Handbuch der Mineralogie: Erg.-Band 3 Neue Mineralien und neue Mineralnamen (mit Nachträgen, Richtigstellungen und Ergänzungen) [Reprint 2011 ed.] 9783110821796, 9783110006759


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German Pages 695 [700] Year 1968

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Table of contents :
Vorwort
Vorwort nach Abschluß der Lieferung 5
Abkürzungen
Teil I
Neue Mineralien und neue Mineralnamen (1959-1965)
Teil II
Unbenannte neue Mineralien
a) mit Hinweisen auf die chemische Zusammensetzung und Formel
b) mit Hinweis auf wahrscheinliche chem. Zusammensetzung, aber ohne Formel
Teil III
Neu- und redefinierte Mineralien
Teil IV
Ausgeschiedene (diskreditierte) Mineralien
Anhang
Neue, diskreditierte sowie neu- und redefinierte Mineralien (1965 bis einschließlich 1966)
Systematische Anordnung der neuen Mineralien und neuen Mineralnamen dieses Ergänzungsbandes auf kristallchemischer Grundlage
Berichtigungen
Register
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Handbuch der Mineralogie: Erg.-Band 3 Neue Mineralien und neue Mineralnamen (mit Nachträgen, Richtigstellungen und Ergänzungen) [Reprint 2011 ed.]
 9783110821796, 9783110006759

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H I N T Z E / C H U D O B A · H A N D B U C H DER M I N E R A L O G I E E R G Ä N Z U N G S B A N D III

H A N D B U C H

D E R

MINERALOGIE VON

DR. CARL H I N T Z E GEHEIMER

REGIERUNGSRAT,

W E I L . O. Ö . P R O F E S S O R A N D E R U N I V E R S I T Ä T

BRESLAU

ERGÄNZUNGSBAND

III

NEUE MINERALIEN UND N E U E MINERALNAMEN (MIT N A C H T R Ä G E N ,

RICHTIGSTELLUNGEN

ZUSAMMENGESTELLT

UND

UND

ERGÄNZUNGEN)

HERAUSGEGEBEN

VON

DR. PHIL. KARL F. C H U D O B A EM. O R D . P R O F . D E R PETROGRAPHIE

MINERALOGIE

DER

UNIVERSITÄT

UND BONN

M I T 60 F I G U R E N

WALTER D E G R U Y T E R & CO. V O R M . G. J . G Ö S C H E N ' S C H Ε V E R L A G S Η A Ν D L U N G VERLAGSBUCHHANDLUNG

· J.

GUTTENTAG,

• GEORG R E I M E R · KARL

J. T R Ü B N E R

VEIT

&

COMP.

B E R L I N 1968

Cc) Copyright 1968 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sclie Verlagshandlung, J. Guttcntag, Verlagsbuchhandlung, Georg Reimer, Karl J. Trübner, Veit & Comp., Berlin W 35 — Alle Rechte, auch die des auszugsweise η Nachdrucks, der photomechanischcn Wiedergabc, der Herstellung von Mikrofilmen und der Übersetzung, vorbehalten. — Archiv-Nr. 52 29 60 — Printed in Germany — Buchdruckerei Itichard Hahn (H.Otto), 705 Leipzig, Cststraße24/26

Hugo

Strunz,

dem erfolgreichen

Meister

unseres Faches

Vorwort Im Vorwort des im Jahre 1960 vollendeten Ergänzungsbandes II ZUHINTZES, Handbuch der Mineralogie wurde unter anderem ausgeführt, daß „die Absicht besteht, alle fünf Jahre einen ergänzenden Beitrag über ,Neue Mineralien' sowie über die zu streichenden folgen zu lassen", um auf diese Weise dem vielseitig begehrten und benutzten „Handbuch der Mineralogie" einen „Zustrom neuer wissenschaftMcher Ergebnisse und Kenntnisse" zu sichern und den „Gebrauch desselben im Zusammenhang mit den bereits veröffentlichten Bänden" so zu erweitern, „daß ein ad acta-Legen des grundlegenden und bisher in seiner Vollständigkeit unübertroffenen Handbuches unterbleiben kann". Nachdem der für die Weiterführung des Handbuches vorgesehene Zeitraum von fünf Jahren vorliegt, soll nun im bestimmenden Sinne von CARL HINTZE und GOTTLOB LINCK ein d r i t t e r Ergänzungsband zur Veröffentlichung gelangen, und zwar wiederum als „vielseitig brauchbares Hilfsmittel" für alle Interessenten an Minerahen in Wissenschaft und Praxis. Der vorgesehene Ergänzungsband III wird in erster Linie neue Mineralien und neue Mineralnamen umschließen, die seit der Schlußlieferung zum Ergänzungsband II (1960) in der Literatur erwähnt, beschrieben und gekennzeichnet wurden, darüber hinaus solche, die aus irgendeinem Grunde in der davor liegenden Zeit übersehen und nicht registriert worden sind; auch die inzwischen ausgeschiedenen (discredited) Mineralien, soweit sie nicht schon in den bisher erschienen Bänden erfaßt wurden, finden in diesem neuen Ergänzungsband ihre Aufnahme. Die Zahl der n e u e n Mineralien wächst von Jahr zu Jahr, und nicht unerheblich ! Leider finden aber die von den verschiedenen Mineralogischen Gesellschaften im Rahmen der International Mineralogical Association (IMA) angeregten und herausgegebenen Richtlinien und autoritativen Grundlagen für die Aufstellung und Kennzeichnung neuer Mineralien nur im engen Umfange eine Berücksichtigung. So werden nach wie vor u n v o l l s t ä n d i g charakterisierte Mineralien — zum Teil ohne chemische und röntgenographische Daten — als neue Mineralien der Fachliteratur zugeführt; in ihrer bruchstückartigen Kennzeichnung stellen sie einen überflüssigen Ballast in der Terminologie der Mineralien dar und es bedarf oft vieler Jahre, um die notwendigen Ergänzungen oder aber eine begründete Streichung solcher rudimentärer Darlegungen zu erreichen. Diese unterschiedliche und ungleichmäßige Kennzeichnung der neuen Mineralien wird natürlich im neuen Ergänzungsband zwangsläufig augenfällig, sie war aber im Interesse der möglichst vollständigen Erfassung der neuen Mineralien und neuen Mineralnamen nicht zu umgehen. Die Anordnung des Stoffes im vorliegenden Ergänzungsband ist im wesentlichen die gleiche wie im Ergänzungsband II; nur die Literaturzitate wurden jeweils an das Ende des textlichen Teiles über ein neues Mineral gesetzt, vermehrt um die Angaben über alle jene mineralogischen Zeitschriften, die in Referaten das wiedergegebene neue Mineral behandeln. Um Fehlerquellen und

VIII

Vorwort

UnVollständigkeiten der Referate weitestgehend aus dem Wege zu gehen, wurde fast durchwegs auf die Originalarbeiten zurückgegriffen. Die Umsetzung dieses imperativen Bestrebens in die Tat erleichterte erfreulicherweise in erster Linie die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek in Göttingen, die an naturwissenschaftlichen Zeitschriften, einschließlich mineralogischer und kristallographischer, unvergleichlich reichhaltig ausgestattet ist und zum Teil ganz seltene sowie wenig gefragte Schriftenreihen besitzt. Für das mir bei der Anforderung von Büchern und Zeitschriften erwiesene Entgegenkommen habe ich ganz allgemein den vielfach bemühten Bibliotheksangehörigen zu danken, vor allem aber der Dipl.-Bibliothekarin Frau CHRISTEL H I N Z E , die auf Grund ihrer vielseitigen und reichen Erfahrungen immer wieder Wege und Mittel fand, augenblicklich schwer- oder unerreichbare Unterlagen doch in kürzester Zeit greifbar zu machen; herzlichen Dank schulde ich aber auch Herrn Bibliotheksrat Dr. G Ü N T H E R THIERACK, dessen wertvolle Hinweise auf ausländische — vor allem russische — Literatur und Bezugsquellen mir stets willkommen waren. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß ich vielfach verpflichtenden Dank zahlreichen Fachkollegen für Ratschläge. Anregungen und Literatur zum Ausdruck zu bringen habe und da vor allem Herrn Kollegen H. STRUNZ (Berlin) für aufschluß- und erfahrungsreiche Informationen. Bestens zu danken ist weiter dem Verlag, der die nicht geringen und teilweise auch komplizierten Ansprüche an die Gestaltung und Ausstattung dieses Bandes entgegenkommenderweise zu erfüllen sich bemühte. Das Erscheinen des neuen Ergänzungsbandes erfolgt voraussichtlich in fünf Lieferungen, wobei nach einer systematischen Anordnung der gekennzeichneten neuen Mineralien und der ausgeschiedenen ein Register folgen wird. Göttingen, Juni 1965

K A R L F . CHUDOBA

Vorwort (nach Abschluß der Lieferung 5) Vor genau 70 Jahren (also 1897) hat Carl H I N T Z E sein systematisch und umfassend angelegtes „Handbuch der Mineralogie" mit dem zuerst erschienenen Band zwei „Silicate undTitanate" in einem „erstenTheile" abgeschlossen; er wurde seit 1889 in elf Lieferungen mit 1842 Seiten Umfang zur Drucklegung gebracht. Die bestimmende Zielsetzung für das Handbuch war, „über das, was wir von den Eigenschaften der Mineralien und besonders auch von ihrem Vorkommen in der Natur gegenwärtig wissen, einen eingehenderen Überblick zu geben, als er in den vorhandenen Werken nach deren Ziel und Anlage geboten wird"; hierbei sollte dem Handbuch eine weitgehende „Annäherung an Vollständigkeit" zukommen. Die Zielsetzung für die E r g ä n z u n g s b ä n d e vermittelt nun keine Ergänzungen zu den im Handbuch bereits aufgenommenen und charakterisierten Mineralien, sondern sie umschließt Ergänzungen und Nachträge durch eine Zusammenstellung der alljährlich immer wieder zusätzlich erkannten, bestimmten und veröffentlichten neuen Mineralien sowie jeweils vorgeschlagegenen neuen Mineralnamen. Der inhaltliche status quo der einmal im Handbuch der Mineralogie angeführten und behandelten Mineralien bleibt also erhalten, auch in den einzelnen Ergänzungsbänden. Durch die ergänzenden Nachträge wird aber erreicht, daß der H I N T Z E Ζ. Z. das einzige Nachschlagewerk der Weltliteratur ist, in dem nahezu alle bisher beschriebenen Mineralien und bislang in Vorschlag gekommenen Mineralnamen registriert sind und nachgeschlagen werden können, zugleich auch grundlegende Hinweise auf die wichtigsten Originalarbeiten für alle verzeichneten Mineralarten und erfaßten Mineralnamen. Das Nachschlagen eines Minerals wird hierbei durch das vom Verf. 1939 besorgte G e s a m t r e g i s t e r für die Bände I (mit den Abteilungen 1—4) und I I sowie den Ergänzungsband I (1937) erleichtert, aber auch durch die Register zum Ergänzungsband I I und zum vorliegenden Ergänzungsband I I I . In dem nun zum Abschluß gelangten Ergänzungsband I I I erscheint wiederum eine beachtliche Zahl von neuen Mineralien und neuen Mineralnamen zusammengetragen (S. 1—391 und 517—651), doch sind auch u n b e n a n n t e neue Mineralien aufgenommen worden (S.393—439) und die in den letzten Jahren neu- und r e d e f i n i e r t e n Minerahen (S.441—462); naheliegend war es aber auch — wie schon im Ergänzungsband I I — die inzwischen ausges c h i e d e n e n (diskreditierten) Minerahen (S.463—515) zu erfassen, um so den notwendigen Beitrag zum terminologischen Gültigkeitsbereich der Mineralien zu geben. Bedauernswert bleibt, daß nach wie vor ganz unvollständig charakterisierte Mineralien — ζ. B. ohne chemische und röntgenographische Daten — als neue Mineralien zur Anmeldung und Veröffentlichung gelangen und so einen „überflüssigen Ballast" in der systematischen Mineralogie bzw. Mineralkunde abgeben. Im Interesse der angestrebten Vollzähligkeit mußten aber die in der weit verzweigten Literatur rudimentär beschriebenen neuen Mineralien und ungerechtfertigt konstruierten neuen Mineralnamen in diesem neuen Ergänzungsband zum H I N T Z E kompiliert werden; dadurch erschloß sich ein äugen-

χ

Vorwort

fällig gerichteter Anstoß zu ihrer begründeten Ausmerzung und ein maßgebender Hinweis, selektiver und verantwortungsbewußter bei der Aufstellung neuer Mineralien und neuer Mineralnamen vorzugehen! Welche klassifizierende Bewertung die in diesem Ergänzungsband vorliegende Kompilation der neuen Mineralien und neuen Mineralnamen (zusätzlich der diskreditierten Mineralien) — vorwiegend aus dem Zeitraum 1960 bis einschließlich 1966 — erschließt, ist folgender Übersicht zu entnehmen: Weitgehend gültige neue Mineralien Unvollständig gekennzeichnete neue Mineralien Mit anderen Mineralien identische neue Mineralien Chemische Varietäten und Strukturvarianten Synonyme Bezeichnungen In phonetischer Schreibweise abweichende neue Mineralnamen Orthographische Varianten, alternative Bezeichnungen und irrtümliche Schreibweisen Unbenannte neue Mineralien Neu- und redefinierte Mineralien Ausgeschiedene (diskreditierte) Mineralien Summe .. Γ.

365 44 11 253 106 66 124 125 41 155 1290

Die „weitgehend gültigen neuen Mineralien", die berechtigt aufgestellten ,,neuen Mineralnamen" (vorwiegend chemische Varietäten) und die wichtigsten „redefinierten Mineralien" fanden zum Abschluß dieses Ergänzungsbandes eine folgerichtige Eingliederung in die „Systematik der Mineralien auf kristallchemischer Grundlage" (s. S . 653), wie diese H. STRUNZ seit 1941 (Erstauflage) in seinen „Mineralogischen Tabellen" — autoritativ und in Fachkreisen absolut zustimmend anerkannt — entwickelt hat, und zwar schon in der 4. Auflage (1966). Die „Mineralogische Tabellen" — auch in englischer und russischer Übersetzung weit verbreitet — haben dem Mineralogen und Kristallographen Prof. Dr. H. STRUNZ (Techn. Univ. Berlin) eine dominierende Stellung unter den Fachkollegen gesichert; dem Verf. dieses Ergänzungsbandes waren sie immer wieder ein unentbehrliches Nachschlagewerk zur Klärung und Deutung vorgefundener kristallchemischer und struktureller Unstimmigkeiten in der Literatur, aber auch willkommener Ausgangspunkt zu einem schriftlichen und persönlichen Kontakt mit Herrn Kollegen STRUNZ, wobei seine zahlreichen Arbeiten über neue Mineralien und seine vielfachen Beiträge zu systematischen und terminologischen Fragen in der Mineralkunde eine besondere Beziehungsgrundlage hatten. So erscheint es wohl in mehrfacher Hinsicht verständlich lind begründet, Herrn Kollegen STRUNZ in freundschaftlicher, aber auch dankbarer Verbundenheit diesen Ergänzungsband zu widmen. Wertvolle und gelegentlich auch ausschlaggebende Hinweise für die Abfassung dieses Ergänzungsbandes bildeten die systematisch und regelmäßig veröffentlichten Referate über neue Mineralien und neue Mineralnamen in verschiedenen führenden mineralogischen Zeitschriften. In diesem Zusammenhang sei Frau Ε. M. BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA für die jeweilige Zusendung der „Nowyje mineraly" aus den „Sapiski wsesojusnogo mineralogitscheskogo obschtschestwa" bestens gedankt. Begrüßenswerte und zuverlässige Unter-

XI

Vorwort

lagen wurden den zahlreichen und inhaltsreichen Referaten mit häufigen Diskussionsbemerkungen von MICHAEL FLEISCHER und seinen gelegentlichen Mitarbeitern im „The American Mineralogist" entnommen. Aber auch die Referate von F . PERMINGE AT und seinen Mitreferenten im „Bulletin de la Societe fran§aisc de Mineralogie et de Cristallographie" vermittelten für diesen Ergänzungsband nicht selten ergänzende Angaben zur Kennzeichnung der neuen Mineralien, ebenso wie die übersichtlichen und konkret abgefaßten Referate in den „Mineralogical Abstracts". Selbstverständlich fanden auch die Referate im „Zentralblatt für Mineralogie, Teil I, Kristallographie und Mineralogie" eine stete Beachtung und Berücksichtigung, sowie die „Lists of new mineral names'" im „Mineralogical Magazin", die trotz ihrer knappen, von Μ. H. HEY verfaßten Darstellung, einen beachtenswerten und nicht zu übersehenden Beitrag zur Kenntnis der neuen Mineralien erschließen. Hervorzuheben ist noch die Wiederholung herzlichen Dankes an Herrn Kollegen J . ZEMANN (früher Göttingen, jetzt Wien) für seine stets bereitwillig gegebenen Erläuterungen zu verschiedenen Strukturangaben in der Literatur. Gleicher Dank kommt aber auch zahlreichen Kollegen zu, die mir von sich aus oder auf meine Bitte hin Sonderdrucke ihrer Arbeiten über neue Mineralien zusandten, gelegentlich bereits als Manuskriptdurchschläge oder als Vorabdrucke. Herr Dr. K. P A D E R A (Prag) war mehrfach bemüht, schwer zugängliche tschechische Originalarbeiten zu besorgen; für diese Unterstützung sei bester Dank wiederholt. Aufrichtig zu danken bleibt noch dem Verlag Walter de Gruyter & Co., der mit verständnisvoller Umsicht und Einsicht die sorgfältige Drucklegung und Ausstattung auch dieses Ergänzungsbandes durchführte, wobei stets ein beziehungsvolles Eingehen auf geäußerte Vorschläge und Wünsche zu verzeichnen war. Göttingen, im September 1967

Karl F.

CHUDOBA

Inhaltsübersicht Seite

Vorwort Vorwort nach Abschluß der Lieferung 5 Abkürzungen

VII IX XV

Teil I Neue Mineralien und neue Mineralnamen (1959—1965)

1—391

Teil II Unbenannte neue Mineralien a) mit Hinweisen auf die chemische Zusammensetzung und Formel b) mit Hinweis auf wahrscheinliche ehem. Zusammensetzung, aber ohne Formel

393 393—423 424—439

Teil III Neu-und redefinierte Mineralien

441—462

T e i l IV Ausgeschiedene (diski editierte) Mineralien

463—515

Anhang Neue, diskreditierte sowie neu- und redefinierte Mineralien (1965 bis einschließlich 1966)

517—651

Systematische Anordnimg der neuen Mineralien und neuen Mineralnamen dieses Ergänzungsbandes auf kristallchemischer Grundlage

653—673

Berichtigungen Register

675 677—684

Abkürzungen A.E. Anal. ber. Chem. ehem. Zus. Chz. Disp. Ergbd. gekr. Nie. gem. Gl.Verl. H. Hdb. konz. Lit. Miner. n. b. opt.

Achsenebene Analyse oder Analytiker berechnet chemische Eigenschaften chemische Zusammensetzung Charakter der Zone Dispersion Ergänzungsband gekreuzte Nicols gemessen Glühverlust Härte Handbuch konzentriert Literatur Mineral nicht bestimmt optisch

opt.Char. Phys. Pleochr. pleochr. pos. Ref. s. spez. Gew. u. d. M. UV-Licht v. d. L. verd. York. Ζ Zus. Zw.A. Zw.E.

optischer Charakter physikalische Eigenschaften Pleochroismus pleochroitisch positiv Referate siehe spezifisches Gewicht unter dem Mikroskop ultraviolettes Licht vor dem Lötrohr verdünnt Vorkommen Zahl der chem. Formeleinheiten je Elementarzelle Zusammensetzung Zwillingsachse Zwillingsebene

m ms mst b d d L

mittel mittelschwach mittelstark breit diffus doppelte Linie

Intensitäten (I) der Pulverdiagramme: s ss sss st sst ssst

schwach sehr schwach sehr sehr schwach stark sehr stark sehr sehr stark Abkürzungen der Zeitschriften unter Bef.:

Amer. Miner. = The American Mineralogist Aufschi. = Der Aufschluß, Zeitschr. d. Vereinigung d. Freunde d. Miner. u. Geol. (VFMG) Bull. = Bulletin de la Soc. fran ν · n a = 2 . 1 4 ± 0.02, ny = 2.28 ± 0.02; n y —n a = 0.140. n« = [010]. Diese monokline Fergusonit-Modifikation wurde nun von S. A. GORSCHEWSKAJA, G. A. SIDORENKO und I . E . SMORTSCHKOW (1961) in der N a t u r angetroffen, und zwar in prismatischen Kristallen (0.05—0.2 mm im Querschnitt) in den obersten Teilen eines leukokraten Mikroklingranit-Stockes von Zentral Asien. Sie wurde als Beta-Fergusonit bezeichnet, während die tetragonale Modifikation die Bezeichnung Alpha-Fergusonit erhielt. Der natürliche β-Fergusonit hat a = 5.12, b = 10.92, c = 5.30 A; β = 8° ίο', a : b : c =0.470:1:0.447. Nach einstündiger Erhitzung auf 950° ändert sich die Elementarzelle auf a = 5.06, b = 10.92, c = 5.30 A; β = 85 °48'; diese Werte nähern sich den Parametern, die gewöhnlich für erhitzte metamikte Fergusonite charakteristisch sind. — Farbe hellgelb. Spez. Gew. 5.56. — N a c h röntgenspektrographischen Untersuchungen hauptsächlich Y und Nb, aber auch U und Fe (etwa 2.5%), Ta und Th (etwa 1%), Zr und Ca (ungefähr 0.5%), Ti (etwa 0.2%) und Pb ( - 0 . 1 % ) . — Im Granit steht der β -Fergusonit in Paragenese mit den AkzessorienZirkon, Cyrtholith (überflüssige Bez. f. radioaktiv veränderten Zirkon), Uranothorit, Fluorit und Gadolinit. Synth. Kleine Bruchstücke von synthetischem YTa0 4 , die bei etwa 2100°C erhitzt wurden, geben nach R. B. FERGUSON eine monokline Symmetrie mit a 0 = 5.34, b 0 = 10.94, c 0 = 5.07 Α, β = 95,3°. Wahrscheinliche Raumgruppe I 2/a—C;; h . Spez. Gew. (ber.) = 7.47. Die Röntgeninterferenzen eines bei gleicher Temperatur geschmolzenen F e r g u s o n i t s waren mit jenen von YTa0 4 identisch, so daß Fergusonit nur als pseudotetragonal, mit der monoklinen Zelle von YTa0 4 angesprochen wird. Ein Pulverdiagramm zeigte folgende stärkste Röntgeninterferenzen für d (mit I): 14.20 (10), 15.20 (10), 23.90 (5), 24.65 (6), 28.00 (6), 29.35 (6), 31.00 (5). Lit.: Ε. I. NEFEDOW, Infofmaz. Sbornik Trudy Wses. Oeol. Inst., 1956, No. 3, 82—84. A. I. KOMKOW, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1957, 86, 432—444. S. A. GORSCHEWSKAJA,

G. A. SIDORENKO und I. E. SMORTSCHKOW, Geol. mestoroshdenij redkich elementow, 1961, No. 9, 28—29. R.B.FERGUSON, Canad. Miner. 1961, 46, 1516/1517. Min.

Abstr.

14, 5 2 / 5 3 . Sap.

1957, 6, 72—77. — Ref.: Amer.

Min.

1962, 91, 191.

Alpha- bzw. 96 0 e )0 4 , aus Analyse II (nach 4) ( M g ^ F e j + J Fe»+ 3 Α10>43Β0 Fe2+) und V o n s e n i t ( F e 2 + > Mg), so daß in dieser Gruppe drei Komponenten anzunehmen sind: 4MgO · Fe 2 0 3 · B 2 0 3 , 4MgO · A1203 · B 2 0 3 und 4FeO · Fe 2 0 3 · B 2 0 3 . Name. Zunächst von A. O. W O O D F O R D ( 1 ) unter den Mineralien von Crestmore als „Mineral B " beschrieben und bezeichnet, dann von WALDEMAR T . SCHALLER et al. (3) als „aluminian ludwigite"; bei Ν. N. PERZEW et al. (4) „glinosemistyj ludwigit" (== tonerdehaltiger Ludwigit), aber auch I.e. S.16 und 18 A l u m o l u d w i g i t , im Gegensatz zu M a g n e s i o l u d w i g i t (vgl. ds. Ergbd.). Vörie, im Kalkstein von Crestmore, Calif., USA (3), vergesellschaftet mit Forsterit, wahrscheinlich Klinohumit und Titanit; Alumoludwigit enthält als Einschlüsse Periklas oder Brucit. In ähnlicher Paragenese von Ν. N. PERZEW et al. (4) aus zonar gebauten Skarnen Sibiriens, vor allem aus Calcit-ForsteritSkarnen, beschrieben, dann aus „Calciphyren" und Marmoren. Lit.·. 1. Α. Ο. WOODFORD, Calif. Journ. Min. Oeol. 1943, 39, 333—365. 2. A. O. WOODFORD, R . A. CRIPPEN u n d Κ . Β. GARNER, Amer. Miner.

1941, 26, 3 5 1 — 3 8 1 . 3. WALDEMAR

Τ. SCHALLER und ANGELINA C. VLISIDIS, Amer. Miner. 1961, 46, 335—339. 4. Ν . N. PERZEW und S. M. ALEXANDROW, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1964, 93, 13—20.

Alumomaghaemit: s. A l u m o g o e t h i t (ds. Ergbd., S. 12). Alumomclan: s. C o b a l t o m e l a n (ds. Ergbd. II, S. 75). Alumomelanocerit, ein Al-haltiger M e l a n o c e r i t , nach H. STRUNZ, Miner. Tab., 3. Aufl. 1 9 5 7 , 2 6 7 ungefähr Na4Ca16(Y, La)3(Zr, Ce)„[Fe12| (B0 3 ) 3 | (Si0 4 ) 12 ]. Hexagonal (?). Optisch nahezu isotrop, doch doppelbrechend, negativ. Wurde

14

Alumomelanocerit — Alvanit

chemisch zur Gruppe von Britholith gezählt. T h 0 2 < 10%, Al 2 0 3 > 5 % ; B 2 0 3 > P 2 0 5 ; P 2 0 5 > 0 . 5 % . — Name von I. T. KUPRIJANOWA et al. nach der ehem. Zus.; nach Ε . M . BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA und Τ . A. JAKOWLEWSKAJA (Ref. Sap., I.e.) erscheint diese Bezeichnung als überflüssig. Lit.: 1 . 1 . KUPRIJANOWA und G. A. SIDORENKO, Dokl. Akad. Nauk SSSR, 912—915. — Ref.: Sap. 1964, 93, 456.

1963, 148,

Alumospencit, ein Al-haltiger S p e n c i t (s. ds. Ergbd.), der als metamiktes Borosilikat von Y, Th und Ca — etwa [Y^+(Ce, Pr, Th) 4 +Ca] — chemisch ein Yttriumanalogon zu Tritomit (ds. Hdb., I I , 441) darstellt (1). Name von 1.1. KUPRIJANOWA et al. (2) mit nur unvollständiger Charakterisierung. Alumospencit word zur Gruppe der Britholithe gezählt, T h 0 2 < 10; A 1 A > 5 % , P 2 0 5 - 0 ; B 2 0 3 > 1, BeO bis 1 . 5 % . Nach Ε . M . BONSCHTEDTKUPLETSKAJA und Τ . A. JAKOWLEWSKAJA (Ref. Sap., 1. c.) erscheint die Bezeichnung Alumospencit überflüssig. Lit.: 1. HOWARD W. JATFE und VICTOR J. MOLINSKI, A met. Miner. 1962, 47, 9 — 2 5 . 2 . 1 . 1 . KUPRIJANOWA und G. A. SIDORENKO, Dokl. Akad. Nauk SSSR, 1963, 148, 912 bis 915. — Ref.: Sap. 1964, 98, 456.

Alvanit. A1 6 (V0 4 ) 2 (0H) 12 · 5H20. Μonoklin. α =γ = 90°,β = 115°. Kleine abgerundete Anhäufungen, u. d. Binokular Rosetten und kristalline Schälchen, die aus glimmerartigen Plättchen — tafelig nach (010) und gestreckt nach der c-Achse (Fig. 6) — bestehen und u. d. M. auch aus polysynthetischen Gruppierungen. Beob. Formen c (001), a (100), b (010) und d (101). c„ = 25°00', dp = 56°30'. Struktur. Wichtigste Röntgen-d-Werte (nach P . T . TASHIBAEWA und ME. BAIGULOW) mit (I) (nicht indiziert!): 4.477 (10), 1.484 (9), 1.982 (8), 1.911 (6), 4.80 (5) und 1.686 (5). Phys. Nach (010) vollkommene Spaltbarkeit. H. = 3.—3,5. Spez. Gew. 2.41. Hell-blaugrün bis blauschwarz. Strich weiß. Perlmutterglanz auf der Spaltfläche, Glasglanz auf Bruchflächen. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.658, n y = 1.714. —2 V = 80 bis 85°. n a /c = 14°. r < v. Chem. Nach einer Anal, von T. L. WALESCHINA: CaO 0.5, MgO 0.5, ZnO 0.5, Ni 2.7, A1 2 0 3 39.6, F e 2 0 3 Sp., V 2 0 3 0.00, V 2 0 4 3.7, V 2 0 5 24.1, Si0 2 1.8, II a O- 0.4, H a O+ 25.6, Summe Fig. 6. Kristallform v o n 99.40. Die resultierende Formel 3 A1 2 0 3 · V 2 0 5 · 1 1 H 2 0 oder Alvanit A1 6 (V0 4 ) 2 (0H) 12 · 5 H 2 0 bzw. A1 3 (V0 4 )(0H) 6 · 2 , 5 H 2 0 . Nach H. STRUNZ (Ref. Aufschi., 1. c.) lassen die Eigenschaften des Alvanits und eine Neuberechnung der chem. Analyse die Vermutung zu, daß es sich bei Alvanit nicht um ein Al-Vanadat, sondern um ein mit Hydrargillit, Al(OH) 3 , verwandtes Schichtmineral der Formel (Al, V5+, V 4 + , Ni...)(OH) 3 handelt. Name von Ε. A . ANKINOWITSCH nach der chem. Zus.: ^Zuminium—Femadium. Vork. in der Oxidationszone von V-haltigen Ton-Asphalt-Horizonten bei Kurumsak und Balasauskandik, NW-Karatau, Kasachische SSR.

Alvanit — Angelellit

15

Lit.: E. A. ANKINOWITSCH, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1959, 88, 157—164. — Ref.:

Amer. Miner. 1 9 5 9 , 4 4 , 1 3 2 5 — 1 3 2 6 . Aufschl. 1 9 6 2 , 13, 17. Bull. 1 9 5 9 , 8 2 , 3 1 5 . Min. Abstr. 14, 2 8 0 . Sap. 1 9 6 2 , 8 9 , 7 2 .

Amakinit. RO · H 2 0 bzw. R(OH) 2 ; R = vorwiegend Fe, zurücktretend Mg und Μη. Trigonal. Unregelmäßige Körner, selten gut idiomorphe Rhomboeder (bis 2 cm groß). Struktur. Nach LAUE- und Sch wenkaufnahmen trigonale Symmetrie, Raumgruppe D!jd—R3m, D7,—R32 oder C;JV—R3m; wahrscheinlich D®d. a = 6.917 ± 0.003, c = 14.52 ± 0.01 kX. Ζ = 12. a,.h = 6.276 kX, a rh = 66°52'. Ζ = 4. (Brucit a = 3.140, c = 4.750; Pyrochroit a = 3.34, c = 4.68.) Wichtigste Röntgen-d-Werte (unter 28 Linien) mit (I) und hlcil: 2.30 (10) 2024; 1.728 (9) 2240; 2.80 (8) 1123-, 1.530 (8) 1237-, 5.49 (7) Olli·, 1.551 (7) 0228; 1.386 (7) 0444; 1.265 (7) 4153; 1.182 (6) 0552. Phys. Eine unvollkommene Spaltbarkeit an einigen Körnern beobachtbar. Unebener Bruch. H. = 3,5—4. Spez. Gew. 2.98 ± 0.01. Blaßgrün bis gelbgrün, wenn frisch. Schwach magnetisch. Optik. Einachsig, pos. η ω = 1.707, ne = 1.722 (jeweils ± 0 . 0 0 2 ) ; n«—ηω = 0.015. Chem. Analyse von Ju. W. S C H E W T S C H E N K O : Si0 2 0.43, Ti0 2 0.00, A1203 0.32, Cr 2 0 3 0.00, Fe 2 0 3 31.58, FeO 30.40, MnO 3.63, CaO Sp., MgO 10.10, H 2 0~ 0.09, H 2 0+ 23.04, C0 2 0.32, Summe 99.91. Der hohe Fe 2 0 3 -Gehalt wird auf eine oberflächliche Oxidation zurückgeführt. Die Formel errechnet sich zu (Fe'o 730Mgß 224^-^0.046) * (OH)2, i. e. S. Fe(OH)2 mit etwas Mg und Mn; eine Identität von Amakinit mit Ferrohydrit (ds. Hdb., Ergbd. II, 118) konnte nicht dargelegt werden, weil letzteres Mineral zu ungenügend charakterisiert ist. Amakinit ist ein Glied der B r u c i t - — Mg(OH)2 — und P y r o c h r o i t — Mn(OH)2 — Reihe. Löslich in verdünnter HCl. Mit Kaliumferricyanid ein tiefblaues Präzipitat, mit Kaliumferrocyanid eine schwach blaue Farbe. Dekrepitiert im geschlossenen Röhrchen, gibt viel H 2 0 ab, wobei tief braune bis schwärzliche, magnetische Partikelchen übrigbleiben. Name von 1.1. K O S L O W et al. nach der Aniakin-Expedition, die in Jakutien (Ost-Sibirien) nach Diamanten prospektiert hat. Vork. In dünnen Adern (bis 3 cm) und Taschen eines zerklüfteten KimberlitBohrkernes aus etwa 300 m Tiefe der Kimberlit-Pipe „Udatschnaja-Wostotschnaja" ( = glücklicher Osten) in Jakutien. In Paragenese mit Carbonaten. Lit.: 1.1. KOSLOW und P . P . LEWSCHOW, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1962, 9 1 , 72—77. — Bef.: Amer. Miner. 1962, 47, 1218. Bull. 1964, 87, 454—455. Min. Abstr. IS, 541—542. Sap. 1963, 92, 197—198.

Ammonium-Glaserit. (K, N H 4 ) 3 N a [ S 0 4 ] 2 . Bei H. S T R U N T Z (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 195) synonyme Bezeichnung für A m m o n i u m - A p h t h i t a l i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 658). Angelellit. 2Fe 2 0 3 · As 2 0 3 oder Fe4(As, Sb) 2 O u ; Fe:As fast genau 2:1. Triklin. Bis 1 cm große Kristalle teilweise tafelförmig nach der Basis (Fig. 7, a) ausgebildet, oft aber mit großen Flächen von a (100), a' (100) und d (021) sowie

Angelellit

16

d' (021) kombiniert (Fig. 7, b). Ferner treten die Flächen h (031), g (032) auf, seltener i (111), k (101) und f (101). Winkelwerte in folgender Tabelle: Fläche a a' b' c c' d d' f g h i k

hkl 100 100 010 001 001 021 021 101 032 031 111 101

Winkelwerte

Ψ

&

87,5° 267,0 180,0 46,2 226,5 344,9 165,7 110,0 160,0 350,0 233,4 74,7 +

90,1° 90,0 90,0 33,9 146,0 117,7 63,8 129,8 53,8 108,5 54,7 64,2

Kristalle an der Oberfläche fast durchweg mit einer dünnen Schicht von Haematit überzogen. Häufig Zwillingsbildungen und unregelmäßige Verwachsungen; orientierte Verwachsungen mit Haematit (hexagonale a-Achse von Haematit mit a = 5.03 Α parallel zur a-Achse von Angellit mit a = 5.03Ä).

Fig. 7, a und b. Die beiden wesentlichen Trachten von Angelellit. (Flächenbezeichnungen in der Winkeltabelle)

Struktur. Nach WEISSENBERG-Aufnahmen (2) triklin, vermutliche Raumgruppe C} —Ρ1 oder C\ —Ρ1. a = 5.03,b = 6 . 4 9 , c = 7.11Α (jeweils ± 0.01 A); α = 114,4,β = 116,4°,γ = 81,9° (jeweils ± 1°). Wichtigste d-Werte ( G U I N I E R Diagramm) mit (I) und hkl: 3.152 (10) 102; 2.997 (7) 101) 2.856, 2.520, 2.489 und 2.072 (je 5). DEBYE-SCHERRER-Aufnahmen geben die Reihenfolge: 3.152 (10), 2.958 (8) und 2.997 A (7). Ζ = 1 · Fe 4 As 2 O n · D rö = 4.86. Phys. Eine deutliche Spaltbarkeit nach (001), aber i. allg. muscheliger Bruch und spröde. H. = 5,5. Spez. Gew. 4.95 bzw. 4.86 7±3 (pyknometr.),

17

Angelellit — Anthonyit

4.86 2 (ber.). Schwarzbraun mit blendeartigem bis halbmetaJlischem Glanz. Strich rötlichbraun, feingerieben gelb. Dünne Splitter braunrot durchscheinend, stark pleochroitisch. Optik. Zweiachsig, pos. Brechungsindizes (durch Einbetten in Se-SSchmelzen im Na-Licht): n a = 2.13, η β um 2.2, ny 2.40. Doppelbrechung 0.27. Im Dünnschliff (etwa 10 μ Dicke) stark pleochroitisch (rotbraun bis sehr tief blutrot), im Pulver bis lichtgelb. Achsen Winkel mäßig groß. Angelellit poliert sich ausgezeichnet. Reflexions vermögen in Luft recht hoch (Zinkblende-ähnlich), in öl stark herabgesetzt. Bireflexion bes. in öl sehr groß, 0,2 bis (eher) 0.3. Anisotropieeffekte in Luft sind stark (in öl durch Innenreflexe verschleiert). Innenreflexe lichtrot nach orange. Chem. Analysen von F . B E R N D T ( 1 ) . I (Aufschluß mit Kaliumpyrosulfat), I I und I I I (mit HCl und KCl + KC103 aufgeschlossen). I

II

III

Fe 2 0 3 As 2 0 6 Si0 2 SnO, Al2Cf, Unl. (Insol.)

55.8 32.2 5.81 2.92 2.82

43.8 24.5 2.61 0.43 2.15 25.62 (!)

Summe

99.55

99.11

59.3 28.2 2.73 0.39 1.26 8.16 100.04

Ohne Berücksichtigung von Si0 2 , Sn0 2 , A1203 und Unl. ergeben die Ana lysen I II III

Fe 2 0 3

AS205

63.4 64.1 67.8

36.6 35.9 32.2

Fe 2 0 3 /As 2 0 5 nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., 1. c.) 2.49 (I), 2.57 (II) und 3.03 (III). Nach Fluoreszenzanalysen ist das Verhältnis Fe: As fast genau 2:1, so daß die Formel Fe4(As, Sb) 2 O n als gesichert anzusehen ist. V. d. L. schwer zu magnetischer Kugel schmelzbar, in feinem Pulver langsam in HCl löslich. Name von P. R A M D O H R et al. (1) zu Ehren des Leiters der geol. Dienste von Argentinien, Dr. V . A N G E L E L L I . Vörie, in kugelförmigen und kristallinen Krusten des Zinnerzgrubengebietes am Cerro Pululus in der NW-Ecke von Argentinien, als Bildung in der Kluft einer oxidierend wirkenden Fumarole neben Zinnstein und Eisenglanz. Lit.·. 1. PAUL RAMDOHR, F . A H L F E L D und F . B E R N D T , N. Jb. Miner., Mh. 1 9 5 9 , 1 4 5 — 1 5 1 . 2 . K . W E B E R , N. Jb. Miner., Mh. 1 9 5 9 , 1 5 2 — 1 5 8 . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 5 9 , 44, 1 3 2 2 — 1 3 2 3 . Bull. 1 9 6 0 , 83, 1 4 8 und 1 5 0 . Min. Abstr. 14, 3 4 3 . Sap. 1 9 6 1 , 90, 1 0 1 — 1 0 2 .

Anthonyit, wahrscheinlich Cu(OH, C1) 2 -3H 2 0 mit 0H:C1 = 6 . 3 6 : 1 . — Monoklin. a : b : c =0.6898:1:0.4271; β = 112°38\ Feine kleine Prismen (bis

Anthonyit — Arsenothorit

18

0.5 mm lang), eingebettet in — oder überkrustet von — einem unbestimmten, blaßgrünen, basischen Cu-Chlorid-Mineral. Zahlreiche Kristalle abgerundet. Beob. Formen s. Tab. und Fig.8.

Formen c b a χ η m d

001 010 100 140 120 110 103

Ψ

Ρ

90°00' 0 00 90 00 29 47 48 5 65 24 90 00

22°38' 90 00 90 00 90 00 90 00 90 00 32 47

Fig. 8. Idealisierter Anthonyit-Kristall

Struktur. Stärkste Interferenzlinien des Pulverdiagramms: 5.84 (10), 4.14 (7), 3.99 und 3.44 (je 6). Phys. Gute Spaltbarkeit nach (100). H. = 2. Spez. Gew. (n. angegeben). Blau (Azurit etwas ähnlich). Optik. n a = 1.526 (lavendelfarbig), nß = 1.602 (tiefblau), n y = 1.602 (tief blau). Absorption n y = n^ > n a . 2V = 3 ° (gem.); n^ = b, n y /c = + 1 3 ° . Chem. Anal. BART PARK. CU 41.3, C1 6.3, AgCl 0.24, OH + H Z O + 35.5, Summe (99.74%); daraus die Formel Cu0 65C10 ^ O H j 12 · 1 . 8 2 H 2 0 bzw. Cu(OH, Cl), · 3H a O mit (0H):(C1) = 6.3:1. In'verd. kalten Säuren leicht löslich, in H 2 0 unlöslich. Name zu Ehren von Prof. J O H N W . ANTHONY, Univ. of Arizona. Vork. auf der Centennial-Mine bei Calumet, Kupferdistrikt von Michigan, USA, zusammen mit Calumetit (s. ds. Ergbd., S. 56); in Paragenese vor allem mit ged. Kupfer, Cuprit, Paratakamit und einem noch unbest. basischen CuChlorid (blau, isotrop), dann mit Tremolit (Byssolith), Quarz, Epidot, Monazit u. a. Silikaten. — Nach dem Auftreten wahrscheinlich durch Reaktion von Chlor-führenden Lösungen mit Cu und Cuprit als intermediäre Stufe der Verwitterung entstanden. Lit.: SIDNEY Α. WILLIAMS, Amer. Miner. 1 9 6 3 , 4 8 614—619. Ref.: Bull. 1964, 87, 282. Min. Abstr. 16, 547. Sap. 1964, 93, 4 4 7 /

Antimonpcarceit. (Ag, Cu) ie (Sb, A s ) a S n : s. A r s e n p o l y b a s i t , ds. Ergbd., S. 19. Arsenothorit. (Th, Fe, Ca, Ce)[(Si, P, As)0 4 (C0 3 , OH)], Varietät von Thorit (ds. Hdb. I, 2, 1671). Vorwiegend metamikt. Dicht oder kurzprismatische Kristalle. Struktur. Röntgenamorph. Nach Erhitzung auf 800 °C Röntgeninterferenzen, die Thorit ähnlich sind, und die a = 7.08, c = 6.25 Ä entsprechen. Phys. H . = 4,5. Spez. Gew. 4.25. Farbe schokoladebraun. Stark radioaktiv. Optik. Isotropisiert, ζ. T. anisotrop, η = 1.68—1.78.

19

Arsenothorit — Arsenpolybasit

Chem. Die wichtigsten ehem. Komponenten einer Teilanalyse: Si0 2 15.83, P 2 0 5 5.16, AS 2 0 5 3.62, C0 a 1.85, T h 0 2 52.79, Fe 2 0 3 8.21, CaO 2.71, Σ Ce 2 0 3 2.06, (Nb, Ta) 2 0 5 1.16, H 2 0+ 3.38; aus dieser Analyse resultiert die oben angeführte chem. Formel. Name. Als „Shen-t'u-shih" (auch Shen-t'u-lit) yon P E N G C H ' I - J U I beschriebene Varietät von Thorit oder Thorogummit; Bezeichnung „Arsenothorit" in russischer Übersetzung des chinesischen Namens. Vork. in Quarzadern — eines nicht näher angegebenen Fundortes von China —, die in Zusammenhang mit Alkaligesteinen stehen. Lit.: P E N G C H ' I - J U I , Ti-chih K'o-hsüeh, 1959, 10, 2 8 9 (Chin.). — Ref.: Amer. 1960, 45, 755 und 1961, 46, 1200. Bull. 1960, 83, 310. Sap. 1961, 90, 108.

Miner.

Arsenpolybasit. (Ag, Cu)16(As, Sb) 2 S n mit As > Sb und Antimonpearceit, (Ag, Cu) ie (Sb, A S ) 2 S u mit Sb > As gehören der Mineralreihe Polybasit—Arsenpolybasit und Pearceit—Antimonpearceit an, die wahrscheinlich kontinuierliche Serien fester Lösungen bilden. Die beiden Reihen sind hierbei isodimorph, aber die strukturelle Bedeutung der Dimensionsunterschiede ist noch nicht bekannt. Monoklin (pseudohexagonal). Struktur. Raumgruppe C j h — C2/m. Die Zelldimensionen der PolybasitArsenpolybasit-Serie (a ~ 26, b ~ 15, c ~ 24 Α, β = 9 0 ° ) sind alle doppelt so groß wie jene der Pearceit-Antimonpearceit-Serie (a ~ 13, b v. Zur Spur der vollk. Spaltbarkeit schiefe Auslöschung. Im Dünnschliff farblos bis hellzimtbraun, in Schnitten senkrecht zur Spaltbarkeit stets blaß- bis hellzimtbraun (Pseudoabsorption?). Chem. Anal, von Beta-Lomonossowit: I von Τ. A. B U R O W A Μ . E . KASAKOWA ( 1 ) u n d I I I v o n M . W . KUCHARTSCHIK ( 2 ) . P

I II III

I II III

Ta 2 0 5

Ti0 2

Zr0 2

Fe 2 0 3

FeO

0.69 0.40

3.05 4.78 4.00 | 0.52

23.85 25.01 25.66

2.24 1.89 2.50

2.13 2.38 2.20

0.00

MgO

CaO

Xa 2 0

K20

11,0+

0.24 0.22 0.30

1.66 0.62 1.80

16.50 17.13 15.16

Sp. 0.88 0.90

3.50

2°5

Si0 2

AU0 3

18.54 16.12 15.05

24.60 25.18 24.81

MnO 0.96 1.40 1.70

Nb 2 0 5

(1), I I von

H 2 0"

Summe

0.16

99.60 99.67 100.10

5.70 5.10

Beta bzw. /3-Lomonossowit — Beta-Siliciumcarbid

38

Aus den Analysen abgeleitete Formeln: I. und II. Na 2 Ti 2 Si 2 0 9 · (Na, H) 3 P 0 4 (1). I I I . Na 5 MnTi 3 (Si 4 P 2 0 21 (0H) 3 ) oder Na 5 H 3 MnTi 3 [Si 4 P 2 0 24 ]. Nach B E L O W et al. (3): Na 2 Ti*+Si 2 0 6 · NaH 2 P0 4 bzw. Na 2 Ti 2 Si 2 0 9 · N a P 0 4 . Für L o m o n o s s o w i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 223) wird die Formel Na 2 Ti 2 Si 2 O ft • Na 3 P0 4 angeführt. DTA-Kurven von W. S. M I C H A J L O W zeigen nach Lit. 1 einen kleinen endothermen Effekt bei 200 °C, einen scharfen exothermen bei 650 °C und einen endothermen bei 900 °C; nach Lit. 2 liegen endotherme Effekte bei 400° und 800 °C, ein scharfer exothermer Effekt bei 630 °C. Wie bei Lomonossowit wird auch bei Beta-Lomonossowit Na 3 P0 4 leicht ausgelaugt. Löslich in heißer verdünnter HCl. Name von W. I . G E R A S I M O W S K I et al. ( 1 ) in Vorschlag gebracht, weil Unterschiede gegenüber Lomonossowit vorliegen, vor allem im H 2 0-Gehalt und in den DTA-Kurven. Zuerst wurde das neue Mineral von W. I . G E R A S I M O W S K I (4) als „Mineral Nr. 2" beschrieben; es erhielt durch Ε. I. S E M E N O W et al. (2) die Bezeichnung „Metalomonossowit", die auch von N. W. B E L O W et al. (3) übernommen wurde. Diese erfolgte unter Bezugnahme auf den Gehalt des Natrium-Metaphosphats N a P 0 3 , während der Name „Ortholomonossowit" den Gehalt an Natrium-Orthophosphat (s. ds. Ergbd.) anzeigen soll. Gegen den Namen „Metalomonossowit" macht Ε. M. B O N S C H T E D T - K U P L E T S K A J A (Ref. Sap. 1. c.) Einwendungen; sie betont, daß das Präfix „Meta" ganz allgemein auf teilweise entwässerte Mineralphasen verweist, während „Metalomonossowit" gegenüber Lomonossowit mehr Wasser enthält; diesem Einwurf schließt sich M . F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner. 1. c.) an, d. h. an Stelle von „Metalomonossowit" sollte nur der Name B e t a - L o m o n o s s o w i t verwendet werden. Vork. in Alkalipegmatiten poikilitischer Sodalithsyenite am TubnjunuajFluß, Lowosero-Massiv, Halbinsel Kola, UdSSR, und in Eudialyt-Lujavriten; in Paragenese sind Mikroklin, Aegirin, Arfvedsonit, Eudialyt, Sodalith und Nephelin, seltener Lamprophyllit, Neptunit und Tschinglusit. Lit.: 1. W. I. GERASIMOWSKI und M. E. KASAKOWA, Dokl. Akad. Nauk SSSB, 1962, 142, 670—673 und JDoklady of the Acad, of Sei. USSB, Earth Sei Sect. 1964 (1962), 142, 1 1 8 — 1 2 1 . 2 . Ε . I . SEMENOW, Ν . I . ORGANOWA u n d Μ . W . KUCHARTSCHIK, Kristallcgrafija, 1 9 6 1 , β, 9 2 5 — 9 3 2 sowie Soviet Physics Crystallography 1 9 6 1 , Β, 7 4 6 — 7 5 1 . 3 . Ν. W. BELOW und Ν . I . ORGANOWA, Oeochimija 1 9 6 2 , 6 — 1 4 sowie Geochemistry, 1 9 6 2 , 4 — 1 3 . 4 . W . I .

GERASIMOWSKI, Dokl. Akad. Nauk. SSSB, 1950, 70, 83—87. — Bef.·. Amer. Miner. 1963, 4 8 , 1 4 1 3 — 1 4 1 5 . Bull.

1964, 87, 1 1 1 — 1 1 2 . Min.

Abstr.

16, 556. Sap.

1963, 2 1 0 — 2 1 1 .

Beta-Siliciumcarbid. /3-SiC. Kubisch. Hypidiomorphe Kriställchen bis 1 mm Größe, röntgenographisch identifiziert. Farbe bläulichschwarz und grün. Vork. Nach A N D R E W J . R E G I S und L. B . S A N D (Progr. Amer. Miner. Soc. 1958, S. 129 und Bull. Geol. Soc. Amer., 1958, 69, 1633) erstmalig beobachtetes natürliches ß-SiC, und zwar in der Salzzone der Green River-Formation im Bridger Basin, Wyoming, USA; die Kriställchen liegen in einer Spalte von parallelfaserigen Aggregaten von Loughlinit und im begleitenden Schiefer, der aus 10% Dolomit, 50% Quarz und aus amorphem Ton besteht. Das ß-SiC dürfte durch aszendente heiße Lösungen, die mit einer vulkanischen Aktivität im Zusammenhang stehen, gebildet worden sein. Bef.: ds. Hdb., Ergbd. II, 925. Sap. 1961, 90, 81.

Betpakdalit

39

Betpakdalit. CaFe 2 H 4 [As 2 Mo 5 0 2 e ] · 1 2 H 2 0 bzw. nach Η.

H 8 [ ( M O 0 4 ) 5 | ( A S 0 4 ) 2 ] · 1 0 H 2 0 . Wahrscheinlich monoklin.

STRUNZ

CaFe."

Feinpulverige Aggre-

gate mit individuellen kurzprismatischen Mikrokristallen (von 0.005 bis 0.025 mm 0 ) , begrenzt von Flächen (hkO) und (hol). Nach (010) häufig orientierte Verwachsungen von zwei oder drei Individuen. Struktur. Raumgruppe C*-—Pc oder C 4 2h —P2/c (?). Kräftigste Interferenzen des Pulverdiagramms mit 49 Linien: 8.75 (10), 3.63 (9), 1.532 (8), 1.480 (8), 2.95 (7), 1.723 (7), 1.191 (7), 1.024 (7), 2.79 (6), 2.64 (6), 2.10 (6), 1.639 (6), 1.402 (6), 1.041 (6). Nach Erhitzung auf 180 °C röntgenamorph; rekristallisiert aber bei 400 °C und gibt schwache Interferenzen mit der kräftigsten Linie bei 3.25 Ä. Phys. Η. ~ 3. Spez. Gew. = 2.98—3.05. Leuchtend zitronengelb mit schwach grünlichem, seltener bräunlichem Stich. Matt bis Wachsglanz. Pulver glasig. Keine Fluoreszenz. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.809 (schwach gelb), fiß = 1.821 (gelbgrün), n y = 1.857 (blaugrün). Absorption n y > n^ > n a . + 2 V (ber.) = 60°. Chz + . Α. E . annähernd (010), n^ = b, n e /c = 12°. Chem. Anal, von W . M. S E N D E R O W A . U . d. Binokular ausgesuchtes Material von 500 und 600 mg ergab: CaO

Fe203

MO03

AS 2 0 5

H 2 O-

H20+

Uni.

Summe

I

4.18

12.30

50.26

13.94

15.80

3.20

0.80

100.48

II

4.10

11.10

50.22

15.78

Sp.

100.20

19.00

Daraus die Oxidformel CaO · F e 2 0 3 · As 2 0 5 · oMo0 3 · 1 4 H 2 0 ; als Formel wird die oben angeführte vermittelt bzw. CaH 4 [Fe 2 As 2 Mo 5 0 2 e ] · 1 2 H 2 0 . H 2 0-Abgabe: Bis 103°C4.00%, 110° 13.24%, 130—135 0 16.19%, 300° 19.00%. H a O > 135 °C entspricht dem H 4 der Formel. — Spektralanalytisch schwache Linien von Mg, Mn, Sn, Cu und Ti, Spuren von Sr, Bi und Pb. — V. d. L. leicht zu einer schwarzen Schlacke schmelzbar. Betpakdalit sintert zwischen 750 und 850 °C und schmilzt bei 1000 °C. Gibt im geschlossenen Röhrchen saures H 2 0 ab. pH der Suspension 5.2. DTA-Kurven zeigen einen starken endothermen Effekt bei 120 °C, schwache exotherme bei 550 und 700 °C, einen schwachen endothermen bei 750 °C. — Betpakdalit ist nach H. S T R U N Z in seinen Miner. Tab. an den Schluß der Molybdate zu stellen. Name von L. P. E M I L O W A und W. M. S E N D E R O W A nach dem Fundort, der Bet-Pak-Dal-Wüste, Kasachstan, UdSSR. Vorkommen. An dem erwähnten Fundort (s. Name) in der Oxidationszone der Wolframit-Hübnerit-Lagerstätte Karoba, die aus älteren Quarz-Wolframitund jüngeren Quarz-Hübnerit-Pyrit-Arsenopyrit-Gängen besteht; Auftreten von Betpakdalit in den durch Auslaugung von Pyrit entstandenen Hohlräumen. In Paragenese sind Wolfram, Zinn stein, Ferrimolybdit, Opal, Hydroglimmer, Gips und Limonit. Lit.: L. P . EMILOWA und W . M . SENDEROWA, Sap. WSES. Miner. Obschtsch. 1 9 6 1 , 90, 4 2 5 — 4 3 0 . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 2 , 47, 1 7 2 — 1 7 3 . Aufschi. 1 9 6 3 , 14, 193. Bull. 1962, 85, 462. Min. Abstr. 16, 654. Sap. 1962, 91, 199.

Bilibinit — Biringuccit

40

BUibinit. 3(Ca, Pb, SE)0 · (U, Th)0 2 · 7 U 0 3 · 10SiO 2 · 19H 2 0. Amorph (metamikt). Aggregate, die klastisches Material von Sandsteinen zementieren. Struktur. Röntgenamorph. Die auf 980 °C erhitzten Proben geben ein Pulverdiagramm, das praktisch mit jenem von synth. U 3 0 3 identisch ist; die wichtigsten Röntgen-d-Werte mit (I): 3.43 (10), 2.65 (10), 4.15 (9), 1.767 (9), 1.955 (8), 1.780 (8), 1.423 (7), 1.287 (7), 2.08 (6). Phys. Muscheliger Bruch. H. = 3 — 4 . Spez. Gew. (unreines Material!) höher als 3.5. Schwarz, im Pulver und Strich grau. Pechglanz. An den Ecken schwach durchscheinend. Oxidiertes Material in der Oxidationszone grünbraun bis bernsteingelb. Optik. Isotrop, η > 1.782, < 1.820; bei oxidierten Proben vermindert sich die Lichtbrechung bis etwa 1.638. Chem. Das unter der Binokularlupe ausgelesene Material gab nach einer Analyse von Ε. A. ISAEWA folgenden chem. Zus. (in Gew.-%): SiOa 14.80, T h 0 2 1.48, U 0 2 5.07, U 0 3 45.89, seit. Erd. (SE 2 0 3 ) 3.19, CaO 1.70, BaO 0.25, PbO 3.60, H 2 0+ 3.23, H 2 0~ 4.90, Uni. (Quarz und Feldspat) 16.33 (!), Summe 100.44. Die abgeleitete empirische Formel s. oben. Spektralanalytisch wurden nachgewiesen (in Gew.-%): Al 0.1—0.03, Mg < 0.003, Fe und Mn etwa 0.001, Ti 0.001—0.01 und V 0.01—0.1. In HCl und H N 0 3 unter Bildung von gelförmiger Si0 2 löslich; in konz. H 2 S 0 4 schwer löslich. Die Reaktionen auf U und Pb sind deutlich positiv, auf Th dagegen schwach. Bei der Oxidation Verfärbung in braun bis gelb. Nach einer DTA ein breiter endothermer Effekt zwischen 80—160 °C, ein sehr schmaler zwischen 550—600 °C. — Bilibinit wird als ein amorphes Analogon des kristallinen Coffinits und als ein U-Analogon zu Thorogummit angesprochen. Chemisch bildet es ein Endglied einer Reihe wasserhaltiger U-Th-Mineralien, nämlich: Bilibinit, Maitlandit bzw. Nicolayit als Thorogummit (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 584 und 593), Pilbarit. Name von E. S.

B U R J A N O W A ZU

Ehren des russ. Lagerstättenforschers

J u . A. BILIBIN.

Vork. als Zement in Sandsteinen (keine Fundortangabe); in Paragenese sind die sekundären Uranmineralien Kasolit, ß-Uranotil, Sklodowskit, Autunit und Uranocircit. Lit.: Ε. S. BURJANOWA, Sap. TFses. Miner. Obschtsch. 1958, 87, 667—674. — ds. Hdb., Ergbd. I I , 925—926. Amer. Miner. 1959, 44, 692. Bull. 1959, 82, 390. Abstr. 14, 280. Sap. 1960, 89, 75. ZU. I, 1960, 180 (Ref. Nr. 614).

Ref.: Min.

Biringuccit. 2Na a O · 5 B 2 0 3 · 4 H 2 0 . Monoklin (?). Erdig, ein Gemenge von Biringuccit und Nasinit*) (vgl. ds. Ergbd.); synthetische Kristalle der angegebenen chem. Zus. — als ,,A" bezeichnet — i n dünnen Lamellen oder Nadeln mit hexagonalem Querschnitt. Die Identität zwischen den synth. Kristallen und den natürlich vorkommenden wurde optisch und röntgenographisch nachgewiesen, aber auch durch Vergleich der DTA-Kurven. Struktur. An synth. ,,A"-Kristallen die wichtigsten Röntgen-d-Werte (unter 73 nicht indizierten Linien) mit (I): 10.32 (100), 3.453 (79), 5.17 (55), 3.049 (45), 2.589 (36), 2.853 (21). Im natürlichen Gemenge von Biringuccit *) Als Synthese mit „B" bezeichnet.

Biringuccit — Biranit

41

und Nasinit treten zusätzlich schwache Röntgeninterferenzen auf, die Thenar dit, Auripigment und Quarz zukommen. Phys. Keine Daten über Spaltbarkeit, H . und spez. Gew. Optik. Synthetische Α-Kristalle sind zweiachsig, negativ. n a = 1.496, iiß = 1.539, n y = 1.557 mit jeweüs ± 0 . 0 0 2 . —2V (gem.) = 62.7° ± 1.1°, —2V (ber.) = 64.6°. n^ parallel b, n y /a = 5.4° ± 0.6°. Längserstreckung pos. U. d. M. zeigt das Gemenge von Biringuccit und Nasinit dünne doppelbrechende Kriställchen und mikrokristalline Büschel mit Brechungsindizes zwischen 1.500 und 1.550; ein Mineral — d e m Α-Kristall entsprechend — h a t n^ = 1.538 und n y = 1.550. Chem. Die ehem. Analyse eines Gemenges von Biringuccit und Nasinit (3) ergab: SiO a 1.91, (A1203, Fe 2 0 3 ) 0.75, CaO 0.36, N a 2 0 20.53, K 2 0 1.07, As 2 0 3 3.72, B 2 0 3 46.54, S 0 3 4.94, S 1.26, C10.18, H 2 0 - 10.98, H 2 0 + 7.79, Σ 100.03% — 0 = ( S , Cl2) 0.67, Summe 99.36%. 2Na a O · 5 B 2 0 3 · 4 H 2 0 wurde im Autoklaven synthetisiert, und zwar im Temperaturbereich von 150—250 °C und bei einem Verhältnis von N a 2 0 : B 2 0 3 = 1:2.5 bis 1:4. Eine Analyse einer Synthese von „A" ergab (2): B 2 0 3 64.05, N a 2 0 22.83, H 2 0 12.68, Summe 99.56%. Die Biringuccit analoge Phase 2Na a O · 5 B 2 0 3 · 4 H 2 0 wurde bisher im System N a 2 0 — B 2 0 3 — H 2 0 direkt noch nicht beobachtet. DT Α der ,,A"Kristalle vermittelten endotherme Effekte bei 70, 130, 400 und 470 °C mit Schmelzerscheinungen bei 650 °C durch einen Bruch in der Kurve. Die DTAKurve von Biringuccit zeigt eine Kombination der Erscheinungen bei den Kristallen „A" und ,,B" ( = Nasinit), vermehrt um einen endothermen Effekt bei 260 °C durch beigemengten Thenardit. Name. Ursprünglich von C. CIPRIANI (1) als ein ,,nuovo borato" von Larderello beschrieben, das sich im Verlauf weiterer Untersuchungen als ein Gemenge von zwei wasserhaltigen Na-Boraten erwies. Eines dieser Borate wurde zuerst von CIPRIANI et al. ( 2 und 3 ) zu Ehren des italienischen Chemikers U B E R T O FRANCESCO H O E F E R , der 1 7 7 7 die Borsäure im Kondensat der Toskanischen Fumarolen identifizierte, als „Hoeferit" bezeichnet; später (4) in B i r i n g u c c i t — nach dem italienischen Alchimisten VANNOCCIO B I R I N GTJCCIO ( 1 4 8 0 — 1 5 3 9 ) — umbenannt, um eine Verwechslung mit F. KATZERS „Hoeferit" (5) — richtiger „Höferit" (6) — zu vermeiden, obgleich letzteres Mineral als diskreditiert anzusprechen ist (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, S. 558). Vorkommen als Ablagerung auf Röhren der Bohrung ,,Foro del magazzino", erbohrt 1927, bei Larderello, Toskana, Italien; die erdige Masse von unregelmäßiger Form und wechselnder Farbe (orangegelb bis hellgrau) besteht aus einem mechanisch nicht trennbarem Gemenge von Biringuccit und Nasinit (vgl. ds. Ergbd.), Thenardit, Auripigment und etwas Silikaten. Lit. ·. CURZIO CIPRIANI, SOC. miner, ital. Rend. 1959, 15, 344. 2. CURZIO CIPRIANI u n d PLERO VANNUCCINI, Teil I, Atti. Accad. naz. Lincei, Ser. 8, Bend. Ol. Sei. fis., mat. e nat. 1961, 30, 74—83. 3. CURZIO CIPRIANI, Teil I I , I.e. 1961, 31, 2 3 5 — 2 4 5 . 4. CURZIO CIPRIANI, I.e. 1961, 31, 141—142. 5. F. KRATZER, Tscherm. Min. Petr. Mitt. N. F. 1895, 14, 523. 6. J. D. DANA, A System of Miner., 6th edn. 1892, App. I (1899), 35. — Ref.·. Amer. Miner. 1963, 48, 709—711. Bull. 1964, 87, 455. Min. Abstr. 16, 373. Sap. 1962, 91, 195— 196.

Birunit. 8.5CaSi0 3 · 8.5CaC0 3 · CaS0 4 · 1 5 H 2 0 . Orthorhambisch (?). Faserige Nädelchen in Krusten (2—3 mm dick). 4 Η i η t ζ e, Mineralogie, Ergänzungsband III

42

Birunit — Bismutomikrolith

Struktur. Wichtigste Röntgen-d-Werte (nicht indiziert) mit (I): 2.595 und 1.781 (je 10), 1.939 (8) — als 1.339 angeführt, aber zwischen 2.037 und 1.841 liegend; wahrscheinlich ein Druckfehler — 1.712 (4), 1.293 (3). Das Pulverdiagramm ist deutlich von jenen der Mineralien Thaumasit, Xonotlit, Gips, Calcit und Quarz verschieden. Phys. Eine vollkommene Spaltbarkeit nach ? H. = 2. Spez. Gew. = 2.36. Weiß. Matt. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.527, n y = 1.531. ηγ—na = 0.004. n y in der Längsrichtung der Fasern. Chem. Eine Analyse ergab nach Abzug von etwa 5% Opal (u. d. M. in sehr feiner isotropen Verteilung bestimmt): CaO 41.46, MgO 0.61, Si0 2 26.70, C0 2 15.51, S0 3 3.33, H z O 12.17, Summe 99.78. Daraus die angegebene Formel. Die Analyse eines paragenetisch verknüpften Thaumasits erschloß die normale Formel dieses Minerals mit CaSi0 3 · CaC0 3 · CaS0 4 · 15H a O. Nach einer DTAKurve ein kleiner endothermer Effekt zwischen 120—200 °C, ein breiter zwischen 550—720 °C, ein exothermer zwischen 770—870 °C. Eine Erhitzungskurve zeigt einen H 2 0-Verlust von 12% bis 200°C, weiteren stufenweisen Verlust zwischen 300 und 800 °C. Wird in 10% HCl unter unmittelbarer Abscheidung von Kieselgel zersetzt; Thaumasit gibt einen Niederschlag von Gips und nur langsam ein Kieselgel. Name von S. T . B A D ALOW et al. zu Ehren des größten usbekistanischen Wissenschaftlers im Mittelalter ABU-R-RAICHANA A L - B I R U N I , doch erscheint die chem. Zus. des neuen Minerals noch zweifelhaft. Vork. in faserigen Krusten auf Thaumasit-Äderchen der Spalten eines Enstatitgesteins in einem Teil der Kurgaschinkan-Lagerstätte im Blei-Zinnerz-Gebiet von Almalyk, Usbekistan (Russ. Mittelasien), zusammen mit Thaumasit. Birunit entsteht offensichtlich bei der Umwandlung von Thaumasit in der Nähe der Erdoberfläche. Lit.: S. T. BAÜALOW und I . M. GOLOWANOW, Doklady Akad. Nauk Usbek. SSB. 1957, Nr. 12, 17—21. — Ref.: ds. Hdb., Efgbd. II, 296. Amer. Miner. 1959, 44, 907. Bull. 1959, 82, 391. Min. Abstr. 14, 279. Sap. 1959, 88, 320. Zbl. I, 1958, 133 (Ref. Nr. 426).

Bismutomikrolith. (Na, Ca, Bi) 2 Ta 2 0 6 (F, OH, O), Varietät von M i k r o l i t h (ds. Hdb., I, 4.1, 391, 394) mit 3.25% Bi 2 0 3 . Kubisch. Unregelmäßig geformte Kristalle — selten mit oktaedrischen Flächen — bis 1.5 cm lang. Struktur, a = 10.62 Ä. Die wichtigsten Röntgen-d-Werte einer unerhitzten Probe (19 Linien) sind von jenen der auf 900 °C erhitzten Proben (39 Linien) deutlich verschieden; unerhitzt: 3.757 (10), 1.100 (7), 1.734, 1.224, 1.134 und 1.040 (je 3); auf 900°C erhitzt: 3.017, 1.841 und 1.544 (je 10), 1.502, 1.195, 1.169, 1.061 und 0.889 (je 9), 1.460, 1.355 und 0.874 (je 8), 3.137, 1.143 und 0.823 (je 7). Phys. Spez. Gew. 6.426. Smaragdgrün bis dunkelgrün, in kleinen Splittern durchsichtig. Diamantglanz. Optik. Isotrop (nicht metamikt). η = 2.044. Chem. Eine chem. Anal, von M. W. KUCHARTSCHIK ergab: N a 2 0 5.27, K a O 0-08, CaO 8.60, MnO 0.08, Fe 2 0 3 0.32, Bi 2 0 3 3.25, seit. Erden 0.18, A1203 0-45, Ti0 2 0.05, N b 2 0 5 0.08, T a 2 0 5 79.72, H 2 0+ 0.60, F 2.00, Summe 100.68

Bismutomikrolith — Blei-Hydroxyapatit

43

(i. Orig. 100.70), —F 2 0.78, Summe 99.70 (i. Orig. 99.72). Resultierende Formel oben. Name von Ν . Ε . S A L A S C H K O W A et al. für einen wismuthaltigen Mikrolith. Vork. als Einschluß im fein schuppigen Lepidolith eines Pegmatitganges im Altai-Gebirge, UdSSR, der durch, „gigantische" Kristalle von Mikroklinperthit (bis 2 m lang) ausgezeichnet ist. Lit. : Ν. Ε. SALASCHKOWA und Μ. W. KUCHARTSCHIK, Trudy Inst, miner., geochim. i. kristallochim. redkich elementow, Akad. Nauk SS SR, 1957, 1, 77—79. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 926. Amer. Miner. 1958, 43, 1223. Bull. 1959, 82, 90—91. Min. Abstr. 14, 2 7 6 — 2 7 7 . Sap.

1958, 87, 479.

Bleiarsenatapatit. Von F. M A C H A T S C H K I (Spez. Miner., Wien 1953, 330) gebrauchte synonyme Bezeichnung für Mimetesit (ds. Hdb., I, 4.1, 487, 595). Bleihaltiger Ikunolith. (Bi, Pb) 3 82 (Se, S, Te) 3 . Hexagonal-rhomboedrisch. Gut entwickelte Täfelchen und blättrige Aggregate bis 3 cm im Durchmesser. Struktur in Übereinstimmung mit jener von I k u n o l i t h (ds. Ergbd.). Raumgruppe D ; d — R 3 m . Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 3.02 (10), 2.21 (6), 6.55 (3), 4.36 (3), 3.53 (3), 2.07 (2) und 1.87 (2). Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (0001). Glänzend bleigrau. Optische Eigenschaften wie jene von Ikunolith. Chem. Eine ehem. Analyse von J . P Y L E für den Pb-haltigen Ikunolith von Kingsgate ergab: Bi 83.24, Pb 5.49, S 10.41, Se 0.27, Te 0.7S, Fe 0.04, Summe 100.23; resultierende Formel oben. Name „plumbian ikunolite" von N . L. M A R K H A M für einen Pb-haltigen Ikunolith. Vorkommen auf der Wismut-Molybdänit-Lagerstätte bei Kingsgate, New England district von New South Wal es,Ost-Australien; Auftreten in unregelmäßigen Pipes im Granit, die entlang eines Granit-Sedimentgestein-Kontaktes lokalisiert sind; die Pipes bestehen hauptsächlich aus Quarz mit feinkörnigem Sericit und. verwittertem Feldspat. In Paragenese mit Pb-haltigem Ikunolith sind ged. Wismut, Molybdänit, Bismuthinit, Joseit Α und Gold. Ikunolith und Bismuthinit sind gewöhnlich verwachsen. Lit.:

Ν . L. MARKHAM, Amer.

Miner.

1962, 47, 1 4 3 1 — 1 4 3 4 .

Blei-Hydroxyapatit. Pb 5 (P0 4 ) 3 (0H) (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 229). Name „Lead hydroxyapatite" von Α. K. T E M P L E (1. c., S. 104) für ein bisher nur synthetisch bekanntes Produkt (Μ. H. HEY, Chem. index of miner., 1950, 219); bestimmt durch Vergleich mit den Röntgen-d-Werten der A.S.T.M.Kartei. Nähere Angaben fehlen, so daß dieses neue Mineral nur unvollständig gekennzeichnet erscheint. Vork. Selten unter den sekundären Mineralien des Whyte's Cleugh-Ganges auf dem Leadhills-Wanlockhead Blei- und Zink-Erz-Distrikt, Southern Uplands of Scotland, vergesellschaftet mit Polysphärit, pseudomorph nach Bleiglanz. Lit.:

Α. Κ . TEMPLE, Trans.

Roy. Soc. Edinburgh,

1959, 63, 85—113. — Ref.:

Miner. 1960, 45, 909. Min. Abstr. 5, 320, 8, 114 und 14, 283. 4»

Amer.

44

Blei-Mikrolith — Blixit

Blei-Mikrolith. Name „plumboan microlite" von Α. H. VAN DER V E E N (Verh. Kon. Nederl. Geol. Mijnbouwkundig Genootschap. Geol. Ser. 1963, 22, 1—188; Ref. Amer. Miner. 1963, 48,1420); s. P y r o c h l o r g r u p p e (ds. Ergbd.). Bleioxyfluorid. Pb 2 OF 2 . Tetragonal. Dünne gelbe Plättchen mit einem hohen Diamantglanz. Die Röntgeninterferenzen stimmen mit jenen von A. BYSTRÖM (2) für synth. Pb 2 OF 2 ermittelten überein. Chemische Zusammensetzung von J . A . MANDARINO et al. nur röntgenographisch identifiziert. Name bei J . A . MANDARINO (1) — in einer vorl. Mitteilung — für ein in extrem kleinen Mengen auftretendes Mineral der Tellurlagerstätte in der Nähe von Moctezuma, Sonora, Mexiko. Nach A. BYSTRÖM (2) hat Pb 2 0F 2 eine tetragonale Struktur mit a = 8.135 ± 0 . 0 0 4 , c = 5.706 ± 0.003 kX. Ζ = 4. Raumgruppe D ^ — P4/nmc. Spez. Gew. 8.16. Lit.: 1. J. A.MANDARINO u n d S. J. WILLIAMS, Sei. 1961, 133, 2017. 2. A . BYSTRÖM, Arkiv Kemi, Miner. Geol. 1947, 24 A, 1—18. — Ref.: Min. Abstr. 16, 551.

Blciromeit. Von F. MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 328) gebrauchte synonyme Bezeichnung für M o n i m o l i t (ds. Hdb., I, 4.1, 206, 215). Blixit, wahrscheinlich Pb 16 Cl g (0, OH)16_x mit χ = 2.6 oder — nach H. (Ref. Aufschi., 1. c.) — Pb 2 (0, OH) < 2C1. Orthorhombisch. Keine Einzelkriställchen. Kristalline Krusten oder Gängchen. Struktur. Raumgruppe konnte nicht ermittelt werden, a = 5.832 ± 0 . 0 0 3 , b = 5.694 ± 0 . 0 0 5 , c = 25.47 ± 0.02 Ä; a : b : c = 1.002:1:4.476. Stärkste Röntgen-d-Werte eines Pulverdiagramms mit (I) und hkl: 2.93 (10) 116, 200; 3.88 (8) 112; 1.660 (8) 308, 11.14, 136; 2.83 (6) 020; 212 (6) 00.12; 2.04 (6) 220; 2.15 (5) 208; 1.715 (5) 20.12, 228. Das Pulverdiagramm ist dem von Nadorit (ds. Hdb., I, 4.2, 1325, 1326) sehr ähnlich. 3 h auf 200°C erhitzter Blixit zeigt kleine, aber deutliche Unterschiede in den Röntgeninterferenzen gegenüber dem unerhitzten Blixit. Phys. Deutliche Spaltbarkeit unbekannter Orientierung. H. = 3. Spez. Gew. 7.35. Farbe blaßgelb, nach 3 h Erhitzung auf 200 °C kanariengelb. Strich blaßgelb. Glasglanz, manchmal matt. Im UV-Licht keine Fluoreszenz. Optik. Zweiachsig, pos. η α ~ 2.05, n y ~ 2.20. Doppelbrechung, mit einem EHRINGHAUS-Kompensator bestimmt, etwa 0.15. Gerade Auslöschung parallel zur deutlichen Spaltrichtung. Opt. Α.Ε. senkrecht zur Spaltfläche. ± 2 V - 80°. Chem. Eine Analyse von A. PARWEL ergab: PbCl 2 30.16, PbO 69,50, CaO 0.30, H 2 0 0.79, Summe 100.75. Nach einer spektrographischen Analyse Spuren von As, Sb, Bi, Mg, Mn, Fe und Alkali-Metallen; F < 0.02%. Wahrscheinliche Formel Pbi 6 Cl 8 (0, ΟΗ) 1β _ χ mit χ ~ 2.6, wenn H a O als wesentlich angesehen; sonst Pb 16 Cl 8 0 12 oder 4Pb 4 Cl 2 0 3 . Wahrscheinlich liegt ein schwach deformiertes Gitter wie bei Nadorit vor. Das H 2 0 wird als konstitutionell aufgefaßt. In der Systematik nach STRUNZ zwischen Penfieldit und Nadorit. H 2 0-Verlust nach Temperatur und Stunden der Erhitzung in % : 100 °C 36 h 0.0; 125 24 0.037; 150 240.037; 175 3 0.073; 2002 X 3 0.147; Total-H 2 0-Verl.:0.294%. — Leicht löslich in verdünnten Mineralsäuren. STRUNZ

Blixit — Bokit

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Name von 0 . G A B R I E L S O N et al. zu Ehren von Dr. R A G K A R B L I X ( * 1 8 9 8 ) , Chemiker am Dept. of Miner., Swedish Museum of Natural History, der sich in hohem Maße um die Untersuchung der Längban-Mineralien bemüht hat. Vörie. Sehr selten in der „Amerika"-Strosse der mineral- und erzreichen Lagerstätte L4ngban, Schweden, zusammen mit Mendipit, Ekdemit-Heliophyllit, Nadorit, Sahlinit und einem noch nicht beschriebenem Mineral, in welchem A M I N O F F Bi fand; Auftreten als Überzug eines mit Hausmannit imprägnierten Dolomits bzw. in Spalten eines Manganophyllit-Skarns. Lit.:

OLOF GABRIELSON, ALEXANDER PARWEL u n d FRANS E . WICKMAN, Arkiv

Miner.

och Geol. 1958, 2, 411—415. — lief.: ds. Hdb., Ergbd. II, 926. Amer. Miner. 1900, 45, 908. Aufschi. 1962, 13, 14. Bull. 1960, 83, 149. Min. Abstr. 14, 416. Sap. 1961, 90, 93. Zbl.l, 1960, 333 (Ref. Nr. 1136).

Bokit. ΚΑ1 3 Εβ β ν; ; + [ν^+0 7 6 ] · 3 0 H 2 0 . Kristallsystem nicht bestimmt. Ein C o r v u s i t - ä h n l i c h e s Mineral (vgl. ds. Hdb., Ergbd. I, 125) in nierenförmigen Krusten, garbenähnlichen Aggregaten und individuellen Körnern (Länge zur Breite 5 : 1 bis 10:1), die plattig bis säulig oder keilförmig (Durchmesser 0.1—0.3 mm) sind. Struktur. Raumgruppe nicht best. Zwei Pulverdiagramme geben folgende stärksten Röntgen-d-Werte (nicht indiziert): 10.20 (10), 3.44 (9) bzw. 3.49 (8), 2.61 (8 bzw. 7), 2.08 (7) bzw. 2.11 (3), 1.976 (6) bzw. 1.974 (4), 1.826 (5) bzw. 1.818 (3). Die Röntgeninterferenzen sind gegenüber Corvusit abweichend. Phys. H . um 3 (2.7—3.2). Mikrohärte parallel zur Längserstreckung der Körner 60.5—65.8 kg/mm 2 , senkrecht dazu 85.6—96.0 kg/mm 2 , also von der Richtung deutlich abhängig. U. d. M. eine vollkommene Spaltbarkeit in der Längsrichtung der Körner und eine schwache senkrecht dazu. Farbe schwarz, Strich schwarz, gelegentlich mit Stich ins bräunüche. Halbmetallischer Glanz, in dichten Aggregaten m a t t . Optik. I m durchfallenden Licht nur in feinsten Splittern (0.003—0.004 mm) durchscheinend und stark pleochroitisch (schmutzig-olivgrün zu tief rötlichbraun). Absorption n a > n y . Gerade Auslöschung parallel zur Längsrichtung. Brechungsindizes für ηα· und ny- parallel zur vollkommenen Spaltbarkeit zwischen 2.01 ( ± 0.005) — 2.06 ( ± 0.005). — Im auffallenden Licht hellgrau (Rp- ~ 10—12%) bis blaßgrau mit Stich ins bläuliche (Rß- = 13—15%). Zwischen gekr. Nie. kräftig anisotrop mit Farben von bräunlichgelb (Rp') zu graublau (Rg bis 150°C, 1.8% > bis 300°C, 2.2% > bis 450°C, 1% > bis 600°C, 2.2% > bis 800°C, 1% > 950°C. Bokit schmilzt bei 950°C. In konz. Säuren schwach löslich unter Bildung einer blaßgrünen Lösung, langsam, aber ganz löslich in 40% K O H und NaOH. Gibt im geschlossenen Röhrchen H 2 0 mit saurer Reaktion ab. Name von Ε. A. ANKINOWITSCH zu Ehren des kasachstanischen Geologen I W A N IWANOWITSCH BOK.

Vork. als Äderchen und nierenförmige Krusten auf Spalten der Verwitterungskruste V- und Fe-haltiger Brandschiefer des Mittleren Kambriums in Kasachstan, UdSSR, vergesellschaftet mit Jarosit, Alunit, Goethit, AUophan und Hewettit. Bokit bildet sich bei der Oxidation von Paramontroseit, Duttonit und Patronit in saurer Lösung. Lit.: Ε. Α . ANKINOWITSCH, Sap. Wses. Miner. Obschtsch., 1963, 92, 51—59. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1180—1181. Bull. 1964, 87, 455. Min. Abstr. 16, 285—286. Sap. 1963, 92, 572.

Boleslavit. PbS-Gel. Eiförmige Knollen (bis mehrere mm im Durchmesser), die in ihren unregelmäßig geformten Körnern an Fischlaich erinnern; die kolloidalen Aggregate haben keine radialfaserige Struktur. Struktur. Zeigt Röntgeninterferenzen, die nach J. KUBISZ für Bleiglanz charakteristisch sind. Die wichtigsten Röntgen-d-Werte mit (I) und hkl: 2.962 (10) 200; 2.094 (9) 220; 1.785 (9) 311; 1.328 (9) 420; 1.003 (9) 531; 0.9912 (9) 600;0.9379 (9) 620; 3.441 (8) 111; 1.482 (8) 400; 1.211 (8) 422; 1.141 (8) 511, 333; 1.710 (7) 222. Phys. H. (mit VICKERS Skierometer) = 40—80 kg/mm2. Silbrig, mit einem bläulichen Stich. Chem. Nach einer Analyse Pb 86.33, S 13.24; nach spektrographischen Bestimmungen: As 0.1, Fe 0.08, Zn 0.03, Sb 0.015, Mn 0.003, Tl 0.003, Mo 0.0006, Cu 0.0004, Ag 0.0004. Geringe Mengen von Ca und Ba sind wahrscheinlich beigemengtem Calcit und Baryt zuzuschreiben. DT Α zeigen exotherme Effekte bei 360, 470, 503, 535, 630, 700, 790, 870 und 945°C. Name von Cz. HABANCZYK für eine kolloidale Modifikation von PbS, die äußerlich und mikroskopisch einem Gel entspricht, röntgenographisch aber durch Rekristallisation das Bleiglanzgitter besitzt; Boleslavit erscheint demnach als stark gealterter, eindeutig kryptokristalliner Bleiglanz, womit sich eine Analogie zu Brunckit (vgl. ds. Hdb., Ergbd. I I , 59) ergibt. Der neue Name „Boleslavit", nach dem

Boleslavit — Brockit

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Vorkommen in den Gogolin-Kalken in der ,,Boleslaw"-Mine — daher auch „Boleslawit" — bei Olkusz, Polen, ist überflüssig; Auftreten zusammen mit „Bninckit", Markasit, Bleiglanz und Zinkblende als Imprägnation im erwähnten Kalkstein. Lit.·. Cz. HARANCZYK, Bull. Acad. Polon. Sei., Sef. sei. giol. et geogr., 1961, 9, 85—89. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 1517—1518. Bull. 1963, 86, 305. Min. Abstf. 16, 546. Sap. 1963, 92, 194.

Boleslawit = B o l e s l a v i t (ds. Ergbd., S. 46). Brockit. (Ca, Th)P0 4 · H 2 0 mit Ca:Th = 1:1. Hexagonal. Körnig-dichte Aggregate (Knollen bis 35 mm im Durchmesser) und Krusten. Struktur. Raumgruppe Dg—P e 22 (isostrukturell mit Rhabdophan). a = 6.98 ± 0.03, c = 6.40 ± 0.03 Ä. a:c = 1:0.917. V 270 Α 3 . Ζ = 3. Zwei Pulverdiagramme geben folgende wichtigste Röntgen-d-Werte mit (I) und hkil: 3.03 bzw. 3.02 (sst-b) 2020; 4.37 bzw. 4.39 (st) 1011; 2.83 (st) 1012; 2.15 (st) 2131; 3.47 (m) 1120; 1.86 (m) 2132. Pulverdiagramme kaum von jenen des Minerals Rhabdophan zu unterscheiden, aber deutlich von Grayit (ds. Ergbd.) verschieden. Nach Erhitzung auf 800—900°C zeigt Brockit eine MonazitStruktur mit Dimensionen nahe jenen von Cheralith (ds. Hdb., Ergbd. II, 72). Phys. Muscheliger Bruch. Spez. Gew. 3.9 ± 0.2 (pyknometr.). Rotbraun bis blaßgelb im Splitter. Durchscheinend. Fett- bis Glasglanz. Optik. Einachsig, pos. U. d. M. radialstrahlige Aggregate von faserigen Körnern (20 μ lang, selten 50 μ), aber auch unvollständig begrenzte hexagonale Prismen. η ω = 1.680 ± 0 . 0 0 2 , ηε = 1.695 ± 0.002. Im durchfallenden Licht mäßig doppelbrechend oder opak (verursacht durch Haematiteinschlüsse). Chem. Nach einer mikrochem. Analyse von R. MEYKOWITZ (1): Th 42.7, Oxide seit. Erden 6.6, Fe 2 0 3 4.6, CaO 9.7, SrO 1.3, BaO 1.1, C0 2 3.1, P 2 0 5 23.6, H 2 O total 7.5, Uni. 2,0. Summe 102.2; H a O" 0.9, Th0 2 + Oxide d. seit. E. 49.3, U 0.06. Resultierende Formel Caa 43 Sr 0 03 Ba 0 02 Th 0 41 seit. E. 0 u [(P0 4 ) 0 83(CO3)0 17 ] · 0.9H 2 0. — Eine halbquantitative spektrographische Analyse von Κ . V. HAZEL ergab: 10% Th, 7.0 P, 3.0 Fe, Ca, 0.3 Y, 0.15 Si, Ba, Gd, Sr, 0.07 Mg, Ce, Dy, Eu, Pb, 0.03 Na, Er, La, Nd, Sm, 0.015 Mn, As, Yb, Zr, 0.003 Ti, Be, Cu, Lu, V, 0.0007 Cc, 0.00003 Ag, 0.01 Al, 0.001 B, 0.0003 Cr. Die quantitative Spektralanalyse der seit. Erden und von BaO erschloß im Brockit nach H A R R Y BASTRON folgende Oxide in %: Y 2 0 3 1.27, La 2 0 3 0.49, Ce0 2 1.23, Pr 6 O n 0.06, Nd 2 0 3 1.52, Sm 2 0 3 0.72, Eu 2 0 3 0.30, Gd 2 0 3 0.99, Tb 4 0 7 0.35, D y 2 0 3 0.64, HO 2 0 3 0.16, Er 2 0 3 0.19, Tm 2 0 3 0.01, Yb 2 0 3 0.02, LU 2 0 3 0.01, Total d. seit. E. 7.96, BaO 1.1. Der ungewöhnlich hohe Gehalt von Nd 2 0 3 gegenüber Ce0 2 , La 2 0 3 und Y 2 0 3 ist bemerkenswert. Aus dem niedrigen Verhältnis Ce/(La + Nd) = 0.58 wird auf eine Bildung von Brockit in der Verwitterungszone geschlossen. Name von F . G. FISHER et al. (1) zu Ehren von MAURICE BROCK, U.S. Geol. Surv, dem Besitzer der Proben des neuen Minerals. Vorkommen in dichten Aggregaten und erdigen Überzügen in Gängen verwitterter granitischer Gresteine der Wet Mountains (Bassick-Mine bei Querida, Hardwick-Mine und Nightingale-Schacht), Colorado, USA, zusammen mit

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Brockit — Brownmillerit

Haematit, Pyrit, Calcit, Apatit, Baryt und Thorit. Ein unvollständig beschriebenes Mineral, das große Ähnlichkeit mit Broclut zeigt, wurde in Sebungwe, S-Rhodesien, beobachtet. Ein Brockit-ähnliches, aber unreines Mineral — mit seinem Pulverdiagramm Brockit nahestehend —haben J . R. D O L E γ et al. (2) von Fremont County, Wyoming und von Gunnison, Colorado gekennzeichnet. Lit.·. 1. FRANCES G . FISHER und ROBERT MEYROWITZ, Amer. Miner. 1962, 47, 1346 bis 1355. 2. J . R. DOLEY J R . und J . C. HARHAWAY, U. S. Geol. Surv. Prof. Paper 1961, 424-C, C 339—C 341. — Ref.: Bull. 1963, 86, 305. Min. Äbstr. 16, 286. Sap. 1963, 92, 573.

Brownmillerit, ein Calciumaluminatferrit, annähernd 4CaO · A1203 · Fe 2 0 3 bzw. 2CaO · (Al, Ee) 2 0 3 . Rhombisch. Täfelchen von quadratischem Umriß. Struktur. Raumgruppe —Imma. Kräftigste Röntgen-d-Werte (Ä) mit geschätzten (I) und hlcl: 2.65 (est) 002, 141; 7.19 (st) 020; 2.78 (st) 200; 1.93 (st) 202; 2.05 (mst) 161. Phys. Spez. Gew. variiert um einen mittleren Wert von 3.76. Farbe rotbraun. Cptik. Im Schliff meistens nur leistenförmige Querschnitte, ausnahmsweise bis 150 μ lang und 1 5 μ dick; Kantenlänge gewöhnlich nur etwa 6 0 μ und weniger. — Zweiachsig, neg. In der Tafelebene ist die Auslöschung diagonal. n e (gelbbraun) < 2.02, n^ (rotbraun) > 2.02, n r (rotbraun) > 2.02. Pleochroismus deutlich. Chem. Mit Rücksicht auf wenig verfügbare Substanzmengen wurden die zu erwartenden Elemente nach kolorimetrischen Methoden mit dem Spektralphotometer bestimmt. A1203 17.2, Fe 2 0 3 30.5, CaO 46.2, Gl.-Verl. 0.5. — Ca0/Al 2 0 3 2.7, Ca0/Fe 2 0 3 1.5, Al 2 0 3 /Fe 2 0 3 0.56. Die Brownmillerit zukommende ehem. Zus. (s. oben) wurde durch Vergleich der Dichte, Lichtbrechung und Röntgendiagramme mit synthetischen Produkten, die in der Zementindustrie gut bekannt sind, ermittelt. Name von G E R H A R D H E N T S C H E L (1) in Übereinstimmung mit der in der Zementindustrie für Calciumaluminatferrit gebrauchten Bezeichnung vorgeschlagen (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 58—59); diese erfolgte 1928 nach einem seiner Entdecker (2), L. T. B R O W N M I L L E R . Nachdem aber die Zusammensetzung der künstlichen wie der natürlichen Kristalle weder mit den Endgliedern der Mischkristallreihe noch mit der stöchiometrischen Verbindung 4CaO · A1 2 0 3 • Fe 2 0 3 genau übereinstimmt, soll der bisher nur für die Zusammensetzung 4 CaO · A1203 · Fe 2 0 3 verwendete Name Brownmillerit für die ganze Mischkristallreihe verwendet werden, soweit sie die gleiche Raumgruppe (D*£—Imma) besitzt. Vork. als Bestandteil von thermonietamorph veränderten Kalkeinschlüssen in der Leucittephritlava des Ettringer Bellerberges bei Mayen, Eifel, BRD, in Paragenese mit Calcit, Wollastonit, Gehlenit, Larnit, Diopsid, Grossular, Magnetkies, Spinell, Ettringit, Afwillit, Hydrocalumit und Portlandit sowie Mayenit (s. ds. Ergbd., S. 182). Nach Υ. K. B E N T O R et al. (3) auch als Hochtemperaturmineral in nichtmetamorphosierten Sedimenten der sog. „Modled Zone" (Maastricht bis Paläozän) in Israel und angrenzenden Teilen von Jordanien; in Paragenese vor allem mit Calcit, Spurrit, aber auch Pyrit, Apatit, Spinell und Gehlenit.

Brownmillerit — Buddingtonit

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Lit.·. 1. GERHARD HENTSCHEL, N. Jb. Miner., Mh. 1964, 22—29. 2. W. C. HANSEN, L. T. BROWNMILLER und R. H. BoQUE, J. Amer. Chem. Soc. 1928, 60, 396—406. 3. Υ. K . BENTOR, S. GROSS und L . HELLER, Nature 1963, 199, Nr. 4892, 478—479.

Buddingtonit. NH 4 AlSi 3 0 8 · x/o H 2 0 . Monoklin. Dichte, kryptokristalline Massen pseudomorph nach albitiscliem Plagioklas, und Kriställchen von etwa 0.05 mm im Durchmesser als Wandbekleidung in Hohlräumen und auf Spaltrissen. Beob. Formen: (001), (010), (110) und (101); in der Tracht sehr ähnlich Orthoklas. Auch Zwillinge, doch diese nicht näher bestimmbar. Struktur. Raumgruppe C* — P2, oder — P2 1 /m. a = 8.571 ± 0 . 0 0 3 , b = 13.032 ± 0.003, c =7.187 ± 0.001 Ä; β = 112°44' ± 1' · a : b : c = 0 . 6 5 8 : 1 :0.551. Ζ = 4 . Zell-Vol. = 740.42 A 3 . Wichtigste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 3.81 (100) 130; 6.52 (96) 020; 3.381 (72) 220; 3.225 (69) 202; 4.33 (65) 101; 3.258 (62) 040; 3.014 (39) 140, 231. Phys. Gute Spaltbarkeit nach (001) und eine deutliche nach (010). Meist halbmuscheliger Bruch. Spröde. H. = 5y 2 . Spez. Gew. = 2.32 ± 0.01 (gem.), 2.388 (ber.). Individuelle Kristalle farblos, durchsichtig und glasglänzend; dichtes Material durchscheinend, wolkig und erdig im Glanz. Strich und Pulver hellgrau bis dunkelgeblich-grau (abhängig von den begleitenden Verunreinigungen). Das Analysenmaterial war helloliv-grau. Keine Fluoreszenz. Optik. Zweiachsig, pos. Im durchfallenden Licht farblos. n a = 1.530, = 1.531, n y = 1.534 mit jeweils ± 0.002. 2V n. best. n a /a = 4°, n^/c = 19°, n y = b. Chem. Eine chem. Analyse von J . J . F A H E Y am reinsten Material ergab: Si0 2 63.80, A1203 19.16, Fe 2 0 ? 1.85. MgO 0.21, CaO 0.04, BaO 0.26, N a 2 0 0.06, K 2 0 0.62, (NH 4 ) 2 0 7.95, H 2 0+ 3.28, ΙΙ 2 0~ 0.88, Ti0 2 0.99, S 1. 9, Σ 100.69, —Ο für S 0.59, Summe 100.10. Resultierende Formel: ( N H J 2 0 · A1203 • 6Si0 2 · H 2 0 oder NH 4 AlSi 3 O e · i^H^O. Eine spektrographische Analyse von H A R R Y B A S T R O N ermittelte in % folgende Werte, die aber für nicht ganz reines Material gelten: Cu 0.0036, Mn 0.0082, Co 0.0007, Ni 0.0003, Cr 0.010, V0.0064, Ga 0.0020, Sc 0.0020, Y 0.007, Yb 0.0007, Ti 0.70, Zr 0.015, Be 0.0004, Mg 0.22, Ca 0.026, Sr 0.0040, Ba 0.20, Β 0.045. — Buddingtonit wird von heißer HCl 1:1 während einer 20stündigen Einwirkung, aber auch von warmer H N 0 3 1:1 während einer 2stiindigen Behandlung nicht angegriffen. Im geschlossenen Röhrchen erhitzt H 2 0- und NH 4 -Abgabe. Zwischen 370 und 430 °C stellt Buddingtonit das Ammonium-Analogon zum monoklinen Kalifeldspat dar; unterhalb 370 °C enthält Buddingtonit in der normalen atmosphärischen Feuchtigkeit zeolithisch adsorbiertes Wasser. Eine DTA-Kurve gibt nach G E O R G E T. F A U S T einen flachen endothermen Effekt bei 119°C (bedingt durch eine H 2 0-Abgabe) und einen kräftigen exothermen Effekt bei 608 °C (wahrscheinlich Verlust von NH 4 ) sowie einen kleinen exothermen Effekt bei 814 °C. Eine Dehydration zeigt zeolithisch gebundenes Wasser an; ein Teil des I l 2 0 kann aber auch auf Flüssigkeitseinschlüsse zurückgeführt werden, doch ist dieser Anteil sehr klein. Die reversible Entwässerung erfolgt unterhalb 340 °C. Auch ein Ionenaustausch ist für Buddingtonit charakteristisch. Eine Synthese von Buddingtonit gelang 1962 D. S. B A R K E R (2). Chemisch ist Buddingtonit demnach ein A m m o n i u m - F e l d s p a t mit zeolithischern Wasser.

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Buddingtonit — Cafe tit

Name von R . C. E R D et al. (1) zu Ehren des emer. Prof. ARTHUR F. B U B DINGTON, Princeton-Univ. Vorkommen als erstes in der Natur beobachtetes Ammonium-Alumosilikat im quaternären Pyroxenandesit und in älteren Gesteinen, die hydrothermal durch Ammonium führende heiße Quellen nahe und unterhalb des Grundwasserspiegels verändert wurden, und zwar auf der Sulphur Bank-QueeksilberMine, Lake County, Californien, USA; in Paragenese sind Eisensulfide (Pyrit, Markasit). Lit.:

1. RICHARD C. ERD, DONALD E . WHITE, JOSEPH J . FAHEY u n d DONALD E . LEE,

Amer. Miner. 1964, 49, 831—850. 2. D. S. BARKER, Geol. Soc. Amer. Special Paper 1962, 73, 109—110.

Buryktalskit. Ein Nickel-Cobaltomelan (vgl. Cobaltomelan, ds. Ergbd., S. 75) ohne nähere Angaben über die ehem. Zus., aber unter Bezugnahme auf bestimmte Röntgeninterferenzen des Pulverdiagramms. Struktur. Pulverdiagramme der als Cobaltomelan (ds. Ergbd., S. 75), Nickelemelan usw. bezeichneten Gemenge umschließen gleichzeitig Röntgeninterferenzen von Goethit, Kryptomelan und Elisawetinskit (ds. Ergbd., S. 95); 1 . 1 . GINSBURG zieht die Interferenzen dieser Mineralien vom erhaltenen Röntgenpulverdiagramm ab und definiert „Buryktalskit" mit den Röntgen-d-Werten: 9.54 (2), 9.17 (7), 6.92 (3), 4.88 (10), 4.66 (10), 4.61 (10), 3.46 (1), 3.09 (7), 1.834 (7), 1.689 (7), 1.482 (10), 1.408 (4) und 1.305 (3). Nach M . FLEISCHER (Ref. Amer. Miner. 1. c.) können viele dieser kräftigsten Röntgeninterferenzen, die dem neuen Mineral entsprechen sollen, Pyrolusit, Lithiophorit oder Kryptomelan zugeordnet werden; andere haben keine Bezugnahme. Name. Vorl. Bezeichnung von 1 . 1 . GINSBURG nach dem Vork. im ultrabasichen Massiv Buryktal, Orenburg-Gebiet, südl. Ural, UdSSR. Das Mineral ist ganz unvollständig gekennzeichnet und es ist bedauerlich, daß nach der angegebenen Methode „Buryktalskit" geradezu unbegründet in Vorschlag gebracht wurde. Wahrscheinlich handelt es sich um kein Mineral, sondern um ein Gemenge von mehreren Mangan-Mineralien, deren Zusammensetzung noch nicht feststeht.

S0K

Lit. : 1.1. GLNSBURG, Kora wywetriwanija 1960, 3, 56—66. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 766—767. Sap. 1962, 91, 189.

052 052

520-210

100

Fig. 13. Kristallform von Cafetit

Caietit, auch Kafetit, etwa (Ca, Mg)(Fe, Al) 2 Ti 4 0 12 · 4 H 2 0 (mit Ca:Mg = 0.67:0.21 und Fe:Al = 1.68:0.24). Orthorhombisch oder monoklin-pseudorhombisch (s. Optik). Verfilzte, moosartige und faserig-radialstrahlige Aggregate von säuligen bis feinnadeligen Kriställchen. Tafelig nach (100) mit 0.01 bis 0.3 mm Breite und gestreckt nach der c-Achse (1—15 mm) lang; s. Fig. 13. Dominante Flächen sind (100), (520) und (210). Die beobachteten Flächen gibt folgende Winkeltabelle. Die goniometrisch vermessenen Daten sind nicht sehr zufriedenstellend . Struktur. Nach L A U E - und Drehkristallaufnahmen orthorhombische Symmetrie, a = 31.34 ± 0.05, b = 12.12 ± 0.03, c = 4 . 9 6 ± 0 . 0 1 kX. a : b : c =2.5858:1:0.4092. Ζ = 6. Wich-

Cafe tit

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tigste Röntgeninterferenzen unter 25 (nicht indizierten) Linien des Pulverdiagramms: 7.84 (10), 3.26 und 2.557 (je 8), 1.910 (7). Winkeltabelle

Formen

100 320 210 520 310 720 410 610 810 052 801

Häufigkeit d. vermessenen Flächen 6 1 8 9 3 1 2 1 3 4 1

Vermessene Durchschnittswerte Ψ 89°46' 31 15 37 48 44 10 50 00 54 20 56 25 67 15 72 45 0 30 89 00

"RftTAiVhriftf.

ρ

ψ

ρ

89°45' 89 30 89 55 89 55 89 50 89 00 89 45 89 45 89 50 46 16 51 25

90°00' 30 07 37 42 44 02 49 15 53 33 57 07 66 42 72 05 0 00 90 00

90°00' 90 00 90 00 90 00 90 00 90 00 90 00 90 00 90 00 45 40 51 44

Phys. Prismatische Spaltbarkeit nach (520). Spröde, doch sind Nädelchen elastisch. H . = 4—5. Spez. Gew. 3.28 (gem.), 3.192 (ber.), Hellgelb bis farblos.· Diamantartiger Glanz. Paramagnetisch. Keine Lumineszenz. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.95, n^ = 2.08, n y = 2.11. Kräftige Dispersion. —2V r = 39°, —2V bl = 36.5°. η „ χ (100); nach n y /c = 2 ^ ° wäre Cafetit monoklin. Ghem. Analyt. W. M. K O W J A S I N A . Si0 2 1.00, Ti0 2 54.11, A1203 2.02, Fe 2 0 3 22.00, Fe Ο 0.49, MgO 1.44, MnO 0 2 0 , CaO 6.23, N a 2 0 0.28, K 2 0 0.40, H 2 0+ 8.83, H 2 0~ 3.46, Summe 100.46% entsprechend der angegebenen Formel. Spektrographisch V ~ 0.03%, Cr 0.01—0.03, Zr 0.001—0.003, Nb 0.003—0.01, Y ~ 0 . 1 % . Nach DTA-Kurven enthält Cafetit nur Kristallwasser, das bei 100 °C (ein H 2 0), zwischen 200—300 °C (zwei H 2 0 ) und zwischen 550—650° (ein H 2 0 ) abgeht. I n HCl und HNO s unlöslich; wird von heißer konz. H 2 S 0 4 zersetzt. Schmilzt in der Reduktionsflamme zu einer dunkelbraunen, schwach magnetischen Masse. Name von A. A. KUCHARENKO, W. W. K O N D R A T J E W A und W. M. K O W J A S I N A nach den wichtigsten, das neue Mineral kennzeichnenden Elementen Ca—Fe—Ti. Vorkommen. Als eines der letzten Mineralien in miarolithischen Drusen von Pegmatiten, die das Afrikanda-Pyroxen-Massiv auf der Halbinsel Kola, UdSSR, durchkreuzen. Die vergesellschafteten Mineralien umschließen Titanomagnetit, Ilmenit, Spinell, Perowskit, Phlogopit, Titanit, Klinochlor, Dysanalyt, Baddeleyit, Anatas und ein noch unbenanntes neues Mineral, das als Pseudomorphose nach Perowskit und Dysanalyt auftritt, gelegentlich Ilmenit verdrängt oder auch plattige Überzüge auf Titanomagnetit bildet; das neue Mineral dürfte einem wasserhaltigen Ca-Titanat entsprechen (vgl. ds. Ergbd., Unbenannte neue Mineralien). Lit.:

A. A. KUCHARENKO, W . W . KONDRATJEWA und W . M. KOWJASINA, Sap.

Miner. Obschtsch. 1959, 88, 111 153. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 675. Amer. 1960, 46, 476. Bull. 1960, 83, 68. Min. Abstr. 14, 501. Sap. 1960, 89, 65—66.

Wees.

Miner.

Ca-Illit — Calcioborit

52

Ca-Illit. Bei Η. STRUNZ (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 308) Bezeichnung eines Übergangsminerals zu den Montmorilloniten mit folgenden Daten: (Ca, Na) < 1 Al 2 [(OH) 2 |AlSi 3 O 10 ](H 2 O) 2 . a ~ 5.2, b ~ 9.0, c ~ 2.12—13; β = ? Ζ = 4. Bezugnahme bei den Gitterdaten auf M. L. JACKSON und Ν. N. HELLMANN, Proc. Soil. Soc. Amer. 1941, 6, 133. Calcie-Aegirin (Izvestiya Acad. Sei. USSR, Geol. Ser. 1961, No. 2, 67 bis 70; engl. Übersetzg.) = C a l c i o a e g i r i n (ds. Ergbd., S. 52, in korrekter Übereinstimmung mit der russischen Namengebung in Isw. Akad. Nauk SSSR,. Ser. Geol. 1961, Nr. 2, 81—89). Calcioaegirin bzw. Calcioägirin. Das Ca0 5 Fe"'Si 2 0 6 -Molekül enthaltende monokline Pyroxen. Kurzprismatische Kristalle (bis 4 mm lang) mit achteckigem Umriß; auch körnig. Struktur. Intensivste Röntgen-d-Werte: 2.97, 2.53 und 1.078 (je 10), 1.629· (9), 1.437 und 1.070 (je 7), 2.12 (6), 2.01 (6—4), 1.339, 1.289 und 1.020 (je 6), Phys. Prismatische Spaltbarkeit der Pyroxene. Dunkelgrün, fast schwarz. Optik. Zweiachsig, pos. Brechungsindizes der anal. Probe: n a (tiefapfelgrün) = 1.712 ± 0 . 0 0 2 , η β (smaragdgrün bis dunkelblaugrün) = 1.721 (ber.) r n y (gelbgrün bis grüngelb) = 1.737 ± 0.002. n v —n a = 0 . 0 2 5 . Pleochroismus deutlich, Absorption n ß ^ n a > n y . n y /c = 56—64°. + 2 V = 60—74° (anaL Probe 72°). Chem. Calcioaegirin von Tajeskoje, Aldan: Si0 2 45.29, Ti0 2 0.00, Al 2 O s 14.25, Fe 2 0 3 10.26, FeO 5.27, MnO 0.33, MgO 3.40, CaO 20.46, N a 2 0 0.42, K 2 0 0.00, P 2 0 5 0.00, F Sp., C1 Sp., C0 2 0.00, S 0.00, H 2 0+ 0.05, H 2 0 - 0.29, Summe 100.02. Aus der Analyse berechnen sich folgende Pyroxenmoleküle: CaMgSi 2 O e Ca(Fe, Mn)Si 2 0 6

iE)«··

Ca0.5Fe-Si2Oe N a F e "Si 2 O e

2

2.9 }

26 3

CaFe "Si 2 O e CaAl 2 SiO e Ca 2 Si 2 O e

28.8 }

28 8

Summe

·

·

100.0

Außer Diopsid, Hedenbergit und Natronaegirin tritt auch C a l c i o a e g i r i n (Ca0 5 Fe"'Si 2 O e ), in dem Ca" äquivalent 2Na" ersetzt, auf. Name von D. P. SERDJUTSCHENKO et al. für ein Mischungsglied der monoklinen Pyroxene. Vork. in den Plagioklasschiefern der archäischen Iensker Serie Südjakutiens als Glied eines gesteinsbildenden Pyroxens. Lit.·. D. P. SERDJUTSCHENKO, A. W. GLEBOW und W. A. PAWLOW, ISW. Akad. Nauk SSSR, Ser. Geol. 1961, Nr. 2, 87—89 und Izw. Acad. Sei. USSB, Oeol. Ser. 1961, No. 2, 67—70 (engl. Übersetzg.). — Ref.: Zbl. II, 1962, 440 (Ref. Nr. 1453).

Calcioborit [Zbl. f. Miner., Τ. I, 1957, 131 (Ref. Nr. 447) und 132 (Ref. Nr. 449)] = C a l c i b o r i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 676).

Calciocopiapit — Calciotalk

53

Calciocopiapit, auch T u s i i t . CaFe^(S0 4 ) e (0H) 2 · 19H 2 0. Varietät von Copiapit (ds. Hdb., I, 3.2, 4396 und 4413). Pulverförmige Massen, körnige Krusten. Struktur. Die kräftigsten Interferenzen des Pulverdiagramms (von D. G. ALIJEWA) mit 4 1 Linien sind: 3 . 1 0 8 , 3 . 0 2 7 , 2 . 8 0 9 und 1 . 8 6 0 (je 10), 3 . 4 5 8 , 1 . 3 0 4 , 1 . 2 6 7 u n d 1 . 2 4 4 ( j e 9 ) , 2 . 0 4 3 , 1 . 9 8 6 , 1 . 9 1 4 , 1 . 6 9 6 , 1 . 1 5 6 u n d 1 . 0 4 3 ( j e 8).



Farbe graugelb bis braungelb. Chem. CaO 4 . 8 5 , MgO 0 . 3 2 , Fe 2 0 3 2 6 . 2 5 , S 0 3 3 9 . 0 0 , H 2 0 2 9 . 3 0 , Uni. 0 . 4 0 , Summe 1 0 0 . 1 2 ; daraus obige Formel. Nach I . A. WABAJEW geben die D T A Kurven vier endotherme Effekte: zwischen 46—177°C (Maximum bei 157°) Abspaltung von 1 2 — 1 5 % H 2 0 ; zwischen 1 7 7 — 2 8 0 ° (Max. b. 2 0 5 ° ) Abspaltung von 1 2 % H 2 0 ; zwischen 3 2 0 — 4 1 0 ° (Max. b. 4 0 6 ° ) Abspaltung des restlichen H 2 0 ; zwischen 6 2 0 — 7 0 0 ° (Max. b. 6 7 6 ° ) Abspaltung von S0 2 und S0 3 ; schwache exotherme Effekte zwischen 4 1 0 — 4 5 0 ° (Max. b. 434°) und 5 1 0 — 5 5 0 ° (Max. b. 521°).

Name von Μ. A. KASCHKAJ und R. M. ALIJEW für eine ehem. Varietät von C o p i a p i t und zugleich nach dem aserbeidschanischen Astronom und Naturforscher NASSIR E D - D I N Tirsi. (Es ist ungewöhnlich, für ein neues Mineral gleich zwei Namen vorzuschlagen, wobei nicht unvermerkt bleiben darf, daß die Abart sehr unvollständig charakterisiert ist : Keine Härte, kein spez. Gew., keine opt. Daten, keine FeO-Bestimmung usw.). Vorkommen auf der Eisenlagerstätte Dashkesan, Sowjetrep. Aserbeidschan, Süd-Kaukasus, als supergenes Produkt der Verwitterung von Magnetiterzen, die Pyrit und Calcit enthalten. In Paragenese: Eisenhydroxide, Chalkanthit und Malachit. Lit.: Μ. A. KASCHKAJ und R. M. ALIJEW, Trudy aserb. geogr. Obschtsch. Baku, 1960, 49—76 (m. engl. Zsfg.). — Ref.: Bull. 1964, 8 7 , 4 5 5 ^ 4 5 6 . Min. Abstr. 16, 553. Sap. 1962, 91, 196 und 205. Shurn. 1961, Nr. 9, W 144. Zbl. I, 1962, 261 (Ref. Nr. 921).

Caleio-Jarosit. Bei H. STRUNZ (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 197) synonyme Bezeichnung für Calcium-Jarosit (ds. Hdb., Ergb. II, 65). Calciotalk, auch K a l c i o t a l k bzw. K a l z i o t a l k , CaMg 2 Si 4 O 10 (OH) 2 , Varietät von T a l k (ds. Hdb. II, 815) mit 11.8% CaO (CaO:MgO = 2 : 5 ) . Dichte, kleine, talkähnliche Überzüge. Struktur. Das Pulverdiagramm (von W. G. MURAWEISKA) ähnlich jenem von Talk, aber mit etwas größeren Abständen in der Richtung der c-Achse. Wichtigste Röntgen-d-Werte: 9 . 2 5 und 3 . 0 7 9 (je 9), 1 . 5 1 8 (6), 3 . 4 1 4 und 2 . 4 6 9 (je 5 ) . N . W . BELOW (2) vergleicht die chem. Zusammensetzung und Struktur der Mineralien Talk Mg 3 Si 4 O 10 (OH) 2 Calciotalk CaMg 2 Si 4 O 10 (OH) 2 Margarit CaAl 2 Si 2 Al 2 O 10 (OH) 2 Muskovit KAl 2 Si 3 AlO 10 (OH) 2 und stellt fest, daß Calciotalk näher Margarit als Talk steht, z . B . auch in bezug auf die Härte; deshalb der Vorschlag von BELOW (1. c.), Calciotalk 'als „Magnesium-Margarit" zu bezeichnen, wobei die Formel von Muskovit durch Ver-

54

Calciotalk — Calciumhilgardit-2 M(Cc)

tretung der AI-Oktaeder durch Mg-Oktaeder abgeleitet werden kann. Genauere Untersuchungen der Calciotalk- und Margarit-Strukturen erscheinen noch notwendig. Phys. Bruch splittrig. H. zwischen 2—3. Grünlichgrau mit schwachem Seiden- bis Perlenglanz. Optik. I m Dünnschliff farblos. Zweiachsig, neg. n a = 1.565 ± 0 . 0 0 2 , n y = 1.583 ± 0.002. —2 V klein. Auslöschungsrichtung / / n r Chem. Von W . A. J U S O W A werden Analysen von Calciotalk ( I ) , Aktinolith (der von Calciotalk pseudomorphosiert wird, II) und vergleichsweise von Talk (III) vermittelt; alle Proben aus dem Aldan-Gebiet.

I II III

I II III

FeO

MnO

MgO

CaO

Na a O

K20

2.16 7.30 3.85

0.04 0.11 0.01

20.00 18.65 27.26

11.18 12.71 1.43

0.29 0.58 | 0.80 0.18

SiO,

Ti0 2

60.94 50.94 58.68

Sp. 0.16 0.04

co2

Ρ

C1

H20+

H2O-

— 0 = — (F, CL)S

Summe

_ 1.18

0.16

3.40 0.91 5.10

0.98 0.24 1.11

0.53

100.02 99.52 100.04

— —



A1203 Fe 2 0 3 0.23 4.82 1.15

0.80 1.40 1.23





Für Calciotalk resultiert die oben angeführte chem. Formel. Eine DTAKurve zeigt einen typischen endothermen Effekt zwischen 820—930 °C. Name von D. P . S E R D J U T S C H E N K O (1) f ü r eine T a l k - A b a r t ; nach B E L O W (2) — vgl. Struktur — wäre die Bezeichnung ,,Magnesium-Margarit" richtiger. Vork. als hydrothermales Umwandlungsprodukt von Diopsid-Aktinolith haltigen archäischen Gesteinen im Becken des Leglier-Flusses, wobei eine teilweise oder eine vollständige Pseudomorphosierung von Calciotalk nach Aktinolith beobachtet wird; der jeweilige Kontakt mit Aktinolith ist scharf. In Paragenese tritt auch in größerer Menge normaler Talk auf; der Übergang von Calciotalk in normalen Talk erfolgt stufenweise. Lit.: 1. D . P . SERDJUTSCHENKO, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1959, 88, 2 9 8 — 3 0 4 . 2. N . W . BELOW, Sap. I. c., 3 0 5 — 3 0 8 . — Be f.: A met. Miner. 1960, 4», 4 7 6 . Min. Abstr. 14, 280. Sap. 1960, 89, 76.

Calciumhilgardit-3Tc ( = Hilgardit, ds. Hdb., Ergbd. I I , 151—152). CaIciumhilirardit-2M(€c) ( = Parahilgardit, d s . H d b . , Ergbd. II, 297—298). Von Μ. H. HEY (2) modifizierte Namen 3 Tc-Calciumhilgardit und 2 Μ (Cc)Calciumhilgardit von O. BRAITSCH (1), die für die Nomenklatur der Abarten in der H i l g a r d i t - G r u p p e in Vorschlag gebracht wurden, wobei die polymorphe Strukturbezeichnung in bisher üblicher Weise als Suffix und nicht als Präfix erfolgt. Μ = monoklin, Tc und Cc sind Raumgruppensymbole. Lit.·. 1. OTTO BRAITSCH, Beitr. Miner. Petrogr. 1959, 6, 2 3 3 — 2 4 7 . 2. Μ. H . H E Y , Miner. Mag. 1961, 32, 949. — Ref.: Amer. Miner. 1959, 44, 1102.

Calciumkatapleit — Calcurmolith

55

Calciumkatapleit. CaZr[Si 3 0 9 ] · 2 H 2 0 . Dikexagonal-dipyramidal. Xenomorphe Körner. Struktur. Raumgruppe Df ;h — P6 3 /mmc. Das Pulverdiagramm sehr ähnlich jenem von Katapleit. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (Ä) unter 50 Interferenzlinien mit (I) sind: 2.96 (10), 3.96, 3.06, 1.975 und 1.835 (je 8), 6.45 und 1.740 (je 7), 5.40 und 2.68 (je 6). Eine Erhitzung auf 1000°C verursacht nach Röntgenaufnahmen die Bildung von tetragonalem Zr0 2 . Phys. Mittelmäßige Spaltbarkeit. H. = 4.5—5. Spez. Gew. 2.77. Blaßgelb bis kremfarbig. Kantendurchscheinend. Glasglanz bis matt. Optik. Einachsig, pos. η ω = 1.603, n e = 1.639. η ω = c; n e —η ω =0.036. Chem. Nach einer Analyse von G. P. S I N J U G I N A : SiOa 44.49, Zr0 2 31.00, Ti0 2 0.06, A1203 0.60, Fe 2 0 3 0.36, CaO 13.82, SE a 0 8 0.28, Na 2 0 0.32, K 2 0 0.10, H 2 0+ 9.15, H 2 0 - 0.18, Summe 100.36%; aus der chem. Anal, resultierende Formel: Ca0 98 Na 0 0 i Zr 1 03[Si2>91A10 04 O 9 ] · 2.01 H 2 0 . Chemisch ein Katapleit (ds. Hdb. II, 1603), in welchem 2Na durch Oa ersetzt erscheint. — Seltene Erden nach K. W . B U R S U K : La22 0 , Ce39 5 , Nd 12 00 , Yb 6 Gd 1 5 , T M 0 8 , Y 1 7 _ 5 % . pH einer Suspension 7.7. Die DTA-Kurve zeigt einen kleinen endothermen Effekt zwischen 450—600 °C und einen besonders starken exothermen bei 1000°C. Name von Α. M . P O R T N O W nach der chem. Zusammensetzung. Vorkommen in Syenit-Pegmatiten des Alkali-Massivs von Burbula, N-Baikal, in Hohlräumen zwischen Mikroklinkristallen. In Paragenese mit Calciumkatapleit sind Pyrophanit, Pvrochlor, Titano-Lävenit, Loparit, Kupletskit, Apatit (seit. Erden führend) und Hjortdahlit. Calciumkatapleit wird teilweise von Calciumseidoserit (ds. Ergbd., S. 55) verdrängt. Lit.: Α. Μ. PORTNOW, Dokl.Alcad. Nauk SSSR, 1964, 154. 607—609. — Ref.: Miner. 1964, 49, 1153. Bull. 1964, 87, 456. Min. Abstr. 16, 648.

Amer.

Calciumseidoserit. Calciumhaltiger S e i d o s e r i t , Na 4 MnTi(Zr 15 Ti 05 )O 2 (F, 0H) 2 (Si 2 0 7 ) 2 (ds. Hdb., Ergbd. I I , 8 3 4 — 8 3 5 ) . Name bei Α . M. P O R T N O W (Dokl. Akad. Nauk SSSR 1 9 6 4 , 1 5 4 , 6 0 7 — 6 0 9 ) , der Calciumseidoserit als teilweises Verdrängungsprodukt von C a l c i u m k a t a p l e i t (ds. Ergbd., S. 55) anführt. Calcium-Uranium-Molybdat. Ca(U0 2 ) 3 (M00 4 ) 3 (0H) 2 · 8 H 2 0 : s. Ergbd. II, 909—910. Ref.: Amer. Miner. 1959, 44, 468. Min. Abstr. 14, 344.

Calcium-Ursilit: s. U r s i l i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 878—879). Ref.: Amer. Miner. 1959, 44, 464. Bul. 1959, 82, 391. Min. Abstr. 14, 217 und 344.

Calcurmolith. Ca(U0 2 ) 3 (Mo0 4 ) 3 · 8H 2 0, ein Ca-U-Molybdat (vgl. ds. Hdb., Ergbd. I I , 9 0 9 — 9 1 0 ) , das von A. S . P O W A R E N N Y C H in der russ. Übersetzung der Miner. Tab. von H. S T R U N Z als Calcurmolit —nach der chem. Zus. Cafcium —t/ran—Molybdän —bezeichnet wurde. Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 1152—1153. Sap. 1961, 90, 101 und 1963, 92, 572. Min. Abstr. 16, 458.

Calumetit

56

Calumetit, wahrscheinlich Cu(OH, Cl)2 · 2 H 2 0 mit OH:CI = 8.28:1. — Orthorhombisch. Bisher keine Einzelkristalle beobachtet. Sphärolithe und Bündel von schuppigen Kriställchen annähernd parallel zur Spaltfläche (001) angeordnet. Stärkste Interferenzlinien des Pulverdiagramms: 7.50 (10), 2.481 (8), 3.02 (6), 3.76 (5). Phys. Gute Spaltbarkeit nach (001), eine prismatische nach (110); Winkel zwischen 110 und 110 = 110°. Spez. Gew. nicht angegeben. H. = 2. Spröde. Azurblau. Nach der Spaltfläche Perlmutterglanz. Optik. n a = 1.666, n^ = 1.690, n y = 1.690. Pleochroismus schwach in blauen Farbtönen. Absorption n y r\ß > n a . 2 V = 2 ° (gem.). n a = c, n^ = a, n y = b. Chem. Anal. B A R T P A R K . C U .44.1, C1 5.3, AgCl 0.17, OH + H 2 0+ 33.5, H 2 0+ 16.9, Summe (99.97%); daraus ( Χ ^ Α ^ Ο ^ 24 · 1,63H 2 0 bzw. obige Formel. Name nach dem typischen Vorkommen in der Nähe der Stadt Calumet, Michigan, USA. Vörie, auf der Centennial-Mine bei Calumet, Kupferdistrikt von Michigan, zusammen mit Anthonynit (s. ds. Ergbd., S. 17); in enger Paragenese sind weiter ged. Kupfer, Cuprit, Malachit, Atakamit, Paratakamit, Buttgenbachit und zwei noch unbest. basische Cu-Chloride. Lit.·.

SIDNEY Α . WILLIAMS, Amer.

Miner.

1963, 4 8 . 6 1 4 — 6 1 9 . — Ref.·.

Bull.

1964,

87, 282. Min. Abstr. 16, 547. Sap. 1964, 93, 446.

Fig. 14. Skizze der Calzirtit-Körner. — a: Einkristall. — Charakteristische Verzwillingungen verschiedener Typen: b: Typus II, c und d: Typus III, e und f: Typus IV

Calzirtit

57

Calzirtit. CaO · T i 0 2 · 3 Z r 0 2 bzw. CaTiZr 3 0 9 . Tetragonal (ditetragonaldipyramidal, D 4 h —4/mmm). arc = 1:0.6648. Einkristalle sehr selten. Nach SDOEIK et al. ( 5 ) tafelförmige Aggregate ( 3 x 4 x 1 mm), gewöhnlich aber T-förmig^ zusammengesetzte Zwillinge von prismatischen Individuen, die

5 A Η i η t ζ e , Mineralogie, Ergänzungsband III

Calzirtit

58

wechselseitig senkrecht aufeinander stehen, so daß eine isometrische Gesamtform resultiert. Zw. A. (032). Beob. Formen a (010), m (110), y (112), λ (121); selten 2 (123) und w (231). Winkeltabelle bei A. G. BULACH et al. (3, S. 18) mit folgenden Werten: Ber. Werte

Gem. (Mi ttelwcrte)

Fläche

Symbol

a

010

0CΌ2'

m λ

110 121

44 49 26 33

90 07 56 08

ζ

123

26 17

26 28

w

231

33 45

67 36

y

112

44 42

25 07

Ψ

9

Ψ

90 W

0° 90 45 26 63 26 63 33 56 45

00' 00 00 34 26 34 26 42 18 00

ρ 90 W 90 00 90 00 56 04 56 04 26 22 26 22 67 21 67 21 25 11

Nach A. G. BULACH et al. (3) Einkristalle — zirkonähnlich (Fig. 14, a und 15, a) —äußerst selten (0.5 mm lang und 0.2 mm dick, beiderseitig ausgebildet); fast immer Zwillinge (Fig. 14 und 15, jeweils b—f), wobei 4 Typen unterschieden werden. Die Koordinaten φ und ρ für Zwillinge vom Typus I und Typus IV in den folgenden Tabellen.

Form

a a'2 a" m m2

λ' aV 2 w" V2

Mittelwerte (gem.)

Ψ

Q

0°08'

89°54' 0 00 89 56 89 51 44 48 56 15 42 00 68 16 67 08 59 40 72 11



+

89 44 89 26 33 53 56 62 18

51 47 50 24 24 03 30 32 23

Form a ' + a[ α" + ®2

m

m2

m1 λ' '•2

Κ λ" Κ'


1Na0 2 S.E. 0 2Sr0 2)x 00CO3. Die seit. E. umschließen: La 2 0 3 42.20, Ce0 2 42.20, Nd 2 0 3 8.50, Sm 2 0 3 4.25, Y a 0 3 2.90, Summe 100.05%. Im Carbocernait liegt ein neues Carbonat der seit. Erden vor; die chem. Zus., wie auch die Zelleinheiten, weisen auf eine strukturelle Verwandtschaft zu Burbankit hin. — D i e DTA-Kurve (von W. P. IWANOWA) zeigt zwei deutliche endotherme Effekte bei 650 und 950 °C, einen kleinen bei 700 °C, ein Minimum bei 1200 °C. Der doppelte endotherme Effekt läßt vermuten, daß Carbocernait — wie Dolomit — ein Doppelsalz darstellt.

Carbocemait — Carbonat-Cyanotrichit

63

Name von A. G. BULACH et al. nach der ehem. Zus.: Carbonat—Cer—Natrium. Vork. in Dolomit-Calcit-Carbonatit-Gängen im Pyroxenit und Ijolith des Vuorijärvi-Massivs, Halbinsel Kola, UdSSR, vergesellschaftet mit Ankylit; auch in kleinen Hohlräumen in Paragenese mit kleinen Kristallen von Ankerit, Baryt, Alstonit, Quarz, Anatas, Mikroklin, Zeolithen, Ankylit u. a. Mineralien. Lit.:

A . G. BULACH, W . W . KONDRATJEWA u n d Ε . N . BARANOWA, Sap.

Wses.

Miner.

Obschtsch. 1961, 90, 42—49. — Ref.·. Amer. Miner. 1961, 46, 1202. Aufschi. 1962, 13, 62. Bull. 1963, 86, 305—306. Min. Abstr. 16, 66. Sap. 1962, 91, 193.

Carbonat-Cyanotrichit. (Cu, Al) e (OH) 12 (C, S)[0 3 (0H)] 4 · 2 H 2 0 . CO;,--haltige Varietät von C y a n o t r i c h i t , ds. Hdb., I, 3.2, 4537. Rhombisch. Radialstrahlige und wirrfaserige Aggregate (bis 2 cm im Durchmesser), Einzelindividuen (gestreckte Täfelchen) bis 5 mm Länge. Struktur. Wichtigste Röntgen-d-Werte mit (I): 4.21 (100), 10.13 (93), 5.03 (60), 3.33 (58), 10.97 (57), 2.01 (53), 2.51 (52), 2.77 (45), 5.63 (43), 2.45 (43); sie entsprechen gut jenen von Cyanotrichit. Phys. H. nicht höher als 2. Spez. Grew. 2.65 und 2.67. Farbe zart himmelblau mit bläulichweißem Stich, bei Täfelchen in Krusten lasurblau. Seidenglanz. Optik. Zweiachsig pos. Stark pleochroitisch. n e (farblos) = 1.616 ± 0.002, n y (blaß himmelblau) = 1.677 ± 0.002. 2V = 55—60°. Längserstreckung neg. Gerade Auslöschung. Starke Dispersion r > v. Chem. I. Analyse von R. I. SAIZEWA. II. Umrechnung von I auf 100 nach Abzug von Quarz (2.98%), Calcit (0.50%), Dolomit (0.88%) und 0.80% H 2 0 -

I II

MgO

CaO

ZnO

CuO

V2O4

ALA

Si0 2

co 2

0.26 0.07

0.55

0.62 0.65

44.40 46.48

0.16 0.17

18.10 18.95

2.98

5.20 4.77

I II

Nach

so3

HaO+

Η,Ο-

Summe

4.05 4.76

22.90 23.97

1.45 0.68

100.67 100.00

I . D . B O R N E M A N N - S T A R Y N K E WITSCH

errechnet sich die Formel:

[(Cu3.63Zn0.05V4oTo 1^80.01)3.70A12 .30^6.00 [OH] 12 [C2]4>00 ' 2 H 2 0 , vereinfacht: (Cu3.70 ' ^2.30)6.00[OH]l2[C0.67 ' S0.33] [ O 2.98( OII ) 1#02 ] 4 _ 00 · 2H a O. D T A - K u r v e n geben nach A. D . D A R A drei endotherme Effekte (Maxima bei

190, 300 und 800 °C) und einen exothermen Effekt (Maximum bei 640 °C). Gewichtsverlust bis 150°C 6%, bis 250°C 12%, bis 350°C 21%, bis 450°C 25%, bis 910 °C 81%.

64

Carbonat-Cyanotrichit — Castaingit

Name von E. A . ANKINOWITSCH et al. unter Bezugnahme auf die ehem. Zus. und weitgehende Identität mit Cyanotrichit. Vork. an mehreren Orten in der Verwitterungskruste vanadiumführender Horizonte karbonischer Schiefer des Reviers Balasauskandyk, NW-Kasachstan, UdSSR; in Paragenese u. a. Volborthit, Malachit, Spangolith, Ferriallophan, Illit, Gibbsit, Azurit, Aurichalcit. Lit.: Ε. A. ANKINOWITSCH, 1.1. GECHT und R. I. SAIZEWA, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1963, 92, 458—463. — Ref.·. Amer. Miner. 1964, 49, 4 4 1 ^ 4 2 . Min. Abstr. 16, 548.

Castaingit. Cu(Fe)Mo(Pb, Bi) 2 S 5 , idealisiert CuMo2S5 oder CuS · MoS2. Hexagonal. Kugelige, schrotkornähnliche Massen mit radialstrahligem und konzentrisch lagenförmigem Aufbau, der aus „zwei schalig abwechselnden etwas verschieden harten Komponenten" besteht; der weichere graue Anteil (Molybdänglanz) liegt gewöhnlich außen, der härtere gelbliche (Castaingit) innen. Struktur. H a t als Kupfer-Molybdänsulfid ein aufgeweitetes M o l y b d ä n g l ä n z - G i t t e r (Raumgruppe D ( ' h — P 6 3 / m m c ) ; gegenüber normalem Molybdänglanz ist die Vergrößerung der d-Werte im Durchschnitt 0.08 A. Weiter wird eine Verbreiterung des größten Teiles der Interferenzen eines Pulverdiagramms beobachtet, aber auch ein Verschwinden der Linien unter größeren Beugungswinkeln. Chem. Nach einer Röntgenfluoreszenzanalyse haben die reinen, von anderen Erzmineralien freien, glajskopfartigen Molybdänglanzmassen neben Molybdän als Hauptbestandteil viel Kupfer und etwas Blei, Wismut und Eisen; ein SrGehalt stammt aus der barytischen Gangart. Rhenium war nicht festzustellen. Die quantitativen chem. Anal, mit der Elektronen-Mikrosonde ergaben die Werte unter I und I I ; für jede Anal, wurden 6 verschiedene über das ganze Mineralkom verteilte Punkte für jedes chem. Element durch Zählung der Röntgenquanten ausgemessen.

I II

Mo

S

Cu

Pb

Bi

Fe

Summe

47.2 44.2

34.0 40.0

13.5 13.1

2.5 2.0

2.0 1.2

1.0 0.8

100.2 Gew.-% 101.3 Gew.-%

Unter der Annahme, daß sich jeweils Mo, Pb, Bi und Cu, Fe diadoch vertreten, resultiert: Element Mo (Pb, Bi) S Cu (Fe)

Aton Ϊ-% I

II

Atomverhältnis

Atom-% (theor.) CuS · 2MoS 2

28.46 58.78 12.76

24.49 64.17 11.34

2 5 1

25.0 (Mo) 62.5 (S) 12.5 (Cu)

Resultierende Formel s. oben. Name von A. SCHÜLLER et al. (1) zu Ehren des Erfinders der ElektronenMikrosonde R. CASTAING, Courbevoie/Seine, Frankreich. Castaingit zeichnet sich gegenüber Molybdänglanz durch größere Härte und schwächere optische Anisotropie aus, weiter durch die gelbliche Farbe.

Castaingit — Chambersit

65

Vorkommen. Erstmalig von P. RAMDOHR (2) im Zirkelschacht bei Eisleben als Molybdänglanz ganz besonderer Erscheinungsweise beobachtet, d. h. im „Mansfelder Rücken", auf Gangspalten der Bi-Ni-U-Cu-Pb-Zn-Ag-Formation; das Castaingit-Untersuchungsmaterial kommt vom gleichen Fundort. Nach der radialstrahligen Kristallaggregation hat sich Castaingit neben Molybdänglanz aus einem kupfersujfidhaltigem Molybdänsulfidgel gebildet. Lit.·. 1. Α . SCHÜLLER & J . OTTEMANN, N. Jb. Miner., 2. P . RAMDOHR, Arch. Lagerstättenforsch. 1924, H . 34.

Abh.

100, 1963, 3 1 7 — 3 2 3 .

Oererdcnthoriumßuxenit. Von F. MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 319) gebrauchte synonyme Bezeichnung für A e s c h y n i t (ds. Hdb., Ergbd. 1,2). Cervantit. Sb 2 0 4 (über „Cervantit" = Stibiconit s. ds. Hdb., Ergbd. II, 517—518). Rhombisch (wahrscheinlich hemimorph, mit polarer c-Achse). Feinkörnig. Struktur. Raumgruppe C; v —Pbn2!. a = 4.79, b = 5.43, c = 11.73 A. a:b:c = 0.882:1:2.160. Ζ = 4. Die wichtigsten Röntgen-d-Werte mit (I) und hkl: 3.06 (10) 112; 2.91 (7) 004-, 1.854 (7) 204; 1.635 (7) 223; 2.70 (6) 020; 2.38 (6) 200; 1.774 (6) 025 ; 1.723 (6) 116 ; 1.472 (6) 008. Die d-Werte stehen in "Übereinstimmung mit synthetisch hergestelltem Sb 2 0 4 . Isotyp mit Stibiotantalit. Phys. In der Orientierung der angeführten Raumgruppe eine sehr gute Spaltbarkeit nach c (001), eine weniger gute nach a (100). Spez. Gew. etwas über 6,5 (gem.), 6.64 (ber.). — η zwischen 2.0 und 2.1. Chem. Keine ehem. Analyse. Synthese. Vor allem durch stufenweises Erhitzen von weißem, rhombischem Sb 2 0 3 . Name. Nach Untersuchungen von W. G R Ü N D E R et al. hat sich gelber „Antimonocker" von Brasina in Westserbien (Jugoslawien), von Felsöbanya ( = Baia Sprie) in Rumänien und von Pocca in Bolivien röntgenographisch und auf Grund vergleichender Syntheseversuche als Sb 2 0 4 erwiesen; deshalb wird vorgeschlagen, die Rehabilitierung des alten Namens „Cervantit" vorzunehmen, obgleich kein Originalmaterial von Cervantes zur Verfügung stand. Sb 2 0 4 wurde von BREITHAUPT ( 1 8 2 3 ) als „Gelbantimonerz" (von Felsöbanya) beschrieben, von D A N A ( 1 8 5 0 ) als Cervantit bezeichnet. Vork. In Brasina nahe der Drina, im Erzgebiet von Zajaca-Stolice in Westserbien (Jugoslawien), wo Antimonoxide in bergwirtschaftlich wichtiger Menge abgebaut werden. Auch pseudomorph nach langstengeligem Grauspießglanz von Felsöbanya ( = Baia Sprie) in Rumänien und von Pocca in Bolivien. Lit.: W . GRÜNDER, H . PÄTZOLD u n d H . STRUNZ, N. 9 3 — 9 8 . — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 1221.

Jb.

f . Miner..

Mh.

1962, 5,

Chambersit. Mn 3 B 7 0i 3 Cl — das Mangananalogon zu Boracit, Mg 3 B 7 0 13 Cl — ist dimorph: > 407°C kubisch (hexakistetraedrisch), < 407°C orthorhombisch (pyramidal). Idiomorphe bis halbidiomorphe Kristalle von 1 mm bis 1.2 cm Größe von kubisch tetraedrischen Formen, die durch die rhombische Modifikation paramorphosiert sind. Dominant ist das pos. Tetraeder (111) in

66

Chambersit

Kombination mit a (100), d (110) und —ο (111) (s. Fig. 17, a). Ein Penetrationszwilling nach [111], ZW.E. (111) wurde beobachtet (Fig. 17, b). Struktur der orthorhombischen Modifikation: Raumgruppe C*v—Pca21. a = 8.68, b = 8 . 6 8 , c = 12.26 Α (mit jeweils ± 0.01 A). a:b:c =1:1:1.419. Ζ = 4. Die kräftigsten Linien des Pulverdiagramms [d (I) hlcl]: 3.17 (10) 004; 2.74 (6) 114; 2.08 (6) 125; 3.54 (5) 202; 2.17 (5) 224; 1.851 (5) 206. Chambersit ist mit Boracit isostrukturell.

Fig. 17. a Paramorpher isometrischer Kristall von Chambersit. b Penetrationszwilling

Phys. Keine Spaltbarkeit. Halbmuscheliger bis unebener Bruch. H. = 7. Spez. Gew. 3.49 ± 0.026 (gem.), 3.484 (synth. Mn-Boracit, Naturwiss. 1961, 48, 97—98). Farblos, durch Mn-Gehalt bis tiefviolett. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.732, n^ = 1.737, n y = 1.744 mit jeweils ± 0 . 0 0 1 . + 2 V = 83° ± 3°. In den Brechungsindizes deutlich von Boracit, aber auch von Ericait verschieden. Chem. I. Anal, von M. CHIBA. II. Theoretische Werte für Mn 3 B 7 0 13 Cl.

I II

MnO

FeO

MgO

CaO

b2O3

C1

Rest

Σ

—0=C1 2

Summe

41.87 43.97

1.28

0.05

Sp.

49.50 50.36

6.34 7.32

1.39

100.43 101.65

1.39 1.65

99.04 100.00

Der Rest enthält Si0 2 0.32, Ti0 2 Sp., A1203 0.12, Na 2 0 0.05, K 2 0 0.03, H a O 0.87. Eine quantitative spektrographische Analyse ergab: Mn 15, Fe 1.7, Mg 0.20, Ca 0.2, Sr 0.0, Ba 0.0, Β 10, Si 0.050. Aus der Analyse resultiert die Formel Mn2 90 Fe 0 09Mg0 01B7O13Cl. DTA zeigt eine scharfe endotherme Reaktion bei 407 °C, die der Umwandlung der orthorhombischen Modifikation in die kubische entspricht. Schmelzpunkt 1065 °C. Name von R. M. H O N E A und F. R. B E C K nach dem Vorkommen in Chambers Co., Texas, USA, wo das neue Mineral in Salzlaugen einer Gasquelle auf der NW-Flanke des Barber's Hill-Salzdomes, Mont Belvieu, in etwa 2320 und 2720 Fuß Tiefe auftritt, vergesellschaftet mit Steinsalz, Anhydrit und Gips. Lit.·.

R . Μ. HONEA u n d F . R . B E C K , Amer.

Miner.

1962, 47, 6 6 5 — 6 7 1 . —

Bull. 1962, 85, 462. Min. Abstr. 16, 66. Sap. 1963, 92, 204.

Ref.·.

Chasovit — Chervetit

67

Chasovit. (Zbl. II, 1963, 544—545) = C h a s o v r i t (Miner. Sbornik Lwow. Geol. Obschtsch. 1961, 15, 239), die phonetische Transkription des russischen Mineralnamens „Tschasowrit" (ds. Ergbd.) bei Ju. A. RUSKO (Miner. Sbornik, 1. c., S. 253), wo das neue Mineral als „Monothermite" (chasovrite) bezeichnet wird. Chavesit. HaO-haltiges Ca-Mn-Phosphat (keine quant. Anal.). Spaltstücke, feinkristalline Krusten mit Kristallandeutungen.

Triklin.

Struktur, a = 5.49, b = 13.07, c = 5.79 Α; α = 91°18i/2', β = 108°03', = 99°44'. a:b:c = 0.4200:1:0.4430 (im Original 1.4200:1:0.4438). Wichtigy ste Röntgen-d-Werte: 3.35 (10), 2.945, 2.23 und 1.725 (je 3), 3.023, 2.74, 2.72, 1.918, 1.85 und 1.79 (je 2). Das Pulverdiagramm ist ähnlich jenem von Monet i t , so daß beide Mineralien isostrukturell sein können. Phys. Zwei gute prismatische Spaltbarkeiten (nahezu senkrecht aufeinander). H. etwa 3. Farblos. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.60, n^ = 1.62, n y = 1.65. + 2 V = groß. Polysynthetische Zwillinge mit Auslöschungen von 30° zur Zw.E. (in der Längserstreckungsrichtung liegend). Chem. Zu wenig Substanz für eine quant. Anal.; nach qual. Bestimmungen «in wasserhaltiges Phosphat von Calcium und Mangan. Name von J. MURDOCH ZU Ehren von Dr. ONOFRE CHAVES, Ing. d. Brazilian Departamento Nacional de Producao Mineral. Die Beschreibung und Kennzeichnung des neuen Minerals ist unvollständig; weitere Untersuchungen und Bestimmungen sind notwendig. Vork. Im zonar gebauten Boqueiräo-Pegmatit innerhalb der BorboremaPegmatite, NO-Brasilien, zusammen mit Hureaulith und Tavorit auf Lithiophilit; weitere Mineralien des Pegmatits sind: Spodumen, Lepidolith, Tantalit, Wismut, Uranit, Variscit, Mitradit, Metastrengit, Beraunit, Rockbridgeit, Manganit, Kryptomelan und Stewartit. Lit.: JOSEPH MURDOCH, Amer. Miner. 1958, 43, 1154—1156. — Ref.: ds. Hdb.. Ergbd. II, 927. Bull. 1959, S2, 211. Min. Abstr. 14, 199. Sap. 1960, 89, 69.

Chervetit. Pb 2 V 2 0 7 . Monoklin. Kristalle von 1 mm Größe bis mehrere cm, fast immer verzwillingtnach (100) und hierbei tafelig nach (100) und (010) oder gestreckt nach der c-Achse (Fig. 18). Dominant sind (100), (221), (221) und (001); weitere beob. Flächen s. Winkeltabelle. Struktur. Raumgruppe C'Jh—P2!/a. a = 13.470, b = 7.32„, c = 6.95β Α; β = 107°25'. Ζ = 4. Kräftigste Röntgen-d-Werte des Pulverdiagramms (25 Linien) mit I und hkl: 3.424 (100) 202; 2.976 (53) 410; 3.204 (44) 021; 3.076 (38) 212; 3.570 (32) 211\ 4.844 (30) 210 \ 2.699 (29) 501.

( n £f h

^ S t K s sungen)

68

Chervetit — Chloropal Fläche

φ

ρ

Fläche

Ψ

e

100 210 130 210 100 130 210 310 001 101

144° 102 38 5 325 293 186 173 144 144

90° 90 90 90 90 90 90 90 17 15' 344 45

111 211 211 111 Oil Oil 221 221 010 010

193° 94 13 274 70 217 87 196 20' 234 5

53° 53 53 53 44 44 67 20' 67 20 90 90

Phys. Spaltbarkeit nach (100) und (010) noch zweifelhaft. Η < 3 . Spez. Gew. = 6.30—6.32. Farblos bis grauweiß oder braun. Strich weiß. Diamantglanz. Durchsichtig. Auf (100) schillernd. Optik. Zweiachsig, neg. Brechungsindizes zwischen 2.2 und 2.6. Doppelbrechung 0.279 ± 0.03. Pleochroismus schwach; n a = farblos, n y = braun, Dispersion schwach. —2V = 65—75°. U. d. M. zahlreiche Einschlüsse von Francevillit. Chem. I . Chem. Anal, von R . P O U G E T . I I . Mit einer Elektronen-Mikrosonde.

I II

PbO

v2o5

Summe

67.05 71.60

32.02 29.10

100.07 100.70

Nach chem. qual. Bestimmungen und spektrographischen Untersuchungen keine weiteren Elemente. Chem. Pb 2 V 2 0 7 und identisch mit synthetischem Blei-Pyrovanadanat. Name von P . Β ARI A N D et al. zu Ehren des franz. Mineralogen J E A N C H E R V E T . VorJc. In der Oxidationszone der Mounana-Uranium-Mine, zwischen Lastourville und Franceville im Haut-Ogooue-Dept., Rep. Gabon, Afrika, vergesellschaftet mit Francevillit, seltener mit Wulfenit oder Brackebuschit. Chervetit wird manchmal von Francevillit pseudomorphosiert. Lit.·. P . BARIAND, F. CHANTRET, R . POUGET und A RIMSKY, Bull. Soc. frang. Miner. Crist. 1963, 86, 117—120. — Ref.·. Amer. Miner. 1963, 48, 1416. Min. Abstr. 16, 373. Sap.

1964, 93, 454.

Chlormimetesit. Bei H. W O N D R A T S C H E K . N. J b . Miner., Abh. 1963, 99, 113, eine synonyme Bezeichnung für M i m e t e s i t (ds. Hdb., I, 4, 1, 487, 595). Chloropal. E. B O L T E R (1) erscheint es nicht ganz richtig „Chloropal" mit N o n t r o n i t gleichzusetzen (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 683), weil die Bezeichnung „Chloropal" im Sinne von B E R N H A R D I und B R A N D E S (ds. Hdb., I I , 1830) sowohl den reinen Nontronit als auch die beigemengten, durch Nontronit gefärbten SiO a -Ausscheidungen umfaßt. Es wird deshalb von BOLTER vorgeschlagen, die Bezeichnung C h l o r o p a l ,,auf die opal-cristobalit-reichen, durch Nontronit charakteristisch grün gefärbten Si0 2 -Ausscheidungen zu beschränken".

Chloropal — Chlorotil

69

Chloropal vom. Basaltvorkommen am Steinberg bei Meensen hat SiO a 93.5, A1 2 0 3 0.5, T i 0 2 n. b., F e 2 0 3 3.6, FeO 0.1, MgO Sp., CaO n. b., P a 0 5 n. b., K 2 0 Sp., Na a O Sp., H a O+ 2.33, Summe 100.03. In Paragenese sind Nontronit oder nontronitähnliche Mineralien. Die grünen Chloropalstücke sind eckige, splitterige Brocken, die selten mehr als 4 cm Durchmesser haben und gleichmäßig gefärbt sind. Röntgenographisch ist außer Cristobalit etwas Quarz und Nontronit nachzuweisen. U. d. M. sieht man, daß Chloropal überwiegend durch Opal-Cristobalit gebildet wird. Die grüne Färbung wird wahrscheinlich durch submikroskopischen Nontronit verursacht. η (mittel) = 1.476. Die für die Bildung von Chloropal notwendigen Elemente stammen wahrscheinlich aus dem zersetzten Basalt. Weiter wird von RAO (2) „Pinguit" (ds. Hdb., Ergbd. II, 600) nach vergleichenden röntgenographischen Untersuchungen als eine Varietät von Chloropal angesprochen. Kräftigste Röntgen-d-Werte 15.3, 4 . 5 4 und 1 . 5 1 5 . Spez. Gew. 1 . 8 Dicht, fettiggrün bis ölgrün. H 2 0-Abgabe bis 1 1 0 °C 1 2 . 6 6 % , bis 6 0 0 ° C 1 8 . 2 4 % , bis 1 0 0 0 ° C 1 9 . 5 4 % (Total-H a O). Vork. im Borborema-Gebiet, NO-Brasilien. Lit.·. 1. ERNST BOLTER, Beitr. Miner. Pe.tr. 1961, 8, 130—133. 2. A. BHASKARA RAO, Current Sei. 1960, 29, 16—17. — Ref.: Zbl. II, 1962, 497—498 (Ref. Nr. 1673).

Chlorotil. Nach begründeten Darlegungen wurde in ds. Hdb., Ergbd. II, 521—522 „Chlorotil" als gültige Mineralart gestrichen und M i x i t gleichgesetzt. Neue Untersuchungen von K . WALENTA zeigen, daß Chlorotil und Mixit zumindest ihrer ehem. Zus. nach nicht identisch sind. Chlorotil ist im Gegensatz zu Mixit ein wismutfreies Kupferarsenat und h a t im Vergleich zum wismuthaltigen Mixit ein etwas geringeres spez. Gew. und eine niedrigere Lichtbrechung. Mixit und Chlorotil bilden eine Mischkristallreihe. Zur Kennzeichnung von C h l o r o t i l : Kleine nadelige Kristalle (bis 1 mm lang) in büschelförmigen, mehr oder minder radialstrahligen Aggregaten, auch haarlockenförmig gekrümmte Kristalle (bis 5 mm lang). Querschnitte der Kriställchen sechseckig. Struktur. Chlorotil (Mixit): a = 13.61 (13.63), c = 5 . 9 0 (5.90) Ä. I m Pulverdiagramm sind die d-Werte von Chlorotil und Mixit nahezu identisch. Wichtigste Röntgen-d-Werte mit (I) und hkil f ü r Chlorotil: 12.13 (10) 1010; 2.46 (9); 4.48 (8) 1121, 2130 ; 3.57 (8) 2131; 2.95 (8) 0002, 2241-, 3.26 (5) 3031, 3140; 2.57 (5). Phys. Mäßig deutlich ausgeprägte Spaltbarkeit nach einer Pyramidenfläche. Querbruch ± muschelig. H . = etwa 3. Spez. Gew. 3.73 (Mixit 3.83). Grün in verschiedenen Tönen, vor allem gelbgrün bis grasgrün. Strich blaßgelb. Auf Kristallflächen i Glasglanz, Büschel seidenglänzend. Optik. Silberbrünnle

Clara

Neubulach

1.728 4- 0.003 1.812 ± 0.005

1.725 ± 0.003 1.810 ± 0.005

1.725 ± 0.004 um 1.810

Brechungsindizes

ηω lie

Pleochroismus

ηω

gelbgriin bis grün

gelb grün

IU

grun

grun

blaßgrün mit gelblichem Stich grun

Chlorotil — Chiom-Antigorit

70

Absorption η ε > η ω . η ω von Mixit 1.748—1.750 ± 0.003. Chem. Nach qualitativen mikrochem. Untersuchungen Cu und As, aber frei von Bi. Blaugrüne Kristalle etwas Fe. Spektralanalytisch neben Cu und As auch eine Spur von Ag. In verdünnter HCl und H N 0 3 leicht löslich. Übergänge zwischen Chlorotil und Mixit werden beschrieben. Name von A . FRENZEL (vgl. ds. Hdb. I , 4 . 2 , 1 1 6 6 und 1 1 8 6 ) . Vork. Im Schwarzwald: sehr selten auf Grube Silberbrünnle bei Haigerach (auf Quarz und Braunstein, in Paragenese mit Malachit, Phosphorochalcit und Beudantit), häufiger auf Grube Clara bei Oberwolfach (auf Schwerspat, vergesellschaftet mit sek. Cu-Mineralien, vorwiegend Erinit) und auf den Halden von Neubulach (in Drusen und Hohlräumen von Gangquarz, ζ. T. mit Mixit vergesellschaftet und Malachit; auch überkrustet von den amorphen Eisenminerahen Hisingerit bzw. Pitticit). Lit.:

449.

K u r t WalEnta,

N. Jb. Miner., Mh.

1960, 223—236. —

Ref.: Sap.

1961, 90,

Chlorpyromorphit. Bei H. WONDRATSCHEK, N. J b . Miner., Abh. 1963, 99, 113, eine synonyme Bezeichnung für P y r o m o r p h i t (ds. Hdb., I, 4. 1, 487, 572) Chlorvanadinit. Bei H. WONDRATSCHEK, N. Jb. Miner., Abh. 1963, 99, 113, eine synonyme Bezeichnung für V a n a d i n i t (ds. Hdb., I, 4, 1, 487, 608). Chrom-Antigorit. Formel s. unter Chem. Orthorhombisch. Dünne, lattenförmige Aggregate (bis 7 cm lang), die parallel zur Längserstreckungsrichtung gestreift sind. Struktur. Nach Pulverdiagrammen isostrukturell mit Antigorit. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach zwei Bichtungen der Längserstrekkung, meist aber transversal gesplittert. H. etwas höher als 4. Spez. Gew. 2.62. Lavendelfarbig (lila). Wachsglanz. Dünne Splitter durchscheinend bis durchsichtig. Optik. Zweiachsig, negativ. n e = 1.567 (rosenrot), n^ = 1.577 (rosenrot), Ώγ = 1.578 (purpurlavendel). Pleochroismus schwach. Indizes und Doppelbr. (0.011) etwas höher als für Antigorit (durch den Cr-Gehalt erhöht). A.E. nach (100), n a als spitze Bisektrix normal zur besseren Spaltrichtung (010). —2Y = 58° jt: 3° (sehr konstant!). Dispersion der Achsen schwach, aber deutlich ν > r und mit anomalen blauen Interferenzfarben. Chem. Anal. A. C. VLISIDIS. Si0 2 36.00, A1 2 0 3 7.51, Fe 2 0 3 0.56, FeO 0.45, MgO 37.87, CaO 0.16, H 2 0 - 0.24, H 2 0+ 13.16, Ti0 2 0.05, Cr 2 0 3 4.36, NiO 0.35, MnO 0.01, C0 2 0.26 (ber.), Summe 100.98 (CaO und 0.12% MgO als Dolomit verrechnet). Eine halbquant. spektrographische Anal, ergab: Mg M, Si M, A1X.+, CrX., F e X - , CaO.X, NiO.X,ΤΪ0.0Χ, V0.0X, MnO.OOX+, CuO.OOX, B 0 . 0 0 X - , ScO.OOOX. Als Strukturformel resultiert: [Mg5 .32^ro.33Fe(l+04Feg+4Ni0 03A10

24

.40-^0. CO

Al 2 0 3 -Geh. etwas höher als bei normalem Antigorit; ein Teil des Mg erscheint durch Al und Cr vertreten. Obgleich die chem. Anal, mit der von Kämmererit übereinstimmt, sprechen morphologische und röntgenographische, aber auch optische Bestimmungen für Antigorit. Eine B-öntgenfluoreszenz-Analyse von

Chrom-Antigorit — Chrom-Leadhillit

71

J . M . A X E L R O D ergab 4 . 3 % C R 2 0 3 . — Kleine Splitter schmelzen zu einem weißen, opaken Kügelchen. Wird weder von kalter noch warmer HCl, noch von verd. H 2 S0 4 merklich angegriffen. Name erstmalig bei H. S T R U N Z (Miner. Tab. 1941, S. 204) für ein Glied der Chromchlorite, ehem. als Mg6(Mg, Cr"')[(OH)8|(Si, Cr"")Si 3 O 10 ] gekennzeichnet; in der 3. Aufl. (1957, S. 323) eine Varietät von Antigorit. Als „chromian antigorite" von J . J . G L A S S et al. erstmalig beschrieben; dieses Mineral wurde wahrscheinlich früher als „faseriger Kämmererit" bezeichnet und gesammelt. Vork. auf der Wood's Chromit-Mine in Little Britain, Lancaster Co., Pennsylvania, USA, innig verwachsen mit Dolomit sowie Magnetit. Lit.: J E W E L L J .GLASS, ANGELINA C. VLISIDIS und NANCY C. PEARRE, Amer. 1 9 5 9 , 4 4 , 6 5 1 — 6 5 6 . — Ref.: Min. Abstr. 14, 4 1 1 .

Miner.

Chromatid CaCr04. Tetragonal. Feinkristallin (Einzelindividuen 30—100 μ groß). Struktur, a = 7.26 ± 0.01, c = 6.26 ± 0.02 A. Die Auslöschungen stimmen mit den für die Raumgruppe —I4j/amd geforderten überein. C L O U S E (2) gibt für synth. CaCr0 4 : a = 7.25, c = 6.34 A. Chromatit ist isotyp mit Zirkon. Phys. Keine ausgeprägte Spaltbarkeit. Muscheliger Bruch. Zitronengelb. Optik. Einachsig, pos. Nicht pleochroitisch. η ω = 1.81—1.85, ηε = 1.84 bis 1.88. ηε—ηω = 0 . 0 3 ; synth. CaCr0 4 : η ω = 1.81, n£ = 1.84. Auch u. d. M. zitronengelb und ohne deutliche Spaltbarkeit. Chem. Keine Analyse, aber chemisch untersucht und CaCr0 4 nach optischen und kristallographischen Paralleluntersuchungen an synth. Material gesichert. Name von F. J . E C K H A R D T et al. nach der chem. Zus. Vork. zusammen mit Gips als Kristallrasen und in zentimetergroßen Aggregaten auf Kluftflächen in oberkretazischen Kalken und Mergeln an der JerichoJerusalem-Straße (Blatt Wadi El Quilt). Entsteht wahrscheinlich aus aszendenten Lösungen, deren Herkunft aus relativ größeren Tiefen angenommen wird. Lit.: 1. F . J . ECKHARDT und W . HEIMBACH. Naturwiss. 1 9 6 3 , 5 0 , 6 1 2 . — 2 . J . H . CLOUSE, Z. Krist. 1 9 3 2 , A 83, 1 6 1 — 1 7 1 . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 4 , 4 9 , 4 3 9 .

Chrom-Lcadhillit. Cr.-halt. Varietät von L e a d h i l l i t (ds. Hdb. I, 3.2, 4243). Nach Röntgen-Interferenzen identisch mit Leadhillit, aber eine etwas größere Elementarzelle [wahrscheinlich bedingt durch die Vertretung von Cr e+ (0.35 kX) für S 6 + (0,34 kX)]. Gestreckte Kriställchen, orange bis rot in der Farbe. Chem. Nach spektrographischen Bestimmungen 0.5% Cr in der orangefarbigen Abart. Name „Chromian leadhillite" von K. A. T E M P L E (1. c., S. 104). Vork. selten unter den sekundären Mineralien und bisher nur im Hopeful Vein auf dem Leadhills-Wanlockhead Blei- und Zink-Erz-Distrikt, Southern Uplands of Scotland, beobachtet, vergesellschaftet mit Leadhillit, Lanarkit und Cotunnit.

72

Chrom-Leadhillit — Chrompyrophyllit

Lit.: A . K . TEMPLE, Trans. Roy. Soc. Edinburgh, 1959, 63, 8 5 — 1 1 3 . — Ref.: Min. Abstr. 14, 283.

Chrom -Nickel-Pennin. NaCa(Mg, Al, Cr, Fe 2 +, Fe 3 +, Ni) e (Si, Al) 4 O 10 (OH) 8 . Monoklin. Glimmerähnliche Körner bis 5 mm im Durchmesser. Struktur. Nach einer pers. Mitteilung von G . W . B R I N D L E Y : wichtigste Röntgen-d-Werte (in A) mit (I) und hkl sind 3.562 (100) 004; 4.75 (95) 003; 7.08 (85) 002; 14.00 (40) 001; 2.853 (34) 005; 2.040 (10) 007. Der basale Gitterabstand = 14.29 ± 0.02 A; b-Parameter = 9.44 A. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (001). Spez. Gew. 2.65. Farbe bläulichgrün (in deutlicher Abhängigkeit von der Dicke). Optik. Ein- bis zweiachsig, pos. Pleochroismus deutlich. n a (blaß bläulichgrün) 1.579, n.ß (blaß bläulichgrün) 1.580, n y (blaß rötlichorange) 1.584 (mit jeweils ± 0.002). Die Brechungsindizes sind unter Berücksichtigung des Cr 2 0 3 Geh. (1.56 Gew.-%) niedrig. n v —n a = 0.005 ± 0 . 0 0 2 . Gerade Auslöschung; riy meist normal zu (001). Opt. Α.Ε. (010). Dispersion mäßig stark r < v. Chem. Anal. S. V A R A D A R A J A N . Reines Material ohne Einschlüsse ergab die Werte: Si0 2 32.99, Al a 0 3 14.12, Cr 2 0 3 1.56, Fe 2 0 3 0.50, FeO 2.40, MnO 0.18, MgO 32.98, CaO 0.50, Na a O 0.07, K 2 0 0.05, H 2 0 + 12.66, H 2 0 - 0.86, T i 0 2 0.17, NiO 0.38, P 2 0 5 0.07, Summe 99.40. Aus dieser Analyse und aus der Zahl der berechneten Kationen in der Elementarzelle (auf „hydrous basis 18", auf „anhydrous basis 14" Sauerstoff-Atome) ergeben sich die Strukturformeln: Na 0.0i Ca 0.05( M g4.72 A1 0.72 Cr 0.i8 Fe «^ i F e o . + o Ä. 0 3 )(Si 3 1 4 AV 8 6 )O 1 0 (OH) 8 . 0 2 oder Na 0 01Ca0 05(Mg, Al, Cr, Fe 2 +, Fe 3 +, Ni) 5-9 (Si, Al) 4 O 10 (OH) 802 . Das Verhältnis Si:Al = 1.99:1 fällt in die von N I G G L I (1954) für Pennin angegebenen Grenzen. Name von S. V A R A D A R A J A N für eine Cr- und Ni-haltige Varietät von Pennin (ds. Hdb., II, 679, 688, 710). Vork. in Form kleiner Äderchen (1 cm dick) in Serpentinmassen der Jambur Chromit-Mine, Hassan-Distrikt, Mysore State, Indien, und zwar in Berührung mit Chromitadern. Lit.: S. VARADARAJAN, Amer. Miner. 1964, 49, 4 2 0 — 4 2 4 .

Chrompyrophyllit (auch Chrom-Pyrophyllit). Cr-haltiger P y r o p h y l l i t (ds. Hdb., II, 827), Al 2 [(OH) 2 Si 4 O I0 ]. Monoklin. Struktur. Nach S . K O R I T N I G bei H . M E I X N E R hat die GuiNlER-Aufnahme eines Texturpräparates auf Grund der 060-Interferenz die eindeutige Zugehörigkeit zu Pyrophyllit erwiesen (C'2!h—C2/c oder Cg—Cc). Optik. iiß = 1.588, n v = 1.601; n y —n^ = 0.013. —2V = 54—57°. Grün (durch Cr-Geh.). Pleochroismus: b = farblos, c = blaugrün. Chem. Nach einer Röntgenfluoreszenzaufnahme etwa 1% Cr ( = ~ 2.93% Cr 2 0 3 ), 0.01—0.1% Cu und ^ 0.01% Ni. Name Chrompyrophyllit (chromian pyrophyllite) von H . M E I X N E R . Vork. Auf der Cu-Lagerstätte von Mühlbach/Hochkönig (Salzburg), Österreich, gebunden an die „gebleichten Salbandschiefer", zusammen mit Gangquarz und ankeritischem Carbonat; die Bildung wird auf die Zersetzung von

Chrompyrophyllit — Chudobait

73

Muskovit (Sericit) des Schiefers durch die erzbringenden Lösungen zurückgeführt. Lit.: Η. MEIXNER, Chem. d. Erde, 1961/1962, 21, 1 ^ .

Chrom-Sphen. Cr-haltiger Sphen (ds. Hdb. II, 1609 und 1615). Flache Kristalle (höchstens 5 cm breit) mit wenigen (nicht angegebenen) Formen und gerundeten Flächen. Keine Zwillinge. Farbe tiefsmaragdgrün, randlich mit Stich ins Grelbe und nicht ins Blaugrüne. Vorwiegend durchsichtig bis durchscheinend. Pleochroismus deutlich: kräftig blaugrün und gelbgrün. Chem. Wahrscheinlich „über 1%" Cr (eine Angabe ohne ehem. Analyse, resultierend aus dem Hinweis „As suspected from the color, the new sphene is stated to contain from ,1—10% Chromium', with the further statement that quantity is probably ,about 1%"'. Mit solchen Annahmen ist der Wissenschaft wenig gedient!). Name „chromian sphene" von J. steinqualität von Sphen.

SINKANKAS

für eine smaragdgrüne Edel-

Vork. In kleinen Hohlräumen pegmatitischer Adern im Granit oder Diorit etwa 48 km östl. von San Quintin, Baja California, Mexiko, in Paragenese mit Quarz, Epidot und Laumontit. Lit.:

JOHN SINKANKAS,

Ixipidary Journ.

17, 4 — 5 . — Ref.: Min. Abstr. 16,

1963,

359.

Chromsteigerit. Name von Ε. A. A N K I N O W I T S C H für einen S t e i g e r i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 644) von Kurumsak, Kasachstan, UdSSR, mit einem Cr203Gehalt von 8.00% (zwei andere Steigerite des gleichen Fundortes haben Cr 2 0 3 = 0.94 bzw. 1.40%). Nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ist der Name überflüssig, dies um so mehr, als vom Autor selbst Zweifel an der Richtigkeit der Analyse geäußert werden. Lit.: Ε . A . ANKINOWITSCH, Trudy Inst. (hol. Nauk, Akad. Nauk Kasach. SSR 7, 207—217. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 1774.

1963,

Chuanchit: die niss. Schreibweise (vgl. Ref. Sap. 1963,92,199—200) für das neue Mineral H u a n g h o i t , das nach dem Vork. am Fluß Huang-ho, NO-China, benannt ist (s. ds. Ergbd., S. 140 und Scientia Sinica 1961, 10, 1007). Chudobait. (Na, K) (Mg, Zn) 2 H[As0 4 ] 2 · 4H a O. Triklin-pinakoidal. Makroskopisch idiomorph kristallisiert und völlig frisch im Aussehen (bis 6 mm lang) (s. Fig. 19 und 20). a:b:c =0.6830:1:0.5827; α = 115°10', β = 95°54', γ = 94°06'. Beobachtete Formen s. Fig. 19 und 20 sowie Winkeltabelle:

6

hkl

φ

ο

c 001 b 010 a 100 m 110 Ν 120

11 °58' 0 00 82 39 48 28 —35 50

26°28' 90 00 90 00 90 00 90 00

H i n t z e , Mineralogie, Erg&nzungsband III

hkl L d χ y

180 101 186 184

Ψ

ρ

— 9°35' 58 07 10 11 — 3 37

90°00' 48 32 54 19 60 26

Chudobait

74

I-/V \-L b

Fig. 19

^Jl

Pig. 20

Fig. 19 und 20. Morphologische Entwicklung von Chudobait. Wenig idealisiert

Winkel zwischen (100) und (001) = 81°31', zwischen (100) und (010) = 82 °39' und zwischen (010) und (001) = 64°09'. Daraus ± 0.0005 s ) 1.5990 > 0.005 ± 0.001

1.599

Opt. Char.

+

2 νV 1 g c m * ι ber.

64° 66° 34' horizontal, r 332; 4.2502 (7) 321) 3.9689 (7) 400; 3.1210 (7) 510,. 431·, 2.5851 (7) 611, 532; 1.7157 (7) 921, 761, 655. Phys. H. = 2 i / 2 — 3. Spez. Gew. 2.589—2.591; Fig.22. D'Ansit ( s y n t h . ) synth. Material 2.655. Gelblich bis farblos, durchsichtig bis durchscheinend. Fettglanz. Opt. Isotrop. n N a = 1 . 4 8 9 ( G Ö R G E Y 1 . 5 0 3 ) . Setzt sich aus zahlreichen kleinen Körnern zusammen, die manchmal normal zur Begrenzungsfläche etwas langgestreckt sind, manchmal aber quadratischen Umriß erkennen lassen (1); durch winzige Vanthoffitpartikelchen, vielleicht auch durch Steinsalz, verunreinigt. Chem. Na a O 41.02, MgO 2.84, S 0 3 50.69, C1 6.85, in H 2 0 Uni. 0.38 Gew.-%, Σ 101.78, —0=C1 2 1.55, Summe 100.23. — Kristallchemisch gehört D'Ansit in die Nähe von Chlorothionit (wasserfreie Sulfate mit fremden Anionen). Koexistiert in NaCl-gesättigtem System Na 2 S0 4 —MgCl 2 —H 2 0 ab 46 °C mit Astrakanit und Thenardit, bei 54 °C mit Astrakanit und Vanthoffit. Schmilzt im Kölbchen. Name von H . A U T E N R I E T H et al. ( 2 ) zu Ehren von Prof. J . D ' A N S , Tech. Univ. Berlin-Charlottenburg. D'Ansit wurde im System Na—Mg—S0 4 —C1— H 2 0 als stabiler Bodenkörper erhalten und ist allem Anschein nach identisch mit einem von R. G Ö R G E Y (1) beschriebenen, isotropen Salzmineral vom Vork. Hall in Tirol, Österreich; hier in Paragenese mit Vanthoffit und Astrakanit. An der Realität des von G Ö R G E Y beschriebenen Minerals sowie an der Übereinstimmung mit A U T E N R I E T H S und B R A U N E S synthetischem Salz ist — nach H. S T R U N Z — nicht zu zweifeln. Trotzdem ist es bedauerlich, daß für Vergleichszwecke keine von G Ö R G E Y untersuchte Probe zur Verfügung stand. Lit.: 1. R . GÖRGEY, Τ scherm. Min. Petr. AUTENRIETH u n d G . BRAUNE, Die Naturwiss.

Mitt. 1907, 26, 132 u n d 1909, 28, 341. 2. H . 1958, 45, 3 6 2 — 3 6 3 . 3. H . STRUNTZ, N. Jb.

Deerit — Delhayelith

85

Miner., Mh. 1958, 152—155. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 928. Amer. Miner. 1958, 43, 1221. Aufschl. 1963, 14, 192. Bull. 1958, 81, 334. Min. Abstr. 14, 283. Sap. 1959, 88, 313.

Deerit. (Mg^gMii^Fe^ g ^ Monoklin. Nadeiförmige, amphibolähnliche Kriställchen; submikroskopische Zwillinge nach [001]. Struktur. Raumgruppe C°2h—P21/c. a = 10.755 ± 0.002, b = 18.87(4) ± 0 . 0 0 6 , c = 9.568 ± 0.002 Α (Faserachse), β = 107.12° ± 0.04°. ι/2 Ζ für Ο = 55. Phys. Spez. Grew. 3.837. Schwarz. In dünnen Schnitten gerade noch durchsichtig. Optik. n a (dunkelbraun) = 1.840 ± 0 . 0 1 , n^ (tiefbraunschwarz), n y (tiefbraunschwarz) = 1.870 ± 0 . 0 1 . Pleochroismus schwach. Name zu Ehren von WILLIAM A. DEER, Dept. Miner. & Petrology Cambridge. Vork. Zusammen mit den neuen Minerahen Howieit (ds. Ergbd.) und Zussmanit (ds. Ergbd.) ein wesentlicher Gemengteil in einigen metamorphosierten Schiefern, kieseligen Eisensteinen und unreinen Kalksteinen der FranciscanFormation im Laytonville-Distrikt, Mendocino-County, Calif., USA; Auftreten in wechselnden Paragenesen mit Ferro- und Ferristilpnomelan, spessartinreichem Granat, Riebeckit, Krokydolith, Quarz, Aegirin, „Greunnerit" (Druckfehler für Gruenerit?), Aragonit, Ohgonitund eisenhaltigem Kutnahorit. Lit.:

Miner. Soc. London, Not. No. 130, 1964, S. 1.

Delatorreit. Ein Mineral der Manganlagerstätten von Cuba, das — ohne nähere Beschreibung und Kennzeichnung — von F. S. SIMONS und J. A. STRACZEK (U. S . Geol. Surv. Bull. 1057, 1 9 5 8 , 1 — 2 8 9 ) den Namen zu Ehren des kubanischen Palaeontologen CARLOS DE LA TORRE Υ DE LA HUERTA ( 1 8 5 8 — 1 9 5 0 ) erhielt, das aber nach J . A. STRACZEK, ARTHUR H Ö R E N , MALCOLM Ross und CHARLOTTE M. WARSHAW (Amer. Miner. 1 9 6 0 , 4 5 , 1 1 7 4 — 1 1 8 4 ) identisch mit T o d o r o k i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 697) ist. Der Name „Delatorreit" ist daher zu streichen. Delhayelith. Wahrscheinlich (Na, K) 4 Ca 5 Al 6 Si 32 0 83 · 18H 2 0 · 3(Na z , K^) (Cl2, F 2 , S0 4 ). Orthorhombisch. Kleine Täfelchen nach (010), nach der c-Achse gestreckt. Struktur. Wahrscheinliche Raumgruppe C£v—Pmn 21 oder D^—Pmmn. a = 6.53 ± 0.03 (oder 13.05 ± 0.06), b = 24.65 ± 0.2, c = 7.04 ± 0.03 A. a-Achse durch eine schwach angedeutete Überstrukturbildung verdoppelt. a:b:c =0.265:1:0.286. Wichtigste Röntgen-d-Werte mit (I) und hkl: 12.301 (35) 020; 6.1584 (25) 040; 3.482 (10) 260 \ 3.0779 (100) 080. Phys. Deutliche Spaltbarkeit nach (010). Keine H.-Angabe. Spez. Gew. 2.60 ± 0.03. Farblos. Optik. Zweiachsig, neg. n a ( = a) « n^ ( = c) n y ( = b) = 1.532 ± 0.002. ny—ne = 0.002—0.003. —2V = 83° ± 3°. Im Dünnschliff gelegentlich undulöse Auslöschung mit anomalen grau-blauen Interferenzfarben in Schnitten senkrecht zur b-Achse.

86

Delhayelith — Denningit

Chem. Eine ehem. Analyse von P . O J A N P E R Ä (an ziemlich stark verunreinigtem Material) ergab nach Abzug von 2% Nephelin: Si0 2 52.60, Ti0 2 0.09, A1203 9.22, Fe 2 0 3 (Total-Fe) 2.72, MnO 0.07, MgO 1.03, CaO 7.99, Na 2 0 3.20, K 2 0 9.27, HaO+ 5.93, H a O- 3.35, Cl 3.91, F 0.33, S0 3 1.31, Σ 101.02, —0=C1 2 + F 2 1.01, Summe 100.01. Chem. eng verwandt mit Rhodesit (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 829). Aus der Analyse resultiert ein erster Hinweis auf die Formel (s. oben); weitere ehem. Untersuchungen sind notwendig. Name von T H . G. S A H A M A et al. zu Ehren des belgischen Geologen F. DELHAYE.

York, in einer komplexen, kalsilitführenden Melilith-Nephelin-Lava des Mt. Shaheru, Nyiragongo-Areal, N-Kivu, Rep. Kongo, eng verwachsen mit Kalsilit und Nephelin, vergesellschaftet mit den drei neuen Silikaten Götzenit, Combeit und Kirschsteinit (ds. Hdb., Ergbd. II, 714, 687 und 741). Lit.:

Τ Η . G . SAHAMA u n d K A I H Y T Ö N E N , Min.

Mag.

1959, 32, 6 — 9 . —

Ref.:

Hdb., Ergbd. II, 928. Amer. Miner. 1959, 44, 1321—1322. Bull. 1959, 82, 318. Min. 14, 199—200. Sap. 1960, 89, 74. Zbl. I, 1961, 118 (Ref. Nr. 402).

ds.

Abstr.

Delrioit. CaO · SrO · V 2 0 5 · 3 H 2 0 (evtl. CaSrV2Oe(OH)2 · 2H 2 0). Kristallsystem (•?). Radialstrahlige Aggregate faserig-nadeliger Kriställchen; oft verzwillingt. Gitterkonstanten konnten nicht ermittelt werden. In der Faserachse c = 2 χ 3.65 A. Wichtigste Röntgen-d-Werte mit (I): 6.5 (st), 4.95 (mst), 4.40 (m), 3.55 (m), 3.45 (mst). Phys. H. um 2. Spez. Gew. 3.1 Jz 0.1. Hellgelbgrün, durch Lichteinwirkung dunkelgrün. Glas- bis Perlmutterglanz. Optik. Zweiachsig, neg.n a (farblos) = 1.783, ^(hellgelb) = 1.834, ^ ( k r ä f tiger gelb) = 1.866 (mit jeweils ±0.003). Gerade Auslöschung mit n y in der Längserstreckungsrichtung. —2 V mittel bis groß, —2VbCr. = 78%°. Chem. Eine Analyse von A. M. S H E R W O O D (nach Abzug von beigemengtem Quarz): CaO 13.30, SrO 24.50, V 2 0 5 46.00, H 2 0+ 5.64, H 2 0 - 9.24, Si0 2 1.30, Summe 99.98. Spektrographisch (nach Κ. V. H A Z E L ) : > 1 0 % Si (durch Quarz!) und V, 1—10% Sr und Ca, < 1% Mg und Fe. Abgeleitete Formel als Pyrovanadat: CaO · SrO · V 2 0 5 · 3H 2 0, als Metavanadat: CaSrV 2 0 6 (0H) 2 • 2H a O. In H 2 0 leicht löslich; Lösung gelbgrün. Name von Μ . E . T H O M P S O N et al. zu Ehren von Α . M . D E L R I O ( 1 7 6 4 bis 1 8 4 9 ) , der als erster Vanadium („Erythronium" bezeichnet) in N-Amer. fand. Vork. Als Beschlag auf der Sandsteinhalde am Eingang zu der VanadiumUran-Lagerstätte Jo Dandy-Mine in Paradox Valley, Montrose Co., Colorado, USA, die in Sandsteinen der Morrison-Formation (Salt Wash member) spätjurassischen Alters liegt. Delrioit ist ein leicht lösliches Oxidationsprodukt von V-Mineralien, beobachtet zusammen mit Metarossit (ds. Hdb., Ergbd. I, 363), dem Delrioit äußerlich sehr ähnlich ist. Lit.: M A R Y E . T H O M P S O N und A L E X A N D E R M . SHERWOOD, Amer. Miner. 1 9 5 9 , 4 4 , 2 6 1 — 2 6 4 . — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 9 2 8 . Bull. 1 9 5 9 , 82, 3 1 7 — 3 1 8 . Min. Abstr. 14, 2 8 2 . Sap. 1 9 6 0 , 8 9 , 7 2 — 7 3 . Zbl. I , 1 9 6 0 , 1 7 3 ( R e f . N r . 5 9 4 ) .

Denningit. (Mn, Ca, Zn, Mg)Te 2 0 5 . Tetragonal. Kleine, spaltbare, grüne, tafelige Massen (bis 10 X 20 X 3 mm, im Durchschnitt 5 X 10 X 2 mm); sei-

Denningit

87

ten kleine, farblose idiomorphe Kriställchen in dünnen Täfeichen X 1 mm) mit achteckigem Umriß. Struktur. Raumgruppe D'^—P42/nbc. Kriställchen (idiomorphe)

Tafelige Massen

8.78 ± 0.05 Ä 12.99 ± 0.05 Ä 1:1.479

8.82 ± 0.05 Ä 13.04 ± 0.05 Ä 1:1.478

a c a:c

Röntgend-Werte (gem.)

d

(I)

4.40 3.36 3.11 2.61 2.02 1.52

(st) (st) (mst) (mst) (mst) (m)

hkl 020 122 220 024 142 028,154, 146

(lxl

d

(I)

4.42 3.38 3.12 2.62 2.03 1.53

(sst) (st+) (st) (st) (st) (mst)

Ein Bauelement der Struktur bilden nach Ε. M. WALITZI (Naturwiss., 1964, 51, 334—335) isolierte Te!,310|~-Gruppen, die durch Verknüpfung von zwei trigonalen Te03-Pyramiden entstehen. Der verknüpfende Sauerstoff liegt auf einer zweizähligen Achse, und die Tellur-Sauerstoff-Abstände der 3-Koordination um das vierwertige Te betragen 1.84, 1.87 und 2.04 A. Berücksichtigt man zusätzlich einen 2.36 Α von Te entfernt liegenden Sauerstoff, so resultiert eine einseitige 4-Koordination um Te. Dadurch werden die isolierten Te205-Gruppen durch gemeinsame Kanten über Symmetriezentren zu einer unendlichen Aufeinanderfolge parallel [001] verbunden: co [Te^3+1J05]2~; die verbindende Kante ist mit 2.63 Α der kürzeste Sauerstoff-Sauerstoff-Abstand. Die übrigen Kationen teilen sich in eine 8- und in eine [4 +^-Koordination. In der 8-Koordination mit einem mittleren Sauerstoffabstand von 2.45 Ä wird vor allem das Ca und in der [4 + 2]-Koordination mit vier Sauerstoffabständen von 2,02 Α und zwei Sauerstoffdistanzen von 2,39 Α wird das Zn zu lokalisieren sein. Die beiden Koordinationspolyeder sind abwechselnd über gemeinsame Kanten längs [001] verbunden. Die Verknüpfung dieser unendlichen Aneinanderreihungen untereinander erfolgt über das Te, und zwar so, daß in Richtung [001] jeweils der Verbindungssauerstoff einer T205-Gruppe mit dem Mittelpunkt eines [4+2]-Koordinationspolyeders in gleicher Höhe ist, während sich der Mittelpunkt eines 8-Koordinationspolyeders genau zwischen zwei Te205-Gruppen befindet. Phys. Spaltbarkeit nach (001) vollkommen. Bruch muschelig. H. = 4. Spez. Gew. 5.05 ΐ 0.05 (ber. 5.07). Hellgrün bis farblos. Strich farblos. Durchsichtig bis durchscheinend. Diamantglanz. Im UV-Licht keine Lumineszenz. Optik. Einachsig, pos. η ω = 1.89 ± 0-01, η ε = 2.00 ± 0.01. η ε —η ω = 0.11 (ber.). Einige Körner zweiachsig, + 2 V klein, bis 15°. Chem. Analyse von 5 0 0 mg (Anal. C. O. INGAMELLS) ergab: Te0 2 82.34, ZnO 2.63, MnO 10.28, CaO (einschl. SrO < 1 % ) 4.23, 0 2 - Ü b e r s c h u ß

0.09,

H 2 0 0.03, Uni. 0.03, Rückstand 0.27 (nach spektrographischen Bestimmungen von NORMAN H. SUHR CdO 0 . 0 2 , PbO 0 . 0 1 , MgO 0 . 2 0 , CoO 0.04, während

88

Denningit — Dixeyit

Sb 2 0 3 , MO03, FeO, NiO, V 2 0 5 , Ti0 2 , N a 2 0 und K 2 0 = 0.00), Summe 99.90. Hauptbestandteile in Umrechnung auf 100: Te0 2 82.77, ZnO 2.64, MnO 10.34 und CaO 4.15. Aux den Analysendaten ergibt sich die Formel

vereinfacht (Μη, Ca, Zn)Te 2 0 5 . Bei Einbeziehung von spektrographisch bestimmtem MgO (0.20%) resultiert die Formel: (Mno.6eCao.aoZno .i 2 M go.o 2 ) T e 2°5·

Denningit wird als Pyrotellurit aufgefaßt. In kalter HCl leicht löslich; Lösung gelblich. In kalter oder heißer HNO a unlöslich, aber in. H 2 S 0 4 schwach löslich unter Abscheidung einer milchweißen Substanz. In einer Flamme leicht schmelzbar; schmilzt im geschlossenen Röhrchen langsam zu einem braunen Material, im offenen Röhrchen zu einem rotbraunen. Name von J . A. M A N D A R I N O et al. ( 3 ) zu Ehren von Dr. R E Y N O L D S M . D E N N I N G , Prof. of Miner., Univ. of Michigan, Ann Arbor; zuerst von J . A. M A N D A R I N O et al. (1 und 2) als „manganese tellurite or tellurate" beschrieben. Vork. auf Mineralstufen von der Mina Moctezuma (früher La Bomboya) bei Moctezuma, Sonora, Mexiko, zusammen mit ged. Tellur, Tellurit, Paratellurit (vgl. ds. Ergbd.) und einigen weiteren neuen Telluriten, vor allem mit Spiroffit, (Mn, Zn, Ca)2Te3Oe (vgl. ds. Ergbd.). Denningit ist oft von einem FeTellurit oder Fe-Tellurat überkrustet. Lit.:

1. J . A. MANDARINO u n d S. J . WILLIAMS, Science 1 9 6 1 , 1 3 3 , 2017. 2. J . A. MAN-

DARINO und S. J.WILLIAMS, Oeol. Soc. Amer. Spec, paper 1961, 68, 223 (Abstr.). 3. J. A. MANDARINO, S. J . WILLIAMS u n d R . S. MITCHELL, Canad.

Miner.

1963, 7, 4 4 3 — 4 5 2 . —

Ref.: Amer. Miner. 1962, 47,1484 und 1963, 48, 1419. Bull. 1964, 87,282. Canad. Miner. 1962, 7, 340—341. Min. Abstr. 16, 551. Sap. 1963, 92, 571—572.

Disanorthit, von F . LAVES vorgeschlagener Name für den „HochtemperaturZustand des Anorthits"; hierdurch soll angedeutet werden, daß sich innerhalb eines perfekt-geordneten Al 2 Si 2 0 8 (die c-Achse ist gegenüber der Albitstruktur verdoppelt und diese doppelte Zelle ist raumzentriert) gegeneinander verschobene Distrikte einer (+)—(—)-Ca-Anordnung befinden, welche die Diffusität der c-Reflexe bedingen. Hierbei werden unterschieden: D i s a n o r t h i t (tief): die c-Reflexe beginnen gegenüber den a- und b-Reflexen merklich diffus zu werden; D i s a n o r t h i t (hoch): die c-Reflexe sind bereits derart diffus, daß sie bei normaler Belichtung nicht mehr in Erscheinung treten; D i s a n o r t h i t (int.): der Erscheinung nach zwischen Disanorthit (tief) und Disanorthit (hoch). Lit.: F. LAVES, Rend. Soc. Miner. Ital., 1960, 16, 57—58 und 60. — Ref.: Zbl. II, 1962, 689 (Ref. Nr. 2023) .

Dixeyit, annähernd A1203 · 4 Si0 2 · (3—4)H 2 0. Kubisch oder pseudokubisch. Innig verwachsen mit extrem dünnen Amphibolnädelchen. Struktur. Zeolithähnliche kubische Struktur, aber wahrscheinlich nicht exakt kubisch, weil zwei DEBYE-Diagramme untereinander verschiedene Interferenzen (für 7.55 und 7.7 A) geben. Nach Berechnungen sind 22.55 Ο in

Dixeyit — Djurleit

89

der Elementarzelle, was für a = 15.2 Α spricht. Wichtigste Röntgen-d-Werte des Pulverdiagramms mit (I) und hkl bei a = 7.7 A: 3.40 (st) 210 \ 3.19 (st) 2.11; 2.74 (d) 2.20; 2.58 (d) 300, 221; 2.46 (d) 310. Phys. Spez. Gew. 2.51—2.52. Farblos, durchsichtig. Optik. Optisch vollkommen isotrop, η = 1.5057. Chem. Analyse eines aus einem Amphibolit gewonnenen Dixeyit-Konzentrats, das noch Amphibol und Quarz umschließt (Anal. A U L I S H E I K I N N E N ) : S i 0 2 51.72, T i 0 2 0.55, A1 2 0 3 21.15, F e 2 0 3 2.68, FeO 2.76, MnO 0.15, MgO 2.17, Ca Ο 2.56, NaaO 0.34, K 2 0 0.32, P 2 0 5 0.45, C 0 2 0.00, H 2 0 + 10.26, H A O- 5.03, Summe 100.14%. Nach Abzug der Fremdbestandteile errechnet V. MARMO für Dixeyit die annähernde Formel A1 2 0 3 · (4—5)Si0 2 · (3—4)H 2 0 mit vielleicht geringem Gehalt an Κ und Ca; nachdem das isotrope Material — also Dixeyit — Quarzeinschlüsse enthält, kann die wahrscheinliche Zusammensetzung auch A1 2 0 3 · 4SiO a · (3—4)H a O sein. Bestimmungen am reinen Material ergaben: S i 0 2 63.14, A1 2 0 3 23.65, FeO Sp., CaO 0.05 (86.84 Gew.-%); weitere Bestimmungen waren aus Mangel an Material undurchführbar. Name von V . MARMO zu Ehren von Direktor F . D I X E Y , Brit. Overs. Geol. Surv. Dixeyit wurde zunächst für Analcim gehalten. Die bisherige Charakterisierung ist noch sehr unvollständig und z . T . widersprechend; ergänzende Untersuchungen sind noch notwendig. Vork. im Ausgehenden eines kleinen Amphibolitganges (Mineralbestand: Hornblende, Quarz, Magnetit und Dixeyit) 1.5 km ndl. der Stadt Belihun, Kangari Hills, Zentral Sierra Leone. Der Amphibolit bildet eine sehr schmale Zone entlang eines ultrabasischen Gesteins und steht im Kontakt mit einem Granodiorit. Lit.: VLAPI MARMO, Schw. Miner. Petr. Mitt. 1959, 39, 128—132. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 928. Amer. Miner. 1960, 255. Bull. 1961, 84, 330—331. Min. Abstr. 10, 360, Sap. 1961, 90, 109. Zbl. I, 1960, 194—195 (Ref. Nr. 660).

Djalindit = D s h a l i n d i t , ds. Ergbd., S. 91. Djeskasganit (Ref. Sap. 1963, 92, 566—567) = Ergbd., S. 91).

D s h e s k a s g a n i t (ds.

Djurleit. Cu 1 9 6 S (Chalkosin-ähnlich). Wahrscheinlich orthorhombisch und die bei niedriger Temperatur stabile Modifikation von D J U R L E S synth. Cüj ggSIII (3). Einzelkristalle (bis 2 cm) idiomorph, vorwiegend Aggregate aus würfeligen Kristallen mit kleinen Oktaederflächen; auch lamellare Aggregate. Struktur. Röntgen-d-Werte in Übereinstimmung mit synth. Cuj 9 6 S I I I (3), wie folgende Übersicht (S. 90) — mit den kräftigsten Interferenzen —zeigt. Von diagnostischer Bedeutung gegenüber Chalkosin sind die d-Werte 3.31 und 2.72, die bei Djurleit fehlen oder nur sehr schwach auftreten, bei Chalkosin jedoch kräftig sind. Phys. Bleiglanzähnliche Spaltbarkeit. Spez. Gew. 5.63 (pyknometr.). Farbe bleigrau und bläulichschwarz. Optik. Im Anschliff ist Djurleit Chalkosin in Farbe, Härte und Anisotropie ähnlich. Als Einschlüsse werden Digenit, Bornit und Pyrit beobachtet. 7 Η i η t ζ e , Mineralogie. Ergänzungsband III

Djurleit

90 I

III

II

d

I

d

I

3.751 3.381 3.038 3.014 2.391 1.965 1.958 1.871

m m s s st m m st

3.75 3.38 3.03 3.01 2.39 1.96

13 33 18 20 82 100



1.87



96

1

d

3.76 3.38 3.03

IV I 6 25 13 —







1.87

I

d

I

3.77 3.39 3.04

10 31 20

3.752 3.386 3.04 3.01 2.387 1.964 1.957 1.871

2 5 3 3 9 9 9 10



83 100

2.39 1.96

97

V

d



2.39 1.96

85 100

• —



91

1.87

I. Synth. Cux Be SIII, d-Werte aus den vonDjuRLE (3) angegebenen sin2 Θ errechnet. Djurleit: II. Osarizawa-Mine, Akita, Japan. III. Rendaiji-Mine, Shizuoka, Japan. IV. Leonard-Mine, Butte, Montana, USA (nach Lit. 1). V. wie IV. (nach Lit. 2).

Chem. Die ehem. Zus. wurde von N . sie entspricht aber ungefähr Cu 1 9 6 S.

MORIMOTO ( 1 )

Cu I. II. III.

Cu2S Theor. Cu19ES Djurleit, Osarizawa-Mine, anal. S . SHIMIZU (1)

79.86 79.52 77.57

nur annähernd bestimmt,

Fe

S

0.51

20.14 20.48 20.66

Rückstand

0.37

Summe 100.00 100.00 99.11

Nach Röntgenfluoreszenzanalysen von H . J . R O S E (2) steht Djurleit chemisch zwischen Chalkosjn und Digenit; über 8% Fe waren beigemengt (vielleicht als Pyrit); kein As oder Sb. Die annähernden Stabilitätsbereiche nachDJURLE (3): C u 1 9 6 S I I I < 100 °C „Low-symmetrie"; Cux 9 6 S I I metastabil? (tetragonal), mit a = 4.008 ± 0.002, c = 11.268 ± 0.006 A ; ' Cux 9 6 S I > 100°C kubisch (flächenzentriert)? a = 5.707 ± 0.006 A. Name. Das neue Mineral wurde unabhängig voneinander von N . M O R I MOTO ( 1 ) und Ε . H . R O S E B O O M (2) gefunden und in gegenseitiger Übereinstimmung zu Ehren von S E V E D D J U R L E , dem die Synthese von Cux 96 S erstmalig gelungen ist, benannt. Die Gleichheit beider Proben wurde auch durch Umwandlung von Djurleit in die tetragonale Modifikation (vgl. Chem.) aufgezeigt. Vork. auf zahlreichen Kupferlagerstätten als primäres und sekundäres Mineral; u. a. auf den Ani- und Osarizawa-Minen, Akita-Pref., auf den Rendaijiund Nakauri-Minen, Shizuoka Pref., Japan, auf der Leonard-Mine, Butte, Montana, USA, vergesellschaftet mit einem oder mehreren der folgenden Mineralien: Digenit, Bornit, Chalkopyrit, Pyrit und Quarz. Weiter auf der Salvadora-Mine, Milpillas, Chihuahua, Mexiko, und Barrana de Cobre, Chihuahua, Mexiko; identifiziert auch auf Proben von Bagacay, Samar Islands, Philippinen-Inseln, von Morococha, Peru u. a. Lit.: 1. NOBUO MORIMOTO, Miner. Journ. (Japan) 1962, 3, 3 3 8 — 3 4 1 . 2. Ε . H . RosEBOOM JR., Amer. Miner. 1962, 4 7 , 1 1 8 1 — 1 1 8 4 . 3. SEVED DJURLE, Acta Chem. Scand. 1958, 12, 1 4 1 5 — 1 4 2 6 . — Ref.: Amer. Miner. 1963, 4 8 , 2 1 5 . Bull. 1963, 86, 9 5 . Min. Abstr. 16, 180 und 282.

Dnjeprowskit — Dsheskasganit

91

Dneprowskit, auch Dnjeprowskit = H o l z z i n n (ds. Hdb., I, 2, 1683) in radialstrahliger Ausbildung aus dem Dnjepropetrowskoger Vorkommen. Name bei Μ . Ν . I O N O W , der nach Ε . Μ . B O N S C H T E D T - K U P L E T S K A J A (Ref. Sap. 1. c.) 1 9 4 4 von P . I . S K O R N J A K O W vorgeschlagen wurde, aber überflüssig ist. Lit.: P . I . SKORNJAKOW, Trudy Wses. Magadansk, N.-I. Inst. 1957, 19, 9 — 1 6 . — Ref.·. Amer. Miner. 1960, 45, 256. Bull. 1959, 82, 393. Min. Abstr. 14, 278. Sap. 1959, 88, 3 1 1 — 3 1 2 .

Dnjeprowskit: s. D n e p r o w s k i t , ds. Ergbd., S. 91. Dshalindit (auch Dzhalindit). In(OH) 3 , supergenes Umwandlungsprodukt von I n d i t , FeIn 2 S 4 (s. ds. Ergbd.). Kubisch. Struktur, a = 7.95 ± 0 . 0 1 A in naher Übereinstimmung mit den für synth. In(OH) 3 gegebenen Werten von P A L M (2) mit 7 . 9 0 ± 0 . 0 4 , von R O Y et al. ( 3 ) mit 7 . 9 5 8 ± 0 . 0 0 5 Α . Ζ = 8 . Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (in A ) mit ( I ) und hkl stimmen mit jenen von P A L M ( 2 ) , R O Y et al. ( 3 ) und T S C H A L J I et al. (4) ermittelten gut überein. 3.96 (10) 200; 2.80 (9) 220 \ 1.778 (9) 420 \ 1.624 (7) 422-, 2.29 (6) 222; 1.324 (6) 620, 442. Eine 30' auf 500 °C erhitzte Probe gab das Pulverdiagramm von ln a 0 3 . Phys. Spez. Gew. 4.34 (ber.). Farbe gelbbraun mit Stich in Orange. Optik. Isotrop. Im Schliff blaßgelb. η = 1.725 ± 0 . 0 0 2 . Im reflektierten Licht dunkelgrau; Reflexionsvermögen (Na) 8.2%. Chem. Eine mikrospektrographische Analyse ergab In (90.6%) und Fe (9.4%) sowie etwas Si0 2 (Quarz), aber keinen S. Nach einer quantitativen Analyse ist das Verhältnis I n : F e =0.78:0.16. Es ist noch ungewiß, ob das Fe chemisch gebunden oder als Fe-Hydioxid beigemengt ist (Verf. neigen zur letzteren Auffassung). — Dshalindit wird mit HCl (1:1 und konz.) und H 2 S0 4 (1:1 und konz.) geätzt, aber nicht durch H N 0 3 , FeCl3, KOH und KCN. Name Dshalindit — in phonetischer Transkription ins Englische auch ,, Jalindit" — von A . D. G E N K I N et al. (1) nach der chem. Zus. und nach dem Vork. auf der Dshalindin-Zinnstein-Lagerstätte der Klein (Malyi) ChinganHügelkette, Ferner Osten, auf der 1952 ein In-reicher Zinnstein (bis 1.35% In) gefunden wurde. Die Lagerstätte steht mit vererzten Oberkretazischen Quarzporphyren in Verbindung. Lit.: 1. A . D . GENKIN und I . W . MUBAWJEWA, Sap. Wses. Miner. Obschtsch., 1963, 92, 4 4 5 — 4 5 7 . 2. A . PALM, J. phys. Colloid. Chem. 1948, 52, 9 5 9 — 9 6 1 . 3. R . ROY und M. W. SHAFER, J. phys. Chem. 1954, 58, 372. 4. W. P . TSCHALJI und S. P . ROSHENKO, Shurn. neorg. Chim. 1957, 2, 9. — Ref.·. Amer. Miner. 1964, 49, 4 3 9 — 4 4 0 . Bull. 1964, 87, 456. Min. Abstr. 16, 457. Sap. 1964, 93, 447.

Dshalmait, die russische phonetische Schreibweise, ζ. B. von W. W. MA(Geol. mestoroshd. redkich elementow, 1961, Nr. 9, 53—60) für D j a l m a i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 95).

TYAS

Dsheskasganit (auch Dzhezkazganit). Re-Cu-Sulfid (?). Amorph. Kleine kolloide Aggregate, feine netzförmige Äderchen. Struktur. Pulveraufnahmen an drei Proben zeigten nur Interferenzen der Begleitminerahen (Bornit, Bleiglanz, Quarz und Digenit), so daß ein röntgenamorphes Mineral vorliegt. 7*

92

Dsheskasganit — Eardleyit

Phys. Mikrohärte 230 kg/mm 2 . Spez. Gew. wenig von jenem von Bornit verschieden. Farbe braun, rosa und kremfarbig. Optik. Im reflektierten Licht bräunlichgrau. In Immersion werden die Farben verstärkt. Reflexionsvermögen 25.7% für grün (525 ταμ), 27.2% für gelb (590 Ώχμ), 27.4% für rot (650 m/ί); für farblich hellere Varietäten (2) in gleicher Reihenfolge: 29.5, 31.2 und 31.6. Keine inneren Reflexe. Nach (2) auch etwas anisotrop. Chem. Ein unlösliches Konzentrat des neuen Minerals (mit 0.8—1% Re) wurde durch Auflösung der Begleitmineralien Bornit und Chalkosin (mit KCN) und von Bleiglanz (durch eine Lösung von NaCl + FeCls) erreicht. Eine Analyse mit einer Elektronensonde ergab: Re 40—50, Cu 15—20%; Cu:Re etwa 1:1. Einige Proben zeigten Re-Werte bis 80%, vielleicht durch Schmelzen im Elektronenstrom. Der Gehalt an Co, Fe, Ni, Zn, Mo und Pb lag unter 0.5—1.0%; Se und Te fehlen. As war in Tausendstel-% nachweisbar. Als dritte Komponente des neuen Minerals wird S angenommen. •— Mit HN0 3 (1:1) geätzt, wird das neue Mineral braun; mit HCl (1:1), KCN (20%), H 2 S0 4 , KOH (20%), FeCl3, HgCl2 keine Reaktion. Name Dsheskasganit (nicht zu verwechseln mit Daschkesanit, ds. Hdb., Ergbd. II, 9 2 ) von Ε . M . POPLAWKO et al. ( 1 ) für das erstmalig beobachtete Rheniummineral nach dem Vork. auf der Dsheskasgan-Cu-Pb-Lagerstätte, Kasachstan, UdSSR. Der Name erscheint als zu voreilig gegeben, weil die bisherigen Daten nur eine unvollständige Kennzeichnung des neuen Minerals vermitteln. Auftreten feinverteilt in Cu-Pb-Erzen im dichten Sandstein, vor allem aber in feinen Nädelchen in Bornit (diesen gelegentlich pseudomorphosierend) und im blauen Chalkosin. Nach Τ. A. SATPAEWA et al. (2) auch in Form winziger Körnchen zusammen mit Sulfiden im Zement der Sandsteine dieser Vorkommen, wobei zwei Farbabstufungen des Dsheskasganits unterschieden werden: eine braune lind eine hellrosa bis kremfarbige. Lit.: 1. Ε. Μ. POPLAWKO, I. D. MARTSCHUKOWA und S. SCH. SAK, Dokl. Akad. Nauk JSSSR,

1962, 146, 4 3 3 ^ 3 6 . 2. Τ. A. SATPAEWA, S. K . KALININ, Μ. K . SATPAEWA u n d

B. L. MARSUWANOW, Westnik Akad. Nauk Kasachst. SSR, 1962, Nr. 12, 58—65. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 209. Bull. 1964, 87, 112. Econ. Geol. 1960, 55, 607—609. Min. Abstr. 16, 180. Sap. 1963, 92, 566—567.

Dshimboit. Im Ref. Sap. 1964, 93, 451—452 die russische phonetische Schreibweise für das Mineral J i m b o i t (ds. Ergbd.). Dshulukulit = Dzhulukulit (ds. Hdb., Ergbd. II, 928), in phonetischer Transkription im Englischen auch J u l u k u l i t (Ref. Sap. 1959, 88, 309). Dzhalindit = Dshalindit (ds. Ergbd., S. 91). Dzhezkazganit = D s h e s k a s g a n i t (ds. Ergbd., S. 91). Eardleyit. (Ni, Zn) e Al 2 (0H) ie C0 3 · 4 H 2 0 mit N i : Z n = l l : l . Vielleicht hexagonal. Keine Strukturdaten, sondern nur Hinweise auf eine Strukturanalogie mit Hydrotalk.

93

Eardleyit — Eisen-Magnesium-Retgersit

Farbe des Gemenges mit Calcit zwischen hell- bis dunkelgrün. Opt. einachsig, neg. η nahe 1.60. Chem. Ein Eardleyit analoges Nickelprodukt wurde bei 250 °C und 16000 lbs/sq. in. synthetisiert. Name von B. J. A N D E R S O N et al. zu Ehren von A . J. E A R D L E Y , Prof. of Geol. Univ. of Utah. Nachdem vorläufig noch zu wenig kennzeichnende Daten vorliegen, ist die Existenz dieses neuen Minerals noch sehr ungewiß. Vork. zusammen mit nickelhaltigem Smithsonit (Zn:Ni = 3 : 1 ) und Calcit in kleinen Adern, die Limonit kreuzen, in einer Bruchzone von Kalkstein in den Süd-Oquirrh Mountains, Utah, USA. Phys.

Lit.:

BARBARA J . ANDERSON und J . A. WHELAN, Geol. Soc. Amer.,

Special

Paper

1962, 68, 83 (Abstr.). — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 807. Bull. 1962, 85, 4 6 2 - 4 6 3 . Sap. 1964, 93, 4 5 0 - 4 5 1 .

„Edgarit." Ein von R. C. MORRIS (Amer. Miner. 1962, 47, 1079) für ein neues Mineral vorgeschlagener Name, der aber fallen gelassen wurde, als sich die Identität mit dem neuen Mineral O s a r i z a w a i t (ds. Ergbd.) herausstellte. Eisenchrysotil. Bei F. MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 350) eine synonyme Bezeichnung für G r e e n a l i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 198). Eisenenstatit. Bei F. MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 313) eine synonyme Bezeichnung für H y p e r s t h e n (ds. Hdb., II, 960, 966). Eisenglaukonit: s. A l u m i n i u m g l a u k o n i t (ds. Ergbd., S. 10). Eisen-Magnesiu m-Retgersit. (Ni, Mg, Fe)S0 4 · 6 H 2 0 . Tetragonal (?). In Körnern und Fasern. Struktur, a = 6.753 ± 0.015, c = 18.42 ± 0.20 A. a:c = 1:2.727. Wichtigste Röntgen-d-Werte (unter 55 Interferenzlinien) mit (I) und hkl: 4.359 (100) 112; 2.895 (80) 212; 3.993 (60) 113, 014; 4.830 (50) —, 2.268 (30) —, 1.986 (30) 127. Phys. Spez. Gew. 1.96 (gem.), 2.04 (ber.). Farbe hellgrün. Optik, η (Mittelwert) - 1.492. Doppelbrechung ~ 0.020—0.025. Gerade Auslöschung oder dieser nahe. Längserstreckung pos. Chem. Eine Analyse ergab: NiO 17.77, FeO 3.53, CoO 0.34, MgO 2.82, ZnO 0.61, Ca Ο 0.74, S 0 3 31.24, H 2 0 40.39, CuO 0.15, A1 2 0 3 0.23, Uni. 2.50, Summe 100.32. Aus der Analyse resultiert die Formel ( N i o.645 F e o.i33Coo.oi £ Mg 0 , 1 9 0 Zn 0

020)S04

· 6H20.

Name von Ε . N . ELISEEW et al. für eine Fe-Mg-Varietät von Retgersit (ds. Hdb., Ergbd. II, 327). Vork. in der Oxidationszone sulfidischer Erze der Lagerstätte Petschenga, Halbinsel Kola, UdSSR. Lit.:

Ε. Ν . ELISEEW und S. I. SMIRNOWA, Sap.

Wses.

Miner.

Obschtsch.

1958, 87

3—13. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 928. Min. Abstr. 14, 34. Zbl. 1,1960,142 (Ref. Nr. 499).

Eisen-Tellurit — Eskanit

94

Eisen-Tellurit oder -Tellnrat. Röntgenaraorph. Rotbraune, traubenförmige Überzüge. Spez. Gew. = 3.7. Sehr schwach anisotrop, η = 1.885 ± 0.005. Die ehem. Zus. wurde spektrographisch ermittelt; nur Fe und Te konnten als Hauptbestandteile ermittelt werden, wobei nicht feststeht, ob ein Tellurit oder Tellurat vorliegt. Name bei J . A. MANDARINO et al. in einer vorl. Mitteilung für ein Mineral der Tellurlagerstätte in der Nähe von Moctezuma, Sonora, Mexiko. Lit.: J. A. MANDARINO und

S. J. WILLIAMS,

Sei. 1961,133, 2017. — Ref.: Min. Abstr.

16, 551.

Eisenwolframit. Bei F. MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 314) eine synonyme Bezeichnung für F e r b e r i t (ds. Hdb., I, 3. 2, 4099, 4142). Ekanit. (Th, U)(Ca, Fe, Pb) 2 Si 8 O 20 bzw. Ca 2 Th[Si 4 O 10 ] 2 . Metamikt (tetragonal). Abgerollte Stücke, Kornerupin-ähnlich. Struktur. Röntgen amorph (isotropisiert). Nach 24stündiger Erhitzung im Bereich von 650—1000 °C rekristallisiert Ekanit nach B. W. ANDERSON et al. (3) zu einem tetragonal raumzentrierten Gitter mit a = 7.46, c = 14.96 A; nach weiterem Erhitzen weit über 1000 °C wird die Entwicklung des ThoriumSilikats H u t t o n i t (ds. Hdb., Ergb. II, 157) beobachtet. R. GUBSER bei Güh BELIN (4) beobachtete nach einer Hitzebehandlung von 1000 °C (2 und 20 ) keine raumzentrierte tetragonale Zelle, sondern eine bis jetzt unbestimmte XStruktur und sehr schwache Huttonit-Linien; die tetragonale Struktur ergab sich erst nach Erhitzung auf 1200 °C. Weiteres Erhitzen auf 1500 °C (2 b ) führte zu Pulverdiagrammen mit Linien der von B. W. ANDERSON et al. (3) beschriebenen tetragonalen Struktur, ohne Huttonit-Linien, aber mit zusätzlichen sehr schwachen Interferenzen, die bislang mit keiner irgendwie bekannten Verbindung in Beziehung gebracht werden konnten. Phys. Keine Angaben über Spaltbarkeit. H . nach einer priv. Mitt. von Herrn Dr. E. J . GÜBELIN, Luzern, zwischen 5 und 6. Spez. Gew. nach G Ü B E LIN (4) 3.2802—3.2849; nach 24 h Erhitzung auf 510 °C (3) 3.276, auf 1000 °C 3.313. Von grünlich-hellbrauner Teerfarbe bis dunkelgelbgrün; auch turmalingrün mit Stich ins Graue oder auch ins gelblich Grünliche. Durchsichtig bis durchscheinend. Fettiger bis glasiger Glanz. Bei einigen Ekaniten im Cabochonschliff ein sehr deutlicher Asterismus mit einem vierstrahligen Stern. Radioaktivität: α-Strahlung 20 Zerfälle/sec cm 2 ; ^-Strahlung 90 Zerfälle/sec cm 2 ; y-Strahlung 2000 Zerfälle/sec g. Optik. Isotropisiert. Nach B. W . ANDERSON et al. (3) n^A = 1.5969, nach 24 h Erhitzung auf 1000 °C 1.5933; nach E. J . G Ü B E L I N (4) Mittelwert von Bestimmungen an 12 Steinen: n N a = 1-595! ± 0 . 0 0 0 2 . n G (λ = 4 3 0 0 ) 1.609 5 , n B (λ = 6 8 7 0 ) 1.591 a ; Dispersion für den G—B-Bereich = 0 . 0 1 8 3 ± 0 . 0 0 0 5 . Absorptionsspektrum zeigt sehr schwache und etwas verschwommene Linien im Roten, deren stärkere bei 6651 Α und deren schwächere bei 6357 Α liegt; ab etwa 7000 Α tritt nach dem weiteren Rot und ab 4750 Α nach dem weiteren Blau eine allgemeine Absorption ein. Die u . d . M . untersuchten Steine zeigen Wolken von winzigen Einschlüssen, die entweder gleichmäßig oder in geraden Zonen angeordnet sind; letztere oft senkrecht aufeinander stehend (Ursache des Asterismus). Bei stärkerer Ver-

Eskanit — Elisawetinskit

95

größerung 2-Phaseneinschlüsse (Flüssigkeit + Gas), seltener 3-Phaseneinschlüsse. Als Einschlüsse wurden resorbierte Glimmerblättchen, Zirkon, Erzkörner u. a., ζ. T. noch unbestimmte Mineralien beobachtet. —Tyndall-Effekt. Chem. Spektralanalytisch wurden zunächst (2) Si, Ca, Spuren von Pb und etwa 28% Th. nachgewiesen. Chem. Anal.: I. (Anal. D. I. B O T H W E L L ) in Lit. 3. II. (Anal. M . W E I B E L ) in Lit. 4 .

I II

Si0 2

AI2O3

Th02

U02

PbO

CaO

Fe 2 0 3

MgO

MnO

Summe

55.6 55

Sp.

27.6 28

2.1 3.0

0.8 0.65

13.7 12

0.5

Sp.

Sp.

100.3 99.45

0.8

Name von R . K . M I T C H E L L ( 2 ) nach seinem Entdecker F. L . D . Ε Κ Α Ν Α Y K E , und zwar in abgekürzter Form; wurde zuerst als künstliches Glas (I) angesprochen. Vork. in bisher wenigen Exemplaren (etwa 24) in Edelsteinseifen alluvialer Schichten (im Flußbett und in Edelsteingruben) in der Nähe des Dorfes Ellawala (einige Meilen westl. der Straße Ratnapura und Awisawella) im Distrikt von Ratnapura in der Provinz Sabaragamuwa auf Ceylon; in Paragenese mit Andalusit, Diospid, Enstatit, Kornerupin, Sinhalit, Spessartin u. a., wobei in diesem Gebiet weiter Saphir, Granat, Spinell, Turmalin und Zixkon, seltener Chrysoberyll und Beryll, gefunden werden. Aus dem Verhältnis der radiogenen Isotope: Alter pb207/pb209 560 50 Mio. J . Pb 206 /U 238 560 „ „ 207 235 Pb /U 565 „ „ Pb 208 /Th 232 531 „ „ Lit.: 1. R . K . M I T C H E L L , Journ. of Gemmology 1 9 5 4 , 4, 2 1 1 . 2 . R . K E I T H MITCHELL Journ. of. Gemmology 1 9 6 1 , 8, 9 6 — 9 8 . 3. B . W . ANDERSON, G . F . CLARIXGBULL, R. J . DAVIS und K . H I L L , Nature 1 9 6 1 , 9 9 7 . 4 . Ε . J . G U B E L I X , Gems & Gemology, 1 9 6 1 , 1 6 3 bis 1 7 9 und 1 9 1 ; Z. Dt. Ges. Edelsteinkde. 1 9 6 2 , H . 4 0 , 1 4 — 3 4 ; Gemmologist 1 9 6 2 , 3 1 , 1 4 2 — 1 5 2 und 1 6 5 — 1 6 9 . 5. R . K . MITCHELL, Journ. of Gemmology, 1961, 8, 9 6 — 9 8 . — Ref.·. Amer. Miner. 1 9 6 1 , 46, 1 5 1 6 . Bull. 1 9 6 2 , 85, 4 6 3 . Dt. Goldschmiede-Ztg. 1962, 60, 4 0 6 — 4 0 8 . Min. Abstr.

15, 3 5 8 — 3 5 9 u n d 16, 3 5 8 . Sap.

1 9 6 3 , 9 2 , 2 1 3 . Zbl. I , 1 9 6 1 , 2 6 8 ( R e f . N r . 9 1 0 ) .

Elisawetinskit, als Druckfehler auch Elisa wen tinskit, nach W. I. M I C H E E W (1) (Mn, Co)O(OH), nach 1.1. G I N S B U R G (2) (Mn, Co, Ni)O(OH). Orthorhombisch. Pulverförmig. Struktur. Nach M I C H E E W (1) ist das Pulverdiagramm ähnlich Lithiophorit (ds. Hdb., I, 3. 1, 3598, 3608, 3616); die kräftigsten Röntgen-d-Werte mit (I) und hkl: 4.75 (10) 002; 2.350 (10) 004; 1.872 (10) 200; 1.442 (7) 106, 164; 9.68 (6) 001·, 1.380 (6) 090, 234; 1.235 (6) 100, 300. Sie werden einer orthorhombischen Zelle zugeordnet mit a = 3.725, b = 12.38, c = 9.455 Α. M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner. 1. c.) betont die Übereinstimmung der intensivsten Linien von Elisawetinskit mit jenen von Lithiophorit, also mit einem Mineral, das entsprechende Mengen von Co und Ni wie „Elisawetinskit" enthalten kann. Farbe schwarz.

Elisawetinskit — Empressit

96

Chem. Eine Analyse bei G I N S B U R G (2) gibt an: Si0 2 5 . 5 9 , Ti0 2 0 . 0 0 , A1 2 0 3 0.47, Fe 2 0 3 1.38, Cr 2 0 3 0.00, MnO 56.04, NiO 4.92, CoO 2.46, MgO 1.12, CaO 0.59, B a O 2.80, SrO 0.27, N a 2 0 0.21, K 2 0 0.27, S 0 3 0.10, C 0 2 0.06, Ο 12.77, H 2 0 - 1.96, H 2 0 + 7 . 5 7 , C 0 . 1 4 , S u m m e 9 8 . 7 2 .

Name von W . I. M I C H E E W nach dem Vork. im Ton der Elisawetinsk-Lagerstätte in der Swerdlowsker Gegend. Lit.:

SSSR,

1. W . I. MICHEEW, Gosgeoltechisdat

Kora wywetriwanija

1957, 409. 2. I . I . GLNSBTJRG, Akad.

Nauh

1960, 3, 56—66. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 767.

Ellweilerit, reines Na 2 (U0 2 ) 2 (As0 4 ) 2 · 8 H 2 0 . Tetragonal. Dünntafelige Kristalle und feinschuppige Aggregate. Struktur. Nach M A B Y Ε . M R O S E (1) hat synth. Na-Uranospinit obiger chem. Zus. a = 7.12 ± 0 . 0 2 , c = 8.70 ± 0 . 0 2 A ; a : c = 1:1.222; weiter werden 41

Röntgen-d-Werte angeführt, unter denen die wichtigsten folgende sind: 8.42 (10), 3.63 (9), 3.27 (8), 5.44, 3.55 (je 7), 5.01, 2.97, 2.64, 1.977 (je 6) (vgl. auch ds. Hdb., Ergbd. II, Natrium-Uranospinit, S. 789—790). Mit diesen d-Werten stimmt nach H . W. B Ü L T E M A N N (2) das Pulverdiagramm von Ellweilerit sehr genau überein; Vergleichswerte werden nicht angeführt. Phys. Weitere Daten nach Μ. E . M R O S E (1): Spez. Gew. 3 . 8 0 (ber.). Optisch einachsig, neg. η ω (hellgelb) = 1.617 ± 0 . 0 0 3 , η ε (farblos) = 1.586 ± 0.003. Ellweilerit ist von lichtgelber bis fast wasserheller Farbe. Fluoresziert sehr stark im kurz- und langwelligen UV-Licht. Chem. Mikrochemisch wurden Na, U und As nachgewiesen. Theoretische Gewichts-% für Na 2 (U0 2 ) 2 (As0 4 ) 2 · 8 H 2 0 : Na a O 6.15, U 0 3 56.75, As 2 0 5 22.80, H 2 0 14.30, Summe 100.00. Name von H . W . B Ü L T E M A N N (2) nach dem Vork. auf dem Bühlskopf bei E l l w e i l e r , Kreis Birkenfeld/Nahe, BRD. Auftreten im Bereich des Nohfeider Porphyrmassivs, wo die Uranerze — vorwiegend als Arsenate — in mehr oder weniger stark angewittertem Quarzporphyr und Tonstein liegen. In Paragenese in erster Linie mit Zeunerit und ζ. T. mit diesem orientiert verwachsen. Die Bezeichnung „Ellweilerit" wird vorgeschlagen, weil der bisher in der Natur gefundene N a t r i u m - U r a n o s p i n i t (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 789 bis 790) durch seinen Ca-Gehalt als Mischkristall, Ellweilerit „als reines wasserhaltiges Na-Uranyl-Arsenat" anzusprechen ist; erst weitere chemische Untersuchungen — Analysen von Ellweilerit hegen noch nicht vor — und die Ergänzungen der noch vorenthaltenen physikalischen Daten werden zeigen, ob Ellweilerit als ein reines Endglied angesprochen werden kann. Lit.:

1. M A R Y E . MROSE, Amer.

Min-er.

1 9 5 3 , 38, 1 1 5 9 — 1 1 6 8 . 2. H . W . BÜLTEMANN,

Der Aufschi. 1960, 11, 282. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 465. Min. Abstr. 15, 364. Sap. 1 9 6 1 , 90, 4 4 2 .

Empressit. AgTe. Orthorhombisch. Bisher keine Kristalle beobachtet; dichte, körnige Massen. Struktur. Raumgruppe D ^ — P m n m oder C.; v —Pmn. a = 8.90, b = 20.07, c = 4.62 Α. Ζ = 16. Wichtigste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 2.70 (10) 061-, 2.23 (8) 400-, 3.81 (6) 060, 240; 3.18 (5) Ul\ 2.14 (5) 181, 271.

Empressit — Eskolait

97

Phys. Spröde. Keine Spaltbarkeit; unebener halbmuscheliger Bruch. H. = 3.5. TALMADGE-H. = C. Spez. Gew. 7.61 (gem. u. ber.). Bronzefarbig. Metallglanz. Optik. Im Anschliff sehr kräftige Bireflexion mit den Farben zwischen grau und kremweiß in Abhängigkeit von der Richtung. Anisotropie mit den Polarisationsfarben grau — gelblichweiß — graublau sehr starkChem. Eine neue Analyse des Empressits vom Originalfundort ergab nach JUN ITO die unter I. angeführten Werte; II. die theoretische Zus. von AgTe.

I II

Ag

Pb

Cu

Fe

Te

S

Uni.

Summe

44.9 45.81

0.05

0.35

0.20

53.6 54.19

0.10

0.70

99.90 100.00

DTA-Kurven geben einen ersten endothermen Effekt bei 210 °C (Anzeige der thermischen Zersetzung von Empressit zu Stützit und Tellur; eine nicht reversible Reaktion); ein breiter endothermer Effekt liegt bei 294 °C (die Umwandlung von Alpha-Stützit in die Beta-Modifikation anzeigend); weitere endotherme Effekte wurden bei 335 °C und ein besonders kräftiger bei 356 °C (Schmelzbeginn von Beta-Stützit und Tellur beim Eutektikum) beobachtet. Der endotherme Effekt bei 433 °C gibt die Umwandlung von Beta-Stützit in Gamma-Stützit an; beim endothermen Effekt von 456°C erfolgt die Bildung von Beta-Hessit + Schmelze. Mit H N 0 3 schwaches Aufbrausen und rasche Verfärbung zu grau bis schwarz; mit HgCl2 Braunfärbung. Mit HCl, KCN und KOH negativ. Name von W. A. BRADLEY nach der Fundgrube (ds. Hdb., Ergbd. I, 155 bis 156); nach R . M . T H O M P S O N et al. identisch mit „Stützit" (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 537—538) und einem synthetischen Produkt der ehem. Zus. Ag 5 Te 3 . Neue röntgenographische Untersuchungen an einem Einzelkristall, DTA-Kurven und chem. Aiial. bestätigen nach RUSSELL M. HONEA die Existenz von E m p r e s s i t als AgTe. Vork. auf der Empress Josephine Mine, Kerber Creek District, Saguache County, Colorado, USA, zusammen mit geringen Mengen von Bleiglanz, Altait und Stützit. Andere Paragenesen s. Ergbd. I, 1. c. Lit.: RUSSELL M. HONEA, Amer. Miner. 1964,49,325 bis 338.

Eskolait. Cr 2 0 3 . Ditrigonal-skalenoedrisch. c/a = 1.3715 (in Übereinstimmung mit A1 2 0 3 und Fe 2 0 3 ), α = 85°22'. Bis 12 mm große, hexagonale Prismen mit Tafel und Rhomboedern (Fig. 23), sowie tafelig nach (0001). Beob. Formen nach 0 . Kouvo et al. (1) und CH. TENNYSON (2): c (0001), a (1120), r (10Ii) und η (2243); unter Berücksichtigung der von Kouvo et al. (1) gegebenen Zelldimensionen ist r (1012) und η (1123).

Fig. 23. Beobachtete Kombination bei Eskolait (Outokumpu)

Eskolait

98 Form

Hexagonal

Rhomboedrisch

Ψ

ρ

c a

0001 1120 1011 2243

111 101 100 311

0°00' 30 00 0 00

0°00' 90 00 57 44 61 20

r η

Struktur. Raumgruppe Dg d —R3c. Für Pulver (Einkristalle) a = 4.958 ± 0.002 (4.973 ± 0.015), c = 13.60 ± 0.01 A (13.57 ± 0.04 A); c/a = 2.743 (2.730). a r h = 5.361 Α, α = 55°05'. Ζ = 6. Isotyp mit A1203 und Fe 2 0 3 . Die wichtigsten Röntgen-d-Werte mit (I) und hkil: 1.6746 (100) 1126; 2.665 (97) 10Ϊ4; 3.630 (96) 0112·, 2.479 (94) 1120-, 1.8146 (58) 0224; 2.174 (48) 1123; 1.4331 (47) 3030. Phys. H. = 8. Mikrohärte 3200 kg/mm 2 . Spez. Gew. 5.218 (Pulver), 5.20 (Einzelkristalle). Schwarz, in feiner Verteilung und im Pulver grün. Glänzend. Optik. Im Dünnschliff opak, im Anschliff gewöhnlich idiomorphe Querschnitte, in der Farbe grau; in Luft, Nie. vollständig gekr.: graublau, grünlich grau, Nie. nicht vollst, gekr.: dunkel violettblau, hellgrünlich grau; in öl, Nie. vollst, gekr.: grau, bräunlich grau, Nie. nicht vollst, gekr.: bräunlich grau, grünlich grau. Kein Pleochroismus. Stark anisotrop, Innenreflexe smaragdgrün. Reflexion in Luft: grün 22%, orange 21%, rot 20%. Ätzversuche mit ehem. Reagenzien negativ. Chem. Eskolait von Outokumpu, Finnland; Anal. Jorma K i n n u n e n : Cr 2 0 3 94.13 ± 0 . 2 0 , Fe 2 0 3 0.55, V 2 0 3 4.58, A1203 0.19, MgO 0.03, MnO 0.03, Si0 2 0.20, H 2 0 (Total) 0.10, Summe 99.81. Nach spektrographischen Analysen: 0.X Al, Si ( > 0.1), 0.0X Mg, Mn ( > 0.02), Sp. Cu, Ni. Die resultierende Formel: (Crx 90 , V0 09 , Fe 0 01)O3. Name von Olavi Kouvo et al. (1) zu Ehren des Petrographen und Miner. Prof. P e n t t i E e l i s Eskola, Univ. Helsinki, Finnland. Vork. auf der Outokumpu-Mine, Finnland, 1. in chromführenden Tremolitskarnen, reich an Calcit, im Kontakt mit den Erzen: lange hexagonale Prismen (bis 5 mm lang), in Paragenese mit Pyrrhotin, Pentlandit, Chalkopyrit, Chromtremolit, Uwarowit, Tawmanit, Calcit und Talk. 2. in Quarziten der unteren Wandfläche der Erze, in den Hohlräumen eines Milchquarz-Ganges: langprismatische Kristalle (bis 1.5 mm), vergesellschaftet mit Uwarowit, chromführendem Tremolit, Calcit und Pyrit (Pentagondodekaeder). 3. in Pyrrhotin- Gängen: tafelige Kristalle (bis 6—7 mm), in Assoziation mit Pyrrhotin, chromführendem Tremolit und chromführendem Turmalin; manchmal in dünnen Schichten auf Quarz. 4. in Skarnerzen, reich an Pyrrhotin: kurzprismatische Kristalle in Paragenese mit chromführendem Tremolit, Uwarowit, chromführendem Turmalin, Chromspinell, Pyrrhotin, Pyrit (Oktaeder) und Chalkopyrit. 5. in Chloritschichten: dünntafelige Kristalle, vergesellschaftet mit Chlorit, Pyrit, Chalkopyrit, Pyrrhotin und Chromspinell. Eskolait bisher niemals in Paragenese mit Chromdiopsid beobachtet. — Eskolait wurde von Ch. M i l t o n et al. (3) auch in schwarzen Geschieben des Merume-Flußbettes in Britisch-Guinea beobachtet; die ,,Merumit"-Gerölle sind ein Gemenge von Eskolait und anderen Chromoxiden mit Quarz, Pyrophyllit u. a. Mineralien.

Eskolait — Expandite

99

Nach F. T R O J E R (4) findet sich Eskolait auch in Glasschmelzen, bedingt entweder durch Chromitspuren der Sandkomponente des Gemenges oder durch Chromitkörner aus der feuerfesten Auskleidung des Glasofens. Lit.: 1. OLAVI KOUVO und Y R J Ö VuoRELAlNEN, Amer. Miner. 1 9 5 8 , 43, 1 0 9 8 — 1 1 0 6 . 2 . CHRISTEL T E N N Y S O N , Amer. Miner. 1 9 6 1 , 4 6 , 9 9 8 — 9 9 9 . 3 . CHARLES MILTON u n d E . C. T. CHAO, Amer.

Miner.

1958, 43, 1203. 4. FELIX TROXER, Mikroskopie

1960, 15,

12—14. — Ref.·. Bull. 1959, 82, 212. Aufschi. 1962, 13, 16. Min. Abstr. 14, 198. Sap. 1960, 89, 65. Ds. Hdb., Ergbd. II, 929.

Esperit. Ca 3 Pb(ZnSi0 4 ) 4 . Monoklin. Struktur mit jener von Beryllonit und Trimerit (ds. Hdb., Ergbd. II, 869) verwandt. Raumgruppe C : h — P 2 J n . a = 2 χ 8.814, b = 8.270, c = 2mal 15.26 Α; β = 90°. Ζ = 12. Die Intensitäten der ÄOMleflexionen haben eine enge Beziehung mit jenen von Beryllonit und Trimerit. Die Atomkoordinaten von Beryllonit (GOLOWASTIKOW, 1961) wurden zur Berechnung des Strukturfaktors für „Calciumlarsenit" = E s p e r i t (s. Name) gebraucht, wobei (Ca, P) für Na, Zn für Be und Si0 4 für P 0 4 zur Substitution kamen. Ein Vergleich der Ibcob. und I b e r zeigte, daß die beiden Strukturen im wesentlichen identisch sind; ein Unterschied besteht im wesentlichen in einer Überstruktur bei Esperit, die von den Ca-Pb-Atomen bestimmt wird. Phys. Spez. Gew. = 4.28 (gem.), 4.25 (ber.). Esperit gibt im kurzwelligen UV-Licht und im Röntgenlicht eine kräftige Fluoreszenz; auch wurde eine ausgezeichnete Kathodenlumineszenz beobachtet. Chem. Obige Formel nach Bestimmungen mit der Elektronen-Mikrosonde. Zwischen 700—800 °C wird Esperit zu Hardystonit, Lajsenit und Zinkit, über 1000 °C zu Hardystonit, Willemit und flüchtigem Zn und Pb zersetzt. Name. Studien von P A U L B . M O O R E und P A U L H . R I B B E an Einzelkristallen von „Calciumlarsenit" (ds. Hdb., Ergbd. I. 101) von Franklin, N. J., USA, haben gezeigt, daß kein L a r s e n i t (d. Hdb., Ergbd. I, 281) vorliegt, sondern ein neuer Typus eines Zink-Silikats; diesem wurde zu Ehren von Prof. E S P E R S. L A R S E N JR. der Name Esperit gegeben. Vorkommen in Franklin, N. J., USA. Ref.: Program, 1964 Ann. Meetings Geol. Soc. Amer. et al., 1964, S. 135.

Expandite. Name von F . S C H E F F E R , H . F Ö L S T E R und B . M E Y E R in einem Vorschlag zur systematischen Untergliederung der D r e i s c h i c h t - T o n m i n e r a l i e n , bei der als Grundlage die „innerkristalline Aufweitung" (Expansion) genommen wird. Der Entschluß zur Einführung dieses und weiterer neuer Namen (s. folgende Übersicht) ergibt sich aus dem „bereits bestehenden Nomenklaturwirrwar" im Bereich der Tonmineralien. So erscheint der Begriff des „Standardminerals" überholt, weil sich die Vorstellung von der Existenz eindeutig gegeneinander abgegrenzter und analytisch klar bestimmbarer ,.Mineralspezies" nicht aufrechterhalten läßt, d. h., daß „z. B. für jeden scheinbar konkreten Gittertypus der Tonminerale innerhalb bestimmter Grenzen eine kontinuierlich abändernde Reihe von Varianten angenommen werden muß, die mitunter den Variationsbereich eines benachbarten, konventionell abgegrenzten Typs überlagert".

100

Expandite — Fabianit

Statt dessen hat als qualifiziertes diagnostisches Hilfsmittel die röntgenographische Untersuchung der Basisreflexe an orientierten Tonfilmen an B e deutung gewonnen. Dieses Verfahren bietet die Möglichkeit, durch relativ unbedeutende Eingriffe in den Gesamtgitterbau s e l e k t i v e G i t t e r v e r ä n d e r u n g e n (der c-Achsenabstände) zu erzeugen und damit an Hand absoluter Kristallgrößen die kristallinen Komponenten eines Gemisches zwar nicht umfassend, aber eindeutig und mit feineren Differenzierungsmöglichkeiten zu charakterisieren. Unter Berücksichtigung der „Veränderung des Basisflächenabstandes" durch variierte Ionenbelegung im Glyzerin-Dipol-System (Äthylen-Glykol usw.) werden unterschieden: I. I l l i t e , unnatürlichen Zustand nicht aufgeweitet bzw. nicht aufweitbar. I I . E x p a n d i t e , voll aufweitbare, eine zweimolekulare Glyzerinschicht (Basisabstand 18 A) einbauende Mineralien, und I I I . H e m i e x p a n d i t e , nicht über etwa 14 Α aufweitbare Mineralien. Auf Grund des Kontraktionsverhaltens der Mineralien bei der Belegung des Zwischenschichtraumes mit Kalium ergibt sich als weitere Unterteilung der Expandit- Gruppe: l . O l i g o e x p a n d i t e : (Ca, Mg)-irreversible Kontraktion des Basisflächenabstandes ; 2. P l i o e x p a n d i t e : (Ca, Mg)-reversible Kontraktion des Basisabstandes * 3. P l e i s t o e x p a n d i t e : ausbleibende Kontraktion (auf den Mineralabstand) r jedoch Abstandsverengung (ζ. B . auf 12 A) wahrscheinlich. Die neugeprägten Namen stellen G r u p p e n b e z e i c h n u n g e n , d. h. innerhalb des Systems Namen für eine übergeordnete Kategorie dar, der sich theoretisch bestimmte, in ihrem kristallchemischen Aufbau einheitliche Mineralspezies unterordnen lassen. In der Reihenfolge Illit, Hemiexpandit, Oligo-, Plio- und Pleistoexpandit kommt eine abnehmende effektive (oberflächliche). Gesamtladung zur Kennzeichnung. Lit.:

F . SCHÜTTER, H . FÖLSTER und B . M E Y E R , Chem. d. Erde, 2 1 , 1 9 6 1 , 2 1 0 — 2 3 8 . — Ref.: Zbl. IT, 1 9 6 3 , 9 9 — 1 0 0 (Ref. NR. 5 3 2 ) . "C

Fig. 24. Idealisiertes Kristallbild des Fabianits mit den kristallographischen Achsen

Fabianit. CaB 3 0 5 (0H). Monoklinprismatisch, C2h · a : b : c = 0.7960:1: 0.6261, β = l l V l O ' . Allseitig ausgebildete idiomorphe Kristalle mit breitflachprismatischem Habitus (Fig.24), 0.3 bis 2.5 cm groß. Beob. Flächenformen s. Winkeltab.; (001) oft nur angedeutet. Struktur. Die kräftigsten Röntgend-Werte eines Pulverdiagramms mit (I): 3.27 s (100), 2.075 (72), 2.026 (72), 2.149 (43), 1.944 (40), 2.020 (38), 3.97 (37), 3.04 (37), 2.926 (37), 2.144 (26). Nicht isotyp mit synth. C a B 3 0 5 ( 0 H ) ; die festgestellten Unterschiede gegen-

Fabianit — Farringtonit

liber den von J . R . C L A R K et al. Modifikationen vorliegen. Fläche 001 100 110 011

Ψ

90° 90 53 48' 34 21

(3)

101

ermittelten zeigen, daß zwei verschiedene

ρ

Fläche

Ψ

ρ

23°10' 90 90 37 10,5

021 320 120

18°52' 63 59,5 34 20,5

52°55' 90 90

Phys. Spaltbarkeit nach (011). H. = 6. Spez. Gew. 2.796 bei 20 °C. (Mittelwert mit ^ 0.001.) Farblos, im UV-Licht bräunlich-gelbe Fluoreszenz. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.608 s , n^ (//b) = 1.6375, nv (//a) = 1.650 0 . n„/c = 23.3° (im stumpfen Winkelß). Opt. A.E. = (010). —2V = 64.7° (gem.), 65° (ber.). Dispersion ν > r sehr schwach. Eine ultrarotspektroskopische Charakterisierung von Fabianit geben R . K Ü H N und H . M O E N K E (Kali und Steinsalz, 1963, H. 12, 399—400); das Spektrum ist relativ bandenreich (34 Absorptionsstellen). Eine einzige OH-Valenzschwingungsbande liegt bei 3390 cm - 1 . Chem. Anal, von ausgelesenen Kristallbruchstücken: CaO 32.1, B 2 0 3 57.9, H 2 0 5.2, S 0 3 2.2, Fe 2 0 3 0.6, Summe 98.0. Nach Abzug von S 0 3 als CaS0 4 und von Fe 2 0 3 die Formel 2CaO · 3 B 2 0 3 · H 2 0 oder CaB 3 O s (OH). — In H 2 0 praktisch unlöslich, in HCl und H N 0 3 leicht löslich. Name von H. G A E R T N E R et al. (1) und R. K Ü H N et al. (2) zu Ehren des Geologen Dr. H A N S - J O A C H I M F A B I A N (Wintershall AG, Erdölwerke Niedersachsen, Barnstorf). Vork. In Bohrkernen des Erdgasfeldes Rehden, etwa 10 km östlich von Diepholz, Emsland, BRD, im gestörten Zechsteinsalz (aus etwa 2 381 m Tiefe); in unmittelbarer Paragenese Howlith — erstmalig im deutschen Zechstein — und in der Nachbarschaft Ascharit, Anhydrit, Steinsalz. Fabianit ist sekundär gebildet, zumal auch das umgebende Steinsalz auf Grund seines niedrigen Bromgehaltes (0.0075%) sekundär sein dürfte. Lit.: 1. Η . GAERTNER, Κ . L . R o E S E u n d R . K Ü H N , Die Natutwiss. 1962, 49, 230. 2 . ROBERT K Ü H N , KARL-LUDWIG ROESE u n d HORST GAERTNER, Kali und Steinsalz, 1 9 6 2 , 2 8 5 — 2 9 0 . 3. J O A N R . CLARK, C. L . CHRIST u n d DANIEL E . APPLEMAN, Acta Cryst.

1962,15, 207—213. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 212—213. Bull. 1964, 87, 112. Min. Abstr. 16, 181. Sap. 1963, 92, 203—294,Zbl. I, 1962, 418 (Ref. Nr. 1480).

Farringtonit, vorwiegend Mg 3 (P0 4 ) 2 mit etwas FeO, S i 0 2 und geringem Überschuß an MgO in fester Lösung. Monoklin. Hypidiomorph bis idiomorph; erinnert oberflächlich an Olivin, doch in Farbe und Textur abweichend. Erfüllt meist Zwischenräume zwischen Olivinkörnern. Struktur. Röntgeninterferenzen eines Pulverdiagramms in guter Übereinstimmung mit jenem vom synth. Mg 3 (P0 4 ) 2 ; die wichtigsten Röntgen-d-Werte (unter 28 Linien): 3.83 (sst, d), 3.41 (sst), 2.39 (mst), 2.77 (m, d), 2.11 (m), 1.074 (m), 1.071 (m), 1.002 (m), 0.984 (m). Phys. Eine schwache bis gute Spaltbarkeit nach (100) und (010), die von einer Absonderung — parallel partings — nach 100 unterschieden wird. Spez. Gew. 2.80. Farblos bis hellgelb.

102

Farringtonit — Faserkcenenit

Optik. Zweiachsig, pos. η β = 1.540, = 1.544, rij, = 1.559 mit jeweils ± 0 . 0 0 2 . Doppelbrechung 0.010—0.014. Opt. A.E. parallel (010); schiefe Auslöschung mit n v /c = 16—17° (im stumpfen Winkel ß ) . + 2 V = 54—55°. Chem. Spektrochem. Anal, an zwei Proben von je 25 mg Gewicht: I. Magnetisch isoliert. II. Durch Trennung in einer Zentrifuge angereichert. I I I . Theor. Werte für Mg 3 (P0 4 ) 2 . P205 I II III

37.6 ± 0.6 49.7 ± 1.0 54.0

MgO

Si0 2

Fe

49.2 ± 0.2 41.6 ± 1.3 46.0

11.1 ± 0.2 2.9 ± 0.1

5.4 ± 0.1 3.7 ± 0.2

Der Gehalt an metallischem Fe war in den Proben ganz unbedeutend; das verzeichnete Fe muß als FeO oder F e a 0 3 oder in beiden Formen vorliegen. Nach mikroskopischen und röntgenographischen Untersuchungen enthielten beide Proben keinen Olivin; es ist möglich, daß ein Teil des Si0 2 eine feste Lösung bildet (Si0 4 -Tetraeder anstelle von P0 4 -Tetraedern). Als wahrscheinliche Formel von Farringtonit wird Mg 3 (P0 4 ) 2 angeführt, aber mit einem Gehalt an Fe und Si in fester Lösung, aber auch mit einem geringfügigen Überschuß an MgO. Synth. Mg 3 (P0 4 ) 2 kann MgO in fester Lösung bis zur Zusammensetzung MgO · 3Mg 3 (P0 4 ) 2 enthalten. — Farringtonit ist in H a O unlöslich, wird aber von schwacher H N 0 3 langsam gelöst. Schmelzpunkt bei 1180°C. Name von E. R . DU FRESNE et al. zu Ehren des Geologen OLIVER CUMMINGS FARRINGTON (1864—1933), ehem. Kurator im Field Museum (nun Chicago Nat. Hist.), einem anerkannten Meteoritenkundler. Vork. Im Springwater-Pallasit, Meteor von Springwater, 100 Meilen westlich von Saskatoon, Saskatchewan, Canada, vergesellschaftet mit Olivin, Kamazit, Schreibersit und Troilit. Lit.: Ε. R. D U FRESNE und S. K . ROY, Geochim. et Cosmochim. Acta 1961, 24, 198 bis 205. — Ref.·. Amer. Miner. 1961, 46, 1513. Bull. 1962. 8», 313. Min. Abstr. 15, 212. Sap. 1962, 91, 198.

Faserkoenenit. Außerordentlich feinfaserig ausgebildeter K o e n e n i t (ds. Hdb., I, 2, 2569 und 2571), bis einige hundertstel mm lang, etwa 0.1—0.3 μ, maximal 0.5 μ dick. Hexagonal oder pseudohexagonal. U. d. M. völlige Einheitlichkeit der Fäserchen. η = 1.49—1.54. Schwache Doppelbrechung, gerade Auslöschung. Chem. Nach chem. Untersuchungen ist der Faserkoenenit seiner Zus. nach dem schüppchenförmigen Umwandlungsprodukt des Koenenits sehr nahestehend; diesem Umwandlungsprodukt I I fehlen nach R. K Ü H N durch natürliche Auswaschung die Halogenide; Faserkoenenit hat höchstwahrscheinlich die gleiche Zusammensetzung, die evtl. durch einen geringen isomorphen Ersatz des Al durch Fe usw. etwas gewandelt sein kann. Dem K o e n e n i t kommt hierbeifolgende allgemeine Formel zu: Mg 5 [X^ I Al 2 (Cl,Br) 6 (OH) u ] a · YH a O mit X n = Na 2 , (K 2 ), Ca, Sr, Mg.

Faserkoenenit — Femolith

103

Name von R. KÜHN für feinen, röhrenförmigen Rückstand einer fossilen Eisenmikrobe der Gattung Leptothrix, nach denen gewissermaßen Koenenit pseudomorphosiert. Vork. Bisher beobachtet in rotem, siegellackartig glänzendem Carnallit von Hildesia/Mathildenhall, von Braunschweig-Lüneburg (Grasleben), von der Asse, in örtlichen Vorkommen siegellackartig glänzenden Carnallits von Riedel/ Hänigsen, weiter in sekundärem, anhydritischem Hartsalz (örtliches Vorkommen) von Hansa, in roten carnalhtisch-bischofitischen Kluftfüllungen von Salzdetfurth, in roten Bischofit-Kluftfüllungen von Ronneberg u. a. Faserkoenenit ist stets von reichlichen Eisenglanzschüppchen (meist hexagonale Täfelchen) unmittelbar oder in nächster Nachbarschaft (mm Bereich) begleitet. Als unlöslicher Rückstand macht Faserkoenenit etwa 0.5—5% des Carnallits aus. Ut.·.

ROBERT K Ü H N ,

N. Jb. Miner., Abh. 1961/62, 97, 133—140. — Be f.: Zbl. II,

1962, 512—513 (Ref. Nr. 1736).

Femaghastingsit. In der von G. B O R L E Y et al. gegebenen Übersicht über die H a s t i n g s i t - G r u p p e 1. c., S. 650) hat der F e m a g h a s t i n g s i t mit 65—35 Mol.-% des Mg-Endgliedes (bzw. 35—65 Mol.-% des Fe"-Endgliedes) eine Mittelstellung zwischen Hastingsit (ds. Hdb., Ergbd. I, 208) und Ferrohastingsit (ds. Hdb., Ergbd. I, 169); die allgemeine Formel für Hastingsit wird mit NaCa 2 (Fe", Mg) 4 Fe'"Al 2 Si 6 0 22 (0H) 2 angeführt. Der Name Femaghastingsit nimmt Bezug auf den Fe- und Mg-Gehalt; nach J . A. M A N D A R I N O (Ref. Amer. Miner. I.e.) ist er überflüssig, weil er nur einen ,,magnesian ferrohastingsite" bezeichnet. Lit.: G . BORLEY u n d Μ . T . FROST, Min. 1 9 6 4 , 49, 8 1 7 .

Mag.

1 9 6 3 , 6 4 6 — 6 6 2 . — Ref.:

Amer.

Miner.

Femolith. Mo 5 FeS i r Hexagonal (dihexagonal-dipyramidal). Knospenartige Bildungen, kryptoschuppige Aggregate. Äußerlich ähnlich einem mikroschuppigen Molybdänit. Struktur. Wichtigste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I) für Femolithe der Fundorte (F.) 2, 3 und 4 (keine näheren Angaben). a

c

c/a

F . 2 : 6 . 0 5 (10), 1 . 5 7 1 (9), 2 . 6 9 (8), 1 . 5 3 7 ( 5 ) ; 3 . 1 4 ( 1 2 . 2 0 ) 3 . 8 9 F . 3 : 5 . 9 7 (10), 1 . 5 6 4 (1), 2 . 6 6 ( 8 ) ; 3.12 (12.19) 3.91 F . 4 : 6 . 1 8 (10), 1 . 5 7 4 (9), 2 . 7 0 ( 8 ) ; 3.13 (12.35) 3.94

Die Röntgeninterferenzen sind ähnlich jenen des mikroschuppigen Molybdänits vom Fundort 1: 6.14 (10), 2.710 (7), 1.573 (7), 1.250 (6) und damit zugleich ähnlich jenen des Molybdänits: 6.12 (10), 2.045 (10), 1.826 (10), 1.534 (10), 1.098 (10), 1.0329 (10), 2.267 (9), 1.337 (8). Phys. H. = 2—3. Spez. Gew. = 3.7. Farbe grau. Metallglanz. Optik. U. d. M. im durchfallenden Licht opak, nur an den Kanten bräunlich durchscheinend. Im reflektierten Licht hellgrau bis grau mit bräunlichem Stich. Reflexionsvermögen 18.5—31.05. Anisotropie schwach.

104

Femolith — Fenaksit

Chem. Die ehem. Analysen zweier Proben ergeben:

I II

Mo

Fe

S

Pb

U03

H20-

Summe

48.25 49.94

5.85 6.49

37.22 37.47

n. b. ii. b.

n. b. n. b.

2.37 2.78

93.69% 96.68%

Ergänzende Bestimmungen ergaben noch Se 0.02%, Hg 0.004, Re 0.001. Nach spektrographischen Untersuchungen Te 0.n%, Pb, Sb 0.0n%, Cu, Ni, Sn 0.00n%, weiter Si und Al 0.n%, Μη, Mg, Ca 0.00n%. Resultierende Formel aus den Analysen Mo 5 FeS n , wobei der Gehalt an etwa 1.5% Pyrit berücksichtigt erscheint. Phasenbildungen durch Wärmebehandlung: bei 350°C Femolith + MoOg, zwischen 500—550 °C Mo0 3 , bei 750 °C neue Fe- und Mo-Verbindung, bei 1050 °C Haematit. Nach Glühen in einem Platingefäß bildet sich Femolith, Molybdänit und MoOa. — Femolith ist in H N 0 3 löslich, ζ. T. auch in HCl und H 2 S0 4 . Name von K. W. SKWORZOWA et al. nach der Zusammensetzung von Ferrum und Molybdän sowie λίδος = Stein. Vorkommen in Nestern und Äderchen in der Zone hypergener Erze, die in stockwerkartig übereinanderliegenden Gängen mit extrusiven Felsit-Porphyren devonischen Alters in Zusammenhang stehen. Lit. ·. Κ. W. SKWORZOWA, G. A. SIDORENKO, A. D. DARA, Ν. I. SILANTJEWA und Μ. M. MEDOJEWA, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1964, 93, 436—443. — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1133.

Fenaksit. (K, Na, Ca)4(Fe2+, Fe 3 +, Mg, Mn) 2 [Si 4 O 10 ] 2 (OH, F). Monoklin. Körner von 2—4 cm. Struktur. Nach LAUE- und Schwenkaufnahmen Raumgruppe Cj h —C2/m, C32—C2 oder C|—Cm. a = 14.95, b = 6.98, c = 9.79 (ob Α oder kX nicht angeführt); β = 112°. a : b : c =2.142:1:1.402. Ζ = 2. Wichtigste Röntgen-dWerte des Pulverdiagramms (nach Ν. N. SLUDSKO): 3.03 (10), 3.55, 3.44 und 2.46 (je 7), 2.88, 2.71, 1.835 und 1.752 (je 6). Phys. Zwei gute Spaltbarkeiten unter einem Winkel von 122°. H . = 5—5.5. Spez. Gew. 2.744 (pyknom.). Rosafarbig. Durchscheinend bis durchsichtig. Auf Spaltflächen Perlmutterglanz. Optik. Zweiachsig, pos. n„ = 1.541, nß = 1.560, n y = 1.567. A.E. (001)/ zur Spaltbarkeit I = 20 0 ; n y = b. n^/Spaltbarkeit I I = 49°; ηα /Spaltbar keit I I = 8 ° . + 2 V = 8 4 ° (nach M. FLEISCHER, Ref. Amer. Miner. 1. c. errechnet sich aus den angegebenen Brechungsindizes —2 V 61°; der Wert von η β enthält vielleicht einen Druckfehler!). Chem. Anal, zweier Proben aus dem gleichen Pegmatit: I (Anal. A . W . MOKREZOWA), I I (Anal. S. I. GOROSCHTSCHENKO).

I II

I II

Si0 2

Ti0 2

AI2O3

Fe 2 0 3

FeO

MgO

MnO

CaO | Na a O

60.14 60.54

0.06 0.04

1.10 0.66

1.32 1.54

12.45 12.49

0.46 0.70

2.34 2.49

0.64 0.74

Κ,Ο

H 2 O-

H 2 O+

F

Σ

-O=F2

Summe

11.48 11.71

0.76 0.78

2.40 0.67

0.23 0.47

100.15 100.34

0.09 0.20

100.06 100.14

6.77 7.51

Fenaksit — Fenghuangit

105

Bestimmungen an einer dritten Probe gaben H 2 0~ 1.12, H 2 0 + 0.91%. Spektrograpbische Analysen (von Ν. N. K O L E S N I K O W ) erschlossen zusätzlich: Ba Sp., Cu, Zr, Sr — schwache Linien. Nach Abzug geringer Mengen für Adular (in Verrechnung von A1203) entsprechen die Analysen der angeführten Formel mit K : N a nahe 1:1. Fenaksit wird von Säuren unter Abscheidung von Kieselsäure zersetzt. Schmilzt v. d. L. leicht zu einem grünen Glas. In der Reduktionsflamme wird das Pulver magnetisch. Wird durch Reiben zu einem asbestartigen Aggregat reduziert. Nach der ehem. Zus. ein Glied der Apophyllit- oder Glimmer-Gruppe. Name von M . D . D O R F M A N et al. nach der ehem. Zus. Fe—Na—Κ—Si. York, in einem Pegmatitkörper als Einschluß in einem Ijolith der Chibina Tundra, Halbinsel Kola, UdSSR. Fenaksit findet sich im Kern des Pegmatite mit Adular, Nephelin und Aegirin; in den Spalten dieser Mineralien Eudialyt. Lit.: Μ. D . DORFMAN, S. I. GOROSCHTSCHENKO u n d A . W. MOKREZOWA, Trudy

Miner.

Mus. 1959,9,152—157. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 929. Amer. Miner. 1960,45, 252—253. Bull. 1959, 82, 318—319. Min. Abstr. 14, 414. Sap. 1960, 89, 73. Zbl. I, 1961, 131 (Ref. Nr. 440).

Fenghuangit. (Th, Ca, Ce, La) 5 [(Si, P, C)0H 4 ] 3 (0, OH). Hexagonal (metamikt). Dichte Aggregate hexagonal-prismatischer Kriställchen, gewöhnlich beiderseitig ausgebildet (0.05—0.2 mm, seltener bis 1 mm lang). Struktur. Röntgenamorph, nach 10' langer Erhitzung auf 1050 °C apatitähnliche Röntgeninterferenzen; wichtigste d-Werte mit (I) und hkl: 3.13 (10) 120, 210; 2.80 (10) 121, 211; 1.851 (5) 213,123; 1.789 (5) 402,303; 1.628 (5)?; 4.25 (3) 200; 3.49 (3) 002, entsprechend a = 9.58 ± 0.01, c = 7.01 ± 0.03 A. a : c = 1:0.7317. Wahrscheinliche Raumgruppe C|i—P6 3 oder C 2 h —P6 3 /m. Ζ

= 2 .

Phys. Schlechte Spaltbarkeit nach (0001) im Schliff beobachtbar. Bruch muschelig. H . « 5. Spez. Gew. 3.327 (gem.), 5.123 (kein Druckfehler, ber.). Hellgelb bis braun. Wachsglanz. Stark radioaktiv. Optik. Einachsig, neg. Meist isotrop, selten schwach anisotrop; gerade Auslöschung mit neg. Char, der Längsrichtung, η zwischen 1.65—1.75. Interferenzfarbe gelbgrau. Chem. Eine ehem. Analyse von C H U N G C H I H - C H E N G (2) ergab: Si0 2 13.76, P 2 0 5 6.32, C0 2 2.62, A1 2 0 3 1.36, F e 2 0 3 0.31, T h 0 2 19.64, Ce0 2 12.98, Σ Ce 2 0 3 20.07, Y 2 0 3 0.66, U 3 0 8 0.40, CaO 10.43, MgO 0.08, SrO 0.50, PbO 0.10, N a 2 0 0.25, H 2 0 - 4.82, H 2 0 + 5.49, Summe 99.79 (i. Orig. 99.97). Nach spektrochem. Bestimmungen Fe, Th 1%, Ca 0.5, La, U, Sr, Tl, Pb 0.3, Y, Ti, Ba 0.03, Yb, Β 0.003%. Eine röntgenspektroskopische Analyse der gefällten seit. Erden erschloß: L a 2 0 3 22.20, Ce0 2 51.40, P r 2 0 5 5.00, N d 2 0 3 19.80, Sm 2 0 3 0.65, Summe 99.05%. — Nach Abzug von 0.31% Fe 2 0 3 als Haematit und 0.25% N a 2 0 , 0.41% A1 2 0 3 und 0.48% Si0 2 als Nephelin, und nach Vernachlässigung von H 2 0~,resultiert die Formel (^o^s^Ce^gCe^Th,,^(S^

6P0

^C,,

1 6 0 4 ) 3 (0H).

Chemisch Britholith ähnlich, doch durch einen höheren Th-Gehalt, durch C0 2 Geh. und Fehlen von F von diesem Mineral unterschieden. — In ver8 H i n t z e , Mineralogie, Ergänzungeband III

Fenghuangit — Ferrichlorite

106

dünnter kalter HCl langsam löslich, rasch in konzentrierter HCl, H N 0 3 und H 2 S0 4 . Nach DTA kleiner exothermer Effekt zwischen 900 und 917 °C, wahrscheinlich mit dem Beginn der Rekristallisation im Zusammenhang stehend. Name. Zuerst in einer vorl. Mitt. von P E N G C H ' I - J U I (1) als „Fenghuangshih" beschrieben, dann von P E N G C H - Γ J U I et al. (2) in englischer Translation als Fenghuangit bezeichnet, in russischer Translation „Fynchenit"; Name nach einem Fundort in China, ohne nähere Angaben. Nach M . F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner. 1. c.) ist der Name überflüssig, weil es sich um einen „thorian britholite" handelt. Der höhere Th-Gehalt (s. Chem.) wäre dem Caund Ce-Gehalt unterzuordnen. Vork. in China in einem Urtitgang eines Biotitfoyaits, der einem in kambrischen Kalkstein intrudierten Alkaligestein-Komplex angehört. In Paragenese sind Nephelin, Melanit, Aegirin, Orthoklas und Titanit. In Melanit, Orthoklas und Aegirin bildet Fenghuangit kleine Einschlüsse. Lit.:

1. PENG CH'I-JUI, Tichich

K'o-hsüeh

1959, 10, 289 (Chin.). 2. PENG CH'I-JUI

und Liu YUAN-LUNG, Scientia Sinica, 1962, 11, 677—686 (Engl.). — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45, 754—755 und 1963, 48, 211. Bull. 1960, 83, 310 und 1964, 87, 112—113. Min. Äbstr. 16, 362 und 16, 183. Sap. 1961, 90, 108 und 1963, 92, 574.

Feng-huang-shih. Name von P E N G C H ' I - J U I in einer vorl. Mitteilung in Ti-chich K'o-hsüeh 1959, 10, 289 (Chin.) für eine thoriumhaltige Varietät von B r i t h o l i t h (Apatitstruktur), die später unter der englischen Bezeichnung F e n g h u a n g i t (ds. Ergbd., S. 105) ausführlich beschrieben wurde. Ferri-Alluaudit: s. F e r r o - A l u a u d i t (ds. Ergbd., 109). Ferrichlorite. Name von L. 0 . S T A N K E WITSCH für eine G r u p p e von C h l o r i t e n , die in den sog. „Tabakerzen" (tabatschnaja ruda) im Eisenerzgebiet der Halbinsel Kertsch, UdSSR, auftreten; die früher unvollständig untersuchten glimmerähnlichen Mineralien wurden zu den Leptochloriten oder Nontroniten gezählt, aber auch — wie die der Halbinsel Taman — als Ferrihalloysit (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 119) angesprochen. Im Dünnschliff und in Immersionspräparaten kleine Plättchen und Schüppchen von 0.01—0.1 mm, seltener von 0.2—0.3 mm. Struktur. Vier Pulverdiagramme (bis 19 Linien) zeigen die wichtigsten Röntgen-d-Werte mit 4.19 (st) und 2.47 (st). Phys. Spez. Gew. der lufttrockenen Proben etwa 2.2—2.3; nach längerem Liegen in der Luft steigt das spez. Gew. auf 2.6—2.7. Farbe grün. Schwach pleochroitisch (zwischen grün und hellgelbgrün), η für Fe-arme Ferrichlorite 1.57—1.59, für Fe-reiche Varietäten 1.61—1.65. Chem. Anal. I — I I I Fe-arme Ferrichlorite, IV—VI Fe-reiche Ferrichlorite. Analytiker der Anal. I, I I I und V T. W. STADNITSCHENKO, I I und IV M. TuDOROWSKAJA, V I M . A . SELIKSON.

I II III IV V VI

Si0 2

Ti0 2 AI 2 O 3 Fe 2 0 3

30.49 30.07 34.63 22.63 20.66 20.15

0.38 0.43 0.87 0.22 0.28

2.75 3.18 9.22 1.71 6.36 6.46

35.70 40.25 34.01 45.96 50.20 47.80

FeO

MgO

MnO

CaO

Na 2 0 + K 2 0

12.56 7.06 2.15 8.47 4.32 1.51

0.65 0.16 1.57 0.35 0.93 1.17

0.62 0.68 1.18 0.60 0.67 4.73

0.64 0.76 0.36 1.21 1.36 1.35

0.28 0.76 — —

0.46 1.43

107

Ferrichlorite — Ferrifayalit co2

P 2 °5 I II III IV

V VI

1.23 1.01 0.55 1.86 1.60 1.34

1.24

H 2 O+

Summe

H2O-

12.58 14.78 12.76 12.78 12.78 13.62

97.88 99.14 97.30 97.03 99.62 99.56

14.20 11.48 7.70 11.36 6.60 5.60

Die aus den Anal, resultierenden Formeln: Χ. κ;' 2 9 Fe;" 2 0 Al 0 i 0 5 [(Si, Ti) 3 . 6 6 Al 0 3 4 O l 0 ](OH) 2 · 2Fe(OH) 3 + 0.68 aq. I I . B 0 '. 7 6 Fel'; 5 7 Al 0 i 0 5 [(Si, Ti) 3 . 62 Al 0>38 O 10 ](OH) 2 · 2Fe(OH) 3 + 0.76 aq. I I I . R 0 ' 5 2 Fe;" 7 2 Al 0 . 9 9 [(Si, Ti) 3>82 Al 0 . 18 O 10 ](OH) 2 · 2Fe(OH) 3 + 0.5 aq. IV. Rö.72Fei':5&Al0.o3[(Si, Ti) 3 . 7 0 Al 0 3 0 O 1 0 ](OH) 2 · 4Fe(OH) 3 V- Rö oAl 0 . 22 [(Si, Ti) 3 UA10 89 O 10 ](OH) 2 · 4Fe(OH) 3 VI. R;; 03 Fe;; 43 Alo. 2 o[(Si, Ti) 3 . 05 Al 0 . 95 O l0 ](OH) 2 · 4Fe(OH) 3 oder ganz allgemein (R3 / 2 R'") 2 + n / 3 (Si 4 _ n Al n O l 0 (OH) 2 · 4Fe(OH) 2 . DTA zeigen endotherme Effekte zwischen 140—180° und 350—400° sowie einen schwachen zwischen 520—600 °C, einen exothermen Effekt zwischen 400—450 °C. Lit.: L. O. STANKEWITSCH, Miner. Sbornik Lwowskogo Oeol. Obachtsch. 1956, 11,159 bis 169. — Ref.: Min. Abstf. 14, 141.

Ferrifayalit. (Fe 3 L, Fe 2 +, Mn 2 +, Ca) 2 Si0 4 . Orthorhombisch. Kristalle vom Olivintypus. Struktur, a = 4.72, b = 10.5, c = 6.10 A. a . b . c = 0.449:1:0.581. Die wichtigsten Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) im Pulverdiagramm: 2.80 (10), 2.53 (10), 3.49 (9), 2.42 (6), 3.81 (5) und 2.26 (4). Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach zwei Ebenen unter einem Winkel von 60° untereinander und nahezu senkrecht zu (001). Spez. Gew. 3.90. Dunkelgrau bis schwarz. Strich schwarzbraun. Metallglanz. Optik, η = 1.926—1.957. Im Auflicht dunkelgrau. Reflexionsvermögen geringer als bei Magnetit. Schwach anisotrop oder fast isotrop. In dünnen Schichten braun durchscheinend. Chem. Zwei ehem. Analysen von Α. T. SADIKOWA unter I und I I , eine von I . E . SMOKTSCHKOWA unter I I I .

I II III

Si0 2

Ti0 2

AL2O3

Fe 2 0 3

FeO

MnO

MgO

CaO

30.48 29.02 30.18

0.07 0.06

0.37

32.19 47.18 45.74

26.77 12.53 15.14

7.96 7.55 5.49

0.10 0.70 0.28

0.82 0.77 0.40



Sp.

0.74 NAGO K 2 O

I II III 8*

0.14

0.08









H20+

H 2 CT

Summe

0.80 2.07 1.92

0.00 0.46

99.78 100.34 100.24



108

Ferrifayalit — Ferriphlogopit

Nach spektroskopischen Untersuchungen von Α. F. NOWIKOWA Zn 0.0 n, Mo und Cu 0.00 n. Aus der Anal. I resultiert die Formel (Fe3+9Fe^3Mn^^5Ca0 03)2 00 aus II (Fe^1Fe^9Mn0.23Mg0.04Ca0.03)2.ooSi04. Chemisch ein Mineral der Olivin gruppe. Name von I. W. GINSBURG et al. unter Bezugnahme auf den hohen Ferri Gehalt des Fayalits; nach Ref. Sap. 1. c. ist die Bezeichnung überflüssig. Vorkommen als Verwitterungsprodukt eines manganhaltigen Fayalits in einem Granitmassiv der Kuraminsker-Gebirgskette, Mittel-Asien. Lit.: I . W . GINSBURG, G. A. LISIZINA, Α. T. SADIKOWA und G. A. SIDORENKO, Trudy Miner. Mus. 1962, 13, 16—42. — Ref.: Sap. 1964, 93, 455.

Ferri-Nickelmelan: ein Ferri-haltiger N i c k e l m e l a n (s. Cobaltomelan, ds. Ergbd., S. 75). Ferriphcngit, nahe K2(Mg,Fe2+)Fe3+Al2(OH)4Si7AlOa0, eine ferrireiche Varietät von Muskovit mit 9.10% Fe 2 0 3 und 5.16% zweiwertigen Metalloxiden (FeO + MnO + MgO). Monoklin. Tafelige, glimmerähnliche Kristalle. Struktur. d 0 0 1 = 0.96 A. Phys. Spez. Gew. 2.95 ± 0.1. Farbe grün. Optik. Zweiachsig, neg. n a (blaßgelb) = 1.583, nß (gelbgrün) = 1 . 6 2 4 , n y (gelbgrün) = 1 . 6 2 6 . — 2 V = 3 4 ± 1°. Chem. Eine Anal, von H . HARAMURA ergab: SiOa 4 8 . 7 0 , A 1 2 0 3 2 1 . 0 8 , Ti0 2 0.58, Fe 2 0 3 9.10, FeO 1.96, MnO 0.33, MgO 2.87, CaO < 0.1, NaaO 0.37, K 2 0 9 . 8 5 , H 2 0+ 4 . 8 9 , H 2 0 - 0 . 2 7 , P 2 0 5 n.b., Summe 1 0 0 . 1 0 . Name von K . KANEHIRA et al. unter Bezugnahme auf die Verwandschaft zu Phengit und den Ferri-Gehalt. Vork. zusammen mit Aegirinjadeit (ds. Ergbd., S. 1), Albit, Mikroklin und Quarz in metamorphen Komplexen — die auf ursprünglichen Syenit zurückgeführt werden — von Sanbagawa-Mikabu im Iimori-Distrikt, Kii-Halbinsel, Japan. Lit.: KEIICHIRO KANEHIRA und SHOHEI BANNO, Joum. 654—659. — Ref.: Sap. 1962, 91, 202.

Geol. Soc. Japan, 1960, 66,

Ferriphlogopit. (K, Fe, Mg)3(Al, Si)4O10(OH, F). Varietät von Phlogopit. Monoklin. Glimmerähnliche Täfelchen und Schüppchen. Struktur. Wichtigste Röntgen-d-Werte in guter Übereinstimmung mit typischem Phlogopit; 3.45 (100), 11.8 (70), 2.62 (70). Farbe braun. Optik. Zweiachsig, neg. n a (gelb — farblos) = 1.558, r\ß (gelbbraun), n y (goldbraun) = 1.601. Absorption n e < n^ < n r —2 V = 12°. Chem. Eine chem. Anal, ergab: Si0 2 3 7 . 7 8 , A1203 2 4 . 1 5 , Fe 2 0 3 14.73, FeO 0 . 8 9 , MgO 1 1 . 9 5 , Na 2 0 0 . 7 2 , K 2 0 4 . 2 2 , F 0 . 2 2 , H 2 0~ 4 . 9 7 , H 2 0+ 0 . 2 1 , Summe 9 9 . 8 4 (im Orig. 9 9 . 8 9 ) . Τϊ0 2 , MnO + CaO = 0 . 0 0 . Name von M. SAMBONSUGI. Vork. als brauner Glimmer im Pegmatit des Teshirogi-Distrikts, Fukushima JPref., Japan.

Ferriphlogopit — Fleiseherit

109

Lit.: MiYOJl SAMBONSUGI, Joufn. Miner. Soc. Japan 1958, 3, 634—639 und 801, (engl. Zsfg.)· — Ref.: Min. Abstt. 14, 343. Miner. Joufn. 1956/59, 2, 345—346. Sap. 1961, 90, 111.

Ferro-Alluaudit. Nach D. J. FISHER (Amer. Miner. 1957, 42, 661) neben F e r r i - A l l u a u d i t (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 113) und M a n g a n o - A l l u a u d i t (s. auch Manganalluaudit, ds. Hdb., Ergbd. II, 758) ein Endglied der A l l u a u d i t e (ds. Hdb., I, 4, 1, 231, 703). Nach Μ. Η. HEY (Miner. Mag. 1964, 33, 1133) bei D. J. FISHER (1. c.) eine synonyme Bezeichnung für V a r u ü t h (ds. Hdb., Ergbd. II, 408). Ferrohexahydrit. FeS0 4 · 6H s O. Μ omoklin-prismatisch. Faserige, feinnadelige und haarförmige Kriställchen (manchmal 5—6 mm lang). Struktur. Unter den Röntgen-d-Werten (64 Linien, nicht indiziert) sind die stärksten (in naher Übereinstimmung mit jenen von Hexahydrit, MgS0 4 -6H 2 0: C2/c): 4.43 (10), 2.97 und 2.93 (je 7), 4.89, 2.03, 1.881, 1.862 und 1.202 (je 6), 2.80, 2.76 und 2.30 (je 5). Phys. Farblos. n e = 1.468, n y = 1.498 (jeweils ± 0.002). n y —n a = 0 . 0 3 0 . Chem. Mikrochem. Anal, ergab Fe 2 + , kein Mg oder Zn. In der Atmosphäre ist Ferrohexahydrit instabil und wandelt sich in FeS0 4 · 4 H 2 0 um (Röntgen d-Werte in Übereinstimmung mit synth. Produkt dieser Zusammensetzung). Name Ferrohexahydrit zuerst von Ο. M. SCHUBNIKOWA (1) für ein Hexahydrit analoges Sulfat von Fe angeführt; dann bei J . KUBISZ (2) für das hypothetische Endglied FeS0 4 · 6H a O gebraucht. Von W. WLASOW et al. (3) für das Mineral gleicher Zusammensetzung vorgeschlagen. Vork. auf Melanterit (FeS0 4 · 7H a O) in Tonen Unter-Karbonischer Lagerstätten im NO Tatariens (Tatarische ASSR), meist in Bohrkernen. Lit.: 1. Ο. Μ. SCHUBNIKOWA, Trudy inst. geol. Nauk 1947, 74, Miner. geochim. 8er., Nr. 15, 112. 2. J. KuBISZ, Bull. Accd. Poln. Sei., Ser. sei. chim., geol. et geogr., 1958, 6, 459—463. 3. W . W . WLASOW und A. W. KUSKEZOW, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1962, 91, 490—492. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 433. Bull. 1964, 87, 456—457. Min. Abstr. 16, 183.

Ferrophlogopit. Nach Μ. H. HEY (Miner. Mag. 1961, 32, 956) ein Undefiniertes Mineral, vielleicht eine Varietät von Biotit. Name bei V. A . FRANKKAMENETSKY, 1958, referiert von R . C. MACKENZIE in Clay Miner. Bull.. 1959, 4 , 61.

Ferrospinell. Bei H. STRUNZ (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 137) eine synonyme Bezeichnung für H e r c y n i t (ds. Hdb., I, 4, 1, 7, 24, 25). Fleiseherit. Pb 3 Ge+ 2 [(0H) 4 |(S0 4 ) 2 ] · 4H 2 0. Hexagonal. Dünne Überzüge oder gerundete Aggregate, die u. d. M. aus hexagonalen Nädelchen (bis etwa 1 I 3 mm lang) bestehen, begrenzt von (1120), gelegentlich von (0001) und einer hexagonalen Pyramide. Struktur. Nach Schwenk-, Dreh-, Weißenberg- und Laue-Aufnahmen wahrscheinliche Raumgruppe D ( J ;h —P6g/mmc mit a = 8 . 8 9 , c = 1 0 . 8 6 A. c/a = 1 . 2 2 2 . Ζ = 2 . Kräftigste Röntgen-d-Werte mit ( I ) und hkil: 3 . 6 1 9 ( 1 0 ) 2021 \ 2 . 6 3 5

110

Fleischerit — Freudenbergit

(8) 0223, 3.437 (6) 1122; 2.214 (6) 2240, 2024; 1.889 (6) 4041, 2025; 7.861 (5)

1010; 2.800 (5) 1231; 1.438 (5) 2461, 4045. Phys. Keine Spaltbarkeit. Spez. Gew. 4.59 (ber.), 4.2—4.4 (pyknometr.). Farbe weiß, seidiger Glanz; im Sonnenlicht auf Querflächen rosa Farbton. Bei Bestrahlung mit Röntgenstrahlen eine rasche Verfärbung nach rosa-violett. Optik. U. d. M. farblos durchsichtig. Einachsig, pos. n £ = 1.776, η ω 1.747, n e —η ω = + 0.029. Im UV-Licht keine Fluoreszenz. Chem. Analyse von J . Ιτο, JR. ergab: PbO 63.34, GeO 8.18, Ga 2 0 3 0.86, Fe 2 0 3 0.05 S0 3 15.06, H a O+ 11.35, Η 2 0~ 0.21, Σ 99.05, Uni. 0.56, Summe 99.61 Gew.-%. Daraus obige Formel; in der Systematik wird Fleischerit von H. STRUNZ vorl. mit Arzrunit zu einer eigenen Gruppe zusammengefaßt. — DTA-Kurve zeigt einen deutlichen endothermen Effekt bei 263 °C, einen sehr schwachen endothermen Effekt bei 314 °C und einen kleinen exothermen Effekt bei 463 °C. U. d. Erhitzungsmikroskop bei 465 °C ein markanter Umwandlungspunkt (Verschwinden der Doppelbrechung, also Isotropisierung). Erste Anzeichen einer Veränderung bei 175 °C (Abspringen von Kristallteilen), unmittelbar danach teilweise Trübung, die bis etwa 200 °C fortschreitet. Durch Pulverisieren an Luft oder durch Erhitzung auf etwa 200 °C wird Fleischerit unter Wasserverlust und Oxidation von Ge+2 zu Ge+3 in I t o i t , Pb a [Ge0 2 (0H) 2 (S0 4 ) 2 ] (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 931 und ds. Ergbd.), übergeführt. Name von C . FRONDEL und H . STRUNZ (1) zu Ehren von Dr. MICHAEL FLEISCHER, U. S. Geol. Surv., Washington, USA, nachdem bereits GREGORIO GAGARIN und JORGE R . CUOMO (vgl. ds. Hdb., Ergbd. I I , 1 2 3 ) diesen Namen f ü r Wurtzit-H in Vorschlag gebracht haben; eine erste Beschreibung von Fleischerit (aber ohne Namen) wurde von C. FRONDEL und J . ΙΤΟ (2) gegeben. Vork. in der oberen Oxidationszone der germaniumreichen Kupfer-, Blei-, Zinklagerstätte Tsumeb in SW-Afrika, in Paragenese mit Cerussit, Mimetesit und Tennantit, aber auch auf grünem Plumbojarosit und Mimetesit (auf einer Dolomit-Matrix). Lit.:

1. C. FRONDEL und H . STRUNZ, N. Jb. Miner.,

Mh. 1 9 6 0 , 1 3 2 — 1 4 2 . 2. C. FRON-

DEL und J. Ιτο, Amer. Miner. 1957,42,747. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 929. A met. Miner. 1960, 45, 1313. Aufschi. 1963, 14, 192. Bull. 1961, 84, 206—207. Min. Abstr. 15, 43. Sap. 1961, 90, 100. Zbl. I, 1960, 472 (Ref. Nr. 1578).

Fluorbastnäsit. SEC0 3 F. Name bei A. S. KIRILOW (Dokl. Akad. Nauk SSSR, 1964, 159, 1048—1050) bei der Beschreibung von H y d r o x y l b a s t n ä s i t (ds. Ergbd., S. 153). Freudenbergit. Na 2 Fe 2 Ti 7 0 18 , wobei etwas Nb anstelle von Ti und zum Valenzausgleich Mg und Mn eintreten, ferner ein geringfügiger Ersatz von Na durch Κ und von Fe durch Al. Hexagonal. Kleine, vorwiegend xenomorphe Körner (durchschnittlich 0.15 mm lang, 0.05 mm dick), gelegentlich ausgezeichnet idiomorphe Täfelchen; vereinzelt parallele Verwachsungen mit Haematit. Struktur. Nach GuiNlER-Aufnahmen und Pulverdiagrammen hexagonal, a = 9.62 ± 0.06 A, c = 22.40 ± 0.14 A; a/c = 2.328. Ζ = 5.89 ~ 6. Ähnliche Daten hat Högbomit, aber die Pulverdiagramme für beide Mineralien sind

Freudenbergit

111

voneinander beträchtlich verschieden. Die wichtigsten Röntgen-d-Werte für Freudenbergit mit (I) und hkil: 3 . 6 2 7 (sst) 1124; 1 . 9 1 1 (st—sst) 2350; 3 . 1 0 1 (st) 1231; 3 . 0 1 5 (st) 1232; 2 . 7 3 1 (st) 1234 ; 2 . 7 1 2 (st) 3032 ; 2 . 0 6 9 (st) 4041; 2 . 0 4 9 (st) 1345; 1 . 5 9 6 (st) 4049. Strukturelle Beziehungen zu einem von W. J. MICHELEJEW (3) untersuchten, aus Karelien stammenden hexagonalen Högbomit (a = 9 . 8 5 6 , c = 2 2 . 4 3 A) werden als wahrscheinlich gehalten. In Abänderung der von FRENZEL (1) gewählten Aufstellung des Freudenbergits erhält man nach E . SEELIGER und H . STRUNZ (2) — und zwar durch Drehung um 3 0 ° um c [ 0 0 0 1 ] — a = 1 1 . 1 1 , c = 2 2 . 4 0 Α und den ungefähren Zellinhalt 8 · Na 2 Fe 2 Ti e 0 16 . Diese Gitterkonstanten stimmen überraschend gut mit den für ß-Korund bekannten (a = 5 . 5 7 , c = 2 2 . 6 0 A) überein. a für Freudenbergit ist gegenüber a für β-Korund genau verdoppelt, c ist für beide Mineralien praktisch gleichgroß. Es liegt bei Freudenbergit offenbar gleichfalls eine hexagonale dichteste Packung der Ο-Atome vor, in welcher pro Fe* + Ti 6 0 18 zwei O 2 - durch 2Na 1+ ersetzt werden und zugleich 2 Fe ausfallen, also formal ein Ersatz von 2(FeO) 1+ durch 2Na 1 + vorliegt, ganz analog der Struktur von /S-Korund. Daß Freudenbergit eine hexagonal dichteste O-Packung besitzt, wird auch durch die von FRENZEL beschriebenen achsenparallelen Verwachsungen mit Haematit wahrscheinlich gemacht, β-Korund und Freudenbergit sind demnach isotyp, d. h., Freudenbergit gehört im weiteren Sinne zur Korundgruppe. Phys. U. a. gute Spaltbarkeit nach (0001) und gute prismatische Spaltbarkeit. Spez. Gew. ~ 4.3 (pyknometr.), 4.38 (ber.). Farbe schwarz (rutilähnlich), fein pulverisiert oliv- bis stahlgrau. Makroskopisch undurchsichtig, mikroskopisch durchscheinend. Optik. Einachsig, pos. ηω (dunkelbraun) ~ 2.37, n e (hellgelbbraun) ~ 2.45 für Li-Licht (Einbettung in Schwefel-Selen). Absorption η ω > ne. Reflexionsvermögen (bei Vernachlässigung des Absorptionsindex κ) in Luft: β ω = 16.5%, R£ = 17.2%; in Öl (n = 1.515) R w = 4.8, R e = 5.3%. Farbeindruck von Freudenbergit in Luft und ö l durchaus rutilartig. Bireflexion nur an Kornund Zwillingsgrenzen auffällig. Innenreflexe gelbbraun, zw. gekr. Nie. schwache Anisotropie. Gute Politurfähigkeit. Schleifhärte kleiner als bei Haematit und Diopsid. Chem. Freudenbergit wurde durch Behandlung mit 40% HF durch 4 Tage gereinigt (bei schwacher Anätzung des neuen Minerals) und mit Bromoform angereichert. Analysen I und II: Freudenbergit vom Katzenbuckel/Odenwald (Anal. FRESENIUS und SCHNEIDER 1 9 6 0 ) .

I II

Na 2 0

κ,ο

MnO Fe 2 0 3

AiA

Ti0 2

Nb 2 0 5

MgO

Si0 2

Gl.- SumVerl. me

6.90 7.15

1.33 0.37

0.26 0.14

0.47

63.62 64.43

2.73 2.97

0.47

2.03 2.03

2.98 2.98

18.94 20.19

Aus der Anal. I resultiert die Formel oder — wenig idealisiert: (Na^^o.jjai^FejjiTie^mo^Mgo^oJ^O^;

99.73 100.26

112

Freudenbergit — Gagarinit

aus der Anal. I I ergibt sich

oder — wenig idealisiert — Na 2 Fe 2 (Ti 6 ν anomale blaue und braune Interferenzfarben Auslöschung auf (100) gerade, Ch z (—), auf (010) gerade mit Ch z ( + ) na = a ri/3 = e Ώγ = b A.E.//(001)

η1.561 Ώυ, 1.582

Pleochroismus sehr schwach (blaßgelb) Π«


V Auslöschung gerade, Ώγ, in Längsrichtung

Auslöschung ± auf(100)

gerade

Erhitzungstemperatur

100° (2 Std.)

200° (2 Std.)

300° (2 Std.)

400° (V2 std.)

600° (Vi Std.)

800° (V« Std.)

[ n«

< 1.590

1.592 1.617

1.627 1.644 1.655

nahe 1.640 1.664 1.682

1.662

1.607

1.618 1.632 1.641

*

< Ώβ

\

ny Pleochroismus

2 V«

ähnl. wie beim unerhitzten Haiweeit ; infolge der größeren Differenz zwischen Ώγ und Ώβ sind die Absorptionsuntersch. in den entspr. Richtungen jedoch etwas deutlicher (Ώβ blasser gelb als Ών); n e < n/5 < Ώγ > 60°

« 67°

« 77°

« 71°

> 60°

1.707 n a farbl. bis blaßgelb, Ώβ, n v gelb bis orangegelb; Da > Ώγ max. ä; 45° (ζ. Τ. wesentl. < )

Dispersion

r > ν meist stark; anomale blaue u. braune Interferenzfarben bes. bei den auf 100—300° erhitzten Proben ausgeprägt, ab 400° weniger in Erscheinung tretend.

Auslöschung

im wesentl. gerade, auf (100) Ch z (—), auf (010) Ch z( + )

*) Genauigkeit der Brechungsindizes im allg. ^ 0.003.

Haiweeit

133

Nach W A L E N T A (2) sind die anomalen blauen und braunen Interferenzfarben eine Folge der starken Dispersion; in der Regel ist die Auslöschung gerade, wie in der Tab. angeführt, in manchen Fällen jedoch schief. Auf (100) wurde n^/c bis zu 30° gemessen. Manche Kristalle zeigen partienweise gerade und schiefe Auslöschung; diese uneinheitliche Auslöschung wird auf einen Wechsel im Wassergehalt bzw. in der Verteilung der H 2 0-Moleküle im Gitter zurückgeführt. Über die Änderung der opt. Daten von erhitzten Haiweeiten gibt vorstehende Tab. eine Übersicht. M e t a - H a i w e e i t hat n« = 1.611, iiß = 1.620, n y = 1.645. Im langwelligen UV-Licht zeigt Haiweeit eine deutliche grüngelbe Fluoreszenz, im kurzwelligen eine außerordentlich schwache. Chem. Mittelwerte von vier Analysen — nach Abzug von Uni. (vorwiegend Quarz) — von M C B U R N E Y unter I , die theoretische Zusammensetzung von CaO · 2 U 0 3 · 6 Si0 2 · 5 H 2 0 unter II.

I II

CaO

U03

Si02

H2O

Summe

5.4 5.2

52.8 53.0

33.1 33.4

8.7 8.4

100.00 100.00

Für den Haiweeit von Badgastein wurden Si, U und Ca mikrochemisch nachgewiesen. Haiweeit ist in H N 0 3 (1:1) gut löslich, wobei ein weißliches Kieselskelett zurückbleibt; auch in verd. HCl erfolgt eine rasche Lösung. Name von T. C. M C B U R N E Y et al. (1) nach dem Vork. in der Nähe des H a i wee-Reservoir in den Coso Mountains, Kalifornien. Nach K. W A L E N T A (2) ist ein , .Kalzium-Uranylsilikat von Badgastein, das von HABERLANDT und SCHIENER (3) unter dem provisorischen Namen G a s t u n i t l a kurz beschrieben wurde" (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 777), identisch mit Haiweeit; die Priorität hätte „Gastunit", doch wurde damals ( 1 9 5 1 ) nur eine unvollständige Beschreibung dieses Minerals gegeben, so daß die Bezeichnung H a i w e e i t vorgezogen werden soll. 1 9 5 9 hat R. M. H O N E A (4) ein ,, Alkali - Uranvl si likat" als „Gastunit" beschrieben, das mit den untersuchten Gastuniten von HABERLANDT und SCHIENER (3) — Gastunit 1, l a und l b — n i c h t identisch ist; W A L E N T A (2) empfiehlt, „um weitere Verwirrung in der Literatur zu vermeiden, eine umgehende Neubenennung des von H O N E A unter dem Namen Gastunit beschriebenen neu entdeckten Alkali-Uranylsilikats vorzunehmen". M e t a - H a i w e e i t bezeichnen M C B U R N E Y und MURDOCH (1) Haweeite, die im Innern der sphärolithischen Aggregate durch höhere Brechungsindizes ausgezeichnet sind und die optisch geglühten Proben von Haiweeit entsprechen; es handelt sich also beim Meta-Haiweeit um eine mutmaßlich wasserärmere Phase von Haiweeit. Die beim Badgasteiner Haiweeit von W A L E N T A (2) nach Erhitzen auf 1 0 0 — 2 0 0 °C erhaltene wasserärmere Phase wurde von M C B U R N E Y et al. (1) nicht beobachtet; da ihr Vorkommen in der Natur nach W A L E N T A (2) nicht unwahrscheinlich ist, wäre es vielleicht besser, für diese erste Entwässerungsstufe des Haiweeits den Namen Meta-Haiweeit vorzubehalten. Der von HABERLANDT und SCHIENER (3) beschriebene Gastunit 1 könnte mit dieser Phase identisch sein. Vork. auf Spalten eines Granits oder in Hohlräumen der angrenzenden limnischen Seeablagerungen in der Nähe des Haiwee Reservoir in den Coso

134

Haiweeit — Hallimondit

Mountains, Kalifornien, USA. Im Radhausberg-Unterbaustollen bei Badgastein, Salzburg, Österreich, wo Haiweeit vorwiegend auf Kalkspat aufsitzt, der zusammen mit Quarz, Desmin und Flußspat eine Kluftfläche im Augen gneis überkrustet; auch in Kalkspat eingewachsene Aggregate von Haiweeit wurden beobachtet. Nach. M. J. D E A B E L E D O et al. (5) kann Haiweeit eine Komponente des Ranquillits (s. ds. Ergbd.) bilden. Lit.: 1. Τ . C. MCBURNEY und JOSEPH MURDOCH, Amer. Miner. 1959, 44, 8 3 9 — 8 4 3 . 2. KURT WALENTA, N. Jb. Miner., Mh. 1960, 3 7 — 4 7 . 3. H . HABERLANDT und A . SCHIENER, Tschermaks miner. petr. Mitt., 3. Folge, 1951, 2, 2 9 2 — 3 5 4 . 4. R . M. HONEA, Am,et. Miner. 1959, 44, 1 0 4 7 — 1 0 5 6 . 5. M. J . DE ÄBELEDO, M. R . DE BENYÄCAR und Ε . E . GALLONI, Bull. Soc. frang., Miner. Crist. 1962, 85, 317. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd.II, 9 3 0 . Aufschl. 1961, 12, 125. Bull. 1959, 82, 393. Min. Abstr. 14, 415 und 18, 182. Miner. Mag. 1961, 32, 9 5 9 . Sap.

1961, 90, 110. Zbl. I, 1960, 179 (Ref. Nr. 612) u n d 347 (Ref. Nr. 1186).

Hallimondit. Wahrscheinlich Pb 2 (U0 2 )(As0 4 ) 2 · nH a O. Triklin. Meist feinkristalline Beschläge, selten scharf ausgebildete tafelige, nach der c-Achse gestreckte Kriställchen (0.3—0.4 mm lang). Beobachtete Flächen (010), (110), (110) und (001). Gelegentlich orientierte Verwachsungen zwischen Hallimondit und Hügelit (mit gemeinsamer c-Achse). Struktur. Das Pulverdiagramm erwies sich als weitgehend identisch mit dem des Blei-Uranylphosphats P a r s o n i t (ds. Hdb., I, 4.2, 972, 1019), so daß unter Bezugnahme auf die mikrochemischen Bestimmungen das bisher unbekannte, dem Parsonit entsprechende Arsenat vorliegen dürfte. Phys. Eine Spaltbarkeit ist nicht ausgeprägt. Bruch ± muschelig. H. ? Spez. Gew. ? Farbe gelb. Durchscheinend bis durchsichtig. Optik. Zweiachsig, pos. η um 1.90, d. h. n a = 1.882, n v = 1.915 mit jeweils ± 0.005. Auslöschung auf (010) und (001) schief; auf (110) n^/c um 25°. 2V groß. Farbe u. d. M. blaßgelb, ein nennenswerter Pleochroismus ist nicht zu beobachten. Keine Fluoreszenz im UV-Licht. Chem. Nach mikrochemischen Untersuchungen — Nachweis von Pb, U und As — ein Blei-Uranylarsenat. Ein Phosphorgehalt konnte nicht festgestellt werden. Keine quantitative chem. Analyse (zu geringe Substanzmenge). Name von K U R T W A L E N T A et al. (1) zu Ehren von Prof. A R T H U R F . H A L L I MOND, London, der wertvolle Beiträge zur Kenntnis von sekundären Uranmineralien geleistet hat. Leider ist das neue Mineral noch recht unvollständig charakterisiert. Vorkommen als sekundäre Mineralbildung auf dem hydrothermalen BleiZink-Michaelgang im Weiler, Kreis Lahr (Schwarzwald), BRD, in Paragenese mit Hügelit und Mimetesit; weitere vergesellschaftete Mineralien der Oxidationszone : ged. Arsen, Zeunerit, Novacekit, Meta-Heinrichit, Kasolit, Adamit u. a. Die feinkristallinen gelben Beschläge von Hallimondit sitzen in Drusen und auf Klüften einer Hornsteinbreccie. — Ein dem Hallimondit ähnliches Mineral scheint neben Zeunerit und Kasolit auch im Gebiet von Ellweiler in der Pfalz, BRD, aufzutreten (2). Lit.: 1. KURT WALENTA und WOLFHARD WIMMENAUER, Jahresh. Geol. Landesamtes Baden-Württ., 1961, 4, 7—37. 2. K U R T WALENTA, Der Aufschluß 1958 , 9, 249. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 4 1 4 - ^ 1 5 . Bull. 1963, 86, 97. Min. Abstr. 16, 5 5 5 . Sap. 1962, 91, 197.

Halurgit — Hellyerit

135

Halurgit. Mg 2 B 8 0 H • 5H 2 0. Wahrscheinlich orthorhombisch oder pseudorhombisoh. Feinkörnige Massen von unregelmäßiger Begrenzung und gerundete Aggregate (0.005 bis 0.010 mm groß), seltener tafelige, rautenförmige Kristalle von 0.01 bis 0.25 mm Größe, die aus den feinkörnigen Massen rekristallisiert sind. Winkel der Rauten (Rhomben) = 6 0 ° . Struktur. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) von 51 — nicht indizierten — Linien eines Pulverdiagramms mit (I) nach I. W. BRASULIS : 3.87 (10), 3.29 (10), 4.81 (9), 2.163 (9), 1.269 (8), 2.643 (7) und 3.57 (6). Phys. H. = 2.5—3. Spez. Gew. = 2.19. Farbe zuckerweiß. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.532, n^ = 1.545, ηγ = 1.572 mit jeweils ± 0.002. ny—nK = 0.040. 2 V (ber.) 70°. n a liegt parallel zur kurzen, n y parallel zur langen Diagonalen der rhombenförmigen Täfelchen. Auf diesen liegt im Konoskop Ώβ normal. Chem.: Eine ehem. Analyse von Α. I. SOKOLOWA am Material, das durch Steinsalz (4.4%) und Anhvdrit (1.1%) verunreinigt war, ergab: Si0 2 0.02, R 2 0 3 0.03, CaO 0.50, MgO"l8.75, S0 3 0.63, C0 2 0.12, C1 2.70, Na 1.70, B 2 0 3 57.88, H 2 0 18.82, unb. Rest 0.11, Summe 101.26%. Am reineren Untersuchungsmaterial ermittelte Μ. M. WILNER folgende Werte: MgO 17.80%, B 2 0 3 61.90, H a O 19.80, Summe 99.50%. Beide Analysen entsprechen der Formel 2MgO · 4B 2 0 3 · 5II 2 0 oder Mg2B8014 · 5H 2 0. DTA-Kurven zeigen endotherme Effekte zwischen 150 und 170, 260—280, 350—360 und 560—590 °C und einen doppelten Effekt zwischen 733—780 °C. — Halurgit ist in kaltem H 2 0 schwach löslich und wird durch Erhitzen zersetzt. Name von W . W . LOBOWA nach dem halurgischen Institut (institut halurgii), an welchem dieses und viele andere Salzmineralien untersucht worden sind; wurde zuerst ohne eine Beschreibung als neues Mineral erwähnt (1960). Vorkommen in Salzgesteinen zusammen mit Boracit, Kaliborit, Pinnoit und Anhydrit in einer Tiefe von etwa 400 m in der Kungur-Salzlagerstätte (Inder-Boratlagerstätte ?). Lit.: XV. W. LOBOWA, Dokl. Akad. Nauk SSSR, 1960, 135, 173 und 1962, 143, 693 bis 696 bzw. engl, in Acad. Sei. USSR, Doklady-Earth Sei. Sect. 1961, 135, 1285 und 1964, 143, 91—94. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 417 und 1217—1218. Bull. 1964, 87, 457. Min. Abstr. 15, 363 und 543. Sap. 1961, 90, 448 und 1962, 92, 201.

Hatchit. Annähernd TlPbAs2S7. Der bisher nur unvollständig beschriebene und nie analysierte H a t c h i t (ds. Hdb., Ergb. I , 2 1 3 ) sollte nach P . RAMDOHR (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 5 5 2 — 5 5 3 ) mit G a s t o n i t identisch sein. W. NOWACKI et al. haben mit Hilfe einer elektronischen Mikrosonde folgende chem. Zus. ermittelt: T1 2 7 . 1 ± 1, Pb 2 3 . 8 ± 1, As 2 1 . 7 ± 1, S 2 7 . 5 ± ( 1 — 2 ) , Summe 1 0 0 . 1 % . Die resultierende chem. Formel s. oben; Hatchit ist demnach als ein Tl-Pb-As-Sulfid ein selbständiges Mineral. Lit.: XV. NOWACKI und C. BAHEZRE, Schweiz. Miner. Petr. Mitt. 1963, 43, 407—411. — Ref.: Bull. 1964, 87, 463.

Hellyerit, NiC0 3 · 6H 2 0. Triklin. Extrem feinkörnige Überzüge (bis 1 mm dick); feine lamellare Zwillinge nach der Ebene der vollkommenen Spaltbarkeit (0.002 bis 0.03 mm breit).

136

Hellyerit — Hendersonit

Struktur. Nach Pulveraufn ahmen identisch mit künstlichem NiC0 3 · 6 H 2 0 , das nach der Methode von ROSSETTI-FRANCOIS (2) hergestellt wurde. Wichtigste Röntgen-d-Werte (unter 47 Linien) mit (I) sind: 9.4 und 6.06 je (10), 3 . 6 5 (7), 3 . 4 0 (6) und 2 . 3 8 (5). Phys. Eine vollkommene Spaltbarkeit und etwa senkrecht zu dieser zwei weitere gute Spaltrichtungen, die sich unter 112° schneiden. H. = 2.5. Spez. Gew. = 1.97. Blaßblau. Glasglanz. Optik. Zweiachsig, neg. n a (sehr blaß grünlichblau) = 1.455, n^ (sehr blaß grünlichblau) = 1.503, ny (blaß grünlichblau) = 1.549. Pleochroismus schwach. A.E. fast genau parallel zur Ebene der vollkommenen Spaltbarkeit. 2V ~ 85°. Chem. Eine Analyse von A. W. HOUNSLOW ergab die Werte unter I ; theoretische Zusammensetzung von NiC0 3 · 6 H 2 0 unter II.

I IT

NiO

co 2

H2O

100° c

32.9 33.0

22.8 19.4

45.0 47.6

39.0

Glühverlust t)is

100—500° C 500—1000°C 23.2

5.5

Glührückstand (NiO)

32.3

Nach spektrographischen Untersuchungen starke Spuren von Ca und Mg, Spuren von Fe. Name von K . L. WILLIAMS et al. (1) zu Ehren von HENRY HELLYER, Generalinspektor der Van Diemen's Land Comp, und Leiter der Untersuchungen in NW-Tasmanien von 1826—1830. Vorkommen auf der „Old Lord Brassey Nickel Mine" bei Heazlewood, Tasmanien, wo Hellyerit gemeinsam mit grünem Zaratit dünne Krusten auf Scherflächen eines Serpentins bildet; der primäre Erzinhalt des Serpentins besteht aus Heazlewoodit, etwas Pentlandit, Magnetit und stellenweise aus Millerit (nach Heazlewoodit) sowie Violarit (nach Pentlandit). Lit.: 1. Κ. L. WILLIAMS, I. M. THREADGOLD und A. W. HOUNSLOW, Am er. Miner. 1959, 44, 533—538. 2. J . ROSSETTI-FRANCOIS, Compt. Bend. Acad·. Sei. 1952, 234, 840. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 930. Aufschi. 1962, 13, 62. Bull. 1959, 82, 393—394. Min. Abstr. 14, 414. Sap. 1960, 89, 67. Zbl. I, 1960, 163—164 (Ref. Nr. 564).

Herniexpandite, s. E x p a n d i t e (ds. Ergbd., S. 99). Hendersonit. Ca2HxV1 + x VSji x 0 2 4 · 8 H 2 0 (mit χ O.L). Orthorhombisch. Aggregate von mikroskopisch kleinen Blättchen (nach 100, gelegentlich sechsseitig) bis nadeligen Kristallen (gestreckt nach der c-Achse), die untereinander parallel bis nahezu parallel angeordnet sind. Struktur. Die ersten Strukturdaten von M. Ross (2). Nach M. L . LINDBERG et al. (1) Raumgruppe wahrscheinlich D^ h —Ρ nam oder C£ v —Pna2 x . Einheitszelle (an New Mexiko-Proben bestimmt): a = 12.40 ± 0.004, b = 18.92 ± 0.08, c = 10.77 ± 0.03 Ä. a : b : c = 0 . 6 5 5 : 1 : 0 . 5 6 9 . Zell-Vol. 2577 Ä 3 . Ζ = 4. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I) und hkl sind: 9.45 (100) 020; 3.113 (36) 340; 4.70 (16) 040 ; 3.237 (12) 123; 2.788 (12) 3-50; 3.788 (9) 320; 2.260 (9) 370.

137

Hendersonit

Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach der Tafelfläche. H. etwa 2.5. Spez. Gew. 2.77 ± 0.05 (Proben der J. J. Mine), 2.79 ± 0.012 (Proben der Eastside Mine); ber. 2.80 5 g/crn3. Frische Proben grünlichschwarz bis schwarz mit Perlmutter- bis fast Diamantglanz; Farbumwandlung zu verschiedenartigem Braun. Optik. Zweiachsig, neg. n a (gelbgrün) < 2.0, n^ (grün) und n y (braun) > 2.01. n«//a (senkrecht zu den Täfelchen oder Blättchen), n^//b, n y //c (parallel zur Längsrichtung). Der mittlere Index errechnete sich nach der GLADSTONEDALE-Formel zu 2.10. 2 V mittelgroß. Dispersion r > ν schwach. Pleochroismus schwach. Chem. I. Eastside Carrizo Mine, San Juan County, New Mexico (anal. A. SHERWOOD). II. J. J. Mine, Montrose County, Colorado (anal. A. SHERWOOD). III. wie II., anal. R. MEYROWITZ. IV. Theoretische Zus. von Ca 2 V 4+ V* + 0 24 • 8H20.

SrO

CaO I II III IV

8.84 9.93 9.5 10.51

1.3

V204

V2O5

H 2 0*)

8.01 7.98 8.1 7.78

63.44 63.21 64.6 68.20

14.45 13.88 14.6 13.51

Fe 2 0 4

Uni.

Summe

H20-

io% 5—10 1—5 0.5—1.0 0.1—0.5 0.05—0.1 0.01—0.05 0.005—0.01 0.001—0.005 0.0005—0.001 0.0001—0.0005

Eastside Mine

V

V





Ca

Ca



•—·

Si, Sr Mg Al, Ti, Fe Β Mo Ba, Cr Cu

Si, Al, Fe Sr, Mg Na, Ni —

Ba, Mn, Sc, Ti Cr —

Chemisch ist Hendersonit ein Calcium-Vanadyl-Vanadat. Name von M. L. LINDBERG et al. (1) zu Ehren von EDWARD P. HENDERSON vom U.S. National Museum, Washington D.C., der u. a. die neuen V-Mineralien Fervanit, Corvusit und Steigerit (ds. Hdb., Ergbd. I, 174, 125 und 644) beschrieben hat. Vorkommen auf Vanadium-Uranlagerstätten im Salt Wash SandstoneGlied der Morrison-Formation (Oberer Jura), und zwar in teilweise oxidierten 10 Η i π t ζ e , Mineralogie, Brginzungsband III

Hendersonit — Högbomit-4H, -5 Η, -6 Η, -15 R und -18 R

138

Erzen der J. J . Mine auf der Südseite des Paradox Valley, Montrose County, Colorado (in Paragenese mit Paramontroseit, Simplotit, Melanovanadit, Sherwoodit und Corvusit) sowie in einer der Eastside Minen (auf der Ostseite der Carrizo Mountains) in San Juan County, New Mexico, USA, vergesellschaftet mit Hewetit, Gips, Pascoit und Corvusit. Auftreten in dünnen Säumen entlang von Schichtebenen und in kleinen gebogenen Adern, die unoxidierte Erze einfassen. Lit.:

1. Μ . L . L I N D B E R G , A . D . W E E K S , Μ . E . THOMPSON, D . !P. E L S T O N u n d R O B E R T

MEYROWITZ, Amef.

44,

322—341. —

Minet.

Ref.: Bull.

1962, 47, 1252—1272. 2. MALCOLM ROSS, Ame.r. Miner. 1963,

86,

306.

Min. Abstr. 16,

285.

Sap.

1963,

92,

1959,

572—573.

Hexastannit. Cu 3 Fe 2 SnS 6 . Hexagonal. Struktur. Wurtzit sehr ähnliche Struktur mit a = 3.84, c = 12.6 Ä. Pulverdiagramm mit folgenden kräftigsten Röntgen-d-Werten (A) und (I): 1.903 (10), 3.14 (9), 1.903 (8) und 1.094 (8). Optik. Im Anschliff braunrosa gefärbt, was besonders in ö l auffällt. Sehr stark anisotrop und lebhaft reflexionspleochroitisch. Name von P . R A M D O H R in Analogie zum isotropen „Isostannit" (ds. Hdb., Ergbd. II, 7 3 1 ) für Z i n n k i e s I (ds. Hdb., Ergbd. II, 7 3 1 ) . Nach M. F L E I S C H E R (Ref. Arner. Miner., 1. c.) wäre es vorteilhafter gewesen, erst nach genauerer Kenntnis der charakteristischen Daten einen neuen Mineralnamen in Vorschlag zu bringen. Vorkommen. Tritt als Entmischungsprodukt, teils als Verdränger von Zinnkies bei Cu-Zufuhr, ganz selten auch einmal kompakt und selbständig auf. Bildet auch oft dünne Häute zwischen Kupferkies und Zinnkies. Lit.: P . RAMDOHR, Die Erzmineralien und ihre Verwachsungen, — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 1204. Sap. 1963, 92, 195.

3.

Aufl.

1960, 5 1 4 — 5 1 5 .

Hochcordierit. Name bei W. S C H R E Y E R et al. für die hexagonale Modifikation I n d i a l i t h (ds. Hdb., Ergbd. II, 728); vgl. T i e f c o r d i e r i t (ds. Ergbd.). Hochcordierit wurde u. a. in geschmolzenen Schiefern des Bokaro-Kohlenfeldes (Indien) gefunden. Lit.: W. Washington

SCHREYER und J. F. SCHAIRER, Ann. Rep. Geophys. 1 9 5 9 — 1 9 6 0 , 8 5 — 9 0 . — Ref.: Zbl. I I , 1 9 6 1 , 6 8 1 — 6 8 2 .

Labor. Carnegie

Inst.,

Högbomit-4H, -5H, -6H, -15R und -18R, Polytypen von H ö g b o m i t , n H oder n R , d.h. mit hexagonalem oderrhomboedrischem Gitter, deren allgemeine Formel für 1/n einer Einheitszelle Ri+o-i filU A V « o(OH)(!_n 4 ist; 2 3 R + = Zn, Fe, Mg und R + = Fe, Al. Struktur. Alle beschriebenen Polytypen haben annähernd die gleichen Dimensionen von a = 5.72 Ä (5.718—5.738 Ä); die c-Dimensionen sind ungefähr 4.6 χ nA (Mittelwert von 4.59—4.631 A), wobei η die Ganzzahl der polytypen Bezeichnung ist. Die einzelnen Polytypen bilden sich durch eine noch nicht näher bestimmte Variation, die durch eine Folge dicht gepackter O-Schichten mit zwischenräumlichen Kationen in 4- oder öfacher Stellung entsteht. Für die Polytypen werden folgende möglichen Raumgruppen angeführt·:

Högbomit-4 Η, -5 Η, -6 Η, -15 R und 18 R — Howieit Polytypus

Raumgruppe

Högbomit-4 Η Högbomit-5 Η Högbomit-6 Η Högbomit-15 Η Högbomit-15 R

Civ-—P63mc, D* h -P62c, D als bei Sperrylith. Optik. Reflexionsvermögen niedrig. Chem. Nach einer quantitativen Analyse mit der Elektronen-Mikrosonde: Rh 30.8, Pd 8.7, Pt 10.3, Ir 3.1, As 32.6, S 13.9, Summe 99.4%. Name von E. F. S T U M P F L und Α. M. C L A R K (1) zu Ehren von Prof. S . E. H O L L I N G W O R T H , D. SC., Univ. College London, Geol. Dept. Vorkommen in den südafrikanischen Platinerzen, eng mit Rh-reichem Sperrylith vergesellschaftet. Lit.: 1. Ε. F. STUMPFLund Α. M. CLARK, Amer. Miner. 1965, 50 (imDruck). —2. Ref.: 42. Jahrestagung DMG, Wiesbaden, 1964, Autorenref. S. 19. Hormites. Nach R. C . M A C K E N Z I E ein von R . Η . S. R O B E R T S O N vorgeschlagener Name (abgeleitet von δρμος = Kette) für die Sepiolith-PalygorskitGruppe. Nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., 1. c.) und Μ . Η . H E Y (Ref. Miner. Mag., 1. c.) ein überflüssiger Name. Lit.:

R . C. MACKENZIE, Clay Miner.

Bull.

1 9 5 9 , 4, NR. 2 1 , 5 2 — 6 6 . — Ref.:

Miner. 1960, 45, 257. Miner. Mag. 1961, 32, 960. Sap. 1961, 90, 445.

Howieit. Formel unter Chem. Triklin. Plattige Kristalle. ίο*

Amer.

140

Howieit — Huanghoit

Struktur, a = 10.17, b = 9.72, c = 9.56Ä (mit jeweils ± 0.05Α), α = 91.3°, β = 70.7°, γ = 109.0°. Phys. Gute prismatische Spaltbarkeit. Spez. Gew. = 3.378. Dunkelgrün bis schwarz. Optik. Zweiachsig, neg. n a (blaß goldgelb) = 1.701, n^ (dunkelviolettgrau) = 1.720, n y (schwach grün) = 1.734. Kräftige Dispersion ν > r. Chem. Als ehem. Zus. wird folgende Formel angeführt: (Na 1-03 Ca 0 02)1 05(Mg0 45Mn2 ggFe^Jg 84(Fe^ J7A10 62)2 19 Name von S. O . A G R E L L et al. (ohne Bezugnahme). Vorkommen zusammen mit den neuen Mineralien Deerit (ds. Ergbd., S. 85) und Zussmanit (ds. Ergbd.) als wesentlicher Gemengteil in einigen metamorphen Schiefern, kjeseligen Eisensteinen und reinen Kalksteinen der Franciscan-Formation im Laytonville-Distrikt, Mendocino Co., Californien, USA. Auftreten in verschiedener Paragenese mit Ferro- und Ferri-Stilpnomelan, spessartinreichem Granat, Riebeckit, Krokydolith, Quarz, Aegirin, Grünerit, Aragonit, Oligonit und Fe-halt. Kutnahorit. Lit.:

S. 0 . AGRELL, M . G. BOWN u n d D . M C K I E , Miner.

Soc., Notice

1964, NR. 130,

1—2.

Hsianghualit. Li2Ca3Be3(Si04)3Fa. Kubisch, a = 12.897 Α. Phys. Keine Spaltbarkeit. H. = 6.5. Spez. Gew. = 2.97—3.00. Weiß. Optik. Isotrop, η = 1.613. Chem. Zwei Analysen ergaben:

I II

Si0 2

CaO

BeO

Li 2 0

Na 2 0

K20

AI2O3

Fe 2 0 3

35.66 36.64

34.60 35.18

15.78 16.30

5.85 5.60

0.13 0.03

0.06 0.03

0.50

0.22 0.06

I II



MgO

F

Gl.-Verl.

Σ

—(0=F2)

Summe

0.18 0.17

7.81 7.27

1.28

102.07 101.28

3.20 3.06

98.87 98.22



Name nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., 1. c.) bei Α. A. B E U S , wobei Hsianghualit identisch mit Hsiang-hua-shih (ds. Hdb., Ergbd. II, 930) ist; die russische Transliteration ist S y a n c h u a l i t (engl. Syankhualit) oder Syanhualit. Vorkommen in Phlogopitgängen der Hunan-Provinz, China; in Paragenese mit Taaffeit. Lit.: Α. Α. BEUS, Akad. Nauk SS8R, Inst. Miner., Geochim., Kristallochim. Elem. 1960, 60. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 244. Miner. Mag. 1961, 32, 960.

Redk.

Huanghoit (s. auch Chuanchit, ds. Ergbd., S. 73). BaCe(C0 3 ) 2 F bzw. B a C 0 3 · CeFC0 3 . Hexagonal. Plattige Massen bis 10 X 5 χ 1 cm.

141

Huanghoit

Struktur. Nach röntgenographischen Untersuchungen von R. F. M A T W E JEW hexagonal mit a = 5.10, c = 19.60 A, c/a == 3.84; eine Periode von c/2 = 9.8 A. Ein nicht indiziertes Pulverdiagramm von J u . A. P J A T E N K O gibt bei 15 Interferenzlinien folgende kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 3.21 (10), 1.937 (10), 2.01 (9), 3.91 (7), 2.50 (7), 1.616 (7), 1.557 (7), 1.335 (7), 1.325 (6), 1.083 (6), 1.252 (5) und 1.176 (5). Röntgenographische Bestimmungen am erhitzten Material zeigen zwei Phasen: eine kubische Hauptphase mit a = 5.54 Α (vielleicht eine feste Lösung von Ce0 2 mit a = 5.41 Α sowie La 2 0 3 und BaO mit a = 5.542 Α) und eine zurücktretende kubische Phase mit a = 6.21 Α (vielleicht BaF 2 mit a = 6.196 A). Phys. Unregelmäßiger Bruch. Spaltbarkeit nach (0001). Mikroh. = 411 kg /mm 2 ( ~ 4.7 der MoHSschen Härteskala). Spez. Gew. 4.51—4.67 (gem.), 4.49 (ber.). Honiggelb bis gelbgrün. Durchsichtig. Fettglanz. Optik. Einachsig, neg. η ω = 1.765, n e = 1.603; η ω —η ε = 0.162. Schwacher Pleochroismus innerhalb gelbgrüner Farbtöne. Chem. Eine ehem. Analyse von W . K L I T I N A ( I ) , eine zweite von A. W . BUKOWA ( I I ) :

I II

BaO

SE2O,

co 2

H2O

F

Σ

—O=F2

Summe

36.46 36.14

38.40 37.35

20.90 18.90

0.93

4.00 3.45

100.69

1.68

99.01%

Die resultierende Formel BaSE(C0 3 ) 2 F oder CaCe(C0 3 ) 2 F bzw. BaC0 3 • CeFC0 3 erschb'eßt das neue Mineral als Ba-Analogon zu S y n c h i s i t (de. Hdb. 1,3.1, 3422, 3426, 3429 und 3439). Spektrographische Analysen ergaben Ti und Zr mit 0.00n%; die seit. Erden (SE) sind ζ. T. durch Th und Ba durch Sr ersetzt, doch wurden keine genaueren Bestimmungen dieser Elemente durchgeführt. Röntgenspektrographische Bestimmungen bei P ' E I - S H A N CHANG (2) an zwei Proben ergaben die Werte unter I und II.

I II

La

Ce

Pr

Nd

SM

Eu

Gd

Dy

Er

Yb

22 24

49.8 46.9

6.4 6

20 19

1 1.4

0.1 0.2

0.5 1.2

0.2 0.2

0.4

0.5

Y

Huanghoit wird von HCl lebhaft gelöst. —DTA-Kurven zeigen einen kleinen endothermen Effekt zwischen 400—470 °C und einen scharfen bei 620—680 °C, einen mittleren zwischen 760—800 °C; der zweite Effekt entspricht einem großen Gewichtsverlust, wahrscheinlich durch Abgabe von C0 2 . Name von Ε. I. S E M E N O W et al. (1) nach dem Huang-Ho-Fluß, China, in dessen Nähe das neue Mineral gefunden wurde. Vorkommen. Sehr verbreitet im Flußgebiet des Huang-Ho auf hydrothermalen Lagerstätten, einschließlich Calcitadern, die genetisch mit einem AlkaliGranit-Syenit verknüpft sind; in Paragenese sind Aegirin, Flußspat, Magnetit, Haematit, Monazit, Basnäsit, Parisit und Aeschynit. Huanghoit verwittert oberflächlich leicht zu einem gelben und braunen Ocker, und zwar unter einem beträchtlichen Verlust von Ba (2).

142

Huanghoit — Hydroamesit

Lit.: 1. Ε. I. SEMENOW und P'EI-SHAN CHANG, Scientia Sinica 1961, 10, 1007—1011. 2. P'EI-SHAN CHANG, Sei. Sinica 1962, 11, 251—258. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1179. Bull. 1964, 87, 457. Min. Abstr. 18, 181. Sap. 1963, 92, 199—200.

Hungchaoit (Ref. Min. Abstr. 16, 648) = C h u n t s c h s h a o i t (ds. Ergbd., S. 75). Hungtsaoit, die engl. Schreibweise für das in. russischer Sprache gekennzeichnete neue Mineral C h u n t s c h s h a o i t (ds. Ergbd., S. 75). Hydroamesit. Mg 3 Si 2 0 5 (0H) 4 + 0.865(A1,R3+)(OH)3. MonoMin. Derb, gelartig. Struktur. Wahrscheinliche Raumgruppe C ^ — P 2 / m . Ζ = 2. a = 5.27, b = 9.20, c = 14.60 Α, β = 9 0 ° 59'. a : b : c =0.572:1:1.587. Die wichtigsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I): 7.30 (9), 3.61 (9), 4.54 (6). Die Linien des Pulverdiagramms sind identisch mit jenen von Amesit und außerdem mit jenen von Hydroantigorit (s. ds. Ergbd., S. 143). Phys. Bruch muschelig. H. = 2 % — 3 . Spez. Gew. = 2 . 3 5 . Weiß; äußerlich an emailloses Porzellan erinnernd. Optik. Mittlerer Brechungsindex ~ 1.560. Gerade Auslöschung der Fasern mit pos. Charakter. Doppelbrechung n y —η α ~ 0.001. Ghem. Nach einer Analyse von N. S. VARGA ergibt sich folgende ehem. Zus.: Si0 2 32.32, Ti0 2 Sp.," A1203 11.50, Fe 2 0 3 0.56, FeO 0.15, MgO 32.61, MnO 0.13, CaO 2.01, K 2 0 0.03, Na 2 0 0.02, P 2 0 5 0.06, C0 2 1.84, H 2 0+ 15.98, H 2 0 3.13, Summe 100.34%. Nach Abzug der Beimengungen und Umrechnung auf 100%: Si0 2 34.80, A1203 12.38, Fe 2 0 3 0.60, MgO 35.02, H 2 0+ 17.20. Die spezielle Konstitutionsformel wird mit 2 (Mg 0 .148

.auAlo.ioe^o.MoJ^HSis.io^o.eöei^-'ÖT.TeoiOH)!,, 240

angegeben, die allgemeine Strukturformel mit 2 (Mg y j Mg, Fe 2 + , Mn)3_ üLtii.. (Al, Fe»+)nW]l (Si 2 _ y Al y )W05- m (0H) 4 + m . oo m = OH-Uberschuß, η = Summe der Ionen-Zahlen 3-wertiger Metalle in der Oktaederschicht, y = Zahl der Al-Ionen in tetraedrischer Koordination

Hydroamesit ist mit Hydroantigorit (ds. Ergbd., S. 142) isomorph und ein Glied der Serpentingruppe. DTA-Kurven zeigen ein kräftiges endothermes Maximum bei 700 °C und einen scharfen exothermen Effekt bei 850 °C. Name von J . E R D E L Y I et al. nach der ehem. Zus. Die neue Bezeichnung wird allgemein als überflüssig betrachtet. Vorkommen in endogenen Einschlüssen im Basalt des Halap-Berges in der Nähe der Gemeinde Tapolca im Plattensee-Gebiet, Ungarn, in Paragenese mit hydrothermal gebildeten Mineralien, wie Calcit, Phillipsit, Desmin, Natrolith, Mesolith, Gismondin, Thaumasit, Chabasit, Thomsonit. Lit.: J. ERDELYI, V. KOBLENCZ und N. S. VARGA, Acta Geol. Acad. Sei. Hung., 1959, 6, 95—118. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 930. Amer. Miner. 1959, 44, 1328. Bull. 1960, 83, 149. Min. Abstr. 15, 360. Sap. 1961, 90, 112. Zbl. I, 1960, 352 (Ref. NR. 1201).

Hydroantigorit — Hydrocalciumcarbonat

143

Hydroantigorit. (Mg2 R54Feft2t12Miv002Al0 01eFe03

(°H)4.169' W O b e i für J . ERDELYI et al. eine Identität zwischen Hydroantigorit und Orthoantigorit (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 804—805) als zweifellos erwiesen besteht. Monoklin. Faserig. Stniktur. Wahrscheinliche Raumgruppe C!, h —P2/m. a ~ 5.23, b ~ 9.17, c ~ 14.48 (2 X 7.24) Α, β = 88° 33'15" (für den stumpfen Winkel β 91 ° 26'45"). a :b:c = 1.007:1:1.579. Ζ = 1.85 ~ 2. Röntgeninterferenzen eines Pulverdiagramms sind gleich jenen von Hydroamesit (ds. Ergbd., S. 143) und Amesit. Phys. Muscheliger Bruch. H. = 4. Spez. Gew. = 2.42. Blaß rosafarbig. Hornartiger Glanz. Im Dünnschliff farblos, Längsrichtung der Fasern mit n^. Doppelbrechung höher als bei Antigorit üblich (Interferenzfarbe lichtgrau). Chem. Eine ehem. Analyse ergab: Si0 2 42.25, Ti0 2 —, A1203 0.29, Fe 2 0 3 0.25, FeO 0.31, MnO 0.05, MgO 39.71, CaO 0.54, N a 2 0 0.02, K 2 0 Sp., P 2 0 6 Sp., H z O+ 13.02, H 2 0 - 3.21, C0 2 0.46, Summe 100.11. Nach Abzug von Quarz (in den Proben nicht direkt beobachtet) und verschiedenen Verunreinigungen wird die oben angegebene Formel errechnet; diese ist nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) unter der Voraussetzung berechnet, daß alles H 2 0 als Hydroxyl vorliegt; daß eine solche Annahme unrichtig ist, bedarf keiner Diskussion. Das überschüssige H a O tritt nach ERDELYI et al. in Form von OHlonen anstelle von Ο-Ionen der Oktaederschicht auf; daher nimmt die Zahl der Metallionen der Oktaederschicht äquivalent ab. Als allgemeine Strukturformel wurde abgeleitet: 2j(Mg, Fe 2 + , Mn)3_ Ξ+1» (Al, Fe3+) n ][e]Si 2 0 5 - m (0H) 4+ni m = OH-Überschuß und η = die Zahl der dreiwertigen Kationen in der Oktaederschicht

Mit Hydroamesit (vgl. ds. Ergbd., S. 143) ist Hydroantigorit isomorph. DTAKurve ist gleich jener anderer Mineralien der Serpentingruppe. Name von J . ERDELYI et al. nach der chem. Zusammensetzung. Gelegentlich auch „rosafarbiger Serpentin" bezeichnet. „Orthoantigorit" (vgl. H. STRUNZ, Miner. Tab., 3. Aufl. 1 9 5 7 , 322) ist nach ERDELYI et al. keine Antigorit-Varietät, sondern ein neues Mineral Hydroantigorit. Letzterer Name wird allgemein als überflüssig angesprochen; selbst wenn ein Überschuß von 5 % (OH) vorliegen würde, erscheint ein neuer Name nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) als unnötig. Vorkommen im Biotit-Amphibol-Andesit des Csodi-Berges bei Dunabogdany, Ungarn, und zwar im Kontakt des Andesits mit metakolloidem Brucit. Lit.: J. ERDELYI, V. KOBLENCZ und N. S. VARGA, Acta Geol. Acad. Sei. Hung., 1959, 6, 65—93. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 931. Amer. Miner. 1959, 44, 1328. Min. Abstr. 15, 360. Sap. 1961, 90, 112. Zbl. I, 1960, 257 (Ref. Nr. 855).

Hydrocalciumcarbonat. CaC0 3 · 0.65H 2 0. Ditrigonal-skalenoedrisch (?). Körner und feindispergiertes Material in Krusten. Struktur, Im Pulverdiagramm von 27 Interferenzlinien erscheinen als kräftigste Röntgen-d-Werte (Ä) mit(I) : 2.17 (10), 1.926 (10), 4.49 (9), 3.15 (9), 2.90 (8), 1.770 (7), 1.746 (7); nach Erhitzung auf 400 °C ist das Pulverdiagramm identisch mit jenem von Calcit.

144

Hydrocalciumcarbonat — Hydrocerit

Optik. Im Dünnschliff bildet Hydrocalciumcarbonat neben körnigem Calcit feindispergiertes Material mit wesentlich geringerer Doppelbrechung (Interferenzfarben gelb und orange), aber auch reine kristalline Anteile mit abgerundeten Formen (0.5—1.0 mm im Durchmesser). Maximum von n e = 1.590 ± 0.003; ηω = 1.545 ^ 0.003. Optisch vielleicht zweiachsig mit einem kleinen Achsen winkel. Chem. Zwei Analysen von leicht gefärbtem Hydrocalciumcarbonat (ohne beigemengten Calcit): I (anal. 1945), II (Mittelwerte von Analysen 1958).

I II

R203

CaO

MgO

co 2

H 2 O-

H2O+

Uni.

Summe

0.24

46.58 49.30

0.21

36.43 38.96

5.30

10.98 11.61

2.11 0.79

101.85 100.66







Resultierende Formel s. oben. Eine DTA-Kurve zeigt einen endothermen Effekt zwischen 200—300°C (Abgabe des Konstitutionswassers; in Übereinstimmung mit den chem. Analysen kein adsorbiertes Wasser) und eine kleine exotherme Spitze bei 760 °C; der beobachtete kräftige endotherme Effekt bei 900 °C entspricht der Dissoziation von CaC03. Name „wodnyj karbonat kalzita", in englischer Übersetzung „hydrous" und „hydrated calcium carbonate", von D. G. SAPOSHNIKOW et al. (1) für ein CaC03, dessen H 2 0 „strongly fixed in the carbonate" —also als Konstitutionswasser — erscheint, zum Unterschied von den H y d r o c a l c i t e n , die von J . JOHNSTON et al. (2) als Hexa- und Pentahydrocalcite (vgl. auch ds. Hdb., Ergbd. II, 812) gelten; während das Hydrocalciumcarbonat sein Wasser unter normalen atmosphärischen Bedingungen eine lange Zeit (10 Jahre) unverändert behält, sind die Hydrocalcite instabil und verändern sich in wenigen Stunden an der Luft zu Calcit, wobei sich gleichzeitig ihre optischen Eigenschaften ändern. Trotzdem erscheint das Hydrocalciumcarbonat noch unvollständig charakterisiert und begründet. Vorkommen als wesentlicher Bestandteil einer Carbonatkruste auf dem Boden des Issyk-kul-See, Kirgisische SSR; in Paragenese in erster Linie körniger Calcit. Lit.: 1. D . G . SAPOSHNIKOW und Α . I . ZWETKOW, Dokl. Akad. Nauk SSSR, 1 9 5 9 , 1 2 4 , 402—405; engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1960, 124, 131—133. 2 . J . JOHNSTON, Η . Ε . MERWIN u n d Ε . D . WILLIAMSON, Amer.

J. Sei.

1916, 41, 473. —

Ref.: Bull. 1959, 82, 391.

Hydrocerit. (La,Ce,Th)2(Si,P)207 · 5H 2 0 bzw. (La,Ce,Th,Ca)(Al,Fe,Ti,Nb) (Si,P) 2 0 7 · 5H 2 0. Kubisch (%), nach dem Aussehen metamikt. Kleinkörnig. Struktur. Röntgenamorph; nach Erhitzung Röntgeninterferenzen ähnlich ]enen von Cerit (ds. Hdb., II, 1327). Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 3.03 und 2.91 (je 10), 1.87 (8), 2.20, 2.16, 1.97, 1.75, 1.335, 1.275 und 1.235 (je 5). Phys. Spröde. Gelb bis honiggelb. Glasglanz. Optik. Im Dünnschliff durchsichtig, schwach gelblich. Isotrop, η = 1.580. Chem. Eine chem. Analyse von Μ. E . KASAKOWA ergab: SiOa 22.30, Ρ 2 Ο Δ 5.76, BeO 0.30, A1203 3.66, Ti0 2 3.33, Zr0 2 0.49, Nb 2 0 5 2.00, Fe 2 0 3 6.15, MgO

Hydrocerit — Hydrogen-Autunit

145

0.14, OaO 2.83, Ce 2 0 3 4.83, ^ L a ^ 12.33, Th0 2 15.14, H 2 0+ 5.65, H 2 0-14,14, Summe 99.05. Nach spektrographischen Untersuchungen auch Zn, As, Μη, Pb und Cu. Die resultierende Formel s. oben; die ehem. Zus. ist sehr nahe jener von Karnasurtit (ds. Ergbd.). Name von Κ . A . WLASOW et al. nach der ehem. Zus., doch wurde diese Bezeichnung bereits von F. F. GLOCKER (ds. Hdb., I, 3.1, 3499) gebraucht. Vorkommen als Pseudomorphose nach Manganosteenstrupin (s. ds. Ergbd.) in pegmatitischen Natrolith-Albit-Adern der Karnasurt-Höhe, LowoseroMassiv, Halbinsel Kola, UdSSR, die mit hackmanitführenden poikilitischen Syeniten verknüpft sind. Hydrocerit wurde da bisher irrtümlich als Erikit angesprochen. In Paragenese sind Neptunit, Natrolith u. a. Lit.: Κ . Α . WLASOW, Μ . W . KUSMENKO und Ε . M . ESKOWA, Das Lowosero AllcaliMassiv (Russ.), Isd. Akad. Nauk SSSR, 1 9 5 9 , 4 2 7 — 4 2 9 . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 0 , 46, 1132. Min. Abstr. 15, 212. Sap. 1962, 91, 199—200.

Hydroeordierit. Name von F . ANGEL (Ref. Zbl. Miner. II, 1961, 683, Ref. Nr. 2005) für den „hydrous" Cordierit, der von W. SCHREYER und H . S. YODER J R . (Ann. Rep. Geophys. Labor. Carnegie Inst., Washington 1 9 5 9 — 1 9 6 0 , 9 1 bis 94) in Gegenüberstellung zu „anhydrous" Cordierit unterschieden wird. Im Hydroeordierit ist das Wasser zum weitaus größten Teil nicht ionisch gebunden, sondern es steckt in Strukturkanälen. Hydroendellit?! Bei J . ERDELYI mit einem Frage- und Ausrufungszeichen versehener Name für H y d r o h a l l o y s i t (ds. Ergbd., S. 146), weil die Bezeichnung „Endellit" sowohl vom IV. Internationalen Kongreß der Bodenforschung (1950) als auch auf der Clay-Minerals-Tagung in Cambridge (1956) vom „Nomenclature Sub-Comitee of Clay Minerals Group" abgelehnt wurde. Lit.: J. ERD6LYI, Chem. d. Erde 1962, 21, 321—343.

Hydrogen-Autunit. H 2 (U0 2 ) 2 (P0 4 ) 2 · 10.5 (oder 8?) H 2 0. Ditetragonal-dipyramidal. Glimmerähnliche Flitter, nach [010] gestreckt. Struktur. Interferenzen des Pulverdiagramms identisch mit dem chemisch analog zusammengesetzten künstlichen Produkt. Wichtigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 4.99, 3.54 und 3.26 (je 10), 5.51 (9), 3.28 (8). Phys. Spaltbarkeit nach (001) vollkommen, nach (100) und manchmal nach (010) unvollkommen. Spez. Gew. = 3.41. Blaßgrün, glasglänzend. Optik. Einachsig, neg. η ω = 1.583, n« = 1.569 (mit der Entwässerung steigend; 1.590 und 1.576 nach Erhitzung auf 30—40 °C während einer Woche). Fluoreszenz im UV-Licht intensiv gelbgrün; das Fluoreszenzspektrum analog jenem von Autunit, aber mit besser markierten Linien. Chem. Nach einer spektrographischen Analyse U und Ρ im Überschuß; andere nachgewiesene Elemente werden als Verunreinigung angesprochen. Η kann leicht durch Ca, Na, Κ usw. ersetzt werden; das erklärt die Seltenheit von Hydrogen-Autunit in der Natur. Leichte stufenweise Entwässerung. Synthesen von Hydrogen-Autunit analog zusammengesetzten künstlichen Verbindungen sind bekannt.

146

Hydrogen-Autunit — Hydrohalloysit

von A. A. TSCHERNIKOW; müßte an sich als „Wasserstoff-Autunit" (hydrogen = Wasserstoff) bezeichnet werden, aber es hat sich auch die Namen gebung ,,Hydrogen-Uranospinit" (ds. Hdb., Ergbd. II, 1 6 2 ; H . STRUNZ, Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 253) eingebürgert. Vorkommen. Keine Angaben, gefunden 1952. Name

Lit.: Α. Α. TSCHERNIKOW, Proc. 2nd U.N. Internat. Conf. Peaceful Uses Atom. Energy, Geneve 1958, 2 (Sufv. Raw Mater. Bes.), 298—299. — Ref.: Bull. 1959, 82, 394. Min. Abstr. 14, 345.

Hydrohalloysit. H a l l o y s i t , der in tetraedrischer Koordination OH-Substitutionen enthält, und zwar nach der allgemeinen Formel (Al2_ Ξ=Ξ.) (Si 2 _ n Al n )0 5 _ m (0H) 4 + m · ( 1 - 2 ) H 2 0 ; m = der tetraedrisch koordinierte OH-Überschuß, η = Zahl jener Atome, die an Stelle der Si-Atome getreten sind. Nach elektronenmikroskopischen Untersuchungen aus winzigen Leistchen aufgebautes Gemenge. Struktur. Wahrscheinliche Raumgruppe C* h —P2/m. Nach Pulverdiagramm e n a = 5.136, b = 8.904, c = 9 . 7 5 8 Α , Β = 9 2 ° 1 8 ' . Ζ = 1. I n d e n DEBYE-

ScHERRER-Diagrammen der Hydrohalloysite vom Mä,tra-Gebirge und von Baia Mare ist nach Μ . N. MELLES der größte Teil der Linien mehrfach indizierbar; stellenweise fallen 5—6 Reflexe unmittelbar nebeneinander; die Intensitäten der Linien sind in den Aufnahmen nur mittelschwach und sehr schwach; stärkere Intensitäten sind nur bei jenen Linien zu beobachten, die mit den Linien des begleitenden Metahalloysits zusammenfallen. Phys. Muscheliger Bruch. H. = 1.5 (Baia Mare), 1—1.5 (Mätra-Geb.). Spez. Gew. = 2 . 3 5 (Baia Mare), 2.30 (Matra-Geb.), 1.9 (ber.). Porzellanartig weiß. Optik. Mittlerer Brechungsindex η = 1.537 (Baia Mare), 1.542 (Mdtra-Geb.). Chem. Chemische Analysen von VERA TOLNAY: I Baia Mare, I I MätraGeb.).

I II

Si0 2

Ti0 2

A1 2 0 3

Fe 2 0 3

FeO

CaO

Na z O

K2o

42.16 42.34

s. schw. Sp. 0.03

36.86 34.49

0.09 1.55

0.15

0.15 0.21

Sp. Sp.

Sp. Sp.

H 2 0 bis 150°

H 2 O 15 °- 200 °

JJ2Q200-300O

HjjO300-7000

JJaQ700—10000

P2O5

I

6.03

0.04

0.81

12.94

0.67

0.24

II

8.11

0.54

0.04

12.81 Summe I II

99.99% 100.27%

Das H 2 0 bis 300 °C wird als Adsorptions- und Zwischenschicht-H 2 0 betrachtet, das zwischen 300—700 °C als OH in oktaedrischer Koordination, das

Hydrohalloysit — Hydrohauyn

147

über 700 °C als OH in tetraedrischer Koordination. Aus der Analyse I resultiert die Formel Al3 904Feg+016[(OH)8 I Al 0108 Si 3 892O9>628(OH)0 372 ] · 2 H 2 0 , aus I I die Formel (Al3 770Fe3+l0Fe5+0l,Ca0 018) [(OH) 8 |Al 0 036 Si 3 9M O 9 660 (OH) 0 340] · 2 H 2 0 . DTA-Kurven des Hydrohalloysits von Baia Mare geben drei endotherme Effekte (bei 110°, um 580—600 °C, bei 900 °C) und einen exothermen (950 bis 1000 °C). Name H y d r o h a l l o y s i t zunächst von I. D. SEDLETZKY (S. ds. Hdb., Ergbd. II, 162) gebraucht. J . E R D E L Y I bezeichnet mit diesem Namen ein neues Glied der Halloysitgruppe, und zwar einen Halloysit, der in tetraedrischer Koordination OH-Überschuß enthält. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ist diese Bezeichnung überflüssig, weil in den meisten Silikaten, ζ. B. auch im unverwitterten Olivin, immer eine (O,OH)-Substitution beobachtbar ist und gelegentlich in einem Umfange, der größer ist, als er in den beschriebenen Hydrohalloysit-Proben vermerkt wurde. Auch C . GUILLEMIN, F . P E R M I N G E AT und R. PIERROT (Ref. Bull., 1. c.) halten den Namen Hydrohalloysit als überflüssig. Nach der Auffassung von J . E R D E L Y I weicht aber das neue Mineral in seinen chemischen, den DTA- und Röntgendaten, weiter im spez. Grew., in den Gitterkonstanten und in der Raumgruppe von Halloysit und Metahalloysit ab, so daß die Bezeichnung Hydrohalloysit als berechtigt iind begründet erscheint. Hydrohalloysit stellt das erste Kristallisationsprodukt des gelförmigen A l l o p h a n s dar und bildet den Übergang von Allophan zu Halloysit. Vorkommen bei Baia Mare (Nagybänya) in Rumänien, gesammelt 1913 von M . P Ä L F Y , und zwar in einem porzellanähnlichen weißen Material mit muscheligem Bruch, sowie bei Matrahäza, Mätra-Gebirge, Ungarn, gesammelt in letzter Zeit von G Y . VARGA in einer gelbgrünen, kolloidalen Masse eines Andesitganges. Int.: J. ERDELYI, Chem. 48, 214. Bull. 1964, 87, 113.

d. Erde, 1962, 21, 321—343. — Ref.: Amer. Miner.

1963,

Hydrohauyn. Na 3 Ca[AlSi0 4 ] 3 · (SO4)0 76 (OH) 0 24. Kubisch-hexakistetraedrisch. Name von G. A. I L N I S K I J für einen H a u y n (ds. Hdb., I I , 894) aus Alkalisyeniten des Alaigebirges, Kirgis. SSR, dem in der chem. Formel voraussichtlich Hydrat- und Hydroxyl-H 2 0 zukommt. Nach BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., 1. c.) beschreibt der ,,Autor das Mineral richtig als ,Hauyn', aber zum Schluß (S. 112) als ,Hydrohauyn', d . h . als einen Hauyn, der Konstitutionswasser enthält", wobei er also ohne Grund und überflüssigerweise eine neue Bezeichnung einführt, so als ob ganz allgemein die Zusammensetzung von Hauyn wesentlich schwanken würde. Der Name erscheint demnach als überflüssig. Chem. Eine chem. Analyse nach Τ . P . K I S E L E W A ergab: Si0 2 32.52, T i 0 2 0.00, A1 2 0 3 27.70, F e 2 0 3 0.20, FeO 0.00, MnO 0.00, MgO 0.09, CaO 7.53, N a 2 0 12.83»), K 2 0 3.84*), S 0 3 10.95*), H a O+ 4.18, Η 2 0 ~ 0.57, Summe 100.41. *) = Mittel zweier Bestimmungen. Die aus der Analyse resultierende Formel: [(Na 2-28 K 0 . 43 H 3 O 0 . 54 )(Ca 0i74 Mg 0 . 01 )] 1>00 . [Al 3 . 00 Fe 001 Si 2>99 O 12 ] · (SO4)0 7 6 (OH) 0 2 4 Die H 2 0-Gehaltberechnung ergab: H 2 0+4.18 (s. Analyse). (H 3 0) + 1 2.63, (OH)" 1 0.40%. Lit.: G. A. ILNISKIJ, Sap. Wses. Miner. 1963, 92, 214.

Obschtsch. 1962 , 91, 109—112. — Ref.:

Sap.

148

Hydroilmenit — Hydronium- Jarosit

Hydroilmenit. Name. Die Bezeichnung H y d r o i l m e n i t wurde bereits von C. W. BLOMSTRAND (ds. Hdb., I, 2, 1871) für H 2 0-haltigen Ilmenit verwendet. Β . Η . FLINTER schlägt den Namen für die z w e i t e Umwandlungsphase von reinem Ilmenit vor; in der ersten Umwandlungsphase hat der Ilmenit eine magnetische Suszeptibilität 50 · 10 _e c.g.s., eine gut definierte Ilmenitstruktur und ein normales Verhalten im reflektierten Licht, doch einen geringeren Ti0 2 - und einen höheren FeO-Gehalt; in der zweiten Phase ist die magnetische Suszeptibilität kleiner als 40 · 10~6 c.g.s., die Struktur des Ilmenits umgewandelt in ein amorphes Stadium mit diffusen Reflexen von Rutil (möglicherweise Anatas und Brookit), im reflektierten Licht wird ein geringeres Reflexionsvermögen beobachtet, weiter sind rötliche innere Reflexe mit metallischem Schimmer vorliegend, der Ti0 2 - und Fe 2 0 3 -Gehalt ist hoch, FeO dagegen fehlt meistens, und der H 2 0-Gehalt ist auf einige % gestiegen. Das Endstadium (die dritte Umwandlungsphase) soll durch A r i z o n i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 493) gekennzeichnet sein, in welchem eine Rekristallisation zu einem Gemenge von Ti- und Fe-Oxid-Mineralien beobachtet wird. — Die Untersuchungen von FLINTER wurden an Tlmeniten aus dem Alluvium von Malaya durchgeführt. Lit.: Β. Η . FLINTER, Εcon. Oeol. 1959, 720—729. — Ref.: Min. Äbslr. 15, 299.

Hydrokatapleit. Umwandlungsprodukt von Katapleit — Na 2 ZrSi 3 0 9 · H a O — (ds. Hdb., II, 1603). Struktur. Röntgeninterferenzen gleich jenen von Katapleit, doch sind die Interferenzen diffuser. Phys. Spez. Gew. = 2.60. n e = 1.62, nß = 1.64. Chem. Eine ehem. Analyse von Ε. M. KASAKOWA ergab: Si0 2 21.32, ZrOz 50.74, Ti0 2 0.18, N b 2 0 5 1.96, MgO 0.11, Fe 2 0 3 1.20, CaO 1.05, Na 2 0 2.35, K a O 0.38, H J J O - 8.33, H 2 0+ 10.50, Summe 98.12%. DTA-Kurve ähnlich jener von Katapleit, doch mit einem zusätzlichen endothermen Effekt bei 170 °C, bedingt durch eine H 2 0-Abgabe bei dieser Temp. Name von Ε . I . SEMENOW et al. nach der chem. Zus. Nach Ε . M. B O N SCHTEDT-KUPLETSKAJA u n d

I . A . JAKOWLEWSKAJA ( R e f . S a p . , 1. c . ) i s t

die

Einführung eines Namens für ein Umwandlungsprodukt, das so unvollständig charakterisiert ist wie der Hydrokatapleit, unentschuldbar und überflüssig; M . FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) stimmt dieser Auffassung vorbehaltlos zu. Vorkommen als Umwandlungsprodukt von Katapleit in der Albitzone eines Pegmatits der Partomtschorr-Höhe in den Chibina-Tundren, Halbinsel Kola, UdSSR. Lit.: Ε. I. SEMENOW u n d I. P. TICHONENKOW, Trudy Inst. Miner., Geochim. i Kristallochim. Redkich Elementow, 1962, 9, 88—93. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 443. Min. Abstr. 16, 558. Sap. 1963, 92, 575.

Hydrolepidolith. Name von V. A. FRANK-KAMENETSKY (Clay Miner. Bull., 1960, 4, 162 und 170) für eine Gruppe von Tonmineralien; die Charakterisierung ist unvollständig (Ref. Miner. Mag. 1961, 32, 961). Hydronium-Jaroeit. [H 3 0]Fe s [(S0 4 ) 2 (0H) e ].

Ditrigonal-pyramidal.

Hydronium-Jarosit — Hydropolylithionit

149

Chem. 20 der Literatur entnommene ehem. Analysen von Jarosit und eine neue vom Fundort Staszic wurden derart umgerechnet, daß der S0 3 -Gehait 4 Mol gleichgesetzt und die anderen Ionen darauf bezogen wurden; dabei zeigt sich, daß viele Analysen nur dann zu interpretieren sind, wenn man den Eintritt von Hydronium (H 3 0) an Stelle von Alkalien in das Jarosit-Gitter annimmt. Es besteht somit eine isomorphe Mischbarkeit innerhalb der Jarosit-Gruppe: Hydronium-Jarosit — Jarosit (mit K) — Na-, Pb-, Ca-Jarosit. Wesentlich für den Hydronium-Jarosit ist das Überwiegen der (H 3 0)-Ionen über die anderen Kationen; so enthält der Hydronium-Jarosit von Staszic nur 0.21 (Na,K) zu 0.79 (H 3 0), SO daß die Formel K 01fr Na 011 (H 2 O) 0 79 Fe 3 [(S0 4 ) 2 (0H) e ] resultiert. — Die Bildungstemperatur von Hydronium-Jarosit liegt nach experimentellen Untersuchungen bei etwa 90 °C, für Jarosit bei mehr als 110°C. Name von J. K U B I S Z ( 1 ) für Jarosite, in welchen die Mol.-% des (H 3 0) + Ions —nicht der H20-Moleküle —größer sind als die Mol.-% der übrigen Kationen (K, Na, Hb, NH 4 , Ag, Pb, Ca). In diesem Zusammenhang wird die Bezeichnung K a r p h o s i d e r i t — H 2 OFe|+ [(OH) 5 H 2 0| (S0 4 ) 2 ] — als ungeeignet angesprochen, seitdem A. A. Moss (2) und R. V A N T A S S E L (3) gezeigt haben, daß der Original-Karphosiderit und die als Karphosiderit beschriebenen Mineralien anderer Fundorte in Wirklichkeit Jarosit (Kalium-) oder Natrojarosit sind (ds. Hdb., Ergbd. II, 565). Vorkommen auf der Oxidationszone der Staszic-Grube, Holy Cross-Mt., Polen, und auf den meisten Jarosit-Fundorten. Lit.: J . KUBISZ, Bull. Acad. Pol. Sei., Ser. sei. giol. geogr. 1 9 6 0 , 8, NR. 2, 9 5 — 9 9 . 1957, 3 1 , 4 0 7 — 4 1 2 . 3. R . VAN TASSEL, Miner. Mag. 1 9 5 8 , 31, 818—819. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 243. Min. Abstr. 15, 364. Min. Mag. 1961, 32, 961. Zbl. I, 1962, 116—117 (Ref. Nr. 440).

2. A. A. Moss, Miner. Mag.

Hydropolylithionit, etwa K 10 Gew.-%, Fe 1.1, As 0.68, U 0.11 und HAO 16.6. Gegenüber Zirkon erheblich reicher an H 2 0, aber ärmer an As,

Hydrozirkon — Idait

155

U und Fe. Als Formel von Hydrozirkon wird die oben angeführt« vorgeschlagen, während C. FRO Ν DEL (2) die allgemeine Formel für Hydrozirkone mit Zr(Si0 4 ) 1 _ x (0H) 4X in Vorschlag gebracht hat. Entschieden sind neue Analysen notwendig, um die von COLEMAN (1) gegebene Formel von Hydrozirkon (s. oben) als belegt ansprechen zu können. Hydrozirkon wird von H N 0 3 und HCl — auch in konzentrierter Form — nicht gelöst, im Gegensatz zu Arschinowit (ds. Hdb., Ergbd. II, 660), der schon in verdünnter H N 0 3 und HCl gelöst wird. Name von R. G. COLEMAN et al. (1) Vinter Beziehung auf einen höheren H 2 0-Gehalt bei Zirkon, der eine niedere Dichte und eine niedrigere Lichtbrechung bedingt. Die augenfälligen Beziehungen zu metamikten Zirkonen sowie zur metakolloidalen Varietät von Zirkon (Arschinowit, 1. c.) sind noch offen, d. h., die Charakterisierung von Hydrozirkon ist sichtlich unvollständig, vor allem in bezug auf die ehem. Zus. und auf den Charakter des H 2 0 . Vorkommen als sekundäres, zwischenkörniges Zement einer unverwitterten, schokoladebraunen, uranführenden Arkose des Gas-Hills-Uranium-Distrikts, Wind River-Formation (eozänes Alter), Wyoming, USA, die einen Gehalt von 1—5 Gew.-% Zirkonium zeigt. In Paragenese mit Hydrozirkon tritt im Zement Jarosit auf. Lit.: 1. R. G. COLEMAN und R. C. ERD, U.S. Geol. Sutv. Prof. Paper 1961, Nr. 424-C, Amer. Miner. 1 9 5 3 , 8 8 , 1 0 0 7 — 1 0 1 8 . — Ref.: Min. Abstr. 16,

2 9 7 — 3 0 0 . 2 . C. FRONDEL, 5 4 9 . Sap. 1 9 6 3 , 9 2 , 2 1 2 .

Idait. Cu 5 FeS e (gelegentlich CuS-Überschuß). Hexagonal. Feine bis feinste Einlagerungen im Bornit in Form dünner Täfelchen (bestenfalls 10 μ dick), auch Spindeln. Struktur. Idait ist ein Schichtgitter-Mineral der Raumgruppe D 6 h (?) mit a = 3.90 ± 0.03, c = 16.95 ± 0.12 A. c/a = 4.346. Ζ = 1. Diese Daten gehen auf Pulveraufnahmen der künstlichen Verbindung Cu 6 FeS e zurück, die mit der von Idait identisch ist. Nach R. A . YUND, bei G. FRENZEL (4), und nach R. A . Y U N D (5) liegt für Idait eine hexagonale Einheitszelle mit a = 3.77 7 und c = 11.18 Α (annähernd 2 / 3 von 16.95 A) vor, und zwar mit Ζ = 1, wenn die Formel durch Cu3 38 Fe 0 62 S 4 ausgedrückt wird; FRENZEL betont die Möglichkeit, daß Idaite — wie auch Covellin und Klockmannit — eine Varietät ihrer Struktur mit unterschiedlichem Wert für c zeigen können. R. A. Y U N D (5) gibt für synth. Idait der ehem. Zus. Cu5 5 x Fe x S 6 5 x folgende kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl an: 3.134 (100) 101; 2.818 (80) 102; 1.887 (65) 110; 1.845 (65) 105; 2.792 (60) 004. Phys. H. = 2y2. Spez. Grew. = 4.21 (ber.). Im frischen Bruch bronzefarbig; Farbe ähnlich Bornit, aber nicht anlaufend. Strich schwarz. Metallglanz. Optik. Färb- und Reflexionseindruck: zwischen Rötlichorange und gelbstichigem Grau. Farbton dem frisch polierten gewöhnlichen Bornit nicht unähnlich. Helligkeit mit der Schnittlage wechselnd. In Luft R 0 rötlichorange bis rotbraun, bornitartig, jedoch schwächer reflektierend als normaler Bornit; R e gelbstichiges Hellgrau. Merklich heller als normaler Bornit, schwächer reflektierend als Kupferkies. In ö l im wesentlichen wie in Luft; Bireflexion deutlicher, die Abhängigkeit von der Schnittlage noch auffallender. Anisotropieeffekte bei gekr. Nie. enorm! Farben sehr auffallend: in Diagonalstellung 11*

156

Idait

leuchtend grün, bei solchen mit CuS-Überschuß im allgemeinen etwas blasser bzw. Tendenz nach Messinggelb. Chem. Die ehem. Zus. durch röntgenographische Identität mit synth. Cu 5 FeS 6 ermittelt. Chemisch mit Covellin verwandt. Eine Parallelverwachsung von Idait (Hülle) und Covellin (Kern) erfolgt durch Schmelzen von Idait in einer KCl-LiCl-Schmelze durch 6 Tage bei 420 °C. Synthese. Die Herstellung von Cu 5 FeS 6 erfolgt im Vakuum unter gesättigtem Schwefeldampfdruck bei 380 °C. Die Identität mit Idait wurde durch entsprechende Röntgenaufnahmen erhärtet. Name von G. FRENZEL (1) nach dem Vorkommen auf der Ida-Mine. Nach Ε . N . ELISEEW (2) erinnert Idait nach den literarischen Angaben über seine röntgenographischen und physikalischen Eigenschaften an Covellin; außerdem würden beide Mineralien unter ähnlichen Biidungsbedingungen in der Natur auftreten, so daß der für Idait angegebene Fe-Gehalt (durch Bornit oder Chalkopyrit) nicht genügen würde, um ein neues Mineral in Vorschlag zu bringen. I n einer Entgegnung belegt G. FRENZEL (3) die Selbständigkeit und Gültigkeit von Idait als neues Mineral. Vorkommen. Idait ist ein sehr häufiges, manchmal recht fein dimensioniertes Mineral der Oxidations- und Zementationszone von Kupfererzen, wobei es ein tieftemperiertes Zerfallsprodukt von Bornit darstellt. Häufiger, aber nicht immer vorhandener Begleiter ist Kupferkies. Auffällig ist auch die nicht seltene Vergesellschaftung mit ,,blaubleibendem Covellin". Das „schönste bekanntgewordene Vorkommen" ist auf der I d a - M i n e am K h a n in SW- Afrika. Die weiteren untersuchten Vorkommen sind bezüglich des Auftretens von Idait untereinander ähnlich; als Fundorte werden angegeben: Sommerkahl, Spessart; ? Eisenberg b. Corbach, Waldeck; Saalfeld, Thüringen; Hohenthalschacht b. Eisleben; Herrmannschacht b. Hefta, Eisleben; Kupferberg, Schlesien; Lattevaara a. Torne Träsk, N-Schweden; Svappavaara und Nautanen, schwed. Lappland; Kallmora, Mittelschweden; Langevand im Gebiet des Suldalsvand, südwestl. Norwegen ; Grube Baicolliou b. Grimentz, Val d'Anniviers, Schweiz; Grube Charrier b. La Prugne in Allier, Frankreich; Uran Mine, S. Terras, St. Stephen in Cornwall; Rudabanya, Ungarn; Karhad, Transkaukasien; Nam Ticaret, Schwarzmeerküste; Ihrtem b. Bou Azzer, Südmarokko; Matchless Mine, SW-Afrika; Ugamsis a. Khan, SW-Afrika; Henderson Mine b. Usakos, SW-Afrika; Great Salmon Range, Teslin River Distr., Yukon; Tarvis Township, Algoma Distr., Ontario; Tupper Township, Algoma Distr., Ontario; Hideout Mine, Upper White Canyon, San J u a n Co., U t a h ; Nacozari Mexiko; Grube Sorpresa, Tapacari, Bolivien; Caraiba, Senhor de Bom Fim., Bahia, Brasilien; Moonta Mine, S-Australien. — TSUNEHIKO TAKEUCHI et al. (6) beobachteten Idait in 10 Cu-Lagerstätten von Japan, vor allem auf den Yakuwa-Gruben; Auftreten in der sekundären Anreicherungszone als Zersetzungsprodukt von Bornit und Chalkopyrit, mit Ausnahme von zwei Vorkommen, wo Idait als feines Kristallisationsprodukt, gebildet unter niedrigen Temperatur- und Druckbedingungen, vorliegt. Hypergener Idait ist in kleinen Mengen auch im Bornit enthalten, und zwar zusammen mit Digenit und Chalkopyrit; supergener Idait bildet Gitter, Lamellen und Äderchen in Bornit und Chalkopyrit. In manchen Fällen bildet Idait Filme zwischen Chalkopyrit und Chalkosin, oder er verdrängt Pyrit in Begleitung von Chalkopyrit, Digenit und Covellin.

Idait — Ikait

157

Lit.: 1. G. FRENZEL, N. Jb. Miner., Mh. 1958, 142 (vorl. Mitt.) und Ν. Jb. Miner., Abh. 1959. 93, 87—114. 2. Ε. X. ELISEEW, Sap. U SEE. Miner. Obschtsch. 1960, 89, 128 bis 129. 3. G. FRENZEL, Sap. IFs&s. Miner. Obschtsch. 1960, 89, 490—491. 4. G. FREXZEL, Amer. Miner. 1963, 48, 676—678. 5. RICHARD A. YUND, Am er. Miner. 1963, 48, 672 bis 6 7 6 . 6. TSUXEHIKO TAKEUCHI u n d MATSUO XAMBU, Sei.

Rep.

Tohoku

Univ.,

3rd

Set.

1961, 7, 189—198. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 931. Amer. Miner. 1958, 43, 1219 und 1959, 44, 1327. Aufschl. 1961, 12, 262. Bull. 1959, 82, 233 und 1962, 85, 466. Min. Abstr. 14, 279; Ιό, 460 und 16, 368. Miner. J. Tokyo 1963, 4, 60. Sap. 1959, 88, 309—310.

lgdloit, nahe NaNfc>03 (s. auch L u e s h i t , ds. Ergbd., S. 185). Kubisch. Derbe Massen (bis 1 cm im Durchmesser) und schmale Äderchen (aus zahlreichen isometrischen Körnern zusammengesetzt), aber auch als Umhüllung von Neptunit. Struktur. Pulverdiagramm vom Perowskit-Typus, jedoch mit schwächeren Interferenzen; nach Untersuchungen von H . NEUMANN sind diese identisch mit NaNbOa, das von BORGHILD NILSSE Ν synthetisiert und auf 7 5 0 °C erhitzt wurde. Für ein derartig erhitztes NaNb0 3 ist nach E . A. W O O D ( 2 ) eine Perowskit-Struktur charakteristisch, a = 3.89 Α. lgdloit ist nach H. STRUNZ (Ref. Aufschluß, 1. c.) mit dem oberhalb 640 CC beständigen und mit Perowskit isotypen y-NaNb0 3 isotyp. Phys. Farbe weiß oder blaßgelb. Optik. U. d. M. bestehen die Äderchen aus zahlreichen kleinen isometrischen Körnern; diese sind meist opak, doch in sehr dünnen Schichten auch durchsichtig mit einer rötlichbraunen Farbe. Isotrop, im Kern aber auch öfter anisotrop. Brechungsindex sehr hoch. Im reflektierten Licht weiß. Chem. Nach röntgenographischen Untersuchungen chemisch identisch mit künstlichem NaNb0 3 ; eine chem. Analyse wird für eine spätere Veröffentlichung in Aussicht gestellt. Spektrographisch ist lgdloit nach K . ELLITSGAARD RASMUSSEN reich an Ti, Nb, Na, Al und CA; Spuren von Sr und Ba. Auf seltene Erden wurde nicht geprüft. Nairn für das noch sehr unvollständig gekennzeichnete Mineral von MAet al. (1) nach dem Vorkommen Igdlünguaq, SW-Grönland; eine frühere Bezeichnung war „weißes Mineral". S. auch L u e s h i t (ds. Ergbd., S. 185). RIANNE D A N 0

Vorkommen in rekristallisierten Einschlüssen von Naujait im Lujavrit bei Igdlünguaq, Grönland; in Paragenese mit Neptunit (diesen umhüllend oder als Einschluß), Analcim und Eudialyt; Verwachsungen mit Epistolit, seltener mit Zinkblende. Beobachtet auch in einzelnen Körnern im Naujait von Kangerdluarssuk, aber auch im verwitterten Lujavrit von Tugtup agtakörfia, Grönland. Lit.: 1. MARIANNE DANQ u n d HENNING SORENSEN, Meddelelser om Granland, 162, NR. 5 , 2 5 — 2 7 . 2. E . A . WOOD, Acta Cryst. 1 9 5 1 , 4 , 3 5 3 — 3 6 2 . — Ref.: ds.

Ergbd. II, 931. Amer. Miner. Sap. 1 9 6 1 . 90, 9 5 .

1959, 44, 1327. Aufschi.

1962, 13, 16. Bull.

1959, Hdb.,

1962, 85, 464.

Ikait. CaC03 · 6H 2 0. Monoklin nach Lit. 2 und 3. Weiße, kalkähnliche Riffe bildend. Struktur. Keine Angaben.

158

Ikait — Ikunolith

Phys. H. um 2. Spez. Gew. = 1.77 (künstl. Produkt). Farblos, weiß oder grauweiß. Optik. Zweiachsig, neg. η α ~ 1.455, n^ ~ 1.538, η v ~ 1.545 ; 2 V mittelgroß (nicht gem.). Deutliche Achsendispersion. Die opt. Eigenschaften nahe jenen, die von J . JOHNSTON et al. (2) für künstliches CaC0 3 · 6 H 2 0 angegeben wurden, nämlich: n e = 1.460, n ß = 1.535, η , = 1.545. 2V = 38°. Opt. A.E. (010). n y /c = 1 7 ± 2 ° . Chem. Eine Analyse der bei 135 °C getrockneten Probe mit einem Gewichtsverlust von 54.8% ergab: Ca 39.3, Mg 0.46, Gl.-Verl. 44.4%. Diese Werte sollen der Zusammensetzung des Calciumhexahydrats (theoretische Werte: CaO 26.94, C0 2 21.15, H 2 0 51.91 bzw. Ca 40.0, Mg 0.0, Glühverl. 44.0) entsprechen. Über die Hydrate des Calciumcarbonats s. Lit. 3. Name für das noch ungenau gekennzeichnete Mineral von H A N S PAUL Υ (1) nach dem Vorkommen im inneren Teil des Ika-Fjordes, 8 km südlich von Ivigtut, Grönland, und zwar in weißen, kalkähnlichen Riffen von säulenförmiger Begrenzung (2—3 m hoch, 20—30 cm im Durchmesser), die als Pfeiler bis zu % m unter den Wasserspiegel ragen; im Bruch sind sie dicht; sie erscheinen bedeckt von einer härteren, porösen Rinde (1—2 cm dick), die aus kleinen, glänzenden Kristallen besteht. Die Temperatur an der Basis der Säulen wurde mit 3°C, auf den Spitzen mit 7°C gemessen. Die Proben, von einem Froschmann gesammelt, wurden in einem Eisschrank bei 4 °C aufbewahrt. Lit.: 1. HANS PAULY, Naturens

Verden, Juni 1963, 168—171 und 186—192. 2. J.

JOHNSTON, Η. E . MERWIN und E. D . WILLIAMSON, Amer. J. Sei. 1916, 41, 473—512.

3. F. KRAUSS und W. SCHRIEVER, Z. anorg. allgem. Chem. 1930, 188, 259—273. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 439. Sap. 1964, 93, 450.

Ikunolith. Bi 4 (S,Se) 3 . Ηexagonal-rhomboedrisch. Derb, unregelmäßig geformte Körner. Struktur. Nach LAUE- und Schwenkaufnahmen ditrigonal-rhomboedrische Raumgruppe D° d —R3m. a^, = 13.28 Α, α = 18°00'. Ζ = 1. Hexagonales Gitter mit a = 5.14, c = 39.19 A; c/a = 9.443. Ζ = 3. Die wichtigsten Röntgen-d-Werte mit (I) und hkl: 3.022 (100) 017; 4.34 (50) 009\ 2.205 (30) 10.14; 6.56 (20) 006; 3.536 (20) 102; 2.076 (20) 110; 1.865 (20) 00.21. Die Schichtgitterstruktur, die aus Einzelkristallaufnahmen ermittelt wurde, ist nahe verwandt mit jener anderer rhomboedrischer Wismutchalkogenide, vor allem mit jener von J o s e i t A, Bi 4 TeS 2 (ds. Hdb., Ergbd. II, 184—185). Die Struktur besteht aus hexagonal gepackten Schichten von S (mit zufälliger Vertretung durch Se im Verhältnis S: Se = 92:8) und von Bi in der Folge Sx, Bi 2 , S 2 , B i r Biv S 2 , Bi2, Sv Bi 2 , S 2 , Bix, B i ^ . . Parameter: S 1 = (0, 0, 0), Bix = (0. 0, 0.142), Bi 2 = (0, 0, 0.287), S 2 = (0, 0, 0.426). Entfernung der Atome: S x —Bi 2 = 3.01 A, S 2 —Bi 2 = 3.01 A, S 2 —Bi x = 3.08 A, B^—Bi 2 = 3.10 A. Auf die Homöotypie von Ikunolith, Platynit und Laitakarit verweist in einer eigenen Arbeit H. STRUNZ (2). Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (0001). Duktil und sehr biegsam. II. = 2. Spez. Grew. = 7.8 (gem.), 7.97 (ber.). Farbe bleigrau. Strich dunkelgrau. Metallglanz.

159

Ikunolith — Imgreit

Optik. Nahezu isotrop in Basisschnitten, schwach anisotrop in den anderen Schnitten (bleigrau bis grau). Im Anschliff weiß mit schwachem, kremfarbigem Stich. Chem. Eine ehem. Analyse von T . K A T S U R A an geringen Mengen sorgfältig ausgesuchten Materials ergab die Werte unter I ; I I nach Abzug der Beimengungen; I I I . Theoretische Werte für Bi 4 (S,Se) 3 .

I II III

Bi

S

Se

Rest

Summe

79.69 87.99 88.67

8.89 9.82 9.32

1.98 2.19 2.01

[9.44]

100.00 100.00 100.00

Rest = Ferberit + Quarz.

Spektrographisch wurden geringe Mengen von Ag und Te (wahrscheinlich weniger als 0.1%) bestimmt. Aus der Analyse resultiert die Formel ^3.79(82.76^0.24)3.00 °der nahe Bi 4 (S,Se) 3 mit S:Se = 92:8. Ikunolith gehört in die Gruppe der Wismutchalkogenide mit dem Verhältnis Bi:(S,Se,Te) = 4 : 3 . — Wird von H N 0 3 (1:1)- und FeCl 3 -Lösung geätzt. Name von A K I R A K A T O nach dem Fundort· in der I k u n o - M i n e . Vorkommen in Quarzadern der Ikuno-Mine, Ilyögo-Präfektur, Japan, vergesellschaftet mit Ferberit, Wismut, Bismuthinit und etwas Cassiterit. Einen bleihaltigen Ikunolith beschreibt N. L. MARKHAM (3) (s. ds. Ergbd., S. 43) von Kingsgate, New South Wales. Lit.: 1. AKIRA KATO, Miner. J. {Japan) 1959, 2, Nr. 6, 397—407. 2. H. STRUNZ, N. Jb. Miner., Mh. 1963, Nr. 7, 154—157. 3. N. L. MARKHAM, Am er. Miner. 1962, 47, 1431—1434. — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45, 477—478. Aufschi. 1961, 12, 261. Bull. 1961, 84,207. Min. Abstr. 15,43. Sap. 1961, 90, 439. Zbl. 1,1960,462—463 (Ref. Xr. 1545).

Ikunolith, bleihaltiger. (Bi,Pb) 3 82 (S,Se,Te) 3 : s. b l e i h a l t i g e r I k u n o l i t h , ds. Ergbd., S. 43. Imgreit. Nahe NiTe. Ditrigonal-skalenoedrisch. Unregelmäßig geformte Körner von 0.06—0.1 mm Größe als Einschlüsse in Hessit. Struktur. Ein Glied der isomorphen Mischkristallreihe zwischen NiTe (a = 3.97, c = 5.36 A) undNiTe 2 —Melonit —(a = 3.87, c = 5.31 A). Ein Pulverdiagramm mit 23 Interferenzlinien zeigt nach Abzug der Hessit-Linien folgende Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 2.88 (10), 1.964 (5), 1.588 (5), 3.10 (3), 2.09 (3), 1.397 (3), 1.252 (3), 1.105 (3) und 1.041 (3). Im Vergleich hierzu haben Melonit: 2.81 (10), 1.544 (6), 1.912 (5) und 2.63 (3); NiTe: 2.84 (10), 2.10 (7), 1.56 (7), 1.97 (5), 1.26 (5), 1.05 (5), 1.045 (5), 1.16 (4), 1.62 (3), 1.23 (3) und 1.020 (3). Phys. H. = 210—220 kg/mm 2 . Farbe blaßrosa. Optik. Reflexionsvermögen nach I. S. W O L Y N S K I J in Luft (hellgelb) 52.4%, in Immersion 41.1%. Schwache Doppelbrechung. Relief deutlich. Polierfähigkeit gut. Koeffizient der Härte-Anisotropie 1.13, während Melonit einen solchen von 77—137 bzw. 1.40—1.50 besitzt.

160

Imgreit — Indit

Chem. Eine mikrospektrographische Analyse zeigte Ni und Te (keine Zahlenangaben). — Legierungen der Zusammensetzung NiTe2, NiTe1>75, NiTe 1 1 5 und NiTe wurden durch Schmelzen bei 1400 °C im Vakuum erzielt. Die Eigenschaften von Imgreit stehen nahe jenen der Legierung NiTe. Name von Ο . E. J U S C H K O - S A C H A R O W A nach den Initialbuchstaben von Inst. Miner. Geochim. Kristallochim. Redkich Elementow (IMGRE). Nach M . F L E I S C H E S (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ist der Name überflüssig, weil Imgreit ein durch Te-Mangel ausgezeichnetes Glied der Serie fester Lösungen von Melonit (ds. Hdb., I, 1, 712) darstellt. Vorkommen als Einschluß in Hessit auf der Nittis-Kumushja-Lagerstätte von Kupfer und Nickel in der Montschegorsk-Region als Produkt einer späten Genese, vergesellschaftet mit Sylvanit, Calaverit und anderen Telluriden. Lit.: Ο. Ε . JUSCHKO-SACHAROWA, Pokl. Akad. Nauk SSSR, 1 9 6 4 , 1 5 4 , 6 1 3 — 6 1 4 . — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 1151. Min. Abstr. 16, 647.

Imogolith. Formel unbekannt. Nach elektronenmikroskopischen Aufnahmen faserige Partikel von 100—200 Α im Durchmesser. Struktur. Imogolith wird eine geordnetere Struktur als Allophan — Aluminiumsilikat mit Al:Si = 1:1, röntgenamorph — zugesprochen, wobei die chemischen und physikalischen Eigenschaften noch unbekannt sind. Chem. Keine Angaben. Imogolith zeigt eine Dispersion nur in sauren Medien, während Allophan eine solche sowohl in sauren als auch in alkalischen Medien besitzt; außerdem haben die Allophane eine voluminösere Ausflockung. Name von N A G A N O R I Y O S H I N A G A et al. nach dem Vorkommen in einem als „Imogo" bezeichneten bräunlichgelben Aschenboden (Ando soils); das Studium der Tonmineralfraktion erschloß neben Quarz, Cristobalit, Gibbsit und Vermiculit bzw. Chlorit-Vermiculit noch die Anwesenheit von Allophan und des neuen Minerals. Die bisherigen Daten sind so unvollständig, daß ein neuer Mineralname als absolut ungerechtfertigt erscheint. Lit.: NAGANORI YOSHINAGA und SHIGENORI AOMINE, Soil Sei. and Plant Nutrition {Japan), 1962, 8, NR. 3, 114^121. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 434. Bull. 1964, 87, 113—114.

Indit. FeIn 2 S 4 . Kubisch. Kleine Körner, meist kleiner als 0.2 mm, selten bis 0.5 mm im Durchmesser. Struktur. Raumgruppe Fd3m. a = 10.62 ± 0.01 Α. Ζ = 8. Die wichtigsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I) und hkl: 3.20 (10) 311; 1.877 (9) 440; 1.085 (8) 844; 2.05 (7) 511, 333; 1.028 (7) 773; 3.76 (5) 220; 1.384 (5) 731 und 1.228 (5) 751, 555. Das Pulverdiagramm steht in weitgehender Übereinstimmung mit dem von H . H A H N et al. (2) für synthetisches FeIn 2 S 4 gegebenen. Strukturell ist Indit analog Daubreelith — FeCr a S 4 — (ds. Hdb., I, 1, 958). Phys. Wird von einer Stahlnadel geritzt. Mikroh. = 309 kg/mm 2 . Spez. Gew. = 4.78 (gem.), 4.56 (ber.). Optik. Im reflektierten Licht isotrop, Farbe weiß. Reflexionsvermögen25 F 0>27 ) li6i! · 1.15S, in der vereinfachten Form die oben angeführte. Eine spektrographische Analyse erschloß 0.n% Nb und Sr, 0.0n% Zr und V, 0.00n% Cu. J u . A. BALASCHOW fand 0.77% seit. Erden mit La:Ce = 2 : 1 . Die resultierende Formel steht nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner. 1962, 47, 806) nicht im Gleichgewicht; eine entsprechendere Gruppierung der Ionen würde durch nachfolgende Formel vorliegen: (Ba 3 6 9 K 0 20 Ca 0 03)4.08(^2.96-^0.06 Feg+nFe^oMgo ^Mnfl ^ g 6 9 Si 4 0 ] 8 (0H,F) 1 - 5 · 1.15Na 2 S0 4 . Innelit enthält unter den bisher bekannten Ba-Silikaten die größte Ba-Menge. — Die DTAKurve zeigt eine endotherme Spitze bei 915—945 °C. — In HCl, H N 0 3 und H 2 S 0 4 nahezu unlöslich. Name zunächst von J u . A. BALASCHOW et al. (1) vorgeschlagen und dann von S. M . KRAWTSCHENKO et al. ( 2 ) übernommen; Innelit leitet sich von I n n e l i , der jakutischen Bezeichnung für den Inagli-Fluß, ab und hat damit Bezug auf den Fundort. Vorkommen in Aegirin-Eckermannit-Mikroklin-Pegmatiten, die Dunite des Inagli-Massivs, S-Jakutien, 45 km westlich vom Aldan-Gebirge, schneiden. Das Auftreten von Innelit ist auf Natrolith-Drusen und oft auf miarolithische Hohlräume gebunden. I n Paragenese sind Natrolith, Albit, Ramsayit und Batisit. Vorkommen auch in zerdrückten Pulaskiten von Inagli und in zerdrückten Shonkiniten des Jakutischen Massivs. Lit.: 1. J u . A. BALASCHOW und N. W. TURANSKAJA, Geochim. 1960, Nr. 7, 618—623. 2. S. M. KRAWTSCHENKO, Ε . B . WLASOWA, Μ. E . KASAKOWA, W. W. ILJUCHIN u n d Κ . K . ABRASCHEW, Dokl. Alcad. Naulc SSSR, 1961, 141, 1 1 9 8 — 1 1 9 9 , in engl. Ubersetzung in

Doklady Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1961, 141. 1297—1298. — Ref.: Amer. Miner. 1961. 46, 769 und 1962, 47, 805—806. Bull. 1962, 8», 464. Min. Abstr. 15. 542. Sap. 1962, 91, 201 und 1963, 9 2 , 209.

Intermediärcordierit. Name bei F. A N G E L (Ref. Zbl., 1. c.) in einer Besprechung der Arbeit von W. SCHREYER et al. über „Cordierites. The structural state of cordierite and the dependence on environmental conditions", in der gezeigt wird, daß ein Intermediärcordierit in einem Hebriden-Buchit gefunden wurde, wo thermische Fig.29. Iranit-Knstall

Metamorphose, ausgehend v o n hochgestiegener,

basischer Intrusion, eine Arkose erfaßt h a t ; vgl. H o c h c o r d i e r i t (ds. Ergbd., S. 138) und T i e f c o r d i e r i t (ds. Ergbd.). Lit.: W. SCHREYER und J. F. SCHAIRER, Ann. Rep. Geophys. Labor. Carnegie Inst. Washington 1959—1960, 85—90. — Ref.: Zbl. II, 1961, 682 (Ref. Nr. 2003).

Iranit. PbCr0 4 · H 2 0 . Triklin. a : b : c = 1.08:1:1.06. α = 105°, β = 66°, γ = 109°. Kristalle kleiner als 0.5 mm lang. Unter den beobachteten Flächen sind (101), (001), (102), (100), (010) und (Oll) (s. Fig.29). Winkel s. S. 163, Tabelle. Bisher keine Zwillinge beobachtet. Struktur. Raumgruppe CJ—PI. Nach WEISSENBERG-Aufnahmen ist Iranit triklin mit a = 10.02, b = 9.54, c = 9.89 mit jeweils ± 0.02 Α. α = 104 °30' (zuerst in Lit. 1 = 104°54'), β = 6 6 ° (zuerst 65° 40'), γ = 108°30' (zuerst

Iranit

163

Indizes

φ

ρ

(100) (101) (001) (102) (100) (01 ί) (010) (010)

352° 317 282 252 172 125 23 23

90° 90 90 90 90 225 329 149

109°30'). a :b:c = 1.05:1:1.04. Ζ = 8. Die stärksten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und AH: 3.60 (10) 120, 121, 210; 3.49 (10) 201, 102; 3.28 (10) 112,113; 3.18 (10) 131, 103, 312; 3.08 (10) 211; 4.84 (8) 211, Oil ; 4.42 (8) 200, 3.93 (8) 101, 221; 3.44 (8) 210; 3.39 (8) 022; 4.68 (5) 201; 2.93 (δ) 013, 031; 2.78 (5) 220,122, 313. Phys. Spez. Gew. = 5.8 (ber.). Safrangelb, glasglänzend. Optik. Zweiachsig, Char, nicht angeführt. Ein Brechungsindex η = 2.25 bis 2.30, ein anderer = 2.40—2.50. A.E. (100). 2 V sehr groß. Auslöschung 5° zur Längsrichtung. Pleochroismus auf (100): bräunlichorange entlang der Längsrichtung, gelborange senkrecht dazu. Chem. Nach röntgenspektrographischen und mikrochemischen Analysen nur Pb und Cr; keine Spur von C0 2 . Bestimmungen mit einer elektronischen Mikrosonde ergaben die Werte unter I; unter II die theoretischen Werte für PbCr0 4 · H 2 0.

I II

PbO

Cr0 3

H2O

Summe

66.2

28.8

100.0

65.359

29.325

5 (als Differ.) 5.28

100.000

Iranit ist löslich in warmer Na2C03-Lösung. Name von P. BARIAND (1) und P. BARI AND und P. H E B P I N (2) nach dem Ursprungsland Iran. Vorkommen in sehr geringen Mengen in der ehem. Sebarz-Mine, etwa 40 km nordwestlich Anarak, Zentral-Iran. Auftreten in mineralisierten quarzitischen Spalten in Serpentin, vergesellschaftet mit Dioptas, Fornacit und anderen sekundären Bleichromaten. Lit.: 1. P. BARIAND, Bull. Soc. frang. Min. Crist. 1963, 86, 43. 2. P. BARIAND und P. HERPIN, Bull. 1. c. 133—135. — Ref.: Amet. Miner. 1963, 48, 1417. Min. Abstr. 16,

374. Sap. 1964, 93, 454-^55. Ishiganeit. 4Mn0 2 · RO · HaO (R = Mn 2+ , Ba, Mg). Dichte bis lockere Aggregate. Struktur. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 2.40 (10), 3.1 (7), 4.9 (6). 2.1 (5), 7.3 (4). Phys. H. = 5—6. Farbe grauschwarz bis schwarz. Strich bräunlich-schwarz. Halbmetallischer Glanz. Opak. Chem. Eine chem. Anal, ergab nach Yu. HARIYA (2): MnO 60.11, Ο 11.82, Si0 2 7.50, BaO 0.81, MgO 0.43, CaO Sp., A1203 8.20, Fe 2 0 3 0.55, H 2 0 + 1.44. H 2 0" 4.02, Summe

164

Isostannin — Itoit

Resultierende Formel s. oben. Ishiganeit besteht demnach hauptsächlich aus einer Psilomelan-Phase. Synthese. Künstlicher Iahiganeit konnte durch Reaktionen von konz. H N 0 3 auf MnS0 4 bei Zusatz von KC103 oder durch Oxidation der gleichen Lösung durch eine Mischung von KMn0 4 und KC103 erhalten werden. Name von K. KANI et al. (1) nach dem Vorkommen auf der Ishigane-Mine, Aichi-Präf., Japan; Auftreten in der Verwitterungszone von Rhodochrosit- und Rhodonit-Lagerstätten innerhalb paläozoischer Formationen dieser Mine. 94.88%.

Nach Darlegungen von Yu H A R I Y A (2) hat M . N A M B U et al. (3) gezeigt, daß natürlicher und künstlicher Ishiganeit in guter Übereinstimmung mit a-MnO a stehen. Yu H A R I Y A (2) konnte aber nach eigenen röntgenographischen Untersuchungen am Material, gesammelt von Z. H A R A D A , bestimmen, daß I s h i g a n e i t ein G e m e n g e von Kryptomelan und Birnessit ist. Lit.: 1. Κ . K A N I und T . TANAKA, Bull. Electrochem. Lab. Japan, 1 9 3 7 , 1, 4 5 9 — 4 9 7 , 5 5 3 — 5 5 5 und 1 9 3 8 , 2, 1 9 — 2 1 und 2 9 1 — 2 9 5 . 2 . Y u HARIYA, Amer. Miner. 1 9 6 3 , 4 8 , 9 5 2 — 9 5 4 . 3. Μ. NAMBU und K. OKADA, Journ. Soc. Earth Sei. Amat. Japan 1 9 6 1 , 12, 2 4 9 — 2 5 8 und Journ. Japan. Assoc. Miner. Petr. Econ. Geol. 1 9 6 2 , 4 8 , 7 6 . — Bef.: Bull. J964, 8 7 , 4 6 5 . Miner. Mag. 1964, 3 3 , 1 1 3 9 . Sap. 1 9 6 4 , 87, 4 6 5 .

Isostannin (H. S T R U N Z , Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 95) = I s o s t a n n i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 731). Itoit. Pb 3 [Ge0 2 (0H) 2 (S0 4 ) 2 ] oder vereinfacht Pb[(Se,G)(0,0H) 4 ] mit [S0 4 ]:[Ge0 2 (0H) 2 ] = 2 : 1 . Orthorhombisch. Sehr feinkörnig. Struktur. Pulverdiagramm identisch mit dem von Anglesit und dem auf etwa 300 °C erhitzten Fleischerit (vgl. ds. Ergbd., S. 109). a = 8.47, b = 5.38, c = 6.94 Ä; a : b : c = 1.574:1:1.290. Ζ = 4. Die wichtigsten Röntgen-dWerte (A) eines Pulverdiagramms mit (I): 2.065 (10), 3.326 (9), 3.003 (9), 4.240 (8), 2.027 (8), 3.209 (7), 3.794 (6), 3.604 (6), 2.755 (6), 2.691 (6), 1.791 (5), 1.701 (5), 1.622 (5). Phys. Eine Spaltbarkeit nicht erkennbar. Spez. Gew. (ber.) = 6.67. Weiß, mit gutem Seidenglanz. Optik. U. d. M. die für Fleischerit charakteristischen Formen, jedoch optisch nicht einheitlich, sondern ein sehr feinkörniges Gemenge mit Aggregatpolarisation. Farblos, durchsichtig. Mittlerer Brechungöindex η = 1.84—1.85. Chem. Eine qualitative Analyse ergab die Anwesenheit von Pb, Ge und S0 4 ; ein gleiches Ergebnis zeigt eine Spektralanalyse des durch feines Pulverisieren oder durch Erhitzung von Fleischerit erhaltenen Umwandlungsproduktes. Nachdem dieses Umwandlungsprodukt weder röntgenographisch noch optisch eine weitere Phase erkennen läßt und da für das Natur- wie für das Kunstprodukt auf Grund einer qualitativen Analyse das Germanium in der vierwertigen Oxidationsstufe vorliegt, müssen in der Formel P b : Ge 4+ : S0 4 im gleichen Verhältnis wie im Fleischerit stehen, also im Verhältnis 3:1:2. Chemisch ist also Itoit ein Anglesit, in welchem 1 j 3 der [S0 4 ]~ 2 -Tetraeder durch [Ge0 2 (0H) 2 ]~ 2 Tetraeder ersetzt wird. Fleischerit kann durch mechanische oder thermische Beeinflussung in Luft nach folgender Gleichung in Itoit übergeführt werden: Pb 3 Ge 2 + [(0H) 4 |(S0 4 ) 2 ] · 4 H 2 0 + y 2 0 2 Pb 3 [(Ge*+0 2 (0H) 2 (S0 4 ) 2 ] + 5 H 2 0 . Name von C. F R O N D E L und H . S T R U N Z zu Ehren von Prof. T E I - I C H I I T O , Univ. Tokyo.

Itoit — Ixiolit

165

Vorkommen. Feinkörnige pseudomorphe Umwandlungsprodukte von Fleischerit in der oberen Oxidationszone der germaniurnreichen Kupfer-, Blei-, Zinklagerstätte Tsumeb in SW-Afrika. Lit.: C. FRONDEL und H . STRUNTZ, N. Jb. Miner., Mh. 1960, 1 3 2 — 1 4 2 . — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 931. Amer. Miner. 1960, 45, 1313. Aufschi. 1963, 14. 191. Bull. 1961. 84, 207. Min. Abstr. 15, 4 3 . Sap. 1961, 90, 100. Zbl. I, 1960, 4 7 2 (Ref. Nr. 1578). Ittrobetafit (Ref. Sap. 1963, 92, 570) = Y t t r o b e t a f i t (ds. Ergbd.). Ixiolit. Nach Ε . H . N I C K E L et al. ( 1 und 2 ) kann I x i o l i t (ds. Hdb., I, 4 . 2 , 1441 und 1442) kein diskreditiertes Mineral sein (vgl. ds. Hdb., Ergbd. I I . 5 6 1 — 5 6 2 ) , sondern es ist nach Untersuchungen typischerProben von Skogböle. Kimito, Finnland, eine gültige Mineralart mit folgenden charakteristischen Eigenschaften: (Ta, Fe, Sn, Nb, Mn) 4 0 8 . Orthorhombisch. Unregelmäßige Körner, Kristalle selten. An einem Kristall konnten beobachtet werden (im Vergleich zur Bezeichnung von N O R D E N S K I Ö L D ) : NORDENSKIÖLD

a

b

c

m

1

Ρ

NICKEL e t al. (2)

010

001

100

012

130

112

Winkel: 100 : 130 = 75°, 100:112 = 67°. Struktur. Nach (2); die Angaben in (1) sind von diesen abweichend. Raumgruppe DJ^ — P c a n . An zwei Proben wurden bestimmt: a = 5.731 bzw. 5.738, b = 4.742 bzw. 4.747, c = 5.152 bzw. 5.163 Α. Ζ = 1. Die Einheitszeit von Ixiolit kann als Unterzelle (subcell) von Columbit-Tantalit betrachtet werden, und zwar mit untereinander ähnlichen Parametern, ausgenommen für die bDimension, die nur ein Drittel des entsprechenden b-Parameters von Tantalit ist. Im Columbit-Tantalit sind die A(Fe, Mn) und B(Nb,Ta) Ionen geordnet, während die Kationen im Ixiolit ungeordnet erscheinen; Ixiolit wäre demnach eine „disordered form" von Columbit. —Wichtigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 2.98 (100) 111 \ 3.65 (32) 110; 1.459 (29) 203, 131, 312·, 1.722 (24) 221; nach Erhitzung auf 950 °C gab Ixiolit einige zusätzliche (o) Interferenzlinien, aber im allgemeinen verminderte Intensitäten; die kräftigsten Röntgend-Werte: 2.95 (100), 3.62 (50), 2.49 (20). Chem. Eine neue Analyse von Ixiolit von Skogböle ergab nach R . C. (2): T a 2 0 5 61.47, N 2 0 5 10.50, T i 0 2 0.38, FeO 8.08, M N O 5,40. S n 0 2 12.27, CaO 0.11, A1 2 0 3 0.16, Z r 0 2 0.60, W 0 3 0.30, CuO —, S i 0 2 0.12, H 2 0 " 0.08, H 2 0 + 0.16, Summe 99.63%. Resultierende Formel MCADAM

'^ a i.75^ ,e o.7i® n o.5i^b 0

50

Mn 0 > 4 8 Zr 0

03

Ti 0

03

W0

01

O7

98

oder verallgemeinert: X 4 0 8 . Spez. Gew. = 7.392 (ber.). Eine halbquantitative Spektralanalyse von Ε . M. K R A N C K erschloß: Ta Hauptkomponente, Nb 2 % , Sn 5, Fe 4, Mn 3, Zr 0.6, Ti 0.3, Mg 0.4, Ca Sp., Si 0.2. Lit.: 1. Ε . H . N I C K E L und J . F . ROWLAND, Ann. Meet. Geol. Soc. usw. 1962, 1 1 1 A . 2 . Ε . H . NICKEL, J . F . ROWLAND und R . C. MCADAM, Amer. Miner. 1963, 48, 9 6 1 — 9 7 9 .

166

Jalindit — Jimboit

Jalindit. Im Ref. Sap. 1964, 93, 447 die phonetische Transkription des russischen Mineralnamens D s h a l i n d i t (s. ds. Ergbd., S. 91) ins Englische. Janschajngchit. Im Ref. Sap. 1961, 90, 108 die russische phonetische Schreibweise für das Mineral Y a n s h y n s h i t (s. ds. Ergbd.). Jemchuznikovit. Im Ref. Sap. 1962, 91, 204 und 1964, 93, 457—458 die englische phonetische Schreibweise für das Mineral S h e m t s c h u s h n i k o w i t (s. ds. Ergbd.). Jimboit. Mn3(B03)2. Orthorhombisch. Aggregate xenomorpher Körner (bis 5 mm lang). Zwillings- und Verwachsungsebene nach mikr. Bestimmungen (101) ; Gleitzwillinge gelegentlich beobachtet. Struktur. Nach Weißenberg-Aufnahmen an Spaltstücken orthorhombisch. Raumgruppe D*^—Pnnm oder C*^—Pnn2; erstere Raumgruppe wahrscheinlicher, weil eine Piezoelektrizität fehlt. Aus dem Pulverdiagramm errechnen sich die Gitterkonstanten a = 5.640, b = 8.715, c = 4.637 A. a :b :c = 0.6490 : 1:0.5327. Synthetisches Material, gebildet nach Erhitzung von MnC03, B 2 0 3 und KHF 2 auf 700°C für 30', gab: a = 5.672, b = 8.744, c = 4.661 Ä. a:b:c = 0.6487:1:0.5331. Die stärksten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I) und hkl: 2.33 (100) 211; 2.77 (90) 121; 4.09 (70) 011; 1.580 (70) 330; 3.59 (60) 101; 2.59 (50) 130 und 1.791 (50) 202. Phys. Spaltbarkeit nach (110) vollkommen; nach (101) Absonderung. H. = 5.5. Spez. Gew. = 3.98 (pyknom. gem.), 4.00 (ber.). Farbe hellrötlichbraun, in dünnen Schichten fast farblos und durchsichtig. Glasglanz. Nicht piezoelektrisch. Optik. Zweiachsig, pos. n e = 1.792, nß = 1.794, n y = 1.821. A.E. (010), n e = a, nj3 = b, n y = c. 2 V = 35 r > v. U. d. M. farblos und Verzwillingung beobachtbar. Chem. Nach einer mikrochem. Analyse von J. Ιτο an Material, das kleine Einschlüsse von Rhodochrosit, Tephroit und Galaxit enthielt; B 2 0 3 18.6, C0 2 6.1, Si0 2 3.3, MnO 65.3, MgO 3.3, FeO 1.6, CaO 0.5, A1203 0.1, H 2 0 0.1, Uni. I.4, Summe: 100.3 %. Nach Abzug der chem. Zus. der Beimengungen bzw. nach Abzug von C0 2 , Si0 2 , CaO und A1203 und geringen Mengen von MnO, MgO und FeO resultiert die Formel (Mn2 67Mg0 ^Fe,, 06)2 ^Bg 02O6 Jimboit ist das Mn-Analogon zu K o t o i t , Mg 3 (B0 3 ) 2 (ds. Hdb.,' Ergb. II, 200—201). — Löslich in HCl, HNOa und H 2 S0 4 . Synthese s. unter Struktur. Name von T. Watanabe et al. zu Ehren des verstorbenen Prof. Kotora Jimbo, Begründer des Miner. Inst. d. Univ. Tokyo. Vorkommen in gebänderten Mangan-Carbonaten auf der 18. Sohle der KasoMine, unweit der Stadt Kanuma (etwa 100 km ndl. von Tokyo), Präfektur Tochigi, Japan, und zwar entweder feine Aggregate von Rhodochrosit und Tephroit verdrängend oder gelegentlich in Äderchen, die Jakobsitbänder durchschneiden; in Paragenese sind Rhodochrosit, Galaxit, Jakobsit, Tephroit, Alabandit, Pyrrhotin und Chalkopyrit. Jimboit ist wahrscheinlich durch metasomatische Reaktionen von B 2 0 3 mit Rhodochrosit gebildet.

Jimboit — Kalistrontit

167

Lit.: TAKEO W A T A N A B E , A K I R A K A T O , TAKEO MATSTJMOTO und J U N ITO, Proc. Japan. Acad. 1963, 39, 170—175. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1416—1417. Bull. 1964, 87, 110. Min. Abstr. 16, 547—548. Sap. 1964, 93, 547—548.

Jiningit. (Ca,Th,SE,Pb,U) 3 (Fe,Al) 2 (Si,Al,P,V) 2 0 12 · 3H s O. Phys. Die physikalischen Eigenschaften werden als analog zu T h o r i t (ds. Hdb., I, 2, 1671) angegeben. Spez. Gew. =4.0188. Farbe rötlichbraun, wenn erhitzt, gelb. Chem. Eine ehem. Analyse ergab: Si0 2 7.13, P 2 0 5 6.08, V 2 0 5 0.97, Th0 2 44.83, U 3 0 8 0.46, Zr0 2 0.95, SE 2 0 3 1.84, PbO 0.52, CaO 7.43, MgO 0.49, MnO Sp-, Fe 2 0 3 17.28, A1203 1.48, H 2 0+ 7.05, H 2 0 2.84, Summe 99.35%. Nach CHENG-CHI K U O eine Varietät von Thorit. Nach I. D . BORNEMAN-STAR YNKEWITSCH (Ref. Sap., 1. c.) führt die Analyse zu der oben angeführten Formel, die sich deutlich von jener von Thorit unterscheidet. — Löslich in heißer Phosphorsäure; die gelbe Lösung wird nach Abkühlung klar. Name von CHENG-CHI KUO, doch fehlt ein Hinweis auf die Ableitung; vielleicht Bezug auf den Fundort. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) und anderen Referenten ein überflüssiger Name für eine Abart von Thorit oder Thorogummit (s. aber unter Chem.). Für jeden Fall ist das neue Mineral noch unvollständig charakterisiert. Vorkommen in einem Muskovit-Pegmatit der Inneren Mongolei, in Paragenese mit Zirkon, Mikroklin, Quarz, Muskovit, Granat und Thorianit. Lit.: CHENG-CHI Kuo, Kexue Tongbao (Scientia) 1959, Nr. 6, 206—207. — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45. 755. Bull. 1960, 83, 310. Min. Abstr. 15, 363. Miner. Mag. 1961, 32,963. Sap. 1961, 90, 108.

Jujukulit. Im Ref. Sap. 1959, 88, 309 die phonetische Translation des russischen Mineralnamens D s h u l u k u l i t (s. ds. Ergbd., S. 92) ins Englische. Kadmoselit (Ref. Sap. 1963, 92, 576) = C a d m o s e l i t (Ergbd. II, S. 675). Kafetit (Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1959,88,444) = C a f e t i t (ds. Ergbd., S. 50). Kalistrontit. K 2 Sr(S0 4 ) 2 . Hexagonal-rhomboedrisch. Prismatische Einzelkristalle 15—20 mm lang, hexagonale Blättchen bis 22 mm im Durchmesser. Struktur. Nach LAUE- und Drehkristallaufnahmen trigonal mit a = 5.45 ± 0.03, c = 20.7 ± 0.1 kX. a:c = 1:3.79. Ζ = 3. Die kräftigsten Röntgen-dWerte zweier Pulverdiagramme mit (I) und hkil: 3.12—3.14 (10) 1015; 1.904 (9,7) 101.10-, 2.73 (8,6) 1120; 1.236—1.238 (8^5) 2247; 1.041—1.042 (7,3b) 314.12; 2.06—2.0ö (6,5) 2025; 1.109 (6,2b) 314.10. — Isostrukturell mit Palmierit, (K,Na) 2 Pb(S0 4 ) 2 (ds. Hdb., I, 3.2, 3698 und 3730); von diesem ist Kalistrontit — wie auch von Aphthitalit — in den physikalischen Eigenschaften deutlich verschieden. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (0001). Spröde; zersplittert leicht durch Druck mit einer Nadel. H. = 2. Spez. Gew. = 3.20 (gem.), 3.32 (ber.). Optik. Einachsig, neg. ηε = 1.549, η ω = 1.569, mit jeweils ^ 0.002. η ω — η* = 0.020.

168

Kalistrontit — Kanasit

Chem. Die chem. Analyse einer durch beigemengten Halit und Anhydrit verunreinigten Probe ergab nach Κ . A. B A K L O W A : K 2 0 19.22, N a 2 0 4.15, CaO 5.15, SrO 23.20, Mg00.13, S0 3 45.45, C1 1.56, Uni. 0.07, R 2 0 3 0.02, H a O 0.90, Σ 99.85, —0=C1 2 0.35, Summe 99.50%. Nach Abzug von Halit und Anhydrit resultiert die Formel K 2 Sr(S0 4 ) 2 . Theoretische Werte für diese Formel: K 2 0 26.32, SrO 28.95, S0 3 44.73, Summe 100.00. Nach einer spektrographischen Analyse: Si0.3—1.0, A10.03—0.1, Fe 0.1—0.3, Mn0.003—0.01, SnO.Ol—0.03, Ba 0.3%. — Eine DTA-Kurve von W. P. I W A N O W A zeigt einen endothermen Effekt bei 634 °C. In H a O unlöslich, löslich in warmer HCl unter Abscheidung von Cölestin. Name von M . L. W O R O N O W A nach der chem. Zus. Vorkommen in Bohrkernen einer Saline in 447 m Tiefe unweit von Alschtan, Baschkir. ASSR, zusammen mit ton- und dolomithaltigem Anhydrit. Kalistrontit enthält Mikroeinschlüsse von Anhydrit, Halit, Sylvin, Ton und Carbonaten. Wahrscheinlich epigenetisch durch Reaktion von Sylvin mit Sr-haltigen Lösungen gebildet. Lit.: Μ. L. WORONOWA, Inform. Sb. WSEGEI (Wsesojusnyi nautschno-issledowaltelskij geologitscheskij inst.) 1962, Nr. 55, 111—113 und Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1962, 91, 712—717. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 708—709. Bull. 1964, 87, 458. Min. Abstf. 16, 183. Sap. 1963, 92, 570.

Kalistronzit: russische Schreibweise des Minerals K a l i s t r o n t i t (ds. Ergbd., S. 167). Kalizirsit. Z i r s i t (ds. Ergbd.) mit überwiegendem K 2 0 gegenüber NaaO, wie K 2 0 14.34 (14.20), Na 2 0 3 3.11 (3.05)%. Name von I. D . D O R F M A N nach der chem. Zus. (Kali, Zirkonium und Silicium), wobei eine Varietätsbeziehung zu Z i r f e s i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 439) angegeben wird. Ein überflüssiger Name. Vorkommen als Verwitterungsprodukt von Eudialyt in Ijolith-Urtiten des Jukspor-Gebirges, Chibina-Massiv, Halbinsel Kola, UdSSR. Lit.: I. D. DORFMAN, Mineralogija pegmatitow i son wywetriwanija w ijolit-urtitach gory Jukspor Chibinskogo Massiwa. Isd. Akad. Nauk SSSR, 1962,125—131. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1182. Min. Abstr. 16, 557. Sap. 1963, 92, 214—215.

Kalziotalk (Ref. Sap. 1960, 89, 76) = C a l c i o t a l k (ds. Ergbd., S. 53). Kalkurmolit (Ref. Sap. 1963,92,572) = C a l c u r m o l i t h (ds. Ergbd., S. 55). Kalzioaegirin (Isw. Akad. Nauk SSSR, 1961, Nr. 2, 87—89) = Calcioa e g i r i n (ds. Ergbd., S. 52). Kalziotalk (Ref. Sap. 1960, 89, 76) = C a l c i o t a l k (ds. Ergbd., S. 53). Kalzirtit (Ref. Sap. 1962, 91, 191) = C a l z i r t i t (ds. Ergbd., S. 57). Kanasit (Trudy Miner. Mus. 1959, 9,158—166 sowie Zbl. 1,1961, 268—296) = C a n a s i t (ds. Ergbd., S. 60).

Kansit — Karnasurtit

169

Kansit. F e 7 S 8 . Kubisch. Name von F. H . M E Y E R ( A . S . Τ . M . Powder Index Card 1957, No. 7—26) für ein Korrosionsprodukt, das auf Eisenröhren in K a n s a s beobachtet wurde. Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1140.

„Kaolin-Chamosit", synonyme Bezeichnung von H . 3. Aufl. 1957, 323) für B e r t h i e r i n (ds. Hdb., I I , 737). Karbocernait (Ref. Sap. 1962, 91, 193) = S. 61).

STRUNZ

(Miner. Tab.,

C a r b o c e r n a i t (ds. Ergbd.,

Karelianit. V 2 0 3 . Hexagonal-rhomboedrisch. Körner. Struktur. Raumgruppe D®d—R3c. a = 4.99, c = 13.98 Α. Ζ = 2. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (1) und hJcl: 1.70 (100) 116 ; 2.71 (90) 104-, 2.49 (80) 110-, 3.67 (70) 102; 1.44 (40) WO. Das Puiverdiagramm ist identisch mit jenem des künstlichen V 2 0 3 . Isostrukturell mit Haematit, Eskolait (ds. Ergbd., S. 97) und Korund. Phys. Muscheliger Bruch. Mikroh. = 1.790 kg/mm 2 ( 8 — 9 nach M O H S ) . Farbe schwarz. Optik. Im reflektierten Licht braungrün, stark anisotrop; polarisiert in braunroten Farben. Reflexions vermögen 18—19%. Chem. Bestimmungen mit Hilfe der Elektronensonde (by electron probe) : V 2 0 3 92.9 ± 2.5%, Cr 2 0 3 3.7 ± 0.5%, MnO 1.5 ± 0.5%, F e 2 0 3 4.1 ± 0.5%, Summe 102,2%; aus dieser Analyse resultiert die Formel (V 1 8 g Fe 0 08 Cr 0 0 7 Mn0 03 )O 3 , d. h. sehr nahe V 2 0 3 . Mit Karelianit ist ein isometrischer S p i n e l l verwachsen, dessen chem. Zus. nach Bestimmungen mit der Elektronensonde folgende Werte ergab: V 2 0 3 63, Cr 2 0 3 4.8, MnO 21.9, FeO 7.6; resultierende Formel (Mn,Fe)(V,Cr,Fe) 2 0 4 , wobei die Möglichkeit einer y-Fe 2 0 3 -Struktur und einer Identität mit Coulsonit (ds. Hdb., Ergbd. I I , 83 und 525) nicht ausgeschlossen wird. Name von J . V. P . L O N G et al. nach dem Vorkommen in Karelien (engl. Karelian), Finnland, und zwar für das reine Endglied V 2 0 3 . In diesem Zusammenhang wird betont, daß der Name K a r e l i n i t (s. ds. Hdb., Ergbd. I I , 565) Bezug auf ein Gemenge von Bismuthinit, Wismut und eine Spur von Carbonat hatte. Vorkommen in Geröllerzen der Outokumpo-Erzlagerstätte im karelischen Schild, Finnland, vergesellschaftet mit Nolanit (ds. Hdb., Ergbd. II, 799) und einem Spinell (s. unter Chem.). Lit.: J. V. P. LONG, Y R J Ö VUORELAINEN und OLAVI Kouvo, Amer. Miner. 1963, 48, 33—41. — Ref.: Bull. 1964, 87, 114. Min. Abstr. 16, 457. Sap. 1963, 92, 569.

Karnasurtit. (La,Ce,Th)(Ti,Nb)(Al,Fe)(Si,P) 2 0 7 (0H) 4 · 3 H 2 0 . Hexagonal (?). Individuelle Körner bis 1 cm im Durchmesser oder Anhäufungen sechseckiger, tafeliger Kristalle von 10 X 6 χ 2 cm. Struktur. Röntgenamorph; nach Erhitzung auf 900 °C Interferenzlinien ähnlich jenen von Huttonit (ds. Hdb. Ergbd., I I , 157). Die kräftigsten Röntgen12 Η i η t ζ e , Mineralogie, Ergänzungsband III

170

Karnasurtit

d-Werte (Ä) mit (I) sind: 3.10 (7), 2.88 (7), 3.29 (6), 3.49 (5), 1.723 (5), 2.44 (4), 2.14 (4), 1.647 (4). Nach Ε. I. S E M E N O W (3) gibt Karnasurtit von der Punkaruajw-Höhe Interferenzlinien von Rhabdophan und nach Erhitzung deutlich solche von Monazit. Phys. Nach der tafeligen Ausbildung eine gute Spaltbarkeit. Spröde. H. = 2. Spez. Gew. == 2.89—2.95. Frisch honiggelb, verwittert blaßgelb. Strich gelblich. Fettglanz. Optik. Einachsig, neg., gelegentlich anomal schwach zweiachsig. η ω = 1.617, n£ = 1.595. η ω —η ε = 0.022. Im Dünnschliff blaßgelb, nicht pleochroitisch. Gerade Auslöschung mit pos. Char. Chem. Analysen I und I I Karnasurtit von der Karnasurt-Höhe (Anal. Κ. P. SOKOWA in Lit. 1), I I I von der Punkaruajw-Höhe (Anal. Μ. E. KASAKOWA in Lit. 1), IV von der Karnasurt-Höhe (Anal. Μ. E. KASAKOWA in Lit. 2).

Si0 2 P205 BeO A1,03 Fe 2 0 3 MgO Ti0 2 Zr0 2 Nb 2 0 5 Th0 2 Ce 2 0 3 ι Σ La 2 0 3 / CaO BaO Na 2 0 K20 H2O+ H 2 OF

I

II

III

IV

20.47 3.29

22.33 5.55 0.35 6.40 3.50 0.45 10.73

24.91 6.81

30.27 2.42



7.46 1.10 0.91 12.14 —

8.20 6.22 η eo 1 (.OB 1.66 0.68 0.91 0.76 7.22 \ 10.84 / 0.91

Summe —O=F2

100.35 —0.38

Summe

99.97

0.00

6.25 5.40 6.55 9.82 2.23 .—

0.50 1.57 QFL Ι1 /"7.YU —

99.53



5.52 1.07 0.60 12.33 1.20 2.20 6.04 8.11 8.55 3.20 — —

• —

7.29 12.29



8.43 0.75 3.41 6.65 .—

5.00 2.82 5.15 10.63 1.73 —

0.97 1.05 8.68 10.67



• —

100.12

98.63

Die Analysen führen zu der oben angeführten Formel. Nach spektrographischen Bestimmungen auch Sr und Zn (kräftige Linien) sowie As, Cu und Ga (sehr schwache Linien). Nach einer Entwässerungskurve wird bis 150 °C etwa die Hälfte von H 2 0 abgegeben, der Rest stufenweise bis etwa 650°C. — Karnasurtit ist vielleicht mit Huttonit, Cheralith und Monazit verwandt. Gegenüber Huttonit hat Karnasurtit einen höheren Gehalt an Si, Ti und Nb, dann niedrigere Brechungsindizes und niedrigeres spez. Gew., aber auch eine geringere Härte. Name für das zuerst als K o s h a n o w i t (s. ds. Ergbd., S. 177) bezeichnete Mineral von M. W. K U S J M E N K O et al. (1). Vorkommen auf der Karnasurt-Höhe und auf der Punkaruajw-Höhe im Lowosero-Gebiet, Halbinsel Kola, UdSSR (2), und zwar im mittleren Verdrän-

Karnasurtit — Keldyecliit

171

gungsteil zonar aufgebauter pegmatitischer Stöcke, die hauptsächlich aus Mikroklin bestehen. In Paragenese sind Schizolith, Natrolith und Epidymit. Karnasurtit wird durch Polylithionit verdrängt. Lit.: 1. Μ. W. KUSJMENKO und S. I. KOSHAXOW, Trudy Inst. Miner., Geochim. i Kristallochim. Redkich Elementow 1959, 2, 95—98. 2. K. A. WLASOW, M. W. KUSJMENKO und Ε. Μ. ESKOWA, Das Lowostfo-Massiv (Russ.), Akad. Nauk SSSR, 1959, 423—425. 3. Ε. I. SEMEXOW, Materialy Miner. Kolskij Poluostrou-a 1959, 1, 91—101. — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45, 1133—1134 und 1962, 47, 419. Bull. 1956, 79, 601 und 1961, 84, 406—407. Min. Abstr. 15, 361. Miner. Mag. 1961, 32, 963. Sap. 1961, 90, 107. Zbl. I, 1961, 208 (Ref. Nr. 909).

Karrooit. MgTi 2 0 5 . Name von O. VON KNORRING und K . G. Cox (Miner. Mag. 1961, 32, 676—682) für das Endglied MgTi 2 0 5 , das als eines der Hauptkomponenten im neuen Mineral K e n n e d y i t (ds. Ergbd., S. 172) auftritt. Von den gleichen Autoren wird in dieser Veröffentlichung, wie in Notice No. 112 der Miner. Soc. London, 1961, 2 betont, daß der Name Karrooit für das künstliche Produkt MgTi 2 0 5 gedacht ist. Karrooit wurde auch in Ti0 2 -reichen Hochofenschlacken beobachtet. Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 766. Bull. 1961, 84, 331. Min. Abstr. 1961, 274t—275 (Ref. Nr. 927).

15, 135. Zbl. I ,

Keatit, tetragonal-tfapezoedrische SiO a -Modifikation, die bisher in der Natur nicht beobachtet worden ist. Synthetisiert von P. P. KEAT (Name!) (Science, 1954, 120, 328) zwischen 380 und 585°C und 350—1260 at. Raumgruppe D j — oder D J — a = 7.456, c = 8.604 Ä. Stärkste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 3.42 (10) 201; 3.72 (7) 102. Spez. Gew. (gem. u. ber.) 2.50. η ω = 1.522, η ε = 1.513. Einachsig, neg. Lit.: CLIFFORD FROXDEL, The System of Miner., 7. Auf]. 1962, Vol. I l l , 307—309.

Keldyschit. (Na, H) 2 ZrSi 2 0 7 . Kristallsystem? Unregelmäßige Körner bis 4 mm im Durchmesser und Aggregate bis 6 cm lang. U. d. M. sehr feine polysynthetische Zwillinge. Struktur. Das Pulverdiagramm mit 56 Linien hat nach J E . S. MAKAROW folgende kräftigste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 3.97 (10), 4.11 (7), 1.542 (7), 1.097 (6), 1.013 (6), 2.95 (5), 2.66 (5), 1.006 (5). Phys. U. d. M. zwei senkrecht zueinander stehende Spaltbarkeiten beobachtbar; die bessere Spaltbarkeit hat nach Messungen mit dem Universaldrehtisch von A. S. PAWLENKO und L . W . DMITRIJEWA von Ρ (Pol der Spaltfläche) zu n a 35°, zu n^ 57° und zu n y 75°. Sehr spröde; Bruch uneben. H. = 157—231 kg/mm 2 entsprechend 3.8—4.3 der MoHSschen Härteskala. Spez. Gew. ~ 3.30. Farbe weiß. Glas- oder Fettglanz. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.670, n y = 1.710. Starke Dispersion der optischen Achse: 2V 60° für Rot, 78° für Gelb, 112 c für Blau, so daß Keldyschit im blauen Licht optisch positiv ist. Im Dünnschliff farblos. Chem. Drei Teilanalysen von L. P . WORONINA (I), Μ . E . KASAKOWA und G. W. KALENTSCHUK (II) sowie R. L. TIMOFEJEWA (III) ergaben die Mittelwerte unter IV; a. S. 172, Tab. Name von W. I . GERASIMOWSKIJ zu Ehren von Prof. M. W. KELDYSCH, Präsidenten der Akad. d. Wiss. d. UdSSR. Das neue Mineral wurde unabhängig von diesem Autor auch von Ο. M. GLASOWA (Leningrad) bei Beschreibung einiger Dünnschliffe beobachtet. 12*

Keldyschit — Kennedyit

172

Si0 2 Zr0 2 Ti0 2 Fe 2 0 3 + FeO Na.,0 K2Ö H2O+ H 2 O-

I

II

39.44 40.80

39.34 39.90 0.60 0.31 } 17.57

III

IV

15.42 0.94 0.95 0.35

39.39 40.35 0.60 0.31 16.03 0.94 0.95 0.35 98.92%

Summe

Vorkommen in Bohrkernen der westlichen und nordwestlichen Abdachung des Lowosero-Alkali-Massivs, Halbinsel Kola, und zwar an den Tawaiok- und Angoundasiok-Flüssen, Alluajw-Höhe. Auftreten in Foyaiten, die aus Mikroklin (teilweise albitisiert), Nephelin, Sodalith, Aegirin, Alkaliamphibol und akzessorisch aus Eudialyt und Ramsayit bestehen. Keldyschit ist ein primäres Mineral, das in der genetischen Folge spät gebildet wurde; es ist eng mit Ramsayit und einem bräunlichen Verwitterungsprodukt vergesellschaftet. Die Keldyschitkörner sind häufig von einem feinen Film eines farblosen Minerals (Catapleit?) überzogen. Lit.: W . I . G E R A S I M O W S K I J , Dokl. Akad. Nauk. SSSR, 1 9 6 2 , 142, 9 1 6 — 9 1 8 , engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1962, 142, 123—125. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 1216. Bull.

1963, 86, 3 0 6 — 3 0 7 . Min.

Abstr.

15, 543. Sap.

1963, 92, 2 0 9 — 2 1 0 .

Kennedyit, annähernd Fe|+MgTi 3 O 10 . Orthorhombisch. Leistenförmige bis tafelige Kristalle — gelegentlich längsgestreift — bis 2 mm Länge. Struktur. Raumgruppe D ^ — B b m m mit a = 9.77, b = 9.95, c = 3.73 Ä. a : b : c = 0 . 9 8 2 : 1 : 0 . 3 7 5 . Ζ = 2. Kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 3.485 (sst) 220, 101; 4.88 (st) 200;2.743

(st) 230; 1.865 (st) 002;2.450

(m)

301; 1.970 (m) 331; 1.544 (m). Kennedyit ist isostrukturell mit Pseudobrookit (ds. Hdb., Ergbd. I, 499), Fe*+Ti 2 O 10 . Phys. Spez. Gew. 4.07. Schwarz, in dünnen Schichten und randlich dunkelbraun durchscheinend, sonst opak. Vorzüglicher Metallglanz. Optik. Gerade Auslöschung. Im Anschliff unter gekr. Nie. schwache stahlgraue bis rötlichbraune Anisotropie-Effekte beobachtet. Kein Pleochroismus. Gelegentlich lamellare Verwachsungen (entmischter Rutil?), auch mit sekundärem Haematit. Chem. Eine Analyse des magnetisch und mit schweren Lösungen gereinigten Materials ergab nach 0 . V O N Κ N O K R I N G : T i 0 2 60.33, A1 2 0 3 2.15, F e 2 0 3 28.77, Cr 2 0 3 0.37, FeO 2.00, MnO 0.07, MgO 6.45, CaO Sp., Summe 100.14%. Spektralanalysen zeigten Spuren von Si, Ca, V, Ni, Ga und Zr. Resultierende Formel: M g ^ F e ^ F e ?t 6 Al o a 8 Cr 0 - 0 3 Ti 3 . 2 7 O l 0 oder vereinfacht annähernd MgFe 3 + Ti 3 O 1 0 ; von Pseudobrookit wird Kennedyit durch Substitution von MgTi für 2 F e 3 + abgeleitet. Kristallchemisch ist Kennedyit ein Glied der PseudobrookitReihe, wobei die Stellung zu den Endgliedern Al a TiO s (Tieilit, künstlich), Ti 2 Ti0 5 (Anosovit, künstlich), Fe 2 TiO s (Pseudobrookit), MgTi 2 0 5 (Karrooit, künstl., s. ds. Ergbd., S. 171) und FeTi 2 0 5 (unbenannt, künstl.) Diskussionsgrundlage ist. Nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ist die Bezeich-

Kennedyit — Kilchoanit

173

nung intermediärer Mischungsglieder immer schwer; Pseudobrookit ist das einzige Glied dieser Reihe, das natürlich vorkommt, die anderen Endglieder — s. oben — sind nur künstliche Produkte oder Komponenten Ti-reicher Schlacken; sie sollten daher nicht mit einem Mineralnamen belegt werden. Ein solcher Ausweg für die Benennung intermediärer Glieder einer heteromorphen Substitutionsreihe — wie dies auch bei Kennedyit der Fall ist — erscheint unbefriedigend. Ähnlicher Auffassung sind G . GUILLEMIN, F. P E R MINGEAT und R. P I E R R O T (Ref. Bull., 1. c.); sie betrachten Kennedyit als einen „pseudo-brookite magnesifere". Name von 0 . VON K N O R R I N G et al. zu Ehren von Prof. W. Q. K E N N E D Y , Univ. Leeds, England. Vorkommen in einem olivin-, klinopyroxen-, alkalifeldspat- und apatitführenden Intrusivgestein in den Mateke Hills im südöstlichen Teil von SRhodesien, das zur Basis der vulkanischen Folge der Karroo-Formation gehört-. Auftreten in der Alkalifeldspat- Grundmasse. Lit.: Ο. VON KNORRING und K . G. C o x , Miner. Mag. 1961, 32, 676—682. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 766. Bull. 1961, 84, 331—332. Min. Abstr. 15, 1 3 4 ^ 1 3 5 . Miner.

Soc. Not. 1961, Xr. 112. 2. Sap. 1962, 91, 192. Zbl. I, 1961, 274r—275 (Ref. Nr. 927).

K-Gismondin. Name bei G. im Text der Fig. 3.

P . L . WALKER

in Miner. Mag.

1962, 33,

181

Khovakhsit (Ref. Amer. Miner 1960, 45, 256) = C h o w a c h s i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 873—874). Kilchoanit. Ca 3 Si 2 0 7 . Orthorhombisch, dimorphe Modifikation von monoklinem R a n k i n i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 323). Einzelkriställchen; keine Angaben über Flächenformen und Ausbildung. Struktur. Raumgruppe D ^ — I m a m oder —Ima2. a = 11.42, b = 5 . 0 9 , c = 21.95 Α (mit jeweils ± 0.05 A). a : b : c = 2.244:1:4.312. Ζ = 8. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 2.89 (st) 116, 215; 2.68 (st) 017, 314; 3.07 (st) 206, 310; 3.56 (mst) 114; 2.36 (mst) 118, 123; 1.964 (mst). — Nach Erhitzung auf 1000 °C wird eine Umwandlung in Rankinit beobachtet. Phys. Keine erkennbare Spaltbarkeit. Spez. Gew. = 2.992. Farblos, durch Einschlüsse etwas getrübt. Optik. Zweiachsig, neg. (zuerst irrtümlich als pos. angegeben). n a = 1.647, n y = 1.650; n v —n a = 0.003. 2V = 60°. Dispersion deutlich r > v. Im Dünnschliff sind die Interferenzfarben gewöhnlich schwach ultrablau und ultrabraun. Chem. Eine unveröffentlichte Analyse einer Probe, die nicht Rankinit enthielt, ergab nach Abzug von C0 2 als Spurrit für die Einheitszelle (Ca23 „ , Μ ι ^ 031 Fe^ 0o ) 23 55(Si15 71, Al 0 35)16 06 (O 55 53, OH,, 47 ) 5e 0 0 oder 8(Ca 3 Si 2 0 7 ). Nach Erhitzung auf 1000 °C wandelt sich Kilchoanit in ein polykristallines Aggregat von Rankinit um. Chemisch entspricht Kilchoanit der „Phase Z" — 9CaO · 6Si0 2 · H 2 0 —, die von D. M. ROY (2) synthetisiert wurde; nähere Untersuchungen von D. M. ROY et al. (3) zeigten, daß die Verbindung 3CaO • 2 Si0 2 vorliegt, wenn eine Synthese auf hydrothermalem Wege bei 715 °C

174

Kilchoanit — Kivuüt

und 1100 Bar erfolgt; diese Autoren konnten aber auch diese Verbindung zwischen 954° und 1090 °C in Rankinit überführen. Name von S . 0 . AGRELL et al. (1) nach dem Vorkommen bei Ivilchoan in der Nähe von Ardnamurchan, Schottland, wo das neue Mineral in Kalksteinen, die durch Gabbros thermometamorphosiert wurden, auftritt; ein weiterer Fundort ist Carlingford, Irland. Kilchoanit wurde jeweils in Verdrängung von Rankinit beobachtet. In Paragenese sind Spurrit, Melilith, Cuspidin, Grossular, Wollastonit, Vesuvian und Rankinit. Lit.:

1. S. O. AGRELL und P. GAY, Nature 1961, 189, Nr. 4766, 743 (Vorl. Mitt.).

2. D . M. ROY, Amer.

Miner.

1958, 43, 1009. 3. D . M. ROY, J . A . GARD, A . W . NICOL u n d

H. F. W. TAYLOR, Nature 1960, 188, 1187—1188. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 1203 und 1962, 47, 420. Bull. 1963, 86, 96. Min. Abstr. 1», 135 und 541. Sap. 1962, 91, 200 und 1963, 92, 216. Zbl. I, 1961, 296 (Ref. Nr. 1005).

Kivui't. ThH 2 (U0 2 ) 4 (P0 4 ) 2 (0H) 8 · 7 H 2 0 . Orlhorhrnnbisch. Erdige Massen (Pulver) in Nestern oder als Überzug; u. d. M. sehr fein mikrokristallin (in Täfelchen oder Lamellen). Struktur. Raumgruppe Df h —Bmbm. a = 15.88 ± 0.06, b = 17.24 ± 0.1, c = 13.76 ± 0.06 A. Stärkste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 10.27 (sst) 101-, 7.96 (st-sst) 200; 3.08 (st) 143, 501; 2.87 (st) 060; 5.88 (mst) 020-, 4.43 (mst) 103, 032; 3.94 (mst) 400; 3.86 (mst) 2.32; 3.42 (m) 004, 402; 3.14 (m) 204; 2.46 (m) 224. — Kivuit ist isostrukturell mit Phosphuranylit und Renardit. Phys. Spaltbarkeit nach 001. Farbe gelb. Optik. Ein- oder zweiachsig (2 V = 0 — 5 ° ) . n a (farblos) = 1.618 ± 0 . 0 0 2 , x\ß (tiefgrünlichgelb) = 1.654—1.655, n y (tiefgriinlichgelb) = 1.655 ± 0.003. n y —n a = 0.035. r > v. Für eine bleihaltige Varietät wurde bei gleichem Pleochroismus ermittelt: n a = 1.675, n^ sowie n y = 1.705 mit jeweils + 0 . 0 0 5 . U. d. M. Täfelchen mit pos. Längsrichtung. — Kivui't fluoresziert nicht. Chem. Eine Analyse von E. P O N C I N an Material, das 24 h im Trockenschrank lag, unter I ; nach Abzug der Verunreinigungen die Werte unter I I ; der theoretischen Zusammensetzung ThH 2 (U0 2 ) 4 (P0 4 ) 2 (0H) 8 · 7 H 2 0 entsprechen die Angaben unter I I I .

I II III

CaO

PbO

ThO,

U03

P2O5

H 2 O-*)

H 2 0+**)

Summe

0.60 0.64

1.84 1.96

8.32 8.85 14.50

62.90 66.89 62.87

6.04 6.42 7.80

6.24 6.64 6.92

8.09 8.60 7.91

94.03***) 100.00% 100.00%

*) 110°C. **) 450°C. ***) Rest etwa 4% Cyrtolith (radioaktiv veränderter Zirkon) und etwas Columbit.

Eine Röntgenfluoreszenzanalyse ergab: 0.1—0.2% BaO, 0.1—0.2% As 2 0 5 , Spuren von Be. Die resultierende Formel aus Anal. I I : (Th, Ca, Pb) 5>4 (U0 2 ) 23 4 (P0 4 ) 9 x(OH)47 8 H 2 0 3 6 9 , die sich vereinfacht ThH a (U0 2 ) 4 (P0 4 ) 2 (0H) 8 · 7 H 2 0 schreiben läßt. Nach M . FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ist die Analyse unbefriedigend, weil sie nicht angibt, wie die Verunreinigungen quantitativ abgezogen wurden;

Kivuüt — K m a i t

175

es wären weitere Untersuchungen über die Homogenität des Materials notwendig, vor allem wegen des Verhaltens gegenüber HN0 3 . Kivu'it wird nämlich von H N 0 3 zersetzt, wobei annähernd alles Uranium, aber nur wenig Thorium und Blei in die Lösung gehen. Das Th im Rest wird von H F nicht angegriffen. Name von L. VAN WAMBEKE nach dem Vorkommen in einem Pegmatit von Kobokobo in der Κ i vu-Region, Kongo, und zwar in Taschen oder als Überzug in der mit Uran mineralisierten Zone; bildet sich gewöhnlich auf Kosten eines thoriumhaltigen Curits. In Paragenese sind Phosphuranylit, Renardit, Uraninit, Curit, Autunit, Torbernit, Rutherfordin, aber auch Cyrtolith und Columbotantalit . Lit.: L. VAX WAMBEKE, Bull. Soc. Beige Geol. 1958, 67, 383—403. — Ref.: ds. Hdb., Efgbd. I I , 931—932. Amer. Miner. 1959, 44, 1326—1327. Bull. 1959. 82, 394. Min. Abstr. 1 4 , 2 8 1 — 2 8 2 . Sap.

1960, 89, 70.

Kmait, ein „grüner Glimmer", Formel s. unter Chem. Monoklin (?). Einem grünen Gümmer ähnliche Schüppchen. Struktur. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (kX) mit (I): 3.36 (10), 2.61 (7), 1.66 (7), 2.15 (δ), 1.52 (5); aus diesen a = 5.265, b = 9.12 kX. Nach röntgenographischen Bestimmungen ein trioktaedrisches Mineral mit dioktaedrischen Einlagerungen. Nach D. P. SERDJUTSCHENKO (2) vertritt im „grünen Glimmer" Al das Si in tetraedrischer Koordination, und zwar in einem beschränkten Umfange. Phys. Spez. Gew. 3.08—3.09. Farbe grün. Optik. Zweiachsig, neg. Brechungsindizes von drei Proben: na< = 1.625, 1.629, 1.638 mit jeweils ± 0 . 0 0 2 ; n^—n y - = 1.657, 1.663, 1.696 mit jeweils ± 0.002. Pleochroismus dieser drei Proben: n a = hellgelb, grünlichgelb, grünlichbraun oder rötlichbraun; n^ = n y = dunkelgrün, smaragdgrün, dunkelgrün. n y —n e = 0.032, 0.034, 0.031. 2V = 5, 7—8, ?. Pos. Längserstreckung bei gerader Auslöschung, aber auch bei Probe 2 unter einem Winkel von 1—2°. Chem. Eine Analyse von W. J A . SCHEBZOWA und S . J A . TREBUKOWA ergab: Si0 2 43.80, Ti0 2 0.12, A1203 3.64, Fe 2 0 3 29.74, FeO 2.75, MnO 0.07, CaO 0.64, MgO 3.79, K 2 Ü 9.55, Na 2 0 0.20, H 2 0 4.10, F 0.00, BeO 0.00, BaO 0.00, ZrO 0.00, Gl.-Verl. 0.98, Summe 99.38%. Aus der Analyse resultiert die Formel 0 9 92)i3.35(OH)2 0 8 . — Die DTA-Kurve des nicht pulverisierten Materials erschließt nach Α . I . ZWETKOWA einen starken endothermen Effekt zwischen 920—960 °C und zwei schwächere zwischen 330—390 und 520—610 °C. Name von Α. A. ILLARIONOW (1. c., S. 259) ohne Deutungsangabe, doch liegt sicherlich eine Abkürzung von „Kurskoja Magnitnoja Anomalija" — also KMA — bei der Wortbildung vor. Dieses neue Mineral wurde bisher als „grüner Glimmer" (2 und 4) beschrieben; ähnliches Material vom gleichen Fundort hat M. D. FOSTER (3) als zur Seladonit-Gruppe gehörend klassifiziert. Nach A. A. ILLARIONOW (1) berechtigen aber die röntgenographischen und DTA-Daten zur Aufstellung eines neuen Mineralnamens. Nach MARGARET D. FOSTER und M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ist dieser jedoch über flüssig, weil nur ein Glied der Seladonit-Gruppe mit einem höheren Fe 2 0 3 und K 2 0-Gehalt als für gewöhnlich vorliegt.

176

Kmait — Korshinskit

Vorkommen in eisenerzführenden Quarziten der Michailowschen Lagerstätte innerhalb der Kursker magnetischen Anomalie. Lit.: 1. A . A . ILLARIONOW, Akad. Νauk SSSR, Woprosy Rasrabotki Mestoroshd. Kurskoi Magnitnoi Anomalii, 1961, 250—260. 2. D . P. SERDJUTSCHENKO, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1960, 89, 486—490. 3. M. D . FOSTER, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1959, 88, 729—730. 4. Ε . N . SUDIKOWA, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1956, 85, 543—549. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 808. Bull. 1963, 86, 307. Min. Abstr. 16, 343 und 554. Sap. 1962, 91, 202—203.

Kobaltomelan = C o b a l t o m e l a n (ds. Ergbd., S. 75). Kobaltpentlandit. (Co,Ni,Fe)9S8, Pentlandit mit Co > Ni. Kubisch. Entmischungslamellen oder kleine Kristalle nicht über 4 mm im Durchmesser. Struktur, a = 9.9998 ± 0.001 Α (Analysenmaterial IV); a = 9.9697 ± 0.001 Ä (Analysenmaterial II). Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (Ä) für Analysenmaterial I I I mit (I) und hkl: 3.008 (sst) 113; 1.763 (sst) 044; 1.918 (st) 115, 333; 5.75 (m) 111; 2.878 (m) 222; J.018 (m) 448. Phys. In den physikalischen Eigenschaften Pentlandit (ds. Hdb., I, 1, 656) sehr ähnlich, aber im Gegensatz zu diesem etwas härter; V I C K E R S - H . = 310 kg/mm 2 (Analysenmaterial I), 280 kg/mm 2 (Analysenmaterial IV). Kubische Spaltbarkeit. Im Farbeindruck etwas pyritartiger als normaler Pentlandit. Glanz lebhaft. Chem. Analysen: I und I I Pyrrhotin-Cubanit-Chalkopyrit-Erz von Varislahti, Kuusjärvi-Kirchspiel. I I I Pyrrhotin-Chalkopyrit-Pyrit-Erz von der Outokumpu-Mine. IV Pyrrhotin-Chalkopyrit-Erz von Outokumpu.

Co Ni Fe S

I

II

III

IV

49.33 9.06 10.32 31.29

46.52 9.11 11.57 32.80

42.78 9.78 13.22 34.25

30.94 21.10 15.62 32.34

Ätzreaktionen jenen von Nickelpentlandit ( = Pentlandit) gleich; negativ mit KOH, HgCl2, KCN, HCl und FeCl 3 ; eine gute Reaktion mit H N 0 3 : hellblaue Flecken (bei Pentlandit braune). Name von O. Kouvo et al. für Pentlandite, reich an Kobalt; Bezeichnung zum Unterschied von „Nickelpentlandit", dem normalen Pentlandit. Vorkommen in den Komplexerzen von Outokumpu, Finnland, meist eng mit Magnetkies verknüpft, aber auch mit Linneit und anderen Sulfiden ; weiter auf den Magnetideslagerstätten von Varislaliti und Savonranta. Lit.: OLAVI Kouvo, MAUA HUHMA und YRJÖ VUORELAINEN, Amer. Miner. 1959, 4 4 8 9 7 — 9 0 0 . — Ref.·. Aufschi. 1961, 12, 261. Bull. 1959, 82, 3 9 2 — 3 9 3 . Sap. 1961, 90, 1—92.

Kobaltulmannit. Von F. MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 311) synonyme Bezeichnung für W i l l y a m i t (ds. Hdb., I, 1, 795). Korshinskit (engl. Korzhinskite). CaB 2 0 4 · II 2 0. Kristallsystem? Lamellare Aggregate von Körnern mit prismatischem Habitus. Nach Dünnschliffunter-

Korshinskit — Koshanowit

177

suchungen auch Zwillinge; Zwillingsachsen parallel zur Längserstreckung der Kristalle mit Winkeln von 6° zu n y und 85° z u n , . Struktur. Ein Pulverdiagramm (mit 20 Linien) von G . A . SIDORENKO zeigt deutliche Unterschiede gegenüber jenen anderer Calcium-Borate. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte mit (I): 2.02 (10), 3.11 (7), 2.81 (7), 1.905 (5) und 1.757 (4). Phys. Eine Spaltbarkeit in Richtung der Längserstreckung. Farblos, durchsichtig. Optik. Zweiachsig, pos. Nach J u . A. TSCHERKASOW n a = 1.642, n^ = 1.647, n v = 1.672 mit jeweils ± 0.001. n y —n a = 0.030. 2 V = 43.6° (Mittel aus 6 Bestimmungen). Gerade Auslöschung parallel der Längsrichtung. n a senkrecht zur Spaltebene, und n y liegen in der Spaltebene. Für Zwillinge beobachtete Winkel s. oben. Chem. Reines Analysenmaterial konnte nicht erhalten werden. Chem. Analysen und DTA-Kurven wurden an Proben durchgeführt, die Sibirskit, Calciborit, Calcit und etwas Andradit-Grossular sowie Dolomit enthielten. Untersuchungen an fünf Dünnschliffen zeigten Korshinskit mit 31.9—o0.5, Mittel 39.9%; Sibirskit mit 38.2—64.0, Mittel 52.9%; Calciborit mit 1.3—12, Mittel 7.2%. Die chem. Analyse (von G. A. S I N J U G I N A , Ν. N. KUSNEZOWA und W. I. JURTSCHENKO) ergab: Si0 2 1.26, A1 2 0 3 0.30, FeO Sp., Fe„0 3 0.80, Ti0 2 0.00, B 2 0 3 22.87, MnO 0.15, CaO 50.12, MgO 0.26, C0 2 18.41, H 2 0~ 0.62, H 2 0+ 5.29, Summe 100.08. Nach Abzug der oben angeführten Beimengungen bleibt für Korshinskit B 2 0 3 49.64, CaO 37.81, H 2 0+ 12.55; daraus resultiert die Formel CaO · 1.05 B a 0 3 · 1 H 2 0 oder CaB 2 0 4 · H 2 0 . Theoretische Werte für letztere Formel: B 2 0 3 48.48, CaO 39.02, H 2 0 12.52. — Spektrographische Bestimmungen erschließen nur Ca und Β als Hauptbestandteile. Die DTA-Kurven zeigen neben Effekten, die Calciborit, Sibirskit und Calcit entsprechen, einen endothermen Effekt f ü r Korshinskit zwischen 33—358 °C und einen exothermen für dieses neue Mineral bei etwa 700 C C. — In verdünnter HCl und CH 3 COOH bei Zimmertemperatur löslich. Name von S . W . MALINKO ZU SERGEWITSCH K O R S H I N S K I .

Ehren des russischen Akademikers

DIMITRI

Vorkommen in einer kontaktmetasomatischen Boratlagerstätte des Urals, auf der bereits die neuen Calciumborate Calciborit (ds. Hdb., Ergbd. II, 676), Frolowit (Ergbd. II, 708), Nifontowit (ds. Ergbd.), Uralborit (ds. Ergbd.), Pentahydroborit (ds. Ergbd.) und Sibirskit (ds. Ergbd.) gefunden wurden. Korshinskit verdrängt Calciborit, Calcit, Anhydrit und Dolomit. Lit.: S. W. MALINKO, Sap. Waes. Miner. Obschtsch. 1963, 92, 555—559. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 441. Bull. 1964, 87, 458. Min. Abstr. 16, 547. Sap. 1964, 93, 452.

Koshanowit (engl. Kozhanovite) = K a r n a s u r t i t (ds. Ergbd., S. 169). „Ein gelbes lamellares Mineral", das von L. L. SCHILIN ohne nähere Beschreibung bei der Kennzeichnung des neuen Minerals Karpinskiit (ds. Hdb., Ergbd. II, 736—737) zu Ehren von S . I. K O S H A N O W erwälmt wurde, später aber als K a r n a s u r t i t in die Literatur einging. Lit.: L. L. SCHILIN, Dokl. Akad. Nauk SSSR, 1956, 107, 737—739. — Ref.: Amer. Miner.

1957, 42, 119—120 u n d 1960, 45, 1133—1134.

178

Kotuljskit — Krauskopfit

Kotuljskit. Pd(Te x Biy) 1 _ 2 mit χ > y. Hexagonal. Kleinste Körner. Struktur vom NiAs-Typus. a = 4.19 4 : 0.01, c = 5 . 6 7 ± 0 . 0 1 A. a : c = 1:1.353. Pulverdiagramm mit 18 Interferenzlinien ähnlich einer isolierten Phase aus den Pt-Pd-Bi-Te-Schmelzen und ähnlich synth. PdTe, für das F . GR0NVOLD et al. (3) a = 4.1ö und c = 5.67 Ä angeben. Kräftigste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 3.05 (100) 101-, 2.24 (90) 102 ; 2.09 (90) 110; 1.24 (80) 212-, 1.1.7 (80) —; 1.53 (70) 202; 1.33 (70) —; 1.21 (70) 300; 1.73 (60) 201; 1.11 (60) —. Phys. Keine Spaltbarkeit. Optik. U. d. M. kleine Körner, die im reflektierten Licht kremfarbig sind. Reflexionsvermögen 66%. Kräftige Anisotropie mit Farbeffekten von bräunlich· zu grau-blau.. Chem. Eine mikrospektrographische Analyse von 2 Mikrogramm ergab: Pd 31.1, Bi 24.9, Te 44.0, Summe 100.0%; Pt wurde nicht nachgewiesen. P d : B i : T e = 1.0:0.4:1.2, entsprechend Pd(Te,Bi) 1 _ 2 . — Wird von H N 0 3 und FeCl 3 (nach 5') geätzt; KOH, HgCl2, KCN und HCl negativ. Name von A . D . G E N K I N et al. ( 1 ) zu Ehren des russischen Geologen W L A D I M I R K L E M E N T J E W I T S C H K O T U L J S K I J , eines Spezialisten für Cu-Ni-Lagerstätten. Kotuljskit wurde zuerst ohne Namengebung von A . D . G E N K I N et al. (2) gekennzeichnet. Vorkommen im oberen Teil des Ganges 16 der Montschegorsk-KupferNickel-Lagerstätte, und zwar in Chalkopyrit; Kotuljskit ist oft verwachsen mit Montscheit (ds. Ergbd., S. 178) und Michenerit. Lit.: 1. A . D . GENKIN, Ν . N . SHURAWLEW u n d Ε . M . SMIRNOWA, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1 9 6 3 , 9 2 , 3 3 — 5 0 (insbes. 3 6 — 3 8 ) . 2 . A . D . GENKIN u n d IST. W . KOROLEW, Geol. Rudn. Mestoroshd. 1 9 6 1 , N r . 5 , 6 4 — 6 9 . 3 . F . GR0X\OLD, H . HARALDSEN u n d A . K J E K S -

HUS, Acta Chem. Scand. 1960, 14. NR. 9. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 809—810 und 1963, 48, 1181. Bull. 1964, 87, 459. Min. Abstr. 13, 489 und 16, 283. Sap. 1963, 92, 568.

Eozhanovit = K o s h a n o w i t (ds. Ergbd., S. 177) und zugleich K a r n a s u r t i t (ds. Ergbd., S. 169). Krauskopfit. B a S i 2 0 5 · 3 H 2 0 . Monoklin. a : c = 94°32'. Struktur. Raumgruppe C ^ — Ρ 2 ^ mit a = 8.460, b = 10.622, c = 7.837, β = 94°32'. a : b : c = 0.797:1:0.741. Ζ = 4. Phys. Spez. Gew. = 3.14 (gem.). Optik. Zweiachsig, neg. Farblos. n a = 1.574, n^ = 1.587, n y = 1.599. n a = b, n^/a = 6°, n y /c = 10° 30'. Name von J O H N Τ . A L F O R S et al. zu Ehren von Prof. KOPE, Stanfort Univ., USA.

KONRAD B . KRAUS-

Vorkommen im östlichen Teil von Fresno County, Kalifornien, USA; Auftretenin Sanbornit-fiihrenden metamorphen Gesteinen, die in einer engen Zone 2V2 Meilen entlang eines Granodiorit-Kontaktes zutage treten. In Paragenese weitere sechs neue Ba-Mineralien (s. Macdonaldit, ds. Ergbd., S.189). Lit. ·. JOHN T . ALFORS, MELVIN C. STINSON. ROBERT A. MATTHEWS u n d ADOLF PABST,

Amer. Miner. 1965, 50, 279 (Ref.).

Kryptonickelmelan — Kupfer-Vermiculit

179

Kryptonickelmelan: s. C o b a l t o m e l a n (ds. Ergbd., S. 75). Kullerudit. NiSe 2 . Orthorhombisch (ein orthorhombisches Nickelanalogon zu Ferroselit, FeSe 2 ). Körnige Aggregate. Struktur, ßaumgruppe D ^ —Pnnm (Markasitstruktur). a = 4.89. b = 5.96, c = 3.67 Α (einmal 3,76 Α angegeben!). Wichtigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl (Indizierung als Markasitstruktur): 2.64 (sst) III; 2.545 (sst) 120; 2.935 (st) 101; 1.925 (st) 211; 1.84 (st) 130; 1.648 (m) 112. Ζ = 2. V = 107.0 A 3 . Die Struktur von Kullerudit ist auch Ferroselit ähnlich. Phys. Spez. Gew. 6.72 (ber.). Farbe sehr ähnlich Blockit (Ni.Cu)Se 2 . doch etwas blasser. Optik. Pleochroismus in öl deutlich: grau—blaßgrau. Anisotropie sehr kräftig: gelblichgrau —grau bis schwarz. Farbe im Anschliff ähnlich jener von Blockit, aber blasser. Kullerudit läßt sich selten gut polieren. Chem. Nach einer Röntgen-Fluoreszenzanalyse: Ni 23.1%, Co 1.4. Fe 1.91, Cu 0.5, und Se 73.1%. Die abgeleitete Formel: NiSe 2 . Synthese. NiSe 2 wurde von W . F . DE J O N G et al. (2) durch Erhitzung eines Gemenges von NiSe und Se auf 230°C während 48H erhalten; weitere Synthesen von R . G R 0 N V O L D et al. (3). J O H . - E . H I L L E R et al. (4) und D I E T R I C H D . KLEMM (5).

Name von Y. V U O R E L A I N E N et al. (1) zu Ehren von Dr. G U N ΝAR K U L L E RUD, Carnegie Inst, of Washington, Geophys. Laboratory. Vorkommen in albitisierten Diabasen bei Kuusamo, NE-Finnland, die Lager in einer Schiefer-Formation (bestehend aus Quarziten, Dolomiten, Mergeln, Glimmerschiefern, schwarzen und grünen Schiefern) bilden und eine Uranmineralisation zeigen. Kullerudit erscheint fast ausschließlich als ein Umwandlungsprodukt von Ni 3 Se 4 = Wilkmanit (s. ds. Ergbd.), der gelegentlich als Relikt umschlossen vorliegt. Die Bildung von Kullerudit erfolgte nach der Kristallisation von /9-NiSe = Sederholmit (s. ds. Ergbd.). Eine Vergesellschaftung mit Ferroselit wurde nicht beobachtet; in Paragenese sind u. a. Se-Vaesit (selenian vaesite), Blockit, Se-Cattierit (selenian cattierite), Clausthalit, Mäkinenit (ds. Ergbd., S. 190), Trüstedtit (ds. Ergbd.) und im weiteren Sinne verschiedene Uranmineralien (Uranit, zurücktretend Brannerit, Davidit, Kasolit und Uranoanatas). Lit.: 1. y. VÜORELALXEX, A. HUHMA und A. HÄKIJ. Compt. Rend. Soc. geol. Finland e. 1964, 36, 113—125 (Bull. Comm. geol. Finlande Xo. 215). 2. W. F. DE JoxG und H. W. V.

WILLEMS, Z. anorg. allg. Chem. 1928, 170, 2 4 1 . 3 . R . GROXVOLD und E . JACOBSEX, Acta chem. Scand. 1 9 5 6 . 10, 1440. 4. J O H . - E . HILLER und W . WEGEXER. X. Jb. Miner. Ahb. 1960, 9 4 , 1 1 4 7 — 1 1 5 9 . 5 . DIETRICH D. KLEMM, X. Jb. Miner.. Mh. 1962, 3 2 ^ 4 .

Kupferhaitiger Coloradoit: s. C o l o r a d o i t , kupferhaltiger (ds. Ergbd., S. 80). Kupfer-Vermiculit, auch Cu-Vermiculit (engl, copper vermiciilite). CUQ 8 (Mg,Fe) 3 (Al,Si 3 )O 10 (OH) 2 · xH 2 O(OH) 0 > 6 mit 2—7%Cu, das in den austauschbaren Positionen des Vermiculit-Gitters vorliegt. Monoklin. Struktur. Raumgitter Cs'—Cc. Synth. Cu-Vermiculit gibt Röntgeninterferenzen für 7, 4.7 und 3.5 Ä, deren Intensität stärker ist als die für Magnesium-

180

Kupfer-Vermiculit —• Laitakarit

Vermiculit (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 756—757), wobei gleichzeitig belegt werden kann, daß das Cu im Vermiculit-Gitter eine Aufnahme gefunden hat. Der natürliche Kupfer-Vermiculit zeigt ähnliche Röntgeninterferenzen mit gleichwertigeil Intensitäten, doch müssen diese gelegentlich auf gleichzeitig anwesenden Chlorit zurückgeführt werden. Phys. Farbe hellgrün oder hellbraun, aber auch fast farblos. Optik. Zweiachsig, neg. Brechungsindizes von 1.575—1.605. Achsenwinkel von 0—30 vorwiegend 5—10 Der Kupfer-Vermiculit von Nchanga enthält Haematit- und Goethit-Einschlüsse. Chem. Für Kupfer-Vermiculit wird die oben angegebene Formel abgeleitet, die von der allgemeinen Formel des normalen Vermiculits ( = Magnesium Vermiculit) — Mg 05 (Mg,Fe)(Al,Si 3 )O 10 (OH) 2 · x H 2 0 — deutlich abweicht. Gewichtsverlust der verschiedenen Proben bei 260°C zwischen 0.75 und 5.90%. DTA-Kurven des Kupfer-VermicuHts von Roan Antelope zeigen endotherme Effekte bei 150, 250 und 840 °C, desjenigen von Nchanga bei 300,580 und 840 °C. Synthetischer Kupfer-Vermiculit wurde aus Magnesium-Vermiculit und Biotit durch einfachen Basenaustausch erhalten; nach röntgenspektrometrischen Bestimmungen enthält er 10% Cu. Name von W. B . BASSETT nach der chem. Zusammensetzung. Nach M.H. HEY (Ref. Miner. Mag., 1. c.) ein überflüssiger Name für Cu-haltigen Vermiculit. Vorkommen als das wichtigste Cu-führende Mineral der Oxidationszone der Kupferlagerstätte Roan Antelope-Mine (mit 2—7% Cu) und der gebänderten Sandsteine der Nchanga Mine (mit etwa 1.5% Cu) in Nord-Rhodesien; Quarz, Tremolit, Haematit, Goethit und Limonit kommen als sekundäre Mineralien in allen untersuchten Proben vor. Lit.: WILLIAM A . BASSETT, Amer. 1961, 32, 952.

Miner·.

1958, 43, 1112—1133. — Ref.: Miner.

Mag.

Laitakarit. Bi 4 Se 2 S oder Bi 4 (Se,S) 3 . Hexagonal-rhomboedrisch. In Orijärvi Körner von 0.5—2 mm im Durchmesser sowie Täfeichen und Plättchen mit blättriger Struktur. In einer nordostsibirischen Zinn-Lagerstätte bis 1.5 cm große spröde Schuppen (Fig. 30), die in kleinen Aggregaten Bleiglanz, in größeren Molybdänglanz ähnlich sind. Struktur. Raumgruppe D®d—R3m, D|—R32 oder Cf v —R3m. Nach A T S O VORMA (1) a r h = 13.55 ± 0.007, α = 17°58' ± 0 ° 0 4 ' ; in hexagonaler Aufstellung a = 4.225 ± 0.002, c = 39.93 ± 0.02 A. a h : c h = 1:9.45. Α. A. GoD O W I K O W et al. (4) geben für a = 4 . 2 2 und c = 39.8 kX. Wichtigste Röntgend-Werte in Ä mit (I) und hkil bei A T S O VORMA (1): 3.080 (ssst) 1017; 2.251 (sst) 011.14; 2.113 (sst) 1120\ 1.748 (st) Fig.30. Oben: Laitakarit-Kristall. Unten: 0227; 4.437 (mst) 0009 ; 5.599 (met) idealisierter Laitakarit-Kristall. JSach A. A . GODOWIKOW e t al. (4). Vergr. 5 X 0112; 1.544 (mst) 202.14; 1.431 (mst)

Laitakarit

181

112.21; 1.344 (mst) 2137; bei A. A. GonowiKOW et al. (4): 3.05 (10) 1017; 2.23 (9) 101.14; 1.890 (8) 1129; 1.405 (5) 112.21; 4.39 (3) 0009. Isostrukturell mit Joseit, Bi 4 (Te,S) 3 . Engste Beziehungen zu I k u n o l i t h (ds. Ergbd., S. 158), der chemisch S:Se = 9 2 : 8 hat. Über die Homöotypie von Platynit, Ikunolith und Laitakarit berichtet eingehend H. STRUNZ (3). Phys. Spaltbarkeit nach (0001), der Ebene der Plättchen. Diese weich, biegsam und unelastisch. Ritzhärte größer als für ged. Bismut und kleiner als für Bleiglanz. VICKERS-Mikroh. = 50 kg/mm 2 (ged. Wismut 15, Bleiglanz 80). Spez. Gew. 7.93 ^ 0.08 (Mittel aus 6 Bestimmungen); nach Berücksichtigung der eingelagerten Verunreinigungen 8.12. Α. A. GODOWIKOW et al. (4) geben 7.49 an. Frisch bleiweiß mit metallischem Glanz; alte Oberflächen bleigrau. Strich schwarz. Optik. Im Anschliff weiß; im Vergleich zu gediegen Wismut ist die Farbe graulich. Schwach anisotrop mit folgenden Polarisationsfarben: zwischen vollkommen gekr. Nie. dunkelgrau, schwach bräunlich; zwischen nicht vollständig gekr. Nie. deutlich braun. Reflexionsvermögen in Luft: grün 48%, orange 46%, rot 46%; für weißes Licht 52%. Chem. Laitakarit von Orijärvi ist meist unrein, d. h., er enthält Verunreinigungen durch Bleiglanz, Chalkopyrit, Zinkblende und Silikate; eine Analyse von PÄÄVO V Ä A N Ä N E N ergab die Werte unter I , nach Abzug der Verunreinigungen (3.27%) und Umrechnung auf 100 die Werte unter II. Analysen III bis IV vom nordsibirischen Fundort (Anal. F. A. FERJANTSCHITSCH).

I II III IV

Bi

Pb

Ag

Cu

Zn

Se

S

Uni.

78.28 81.03 69.7 77.0

0.78

0.71

0.26

0.14

15.50 16.04 15.4 16.0

3.28 2.93 3.28 3.9

0.93







0.2 0.26

1.2 0.74 Fe

I II III IV



5.43 1.7

Te

1.2 0.3

As

0.01 0.03

— —

Sb

0.01 —

Sn

— —



3.50

Summe 99.98 100.00 99.91 99.93

Chemisch nach A. VORMA (1) Bi 4 Se 2 S oder Bi 4 (Se,S) 3 , nach Α. A. GODOWIKOW et al. (4) Bi 5 Se 3 ; das Ungewöhnliche dieser Formel wird mit der Beimengung einer festen Lösung von BiSe gedeutet. Spektrographisch wurden in den Proben von Orijärvi von ARVO LÖFGREN nachgewiesen: Bi, Se, S, Pb, Ag, Cu, Zn, Fe, Si, Al, Mg und Spuren vonTe. Laitakarit wird von H N 0 3 (1:1) rasch dunkelgrau angeätzt, mit 20% FeCl3 blaugrau; mit HCl, KCN, KOH, HgCl2 und H 2 0 2 negativ. Name von ATSO VORMA zu Ehren von A A R X E LAITAKARI, Dir. Geol. Surv. of Finland; LAITAKARI hatte bereits 1934 Bi-Selenide von der Orijärvi-Mine untersucht und beschrieben (2); das von ihm als Guanajuatit (ds. Hdb, I, 1, 400) bestimmte Mineral erwies sich nun als eine neue Spezies, die den Namen Laitakarit erhielt.

182

Laitakarit — Latrappit

Vorkommen im Schacht und auf Halden der Orijärvi-Mine, SW-Finnland, und zwar in schmalen Äderchen (0.1—2 mm dick) in Quarz-AnthophyllitCordierit-Biotit-Gesteinen; in Paragenese mit Laitakarit sind ged. Wismut, Chaikopyrit, Zinkblende, Molybdänit, ged. Silber (Bi-führend), Pyrit und Bleiglanz. Gelegentlich ist Laitakarit mit feinkörnigem Chaikopyrit verwachsen. G O D O W I K O W et al. (4) beschreiben Laitakarit aus einer nordsibirischen ZinnLagerstätte in Paragenese mit Arsenkies, Zinnkies, Zinnstein, Wolframit, Chaikopyrit und Cosalit; Auftreten als Imprägnation und in Äderchen in chloritisierten Gesteinen; Laitakarit ist ziemlich verbreitet und wurde bisher meist als Guanajuatit oder als Platinit beschrieben. Nach L. G. B E R R Y (5) scheint Selenjoseit (s. ds. Ergbd.) identisch mit Laitakarit zu sein. Lit.: 1. ATSO VORMA, Geologi 1 9 5 9 , Nr. 2 , 11 (finnisch) und Bull. Comm. ρέοΐ. Finl. 1 9 6 0 , Nr. 1 8 8 , 1 — 1 0 (engl.). 2 . A A R N E LAITAKARI, Suomen kemistilehti 1 9 3 4 , 9, 9 0 — 9 2 . 3 . H . STRUNZ, N. Jb. Miner., Mh. 1 9 6 3 , H . 7, 1 5 4 — 1 5 7 . 4 . Α . A . GODOWIKOW u n d F . A . FERJANTSCHITSCH, Geol. i Geofis. 1960, Nr. 10, 19—26. 5. L. G. BERRY, Canad. Miner. 1963, 7, 677—679. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 932. Amer. Miner. 1959, 44, 908; 1962, 47, 806 und 1963, 48, 1421. Bull. 1961, 84, 407. Min. Abstr. 14, 139 und lö, 134. Sap. 1961, 90, 9 2 . Zbl. I, 1 9 6 1 , 9 2 (Ref. Nr. 3 1 5 ) und 1 9 6 2 , 2 3 7 (Ref. Nr. 8 4 6 ) .

Latrappit. Ä 0 ^ 01 O 3 0 0 mit A = Ca, Na, SE, Β = Nb > Ti (11:3), Fe, Mg, Mn und mit Perowskit-Struktur. Orthorhombisch (pseudokubisch). Kleine kubische Kristalle ( ~ 0.2 mm Kantenlänge). Struktur. Für Einzelkristalluntersuchungen lag kein Material vor. Pulverdiagramme konnten orthorhombisch indiziert werden; Raumgruppe — Pcmn mit a = 5.448, b = 7.777, c = 5.553 A. Zwischen dem Nb 2 0 5 -Gehalt und den Parametern (A) der Einheitszelle besteht folgender Zusammenhang: Nb205 (Gew.-%) 14.5 25.3 32.0 32.8 36.8 43.0 43.9 44.9

a 5.417 5.416 5.432 5.429 5.424 5.449 5.448 5.448

Einheitszelle (A) b 7.718 7.721 7.745 7.730 7.728 7.774 7.777 7.775

c 5.498 5.503 5.523 5.504 5.505 5.543 5.553 5.548

As (Zell-Vol.) 229.9 230.1 232.3 231.0 230.7 234.8 235.3 235.0

Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (44 Linien) mit (I) und hkl: 2.744 (100) 121, 200; 3.887 (79) 101, 020; 1.942 (57) 202, 040-, 2.773 (30) 002; 1.579 (25) 240, 321; 1.595 (14) 123, 042. Phys. Spez. Gew. = 4.40 (pyknom.), 4.457 (ber.). Farbe schwarz. Optik. Im durchfallenden Licht dunkel graubraun und schwach doppelbrechend. Eine komplexe Verzwillingung ist praktisch bei allen Kristallen beobachtbar. Einschlüsse von Calcit, Diopsid u. a. Chem. Eine ehem. Analyse von R. C. M C A D A M ergab: CaO 25.95%, N a 2 0 4.03, SE 2 0 3 2.03, K 2 0 0.03, N b 2 0 5 43.90, Ti0 2 10.05, Fe 2 0 3 (Total-Fe) 8.74, MgO 2.20, MnO 0.77, Si0 2 0.45, S 0.90, Gl.-Verl. (—S) 0.65, Summe 99.70%. Nach einer halbquantitativen spektrographischen Analyse von Ε . M . K R A N C K

183

Latrappit — Lazareviöit

haben die Spurenelemente folgende ehem. Zus.: Ce 1.5%, La 0.3, Zr 0.3, Sr 0.2, Y 0.1, Al 0.09, Ni 0.04, Gd 0.03, V 0.03, Dy 0.01, Yb 0.01%. Nach Abzug von Si0 2 und S, die den Beimengungen Diopsid und Pyrit zugeschrieben werden, sowie nach Abzug der entsprechenden Mengen von CaO, MgO und F e 2 0 3 resultiert die Formel: ( C A 0.75 N A 0.2ISE 0 . 0 2 )(Nb 0 5 4 Ti 0 . 2 1 Ee 0 . 1 6 Mg 0

0 8 Mn 0 I 0 2 )O3. 0 0

oder vereinfacht (Ca, usw.) 0 98 (Nb, usw.) x 01 O 3 00 . Sieben andere Analysen ergaben für N b 2 0 5 folgende Werte: 14.5, 25.3, 32.0, 32.8, 36.8, 43.0 unci 44.9% (s. auch unter Struktur). Name. Zuerst von Ε . H . NICKEL et al. (1) als ein „niobian perovskite" beschrieben. J . A. MANDARINO (Ref. Amer. Miner. 1964, 49, 819) erschien es nach der von den Autoren (1) gegebenen Klassifikation der Perowskitgruppe mit der allgemeinen Formel ABO s als zweckmäßig, diesem Mineral einen neuen Namen zu geben, weil das dominante ,,B"-Kation Nb in einer doppelt so großen Menge wie Ti — nämlich Nbp^TiQ^j — auftritt. Nach einer neuen Erwägung schlägt nun E . H . N I C K E L (2) für den „niobian perovskite" den Namen L a t r a p p i t vor, und zwar nach dem Vorkommen in der Nähe der kleinen Gemeinde La Trappe im südwestlichen Teil der Niob-Lagerstätte des Oka-Distriktes, Quebec, Kanada; Auftreten in Calcit mit wechselnden Mengen von Diopsid, Biotit und Apatit ; akzessorische Mineralien sind Magnetit, Pyrrhotin, Dolomit, Nephelin und Monticellit. Lit.: 1. Ε. Η. NICKEL und R, C. MCADAM, Canad. Miner. 1963, 7. 683—697. 2. Ε. H. NICKEL, Canad. Miner. 1964, 8, 121—122. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 819 und I960, 50, 265.

Lazarevicit. Cu 3 AsS 4 . Kubisch. Mikroskopisch kleine Körner. Struktur. Raumgruppe vom Zinkblende-Typus Tj—P43m. a = 5.28 ^ 0.01 (nicht angeführt ob Α oder kX). Ζ = 1. Atomkoordinaten: 3 Cu in (c) 0 1 As, Fe oder Cu-Überschuß in (a) 000 ; 4 S in (e) Lazarevicit hat die Struktur von Arsensulvanit (ds. Hdb., Ergbd. II, 660), Cu 3 (As,V)S 4 . Phys. Spez. Gew. (ber.) = 4.39. Optik. Im polierten Anschliff ähnlich Enargit, doch ist Lazarevicit im polarisierten Licht isotrop, eine eigentümliche gelblich braune Farbe zeigend. Chem. Mit Hilfe eines Mikroanalysators (electron-microprobe) wurden bestimmt: Cu 52.5, As 12.5, Fe 1.9%. Diese Werte in Verbindung mit einer spektrochemischen Analyse führten zu der Strukturformel Cu3( As ο 65 Cu 0 ^ F e o. 13 V Sp ) S 4 , vereinfacht und idealisiert zu CU 3 ASS 4 ; als stöchiometrische Formel wird [(Cu0 81AS0 i e Fe 0 03 V Sp ) 1 S 1 ] angegeben. Theoretische Werte fürCu 3 AsS 4 :Cu48.4, As 19.0, S '32.6%. NamS von CHARLES B. SCLAR et al. zu Ehren des Geologen M. LAZAREVIC, der 1908—1913 durch seine geologische Pionierarbeit die Erzlagerstätte von Bor erschloß. M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) verweist auf die Tatsache, daß A r s e n s u l v a n i t (1. c.) die chem. Zus. CU 3 (AS,V)S 4 mit As:V = 2 : 1 h a t ; es wäre daher vorzuziehen, das neue Mineral Lazarevicit als ein ArsenEndglied von Arsensulvanit anzusehen, wodurch ein neuer zusätzlicher Mineralname überflüssig wäre.

Lazarevidit — Loughlinit

184

Vorkommen in Kupfererzen der Tilva Mika-Lagerstätte von Bor, Ost-Jugoslawien; in Paragenese sind Enargit, Luzonit, Covellin, Pyrit und Bleiglanz. Lit.: CHARLES B . SCLAR und MATIJA DROVENIK, Bull. Geol. Soc. Amer. 1960, 71, 1970 (Abstr.)· Weitere Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 465. Bull. 1961, 8 4 , 1 0 6 . Program 1960 Ann. Meetings Geol. Soc. Amer. usw., Abstr. S. 202. Sap. 1962, 91, 187.

Lipscombit, manganhaltiger (manganoan): s. manganhaltiger L i p s c o m b i t (ds. Ergbd., S. 199, Mangan-Lipscombit). Lithiumcordierit. LiMgAl 3 [Si e O l8 ]. Nach Α. I. GINSBURG et al. kann Cordierit analog Beryll bedeutende Mengen von Alkalien (Na, Li, Cs) aufnehmen. Lithiumcordierit obiger Zusammensetzung konnte festgestellt werden. Lit.:

Α. I. GINSBURG u n d Ο. D . STAWROW, Geochimija

1961. 183—185. — Ref.:

ZU.

II, 1961, 681 (Ref. Nr. 2002).

Lomonossowit. ß-: s. Beta-Lomonossowit (ds. Ergbd., S. 37). Loughlinit. Na a O · 3MgO · 6Si0 2 · 8 H 2 0 . Orthorhombisch. Faserige Aggregate (im Maximum 1 cm lang), äußerlich Sepiolith sehr ähnlich. Nach elektronenoptischen Aufnahmen im Habitus identisch mit Sepiolith. Struktur, c (in der Längsrichtung der Fasern) = 5.26 ^ 0 01 A. Struktur vom Sepiohth-Typus. Das Pulverdiagramm ist jenem des Sepioliths fast gleich; die wichtigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 12.8 ( > 100), 4.45 (100), 3.79 (100), 3.65 (100), 2.90 (70), 4.80 (50). Während 58 Tagen in H 2 0 ausgelaugter Loughlinit hat ein Pulverdiagramm, das mit jenem von Sepiolith identisch ist; auch Loughlinit, der 6 h ausgelaugt und 7 Tage mit einer MgCl2-Lösung getränkt wurde, hat im Pulverdiagramm Identität mit Sepiolith. Phys. Spez. Gew. 2.165. Perlenweiß, seidenglänzend. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.500, n^ = 1.505, n v = 1.525. Gerade Auslöschung, pos. Charakter der Faserrichtung. 2V = 60°. Loughlinit der Analyse I I zeigt n e = 1.520 und n y = 1.532. Chem. Analysen von Loughlinit von J . J . F A H E Y . I Loughlinit, 6 h ausgelaugt. Γ Anal. I nach Abzug von 0.38 Dolomit und 0.21% Magnesit. II. Loughlinit, 58 Tage in H 2 0 ausgelaugt. I I I Sepiolith von Ampandrandava (Anal. S . CAILLERE, 1 9 5 1 ) .

I I' II III

I I' II III

Si0 2

A1 2 0 3

Fe 2 0 3

FeO

Ti0 2

CaO

MgO

Na 2 0

50.80 50.80 51.52 52.50

0.66 0.66 0.75 0.60

1.85 1.85 2.64 2.99

1.51 1.51 1.35 0.70

0.02 0.02 0.02

0.12

16.18 16.01 19.60 21.31

8.16 8.16 0.06



K2O

H20-

H2O+

co 2

Summe

0.00 0.00

13.68 13.68

6.82 6.82

0.30 0.00

100.10% 100.10

0.00

13.38

10.42 21.27

0.00

99.76 99.84







0.00 0.02 0.47

mit 0.38 Dolomit + 0.21 Magnesit



Loughlinit — Lueshit

185

Loughlinit ist in HCl und H 2 S0 4 unterschiedlich, löslich, wobei ein Kieselskelett zurückbleibt. Bei Erhitzung auf 900 °C wird ein Schmelzbeginn beobachtet. Fortgesetztes Auslaugen mit Wasser oder Einwirken von Mg-Salzlösungen verwandeln Loughlinit in ein Produkt, das anscheinend mit Sepiolith identisch ist. Name von J . J . FAHEY et al. zu Ehren von Dr. GERALD F . LOUGHLIN, ehem. Chefgeologe der U.S. Geol. Survey. Frühere Angaben über L o u g h l i n i t s. ds. Hdb., Ergbd. II, S. 225 und 582. Loughlinit ist makro- und mikroskopisch S e p i o l i t h , 4MgO · 6Si0 2 · 8H 2 0, sehr ähnlich (vgl. Ergbd. II, S. 582); kann von diesem durch den Gehalt an 8% Na 2 0 und durch Vergleich der Röntgen Faserdiagramme unterschieden werden. Vorkommen. Loughlinit wird seit 1948 in dolomitischen Ölschiefern der Green River-Formation (Wilkins Peak nember) im Sweetwater County, Wyoming, USA, gefunden; er verdrängt — nach Dünnschliffuntersuchungen — Shortit (ds. Hdb., Ergbd. II, 360), Northupit und Searlesit. Auftreten in Adern, gewöhnlich kleiner als 3 cm lang und in der Dicke bis 1 cm wechselnd. Lit.: J . J . FAHEY, M. ROSS und J . M. AXELROD, Am er. Miner. 1960, 45, 2 7 0 — 2 8 1 . — Ref.: Bull. 1960, 83, 312. Min. Abstr. 15. 357. Sap. 1961, 90. 448. Zbl. I. 1962, 124 (Ref. NR. 4 6 3 ) .

Lueshit. NaNb0 3 (s. auch I g d l o i t , ds. Ergbd., S. 157). Orthorhombisch (-disphenoidisch), pseudokubisch. Würfelähnliche Kristalle (bis 1.5 cm, meist 0 . 5 — 1 cm Kantenlänge) mit gestreiften Flächen; nach Ο . M. RIMSKAJA-KORSAKOWA et al. (2) bis 0 . 6 mm lang (s. F i g . 3 1 ) und nach röntgenographischen Daten kubisch (wie Igdloit). Struktur. Nach A. SAFIANNIKOFF (1) Raumgruppe D ? — P 2 2 2 J ; a = 5 . 5 1 ± 0 . 0 0 6 , b = 5 . 5 3 ± 0 . 0 1 , c = 5 . 5 5 A ± 0 . 1 2 Α . Ζ = 8. Wichtigste Röntgend-Werte (A) mit (I) und hkl: 3.91 (100) 110; 2.77 (69) 200, 020,114; 1.955 (43) 221, 215; 1.96 (34) 220; 1.596 (30) 314; nach Ο . M . RIMSKAJA-KORSAKOWA e t a l . (2): 2 . 7 4 4 (10) 220; 1 . 9 7 5 (10) 400: 1.590 (10) 422; 1.233 (10) 620; 1.044 (10) 642; 3 . 8 6 (9) 200; 1.743 (9) 420; 1.379 (8) 440; 1.300 (8) 442; 1 . 0 8 3 (6) 640; für künstl. NaNb0 3 wird nach den X-Ray diffraction data cards (1959) angegeben: 2.74 (100), 3 . 9 3 (90), 3 . 8 5 (90), 2.77 (90), 1.74 (90), 1.583 (90), 1.96

(80), 1.377 (SO), 1.236 (70), 1.94 (60), 1.295 (60), 1.598 (50). Nach röntgenographischen Bestimmungen von Ο. M. RIMSKAJA-KORSAKOWA et al. (2) ist der Kowdorskoger Lueshit — wie Igdloit (s. ds. Ergbd., S. 157) — k u b i s c h mit· a = 7 . 8 5 5 ± 0 . 0 0 5 kX; E. A. WOOD (3) gibt 7.86 kX an. — Nach H . STRUNTZ (Ref. Aufschluß, 1. c.) ist Lueshit offenbar isotyp mit dem bis 370 °C beständigen a-NaNbOg und somit homöotyp mit Perowskit; nachdem aber Lueshit auch k u b i s c h kristallisiert, wäre er anscheinend — wie Igdloit — isotyp mit dem oberhalb 640 °C beständigen und mit Perowskit isotypen y-NaNb0 3 . Zweifellos wurden Igdloit und der Kowdorskoger Lueshit als k u b i s c h e Modifikationen von NaNbO s (aber mit unterschiedlichen Parametern: Igdloit a = 3.89 A, Lueshit a = 7.855 kX) beschrieben, der Lueshit von Lueshe als o r t h o r h o m b i s c h e ; sie ist aber nach Ο. M . RIMSKAJA-KORSAKOWA et al. (2) auch kubisch mit a = 7.8 kX. Phys. Unvollkommene Spaltbarkeit nach (001). H. = 5 . 5 . Mikroh. nach G. A. ILJINSKIJ (in 2) = 650—680 kg/mm 2 , was H. von 5.8—5.9 entspricht. 13 Η i η t 7. ο , Mineralogie, Ergänzungsband III

186

Lueshit

Spez. Gew. = 4.45 bzw. 4.45 ± O.Ol. Farbe schwarz, Strich hellgrau. Diamant- bis halbmetallischer Glanz.

mm 7,5 Fig. 31. Paragenese von Lueshit mit anderen Mineralien nach Ο. M. Rimskaja-Korsakowa et al. (2). 1. Lueshit-Kristalle. 2. Kristalle von Pyrochlorit, Kanten kräftig angeätzt. 3. Hydrophlogopit. 4. Dolomit. 5. Sungulit

Optik. Zweiachsig (ohne weitere Angaben)? (in S-Se-Schmelze) = 2.30 i 0.03. Im Dünnschliff ist Lueshit dunkelbraun durchsichtig.

I II III

I II III

Si0 2

Ti0 2

ZrO z

0.73 1.47

3.62 4.90 5.06

1.00 1.03



SE 2 O 3 + Th0 2

AI 2 0 3

Fe 2 0 3

0.79 0.82

1.27 0.63 0.65

3.19 3.29

CaO

SrO

Na a O

I

0.76

II III

4.37 4.50



0.18 0.19

12.23 14.30 14.75

Th0 2 • — —

SE 2 O 3

Nb,O s

Ta 2 0 5

P2O5

79.74 65.20 67.27

Sp. 0.55 0.57

n.b.

FeO

MgO

MnO









K20 —

1.81 1.87

0.62 1.50 —

H 2 0 + H 2 O0.49 0.40





— —

F —

— —

Summe 99.46% 100.29 100.00

187

Lueshit — Lusungit

Chem. Analyse des Lueshits von Lueshe (Anal. HAINE-COPETTE) unter I , vom Kowdorskoger Massiv (Anal. Τ. A. BUROWA) unter II. Analyse I I ohne mechanische Beimengungen und umgerechnet auf 100 unter I I I (S. 186). Aus der Analyse I errechnet sich die Zusammensetzung (Naj 32, Ca 0 0B) (Nb 2 00« Ti 0 1 5 )O e , nahe NaNb0 3 . Nachdem ein Manko in der Position Α (Na, Ca) vorliegt, müßte nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) vielleicht der Glühverlust in der Formel als Hydroxyl berücksichtigt werden. Die Analyse I I I führt zur Formel (Na 0 . 7 A0. 1 3K o . 06 SE 0 . 0 3) 1 . 00 (Nb 0 ^Ti 0>10 Al 0 . 03 Zr 0 . 02 Fe3: 0I ) 0>99 O3. 00 . Lueshit gibt eine Na-Flamme. Name von A. SAFIANNIKOFF (1) nach dem Vorkommen in der Nähe von Lueshe (die korrekte Bezeichnung wäre daher Luesheit). Für N a N b 0 3 liegt bereits die Bezeichnung I g d l o i t (s. ds. Ergbd., S. 157) vor. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) wäre es besser gewesen, wenn die Namengebung „Lueshit" unterblieben wäre; Ε . M. BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., 1. c.) schlägt vor, den Namen „Igdloit" fallen zu lassen, weil das neue Mineral L u e s h i t besser und genauer charakterisiert ist; M . F L E I S C H E R stimmt mit „etwas Widerstreben" diesem Vorschlag zu. Nachdem eine weitere und sehr gründliche Kennzeichnung eines Lueshits vom Kowdorskoger-Massiv gegeben wurde, erscheint es zweckmäßig, den Mineralnamen „Igdloit" zu streichen, nachdem auch erwiesen ist, daß Lueshit nicht orthorhombisch, sondern wie „Igdloit" kubisch kristallisiert. Vorkommen nach A. SAFIANNIKOFF (1) auf einem gelbbraunen, vermiculitähnlichen Glimmer in der Kontaktzone eines Cancrinit-Syenits mit pyrochlorführenden Kalken bei L u e s h e , 150 km nördlich von Goma, Kongo; Auftreten als Überzug eines dichten, gelben Glimmers; dieser enthält MgO 19,27, CaO 8.08, Na 2 0 0.20%; er verhält sich bei Erhitzung wie ein Vermiculit. Nach Ο. M. RIMSKAJA-KORSAKOWA et al. (2) auch in Karbonatiten des Kowdorskoger-Massivs im südwestlichen Teil der Halbinsel Kola, UdSSR; über parage· netisch verknüpfte Mineralien dieses Fundortes s. Fig. 31. Lit.: 1. Α. SAFIANNIKOFF, Bull. Seances Acad. Roy. Sei. d'Outre Mer. 1959, 5, 1251 b i s 1 2 5 2 . 2 . Ο . M . RIMSKAJA-KORSAKOWA, Τ . A . BUROWA u n d W . A . FRANK-KAMENEZKIJ, Sap. Wees. Miner. Obschtsch. 1 9 6 3 , 9 2 , 1 7 3 — 1 8 3 . 3. Ε . A . WOOD, Acta Cryet. 1 9 5 1 ,

4, 353. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 64, 1004. Aufschl. bis 408. Min. Abstr. 15, 359. Sap. 1961, 90, 95.

1962, 13, 16. Bull. 1961, 84, 407

Lusungit. (Sr, Pb)Fe 3 (P0 4 ) 2 (0H) 5 · H 2 0 (abgeleitet aus röntgenographischen und Röntgenfluoreszenz-Daten). Hexagonal-rhomboedrisch. U. d. M. rautenförmige Täfelchen. Struktur. Raumgruppe D] d —R3m. Hexagonale Zelle: a h = 7.04 ± 0.007, Ch = 16.80 ± 0.01 A; c/a = 2.386. Rhomboedrische Zelle: a^, = 6.92 A, α = 61° 12'. Kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 2.98 (100) 201; 5.77 (90) 101, 003; 3.53 (61) 110-, 2.477 (40) 024-, 2.224 (22) 122; 2.257 (20) 107, 205. Lusungit ist isostrukturell mit Hidalgoit (ds. Hdb., Ergbd. II, 723), Svanbergit und Plumbogummit. Phys. Weder H. noch spez. Gew. bestimmt (Materialmangel!). Farbe dunkelbraun (äußerlich ähnlich Limonit, mit dem Lusungit eng vergesellschaftet ist). J3*

188

Lusungit — Macallisterit

Optik. Einachsig, wahrscheinlich pos. Die Brechungsindizes konnten wegen des beigemengten Limonits nicht genau ermittelt werden; sie bewegen sich zwischen 1.77—1.855 und sind viel höher als jene von Goyazit (dem Sr-AlAnalogon) und Plumbogummit (dem Pb-Al-Analogon). Im Dünnschliff gelbbraun, sehr schwach pleochroitisch. Chem. Eine Röntgenfluoreszenzanalvse ergab als Hauptkomponenten Fe, P, Sr und P b ; Ba und Ca < 3%, Al und As < 1%. S 0.0. PbO/SrO = 1.40, d. h. Pb > Sr. Die chem. Formel in Analogie zu anderen Gliedern der Plumbogummit-Gruppe, wie oben angeführt. Name von L. VAN WAMBEKE nach dem Lusungu-Fluß, dessen Zuflüsse aus dem Kobokobo-Gebiet (Fundort!) kommen. Vorkommen in einer phosphatreichen Zone des uranführenden KobokoboPegmatits, Kivu-Region, Kongo; Auftreten als Überzug in Paragenese mit Goethit (Limonit) und Quarz. Lit.: L. VAN WAMBEKE, Bull. Soc. Beige Giol. 1958, 67, 162—169. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 932. Amer. Miner. 1959, 44, 906—907. Bull. 1960, 83, 69—70. Min. Abstr. 14, 282. Sap. 1960, 89, 69.

Macallisterit. 2MgO · 6 B 2 0 3 · 15H 2 0. Hexagonal-rhomboedrisch (ditrigonalskalenoedrisch). Zuckerweiße Aggregate kleiner, rhomboedrisch begrenzter Kristalle, tafelig nach (0001). Beob. Formen: c (0001), f (1014) und e (0112). Struktur. Raumgruppe D | d — R 3 c . Hex.: a = 11.546, c = 35.562 A; Vol. 4105.7 Α 3 ; Ζ = 6; rhomboedr.: a r h = 13.600 Α, α = 50 °14'. Stärkste Röntgend-Werte (A) mit (I) und hkil: 8.715 (100) 0112; 5.772 (50) 1120 ; 4.063 (50) 1018; 3.351 (50) 101.10 ] 3.261 (50) 1129·, 4.359 (42) 0224; 6.645 (35) 1014. Phys. Eine Spaltbarkeit wurde nicht beobachtet. Η. = 2%. Spez. Gew. = 1.868 (an synth. Kr. gem.), 1.866 (ber.). Farblos, durchsichtig. Glasglanz. Nicht piezoelektrisch. Chem. Nach Abzug von R 2 0 3 (für unl. Gips und Ginorit) ergaben zwei Analysen folgende Werte:

I II

B203

MgO

H2O

Summe

53.43 53.17

10.06 10.97

36.51 35.86

100.00 100.00

Resultierende Formel s. oben. Schwach löslich in kaltem H 2 0 . Synthese. 2MgO · 6 B 2 0 3 · 15H 2 0 wurde leicht durch Zusatz von MgO, Mg(OH) a oder MgC0 3 zu einer erwärmten Borsäure oder durch Zersetzung von Inderit oder Kurnakowit durch warme Borsäurelösung erhalten, Name „Macallisterite" von WALDEMAR T . SCHALLER, ANGELINA C. VLISIDIS und MARY E. MROSE ZU Ehren des Geologen JAMES F . MCALLISTER, U.S. Geol. Surv. Washington. Vorkommen auf fünf verschiedenen Orten in der Death Valley Region, Inyo County, Calif., USA, innig mit Ginorit, Sassolin und Gips vermengt. Ref.: Program 1964 Ann. Meeting Geol. Soc. Amer. et ah, 1964, S. 173—174.

Macdonaldit — Mackina wit

189

Macdonaldit. BaCa 4 Si 15 0 35 · 11H 2 0. Orthorhombisch. Struktur. Raumgruppe D ^ — B m m b oder C\l—Bm 2jb. a = 14.06, b = 23.52, c = 13.08 A. a : b : c = 0.598:1:0.556. Ζ = 4. Phys. Spez. Gew. = 2.27 (gem.). Optik. Zweiachsig, neg. oder pos. n a = 1.518, riß = 1.524, n v = 1.530. n a = c, Cß = b, n y = a. 2V = 90°. Name von J O H N Τ. A L F O R S et al. zu Ehren von Prof. G O R D O N A . M A C D O N A L D , Univ. of Hawaii. Vorkommen im östlichen Teil von Fresno County, Kalifornien, USA; Auftreten in Sanbornit-führenden metamorphen Gesteinen, die in einer engen Zone 2y 2 Meilen entlang eines Granodiorit-Kontaktes zutage treten; in Paragenese u. a. die neuen Mineralien Krauskopfit (ds. Ergbd., S. 178), Fresnoit (ds Ergbd., Nachtrag), Muirit (ds. Ergbd., S. 218), Tarskit (ds. Ergbd.), Verplanckit (ds. Ergbd.) und Walstromit (ds. Ergbd.). Lit.:

J O H N T . ALFORS, MELVIN C . STINSON,

ROBERT A . MATTHEWS u n d

ADOLF

PABST, Amer. Miner. 1965, SO, 279 (Ref.).

Mackelveyit = M c k e l v e y i t , ds. Ergbd., S. 208. Mackinawit. FeS. Tetragonal. Mikroskopisch kleine, individuelle und unregelmäßig geformte Körner. In seinen physikalischen Eigenschaften ist Mackinawit sehr ähnlich V a l l e r i i t (ds. Hdb., I, 1, 655 und Ergbd. I, 719) — Cu 3 Fe 4 S 7 —, aber ohne einen Cu-Gehalt und mit deutlich abweichenden Interferenzen des Pulverdiagramms gegenüber Valleriit. Struktur ähnlich jener für synth. FeS, beschrieben von R. A. B E R N E R (2) und F. H . M E Y E R et al. ( 3 ) , aber auch ähnlich jener des unbekannten Minerals von Outokumpu, von O. Kouvo et al. (4) charakterisiert. Bei einer tetragonalen Einheitszelle wurden a = 3.675 ± 0.002, c = 5.030 ± 0.005 Α ermittelt; a : c = 1:1.367. Raumgruppe D 4 h —P4/nmm. Ζ = 2. Das Pulverdiagramm — nach Abzug der für Chalkopyrit und Cubanit charakteristischen Linien — hat folgende intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 5.03 (100) 001\ 2.31 (90) 111; 1.809 (80) 112; 2.96 (70) 101; 1.838 (50) 200; 1.729 (50) 201; 1.055 (40) 312. Chem. Die Mittelwerte von 16 Analysen ausgesuchter Proben von der Mackinaw-Mine ergaben: Fe 63 ± 5%, Ni 3.1 dt 0.5, S 34 ± 4, Cu 0.0. Resultierende Formel nahe (Fe0 96Ni0 04 )S; theoretische Werte für diese Zusammensetzung: Fe 60.5, Ni 3.0, S 36.4. Nach Bestimmungen mit der elektronischen Mikrosonde ist der Cu-Gehalt sehr gering. Name für das noch unvollständig gekennzeichnete neue Mineral von Η. T. E V A N S , J R . et al. ( 1 ) nach dem Vorkommen auf der Mackinaw-Mine, Snohomish County, Washington. Wahrscheinlich sind manche als Valleriit beschriebenen Mineralien in Wirklichkeit Mackinawit. Lit.:

1. HOWARD T . EVANS, J R . , CHARLES MILTON, Ε . C. T . CHAO, ISIDORE A D L E R ,

CYNTHIA MEAD, BLANCHE INGRAM und R . A . BERNER. U.S. Geol. Sun·.

Prof. Paper

1964,

47Ö-D, 6 4 — 6 9 . 2 . R . A . B E R N E R , Science 1 9 6 2 , 1 3 7 , 6 6 9 . 3. F . H . M E Y E R , O . L . RIGGS, R . L . MCGLASSON und J . D . SUDBURY, Corrosion 1 9 5 8 , 14, 6 9 — 7 5 . 4 . OLAVI KOUVO,

190

Mackinawit — Magnesiohexahydrit

YRJÖ VUORELAINEN und J . V . P . LONG, Amer. Miner. 1963, 4 8 , 5 1 1 — 5 2 4 . — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 215 und 1964, 49, 1497. Bull. 1963, 86, 309. Program 1962 Ann. Meeting 4 7 A . Sap. 1 9 6 4 , 9 3 , 4 4 4 .

Mäkinenit. y-NiSe. Trigonal (ditrigonal-pyramidal), zum Unterschied von hexagonalem /?-NiSe = Sederholmit (ds. Ergbd.) und amorphem (synth.) α-NiSe (2). Dünnschichtige Aggregate und submikroskopische Körner. Struktur identisch mit jener der synth. y-NiSe-Phase, die jener von Millerit entspricht; mit diesem Mineral ist Mäkinenit isotyp. Raumgruppe C| v —R3m. a = 10.01, c = 3.28 Α in guter Übereinstimmung mit jenen von J O H . - E . H I L L E R et al. (3) für synth. v-NiSe ermittelten Werten. Ζ = 9. V = 284.6 Α 3 . Stärkste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I)und hkl: 2.88 (sst) 300; 2.63 (sst) 021; 2.325 (sst) 211; 1.95 (sst) 131; 4.99 (m) HO. Phys. Meist so weich wie Clausthalit. Spez. Gew. = 7.22 (ber.). Optik. In Öl-Immersion ist Mäkinenit rein gelb, in Luft orangegelb. Pleochroismus kräftig: rein gelb — grünlichgelb. Anisotropie extrem stark: blaßgrün — blaß orangegelb. In Luft ist die Anisotropie verschieden: glutrot — blaugrün oder grün. Chem. Nach einer Röntgenfluoreszenz-Analyse: Ni 41.1, Co 1.0, Se 57.9%. Cu in Spuren. Synthese. y-NiSe wurde von G. R. L E V I et al. (2) sowie von J O H . - E . H I L L E R et al. (3) — von letzteren durch Erhitzung von gepulvertem Ni und Se auf 225—250 °C — synthetisiert.. Name von Y . V U O R E L A I N E N et al. (1) zu Ehren des verstorbenen Dr. E E R O M Ä K I N E N , ehem. Präsidenten der Outokumpu Co. Vorkommen in albitisierten Diabasen bei Kuusamo, NE-Finnland, die Lager in einer Schieferformation (bestehend aus Quarziten, Dolomiten, Mergeln, Glimmerschiefern, schwarzen und grünen Schiefern) bilden und eine Uranmineralisation erkennen lassen. Mäkinenit wurde in dünnen Schichten am Ende der Gänge beobachtet, die Clausthalit, ein neues Mineral NiTeSe (das später näher beschrieben werden soll), dann Selenmelonit, Hämatit und ein „selenian sulphide" vom Spinell-Typus führen. Auch in submikroskopischen Körnern in Sprüngen von Selenmelonit, vergesellschaftet mit Clausthalit. Vom gleichen Fundort wurden die neuen Nickelselenide Kullerudit (ds. Ergbd., S. 179) sowie Sederholmit, Trüstedtit und Wilkmanit (s.ds. Ergbd.) beschrieben ; in Paragenese sind im weiteren Sinne verschiedene Uranmineralien (Uranit, zurücktretend Brannerit, Davidit, Kasolit und Uranoanatas) anzuführen. Lit.·. 1. Y . VUORELAINEN, A . HUHMA und A . HAKLI, Ccmpt. Rend. Soc. geol. Finlande 1964, 36, 1 1 3 — 1 2 5 (Bull. Comm. geol. Finlande No. 2 1 5 ) . 2. G. R . LEVI und A . BARONI, Z. Krist. 1935, 9 2 , 2 1 0 — 2 1 5 . 3. JOH.-E. HILLER und W . WEGENER, Ν. Jb. Miner., Abh. 1960, 94, 1147—1159.

Magnesiaspat: synonyme Bez. für M a g n e s i t (ds.Hdb., I, 3.1, 2809, 3112). Name von F. MACHATSCHKI, Spez. Miner., Wien 1953, S. 313. Magnesiohexahydrit. MgS0 4 · 6H a O. Name bei J . K U B I S Z (Bull. Acad. Polon. Sei., Ser. Sei. Chim., Geol., Geogr., 1958, 6, 459—463) als Synonym für H e x a h y d r i t (ds. Hdb. I, 3.2, 4348). Ref.: Min. Abstr. 14, 204. Miner. Mag. 1961, 32, 967 (als Magnesium-Hexahydrit).

Magnesiokatophorit — Magnesioriebeckit

191

Magnesiokatophorit. Na 2 CaMg 4 FeAlSi 7 0 22 (0H). Name von A . MIYASHIRO (Journ. Fac. Sei. Tokyo Univ., Sect. 2, 1957, 11, 57) für das Mg-Endgiied der C a t o p h o r i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 108)-Serie. Magnesiolaumontit. (Ca, Mg)6(Si, A1)36072 · 19H 2 0 (s. auch Chem.). MonoMin. Nadeln mit (100), (010) und (001). Struktur. Keine Angaben. Phys. Deutliche Spaltbarkeit nach (010). H. = 6. Spez. Gew. = 2.32. Farblos oder grau mit grünlichgelbem Stich. Durchsichtig. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.507—1.510, n y = 1.523—1.524. n y /c = 36 bis 45°, 2 V = 4 5 — 4 8 ° . . Chem. Eine Analyse von S. POPESCU ergab: SiO, 51.45, A1203 22.15, MgO 0.70, MnO 0.08, CaO 11.61, Na a O 0.37, K 2 0 0.08, H 2 0 13.70, P 2 0 5 , SrO und BaO Sp., Summe 100.14%. Aus der Analyse soll die oben angeführte Formel resultieren; Ε . M . BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., 1. c.) gibt: (Ca, Mg)7 3 (Si, Al)39 · 20.3H 2 0. Eine DTA-Kurve zeigt drei endotherme Effekte bei 200, 315 und 418 °C. Der größte Teil des H 2 0 wird bei 500 °C abgegeben. Name für das noch recht unvollständig gekennzeichnete Mineral von M. BORCOS nach der chem. Zus. Unter Berücksichtigung des geringen Mg-Gehaltes (MgO = 0 . 7 0 ! ) erscheint die Bezeichnung „Magnesiolaumontit" als ungerechtfertigt, wobei noch hinzukommt, daß nach den Ausführungen des Verf. auch noch ungewiß ist, ob eine engere Beziehung zu Laumontit besteht, weil noch keine strukturellen Daten vorliegen. Vorkommen zusammen mit anderen Zeolithen in Hohlräumen eines Andesits bei Musari, Rumänien. Lit.: Μ. BORCOS, Studii CefcetäriGeol. Acad. R.P.R. 1960, S, 739—756. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 1483—1484. Bull. 1964, 87, 114. Min. Abstr. 16, 554. Sap. 1962. 91, 203—204.

Magnesioniobit = M a g n o c o l u m b i t , ds. Ergbd., S. 196. Magnesioriebcckit. Name von A . MIYASHIRO (1) für das Endglied NAAMG 3 Feg+Si 8 0 22 (0H) 2 der Riebeckit-Glaukophan-Reihe oder für Riebeckit, der chemisch dieser Zusammensetzung nahesteht (s. auch M a g n e s i u m - R i e b e c k i t , ds. Ergbd., S. 193). Chem. Magnesioriebeckit entsprechend der Klassifikation von A. MIYASHIRO beschreiben A. R. DRYSDALL et al. (3) als „Blue asbestos" von einem Fundort südwestlich von Lusaka, Nordrhodesien; zwei Analysen ergaben die Werte unter I (Anal. E. W. FOWLER) und I I (Anal. W. HESOM). Magnesiumriebeckit dürfte auch der von F. AHLFELD (4) gekennzeichnete ,,Krokydolith" von der Philadelphia-Mine, Cristalmayu, Bolivien, sein, dessen chem. Zus. die Analyse I I I (Anal. W. BREKDLER) wiedergibt. Nach A. MIYASHIRO et al. (2) hat Magnesioriebeckit aus den kristallinen Schiefern von Bizan in Sikoku, Japan, die chem. Zus. der Anal. IV (Anal. HIROSHI HARAMURA). Als Silikat der Green River Formation wird Magnesioriebeckit von mehreren Fundorten in Utah von CH. MILTON et al. (5) aufgeführt, wobei die chem. Zus. durch die Formel Na2(Mg, Fe 2+ ) 3 (Fe 3+ , Al) 2 Si 8 0 22 (0H) 2 charakterisiert wird.

192

Magnesioriebeckit — Magnesiumhaitiger Erythrin Si0 2

A1203

Fe 2 0 3

EeO

MnO

MgO

CaO

Na 2 0

56.10 55.38 54.68 55.62

4.51 3.87 3.90 4.54

13.67 15.69 13.98 12.99

1.77 1.19 7.40 3.53

0.02 0.02 0.21 1.25

10.40 12.11 12.25 11.98

0.48 0.57 1.27 1.95

4.95 5.58 5.55 5.58

K20

H2O+

H2CT

Ti0 2

C0 2

PA

Summe

I II

0.23 0.27

5.18 3.61

2.74 1.84

0.29 0.14

0.08 0.05

0.07 0.07

100.49% 100.39

III IV

0.46 0.36

1.96

0.00

0.26

I II III IV

0.72



0.07

100.42 100.09

Die Bildung des Magnesioriebeckits von Lusaka wird als metasomatisch angesprochen. Optik. Magnesioriebeckit von Bizan — einem Berg der Stadt Tokusima (Tokushima) in Sikoku (Shikoku) —ist zweiachsig, neg. n a = 1.660, n y = 1.670, n y —n a etwa 0.010 (Angaben für Na-Licht). Pleochroismus: parallel b = purpur, praktisch parallel c = blau; senkrecht zu diesen beiden Richtungen sehr blaßgelb. Absorption: purpur = blau > sehr blaßgelb. 2V für gelbes Licht 43°, für grünes Licht 51° (in einigen Kristallen hat der äußerste Rand 2V um 80°). r > v. Vorkommen. Fundorte von Magnesioriebeckit unter Chem. und Optik. Die Vorkommen in Utah (5) liegen in primären Linsen dolomitischer, bituminöser Mergel, zusammen mit Leukosphenit, Reedmergnerit usw.; Auftreten auch in sekundären Rändern und Auswüchsen einer braunen detritischen Hornblende einiger Tufflagen. Im Indian Canyon und Avintaquin Canyon, Utah, wurde Magnesioriebeckit im Ausbiß tief brauner Ölschiefer beobachtet. Lit.: 1. A.MIYASHIRO, J. Fac. Sei. Tokyo Univ., Sect. I I , 1 9 5 7 , 1 1 , 5 7 — 8 3 . 2. A . MIYASHIRO u n d M. IWASAKI, J. Geol. Soc. Japan 1 9 5 7 , 6 8 , 6 9 8 — 7 0 3 . 3. A . R . DRYSDALL u n d A . R . NEWTON, Amer. Miner. 1 9 6 0 , 4 5 , 5 3 — 5 9 . 4 . F . AHLFELD, Notas Mus. La Plata 1 9 4 3 , 8, 3 5 5 — 3 7 1 . 5. CH. MILTON, E . C. T . CHAO, J . J . PAHEY und Μ. E . MROSE, Internat. Oeol. Gongt. Rpt. 21. Session Norden 1 9 6 0 , Teil 21, 1 7 1 — 1 8 4 . — Ref.: Min. Abstr. 1 4 , 144—145. Miner. Mag. 1961, 32, 967. Sap. 1964, 93, 456.

Magnesiumchrysotil = C h r y s o t i l (ds. Hdb., II, 767, 774). Diese synonyme Bezeichnung von W . N O L L , H . K I R C H E R und W . S Y B E R T Z (Beitr. Miner. Petr., 1960, 7, 232). Magnesiumhaitiger Erythrin. Von G. A. K R U T O W wurde ein Mg-haltiger E r y t h r i n (vgl. ds. Hdb., I, 4.2, 1235 und 1255) aus den Serpentiniten des Süd-Urals beschrieben. Eine chem. Analyse von M. W. K O U C H A R T S C H I K ergab: Si0 2 1.54, A1203 0.12, Fe 2 0 3 0.52, MgO 6.82, CoO 22.53, NiO 4.91, MnO 0.14, CuO 0.16, CaO 0.16, H 2 0+ 23.47, H 2 0 - 1.04, C0 2 —, SO3 0.03, A S 2 O B 38.23. Mg-haltiger Erythrin soll bei der Verwitterung von Cobaltin in Serpen tinit entstanden sein. Lit.: G . A . KRUTOW, Trudy Miner. Mus. Akad. Nauk SSSR 1 9 5 9 , 9 , 5 9 — 7 3 . — Ref.: Min. Abslf. 14, 416.

Magnesium-Hexahydrit — Magnesiumsulfat-Tetrahydrat

193

Magnesium-Hexahydrit: s. M a g n e s i o h e x a h y d r i t (ds. Ergbd., S. 190). Magnesium-Hydromuskovit. Nach H. STRUNZ (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, S. 308) ein synonymer Name für G ü m b e l i t (ds. Hdb., II, 832). Magnesium-Krokydolith. Name von W. E. KUMAN für eine faserige, in metasomatisch veränderten Gängen des Kriwoi-Rog-Eisenerz-Bassins vorkommende Varietät von K r o k y d o l i t h (ds. Hdb., II, 1265), und zwar zum Unterschied gegenüber chemisch analogem M a g n e s i u m - R i e b e c k i t (ds. Ergbd., S. 193), ohne eine faserige Ausbildung, der als Mg-reicher Alkaliamphibol (MgO 6.03) in die isomorphe Reihe Riebeckit-Rhodusit (näher Riebeckit) eingeordnet wird (s. auch M a g n e s i o r i e b e c k i t , ds. Ergbd., S. 191). Lit.: W. E. KUMAN, Dokl. Akad. Nauk SSSR, 1959, 125, 1100—1102, engl, in DoJcl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1960, 125, 345—347. — Ref.: Min. Abstf. 14, 302.

Magnesium-Leonit. Bei W. SCHNEIDER (Acta Cryst. 1961, 14, 785) synonymer Name für L e o n i t (ds. Hdb., I, 3.2, 4449, 4469). Magnesium-Margarit. Nach N. W. BELOW (Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1959, 88, 305) ein für C a l c i o t a l k (ds. Ergbd., S. 53) geeigneter Mineralname. Magnesium-Riebeckit. Name von W. E. KUMAN für einen Mg-reichen Alkaliamphibol (Mg 6.03%) aus metasomatisch veränderten Gängen des KriwoiRog-Eisenerz-Bassins, der in die isomorphe Reihe Riebeckit-Rhodusit (näher Riebeckit) eingeordnet wird; für die faserige Ausbildung des chemisch gleichen Alkaliamphibols wurde hierbei der Name M a g n e s i u m - K r o k y d o l i t h (s. ds. Ergbd., S. 193) vorgeschlagen. Dichte oder leicht zerreibbare Aggregate, aber auch feinkörnig mit lamellarer Struktur sowie faserige Aggregate. Farbe blau, matter Ganz, bei faseriger Ausbildung Seidenglanz. Struktur. Nach unveröffentlichten Röntgendaten von G. SIDORENKO ist die Struktur des Magnesium-Riebeckits identisch mit der des Kap-Krokydoliths (S-Afrika). Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.690 ± 0.002, ny = 1.694 ± 0.002. ny—n„ = 0.004. Pleochroismus: n« = gelbbraun, n ß = blau, n y = dunkelblau. Längserstreckung pos., Auslöschungswinkel 3—5°. 2 V = 8 0 ° . Chem. Eine ehem. Analyse (Anal. L. RYBAKOWA) ergab: Si0 2 52.10, A1203 0 . 7 4 , Fe 2 0 3 17.66, FeO 13.37, MgO 6.03, CaO 1.35, NaaO 7.40, K 2 0 0 . 0 4 , H 2 0+ 1.32, H 2 0 - 0 . 2 6 , C0 2 0.36, Summe 100.00. Resultierende Formel: (Na2.ieKo.04Ca1.35)3ie5(Mg1.37Fe?r6SFer00)5.06[OH]2 · [Al0.13Si7.88O20.52(OH)1.48]. Eine DTA-Kurve gibt nach F. W. SYROMJATNIKOWA einen endothermen Effekt zwischen 9 3 0 — 9 3 5 °C (Abgabe des Konstitutionswassers). Lit.: W. E. KUMAN, Dolcl. Akad. Nauk SSSR 1959, 125, 1100—1102, engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1960, 125, 345—347. — Ref.: Min. Abstr. 14, 302.

3Iagnesiumsulfat-Tetrahydrat. MgS0 4 · 4H 2 0. Feinkörniges Pulver. Struktur. Röntgendiagramme identisch mit jenen der künstlichen Verbindung MgS0 4 · 4H a O. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 4.40 (10), 2.90 (9), 5.07 (8d), 4.01 (8), 5.49 (7), 3.20 (7), 2.28 (7), 2.78 (6), 2.52 (6).

194

Magnesiumsulfat-Tetrahydrat — Magnesium-Szomolnokit

Phys. Farbe weiß. Optik. Zweiachsig. n a = 1.460, nß = 1.471, n y = 1.474. Chem. Eine ehem. Analyse ergab: MgO 21.19, S 0 3 41.52, H 2 0+ 36.93, Fe 2 0 3 0.04, MnO 0.02, Uni. 0.35, Summe 100.05. Name bei E . G. PROSCHTSCHENKO für natürliches Magnesiumsulfat-Tetrahydrat (Ref. Zbl., 1. c.), im engl. Res. „tetrahydrated magnesium sulphate", im Ref. d. Zbl. (1. c.) auch kurz „Magnesium-Tetrahydrat". Vorkommen auf Spalten und in Hohlräumen des Nebengesteins (Sandsteine und Schiefer) der Lagerstätte Werchneendybal, Jakutien (Ostsibirien), die im wesentlichen Mangansiderit führt, zusätzlich auch Bleiglanz, Zinkblende, Pyrit, Tetraedrit und Boulangerit. Lit.: Ε. G. PROSCHTSCHENKO, Miner. Sbornik bis 367. — Ref.: Zbl. I, 1962, 260 (Ref. Nr. 915).

Lwow. Geol. Obschtsch. 1959, 13. 363

Magnesium-Szomolnokit. Mg-haltiger S z o m o l n o k i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 666), (Fe, Mg)S0 4 · H 2 0 . Monoklin. Dichte, feinkristalline Aggregate, nadelige oder tafelige Kriställchen. Struktur und Dimensionen der Einheitszelle zeigen eine enge Beziehung zu Szomolnokit. Kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 3.440 (10), 4.840 (9), 3.100 (8), 2.531 (8), 3.309 (6), 2.065 (6), 1.995 (6), 2.25 (5), 1.685 (5). Phys. Spröde, Bruch uneben. H. = 2.5. Farblos, durchsichtig, glasglänzend ; in mikrokristallinen Aggregaten zuckerweiß, glanzlos. Strich weiß. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.558, n y = 1.629, n r — n a = 0.071. 2 V groß. Chem. Eine chem. Analyse ergab: FeO 27.49, MgO 10.42, MnO 0.18, S0 3 51.53, H a O 10.48, Summe 100.10 (im Original „100.00"). Resultierende Formel ( F e o . 5 9 M g o . « ) S 0 4 · H 2 0 mit FeO:MgO = 1:0.695. Bei Raumtemperatur und Feuchtigkeit instabil; wandelt sich nach mehreren Monaten in das Tetrahydrat um, nach einem Jahr in ein noch unbekanntes Mineral. Bei Erhitzung auf 250—300 °C erfährt Magnesium-Szomolnokit eine Umwandlung in das Monohydrat. In H 2 0 schwer, in HCl leicht löslich. — Magnesium-Szomolnokit wird als Glied der Mischkristallreihe Kieserit (MgS0 4 · H 2 0) — Szomolnokit (FeS0 4 • H 2 0) betrachtet. Die Synthese von Magnesium-Szomolnokit gelang durch Entwässerung höherer Hydrate, aber schwierig; leichter gelingt sie durch Kristallisation einer angesäuerten Lösung bei 60—65 °C. Name von J . KUBISZ nach der chem. Zus. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) sollte das vorliegende neue Mineral einfach als „magnesian" Szomolnokit bezeichnet werden; auch nach M . H . H E Y (Ref. Miner. Mag., 1. c.) liegt ein überflüssiger Name vor. Vorkommen auf der Pyrit-Mine „Staszic" bei Rudki in der Nähe von Nowa Slupia, Polen, und zwar in einem aufgelassenen, schlecht durchlüfteten Stollen, dessen Temperatur bei 30 °C liegt. Magnesium-Szomolnokit bildet mit Muskovit und Pyrit vermengte weiße Krusten. In Paragenese auch Markasit. Lit.: J. KUBISZ, Bull. Acad. Pol. Sei., Set. Sei. geol., geogr. 1960, 8. Nr. 2, 101—105. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 243. Min. Abstr. 15, 364. Miner. Mag. 1961, 32, 967. Sap. 1961, 90, 441. Zbl. I, 1962, 117 (Ref. Nr. 442).

Magnesium-Tetrahydrat — Magnioborit

195

Magnesium-Tetrahydrat:s. M a g n e s i u m s u l f a t - T e t r a h y d r a t (ds. Ergbd., S. 193). Magnesium-XJrsilit: s. U r s i l i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 878—879). Ref.: Amer. Miner. 1959, 44, 464. Bull. 1959, 82, 391. Min. Abstr. 14, 217 und 344.

Magnioborit. Nach J E . I . NEFEDOW (1) t r i k l i n e s M g 2 B 2 0 5 , nach Μ . E . und M. FLEISCHER (2) wahrscheinlich identisch mit monoklinem M g 2 B 2 0 5 , d. h. mit S u a n i t (ds. Hdb., Ergbd. I I , 8 5 7 — 8 5 8 ) , nach L . I . SCHABYNIN (3) identisch mit Suanit, wobei dieser Name die Priorität hat. Folgende Charakterisierung von Magnioborit nach J E . I . NEFEDOW: Mg 2 B 2 0 5 . Triklin (nach optischen Eigenschaften und nach der Spaltbarkeit). Kurzprismatische Kristalle (bis 5 mm lang), häufig polysynthetisch verzwillingt. Struktur. Nach S. BLOCK et al. (4) hat synth. Mg A B ä 0 5 in trikliner Modifikation die Raumgruppe C J 1 — Ρ Ϊ mit a = 6 . 1 8 7 , b = 3 . 1 1 9 , c = 9 . 2 1 9 A , MROSE

α = 9 0 ° 2 4 ' , β = 1 0 4 ° 1 9 ' . γ = 9 2 ° 0 8 ' [von Μ . E . MROSE e t a l . (2) a u f die A u f -

stellung von Suanit umorientiert]. Wichtigste Röntgen-d-Werte (A) für Magnioborit mit ( I ) nach NEFEDOW ( 1 ) : 2 . 5 7 7 (10), 2 . 8 3 4 (9), 2 . 0 1 1 (9), 1 . 9 2 7 (8),

1 . 1 2 0 (8), 4 . 5 0 (7), 1 . 5 6 4 (7), 1 . 5 0 3 (7), 1 . 2 9 3 (7), 1 . 0 9 6 (7), 2 . 1 5 6 (6), 1 . 7 1 5 (6), 1 . 5 1 8 (6), 1 . 3 7 0 (6), 1 . 2 3 4 (6), 3 . 0 2 (5), 2 . 2 2 3 (5), 1 . 8 4 9 (5), 1 . 5 8 8 (5), 1 . 2 1 6 (5).

Phys. Eine vollkommene Spaltbarkeit nach b (010), eine zweite unter 89° zur erst angeführten, eine dritte, unvollkommene, zu den beiden geneigt. H. = 5—6. Spez. Gew. = 2.92 ± 0.02. Farblos oder sehr blaßgelb, gepulvert sclineeweiß. Glasglanz. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.598, n^ = 1.645, n y = 1.674 mit jeweils ± 0.002; n v —n, = 0.076. 2V = 76 ± 2 c . r > v, schwach. Im Dünnschliff farblos. Gerade (gelegentlich auch schiefe) Auslöschung: ; n der Längsrichtung negativ. n a zur Längserstreckung 2—3 Sowohl einfache als auch polysynthetische Zwillinge beobachtbar. Chem. Eine ehem. Analyse ergab: B 2 0 3 43.40, MgO 52.04, FeO 1.37, MnO 0.22, CaO 1.25, F e 2 0 3 0.98, Si0 2 n. vorh., Uni. 0.70, Summe 99.96%. Eine DTA-Kurve zeigt einen endothermen Effekt zwischen 600—880 °C. Wird v. d. L. weder geschmolzen noch sonst verändert. In HCl und HN0 3 leicht löslich. Name von J E . I . NEFEDOW (1) nach der chem. Zus. Vorkommen im Bohrkern eines Dolomit-Calcit-Skarns (genauer Fundort nicht angegeben). Gelegentlich Verwachsungen von Magnioborit mit Warwickit. In Paragenese sind Magnetit, Pyrit, Olivin, Ludwigit, Pyrrhotin und Chalkosin. Magnioborit ist teilweise in Szajbelyit umgewandelt. Von Μ . E. MROSE et al. (2) wurden die monokline (Suanit) und trikline Modifikation (Magnioborit) in ihren kristallographischen, physikalischen und optischen Eigenschaften eingehend verglichen, und zwar unter Hinzuziehung von Angaben über synth. MgB 2 0 5 von W. M. DAVIS et al. (5). Nach den von NEFEDOW (1) gegebenen Daten ist es schwer, einwandfrei zu entscheiden, ob Magnioborit identisch mit Suanit ist oder ob in der Natur tatsächlich beide Modifikationen von MgB 2 0 5 auftreten. Eine Probe von Magnioborit stand für einen direkten Vergleich der röntgenographischen Daten nicht zur Verfügung, doch wird aus den veröffentlichten Strukturdaten und speziell aus den Werten

196

Magnioborit — Magnocolumbit

von 2 V und dem Brechungsindex n^ geschlossen, daß Magnioborit und Suanit wahrscheinlich identisch sind. Weitere Angaben erscheinen nach diesen Verf. notwendig, bevor Magnioborit als eine gültige Mineralspezies aufgefaßt werden kann. Nachuntersuchungen und Schlußfolgerungen von L. I. S C H A B Y N I N (3) ist Magnioborit identisch mit Suanit, wobei letzterer Name (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 857—858) die Priorität hat. Lit.: 1. JE. I. NEFEDOW, Materia,ly wsessojusn. nautschno. issled. geol. Inst. (WSEGEI) 1961, 45, 243—247. 2 . MARY E . MROSE u n d MICHAEL FLEISCHER, Amer. Miner. 1963, 4 8 , 9 1 5 — 9 2 4 . 3. L . I. SCHABYNIN, Sap.

Wses. Miner. Obschtsch. 1961,90,754—755. 4. S. BLOCK, G. B U R L E Y , A . PERLOFF u n d R . D . MASON, J R . , Journ. Res. Nat. Buf. Stand. 1959, 6 2 , 9 5 — 1 0 0 . 5 . Η . M . DAVIS

und M. A. KNIGHT, Amer. Ceram. Soc. Journ. 1945, 28, 97—102. — Ref.: Bull. 1964, 87, 118. Min. Abstr. 16, 4 5 2 — 4 5 3 , 6 4 7 u n d 6 4 8 . Sap. 1 9 6 2 , 2 5 8 (Ref. Nr. 9 0 8 ) .

1 9 6 2 , 9 1 , 2 0 5 . Zbl.

I,

Magnocolumbit. MgNb 2 0 6 bzw. AB 2 0 6 ; Kg. 32. Tafeliger und nadeli= Mg> F e 2 + > Mn2+ und Β = Nb, Ta, Ti bei ger Kristall von MagnoeoMg:Fe 2 +:Mn 2 + = - 7 : 1 : 0 . 1 und N b : T a : T i = lumbit — 11:1:1. Ortho rhombisch. Nadelige und tafelige Kristalle (0.1—2 cm) — Fig. 32 — mit rauhen Oberflächen; gut reflektierende Flächen selten. U. d. M. Zwillinge beobachtet. Ermittelte Formen und Winkel: A

Länge

Flächensymbole a b c d

e m η ο f

010 210 130

100 012

Poldistanz II

0°00' 26 12 40 05 9 0 18

0C00' 26 06 3 9 18

0 00

131

40 40

111

68 02

201 110

9 0 12

I 90° 90 90 90 60 53 43 60

69 44

II 00' 00 00 00 30 39 20 30

90° 00' 90 00 90 00 — — — — —

90

00

I = tafelförmiger Kristall. II = nadeiförmiger Kristall.

Struktur. Raumgruppe Dih—Pcab. a = 5.02, b = 14.27, c = 5.65 Ä (in guter Übereinstimmung mit jenen von K . B R A N D T für synth. MgNb 2 O e gegebenen Werten), a :b :c = 0.354:1:0.398. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines 53 Interferenzlinien umfassenden Pulverdiagramms mit (I) und hlcl sind: 2.955 (10) 131, 140; 1.723 (9) 162, 123; 1.535 (9) 331; 1.470 (9) —; 1.454 (9) 233, 350, 302; 1.197 (9) 164, 343; 1.105 (9) 442, 264; 1.771 (8) 232; 1.738 (8) 260; 3.63 (7) 031; 1.897 (7) 250; 1.139 (7) 434, 005; 2.480 (6) 150; 2.382 (6) 060; 1.830 (6) 062; 1.226 (6) 093. Nach Erhitzung auf 900°C für'30' resultiert ein ähnliches Pulverdiagramm, jedoch mit viel schwächeren Interferenzen.

Magnocolumbit — Mangan-Andalusit

197

Phys. Zwei Spaltbarkeiten nach (010) und (100). Bruch uneben. Spez. Gew. 5.17 (gem.), 0.23 (ber.). Schwarz bis schwarzbraun. Strich dunkelbraun. Halbmetallglanz. In feinen Splittern rötlichbraun durchscheinend. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 2.33 ± 0.05, ny> = 2.40 ± 0.05 (gemessen in Schmelzen). 2 V ~ 80°. n a = [001], n ß = [010], nv = [100]. Im durchfallenden Licht braun bis rötlichbraun. Pleochroismus deutlich von bräunlichgelb nach n a zu bräunlichrot nach n r Verzwillingung gewöhnlich beobachtet; Winkel zwischen den Auslöschungsrichtungen der Zwillinge 25 Chem. Eine mikrochemische Analyse von 50 mg ergab nach I. T. S T O L J A R O W A : N b a 0 5 70.59, T a 2 0 5 10.45, T i 0 2 4.61, S i 0 2 0.46, W 0 3 0.86, A1 2 0 3 1.12, F e 2 0 3 0.30, Fe Ο 2.21, MgO 9.00, MnO 0.17, Summe 99.77% entsprechend vereinfacht also das Mg-Analogon zu C o l u m b i t (ds. Hdb., I, 4.1, 429, 437). Name von W. W. M A T I A S et al. nach der chem. Zus. Vorkommen bei Kugi Ljal, SW-Pamir, und zwar in einem pegmatitischen Gang von Ohgoklas-Quarz-Mikroklin, der auf Spinelle von Edelsteinqualität abgebaut wird, und der in einem dolomitischen Marmor liegt; letzterer wurde vom Pegmatit unter Bildung von Spinell, Cordierit, Dravit, Andalusit. Cyanit u. a. Mineralien teilweise assimiliert. Magnocolumbit ist für gewöhnlich mit Ilmenorutil verwachsen. Lit.:

W . W . MATIAS, L . N . ROSSOWSKIJ, Α. X . SCHOSTAZKIJ und Ν . M . KUMSKOWA,

Dolcl. Akad. Nauk SSSR, 1 9 6 3 , 1 4 8 , 4 2 0 - ^ L 2 3 . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 3 , 48, 1 1 8 2 bis 1183. Bull. 1964, 87, 459. Min. Abstr. 16, 285. Sap. 1964, 93, 448.

Mangan-Andalusit. (Al, Mn 3 + , Fe 3 ; -) 2 Si0 5 . Orthorhombisch. Unregelmäßige Körner. Struktur. Im Pulverdiagramm sind die stärksten Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 4.56 (10), 5.52, (9), 2.77 (9), 2.27 (8), 2.17 (8), 3.92 (7), 3.52 (7), 2.47 (7), 1.49 (7), 1.39 (6), 1.24 (5). Phys. Farbe smaragdgrün. Nach 3stündiger Erhitzung auf 1100°C und Abkühlung ist die Farbe unverändert. Optik. Zweiachsig, pos. n e (smaragdgrün) = 1.649, n^ (gelbgrün) = 1.654, n y (goldgelb) = 1.662. Pleochroismus außerordentlich intensiv, oft von Korn zu Korn wechselnd, aber auch in den einzelnen Körnern selbst. Interferenz färbe in verschiedenen Schnitten anomal. 2 V = 65—70 Dispersion r < ν sehr kräftig. Chem. Eine Röntgenfluoreszenzanalyse eines Mn-haltigen Andalusit-Konzentrats ergab: Mn 3.9%, Fe 2.7, Ti 0.8, Zn 0.02, Zr 0.2, Cu 0.04, Ni 0.02, Sr 0.03, Nb 0.01, Y 0.02, Cr und V n. vorh. Chemisch ein Andalusit mit Mn 2 0 3 5.6%, F e 2 0 3 3.0% und T i 0 2 1.2% (nach Abzug von eingeschlossenem Haematit und Rutil). Name „manganian andalusite" von E . WM. H E I N R I C H et al. für einen Mnund Fe-haltigen Andalusit, der gewöhnlich als V i r i d i n (ds. Hdb., Ergbd. I, 723) bezeichnet wird; vgl. auch M a n g a n a n d a l u s i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 330). Vorkommen. Reichlich in einem Cyanit-Haematit-fiihrenden Quarzit in präkambrischen Gesteinen der Kiawa Mountains, Rio Arriba County, New Mexico. Lit.: Ε . W M . HEINRICH und A . F . COREY, Amer. Miner. 1 9 5 9 , 4 4 , 1 2 6 1 — 1 2 7 1 .

198

Manganbeljankinit — Mangan-Cummingtonit

Manganbeljankinit, auch Mn-Beljankinit: ein manganhaltiger B e l j a n k i n i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 36). Röntgenamorph. Tafelige Kristalle ( 5 x 5 Χ 1 cm). Struktur. Röntgenamorph; nach Erhitzung auf 900 °C zeigt Mn-Beljankinit folgende Interferenzlinien: 1.692Ä (4), 2.48 (3), 3.21 (2), 2.89 (2) und 2.17 (2). Phys. Spez. Gew. 2.50. Bräunlichschwarz. Im Bruch Harzglanz. Optik. Zweiachsig, neg. 2 V = 2 9 ° . Stark pleochroitisch (Farben nicht angegeben). Brechungsindizes gleich Beljankinit. Chem. Eine ehem. Analyse von Τ. A. KAPITONOWA ergab: Si0 2 1.51, Ti0 2 44.30, N b 2 0 5 7.42, F e 2 0 3 3.77, M n 0 2 14.03, CaO 5.77, H 2 0 22.36,

Summe

99.16%. Resultierende Formel: (Ti0 60Nb0.06Fe3+DMn^ra8Ca0.11)[(OH)2>70O0.66]. DTA-Kurve wie Beljankinit. Name von Ε. I. SEME NOW nach der chem. Zus. Nach Μ. E. H E Y (Ref. Miner. Mag., 1. c.) ein überflüssiger Name. Vorkommen im Pegmatit der Kedykwernachk-Höhe, Lowosero-Alkali Massiv, Halbinsel Kola, UdSSR. Lit.: Ε. I. SEMENOW, Trudy Inst. Miner., Geochim., Kristallochim. Redk. Elementow 1957, Nr. 1, 41—59. — Ref.: Amer. Miner. 1958, 43, 1220. Min. Abstr. 14, 278. Miner. Mag. 1961, 32, 968. Sap. 1959, 88, 312.

Mangan-Boracit, auchMn-Boracit:s. C h a m b e r s i t , ds.Ergbd., S.66, Phys. Mangan-Cummingtonit. (Mg, Mn, Fe) 7 (Si 4 O n ) 2 (OH) 2 mit Mg-.Mn = 6 0 : 4 0 . Monoklin. Dünne, nadelig-prismatische Kristalle (0.5 X 0.1 mm). Struktur, a = 9.531, b = 18.10, c = 5.326 Α, β 102° 15'. Ζ = (Mg, Μη, Ca, Fe) 1 4 Si l e 0 4 4 (0H) 4 mit Mg:Mn:Ca: Fe = 60:35:3:2. Pulverdiagramm (46 Linien) hat folgende kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 3.06 (100) 310; 2.73 (90) 151; 8.25 (80) HO; 2.51 (80) 202; 1.405 (80) 642; 2.17 (60) 261; 1.292 (60b) 2.12.2; 1.182 (60) 770, 642; 1.037 (60) — 1 . 5 0 8 (50) 0.12.0. Phys. Spez. Gew. = 3.12 (gem.), 3.14 (ber. aus den Röntgendaten), 3.12 (ber. nach dem Gesetz von GLADSTONE und DALE). Farbe blaßgrünlichweiß. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.628, n^ = 1.642, n y = 1.650 mit jeweils ± 0.002. n y —n a = 0.022. n v /c = 22°. 2V = 74° (ber.). Chem. Eine spektrochemische Analyse von A. L. HALLOWELL ergab: Si0 2 56.0, A1203 1.1, MnO 20.5, MgO 18.1, FeO 1.1, CaO 1.4, H 2 0 (durch Differenz) 1.8, Summe 100.0; resultierende Formel: (Mg, Mn, Ca, Fe) 13 3 Si i e 0O43 e (OH) 3 e . Name „manganoan cummingtonite" von H. W . JAFFE et al. (1) für einen Cummingtonit (ds. Hdb., II, 1186, 1196, 1156, 1230), der mehr Mn (19.2% MnO) und weniger Fe (1.2% FeO) enthält als alle bisher beschriebenen und gekennzeichneten Cummingtonite. Manganführende (manganese-bearing) Amphibole der Cummingtonit-Gruppe haben u. a. N. SUNDIUS (2) und L. H. BAUER et al. (3) charakterisiert. Vorkommen in einem metamorphosierten manganhaltigen Karbonatgestein von Nsuta, Ghana, Afrika; in Paragenese sind Ca-Mg-Rhodochrosit, Spessartit, Rhodonit, Talk und zurücktretend Quarz.

Mangangoslarit — Mangan-Nsutit Lit.:

199

1. HOWARD W . JAFFE, W . 0 . J . GROENEVELD MEIJER u n d D . H . SELCHOW,

Amet. Miner. 1961, 4 6 , 642—653. 2. N . S U N D I U S , Amef. Journ. Sei. 1931, 2 2 1 , 330—344. 3. L. H. BAUER und Η. BERMAN, Amer. Miner. 1930, 15, 340—348.

Mangangoslarit. (Zn, Mn)S0 4 · 7H 2 0, ein Mn-haltiger G o s l a r i t (ds. Hdb., I, 3.2, 4334, 4339). Orthorhombisch. Gedrungene stalaktitische Massen von korallenrosa Farbe; diese durch den Mn-Gehalt bestimmt. Chem. Eine Teilanalyse (nicht veröffentlicht) erschließt ZnO:MnO = 33.2:4.1. Name „mangangoslarite" von L . J. LAWRENCE nach der chem. Zus. Vorkommen als sekundäres Mineral in Hohlräumen der Oxidationszone der Broken Hill Lode, N.S.W. Lit.: L . J . LAWRENCE, Journ. and Proc. Roy. Soc. New South Wales 1 9 6 1 , 9 5 , 1 3 — 1 6 .

Mangan-Lipscombit. (Fe2+, Mn2+)Fe!+(P04)2(0H)2, ein Mn-haltiger L i p s c o m b i t (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 220—222). Tetragonal. Kristallaggregate. Struktur. Raumgruppe D|—P41212. a = 7.40, c = 12.81 Α. Ζ = 4. Im Pulverdiagramm (20 Linien) sind die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 3.314 (10) 210; 3.206 (6) 211-, 1.656 (4) —; 1.601 (4) —. Die Struktur des Mn-haltigen Lipscombit ist nahe verwandt jener von Barbosalith (ds. Hdb., Ergbd. II, 662), der monoklinen Modifikation von (Fe2+, Mn2+) Fe|+ (P0 4 ) 2 (0H) 2 . Phys. Kristalle zu klein für eine H.-Bestimmung. Spez. Gew. = 3.66 ^ 0.01. Olivgrün bis schwarz. Opak, auch in dünnen Partikelchen. Stark glänzend. Optik. Keine Angaben. Chem. Eine chem. Analyse von M. L . LINDBERG ergab: MnO 7.91, FeO 3.75, F e 2 0 3 50.45, P 2 0 5 33.37, H 2 0 4.45, Summe 99.93. Nach einer spektrographischen Analyse von KATHERINE V . HAZEL noch zusätzlich: 0.1—0.6% Si, 0 . 0 5 — 0 . 1 Z n , 0 . 0 1 — 0 . 0 5 A l u n d N a , 0 . 0 0 5 — 0 . 0 0 1 Mg, 0 . 0 0 1 — 0 . 0 0 5 Cu und Pb, 0.0001—0.0005 Be.

Name „manganoan lipscombite" von M. L. LINDBERG (1) für einen natürlichen Mn-haltigen Lipscombit ( = Eisenlazulith); der Name Lipscombit wurde zunächst von Μ. A . GHEITH (2) für synth. Fe 2 +Fe| + (P0 4 ) 2 (0H) 2 in Vorschlag gebracht (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 2 2 0 — 2 2 2 ) . Vorkommen im Pegmatit von Sapucaia, Municipio of Counselheiro Pena, Minas Gerais, Brasilien; Auftreten in Drusen der Oxidationszone in Frondelit, eng verwachsen mit Avelinoit (ds. Hdb., Ergbd. II, 497), Leukophosphat und Metastrengit. Lit.: 1. Μ. L . LINDBERG, Amer. Miner. 1 9 6 2 , 4 7 , 3 5 3 — 3 5 9 . 2 . MOHAMED A . GHEITH, Amer. Miner. 1953, 38, 612—628. — Ref.: Bull. 1962, 85, 313. Min. Abstr. 16, 68.

Mangan-Nsutit, eine MnO-reiche Varietät von N s u t i t (ds. Ergbd., S. 237) der Formel Mni± x Mn|+0 2 _ 2x (0H) 2x mit χ = 0.16 (Nsutit, 1. c., hat χ = 0.06 bis 0.07). Dichte Aggregate schwarzer Farbe. Struktur. Zeigt eine charakteristische und diagnostisch wichtige Interferenzlinie bei 1.67 Α (Nsutit bei 1.64 A). Kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 4.10 (est), 2.16 (st), 1.667 (st), 2.66 (m), 2.45 (m), 2.36 (m), 2.13 (m),

200

Mangan-Nsutit — Manganomelan

die mit jenen von Nsutit, Ramsdellit (ds. Hdb., Ergbd. II, 323), synth. GammaMn0 2 , elektrolyth. Gamma-Mn0 2 , auf 4 3 0 ° C erhitzten Nsutit und Pyrolusit in Vergleich gesetzt werden. Die Expansion des Gitters gegenüber Nsutit wird auf den höheren Gehalt des zweiwertigen Mn-Ions zurückgeführt. Phys. H . = 6 . 5 — 7 ( M O H S ) , = 9 0 0 ( V I C K E R S ) . Spez. Gew. = 3 . 8 6 . Farbe schwarz. Optik. Im reflektierten Licht anisotrop. Reflexionsvermögen:

Grün (E) Orange (D) Rot (C)

In Luft

I n Öl

29.7% 20.2 16

22.1% 16 14.2

Chem. Eine ehem. Analyse des Mangan-Nsutits von Nsuta, Ghana, ergab: Mn0 2 74.64, MnO 11.01, CaO 0.04, MgO 0.12, Fe 2 0 3 0.47, A1203 0.20, Si0 2 6.48, N a 2 0 < 0.05, K 2 0 < 0.05, H 2 0+ 4.36, H 2 0 - 0.83, Summe 98.15; Nsutit hat Mn0 2 zwischen 89.20 und 93.27, MnO zwischen 0.87 und 2.60. — Bei Erhitzung wandelt sich Mangan-Nsutit bei 150 °C in Nsutit um; im Ο-Strom erhält er bei 450 ° eine Struktur vom Pyrolusit-Typus, zwischen 550—580 °C eine solche von Bixbyit, zwischen 950—1100 °C eine solche von Hausmannit; oberhalb 1100 °C erfolgt die Umwandlung in eine Spinell-Form. Name „manganoan nsutite" (Aussprache: en.söo' tit) von W . K . Z W I C K E R et al. für eine MnO-reiche Abart von N s u t i t , der selbst ein Mangan-Mineral (s. oben) darstellt, aber mit einem geringeren MnO-Gehalt; die Bezeichnung ist nicht befriedigend. Vorkommen unter den Manganerzen von Nsuta, Ghana, West-Afrika. Lit.: W . K . ZWICKER, W . O . J . GROENEVELD MEIJER u n d H . W . JAFFE, Miner. 1962, 47, 2 4 6 — 2 6 6 . — Ref.: Bull. 1962, 85, 313. Min. Abstr. 16, 65. Sap. 92, 198 und 217.

Amer. 1963,

Mangano-Alluaudit. Bei D. J . F I S H E R (Amer. Miner. 1957, 42, 661) synonymer Name für M a n g a n a l l u a u d i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 758). Mangano-Bcljankinit, nach Amer. Miner. 1958, 43, 1220 (mangano-belyankinite) = M a n g a n b e l j a n k i n i t (ds. Ergbd., S. 198). Manganomelan. Ein P s i l o m e l a n - M i n e r a l , dürftig (poorly) kristallisiert, hart, und weitgehend durch isomorphe Vertretung von Ba durch K, Na, Ca und Sr gekennzeichnet. Dicht. Struktur. Pulverdiagramm gibt nur drei deutliche Röntgeninterferenzen — 1.42 (10), 2.41 (6b) und 2.19 (4b) —neben einigen extrem schwachen Banden und Linien. Nach diesen liegt ein Mineral vom Psilomelan-Typus vor. Nach einstündiger Erhitzung auf 550 °C ein Pulverdiagramm, dessen Hauptlinien mit jenen von Hausmannit identisch sind; einige Linien dürften Hollandit und Bixbyit zukommen. Phys. Muscheliger Bruch. H. = 6. Spez. Gew. = 3.98 (bei 25°C), also niedriger als für Psilomenlan (wahrscheinlich durch adsorbiertes H 2 0 und durch

Manganomelan — Manganosteenstrupin

201

die Substitution von Ba). Farbe schwarz. Strich schwarz. Matt bis halbmetallisch glänzend. Leicht polierbar. Optih. Im reflektierten Licht homogen, nur bei stärkster Vergrößerung eine kleine Anzahl von winzigen Nädelchen (nicht bestimmt) beobachtbar. Chem. Eine ehem. Analyse von J . A. GREEAR ergab: MnOa 70.4, MnO 9.3, BaO 4.5, SrO 1.4, CaO 1.6, K 2 0 1.5, Na 2 0 0.7, Fe 2 0 3 2.6, MgO 0.9, H 2 0+ 5.3, Si()2 0.9, C0 2 0.3, Rest (vorw. A1203) 0.3, Summe 99.7%. Nach einer RöntgenFluoreszenzanalyse auch Spuren von Mo, Ni, Cu und Cr. Chemisch ähnlich Psilomelan — (Ba, Η2Ο)2Μη5Ο10 —, doch mit geringerem Gehalt an BaO (4.5%); beachtenswerte Mengen von K, Na, Ca und Sr treten isomorph für Ba ein. Name von Α. A. LEVINSON allgemein für harte, manganoxidische Mineralien gebraucht, die — gleichgültig ob individuelle Mineralien oder Gemenge — im einzelnen noch nicht näher identifiziert sind. Vorkommen auf der Abundancia-Mine, Zacatecas, Mexiko; in Paragenese mit Pyrit (dominant), Kryptomelan, y-Mn0 2 und einem noch nicht näher identifizierten Mineral, sowie mit Quarz, Opal, Calcit und anderen Gangmineralien. Lit.:

Α. Α. LEVINSON, Amer.

Miner.

1961, 46, 3 5 5 — 3 6 3 . — Ref.:

Min.

Absir.

15

459.

Manganoplesit. Nach Μ. H. HEY (Miner. Mag. 1961, 32, 968) ein überflüssiger Name von D. P. BOBROWNIK (Miner. Sbornik Lwow. Geol. Obschtsch. 1959, 13, 343) für manganhaltigen C h a l y b i t (ds. Hdb., I, 3.1, 3161) des Wolhynischen Kohlenbeckens; zugleich eine synonyme Bezeichnung von Oligons p a t (ds. Hdb., I, 3 . 1 , 3 1 6 0 ) . Manganosideroplesit. Nach Μ. H. HEY (Miner. Mag. 1961, 32, 968) ein überflüssiger Name von D. P. BOBROWNIK (Miner. Sbornik Lwow. Geol. Obschtsch. 1959, 13, 340 und 348) für einen manganhaltigen S i d e r o p l e s i t (ds. Hdb., I, 3.1, 3161, 3165) aus dem Wolhynischen Kohlenbecken. Manganosteenstrupin. (Ce, La, Th, Ca)(Mn, Fe)Si0 3 (0H) 2 · 2H 2 0, ein an Mn reicher S t e e n s t r u p i n (ds. Hdb., II, 439), nach H. STRUNZ (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 273) Na2Ce(Mn, Ta, Fe, ...)H 2 [(Si, P)0 4 ] 3 . Amorph (metamikt?). Unregelmäßige Aggregate (0.5—3 cm im Durchmesser). Struktur. Keine Angaben. Phys. Keine Spaltbarkeit. Spröde, Bruch muschelig. H. = 5.5—6. Spez. Gew. = 3.288. Farbe schwarz. Strich dunkelrot. Opak, in dünnen Schichten bräunlichrot. Harzglanz. Optik. Isotrop, η > 1.80. Im Dünnschliff wechselt die Farbe von sehr blaßgelb zu schwarz oder durchscheinend rot. Chem. Eine chem. Anal, von Μ. E. KASAKOWA ergab: Si0 2 21.36, P 2 0 5 0.65, A1203 0.91, Ti0 2 1.49, Zr0 2 1.08, Fe 2 0 3 1.99, MgO 0.70, MnO 17.98, Th0 2 11.28, U0 2 0.20, PbO 0.10, Ce 2 0 3 9.79, Σ La 2 0 3 10.27, Σ Y 2 0 3 0.13. CaO 4.66, Na a O 0.48, K 2 0 0.24, H 2 0+ 12.86, H 2 0 - 3.58, Summe 99.75%. Nach spektrographischen Analysen auch Sr, Ba und Be. Aus der Analyse resultiert die oben angeführte Formel. Eine röntgenspektrographische Ana14

Η i η t ζ c , Mineralogie, Ergänzungsband III

202

Manganosteenstrupin — Mangan-Zink-Tellurit

lyse der seit. Erden erschloß: La 41.1, Ce 32.8, Pr 8.6, Nd 16.3, Sm 0.77, Gd 0.14, Dy 0.24%. Eine DTA-Kurve zeigt endotherme Effekte zwischen 90 und 200 °C sowie 360 und 390 °C und einen exothermen nahe 850 °C. Name von Κ . A. WLASOW et al. nach der ehem. Zus. Vorkommen im Pegmatit eines Hackmanit-Syenits der NE-Abdachung der Karnasurt-Höhe, Halbinsel Kola, UdSSR; in Paragenese sind Mikroklin, Natrolith, Hackmanit, Aegirin, Schizoüth und Nenadkewitschit (ds. Hdb., Ergbd. II, 793). Manganosteenstrupin verwittert zu verschiedenen ockerbraunen und orangefarbigen Aggregaten wasserhaltiger Silikate der seit. Erden, einschließlich Hydrocerit (ds. Ergbd., S. 144). Lit.: Κ. Α. WLASOW, Μ. W. KUSMENKO und Ε . M. ESKOWA, Das Lowoseto-AlkaliMassiv (Gesteine, Pegmatite, Mineralien, Geochemie und Genese) (Russ.) Isd. Akad. Nauk SSSR 1959, 421—422. — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45, 1132. Min. Abstr. 15, 364. Miner. Mag. 1962, 82, 968. Sap. 1961, 90, 446.

Mangan-Tellurit oder Mangan-Tellurat. Keine Formel, kein Kristallsystem angegeben. Tafelige Massen, gelegentlich idiomorphe achteckige Täfeichen. Struktur. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms mit (I): 2.03 (st), 3.36 (st), 2.61 (st). Phys. Spez. Gew. = 5.05. Blaßgrün bis farblos. Optik. Zweiachsig, pos. Opt. Eigenschaften wechselnd. n a = x\ß = 1.89, η γ = 2.0; Brechungsindizes nur annähernd. 2V = 15°. Chem. Spektrographische Untersuchungen zeigen als Hauptkomponenten Mn und Te und in geringen Mengen Zn an. Name bei J . A. MANDARINO et al. in einer vorl. Mitt.; die Kennzeichnung ist noch recht unvollständig. Vorkommen auf einer Tellurlagerstätte in der Nähe von Moctezuma, Sonora, Mexiko. Lit.: J . A. MANDARINO und S. J . WILLIAMS, Sei. 1961,133, 2017. — Ref.: Min. 16, 551.

Abstr.

Mangan-Zink-Tellurit oder Mangan-Zink-Tellurat. Keine Formel, kein Kristallsystem angegeben. Plattige Massen. Struktur. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I): 2.98 (sst), 3.30 (st), 1.62 (st), 4.00 (st), 4.93 (tnst), 2.2 (mst). Phys. Spez. Gew. 5.01 ± 0.02. Farbe rot bis violett. Optik. Zweiachsig, pos. n^ = 1.89, n y > 2.10. 2V = 60° (geschätzt). Chem. Nach spektrographischen Bestimmungen nur Zn und Te als Hauptkomponenten vorliegend, Mn in geringen Mengen. Name bei J . A. MANDARINO et al. in einer vorl. Mitt.; die Kennzeichnung ist noch recht unvollständig. Vorkommen auf einer Tellurlagerstätte in der Nähe von Moctezuma, Sonora, Mexiko. Lit.: J. A. MANDARINO und S. J . WILLIAMS, Sei. 1961,133, 2017. — R?f.: Min. 16, 551.

Abstr.

Marokit

203

Marokit, CaMn 2 0 4 . Orthorhombisch. a : b : c = 0.9670:1:0.3140. Prismatische Kristalle nach der c-Achse und tafelig nach (010) (bis ο X 1.5 X 0.5 cm groß), unverzwillingt (Fig.33 und 34). Beobachtete Formen und gemessene Winkel:

Flächen Ρ g 11 h e1 ei/ 2 a1/2 a1/3

(001) (010) (100) (011) (021) (201) (301) (211)

φ

ρ

0°0 ' 90 0 0 0 0 0 90 0 90 0 64 12

0°0 ' 90 0 90 0 17 26 32 8 33 0 44 15 35 48

Genauigkeit ±2' +2' ±3' -4-5'

-J-30' ±10' ±1° ±1°

Flächen gS/3 ( 1 4 0 )

g 73

(120) g (340) m (110) h« (530) h 2 (310) h 3 ' 2 (510) (311)

φ

14°30' 27 20 37 48 45 58 59 53 72 8 79 3 72 8

ρ

Genauigkeit

90 c 0 ' 90 0 90 0 90 0 90 0 90 0 90 0 45 40

±20' ±5' ±30' -1-2' ±1° ±30' ±1° ±1°

Struktur. Raumgruppe D ^ — P m a b oder C| v —P2j ab. Nach WeissenbergAufhahmen: a = 9.71 ± 0.02, b = 10.03 ± 5.02, c = 3.162 ± 0.005 A, nach dem Pulverdiagramm: a = 9.66, b = 10.00, c = 3.16 A; a : b : c = 0.968:1:0.315 bzw. 0.966:1:0.316. Das Pulverdiagramm (55 Interferenzlinien, von welchen 38 indiziert sind) zeigt — in Übereinstimmung mit dem chemisch gleichen synthetischen Produkt — folgende kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 2.71 (sst) 320; 2.22 (sst) 240, 131?;

Fig. 33. Allgemeine Form der Marokitkristalle von Tachgagalt

Fig. 34. Marokitkristalle: a Spaltbarkeiten; b Einzelheiten

2.29 (st) 031; 2.07 (st) 231; 2.87 (m) 111; 2.56 (m) 211, 121; 1.63 (m) 511; 1.58 (m) 260, 002; 1.49 (m) 122, 351? ; 1.48 (m) 531, 360, 212? und 1.080 (m). Phys. Eine vollkommene prismatische Spaltbarkeit nach (100) und eine 14«

204

Marokit — Matrait

sehr gute basale nach (001) (s. Fig.34, a). Bruch uneben. H . = 6.5. VICKERSH. = 800, zwischen Hausmannit (600) und Braunit (1000). Spez. Gew. bei 20 °C = 4 . 6 4 ± 0 . 0 2 , ber. 4.63 ± 0.04 g/cm 3 . Farbe schwarz, opak, dunkelrote innere Reflexe. Strich braunrot. Stark glänzend. Optik. Zweiachsig, neg. Brechungsindizes (aus Reflexionsmessungen berechnet): n a < 2 . 1 0 , τϊβ = η γ ^ 2 Λ 2 . Nach direkten Messungen auf (010) n a etwa 2.07 ± 0 . 0 2 . A.E. =(100), 2 V - 2 0 — 2 5 ° . n a = c. Sehr stark pleochroitisch: n a saifranrot und n^ = n y opak (in sehr dünnen Schichten tief dunkelrot). — Im Anschliff grau mit deutlicher Tönung in braun, etwas dunkler als Hausmannit und dunkler sowie brauner als Braunit. Reflexions vermögen parallel (100) und (010) gelblichgrau bis graubraun; Anisotropie deutlich und kräftig mit intensiven und charakteristischen Polarisationsfarben (gelbgrün bis grünlichgelb); nach (001) praktisch isotrop (grau mit brauner Tönung), zwischen gekr. Nie. intensiv violett oder Farben der Weinhefe (lie-de-vin). In geneigten Schnittlagen zu (001) werden blaue, gelbgrüne und gelegentlich auch orangene sowie blaßbraune Farben beobachtet. Quantitative Messungen des Reflexionsvermögens zeigen — wie aus folgender Tabelle zu ersehen ist — eine sehr kleine Dispersion; das Reflexionavermögen ändert sich mit der kristallographischen Orientierung von 16.1% bis 19.4%. (Ä)

4800

R« (in %) Bß u n d R r ( i n % )

16.2 ± 0 . 5 18.4 ± 0.5

6000

5200 16.3 ± 19.4 ±

0.5 0.5

16.1 ± 0 . 5 18.0 ± 0.5

Chem. Eine ehem. Analyse von 6 g Marokit ergab nach M. FLEURY folgende Zusammensetzung: Mn0 2 38.94, MnO 31.38, CaO 25.60, MgO 0.15, Na 2 0 0.30, K 2 0 0.00, Si0 2 0.62, A1203 0.00, Fe 2 0 3 1.60, C0 2 0.52, F 0.20, HaO+ 0.28, H 2 0 - 0.17, Summe 99.76%. Nach Abzug von C0 2 (für Calcit) und von Si. Fe, Mg, Na, Fe und H 2 0 (Verunreinigungen oder nicht zu berücksichtigende Quantitäten) sowie Umrechnung auf 100 resultieren: Mn0 2 40.88, MnO 32.95, CaO 26.17, Summe 100.00; theoretische Werte für CaMn 2 0 4 : Mn0 2 40.88, MnO 33.16, CaO 26.11, Summe 100.00. Eine DTA Kurve zeigt bis 1180 °C keine Effekte. Abgekühlter Marokit war nach einer einstündigen Erhitzung auf 1400 °C unverändert. Gibt im geschlossenen Röhrchen kein H 2 0 . Wird von HCl leicht gelöst, und zwar ohne Rückstand. Die Synthese von CaMn 2 0 4 ist verschiedentlich gelungen. Name von C. GAUDEFROY et al. nach dem Vorkommen in Marokko (Maroc.). Vorkommen in einem Mn-freien Calcit- und Barytgang, vergesellschaftet mit Hausmannit, Braunit, selten mit Crednerit und Polianit und einem noch unbest. Mineral. Typisches Material kommt von den Halden des Ganges Nr.2 bei Tachgagalt, 17 km SSE von Quarzazati, Anti-Atlas, Marokko. Lit.: C. GAUDEFROY, G. JOURAVSKY und F. PERMINGEAT, Bull. Soc. frang. Miner. Crist. 1963, 86, 359—367. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 817. Min. Abstr. 16, 546.

Mätrait. ZnS-3R (s. Z i n k s u l f i d - 3 R , ds. Ergbd.). Hexagonal-rhomboedrisch. Einzelkristalle in nadeligen, hexagonalen Prismen (bis 0.1 mm dick und 1 mm

Matrait — Mayenit

205

lang) selten. Die meisten Kristalle sind Aggregate von parallel verwachsenem Matrait und nach dem Spinell-Gesetz polysynthetisch verzwillingten Lamellen von Zinkblende (Fig. 35). Häufig auch Agglomerationen zu hexagonalen Pyramiden (1—3 mm lang) in verschiedenster Ausbildung, in denen die Kristallnädelchen 5—6 0 zueinander geneigt erscheinen. Die orientierte Verwachsung eines hexagonalen Prismas von Matrait (c-Achse) mit Zinkblende-Spinell-Zwillingen (trigonale Achse) zeigt die Fig. 35.

Fig. 35. Orientierte Parallelverwachsung von Zinkblende-Zwillingen nach dem Spinell-Gesetz mit dem hexagonalen Prisma von M&trait

Struktur. Nach K. SASVARI (2) in hexagonaler Aufstellung a h = 3.8, Ch = 9.4 A. Struktur ähnlich jener von Zinkblende, wenn diese auf hexagonale Parameter übertragen wird, wobei dann die a- und c-Achsen-Dimensionen voneinander abweichen. Nach röntgenographischen Untersuchungen scheinen auch in den hexagonal-prismatischen Kriställchen von Matrait zwei ZnS-Modifikationen miteinander zu wechseln, meist in paralleler Orientierung; sie verursachen die stark diffuse Zerstreuung der Röntgeninterferenzen. Um die Erscheinung der zahlreichen Reflexionen der Schwenk- und Drehkristallaufnahmen zu deuten, wird eine Verzwillingung mit zueinander entgegengesetzt gerichteten c-Achsen angenommen. Phys. Farbe stroh- bis weingelb. Durchsichtig bis durchscheinend. Optik. Einige Kristalle zeigen eine deutliche Anisotropie. Prismatische Einzelkristalle sind nach der Basis isotrop, in dazu geneigten Schnittlagen anisotrop. Chem. Eine ehem. Analyse von E V E K L I V E N Y I in (1) ergab: Zn 61.70, Fe 5.10, S 32.22, Si0 2 0.63, Summe 100.02%. Nach spektrographischen Untersuchungen Pb in beträchtlichen Spuren, Cd in Spuren, Sn in geringen Spuren. Name von S. KOCH (1) für das erstmalig in der Natur beobachtete ZnS-3R — auch /3'-ZnS-3R bezeichnet — nach dem Vorkommen im Mätra-Gebirge, Ungarn. ZnS-3R wurde zuerst von D. C. BUCK et al (3) als eine neue polysynthetische Modifikation von ZnS erkannt; sie benannten sie auch y-ZnS, eine Bezeichnung, die nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) besser ist als die ΛΤΟΗ S. KOCH vorgeschlagene J?'-ZnS-3R. Vorkommen in den sub vulkanischen epithermalen Zn-Pb-Gängen der miozänen Pyroxen-Andesite von Gyöngyösoroszi im Mätra-Gebirge, Ungarn, wo alle drei Zinksulfid-Varietäten, d. h. Zinkblende, Wurtzit-2H und ZnS-3R nebeneinander auftreten. Matrait liegt in Quarz oder Calcit eingebettet; in Paragenese sind weiter Bleiglanz, Pyrit und Chalkopyrit. Lit.: 1. S. KOCH, Acta Miner. Petrogr. Univ. Szegediensis 1958, 11, 11—22. 2. KÄLMÄN SASVARI, w i e 1., S. 2 3 — 2 7 . 3. DANIEL C. BUCK u n d LESTER W . STROCK, Amer.

Miner.

1955, 40, 192—200. — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45, 1131. Min. Abstr. 14, 279. Sap. 1960, 89, 64. Zbl. I, 1960, 329 (Ref. Xr. 1123).

Mayenit. 12CaO · 7A1203. Kubisch. Rundliche Körner ohne erkennbare Kristallflächen (maximal 60 μ im Durchmesser, meist kleiner).

Mayenit — Mboziit

206

Struktur. Raumgruppe wahrscheinlich T^—I43d. Eine Pulveraufhahme hat als stärkste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 2.69 (sst) 240; 4.91 (st) 211; 2.45 (mst) 422; 3.00 (m) 400; 2.19 (m) 521; 1.95 (m) 611, 532; 1.66 (m) 460; 1.60 (m) 642. Die Interferenzen stimmen gut mit jenen der künstlichen Substanz 12CaO · 7A1 2 0 3 überein. Phys. Spez. Gew. durchschnittlich 2.85. Farblos, klar. Optik. Isotrop, η um 1.643 schwankend. Künstliches „stabiles 12CaO hat nach H . KÜHL (2) Η = 1.608; der Brechungsindex von Mayenit kommt nahe jenem von Glas der Zusammensetzung 12CaO · 7A1 2 0 3 ; für dieses gibt R . H . BOGUE (3) 1.662 an. Ein Ersatz von Al durch Fe würde nach H. ZUR STRASSEN (4) auch zu einer Erhöhung von η führen. • 7A1203"

Chem. Eine ehem. Analyse von 40 mg ergab nach kolorimetrischen Methoden mit dem Spektralphotometer die Werte unter I; die theoretische Zusammensetzimg von 12CaO · 7A1 2 0 3 geben die Werte unter II.

I II

AI 2 O 3

Fe203

CaO

Gl.-Verl.

Summe

45.2 51.47

2.0

45.7 48.53

2.2

95.1 o/0 100.00

Chemisch ist Mayenit ein Calciumaluminat, das als Bestandteil des Zementklinkers schon lange in der Industrie bekannt und gut untersucht ist. Ob die 2% Fe 2 0 3 als Verunreinigung oder als feste Lösung im Mayenit vorliegen, konnte nicht entschieden werden. Name von G. HENTSCHEL (1) nach dem Fundort bei Mayen, Eifel. Vorkommen als Bestandteil von thermometamorph veränderten Kalkeinschlüssen in der Leucittephrit-Lava des Ettringer Bellerberges bei Mayen, Eifel, und zwar in mehreren Einschlüssen aus verschiedenen Lavaströmen; in Paragenese wurden Calcit, Wollastonit, Gehlenit, Larnjt, Diopsid, Grossular, Magnetkies, Spinell, Ettringit, Afwillit, Hydrocalumit, Portlandit sowie Brownmillerit (ds. Ergbd., S. 48) beobachtet. Lit.: 1. GERHARD HENTSCHEL, N. Jb. Miner., Mh. 1964, 22—29. 2. H . KÜHL,ZementChem. 1958, Bd. II, 3. Aufl. 3. R. H. BOGUE, The Chemistry of Portland Cement, 2. AufJ. New York, 1955. 4. Η. ZUR STRASSEN, Fortschr. Miner. 1936, 20, 239—289. Ref.: Bull. 1964, 87, 632.

Mbosiit (Not. Miner. Soc. 1964, Nr. 30, S. 4) = M b o z i i t (ds. Ergbd.). Mboziit, nahe Na 2 CaFe§+Ff+Al 2 Si 6 0 22 (0H) 2 . Monoklin. Hypidiomorphe bis idiomorphe Kristalle (bis 10 cm lang und bis 4 cm dick). Struktur. Nach G . HORNUNG geben die Pulverdiagramme von Mboziit — I von Mbozi, II von Darkainle — folgende wichtigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 1 — 3 . 1 5 (10), 8.53 (70), 2.732 (50), 2.605 (30), 2.347 (30), 1.447 (30), 3.29 (25), 2.176 (25), 2.033 (25), 1.663 (25); II — 3.15 (100), 8.51 (60), 2.724 (50), 2.602 (30), 2.351 (30), 2.177 (30), 3.29 (25), 1.451 (25). Phys. H. (?), Spez. Gew. (?). Farbe schwarz im Handstück.

207

Mboziit — McaUisterit

Optik. Darkainle

Mbozi n« Ώβ Ώγ

Absorption ηΑ Τ)β Ώγ

Auslöschung Auslöschungs-Max. auf (010)

nahe [100], blaß- b. hellgelb nahe [001], tief blaugrün / / [010], tiefblau b. grün b. schwarz η γ > np > n« 1.705 4- 0.003 1.713 ± 0.004 1.715 ± 0.003 n/i:[001] ? 7—14°

nahe [100], blaßbraun nahe [001], grünlichblau / / [010], tief graugrün

n/j:[001] 9—12°

n^:[001] 13—16°

ny > Ώβ > n« 1.708 ± 0.003 1.715 + 0.004 1.718 ± 0.003 n/}:[001] ? etwa 14°

Anomale hell-orangerote Interferenzfarben und in Schnitten / / (010) eine unvollständige Auslöschung, auch im monochromatischen Licht.

Ghem. Analysenmaterial für I (Anal. M. H. K E R R ) aus einem 15 Fuß breiten pegmatitischen Nephelinsyenitgang in einem Nephelin-führenden Gneis von Mbozi; II Mboziit aus einem Nephelinsyenit von Darkainle (Anal. O. VON KNORRING)

I II

I II

Si0 2

AI2O3

Ti0 2

Fe 2 Ü 3

FeO

MNO

MgO

CaO

Na 2 0

K.20

38.56 37.13

10.31 12.50

0.96 0.30

13.12 11.15

18.72 21.55

1.91 0.60

1.24 0.83

5.78 7.54

4.71 3.84

2.73 2.81

H2O+

H2O-

F

C1

1.66 1.85

0.00

0.30

0.15

0.10

0.00

Σ

—0=F+C1

Summe

100.15

0.16

100.20 99.99

Eine spektrographische Analyse von J. M. R O O K E zeigte für beide Amphibole Spuren von Li und ZT. Aus der Analyse I resultiert eine Formel, die nahe dem chemischen Endglied Na 2 CaFe\ +Fef+Al 2 Si G 0 22 (OH) 2 der Na-Amphibole liegt; die ehem. Zus. des Amphibols von Darkainle steht zwischen Mboziit und Hastingsit. Name von P . W . G. B R O C K et al. nach dem Vorkommen im M b o z i - Syenit-Gabbro-Komplex in SW-Tanganjika, der etwa 75 km südwestlich von Mbeya, dem Hauptort der Southern HighlandsRegion von Tanganjika, liegt; Auftreten sowohl körnig in Nepheleinsyenitgängen (bis 13°/0) als auch als Saum um andere Amphibole einiger metasomatischer Gesteine. Ein dem Mboziit in optischer und chemischer Beziehung sehr ähnlicher Amphibol wurde auch im Darkainle-Nephelinsyenit-Massiv, Borama-Distrikt, Somali-Rep., etwa 120 km nordwestlich von Hargeisa, beobachtet. Lit.: P . W . G. BROCK. D . C. GELLATLY u n d O. v o x KNOBBING, Miner. 3 3 , 1 0 5 7 — 1 0 6 5 . — Ref.: Min. Abstr. 17, 78. Not. Miner. Soc. London 1964,

McaUisterit = M a c a l l i s t e r i t (ds. Ergbd., S. 188).

Mag.,

1964,

Nr. 130, S. 4 .

208

Mckelveyit — Meta-Ankollit

Mckelveyit. (Na, Ba, Ca, Y, SE, U) 9 [C0 3 ] 9 · 5 H 2 0 . Trigonal-rhomboedrisch. Dichte oder kristalline Aggregate; Kristalle tafelig nach (001) = (Olli) und begrenzt von (101) = (1011), (102) = (1213) und (100) = (10Ϊ1). Struktur. Raumgruppe C * — P 3 . a = 9.174 ± 0.002, c = 19.154 ± 0.007 A. Kräftigste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 2.942 (100), 4.47 (85), 6.40 (35). Ζ = 2.

Phys. Keine gute Spaltbarkeit, Bruch annähernd parallel (001) = (Olli) und (111) = (0001). Spez. Grew. = 3.14 (gem.), nach Abzug der Verunreinigungen korrigiert = 3.47; 3.62 (ber.). Apfelgrün, häufiger dunkelgrün oder schwarz. Optik. Einachsig, neg. η ω = 1.66, n e = 1.57. Pleochroitisch; grün η ω > n£. Chem. Eine ehem. Analyse ergab nach Abzug der Verunreinigungen folgende Werte: BaO 40.6, CaO 4.0, SrO 1.7, Y 2 0 3 7.7, La 2 0 3 0.09, Ce 2 0 3 0.16, Pr 2 0 3 0.05, Nd 2 0 3 0.26, Sm 2 0 3 0.35, Eu 2 0 3 0.20, Gd 2 0 3 1.11, Tb 2 0 3 0.34, D y 2 0 3 1.06, Hoo0 3 0.28, Er 2 0 3 0.91, Tm 2 0 3 0.12, Yb 2 0 3 0.60, Lu 2 0 3 0.08, U 0 2 4.6, T h 0 2 O.l" N a 2 0 3.9, K 2 0 0.1, C0 2 25.7, H 2 0 6.1, Summe 100.1. Resultierende Formel Na**Ba|+ Ca-f+Sr**SEJ+ ( C 0 3 ) | - · o H 2 0 . Mckelveyit enthält wesentliche Mengen von Yttererden. Name „Mckelveyite" von CHARLES MILTON, BLANCHE INGRAM, JOAN R . CLARK und EDWARD J . DWORNIK ZU Ehren des Geologen VINCENT E . MCKELVEY, U.S. Geol. Surv., Washington. Vorkommen. Mckelveyit, das erste Mineral der Green River Formation mit einem beträchtlichen Gehalt an U, wurde an vier verschiedenen unterirdischen Orten in Sweetwater County, Wyoming, USA, als ein seltenes Mineral gefunden; verwachsen mit Akmit, Biotit, Quarz und organischen Substanzen, die anscheinend syngenetisch mit Mckelveyit gebildet wurden. In Paragenese sind Burbankit und ceriumhaltige Mineralien. Lit.: zunächst nur Ref.: Program S. 133—134.

1964 Ann.

Meetings

Geol. Soc. Amer.

et al..

1964,

Meta-Allanit. Komplexes Silikat von Ca, Fe, Al und seit. Erden. Name von S. C. ROBINSON ohne nähere Charakterisierung dieses Minerals, so daß die Gültigkeit desselben zweifellos noch in Frage zu stellen ist. Vorkommen in idiomorphen Täfelchen als akzessorisches Mineral auf den Uranlagerstätten der Goldfields-Region von Nord-Saskatchewan, Kanada; in Paragenese Biotit. Lit.: S. C. ROBINSON, Geol. Surv. Canada, Bull. 31, 1955, S. 53 und 70. — Ref.: Mag. 1964, 38, 1143. Sap. 1963, 92, 214.

Miner.

Meta-Ankoleit. K(U0 2 P0 4 ) · 3 H 2 0 . Tetragonal, a = 6.99, c = 8.89. c/a = 1.271. Ζ = 2. Name nach M . Ross et al. (2, S . 1589) von M . J. GALLAGHER et al. (1) für ein wasserhaltiges K-Uranylphosphat nach dem Vorkommen in Ankole-Distrikt, Uganda, Afrika, wo Meta-Ankoleit in einem Beryll-führenden Pegmatit auftritt. Chem. Die Werte einer chem. Anal, von Meta-Ankoleit von Ankole unter I; synth. K(U0 2 P0 4 ) · 3 H 2 0 (synthetisiert von R. MEYROWITZ) hat die Werte unter II.

Meta-Ankoleit — Metaborit

I II

209

K2o

BaO

uo2

P A

H20

Summe

8.7 10.3

3.2

60.8 62.4

15.5 15.1

11.8 11.9

100.00 Gew.-% 99.7



Aus der von G. A. SERGEANT und K . L. H . MURRAY (in 1) durchgeführten und auf 100 umgerechneten Analyse I resultiert die Formel (K,Ba) 0 . 97 (UO 2 ) 1 . 00 (PO 4 ) 1 . 0 3(H 2 O) 3 . 08 ; die Zahl der Ionen auf der Basis von U 0 3 = 1.000. Meta-Ankoleit ist wahrscheinlich das Phosphatanalogon zu A b e r n a t h y i t , K(U0 2 As0 4 ) · 3H z O (ds. Hdb., Ergbd. II, 651); das neue Mineral bildet eine feste Lösung mit H 3 0 ( U 0 2 P 0 4 ) · 3 H 2 0 (3). Lit.: Μ. J. GALLAGHER und D. ATKIN, Great Britain Geol. Surv. Bull., 1964 (im Druck). 2. MALCOLM Ross und Η. Τ. EVANS JR., Amer. Miner. 1964, 49, 1578—1602. 3. D i e s . , Arner. Miner. 1965, 50, 1—12.

Meta-Arsenuranocircit. Das als A r s e n u r a n o c i r c i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 925) beschriebene Mineral gehört der Meta-Reihe an und sollte nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner. 1959, 4 4 , 466) als „Meta-Arsenuranocircit" bezeichnet werden. Die Identität zwischen Arsenuranocircit mit M e t a - H e i n r i c h i t ist evident, so daß die Bezeichnung „Arsenuranocircit" bzw. ,,Meta-Arsenuranocircit" als überflüssig erscheint (s. auch Ref. Miner. Mag. 1961, 32, 944 und 969).

Metaborit. H B 0 2 oder Β 2 0 3 · H 2 0 . Kubisch. Aggregate isometrischer Formen (bis 1 cm im Durchmesser), gelegentlich von einem Tetraeder — selten in Kombination mit einem Pyramidentetraeder — begrenzt. Struktur. Nach I. W. BRASULIS a = 8.89 ^ 0 . 0 1 A. Wichtigste Röntgend-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I) und hkl: 1.938 (10) 421; 4.53 (5) 200; 2 . 8 3 5 ( 4 ) 310; 6.60 (3) 110; 3.71 (3) 211; 2 . 3 8 8 (3) 321; 2 . 1 0 2 (3) 411, 1.562 (3) 522, 441.

330;

Phys. Keine beobachtbare Spaltbarkeit. H. = 5. Spez. Gew. = 2.47. Weiß bis farblos, gelegentlich bräunlich. Durchsichtig. Glasglanz. Optik. Isotrop, η = 1.618 i 0.002. Im Dünnschliff farblos und durchsichtig. Chem. Nach einer Spektralanalyse von R. I. GRIBANOW hauptsächlich Mg und B. Eine chem. Anal, von Μ. M. WILJNER ergab die Werte unter I, eine solche von Α. I. SOKOLOWA die Werte unter II.

I II

BA

MgO

H,0

Rest

Summe

77.60 76.06

2.15 2.11

20.0 20.60

0.0

99.75 98.77*)



*) Im Original „98.66".

Nach Verrechnung des Mg auf den Gehalt von Aksait (ds. Ergbd., S. 3) resultiert die oben angeführte Formel. — Die DTA-Kurve zeigt einen endo-

210

Metaborit — Metamurmanit

thermen Effekt zwischen 250—170 °C mit einem Maximum bei 360 °C. In H 2 0 langsam, in HCl leicht löslich. — Eine rhombische Modifikation von Metaborit — als y - H B 0 2 bezeichnet — tritt bei etwa 130 °C auf (n a < 1.376, n ß = 1.514, n y = 1.521. 2 V = 23°. Spez. Gew. = 1.78); eine monokline — /3-HBO, — im Temperaturbereich von 130—150 °C (n a = 1.434, n ß = 1.570, n v = 1.588. 2 V = 3o°. Spez. Gew. = 2.044). Name von W. W. L O B A N O W A et al. nach der ehem. Zus. Vorkommen im Kern einer Steinsalzlagerstätte, vergesellschaftet mit Boracit, Aksait, Ginorit, Hilgardit, Strontioborit und Halurgit (ds. Ergbd., S. 135), weiter mit Steinsalz, Anhydrit und Kieserit; in dieser Paragenese ist Metaborit das zuerst gebildete Boratmineral. Lit.: W. W. LOBANOWA und N. P. AWROWA, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1964, 93. 329—334. — Ref.: Amer. Miner. 1965, SO, 261—262. Min. Abstr. 17, 75.

Metahaiweeit. Eine mutmaßlich wasserarme Phase von H a i w e e i t . CaO • 2 U 0 3 · 6SiO a · 5 H 2 0 (S. ds. Ergbd., S. 131), die optisch geglühten Proben von Haiweeit entspricht. Struktur. Wichtigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 6.98 (10), 8.81 (5), 5.85 (5), 3.52 (5), 3.16 (5), 2.90 (5). Optik. n a = 1.611, Ώβ = 1.620, n y = 1.645 (Brechungsindizes höher als bei Haiweeit). Name von T . C. M C B U R N E Y et al. Vorkommen wie Haiweeit. Lit.: Τ. C. MCBURNEY und JOSEPH MURDOCH. Amer. Miner. Ref.: Bull. 1959, 82, 393.

1949, 44, 839—843. —

Metalaumontit. Nach H. S T R U N Z (Miner. Tab., 3 . Aufl. 1 9 5 7 , 3 4 2 ) eine synonyme Bezeichnung für L e o n h a r d i t (ds. Hdb., I I , 1 6 7 1 ) , der als teilweise entwässerter L a u m o n t i t (ds. Hdb., I I , 1670) anzusprechen ist. Metalomonossowit = B e t a - L o m o n o s s o w i t (ds. Ergbd., S. 37). Name von Ε . I. S E M E N O W et al., der aber — wie unter Beta-Lomonossowit ausgeführt ist — ungerechtfertigt ist. Lit.:

Ε . I . SEMENOW, X . I . ORGANOWA u n d Μ . W . KUCHARTSCHIK.

Kristallcgrafija

1961, β, 925—932, engl, in Soviet Physics: Crystallography 1962, 6, 746—751. — Ref.: Miner. 1963, 48, 1413. Min. Abstr. 16, 182. Sap. 1963, 92, 210 und 217.

Amer.

Metamontmorillonit. Nach Η . S T R U N Z (Miner. Tab., 3 . Aufl. 1 9 5 7 , 3 1 0 , und 325) bei 400 C C entwässerter M o n t m o r i l l o n i t mit c = etwa 10 A.

311

Metamurmanit, nahe Na 3 5 H 3 MnTi 3 [Si 4 P 0 5 0 1 5 (0H) 9 ]. Nach Ε . I. S E M E NOW et al. ein Verwitterungsprodukt von Beta-Lomonossowit (ds. Ergbd., S. 37), das gegenüber M u r m a n i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 378) einen kleineren Na- und einen größeren H a O-Gehalt hat (s. unter Name bei Beta-Lomonossowit, 1. c.). Lamellare Massen (bis 6 χ 3 X 1 cm groß). Struktur. Pulverdiagramm von Metamurmanit sehr ähnlich jenem von Murmanit, doch hat es weniger Interferenzlinien und diese mit geringeren Intensitäten, a = 5.40, b = 7.00, c = 12.37 Α; α und β η. best., γ = 90°.

Metamurmanit — Metaschoepit

211

Phys. Gelblich und violettgrau. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.670, % = 1.730. 2 V um 30°. Brechungsindizes und 2 V kleiner als bei Murmanit. Chem. Eine ehem. Analyse von A. W. BYKOWA ergab: Si0 2 29.53: P 2 0 5 5.00, A1 2 0 3 1.00, T a 2 0 5 6.00, Ti0 2 30.00, Zr0 2 2.10, Fe 2 0 3 1.50, MnO 2.20, CaO 1.00, Na 2 0 10.05, H a O± 11.66, Summe 100.04. DTA-Kurve zeigt scharfe endotherme Effekte bei 100 und 200 °C, schwache endotherme bei 400 °C und 800°C (Sinterung und Schmelzen); ein scharfer exothermer Effekt liegt bei 650 °C. — N a c h der chem. Analyse ist Metamurmanit ein Glied der Lomonossowit-Murmanit-Reihe. Name von Ε. I. SEMENOW et al. M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) steht in Übereinstimmung mit Ε . M. BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., 1. c.), daß man einem teilweise zersetzten Glied einer noch mangelhaft charakterisierten Mineral-Gruppe nicht einen neuen Namen geben sollte! Über die unangebrachte Bezeichnung „Meta" s. Beta-Lomonossowit, ds. Ergbd., S. 37 unter Name. Vorkommen in Pegmatiten des Lowosero-Massivs, Halbinsel Kola, UdSSR. Metamurmanit kann sich unmittelbar aus Meta-Lomonossowit = Beta-Lomonossowit bilden. Lit.: Ε. I. SEMENOW, Κ. I. ORGANOWA und Μ. W. KUCHARTSCHIK, Kristallcgrafia 1961, 6, 925—932; engl, in Soviets phys. Crystallogr. 1962, 5, 746—751. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 48, 1413, 1415. Min. Abstr. 16, 182. Sap. 1963, 92. 211.

Meta-Novacekit: s. N o v a c e k i t I (ds. Ergbd., S. 233). Metascarbroit: s. H y d r o s c a r b r o i t (ds. Ergbd., S. 150). Metaschoderit: 2A1 2 0 3 · V 2 0 5 · P 2 0 5 · 1 2 H 2 0 (zuerst mit 3 H 2 0 angegeben), nach D . Μ . HAUSEN der in trockener Atmosphäre bei Zimmertemperatur entwässerte S c h o d e r i t (ds. Ergbd.), 2A1 2 0 3 · V 2 0 5 · P 2 O ä · 1 6 H 2 0 (zuerst mit 1 2 H A O angeführt). Monoklin. Struktur. Wahrscheinliche Raumgruppe Cih—P2/m (?). Metaschoderit hat für die Elementarzelle das gleiche a ( = 11.4 A), c ( = 9.2 Α) und β ( = 79°) wie Schoderit, aber b reduziert sich auf 14.9 Ä (von lo.8 A). Die stärksten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 7.5 (100) 020; 14.9 (60) 010; 11.1 (40) 100; 3.02 (20) 003. Optik. Zweiachsig, pos. (zunächst als neg. angegeben). n a = 1.598, n j = 1.604, n y = 1.626. 2V = 56° (ber.), zuerst mit 73° (ber.) angeführt. Opt. A.E. senkrecht zu 010; n v = b, n^/c = —20 Vorkommen zusammen mit Schoderit, Wawellit und Vashegyit entlang von Brüchen in phosphatischen Hornsteinen unterpaläozoischen Alters in der Fish Creek Range etwa 45 km südlich Eureka, Nevada, USA. Lit.: DONALD M. HAUSEN, Amer. Miner. 1962, 47, 637—648. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 464. Bull. Geol. Soc. Amer. 1960, 71, 1883. Min. Abstr. 15, 44. Program I960, Ann. Meetings Geol. Soc. Amer. usu·., S. 115.

Metaschoepit. Name von C . L. CHRIST und J . R. CLARK (Amer. Miner. 1960, 45, 1059) für ein Entwässerungsprodukt von S c h o e p i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 598). das sich, wie P a r a s c h o e p i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 301). spon-

212

Metaschoepit — Meta-Uranocircit II

tan an der Luft aus Schoepit, auch Schoepit I genannt, bildet; Metaschoepit wird auch Schoepit II, Paraschoepit auch Schoepit I I I bezeichnet. Metatorbernit I, Cu(U0 2 ) 2 (P0 4 ) 2 · 8 H 2 0 (vgl. Metatorbemit, ds. Hdb., I, 4.2, 972 und 988), entsteht nach W . K ü t t n e r bei 75 °C aus O r t h o t o r b e r n i t (ds. Ergbd., S. 242); der H 2 0-Verlust von 4 Molen ist irreversibel. Bei weiterer Entwässerung bildet sich bei 12o°C der Metatorbernit II mit vier Molen H 2 0 und bei 155 °C ein Metatorbernit I I I mit zwei Molen H 2 0 ; diese beiden Verbindungen sind reversibel. Metatorbernit II und I I I treten in der Natur nicht auf. Lit.·. WALTER KÜTTNER, Hamburger genese, 1959, 2, 116—135.

Beitr. zur angew. Miner.,

Kristallphys.

u. Petro-

Meta-Uranocircit I. Ba(U0 2 ) 2 (P0 4 ) 2 · 8H 2 0. Tetragonal. Meta-Uranocircit II. Ba(U0 2 ) 2 (P0 4 ) 2 · 6H 2 0. Tetragonal. Name. Von K u r t W a l ε ν ι α werden neben den höchsten Hydrationsstufen U r a n o c i r c i t I, Ba(U0 2 ) 2 (P0 4 ) 2 · 12H 2 0, und U r a n o c i r c i t II, Ba(U0 2 ) 2 (P0 4 ) 2 · 10H 2 0 — vgl. ds. Ergbd. und Uranocircit, ds. Hdb., I, 4.2, 992 und 998 —die Hydrationsstufen M e t a - U r a n o c i r c i t I und M e t a - U r a n o c i r c i t II gekennzeichnet. Chem. Bei gleicher ehem. Grundformel unterscheiden sich die zur Uranglimmergruppe gehörenden Barium-Uranylphosphate nur im H 2 0-Gehalt. Uranocircit I und Uranocircit I I sind sehr unbeständig und verwandeln sich bei Lagerung in trockenen, normal temperierten Räumen innerhalb kurzer Zeit in Meta-Uranocircit I, der unter weiterem H 2 0-Verlust seinerseits in MetaUranocircit I I übergehen kann. Die Umwandlung von Meta-Uranocircit I in Meta-Uranocircit I I ist reversibel; dagegen ist der Übergang von Uranocircit I I in Meta-Uranocircit I als irreversibel zu betrachten. — Die Entwässerung des Meta-Uranocircits beim Erhitzen vollzieht sich nach den Untersuchungen mit der Thermowaage und nach DTA-Kurven in zwei Stufen, und zwar entweichen zuerst 4, dann 2 Moleküle H 2 0. Die DTA-Kurve von Meta-Uranocircit I hat drei endotherme Reaktionen mit Spitzentemperaturen von 130 °C (Übergang von Meta-Uranocircit I in Meta-Uranocircit II), 185 °C (4 Molküle H 2 0-Verlust) und 270 °C (2 Moleküle H 2 0-Verlust). Phys. Auch die unterschiedenen Meta-Hydrationsstufen zeigen eine vollkommene Spaltbarkeit nach (001) und zwei weitere gute Spaltbarkeiten nach (100) und (010). Farbe gelb; durchscheinend. Im kurz- und langwelligen UVLicht starke grüngelbe Fluoreszenz. Unterschiede zwischen den H 2 0-reichen und H 2 0-armen Phasen sind im Fluoreszenzlicht nicht feststellbar. Optik. Meta-Uranocircit I Πα Oy

Meta-Uranocircit II

1.604 ± 0.002 1.611 ± 0.002 1.623 ± 0.002 1.616 ± 0.002 nahezu einachsig oder zweiachsig mit 2 V bis ca. 47° 2V bis ca, 44° negativ Γ> V

Meta-Uranocircit II — Molybdänit-3 R

213

Pleochroismus: n a fast farblos, tiß und n y blaßgelb bis gelb. Auf der Basis (001) der Meta-Uranocircit-II-Kristalle treten Zwillingslamellen nach (100) und (010) in Erscheinung. Struktur. Beim Meta-Uranocircit I f ü h r t die Berechnung aus dem Pulverdiagramm zu a = 6.94, c = 17.65 A, a : c = 1:2.543. Raumgruppe C* h —P4 2 /n. Ζ = 2. — Beim Meta-Uranocircit I I ist die Elementarzelle in ihrer Orientierung gegenüber derjenigen des Meta-Uranocircits I um 45° verdreht; die [110]Richtung des Meta-Uranocircits I wird bei dieser Hydrationsstufe zu flOO]. a = 9.81, c = 16.83 A, a : c = 1:1.716. Behält man die beim Meta-Uranocircit I gegebene Orientierung der Elementarzelle bei, ergibt sich eine kleinere Pseudozelle mit a = 6.94, c = 16.83 A ; a : c = 1:2.426. Ζ = 2. Die wichtigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: Meta-Uranocircit I — 8.93 (10) 002; 3.73 (8) 104; 5.48 (7) 102; 3.23 (6) 202; 1.658 (5) —. Meta-Uranocircit I I — 8.55 (10) 002; 3.61 (9) 104; 5.39 (7) 102; 4.25 (6) 112, 004; 4.91 (5) 110; 3.48 (5) 200. Röntgendichte = 3.95. Die bei den optischen Eigenschaften in Erscheinung tretenden Abweichungen von tetragonaler Symmetrie machen sich offenbar röntgenographisch nicht bemerkbar. Vorkommen im Gebiet von Menzenschwand (hauptsächlich Farnwitte und Krunkelbachtal sowie Wanne an der Feldbergstraße) im südlichen Schwarzwald, BRD, wo Meta-Uranocircit I und Meta-Uranocircit I I als Entwässerungspseudomorphosen nach den höheren Hydrationsstufen von Uranocircit zu betrachten sind; die Vorkommen Krunkelbachtal und Wanne zeigten das Barium-Uranylphosphat im allgemeinen als Meta-Uranocircit II. Lit.: KURT WALENTA, Jh. geol. Landesamt Baden-Württemberg,

1963, 6, 113—135.

Metavandendriesscheit, auch Vandendriesscheit I I . Name von C. L. CHRIST und J . R. CLARK (Amer. Miner. 1960, 45, 1059) für ein Entwässerungsprodukt von V a n d e n d r i e s s c h e i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 407), auch VandendriesscheitI bezeichnet, das sich spontan an der Luft aus Vandendriesscheit bildet. Metavermiculit. Nach H. STRÜNZ (Miner. Tab., 3 . Aufl. 1 9 5 7 , 3 1 1 und 3 2 5 ) bei 4 0 0 ° C entwässerter V e r m i c u l i t (ds. Hdb., II, 5 5 1 , 5 7 5 und 753) mit C = etwa 10 Ä. Mg-Blödit. Bei M . GIGLIO (Acta Cryst. 1 9 5 8 , 11, 7 8 9 ) synonyme Bezeichnung für B l ö d i t (ds. Hdb., I , 3 . 2 , 3 6 6 1 und 4 4 6 1 ) . Molybdänit-2H. Name von R. J . TRAILL für den gewöhnlichen hexagoTialen (dihexagonal-dipyramidalen) M o l y b d ä n i t (Molybdänglanz), MoS 2 (ds. Hdb., I, 1, 410). Raumgruppe Dgh—P6 3 /mmc. Für Molybdänit-2H vom YellowknifeDistrikt, NW-Canada, wird angegeben: a = 3 . 1 6 , c = 2.28 Α. Wichtigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 6.01 (10) 002; 2.27 (8) 103; 1.82 (5) 105; 1.53 (3) 008, 112; 0.784 (3) 222, 308. Lit.: R. J. TRAILL, Canad. Miner. 1963, 7, 524—526.

Molybdänit-3R, hexagonal-rhomboedrischer Polytyp von MoS 2 (vgl. Molybdänit-2H, ds. Ergbd., S. 213).

214

Molybdänit-3 R — Monohydrocalcit

Struktur. Raumgruppe —R3m, a-Achse identisch mit a von Molybdänit2H = 3.16, c-Achse aber 1.5mal länger = 18.33 Ä. Wichtigste Röntgen-dWerte (A) mit (I) und hkl: 6.09 (10) 003; 1.581 (7) 110-, 1.529 (7) 00.12, 113; 2.63 (6) 012·, 2.344 (6) 104-, 2.194 (6) 015; 1.099 (5) 11.12, 02.10-, 0.784 (5) 223, 30.12. Bemerkenswert ist die Abwesenheit der (1012)-Reflexe und das Auftreten kräftiger Doppelreflexe für (1013) und (1015) und dies in Übereinstimmung mit synthetischem MoS 2 von R. E . B E L L et al. (2) und Α . N . S E L I K MAN et al. (3). Chem. Eine Spektralanalyse ergab als Hauptkomponente Mo, geringe Mengen von Si, Fe und Al sowie Spuren von Mg. Name von R . L . TRAILL ( 1 ) . Vorkommen als akzessorisches Mineral im Quarz-Feldspat-Porphyr der Con-Mine, Yellowknife, Makenzie-Distrikt, Nord west-Canada. Lit.:

1. R . L . TRAILL, Canad.

Miner.

1963, 7, 5 2 4 — 5 2 6 . 2. R . E . BELL u n d R . E . HER-

BERT, Joum. Amer. Chem. Soc. 1957, 79, 3351—3354. 3. A. N. SELIKMAN, JU. D. TSCHISTJAKOW, G. W. INDENBAUM u n d Ο. E . KREIN, Kristallografija

1961,

6, 3 8 9 — 3 9 4 .



Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1419. Bull. 1964, 87, 283. Min. Abstr. 16, 421. Sap. 1964, 93, 444.

Moncheit = M o n t s c h e i t (ds. Ergbd., S. 215). Monohydrocalcit. CaC0 3 · 0.65H 2 0 (statt CaC0 3 · H 2 0). Hexagonal (?). Feinkörnig. Struktur. Ein Pulverdiagramm mit 27 Interferenzlinien hat als stärkste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 2.17 (10), 1.926 (10), 4.49 (9), 3.15 (9), 2.90 (8), 1.770 (7), 1.746 (7), 1.940 (6), 2.514 (5), 1.443 (5), 1.358 (5), 1.303 (5). Die Röntgeninterferenzen sind sehr nahe jenen von CaC0 3 · H 2 0 , das verschiedentlich synthetisiert wurde. Nach G. BAÜON et al. (3) sind für diese Synthese folgende Röntgen-d-Werte in stärkster Intensität (I) mit hkl: 4.30 (sst) 101; 305 (sst) 102; 1.926 (sst) 211; 2.813 (st) 111; 2.368 (st) 112; 2.157 (st) 202. Nach F. L I P P M A N N (4) ist CaC0 3 · H 2 0 hexagonal mit a = 10.62 und c = 7.54 Α, Ζ = 9. Phys. Synth. CaC0 3 · H 2 0 hat spez. Gew. = 2.38. Weiß bis grau. Optik. Einachsig, pos. (synth. Material neg.!). n a = 1.545, n y = 1.590 (synth. Material: n a = 1.543, ιiy = 1.590). Chem. Analysen von zwei Proben, von denen eine mehrere Jahre der Einwirkung der Atmosphärilien unterlag, unter I und II. Unter III theoretische Werte für CaC0 3 · H 2 0 .

I II III

CaO

MgO

co 2

H 2 O-

H2O+

R203

Uni.

Summe

46.58 49.30 47.45

0.21

36.43 38.96 37.30

5.30

10.98 11.61 15.25

0.24

2.11 0.79

101.81 100.66 100.00





— —

— • —



Nach Abzug von Uni., Mg und H 2 0 resultiert die chem. Zus. CaC0 3 • 0.65 H z O; den zu geringen H 2 0-Gehalt führt Ε. I. SEMENOW (1) auf beigemengten Calcit zurück. — DTA-Kurven zeigen endotherme Effekte zwischen 200

215

Monohydrocalcit — Montscheit

und 300 °C (H20-Abgabe) und bei 970 °C (entsprechend der Dissoziation von CaC03). Name bei Ε . I . SEMENOW (1) für ein Material, das von D. G. SAPOSHNIKOW et al. (2) ohne nähere chemische Bezeichnung beschrieben wurde und das als Vorkommen die Bodensediniente des Issyk-kul-Sees, Kirgisische SSR, hat; in Paragenese ist Calcit. Nach Ε. I. SEMENOW ist dieses Material mit synth. CaC03 · H 2 0 identisch, trotz unterschiedlichen opt. Charakters und geringerem H 2 0-Gehalt. Lit.:

1. Ε . I . SEMENOW, Kristallografija

1 9 6 4 , 9, 1 0 9 — 1 1 0 . 2. D . G . SAPOSHNIKOW

und A. I. ZWETKOW, Dol l. Akad. Naul; SSSR 1959, 124, 402—405. 3. G. BARON und M. PESNEAU, Compt. Rend. Acad. Sei.. Paris 1956. 243, 17. 4. F. LLPPMANX, Naturwiss. 1959, 46, 19. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 1151. Min. Abstr. 16, 648.

Montscheit. (Pt, Pd)(Te, Bi)2. Hexagonal. Körner, meist Hundertstel eines mm groß, selten bis 0.2 mm. Struktur, a = 4.049 ± 0.004, c = 5.288 ± 0.005 Ä, c/a = 1.281. StrukturTyp CdJ2. Pulverdiagramm mit 28 Interferenzlinien zeigt als kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 2.93 (10) 101; 2.11 (8) 102; 202 (7) 110; 1.462 (7) 202; 1.282 (7) 211; 5.32 (6) 001; 1.664 (6) 201; 1.575 (5) 103; 1.182 (5) 212; 1.106 (5) 114. Die Röntgendaten stehen nahe jenen für synth. PtTe 2 , das von G. GRONVOLD et al. (3) hergestellt wurde. Phys. Spaltbarkeit nach (0001). Farbe stahlgrau. Metallglanz. Optik. Im polierten Anschliff weiß, hohes Reflexions vermögen ( ~ 6 0 % ) . Starke Anisotropie mit Ausnahme der Schnitte nahe (0001). Relief schwächer als jenes von Chalkopyrit, aber ausgeprägter als jenes von Kotuljskit und Michenerit. Chem. Mikrospektralanalysen von 4 Proben (1—5 Mikrogramm) ergaben:

I II III IV

Pt

Bi

Pd

Te

Pt: Pd: Bi: Te (bei Bi + Te = 2)

22.3 27.4 25.9 30.8

31.7 29.9 12.9 9.2

7.0 9.2 6.9 4.6

39.0 33.5 54.3 55.4

0.50:0.29:0.66:1.34 0.69:0.42:0.70:1.30 0.55:0.27:0.25:1.75 0.67:0.18:0.18:1.82

Ätzreaktionen mit HCl, HN0 3 , KOH, KCN, FeCl3und Königswasser negativ. Name von A. D. GENKIN et al. (1) nach dem Fundort auf der Montschegorsk-Lagerstätte und in der Montsche-Tundra. Dieses Mineral wurde zuerst von A. D. GENKIN (2) als unbenanntes PtTe-Mineral beschrieben. Vorkommen im oberen Teil des Ganges 16 der Montschegorsk-KupferNickel-Lagerstätte, und zwar in Chalkopyrit; Montscheit ist oft verwachsen mit Kotuljskit (s. ds. Ergbd., S. 178) und Michenerit (ds. Hdb., Ergbd. II, 771). Lit.:

1. A . D . GENKIN, Ν . X . SHURAWLEW u n d Ε . M. SMIRNOWA, Sap.

IL SES.

Miner.

Obschtsch. 1963, 92, 33—50. 2. A. D. GENKIN und N. W. KOROLEW, Geol. Rudn. Mestoroshd.

1 9 6 1 , N r . 5 , 6 4 — 6 9 . 3. F. GRONVOLD, H . HARALDSEN u n d A . KJEKSHUS,

Acta

Chem. Scand. 1960, 14, Nr. 9. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 809—810 und 1963, 48, 1181. Bull. 1964, 87, 459^160. Min. Abstr. 13, 489 und 16, 283. Sap. 1963, 92, 568.

216

Moorhouseit — Mourit

Moorhouseit. (Co, Ni, M n ) S 0 4 - 6 H 2 0 . Monoklin-prismatisch. a:b:c = 1.396:1:3.381, β = 98°43' (morph.). In Form von Ausblühungen. Synth. Kristalle sind dicktafelig mit vorherrschendem (001). Struktur. Nach W R I S S E N B E R G - und Drehkristall-Aufnahmen Raumgruppe Cf h —C2/c oder Cs4—Cc. a = 10.0, b = 7.2, c = 24.1 Α, β = 98°39'. a : b : c = 1.387:1:3.354, β = 98°22' (röntg.). Diese Werte in guter Übereinstimmung mit jenen von A. Z A L K I N et al. (2) gegebenen: a = 10.032, b = 7.233, c = 24.261 Α, β = 98° 22'. Die Röntgeninterferenzen der Pulverdiagramme des nat. und künstl. Materials sind untereinander identisch; wichtigste Röntgen-dWerte (Ä) für Moorhouseit mit (I) und hkl: 4.39 (10) 114, 202; 4.01 (6) 114, 006-, 2.91 (Ö) 206; 4.13 (4) 204; 3.59 (3) 204, 021. Phys. Muscheliger Bruch. H. = 2V 2 . Spez. Gew. = 1.97 (nat. Kr. gem.), 2.00—2.04 (synth. Kr. gem.), 2.006 (ber.). Farbe rosa. Strich weiß. Glasglanz. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.470, n^ = 1.494, n v = 1.496. Pleochroismus mit Absorption n a > n y . —2V = 20 -± 10°. n^ = b. Im durchfallenden Licht blaß rosa und körnig bis feinkörnig-säulig. Chem. Für eine ehem. Anal, reichte das Material nicht. Eine Röntgenspektralanalyse von 6 mg ergab Co :Ni :Mn :Cu :Fe :Zn = 1 0 0 : 4 5 : 2 1 : 9 : 6 : 1 ; nach einer spektrographischen Analyse Spuren von Si, Mg und Ca. Resultierende Formel s. oben; theoretisch gleich CoS0 4 · 6 H 2 0 . In kaltem H 2 0 leicht löslich. —Moorhousit gehört in die Hexahydrit (MgS0 4 · 6 H 2 0 ) — B i a n c h i t (ZnS0 4 · 6 H 2 0 ) — Ferrohexahydrit ( F e S 0 4 · 6H a O)-Reihe. — Künstliches C o S 0 4 · 6H a O wird leicht durch Fällung aus einer wäßrigen Lösung erhalten. Name von J . L . J A M B O R et al. ( 1 ) zu Ehren von Prof. W. W. M O O R H O U S E , Univ. Toronto, Kanada. Vorkommen zusammen mit Aplowit (ds. Ergbd., Anhang) — C o S 0 4 · 4H a O — in mehreren Schächten der Magnet Cove Barium Corporation Mine, 2V2 Meilen südwestl. von Walton, Nova Scotia (Neu-Schottland), Kanada, und zwar als Ausblühung oder Ausfüllung oberflächennaher Spaltrisse; Auftreten in einer Baryt-Siderit-Matrix, zusammen mit Szomolnokit, Metavoltin und faserigen Chalkanthit. Lit.·. 1. J . L. JAMBOR und R. W. B O Y L E , Canad. Miner. 1965, 8, 166—171. 2. A. ZALKIN, H . R U B E N und D . H . TEMPLETON, Acta Cfyst., 1962, ΙΔ. 1219—1224. Mourit, soll etwa (UO a ) 0 9 (UO 3 ) 0 1 · 5.5Mo0 3 · 5 . 3 H 2 0 sein. Kristallsystem unbekannt. Fächerförmige, radialfaserige oder wurmförmige Aggregate von Schüppchen mit rechtwinkeligen Begrenzungen (in der Größe von einigen Mikron), ovale Knötchen (bis 3—4 mm lang) und nierenförmige Sinterkrusten. Struktur. Das Pulverdiagramm mit 47 Interferenzlinien ist durch folgende kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) charakterisiert: 5.897 (10), 12.77 (9), 2.871 (8), 1.728 (8), 3.285 (7), 3.193 (7), 3.148 (7), 1.639 (7), 2.464 (6), 2.024 (6), 1.788 (6), 1.716 (6), 1.675 (6), 1.565 (6), 1.553 (6), 1.165 (6), 3.095 (5), 1.915 (5) und 1.477 (5). Auf' 250—320°C erhitzte Proben zeigen wesentlich weniger Interferenzen und diese meist mit reduzierter Intensität; die wichtigsten sind: 3.29 (10), 1.725 (8), 2.85 (7), 1.568 (7), 4.85 (5), 1.775 (5). Nach Erhitzung auf 750 °C ist der größte Teil des neuen Minerals verflüchtigt, und der zurückgebliebene Rest gibt die Interferenzen von U 3 0 8 .

Mourit — Mozambikit

217

Pkys. Eine nicht näher gekennzeichnete Absonderungsrichtung. Η. = 75 kg/mm 2 , entsprechend der Η. 3. Spez. Gew. > 4.2. Farbe und Strich violett. Durchscheinend. Optik. Die Brechungsindizes konnten wegen der Kleinheit der Präparate und wegen der Farbtiefe nicht bestimmt werden; sie sind aber > 1.780. Charakter der Längsrichtung positiv. Auslöschungswinkel zur Absonderungsbzw. Spaltrichtung etwa 10°. Pleochroismus deutlich: n a = n^ blaßviolett mit grünlichem Stich, n y = dunkelblauviolett. Im reflektierten Licht stark anisotrop, n a rosa, ηβ grün, n y blau. Reflexionsvermögen im Mittel 10.2%. Chem. Eine mikrochemische Analyse von Ν . N . KUSNEZOWA ergab: Mo0 3 63.67, U 0 2 19.38, U 0 3 2.40, Si0 2 1.72, A1 2 0 3 1.36, Fe 2 0 3 0.57, CaO 2.09, MgO 0.49, K 2 0 0.58, N a 2 0 0.54, H 2 0+ (t = 850 °) 6.07, H 2 0 - (t = 110 °) 1.67, Summe 100.52; nach Abzug der Nebenkomponenten bleibt für die Hauptkomponenten bei Umrechnung auf 100: MoOa 68.34, U 0 2 20.80, Ü 0 3 2.40, H 2 ± 8.28, Summe 100.00. Spektroskopisch wurden zusätzlich geringe Mengen von Tl, Mn, Cu, Pb, Sb, Ti und Ag ermittelt, (U0 2 + U 0 3 ) : M o 0 3 : H 2 0 = 1:5.5:5.3; CaO mit 2.09 bleibt unberücksichtigt, d. h., CaO wird als Beimengung aufgefaßt. Der Oxidationszustand von U und Mo konnte nicht bestimmt werden. Die violette Farbe des Minerals und die Unvereinbarkeit von U e + mit Mo 4+ in saurer Lösung macht es nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) wahrscheinlich, daß Mo als Mo 5+ oder Mo 4+ oder in beiden Wertigkeiten vorliegt. Mourit ist in heißer konz. HCl nur schwer löslich; in konz. H N 0 3 unter Abscheidung von Molybdänsäure löslich; unlöslich in H 2 S 0 4 oder in 10% KOH; löslich in 20% Na 2 C0 3 -Lösung bei Erhitzung. Eine Entwässerungskurve zeigt eine stufenweise H 2 0-Abgabe: 3% bis 200 °C, 4% zwischen 200—250 °C; oberhalb 250 °C keine H 2 0-Abgabe. Die DTA-Kurve gibt zwei schwache endotherme Effekte bei 220° und 310 °C sowie einen kräftigen endothermen Effekt zwischen 710 und 780 °C. Name für das noch unvollständig g e k e n n z e i c h n e t e neue Mineral von E. W. KOPTSCHENOWA et al. nach der chem. Zus. Molybdän und Uran. Vorkommen als sekundäre Bildung in Paragenese mit U- und Mo-Mineralien, und zwar in einer supergenen Zone der Verwitterung auf einer ungenannten russischen Lagerstätte, deren hypogene Erze Pechblende, Molybdänit, Jordisit, Pyrit u. a. Sulfide enthalten und die in Assoziation mit hydrothermal veränderten sauren Effusivgesteinen devonischen Alters stehen. Umohoit (ds. Hdb., Ergbd. II, 875) tritt unmittelbar linterhalb der supergenen Zone auf; die letztere enthält Iriginit, U-haltigen Powellit, Na-Uranospinit und Tyuyamunit (ds. Hdb., Ergbd. II, 874), aber auch Goethit, Jarosit sowie Kaolinit. Die Wässer der Mine sind saure Sulfatwässer. Mourit ist jeweils auf korrodiertem Umhoit gebildet; das neue Mineral Mourit bildet sich in Ilsemannit um. Lit.:

Ε . W . KOPTSCHENOWA, K . W . SKWORZOWA, Ν . I . SILAKTJEWA, G . A .

SIEO-

RENKO und L. W. MICHAILOWA, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1962, 91, 67—71. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 1217. Aufschi. 1963, 14, 193. Bull. 1964, 87, 28^—284. Min. Abstr. 15, 541. Sap. 1963, 92, 207—208.

Mozambikit. Silikat von Th und seit. Erden; keine Formelangabe. Kubisch (bis 1000 °C). Oktaedrische Kristalle. Struktur, a = 5.704 Ä. Die Struktur ist vor und nach Erhitzung auf 1000 °C die gleiche. lf> Η i η t 7. e , Mineralogie, Ergänzungsband I I I

218

Mozambikit — Nakas&t

Phys. Spez. Gew. = 5 . 2 4 . Farbe gelbbraun. Optik. Brechungsindizes vor der Erhitzung wechselnd, doch jeweils < 1.753, häufig zwischen 1.690—1.703; nach Erhitzung auf 1000 °C isotrop mit n>ra =

1.811.

Chem. Eine ehem. Analyse ergab unter Vorbehalt (under reservation): Si0 2 11.00, T h 0 2 58.80, U 3 0 8 6.04, CaO 0.59, seltene Erden (RE 2 0 3 ) 8.60, Fe 2 0 3 0.22, A1203 4.40, H 2 0 5.33, Summe 94.98 (!). Nach einer spektrographischen Analyse auch Zr und Y in erheblichen Mengen, Pb, Er, Gd, „Sa" (Sm?) und Mn in Spuren. Name von J . M. COTELO N E I V A et al. nach Mozambique, wobei die Aussprache „Mozambik" anscheinend zur Grundlage genommen wurde. Ein noch sehr unvollständig charakterisiertes neues Mineral! Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) liegt für Mozambikit eine Übereintimmung mitThorit oder Thorogummit vor, ausgenommen: 1. Die kubische Form vor der Erhitzung. 2. Der Parameter a ist größer als jener von Thorianit (?!). Vorkommen in Granitpegmatiten von Alto-Ligonha, Provinz Zambezia, Mozambique, Port. Ost-Afrika. Mozambikit enthält lamellare Einschlüsse von Lepidolith. Lit.:

J. M. COTELO NEIVA u n d J. M. CORREIA NEVES, Internat.

Geol. Congr.,

Rpt.

21st Session Norden, Copenhagen 1960, Teil 17, 53—62 (vorl. Mitt. auf S. 58). — Ref.: Amer. Miner. 1960, 04, 1316—1317. Bull. 1961, 84, 208. Min. Abstr. 14, 211. Sap. 1963, 2, 214.

Muirit. Ba 5 CaTiSi 5 0 1 5 (0H) 6 . Tetragonal. Struktur. Raumgruppe D* h —P4/nfmm, C£ v —P4mm, DJ—Ρ422 oder D* d — P 4 2 m . a = 13.942, c = 5.590 A; c/a = 0.401. Ζ = 2. Phys. Spez. Gew. = 3.86 (gem.). Optik. Einachsig, pos. η ω (orange) = 1.697, n£ (farblos) = 1.704. Pleochroismus deutlich. Name von J O H N T . ALFORS et al. zu Ehren von J O H N MUIR, einem berühmten Naturalisten. Vorkommen. Muirit und sechs weitere neue Barium-Silikate (s. ds. Ergbd.: Fresnoit, Krauskopfit, Macdonalit, Traskit, Verplanckit und Walstromit) kommen im östlichen Teil von Fresno County, Kalifornien, USA, vor; Auftreten in Sanbornit-führenden metamorphen Gesteinen, die in einer engen Zone 2V2 Meilen entlang eines Granodiorit-Kontaktes zutage treten. Lit.:

JOHN T. ALFORS, MELVIN S. STINSON, ROBERT A . MATTHEWS u n d

ADOLF

PABST, Amer. Miner. 1965, 50, 279 (Ref.).

Nakalifit = G a g a r i n i t . Name von A. W. STEPANOW nach der chem. Zus. — iVatrium, Kalzium, .Fluor — für ein neues Mineral, das später die Bezeichnung G a g a r i n i t (s. ds. Ergbd., S. 112) erhielt. Lit.: Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1963, 92, 195 (Fußnote). — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1144—1145. Sap. 1963, 92, 217.

Nakaseit. (Pb x ,Cu 1 _ x )(Ag y ,Cu 1 _ y )Sb 3 S 6 mit χ = nahe 1 und y = etwa 3/4 oder annähernd Pb 4 Ag 3 CuSb 12 S 24 . Monoklin. Mikroskopisch kleine Individuen.

219

Nakaseit — Nasinit

Struktur. Nach r0ntgen.ographisch.en Untersuchungen monoklin, Raumgruppe CI—Plla. a = 13.02 ± 0.04, b = 19.18 ± 0.05, c = 102.24 ( = 24 X 4.26 ± 0.02) λ, β = 90°. Ζ = 24. a und b sind im wesentlichen identisch mit den Parametern von A n d o r i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 489), doch ist c = 2 4 X 4.26, während Andorit IV und Andorit VI nach J . D . H. D O N N A Y et al. (2) c = 4 χ 4.26 bzw. 6 χ 4.26 Α haben. Die wichtigsten Röntgen-d-Werte eines Pulverdiagramms (Ä) mit (I): 3.301 (100), 2.893 (82), 3.416 (58), 2.741 (52), 3.723 (42), 2.997 (38); die Interferenzlinien sind identisch mit jenen von Andorit. Bei einer komplizierten Lamellarstruktur wird bei Nakaseit auch eine Verzwillirgung nach (010) beobachtet. Phys. Spez. Grew. = 5.30 (gem.), 5.379 (ber.). Schwach piezoelektrisch. Hellgrau. Metallglanz. Opak. Optik. Im reflektierten Licht anisotrop (helle und dunkle Farben). Chem. Eine ehem. Analyse von Material mit 10% Freibergit ergab nach H. M U R A O K A die Werte unter I. Unter II die Anal. I nach Abzug der Verunreinigungen und Umrechnung auf 100%.

I II

Ag

Cu

Pb

Fe

Zn

Sb

S

Si0 2

Cr 2 0 3

Summe

9.3 9.3

4.6 2.0

19.8 22.7

0.5 0.5

1.1

39.4 42.4

23.4 23.5

0.2

1.2

99.5% 100.0%







Resultierende Formel nahe (Pb0 95Cu0 ^Feo 0JJ(Ag0 74Chi0 26 )Sb 3 S 6 , vereinfacht Pb4Ag3CuSb12S24. Nach einer spektrographischen Analyse sind Ag, Pb, Sb und Cu vorhanden, in geringen Mengen Fe, Bi, Sn und Cd. Der Gehalt an Cr 2 0 3 ist nicht gedeutet, Cr aber auch nicht spektrographisch nachgewiesen. Nakaseit wird von HCl (1:1), KCN (20%), FeCl3 (20%) und HgCLj (5%) angegriffen, von H N 0 3 (1:1) mattiert, von KOH (40%) bräunlich verfärbt. Name von T E I - I C H I I T O et al. ( 1 ) nach dem Vorkommen auf der NakaseMine. Nach Μ . F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., 1. c.) wäre die Bezeichnung Andorit XXIV richtiger. Auch wird der Begründung für die Aufstellung eines neuen Minerals entgegengetreten, wie der Differenz in der chem. Zus. gegenüber Andorit und der komplizierten Gitterverzwillingung von Nakaseit, die wesentlich von der in Andorit abweicht. Auch nach C . G U I L L E M I N et al. (Ref. Bull., 1. c.) ist Nakaseit nur eine strukturelle Varietät von Andorit; ein neuer Mineralname erübrigt sich unter Bezug auf die unterschiedliche chem. Zus. gegenüber Andorit, weil die Analyse an stark verunreinigten Proben durchgeführt wurde. Vorkommen in goldführenden Antimonit-Quarzgängen, die in paläozoische Formationen intrudierten, in der Nakase-Mine, Japan; Nakaseit ist eng mit Silberfahlerz und Zinkblende verwachsen. Lit.: 1. TEI-ICHI ITO u n d HISASHI MURAOKA, Z. Krist. I 9 6 0 , 113, 9 4 — 9 8 . 2. J . D . H . DONNAY u n d G. DONNAY, Amer. Miner. 1954, 39, 1 6 1 — 1 7 1 . — Ref.: Amer. Mine·). 1 9 6 0 , 40. 1 3 1 4 — 1 3 1 5 . Bull. 1961, 84, 2 0 8 . Min. Abstr. 15, 4 4 . Sap. 1961, 9 0 , 9 2 — 9 3 . Zbl. I, 1962, 4 1 1 ( R e f . N r . 1457).

Nasinit. 2Na 2 0 · 5 B 2 0 3 · 7H a O. Wahrscheinlich monoklin. Erdige Massen von unregelmäßiger Form als Bestandteil eines mechanischen, untrennbaren Gemenges von Nasinit und Biringuccit (ds. Ergbd., S. 40), Thenardit, Auri15«

Nasinit

220

pigment und von akzessorischen Silikaten. Synthetische Kristalle sind winzige Lamellen oder Nadeln mit sechseckigem Querschnitt. Struktur. Das Pulverdiagramm eines synth. Kristalls von 2Na a O · 5 B 2 0 3 • 7 H 2 0 (als Produkt Β bezeichnet) hat unter 65 nicht indizierten Linien folgende kräftigsten Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 6.01 (100), 3.006 (50), 5.30 (16), 2.902 (13). I m Pulverdiagramm des natürlichen Gemenges (s. oben) sind auch zurücktretende Linien von Thenardit, Auripigment und Quarz zu beobachten. Phys. Keine Daten über H. und Spez. Gew. Farbe wechselnd (orangegelb bis hellgrau). Optik. Synth. Kristalle sind zweiachsig, neg. n a < 1.494 (gem.), 1.485 (ber.), n ß = 1.512, n y = 1.524. 2V = 66.8° ± 0 . 7 ° (gem.), 77.4° (ber.). Längserstreckung pos. n^ parallel b, n y /a = 6.8° £ 0 . 1 ° . Das natürliche Gemenge zeigt winzige doppelbrechende Täfeichen nach (001) und mikrokristalline Büschel mit Indizes zwischen 1.500 und 1.550. Das der Verbindung Β entsprechende Mineral Nasinit hat n^ = 1.513, n y = 1.523. Chem. Eine Analyse des „Gemenges" mit geringstem Anteil an Verunreinigungen ergab die Werte unter I. Unter I I die Werte für synth. 2 N a 2 0 · 5 B 2 0 3 • 7H20.

I II

Si0 2

A1203, Fe 2 0 3

CaO

Na 2 0

K20

AS 2 0 3

B203

so3

S

1.91

0.75

0.36

20.53 20.95

1.07

3.72

46.54 58.43

4.94

1.26

I II

C1

H 2 O-

H2O+

—0(S,C1)

Summe

0.18

10.98

7.79

0.67

99.36

21.13

100.51

Die chem. Anal. I führt nach Abzug der Verunreinigungen zu der Formel 2.00 Na 2 0 · 5.00B 2 0 3 · 6.98H 2 0. Das optisch, röntgenographisch und nach der DTA-Kurve mit Nasinit analoge synth. Produkt wurde in einem Autoklaven bei verschiedenen Temperaturen und verschiedenem Na 2 0:B 2 0 3 -Verhältnis erhalten; die festen Phasen waren Tinkalkonit, Borax, Sborgit, wahrscheinlich Ezcurrit (ds. Hdb., Ergbd. II, 700), Sassolin und die Borate A ( = Biringuccit) und Β ( = Nasinit); letzteres Borat bildete sich zwischen 100 bis 200 °C und N a 2 0 : B 2 0 3 = 1:2.5 bis 1:4. — Das Borat Β zeigt endotherme Eifekte bei 70, 130, 190, 330 und 400 °C und einen breiten exothermen Effekt mit einem annähernden Maximum bei 500 °C. Schmelzpunkt 650 °C. Die DTA-Kurve des natürlichen Gemenges gibt eine Zusammensetzung der endothermen Effekte der A- und B-Borate, aber auch einen zusätzlichen Effekt bei 260 °C, der Thenardit entspricht. Keine Angaben über die Löslichkeit. Nasinit ist nach C. CIPRIANI et al. (1) nicht dimorph mit Ezcurrit (ds. Hdb., Ergbd. II, 700), der auch die chem. Zus. 2 N a 2 0 · 5 B 2 0 3 · 7 H 2 0 haben soll und nach optischen Daten triklin kristallisieren dürfte. CIPRIANI fand eine röntgenographische Identität zwischen Ezcurrit und „Suhrs Borat", 3 N a 2 0 • 8 B 2 0 3 · 10H 2 0; nach einer von ihm durchgeführten Analyse erhielt er für letztere Verbindung B 2 0 3 56.95, Na 2 0 19.18, H 2 0 19.06, NaCl 4.02, Summe

Nasinit — Nasledowit

221

99.02. Auf Grund dieser Ergebnisse schloß CIPRIANI, daß Ezcurrit die ehem. Formel 3Na 2 0 · 8B 2 0 3 · 1 0 H 2 0 zukommt. Nach BICHARD C . E R D (Ref. Amer. Miner., 1. c.) haben unabhängig von diesen Feststellungen Dr. NELSON P. N I E S und R. C. ERD gezeigt, daß Ezcurrit und „Suhrs Borat" optisch und röntgenographisch identisch sind; nach einer unveröffentlichten Analyse von N I E S hat letzteres Produkt die ehem. Zus. 2Na 2 0 · 5 H 2 0 · 7H 2 0, was in Übereinstimmung mit den Angaben von S. MUESSIG et al. (2) für Ezcurrit steht; sie haben weiter gefunden, daß die Röntgeninterferenzen von „Augers Borat", 2Na 2 0 · Ο B 2 0 3 · 5H 2 0, identisch mit jenen von CIPRIANI für Nasinit gegebenen sind. Diese Darlegungen zeigen, daß weitere Untersuchungen notwendig sind, um die ehem. Zus. von Nasinit und Ezcurrit eindeutig festzulegen. Name. Das ursprünglich von C. CIPRIANI (Ref. Soc. Miner., 1. c.) als ,,un nuovo borato di Larderello" aufgefaßte Mineral erwies sich nach späteren Untersuchungen (1) als ein Gemenge von zwei neuen wasserhaltigen Na-Boraten, die sich im Vergleich mit den synthetischen Verbindungen als 2 N a 2 0 • 5 B 2 0 3 · 4 H 2 0 und 2Na 2 0 · 5 B 2 0 3 • 7 H 2 0 erwiesen und als Α und Β bezeichnet wurden. Das Produkt Α wurde zuerst als H o e f erit, dann als B i r i n g u c c i t (vgl. ds. Ergbd., S. 40) bezeichnet, das Produkt Β erhielt den Namen N a s i n i t zu Ehren des Chemikers RAFFAELLO N A S I N I (1854—1931). Vorkommen als Inkrustation auf Röhren der „Grube des Lagerhauses" („Foro del magazzino"), die 1927 bei Larderello, Toskana, Italien, erbohrt wurde. In Paragenese sind Biringuccit, Thenardit, Auripigment und geringe Mengen von Silikaten. Lit.: 1. CURZIO CIPRIANI und PIERO VANNUCCINI, Atti Acc. naz. Lincei, Ser. 8, Bend. Cl. Sei. fis., mat. e nat. 1961, 30, 74—83 u n d 235—245. 2. S. MUESSIG u n d R. D. ALLEN,

Econ. Geol. 1957, 52, 426-^37. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48. 709—711. Bull. 1964, 87, 460. Min. Abstr. 16, 373. Sap. 1962, 91, 196. Soc. Miner, ital. Rend. 1959, 15, 344.

Nasledovit = N a s l e d o w i t (ds. Ergbd., S. 221). Nasledowit, auch Nasledovit, ein hydrobasisches Carbonat-Sulfat von Pb, Mn, Al und Mg (Formel unter Chem.). Keine Angabe des Kristallsystems. Oolithe (2—3 mm im Durchmesser), überzogen mit einem dünnen Film eines dunkelbraunen bis rötlichen Materials, die innerlich aus schneeweißen radialstrahlig angeordneten Fasern bestehen. Struktur. Nach einem Pulverdiagramm von L . A . SOKOLOWA sind unter den 21 Interferenzlinien die kräftigsten Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 3.261 (10), 2.028 (6), 2.019 (6), 1.462 (6), 2.853 (5), 2.983 (4), 1.749 (4). Phys. H. = 2. Spez. Gew. = 3.069. Farbe schneeweiß. Seidenglanz. Optik. U. d. M. schwach gelbliche Fasern mit einer undulösen Auslöschung, ηy = 1.591, n y /c = 2—23°. Interferenzfarben im Dünnschliff grau. Chem. Eine chem. Analyse von Τ . T . MUCHOWA ergab die Werte unter I ; nach Abzug der Verunreinigungen (Si0 2 und M N 0 2 ) und Umrechnung auf 100 resultieren die Werte unter II (S. 222). Aus der Analyse II ergibt sich die Formel PbO · 3 (Mn, Mg, Zn) · 2 (Al,Fe) 2 0 3 • 0,5S0 3 · 4C0 2 · 5 H 2 0 . Nach einer spektrographischen Analyse auch 0.0n% Co, Cu und Ti. Die DTA-Kurve zeigt nach Ε . E. RABAEWA einen kleinen endothermen Effekt bei 120 °C (Abgabe des adsorbierten Wassers) und einen große-

Nasledowit — Natroniobit

222

ren bei 6 0 5 ° C ; unbedeutende Effekte bei 7 6 3 und 8 1 0 °C. Nach M . FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) wäre Namesit vielleicht dem basischen Pb-Al-Carbonat Dundasit (DANAS System, 7th Ed., II, 279) anzugliedern.

I II

PbO

MnO

MnOa

MgO

ZnO

A1 2 0 3

Fe203

S03

C02

23.51 24.35

14.97 15.46

2.04

3.55 3.68

0.73 0.76

19.72 20.40

1.34 1.39

4.60 4.76

18.40 19.08

I II



H2O-

H20+

Si02

Summe

0.60

9.80 10.12

1.58

100.84% 100.00%





Name von M . R . E N I K E E W ZU Ehren von Prof. Β . N . NASLEDOW, dem „unermüdlichen Erforscher der Mineralvorkommen von Karamasar". Vorkommen als Spaltenfüllung in der Oxidationszone der Pb-Zn-Lagerstätte Sardob, Altyn-Topkan-Erzgebiet, Revier Karamasar, im Gebirge Kuraminskij, Russisch-Mittelasien. Die Oolithe treten in rußartigen Pyrolusiten und ockerigen Eisenhydroxiden mit Cerussitkristallen auf. Lit.: Μ. R. ENIKEEW, Pohl. Akad.Nauk Usbek. SSR, 1958, Nr. 5, 13—17. — Ref.: Amer. Miner. 1959, 44, 1325. Aufschi. 1962, 13, 62. Bull. 1959, 82, 394. Min. Abstr. 14, 278. Sap. 1959, 88, 313. Zbl. I, 1961, 108 (Ref. Nr. 364).

Natroniobat (Min. Abstr. 16, 552) = N a t r o n i o b i t (s. ds. Ergbd., S. 222, unter Name). Natroniobit. NaNb0 3 . Wahrscheinlich monoklin (?). Unregelmäßige Körner, feinkörnige Aggregate. Struktur. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 2.97 (10), 3.06 (9), 1.60 (8). Phys. H. = 5.5—6. Spez. Gew. = 4.40. Gelb bis bräunlich, auch schwärzlich. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 2.10—2.13, n^ = 2.19—2.21, n v = 2.21—2.24. 2V -= 10—30°. na'/c = 10—15°. ν > r. Chem. Eine ehem. Analyse ergab: Na 2 0 9.08, MgO 0.35, CaO 2.80, MnO 0.05, FeO 1.35, A1203 0.20, SE 2 0 3 3.25, Th0 2 0.56, Si0 2 0.97, Ti0 2 5.56, Nb 2 0 5 74.06, Ta 2 0 5 0.83, HgO 0.67, F. 0.00, Summe 99.73%. Natroniobit ist vielleicht dimorph mit L u e s h i t (ds. Ergbd., S. 185), NaNb0 3 . Name Natroniobit in einer vorl. Mitt. von A. G. BULACH et al., und zwar nach der chem. Zus. (Im Ref. Min. Abstr., 1. c., „Natroniobate".) Die Charakterisierung des neuen Minerals ist zunächst noch recht unvollständig. Vorkommen in dolomitischen Karbonatiten in der Nähe von Lesnaja Baraka und im Sallanlatwi-Massiv, Halbinsel Kola, UdSSR, zusammen mit Apatit, Phlogopit, Dysanalyt und Pyrochlor. Natroniobit bildet Pseudomorphosen nach Dysanalyt und Pyrochlor, wird aber selbst durch später gebildeten Pyrochlor verdrängt. Lit.: A. G. BULACH, A. A. KUCHARENKO, JU. N . KNIPOWITSCH, W . W . KONDRATJEWA,

Κ. A. BAKLANOWA und Ε. N. BARANOWA, Wses. Nautschno-Issled. Oeol. Inst. (WSEGEI), 1960, 114—116. — Ref. : Amei. Miner. 1962, 47, 1483. Bull. 1964, 87, 114. Min. Abstr. 16, 552. Sap. 1962, 91, 190.

Natronmanganwollastonit — Neighborit

223

Natronmanganwollastonit. Bei F . MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 314) synonyme Bezeichnung für S c h i z o l i t h (ds. Hdb., Ergbd. I I , 614). Natronwollastonit. Bei F . MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien, 1953, 314) synonyme Bezeichnung für P e k t o l i t h (ds. Hdb., I I , 1135). Natropal, ein Na-haltiger O p a l , m N a 2 0 · n S i 0 2 · p H 2 0 , als Bestandteil nephelinsyenitischer Intrusiva. Überflüssiger Name von W. I. GERASIMOWSKY (Geochimija, 1956, Nr. 5, 61—74 und in engl. Übersetzung in Geochemistry, 1956, Nr. 5, 494—510). Ref.:

Miner.

Mag. 1964, 38, 1145.

Neighborit. NaMgF 3 . Orthorhombisch (pseudokubisch), die stabile Modifikation bei niedriger Temperatur. Abgerundete Körner oder in deutlich verzwillingten pseudo-oktaedrischen Kristallen von 0.1—0.5 mm im Durchmesser; ζ. T. auch mit kleinen „Würfelflächen". Struktur. Isostrukturell mit Perowskit (CaTi0 3 ). Wahrscheinliche Raumgruppe —Pcmn. a = 5.36 3 , b = 7.67 6 , c = 5.50 3 mit jeweils i 0.001 A. a : b : c = 0.698:1:0.716. Ζ = 4. Bei Erhitzung bleibt Neighborit zunächst deutlich orthorhombisch, aber a' und c' gleichen sich in ihren Größen an; bei 760 °C ist die Zelle tetragonal oder pseudotetragonal mit a = b = 3.942 und c = 3.933 A; bei 900 °C ± 25 °C ist die Einheitszelle kubisch mit a = 3.955 Α. Ein Pulverdiagramm von Neighborit gibt nach D A N I E L E . APPLEMAN Interferenzen, die identisch mit jenen der bei 750 °C synthetisierten Verbindung NaMgF 3 sind; die stärksten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl sind: 1.918 (100) 040-, 2.71 (50) 121; 3.83 (35) 020; 2.30 (25) 130·, 1.555 (25) 321; 2.23 (18) 022. Die Kristallstruktur von Neighborit wird in Analogie zu der von Perowskit gedeutet. Phys. Unebener Bruch. Keine erkennbare Spaltbarkeit. H. = 4.5. Spez. Gew. = 3.03 ± 0.03 (gem.), 3.06 (ber.). Farbe rosa und braun, Kristalle auch kremfarbig und farblos. Glasglanz. Optik. Anisotrop mit sehr geringer Doppelbrechung (etwa 0.003) und einem mittleren Brechungsindex bei 25°C von 1.314 ^ 0.002 (Na-Licht). Alle Kriställchen erscheinen u. d. M. polysynthetisch verzwilüngt, was die Bestimmung weiterer optischer Daten erschwerte. Chem. Eine spektrographische Analyse von NOLA B . S C H E F F E Y ergab als Hauptkomponenten Na, Mg, F und Si (beigemengter Quarz!), weiter Spuren von Ca 0.5%, Sr 0.3, Fe 0.2, Ti 0.06, V 0.05, Y 0.04, Zr 0.03, La 0.02, Y b 0.01, Cr 0.01, Sc 0.01, Β 0.005, Cu 0.004, Be 0.0005%. Die Formel in Analogie zur synth. Verb. NaMgF 3 , die in ihren physikalischen und röntgenographischen Daten mit jenen für Neighborit völlig übereinstimmt. Die theoretische Zus. von NaMgF 3 : F . 54.64, Na 22.05, Mg 23.31%. — I n H 2 0 unlöslich, in HCl und H N 0 3 mäßig, in H 2 S 0 4 leicht löslich. Name von E . C . T . CHAO et al. zu Ehren des Geologen F R A N K NEIGHBOR von der Sun Oil Co. in Salt Lake City. Vorkommen in dunkelbraunen bis grauschwarzen dolomitischen Ölschiefern der eozänen Green River Formation von South Ouray und Sun Havenstrite

Neighborit — Nifontowit

224

(hier vor allem Kriställchen), Uintah-County, Utah, USA; in Paragenese sind Dolomit und Quarz, zurücktretend Burbankit, Nahcolith, Barytocalcit, Garrelsit, Wurtzit, Calcit und Pyrit. Lit.: Ε . C. Τ. CHAO, HOWARD, Τ. Ε VANS, JR., BRIAN J. SKINNER und CHARLES MILTON, Amef. Miner. 1961, 46, 3 7 9 — 3 9 3 . — Ref.: Aufschl. 1962, 13, 14. Bull. 1961, 84, 4 0 8 . Min. Abstr. 15, 459. Sap. 1962, 91, 188.

Nickelbleipyrit. Bei F. MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 306) ein Sulfid von Ni und Pb mit untergeordnetem Gehalt an Ag, Cu und Co, als (Ni,Pb,Ag,Cu,Co)S 2 formuliert; spez. Gew. = 6.01. Keine Hinweise auf die Originalliteratur. Nickel-Cobaltomelan: s. C o b a l t o m e l a n , ds. Ergbd., S. 75. Nickeleisenkies. Bei F. MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 310) synonyme Bezeichnung für V i o l a r i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 723). Nickeleisenpyrit. Bei F. MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 306) synonyme Bezeichnung für B r a v o i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 89). Nickelemelan: s. C o b a l t o m e l a n , ds. Ergbd., S. 75. Nickelkobaltkies. Bei F. MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 310) eine synonyme Bezeichnung für S i e g e n i t (ds. Hdb., I, 1, 959, 961). Nickelmelan, abgekürzteBez.f. N i - h a l t i g e n K r y p t o m e l a n ; vgl. C o b a l t o m e l a n , ds. Ergbd., S. 75. Nickelpentlandit. Name bei OLAVI K O U V O , M A U A H U H M A und Y R J Ö (Amer. Miner., 1 9 5 9 , 4 4 , 8 9 7 — 9 0 0 ) für P e n t l a n d i t (ds. Hdb., I, 1, 656), (Fe,Ni) 9 S 8 , zur Unterscheidung gegenüber K o b a l t p e n t l a n d i t (ds. Ergbd., S. 176), (Fe,Co)9S8. VUORELAINEN

Nifontovit = N i f o n t o w i t (ds. Ergbd., S. 224). Nifontowit. CaB 2 0 4 · 2.3H a O bzw. CaO · B ? 0 3 · 2.3H 2 0. Wahrscheinlich monoklin oder triklin (?). Kleine Körner und Kristalle von 0.0ο X 1 mm; sehr häufig verzwillingt. Struktur. Ein Pulverdiagramm (40 Linien) hat folgende stärksten Röntgend-Werte (A) mit (I): 2,41 (10), 7.04 (8), 2.21 (8), 3.79 (7), 3.66 (7), 3.02 (7), 2.05 (7), 1.825 (7), 2.70 (6), 5.46 (5), 2.94 (5). PTiys. Eine unvollkommene Spaltbarkeit nach der Längserstreckungsrichtung u. d. M. beobachtbar. H. = 3.5. Spez. Gew. = 2.36. Farblos mit Glasglanz, durchsichtig. Optik. Zweiachsig, pos. Opt. Daten nach A. TSCHERKASOW : N A = 1 . 5 7 5 , η „ = 1.578, n y = 1.584 mit jeweils ± 0 . 0 0 1 . n y —n e = 0.009. + 2 V = 76°. Dispersion r ν kräftig. Nifontowit zeigt in verschiedenen Richtungen anomale Interferenzfarben. Längserstreckung mit gerader Auslöschung pos. Opt.

Nifontowit — Ningyoit

225

Orientierung zur Zw.E.: Zw.E./n a = 47°, Zw.E./n ß = 74°, Zw.E./n v = 48°. xiy!Spaltrichtung = 32°. Im Dünnschliff farblos. Im langwelligen UV-Licht eine violette Lumineszenz. Chem. Eine ehem. Anal, von Ν . N . KUSNEZOWA und G. W . ROSOWSKAJA ergab: Si0 2 2.09, A1 2 0 3 0.72, Fe 2 0 3 1.23, FeO n.b., MnO n.b., MgO 0.47, CaO 33.00, B 2 0 3 39.58, H 2 0+ (800 °C) 23.35, H 2 0 , F und C0 2 n.b., Summe 100.44%. Nach Abzug von Si0 2 , A1203 und Fe 2 0 3 für beigemengten Grossular-Andradit und Szaibelyit resultiert die Formel CaB 2 0 4 · 2.3H 2 0; Nifontowit ist demnach ein wasserhaltiges Ca-Metaborat, ähnlich Frolowit, CaB 2 0 4 · 3.5H 2 0 (ds. Hdb., Ergbd. II, 708), aber H 2 0-ärmer, und ähnlich Uralborit, CaB 2 0 4 · 2 H 2 0 (ds. Ergbd.), aber H a O-reicher. In H 2 0 unlöslich, in 10% Essigsäure und 10% HCl bei Zimmertemperatur langsam löslich; wenn erhitzt, wird Nifontowit schnell zersetzt. DTA-Kurve mit endothermen Effekten bei 240, 273, 322 und 639 °C, ein exothermer Effekt bei 720 °C. Spektralanalytisch wurden noch nachgewiesen: Mn, Ti, Cu und As mit 0.001—0.01%. Name von S. W . MALINKO et al. zu Ehren des verst. ROMAN WLADIMIROWITSCH NIFONTOW (gest. 1960).

russischen Geologen

Vorkommen in Skarnen, die durch eine Intrusion von Quarzdiorit in Kalkstein entstanden sind, und zwar 20—25 m von der Zone der Pyroxen-GranatSkarne entfernt; vergesellschaftet mit Andradit-Grossular und Szaibelyit; letzterer tritt in feinen Nadeln als Einschluß in Nifontowit auf. Ein genauer Fundort wird nicht angegeben, nur ein Hinweis, daß es derselbe ist wie für Calciborit, Ca 5 B 8 0 17 , Ascharit, MgB 2 0 5 · H 2 0 und Frolowit, CaB 2 0 4 · 3.5H 2 0, also die Tuxinsk-Region, N-Ural. Lit.: S. W. MALINKO und Α. E. LISIZYN, Dokl. Alcad. Nauk SSSE, 1961, 139, 188 bis 190, engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1963, 139, 836—838. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 172. Bull. 1962, 85, 465. Sap. 1961, 90, 679 und 1962, 91, 194.

Nigerit-3H. Name von D U N C A N M C K I E (Miner. Mag. 1963, 33, 563—580) für den H ö g b o m i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 220 und ds. Ergbd., 138) strukturell verwandten N i g e r i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 285—287). Wahrscheinliche Raumgruppe D!* d —P3ml oder DJ d —P31m; a = 5.72, c = 13.86 A. Einheitszelle mit PVo4Mn 0 . 01 Fe 0 2 +Zn 0 .g^Mgo^S^ . 77 Ti 0 . 02 F e 3t 57 Al 10 . 5 20 22 .i6(0H) 184 . IVingyoit. U 1 _ x Ca 1 _ x SE 2 x (P0 4 ) 2 . 1—2 H 2 0 mit χ = 0.1—0.2; nach H. CaU[P0 4 ] 2 · 1.5H 2 0. Orthorhombisch-dijiyramided (pseudohexagonal). Kriställchen in nadeliger oder rautenförmiger Ausbildung (um 5 μ groß), sehr feinkörnig. Struktur. Raumgruppe wahrscheinlich DJ—P222. a = 6.78 ± 0.03, b = 12.10 ± 0 . 0 5 , c = 6.38 ± 0.03 A. a : b : c = 0.560:1:0.527. V = 523.4 Ä 3 . Ζ = 3. Wichtigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 3.02 (sst, b) 201; 2.81 (st) 112-, 2.13 (st) 241; 4.33 (m) 111; 3.38 (m, b) 200. Die Röntgeninterferenzen sind ähnlich denen von R h a b d o p h a n (SE · P 0 4 · H 2 0), doch hat Rhabdophan (ds. Hdb., I, 4.2, 1273 und 1275) eine hexagonale Symmetrie. Nach Erhitzung auf 800—900 °C in Argon wandeln sich Ningyoit und das synth. Produkt UCa(P0 4 ) 2 · 1.5H 2 0 in eine Monazitstruktur um, deren Zelldimensionen aber kleiner sind als jene des Monazits, d. h. näher jenen von Cheralith (ds. Hdb., Ergbd. II, 72). STRUNZ

226

Ningyoit

Phys. Η. lind spez. Gew. konnten nicht bestimmt werden; spez. Gew. von synth. UCa(P0 4 ) 2 · 1.5H 2 0 = 4.75 (ber.). Bräunlichgrün bis braun. Optik, η schwankt bei geringer Doppelbrechung um 1.64. Gerade Auslöschung, Längserstreckung pos. Im durchfallenden Licht bräunlichgrün bis braun mit schwachem Pleochroismus (in der Richtung n y dunkler). Chem. Eine mikrochem. Analyse von 50 mg verunreinigten Materials ergab nach R. Meyrowitz die Werte unter I; ein synth. Produkt (150 mg) der Zus. UCa(P0 4 ) 2 · 1.5H 2 0 hatte die Werte unter II.

I II

CaO

uo2

U03

P2O5

FeO

SE

6.1 11.5

23.1 50.8

n.b. 0.7

16.8 29.4

4.8 n.b.

n.b. n.b.

*) Total.

H 2 0*) Uni.** 9.3 5.4

30.9 1.0

Σ

H 2 O-

C

91.2 98.8

1.9 1-2

2.3 0.1

**) In HCl (1:1).

Den Verunreinigungen (Hypersthen, org. Substanz, sehr wenig Pyrit, Calcit, Rutil, Quarz, Feldspat und verschiedene Phosphate) werden Uni., FeO und ein Überschuß von CaO, dann P 2 0 5 und H 2 0 in Verbindung mit U 0 2 zugeordnet. Eine qualitative spektrographische Analyse (in %) ergab für ein Konzentrat von Ningyoit (Anal. Κ. V. Hazel) : Si

Ρ

U

Ca

Fe

> 10 0.1—0.5 > 10

5—10 > 10

5—10 5—10

1—5 5—10 0.1—0.5

1—5 1—5 1—5

Y

Ba

0.5—1.0

0.1—0.5

Substanz Original in HCl löslich in HCl unlöslich Mg

Mn

Ti

Al

Na

Pb

1—5 0.1—0.5 0.5—1.0

0.5—1.0 0.1—0.5 0.1—0.5

0.5—1.0

0.5—1.0 1—5 0.1—0.5

0.1—0.5

0.1—0.5

0.5—1.0

0.05—0.1

Β

Yb

0.05—0.1

0.05—0.1 —

Darüber hinaus soll Ningyoit — obgleich spektralanalytisch nicht erfaßbar — einige % seit. Erden (SE) enthalten. Aus der Anal. I abgeleitete Formel: U 1 _ x Ca 1 _ x SE 2X (P0 4 ) 2 · 1—2H 2 0, in der die seit. Erden der Rhabdophan-Formel durch äquivalente Mengen von Ca und U 4 + ersetzt sind. Ningyoit ist in Farbe, chem. Zus. und in einigen opt. Eigenschaften ähnlich L e r m o n t o w i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 749), (U,Ca,SE) 3 (P0 4 ) 4 · 6 H 2 0 , doch im Verhältnis einiger Elemente und in der Doppelbrechung verschieden; Lermontowit hat U:Ca = 10:1, Ningyoit 1:1; das Verh. der Kationen zu Phosphor ist bei Lermontowit = 3:4, bei Ningyoit 1:1. Die Doppelbrechung von Lermontowit (0.14—0.15) ist wesentlich höher als bei Ningyoit.

Ningyoit — Niobo-Aeschynit

227

Synthese. Ein Ningyoit ähnliches Produkt der ehem. Zus. UCa(P0 4 ) 2 • 1.5H 2 0 wurde bei 150 und 180 °C und ρΆ = 1.4—4.8 im geschlossenen Röhrchen aus U- lind Ca-Phosphaten synthetisiert; es ist im durchfallenden Licht grün, pleochroitisch und hat n e (blaßgrün) = 1.69—1.70, n y (grün) = 1.70 bis 1.71. a = 6.73 ± 0.03, b = 12.13 ± 0.05 und c = 6.36 ± 0.03 Ä. Name „ningyoite" von T A D A S H I M U T O et al. nach dem Vorkommen auf der Uranlagerstätte Ningyo-toge, Tottori-Präf., Japan; Auftreten in tertiären Konglomeraten (Ningyo-toge-Formation) einer nicht oxidierten Zone als Überzug von Pyrit oder Apatit oder in Hohlräumen und Spaltrissen der Konglomerat-Matrix. In Paragenese mit Ningyoit sind Pyrit, Markasit, Zinkblende, Apatit, Chlorit, Gips, Quarz, Feldspat, Hypersthen, Biotit, Rutil, Calcit, Kaolinit, Montmorillonit und ein noch unbest. Mineral; die Konglomerate bestehen vorwiegend aus granitischen und andesitischen Gesteinen. Lit.: TADASHI Μυτο, ROBERT MEYROWITZ, ALPRED M . POMMER und TORU MURANO, Amer. Miner. 1959, 44, 633—650. — Ref.: ds. Hdb.. Ergbd. I I . 933. Bull. 1959, 82, 395. Min. Abstr. 14, 415. Sap. 1960, 89, 70—71. Zbl. I, 1960, 172 (Ref. Nr. 591).

Niob-Anatas, auch Niobanatas, ein Nb-haltiger A n a t a s (ds. Hdb., I, 2, 1563, 1567). Ditetragonal-dipyramidal. Struktur. Röntgeninterferenzen eines Pulverdiagramms ähnlich jenem von Anatas. a = 3.83, c = 9.60 Α (Anatas 3.73 bzw. 9.37 A). Kräftigste Röntgend-Werte (A) mit (I): 3.54 (7), 1.917 (5), 2.38 (3), 1.716 (3). Optik. U. d. M. ein körniges Aggregat mit hoher Lichtbrechung und starker Interferenz. Chem. Eine Teilanalyse von Τ . A . B U R O W A an reinem Material ergab: Ti0 2 31.11, Nb 2 0 5 21.61, Ta 2 0 5 0.20. Nb:Ti = 0.42. Name ,,Nb-Anatas" von Ε. I. S E M E N O W nach der chem. Zus. Vorkommen in Hohlräumen von Natrolith-Drusen eines Pegmatits der Sengistschorr-Höhe im Lowosero-Alkali-Massiv. Lit.: Ε. I. SEMENOW, Trudy Inst. Miner., Geochim., Kristallochim. 1957, 1, 41—59. — Ref.: Min. Abstr. 14, 278. Sap. 1959, 88, 311.

Redlich Elementou·.

Niobo-Aeschynit, etwa La(Ni,Ti) 2 0 6 mit Nb > Ti (Aeschynit, ds. Hdb., Ergbd. I, 2, hat Ti^>Nb; deshalb auch die Bezeichnung T i t a n o - A e s c h y n i t , ds. Ergbd.). Metamikt, bzw. ortJiorJiombisch mit a:b = 0.473. Prismatische Kristalle, in der Längsrichtung gestreift, bis 2 cm lang (1); auch tafelige Kristalle nach (010) und radialstrahlige Gruppen (3). Dominante Flächen (010), (110), (120), selten (140). φ: (110) — 64°39', (120) — 46°34', (140) ~ 28°. Struktur. Röntgenamorph (1); nach Erhitzung auf 1100 °C die wichtigsten Röntgen-d-Werte mit (I) und hkl·. 3.03 (10) 130; 2.96 (9) 112; 1.597 (8) 134, 312; 1.879 (4) 004; 1.49 (4) 252, 322. a = 5.355, b = 11.01, c = 7.516 A ; a:b:c = 0.487:1:0.682. Nach Erhitzung auf 950°C ± 25° (3) Raumgruppe D*«— Pbnm. a = 5.32 ± 0.01, b = 11.09 ± 0 . 0 2 , c = 7.52 ± 0.01 A; a:b:c = 0.479:1:0.677. Wichtigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 2.912 (10) 112; 3.01 (9) 130; 1.55 (8), 1.534 (6), 1.20 (6), 1.695 (6). Phys. Sehr spröde. Muscheliger Bruch. Mikrohärte = 636 kg/mm 2 (5.4 nach MOHS). Spez. Gew. = 5.132 (1), 5.056 (3), Farbe schwarz, in dünnen

228

Niobo-Aeschynit — Niobophyllit

Schichten tief rotbraun und durchscheinend. Strich braun. Diamantglanz. Kristalle sind radioaktiv; nicht magnetisch. Optik. Isotrop (1), η = 2.26. Im Dünnschliff stark pleochroitisch (3) von tief rotbraun bis gelblichrot; n > 2.00. —2V über 80°. Deutliche Dispersion ν > r. Chem. Eine ehem. Anal, von Niobo-Aeschynit des Wyschnewyje-Gebirges ergab nach Μ . E . K A S A K O W A die Werte unter I ; für den „niobian aesehynite" von China wurden die Werte unter I I ermittelt (Anal. CHANGTSING). SE 2 O 3 I II

I II

28.17

[Y]203

[Ce]203

Ce 2 0 3

U3O8

CaO

Th0 2

SRO

0.70

19.61

11.56

0.83

4.82 3.54

2.52 2.15

n.b.

Fe 2 0 3

MnO

MgO

AI2O3

2.75

Sp. Sp.

Sp. 0.05

0.35 0.15

Nb 2 0 5

Ta 2 0 5

Ti0 2

FeO

41.41 41.13

n.b. 0.51

18.73 12.13

6.12*)

I II

Si0 2

Η,Ο-

H2O+

Summe

0.35 0.55

0.04 0.10

0.41 0.64

99.55 99.77

*) Ind. Fe3+. Die seit. Erden (in % von SE 2 0 3 der Anal. I) bestehen nach R. L. B A R I N S KIJ aus La 14, Ce 42, Pr 9, Nd 25, Sm 3.1, Eu 0.4, Gd 1.3, Tb 0.2, Dy 1.2, Ho 0.3, Er 0.3, TuO, Yb 0.2, LuO, Υ ~ 3%. Aus der Anal. I resultiert die Formel (2): (SE 0i68 Ca 0 .3 0 Th 0 . 03 )(Na 1>07 Ti 0 . 81 Fe^ 12 Si 0 . 02 Al 0 . 02 )(O 5 . 70 OH 0 . 16 ) oder A0 91B2 0 X 5 86 bzw. AB 2 X 6 m i t N b : T i = 1.05:0.79 = 1.33; beachtenswert ist der größere Gehalt von Nb gegenüber Ti. Die Analyse I I entspricht der Formel (i^Ce0 69Ca0 22 Th 0 0 3 2 Y 0 02 U 0 01 ) 1 0 0 · ( N b ^ T i o . ^ F e ^ T a o .01)2. 00O5 .80* Die DTA-Kurve von Niobo-Aeschynit ist von metamiktem Typus mit einem exothermen Effekt bei 735 °C. Name von A. G. S H A B I N et al. (1) nach der chem. Zus. Vorkommen. In Quarz-Arfvedsonit-Gängen fenitisierter Gesteine des Wyschnewyje Alkali-Massivs, Ural (1 und 2), vergesellschaftet mit Arfvedsonit, Quarz, Tschewkinit und Britholith. Nach P E I - S H A N C H A N G (3) auch in metasomatischen Gesteinen in N-China; oft in enger Paragenese mit Aegirin, Magnetit, Martit, Pyrit, Baryt, Calcit und zurücktretend mit Phlogopit. Lit. . - I . A . G. SHABIN, G. N . MUCHITDINOW und Μ. E . KASAKOWA, Trudy Inst.

Mine·).,

Geochim. i Kristallochim. Redkich Elementow, 1960, 4, 51—73. 2. A. G. SHABIN, W. B.

ALEKSANDROW u n d Μ. E . KASAKOWA, wie 1., 1961, 7, 108—112. 3. PEI-SHAN CHANG,

Scientia Sinica 1962, 11, 969—976. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 417. Min. Abstr. 16, 550 und 556. Miner. Mag. 1964, 33, 1145. Sap. 1963, 92, 199.

Niobophyllit. (K, Na) 3 Fe 7 Nb 2 Si 8 (0, OH)31. Trillin. stalline Aggregate von Blättchen; glimmerähnlich.

Subparallele, polykri-

Niobophyllit

229

Struktur. Raumgruppe C, 1 —PI oder CJ—PI. a = 5.391, b = 11.88, c = 11.66 A ; a : b : c = 0.454:1:0.981. α = 113.1°, β = 94.5°, γ = 103.1°. Zell-Vol. = 65.73 Α 3 . Ζ = 1. Das Pulverdiagramm (26 Linien) hat folgende kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 3.506 (10), 10.52 (9), 2.778 (8), 2.574(7), 3.019 (6), 3.258 (o) und 2.475 (4). Nach Röntgenreflexen gelegentlich nach (001) als Zw.E. verzwillingt. — Auf eine flächenzentrierte Zelle bezogene Parameter, die einen unmittelbaren Vergleich mit den Strukturdaten von Astrophyllit erlauben, sind: a = 5.391, b = 11.88, c == 21.16 Α; α = 95.2°, β = 87.7°,γ = 103.2 Aus der Ähnlichkeit der Parameter der Einheitszellen von Astrophyllit und Niobophyllit wird geschlossen, daß beide Mineralien eine ähnliche Struktur haben, nämlich die von P. J. WOODROW (2) für Astrophyllit ermittelte; Nb in Niobophyllit vertritt das Ti in Astrophyllit. Diese Substitution von Nb 3 + für Ti 4+ verursacht eine Vergrößerung der Parameter. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (001) und eine schwach ausgeprägte nach einer (Okl)-Fläche. Spez. Gew. = 3.42 (gem.), 3.406 (ber.). Farbe schokoladebraun. Optik. Zweiachsig, neg. U. d. M. polykristalline Aggregate, deren langgestreckte Körner (Schüppchen) annähernd parallel angeordnet liegen. n e (bräunlichgelb) = 1.724, np (bräunlichgelb) = 1.760, n y (orangegelb) = 1.772 (ber.). Pleochroismus kräftig. —2V = 60°. n a /b = + 1 3 ° , n^ = a, n y normal zur Fläche der vollkommenen Spaltbarkeit (001) (im Gegensatz zu Astrophyllit, bei dem n a senkrecht zur Spaltfläche steht). Chem. Eine ehem. Analyse von 600 mg ergab nach D. J . CHARETTE (Alkalibestimmungen von Ε. M. P E N N E R ) : N a 2 0 2.49%, K 2 0 5.51, SE 2 0 3 1.50 (nach spektrographischen Analysen sind hierbei Ce- und La-Oxide dominant), FeO + Fe 2 0 3 23.74, MgO 0.16, MnO 9.83, Ti0 2 2.94, Nb 2 0 5 14.76, Ta 2 0 5 0.52, A1 2 0 3 0.89, Si0 2 33.40, H 2 0 * 3.64, H 2 0 - 0.08, F 0.46, Σ 100.64, — 0 = F 0.19, Summe 100.45. Resultierende Formel: (K, Na) 2

95 (Fe,

Mn)6.35(Nb, Ti) 2 . 02 (Si, Al),. 70 (O, OH, F ) s l ,

während die Formel für den Inhalt der Einheitszelle mit (Na, K, Ca, Ce)3(Fe, Mg, Mn)6_6(Ti, Nb, Ta)2(Al, Si) 8 0 2 5 (0H, F) 6 angegeben wird. — Chemisch ist Niobophyllit ein Nb-Analogon zu Astrophyllit (K,Na) 3 Fe 7 Ti 2 Si 8 (0, OH) 31 ; als weiteres Endglied dieser Reihe ist Kupletskit (K,Na) 3 Mn 7 Ti 2 Si 8 (0,0H) 3 1 (ds. Hdb., Ergbd. II, 745) anzusprechen. Im Niobophyllit ist das Verhältnis 100

Mn+Fe

= 26.2,

= 85.4. Nb + Ti

Name von E . H . N I C K E L et al. ( 1 ) ; „niobo" nach dem Niobium-Gehalt, „phyllit" unter Bezug auf die glimmerartige Ausbildung. Vorkommen im Beryllium-führenden Alkalisyenitmassiv des Seal-Lake Areals von Labrador, Kanada; Niobophyllit wird in einer Schaar von Paragneisen beobachtet, die hauptsächlich aus Albit und Arfvedsonit bestehen; akzessorische Mineralien sind Aegirin-Augit, Barylith, Eudidymit, Schizolith, Pyrochlor, Joaquinit, Zinkblende und Bleiglanz.

Niobophyllit — Nobleit

230 Lit.:

1. Ε. H . NICKEL, J . F. ROWLAND und D . J. CHARETTE, Canad. Miner.

1964, 8,

40—52. 2. P. J. WOODROW, Acta Cryst. 1963, 16. A 17. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 263—264.

Niobozirkonolith. (Ca,Zr,Fe2+)2(Ti,Nb,Zr)207 mit Ca:Zr - 1 : 1 . Pseudokubisch (metamikt), aus einem Aggregat tafeliger Kristalle zusammengesetzt. Struktur. Nach Erhitzung auf 800—1000 °C Röntgeninterferenzen, die identisch mit jenen von Z i r k o n o l i t h (ds. Hdb., Ergbd. II, 895) sind, a der kubischen Phase = 5.03 Ä. Spez. Gew. = 4.51. Chem. Eine ehem. Anal, von A . W . BYKOWA ergab: Nb 2 0 5 2 4 . 8 4 , Ta 2 0 5 2 . 0 0 , Ti0 2 1 8 . 1 9 , Fe 2 0 3 1 . 1 1 , Zr0 2 2 5 . 0 0 , V 3 0 8 0 . 4 0 , Th0 2 2 . 9 0 , Σ Ce 2 0 3 4 . 0 0 , CaO 1 1 . 0 0 , FeO 6 . 0 0 , MnO 0 . 3 8 , Na 2 0 1 . 4 0 , H 2 0 + und H 2 0" 2 . 4 8 , F 0 . 6 0 , Summe 1 0 0 . 3 0 . Resultierende Formel s. oben. Name von L . S. BORODIN et al. für einen Nb-haltigen Zirkonolith ( N b 2 0 5 = 25%). Nach Ref. Miner. Mag., 1. c., ein überflüssiger Name. Vorkommen in Apatit-Magnetitgesteinen des Wuorajärwi-Massivs, Halbinsel Kola, UdSSR. Lit.: L. S. BORODIN, A. W. BYKOWA, Τ. A. KAPITANOWA und J u . A. PJATENKO,

Dokl. Akad. Nauk SSSR, 1960, 134, 1188—1191, engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, 1961, 134, 1022—1024. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 465. Min. Abstr. 15, 363 und 538. Miner Mag. 1961, 32, 973. Sap. 1961, 90, 439.

Nobleit. CaO · 3 B 2 0 3 · 4 H 2 0 oder CaB 6 O 10 · 4 H 2 0 . Monoklin-prismatisch. Nach (100) tafelige, idiomorphe Kristalle (Fig. 36) bis 3 mm groß, gestreckt nach [ 0 1 0 ] oder [ 0 0 1 ] ; Kombinationen aus ( 1 0 0 ) , ( 0 0 1 ) , ( 1 1 0 ) , ( 0 1 1 ) und ( 1 1 1 ) zeigen oft einen pseudohexagonalen Umriß (Fig. 36). Zwillinge nach (100) häufig. Der spitze Winkel der Rhomben (u. d. M. gem.) beträgt 78°, nach Berechnungen aus den Röntgendaten 78 °26'. Typische Kristalle der De Bely Mine sind 0.6 χ 0.3 X 0.1 mm groß; ein Kristall der Corkscrew Mine war 3 mm lang. Struktur. Raumgruppe C®h—P2x/a mit a = 14.56 ± 0.05, b = 8.01 6 ± 0.02, c = 9.83 8 ± 0.02 Α, β = 111 °45' ± 10'. a:b:c = 1.816:1:1.227. Ζ = 4. Das Pulverdiagramm zeigt in Übereinstimmung mit künstlichem CaO · 3 B 2 0 3 • 4H a O als wichtigste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 6.79 (100) 201; 3.39 (31) 402; 5.18 (9) 211; 2.566 (9) 131, 031, 510.

ii Fig. 36. Typischer Habitus und die opt. Orientierung von Nobleit. Die Flächenwinkel annähernd

Phys. Bruch uneben. H. = 3. Spez. Gew. = 2.09 ± 0.01 (gem.), 2.09 8 (ber.). Farblos, durchsichtig. Strich weiß. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.500 ± 0.003, n ß = 1.520 ± 0.002, n y = 1.554

Nobleit — Nordstrandit

231

± 0 . 0 0 2 . Opt. Orientierung s. Fig.36. 2 V = 76° (ber.). n a /a = 29°, n„ = b, n y /c = —7°. r > v schwach. Für synth. CaO · 3B 2 0 3 · 4 H 2 0 geben A . W . N I K O L A E W et al. ( 2 ) : η α = 1.50ο und n y = 1.552. Chem. Eine ehem. Analyse von A. C . V L I S I D I S an nahezu Einschluß-freiem Nobleit von 0.500 g ergab: CaO 16.96, SrO 0.11, B 2 0 3 60,80, H 2 0 21.84 (H 2 01.02), Fe 2 0 3 0.15, N a 2 0 0.26, K 2 0 0.06, Li 2 0 0.02, Uni. 0.08, Summe 100.28 Gew.-%. Theoretische Zus. von CaO · 3B 2 0 3 · 4 H 2 0 : CaO 16.64, B 2 0 3 61.98, H 2 0 21.38, Summe 100.00%. Aus der ehem. Anal, resultierende Formel: 1.01 CaO · 2.92B 2 0 3 · 4.05H 2 O. Nobleit ist in kaltem H 2 0 leicht, in heißem H 2 0 mäßig löslich. Wird von kalten verd. Säuren und starken Alkalien zersetzt; in Peroxid (30%ige Lösung), Xylol und Glycerol langsam löslich, in Methylalkohol sehr leicht löslich. Bei Behandlung mit H 2 S0 4 Bildung von Gips- und Borsäure-Kristallen. Dekrepitiert' v. d. L. und schmilzt zu einem schwarzen Emailkorn. Im geschlossenen Röhrchen dekrepitiert Nobleit kräftig, blättert sich schwach auf und wird zu einem schaumigen Glas. Bei rascher Erhitzung in einem elektrischen Ofen auf 465 °C blättert sich Nobleit senkrecht zu (100) auf und wird zugleich silberweiß. Bei dieser Erhitzung bildet sich auch Glas (n = 1.558) mit vielen Einschlüssen. Schmelzpunkt bei 610 °C. Name von R . C. E R D et al. ( 1 ) zu Ehren von Dr. L E V I F . N O B L E , Geologe der US-Geol. Surv. Vorkommen als sekundäres Umwandlungsprodukt von Colemanit- und Priceit-Adern in verwitterten tertiären Basalten der Furnace Creek-Formation in der Death Valley-Region (bisher sieben Fundorte, u. a. De Bely-Grube, Corkscrew-Grube), Kalifornien, USA; in Paragenese mit Ulexit, Gowerit, MeyerhofFerit, Colemanit, mehrere noch unbeschriebene Borate, Ginorit, Sassolin, ein Manganoxid-Mineral und Gips. Lit.:

1. RICHARD C . E R D , JAMES G . MCALLISTER u n d ANGELINA C . VLISIDIS,

Amer.

Miner. 1 9 6 1 , 4 6 , 5 6 0 — 5 7 1 . 2 . A . W . NIKOLAEW und A . G . TSCHELISCHTSCHEWA. Dokl. Akad. Nauk SSSR, 1 9 4 0 , 27, 1 2 7 — 1 3 0 . — Ref.: Aufschi. 1 9 6 2 , 13. 64. Bull. 1 9 6 4 . 8 7 , 4 6 0 . Min. Abstr. 1», 3 5 8 . Miner. Mag. 1 9 6 1 , 3 2 , 9 7 3 . Sap. 1 9 6 2 , 9 1 , 1 9 4 — 1 9 5 .

Nordstrandit. Al(OH) 3 bzw. A1 2 0 3 H 6 oder A1203 · 3 H 2 0 , eine dritte Modifikation (?) in der Reihe Hydrargillit (Gibbsit ζ. T.) und Bayerit. Kristallsystem nicht angegeben. Dicke, tafelige Kristalle nach der Basis « 1 0 bis 75 μ, aber auch bis 250 μ im Durchmesser) mit rhombischen Umrissen (Winkel nahe 60 und 120°) vom Fundort Sarawak; polykristalline Aggregate (bis 1 mm lang) (Sarawak), 0.4 mm (Fundort Guam). Struktur. Die Pulverdiagramme der Nordstrandite von Sarawak und Guam stehen in naher Übereinstimmung, auch mit jenen der synth. Verbindung Al(OH) 3 ; die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) sind: Sarawak 4,78 (sst), 4.33 (st), 4.026 (st), 4.153 (st), 2.392 (st), 2.261 (st), 2.016 (st), 1.899 (st), 1.779 (mst), 1.440 (mst); Guam 4.789 (100), 4.322 (12), 4.207 (10), 4.156 (7), 2.392 (9), 2.263 (15), 2.016 (8), 1.901 (8), 1.781 (5), 1.4395 (5). Der charakteristische Röntgen-d-Wert von Nordstrandit mit 4.785 Α liegt zwischen jenen, die Gibbsit (4.843 A) und Bayerit (4.728 A) kennzeichnen. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach der Basis (Sarawak). Η. etwa 3 (Guam). Spez. Grew. = 2.43 (Sarawak), 2.436 (Guam). Farblos oder korallenrosa bis rötlichbraun (durch Goethit-Einschlüsse).

232

Nordstrandit — Northetit

OptiL·. Zweiachsig, pos.

Sarawak Guam

ηα

n/3

Ώγ

2V

ny/c

1.580 1.580 ± 0.004

1.581 (ber.) 1.580 ± 0.004

1.613 1.596 ± 0.004

18° klein

~32 schiefe Ausl.

Chem. I . Nordstrandit von Sarawak (anal. P . J . M O O R E ) ; das Analysenmaterial enthielt etwas Goethit und Quarz. I I . Nordstrandit von Guam (anal. A . SHERWOOD).

I II

AI2O3

Fe 2 0 3

60.0 63.97

4.35 0.25

CaO

MgO

Si02

Summe

Gl.-Verl.

32.7 0.66 1.59 | 29.05

0.44

1.24 4.14

99.39% 99.00

31.92%

H 2 O-

H2O+

Name Nordstrandit von D. P A P E E et al. (4) zu Ehren von R . A. VAN N O R D S T R A N D , der zuerst diese „Modifikation" von Al(OH) 3 synthetisierte; VAN N O R D S T R A N D et al. (3) haben f ü r dieses Al-Trihydroxid den Namen B a y e r i t I I vorgeschlagen. Als Mineral wurde diese Verbindung erstmalig von J . R. D. W A L L et al. ( 1 ) und J . C . H A T H A W A Y et al. (2) beobachtet. Nach H . G I N S B E R G et al. (5) handelt es sich aber bei Nordstrandit nicht um eine selbständige Form und damit nicht um eine dritte Modifikation des Al(OH) 3 , sondern nur um einen fehlgeordneten Bayerit (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 663), der durch Zugabe von Natron- und Kalilauge jederzeit in Hydrargillit umgewandelt werden kann. Vorkommen. Nach J . R. D. W A L L et al. (1) als Bestandteil (43%) eines dunkelroten Bodens einer Doline etwa 105 m über dem Fuß des Kalksteinberges Gunong Kaper bei Bau, W-Sarawak, Borneo; in Paragenese mit Goethit, Quarz und wenig Diaspor, Stibiconit, Cinnabarit und Gold. Das Auftreten in Guam ist nach J . C. H A T H A W A Y et al. (2) an sekundär gelöste Hohlräume eines miozänen Kalksteins gebunden und zwar hauptsächlich an die Basisteile der Mount Alifan-Mount Lamlan-Hügelkette, die in der Nähe des Kontaktes mit verwitterten Basaltströmen und vulkanischen Konglomeraten liegen. Lit.: 1. J . R . D . WALL, Ε . B . WOLFENDEN, 196, 2 6 4 — 2 6 5 . 2. J . C. HATHAWAY und S. 0 .

Ε . H . BEARD und T . DEANS, Nature 1962, SCHLANGER, Nature 1962, 196, 2 6 5 — 2 6 6 . 3. R . A . VAN NORDSTRAND, W . P . HETTINGER und C. D . KEITH, Nature 1956, 177, 7 1 3 bis 714. 4. DENIS PAPEE, ROBERT TERTIAN und REGINE BIAIS, Bull. Soc. Chim. France, 1 9 5 8 , 1 3 0 1 — 1 3 1 0 . 5. HANS GINSBERG, WERNER HÜTTIG und HELMUTH STIEHL, Z. αηω-g. Chem. 1962, 318, 2 3 8 — 2 5 6 . — Bef.·. Amer. Miner. 1963, 48, 2 1 4 — 2 1 5 . Bull. 1964, 87, 284. Min. Abstr. 16, 2 8 3 u. 284. Miner. Mag. 1964, 33, LXIX und 1145. Sap. 1963, 92, 5 6 9 — 5 7 0 . Zbl. I , 1962, 4 1 5 ( R e f . NR. 1468 u . 1469).

Northetit. BaMg(C0 3 ) 2 . Hexagonal-rhomboedrisch (trigonal-trapezoedrisch). Kreisrunde Täfelchen nach der Basis (0001) oder abgeflachte rhomboedrische Kristalle von 0.2—2 mm im Durchmesser. Beobachtete Formen: c (0001), a (1120), m (1010) und r (1011); f ü r goniometrische Messungen nur schwache Reflexe.

Northetit — Novacekit

233

Struktur ähnlich jener von Calcit. Wahrscheinliche Raumgruppe Dg d — R3m, C®v—R3m oder Dl—R32; letztere Raumgruppe die wahrscheinlichste mit a h = 5.020 ± 0.005 A, c h = 16.75 ± 0.02 A. c/a = 3.337. Ζ = 3. a rh = 6.29 ± 0.01 A, a = 47 °02' ± 05'. Ζ = 1. Des Pulverdiagramms (64 Interferenzlinien) stärkste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 3.015 (100), 3.860 (35), 2.656 (35), 2.512 (35), 2.104 (35), 1.931 (35), 1.864 (35), 4.210 (30). Die strukturellen Beziehungen von Northetit zu Calcit und Dolomit werden in einer Tabelle veranschaulicht. Phys. Gute rhomboedrische Spaltbarkeit nach (1011). Hakiger Bruch. H. = 3.5. Spez. Gew. = 3.837 ± 0.005 (Mittelwert von 6 Messungen); große Kristalle haben ein spez. Gew. = 3.810 ± 0.005, 3.84 (ber.). Farblos bis milchweiß. Glas- bis Perlenglanz. Keine piezoelektrischen Effekte. Optik- Einachsig, neg. ηω = 1.694, ηε = 1.519 mit jeweils i 0.001. η ω —n e = 0.175. U. d. M. farblos. Northetit zeigt Flüssigkeitseinschlüsse, Hohlräume und Kanälchen. Chem. Eine ehem. Analyse von J. J. FAHEY an Material von 0.1 g ergab die Werte unter I; der theoretischen Zus. BaMg(C03)2 entsprechen die Werte unter II.

I II

BaO

CaO

52.9 54.44

0.5

MnO

MgO

Fe 2 0 3 *

co2

Si0 2

Unl.

Summe

0.1

13.9 14.31

0.4

31.2 31.25

0.3

0.5

99.8 100.00

*) Gesamt-Fe.

Nach spektrographischen Bestimmungen von HARRY BASTRON: Ca 0 . 4 0 , N a 0 . 2 , F e 0.15, M n 0.049, Sr 0 . 0 2 2 , A l 0 . 0 1 6 , S n Ö.002, T i 0 . 0 0 1 , C u 0 . 0 0 0 5 Cr 0 . 0 0 0 4 , Be 0 . 0 0 0 2 . — V. d. L . umschmelzbar. In H A O unlöslich; wird von kalter verdünnter HCl zersetzt. Name von Μ. E . MROSE et al. zu Ehren des Geologen KEITH NORTHET, Westvaco Trona Mine. Vorkommen in schwarzen, dolomitischen Ölschiefern unterhalb des HauptTrona-Lagers in der Westvaco-Trona-Mine, etwa 33 km westlich von Green River, Sweetwater County, Wyoming. USA; in Paragenese sind Shortit, Labuntsowit, Searlesit, Loughlinit, PyA ' Quarz. Northetit kommt auch in der feinkörnigen Matrix grauer Schieier . yramidai), pseudotetragonal. Täfelchen (nach?) von etwa 0.5 mm. Struktur. Raumgruppe D ^ ' - B m m b . a = ο.627 ± 0.050, b = 5.575 ± 0.020 c = 12.425 ± 0.090 A. a:b:c = 1.010:1:2.229. Ζ = 4. Zell-Vol. = 391 A 3 . An einem synth. Perit wurden ermittelt: a = 5.593 ± 0.002, b — 5.558± 0.002, c = 12.428 ± 0.008 A. Der Strukturtypus ist derselbe wie für N a d o r i t , PbSb0 2 Cl (ds. Hdb., I, 4.2, 1325 und 1326). Atomparameter: z Pb = 0.385, zB1 = 0.090, zCi = 0.75. Die Atomabstände sind: Pb = 4 0 = 2.45 A, Pb — 4 C1 = 3.30 und 3.25 A, Bi — 4 0 = 2.27 A, Bi — 4 C1 = 3.45 und 3.42 A. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 2.86 (10) 113; 1.620 (9) 133, 313 ; 3.77 (8) 111; 1.251 (8) 420, 240; 2.78 (7) 200, 020; 2.07 (7) 006; 1.970 (7) 220; 1.660 (7 ) 026, 206; 1.158 (7) 424, 244. Phys. Eine relativ deutliche Spaltbarkeit senkrecht zur c-Achse. H. etwa 3. Spez. Grew. = 8.00 Jz 0.01, nach Berücksichtigung der Einschlüsse 8.16 g/cm 2 . Farbe schwefelgelb. Strich gelb. Diamantglanz. Fluoresziert weder im kurznoch im langwelligen UV-Licht. Optik. Lichtbrechung konnte nicht bestimmt werden, η aber > 2.4. Chem. Eine ehem. Analyse von A. P A R W E L ergab die Werte unter I , nach Abzug der Verunreinigung und Umrechnung auf 100 die Werte unter II.

I II

PbCl2

PbO

Bi 2 0 3

MnO

CaO

MgO

C0 2

H 2 O-

1^0+

Uni.

26.33 27.47

23.69 24.71

45.74 47.72

0.46

1.44

0.07

1.19

0.04

0.10 0.10

1.00

Summe I II

100.06 Gew.-% 100.00 Gew.-%

Resultierende Formel: Pb4 03 Bi 3 9 4 0 7 93C13 ^(OH),) 22, vereinfacht s. oben. Das H 2 0 + wird Hydroxyl-Ionen zugeordnet. In verd. Mineralsäuren leicht löslich. Synthese. Perit konnte durch Zusammenschmelzen von PbCl2, PbO und Bi 2 0 3 im Verh. der Formel PbBi0 2 Cl — bei einem Überschuß von PbCl^ — synthetisiert werden. Name von M . GILLBERG zu Ehren des schwedischen Lagerstättenforschers und Petrographen P E R G E I J E R (in Analogie zu Torbernit nach T O R B E R N BERGMAN).

Vorkommen. Perit ist ein äußerst seltenes Mineral, das zusammen mit Blixit (ds. Ergbd., S. 44) als Kluftmineral in einem Manganskarn (vorw. aus Haematit, Calcit und Mineralien der Ludwigit — Vonsenit-Gruppe zusammengesetzt, darüber hinaus noch ein in sehr kleinen Kristallen beobachtetes, rotes, aber noch nicht identifiziertes Mineral führend) von Längban (Gang Rämen, 130 m Sohle); Schweden. Lit.: MARIANNE GILLBERG, Arkiv Miner, Geol. 1960, 2, 565—570. — Ref.: Amer. Miner. 1961. 46, 765. Aufschi. 1962. 13, 15. Bull. 1961, 84, 332. Min. Abstr. 15, 291. Sap. 1962, 91, 188. Zbl. I, 1962, 107 (Ref. Nr. 44).

254

Planerit

Planerit. Nach Ε. FISCHER (1 und ds. Hdb., Ergbd. II, 934) wurde P l a n e r i t vom Fluß Tschornaja und vom Tschernowskaj a-Berg im Ural als ein Careicher und Cu-armer T ü r k i s angesprochen; neue Untersuchungen von F. CECH et al. (2) zeigen, daß P l a n e r i t (ds. Hdb., I , 4.2, 897, 919 und 926) eine selbständige, von Türkis verschiedene Mineralspezies ist. Das früher als „Türkis" beschriebene Mineral von Ponikla bei Jilemnice (Nordböhmen) ist P l a n e r i t mit folgenden kennzeichnenden Daten: C U A 1 6 ( P 0 4 ) 4 ( 0 H ) 8 · 3 . 7 H 2 0 . Feinfaserige Aggregate in Überzügen (Krusten) mit nierenförmiger Oberfläche, die in der Regel weniger als 1 mm dick sind; lokal auch tropfsteinartig entwickelt. Sehr oft werden durch. Planerit Quarzkörner von verschiedener Größe zementiert. Auch weiches, kreideähnliches Aggregat. Struktur. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 3.713 (10), 2.885 (9), 6.81 (8), 4.74 (7), 2.524 (7), 3.427 (6), 3.263 (6). Das Pulverdiagramm von Planerit weist Ähnlichkeit mit jenem von Türkis auf; es ist auch ähnlich jenem von Coeruleolaktit (ds. Hdb., Ergbd. II, 524) des Fundortes East Whiteland Township, Chester County, Pennsylvanien, USA. Coeruleolaktit von der typischen Lokalität Katzenellenbogen, Nassau, BRD, konnte wegen Materialmangels nicht zum Vergleich herangezogen werden. Phys. Vorwiegend himmelblaue und grünlichblaue Farbe, die im nassen Zustande dunkler erscheint. Pulver weiß mit einem schwachen Stich ins Blaue oder Grüne. Optik, η = 1.599 ± 0 . 0 0 3 (senkrecht zur Faserachse) und 1.605 ± 0 . 0 0 3 (parallel zur Faserachse). Die Aggregate von Planerit erinnern an Chalcedon, da sie eine ähnliche faserige Struktur besitzen. CTiem. Eine ehem. Analyse des Planerits aus Ponikla (200 mg, durch Quarz verunreinigt) ergab nach P . POVONDRA folgende Werte: CaO 0.14, CuO 8.25, A1203 32.70, P 2 0 5 30.71, H 2 0 14.78, Uni. (Quarz) 13.06, Summe 9 9 . 6 4 % ; nach Abzug von Uni. und Umrechnung auf 100: CaO 0.16, CuO 9.53, A1203 37.77, P 2 0 5 35.47, H 2 0 17.07, Summe 1 0 0 . 0 0 % . — Eine qualitative Spektralanalyse (durchgeführt von J . LITOMINSKY) vermittelt: Al, Cu Ρ 1 % , Ca, Si 1 — 0 . 1 % , Zr 0 . 1 — 0 . 0 1 % , Ba, Be, Fe, Hg, Mg, Mn und Ti 0 . 0 1 % . Die resultierende Formel s. oben; gegenüber der Idealformel ist ein Unterschied von 0.3% H 2 0 zu vermerken. Die DTA-Kurve ist von der für Türkis gegebenen verschieden ; der Planerit von Ponikla hat eine endotherme Reaktion im Bereich von etwa 170 bis etwa 430 °C, wobei eine charakteristische Verdoppelung vorliegt; das erste Maximum wird bei 250 °C, das zweite bei 340' °C beobachtet. Die exotherme Reaktion erscheint als ein schmales symmetrisches Maximum zwischen 8 8 0 ° und 920 °C mit einem Gipfel bei 9 0 0 °C. Bei Türkis liegt der endotherme Effekt — nicht verdoppelt — bei höherer Temperatur, der exotherme bei niederer Temperatur. Name von F . CECH et al.(2) redefiniert. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ist das Beweismaterial für die Selbständigkeit von Planerit als Mineral nicht überzeugend; das Pulverdiagramm dieses Minerals ist jenen der Türkis-Coeruleolaktit-Reihe sehr ähnlich, obgleich einige Interferenzlinien, auch in ihrer Intensität, voneinander abweichen. Vorkommen in einem Brauneisensteinlager von Ponikla bei Jilemnice (Nordböhmen, CS SR), vergesellschaftet mit Quarz und Goethit. Der Coeruleolaktit

255

Planerit — Plumbomikrolith

von Pensylvannien (East Whiteland Township, Chester County) gehört Planerit an. Lit.:

E . FISCHER, Miner.

Petr.

Mitt.

1 9 5 8 , Β, 1 8 2 — 1 8 9 . 2. F . ÖECH, P . POVONDRA u n d

Ε. SLAXSKY, Ν. Jb. Miner., Abh. 1961, 96, 1—30. — Ref.: Amer. Miner. 1 2 2 1 — 1 2 2 2 . Min.

Abstr.

1962, 47,

15, 2 9 1 — 2 9 2 .

Pleistoexpandite: vgl. E x p a n d i t e (ds. Ergbd., S. 99). Plioexpanditc: vgl. E x p a n d i t e (ds. Ergbd., S. 99). Plumbomikrolith, etwa (Pb,Na,Ca) 2 _ x (Ta,Nb,Ti) 2 (0, OH) 7 mit χ = 0.9. Kubisch. Kristalline Massen, selten in Oktaedern. Struktur. Raumgruppe 0 £ = F d 3 m . a = IO.06 ± 0.01 Ä. Nach Pulverdiagrammen liegt eine typische Struktur der Pyrochlor-Mikrolith-Reihe vor. Kräftigste Röntgen-Werte-d (A) mit (I) und Kkl: 1.867 (100) 440; 1.593 (99) 622; 2.642 (60) 400; 1.526 (32) 444; 0.8928 (29) 10.2.6; 1.181 (27) 840. Phys. H. = 6. Spez. Gew. = 6.0—7.2 (gem.), 6.60 (ber.). Gelb bis orange. I n dünnen Splittern durchsichtig. Nicht radioaktiv. Optik. Reflexions vermögen für λ 5450 A = 18.2%. Chem. Eine ehem. Anal, des verunreinigten Materials ergab die Werte unter I ; nach Abzug der Verunreinigungen (vorwiegend Cassiterit mit 3 % und Glimmer mit 0.5%) die Werte unter I I .

I II

I II

Ta 2 0 5

Xb205

Ti0 2

Zr0 2

PbO

Sb 2 0 3

Bi 2 0 3

Xa20

50.40 53.84

11.10 11.85

0.21 0.23

0.06 0.06

26.00 27.78

0.80 0.85

0.04 0.04

0.63 0.67

Cs 2 0

CaO

BaO

FEO

MNO

H 2 0+

F

Sn0 2

K20

~ 1.60 ~ 1.71

1.00 1.07

0.20 0.22

0.34 0.36

0.02 0.02

1.20 1.29

< 0.01 < 0.01

3.55

< 0.01

AS 2 0 3 MgO I II

0.07

0.02

CuO

SiO,

AI,O3

H 2 O-

Summe

0.04

0.65

0.63

0.20

98.78 100.00

Aus der Analyse I I resultiert die Formel:

Im Vergleich zur theoretischen Formel von Mikrolith mit (Ca, Na) 2 Ta 2 O e F = A 2 B 2 0 6 F ergibt sich für Plumbomikrolith ein Defizit an Elementen der Gruppe A. — In Säuren unlöslich. Name ,,plombomicrolite" einigemale bei A . S A F I A N N I K O F F et al. für ein „mineral plombifere ä structure de microlite".

256

Plumbomikrolith — Poitevinit

Vorkommen in alluvialen Sanden in Kivu, Kongo-Rep., vergesellschaftet mit Cassiterit, Manganotantalit, Mikrolith und Simpsonit. Lit.: A. SAFIANNIKOFP und L. VAN WAMBEKE, Bull. Soc. frang. Miner. Crist. 1961,

84, 382—384. — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1147.

Poitevinit. (Cu, Fe, Zn)S0 4 · H 2 0 . Monoklin. Sehr feinkörnig, pulverig bis wurmförmig (1—2 mm in der Länge). Struktur. Raumgruppe C| h —A2/a mit a = 7.480, b = 7.424, c = 7.053 A; a : b : c = 1.008:1:0.9500. β = 114°40'. Kräftigste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (29 Linien) mit (I) und hkl: 3.46 (10) 111) 4.72 (5) 111; 3.08 (5) 202; 4.85 (4) 011; 2.51 (4) 220; 1.67 (3) 413, 233. Reines, synth. CuS0 4 • H 2 0 (in der Natur noch nicht bekannt und ohne Mineralnamen) hat a = 7.635, b = 7.426, c = 7.716 Α, β = 116°09'. Phys. Ziemlich weich, H. = 3—3%. Spez. Gew. = 3.30 (gem.), 3.300 (ber.) für (Cu, Fe, Zn)S0 4 · H 2 0 mit Cu: F e : Zn = 100:92:16 und Ζ = 4. Lachsfarbig. Reines CuS0 4 · H a O schwach blau. Optik. Zweiachsig, neg. na- = 1.610, ny- = 1.636. Reines, synth. CuS0 4 · H 2 0 hat n a = 1.626, n^ - 1.671, n v = 1.699, n y —n a = 0.073. — 2V = 75°. Chem. Poitevinit von Lillooet hat nach einer ehem. Anal, von G. R. LACH ANCE und S . COURVILLE die Werte unter I ; nach Abzug von Uni. (nach mikr. Best. Quarz) und Umrechnung auf 100 resultieren (nach 1) die Werte xinter I I . Eine neue Analyse von den gleichen Analytikern (2) ergab die Werte unter I I I ; nach Abzug von Uni. (Quarz) und Umrechnung die Werte unter IV.

I II III IV

CuO

FeO

ZnO

AS 2 0 5

S0 3

H20±

Uni.

Summe

20.3 21.43 21.6 21.84

17.2 18.16 18.0 18.20

3.9 4.11 3.7 3.74

0.4 0.42

41.73 44.05 43.85 44.33

11.20 11.83 11.94 12.07

2.95

97.68 100.00 100.18 100.18

1.09

Aus der Anal. I I resultiert die Formel (Cu 0t49 ,Fe 0 . 46 ,Zn 0

09

)(SO 4 ) 1 · (H 2 0) l i 2 ,

vereinfacht (Cu, Fe, Zn)S0 4 · H 2 0 mit Cu:Fe:Zn = 1 0 0 : 9 4 : 1 9 . Die Anal. IV erschließt die Formel (Cu 0i50 ,Fe 0>46 ,Zn 0 08 )(SO 4 ) · (H 2 0) 1>2 mit Cu:Fe:Zn = 1 0 0 : 9 2 : 1 6 . Als eine isomorphe Serie wären anzusprechen: Szomolnokit, F e S 0 4 • H 2 0 — Poitevinit, (Cu,Fe)S0 4 · H 2 0 mit Cu :Fe = etwa 1 : 1 — sowie CuS0 4 • H 2 0 (in der Natur noch nicht beobachtet). Spektroskopisch wurden in Poitevinit (1) geringe Mengen von Si, Spuren von Mg, Mn, Ca, Ni sowie schwache Spuren von Ba, B, Ag und Al bestimmt. — Poitevinit ist langsam in H 2 0 löslich. Name von J . L . JAMBOR et al. ( 2 ) zu Ehren von Dr. E. P O I I E V I N , ehem. Mineraloge d. Geol. Surv. of Canada. Das neue Mineral wurde zuerst von J . L . JAMBOR ( 1 ) als ein „salmon-coloured monohydrate sulphate" beschrieben. Vorkommen in Hat Creek, Bonaparte River-Areal, Lillooet-Distrikt, Britisch-Kolumbien; Poitevinit ist vergesellschaftet mit Bonattit, CuS0 4 · 3 H 2 0

Poitevinit — Prawdit

257

(ds. H d b . , E r g b d . I I , 672), u n d überkrustet v o n e i n e m n o c h n i c h t identifiziert e n , g r ü n e n F e - A r s e n a t , v e r m e n g t m i t Quarz. Lit.: 1. J. L . JAMBOR, Cannd. Miner. 1962. 7. 245—252. 2. J. L. JAMBOR, G. R . LACHANCE und S. COURVILLE, Canad. Miner. 1964, 8, 108—109. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 1219—1220 und 1965, 50, 263. Bull. 1965, 88, 356—357. Polyclass. V o n K O J I KOSEKI e t al. a n g e f ü h r t e r Name f ü r ein M i n e r a l i m U - f ü h r e n d e n P e g m a t i t b e i I z u t s u - y a m a , A b u k u m a - D i s t r i k t , J a p a n , das in Paragenese v o n Allanit, Autunit, Columbit, Samarskit, Fergusonit, Monazit, T h o r i t , X e n o t i m u n d Z i r k o n b e o b a c h t e t w u r d e . N a c h Ε . M . BOXSCHTEDTKUPLETSKAJA (Ref. Sap. 1. c.) ist d a s e r w ä h n t e M i n e r a l u n g e n ü g e n d charakterisiert. A u s der japanisch v e r ö f f e n t l i c h t e n A r b e i t w a r e n E i n z e l h e i t e n nicht zu e n t n e h m e n . Lit.: KOJI KOSEKI und HIÜEKI MATSUBARA, Geol. Surv. Jajmn, 1961, Report Nr. 190, 18—32 (Jap.) (insbesondere S. 18 und 21, engl. Angaben). — Ref.: Sap. 1963, 92, 215. Prawdit. N a c h A . N Ü R L Y B A E W (1) C a 4 S E 2 A l 1 0 S i 5 O 3 2 b z w . 4 C a O • S E 2 0 3 • 5 A 1 2 0 3 · 5 S i 0 2 , n a c h G . A . TARCHANOWA et al. ( 2 ) ein teilweise v e r w i t t e r t e r B r i t h o l i t h ( d s . H d b . , E r g b d . I , 91 u n d ds. E r g b d . , Τ . I I ) . F o l g e n d e K e n n z e i c h nung w u r d e f ü r „ P r a w d i t " g e g e b e n : Amorph (metamikt). I n unregelmäßig geformten Aggregaten von einigen mm bis 7 cm im Durchmesser. Struktur. Röntgenamorph. Nach Erhitzung auf 200, 400, 600 und 800 °C keine Interferenzen; diese erst (mit 55 Linien) nach 2stündiger Erhitzung auf 850 bis 900 °C. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte ( Ä ) mit ( I ) : 2.871 (10), 1.974 (9), 1.6625 (9), 1.1198 (9). 3.13 (8), 14.79 (7), 1.8803 (7), 1.2596 (7), 10.88 (6), 3.51 (6), 1.9497 (6), 1.2345 (6). Viele Linien des Pulverdiagramms entsprechen Interferenzen der erhitzten Thoriumsilikate Smirnowskit (ds. Hdb., Ergbd. I I , 843) und Karnasurtit (ds. Ergbd., S. 169), andere wiederum nicht. Phys. Spröde mit unebenem Bruch, keine Spaltbarkeit. Mikroh. = 705.1 kg'mm ( = 6.2 derCHRUSCHTSCHEW-Härteskala). Spez. Gew. = 4.40—4.48. Honiggelb (in dünnen Partikelchen) bis dunkelbraun oder schokoladebraun. Strich dunkelbraun. Glasglanz. Keine Lumineszenz, aber sekundäre Umwandlungsprodukte haben eine hellgrüne Lumineszenz. Optik. Isotrop. I m Dünnschliff dunkelbraun, η = 1.757—1.760. Chem. Eine ehem. Analyse von Μ. P. DEDESCHKO und N. G. SYROMJATNIKOW ergab: SiOz 18.84, P 2 0 5 3.09, Al 2 O s 35.70, Fe 2 0 3 1.84, T h 0 2 4.90, U 0 2 0.194. SE 2 0 3 18.40, CaO 15.84, N a 2 0 0.24, K 2 0 0.57, Summe 99.614 (i. Orig. 99.574). Nach spektrographischen Untersuchungen zusätzlich Pb 0.1% und Be 0.0007%. Die spektroskopische Analyse der SE zeigte nach S. K . KALININ vorherrschend Ce ( > 10), La 5, N d 3—4, Sm 0.3, Y 0.1. Gd 0.01%. Resultierende Formel s. oben. Eine D T A - K u r v e verweist auf endotherme Effekte bei 215 °C (stark) und 450 °C (schwach) sowie auf einen schwachen exothermen Effekt bei 770°C. Prawdit ist in HCl, H N O a und H 2 S 0 4 unter Bildung eines orangegelben Präzipitat? sehr leicht löslich. Name von Α . N. NuRLYBAEW (1) aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums der russischen Zeitung „Prawda". Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) unterscheidet sich Prawdit von anderen Thoriumsilikaten durch seinen sehr hohen Al-Gehalt. Vorkommen in Pegmatiten der Biotit-Nephelinsyenite des Ischim-Massivs, ZentralKasachstan. N a c h G . A . TARCHANOWA et al. ( 2 ) z e i g t d e r P r a w d i t eine w e i t g e h e n d e Ü b e r e i n s t i m m u n g m i t B r i t h o l i t h aus d e m I s c h i m - M a s s i v u n d m i t d e m v o n 1 . 1 . KUPRIJANOWA et al. ( 3 ) g e k e n n z e i c h n e t e n B r i t h o l i t h . N a c h chemischen, strukturellen u n d optischen Vergleichsuntersuchungen (s. , , P r a w d i t " = B r i t h o l i t h , 18

Η i η t ζ c , Mineralogie, Ergänzungsband

III

Prawdit — Priasowit

258

ds. Ergbd., Τ. I I ) erweist sich „Prawdit" als ein Britholith, der randlich eine Verwitterungszone zeigt. Die Röntgeninterferenzen eines erhitzten „Prawdit" entsprechen jenen von Britholith und solchen einer (Ce,Th)0 2 -Phase, wahrscheinlich durch die Verwitterung entstanden; einige Linien dürften einem Hydroglimmer angehören. Lit..: 1. Α. Ν . NuRLYBAEW, Dokl. Akad. Nauk SSSR, 1962, 147, 689—691; engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1962 (1964), 147, 152—154. 2. G. Α. TARCHANOWA, G. A. SlDORENKO und Ν . N . KUSNEZOWA, Sap. Wses. Miner. Obschtseh. 1964, 9 3 , 106—110. 3. 1.1. KUPRIJANOWA und G. A . SlDORENKO, Dokl. Akad. Nauk USSR, 1963, 148, 912—915. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 709 und 1964, 49, 1501. Bull. 1964, 87, 461. Min. Abstr. 16, 558 und 17, 394. Sap. 1963, 92, 575.

Preobratschenskit (Der Aufschluß 1962, 13, 63) = ds. Hdb., Ergbd. I I , 819.

Preobrazhenskit,

Priasowit. Entsprechend der Pyrochlorformel A 2 _ z B 2 0 7 _ z · n H 2 0 zusammengesetzt (s. Chem.). Metamikt, erhitzt kubisch. Unregelmäßige Aggregate bis 20 X 20 cm. Keine kristallographischen Begrenzungen, gelegentlich eine radialstrahlige Anordnung. Struktur. Von W. S. D S H U N J (4) werden für einen braunen Priasowit als kräftigste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl angeführt: 1.820 (10) 022; 1.554 (10) 113-, 2.961 (9) 111; 1.186 (8) 133; 1.155 (8) 204; 1.057 (7—8) 224; 0.995 (7—8) 333,115-, 2.560 (5) 002\ 1.487 (5) 222. Von diesem Pulverdiagramm sind diejenigen eines tiefdunkelbraunen und grünlichbraunen Priasowits nur wenig abweichend. Nach den Röntgenaufnahmen hat Priasowit eine Struktur vom Pyrochlor-Typus, doch mit „a strongly disordered arrangements" der Aund B-Kationen. Auf 900 CC erhitzter Priasowit gibt kubische Reflexe mit a = 5.16 ± 0.02 k X .

Phys. H. = 5. Mikroh. = 480—580 kg/mm 2 . Spez. Gew. = 4.92 (pyknometr.). Farbe dunkelbraun, auch braungrün. Optik, η > 1.780. Chem. Analysen I und I I Priasowit (2), I I I Brauner Priasowit (3), IV tiefbrauner Priasowit (3); Anal. I I I und I V Ε . I . GONTSCHAROWA, auch in (4) angeführt.

I II III IV

I II III IV

CaO

MnO

FeO

(Y 2 0 3 )

3.17 3.21 4.96 4.98

0.40 1.00 0.28 0.68

0.86 0.20 •—-

0.14 4.78 6.36 6.06



Ce2Os

(La, Dy) 2 0 3

Th0 2

uo 2

0.46

0.54 0.82 1.73 1.81

8.00

Fe 2 O s

MgO

2.14 0.10 0.10 0.11



0.10 0.14

U03

PbO

Nb 2 0 5

Ta 2 0 5

Ti0 2

AI2O3

17.51 13.93 6.38 9.87

1.55 1.53 3.40 5.39

21.70 24.67 17.88 12.62

13.90 22.98 21.01 33.88

11.75 5.36 2.70 2.55

1.60 3.21 16.46 5.35



2.87 6.02

Sp.

1.96 6.30

1.03 1.15 0.28 0.45

Priasowit — Proarizonit Si02 Gl.-Verl. H 2 O + H 2 O I II III IV

0.65 2.36 2.68 1.06

4.11 6.53 10.30 2.30

0.55 3.37 2.94 0.20

259

Summe

Formel

99.45 99.88 99.45 100.10

A«. e A = 1.690. n y —n 0 ' = 0.014. Pleochroismus schwach, die Richtung n y tiefer gefärbt als die von n e . Gerade Auslöschung. + 2 V = 70°. U. d. M. grünlichgelb. Chem. Eine ehem. Anal, von T. L. W A L E S C H I N A ergab: CaO 1.70, MgO 1.20, A1203 32.00, Fe 2 0 3 0.25, Si0 2 1.40, V 2 0 4 7.40, V 2 0 5 27.70, Η 2 0~ 4.10, H 2 0 + 22.80, Summe 98.55. Spektrographische Bestimmungen ergaben auch Zn 0.5%, Cu 0.2, Ni 0.1, Cr 0.03, Ba 0.01%. Wird in kalten verdünnten Säuren leicht gelöst ; in konz. HCl gibt Satpajewit eine charakteristische rötlichbraune Lösung von Vanadat. Im geschlossenen Röhrchen nach Erhitzung bräunlichgrau und saures H 2 0 abgebend. — Eine DTA-Kurve zeigt endotherme Effekte zwischen 90 und 210 °C sowie zwischen 290 und 350 °C und einen schwachen zwischen 600 und 620 °C. Satpajewit steht chemisch in naher Beziehung zu Steigerit, aber von diesem röntgenographisch deutlich verschieden. Nach H. STRUNZ (Ref. Aufschl., 1. c.) lassen die Eigenschaften und eine Neuberechnung der chem. Anal, vermuten, daß es sich bei Satpajewit (wie auch bei Al-

282

Satpajewit — Sawarizkit

vanit, 1. c.) nicht um ein Al-Vanadat handelt, sondern um ein H y d r a r g i l l i t — A1(0H) 3 — verwandtes Mineral, mit der Formel (Al,V 5+ ,V 4+ ,Mg...) (OH.O),. Name von Ε. A . A N K I N O W I T S C H ZU Ehren des kasachstanischen Geologen K A N Y S C H IMANTAEWITSCH SATPAJEW b z w . SATPAEW.

Vorkommen auf mehreren Gruben in der Oxidationszone von V-haltigen Ton-Asphalt-Horizonten der Lagerstätten von Kurumsak und Balasauskandik, NW-Karatau, Tienschan, UdSSR; Auftreten in Äderchen oder in Krusten in Tiefen von nicht mehr als 0.5—1.5 m innerhalb zersetzter Tremolit-KarbonatSchiefer, vergesellschaftet mit Gips, Steigerit, Hewettit und Delvauxit, die Satpajewit alle durchkreuzt. Lit.:

Ε . Α . ÄNKINOWITSCH, Sap.

Wses. Miner.

Obschtsch.

1959, 88, 1 5 7 — 1 6 4 (insbes.

S. 157—160). — Ref.: ds. Hdb., Ergbd.ll, 934. Amer. Miner. 1959, 44, 1325—1326. Aufseht. 1962, 13, 17. Bull 1959, 82, 320—321. Min. Abstr. 14, 280—281. Miner. Mag. 1961, 32, 978. Sap. 1960, 89, 72.

Sawarizkit, auch Z a v a r i t s k i t und Z a v a r i t z k i t . BiOF. Ditetragonal-dipyramidal. U. d. M. sehr feinkörnig. Struktur. Nach Μ. T. J A N T S C H E N K O Raumgruppe —P4/nmm. Pulverdiagramme ergaben als kräftigste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 1.028 + 1.025 (10, b, d. L.) 133; 0.998 (10) 224; 1.141 (9) 124; 1.108 (9) 223; 1.037 (9) 006; 3.18 (8) 011; 1.614 (8, b, d. L.) 113; 1.223 (8, b) 301; 1.126 (8) 115; 1.438 (7) 014; 1.305 (7) 213; 1.185 (7) 130; 1.070 (7) 033; 2.01 (6) 112; 1.248 (6) 005; 3.09 (5) 002; 2.63 (5) 110; 1.478 (5) 122. a = 3 . 7 5 ± 0 . 0 1 , c = 6.23 ± 0.01 Ä. Ζ = 2. Die röntgenographischen Daten stehen in guter Übereinstimmung mit jenen, die von B E N G T A U R I V I L L I U S ( 2 ) für synth. BiOF gegeben werden. Phys. Spaltbarkeit und H. konnten nicht bestimmt werden. Spez. Gew. = 8.343 (halbmetallisch glänzend) und 7.881 (fettglänzend); 9.21 (ber.); synth. BiOF nach (2) = 9 . 0 . Die niedrige Dichte von Sawarizkit wird den feinkörnigen und umhüllenden Filmen zugeschrieben. Grau. Halbmetallischer bis fettiger Glanz, in sehr feinen Schichten durchsichtig. Optik. U. d. M. farblos, η = 2.213 + 0.005; schwache Doppelbrechung. Chem. Eine ehem. Anal, von W. M. S E N D E R O W A ergab: Bi 2 0 3 94.93, H 2 0 ± 0.51, S 0.50, F 4.33, C0 2 1.84, Pb, Cu, C1 n. gef., R ^ , CaO, Si0 2 Sp., Σ 102.11, — 0 = F 2 1.82, — 0 = S 0.25, Summe 100.04%. Nach Annahme, daß sämtlicher S Bismuthinit (Bi2S3) und C0 2 Bismutit (BiO)2 C0 3 zugeordnet werden kann, ergibt sich für das neue Mineral Bi 2 0 3 = 1.1, H a O,F = 1.0, was zu der annähernden Formel BiOF führt. — Sawarizkit ist ein neues Mineral der Oxyfluorid-Gruppe; der Formel und den chem. Eigenschaften nach ein Analogon zu Bismoclit, BiOCl. — Wird in schwach erwärmter H N 0 3 gelöst. Name von Ε . I . DOLOMANOWA et al. (1) zu Ehren des russischen Petrographen A L E K S A N D R N I K O L A J E W I T S C H S A W A R I Z K I J . Vorkommen. Sawarizkit ist neben Bismutit ein sekundäres Oxidationsmineral von Bismuthinit in Greisen, vor allem in Quarz-Topas-Siderophyllitgreisen, und in Gängen des granitischen Massivs Scheriowa Gora, O-Transbaikal, UdSSR; paragenetisch verbunden sind Pyrit, Arsenopyrit, Molybdänit, Zink-

Sawarizkit — Schoderit

283

blende, Chalkopyrit, Galenobismutit, Bleiglanz, Ferberit und Cassiterit. Sawarizkit pseudomorphosiert ζ. T. Kristalle von Bismuthinit. Lit.: 1. Ε. I. DoLOMANOWA, W. M. SENDEROWA und Μ. Τ. JANTSCHENKO. Dokl. Alcad. Nauk SSSB 1962, 146, 680—682, engl, in Dokl. Acad. Sei. USSB, Earth Sei. Sect.. 1962, 146, 120—122. 2. BENGT AURIVILLIUS, Arkiv Kemi, Miner. 1948, 26B, NR. 2. Η. 1. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 210. Bull. 1964, 87, 116—117. Min. Abstr. 16. 181. Miner. Mag. 1964, 33, 1157. Sap. 1963, 92, 568—569.

Scarbroit: s. H y d r o s c a r b r o i t , ds. Ergbd., S. 150. A12(C03)3 · 12A1(0H)3. Triklin. a = 9.94, b = 14.88, c = 26.47 Α. α = 98.7°, β = 96.5°, γ = 89.0°, nach W. J . DUFFIF und J . GOODYEAR, Miner. Mag. 1960, 32, 353—362. Schmeiderit. Selenat von Pb und Cu[?(Pb,Cu) 2 Se0 4 (0H) 2 ] von der CondorMine, La Rio ja, Argentinien. Vorl. Name — ohne etymologische Deutung — von J . OLSACHER. Eine Probe Β. M. 1962, 217 (vorgeführt von R. BIDEAUX) gab ein Pulverdiagramm, das eine Isotypie mit Linarit vermuten läßt. Angaben in Lit.: Μ. Η. HEY, Appendix to the sec. ed. of an Index of Miner. Spec, and Var., Arranged Chem. Brit. Mus. Nat. Hist. 1963, S. 84 (28.2.3). — Ref.: Amer. Miner. 1964. 49, 1498. Bull. 1965, 88, 156. Miner. Mag. 1964, 38, 1149.

Schoderit. 2A1 2 0 3 · V 2 0 5 · P 2 0 5 · 16H 2 0 (zuerst mit 12H 2 0 angegeben). Monoklin (wahrscheinlich prismatische Klasse). Mikrokristalline Krusten mit sphärolithischer Anordnung tafeliger Kriställchen nach (010), gestreckt nach der c-Achse; größte Kristalle 20—50 μ lang. Struktur. Raumgruppe wahrscheinlich CJh—P2/m. a = 11.4, b = 15.8, c = 9.2 Α, β = 79°. Zell-Vol. = 1624 Α 3 . Das Pulverdiagramm (mit 12 Linien) hat folgende kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 7.9 (100) 020; 15.8 (40) 010; 11.1 (20) 100; 3.06 (15) 003. Phys. H. etwa 2. Spez. Gew. = 1.88, von Ε. E. ANDERSON an mikrokristallinen Aggregaten bestimmt. Farbe gelborange. Optik. Zweiachsig, pos. n e = 1.542, n^ = 1.548, n y = 1.566. + 2 V = 61° (ber.j. Opt. Α. Ε. nach 010. n^ = b, n:,/c = +29°. Chem. Eine chem. Anal, von J . P . MOORE ergab: A1 2 0 3 23.8, F e 2 0 3 0.27 V 2 0 5 24.6, P 2 0 5 17.4, H 2 0 ~ 26.6, H 2 0 + 7.5, Summe 100.27. Resultierende Formel 2 ( A l , F e ) 2 0 3 · V 2 0 5 · P 2 0 5 · 1 6 H „ 0 . Nach spektrographischen Bestimmungen von B. D. MCCARTY : V 10.0%, P > 1.0, < 10.0, Al 6.0, Si 0.6, Fe 0.5, Ca 0.5, Mo 0.3, Ba 0.2, Mg 0.08, Cu 0 . 0 1 % . Eine DTA-Kurve zeigt nur einen endothermen Effekt zwischen 100 und 300 °C, der mit der H 2 0-Abgabe in Zusammenhang steht. Chemisch ist Schoderit ähnlich Rusakowit (ds. Ergbd., S. 275), (Fe,Al) 5 [(V,P)0 4 ] 2 (OH) 9 · 3 H 2 0 . — Schoderit gibt in trockener Atmosphäre bei Zimmertemperatur H 2 0 ab und wird M e t a s c h o d e r i t (ds. Ergbd., S. 211) mit 1 2 H 2 0 ; im Kontakt mit H 2 0 wird Metaschoderit zu Schoderit umgebildet. Name von D. M. HAUSEN ZU Ehren des Chemikers WILLIAM PAUL SCHODER, Union Carbide Nuclear Comp. Vorkommen in geringen Mengen als Überzug entlang von Spalten in phosphoritischen Hornsteinen, die in unterpaläozoischen Schichten in der Fish

284

Schoderit — Schuetteit

Creek Range, etwa 30 Meilen südlieh von Eureka, Nevada, USA, eingelagert sind; in Paragenese sind Wawelüt und Vashegyit, aber auch Diadochit und phosphatische Gele von wechselnder Zusammensetzung. Schoderit bildet sich anscheinend bei der supergenen Verwitterung der phosphatischen Hornsteine. Lit.: DONALD M . H A U S E N , Amer. Miner. 1 9 6 2 , 4 7 , 6 3 7 — 6 4 8 . — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 464 und 1962, 47, 174. Bull. 1961, 84, 107. Bull. Geol. Soc. Amer. 1960, 71, 1883. Min. Abstr. 15, 44 und 16, 68. Miner. Mag. 1961, 32, 979. Progr. I960 Ann. Meeting Oeol. Soc. Amer. et al., S. 115. Sap. 1962, 91, 199.

Schoepit-I, Schoepit-II und Schoepit-III. Synonyme Bezeichnungen von L. C H R I S T et al. für S c h o e p i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 598), M e t a s c h o e p i t (ds. Ergbd., 211—212) und P a r a s c h o e p i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 301).

C.

Lit. : C . L. CHRIST und J. R. CLARK, Amer. Miner. S.1059). — Ref.: Miner. Mag. 1961, 32, 979.

1960, 45, 1026—1061 (insbes.

Schuetteit. HgS0 4 · 2HgO bzw. Hg 3 [0 2 |S0 4 ]. Hexagonal. Mikroskopisch kleine, tafelige Kristalle, für goniometrische und röntgenographische Bestimmungen ungeeignet. Struktur, a = 7.070 ± 0.01, c = 10.95 ± 0.01 A. c/a = 1.549. Ζ = 3. Pulverdiagramm (57 Linien) mit kräftigsten Röntgen-d-Werten (A) mit (I) und hkil: 2.92 (100) 1013; 3.35 (69) 0003; 2.61 (55) 2022; 1.937 (26) 2024; 5.22 (22) 1011.

Phys. H. um 3. Spez. Gew. = 8.18 (gem.), 8.36 (ber.). Kanariengelb, durch Einwirkung von Licht nicht verändert. Optik. Einachsig, neg. 2.10. Doppelbrechung schwach bis mittelstark. Schwach pleochroitisch: η ω = orangegelb, ηε = grünlichgelb. Chem. Die ehem. Zus. wurde durch Vergleich mit synthetisiertem HgS0 4 • 2HgO auf röntgenographischem Wege bestimmt. Eine chem. Anal, an 80% reinem Material—verunreinigt durch Opal, Haematit und Zinnober—ergab : HgO 71.44%, Si0 2 12.72, Fe 2 0 3 1.22, Ti0 2 0.20, A1203 0.54, CaO 0.08, MgO 0.06, S0 3 9.99, H 2 0 (durch Diff.) 3.73, Summe 100.00%; eine Umrechnung auf nur HgO und S0 3 gibt die Werte 87.7 und 12.3, die nahe der theoretischen Zusammensetzung mit 89.0 und 11.0 sind. Synthese nach der Formel 3HgS0 4 + 2 H 2 0 HgS0 4 · 2Hg0 + 2H 2 S0 4 , also durch Einwirkung von H 2 0 auf HgS0 4 . Name von Ε . H . B A I L E Y et al. zu Ehren des Geol. und Berging. C U R T N I C O L A U S S C H U E T T E , einem ausgezeichneten Kenner der Quecksilberlagerstätten . Vorkommen als supergenes Hg-Mineral auf mehreren Hg-Lagerstätten von Nevada und einigen von Kalifornien, Oregon und Idaho, also im westlichen Teil der USA mit aridem Klima. Auftreten als dünner Belag auf Zinnober, der einer Sonnenbestrahlung ausgesetzt war. Bildung sehr wahrscheinlich durch direkte Oxidation des Zinnobers unter Mitwirkung des Oberflächenwassers und des Sonnenlichtes. Auch auf Schlackenhalden und an Ofensteinen bei der Hg-Gewinnung beobachtet. Lit.: Ε . Η . BAILEY, F . Η . H I L D E B R A N D , C . L . CHRIST und J . J . FAHEY, Amer. Miner. 1959, 44, 1026—1038. — Ref.: Aufschi. 1963, 14, 191. Bull. 1960, 83, 70—71. Min. Abstr. 14, 501. Miner. Mag. 1961, 32, 979. Sap. 1961, 90, 99. Zbl. I, 1960, 341 (Ref. Nr. 1166).

Scyelith — Sederholmit

285

Scyelith. Ein von M. F. H E D D L E gebrauchter Name (engl, „scyelite") für ein Bastit-ähnliches Silikat von Loch Scye (Name!), Caithness, Nord-Schottland, das später als Gestein beschrieben wurde (Quart. Journ. Geol. Soc., 1885, 41, 401). Lit.: Μ . F . HEDDLE und J . YOUNG, Trane. Geol. Soc. Glasgow 1883, 7, 419. — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1149.

Sederholmit. Hexagonales /3-NiSe bis ß-Nii_ x Se, also von der stöchiometrischen Zusammensetzung bis zum Übergang in die monokline Ni 3 Se 4 -Phase (Wilkmanit, ds. Ergbd., S. 363). Körnig. Struktur. Hexagonale Struktur vom NiAs-Typus, Raumgruppe D*h— P6 3 /mmc, in Übereinstimmung mit der synth. hexagonalen ß-NiSe-Phase. Die Größe der Parameter ist von der Zusamnensetzung abhängig; ein Ni-reicher Sederholmit hatte a = 3.65. c = 5.34 A, ein Ni-armer (Ni 0 85 Se) a = 3.624, c = 5.288 Α. Ζ = 2. Zell-Vol. = 60.14 A 3 . Gegenüber entsprechenden synth. Phasen sind die Parameter eine Kleinigkeit kleiner, vielleicht durch den festgestellten Co-Gehalt verursacht. Wichtigste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (mit 12 Linien) für Sederholmit mit Ni 0 85 Se, zugleich mit (I) und hkl: 2.70 (ssst) 101\ 2.015 (sst) 102\ 1.535 (mst) 103; 1.50 (mst) 112. Mit abnehmendem Ni-Gehalt geht ß-NiSe (Sederholmit) in das monokline Ni 3 Se 4 (Wilkmanit) über; mit der Zunahme der Leerstellen im Sederholmit tritt eine Gitterkontraktion ein, die sich auf den DEBEY-SCHERRER-Aufnahmen durch eine kontinuierliche Verschiebung der Linien nach größeren Beugungswinkeln hin äußert und sich bis zur Bildung von Ni 3 Se 4 (Wilkmanit) verfolgen läßt. Im Wilkmanit wird ein Maximum der Leerstellenkonzentration erreicht. Phys. Spez. Gew. = 3.06 (ber.). Optik. Die opt. Eigenschaften variieren mit der ehem. Zus. In ö l ist die stöchiometrische Abart orangegelb. Pleochroismus in verschiedenen Farbtönen von gelb. Anisotropie kräftig: rötlich—grünlich. Glieder mit Ni-Mangel sind gelb; Pleochroismus schwach gelb-graugelb und Anisotropie deutlich: rosagrünlich. Chem. Die ehem. Zus. von Sederholmit umschließt Phasen von Ni 1 0 5 Se bis Ni 0 85 Se. Eine typische Analyse für eine Ni-reiche Phase ergab: 36.8% Ni, 1.9% Co und 61.3% Se. Bedeutsam ist der Gehalt von 1—2% Co, während Fe und Cu vollständig fehlen oder nur in Verunreinigungen auftreten. Nach J O H . - E . H I L L E R et al. ( 3 ) bilden /?-NiSe und monoklines Ni 3 Se 4 eine kontinuierliche feste Lösung mit abnehmender Konzentration von Ni. Name von Y . V U O R E L A I N E N et al. ( 1 ) zu Ehren des verstorbenen Geologen Dr. J . J . S E D E R H O L M . ehem. Direktor der Geol. Surv. of Finland, in Würdigung seiner grundlegenden Beiträge zur präkambrischen Geologie von Finnland. Zuerst von Y . V U O R E L A I N E N et al. ( 2 ) ohne Namensbezeichnung kurz charakterisiert. Vorkommen in albitisierten Diabasen bei Kuusamo, NE-Finnland, die Lager in einer Schieferformation (bestehend aus Quarziten, Dolomiten, Mergeln, Glimmerschiefern, schwarzen und grünen Schiefern) bilden und eine Uranmineralisation erkennen lassen. Sederholmit ist besonders eng mit Wilkmanit verwachsen, weil Sederholmit mit abnehmendem Ni-Gehalt in Wilkmanit übergeht. Auftreten fast ausschüeßlich in Blockit-Anhäufungen von einigen mm im

Sederholmit — Sedowit

286

Durchmesser, die Calcitadern in den U-fiihrenden Teilen der Albititgänge vorzuziehen scheinen. Sederholmit und Wilkmanit wurden auch im Clausthalit beobachtet. Vom gleichen Fundort wurden die neuen Ni-Selenide Kullerudit, Mäkinenit, Trüstedtit und Wilkmanit (s. ds. Ergbd., S. 179, 190, 330 und 363) beschrieben. In Paragenese mit Sederholmit wird auch Se-Cattierit (ds. Ergbd., S. 287) erwähnt. Lit.: 1. Y . VUORELAINEN, A . HUHMA und A . HÄKLI, Comp. Rend. Soc. geol. Finlande 1964, 3 6 , 113·—125 (Bull. Comm. geol. Finlande No. 2 1 5 ) . 2. YRJÖ VUORELAINEN und AULIS HÄKLI, Geol. (Helsinki) 1964, 5, 5 3 — 5 6 . 3. JOH.-E. HILLER u n d W . WEGENER, Ν. Jb. Miner., Abh. 1960, 9 4 (Ramdohr-Festbd.), 1 1 4 7 — 1 1 5 9 . — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 519. Min. Abstr. 16, 647 und 17, 303. Sap. 1965, 94, 668—669.

Sedowit. U 0 2 · 2Mo0 3 oder U(Mo0 4 ) 2 . Orthorhombisch. Pulverig oder radialstrahlige Bündel nadeliger Kriställchen (einige Zehntel Millimeter lang und kleiner); Krusten auf Spalten oder nestförmige Anhäufungen. U. d. M. sind nur bei stärkster Vergrößerung Kristallflächen rechteckiger oder spitzwinkliger Form beobachtbar. Deutliche Kristallformen unter dem Elektronenmikroskop. Struktur. Das Pulverdiagramm (38 Linien) eines nadeligen Kristalls ergab als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 3.193 (10) 110, 002; 11.04 (9) 010-, 3.370 (9) 100;3.064 (9) 012;5.530 (8) 020; 3.702 (8) 030;2.775 (6) 040, 022; 2.559 (6) 041; 6.45 (5) 001; 1.677 (5) 200. Das Diagramm eines pulverigen Materials steht mit diesem in weitestgehender Übereinstimmung, a = 3 , 3 6 ± 0.06; b = 11.08 ± 0.03, c = 6,42 ± 0,05 Ä. Phys. Eine Spaltbarkeit parallel der Längserstreckung der Kristalle. Absolute H. = 105 kg/mm 2 = etwa 3.3. Spez. Gew. um 4.2. Farbe braun bis rotbraun. Schwach durchsichtig. Optik. Zweiachsig, Charakter der Doppelbrechung nicht bestimmbar. Lichtbrechung > 1.789. I m Dünnschliff rotbraun, schwach pleochroitisch (ohneÄnderung der Farbe); n v rotbraun, xiß und n a etwas dunkler. Längserstreckung pos.; Auslöschungswinkel n y /Längserstreckung = 38°. — I m reflektierten Licht grau mit einem bräunlichen Stich. Reflexionsvermögen im Mittel 11,8%. Anisotropie sehr schwach, durch innere Reflexe verdeckt. Chem. Die mikrochemische Analyse eines Mineralgemenges (Gips, Sedowit und Molybdänit) ergab nach Ν. N. K U S N E Z O W A : U 0 3 0,00, U 0 2 4.16, MoO a 5.50, CaO 27.89, S 0 3 41.51, H.,0* 19.72, F e 2 0 3 0.17, Si0 2 0.60, A1 2 0 3 0.00, Summe 99.54%. Die Teilanalyse eines Gemenges von Sedowit mit Hydroglimmer, Mo- und Fe-Sulfiden zeigte nach Ν . N . K U S N E Z O W A die Werte: U 0 3 0.00, U 0 2 31.05, Mo0 3 40.83, CaO 0.00, S. n. b., H 2 0 ± 1.81, F e 2 0 3 1.16. Abgeleitete und errechnete Formel U 0 2 · 2Mo0 3 oder U(Mo0 4 ) 2 . — N a c h spektrographischen Analysen U, Mo und Ca » 1%, Si, Al, P b und Fe 0.n%, Tl, Mg und T i 0 . 0 n % , Sb, Cu und Μη 0.00η %. — I n konz. HCl, H 2 S 0 4 und HNO a schwer löslich, desgleichen in diesen erwärmten Säuren. Nach Lösung in HCl und Eindampfen der Lösung bilden sich auf dem Glas blaue Ringe. In K O H (10%) und Na 2 C0 3 (20%) — auch in kochendem Zustand — unlöslich. Name von K . W. SKWORZOWA et al. zu Ehren des russischen Polarforschers G . JA.

SEDOW.

Vorkommen in einer hypergenen Zone, vergesellschaftet mit einer größeren Menge von Molybdän-, Uran-Molybdän- und Uran-Mineralien, wie Wulfenit,

Sedowit — Selenjoseit

287

Powellit, Iriginit (ds. Hdb., Ergbd. II, 729), Ca-U-Molybdat, Autunit, Na-halt. Uranospinit, Phosphuranylit, Tyuyamit u.a. Unter den hypogenen Mineralien überwiegen ein komplexes Molybdän- und Eisensulfid (Mo 5 FeS n ) = Femolith (ds. Ergbd., 133—134) sowie Pyrit. In Paragenese sind weiter Nasturan, Sphalerit und Galenit. Als Nichterze treten untergeordnet Quarz und Sericit, seltener Karbonate auf. Sedowit findet sich in erster Linie in der Grenzzone hypogener und hypergener Erze. Lit.: Κ . W . SKWORZOWA u n d G. A . SIDORENKO, Sap. 94, 5 4 8 — 5 5 4 .

i f «es. Miner.

Obschtsch.,

1965,

Selencattierit. Name „Se-cattierite" und „selenian cattierite" bei Y. VUOREA. HUHMA und A. H Ä K L I (Compt. Rend. Soc. geol. Finlande 1964, 36, 113—125) (Bull. Comm. geol. Finlande Nr. 215) für ein paragenetisches Mineral von Sederholmit (ds. Ergbd., S. 285). Nähere Erläuterungen und Angaben fehlen; ehem. wohl ein Se-halt. Cattierit, CoS,. LAINEN,

Selenidspinell. Name von F . MACHATSCHKI (1) für das von S. C. R O B I N S O N und E . J . BROOKER (3) beschriebene Kobalt-Nickel-Kupfer-Selenid Co3 0 Ni 2 0 Cu3 5 Se 9 5 (s. ds. Hdb., Ergbd. II, S. 897), dessen Struktur von F . MACHATSCHKI et al. (2) mit der Gitterkonstante a = 10.005 Ä bestimmt wurde. Nach Μ. H. HEY (4) wurde für dieses Mineral der Name T y r r e l l i t (s. ds. Ergbd., S. 338) vorgeschlagen. Lit. ·. 1. F . MACHATSCHKI, Tschermaks Miner. Petr. Mitt., Ser. 3, 1958, 6, 402. 2. F . MACHATSCHKI u n d E . STRADNER, Anz. österr. Akad. TFm. 1952, 89, 2 1 1 — 2 1 3 . 3. S. C. ROBINSON u n d E . J. BROOKER, Amer. Miner. 1952, 37, 5 4 2 — 5 4 4 . 4. Μ. H . HEY, Miner. Mag. 1961, 32, 984.

Selenio-Melonit. Ni(Se,Te)2. Name von Y R J Ö V U O R E L A I N E N und A U L I S Geol. (Helsinki) 1 9 6 4 , 5 , 5 3 — 5 6 , für einen Se-halt. Melonit (ds. Hdb., 1.1, 712) aus Gängchen, die Diabase und Albitite von Kuusamo, NEFinnland, durchkreuzen. Keine näheren Kennzeichen und Angaben. HÄKLI,

Ref.·. Min.

Abstr.

16, 6 4 7 .

Selenio-Polydymit. Ni 3 (S,Se) 4 mit Spinelltypus; a = 9 . 6 5 Ä . Name von Y R J Ö V U O R E L A I N E N et al. für einen Se-halt. P o l y d y m i t (ds. Hdb., 1 . 1 , 964) aus kleinen Gängen, die Diabase und Albitite in Kuusamo, N.E.-Finnland, durchkreuzen. Lit. : YRJÖ VUORELAINEN u n d AULIS HÄKLI, Geol. Ref.·. Min. Abstr. 16, 6 4 7 .

(Helsinki)

1964, 5, 5 3 — 5 6 .



Selenjoseit. Se-haltiger J o s e i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 1 8 4 — 1 8 6 ) . Name ,,seienjoseite" von M. A. PEACOCK (1) für eine tafelig ausgebildete Mineralkomponente, die neben einer faserigen (als Weibullit angesprochen) in mehreren Proben von Falun, Schweden (als Galenobismutit, Weibullit und „seleniferouschiviatite" beschriftet) im Anschliff und röntgenographisch nachgewiesen wurde; in späteren Mitteilungen wurde der Vermutung Ausdruck gegeben, daß Selenjoseit mit dem schlecht gekennzeichneten Mineral Platynit (ds. Hdb., Ergbd. I , 4 6 7 ) identisch sein könnte. L. G. B E R R Y (2) kann nun die wahrscheinliche Identität von Selenjoseit mit L a i t a k a r i t (ds. Ergbd., S. 180) dar-

Selenjoseit — Septechlorite

288

legen; „Selenjoseit" hat (3) a = 4.21, c = 39.74Α, a r h = 13.47 Α, α = 17°59', also Werte, die in guter Übereinstimmung mit jenen von Laitakarit (1. c., S. 180) stehen; auch die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) und (I) von „Selenjoseit" — u. a. 3.08 (10), 2.24 (6), 1.408 (5) — sind jenen von Laitakarit sehr analog. Der Name „Selenjoseit" ist wohl zu streichen, weil die Identität mit Laitakarit recht augenfällig aufgezeigt vorliegt. Lit.: 1. Μ . A . PEACOCK, Univ. Toronto Stud., Geol. Ser., 1941, 46, 8 3 — 1 0 5 . 2. L . G. Canad. Miner. 1963, 7, 6 7 7 — 6 7 9 . 3. L . G. BERRY und R . M . THOMPSON, Geol. Soc. Amer. Mem. 1962, 85, 29. — Ref.·. Amer. Miner. 1963, 48, 1421. Bull. 1964, 87, 289 und 1965, 88, 367. Min. Abstr. 17, 388.

BERRY,

Selenmelonit = S e l e n i o - M e l o n i t (ds. Ergbd., S. 287). Selenvaesit. Name „Se-vaesite" und „selenian vaesite" von Y. V U O R E A. H U H M A und A. H Ä K L I (Compt. Rend. Soc. geol. Finlande 1 9 6 4 , 36, S. 116) (Bull. Comm. geol. Finlande Nr. 215) für ein paragenetisches Mineral der neuen Nickelselenide (Trüstedtit, Kullerudit usw., s. ds. Ergbd.) in Gängchen, die Diabase und Albitite von Kuusamo, NE-Finnland, durchsetzen. Keine näheren Erläuterungen und Angaben. LAINEN,

Septeamesit. Nach Ref. Μ. H . H E Y (Miner. Mag., 1. c.) ein von W. R. P H I L (1) gebrauchter synonymer Name für Amesit (ds. Hdb., II, 684, 688, 722), nach B. W. N E L S O N et al. (2) ein Amesit, der nach röntgenographischen Untersuchungen ein Strukturschema mit der Periodizität von 7 Α entlang der cAchse zeigt; s. auch Septechlorit, ds. Ergbd., S. 288. LIPS

Lit.: 1. W. R. PHILLIPS, Ph. D. Thesis, Univ. Utah, ref. von W. M. TÜDDENHAM und R . J . P . LYON, Anal. Chem., 1959, 31, 377. 2. B . W . NELSON und R . ROY, Amer. Miner. 1 9 5 8 , 43, 7 0 7 — 7 2 7 . — Ref.: Miner. Mag. 1961, 32, 9 8 0 .

Septeantigorit. Nach Ref. Μ. H. HEY (Miner. Mag., 1. c.) ein von W. R. P H I L L I P S (1) gebrauchter synonymer Name für Antigorit (ds. Hdb., I I , 765 und 780), nach B. W. N E L S O N et al. (2) ein Glied der Amesit-Cronstedtit-Berthierin-Familie, dessen chem. Zus. nahe jener von Antigorit ist und das nach röntgenographischen Untersuchungen ein Strukturschema mit der Periodizität von 7 Ä entlang der c-Achse besitzt; s. auch Septechlorit, ds. Ergbd., S. 288. Lit.: 1. W . R . PHILLIPS, Ph. D. Thesis, Univ. Utah, ref. von W . M . TÜDDENHAM und R . J . P . LYON, Anal. Chem. 1959, 31, 377. 2. B . W . NELSON und R . ROY, Amer. Miner. 1958, 43, 7 0 7 — 7 2 7 . — Ref.: Miner. Mag. 1961, 32, 980.

Septechamosit. Name von B. W. N E L S O N et al. für einen C h a m o s i t , der nach röntgenographischen Untersuchungen ein Strukturschema mit der Periodizität von 7 Α entlang der c-Achse hat; s. auch Septechlorit, ds. Ergbd., S. 288. Lit.: Β. W. NELSON und R , ROY, Amer. Miner. 1958, 43, 707—727. — Ref.: Mag. 1961, 32, 980.

Miner.

Septechlorite. Name von B. W. N E L S O N et al. für C h l o r i t e mit trioktaedrischem Schichtgitter, die eine Periodizität von 7 Ä (septem = sieben. Name!) entlang der c-Achse haben. Die Septechlorite umschließen die Amesit-Cronsted-

289

Septechlorite — Shemtschushnikowit

tit-Berthierin-Familie, und sind dimorph mit den (normalen) Chloriten (14 A entlang der c-Achse). Lit.: Β. W. NELSON und R. ROY, Clays and clay minerals. Puhl. Nat. Acad. Sei. und Nat. Bes. Council, Washington 327, 335—348 sowie Amer. Miner. 1958, 43, 707—727. — Ref.: Miner. Mag. 1961, 32, 980.

Septekämmererit. Nach Ref. Μ. H. HEY (Miner. Mag., 1. c.) ein von W. R. (1) gebrauchter synonymer Name für ein Glied der Amesit-CronstedtitBerthierin-Familie mit der ehem. Zus. von Kämmererit (ds. Hdb., 1,3.1, 3525 und II, 679); nach B. W. N E L S O N et al. (2) ein Kämmererit, der nach röntgenographischen Untersuchungen ein Strukturschema mit der Periodizität von 7 A entlang der c-Achse besitzt ; s. auch Septechlorit, ds. Ergbd., S. 288. PHILLIPS

Lit.: 1. W. R. PHILLIPS, Ph. D. Thesis, Univ. Utah, ref. von W. M. TUDDEXHAM und R. J. P. LYON (Anal. Chem. 1959, 31, 377). 2. B. W. NELSON und R. ROY, Amer. Miner. 1958, 43, 707—727. — Ref.: Miner. Mag. 1961, 32, 980.

Shemtschushnikowit, auch Zhemchuzhnikovit und Jemchuznikovit. NaMg (Al,Fe)(C 2 0 4 ) 3 · 8—9H 2 0. Trigonal. Natürliche Kristalle nadelig bis faserig, synth. hexagonal-prismatisch. Beobachtete Formen c (0001), a (1120) und e (2241). c e = 55°52'. a : c = 1:0.739. Struktur. L A U E - und Drehkristallaufnahmen bestätigen die trigonale Symmetrie mit a = 16.67 ± 0.05, c = 12.51 ± 0.03 kX. a/c = 0.75. Ζ = 6. Keine Daten eines Pulverdiagramms. Phys. Mittelmäßige basische Spaltbarkeit. H. = 2 (zuerst 2—3 angegeben). Spez. Grew. = 1.62 (gem.), 1.66 (ber.). Rauchig-grün. Glasglanz. Synth. Kristalle im Tageslicht grün, im künstlichen amethystviolett. Optik. Einachsig, neg. n0) (grünlichgelb) = 1.479 (zuerst 1.468 angeführt), η ε (rötlichviolett) = 1.408. Chem. Eine chem. Anal, von J u . N. K N I P O W I T S C H ergab: Na 4.27, Κ 0.10, Mg 5.23, Mn 0.05, Al 3.29, Fe 3 + 4.19, C 2 0 4 (Oxalat) 53.10, H 2 0 29.42, Summe 99.65 (nach Abzug von 1.13 Uni. = Kohle). Resultierende Formel nahe NaMg(Al,Fe 3+ )(C 2 0 4 ) · 8.3H 2 0 mit Al:Fe = 1.22:0.75. Von Stepanowit (ds. Hdb., Ergbd. II, 848) durch die teilweise Vertretung von Fe 3 + durch Al unterschieden. — In H 2 0 leicht löslich und aus der Lösung rekristallisierbar; pH der Lösung 5.51. — Über die Hälfte des H 2 0 wird bei 85 °C abgegeben, der Rest bei 130 °C. Nach Erhitzung tritt zunächst eine Schwärzung auf und dann die Bildung eines unschmelzbaren gelbbraunen Rückstandes. Name von Ε . I . N E F E D O W ( 1 ) zu Ehren des russischen Kohlegeologen J U R I APPOLLONOWITSCH S H E M T S C H U S H N I K O W ( 1 8 8 5 — 1 9 5 7 ) . Nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner. 1962, 47, 1482) kann das neue Mineral als ein Al-halt. Stepanowit oder als ein Al-Analogon zu Stepanowit aufgefaßt werden. Ausführliche Kennzeichnung von J u . N. K N I P O W I T S C H et al. ( 2 ) . Vorkommen in Äderchen der Kohle von den Tschaitumususk-Lagerstätten, 200 km von der Mündung der Lena entfernt ; in Paragenese Stepanowit. Lit.:

1. J u . A . SHEMTSCHUSHNIKOW u n d Α . I . GINSBURG, P e t r o l o g i s c h e

Grundlagen

der Kohlen (russ.). Isd. Akad. Nauk SSSR 1960, S. 93 (veröffentl. nach einer priv. Mitt. v o n Ε . I . NEFEDOW). 2 . J u . N . KNIPOWITSCH, Α . I . KOMKOW u n d Ε . I . NEFEDOW,

Trudy

Wses. Nautschrw-Issled. Geol. Inst. (WSEGEI) 1963, 96, 131—135. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47,1482—1483 und 1964,49, 442—443. Bull. 1964, 87, 117. Min. Abstr. 16, 551—552 und 555. Miner. Mag. 1964, 33, 1158. Sap. 1962, 91, 204 und 1964, 93, 457—458. 20 Η i η t ζ e , Mineralogie, Ergänzungsband III

290

Shen-t-ulit — Sibirskit

Shen-t-ulit, auch Shentulit: s. A r s e n o t h o r i t , ds. Ergbd., S. 18—19, Name. Shen-t'u-shih: s. A r s e n o t h o r i t , ds. Ergbd., S. 18—19, Name. Sibirskit. Ca 2 B 2 0 4 (0H) 2 bzw. Ca 2 (B 2 0 5 ) · H 2 0 oder CaHB0 3 . Orthorhombisch (?) (nach Bezugnahme der opt. Daten in einer stereographischen Projektion zu Kristallflächen aber monoklin!). Kleine Kriställchen (1.0—1.5 mm groß) oder Aggregate unregelmäßiger Körner (durch Chlorit grau gefärbt); wenn feinkörnig, schwer von Calcit zu unterscheiden. Die rhomboedrischen Kriställchen zeigen u. d. M. Winkel von 110 und 70°. Auch kleine Einsprenglinge von Sibirskit in Calcit. Selten lamellenartig oder tafelförmig. Nach goniometrischen Messungen ist die Symmetrie annähernd orthorhombisch. Struktur. Ein Pulverdiagramm (19 Linien) gibt nach G. A. SIDORENKO als intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 2.93 (5), 2.58 (5), 3.29 (3), 1.878 (3). Diese Daten sind nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) unzulänglich, um sie mit jenen von Η . A. LEHMANN et al. (2) für synth. CaHB0 3 angegebenen in Vergleich setzen zu können. Strukturell ist Sibirskit vielleicht mit Ascharit oder Roweit verwandt. Phys. Reine Kristalle weiß oder farblos, meist grau bis schwarz; durch Chloriteinschlüsse dunkelgrau. Glasglanz. Durchsichtig bis durchscheinend. Äußerlich Calcit ähnlich. Optik. Zweiachsig, neg. Von J U . A. TSCHERKASOW bestimmte Indizes: n a = 1 . 5 5 5 , IIP = 1 . 6 4 3 , Η Γ = 1 . 6 5 8 . 2V = 4 3 ° (gem.). Pulverige Aggregate sind schwach anisotrop bis isotrop mit η um 1 . 5 1 3 . Im Dünnschliff farblos (kein Pleochroismus). Opt. A.E. nach ( 1 0 0 ) . U. d. M . neben kleinen rhomboedrischen Kristallen auch Parallelverwachsungen sowie lamellenartige Zwillinge. Rhomboederwinkel = 1 1 0 ° . Nach Ε . M . BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., 1. c.) wäre Sibirskit nach den dargelegten opt. Daten (s. oben) monoklin mit η s = b. Chem. Eine chemische Analyse von einem Gemenge des neuen Minerals mit Calcit, etwas Chlorit und Pyrit ergab nach Κ. A. BOROJEWA: Si0 2 7.72, Ti0 2 0.03, A1 2 0 3 2.43, Fe 2 0 3 Sp., FeO 1.01, MgO 10.06, MnO 0.29, CaO 41.78, Na a O 0.04, K 2 0 n.b., C0 2 16.72, B 2 0 3 13.51, C 0.12, Η 2 0 " 0.36, H 2 0+ 6.38, S 0,48, Σ 100.93, — 0 = S 0.24, Summe 100.69. Weitere Analysen von in Essigsäure löslichem Anteil (Sibirskit + Calcit) und von unlöslichem Anteil. Aus den Analysen ergibt sich C a 0 : B 2 0 3 : H 2 0 = 2.07:1:1.02 oder 2 CaO · B 2 0 3 · H 2 0 bzw. Ca 2 B 2 0 4 (0H) 2 oder Ca:HB0 3 . — In heißem H 2 0 unlöslich, ohne Rückstand in Essigsäure und 10% HCl löslich. Eine DTA-Kurve zeigt zwei kräftige endotherme Effekte bei 430 und 870 °C, einen schwachen bei 670 °C. Der Effekt bei 670 °C entspricht Chlorit, der bei 870 CC Calcit. Name von Ν . N . WASILKOWA (1) nach dem Gebiet des Vorkommens in Sibirien. Vorkommen in polymetallischen Skarnen im Kontakt von mittelkambrischen Sandsteinen mit Granit (Fundort nicht angegeben). Auftreten in Schichten mit den Mineralien Granat, Vesuvian, Chlorit, Datolith, Turmalin und Axinit. Auch in einigen grauschwarzen Kalksteinen konnte Sibirskit beobach-

Sibirskit — Sigloit

291

tet werden. In den Skarnen wird Sibirskit als ein Umwandlungsprodukt von Datolith angesprochen. Lit.: 1. Ν . Ν . WASILKOWA, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1 9 6 2 , 91, 4 5 5 — 4 6 4 . 2 . HANSALBERT LEHMANN, ARMIN ZIELFELDER und GÜNTHER HERZOG, ZS. anorg. u. allg. Chem. 1958, 296, 202—203. — Ref.·. Amer. Miner. 1963, 48, 433. Bull. 1963, 86, 96. Min. Abstr. 16, 66. Miner. Mag. 1964, 38, 1149. Sap. 1963, 92, 1149.

Sigloit. (Fe 3 + ,Fe 2 + )Al 2 (P0 4 ) 2 (0,0H) · 8H 2 0. Triklin. Kristalle mit verbogenen und gerundeten Flächen; morphologisch ähnlich Paravauxit. Identifiziert wurden: c (001), b (010), a (100), m (110), Μ (110), t (120), k (011), r ( l l l ) und h (112). Eine charakteristische Ausbildung von Sigloit zeigt Fig.41.

Fig.41. Sigloit, pseudomorph nach Paravauxit

Fig.42. Optische Orientierung von Sigloit

Struktur. Raumgruppe CJ—PI. a = 5 . 2 6 , b = 1 0 . 5 2 , c = 7 . 0 6 Α; α = 106°58', β = 111 °30', γ = 69°30'. a : b : c = 0 . 4 9 9 0 : 1 : 0 . 6 7 1 1 . Ζ = 1. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (mit 45 Linien) mit (I) und hkl sind: 9.69 (10) 010; 6.46 (9) 001;4.86 (9) 171, 020; 3.23 (7) 030. 002; 2.82 (6) 732, 121; 2.56 (5) 032. Phys. Die vollkommene Spaltbarkeit nach (010) von Paravauxit ist im Sigloit erhalten und durch eine gute Spaltbarkeit nach (001) vermehrt. H. = 3. Spez. Gew. = 2.35 (gem.), 2.36 (ber.). Strohgelb bis hellbraun (im Gegensatz zum farblosen bis blaßgrünen Paravauxit). Optik. Zweiachsig, pos. Indizes und optische Orientierung von Sigloit im Vergleich zu Paravauxit in folgender Tabelle und in Fig. 42. 20·

Sigloit — Silicorhabdophan

292

Indizes (Na)

Orientierung Ψ

Sigloit

Paravauxit

η α = 1.563 +2V=76° n/5 = 1.586 ± 0.001 r < ν kräftig n y = 1.619

na

n a = 1.552 +2V = 72° η/ϊ = 1.559 ± 0.001 r < ν n v = 1.572



61

ne

180

ny

— 61

Ilß

ny

90° —144 — 46

9 3 2C 70

66

56 55 54

Durch die Oxidation von Paravauxit zu Sigloit zeigt sich ein erhebliches Anwachsen der Brechungsindizes und der Doppelbrechung. Chern. Eine ehem. Anal, von JUN ΙΤΟ am optisch untersuchten Material ergab: P 2 0 5 27.47, A1203 21.09, Fe 2 0 3 13.53, FeO 2.76, MnO 0.24, CaO —, MgO 0.87, Na 2 0 0.44, K 2 0 0.26, Si0 2 0.11, H 2 0 33.55, Summe 100.32%. Resultierende Formel s. oben. Chemisch ähnlich Paravauxit (ds. Hdb., I, 4.2, 898, 967), doch ist im Sigloit das meiste Ferro-Eisen zu Ferri-Eisen oxidiert; Paravauxit von Cerro de Llallagua, Bolivien, hat ζ. B. nach einer Analyse von Ε. V. SHANNON bei S . G. GORDON (3) Fe 2 0 3 1.52, FeO 13.60%. — Die DTAKurve von Sigloit ist gegenüber Paravauxit vor allem durch die Verschiedenheit der Lagen der endothermen Effekte im Temperaturbereich von 100—300 °C gekennzeichnet ; dies wird auf eine unterschiedliche Rolle des H 2 0 in den beiden Mineralien zurückgeführt. Nach Erhitzung auf 1000 °C wird Sigloit — wie Paravauxit — zu einem roten Pulver, das im wesentlichen aus Haematit und Berlinit (A1P04) besteht. Name von C. S. HURLBUT JR. et al. (1) nach dem Vorkommen auf der Siglo XX-Mine bei Llallagua, Bolivien; Auftreten auf der 305-m-Sohle in Hohlräumen des Contacto-Ganges, meist aufsitzend auf Wawellit, der Quarz überkrustet. Sigloit ist eine Oxidationspseudomorphose nach Paravauxit. In Paragenese sind weiter Metavauxit, Crandallit und Childrenit sowie ein noch nicht bestimmtes rötlichbraunes Phosphat. Sigloit ist anscheinend das von M. C. BANDY (2, S. 56) als ,,hydrated paravauxite" beschriebene strohgelbe Verwitterungsprodukt von Paravauxit. Lit.:

1. CORNELIUS S. HURLBUT jr. u n d RÜSSEL HONEA, Amer.

Miner.

1962, 4 7 , 1 — 8 .

2. M. C. BANDY, Mineralogy of Llallagua, Bolivia 1946. 3. S. G. GORDON, Proc. Acad. Nat. Sei., Philadelphia 1944, 96, 279—359. — Ref.: Bull. 1962, 8E, 314. Min. Abstr. 16, 68. Miner. Mag. 1964, 33, 1150. Sap. 1963, 92, 206.

Silica C: s. C o e s i t , ds. Ergbd., S. 79 unter Name. Silica Κ . Bezeichnung bei ds. Ergbd., S. 171.

P . P . KEAT

(Science

1954, 120, 328)

für K e a t i t ,

Siliciumcarbid, Alpha- bzw. α- = Alpha- bzw. a - S i l i c i u m c a r b i d , ds. Ergbd. S. 7—9. Silicorhabdophan, annähernd (Ce,Al,Fe)(P,Si)(0,0H) 4 · H 2 0, ein Si-halt. R h a b d o p h a n (ds. Hdb., I, 4.2, 1273, 1275), bei dem Ρ teilweise durch Si ersetzt ist. Hexagonal-trapezoedrisch (?). Sphärolithe (bis 2 cm Durchmesser).

Silicorhabdophan — Silicosmirnowskit

293

Struktur. Das Pulverdiagramm (7 Linien) entspricht nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) gut oder besser jenem für Monazit als für Rhabdophan, so daß entweder ein Si-halt. Monazit oder ein Si-halt. Rhabdophan vorliegen dürfte. Phys. Weich, zwischen den Fingern zerreiblich. Spez. Gew. = 3.19. Farbe hellgelb. Optik. Einachsig, pos. η ω = 1.71,n e = 1.73. Chem. Eine ehem. Anal, von Μ. E . KASAKOWA ergab: (Na,K) 2 0 0 . 1 9 , BeO 0 . 6 0 , MgO 0 . 8 8 , CaO 3 . 3 7 , Ce 2 0 3 3 5 . 7 6 , A1 2 0 3 8 . 0 6 , Fe 2 0 3 3 . 9 5 , Si0 2 1 3 . 9 0 , Ti0 2 0 . 4 3 , Zr0 2 0 . 6 9 , Th0 2 0 . 3 3 , P 2 0 5 18.79, Nb 2 O s 0 . 2 3 , H 2 0 12.07, Summe 9 9 . 2 5 . Resultierende Formel s. oben. La:Ce:Pr:Nd = 4 5 : 4 7 : 3 : 5 . Eine DTAKurve zeigt schwache endotherme Effekte bei 140, 320 und 530 °C. H 2 0-Abgabe zwischen 5 0 — 2 0 0 und zwischen 3 0 0 — 4 0 0 °C. Name von Ε . I . SEMENOW nach der chem. Zus. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ist der Name „Silicorhabdophan" überflüssig, weil es sich entweder um einen „silicatian rhabdophane" oder um einen,,silicatian monazite" handeln dürfte. Vorkommen als Umwandlungsprodukt von Rhabdophan in einem Pegmatit der Kedykwerpachk-Höhe im Lowosero-Alkali-Massiv, Halbinsel Kola, UdSSR; Auftreten in feinkörnigem Natrolith. Lit.: Ε. I. SEMENOW, Mater. Miner. Kolks. Poluostrowa, Isd. Akad. Nauk Kolski) FH. 1959, 1, 102—111. — Ref.·. Amer. Miner. 1962, 47, 419—420. Min. 15, 365. Miner. Mag. 1961, 32, 990. Sap. 1961, 90, 444.

SSSR, Abstr.

Silicosmirnowskit, annähernd (Th,SE,Ca) 3 [(P,Si)(0,0H) 4 ] 4 • 4 H 2 0 , ein Sihalt. S m i r n o w s k i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 843—844), bei dem Ρ vorwiegend durch Si ersetzt ist. Metamikt. Dichte, mikroskopisch kleine Aggregate, und randliche Schichten (bis etwa 0.5 cm dick) um Th-haltige Mineralien der Apatitgruppe. Struktur. Vorwiegend röntgenamorph; ein Pulverdiagramm zeigte Reflexionen mit d = 3.03 und 1.87 A. Nach Erhitzung Röntgeninterferenzen, die Thorit entsprechen. Phys. Spez. Gew. = 3.33. Rosafarbig. Optik. Einachsig, pos. U. d. M. ein feinkörniges Aggregat mit η etwa 1.653. Chem. Eine chem. Anal, von Μ. E. KASAKOWA ergab: MgO 0.87, CaO 2.90, MnO 2.40, Fe 2 0 3 1.90, SE 2 0 3 3.57, Th0 2 45.27, Si0 2 21.35, Ti0 2 2.98, P 2 0 5 3.08, H 2 0+ 10.24, H , 0 ~ 5.50, Summe 100.06%. Resultierende Formel s. oben; der Gehalt an P 2 0 5 beträgt gegenüber Smirnowskit (1. c., S. 843: 17.80 und 9.01%) nur etwa 3%. Name von Ε. I. SEMENOW nach der chem. Zus. Nach den bisherigen Daten bleibt das neue Mineral Silicosmirnowskit eine zweifelhafte Spezies. Vorkommen als Verwitterungsprodukt von Mineralien der Apatitgruppe in Pegmatiten des Lowosero-Alkali-Massivs, Halbinsel Kola, UdSSR; Auftreten vorwiegend als randliche Schicht um die erwähnten Mineralien, aber auch in Hohlräumen von Zeolithen. Lit.: Ε. I. SEMENOW, Mater. Miner. Kolsk. Poluostrowa, Isd. Akad. Nauk Kolskij FH. 1959, 1, 102—111. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 67, 419—i20. Min. 15, 365. Miner. Mag. 1961, 32, 990. Sap. 1961, 90, 446.

SSSR, Abstr.

Silikatapatite — Sinoit

294

Silikatapatite. Gruppen-iVame von G. TRÖMEL et al. für Britholith, Abukumalit u. a. silikatführende Glieder der Apatitfamilie. Lit.·. G. TRÖMEL und W. EITEL, ZS. Krist. 1957, 109, 231—239. — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1150.

Silikatsulfatapatit. Synonymer Name von F. MACHATSCHKI (Spez. Miner., Wien 1953, 330) für W i l k e i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 736). Ref.: Miner. Mag. 1961, 32, 981.

Sinnerit, ein Cu-Arsenosulfid, annähernd Cu 14 As 0 9 S 2 1 . Pseudokubisch, wahrscheinlich triklin. Kleine Kristallbruchstücke (bis 3 mm2). Struktur. Nach röntgenographischen Untersuchungen zeigt Sinnerit eine komplizierte Überstruktur (a = 21.7, b = 19.0, c = 19.7 Α, a = 15°35', β = 155 °20', γ = 137 °55') mit einer kleinen Subzelle; die Dimensionen der letzteren sind a' = 3.72 ± 0.01, b' = 3.70 ± 0.01, c' = 5.24 ± 0.01 Α, α = ß' = γ' = 9 0 ° . Nach der Symmetrie der kräftigsten Reflexionen ist die Subzelle pseudokubisch; die Formel der Transformation a " = a' + b', b " = —a' + b', c " = c' führt zu a " = 5.25, b " = 5.25, c " = 5.24 Α; α" = β " = γ" = 9 0 ° . Diese pseudokubische Unterzelle ist fast identisch mit jener von Binnit und Luzonit. Das Pulverdiagramm von Sinnerit gibt als stärkste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 1.010 (100), 3.04! (90), 1.073 (90), 1.859 (70), 1.584 (65). Ζ = 1. Phys. Spröde, unregelmäßige Spaltbarkeit. um 5.2. Farbe stahlgrau, Strich grauschwarz.

VICKEBS-H. = 373.

Spez. Gew.

Chem. Nach Bestimmungen mit der elektronischen Mikrosonde ein CuArsenosulfid (Anal. I und II), aber mit einer von Binnit und Lautit verschiedenen chem. Zus.; Sinnerit ist an As reicher als Binnit und ärmer als Lautit.

I II

Cu

AS

S

Summe

41.3 39.1

29.2 29.7

29.8 28.7

100.3% 97.5%

Resultierende Formel s. oben. Name von F. MARUMO et al. zu Ehren des verst. R U D O L F VON S I N N E R , ehem. Präsident der Kommission d. Naturh. Museums Bern. Sinnerit hat in den Zelldimensionen und in der chem. Zus. eine Ähnlichkeit zu Binnit und Lautit. Vorkommen im Lengenbach-Dolomit, Binnatal, Schweiz, vergesellschaftet mit Binnit. Lit.: F . MARUMO und W. NOWACKI, Schweizer Min. Petr. Mitt. 1964, 44, 439—454. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 1504. Bull. 1965, 88, 357. Min. Abstr. 17, 74.

Sinoit. Si 2 N 2 0. Orthorhombisch, nach Bestimmungen am synth. Sig^O. Unregelmäßige Körner und gelegentlich lattenähnliche Kriställchen bis 0.2 mm lang.

295

Sinoit

Struktur. Ein Pulverdiagramm mit zusätzlichen Linien für Enstatit und Plagioklas erschließt für Sinoit (I) im Vergleich zu synth. Si 2 N 2 0 (II) folgende intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): I 3.36 (6), 4.44 (5), 4.65 (4). II 4.43 (10), 3.36 (10), 4.66 (8), 2.61 (5), 2.42 (5). Synth. S i g N ^ (ein feinkörniges, weißes Pulver) hat nach C. BROSSET et al. (5) a = 8.843, b = 5.473, c = 4.835 (Α). Ζ = 4. Phys. Spez. Gew. eines Konzentrats von Sinoit nahe dem ber. mit 2.84. Optik. Im Dünnschliff ist Sinoit farblos und durch seine hohe Lichtbrechung (Interferenzfarben höherer Ordnung) von den Begleitmineralien (grau oder weiß erster Ordnung) unterschieden. Brechungsindizes höher als die des umgebenden Enstatits. n a = 1.740, n v = 1.8oo; n^ scheint nahe n y zu stehen, so daß Sinoit opt. neg. sein dürfte. In der Längserstreckung der Kriställchen n y = c. Im Anschliff hellgrau und deutlich von Enstatit verschieden. Synth. S i ^ O hat η um 1.79. Chem. Mit Hilfe einer elektronischen Mikrosonde konnten nur die Elemente Si, Ν und Ο ermittelt werden. Als Mittel von „several hundred measurements" resultierten für Sinoit die folgenden Werte, denen die der theoretischen Zusammensetzung gegenübergestellt sind:

s Ν 0 Summe

Sinoit

Theor. Zus. von Si 2 N 2 0

56.6 31.5 13.1 101.2

56.1 27.9 15.9 99.9

Die ehem. Zus. von Sinoit in anderen Enstatitchondriten s. unter Vorkommen. Die Genauigkeit der Si-Werte etwa 2%, von Ο und Ν etwa 15%.

Synthese. SigNjO wurde von C. BROSSET et al. (5) durch Erhitzen eines Giemen ges von Silicium und Quarzpulver in einer N-Atmosphäre bei 1450 °C erhalten. Name. Das neue Mineral wurde zuerst von K. K E I L et al. (1) im Jajh deh Kot Lalu-Enstatitchondrit entdeckt und von C. A . A N D E R S E N et al. (2) direkt nach der chem. Zus. des „silicon oxynitride" — Si.N,0 — benannt; s. auch K . K E I L e t al. ( 3 ) .

Vorkommen. Im Jajh deh Kot Lalu-Enstatitchondrit, gefallen am 2. Mai 1926 bei der Stadt des gleichen Namens in der Sind-Provinz von Pakistan, beobachtet. Der Meteorit besteht hauptsächlich (50—60%) aus Enstatit und Nickeleisen (20%), zurücktretend sind Plagioklas (10%) und Troilit (5%), akzessorisch Pigeonit, Daubreeüth, Oldhamit, Ferroalabandit, Graphit, Tridymit und Sinoit. Nach K . K E I L et al. (4) wurde Sinoit auch in den Enstatitehondriten von Hvittis, Pillistfer und Ufana nachgewiesen; das Auftreten ist sehr

Sinoit — Söhngeit

296

ähnlich jenem von Jajh deh K o t Lalu. Mit Hilfe der elektronischen Mikrosonde ermittelte chemische Zusammensetzung: Element

Hvittis

Pilliötfer

Ufana

Si Ν 0 Summe

56.7 31.7 13.0 101.4

56.8 31.4 13.0 101.2

57.1 31.9 — —

Das von A . L A C R O I X (6) in den Enstatitchondriten von Hvittis und Pillistfer beschriebene, aber nicht identifizierte Mineral ist nach den optischen Daten Sinoit. Lit.: 1. Κ . KEIL und C. A . ANDERSEX. Trans. Amer. Geophys. 1964, 45, 86. 2. CHRISTIAN Α . ANDERSEN, KLAUS K E I L und BRIAN MASON, Science 1964, 146, NR. 3641, 256 bis 257. 3. KLAUS K E I L und CHRISTIAN A . ANDERSEN, Geochim. et Cosmochim. Acta 1965, 29, 621—632 (insbes. S. 628). 4. KLAUS K E I L und CHRISTIAN Α . ANDERSEN, Nature 1965, 207 (No. 4998), 745. 5. C. BROSSET und I . IDRESTEDT, Nature 1964, 201, 1211. 6. A . LA-

CROIX, Bull. Soc. Miner. France 1905, 28. 70. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 521. Bull. 1965, 88, 363. Min. Abstr. 17, 302.

Sjanchualinit (Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1961, 90, 105) = H s i a n g hua-shih (ds. Hdb., Ergbd. I I , 930), welcher Name mit H s i a n g h u a l i t (ds. Ergbd., S. 140) identisch ist. Skunolith (ds. Hdb., Ergbd. I I , 934 und Sap. Wses. Miner. Obschtsch., 1962, 91, 187) = irrtümliche Bezeichnung für I k u n o l i t h (ds. Ergbd., S. 158). Söhngeit. Ga(OH) 3 . Nach morphologischer Symmetrie scheinbar tetragonal (?), optisch und röntgenographisch kubisch. Bis 5 mm große, orientiert verwachsene Kristallaggregate (auf löchrig zerfressenem Germanit) (Fig.43). Struktur. Das Röntgenpulverdiagramm läßt sich kubisch indizieren; intensivste d-Werte ( Ä ) mit ( I ) und hkl: 3.74 (10) 200; 1.669 (7) 420; 2.63 (6) 220; 1.525 (6) 422. a = 7.47 Α . Wahrscheinliche Raumgruppe T£—Im3. Ζ = 8. — Söhngeit ist wahrscheinlich isotyp mit Djalindit, In(OH) 3 (ds. Ergbd., S. 89 und 91), sowie homöotyp mit FeSn(OH) 6 und Stottit, FeGe(OH) 6 (ds. Hdb., Ergbd. I I , 850). Phys. Andeutungen einer würfeligen Spaltbarkeit. H . = 4—41/2. Spez. Gew. (exp.) = 3.84, Röntgendichte = 3.847. Farbe lichtbräunlich. Optik. Isotrop, η = 1.736. Chern. Spektralanalytisch konnte fast nur Gallium nachgewiesen werden; eine ehem. Vollanalyse (93mg) ergab: Ga 2 0 3 66.8%, A1203 4.7, Fe 2 0 3 2.3, Si0 2 1.8, H 2 O 105 ° 4.2, H 2 O 850 ° 19.6, Summe 99.4%. Resultierende Formel Ga(OH) 3 . Name für das „erste oxidische Galliummineral" von H . STRUNZ ZU Ehren von Dr. G. SÖHNGE, Chefgeologen der Tsumeb Corporation Ltd., Tsumeb, S W Afrika. Vorkommen auf der Tsumeb-Mine in SW-Afrika, und zwar im Oxidationsbereich von Gallit (ds. Hdb., Ergbd. I I , 898), CuGaS2, der genetisch mit Germanit verknüpft auftritt. Söhngeit sitzt auf löchrig zerfressenem Germanit, der

Söhngeit — Sokolowit

297

die charakteristischen Gallit-Entmischungskörper enthält. Neben Söhngeit kommt ein tetragonales Mineral vor, dessen Untersuchung jedoch noch nicht abgeschlossen ist.

Fig.43. Söhngeit (vergr. 12 x ) Lit.: Η. STRUNZ, Naturwiss. 1965. 52. 493. — Ref.: Kurzref. f. die 43. Jahrestagung d. DMG, Hannover. 1965. 60—61.

Sokolowit, nahe 2(Ca,Sr)0 · 4A1 2 0 3 · P 2 0 5 · 1 1 H 2 0 . Dichte bis feinkörnige, lockere Aggregate. Struktur. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 2.80 und 1.80 (st), 3.5, 3.3, 2.43. 1 . 4 5 , 1.28 und 1.195 (m). Nach M . FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) ist das Pulverdiagramm ähnlich jenem von Svanbergit. 2SrO · 3A1 2 0 3 • P 2 0 5 · 2 S 0 3 · 6 H 2 0 (ds. Hdb., I, 4, 721, 737, 1116) bzw. jenem des Ca-Analogons Woodhouseit (ds. Hdb., Ergbd. II, 426). Phys. H . (wohl der Aggregate!) = 2.5. Spez. Gew. = 2.94. Schneeweiß. Optik. U . d . M . farblos, η (Mittelwert) = 1.623 ± 0.002. Der Brechungsindex nimmt bei Erhitzung bis 800 °C stetig ab und erreicht bei dieser Temperatur den Wert 1.534; bei weiterer Erhitzung wächst er auf 1.550 bei 900 °C, auf 1.568 bei 1000 °C und auf 1.630 bei 1200 °C. Chem. Die ehem. Anal, einer Probe (mit 5 — 6 % Hydrargillit) ergab: CaO 6.23, SrO 10.77, A1 2 0 3 47.18, P 2 0 5 14.01, H 2 0 21.80, MgO, Fe 2 0 3 , C0 2 , Si0 2 und T i 0 2 Sp., Summe 99.90. Nach Abzug von 5.6% Hydrargillit resultiert die Formel 2 (Ca,Sr)0 · 4 A l 2 0 3 · P 2 0 5 · 1 1 H 2 0 , mit Ca ein wenig im Überschuß gegenüber Sr. Nach Α. K. SCHAROWA et al. steht Sokolowit chemisch nahe der Gorceixit-Gruppe (ds. Hdb., I, 4.2, 723, 1126 und 1150), nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) nahe Goyazit, 2 SrO · 3A1 2 0 3 · 2 P 2 0 5 · 6 H 2 0 (ds. Hdb., Ergbd. II, 135), bzw. dem Ca-Analogon Crandallit. Es ist ungewiß, ob auf SO;· geprüft wurde. — Eine DTA-Kurve gibt endotherme Effekte bei 425 °C (schwach) und 575 °C (kräftig) sowie einen exothermen Effekt bei 850 °C.

Sokolowit — Sonolith

298

Die Änderung der Brechungsindizes bei Erhitzung von Sokolowit s. unter Optik. Bei 1200°C sintert Sokolowit. Eine Erhitzungskurve zeigt einen Gewichtsverlust von 4.46% bei 325 °C, von 10.68% bei 500 °C, von 16.92% bei 650°C, von 19.54% bei 900°C und 20.58% bei 1000 und 1200°C. Name von Α . K . S C H A R O W A et al. nach dem Vorkommen auf der unterkretazischen Sokolow-Bauxit-Lagerstätte, Ostabdachung des mittleren Urals; Auftreten in Hohlräumen zwischen den Bauxitgeröllen. Beobachtet auch in der Turgaisker-Ebene. Das neue Mineral ist noch zweifelhaft, vor allem in bezug auf die ehem. Zus. Lit.: Α. Κ. SCHAROWA und Α. Κ. GLADKOWSKIJ, Isd. Akad. Nauk SSSR, Otdel. geol.geogr. Nauk 1958, 70—79. — Ref.: Amer. Miner. 1961. 46. 243—244. Bull. 1961, 84. 409. Min. Abstr. 15, 361. Miner. Mag. 1961, 32, 981. Sap. 1961, 90, 103.

Sonolith. 4Mn 2 Si0 4 · Mn(OH,F) 2 bzw. Mn 9 Si 4 0 1 6 (0H,F) 2 . Monoklin-prismatisch. Feinkörnig; prismatische Kriställchen im allgemeinen kleiner als 0.5 mm in der Länge und gewöhnlich xenomorph, seltener hypidiomorph. Struktur. Das Pulverdiagramm einer Probe von Hanawa hat Ähnlichkeit mit jenem von Klinohumit, so daß diese beiden Mineralien als isostrukturell angesprochen werden; Raumgruppe wäre demnach C®h—P21/e. a = 10.664, b = 4.882, c = 14.290 A (a und c gegenüber Klinohumit vertauscht); β = 100° 34'. Proben von Sono und Kusugi gaben ähnliche Daten. Ζ = 2. Phys. Spaltbarkeit (?). H. = 5.5. Spez. Gew. = 3.82 (gem.), 3.97 (ber.). Farbe matt rötlichgelb. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.763, = 1.779, n y = 1.793. —2V = 75.5 bis 82°. r^> ν. n a /001 = 9—10°. Im Dünnschliff farblos. Lamellare Zwillinge häufig; Auslöschung der Zw.-Lamellen in der Ebene normal zu n v 9—10°. Chem. Die ehem. Anal, einer Probe von Hanawa, durch geringe Mengen von Rhodochrosit, Bementit und Pyrochroit verunreinigt, ergab: Si0 2 22.37, Ti0 2 0.09, A1203 2.56, BaO 0.00, FeO 0.93, MnO 62,01, MgO 3.45, CaO 0.73, F 0.21, C0 2 4.53, H 2 0 + 3.08, H 2 0 - 0.30, Σ = 100.26, — ( 0 = F 2 ) 0.09, Summe 100.17%. Resultierende Formel (Mn7 80 Fe 0 16 Mg 1 05 Ca 0

16 ) 9 17 (Si 3 45A10 62 Ti 0 01)4 08 O 15 91 l(OH) 1 9 5 F 0 14 ] 2 09

in Übereinstimmung mit der idealen Formel Mn 9 Si 4 0 16 (0H,F) 2 . Chemisch ist Sonolith das Mangan-Analogon zu Klinohumit (ds. Hdb., II. 374, 392) und ein Glied der Alleghanyit-Leukophoenicit-Gruppe. Ähnliche chem. Daten wurden für eine Probe von der Kusugi-Grube erhalten. — Sonolith wird von HCl unter Bildung eines Kieselgels zersetzt. Name von

MAYÜMI YOSHINAGA

nach dem ersten

Vorkommen auf der Son ο-Mine, Hanawa; auch auf anderen Manganlagerstätten in paläozoischen Formationen von Japan, wie: Hanawa-Mine, IwatePräf.; Takanomine-Grube, Ibaragi-Präf.; Kaso-Mine, Tochigi-Präf.; TaguchiMine, Aichi-Präf.; Ioi-Mine. Shiga-Präf.; Sono- und Mukaiyama-Mine, KyotoPräf.; Wagi-, Takamori- und Kusugi-Minen, Yamaguchi-Präf.; auch auf der Suao-Mine, Formosa. Mit Sonolith eng vergesellschaftet ist Rhodochrosit (mit Mosaikstruktur), gelegentlich Tephroit, Alleghanyit, Manganosit, Pyrochroit, Bementit, Galaxit, Spessartin oder Alabandit.

Sonolith — Spencit

299

Lit.: MAYUMI YOSHINAGA, Mem.Fac. Sei., Kyushi Univ., Ser. D, Geol. 1963, 14. 1—21. KATO AKIRA, Journ.

Soc. Earihsci.

and Amateurs

1962, 13, 177—182. — Ref.:

Amer.

Miner. 1963. 48, 1413. Bull. 1964, 87, 286. Min. Abstr. 16, 549. Miner. Mag. 1964. 33. 1150. Sap. 1 9 6 5 , 9 4 , 1 9 7 .

Spektrolith, auch Spektrolit = L a b r a d o r i t . Name f ü r einen L a b r a d o r i t von Edelsteinqualität aus Finnland, der m i t kräftigen Farben des S p e k t r u m s bei geeigneter Beleuchtung und Stellung aufleuchtet. Vorkommen nach W . F . E P P L E R ( 1 ) im Gebiet von L a m m e n p ä ä , ost-nordöstlich von H a m i n a u n d etwa 200 k m östlich von Helsinki; nach E . G Ü B E L I N (2) in der Nähe des Dorfes Ylijärvi in der Gemeinde Ylämaa, 8 k m von der russischen Grenze entfernt. Auftreten in einem Rapakiwi-Granit. Spez. Gew. sehr genau zu 2.70 bestimmt . Dunkle, fast schwarze Grundfarbe. n a = 1.560, n y = 1.568', n y —n« = 0.008. Λ7οηι gemmologischen S t a n d p u n k t aus ist die Notwendigkeit der neuen Namensschöpfung nicht einzusehen. Lit.:

1. W . F . E P P L E R , Dt. Goldschmiede-Ztg.

1963, 61, 1 6 1 — 1 6 3 . 2. E . GÜBELIX,

Zs.

dt. Ges. Edelsteinkde. 1963, H. 44, 2—4.

Spencit. Nach C. F R O N D E L (1) (Ca,Fe) 2 ( Y,La) 3 (B 3 Si 4 3A10 7 )(O,OH,F,Cl) 20 , nach H . W . J A F F E et al. ( 2 ) mit [Y3+(Ce ; Pr,Th) 4 +Ca](Si 2 B)0 1 2 0 das Y-Analogon zu Tritomit (ds. H d b . , I I , 4 4 1 ) , nach H . S T R U N Z CaY 3 (Ce,Pr,Th) 4 +[0 4 | B 0 3 | S i 2 0 6 J . Metamikt. Xenomorphe Körner u n d unregelmäßige Massen bis zu 2 1 / 2 cm im Durchmesser. Struktur. R ö n t g e n a m o r p h . Bei Erhitzung erfolgt nach C . F R O N D E L (1) noch vor einer Rekristallisation eine Zersetzung, so daß keine Pulveraufnahmen erhalten werden k ö n n e n ; auf 1050 °C in Ν erhitzter Spencit wurde zu einer gelblich weißen, gesinterten Masse mit Glasglanz, die im Pulverdiagramm folgende kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) g a b : 2.801 (100), 2.760 (57), 1.829 (36), 2.708 (34), 3.07 (29), 2.96 (24); die Interferenzen konnten nicht identifiziert werden. Nach H . W . J A F F E et al. (2) bildet auf 800 °C erhitzter Spencit kleine, braungelbe Kügelchen in einer dichten Matrix, die im Pulverdiagramm schwache Interferenzen vom Apatit-Typus geben; nach mehrstündiger Erhitzung (in Intervallen von 2—24 h ) auf 1000 °C schmilzt Spencit zu einer bernsteinfarbigen, blasigen Masse von Kriställchen u n d Glas (Verh. 60:40), die Röntgen- u n d optische Daten nahe jenen von Tritomit-A vom Langesundsfjord u n d F-Apatit geben; die stärksten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) u n d hkl f ü r auf 1000°C/3 h /in L u f t erhitzten Spencit sind: 2.79 (100) 121; 4.03 (50) 200; 3.15 (50) 102; 1.106 (50) 154; 1.104 (50) 261; 3.83 (40) 111; 3.05 (40) 120; 276 (40) 112; 1.925 (40) 222; 1.825 (40) 123; diese Röntgeninterferenzen stehen in guter Übereinstimmung mit jenen von C . F R O N D E L ( 1 ) f ü r erhitzten Spencit ermittelten (s. oben). F ü r den erhitzten Spencit von New Jersey geben H . W. J A F F E et al. (2) bei hexagonaler Einheitszelle a = 9.32 u n d c = 6.84 Α (in Analogie zur Apatit-Struktur). Phys. Muscheliger Bruch. H . = (1), 6.5 (2). Spez. Gew. = 3.05 (1), nach 46stündiger Erhitzung in L u f t auf 325 °C = 3.20; 3.40 nach (2) bei 23.5 °C. Dunkel rötlichbraun bis braunschwarz (1), in dünnen Schnitten durchsichtig; schwarz (2). Pulver u n d Strich grünlichgrau. I m durchfallenden Licht blaßgrün. Harz- bis Glasglanz. 20 a ·

300

Spencit

Optik. Isotrop mit η zwischen 1.627 und 1.653, im allgemeinen nahe 1.630 (1) bzw. 1.670 ± 0.002 (2); in feinen Körnern zwischen 1.668—1.673. Im Dünnschliff blaßgrün (2), blaß olivbraun bis gelblichbraun (1). Nach 46stündiger Erhitzung in Luft auf 325 °C steigt η auf 1.640 (1). Chem. I Spencit von Ontario (1). Anal. C. 0 . INGAMELLS. I I Spencit von Cranberry Lake, New Jersey (Anal. V. J . M O L I N S K I ) . I I I Anal. I I nach Abzug von 1.91% CaO und Umrechnung auf 100.

I π III

I II in

I II III

Si0 2

P2O5

B2O3

BeO

Ti0 2

Zr0 2

A1 2 0 3

Fe 2 0 3

24.89 24.12 24.66

0.02 Fe-Glieder dieser hypothetischen Reihe als R e d o n d i t zu bezeichnen, weil auch die ehem. Analyse vom Originalredondit, die CH. U. S H E P A R D (1869) veröffentlichte, einen Überschuß von Al über Fe aufweist. Aus diesem Grunde erscheint die von D . M C K I E ( 1 ) für das reine AlEndglied vorgeschlagene Benennung „Tangait" als überflüssig; letzterer Name wäre daher zu streichen. Die für „Tangait" von D. M C K I E ( 1 ) gegebenen Daten: Struktur. Das Pulverdiagramm von Tangait unterscheidet sich von jenen der VariscitStreng it - Rei he, entspricht aber jenem vom Typus Redondit, aber mit zusätzlichen Linien von Türkis. Redondit, bisher als Fe-haltiger Variscit angesprochen, wäre kein Glied der Variscit- Strengit-Reihe. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.58, n v = 1.60. Doppelbrechung 0.015. 2 V mäßig. Chem. Eine ehem. Anal, von H . BASSETT (3) ergab: P 2 0 5 4 2 . 5 0 , A1 2 0 3 2 9 . 2 5 , Fe 2 O S + 3 . 5 4 , Cr 2 0 3 1.11, CuO 0 . 9 3 , H 2 0" 1 9 . 5 2 , H 2 0 3 . 1 8 , Summe 1 0 0 . 0 3 % ; resultierende Formel oben. Name von D . MCKIE (1) nach dem Fundort Tanga. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1960) ist zunächst der Beweis für ein neues Mineral nicht überzeugend, und es hätte kein neuer Mineralname vorgeschlagen werden sollen. Vorkommen in einem Gneis von Gerevi Hills, Tanga-Diatrikt, Tanganjika, Afrika.

Die Übereinstimmung zwischen Tangait und Redondit ergibt sich nach F . CECH et al. (2) vor allem durch die annähernd gleichen Pulverdiagramme (s. folgende Tab.). Redondit Redonda (sst) (mst) (ms.) (m) 1.757 (sss.)

4.31 3.93 3.48 3.07

Tangait

Poniklä b. Jil emnice (2) bläulich weiß

ListSnee b. Votice (2)

4 . 2 9 (10) 3 . 9 2 (5) 3 . 4 6 (5) 3 . 0 6 (6) 1 . 7 5 5 (1)

4.31 ( 1 0 + ) 3 . 9 3 (4) 3 . 4 7 (4) 3 . 0 6 (6) 1 . 7 5 9 (2)

4 . 2 8 (10) 3 . 9 1 (5) 3 . 4 6 (4) 3 . 0 5 (7) 1 . 7 5 6 (3)

Gerevi Hills (1) 4.31 3.94 3.49 3.07

(100) (30) (30) (40)

Lit.: 1. DUNCAN MCKIE, Records Geot. Surv. Tanganyika 1 9 5 5 (Publ. 1958), 5, 8 1 — 8 9 . 2. FRANTISEK CECH, PAVEL POVONDRA und E R W I N SLÄNSK^, Acta Univ. Carolinae, Geologica 1962. 1, 2 , 2 1 — 3 8 . 3. H . BASSETT, Records Geol. Surv. Tanganyika 1 9 5 3 (Publ. 1956), 3, 1 0 0 — 1 0 3 . — Ref.·. Amer. Miner. 1960, 45, 9 1 0 und 1 9 6 4 , 49, 4 4 5 . Bull. 1964, 87, 464. Min. Abstr. 15, 293. Miner. Mag. 1962, 32, 983. Sap. 1960, 89, 70.

Tantalaeschynit

317

Tantalaeschynit, eine tantalreiche Varietät von A e s c h y n i t (ds. Hdb. Ergbd., 1,2) mit Nb: Ta « 1:1. Prismatische Kristalle, tafelig nach 010 (Fig. 46) und subparallele sowie radialstrahlige Verwachsungen (Fig. 47). Beobachtete Flächen (010), (120), (130) und (160) (s. Fig.46), sowie zurücktretend (270), (590), (2.11.0) und (2.15.0) (s. folgende Winkeltabelle). Den beobachteten Flächen zukommende 99-Werte (ρ = 0°): hkl 2.15.0 160 2.11.0 270

Ψ

hkl

Ψ

15°22' 19 14 20 29 29 19

130 120 590

83° 18' 44 00 48 35

Fig.46. Tantalaeschynit-Kriatall (Zeichnung). Drehung 36°, Neigung 6° Fig. 47. Tantalaeschynit-Kristalle (Zeichnung) a = tafeliger Kristall mit „Kopfbild" b = Schnitt durch einen umgewandelten Kristall (weiß: oberflächliche Kruste) c = radialstrahlige Verwachsung

Struktur. Röntgenamorph. Nach Erhitzung auf 600 °C a =5.308, b = 10.983, c = 7.463 A. a : b : c =0.4833:1:0.6795. Auf 1100°C erhitzter Tantalaeschynit gibt ein Pulverdiagramm (34 Linien) mit folgenden intensivsten Röntgen-d-Werten (Ä) mit (I) und hkl: 2.93 (10) 112; 1.583 (7) 134-, 3.02 (6) 130·, 1.695 (5) 242\ 2.00 (4) 222\ 1.859 (4) 004. Phys. Nach Beobachtungen im Dünnschliff eine unvollkommene Spaltbarkeit nach (100). Halbmuscheliger Bruch. Spröde. Mikrohärte = 764 kg/mm 2 . Spez. Gew. = 5.87. Farbe dunkelbraun bis rotbraun (bei kleinen Kristallen). Strich hellgelb bis braun. Stark glasglänzend; verändert sich im Licht. Durchsichtig. Im durchfallenden Licht olivgrün.

318

Tantalaeschynit — Tantalbetafit

Optik. Im allgemeinen isotrop, in einigen Teilen aber schwach doppelbrechend, etwas pleochroitisch in rötlichen Farbtönen. Auslöschung gerade, η < 2 . 2 3 und 2.2. Im reflektierten Licht fast weiß. Chem. Eine ehem. Analyse von Μ. E. K A S A K O W A ergab in % : MgO Sp.,. FeO 0.77, MnO Sp., CaO 4.01, SrO 0.30. A1203 1.03, Fe 2 0 3 0.28, SE 2 0 3 22.66, Si0 2 0.25, Ti0 2 18.22, Zr0 2 0.00, T h 0 2 1.31, U 0 2 n. best., N b 2 0 5 17.87, Ta 2 0 5 32.13, H 2 0 + 1.05, H 2 0 - 0.09, Summe 99.97%. Nach spektrographischen Analysen auch Sc, Be, U und Spuren von Pb sowie Cu. Zusammensetzung der seit. Erden (SE) nach einer röntgenspektroskopischen Analyse (in % der oben angeführten Summe): La 3, Ce 21, Pr 6.9, Nd 21, Sm 12, Eu 0.7, Gd 9.8, Tb 1.3, Dy 4.6, Ho 0.5, Er 1.1, Tu 0.0, Yb 0.6, Lu 0.2, Y (als Differenz) 17.3, Summe 100.0. — Die Umrechnung aus der chem. Analyse führt zu folgenden 2 Formeln, die in Abhängigkeit von der Verrechnung der Kationen in den Gruppen Α oder Β der Formel AB 2 X 6 stehen: (®^0.537^a0.267^r0.011^0.019^e 0f 037)0.867(^0.857^0.549^^0.504^0.075^e otoi5)2 ' [Οβ ,63l(OH)o 439]e.070 ° d e r (^®0.537^a0.279®r0.0Xl^e0+055^0.019J^0.079)l(^0.897'^a0.575-^)0.52β)2 ' [O5.889(OH)0 .460-16.349' In der ersten Formel ergibt sich ein großes Defizit in der Gruppe A, das für metamikte Mineralien charakteristisch ist; in der zweiten Formel ist alles Fe 3 + in der Gruppe Α verrechnet. — Wird von HCl leicht gelöst. Eine DTA-Kurve entspricht jener von Aeschynit. Name „Tantal-Aeschynit", aber auch „tantalowyj Aeschynit" von W. A. K O R N E T O W A et al. unter Bezugnahme auf die chem. Zus. und die Aeschynit ähnlichen Eigenschaften. Vorkommen in sibirischen Granitpegmatiten vom Natrium-Lithium-Typus, zusammen mit Quarz, Beryll, Apatit, Albit u. a. Lit.:

W . A . KORNETOWA, W . B . ALEKSANDROW u n d Μ . E . KASAKOWA, Trudy

Miner.

Mus. Akad. Nauk SSSR 1963, 14, 108—121. — Ref.: Sap. 1964, 93, 449—450.

Tantalbetafit. Varietät von B e t a f i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 68) mit T a > Nb. Metamikt. Morphologie unbestimmt. Struktur, a = 10.36 Α. Eine Pulveraufnahme (31 Linien) gibt nach N. G. P I N E W I T S C H folgende intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 2.99 (10), 1.834 (10), 1.186 (8), 1.155 (8), 1.056 (6), 0.994 (6), 0.874 (6), 2.60 (5), 0.862 (5). Phys. Bruch uneben oder muschelig. Keine Spaltbarkeit. Farbe dunkelbraun mit einem grünliehen Stich. Optik. Isotrop (metamikt). Im Dünnschliff gelblich mit η Nb im Gegensatz zum normalen Betafit mit Nb^> Ta; s. auch Tantalobetafit (Pyrochlorgruppe, ds. Ergbd., S. 262). Vorkommen in kleinen Mengen in Granitpegmatiten der Ladoga-See-Region UdSSR, zusammen mit Biotit, Cyrtolith und Euxenit. Lit.·. A. P . KALITA und A. W. BYKOWA, Trudy Inst. Miner., Geochim., Kristallochim. ßedkich Elementow 1961, 7, 104—107. — Ref.: Min. Abstr. 16, 555. Miner. Mag. 1964, 33, 1152. Sap. 1963, 92, 199.

Tantalobetafit: s. P y r o c h l o r g r u p p e (ds. Ergbd., S. 262); s. auch Tantalb e t a f i t (ds. Ergbd., S. 318). Tantalo-Obrutschewit: s. P y r o c h l o r g r u p p e (ds. Ergbd., S. 262). Tantpolykras: vorgeschlagene Bezeichnung für T a n t a l o p o l y k r a s , YTi 2 Ta0 8 (ds. Hdb., Ergbd. II, 383). Nach Ε. M. BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., 1. c.) eine überflüssige Bezeichnung. Lit.: Autorenkollektiv IMGRE, „Geochimija, mineralogija i genetitscheskije tipy mestoroshdenij redkich elementow". Isd. ,,Nauka" 1964. 2, S. 470. — Ref.: Sap. 1965, 94, 682—683.

Tatarskit. Ca 3 Mg(S0 4 )(C0 3 )CJ 2 (0H) 2 · 3.5H 2 0. Wahrscheinlich orthorhombisch. Körnige kristalline Massen, ζ. T. pseudomorph nach einem unbekannten prismatischen Mineral. Struktur. Ein Pulverdiagramm (45 Linien, nicht indiziert) zeigt folgende intensivsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 2.967 (10), 2.625 (9), 5.34 (8), 2.004 (8), 2.917 (7), 1.585 (7), 2.522 (6), 2.310 (6). Phys. Zwei pinakoidale Spaltbarkeiten, d. h. eine gute senkrecht zur spitzen Bisektrix n a , eine unvollkommene senkrecht n^. H. = 2.5. Spez. Grew. = 2.341. Farblos bis blaßgelblich. Durchsichtig. Glasglanz, auf Spaltflächen Perlmutterglanz. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1 . 5 6 7 , ΤΐΒ = 1.654, n y = 1 . 7 2 2 mit jeweils ± 0 . 0 0 2 ; nach M . F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I . E . ) sind die Brechungsindizes unter Berücksichtigung des niedrigen spez. Gew. und der niedrigen Härte erstaunlich hoch. 2V = 8 3 ° (ber.). Gerade Auslöschung mit pos. Char, der Längserstreckung. Chem. Eine Voll-(I) und eine Teil-(II)Analyse von Κ . A. BAKLANOWA ergaben :

I II

CaO

MgO Na 2 0

KJO

36.32 36.3

6.78 6.78

0.78 0.55

A1203

Si0 2

I 0.25 0.23 II *) Im Original 102.96. —



1.22 0.96

P2O5 Sp.

S0 3

Cl2

15.45 14.84 15.34 14.85 Γ

co2

H2O+

H2O-

Ti0 2

9.60

16.35 17.2

0.35

Sp.

Σ

102.57*) 0.10 0.10 **) Im Original 99.61.

—0=C1 2

Summe

—3.35

99.22**)

320

Tatarskit — Thorbastnäsit

Aus den Analysen resultierende Formel: Ca 31 Mg 08 (K,Na) 01 CO 3 SO 4 Cl 2 (OH) 2 3.5H 2 O od. Ca 3 MgS0 4 C0 3 Ci 2 (0H) 2 3.5H 2 0. Tatarskit ist im kochenden H 2 0 sowie in verdünnter HCl löslich. Drei DTAKurven zeigen einen scharfen exothermen Effekt bei 492 ° (bzw. 496 und 518 °C), einen schwachen bei 561 °C; endotherme Effekte liegen bei 108 °C (schwach), 359°C (ausgeprägt) und 532 °C (mittelmäßig). Name von W. W. Leningrad.

LOBANOWA

zu Ehren von Prof. W. B.

TATARSKIJ,

Univ.

Vorkommen in sehr kleinen Mengen in einem Bohrkern aus 850—900 m Tiefe von der anhydritischen Lagerstätte komplexer K-Mg-Salze der Kaspischen Senke; in Paragenese sind Halit, Bischoffit, Magnesit, Hilgardit und Strontiohilgardit (ds. Hdb., Ergbd. II, 853). Tatarskit ist offenbar sekundärer Bildung und ζ. T. pseudomorph nach einem noch unbekannten prismatischen Mineral; bildet sich durch Reaktion von Halit, Anhydrit und Karbonaten mit hochkonzentrierten Mg-Cl-Lösungen. Auftreten von Tatarskit in körnigen Anhäufungen inZwischenräumen der Anhydritmasse (2—3 cm im Durchmesser). Lit.:

W . W . LOBANOWA, Sap.

TFSES. Miner.

Obschtsch.

1963, 92, 6 9 7 — 7 0 2 . —

Ref.·.

Amer. Miner. 1964, 49, 1151—1152. Bull. 1964, 87, 633—634. Min. Abstr. 16, 548. Miner. Mag. 1964, 33, 1152. Sap. 1965, 94, 193.

Thorbastnäsit, wahrscheinlich ThCe02Ca08(CO3)2 F 2 · 3H 2 0. Hexagonal (ditrigonal-bipyramidal). Unregelmäßig begrenzte Körner von mikroskopischer Kleinheit bis 2—3 cm im Durchmesßer; seltener —nur mikroskopisch —kleine Reihen quadratischer und rechteckiger Körner um Relikte von Mikroklin und Albit. Struktur. Nach röntgenographischen Untersuchungen von Κ . I . T O B E L K O Raumgruppe — P62c mit a = 6.99 ± 0.02, c = 9 . 7 1 ± 0,02 A. Pulverdiagramm (32 Linien) — sehr ähnlich jenem von Bastnäsit von Kolorado — zeigt als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 2.85 (10) 1122; 2.03 (10, b) 3030, 3031; 3.54 (8) 1120; 1.870 (7) 3032, 2133; 1,279 (6) 1432; 1.656 (5) 2242; 1.165 (5) 41ä4; 1.134 (5) 5053, 3362. Mit Bastnäsit (ds. Hdb., I, 3.1, 3411) isostrukturell; die kleineren Parameter von Thorbastnäsit sind durch den kleineren Radius von Th 4+ (1.02 Ä) gegenüber Ce6+ (1.07 A) bedingt. Phys. Spez. Gew. = 4 . 0 4 (gem.), 5.70 (ber.); diese große Differenz wird auf den hohen Molekulargehalt und auf das hygroskopische H a O im Thorbastnäsit zurückgeführt. Dunkelschwarzbraun. Optik. Nach konoskopischen Untersuchungen an subparallelen Mikroindividuen wahrscheinlich einachsig, η = 1.670—1.678. U. d. M. eine kryptokristalline Struktur und Aggregatpolarisation. Im Elektronenmikroskop Kügelchen von 0.2—0.5μ; selten dünne Täfelchen mit anscheinend hexagonalem Umriß. Das Infrarotspektrum von Thorbastnäsit ist überaus ähnlich jenem von Parisit und besonders von Bastnäsit, aber unterschieden durch Bande bei 3000—3600, die charakteristisch für Molekularwasser sind. Chem. Zwei ehem. Anal, von L. P. ORLOWA, wobei die unter II angeführte einem verunreinigten Thorbastnäsit entspricht.

321

Thorbastnäsit

I II

ThO,

SE2O3*)

La 2 0 3

Ce 2 0 3

Pr 2 0 3

Nd 2 0 3

SM203

Gd 2 0 3

46.79 42.09

7.46 7.37

1.59

1.28

0.34

1.22

0.25

0,25











r»y 2 o 3

HO 2 0 3

Er 2 0 3

Yb203

Y203

CaO

u3og

0.32

0,12

0.21

0.15

1.73

7.97 5.88

0.11

I II



Ti02 I

0.05 0,96

II

I II





Zr0 2 —





Si02

A1 2 0 3

Fe 2 0 3

2.01 4,59

1.76 2,76

3.62 11,51

H2O+

H2O-

V

9.04 4.98

2.14 3.63

102.93 102.72

-PbO 0.33 0,56



2.89 2.29

0.43

0.14 P2Oä

—O=F

(Nb, Ta) 2 0 5

2

co 2

F

14.78 12,38

6.87 5.44

Summe 100.04 100.43

*) Summe der seit. Erden.

Nach der Berechnungsweise von I. D. B O R X E M A X - S T A R Y X K E W I T S C H wurde der Überschuß von A1203 in den Bestand des Minerals aufgenommen; es resultieren dann die Formeln 24 Pb 0 01A10 02 ) 2 (Th0.98Ca0.65SE0.28Pb0.02A10.02) ' (C1.74A10.26)2°6[F1.77(OH)O.18 ' ^Ο.ΟοΙϊ ' n H 2 0 bzw. ThCe0 2Ca0 8 (C0 3 ) 2 F 2 · 3 H 2 0 (Anal. I) und ThCe0.3Ca0 7 (C0 3 ) 2 F 2 · 2 H 2 0 (Anal. II). Chemisch ist demnach Thorbastnäsit ein Fluorkarbonat von Thorium. Die DTA-Kurve — im Vergleich mit jenen von Bastnäsit, sekundärem Fluorkarbonat, Parisit u.a. gesetzt —zeigt einen schwachen endothermen Effekt im Intervall bis 350 °C (H20-Abgabe) und einen scharfen endothermen Effekt bei 410 °C (Dissoziation). Name. Einen thoriumhaltigen, hypergenen Bastnäsit (Th0 2 = 2.8%) haben bereits Ε . I . S E M E N O W et al. ( 2 ) aus der Verwitterungsrinde eines Alkalimassivs (keine nähere Fundortangabe) beschrieben. Vorkommen in exokontakten, alkalimetasomatischen Gesteinen „eines nephelinsyenitischen Intrusionsmassivs in Ost-Sibirien'', und zwar als akzessorischer Gemengteil eisenhaltiger, zuckerkörniger Albitite in Salbändern von Äderchen und Quarz-Muskovit-Gängen. Das Alter von Thorbastnäsit errechnet sich nach Pb207 Pb 206 Pb207 Pb 208 pjj206 U 238 U235 Th232 zu Lit.:

Sap.

385

680

600

175 Millionen Jahren.

1. A . S . PAWLENKO, L . P . ORLOWA, M . W . ACHMANOWA u n d Κ . I . TOBELKO,

Wses. Miner. Obscht-sch. 1965, 9 4 , 1 0 5 — 1 1 3 . 2. Ε . I. SEMENOW, Α . P . CHOMJAKOW u n d

A. W. BVKOWA, Trudy Miner. Musea Akad. Nauk SSSR Amer. Miner. 1965, 50, 1505. Min. Abstr. 17, 398.

22 Η i η t ζ e . Mineralogie, Ergänzungsbali B 2 0 3 . 2 7 C e > Σ Υ , T h 0 2 > 1 0 % , A1203 < 5 % . Vgl. auch Alumobritholith (ds. Ergbd., S. 1 1 — 1 2 ) und Yttrobritholith (ds. Ergbd., S. 3 8 1 ) . Nach Ε . Μ . B O N S C H T E D T - K U P L E T S KAJA und Τ . A. J A K O W L E W S K A J A (Ref. Sap., 1. c.) ist der neue Name überflüssig. Lit.: 1 . 1 . KUPRIJANOWA und G. A . SIDORENKO, Dokl. Akad. Nauk SSSR 1 9 6 3 , 1 4 8 , 912—915; engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1963, 148, 109—111. — Ref.: Miner. Abstr. 1964, 33, 1152. Sap. 1964, 93, 456.

Thoromelanocerit. Name von 1 . 1 . K U P R I J A N O W A et al. als Synonym für K a r y o c e r i t (ds. Hdb., II, 440), einen thoriumhaltigen Melanocerit (ds. Hdb., II, 438). In Analogie zu B r i t h o l i t h (ds. Hdb., Ergbd. I, 91) sollten nämlich auch bei Melanocerit folgende Untergruppen unterschieden werden: Thoromelanocerit, Alumomelanocerit (ds. Ergbd., S. 1—13) und Yttromelanocerit (ds. Ergbd., S. 3 8 1 ) . Nach Ε . M . B O N S C H T E D T - K U P L E T S K A J A und Τ . A. J A K O W L E W S K A J A (Ref. Sap., 1. c.) ist die Bezeichnung „Thoromelanocerit" überflüssig. Lit.: 1 . 1 . KUPRIJANOWA und G. A . SIDORENKO, Dokl. Akad. Nauk SSSR 1 9 6 3 , 1 4 8 , 912—915; engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1963, 148, 109—111. — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1152. Sap. 1964, 93, 456.

Thorophosphuranylit. Name bei L. V A N W A M B E K E (I. c., S. 389) ohne nähere Erklärung, aber anscheinend für einen thoriumhaltigen Phosphuranylit (ds. Hdb., I, 4.2, 972, 1013). Lit.: L. VAN WAMBEKE, Bull. Soc. BelgeGeol.

1958, 67, 383—403. — Ref.: Bull. 1959,

82, 394, unter „Kivuite".

Thororenardit. Name bei L. V A N W A M B E K E (1. c., S. 389) ohne nähere Erklärung, aber anscheinend für einen thoriumhaltigen Renardit (ds. Hdb., I, 4.2, 1090). Lit.: L. VAN WAMBEKE, Bull. Soc. Beige Geol. 1958, 67, 383—403. — Ref.: Bull. 1959, 82, 394, unter „Kivuite".

Thorosteenstrupin. CaThMn[Si(0,0H) 3 ] 4 F · 5 H 2 0 bzw. CaThMnSi 4 O u (OH) F · 5 1 / 3 H 2 0 (vereinfachte Formel). Amorph (metamikt). Kleine, dünntafelige Kristalle mit unregelmäßiger Begrenzung (gewöhnlich 2—3 mm, gelegentlich bis 1 cm lang) und rauhen Flächen. Struktur. Nach 30' langer Erhitzung auf 900 °C gibt Thorosteenstrupin nach 1 . 1 . K U P R I J A N O W A ein Pulverdiagramm (57 Linien) mit folgenden intensivsten Röntgen-d-Werten (Ä) mit (I): 4.08 (10), 3.25 (10), 2.61 (10), 3.06 (9), 2.84 (8), 1 . 7 9 0 (8), 1 . 9 4 0 (7), 1 . 9 0 5 (7), 1 . 8 6 1 (7), 3 . 3 1 (6), 2 . 7 3 (6), 2 . 1 3 (6), 1 . 6 1 8 (6),

1.165 (6) und 1.065 (6). (Das Pulverdiagramm ist mit jenen von Steenstrupin, Thorit und Huttonit in Vergleich gesetzt.) Phys. Spröde. Bruch muschelig. H. etwa 4. Spez. Gew. = 3.02 ± 0.02. Farbe dunkelbraun bis schwarz, in dünnen Splittern und randlich rötlichbraun durchscheinend. Fett- bis Glasglanz. Schwach magnetisch. Optik. Isotrop, η = 1.63—1.66. Im durchfallenden Licht bräunlich. Das Infrarotspektrum (ähnlich jenem von Steenstrupin) zeigt nach Bestimmungen

323

Thorosteenstrupin — Tiehonenkowit

von M . W . ACHMANOW ein kleines Minimum bei etwa 1 6 2 0 und ein ausgeprägt großes bei 1000 πιμ. Chem. Eine mikrochem. Analyse von Τ. I. STOLJAROWA an 50 g ergab: Si0 2 31.87, Ti0 2 0.00, A1 2 0 3 0.31, T h 0 2 35.70, S E 2 0 3 1.12, F e 2 0 3 0.65, CaO 8.38, MgO 0.00, MnO 7.75, P 2 0 5 0.00, H 2 0 + 13.77, F 2.43, Σ 101.98, — 0 = F 2 1.02, Summe 100.96%, entsprechend der Formel (Caj η ΤΗ χ

01 Mn 0 g l S E 0 06 Fe

3

+ 06 ) 3 05 [(Si 3 96A10 0 4 ) 4 (O n • 5.32 H 2 0

21 OH 0 76 ) 12 ]

· F0

95

oder vereinfacht :CaThMn[Si(0,0H) 3 ] 4 F -5 H 2 0 . Ca: Th:Mn = 1.11:1.01:0.81. Die seit. Erden (SE) + Y stehen (in Gew.-%) im Verhältnis La 23, Ce 33, Pr 4, Nd 19, Sm 1, Y 19. Zum Vergleich der chem. Zus. sind Analysen von Thorit, Calciothorit, Yttrialith und Steenstrupin gegeben. — Eine DTA-Kurve (ähnlich jener von Steenstrupin) zeigt einen diffusen endothermen Effekt bei 200 °C (Abgabe des Absorptions-H 2 0) und einen scharfen exothermen bei 9C0 °C. Name von 1.1. K U P R I J A N O W A et al. in Analogie zu den Eigenschaften von Steenstrupin (ds. Hdb., II, 439) und nach dem Th-Gehalt. Vorkommen in metasomatischen, seit. Erden führenden Adern in OstSibirien (keine nähere Fundortangabe), vergesellschaftet mit Mikroklin, Albit, Aegirinaugit, Quarz, Flußspat und seit. Erden führenden Miserit. Lit.·. 1 . 1 . KUPRIJANOWA, Τ . I. STOLJAROWA u n d G. A . SIDORENKO, Sap.

Wses.

Miner.

Obschtsch. 1962, 91, 325—330. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 4 3 3 — i 3 4 . Bull. 1963, 86, 307—308. Min. Abstr. 16, 66—67, Miner. Mag. 1964, 33, 1152. Sap. 1963, 92, 213—214.

Thortschewkinit: Die thoriumhaltige Abart (Th0 2 = 20,91%) von T s c h e w k i n i t , (Ca,Fe) 2 (Di,Ce,La,Fe) 2 (Si,Ti) 5 0 15 (ds. Hdb., II, 1641—1642), entsprechend einer alten Analyse (1866) von R. H E R M A N N (1. c., S. 1642, Anal. I I ) . — Nach Ε . M . B O N S C H T E D T - K U P L E T S K A J A (Ref. Sap., 1. c.) eine überflüssige Bezeichnung. Lit.: Autorenkollektiv IMGRE, „Geochimija, mineralogija i genetitscheskije t i p y mestoroshdenij redkich elementow", Isd. „Nauka" 1964, 2, S. 305. — Ref.: Sap. 1965, 94, 682—683.

Tiehonenkowit. SrAlF 4 (OH) · H 2 0 . Monoklin (nach röntgenographischen Daten). Isometrische oder linsenförmige, nach 001 abgeplattete Kristalle hen (bis 5 mm im Durchmesser), wobei Kombinationen von mehreren Prismen mit (100) und (001) beobachtet wurden; goniometrische Daten sind einer späteren Veröffentlichung vorbehalten. Auch als Druseninkrustation und in Rosetten (bis 2 cm im Durchmesser), die eine treppenförmige Anordnung der Kriställchen haben. Struktur. Nach LAUE- und Drehkristallaufnahmen (von S. W . P U D O W K I N A ) monoklin. a = 8.73 ± 0.03, b = 10.62 ± 0.04, c = 5.02 ± 0.02 Α ; β = 102°43' ± 1 0 ' . a : b : c = 0.8220:1:0.4727. Das nicht indizierte Pulverdiagramm (56 Linien) zeigt als intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 4.89 (10), 3.64 (9), 3.27 (8), 2.095 (7), 2.299 (6), 4.44 (5), 3.33 (5), 3.14 (5), 2.831 (5), 2.379 (5), 2.162 (5). Die Interferenzen sind deutlich von jenen von Gearksutit — dem Ca-Analogon von Tiehonenkowit — verschieden. 22·

Tichonenkowit — Tikhonenkovit

324

Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (001). Bruch muschelig bis uneben. H. = 3V2· Spez. Gew. (gem.) = 3.26 ± 0.01. Farblos bis schwach rosa. Durchsichtig. Glasglanz. Von Hydrohaematit und Limonit stark pigmentiert. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.452, nß = 1.456, n y = 1.458. 2V (Universaldrehtisch) = 70°. Im Dünnschliff farblos und durchsichtig. Chem. Eine ehem. Anal. ( I ) von W . A. M O L E W A (Alkalien von T S C H U K ) ; theor. Werte für SrAlF 4 (OH) · H 2 0 unter II. Sr

Ca

I

36.74

0.93

II

36.84

Κ

Na

Al

0.012 0.007 12.10

Fe 2 0 3 *) 0.52

11.96

I II

F 33.88 33.69

so3

P2O5

Summe

0.00

0.00

99.78% 100.00%

(OH)

G.

E.

KALEN-

H2O+ H 2 O-

[7.62] [7.97] 0.00 5.54

11.97

*) Als Goethit.

H a O und (OH) wurden aus dem mit 12% ermittelten H 2 0 + bestimmt. Resultierende Formel (Sr 0 ? 4 C a 0 „ ^ A l j „ ^ ( O H ^ 0 1 · H 2 O 0 9 9 bzw. (Sr,Ca)AJF 4 (OH) • H 2 0 . Chemisch ist Tichonenkowit das Sr-Analogon zu Gearksutit (ds. Hdb., I, 2, 2546). — Spektrographische Analysen erschlossen: La 0.01%, Mg und B a 0.0η%, Si 0.001%, Be, Ce, Y u n d Cu 0.0001 %. Eine DTA-Kurve zeigt einen breiten endothermen Doppeleffekt zwischen 320 und 500 °C mit je einem Maximum bei 380 und 486 °C sowie einen kleineren bei 940 °C. Name von Α . P . CHOMJAKOW et al. zu Ehren des russ. Mineralogen IGOR P E T R O W I T S C H T I C H O N E N K O W ( 1 9 2 7 — 1 9 6 1 ) , einem verdienten Erforscher von

Alkaligesteinen und Mineralien.

Vorkommen in der Oxidationszone der Siderit-reichen Erze von Karasug, im westlichen Teil der Tannu-Ola-Gebirgskette, Tuwa, U d S S R . Auftreten in Spalten oder in Drusen von Limonit-Hydrohaematit-Erzkörpern, vergesellschaftet u. a. mit Gearksutit, Fluorit, Coelestin, Strontianit und Baryt. Lit.·. A . P . CHOMJAKOW, W . I . STEPANOW, W . Α . MOLEWA u n d S . W . PUDOWKINA, Dokl. Akad. Nauk SSSR 1964, 156, 3 4 5 — 3 4 7 ; engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1964, 156, 1 0 4 — 1 0 6 . — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 1774—1775. Bull. 1965, 88,

363—364. Min. Abstr. 17, 75. Miner. Mag. 1964, 33, 1152. Sap. 1965, 94, 189—190.

Tiefcordierit. Name bei W. S C H R E Y E R et al. für die r h o m b i s c h e Modifikation von C o r d i e r i t (ds.Hdb.,II. 918); vgl. H o c h c o r d i e r i t (ds. Ergbd., S. 138). Die Beziehungen zwischen diesen beiden Modifikationen sind wichtig, wenn man Cordierit als geologisches Thermometer benutzen will. Lit.:

W . SCHREYER u n d J . F . SCHALLER, Ann.

Rep. Geophys.

Washington 1959—1960, 85—90. — Ref.: Zbl. II, 1961, 681—682.

Labor.

Carnegie

Inst.,

Tikhonenkovit (ζ. B. Miner. Mag. 1964, 33, 1152) = T i c h o n e n k o w i t (ds. Ergbd., S. 323).

Titano-Aeschynit — Titanomaghemit

325

Titano-Aeschynit, etwa La(Nb,Ti) 2 0 6 mit Nb/Ti < 0 . 5 . Name von A. G . S H A B I N et al. für A e s c h y n i t (ds. Hdb., Ergbd. I , 2 ) , in welchem das Verhältnis Nb:Ti < als 0.5 wäre; dieses Verhältnis wird als möglich angenommen, doch ist bisher kein Aeschynit dieser ehem. Zus. beobachtet worden (vgl. N i o b o - A e s c h y n i t , ds. Ergbd., S . 2 2 7 — 2 2 8 ) . Nachdem, wie M . FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ausführt, der „normale" Aeschynit Nb/Ti < als 1 hat. ist der neue Name Titano-Aeschynit" überflüssig. Lit.: A. G. SHABIN, G. N . MUCHITDINOW und Μ. E. KASAKOWA, Trudy Inst.

Miner.,

Geochim. i Kristallochim. Redkich Elementow 1960, 4, 51—73. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 417. Min. Abstr. 16, 556. Miner. Mag. 1964, 33, 1153. Sap. 1963, 92, 199.

Titanobetafit: s. P y r o c h l o r g r u p p e (ds. Ergbd., S. 262). Titanohaematit, γ-: s. Gamma- bzw. y-Titan oh ae mat it (ds. Ergbd., S. 114). Titanomaghemit, ein oxidierter T i t a n o m a g n e t i t (ds. Hdb., Ergbd. II, S. 868) nahe der ehem. Zus. TiFe0 3 —Fe 2 0 3 . Kubisch. Titanomaghemit verdrängt teilweise oder vollständig Titanomagnetit. Struktur. Spinellstruktur. Die Gitterparameter wechseln mit den Verhältnissen Fe/(Fe + Ti) und 32(Fe + Ti)/0 und bewegen sich zwischen 8.359 bis 8.419 A. Titanomaghemit besitzt in der Einheitszelle 2 oder 3 Leerstellen von Metall-Ionen. Optik. Im Dünnschliff opak, im Anschliff isotrop. Reflexionsvermögen zwischen jenem von Titanomagnetit und Haematit. Charakteristisch sind die bläulichgrauen Reflexionsfarben (für die extrem oxidierten Titanomaghemite) und zahlreiche Sprünge. Chem. Von T. K A T S U R A et al. (2) wird folgende ehem. Zus. gegeben: Titanomaghemit aus I Olivin-Analcim-Dolerit, Atumi, Yamagata-Präf.; IIa und IIb Olivin-Titanaugit-Dolerit, Kingosi in Sidara Basin, Aiti Präf.; III Olivin-Andesit. Orimoto-toge (Kern), l i l a und I l l b wie III. jedoch Randpartien. IV Dacit-Tuff, Kogasira, Kagosima-Präf.

I IIa IIb in III a Illb IV

FeO

MgO

MnO

CaO

Fe 2 0 3

A1203

v2o3

Ti0 2

Si0 2

11.89 20.25 19.89 15.98 32.32 45.02 14.84

0.45 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 0.35

2.29 0.99 n.b. n.b. 0.76 n.b. 0.81

1.58 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 0.05

56.53 45.94 42.76 41.91 35.02 29.60 66.97

1.94 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 1.53

0.73 0.53 0.41 0.17 0.15 0.12 0.38

22.63 26.92 20.95 25.45 20.82 18.63 13.83

2.01 0.78 7.30 n.b. 3.35 n.b. 0.87

I IIa IIb III III a Illb IV

P2O5

Summe

0.00 0.00 n.b. n.b. n.b. n.b. 0.01

100.05 95.41 91.31 83.51 93.42 93.37 99.64

FeO

Mol.%: Fe 2 0 3

TiO,

20.62 31.09 34.31 27.69

44.10 31.74 33.19 32.67

35.28 37.17 32.50 39.64

26.06

52.56

21.38

Das Analysenmaterial war im allgemeinen homogen, doch enthielt es gele-

Titanomaghemit

326

gentlich geringe Mengen von Titanomagnetit; die Proben von Atumi und Kingosi zeigten etwa 4 % Entmischungslam eilen von Ilmenit. Der Si0 2 -Gehalt ist auf Einschlüsse von Feldspat und Pyroxen zurückzuführen. Nach Darlegungen von T. KATSURA et al. (2) nimmt Titanomaghemit im System Ti0 2 —FeO— F e 2 0 3 bestimmte Lagen nahe oder gerade im TiFe 2 0 5 —TiFe0 3 —Fe 2 0 3 -Dreiecksfeld ein. Von Ε. Z. BASTA (3) werden folgende ehem. Zus. von Titanomaghemit aus S-Afrika mitgeteilt: I von Bon Accord, N-Pretoria, Transvaal (Anal. H . B . MILNER); I I wie I (Anal. M. C. HALLER); I I I vom Bushveld Complex (Anal. LIEBENBERG und HAUMANN in Lit. 4); IV von Onerstepoort, Bushveld Complex (Anal. H . G. WE ALL in Lit. 5):

I II III IV

FeO

MgO

MnO

CaO

Fe 2 0 3

AI2O3

V2O3

Cr 2 0 3

Ti0 2

7.87 16.43 2.59 5.00

1.05 1.12 0.78 Sp.

0.24 0.37 0.15 0.45

0.70 n.b. 0.39 0.40

64.92 63.76 73.78 73.75

K 2 )Mn|+0 7 · 1 . 7 H 2 0 oder (M 2 + )(M 4 +) 3 0 7 • 2—χ H 2 0 . Name ,,zinc-bearing todorokite" von L . T. L A R S O N nach der chem. Zusammensetzung . Vorkommen auf der True Fissure-Mine im östlichen Teil des PhilipsburgDistriktes. Montana, USA, und zwar im Gegensatz zu bisher bekanntenFundstellen von Todorokit s e k u n d ä r ; zinkführender Todorokit hat sich nach Verdrängung anderer Manganoxide gebildet. In Paragenese sind Rhodochrosit, Fluorit, Quarz, Montmorillonit-Illit, Goethit und Calcit. Lit.: LAWRENCE T . LARSON, Amer. Miner. 1962, 47, 5 9 — 6 6 . — Ref.: Min. Abstr. 1 6 ,

172.

Tosudit — Traskit

329

Tosudit. Annähernde Formel: K

0.07Ca0.23Na0.25(A15.0Mgl.0)(Si7.0A]1.0)O18.2(OH)n 8

· 5H20.

Struktur. Regelmäßige Wechsellagerungsstruktur zwischen dioktaedrischem Chlorit und M o n t m o r i l l o n i t . Die „ordered mixed layer phase" zeigt Basalreflexionen 00 Ζ von d 0 0 1 = 28.5 A bis d 0 0 6 = 1.497 A. Die Basisinterferenzen erweitern sich nach Absättigung mit Glycerol auf 32 A, nach Erhitzung reduzieren sie sich auf 23.6 A. Phys. Farbe dunkelblau bis azurblau. Optik. Zweiachsig. n„ = 1.542—1.547, nv = 1.554—1.562. n y —n a = 0 . 0 1 2 bis 0.015. Längserstreckung pos. n a = senkrecht zu (001), n y /c = 3—5°. Chem. Eine ehem. Anal, (nicht gegeben) erschloß nach Abzug von Dickit (40%), Quarz (4%) und Haematit (3%) die obige Formel. Die DTA-Kurve zeigt charakteristische Effekte, die Chlorit und Montmorillonit zugeordnet werden können; die endothermen Effekte liegen bei Temp, von 110—180, 240, 550, 710, 820—880 °C, ein exothermer zwischen 900—910 °C. Name. Zunächst wurde A l u s c h i t vonL. W. L O G W I N E N K O und W. A . F R A N K K A M E N E Z K I J (S. ds. Hdb., Ergbd. II, 6 5 7 ) als ein Gemenge von Dickit und Hydroglimmer angesprochen, später von den gleichen Autoren (1) als eine Wechsellagerungsstruktur von Dickit und Montmorillonit erkannt. Durch eingehende Untersuchungen (2) ergab sich aber eine Wechsellagerungsstruktur zwischen dioktaedrischen Chlorit- und Montmorillonit-Schichten; für dieses Mineral wurde von W. A. F R A N K - K A M E N E Z K I J et al. ( 2 ) zu Ehren von Toshio Sudo, Univ. Tokyo, der Name T o s u d i t vorgeschlagen, weil T. S U D O ( 3 ) ähnliche Verbindungen charakterisiert hatte. Vorkommen in der Umgebung von Priwetny, Halbinsel Krim, UdSSR, in Paragenese mit Dickit; Auftreten in hydrothermalen Gängen, die mit kleinen sauren, hypabyssischen Intrusionen vergesellschaftet sind. Todusit bildet sich vielleicht durch Verwitterung von hydrothermalen Mineralien. Lit.: 1. L . W . LOGWINENKO und W . A . FRANK-KAMENEZKIJ, Dokl. Akad. Nauk SSSR, 1961, 137, 1 4 4 1 — 1 4 4 4 ; engl, in Dokl. Acad. Sei., USSR, Earth Sei. Sect. 1 9 6 2 , 137, 4 3 5 bis 4 3 7 . 2 . W . A . FRANK-KAMENEZKIJ, N . W . LOGWINENKO u n d W . A . DRIZ, Sap.Wses. Miner. Obschtsch. 1963, 92, 5 6 0 — 5 6 5 . 3. T . SUDO. Clay Iiiner. Bull. 1954, 2, 1 9 3 — 2 0 3 .

— Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 816. Bull. 1965, 88, 364 und 367. Min. Abstr. 14, 96 und 16, 2 7 9 sowie 5 4 9 . Sap.

1964, 93, 4 5 6 — 4 5 7 .

Traskit. Ba 5 FeTiSi 6 0 1 8 (0H) 4 . Hexagonal. Im allgemeinen in equidimensionalen xenomorphen Körnern von 0.1 bis 3 mm Größe (im Mittel 0.5 mm), doch auch in idiomorphen Kristallen beobachtet; die Formen (0001) und (1010) sind dominant, hierzu treten zahlreiche kleine Pyramidenflächen, unter ihnen (1122), (4152) und (6171) (zunächst annähernd bestimmt!). Struktur. Raumgruppe D| h —P6/mmm, C* v —P6mm, DJ—P622, D ^ — P62m oder D| h —P6m2. a - 17.88, c = 12.30 mit jeweils ± 0.02 A; c/a = 0.688. Ζ = 6. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkll: 2.96 (100) 3360, 3143, 4152; 15.4 (50) 1010; 3.51 (40) 3142; 3.08 (35) 3252.

Phys. Eine Spaltbarkeit wurde nicht beobachtet. Bruch muschelig. H. = etwa 5. Spez. Gew. = 3.71 ± 0.02 (gem.), 3.76 (ber.). Farbe bräunlichrot mit blaß rötlichbraunem Strich. Glasglanz.

330

Traskit — Trüstedtit

Optik. Einachsig, neg. η ω (bräunlichrot) = 1.714, n e (farblos oder strohgelb) = 1.702 mit jeweils ± 0.003. Pleochroismus deutlich. Im UV-Licht keine Fluoreszenz. Chem. Eine Spektralanalyse ergab zunächst nach G. W . P U T M A N , nach Umrechnung auf 100, folgende Werte: Si0 2 28.2, A1203 0.47, Ti0 2 5.9, FeO (als Fe bestimmt und als FeO verrechnet) 4.6, MnO 1.4, MgO 0.33, CaO 0.92, K 2 0 < 0 . 0 5 , BaO 55.2, SrO 0.36, H 2 0 2.6, Summe 100.0; während der Drucklegung wurde für Traskit ein Gehalt von 3 1 / 2 % C1 und von mehreren Zehntel % F gefunden (1. c., S. 340); die notwendige Revision ist in einer weiteren Arbeit in Aussicht gestellt. Aus der ζ. Z. vorliegenden Analyse resultiert die Formel: (Si5.95Alo.o5)6.ooOi8.ii(°H)3.66

oder Ba 5 FeTiSi 6 0 18 (0H) 4 . In verdünnten Säuren und Basen ist Traskit unlöslich; durch längere Einwirkung von verd. HCl wird er opakbraun und verliert seinen Glasglanz. Gibt im geschlossenen Röhrchen H a O ab. Schmelzgrad S 1 ^. Bei raschem Erhitzen auf 900°C hellbraun; bei 1200°C schmilzt Traskit vollständig zu einem strohgelben Glas. Name von J . T . A L F O R S et al. zu Ehren von J O H N B . T R A S K , dem ersten Staatsgeologen (1850—1856) von Kalifornien. Vorkommen. Traskit und sechs weitere neue Barium-Silikate (s. ds. Ergbd.: Fresnoit, Krauskopfit, Macdonaldit, Muirit, Verplanckit und Walstromit) kommen in tafelförmigen Sanbornit-Quarz-Körpern (bis 40 Fuß dick) in gefalteten Quarziten einer Migmatit-Zone oder innerhalb einer mehrere Hundert Fuß breiten Kontaktzone eines großen Granodioritplutons im östlichen Teil von Fresno County, Kalifornien, USA, vor. Die Lagerstätte enthält wechselnde Mengen von Sanbornit und Quarz, zurücktretend Pyrrhotin und Diopsid. In Paragenese sind Gillespit, Taramellit, Celsian, Witherit, Baryt und Benitoit. Das Auftreten von Traskit, unter den neuen Barium-Silikaten das seltenste Mineral, erfolgt in sporadischer Verteilung in den gleichen Proben wie Verplanckit (ds. Ergbd., S. 348) und Muirit, aber auch in den Quarz-Sanbornit Gesteinen, in denen jedoch Verplanckit und Muirit fehlen. Lit. ·. J O H N T . ALFORS, MELVINT C . S T I N S O X , R O B E R T A . M A T T H E W S u n d A D O L F P A B S T , Amer. Miner. 1 9 6 5 , 5 0 , 3 1 4 — 3 4 0 und J O H N T . A L F O R S und G E O R G E W . P U T M A N ,

ibid. 1500—1503. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 5», 279. Bull. 1965, 88, 703. Min.

Abstr.

17, 4 0 0 .

Trilithionit. K 2 Li 3 Al 5 Si 6 O 2 0 (F,OH) 4 . Name von M. D. F O S T E R vorgeschlagen, weil er geeigneter für das Glimmerendglied obiger chem. Zus. ist als der bisherige L i t h i u m m u s k o v i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 222). Lit.·. M.D.FOSTER, U.S. Geol. Surv. Prof. Paper 1960, 354-E, 115. — Ref.: Mag. 1 9 6 4 , 3 3 , 1 1 5 3 .

Miner.

Trüstedtit. Ni3Se4. Kubisch (mit monoklinem Ni3Se4 = W i l k m a n i t —ds. Ergbd., S. 363 — dimorph). Idiomorphe Kriställchen (in Clausthalit) und Aggregate. Struktur vom Spinelltypus. Raumgruppe Oh—Fd3m. a = 9.94 Α. Ζ = 8. Intensivste Röntgen-d-Werte (Α) mit (I) und hkl: 2.48 (sst) 400, 1.755 (sst) 440\ 3.00 (mst) 311·, 2.87 (mst) 222; 1.905 (m) 511, 333. Ein „selenian poly-

Trüstedtit — Tschasowit

331

dymite" Ni 3 (Se,S) 4 — mit 37Mol.-% Ni 3 Se 4 — hat a = 9 . 6 5 A; 2.90 (sst) 311·, 2.41 (sst) 400·, 1.706 (sst) 440; 1.86 (st) 511, 333. — Die Pulverdiagramme von Trüstedtit sind jenen von Tyrrellit (ds. Ergbd., S. 338) und Polydymit (ds. Hdb., I, 1, 964) sehr ähnlich; Trüstedtit ist isostrukturell mit Tyrrellit (Cu,Co,Ni)3Se4, Bornhardtit (Co3Se4) und mit den Sulfiden der Linneit-Reihe. Phys. Etwas weicher als Blockit. Spez. Gew. (ber.) = 6.62. Farbe gelb, während Ni 3 (Se,S) 4 — s. unter Chem. — olivgrün ist. Optik. Isotrop. Reflexions vermögen größer als jenes von Sederholmit (ßNiSe) und Blockit. Ni 3 (Se,S) 4 hat ein etwas schwächeres Reflexionsvermögen als Trüstedtit. Chem. Eine chem. Analyse ergab: Ni 29.5, Co 6.4, Cu Sp., Se 64.1 %, S sehr wenig oder ganz fehlend. Die Analyse entspricht der Formel (Ni,Co)3Se4. Chemisch ist Trüstedtit das Ni-Analogon zu Bornhardtit (ds. Hdb., Ergbd. II, 672). Trüstedtit bildet feste Lösungen mit Polydymit. Mischungsglieder dieser Serie — Ni 3 (Se,S) 4 — mit 4 0 — 7 0 Mol.-% Polydymit wurden nach Y . VUORELAINEN et al. auf der Lagerstätte Kuusamo, NE-Finnland, beobachtet. Name von Y . VUORELAINEN ZU Ehren des verstorbenen Dr. 0 . TRÜSTEDT, in Würdigung seiner Pionierarbeit in der Entwicklung von Prospektionsmethoden, die zur Entdeckung der Outokumpu-Lagerstätten führten. Vorkommen in albitisierten Diabasen bei Kuusamo, NE-Finnland, die Lager in einer Schieferformation (bestehend aus Quarziten, Dolomiten, Mergeln, Glimmerschiefern, schwarzen und grünen Schiefern) bilden und eine Uranmineralisation zeigen; Auftreten von Trüstedtit in Calcit- und Uran-führenden Äderchen sowie in idiomorphen Kristallen in Clausthalit, wobei in Paragenese Penroseit (Blockit) und Sederholmit (ds. Ergbd., S. 285) vorliegen. Das dargelegte Vorkommen erschloß gleichzeitig die neuen Mineralien Kullerudit (ds. Ergbd., S. 179), Mäkinenit (ds. Ergbd., S. 190), Sederholmit (1. c.) und Wilkmanit (ds. Ergbd., S. 363). —Mineralien der festen Lösung mit Polydymit (s. Chem.) bilden, zusammen mit Clausthalit, die wirklichen Beendigungen der mit Carbonaten, NiTeSe, Haematit und Ni-, Co- und Se-führendem Pyrit ausgefüllten dünnen Schichten; sie wurden auch in NiTeSe gefunden, wo sie gewöhnlich von Apatitkristallen eingehüllt sind. Lit.: Y. VuORELAINEX, A. HUHMA und A. HÄKLI, Compt. Rend. Soc. geol. Finlande 1964, 36, 113—125 (Bull. Comm. geol. Finlande No. 215). — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 520. Min. Abstr. 17, 303. Sap. 1965, 94, 669.

Tschasowit (auch Chasovit, s. ds. Ergbd., S. 67). Name von J U . A . RUSKO nach dem Vorkommen in den Tschasower- (auch Chasover-) Tonen, Donezgebiet, Ukr. SSR, die als Hauptkomponenten Hydroglimmer vom Illittypus und Kaolinit enthalten; diese Tatsache erklärt die Eigenheiten dieser T o n e , die einige Autoren aber dazu verleiten, ein neues Mineral „Monothermit" (ds. Hdb., Ergbd. II, 591 und 270—271) zu unterscheiden und zugleich „Tschasowit" zu bezeichnen. Die Untersuchungen von J u . A. RUSKO konnten die Selbständigkeit eines solchen Minerals nicht bestätigen. Lit.: J u . A. RUSKO, Miner. Sbornik Lwow. Geol. Obschtsch. 1961, IS, 239—254. — Ref.-.Zbl. II, 1963, 544—545 (Ref. Nr. 2311).

332

Tschasowrit — Tschuchrowit

Tschasowrit = „ c h a s o v r i t e " (Miner. Sbornik. Lwow. Geol. Obschtsch. 1961, 15, 253); wohl irrtümliche Bezeichnung für T s c h a s o w i t (ds. Ergbd., S. 331) bzw. C h a s o v i t (ds. Ergbd., S. 67). Tschuchrowit. Ca 3 Al 2 SE(S0 4 )F 1 3 · 10H 2 O. Kubisch. Würfel und kubooktaedrische Kristalle (von kleiner als 0.5 mm bis 2 mm, selten bis 1 cm) mit a (100) und ο (111) (s. Fig.48). Flächen oft gekrümmt. Seltener auch Aggregate isometrischer Körner. Struktur, a = 16.80 ± 0.005 Α. Ζ = 8. Nach röntgenographischen Untersuchungen von R. F. KLEWZOWA gibt Tschuchrowit ein Pulverdiagramm (37 Linien) mit folgenden intensivsten Röntgen-d- Werten (Ä) mit (I) und hkl: 2.193 (10) 731, 551; 1.834 (10) 842; 3.261 (9) 333, 511; 2.572 (9) 533; 2.249 (9) 642; 2.843 (8) 531; 1.684 (8) 10.0.0, 860; 1.512 (8) 11.1.1, 775·, 1.460 (8) 10.4.4, 882; 1.417 (8) 10.6.2; 1.279 (8) 10.6.6; 4.256 (7) 400; 2.664 (7) 620; 1.616 (7)

Fig.48. Typische Tschuchrowitkristalle in idealer Ausbildung

10.2.2, 666; 1.248 (6) 12.6.0, 10.8.4; 1.181 (6) 13.5.3, 11.9.1; 1.171 (6) 10.2.10, 14.2.2; 1.137 (6) 13.5.5, 13.7.1,11.7.7; 1.129 (6) 12.8.4. Der auf 550°C erhitzte

Tschuchrowit gibt Röntgeninterferenzen, die mit keinem bisher bekannten Mineral übereinstimmen: 1.964 (10), 1.675 (9), 3.20 (8), 1.132 (8), 1.069 (8), 3.57 (7), 1.274 (7); die intensivsten Röntgen-d-Werte eines auf 800°C erhitzten Tschuchrowits sind: 1.970 (10), 1.509 (9), 1.114 (8), 2.61 (7), 1.859 (7), 3.14 (6), 2.83 (6), 1.315 (6), 3.50 (5), 2.13 (5), 1.757 (5), 1.051 (5), 1.042 (5). Phys. Unvollkommene Spaltbarkeit nach (111). Bruch uneben. Spröde. H. = 3. Spez. Gew. = 2.274—2.398; im Mittel (7 Bestimmungen) 2.353; ber. = 2.34. Farblos, durchsichtig oder weiß, porzellanähnlich, gelegentlich mit einem Stich in einen lila Farbton. Wenn durchsichtig, Glasglanz, wenn weiß, schwacher Perlmutterglanz; auf Bruchflächen Fettglanz. Optik, η (Na) = 1.440—1.42. Anomale Doppelbrechung. Auf 550 °C erhitzter Tschuchrowit ist isotrop mit η = 1.540. Ein zonarer Aufbau wird beim weißen Material durch zahlreiche Flüssigkeitseinschlüsse verursacht. I m UVLicht schwache Lumineszenz in blaßblauen Farben. Chem. Zwei ehem. Anal, von W. A. MOLEWA ergaben die Werte unter I und I I ; der theoretischen Zusammensetzung für Ca 3 Al 2 SE(S0 4 )F 1 3 · 1 0 H 2 0 entsprechen die Werte unter I I I .

Tschuchrowit

I II III

I II III

333

(Na,K) 2 0

CaO

MgO

A1203

SE2O3

Th0 2

S0 3

F

Sp.

21.52 21.00 20.16

0.40 0.44

10.56 10.70 12.01

18.00 18.12 19.62

Sp.

10.38 10.30 9.57

28.32 27.88 29.55

H 2 O-

H 2 0*

Uni.

Σ

—0=F2

Summe

Spez. Gew.

12.00 12.20

10.80 11.00

Sp. Sp.

111.98 111.64

11.89 11.71

100.09 99.93

2.353 2.40

1.440 1.442

112.44

12.44

100.00

2.34

1.43

21.53



η

Resultierende Formeln: I Ca3 „gAlj 6 2 SE 0 98 (S0 4 ) 1 0 0 (F U 46 OH 0 30 ) · 9.60 H 2 0 II Ca^-Al,. 6 4 SE 1 . 0 2 (SO 4 ) 1 0 0 (F 1 1 37 OH 0 55 ) · 9.72H 2 0 Die Formeln I und II können Ca 6 Al 3 SE 2 (S0 4 ) 2 F 23 · 2 0 H 2 0 entsprechen, aber wahrscheinlicher Ca 3 Al 2 SE(S0 4 )F 13 · 10H 2 0. Spektralanal. Untersuchungen erschlossen: Pb, Fe, Si (sehr schwache Linien), Mo, Mn, Cu, Ag, Ti, Sr (schwache Linien). Das Verhältnis der seltenen Erden (SE) — Total SE 2 0 3 = 18% — ist nach Bestimmungen von R. L. BARINSKI (in Klammern % SE 2 0 3 ) folgendes: La 2 0 3 5 (0.90), Ce 2 0 3 15 (2.70), Pr 2 0 3 4 (0.72), Nd 2 0 3 12 (2.16), Sm 2 0 3 7.2 (1.29), Eu 2 0 3 0.2 (0.03), Gc^Og 6.5 (1.17), Tb 2 0 3 0.9 (0.16), D y 2 0 3 4.1 (0.74), Ho 2 0 3 0.8 (0.14), Er 2 0 3 1.7 (0.31), Tu 2 0 3 0.3 (0.05), l b 2 0 3 1.2 (0.22), Lu 2 0 3 0.2 (0.03), Y 2 0 3 nach Differenz [40.9] bzw. [7.38], Summe 100.0 (18.00). Die wichtigsten SE sind (Y,Ce). — Eine DTA-Kurve zeigt einen scharfen endothermen Effekt bei 280 °C (Verlust von Kristallwasser), einen kleinen bei 780°C; ein exothermer Effekt wurde bei 480°C beobachtet. Die Kurve des Gewichtsverlustes veranschaulicht eine Abgabe von 26.7% bei 280 °C (neben H 2 0- auch HF-Verlust); oberhalb 280 °C erfolgt ein kontinuierlicher Gewichtsverlust bis 1000 °C (39.0% bis 655 °C, 49.7% bis 830 °C, 55.6% bis 1000 °C). —Tschuchrowit bläht sich v. d. L. auf und schmilzt leicht zu einem kremweißen Email. Wird von Verdünner HCl und H 2 S 0 4 leicht gelöst. Name von L. P. ERMILOWA et al. (1) nach dem russischen Mineralogen F. CH. TSCHUCHROW, der zahlreiche Arbeiten über Mineralien der Oxidationszone veröffentlichte. Nach den Darlegungen der Autoren ist Tschuchrowit wahrscheinlich identisch mit dem von Ο. B . BÖGGILD (2) als. .zweitesreguläres Mineral'' gekennzeichneten Mineral der Kryolithgruppe, für das jedoch keine ehem. Analyse gegeben wurde [s. ds. Hdb., Ergbd. II, S. 900; nach M . H . H E Y (Chem. Index of Miner., 2. Aufl. 1955, 66) etwa Na 3 Mg 2 Al 7 (F,OH) 28 · 9 H 2 0 ] . Die von Ο. B . BÖGGILD (2) damals veröffentlichte Kennzeichnung: Würfeloktaeder, oft mit dem Würfel überwiegend. Größe von etwa 1 j 3 bis 2 mm. Flächen oft gekrümmt und matt. Keine deutliche Spaltbarkeit. Spez. Gew. = 2.377. Optisch anomal doppelbrechend; die größten Partien sind wohl einfach brechend, es findet sich jedoch stets eine Sektorenstruktur mit den Oktaederflächen als Grundflächen. Die Auslöschungsrichtungen bilden in Würfelschnitten stets einen Winkel von 45° mit den Kanten des Würfels, η (in Thoulet'scher Lösung bestimmt) im Durchschnitt 1.4420.

334

Tschuchrowit — Tugtupit

Frische Kristalle klar und farblos, die meisten aber mehr oder weniger undurchsichtig, porzellanartig, weiß, gelblich oder bräunlich. U. d. M. eine „ungeheuere Menge von außerordentlich kleinen und unförmlichen Fremdkörpern als Einschlüsse". V. d. L. ungewöhnlich leicht schmelzbar. Wasserdampf- und Flußsäure-Abgabe. Positive Reaktionen auf Al, Ca, Na. Auftreten in Hohlräumen eines feinkörnigen gelbgrünen Gesteins (wahrscheinlich Ivigtit) im äußeren Teil des Kryolithmassivs von Ivigtut, Grönland; in Paragenese Quarz, violetter Flußspat, dunkler Rryolith, Eisenspat, Pyrit, Zirkon und Glimmer. Die Zwischenräume zwischen den Kristallen des „zweiten regulären Minerals" sind oft mit Gearksutit ausgefüllt.

Vorkommen in der sekundären Oxidationszone von Molybdän-Wolfram-Erzgängen der Karaoba-Lagerstätte, Zentral-Kasachstan, in Paragenese mit Gearksutit, Beudantit, Creedit, Hailoy sit, supergenem Fluorit, Anglesit und mit H 2 0 haltigen Eisenoxiden. Bei der Oxidation der Sulfide, wie jener von Pyrit, dürfte zuerst Fluorit gelöst worden sein, der auf dieser Lagerstätte etwa 3% seltene Erden enthält. Lit.·. 1. L. P . ERMILOWA, W . A. MOLEWA und R . F . KLEWZOWA, Sap.

Wses.

Miner.

Obschtseh. 1960, 89, 15—25. 2. Ο. B. BÖGGILD, Z. Krist. 1913, 51, 608—609 und Μ edd. om Grönland 1953, 149 (3), 97. — Ref.·. Amer. Miner. 1960, 45, 1132—1133. Bull. 1961, 84, 206. Min. Abstr. 15, 292. Sap. 1961, 90, 93—94.

Tucanit. Al 2 (OH) 6 · 1H 2 0. Monoklin. Kreidig. Nach elektronenmikroskopischen Aufnahmen rhomboederähnliche Täfelchen. Struktur. Ein Pulverdiagramm gibt folgende intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 8.66 (sst) 100; 9.81 (st) 001; 4.33 (st) 200; 4.91 (mst) 002, 3.74 (mst) 030. Die monokline Einheitszelle hat a = 9.203, b = 11.225, c = 10.422 Ä, β = 70° 16'. Ζ = 8. Phys. Spez. Gew. (pyknometrisch) = 2.21, (ber.) = 2.14. Weiß, Optik. Keine optischen Daten angegeben. Chem. Eine Analyse ergab: A1203 52.94, H 2 0 46.30, Si0 2 0.46, Summe 99.70% entsprechend A1 2 0 5 · 4.95 H 2 0 . Eine Entwässerung führt unterhalb 150 °C zur Zusammensetzung A1203 · 3.5 H 2 0 , bei 150 °C zu A1203 · 3 H 2 0 mit Röntgeninterferenzen, die von jenen für Gibbsit verschieden sind. Eine thermogravimetrische Kurve ab 100 °C zeigt bis 400 °C einen kontinuierlichen Gewichtsverlust bis 30%. Die DTA-Kurve gibt einen breiten endothermen Effekt zwischen 80—350 °C mit einem Maximum bei 260 °C und kleineren Effekten bei 100 und 150 °C. Name von M . K A R S U L I N ZU Ehren des jugoslawischen Geologen F R A N T U C A N (1878—1954), dem Erforscher bauxitischer Lagerstätten. Obgleich die gegebenen Daten unvollständig sind, besteht nach M . F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., 1. c.) wenig Zweifel, daß „Tucanit" mit dem Mineral Scarbroit (s. Hydroscarbroit, ds. Ergbd., 150—151) identisch ist; Tucanit kann ein teilweise entwässerter Scarbroit sein. Vorkommen auf der Bauxitlagerstätte Carev Most bei Niksic, Montenegro. Lit.: Μ. KARSULIN, Acad. Yugoslav. Sei. Arts, Symposium sur les Bauxites, Zagreb, Oct. 1—3 (1963), 1964, II, 37—46. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 1504—1505.

Tugtupit. Na 8 Be 2 Al 2 Si 8 0 24 (Cl 2 ,S). Tetragonal. Die Körner zeigen eine verwickelte Durchdringungs-Verzwillingung. Struktur (vgl. Berylliumsodalith, ds. Ergbd., S. 35). Das tetragonale Gitter hat a = 8.583, c = 8.817 A.

Tugtupit — Tundrit

335

Physik. Deutliche dipyramidale Spaltbarkeit nach (111). Auffrischen Flächen weiß; nach kräftiger Sonnenbestrahlung verändert sich die Farbe in Rosa. Optik. Einachsig, pos. η ω = 1.496, ηε = 1.502, n £ —η ω = 0.006. Chem. Eine ehem. Analyse von Miss M E MOURITZEN ergab: Si0 2 51.58, AljOj 11.15, Fe 2 0 3 Sp., BeO 5.40, MgO 0.20, Na 2 0 25.52, K 2 0 0.12, H 2 0 " 0.03, S 0.33, C1 7.28, Σ 101.61, — 0=C1 2 1.64, Summe 99.97. Resultierende Formel s. oben. Die chem. Zus. ist jener von B e r y l l o s o d a l i t h (s. ds. Ergbd., S. 36) sehr ähnlich. Name. Zunächst von H. SORENSEN (1) ohne chem. Analyse als ein neues Be-Mineral (s. Berylliumsodalith, ds. Ergbd., S. 35—36) beschrieben, dann vom gleichen Autor (2) als T u g t u p i t (nach dem Fundort) in Vorschlag gebracht. Eine weitere und nähere Untersuchung dieses neuen Minerals ist in Aussicht gestellt und auch eine Erörterung der Nomenklatur; nach M. F L E I SCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) wäre es besser gewesen, den neuen Mineralnamen „Tugtupit" erst dann vorzuschlagen, bis sich eindeutig erwiesen hat, daß Berylliumsodalith (1. c.) nicht mit Beryllosodalith (1. c.) identisch ist. Vorkommen in dünnen Zonen und Adern in Hohlräumen eines albitreichen Ganges bei T u g t u p agtakörfia und Qeqetaussaq im Ilimaussaq-Massiv, SWGrönland; Auftreten sekundär nach Chkalowit und öfters von diesem umhüllt oder durchsetzt. Lit.·. 1. HENNING SORENSEN, Internat. Geol. Congr., Report 21s< Session, Horden 1960,

Part 17, 31—35. 2. HENNING SORENSEN, Medd. om Grönland 1962,167 (1), 1—251 (insbes.

S. 218—219). — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1178. Bull. 1964, 87, 286. Min. Abstr. 10, 212.

Tundrit. Ce2TiSiO- · 4 H 2 0 . Triklin. Dünne, nadelige Kristalle (bis 5 mm lang) und Sphärolithe (bis 15 mm im Durchmesser). Äußerlich Rhabdophan (ds. Hdb., I, 4.2, 1273 und 1275) ähnlich. Struktur. Raumgruppe CJ—PI. a = 4 . 9 4 , b = 7 . 5 7 , c = 14.05 A; a : b : c = 0.653:1:1.856. α = 105 °20', β = 102 °45', γ = 70°48'. Ζ = 2. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I): 2.78 (10), 2.72 (10), 3.06 (8). Phys. Zerbrechlich. H. etwa 3. Spez. Grew. = 3.70. Farbe bräunlich gelb, grünlichgelb. Optik. Zweiachsig, pos. n a (hellgelb) = 1.743, riß = 1.80, n 7 (gelbgrünlich) = 1.88. Pleochroismus deutlich. nv/c um 14°. Chem. Eine chem. Anal, von Μ . E. KASAKOWA ergab: P 2 0 5 3.64, Si0 2 8.76, Nb 2 0 5 2.86, Ti0 2 13.11, Fe 2 0 3 0.45, A1203 1.37, MgO 0.42, Mn00.40, Th0 2 0.78, SE 2 0 3 48.53, CaO 3.07, H 2 0+ 15.09, Summe 98.48. Die S E entsprechen nach R. L. BARINSKIJ : La 2 1 Ce 5 3 PR 6 ^ D ^ S R N J JEUO JGDO 3 . Die DTA-Kurve erschließt einen endothermen Effekt bei 820 °C. Name von Ε. I. SEMENOW (1) nach dem Vorkommen in den LowoseroT u n d r e n ; Tundrit wurde zunächst von Ε. I. SEMENOW (2) als T i t a n o r h a b dophan (s. ds. Ergbd., S. 327) beschrieben. Vorkommen in Pegmatiten der Nepcha-Höhe in den Lowosero-Tundren, Halbinsel Kola, UdSSR; in Paragenese sind u. a. Aegirin, Lamprophyllit und Ramsait.

Tundrit — Tunellit

336

Lit.: 1. E . I . SEMENOW, Mineralogia redkich semelj (russ.). Isd. Akad. Nauk SSSR 1963, 209—210. 2. E . I . SEMENOW, Isd. Akad. Nauk SSSR 1959, 1, 102—111. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2097—2098. Bull. 1965, 88, 710. Min. Ahstr. 17,401. Sap. 1965, 94, 198—199.

Tunellit. SrO · 3B 2 0 3 · 4 H 2 0 bzw. SrB 6 O 10 · 4 H 2 0 . Monoklin. Dichte, feinkörnige Einöllen sowie prismatische und tafelige Kristalle bis 4 cm lang (s. Fig.49). Beobachtete Formen: (100), (001), (110), (011) und (111). Die Flächen der Form (0kl) sind / / [100] gestreift. Struktur. Raumgruppe C | H — P 2 J a . Nach R. J . CLARK (3) hat die Elementarzelle: a = 14.390 ± 0 , 0 0 3 , b = 8 . 2 1 3 ± 0 , 0 0 2 , c = 9 . 9 3 4 ± 0 . 0 0 2 Α ; Β = 1 1 4 ° 0 2 ' ± 1'. Ζ = 4 . Von R. C. E R D et al. (1) gegebene Pulverdiagramme für c-

/ Ή > ί*·-5° \

a

b

Fig. 49. Prismatischer (a) und equidimensionaler (b) Habitus sowie opt. Orientierung von Tunellitkristallen des Kramer Borat-Distriktes

Tunellit von Boron und Death Valley sowie für synth. SrO · 3 B 2 0 3 · 4 H 2 0 sind untereinander gleich. Die kräftigsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl des Tunellits von Death Valley sind: 6.57 (100) 200; 4.525 (11) 002; 3.867 (9) 310; 5.138 (8) 210; 3.592 (8) 401; 2.503 (8) 323, 510; 6.78 (7) 201; 3.045 (7) 410, 022; 2.202 (7). Die Struktur von Tunellit wird nach R. J . CLARK (2 und 3) durch ein erstmalig nachgewiesenes Bor-Oxygen-Polyanion [B 6 0 9 (0H) 2 ]~ 3 bestimmt. Tunellit ist mit dem Ca-Analogon Nobleit (ds. Ergbd., S. 230—231) isostrukturell. Phys. Kristalle biegsam, unelastisch und spaltbar. Vollkommene Spaltbarkeit nach (100), eine deutliche nach (001). H. = 21/2. Spez. Gew. = 2.40 ±0.01 (gem.), 2.46 (bei 15% BaO-Geh.), 2.39 (ber.). Farblos, durchsichtig. Glasartiger Glanz, auf (100) Perlmutterglanz.

Tunellit — Tynit

337

Optik. Zweiachsig, pos. Brechungsindizes (Na): η α = 1.519 ± 0.003, n^ = 1.534 ± 0.002, n y = 1.569 ± 0.002. 2V = 68° (ber.). r > ν schwach. n a /a = 29° (s. Tig.49a), n^ = b, n 7 /c = —5°. Keine Fluoreszenz. Chem. Von V I N C E N T MORGAN analysierter Tunellit von Boron, Kalif., ergab die Werte unter I; synth. Produkt hat die Werte unter II. Der theoretischen Zusammensetzung SrO · 3 B 2 0 3 · 4 H 2 0 entsprechen die Werte unter III.

I II III

SrO

B2O3

H2O

Summe

27.71 27.02 26.94

53.70 52.88 54.32

18.71 20.04 18.74

100.12 99.92 100.00

Resultierende Formel s. oben. Kristalle vom Kramer-Di strikt enthalten bis 15% BaO. In kalter verdünnter HCl oder in stärkeren Alkalilösungen löslich. Im geschlossenen Röhrchen erhitzt blättert sich Tunellit senkrecht zur Spaltfläche auf, wird zuerst silberweiß, dann kalkweiß und schmilzt zuletzt zu einem klaren Glas. Das abgegebene H a O hat pH = 4 (vielleicht durch einen B 2 0 3 Gehalt.) DTA-Kurven zeigen zwei endotherme Effekte zwischen 200—255 und 405—430 °C sowie einen exothermen zwischen 625—670 °C. Der Schmelzpunkt von Tunellit wurde nicht bestimmt. Synthese. SrO · 3 B 2 0 3 siert.

· 5H

2

Name von R . C. E R D et al. Univ. of Calif., Los Angeles.

0

wurde von

(1)

Η . K . GODE

et al.

zu Ehren von Prof. Dr.

(4)

syntheti-

GEORGE T U N E L L ,

Vorkommen als sekundäres Mineral in Drusen von Montmorillonit-Tonen der Jenifer-Mine u . a . Tagebauen des Kramer-Boron-Distrikts, Kalifornien; vergesellschaftet mit Inderit, Kurnakowit und Ulexit. Auch im Furnace CreekBorat-Gebiet. Death Valley, Kalif., beobachtet. Lit.:

1. RICHARD C . E R D , VINCENT MORGAN u n d JOAN R.CLARK, U.S. Geol.

Surv.,

Prof. Paper 1961, 424-C, 294—297. 2. J. R. CLARK, Geol. Soc. Amer. Progr. 1963, Ann. Meeting, 33A. 3. JOHN R. CLARK, Amer. Miner. 1964, 49, 1549—1565. 4. H . K . GODE und A. D. KESANS, Akad. Nauk Latw. SSR (Riga), Isd. 1953, 29—43. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 416. Bull. 1962, 86, 465-^66 und 1964, 87, 464. Min. Abstr. 16, 547. Miner. Mag. 1964, 33, 1153. Sap. 1963, 92, 204.

Tusiit = C a l c i o c o p i a p i t (ds. Ergbd., S. 53). Lit.: unter Calciocopiapit (1. c.) und Amer. Miner. 1962, 47, 807—808. Bull. 1964, 87, 456 sowie Miner. Mag. 1964, 33, 1154.

Tynit. Ca 3 (Fe,Mg,Mn) 7 (Fe,Al) 2 [(Si0 3 ) 12 (0H) 2 ] · H 2 0. Kristallsystem (?). U. d. M. allotriomorphe körnige Struktur. Phys. Spez. Gew. = 3.19. Optik. n e = 1.660, n v = 1.673. ny—na = 0.013. U.d.M. gelblichgrün, nicht pleochroitisch. Chem. Eine chem. Analyse von E. W. PRACHOWA ergab: Si0 2 47.16, Al^Oy 2.67, Fe 2 0 3 6.97, FeO 22.92, MnO 0.23, MgO 4.70, CaO 12.18, H 2 0 3.40, Summe 100.23%. Resultierende Formel s. oben. 23 Η i η t ζ e , Mineralogie, Ergänzungsband III

338

Tynit — Uklonskowit

Name von L. N. OWTSCHINNIKOW nach dem Fluß Tyni (bzw. Tynji). Nach

(Ref. Sap., 1. c.) ist Tynit noch sehr unvollständig charakterisiert (es fehlen jegliche röntgenographische Daten und die optischen sowie physikalischen Eigenschaften bedürfen einer Vervollständigung). Vorkommen in der exoskarnen Zone der kontaktmetasomatischen Lagerstätten des mittleren und nördlichen Urals (Swerdlowsk-Distrikt), wo das neue Mineral ziemlich verbreitet und entwickelt nach Hornblende, Prehnit, Magnetit und Ivait auftritt. Ε . Μ . BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA

Lit. : L. N. OWTSCHINNIKOW, Trudy Gorno-Geol. Inst. Uralsk. Fil. Alcad. Nauk SSSR 1960, 297—298. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 1483. Bull. 1964, 87, 115—116. Min. Abstr. 16, 553. Miner. Mag. 1964, 33. 1154. Sap. 1962, 91, 203.

Tyrrellit. (Cu,Co,Ni) 3 Se 4 (?). Kubisch. Name. Das von S. C. R O B I N S O N und E. J . BROOKER beschriebene Kobalt-

Nickel-Kupfer-Selenid Co3 0 Ni 2 0 Cu 3 5 Se 9 5 (s. ds. Hdb., Ergbd. II, S. 897) wurde nach Μ . H . H E Y (1) von S. C. R O B I N S O N nach JOSEPH B U R R TYRRELL [nicht nach D. U. TYRRELL, Ref. Sap., 1. c., und nicht nach G. W. TYRRELL (2)] benannt . F . MACHATSCHKI (3) hat für dieses neue Mineral den Namen S e l e n i d s p i n e i l vorgeschlagen. Tyrrellit ist auch im „Index to the X-ray powder data file, 1960, S. 298" angeführt. Lit. : 1. Μ. H. HEY, Miner. Mag. 1961, 32, 984. 2. N. D. SLNDEEWA, Isd. Akad. Nauk SSSR 1959, 58. 3. F. MACHATSCHKI, Tschermaks Miner. Petr. Mitt., Ser. 3, 1958, 6, 402. — Ref.: Min. Abstr. 15, 361. Sap. 1961, 90, 92.

Uklonskowit. Na 2 Mg 2 (S0 4 ) 2 (0H) 2 · 3 H 2 0 oder NaMg(S0 4 )(0H) · 2H a O (s. unter Chem.). Monoklin. Abgeplattete, prismatische Kristalle (nach der bAchse gestreckt), nicht größer als 2 mm. Struktur. Nach LAUE- und Drehkristallaufnahmen von I . M. RUMANOWA et al. (2) monokline Symmetrie; wahrscheinliche Raumgruppe —B2X oder a = 13.15 ± 0.03 (a' = 7.16 ± 0.02, a " = 7.20 ± 0.02 A), b = 7.19 ± 0 . 0 1 , c = 5 . 7 2 ± 0 . 0 1 Α; β = 9 0 ° 3 7 \ Als a-Parameter wurde nicht der kürzeste Abstand a' gewählt, weil mit a der Winkel β (90 °37') nahe 90 0 ist; mit a' ist ß' = 112 °53', mit a " ist ß" = 113°55'. Bei einem spez. Gew. = 2.5 gibt die Einheitszelle 2.21 [Na 2 Mg 2 (S0 4 ) 2 (0H) 2 · 3H a O]; nachdem die angeführten Raumgruppen 4 oder 8 äquivalente Positionen fordern, wird vermutet, daß eine bessere Formel mit NaMg(S0 4 )(0H) · 2H a O vorliegt; dann wäre Ζ = 4 (bzw. 4.16). — Ein nicht indiziertes Pulverdiagramm (70 Linien) gibt nach I . P. T I B U K I N (in 1) folgende intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 3.56 (10), 3.20 (10), 3.018 (10), 2.19 (9), 1.70 (8), 1.58 (8), 5.47 (7), 2.50 (7), 2.41 (7), 2.01 (7), 1.95 (7), 1.75 (7), 1.42 (7), 1.09 (7), 5.01 (6), 3.35 (6), 1.61 (6), 1.45 (6), 1.40 (6), 1.34 (6), 1.33 (6), 1.11 (6). Bei a' als a-Parameter kämen als Raumgruppen C|—Ρ2 Χ oder Cfh—P2 1 /m in Frage. Phys. Zwei Spaltbarkeiten in der pinakoidalen Zone [010], wenn die Längserstreckung nach der b-Achse vorliegt; bei Immersion liegen die Proben in den meisten Fällen auf der Fläche der besseren Spaltbarkeit, während eine andere Spaltbarkeit durch eine Streifung parallel der Längserstreckung schwach erkennbar wird. Spez. Gew. nach Μ. N. SLJUSAREWA (1) = 2.42, nach I. M. R U M A N O W A et al. (2) = 2.5. Farblos, durchsichtig. Glasglanz.

Uklonskowit — Uralborit

339

Optik. Zweiachsig, pos. η α = 1.476,. ηγ = 1.500 mit jeweils ± 0.001. 2V nicht angegeben. Chem. Nach einer ehem. Analyse von E. F. K A S J A N O W A S 0 3 42.80, N a 2 0 14.87. K 2 0 1.01, MgO 20.61, CaO 2.40, H 2 0 (Glühverl.) 18.00, Summe 99.69% (im Original 99.79%). Gesonderte Bestimmungen ergaben: MgO 20.99, CaO 2.20 und S 0 3 42.55%. Die chem. Zus. entspricht der Formel Na 2 Mg 2 (S0 4 ) 2 (0H) 2 · 3 H 2 0 oder N a 2 S 0 4 · MgS0 4 · Mg(OH) 2 · H 2 0 . Die röntgenographischen Daten von I. M. RUM A NOW Α et al. (2) erschließen aber die Formel NaMg(S0 4 )(0H) · 2H a O. — Theoretische Zusammensetzung: N a 2 0 16.54, MgO 21.52, S 0 3 42.73, H 2 0 19.21%. — Die DTA-Kurve zeigt zwei endotherme Effekte; einen bei 350 °C (in der beigegebenen Fig. aber bei 300 °C), den zweiten bei 6*50 °C; ein exothermer Effekt liegt bei 850 °C (vielleicht durch einen Übergang im entwässerten Mineral verursacht). — Uklonskowit ist im kalten H 2 0 praktisch unlöslich, wird aber von schwacher kalter HCl aufgelöst. Name von M . N. SLJUSAREWA ( 1 ) zu Ehren des russ. Mineralogen A . S . U K L O X S K I J , Usbek. S S R . Nach M . F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I . E . ) anscheinend eine gültige Mineralspezies, doch wären weitere Daten über die chem. Zus. und über opt. Eigenschaften noch notwendig. Vorkommen in einer Tiefe von 80 m in Hohlräumen von Tonen, die Salzschichten in Neogengesteinen von Kara-Kalpakij am Unterlauf des Amu-DarjaFlusses bedecken. In Paragenese sind Glauberit und Polyhalit. Die Salzschichten enthalten auch Bloedit, Steinsalz und geringe Mengen Mirabilit, Thenardit, Epsomit, Hexahydrit und Gips. Lit.·. 1. Μ.Ν. SLJUSAREWA, Dokl.Akad. Nauk SSSR 1964, 158, 1093—1095. 2. I. M. RUMANOWA und Ε. P. POPOWA, Kristallografija 1964, 9, 275—277; engl, in Soviet Phys. Cryst. 1964, 9, 215—216. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 520—521. Min. Abstr. 17, 304. Sap.

1965, 9 4 , 6 7 5 — 6 7 6 .

Uralborit. CaB 2 0 4 • 2 H 2 0 oder CaO · B 2 0 3 · 2 H 2 0 . Kristallsystem nicht angeführt. Radialstrahlige, faserige Aggregate von säulenförmigen (hexagonalprismatischen) Kristallen von 0.5—0.7 cm Länge. Struktur. Ein Pulverdiagramm (47 Linien) gibt nach G. A. S I D O R E N K O als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 7.61 (10), 2.13 (10), 2.97 (9), 1.407 (8), 6.18 (6), 3.42 (6), 4.81 (5), 2.72 (5), 2.05 (5), 1.830 (5). Phys. Deutliche Spaltbarkeit // zur Längserstreckungsrichtung. H. etwa 4. Spez. Gew. = 2.60. Farblos. Durchsichtig. Perlmutterglanz. I m langwelligen UV-Licht violette Lumineszenz. Optik. Zweiachsig, pos. n„ = 1.604, n^ = 1.609, n y = 1.615 mit jeweils ± 0.001. n y —η ο = 0.011 ± 0 . 0 0 1 . 2V = 85°. Die Normale zur Spaltebene hat zu η γ einen Winkel von 86—90°, zu n^ von 90°, zu n a von 0—4°. Dispersion r^> ν kräftig. Anomale dunkelblaue und braune Interferenzfarben werden manchmal beobachtet. Chem. Eine chem. Analyse von Ν. N. K U S N E Z O W A und G. W. RosowsKAJA ergab: Si0 2 4.00, AJ 2 0 3 1.12, F e 2 0 3 2.13, CaO 35.27, MgO 0.67, B 2 0 3 38.06, H 2 0 + 19.08, H 2 0~ 0.00, Summe 100.33%. Nach Abzug von beigemengtem Andradit-Grossular und Szaibelyit resultiert das Verhältnis C a 0 : B 2 0 3 : H 2 0 = 1.05:1:1.95 oder CaO · B 2 0 3 · 2 H 2 0 . Ninfontowit (ds. Ergbd., S. 224 23*

Uralborit — Uralolith

340

bis 225) ist CaB 2 0 4 · 2.3H a O. — Spektralanalytische Bestimmungen für Uralborit zeigten auch 0.01—0.001% Μη, Cu und Ag. — Bei Raumtemperatur in 10% HCl langsam löslich, in verdünnter Essigsäure unlöslich; die Löslichkeit wächst mit der Erwärmung. — DTA-Kurven ergeben nach L. I. R Y B A K O W A einen kräftigen endothermen Effekt bei 341 °C und zwei schwache bei 450° und 641 °C sowie einen deutlichen exothermen Effekt bei 725 °C. Name von S. W. M A L I N K O nach dem Fundort (Ural) und der ehem. Zus. (Bor). Vorkommen in der pyroxenitischen Skarnzone der Kupferlagerstätten im Ural (Turinsk-Areal1), im Kontakt zwischen marmorisiertem Kalkstein und Quarzdiorit. In Paragenese sind Granat, Magnetit, Szaibelyit und Frolowit. Uralborit wurde —wie Pentahydroborit (ds. Ergbd., S. 252) —auf der gleichen Skarnlagerstätte des Urals gefunden wie die neuen Calciumborate Calcioborit (ds. Ergbd., S. 52), Frolowit (ds. Hdb.. Ergbd. II, 708) und Nifontowit (ds. Ergbd., S. 224—225). Lit.: S . W . MALINKO, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1 9 6 1 , 90, 6 7 3 — 6 8 1 . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 2 , 4 7 , 1 4 8 2 . Bull. 1 9 6 4 , 8 7 , 4 6 0 — 4 6 1 . Min. Abstr. 1 6 , 5 5 6 . Miner. Mag. 1 9 6 4 , 33, 1 1 5 4 . Sap. 1 9 6 3 , 92, 2 0 3 .

Uralolith, nahe CaBe 3 (P0 4 ) 2 (0H) 2 · 4 H 2 0 . Monolclin. Konkretionen radialstrahliger Sphärolithe (2—3 mm im Durchmesser), die an Moraesit (ds. Hdb., Ergbd. II, 778) erinnern, sowie garbenähnliche Verwachsungen, zusammengesetzt aus winzigen Fasern und Nadeln. Die Indizierung der intensivsten Röntgen-d-Werte in folgender Tabelle: Beobachtet

Berechnet Probe III

Prolb e i I

d

I

d

10

3.56

10

3.56

10

2.654

5

2.63

9

3.07

8

3.04

9

2.050

6

2.03

9

1.728

6

1.713

8

4.35

3

4.34

8

3.21

7

3.20

8

1.972

6

1.970

7

7.09

5

7.09

d

hkl

3.58 3.55 , 3.54 2.642 / 3.09 \ 3.04 2.054 2.040 2.041 2.037 2.032 2.031 / 1.726 \ 1.714 { 4.39 4.35 4.30 / 3.20 l 3.20 1.970 1.970 1.970 1.968 7.10 7.09

181 002 260 350 132 290 421 431 352 392 450 183 154 064 090 151 161 142 280 401 470 461 411 001 130

341

Uralolith

Struktur. Zwei linienreiche Pulverdiagramme von den Analysenproben I und III ergaben nach Α. N. AJSIKOWITSCH folgende intensivste Röntgen-dWerte (A) mit (I): I 3.56 (10), 2.654 (10, b), 3.07 (9), 2.050 (9, b), 1.728 (9), 4.35 (8), 3.21 (8), 1.972 (8), 7.09 (7), 2.412 (6), 2.516 (5). III 3.56 (10), 3.04 (8), 3.20 (7), 2.39 (7), 2.03 (6, b), 1.970 (6), 1.916 (6), 1.861 (6), 1.833 (6), 1.713 (6, b), 8.28 (5), 7.09 (5), 2.63 (5, b), 2.10 (5), 1.676 (5), 1.170 (5, b). Nach diesen Röntgeninterferenzen ist Uralolith monoklin mit a = 8 . 4 3 , b = 3 9 . 5 0 , c = 7.12 Α, β = 94 °58' (sehr nahe den Zelldimensionen von Moraesit). Phys. Eine Spaltbarkeit wahrscheinlich senkrecht zur Längserstreckung, eine andere entlang der Längserstreckung. H. = 2.5. Spez. Gew. wahrscheinlich 2.05—2.14. Farblos bis weiß, manchmal durch Eisenoxide braun gefärbt. Bei faserigen Aggregaten Seidenglanz, bei Nadeln Glasglanz. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.510, np = 1.525, n y = 1.536. Auslöschungswinkel 20°, Längserstreckung pos. 2V nicht angeführt. Chem. Analysen von drei verschiedenen Konkretionen: I nicht gereinigt; II Fraktion vom spez. Gew. 2.22—2.29; III Fraktion vom spez. Gew. 2.21 bis 2.26.

I II III

BeO

CaO

MgO

18.07 19.28 18.91

15.16 18.02 18.71

Sp.

I II III

Sp.

PbO

0.09

co2

H2O

0.06

0.61

21.03





0.12

Fe 2 0 3



0.88

1.65

Gl.-Verl.

0.95 0.00

21.46



SiO,

35.87 I 39.57 37.57

1.36

Uni.

Summe

0.11 0.37

99.43 102.05 99.81

, -

24.10

P2O5

A1203

2.27

F —

ZnO

0.02

Resultierende Formeln aus den Analysen I C a i 15 Be 2 96 (PO 4 ) 216 (SiO 4 ) 0 ^(OH)! 30 (CO 3 ) 0 06 · 4.39H 2 0; II C a i 21 Be 2 88 Al 0 06 (PO 4 ) 210 (OH) 2 0 6 · 3.98H 2 0; III Cax 30 Be 2 95 Zn 0 04(PO4)2 06 (OH) 2 38(CO3)0 01 · 3.46 H 2 0 . Vereinfachte und idealisierte Formel CaBe 3 (P0 4 ) 2 (0H) 2 · 4 H 2 0 . Spektrographische Analysen von L. I . K O L E N K O ergaben (in %): Mo 0.1, Ba, Sr 0.03—0.1, Y 0.01, Yb 0.003, Cu, Ti, Mn 0.001, Na Sp. — Chemisch steht Uralolith zwischen Moraesit und Hydroxyl-Herderit; die indizierten Pulverdiagramme und die Entwässerungskurven zeigen, daß ein selbständiges Mineral und kein Gemenge vorhegt. Eine Entwässerungskurve gibt Gewichtsverluste von 4.5% bei 50 °C, 14% bis 300 °C und 8—10% von 400—500 bis 600 °C. Der DTA-Kurve sind endotherme Effekte mit einem Doppelminimum bei 280 und 325 °C zu entnehmen, sowie ein endothermer Effekt bei 575 °C; zwei exotherme Effekte liegen bei 780 und 910 °C (letzterer schwach).

342

Uralolith — Uranocircit-II

Name von N . A . G R I G O R J E W nach dem Vorkommen im Ural und λίϋος = Stein. Vorkommen in Kaolin-Hydromuskovit-Gesteinen des Urals, die Fluorit, Beryll, Apatit, Crandallit, Moraesit und Glucin (ds. Ergbd., 121—122) enthalten. Lit.: Ν . A . GRIGORJEW, Sap. Wees. Miner. Obschtsch. 1 9 6 4 , 8 3 , 1 5 6 — 1 6 2 . — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 1776. Bull. 1964. 87. 634. Min. Abstr. 17, 79. Miner. Mag. 1964, 3 3 , 1 1 5 4 . Sap. 1 9 6 5 , 9 4 , 1 9 5 .

Uranjaspis. Dieser Mineralwame nach F . K I R C H H E I M E R (2) von J . C. F R E I E S (1) für eine kieselige G a n g a r t im Vorland und auf Erzgängen des sächsischen Erzgebirges; der Urangehalt ist schwankend.

LEBEN

Lit.: 1. J. C. FREIESLEBEN, Beiträge zur mineralogischen Kenntnis von Sachsen. Freiberg 1 8 1 7 , Teil I I , 2 1 3 — 2 1 7 . •— 2 . FRANZ KIRCHHEIMER. Das Uran und, seine Geschichte. Stuttgart 1963, S. 74, 103 und 120.

Uranoanatas. Unter den Uranmineralien, die in Paragenese mit verschiedenen Nickelselenid-Mineralien beobachtet wurden, erwähnen Y . V U O R E L A I N E S T et al. auch ,,uranoanatase". ohne irgendwelche weitere kennzeichnende Hinweise (vgl. Kullerudit, ds. Ergbd., S. 179, Vorkommen). Lit.: Y . VUORELAIXEN, A . HUHMA und A . HÄKLL, Compt. Bend. Soc. geol. Finlande, 1964, 36, S. 116 (Bull. Comm. geol. Finlande No. 215).

Uranocircit I. Ba(U0 2 ) 2 (P0 4 ) 2 · 12H 2 0. Uranocireit II. Ba(U0 2 ) 2 (P0 4 ) 2 · 10H 2 0. Name von K. WAL Ε NT Α für die beiden höchsten Hydrationsstufen von Barium-Uranylphosphat, also für U r a n o c i r c i t (ds. Hdb., I, 4.2, 972); diese Bezeichnung erfolgte in ähnlicher Weise wie beim Magnesium-Uranylarsenat N o v a c e k i t (ds. Ergbd., 234—236). Uranocircit I und Uranocircit I I sind sehr unbeständig und verwandeln sich bei Lagerung in trockenen, normal temperierten Räumen innerhalb kurzer Zeit in Meta-Uranocircit I (ds. Ergbd., 212—213), der unter weiterem Wasserverlust seinerseits in Meta-Uranocircit I I (ds. Ergbd., 212—213) übergeht. Nachdem zwischen den einzelnen Hydrationsstufen des Barium-Uranylphosphats schwer unterschieden werden kann, soll der Name U r a n o c i r c i t als Oberbegriff benutzt werden; eine solche Verwendungsweise ist vor allem bei Fundortsangaben zweckmäßig, weil es meist nicht möglich ist, sieh auf eine bestimmte Hydrationsstufe zu beziehen. Die frischen, unentwässerten Uranocircitkristalle von Farnwitte sind als rhombisch zu betrachten, der Form nach könnten sie ebenso als tetragonal gelten; die Flächen (100) und (010) sind also nicht gleichwertig. Die Tafelfläche der vorwiegend rechteckigen bis quadratischen Kristalle ist (001); beobachtete Flächen sind weiter (100) und (010), seltener auch (110). Struktur. Das Pulverdiagramm von Uranocircit I mit Uranocircit I I (Farnwitte bei Menzenschwand) mit 57 Linien hat als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 2.05 (10) 00.10-, 10.14 (9) 002; 5.11 (9) 004; 1.466 (7) 00.14; 11.33 (5) 002; 5.63 (5) 004; 2.26 (5) 00.10; 2.17 (5); 1.580 (5). Für Uranocircit I I sind unter 47 Röntgeninterferenzen die kräftigsten: 5.10 (10) 004; 2.04 (10)

Uranocircit-II

343

00.10, 314, 305; 10.14 (6) 002; 1.462 (6); 1.030 (6, s.d.); 2.16 (5) 312, 109; 1.645 (5); 1.576 (5); 1.527 (5); 1.067 (5, s. d.). Das Pulverdiagramm von Uranocircit I I läßt sich ohne Schwierigkeiten auf eine tetragonale Elementarzelle zurückführen ; das gleiche dürfte für den Uranocircit I gelten, wenn auch zunächst eine sichere Aussage nicht möglich, weil von dieser Phase keine Pulverdiagramme ohne zusätzliche Linien von Uranocircit I I möglich sind. Die in den optischen Eigenschaften beobachtbare Abweichung von der tetragonalen Symmetrie macht sich offenbar röntgenographisch nicht bemerkbar. Uranocircit I I hat a = 7 . 0 1 , c = 20.46 A. a : c = 1 : 2 . 9 1 9 . Ζ = 2. Wahrscheinliche Raumgruppe D* h —P4/nnc. Röntgendichte = 3.46. Für Uranocircit I errechnet sich im Vergleich zu Uranocircit I I ein c = 22.59 A ; der höhere H 2 0-Gehalt bedingt eine Zunahme von c um etwas über 2 A; der a-Wert dürfte dem für Uranocircit I I ermittelten gleich sein. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (001) und zwei weitere gute nach (100) und (010). Eine Bestimmung des spez. Gew. war infolge der Unbeständigkeit dieser beiden Phasen nicht möglich. Röntgendichte von Uranocircit I I = 3.46. Farbe der durchscheinenden oder stärker getrübten Kristalle gelb. Im kurz- und langwelligen UV-Licht grüngelbe Fluoreszenz; Unterschiede zwischen den wasserreicheren und wasserärmeren Phasen sind im Fluoreszenzverhalten nicht feststellbar. Optik. Uranocircit I : n„ unter 1.562 (infolge der außerordentlichen Unbeständigkeit waren weitere optische Bestimmungen nicht möglich). Uranocircit I I : n a (fast farblos) = 1.574, n^ (blaßgelb bis gelb) = 1.583, n y (blaßgelb bis gelb) = 1.588 mit jeweils ± 0.002. Absorption n a v. Die opt. Orientierung konnte nicht genau bestimmt werden; n a , nahe / / a , n y , nahe // c. Chem. Eine ehem. Analyse von J . Ιτο ergab: Si0 2 18.25, Ti0 2 10.00, Fe 2 0 3 I.32, Fe Ο 1.47, MnO 17.64, MgO 0.56, ZnO 0.50, BaO 33.51. SrO 4.62. Na 2 0 0.16, K 2 0 0.03, P 2 0 5 3.98, S0 3 5.40, Cl 0.41, H 2 0 + 2.34, Σ 100.19. —0=C1 2 0.09, Summe 100.10%. Resultierende Formel (Ba^R^ 84 (Ti,Fe 3+ ) 0 96 (Mn,Fe 2+ ,Mg) 1 97 (SiO 4 ) 2 [(P 0 76 S 0 92)04](0H,C1)J (Ba,Sr) 2 (Ti,Fe 3+ )Mn 2 (Si0 4 ) 2 [(P,S)0 4 ](0H,Cl).

45

oder

Name von T . W A T A N A B E (1 und 2) zu Ehren von Prof. T O Y I F U M I Y O S H I von der Kyushu Univ., der als erster die Mn-Mineraüen der Nöda Tamagawa-Mine studiert hat.

MURA

Vorkommen in einer eigentümlichen, grobkörnigen alkalipegmatitischen Fazies, die das geschichtete Manganlager des Misago-Erzkörpers umsäumt, auf der Noda-Tamagawa-Mine, Iwate-Präf., Japan. Das Auftreten von Yoshimurait ist gebunden an die Grenze zwischen dichten Manganerzen (Tephroit mit Rhodonit, Braunit, Hausmannit u. a. Manganerze) und dichten Hornfelsen, die Manganophyllit, Richterit und Urbanit enthalten; vergesellschaftet u . a . mit Ba-führendem Feldspat, Quarz, Richterit, Urbanit und Rhodonit. Ein dem Yoshimurait ähnliches Mineral wurde auch auf der Taguchi-Mine, AichiPräf., Japan, beobachtet ; eine nähere Beschreibung dieses Vorkommens ist angekündigt. Lit.: 1. TAKEO WATANABE, Miner. Joum. (Japan) 1959. 2, 408—421. 2. TAKEO WATANABE, YOSHIO TAKEUCHI und J u x Ιτο, Miner. Joum. (Japan) 1961, 3. 156—157. — Ref.·. Amer. Miner. 1960, 45, 479 und 1961, 46. 1515—1516. Bull. 1962, 85. 101—102. Min. Abstr. 16, 67. Miner. Mag. 1961, 32, 986. Sap. 1961, 90, 447—448.

Yttriumapatit. Name ,,yttrian apatite" von K E I I C H I OMORI et al. (1), nachdem bereits G. F L I N K (2) einen Yttriumapatit beschrieben, der aber — wie bisher alle norwegischen Apatite — „eher ein C e r a p a t i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 72) ist, da die Cererden über die Yttererden überwiegen" (ds. Hdb., Ergbd. 1, 744). Der „yttrian apatite" enthält eine bemerkenswerte Menge von Yttrium, wie sie bislang nicht in die Augen fallend berichtet wurde. Die kennzeichnenden Daten: (Ca,Y)4 7 (P0 4 ) 3 (F,0H). Hexagonal. Hexagonale Prismen von 10 bis 32 mm Länge und 2—5 mm Breite.

380

Yttriumapatit — Yttrobetafit

Struktur. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I) und hkl: 2.803 (100) 121, 211; 2.714 (65) 300) 3.439 (55) 002; 2.771 (45) 112. a = 9.397, c = 6.860 A. c : a = 0.730. Phys. Spez. Gew. (auf 4°C umgerechnet) = 3.296 (gem.), 3.296 (ber.). Farbe blaß grünlich weiß. Glasglanz. Das Infrarotspektrum hat zwei kräftige Bande bei 9.2 und 9.6 μ, einen mittelstarken bei 10.5 μ und zwei schwache bei 2.95 und 6.15 μ. Optik. Einachsig, neg. Brechungsindizes (Messung m. Totalrefraktometer): n(0 = 1.6389, n, = 1.6452; η ε —η ω = 0.0063. Chem. Eine ehem. Analyse ergab: Si0 2 2.63, A1 2 0 3 0.36, Fe 2 0 3 0.41, MnO 0.17, Ti0 2 0.00, MgO 0.00, CaO 43.32, (Y) 2 0 3 10.65, (Ce) 2 0 3 0.32, T h 0 2 0.00, P 2 0 5 40.29, Gl 0.12, F 2.82, H 2 0+ 0.32, H 2 0 - 0.28, Σ 101.69, — 0 = F 2 1.19, _ 0 = C 1 2 0.03, Summe 100.47. Resultierende Formel (Ca^3YS3iCei+FerAirMn^)8e7Pn8O^40(Fil8CirOH|;)l87 oder vereinfacht: ^ pQ χν \ Ρ η /π ηττ \ 4.1 0.6/4.7 3.0 12.0\ 0.8 νχι 0.2α.0 bzw. (Ca,Y)4 7 (P0 4 ) 3 (F,0H). Letztere Formel kann auch durch (Ca 5 _ x Y 2 /3x) (P0 4 ) 3 (F,0H) vertreten werden; wenn χ = 1, so wird vorliegender Yttriumapatit erfaßt, wenn χ = 5, das Endglied von Yttroapatit. Name von K . OMORI (1) für einen Apatit mit bemerkenswertem Gehalt an Y 2 0 3 ; das Y besetzt im Gitter die Ca-Positionen. Vorkommen als Einschluß der Quarze eines Pegmatits von Naegi, GifuPräf., Japan. Lit.·. 1. KEIICHI OMORI und HIROSHI KONNO, Am er. Miner. 1 9 6 2 , 47, 1 1 9 1 — 1 1 9 5 . 2 . G . FLINK, Medd. om Grönland, 1 9 0 1 , 24, 1 7 3 . Yttrobetafit. (Y,U,Ca) 2 _ x (Nb,Ti) 2 (0,0H) 7 , ein B e t a f i t (ds. Hdb., Ergbd.I, 68—72) mit höherem Y 2 0 3 -Gehalt. Metamikt. Struktur. Nach Erhitzung auf 900 °C sind im Pulverdiagramm (10 Linien) nach A . P. KALITA (1) die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) mit ( I ) : 1.694 (10), 3 . 2 5 8 (8), 2 . 9 8 5 (7), 2 . 5 0 1 (6), 1.180 (6).

Phys. Spez. Gew.: Analysenprobe I = 4.90, Analysenprobe I I = 3.65. Grünlich. Schwach glänzend; in frischen Bruchstücken in der Farbe dunkler und Fettglanz. Chem. Zwei chem. Anal, von M. W. KUCHARTSCHIK ergaben: W> I II

I II

I II

5

27.87 36.35

Ta 2 0 5

Ti02

Zr0 2

Fe 2 0 3

A1 2 0 3

7.73 8.50

15.20 14.90

0.11

4.30 4.00

0.86 0.98

MgO

CaO

Xa20 + K20

0.09 0.30

2.23 1.66

0.20 0.24



PbO

u308

uo2

0.55



MnO 0.75 1.10

uo3

Th0 2

Y2O3

5.80

1.20 0.90

10.60 5.12

12.84 0.20

FeO

Ce 2 0 3

Si0 2

H2O-

H 2 0+

F

Σ

—O=F2

Summe

6.03 4.01

3.40 3.92

1.20 5.80

4.47 5.93

0.30

99.93 99.81%

0.12

99.81%



Yttrobetafit — Yttrosynchisit

381

Die Analyse I I führt zu der Formel A 0 5 2 B 2 0 3 5 (OH) 3 5 · n H 2 0 ; A = CaO, MnO, FeO, K 2 0 , Na 2 0, (Y) 2 0 3 , (Ce) 2 0 3 , Th0 2 , U0 2 , U 0 3 ; Β = Nb 2 0 5 , Ta 2 0 5 , Ti0 2 , Zr0 2 , A1203, Fe 2 0 3 , MgO. — Die DTA-Kurve hat einen endothermen Effekt zwischen 200—300 °C und einen exothermen bei 700 °C. Name von Α. P. K A L I T A et al. (2) nach der ehem. Zus.; zuerst von Α. P. K A L I T A (1) als ,,redkosemelnyi betafit" (SE-haltiger Betafit) beschrieben. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ein unnötiger Name. Von der Internat. Miner. Assoc. (IMA) wurde nach Ref. Bull. 1965, 88, 367 der Name Yttrobetafit mit 11:1 Stimmen mißbilligt. Vgl. auch die Nomenklatur der P j ' r o c h l o r g r u p p e (ds. Ergbd.. S. 261). Vorkommen in Quarz-Plagioklas-Mikroklin-Pegmatitgängen bei Alakurtti, UdSSR (1 und 2), zusammen mit Obrutschewit (ds. Hdb., Ergbd. II, 800); lokal wird Obrutschewit von Yttrobetafit verdrängt. Lit.: 1. A. P. KALITA, Trudy Inst. Miner., Geochim. Kristallochim. Redkich Elementow 1959, 2, 1 6 4 — 1 7 2 (insbes. S. 1 7 0 — 1 7 2 ) . 2. A . P . KALITA, A . W . BYKOWA u n d M. W .

KUCHABTSCHIK, wie 1. 1962, 8, 201—211. — Ref.·. Amer.

Miner.

1964, 49, 440—441.

Bull. 1965, 88, 156. Min. Abstr. 16, 558. Miner. Mag. 1964, 33, 1157. Sap. 1963, 92, 570.

Yttrobritholith. Name von 1 . 1 . K U P R I J A N O W A et al. in synonymer Bedeutung für A b u k u m a l i t (ds. Hdb., Ergbd. II, S. 2). Anionen-Anteil: Si0 2 von 13—28%; Kationen-Anteil: CaO 6—18%, SE 2 0 3 24—63%, P 2 0 5 > B 2 0 3 , Γ Υ > 27Ce, T h 0 2 < 1 0 % , A1203 < 5 % . Vgl. auch Alumobritholith (ds. Ergbd., S. 11—12) und Thorobritholith (ds. Ergbd., S. 322). Nach Ε. M. BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA u n d

Τ . A . JAKOWLEWSKAJA ( R e f .

S a p . , 1. c . ) i s t

der

neue Name überflüssig. Lit.·. 1.1. KUPRIJANOWA und G. A. SIDORENKO, Dolcl. Akad. NauJc SSSR 1963, 148, 912—915; engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1963, 148, 109—111. — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1157. Sap. 1964, 93, 456.

Yttromanganoilmenit. Nach Ε . M . B O N S C H T E D T - K U P L E T S K A J A und Τ . A . (Ref. Sap., 1. c.) ein überflüssiger Name von Ο . N . L O S H N I KOWA et al. für M a n g a n i l m e n i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 337) mit einem Gehalt von 0.75% Y 2 0 3 . JAKOWLEWSKAJA

Lit.:

Ο. Ν. LOSHNIKOWA und S. JA. JAKOWLEWA, Isd.

Qiredmet

1961, 47—48. —

Ref.: Sap. 1963, 92, 577 und 578.

Yttromelanocerit. Name von 1 . 1 . K U P R I J A N O W A et al. für einen yttriumhaltigen M e l a n o c e r i t (ds. Hdb., II, 438); s. auch T h o r o m e l a n o c e r i t (ds. Ergbd., S. 3 2 2 ) . Nach Μ . E. B O N S C H T E D T - K U P L E T S K A J A und Τ . A . J A K O W LEWSKAJA (Ref. Sap., 1. c.) ein überflüssiger Name. Lit.: 1.1. KUPRIJANOWA und G. A. SIDORENKO, Dokl. Akad. Nauk SSSR 1963, 148, 912—915; engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1963, 148, 109—111. — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1157.

Yttrosynchisit: Vorgeschlagene Bezeichnung für D o v e r i t —YFC0 3 -CaC0 3 , wobei Y mehrere Elemente der seit. Erden umschließt (ds. Hdb., Ergbd. I i , 694—695) — unter Bezugnahme auf die Ähnlichkeit der ehem. Zus. mit S y n c h i s i t (Parisit), (C03)3[(Ce;La..Di)F]2Ca (ds. Hdb., I, 3,1, 3422, 3429, 3439).

382

Yttrosynchisit — Zinkalunit

Nach E.M.BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap.I.e.)eine überflüssige Bezeichnung. Lit.: Autorenkollektiv I M G R E , „Geochimija, mineralogija i genetitscheskije tipy mesteroroshdenij redkich elementow", Isd. , , N a u k a " 1964, 2, S. 272. — Ref.: Sap. 1965, 94, 682—683.

Zavaritskit, auch Zavaritzkit = S a w a r i z k i t , ds. Ergbd., S. 282. „Zellerit", ein Urankarbonat (?). Sehr feine Aggregate, aber auch dünne, warzenförmige sowie mikrotraubige Krusten und kleine hemisphärische Aggregate (in Hohlräumen). Struktur. Die vier intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) sind: 9.12, 3.80, 4.72 und 4.29. Phys. Farbe gelb; blaß grünlichgelbe Fluoreszenz. Chern. Keine Angaben! Name von H. G. GRANGER für ein ganz unzulänglich beschriebenes Mineral, das von R. G . COLEMAN als Urankarbonat identifiziert wurde (unveröffentlicht !). Nachdem keine weiteren als die hier gegebenen Daten vorliegen, ist das neue Mineral erst nach weiteren Untersuchungen anzuerkennen. Von der Internat. Miner. Assoc. (IMA) wurde nach Ref. Bull. 1965, 88, 367 der Name Zellerit" mit 12:1 Stimmen mißbilligt. Vorkommen in den Gas Hills, Wyoming. Ein scheinbar identisches Mineral wurde in der Alta Mine, Grants-Distr., New Mexiko, USA, beobachtet, verwachsen mit Gips; Auftreten auf Brüchen von Schichtflächen und in Hohlräumen dieser Brüche. Lit.: Η. G. GRANGER, New. Mexiko Bur. Min. Miner. Resources Mem. 1963, 15, 21—37. — Ref.: Amer. Miner. 1964,49, 439. Bull. 1964, 87, 462 und 1965, 88, 367. Miner. Mag. 1964, 33, 1157—1158. Sap. 1965, 94, 673. Zeraltit,

ein v o n W . W . LAPIN, Ν . N . KURZEWA u n d D . N . KNJASEWA

(Dokl. Akad. Nauk SSSR, 1960, 134, 1192—1195, engl, in Dokl., Earth Sei. Sect. 1961,134,1025—1027) beschriebenes mineralisches S c h l a c k e n p r o d u k t der Perowskit-Struktur im System CaTi0 3 —SEA10 3 . Name nach der ehem. Zus. Cer, ^Zuminium und Titan, daher in korrekter Übersetzung „Ceraltit". Ref.: Min. Abstr. 15, 542.

Zhemchuznikoyit (ζ. B. Miner. Mag. 1964, 33, 1158) = k o w i t , ds. Ergbd., S. 289.

Shemtschushni-

Zinkalunit. KZn 3 Al(S0 4 ) 2 (0H) 6 . Hexagonal. Struktur. Ein Pulverdiagramm (18 Linien) gibt nach K . OMORI et al. (1) folgende intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 1 0 . 7 7 (100), 8 . 2 6 (55), 5 . 4 6 7 (50), 3 . 6 7 5 (45), 4 . 1 8 8 (40). Nach R. C. E R D et al. (2) entsprechen die Röntgeninterferenzen nicht einem Mineral der Αlunit-Gruppe; es dürfte ein Z i n k a l u m i n i t (ds. Hdb., I, 3 . 2 , 4 5 3 4 , 4 5 3 9 ) vorliegen. Phys. Das Infrarotspektrum (1) ist ähnlich jenem von Natrojarosit (ds. Hdb., I, 3.2, 4179, 4201; I, 4.2, 723, 1116); eine breite Bande liegt bei 3 μ, durch die Koexistenz der H 2 0- und OH-Moleküle bedingt.

Zinkalunit — Zinkobotryogen

383

Name Zinkalunit von K. O M O R I et al. (1) für einen Zn-haltigen A l u n i t , KA1 3 (S0 4 ) 2 (0H) 6 (ds. Hdb., I, 3.2, 4180; I, 4.2, 723). Nach R. C. ERD et al. (2) liegt eher ein „Zinkaluminit' 1 , Zn 3 Al 3 S0 4 (0H) 1 3 · 2 1 / 2 H 2 0, vor, der auch in Laurium beobachtet wurde. In einer Entgegnung zeigen Κ . O M O R I et al. (3), daß die Infrarotkurve nicht mit jener von Zinkaluminit übereinstimmt und daß sie näher jener von A l u n i t als von Aluminit liegt; damit wird die neue Namengebung ,,Zinkalunit" als begründet angesprochen. M . F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ist für ein Streichen des neuen Mineralnamens, weil die röntgenographischen und chemischen Untersuchungen dieses Minerals wie die von Zinkaluminit noch höchst zweifelhaft sind. Auch wird von R. C. ERD et al. (2) betont, daß die Untersuchungen von K . O M O R I et al. ( 1 ) in vielen Fällen an einem Gemenge durchgeführt wurden. Vorkommen·. Laurium, Griechenland. Lit.·. 1. K E I C H I OMORI und P A U L F . K E R R . Geol. Soc. Amer., Bull. 1 9 6 3 , 74, 7 0 9 — 7 3 4 . 2 . R . C . E R D , R . J . P . L Y O N u n d B E T H C . MADSDEN, Ibid. 1965, 76, 2 7 1 — 2 8 2 . 3. K . OMORI und P . F . K E R R , Ibid. 1 9 6 5 , 7 6 , 2 8 3 — 2 8 5 . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 5 , 5 0 , 8 1 0 . Bull. 1965, 88, 711. Sap. 1965, 94, 677.

Zinkbotryogen = Z i n k o b o t r y o g e n , ds. Ergbd., S. 383. Zinkcopiapit = Z i n k o c o p i a p i t , ds. Ergbd., S. 384. Zinkferrohexahydrit. (Zn,Fe)S0 4 · 6 H 2 0 . Von J . K U B I S Z gebrauchter synonymer Name für B i a n c h i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 72). Lit.: J . K U B I S Z , Bull. Acad. Polon. Sei., Ser. sei. chim., geol., geogr. 1 9 5 8 , 6, 4 5 9 — 4 6 3 . — Ref.: Min. Abstr. 15, 294. Miner. Mag. 1961, 32, 987.

Zinkferromagnesiohexahydrit. Nach Μ. H. HEY (Miner. Mag., 1961, 32, ein überflüssiger Name von J . K U B I S Z für einen magnesiumhaltigen B i a n c h i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 72). 987)

Lit.: J . K U B I S Z , Bull. Acad. Polon. Sei., Ser. sei. chim,., geol., geogr. 1 9 5 8 , 6, 4 5 9 — 4 6 3 . — Ref.: Min. Abstr. 15, 294.

Zinkführender Todorokit: s. To d o r ο k i t , zinkführender (ds. Ergbd., S. 328) Zinkhexahydrit. ZnS0 4 · 6 H 2 0 . Monoklin. Nach J . K U B I S Z zusammen mit Ferrohexahydrit — FeS0 4 · 6 H 2 0 — ein Endglied der Hexahydrit-Reihe der wasserhaltigen Sulfate. In der Natur noch nicht beobachtet. Lit.: J . K U B I S Z , Bull. Acad. Polon. Sei., Ser. sei. chim., geol., geogr. 1 9 5 8 , 6, 4 5 9 — 4 6 3 . — Ref.: Min. Abstr. 15, 294. Miner. Mag. 1961, 32, 987.

Zinkmontmorillonit. Bei F. M A C H A T S C H K I , Spez. Miner. 1953, 349 synonymer Name für S a u c o n i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 347). Zinkobotryogen, auch Zinkbotryogen, ein zinkhaltiger B o t r y o g e n (ds. Hdb., I, 3.2, 4526, 4530); theor. Zus.: ZnFe 3 + (S0 4 ) 2 (0H) 7 . Monoklin. Radialstrahlige kristalline Aggregate; Einzelkristalle sind prismatisch ausgebildet. Beobachtete Kristallformen: b (010), ο (101), 1 (120), m (110) und seltener η (111) und d (101). Struktur. Einzelkristallaufnahmen nach der W E I S S E NBERG-Methode ergaben monokline Symmetrie; Raumgruppe C'h—P2 1 /n. a = 10.488, b =

384

Zinkobotryogen — Zinkocopiapit

17.819 ± 0.057, c = 7.185 ± 0.0061, β = 100°50'. Ζ = 4. Intensivste Linien des Pulverdiagramms mit (I): 9.01 (10), 5.24 (8), 4.11 (5), 3.24 (6). Phys. Härte etwa 2.5. Spez. Gew. = 2 . 2 0 1 . Farbe hell orangerot; durchscheinend mit glasartigem bis fettigem Glanz. Optik. Zweiachsig, pos. n« = 1.542, nß = 1.551, ny = 1.587. 2V = 5 4 ° . r^> v. Längserstreckung neg. Pleochroismus stark. Chem. Eine ehem. Analyse ergab: Fe 2 0 3 18.34, A1203 0.01, MgO 2.50, MnO 1.75, Fe Ο 0.85, CaO Sp., ZnO 11.77, K 2 0 0.00, NaaO 0.05, H 2 0+ 29.13, H 2 0 " 0.22, S 0 3 36.03, Summe 100.65%. Resultierende Formel (Zn 0 . e4 Mg 0 . 27 Mn 0 . 11 Fe^ 06 ) 1 . 07 Fe8+ 00 (SO 4 ) 1 . 9e (OH) 1 . 00 · 6.61 H 2 0. Die DTA-Kurve zeigt einen starken endothermen Effekt bei 247 °C (Verlust von Kristallwasser), einen schwachen endothermen Effekt bei 525 °C (Verlust von Strukturwasser) und zwei relativ starke endotherme Effekte bei 750° und 855 °C (Verlust von SOs). Name „zincocopiapite" von K W A N G - C H I H T U et al. ( 1 ) nach der chemischen Zusammensetzung. Ein gleiches Mineral wurde von J . Z E M A N N (2) 1961 beschrieben, aber ohne eine besondere Namengebung; kennzeichnende Daten s. unter Vorkommen. Vorkommen in der Oxidationszone einer an der Nordgrenze des extrem ariden Tsadambeckens gelegenen Blei-Zinklagerstätte, eng vergesellschaftet mit Pickeringit. Nur lokal gut entwickelt. Einen bisher Zn- und Mn-reichsten und zugleich Mg-ärmsten Botryogen charakterisierte J . Z E M A N N (2) vom Rammelsberg bei Goslar, Harz, BRD, und zwar von der Stollensohle im ,,Alten Mann". Auftreten auf Zn-lialtigem Melanterit. Größe bis zu einigen Millimetern, a = 10.51 ± 0.02, b = 17.85 ± 0.03, c = 7.14 ± 0.02 Ä, β = 100 W ± 15'. Chem. Zus.: MgO 1.6, ZnO 7.7, MnO 3.6, FeO 1.2, Fe 2 0 3 18.4, S 0 3 36.1, H 2 0 > 50°C 30.9, Summe 99.5. Zn:Mn:Mg:Fe = 4 7 : 2 5 : 2 0 : 8 . Spez. Gew. = 2.19. An den prismatisch nach [001] ausgebildeten Kristallen sind (110) und (101) den Habitus bestimmend, untergeordnet (120) und (010). Die optischen Daten sind jenen von M. C. B A N D Y (3) für Mg-reichen Botryogen von Quetena, Chile, angegebenen recht ähnlich. Lit.: 1. KWANG-CHIH T U , H S I - L I N L I , H S E N - D E H H S I E H und SHU-SEN Y I N , Ti-chih hsueh-pao (Acta geol. Sinica) 1 9 6 4 , 4 4 , 9 9 — 1 0 0 (Chin.), 1 0 0 — 1 0 1 (Engl.). 2 . J . ZEMANN, Fortschr. Miner. 1 9 6 1 , 3 9 , 8 4 . 3 . M . C. B A N D Y , Amer. Miner. 1 9 3 8 , 2 3 , 6 6 9 . — Ref.·. Amer. Miner. 1 9 6 4 , 4 9 , 1 7 7 7 . 676—677.

Bull. 1 9 6 5 , 8 8 , 3 6 4 . Chem. Abstr. 1 9 6 4 , 6 1 , 1 6 1 6 D . Sap. 1 9 6 5 , 9 4 ,

Zinkocopiapit, auch Zinkcopiapit, ein zinkhaltiger Copiapit (ds. Hdb., I, 3.2, 4396, 4413); theor. Zus.: ZnFe;[+(S0 4 ) 6 (0H) 2 · 20H 2 0. Triklin. Kristalle mit b(010), a (100), e (0Γ1) und selten M2 (120) sowie c (001); auch derbe, dichte Aggregate. Struktur. Röntgenaufnahmen nach der WEISSENBERG-Methode ergaben triklin-pinakoidale Symmetrie. Raumgruppe C{—PI. a = 7.35 ± 0.04, b = 18.16 ± 0.03, c = 7.28 ± 0.03 Ä; α = 93 °50', β = 101 °30', γ = 99 °22', Ζ = 1. Intensivste Linien eines Pulverdiagramms mit (I): 9.25 A (10), 6.12 (8), 5.66 (5), 3.56 (6). Phys. Η. ~ 2. Spez. Gew. = 2.181. Gelbgrün, schwach durchsichtig bis durchscheinend mit glasartigem Glanz.

Zinkocopiapit — Zinksilit

385

Optik. Zweiachsig, pös. η α = 1.534, n ö = 1.554, n y = 1.586. n 7 —n a = 0.052. Stark pleochroitisch. 2V = 78° (ber.). r > v. Chem. Eine ehem. Analyse ergab: Fe 2 0 3 25.35, A1203 0.00, ZnO 5.22, FeO 0.42, CaO 0.20, MgO 0.00, MnO 0.39, K 2 0 0.15, N a 2 0 0.05, H ^ 22.03, H 2 0~ 5.58, S0 3 41.23, Summe 100.62. Resultierende Formel (Zn 0 . 8a Fe^ 08 Ca 0 . 04 Mn 0 . 0e ) 1 . 00 Fe^ 00 (SO 4 ) e , 50 (OH) 2 · 18.4H 2 0. Die DTA-Kurve zeigt endotherme Effekte bei 205°, 350°, 540°, 815° und 875 °C. Die beiden ersten Reaktionen sind auf den Verlust von H 2 0 , die drei anderen auf den Verlust von S0 3 zurückzuführen. Name „zincocopiatite" von K W A N G - C H I H T U et al. nach der chem. Zusammensetzung. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) sind Copiapite mit überwiegendem ZnO-Gehalt schon früher beschrieben, aber nicht mit einem eigenen Namen belegt worden (s. D A N A ' S System, 7th Ed., 2 , 6 2 4 — 6 2 6 ) . Vorkommen. Weit verbreitet in der Oxidationszone einer an der Nordgrenze des extrem ariden Tsadambeckens gelegenen Blei-Zinklagerstätte; vergesellschaftet u. a. mit Copiapit, Halotrichit, Coquimbit. Römerit, Sideronatrit und Melanterit. Lit.:

KWANG-CHIH T U , HSI-LIN L I , HSEN-DEH HSIEH u n d SHU-SEN YIX,

Ti-chih

hsueh-pao (Acta geol. Sinica) 1964, 44, 99—100 (Chin.) 100—101 (engl.). — Ref.: Amer. Miner. 1964,49,1777. Bull. 1965,88,364. Chem. Abstr. 1964, 61, 1616d. Sap. 1965, 94, 677.

Zinksilit. Zn 3 Si 4 O 10 (OH) 2 · n H 2 0 mit η etwa 4. Al-freies Glied der Montmorillonit-Sauconit-Gruppe. Monoklin. Feine Blättchen oder Lamellen nach (001) und gestreckt nach der a-Achse von der Größe bis 2 χ 1.5 X 0.5 mm. Struktur. Kräftigste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) für das Analysenmaterial I : 15.3 (10), 1.528 (7) und 2.56 (5), für das Analysenmaterial I I : 15.3 (10), 4.09 (7), 1.528 (6). Nach Behandlung mit Glycerol hegt die stärkste Interferenzlinie v . ' 17.6 A; nach Erhitzung auf 400 °C ist diese (OOl)-Linie bei 10.0 A. Die (010)--ietlexion gibt für b = 9.17 A. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (001). H. = 1.5—2. Spez. Gew. 2.67—2.71. Farbe weiß bis bläulich. Auf den Spaltflächen Perlmutterglanz. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.514 ± 0.002, nß = 1.559 ± 0.033 (Druckfehler für 0.003?), n y = 1.526 ± 0.002. 2V zwischen 0—22° wechselnd. n y /c = 3°, n a annähernd senkrecht zu (001). Opt. A.E. / / (010). Nach Erhitzung auf 400°C wird Zinksilit grünlichbraun und deutlich pleochroitisch; n a (blaßgrün) = 1.512 ± 0.002, n y (tief bräunlichgrün) = 1.570 = 0.003. Chem. Die chem. Anal, einer weißen (I) und einer bläulichen (II) Varietät, die beide feinkörnigen Diopsid, Granat, Chrysokolla, Opal und Quarz enthielten, ergaben nach W . A. MOLEWA:

I II

ZnO

CuO

MgO

MnO

CaO

A1 2 0 3

Fe 2 0 3

Si0 2

26.64 35.00

0.60 3.07

4.62 1.08

0.40

6.40 2.00

0.84 0.70

2.16 1.55

47.60 42.75

I II



H2O-

H2O+

Summe

6.35 8.50

4.35 6.00

99.96% 100.65%

26 Η i η t ζ e . Mineralogie, Ergänzungsband III

386

Zinksilit — Zinksulfid

Nach Abzug von A1 2 0 3 und Fe 2 0 3 mit den entsprechenden Mengen von CaO und Si0 2 für Granat, und Verrechnung des restlichen CaO sowie von MgO und der entsprechenden Menge von Si0 2 für Diopsid, sowie nach Verrechnung von CuO mit Si0 2 und H 2 0 als Chrysokolla errechnen sich die Formeln 3ZnO · 5.01 Si0 2 · 5.37H 2 0 bzw. 3ZnO · 4.17 Si0 2 · 5.31 H a O. Nach Berücksichtigung der beobachteten Beimengungen von Quarz und Opal kann die resultierende Formel Zn3Si4O10(OH)2 · n H 2 0 geschrieben werden, wobei η ~ 4. — D i e Formel ist nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) etwas fraglich, weil 15—30% Verunreinigungen berücksichtigt und abgezogen werden mußten; die Verf. führen aus, daß die optischen Daten eine Variation in der ehem. Zus. anzeigen und daß Fe — nach dem Verhalten bei der Erhitzung — wahrscheinlich im Mineral vorliegt. Trotzdem scheint nach M. F L E I SCHER (1. c.) die ehem. Formel annähernd richtig zu sein. Eine exakte Analogie von Zinksilit mit Stevensit (ds. Hdb., Ergbd. II, 620—621) bleibt fraglich, und zwar mit Rücksicht auf die Daten des Ionen-Austausches. — Zinksilit wird von Säuren zersetzt, von einer 5%igen Na 2 C0 3 -Lösung teilweise zersetzt. Ein Ionen-Austausch mit einer 10 %igen NH4C1-Lösung gibt in der Lösung für das Material der Analyse I Si0 2 0.40, CaO 0.70, MgO + ZnO 0.20%, für das Material der Analyse II Si0 2 0.32, CaO 0.46%. Nachdem auch Si0 2 in Lösung beobachtet wurde, ist es unklar, ob es sich um eine teilweise Zersetzung oder um einen echten Ionen-Austausch handelt. Bei Behandlung mit BenzidinHydrochlorit wird Zinksilit blaß grünlichblau gefärbt, welche Farbe in ein intensives Blau übergeht. DTA-Kurven und solche des Gewichtsverlustes sind nach Ε . P . WALJASCHICHINA jenen von Sauconit ähnlich; beobachtet werden ein breiter endothermer Effekt bei 200 °C und zwei kleine exotherme bei 765 und 920 °C; bei 765 °C wurde auch Willemit, Zn 2 Si0 4 , nachgewiesen. Name von Ν. N. SMOLJANINOWA et al. nach der ehem. Zus.: Zink und Silicium. Die Verf. betrachten das neue Mineral als Endglied der Reihe Montmorillonit—Sauconit—Zinksilit. Vorkommen in der Oxidationszone der Skarne der Bleiglanz-Zinkblende Kupferlagerstätten von Batystau, Zentral-Kasachstan, wo Zinksilit homoachse Pseudomorphosen nach Diopsid bildet [die b-Achsen beider Mineralien fallen zusammen und die Ebene (010) — enthaltend n a und n y — steht unter einem Winkel von 44 ° zur analogen Ebene des zweiten Individuums]; in Paragenese sind Chrysokolla, supergener Fluorit, Opal und Manganoxide. Lit.:

Ν . Ν . SMOLJANINOWA, W . Α . MOLEWA u n d N . J . ORGANOWA, Dohl.

1c

sobraniju

Meshdunarodnoi komissii po isutscheniju glini. (C. B. meeting Internat. Comm. on clay studies). Isd. Alcad. Nauk SSSR 1960, 45—52. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 241. Min. Abstr. 15, 365. Miner. Mag. 1961, 32, 987. Sap. 1961, 90, 111 115.

Zinksulfid ZnS—3C = Z i n k b l e n d e (ds. Hdb., 1,1, 550 und 558). Bezeichnung bei S . K O C H , Acta miner. petr. Univ. Szegediensis, 1 9 5 8 , 11, 1 1 — 2 2 ; vgl. ZnS—3R = M a t r a i t , ds. Ergbd., S. 204—205. Zinksulfid ZnS—3R = M a t r a i t , ds. Ergbd., S. 204—205.

Zinkwolframit — Zinntantalit

387

Zinkwolframit. Bei F. MACHATSCHKI, Spez. Miner., 1953, 31o synonymer Name für S a n m a r t i n i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 345). Zinnfahlerz. Als „klassisches Beispiel aus Literatur und vielen Sammlungen für Zinnfahlerz" wird von G. H . MOH et al. der „ C o l u s i t von Butte Montana" (ds. Hdb., Ergbd. I, 121) bezeichnet. Für die allgemeine Fahlerzformel Cu3(As, Sb)S 3 _ 4 werden die gefundenen As- und Sb-Gehalte als entschieden zu niedrig angesprochen, und es kann ,,als sicher gelten, daß Sn hier diese Funktion übernimmt, also nicht für Cu im Gitter eingebaut ist". Chem. Zinnfahlerz von der Suttsu-Mine, Hokkaido, Japan, enthält Sn in dominierender Menge. Unter Berücksichtigung der Absorption (Röntgenfluoreszenzanalyse) ist das Verhältnis Sn:(As, Sb, Bi) mindestens 2:1. Von den übrigen Elementen ist Cu vorherrschend, etwas Fe, eine Spur von Ag und Cd, aber kein Zink. Synthesen von Sn- oder Sn-Bi-Fahlerzen mit S-Gehalt von S 3 bis S 4 waren unbefriedigend. Name Zinnfahlerz bei G. H. MOH et al. synonym für Colusit; nach Μ. H. HEY (Ref. Miner. Mag., 1. c.) eine synonyme Bezeichnung für Fredricit (ds. Hdb., I, 1, 1105), eine Varietät von Tennantit, die geringe Mengen (1—3%) von Ag, Pb, Fe und Sn enthält. Vorkommen auf der Suttsu-Mine, Hokkaido, Japan. Fahlerze mit feinen Sn-Gehalten kommen in Zinnwald, ferner in Oruro/Bolivien und auf der Grube Tornchuaico, Porco, ebenfalls Bolivien, vor. Lit. : GÜNTER H . MOH und JOACHIM OTTEMANN, N. Jb. Miner., Abh. 1962, 99.1—28 (insbes. S. 20—21). — Ref.: Miner. Mag. J964, 33, 1158.

Zinntantalit. Varietät von T a n t a l i t (ds. Hdb., I, 4.1, 429, 432, 437), annähernd Mn(Ta,Nb,Sn) 2 0 6 . Monoklin (?). Gut geformte dipyramidale Kristalle in isometrischer Ausbildung (0.5—1 mm im Durchmesser) — s. Fig. 53 —,

gewöhnlich aber mit unregelmäßigen Begrenzungen; auch pseudomorph nach Simpsonit (2 bis 4 cm groß). U. d. M. nicht selten polysynthetisch verzwillingt. Struktur wahrscheinlich monoklin, doch erlaubte eine LAUE-Aufhahme keine Entscheidung. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdia26»

Zinntantalit — Zirkosulfat

388

gramras (54 Linien) mit (I) sind: 1.468 (10), 1.780 (8), 2.95 (7), 2.51 (7), 1.743 (7), 1.723 (7), 1.917 (6—7), 1.560 (6), 1.387 (6), 1.201 (6), 1.195 (6), 1.043 (6), 1.036 (6). Die Röntgeninterferenzen sind ähnlich jenen von Manganotantalit (ds. Hdb., 1,4.1, 443, 459), doch liegen zusätzliche Linien vor. Phys. Nach Untersuchungen u. d. M. zwei Spaltbarkeiten, wobei die vollkommene Spaltbarkeit / / n a , die weniger gute unter einem Winkel von 26 bis 28° zu n a liegt. H. =5 1 /. 2 —6 bzw. 660kg/mm 2 . Spez. Gew. um 7.4. Farbe dunkelbraun bis schwarz. Opak bis durchscheinend. Auf Bruchflächen Fettglanz, auf Kristallflächen Glasglanz. In Kathodenstrahlen keine Lumineszenz. Dielektrische Konstante 4.84. Optik. Zweiachsig, pos. n a (rötlichbraun) = 2.19 ± 0.02, n y (gelblich) = 2.28 ± 0.02. 2V = 30—40°. Pleochroismus deutlich, Absorption n a > n y . I m polierten Anschliff R a = 14.8, R y = 15.9 (für λ 590 χαμ), also niedriger als für Manganotantaüt und viel niedriger als für Stibiotantalit (ds. Hdb., I, 4.1, 240, 382). Kräftige Anisotropie mit gelbbraunen Innenreflexen. Ein Infrarotspektrum, von L. S. IWANOWA erstellt, ist ähnlich jenen für Tantalit und Thoreaulith, unterscheidet sich aber von diesen durch eine Absorption bei 10—11 ταμ. Chern. Eine ehem. Analyse von Κ . A. D O R O F E E W A und Τ . A. U C H I N A ergab: T a 2 0 5 62.53, Nb 2 O s 12.50, Sn0 2 9.06, T i 0 2 0.50, Z r 0 2 0.00, F e 2 0 3 + F e O 0.57, MgO 0.00, MnO 13.06, U 0 2 0.03, SE 2 0 3 0.17, CaO 0.18, Si0 2 0.20, H 2 0 + 0.04, H 2 0" 0.06, Summe 98.90%, entsprechend der Formel (Mn0 g7 Fe 0

0 4 SE 0 01 ) 0 92 (Taj 3 4 Nb 0

^SnQ 28 Ti 0

03 ) 2 0 9 O 6 ,

vereinfacht : Μ η ^ χ (Ta,Nb,Sn) 2 0 6 , χ über 0.1. Nach spektrographischen Analysen auch Sb, Al, Zr mit je 0.1%, Mg, Ga, Bi, La, Y, Zn mit je 0.01%, Cu Yb, Ag mit je 0.001%. — Zinntantalit wird in erhitzter H 2 S 0 4 + (NH 4 )S0 4 Lösung vollkommen zersetzt. Name „olowotantalit" = Zinntantalit von W. W. MATIAS nach der ehem. Zus. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) ist ,,tin-tantalite" ein überflüssiger Name für ,,stannian mangano-tantalite". Vorkommen als seltenes Mineral in einer der Pegmatitlagerstätten der UdSSR, und zwar in einem stark albitisierten Pegmatit; in Paragenese sind Simpsonit, Mikrolith, Lepidolith und Spodumen, selten Stibiotantalit. Gelegentlich tritt Zinntantalit pseudomorph nach Simpsonit auf. Die Bildung von Zinntantalit erfolgt nach Spodumen sowie Simpsonit und vor Stibiotantalit. Lit.:

W. W. MATIAS, Geol. Mestoroshd.

Redkich

Elementow

1961, NR. 9, 30—£1. —

Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 1514. Miner. Mag. 1964, 33, 1153. Sap. 1962, 91, 190.

Zirkopal bzw. Zircopal. Nach Μ. H. HEY (Ref., 1. c.) ein überflüssiger Name von W . I . GERASIMOWSKY für einen „zirconian Opal". Lit.: W. I. GERASIMOWSKY, Geochemistry (engl. Übersetzung von Geochimija) 1956, Nr. 5, 794. — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1158.

Zirkosulfat (auch Zircosulphat). Zr(S0 4 ) 2 · 4 H 2 0 . Orthorhombisch. Dichte, pulverige Massen (um 2 cm im Durchmesser) von homogener Beschaffenheit

389

Zirkosulfat — Zirsit

aus Teilchen von der Größenordnung 0.01—0,03 mm bestehend. U. d. M. abgerundete oder rhombische Schnitte. Struktur. Raumgruppe D ^ — Fddd. a = 25.92, b = 11.62, c = 5.532 A. Das Pulverdiagramm (53 Linien) — ohne Analogiebeziehungen zu irgendeinem bisher bekannten Mineral, aber in voller Übereinstimmung mit synth. Zr(S0 4 ) 2 • 4 H 2 0 — hat als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 4.33 (10), 2.98 (9), 2.33 (6), 6.50 (5), 3.46 (4), 1.97 (4), 1.62 (4), 1.58 (4). Phys. H. der Aggregate 2.5—3. Mikroh. der Körnchen wegen ihrer Kleinheit nicht bestimmbar. Spez. Crew. = 2.85, Synthese 2.83. Einzelkörnchen farblos, Aggregate weiß mit mattem Glanz. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.620, n^ = 1.644 (ber.), n y = 1,674; Synthese: n« = 1.618, iiß = 1.646, n y = 1.676. 2V = 75°, Synthese 70°. U. d. M. klar, farblos und durchsichtig. Chem. Eine ehem. Analyse (I) von A. W. BYKOWA im Vergleich zur theoretischen Zusammensetzung von Zr(S0 4 ) 2 · 4 H 2 0 (II):

I II

Zr0 2

so3

H20+

H 2 O-

Summe

35.30 36,44

43.80 43.83

19.00 19.73

1.75

97.85 100.00



Auffallend ist die chemische Reinheit des untersuchten Materials. Resultierende Formel Zr(S0 4 ) 2 06 · 4 H 2 0 . Spektralanalysen erschlossen Spuren von Ti, Ba, Fe, Zn, Ca und Co. Quantitativ bestimmte N. W. LISUNOW noch Η 0 2 mit 1.02%. — Eine DTA-Kurve gibt nach N. C. GOROCHOW endothermische Effekte zwischen 170—200 °C (Abgabe von 3 Mol. H 2 0 , so daß ein Monohydrat vorliegt, das auch röntgenographisch bestätigt werden konnte); eine weitere Abgabe von Kristallwasser zwischen 295—325 °C. Bei 700 °C erfolgt eine vollständige Zersetzung unter Bildung von gasförmigen Sulfatanhydrit. Das letzte Stadium der Zersetzung ist durch die Bildung von kubischem Zr0 2 gekennzeichnet. — Zirkosulfat ist sogar in kaltem Wasser leicht löslich. Name von J u . L. KAPUSTIN nach der chem. Zus. Vorkommen im Korgeredabinskischem Alkalimassiv, gelegen im südöstlichen Tuwa (Ost-Sibirien), und zwar in Teilen eines Pegmatits, der durch hypergene Prozesse intensiv verändert vorliegt; in Paragenese sind Hisingerit, Smithsonit, Limonit und ockerhaltige Verwitterungsprodukte von Eudialyt. Auftreten in Pegmatithohlräumen, die von Zirkosulfat ganz ausgefüllt werden; eine periphere Umkrustung besteht aus Zirkonhydroxid. Zirkosulfat bildete sich in der hypergenen Zone durch lösende Einwirkung auf Eudialyt (oder auf seine Verwitterungsprodukte). Die Erhaltung des so leicht löslichen Minerals ist sowohl auf die klimatischen Bedingungen des Tuwa-Gebietes als auch auf die Umkrustung durch Zirkonhydroxid zurückzuführen. Lit.: Ju. L. KAPUSTIN, Sap. Tfses. Miner. Obschtsch. 1965, 94, 530—533. Zirsit, wahrscheinlich kein Mineral, sondern ein Gemenge von Zr0 2 -, Si0 2 -, Na 2 0- und K 2 0-Gelen. Amorph. Feine Aggregate.

390

Zirsit — Zussmanit

Struktur. Röntgenamorph. Phys. Weich, wird mit dem Fingernagel geritzt. Tongeruch. Farbe von grau zu blaßbraun bis dunkelbraun wechselnd. Optik, η etwa 1.592. Chem. Analysen: I braune Varietät (Anal. E . KULTSCHIZKAJA), II aschgraue Varietät (Anal. A. W . MOKREZOWA).

I II

Si0 2

Ti0 2

Zr02

Nb205

A1203

Fe203

BeO

MgO

MnO

44.08 43.20

0.91 0.80

17.11 18.84

0.24

1.30 1.00

2.58 1.47

0.02

0.43 0.25

3.16 2.89

I II





CaO

SE2O3

Na 2 0

κ,ο

h 2 O-

H2O+

Summe

8.46 3.82

1.34 0.78

8.12 5.97

3.29 9.34

2.77 3.77

7.13 7.40

100.94% 99.53

Zirsit gibt bei Erhitzung im geschlossenen Röhrchen H 2 0 ab. Sintert bei etwa 900 °C zu einer dunkelbraunen Masse. Die DTA-Kurve zeigt endotherme Effekte bei 130, 350, 760 und 970 °C. Zirsit wird von I. D. DORFMAN als eine Varietät von Zirfesit (ds. Hdb., Ergbd. II, 439) angesprochen. Name von I. D . DORFMAN nach der chem. Zus. Zirkon und *S'ilicium. Ε. M. BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., 1. c.) betrachtet den neuen Mineralnamen als überflüssig und schlägt vor, daß mit Z i r f e s i t auch das Mineral Zirsit umschlossen wird und dies trotz des geringen Gehaltes an Fe (2.58 bzw. 1.47% Fe 2 0 3 , gegenüber Zirfesit 14.27% Fe 2 0 3 ). M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1. c.) bestätigt, daß der neue Mineralname ungerechtfertigt gegeben ist. Nach Ref. Bull., 1. c. ist schon das Mineral Zirfesit zweifelhaft und deshalb erscheint ein neuer Name für eine Varietät ganz unnötig. Vorkommen. Zirsit ist ein Verwitterungsprodukt allophanoiden Typus von Eudialyt innerhalb der Verwitterungszone der Urtit-Ijolithe des Jukspor-Gebirges, Chibina-Massiv, Halbinsel Kola, UdSSR. Lit. ·. I. D. DORFMAN, Mineralogie der Pegmatite in der Verwitterungszone der IjolithUrtite des Jukspor-Gebirges, Chibina-Massiv (russ.). Isd. Akad. Nauk SSSR 1962,1—168, spez. 125—131. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1182. Bull. 1964, 87, 287. Min. Abstr. 16, 557. Miner. Mag. 1964, 83, 1158. Sap. 1963, 92, 214—215. Zussmanit. KFe^(Mg,Mn) 2 [OH(Si 5 = 1.462 mit jeweils ± 0.003 für natürliches Material; n a = 1.452, n v = 1.460 mit jeweils ± 0.003, n y —n a = 0.007 bis 0.008 für rekristallisiertes Material. Gerade Auslöschung. Längserstreckung neg. Chem. Die ehem. Analyse eines nicht vollkommen homogenen Materials ergab für den im H 2 0 löslichen Anteil bei einer Einwaage von 100 mg in Gew.-%: A1203 5.50, Ca Ο 9.50, Na 2 0 39.86, K 2 0 0.31, H 2 0 (Gl.-Verl.) 9.90, F 0.90, C1 0.26, P 2 O s 35.50. Σ 101.73, —0 = F 2 0.38, —0 = Cl2 0.05, Summe 101.30%. Die theoretischen Werte für Na 2 HP0 4 · 1/2H 2 0: Na 2 0 41.06, P 2 0 5 47.02, H 2 0 11.92. Nach einer Spektralanalyse nur schwache Linien für Sn, Mg, Yb und La: Spuren von Be, Ti und Ce.

417

VII. Klasse: Phosphate

Vorkommen in Bruchstücken sowie auf der Oberfläche und auf Klüften eines Bohrkerns (aus 80—90 m Tiefe) aus dem Rasbumtschorr-Gebirge, ChibinaTundra, Halbinsel Kola, UdSSR. Das neue Mineral wird als hypergene Bildung dargelegt. Lit.: Μ. D. DORFMAN und Κ. K. ABRATSCHEW, Trudy Miner. Mu-t. Akad. Nauk SSSR. 1963, 14, 226—230. — Ref.: Sap. 1964. 93. 452—453. (Ca, Sr, Pb)2Al7(OH)16(PÜ4)3 · 3H 2 0. anscheinend trikline (dimorphe) Modifikation von Crandallit (ds. Hdb., I. 4. 2, 1126, 1151). Erdiges Pulver oder kleine Massen ohne Kristallflächen bis 5 mm im Durchmesser. Struktur. Ein Pulverdiagramm (65 Linien) zeigt als intensivste Röntgen-dWerte (Ä) mit (I) und hkl : 2.97 (100) 131-, 2.18 (46) 241; 5.75 (36) 101; 3.53 (35) 022; 2.21 (27) 024. Die Indizierung auf trikliner Basis ergibt für die Einheitszelle: a = 7.010, b = 9.819, c = 9.697 Ä; a:b:c = 0.7139:1:0.9876. α = 103° 10', β = 91°14', γ = 90°24'. Die vorherrschenden Interferenzen erinnern an solche der Alunit-Crandallit-Reihe, aber ohne den bemerkenswerten Effekt in der röntgenographischen Zählrohraufnahme bei 4.80—4.82 A. Eine auf 950°C erhitzte Probe gibt als stärkste Interferenzen: 4.21 (100), 4.31 (77), 2.95 (62), 3.57 (24), 3.14 (27); eine auf 1100°C erhitzte Probe: 4.15 (100), 2.94(50), 2.63 (39), 2.57 (29). Phys. Einige Körner zeigen eine schwache Spaltbarkeit senkrecht zu nr. H. = 3. Spez. Gew. = 2.50 (pyknometrisch bei 25°C), 2.48 (ber.). Farbe braungelb bis gelblichweiß; feucht zitronengelb. Strich gelbweiß. Schwach durchscheinend. Wachsglanz. Im UV-Licht eine mittelstarke gelblichweiße Fluoreszenz. Optik. Zweiachisg, pos. n a = 1.602 ± 0.002, n^ = 1.607 ± 0.002, n y = I.615 ± 0.005 (ber.). 2V = 70—75°. U. d. M. einige Körner polysynthetisch verzwillingt. Chem. Die Analysen zweier Proben unter I und II; unter III Mittelwerte, Li 2 0

K20

MgO

CaO

SrO

BaO

n.b. 0.13 (0.13)

n.b. 0.23 (0.23)

0.22 0.39 0.31

6.0 6.46 6.23

4.0 3.93 3.97

0.16 n.b. (0.16)

Y203

La 2 0 3

Ce 2 0 3

Si0 2

Ti0 2

P«o ä

I 0.19 II n.b. III (0.19)

2.0 n.b. (2.0)

1.9 n.b. (1.9)

2.26 1.65 1.96

0.075 0.12 0.098

21.61 22.25 21.93

I II III

PbO 2—4 n.b. (3)

MnO

Fe 2 0 3

AI2O3

n.b. 0.0 (0.0)

1.0 0.0 0.5

35.51 35.59 35.55

H20+

Summe

H 2 O-

17.54 20.83 19.19

94.47-}-1

4.11 4.47 4.29

97.35

Si0 2 und Fe 2 0 3 werden als nachweisbare Verunreinigungen (Quarz und Haematit) angesprochen. — Die DTA-Kurve zeigt drei schwache endotherme Reaktionen zwischen 100 und 350 °C, die der stufenweisen Abgabe der 3H 2 0Moleküle entsprechen; oberhalb 350°C fällt das Gitter unter Bildung eines weißen, amorphen Pulvers zusammen, das aber um 950°C rekristallisiert.

418

Unbenannte neue Mineralien

Vorkommen in einem großen tropischen Moorwald-Sediment, 3 m unterhalb der Oberfläche der Bajo de Santa Fe, östlich der ehem. Maya-Stadt Tikal, El Peten, Quatemala; hauptsächlich vergesellschaftet mit Gips, der Hohlräume von verfallenen Wurzeln ausfüllt, aber auch in einem ausgedehnten Horizont im Ton (vorwiegend Montmorillonit mit geringen Mengen von Metahalloysit sowie Quarz). Die Bildung des Minerals wird auf eine biogeochemische Konzentration der aufbauenden Elemente zurückgeführt·, die während der Verwesung von Wurzeln einer Melastomacea, wie Miconia ciliata, freigeworden sind. Lit.: URSULA M. COWGILL, G. E. HUTCHINSON und OIVA JOENSUU, Amer. 1963, 48, 1144—1153.

Miner.

Mineral „V", (Mn,Mg, Ca)Fe3[(0H) 2 P0 4 ] 4 · 3H ä O. Ein von H. STRUNZ in Hagendorf, Oberpfalz, BRD, vermutetes neues Mineral entspricht nach einer priv. Mitt. von H. STRUNZ einem grünen B e r o u n i t . Trihlin, grün, radialfaserig. Lit.: Aufschluß. 1965, 16, H.3, S.47.

(U0 2 ) 3 (P0 4 ) 2 .8H 2 0, das noch unbenannte P h o s p h a t a n a l o g o n eu Trögerit (ds. Hdb., I, 4. 2, 9 7 2 , 1 0 1 1 ) , von L . N . BELOWA et al. gekennzeichnet und ohne Fundortangabe beschrieben; Auftreten in verquarzten uransulfidischen Lagerstätten. Gestreckte lamellare Kristalle in Konkretionen oder individuelle, gut entwickelte tafelige Kristalle (bis 3 X 3 mm). Struktur. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms mit (I): 8.53 (10), 3.66 (9), 1.603 (9), 1.530 (8), 9.25 (7), 2.62 (7). Phys. H. = 3. Spez. Gew. = 3.72—3.8; des synth. Materials (mit 6 H 2 0 ) = 3.96—4.03. Die Farbe variiert von bernsteingelb zu blaßgelb; manchmal auch grünlich oder dunkelgrün (wenn U 4 + anwesend). Perlen- bis Glasglanz. Keine Lumineszenz. Optik. Einachsig, neg. Die Brechungsindizes sind vom H 2 0-Verlust abhängig: vorwiegend η ω = 1.570—1.578 und 1.600—1.602, η ε = 1.550—1.555 und 1.578—1.580. Synth. (U0 2 ) 3 (P0 4 ) 2 · 6( !)HaO hat η ω = 1.605, n e = 1.578—1.580. Chem. Eine ehem. Analyse von L. E. NOWOROSOWA ergab: U 0 3 74.17, P 2 O s 12.21, H 2 0 12.80, Summe 99.18%. Resultierende Formel (U0 2 ) 3 (P0 4 ) 2 · 8 H 2 0 . Ein Teil des Wassers wird leicht abgegeben. Wird von Autunit und Metatorbernit verdrängt . Lit.: L. X. BELOWA, W. I. LITEMKOWA und L. E. XOWOROSOWA, Woj>r. Prikladnoi Rad.ioge.ol., Sbornik 1963, 174—177. - Ref.: Amer. Miner. 1965, 50. 265—266. Chem. Abstr.^ 1964, «1, 10457 A. Min. Abstr. 17, 402. Sap. 1965, 94, 196.

(Ba, Ca, Cu)(Al, Fe) 3 H(As0 4 ) 2 (0H) 6 (wahrscheinliche Formel!). Dieses barium-, calcium- und kupferhaltige Aluminiumarsenat ist Glied der Crandallitgruppe (s. S.357, Anhang zu W e i l e r i t ) .

VIII. Klasse: Silikate

419

Pb2U02(As04)2· 2 H 2 0 ,

dem P a r s o n i t analoge As-Verbindung, die von K . W A L E N T A (1) und von H . W . B Ü L T E M A N N ( 2 ) vom Bühlskopf bei Ellweiler, Kreis Birkenfeld. B R D , kurz charakterisiert, aber noch nicht eindeutig nachgewiesen wurde. Dünne, erdige gelbe Krusten und sehr selten dünnprismatische Kristalle und faserige Aggregate, immer neben Zeunerit und offensichtlich aus diesem entstanden. Das Pulverdiagramm entspricht nach K . W A L E N T A ( 1 ) weitgehend demjenigen von Parsonit. Chem. Eine Mikroanalyse des in HCl und H N 0 3 löslichen Minerals führte zum Nachweis von Pb, U und As. etwas Ρ sowie Spuren von Zn und Cu. Auch röntgenfluoreszenzanalytisch wurden Pb. U und As nachgewiesen. Nach K. WALENTA ( 1 ) handelt es sich bei diesem Mineral offenbar um ein arsenxeiches Glied einer anzunehmenden Mischkristallreihe zwischen dem Pb-Uranyl-Phosphat Parsonit Pb 2 (U0 2 )(P0 4 ), und dem bisher unbekannten analogen Arsenat Pb., (U0 2 )(AS0 4 ) 2 . Optik. U. d. M. schuppige bis faserige Aggregate, ζ.· T. in radialstrahliger Gruppierung. Infolge der geringen Korngröße war es nicht möglich, die optischen Eigenschaften zu bestimmen. Lit.: 1. Κ . WALENTA. 1960, 11, 2 8 1 — 2 8 3 .

Der Aufschluß,

1958. 9, 2 4 7 — 2 4 9 . 2. H . W . BÜLTEMANN,

Ibid.

N a 2 V 6 0 1 6 - 3 H 2 0 (ds. Hdb., Ergbd. II, S.9I2) = B a r n e s i t (ds. Ergbd., S.27 bis 28). F e 0 - 2 V 2 0 5 bzw. FeV 4 O u nach W. H. B A R N E S und Μ. M. QURASHI (s. ds. Hbd., Ergbd. II, S.910) ist N o l a n i t (ds. Hdb., Ergbd. II, S.799—800). Till. Klasse: Silikate F e r s m i t seltener Erden (rare-earth fersmite), Varietät von Fersmit (ds. Hdb., Ergbd. I I , 121—122); in den Eigenschaften zwischen Fersmit und Euxenit bzw. Aeschynit stehend. Metamilct. Kleine prismatische bis nadelige Kristalle (4—7 mm lang und 1—2 mm breit) mit den Formen der Fig. 55. a : b : c = 0.382:1:0.348 (goniom.).

2.0. 2 V = 15° (geschätzt). Chem. Spektrographisch wurden als Hauptkomponenten Mn und Te, dann wenig Zn nachgewiesen.

Tellurite und Tellurate

429

Vorkommen nach J . A. MAN DAR! NO et al. auf einer Tellurlagerstätte in der Nähe von Moctezuma, Sonora, Mexiko. Lit.: JOSEPH A. MANDARINO und SCOTT J . AVILLIAMS, Science 1961, 138, 2017. Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 1201. Min. Abstr. 16, 551. Sap. 1963, 92, 2 0 8 — 2 0 9 .



Mangan-Zink-Tellurit oder T e l l u r a t . Von J . A . MANDARINO et al. unvollständig charakterisiertes neues Mineral von einer Tellurlagerstätte bei Moctezuma, Sonora, Mexiko. Tafelige Massen. Rot bis violett. Struktur. Das Pulverdiagramm unterscheidet sich von jenen der bisher bekannten Te-Mineralien; intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 2.98 (sst), 3.30 (st), 1.62 (st), 4.00 (—st), 4.93 (mst), 2.21 (mst). Spez. Gew. (von 20 mg) = 5.01 ± 0.02. Optik. Zweiachsig, pos. r^ = 1.89; n., > 2.10. 2 V = 60° (geschätzt). Chem. Nach spektrographischen Analysen nur Mn, Zn und Te als Hauptkomponenten . Lit.: JOSEPH A. MANDARINO und SCOTT J . WILLIAMS, Science 1 9 6 1 , 1 3 3 , 2017. —

Amer. Miner. 1961, 46, 1201. Min. Abstr. 16, 551. Sap. 1963, 92, 208.

Ref.:

Zink-Tellurit oder T e l l u r a t . Hexagonal. Kleine, hexagonal-prismatische Kristalle von einer Bipyramide begrenzt. Farbe braun. Struktur. Ein Pulverdiagramm (nicht gegeben) gleicht keinem bisher bekannten Te-Mineral; intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 8.1 (sst). 4.04 (st), 2.75 (st). Optik. Einachsig, pos. nco = 1.85. n£ = 1.93 mit jeweils Hz 0.01. Chem. Eine spektrographische Analyse ergab nur Zn und Te als Hauptkomponenten. Vorkommen auf einer Tellurlagerstätte in der Nähe von Moctezuma, Sonora, Mexiko, zusammen mit anderen Telluriten oder Telluraten. Lit.: JOSEPH A. MANDARINO und SCOTT J . WILLIAMS, Science 1 9 6 1 , 1 3 3 , 2017. —

Amer. Miner. 1961, 46, 1201. Min. Abstr. 16, 551. Sap. 1963, 92, 208.

Ref.:

Wasserhaltiges C a - T i t a n a t mit etwas Ce, Y, Fe und Nb. Von Α. A. KUCHARENKO et al. gekennzeichnetes, aber noch unvollständig beschriebenes Mineral aus Hohlräumen von Nephelin-Perowskit-Titanomagnetit-Adern im Afrikanda-Pyroxen-Massiv, Halbinsel Kola, UdSSR; vergesellschaftet mit Cafetit (ds. Ergbd., S. 50—51), Sphen u. a. Lamellare und blättrige Kristalle in subparallelen Aggregaten und Rosetten. Auch orientiert aufgewachsen auf Titanomagnetit (auf den Oktaederflächen). Weiter pseudomorph nach Perowskit und Dysanalyt, verdrängt Ilmenit und umrandet Kristalle von Sphen. Struktur. Ein Pulverdiagramm (37 Linien) zeigt als intensivste Röntgen-dWerte (A) mit (I): 3.30 (10), 1.761 (10), 4.77 (5), 3.63 (4), 2.29 (4), 1.501 (4). Phys. Eine vollkommene Spaltbarkeit. H. = 5. Spez. Gew. = 3.40—3.45. Farbe blaßgelb. Stark diamantglänzend.

430

Unbenannte neue Mineralien (ohne Formel)

Optik. Zweiachsig, neg. n a « 1.950, n^ = 2.13, n y « 2.24. n y —n a = 0.26. 2 V = 35—40°. Sehr kräftige Dispersion r > v. Die Auslöschung ist zu den Zwillingskanten schief. U. d. M. blaßgelb. Polysynthetische Verzwillingungen beobachtbar. Chem. Eine spektrographische Analyse ergab Ti und Ca als Hauptkomponenten, dann zurücktretend Nb, Ce, Y und Fe. I n Säuren unlöslich. Bei Erhitzung (keine Temperaturangabe) wird ein Gewichtsverlust von 8 . 5 % verzeichnet. Wahrscheinlich liegt ein wasserhaltiges Ca-Titanat vor. Lit.:

A . A . KUCHARENKO, W . W . KONDRATJEWA u n d W . M . KOWJASINA, Sap.

Wses.

Miner. Obschtsch. 1959, 88, 444—453 (insbes. 446—447). — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45, 479. Min. Abstr. 14, 501. Sap. 1961, 90, 96.

B o r a t von Mn (?) = Mineral X . Ein von W. T. E P P R E C H T et al. beschriebenes, aber bisher „nie in reiner Form gefundenes" neues „Mineral X " aus den Manganerzen von Gonzen bei Sagans (Schweiz); vergesellschaftet und innig verwachsen mit Wiserit (ds. Hdb. I, 2, 2091). Monoklin (?). Faserig nach der b-Achse; makroskopisch kein deutlicher Unterschied gegenüber Wiserit. Struktur. Pulver- und Faserdiagramme konnten monoklin indiziert werden mit a = 11.55 ± 0.05, b = 3.41 ± 0.03, c ± 8.18 ± 0.05 k X , β = 109.5°. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (kX) von zwei kombinierten Pulverdiagrammen (nach Abtrennung der für Wiserit charakteristischen Linien) mit (I): 10.75 (st), 5.4 (st), 3.68 (st), 1.791 (st), 7.68 (m), 2.739 (m). Optik. Die opt. Daten sind wegen der innigen Verwachsung mit Wiserit ungewiß; ein Gemenge zeigte n a zwischen 1.690 —1.710, n y um 1.76. Auslöschung bis 5° geneigt. Chem. Lichtbogenspektren zeigten außer den stärksten Emissionslinien von B , Ca, Mg und Mn noch solche für Al, As, Bi, Cu, Fe, Ni, Pb, Sb, Si, Sn, Sr und Zn, die in Spuren vorliegen. Diese Aufnahmen sprechen dafür, daß das Mineral X chemisch mit W i s e r i t , 4 Μ η 0 · Β 2 0 3 · 2 Η 2 0 , eng verwandt sein muß,vor allem deshalb, weil die Intensität der Linien der verschiedenen Elemente kaum von denjenigen des reinen Wiserits abweicht. Lit.:

W I L L F R I E D T H . EPPRECHT, WALDEMAR T . SCHALLER u n d ANGELINA C. V L I S I D I S ,

Schweiz. Miner. Petr. Mitt. 1959, 39, 85—104. — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45, 254—255. Aufachl. 1962, 13, 63. Min. Abstr. 15, 359. Sap. 1961, 90, 98.

C a r b o n a t von Ca, Sr und seit. Erden (?). Orthorhombisch. Gut entwickelte Einzelkristalle (gewöhnlich kleiner als 2 mm in der Länge) und Verwachsungen radialstrahliger Gruppen. Struktur. Raumgruppe Do h —Pmmm. a - 7.24, b = 8.49, c = 5.02 Ä. a : b : c = 0.8527:1:0.5912. Das Pulverdiagramm ist von jenen chemisch ähnlicher Mineralien deutlich verschieden; intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 4.31 (10) 2.935 (9), 5.51 (8), 2.330 (7). Phys. Eine vollkommene prismatische Spaltbarkeit. Spez. Gew. = Farbe rosa bis lila.

4.15.

Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.680, n^ = 1.725, n y = 1.768, n a = a, n^ = b. 2 V = 90° (ber. 86°). Starke Dispersion der opt. Achsen.

Carbonate, Molybdate

431

Chem. Nach röntgenspektrographischen Bestimmungen. Emissionsspektren und anderen Testen ein Carbonat von Ca. Sr und seit. Erden. Vorkommen. Weit verbreitet bei Mont St. Hilaire, Quebec. Kanada. Lit.:

J . A . MANDARINO, D . C. HARRIS u n d J . BRADLEY. Canad.

Miner.

I 9 6 0 , 8. 3 9 8

(Abstr.). — Ref.: Amer. Miner. 1966, ö l , 533.

Na-Mn-Carbonat. Von Ε. I. S E M E N O W wurde ein bisher unbekanntes Natrium-Mangan-Carbonat aus den Nephelinsyenitpegmatiten des Lowosero-Massivs, Halbinsel Kola, UdSSR, beschrieben. Monohlin. Struktur. Nach röntgenographischen Bestimmungen von N. G. B A T A L I E W A a = 6.77, b = 9.01, c = 5.15 Ä, β = 90°04'. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (ohne I): 3.37, 2.70, 2.58, 1.870, 1.686, 1.584 A. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit. Spez. Gew. = 2.95. Farbe rötlichweiß. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.52, n., = 1.60. Lit.: Ε . I . SEMENOW, Kristallografia 1 9 6 4 , 9, 1 0 9 — 1 1 0 (insbes. S . 110). engl, in Soviet Phys. Crist. 1 9 6 4 , 9, 8 8 — 9 0 (insbes. S . 9 0 ) . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 4 , 49, 1 1 5 4 . Bull. 1965, 88, 362. Min. Abstr. 16. 648. Sap. 1965, 94, 673.

Urano m o l y b d a t von Magnesium. Monohlin (pseudorhombisch). Schuppig. Schwarz, glänzend. Struktur, a = 6.37, b = 33.46, c = 15.0 Α, β = 90°. CJiem. E n t h ä l t Mo, U u n d Mg.

Vorkommen auf einer Uranlagerstätte der Kongo-Rep., Afrika, entdeckt von D r . J . F . VAES.

Lit.: C. F. DAVIDSON, Summary of Progress Geol. Sur v. Great Britain for the year 1954, 70. — Ref.: Sap. 1963, 9 2 , 2 0 8 .

Uran-Molybdate. Von G . Ju. E P S C H T E I N wurden aus einer Oxidationszone — ohne nähere Fundortangabe —, in stark zerstückelten Albititen, vergesellschaftet mit Brannerit, Nasturan ( = Uranpecherz) und Molybdänit. zwei Uran-Molybdate beschrieben und unvollständig gekennzeichnet: 1. Radialstrahlige Aggregate, blauschwarz (ähnlich Umohoit, ds. Hbd., Ergbd. II, 875), häufig Säume um Moluranit bildend. Unebener Bruch. H. = 2—3. Metallglanz. Im Dünnschliff blauschwarz, pleochroitisch von hellblau zu dunkelblau. Gerade Auslöschung. Anomale Doppelbrechung. Starke Dispersion der optischen Achsen, η deutlich > 1.782. In Säuren löslich, in der Lösung nur U und Mo nachweisbar. In Paragenese mit Moluranit und Iriginit. 2. Radialstrahlige Aggregate, gelbgrün. Im Dünnschliff schwach pleochroitisch in gelbgrünen Farben. Auslöschung gerade. Doppelbrechung hoch. n v = 1.775. Chem. Verhalten und Paragenese wie 1. Lit.: G. Ju. EPSCHTEIN. Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1959, 88,564—570 (insbes. S.569 bis 570). — Ref.: Sap. 1961, 90, 101.

432

Unbenannte neue Minerale (ohne Formel)

Na-F-Phosphat. Körner. Struktur. Ein Pulverdiagramm (22 Linien), in dem 12 Linien jenen für Na 2 C0 3 charakteristischen sehr nahe stehen, hat als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 4.98 (10), 4.01 (10), 2.45 (9), 3.09 (9), 3.76 (7), 8.16 (5), 6.28 (5). Phys. Bruch muschelig bis uneben. H. = 2—2.5. Farblos, durchsichtig. Glasglanz. Optik. Isotrop, η = 1.460. Chem. Eine spektrographische Analyse zeigt einen hohen Gehalt an Na und P, einen mittelmäßigen an Ca und einen geringen an Si, Fe, Al und Sr sowie einen schwachen an Mn, Ti und Cu. Nach halbquantitativen Bestimmungen von Ε. I. USPENSKAJA P 2 0 5 > 10%, F nicht weniger als 4%. — I n H^O sehr leicht löslich. Vorkommen in der Verwitterungszone der Ijolithe und Urtite des JuksporGebirges, Chibina-Massiv, Halbinsel Kola, UdSSR; das Na-F-Phosphat zementiert Villiaumit (ds. Hdb., I, 2, 2487) in Gängchen von 1—15 mm Breite im grobkörnigen Mikroklin-Aegirin-Nephelin-Pegmatit. Lit.: Μ. D . DOKFMAN, Akad. Nauk SSSR, Kolsk. Filial 1962, 74—75 Amer. Miner. 1963, 48, 1418—1419. Bull. 1964, 87, 285.

(Russ.). — Ref.:

Silikat-Phosphat von Ca und seit. Erden. Hexagonal, metamikt. Feine, prismatische Kristalle mit spitzen Beendigungen und hexagonalem Querschnitt . Struktur. Röntgenamorph; nach Erhitzung (auf 750°C) Interferenzen, die jenen von Apatit (a = 9.40, c = 6.96 kX) nahe stehen. Phys. Keine Spaltbarkeit. H. um 6. Spez. Gew. = 4.08. Farbe rötlichbraun, Strich hellgelb. Optik. Isotrop, η — 1.756. Nach Erhitzung (auf 750 °C) einachsig und η = 1.81. Chem. Eine chem. Analyse ergab: Si0 2 17.88, P 2 0 5 2.56, A1203 ( + BeO) 0.49, Nb 2 0 5 0.41, Ti0 2 und Zr0 2 n. gefunden, MgO 0.11, MnO 0.62, CaO 12.64, SrO 0.07, Ce 2 0 3 19.04, Ζ Τ & 2 0 3 18.04, I7(Y,Yb) 2 0 3 19.36, T h 0 2 0.32, C0 2 2.34; F 2.38, H 2 0 0.83, Gl.-Verl. 4.03, 27101.12, — 0 = F 2 1.00, Summe 100.12%. Chemisch nahe den Silikat-Apatiten, wie Britholith. Vorkommen nicht angegeben. Lit.: I. W . BELKOW und Μ . I . WOLKOWA, Iswest. Karal. i Kolsk. Filial Akad. Nauk SSSR. 1958, NR. 2, 90—93. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 1004. Min. Abstr. 15, 360. Sap. 1691, 90. 108—109.

Mineral A — ein P h o s p h a t (?). Von CORREIA NEVES wurde aus dem Pegmatit von Moreira (Vila Pouca de Aguiar) ein pulveriges, weißlichgelbes Mineral in Paragenese mit Rockbridgeit beschrieben; vielleicht liegt ein Phosphat vor, doch konnte eine nähere Identifizierung nicht vorgenommen werden. Ein Pulverdiagramm mit 7 Linien zeigte

433

Arsenate

folgende intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 12.0 (10), 4.85 (10), 4.35 (5), 2.775 (5). Lit.: J . M. CORREIA NEVES, Estudos Notas e Trabalhos, Serv. Fomento Mineiro, 1960, 14, fasc. 3—4, S.12.

Eisen-Uranit. Von D'A. G E O R G E ( 1 ) als ,,iron uranite" unvollständig gekennzeichnetes, mehr oder weniger umgewandeltes U-Mineral, das nach qualitativen chemischen Bestimmungen ein Glied der Autunit-Gruppe sein dürfte ; nach C. F R O N D E L (2) in Farbe und Brechungsindizes deutlich von Bassetit verschieden, nach L. S. S P E N C E R (Ref. Min. Mag. I.e.) vielleicht Bassetit (ds. Hdb., Ergbd. I I , 502) oder Kahlerit (ds. Hdb., Ergbd. II, 734). Lit.: 1. D ' A . GEORGE, U. S. Atomic Energy

Comm.,

1 9 4 9 , R M O - 5 6 3 . 2. CLIFFORD FRON-

DEI,, Miner. Mag. 1954, 30, 343. — Ref.: Miner. Mag. 1955, 30, 736.

Blei-Eisen-A r s e η a t . Braune Krusten auf Baryt. Körner nur wenige Mikron groß; seltener etwas größere Schüppchen. Kristallformen sind nicht mit Sicherheit erkennbar. Zum Teil pseudomorph nach Köttingit. Struktur. Das Pulverdiagramm — nicht veröffentlicht — zeigt gewisse Beziehungen zu dem von Arseniosiderit, Ca 3 Fe 4 [(OH) 3 | As0 4 ] 3 . Optik. U. d. M. nicht ganz homogen; neben einer amorphen, ± isotropen Komponente mit η = 1.74 tritt eine stark doppelbrechende auf. Sie besteht aus kleinen körnigen Aggregaten, die z.T. ± einheitlich orientiert in rhythmischen Bändern in der isotropen Komponente eingelagert sind. Die doppelbrechende Komponente ist ± einachsig, neg. n a = 1.695, n y = 1.785 mit jeweils ± 0.01. Pleochroismus nicht erkennbar; n a ist etwas heller gelbbraun als n y . Chem. Eine ehem. Untersuchung führte zum Nachweis von Fe, Pb, As und etwas Zn. In kalter HN0 3 langsam, in heißer rasch löslich. Nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., 1. c.) handelt es sich beim vorliegenden Mineral vielleicht um einen Pb-haltigen Pitticit. Vorkommen. Nach K. W A L E N T Α et al. unter den Mineralien des Michaelganges im Weiler bei Lahr, Schwarzwald, BRD. Lit.:

KURT WALENTA und WOLFHARD WIMMEXAUER, Jh.

Geol. Landesamtes

Baden-

Wiirtt., 1961, 4, 7—37 (insbes. S.31—32). — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 418. Bull. 1963, 86, 98. Min. Abstr. 16, 555. Sap. 1962, 91, 197."

Blei-Zink-A r s e η a t. Von K. W A L E N T A et al. beschriebenes Sekundärmineral vom Michaelgang im Weiler bei Lahr, Schwarzwald, BRD. In Paragen^se mit Mimetesit und braunem Siderogel. Auch als Pigment im Hornstein eingewachsen, ζ. B. in einer Gangstufe von der Grube Silbereckle. Monoklin. Feinkristalline, gelbbraune Aggregate (nur wenige Mikron lang) und Krusten; seltener in Drusen von Baryt kleine Gruppen aufgewachsener Kristalle (bis 0.1 mm lang). Letztere zeigen die Kombination von (110) mit (001); gestreckt nach der b-Achse. U. d. M. konnten Durchkreuzungszwillinge beobachtet werden.

434

Unbenannte neue Mineralien (ohne Formel)

Optik. Zweiachsig, wahrscheinlich neg. n^ = 1.926 t 0.005. Doppelbrechung ungefähr 0.04. A.E. // (010). 2 V nahe 90°. Dispersion r > v. U. d. M. wirken die auf (lOO)-Flächen liegenden Kristalle tafelig, im Querschnitt sind sie spitzrhombisch. Chem. Eine mikrochemische Analyse erbrachte den Nachweis von Pb, Zn und As als Hauptkomponenten; in gelbbraunen Kristallen auch Fe. Formel unbekannt. Lit.:

Württ.,

KURT WALENTA u n d WOLFHARD WIMMENAUER, Jh. Geol. Landesamtes 1961,

86, 98. Min.

4,

7—37

Abstr.

(insbes.

S.26—27). —

16, 555. Sap.

Ref.: Amer. Miner.

1962,

47,

418.

Baden-

Bull.

1963,

1962, 91, 1 9 7 — 1 9 8 .

A r s e n a t von U und Mg. Von P. B A R I A N D auf der Cu-Ni-Co-Mine Talmessi, 35 km nordöstlich der Stadt Anarak, Zentral-Iran, gefundenes, aber aus Materialmangel nicht analysiertes Mineral. Auftreten in Hohlräumen von Nickelit. Monoklin. Nadelige, radialstrahlig angeordnete Aggregate. Tafelige Kriställchen nach (001) nicht länger als 1 mm. Struktur. Nach Pulver- und W E I S S E NBERG-Auf nahmen monoklin mit a = 6.6, b = 7, c = 9.25 mit jeweils ± 0.05 Ä, β = 101°20', Pulverdiagramm (20 Linien) hat als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl : 9.07 (10) 001: 4.47 (8) 111; 1.93 (8) 132; 3.53 (6) 112; 3.02 (6) 121; 4.84 (5) 101: 3.98 (5) 111; 2.85 (5) 121. Phys. Farbe blaßgelb. Durchsichtig. Glasglanz. Im UV-Licht keine Fluoreszenz. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.715, n y = 1.739 mit jeweils ± 0.002. Gelb. Längserstreckung neg. Auslöschung 6° · 2V = 56° ± 1°. Deutliche Dispersion. Chem. Nach mikrochem. und spektrographischen Analysen U- und Mg-haltig. i n verdünnten kalten Säuren leicht löslich. Lit.: P . B A R I A N D , Bull. Soc. frang. Miner. Crist. Ref.: Min. Abstr. 16, 458. Sap. 1964, 93, 453.

1963,

86,

17—64

(insbes.

S.40).



Wasserhaltiges Ca-Vanadyl-V a η a d a t. Nach Μ. Ross entsprechen die untereinander gleichen Proben von der J . J.Mine, Bull Canyon mining district, Montrose County, Colorado, und von den East Carrizo-Mineh, San J u a n County, New Mexico, einem „new hydrated calcium vanadyl vanadate". Elektronenmikroskopische Aufnahmen zeigen sechseckige Täfelchen nach (001), gestreckt nach der b-Achse. Struktur. Das neue Mineral hat eine strukturelle Verwandtschaft zu Hewettit (ds. Hdb., I, 4. 2, 853, 856). a b

J. J.-Mine 12.18 ± 0.01 A 3.627 ± 0.003 Ä 90°

Lit.: MALCOLM Ross, Amer. Miner. Sap. 1 9 6 1 , 90, 4 4 3 .

1959,

East Carrizo-Minen 12.15 ± 0.01 A 3.612 ± 0.004 Ä 90° 44,

322—341

(insbes.

S.327—330). —

Ref.:

Silikate

435

S i l i k a t von Ca, Κ und Zr. Monoklin. Kleine pseudohexagonale Kristalle. Struktur. Raumgruppe C| h — P2,/a, a = 12.24, b = 10.57, c = 8.06 A.ß = 101 °10'. Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms mit (I): 3.16 (10), 6,02 (9), 5.28 (7), 3.05 (7), 3.00 (5). Phys. Spez. Gew. = 2.68. Farbe braun. Optik. Zweiachsig mit n a = 1.593. ny = 1.608. Vorkommen bei Mont St. Hilaire, Quebec, Kanada. Lit.:

J . A. MANDARINO, D . C. HARRIS u n d J . BRADLEY. Canad.

Miner..

1 9 6 5 , 8, 3 9 8

(Abstr.). — Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 533.

Barium-Titano-Silikat (?). Von A. F . E F I M O W et al. in Alkalipegmatiten des Inagli-Massivs in geringen Mengen gefundenes Mineral. Feintafelige, gelblichweiße Aggregate. Struktur. Ein Pulverdiagramm (21 Linien) stimmt mit keinem bisher bekannten Mineral überein; intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 2.88 (10), 3.27 (8), 2.78 (8), 2.58 (8), 1.902 (8), 1.527 (6). Optik. n a = 1.742, n v = 1.754. Chem. Spektrographische Analysen erschlossen als Hauptkomponenten Si, Ti, Na, Mg, Al, Ca und Ba; außerdem wurden noch bestimmt Be, Ρ, V, Μη, Fe, Ni, Cu, Ga, Sr, Zr, Nb, Pb, Th < 0.1%. Lit.: Α. F. EFIMOW, S. M. KRAWTSCHENKO und E. W. WLASOWA, Trudy Inst. Miner., Geochim., Kristallochim. Redkich Elementow 1963, 16, 141—173 (insbes. S. 166—167). — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 265. Bull. 1965, 88, 363. Min. Abstr. 17, 77.

Wasserhaltiges B e - S i l i k a t (?). Ein von Ε. I. S E M E N O W et al. von der Halbinsel Kola. UdSSR, beschriebenes Verwitterungsprodukt von Chkalowit (ds. Hdb., Ergbd. II, 76). Feinblättrig. Struktur. Das Pulverdiagramm ist deutlich von jenem für Beryllosodalith (ds. Ergbd., 36) verschieden; intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 4.11 (10), 2.96 (10), 2.50 (10), 1.806 (8), 1.723 (5). Phys. Farbe weiß. Perlenglanz. Optik. Schwache Aggregatpolarisation, η = 1.492 (Beryllosodalith hat η = 1.495). Chem. Vorläufig aus Materialmangel keine chem. Analyse. Eine Spektralanalyse erschließt einen reichlichen Gehalt an Be und Si, einen mittleren an Mg, Al, Ca und Na. Lit.: Ε. I. SEMENOW und A. W. BYKOWA, Dokl. Akad. Nauk SSSR 1960, 133, 1191 bis 1193; engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1960, 133, 812—814 (insbes. S.814). — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 241.

Wasserhaltiges S i l i k a t der seltenen Erden, von Ca und Fe (gelbes Mineral). Pulverig bis flockig, kaolinähnlich. Struktur. Nichterhitzte und geglühte Proben geben Pulverdiagramme (nicht veröffentlicht) ähnlich jenen von M o n a z it, Ce (P0 4 ); das Fehlen zusätzlicher

436

Unbekannte neue Mineralien (ohne Formel)

Linien deutet nicht auf das Vorhandensein von beigemengten Verunreinigungen. Phys. Spez. Gew. ~ 2.90. Farbe kanariengelb. Optik, η (Mittelwert) = 1.647 ± 0.003. Chem. Eine ehem. Analyse (von 90 mg) ergab nach O. VON KNORRING (Anal.): Si0 2 18.84, Ti0 2 + A1203 1.90, SE 2 0 3 32.00, Fe 2 0 3 (Total-Fe) 10.61, FeO n. b., MnO 0.04, MgO 1.90, CaO 6.61, P 2 0 5 15.87, Gl.-Verl. 6.51, H 2 0 " 6.06, Summe 100.34. Nach einer qualitativen Spektralanalyse sind Fe, Ce, Si und Ρ die Hauptelemente, Al, Ca und Mg untergeordnete Elemente; in Spuren treten Ba, Sr, Ti, Pb, Mn, Zr, Be, V, Ga und Na auf. Auf Grund dieser chem Zus. und unter Bezugnahme auf die Struktur wird ein neues wasserhaltiges Mineral mit Monazitstruktur vermutet, in welchem Si teilweise P, sowie Mg, Ca und Fe teilweise die seit. Erden verdrängen. Vorkommen in miarolithischen Drusen des Nordmarkits von Lettermore quarry, Loch Loyal, Sutherlandshire, Schottland; oft in Verwachsung mit Apatit. In Paragenese sind albitischer Plagioklas, Apatit und Harmotom. Bildung wahrscheinlich bei niedriger Temperatur der hydrothermalen Phase. Lit.: Ο. VON KNORRING und R . DEARNLEY, Miner. Mag. 1960, 32, 389—391. — Ref.: Min. Abstr. 14, 502. Sap. 1961, 90, 447.

Wasserhaltiges, T h o r it-ähnliches Mineral. Von den Thoriumlagerstätten der Wet Mountains, Colorado, USA, beschreiben R. A. CHRISTMAN et al. ein Th-haltiges Mineral, das an einigen Stellen angereichert angetroffen wird und das anscheinend der Verwitterung widersteht. Untersucht wurde in erster Linie Material von der Pine Tree claim (Mutung), das eng verwachsen mit Baryt und Specularit auftritt. Dichte Massen (mikrokristallin bis kryptokristallin und idiomorph bis xenomorph) in Pusteln und Äderchen. Die idiomorphen Kriställchen (selten bis 1 mm lang) sind kurzprismatisch und zeigen vierseitige Prismen mit gelegentlich pyramidalen Beendigungen. Struktur. Das Pulverdiagramm des nicht erhitzten und auf 1000 °C erhitzten Materials ist tetragonalem Thorit ähnlich; weder Thorianit- noch HuttonitLinien konnten beobachtet werden. Phys. Ebener Bruch, gelegentlich um die Pusteln radialstrahlige Risse. H. = etwa 4.5. Spez. Gew. um 5.1. Optik. Kleine Bruchstücke sind anisotrop mit η = 1.73—1.77; schwach doppelbrechend. Farbe rötlichorange. Im Anschliff sind die polierten Kriställchen anisotrop und bandförmig gezont; Kern rötlichorange, Hülle gelborange. Chem. Eine chem. Analyse von Proben der Pine Tree-Mutung, Custer County, Colorado ergab nach HARRY LEVINE (Anal.): Si0 2 21.22, Fe 2 0 3 13.64, Th0 2 46.02, SE 2 0 3 5.06, H 2 0+ 8.56, H2C>- 2.66, CuO 1.64, BaO 0.31, PbO 0.08, P 2 0 5 0.49, Summe 99.68. Nach spektrographischen Analysen von CATHERINE VALENTINE: Ce, Cu 0.5—1%, La, Y , Nd, Ca, Ba, Pb 0.1—0.5, Pr, Al, Ni, Co 0.05 bis 0.1, Dy, Gd, Er, Yb, Eu, Lu, Β 0.01—0.05, Zr, Mn, Mo, Sr 0.005—0.01, V, Sc, Be, Mg 0.001—0.005, Cr, Ti 0.0005—0.001, Ag 0.0001—0.0005%. — Die DTA-Kurve zeigt einen schwachen endothermen Effekt bei 220 °C und einen scharfen exothermen Effekt bei 840 °C.

In Steinmeteoriten

437

Das beschriebene neue Mineral ist Thorogummit (ds. Hdb., I, 2, 1678) ähnlich; es wird als „hydrated thorite-like mineral" betrachtet. Lit.:

R . A . CHRISTMAN, M . R . BROCK, R . C . P E A R S O N u n d Q. D . SINGEWALD,

Bull.

U.S. Geol. Surv., 1959, 1 0 7 2 - H , 491—535 (insbes. S.525—527). — Ref.: Min. Abstr. 1 5 , 45.

Be-Mineral, amorph. Von J. W. MONTOYA et al. im Konzentrat eines berylliumführenden Tuffs von Honeycomb Hills, Juab County, Utah, USA, gefundenes neues Mineral, das mit vulkanischem Glas und Fluorit vergesellschaftet ist. Isotrope Körner mit η (Mittelwert) = 1.52. Löslich in kalter HCl (1:1). Lit.: J. W. MONTOYA, G. S. BAUR und S. R. WILSON, U.S. Bur. Mines Rept. 1964, 6 4 0 8 , 1—11. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 4 9 , 1497.

Invest.

?? Ein neues, nicht näher identifiziertes radioaktives Mineral wurde von J. AGARD aus Gängen und kleinen Massenkörpern von Karbonatiten aus dem Alkalimassiv Tamazert, Haut Atlas de Midelt, Marokko, beschrieben. Lit.: J. ÄGARD, Internat. Geol. Congr. Rep. 21. Sess. Norden, 1960 (Kopenhagen), Part XIII, 294—303 (insbes. S.297).

In Steinmeteoriten: Von P . RAMDOHR (Journ. Geophys. Res., 1963, 68, 2 0 1 1 — 2 0 3 6 , insbes. S. 2 0 2 8 — 2 0 3 2 ) wurden elf neue Mineralien aus S t e i n m e t e o r i t e n beschrieben, deren Benennung aber — weil der Chemismus und auch andere Eigenschaften noch unbekannt und unbestimmt sind — zunächst nur mit A—L erfolgte. MineralA. Im St. Marks-Meteorit, vergesellschaftet mit Daubreelith, dem das Mineral A ähnlich ist, aber in der Farbe etwas dunkler; zwischen gekr. Nie. deutlich anisotrop. Starker Reflexionspleochroismus. Die Bireflexion in Luft und öl ähnlich, aber kräftiger in ölimmersion mit blaugrau zu gräulichgrün. Auftreten als Linsen in Daubreelith oder als Lamellen in Paragenese mit Daubreelith und Troilit; nur selten unabhängig von Troilit beobachtet. Die Bireflexion verweist auf ein Schichtgitter mit hexagonaler oder pseudohexagonaler (orthorhombischer) Symmetrie; letztere wahrscheinlich. Das Mineral Α scheint ein Umwandlungsprodukt von Daubreelith zu sein; bemerkenswert ist, daß die (pseudo-) hexagonale Basis des Minerals Α mit der Oktaederfläche des Daubreeliths parallel liegt. Das Mineral Α wird teilweise durch feine Lamellen des Minerals Β verdrängt. — Auch in den Hvittis-, Indarch- und Pena Bianca Spring-Meteoriten wurde das Mineral Α festgestellt. Mineral B. In Paragenese mit Daubreelith im St. Marks-Meteorit. Auftreten in dünnen Lamellen, wechsellagernd (// 0001) mit Mineral A, aus dem es sich — und nicht direkt aus Daubreelith — gebildet hat. Im Anschliff eine streifige Färbung. Reflexionsvermögen deutlich kleiner als jenes vom Mineral A. Die Anisotropie erscheint kräftig.

438

Unbenannte neue Mineralien (ohne Formel)

M i n e r a l C. Ein tief olivgrün gefärbtes Mineral, beobachtet in den relativ schwefelreichen St. Marks- und Pena Bianca-Meteoriten. Auftreten vor allem in großen Körnern und in zwischenräumlichen Massen, aber nicht immer mit Daubreelith vergesellschaftet. Die Farbe ist sehr charakteristisch, vor allem in ölimmersion, und sie kann am ehesten mit jener von ungewöhnlich eisenreichen Tetraedriten verglichen werden. Schwaches Reflexions vermögen, vor allem im öl. Anscheinend isotrop. Eine Spaltbarkeit wurde nicht festgestellt. I n einer Probe konnte ein Chromiteinschluß, in einer anderen feinverteilte Troilitpartikelchen — vielleicht durch Entmischung -— beobachtet werden. MineralD. Ein farbloses, durchsichtiges Mineral, beobachtet in den Vaca Muerta- und Estherville-Meteoriten, die in ihrer ehem. Zus. Mesosideriten verwandt sind. Immer mit Chromit oder Ilmenit oder mit beiden vergesellschaftet. Bildet große individuelle Körner, ζ. T. in Verdrängung von Chromit oder Ilmenit, ζ. T. als entmischungsähnliche Einschlüsse in Chromit. In Luft und in ölimmersion bläulichweiß. Das kräftige Reflexions vermögen wird in ölimmersion beträchtlich verringert. Deutlich anisotrop mit bemerkenswertem Reflexionspleochroismus. In ölimmersion farblose Innenreflexe, die als Siliciumcarbid angesprochen werden. Mineral E. Nur einmal und in geringen Mengen im Kandahar-Meteorit beobachtet; vergesellschaftet mit Troilit und diesen teilweise umsäumend. Dunkelbraun, relativ weich. Wahrscheinlich isotrop; Spuren einer inneren Reflexion. Enthält Entmischungskörper von Troilit. Vielleicht mit dem Mineral C verwandt. M i n e r a l F. Ein weißes Mineral, wahrscheinlich Arsen enthaltend; es erinnert an terrestrische Arsenide und Sulfarsenide (Löllingit, Arsenopyrit, Fe-reichen Gersdorffit usw.). Reflexions vermögen ähnlich jenem von Bleiglanz, doch etwas höher und ein wenig bläulich. Isotrop. Erfüllt von extrem feinen Poren. Gute Spaltbarkeit nach (111). Beobachtet im Mokoia-Meteorit, und zwar nur als Bestandteil (etwa 30%) eines Silikat-Chondrits. M i n e r a l G. Ein hellblaues Mineral, das in Paragenese mit Troilit in einem Bruchstück des Pesjanoe-Meteorits beobachtet wurde. Relativ weich. Isotrop. Zeigt Spuren einer inneren Reflexion. Enthält Entmischungskörper von Troilit. Wahrscheinlich ein Sulfid, aber von jedem bisher bekannten Sulfid unterschieden. MineralH. Ein gelbgraues, fast metallisches Mineral im Tysnes-Meteorit. Anisotrop. Reflexionsvermögen größer als jenes von Chalkopyrit, aber mit blasseren Farben.

In Steinnieteoriten

439

Mineral I. Als relativ großes Einzelkorn im Grady No. 2-Meteorit beobachtet. Ein farbloses, durchsichtiges, spinellähnliches Mineral mit Entmischungslamellen von Ilmenit // zu (111). Das Korn ist durch irdische Verwitterung teilweise in Magnetit umgewandelt. Reflexionsindex zwischen 1.8—1.9. H. > als jene von Olivin, aber kleiner als jene von reinem MgAl-Spinell. Die Anwesenheit von entmischtem Ilmenit zeigt, daß das Mineral I nicht MgAl 2 0 4 ist, weil die Gitterdimensionen dieser Verbindung (a = 8.0—8.1 A) nur eine Lösung von FeTi0 3 bei sehr hoher Temperatur erlauben. MineralK. Ein dunkelgraues Sulfid im Indarch-Meteorit. Reflexionsvermögen und Farbe erinnern etwas an Magnetit, aber die paragenetischen Beziehungen und die viel niedrigere Härte schließen Magnetit aus; die Farbe kann innerhalb eines Kornes wechseln. Wenn das Korn frei von „Poren" ist, erscheint die Farbe gräulichbraun; wenn anscheinend von „Poren" ganz erfüllt deutlich grauer. Die „Poren" sind wahrscheinliche Anzeichen eines nicht entmischten Minerals von sehr niedrigem Reflexionsvermögen. Das Mineral Κ ist gelegentlich teilweise von Troilit umsäumt; es ist zweifellos isotrop und kann ein Glied der (Fe, Cu, Zn)SMineralgruppe sein. Mineral L. Ein sehr kräftig und auffallend pleochroitisches Mineral in Luft und vor allem in ölimmersion. Im Pena Bianca Spring-Meteorit beobachtet. Gewöhnlich mit dem Mineral Α verwachsen; aus dieser Beobachtung wird abgeleitet, daß das Mineral L hexagonal sein könnte und zwar mit einer deutlichen Spaltbarkeit / / (0001). Bei Annahme der hexagonalen Symmetrie ηω = hellgrünlich, n£ = dunkler und grau mit einem Stich ins Olivgrüne. Optischer Charakter wahrscheinlich neg. Anisotropie sowohl in Luft als auch in ölimmersion kräftig. H. mittelmäßig, ähnlich jener von Troilit. IM.: P . RAMDOHR, Journ.

Geophys.

Res. 1963, «8, 2 0 1 1 — 2 0 3 6 (insbes. S . 2 0 2 8 — 2 0 3 2 ) .

— Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1419. Bull. 1964, 87, 286. Min. Abstr. 17. 57.

Teil III Neu- und redefinierte Mineralien Arsenolamprit, die orthorhombische Modifikation von As, wurde zunächst nach röntgenographischen Untersuchungen als ein wahrscheinliches Gemenge von Arsen und Arsenolith (ds. Hdb., Ergbd. II, 660) angesprochen. Von J . Z D E N E K wird nun die Existenz von Arsenolamprit als selbständiges Mineral und als zweite Modifikation des Arsens an einem neuen Fundort nachgewiesen. Kennzeichnende Daten: Etwa 1 mm große Blättchen von dunkelblaugrauer Farbe, die an Molybdänit erinnern und nur einige Zehntel Millimeter dick sind. Stellenweise in winzigen, fächerförmig angeordneten Aggregaten. U. d. M. leistenartige Aggregate, stellenweise radialstrahlig gruppiert. Struktur. Elementarzelle mit a = 3.63, b = 4.45, c = 10.96 Ä. Ζ = 8. Das Pulverdiagramm ist ähnlich jenem von schwarzem Phosphor und wurde auf der Grundlage der angeführten Daten der Elementarzelle indiziert; intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 5.44 (sst) 002] 2.720 (sst) 111; 1.115 (sst) 119; 2.740 (st) 004-, 1.731 (st) 115; 3.48 (m) 012: 2.235 (m) 020; 1.877 (m) 121-, 1.815 (m) 200; 1.520 (m) 204] 1.362 (m) 131; 1.261 (m) 206; 1.209 (m) 127. Arsenolamprit entspricht strukturell-kristallographisch dem schwarzen Phosphor. Phys. H. = 2. Spez. Gew. = 5.577 (ber.). Farbe dunkelblaugrau. Optik. Im reflektierten Licht grauweiß, sehr schwach anisotrop. Reflexions vermögen nahe jenem des rhomboedr. Arsens. Diagnostische Ätzung (1 Minute): FeClg (20%) neg. (ein Unterschied gegenüber rhomboedr. As, das durch FeCl 3 intensiv geätzt wird). HCl (1:1), HgCl 2 (5%) und KOH (40%) neg. H N 0 3 (1:1) pos.; Probe wird grau und überzieht sich mit irisierendem Überzug; im Vergleich zum rhomboedr. As ist die Ätzung viel weniger intensiv. Chem. Nach Spektralanalysen ist As die Hauptkomponente; untergeordnet sind Fe, Ca, Mg, Al und Si; als nebensächliche Komponenten werden Ag und Sb angesprochen, während Be, Bi, Cr, Cu, Hg, Mn, Pb, Ti und Zn in Spuren ermittelt wurden. Fe gehört einem nicht näher bestimmten Chlorit und Löllingit an; Ca, Mg, Al und Si werden beigemengten Carbonaten zugeordnet, Ag und Hg ged. Silber. Vorkommen 3 % km nördlich Cerny Dul (Schwarzental) im Tal des Silberbaches, Riesengebirge; Auftreten als extreme Seltenheit in der Paragenese mit Arseniden von Co, Fe und Cu, mit reinem rhomboedr. As, mit ged. Ag und Kupferglanz in karbonatischen Gängen. Lit.: JOHAX Z D E N E K . Chem. 479—480. 30

d. Erde.

Η i η t ζ e , Mineralogie, Ergänzungsbnnd I I I

1 9 5 9 . 2 0 , 7 1 — 8 0 . — Ref.:

Amer.

Miner.

1960, 45,

Attakolith — Bementit

442

Attakolith wurde als ein CaMnAl-Phosphat unsicherer Zusammensetzung angesprochen (ds. Hdb., Ergbd. I I , 661 und H . STRUNZ; Miner. Tab.. 4. Aufl. 1966. 4 5 2 ) ; 0 . GABRIELSON et al. erschließen nach einer neuen ehem. Anal, am typischen Originalmaterial von Västana (Vestana), südlichstes Schweden, die Formel 4 [(X) 3 (Y) 6 [Z(0, OH) 4 ] 7 · 3 H 2 0 ] bzw. die Alternativformel 4 [(X) 3 ( Y ) 6 [ Z 0 4 ] 7 _ m ( 0 H ) 4 m · 3 H 2 0 ] ; X = Ca,Mn 2 +,Sr,Na; Y = Al,Fe 3 +,Fe 2 + ,Mg, Mn 2 + oder Mn 3 + ; Ζ = P, Si, Al. Orthorhombisch. Kristallinische Aggregate (Körner zwischen 1—5 mm). Struktur. Ein GuiNlER-Pulverdiagramm (16 Linien; 5 weitere wurden im übermittelten Sonderdruck von den Verf. gestrichen, nämlich: df»bs. = 5.68, 3.51, 2.92, 2.21 und 1.90 A) zeigt als intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 3.09 (10) lil \ 3.13 (8) 232; 4.34 (7) 103; 2.97 (6) 322. Die orthorhombische Einheitszelle hat a = 11.38, b = 13.22, c = 14.08 Ä. Zellvol. = 2118.3 Ä3. Phys. H. = 5 (doch etwas härter als Apatit). Spez. Gew. = 3.229 (gem.). Farbe rosa (Bezug auf Namen! άττχκεύς = Lachsfarbe). Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.655, n^ = 1.664, ny = 1.675. 2 V = 84°. r > v. Im Dünnschliff beobachtete Lamellierung ist wahrscheinlich auf eine Verzwillingung zurückzuführen. Chem. Die ehem. Anal, eines kristallinischen Aggregats ergab nach R . BLIX (Anal.) die Werte unter I ; nach Abzug von 0.76% Svanbergit und 1.30% Calcit (im Dünnschliff konnten noch wenige Blättchen von Pyrophyllit und Muskovit als Verunreinigung beobachtet werden) resultieren die Werte unter I I .

I II

I II

I II

P205

Si0 2

AI2O3

Fe203

MgO

FeO

MnO

32.59 32.48

9.35 9.35

26.97 26.72

0.60 0.60

0.29 0.29

1.31 1.31

7.10 7.10

Na 2 0

CaO

SrO

PbO

0.03 0.03

11.40 10.67

3.30 3.15

0.03 —

H 2 0< 305 Ο H 2 0>105° 0.20 0.20

5.92 5.83

F 0.10 0.10

C1

S03

co2

V

— 0 = F,C1

Summe

—H 2 0< 105°

Summe

0.06 0.06

0.13

0.57

99.95 97.89

0.06 0.06

99.89 97.83

0.20

97.63





Bis 500°C ist die H 2 0-Abgabe unbeträchtlich; zwischen 500 und 710°C erfolgt die H 2 0-Abgabe stufenweise. Es wird wahrscheinlich gemacht, daß das H 2 0 in der Attakolith-Struktur hauptsächlich als H 2 0-Molekül vorliegt und nur in geringen Mengen als Hydroxyl. Bei 850 °C wird die Struktur vollkommen zerstört. Lit.: Ο. GABRIELSON und PER GEIJER, Arkiv Miner. Geol., 1964, 3 (30), 637—543. — Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 534.

Bementit, ζ. T. G e m e n g e . Das von G. A. KÖNIG chemisch als H 2 MnSi0 4 charakterisierte Mineral B e m e n t i t (ds. Hdb., I I , 469) aus der USA (Trotter Mine bei Franklin, New

Bementit — Empressit

443

Jersey) sowie Proben aus Schweden und Japan wurden von T O S H I O K A T O chemisch, röntgenographisch und mit Hilfe der Elektronenbeugung überprüft. Zehn als Bementit bezeichnete Stufen erwiesen sich ζ. T. als G e m e n g e von zwei Mineralien von unbekannter Struktur. Der eine Anteil wird „chamositetype-bementite" bezeichnet, der andere ,,Franklin-type-bementite". Letzterer hat bei orthorhombischer Symmetrie die Raumgruppe D* — P2 1 2 1 2 1 , a = 14.5, b = 17.5, c = 4 X 7 . 2 8 Ä. Die Struktur wird nahe jener der Mineralien der Friedelit-Gruppe betrachtet. Lit.: TOSHIO KATO, KobutsugakuZasshi, 1963. 6, 93—103 (nicht in Journ. Jap. Assoc. Miner., Petrol., Econ. Geol., 1963, 49, 93—103). — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 446.

Betafit, Glied der Pyrochlorgruppe (mit hohem U- und Nb-Gehalt). Das von A. L A C R O I X ( 1 9 1 2 ) chemisch als „wesentlich ein Tantalo-Niobat von Uran, Kalk und anderen Basen, mit erheblichem Titangehalt" gekennzeichnete Mineral B e t a f i t (ds. Hdb., Ergbd. I , 6 8 — 7 2 ) ist nach D. D. H O GARTH ein Glied der Pyroxengruppe mit der allgemeinen Formel A18_sBie(0,0H)48(F,0H)8, wobei bis 6 7 % vakante Α-Positionen vorliegen können. A = Na, K , Ca, Mn, Mg, F e 2 + , ZCe, i 7 Y , T h , U , P b . S r , B a , B i : Β = Nb, Ta, Ti, Zr, Sn, F e 3 + , W. E s wird in Vorschlag gebracht, den Namen B e t a f i t auf solche Glieder der P y r o c h l o r g r u p p e zu beschränken, die U mit 15% oder mehr (2.5 oder mehr U-Atome je Einheitszelle) enthalten. ,,Hatchettolith" (ds. Hdb., Ergbd. I, 211) und „Ellswort-hit" (ds. Hdb., Ergbd. I, 151) werden bei dieser Definition intermediäre Glieder der Pyrochlor — Beta fit-Serie, so daß diese Namen gestrichen werden könnten. Lit.: D. D. HOGARTH, Canad. Miner., 1961, ß, 610—033. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 1 5 1 9 .

Cuprorivait, s. ds. Ergbd., S.83—84. Empressit. AgTe. Orthorhombisch. Die Identität von E m p r e s s i t mit ,.Stiitzit ; i wurde in ds. Hdb., Ergbd. II, 5 3 7 — 5 3 8 registriert. Neue röntgenographische Untersuchungen an Einkristallen, DTA-Bestimmungen und ehem. Analysen von R Ü S S E L M. H O N E A erhärteten die Originaldefinition, d. h. Empressit hat die ehem. Zus. AgTe (vgl. ds. Ergbd., 9 6 — 9 7 ) . I n diesem Zusammenhang wirft L . J . P . C A B R I ( 1 ) die Frage auf, ob es nicht voreilig sei. eine Redefinition von Empressit mit dieser Zusammensetzung (AgTe) vorzunehmen, nachdem für dieses Mineral schon längst Ag 5 Te 3 akzeptiert worden ist. wie ζ. B . von R. M. T H O M P S O N et al. ( 2 ) , W . U Y T E N B O GAARDT ( 3 ) , F . C . K R A C E K e t a l . ( 4 ) , G . D O N N A Γ e t a l . ( 5 ) , N . L . M A R K H A M ( 6 ) ,

und P . L . C L O K E ( 8 ) . In einer Entgegnung rechtfertigt R Ü S S E L Μ . H O N E A ( 9 ) seine Redefinition von Empressit AgTe und Stützit·, Ag s Te 3 (vgl. ds. Ergbd.. S. 458). Der alleinige typische Fundort von Empressit ist nach R Ü S S E L M . H O N E A die Empress Josephine Mine, Kerber Creek District. Saguache County, Colorado. USA. L.

G.

BERRY

et al.

(7)

Lit.: 1. L . J . P . CABRI, Amer. Miner., 1 9 6 5 , 50, 7 9 5 — 8 0 1 . 2. R . M . THOMPSON, M . A . PEACOCK, J . F . ROWLAND u n d L . C. B E R R Y , Amer. Miner.. 1 9 5 1 . 3 « . 4 5 8 — 4 7 0 . 3. W . 30*

444

Empressit — Femaghastingsit

ÜYTENBOGAARDT, Tables for Microscopic Identification of Ore Minerals. Princeton Univ. Press, Princeton, N. J. 1951. 4. F. C. KRACEK und W. R. ROWLAND, Ann. Rept. Geophys. Lab., Carnegie Inst. Washington Yearbook, 1955, 54, 135—136. 5. G. DONNAY, F. C. RRACEK u n d W . R . R O W L A N D , Amer.

Miner.,

1 9 5 6 , 4 1 , 7 2 2 — 7 2 3 . 6. N . L . MARKHAM,

Unpubl. Ph. D. dissertation. Harvard Univ., 1955 und Econ. Geol., 1960, 55, 1148—1178 u n d 1 4 6 0 — 1 4 7 7 . 7. L . G. BERRY u n d R . M. THOMPSON, Geol. Soc. Amer. Mem., 1 9 6 2 , 8 5 . 8. P . L . CLOKE, Econ. Geol., 1963, 5 8 , 1 1 6 3 — 1 1 6 8 . 9. RÜSSEL M . HONEA, Amer. Miner. 1965, 50, 8 0 2 — 8 0 4 .

Evenkit. C 24 H 50 . Nach röntgenographischen Untersuchungen von Η. S T R U N Z et al. (1) entspricht E v e n k i t , C21H42 (ds. Hdb., Ergbd. II, 700), vom Originalfundort im Evenk-Distrikt dem n - T e t r a k o s a n , C 24 H 50 . H. S T R U N Z et al. (1) bestimmten bei moiioHm-pseudohexagonaler Symmetrie als wahrscheinliche Raumgruppe C®h — P2 x /a mit a = 7.52, b = 4.98, c = 32.50 Ä und β ~ 90°. Diese Gitterkonstanten stehen in bester Übereinstimmung mit der monoklinen Modifikation I I von n-Tetrakosan, die von W . M . M A Z E E (2) synthetisiert wurde. Spez. Gew. = 0.920. Lit.: 1. Η . STRUNZ und B.CONTAG, N. Jb. Miner., Mh., 1 9 6 5 , H . L , 1 9 — 2 5 S . 1 9 ) . 2. W . M . MAZEE, Ree. Trav. Chim. Pays-Bas, 1 9 4 8 , 6 7 , 197. — Ref.: Amer. 1965, 50, 2 1 0 9 — 2 1 1 0 .

(insbes. Miner.

Femaghastingsit. 2[(Ca,Na,K)3(Mg, Fe 2+ , Fe 3+ , Al) 5 (Si,Al) 8 0 22 (0H) 2 ], mit Ca » I Y 2 , (Mg,Fe 2+ ) 3 — 4 % , Si53/ 4 —6 nach M . H . H E Y , Chem. Index. Miner. 2. Aufl. 1955, 201—202, eine Varietät von H a s t i n g s i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 208) mit Fe 2 + :Mg zwischen % und 2. F e m a g h a s t i n g s i t wurde als neuer Mineralname in ds. Ergbd., S. 103 aufgenommen, weil er bislang in ds. Hdb. keine Erwähnung gefunden hatte. Nachträglich wird von J. A. M A N D A R I N O (Ref. Amer. Miner., 1. c.) festgestellt, daß der Name Femaghastingsit bereits von Μ . P . B I L L I N G S eingeführt wurde, und zwar für Hastingsite mit FeO/MgO < 2, aber > y2. Chem. gekennzeichnet wurden Femaghastingsit aus Äkerit, Cuttingsville, Vermont (I) und aus Essexit Mt. Johnson, P.Q. (II).

I II

I II

Si0 2

A1 2 0 3

Fe 2 0 3

FeO

MgO

CaO

Na 2 0

K20

38.04 38.633

13.50 11.974

6.21 3.903

15.85 11.523

7.26 10.200

12.42 12.807

3.21 3.139

1.68 1.489

H2O+

H 3 O-

MnO

Ti0 2

Summe

Spez. Gew.

FeO/MgO

n.b. n. b.

n. b. n. b.

1.21 0.729

1.06 5.035

100.44 99.432

3. 518

1.22 0.63

·>

Die den analysierten Proben zukommenden optischen Daten: I

ηα nß

II

ηγ

1.679 hellbraun 1.694 braun 1.698 grünlichbraun

1.670 hellbraun 1.692 braun 1.703 braun, Stich ins Grüne

—2V

60° (52°—66°)

80°

Femaghastingsit — Hügelit

Disp.

mittel r < np = b

opt. Orientierung Ausl. < Absorpt.

n y /c = 11°

445 ν

> nv > n a

n y /c = 15°

Lit.: M . P . BILLINGS, Amer. Miner. 1 9 2 8 , 18, 2 8 7 — 2 9 6 (insbes. S . 2 8 7 ) . — Ref.: Amer. Miner. 1965, SO, 267. Min. Abstr. 4, 39. Miner. Mag. 22, 619.

Hellandit. Borosilikat. Monoklin. Das von W. C. B R Ö G G E R (1903) chemisch als (Ca, Th, Mg)2(Al, Y, Er, Mn, Fe, Ce) 6 Si 4 0 19 gekennzeichnete Mineral H e l l a n d i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 214—216) enthält nach einer spektrographischen Analyse von I V A R O F T E D A L an einer Probe des Mineralogisk-Geologisk Museum, Oslo, als Hauptkomponente Bor, nämlich 12.5% B 2 0 3 . Hellandit enthält weiter hauptsächlich Y,Yb, Sr, Al, Ca, Mn, Fe, Β als „minor constituents" sowie geringe Mengen von Pb. Eine neue Analyse wird in Aussicht gestellt. Lit.: IVAR OFTEDAL, Norsk. Geol. Tidshr., 1964, 44, 35—37. — Ref.: Amer.

Miner.

1965, 50, 812.

Herschelit. Na 2 Al 2 Si 4 0 12 -6H 2 0 (Idealformel). Von H. S T R U N Z (Miner. Tab., 3. Aufl., 1957, 344) wird H e r s c h e l i t von A. L E V Y (1825) als „ein Chabasit, bei dem der Gehalt an Na + Κ den von Ca übertrifft", angeführt, nachdem er (1) die Identität der Pulverdiagramme von Herschelit und Chabasit nachweisen konnte. B R I A N M A S O N (2) vertritt die Auffassung, daß Herschelit wohl mit Chabasit isostrukturell ist, aber deutlich von ihm verschieden, so daß Herschelit als eine selbständige Mineralart zu gelten hätte. Die ideale Formel wäre Na 2 Al 2 Si 4 0 12 -6H 2 0, aber der natürliche Herschelit zeigt immer eine Vertretung von Na durch Ca und K. Für jeden Fall heben sich in einem Ca—Na—K-Dreieck die eingetragenen ehem. Analysen von Herschelit deutlich von den Punktlagen von Chabasit ab ; die HerschelitPunktlagen liegen näher dem Na-Dreieckpunkt. Auch in der habituellen Ausbildung lassen Chabasit (gewöhnlich rhomboedrische Kristalle oder Penetrationszwillinge) und Herschelit (Aggregate tafeliger Plättchen, meist Kombinationen von Basis mit rhomboedrischen Flächen) Unterschiede erkennen. Mit η = 1.472 (Doppelbrechung niedrig, 0.002—0.004) hat Herschelit niedrigere Brechungsindizes gegenüber Chabasit, der mit η = 1.485 charakterisiert ist. Lit.:

1. Η . STRUNZ, Ν.

Jb.

Miner.,

Mh.

1 9 5 6 , 2 5 0 — 2 5 9 . 2 . B R I A N MASON,

Amer.

Miner., 1962, 47, 985—987. — Ref.: Bull. 1963, 86, 98. Min. Abslr. 16, 176. Sap. 1963, 92, 5 7 7 .

Heterogenic s. „Boodtit" = H e t e r o g e n i t , ds. Ergbd., S. 469. Hügelit. wahrscheinlich Pb 2 (U0 2 ) 3 (As0 4 ) 2 (0H) 4 -3H 2 0. Nach K . W A L E N T A et al. (1) ist H ü g e l i t (ds. Hdb., Ergbd. I , 223) entgegen V. D Ü R R F E L D (2) kein „Blei-Zink-Vanadinat", sondern ein Blei-Uranylarsenat. Diese Bestimmung wurde an Kristallen aus dem Michaelgang von Reichenbach bei Lahr (Schwarzwald) durchgeführt·, also am Material, das zweifellos auch V. D Ü R R F E L D ZU seinen Untersuchungen zur Verfügung stand. Hügelit ist monoklin. Lattenförmige Kristalle [ ± tafelig nach (100) und nach der c-Achse gestreckt] von maximal 2—3 mm Länge. Auch feinkristalline

446

Hügelit — Idrialin

Krusten. V. DÜRRFELD beschreibt die Flächen m (110), η (011) und c ( 0 0 1 ) ; in Kombination mit m und c konnte WALENTA zusätzlich (100) beobachten. Kristalle sind jeweils parallel zur c-Achse gestreift. Struktur. Das Pulverdiagramm (nicht gegeben) zeigt weitgehende Übereinstimmung mit dem des Blei-Uranylphosphats Dumontit, Pb0 4 (U0 2 ) 3 -2Pb (0Η) 2 ·Η 2 0 (ds. Hdb., I, 4. 2, 972, 1018 und 1091), so daß im Hügelit das dem Dumontit entsprechende Arsenat vorliegt. Phys. Gute Spaltbarkeit nach (100). Farbe braun oder orangegelb. Keine Fluoreszenz im UV-Licht. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.898, n y = 1.915 mit jeweils ± 0.005. Mäßig starker Pleochroismus: n a = gelb, nß = gelb mit Stich nach orangegelb, n y = farblos bis blaßgelb. Der Achsenwinkel ist in Abhängigkeit von der Wellenlänge des Lichtes stark variabel; im Bereich von λ = 580 bis 600 μμ verringert er sich auf 0°, so daß eine Einachsigkeit beobachtet wird. Charakteristisch ist das Auftreten greller anomaler Interferenzfarben bei gekr. Nie. und das Fehlen einer vollständigen Auslöschung in vielen Schnittlagen als Folge der Dispersion. Chem. Mikrochemisch konnten Pb,U und As als Hauptbestandteile nachgewiesen werden, dagegen kein Zn und V; ebenso fehlt P. Die oben angeführte Formel wurde von der bekannten Formel des Blei-Uranylphosphats Dumontit abgeleitet, dessen Pulverdiagramm (s. oben) weitgehend demjenigen von Hügelit entspricht, so daß auf Strukturgleichheit beider Mineralien geschlossen werden kann. Vorkommen. In Höhlungen der Hornsteinbreccie des Michaelganges von Reichenbach bei Lahr, die ursprünglich wohl von Bleiglanz ausgefüllt waren; dann in Form von feinkristallinen Krusten sowie auf Klüften bzw. Haarrissen der Hornsteinbreccie. Auftreten äußerst selten. In Paragenese sind Hallimondit (ds. Ergbd.. 134) und Widenmannit (ds. Ergbd.. 361) sowie Zeunerit, Mimetesit und Cerussit. Lit.: 1. KURT WALENTA u n d WOLFHARD WIMMENATJER, Jh. Geol. Landesamtes BadenWürtt., 1961, 4, 7—37 (insbes. S.20/21 u n d 35). 2. V. DÜRRFELD, ZS. Krist. 1914, 53,183. Idrialin. ~

C22H14.

Obgleich K . TUCEK et al. (1) i. J . 1953 die Identität von „Curtisit" mit I d r i a l i n nachgewiesen haben (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 527), wurden 1957 von I. A . BUDKO et al. (2) für ,,Curtisit" aus den Transkarpathen die Gitterkonstanten — bei orthorhombischer Symmetrie a = 8.06, b = 6 . 3 3 , c = 3 0 . 9 7 A — mitgeteilt. Ζ = 4(C24H18). Untersuchungen von H. STRUNZ et al. (3) an I d r i a l i n vom Originalfundort Idria/Jugoslawien zeigen, daß es sich um Mischkristalle von P i c e n (C22H14) oder einer homologen Verbindung mit verwandten Kohlenwasserstoffen handelt. Die im UV-Licht blauweiß fluoreszierende organische Substanz konnte mit CHClg aus dem Quecksilbererz extrahiert werden. Aus dieser Lösung kristallisierte Idrialin in hellbraunen, tafeligen Kristallen (Fp. 291 °C). Drehkristall- und Pulveraufnahmen ergaben bei orthorhombischer Symmetrie a = 8.07, b = 6.42, c = 27.75 A. Weitere Umkristallisationsprodukte aus CHC13 und die an ihnen durchgeführten Pulveraufnahmen erschlossen, daß es sich beim I d r i a l i n um keine einheitliche Verbindung handelt, sondern um ein

Idrialin — Klinoferrosilit

447

Gemisch von vorwiegend P i c en (bzw. einem Homologen) mit nah verwandten organischen Substanzen. Eine DEBYE-ScHERRER-Aufnahme von Idrialin von Idria ergab als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und Ml: 4.94 (10) III; 3.395 (8) 211 (210. 212); 4.04 (6) 200. Lit.: 1. Κ . TUCEK und J . KOURIMSKY, Rozpravy Ceskosl. Akad. Ved., 1953, 63, Nr.3, 1—18. 2. I. A . BUDKO und W . A . FRANK-KAME NETSKI J, Sap. TFses. Miner. Obschtsch., 1957, 86, 7 1 6 — 7 1 9 . 3. H . STRUNZ und B . CONTAG, N. Jb. Miner., Mh. 1965, H . L , 1 9 — 2 5 (insbes. S . 2 2 — 2 3 ) . — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2 1 0 9 — 2 1 1 0 . Ghem. Abstr. 52, 7037.

Min. Abstr. 14, 26.

Ixiolit: s. ds. Ergbd., S. 165. Kehoeit. Zn 5 . 5 Ca 2 . 5 [(Al l 6 P 1 6 (H 3 ) 1 6 )0 9 6 ] - 3 2 H 2 0 (Strukturformel). Kubisch (pseudokubisch). Das von W. P . H E A D D E N (1893) chemisch als Z N 3 A L 8 ( P 0 4 ) 6 ( 0 H ) 1 2 . 1 8 H 2 0 (,,aber als typisches Mineralgel keine konstante Zusammensetzung") gekennzeichnete Mineral K e h o e i t (ds. Hdb., I, 4. 2, 898, 965) wurde mehrfach als zweifelhaft angesprochen. Neue Untersuchungen von D U N C A N M C C O N N E L L zeigen Kehoeit als ein wasserhaltiges Zink-Aluminat-Phosphat. Struktur. Die Pulveraufnahmen von Kehoeit sind isostrukturell zu jenen für Analcim, Pollucit und Viseit. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (19 Linien) mit (I) und hkl: 335 (10) 400 ; 3.13 (10) 330, 411; 1.916 (7) 543, 550, 710; 1.633 (6) 653; 4.28 (5) 310. Die Röntgeninterferenzen lassen sich auf eine kubische (bzw. pseudokubische) Elementarzelle mit a = 13.7 Ä beziehen. Das Gitter setzt sich aus tetraedrischen Ketten von (A102)~, (H 3 0 2 )~ und (P0 2 )+ zusammen [ähnlich Viseit, bei welchem zusätzlich noch (Si0 2 )° hinzukommt]; als Strukturformel wird Zn 5 5 Ca 2 .süAljgPj^Hg^gOgg]· 3 2 H 2 0 angegeben. Sie ist mit der Strukturformel von Analcim Na 16 [(Al16Si32) 0 9 6 ] · 1 6 Η 2 0 vergleichbar. Phys, H. nicht bestimmbar (wegen der mikrokristallinen Struktur). Spez. Gew. = 2.34. Optik. Isotrop, η = 1.52— 1.54. Chem. Eine Neuberechnung der Analyse von W . P . H E A D D E N (ds. Hdb.. I, 4, 2,966) ergab unter Annahme von 32H g O außer (H 3 0 2 )~ des Kristallgitters: ZnO 12.6, CaO 2.9, A1 2 0 3 27.0, P 2 0 5 29.1, H a O 28.4, Summe 100.00; resultierende Strukturformel s.oben. Lit.: DUNCAN MCCONNELL, Miner. Mag., 1964, 33, 7 9 9 — 8 0 3 . — Ref.: Amer. 1964, 49, 1500. Bull. 1964, 87, 4 6 3 — 4 6 4 . Miner. Soc. Not. 1964, Nr. 126, S.4.

Miner.

Klinoferrosilit, FeSi0 3 . Monoklin. Der von N. L. B O W E N ( 1 9 3 5 ) aus den Lithophysen eines Obsidians vom Lake Naivasha, Kenya, beschriebene K l i n o f e r r o s i l i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 1 9 4 ) ist nach einer ..re-investigation" von M. G . B O W N reines FeSi0 3 mit etwa 5% MnSi0 3 in fester Lösung. Die Nädelchen von Klinoferrosilit (kfs) sind öfters orientiert mit Magnetit (mag) verwachsen: (001) kfs // (TT3)mag, [010] tfs // [110] mag . Die Kontakt-

448

Klinoferrosilit — Klinoptilolith

ebene scheint weder (001)kfs noch ( l l l ) m a g z u sein, sondern eine Ebene senkrecht zur c-Achse der Nadeln von Klinoferrosilit. Struktur. Dieselbe Raumgruppe wie Klinoenstatit und Pigeonit, nämlich C | h — P2 1 /c. a = 9.718 ± 0.011, b = 9.088 -!, 0.005, c = 5.239 ± 0.007 A. β = 108°27' - 4'. Chem. Eine ehem. Analyse mit Hilfe der elektronischen Mikrosonde ergab nach J. V. P. LONG: Fe 41.5 ± 1.0, Mn 2.2 ± 0.2 Gew.-%. Auf die Elemente Mg, Al, Ca, Ti,V, Cr, Co und Ni wurde geprüft, doch konnten diese nicht nachgewiesen werden; ihr Gehalt muß < 0.5 Gew.-% sein. Aus der Analyse resultiert FeSi0 3 mit 98.0 ± 2.3% und MnSi0 3 mit 5.2 ± 0.5%, Summe 103.2 - 2.8%. Die chem. Zus. kann (Fe 0 9 5 Mn 0 05 )SiO 3 geschrieben werden. Lit.:

Μ. G. BOWN, Miner.

Mag.,

1965, 34, 6 6 — 7 0 .

Klinoptilolith, nahe (Na 2 O) 0 . 70 (CaO) 0 . 10 (K 2 O) 0 . 15 (MgO) 0 . 05 · A1 2 0 3 · 8 . 5 - 1 0 . 5 Si0 2 · 7 H 2 0 . Monoklin-prismatisch. Das von W. T. SCHALLER (1923) benannte Mineral K l i n o p t i l o l i t h (ds. Hdb., Ergbd. I, 257) — (Ca,Na 2 ,K 2 )0 · A1203 · 10Si0 2 • 7 H 2 0 — wurde u.a. als ,,Si0 2 -reiche Varietät von Heulandit" angesprochen (ds. Hdb.. Ergbd. II, 569). Aus den vergleichenden Beziehungen zwischen Klinoptilolith und Heulandit leiten B. MASON et al. (1) die Selbständigkeit der Mineralspezies Klinoptilolith gegenüber Heulandit ab. Beide Mineralien haben die gleiche Struktur, aber Heulandit ist im wesentlichen ein Ca-Zeolith, Klinoptilolith dagegen ein Na-K-Zeolith; die Analysen beider Mineralien lassen in der graphischen Darstellung ihrer chem. Zus. eine deutliche Lücke erkennen. Eine Redefinition von Klinoptilolith wird auch von F. A. MUMPTON (2) vorgenommen; die molekulare Zusammensetzung steht nahe (Na2O)0 70(CaO)0 10 (K 2 O) 0 15(MgO)0 05 · A1203 · 8.5—10.5 Si0 2 • 6—7H 2 0. Die Struktur von Klinoptilolith ist ähnlich jener von Heulandit, doch läßt sich Klinoptilolith optisch, röntgenographisch, thermisch und chemisch einwandfrei unterscheiden. In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, daß das Pulverdiagramm von Klinoptilolith weitgehend identisch mit jenem von Heulandit ist, aber bei höherer Temperatur (250 °C) gehen die Röntgeninterferenzen von Heulandit in die des „Heulandit B' : (3) über, der bei 350 °C amorph wird; Klinoptilolith bleibt dagegen mit seiner Struktur bis 700 °C stabil, also ohne irgendwelche Reaktionen bei niederer Temperatur. Chemisch ist Klinoptilolith nach F. A. MUMPTON (2) durch das Überwiegen von monovalenten Kationen über divalenten Kationen charakterisiert. Die thermische Stabilität von Klinoptilolith wird als direkte Folge seiner Bildung aus verwittertem vulkanischen Glas zurückgeführt. Von B. MASON et al. ( 1 ) wurde Klinoptilolith aus der Sarmiento-Formation (Eozän-Oligozän) von Canadon Hondo, 40 Meilen NW von Comodoro Rivadavia, Argentinisch Patagonien, untersucht; Auftreten in 6—8cm dicken Schichten mit Bentonittonen (vorwiegend Montmorillonit). F. A. MUMPTON (2) gibt eine kritische Übersicht über die bisher beschriebenen Klinoptilolithe und neue experimentelle Daten von Klinoptilolith von Hector, Kalifornien, sowie von anderen Proben aus tertiären Sedimenten. Nach elektronenmikroskopischen Aufnahmen gut geformte Plättchen nach (010) und lattenförmige Ausbildungen.

Klinoptilolith — Lillianit

449

Struktur. Das Pulverdiagramm eines Klinoptiloliths von Patagonien (35 Linien) ergab folgende intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 8.96 (sst), 3.97 (sst), 2.98 (st), 7.94 (m), 5.13 (m), 3.43 (m), 2.81 (m). Für den Klinoptilolith von Hector werden als intensivste Röntgen-d-Werte eines Pulverdiagramms (31 Linien) angeführt: 9.00 (10), 3.96 (10), 3.90 (8), 3.42 (6), 2.97 (5), 7.94 (4); die entsprechenden Röntgeninterferenzen für Heulandit· von Prospect Park, New Jersey: 8.90 (10), 3.97 (2), 3.89 (3). 3.40 (2), 2.97 (4), 7.94 (2). Phys. Spaltbarkeit nach (010). Spez. Gew. = 2.11 ± 0.02 (nach 1). Optik. Mittlerer Brechungsindex für Klinoptilolith von Patagonien: 1.478. Doppelbrechung 0.001. Chem. Eine ehem. Analyse von Klinoptilolith von Patagonien (Anal. Η. B. WIIK) unter I; nach Abzug von 4 % beigemengtem KAlSi 3 0 8 die Werte unter II.

I II

I II

Si0 2

Ti0 2

AI2O3

Fe203

FeO

MnO

69.07 69.41

0.04 0.04

10.88 10.59

0.08 0.08

0.00 0.00

0.01 0.01

MgO

CaO

0.18 0.19

0.39 0.41

Na20

K20

P2O5

H20

H20-IIO°

co 2

Summe

4.23 4.42

2.52 1.92

0.00 0.00

6.56 6.85

5.82 6.08

0.00 0.00

99.78 100.00

Die chem. Analyse erschließt den Inhalt einer Einheitszelle mit (Na,K)4 g6(Ca,Mg)0 31A15 49 Si 30

50 O 72

· 19H 2 0.

Als empirische Formel für den Klinoptilolith von Patagonien gibt F. A. MUMPTOX ( 2 ) :

(0.04MgO, 0.07CaO, 0.64Na 2 0, 0.25K 2 0)A1 2 0 3 · 10.8Si0 2 · 6.5H 2 0. Die DTA-Kurven von Klinoptilolith und für Heulandit sind deutlich verschieden. Lit.: 1. BRIAN MASON und L . B . SAND, Amer. Miner., 1960, 4ö, 3 4 1 — 3 5 0 . 2. FREDERICK A.MUMPTOX, Amer. Minir., 1960, 45, 3 5 1 — 3 6 9 . 3. FREDERICK A . MUMPTOX, Bull. Geol. Soc. Amer., 1958, 69, 1620. — Ref.: Bull. 1960. 83. 311 und 312. Lillianit. PbgBi^Sg. Orthorhombisch. Die Selbständigkeit des Minerals L i l l i a n i t ist mehrfach in Frage gestellt worden (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 578—579), ohne aber eine endgültige Entscheidung. Neue Untersuchungen von L. F. SYRIZO et al. ( 1 ) an Proben von der Wolframitlagerstätte Spokonoe, O-Transbaikalien, UdSSR, gaben Anlaß zur Aufstellung dieser Mineralart. Kennzeichnende Daten: Tafelige Kristalle (bis 0.7 X 0.2 χ 0.03 mm) sowie faserige Aggregate. Struktur. An einem tafeligen Einkristall hat D. P. R O M A N O W bestimmt: a = 31 ± 0.1, b = 12.8 ± 0.1. c = 4.15 ± 0.02 A; V. KUPÖIK et al. (3) gaben a = 15.84. b = 19.02, c = 4.10 A, Raumgruppe D ^ — Pbnm (?). Als inten-

450

Lillianit — M a r r i t

sivste Röntgen-d-Werte ( Α ) eines Pulverdiagramms ermittelten L . F . et al. (1) an tafeligen Kristallen (I) und an faserigen Aggregaten ( I I ) :

SYRIZO

I 3.36 (10), 1.764 (10), 2.09 (9), 1.339 (8), 0.9855 (8), 2.91 (6), 2.03 (6), 1.380 (6). I I 3.40 (10), 2.92 (10), 1.323 (8), 2.08 (7), 1.788 (7), 1.209 (7), 0.9866 (7), 1.716 (6), 1.139 (6), 1.003 (6). Die Pulverdiagramme sind in Vergleich gesetzt mit jenen, die von D. 0 . ONTOEW (2) für ,,Lillianit" von der Bukukinsker-Lagerstätte (III) und von V. K U P C I K et al. (3) gelegentlich der Behandlung des Lillianit-Problems (IV) veröffentlicht wurden. I I I 2.89 (10), 2.03 (10), 2.13 (9), 3.36 (8), 2.76 (7), 2.97 (5). I V 2.94 (10), 2.07 (9), 2.84 (7), 1.779 (7), 3.51 (6), 3.39 (6), 3.24 (6), 2.26 (5), 2.20 (5), 1.851 (5), 1.432 (5). Die Pulverdiagramme I I I und I V haben eine wesentlich verminderte Zahl von Röntgeninterferenzen (14 Linien). Chem. Die ehem. Analysen von W. M . S E X D E R O W A ergaben für das tafelige (I) und für das faserige (II) Mineral:

I II

Bi

Sb

Pb

Cu

Ag

S

Summe

31.31 30.44

0.57 1.01

49.61 49.75

0.14 0.57

2.17 2.39

15.35 15.55

99.15 99.71

Resultierende Formel: I 94^0.25^0.03)3.22(^1.84^0.oe)l.90^5-89 I I (Pb 2 9 0 Ag 0 . 2 6 Cu 0 u ) 3 ^ ( B i j 7 6 Sb 0 ^ ^ . 86 S 5 . 8 6 Vereinfacht geben beide Formeln: Pb 3 Bi 2 S 6 . Diese Daten werden als hinreichend betrachtet, um Lillianit als selbstängiges Mineral gelten zu lassen. Hierzu bemerkt M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I.e.), daß Lillianit auch mit der ähnlichen chem. Zus. Pb 3 Bi 2 S 6 sowohl von D. O . ONTOEW (2) als auch von V. K U P C I K et al. (3) diskreditiert wurde. Nachdem die von den verschiedenen Autoren gegebenen Pulverdiagramme untereinander nicht übereinstimmen und V. K U P C I K et al. (3) ein ganz unterschiedliches Elementargitter erhalten haben (s. oben), scheint der Status des Minerals L i l l i a n i t auch weiterhin noch ungewiß zu sein. Lit.: 1. L . F . SYRIZO und W . M. SENDEROWA, Sap. Wses. Miner. Obschtsch., 1 9 6 4 , 9 3 ' 4 6 8 — 4 7 1 . 2. D . 0 . ONTOEW, Dokl. Akad. Nauk SSSB, 1959, 126, 8 5 6 — 8 5 8 . 3. VLADIMIR KUPÖIK, MIKULAS MATHERNY u n d CYRIL VARCEK, Geol. Sbornik (Bratislava), 1961, 12, 1 0 3 — 1 1 3 . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 2 , 47, 811 und 1 9 6 5 . 50, 8 1 1 .

Marrit. PbAgAsSg. Monoklin. Das von R . H. S O L L Y (1905) chemisch als „Sulfosalz gekennzeichnete Mineral M a r r i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 344—346) wurde bisher nicht analysiert, so daß die chem. Zus. unbekannt war. Nach Bestimmungen mit Hilfe der elektronischen Mikrosonde ergab sich nach B . J . WUEÜSTSCH et al. am SOLL Y s Material: Pb 41.0 ± 1.0, Ag 23.7 ± 1.5, As 17.9 ± 0.5, S 18.8 ± 1.0, Summe 101,4% entsprechend der Formel PbAgAsS 3 . Precession- und W E I S S E NBERGAufnahmen charakterisieren Marrit : Raumgruppe Cf h — P2 1 /a, a = 7.291 ±

451

Marrit — Melanophlogit

0.008, b = 12.68. = 0.034, c = 5.998 ± 0.005 Α, β = 9Γ13'. In Analogie zum ähnlichen Pb-Ag-Sb-Mineral Freislebenit wird Ζ = 4 abgeleitet. Spez. Gew. (ber.) = 5.822. Lit.: Β. J.WUENSCH und W. NOWACKI, Chimia, Miner. 1965, 30, 812.

1963, 17, 381—382. — Ref.:

Amer.

Mauritzit. (Mg0) 2 (Fe 2 0 3 ) · 5 H 2 0 (?). Die Selbständigkeit und Gültigkeit des von L. TOKODY (1957) chemisch als (Mg0) 2 (Fe 2 0 3 ) · 5 H 2 0 bzw. 2(Mg,Fe 2 + )0.(Fe 3 + ,Al) 2 0 3 -5H 2 0 gekennzeichneten Minerals M a u r i t z i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 761—762) wurde von M. FLEISCHER (vgl. Ergbd. II, I.e.) in Frage gestellt. In einer neuen Arbeit „Mauritzit, ein selbständiges Mineral" versuchte L. TOKODY die Zweifelsfragen auszuräumen, vor allem durch den Hinweis, daß die DTA-Kurve dieses Minerals einen endothermen Effekt bei 150°C zeigt und damit deutlich verschieden von jenen für Nontronit, Griffithit usw. ist. Diese Tatsache wird von M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) als ein wichtiges Argument für die Aufstellung des Minerals Mauritzit angesehen, doch werden weitere kennzeichnende Daten gefordert, bis Mauritzit als gültiges Mineral angesprochen werden kann. Dies bezieht sich vor allem auf den umstrittenen Si0 2 -Gehalt der Analyse. Hierzu erklärt L. TOKODY u . a . : ,,Der Mauritzit lagert sich stets auf Quarzin, bildet auf ihm einen Überzug, vermischt sich aber nie mit ihm und verwächst auch nicht innerlich mit ihm (Abb. 1)... Die Begrenzungsfläche der beiden Stoffe ist unter der Lupe zuweilen, unter dem Mikroskop stets gut sichtbar. Eine Vermischung kann nicht festgestellt werden." Es war daher von M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) unrichtig darzulegen, daß „Mauritzit innig gemengt mit Chalcedon („Quarzin") auftritt." Diese Feststellung kann sich aber kaum gegenüber TOKODYS Annahme halten, daß 38.62% Si0 2 der Analyse (vgl. Ergbd. II, S. 762) nicht zum Bestand des Mauritzits gehören, also in Abzug gebracht werden müssen. Die Begründung von L. TOKODY (I.e., S. 28): „Das unter den Analysendaten des Mauritzits vorkommende Si0 2 ist kein Bestandteil des Mauritzits, sondern Quarzin, auf den der Mauritzit aufgewachsen ist." Das Fehlen der Quarzlinien im Pulverdiagramm wird den diffusen Reflexen von „Quarzin" zugeschrieben, dessen Linien um 4 Α mit „dem bei 4.57 Α beginnenden Linienstreifen der Montmorillonoide verschmelzen". Über die Abwesenheit der kräftigsten Quarzline bei 3.34 Α wird nichts erwähnt. Lit.: L. TOKODY, Ann. Historico-Naturales Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1183—1184.

Mus. Nat. Hung.,

1962, 54, 27—30. —

Melanophlogit. Kubische Modifikation von Si0 2 . Nach BRIAN J . SKINNER et al. (1) ist M e l a n o p h l o g i t (ds. Hdb. I, 2, 1538) keine Pseudomorphose von Quarz nach Fluorit, Steinsalz oder Cristobalit, sondern eine „distinct phase, different from other forms of silica". Neue Analysen bestätigen, daß die ehem. Zus. im wesentlichen Si0 2 ist. I n einem Diagramm mit dem spez. Gew. als Abszisse und dem mittleren Brechungsindex als Ordinate (I.e., Fig.3 auf S.866) liegt Melanophlogit — spez. Gew. = 2.05 und η = 1.425 — auf einer Geraden mit den entsprechend konstruierten Punkten für Coesit, Quarz, Keatit, Cristobalit, Tridymit und Kieselglas. Die Untersuchungen und Bestimmungen — an Melanophlogit von Racalmuto, Provinz Agrigento, Sizilien, durchgeführt — ergaben:

452

Melanophlogit

Würfelige Einzelkristalle (Kantenlänge bis 2 mm) sowie ineinandergreifende Verwachsungen abgerundeter Aggregate, die Krusten bilden. Struktur. Raumgruppe Ο 2 — P4 2 32. a = 13.402 = 0.004 Α. Ζ = 48 [Si0 2 ]. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (49 Linien) mit (I) und hkl: 3.579 (10) 321; 6.000 (8) 210; 3.870 (7) 222; 5.470 (6) 211-, 3.717 (5) 320; 3.251 (5) 410, 322; 3.159 (4) 411, 330; 1.938 (4) 444. Die als Farbpigment eingelagerte organische Substanz hat die Bestimmung der Strukturdaten nicht beeinflußt. Nach B. KAMB (4) hat Melanophlogit eine ,,Clathrat-Struktur", bei der im SiOa- Gerüst organische Moleküle, einschließlich langer und gerader Kohlenwasserstoffketten, eingelagert sind. Phys. Spez. Gew. = 2.052 = 0.013 (gem.), 1.99 (ber.). Frischer Melanophlogit ist farblos oder blaßgelb bis tiefrotbraun. Farbe meist in zonarer Anordnung. Die wahrnehmbaren organischen Einschlüsse bilden im Melanophlogit das braune Färb pigment und zugleich die Substanz, die bei Erhitzung schwarz wird (Bildung von amorphem Kohlenstoff) und die Grundlage der Namengebung wurde. Optik. Isotrop. Brechungsindex für das reine Material (nach Erhitzung und Zerstörung des organischen Pigments) 1.425 ± 0.002. η für anisotrope Kristalle (Melanophlogit + Pigment) = 1.467 ± 0.005. Das erwähnte Pigment ist optisch anisotrop und Ursache, daß der isotrope Melanophlogit eine schwache Doppelbrechung aufweist; diese Anisotropie wird durch Erhitzung auf etwa 150 °C — durch Zerstörung der organischen Einschlüsse — ausgeschaltet. Chem. Neue chemische Analysen erschlossen neben Si0 2 einen [C — Η + S]Gehalt von jeweils mindestens 6%. Eine Analyse von BLANCHE L . INGRAM am farblosen Melanophlogit ergab: Si0 2 92.4, S0 3 5.7, Η 0.81, C 1.2, Summe 100.11%. Nach einer spektrographischen Analyse von H E L E N W. WORTHING sind in Gew.-% noch folgende Spurenelemente vorhanden: Al < 0.026, Fe 0.005, Mg 0.0015, Ca < 0.001, Na 0.015, Ti 0.0003, Mn 0.0002, Ag < 0.000082, Β 0.01, Ba 0.0005, Cr 0.00015, Cu 0.005, Ni 0.001, V 0.0003, Zr 0.0007. Die Elemente C, Η und S, die nach Absorptionsuntersuchungen in infraroten Licht als C0 2 ,H 2 0 und wahrscheinlich H 2 S vorliegen dürften, sind in organischen Filmen auf den kubischen Wachstumsflächen eingelagert. Melanophlogit ist bei höherer Temperatur auf längere Zeit stabil; eine Erhitzung auf 800°C für einen Zeitraum von 20 Tagen hat keine Änderung der physikalischen Eigenschaften verursacht. Bei 900° und 1000 °C verändert sich Melanophlogit schon nach einigen Tagen in unveränderlichen Cristobalit. Vorkommen auf den Schwefellagerstätten von Racalmuto bei Agrigento (früher Grrgenti) und von Lercara in der Provinz Palermo, Sizilien, Italien. Auftreten in Krusten auf Schwefel, Calcit und Coelestin; zwischen den Schwefel- und Calcitkristallen wird manchmal eine dünne Opalschicht beobachtet. Der von J . H. P A Y N E et al. (2) beschriebene Melanophlogit von der KilaueaRegion auf den Hawaii-Inseln ist nach B. J . SKINNER et al. (1) Opal. Von B. J . SKINNER und D. E. APPLEMAN (1) wird M e l a n o p h l o g i t nach einer Analyse der Bildungsbedingungen sowie der physikalischen und chemischen Daten als eine kubische Ti e f t e m p e r a t ur-Modifikation von Si0 2 angesprochen, die unterhalb des Schmelzpunktes von Schwefel (112°C) entstanden ist. Melanophlogit unterscheidet sich deutlich von der faserigen SiliciumdioxidModifikation, die von A. W E I S S et al. (3) gekennzeichnet und von B. J . SKINNER

Melanophlagit — Melnikowit

et al. (1) „Silica W"; (s. ds. Ergbd., S. 406) benannt wurde. Diese WEisssche Modifikation ist orthorhombisch, a = 4.72, b = ö.l 6 , c = 8.36 Ä. Brechungsindizes sind unbekannt. Zwischen Melanophlogit und Silica W bestehen keine strukturellen Ähnlichkeiten. Lit.: 1. BRIAN J . SKINNER und DANIEL E . APPLEMAN, Progr. 1 9 6 2 Ann. Meetings Geol. Soc. Amer. usw., 1 4 5 A und Amer. Miner. 1 9 6 3 , 4 8 , 8 5 4 — 8 6 7 . 2. J . H . P A Y N E und Κ . T . MAU, JOUM. Geol., 1 9 4 6 , 6 4 , 3 4 5 — 3 5 8 . 3. ALARICH WEISS und ARMIN WEISS, ZS. anorg. allg. Chem., 1 9 5 4 , 2 7 6 , 9 5 — 1 1 2 . 4 . BARCLAY KAMB. Sei., 1 9 6 5 , 148, 2 3 2 — 2 3 4 . — Ref.: Bull. 1963, 86, 307. Min. Abstr. 7, 234.

Melnikowit, nahe Fe3S4(Fe2 -85S4—Fe3 15S4). Kubisch (Spinelltypus). Das von B. Doss (1911) chemisch als „kryptokristallines FeS2" charakterisierte Mineral Melnikowit (ds. Hdb., Ergbd. I, 351—355) wurde nach Anwendung der röntgenographischen Methoden entweder als Melnikowit-Pyrit (ds. Hdb., Ergbd. I, 355—357) oder als Melnikowit-Markasit (ds. Hdb., Ergbd. II, 250) angesprochen, so daß die Bezeichnung Melnikowit für eine selbständige Mineralspezies als überholt erschien. Α. P. P O L U S C H K I N A et al. (1) belegen durch neue Untersuchungen die Gültigkeit der Mineralart Melnikowit, wobei sie folgende vergleichende Übersicht über mineralische Eisensulfide geben: Empirische Formel

Mineralname

Strukturtypus

Symmetrie

Farbe schwarz

Fe- S 8

Kansit

Pentlandit

kubisch

FeS

Troilit

Nickelin

hexagonal

Fej_ x S

Pyrrhotin

Nickelin

hexagonal

Fe 3 S,

Smythit

D, i d —R3m

trigonal

FeS 2

Markasit

Markasit

rhombisch

FeS 2

Pyrit

Pyrit

kubisch

Fe 3 S 4

Melnikowit

Spinell 0£—Fd3m

kubisch

Spez. Gew.

Magnetismus

ferromagnetisch schwarz 4.84 antiferromagnet. braun ferromagne4.60 tisch braun 4.55 ferromagnetisch paramagnegelb 4.87 tisch gelb paramagne5.00 tisch schwarz 4.06—4.14 ferromagnetisch (ber.) 3.13

Folgende kennzeichnende Daten kommen Melnikowit zu: Winzige tafelige Kriställchen (Mangyschlak) und Nädelchen (Schwarzes Meer). Struktur. Raumgruppe O^—Fd3m (Spinellstruktur), a = 9.82—9.92 A (abhängig von der chem. Zus.). Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (33 Linien) mit (I) und hlcl: 2.97 (10) 311; 1.743 (10) 440; 1.007 (10) 844; 2.47 (8) 400; 1.106 (8) 840; 1.900 (7) 511, 333; 1.285 (7) 553, 731; 1.140(7) 662; 3.51 (6) 220; 1.236 (6) 800; 1.035 (6) 931. Die Röntgeninterferenzen von Melnikowit sind identisch mit jenen des synthetischen Sulfids, das H . L E P P (2) charakterisierte; die Pulverdiagramme sind deutlich von jenen für Pyrit und Markasit unterschieden. Phys. H. = 2—3. Spez. Gew. = 4.12 (gem.), 4 . 0 6 ^ . 1 4 (ber.). Farbe schwarz mit einem matten metallischen Glanz. Kräftig ferromagnetisch.

454

Melnikowit — Nekoit

Chem. Auf 100% umgerechnete Analysen ergaben: Mangyschlak Fe S Chem. Formel a(Ä)

57.62 42.38 Fe 3.1lSl 9.86

55.88 44.12 Fe 2 88 S 4 9.85

Schwarzes Meer 55.38 44.62

9.83 ± 0.01

57.90 42.10

57.99 42.01

57.19 42.80 ^3.0584

9.82 ± 0.02

Die theoretische chem. Zus. von Fe 3 S 4 : Fe 56.75, S 43.25, Summe 100.00. Aus den chem. Analysen resultiert die Formel Fe 2 gg S 4 —Fe 3 15S4. Wird von HCl bei Raumtemperatur langsam, bei Erhitzung rascher zersetzt. Vorkommen in Knochenresten von Fischen oligozäner Tone von Mangyschlak und als Konkretionen (in Paragenese mit Pyrit) auf dem Boden des Schwarzen Meeres. Lit.: 1. A. P. POLUSCHKINAund G. A. SIDORENKO, Sap. Wses. Miner. Obschtsch., 1963, 9 2 , 547—554. 2. H . LEPP, Econ. Geol., 1957, 5 2 , 528—535. — Ref.: Min. Abstr. 17, 388.

Molybdomenit. PbSe0 3 . Monohlin. M o l y b d o m e n i t (ds. Hdb., I, 3. 1, 3336), lange als ein zweifelhaftes Mineral betrachtet, wurde von J. G O N I et al. (1) als gültige Mineralspezies bestätigt, aber die genaue chem. Zus. und die Kristallographie waren noch unbekannt; sie werden von J . A. M A N D A R I N O (2) für Molybdomenit von der RanwickUranium-Mine, Montreal River Area, Ontario, Kanada, gegeben, wo Molybdomenit eng vergesellschaftet mit Clausthalit auftritt. Keine idiomorphen Kristalle. Struktur. Raumgruppe C|—P2 X oder C| h —P2 1 /m mit a = 6.86, b = 5.48, c = 4.50 Α, β = 112°45'. a : b : c = 1.252:1:0.821. Ζ = 2. Nach Pulveraufnahmen identisch mit dem Molybdomenit vom typischen Fundort Cerro de Cocheuta, Mendoza, Argentinien, aber auch mit synth. Molybdomenit. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (39 Linien) mit (I) und hkl: 2.741 (10) 020, 210; 3.31 (9) 011; 3.16 (8) 201, 200 ; 3.40 (7) III -, 4.13 (6) 001, 110; 2.071 (5) 002, 221, 220. Phys. Eine gute Spaltbarkeit nach (001), eine weitere parallel zur Längserstreckung der Kristalle. H. = 3%, Spez. Gew. = 7.07 ± 0.05 (synth.), 7.12 (ber.). Weiß bis farblos. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 2.12, n v = 2.14. 2V etwa 80°. Gerade Auslöschung (wahrscheinlich für Schnitte / / zur b-Achse) mit pos. Char. Chem. Nach einer röntgenspektrographischen Bestimmung ist das Verh. P b : S e = 1 (0.932). Lit.: 1. J. GONI und C. GÜILLEMIN. Bull. Soc.frang. Miner. Crist., 1953, 76, 422—429. 2. J. A. MANDARINO, Canad. Miner., 1965, 8, 149—158. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50 812.

Nekoit. 3CaO · 6Si0 2 · 8H 2 0. Das von A. S. E A K L E (1917) entdeckte und von ihm als Okenit bestimmte Mineral N e k o i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 792) wurde von R. A. C H A L M E R S et al. chemisch neu analysiert. Die frühere Formel — CaO · 2Si0 2 · 2H a O — ist unrichtig; aus der neuen Analyse resultiert die Formel 3CaO · 6Si0 2 • 8 H 2 0 .

X e k o i t — .Sarkopsid

455

Chem. Eine neue Analyse an einer typischen Probe ergab: S i 0 2 55, CaO 24, H 2 0 19.6 ± 0.2, Summe 99%. Die Entwässerung von Nekoit beginnt bei etwa 40°C und ist z . T . reversibel. Spez. Gew.: Originalmaterial = 2.23 ± 0.01, neues Material = 2.24 ± 0.01, ber. = 2.26. Lit.:

R . A . C H A L M E R S , A . W . NICOL u n d Η . F . W . TAYLOR, Miner.

70—71. — Ref.: Zbl. I , 1962, 277 (Ref. Nr.972).

Mag.,

1962, 33,

Oryzit Von A . A R Z R U N I (1) und P. G R O T H (2) wurde O r y z i t ( G . GRATTAROLA, 1879) „wegen Gleichheit von Dichte und Zusammensetzung" als „wohl identisch mit Heulandit" angesprochen (ds. Hdb., I I , 1761). Nach Untersuchungen von G. Cocco et al. (3) am Originalmaterial (Fonte del Prete bei San Piero in Campo, Insel Elba) ist es noch nicht möglich zu entscheiden, ob Oryzit mit seiner triklinen Symmetrie eine polymorphe Modifikation zur monoklinen darstellt und damit eine selbständige Mineralspezies. Für jeden Fall ist Oryzit nicht identisch mit Heulandit (ds. Hdb., I I , 1749), obgleich die chem. Zus. beider Mineralien sehr ähnlich ist. Eine Übereinstimmung des Pulverdiagramms von Oryzit mit jenen anderer Mineralien war nicht festzustellen, auch nicht mit Heulandit; die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) von Oryzit gegenüber Heulandit sind: Oryzit Heulandit

8.92 (100), 3.21 (36), 3.45 (30), 1.778 (20). 8.96 (100), 3.18 (4), 3.43 (6). —

Nach qualitativen Spektralanalysen erscheint Oryzit gegenüber Heulandit ärmer an Sr und etwas reicher an Na. Lit.: 1. Α. ARZRUNI, Ref. Zs. Krist. 1880, 4, 640—641. 2. P. GROTH, Tab. Übersicht d. Miner., 1 8 8 9 , 146 und 1 8 9 8 , 164. 3. G . Cocco und C. GARAVELLI, Atti. Soc. Toscana Sei. Nat.,

Mem.

1 9 5 8 , 6 5 , 2 6 2 — 2 8 3 (insbes. S . 2 7 7 — 2 8 1 ) .

Reficit. C 2 0 H 3 2 O 2 . R e f i c i t (ds. Hdb., I, 4. 2, 1440) wurde chemisch als C 2 0 H 1 6 O 2 angesprochen. Nach röntgenographischen Untersuchungen nadeliger Kristalle in fossilen Wurzeln von Fichtenbäumen aus dem Kolbermoor in Südbayern, die als Reficit bestimmt werden konnten (Schmelzpunkt 182°C), glauben H. S T R U N Z et al. „Reficit als Harzsäure C 2 0 H 3 2 O 2 betrachten zu dürfen". Die Bestimmung der Harzsäure erfolgte nach dem IR-Spektrum. Reficit ist wahrscheinlich identisch mit der Δ 13-Dihydro-dextropimarsäure (C 20 H 32 O 2 , Schmelzpunkt 181—183 °C), deren Gitterkonstanten (a = 10.76, b = 20.67, c = 7.76 Α, Raumgruppe — Ρ2 χ 2 χ 2) auch Reficit ähnlich sind. Struktur. Orthorhombische Symmetrie, a = 10.43, b = 22.35, c = 7.98 A. Ζ = 4. Die Auslöschungen in Drehkristallaufnahmen sind charakteristisch für die Raumgruppe Dij—P2 1 2 1 2. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (7 Linien) mit (I) und hkl: 5.50 (10) 121; 6.09 (9) 111; 5.20 (7) 200; 7.97 (3) 001. Lit.: Η . STRUNZ und B . CONTAG, N. Jb. Miner., Mh. 1 9 6 5 , H . L , 1 9 — 2 5 (insbes. S . 2 3 bis 24). — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 5 , 50, 2 1 0 9 — 2 1 1 0 . Sarkopsid. ( F e , M n , M g ) 3 ( P 0 4 ) 2 .

Monoklin.

Das von M . W E B S K Y ( 1 8 6 8 ) chemisch als „vielleicht P0 4 (Fe,Mn) [(Fe.Mn, Ca)F]" gekennzeichnete Mineral S a r k o p s i d erwies sich nach Untersuchungen

Sarkopsid

456

von F. CECH et al. (1) am Originalmaterial von Mechelsdorf im Eulengebirge, Schlesien, und an solchem von Deering, New Hampshire (2), als ein G e m e n g e von Graftonit (ds. Hdb. I, 4, 1, 206) und Sarkopsid (ds. Hdb., I, 4. 1, 704), wobei beide Mineralien im ungefähr gleichen Mengenverhältnis auftreten. Sarkopsid-Graftonit-Verwachsungen wurden auch in Pegmatiten von Otov, unweit Domazlice, Böhmen, ÖSSR, von F. ÖECH et al. (1) beobachtet, sowie von D. R. PEACOR et al. (3) im French King No. 2 Steinbruch, East Alstead, New Hampshire, USA; für das letztere Vorkommen zeigt C. S. HURLBUT, Jr. (4), daß als drittes Verwachsungsmineral noch Vivianit vorliegt. Es scheint gewiß, daß frühere Analysen an einem Gemenge von Graftonit, Sarkopsid und Vivianit durchgeführt wurden. Für den Sarkopsid von East Alstead, New Hamsphire, werden von C. S. HURLBUT, J r . (4) folgende Daten — oft im Vergleich mit früheren Bestimmungen — gegeben. U. d. M. polysynthetische Zwillinge nach (001). Die orientierte Verwachsung der Lamellen ist das Ergebnis der Entmischung einer ursprünglich homogenen Phase (Fe,Mn,Ca,Mg) 3 (P0 4 ) 2 in Sarkopsid und Graftonit. Die Vivianitkriställchen durchkreuzen senkrecht die Lamellen oder sie liegen parallel zu Spaltrissen; der Vivianit scheint ein späteres Umwandlungsprodukt zu sein. Die Verwachsung von Sarkopsid und Graftonit läßt entweder tafelige (mit wechselnden Schichten von 0.1—1.0 mm Dicke) oder faserige bis säulige Individuen beobachten; im letzteren Typus ist [001] und [010] von Graftonit // zu [001] und [010] von Sarkopsid. Struktur. Bei monokliner Symmetrie die Raumgruppe C ^ — P 2 1 / a . Zelldimensionen : 1

2

10.47 Ä a 10.46 A b 4.80 4.80 6.05 c 6.06 90°30' 90° ß 1. East Alsteadt (4) 2. East Alstead (3)

3

4

10.49 Ä 4.82 6.07 90°

10.48 Ä 4.80 6.06 90°45'

3. Deering (3)

4. Michelsdorf (5)

a : b : c = 2.181:1:1.263. Ζ = 2. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagrmms (30 Linien) mit (I) und hkl: 3.03 (100) 002; 3.54 (80) 210; 6.06 (50) 001; 2.819 (50) 310; 3.95 (40) 201. Phys. Gute Spaltbarkeit nach (100) und (001), eine weniger gute nach (010). H. = 4. Spez. Gew. = 3.79 (gem.), 3.798 (ber.). Wenn frisch farblos, gewöhnlich grau bis braun (durch schwache Umwandlung). Optik. Von C. S. HURLBUT, Jr. (4) wurden am Sarkopsid folgende optische Daten ermittelt:

α ß 7 2V 1. Deering

2. East Alstead

1

2

3

1.675 1.730 1.734 26°

1.670 1.728 1.732 28°

1.676 1.730 1.733 26°

3. Michelsdorf.

457

Sarkopsid — Scholzit

Zweiachsig, neg. Dispersion r > v. Die optische Orientierung scheint mit einer triklinen und nicht mit einer monoklinen Symmetrie in Übereinstimmung zu stehen. Polysynthetische Zwillinge nach (001). Ghem. Eine ehem. Analyse eines Sarkopsid-Vivianit-Gemenges (East Alstead) ergab die Werte unter I ; unter I I Graftonit von East Alstead. Anal. J u x I t o (1964).

I II

CaO

MgO

MnO

FeO

Fe 2 0 3

Li 2 0

Si0 2

4.29

3.44 1.44

10.85 17.66

34.37 33.10

4.30 1.22

1.33 0.23

0.26

P2O5

H2O+

H 2 O-

Summe

Spez.Gew.

40.57 41.08

2.85 0.20

2.43 0.35

100.12 99.83

3.53 3.71

I II

Analysen mit der elektronischen Mikrosonde: I Sarkopsid, Deering. I I Sarkopsid, East Alstead.

I II

CaO

MgO

MnO

FeO

P2O5

Summe

0.0 0.0

2.7 3.5

6.2 6.9

51.3 50.2

39.7 39.8

99.9 100.4

Aus der Analyse I I der letzteren Tabelle resultiert die Formel (Fe,Mn,Mg) 3 (P0 4 ) 2 . Bei der Entmischung der ursprünglich homogenen Phase (Fe,Mn,Ca,Mg)3 (P0 4 ) 2 in Sarkopsid und Graftonit scheint alles CaO und ein relativ hoher Anteil von MnO im Graftonit konzentriert worden zu sein. Lit.: I . F . C E C H . K . PADERA und P . POVOXDRA, Acta Uiiv. Carolinae, 1 9 6 2 , Geol. 3 , 1 4 5 — 1 5 7 . 2. C. F . HOLDEN, Amer. Miner. 1 9 2 0 , 5, 9 9 — 1 0 2 u n d 1 9 2 4 , 9. 2 0 5 — 2 0 7 . 3. DONALD R . PEACOR u n d DAVID GARSKE, Amer. Miner., 1 9 6 4 , 4 9 , 1 1 4 9 — 1 1 5 0 . 4 . C. S . HURLBUT, JR., Amer. Miner., 1 9 6 5 , 5 0 , 1 6 9 8 — 1 7 0 7 . 5 . M . E . M R O S E u n d D . E . APPLEMAN, Progr. Amer. Cry st. Assoc., Ann. Meet., 1961,18—19.

Scholzit. CaZn 2 (P0 4 ) 2 · 2 H 2 0 . RJiombisch-dipyramidal. In Ergänzung zu den ersten Mitteilungen über dieses neue Mineral (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 350) werden von H. S T R U N Z et al. folgende, ζ. T. abweichende neue Daten gegeben: Habitus der Kristalle ist meist dicktafelig nach (100), meist sehr flächenreich, oder linealförmig nach [001] mit spitz zulaufenden Pyramidenflächen; selten kurzprismatisch-pseudohexagonal (sehr flächenarm, mit leicht gerundeter Basis). a : b : c = 0.7725:1:0.2984. (100):(110) = 37°41', (031):(03l) = 83°40-. Winkeltabelle A k l M η

100 90°00' 130 23 20 Ι ·, 120 32 55 110 52 19 210 68 53

90°00' 90 00 90 00 90 00 90 00

*) Gerundet ineinander übergehend.

31 Η i η t ζ e, Mineralogie. Ergäimmgsband III

F d g Ο q

203*) 101*) 031 131 231

90°00' 90 00 0 00 23 20 V, 40 48

14°26 1 ·,' 21 07 41 50 44 16 Ι ·> 49 47

Scholzit — Stützit

458

Struktur. Nach Drehkristallaufnahmen orthorhombisch, Raumgruppe D| h — Pbmm oder D^g—Pbnm. a = 17.14, b = 22.19, c = 6.61 Ä. a : b : c = 0.772:1: 0.298. Ζ = 12. Das nicht indizierte Pulverdiagramm (56 Linien) hat folgende intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 8.588 (10), 2.788 (9), 4.230 (7), 3.376 (6), 2.652 (6), 2.240 (6), 1.892 (6), 4.552 (5), 3.677 (5), 3.153 (5), 2.449 (5), 1.797 (5), 1.653 (5). Phys. Mäßige Spaltbarkeit nach (100). H. = 3—3%. Spez. Gew. = 3.11 für völlig klare, farblose Kristalle, 3.09 für leicht getrübte, weißliche Kristalle. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.581, n^ = 1.586, n y = 1.596. n a = a, n^ = b, n v = c. A.E. = (010). + 2 V = 70°. Chem. Eine ehem. Anal, für Scholzit von Hagendorf-Süd ergab: P 2 0 5 35.99, ZnO 35.70, FeO 0.38, MnO 1.36, MgO 0.94, CaO 14.29, H 2 0 10.36, Uni. 0.88, Summe 99.90%. Resultierende Formel s. oben. Vorkommen als sekundäres Phosphatmineral in den Feldspatgruben Hagendorf-Nord und - Süd in Ost-Bayern, BRD, gebunden an muskovitreiche Partien des Pegmatits. Die bevorzugte Paragenese besteht aus wirrblättrigem Muskovit, verwachsen mit Quarz und Feldspat oder Quarz allein, Apatit oder Triphylin und Zinkblende. Auftreten in meist feinkristallinen Krusten oder Kristallaggregaten. Lit.:

Η . STRUNZ u n d CH. TENNYSON, ZS. Krist.,

1 9 5 6 , 107, 3 1 8 — 3 3 0 . — Ref.:

Amer.

Miner. 1961, 46, 1519.

Stützit. Ag 5 Te 3 . Hexagonal. Die Identität von „Stützit" mit E m p r e s s i t wurde in ds. Hdb., Ergbd. II, 5 3 7 — 5 3 8 registriert und dargelegt. Neue Untersuchungen von R Ü S S E L M. H O N E A (1) zeigen, daß Stützit von mehreren natürlichen Vorkommen identisch mit synth. Ag 5 Te 3 (bzw. Ag5_xTe3) ist, Empressit aber AgTe entspricht (vgl. ds. Ergbd., 96—97 und 443). Gegen diese Redefinition wendet sich L. J . P. C A B R I (2), R Ü S S E L M. H O N E A (3) hält sie aber aufrecht (3). Für Stützit werden von R Ü S S E L M. H O N E A u. a. folgende kennzeichnende Daten gegeben: Struktur. Raumgruppe DJ h —C6/mmm. a = 13.38, c = 8.45 Α. Ζ = 7. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (50 Linien) mit (I) und hkll: 2.16 (10,b) 4152; 2.55 (8,b) 1342; 3.03 (7) 2132; 2.62 (7) 2242; 3.56 (6) 1122; 3.52 (6) 0331; 2.11 (6) 4261. Phys. Spez. Gew. = 8.00 (gem.), 8.18 (ber.). Chem. Eine neue chem. Anal, von Stützit von der May Day Mine, La PlataDistrikt, Colorado, USA, ergab: Ag 47.3, Pb 9.18, Cu 0.03, Zn 0.78, Fe 1.70, Te 33.6, S 3.47, Uni. 3.50, Summe 99.56%. Uni. umschließt: Au 0.1, As 0.10, Si0 2 2.19, A1 2 0 3 0.60, Ti0 2 0.01, V 2 0 5 0.3, MgO + MnO 0.2, Ca,Sr,Ba Sp. Nach Abzug der Verunreinigungen (Bleiglanz und Silikate, zurücktretend Tetraedrit-Tennantit, Pyrit und Zinkblende) resultiert für Stützit Ag 58.5, Te 41.5, Summe 100.0. (Anal. JUN Ιτο). Vorkommen. Als neue Fundorte werden die May Day Mine (s. Chem.) und die Golden Fleece Mine, Lake City, Hinsdale County, Colorado, USA, angeführt. Lit.: 1. RÜSSEL M . HONEA, Amer. Miner. 1 9 6 4 , 4 9 , 3 2 5 — 3 3 8 . 2. L . J . P . CABRI, Amer. Miner. 1 9 6 5 , 5 0 , 7 9 5 — 8 0 1 . 3. RÜSSEL M . HONEA, Amer. Miner. 1 9 6 5 , 50, 8 0 2 — 8 0 4 .

Thucholith —· Trolleit

459

Thucholith, vorherrschend Kohlenwasserstoffe mit radioaktiven Mineralien. T h u c h o l i t h - ä h n l i c h e s Material von der Nicholson Mine, Saskatchewan, Kanada, erwies sich nach Untersuchungen von S. H . U. B O W I E entweder als eine Verwachsung von Pechblende mit Kohlenwasserstoffen oder als sehr nahe Hisingerit stehend. Die ehem. Zus. von T h u c h o l i t h (ds. Hdb., Ergbd. I, 688—690) ist sehr wechselnd, weil ein Komplex von Kohlenwasserstoffen und Uraninit in Undefiniertem Verhältnis vorliegt; manche Thucholithe von Nicholson enthalten mehr als 20% U 3 0 8 . Es wird vorgeschlagen, den Begriff Thucholith für Verbindungen anzuwenden, die im wesentlichen aus einem radioaktiven Mineral und einem oder mehreren Kohlenwasserstoffen bestehen. Lit.: S. H. U. BOWIE, Bull. Geol. Surv. Great Brit. 1955, NR. 10, 45—55. — Ref.:

Bull.

1960, 83, 73.

Tinticit. Fet + (P0 4 ) 2 (0E6 8 · 3V 2 H 2 0. Das von B. STRINGHAM (1946) gekennzeichnete neue Mineral T i n t i c i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 391—392) wurde von H. STRUNZ als vielleicht identisch mit B e r a u n i t angesprochen (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 627). Nach Infrarotstudien von B. STRINGHAM ist Tinticit eine gültige Mineralspezies; die Infrarotkurven von Tinticit sind deutlich von jenen für Beraunit unterschieden. So zeigt u. a. Beraunit zwei kleine Spitzen bei 2.81 und 2.88 «. Tinticit nur eine bei 2.62 μ. Lit.:

BRONSON STRINGHAM, Amer.

Miner.

1962, 47, 1 1 8 7 — 1 1 8 8 . — Ref.:

Bull.

1963,

86, 98. Min. Abstr. 16, 282.

Trolleit. A14(P04)3 · (OH)3 (?). Monolclin

oder

triklin.

Das von C. W. B L O M S T R A N D (1868) chemisch als 3A1P04 · Al(OH) 3 gekennzeichnete Mineral T r o l l e i t (ds. Hdb., I, 4. 2, 1112, 1124) wurde als ^möglicherweise identisch mit Lazulith" angesprochen (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 630). C. B . SCLAR et al. geben für Trolleit von der Westanä-Eisenlagerstätte, Kristianstad, Schweden, eine „reexamination" bei gleichzeitigen Mitteilungen über eine hydrothermale Synthese dieses Minerals. Folgende bestimmende Daten: Bipyramidale Ausbildung (synth. Kristalle). Struktur. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) für synth. Trolleit mit (I): 3.20 (100), 3.09 (80), 2.51 (45), 1.98 (40), 1.96 (35), 1.95 (35). Trolleit scheint strukturell das Al-Analogon zu Lazulith zu sein, wobei ein Neuntel der metallischen Positionen vakant sein kann. Nach Infrarot-Untersuchungen ist P 5 + in tetraedrischer, Al 3+ in oktaedrischer Koordination. Phys. Muscheliger Bruch. K N O O P - H . = 1 . 6 0 0 ( = etwa 8 . 5 nach M O H S ) . Spez. Gew. = 3.09 ± 0.01 (gem.). Farblos (synth.), blaßgrün (nat.). Glasglanz. Optik. Zweiachsig, neg. Natürl. Trolleit (mit 2% Fe) hat n a = 1.619, n^ = 1.639, n y = 1.643 mit jeweils = 0.002 (Na-Licht). — 2V = 49° (gem.), 47 c 52' (ber.). Synth. Trolleit — A1 5 . 33 (P0 4 ) 4 (0H) 4 — gibt n a = 1.614, n„ = 1.631, n y = 1.635 mit jeweils ± 0.002. —2V = 50° (gem.). 31*

Trolleit — Truscottit

460

Chem. wäre Trolleit ein Al-haltiger L a z u l i t h mit der abgeleiteten ehem. Zus. (Ca011Fe3+21Al5 09 )(P0 4 ) 3 95 (OH) 4 2 . Nach Erhitzung in Luit auf 650°C verändert sich Trolleit zu Quarz- und Cristobalit-ähnlichen Formen von A1P0 4 . Vorkommen in präkambrischen, eyanitführenden Quarziten, vergesellschaftet mit Berlinit, Apatit und Lazulith. Lit.: C. B. SCLAE, L. C. CARRISON und C. M. SCHWARTZ, Geol. Soc. Amer., Spec. Papers 1964, 70, 145 (Abstr.). — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 267. „Truscottit" = R e y e r i t = T r u s c o t t i t . Die Selbständigkeit des Minerals „ T r u s c o t t i t " (P. H Ö V I G , 1 9 1 4 ) wurde schon mehrfach in Frage gestellt (vgl. u. a. ds. Hdb., Ergbd. II, 6 3 0 — 6 3 1 sowie 872). H. S T R U N Z et al. (1) haben in diesem Zusammenhang nach chemischen, optischen und Röntgen-Daten die Identität von „Truscottit" mit R e y e r i t dargelegt; dieser hat die Priorität (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 872). Nach R. A. CHALMERS et al. (2) ist es aber noch ungewiß, ob diese beiden Mineralien als identisch betrachtet werden können oder nicht; es bleibt also offen, ob Truscottit und Reyerit selbständige Mineralien sind oder nicht. Bei der Synthese von Calciumsilikathydraten wurde von H. F U N K ( 3 ) Reyerit ( = Truscottit) gesetzt. Die Angaben von H. S T R U N Z et al. (1) für R e y e r i t : Die etwas idealisierte Formel Ca 9 / 2 [Si0 18 ](0H) 3 ] ist nach R. A . CHALMERS et al. (2) wahrscheinlich ein Druckfehler für Ca 9 / 2 (Si 6 0 15 )(0H) 3 . Nach L A U E - , Schwenk- und Precessionaufnahmen Raumgruppe Cji—C3. a = 9.73, c = 18.72 A . c/a = 1.924. Ζ = 2. A . L . M A C K A Y et al. (4) fanden für T r u s c o t t i t a = 9.72, c = 18.71 Α und einen Zellinhalt nahe Ca 12 (0H) 12 Si 24 0 54 . Für R e y e r i t vom Originalfundort Niakornak/Grönland werden von R. A. CHALMERS et al. (2) ζ. T. im Vergleich mit Truscottit (Sumatra), angeführt: Struktur. Einheitszelle trigonal, Raumgruppe wahrscheinlich —Ρ3. a = 9.74, c = 19.04 Ä. Die Einheitszelle erscheint am besten durch KCa 14 (Si 24 O 60 ) (OH) 5 · 5 H 2 0 — mit einigen zusätzlichen Spurenelementen — charakterisiert. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (75 Linien) mit (I) und Jikil: 3.17 (sst) 0006, 2131; 2.855 (st) 2133; 2.659 (st) 1Ϊ26, 2134; 1.846 (st) 4150; 4.23 (mst) 2020; 3.52 (m) 2023; 3.035 (m) 2132; 1.812 (m) 4152. Das in Vergleich gesetzte Pulverdiagramm (54 Linien) von Truscottit h a t : 3.12 (sst) 2131, 0006; 19 (st) 0001; 4.23 (st) 1122, 2020 ; 2.823 (mst) 1016, 2133; 1.834 (mst) 4150, 4151; 3.85 (m) 1123; 3.78 (m) 0005; 3.47 (m) 2023, 1015; 2.637 (m) 2134, 1126. Die Struktur ist eine Ringstruktur, ähnlich Beryll, mit Si 6 0 18 -Ringen, doch liegen in den Schichten noch zusätzlich Tetraederketten. Phys. Spaltbarkeit nach (0001). Spez. Gew. = 2.51—2.54. Optik. Einachsig, neg.

Πω ne

Reyerit

Truscottit

1.563 1.558

1.546

Chem. Eine chem. Analyse (Anal. R. A. C H A L M E R S ) ergab für Reyerit die Werte unter I ; nach Abzug von Ca als CaC0 3 die Werte unter II.

461

Truscottit — Wieserit

Si02 I

II

51.7 53.2

A1203

CaO

Na 2 0

3.8 3.9

33.2 32.3

2.2 2.3 H20+650

I II *) ?, wohl

+400

K20

co2

H20-400*)

1.6 1.6

1.4

4.0 4.2



Summe 100.2 100.1

2.3 2.6

.

Das Mol-H 2 0 wird reversibel bei 400 CC abgegeben. Lit.: 1. Η . STRUNZ und Μ . MICHEELSEN, Naturwiss. 1 9 5 8 , 45, 5 1 5 . 2. R. A . CHALMERS, V. C. FARMER, R. I. HARKER, S. KELLY und H. F . W. TAYLOR, Miner. Mag. 1 9 6 4 , 33, 8 2 1 — 8 4 0 . 3. HERBERT F U N K , ZS. anorg. Chem, 1961, 313, 1 — 1 3 . 4. A . L . MACKAY und H . F . W . TAYLOR, Miner. Mag. 1 9 5 4 , 30, 4 5 0 — 4 5 7 . — Ref.: Amer. Miner. 1959, 44, 4 7 0 und 1965, 50, 268. Min. Abstr. 16, 262.

Wiserit. 4MnO · B 2 0 3 · 2 H 2 0 bzw. Mn 4 [(OH,Cl) 4 | B 2 0 5 ] nach H. S T R U N Z , Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 228. Tetragonal. Über den diskreditierten Wiserit und seine Redefinierung s. ds. Hdb., Ergbd. II, S.641—642. Neue Untersuchungen von W. T H . E P P R E C H T et al. zeigen, daß die früher veröffentlichten Analysen unrichtig waren; Wiserit ist weder ein Oxid noch ein Carbonat, sondern ein wasserhaltiges Borat. Die neuen Daten führen zur folgenden Kennzeichnung von Wiserit: Faserige Ausbildung nach der c-Achse. Struktur. Nach Drehkristallaufnahmen a = 14.27 ± 0.01, c = 3.31 kX. Ζ — 4. Nach vier Pulverdiagrammen sind die intensivsten Röntgen-d-Werte (kX) mit (I) und hkl: 14.2 (sst) 100; 2.53 (st) 440; 6.40 (mst) 210; 3.36 (mst) 330; 2.87 (mst) 500, 430; 2.35 (mst) 610. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach der Faserrichtung. Spez. Gew. n.b. Optik. Einachsig (bis schwach zweiachsig), neg. Die Brechungsindizes sind etwas variabel: n a = 1.700—1.717, n y — 1.753—1.76. Gerade Auslöschung mit η α in der Faserrichtung, n y senkrecht zu dieser. Schwach pleochroitisch mit n e hell- bis dunkel-orangebraun, n y farblos bis hell-orangebraun. Chem. Zwei neue Analysen von Wiserit aus den Manganerzen von Gonzen in der Schweiz ergaben nach A. C. V L I S I D I S die Werte unter I und I I .

I II

II II

B2O3

MgO

FeO

MnO*)

CaO

H 2 0+

H 2 O-

17.58 16.32

2.79 3.00

Sp. Sp.

63.13 65.23

3.23 0.75

7.85 8.00**)

0.35 n.b.

Cl

F

co2

A1203***)

Uni.

P2°5

S03

3.02 2.95

n. vorh. n. b.

Sp. Sp.

1.00 0.45

1.20 3.60

*) Gesamt-Mn als MnO; etwas Mn0 2 war zugegen. **) Gesamt-H 2 0. ***) + Sp.Fe.

n. vorh. n. vorh.

n. vorh. n. vorh.

Wieserit

462 X· I II

100.15 100.30

-o=ci 0.68 0.67

2

Summe 99.47% 99.63%

Spektralanalysen von Wiserit mit einem beigemengten unbekannten Mineral X (s. ds. Ergbd., S. 430) ergaben noch Spuren von As, Bi, Cu, Fe, Ni, Pb, Sb, Sn, Si, Sr und Zn. Die Analysen führen zu der Formel 4(Mn,Mg,Ca)0 · B 2 0 3 · 2 H 2 0 , wobei C1 einen Teil von H 2 0 vertritt; als bessere Formel gibt M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner. 1. c.) Mn 4 B 2 0 6 (0H,Cl) 4 . Vorkommen in den Manganerzen von Gonzen (bei Sagan), Schweiz, innig verwachsen mit Pyrochroit und einem Mineral X. Lit.: WILLFRIED TH. EPPRECHT, WALDEMAR T. SCHALLER u n d ANGELIKA C. VLISIDIS, Schweiz. Miner. Petr. Mitt., 1959, 39, 8 5 — 1 0 4 (insbes. S . 9 1 — 9 4 u n d 9 8 — 1 0 2 . — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45, 258. Min. Abstr. 15, 3 5 9 — 3 6 0 .

Teil IV Ausgeschiedene (diskreditierte) Mineralien „Ahlfeldit" = Ni-reicher K o b a l t o m e n i t . Von G. GATTOW et al. durchgeführte Röntgenaufnahmen an blaßrosafarbenem bzw. fahlbraunem A h l f e l d i t und rosarotem K o b a l t o m e n i t (ds. Hdb., I, 3. 1, 3537) von der Selenlagerstätte Pacajake, Colquechaca (Bolivien) „zeigten hinsichtlich der Linienlage und Intensitäten völlige Übereinstimmung mit den untereinander praktisch identischen Debyeogrammen von synthetischem NiSeO a · 2H a O und CoSe0 3 · 2 H 2 0 " . Mit Hilfe röntgenspektroskopischer Methoden konnte festgestellt werden, daß „beide Mineralien Ni und Co enthalten, und zwar im AtomVerhältnis Ni:Co = etwa 4:1 für Ahlfeldit und etwa 1:1 für Kobaltomenit. Nachdem es sich nach mikroskopischen Untersuchungen nicht „um Mischungen" handelt, wird angenommen, daß Mischkristalle zwischen NiSeOg · 2 H 2 0 und CoSe0 3 · 2 H 2 0 vorliegen, in denen das Verhältnis Ni:Co in gewissen Grenzen schwanken kann; Versuche mit synth. (Co,Ni) Se0 3 · 2H a O von variabler Zusammensetzung bestätigten diese Annahme. Aus den Untersuchungen von G . GATTOW et al. folgt, daß A h l f e l d i t als (Ni,Co)Se0 3 · 2H a O und K o b a l t o m e n i t als (Co,Ni)Se0 3 · 2 H 2 0 zu formulieren sind. Wegen der Priorität des Namens Kobaltomenit (s. Kobaltomenit = Ahlfeldit ds. Hdb., Ergbd. II, 569) ist der „Ahlfeldit" als „Ni-reiche Varietät des Kobaltomenits" aufzufassen. Lit.:

G. GATTOW u n d 0 . J . LIEDER, Naturwiss.

1963, 50, 222—223.

„Allevardit" = R e c t o r i t Nach chemischen Analysen, Pulverdiagrammen, elektronenmikroskopischen Aufnahmen, Infrarotspektren und nach Kationen-Austauschmessungen von G. B R O W N et al. (1) ist „Allevardit" (ds. Hdb., Ergbd. II, 6 — 7 ) identisch mit R e c t o r i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 8 2 5 — 8 2 7 ) ; letzterer Name (von R. N. B R A K KETT und J . F . W I L L I A M S , 1 8 9 1 ) hat gegenüber „Allevardit" ( S . CAILLERE und S . H E N I N , 1 9 5 0 ) die Priorität. Untersucht wurden der R e c t o r i t von Garland County, Arkansas, USA. und die „ A l l e v a r d i t e " von Allevard, Frankreich (Allevardit-A), von Brunjkaki, Distrikt Fort Sandeman, Belutschistan, Pakistan (Allevardit-B) und von Dagestan, UdSSR (Allevardit-D). Folgende Untersuchungsergebnisse werden mitgeteilt: Makroskopisch zeigen alle Proben, die sehr weich und wirrfaserig sind, hautartiges oder papierähnliches Aussehen. Nach elektronenmikroskopischen Aufnahmen haben die verschiedenen Proben ähnliche bis gleiche tafelige Formen und gefaltete Bänder. Struktur. Rectorit ( = „Allevardit") ist ein Doppelschicht-Mineral, aufgebaut aus Paaren von 2:1 Alumosilikatschicht-Typen. Die wechsellagernden dioktaedrischen Schichten sind glimmerähnlich (nicht quellfähig) und montmorillonitähnlich (quellfähig). Die

464

„Allevardit"

Kationen der glimmerähnlichen Schichten mit 1.7 einwertigen Kationen in der Einheitszellschicht sind fixiert, jene der montmorillonitähnlichen Schichten mit 0.7 einwertigen Kationen in der Einheitszellschicht sind austauschbar. Die auf wasserfreier Basis aus der Analyse IV errechnete Strukturformel für 44 0 : (Na0.72)(Naj.72Ko.e4)(Mgo.oiAl8.2o)(Si12.8oAl3.20)04, Basisinterferenzen von Rectorit und „Allevardit" in Ä Behandlung

A

„Allevardit" Β

D

19.4 19.2 24.6 28.5 26.5 27.4

19.6 19.1 24.9 28.5 26.5 27.2

19.5 19.5 25.0 28.6 26.5 27.2

Rectorit 19.5 19.3 25.0 28.5 26.4 27.3

600°C, geschl. 300°C, geschl. 20°, in Luft In Wasser Äthylenglykol Glyzerin

Röntgen-d-Werte und relative Intensitäten der nichtbasischen Interferenzen des mit Glyzerin behandelten Rectorits und „Allevardits"-A Rectorit

,,Allevardit"-A d(A) I

d(Ä)

I

7.14*) 4.42 4.12*)

ms scharf st b SS

3.58*) 2.552 2.383*) 2.326*) 2.24 1.788*) 1.683 1.651 1.487 1,318*) 1.283 1.261 1.236 1.113 0.961

ms st s s s s s SS inst SS ms ss ms sss sss

scharf scharf

4.42

st

3.95

sss b

2.548 2.320 2.22

sb b b sb b

b

mst b

) l I 1

s ss

b sb

1.683 1.650 1.487

s ss b mst

1.282 1.261 1.236 1.113 0.960

ms b ss sb ms sss ss sb

*) Interferenz von beigemengtem Diekit. Chem. Die ehem. Analysen auf wasserfreier Basis ergaben für Rectorit von Garland County, Arkansas, USA, nach Abzug von 12.5% Dickit (Analyse in 2), die Werte unter I ; eine gereinigte Probe des gleichen Fundortes (200 mg), Anal. J . H. R A Y N E R , die Werte unter I I ; „Allevardite": Α (unter I I I ) nach (3), Β (unter IV), Anal. Α. H. WEIR, D (unterV) nach (4).

I II III IV V

Si02

A1 2 0 3

56.5 55.2 53.7 53.5 54.5

38.3 38.7 38.2 40.6 38.6

Fe203

0.77 2.89

FeO 0.30 0.59

0.65 0.99

MgO

CaO

NaaO

0.61

0.55 0.33 1.19

3.41 4.40 2.68 5.31 0.73

0.42 0.11

1.64

Allevardit' ; — „Almeriit" Ti0 2

I^O I II III IV V

0.31 0.11 1.31 0.14 0.21

P2O5

0.36

465 MnO

Summe

0.03

99.98 99.33 99.46 99.66 99.61

0.18

0.02

Die chem. Analysen sind untereinander sehr ähnlich und differieren an sich nur in den Alkalien. Die Kapazität des Kationen-Austausches, erhalten aus der Differenz des MgGehaltes des Na-gesättigten und Mg-gesättigten Materials, ergab für je 100 mg erhitzten Materials für Rectorit 54, Allevardit-B 57 und Allevardit-D 48 milli-Äquivalent mit jeweils ± 10%. Lit.: 1. G. BROWN und A. H. WEIR, Proc. Internat. Clay Conf., Stockholm 1963, 27—36. 2. R. N . BRACKETT und J. F. WILLIAMS, Amer. J. Sei. 1891, 42, 11—21. 3. S. HENIN, J.

ESQÜEVIN und S. CAILLERE, Bull. Soc. franf. Miner. 1954, 77, 491—499. 4. Ν. M. IWKIN, N . S. KITAIGORODSKIJ, D . D . KOTELNIKOW und J u . M. KOROLEW, Sap.

Wse-s.

Miner.

Obscktsch. 1959, 88, 554—563. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 446. Bull. 1964, 87, 464. Sap. 1965, 94, 200.

„Almeriit" = N a t r o a l u n i t . Zwei Proben von „Almeriit" vom typischen Fundort Adra (Almeria), Spanien, erwiesen sich nach Pulverdiagrammen, chemischen Analysen und DTA-Kurven von A. H O Y O S D E CASTRO et al. als identisch mit N a t r o a l u n i t [vgl. auch ds. Hdb., Ergbd. II, S.486: „Almeriit" = Mendozit (?) oder Natroalunit]. Die beiden untersuchten Proben zeigten geringe Verunreinigungen von Illit und Kaolinit. In Gegenüberstellung ergeben sich nach A. H O Y O S D E CASTRO et al. folgende Daten: Struktur. Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) der beiden ,,Almeriit"-Proben von Adra im Vergleich zu A l u n i t ASTM 2—0703 (3) und ASTM 1—0879 (4): 1

2 2.96 4.89 2.44 2.21 1.89 1.74

2.96 (ssst) 4.90 (mst) 2.21 (mst) 1.89 (mst) 1.74 (mst)

3

(ssst) (mst) (schw.) (mst) (mst) (mst)

2.96 4.92 2.47 2.24 1.89 1.74

4

(100) (40) (50) (50) (50) (50)

2.98 4.94 2.47 2.29 1.89 1.74

(100) (50) (50) (50) (59) (50)

Das Fehlen der Linie 2.47 in der Probe 1 wird auf einen geringeren Gehalt an Natroalunit zurückgeführt. Chem. I und II Analysen von „Almeriit" von Adra, III Natroalunit. Si0 2 I II III

7.11 3.03

so3

A1203

Fe 2 0 3

K20

Na 2 0

H 2 0+

33.46 37.29 40.20

37.51 38.27 38.44

0.41 0.47

0.55 0.71

6.18 7.10 7.79

14.32 12.77 13.57

I

II

82.5 1.7 13.4

91.9% 5.8%

I II III

Mol.-Verh.: S03:R203 S0 3 :(Na,K) 2 0 S03:H20+

I

11

1.13 3.96 0.52

1.23 3.82 0.65

H2O-

Summe

0.68 0.41

100.22% 100.05% 100.00%

III 1.33 4.00 0.66

Miner.-Zus.: Natroalunit Illit Kaolinit

466

,,Almeriit"— ..Amphithalit"

Resultierende Formel für I: (S0,) 2 (0H) 6 A1 3 _ 2 . 98-^6 ο" 0. 02-^1-0.95^-0-0. Of) II: (S0 4 ) 2 (0H) e Al 3 _ 2 .94^0 0.05 anstatt der von S. CALDERON (1910) gegebenen Formel (S0 4 ) 3 A1 2 · S0 4 Na 2 · 5A1(0H)3 · H 2 0 (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, S.486). Die DTA-Kurven von ,,Almeriit" (Adra) zeigen endotherme Effekte bei 490—510°C und 850°C sowie einen exothermen Effekt bei 710—720°C, die in guter Übereinstimmung mit jenen für Natroalunit stehen. Lit.: A . HOYOS DE CASTRO u n d L. J . ALIAS, Miner

Mag..

1963, 33, 3 5 3 — 3 5 7 . —

Ref.:

Amer. Miner. 1963, 48,1184. Bull. 1964, 87, 288. Miner. Soc. Not. London 1963, No. 121, 2. Sap. 1964, 93, 458. Zbl. I, 1963, 1191 (Ref. Nr.456).

Ampangabeit = S a m a r s k i t . Nach L . V A N W A M B E K E zeigen Röntgenfluoreszenzanalysen und DTA-Kurven die Identität zwischen A m p a n g a b e i t (A. LACROIX, 1 9 1 2 ; s. ds. Hdb., Ergbd. I, 2 5 — 2 9 ) und S a m a r s k i t (G. R O S E , 1 8 4 7 ; s. ds. Hdb., I, 4. 1, 405, 412); ein Vorschlag, den Namen „Ampangabeit" zu streichen, wird nicht vorgebracht, weil er anscheinend für die Verwitterungszone von Samarskit, die eine Hydratation und Auslaugung einiger chemischer Elemente nachweisen läßt, beibehalten werden könnte. Zur Untersuchung kamen Samarskite von sieben verschiedenen Fundorten mit der Dichte 3.74—5.28 und Ampangabeite von sechs Fundorten (auch von Ampangabe, Madagaskar) mit der Dichte 3.43—5.81. Die ehem. Zus. dieser beiden metamikten Mineralien wurde mit Hilfe der Röntgenfluoreszenzanalyse erschlossen, wobei sich ergab, daß die Interferenzen der inneren Zone (Kernzone) beider Mineralien als identisch angesprochen werden können; dieser Kern, von schwarzer oder braunschwarzer Farbe, besitzt alle Eigenschaften von S a m a r s k i t . Für die Verwitterungszone beider Mineralien wurde eine betonte Auslaugung von Y, aber auch von U, Ca sowie der seit. Erden festgestellt. Die Röntgeninterferenzen beider metamikter Mineralien sind nach Rekristallisation sowohl für die innere Zone von Ampangabeit und Samarskit, als auch für die Verwitterungszone identisch. Für die innere Zone wurde die grundlegende Struktur der Mineralien der Pyrochlor — Mikrolith — Betafit-Reihe gefunden, die zusätzlich charakteristische Linien von Samarskit aufweist. Die DTA-Kurven sind für die innere und nicht verwitterte Zone beider Mineralien durch einen exothermen Effekt bei 710—715 °C gekennzeichnet, für den verwitterten durch einen solchen bei 670 und 685 °C. Für die Verwitterungszone von Ampangabeit und Samarskit wird als neue chemische Formel vorgeschlagen: AB 2 + x [0,(0H) 2 ] e + 2 . 5 x nH 2 0 A = Y-Erden, Ce-Erden, U,Ca,Fe,Th,Pb und Β = Nb,Ta,Ti,Sn. Diese Formel berücksichtigt die Hydratation und die Auslagung einiger chemischer Elemente. Lit.: L.VAX WAMBEKE, Bull. Soc. frang. Miner. Crist. 1960, 83, 295—309.

„Amphithalit" = G e m e n g e . Das von L. J . IGELSTRÖM (1866) gekennzeichnete Mineral Amphithalit" (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 658) ist nach mikroskopischen Untersuchungen von A . H E N R I Q U E S am Originalmaterial vom Fundort Hällsjöberget, Värmland,

„Amphithalit'' — „ Apatelit''

467

Schweden, ein G e m e n g e von hauptsächlich Augelith mit wechselnden Mengen von Apatit, Lazulith (oder anderen Phosphaten), Rutil, Quarz, Cyanit, Glimmer und einem Epidotmineral. Auch Pulveraufnahmen zeigen das Überwiegen von Augelith. Lit.: A. HENRIQUES, Arkiv. Miner. Geol. 1958, 2, 369. — Ref.: Min. Abstr. 14, 523.

„Angaralith" = Chlorit. Das von A. MEISTER (1913) chemisch als 2(MgCa)0 · 5(Al,Fe) 2 0 3 · 6Si0 2 gekennzeichnete Mineral „Angaralith" (ds. Hdb., Ergbd. I, 30) aus dem TatarkaMassiv ist nach röntgenographischen Untersuchungen von Ε. I. SEMENOW am typischen Material ein Chlorit, ähnlich R i p i d o l i t h (ds. Hdb., II, 679). Der Name „Angaralith" ist zu streichen. Die Pulverdiagramme (29 Linien) von „Angaralith" (I) und Ripidolith (II) stehen in guter Ubereinstimmung; die jeweils intensivsten Röntgen-d-Werte (A) mit (I) für diese beiden Mineralien in vergleichender Gegenüberstellung: I 7.07 (8.5), 5.05 (6), 4.75 (10), 3.68 (7.5), 3.52 (10), 2.58 (7.5), 2.00 (6), 1.540 (8.5). 11 7.05(8), 4.68(6), 3.536 (7), 2.589 (10), 2.013 (7), 1.556 (10). Lit.: Ε. I. SEMENOW, Mineralogia i Genetitscheskie Osobennosti Schtschelotschnych Massiwow. Akad. Nauk. SSSR, Inst. Miner., Geochim. i Kristallochim. 1964, 33—35 (russ.). — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2111.

„Apatelit" „Borgströmit" „Cyprusit" „Planoierrit" „Raimondit" „Utahit"

= J a r o s i t oder N a t r o j a r o s i t

Nach J.

(1) sind die MineraLnamen

KUBISZ

„ A p a t e l i t " (MEILLET, 1843), S0 4 [(Fe,Al) · (OH)2]2 · H 2 0 (ds. Hdb., I, 3. 2, 4438 und 4413), „ B o r g s t r ö m i t " (Μ. SAXSN, 1921), 4 S 0 3 · 3 F e 2 0 3 · 9 H 2 0 (ds. Hdb., I , 3. 2, 4 4 3 2 ) ,

„Cyprusit" (H. REINSCH, 1882), (S0 4 ) 5 Al(Fe0) 7 · 7 H 2 0 (ds. Hdb., I, 3. 2, 4439 und 4413), „ P i a n o f e r r i t " (L. DARAPSKY, 1898), S0 3 · Fe 2 0 3 · 15H 2 0 (ds. Hdb., I , 3. 2, 4413 und 4439), „ R a i m o n d i t " (A. BREITHAUPT, 1866), 3 S 0 3 · 2Fe 2 0 3 · 7 H 2 0 (ds. Hdb., I, 3. 2, 4439) und „ U t a h i t " (I. A . DAMOUR, 1884), S0 3 · 2Fe 2 0 3 · 2 H 2 0 (ds. Hdb., I , 3. 2, 4437, 4396 und 4412) überflüssig und sollten durch solche ersetzt werden, aus welchen die Zugehörigkeit zur Jarosit-Gruppe erkennbar ist. Bereits A. A. Moss (2) hat festgestellt, daß „Borgströmit", „Cyprusit", „Raimondit" und „Utahit" entweder Jarosit (ds. Hdb., I, 3. 2, 4440, 4179, 4195 sowie I, 4. 2, 723 und 1116) oder N a t r o -

468

„Apatelit" — „ B a s t i n i t "

j a r o s i t (ds. Hdb., I, 3. 2, 4179 und 4201 sowie I, 4. 2, 723 und 1116) sind; vgl. auch „Karphosiderit" = Jarosit oder Natrojarosit, ds. Hdb., Ergbd. I I , 565. Eine synonyme Verwendung von „Borgströmit", „Cyprusit", „Raimondit" und „Utahit" für Jarosit bzw. Natrojarosit wäre nach A. A. Moss (2) abzulehnen. Lit.: 1. J . KUBISZ, Bull. Acad. Pol. Sei., Ser. Geol. Geogr. 1960, No.2, 95—99. 2. Α. Α. Moss, Miner. Mag. 1957, 31, 407—412. — Ref.: Zbl. I , 1962, 116—117 (Ref. Nr.440).

„Arsenat-Belowit" = B e l o w i t . Nach Beschluß der „Commission on New Minerals and Mineral Names" soli der Name B e l o w i t (Ε. I. NEFEDOW, 1 9 5 3 ; s. ds. Hdb., Ergbd. I I , 6 6 4 ) für das Mineral „Arsenat-Belowit" ( L . K . JACONTOWA und G. A. SIDORENKO, 1 9 5 6 ; s. ds. Hdb., Ergbd. II, 665 und 664) Geltung haben, und zwar auf der Grundlage der Priorität. Zugleich ist „Talmessit" (ds. Ergbd., S.315) identisch mit B e l o wit (s. ds. Ergbd., S. 506). Für B e l o w i t (früher „Arsenat-Belowit") ergeben sich zu den bisher gegebenen Daten folgende Ergänzungen bzw. Korrekturen: Ca2Mg(As04)2 · 2H a O. Nach P. BARIAND und P . HERPIN (2) triklin. Struktur, a = 5.89, b = 7.69, c = 5.56 Α; α = 112°38', β = 70°49', γ = 119°25'. Isostrukturell mit ^-Roselith (ds. Hdb., Ergbd. II, 667). Intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit ( I ) nach R. PIERROT ( 1 ) : 3.07 (ssst), 2.78 (ssst), 3.21 (ssfc), 5.08 (st), 3.58 (st), 1.720 (st), 1.695 (st), 4.62 (mst), 3.34 (mst), 2.16 (mst). Phys. Ergänzend: Spez. Gew. (gem.) = 3.2—3.5, (ber.) = 3.49. Optik. Nach Ε . I . NEFEDOW (1953) und P . BARIAND ( 3 ) : Zweiachsig, 2 V 9 0 ° . ηα = 1.672, n^ = 1.685, n v = 1.698 mit jeweils ± 0 . 0 0 2 .

~

Chem. In Ergänzung zu den bisher gegebenen Analysen (s. ds. Hdb., Ergbd. I I , 6 6 5 ) eine neue von R. PIERROT (1) für einen Belowit von Tuwinskaja: A s 2 0 6 5 4 . 7 6 , CaO 2 6 . 9 7 , MgO 8 . 8 1 , H 2 0 9 . 5 5 , Summe 1 0 0 . 0 9 . Resultierende Formel s. oben. Vorkommen. Tuwinskaja, Sibirien ( Ε . I . NEFEDOW, 1 9 5 3 ) ; Talmessi, Iran, nach P . BARIAND und P . HERPIN ( 2 ) ; Irhtem, Region de Bou Azzer, Marokko, nach J . P . BONNICI und R. PIERROT (4). Lit.: 1. R . PIERROT, Bull. Soc. frans. Miner. Crist. 1964, 87,169—211 (insbes. S. 199 bis 200). 2. P. BARIAND und P. HERPIN, Ibid. I960, 83, 118—121. 3. P. BARIAND, Ibid. 1963, 86, 17—64 (insbes. S.41). 4. J . P. BONNICI und R . PIERROT, Notes mem. Serv. geol. Maroc. (im Druck). — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 813.

„Bastinit" = Li-haltiger H u r e a u l i t h . Das zunächst von D. JEROME FISHER als „Bastinit" (ds. Hdb., Ergbd. II, 33) beschriebene „Li-Phosphat mit Fe und Mn" von der Custer Mountain Lode in Black Hills erwies sich nach späteren Untersuchungen des gleichen Verf. als Li-haltiger H u r e a u l i t h (ds. Hdb., I, 4. 1, 231; I, 4. 2, 768, 824); der Name „Bastinit" ist zu streichen. Die Identität mit Hureaulith ergibt sich aus folgenden ermittelten Daten:

469

„ B a s t i n i t " — „Boodtit'

Monoklin. Morphologisch stehen die Black Hills-Kristalle mit Hureaulith-Kristallen in guter Ubereinstimmung; die Fläche (201) ist oft so groß, daß ( I I I ) entweder beseitigt oder zwischen (201) und dem Prisma zu einer „Linie" reduziert wird. Struktur. Raumgruppe Cg—Cc oder C1.;],—C2/c; die letztere wahrscheinlicher, a = 17.64 ± 0.04 A, b = 9.13 ± 0.02. c = 9.49 ± 0.02; β = 96°30' ± 0.02'. Für den „Bastinit" von Black Hills (I) ergeben sich in Gegenüberstellung mit Hureaulith (II) folgende intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): I 3.139 (10), 8.005 (5), 2.975 (7), 8.734 (4), 2.186 (6), 1.640 (6), 1.584 (6), 2.620 (5). I I 3.16 (10), 8.08 (7), 2.98 (7), 8.71 (6), 2.18 (6), 1.64 (6), 1.58 (6), 2.62 (5). Nach mehrstündiger Röntgenbestrahlung wird das Black Hills-Material dunkelrosa. Phys. H. = nahe 4. Spez. Gew. = 3.21. Färb Varietäten von farblos zu rosenrot. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.649, nß = 1.655, n y = 1.649. n 7 —n a = 0.010. 2 V = 76° (rot), 77° (grün). n y /c = 57° (rot), 52° (grün). n a = b. Chem. Nach einer ehem. Analyse von BRYNJOLF BRUUN und nach spektrographischen Bestimmungen von OLVA JOENSUU erschließen sich folgende Werte: L i 2 0 2.1 ± 0.3, CaO 0 > 0.7, MgO 0 > 1.7, FeO 6, MnO 37, P 2 0 5 43 ± 3, H 2 0 n. b. Mn 5 H 2 ( P 0 4 ) 4 · 4 H 2 0 = Hureaulith hat: MnO 48.66, P 2 0 5 38.98, H 2 0 12.36, Summe 100.00%. Lit.: 684.

D . JEROME FISCHER, Amer.

Miner.

1 9 6 4 , 4 9 , 3 9 8 — 4 0 6 . — Ref.:

Sap.

1965, 94.

„Beresovit" = Ca-Varietät von P h ö n i k o k r o i t . Nach einer privaten Mitteilung von P . B A R I A N D an Μ . H . H E Y (Appendix to the sec. edit, of An Index of Miner. Spec, and Var. Arranged Chemically, Brit. Mus. Nat. Hist., 1963, S.83) ist „Beresovit", (Pb0) 2 (PbCr0 4 ) 3 · PbC0 3 (?) (ds. Hdb., I, 3. 2, 4257), eine Ca-Varietät von Phönikokroit, (Cr0 4 ) 2 · Pb(Pb 2 0) (?) (ds. Hdb., I, 3. 2, 4233); Phönikokroit ist eine synonyme Bezeichnung für Phönizit (ds. Hdb., I, 3. 2, 4232). „Berylliumsodalith" = T u g t u p i t . Das zunächst von H. S O R E N S E N als ..beryllium soda lite" (Berylliumsodalith, ds. Ergbd., 3 5 — 3 6 ) beschriebene Mineral wurde später vom gleichen Autor als T u g t u p i t (ds. Ergbd., 3 3 4 — 3 3 5 ) in Vorschlag gebracht. Nach M . F L E I SCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) wäre es besser gewesen, diesen Mineralnamen erst dann vorzuschlagen, bis sich eindeutig erwiesen hat, daß Berylliumsodalith (I.e.) nicht mit Beryllosodalith (ds. Ergbd., 36) identisch ist. Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1178.

„Beta-Uranotil" = B e t a - U r a n o p h a n . Siehe „Uranotil" = U r a n o p h a n , ds. Ergbd., S. 510. „Boodtit" = H e t e r o g e n i c Nach röntgenographischen Untersuchungen von Μ. H. HEY (1) ist das Mineral „Boodtit", 5Co0 3 · CuO · F e 2 0 3 · 11H 2 0 (ds. Hdb., Ergbd. I I , 49—50) identisch mit H e t e r o g e n i t , CoO - OH und nicht Co(OH)2 (ds. Hdb., I, 2. 2096); der Mineralname Heterogenit (A. F R E N Z E L , 1872) hat gegenüber „Boodtit" ( L . D E L E E N H E E R , 1936) die Priorität.

„Boodtit"

470

Für Heterogenit vermittelt Μ. H. HEY (1) folgende kennzeichnende Daten: C o O · OH.

Hexctgonal-rhomboendrisch.

Struktur. Ein Pulverdiagramm (20 Linien) gibt folgende intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hk'il: 4.40 (10) 0003; 2.315 (9) 1012; 1.804 (8) 10Ί5; 1.427 (7) 1120-, 2.428 (6) 1011; 1.356 (6) 1123. Die Indizierung erfolgte mit den Daten der Einheitszelle für synth. CoO · OH, die von Ju. D. KONDRASCHEW et al. (2) ermittelt wurden. Das Material der Analysen I und II gab im Pulverdiagramm scharfe Interferenzen, die in außerordentlich guter Übereinstimmung mit jenen für das erwähnte synth. Produkt standen. Das Material der Analyse III zeigte diffuse Reflexe, aber keine Linien, die auf eine zusätzliche Phase — auch nicht auf Malachit — hinwiesen. Das Analysenmaterial IV entspricht nach den Pulveraufnahmen einem Gemenge (20% Malachit, 80% Heterogenit). — Synth. CoO · OH ist hexagonal-rhomboedrisch, Raumgruppe D|d—R3m mit a = 4.676, α = 35°28'. Ζ = 1. Die hexagonale Zelle hat a = 2.849, c = 13.130 A. — Heterogenit ist isostrukturell mit NaHF2, aber nicht mit Goethit, Lepidokrokit, Manganit oder Groutit. Phys.

Spez. Gew. (ber.) = 4.92; beob. spez. Gew. jeweils niedriger.

Neue ehem. Analysen von Μ . H . H E Y ( 1 ) : I „Stainierit" = Heterogenit von Katanga; II Heterogenit von Shinkolobwe, Katanga; III „Schulzenit" = Cu-halt. Heterogenit von Chile; IV „Stainierit" = Heterogenit von Mindigi, Katanga (mit beigemengtem Malachit). Chem.

I II III IV

Co203

Fe203

A1 2 O s

CuO

NiO

CoO

H2O+CO3

74.7 74.0 72.3 59.4

0.5 1.9 1.4 3.5

0.2 2.0 0.4 0.1

3.6 3.7 14.5 17.3

0.3 6.4 1.1 0.6

0.0 0.0 0.0 3.4

[20.7] [12.0] [10.3] [15.7]

II

ΠΙ

IV

82.8 0.6 0.2 4.4 0.3 0.0 [11.7]

82.1 2.2 2.3 4.5 7.9 0.0 fl-OJ

80.1 1.6 0.4 10.4 1.4 0.0

82 5 0 6 1 5









6.1



I CoO · OH FeO · OH A 1 0 · OH Cu(OH)2 Ni(OH)2 Co(OH)a H20 CuO

Co ist im Heterogenit als Co3+ anwesend. Name. Nach Μ. H . H E Y hat Heterogenit eine „klare Priorität" vor Transvaalit, Stainierit, Mindigit, Trieuit und Boodtit. Heubachit ist ein Nihaltiger und Schulzenit ein Cu-haltiger Heterogenit, während Winklerit augenfällig ein Gemenge ist (s. Ergbd. II, S.640). Lit.: 1. M . H . H E Y , Miner. Mag. 1962, 33, 253—259. 2. J u . D . KONDRASCHEW und Ν. N. FEDOROWA, Dokl. Akad. Nauk 8SSR, 1954, 94, 229. — Ref.: Ämer. Miner. 1963, 48, 217.

471

„Borgströmit" — ..Calafatit''

borgströmit": s. „Apatelit" = J a r o s i t (ds. Ergbd., S. 467). „Calafatit" = Alunit. Nach röntgenographischen Untersuchungen, DTA-Kurven und ehem. Analysen von A. H O Y O S D E CASTRO et al. ist „Calafatit" vom typischen Fundort Benahadux, Almeria, Spanien — A1 2 (S0 4 ) 3 · K 2 S 0 4 · 5 Al(OH)3 · H 2 0 (ds. Hdb., I, 3. 2, 4520, 4526) — identisch mit Alunit, K 2 A1 6 (0H) 12 (S0 4 ) 4 bzw. KA13 (0H) 6 (S0 4 ) 2 (ds. Hdb., I, 3. 2, 4179, 4180 und I, 4. 2, 722, 723, 1116). Alunit (L. A. C O R D I E R , 1820) hat gegenüber „Calafatit" (S. C A L D E R O N , 1910) die Priorität. Struktur. Die Identität zwischen „Calafatit" (1), Alunit von Benahadux (2) und der Indizierung für Alunit nach ASTM 2—0703 und 1—0879 (3 und 4) ergibt sich aus dem Vergleich der Pulverdiagramme; die intensivsten Röntgen-d-Werte sind:

d

I

2.98 1.49 2.47 2.27 1.87 1.74

sst m mschw. mst mst m

l

3

>

1

d

I

d

2.98 1.50 2.47 2.28 1.90 1.75

st ni schw. mst mst m

2.96 1.48 2.47 2.24 1.89 1.74

I

d

100 60 50 50 50 50

2.98 1.49 2.47 2.29 1.89 1.74

I 100 50 9 50 59*) 50

*) Im Original (!). Chem. Eine ehem. Anal, von „Calafatit", verunreinigt durch Quarz, unter I, eine solche von Alunit, verunreinigt durch Quarz, Illit und Halloysit, unter I I ; beide Proben von Eenahadux.

I II

Si02

so3

A1 2 0 3

Fe203

K20

Na20

5.93 15.23

36.01 27.81

34.50 36.01

0.29 1.13

10.00 8.02

1.12 0.48

SO, R 2 O S S 0 3 (K,Na) 2 0 S 0 3 H2o+

I

II

1.33 3.63 0.67

0.96 3.74 0.57

H20- H2O0.31 0.21

11.95

11.01

Summe 100.11 99.92

Resultierende Formeln nach Abzug der Verunreinigungen: I (SO 4 ) 2 (OH) 6 AI 3 K 0

98

Na 0

12

I I (SO|) 2 (OH) 6 AI 3 K 0

97

Na 0

03

„Calafatit" und Alunit zeigen in DTA-Kurven übereinstimmende endotherme Effekte bei 500—510°C und 810—840°C sowie einen exothermen Effekt bei 725—730°C. Lit.: Α. HOYOS DE CASTRO und L. J . ALIAS, Estudios Geol., Inst. Invest. Geol. „Lucas Mallada", 1962, 18, Nr. 1—2, 111—115. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1184. Bull. 1964, 87, 288. Sap. 1964, 93, 458.

,,CalciumlarsenitCi — „Calcium-Rinkit

472

„Calciumlarsenit" = E s p e r i t . Studien von P A U L Β . MOORE et al. an Einzelkristallen von „Calciumlarsenit" [ = Larsenit, PbZnSi0 4 mit „Ersetzung der Hälfte des Bleigehaltes durch Ca", also (Ca,Pb)ZnSi0 4 ; ds. Hdb., Ergbd. I, 101 und 281] von Franklin, New Jersey, USA, haben gezeigt, daß strukturell keine Beziehungen zu Larsenit (ds. Hdb., Ergbd. I, 281—282) bestehen, obgleich beide Tektozinkosilikate sind. „Calciumarsenit" erhielt als neuer Typus eines Zinksilikates den Namen E s p e r i t (s. ds. Ergbd., S.99). Struktur. Ergänzend wird ein Pulverdiagramm (28 Linien) von Esperit mit folgenden intensivsten Röntgen-d-Werten (Ä) mit (I) und hkl für die Basiszelle und für die Überstruktur (s. ds. Ergbd., S.99) mitgeteilt:

I

dbeob.

100 75 45 45 40 33

3.017 2.534 7.62 1.944 2.367 2.884

hkl Basiszelle

Überstruktur

220 006 002,101

420 0.0.12 004, 202



224 105, 204



428 2.0.10, 408

Lit.: PAUL B. MOORE und PAUL H. RIBBE, Amer. Miner. 1965, 50, 1170—1178.

„Calcium-Rinkit" = G ö t z e n i t . Von TH. G. SAHAMA und K. H Y T Ö N E N wurde ein triklines, F-haltiges NaCa-Ti-Silikat vom Vulkan Shaheru, Kongo, als neues Mineral bestimmt und G ö t z e n i t , etwa (Ca,Na,Al) 7 (Si,Ti) 5 0 15 F 3 . 5 (ds. Hdb., Ergbd. II, 714—715), genannt; wegen mangelhafter Vergleichsdaten und völliger Abwesenheit von Sr,Nb und der seit. Erden wurde Götzenit vom „Calcium-Rinkit-"Mineral von der Jukspor-Erhebung auf der Halbinsel Kola (Rinkit, ds. Hdb., II, 1150; Rinkit mit Ersatz von Ce durch Ca, s. ds. Hdb., Ergbd. II, 676—677) unterschieden und abgetrennt. Nach chemischen, optischen und röntgenographischen Untersuchungen von TH. G. SAHAMA (1) und vorgenommenen Vergleichen mit „Calcium-Rinkit", vor allem in Bezug auf die von Ju. S. SLEPNEW (2) erhaltenen Röntgen-d-Werte, konnte die Identität zwischen „Calcium-Rinkit" und Götzenit festgestellt und belegt werden. TH. G. SAHAMA (1) schlägt vor, aus systematischen Gründen den Namen „Calcium-Rinkit" zugunsten von G ö t z e nit aufzugeben; Voraussetzung hierbei ist, daß entsprechend den Vorschlägen von Ju. S . SLEPNEW (2) und M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) Mosandrit gegenüber R i n k i t , Johnstrupit, Rinkolit und Lovtschorrit· die Priorität gegeben wird. Änderungen und Ergänzungen zu Götzenit und „Calcium-Rinkit": Struktur. Götzenit hat nach einer vorgenommenen Transformation entgegen früheren Mitteilungen (ds. Hdb., Ergbd. II, 715) nun a = 9.65, b = 7.32, c = 5.74 Α, α = 90°, β = 101.3°, γ = 101.1°. Für „Calcium-Rinkit" wurde b = 7.34 ± 0.02 Α bestimmt. Nach WEISSE NBERG-Auf nahmen besteht zwischen

..Calcium-Rinkit" —· ..Canbyit"

473

„Calcium-Rinkit" und Götzenit eine vollkommene Identität. Die intensivsten R ö n t g e n - d - W e r t e (Ä) mit (I) sind:

„Calcium-Rinkit"

„Calcium-Rinkit" SAHAMA (1)

SLEPNEW (2)

I

d

st st m m

3.07 2.97 2.625 2.48

st m 111 m st

1.93 1.87 1.834 1.81 1.685

I 100 50 25 15 15 20 15 10 5 10

Götzenit

SAHAMA-HYTÖNEN

d

I

d

3.099 2.982 2.653 2.522 2.324 1.915 1.879 1.834 1.806 1.680

100 100 40 25 10 50 15 15 10 25

3.100 2.986 2.648 2.511 2.323 1.911 1.876 1.833 1.798 1.690

Phys. Spez. Gew. von „Calcium-Rinkit" = 3.106 (pyknometr.). Optik·. ..Calcium-Rinkit": n* = 1.651, nß = 1.653, n-. = 1.657. Chem. Eine ehem. Analyse von „Calcium-Rinkit", Halbinsel Kola, ergab nach PEXTTI OJANPERÄ: S i 0 2 32.34, T i 0 2 8.74, Zr0 2 0.19, Nb 2 0 5 3.36, A1 2 0 3 0.45, S E 2 0 3 1.84, F e 2 0 3 0.02, FeO 0.14, MnO 0.62, MgO 0.04, CaO 38.95, BaO 0.00, SrO 0.87, Na 2 0 6.32, K 2 0 0.09, P 2 0 5 0.00, S 0 3 0.00, F 9.15, C1 0.00, H 2 0 + 0.57, H 2 0 - 0.04, —Ο = F 2 3.85, Summe 99.88. Eine spektrographische Bestimmung auf Ta war negativ. Lit.:

1. Τ Η . G . SAHAMA, Amer.

Miner.

1 9 6 0 , 4 5 , 2 2 1 — 2 2 4 . 2 . J u . S . SLEPNEW,

Im·.

Akad. Nauk USSR, Ser. Geol. 1957, Nr.3, 63—75. — Ref.: Amer. Miner. 1958, 43, 790 und 795—796. Bull. 1960, 83, 235. Zbl. I, 1962, 121 (Ref. Xr.455).

„Canbyit" =

Hisingerit.

N a c h röntgenographischen und optischen Untersuchungen von S. H. U. BOWIE ist „ C a n b y i t " — die dem kolloidalen Hisingerit, H ^ F e ^ S i g O g · H 2 0 , entsprechende kristalline Phase (ds. Hdb., E r g b d . I, 104) — identisch mit H i s i n g e r i t (ds. Hdb., I I , 1 8 3 0 und 760). Der N a m e „ C a n b y i t " (A. C. HAWKINS und V. SHANNON, 1924) sollte gestrichen werden, weil weder chemisch noch strukturell zwischen „ C a n b y i t " und Hisingerit ( J . J . BERZELIUS, 1828) Unterschiede sind. H i s i n g e r i t von der Nicholson Mine, Saskatchewan, Kanada, ist nach S. H. U. BowiE dicht, dunkelbraun bis schwarz, fett- bis glasglänzend mit muscheligem Bruch. H. = 3.5. Spez. Gew. von 2.32—2.64. Iin Dünnschliff goldgelb, feinkörnige Textur und bei normalen Vergrößerungen für gewöhnlich isotrop; bei starker Vergrößerung erscheint ein Großteil des feinkörnigen Materials kryptokristallin und anisotrop; manchmal wird eine sphärolithische Struktur mit kräftiger Anisotropie beobachtet, n = 1.584 bis 1.621. Im Anschliff grau; Reflexionsvermögen 6.9%; isotrop, wenn nicht eine gut entwickelte sphärolithische Struktur vorliegt. Ähnliche optische Eigenschaften zeigen Hisingerit von Riddarhyttan, von Längbanshyttan (beide Schweden) und von Blain County (Idaho). Chem. Canbyit von Wilmington, Delaware (I), hat im Vergleich zu Hisingerit von der Nicholson Mine (II) folgende Zusammensetzung: 32

Η i η t 7. c , Mineralogie, Ers»änzuns>band III

„Canbyit" — ..Cromrutil"

474

I II

Si0 2

Ti0 2

A12Os

Fe 2 0 3

FeO

CaO

MgO

32.85 32.34

0.26 0.06

2.64 1.35

40.70 36.88

1.46

1.50 0.96

2.05 4.48

I II

H 2 0+

H 2 O-

Summe

7.90 7.54

11.40 14.32

100.04 99.39

Struktur. Pulverdiagramme vonCanbyit/Wilmington (I) und von Hisingerit/Nicholson (II) (Röntgen-d-Werte in Ä mit I): I 4.44 (st), 3.54 (st), 2.56 (st), 1.70 (schw.), 1.53 (st) II 4.40 (st), 3.55 (st), 2.58 (st), 1.70 (schw.), 1.53 (st) Die Übereinstimmung liegt auch mit Hisingerit von Riddarhyttan, Längbanshyttan, Blaine Co. und Wheal Jane Cornwell vor. Lit.: S. H . U . BOWIE, Bull. Geol. Surv. Great Brit. N o . 10, 1955, 45—55. — Ref.:

Bull.

1960, 88, 73.

Cenosit = K a i n o s i t . Die englische synonyme Bezeichnung für K a i n o s i t , nach H. STRUNZ (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 287) Ca 2 (Ce,Y) 2 [C0 3 | Si 4 0 12 ] · 1—2H 2 0, ist oft C e n o s i t (vgl. D A N A 6th ed., 698, aber auch JOHN W. ADAMS, MORTIMER Η. STAATZ und RAYMOND G. HAVENS, Amer. Miner. 1964, 49,1736—1741 mit Lit. über frühere Arbeiten über Cenosit). Kainosit s. ds. Hdb., II, 882. Chinganit = K ö s t e r i t . Das von G. W. IZIKSON et al. (1) gekennzeichnete und nach dem Fundort benannte Mineral C h i n g a n i t stellt eine synonyme Bezeichnung für K ö s t e r i t (ds. Hdb., Ergbd. I I , 743) dar; für letzteres Mineral errechnen W. W. IWANOW et al. (2) aus der in ds. Hdb. (I.e.) gegebenen Analyse folgende Formel: (Cu,Sn) 3 (Zn,Fe)S 4 . Die intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms von Kösterit (32 Linien) mit (I) sind 1.922 (10), 3.14 (9), 1.638 (8), 1.246 (4), 1.107 (4). Lit.: 1. G. W. IZIKSON und D . W. RUNDKWIST, Trudy Wses. Geol. Inst. 1959, 27, 120. 2. W . W . IWANOW und J u . A. PJATEXKO, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1959, 8 8 , 1 6 5 — 1 6 8 . — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1140. Sap. 1962, 91, 205.

„Chromrutil" = R e d l e d g e i t . Nach H. STRUNZ ist „Chromrutil" ( S . G. GORDON und Ε. V. SHANNON, 1928) vom Originalfundort der Red Ledge Mine in Kalifornien (ds. Hdb., Ergbd. I, 116) keine „Abart des Rutils", sondern ein neues Mineral mit der vereinfachten Formel Mg8Cr12Ti4gSi4O130, das — nachdem bereits die Mineralien Gordonit (ds. Hdb., I, 4. 2, 898, 968) und Shannonit (ds. Hdb., Ergbd. I, 612) vorliegen von H. STRUNZ den Namen R e d l e d g e i t (ds. Ergbd., 266) erhielt. Die Feststellung, daß als Symmetrie von ,,Chromrutil" eine der tetragonal-dipyramidalen Klassen vorliege (Scheelit-Typus), hat nach H. STRUNZ ir etlichen Büchern zur irrigen Wiedergabe, „Chromrutil" sei eine „Varietät des Rutils mit Scheelitgitter", geführt. Nach seiner Metrik, Symmetrie und chemischen Zusammensetzung hat „Chromrutil" weder etwas mit Rutil noch mit Scheelit zu tun. Lit.: Η . STRUNZ, Ν. Jb. Miner., Mh. 1965, 107—111. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 1201. Bull. 1961, 84, 408. Min. Abstr. 1», 211. Sap. 1962. 91, 192—193 und 205.

„Cossyrit ; i — „Delatorreit"

475

„Cossyrit" = A e n i g m a t i t . Nach einem Ref. von M. FLEISCHER (Amer. Miner. 1964, 4 9 , 8 2 1 ) wird durch röntgenographische Pulveraufnahmen von A . S. ANISIMOWA (ohne Lit.-Angabe) bestätigt, daß C o s s y r i t vom typischen Fundort der Insel Pantelleria, Italien, identisch mit A e n i g m a t i t ist Nach H. STRUNZ (Miner. Tab., 3. Aufl., 1957, 296) ist Cossyrit ein Aenigmatit mit mehr Fe 3 + , nach ds. Hdb., II, 1268 wurde Cossyrit synonym mit Aenigmatit gebraucht, nachdem W. C. BROGGER (Zs. Krist., 1 8 9 0 , 1 6 , 4 2 9 ) die Identität von Cossyrit (H. FOERSTNER, 1881) mit Aenigmatit (A. BREITHAUPT, 1865) nachgewiesen hatte. „Cyprusit" s. ,,Apatelit" = J a r o s i t (ds. Ergbd., S. 467). „Cyrtolith" = Z i r k o n . Der Name „Cyrtolith" (KNOWLTON, 1 8 6 8 ) für Z i r k o n von Rockport, Massachusetts, U S A (ds. Hdb., I , 2. 1 6 6 3 und 1 6 5 1 ) , der mit „gekrümmten Pyramidenflächen ( κ υ ρ τ ό ς = krumm) auftritt", ist nach H. STRUNZ (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 367) überflüssig, weil er nur einen radioaktiv veränderten Zirkon bezeichnet. „Daviesit" = H e m i m o r p h i t . Nach einer priv. Mitt. von P. G . EMBREY an Μ . H . H E Y (Appendix. Chem. Index of Miner., Brit. Mus. Nat. Hist. 1963, 21) ist „Daviesit", „chemisch ähnlich dem Mendipit?" (ds. Hdb., I , 2, 2 6 2 6 ) , identisch mit H e m i m o r p h i t , H 2 Zn 2 Si0 5 (ds. Hdb., II, 1317) bzw. Zn 4 [(OH) 2 1 Si 2 0 7 ] · H 2 0 (H. STRUNZ, Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 2 8 0 ) . Hemimorphit ( G . A. KEXNGOTT, 1853) hat gegenüber ..Daviesit" ( L . FLETCHER, 1889) die Priorität·. Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 1501. Bull. 1965, 88, 157.

„Delatorreit" = T o d o r o k i t . Das ohne nähere Beschreibung und Kennzeichnung vorgeschlagene neue Mineral „Delatorreit" (ds. Ergbd., 85) ist nach J . A. STRACZEK et al. (1), aber auch nach C. FRONDEL (2) identisch mit T o d o r o k i t (T. YOSHIMURA, 1934) — 3(Mn 2 0 3 · 3Mn0 2 · 2H 2 0) · 2(RO · MnOa · 2 H 2 0 ) ; R = Ca,Mg,Ba,Mn 2 + usw. (ds. Hdb., Ergbd. I, 697); C. FRONDEL (2) gibt als wahrscheinliche Formel für Todorokit (Mn 2 "%Mg,Ca,Ba,K,Na) 2 Mni + 0 12 · 3 H 2 0 . Die von J . A. STRACZEK et al. (1) vorgeschlagene Formel: (Na.Ca,K,Mn2"i")(Mn4+,Mn2+,Mg)6012 · 3 H 2 0 . Lit.: 1. J. A. STRACZEK, ARTHUR HÖREN, MALCOLM ROSS und CHARLOTTE M. WARSHAW, Amer. Miner. 1960, 45, 1174—1184. 2. C. FRONDEL, U.B.MARVIN und J. Ι τ ο , Amer. Miner. 1960. 45, 1167—1173. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 467. Bull. 1961, 84, 210. Sap. 1962. 91. 205. 32*

47ί>

„Delorenzit"

„Delorenzit" = T a n t e u x e n i t · . Nach J . R. BUTLER et al. (1) ergab eine neue ehem. Analyse von „Delorenzit", 2FeO · U 0 2 · 2 Y 2 0 3 · 24Ti0 2 (ds. Hdb., Ergbd. I, 134—135), vom typischen Fundort Piano del Lavonchio, Craveggia, Vigezzotal, Piemont, Italien, daß die von F. ZAMBONINI veröffentlichte ehem. Zusammensetzung als unrichtig angesprochen werden muß. 36.4% T a 2 0 5 und 4.45% N b 2 0 5 wurden von F. ZAMBONINI als Ti0 2 verrechnet. „Delorenzit" erscheint chemisch identisch mit T a n t e u x e n i t von Eleys, 10 Meilen südl. von Cooglegong, Pilbara goldfields, W-Australien, der von E. S. SIMPSON (2) analysiert wurde (s. Anal. III). Auch die relativen Konzentrate der seit. Erden sind in beiden Mineralien annähernd gleich. Nach J . R. BUTLER et al. (1) ist „Delorenzit" identisch mit T a n t e u x e n i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 669), einem Euxenit mit mehr oder minder vorherrschendem Ta- und geringerem Nb-Gehalt. Der Name „Delorenzit" (F. ZAMBONINI, 1908) ist nach J . R. BUTLER et al. (1) überflüssig, obgleich er gegenüber Tanteuxenit (E. S . SIMPSON, 1928) die Priorität hat, weil die Kennzeichnung von „Delorenzit" mit einer unrichtigen Analyse erfolgte. Chem. I „Delorenzit", Anal. J. S. STBBBA (ds. Hdb., Ergbd. I, S.135). I I „Delorenzit" des gleichen Fundortes (Craveggia), anal. BUTLER und HALL in (1). III Tanteuxenit von W-Australien, anal. E. S. SIMPSON (2).

MgO

FeO

0.19

4.25 Μ

Fe203

(Yt,Ln)tO,

1.8 1.18

14.63 24.35 24.70

uo3

u3o8

Nb205

7.75

4.45 3.83

Na20 I II III

I II III

I II III *

*

MnO

CaO ,

2.17 2.22

SP. Sp.

m 0.0

Si02

Ti02

Sn02

Th02

U02

Μ 0.90

66.03 16.2 14.17

4.33 Sp. 0.14

*

Ta205



36.4 47.31

9.87 —

Sp.

Gl.-V.

Summe

n. b. 2.40

99.11 (92.3) 1 ) 100.55



3.35

AI2O3

m 0.35

Sp.



PbO

= Spektrographisch n. best. — m = minor — Μ = Major

In der Anal. II wurden Mn, Al, Si und H 2 0 n. best. Nach einer dankbar entgegengenommenen Mitteilung von J. R. BUTLER (Febr. 1966) wurde auch FeO nicht bestimmt. Der Gehalt an Mn = 100 χ ppm, Al = 1000 y ppm und Si = 1—3%; χ und y = zwischen 1 und 10. Na - etwa 0.05%, Th = etwa 0.1%. S E 2 0 3 + T h 0 2 = etwa 0.5%. Die Konzentration der seit. Erden in ( Y t , L n ) 2 0 3 für „Delorenzit" (I) und Tanteuxenit (II) (Fundorte wie Anal. II und III):

477

..Delorenzit'' - - ..Deltait' La 2 0 3

Ce0 2

Pr e O n

Nd 2 0 3

Sm 2 0 3

Gd 2 0 3

44.5 56.8

0.83 0.51

5.76 4.60

1.45 1.37

11.7 9.05

6.30 6.10

9.70 6.30

Tb 4 0 7

Dy 2 o 3

Er 2 0 3

Tm 2 0 3

Yb 2 0 3

Lu 2 0 3

Summe

1.82 1.33

8.85 5.71

4.68 2.34

0.48 0.4

2.94 1.60

0.46 0.4

99.47 96.51

Yt 2 0 3 I II

I II

Struktur. „Delorenzit" und Tanteuxenit sind metamikt; das nach Erhitzung erhaltene Pulverdiagramm (nicht gegeben) ist im Prinzip für beide Mineralien gleich.

Nach C. GUILLEMIN et al. (Ref. Bull., I.e.) wäre es wünschenswert, daß sich (lie Untersuchungen unmittelbar auf das von F. ZAMBOXIXI verwendete Material stützen würden; R. J. BUTLER et al. (1) betonen, daß zweifellos gleichartige Proben für die Bestimmungen zur Verfügung standen, wie sie von F. ZAMB O N I N I beschrieben wurden. Lit.: 1. J . R . BUTLER u n d P . G. EMBREV, Miner. Mag. 1959, 32, 3 0 8 — 3 1 3 . 2. E . S. SIMPSON, Proc. Roy. Soc. Western Australia 1928, 14, 45. — Ref.: ds. Hdb.. Ergbd. TI, 928. Amer. Miner. 1960, 45, 756. Bull. 1960, 83, 312. Not. Miner. Soc. 1959, NR. 104, 1—2. Sap. 1961, 90, 116.

„Deltait" = Gemenge. Nach röntgenographischen Untersuchungen von W. T. E L B E R T Υ et al. (1) zeigt „Deltait", Ca(Al 2 ,Ca)(P0 4 ) 2 (0H) 4 H 2 0 (ds. Hdb., I, 4. 2, 897 und 939), vom Originalfundort Fairfield, Utah, USA, ein Pulverdiagramm, das identisch mit jenem von Crandallit, CaAl 3 (P0 4 ) 2 (0H) 5 H 2 0 (ds. Hdb., I, 4. 2. 1126 und 1151), ist mit Ausnahme von zusätzlichen fünf Extralinien, die den Röntgen-dWerten 3.43, 2.80, 2.77, 2.62 und 1.93 Α zukommen; diese Werte entsprechen den intensivsten Linien für Hydroxylapatit, Ca 5 (P0 4 ) 3 (0H) (ds. Hdb., Ergbd. II, 169). Die Strukturzelle von „Deltait", wie sie von E. S. L A R S E N (2) angeführt wird, kann diese zusätzlichen Linien nicht verursachen, sondern nur die für ,,Deltait" als kennzeichnend gegebenen. E. S. L A R S E X hat keine Analyse des verwendeten Einzelkristalls veröffentlicht; ein Gemenge von 70% Crandallit und 30% H y d r o x y l a p a t i t würde die theoretische Zusammensetzung von „Deltait" erklären. Apatit und Crandallit sind mit „Deltait" im Vorkommen von Fairfield, Utah, vergesellschaftet : diese drei Mineralien haben untereinander ähnliche optische Eigenschaften. W.T. E L B E R T Γ et al. ( 1 ) schließen aus ihren Untersuchungen, daß für die Existenz von „Deltait" als eine eigene Mineralspezies keine klaren Gewißheiten bestehen und daß der von E. S . L A R S E N ( 2 ) für seine Bestimmungen gebrauchter Kristall eher Crandallit als „Deltait" war; für W. T. E L B E R T Y et al. ist „Deltait" ein G e m e n g e von Crandallit und Hydroxylapatit. Von H. STRUNZ (Miner. Tab., 3 . Aufl. 1 9 5 7 , 3 6 7 ) wurde „Deltait" (E. S . L A R S E N und Ε . V. S H A N N O N , 1 9 3 0 ) mit Crandallit (R. F. LOUGHLIN und W. T. SCHALLER, 1 9 1 7 ) identisch angesprochen. Lit.: 1. W . T. ELBERTY u n d S. S. GREEN BERG, Progr. I 9 6 0 , Ann. Meetings Soc. Amer. 8 9 u n d Bull. Geol. Soc. Amer. 1960, 71, 1857. 2. E . S. LARSEX, Amer.

1942, 27, 281—300 (insbes. S.288). — Ref.: Bull. 1961, 84, 109. Sap. 1962, 91, 205.

Miner. Miner.

478

„Deweylith" — Dillnit

„Deweylith" = G e m e n g e . Nach chemischen, röntgenographischen und DTA-Bestimmungen von G. T. F A U S T et al. erwiesen sich als „Deweylith" — 4MgO · 3Si0 2 · 3 H 2 0 (ds. Hdb., II, 801 und Ergbd. II, 94, 357) — bezeichnete Proben, u. a. von Moa, Cuba, als feinkörnige G e m e n g e eines Serpentinminerals (für gewöhnlich Klinochrysotil, manchmal auch Lizardit) mit Stevensit; nach den ausgewerteten chemischen Analysen dürften auch Gemenge mit anderen Mineralien (wie Diopsid und Enstatit sowie Tremolit und Hornblende) vorliegen. Der Name „Deweylith" geht auf E. E M M O N S (1826) zurück. Lit.:

GEORGE T . F A U S T u n d JOSEPH J . FAHEY, U.S.

Geol. Surv.

Prof.

Paper,

1962,

384-A, 1—92 (insbes. S.78—79). — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 811.

„Dewindtit" = G e m e n g e . Das von A. SCHOEP (1922) chemisch als (P0 4 ) 4 (U0 2 ) 5 Pb • 2Pb(OH) 2 · 10H 2 0 gekennzeichnete Mineral „Dewindtit" (ds. Hdb., I, 4. 2, 972, 1020) ist nach strukturellen Untersuchungen von V. Ross ein G e m e n g e zweier Phasen von Renardit und Bleiautunit. Lit.: VIRGINIA Abstr. 13, 243.

Ross, Amer. Miner.

1956, 41, 9 1 5 — 9 2 6 (insbes. S . 9 2 1 ) . — Ref.:

Min.

„Didymolith" = P l a g i o k l a s . Das von A. MEISTER (1913) chemisch als 2CaO · 3A1 2 0 3 · 9Si0 2 bzw. Ca2 Al 6 Si 9 0 2 9 charakterisierte Mineral „Didymolith" (ds. Hdb., Ergbd. I, 139—141) aus dem Tatarka-Massiv ist nach röntgenographischen Untersuchungen und Bestimmungen von Ε. I. S E M E NOW am typischen Material ein P l a g i o k l a s (Labradorit-Anorthit). Der Name „Didymolith" ist zu streichen. Die Pulverdiagramme (43 Linien) von „Didymolith" (I) und Labradorit (II) stehen in guter Übereinstimmung; die jeweils intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) für diese beiden Mineralien in vergleichender Gegenüberstellung: I 3.38 (7), 3.21 (10), 2.96 (3.5), 2.54 (6), 2.14 (5), 1.810 (2), 1.496 (4), 1.461 (1), 1.324 (1,5), II 3.40 (2), 3.22 (10), 2.947 (5), 2.534 (6), 2.129 (4), 1.824 (6), 1.485 (4), 1.451 (6), 1.346 (6), I 1.216 (1,5). II 1.217 (5). Weitestgehende Übereinstimmung ist auch für die H. = 5, das spez. Gew. = 2.71 (I) und 2.76 (II) und für 2 V = 78—87° (I) und 77° (II) zu verzeichnen. Lit.: Ε. I. SEMEXOW, Mineralogia i Genetitscheskie Osobennosti Schtschelotschnych Masssiwow. Akad. Nauk SSSR, Inst. Miner., Geochim. i Kristallochim. 1964, 33—35 (russ.). — Ref.: Amer. Miner. 1965, »0, 2111.

Dillnit = Z u n y i t . D i l l n i t (ds. Hdb., II, 845) wurde ζ. T. als Kaolinit, ζ. T. als ein Gemenge von Kaolinit und Diaspor angesprochen (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 531). Neue Studien von J . K O N T A et al. (1) ergaben, daß Dillnit von Banska Bela (früher Dilln) in enger Beziehung zu Z u n y i t — H 18 Al 16 Si 6 (0,F 2 ,Cl 2 ) (ds. Hdb., II, 416), nach L. P A U L I N G (3) Al 13 Si 5 O 20 (OH,F) 18 Cl, nach CH. PALACHE (4) Al 8 Si 3

Dillnit — ..Elroquif

479

0 1 2 (0H,F,C1) 1 2 , nach F. Η. S. VERM A AS (δ) Al13Si5O20(OH,F,Cl)19 — steht.;

nach J. K O N T A et al. (1) bilden D i l l n i t — ermittelte neue ehem. Formel Al15 Si 6 0 25 (0H,F) 18 Cl — und Z u n y i t eine isomorphe Reihe, in der OH und F einander in weiten Grenzen vertreten, während der Gehalt an C1 annähernd konstant bleibt; Zunyit hat einen geringeren Gehalt an F und höhere Brechungsindizes gegenüber Dillnit, der durch einen höheren als bisher bekannten Gehalt an F und durch niedrigere Brechungsindizes ausgezeichnet ist. Beide Mineral namen sollen beibehalten werden. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) ist die Grenze der Abtrennung nicht spezifiziert; die Analysen zeigen noch OH > F, so daß der Name ,,Dillnit" als überflüssig erscheint. Dillnit (A. HUTZELMANN, 1 8 4 9 ) hätte jedoch gegenüber Zunyit ( W . F. H I L L E B R A N D , 1 8 8 4 ) die Priorität. Einen historischen Überblick über D i l l n i t hat A. KOXTA (2) gegeben. Die kennzeichnenden Daten nach (1) sind: Al 15 Si e 0 25 (0H,F) 18 CI. Kubisch. Kleine Tetraeder mit η = 1.563. Spez. Gew. = 2.87. Chem. Mittelwerte von drei ehem. Analysen desDillnits von Banska Belä: Si0 2 26.48, Ti0 2 0.78, A1 2 0 3 56.17, Fe 2 0 3 0.06, CaO 0.83, MgO 0.19, MnO 0.01, H 2 O f 6.47, F 12.50, C1 2.20, — Ο = F,C1 5.66, Summe 100.03. A l : S i : 0 = 15:6:25; OH:F:Cl ~ 10:8:1. Resultierende Formel s. oben. Die Brechungsindizes für Zu η vi t bewegen sich nach Literaturangaben zwischen 1.590 bis 1.6022. Lit.: 1. J. KOXTA und L. MBÄZ, Amer. Miner. 1961, 46, 629—636. 2. J. KONTA, Chem. d. Erde, 1955.17, 223—232. 3. L. PAULING, ZS. Krist. 1933, 84, 442—452. 4. CH. PALACHE, Amer. Miner. 1932, 17, 304—307. 5. F. H. S. VERMAAS, Amer. Miner. 1952, 37, 960—965. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 1519—1520.

„Ektropit" = K a r y o p i l i t . Nach Untersuchungen von T . KATO ist „Ektropit", 1 4 R O · 8Si0 2 · 7 H 2 0 (ds. Hdb., Ergbd. I, 149), als Mn-Serpentin dem K a r y o p i l i t (ds. Hdb., II, 1161) gleichzusetzen. M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) empfiehlt die Annahme dieses Vorschlages; Karyopilit von A. HAMBERG (1889) hat gegenüber „Ektropit" von G. F I N K (1917) die Priorität. Nach ds. Hdb., II, 1161 ist Karyopilit chemisch 20MnO · 15Si0 2 · 14H 2 0, nach Μ. H. HEY (Chem. Index of Miner., 2. Aufl. 1955, 113) Mn4Si3O10 · 3 H 2 0 ; von Η. STRUNZ, Miner. Tab., 3. Aufl. 1957. S.370, wurde „Ektropit" als eine überflüssige Bezeichnung für Bementit (s. ds. Ergbd.. S. 442) angesprochen. Lit.: TOSHIO KATO, Kobutsugaku Zasski. 1963, 6, 93—103 (die Angabe „Journ. Jap. Assoc. Miner., Petrol., Econ. Geol. 1963, 49. 93 103" in einigen Ref. ist unrichtig!). — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 446—447. Bull. 1964, 87. 465. Miner. Journ. {Tokyo), 1963, 4, 152 (Ref. Xr.4052). Sap. 1965, 94, 685.

„Elroquil" = Gemenge. Das von C. U. SHEPARD (1877) chemisch als „Alumosilikat von Fe3^" gekennzeichnete Mineral ,,Elroquit" (ds. Hdb., Ergbd. II, 697) erweist sich nach Röntgenfluoreszenzanalysen und Röntgenaufnahmen am Originalmaterial von der Insel Elroque. Karibisches Meer, als ein Gemenge von Quarz und „ferrian variscite" (Fe-halt. Variscit = ,,Phosphochromit", ds. Ergbd., S. 499). Der

480

.EJroquit"— ..Erionit'

Mineralname „Elroquit" ist — wie bereits in ds. Hdb., Ergbd. I I . 697 angeführt — zu streichen. Lit.: J. L. JAMBOR, Canad. Miner. 1963. 7, 676—677. — Ref.: Amer. Miner. 1963. 48, 1421. Bull. 1964, 87, 288. Min. Abstr. 17, 395. Sap. 1965, 94, 685.

„Ellsworthit" = s. B e t a f i t , ds. Ergbd., S. 443. „Erikit". (La,Ce,Ca usw.) [(P,Si)OJ · H 2 0. E r i k i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 160—162) vom Originalfundort Nunarsinatiak (Nunarssuatsiaq), Grönland, wurde nach Untersuchungen von Μ. DAN« und H. SORENSEN als Pseudomorphose von M o n a z i t nach Eudialyt erkannt (vgl. ds. Hdb., Ergbd. I I , 929); zugleich wurde vermerkt, daß der von W. I. G E R A SIMOWSKI (1) beschriebene Erikit von der Halbinsel Kola — Maly PunkaruajwHöhe, Lowosero-Tundra — mit dem Erikit von Grönland nicht identisch ist. Für einen Erikit von der Höhe Karnasurt, Lowosero-Alkali-Massiv, Halbinsel Kola, gibt nun Μ . E. K A S A K O W A (inLit.2) eine neue ehem. Analyse: Si0 2 10.82, P 2 0 5 20.06, BeO 0.50, Ti0 2 0.25, Zr0 2 0.43, Fe 2 0 3 1.80, A1203 0.66, MnO 0.50, MgO 0.20, Th0 2 1.15, Ce203 21.06, La 2 0 3 29.24, CaO 1.90, BaO 0.76, SrO 0.60, Na 2 0 1.36, K 2 0 0.38, H 2 0+ 4.70, H 2 0~ 2.72, Summe 99.09%; resultierende Formel (La,Ce,Ca usw.)[(P,Si)0 4 ] · H 2 0. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1960, 45, 1135) soll nun anscheinend der Name E r i k i t ( Ο . B . BOGGILD, 1903) vom Grönland-Material auf das von der Halbinsel Kola übertragen werden: es sind weitere Untersuchungen— vor allem optische und röntgenographische — notwendig, um die Mineralspezies Erikit eindeutig zu charakterisieren. Erwähnenswert ist noch, daß Ε. I. SEME NOW ( 3 ) Pulverdiagramme für Erikit von Grönland und von der Halbinsel Kola — letzterer pseudomorph nach Bel ο w i t — gibt; er meint, daß beide die Interferenzen von R h a b d o p h a n geben! Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1962, 47, 420) entsprechen sie besser Monazit. Für jeden Fall sollte nach M. FLEISCHER der Name ..Erikit" gestrichen werden. Lit.:

1. W. I. GERASIMOWSKI, Trudy Lomonossow Inst. Akad. Xauk SSSR.

Miner.

Ser. 1937, NR. 10, 29—36. 2. K . A . WLASOW, M . W . KCSMEXKO und Ε. M . ESKOWA. Das

Lowosero Alkali-Massiv (russ.), Akad. Xauk SSSR, 1959. 425—427. 3. Ε. I. SEMEXOW. Akad. NaukSSR, Kolski j Filial. Materialy Kolskij Poluostrowa. 1959, 1. 91 — 101. — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45, 1135 und 1962, 47, 419. Min. Abstr. 8, 222. Miner. Mag. 1964, 33, 1132. Sap. 1963, 92, 577.

„Erionit," = O f f r e t i t . Das von A. S. E A K L E (1898) chemisch als (Ca,K 2 Na 2 )0 • A1203 · 6Si0 2 · 6H 2 0 gekennzeichnete Mineral ...Erionit"' (ds. Hdb., Ergbd. I, 162) vom Originalfundort Durkee, Oregon, ist nach Röntgenaufnahmen von Μ. H. HEY et al. identisch mit O f f r e t i t vom Mt. Simiouse, Montbrison, Loire, Frankreich. Dieser Name, von F. G O N N A R D (1890) eingeführt, hat gegenüber ..Erionit" die Priorität: vgl. auch „Offretit" = P h i l l i p s i t (ds. Hdb., Ergbd. I I , 595 und 929). Lit.: Μ. Η. HEY und Ε. Ε. FEJER, Miner. Mag. 1962, 33. 66—67. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 1223. Bull. 1960, 83, 233 und 1962, 85. 314. Sap. 1963, 92, 217. Zbl. Γ, 1961, 144 Eef. Xr.479) und 311 (Ref. Xr.1055) und 1962. 289 (Ref. Xr.1006).

..Fahlunit" — „Ferutit ;

481

„Fahlunit" = D i c k i t . Das von W . H I S I N G E R ( 1 8 0 8 ) als „eine dichte, äußerlich Serpentin-ähnliche Substanz" gekennzeichnete Mineral „Fahlunit" (ds. Hdb., I I , 935) erwies sich nach W . H A I D I N G E R ( 1 ) als eine Pseudomorphose nach Cordierit, und demnach als kein selbständiges Mineral. Für den „Fahlunit" aus dem Fahlerz-KupferkiesBergbau von Schwabegg bei Bleiburg, Kärnten, Österreich, konnte nach röntgenographischen Pulveraufnahmen S. K O R I T X I G ( 2 ) zeigen, daß er D i c k i t entspricht. Die blaugrüne Farbe dürfte auf einen Gehalt von Fe und Cu zurückzuführen sein ; an ganz reinen, sicher erzfreien Proben wurde röntgenfluoreszenzanalvtisch ein Gehalt von etwa 1—2% Fe und 0.01% Cu gefunden. Lit.:

1. W . HAIDINGER, Pogg. Ann.

1 8 4 6 , 67, 4 5 0 . 2. SIGMUND KORITXIG,

II, 1960, 150/2, 105—106. — Ref.: Zbl. I, 1961, 137 (Ref. Nr.458).

Carinthia

„Ferutit" = Da v i d i t . Das radioaktive Mineral D a v i d i t , von D. M A W S O N ( 1 9 0 6 ) als „ein uranhaltiges Eisentitanat" angesprochen (ds. Hdb., Ergbd. I , 132), ist im natürlichen Zustand zunächst nur als metamikt bekannt geworden; Rekristallisationsversuche durch Erhitzen führten nur zu mikrokristallinen Aggregaten, deren Pulveraufnahmen wegen ihres Linienreichtums nicht zu identifizieren waren ( 1 , 2 ) . Bekannt ist, daß das als „Ferutit" von Y . W . K A S I Z Y N ( 1 9 5 4 ) beschriebene Mineral „von Mozambique" (ds. Hdb., Ergbd. I I , 706) nach „einfacher Rekristallisation durch Erhitzen ein dem Davidit identisches Diagramm gibt". Diese Beobachtung bestätigten B . Co NT AG et al. (3); nach Erhitzen mit B 2 0 3 als Mineralisator erhielten sie bis zu 0.02 mm große Einkristalle, mit denen sowohl Schwenk- und LAUE-Aufnahmen als auch nach dem Pulverisieren DEBYE-SCHERRER-Aufnahmen hergestellt wurden. Da die letzteren mit den Pulverdiagrammen von lediglich durch Erhitzen rekristallisiertem „Ferutit" und Davidit übereinstimmten, Avar die strukturelle Identität mit dem Ausgangsmaterial sichergestellt. Die von B. Co NT AG et al. (3) gegebenen Daten: Trigonale Symmetrie mit a = 37.25, c = 20.70 A. Mit der experimentell ermittelten Dichte von 4.54 g.cm 3 , den genannten Gitterkonstanten und einer Analyse von W. RYAN und P. J . MAPLE (in 1) errechnete sich die Formel (Ul+,Ce4+,La)x(Fe2+,Mg2+)4_xTiii_,x(Fe3+,Cr3+,\r3+)2x+02l mit Ζ = 169, wobei χ ss 1 ist. Als vereinfachte Formel gilt UFe.f + Fe\i + Ti g 0 2 1 . Die ungewöhnliche Zahl von Ζ = 169 soll eine gewisse Bestätigung darin finden, daß jede dreizehnte Schichtlinie auf Drehaufnahmen um a 0 in ihrer Intesität alle anderen Schichtlinien um ein Vielfaches übertrifft, womit eine Subzelle mit dem Volumen V s = V/13 2 = V/169 = 442 Ä 3 und Z s = 1 für obige Formel wahrscheinlich gemacht und damit Ζ = 169 für die volle Zelle bestätigt wird. Synthese. Durch Schmelzen von U 0 2 — 3FeO — F e 2 0 3 + 8TiO a (und wenig L a 2 0 3 ) bei 1300°C ist es B. CONTAG et al. (3) gelungen, unter Stickstoffatmosphäre Davidit synthetisch herzustellen. Unter Bedingungen der basaltischen Metamorphose kann nach E . SEELIGER et al. (4) auch ein Reaktionsverlauf erfolgen, bei dem sich „Ferutit" (FeTi 2 0 5 ) neu bilden kann; zu dieser Bildung gehören als Voraussetzung reduzierende Bedingungen. Betont wird, daß eine „sichere mikroskopische Unterscheidung von Ferutit und Pseudobrookit den Verf. ζ. Z. noch nicht möglich ist."

482

„Ferutit" — „Gajit"

Nach A. G. S H A B I N et al. (5) ist auf Grund neuer Analysen eines „nichtmetamikten" Davidits von der Wyschnewyje Gory, Ural, der kein Uran und Thorium enthält, sowie durch die geringen Abweichungen in den Röntgen-dWerten und Intensitäten von „Ferutit" und Davidit die Identität dieser beiden Mineralien augenfällig. In Übereinstimmung mit A. P A B S T (6) wird für Davidit die Formel A 6 B 1 5 0 3 6 angeführt; A = Fe 2 + , SE,U,Ca,Mg,Th und Β = Ti,Fe 3 + , Al,Si,B. Die Formel bei A. P A B S T (I.e.): Y 6 Z 1 5 0 3 6 oder 3(Y 2 Z 5 0 12 ), in der Y die größeren Kationen umschließt, hauptsächlich Fe 2 + mit etwas Ce,U usw., Ζ die kleineren Kationen, hauptsächlich Ti mit etwa Fe 3+ ,V,Cr usw. (vgl. auch „Ufertit" = Davidit, ds. Ergbd., S. 509). Die ermittelten Daten von A . G. S H A B I N et al. (5) für den nichtmetamikten, U- und Th-freien D a v i d i t von der Wyschnewyje Gory, Ural, UdSSR sind u. a. Struktur. Raumgruppe 0 | 4 — R 3 oder C*—R3. a = 10.405 ± 0.010, c = 20.88 ± 0.02 Ä, c/a = 2.006. Die intensivsten Röntgen-d-Werte eines Pulverdiagramms (Ä) mit (I) und JiJcil: 1.605 (10) 1562, 413.10; 1.443 (10) 2570; 3.25 (9); 2.898 (9) 1126; 3.41 (6) 2024; 3.06 (6) 2025; 2.854 (6) 1017, 2134; 2.496 (6); 2.257 (6) 1344; 1.808 (6) 4047, 3148; 2.144 (5) 3145. Chem. Anal. Μ. E. K A S A K O W A (1961): Si0 2 0.09, Ti0 2 59.54, A1 2 0 3 0.30, F e 2 0 3 11.09, N b 2 0 5 1.36, FeO 9.98, PbOO.21, MnO 3.08, MgO 0.27, CaOO/64, S E 2 0 3 11.12, T h 0 2 n. gef., U 3 0 8 n. gef., Zr0 2 0.56, N a 2 0 0.75, K 2 0 0.19, H 2 0 0.11, H 2 0 + 0.61, Summe 99.60. Die seit. Erden (Σ S E 2 0 3 = 100%) haben folgende Zus.: La 38, Ce 32, Pr 1.5, Nd 3.6, Sm 1.0, E u 0.1, Gd 2.6, Tb 0.4, Dy 3.0, Ho 0.7, Er 2.4, Tu 0.4, Yb 2.3, Lu 0.4, Υ ~ 11. Chem. Formel s. oben. Phys. Spez. Gew. = 4.60. H. etwa 6 (800 kg/mm 2 ). Lit.: 1. F . A . BANNISTER und J . Ε . Τ . HÖRNE, Miner. Mag. 1 9 5 0 , 29, 1 0 1 — 1 1 2 . 2. P . F . KERR und H . D . HOLLAND, Amer. Miner. 1951, 3 6 , 5 6 3 — 5 7 2 . 3. B . CONTAG und H . STRUNZ, Naturwiss. 1961, 4 8 , 5 9 7 . 4. SEELIGER und H . STRUNZ, Chem. d. Erde 1962, 2 2 , 691. 5. A . G. SHABIN, Α . A . WORONKOW, Ε . B . CHALESOWA u n d Μ. E . KASAKOWA ; Trudy Inst. Miner., Geochim. i Kristallochim. Redkich Elementow 1963,15, 110—121. 6. A. Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 4 , 49, 4 4 7 . Bull. 1 9 6 5 ,

PABST, Amer. Miner. 1961, 4 6 , 7 0 0 — 7 1 8 . — 88, 157. Sap. 1 9 6 5 , 9 4 , 6 8 5 .

„Foresit" = G e m e n g e . Nach Pulveraufnahmen von G. Cocco et al. ist „Foresit" (G. P U L L E und C. W. CAPACCI, 1874), u. a. H 24 Na 2 Ca 3 Al 16 Si 24 0 88 + 12H 2 0 (ds. Hdb., II, 1823), von der Insel Elba ein G e m e n g e von vorwiegend Stilbit mit Cookeit; stark untergeordnet wurden auch Lepidolith, Quarz und Feldspat nachgewiesen. U. d. M. konnten die charakteristischen optischen Eigenschaften von Stilbit für den wesentlichen Gemengteil von „Foresit" beobachtet werden. Lit.: G. Cocco und C. GARAVELLI, Atti. Soc. Toseana Sei. Nat., Mein. 1 9 5 8 , 65, 2 6 2 bis 283. — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45, 1136. Sap. 1961, 90, 116.

„Gajit 4 ' = G e m e n g e . Nach optischen, chemischen und röntgenographischen Untersuchungen von L j . B A R I C ist „Gajit", annähernd Ca 3 Mg 3 (C0 3 ) 4 (0H) 4 (ds. Hdb., I , 3. 1,

483

„Gajit" — „Gearksit"

3332, 3341 und Ergbd. II, 545), ein G e m e n g e von Calcit und Brucit im Gewichtsverhältnis von etwa 2:1. Der Name „Gajit" ( F . T U C A N , 1 9 1 1 ) ist zu streichen. Die bestimmenden Daten: Pulverdiagramme vom Originalmaterial zeigten nach M. KARSULIN (1951) neben den Linien von Calcit auch solche von Brucit. Das sehr feinkörnige Material (gewöhnlich 0.003 bis 0.01 mm im Durchmesser) ließ optisch die Brechungsindizes von Calcit und Brucit (zusammen mit Calcit oder auch allein in Adern) bestimmen. Eine neue chemische Analyse von „Gajit" vom Originalfundort (Plese im Distrikt Gorskikotar in Kroatien, Jugoslawien) ergab: Si0 2 0.15, A1,03 0.11, Fe 2 0 3 0.14, CaO 36.91, MgO 23.43, C0 2 29.04, H 2 0 + 10.52, H 2 0- 0.06, Summe"l00.36%. Die Summe der CaO- und MgO-Anteile entspricht der Summe der C02- und H20-Anteile. Lit.: LJ. BARIC, A \ Jb. Miner.

1960, Abh. 9 4 {Ramdohr-Festband),

1200—1202. —

Ref.:

Amer. Miner. 1961, 46, 467. Min. Abstr. 15, 208. Sap. 1961, 90, 449.

„Galafatit" = „ C a l a f a t i t " (ds. Ergbd.; S. 470). „Gastunit" = H a i w e e i t . Vgl. H a i w e e i t , ds. Ergbd., S.133,

Name.

„Gastunit" = W e e k s i t . Das von R Ü S S E L M. H O N E A (1) unter dem Namen „Gastunit" beschriebene Alkali-Uranylsilikat von der Red Knob Mine, Muggins Mountains, Yuma Co.. Arizona, und vom Mammoth Prospekt, Presidio Co., Texas (vgl. ds. Ergbd., Haiweeit, S. 1 3 3 , Name) ist nach W. F . OUTERBRIDGE et al. ( 2 ) zweifellos W e e k s i t (s. ds. Ergbd., 3 5 4 — 3 5 5 ) . Lit.: 1. RUSSELM. HONEA, Amer. Miner. 1 9 5 9 , 4 4 , 1 0 4 7 — 1 0 5 6 . 2 . W . F . OUTERBRIDGE Μ. H . STAATZ, R . MEYROWITZ und Α . M. POMMER. Amer. Miner. 1960, 4 » , 3 9 — 5 2 (insbes. S.52).

„Gearksit" = G e a r k s u t i t . Der von I. F. GRIGORJEW und Ε . I. DOLOMANOWA (1951) beschriebene „Gearksit", CaAl 3 (F,OH) n • H 2 0 (ds. Hdb., Ergbd. II, 711—712), ist nach neuen chemischen Analysen von I. F. GRIGORJEW et al. G e a r k s u t i t , A1(F, OH)3CaF2 · H 2 0 (ds. Hdb., I. 2, 2546); die Originalanalyse von M. O. S T E P P A N (vgl. Ergbd. II, S.712) war unrichtig. Die bestimmenden Daten für die Diskreditierung von „Gearksit": Feinfaserige Aggregate mit einer Doppelbrechung nicht > 0.009; mittlerer Brechungsindex Η = 1.458. Neue chemische Analysen (I und I I ) von W . A. MOLEWA ergaben:

I II

Si0 2

Ti0 2

AI2O3

Fe 2 0 3

0.76 0.56

Sp. Sp.

28.16 28.22

0.28 0.35

H2OI II

0.16 0.22

F

MnO

V

40.96 41.08

SP. Sp.

117.36 117.69

CaO

MgO

H2O+

31.0 31.16

0.06 0.08

15.98 16.02

- O

=

17.20 17.25

F2

Summe 10.16 10.44

484

..Gearksit"— ..Goureif

Resultierende Forme!: I Ca5 52 Al 5 . 51 F 21 . 55 (OH) 6 . 05 · 5.83H 2 0 II Ca3 55A15.51F21 62(OH)6 73 · 5.81H 2 0; empirische Formel: CaAl(F,OH)5 · H 2 0 Lit.: I. F. GRIGORJEW und Ε. I. DOLOMAXOWA, Trudy Miner. Mus. Akad. Nauk 1959, 10, 185—186. — Ref.: Amer. Miner. I960, 45, 1135. Min. Abstr. 14, 502.

SSSR,

„Gersbyit" — L a z u l i t h . Nach röntgenographischen Untersuchungen von P. G E I J E R et al. ist „Gersbyit" vom typischen Fundort Dicksberget in Schweden — 8 A1P0 4 · 10 Al(OH) 3 • 3(Fe, Mn, Ca, Mg)(OH) 2 (ds. Hdb., I, 4. 2, 1125 und 1134) — ein Glied der L a z u l i t h - S c o r z a l i t h - R e i h e , und zwar nach der Farbe wohl zum LazulithTeil dieser Serie zugehörig. Der Name „Gersbyit" (L. J . IGELSTRÖM, 1 8 9 8 ) wäre zu streichen. Von H. S T R U N Z (Miner. Tab., 3 . Aufl. 1 9 5 7 , 3 7 5 ) wurde schon „Gersbyit" als ein Phosphat, ähnlich dem Lazulith, angesprochen. Lit.: PER GEIJER und 0. GABRIELSON, Arkiv Miner. Geol. 1963, 3, 413—414. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 1778. Bull. 1964, 87, 635. Sap. 1965, 94, 684.

„Glottalith" = C h a b a s i t , Nach Pulveraufnahmen von Μ. H . H E Y ist der von T . T H O M S O N (1836) beschriebene „Glottalith" (s. ds. Hdb., II, 1826) — die Untersuchung am Originalmaterial durchgeführt — identisch mit C h a b a s i t (ds. Hdb., I I , 1769, 1772) von Ceska Lipa ( = Böhmisch Leipa), CSSR. Die ursprünglich gegebene Analyse ist, besonders in bezug auf den H 2 0-Gehalt (21.25%), augenfällig unrichtig. — Schon bei H. S T R U N Z (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, S.376) wurde der „Glottalith" als wohl identisch mit Chabasit angesprochen. Lit.: M . H . H E Y , Miner. Mag. 1 9 6 0 , 32, 4 2 1 — 4 2 2 . — Ref.: Amer. Miner. 1960, 45, 1136. Bull. 1960, 83, 150. Sap. 1961, 90, 116. Zbl. I, 1961, 144 (Ref. Nr.481).

„Goongarrit" = G e m e n g e . Nach röntgenographischen Untersuchungen von R. M. T H O M P S O N ist „Goongarrit" (E. S . S I M P S O N , 1924) ein inniges G e m e n g e von C o s a l i t und G a l e n i t (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 548 und 638). Dieses Ergebnis stützt sich auf Pulveraufnahmen, doch wurden keine Röntgen-d-Werte mitgeteilt. Diese werden nun von M. R I E D E R für den „Goongarrit" von Comet Vale, Lake Goongarrie, W-Australien, nachgetragen; sie bestätigen eindeutig die Bestimmungen von R. M. T H O M P S O N . Als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) werden angeführt: 3.45 (10), 2.98 (10), 2.11 (8), 1.795 (7), 1.328 (6), 2.04 (4), 1.717 (4), 1.215 (4); sie entsprechen Cosalit und Galenit. Lit.: MILAN RIEDER, Acta Univ. Carol. 1963, Geol No.2, 1 1 5 — 1 1 9 . — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 1501. Bull. 1964, 87, 635.

„Goureit" = N a r s a r s u k i t . Das von A. LACROIX ( 1 9 3 4 ) als ..Goureit" beschriebene Mineral (s. ds. Hdb., Ergbd. II, 135) aus dem agpaitischen Mikrogranit von Goure, Sudan, Afrika,

. . G o u r e i t " — Hanleit

485

erwies sich nach optischen und röntgenographischen Bestimmungen von E. J E R E M I N E et al. als N a r s a r s u k i t . Na 2 (Ti.Fe)Si 4 O 10 (O ; OH.F) (ds. Hdb., Ergbd. I, 384). Der Mineralname ..Goureit" ist zu streichen. Die ermittelten Daten für den Narsarsukit ( = Goureit) von Gouro im Vergleich mit dem Narsarsukit von Grönland: Struktur. Die intensivsten Röntgen-d-Werte des Xarsarsukits von Goure unter I, von Grönland unter II. I 5.36 (st), 3.99 (st), 3.34 (st), 4.25 (m). 4.02 (m), 3.26 (m), 3.19 (m), 1.975 (m), 1.666 (m), 1.539 (m). II 5.4 (st), 3.96 (st), 3.25 (st), 2.56 (st), 2.51 (st), 3.77 (m). 1.978 (m), 1.781 (m). Optik. Narsarsukit von Goure: Optisch zweiachsig, pos. (ursprünglich als neg. bestimmt). n« = 1.610, ny = 1.632 mit jeweils ± 0.002. ny—n« = 0.022. Reich an Einschlüssen. Lit.: Ε . JEREMINE und M . CHRISTOPHE-MICHEL-LEVY, Bull. Soc./rani'. Miner. Crist. 1961, 84, 191—194. — Ref.: Amer. Miner. 1961, 46, 1520. Bull. 1962, 85, 99. Sap. 1963, 92, 217. Zbl. II, 1962, 441 (Ref. Nr. 1455).

Grosspydit = eine Grossular/Pyroxen/Disthen-Paragenese und damit kein neues Mineral, sondern eine neue Abart von Eklogit. Lit.: W. S. SOBOLEW, Internat. Geol. Congr.-Rep. 2Ith Sess. Norden, 1960 (Copenhagen), P. XIV, 72—80. — Ref.: Zbl. II, 1961, 854 (Ref. Nr.2567). „Gummit" = G e m e n g e . Das von H. v. F O U L L O N (1883) gekennzeichnete Mineral ,,Gummit" (ds. Hdb., I , 3 . 2 , 4157) ist nach C. F R O N D E L ein gummiartig aussehendes Gem e n g e von Uranmineralien, vorzugsweise der Becquerelit-FourmarieritGruppe, so Fourmarierit, Vandendriesscheit, Becquerelit, Schoepit, aber auch Clarkeit und Curit; ,,Gummit" stellt das erste Umwandlungs-(Oxidations- und Hydratations-)Produkt des Uraninites dar, bildet also die innere Umwandlungszone um das frische Uranpecherz, während die folgende (äußere) Zone aus Uranylsilikaten, wie Uranophan, Kasolit, auch Soddyit, Sklodowskit und Undefinierten Mineralien (Α, Β und C) besteht. Die alleräußerste Zone bildet gelegentlich das Uranylcarbonat Rutherfordin (vgl. H. S T R U N Z , Miner. Tab., 3. Aufl., S. 167). Lit.: CLIFFORD FRONDEL, 204—205.

Amer. Miner. 1956, 41, 5 3 9 — 5 6 8 . — Ref.: Min. Abstr. 13,

Hanleit = U w a r o w i t . Nach G. G . K . SASTRI ist H a n l e i t , Mg 3 Cr 2 (Si0 4 ) 3 (ds. Hdb., Ergbd. I I , 142), vom Originalfundort Hanle, Kaschmir, Indien, vorwiegend U w a r o w i t , Ca 3 Cr 2 (Si0 4 )3 (ds. Hdb., II, 80); der hohe Cr 2 0 3 -GehaIt nach der Analyse von T W E E N (s. Ergbd. II, 1 4 2 ) dürfte auf Beimengungen von Chromit zurückzuführen sein. A. PURUSHOTTAM (bei SASTRI) bestimmte 2 7 . 2 6 % Cr 2 0 3 , das 8 9 . 7 % Uwarowit entspricht; auch konnte im Gegensatz zu den Darlegungen von F. R. M A L L E T (S. Ergbd., I I , 1 4 2 ) eine „merkliche Menge von Calcium'' nachgewiesen werden. Der Name Hanleeit hätte demnach nur noch eine Bedeutung für das Granatmolekül Mg 3 Cr 2 (Si0 4 ) 3 . Lit.: G . G . K . SASTRI, Miner. Mag. 1963, 33, 5 0 8 — 5 1 1 . — Ref.: Bull. 1964, 87, 288. Sap. 1965, 94, 201.

486

Hatchettolith" — „Hoeferit"

,Hatchettolith" s. B e t a f i t , ds. Ergbd., S. 443. „Henwoodit" = T ü r k i s . Nach Pulveraufnahmen von E. FISCHER gehört „Henwoodit" (Proben von Redruth, Cornwall) — vgl. n^ > η γ . Dispersion schwach. U. d. M. faserig und im durchfallenden Licht fast farblos. Chem. Eine ehem. Analyse von P . P. OWTSCHARENKO ergab nach Abzug der Verunreinigungen (0.27% Calcit, 1.34% Pyrit und 1% kohlige Bestandteile) folgende Werte: Si0 2 41.08, A1 2 0 3 29.24, F e 2 0 3 —, FeO (qualitativ getestet) 11.41, MgO 0.53, K 2 0 4.08, Na a O 3.22, H 2 0 ± 7.91, Summe 97.47. Die Analyse ist unbefriedigend. Die resultierende Formel für Sulunit s. oben. Die Gewichtsabnahme: 0—200°C —1.86%, 200—350° —0.83%, 3 5 0 - ^ 5 0 ° —0.83%, 450—480° + 1 . 1 0 % , 480—720° —7.18%, 720—900° —0, 900—950° —0.55%, 950—1000 °C —0. Die DTA-Kurve gibt endotherme Effekte zwischen 50—200°, bei 600° und 930°C (Calcit), exotherme Effekte bei 300 und 460°C (schwach). Sulunit wird chemisch als ein Glied der Eisenchloritgruppe aufgefaßt, das sich deutlich von Gümbelit, Sheridanit (ds. Hdb., Ergbd. I, 613), Leuchtenbergit ( = Klinochlor) und Palygorskit unterscheidet. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) sind weitere Untersuchungen des neuen Minerals notwendig, vor allem in chemischer Hinsicht; auch sei zu prüfen, ob nicht ein Gemenge (!) vorliegt. Vorkommen als Überzug auf fossilen Pflanzenresten in Schiefern und Sandsteinen inittelkarbonischen Alters in Bohrkernen der Sulun-Region, DonezBecken, UdSSR. Lit.:

D . P. SERDJUTSCHEXKO u n d N . W . BELOW, Sap.

II'ses. Miner.

Obschtsch.

1960,

89, 367—368. — Ref.: ds. Hdb., Ergbd. II, 934. Amer. Miner. 1960, 45, 478. Bull. 1960, 83, 2 3 1 — 2 3 2 und 314, Min. Abstr. 14, 401. Miner. Mag. 1961, 32, 982. Sap. 1961, 90, 9 8 2 .

„Stainierit" = H e t e r o g e n i c Nach Μ. H. HEY ist „Stainierit", wahrscheinlich Co 2 0 3 · HAO mit isomorphem Ersatz von Co durch Fe,Al und Cu (ds. Hdb., Ergbd. I, 641—644), identisch mit H e t e r o g e n i t , CoO · OH (ds. Hdb., I, 2, 2096); der Mineralname Heterogenit (A. F R E N Z E L , 1872) hat gegenüber „Stainierit" (A. SCHOEP und

„Stainierit"— „Tantal"

507

V . CUVELIER, 1929) die Priorität. — Über Heterogenit s. „Boodtit" = H e t e r o g e n i t (ds. Ergbd., S. 469).

Lit.: Μ. Η . HEY, Miner. Mag. 1962, 3 3 , 2 5 3 — 2 5 9 . — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 217.

Stevensit. Die Gültigkeit des Minerals S t e v e n s i t wurde mehrfach in Zweifel gezogen (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 620—621). Eine „restudy of stevensite" von GEORGE T . F A U S T et al. ( 1 ) zeigt, daß Stevensit als Glied der MontmorillonitGruppe keine Wechsellagerungsstruktur Talk-Saponit besitzt [s. G. W. B R I N D LEY (2)], sondern eine typische Deffektstruktur; sie ergibt sich durch einen Mangel in der Gesamtzahl der Ionen innerhalb der oktaedrischen Koordination. Diese Auffassung wird durch experimentelle röntgenographische und Infrarotdaten, aber auch durch DTA-Kurven sowie Löslichkeitsergebnisse begründet, Lit.: 1. GEORGE T. FAUST, JOHN C. HATHAWAY u n d GEORGES MILLOT, Amer. Miner. 1959, 44, 3 4 2 — 3 7 0 . 2. GEORGE W . BRIXDLEY, Amer. Miner. 1955, 40, 2 3 9 — 2 4 7 . — Ref.:

Min. Abstr. 14, 339.

„Talmessit" = B e l o w i t . Nach R . PIERROT ist „Talmessit", Ca2(Mg,Ba,Ni)H2(As04)2 (s. ds. Ergbd.. S.315), identisch mit B e l o w i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 664—665 und ds. Ergbd.. S. 468). Lit.: R . PIERROT, Bull. Soc.frang. 200).

Miner.

Crist. 1964, 87, 169—211 (insbes. S . 1 9 3 bis

„Tangait" = R e d o n d i t . Über die Identität dieser beiden Mineralien s. T a n g a i t . ds. Ergbd., S.316. „Tantal" gediegen = T a n t a l c a r b i d , TaC. „Gediegen Tantal" wurde von P. WALTHER ( 1 ) aus den Goldwäschereien von Nischriij Tagil (Ural) und von W. VON J O H N (2) aus dem Altai-Gebirge beschrieben. Eine Überprüfung des Originalmaterials durch C. FRO X DEL (3) zeigte, daß in Wirklichkeit ein T a n t a l c a r b i d und nicht „gediegen Tantal" vorliegt. Die untersuchten Proben beider Fundorte gaben Röntgeninterferenzen, die mit jenen für synthetisches TaC in vollkommener Übereinstimmung stehen. TaC ist hubisch und hat eine NaCl-Struktur. Die intensivsten Röntgen-dWerte (A) des „gediegen Tantal" (I) in Gegenüberstellung mit jenen für svnth. T a C ( I I ) m i t (I) u n d hlcl :

I

2.56 (100) 111; 2.22 (90) 200: 1.572 (41) 220: 1.342 (35) 311: 0.857 (13) 511,

333.

II 2.57 (100) III: 2.23 (90) 200; 1.575 (75) 220: 1.342 (55) 311: 0.8573 (35) 511,

333.

Die natürlichen Kristalle beider Fundorte bilden scharfe Kubo-Oktaeder und Körnerverwachsungen bis zu 0.1 mm Größe. Spez. Gew. = 14.5. Nach Röntgenfluoreszenzaufnahmen ist Nb das wichtigste Spurenelement; die Originalbeschreibung gab für das Ural-Material 1.5% Nb. Das Altai-Produkt enthält einige Schüppchen von gediegen Gold und mehrere kleine, gut abge-

„Tantal" — „Toddit"

508

rundete Körnchen eines silbergrauen Materials, das nach Pulveraufnahmen Ruthenium sein dürfte. Schon V. M. GOLDSCHMIDT (4) hat „gediegen Tantal" von Nischnij Tagil als TaC erkannt, zugleich aber vermutet, daß es sich um ein künstliches Produkt handelt. Das natürliche Auftreten von „gediegen Tantal" hat auch P. P. P I L I P E N K O (5) bezweifelt. Lit.: 1. P . WALTHER, Nature 1 9 0 9 , 81, 33Ό. 2 . W . v o x JOHN, Nature 1910, 83, 3 9 8 . 3. CLIFFORD FRONDEL ; Am er. Miner. 1962, 47, 7 8 6 — 7 8 7 . 4 . V. M. GOLDSCHMIDT, Skr.

Norske Videnskaps Akad. Oslo, Mat.-Nat. Kl. 1926, 8, 45. 5. P. P. PILIPENKO, B tll. Tomsk Univ. 1915, 62, 322 (Ref. Min. Abstr. 2, 109). — Ref.: Sap. 1963, 92, 217.

„Tatarkait" = Chlorit. Das von A.MEISTER (1913) chemisch als (Na,K) 2 0 · ll(Ca,Mg)0 · 13(Al,Fe)2 0 3 · 30Si0 2 · 18H 2 0 gekennzeichnete Mineral aus dem Tatarka-Massiv ist nach röntgenographischen Untersuchungen von Ε . I . S E M E NOW am typischen Material ein Chlorit, ähnlich R i p i d o l i t h (ds. Hdb., II, 679) (vgl. auch „Angaralith", ds. Ergbd., S. 467). Der Name „Tatarkait" ist zu streichen. Lit.: Ε . I. SEMENOW, Mineralogia i Genetitscheskie Osobennosti Schtschelotschn^ch Massiwow. Akad. Nauk SSSR, Inst. Miner., Geochim. i Kristallochim. 1954, 33—35 (russ.). — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2111.

„Thierschit" = Whewellit. Das von J U S T U S L I E B I G ( 1 8 5 3 ) als „Thierschit" (ds. Hdb., I , 4. 2, 1 3 4 4 ) gekennzeichnete Mineral besteht nach röntgenographischen und optischen Untersuchungen von C. F R O N D E L an einer authentischen Probe des Naturhistorischen Museums von Wien aus einem ausgetrockneten Pflanzenmaterial (vielleicht einer Flechte), das eingebettete, mikroskopisch kleine Körner von Whewellit, CaC 2 0 4 · H 2 0, enthält. In ds. Hdb. (I.e.) war „Thierschit" identisch mit Whewellit angeführt. Lit.:

CLIFFORD FRONDEL, Amer.

Miner.

1962, 47, 768.

„Titanorhabdophan" (ds. Ergbd., S.327) = T u n d r i t (ds. Ergbd.335). „Toddit" = Gemenge. Das von Η . V . E L L W O R T H ( 1 9 2 6 ) gekennzeichnete Mineral „Toddit" wurde schon längere Zeit als ein Gemenge angesprochen, doch waren für diese Diskreditierung noch „weitere Untersuchungen notwendig" (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 6 2 9 ) ; sie liegen nun von E . W M . H E I N R I C H vor, der darlegen und belegen kann, daß im „Toddit" ein Gemenge von Columbit und S a m a r s k i t vorliegt. — Untersucht wurden zwei als „Toddit" bezeichnete Proben vom Havard Museum und vom Royal Ontario Museum. Unerhitztes Material gab im Pulverdiagramm nur wenige Interferenzlinien; nach einstündiger Erhitzung auf 1000°C resultierten Pulverdiagramme, die eindeutig Columbit (Brown Derby No. 1 Pegmatit, Gunnison County, Colorado, USA) und Samarskit (UdSSR) entsprachen. Der Mineralname „Toddit" ist zu streichen. Lit.: Ε . WM. HEINRICH, Amer. Miner. 1962, 47, 1363—1379 (insbes. S. 1376—1377).

„Transvaalit" — „Trigonomagneborit"

509

„Transvaalit" = H e t e r o g e n i c Nach Μ. H. HEY ist ..Transvaalit". ein ,,Oxydationsprodukt von Kobaltarsenid" (ds. Hdb., I , 2, 2098), identisch mit H e t e r o g e n i t , CoO · O H (ds. Hdb., I , 2, 2 0 9 6 ) ; der Mineralname Heterogenit (A. FRENZEL, 1872) hat gegenüber „Transvaalit" (Τ. B . MCGHIE und JOHN CLARK, 1890) die Priorität. Transvaalit von H . STRUNZ (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, S . 5 1 ) bezieht sich auf künstl. CO(OH)2. — Über Heterogenit s. „Boodtit" = H e t e r o g e n i t (ds.Ergbd. S. 469). Lit.: Μ. Η. HEY, Miner. Mag. 1962, 38, 253—259. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 217.

„Trieuit" = H e t e r o g e n i t . Nach Μ. H . H E Y ist „Trieuit", amorphes 2 C o 2 0 3 · CuO · 6 H 2 0 (ds. Hdb., Ergbd. I , 706), identisch mit H e t e r o g e n i t , CoO · OH (ds. Hdb., I , 2, 2 0 9 6 ) ; der Mineralname Heterogenit (A. FRENZEL, 1872) hat gegenüber „Trieuit" (L. DE LEENHEER, 1935) die Priorität. — Über Heterogenit s. „Boodtit" = H e t e r o g e n i t (ds. Ergbd., S. 469). Lit.: Μ. Η. HEY, Miner. Mag. 1962, 33, 253—259. — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 217.

„Trigonomagneborit" = M a c a l l i s t e r i t . Das von I - H U A CH'U et al. (1) chemisch als MgO · 3 B 2 0 3 · 7 . 5 H 2 0 charakterisierte neue Mineral „Trigonomagnetoborit" aus China ist zweifellos identisch mit M a c a l l i s t e r i t , 2Mg0 · 6B 2 0 3 · 15H 2 0 (ds. Ergbd., S. 188). Zu dieser Identität bemerkt M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.), daß die Arbeit der chinesischen Mineralogen am 12. 1. 1965 zur Veröffentlichung eingereicht wurde, die über Macallisterit von W. T. SCHALLER et al. (2) bereits am 25. 9. 1964; darüber hinaus bleibt zu vermerken, daß ein Referat über Macallisterit (3) schon im Programm 1964, Ann. Meeting Geol. Soc. Amer. et. al. erschienen ist und daß weiter der Name Macallisterit bereits im Juli 1963 an die Commission on New Minerals, IMA, zur Genehmigung unterbreitet wurde; die Zustimmung erfolgte am 8. 8. 1963. Entschieden hat M a c a l l i s t e r i t gegenüber „Trigonomagneborit" die Priorität; letzterer Name ist daher zu streichen. Für „Trigonomagneborit" wurde von I-HUA CH'U et al. (1) folgende Kennzeichnung gegeben : MgO · 3 B 2 0 3 · 7.5H 2 0. Trigonal (hexagonal-rhomboedrisch). Struktur. Raumgruppe C« v —R3c oder D ^ — R 3 c . Synth. MgO · 3B 2 O s · 7.5H 2 0 hat a = 11.64, c = 35.30 Α. Ζ = 1 2 . Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (54 Linien) mit (I) sowie hkil: I „Trigonomagneborit", II Synth. MgO · B 2 0 3 · 7.5H 2 0. I 8.80 (10), 4.08 (10), 3.36 (10), 3.27 (10), 2.818 (9), 6.71 (8), 5.78 (8), 4.38 (8), 2.471 (8), 2.279 (8), 2.119 (8), 1.933 (8), 1.707 (7), 3.48 (6), 2.986 (6), 2.923 (6), 2.184 (6). II 8.79 (10) 0444, 4044 ; 4.07 (10) 0227, 2027-, 3.36 (10) 1344, 3144; 3.27 (10) 1345,3145; 2.805 (9) 1451, 4151; 6.69 (8) 1123; 5.81 (8) 0666, 2020; 4.38 (8) 0888, 8088; 2.271 (8) 1561, 5161; 2.115 (8)0557, 5057; 1.931 ( 8 ) 0 6 W , 6060; 2.464(7)2464, 4264; 1.704(7) 3694,6394 ; 3.94 (6) 2310, 3250; 2.913 (6) 0440, 4040; 2.180 (6) 1565, 51M. Phys. Spez. Gew. = 1.851, synth. MgO · 3 B 2 0 3 · 7.5H 2 0 = 1.856. Farbe weiß. Opt. Einachsig, neg. η ω = 1.5070, n £ = 1.4638 in absoluter Übereinstimmung mit synth. MgO · 3 B 2 0 3 · 7.5H 2 0.

„Trigonomagneborit' : — „Ufertit"

510

Chem. Eine ehem. Anal, ergab die Werte unter I. Die theoretische Zus. von MgO ·3Β. 0 3 · 7.5 H 2 0 unter I I .

I II

MgO

B2O3

H2O

CaO

S m n int

10.43 10.49

53.12 54.37

35.53 35.14

0.83

99.91 100.00

Eine DTA-KurVe gibt zwei endotherme Effekt« bei 229—238°C und 1126—1130°C sowie einen exothermen Effekt bei 820—834°C. DieH 2 0-Abgabe erfolgt in den Temperaturintervallen von 68—200°C mit 26.7% und von 200—790°C mit 7.3%. Name von I - H U A C H ' U et al. (1) unter Bezugnahme auf die chem. Zus. und die Symmetrie. Vorkommen als weiße Ausblühung in gleichzeitig gebildeten Salzen eines kontinentalen Sees, vergesellschaftet u. a. mit Hydroboracit. Lit.: I . I - H U A C H ' U , J U - T ' I E N HAN,TZU-CHIAXG C H ' I E N , LAI-PAO L I U u n d LING-SHENG M I N , Scientia Sinica 1 9 6 5 , 14 (8), 1 2 4 6 — 1 2 4 8 (russ.). 2 . WALDEMAR T . SCHALLER, ANGELINA C . V L I S I D I S und MARY E . MROSE, Amer. Miner. 1 9 6 5 , 50, 6 2 9 — 6 4 0 . 3 . Wie 2 . ,

Program 1964 Ann. Meeting Geol. Soc. Amer. et al., 1964, S.173—174. — Ref.: Miner.

Amer.

1965, 50, 2 1 1 0 — 2 1 1 1 .

„Tschalkowit" (ds. Hdb., Ergbd. II, 872): Irrtümliche Bezeichnung für T s e h k a l o w i t bzw. Chkalowit (ds. Hdb., Ergbd. II, 76). Tucanit = S c a r b r o i t (?). Nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I . E . ) besteht wenig Zweifel, daß „Tucanit" mit dem Mineral S c a r b r o i t (s. Hydroscarbroit, ds. Ergbd., 150 u. 151) identisch ist; Tucanit kann ein teilweise entwässerter Scarbroit sein. Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 1504—1505.

„Ufertit" = D a v i d i t . Nach A. G . S H A B I N et al. ( 1 ) ist „Ufertit" der SSSR, 20FeO · 8Fe 2 0 3 · 4SE 2 0 3 · U0 2 · 74Ti0 2 (ds. Hdb., Ergbd. II, 874—875), bei geringen Abweichungen in den Röntgen-d-Werten und Intensitäten identisch mit D a v i d i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 528), für den in Übereinstimmung mit A. P A B S T (2) die Formel A6B15 0 3 6 angeführt wird; A = Fe2+,SE,U,Ca,Mg,Th und Β = Ti,Fe3+,Al,Si,B. Die Formel bei A. P A B S T (I.e.): Y 6 Z 15 0 36 oder 3(Y2Z5012), in der Y die größeren Kationen umschließt, hauptsächlich Fe 2+ mit etwas Ce.U usw., Ζ die kleineren Kationen, hauptsächlich Ti mit etwas Fe3+,V,Cr usw. Struktur. „Ufertit" hat nach A. G. SHABIX et al. A = 10.36, C = 20.82 Ä , c:a = 2.010, Davidit nach Α . PABST (2) A = 10.37, c = 20.87 Ä , c:a = 2.013. Neue Daten für Davidit von Wyschnewyje Gory, dann „ S S S R " sowie Australien und Mozambique stimmen nach neuen Bestimmungen Von A. G. SHABIN et al. mit diesen Daten überein. Raumgruppe Cfi—R ό oder C.)—R3. Für „Ufertit" ermittelte intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkil, die mit den Röntgeninterferenzen von fünf Daviditen verschiedener Fundorte in weitestgehender Übereinstimmung stehen: 1.437 (17) 2570; 1.601 (9) 1562, 41.3.10; 2.886 (7) 1126; 1.804 (7) 4047, 3148; 2.476 (6); 2.248 (6) 1344; 3.41 (5) 20*4; 3.23 (5); 3.05 (5) 2025; 2.837 (5) 1017, 21x4; 1.628 (5). Chem. Die von P. N. DOROFEEW (1951) von „Ufertit" ausgeführte chem. Analyse (s. Ergbd. II, S.874) steht in guter Übereinstimmung mit vier Davidit-Analysen. IAt.:

Trudy

1. A . G . SHABIN, Α . A . WORONKOW, Ε . B . CHALESOWA u n d Μ . E . KASAKOWA,

Inst.

Miner., Geochim.. i Kristallochim.

Redkich Elementow 1963, 15, 110—121. Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 4 , 49, 4 4 7 . Bull.

2 . A . PABST, Amer. Miner. 1 9 6 1 , 46. 7 0 0 — 7 1 8 . — 1 9 6 5 , 88, 1 5 7 . Sap. 1 9 6 5 , 94, 6 8 5 .

„Uranotil" — „Vemadskyit"

öll

„Uranotil" = U r a n o p h a n . Die wahrscheinliche Identität von „Uranotil" mit U r a n o p h a n wurde bereits in ds. Hdb., Ergbd. II, 633 dargelegt, und zwar unter Betonung der Priorität von Uranophan (M. W E B S K Y , 1 8 5 3 ) gegenüber „Uranotil" ( E . BORICKY, 1 8 7 0 ) . D. H . GORMAN et al. machen nach eingehender Charakterisierung von Uranophan den Vorschlag, dem Namen U r a n o p h a n gegenüber „Uranotil" den Vorrang zu geben, nachdem zweifellos die Identität dieser beiden Mineralien vorliegt. In diesem Zusammenhang wird auch vorgeschlagen, „BetaUranotil" (ds. Hdb., Ergbd. II, 4 0 4 - - 4 0 6 ) die Bezeichnung „ B e t a - U r a n o p h a n " zu geben. Lit.: D . H. GORMAN und E. W. NUFFIELD, Amer. Miner. S.644). — Ref.: Min. Abstr. 13, 244.

1955, 40, 634—645 (insbes.

„Usbekit" = V o l b o r t h i t . Neue Analysen, optische Daten und röntgenographische Aufnahmen von Ε. A. ANKINOWITSCH et al. bestätigen die Identität von „Usbekit" (Transbaikalien) — 3CuO · V 2 0 5 · 3 H 2 0 (ds. Hdb., Ergbd. I, 715) — mit V o l b o r t h i t (Britisch Kolumbien) — (Cu,Ca,Ba) 3 V0 4 (0H) 3 · 6H a O (ds. Hdb., I, 4. 2, 885), von Ε. A. ANKINOWITSCH et al. mit Cu 3 [V0 4 ] 2 · 3 H 2 0 angeführt. I n den Nachschlagewerken von H. STRUNZ, Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, S.237 und in D A N A S System of Miner., 7. Aufl., II, S.818 wurden bereits „Usbekit" und Volborthit synonym gebraucht. Volborthit von Η . H . H E S S (1838) hat gegenüber „Usbek i t " von Α. E. FERSMAN (1925) die Priorität. Struktur. „Usbekit" von Transbaikalien (I) zeigt im Pulverdiagramm (18 Linien) folgende intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) gegenüber dem Pulverdiagramm (32 Linien) von Volborthit aus Britisch Kolumbien (II). I 1.497 (6), 2.85 (5), 2.53 (4), 1.781 (4), 1.705 (2). II 7.18 (10), 1.51 (5), 2.88 (6), 2.57 (6), 1.79 (4), 1.71 (4). Lit.: Ε. Α. ANKINOWITSCH, Τ. L. WILESCHINA und 1.1. GECHT. Westn. Akad.

Nauk

Kasachskoi SSR, 1963, H.5, 55—67. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2111.

„Utahit" s. „Apatelit" = J a r o s i t (ds. Ergbd., S. 467). „Vernadskit" = „ V e m a d s k y i t " . „Vemadskyit" = P s e u d o m o r p h o s e . Das von F . ZAMBONINI (1910) chemisch als 4CuO · 3 S 0 3 · 5 H 2 0 = Cu4 (S0 4 ) 3 (0H) 2 · 4 H 2 0 gekennzeichnete Mineral „Vemadskyit" (auch „Vernadskit", vgl. ds. Hdb., Ergbd. I, 721) — als „Wernatzkyit" registriert (ds. Hdb., I, 3. 2, 4565) — ist nach röntgenographischen Untersuchungen von M A R Y E. MROSE an Originalstufen vom Vesuv eine P s e u d o m o r p h o s e von A n t l e r i t , Cu 3 (S0 4 )(0H) 4 , nach D o l e r o p h a n i t , 2Cu 2 (S0 4 )0. Die Röntgeninterferenzen eines Pulverdiagramms von „Vemadskyit" entsprechen jenen für Antlerit, wobei die eingeschlossenen Reste — kleine, hellbraune, glasige Einschlüsse — als Dolerophanit bestimmt wurden; mehrere Kristalle von „Vemadskyit" waren noch ζ. T. Dolerophanit, ζ. T. Antlerit. Für „Vemadskyit" = Antlerit zeigt ein Pulverdiagramm folgende intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 4.855 (100), 3.604 (71), 2.683 (71), 2.564 (71), 2.127 (50), 3.401 (25), 3.003 (21). Der Dolerophanit vom Vesuv ist charakterisiert durch: 3.623 (100), 6.443 (50), 2.615 (42), 2.256 (30), 2.276 (21).

512

„Vernadskyit" — „Wathlingenit"

Nach experimentellen Untersuchungen bildet sich die Pseudomorphose von Antlerit nach Dolerophanit durch die Einwirkung von Wasserdämpfen der Fumarolen auf die Kristalle von Dolerophanit. Als Reaktionsverlauf wird angegeben: Dolerophanit Antlerit 2 C U 2 ( S 0 4 ) 0 + 2 H 2 0 - > C U 3 ( S 0 , ) ( 0 H ) 4 -f CuS0 4 (löslich). Kristalle von Dolerophanit (Vesuv) (1.00 X 0.50 X 0.25 mm) veränderten sich langsam und unvollständig zu Antlerit im dest. H 2 0 bei Raumtemperatur innerhalb von 3 Tagen; eine vollständige Umwandlung erfolgte bei 12stündiger Einwirkung von dest. H 2 0 bei einer Temp, von 80°C. Lit.: MARY E . MROSE, Amer. Miner. 1961, 40, 1 4 6 — 1 5 4 . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 2 , 47, 812. Bull. 1961, 84, 333. Min. Abstr. 15, 458. Sap. 1962, 91, 204. „Warthait" = G e m e n g e . Nach röntgenographischen Untersuchungen v o n R. M. THOMPSON ist „Warthait" (J. K R E N N E R , 1926) ein G e m e n g e von C o s a l i t und G a l e n i t (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 548 und 638). Dieses Ergebnis stützt sich auf Pulveraufnahmen, doch wurden keine Röntgen-d-Werte mitgeteilt. Diese werden nun von M. R I E D E R für den „Warthait" von der Paulus Mine, Vaskö, KrassöSzöreny, früher Ungarn, jetzt Rumänien, nachgetragen; sie bestätigen die Bestimmungen von R. M . THOMPSON. Als intensivste Röntgen-d-Werte ( Ä ) mit (I) werden angeführt: 3.45 (10), 2.97 (10), 1.791 (7), 2.10 (6), 2.03 (6), 2.81 (4), 2.25 (4, b), 1.327 (4); sie entsprechen Cosalit und Galenit. Lit.: MILAN RIEDER, Acta Univ. Carol. 1963, Geol. No.2, 1 1 5 — 1 1 9 . — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 1501. Bull. 1964, 87, 635. „Wathlingenit" = K i e s e r i t . Die Identität von „Wathlingenit", C a S 0 4 · M g S 0 4 · H a O, mit K i e s e r i t , M g S 0 4 · H 2 0 , ist bereits kurz in ds. Hdb., Ergbd. II, 638 erwähnt worden; ergänzende Angaben zu dieser Identität werden von K . F R I E D R I C H et al. ( 1 ) gegeben. Der von Grubeninspektor C. PRAGER für Sammlungsmaterial gebrauchte N a m e „Wathlingenit" ist zu streichen. Die kennzeichnenden Daten des ,,Wathlingenit s'', ζ. T. im Vergleich mit Kieserit nach (1): Grobe, Weiß durchscheinende Stücke ohne äußere Kristallflächen, aber mit streng paralleler, feinstlamellarer Struktur. Diese entspricht einer polysynthetisehen Verzwillingung mit den Verwachsungsebenen (551) und (551); Zwillingsachse [ΌΤ5~|; die Indizierung bezieht sich auf die feinbauliche F,-Aufstellung von J. LEONHARDT et al. (2) mit a = 6.88β, b = 7.610, c = 7.63?. a : b : c = 0.9048:1:1.0026, β = 117°43'. An gleichen Proben konnten auch verhältnismäßig selten sich kreuzende gleichartige Zwillingslamellierungen beobachtet werden, deren ungleichmäßige Ausbildung auf eine Entstehung als Schiebungslamellen hindeutet. Struktur. Die Pulverdiagramme von „Wathlingenit" und Kieserit sind untereinander identisch. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.518, ηρ = 1.532, n r = 1.583. 2V = 55.5°. n«/a = +104°42', n a /c = +13°01', n y /a = 14°42', n r /c = 103°0Γ (bei der feinbaulichen Aufstellung F,). U . d . M . Zwillingslamellen von 0.1 bis 0.65mm Dicke; das vorherrschende Mittel etwa 0.04 mm. Meist ist das eine (gleich orientierte) Lamellensystem dicker als das damit abwechselnde anders orientierte. Chem. Eine ehem. Anal, von ausgesucht reinen Stücken des „Wathlingenits" vom Kaliwerk Niedersachsen (Kreis Celle) ergab: MgO 28.93 Gew.-%, CaO 0.03, SO s 57.55, H a O 13.38, Uni. 0.11, Summe 100.00 Gew.-%. Daraus resultiert der Gehalt von 99.48% MgSO,, · H 2 0 0.07% CaSO.„ 0.45% Bergfeuchtigkeit, was entschieden das Mineral K i e s e r i t kennzeichnet.

„Wathlingenit" — „Woodfordit"

513

Vorkommen auf verheilten Klüften und Spalten des Grauen Silztones nordhannoVerecher Zechsteinhorste. Lit.: 1. KUNIBERT FRIEDRICH, ROBERT KÜHN und HUGO STRUNZ, Kali und Steinsalz, 1961 (7), 2 2 1 — 2 2 7 . 2. J . LEONHARDT und R . WEISS, Naturwiss. 1957, 4 4 , 3 3 8 — 3 3 9 . —

Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 811. Bull. 1962, 85, 102. Sap. 1963, 92, 216. Zbl. I, 1962, 117 (Ref. Nr. 4 4 1 ) .

„Weibyit" = Pseudomorphose. Das von W . C . B R O G G E R (1890) chemisch als F-Carbonat von Ce und La gekennzeichnete Mineral „Weibyit" (ds. Hdb., I, 3. 1, 3411 und 3445) stellt nach optischen und röntgenographischen Untersuchungen von P. CHR. S A E B O Bastnäsit-Pseudomorphosen nach Ankylit, seltener nach Zirkon dar. Diese Ergebnisse bestätigen unveröffentlichte Beobachtungen von W . T . PECORA und Μ. E. MROSE (1959). Der Mineralname „Weibyit" ist zu streichen. Untersucht wurde das Originalmaterial aus dem Nephelinsyenitpegmatit der Insel 0vre Ar0 im Langensundfjord, S-Norwegen. Nach P. CHR. SAEB0 besteht der „Weibyit" A. Aus oktaedrisch begrenzten Bastnäsit-Pseudomorphosen nach Ankylit; B. Aus Ankylitkristallen, mehr oder weniger durch Bastnäsit verdrängt; C. Aus einigen unveränderten rhombischen Kristallen von Ankylit; D. Aus einigen oktaedrisch begrenzten Bastnäsit-Ankylit-Pseudomorphosen nach Zirkon (selten!). Lit.: PER CHR. SAEBO, Norsk. Geol. Tidskr. 1963, 43, 441—443. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 1154. Bull. 1964, 87, 635 und 1965, 88, 157. Sap. 1965, 94, 684.

Wiikit = ζ. T. E u x e n i t , ζ. T. Obrutschewit. Nach ehem. Analysen, röntgenographischen Daten und DTA-Kurven von Α. A. B E U S et al. (1) erwiesen sich als W i i k i t (ds. Hdb., Ε. I., 731—735 und Ergbd. II, 421) angesprochene Mineralstufen vom typischen Fundort Lokansaari (N-Region des Lagoda-Sees) ζ. T. als E u x e n i t , ζ. T. als Obrutschewit (ds. Hdb., Ergbd. II, 800). Einige der älteren Analysen von Wiikit entsprechen nicht diesen Mineralien, sondern einem titanhaltigen F e r g u s o n i t (Risörit) oder einer Varietät von B e t a f i t . Nach I. A. VuORINEN (2) ist Wiikit ein Mittelglied der kontinuierlichen isomorphen Mischungsreihe zwischen α-Wiikit Ca3U(HNb05)3 und ß-Wiikit Y 4 (HNb05).,. G. Ρ. BARSANOW (3) klassifizierte Wiikit als ein orthorhombisches Tantalo-Niobat und identifizierte „Nuolait" (ds. Ergbd., S. 498) und „Loranskit" (ds. Ergbd., S. 496) als Wiikit. Lit.: 1. A. A. BEUS und A. P. KALITA, Dokl. Akad. Nauk SSSR 1961, 141, 705—708; engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1961, 141,1278—1280. 2.1. A. VuORINEN, Bull. Comm. Geol. Finl. 1936, Nr. 115. 3. G. P. BARSANOW, Akad. Nauk SSSR, Trudy Miner. Mus. 1957, 8, 1—16 sowie 1959, 10, 3—17. — Ref.: Amer. Miner. 1962, 47, 812.

„Woodfordit" = E t t r i n g i t . Von M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner. 1 9 5 9 , 54, 4 6 5 — 4 0 6 ) wurde das neue Mineral „Woodfordit" (ds. Hdb., Ergbd. II, 8 8 9 — 8 9 0 ) nach seiner ehem. Zus. und nach seinen physikalischen Eigenschaften als nahestehend E t t r i n g i t (ds. Hdb., I , 3 . 2 , 4 5 3 5 und 4 5 4 1 ) erkannt. Neue Untersuchungen von J . MURDOCH et al. bestätigen nun die Identität dieser beiden Mineralien, wobei Ettringit von J . LEHMANN ( 1 8 7 4 ) gegenüber „Woodfordit" von J . MURDOCH und R. A. CHALMERS ( 1 9 5 8 ) die Priorität hat. Der Unterschied in der ehem. Zus. beider

514

„AVoodfordit" — „Zeyringit"

Mineralien (s. Ergbd. II, I.e.), obgleich bemerkenswert, und die geringen Abweichungen in den Brechungsindizes können nicht Ursache für die Aufstellung einer neuen Mineralart sein. Untersucht wurden „Woodfordit" vom Originalfundort Commercial quarry bei Crestmore, Kalifornien, USA, und Original Ettringit von Ettringen, Eifel, BRD. Der Ettringit („Woodfordit") von Crestmore ist im frischen Zustand farblos, aber oft vollständig durch ein weißes, pulveriges Umwandlungsprodukt, das aus einem Gemenge von Calcit und Gips besteht, zersetzt. Die Kristalle zeigen (1010), gelegentlich nur mit (0001), öfter aber eine oder mehrere schwach entwickelte Pyramiden, wie (1012), (1011) oder (7078). Struktur. Raumgruppe D,' ;h —P6 3 /mmc. a = 22.33, c = 21.35 Ä. Die intensivsten Rontgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (31 Linien) mit (I): 9.72 (10), 5.60 (7), 2.773 (5), 2.568 (5), 2.208 (5), 3.88 (4). Phys. Spaltbarkeit nach (10Γ0) vollkommen. H. = 2.5. Spez. Gew. = 1.78 (gem.). Optik. n,„ = 1.465—1.470, n e = 1.450—1.455. Ein guter, nur von (0001) begrenzter Kristall hatte n(„ = 1.485, n e = 1.470. Chem. In kalter HCl unter schwachem bis mäßigem Aufbrausen löslich, bei gleichzeitigem Si0 2 -Rückstand. Lit.: JOSEPH MURDOCH und ROBERT A. CHALMERS, Amer. Miner. 1 9 6 0 , 4 5 , 1 2 7 5 — 1 2 7 8 . — Ref.: Bull. 1961, 84, 210. Min. Abstr. 15, 357. Sap. 1962, 91, 205. „Zeiringit" = A r a g o n i t . Nach H . M E I X N E R ist „Zeiringit" von Oberzeiring bei Judenburg, Oberes Murtal, Steiermark, Österreich — vgl. „Zeyringit", ds. Hdb., Ergbd. II, 893 — ein durch A u r i c h a l c i t - E i n s c h l ü s s e blaufarbiger A r a g o n i t , wobei die Ähnlichkeiten in den Gitterkonstanten eine orientierte Verwachsung dieser beiden Mineralien möglich erscheinen lassen. Nach spektrographischen Bestimmungen durch T H . H Ü G I (Bern) wurden im „Zeiringit" etwa 0 . 1 % Cu und etwa 0 . 2 5 % ZnO (Ref. Fortschr., I.e.), „ca 0.1% ZnO und ca 0.25% CuO" (in Lit.) — nach einer priv. Mitt. von H. M E I X N E R sind die ersteren Zahlen (Fortschr., I.e.Richtig — entsprechend rund 0.5% Aurichalcit nachgewiesen. Die im Aragonit eingelagerten Aurichalcit-Blättchen nach (010) haben Durchmesser bis gegen 0.050mm bei Dicken von 0.001 bis 0.003 mm. Die Orientierung: Aurichalcit(010) // Aragonit-(OÖl), wobei vermutlich die COa-Gruppen der beiden Strukturen parallel stehen. Die koinzidierenden Abmessungen der Elementarzellen: Aurichalcit-[001] = 5.25 Ä // Aragonit-[100] = 4.94 A -[010] = 27.78*) Ä // -[010] = 7.94 A *) = 4 X 6.67 Α oder 3 X 9.26 Α. Die Aurichalcit-Blättchen könnten aber auch ohne die Strukturanalogien, ζ. B. aus wachstumskinetischen Gründen, parallel zur Aragonitfaserrichtung eingeregelt sein. In „Zeiringit"-Anschliffen hebt sich der Aurichalcit durch sein gegen Aragonit nur wenig höheres Reflexionsvermögen von letzterem nur wenig ab. Spezielle Aufnahmen zeigen den „Zeiringit" als rhythmisch geschichteten Aragonitsinter mit abwechselnd fast weißen und verschieden tief gefärbten blauen Lagen, Wobei eine Grob- (Abstände 1 bis 2 mm) und eine Feinrhythmik (Abstände um 0.1mm) unterschieden werden können. Senkrecht zur Farbbänderung ist die Faserrichtung des Aragonits (Z = [001] = n a ). Lit.: HEINZ MEIXNER, Joanneum, Miner. Mitt.-Bl. 1963, H . 2 , 7 5 — 8 1 . — Ref.: Amer. Miner. 1963, 48, 1184. Fortschr. Miner. 1962, 40, 60. „Zeyringit" = „ Z e i r i n g i t " , ds. Ergbd., S. 514.

Zirkelit — „Zirlit"

515

Zirkelit = Varietät von Z i r k o n o l i t h . Das von G. S . B L A K E und G. F. H . SMITH beschriebene Mineral Z i r k e l i t von Bambarabotuwa, Ceylon (ds. Hdb., Ergbd. I, 756—759), ist nach Untersuchungen und Beobachtungen von L . S . B O R O D I N et al. wahrscheinlich eine Varietät von Z i r k o n o l i t h (ds. Hdb., Ergbd. II, 895), aber kein Zirkelit; in diesem Zusammenhang wird betont, daß auch Zirkelite anderer Fundorte Zirkonolith sein dürften. Lit.:

L . S . BORODIN,

3okladyAkad. NaukSSSR,

Α . B . BYKOWA,

Τ . A . KAPITONOVVA

und

J u . A . PJATENKO,

1961,134,1188—1191; engl, in Dokl. Akad. Sei. Earth Sei. Sect.

1961, 134, 1 0 2 2 — 1 0 2 4 .

„Zirlit" = G i b b s i t ( = Hydrargillit). Von H . M E I X N E R wurden optische und röntgendiffraktometrische (E. K A H L E R ) Untersuchungen am neu aufgesammelten „Zirlit" vom Originalfundort (im Sandstein der oberen Cardita-Schicht in der Schlucht hinter dem Kalvarienberg bei Zirl) durchgeführt und hierbei festgestellt, daß G i b b s i t ( = Hydrargillit) — y-Al(OH)3, monoklin — vorliegt. Der Name „Zirlit" von A. P I C H L E R ( 1 8 7 5 ) ist ein überflüssiges Synonym und wäre zu streichen; vgl. „Zirlit", ds. Hdb., Ergbd. II, 647. Nach den opt. Untersuchungen ist ,,Zirlit4' anisotrop und er besteht aus sehr kleinen Schüppchen oder Fasern, die im Durchschnitt 0 . 0 1 6 X 0 . 0 0 4 mm erreichen. Charakter der Längsrichtung pos. Mittl. Brechungsindex = 1.57. Die opt. Eigenschaften stehen in guter Anlehnung an solche für Gibbsit. Lit.:

Η . MEIXNER, Der Karinihin

1961, 4 2 , 1 4 8 — 1 5 3 . — Ref.:

Amer.

Miner.

1223. Bull. 1963, 86, 458. Sap. 1964, 93, 458. Zbl. I. 1963, 246 (Ref. NR. 947).

1962, 47,

Anhang*) Adandit (Miner. Soc. London, Notice No. 147, S.2): irrtümliche Bezeichnung für A n a n d i t (ds. Ergbd., S. 519). „Adelpholith" = S a m a r s k i t . Nach Röntgenfluoreszenzanalysen und röntgenographischen Pulreraufnahmen am unerhitzten und erhitzten Adelp h o l i t h (ds. Hdb., I, 2, 1652; I, 4.1, 430) vom typischen Fundort Laurinmäki, Torro, Tammela, Finnland, ist dieses Mineral nach A T S O VORMA et al. S a m a r s k i t . Eine andere Probe aus der Sammlung der Univ. Helsinki, als Adelpholith bezeichnet, aber ohne Fundortangabe, entsprach sehr nahe Y t t r o t a n + M i t (ds. Hdb., I, 4.1, 405 und 406). Der Name „Adelpholith" (N. NORD E N S K I Ö L D , 1855) wäre zu streichen. Bei H. S T R U N Z (Miner. Tab., 4. Aufl., 1966, 447) wird „Adelpholith" als zersetzter Mossit (ds. Hdb., I, 4.1, 429) angesprochen, der Name als veraltert und überflüssig angesehen. Lit.: ATSO VORMA und VÄINÖ HOFFREN, Bull. Comm. Geol. Finlande, 201—214. — Ref.: Amer. Miner., 1966, 51, 1553.

1965, 218,

Ajatit, feindisperser K o r u n d . Name von Α. K . G L A D K O W S K I J et al. für feindispersen K o r u n d aus mesokänozoischen Bauxiten der UdSSR. Verwittert leicht und wandelt sich in Gibbsit um. In HCl und H 2 S 0 4 leicht löslich. Nach Ε. M. B O N S C H T E D T K U P L E T S K A J A (Ref. Sap., I.e.) ein überflüssiger Name (s. auch Kamenskit und Kuschmurunit, ds. Ergbd., S. 575 und 582). Lit.: Α. Κ . GLADKOWSKIJ und I. Ν. USCHATINSKIJ, Ο weschtschestwennom sostawe, proischoshdenii i ismenenii boksitow Tichwinskogo raiona (Über die stoffliche Zusammensetzung, Entstehung und Umwandlung der Bauxite des Tichwinsker Gebietes), Trudy Gomo-geol. Inst. Uralsk. FH. Akad. Nauk SSSR. 1961, 56, 109—135 (insbes. S. 114) (russ.). — Ref.:

Sap.

1 9 6 6 , 95, 3 1 1 — 3 1 2 .

Alpha- bzw. α-Diamant. Beta- bzw. jd-Diamant. Auf Grund neuer polarisationsoptischer Untersuchungen, neuer Berechnungen der Elektronendichteverteilung im Diamantgitter und neuer thermodynamischer Unterlagen wird von A. N E U H A U S gezeigt, daß — statt bisher einer — zwei Diamantmodifikationen anzunehmen sind, und zwar ein primärer, echt kubischer α-Diamant, mit der Symmetrie Oh—m3m, stabil bei hohen Drucken und Τ ^ 1500 °K und ein 'pseudokubischer ^-Diamant mit der Symmetrie D3 d —3m, stabil bei hohen Drucken und Τ < 1500 °K. Natürliche Diamanten sind hiernach also stets β-Diamanten, und zwar sekundäre jS-Diamanten, wenn sie durch Transformation aus primären a-Dia*) Umschließt die während der Drucklegung dieses Ergänzungsbandes veröffentlichten und dem Herausgeber bekannt gewordenen neuen, diskreditierten sowie neu- und redefinierten Mineralien. 35

Η i η t ζ e , Mineralogie, Ergänzungsbaad I I I

518

Alpha- und Beta-Diamant — Alumoeschynit

manten entstanden sind, primäre ^-Diamanten, wenn sie unter Zustandsbedingungen einer liquiden Mutterphase gebildet wurden. Es scheint allerdings nach A . NEUHAUS, daß die bisher beschriebenen Diamanten sämtlich sekundäre /^-Diamanten sind. Als Ursache der α -> ^-Transformation wurde das Instabilwerden des Kohlenstoff-Vollhybrids von der Atomsymmetrie Td des α-Diamanten bei Überschreitung der Phasengrenze α /?-Diamant erkannt. Lit.: Α. NEUHAUS, Inst. „Lucas Mallada", C.S.I.C. (Espana), Cursillos y Conferencias, Fase. 1960, VII, 33—45.

Aluminatspinelle. Bei H. STRUNZ (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 157 u. 4. Aufl. 1966, 163) Gruppenname für Spinelle mit Al als wichtigstem trivalentem Element. Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1126.

Alumo-Aeschynit (auch Alumoaeschynit). (SE,Ca) (Ti,Nb,Al)2, (0,0H) 6 , Varietät von A e s c h y n i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 2—5) mit hohem Al-Gehalt. Rhombisch-dipyramidal. Unregelmäßig geformte Körner (bis 0.5 X 1 cm groß) und dünne Schmitzen (in Ti-halt. Columbit). Struktur. Einheitszelle mit a = 5.352, b = 11.01, c = 7.051 Ä. a:b:c = 0.486:1:0.640. Diese Werte stehen nahe jenen für Aeschynit. Chem. Eine ehem. Analyse am sorgfältig ausgesuchten Material ergab nach Μ. E. KASAKOWA: CaO 7.15, MnO 0.36, Σ S E 2 0 3 18.89, Th0 2 1.83, Ti0 2 10.76, Nb 2 0 5 45.48, Zr0 2 0.00, A1203 7.37, Fe 2 0 3 7.68, H 2 0+ 0.89, H 2 0" 0.07, Summe 100.48%. Die Zusammensetzung der seit. Erden (SE) in % der obigen Summe: La 17.5, Ce 49.5, Pr 7.0, Nd 17.5, Sm 0.2, Gd 0.07, Tb 0.05, Dy 0.4, Ho 0.1, Er 0.2, Y 7.0. Eine DTA-Kurve zeigt einen exothermen Effekt bei 720 °C. Name von Ε. M. ESKOWA et al. unter Bezugnahme auf die chem. Zus. und Analogie zu Aeschynit. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) ist der neue Mineralname für einen ,,aluminian aesehynite" überflüssig; das Verh. Nb/Ti0 2 = 2.5, während es in fast allen Aeschyniten 1 ist. Vorkommen als akzessorischer Gemengteil in Quarzadern fenitisierter Gesteine des Alkalimassivs der Wischnewych Gor, Ural, UdSSR, zusammen mit titanreichem Columbit. Lit.: Ε. Μ. ESKOWA, A. G. SHABIN und G. N. MUOHITDINOW, Mineralogia i geochimija redkich elementow Wischnewych gor (Mineralogie und Geochemie der seltenen Erden der Wischnewych Gor), Inst. Miner., Geochim., Kristallochim. Redkich Elementow, Akad. Nauk 1964, 319 S. (insbes. S.154—159). — Ref.: Amer. Miner., 1965, 50, 2101—2102. Bull. 1966, 89, 287. Miner. Mag. 1966, 35, 1126—1127. Sap. 1965, 94, 672.

Alumoberesowskit. Bei H. STRUNZ (Miner. Tab. 3. Aufl. 1957, 3 5 2 und 4. Aufl. 1966, 448) ein synonymer Name für A l u m o b e r e s o w i t (ds. Hdb., Ergb. II, 9) bzw. für einen Al-haltigen B e r e s s o w s k i t (ds. Hdb. Ergbd. II, 41), auch Beresowskit geschrieben. Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1127.

Alumoeschynit (Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1965, 94, 672): Nach Μ. H. HEY (Miner. Mag. 1966, 35, 1127) eine „unerwünschte orthographische Variante" von Alumo-Aeschynit (ds. Ergbd., S. 518) bzw. Alumoaeschynit.

Alumomaghemit — Anandit

519

Alumomaghemit: Gebräuchlichere Bezeichnung f. Alumomaghaemit (S. 12, 13); nach ds. Hdb., Ergbd. I, S.311 ist aber der Name aus „Mag(netit) und Häm(at)it" gebildet. Anandit. (Ba,K)(Fe ; Mg) 3 (Si,Al,Fe) 4 O 1 0 (O,OH) 2 . Monoklin. Monomineralische Bänder von 1 / 4 bis 2 inch oder mehr Dicke; gelegentlich in Linsen auftretend. Bisher keine Kristalle mit meßbaren Flächen beobachtet; die einzige hervortretende Fläche ist die der vollkommenen Spaltbarkeit (001). Manchmal wurden Schüppchen mit sechsseitiger Umgrenzung beobachtet, die schlecht entwickelten Prismenflächen entsprechen dürften. Struktur. Raumgruppe C| h —C2/c (oder C4S—Cc) mit a = 5.412 ± 0.005, b = 9.434 ± 0.005, c = 19.953 ± 0.01 Ä, β = 94°52 ± 10'. Ζ = 2. Anandit hat nach den ermittelten Daten eine trioktaedrische Struktur vom Polytypus 2Mj. Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 3.320 (100) 006) 4.99 5 (85) 004; 2.490 (80) 008 \ 9.92 (60) 002; 2.716 (50) 026; 2.681 (45) 131; 3.430 (40) 024: Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (001). H . = 3—4. Spez. Gew. (gem.) = 3.94, (ber.) = 3.91. Farbe schwarz, glänzend, undurchsichtig; nur in dünnsten Splittern durchsichtig. Optik. Zweiachsig, pos. Die Bestimmung der opt. Daten wegen der Undurchsichtigkeit sehr schwierig. Auf der Spaltfläche wurden im Na-Licht bestimmt: na< = 1.85 s zL· 0.01, ny< = 1.88 4 : 0.01. Die spitze Bisektrix steht nahezu senkrecht auf (001), n y bildet mit der kristallographischen Achse« einen Winkel von 12° + 4°. Als kennzeichnende opt. Daten werden aber angeführt: riß = 1.85 5 zL 0.01; n y 1.88; pleochroitisch mit n^ grün, ny braun. Starke Dispersion. Chem. Zwei ehem. Analysen: I von J . P . R . F O N S E K A und N . R . DE S I L V A , I a nach Abzug von beigemengtem F e S 2 (Pyrit); I I von OLEG VON K N O R R I N G , I I a nach Abzug von beigemengtem FeS 2 .

I Ia II IIa

I Ia II IIa

Si0 2

A1203

Ti0 2

Fe 2 0 3

FeO

MnO

MgO

25.22 26.49 25.20 26.62

5.86 6.15 4.85 5.12

0.32 0.34 0.28 0.30

6.47 6.80 6.98 7.37

33.42 32.14 33.10 31.46

0.70 0.74 0.66 0.70

3.18 3.34 3.39 3.58

BaO

CaO

Na 2 0

K20

H2O+

H2O-

S

19.60 20.59 20.35 21.50

0.15 0.16 0.16 0.17

0.15 0.16 0.10

0.95

0.12

2.52

0.11

0.93 0.98

2.01 2.11 1.98 2.09

Σ

— 0

Summe

100.67

1.26

99.41 100.02 99.58 100.00

I Ia II IIa 35*



101.06 —

1.00



1.48 —



0.12 —



2.96

520

Anandit — Antunezit

Chemisch ist Anandit ein S p r ö d g l i m m e r der ehem. Zus.: (Ba,K) (Fe,Mg)3 (Si,Al,Fe) 4 O 10 (O,OH) 2 . Name von D. B. PattiaratcHi et al. zu Ehren des verstorbenen Dr. Ananda Coomaraswamy, dem ersten Direktor der Mineral Survey of Ceylon; richtiger wäre die Bezeichnung „Anandait". Vorkommen in Bohrkernen der Magnetiterzzone des Wilagedera-Erzkörpers in der Nordwest-Provinz von Ceylon. Anandit bildet vorwiegend monomineralische Bänder in einer Folge von Calcitschichten und calcitischen Gneissen (calc-gneisses). Das Haupterz des Vorkommens ist Magnetit. Anandit ist vergesellschaftet mit Magnetit, Pyrit, Chalkopyrit und Pyrrhotin. Lit.: D. B. PATTIAKATCHI, Esko Saaei und Th. G. Sahama, Miner. Mag. 1967, 36, 1—4. — Ref.: Miner. Soc. Notice, No. 147, 1967, S.2.

Antarkticit, CaCl2 · 6H 2 0. Hexagonal. Nadelige Aggregate bis 10 cm Länge. Struktur. Nach röntgenographischen Bestimmungen hexagonal mit a = 7.89, c = 3.95 Ä, c/a = 0.501. Das Pulverdiagramm (16 Linien) hat als intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 3.44 (24) 011; 2.80 (23) 111; 2.16 (23) 121; 2.60 (22) 021; 3.98 (18) 110; 2.28 (13) 300. Diese Daten stehen in guter Übereinstimmung mit jenen für synth. CaCl2 · 6H a O ermittelten (A.S.T.M.). Optik. Einachsig, neg. η ω = 1.550, ηε — 1.495 (Immersionsmethode). U. d. M. farblos. Chem. Drei ehem. Analysen der Sole zeigten, daß eine konz. Lösung von CaCl2 mit zurücktretendem Na, Κ und Mg vom spez. Gew. 1.251 bis 1.38 vorliegt. Die chem. Zus. von Antarkticit: Ca 17.5, Mg 0.41, Na 0.34, Κ 0.008, C1 32.7, H 2 0 49.2, Summe 100.1% entsprechend CaCL> · 6.25 H„0. Ein geringer Gehalt von Sr wurde spektrographisch nachgewiesen. Name „Antarcticite" von T e t s u y a Tok.ii et al. nach dem Antarktis-Kontinent, auf welchem das neue Mineral erstmalig beobachtet wurde. Vorkommen. Auskristallisiert aus der Sole von Don Juan Pond (Weiher), Viktoria Land, Antarktis; bei einer Länge von 300 m und einer Breite von 100 m ist der Weiher nur 10 cm tief; das Wasser hat einen extrem hohen Salzgehalt. Auftreten der Antarkticitkristalle sowohl im Wasser als auch am Boden des Weihers. Lit.: T e t s u y a Torii und Joyo Ossaka, Science, 1 9 6 5 , 1 4 9 , 9 7 5 — 9 7 7 . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 5 , 50, 2 0 9 8 . Bull. 1 9 6 6 , 89, 2 8 3 . Miner. Mag. 1 9 6 6 , 35, 1 1 2 7 . Sap. 1 9 6 7 , 96, 6 9 .

Antunesit, auch A n t u n i t , bei H. Strunz (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 354 und 4. Aufl. 1966, 450) nach Μ. H. H e y (Miner. Mag. 1966, 35, 1127) eine „orthographische Variante" von A n t u n e z i t (ds. Ergbd., S. 520), einer synonymen Bezeichnung für J a r o s i t (ds. Hdb., I, 3.2, 4440, 4179, 4195; I, 4.2, 723, 1116).

Antunezit. Nach Η, M. H e y (Chem. Index of Miner., 2. Aufl. 1950, 302) im Brit. Mus. Index, 17. Aufl., 1936, eine svnonyme Bezeichnung für J a r o s i t (ds. Hdb., I, 3 . 2 , 4 1 7 9 , 4 1 9 5 ; I, 4 . 2 , 7 2 3 , 1 1 1 6 ) ; s. auch Antunesit, ds. Ergbd., S. 520. Eine etymologische Ableitung ist nicht gegeben.

Antunit — Ardennit

521

Antunit, s. A n t u n e s i t (ds. Ergbd., S. 520). Aplowit. (Co,Mn,Ni)S0 4 · 4 H 2 0 . Monoklin-prismatisch (in Analogie zu FeS0 4 · 4 H 2 0 = Rozenit, ds. Ergbd., S.273—275). Feinkörnig. Struktur. Raumgruppe C£h—P21/n. a = 5.94, b = 13.56, c = 7.90 Α, β = 90°30'. a:b:c = 0.438:1:0.583. Ζ = 4. Die Reflexe der Pulverdiagramme sind identisch mit jenen des synth. Materials; kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 4.46 (10) 120, III-, 5.44 (9) 110; 3.95 (8) 002 ; 2.95 (7) 122, 140 ; 3.39 (6) 040; 3.22 (5) 112, 112. Aplowit ist ein Glied der Leonhardtit-Reihe (Tetrahydrate). Phys. H. = 3. Spez. Gew. = 2.33 (gem.), 2.359 (ber.). Die Rosafarbe von Aplowit ist viel heller als jene von Moorhouseit (ds. Ergbd., S.216). Strich weiß. Glasglanz. Optik. Im reflektierten Licht blaß rosa gefärbt . Pleochroismus schwach oder fehlend, η = 1.528 (Min.), 1.536 (Max.). Chem. Die Röntgenspektralanalyse einer 2 mg schweren Probe ergab folgende Kationen-Verhältnisse: Co: Mn: Ni: Cu: Fe: Zn = 100:50:45:3:2:2. Nach dem Kationen-Verhältnis ist Aplowit kein Entwässerungsprodukt von Moorhouseit. Spektrographisch wurden Spuren von Mg, Si. Ag und Ca nachgewiesen. In kaltem H 2 0 leicht löslich. Synthese. Künstliches Material der chem. Zus. von Aplowit wurde durch Entwässerung von CoS0 4 · 6H a O erhalten; synth. CoS0 4 · 4 H 2 0 hat höhere Brechungsindizes (Min. = 1.533, Max. = 1.546) als Aplowit; die niedrigeren Brechungsindizes werden auf den Mn-Gehalt zurückgeführt. Name von J . L. J A M B O R et al. zu Ehren des verstorbenen kanadischen Geologen und ehem. Direktors der Geol. Surv. of Canada A. P. Low (1861 bis 1942), und zwar für natürliches Tetrahydrat-Sulfat der idealen Formel CoS0 4 • 4H 2 0, aber auch für isomorphe Mischungsglieder, in welchen das Co-Kation dominant ist. Vorkommen als supergenes Mineral auf der Magnet Cove Barium Corporation Mine, etwa 2 1 j 2 Meilen südwestlich von Walton, Nova Scotia (Neu-Schottland), Kanada, in enger Vergesellschaftung mit Moorhouseit als Ausblühung oder als Kruste in oberflächennahen Teilen des Aufschlusses. Auftreten in einer Baryt-Siderit-Matrix. Die Bildung von Aplowit erfolgte wahrscheinlich aus kolloidalen Co- und Ni-haltigen Pyriten, die reichlich im erwähnten Vorkommen nachweisbar sind. Lit.: J . L . JAMBOR und R . W . BOYLE, Canad. Miner. 1 9 6 5 , 8 , 1 6 6 — 1 7 1 . — Ref.: Amer. Miner. 1965, SO, 809. Bull. 1966, 89, 140. Miner. Mag. 1966, 35, 1127. Sap. 1966, 95, 3 1 8 .

Ardennit. H 10 Mn 10 Al 10 Si 10 V 2 O 5Ä (ds. Hdb., II, 443), Mn 4 MnAl 5 [0 2 | (OH)2 | ( V , A S ) 0 4 | Si0 4 | (Si 2 0 7 ) 2 ] · 2H„0 nach H. S T R U N Z (Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, S.355), (Mn,Mg) 5 Al 5 (Si,As,V)g(0H) 6 0 22 bzw. (Mn,Mg)5Al5[(Si, As, V)0 4 ] 2 [(Si, As, V) 2 0 7 ] 2 (0H) 6 nach M. S E M E T et al. (1). Die revidierten und neuen Daten im folgenden nach diesen Autoren, und zwar am Ardennit von Salm-Chäteau (Belg. Ardennen).

522

Ardennit

Orthorhombisch. a:b:c = 0 . 4 6 6 ± 0 . 0 0 8 : 1 : 0 . 3 1 1 ± 0 . 0 0 3 . a (100):m (110) = 25°09' m (110):o (111) == 53°37' a (100):e (101) = 56 13 ο (111):o (111) == 72 45 e (101) :e (101) = 67 27 a (100): 1 (120) = 42 45 Prismatische, ausgekehlte Massen bis 10 cm lang (mit Flächen, die nur der prismatischen Vertikalzone angehören) oder prismatische, nach (100) meist abgeplattete Kristalle, nach der Längserstreckungsrichtung (c-Achse) fein gestreift. Struktur. Nach D E B YE- SCHERRER-Bestimmungen a = 8.68, b = 1 8 . 6 4 , c = 5 . 8 2 Α mit jeweils ± 0 . 0 2 Ä . a:b:c = 0 . 4 6 8 : 1 : 0 . 3 1 4 , nach Drehkristallaufnahmen (Methode WEISSENBERG) a = 8 . 7 0 , b = 18.52, c = 5 . 8 5 Α mit jeweils ± 0 . 0 5 A. a:b:c = 0 . 4 7 0 : 1 : 0 . 3 1 6 . Intensivste Röntgen-d-Werte (A) m i t (I) u n d hkl: 2 . 5 9 7 (10) 161; 2 . 9 4 (8) 151; 4 . 2 6 (5) 121, 210; 1.452 (5) 004, 472.

2 . 9 0 (7) 300, 002;

3 . 1 7 (6)

240;

Phys. Spaltbarkeit nach (010). Spez. Gew. von 3.60—3.75, durchsichtige Körner meist 3.747. Farbe goldgelb bis gelbbraun. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.753, n^ = 1.753, n y = 1.770 mit jeweils i 0.005. Die Indizes n a und n^ sind praktisch untereinander gleich. Opt. A.E. (100) mit ηα // der c-Achse, n y // der b-Achse, n^ // der a-Achse. 2 V = 0—50°. Pleochroismus schwach bis fehlend. Absorption n^ na ny. — Das Infrarotspektrum — in Vergleich mit dem von Epidot gesetzt — läßt neben Si0 4 Tetraedern auch auf die Anwesenheit von Si207-Gruppen schließen; die OHBande sind deutlich nachweisbar, während solche für das H 2 0-Molekül fehlen. Chem. Zwei neue ehem. Anal, des Ardennits von Salm-Chäteau (Ardennen) ergaben die Werte unter I und II; die Mittelwerte dieser beiden Analysen unter Ι Π (mit Mn als Mn2+) und unter IV (mit Mn als Mn3+) nach Umrechnung auf 100.

I II III IV

I II III IV

Si0 2

A1203

Fe 2 0 3

AS 2 0 5

v2o5

28.20 27.85 27.75 26.96

23.80 23.55 23.43 22.77

1.22 0.86 1.03 1.00

11.25 13.25 12.13 11.79

0.86 0.89 0.87 0.85

CaO

MgO

CuO

H2O+

1.17 1.17 1.16 1.13

2.30 2.30 2.28 2.21

0.57 0.26 0.42 0.41

5.10 5.10

Mn 2 0 3 — —

MnO 26.75 25.70 25.87

27.97 H 2 O-

Summe

0.02 0.02

101.26 100.95 99.99 100.00

5.05 4.91

Aus den Analvsenwerten III ergibt sich die kristallchemische Formel (Mn 0-77 Ca 0

0 4 Mg 0 12 CU 0-01 ) 5 (A1 0

.19^0.02) e(0H)5

.93^22.07"> Ζ — 2. Unter Vernachlässigung der zurücktretenden Elemente resultiert die Formel (Mn,Mg) 5 Al 5 (Si,As,V) 6 (0H) 6 0 22 ; Ζ = 2.

Ardennit — Asbecasit

523

Nachdem aus den Infrarotuntersuehungen hervorgeht, daß die ArdennitStruktur neben isolierten Si0 4 -Tetraedern auch/oder Si 2 0 7 -Gruppen zuläßt, erschließt sich die Formel (Mn,Mg)5Al5[(Si, As, V)0 4 ] 2 [(Si, As,V) 2 0 7 ] 2 (0H) 6 . Ζ = 2. Für jeden Fall erscheint nach den Infrarotbestimmungen ein H 2 0-Molekül in der Formel als unwahrscheinlich. Eine DTA-Kurve zeigt einen augenfälligen endothermen Effekt bei 810 °C, entsprechend der Entwässerungstemperatur ; ein exothermer Effekt bei 880 °C dürfte mit einer Oxidation der Elemente Mn oder As übereinstimmen. Vorkommen. Der typische Fundort für Ardennit ist Salm-Chäteau in den belgischen Ardennen, und zwar zusammen mit Apatit und Albit in einem Quarzgang. Weitere Vorkommen sind: Nach A. PELLOUX (2) die Mn-Lagerstätte von Varenche, Yal de St.-Barthelemy, Piemont, Italien; nach F. ZAMBONINI (3) Val d'AIa, Nord-Italien; nach V. K. NA YAK (4) in Quarzgängen der Mn-Lagerstätte Kajlidongri, Distrikt Jhabua bei Madhya Pradesh, Indien; nach MlNGSHAN S U N et al. (5) als seltenes Mineral auf den Plateau-Uranlagerstätten 20 Meilen nordwestlich von Grants, New Mexiko, USA. Lit.: 1. Μ. SEMET und J. MOREAU, Ann. Soc. Geol. Belg., 1964/65, 88, 545—577. 2. ALBERTO PELLOUX, Bend. Cant. Soc. Miner. Ital., 1946, 3, 188—206. 3. F. ZAMBONINI, Att. Accad. Naz. Lincei, B.C.Ser. 5, 1922, 31, 147—151. 4. V. K. NA YAK, Nature 1963,198, Nr.4882, 778—779. 5. MING-SHAN SUN und ROBERT H. WEBER, Amer. Miner. 1955, 40, 338 (Ref.). — Bef.: Bull. 1966, 89, 290.

Arkelit. Zr0 2 . Kubisch. — Das von M. VON STACKELBERG et al. (1) und von K . CHUDOBA (2) als Zerfallsprodukt metamikter Zirkone beschriebene mikrokristalline, kubische Zr0 2 hat nach Μ. H . H E Y (3) von W. B . BLUMENTHAL (4) den Namen A r k e l i t (etymologische Ableitung nicht angeführt!) erhalten. Lit.: 1. Μ. v o x STACKELBERG und Κ. CHUDOBA. ZS. Krist. 1937, 97, 252—262. 2. K . CHUDOBA, The Gemmologist 1937, 7, 193—196. 3. Μ. H. HEY, Appendix to chemical Index of Minerals, London 1963, S. 135 und 7.10.1a. 4. W. B. BLUMENTHAL, Chem. Behavior of Zirconium. Princeton, 1958, S. 162.

Asbecasit. Ca2Si1>5Be0 75 Ti 0 5A10 2 Sn 0Λ Τ1 0 03(AsO3)5. Hexagonal-rhomboedrisch. Kriställchen (bis 5 mm im Durchmesser), die infolge vielfacher Verwachsung Aggregate (häufig radialstrahlig) von über 1 cm im Durchmesser bilden können. An gut ausgebildeten Kristallen wurden die Basis sowie das pos. und neg. Rhomboeder beobachtet. Struktur. Ditrigonal-skalenoedrisch. Raumgruppe D£ d —P3c 1. a = 8.33, c = 15.29 A, c/a = 1.836. Ζ = 3. Das sehr linienreiche Pulverdiagramm hat als intensivste Röntgen-ί -Werte (Ä) mit (I): 3.23 (100), 1.570 (70), 1.153 (70), 2.41 (60), 1.746 (60), 1 315 (60), 4.04 (50), 3.84 (50), 0.9927 (50), 0.9793(50). Phys. Spaltbarkeit nach dem Rhomboeder vollkommen. Bruch muschelig. Η. = 6ν 2 —7. Spez. Gew. = 3.70 (gem.), 3.71 (ber.). Farbe zitronengelb. Durchsichtig. Hoher Glanz. Optik. Einachsig, neg. η ω = 1.86, n e = 1.83 im Na-Licht. Doppelbrechung = 0.003. U. d. M. hellgelb, kein Pleochroismus. Der Achsenwinkel 2 V bewegt sich zwischen 0— 17°.

Asbecasit — Babefphit

524

Chem. Nach qualitativen Spektralanalysen wurden von ST. GRAESER die Elemente Be, Ti und As festgestellt, nach einer qualitativen Röntgenfluoreszenzanalyse von R. 0 . MÜLLER Ca, Ti, As und Tl. Eine chem. Anal. (Labor. FRESENIUS, Wiesbaden) ergab die Werte unter I ; der theoretischen ZusammensetzungCa 2 Si 1-5 Be 0 75 Ti 05 Al 01 Tl 0 03(AsO3)5 entsprechen die Werte unter II.

I II

CaO

Si0 2

BeO

Ti0 2

Sn0 2

TI2O3

AI2O3

15.4 14.24

12.3 11.43

2.3 2.38

6.3 5.07

2.1 1.92

1.0 0.89

1.2 1.29

I II

AS 2 0 3

Summe

58.7 62.78

99.3% 100.00%

Nach Untersuchungen mit einer Elektronen-Mikrosonde ist der Si-Gehalt nicht auf eine Verunreinigung zurückzuführen, sondern Si ist — wie auch die anderen Elemente — homogen im Mineral verteilt. Name von ST. GRAESER nach den chemischen Symbolen der wichtigsten am Aufbau beteiligten Elemente (As—Be—Ca—Si). Vorkommen auf Kluftflächen in Orthogn eisen der Monte Leone-Decke am Fuße des Cherbadung im südwestl. Teil des Binnatales, Kt. Wallis, Schweiz. In Paragenese sind Magnetit, Hämatit, Titanit, Apatit, Anatas, Malachit, Azurit, Fahlerz (Tennantit), Molybdänglanz u. a. Lit.: STEFAN GRAESER, Schweizer. Miner. Petr. Mitt., 1966, 46, 367—375.

Ayatit (Miner. Mag. 1966, 35, 1127) = A j a t i t (ds. Ergbd., S. 517). Babeffit = B a b e f p h i t , ds. Ergbd., S. 524. Babefphit. Be 5 Ba 4 (P0 4 ) 4 0F 4 · nH 2 0 (n = 0.3—0.4) bzw. Be 5 Ba 4 P 4 0 1 7 F 4 . 0.35 H 2 0 . Tetragonal. Isometrische Körner, seltener plattige Tafeln von 0.15 χ 0 . 2 χ 1.5mm; auch Aggregate. Flächenbegrenzte Kristalle wurden nicht beobachtet. Struktur. Nach röntgenographischen Aufnahmen von D. P. SCHASCHKIN Raumgruppe D|h° —14/amd mit a = 4.89 ± 0.01, c = 16.74 ± 0.03. Zellvol. = 400.3 Α 3 . Ζ = 1. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I) und hkl: 3.190 (10) 112; 2.163 (10) 211; 1.516 (10) 312; 2.760 (8) 105; 2.440 (7) 200; 2.033 (7) 213; 1.135 (7,b) 3.1.10; 3.672 (6) 103; 2.109 (6) 204; 1.832 (6) 215; 1.618 (6) 301; 1.600 (6) 224; 1.345 (6) 307; 0.9489 (6). Bei Erhitzung auf 1100 °C keine Änderung der Röntgeninterferenzen. Phys. Eine Spaltbarkeit wurde nicht vermerkt. Sehr spröde. Eine Mikroh. konnte wegen der großen Sprödigkeit nur annähernd mit 140—200 kg/mm 2 bestimmt werden. Spez. Gew. = 4.31 (gem.), 4.44 (ber.). Farbe weiß. Glas- bis Fettglanz. Durchsichtig. Keine Lumineszenz in Kathoden- oder InfrarotStrahlen. Optik. Einachsig, pos. n(0 = 1.620, ηε = 1.632 mit jeweils ± 0.002. Längserstreckung neg.

Babefphit — Barringtoni t

525

Chem. Eine mikrochem. Anal, von Ν. N. KUSNEZOWA ergab an 150 mg Material: BeO 11.63, BaO 56.50, Fe 2 0 3 0.3, CaO 0.00, P 2 0 5 26.55, F 7.27, H 2 0" 0.00, H a O + 0.64, Σ 102.89, —0 = F 2 3.05, Summe 99.84%. Nach spektrographischen Analysen Ca und Fe 0.1%, Mg 0.006%, Ti 0.003%, Mn 0.001%. Resultierende Formel:

Be 5 Ba 4 (P0 4 ) 4 0F 4 · 0.3—0.4 H 2 0 . Thermische Untersuchungen mußten wegen Materialmangels unterbleiben, so daß die Rolle des H 2 0 ungewiß bleibt; eine Erhitzung auf 1100 °C führte zu keiner Änderung der Röntgeninterferenzen. Bapefphit ist in kalter oder warmer HCl unlöslich; löslich in Königswasser und HF. Mit Soda leicht schmelzbar. Name „Babeffit" bzw. „babefphite" von A . S . NASABOWA et al. nach der chem. Zus.: Ba,Be,F,Ph(osphat), im Russ. F(osfat), daher auch Babeffit. Vorkommen in geringen Mengen auf einer Eluviallagerstätte Sibiriens (ohne nähere Angabe!) mit „seltenen Metallen und Fluor", die über einem Erzkörper liegt, der genetisch mit leukokraten, subalkalischen Syeniten und syenitischen Porphyren Mesozoischen Alters verknüpft ist. In den Konzentraten schwerer Mineralien wird Babefphit zusammen mit Zirkon, Ilmenorutil, Fluorit, Phenakit und Scheelit beobachtet. Lit.:

A. S. NASAROWA, Ν . N . KUSNEZOWA und D . P . SCHAPCHKIN, Dokl. Akad.

Nauk

SSSR, 1966, 167, 895—897; in engl. Übersetzung in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect., 1966, 167, 93—96. — Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 1547. Bull. 1967, 90, 115. Min. Abstr. IS, 48.

Barringtonit. MgC0 3 · 2 H 2 0 . Triklin. Winzige, nierenförmige Inkrustationen, die aus radialstrahligen, faserigen Nädelchen (im Durchschnitt 0.01 χ 0.03 mm groß) bestehen. Struktur. Einzelkristallstudien konnten nicht durchgeführt werden; die Daten der Pulveraufnahmen wurden nach der Methode ν ο η ΐ τ ο (1949) indiziert und sie führten zu folgenden Ergebnissen: a = 9.155, b = 6.202, c = 6.092 A; α = 94°00', β = 95°32', γ = 108°42' (im Original 72', s. Ref. Amer. Miner., 1966, 51, 1553). Ζ = 4. Obgleich die Konstanten der Einheitszelle aus einem indizierten Pulverdiagramm erhalten wurden, erfolgte nur die Veröffentlichung eines nicht indizierten Pulverdiagramms (37 Linien) ;die intensivsten Röntgend-Werte (A) mit (I): 8.682 (sst), 3.093 (sst), 2.936 (sst), 6.087 (st), 5.816 (st), 2.495 (st), 2.309 (st). Das Pulverdiagramm von Barringtonit ist deutlich verschieden von jenen für Nesquehonit und Lansfordit. Phys. Drei gute Spaltbarkeiten, wahrscheinlich nach (001), (100) und (010). Spez. Gew. (ber.) = 2.825; dieser Wert erscheint nach J. A. MANDARINO (Ref. Amer. Miner., I.E.) besonders hoch für ein Mineral der angegebenen chem. Zusammensetzung . Optik. Zweiachsig, pos. n 0 = 1.458, n^ = 1.473, n y = 1.501, n y —n a = 0.043. + 2 V (ber.) = 73°44'. Längserstreckimg pos. Die Auslöschungswinkel nach n y bilden drei Gruppen von 17°, 23° und 34°. In keiner Schnittlage wurde eine gerade Auslöschung beobachtet. Die opt. Daten sind nach J. A. M A N D A RINO (Ref. Amer. Miner., I.e.) sehr nahe jenen von Lansfordit (MgC0 3 · 5H a O).

Barringtonit — Barytolamprophyllit

526

Chem. Zwei ehem. Analysen ergaben nach unter I und I I : MgO I II

31.8 33.5

R. BASDEN

(Anal.) die Werte

co2

H2O

Summe

34.8 36.5

33.4 30.0

100.0 100.0

Die beiden Analysen erscheinen nach J . A. M A N D A R I N O (Ref. Amer. Miner., P I E R R O T (Ref. Bull., I.e.) auf 1 0 0 . 0 umgerechnet; es wäre besser gewesen, die erschlossenen Daten der Originalanalysen zu veröffentlichen. Resultierende Formel MgC0 3 · 2 H 2 0 . Die Molekularverhältnisse von MgO: C 0 2 : H 2 0 sind nach A. J . M A N D A R I N O (Ref. Amer. Miner., I.e.) in Korrektur der Angaben in der Originalarbeit gleich 1 . 0 0 : 1 . 0 0 : 2 . 3 5 bzw. 1 . 0 0 : 1 . 0 0 : 2 . 0 0 . Der höhere H 2 0-Gehalt in der Anal. I wird auf eine geringe Beimengung von Nesquehonit zurückgeführt. Name von B E R Y L N A S H A R nach dem Vorkommen in den B a r r i n g t o n - H ö h e n (Tops), Ost-Neu-Süd-Wales, Australien, wo das neue Mineral nierenförmige Inkrustationen auf der Oberfläche des tertiären Olivinbasalts unterhalb Rainbow Falls, Sempill Creek, bildet; vergesellschaftet mit wenig Nesquehonit. I.e.) und R.

Lit.: BERYL NASHAR, Miner. Mag. 1 9 6 5 , 34 (Tilley-Volumen), 3 7 0 — 3 7 2 . — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2103—2104 und 1966, 51, 1553. Bull. 1966, 89, 287. Min. Abstr. 17, 76. Miner. Mag. 1966, 35, 1127. Sap. 1967, 96, 71.

Barytolamprophyllit. (Ba, Sr,Ca,K,Na) 4 (Na, Mn, Fe 2+ , Mg)6(Ti, Fe 3 + , Mg)2 Ti 4 [(Si,A1) 2 0 7 ] 4 0 4 (0H,0,F,C1) 4 , ein Ba-reicher L a m p r o p h y l l i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 277). Monoklin (orthorhombischer Lamprophyllit, s. ds. Ergbd., S. 582). Blättrige Aggregate und grobkörnige Individuen (ohne Kristallflächen) bis 5 mm groß. U. d. M. gemessene Winkel zwischen den Spaltflächen (010) und (011) = 128°; Winkel (011): (011) = 104°. Polysynthetische Zwillinge nach (100) können u. d. M. beobachtet werden. Struktur. Raumgruppe C2. a = 19.96±0.06, b = 7.07 ± 0.02, c = 5.43 ± 0.01 Α, β = 96°30'. Ζ = 1. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (21 Linien) mit (I): 2.795 (10), 2.149 (9), 1.479 (9), 1.598 (8), 3.440 (7), 3.287 (5), 2.685 (5), 2.628 (5), 2.047 (5). Phys. Spaltbarkeit vollkommen nach (100), verhältnismäßig gut nach (011) und unvollkommen nach (010). Spröde. Kann leicht aufgeblättert werden. Spez. Gew. (gem.) = 3.62—3.66, (ber.) = 3.45. Farbe dunkelbraun. Strich gelb weiß. Glasglanz. Optik. Zweiachsig, pos. n a (hellgelb) = 1.742—1.743, riß (ber.) braungelb = 1.754, n y (tief dunkelbraungelb) = 1.776—1.778. n v —n e = 0.035. Kräftiger Pleochroismus. Absorption n y > η,3> η β . Opt. A.E. senkrecht (010). η α = b, n^ fast senkrecht (100), n y /c (Na) = 6—7°. Dispersion deutlich r > v. U. d. M. meist rhomboedrische Querschnitte mit den Kanten nach der Spaltfläche (011). Chem. Eine chem. Analyse von K U N G P O - H U I und C H E Ν T S A O - W U ergab Si0 2 28.53, A1203 1.12. TiO a 26.60, Fe 2 0 3 2.72, FeO 2.63, MnO 1.75, MgO 1.00, CaO 1.70, Na a O 9.52, K 2 0 3.10, BaO 17.24, SrO 1.47, P 2 0 5 0.06, (Nb,Ta) 2 0 5

527

Barytolamprophyllit — Berrvit

—, F 1.60, CI 0.51, H 2 0+ 0.70, Η 2 0~ —, Σ 100.12, — Ο = F 2 + Cl2 —0.78, Summe 99.34%. Der BaO-Gehalt ist gegenüber dem SrO-Gehalt bemerkenswert hoch. Aus der Analyse errechnete kristallchemische Formel: .35® ,e oT55^go.lo)2Ti4[(Si 7 . 65 Al 0 ^^Ο^Ο^Ο^ 24 Oj 14 F x 35C10 27)4. Nach spektrographischen Bestimmungen enthält der Barytolamprophyllit Ba 10.20%, Sr ~ 3—5%, Κ ~ 3%, Sn ~ 0.005%, V ~ 0.003%, Zr ~ 0.003%. Name von P E N G T Z E - C H U N G et al. (1) nach der ehem. Zusammensetzung, wobei der Barytolamprophyllit als Ba-Analogon zum „(strontium) lamprophyllite" angesprochen wird. Im allgemeinen sind die Lamprophyllite Mineralien mit dem Sr-Endglied, während der Barytolamprophyllit das Ba-Endglied darstellt. Der von Ο . B. D U D K I N ( 2 ) beschriebene Lamprophyllit hat eine intermediäre Stellung und Zusammensetzung; er wird von P E N G T Z E - C H U N G etal. (1) als „Barium (Strontium) Lamprophyllite" bezeichnet (s. ds. Ergbd., 25). Vorkommen in lamprophyllithaltigen Ijolithen des Lowosero-IntrusivMassivs, Halbinsel Kola, UdSSR. I n Paragenese sind Aegirin, Nephelin, Kalifeldspat, Cancrinit, Apatit u. a. Mineralien. (TL

Lit.:

1. P E N G TZE-CHUNG u n d CHANG CHIEN-HUNG, Scientia

Sinica,

1965, 14, 1827

bis 1840 (engl.). 2 . 0 . B. DUDKIN, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1959, 88, 713. — Ref.: 1 9 6 7 , 9 0 , 1 1 6 — 1 1 7 : Sap.

Bull.

1967, 96, 7 5 — 7 6 .

Bayerit. α-Al (OH) 3 (vgl. ds. Hdb., Ergbd. I, 57 und Ergbd. II, 663). MonoÄ - p r i s m a t i s c h . C^—C2/m. a = 5.01, b = 8.68, c = 4.76. a : b : c = 0.577:1: 0.548. β = 90°. Ζ = 4. Der erste natürlich gebildete B a y e r i t fand sich nach röntgenographischen Bestimmungen von S. G R O S S et al. in zwei Proben einer Sedimentserie (Cenoman bis Eozän) in Hartrurim, Israel; die Anwesenheit von Portlandit und Ettringit in diesen Gesteinen bezeugt einen hohen pH-Wert. Bayerit bildet sehr feine, weiße Fasern mit gerader Auslöschung. In einer Probe kommt er zusammen mit Calcit, in der anderen mit Calcit und Gips vor. I m Gegensatz zu synthetischem Bayerit wird der natürliche beim Erhitzen auf 230 °C noch nicht röntgenamorph, sondern erst ab 320 °C. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 4.73 (st), 2.21 (st), 2.21 (st), 4.36 (mst), 3.19 (m). Diese Röntgeninterferenzen stehen in guter Übereinstimmung mit jenen für synth. Bayerit. Lit.:

S. GROSS und L. HELLER, Miner.

Mag. 1963, 33, 723—724. — Ref.: Zbl. I, 1963,

246 (Ref. Nr. 948).

Bergalith, ein Gesteinsname von J . S Ö L L N E R für ein melilithreiches Ganggestein aus dem Kaiserstuhl, ist irrtümlicherweise von H. S T R U N Z (Miner. Tab., 2. Aufl. 1949, 244) als synonyme Bezeichnung für D e e c k e i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 132) angeführt. Lit.: J. SÖLLNER, Mitt. Bad. Gtol. Landesanst. 1913, 7, 415—466. — Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1128.

Berryit. Pb 12 (Cu,Ag) 18 Bi 30 S 6e bzw. Pb 2 (Cu, Ag) 3 Bi 5 S 11 . Monoklin. Kristalle bis höchstens 1 mm lang.

Plattige

528

Berryit — Betamurmanit

Struktur. Bei monokliner Symmetrie ist a = 12.72, b = 4.02 (Achse der Längserstreckung), c = 58.07 Α. β = 1021/a°. Eine deutliche Pseudozelle hat a' = a/3 = 4.24, b ' = b = 4.02, c' = c/2 = 29.04 Α. β = 1027 2 °. Aus den Daten der Einheitszelle, aus der ber. Dichte und nach röntgenspektrographischen Analysen resultiert obige Formel. Ζ = 6[Pb2(Cu, Ag) 3 Bi 5 S u ]. Die röntgenspektrographischen Analysen dreier Proben ergaben die Werte unter I—III.

I II III

Pb

Cu

Ag

Bi

0.40 0.40 0.40

0.13 0.16 0.14

0.15 0.11 0.17

1.00 1.00 1.00

Cu/Ag 1.5 2.4 1.4

Wahrscheinliches Atom-Verh.: Pb:(Cu,Ag):Bi = 4 : 6 ± 1:10. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (50 Linien) von Berryit (Nordmark-Mine) mit (I) und hkl (für die Pseudozelle): 3.47 (10) 106; 2.89 (8) 111, 112, 113; 2.80 (7) 114, 109; 2.18 (4) l.l.W, 0.0.13, 0.1.11. Phys. Spez. Gew. = 6.7 (gem. und nach Abzug von schätzungsweise 10% Quarz), 7.11 (ber.). Name von E. W. NUFFIELD et al. zu Ehren des kanadischen Mineralogen Prof. G. L. BERRY, Queen's Univ., Canada. Vorkommen sehr spärlich auf typischen Cuprobismuthit-Stufen von der Missouri-Mine, Park County, Colorado, USA. Auftreten in Drusen und in Paragenese mit Aikinit und Emplektit. Ein weiterer Fundort sind die NordmarkMinen, Schweden, wo Berryit reichlicher beobachtet wurde, aber stärker verunreinigt. Lit.: Ε. W. NUFFIELD und D. C. HARRIS, Canad. Miner. 1966, 8, 407—413. — Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 532—533. Bull, 1967, 90, 115—116. Canad. Miner. 1965, 8, 400.

Beta- bzw. ß-Bassanit. Nach H. STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 260) Name für die hexagonal-rhomboedrische Hochtemperatur-Modifikation von CaS0 4 · 1 / 2 H 2 0 ( > 45 °C) gegenüber B a s s a n i t , CaS0 4 · H 2 0, orthorhombisch (pseudohexagonal) ( < 45 °C). ß-Bassanit hat die Raumgruppe D|—P3221, a = 6.84, c = 12.73 A. c/a = 1.861. Ζ = 6 (1,2 und 3). P. GAY (4) schließt aus seinen Untersuchungen, daß die Existenz von ß-Bassanit sehr unwahrscheinlich ist. Lit.: 1. P. GALLITELLI, Per. Miner. 1933, 4, 1. 2. W. BÜSSEM und P. GALLITELLI, ZS. Krist. 1937, 96,376. 3. O. W. FLÖRKE, N. Jb. Miner. 1952, 84, 189. 4. P. GAY, Miner. Mag. 1965, 35, 347—353. — Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1127—1128.

Beta- bzw. /S-Diamant, s. Alpha- bzw. α-Diamant (ds. Ergbd., S. 517). „Betamurmanit'S auch ß-Murmanit. Vom Autorenkollektiv IMGRE verwendeter Name für Metamurmanit (s. ds. Ergbd., S.210—211). Lit.: Autorenkollektiv IMGRE, „Geochimija, mineralogija i genetitscheskije tipy mestoroshdenij redkich elementow", Isd. „Nauka", 1964, 2, 546. — Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1146. Sap. 1965, 94, 682—683.

Biolithe — Borcarit

529

Biolithe. Von Ε . I. PARFENOWA et al. vorgeschlagener Gruppen-Name für Mineralien, die durch eine biologische Funktion entstanden sind. Lit.: Ε. I. PARFENOWA et Α. Ε. JARILOWA, Potschwowedenie (Bodenkunde), 1958, Nr.

12, S.28. — Ref.: Miner. Abstr. 14, 98. Miner. Mag. 1964, 33, 1128.

Bismostibnit. Nach H. STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 455) Mischkristalle (Sb,Bi) 2 S 3 , nach M . H . H E Y also eine synonyme Bezeichnung für H o r o b e t s u i t (ds. Hdb., Ergbd. I I , 724). Blackeit. Nach M . H . H E Y (Miner. Mag. 1 9 6 6 , 3 5 , 1 1 2 8 ) bei H . STRUNZ (Miner. Tab., 1. Aufl. 1941, 229 und die weiteren Aufl.) eine irrtümliche Bezeichnung f ü r B l a k e i t ( D A N A , 1 8 5 0 ) , ds. Hdb., I , 3 . 2 , 4 4 0 1 . Blanchardit. Name von M. F. STRONG für ein angeblich neues Mineral nach dem Vorkommen auf der Old Hansonburg Blei-Mine, nun als B l a n c h a r d Mutung bezeichnet. Nach Ref. Min. Abstr. (I.E.) wird dieses neue Mineral von CLIFFORD F R O N DEL näher untersucht; bisher sind keine physikalischen und auch keine chemischen Daten mitgeteilt. Lit.: MARY FRANCES STRONG, The Mineralogist,

1964, 32, NR.3, 5—9. — Ref.:

Min.

Abstr. 17, 233. Miner. Mag. 1966, 35, 1128.

Bleikupferarsen. Bei H. STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 456) eine synonyme Bezeichnung für D u f t i t (ds. Hdb., Ergbd. I I , 695); C. GUILLEMIN hat diesen Namen nur auf der Etikette einer Probe vorgefunden, die von W E I G A N D (Berlin) erworben war, und die sich nach röntgenographischen Untersuchungen als ein Gemenge von Malachit und α-Duftit erwies (Bull. Soc. fran?. Miner. Crist. 1956, 79, 75). Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1128.

Bleizinkolivenit von Tsumeb, SW-Afr. Bei C. GUILLEMIN sjmonymer Name für o c - D u f t i t (ds. Hdb., Ergbd. I I , 695). Autor? Lit.: C. GUILLEMIN, Bull. Soc. frang. Miner. Crist. 1956, 79, 71. — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1128.

Borcarit, auch B o r k a r i t . Ca 1 MgH 6 (B0 3 ) 4 (C0 3 ) 2 . Monoklin, monoklinprismatische Klasse. Dichte, feinkristalline Ausscheidungen (bis 0.5 m im Durchmesser) sowie Äderchen (Mächtigkeit bis 1 cm) mit subparallelen und radial-stengeligen Individuen. Bisher keine flächenbegrenzte Kristalle beobachtet. Spaltstücke stengelig mit einer oder zwei spitzen Beendigungen; die Längserstreckung liegt meist nach einer Spaltfläche. Struktur. Nach L A U E - und Drehkristallaufnahmen an Spaltstücken monoklin, Klasse C2h—2,/m. a = 17.52 ± 0.04, b = 8.40 ± 0.02, c = 4.46 ± 0.02 Ä. β = 92°30' ± 30'. Auch eine Elementarzelle mit β = 102° ist möglich, a : b: c = 2.86:1:0.532. Ζ = 2. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (57 Linien) mit (I) und hkl: 7.57 (10) 110; 2.67 (10) 321, 230, 511

Borcarit

530

1.886 (10) 440, 141; 2.91 (9) 600, 221; 2.27 (9) 231, 521; 2.21 (9) 331; 1.610 (9) 350; 3.22 (8) 510, 600 β; 2.73 (8) 322; 2.39 (8) 601, 620, 611, 710; 2.09 (8) 040, 1.812 (8) 341; 1.699 (8) 640; 1.196 (8); 1.902 (7) 721, 222; 1.103 (7); 1.091 (7). Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (100) und (110) und nach mehreren Richtungen (hkl) und (hOl) mit dem Winkel ρ von 50—70°. Spaltwinkel zwischen

Mittelwert von 20 Messungen

(110):(110) (100): (110)

5P18' 64 16

Ber. nach den röntgenogr. Daten 5P16' 64 22

Die Spalt ebene nach (100) ist immer glatt und eben; die Spaltfläche nach (110) ist sehr häufig parallel der c-Achse gestreift. Die größte Zahl der Bruchstücke ist nach (110) gestreckt. H. = 4. Mikroh. = 350—400 kg/mm 2 . Spez. Gew. = 2.77 ± 0.01 (gem.), 2.765 (ber.). I m frischen Bruch grünlichblau bis bläulichgrün, manchmal farblos. Glanz glasartig, auf Spaltflächen gewöhnlich perlmutterartig. Durchsichtig. — Das Infrarot-Absorptions-Spektrum zeigt (OH)-Bande bei 3280 cm - 1 , aber keine Bande für molekulares H 2 0 . Andere Bande verweisen auf die Anwesenheit von (B0 3 ) 3 ~-Gruppen. Optik. Zweiachsig, neg. Brechungsindizes des analysierten Materials (NaLicht): n a = 1.590, n^ = 1.651, n y = 1.657 mit jeweils ± 0.002. n y —n a = 0.067. Intensiv gefärbte Proben haben n« = 1.594, n^ =-- 1.653, n y = 1.660 mit jeweils ± 0.002. —2V = 30 ± 2° (gem.), 32° (ber.). r < ν wahrnehmbar. Opt. Orientierung: n v = b, n^/c = 28° ± 4°. — I m Dünnschliff farblos. Einschlüsse von Calcit, Szaibelyit, Serpentin. Magnetit und Spinell. CJiem. Zwei ehem. Analysen von I . B . NIKITINA ergaben die Werte unter I und I I ; Mittelwerte unter I I I ; theoretische Zusammensetzung von Ca 4 MgH 6 (B0 3 ) 4 (C0 3 ) 2 unter IV.

I II III IV

AI 2 0 3

Fe 2 0 3

FeO

MgO

CaO

B2O3

co2

0.21 0.31 0.26

0.05 0.00 0.02

0.48 0.44 0.46

7.46 7.34 7.40

41.32 41.30 41.31 41.09

24.70 24.83 24.77 25.51

15.80 15.49 15.64 16.12

7.38

I II III IV

H2O+

H2O-

Si0 2

C1

Summe

10.10 10.31 10.20 9.90

0.15 0.00 0.07

Sp. 0.00

0.00

100.27 100.02 100.13 100.00



— —

Spektrographische Analysen von A. S. D U D YKINA zeigten u. a. Tausendstel eines % von Mn, Ti, Al und Sr sowie Zehntausendstel eines % von Cu. Resultierende ehem. Formel: 4CaO · Mg Ο • 2 B 2 0 3 · 2COa · 3 H 2 0 bzw. Ca 4 Mg(HB0 3 ) 4 (HC0 3 ) 2 oder Ca 4 MgH 6 (B0 3 ) 4 (C0 3 ) 2 .

Borcarit — Briartit

531

Borcarit ist in H 2 0 unlöslich, leicht löslich in Säuren, auch in der Essigsäure; braust mit HCl auf. — Eine DTA-Kurve zeigt einen kräftigen endothermen Effekt zwischen 470—550 °C (10% Gewichtsverlust = H 2 0), einen endothermen Effekt zwischen-690—750 °C (15.8% Gewichtsverlust = Carbonatdissoziation) sowie zwei schwache exotherme Effekte zwischen 650—680 °C (beigemengter Szaibelyit) und 780—830 °C. Schmelzbeginn bei 1020 °C. — Borcarit unterscheidet sich von Calcit durch seine Spaltwinkel, durch eine sofortige intensive Borreaktion mit Quinalizarin, aber auch durch eine niedrigere Doppelbrechung und durch niedrigere Brechungsindizes. Name von Ν. N. P E R Z E W et al. nach der ehem. Zus.: Bor-Carkanait (bzw. .Karbonat). Vorkommen in metasomatischen Karbonatgesteinen Sibiriens, die aus Unterpaläozoischen dolomitischen Gesteinen im Kontakt mit Obermesozoischen Granodioriten gebildet wurden. Die dolomitischen Gesteine bestehen aus Brucit-Marmoren, Kotoit-Marmoren und Calciphyren, die am Kontakt in magnesiumführende Skarne mit Spinell-Pyroxen- und Spinell-Forsterit-Zonen in Wechsellagerung mit Kotoitmarmoren umgewandelt wurden. Eine postmagmatische Mineralisation führte zur Bildung von Magnesioludwigit, Warwickit und Szaibelyit in den Kotoit-Marmoren, aber auch zu Anhäufungen von Borcarit (bis zu einem Durchmesser von etwa 0.5 m). Borcarit verdrängt Calcit und Kotoit. Lit.: Ν. Ν. PERZEW, I . W. OSTROWSKAJA und I . B . NIKITINA, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1965, 94, 180—186. - Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2097. Bull. 1966, 89, 287 bis 288. Min. Abstr. 17, 398. Sap. 1966, 95, 314.

Borkarit = B o r c a r i t (ds. Ergbd., S. 529). Bostrichit. Nach Η. M. HEY (Miner. Mag., 1964, 33, 1129) ein früherer synonymer Name (Bostrichites) bei R. J A M E S O N für P r e h n i t . Lit.: R . JAMESON, Miner. Scot. Isles 1800, 1, 11.

Briartit. Cu 2 (Fe,Zn)GeS 4 bzw. Cu(Fe,Zn,Ge)S 2 . Tetragonal. Bisher nur in polierten Anschliffen beobachtet; Plättchen von wenigen μ bis 1 oder 2 mm Größe, meist 0.1 bis 0.3 mm. Oft polysynthetisch verzwillingt, und zwar mit senkrecht zueinander stehenden parallelen Streifen nicht breiter als 5 μ. Struktur. Tetragonale Zelle mit a = 5.32, c = 10.51 Α mit jeweils i 0.01 (Zelldimensionen ähnlich jenen für Chalkopyrit: a = 5.28, c = 10.41 A). Das Pulverdiagramm von Briartit ist sehr ähnlich jenem von Germanit, Chalkopyrit, Renierit und Stannin; die wichtigsten Röntgen-d-Werte (Ä) des Briartits von Kipushi mit (I) und hkl: 3.06 (sst) 112; 1.888 (m) 220; 1.871 (m) 024; 1.608 (m) 132 ; 1.591 (m) 116. Phys. Polierhärte gleich Chalkopyrit. Polierfähigkeit gut. Optik. Reflexionsfarbe im gewöhnlichen Licht grauweiß bis graublau, deutlich verschieden von jener für Germanit und Renierit. Das geringe Reflexionsvermögen für λ 4.200 bis 6.400 Α bewegt sich zwischen 24.2 und 26.0 mit einem Maximum für λ 5.400 Α mit 27.6. Schwache Anisotropie, die in Immersion betonter hervortritt, wobei der Farbton rötlich bis grünlich wird.

Briartit — Buergerit

532

Chem. Analysen mit Hilfe der Elektronenmikrosonde für drei Proben von Kipushi (I—III) und für eine Probe von Tsumeb (IV):

I II III IV

Cu

Fe

Zn

Ge

Ga

32.8 32.0 33.1 32.9

9.2 5.1 9.5 2.6

7.1 10.8 6.9 12.2

16.9 14.6 16.0 13.7

Sp. 1.0

s I II III IV

34.2 34.8 32.4 36.1



Sn —

As Sp.



0.5

Sp.

2.2

Summe 100.2 98.3 98.4 99.7

Die Analysen führen zu der idealen Formel Cu 2 (Fe,Zn)GeS 4 bzw. Cu(Fe, Zn, Ge)S 2 ; letztere Formel in Analogie zu Chalkopyrit. Name von J . FBANCOTTE et al. zu Ehren von GASTON BBIAÜT, der die Erkundung und Erschließung des Kipushi-Erzkomplexes vornahm. Vorkommen als Einschluß in Chalkopyrit, Renierit, Tennantit und Zinkblende auf der Cu—Zn—Pb-Prince Leopold-Mine von Kipushi, Katanga, Kongo-Rep., Afrika, aber auch auf der Tsumeb-Mine, SWA; der Briartit dieses Fundortes hat einen geringeren Gehalt an Fe und einen höheren Gehalt an Zn (s. Chem.). Lit.: J . FRANCOTTE, J . MOREAU, R . OTTENBURGS u n d C. LEVY, Bull. Soc.frang.

Miner.

et Crist. 1965, 88, 432—437. — Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 1816. Bull. 1966, 89, 140. Min. Abstr. 17, 499. Sap. 1967, 9Θ, 967.

Buergerit, eine neue Varietät von T u r m a l i n , i n der als Hauptkomponente das idealisierte Endglied NaFe^ + Al 6 Si 6 B 3 O 30 F α μ ί ΐ η ΐ ΐ . B u e r g e r i t entspricht ζ. B. ein „ferric tourmaline" von Mexquitic, San Luis Potosi, Mexiko; die kennzeichnenden Daten : Kurzprismatischer Habitus der Kristalle mit den Formen (1120), (3030), (1011) und (0221). Nach goniometrischen Messungen c/a = 0.4521. Struktur. Bei ditrigonal-pyramidaler Symmetrie und Raumgruppe C^y— R3m: a = 15.873, c = 7.187 Α mit jeweils ± 0.002 A, c/a = 0.4528. Zellinhalt (bei 150 Atomen je Zelle): (Na 2 47 K 0 05 Ca 0 3 8 )(Fe^ 8 7 Fe^ 5 5 Ti 0 2 1 Mg 0 1 0 Mn 0

06 AI 081 )

-^118.00^9.27(^17.55^0.45) (^88.78^^ 22) (F 3 05 OH 0 16) Phys. Deutliche prismatische Spaltbarkeit, die im Gegensatz zu der gewöhnlich für Turmalin angegebenen undeutlichen Spaltbarkeit (s. ds. Hdb., I I , 315) steht. Spez. Gew. = 3.31 ± 0.01 (höher als für andere Turmaline). Farbe dunkelbraun, fast schwarz, mit einem Bronzeschiller. Strich gelbbraun. Optik. Einachsig, neg. η ω (gelbbraun) = 1.735, ηε (sehr blaßgelb) = 1.655 mit jeweils ± 0.003. Doppelbrechung 0.080 (fast doppelt so hoch als bisher für Turmalin als Maximum angeführt).

Buergerit — Cafarsit

533

Chem. Eine ehem. Analyse von B. MASON ergab: Si0 2 33.86, B 2 0 3 10.86, A1203 30.79, Ti0 2 0.55, Fe 2 0 3 17.62, FeO 1.27, MnO 0.13, MgO 0.13, CaO 0.69, NaaO 2.46, K 2 0 0.07, Η 2 0~ 0.00, H 2 0+ 0.40, F 1.86, Σ 100.69, —Ο = F 2 0.78, Summe 99.91%. Spektrographische Bestimmungen (von Ν. Η. SUHR) zeigten Sr, Ba, Cr, Be, Ni, Co und V < 0.01%, Zn < 0.1%. Resultierende Formel s. unter Struktur. Buergerit steht chemisch mit dem Schörl-Endglied in folgender Beziehung: N a F e \ + Al 6 Si 6 B 3 0 27 (OH) 3 F ^ NaFe^Al 6 Si 6 B 3 O 3 0 F + 3/2H 2 f · Name von G . D O N N A Y et al. zu Ehren von Prof. M. J . BUERGER, Massachusetts Inst, of Technology, in dessen Inst, viele Turmalinstrukturen bestimmt wurden. Lit.:

GABRIELLE DONNAY, C. O. INGAMELLS u n d BRIAN MASON, Amer.

Miner.

1966,

51, 198—199. — Ref.: Bull. 1966, 89, 525. Min. Abstr. 17, 767. Sap. 1967, 96, 78.

Cafarsit. Ca5 6 Fe 3 3ΤΪ2 5Mnx 7 (As0 4 ) 12 · 4 H 2 0 . Kubisch. Relativ große Kristalle (bis 3 cm Kantenlänge) mit stets rauher Oberfläche, die keine goniometrische Messung erlauben. Mit einiger Sicherheit wurden (100), (111), (110) und ein Pentagondodekaeder erkannt. Habitus ist meist kubooktaedrisch; selten ist das Oktaeder trachtbeherrschend. Struktur. Raumgruppe —Pn3 · a = 16.01 Α. Ζ = 4. Das Pulverdiagramm ist außerordentlich linienreich; die intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl sind: 2.83 (100) 440; 2.75 (80) 530; 3.15 (70) 150 -, 1.683 (70) 921; 1.630 (60) 852; 3.69 (50) 330; 1.724 (50) 910. Phys. Keine Spaltbarkeit. Bruch muschelig. Spröde. Η. = δ 1 ^—6. Spez. Grew. = 3.90 (gem.), 3.82 (ber.). Farbe dunkelbraun, in dünnen Splittern hellrot durchscheinend. Strich gelbbraun. Optik. U. d. M. tiefrot; bei gekr. Nie. merklich anisotrop (infolge einer Spannungsdoppelbrechung!), η >_ 2.0. Chem. Spektrographisch wurden von ST. GRAESER Mn,Ti, Ca und As nachgewiesen ; eine Röntgenfluoreszenz-Analyse von R. O . MÜLLER erschloß die Elemente As, Ti, Fe, Μη, Ca, Sn und Y. Eine ehem. Analyse von Μ. W E I B E L und THOMMEN ergab die Werte unter I; der theoretischen Zusammensetzung Ca- 6 (in Abstract Ca5>5) Fe 3i3 Ti 2 5 MN 17 (As0 4 ) 12 · 4 H 2 0 entsprechen die Werte unter II.

I II

CaO

Fe 2 0 3

Ti0 2

MnO

AS 2 O S

13.0 13.14

11.0 11.31

8.5 8.52

5.0 5.15

60.0 58.81

H2O 2.4 3.07

Summe 99.9 % 100.00%

Es bleibt noch zu untersuchen, ob das Wasser in (OH)-Gruppen oder als H 2 0 vorliegt. Name von ST. GRAESER als Hinweis auf die ehem. Zusammensetzung (der Name Cafearsit — Ca-Fe-Ars — wäre besser gewesen, denn im neuen Mineral liegt Fe und nicht F vor). Cafarsit hat eine große Ähnlichkeit mit Pyrit, der mit einer Oxidationsschicht bedeckt ist; im frischen Bruch ist jedoch der Unterschied gegenüber Pyrit mühelos zu erkennen. Eine gewisse Ähnlichkeit liegt auch mit Magnussonit (ds. Hdb., Ergbd. II, 757) von Längban vor, doch ist 3β Η i η t ζ e , Mineralogie, Ergänzungsband III

534

Cafarsit — Carboborit

eine gute Unterscheidungsmöglichkeit mit Hilfe eines Pulverdiagramms gegeben. Cafarsit ist wahrscheinlich identisch mit Arsenoferrit von B A U M H A U E R (1912) (vgl. ds. Hdb., Ergbd. II, 495). Vorkommen auf Kluftflächen in Orthogneisen der Monte Leone Decke am Fuße des Cherbadung im südwestl. Teil des Binnatales, Kt. Wallis, Schweiz. In Paragenese sind Magnetit, Hämatit, Titanit, Apatit, Anatas, Malachit, Azurit, Fahlerz (Tennantit), Molybdänglanz u. a. Lit.: STEFAN GRAESER, Schweizer. Miner. Petr. Mitt. 1 9 6 6 , 46, 3 6 7 — 3 7 5 .

Calcirtit, irrtümliche "Übersetzung aus dem Russ. für Calzirtit (ds. Ergbd., S.57—60). Calcimncatapleiit = Calciumkatapleit (ds. Ergbd., S.55). Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1129.

Calcium-Lipscombit. (Ca,Fe2+) (Fe3+, A1)2(P04)2(0H, F)2. Tetragonal. a = 5.18, c = 12.61 Α. Zellinhalt: (Ca^gFeg*) (Fef 3 Al 0 7) (P0 4 ) 4 (0H,F) 4 . Intensivste Röntgen-d-Werte eines Pulverdiagramms (27 Linien) mit (I) und hJcl: 3.24 (9) 103-, 1.590 (7) 312; 3.58 (6) 111; 3.15 (6) 004. Name von D. M C C O N N E L L für ein Erhitzungsprodukt von Richellit (ds. Hdb., I, 4.2, 845, 852) mit Lazulith-Struktur oberhalb 500 °C. Lit.: D U N C A N MCCONNELL, 1964, 33, 300—307.

Amer. Miner. 1 9 6 3 , 4 8 , 3 0 0 — 3 0 7 . — Ref.: Miner.

Mag.

Carboborit. MgCa2[C03| B 2 0 5 ] · 10H 2 0 bzw. als Strukturformel MgCa2 [C0 3 |B 2 0 3 (0H) 4 ] · 8H 2 0. Monoklin. a:b:c = 1.6769:1:2.7820 (nach goniometrischen Messungen), β = 91°40'. Kristalle (0.5 bis 3 mm lang) steilen Rhomboedern ähnlich (s. Fig. 57). Vorherrschende Flächen sind a (100) und ο (111), seltener und klein sind c (001), m (110), e (111) und t (101) (Fig. 57). Winkeltabelle: Flächen a c in e 0 t

100 001 110 111 III 101

ψ 90°00' 90°00' 49°00' 31°01' 329°04' 270°07'

θ 90°00' 1°40' 90°00' 72°49' 72°49' 58°56'

Die Kristalle von Carboborit enthalten oft Einschlüsse von Ulexit. Struktur. Nach LAUE-, Drehkristall- und WEISSENBERG-Aufnahmen monoklin; a = 11.32 ± 0.03, b = 6.68 ± 0.01, c = 18.59 ± 0.02 Α, β = 9Γ41'. a:b:c = 1.6946:1:2.7828. Ζ = 4. — Die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (39 Linien) mit (I) und KM: 5.63 (10) 110; 4.315 (10) 210; 3.136 (8) 022, 214-, 2.160 (8) 421; 2.727 (7) 402; 2.437 (6) 224; 4.86 (5) 202, 112 ; 3.200 (5) 214; 1.883 (5) 600. Phys. U. d. M. eine vollkommene Spaltbarkeit nach (100), eine deutliche nach (111), eine unvollkommene nach (001). Bruch uneben. H. = 2. Spez. Gew.

Carboborit

535

(gem.) = 2.21, (ber.) = 2.11. Farblos, gelegentlich bräunlich. Strich weiß. Glasglanz. Im UV-Licht weiße Fluoreszenz mit blaßgrüner Phosphoreszenz. Optik. Zweiachsig, neg. Brechungsindizes (Na): n a = 1.5069, nß = 1.5459, n y = 1.5693 mit jeweils ± 0.001. η.,—na = 0.0624. —2V = 75° (gem.), 74°36' (ber.). n a /a = 10°19', n^ = b, n y /c = 12°. Längserstreckung pos.

c

Flächen

Chem.

Sorgfältig u. d. Binokular ausgesuchtes Material ergab nach einer Analyse von TSCHSHAN-LAN-ZSJUAN und D I N SJAO-WEI (nach direkter Übersetzung aus dem Russ.) — CHAN LAN-TSUAN und TING SIAO-FEI (nach Ref. Amer. Miner., I.e.) — die Werte: B 2 0 3 15.70, S 0 3 und C1 n. best., C0 2 10.46, MgO 9.08, CaO 24.21, K 2 0 Sp., N a 2 0 0.27, H 2 0 39.78, Uni. 1.17, Summe 100.67. Resultierende Formel aus MgO · 2CaO · C0 2 · B 2 0 3 · 10H 2 0 nahe MgCa 2 [C0 3 |B 2 0 5 ] · 1 0 H 2 0 . Nach thermogravimetrischen Analysen wird das meiste H 2 0 zwischen 83 und 205 °C abgegeben, der Rest langsam bis 570 °C; bei noch höheren Temperaturen erfolgt die Abgabe von C0 2 . Die DTA-Kurve zeigt kleine endotherme Effekte bei 168, 692 und 808 °C und einen sehr breiten bei 240 °C; weitere große endotherme Effekte liegen bei 566 und 944 °C, ein exothermer bei 642 °C. Die Formel wird daher als MgCa 2 [C0 3 |B 2 0 3 (0H) 4 ] · 8 H 2 0 36*

536

Carboborit — Cerphosphorhuttonit

geschrieben. — In kalter HCl unter starkem Aufbrausen und Ablagerung von reichlich Borsäure löslich. Name von S E S J A N - D E et al. bzw. H S I E N - T E HSIEH! et al. nach der ehem. Zusammensetzung: Carbonat — Borat; russ. Name Karboborit. Vorkommen in Ablagerungen einer chinesischen Borlagerstätte limnischen Ursprungs (Fundort nicht vermerkt!), und zwar zwischen Schichten vonHydroboracit (unten) und Magnesiumboraten (oben). Auftreten in Nieren von Ulexit, zusammen mit Chuntschshaoit (ds. Ergbd., S.75). Carboborit bildet sich aus Ulexit durch Reaktion mit Mg- und Ca-Bicarbonaten. Lit.: SE SJAN-DE, ZJAN ZSY-ZJAN und L J U L A I - B A O (nach direkter Übersetzung aus dem Russ.), HSIEN-TE HSIEH, TZE-CHLANG CHTEN und LAI-PAO L I U (nach direkter Über-

setzung aus dem Chin., s. Ref. Amer. Miner., I.e.), Scientia Sinica, 1964, 13, 813—821. —Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 262. Bull. 1965,88,357—358. Min. Abstr. 17,75—76. Miner. Mag. 1966, 35, 1129. Sap. 1965, 94, 694.

Ceraltit, s. Z e r a l t i t , ds. Ergbd., S. 382. Cerargerit. Nach Μ. H. HEY (Miner. Mag. 1966, 35, 1129) eine irrtümliche Bezeichnung für C e r a r g y r i t (ds. Hdb., 1.2, 2283, 2287). Cerphosphorhuttonit. ThCeSiP0 8 . Monoklin. Individuelle, speer- oder keilförmige Kristalle bis 2 cm lang. Struktur. Ein Pulverdiagramm (23 Linien) gibt als intensivste Röntgen-dWerte (A) mit (I): 3.09 (10), 2.86 (8), 3.28 (6), 1.75 (6), 4.69 (5), 3.52 (5). Fast alle Röntgeninterferenzen sind identisch mit jenen für Monazit und Huttonit.. Phys. H. nicht höher als 5. Spez. Gew. = 5.06 (mikropyknometr.). Farbe blaßgelb bis rötlichbraun. Harzglanz bis matt. Optik. U. d. M. teils isotrop mit η = 1.820—1.823, teils anisotrop zweiachsig, pos. mit n a = 1.821, ny = 1.825 · + 2 V = 20—21°. Dispersion r < ν schwach. Chem. Eine ehem. Analyse ergab: Th0 2 40.56, Ce 2 0 3 11.85, La 2 0 3 4.51, Pr 2 0 3 1.47, Nd 2 0 3 5.64, Sm 2 0 3 1.19, CaO 0.67, U 3 0 8 1.63, PbO 0.34, F e 2 0 3 3.35, (Nb,Ta) 2 0 5 0.11, Si0 2 10.05, P 2 0 5 10.00, C0 2 1.59, F 0.67, H 2 0 + 4.43, H 2 0~ 2.03, Σ 100.09,— 0 = F 2 0.28, Summe 99.81% (die seit. Erden wurden von N. W. T U R A N S K A J A röntgenspektrographisch bestimmt). Nach Abzug von Parisit (ber. nach dem Ca-Gehalt) resultiert die Formel tTh 0 51 (Ce,La,Nd) 0 41 U 0 0 2 Fe 0 1 4 ]j 0 8 [(Si 0 ^P,, .jgJj ^ ( O g ^ · OH 0 . 6 3 F 0 . 0 3 ) 4 ]. (OH). Die chem. Zus. steht annähernd in der Mitte zwischen Huttonit (monokl. ThSi0 4 ) und Monazit (monokl. CeP0 4 ). Die Rolle desH a O ist zweifelhaft. Das Infrarotspektrum zeigt Bande in den Regionen 1550—1650 und 2800 bis 3700 cm - 1 , die bei Erhitzung des Minerals verschwinden. (OH)-Bande sind nicht beobachtbar. Das Wasser ist vielleicht vom metamikten Anteil des Minerals aufgenommen; unter dieser Annahme abgeleitete Formel: [Th 0-48 (Ce,La,Nd) 0 ggU^QgFe^gJj^Si,^ 5 3 P 0 44 C 0 0 1 ) 0 - 9 8 0 3 - 9 8 (OH) 0 0 2 · 1.5H 2 0 bzw. vereinfacht und auf wasserfreier Basis ThCeSiP0 8 . Name von A . S . PAWLENKO et al. unter Bezugnahme auf die chem. Zus.

Cerphosphorhuttonit — Chromspinellide

537

als CeP0 4 (Cerphosphat = Monazit) und ThSi0 4 (Huttonit); nach M . F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I.e.) könnte das neue Mineral als „cerian phosphatian huttonite" bezeichnet werden. Vorkommen in Amazonit-Quarz-Muskovit-Pegmatiten von SO-Sibirien, vergesellschaftet mit Columbit, Fergusonit und Zirkon. Parisit bildet auf der Oberfläche von Cerphosphorhuttonit Krusten. Das neue Mineral wird nach mikroskopischen und röntgenographischen Untersuchungen ζ. T. von Parisit verdrängt. Lit.: A . S . PAWLENKO, L . P . ORLOWA und M . W . ACHMAXOWA, Trudy Miner. Mus. Akad. Nauk SSSR, 1 9 6 5 , 16, 1 6 6 — 1 7 4 . — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 5 , 5 0 , 2 0 9 9 . Bull. 1 9 6 6 , 89, 288. Min. Abstr. 17, 503. Sap. 1966, 95, 320.

Chakassit = Khakassit (da. Hdb., Ergbd. I, 253). Choschiit (Sap. 1965, 94, 672 ) = H o s h i i t (ds. Ergbd., S. 561). Chromitspinelle. Bei H. S T R U N Z (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 364) Gruppen-jVarae für solche S p i n e l l e , in welchen Chrom das wichtigste trivalente Element ist. Chrom-Lanarkit. Nach H. S T R U N Z (Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 247) ein L a n a r k i t (ds. Hdb., I, 3.2, 4225) von Leadhills-Wanlockhead mit 6—15% Cr und etwas größerer Elementarzelle als Lanarkit; chemisch wahrscheinlich Pb 2 [0| (S0 4 ,Cr0 4 )] mit diadocher Substitution von S 0 4 durch Cr0 4 . Nach Μ. H. HEY (Ref. Miner. Mag., I.e.) ein unnötiger und wahrscheinlich auch unkorrekter Name für ein imbenannt.es Mineral, das wahrscheinlich einem chromhaltigen Lanarkit entspricht, und das von Α . K . T E M P L E von Leadhills, Schottland, beschrieben wurde. Lit.: Α . Κ . TEMPLE, Trans. Roy. Soc. Edinburgh, 1 9 5 6 , 63, 8 5 . — Ref.: Amer. Miner. 1960, 4ό, 909. Miner. Mag. 1966, 35, 1130.

Chromspinell. Nach M . H . H E Y (Miner. Mag., 1964, 33, 1131) ein von P. D E W I J K E R S L O O T H gebrauchter synonymer Name für C h r o m i t . Nicht zu verwechseln mit der alten Bezeichnung ,,Chromspinell" für P i c o t i t . Lit.: P. DE WIJKERSLOOTH, Maden Tektik ve Arama Enstitüsü Mecmuasi, Ankara, 1943, 8, 254. — Ref.: Min. Abstr. 9, 244.

Chromspinellide. Von W. D . L A D I E W A gebrauchter Gruppen-JVame für chromhaltige Spinelle. Sie kommen in kleinen, durchsichtigen, isometrischoktaedrischen Körnern (0.004—0.048 mm groß) in serpentinisierten und talkmagnesiumhaltigen Gesteinen im westlichen Teil der Belosersk-Region,Ukraine, UdSSR, vor. Nach ehem. Analysen sind die Chromspinellide reich an Ferriund Ferro-Oxiden, so daß sie eine ehem. Zusammensetzung nahe Ferroferrichromit (s. ds. Ergbd., S. 548) haben. Der Name C h r o m s p i n e l l i d e (chromspinelides) ohne nähere Kennzeichnung, aber wohl als Gruppenname oder ganz allgemein für Chromspinelle gedacht, findet sich auch bei J . B A U E R , J . F I A L A und R. H R I C H O V Ä (Amer. Miner., 1963, 48, S.620; Ref.: Miner. Mag., 1964, 33, 1131). Lit.: W. D. LADIEWA, Chemische Zusammensetzung und innere Struktur der Mineralien. Kiew, Nauk Dymka, 1 9 6 4 , 1 9 2 — 1 9 6 (Russ. mit engl. Res.). — Ref.: Min. Abstr. 17, 389. Miner. Mag. 1966, 35, 1130.

538

Chuchrovit — Coalingit

ChuchroTit. Nach Μ. Η. HEY (Miner. Mag. 1966, 3Δ, 1130) eine widersprechende Übersetzung aus dem Russischen bei H. STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 148) für „Chukhrovit" (ds. Ergbd., S.175); in deutscher Transkriptionist T s c h u c h r o w i t (ds. Ergbd., S . 3 3 2 — 3 3 4 ) richtig. Coalingit. Mg10Fe|+(CO3)(OH)24 · 2H 2 0. Hexagonal. Phlogopit-ähnliche Plättchen von 0.1 bis 0.2 mm Größe; individuelle Körner. Struktur. Ein Pulverdiagramm (18 Linien) hat folgende intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 2.34 (10), 4.20 (8), 6.05 (5), 1.558 (5), 13.4 (4,b); Röntgeninterferenzen werden auch von den Dehydrationsprodukten I (beständig zwischen 255—275 °C) und Π (stabil zwischen 265—315° C) sowie von Periklas gegeben. Coalingit ist nach röntgenographischen Zählrohraufnahmen deutlich von den nahe verwandten Mineralien Brucit, Pyroaurit, Hydrotalkit, Sjögrenit und BrugnateUit verschieden. Vorläufige Einzelkristallaufnahmen von G. FAULRING lassen eine hexagonale Symmetrie für Coalingit annehmen. Phys. Weich, H. = 1—2. Spez. Gew. = 2.32 (gem.). Rötlichbraun. Undurchsichtig. Harzglanz. Optik. Einachsig, neg. η ω (goldbraun) = 1.594, ne (farblos) = 1.563, ηω—ne = 0.031. Pleochroismus deutlich. Längsrichtung pos. Die optischen Daten weichen wenig von jenen für Ferrobrucit gegebenen ab. Querschnitte mit undulöser Auslöschung haben 2 V von 5—20°. Die Brechungsindizes individueller Körner variieren in engen Grenzen, das Maximum der Doppelbrechung ist aber konstant. Chem. Die ehem. Zus. von vier verschiedenen Konzentraten (I—IV) und von fast reinem Coalingit (0.5 g) (V):

I II III IV V

Si0 2

MgO

FeO

Fe 2 0 8

CaO

co2

H2O+

Summe

11.13 4.82 6.17 8.74 1.7

45.49 46.43 45.46 45.54 46.1

0.11 0.05 0.07 0.05 n.b.

14.87 16.97 16.40 14.89 18.3

0.64 0.38 0.57 0.53 0.5

3.03 3.87 3.61 3.39 4.8

24.66 27.53 27.77 26.90 28.8

99.93 100.05 100.05 100.04 100.7*)

*) Einschlüsse mit 0.4% Mn0 2 und 0.05% A1 2 0 3 . Alle Konzentrate enthielten geringe Mengen von Chrysotil und ein Hydrotalkit-Pyroaurit-Mineral. Die Analyse eines den Einschlüssen ähnlichen Chrysotils ergab: Si0 2 41.42, Fe 2 0 3 2.05, FeO 1.61, CaO 0.54, MgO 40.62, H 2 0 13.66 Gew.-%.

Abgeleitete Formel s. oben. Die DTA-Kurve von Coalingit zeigt drei endotherme Effekte, und zwar bei 175—180 °C (Abgabe von 2 Struktur-H a O), bei 310—315 °C (Strukturänderung) und bei 400-405 °C (sehr kräftiger Effekt; Abgabe sowohl von C0 2 als auch OH aus dem Gitter). Nach thermogravimetrischen Analysen, Röntgeninterferenzen und Infrarotabsorptionsmessungen erfolgt bei Coalingit eine reversible Dehydration bei 120 °C, die von einer Neuordnung der Carbonationen begleitet wird. Bei 320 °C entweicht sowohl C0 2 als auch Hydroxylwasser aus dem Gitter, und zwar unter Bildung einer Periklasphase (s. auch unter Struktur). Synthese. Coalingit konnte durch Umbildung von Brucit-reichen Proben im Laboratorium hergestellt werden, und zwar nach monatelanger atmosphärischer

539

Coalingit — Coconinoit

Einwirkung, so daß in der Natur Coalingit durch Oxidation und Carbonation von Fe-reichen Bruciten in oberflächennahen Verwitterungszonen entstehen dürfte. Name von F . A. M U M P T O N et al. nach dem Vorkommen in der Nähe der Stadt Coalinga (richtiger wäre daher Coalingait!), dem Hauptort der kalifornischen Asbest-Lagerstätten und -Untersuchungen. Es ist wahrscheinlich, daß einige in der Literatur als Ferrobrucit angesprochene Proben Coalingit oder einem coalingitreichen Gemenge entsprechen. Vorkommen in der oberflächlichen Verwitterungszone des New Idria-Serpentinits, Fresno und San Benito Counties, Kalifornien, USA, etwa 35 Meilen nordwestlich von Coalinga. Auftreten bis zu einer Tiefe von 20—30 Fuß. Individuelle Körner sind entweder durch Chrysotil oder durch ein Pyroaurit-Mineral, das innig verwachsen mit Coalingit vorhegt, verunreinigt. Nach röntgenographischen und petrochemischen Studien von dichten, dunkelgrünen und verwitterten Proben von Serpentinit sowie von braunen, zerreibbaren, stark verwitterten Gegenstücken wird gezeigt, daß Coalingit in situ aus vorher schon vorhegendem Brucit, einem wesentlichen Bestandteil von Serpentinit, gebildet wurde; nach Bestimmungen mit der elektronischen Mikrosonde enthält der Brucit in den untersuchten Serpentinkörpern bis zu 18 Gew.-% Eisen, was zur Bildung von Coalingit — ohne zustäzliche Eisenzufuhr aus der Umgebung — genügt, Lit.:

F . A . MUMPTON, H . W . J A F F E u n d C . S . T H O M P S O N .

Amur.

Miner.

1893—1913. — Ref.: Bull. 1966, 89, 283—284. Min. Abstr. 17, 605. Miner. 1131.

1965,

50,

Mag. 1966, 35,

Sap. 1 9 6 7 , 9 6 , 7 0 .

Coalingit-K. Nach F. A. M U M P T O N et al. ein dem C o a l i n g i t (ds. Ergbd., S. 538) nahe verwandtes Mineral aus den Asbestlagern von Coalinga. Struktur. Ein Pulverdiagramm (22 Linien) gibt als intensivste Röntgen-dWerte (A) mit (I): 4.38 (10), 2.36 (10), 1.57 (9), 1.79 (6), 1.75 (6), 5.72 (5), 2.70 (4), 1.88 (4). Die röntgenographische Zählrohraufnahme ist ähnlich jener von Coalingit, wenn auch einzelne der Spitzen gegeneinander verschoben sind. Spez. Gew. - 2.25. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.564, n^, n y = 1.579. n v —n e = 0.015. 2 V = ~ 0°—10°. Chem. Eine ehem. Anal, konnte aus Materialmangel nicht durchgeführt werden. Vielleicht ist ,,Coalingit-K" eine chem. Abart von „normalem" Coalingit, Vorkommen wie Coalingit. Lit.: F. A. MUMPTON, H. \V. JAFFE und C. S. THOMPSON. Amer. Miner. 1893—1913.

1965, 50,

Coconinoit, wahrscheinliche Formel Fe 2 Al 2 (U0 2 ) 2 (P0 4 ) 4 (S0 4 ) (OH)2. 20H 2 0. Monoklin. Aggregate von mikrokristallinen plattigen bis plattenartigen Körnern von 6—20 μ. Struktur. Für röntgenographische Bestimmungen an Einzelkristallen waren die vorliegenden Coconinoit-Proben zu klein; aus den Auslöschungswinkeln

Coconinoit

540

wird auf eine monokline Symmetrie geschlossen. Die intensivsten Röntgen-dWerte (Ä) eines Pulverdiagramms (90 Linien) von Coconinoit aus der Sun Valley-Mine mit ( I ) : 11.05 (ssst), 5.52 (st), 5.61 (m), 3.67 (m), 3.28 (m). Weitere Pulverdiagramme wurden an Coconinoit-Proben der Jomac-Mine und der Blackwater No.4-Mine durchgeführt; die erhaltenen Werte stehen untereinander in guter Übereinstimmung. — Für erhitzten und entwässerten Coconinoit von der Sun Valley-Mine zeigen die Pulverdiagramme folgende intensivste Röntgen-d-Werte mit ( I ) : Entwässert nach Erhitzung von 2!/2h bei 135 °C 8.49 (ssst)

21!* 7.28 5.99 3.00 2.81

bei 174 °C (st) (st) (st) (st)

3h bei 215 °C 8.18 (m) 6.96 (st) 3.34 (sst)

Pkys. Weich. Spez. Gew. = 2.70 (gem.), 2.68 (ber. nach der GLADSTONE und DALE-Regel). Hell kremfarbig. Keine Fluoreszenz; auch nach der Entwässerung nicht fluoreszierend. Optik. Zweiachsig, neg. n a (farblos) = 1.550, n^ (blaßgelb) = 1.586, iiy (blaßgelb) = 1.590 mit jeweils ± 0.005. nß (ber.) = 1.588. Doppelbrechung = 0.040 ± 0.010. — 2 V zwischen 28° und 43°; Mittel 40° (Univ. Drehtisch). n y in der Längsrichtung der Plättchen mit pos. Auslöschung; n^/Längsrichtung der Plättchen mit neg. Auslöschung = 8—25°. Der größte Teil der CoconinoitProben war wegen der Kleinheit der Körnchen für eine detaillierte opt. Unters, ungeeignet. — Nach 2stündiger Erhitzung bei 135 °C entwässerte Proben von Coconinoit der Sun Valley-Mine sind opt. zweiachsig, neg. n a = 1.605 ± 0.005,. nß = 1.630 (ber.), n y = 1.645 ± 0.005. Doppelbrechung 0.040 ± 0.010. — 2 V = 75° ± 5°. Eine weitere Erhitzung auf 174 °C brachte keine Änderung der optischen Eigenschaften, während die röntgenographischen Daten sich änderten (s. oben). Chem. Mikrochemische Analysen von ROBERT MEYBOWITZ für Coconinoit von I Jomac-Mine, White Canyon, San Juan County, Utah; I I Blackwater No.4-Mine, Apache County, Arizona.

I II

Fe203

A1203

UO3

P2O5

S03

H2O

Uni.*)

10.3 9.7

6.5 6.6

34.2 34.9

17.7 18.3

6.1 5.4

23.4 24.0

1.0 0.5

Na 2 0

Summe

H2O-

CaO I II *) in Säuren.

< 0.1 0.1

co 2 0.7 < 0.1

0.1 < 0.1

100.0 99.5

18.8 18.2

Resultierende Formel s. oben. Eine spektrographische Analyse von KATHEV. HAZEL für Coconinoit von der Blackwater-Mine (M = major constituent, > 10%; 0 = geprüft, aber nicht gefunden): U Μ, Ρ 7.0, Fe 7.0, Al 7.0, Si 0.15, Ca 0.015, Na 0.0007, Bi 0, Cu 0, As 0.015, Sc 0, Mg 0.0003, Ba 0.0015, Cr 0, Κ 0.003, Β 0.003, Be 0.00003, Μη 0.0015. H 2 0-Abgabe zwischen 22 und RINE

Coconinoit — Dellait

541

450 °C 23.7%, wobei der größte H 2 0-Verlust z i s c h e n 100° und 300 °C vermerkt wird. Zwischen 600° und 850 °C erfolgt eine Abgabe von 5.3% S0 2 . — Eine DTA-Kurve zeigt für Coconinoit von der Blackwater No.4-Mine einen, breiten endothermen Effekt mit einer Doppelspitze zwischen 150° und 250 °C (entsprechend dem H 2 0-Verlust) und einen kleinen endothermen Effekt bei 800 °C (entsprechend dem S0 2 -Verlust). Name von E . J. Y O U N G et al. nach Coconino County (Arizona), von wo Proben dreier Fundorte zur Verfügung standen. Vorkommen in der Oxidationszone der Uranlagerstätten von Utah (JomacMine, White Canyon, San Juan County) und Arizona (Sun Valley-Mine, Coconino County; Huskon No.7-Mine; Blackwater No.4-Mine, Apache County); Coconinoit konnte auch in Wyoming, New Hampshire und an zwei noch unbekannten Fundorten nachgewiesen werden. Der Coconinoit von der JomacMine ist mit Gips, Jarosit, Limonit, Quarz, Ton und verkohltem Holz vergesellschaftet. Lit.:

Ε.

J.

YOUNG, A . D . WEEKS

und

ROBERT MEYROWITZ,

Amer. Miner.

1966,

al,

651—663. — Ref.: Bull. 1966, 89, 525—526. Min. Abstr. 18, 49.

Cordobait. Bei Η. S T R U N Z (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 365 und 4. Aufl., 1966, 463) eine synonyme Bezeichnung von B r a n n e r i t (ds. Hdb., I, 3.2, 4153, 4177). Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1131.

„Creniadit". Nach H . S T R U N Z (Miner. Tab., 3 . Aufl. 1 9 5 7 , 3 6 6 und 1966, 463) eine überflüssige Bezeichnung für K a o l i n i t von Colorado.

4.

Aufl.,

Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1131.

Cs-Beryll. Bei H . S T R U N Z (Miner. Tab., 4 . Aufl., 1 9 6 6 , 3 6 1 ) eine synonyme Bezeichnung für C a e s i u m b e r y l l (ds. Hdb., Ergbd. I, 107). Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1131.

Cyclowollastonit, synonyme Bezeichnimg von H. S T R U N Z (Miner. Tab., 4. Aufl., 1966, 358) für P s e u d o w o l l a s t o n i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 520), Ca3 Si3Og. Tn'Hm-pseudohexagona]. IVAchiardit, Variante für D a c h i a r d i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 130) bei H. S T R U N Z (Miner. Tab., 1. Aufl. 1941, 217 und alle folgenden Aufl.). Diese Schreibweise ist richtiger, weil der Mineralname zu Ehren von G. D'ACHIAKDI vorgeschlagen wurde. Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1132.

Dellait. Ca 12 Si 6 0 22 (0H) 4 , ähnlich der Phase Y (6CaO · 3 S i 0 2 · H 2 0), die 1958 von D. M . R O Y ( 2 ) synthetisiert wurde und die nach L. S. D. G L A S S ER et al. (3) die oben angeführte ehem. Zusammensetzung hat. Kleine Körner

542

Dellait — Demesmaekerit

(1—2 mm) oder plattige Kriställchen (mit einer unterschiedlichen Längserstreckung gegenüber synth. Material). Struktur. Ein Einzelkristall, aus einem Dünnschliff isoliert, gab Röntgeninterferenzen, die mit jenen der von M C C O N N E L L synth. Y-Phase identisch waren; an dieser wurden bestimmt: a = 6.80, b = 6.91, c = 12.85 Ä mit jeweils ± 0.05 Ä, α* = 88.42° (die Bedeutung des * ist unklar!). Optik. Zweiachsig, negativ. Bisherige Bestimmungen der Brechungsindizes: R O Y (2)

N« N/J

ny 2V

1.650 1.661 1.664 < 30°

GLASSER et al. (4) 1.640 1.658

1.642 1.650 1.672

MCCONNELL

1.652 1.657 1.660 —60°

Dellait, Kilchoan 1.650 1.660 — 65°

Der Winkel zwischen na- und der Längserstreckung bewegt sich beim synth. Material zwischen 10 und 15°, beim Dellait hat ny< zur Längserstreckung 20°. Chem. Mit der Elektronenmikrosonde ergaben sich für Ca und Si unterschiedliche Werte gegenüber den von D. M. ROY angeführten; der (OH)-Gehalt scheint um 1—2% niedriger zu sein (möglicherweise enthält Dellait F oder der (OH)-Gehalt variiert mit der Bildungstemperatur). Name von S. O. A G R E L L (1) zu Ehren von D E L L A M. R O Y , Penna, State Univ., der das System CaO—Si0 2 —H 2 0 eingehend untersucht hat. J. A. M A N D A R I N O (Ref. Amer. Miner. 1965, 60, 2104—2105) äußert Zweifel, daß ein neues Mineral vorliegt; die vermittelten Daten sind von so vorläufiger Natur, daß die Namengebung in Frage gestellt erscheint. Nach J . A. M A N D A J R I N O sind weitere kristallographische Daten notwendig und wenn eine chem. Analyse nicht durchführbar war, dann wäre der Vergleich der Röntgeninterferenzen zwischen Dellait und dem synth. Material, der in der Veröffentlichung fehlt, zu geben. Vorkommen in Äderchen jüngster Bildung, die metamorphosierte jurassische Kalksteine bei Kilchoan, Ardnamurchan, Schottland, durchkreuzen (s. auch Vork. bei Rustumit, ds. Ergbd., S. 623). Dellait ist mit Calcit vergesellschaftet und umgibt oder durchzieht resorbierten Spurrit. Auftreten in sehr geringen Mengen, wenn auch weit verstreut. Lit.: 1. S. O. AGRELL, Miner. Mag. 1965, 34 (Tilley vol.), 1—15. 2. D. M. ROY, Amer. Miner. 1958, 43, 1009—1028. 3. L. S. D. GLASSER und D. M. ROY, Amer. Miner. 1959, 44, 4 4 7 — 4 5 1 . 4 . L . S. D . GLASSER, H . F U N K , W . H I L M E R u n d H . F . W . T A Y L O R , Journ.

Appl.

Chem. 1961,11,186. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2104—2105. Bull. 1966, 89, 284. Min. Abstr. 14, 264, 342 und 17, 77. Miner. Mag. 1966, 35, 1132. Sap. 1967, 96, 77.

Demesmaekerit. Pb 2 Cu 5 (Se0 3 ) 6 (U0 2 ) 2 (0H) 6 2H 2 0. Triklin. Die Kristalle sind entweder lamellar und fächerförmig gruppiert oder prismatisch nach [001] gestreckt und im allgemeinen nach (100) abgeplattet, manchmal auch nach (010) (s. Fig. 58); letztere Fläche ist nach [101 ] gestreift. Eine gerundete, nicht näher bestimmte Fläche (hkl) wird fast an allen Kristallen beobachtet. Nach goniometrischen Messungen: a:b:c = 1.1840:1:0.5593. α = 90°11', β = 100°01'; γ = 9Γ49'. Dominante Flächen sind (100) und (010).

543

Demesmaekerit

Winkeltabelle hkl 010 100 210 101 131 151 181 Ϊ.12.1 011 011 III m

ρ 90° 90° 90° 16°57' 59°35' 70°28' 77°28' 81°38' 30°43' 30°20' 40°26' 32°59'

± ± ± ί± ± ± ± J-

Ψ

05' 20' 12' 04' 1° 07' 07' 06' 17'

0° 88°08' 59°30' 268° — 10°18' — 6°12' — 3°53' — 2°35' 17°18' 162°25' 129°28' 207°58'

Struktur. Raumgruppe C \ — P I oder C · —Ρ ί. An frischen und durchsichtigen Kristallen wurden bestimmt: a = 11.90 ± 0.03 A, b = 10.02 ± 0.03 A, c = 5.63 ± 0.02 Α. α = 89°50', β = 100°20', γ = 91°25'. a:b:c = 1.187:1:0.5618. Ζ = 1. Die wichtigsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (44 Linien) mit (I) und hkl: 2.97 (ssst) 301; 5.42 (sst) 101; 5.89 (st) 200; 3.34 (st]\ 221; 5.14 (mst) 210 ; 4.72 (mst) 111; 4.67 (mst) 120 ; 4.58 (mst) 120 ; 3.74 (mst) 220 ; 3.25 (mst) IM; 2.94 (mst) 221, 230; 2.87 (mst) 031. Eine beginnende Entwässerung ändert nur wenig an den Gitterkonstanten; an einem opaken Kristall wurden ermittelt: a = 11.94 ± 0.03 Ä, b = 10.02 ± 0.03 A, c = 5.62 ± 0.02 Α. α = 90°, β = 100°, γ = 91°55'. a:b:c = 1.191:1:0.5608.

i 44± ± 4± ± ± 4-

10' 1° 05' 14' 04' 30' 16' 20' 15' 15'

^

Phys. Keine deutliche Spaltbarkeit. H. zwischen 3 und 4. Spez. Gew. = 5.28 ± 0.04 (gem.), Fig. 58. Kristall von Demesmaekerit, abgeplattet nach 5.45 (ber.). Farbe flaschengrün mit einem Stich (010). Die gerundete Fläche ins bräunliche. Frische Kristalle durchsichtig; (hkl) ist nicht eingetragen häufig durch eine beginnende Entwässerung opak und dann hell olivgrün. Diamantglanz bei frischen Kristallen; entwässerte matt. Nach Entwässerung trüb, gelbgrün und leicht zerreibbar. Optik. Zweiachsig, pos. n a ' = 1.835, i y = 1.910 mit jeweils i 0.005. Längserstreckung nach [001] neg. mit einem Auslöschungswinkel von 36° auf (100); in dieser Fläche ist ein deutlicher Pleochroismus zu beobachten: ηα· gelbgrün, ny< braun. Chem. Eine ehem. Analyse von Demesmaekerit von Musonoi (Probe 105 mg und frei von Einschlüssen und im ersten Stadium der Entwässerung) ergab die Werte unter I (Anal. M . BABBELET) ; unter Π die theor. Zusammensetzung von Pb 2 Cu 5 (Se0 3 ) 6 (U0 2 ) 2 (0H) 6 2H 2 0.

544

Demesmaekerit — Djerfisherit

I II

PbO

CuO

Se02

UO3

H2O

Summe

19.4 20.55

18.2 18.32

30.9 30.65

27.6 26.34

4.2 4.14

100.3 100.00

Das resultierende Molekularverhältnis entspricht der Formel 2PbO 5CuO 6Se0 2 2 U 0 3 5 H 2 0 bzw. Pb 2 Cu 5 (Se0 3 ) 6 (U0 2 ) 2 (0H) 6 2H 2 0. Test für Se 6+ war negativ. Name von F. CESBRON et al. zu Ehren von G. DEMESMAEKER, directeur du Departement geologique de Γ Union Miniere du Haut Katanga. Vorkommen auf der Oxidationszone der Kupfer-Kobalt-Lagerstätte von Musonoi bei Kolwezi, Kongo-Leopoldville, Afr. Vergesellschaftet mit Cuprosklodowskit, Kasolit, Guilleminit, Chalkomenit und selenhaltigem Digenit. Lit.: F . CESBRON, B . BACHET u n d R . OOSTERBOSCH, Bull. Soc. frang. Miner. Crist. 1965, 88, 4 2 2 — 4 2 5 . — Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 1 8 1 5 — 1 8 1 6 . Min. Abstr. 17, 5 0 5 . Miner. Mag. 1966, 35, 1132. Sap. 1967, 96, 73.

„Desaulesit" = P i m e l i t . Für den von GEORGE A. K O E N I G (1889) charakterisierten „ D e s a u l e s i t " wurde in ds. Hdb., Ergbd. II, S.693 u. a. angeführt, daß weitere Untersuchungen zu einer Streichung dieses Minerals führen dürften. Nach G . T. F A U S T gibt „ D e s a u l e s i t " bei röntgenographischen Pulveraufnahmen ausgezeichnete Interferenzen von P i m e l i t (ds. Ergbd., S. 611). Lit.:

GEORGE T. FAUST, Amer.

Miner.

1966, 51, 2 7 9 — 2 9 8 (insbes. S . 2 7 9 u n d 291).

Djerfisherit. K 3 (Cu,Na)(Fe,Ni) 12 S 14 . Kubisch. U . d . M . abgerundete Körner von 0.02—0.4mm im Durchmesser; auch individuelle Körner (St. MarksMeteorit). Struktur. Die kubische Zelle hat a = 10.34 ± 0.01 Α. Ζ = 2. Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (23 Linien) von Djerfisherit (KotaKota) mit (I) und Ml: 1.828 (10) 440; 2.985 (7)222; 2.372 (6) 331; 10.34 (5) 100; 5.97 (5) 111; 3.118 (5) 311. Phys. H. und spez. Gew. konnten nicht bestimmt werden; ber. spez. Gew. = 3.9. Farbe khakiolivgrün. Halbmetallischer Glanz. Optik. I m reflektierten polarisierten Licht isotrop. I m Anschliff ist die Farbe dunkler als die kremfarbige von Troilit und mit einem Stich ins gelbgrüne. Chem. Analysen von N O R B E R T STALICA und CHARLES K N O W L E S mit Hilfe der Elektronenmikrosonde an 12 Körnern ergaben als Mittelwerte: Fe 50.7, Cu 4.2, Ni 0.8, Κ 8.7, Na 0.3, S 33.8, C11.0, Summe 99.5%. Nach Verrechnung von C1 als FeCl2 (obgleich Lawrencit nicht beobachtet wurde) resultiert die Formel: Kg.^Na^^Cuo

87)χ o i ( F e u 82 Ni 0 18)12 00

S 13 . 93 bzw. K 3 (Cu,Na) (Fe,Ni) 12 S 14 .

Eine Synthese von Djerfisherit ist bislang nicht gelungen.

545

Djerfisherit — Fedorit

Name von L . H . FUCHS ZU Ehren von Prof. D . J E R O M E F I S H E R , Univ. Chicago. Das neue Mineral wurde von P. RAMDOHR als „Mineral C" (ds. Ergbd., S.438) in den St. Marks- und Pefia Planca-Meteoriten beobachtet und beschrieben. Vorkommen als akzessorischer Gemengteil (0.1—0.5%) in den Enstatitchondriten von Kota Kota, St. Marks und Pena Bianca Springs; in Paragenese sind Nickeleisen, Troilit, Schreibersit, Klinoenstatit, Tridymit, Cristobalit, Daubreelith, Roederit (ds. Ergbd., S. 620), Alabandit und Graphit. Lit.: L.H.FUCHS, Sciences 1966, 1S3, No.3732, 166—167. Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 1815. Bull. 1966, 89, 526.

Dschaündit (H. (ds. Ergbd., S.91).

STRUNZ,

Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 466) =

Dshalindit

Dscheskasganit (H. STRUNZ, Miner. Tab., 4. Aufl., 1966, 466) = k a s g a n i t (ds. Ergbd., S.91).

Dshes-

Dschulukulit (H. STRUNZ, Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 466) = Dshuluk u l i t (ds. Ergbd., S.92) bzw. D z h u l u k u l i t (ds. Hdb., Ergbd. II., 928). Eisenwagnerit, s. „Talktriplit" = E i s e n w a g n e r i t , ds. Ergbd., S. 636. Epiramsayit. Na 2 Ti 2 Si 3 O u · H 2 0 ohne weitere Angaben. Name von W. I . GERASIMOWSKI.

Lit.: W. I. GERASIMOWSKI, Geochimija 1956, No.5 und in Geochemistry, 1956, No.5, 494. — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1132.

Fairbanksit. Mikroskopisch kleine Kristalle. Keine kennzeichnende physikalische und chemische Daten. Es wird angedeutet, daß dieses Mineral dem Phosphat Asowskit (ds. Hdb., Ergbd. Π, 496) ähnlich ist. Name von F R E N C H MORGAN ZU Ehren von Dr. Ε . E. F A I R B A N K S , ehem. Mineraloge des U.S. Bureau of Mines, der 1941 das Vorkommen entdeckt hat. Nach M. F L E I S C H E R (Ref., Amer. Miner., I.e.) ist der Name unbegründet und die Veröffentlichung nicht nur ein schlechter Dienst für die Mineralogie, sondern auch keine Ehrung der Persönlichkeit, für die der Name vorgeschlagen wurde. Vorkommen in den eingeschrumpften Rissen von Konkretionen bei Greenbelt, Maryland, USA. In ähnlichen Konkretionen dieses Fundortes wurden Goethit, Rockbridgeit, Beraunit, Quarz und Opal beobachtet. Lit.: FRENCH MORGAN, Rocks and Minerals

1 9 6 5 , 4 0 , 5 8 6 — 5 8 7 . — Ref.: Amer.

1966, 51, 533. Bull. 1966, 89, 411. Miner. Mag. 1966, 35, 1133.

Miner.

Fedorit. Chem. Zus. s. unter Chem. Kristallsystem (?). Pseudohexagonale tafelige Kristalle (Muskovit ähnlich). U. d. M. wurde der Prismenwinkel mit 124° gemessen, der Winkel zwischen dem Prisma und (010) mit 118°. Struktur. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (71 Linien) mit (I) ergaben nach Ε. P. SOKOLOWA: 2.93 (10,b), 2.97 (9), 1.826 (9,b), 11.7 (8), 6.0 (8), 3.13 (8,b), 4.21 (7), 4.0 (6), 2.60 (6,b), 1.485 (6), 1.148(6),

546

Fedorit — Ferri-Orthochamosit

2.26 (5), 1.981 (5), 1.338 (5,b), 1.049 (5,b). Die Röntgeninterferenzen zeigen eine gewisse Ähnlichkeit mit jenen von glimmerartigen Silikaten. Phys. Glimmerähnliche Spaltbarkeit nach (001). Spez. Gew. = 2.58. Farblos bis blaß himbeerrot. Glasglanz. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.522, n^ = 1.530, n y = 1.531, n y —n^ = 0.009. — 2 Y = 32°. Dispersion r < v. n« J. (001), n^ = b. Chem. Eine ehem. Anal, von Μ. M. STUKALOWA an einer Probe von 150 mg ergab: Si0 2 62.99, R a 0 3 3.30, CaO 15.80, N a 2 0 8.00, K 2 0 3.80, Gl.-Verl. 5.33, Summe 99.22%. Resultierende kristallchemische Formel -^0.27(^ai.02-^a0.93)1.95[(Älo.20^3.80)4.00(^9.05OH0>95)10.qq] · 1.5H 2 0. Das neue Ca—Na-Silikat Fedorit ist in Säuren unlöslich. Schmilzt in der Flamme leicht zu einem isotropen Email mit η = 1.528. Name von Α. A. KUCHARENKO et al. im Gedenken an den russischenAkademiker E. S. FEDOROW, der die fenitisierten Sandsteine der Turjii Halbinsel entdeckte. Richtiger wäre der Name Fedorowit, doch ist dieser von C. VIOLA (ds. Hdb., Ergbd. I, 164) bereits für eine Varietät von Pyroxen (zwischen Aegirin und Aegirinaugit) in Vorschlag gebracht worden. Vorkommen in dünnen Äderchen in fenitisierten Sandsteinen der Halbinsel Turjii auf der Halbinsel Kola, U d S S R ; vergesellschaftet mit Narsarsukit. Fedorit wird teilweise von Quarz und Apophyllit verdrängt. Lit.: A. A. KUCHARENKO et al., Der kaledonische Komplex ultrabasischer AlkaliGesteine und Karbonatite der Halbinsel Kola und Nord-Kareliens (Russ.). Isd. „Nedra Moskau, 1965, 479—481. — Ref.: Amer. Miner., 1967, 52, 561—562.

Feitknechtit. /3-MnOOH. Hexagonal. — Nach OWEN BRICKER ist H y d r o h a u s m a n n i t (ds. Hdb., Ergbd. I I , 163—164) — von H. STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 136) (Mn2+, Mn 3 + ) 3 (0,0H) 4 charakterisiert — ein G e m e n g e (s. ds. Ergbd., S. 565) von Mn 3 0 4 und/oder y-Mn 2 0 3 und /5-MnOOH (I.e., S. 1296). Für das natürliche /J-MnOOH wird von OWEN BRICKER der Name F e i t k n e c h t i t vorgeschlagen, und zwar zu Ehren von Dr. WALTER FEITKNECHT, Prof. d. Chemie an der Univ. Bern, der zuerst diese Verbindung synthetisierte und zahlreiche grundlegende Arbeiten über die Chemie der Manganoxide veröffentlichte. Die ermittelten Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 4.62 (10), 2.64 (5), 2.36 (2,br), 1.96 (l,br), 1.55 und 1.50. Lit.: OWEN BRICKER, Amer. Miner. 1965, 5 0 , 1 2 9 6 — 1 3 5 4 (insbes. S. 1296 und 1318). —

Ref.: Min. Abstr. 17, 575. Sap. 1967, 96, 71.

Ferri-Orthochamosit, eine neue Varietät von 7 Ä C h a m o s i t , (Fe 2+ , Fe +) 3 [(OH) 2 |AlSi 3 O 10 ](Fe,Mg) 3 (O,OH) 6 (H. STRUNZ, Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 397). Struktur. OrthorhombischeEinheitszelle mit a = 5.36, b = 9.28, c = 7.05 A. Optik. Mittelwert von n X a = 1.641 ± 0.003. Doppelbrechung < 0.005. 3

Chem. Kristallchemische Formel: [(Fef 20 Mg 0 . 97 Ca 0 . 11 ) 2 . 28 (Fe 1 ^ 70 Al 1 . 17 ) 2 . 87 ] 5 . 15 . [ ( S i ^ A l ^ ) ^ ] [OH] 8 · 1.45H 2 0.

Ferri-Orthochamosit — Ferritungstit

547

Name „ferric orthochamosite" von F . N O V A K et al. ( 1 ) nach der chemischen Zusammensetzung und Analogie zu Chamosit; die Verf. sehen es als unzweckmäßig an, für den 7 Α Chamosit die Bezeichnung Berthierin zu verwenden, weil der sehr gebrauchte Ausdruck Chamosit überflüssig würde. Vorkommen auf der Hora Svate Katefiny (hl. Katherinenberg) in denRrusne hory (Riesengebirge), Tschechoslowakei, und zwar in drusigen Hohlräumen hydrothermaler, polymetallischer Adern als zuletzt gebildetes Mineral (nach Min. Abst. 17, 183 in der engl. Zusammenfassung der Originalarbeit irrtümlicherweise als „earliest" = frühzeitigst bezeichnet). Das neue Mineral stellt das natürliche Vorkommen von „ferric chamosite" dar, der von G. W. B R I N D LEY et al. (2) im Laboratorium erhalten wurde. Lit.: 1. F. NovXK und Z. VALCHA, Sborn. geol. ν ed. Technologie-geochemie, 1964, 3, 7—25. 2. G. W. BRINDLEY und R. F. YOUELL, Miner. Mag. 1953, 30, 57—70. — Ref.: Min. Abstr. 17, 183 und 12, 62—63.

Ferri-Reddingit. Von P. B. MOORE ein synonymer Name für L a n d e s i t (ds. Hdb., I, 4.2, 897, 935), der ein Oxidationsprodukt von R e d d i n g i t (ds. Hdb., I, 4.2, 1085,1201 und 1217) des Berry Quarry, Poland, Maine, USA, darstellt und chemisch mit der Formel [Mni± x (Fe 3+ OH) x ] 3 [(3—3x)H 2 0](P0 4 ) 2 gekennzeichnet werden kann; χ = etwa 0.25. Der Name L a n d e s i t sollte für die Fe 3+ -OH Endglieder der ReddingitSerie mit Mn:Fe^> 1 vorbehalten werden, aber besser wäre der Name „FerriReddingit", und zwar mit der Absicht, daß die herkömmlichen Namen für alle Glieder dieser Reihe (Fe 2+ —Fe 3+ —Mn 2+ ) zu Gunsten der Bezeichnung mit den Vorsilben „Ferro-", „Ferri-" und „Mangano-" aufgegeben würden. Lit.: PAUL B.MOORE, Amer. Miner.

1964, 49, 1122—1125. — Ref.: Min. Abstr. 17,

300. Miner. Mag. 1966, 35, 1133.

Ferrisalite. Gruppen-iVame von T. G. CHMARUK et al. für monokline P y r o x e n e aus Metasomatiten von Priasow und Pobush (Ukr. SSR), die durch einen hohen Fe 2 0 3 - und A^Og-Gehalt charakterisiert sind und zugleich durch einen niedrigen Si0 2 -Gehalt [vgl. S a l i t , (Mg,Fe)CaSi 2 0 6 , ds. Hdb., Π , 1016 und 1 0 3 2 ] . Im Dünnschliff grün mit augenfälligem Pleochroismus. n y /c = 4 4 — 5 4 ° . n y —n e = 0 . 0 2 3 — 0 . 0 2 6 . + 2 V = 5 9 — 7 6 ° . r > v. Nach Ε . M . B O N SCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., I . E . ) ist der Name überflüssig. Lit.: Τ. G. CHMARUK und I. B. SCHTSCHERBAKOW, Materialy s petrografii ta mineralogii Ukrainskogo kriatalitschnogo schtschista (Petrographische und mineralogische Materialien des Ukrainischen kristallinen Schildes), Isd. Akad. Nauk Ukr. SSR, 1963,51—55. — Ref.: Min. Abstr. 17, 408. Miner. Mag. 1966, 35, 1133. Sap. 1965, 94, 199.

Ferritspinelle. Bei H. STRUNZ (Miner. Tab., 3. Aufl. 1957, 138 und 372) Gruppen-jVame für S p i n e l l e , in welchen Fe als trivalentes Element überwiegt. Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1133.

Ferritungstit = M e y m a c i t (s. ds. Ergbd., S. 595).

Ferroalunit — Ferroferrichromit

548

Ferroalunit. K(Al,Fe) 3 (S0 4 ) 2 (0H) 6 , ferrohaltiger A l u n i t (ds. Hdb., I, 3.2, 4179, 4180; I, 4.2, 722, 723, 1116) mit Al:Fe = 9.3:1. Struktur. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 3.008 (10), 1.910 (7), 1.500 (7), 1.760 (6.5), 4.978 (5), 2.284 (5), 1.295 (5). Phys. H. = 4—4.5. Spez. Gew. = 2.80—2.83. Farbe variiert von pistaziengrün bis gelbgrau. Matt bis glasglänzend. Optik. Fein verteiltes Material isotrop, feinkristallines doppelbrechend mit n« = 1.620, n y = 1.641 mit jeweils ± 0.002. n y —n a = 0.021. Opt. Charakter unbestimmt. Chem. Eine ehem. Analyse von E. DAWITASCHWILI und W. KOBIASCSWILI ergab: Si0 2 0.34, Ti0 2 Sp., ALJ03 32.55, Fe 2 0 3 5.04, FeO 0.00, CaO 0.58, K 2 0 10.42, Na 2 0 0.52, MgO 0.02, MnO 0.00, P 2 0 5 0.82, S 0 3 35.52, V 2 0 5 0.014, H 2 0~ 0.22, H 2 0 + 13.46, Mo 0.13, C1 0.14, Summe 99.77. Spektrographische Bestimmungen zeigten zusätzlich: 0.n% Ba, Sr,Cu; 0.0n% As, Ga; 0.00n% Cr,Ni,Nd, Oe. Resultierende Formel 932^% .068)l(^2.702^e0^m^a0.042)2.942[(®0.94^0.03)0.97^i]2[OH]6, vereinfacht K(Al,Fe) 3 (S0 4 ) 2 (0H) 6 mit Al:Fe = 9.3:1. Die DTA-Kurve ist durch endotherme Effekte zwischen 480—590 °C (Maximum bei 540 °C) und bei 820 °C gekennzeichnet, sowie durch einen exothermen bei 710 °C. Name Ferroalunit von G. W. GWACHARIJA et al. (1) nach der chem. Analogie zu Alunit, doch liegt kein „Ferro-", sondern ein Ferri-Gehalt vor; das neue Mineral wurde zunächst von Ju. I. NASAROW (2) als „Fe-reicher Alunit" beschrieben. Nach M.H.HEY (Miner. Mag., I.E.) liegt mit „Ferroalunit" ein überflüssiger und zugleich unkorrekter Name vor, weil chemisch ein „ferrian (not ferroan)" Alunit zur Kennzeichnung gelangt. Vorkommen in bis 1 cm dicken Adern in Quarziten, die mit den Kupfersulfidund Baryt-Blei-Zink-Erzen der Madneul-Lagerstätte in der Grusinischen SSR vergesellschaftet sind; Ferroalunit zementiert entweder zusammen mit Quarz Brekzien oder er erfüllt die zentralen Teile der Erzadern. Bildung als späthydrothermales Mineral. Lit.: 1. G. W. GWACHARIJA und Ju. I. NASAROW, Soobtschenija Alcad. Nauk Grus. JSSB, 1963, 32, 381—387. 2. Ju. I. NASAROW, Trudy Geol. Inst. Alcad. Nauk Grus. SSB, Tbilisi 1961. — Bef.: Bull. 1965, 88, 710. Min. Abstr. 17, 402. Miner. Mag. 1966, 35, 1133. Sap. 1965, 94, 194.

Ferrocordierit. Internationalisierter Name von W. c o r d i e r i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 148).

SCHREYER

für E i s e n -

Lit.: W. SCHREYER,Fortschr. Miner. 1966,42 (f. 1964), 213. — Ref.: Miner. Mag. 1966, 35,1133.

Ferro-Eckermannit. Nach P. PHILLIPS et al. Name für das hypothetische A m p h i b o l -Endglied Na 3 Fe| + Al Si 8 0 22 ( OH)2. Lit.: R . PHILLIPS u n d W . LAYTON, Miner.

Mag. 1964, 33, 1097—1109. — Ref.:

Miner.

Mag. 1964, 33, 1133.

Ferroferrichromit. Serpentinisierte und talk-magnesiumhaltige Gesteine im westlichen Teil der Belosersk-Region, Ukraine, UdSSR, enthalten

Ferroferrichromit — Ferrolizardit

549

nach W . D . LADIEWA C h r o m s p i n e l l e in kleinen, durchsichtigen, isometrischoktaedrischen Körnern (0.004—0.048 mm), die chemisch reich an Ferro- und Ferrioxiden sind und dadurch die chemische Zusammensetzung nahe von F e r r o f e r r i c h r o m i t haben. Ätzungen mit HCl enthüllten einen Magnetitsaum um Kerne von Chromspinell. Röntgeninterferenzen zeigen charakteristische Linien von Magnetit und von Chromspinell. Spektrographische Analysen erschlossen auch Ni, Co, V,Cu und Zn. Nach Μ. H. HEY (Miner. Mag., I.E.) ein überflüssiger Name für eisenhaltigen Chromit oder chromhaltigen Magnetit. Lit.: W. D. LADIEWA, Chemische Zusammensetzung und innere Struktur der Mineralien. Kiew, Nauk Dymka, 1964, 192—196 (Russ. mit engl. Res.). — Ref.: Min. Abstr. 17, 389. Miner. Mag. 1966, 35, 1133.

Ferrolizardit. Eisenxeiche Varietät von L i z a r d i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 753 und 684) mit FeO (6.22%) + F e 2 0 3 (7.99%). Monoklin. Lamellare oder tafelige Ausbildung. Nach elektronenmikroskopischen Aufnahmen tafelige Kristalle mit unregelmäßiger Begrenzung. Struktur. Nach Drehkristallaufnahmen a = 5.35, b = 9.2, c = 7.3 Ä, β = 90°. a : b : c = 0.581:1:0.794. Ein Pulverdiagramm (24 Linien) gibt folgende intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 7.300 (10) 002; 3.650 (10) 004; 2.503 (9) 202; 1.534 (6) 060; 1.506 (6) 208; 2.150 (5) 026. Die Röntgeninterferenzen sind jenen für Lizardit analog. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (001), eine deutliche Teilbarkeit nach (010). H. = 2. Spez. Gew. = 2.653. Farbe dunkelbräunlichgrün. Optik. Einachsig, neg. n a = 1.568, n^ = n y = 1.586. η.,—na = 0.018—0.019. n« = c, n^ = b, n y = a. Absorption n a n^ = n y . Chem. Eine ehem. Anal, ergab: Si0 2 40.37, T i 0 2 0.02. A1 2 0 3 0.32, F e 2 0 3 7.99, FeO 6.22, MgO 31.33, CaO 0.73, MnO 0.15, K 2 0 0.34, N a 2 0 0.15, P 2 0 5 0.03, H 2 0 + 12.70, Summe 100.35 (im Orig. 100.42) Gew.-%. Resultierende Formel (K,Na,Ca) 0 g(Mg4 5 Feg+ 0 ) 5 0 Fe^+ 6 [(Si 3-91 Al 0

04 )O 10 ](OH) 8

oder vereinfacht ( M G ^ E F E G + ^ . ^ I S ^ O ^ ) (OH)8.

Eine DTA-Kurve zeigt zwei kleine endotherme Effekte bei 570° und 760 °C sowie einen exothermen bei 819 °C. Chemisch ist Ferrolizardit ein neues Glied der Serpentingruppe. Name von B I N - W E N ZSJA et al. unter Bezugnahme auf die chem. Zus. und in Analogie zu Lizardit. Nach M . FLEISCHER ein überflüssiger Name für einen „ferroan lizardite". Vorkommen in der Nähe von Peiping als Pseudomorphose nach Pyroxen; Auftreten in intensiv hydrothermal veränderten Pyroxeniten. Lit.:

BIN-WEN ZSJA u n d ZE ZENJ (bei Ü b e r t r a g u n g aus d e m Russ.), PING-WEN CHIA

und CHE CHENG (in Ref. Amer. Miner., lc.), Acta Geol. Sinica (Ti-chih-hsüeh-pao), 1964, 44, 86—98 (Chin, mit russ. Zsfg.). — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2102. Bull. 1966, 89, 288. Min. Abstr. 17, 504. Miner. Mag. 1966, 35, 1134. Sap. 1966, 95, 326—327. 37 Η i η t ζ e , Mineralogie, Ergänzungsbalid III

550

Ferro-Miyashiroit — Fluor-Antigorit

Ferro-Miyashiroit. Von R . PHILLIPS et al. gegebene Name für das hypothetische Amphibol-Endglied Na 3 Fef + Al 3 Si 7 0 2 2 (0H) 2 . Lit.: R . PHILLIPS u n d W . LAYTON, Miner.

Mag.

1964, 3 3 , 1 0 9 7 — 1 1 0 9 . — Ref.:

Miner.

Mag. 1964, 33, 1133.

Ferrosalite (Min. Abstr. 17, 408), Druckfehler für F e r r i s a l i t e Ergbd., S. 547).

(ds.

Lit.: Μ. Η. HEY, Miner. Mag. 1966, 35, 1134.

Ferro-Sundiusit. Von R . PHILLIPS et al. gegebener Name für das hypothetische A m p h i b o l -Endglied Na 2 CaFe2+Al 4 Si 6 0 22 (0H) 2 . Lit.: R . PHILLIPS u n d W . LAYTON, Miner.

Mag. 1964, 3 3 , 1 0 9 7 — 1 1 0 9 . — Ref.:

Miner.

Mag. 1964, 3 3 , 1133.

Ferrovonsenit. F e | + F e 3 + B 0 5 , Endglied der isomorphen Reihe Fe|+Fe 3 + BO s — Mg 2 Fe 3 + B0 5 (Magnesioludwigit, ds. Hdb., Ergbd. I, 317) mit den Mischungsgliedern L u d w i g i t (Mg,Fe) 2 Fe 3 +B0 5 und V o n s e n i t (Fe,Mg) 2 Fe 3+ BO s . — Die Eigenschaften eines Ferrovonsenits aus dem nordöstlichen Gebiet der UdSSR mit dem geringsten Gehalt an Mg: Struktur, a = 9.405, b = 12.270, c = 3.065 A; a:b:c = 0.766:1:0.250. Phys. Spez. Gew. = 4.64. Chem. Eine chemische Analyse ergab: MgO 4.73, CaO 0.36, MnO 1.91, FeO 45.52, Fe 2 0 3 32.94, B 2 0 3 13.54, Si0 2 0.70, Ti0 2 0.66, H 2 0 - 0.10, Summe 100.46 (im Original 100.37)%. H 2 0 + und A1 2 0 3 wurden nicht gefunden. Resultierende Formel (Fer 70 Mg 0 . 30 ) 2 Fe 3 +BO 5 . Name von Α. A. B R O W K I N et al. unter Bezugnahme auf die Vonsenit (ds. Hdb., Ergbd. II, 636) analoge chem. Zus. bei Betonung des Ferro-Gehaltes. Nach Ε . M. BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., I . E . ) empfinden die Autoren selbst, daß die Bezeichnung Ferrovonsenit bei Berücksichtigung der Mischungsglieder dieser Reihe widersprechend ist. Lit.: Α . Α . BROWKIN, S. Μ. ALEKSANDROW u n d I. JA. NEKRASOW, 1963, 3, 1 6 — 3 4 . — Ref.: Sap. 1965, 94, 675.

Gosgeoltechisdat

Fluor-Antigorit. Mg 6 [Si 4 O 10 ] [ 0 H , F , 0 ] 8 , eine Serpentin-Varietät mit einem kleinen Gehalt von F an Stelle von OH; F:OH = 0.73:7.25. Radialstrahlige, faserige, kristalline Aggregate, gestreckt nach der b-Achse. Struktur. Nach WEISSENBERG-Aufnahmen ist die Faserachse die b-Achse. b ungefühx 9.15 A, c sin β = 7.10 Ä. Die Zelldimensionen — nicht angeführt — sind kleiner als jene von Antigorit. Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 3.59 (10), 2.53 (9), 7.10 (8), 1.549 (8), 1.524 (6). Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (001), u. d. M. leicht beobachtbar. H. = 2.9—3.2. Mikroh. = 89.32—133.3 kg/mm 2 . Spez. Gew. (gem.) = 2.589. Farbe bläulichgrün. Schwach durchsichtig. Glasglanz. Optik. Zweiachsig, neg. n„ = 1.540, n^ = 1.545, n y = 1.546. n y —n e = 0.006. — 2 V = 48° (ber.). n a ungefähr senkrecht zur Spaltfläche (001), n^ in

Fluor-Antigorit — Fresnoit

551

der Ebene (001) und parallel der a-Achse, n v = b. Pleochroismus sehr schwach, Längserstreckung pos. Chem. Eine ehem. Analyse ergab: Si0 2 43.38, Ti0 2 0.02, A1203 0.22, Fe 2 0 3 1.35, FeO 0.76, MgO 39.74, MnO 0.02, CaO 0.00, N a 2 0 0.03, K>0 0.01, P 2 0 5 0.02, C0 2 0.36, H 2 0+ 11.60, F 2.46, Σ (nicht angegeben) 99.97, —Ο = F 2 1.04, Summe 98.93%. Resultierende Formel (Mg5

0 eO 10 ]

[OH 7

Als wesentlich wird die Vertretung von OH durch F angesprochen. Die theoretische Formel für Antigorit: Mg e [Si 4 O 10 ] [OH] 8 . Eine DTA-Kurve zeigt einen kräftigen endothermen Effekt bei 803 °C, der höher als bei Antigorit liegt; der endotherme Effekt entspricht der Dissoziation der Antigoritstruktur, die wahrscheinlich durch die Abgabe von OH und F bestimmt wird. Name von W A N G P U et al. unter Bezug auf die chem. Zusammensetzung. Nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I . E . ) und R. P I E R R O T (Ref. Bull., I . E . ) ein überflüssiger Name, vor allem deshalb, weil chemisch kein Überwiegen von F über OH vorliegt. Vorkommen. Nur örtlich gut entwickelt in magnesiumhaltigen Skarnen, die weit verbreitet in der kontaktmetasomatischen Zone der polymetallischen Magnetitlagerstätte von Shouwangfen im nördlichen Teil der Hopei-Provinz, N-China, auftreten. Eng vergesellschaftet mit Magnetit und Humit, wobei Fluor-Antigorit die Zwischenräume zwischen diesen beiden Mineralien ausfüllt. Lü.: WANG P U und JUAN SHOU-TSUEN, Scientia Sinica, 1 9 6 5 , 14, 3 2 7 — 3 2 8 . — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 1506. Bull. 1966, 89, 144. Miner. Mag. 1966, 35, 1134. Sap. 1966, 95, 327.

Fluorarfvedsonit. Nach W . G. E R N S T (Journ. Geol., 1962, 70, 733) Name für eine Fluor-reiche Varietät von A r f v e d s o n i t (ds. Hdb., H, 1249), die neben 3 Na -f Κ noch 2 F-Ionen enthält. Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1133.

Fluor-Hydroxyl-Phlogopit. Name (fluorine-hydroxyl-phlogopite) von T. N Ö D A et al. Nach Μ. H. HEY (Ref. Miner. Mag., I.E.) ein überflüssiger Name für einen fluorhaltigen Phlogopit. Lit.: Τ . NÖDA und N . YAMANISHI, Kogyo Kogaku Zasshi, 1 9 6 4 , 6 7 , 2 8 9 . — Ref.: Miner. Journ. (Japan), 1965, 4, 397. Miner. Mag. 1966, 35, 1134.

Fresnoit. Ba 2 TiSi 2 0 8 . Tetragonal. Teilweise bis vollkommen idiomorphe, etwas nach der c-Achse gestreckte Kristalle von 0.1—3 mm (im Mittel um 0.3 mm) Größe, mit den Formen (001) und (110) und mehreren noch nicht identifizierten Prismen- und Pyramidenflächen. Aggregate von Körnern bis 5 mm groß. Struktur. Raumgruppe D® h —P4/mbm oder —P4bm oder P4b2. a = 8.52 ± 0.01, c = 5.210 ± 0.005 A. c/a = 0.6115. Ζ = 2. Das Pulverdiagramm (20 Linien) hat als kräftigste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 3.08 (100) 211-, 3.305 (50) 201 \ 2.150 (30) 321, 212-, 2.065 (25) 410. 37»

552

Fresnoit — Galenobornit

Phys. Gute Spaltbarkeit nach (001). Η. zwischen 3 und 4. Spez. Gew. = 4.23 ± 0.02 (gem.), 4.42 (ber.). Zitronen- oder kanariengelb. Strich weiß. Glasglanz. Fluoreszenz im kurzwelligen UV-Licht (2652 A) blaßgelb, nicht aber im langwelligen (3.650 Ä). Optik. Einachsig, neg. n0) (farblos) = 1.775, ne (gelb) = 1.765 mit jeweils ± 0.003. Fresnoit zeigt charakteristische anomale blaue Interferenzfarben. Chem. Zwei spektrographische Analysen (von 10 mg) ergaben nach G. W. PUTMAN :

Si0 2 I II

21.8 23.8

I II

*) Gesamt-Fe.

AI2O3

Ti0 2

FeO*)

MnO

0.12

17.2 15.2

1.0 0.77

0.027 0.074

Κ,Ο

BaO

SrO

H20

Summe

0.00 0.00

59.4 59.4

0.28

0.00 0.00

100.0 100.0






Mg. Hexagonal-rhomboedrisch, ditrigonal-skalenoedrisch. Beschrieben und gekennzeichnet wurde ein m a g n e s i u m h a l t i g e r G a s p e i t (magnesiangaspeite), (Ni 0 . 98 Mg 0-86 Fe 0 , 16 ) 2 (C0 3 ) 2 . Rhomboedrische Kristalle bis 0.5 mm lang. Struktur. Raumgruppe D| d —R3c. a = 4.621 ± 0.002, c = 14.93 ± 0.02 A; c/a = 3.231 ± 0.006. a r h - 5.65 ± 0.02 Ä; a r h = 48° 18.3' ± 5.5'. Vol. hex = 276.0 ± 0.9 Α 3 . Ζ = 3. Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (28 Linien) mit (I) und hkil: 2.741 (100) 1014; L692 (45) 0118; 3.543 (36) 0112; 2.098 (36) 1123; 1.932 (25) 2022; 2.317 (20) 1120. Phys. Gute rhomboedrische Spaltbarkeit nach (1011). Unebener Bruch. H. = 4.5—5. Spez. Gew. = 3.71 ± 0.01 (gem.), 3.748 (ber.). Farbe hellgrün. Strich gelbgrün. Glasglanz bis schwach glänzend. I m Infrarotspektrum liegen die Hauptabsorptionen bei 7.00, 11.42 und 13.32 μ. Optik. Einachsig, neg. η ω = 1.83, n€ = 1.61 mit jeweils ± 0.01. Doppelbrechung 0.22. I m durchfallenden Licht hellgrün. I m magnesiumhaltigen Gaspeit werden als Einschlüsse kleine Mengen von Serpentin (5—10%) und ein (Cr, Al)-Spinell (weniger als 5%) beobachtet. Chem. Eine ehem. Anal, ergab die Werte: NiO 35.0, MgO 17.3, FeO 5.7, C0 2 42.0, Uni. 1.8 und Si0 2 (total) 0.9%. Eine qualitative spektrographische Analyse zeigte: Ni 10% oder mehr, Mg 10%, Si und Fe 1%, Al, Mn, Cr, T1 0.01—0.1%, Ti 0.01%, Pb, Co 0.001—0.01%, Β 0.001%, Cu, Sn, Mo 0.0001%. Gaspeit stellt eine feste Lösung von Ni-Carbonat mit Mg- und Fe-Carbonat dar. I n H a O unlöslich, sehr langsam in H N 0 3 und HCl löslich. Nach einer DTAKurve beginnt die Zersetzung von magnesiumhaltigen Gaspeit bei 520 °C; bei 690 °C wird ein exothermer Effekt beobachtet, der der Oxidation von FerroEisen zu Ferri-Eisen entspricht; weitere exotherme Effekte hegen bei 735°, 790° und 815 °C. Name von D. W. K O H L S et al. nach dem Vorkommen auf der Halbinsel Gasp6, Quebec, Kanada, und zwar für das Ni-Carbonat-Endglied und für Mischungsglieder mit Ni > Mg (s. auch H o s h i i t , ds. Ergbd. S. 561). Vorkommen auf der Halbinsel Gaspe, Quebec, Kanada, in einem dichten, zwei Fuß breiten Gang, der in einem vielfarbigen kieseligen Dolomit MittelSilurischen Alters eingeschlossen ist; der Gang besteht vorwiegend aus magne-

Gaspeit und Gasp6it — Gentnerit

555

siumhaltigem Gaspeit, in Paragenese sind geringe Mengen von Miüerit, Niccolit, Annabergit und Gersdorffit. Lit.: D . W . K O H L S und J . L . RODDA, Ämer. Miner. 1966, 51. 6 7 7 — 6 8 4 . — Bull. 1966, 89, 526. Min. Abstr. 18, 47. Miner. Mag. 1966, 35, 1135.

Ref.:

Gaylussacit. Nach Μ. H. HEY (Miner. Mag., 1964, 33, 1134) bei J. W. eine Variante von G a y l u s s i t (ds. Hdb., I, 3.1, 2787, 2790, 3469).

MELLOH

Lit.: J . W . MELLOH, Compr. Treat. Inorg. Theor. Chem., London, 1927, 2, 7 1 1 .

„Genthit" = Gemenge. Das von J. D . D A N A (1867) als „ G e n t h i t " (ds. Hdb., II, 804 und Ergbd. Π, 546) gekennzeichnete Mineral ist nach röntgenographischen, chemischen u. a. Untersuchungen von G. T. F A U S T ein feinkörniges Gemenge von 2 0 % Pimelit (ds. Ergbd., S. 611) mit 80% eines Minerals der Ni-Serpentin-Gruppe. Lit.: GEORGE T . F A U S T , Ämer. Miner. 1 9 6 6 , 5 1 , 2 7 9 — 2 9 8 (insbes. S . 2 7 9 und 2 8 7 — 2 8 8 ) .

Gentnerit. Cu 8 Fe 3 Cr u S 18 oder 4Cu 2 S · 3FeS · llCrS. Kubisch (?). Kleine Körner bis relativ grobkörnige Flecken. Struktur. Nachdem nach der chem. Analyse das Verhältnis der Metalle zu Schwefel gleich 1.2:1 ist, wird für Gentnerit eine Zinkblende-Struktur vermutet, und zwar mit einem Schwefel-Defizit, d. h. das neue Mineral kann der Chalkopyritgruppe — O^i—I42d — angehören. Phys. Gentnerit ist etwas weicher als Daubreelith. Optik. Im Anschliff bis etwa 10 μ breite Äderchen, die Daubreelith durchkreuzen. Gentnerit ist hellbräunlich-grünlich mit einer Reflexion, die etwas kräftiger ist als bei Daubreelith. In ölimmersion wird sowohl der kleine Unterschied der Reflexion als auch der bräunliche Farbton deutlicher. Zwischen gekr. Nie. keine Doppelbrechung, so daß Gentnerit isotrop sein kann. Chem. Eine quantitative Analyse mit der Elektronen-Mikrosonde an einem Äderchen von etwa 8—10 μ ergab die Werte unter I; die theoretischen Werte für 4 C U 2 S · 3FeS · H C R S unter Π, jeweils in Gew.-%. Weitere Elemente als die angeführten konnten nicht ermittelt werden.

I II

Cu

Fe

Cr

S

Summe

28.3 28.2

9.1 8.7

31.4 31.1

32.6 32.0

101.4 100.0

Aus der Analyse resultiert, daß Cu, Cr und S die Hauptelemente darstellen, während Fe mengenmäßig zurücktritt. Formel s. oben. Ein äquivalentes synthetisches Produkt ist bisher unbekannt. Name von A. E L G O R E S Υ et al. zu Ehren von Prof. Dr. W O L F G A N G G E N T N E R , Max Planck-Inst. f. nukleare Physik in Heidelberg, dem Initiator von Meteoriten-Untersuchungen an diesem Institut. Nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I.e.) wurde das neue Mineral von der IMA (Comm. New Miner, and Miner. Names) abgelehnt, weil noch zu unvollständige kennzeichnende Daten, vor allem röntgenographische, vorliegen.

556

Gentnerit — Getchellit

Vorkommen in einigen Graphit-Troilit-Knollen des Odessa-Meteorits. Gentnerit ist wahrscheinlich ein Tieftemperatur-Mineral; die Tatsache, daß er immer zusammen mit gediegenem Kupfer, Chalkopyrit und Bornit auftritt, deutet auf eine Bildung unterhalb von 475 °C, und zwar bei gleichzeitiger Reaktion mit Daubreelith. Lit.: AHMED EL GOKESY u n d JOACHIM OTTEMANN, Z. Naturf.

1966, 21a, H . 7 , 1160

bis 1161 (vorl. Mitt.). — Kef,: Amer. Miner. 1967, 52, 559.

Getchellit. AsSbS 3 . Monoklin. Hypidiomorphe Kristalle, kleiner als 0.5 mm im Durchmesser, Auripigment ähnlich; gewöhnlich gebogen oder durch Bewegung deformiert. Xenomorphe Körner bis 4 mm im Durchmesser. Ein Kristallbruchstück (0.15 m m im Durchmesser) ließ neben der Spaltfläche (001) die Flächen (010), (201), (111) und (211) bestimmen, aber auch die zurücktretenden und weniger gut entwickelten Flächen (212), (212), (211) und (412). Struktur. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (44 Linien) mit (I): 2.89 (100,b), 4.44 (80), 3.63 (70,b), 2.54 (60), 2.33 (60), 6.46 (50), 4.97 (50), 4.60 (50,b), 2.80 (50), 2.25 (50). Nach WEISSENBERG-Aufnahmen an synth. Kristallen a = 11.85 ± 0.02, b = 8.99 ± 0.02, c = 10.16 ± 0.02 A. β = 116°27' ± 12'. Raumgruppe C| h —P2 1 /a. Zell-Voll. = 969 Α 3 . Ζ = 8. Phys. Vollkommene, glimmerähnliche Spaltbarkeit nach (001) mit biegsamen, nichtelastischen Spaltlamellen. Der splittrige Bruch läßt eine zweite, weniger gute Spaltbarkeit annehmen. H. = l 1 / 2 —2. Spez. Gew. = 3.92 ^ 0.03 (gem.), 4.01 (an synth. Kristallen ber.). Farbe tief blutrot; auf Kristall- und Spaltflächen gelegentlich violett bis grün schillernd. Strich orangegelb. Durchsichtig. Glanz perlmutterartig auf frischen Spaltflächen, sonst harzartig. Optik. Zweiachsig, pos. I m durchfallenden Licht blutrot. n a ^ > 2.11 (weißes Licht), n^ > 2.72 (Li-Licht). Doppelbrechung sehr kräftig. n v = b, n^/a = 15° ± 5°, r\ßjc = 101° ± 5°. 2V y < 4 6 ° . Pleochroismus wurde nicht beobachtet. Gekreuzte Dispersion r ν kräftig. I m vertikal reflektierten Licht grauweiß mit einem Stich ins Blaue. Schwache Anisotropie mit intensiven blutroten Innenreflexen. Reflexionsvermögen im weißen Licht größer als das von Auripigment und Realgar; nach visuellem Vergleich zwischen 25—30. Chem. Mittelwerte dreier ehem. Anal, nach B . G. WEISSBERG (Anal.): As 25.09, Sb 42.04, S 32.82, Summe 99.95 Gew.-%; resultierende Formel As0 98 Sb 1 0 1 S 3 . Bei Erhitzung vertieft Getchellit seine rote Farbe; oberhalb 320 °C wird er stufenweise schwarz und sublimiert dann zu kleinen nadeligen Kristallen von schwarzer Farbe. Schmilzt zwischen 340 und 355 °C zu einer schwarzen Masse. Um 470 °C verliert die Schmelze rasch ihre Viskosität und beginnt zu kochen; kleine nadelige Kristalle von metallisch grauer Farbe beginnen sich bei 490 °C zu bilden.

Synthese. Synth. Kristalle entstehen hydrothermal aus As 3 SbS 6 -Glas in Natriumsulfidlösung bei 260 °C und einem Druck von 1000 Bar. Name von B . G . WEISSBERG nach dem

Vorkommen auf der Getchell-Mine, 20 Meilen nördlich von Golconda, Humboldt-County, Nevada, USA. Auftreten in einer epithermalen Arsen-GoldLagerstätte, eng vergesellschaftet mit reichlich Auripigment sowie Realgar und

557

Getchellit — Guilleminit

mit zurücktretendem Antimonit, Zinnober und Quarz. Getchellit gehört zu den ersten nach Quarz auskristallisierten hydrothermalen Mineralien. Lit.: Β . G . WEISSBERG, Amer. Miner. 1965, 5 0 , 1 8 1 7 — 1 8 2 6 . — Ref.: Bull. 1966, 89, 284. Min. Abstr. 17, 696. Miner. Mag. 1966, 35, 1135. Sap. 1967, 96, 67.

Glushinskit = G l u s c h i n s k i t (ds. Ergbd., S. 112—123). Greigit (ds. Ergbd., S.126) = M e l n i k o w i t (ds. Ergbd., S . 4 5 3 ^ 5 4 ) . Die Priorität hätte der Name Melnikowit (B. Doss, 1911), doch wurde dieser für „schwarzes natürliches FeS 2 " gebraucht und nicht für Fe 3 S 4 . Die Kennzeichnung von M e l n i k o w i t als Fe 3 S 4 erfolgte von Α. P. P O L U S C H K I N A et al. i. J. 1963, die Beschreibung von G r e i g i t durch B R I A N J . S K I N N E R et al. i. J . 1964; auch in dieser Gegenüberstellung hätte M e l n i k o w i t die Priorität. Lit.: 1. A . P . POLUSCHKINA und G . A . SLDORENKO, Sap. WAES. Miner. Obschtsch. 1963, 92, 5 4 7 — 5 5 4 . 2. BRIAN J. SKINNER, RICHARD C. E R D und FRANK S. GRIMALDI, Amer. Miner. 1964, 49, 5 4 3 — 5 5 5 .

Groutellit. Nach H . S T R U N Z (Miner. Tab., metamorphose von Ramsdellit nach Groutit.

4.

Aufl.

1966, 476)

eine Teil-

Ref.: Miner. Mag. 1966, 3Ö, 1135.

„Grünerit", nach C O N R A D B U R R I (Schweiz. Miner. Petr. Mitt., 1 9 6 4 , 4 4 , die nicht korrekte Schreibweise für das Mineral G r u n e r i t (ds. Hdb., II, 1 1 9 6 , 1 2 1 9 , 1 2 3 0 ) , eine Ca- und Al-freie, Fe-reiche monokline Hornblende. 411—420)

Guilleminit. Ba(U0 2 ) 3 (0H) 4 (Se0 3 ) 2 · 3H 2 0. Orthorhombisch. Pulverige bis mikrokristalline Krusten (bis etwa 0.5 mm Dicke) sowie seidenartige, faserige Massen bis 1cm 2 Größe. Einzelkristalle aus Geoden (bis 0.4X0.2 mm) sind rechteckige Täfelchen nach (010), nach der c-Achse gestreckt. Beobachtete Formen: ρ (001), h 1 (100) und g 1 (010); mikroskopisch auch a 1 (101) festgestellt. Winkel c-Achse/a 1 gem. etwa 45°, ber. 44°19'. Struktur. Nach W E I S S E NBERG-Auf nahmen orthorhombisch. Wahrscheinliche Raumgruppe D£ h — Pncm. a = 7.25 ± 0.02, b = 16.84 ± 0.04, c = 7.08 ± 0.02 A. a: b: c = 0.431:1:0.420. Das Pulverdiagramm (29 Linien) gibt folgende intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I) und hkl: 8.39 (st) 020; 7.29 (st) 100; 3.55 (mst) 210; 6.68 (m) 110; 3.04 (mst) 051, 230; 2.80 (m) 060, 151. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (100), eine gute nach (010). Spröde. Spez. Gew. (nach einer Mikromethode mit Immersion in CC14) = 4.88 ^ 0 . 0 2 ; ber. = 4.92 ± 0.04. Farbe kanariengelb. Meist opak bis durchscheinend, nur in dünnsten Schichten durchsichtig. Optik. Zweiachsig, neg. n a = a (farblos) = 1.720 ± 0.002, n^ = b (gelb) = 1.798 ± 0.002, n y = c (hellgelb) = 1.805 ± 0.005. —2V ~ 35° (gem.), 32° (ber.). Kräftige Dipsersion r v. Pleochroismus stark. Chem. Qualitative mikrochemische Untersuchungen erschlossen nur U, Ba und Se4+. Bestimmungen mit einer Elektronenmikrosonde ergaben die Werte: Se0 2 1 9 . 5 ± 2 , BaO 8 . 0 ± 2 , U 0 3 6 5 . 5 ± 2 % . Analysen von M . B A R B E L E T unter I (Kristall von 35 mg) und unter I I (pulveriger Guilleminit von 100 g).

Guilleminit — Hellandit

558 Se0 2 I II

16.8 16.1

BaO

Ü03

H2O

Summe

10.8 11.5

64.5 65.2

7.1 6.4

99.2 99.2

Aus den Analysen I und II ergeben sich die Verhältnisse S e 0 2 : B a 0 : U 0 3 : H 2 0 = 2:0.92:3.00:5.24 bzw. 2:1.07:3.24:5.06. Die empirische Formel: BaO · 3UO s · 2 S e 0 3 · 5 H 2 0 kann als Ba(U0 2 ) 3 (0H) 4 (Se0 3 ) 2 · 3 H 2 0 geschrieben werden. — Eine Entwässerungskurve zeigt einen Verlust von 3.6% (entsprechend 3 H 2 0 ) zwischen 50 und 150 °C, einen Verlust von 2.4% — entsprechend (OH) — zwischen 150 und 250 °C, einen Verlust von 15.2% bis 800 °C (vorwiegend zwischen 520 und 800 °C). Name von R . PIERROT et al. zu Ehren des französischen Mineralogen und Prof. CLAUDE GUILLEMIN, Paris. Vorkommen in der Oxidationszone der Musonoi Kupfer-Kobalt-Lagerstätte, Katanga, Kongo-Republik; vergesellschaftet mit Malachit, verschiedenen Seleniten von Cu, Pb und U, Cuprosklodowskit, Uranotil, Wulfenit u. a. Lit.: R. PIERROT, J . TOUSSAINT und T. VERBEEK, Bull. Soc. frans- Miner. Crist. 1965, 88, 132—135. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2103. Bull. 1965, 88, 766. Min. Abstr. 17,

400—401. Miner. Mag. 1966, 35, 1135. Sap. 1966, 95, 316.

Guyaquilit (H. STRUNZ, Miner. Tab., 1. Aufl., 1941 und folgende Aufl.) = G u a y a q u i l i t (ds. Hdb. I, 4.2, 1397, 1419). Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1135.

Hollandit. Nach IVAR OFTEDAL (1 und 2 ) ist Hellandit ein B o r o s i l i k a t (mit etwa 10% B 2 0 3 ) der ehem. Formel Ca3(Y, Yb...) 4 B 4 Si 6 0 2 7 · 3 H 2 0 ; bisher gültige Formel (ds. Hdb., Ergbd. I , 2 1 4 — 2 1 6 ) (Ca,Th,Mg) 2 · (Al, Y,Er,Mn,Fe, Ce) 6 Si 4 0 19 . Monoklin. Struktur. Pulverdiagramme von frischem und verwittertem Hellandit sind untereinander identisch; als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) eines nicht indizierten Pulverdiagramms (11 Linien) mit (I) gelten: 2.63 (10), 2.82 (6), 1.89 (6). Optik. nß = 1.749 ± 0.005. n y —n a etwa 0.015—0.020. Chem. Zunächst erwies sich Hellandit nach spektrographischen Bestimmungen von IVAR OFTEDAL (1) als ein Borosilikat mit mehr als 10% B 2 0 3 ; als weitere Hauptelemente wurden Y, Yb, Si, Al, Ca, Mn und Fe ermittelt; Be ist zurücktretend. Kleine Mengen von Pb gaben den Hinweis auf eine mögliche Anwesenheit von U (mit oder ohne Th). Die chem. Analyse eines verwitterten Hellandits (Anal. B . B R U U N in 2) ergab: Si0 2 26.65, A1 2 0 3 2.58, Ti0 2 0.39, Fe 2 0 3 3.07, FeO 0.07, MnOO.41, MgO 0.60, CaO 11.51, R 2 0 3 38.73, B 2 0 3 10.5, H 2 0 + 3.75, H 2 0 1050 1.85, Summe 100.11. Die Hauptkomponenten von R 2 0 3 sind nach S. BERGSTOL : Y 2 0 3 21.68, Yb 2 0 3 4.05, D y 2 0 3 2.84, Er 2 0 3 2.75, Gd 2 0 3 1.66, Th0 2 1.46; alle weiteren Oxide unterhalb 1%. Bei der Annahme, daß Al, Fe, Mg, Mn, Ti und etwas H 2 0 und Si0 2 Verunreinigungen sind, wird obige Formel abgeleitet. Lit.: 1. IVAR OFTEDAL, Norsk. Geol. Tidsskr. 1964, 44, 35—37. 2. IVAR OFTEDAL, Tschermaks Miner. Petr. Mitt. (3), 1965,10,125—129. — Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 534.

Hendricksit

559

Hendricksit, ein trioktaedrischer Glimmer, der einem Zink-Glied dieser Mineralgruppe entspricht (s. auch unter Chem.). — Derbe Kristalle und hypidiomorphe Tafeln bis zu einer Größe von einem Fuß. Struktur. Ein Pulverdiagramm der Analysenprobe IV gab als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I) und hkl: 10.20 (100) 001; 3.398 (60) 003\ 5.094. (36) 002; 2.546 (35) 004; 1.696 (17) 006; 2.652 (13) 131, 200. Die Zwischenschicht-Abstände (s. unter Chem.) sind gegenüber jenen von Biotit relativ groß, d (600) nimmt ungefähr linear mit abnehmendem Gehalt von Zn oder (Zn + Mn) in den oktaedrischen Positionen ab. Das IntensitätsVerhältnis I (004)/I (005) zeigt eine Abnahme mit ansteigendem Mg-Gehalt. Die meisten untersuchten Proben entsprechen dem IM Polytypus, einige dem 2MX und 3Τ Polvtypus sowie einem noch nicht näher definierbaren Polytypus. Phys. Spaltbarkeit nach (001). In einigen Proben richten sich die Brüche so nach der Spaltfläche, daß die Kristalle in kleine polyedrische Bruchstücke abgesondert werden, wobei die Flächen (104), (205) und (135) identifiziert werden konnten. Spez. Gew. (s. auch unter Chem.) bis 3.4 (sehr hoch für einen Glimmer). Die Farbe von Hendricksit bewegt sich zwischen kupferbraun und bronzebraun zu tief rötlichbraun und rötlichschwarz. Optik. Ώγ (Na) bis 1.697; die Brechungsindizes für die voll- und teilanalysierten Proben s. unter Chem. Die Brechungsindizes sind relativ hoch und mit jenen für Fe-reiche Biotite vergleichbar. Der höchste Wert (1.697) wurde an Proben beobachtet, die über 50 Atom-% Zn in oktaedrischen Positionen hatten. Ganz allgemein nimmt rij, ungefähr linear mit abnehmendem Gehalt an Zn oder (Zn + Mn) in den oktaedrischen Schichten ab. Die opt. A.E. liegt in den 1MPolytypen parallel (010), doch wurde in einigen Fällen auch eine Lage senkrecht (010) beobachtet. In den 2M 1 -Polytypen ist die Orientierung anomal / / (010). Chem. Zwei vollständige Analysen (Anal. JUN ΙΤΟ) ergeben die Werte unter Ι Π und IV; sieben Teilanalysen (I, Π und V—IX) umschließen die wichtigsten trioktaedrischen Kationen (s. Tab. S. 560). Das analysierte Untersuchungsmaterial entspricht einer festen Lösung, die von schwach zink- und manganhaltigen Phlogopit-Varietäten bis zu Mischungsgliedern reicht, in welchen die oktaedrischen Positionen mit 50 Zn- und 40 MnAtomprozenten besetzt sind und die zugleich mit Mg,Fe 2+ und Fe 3 + im Gleichgewicht stehen. Ba ist im allgemeinen in den Zwischenschicht-Positionen bis zu einer Menge von 0.6—1.6 Gew.-% BaO anwesend. Synthese. Synthetische Glimmer der Endglieder KZn 3 (Si 3 Al)O10(OH)2 und KMn3(Si3Al)O10(OH)2 wurden durch eine hydrothermale Kristallisation der stöchiometrisch zusammengesetzten Gele zwischen 350 °C und 2000 Bar sowie 650 °C und 3000 Bar erhalten. Name von CLIFFORD FRONDEL et al. (1) zu Ehren des amerikanischen Kristallographen und Chemiker Dr. STERLING B . HENDRICKS, der 1 9 3 8 zusammen mit Α . E. JEFFERSON erstmalig die Polymorphie bei den Glimmern beschrieben hat. Der Name Hendricksit ist für Mischungsglieder vorgeschlagen, in welchen Zn als dominantes trioktaedrisches Kation auftritt, einschließlich des Zn-End-

560

Hendrickait — „Hoeferit" I

Si0 2 AI2O3 Ti0 2 Fe 2 0 3 FeO ZnO MnO MgO

0.3 21.6 15.3 1.8

BaO Na 2 0 K20 H2O+ H 2 OF

II

0.3 22.1 13.6 3.3 1.4

Σ

F = 0 Summe Zn/Mn ny (Na) D(060) d(004) d (005) I (004)/ I (005) d (200) Spez. Gew. Polytypus

1.23 1.41 1.697 1.692 1.5564 1.5546 2.544 2.542 2.036 2.034 4.3 2.651 2M

4.3 2.648 3.41 IM

III

IV

31.58 13.72 0.32 2.25 0.34 22.97 12.28 3.69 0.65 0.24 7.91 3.65

31.68 12.48 0.12 4.85 0.69 21.40 13.38 1.76 0.91 0.23 8.37 3.45





0.45 0.10 99.76 99.88 0.19 0.04 99.57 99.84 1.63 1.34 1.686 1.686 1.5540 1.554 2.541 2.546 2.033 2.034 3.7 2.640 3.43 2M

4.0 2.652 3.40 IM

V

4.8 1.2 23.2 11.9 3.5

VI

0.2 16.8 11.0 6.7 1.3

VII

3.7 12.2 4.8 13.4 1.5

VIII

5.10 12.0 5.3 13.6

IX

1.27 0.27 0.02 27.3

1.72 1.682 1.5554 2.546 2.036

1.33 1.674 1.5502 2.536 2.030

2.20 1.644 1.5428 2.519 2.015

1.94 1.625 1.537 2.504 2.006

1.583 1.530 2.488 1.989

6.2 2.651

2.8 2.638 3.28 3T

1.3 2.627 3.14 IM

1.2 2.623 3.17 IM

0.36 2.602 2.86 IM

IM

gliedes. Im Hinblick auf die Nomenklatur wird vorgeschlagen, daß alle trioktaedrischen Glimmer, in welchen mehr als zwei Drittel der oktaedrischen Positionen von Mg besetzt sind, als Phlogopite bezeichnet werden; bei einem niedrigeren Mg-Gehalt soll die Bezeichnung durch die divalenten Kationen bestimmt werden. Der von B. W. E V A N S et al. (2) beschriebene Zinkglimmer (zinc mica) von Franklin Furnace, New Jersey, ist nach R. P I E R R O T (Ref. Bull. 1966, 89, 529) sicher auch Hendricksit. Vorkommen reichlich in den sog. Skarnzonen des Erzkörpers von Franklin, New Jersey, USA, wo das neue Mineral in Ermangelung einer Analyse bislang als Biotit oder Manganophyllit charakterisiert wurde. In Paragenese hauptsächlich mit Andradit, Rhodonit, Bustamit, Bariumfeldspat, Axinit, Vesuvianit, Hancockit, Hardystonit, weiter mit Gliedern der Aegirin-Augit- bis AugitSerie, mit Gliedern der Diopsid-Hedenbergit-Johannsenit-Reihe und mit Cummingtonit. Hendricksit wird von Andradit verdrängt. Lit.: 1. CLIFFORD FRONDEL und J U N ITO, Amer. Miner. 1 9 6 6 , 5 1 , 1 1 0 7 — 1 1 2 3 . 2 . JB. W . EVANS und R . G. J . STRENS, Nature 1966, 211, N o . 5 0 4 9 , 6 1 9 . — Ref.: Bull. 1966, 8 9 , 5 2 6 — 5 2 7 und 5 2 9 . Min. Abstr. 18, 4 8 .

„Hoeferit" = C h a p m a n i t . Nach genauen mineralogischen Untersuchungen von J I R I SOBOTKA (1) ist „Hoeferit" von Chfiö (früher Kfitz) bei Rakovnik (vorm. Rakonitz) — „natürliches Eisenoxidhydrosilikat Fe 2 Si0 5 + H 2 0 (ds. Hdb., II, 1830) —identisch mit C h a p m a n i t — 5FeO • 5Si0 2 · Sb 2 0 5 · 2 H 2 0 (ds. Hdb., Ergbd. I, 114) —,

„Hoeferit" — Hoahiit

561

dessen ehem. Formel nach F. CECET et al. (2) SbFe2 (Si0 4 ) 2 (0H) zu schreiben wäre. Die von F. K A T Z E R (3) vorgenommene Analyse von ,,Hoeferit" ist unrichtig, weil der Gehalt an Sb 2 0 3 — der im Chapmanit nach seiner theoretischen Zusammensetzung 33.54% beträgt — übersehen wurde. Der Mineralname „Hoeferit" wäre zu streichen, wenn er auch gegenüber Chapmanit (T. L. WALKER, 1924) die Priorität hat ; die ursprüngliche Kennzeichnung von „Hoeferit" hatte „schwerwiegende Mängel und Fehler" (s. auch: „Hoeferit" = Biring u c c i t , ds. Ergbd., 485—486 und „Hoeferit" = N o n t r o n i t , ds. Hdb., Ergbd. II, 558). Die von J. S O B O T K A ( I ) für „Hoeferit" ermittelten Daten: Der von F. KATZER (3) nicht angeführte Gehalt an Sb 2 S 3 ist „wohl mit dem Gehalt an chemisch gebundenem Wasser (18.20%) verwechselt worden und als Glühverlust bezeichnet". Die verhältnismäßig geringe Dichte von „Hoeferit" — nach F. KATZER 2.34—2.41 — gegenüber jener von Chapmanit (3.69—3.75) dürfte durch beigemengten Nontronit verursacht sein. Eine Spektralanalyse von „Hoeferit" ergab nach A. LufiÄKOVÄ die Werte unter I, eine solche von Chapmanit aus Bonenov bei Marianske Läzne (Marienbad) nach O . PAUKNER u n t e r I I .

I 1% Fe Si Sb 1 - 0 . 1 % Ca 0 . 1 - 0 . 0 1 % Al Mg Μη Zn < 0.01% Ag As Pb Cu ? Na

II XO.O % X.O % 0.X % 0.0X% < 0.0X% ?

Fe Si Sb Al Ca As Β Be Cu Mg Mn Na Ni Pb Ti Zn Ga Ge V

Die Röntgen-Pulverdiagramme von „Hoeferit" (Chric) und Chapmanit (Bonenov) zeigen „eine vollkommene Übereinstimmung" mit dem Diagramm des Chapmanits von Smilkov bei Votice (2); die intensivsten Röntgen-d-Werte des „Hoeferits" (Ä) mit (I): 3.58 (10), 3.185 (10), 2.91 (9), 3.88 (8), 7.66 (7), 4.17 (6), 1.502 (6). Eine Beimischung von Quarz wurde durch die Anwesenheit von zahlreichen Linien dieses Minerals nachgewiesen. Das Ca im „Hoeferit" dürfte auf beigemengten Calcit, Al, Mg und Mn auf Elemente aus dem Nebengestein zurückzuführen sein (Al ist vielleicht auch in isomorpher Vertretung von Fe). Lit.: 1. J i ß i SOBOTKA, Acta Univ. Carolinae — Geologica No.2, 1965, 129—140. 2. F. ÖECH und P. POVONDRA, Acta Univ. Carolinae — Geologica No. 2, 1963, 97—115. 3. F. KATZER, Tscherm. Miner. Petr. Mitt. 14, 1894, 519—525. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2110. Bull. 1966, 89, 891. Sap. 1967, 96, 80.

Hollingworthit, rutheniumhaltiger: s. Rutheniumhaitiger Holling wort hit, ds. Ergbd., S. 625. Hoshiit. NiMg(C03)2. Hexagonal-rhomboedrisch, ditrigonal-skalenoedrisch. Dichte nierenförmige Aggregate. Struktur. Raumgruppe D®d—R3c. Gitterkonstanten: a = 4.637, c = 5.004 mit jeweils ± 0.001 A. c/a = 3.279; a rh = 5.673, α = 48°15'. Ζ = 1 (nicht 4 wie im Originaltext angegeben, sofern die obige Formel zugrundegelegt wird). Das Pulverdiagramm ist sehr ähnlich jenem von Magnesit. Intensivste Röntgend-Werte (A) mit (I) und hk'il: 2.7393 (10) 1014-, 2.1033 (9) 1123; 1.6979 (8) 1126, 0118-, 1.6847 (7); 1.9356 (6) 2022; 1.3379 (6) 3030-, 1.0653 (6) 0.1.1.8. Phys. Muscheliger Bruch. H. ?. Farbe smaragdgrün. Strich blaßgrün. Glanz glasartig.

562

Hoshiit NiO-Geh. 0/ /o

Spez. Gew.

0.77 13.55 18.13 22.18 29.31

2.91 3.15 3.25 3.26 3.36

NiO-Geh.

ηω

ne

0.77 13.55 18.13 22.18 29.31

1.691 1.711 1.715 1.720 1.728

1.510 1.519 1.527 1.531 1.534

Optik. Einachsig, neg.

%

Do)—ne 0.181 0.190 0.188 0.189 0.194

U. d. M. sehr feinkörnige, gelblichgrüne Aggregate mit Körnchen von 1—7 μ im Durchmesser. Chem. Fünf ehem. Analysen ergaben die Weite unter I—V.

I II III IV V

I II III IV V

NiO

CoO

MgO

CaO

Si0 2

A1203

Fe 2 0 3

29.64 22.18 18.13 13.55 0.77

0.08

1.79 1.07 0.95 0.95 3.42

1.20 0.03 0.67 0.77 0.66

0.09

0.08 0.02 0.002

21.64 28.59 31.68 35.81 42.46

0.10

0.66 0.03 1.52 0.07 0.13

Ti0 2

MnO

Na 2 0

Cu

co2

H2O+

0.00

0.03

κ2ο 0.00 0.00 0.00 0.00

0.23 0.31 0.74

40.69 43.55 40.13 45.15 49.60

2.48 2.50 3.57 2.53 1.92



0.016

0.01

0.07



0.01 0.008 0.00 0.001 H 2 0-

I II III IV V

0.90 1.28 1.32 0.42 0.40

0.20 0.08 0.16 0.08 0.15



0.02

so3 0.00 —

0.22 0.10 —

0.03

P2O5

0.01 — —

0.004



0.04 —

Summe

99.64 99.63 99.23 99.46 99.773

Die geringen Mengen von Si0 2 ,Cu0,Fe 2 0 3 usw. werden auf Verunreinigungen durch Chalcedon, Chrysokolla und Limonit zurückgeführt. Die resultierenden Formeln:

Hoshiit — Huemulit I II III IV

563

NiO0.4290CoO0.0011MgO0.5806CaO0.0325(CO2)1.000 · 0.1490H 2 0 NiO0.ae8MgO0.7ie7CaO0.0iea(CO2)1.00e · 0.1402H 2 0 KO0.a6e2CoO0.00JOMgO0.8eieCaO0.0186(CO2)1.000 · 0.2175H 2 0 NiO0 1768CoO0.0001MgO0.8659CaO0.0165(CO2)1.000 · 0.137H 2 0 vereinfacht: NiMg(C03)2.

Das Verhältnis NiO:MgO ist auf Grund der Analysen unterschiedlich; mit abnehmender Korngröße nimmt der Ni-Gehalt gewöhnlich zu. Hoshiit ist isomorph mit Magnesit und ein Mittelglied der MgC03—NiC03-Reihe mit wechselndem Verhältnis von Ni: Mg. Hoshiit entspricht künstlichem NiMg(C03), das von T. I S A A C S (2) synthetisiert wurde. Die DTA-Kurve zeigt ziemlich deutlich endotherme Reaktionen bei 549 °C (Dissoziation von Nickelcarbonat) und 650 °C (Dissoziation von Magnesiumcarbonat). Name von Y U E C H U - S L A N G et al. ( 1 ) nach einer westlich des Gelben Flusses gelegenen Ortschaft. Nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I.e.) ein „nickeloan magnesite"; der Name wäre überflüssig, könnte aber für Mischungsglieder mit Ni > Mg gebraucht werden. Von der IMA wird nach D . W . K O H L S et al. ( 3 ) empfohlen, den Namen Hoshiit ( = nickeloan magnesite) fallen zu lassen. Vorkommen in der Oxidationszone einer nickelhaltigen KupfersulfidLagerstätte, die in der ariden Klimazone Chinas liegt. Auftreten in Huntitadern in Paragenese mit Garnierit, Aragonit und Zaratit. Lit.: 1. Y U E CHU-SIANG, Fuo K U O - F U N und S . CHEN-EA (nach russ. Angabe: J u i ZSU-SJAN, F U G O - F E N und SCHI TSCHSHAN-I), Acta Geol.. Sinica 1 9 6 4 , 4 4 , 2 1 3 — 2 1 8 (Chin, mit engl. Res. auf S . 2 1 8 ) . 2 . T . ISAACS, Miner. Mag. 1 9 6 3 , 3 3 , 6 6 3 — 6 7 8 . 3 . D. W . KOHLS und J . L . RODDA, Amer. Miner. 1 9 6 6 , 5 1 , 6 7 7 — 6 8 4 (insbes. S . 6 8 3 ) . — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2100. Bull. 1965, 88, 358—359. Min. Abstr. 17, 501—502. Miner. Mag. 1 9 6 6 , 3 5 , 1 1 3 5 — 1 1 3 6 . Sap.

1965, 94, 6 7 2 — 6 7 3 .

Haangtsaoit. Nach Μ. H. HEY (Miner. Mag. 1966, 35, 1136) eine alternative Übersetzung für Hungchaoit (ds. Ergbd., S. 142). Huemulit. Na4MgV10O28 · 24H 2 0. Triklin. Aggregate mikroskopischer Fasern, traubenförmige Massen oder zwischenräumliche Füllung (im Sandstein). Aus einer wässerigen Lösung (s. Chem.) rekristallisierte Indidividuen sind tafelig, ähnlich Rossit, gestreckt nach der c-Achse. Struktur. Raumgruppe Cj—PI oder CJ—P. Die Einheitszelle — an rekristallisiertem Material bestimmt — hat: a == 11.770 ± 0.019, b = 11.838 ± 0.008, c = 9.018 ± 0.009 Α; α = 107°13' ± 05', β = 112°10' ± 06', γ = 101°30' ± 05'. a: b: c = 0.9943:1:0.7618. Ζ = 1. Huemulit (nat.) gibt ein Pulverdiagramm (37 Linien) mit folgenden intensivsten Röntgen-d-Werten (A) und (I): 7.62 (100), 10.59 (90), 9.12 (60), 10.20 (55), 2.833 (35), 3.054 (30), 5.26 (25). Die Pulverdiagramme von natürlichem, rekristallisiertem und synthetisiertem Material sind untereinander gleich, aber auch die ermittelten Daten der Einheitszelle. Phys. Weich. H. (rekr. Mat.) = 2.5—3. Spröde. Vollkommene Spaltbarkeit // (001), eine weniger vollkommene // (010) (an rekr. Mat. best.). Spez. Grew. = 2.39 (gem.), 2.40 (ber.). Farbe gelblichorange bis orange. Strich gelb. Matter Glanz; rekr. Mat. Glas- bis Diamantglanz. Keine Fluoreszenz.

564

Huemulit

Optik. An rekr. Mat. wurde bestimmt: Zweiachsig, neg. η α (hellgelb) = 1.679 ± 0.003, n.0 (goldgelb) = 1.734 ± 0.003, n y (gelblichorange) = 1.742 ± 0.003 (Na-Licht). — 2V = 20—25°. Dispersion r > ν kräftig. Diese Daten stehen in beachtenswert guter Übereinstimmung mit jenen für synth. Mat. Chem. I und I I Huemulit (nat. Mat.); I I I rekr. Mat.; IV synth. Mat. V Theor. Zus. von Na 4 MgV 10 O 28 · 2 4 H 2 0 .

1. Uni. in kaltem H 2 0 2. Lösl. in kaltem H 2 0 V2O5 CaO ) *) SO, / K20 Na 2 0 MgO MnO uo3 3. HaO-Gehalt H 2 OH2O* Summe

I

II

25.8

25.4

35.5 5.6 7.2 0.4 4.2 n. b. n. b. < 10 ppm

40.21 3.53 4.45 0.52 3.94 1.18 0.02 < 10 ppm

11.5 8.0

12.00 8.80

98.2

100.08

*) CaO und S 0 3 entsprechen Gips (nachweisbare Verunreinigung).

III IV V

V205

Na 2 0

MgO

H20

Summe

59.8 60.06 60.39

8.4 8.52 8.24

3.0 2.90 2.68

29.2 28.60 28.69

100.4 100.08 100.00

Chemisch ist Huemulit ein wasserhaltiges Na—Mg-Vanadat mit der oben angeführten Formel. I n kaltem H a O unter Bildung einer orangefarbigen Lösung mit p H 5.5—6.5 leicht löslich. Aus dieser Lösung können bei vorsichtigem Abdampfen die oben angeführten Kristalle auskristallisieren. Eine DTAKurve zeigt endotherme Effekte bei 85°, 133° und 169 °C; der endotherme Effekt bei 580 °C entspricht dem Schmelzen des Minerals. Ein schwacher exothermer Effekt Hegt zwischen 340—360 °C. Huemulit schmilzt bei 500 °C zu einer roten Flüssigkeit. Synthese. Huemulit kann leicht aus einer wässerigen Lösung, in der· die stöchiometrischen Mengen von Vanadiumpentoxid, basischem Magnesiumcarbonat und Natriumcarbonat gelöst sind, synthetisiert werden. Name von C. E. GORDILLO et al. nach dem wichtigsten Vorkommen im südwestlichen Teil der H u e m u l - M i n e , Mendoza Provinz, Argentinien; Auftreten in mehreren uranhaltigen Erzkörpern der „sandstonetype deposits" im Malargüe-Raum. Der Erstfund wurde im Erzkörper Agua Botada gemacht. I n den „uranhaltigen Erzkörpern" ist Uraninit das wichtigste Mineral. Huemulit ist vergesellschaftet mit den Vanadaten Hummerit und Rossit, aber auch mit Thenardit und Epsomit.

Huangtsaoit — „Hydrohausmannit"

565

Lit.: C . Ε . GORDILLO, Ε . L I N A R E S , R . 0 . T O U B E S und Η . W I N C H E L L , Amer. Miner, 1 9 6 6 , 5 1 , 1 — 1 3 . — Ref.: Bull. 1 9 6 6 , 8 9 , 2 8 4 — 2 8 5 . Min. Abstr. 17, 7 6 7 . Miner. Mag. 1 9 6 6 . 3 5 , 1 1 3 6 . Sap. 1 9 6 7 , 9 6 , 7 4 .

Hydrocatapleiit (Miner. Mag. 1964. 33, 1137) = H v d r o k a t a p l e i t (ds. Ergbd., S. 148). Hydrocatapleit (Miner. Mag., 1966, 35, 1136) = H v d r o k a t a p l e i t (ds. Ergbd., S. 148). Hydrochlorbechilit. Nach R . P I E R R O T (Ref. Bull. Soc. frang. Miner. Crist., 1966,89, 145) und M . H . H E Y (Miner. Mag. 1966, 35, 1136) anscheinend eine irrtümliche Bezeichnung für H y d r o c h l o r b o r i t (ds. Ergbd., S. 565). Hydrochlorborit. Ca4B8015Cl2 · 22H a O. Kristallsystem (?). PolykristaUine bis dichte Massen; die Entwicklung von Kristallflächen ist dürftig. Struktur. Das nicht indizierte Pulverdiagramm (37 Linien) zeigt als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 8.40 (10), 5.98 (9), 2.605 (8), 2.445 (8), 3.57 (6), 3.365 (6), 6.53 (5). Phys. H. = 2.5. Spez. Gew. = 1.83. Farblos, durchsichtig. Glasglanz. Optik. Zweiachsig, pos. U. d. M. farblos. Brechungsindizes (Na-Licht): n„ = 1.5008, n^j = 1.5036, n y = 1.5199 mit jeweils ± 0.001. + 2 V = 45°48' (gem.), 45° 14' (ber.). Chem. Eine ehem. Analyse von TscHSHAN T S C H A N - M E I ergab: CaO 23.31, MgO 0.0, Na a O Sp., K 2 0 0.0, B 2 0 3 29.50, C1 7.62, S0 4 Sp., H 2 0 41.91, Uni. Sp„ Σ 102.34, — 0 = Cl21.72, Summe 100.62. Resultierende Formel 3CaO · CaCl2 · 4B 2 0 3 · 22H a O bzw. Ca4B8015Cl2 · 22H a O. Verh. CaO:B 2 0 3 :C1:H 2 0 = 1.94: 1.97:1:10.84. Die chem. Zus. ist ähnlich jener von Hilgardit und Parahilgardit, doch enthalten diese viel weniger H 2 0 (Ref. Amer. Miner., I.e.). Hydrochlorborit verliert zwischen 58—156 °C 31.60% H 2 0, zwischen 158—765 °C 10.05%. Die DTA-Kurve (nicht veröffentlicht) hat endotherme Effekte bei 183°, 293°, 363° und 959 °C sowie einen exothermen Effekt bei 513 °C. Wird von kaltem H 2 0 nicht gelöst; leicht löslich in heißem H a O und in kalten Säuren. Name von Z J A N Z S Y - Z J A N et al. nach der chem. Zusammensetzung. Vorkommen in tertiären Sedimenten von China, vergesellschaftet mit Ulexit, Halit und zurücktretend mit Gips. Auftreten in Krusten, die B-haltige Tone überziehen. Lit.: Z J A N Z S Y - Z J A N und T S C H E N SCHU-TSCHSHEN, Scientia Sinica, 1 9 6 5 , 1 4 , 9 4 5 bis (Russ.). — Ref.: Amer. Miner. 1 9 6 5 , 5 0 , 2 0 9 9 — 2 1 0 0 (Autoren: C H I E N TZU-CHIANG und C H E N SHU-CHEEN geschrieben!). Bull. 1 9 6 6 , 8 9 , 1 4 4 — 1 4 5 . Min. Abstr. 17, 5 0 1 . Miner. Mag. 1 9 6 6 , 3 5 , 1 1 3 6 . Sap. 1 9 6 7 , 9 6 , 7 3 . 946

Hydrograndit (Acta Geol. Sinica, 1964, 44, Sodershanie = Inhalt) = H y d r o u g r a n d i t (ds. Ergbd., S. 567). „Hydrohausmannit" = Gemenge. Nach O W E N B R I C K E R ist „Hydrohausmannit" (ds. Hdb., Ergbd., I I , 1 6 3 bis 164) ein Gemenge zweier Phasen, ß-MnOOH (s. Feitknechtit, ds. Ergbd., 38

Hintze,

Mineralogie, Ergänzungsband III

566

„Hydrohausmannit" — „Hydrorinkolit"

S. 546) und Mn 3 0 4 und daher kein gültiges Mineral (I.e., S.1318) (s. auch ds. Ergbd., S.486). Lit.: OWEN BRICKER, Amer. Miner. 1965, 50,1296—1354 (insbes. S. 1296 und 1318). — Ref.: Min. Abstr. 17, 575.

Hydrokassit. Name bei Α. A. KUCHARENKO et al. für ein Umwandlungsprodukt von K a s s i t , CaTi 2 0 4 (0H) 2 (ds. Ergbd., S. 575). Struktur. Die Röntgeninterferenzen ähnlich jenen von Kassit, doch weniger ausgeprägt; die Linien sind gegenüber Kassit in der Lage und Intensität etwas unterschieden. Intensivste Röntgen-d-Werte (kX): 3.23, 2.30, 1.74, 1.61, 1.51. Phys. Farbe weiß mit grünlichem Stich. Diamantglanz; an einigen Aggregaten auch Perlmutterglanz. Optik. Zweiachsig, neg. na< = 2.038, nB = 2.042, ny< == 2.050. n y —n a = 0.012. —2V ~ 40°. n a II [001]. Chem. Keine ehem. Analyse. Spektrographische Bestimmungen ergaben Ti, Co und geringe Mengen von Fe. Name s. oben. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.E.) ist das neue Mineral noch sehr unvollständig charakterisiert. Vorkommen als Umwandlungsprodukt von Kassit in miarolithischen Drusen von Alkalipegmatiten, Afrikanda-Massiv, Halbinsel Kola, UdSSR. Lit.: A. A. KUCHARENKO et al., Der kaledonische Komplex ultrabasischer Alkaligesteine und Karbonatite der Halbinsel Kola und Nord-Knreliens (Russ.), Isd. „Nedra", Moskau, 1965, 372—375. — Ref.: Amer. Miner., 1967, 52, 559—560.

Hydromolysit. FeCl3 · 6 H 2 0 . Name von A. S. POWARENNYCH in der russischen Übersetzung der 3. Aufl. (1957) der Miner. Tab. von H. STRUNZ, und zwar unter Hervorhebung des H 2 0-Gehaltes bei M o l y s i t , FeCl 3 (ds. Hdb., I, 2, 2500); zunächst wurde FeCl · 6 H 2 0 als unbenanntes Mineral von CARLO GARAVELLI (S. ds. Hdb., Ergbd. II, 900) beschrieben. Ref.: Amer. Miner. 1966, öl, 1551. Bull. 1965, 88, 710. Miner. Mag. 1966, 85, 1137. Sap. 1965, 94, 189.

Hydroniojarosit. Bei A. S. POWARENNYCH, Miner. Tablizy [Russ. Übersetzung (mit Ergänzungen) der 3. Aufl. von H. STRUNZ, Miner. Tab., 1957], 1962, S. 192, als Namensvariante von H y d r o n i u m - J a r o s i t (ds. Ergbd., 148—149). Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1137.

„Hydrorinkolit". Vom Autorenkollektiv IMGRE verwendeter neuer, synonymer Name für M o s a n d r i t (ds. Hdb., I I , 1147), der nach Ε . M. BONSCHEDTKUPLETSKAJA (Ref. Sap., I.E.) überflüssig ist. — „Rinkolit" = Mosandrit, s. ds. Hdb., Ergbd. II, 830. Lit.: Autorenkollektiv IMGRE, „Geochimija, mineralogia i genetitscheskije tipy mestoroshdenij redkich elementow", Isd. „Näuka" 1964, 2, 308. — Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1137. Sap. 1965, 94, 682—683.

Hydroserizit — Hvdro-Ugrandit

567

Hydroserizit, ein Hydroglimmer. Feinschuppig (0.001—0.005 mm). n y — 1.589 ± 0.002. n y —n e = 0.028. Chem. Eine ehem. Analyse ergab: Si0 2 44.63, Ti0 2 0.93, A1 2 0 3 34.21, Fe 2 0 3 4.23, FeO 0.29, MnO 0.01, CaO 0.35, MgO 1.32, N a 2 0 0.29, K 2 0 5.18, P 2 0 5 0.06, S0 3 0.04, H 2 0 + 8.04, H 2 0 - 0.05, C0 2 0.20, Summe 99.83%. Der erhöhte Gehalt an Fe 2 0 3 geht auf beigemengten dispersen Haematit und Hydrobiotit zurück. Name von E. W . D M I T R I E W unter Bezugnahme auf die chem. Zus. und die Serizit analogen Eigenschaften. Nach Ε . M . B O N S C H T E D T - K U P L E T S K A J A (Ref. Sap., I.e.) fehlen der bisherigen Kennzeichnung noch verschiedene grundlegende Daten, die das neue Mineral als „Hydroserizit" gelten lassen können. Vorkommen. Hydroserizit ist ein Bestandteil kaolinitischer und haematitischer Gesteine von Kriwoj Rog, Ukr. SSR. Lit.: Ε . W . DMITRIEW, Geol. rudn. mestorosM., 1965, 7. H . 3 , 8 2 — 9 6 (insbes. S . 9 0 — 9 1 ) . — Ref.: Sap. 1967, 9«, 7 9 .

Hydrougrandit. Varietät eines H y d r o g r a n a t s der chem. Zus. X 3 Y 2 (Zr0 4 ) 3 - m (OH) 4m ; X = Ca,Mg,Fe2+, Mn,K,Na; Y = Fe»+,Al,Cr; Ζ = Si. Kubisch. Xenomorphe Kristalle. Struktur, a = 12.063 ± 0.005 Α. Intensivste Röntgen-d-Werte (Α) eines Pulverdiagramms (28 Linien) mit (I) und hkl: 2.705 (10) 420; 1.614 (10) 642; 3.02 (8) 400; 1.1195 (8) 864; 1.101 (8) 10.4.2; 2.48 (7) 422: 1.0655 (7) 880; 1.677 (6) 640; 1.967 (5) 532; 1.349 (5) 840; 1.287 (5) 664; 1.044 (5) 884 ; 0.99 (5) 12.2.0.

Phys. H. > 5. Spez. Gew. = 3.454 ± 0.002. Hellgrün. Glasglanz. Optik. Isotrop, η = 1.825—1.830. Chem. Eine chem. Anal, ergab: Si0 2 34.01, A1 2 0 3 8.45, Cr 2 0 3 0.20, Fe 2 0 3 18.28, FeO 1.72, MnO 0.12, MgO 9.96, CaO 21.47, K 2 0 0.10, N a 2 0 0.30, H 2 0+ 5.29, H 2 0" 0.18, P 2 0 5 0.17, C1 0.06, Uni. 0.12, Summe 100.43%. Resultierende Formel [Cai.gsMg^Fe^Mn^K^Nao^ Durch seinen hohen Fe 3+ -Gehalt ist Hydrougrandit deutlich von anderen Hydrogranaten, wie von Hydrogrossular, Hibschit und Plazolith, unterschieden; H y d r o u g r a n d i t entspricht chemisch sowohl einem .,hydrous grossularite" als auch einem „hydrous andradite". Die DTA-Kurve zeigt einen endothermen Effekt bei 705 °C sowie zwei exotherme bei 440 und 900 °C. Name „Hydrougrandite" (engl.) sowie „Hydrograndit" (russ.) von T S A O Y U N G - L U N G - unter Hinweis auf die chem. Zus. als ,,hydrous grossularite und anrfradite" (s. Chem.). Vorkommen. Spärlich zerstreut im Hsiaosungshan-Peridotit, China; vergesellschaftet mit serpentinisiertem Olivin, Augit, Plagioklas und Phlogopit. Hydrougrandit verdrängt Plagioklas. Lit.: TSAO YUNG-LUNG, Acta Geol. Sinica, 1964, 4 4 , 2 1 9 — 2 2 8 (chin, mit engl. Res. auf S . 2 2 8 ) und Sodershanie = Inhalt als „Hydrograndit". — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2100. Bull. 1965, 88, 359. Min. Abstr. 17, 400. Miner. Mag. 1966, 35, 1137. Sap. 1966, 95, 3 2 5 — 3 2 6 . Shurn. Geol. 1965, 4 V — 1 5 0 .

Hydro-Ugrandit (Min. Abstr. 1965, 17, 400) = H y d r o u g r a n d i t Ergbd., S. 567). 38*

(ds.

568

Hydroxyascharit — Hydroxylascharit

Hydroxyascharit (Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect., 1966, 166, 125) = H y d r o x y l a s c h a r i t (ds. Ergbd., X. 568). Hydroxylascharit. Mg 2 B 2 -xH 3 x 0 5 · H 2 0 (x = 0.23) mit Substitution, von Β durch 3H. Monolclin. Faserige, manchmal säuüge Textur. Struktur. Ein gestrecktes Korn eines synth. Hydroxylascharits gab nach einer Drehkristallaufnahme Röntgeninterferenzen mit der Periode 3.1 A. Das Pulverdiagramm einer Hydroxylascharit-Probe hatte als intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 2.664 (10), 6.30 (9), 2.207 (9), 5.23 (8), 2.314 (8), 2.438 (7). a = 12.64, b = 10.41, c = 3.13 Α mit jeweils ± 0.02. β = 96° ± O.5.. Spez. Gew. 2.66. Im Kern milchweiß bis gelblich und ohne Einschlüsse; in Kantennähe Magnetiteinschlüsse. Optik. Zweiachsig. n a = 1.562, ηγ = 1.629, beide ± 0.002. Gerade Auslöschung. Hohe Interferenzfarben und eine betonte Achsendispersion, r v. Chem. Eine ehem. Analyse von W . W . G A M J A N I N A ergab für den Hydroxylascharit einer Skarnlagerstätte von Sibirien: B 2 0 3 35.60, MgO 45.36, FeO 3.52, MnO 0.06, CaO 0.40, C0 2 1.13, Si0 2 0.26, H 2 0 14.37, Summe 100.70%. Nach Abzug von Si0 2 und Carbonat resultiert die Formel (Mg 1 . 92 Fe 0 . 08 )B 1 . 77 H 0 . 69 O 5 · 1.04H 2 0, vereinfacht M g 2 B 2 - X H 3 X 0 5 · H 2 0 mit Χ = 0 . 2 3 . Nach M . F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I.e.) ist die Substitution von Β durch 3 Η höchst unwahrscheinlich; außerdem sind die Daten so unzulänglich, daß ein neuer Mineralname kaum zu verantworten sei. Nach P. P. G R I G O R J E W et al. ( 1 ) bildet sich bei hydrothermalen Experimenten im Temperaturbereich von 250—450 °C ein Szaibelyit ( = Ascharit) entsprechendes Borat, aber der chem. Zus. Mg 2 B 2 0 5 · (1 + n)H 2 0, mit η zwischen 0 (Szaibelyit) bis 0.3. Die Verbindungen mit höherem η zeigten einen exothermen Effekt, der bei Szaibelyit nicht beobachtet wird. Die Röntgeninterferenzen differieren ein wenig gegenüber natürlichem Hydroxylascharit, aber die Einheitszelle ist identisch mit jener von Szaibelyit. Die Synthesen mit einem höheren H a O-Gehalt sind in Säuren leicht löslich und haben ein niedriges spez. Gew. Name von Α. P. G R I G O R J E W et al. (1 und 2) nach der chem. Zusammensetzung. Bemerkungen zu diesem npuen Varietätsnamen s. unter Chem. Vorkommen in Äderchen, die Ludwigit-Magnetit-Erze in einer Skarnlagerstätte Sibiriens durchkreuzen. Hydroxylascharit wurde nach Α . P . G R I G O R J E W (2) schon früher beobachtet, aber nicht erkannt; so hat der Ascharit vom InderSee nach Umrechnung die Formel Mg 2 B 187 H 0 3 9 0 5 · 0.99H 2 0 (x = 0.13). Die Ascharit-Einschlüsse, die von L. I. S C H A B Y N I N (3) mit ungewöhnlich niedrigen Brechungsindizes beschrieben wurden, scheinen auch Hydroxylascharit zu sein. Lit.: 1. A . P . GRIGORJEW und I . JA. NEKRASOW, Geol. Rudnych Mestoroshd. 1966, No. 2, 10—32. 2. A . P . GRIGORJEW, A . A . BROWKIN, I . J A . NEKRASOW, Dokl. Alcad. Nauk SSSB, 1966, 166, 9 3 7 — 9 4 0 ; engl, in Dokl. of the Acad, of Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1966, 166, 125—128. 3. L. I. SCHABYNIN, Geologija i geofisika, 1960, No.6. — Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 1818. Bull. 1967, 90, 274. Sap. 1967, 96, 72.

569

Hydroxylpyromorphit — Imhofit

Hydroxylpyromorphit. Pb5[OH| (P0 4 ) 3 . Nach R . K L E M E N T (1) sind — wie Η . W O N D R A T S C H E K (2) ausführt — die von F . ZAMBONINI et al. (3) hergestellten Präparate als Hydroxylpyromorphit anzusprechen. Als Gitterkonstanten erhielt R . K L E M E N T (4): a = 9.90, c = 7.28 A; a/c = 0.736. Hydroxylpyromorphit ist mit B l e i - H y d r o x y a p a t i t (ds. Ergbd., S.43) identisch. Lit.: 1. R . KLEMENT, Z. anorg. allg. Chem. 1938, 237, 1 6 1 — 1 7 1 . 2. HANS WONDRATSCHEK, N. Jb. Miner., Abh. 1 9 6 3 , 9 9 , 1 1 3 — 1 6 0 (insbes. S . 1 4 7 ) . 3 . F . ZAMBONINI und Δ . FERRARI, Bend. Reale Accad. Naz. Lincei, 1928, 7, 2 8 3 — 2 9 1 . 4 . R . KLEMENT, Z. anorg. allg. Chem. 1939, 242, 2 1 5 — 2 2 1 . — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1 1 3 8 .

Illit-Chlorit. Name von P. G A L L I T E L L I für ein Tonmineral aus den Apenninen, das aus I l l i t - und Chiorit-Schichten in unregelmäßiger Wechsellagerung besteht. Lit.: F. GALLITELLI, Com. Internat. Estud. Arcillas, 1959. S.23. — Ref.: Miner. Mag.

1966, 35, 1137.

Illit-Montmorillonit. Name von P . G A L L I T E L L I für ein Tonmineral aus den Apenninen, das eine unregelmäßige Wechsellagerungsstruktur von I l l i t und Montmorillonit besitzt. Lit.: P. GALLITELLI, Com. Internat. Estud. Arcillas, 1959, S.23. — Ref.: Miner. Mag.

1966, 35, 1137.

Imhofit, ein Thallium-Arsensulfosalz nahe TlCuAs16S40. Monohlin. Außerordentlich kleine, dünnblättrige Aggregate (etwa 0.06 X 0.03 X 0.001 mm groß) und Einzelkristalle, ζ. T. zu „Klumpen" aggregiert. Struktur. Raumgruppe C | — o d e r Cf h —P2 1 /m. a = 8.77 ± 0.02, b = 24.51 ± 0.03, c = 11.44 ± 0.03 Α, β = 107° ± 1°. Das Pulverdiagramm von Imhofit (nicht veröffentlicht!) steht mit keinem der bisher bekannten roten Arsensulfosalze in Übereinstimmung. Bei einer angenommenen Dichte von 4.5, 5.0 usw. ergibt sich folgender errechneter Zellinhalt: Spez. Gew.

T1

Cu

As

S

4.5 5.0 5.5 6.0 6.5 7.0

5.23 5.81 6.39 6.97 7.55 8.14

0.84 0.93 1.03 1.12 1.21 1.31

12.82 14.24 15.67 17.09 18.52 19.94

33.43 37.14 40.86 44.57 48.29 52.00

Phys. Die Blättchen sind sehr weich und biegsam. Vickers-H. = 38 (weicher als Bleiglanz mit 71—77). Spez. Gew. nicht angegeben, wohl wegen der Kleinheit der Individuen nicht bestimmt! Kupferrot, durchscheinend. Optik. Reflexionsvermögen 31—28% (in Luft, grünes Licht 5.300 A); die Variation beruht auf der starken Anisotropie des Minerals. Farbe im reflektierten Licht rein weiß, im Vergleich zu Bleiglanz etwas kremfarbig. Eine Bireflexion ist weder in Luft noch in öl mit Sicherheit festzustellen. Anisotropie sehr groß. Durch massenhaft vorhandene hellrote Innenreflexe erscheint der

Imhofit — Irarsit

570

Imhofit nicht mehr opak. Spezielle gesetzmäßige Verwachsungen konnten nicht beobachtet werden. Die erzmikroskopischen Eigenschaften sind sehr ähnlich Hutchinsonit; Imhofit ist aber viel weicher. Chem. Die Analyse einer Probe (maximal 8 X 8 μ, Dicke ^ 1 μ) mit der elektronischen Mikrosonde ergab: T1 33.6, Cu 1.67, As 30.2, S 23.7, Summe 99.17%. Name von G. B U R R I et al. zu Ehren des Strahlers J O S E F IMHOF, Binn, Schweiz, der die Ausbeutung der Lengenbachgrube im Namen einer Arbeitsgemeinschaft mit großer Umsicht betreibt. Das neue Mineral wurde zunächst als Smithit gehalten. Vorkommen auf der Mineralfundstätte Lengenbach, Binnatal, Kanton Wallis, Schweiz, vergesellschaftet mit Realgar und einem schwarzen Sulfosalz. Lit.:

G . B U R R I , S . GRAESER, F . MARUMO u n d W . NOWACKI, Chimia

1965, 19, 4 9 9 b i s

500. — Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 531—532. Bull. 1966. 89, 411. Miner. Mag. 1966, 35, 1 1 3 7 — 1 1 3 8 . Sap.

1967, 96, 68.

Indium. In (gediegen). Tetragonal. In Körnern bis 1 mm Größe. Struktur, a = 3.25, c = 4.95 A. a :c = 1:1.523. Ζ = 2. Intensivste Röntgend-Werte eines Pulverdiagramms (18 Linien) mit (I): 2.74 (10), 2.30 (3), 2.50 (2), 1.69 (2), 1.398 (2). Die röntgenographischen Daten stehen in Übereinstimmung mit metallischem In. Phys. Mikroh. von 130—159 kg/mm 2 (Mittelwert 142 kg/mm 2 ). Farbe grau mit gelblichem Stich. Undurchsichtig. Metallglanz. Optik. Reflexionsfarbe rötlichweiß. Reflexionsvermögen für gelbes Licht in Luft 92.3%, in Immersion 85.7%. Keine Bireflexion. Sehr schwach anisotrop. Chem. Die chemische Kennzeichnung als „In" wurde nach mikrospektrographischen Analysen durchgeführt. Name „indij samorodnyj" = ,,ged. I n " von W. W. I W A N O W . Vorkommen. Ged. Indium wurde von Ν. E. S A L A S C H K O W A und W. W. I W A N O W i. J . 1963 in greisenartigen und albitisierten Graniten von OstTransbaikalien beobachtet, und zwar in Paragenese mit ged. Blei. Lit.: W. W. IWANOW, Geochim., miner, i genet, tipy mestoroshden. redk. elementow, Isd. „Nauka1964, 2, 568—569. — Ref.: Amer. Miner. 1967, 52, 299. Bull. 1967, 90, 274. Miner. Mag. 1966, 35, 1138. Sap. 1965, 94, 665.

Irarsit. (Ir, Ru, Rh, Pt) AsS. Kubisch. Unregelmäßig begrenzte Körner — mit teilweise idiomorpher Ausbildung — bis 1 mm im Durchmesser. Struktur. Enge Beziehungen zur Struktur vom Pyrit-Typus, a = 5.777 bis 5.778 ± 0.005 Ä. Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (32 Linien) mit (I) und hkl: 3.32 (10) 111; 2.87 (10) 200; 1.74 (10) 113; 2.04 (9) 220; 1.112 (9) 115, 333; 2.57 (8) 210; 1.021 (8) 044; 0.976 (8) 135; 1.29 (7) 024; 1.18 (7) 224; 0.963 (7) 006, 224; 0.913 (7) 026; 2.35 (6) 211; 1.66 (6) 222; 1.60 (6) 023; 1.54 (6) 123; 1.32 (6) 133; 0.881 (6) 335; 0.871 (6) 226. Phys. Spröde. Mikroh. = 976 kg/mm 2 . Spez. Gew. konnte nicht bestimmt werden. Eisenschwarz. Metallglanz. Die phys. Eigenschaften von Irarsit stehen sehr nahe jenen von rutheniumhaltigem Hollingworthit (ds. Ergbd., S. 625).

Irarsit — Jaroslawit

571

Optik. Isotrop. In Anschliffen u. d. Μ. grauweiß. Reflexionsvermögen im gelben Licht (A 589 ταμ) = 4 6 . 1 % . Die Dispersion des Reflexionsvermögens: λ (πιμ) 410 455 490 620 560

λ (ηιμ)

R V (%)

R V (%)

589 610 650 700 750

48.0 48.6 47.6 47.0 47.0

46.1 46,0 45.2 43.8 42.8

Chem. Die ehem. Bestimmungen an Konzentraten von Irarsit ergaben nach durchgeführten Korrekturen die Werte: Ir 23.0, Rh 7.2, Ru 9.4, Pt 12.6, As 34.5, S 11.6, Summe 98.3%. Resultierende Formel bzw. vereinfacht (Ir,Ru,Rh,Pt)AsS. Name von A. D . G E N K I N et al. nach der chem. Zus.: iridium, ^4rsen, Schwefel. Vorkommen auf der Platinlagerstätte Onverwacht, Bushveld, Süd-Afr. Rep. Irarsit ist stets mit rutheniumhaltigem Hollingworthit (ds. Ergbd., S. 625) und ged. Platin verwachsen, von Chromit begleitet. Lit.:

A . D . G E N K I N , Ν . N . SHURAWLEW, N". W . TROXEWA u n d I . W . MURAWJEWA,

Sap. Wses. Miner. Obschtsch., 1966, 95, 700 - 7 1 2 .

Jaffait. Ein Gummiharz der ,,resene-resins series''. Name von J. P A C L T nach der israelitischen Stadt Jaffa und zwar für ein subfossiles Produkt (für einen Liptobiolith), das als botanischen Ursprung ein Glied der Gattung Pistacia (Terpentinbaum) haben soll. Vorkommen in kalkigen äolischen Ablagerungen auf der Ebene Sharon in Israel. Lit.: J . PACLT, Israel Expl. Journ. Miner. Mag. 1961, 32, 990.

1953, 3. 2 4 2 — 2 4 5 . —

Janovait (H. S T R U N Z , Miner. Tab.. 3. Aufl. 1957. (ds. Hdb., Ergbd. II, 183).

Ref.: Min. Abstr.

S.

383) =

15, 136.

Janowait

Jaroslawit. Ca3Al2F10(OH)2 * H 2 0 . Orthorhombisch. Strahlige Aggregate in eirunden sphärolithischen Verwachsungen (2—-3 mm im Durchmesser) mit radialstrahliger und konzentrisch-schaliger Struktur. Struktur, a = 8.74 ± 0.01, b = 5.53 ± 0.03, c = 4.51 ± 0.02 kX. Ζ = 4. Intensivste Röntgen-d-Werte (kX) eines Pulverdiagramms (35 Linien) mit (I) und hkl: 3.445 (10) 210 ,2.222 (8) 311; 3.653 (7) 011; 4.50 (6) 001: 1.835 (6) 030. Phys. Prismatische Spaltbarkeit nach der Längserstreckung. Unregelmäßiger Bruch. Mikroh. = 4.5 bzw. 264 kg/mm 2 . Spez. Gew. = 3.09. Farbe -yveiß, halbdurchsichtig. Glasglanz. Im UV-Licht nur eine schwache Lumineszenz in blaß-violetten Farben. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.413. N,, = 1.423, IU—na = 0.01. -f 2V 74 (gem.). Gerade Auslöschung. Längserstreckung neg.

572

Jaroslawit — Jennit

Chem. Eine mikrochemische Analyse von Ν. N. KUSNEZOWA ergab: A1203 21.55, CaO 42.77, MgO 0.24, H 2 0+ 8.97, F 46.90, Σ 120.43, —Ο = Γ 2 19.70, Summe 100.77 [richtig 100.73]. Resultierende kristallochemische Formel Ca

3.09A11.76F10.08(OH)2 · H a O,

vereinfacht Ca3Al2F10(OH)2 · H 2 0. Eine Spektralanalyse zeigte (in %): Β 0.1, Be 0.01, Si.Fe.Ti, Υ 0.001, Cu, Yb 0.0001%. Chemisch, aber auch in seinen physikalischen, optischen und kristallographisch-strukturellen Daten ist Jaroslawit deutlich von Prosopit, CaAl2 (F,OH) 8 , und Gearksutit, CaAlF4(OH) · 2 H 2 0 , unterschieden. Name J a r o s l a w i t bzw. ,,jaroslavite" von Μ. I. NOWIKOWA et al., aber ohne etymologische Deutung. Vorkommen auf einer hydrothermalen Lagerstätte von Fluorit und seltenen Metallen in Sibirien (keine nähere Fundortangabe); charakteristisch für diese Lagerstätte sind die fluorhaltigen Mineralien Topas, Sellait, Axinit und Chondrodit; vorherrschend sind Fluorit und Gearksutit, zurücktretend Ralstonit (?) und Tschuchrowit (ds. Ergbd., S.332—334). Auftreten von Jaroslawit in der Oxidationszone gebänderter Sellait—Turmalin—Fluorit-Gesteine. Lit.: Μ. I. NOWIKOWA, G. A. SIDORENKO u n d Κ Ν . KUSNEZOWA, Sap.

Wses.

Miner.

Obschtsch. 1966, 95, 39—44. — Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 1546—1547 und 1820. Bull. 1966, 89, 411. Min. Abstr. 18. 46. Miner. Mag. 1966, 35, 1138. Sap. 1967, 96, 69.

Jennit, annähernd Na 2 Ca 8 Si 5 O 30 H 22 . Triklin. Kleine blättrige Kriställchen, gestreckt nach der b-Achse, oder faserige Aggregate. Struktur. Nach Oszillations-, Drehkristall- und WEISSEXBERG-Aufnahmen triklin mit a = 10.56, b = 7.25, c = 10.81 Α, α = 99°42' β = 97°40', γ 110°04'. V = 748.9 Α3. Ζ = 1. Eine monokline Pseudozelle, Α-zentriert, hat a = 9.917, b = 3.624, c = 21.306 Α. β = 102°00' (d 001 = 20.858 A). Die Beziehungen zwischen der triklinen und monoklinen Elementarzelle werden abgeleitet, dargelegt und in einer Fig. festgehalten; sie sind ähnlich jenen für Nekoit (2). Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (53 Linien) mit (I) und hkl: 10.5 (ssst) 001; 2.92 (sst) 121, 320, 301; 3.04 (st) 302; 2.83 (st) 120, 321; 2.66 (st) 303,104 ; 6.46 (mst) 101; 3.47 (mst) 003 ; 3.29 (mst,b) 020, 221, 301; 2.04 (mst) 322, 521; 1.810 (mst) 241: 4.77 (m,b) 111, 110; 2.78 (m) 122, 321; 1.984 (m) 501, 205, 224, 320, 521. Phys. Spaltbarkeit nach (001). Spez. Gew. = 2.32 (gem.), 2.31 (ber.). Ein Infrarotspektrum für die Bereiche 3000—3650 c m - 1 und 650—1750 c m - 1 ist mit jenem für Meta-Jennit (ds. Ergbd., S. 593) in Vergleich gesetzt; die Unterschiede sind gering. Zwischen 1750—-3000 cm" 1 wurden keine Bande beobachtet. Der unerhitzte Jennit zeigt Bande bei 3565 und 3490 cm - 1 , die Hydroxylgruppen zugeordnet werden, die wahrscheinlich nur an Ca gebunden sind; die breiten Bande bei 3170 c m - 1 könnten SiOH oder Molekularwasser oder beiden zukommen. Die Bande bei 1630 c m - 1 erschließen, daß Molekularwasser bestimmt anwesend ist; hierbei ist keine Gewißheit für oder gegen die Anwesenheit von SiOH. Die Bande zwischen 1430—1470 c m - 1 können CO^-Ionen zugeordnet werden. Teile des Infrarotspektrums erinnern an jenes von Cuspidin.

Jennit — Jouravskit

573

Optik. Zweiachsig, neg. η α = 1.552, n^ = 1.564, n y = 1.571 mit jeweils ± 0.003. — 2 V (ber.) = 74°. n e /(C01 = Spaltfläche) = 90°, η,/b (Längserstreckungsrichtung) = 35—40°, n y /b = 55—50°. Nur die auf der Spaltfläche liegenden Kriställchen zeigen eine schiefe Auslöschung, so daß nach opt. Bestimmungen eine monokline Symmetrie abgeleitet werden könnte. Chem. Eine ehem. Analyse von R. A. CHALMERS ergab: Si0 2 28.8, CaO 46.0, Na a O 5.0, H 2 0 (Total) 18.5, C0 2 1.5, Summe 99.8. — Jennit ist bis 70 °C stabü. Bei Erhitzung gibt er zwischen 70—90 °C H 2 0 ab (etwa 7%) und es bildet sich M e t a - J e n n i t (s. ds. Ergbd., S. 593). annähernd Na 2 Ca 8 Si 5 0 2 6 H 1 4 ; bei höherer Temperatur — s. Meta-Jennit, I.e. — bildet sich /?-CaSi0 3 und ß-Ca 2 Si0 4 . Das Wasser kommt wahrscheinlich teilweise in molekularer Form, teilweise als Hydroxylgruppe ionisiert vor; bei ionischer Konstitution ist die Formel

Na 2 Ca 8 (Si0 3 ) 3 (Si 2 0 7 )(0H) 6 · 8 H 2 0 möglich. Name von A. B. CARPENTER et al. zu Ehren von Colonel C. M. J E N N I — ζ. Z. Direktor des Geol. Mus. der Univ. Missouri —, dem Entdecker dieses neuen Minerals.

Vorkommen. Als späte Bildung, teilweise offene Räume zerbrochener CalcitMonticellit-Hercynit- und Vesuvianit-Wollastonit-Kontaktgesteine füllend, bei Crestmore, Kalif., USA. Jennit ist fast immer mit 14 A-Tobermorit vergesellschaftet ; gelegentlich auch in Paragenese mit Scawtit und Calcit, die in den Bruchzonen als Erstbildungen angesehen werden müssen. Lit.:

1. Α. Β . CARPENTER, R . A . CHALMERS, J . A. GARD, K . SPEAKMAN u n d Η . F .

W. TAYLOR, Amer. Miner. 1966, 51, 56—74. 2. J. A. GARD und Η. P. W. TAYLOR, Miner. Mag. 1956, 81, 5—20. — Ref.: Bull. 1966, 89, 285. Min. Abstr. 17, 766. Sap. 1967, 96, 78.

Jezekit (H. STRUNZ. Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, S.483) = J e z e k i t (ds. Hdb., I, 4.2, 847, 1166). Jogyanit (ds. Hdb., Ergbd. II, 733) = J o g y n a i t . Jogynait, die richtige Bezeichnung für J o g y a n i t (ds. Hdb., Ergbd. I I , 373). Jouravskit. Nahe Ca e Mn| + SJ + 7 C a j H ^ β Ο Μ oder Ca6Mn^ + [S0 4 | (S 0>7 C 0 . 3 ) (0,0H)4|(C03)2|(0H)12] · 24H20. Hexagonal. Flecken (Tüpfelchen) von 1 bis 5 m m im Durchmesser, die aus individuellen Körnern von mehreren Zehnteln eines mm im Durchmesser bestehen und selten Kristallflächen zeigen; nur das Prisma m (1010) und ganz selten die Dipyramide b2 (10Γ2) wurden beobachtet (s. Fig. 59). Der Winkel zwischen (1010) und (1012) betrug 61° ± 30' (ber. 61°16' bei c/a = 0.9490). Struktur. Wahrscheinliche Raumgruppe C®—• P 6 3 o d e r C | h — P 6 3 / m m i t a = 11.06, c = 10.50 mit Fig. 59. Jouravskit-Kristalle von Tachgagalt jeweils ± 0.03 Ä. c/a = 0.949 ± 0.005. Ζ = 1.

574

Jouravskit

Strukturell eng mit Thaumasit verwandt. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (29 Linien) mit (I) und hkll: 9.6 (ssst) 1010; 5.53 (st) 1120; 3.81 (st) 1122; 3.42 (mst) 2131; 2.73 (mst) 3032; 2.52 (mst) 1014; 2.17 (mst) 4042, 2243. Das Pulverdiagramm ist außerordentlich ähnlich jenem von Thaumasit, das zum Vergleich in Gegenüberstellung angeführt wird. Der Gehalt einer Einheitszelle entspricht Ca 6 Mn| + [S0 4 | (S019 Mg 0>66 Mn 014 Ca 0 . 007 Cr 0 002 )S bis (Fe 0i52 Mg 0 .3 3 Mn 0>06 Ca 0 . 06 Cr 0eiMr.0.11Ca0.eo7Cr0.00a)S

Niningerit — „Niobotschewkinit"

605

Chemisch ist Niningerit deutlich von Fe-halt. Alabandin (α-MnS) und von allen bisher beschriebenen terrestrischen Sulfiden unterschieden. P . RAMDOHR (2) hat das neue Mineral als einen „neuen Komplex von Fe—Mg—Mn—Ca-Sulfid mit Na-Struktur" erkannt und beschrieben. Das von K . R . DAWSON et al. (3) als „Oldhamit" — CaS — gekennzeichnete Mineral dürfte Niningerit entsprechen. Niningerit wurde nach K . K E I L et al. (1) wohl erstmalig von K . F R E DRIKSSON et al. (4) analysiert, und zwar aus dem St. Mark's Enstatitchondrit, ohne aber ein weiteres Studium diesem Mineral zu widmen. Name von K . K E I L et al. (1) für ein neues meteoritisches Sulfid zu Ehren v o n Η . H . NININGER.

Vorkommen in den Enstatitchondriten vom Typus I (weniger intensiv metamorphosiert als der stark rekristallisierte Typus II) der unter Chem. (Tabelle) angeführten Meteoriten. Der Anteil von Niningerit ist jeweils gering; der Abee-Meteorit enthält weniger als 5 Gew.-%, wobei bemerkenswert ist, daß der Gehalt von Schnitt zu Schnitt wechselt (eine Schnittlage enthielt 14%). Lit.:

1. KLAUS KEIL und K . G. SKETSIKHER, Science,

1967, 155, N o . 3 7 6 1 , 451—453.

2. P . RAMDOFTR, Journ. Geophys. Bes., 1963, C8, 2011—2036 (vgl. auch ds. Ergbd., S.437 bis 439). 3. K . R . DAWSON, J . A. MAXWELL und D . E. PARSONS, Geochim.

Cosmochim.

Acta, 1960, 21, 127. 4. K . FBEDRIKSSON und F. E. WLCKMAN, Särtryck ur Svensk vetenskap, 1963, 121 (Fußnote). — Bef.: Bull. 1967, 90, 271—272.

Mobochevkinit (Miner. Mag., 1966, 35, 1147) = (ds. Ergbd., S. 605).

Natur-

Niobotschewkinit

„Niobolabunzowit". Vom Autorenkollektiv IMGRE verwendeter Name für niobhaltigen L a b u n z o w i t , (K,Ba)(Ti,Nb)Si 2 0 7 · 2 H 2 0 (ds. Hdb., Ergbd. II, 747), der mit T i t a n o n e n a d k e w i t s c h i t , (Na,Ca)(Nb,Ti)Si 2 0 7 · 2 H 2 0 (ds. Ergbd., S. 642) eine isomorphe Reihe bildet. Nach Ε . M . BONSCHTEDTK U P L E T S K A J A (Ref. Sap., I.E.) ein überflüssiger Name. Lit.: Autorenkollektiv IMGRE, „Geochimija, mineralogija i genetitscheskije tipy mestoroshdenij redkich elementow", Isd. „Nauka", 1964, 2, S.533. — Bef.: Sap. 1965, 94, 682—683.

„Mobotapiolit". Vom Autorenkollektiv IMGRE verwendeter Name für einen niobhaltigen T a p i o l i t , (Fe,Mn) [(Ta,Nb)0 3 ] 2 (ds. Hdb., I, 4.1, 431). Nach Ε . M . BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., I.E.) eine überflüssige Bezeichnung. Lit.: Autorenkollektiv IMGRE, „Geochimija, mineralogija i genetitscheskije tipy mestoroshdenij redkich elementow", Isd. „Nauka", 1964, 2, S.438. — Bef.: Miner. Mag. 1966, 35, 1148. Sap. 1965, 94, 683.

„Niobotschewkinit". Vom Autorenkollektiv IMGRE verwendeter Name für niobhaltigen T s c h e w k i n i t (ds. Hdb., II, 1641) aus dem Umengebirge; (Nb,Ta) 2 0 5 -Gehalt = 7.40%. Gemäß einer Analyse von Κ. A. GONIBESOWA ist nach Ε . M. BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., I.E.) das Verhältnis T i : N b : F e 3 + = 83:12:5. Der Name „Niobotschewkinit" wird von Ε. M. BONSCHTEDT-KUPLTSKAJA (I.E.) als überflüssig angesehen. Lit.: Autorenkollektiv IMGRE, „Geochimija, mineralogija i genetitscheskije tipy mestoroshdenij redkich elementow", Isd. „Nauka", 1964, 2, S.305. — Bef.: Miner. Mag. 1966, 35, 1147. Sap. 1965, 94, 683.

606

Νί-Skutterudit — Noonkanbahit

Ni-Skutterudit. Von D. KLEMM vorgeschlagener Name für einen S k u t t e r u d i t , der nach Untersuchungen mit der Elektronenmikrosonde einem fast reinen Ni-Triarsenid — NiAs 3 — entspricht. Lit.: D. KLEMM, Fortschr. Miner. 1966, 42 (Jg. 1964), 209 (Vortragsref.).

Nissonit. CuMg(P0 4 )(0H) · 2 1 / 2 H 2 0. Monoklin. Kleine, scharf begrenzte Kristalle, häufiger aber dünne Krusten von Kristallaggregaten. Die Kriställchen sind tafelig nach (100) und gestreckt nach [001]. Beobachtete Formen: c (001), a (100) und q (111). Struktur. Raumgruppe Cf h —C/2c oder Cs4—Cc. a = 22.58, b = 5.027, c = 10.514 Ä; β = 99°20'. Zellvol: = 1177.6 Α 3 . Ζ = 8. Die intensivsten Röntgend-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms mit (I) und hkl: 11.14 (100) 200; 2.785 (25) 800; 4.374 (21) 111; 3.716 (15) 600; 3.111 (11) 312; 1.860 (11) 623. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach (100). H. = 2 1 / 2 . Spez. Gew. (gem.) = 2.73 ± 0.01 g cm" 3 , (ber.) = 2.74 g cm- 3 . Farbe blaugrün. Optik. Zweiachsig, neg. n a (farblos) = 1.584, n^ (türkisblau) == 1.620, n y (türkisblau) = 1.621 mit jeweils ± 0.002. n„/a = +15°, n^/c = + 6 ° , n v = b. —2 V (ber.) = 19°. Dispersion r ν sehr stark. Chem. Die Analyse einer Probe von 200 mg ergab: CuO 32.2, MgO 15.8, Fe 2 0 3 0.04, P 2 0 5 27.1, V 2 0 5 0.2, H 2 0 + 16.8, H 2 0 - 5.6, in Säuren Uni. 1.4 ( = Baryt), Summe 99.14%. Chemisch ist das neue Mineral ein wasserhaltiges Cu-Mg-Phosphat, und zwar der Formel CuMg(P0 4 )(0H)-2V 2 H 2 0 . Nissonit ist in verd. Säuren leicht löslich. Name von MAJRY E . MROSE et al. zu Ehren von WILLIAM H . NISSON ( 1 9 1 2 bis 1965), einem Liebhabermineralogen, der durch einen vorläufigen mikrochemischen Test dieses neue Mineral vermutete. Vorkommen selten in kleinen Kupfer-Schürfen in metamorphen Gresteinen der Franciscan Formation im Panoche Valley, Kalifornien, USA; in Paragenese sind Malachit, Azurit, Liberthenit, Türkis, Chrysokoll, Cuprit, Baryt, Calcit, Gips, Riebeckit und Crossit. Die Kupfermineralisation scheint postmetamorph zu sein. Lit.: MARY E . MBOSE, ROBERT MEYROWITZ, JOHN T. ALFORS und CHARLES W . CHESTEBMAN, Programm 1966, Annual Meeting Geol. Soc. Amer. usw., S. 145—146.

Noonkanbahit, annähernd NaKBaTi 2 Si 4 0 14 . Körnige Individuen; ehemalige prismatische Formen von mehreren mm Länge sind durch vereinzelte Körner innerhalb eines ununterbrochenen optischen Zusammenhanges in einer karbonatischen Matrix beobachtbar. Keine kristallographischen Daten. Struktur. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) eines nicht indizierten Pulverdiagramms (40 Linien) sind: 2 . 9 1 1 (sst), 3 . 2 0 1 (st), 3 . 3 9 9 (st), 2 . 6 3 4 (st), 2 . 1 9 1 (mst), 2 . 1 0 2 (mst), 1.680 (mst), 1 . 5 6 8 (mst), 8 . 3 9 5 (m). Die vier kräftigsten Röntgeninterferenzen stehen nach R E X T . PRIDER in Übereinstimmung mit jenen für Batisit (ds. Ergbd., 2 9 — 3 0 ) , die weiteren aber nicht. Nach M . F L E I -

Noonkanbahit — Nowackiit

607

(Ref. Amer. Miner., I . E . ) ist „Noonkanbahit" auf der Grundlage der röntgenographischen Daten vielleicht Schtscherbakowit (ds. Hdb., Ergbd. II, 833). Phys. Eine gute Spaltbarkeit nach ? Spez. Gew. = 3.34 (gem.). Nichtmagnetisch. Farbe rötlichbraun, Strich rosa. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.714, n v = 1.769. Auffallend starker Pleochroismus mit n a und n^ = farblos, n y = kräftig goldgelb. Opt. A.E. parallel zur Spaltbarkeit, + 2 V = 64°. Chem. Eine ehem. Anal, von 0 . 6 5 mg ergab nach Μ . B . COSTELLO (Anal.): S i 0 2 43.25, A1 2 0 3 0.07, T i 0 2 21.15, F e 2 0 3 1.70, FeO 0.61, Zr0 2 0.85, MgO 0.00, SCHER

B a O 14.47, CaO 1.77, MnO n. b., Na a O 4.50, K 2 0 10.83, H 2 0 + 0.94, C1 n. b „

Summe 1 0 0 . 1 4 % . (Nb + Ta) 2 0 5 wurden von J . R . B U T L E R in einem Gemenge von 50% Noonkanbahit und 50% Diopsid mit kleiner als 1000 ppm bestimmt. Resultierende Formel: 84-^1.16)2.00(®&0.55^0.20^&0.18)0.93 (1,ii.55®,e0.l8^r0.04^0.01^0.8l)l.9fl®^4.00[Oi3.39(OH)0iei]14. Vereinfacht: NaKBaTi 2 Si 4 0 1 4 . Name von R E X T . P R I D E R nach dem Fundort. Das neue Mineral wird als verwandt mit Schtscherbakowit undBatisit angesprochen; nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) ist diese Verwandtschaft noch unklar. R. PIERROT (Ref. Bull., I.e.) erscheint die Beschreibung des neuen Minerals noch unzulänglich. Vorkommen als akzessorischer Gemengteil im sehr grobkörnigen Wolgidit (einer Varietät von Lamproit) in der Nähe der Noonkanbah Sheep Station, West Kimperley-Distrikt, W-Australien. Noonkanbahit wird von einem Carbonat-Mineral verdrängt. Lit.: REX T. PRIDER, Miner. Mag. 1965, 34 (TILLEY-VOI.), 403—405. — Ref.:

Amer.

Miner. 1965, 50, 2105. Bull. 1966, 89. 288—289. Miner. Mag. 1966, 35, 1148. Sap. 1967, 96, 76.

„Noumeit" = Gemenge. Der von A. LIVERSIDGE (1874) beschriebene „ N o u m e i t " , auch „Numeit" sowie „Noumeait" und „Numeait" (ds. Hdb., I I , 804), entspricht G a r n i e r i t und damit nach G. T. FAUST einem Gemenge (ds. Ergbd., S. 554). Lit.: GEORGE T. FAUST, Amer. Miner. 1966, 51, 279—298 (insbes. S.279 und 291).

Nowackiit, ein Cu—Zn-Arsensulfosalz der chem. Zus. Cu6Zn3As4 S 12 _ 13 . Hexagonal-rhomboedrisch. Kleine, etwa 0.3 mm große Kristalle, ζ. T. mit guten Begrenzungsflächen, ζ. T. mit abgerundeten Formen. Eine tetraedrische Ausbildung wurde gelegentlich beobachtet, so daß das neue Mineral zuerst als Binnit angesprochen wurde. Struktur. Raumgruppe C^—R3 oder C|i—R3. Nowackiit hat wahrscheinlich eine Zinkblendestruktur. Nach Drehkristall- und Weissenberg-Aufnahmen a r h = 8.34 ± 0.01 A, a r h = 107°27' ± 10'; a h e x - 13.44 ± 0.015, c h e x = 9.17 ± 0.01 A. c/ a = 6.82 3 . Ein Pulverdiagramm wurde nicht veröffentlicht. Phys. Errechnetes spez. Gew. = 4.38—4.49. Farbe bleigrau bis schwarz.

608

Nowackiit — Osmiridium

Chem. Drei Analysen mit der elektronischen Mikrosonde ergaben die Werte unter I (Anal. G. B U R R I ) , I I (Anal. C. B A H E R Z E ) und I I I (Anal. G. B U R R I an einem anderen Kristall).

I II III

Cu

Zn

As

S

31.2 31.0 30.9

15.9 15.9 16.4

22.4 22.6 22.8

31.9 32.9 32.0

Summe 101.4 102.4 102.1

Bei einer errechneten Dichte von 4.3 resultieren folgende Formeln: I ^U6.04^n3.01-^S3.73^12.70 I I Cu6 08Zn3 01As3 70 S 12>32 I I I Cur) 02Zn3 n As 3 77 S 12 36 Idealisierte Formel: Cu6Zn3As4S12_13. Name von F . MARUMO et al. zu Ehren von Prof. W E R N E R NOWACKI, Bern. Das neue Mineral könnte nach goniometrischen Daten vielleicht identisch mit Trechmannit-α (C3i) sein, aber die chem. Zus. ist absolut verschieden. Vorkommen. Bisher wurden 10 Kriställchen auf der Mineralfundstätte Lengenbach, Binnatal, Kanton Wallis, Schweiz, gefunden; Auftreten auf Dolomit, vergesellschaftet mit honiggelber Zinkblende. Lit.: F . MARUMO und G. BURRI, Chimia 1965, 19, 5 0 0 — 5 0 1 . — Ref.: Amer. Miner. 1966, 51, 532. Bull. 1966, 89, 529. Miner. Mag. 1966, 35, 1148. Sap. 1967, 96, 68.

Orthoberthierin, s. Klinoberthierin (ds. Ergbd., S. 578). Nach Μ. H. wird damit von H . STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 403 und 503) der Name „Orthochamosit" (ds. Hdb., Ergbd. II, 805 u. ds. Ergbd., S. 608) ersetzt, weil dieses Mineral keinem Chlorit entspricht, sondern der Serpentin-Reihe angehört. HEY

Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1148 (Μ. H. HEY). „Orthochamosit" = Orthoberthierin; nach H. STRUNZ, Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, S.503 (s. auch Orthoberthierin, ds. Ergbd., S. 608).

Orthorhombischer Lamprophyllit: s. Lamprophyllit, orthorhombischer (ds. Ergbd., S. 582). Orthotscheffkinit. Nach H. STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl., 1966, 503)

offenbar orthorhombischer Tscheffkinit (ds. Hdb., II, 1641: Tschewkinit).

Name von S . BONATTI et al. für orthorhombischen Tschewkinit von Madagas-

kar zum Unterschied von Klinotscheffkinit (ds. Hdb., Ergbd. II, 742).

Lit.: S. BONATTI znd G. GoTTARDl, Rend. Soc. Miner. Ital. 1953, 9, 242. — Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1149. Osmiridium. Von C. L E V Y et al. (1) gebrauchter Name für die hexagonalen Mischkristalle (Os,Ir) und nicht — wie bisher — für die kubischen (vgl. ds. Hdb., I, 1, 133 und Lit.2). Lit.: 1. C. LEVY und P . PICOT, Bull. Soc. franc. Miner. Crist. 1961, 84, 3 1 2 — 3 1 7 . 2. Μ. Η . H E Y , Miner. Mag. 1963, 33, 7 1 2 — 7 1 7 . — Ref.: Miner. Mag. 1964, 33, 1146.

Ottemanit — Oxonium-Pyrochlor

609

Ottemannit. Sn 2 S 3 , in (1) /?-Sn2S3. Orthorhombisch. Kleine, öfter verzwillingte Kristalle. Struktur. Synth. Sn 2 S 3 ist orthorhombisch und hat nach S. MOSBURG et al. (3) die Raumgruppe D 1 ^—Pnam mit a = 8.79 ± 0.03, b = 14.02 ± 0.05, c = 3.74 ± 0.01 A. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I): 4.131 (100), 5.495 (75), 2.670 (45), 7.003 (40), 3.740 (35), 2.747 (35), 3.257 (30). Phys. Politurhärte etwas niedriger als jene von Herzenbergit. Optik. Im polierten Anschliff grau, augenfällig dunkler als Herzenbergit .(SnS), schwach pleochroitisch und kräftig anisotrop. Innenreflexe orangebraun. Chem. Bisher keine näheren Angaben. Nach G. H. MOH (1) liegt die tx/ßUmwandlung des Sn 2 S 3 bei 732 °C. Bei dieser Temperatur gibt synth. Sn 2 S 3 einen thermischen Effekt. Name von G. H . MOH (1) zu Ehren von Dr. Petr. Inst. Univ. Heidelberg.

JOACHIM OTTEMANN,

Miner.

Vorkommen in der Oxidationszone der Zinnsulfiderze von Cerro de Potosi, Bolivien (2). Ottemannit verdrängt Stannit und wird selbst von Zinnstein verdrängt. Lit.: 1. GÜNTER H . MOH, Fortschr. Miner. 1966, 42 (für 1964), 211. 2. GÜNTER H . MoH und FRITZ BERNDT, N. Jb. Miner., Mh. 1964, 9 4 — 9 5 . 3. S. MOSBURG, D . R . ROSS, Ρ . Μ. ΒΕΤΗΚΕ und P . TOULMIN, U.S. Geol. Surv., Geol. Surv. Res. 1961, Short Papers in the Geol. and Hydrologie Sei., Article 273, C — 3 4 7 — 3 4 8 . — Ref.: d$. Ergbd., S . 3 9 5 (Sn 2 S 3 ). Amer. Miner. 1965, 50, 2107. Bull. 1967, 90, 117. Min. Abstr. 17, 182. Miner. Mag. 1966, 35, 1149. Sap. 1965, 94, 667.

Oxonium-Pyrochlor. Kubisch (isotropisiert). Unregelmäßig geformte Körner von 1—1.5 mm Größe. Struktur, a = 10.43 ± 0.01 A. Eine auf 980 °C erhitzte Probe gab ein Pulverdiagramm (26 Linien) mit folgenden Röntgen-d-Werten und (I): 3.04 (10), 1.8512 (10), 1.5744 (10), 1.1953 (10), 1.671 (9), 1.1654 (9), 1.0638 (9), 1.0013 (9), 2.627 (6). Phys. H. = 5—5.5. Spez. Gew. = 4.44. Bernsteingelb bis blaßgrau. Optik, η = 1.970—1.980. Chem. Eine chem. Analyse von Ε . A. ISAEWA ergab: N b 2 O S 4 1 . 1 1 , T a 2 0 5 1 0 . 5 4 , Ti0 2 6 . 5 6 , Z i 0 2 0 . 0 0 , U 0 3 1 9 . 6 6 , U 0 2 0 . 0 0 , T h 0 2 0 . 0 1 , Σ seit. Erden (R 2 0 3 ) 0.59, Fe 2 0 3 1.83, FeO 0.00, MnO 0.04, MgO 0.00, CaO 5.69, SrO 1.31, BaO 2.04, PbO 1.00, Si0 2 0.67, N a 2 0 0.10, HAO 8.03, F = 1.21, —O = F 2 0.51, Summe 9 9 . 7 8 . Auffallend ist der sehr niedrige Gehalt an Na, der geringe Gehalt an Kationen und der hohe H a O-Gehalt. Die abgeleitete kristallchemische Formel: [H3O0>98Ca0 43 U 0 29 Ba 0 05 Sr 0 05 SE 0 02 Pb 0 02 Na 0 02 ] 1 86 . [Nb 1 . 3l Ti 0 . 35 Ta 0t20 Fe 0 . 09 Si 0 . 05 ] 2 O 6 . 32 [OH 0 . 4l F 0 . 27 ] · 021 aq. Eine DTA-Kurve gibt zwei endotherme Effekte bei 150° und um 400 °C, einen charakteristischen exothermen Effekt zwischen 600 und 630 °C sowie einen schwachen gleicher Art bei 830 °C.

610

Oxonium-Pyrochlor — Parafan

Name „oksoniewyj pirochlor" von A . S . SERGEEW, ,,oxonium pyrochlore" bei Μ . Η . H E Y (Ref. Miner. Mag., I.E.), für einen Pyrochlor mit 0 . 9 8 H 3 0 + (Oxonium) in den Α-Positionen der allgemeinen Pyrochlor-Formel A 2 B 2 X 7 . Vorkommen in Feniten von der Halbinsel Kola, gebildet während des letzten Stadiums der Fenitisation der Intrusiv- und ultrabasischen Gesteine. Lit.: A. S. SERGEEW, Sap. Wses. Miner. Obschlsch. 1961, 90, 400—407. — Ref.: Abstr. 16, 645—646. Miner. Mag. 1966, 30, 1149.

Min.

Pabstit. Ba(Sn,Ti)Si 3 0 9 . Hexagonal. Ditrigonal-dipyramidal. Kleine xenomorphe Körner (gewöhnlich 2 mm im Durchmesser); selten Kristalle mit einer trigonalen Ausbildung. Auch Aggregate, nicht über 10 mm lang. Struktur. Nach Einzelkristallaufnahmen Raumgruppe D§h—P6c2 mit a = 6.706 ± 0.002, c = 9.829 ± 0.002 A. c/a = 1.465. Ζ = 2. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (23 Linien) mit (I) und hkl: 3.762 (100) 102; 2.775 (90) 112; 5.829 (30) 100; 3.363 (30) 110; 2.912 (18) 200. Das Pulverdiagramm ist sehr ähnlich jenem von Benitoit und es zeigt nur schwache Abweichungen in den Interferenzlinien. Synth. BaSnSi 3 0 9 hat a = 6.724, c = 9.854 mit jeweils i 0.002 A. Pabstit ist isotyp mit Benitoit. Phys. H. ungefähr 6. Spez. Gew. = 4.03 g/cm 3 (gem.), 4.07 (ber.); synth. BaSnSi 3 0 9 4.17 (ber.). Farblos bis weiß mit einem Stich ins Rosa auf frischen Oberflächen. Glasig. Fluoresziert im kurzwelligen UV-Licht bläulichweiß. Optik. Einachsig, neg. n(0 = 1.685, ηε = 1.674 mit jeweils ^ 0.002. Doppelbrechung 0.011 mit anomalen Interferenzfarben von blauviolett und goldgelb. Kein Dichroismus. Die meisten Körner von Pabstit enthalten kleine Blasen und feste Einschlüsse, vor allem Nadeln von Tremolit. Chem. Nach Bestimmungen mit der elektronischen Mikrosonde Si0 2 37.7, Ti0 2 3.8, Sn0 2 24.4, BaO 33.2, Summe 99.1%. Die chem. Zus. wechselt von Punkt zu Punkt: für Ti bis ± 0.5% Ti0 2 , für Sn bis ± 1% Sn0 2 . Resultierende Formel: .o3( ®no .77^0.23) 2.99Ο9 Name von E U G E N E B . GROSS et al. zu Ehren von Prof. A. PABST, Dept. of Geol. and Geophys., Univ. of Calif., USA. Der Name Pabstit ist für Zusammensetzungen mit Sn^> Ti gedacht. Der untersuchte Pabstit wird auch als „titanian pabstite" bezeichnet. Vorkommen in rekristallisierten kieseligen Kalksteinen eines Steinbruches bei Santa Cruz (Pacific Limestone Products Quarry,) Calif., USA. Vergesellschaftet mit Quarz, Calcit, Tremolit, Witherit, Phlogopit, Diopsid sowie mit geringen Mengen von Forsterit und Taramellit; auch zinnhaltiger Cassiterit, Franckeit und Stannit sind örtlich in Paragenese. Lit.: EUGENE B. GROSS, JOHN Ε . N . WAINWRIGHT u n d BERNARD W . EVANS, Amer. Miner. 1965, 50, 1164—1169. — Ref.: Bull. 1966, 89, 143. Min. Abstr. 17, 606. Miner. Mag. 1966, 35, 1149. Sap. 1967, 96, 77—78.

Paraian. H 2 0-haltiges Uran-Silikat. Kristallsystem unbekannt. Struktur. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms mit (I): 10.6 (10), 6.49 (7), 4.89 (7), 3.02 (7), 2.170 (7), 2.652 (6), 1.963 (6).

Parafan — Pimelit

611

Chem. Nach einer ehem. Analyse: Si0 2 29.42, T i 0 2 Sp., A1203 2.00, Fe 2 0 3 1.58, CaO 7.22, Bi 2 0 3 1.17, U 0 3 44.09, H 2 0 12.98, Summe 98.46%. Name. Etymologie nicht angegeben. Nach Ε. Μ. BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., I.e.) ist das neue Mineral bisher nicht beschrieben worden. Die im Nachschlagewerk von G. A. SIDORENKO veröffentlichten Daten gehen auf Angaben von Α . M. SERGEEWA zurück. Erst nach Veröffentlichung einer vollständigen Charakterisierung wird sich ergeben, ob ein neues Mineral vorliegt. Lit.: G. A. SIDORENKO, Rentgenografitscheskij opredelitel uranowych i uransodershascht.schisch mineralow (Röntgenographische Bextimmungstabellen von Uran- und uranhaltigen Mineralien). Gosgeoltechisdat, I960, S.46. — Ref.: Sap., 1967, 96, 79.

Paraphan. (Sap. 1967, 96, 79) = P a r a f a n (ds. Ergbd., S. 610). Pb-»olomit. Bei H . STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl., 1966, 213) eine NamensVariante für P l u m b o d o l o m i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 314). Peligonit (ds. Hdb., Ergbd. II, 519) = P e l i g o t i t . Peligotit, richtige Bezeichnung für P e l i g o n i t (ds. Hdb., Ergbd. II, 519). PerdeU (H. STRUNZ, Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 506) = P e r e d e l l (ds. Hdb., Ergbd. II, 813). Perryit, s. (Ni,Fe) x Si y , ds. Ergbd., S.394. Phosphat-Walpurgin. (Bi0 2 ) 2 U0 2 (P0 4 ) 2 · 3 H 2 0 ; nach H. STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl., 1966, 310) das mit W a l p u r g i n — (Bi0 2 ) 2 U0 2 (As0 4 ) 2 · 3 H 2 0 — (ds. Hdb., I, 4.2, 972, 1016) analoge P h o s p h a t . Natürliches Vorkommen von W. G. MELKOW (1946) bei M. W. SOBOLEWA und I. A. PUDOWKINA [Handbuch der Uranmineralien (Russ.), Moskau 1957] angeführt. Ref.: Miner. Mag. 1966, 85, 1149.

Piddintonit (H. STRUNZ, Miner. Tab., 3. Aufl., 1957, 404 ; 4. Aufl. 1966, 506) = P i d d i n g t o n i t (ds. Hdb., II, 994). Pietersit. Nach H. STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl., 1 9 6 6 , S . 5 0 7 ) HandelsName für ein dem Trümmer-Achat (ds. Hdb., I, 2, 1472 und 1482) entsprechendes T r ü m m e r - P a l k e n a u g e von Outjo, SW-Afrika, gut polierbar. Pimelit. Der von D. L . G . K A R S T E N ( 1 8 0 0 ) gekennzeichnete P i m e l i t (ds. Hdb., II, 8 0 5 ) gehört nach H. STRUNZ (Miner. Tab., 4 . Aufl. 1 9 6 6 , 3 9 2 ) unter Bezugnahme auf die Arbeiten von E. SLANSKY (1) und T. KATO (2) nicht zur Montmorillonitgruppe; von M . H . H E Y (Chem. Index of Miner., 2 . Aufl. 1 9 5 5 , 1 6 . 2 5 . 4 auf S . 2 0 3 ) wird Pimelit u. a. als ,,a serpentine" vermerkt. Nach röntgenographischen Untersuchungen von G . T . FAUST (3) ist der Pimelit von Kosemitz

Pimelit — Posnjakit

612

„definitely a member of the montmorrillonite groupe" und chemisch eine Phase im System NiO—MgO—Si0 2 —H 2 0. Lit.: 1. E. SLANSKY, Acta Univ. Carolinae, Geol. 1955, 1, 1. 2. T.KATO, Miner. Journ. 1961, 3, 107. 3. GEORGE T. FAUST, Amer. Miner. 1966, 51, 279—298 (insbes. S.287).

{Japan),

Plumbosvanbergit = S v a n b e r g i t . Vom Autorenkollektiv IMGRE vorgeschlagener Mineralname für einen S v a n b e r g i t , [P0 4 ] [SOJSr[Al · 2 0 H ] 3 (ds. Hdb., I, 4.2, 721, 737, 1116), von Westanä in Schweden, der nach einer Analyse von SVENSSO Ν bei C. W . BLOMSTRAND (1886) einen Gehalt von 3.82% PbO (ds. Hdb., 1. c. ,Anal. 3, S. 740) hat. Die neue Bezeichnung ist nach Ε . M. BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., I.e.) überflüssig. Lit.: Autorenkollektiv IMGRE, Geochimija, mineralogija i genetitscheskije tipy mestoroshdenij redkich elementow, Isd. „Nauka", 1964, 2, S. 194 (russ.). — Ref.: Miner. Mag. 1966, B5, 1150. Sap. 1965, 94, 683.

Posnjakit. Cu 4 (S0 4 )(0H) 6 · H 2 0 . Dimorphe, monokline Modifikation zum orthorhombischen L a n g i t (ds. Hdb., I, 3. 2, 4383). Kleine xenomorphe Körner, selten unvollkommen ausgebildete tafelige Kristalle (0.2—0.5 mm groß); auch in Form von Häutchen auf der Oberfläche von Rissen in Quarz und Fluorit. Goniometrische Messungen an den beobachteten Kristallflächen ergaben folgende Koordinaten, die in guter Übereinstimmung mit jenen von Langit stehen. (001) bei Langit = (101) bei Posnjakit. Die Analogie der Winkel zwischen Langit und Posnjakit läßt den Schluß zu, daß eine Pseudomorphose von Posnjakit nach Langit vorliegt. Fläche 101*) 010 110 021

Ψ —

0°00' 61 57 0 00

Q 0°00' 90 00 90 00 51 30

*) Bei Langit (001).

Struktur. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (27 Linien) mit (I) und hkl: 7.0 (10) 101; 3.46 (8) 202; 2.70 (7) 121; 2.61 (7) 220; 2.41 (7) 022, 122; 2.015 (7) 123; 1.538 (7) 141; 2.32 (5) 400, 303; 1.945 (5)421; 1.658 (5) 224. Phys. Die physikalischen Eigenschaften stehen alle sehr nahe jenen von Langit. Spaltbarkeit nach (010) und (101). H. = 2—3. Spez. Gew. (gem.) = 3.32. Farbe blau bis bläulich. Strich bläulich. Glasglanz. Optik. Zweiachsig, neg. n a (bläulich bis farblos) = 1.625, riß (blau bis dunkelblau) = 1.680, n y (grünlichblau, bläulich) = 1.706. ny—n« = 0.081. n ß > n y > n a . —2 V = 57°. n a hat mit der Normalen zur Fläche (101) einen Winkel von 1—2°; zugleich bildet n a mit [001] einen Winkel von 28°. n^ = [010]. Chem. Aus Mangel an Material unterblieb eine ehem. Anal. Mikrochemische Reaktionen erlaubten den Nachweis von Cu und S bei Fehlen von Cl, P, As und C0 2 . Nach spektralanalytischen Bestimmungen nur Cu vorliegend. Bei Er-

Posnjakit — Pseudo-Aenigmatit

613

wärmung im geschlossenen Röhrchen H 2 0-Abgabe. In Anlehnung an die ermittelten physikalischen und chemischen Eigenschaften sowie unter Bezugnahme auf die Strukturdaten wird auf das Vorliegen einer ehem. Zus. analog L a n g i t — Cu 4 (S0 4 )(0H) 6 · H 2 0 — geschlossen, und nicht auf ein einfaches Sulfat CuS0 4 · H 2 0 . Bei Erhitzung H 2 0-Abgabe, wird dunkler und geht nach Schmelzen in ein dunkles Email über. I n Wasser unlöslich, leicht löslich in Säuren und Ammoniak; wird von der Clerici-Lösung zersetzt. Name von Α . I . K O M K O W et al. ( 1 ) in Übereinstimmung mit M A K Y E . MKOSE et al. ( 2 ) zu Ehren des amerikanischen Erforschers der Cu-Sulfate E. P o s Ν JAIC (1888—1949). Der gemeinsame Vorschlag ergab sich durch die gleichzeitige Vorlage der Untersuchungsergebnisse für das neue Mineral sowohl von russischer als auch amerikanischer Seite bei der IMA (Intern. Miner. Ass.). Das neue Mineral wurde zunächst von Ε . I . N E F E D O W ( 1 ) als Langit angesprochen, doch haben die niedrigeren Brechungsindizes, die höhere Doppelbrechung u. a. unterschiedliche Eigenschaften den Hinweis für ein neues Mineral gegeben. Vorkommen auf Stufen einer quarzitischen Erzader in der Nuxa-TaldinskWolframlagerstätte von Zentral-Kasachstan. Vergesellschaftet mit Aurichalcit und anderen sekundären Mineralien der Oxidationszone mit Pyrit; Auftreten auch in Mikrohohlräumen aufgelöster Pyrite. Gleichzeitig von Μ . E. M R O S E et al. (2) auf der Minerallagerstätte Herrengrund, CS SR, beobachtet. Lit.: 1. Α. I. KOMKOW 5 8 — 6 2 . 2 . MARY Ε. MROSE

und Ε. I. NEFEPOW, Sap. Tfses. Miner. Obschlsch., 1967, 90, und LAURA E. REICHEN, Amer. Miner. 1 9 6 7 , 52, ? (im Druck).

Priazorit (H. S T R U N Z , Miner. Tab., 4. Aufl., 1966, 175 und 509) P r i a z o v i t (ds. Ergbd., S.259).

=

Pseudo-Aenigmatit. ABX 3 0 8 , kristallchem. Formel unter Chem. Kristallsystem (?). Kurzprismatische Kristalle (bis 1 m m lang) vorwiegend mit den Flächen (110) und (001). Prismenwinkel 74°00' ( 1 0 6 W ) ; (110):(001) = 67°15' (112°45'). Gelegentlich Zwillinge nach (110). Auch kleinkörnig. Struktur. Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (60 Linien) mit (I): 3.17 (10), 1.502 (10), 3.50 (9), 1.476 (9), 2.94 (8), 2.47 (8,b), 2.17(8), 9.0 (7), 1.913 (7), 2.83 (6), 2.72 (6,b), 2.07 (6), 1.384 (6), 1.356 (6). Das Pulverdiagramm erinnert nach M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I.E.) an jenes von Aenigmatit — das zum Vergleich veröffentlicht wurde —, aber das Gitter enthält weniger Si und größere Mengen von Fe Ο (etwa 30%). Phys. Unvollkommene Spaltbarkeit nach (010). Unregelmäßiger, mikromuscheliger Bruch. H. = 5—6. Spez. Gew. = 3.21. Farbe samtschwarz. Strich braun. I n dünnen Bruchstücken dunkelrot durchscheinend. Glasglanz. Optik. Zweiachsig, neg. Brechungsindizes nicht veröffentlicht. I m durchfallenden Licht rötlichbraun. Pleochroismus: n„ und np = rötlichbraun, n y = dunkel rötlichbraun. Absorption n y > η β > η β . 2 V ~ 10°. Kräftige Dispersion r > ν seltener r < v. n y = [010] = b-Achse, aber gleichzeitig wird c/n y = 13° angegeben. Nach M . F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I.E. liegt wohl ein Druckfehler vor!). 41 H i n t z e , Mineralogie, Ergänzungsband III

614

Peudo-Aenigmatit — Pseudo-Autunit

Chem. Eine ehem. Anal, von Μ. M. STUKALOWA an einer Probe von 20 mg ergab: Si0 2 51.02, Ti0 2 11.30, Fe 2 0 3 17.26, A1203 6.94, CaO 1.75, MgO 1.65, N a 2 0 5.70, K 2 0 3.80, Gl.-Verl. 0.60, Summe 100.02%. Ob FeO bestimmt wurde, wird nicht mitgeteilt. Resultierende Formel (

^

0

.

5

4

^

24 Ca 0

j^Mg 0t07 ) 0-95 (Fe 0 ^Tio gjMgo

Q g ^

Q o

I n Säuren unlöslich. Schmilzt v. d. L. leicht zu einer blaßbraunen, emailähnlichen Masse. Name von Α. A. K U C H A R E N K O et al. „nach der Zusammensetzung und den physikalischen Eigenschaften, die an Aenigmatit erinnern." N a c h M . F L E I S C H E R (Ref. Miner. Amer., I.e.) sind noch weitere Untersuchungen notwendig, um den neuen Mineralnamen zu rechtfertigen. Vorkommen in sehr geringen Mengen in Apophyllit-Quarz-Calcit-Adern, die Malignite auf der Halbinsel Turjii, Kola, UdSSR, durchkreuzen. In Paragenese auch Labunzowit. PseudoAenigmatit bildet auch Verwachsungen mit Labunzowit und Anatas. Lit.: Α. Α. KUCHARENKO et al., Der kaledonische Komplex ultrabasischer AlbaliGesteine und Karbonatite der Halbinsel Kola und Nord-Kareliens (RURS.). Isd. „Nedra",

Moskau, 1965,

Ε . I . NFFEDOW, 501—502. —

Ref.: Amer. Miner., 1967,

52, 561.

Sap.

1967,

»6, 7 6 — 7 7 .

' Pseudo-Autunit. (H 3 0) 2 Ca(U0 2 ) (P0 4 ) 2 · 2 1 / 2 H 2 0. Hexagonal (?). Kleintafelige oder pulverige Krusten (auf Calcit) oder Krusten und kugelige Aggregate (auf Akmit, Pyrochlor und Limonit). Die pulverigen Krusten bestehen aus Verwachsungen kleiner, sechseckig-tafeliger Kristalle bis 0.1 mm Größe. Messungen an photographischen Vergrößerungen ergaben für ein Paar von Flächen einen Winkel von 92.5°, für ein anderes Flächenpaar 131.5° und 136°. Zwillinge nach (110). Struktur. Intensivste Röntgen-d-Werte (kX) eines Pulverdiagramms (38 Linien) mit (I): 6.20 (10), 3.254 (10), 1.915 (9), 3.379 (8), 2.948 (8), 2.191 (8), 2.058 (8), 1.294 (8), 6.78 (6), 1.316 (5). Nach W. A. SCHITOW ergaben Studien der Elektronenbeugung a « b = 6.94 ± 0.02, c = 12.85 ± 0.02 kX. c/a = 1.808. Ζ = 2[(H 3 O) 2 Ca 0 86 (U0 2 ) 1>14 (P0 4 ) 2 · 2.5H 2 0]. Phys. Vollkommene Spaltbarkeit nach den sechseckigen Kristalltäfeichen. Spez. Gew. gem. (pykn.) = 3.28, ber. = 3.29. Farbe blaßgelb bis weiß. I m kurzwelligen UV-Licht intensiv grüngelbe Lumineszenz; im langwelligen UVLicht nur eine schwache Lumineszenz. Optik. Zweiachsig, neg. n a = 1.541, n^ (ber.) = 1.568, n y = 1.570 mit jeweils ± 0.002. n y —n e = 0.029. A.E. parallel (001), nß senkrecht zu (001). — 2 V = 32°. Dispersion r > v. Auslöschung in Bezug zu (010) parallel oder 1—2°. Chem. Eine ehem. Analyse von W. W. F I R J U L I N A ergab: U 0 3 53.10, P 2 0 5 22.95, CaO 7.78, Gl.-Verl. 15.60, Uni. 0.38, Summe 99.8%. Nach spektrographischen Bestimmungen zusätzlich noch Si 0.1—0.3%, Al 0.03—0.1, Fe 0.03—0.1, Sr 0.03, Cu 0.001—0.003, Pb 0.001%. In Spuren Mg, Ba, As und Be. Resultierende Formel s. oben und unter Struktur. M. F L E I S C H E R (Ref. Amer. Miner., I.e.) vermerkt, daß keine Gewißheit über eine vorgenommene Bestimmung der Alkalien oder von Ammonium vorliegt und daß daher die Oxonium-

Pseudo-Autunit — Pseudorutil

615

Formulierung so lange unbestätigt bleibt, bis die Abwesenheit des AmmoniumIons belegt wird. — Die DTA-Kurve von Pseudo-Autunit hat einen schrägen endothermen Abfall im Bereich von 100 bis 650 °C; drei schärfere endotherme Effekte bei 100, 150 und 220 °C werden einer Wasserabgabe zugeordnet. Bei Erhitzung erfolgen folgende Gewichtsverluste : Temp. - Interval 1

Ιο

0— 80° 80—100 100-200 200—300

0.0 1.3 7.8 2.8

Temp. -Intervall 300—400° 400-500 500—600 600—900

/ο 2.1 1.6 0.6 0.5

Name von A. S. SERGEEW. Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) zeigen weder die Ergebnisse der chemischen noch der röntgenographischen Untersuchungen, daß das neue Mineral ein Glied der Autunit- oder der MetaAutunit-Gruppe wäre. Nach Ε. M. BONSCHTEDT-KUPLETSKAJA (Ref. Sap., I.e.) spiegelt der neue Mineralname augenscheinlich eine Wechselbeziehung zu Autunit wieder, aber ein Vergleich der gegebenen Daten dieser beiden Mineralien belegt den Zusammenhang nicht. Vorkommen in Hohlräumen von Albit-Akmit-Adern innerhalb fenitisierter Gesteine der Exokontakte eines ultrabasischen Alkali-Massivs in N-Karelien; Auftreten entweder auf Calcit oder auf Akmit, Pyrochlor und Limonit. I n Paragenese sind weiter limonitisierte Sulfide und manchmal Apatit. Lit.: A. S. SERGEEW, Miner. i Geochim., Sbornik Statej, Isl. Leningrad. Univ., 1964, 1, 31—39. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 1505—1506. Bull. 1966, 89, 412. Min. Abstf. 17, 400. Miner. Mag. 1966, 35, 1150. Sap. 1965, 94, 679—680.

Pseudorutil. Fe 2 0 3 · 3TiO ä bzw. Fe 2 Ti 3 0 9 , für ein deutlich charakterisiertes Mittelglied und für einen wesentlichen Hauptbestandteil bei der topochemi-

Fig. 60. Die Orientierungs-Beziehungen in umgewandeltem Ilmenit. Pseudorutil; Rutil 41»

— · Ilmenit;

Pseudorutil

G16

sehen Umwandlung von I l m e n i t (FeO • Ti0 2 ) zu Rutil (Ti0 2 ). Hexagonal. Körner. Struktur. Drehkristall- und Weissenberg-Aufnahmen sowie solche mit der Precession-Kamera an verschiedenen Ilmenitkörnern erschlossen eine neue Kristallphase mit einer fehlgeordneten Struktur bei hexagonaler Symmetrie. Pseudorutil hat a = 2.872, c = 4.594 Ä, doch konnten gleichzeitig auch geringe Mengen von Rutil (a = 4.594 und c = 2.958 A) und Ilmenit (a = 5.078 und c = 14.135 Ä) nachgewiesen werden. Das Verhältnis und die gegenseitige Orientierung dieser drei Mineralien ist aus der Fig. 60 (S.615) ersichtlich. Einen ,, Vergleich zwischen den beobachteten Röntgen-d-Werten und Intensitäten des New Jersey Ilmenits mit den berechneten d-Werten für Pseudorutil und für Rutil (ASTM 4—0551)" gibt folgende Tabelle: New Jersey Ilmenit dÄbeob. Ilh 3-847 3-251 2-768 2-484 2-301 2 · 187 2-057 1-688 1 -632 1-469 1 -437 1 -384 1-305 1 -246 1 -202 1-150 1-094 1-043 0 · 8975 0-8711

J) 15 D 60 4 50 1 100 D J> 30 JD 4 2 2 6 12 9 7 6

Rutil

Pseudorutil {IM) rfÄber.

dk

Ith

(,hkl)

3 •245

100

(110)

2 •489 2 •297 2 • 188 2 •054 1 •687 1 •624 1 •480

41 7 22 9 50 16 8

(101) (200) (111) (210) (211) (220) (002)

1 •360 1 •305 1 •243 1 •200 1 • 1485 1 •0933 1 •0424

16 1 3 1 4 4 5

(301) (311) (202) (212) (400) (222) (411)

D 2-489 2-297 2 · 187 1 -688 1 -436 1-304 1 -244 1 -200 1 · 149 1 -094 1 -043 0 · 8970 0 · 8700

J) (100) (002) (101) (102) D D (110) D (103) (200) (201) (004) (202) (104) (114) (212)

Ilmenit

Pseudorutil

{0001} [1120]

II

{0001} [1010]

Rutil II

{010} [001]

D: diffuse Bande.

Chem. Die chemische und strukturelle Zusammensetzung von umgewandelten Ilmenit-Proben verschiedener Fundorte:

Ilmenit

Florida New Jersey Quilon (Indien) Brasilien

FeO

Fe 2 0 3

Ti0 2

Bestimn ite Konzentratio η der kriatiillinen Phasen Ilmenit Rutil Pseudorutil

4.1 0.1

25.2 32.2

64.2 62.7

Sp. Sp.

hoch hoch

gering gering

9.4 5.7

25.4 31.5

60.0 57.1

mittel gering

hoch hoch

gering gering

Chem. Zus. in Ge w - %

Pseudorutil — Rhodizit

617

Die Umwandlung von Ilmenit als eine topochemische Reaktion kann durch folgende Formeln gekennzeichnet werden: Oxidation Fe!+Ti 3 0 9 Ilmenit

> Fe3+Ti 3 0 9 Pseudorutil

+

i/gPeJ+O,

Für eine intermediäre Phase ist bei einer Temperatur von 800 °C folgende Reaktion zu beachten: 8 0 0 °C +

Fe| Ti309 Pseudorutil

>-Fe| + Ti0 5 Pseudobrookit

-f

2TiO a Rutil

Name von G. T E U F E R et al. und zwar unter Betonung, daß Pseudorutil deutlich von Arizonit (ds. Hdb., Ergbd. I, 40) und Proarizonit (ds. Ergbd., 259—260) verschieden ist. Vorkommen in „Ilmeniten" von Florida, New Jersey, Indien und Brasilien. Lit.: G. T E U F E K u n d Α . K . TEMPLE, Nature 1 9 6 6 , 2 1 1 , 1 7 9 — 1 8 1 . — Ref.: Amer. Miner. 1967, 52, 299—300. Bull. 1966, 89, 529. Miner. Mag. 1966, 35, 1150.

Reposit. Nach Μ. H . H E Y (Miner. Mag., 1 9 6 6 , 35. 1 1 5 1 ) bei H. S T R U N Z (Miner. Tab., 4 . Aufl. 1 9 6 6 , S . 5 1 2 ) entweder Variante oder irrtümliche Bezeichnung für R e p o s s i t (s. ds. Hdb., Ergbd. I, 549 und Ergbd. II, 607). „Rewdanskit" = vorwiegend P i m e l i t . Das von H. R. H E B M A N N (1867) charakterisierte Mineral,, R e w d a n s k i t " (ds. Hdb., Ergbd. I, 550 und Ergbd. II, 608) besteht nach röntgenographischen Untersuchungen von G . T . F A U S T hauptsächlich aus P i m e l i t (ds. Ergbd., S. 611) mit Quarz. Lit.: GEORGE T . FAUST, Arner. Miner. 1966, 5 1 , 2 7 9 — 2 9 8 ( i n s b e s . S . 2 7 9 u n d 2 9 1 ) .

Rhodizit. Neue Formel CsAl 4 Be 4 B 11 (0H) 4 0 25 · Die bisher angegebene ehem. Zus. nach H. S T R U N Z (Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, S . 2 3 5 ) KNaLi 4 Al 4 [Be 3 B 10 O 27 ], nach ds. Hdb., I, 4.1, 101: [A10] 2 K[B0 2 ] 3 . Kubisch. Chem. Die neue Formel fußt auf einer neuen ehem. Analyse von C L I F F O R D et al., die an 5 g schweren, klaren Kristallbruchstücken des Rhodizits von Manjaka, Madagaskar, durchgeführt wurde: die ermittelten Werte: Na a O 0.12, K 2 0 1.79, R b 2 0 1.83, Cs 2 0 7.54, BeO 12.20, A1 2 0 3 24.41, Fe 2 0 3 0.12, B 2 0 3 46.82, Si0 2 0.45, Gl.-Verl. 4.10, Rest 0.53, Summe 99.92%; Rest: L i 0 2 O.OOx, Sn0 2 0.1, H 2 0 0.43%; auch Ga, Pb, Cu mit O.Ox, Mn mit O.OOx; Spuren von Mg, Ag, T1 und Yb. Resultierende Formel s. oben; Cs:Rb:K:Na = 2.7:1: 1.9:0.2. FRONDEL

Struktur. Raumgruppe Td—P43m. a = 7.317 ± 0.001 Ä für Rhodizit von Manjaka; mit diesem Wert sind die Zelldimensionen von Rhodizit von drei weiteren madegassischen Fundorten (Antandrokomby, Ambalalehifotsy und Antsongombato) identisch. Ζ = 1. Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (42 Linien) mit (I) und AM: 2.983 (100) 2U\ 2.240 (51) 300; 3.274 (48) 210; 2.111 (37) 222; 1.775 (25) 410.

Rhodizit — Rhombomagnojakobsit

618

Phys. Η. = eVa- Spez. Gew. = 3.44 ± 0.01 (gem.), 3.47 (ber.). Optik, η = 1.693 ± 0.001 (Na). Lit.: CLIFFORD FRONDEL und J U N ITO, Tschermalcs Miner. Petr. Mitt. (3), 1965, 10, 409—412. — Ref.: Amer. Miner.

1966, 51, 533—534.

Rhombomagnojakobsit. Nahe (Mn^58Mg0 0 8 Ni 0 vereinfacht

07

) (Pb 0

54

Sn 0 > 4 6 )

(Pd,Pt) 3 (Pb, Sn).

Name von A. D. G E N K I N et al. zu Ehren von Prof. O R E S T E W G E N E W I T S C H S W J A G I N Z E W , der die Geochemie der Pt-Metalle bearbeitete. Zunächst wurde das neue Mineral ohne Namen als wahrscheinlich Pd 4 Pb (s. ds. Ergbd., S.393) beschrieben. Vorkommen in Pentlandit-Chalkopyrit- und Pentlandit-Cubanit-Chalkopyrit-Gängen der Norilsk-Erzlagerstätte, Krasnojarskij Kraj, Ost-Sibirien (UdSSR). Die Körner und skelettartigen Ausbildungen von Swjaginzewit sind oft von Ferroplatin umsäumt. Lit.: A. D . GENKIN, I . W . MUBAJEWA und N . W . TRONEWA, Geol. Eud. Mestorosh., 1966, % H.3, 94—100. — Ref.: Amer. Miner., 1967, 52, 299.

Swjaginzewit

635

Ein neues, u n b e n a n n t e s Pd3Pb-Mineral haben L. J. CABRI et al. auf einer von A . D. G E N K I N zur Verfügung gestellten Mineralstufe von Norilsk entdeckt und beschrieben. Folgende Kennzeichnung — die weitgehend mit jener für synth. Pd 3 Pb übereinstimmt — wird gegeben : Pd 3 Pb. Kubisch. Unregelmäßige Körner von 250 bis kleiner als 4 μ sowie Äderchen bis 120 μ Länge. Struktur. Kubisch. Raumgruppe Oh—Pm3m. a = 4.02 5 A. Die intensivsten Röntgen-d-Werte eines Pulverdiagramms (14 Linien) mit (I) und hkl: 2.32 (10) III -, 2.01 (8) 200; 1.424 (7) 220; 1.214 (6) 311; 3.04 (3); die Röntgeninterferenzen des natürlichen Pd 3 Pb stehen in guter Übereinstimmung mit jenen für synth. Pd 3 Pb. Ζ = 1. Phys. Bestimmungen der ViCKERS-Mikrohärte ergaben an einem Korn 241 bis 301 kg/mm 2 (Mittelwert 278), an einem anderen 252—318 kg/mm 2 (Mittelwert 280); an zwei synth. Pd 3 Pb-Körnern ergaben sich die Mittelwerte 256 und 279 kg/mm 2 . Spez. Gew. (Mittelwert von 6 Bestimmungen an synth. Pd 3 Pb) = 13.32. Optik. Im polierten Anschliff hellweiß im Vergleich zu den umgebenden Sulfiden, doch ist die in Paragenese beobachtete (Ag, Au)-Legierung weißer. Eine Anisotropie bei gekr. Nie. und in ö l liegt nicht vor. Das Reflexionsvermögen für nat. Pd 3 Pb steigt für λ 4.500—6560 Α von 60—67%. Für synth. Pd 3 Pb wurde für den gleichen Wellenbereich 64—70% ermittelt. Ätzreaktionen an synth. Pd 3 Pb waren für H N 0 3 (1:1), HCl (1:1), KCN (20%) und Königswasser pos., für HgCl2 (5%) und KOH (40%) neg. Chem. Zwei Analysen mit der Elektronenmikrosonde ergaben die Werte unter I und II. I

Pd

Pb

Au

I II

57.3 55.6

38.7 38.0

3.6 6.0

Summe 99.6% 99.6

Formel Pd 0 72Au0 03 Pb 0 25 oder (Pd, Au)3Pb Pd 0 71Au0 04 Pb 0 25 oder (Pd,Au) s Pb

Beide analysierten Proben waren eng mit der begleitenden (Ag, Au)-Legierung vermengt; der unterschiedliche Au-Gehalt in den Analysen wird vermerkt. Vorkommen auf einer Erzstufe von der Norilsk-Lagerstätte, Sibirien. Pd 3 Pb ist vorwiegend mit Chalkopyrit, Cubanit, zurücktretend mit Magnetit und Valleriit in Paragenese, aber auch mit einer (Ag, Au)-Legierung, die hauptsächlich an der Peripherie der Pd 3 Pb-Körner beobachtet werden kann; in den Pd 3 Pb-Körnern wurde ein Pd(Bi,Pb)-Mineral beobachtet. Es ist anisotrop, im Anschliff weiß mit einem Stich ins Graue; in ö l bei gekr. Nie. grau bis blaßbraun. Mikrohärte zwischen 201 und 276 kg/mm 2 . Eine quantitative Mikroanalyse ergab: Pd 33.1, Bi 36.4 und Pb 29.0, Summe 98.5%. Resultierende Formel Pd 0 . 50 Bi 0 . 28 Pb 0 . 22 oder Pd(Bi,Pd). Als U n t e r s c h i e d e für das Mineral Pd 3 Pb gegenüber Swjaginzewit (s. ds. Ergbd., S. 634) werden von L. J. CABRI et al. hervorgehoben: 1. Das Atomverhältnis für Swjaginzewit ist näher 5:2 als 3:1. 2. Die Paragenese von Swjaginzewit mit Ferroplatin und Pentlandit steht im Gegensatz zu jener von Pd 3 Pb, die nur Cu—Fe-Sulfide und die (Au,Ag). sowie Pd(Bi,Pb)Legierungen erschließt; Pentlandit wurde als Begleiter von Pd g Pb niemals beobachtet.

Swjaginzewit — „Talktriplit"

636

3. Im Swjaginzewit wurden Pt und beachtenswerte Mengen von Sn nachgewiesen, nicht aber im PdgPb-Mineral; in diesem dagegen Au. 4.-Die von A. D. GENKIN et al. gegebene ehem. Zus. für Swjaginzewit ( 0 . 5 4 % Pb und 0.46% Sn) nähert sich einem intermediären Glied der PdgPb—PcUSn-Serie. Die Autoren haben auf eine Ähnlichkeit ihres neuen Minerals mit einem Pd3Pb-Endglied auf Grund der „chemischen Zusamensetzung" und der erhaltenen röntgenographischen Daten hingewiesen, haben aber Swjaginzewit als ein natürliches intermediäres Mischungsglied von Pd, Pt, Pb und Sn beschrieben. Sie haben also nicht dargelegt, ob der Name Swjaginzewit auch für das Endglied der Pd3Pb—Pd3Sn-Reihe gilt. Lit.: L. J . CABRI und R . J . TRAILL, Canad. Miner., 1966, 8, 4 5 1 — 5 5 0 .

Talknebeit (ds. Hdb., Ergbd. II, Register S.955) = T a l k k n e b e l i t , ds. Hdb., Ergbd. II, 464 1. „Talktriplit" = E i s e n w a g n e r i t . Das von L. J . IGELSTRÖM als „Talktriplit" — ein magnesiareicher Triplit — (ds. Hdb., I, 4.1, 698) beschriebene Mineral von Hällsjöberget (Horrsjöberget), Wermland, Schweden, ist nach A . H E N R I Q U E S ein .,iron-rich wagnerite", der „iron-wagnerite" = Eisenwagnerit bezeichnet werden könnte. Bei Η. STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 523) wird für „Talktriplit" die Bezeichnung „Ferro-haltiger Wagnerit" verwendet. E i s e n w a g n e r i t . Jfoiio&im-prismatisch. Dicht, Körner < ( 3 m m . Struktur. Nach Röntgenaufnahmen ist „Talktriplit" keine Varietät von Triplit, sondern ein W a g n e r i t (ds. Hdb., I, 4.1, 634, 688). Intensivste Röntgend-Werte (A) für Eisenwagnerit mit (I): 2.993 (10), 2.839 (10), 3.150 (9), 3.319 (8), 2.762 (7), 2.713 (6), 2.212 (5). Phys. Unvollkommene Spaltbarkeit nach (100), (120) und (010). H. etwa 5.5. Spez. Gew. = 3.47. Farbe gelbrot bis ziegelbraun. Glas- bis Harzglanz. Optik. Zweiachsig, pos. n„ = 1.608, n^ = 1.615, n y = 1.630 mit jeweils ± 0.002, + 2 V = 66° ± Γ . Ώβ = b, n v /c = 53° ± 5°. Im Dünnschliff nach n« farblos bis blaßgelb, nach η β und η γ intensiv gelb. Absorption n a n^ nr Chem. Die ursprünglich von L. J . IGELSTRÖM veröffentlichte Analyse (ds. Hdb., I, 4.1, 710) wurde an sehr verunreinigtem Material durchgeführt; auch fehlte eine quantitative F-Bestimmung. Eine neue chem. Anal, von „Talktriplit" ergab nach A. PARVEL (Anal.) die Werte unter I ; nach Abzug des unlöslichen Rückstandes von A1203, Fe 2 0 3 und Ti0 2 (2.23%) und Si0 2 (1.23%) resultieren die Werte unter II.

I II

I II

CaO

MnO

FeO

MgO

P2Os

F

H 2 0>IIO°

3.81 3.94

7.72 8.00

13.36 13.84

27.93 28.93

37.38 38.72

6.56 6.80

2.54 2.63

Al 2 0 3 ,Fe 2 0 3 ,Ti0 2

Si0 2

Σ

- O = F2

Summe

2.23

1.23

102.76 102.86

2.76 2.86

100.00 100.00

Das Molekularverhältnis R(Ca,Mn,Fe,Mg):P0 4 :(F,0H) = 2.01:1.00:0.93 entspricht gut der für Wagnerit gegebenen Formel R 2 P 0 4 F ; R = annähernd ^ 0 . 0 6 Mg 0 . 1 0 Fe 0 . l 8 M g 0 . 6 6 · 29% von F ist durch OH ersetzt.

637

„Talktriplit" — Tetraferribiotite

Vorkommen zusammen mit Phosphatmineralien, wie Lazulith, Scorzalith, Apatit usw., dann mit Quarz, Rutil, Ilmenit und Muskovit in cyanitreichen Teilen des Quarzits von H&llsjöberget (Horrsjöberget), Wermland, Schweden. Lit.: AKE HENRIQUES, Arkiv Miner., Geol. 1957, 2, 149—153. — Ref.: Miner.

Mag.

1 9 6 4 , 3 3 , 1139.

Talspat (ds. Hdb., Ergbd. II, Register S.955) = T a l k s p a t , ds. Hdb., Ergbd. II, S.859). Tarnowitzit = cerussithaltiger A r a g o n i t . Tarnowitzit — nach A. BREITHAUPT (1841) Aragonit mit einem beträchtlichen Gehalt an Blei (ds. Hdb., I, 3 . 1 , 2 9 5 8 , 2 9 9 9 , 3020, 3 0 4 1 , 3 1 1 0 ) — wurde entweder als ein Mischkristall oder als eine innige Durchwachsung von Aragonit (CaC03) und Cerussit (PbC0 3 ) — oder auch als beides — angesprochen. J . HEINZE (1) hat empfohlen, den Namen Tarnowitzit ganz fallen zu lassen und statt dessen von „bleihaltigen Aragoniten" zu sprechen, wie es schon BÖTTGER (1839) bei der Erstbeschreibung tat (s. unter Lit. 2). Yon Η . STRUNZ (2) wird nach Feststellung der epitaxischen Verwachsung von Aragonit und Cerussit vorgeschlagen, Tarnowitzit als cerussithaltigen Aragonit zu definieren. Allen Carbonat- und Sulfatminerahen scheint offenbar eine diadoche Substitution von Ca durch Pb nicht möglich zu sein. Die Cerussitpartien im Aragonit reichen von den Dimensionen einiger Elementarzellen bis zu mikroskopisch erkennbaren Bereichen und darüber hinaus bis zu Zentimeter großen, mit Aragonit parallel verwachsenen Kristallaggregaten; diese Epitaxie ist verständlich, da gleicher Strukturtypus vorliegt und die Differenzen der Gitterkonstanten nur 2+ 2+ 4 — 6 . 4 % betragen, während die Ionenradien von Ca (1.06 A) und Pb (1.32 A) eine Differenz von etwa 25% aufweisen und somit außerhalb der bekannten Toleranzgrenze für Mischkristalle liegen. Lit.: 1. J. HEINZE, Chem. d. Erde, 1962, 22, 222. 2. HUGO STRUNZ, Festschrift MELDAU, 14. Februar 1966, 78—80.

R.

Tetraferribiotite. Name von Ο. M. RIMSKAJA-KORSAKOWA et al. (1) für B i o t i t e , die im Gitter Fe 3 + in tetraedrischer Koordination besitzen, und zwar in Vertretung der Al 3+ -Positionen. Kennzeichnend ist ein entgegengesetztes Schema der Absorption (n a n y ) (s. auch T e t r a f e r r i p h l o g o p i t , ds. Ergbd., S. 638). Der Al-Gehalt ist niedrig. Als Beispiel eines T e t r a f e r r i b i o t i t s wird von Ο. M. RIMSKAJA-KORSAKOWA et al. (1) ein Glimmer aus dem Kriwoj-Rog-Gebiet angeführt, wobei auf die Arbeiten von Ν. A. ELISEJEW et al. (2) Bezug genommen wird; das umgekehrte Schema der Absorption bei diesem Glimmer beobachteten W. G. KUSCHEW et al. (3). Die Spaltbarkeit nach (001) ist unvollkommener als bei normalem Biotit. Spez. Gew. = 2.95. n e (dunkelbraun) = 1.620, n y = n^ hellbraun oder grünlichbraun) = 1.665. Absorptions-Schema: n a n y . 2V = 0—2°. Chem. Die chem. Analyse eines „biotitähnlichen" Gümmers aus aegirinisierten Haematit-Magnetit-Quarz-Hornfelsen, Kriwoj-Rog (Anal. Μ . Ε . ERMOLOWA und S. K. SULFIKAROWA), ergab: Si0 2 39.14, Ti0 2 0.21 ; A1203 0.41, Fe 2 0 3

638

Tetraferribiotite — Tetraferriphlogopitp

12.52, FeO 20.71, MnO 0.22, MgO 13.78, CaO 0.40, Na 2 0 0.50, K 2 0 8.40, H a O± 3.95, Summe 100.24; resultierende Formel (^.8eNao.A.oe)o.^Mgi.64FeiVIno.oi)3.oo(0H)a [FeSr»Al 0 . M Ti 0 . M Si3. 15 O 10 ] · 0.06 H 2 0 Name von O . M . R I M S K A J A - K O R S A K O W A et al. (1) nach dem Auftreten von F e 3 + in vierwertiger Koordination im B i o tit. Vorkommen in Gesteinen mit einem sehr niedrigen Al-Gehalt, ζ. B. im Kriwoj-Rog-Gebiet (s. Chem.). Lit.: 1. Ο. Μ. RIMSKAJA-KORSAKOWA u n d E . P . SOKOLOWA, Sap. Wses. Miner. Obschtsch. 1964, 93, 411—423 (insbes. S.422). 2. N . A. ELISEJEW, Α. P . NIKOLSKIJ u n d W . G. KUSCHEW, Trudy labor, geol. dokembrija AN 888B, 1961, 13, 52—55. 3. W. G. KUSCHEW und W. I . PAWLISCHIN, Miner. Sborn. Lwowsk. Univ. 1964, Nr. 18, Η . 1, 49 bis 58. — Ref.: Min. Abstr. 17. 504. Miner. Mag. 1966, 35, 1155. Sap. 1965, 94, 681—682. Shurn. Geol. 1965, 5 V—165.

Tetraferriphlogopite. Name von Ο . M . R I M S K A J A - K O R S A K O W A et al. für P h l o g o p i t e (ds. Hdb., II, 522, 524, 528, 550) der chem. Zus. KMg 3 [Si 3 (Al, Fe + 3 )O 1 0 ] (OH, F) 2 bis KMg 3 [Si 3 Fe 3 + O 1 0 ] (OH, F) 2 (mit unbedeutendem Gehalt an Fe 2 + ), die F e 3 + im Gitter in t e t r a e d r i s c h e r Koordination, und zwar in Vertretung der Al-Positionen besitzen. Mit zunehmendem Fe 3 + ist ein Anstieg der braunroten Färbung, der Brechungsindizes und von 2 V zu beobachten; außerdem zeigt sich ein charakteristisches entgegengesetztes Schema der Absortion (n a j > ny), aber auch eine Vergrößerung der Parameter der Elementarzelle. Struktur, b = 9.30 Α, mit dem Fe-Gehalt ansteigend, c sin β = 10.15. Pulverdiagramme in Übereinstimmung mit jenen für Glimmer (Phlogopite). Optik, s. unter Chem. Pleochroismus: n a rötlichbraun oder bräunlichrot, ny hell rötlich oder rötlichbraun. Chem. Chemische Analysen und optische Eigenschaften von sieben Tetra ferriphlogopiten von der Halbinsel Kola unter I — V I I . I Aus Calcit-ApatitForsterit-Magnetit-Erzen der Kowdorsker Eisenerzlagerstätte (Anal. Τ. P. K I S E L E W A ) . I I Aus Calcit-Karbonatiten des Sebljawrsker-Massivs (Anal. W . M. K O W J A S I N A ) . I I I Aus pyroxenitisierten Oliviniten des KowdorskerMassivs (Anal. Τ . M. M I T J U S C H I N A ) . I V Aus Magnetiterzen mit Calcit, Kowdorsker Eisenerzlagerstätte (Anal. Kolsk. Fil. AN SSSR). V Aus ForsteritMagnetiterzen mit Calcit, Kowdorsker Eisenerzlagerstätte (Anal. Τ . P. K I S E LEWA). V I Aus phlogopitisierten Oliviniten des Kowdorsker-Massivs (Anal. Τ . M. M I T J U S C H I N A ) . V I I Aus karbonatisierten Pyroxeniten des Sebljawrsker Massivs (Anal. Ν . A. E L I N A ) .

I II III IV V VI VII

Si02

Ti02

A1 2 0 3

Fe203

Cr 2 0 3

FeO

MnO

41.37 41.45 41.30 41.12 39.67 40.90 40.58

0.03 0.02 0.46 0.13 0.12 0.44 0.14

10.90 9.86 9.35 8.99 9.10 8.01 0.65

3.75 3.94 4.13 4.80 7.87 6.55 16.01

n.b. n. b. 0.03 n.b. n.b. 0.03 n. b.

1.85 1.99 3.32 2.18 1.80 3.18 4.79

0.04 0.29 0.12 0.06 0.02 0.14 0.13

Tetraferriphlogopite — Thoro-Aeschynit

I II III IV V VI VII

I II III IV V VI VII

639

NiO

MgO

CaO

BaO

Na20

K20

Rb20*)

n.b. n.b. 0.22 n.b. n.b. n.b. n.b.

27.19 27.77 26.40 26.68 26.92 25.92 24.21

0.28 0.50 0.00 0.09 0.35 0.00 0.03

n. b. n.b. n.b. n. b. n. b. 0.04 n.b.

0.78 0.20 0.58 0.92 0.55 0.56 0.38

10.08 8.98 9.93 10.20 9.83 9.97 8.98

n.b. n.b. 0.03 n.b. n. b. 0.02 0.08

H20+

Gl.-Verl.

H2O-

F

C1

Σ

- 0 = F2

4.06 4.40

0.10 0.10 0.00 0.74 0.00 0.00 0.15

0.75 0.92 104 n.b. 1.00 0.62 1.27

n. b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b.

101.18 100.42 100.63 100.67 100.60 100.35 100.35

0.31 0.38 0.43

— —

3.72 4.76 —

3.97 2.57 Summe

100.87 I II 100.04 III 100.20 IV 100.67 V 100.18 VI 100.09 VII 99.82 *) +(Li,Cs)20.

— —

3.37 —

0.38

nv = nß

1.557





1.602 1.597 1.606 1.608 1.638—1.640

2V



1.591



0.42 0.26 0.53

3—4° —

1.562 1.563 1.585 1.582 1.598—1.600

4° 5° 5—6° 6° 10—12°

Name von 0. M . RIMSKAJA-KORSAKOWA et al. nach dem Auftreten von Fe 3+ in vierwertiger Koordination im P h l o g o p i t . Vorkommen in Gesteinen der Halbinsel Kola, UdSSR, mit sehr niedrigem Al-Gehalt (s. Chem.). Lit.: Ο. Μ. RIMSKAJA-KORSAKOWA und Ε . P . SOKOLOWA, Sap. Wses. Miner.

Obschtsch.

1964, 93, 411—423 (insbes. S.422). — Ref.: Min. Abstr. 17, 504. Sap. 1965, 94, 681—682. Shurn. Geol. 1965, 5V—165. Thermospinell (ds. Hdb., Ergbd. II, 388 und 955) = (Dokl. Akad. Nauk UdSSR. 1947, 55, 233).

Thermitospinell

Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1155. Thiolaterit (ds. Hdb., Ergbd. II, Reg., S.955) = T h i o e l a t e r i t (I.e., S. 388—389). Thoro-Aeschynit (auch Thoroaeschynit). (Th,SE,Ca)(Ti,Nb) 2 (0,0H) 6 , Th-haltige Varietät von A e s c h y n i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 2—5). Metamikt. Unregelmäßig geformte Körner (10 X20 X 3 mm). Struktur. Nach Erhitzung auf 1100 °C ein Pulverdiagramm (nicht veröffentlicht), das eine Identifizierung mit Aeschynit erlaubt.

640

Thoro-Aeschynit — Tinaksit

I'hys. Muscheliger Bruch. Spez. Gew. = 5.25. H. = 714 kg/mm 2 = 5.7 (MOHS). Farbe rötlichbraun. Harzglanz. Optik. Isotrop, η = 2.16. Chem. Eine ehem. Analyse von S. N. BUBOWA ergab: CaO 2.73, FeO 0.00, MnO 0.00, MgO 0.10, Σ S E 2 0 3 15.94, U 3 0 8 0.95, T h 0 2 29.56, T i 0 2 29.55, N b 2 0 6 16.15, T a 2 0 5 0.55, A1 2 0 3 0.60, F e 2 0 3 1.50, Si0 2 0.29, H 2 0 + 2.28, H 2 0 ' 0.00, F 0.20, 27100.40, —O = F 2 0.08, Summe 100.32%. Eineröntgenspektrographische Analyse von R. L. BAJRINSKI erschloß f ü r die Σ S E 2 0 3 = 100: La 10 , Ce^, ^ο-ι* N d is> Sm 4 , Eu 0 5 , Gd 3 , Tb 0>5 , Dy 2>6 , Ho 0>5 , Er 1>8 , Tm 0 3 , Yb 1 - 4 , Lu 0-2 , Ys-10%· Eine DTA-Kurve zeigt einen scharfen exothermen Effekt bei 700 °C (Rekristallisation?). Nach M.FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) gibt eine Neuberechnung der Analyse die Formel (Ca0_18SE0i7lTh0_40ü0.0Jli30(Ti1-33Nb0>44Ta0>01A]0-04Fe0-07)1>89(O,OH,F)6;

diese chem. Zus. entspricht einem „thorian aesehynite". Der Th-Gehalt ist beträchtlich höher als er in früheren Analysen von Aeschynit ermittelt wurde. Name von Ε. M. ESKOWA et al. unter Bezugnahme auf die chem. Zus. und Analogie zu Aeschynit.

Vorkommen im Alkali-Gebirgsmassiv der Wischnewych Gor, Ural, UdSSR, und zwar in Mikroklinäderchen innerhalb der Kontaktzone von Biotitsyeniten und Gneisen. Lit.: Ε. Μ. ESKOWA, A. G. SHABIN und G. N. MUCHITDINOW, Mineralogia i geochimija redkich elementow Wischnewych gor (Mineralogie und Geochemie der seltenen Erden der Wischnewych Gor), Inst. Miner., Geochim., Kristallochim. Redkich Elementow, Akad. Nauk S88R, 1964, 319 S. (insbes. S. 150—151). — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2101—2102. Bull. 1966, 89, 289. Miner. Mag. 1966, 35, 1155. Sap. 1966, 95, 312.

Tinaksit. NaK 2 Ca 2 TiSi 7 0 1 9 (0H). Triklin. Gut entwickelte prismatische Kristalle (von Bruchteilen eines m m bis zu mehreren cm lang), öfters in radialfaserigen Aggregaten und Rosetten (bis 5 cm im Durchmesser) angeordnet. Struktur. Nach LAUE- und Drehkristallaufnahmen triklin. Raumgruppe CJ—PI oder CJ—PI (piezoelektrischer Effekt negativ), a = 10.35 ± 0.04, b = 12.17 ± 0.05, c = 7.05 ± 0.03 Α; α = 91°00' ± 30', β = 99°20' ± 30', γ = 92°30' ± 30'. Ζ = 2. Das nicht indizierte Pulverdiagramm (39 Linien) zeigt als intensivste Röntgen-d-Werte (A) mit (I): 3.03 (100), 3.25 (80), 2.331 (56), 3.09 (52), 2.952 (52), 2.865 (52), 2.674 (44), 2.002 (44), 2.551 (40). Phys. Eine vollkommene Spaltbarkeit nach (010), eine unvollkommene nach (110); der Winkel zwischen den beiden Spaltebenen beträgt 131.5°. H . = 646—762 kg/mm 2 = 6 (Mofls). Spez. Gew. = 2.82 (gem.), 2.85 (ber.). F a r b e blaßgelb. Durchsichtig. Auf Spaltflächen lebhafter Glasglanz. Optik. Zweiachsig, pos. n„ (farblos) = 1.593, n^ (farblos) = 1.621, n y (orangegelb) = 1.666. + 2 V = 74—78° (gem.), 78° (ber.). Kräftige Achsendispersion. n a 'l± 100 auf (001) = 1—4°. n ^ / j . 001 auf (010) = 16—18°, n^/001 auf (010) = 16—17°. Chem. Zwei chem. Analysen (I von W. A. MOLEWA, I I von Κ. P. GLEBOWA) ergaben:

641

Tinaksit — Titanomikrolith

I II

I II

Si0 2

Ti0 2

A1203

Fe 2 0 3

FeO

MNO

MgO

55.82 55.96

10.12 10.36

Sp. Sp.

0.91 1.59

0.92 n. b.

0.40 0.52

0.04 n. b.

CaO

Na 2 0

K20

H2O-

H2O*

C1

F

14.20 14.06

4.30 4.36

12.55 12.85

0.08 0.20

1.20 1.00

0.00 n. b.

0.00 n.b.

Summe i II

100.54 100.86

Resultierende Formel NaKjCCa, Fe^^, Mn2+, Mg)a(Ti, Fe3 + )Si 7 0 19 (0H). In Säuren unlöslich. Schmilzt bei etwa 900 °C. ROGOW et al. nach der ehem. Zus.: Titan, Natrium, Valium, Silicium. Vorkommen als akzessorischer Gemengteil von Gesteinen, die aus 50—80% Canasit (ds. Ergbd., S.60—61), 10—12% Kalifeldspat, Aegirin und Quarz bestehen, und die linsenähnliche Körper (1—3 m lang) in Kalifeldspat-Metasomatiten (Mikrokliniten) entlang des Metasomatit-Kalkstein-Kontaktes bilden, und zwar innerhalb des Mesozoischen Alkali-Intrusiv- bzw. Extrusiv-Komplexes Murun, NW-Aldan, UdSSR. Name von Ju. G.

Lit.:

J u . G . ROGOW, W . P . ROGOWA, Α . A . WORONKOW u n d W . A . MOLEWA,

Dokl.

Akad. Nauk 8SSR, 1965, 162, 658—661; engl, in Dokl. Acad. Sei. USSR, Earth Sei. Sect. 1965, 162, 150—154. — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2098—2099. Bull. 1966, 89, 289 bis 290. Min. Abstr. 17, 502. Miner. Mag. 1966, 35, 1156. Sap. 1966, 95, 321.

Titanbetafit (H. STRUNZ, Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 175) = b e t a f i t (ds. Ergbd., S.325).

Titano-

Titanmikrolith. Bei H . STRUNZ (Miner. Tab., 4 . Aufl. 1 9 6 6 , 1 7 5 ) ein Glied der Pyrochlor-Mikroüth-Reihe mit Ti Ta > Nb, und zwar unter Bezugnahme auf die Einteilung der P y r o c h l o r g r u p p e (ds. Ergbd., S . 2 1 2 ) von A . VAN DER V E E N ( 1 9 6 3 ) .

Titanobetafit. Name von Α. I. GINSBURG et al. für Glieder der Pyrochlorgruppe (ds. Ergbd., S.262 und 325) mit Ti > (Nb + Ta). Lit.:

Α . I. GINSBURG, S. Α . GORSHEWSKAJA, Ε . A . EROFEEWA u n d G. A . SIDORENKO

Geochimija 1958,486; in engl. Übersetzung in Geochemistry, 1958,615. — Ref.: Miner. Mag. 1966, 35, 1156.

Titano-Euxenit. In einer Arbeit von TSCHSHAN P E I - S C H A N über „Dimorphie und Isomorphic im System CeNbTiOe—YNbTiOe" angewandte Bezeichnung (I.e., S.242, Tab.3) für E u x e n i t (ds. Hdb., Ergbd. I, 470). Lit.: TSCHSHAN PEI-SCHAN, Scientia Sinica 1963, 12, 237—243 (Russ.).

642

„Titanonenadkewitschit" — Turit

„Titanonenadkewitschit." Vom Autorenkollektiv IMG-RE verwendeter Name für titanhaltigen Nenadkewitschit, (Na,Ca)(Nb,Ti)Si 2 0 7 · 2 H 2 0 (ds. Hdb., Ergbd. II, 793), der mit Niobolabunzowit (ds. Ergbd., S. 605) eine isomorphe Reihe bildet. Nach Ε . M . B O N S C H T E D T - K U P L E T S K A J A (Ref. Sap., I.e.) ein überflüssiger Name. Lit.: Autorenkollektiv IMGKE, „Geochimija, mineralogija i genetitscheekije tipy mestoroshdenij redkich elementow", Isd. „Nauka", 1964, 2, 533. — Ref.: Miner. Mag. 1 9 6 6 , 35, 1 1 5 6 . Sap.

1 9 6 5 , 94, 6 8 2 — 6 8 3 .

Titano-Priorit. In einer Arbeit von TSCHSHAN P E I - S C H A N über „Dimorphie und Isomorphic im System CeNbTiOg—YNbTi06" (Russ.) angewandte Bezeichnung (I.e., S. 242, Tab.3) für B l o m s t r a n d i n (ds. Hdb., Ergbd. I, 80). Nach Ε. M. BONS C H T E D T - K U P L E T S K A J A (Ref. Sap., I . E . ) ein überflüssiger Name. Lit.: TSCHSHAN PEI-SCHAN, Scientia Sinica, 1 9 6 3 , 12, 2 3 7 — 2 4 3 (Russ.). — Miner. Mag. 1966, 35, 1156. Sap. 1965, 94, 672.

Ref.:

Tschevkinit (H. STRUNZ, Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 355) = Tschewkinit (ds. Hdb., II, 1641), also (Ce,La) 2 Ti 2 [0 4 | Si 2 0 7 ] (?). Monoklin-pTismutisch. Turit. (Ca,Na,SE) 3 (Ti,Ca,Al) [Si 2 0 7 ] (0,F) 2 ; kristaUchem. Formeis. unter Ghent. Triklin (triklines Analogon zum monoklinen Rinkit). Prismatische, bis 0.3 mm lange Kriställchen mit den Hauptflächen (110) (φ = 28°36', ρ = 90°00'), (110) (φ = 145°45', ρ = 90°00') und (010) (φ = 0°00', ρ = 90°00'). Kristalle gewöhnlich nach (100) verzwillingt. Struktur. Nach röntgenographischen Untersuchungen von Ε . P. SOKOLOWA a = 9.45, b = 5.72, c = 7.32 Α, α = 90°, β = 81, γ = 98°. Ζ = 2. a : b : c = 1.652:1:1.280. Diese Daten stehen in guter Übereinstimmung mit Götzenit, während sie von Rinkit und Mosandrit abweichend sind. Intensivste Röntgend-Werte (A) eines Pulverdiagramms (36 Linien) von Turit mit (I): 3.08 (10), 2.98 (9), 1.912 (8), 1.690 (6), 1.834 (5). Die Röntgeninterferenzen — mit jenen von Ca-Rinkit und Götzenit in Vergleich gesetzt — sind untereinander ähnlich. Phys. Eine Spaltbarkeit wurde nicht beobachtet. Muscheliger Bruch. H. = 4—5. Spez. Gew. = 3.21 (gem.), 3.22 (ber.). Fast farblos, gewöhnlich mit einem blassen gelbgrünen Stich. Durchsichtig. Glasglanz. Optik. Zweiachsig, neg. n e = 1.653, n^ = 1.658, ny = 1.659. ny—na = 0.006. n a fällt praktisch mit der Normalen zu (001) zusammen und liegt im stumpfen Winkel β; c/na = 8°. ny liegt im spitzen Winkel γ und 5° zur Achse b [010]. Koordinaten der Indikatrixachsen: Brechungsindex n«

Tiß

ηγ

φ

262° 85 355

ρ

8° 82 90

Kräftige Dispersion r < v. Im Dünnschliff farblos. Zwischen gekr. Nie. die Zwillingsbildung deutlich erkennbar.

643

Turit — Tyretskit

Ghem. Zwei Analysen von Μ . P . BELOPOLSKIJ ergaben die Werte unter I und I I .

I II

I II

I II

I II

Si02

Ti02

Zr02

AI 2 O 3

Fe203

Th02

Ce203

31.46 31.82

10.19 10.33

0.30 0.33

1.66 1.69

0.62 0.64

0.17 0.19

2.81 2.83

La203

Y2O3

FeO

MNO

MgO

CaO

BaO

3.00 3.02

0.56 0.59

0.55 0.58

37.84 38.21

Na20

KAO

3.72 3.77

0.26 0.29

0.66 0.67

F

H 2 O+

κ,ο-

0.90

0.13 0.13

6.80

5.33

— —

Nb205



— —

C1

so4

P2°5

— —



99.26 100.89

0 = *2

2.86

Summe

99.26 100.03

Unter Bezugnahme auf die Strukturformel A 3 B S i 2 0 7 ( 0 , F ) 2 ergibt sich für Turit (Ca2 3 2 Na 0

50

K0

oder vereinfacht

02

SE0

)

16 3 00

(Ti 0 - 4 S Ca 0 2 ,Mg 0 06 A1 0 l 3 F e 0

03

Nb 0 - 0 4 Zr 0

)

01 0 Μ

00^7.00] ("^1.35^0.57^^0.08)2.00 (Ca, Na, SE) 3 (Ti, Ca, Al) 1>0 [Si 2 O 7 ] (0,F) 2 .

Chemisch ist Turit ähnlich den Mineralien der Rinkit-Gruppe, wie Rinkit und vor allem Götzenit. — Nach einer thermischen Analyse von Β . K . KASATK I N Y I gibt Turit im Temperaturbereich von 20—400° C 1 % H 2 0 ab, zwischen 450—600° C etwa 0.6% und zwischen 684—1000° C 1.2%. Auf einer DTAKurve werden diese Effekte nicht verzeichnet. Name von Α. A. KUCHABENKO et al. nach dem Vorkommen auf der Halbinsel Turjii. Nach M . FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.E.) ein überflüssiger Nam« für einen ceriumhaltigen Götzenit (ds. Hdb., Ergbd. II, 714). Der Name „Turit" (auch Turgit, Turjit und Turyit) wurde früher für Hydrohaematit gebraucht (vgl. ds. Hdb., Ergbd. I, 710). Vorkommen im Olivinmelteigit-Porphyr der Halbinsel Turjii im westlichsten Teil des Gornooserskoger Massivs., Halbinsel Kola, U d S S R . Lit.: Α. Α. KUCHABENKO et al., Der kaledonische Komplex ultrabasischer Alkali. Gesteine und Kargonatite der Halbinsel K o l a und Nord-Kareliens (Rus3.). Isd. „Nedra Moskau, 1965, Ε . I . NEFEDOW, 418—423. — Ref.: Amer. Miner. 1967, 52, 561 Sap. 1967, 96, 76.

Tyretskit. Ca 3 [B 8 0 1 3 (0H) 4 ] (?) bzw. 3CaO · 4 B 2 0 3 · 2 . 5 H 2 0 (?). Triklin. Radialstrahlige faserige Aggregate. Rriställchen tafelig (3—4 mm lang, 1 bis 2 mm breit, 0.1—0.2 mm dick).

Tyretskit — Ureyit

644

Struktur. Nach W. W. KONDRATJEWA (2): Raumgruppe C J—PI oder CJ— PI. a = 6.44, b = 6.45, c = 6.41 Α, α = 61°46', β = 60°15\ γ = 73°30'. a:b:c = 0.998:1:0.994. Ζ = 1. Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) mit (I): 2.93 (10), 2.86 (10), 2.14 (9), 1.846 (9), 2.055 (8), 2.80 (7). Als Strukturformel wird Ca 3 [B 8 0 13 (0H) 4 ] gegeben. Phys. Spez. Gew. = 2.189. Farbe weiß oder bräunlich. Optik. Zweiachsig, pos. n e = 1.637, n y = 1.670. + 2 Y ~ 46°. Chem. Eine ehem. Anal, von Μ. M. STUKALOWA (in 1) ergab: CaO 29.77, SrO 1.94, MgO 2.14, Na 2 0 3.50, B 2 0 3 43.36, S0 3 2.38, C1 5.13, HaO 6.85, C0 2 4.73, Uni. 0.54, R 2 0 3 0.36, Σ 100.70%, —Ο = Cl2 1.56, Summt 99.14. Nach der chem. Anal, ein Ca—Sr-Borat, aber mit einem viel kleineren Ca/Sr-Verhältnis als Kurgantait (ds. Hdb., Ergbd. II, 746); eine weitere Analyse am reinen Material ist notwendig, um das gegenseitige Verhältnis zwischen diesen beiden Mineralien zu klären. Name Tyretskit von Α . A . IWANOW et al. ( 1 ) für das zunächst als „TyretskBorat" bezeichnete Mineral. Name nach dem Vorkommen in der Nähe der Tyret-Station an der Ostsibirischen Eisenbahnlinie, wo das neue Mineral in einem Bohrkern aus einer Tiefe von 1233 m aufgefunden wurde; Auftreten in salinischen Dolomiten Unterkambrischer Salzhorizonte im Leno Angar-Becken im südöstlichen Teil des Irkutsk-Amphitheaters. In Paragenese sind Sylvin, Carnallit, Halit und Anhydrit. Lit.: 1. A . A . I W A N O W und JU. JU. JABSHEMSKIJ, Trudy Wses. Nautschn. Issled. Inst. Halurgi, 1954, 29, 2 1 0 — 2 1 4 . 2. W . W . KONDRATJEWA, Rentgenogr. mineraln. syrja (Röntgenogr. Studien an mineralischen Rohstoffen), Moskau, „Nedra", 1964, Nr.4,10—18 (Russ.). — Ref.: Bull. 1967, 90, 118. Min. Abstr. 17, 5 0 0 — 5 0 1 . Miner. Mag. 1966, 35, 1 1 5 7 - 1 1 5 8 . Sap.

1966, 9 5 , 3 1 5 — 3 1 6 .

Ureyit. NaCrSi206. Monoklin. Linsenförmige Körner (bis 0.5 mm groß) sowie polykristalline Aggregate. Struktur. Raumgruppe C®h—C2/c. Am Ureyit von Coahuila wurden für die Einheitszelle die Werte unter I ermittelt; unter II die Werte für synthetisches NaCrSi206.

I II

a

b

c

ß

9.560 ± 0 . 0 1 6 9.550 ± 0.016

8.746 ± 0.008 8.712 ± 0.007

5.270 ± 0.006 5.273 ± 0 . 0 0 8

107.38 ± 0 . 1 0 ° 107.44 ± 0 . 1 6 °

Die intensivsten Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (18 Linien) von Ureyit (Coahuila) mit (I) und hkl: 2.961 (10) 221; 2.8768 (7) 310; 2.1806 (7) 112·, 4.381 (6) 020; 2.5172 (6) 002; 2.4548 (6) 221; 6.316 (5) 110. Ureyit ist isostrukturell mit Jadeit. Phys. Gut entwickelte Spaltbarkeit nach (110) unter einem Winkel von 87°23' ± 10'· Prismatische Spaltstücke konnten bis 200 μ Größe isoliert werden. Eine betonte Teilbarkeit nach (001) ist zu beobachten. H. konnte nicht bestimmt werden. Spez. Gew. = 3.60 (ber. für reines NaCrSi206). Farbe smaragdgrün. Optik. Zweiachsig, neg. Brechungsindizes (mit jeweils i 0.001):

Ureyit — Usowit nß

na 1.748 1.740 1.766*)

Coahuila Toluca synth. NaCrSi2Oe

645

1.756 1.756

ηy

n«/c

1.765 1.762 1.781*)

14 ± 1° 22 -j- 1°

*) ± 0.002. Der mittlere Brechungsindex von Ureyit im Hex River Mts.-Meteorit: etwa 1.760. Stark pleochroitisch. 2 V = 60—70° (Toluca). Chem. Mit der elektronischen Mikrosonde wurden folgende ehem. Zus. ermittelt : I Coahuila, I I Toluca, I I I Hex River Mountains.

I II III

Si0 2

A1203

55.5 56.0 n.b.

0.0 0.0 n.b.

Fe 2 0 3 0.2 0.4 ~ 0.9

Cr 2 0 3 30.6 22.6 ~ 26.4

MgO 0.8 5.4 ~ 1.2

CaO 1.7 3.7 ~ 2.1

Na 2 0 11.6 11.6 ~ 11.0

Summe I II III

100.4 99.7 —

Resultierende Formel Na(Cr,Fe,Mg)Si 2 0 6 . Chemisch ist Ureyit das Chromanalogon zu Jadeit. Synth. NaCrSi 2 0 6 wurde aus Schmelzen bei 1 at synthetisiert. Name von CLIFFORD F R O N D E L et al. (1) zu Ehren des Nobelpreisträgers für Chemie und des Meteoritenforschers HAROLD CLAYTON U R E Υ . Das neue Mineral erinnert an den von Η . L A S P E Y R E S ( 2 ) im Toluca-Meteorit beobachteten und beschriebenen K o s m o c h l o r (ds. Hdb., Ergbd. I, 2 6 9 — 2 7 0 ) ; die chem. Analyse (von 3.3 mg) verwies auf ein Chromsilikat mit etwas Al, Mg und Ca, dem die Formel Al e Fe 4 Cr 1 8 Si 1 8 0 7 8 zugeordnet wurde; es bleibt zu prüfen, ob nicht Kosmochlor und Ureyit miteinander identisch sind. Vorkommen als seltener akzessorischer Gemengteil in den Eisenmeteoriten von Coahuila, Toluca und Hex River Mountains; Auftreten in Daubreelith (in den Hexaedriten Coahuila und Hex River Mts.) sowie in Cliftonitsäumen von Troilitknollen (im Oktaedrit Toluca). Lit.: 1. CLIFFORD FRONDEL und CORNELIS KLEIN, J R . , Science 1965, 149, 7 4 2 — 7 4 4 . 2 . H . LASPEYRES, ZS. Krist. 1897, 27, 5 9 2 — 5 9 7 . — Ref.: Amer. Miner. 1965, 50, 2 0 9 6 . Bull. 1966, 89, 286. Miner. Mag. 1966, 35, 1158. Sap. 1967, 96, 7 8 — 7 9 .

Usowit. BagMgfALjF^] oder Ba a MgCa[Al 2 F 14 ]. Orthorhombisch (?) (nach verschiedenen physikalischen und optischen Eigenschaften). Unregelmäßig begrenzte Körner (0.5—3 mm Größe) als Einsprenglinge, seltener Anhäufungen — auch in strahlenförmiger Anordnung — bis 7 cm Durchmesser sowie undeutlich ausgebildete tafelige Körner von 1.5 χ 0.5 cm. Bisher wurden keine Kristalle beobachtet. Struktur. Die Pulverdiagramme zweier Proben von Usowit stehen in guter Übereinstimmung. Die intensivsten Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdia43 Η i η t ζ e , Mineralogie, Ergänzungsband I I I

646

Usowit

gramms (48 Linien) —an der Tomsker Universität durchgeführt — mit (I) sind: 3.42 (10), 2.04 (9), 2.29 (8), 2.27 (8), 2.16 (8), 2.01 (8), 1.748 (8), 1.202 (8), 2.41 (7), 1.628 (7), 1.558 (7), 1.433 (7), 1.411 (7), 1.128 (7), 2.60 (6), 1.779 (6), 1.591 (6), 1.492 (6), 1.090 (6). Gleichzeitig wurden 7 Linien von beigemengtem Fluorit vermerkt. Phys. Eine vollkommene Spaltbarkeit nach den undeutlich ausgebildeten Lamellen und zwei untereinander rechtwinklige Spaltbarkeiten nach einem Pinakoid und nach einem Prisma. H. = 3.5. Mikroh. = 294 kg/mm 2 . Spez. Gew. (pykn.) = 4.18. Farbe braun bis dunkelbraun, in Splittern gelblichbraun durchscheinend. Strich schwarz. Glas- bis Fettglanz. Diamagnetisch. Im UV-Licht keine Lumineszenz. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.441, Ώβ = 1.442, n y = 1.444 mit jeweils ± 0.001. n y —n a = 0.003. I m durchfallenden Licht hell bräunlichgelb gefärbt und bemerkenswert pleochroitisch; n a und n^ bräunlichgelb, n y blaßgelb. Absorption: n a = n^ > n v . Chem. Eine ehem. Anal, von W . A. MOLEWA am Material, das etwas Fluorit beigemengt hatte, ergab: Si0 2 1.40, A1203 16.06, SrO 0.35, BaO 44.04, MgO 6.06, Ca Ο 8.40, N a 2 0 0.20, K 2 0 0.05, H 2 0 ' 0.12, H 2 0 + 0.34, S0 3 0.21, F 39.80, Σ 117.03, —0 = F 2 16.72, Summe 100.31. Wichtigste Komponenten des neuen Minerals sind Ba, F, Al, Mg und Ca, untergeordnet Si, Sr, Na, K, H 2 0 und S. Spektralanalytisch wurden noch zusätzlich 0.03% Fe, 0.03% Mn und 0.001% Cu bestimmt. Resultierende Formel: Ba 2 MgCaAl 2 F 14 . Unter Berücksichtigung des CaF 2 -Gehaltes (mengenmäßig etwa 11.7%) kann evtl. die Formel Ba 2 MgAl 2 F 12 gerechtfertigt sein. Die DTA-Kurve zeigt drei endotherme Effekte: zwei schwache bei 260° und 710 °C sowie einen stark ausgeprägten bei 900 °C (Schmelze). Ein schwacher exothermer Effekt liegt bei 355 °C. Bei Erhitzung auf 1000 °C zeigt Usowit einen Gewichtsverlust von 11.2%. — In konz. HCl, HNOj und H 2 S0 4 bei Erwärmung löslich. V. d. L. eine leichte Umbildung in eine blasige weiße Masse. Gibt mit Borax eine strengflüssige Verbindung. Name Usowit (usovite) von A . D . N O S H K I N et al. im Gedenken an den erfolgreichen Forscher der Geologie Sibiriens, MICHAEL ANTONOWITSCH USOW. Vorkommen in einem der Flußspatgänge, die zusammenmit metasomatischen Gesteinen feldspatiger Zusammensetzung im oberen Teil des Noiba-Flusses (einem linken Zufluß der Tei in der Jenissei-Gebirgskette) auftreten. Die Feldspatisation und Fluoritisierung stehen genetisch mit Alkalisyeniten Unterpaläozoischen Alters in Verbindung. Der Fluoritgang mit Usowit (1.5 m mächtig) liegt in quarzitischen Schiefern. Die Fluorite sind vorwiegend von dunkelvioJetter und grüner Farbe sowie farblos; untergeordnet treten in Paragenese eisenhaltiger Muskovit (Phengit), Usowit, Zeolithe, Halloysit u. a. Mineralien auf. Usowit wird meist als Einsprengling im grünen und farblosen Fluorit beobachtet. Lit.: A. D. NOSHKIN", W. A. GABRILENKO und W. A. MOLEWA, Sap. Obschtsch., 1967, 96, 63—66.

Wses.

Miner.

Vanadiumspinell — Wallisit

647

Vanadiumspinell. Bei H. STRUNZ (Miner. Tab., 4. Aufl. 1966, 528) eine synonyme Bezeichnung für C o u l s o n i t , Fe 2 + V^ + 0 4 (ds. Hdb., Ergbd. II, 83); s. auch (Mn, Fe)(V,Cr,Fe) 2 0 4 , Glied der Spinell-Familie (ds. Ergbd., S.407). Vanuranylith (Amer. Miner., 1966, 51, 1548) = V a n u r a n i l i t h (ds. Ergbd., S. 347—348). Vesuvian, cerhaltiger. Eine Varietät von V e s u v i a n , Ca10(Mg,Fe)2Al4 SigOg^OH^ (ds. Hdb., II, 277), mit hohem Gehalt an Cer und anderen seit. Erden, sowie mit ungewöhnlich hohem spez. Gew. und hohen Brechungsindizes. Ditetragonal-dipyramidal. Kristalle selten, wenn aber beobachtet, mit gewöhnlichem Vesuvianhabitus. c/a = 0.7536. Struktur. Raumgruppe D* h —P4/nnc. a = 15.97, c = 11.90 A. Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (32 Linien) mit (I) und hkl: 2.78 (10) 440, 024, 052; 2.61 (10) 060, 252, 224; 1.634 (9) 007. Phys. Spaltbarkeit nicht beobachtet. H. = 5—6. Spez. Gew. = 3.60. (n. d. Lit. gewöhnlich 3.43). Bernsteinfarbig bis tief orangebraun. Optik. Einachsig, neg. Im Na-Licht: η ω = 1.7617, n£ = 1.7498 mit jeweils ± 0.0005; n. d. Lit. gewöhnlich η ω = 1.752, ηβ = 1.746. Chem. Eine ehem. Anal, von BLANCHE L. INGRAM (Anal.): CaO 2 7 . 5 , SE 2 0 3 16.7 (Ce 2 0 3 4.1), A1203 9.3, Fe 2 0 3 (Total-Fe) 5.4, MgO 3.0, Ti0 2 5.5, Si0 2 33.1, C0 2 0.59, F < 0 . 1 0 , H 2 0 < 0 . 1 0 , H 2 0 + 1.0, Summe 102.3. Gew.-%. Eineröntgenspektrographische Analyse ergab: Ce 48, La 24, Pr 5.4, Nd 16.0, Sm 1.8, Eu 0.02, Gd 1.2, Tb 0.2, Dy 0.4, Er 0.3, Yb 0.2, Y 3.0. Nach einer spektrographischen Analyse von SOL BERMAN sind die Oxide der seit. Erden im folgenden Mengenverhältnis vertreten: > 10% Ce; 1—10% Y,La,Pr,Nd,Sm,Gd; < 1% Eu, Tb, Dy, Ho,Er, Tm, Yb und Lu. Vorkommen als spärliches Mineral in verwitterten Grü nsteinen vom,,Francis can"(?)-Alter in der Nähe der Dallas Benitoit-Mine, San Benito County, Kalifornien, USA. In Paragenese reichlich schwarzer Granat, Chlorit und gelegentlich Perowskit. Lit.: JOSEPH MURDOCH und BLANCHE L. INGRAM, Amer. Miner. 1966, 51, 381—387.

Volkonkoit (ds. Hdb., Ergbd., II, 412, 957) = V o l k o n s k o i t (I.e., 882) bzw. W o l k o n s k o i t oder W o l c h o n s k o i t (I.e., 885—888). Volkovskit (volkovskite in Sap. 1966.95,45) = W o l k o w s k i t (ds. Ergbd., S. 648). Volynskit = Wolynskit· (ds. Ergbd., S. 649). Wallisit, ein T1—Pb—Cu, Ag—As-Sulfosalz mit der annähernden chem. Zus. (Cu, Ag)TlPbAs2S4. Triklin. Struktur. RaumgruppeC{— PI oder Cj—PI. a = 9 . 2 1 5 , b = 8.52 4 , c = 7 . 9 8 0 A . α = 55°59', β = 62°30', γ = 6 9 ° 2 4 ' (die reduzierte Zelle ist a = 9 . 2 1 - , b = 8.52 4 , c = 7.76 X Α . α = 121°32', β = 100°54', γ = 110°36'). Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., I.e.) ist Ζ = 1 für G = 3.0. 4:i*

648

Wallisit — Wolkowskit

Phys. Gute Spaltbarkeit nach (001). Η. und spez. Gew. wurden nicht mitgeteilt. Ghem. Die Bestimmung der ehem. Zus. mittels der elektronischen Mikrosonde (C. B A H E Z R E ) ergab die Werte: T 1 2 5 . 8 , Pb 2 5 , Cu 7 . 5 , Ag 2 . 7 , As 2 0 . 8 , S 1 8 . 6 , Summe 1 0 0 . 4 % . Eine ehem. Formel wurde von M . F L E I S C H E R (Ref. Am er. Miner., I.e.) mit (Cu, Ag)TlPbAs2S4 bestimmt. Weitere Untersuchungen über das neue Mineral sind noch im Gange (2). Name von W E R N E R NOWACKI ( 1 ) nach dem Vorkommen im Kanton Wallis. Vorkommen. Aufgewachsen auf Rathit-I (ds. Ergbd., S.264—265) auf einer Stufe der Mineralfundstätte Lengenbach im Binnatal, Kt. Wallis, Schweiz. Lit.: 1. WERNER NOWACKI, Eclogae Geol. Helveticae, 1965, 58, 403—406. 2. W. NoWACKI, R . SADANAGA und Y. TAKEUCHI, unpubl. (mit einer Mikrosondenanalyse von C. BABEZRE). — Baf.: Amer. Miner. 1966, 51, 532. Bull. 1967, 90, 274—275. Miner. Mag. 1966, 35, 1159. Sap. 1967, 96, 68.

„Weibyit" (ds. Ergbd., S.512) = Weibyeit. „Weinbergit" (ds. Hdb., Ergbd. II, Reg., S.957) = Weinbergerit (ds. Hdb., Ergbd. I, 726). Wolkowskit. CaB 6 O 10 · 3H a O. Monoklin. Täfelchen (von 1.5X0.5 mm Größe und etwa 0.05 mm Dicke), meist in einer Richtung gestreckt und mit Umgrenzungswinkeln von 60 und 120°, so daß ζ. T. rhombenförmige Individuen vorliegen. Struktur. Raumgruppe C|—P2X mit a = 6.57 ± 0.01, b = 48.30 ± 0.08, c = 6.51 ± 0.02 A. a : b : c = 0.136 :1:0.135, β = 119°05' ± 06'. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) eines Pulverdiagramms (55 Linien) mit (I) und hkl: 8.1 (10) 060-, 3.28 (9) 221; 1.12.1; 2.63 (8) 072, 271; 2.15 (7) 311, 122; 1.980 (7) 293; 6.03 (6) 080; 5.42 (6) 130; 2.86 (6) 220, 002; 2.10 (6) 143. Strukturformel: Ca[B 6 0 9 (0H) 2 · 2 H 2 0 . Ζ = 8. Phys. Charakteristische vollkommene Spaltbarkeit nach (010), d. h. parallel zur tafeligen Ausbildung der Kristalle; eine gute Spaltbarkeit nach (001). Ziemlich spröde. H. = ?. Spez. Gew. = 2.29 s ± 0.01—2.34. Farblos. Glasglanz. Das Infrarotspektrum zeigt eine charakteristische diagnostische Ausbildung. Optik. Zweiachsig, pos. n a = 1.536, n^ = 1.539, ny = 1.603 mit jeweils ± 0.002. n y —n a = 0.067. + 2 V = 24° (ber.). n^ // b (X 010), η > = 31°. Chem. Die Werte einer ehem. Anal, unter I ; nach Umrechnung auf 100 (II). Unter I I I theoretische Zus. von CaB 6 O 10 · 3H 2 0.

I II III

CaO

SrO

B2O3

H2O

Summe

14.12 14.98 15.00

4.06 4.31 4.14

59.80 63.42 64.24

16.30 17.29 16.62

94.28*) 100.00 100.00

*) Aus Materialmangel konnte die unvollständige Analyse nicht wiederholt werden; ergänzende Bestimmungen ergaben K^O 2.42 bzw. 3.17, Na 2 0 0.14, C1 1.98.

Resultierende Formel (Ca, Sr)0.3B 2 0 3 · 3H 2 0. Chemisch ist Wolkowskit ein wasserhaltiges Ca-Borat mit (CaO + SrO):B 2 0 3 :H 2 0 = 1:3:3.08. Eine

Wolkowskit — Yttrium-Granat

649

Spektralanalyse von A. C. D U D Y K I N A erschloß (in %): Sr 1—3, Mg 0.1—0.6, Na 0.1—0.3, Si,La 0.04—0.06, Fe, Be, Sc, Ni 0.001, Al 0.004—0.006, Mn 0.001 bis 0.003, Cu (4—6) · 10"4. In H 2 0 unlöslich, in Säuren löslich. Eine DTAKurve gibt einen endothermen Effekt bei 380 °C. Name von W . W . KONDRATJEWA et al. zu Ehren des Erstentdeckers Α . I . WOLKOWSKIJ, Petrograph einer geologischen Erkundungsexpedition. Wolkowskit hat in seinen physikalischen und strukturellen Daten große Analogien zu p - V e a t c h i t , SrB 6 O 10 · 2 H 2 0 . Vorkommen in einem Bohrkern von Steinsalz aus 70—76 m Tiefe (nähere Fundortangabe fehlt); unregelmäßig im Steinsalz zerstreut, in Paragenese mit Anhydrit, Sylvin, Hilgardit und Boracit. Lit.:

W . W. KONDRATJEWA, I. W . OSTROWSKAJA u n d JA. JA. JARSHEMSKIJ,

Sap.

Wses. Miner. Obschtsch. 1966, 9a, 45—50. — Rzf.: Amer. Miner. 1966, 51, 1550. Bull. 1966, 89, 414. Min. Abstr. 18, 46. Miner. Mag. 1966, 35, 1159. Sap. 1967, 96, 72.

Wolynskit, annähernd AgBiTe 8 . Orthorhombisch. Zunächst nur als AgBiTe 2 (?) beschriebenes Mineral ohne Namen (s. ds. Ergbd., S.401—402). Folgende ergänzende Daten: Struktur. Die Daten einer Pulveraufnahme (24 Linien) stehen in Übereinstimmung mit jenen für die Tieftemperatur-Modifikation von synth. AgBiTea erhaltenen. Intensivste Röntgen-d-Werte (A) des neuen Minerals mit (I): 3 . 0 9 ( 1 0 ) , 3 . 2 1 (8), 2 . 2 1 (5), 2 . 3 3 (3), 2 . 1 5 (3), 1 . 8 2 (3). Nach M. FLEISCHER (Ref. Amer. Miner., 1966) erschließen die Pulveraufnahmen eine mögliche Verwandtschaft von Wolynskit mit Emplektit. Phys. Die H.-Anisotropie bewegt sich zwischen 55—99 kg/mm2. Optik. Im Anschliff rosa-violett. Reflexionsvermögen in % für λ (ιημ): für 440—42.1, für 500 — 40.7, für 580 — 42.5, für 620 — 43.9 und für 680 — 45.1. Schwache Anisotropie ohne Farbeffekte. Gute Polierfähigkeit. Chem. Elf mikrospektrographische Analysen (ohne Einzelangaben!) von N . W . KOROLEW führten, bei Verwendung von Hessit und Tellurobismuthinit als Vergleichsproben, zur Formel AgBi 116 Te 2 , vereinfacht zu AgBiTe2. Name. Das zunächst nur als AgBiTe 2 (?) gekennzeichnete Mineral (s. ds. Ergbd., S . 4 0 1 — 4 0 2 ) wurde von M. S. BESSMERTNAJA et al. zu Ehren von I . S. WOLYNSKIJ ( 1 9 0 0 — 1 9 6 2 ) — einem führenden sowjetischen Spezialisten der Minerographie und ehem. Dir. des minerographischen Lab. des Inst. f. Miner., Geochem. und Rristallochem. der seit. Erden, Moskau — benannt. Vorkommen auch auf einer Goldlagerstätte von Ost-Sajan, und zwar in kleinen Einschlüssen ( < 0.3 mm) in Tellurobismutit. Lit.:

Μ. S. BESSMERTNAJA und L. Ν . SOBOLEWA, Experimentarno-metoditscheskije

issledowanija rudnych mineralow, Isd. Akad. „Nauka", Moskau, 1965, 129—141. — Ref.: Amer. Miner. 1964, 49, 818 und 1966, 51, 531. Bull. 1966, 89, 528. Min. Abstr. 17, 696. Miner. Mag. 1966, 35, 1159. Sap. 1965, 94, 670 und 1966, 95, 310.

Taroslavit (Miner. Mag., 1966, 35, 1160) = J a r o s l a w i t (ds. Ergbd., S. 571). Yttrium-Granat (H. STRUNZ, Miner. Tab., 4. Aufl., 1966, 329) = synonyme Bezeichnung für Y t t e r g r a n a t (ds. Hdb., II, 71, 83, 88). Nach H. STRUNZ

650

Yttrium-Granat — Zellerit

(I.e.) enthält Yttrium-Granat Y zum Teil für Ca, vielleicht in gekoppelter Vertretung CaSi—YA1. Zellerit (vgl. ds. Ergbd., S.382): CaU0 2 (C0 3 ) 2 · 5 H 2 0 . Metazellerit: CaU0 2 (C0 3 ) 2 · 3 H 2 0 (ideale Formeln). Beide orthorhombisch. Zellerit bildet Büschel äußerst feiner bis haarförmiger Nädelchen. Individuelle Kristalle (u. d. M.) von 2 mm Länge und 5 μ Breite selten. Auch Inkrustationen und Äderchen. Struktur. Zellerit Raumgruppe a b c Zell-Vol. Dichte (ber. aus idealer Formel) Spez. Gew. (gem.) Zweiachsig, neg. n« (farblos) ηρ (farblos) τίγ (hellgelb) Orientierung Dispersion η Mittel (gem.) η (ber.)

Cjv—Pmn2 x oder D2h —Pmnm Pulverdiagr. Einzelkr. 11.220 ± 0 . 0 1 5 Ä 11.1 4 Ä 19.252 ± 0 . 0 1 6 19.1 5 4.933 ± 0 . 0 1 6 4.9 4 1065.4 ± 2.3 A» 3.24 2 3.25 ± 0 . 0 1 2 V = 30—40° 1.536 ± 0 . 0 0 5 1.559 ± 0 . 0 0 5 1.697 ± 0 . 0 0 5 nv = c ν > r 1.597 1.595

Metazellerit Cgv—Pbn2x oder D2h— Pbnm Pulverdiagr. Einzelkr. 9.718 ± 0.005 Ä 9.75Ä 18.226 ± 0 . 0 0 9 18.2 4.965 ± 0.004 4.9 4 879.5 ± 0.7 Ä 3 3.41, —

2V (?)

Τίγ

9

= C

1.626

Intensivste Röntgen-d-Werte (Ä) eines Pulverdiagramms (110 Linien) von Z e l l e r i t mit (I) und hkl: 9.66 (100) 110; 4.848 (50) 220; 5.591 (35) 200; 3.651 (35) 240; 4.407 (25) 111; 7.33 (18) 120; von M e t a z e l l e r i t : 9.10 (100) 020; 3.794 (50) 230; 4.695 (36) 210; 4.296 (36) 111; 4.552 (18) 040 ; 4.412 (18) 101; 3.978 (18) 121; 3.173 (18) 141; 2.478 (18) 331; 2.025 (18) 181, 361. Ζ = 4. Die Dehydration von Zellerit zu Metazellerit erfolgt unter einer Verkleinerung des Zellvolumens um 186 A 3 ; diese Volumreduzierung deutet auf einen H 2 0-Verlust von 8—10 H 2 0-MoIekülen, so daß Zellerit in der Formel zwei Moleküle mehr H 2 0 haben dürfte als Metazellerit. Phys. s. auch Tabelle unter Struktur. Keine Spaltbarkeit. Weich. In der Richtung der Längserstreckung ist immer ein Bruch beobachtbar. H. ähnlich jener von Gips. Der vollhydratisierte Zellerit ist zitronengelb mit einem matten Glanz. Im kurz- und langwelligen UV-Licht schwache, fleckige, grüne Fluoreszenz; gegenüber anderen Uranium-Carbonaten — besonders Liebigit — ist Zellerit kaum fluoreszierend. Optik, s. Tabelle unter Struktur. Im gewöhnlichen Licht durchsichtig und hellgelb. Eine Variation der Indizes im Zusammenhang mit der Entwässerung ist feststellbar. Chem. Eine ehem. Analyse ergab nach R . MEYROWITZ (Anal.) die Werte unter I ; nach Abzug von Si0 2 , R 2 0 3 , K 2 0 , Na 2 0 und Uni., sowie Umrechnung auf 100 Gew.-%, resultieren die Werte unter II.

Zellerit — Zvyagintsivit

I II

I II

CaO

U03

co 2

H 2 O-

Si0 2 -f Uni.

R203

10.8 10.3

56.6 53.9

17.7 16.9

13.0 12.3

0.5

1.0

K20

Na20

Σ

H 2 O-

Summe

0.2

0.4

100.2

6.9 6.6

100.0

CaO :U0 3 : C0 2 : H 2 0 = 1.00:1.03:2.09:5.81 Das Analysenmaterial war luftgetrocknet und bei 110 °C ± 5° konstant gewogen. Unter der Annahme, daß Teile von H 2 0~ und H 2 O f den vollhydratisierten Zellerit charakterisieren, resultiert die Formel CaU0 2 (C0 3 ) 2 * 5 H 2 0 . Für den M e t a z e l l e r i t wird die Formel CaU0 2 (C0 3 ) 2 · 3 H 2 0 abgeleitet; dieses Metacalcium- und Uranyl-Dicarbonat bildet sich durch eine teilweise Entwässerung von Zellerit. Name für die neuen Uranylcarbonate von R. G. COLEMAN et al. (1) zu Ehren von H O W A R D D . Z E L L E R , U.S. Geol. Survey. Vorkommen als Oxidationsprodukt von Uranit und Coffinit in der Lucky Mc Uranium-Mine, Fremont County, Wyoming, USA, eng vergesellschaftet mit Gips, Limonit und teilweise verwitterten Eisensulfiden. Auftreten in der Verwitterungszone, in der Pco2 größer ist als in der Atmosphäre und pH größer als 7. — Ein zweites Vorkommen von Zellerit in Wyoming ist nach W. N. S H A R P et al. (2) die Pat No 8 Mine, Powder River Basin. Ein dritter Fundort wurde von H. G . G R A N G E R (3) in New Mexiko bestätigt. Die beiden letzteren Vorkommen sind ähnlich jenem der Luck Mc-Mine. Lit.: 1. R.G.COLEMAN, D . R . R o s s und R. MEYROWITZ, Amer. Miner. 1966, 51, 1567—1578. 2. W . N. SHARP und Α. B. GIBBONS, U.S. Geol. Surv. Bull. 1964, 1147—D, 1—60. 3. H. G. GRANGER, in „Geol. and technology of the Grants uranium region". New Mexico Bur. Mines Miner. Resources Mem. 1963, 15, 21—37.

Zink-Epsomit. Nach Μ. Η. HEY (Miner. Mag., 1966, 3δ, 1161) ein von Μ. Yu. F I S H K I N und V. S. M E L N I K O W (Miner. Sborn. Lwow. Geol. Obschtsch., 1965, 19, 495) gebrauchter synonymer Name für G o s l a r i t (ds. Hdb., I, 3.2. 4334, 4349), ZnS0 4 · 7H a O. Zn-Dolomit. Dolomit mit ZnC0 3 bis 21.65%. Name von H. S T R U N Z (Miner. Tab., 4. Aufl., 1966, 213) für D o l o m i t e , die inTsumeb, SW-Afrika, nach einer priv. Mitt, von Β. H. G E I E R (Tsumeb) an H. S T R U N Z i. J. 1957 den oben angeführten ZnC0 3 -Gehalt führen. Nach Μ. Η. HEY (Miner. Mag., 1966, 35,1162) ein überflüssiger Name für zinkhaltigen Dolomit. Zvyaginscvit = S w j a g i n z e w i t (ds. Ergbd., S. 634). Zvyagintsivit (Canad. Miner., Ergbd., S. 634).

1966, 8, 541)

=

S w j a g i n z e w i t (ds.

Systematische Anordnung der neuen Mineralien und neuen Mineralnamen auf k r i s t a l l c h e m i s c h e r Grundlage Im vorliegenden Ergänzungsband I I I wurden — wie in den früheren Ergänzungsbänden I (1937) und I I (1960) — die neuen Mineralien und neuen Mineralnamen (S.l—391 und 517—651), aber auch die neu- und redefinierten Mineralien (S.441—462) in a l p h a b e t i s c h e r Reihenfolge zusammengestellt. Diese Anordnung und Wiedergabe hat den Nachteil, daß die chemischen und kristallchemischen Beziehungen, Verwandtschaften und Zusammenhänge für die neuen Mineralien vollkommen unberücksichtigt bleiben. Deshalb erschien es notwendig, zusätzlich eine s y s t e m a t i s c h e Ü b e r s i c h t der neuen Mineralien und neuen Mineralnamen zugeben, und zwar auf der k r i s t a l l chemischen Grundlage, wie sie von H. S T R U N Z in seinen „Mineralogische Tabellen" (1. Auflage 1941, 4. Auflage 1966) begründet sowie entwickelt wurde und wie sie bereits im Ergänzungsband I I (S.441—480 und 918—923) zur zweckmäßigen Anwendung kam. In der systematischen Anordnung wurden in erster Linie die weitgehend gültigen neuen Minerahen (Fettdruck) aufgenommen und neue Mineralnamen, die chemischen Varietäten und Strukturvarianten entsprechen (Kursiv), aber auch die wichtigsten redefinierten Minerahen (Fettdruck oder Kursiv). Die Eingliederung eines neuen Minerals oder eines neuen Mineralnamens in das kristallchemische System nach H. S T R U N Z erfolgte jeweils mit einer wechselseitigen Bezugnahme zwischen diesem Ergänzungsband und der 4. (vierten) Auflage der Mineralogischen Tabellen, wie es die folgenden Beispiele kurz wiedergeben. Oregonit. S.240/M.T., 106: Ni 2 FeAs 2

S. 240 = S. 240 in ds. Ergbd.: Μ. T., 106 = S. 106 in den Miner- Tab., 4. Aufl. 19Θ6; Ni.FeAs, = Formel in den Miner. Tab., 4. Aufl. 1966

Sibirskit. S. 290./M.T., 228: Ca 2 [B 2 0 5 ]. H 2 0 Kostovit. AuCuTe 4 . S.579/M.T. ad S.122

Erklärung 8. unter Oregonit.

Alumomaghemit. S. 12/M.T., 170 ad Maghemit Ferrovonsenit. F e > + F e 3 + B 0 5 . S.550/M.T.ad S.224: Vonsenit

AuCuTe, = ehem. Formel auf S. 579 ds. Ergbd.; Μ. T. ad. S. 122 = Zugehörigkeit zur Gruppe GoldSilber-Telluride auf S. 122 d. Miner. Tab., 4. Aufl. 1966 S. 12 = S. 12 in ds. Ergbd.; Μ. T., 170 = S. 170 in den Miner Tab., 4. Aufl. 1966; ad Maghemit = Varietät von Maghemit F e + F e 1 1 + Β Ο , = ehem. Formel auf S. 650 ds. Ergbd. ; Μ. T. ad S. 224 = Zugehörigkeit zu Vonsenit auf S . 2 2 4 d. Miner.Tab., 4. Aufl. 1966

Die in der 4. Auflage der Mineralogischen Tabellen (1966) noch nicht aufgenommenen neuen Mineralien sind in dieser „Systematischen Anordnung" am Ende einer „Klasse" unter „Unklassifiziert" zusammengefaßt (s. ζ. B. Seite 657). Eine Aufteilung der neuen Mineralien und neuen Mineralnamen dieses Ergänzungsbandes auf die von H. STRUNZ in seinen Mineralogischen Tabellen unterschiedenen neun K l a s s e n zeigt folgende Tabelle:

654

Systematische Anordnung

, Ne?e Mineralien

Klasse

Neue Mineralnamen

I. E l e m e n t e (Legierungen, Carbide, Nitride, Phosphide)

5

6

II. S u l f i d e (Selenide, Telluride, Arsenide, Antimonide, Bismutide)

60

21

III. H a l o g e n i d e

14

1

IV. O x i d e , H y d r o x i d e

58

59

53

12

32

17

68

26

116

78

5 411

2 222

V. N i t r a t e , C a r b o n a t e , B o r a t e VI. S u l f a t e (Tellurite, Chromate, Molybdate, Wolframate VII. P h o s p h a t e , A r s e n a t e , V a n a d a t e VIII. S i l i k a t e IX. O r g a n i s c h e S u b s t a n z e n Summe

Unter den 411 neuen Mineralien finden sich ζ. T. auch chemische Varietäten und Strukturvarianten, unter den 222 neuen Mineralnamen ζ. T. auch synonyme Bezeichnungen, wie sie auch in den Mineralogischen Tabellen verzeichnet sind (vgl. auch die Übersicht über die in ds. Ergbd. aufgenommenen neuen Mineralien und neuen Mineralnamen auf S. X). Die in der folgenden systematischen Anordnung verwendeten Abkürzungen sind: ähnl. allg. Bez. bzw. f. Gr. halt. hex. hex.-rh. kub. m. Mod. mon. nat. o.

ähnlich allgemein Bezeichnung beziehungsweise für Gruppe haltig hexagonal hexagonal-rhomboedrisch kubisch mit Modifikation monoklin natürlich oder

opt. orthorhomb. R. sek. Sil. syn. teilw. tetr. tr. u. Y V.

vorw. zw. Zus.

optisch orthorhombisch Reihe sekundär Silikat synonym teilweise tetragonal triklin und Varietät von vorwiegend zwischen Zusammensetzung

655

Elemente- Sulfide

I. Klasse ELEMENTE (Legierungen, Carbide, Nitride, Phosphide) Α.

Arsenolamprit. S.441/M.T., 95: As, orthorh.

Metalle

4. Eisen-Kobalt-Nicksl-Gruppe

2. Kohlenstoffgruppe

Wairauit. S.351/M.T., 92: CoFe

5. Osmium-Platin-Gruppe Siliciumcarbid, α-.SiC (hex.). S.7/ M.T., 96 Siliciumcarbid, ß-.SiC (kub.). S.38/ M.T., 96

Osmium. S.244/M.T., 93: Os Ruthen-Iridosmium. S.625/M.T., 93: (Os,Ir,Ru) B . Semimetalle

und

Nichtmetalle

Unklassifiziert:

1. Arsen-Reihe

Indium. In. S.570 Swjaginzewit. (Pd,Pt) 3 (Pb,Sn). S. 634

Wismutantimon. S.364/M.T., 530: V. von Antimon (ad S.94)

II. Klasse SULFIDE (Selenide, Telluride, Arsenide, Antimonide, Bismutide) A'. Legierungen (und legierungsartige Verbindungen) von Metallen mit Semimetallen (As, Sb,Bi) 1. Whitneyit-Koutekit-Gruppe

7. Pentlandit-Reihe Kobaltpentlandit. S.176/M.T., 106: (Co,Ni,Fe) 9 S 8 Nickelpentlandit. S.224/M.T., 106: Pentlandit (Ni,Fe) 8 S 8

Novakit. S.236/M.T., 100: Cu 4 As 3

3. Orcelit-Maucherit-Gruppe Orcelit. S.239/M.T., 101: N i < 5 A s 2 A . Sulfide

usw. m i t Μ : S >

1:1

1. Chalkosin-Berzelianit-Gr. Djurleit. S.89/M.T., 102: Cu 1 9 e S.

2. Digenit-Bornit-Gruppe Galenobornü. (Cu,Pb) 4 -FeS 4 . S. 552/M.T. ad S. 103 (Bornit)

3. Argentit-Naumannit-Gruppe Stützit. S.458/M.T., 104: Ag 5 Te 3 Empressit. S.96 u. 443/M.T.. 104: AgTe

6. Heazlewoodit-Reihe Oregon«. S.240/M.T., 106: Ni 2 FeAs 2

B. Sulfide

mit M : S =

1:1

1. Zinkblende-Reihe Saukonit. (Hg,Cd,Zn)S. S.627/ M.T. ad S. 107: Metacinnabarit (HgS) u. Hawleyit (α—CdS) Coloradoit, Cu-halt., (Hg,Cu)Te. S.80/M.T., 107

2. Chalkopyrit-Reihe Ro qui sit. S. 271/M.T., 108: CuInS 2

3. Luzonit-Reihe Stannoluzonit. Cu 3 SnS 4 . S.302/M. T. ad S. 108: Luzonit Briartit. Cu(Fe,Zn,Ge)S 2 . S.531/M. T. ad S. 108 (?): Renierit

4. Sulvanit-Reihe tazareviöit. S.183/M.T., 109: C u , AsS 4

656

Sulfide

5. Tetraedrit-Reihe ZinnfaMerz. S.387, syn. Bez. f. Cohisit/M.T., 109: Cu 3 (Fe, As,Sn)S 4

6. Wurtzit-Reihe Wurtzit-2H, -8H u. -10H. S.369/ M.T., 110: polytype Strukturvarianten von /5-ZnS (Wurtzit) Wurtzit-9 R, -12 R u. -21R. S.371/ M.T., 110: polytype Strukturvarianten von /S-ZnS (Wurtzit) Mätrait. S.204/M.T., 495: Wurtzit3 R (ad S.110) Hexastannit bzw. Hexastannin. Cu3 Fe 2 SnS e . S. 138/M.T., 110: Cu2 FeSnS 4

7. Enargit-Reihe Stannoenargit. S.302/M.T., I l l : Cu2 (Cu,Sn)SnS 4

9a. NiAs-Reihe Imgreit. S.159/M.T., 112: NiTe Sederholmit. S.285/M.T., 516: NiSe m. NiAs-Struktur (ad S.112)

9b. Mackinawit Mackinawit. S.189/M.T., 114: FeS

10. Millerit-Reihe

Mäkinenit. S.190/M.T., 493: NiSe, isotyp m. Millerit (ad S.114)

11. Galenit-Reihe Boleslavit. PbS-Gel. S.46/M.T. ad S.115: Galenit

15. Covellin-Reihe Idait. S. 155/M.T., 117: Cu 5 FeS e Vuicanit. S.350/M.T., 118: CuTe

C. Sulfide mit M:S < 1:1 1. Linneit-Reihe Greigit. S.126 u. 557/M.T., 118: Fe 3 S 4 Melnikowit. ~ Fe 3 S 4 . S.453/M.T. ad S.118 Sdenio-Polydymit. Ni 3 (S,Se) 4 . S. 287/M.T. ad S.118: Polydymit Indit. S. 160/M.T., 118: FeIn 2 S 4 TyrreUit. S.338/M.T., 118: (Cu,Co, Ni) 3 Se 4 Trüstedtit. S.330/M.T., 439: Ni 3 Se 4 (ad S.118) Wilkmanit. S.363/M.T., 439: Ni 3 Se 4 , mon. (ad S.118)

Ottemannit. S.609/M.T. 439: Sn 2 S 3 (ad S.118)

2. Antimonit-Reihe Bismostibnit. S.529/M.T., 455: (Sb, Bi) 2 S 3 (ad S. 119) = Horobetsuit Paxit. S.251/M.T., 119: Cu2As3

3. Tetradymit-Ikunolith-Paraguanajuatit- Gruppe Ikunolith. S.158/M.T., 121: B i 4 (S, S3)3 Laitakarit. S. 180/M.T., 121: Bi 4 Se 2 S

4. Gruppe der Gold-Silber-Telluride Kostovit. AuCuTe4. S.579/M.T. ad S.122

5. Pyrit-Reihe Selencattierit. S.287/M.T., 123: Cattierit, CoS 2 Selenvaesit. S.288/M.T., 123: Yaesit, NiS 2 Geversit. S.120/M.T., 123: PtSb 2 Hollingworthit. S.139/M.T., 439: (Rh,Pd,Pt)AsS (ad S. 123/124) Hollingworthit, Ru-halt. (Rh,Ru, Pt)AsS. S.561/M.T. ad S. 123/124 Irarsit. (Ir,Ru,Rh,Pt)AsS. S.570/ M.T. ad S. 123/124

7. Markasit-Reihe Kullerudit. S.179/M.T., 439: NiSe 2 (ad S. 125)

10. Molybdänit-Reihe

Femolith. S.103/M.T., 470: Mo B Fe S u (ad S.127) Castaingit. CuMo 2 S 5 . S.64/M.T.459 (ad S.127)

11. Melonit-Moncheit-Gruppe Selenio-Melonit. Ni(Se,Te) 2 . S.287/ M.T. ad S.127 Kitkait. S.577/M.T., 440: NiTeSe (ad S.127) Montscheit. S.215/M.T., 127: (Pt, Pd)(Te,Bi) 2 Merenskyit. (Pd,Pt)(Te,Bi) 2 . S.591/ M.T. ad S.127 Kotuljskit. S. 178/M.T., 127: Pd(Te, Bi)i- 2 Berndtit. S.34/M.T., 440: SnS 2 (ad S.127)

Sulfide — Halogenide

mut· Jamesonit, PbS. (Bi, Sb) 2 S 3 (ad S. 136)

12. Skutterudit-Reihe Kobaltskutterudit. S.579/M.T. ad S. 128: Skutterudit, CoAs3 Ni-Skutterudit. NiAs 3 . S.606/M.T., 128: ad Skutterudit D. Komplexe

8. Galenobismutit-Cosalit-Gr. Giessenit. S.120/M.T., 137: 8PbS. 3Bi 2 S 3 Lillianit. S.449/M.T., 138: 3PbS. Bi 2 S 3

Sulfide

3. Gruppe der Silberspießglanze Antimonpearceit. S. 18/M.T., 130: 8 (Ag,Cu) 2 S.Sb 2 S 3 Arsenpolybasit. S.19/M.T., 131: 8 (Ag,Cu) 2 S. As 2 S 3

657

Unklassifiziert

:

Niningerit. (Fe0 19Mg0 ββΜη0-14 Ca o.oo7Cr0.oo2)S bis (Fe 052 Mg 0i33 Mno.oeCao.ooCrooaZnj.oo^S. S.603 Sinnerit. ~ Cu 1 4 As 0 „S 2 1 . S.294 Mawsonit. Cu7Fe2SnS10. S.590 Berryit. Pb 2 (Cu,Ag) 3 Bi 6 S n . S.527 Nowackiit. CueZn3As4S12-13. S.607 Gentnerit. Cu 8 Fe 3 Cr n S ie . S.555 Djerfisherit. K 3 (Cu,Na)(Fe,Ni) 12 S 14 . S.544 Wolynskit. ~ AgBiTe2. S.649 Wallisit. ~ (Cu, Ag)TlPbAs 2 0 4 . S.647 Imhoiit. ~ TlCuAsjeS^. S.569 Revoredit. P h ^ A s ^ S . * 5. S.269/ M.T., 512 Getchellit. AsSbS 3 . S.556

5. Gruppe der Bleisilberspießglanze Marrit. S.450/M.T., 440: PbAgAsS 3 (ad S. 133) Nakasttt. S.218/M.T., 133: Pb 4 Ag 3 CuSb12S24

6. Sartorit-Jordanit-Gruppe Sathit·I bis Rathit-V. S.264/M.T., 134 Hatchit. TlPbAs2S7. S.135/M.T., 135: Thallium-Blei-Sulfoarsenit

7. Jamesonit-Boulangerit-Gr. Sacharowait. S.276/M.T., 514: Wis-

III. Klasse HALOGENIDE A. Einfache

Tichonenkowit. S.323/M.T., 440: (Sr,Ca) [A1F 4 0H. H 2 0 ] ad S. 147/148

Halogenide

7. Fluorit-Reihe Gagarinit. S.112/M.T., 144: NaCa YF„

5. Chiolith-Ralstonit-Gruppe Neighborit. MgF3

9. Hydrohalit-Bischofit-Gruppe Antarkticit. CaCl2. 6H 2 0. M.T. ad S. 145/146

Hydromolysit. S.566/M.T. ad S. 146: Unbenannt FeCl3. 6 H 2 0 B.

8. Carnallit-Tachyhydrit-Gruppe

S.520/

10. Fluellit-ChloroaluminitGruppe

Doppelhalogenide

3. Kryolith-Elpasolith-Gruppe Tschuchrowit. S.332/M.T., 148: Chuchrovit, (Ca,Y,Ce)>3 [(Al, Fe e ) 2 |S0 4 ]. 10H 2 0

S.223/M.T., 149: Na

Faserkoenenit. S. 102/M.T., ad S. 151 C.

Oxidhalogenide

1. Atacamit-Reihe Calumetit. S.56/M.T., 151: Cu(OH, Cl)2. 2 H 2 0 Anthony«. S.17/M.T., 151: Cu(OH, Cl)2. 3 H 2 0

5. Fiedlerit-Laurionit-MatlockitGruppe Sawarizkit. S.282/M.T., 154: BiOF

Halogenide — Oxide und Hydroxide

658

TJnklassifiziert:

6. Mendipit-Nadorit- Gruppe Blixit. S. 44/M.T., 155: Pb 2 (0, OH)< 3 Cl Perit. S.253/M.T., 155: PbBi0 2 Cl

Bleioxyfluorid. Pb 2 OF 2 . S. 44 Usowit. Ba 2 Mg[Al 2 F 12 ], S.645 Jaroslawit. Ca 3 Al 2 F 10 (OH) 2 . H 2 0 S.571

IV. Klasse OXIDE und HYDROXIDE A. Verbindungen M20 und MO 7. Brownmillsrit-Mayenit-Gruppe Brownmillerit. S.48/M.T., 162: 2CaO. AlFe0 3 Mayenit. S.205/M.T., 162: 12CaO.

B. M3Ot- und verwandte Verbindungen 1. Spinell-Reihe ßhombomagnojakobsit. S.618/M.T. ad S. 163: Jakobsit Alumoberesowskit. S.518/M.T., 448: (Mg, Fe) (Cr, A1) 2 0 4 , V von Chromit (ad S.164) Ferroferrichromit. S.548/M.T. ad S.164: Chromit Vanadiumspinell. S.647/M.T. ad S.164: Coulsonit, Fe 2+ V-'+0 4

2. Hausmannit-Reihe Marokit. S.203/M.T., 165: CaMn 2 0 4

4. Chrysoberyll-SwedenborgitGruppe Taaffeeit-4H. S.314/M.T., 166: Al 4 MgBe0 8

C. M203- und verwandte Verbindungen 3. Bixbyit-Reihe Avicennit. S.21/M.T. 169: T1 2 0 3

4. Korund-Ilmenit-Gruppe Ajatit, feindisperser Korund. S.517/ M T. ad S. 169 Alumohaematit. S. 12/M.T. ad S. 169 Eskolait. S.97/M.T., 169: Cr 2 0 3 Karelianit. S.169/M.T., 169: V 2 0 3 Titanohaematit, a-. S.9/M.T., 170 Titanohaematit, γ-, S. 114 u. 325/M. T., 170

Hydroilmenit. S.148/M.T., 480 (ad S.170) Yttromanganoilmenit. S.381/M.T. ad Manganilmenit (S. 170) Pseudorutil. Fe 2 Ti 3 0 9 . S.615/M.T. ad S. 170: Ilmenit Alumomaghemit. S. 12/M.T., 170 ad Maghemit Titanomaghemit. S.325/M.T. ad S. 171: oxidierter Titanomagnetit

7. Perowskit-Gruppe Lueshit. S.185/M.T., 173: N a N b 0 3 Natroniobit. S.222/M.T. ad S.173 u. 500: mon. N a N b 0 3 Igdloit. S. 157/M.T., 173: kub. -/NaNb03 Latrappit. S.182/M.T., 440: (Ca,Na, SE)(Nb,Ti,Fe)0 3 ad S.172

8. Stibiconit-Pyrochlor-Mikrolith-Gruppe Hydropyrochlor. S.150/M.T. ad S. 174: Pyrochlor, (Ca,Na)2(jSTb,Ta)2 0e(0,0H,F) Oxonium-Pyrochlor. S.609/M.T. ad S. 174: Pyrochlor Aluminobetafit. S.10/M.T. 448 ad S. 174 Tantalbetafit. S.318/M.T., 523: V. von Betafit (S.174), (Ca,U) 2 (Nb, Ti,Ta)206(0,0H,F) Titanobetafit. S. 641/M.T., 175: Betafit in. Ti > Nb > Ta Yttrobetafit. S.380/M.T. ad S.174: Betafit Pandait. S.245/M.T., 175: (Ba,...) (Nb,Ti,Ta) 2 0 e (H 2 0) Priasowit. S.258/M.T., 175: UranPyrochlor m. viel Y Rijkeboerit. S.270/M.T., 175: (Ba,...)(Ta,Nb,Ti) 2 0 6 (0,0H)

Oxide und Hydroxide Westgrenit. S.361/M.T., 175: (Bi Ca) (Ta, Nb) 2 O e OH Bismutomikrolith. (Na,Ca,Bi) 2 Ta 2 0 „ ( F , 0 H , 0 ) . S.42/M.T., 175 Plumbomikrolith. ~ (Pb,Na,Ca) 2 -x ( T a , N b , T i ) 2 ( 0 , 0 H ) 7 ; χ = 0.9. S.255/M.T., 175 Titanmikrolith. S.641 /M.T. ad S. 175: Mikrolith m. Ti > Ta > N b Niobozirkonolith. (Ca, Zr, Fe 2 + ) 2 (Ti, Nb,Zr) 2 0 7 . S.230/M.T. ad S.175: Zirkonolith

10. Pseudobrookit-Reihe Kennedyit. S.172/M.T., 177: F e ] + MgTi 3 O 10 Freudenbergit. S.110/M.T., 177: NaFe3+(Ti,Nb)307(0,0H)2 Karrooit. S. 171/M.T., 484: MgTi 2 0 5 (synth.) ad S.177

11. Deiiningit- Spiroffit- Gruppe Denningit. S.86/M.T., 177: (Mn,Ca, Zn,Mg)Te 2 0 5 Spiroffit. S.301/M.T., 178: (Μη,Ζη), Te308

D. M0r und verwandte Verbindungen 1. Quarz-Gruppe Geier ist obalit. S.118/M.T., 178 Coesit. S.76/M.T., 178: Si0 2 , mon. Stischowit. S.304/M.T., 178: Si0 2 , tetr. Keatit. S. 171/M.T., 178: Si0 2 ,Tetr.trap. Melanophlogit. S.451/M.T., 179: Si0 2 , kub. Pietersit. S.611/M.T., 507: Triimmerfalkenauge (ad S. 180) Natropal. m N a 2 0 . n S i 0 2 . p H 2 0 . S.223/M.T. ad S.178 Uranopal. S.344/M.T. ad S.180: Hyalit Zirkopal. S.388/M.T. ad S.178: Opal

2. Rutil-Reihe Gelrutil. S.118/M.T. ad 118: Rutil Gelcassiterit. S.118/M.T. ad S.181: Cassiterit Paratellurit. S.249/M.T., 181: TeO, Redledgeit. S.266/M.T., 182: (Mg. Ca,OH,H a O)< 2 [(Ti,Cr 3+ , Si) 8 0 16 ] Cafetit. S.50/M.T., 182: (Ca.Mg) [(Ti.Fe 3 + ) e 0 1 2 ]. 4 H 2 0

659

Manganbeljankinit. S. 198/M.T., 182: (Ti, Mn, Nb, Ca) (0, OH). ~ 1H20

3b. Kryptomelan-Reihe Todorokit, Zn-führender. S.328/M. T. ad S. 183: Todorokit, (H20,..)-2(Mn,..)^8(0,0H)16

3d. Ramsdellit-Reihe Nsutit. S.237/M.T., 184: (Mn*+, Mn2+)(0,0H)2 Mangan-Nsutit. S.199/M.T., 184: ad Nsutit Yokosukait. S.378/M.T., 531: Nsutit (ad S. 184)

4. Polyrutil-Reihe Niobotapiolit. S.605/M.T. ad S.185: Tapiolit, (Fe,Mn)(Ta,Nb) 2 O e

5. Selenolith-Anatas-Gruppe Gelanatas. S.118/M.T. ad S.186: Anatas Niob-Anatas. S.227/M.T. ad S.186: Anatas

8. Ixiolith-Wodginit Ixiolith. S. 165/M.T., 187: (Ta,Nb, Sn,Mn,Fe) 2 0 4 Ρseudo-Ixiolith. (Fe,Mn,Nb,Ta)0 2 . S.261/M.T. ad S.187 Wodginit. S.367/M.T., 187: (Ta,Nb, Sn,Mn,Fe) 2 0 4

9a. Columbit-Reihe Magnocolnmbit. MgNb 2 O e . S.196/ M.T., 188: Magnesioniobit Stannotantalit. M n i - x (Ta,Nb,Sn) 2 O e (x > 0.1). S.303/M.T. ad S. 188: Tantalit Zinntantalit. S.387/M.T. ad S.188: Tantalit, (Fe, Mn) (Ta, Nb) 2 O e

10. Blomstrandin-Reihe Alurno-Aeschynit. S.518/M.T. ad S. 190: Aeschynit, (Ce, Th, C a , . . ) [(Ti,Nb,Ta) 2 0 6 ] Xiobo-Aeschynit. ~ La (Nb,Ti) 2 0 6 m . Nb > Ti. S.227/M.T., 190 Tantalaeschynit. Ta-reiche V. von Aeschynit, S.317/M.T. ad S.190 Thoro-Aeschynit. S.639/M.T. ad S.190: Aeschynit Τitano-Aeschynit. V. von Aeschynit. S.325/M.T. ad S.190: Aeschynit

Oxide und Hydroxide

660

Cordobait. S.541/M.T. 463: Brannerit, S. 190: (U,Ca,Th,Y) [(Ti,Fe) 2 Oe] 11. Fergusonit-Reihe Fergusooit, a- (tetr.), ß- (mon.). Y (Nb,Ta)0 4 . S.6/M.T., 190 12. Stibioniobit-Reihe Cervantit. S.65/M.T., 191: Sb 2 0 4 14. Baddeleyit-Uraninit- Gruppe Arkelit. Zr0 2 . S.523/M.T. ad S.192 Mozambikit. S.217/M.T., 192: ~ (Th, SE,U) (0,0H) 2 E. M205-, MOr bindungen

und verwandte

Ver-

1. Vanadiumoxide, ohne V 0 4 Tetraeder( ?) Paraduttonit. ~ V 2 O s . H 2 0. S.248/ M.T. ad S. 194: Duttonit Protodoloresit. V 2 0 , . 2V„0 4 . 5 H , 0 (?). S.261/M.T., 194: Doloresit Alvanit. S.14/M.T., 194: ~ 3A1 (0H) 3 . V(0 2 0H) Satpajewit. S.281/M.T., 194: ~ 6A)(OH) 3 . 3V(0 2 0H). 2V[0 (OH) 2 ]

Vanalit. S.345/M.T., 194: NaAl8V* + 0 M . 30H 2 0 Bokit. S.45/M.T., 194: KAl3Fe6V* + VüiO, e . 30H 2 0 F.

Feitkneehtit. /3-MnOOH.S.546/M. T. ad S. 198: a-MnOOH, y-Mn OOH Akaganftt. S.2/M.T., 198: /S-FeO OH Pseudoboehmit. S.261/M.T. ad S. 198: Böhmit, y-A100H Kuschmurunit, feindisperser Böhmit. S.582/M.T. ad S.198: Böhmit 5. Lithiophorit-Quenselit- Gruppe Elisawetinskit. S.95/M.T., 468: Lithiophorit, (Al,Li) (OH) 2 . Mn 0 2 (S. 199), m. Mn- u. Co-Geh. 6. Söhngeit- Stottit- Gruppe Söhngeit. S.296/M.T., 200:Ga(OH)3 Dshalindit. S.91/M.T., 200: In(OH) 3 8. Becquerelit-Reihe Compreignacit. S.81/M.T., 441: 6[U0 2 |(0H) 2 . 2K(OH). 4 H 2 0 ad S.202 Guilleminil. S.557/M.T., 441: Ba [(U0 2 ) 3 |(0H) 4 |(Se0 3 ) 2 ]. 3 H 2 0 ad S.202 9. Fourmarierit-Reihe Schoepü-I (Schoepit), Schoepit-II (Metaschoepit), Schoepit-III (Paraschoepit). S.284,211/M.T.,202: H 2 0-Varianten v. Schoepit, 8[U0 2 |(0H) 2 ]. 8 H 2 0 Metavandendriesscheit. S.213/M.T., 202: Vandendriesscheit

Hydroxide 2. Hydrargillit-Bayerit-Gruppe Bayerit. S.527/M.T., 196:α-Α1(ΟΗ)3 Nordstrandit. S.231/M.T., 196: Struktur-V. von Al(OH)3 Scarbroit. S.283/M.T., 196: 12Al (OH) 3 . A^tCO,], Hydroscarbroit. S.150/M.T., 481: V von Scarbroit (S. 196) 3. Brucit-Reihe Amakinit. S.15/M.T., 197: (Fe0.730 ^0.224^0.046)^.000(011)2

G. Arsenite, Selenite, Tellurite und Jodate 2. Selenite und Tellurite Molybdomenit. S. 454/M.T., 204: [PbSeOj] Demesmaekerit. Pb 2 Cu 5 (Se0 3 ) e (U0 2 ) 2 (0H) e . 2H 2 0. S.542/M.T. ad S.204 Moctezumit. PbU0 2 (Te0 3 ) 2 . S.597 M.T. ad S.204

4. Diaspor-Böhmit-Gruppe Kamenskit, feindisperser Diaepor. S. 575/M.T. ad S.197: Diaepor, α-ΑΙΟΟΗ Alumogoethit. S.12/M.T. ad S.198: Goethit, a-FeOOH

Unklassifiziert : Sinoit. Si 2 N 2 0. S.294 Landauit. R 2 + Ti 3 0 7 ; R = Ζη,Μη, Fe 2+ ,Fe 3+ . S.582 Kassit. CaTi 2 0 4 (0H) 2 . S. 575/M.T. ad S. 188: Fersmit (?)

661

Oxide und Hydroxide — Nitrate, Carbonate, B o r a t e

Mauritzit. ( M g 0 ) 2 ( F e 2 0 3 ) . 5 H 2 0 (?). S.451/M.T., 495: Vielleicht ein Ferri-Montmorillonit (?)

Hydrokassit. Umwandlungsprodukt v. Kassit, S. 566 Tucanit. Al 2 (OH) 6 . 1 H 2 0 . S.334

V. Klasse N I T R A T E , CARBONATE, B O R A T E A. Wasserfreie Carbonate ohne fremde Anionen

Thorbastnäsit. ~ ThCe 0 . 2 Ca 0 . 8 (CO 3 ) 2 F 2 . 3 H 2 0 . S.320/M.T. ad S . 2 1 6 : Bastnäsit

1. Nahcolith-Kalicinit- Gruppe

Yttrosynchisit. S.381, syn. Bez. f. Doverit, C a Y [ F j (C0 3 ) 2 ], M.T., 216 Huanghoit. S.140/M.T., 216: BaCe [F | (C0 3 ) 2 ]

Wegscheiderit. S.355/M.T., Na2C03. 3NaHC03

210:

2. Calcit-Reihe Hoshiit. NiMg(C0 3 ) 2 . S.561/M.T. ad S . 2 1 1 : Magnesit Vaterit. S.348/M.T., 211: CaC0 3 , hex. Gaspeit. S.554/M.T. ad S . 2 1 2 : Ni C 0 3 , synth. Kobattorhodochrosit. S. 579/M.T. ad S . 2 1 1 : Co-halt. Rhodochrosit, MnC03

Manganoplesit. S.201/M.T.,

C. Wasserhaltige Carbonate ohne fremde Anionen 1. Nesquehonit-Lansfordit-Gr. Hellyerit. S.135/M.T., 218: N i C 0 3 . 6H20 Ikait. S.157/M.T., 218: C a C 0 3 . 6H20 Monohydrocalcit. CaC0 3 . 0 . 6 5 H 2 0 . S.214/M.T. ad S.218 Barringtonit. S.525/M.T., 441: Mg C 0 3 · 2 H 2 0 (ad S.218)

494:

Mn-Siderit (ad S.211):

Manganosideroplesit. S. 201 /M.T.,

494: Mn- u. Mg-halt. Siderit (ad S.211)

3. Dolomit-Reihe Norsethit. S.232 u. 498/M.T., 212: BaMg (C0 3 ) 2 Benstonit. S.32/M.T., 212: Ba e Ca 7

3. Calkinsit-Lanthanit-Gruppe Mckelveyit. S.208/M.T., 441: (Na, B a , Ca, Y , S E , U) 9 [C0 3 ) 9 . 5H20 (ad S.219)

[C03]l3

Parakutnahorit. S.249/M.T. ad S. 212: Kutnahorit, CaMn[C0 3 ] 2 Zn-Dolomit. S.651/M.T., 213: Dolomit m. Z n C 0 3

5. Eitelit-Sahamalith-Gruppe Carbocernait. S.61/M.T., 214: (Ca,Na, La, Ce) [C0 3 ]

D. Wasserhaltige Carbonate mit fremden Anionen 2.

Sjögrenit-Pyroaurit-Gruppe Eardleyit. S.92/M.T., 221: [(0H) 1 6 |C0 3 ]. 4 H 2 0

Ni e Al 2

3. Alumohydrocalcit-Ankylit-Gr. B. Wasserfreie Carbonate mit fremden Anionen 2. Dawsonit-Stenon.it-Gruppe Stenonit. S.303/M.T., [F 5 |C0 3 ]

216:

Sr 2 Al

4. Bastnäsit-Hydrocerussit-Gr. Hydroxylbastnäsit. SEC03(0H,F). S. 153/M.T. ad S . 2 1 6 : Bastnäsit 44

H i n t z e , Mineralogie, Ergänzungsband I I I

Alumobvdrocalcit, ß-, orthorh. S. 36/M.T. ad S . 2 2 1 : CaAl 2 [(OH) 4 | (C03)2].3H20(?) Nasledowit. P b O . 3(Mn,Mg,Zn). 2 ( A l , F e ) 2 0 3 . 0.5 S 0 3 . 4 C 0 2 . 5 H 2 0 . S.221/M.T., 221

4. Gruppe der Uranyl-Carbonate Widenmannit. S.361/M.T., 530: Bleiuranylcarbonat (ad S.221)

662

Nitrate, Carbonate, Borate

A. Abt. der

Nesoborate

1. Jeremejewit-Kotoit-Gruppe Jimboit. S.166/M.T., 223: Mn 3 [B03]2 3. Warwickit-Pinakiolith- Gruppe Alumoludwigit. (Mg,Fe 2 + ) 2 Fe a + [0 2 | B O J . S.12/M.T. ad S.224: Ludwigit Ferrovonsenit. F e | + F e 3 + B 0 6 . S.550/ M.T. ad S.224: Vonsenit Orthopinakiolith. S.241/M.T., 225: (Mg,Mn 2 + ) 2 Mn 3 + [0 2 |B0 3 ] Gaudelroyit. S.116/M.T., 225: 3Ca Mn 3+ [01 BO s ]. Ca(C0 3 ) 4. Nocerin-Reihe Wightmanit. S.362/M.T., 225: Mge [(OH), I B O J , . 2 H 2 0 6. Sinhalit-Behierit-Gruppe Bttiierit. S.31/M.T., 226: (Ta,Nb) [BOJ B. Abt. der

Soroboratz

1. Suanit-Reihe Magnioborit. S.195 = Suanit, M.T., 227: Mg 2 [B 2 0 5 ] 2. Ascharit-Reihe Hydroxylascharit. S.568/M.T. ad S.227: Ascharit, M g 2 [ B 2 0 5 ] . H 2 0 Sibirskit. S.290/M.T., 228: Ca 2 [B,OJ. H20 3. Wis erit-Lüneburgit- Gruppe Wisefit. S.461/M.T., 228: Mn4[(OH, C1) 4 |B 2 0 5 ] 5. Tinkalkonit-Borax-Gruppe Halurgit. S.135/M.T., 229: Mg2 [ B 4 0 5 ( 0 H ) 4 ] 2 . H2O Chuntschshaoit. S.75/M.T., 441 (Hungchaoit): Mg[B 4 0 5 (0H) 4 ]. 7 H 2 0 (ad S. 229) 6. Ezcurrit-Nasinit-Gruppe Nasinit. S.219/M.T., 230: Na 2 [B 5 0 e (OH)J. H 2 0 9. Ginorit-Kaliborit-Gruppe Strontioborit. S.308/M.T., 521: ~ 4 (Sr,Ca)0. 2MgO. 1 2 B 2 0 3 . 9 H 2 0 C. Abt. der

Inoborate

2. Veatch i t - Gowerit - Gruppe

Aksait. S.3/M.T., 232: Mg[B 3 0 4 (OH)J,. 3H20 Gowerit. S. 123/M.T., 232: Ca[B 3 0 4 (OH)J,. 3H20 4. Kernit Biringuccit. S.40/M.T., 233: Na 2 [ B e 0 7 ( 0 H ) J . V2H2O K e t t e n aus tetraedrischen B ( 0 , OH) 4 -Komplexen Uralborit. S.339/M.T., 233: CaB 2 04. 2H20 Nifontowit. S.224/M.T., 233: CaB 2 0 4 . 2.3 H 2 0 Pentahydroborit. S.252/M.T., 233: CaB204. 5H20 D. Abt. der

Phylloborate

3. Nobleit-Reihe Nobleit. S.230/M.T., 234: Ca[B e O e (OH)J. 3 H 2 0 Tunellit. 336/M.T., 235: Sr[B e O e (OH)J. 3 H 2 0 Macallisterit. S.188/M.T., 235: Mg [Ββ0β(0Η)2]·6ΐ/2Η20 Korshinskit. S.176/M.T., 235: Ca 2 [B 4 O ti (OH) 4 ] E. Abt. der

Tektoborate

2. Boracit-Gruppe Chambersit. S.65/M.T., 236: Mn 3 [C1IBAJ Metaborit Metaborit. HBO,

S.209/M.T.,

236:

v-

Unklassifiziert: Hydrocalciumcafbonat. CaC0 3 . 0.65H 2 0. S.143 Coalingit. Mg 1 0 Fer(CO 3 )(OH) 2 4 . 2 H 2 0 . S. 538 Zellerit. CaU0 2 (C0 3 ) 2 . 5 H 2 0 . S. 382 u. 650 Metazellefit. C a U 0 2 ( C 0 3 ) 2 . 3 H 2 0 . S.595u. 650 Kuftschatowit. Ca e Mg 5 Mn(B 2 0 6 ) 6 . S.580 Borcarit. Ca 4 MgH 0 (B0 3 ) 4 (C0 3 ) 2 . S . 529 Sachait. Ca 12 Mg 4 (C0 3 ) 4 (B0 3 ) 7 Cl (OH) 2 . H 2 0 . S.625

Nitrate, Carbonate, Borate — Sulfate Cartooborit. MgCa 2 [C0 3 [B 2 0 B ]. 10 H 2 0. S.534 Tyretskit. Ca 3 [B 8 0 13 (0H) 4 ] (?). S. 643 Bivadavit. Na e MgB 24 0 40 . 22H 2 0. S.619

663

Wolkowskit. CaB,O 10 ,3H 2 0. S. 648/M.T., 232: Analogon zu pVeatchit Hydrochlorborit. Ca 4 B 8 0 15 Cl 2 . 22 H 2 O.S.565

VI. Klasse SULFATE (TeDurate, Chromate, Molybdate, Wolframate) A. Wasserfreie Sulfate ohne fremde Antonen 3. Vanthoffit-Yavapaiit-Gruppe Yavapaiit. S.374/M.T., 241: KFe 3+ [S0 4 ] 2 7. Glaserit-Anhydrit- Gruppe Ammonium-Glaserit. (K, NH 4 ) 3 Na LS04]2. S.15/M.T. ad S.242: Glaserit Kalistrontit. S.167/M.T., 242: SrK 2 [SOJ, 8. Baryt-Reihe Itoit. S. 164/M.T., 243: Pb 3 [Ge0 2 (0H) 2 (S0 4 ) 2 ] B. Wasserfreie Sulfate mit fremden Anionen 2. Chlorothionit-Linarit-Gruppe D'Ansit. S.84/M.T., 244: Na21Mg [Cl3|(SO4)10] 3. Alunit-Woodhouseit-Gruppe Ferroalunit. K(Al,Fe)3[(OH)e| (S04)2]. S.548/M.T. ad S.245: Al unit Zinkalunit. V. von Alunit. S.382/ M.T. ad S.245 Hydronium-Jarosit. [H 3 0]Fe 3 [(S0 4 ) 2 (0H) 6 ]. S. 148/M.T. ad S.245 Osarizawait. S.242/M.T., 246: Pb (Cu, Al)3[(OH)e | (S0 4 ) 2 ] Plumbosvanbergit. S.612/M.T. ad S.246: Svanbergit, SrAl3[(OH)6| S0 4 P0 4 ] Weilerit. S.356/M.T., 529: Ba-, As04-Analogon zu Svanbergit (S.246) • 44»

4. Sulfohalit-Lanarkit-Gruppe Chrom-Lanarlcit. S.537/M.T., 247: Pb 2 [0i(S0 4 ,Cr0 4 )] 5. Burkeit-Hanksit-Gruppe Chrom-Leadhillit. Cr-halt. V. von Leadhillit. S.71/M.T. ad S.248 C. Wasserhaltige Sulfate ohne fremde Anionen 1. Kieserit-Reihe Magnesium-Szomolnokit. S. 194/M. T. ad S.248 Gunningit. S.129/M.T., 249: Zn [SOJ. H 2 O Poitevinit. (Cu,Fe,Zn)S0 4 . H 2 0. S.256/M.T., 249 2. Leonhardtit-Reihe Magnesiumsulfat-Tetrahydrat. Mg S0 4 . 4 H 2 0 ( = Leonhardtit). S. 193/M.T., 249 Rozenit. S.273/M.T., 249: Fe[SOJ. 4H20 Aplowit. S.521/M.T., 249: (Co,Mn, NiKSOJ. 4 H 2 0 3. Vitriol-Gruppe Zinkferrohexahydrit. S. 383, syn.Bez. f. Bianchit/M.T., 250: (Zn,Fe) [S0 4 ]. 6H 2 0 Zinkferromagnesiohexahydrit. S.383, syn. Bez. f. Mg-halt. Bianchit/M. T., 250 Moorhouseit. S.216/M.T., 250: (Co. Ni,Mn)[S0 4 ]. 6H 2 0 Eisen-Magnesium-Betgersit. (Ni,Mg, Fe)S0 4 . 6H 2 0. S.93/M.T. ad S. 251: Retgersit

664

Sulfate — Phosphate, Arsenate, Vanadate Feirohexahydrit. S.109/M.T., 251: Fe[S0 4 ]. 6 H 2 0 Nickelhexahydrit. S.601/M.T., 251: NiS0 4 . 6 H 2 0 Mangangoslarit. (Zn,Mn)S0 4 . 7H 2 0. S. 199/M.T. ad S.252: Goslarit Zink-Epsomit, syn. Bez. f. Goslarit. S. 651/M.T., 252

Schaurteit. Ca 3 Ge 2 +[(0H) 4 |.(S0 4 ) 2 ]. 4H 2 0. S.628/M.T. ad S.264: CaAnalogon zu Fleischerit E. Tellur ate und

2. Tarapacait-Krokoit-Gruppe Chromatit. S.71/M.T., 266: Ca[Cr 04]

13. Schönit-Reihe Mohrit. S.598/M.T., 257: (NH4)aFe [S0 4 ] 2 . 6 H 2 0

3. Phoenikochroit-VauquelinitGruppe

16. Gips-Reihe /3-Bassanit. S.528/M.T., 260: HochCa[S0 4 ]. VaHgO ( > 45 °C) D. Wasserhaltige Anionen

Sulfate mit

Chromate

Iranit. S.162/M.T., 267: Pb[Cr04l. H20

fremden F. Molybdate

Wolframate

1. Scheelit-Reihe

1. Langit-Vernadskyit-Gruppe Posnjakit. Cu 4 (S0 4 )(0H) e . H 2 0, mon. S.612/M.T. ad S.260: Langit, orthorh.

U-Wulfenit. S.344/M.T. ad S.268: U-halt. Pb[Mo0 4 ] Sedowit. U ( M O 0 4 ) 2 . S . 2 8 6 / M . T . a d S.268

3. Aluminit-Cyanotrichit-Gruppe Zinkbotryogen. S.383/M.T., ad S. 262: Botryogen, MgFe 3+ [OH| (S0 4 )J. 7 H 2 0 Carbonat-Cyanotrichit. S. 63/M.T.,

2. Lindgrenit-Ferrimolybdit-Gr. Monrit. S.216/M.T., 269: (U0 2 + U 0 3 ) . 5.5MO0 3 . 5.3H 2 0 Calcurmolith. S.55/M.T., 269: Ca [(U0 2 ) 3 |(0H) 2 |(Mo0 4 ) 3 ]. 11H 2 0 Cousinit. S.82/M.T., 269: MgU| + [(0H) e |(Mo0 4 ) 2 ]. 2 H 2 0 Betpakdalit. S.39/M.T., 269: ~ Ca Feg +Hg[(Mo04)51 (As0 4 ) 2 ]

2 6 3 : Cyanotrichit, CU 4 A1 2 [(OH) 1 2

]S0 4 ], 2 H 2 0 m. C0 3 statt S0 4 Calciocopiapit (Tusiit). CaFe J + (S0 4 ) e (OH)2. 19H 2 0. S.53 U. 337/M.T., 263 Zinkocopiapit. S.384/M.T., 442 ad S.262: Copiapit

4. Kainit-Natrochalcit-Gruppe

und

UnJclassifiziert:

Tatarskit. S.319/M.T., 263: Ca3Mg [C1 2 |(0H) 2 |C0 3 |S0 4 ]. 3.5H 2 0 Uklonskovvit. S.338/M.T., 442: Na Mg[0H|S0 4 ]. 2 H 2 0 (ad S.263)

Zirkosulfat. Zr(S0 4 ) 2 . 4H 2 0. S. 388 Jouravskit. ~ CaeMni+[SO4|(S0 7 C 0 . 3 )(O,OH) 4 |(CO 3 ) 2 f(OH) 12 ]. 24H 2 0. S.573

5. Fleischerit-Arzrunit-Gruppe Fleischerit. S.109/M.T., 264: Pb 3 Ge2+[(OH)41 (S0 4 ) 2 ]. 4 H 2 0

Sehmeiderit. Cu[?(Pb,Cu)2(Se04 (OH)2], S.283

VII. Klasse PHOSPHATE, ARSENATE, VANADATE Α. Wasserfreie Phosphate, Arsenate und Vanadate ohne fremde Anionen

Farringtonit. S.101/M.T., 274: Mgs [P04]2

4. Hagendorfit-Reihe 3. Graftonit-Reihe Sarkopsid. S.455/M.T., 274: (Fe2+, MN,Ca)3[P04]2

Ferri-Alluaudit. S.106/M.T., 470 u. Ferro-Alluaudit. S.109; Endglieder der Alluaudite, M.T., 275

665

Phosphate, Arsenate, Vanadate

Trolleit. S.459/M.T., 282: A14[0H|

5. Arrojadit-Reihe Silicomanganberzeliit. S.629/M.T. ad S.276: V. von Mangan-Berzeliit, (Ca,Na) 3 (Mn,Mg) 2 [As0 4 ) 3

7. Stranskiit-Xanthiosit-Gruppe Stranskiit. S.307/M.T., 276: CuZn 2 [AS0 4 ] 2

8. Monetit- Schultenit-WhitlockitGruppe Weilit. S.358/M.T., 276: CaH[As0 4 ]

10. Monazit-Reihe Sulfatmonazit. (SE,Ca,Th) ( P , S , S i ) O t . 0.2H 2 0. S.312/M.T., 522: Monazit m. S 0 3 (ad S.278)

11. Rhabdophan-Reihe Silicorhabdophan. ~ (Ce, Al,Fe) (Ρ, Si) (0,OH) 4 . H 2 0 . S.292/M. T. 518 (ad S.278) Titanorhabdophan. S.327/M.T., 525: Rhabdophan m. T i 0 2 (ad S.278) Silicosmirnowskit. ~ (Th, SE,Ca) 3 [(P,Si)(OH) 4 ] 4 . 4 H 2 0 . S.293/M. T., 518: Si-reicher Rhabdophan (?), ad S. 178 Brockit. S.47/M.T., 278: CaTh [P04]2. H20 Ningyoit. S.225/M.T., 278: CaU [ P 0 4 ] 2 . 1.5H 2 0 Grayit. Th-Phosphat (?). S.125/M. T„ 279 Saryarkit. Al s (Na,K) C^Ca, SE V . . Th)2(Si04,P04,S04)4(0H)6.6. n H 2 0 . S.279/M.T., 515: vielleicht ähnlich Rhabdophan (ad S.278?)

B. Wasserfreie Phosphate, Arsenate und Vanadate mit fremden Anionen

3. Triplit-Triploidit- Gruppe Eisenwagnerit. (Fe,Mg) 2 [FiP0 4 ]. S. 545/M.T. ad S.280. Wagnerit

P0 4 ] 3

6. Dufrenit-Rockbridgeit- Gruppe Angelellit. S.15/M.T., 283: Fe43+ [0 3 |(As0 4 ) 2 ]

10. Tilasit-Descloizit-Gruppe Bleizinkolivenit. (S.529) = a-Duftit/M.T., 286: PbCu[0H|As0 4 ]

13. Crandallit-Reihe Waylandit. S.353/M.T., 289: (Bi, Ca)Al 3 [(0H) e |(P0 4 ) 2 ] Lusungit. S. 187/M.T., 289: (Sr,Pb) FerH[(0H)e|(P04)2] Sokolowit. ~ 2(Ca,Sr)0. 4A1 2 0 3 . P 2 0 5 . 11H 2 0. S.297/M.T. ad S. 288 (?): Goyazit

14. Apatit-Pyromorphit-Gruppe Strontiumapatit. S.309/M.T. 521: Balovit, S r ä [ 0 H | ( P 0 4 ) 3 ] (S.290) Yttriumapatit. (Ca, Y) 4 [F | (P0 4 ) 3 ]. S. 379/M.T. ad S-289: Apatit Alumobritholith. Al-V von Britholith. S.ll/M.T., 290 u. 448 Thorobritholith. Th-V v. Britholith. S.322/M.T., 290 Yttrobritholith. S.381/M.T. ad S. 290 (Britholith) bzw. ad S.291 (Abukumalit) Fenghuangit. (Th, Ca,Ce,La) s [(Si,P, C ) 0 H 4 ] 3 ( 0 , 0 H ) . S. 105/M.T., 470 V. v. Britholith (S.290) Prawdit. S.257/M.T., 508: angewitterter Britholith (S.290) Hydroxylpyromorphit. S.569/M.T., 290: P b 5 [ 0 H | ( P 0 4 ) 3 ] Blei-Iiydroxyapatit. S.43/M.T., 456: Hydroxyl-Pyromorphit C. Wasserhaltige Phosphate, und Vanadate ohne fremde

Arsenate Anionen

2. Hureaulith-Reihe Sainfeldit. S.277/M.T., 292: Ca 5 H 2 [AS0 4 ] 4 . 4 H 2 0

3. Scholzit-Volborthit-Gruppe

5. Lazulith-Reihe Calcium-Lipscombit. (Ca,Fe z+ ) (Fe 3+ A1) 2 (P0 4 ) 2 (0H,F) 2 . S.534/M. T. ad S.282: Lipscombit (Fe 2+ ,Mn)Fe 3+

Mangan-Lipsconibit. [OH | P 0 4 ] 2 . S. 199/M.T. ad S. 282: Lipscombit

Scholzit. S.457/M.T., 293: CaZn 2 [P04]2. 2H20

4. Phosphoferrit-Reihe Ferri-Reddingit. S.547/M.T. a d S. 293: Reddingit, (Mn,Fe 2 + ) 3 [POJ 2 . • 3H«0

666

Phosphate, Arsenate, Vanadate 5. Klinovariscit-Variscit-Gruppe Tangait. S.316/M.T., 523: Reddidit, Fe-halt. V v. Variscit (ad S. S.294), A1[P0 4 ]. 2 H 2 0 7. Newberyit-Steigerit-Gruppe Chromsteigerit. S.73/M.T., 462: Crhalt. Steigerit (S.296), A1[V0 4 ]. 3H20 Metaschoderit. S.211/M.T., 296: A1[(P,V)0 4 ]. 3 H 2 0 8. Richmondit-Schoderit-Gruppe Schoderit. S.283/M.T., 296: A1[(P, V)0 4 ], 4 H 2 0 11. Fairfieldit-Roselith-Gruppe Talmessit. S.315/M.T., 298: CajjMg [AB0 4 ] 2 . 2 H 2 0 = Arsenat-Belowit. S.315/M.T., 451. 13. Hannayit-Chudobait- Gruppe Chudobait. S.73/M.T., 300: (Na,K) (Mg,Zn) 2 H[As0 4 ]. 4 H 2 0 15. Vladimirit-Rauenthalit-Gr. Bauenthalit. S.265/M.T., 301: Ca3 [AS0 4 ] 2 . IOH2O Gnerinit. S.127/M.T., 301: Ca 5 H 2 [AS0 4 ] 4 . 9H a O 16. Brackebuschit-Gruppe Delrioit. S.86/M. T., 301: SrCaH 2 [V0 4 ] 2 . 2 H 2 0

D. Wasserhaltige Phosphate, und Vanadate mit fremden

Arsenate Anionen

1. Moraesit-Roscherit-Gruppe Bearsit. S.31/M.T., 302: Be 2 [OH| As0 4 ]. 4 H 2 0 Uralolith. S.340/M.T., 442: CaBe 3 [ 0 H | P 0 4 ] 2 . 4 H 2 0 ad S.302 Glucin. S.121/M.T., 302: CaBe 4 [(0H) 2 |P0 4 ] 2 . 0.5 H 2 0 Kehoeit. S.447/M.T., 443: (Zn,Ca) [A1 2 P 2 (H 3 ) 2 0 12 ], 4 H 2 0 (ad S. 302) 4. Gordonit-Reihe Sigloit. S.291/M.T., 303: F e 3 + Al 2 [0|P04]2. 8H20 5. Strunzit-Beraunit-Gruppe Tinticit. S.459/M.T., 304: ~ F e , [(0H) 3 i(P0 4 ) 2 ], 3 H 2 0 6. Souzalith-Wavellit-Gruppe Guzewitschit. S.130/M.T., 304: (Al, Fe) 3 [(0H) 3 |((P,V)0 4 ) 2 ]. 8H a O(?)

8. Türkis-Reihe Planerit. C U A 1 „ ( P 0 4 ) 4 ( 0 H ) 8 . 3 . 7 H 2 0 . S.254/M.T., 305

9. Akrochordit-Tirolit-Gruppe Arthurit. S . 2 0 / M . T . , 3 0 6 : Cu 2 Fe 4 [(0H)7|(AS04)3].

6HAO

10. Delvauxit-Veszelyit-Gruppe Busakowit. S.275/M.T., 307: F e ^ [(0H) 9 |((V,P)0 4 ) 2 ]. 3 H 2 0 15. Pharmakosiderit-Reihe Barium-Alumopharmakosiderit. S. 25. V v. Alumopharmakosiderit M.T., 309: KA1 4 [(0H) 4 |(As0 4 ) 3 ]. 8H20 17. Chlorotil-Reihe Chlorotil. S.69/M.T., 310: (Cu,Fe,?) 2 Cu 1 2 [(0H,H 2 0) 1 2 | (As0 4 ) e ]. 6 H 2 0 18. Tsumebit-Walpurgin-Gruppe Phosphat·Walburgin. S.611/M.T., 310: [(Bi0) 4 |U0 2 |(P0 4 )2]. 3 H 2 Ο 19. Torbernit — Meta-Torbernit — Gruppe Orthotofbemit. S . 2 4 2 / M . T . , 311: Cu[U0 2 |P0 4 ] 2 . 10(12—8)H 2 0 Hydrogen-Autunit. H 2 [ U 0 2 | P 0 4 ] 2 . 10.5(o.8)H 2 0. S. 145/M.T. ad S. 311 Pseudo-Autunit. (H 3 0) 2 Ca(U0 2 ) ( P 0 4 ) 2 . 2V 2 H 2 0. S. 614/M.T. ad S.311 Uranocircit. I und II. S.342/M.T., 311: B a [ U 0 2 | P 0 4 ] 2 . 12 bzw. 10 H20 Novacekit I-und II. S.233/M.T., 311: Mg[U0 2 |As0 4 ] 2 . 12 bzw. 10H 2 0 Paulit. S.250/M.T., 505: A1H[U0 2 | A S 0 4 ] 4 . 1 6 H 2 0 (ad S . 3 1 1 )

Metatorbernit. I S . 2 1 2 / M . T . , 3 1 2 : Cu[U0 2 |P0 4 ] 2 . 8 H 2 0 Meta-Uramphit. S.595/M.T., 312: (NH 4 ) 2 [U0 2 |P0 4 ] 2 . 6 H 2 0 Meta-Uranocircit I und II. S.212/ M.T., 312: Ba[U0 2 |P0 4 ] 2 . 8 bzw 6H20 Meta-Ankoleit. S.208/M.T.,312: K 2 [U02|P04]2. 6H20 Meta-Novacekit. S.234/M.T., 313: Mg[U0 2 |As0 4 ] 2 . 4 H 2 0 Meta-Natriumuranospinit. S.595/M. T., 313: Na 2 [U0 2 [As0 4 ] 2 . 8 H 2 0 (n. ds. Ergbd., I.e.: 6 H 2 0 )

Phosphate, Arsenate, Vanadate — Silikate Elbveilerit. S.96/M.T., 468: Meta-Uranospinit (S.313)

Na-

Meta-Arsenuranocircit. S. 209/M.T., 496: Meta-Heinrichit, Ba[U0 2 | AS0 4 ] 2 . 8 H 2 0 (S.313)

E. Verbindungen, die vom edertypus abweichen (?)

667 Inseltetra-

1. Chervetit Chervetit. S.67/M.T., 317: Pb 2 V 2 0 7

2. Rossit-Hewettit-Gruppe

20. Phosphuranylit-Reihe

Barnesit. S.27/M.T.,318: Na 2 Y„0 l e . 3H20 Grantsit. S.125/M.T., 318: (Na,Ca) 2 Ve016. 4 H 2 0 Henderson«. S.136/M.T., 318: Ca 2 V ^ V - 0 2 4 . 8H20

Thorophosphuranylit. S.322/M.T. ad S.315: Vv. Phosphuranylit: Ca[(U0 2 ) 4 1 (OH) 4 i(P0 4 ) 2 ]. 8H a O Bergenit. S. 34/M.T., 315: Ba[(U0 2 ) 4 |(0H) 4 (P0«)J. 8 H 2 0 Thororenardit. S.322/M.T. ad S. 315: V v. Renardit, Pb[(U0 2 ) 4 | (0H) 4 |(P0 4 ) 2 ]. 8 H 2 0

Unklassifiziert: Chavesit. H 2 0-halt. Ca-Mn-Phosphat. S.67/M.T., 460 Babeiphit. Be 5 Ba 4 (P0 4 ) 4 0F 4 . n H 2 0 . S.524 Nissonit. CuMg(PO) 4 (OH). 2V 2 H 2 0. S.606 Coeoninoit. Fe 2 Al 2 (U0 2 ) 2 (P0 4 ) 4 (S0 4 )(0H) 2 . S.539 Attakolith. S.442/M.T., 452: CaMn Al-Phosphat unsicherer Zus. Huemulit. Na 4 MgV 10 O 28 . 24H 2 0. S.563 Vanuranilith. (H 3 0) 2 U 2 Y 2 0 1 2 . 3.6 H 2 0 . S.347 Asbeeasit. Ca 2 Si 15 Be p , 5 Ti 0 5A1„, Sno.iTlo.aiAsO^s. S. 523 Cafafsit. Ca5 e Fe s 3 Ti 2 sMnj 7(As 0 4 ) 1 2 . 4 H 2 0 . S. 5 3 3 '

Arsenuranylit. S.20/M.T., 315: Ca [(U0 2 ) 4 |(0H) 4 |(As0 4 ) 2 ]. 6 H 2 0 Hügelit. S.445/M.T., 315: Pb 2 [(U0 2 ) 3 |(0H) 4 |(As0 4 ) 2 ]. 3 H 2 0 Hallimondit. P b 2 [ U 0 2 | ( A s O J J . η H 2 0 . S. 134/M.T. 477: angebl. As0 4 -Analogon zu Parsonit (S. 315) Kivuit.ThH 2 [(U0 2 ) 4 |(P0 4 ) 2 |(0H) 8 ]. 7 H 2 0 . S. 174/M.T., 486: ad Phosphuranylit (S.315)

21. Carnotit-Tujamunit-Gruppe Vanuralith. S.346/M.T., 316: Al [OH' (U0 2 ) 2 ! V 2 0 8 ]. 8 H 2 0

VIII. Klasse SILIKATE Α. Abteilung der

Nesosilikate

(Inselstrukturen) 2. Olivin-Reihe Ferrifayalit. (Fe 3+ , Fe 2+ , Mn 2+ , Ca) 2 Si0 4 . S.107/M.T. ad S.325: Fayalit

3. Monticellit-Reihe Esperit. S.99/M.T., 326: (Ca,Pb)Zn [Si0 4 ]

5. Granat-Reihe Hydrougrandit. V eines Hydrogranats. S.567/M.T. ad S.329 Goldmanit. S.123/M.T., 329: Ca 3 Vr[Si04]3

Yamatoit. S.374/M.T. ad Goldmanit S.329: Mn3V.j!+[Si04]3

6. Zirkon-Reihe Gelzirkon. S.119/M.T., 473: V v. Zirkon (S.330) Hydrozirkon. ZrSi0 4 . xH 2 0. S.154/ M.T. ad S.330 Arsenothorit. V v. Thorit. S.18/M. T., 451, 517 (ad S.330) Gelthorit. S.119/M.T. ad S.330: V v. Thorit Hydfothorit. ThSi0 4 . 4H 2 0. S.152/ M.T.481: = Thorogummit (ad S. 330)

Silikate

668

Jiningit. (Ca,Th, SE,Pb,U) 3 (Fe, Al)2 (Si,Al,P,V) 2 0 1 2 . 3 H 2 0 . 8.167/ M.T. 483: V v. Thorit (ad S.330) Bilibinit. S.40/M.T., 331: wahrscheinlich metamikter Coffinit, U[Si0 4 ]

7. Huttonit Cerphosphorhuttonit. ThCeSiP0 8 . S. 536/M.T. ad Huttonit (S.331) A'. Abteilung der

Νeso-Subsilikate

2. Al 2 Si0 5 -Gruppe Mangan-Andalusit. S.197/M.T. 333: Mn-halt, Vv. Andalusit, AK61A115] [0|Si04] Yodefit. S.376/M.T., 333: (Al, Mg, Fe) 2 [(0,0H)|Si0 4 ]

3. Topas-Staurolith-SapphirinGruppe Papagoit. S.246/M.T.. 334: CaCuAl H 2 [0H|(Si0 4 ) 2 ]

4. Norbergit-Alleghanyit-Gruppe Sonolith. S.298/M.T., [(0H,F) 2 |(Si0 4 ) 4 ]

335:

Mn9

6. Spurrit-Afwillit-Gruppe Bifunit. S.41/M.T.,337: 8.5CaSi0 3 . 8.5CaC0 3 . CaS0 4 . 15H 2 0

7. Titanit-Reihe Chrom-Sphen. S.73/M.T. ad S.338: Vv. Titanit, CaTi[0|Si0 4 ] Malayait. S.Ö90/M.T., 338: CaSn[0| Si0 4 ]

8. Steenstrupin-Cerit-Gruppe Manganosteenstrupin. (Ce,La,Th, Ca) (Mn,Fe)Si0 3 (0H) 2 . 2 H 2 0 . S. 201/M.T., 494: ehem. ähnl. Steenstrupin (S.338) Thorosteenstrupin. S.322/M.T. 339: Th anstelle SE im Steenstrupin Hydrocerit. (La,Ce,Th) 2 (Si,P) 2 0 7 . 5 H 2 0 . S.144/M.T. ad S.339: Cerit

9. Beckelith-Reihe Spencit. S.299/M.T., 339: metamiktes Borosilikat v. Ce,Y,Ca usw. Alumospencit. S.14/M.T. ad S.339: Spencit Rowlandit ~ (Y,Fe,Ce) 3 [(F,OH)| (Si0 4 ) 2 . S.272/M.T., 339

11. Murmanit-Reihe ß-Murmanit. S.528 = Metamurmanit, S.210/M.T., 497: teilw. zersetzter Murmanit, Na 2 MnTi 3 [Si0 4 ] 4 . 8 H 2 0 (S.340) Metamurmanit. ~ Na 3 . 5 H 3 MnTi 3 [Si4P0.5O15(OH)fl], S.210/M.T. 497 (ad S.340) Ortholomonossowit. S.241/M.T. 503: = Lomonossowit, Na 2 MnTi 3 [Si0 4 ] 4 . 2 N a 3 P 0 4 (S.341) ^-Lomonossowit. S.37/M.T., 341: Na 2 MnTi 3 [Si0 4 ] 4 . Na 3 H 3 (P0 4 ) 2

13. Dumortierit-GrandidieritGruppe Alumomelanocerit. S. 13/M.T. ad S. 342: Melanocerit, ~ Na 4 Ca le (Y, La) 3 (Zr,Ce) e [F 12 |(B0 3 ) 3 |(Si0 4 ) 12 ] Thoromelanocerit. S.322/M.T. ad S. 342: Melanocerit Yttromelanocerit. S.381/M.T. ad S. 342: Melanocerit

14. Uranophan-Gruppe Barium- Uranophan. S. 26/M.T. ad S.343: Uranophan, CaH 2 [U0 2 | Si0 4 ] 2 . 5 H 2 0

15. Weeksit- Gruppe Weeksit. S.354/M.T., 344: K 2 [(U0a)a|(Sia05)J. 4 H 2 0 Haiweeit. S.131/M.T., 344: Ca [(U0 2 ) 2 |(Si 2 0 5 ) 3 ]. 4 H 2 0 Metahaiweeit. H z O-ärmere Phase v. Haiweeit. S.210/M.T., 497 (ad S. 344) Ranquilit. S.262/M.T., 344: Ca [(U0 2 ) 2 |(Si 2 0 5 ) 3 ]. 12H a O (?) B. Abteilung der

Sorosilikate

2. Melilith-Reihe Gugiait. S. 128/M.T., 346: Ca2Be [Si 2 0 7 ]

4. Rankinit-Barysilit-Gruppe Kilchoanit. S.173/M.T., 347: Ca 3 [Si 2 0 7 ] Batisit. S.29/M.T., 347: Na 2 BaTi 2 [Si 2 0 7 ] 2 Titanonenadkewitschit. V v. Nenadkewitschit. S.642/M.T. ad S.347: (Na,K,Ca)(Nb,Ti)[Si 2 0 7 ]. 2 H 2 0 Noonkanbahit. ~ NaKBaTi 2 Si 4 0 1 4 . S.606. Verwandt m. Schtscherbakowit u. Batisit/M.T. ad S.347

Silikate Keldyschit. S.171/M.T., 347: Na 2 Zr [Si 2 0 7 ]

6. Cuspidin-Tilleyit-Gruppe Bustumit. S.623/M.T., [(0H)2|Si207]

348:

Ca 4

8. Astrophyllit-Reihe Niobophyllit. S.228/M.T., 350: (K, Na) (Fe, Mn) 4 (Nb,Ti) [(OH,F) | Si 2

07]2

Niobolabunzowit. N b - V v . Labunzowit. S.605/M.T. ad S. 350: Labuntsovit, (K,Na,Ba) (Ti,Nb) [(Si,Al) 2 (0,0H) 7 ] 3 . H 2 0

9. Wöhlerit-Lävenit- Gruppe Hellandit. S.558/M.T., 350: (Ca,Y, Er,Mn) Ca 16. Faujasit-Paulingit-Gruppe PauÜngit. S.250/M.T., 433: Zeolith unbekannter Zus.

Unklassifiziert: Dixeyit. ~ A1 2 0 3 . 4 S i 0 2 . (3—4) 2. Analcim-Leucit-Gruppe H 2 0. S.88/M.T., 466: Al-Silikat Hsianghualit. S.140/M.T., 416: ~ m. 15% H 2 0 Ca 2 [(Li,Be,Si) 6 0 12 ]. CaF2 Solanit. CaS10 3 . H 2 0. S.630 Libefit. Li 2 BeSi0 4 . S.585 3. Feldspatfamilie Sorenserit. Na 4 SnBe 2 Si 6 0 16 . (OH)4. Buddingtonit. S.49/M.T., 418: (NH4) S. 630 [AlSi 3 0 8 ]. V 2 H 2 0 Dellait. S.541/M.T., 465: Ca12[(OH)4 Reedmergnerit. S.267/M.T., 420: I Si 6 0 22] Na[BSi 3 0 8 ] Tynit. S.337/M.T., 526: Ca3(Fe,Mg, 5. Cancrinit-Reihe Mn),(Fe,Al) 2 [(0H) 2 |(Si0 3 ) 12 ]. Wenkit. S.359/M.T., 423: ( B a , K ) 4 5 h20 (Ca,Na)4.5[(0H)4|(S04)2|AleSi12 ' Fedorit. K(Ca,Na) 2 (Si,Al) 4 [0 9 (0H)]. 042] 1.5H 2 0. S.545 Tinaksit. NaK 2 Ca 2 TiSi 7 0 le (0H). S. 7. Sodalith-Reihe 640 Befyllosodalith (Tugtupit). S.36 (S. Tundrit. Ce 2 TiSiO,. 4H 2 0. S. 335 334)/M.T., 424: Na8[Cl21 (BeAlSi4 012)2] Fresnoit. S.551/M.T., 443: Ba 2 Ti Hydrosodalith.Na10[AleSi„(O,OH)25] [Si 2 0 8 ] (Unkl.) [Oi.3sClo.e7]. S. 151/M.T., S.424 Erauskopfit. S.178/M.T., 443: Ba 4 Hydrohauyn. Na 3 Ca[AlSi0 4 ] 3 [Si 4 O 10 ]. 6H 2 0 (Unkl.) (SO4)0.7ft(OH)0.24. S. 147/M.T. ad Macdonaldit. S.189 u. 586/M.T., S.424 443: BaCa 4 [Si 1 5 0 3 5 ]. 11H 2 0 Tugtupit. S.334, s. Beryllosodalith, (Unkl.) S.334/M.T., 424 Magbasit. ~ KBa (Al, Sc)Fe2+Mg5 10. Natrolith-Gruppe Si 6 O 20 F 2 . S.587 Strontiumthomsonit. Sr- u. Mg-reiche Karnasurtit. S.169/M.T., 484: (La, V v . Thomsonit. S.311/M.T. ad Ce,Th) (Ti,Nb) (Al,Fe) [(OH)41 S.427 (Si,P) 2 0 7 ]. 3 H 2 0 (Unkl.)

Silikate — Organische Substanzen Vallachit. S.345/M.T. ad Illit (S. 387) o. Ammersooit (S.391) Hellandit. Borosilikat. S.445/M.T., 350 (m. alter Formel)

673

Parafan. H 2 0-halt. Uran-Silikat. S.610 Swidneit. Alkaliamphibol. S.633

IX. Klasse ORGANISCHE SUBSTANZEN A. Salze organischer Säuren I. Oxalat-Gruppe Shemtschushnikowit. S.289/M.T., 444: NaMg (Al,F e 3 + )[C 2 0 4 ] 3 . 8 — 9 H 2 0 (ad S.434) Gluschinskit. S.122/M.T., 475: MgOxalat (ad S.434)

B. Kohlenwasserstoffe usw. Εvenkit. S.444/M.T , 435: C 24 H 5( ,

Idrialin. S.446/M.T., 437: C 2 2 H 1 4 Reficit. S.455/M.T., 437: C 2 0 H 3 2 O 2

Unklassifiziert: Jaffait. Gummiharz. S.571/M.T. ad Harze (S 437) Wöhlerit, organ. Materie. S. 368

Berichtigungen Seite 12 Alumomaghaemit, auch Alumomaghemit 32

Z. 13 ν. ο. ~ 18:1:0.4 statt 04

41

Z. 6 v. u.

50

Z.4 v. o. quartären statt quarternären

58

Z.2 v. o. Zw. E. statt Zw. A.

60

Z. 14 v. o. Zr0 2 72.41 statt 12.41

KATZER

statt

KRATZER

103 Lit. bei Femaghastingsit, Min. Mag. 1963, 33, 646—662 122

Z.8 v. o. Resultierende Formeln statt Analysen

164 Itoit. (S,Ge) statt (Se,G) 206

Mboziit, in Formel Fe* + statt F| +

218

Lit. bei Mozambikit, Amer. Miner. 54 statt 45, Min. Abstr. 15 statt 14, Sap. 92 statt 2

232 Norsethit statt Northetit 233

Name nach

361

Lit. bei Wenkit, Amer. Miner, 1960, 45 statt 1950, 45

443

Z.4 u. 6 v. u.

444

Z.7 v. o. in Lit.

458

Stützit. Z.2 v. o. u. Ζ. 1 u. 2 v. u.

K E I T H NORSETH

RUSSELL

statt

RUSSELL

statt

NORTHET

RÜSSEL

statt

RÜSSEL RUSSELL

statt

RÜSSEL

Register Die Zahlen geben Hinweise auf die Textseiten dieses Ergänzungsbandes. Zahlen mit 1 oder r (ζ. B. 666 1 oder 671 r) verweisen auf Mineralien in der systematischen Anordnung der neuen Mineralien und Mineralnamen auf kristallchemischer Grundlage (S. 653—673) entweder in der linken (1) oder rechten (r) Kolumne. A Adandit 517 Adelpholith 517 Aegirinjadeit 1, 670 1 Aenigmatit 475 Ahlfeldit 463 Aidyrlit 1 Aidyrlyit 1 Ajatit, 517, 658 1 Ajdirlit 1 Ajoit 1, 669 r Akaganeit 2, 409, 660 r Aksait 3, 662 r Al-Chlorit 5, 671 r Allanit 495 Allevardit 463 Almeriit 465 Al-Nontronit 8, 6711 Alpha-Diamant 517, 655 r Alpha-Fergusonit 6 Alpha-Karborundum 7 Alpha-Siliciumcarbid 7, 655 r Alpha-Titanohaematit 9 Alterit 10 Aluminatspinelle 518 Aluminiocopiapit 10 Aluminiumglaukonit 10, 6711 Aluminium-Saponit 10 Aluminium-Sepiolith 10 Aluminobetafit 10, 658 r Alumo-Aeschynit 518, 659 r Alumoberesowskit 518,6581 Alumobritholith 11, 665 r Alumocobaltomelan 12 Alumoeschynit 518 Alumogoethit 12, 6601 Alumohaematit 12, 658 1 Alumohydrocalcit, ß- 36, 661 r Alumoludwigit 12, 662 1 Alumomaghemit 12, 13, 519, 658 r Alumomelan 13 Alumomelanocerit 13, 668 r Alumospencit 14, 668 1 Alunit 471 Alvanit 14, 660 1 Amakinit 15, 6601 Ammonium-Glaserit 15, 663 1 45

Ampangabeit 466 Amphithalit 466 Anandit 519, 6711 Angaralith 467 Angelellit 15, 665 r Antarkticit 520, 657 1 Anthonyit 17, 657 r Antigorit 492 Antimonpearceit 18, 657 1 Antunesit 520 Antunezit 520 Antunit 521 Apatit, manganhaltiger 497 Aplowit 521, 663 r Aragonit 514 Ardennit 521 Arkelit 523, 660 1 Arsenat-Bälowit 468 Arseniopleit 505 Arsenolamprit 441, 655 r Arsenothorit 18, 667 r Arsenpolybasit 19, 657 1 Arsenuranylit 20, 667 1 Arthurit 20, 666 r Asbecasit 523, 667 r Attakolith 442, 667 r Avicennit 21, 658 1 Ayatit 517 Β Babeffit 524 Babefphit 524, 667 r Bafertisit 22, 669 1 Baotit 23, 669 r Barium-Alumopharmakosiderit 25, 666 r Bariumlamprophyllit 25, 6691 Barium-Titanosilikat 435 Barium-Uranophan 26, 668 r Barnesit 27, 667 r Barringtonit 525, 661 r Barsanowit 28, 669 r Barytolamprophyllit 526, 6691 Bassanit, ß- 528, 6641 Bastinit 468 Batisit 29, 668 r Bavenit 500 Bayerit 527, 6601

Η i u t ζ e . Mineralogie, Ergänzungsband I I I

Bearsit 31, 6661 Befierit 31 Behierit 31, 662 1 Belowit 468, 507 Bementit 442 Benstonit 32, 661 1 Beresovit 469 Bergalith 527 Bergenit 34, 667 1 Berndtit 34, 395, 656 r Berryit 527, v657 r Berthierin 578 Berylliumpetalit 35, 6721 Bsrylliumsodalith 35, 469 Beryllosodalith 36, 672 1 Beta-Alumohydrocalcit 36 Beta-B issanit 528, 6641 Beta-Diamant 517, 528, 655 r Bata-Fergiisonit 6, 37 Betafit 443 Beta-Karborundum 37 Beta-Lomonossowit 37, 668 r Betamurmanit 528, 668 r Beta-Siliciumcarbid 38, 394, 655 r Beta-Uranophan 469 Beta-Uranotil 469 Betpakdalit 39, 664 r Bilibinit 40, 668 1 Biolithe 529 Biringuccit 40, 486, 662 r Birunit 41, 668 1 Bismostibnit 529, 656 r Bismutomikrolith 42, 659 1 Blackeit 529 Blanchardit 529 Bleiarsenatapatit 43 Bleihaltiger Ikunolith 43 Blei-Hydroxyapatit 43, 665 r Bleikupferarsen 529 Blei-Mikrolith 44 Bleioxyfluorid 44, 658'r Bleiromeit 44 Bleizinkolivenit 529, 665 r Blixit 44, 658 1 Bokit 45, 660 1 Boleslavit 46, 656 1 Boleslawit 47, 6561 Boodtit 469

678 Borcarit 529, 662 r Borgströmit 467, 471 Borkarit 531 Bostrichit 531 Briartit 531, 655 r Britholith 501 Brochantit 490 Brockit 47, 665 1 Brownmillerit 48, 658 1 Buddingtonit 49, 672 1 Buergerit 532, 669 r Buryktalskit 50 C Cafarsit 533, 667 r Cafetit 50, 6591 Ca-IIlit 52, 6711 Calafatit 471 Calcic-Aegirin 52 Calcioaegirin 52, 6701 Calcioborit 52 Caleiocopiapit 53, 6641 Calcio-Jarosit 53 Calciotalk 53, 6711 Calcirtit 534 Calciumcatapleiit 534 Calciumhilgardit-2 Μ (Cc) 54 Calciumhilgardit-3 Tc 54 Calciumkatapleit 55, 669 r Calciumlarsen.it 472 Calcium-Lipscombit 534, 6651 Calcium-Rinkit 472 Calciumseidoserit 55, 669 1 Calcium-Uranium-Molybdat 55 Calcium-Ursilit 55 Calcurmolith 55, 664 r Calumetit 56, 657 r Calzirtit 57 Canasit 60, 669 r Canbyit 473 Carboborit 534, 6631 Carbocernait 61, 6611 Carbonat-Cyanotrichit 63, 6641 Castaingit 64, 656 r Cenosit 474 Ceraltit 536 Cerargerit 536 Cererdenthoriumeuxenit 65 Cerphosphorhuttonit 536, 6681

Cervantit 65, 6601 Chabasit 484 Chakassit 537 Chambersit 65, 662 r Chasovit 67 Chavesit 67, 667 r Chervetit 67, 667 r

Register Chinganit 474 Chkalowit 510 Chlorit 467, 508 Chlormimetesit 68 Chloropal 68, 501 Chlorotil 69, 666 r Chlorpyromorphit 70 Chlorvanadinit 70 Choschiit 537 Chrom-Antigorit 70, 671 r Chromatit 71, 664 r Chromitspinelle 537 Chrom-Lanarkit 537, 663 r Chrom-Leadhillit 71, 663 r Chrom-Nickel-Pennin 72, 671 r Chrompyrophyllit 72, 6711 Chromrutil 474 Chrom-Sphen 73, 668 1 Chromspinell 537 Chromspinellide 537 Chromsteigerit 73, 666 1 Chuanchit 73 Chuchrovit 538 Chudobait 73, 6661 Chukrovit 75 Chuntschshaoit 75, 662 1 Coalingit 538, 662 r Coalingit-K 539 Cobaltomelan 75 Cobaltomenit 76 Cobaltpantlandit 76 Coconinoit 539, 667 r Coesit 75, 659 1 Coloradoit 80, 655 r Compreignacit 81, 660 r Cordobait 541, 6601 Cossyrit 475 Cousinit 82, 664 r Creniadit 541 Cr-halt. Lanarkit 415 Cs-Beryll 541 Cuprohalloysit 83, 671 r Caprorivait 83, 443, 670 r Cyanit 497 Cyanotrichit 497 Cyclowollastonit 541, 669 r Cyprusit 467, 475 Cyrtolith 475 D D'Achiardit 541 D'Ansit 84, 663 1 Davidit 481, 510 Daviesit 475 Deerit 85, 670 r Delatorreit 85, 475 Delhayelith 85, 672 r Dollait 541, 672 r Delorenzit 476 Delrioit 86, 6661

Deltait 477 Demesmaekerit 542, 660 r Denningit 86. 428, 659 1 Desaulesit 544 Deweylith 478 Dewindtit 478 Diamant, α- 517, 655 r Diamant, β- 517, 655 r Dickit 481 Didymolith 478 Dillnit 478 Disanorthit 88 Dixeyit 88, 672 r Djalindit 89 Djerfisherit 544, 657 r Dpskaeganit 89 Djurleit 89, 655 1 Dneprowskit 91 Dnjeprowskit 91 Dschalindit 545 Dscheskasganit 545 Dschulukulit 545 Dshalindit 91, 660 r Dshalmait 91 Dsheskasganit 91 Dshulukulit 92 Dsimboit 92 Dzhalindit 92 Dzhezkazganit 92 Ε Eardleyit 92, 661 r Edgarit 93 Eisenchrysotil 93 Eisenenstatit 93 Eisenglaukonit 10, 93, 6711 Eisen-Magnesium-Retgersit 93, 663 r Eisen-Tellurat 94 Eisen-Tellurit 94 Eisenwagnerit 545, 636, 6651 Eisenwolframit 94 Ekanit 94, 669 r Ektropit 479 Elisawetinskit 95, 660 r Ellsworthit 480 Ellweilerit 96, 667 1 Elroquit 479 Empressit 96, 443, 655 1 Epiramsayit 545, 6701 Erikit 480 Erionit 480 Eskolait 97, 658 1 Esperit 99, 472, 667 1 Ettringit 513 Evenkit 444, 673 1 Expandite 99

Register F Fabianit 100 F-ihlunit 481 Fairbanksit 545 Farringtonit 101, 664 r Faserkoenenit 102, 657 r Fedorit 545, 672 r Feitknechtit 546, 660 r Femaghastingsit 103, 444, 6701 F^molith 103, 656 r F.-naksit 104, 670 r F ;nghuangit 105, 665 r Feng-huang-shih 106 Fergusonit, a- 6, 660 1 Fergusonit, β- 6, 660 1 Fei ri-Alluaudit 106, 664 r Ferrichlorite 106 Ferrifayalit 107, 667 1 Ferri-Nickelmelan 108 Feiri-Orthochamosit 546, 671 r Ferriphengit 108, 671 1 Ferriphlogopit 108, 6711 Ferri-Raddingit 547, 665 r Ferrisalite 547 Ferritspinelle 547 Ferritungsit 547 Ferro-Alluaudit 109, 664 r Forroalunit 548, 663 1 Ferrocordierit 548 Fv'rro-Eckermannit 548 Ferroferrichromit 548, 6581 Ferrohexahydrit 109, 6641 Ferrolizardit 549, 671 r Fet ro-Miyashiroit 550 Ferrophlogopit 109 Ferrosalite 550 Ferrospinell 109 Ferro-Sundiusit 550 Ferrovonsenit 550, 662 1 Feramannit seit. Erden 422 Fersmit seit. Erden 419 Ferutit 481 Fleischerit 109, 6641 Fluor-Antigorit 550, 671 r Fluorarfvedsonit 551,670 r Fluorbastnäsit 110 Fluor-Hydroxyl-Phlogopit 551 Foresit 482 Fresnoit 551, 672 r Freudenbergit 110, 659 1 Fynchenit 112

g Gagarinit 112, 657 1 Gajit 482 Galafatit 483 Galenobornit 552, 655 1 45»

Gama-Titanohaematit 114 Ganningit 115 Garnierit 554 Garronit 115, 672 r Gaspeit 554, 6611 Gastunit 483 Gaudefroyit 116, 662 1 Gaylussacit 555 Gearksit 483 Gearksutit 483 Gelanatas 118, 659 r Gelcassiterit 118, 659 1 Gelcristobalit 116, 659 1 Gelgoethit 116 Gelkassiterit 118 Gelrutil 118, 6591 Gelthorit 119, 667 r Gelzirkon 119, 667 r Genthit 555 Gsntnerit 555, 657 r Gerenit 120 Gersbyit 484 Getchellit 556, 657 r Gsversit 120, 656 r Gibbsit 515 Giessenit 120, 657 r Glottalith 484 Glucin 121, 666 Gluscbinskit 122, 673 1 Glushinskit 557 Gluzin 123 Götzenit 472 Gjldmanit 123, 667 1 Goongarrit 484 Gourerit 484 Gowerit 123, 662 r Grantsit 125, 667 r Grayit 125, 665 1 Greigit 126, 557, 656 1 Grosspydit 485 Groutellit 557 Griinerit 557 Guerinit 127, 666 1 Gugiait 128, 668 r Guilleminit 557, 660 r Gummit 485 Gunningit 129, 663 r Gutsevichit 130 Guyaquilit 558 Guzewitschit 130, 666 1

Η Haiweeit 131, 483, 668 r Hallimondit 134, 667 1 Halloysit 496 Halurgit 135, 662 1 Hanleit 485 Hatchettolith 486 Hatchit 135, 657 1

679 Hellandit 445, 558, 6681 bzw. 673 r Hellyerit 135, 661 r Hemieexpandite 136 Hemimorphit 475 Hendersonit 136, 667 r Hendricksit 559, 671 1 Henwoodit 486 Herschelit 445, 672 r Heterogenit 445, 469, 496, 506, 508 Heterogenit, Cu-halt. 503 Heterogenit, Ni-halt. 486 Heubachit 486 Hexaetannit 138, 656 1 Hisingerit 473 Hjelmit 486 Hochcordierit 138, 669 r Hoeferit 486, 560 Hcgbomit-4H, -5H, -6H, -15R, -18R 138 Hollingworthit 139, 656 r Hollingworthit, rutheniumhaltiger 561, 625, 656 r Hormites 139 Hoshiit 561, 661 1 Howieit 139, 670 r Hsianghualit 140, 672 1 Huanghoit 140, 661 r Huangtsaoit 565 Hügelit 445, 667 1 Huemulit 563, 667 r Hungchaoit 142 Hungtsaoit 142 Huntit 498 Hureaulith, Li-halt. 468 Hydroamesit 142, 671 r Hydroantigorit 143, 671 r Hydrobritholith 487 Hydrocalcit 487 Hydrocalciumcarbonat 143, 662 r Hydrocastorit 487 Hydrocatapleiit 565 Hydrocatapleit 565 Hydrocerit 144, 668 I Hydrochlorbechilit 565 Hydrochlorborit 565, 663 r Hydrocordierit 145 Hydroendellit 145 Hydrogen-Autunit 145, 666 r Hydrograndit 565 Hydrohalloysit 146, 671 r Hydrohausmannit 478, 565 Hydrohauyn 147, 672 1 Hydroilmenit 148, 658 r Hydrokassit 566, 6611 Hydrokatapleit 148, 669 r Hydrokonit 488 Hydrolepidolith 148

680 Hydromolysit 566, 657 1 Hydroniojarosit 566 Hydronium-Jarosit 148, 6631 Hydroparavauxit 488 Hydrophit 488 Hydropolylithionit 149 Hydropyrochlor 150, 658 r Hydrorinkolit 566 Hydroscarbroit 150, 6601 Hydroserizit 567, 671 1 Hydroserpentin 151, 671 r Hydrosodalith 151, 672 1 Hydrothorit 152, 667 r Hydrougrandit 567, 667 1 Hydro-Ugrandit 567 Hydroxyascharit 568 Hydroxylascharit 568, 6621 Hydroxylbastnäsit 153, 661 1

Hydroxylpyromorphit 569, 665 r Hydrozirkon 154, 667 r I Idait 155, 6561 Idrialin 446, 673 r Igalikit 488 Igdloit 157, 658 r lkait 157, 661 r Ikunolith 158, 656 r Ikunolith, bleihaltiger 159 Illit 494 Illit-Chlorit 569, 672 1 Illit-Montmorillonit 569, 6721 Imgreit 159, 656 1 Imhofit 569, 657 r Imogolith 160. 672 1 Inderit 488, 494 Indit 160, 656 1 Indium, ged. 570, 655 r Innelit 161, 6691 Intermediärcordierit 162 Iranit 162, 664 r Irarsit 570, 656 r Ishiganeit 163, 489 Isostannin 164 Itoit 164, 663 1 Ittrobetafit 165 Ixiolith 165, 447, 659 r J Jaffait 571, 673 r Jalindit 166 Janovait 571 Janschajnschit 166 Jarosit 467 Jaroslawit 571, 658 r Jemchuznikovit 166

Register Jenkinsit 489 Jennit 572, 670 r Jezekit 573 Jezekit 489 Jimboit 166, 6621 Jiningit 167, 668 1 Jogyanit 575 Jogynait 575 Jouravskit 573, 664 r Joyganit 575 Jujukulit 167 Κ Kadmoselit 167 Kafetit 167 Kainosit 474 Kaliborit 499 Kalistrontit 167, 6631 Kalistronzit 168 Kalium-Richterit 575, 6701 Kalizirsit 168 Kalkurmolit 168 Kalzioaegirin 168 Kalziotalk 168 Kalzirtit 168 Kamarezit 490 Kamenskit 575, 6601 Kanasit 168 Kansit 169 Kaolin-Chamosit 169 Kaolinit 541 Karamsinit 575 Karboborit 575 Karbocernait 169 Karelianit 169, 6581 Karnasurtit 169, 672 r Karrooit 171, 659 1 Karyopilit 479 Kasparit 575 Kassit 575, 660 Keatit 171, 659 1 Kehoeit 447, 666 1 Keldyschit 171 Keldyshit 171, 576, 669 1 Kennedyit 172, 659 1 Kerolith 491 K-Gismondin 173 Khakasskyit 576 Khinganit 577 Khovakhsit 173 Kieserit 512 Kilchoanit 173, 668 r Kitkait 401, 577, 656 r Kiruüt 174, 667 1 Klinoberthierin 578, 671 r Klinoferrosilit 447, 670 1 Klinoholmquistit 578, 670 r Klinoptilolith 448, 672 r Kmait 175, 671 1 Kobaltomelan 176

Kobaltomenit, Ni-reicher 463 Kobaltorhodochrosit 579, 6611 Kobaltpentlandit 176, 655 r Kobaltskutterudit 579, 6571 Kobaltulmannit 176 Koesterit 579 Kösterit 474 Kollochrom 579 Kolskit 492 Korschinskit 579 Korshinskit 176 Korzhinskit 176 Koshanowit 177 Kostovit 579, 656 r Kotoulskit 580 Kotuljskit 178, 405, 656 r Kozhanovit 178 Krauskopfit 178, 672 r Kryohalit 580 Kryophyllit 492 Kryptonickelmelan 179 Kryshanovskit 580 Kullerudit 179, 401, 656 r Kupferhaltiger Coloradoit 179 Kupfer-Vermiculit 179, 6711 Kurchatovit 580 Kurnakowit 488 Kurtschatowit 580, 662 r Kuschmurunit 582, 660 r L Labountsovit 582 Laitakarit 180, 503, 656 r Lamprophyllit, orthorhombischer 582 Lanarkit, Cr-halt. 415 Landauit 582, 660 r Latrappit 182, 658 r Lavendulanit 583 Lävenit, rhombischer 583 Lazareviöit 183, 655 r Lazulith 484 Lepidolith 492 Lesserit 494 Leverrierit 494 Liberit 585, 672 r Li-halt. Hureaulith 468 Lillehammerit 585 Lillianit 449, 657 r Lipscombit, manganhaltiger 184 Listvenit 585 Lithiophosphatit 585 Lithiumcordierit 184, 669 r Lombaardit 495 Lomonossowit, β- 37, 668 r

Register Loranskit 496 Loughlinit 184, 585, 6721 Lublinit 496 Lueshit 185, 658 r Lusungit 187, 665 r Μ Hacallisterit 188, 509, 662 r Macdonaldit 189, 586, 672 r Mackelveyit 189 Mackinawit 189, 394, 424, 6561 Mackit 587 Mäkinenit 190, 401, 6561 Magarfvedsonit 587, 670 r Magbasit 587, 672 r Maghastingsit 588, 670 1 Magaesiaspat 190 Magnesiocolumbit 588 Magnesiocordierit 588 Magnesiohexahydrit 190 Mag nesiokatophorit 191, 6701 Magnesiolaiimontit 191, 672 r Magnesiomargarit 588 Magnesioniobit 191 Magnesioriebeekit 191, 6701 Magnesiotriplit 589 Magnesit 498 Magiesiumchrysotil 192 Magnesiumhaltiger Erythrin 192 Magnesium-Hexahydrit 193 Magnesium-Hydromuskovit 193 Magnesium-Jacobsit 589 Magnesium-Jakobsit 589 Magnesium-Krokydolith 193 Magnesium-Leonit 193 Magnesium-Margarit 193 Magnesium-Riebeckit 193 Magnesiumsulfat-Tetrahydrat 193, 663 r Magnesium-Szomolnokit 194, 663 r Magnesium-Tetrahydrat 195 Magnesium-Ursilit 195 Migaioborit 195, 662 1 Mignocolumbit 196, 659 r Magnodravit 589, 669 r Magriebeckit 589, 670 1 Malayait 590, 668 1 Malayit 590 Mangan-Andalusit 197, 6681 Mangan-Arfvedsonit 590, 670 r

Manganbeljankinit 198, 659 r Mangan-Boracit 198 Mang in-Cummingtonit 198, 6701 Mangangoslarit 199, 6641 Mangan-Lipscombit 199, 6651 Mangan-Nsutit 199, 659 r Mangano-Alluaudit 200 Mar gano-Bel jankinit 200 Mar.ganomelan 200 Manganoplesit 201, 6611 Manganosideroplesit 201, 6611 Manganosteenstrupin 201, 6681 Mangan-Tellurat 202 Mangan-Tellurit 202 Mangan-Zink-Tellurat 202 Mangan-Zink-Tellurit 202 Marokit 203, 6581 Marrit 450, 657 1 Mitrait 204, 656 1 Mauritzit 451, 661 r Mawsonit 590, 657 r Miyenit 205, 658 1 Mbosiit 206 Mooziit 206, 670 r Mcallisterit 207 Mckelveyit 208, 661 r Melanophlogit 451, 659 1 Milnikowit 453, 591, 656 1 Merenskyit 591, 656 r Merrihueit 593, 670 1 Merschaluminit 496 Meta-Allanit 208 Meta-Ankoleit 208, 666 r Meta-Arsenuranocircit 209, 667 Metaborit 209, 662 r Metahaiweeit 210, 668 r Meta-Jennit 593, 670 r Metakaolinit 594, 671 r Metalaumontit 210 Metalomonossowit 210 Metamontmorillonit 210 Metamurmanit 210, 668 r Meta-Natriumautunit 595 Meta-Natriumuranospinit 595, 666 r Metanatro-Autunit 595 Meta-Novacekit 211, 234, 666 r Metasandbergit 595 Metascarbroit 211 Metaschoderit 211, 666 1 Metaschoepit 211 Metatorbernit I 212, 666 r Metatujamunit 595 Meta-Uramphit 595, 666

681 Meta-Uranocircit I 212, 666 r Meta-Uranocircit II 212, 666 r Metavandendriesscheit 213, 6601 Metavermiculit 213, 671 r Metazellerit 595, 650, 662 r Meymacit 595 Mg-Blödit 213 Millisit, Fe-reicher 499 Mindigit 496 Mineral A 425, 427, 432,596 Mineral Β 425, 427 Mineral C 596 Miyashiroit 596 Mn-Beljankinit 596 Moctezumit 597, 660 r Mohrit 598, 664 1 M3lybdänit-2H 213 Molybdänit-3 R 213 Molybdomenit 454, 660 r Moncheit 214 Monohydroealcit 214, 661 r Montscheit 215, 401, 656 r Moorhouseit 216, 663 r Mordenit 502 Morinit 489 Mosandrit 566 Mourit 216, 664 r Mozambikit 217, 6601 Muirit 218, 599, 669 r Munkforssit 497 Munkrudit 497 Murmanit, β- 600, 668 r Ν Xa-Autunit 600 Nakalifit 218 Nakaseit 218, 657 1 Namaqualith 497 Na-Meta-Autunit 600 Narsarsukit 484 Na-Sepiolith 600 Nasinit 219, 662 1 Nasledovit 221 Nasledowit 221, 661 r Natrium-Hewettit 600 Natroalunit 465 Natrojarosit 467 Natron-Heulandit 600,672r Natroniobat 222 Natroniobit 222, 658 r Natronmanganwollastonit 223 Natronwollastonit 223 Natropal 223, 659 1 Neighborit 223, 657 r Nekoit 454, 670 r Nepouit 601 Ni-Chlorit 601

682 Nickelbleipyrit 224 Nickel-Cobaltomelan 224 Nickeleisenkies 224 Nickeleisenpyrit 224 Nickelemelan 224 Nickelhexahydrit 601, 6641 Nickelkobaltkies 224 Nickel-Lizardit 603, 671 r Nickelmagnetkies 603 Nickelmelan 224 Nickelpentlandit 224, 655 r Nickel-Pimelit 603 Nickel-Skutterudit 603 Nifontovit 224 Nifontowit 224, 662 r Nigerit-3H 225 Ni-halt. Heterogenit 486 Ningyoit 225, 665 1 Niningerit 603, 657 r Niob-Anatas 227, 659 r Niobo-Aeschynit 227, 659 r Niobochevkinit 605 Niobolabunzowit 605, 6691 Niobophyllit 228, 669 1 Niobotapiolit 605, 659 r Niobotschewkinit 605, 669 1 Niobozirkonolith 230, 6591 Ni-reicher Kobaltomenit 463 Ni-Skutterudit 606, 657 1 Nissonit 606, 667 r Nobleit 230, 662 r Noonkanbahit 606, 668 r Nordstrandit 231, 6601 Norsethit 498, 232, 6611 Northetit 232, 498 Noumeit 607 Novacekit I 233, 666 r Novacekit II 233, 666 r Novakit 236, 655 1 Nowackiit 607, 657 r Nsuta-Mn0 2 237 Nsutit 237, 498, 659 r Nuolait 498 0 Offretit 480 Oligoexpandite 239 Olowotantalit 239 Ondrejit 498 Orcelit 239, 6551 Oregonit 240, 655 1 Orthoberthierin 608, 671 r Orthochamosit 608 Ortholomonossowit 241, 668 r Orthopinakiolith 241, 6621 Orthorhombischer Lamprophyllit 608 Orthotorbernit· 242, 666 r Orthotscheffkinit 608, 6691

Register Oryzit 455 Osarizawait 212, 663 1 Os-halt. Sperrylith 400 Osmiridium 608 Osmium, ged. 244, 6551 Ottemannit 395, 609, 656 r Oxonium-Pyrochlor 609, 658 r Oxykaersutit 244, 6701 Ozarizawait 245 Ρ Pabstit 610, 669 r pallit 499 Pandait 245, 658 r Pao-t'ou-k'uang 246 Papagoit 246, 668 1 Paraduttonit 248, 660 1 Parafan 610, 673 r Parakutnahorit 249, 6611 Parakutnohorit 249 Paraphan 611 Paratellurit 249, 659 1 Pargasit, Pb-haltiger 250 Paternoit 499 Paulingit 250, 672 r Paulit 250, 666 r Paxit 251, 656 r Pb-Dolomit 611 Pd3Pb-Mineral 635 Peligonit 611 Peligotit 611 Pentahydroborit 252, 662 r Perdell 611 Perit 253, 6581 Perryit 394, 611 Phönikokroit 469 Phosphat-Walpurgin 611, 666 r Phosphochromit 500 Piddintonit 611 Pietersit 611, 659 1 Pilinit 500 Pimelit 611 Pinguit 501 Plagioklas 478 Plancheit 504 Planerit 254, 666 r Pianoferrit 467, 501 Pleistoexpandite 255 Plinthit 501 Plioexpandite 255 Plumbomikrolith 255, 6591 Plumbosvanbergit 612, 6631 Poitevinit 256, 663 r Polyclass 257 Posnjakit 612, 6641 Prawdit 257, 501, 665 r Preobratschenskit 258 Priasowit 258, 502, 658 r

Priazorit 613 Priazovit 259 Proarizonit 259, 502 Proto-Amphibol 260 Protocalcit 502 Protodoloresit 261, 660 1 Pryasowit 261 Pseudoaenigmatit 613,670 r Pseudo-Autunit 614, 666 r Pseudobarthit 261 Pseudoboehmit 261, 660 r Pseudochlorit 261 Pseudo-Ixiolith 261, 659 r Pseudonatrolith 502 Pseudorutil 615, 658 r Pyrochlorgruppe 262 Β Raimondit 467, 502 Ranquilit 262, 668 r Rathit-I bis -V 264, 657 1 Rauenthalit 265, 6661 Rectorit 463 Redledgeit 266, 474, 6591 Reedmergnerit 267, 672 1 Reficit 455, 673 r Reposit 617 Reshikit 268, 670 r Revoredit 269, 657 r Rewdanskit 617 Reyerit 269, 6721 Rezhikit 270 Rhodizit 617 Rhombomagnoj akobsit 618, 6581 Rijkeboerit 270, 658 r Rivadavit 619, 663 1 Roedderit 620, 670 1 Röttisit 621 Rogersit 502 Roquesit 271, 655 r y_osenhahnit 621, 670 r Rowlandit 272, 6681 Royit 503 Rozenit 273, 503, 505, 663 r Rusakowit 275, 666 r Rustumit 623, 669 1 Ruthen-Iridosmium 625, 6551 Rutheniumhaitiger Hollingworthit 625 S Sachait 625, 662 r Sacharowait 276, 657 1 Sainfeldit 277, 665 r Sakhait 625 Sakharovait 278 Sakharowit 627 Samarskit 466 Sandbergit 278

Register Sangarit 278, 671 r Sarkopsid 455, 6641 Saryarkit 2 79, 665 1 Satpaewit 281 Satpajewit 281, 660 1 Saukovit 627 Saukowit 627, 655 r Sawarizkit 282, 657 r Scarbroit 283, 510, 6601 Schaureteit 628 Schaurteit 628, 664 r Schemtschuschnikovit 629 Scherbakovit 623 Schmeiderit 283, 664 r Schoderit 283, 6661 Schoepit-I bia -III 298,660 r Scholzit 457, 665 r Schuetteit 284 Schulzenit 503 Scyelith 285 Sederholmit 285, 401, 6561 Sedowit 286, 664 r Selencattierit 287, 656 r Selenid&pinell 287 Selenio-Melonit 287, 401, 656 r Selenio-Polydymit 287,401, 6561 Selenjoseit 287, 503 Selenmelonit 288 Selenvaesit 288, 656 r Septeamesit 288, 671 r Septeantigorit 288, 671 r Stptechamosit 288, 671 r Septechloiit i 288 Septekämmererit 289, 671 r Shattuckit 501 Shemtschuahnikowit 289, 6731 Shen-t-ulit 290 Shen-t'u-shih 290 Sibirskit 290, 662 1 Siderotil 503, 505 Sigloit 291, 488, 666 1 Silica C 232 Silica Κ 232 Silica W 406 Siliciumcarbid, a- 7, 292, 655 r Siliciumcarbid, β- 38, 655 r Silicomanganberzeliit 629, 6651 Silicorhabdophan 292, 6651 Silicosmirnowskit 293, 6651 Silikatapatite 234 Silikatsulfatapatit 294 Sinnerit 294, 657 r Sinoit 294, 660 r Sjanchualinit 296 Sjogrufvit 505 Skunolith 296

Skupit 629 Söhngeit 296, 660 r Sokolowit 297, 665 r Solanit 630, 672 r Sonolith 298, 668 1 Sorensenit 630, 672 r Spektrolith 299 Spencit 299, 668 1 Sperrylith, Os-halt. 400 Spiroffit 301, 659 1 Stainierit 506, 632 Stannoenargit 302, 6561 Stannoluzonit 302, 605 r Stannotantalit 303, 659 r Steensenit 303 Stenonit 303, 6611 Stevensit 507 Stibiobismutantalit 632 Stibiopaarceit 632 Stipowerit 304 Stiochowit 301, 659 1 Stranskiit 307, 665 1 Strontiapatit 308 Strontioborit 308, 662 1 Strontiumapatit 309, 665 r Strontium-liamprophyllit 632, 669 1 Strontiumpandait 310 Strontiumperrierit 310, 6691 Strontiumthomsonit 311, 6721 Stützit 458, 655 1 Suanit 195, 662 1 Subglaukopiian 311 Suduit 311, 671 r Suifatmonazit 312, 6651 Sulunit 505 Sundiusit 3x3 Suolunit 633 Svxdneit 633 Swxdneit 633, 673 r Switalskit 313, 6711 Swjagxnzewit 634, 655 r Syancnualit 314 Syanhualit 314 Τ Taaffeit-4 Η 314, 658 1 Tacharanit 314, 670 r Tadschik-Mineral 421 Takovit 315 Talknebeit 636 Talktriplit 636 Talmessit 3i5, 507, 6661 Talspat 637 Tanellit 3x6 Tangait 3x6, 507, 666 1 Tantalaeschynit 317, 659 r Tantalbetalit 318, 658 r Tantalcarbid 507

683 Tantalobetafit 319 Tantalo-Obrutschewit 319 Tanteuxenit 476 Tantpolykras 319 Tarnowitzit 637 Tatarkait 508 Tatarskit 319, 664 1 Tetraferribiotite 637, 671 1 Tetraferriphlogopite 638, 6711 Thermospinell 639 Thierschit 508 Thiolaterit 633 Thorbastnäsit 320, 661 r Thoro-Aeschynit 639, 659 r Thorobritholith 322, 665 r Thoromelanocerit 322, 668 r Thorophosphuranylit 322, 6671 Thororenardit 322, 667 1 Thorosteenstrupin 322,6681 Thortschewkinit 323, 669 1 Thucholith 459 Tichonenkowit 323, 657 r Tiefcordierit 321, 669 r Tikhonenkovit 324 Tinaksit 640, 672 r Tinticit 459, 666 1 Titanbetafit 641 Titanmikrolith 641, 659 1 Titano-Aeschynit 325, 659 r Titanobetafit 325,641,658 r Titano-Euxenit 641 Titanohaematit, a- 7, 658 1 Titanohaematit, γ-114,325, 6581 Titanomaghemit 325, 658 r Titanonenadkewitschit 642, 668 r Titano-Obrutschewit 327 Titano-Priorit 642 Titanopyrochlor 327 Titanorhabdophan 327,508, 6651 Titanorhabdophanit 328 Toddit 508 Todorokit 475 Todorokit, zinkführender 328, 659 r Tosudit 329, 672 1 Transvaaht 509 Traskit 329, 669 r Trieuit 503 Trigonomagneborit 509 Trihthionit 330, 6711 Trolleit 459, 665 r Trüstedtit 330, 401, 656 1 Truscottit 460 Tschalkowit 510 Tschasowit 331, 672 1 Tschasowrit 332

Register

684 Tschevkinit 642 Tschkalowit 510 Tschuchrowit 332, 657 1 Tucanit 334, 510, 6611 Türkis 486 Tugtupit 334, 469, 672 1 Tundrit 335, 508, 672 r Tunellit 336, 662 r Turit 642, 669 1 Tusiit 337 Tuwa-Mineral 421 Tuwan-Mineral 422 Tynit 337, 672 r Tyretskit 643, 663 1 Tyrrellit 338, 656 1 U Ufertit 510 Uklonskowit 338, 664 1 Uralborit 339, 662 r Uralolith 340, 666 1 Uranjaspis 342 TJranoanatas 342 Uranocircit I und II 342, 666 r Uranopal 344, 659 1 Uranophan 511 Uranotil 511 Ureyit 644, 670 1 Urquhartit 344 Usbekit 511 Usowit 645, 658 r Utahit 467, 511 Uwarowit 485 U-Wulfenit 344, 664 r

y Valahit 345 Vallachit 345, 673 1 Vanadiumspinell 647, 6581 Vanalit 345, 660 1 Vandendiiesscheit-I und -II 346 Vanuralith 346, 667 1 Vanuranilith 347, 667 r Variscit, Fe-halt. 500 Vaterit 348, 6611 Vernadskit 511 Vernadskyit 511 Verplanckit 348, 669 r Vesuvian, cerh. 647 Vlasovit 350 Yolborthit 511

Volkonkoit 647 Volkovskit 647 Volynskit 647 Vulcanit 350, 656 1 Vysotskit 351 Vyssotskit 351 W Wairauit 351, 655 1 Wallisit 647, 657 r Walstromit 352, 670 r Warthait 512 Wathlingenit 512 Waylandit 353, 665 r Weeksit 354, 483, 668 r Wegscheiderit 355, 6611 Weibyit 513, 648 Weilerit 356, 663 1 Weilit 358, 665 1 Weinbergit 648 Weinschenkit 502 Wenkit 359, 422, 672 1 Westgrenit 361, 659 1 Whewellit 508 Widenmannit 361, 661 r Wightmanit 362, 662 1 Wiikit 496, 498, 513 Wilkmanit 363, 401, 656 1 Wiserit 461, 662 1 Wismutantimon 364, 6551 Wismut-Jamesonit 365 Wismutomikrolith 365 Wlasowit 365, 670 r Wodginit 367, 659 r Wöhlerit 368, 673 r Wolkowskit 648, 663 r Wolynskit 649, 657 r Woodfordit 513 Wurtzit-2H, Wurtzit-8H, Wurtzit-10H 369, 656 1 Wurtzit-9R, Wurtzit-12R, Wurtzit-21R 371, 6561 Wysozkit 372, 398 X Xanthus 373 ¥ Yamatoit 374, 667 r Yanshainshynit 374 Yanshynshit 374 Yaroslavit 649 Yavapaiit 374, 663 1

Yoderit 376, 668 1 Yokosukait 378, 498, 659 r Yoshimurait 378, 669 1 Yttriumapatit 379, 665 r Yttrium-Granat 649 Yttrobetafit 380, 658 r Yttrobritholith 381, 665 r Yttromanganoilmenit 381, 658 r Yttromelanocerit 381, 668 r Yttrosynchisit 381, 661 r Ζ Zavaritskit 382 Zeiringit 514 Zellerit 382, 650, 662 r Zeraltit 382 Zeyringit 514 Zhemchuznikovit 382 Zinkalunit 382, 663 1 Zinkbotryogen 383, 664 1 Zikcopiapit 383 Zink-Epsomit 651, 6641 Zinkferrohexahydrit 383, 663 r Zinkferromagnesiohexahydrit 383, 663 r Zinkführender Todorokit 383 Zinkhexahydrit 383 Zinkmontmorillonit 383 Zinkobotryogen 383, 415 Zinkocopiapit 384, 6641 Zinksillit 385, 671 1 Zinksulfid ZiS-3C 386 Zinksulfid ZaS-3R 386 Zinkwolframit 387 Zinnfahlerz 387, 656 1 Zinntantalit 387, 659 r Zircopal 388 Zirkelit 515 Zirkon 475 Zirkonolith 515 Zirkopal 388, 659 1 Zirkosulfat 388, 664 r Zirkosulphat 388 Zirlit 515 Zirsit 389 Zn-Dolomit 651, 6611 Zunyit 478 Zussmanit 390, 669 r Zvyaginsevit 651 Zvyagintsivit 651