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German Pages 623 [624] Year 1854
GRIECHISCHE
MYTHOLOGIE VON
EDUARD GERHARD ORD. P R O F .
AN
D. U N I V .
ZU
BERLIN.
MflMHZETAl T I S MAAAON H MIMHSETAI.
ERSTER THEIL DIE G R I E C H I S C H E N
GOTTHEITEN.
BERLIN. DRUCK U N D VKRLAG VON G E O R G
1854.
RKIMKR.
SEINER EXCELLENZ
HERRN GEHEIMERATH DUNSEN K C L . PREUSSISCUEM GESANDTEN AM GROSSBRITANNISCHEN HOF
ZUM XXYISTEN PALILIENFEST SEINER STIFTUNG.
BINSEN
dem
Staatsmann
und Forscher auf
Niebahrs
Pfaden, dem Philologen und Gottesgelehrten, dem Darsteller Roms und Aegyptens, Heil
dem Gründer eines zum
thatsächlicher Denkmälerforschung gestifteten
In-
stituts, kann eine griechische Mythologie, ihrer reichen Bezüge auf Religion Staat und Leben, Orts- und Sprachkunde des Alterthums ungeachtet, nur dann genehm sein, wenn sie der nebelhallen Natur mythologischer Gegenstände ein Lehrgebäude geprüfter Forschung abzugewinnen
vermag.
Eigenschaften
welche
vom Reize
der
griechischen Sagenwelt und ihrer Berichterstattung unzertrennlich erscheinen, die Phantasie sinnvoller Naturbetrachtung,
die Auslegung vieldeutiger Symbole
und
Namen, vollends die lockende Vergleichung der Götter und Mythen verschiedenster Länder und Stämme, haben, von der Ermächtigung geschichtlicher Grundlagen allzu oft entblösst, bearbeiteten
der seit Creuzer mit emsigem Eifer neu Mythologie einerseits
viel
warme
Gunst,
anderseits eine nicht selten begründete Abneigung zugewandt, deren Gegensatz nur im Bewusstsein gereifter wissenschaftlicher Erfolge seine Versöhnung finden kann. Dieses Bewusstsein zu gerechter Beurtheilung der bisherigen mythologischen Forschung hervorzurufen, kann nun vielleicht einem Buche vergönnt sein welches, statt vager Begeisterung und miissiger Grübelei das Wort zu reden, vielmehr dahin wirken soll, der Geschichts- und Ideenwelt des klassischen Alt^rthums, wie seiner V e r -
VI
gleichung mit Orient und Germanenthum, ein nicht minder oft entbehrtes als verdächtigtes und versäumtes Studium durch systematische Darleguug seines wesentlichsten und gesichertsten Inhalts näher zu rücken. Sollte, wie ich zu hoffen wage, ein so gewählter Standpunkt meinem darauf begründeten Buch Ihre geneigte Aufnahme, hochgeehrter Freund, zu verschaffen im Stande sein, so gestatten Sie mir vielleicht auch eine seit Anbeginn unsres archäologischen Instituts auf mir lastende Schuld dadurch getilgt zu glauben; in der Voraussetzung nemlich, dass statt des damals zur Widmung an Sie bereit gewesenen Urkundenbuchs römischer Topographie diese urkundliche Mythologie als ein der philologischen zugleich und monumentalen Forschung eben auch nicht gleichgültiges Werk betrachtet werden dürfe. Allerdings nur in dieser, ich wünsche nicht allzu kühnen, Voraussetzung wird dies unscheinbare Buch vor allen anderen Wissenschaftsgenossen zuerst Ihnen, im Sinn des von Ihnen gestellten Programms thatsächlicher Forschung dargeboten, mit dem wir vor jetzt fünf und zwanzig Jahren — dem Könige unserm Herrn seis mit Ihnen zugleich neu gedankt! — die auf dem Kapitol fortblühende Stillung einst gründeten. Berlin zum 21. April 1854. ED. GERHARD.
VORREDE
E i n e Reibe von Lehrsätzen, wie ich seil Magerer Zeit gewohnt bin meinen Vorlesungen Uber griechische Mythologie sie zu Grund zu legen, schien einestheils durch hinlänglichen Reichthum des darin zusammengedrängten Stoffes, anderntheils aber und mehr noch durch dessen Beschränkung dem mythologischen Studium Rtrderiicb werden zu kOnnen, wenn anders es nach oft wiederholter Prüfung annähernd gelungen war, den wesentlichsten Inhalt griechischer Götter- und Heldensage, nicht ohne die ihn ergänzende Kenntniss italischer und vergleichender Mythologie, von den Auswüchsen der Sage sowohl als den Missgriffen ihrer Deutung gereinigt, in jenen Sätzen zusammenzufassen. In dem vorliegenden Buch ist dieses bei gleicher Ausdehnung und Sichtung bisher meines Wissens noch nicht erstrebte Ziel mit steter Bezugnahme auf die bisherige mythologische Forschung und hiebei gleichfalls mit steter Beschränkung auf das Wesentliche verfolgt, dergestalt dass die den Lehrsätzen beigefügte Litteratur, bei Voranstellung der ältesten namentlich homerischen und hesiodischen Zeugnisse, auf die in Jacobis mythologischem Wörterbuch ausgezogenen Quellen und auf deren seit Creuzer, hauptsächlich in Deutschland, erfolgte Bearbeitungen zurückweist. Stoff und Forschung boten bei dieser Aufgabe in reicher Fülle sich dar; dessenungeachtet hätte bei dem durchgängig bezweckten Ausschluss alles Unwesentlichen vielleicht ein einziger Band diesem Lehrbuch ge-
Tin nügt, wäre nicht der Abschnitt der grossen Gottheiten Griechenlands nah liegender und auch neu gesichteter Belege bedürftig befunden worden;
dieses um so mehr, j e weniger hinsichtlich
der geschichtlichen Verknüpfungen des griechischen Götterwesens meine die 'Achäer' und sonstigen 'Volksstämme Griechenlands' betreffenden und in zwei gleichzeitig erscheinenden Abhandlungen von mir erörterten Ansichten den von Otfried Müller gelehrten und seit ihm massgebend gewordnen entsprechen. Sichtung Vollständigkeit und durchgängige Gliederung des gegebenen Stoffs waren für die dem Verfasser allernächst liegenden Zwecke des Lehrvortrags die hauptsächlichen Bedingungen dieses Buches.
Der Reiz mancher glänzenden Dichtung und Deutung
ging dem gedrängten Inhalt seiner Paragraphen meistens
ver-
loren, wird aber vielleicht durch den Nutzen aufgewogen den ein die zerstreute Forschung verknüpfendes Lehrgebäude in sich trägt; wie denn auch die Mühsal mancher undankbaren Vorarbeit dem Verfasser zwar von Niemandem beneidet, vermuthlich jedoch, wie sein diesmaliger Wahlspruch es ihm verheisst, durch manche lehrreiche Zurechtweisung ihm gelohnt werden wird. Berlin, 2 1 . März 1 8 5 4 .
ED. GERHARD.
INHALT DES ERSTEN THE1LS. EINLEITUNG. § i - 9 7
s. i bi. 75
Die griechische Mythologie ( § 1 ) , deren Behandlung in diesem Buch aus philologischem (§ 2) Gesichtspunkt erfolgt, bedarf einer theoretischen historischen und litterarischen Grundlage und Einleitung. I. THEORETISCHE EINLEITUNG % 3 — 4 9 . Hier werden als Grundbegriffe zuvörderst Religion ( § 3 ) Gottheit ( 4 ) Natur und Geist (5), Götterglauben und Götterdienst (6) erörtert. A.
G Ö T T E R G L A U B E ( § 7 ) : dessen Auffassung der Weltkörper (8) und ihrer Göttermächte, Polytheismus ( 9 . 1 0 ) . Ausdruckweise derselben durch Symbol oder Allegorie (11. 12) und nächstdem durch den Mythos ( 1 3 — 1 8 ) , dessen verschiedne Entwickelung drei Bücher (19) griechischer Mythologie bedingt.
B.
G Ö T T E R D I E N S T (§ 20. 21), hier betrachtet o) in seinen Elementen, namentlich in der Heiligung gewisser Orte (§ 22) und Götterbilder (23), gewisser Zeiten (24) Seste und Festperioden (25. 26), wie hinsichtlich des der Gottesrerehrnng beflissenen Personals ( 2 7 ) ; sodann in den diesem Zwecke gewidmeten b) Satzungen (28), welche als Annäherung zur Gottheit (29. 30), Wechselbezug zu ihr ( 3 1 ) oder Zueignung an dieselbe, durch Opfer blutiger (32) und unblutiger (33) Art und auch durch Mysterien (34) ein mehr oder weniger nahes Verhältniss zur Gottheit ausdrücken.
C.
SYMBOLIK ( § 3 5 ) : anwendbar in Bezug auf Eigennamen (36) Eigenschaften ( 3 7 ) und Körper ( 3 8 ) , welche letztere nach Massgabe der unorganischen Natur, der Pflanzen- ( 3 9 ) und Thierwelt (40. 41), der Menschengestalt (42) und auch der Gebilde von menschlicher Hand (43) sich unterscheiden. — An-
X wendtmg der Symbole (§ 44); symbolische Handlangen (45 —47), znm Theil von alterthümlich seltsamer Form (48t; deren ideeller Inhalt (49). n. HISTORISCHE EINLEITUNG § 5 0 — 9 1 . A. ETHNOGRAPHISCHES. Ausländische Einwirkung (§ 50) aus Aegypten (51) und Asien (52): assyrisch-phönicische (53; vgl. Karer und Leleger 54), indogermanische der Thraker (55). — Das pelasgische Urvolk: nordgriechisches, kretischarkadisches, tyrrhenisches (56). — Die Hellenen (57), hervorgegangen aus der Pelasger Conflict (58) theils mit Thrakern (daher Minyer u. a. m. 59) theils mit Kreta und Asien (60), bestehend im achäischen (61; vgl. Aeoler 62) ionischen (63) nnd dorischen Stamm (64); innerer Gegensatz dieser Stimme (65). B. GEOGRAPHIE DES GÖTTERWESENS (§66): hier erörtert nach einer vom Norden (Dodona, Thessalien 67) anhebenden, über Böotien (68) und Attika (69) bis zum Peloponnes (70 Argos, 71 Korinth und Achaja, 72 Arkadien, 73 Lakonien und Messenien, 74 Elis Aetolien) fortgeführten Ordnung; es folgen die Inseln nach ihrer südlichen (75 Kreta Kypros Rhodos), mittleren (Kykladen 76) oder nördlichen (Lesbos Leranos Samothrake 77) Lage; sodann Kleinasien, das phrygischlydische ( 7 8 ) oder lykische äolische ionische ( 7 9 ) ; zuletzt Unteritaliens Kolonien (80) und das übrige Westland (81). C. KULTURGESCHICHTLICHES, anhebend von den Zeitaltern (82) der pelasgischen Urzeit (83) und der Heroenzeit (84), worauf die vom Heraklidenzug bis auf die Perserkriege (85, Litteratur86) und die von den Perserkriegen bis auf Alexander (87), von Alexander bis Cäsar (88) reichenden Perioden folgen, denen die römische Kaiserzeit (89) sich anschliesst. — Die heidnische Religiosität (90) im Gegensatze der christlichen Welt (91) betrachtet. III. LITTERATUR UND METHODIK $ 9 8 — 97: liier erörtert in Bezug auf die Quellen und Zeugnisse der Mythologie ( 9 2 ) wie auf deren verhältnissmässig abzuschätzenden Werth (93); auf Verständniss und Bearbeitung (94), den Standpunkt rein kritischer Forschung (95) und den planmässig anzustrebenden Fortschritt (96), der unsrer Darstellung (97) vorschwebt.
XI
E R S T E S BÜCH. §98—188
GÖTTERSYSTEME. .
s.76bi»151
A. 8 P E C U L A T I V E . Das erste dieser drei Bficher (§ 9 8 ) betrifft die Göttersysteme einer speculativen (99), theils homerischen ( 1 0 0 ) theils und hauptsächlich hesiodischen ( 1 0 1 ) , Weltanschauung. Die hesiodische T h e o g o n i e beginnt mit den Grundelementen der Schöpfung; als solche sind neben dem Tartaros und neben Eros ( 1 0 2 ) Chaos ( 1 0 3 , Erebos und Nacht, Aether und Hemer», Eris) und Gäa ( 1 0 4 ) als zeugende Wesen hervorgehoben. Gäa gebiert von Uranoi ( 1 0 4 ) und von Pontos ( 1 0 5 ) , von Uranos die Titanen (§ 1 0 6 ) Kyklopen und Hekatoncheiren ( 1 0 7 ) . Durch des Uranos Hemmung tritt Schuld und Rache zuerst in die Schöpfung ein; seine Entmannung durch Kronos ist von Geburten seiner Blutstropfen begleitet ( 1 0 8 ) . Krono» und Rhea werden durch Zeut entsetzt ( 1 0 9 ) , worauf der Titanen Kampf gegen die Kronoskinder beginnt ( 1 1 0 ) ; Zeus siegt nächst diesem Kampf auch Uber Typhoeus (111). Eb folgt die Herschaft der Kronoskinder, von Zeus als neuar Gottheiten Erzeuger ( 1 1 2 ) cum Umfang einer olympischen Götterfamilie ( 1 1 8 ) ausgedehnt. Schöpfung des Menschen; die Söhne des Iapetos ( 1 1 4 ) : Atlas und Prometheus der Menschenbildner ( 1 1 6 ) . — Zeitalter der Mentchheit ( 1 1 7 ) ; ethisch ( 1 1 8 ) und zum Theil auch geschichtlich gemeint ( 1 1 8 ) . Seit Prometheus ein sündiges Menschengeschlecht; Ursprung des Bösen ( 1 2 0 ) . Zukunft des von Prometheus Zeus oder Kronos abstammenden Menschen ( 1 2 1 ) . — Varianten und Anlätie der Theogonie (112), im chaotischen Urzustand ( 1 2 3 . Kultusspuren 124), im zweiten Zeitalter ( 1 2 5 . Kultusspuren des Uranos 1 2 6 ) und im dritten titanischen ( 1 2 7 . Kultusspuren 1 2 8 ; Rhea, Kronos 129). Unterscheidung der Giganten ( 1 3 0 ) von den Titanen. B. V O R H E L L E N I S C H E . Urkunden ältester Göttervereine (§ 1 3 1 ) sind die pelasgischen Göttersymbole unorganischer Art ( 1 3 2 ) , denen animalische Symbole aus Asien Thrakien und Kretasich beigesellten ( 1 8 3 ) . Die pelasgische Götteride* ( 1 8 4 ) gibt in Zeus und Ge-Dione sich kund, welcher noch andere o ) Schöp/ungtgött i n n e n entsprechen. Näheres über Gäa ( 1 3 5 , in Götterbezug 1 3 6 , Sagen 1 3 7 ) und Dione (138, 139), über die idäische Göttermutter ( 1 4 0 . 141), über die kretische und arkadische Rhea ( 1 4 2 , Symbole und Dienst 143, Sagen 1 4 4 ) ; auch Adrastea Upis und Themis (vgl. Artemis) Kotys Bendis Hekate und die zerinthische Göttin ( 1 4 5 ) , die phrygische Kybele ( 1 4 6 , Symbole 1 4 7 , Dienat 1 4 8 , Götterb&zag 1 4 9 ) und noch manch« aodr« auf Göttergeburt
xn (§ 150; Dithyia 151) Weltordnung (152; Praxidike 153) oder Erdenglück (Tyche Hekate Chryse Europa Theia 154) bezügliche Göttinnen gehören hieher. — Es folgen als männliche A) Schöpfung»götter zuerst die dämonischen Welterretter (155) und der vorzugsweise so genannte gute Dämon (156; dessen Bildung in Phallus- Schlangen- oder Menschengestalt 157); sonstige Entwickelungen zur Menschengestalt (Taube Widder Stier 158). Götterpaar und Götterdämon (159). Weitbeweger, zwei- dreioder fünffach (160). Zweifache: die grossen Götter (161) und andere Brüderpaare, Dardanos und Iasion (162), die Aktoriden und Aloaden (163), Paliken Delphen Kerkopen Kobalen Karkinen (164). — Drillinge-. Tritopatoren und Anakes, KykJopen (165) und Kabiren (166. 167), woneben auch Sektresterve reine (Nymphen Praxidiken Fortunen 168) sich finden. Sonstige Brüder im Diemt der Göttermutter sind die Daktylen (169), die Pygmäen Teichinen Tgneten (170), die Kureten (171) Korybanten (172) und SaTer (173. — Rückblick: jährlich erneuerte c) Schöpfungwsagen; des Welterretters Geburt und Tod (174), der Göttermutter Befruchtung durch Phallus und Schlange, Mutter und Jungfrau in Einer Person, Tochterehe; der Brudergottheiten Wechselleben und Tod (175). — d) Mystische Götterayateme (176): das samothrakisclie (177) eleusinische (178) und lemnisclie (179) auf einer und derselben Grundlage berahend. Zahlverhältnisse, wonach zwei drei oder vier, sieben acht oder zwölf Gottheiten gebieten (180). C. DER HELLENISCHE GÖTTERSTAAT. Der griechischen Gottheiten Abstammung (181) und Götterstaat(182); Unterscheidung olympischer und chthonischer Gottheiten (183). Der Weltkörper Auffassung als Eintheilungsgrund alles griechischen Götterwesens (184). Persönlichkeit der olympischen Gottheiten (185); deren Auswahl zu wechselndem Götterverein (186) oder zur herschenden Zwölfzahl (187). Gesichtspunkte zur Betrachtung der griechischen Gottheiten im Einzelnen (188).
Z W E I T E S B Ü C H . DIE GRIECHISCHEN GOTTHEITEN § 1 8 9 — 6 2 0 . A. OLYMPISCHE GOTTHEITEN
S. 152 bis 426
1. Zens: dessen Name und pelasgische sowohl als hellenische Geltung (189); geographische Nachweisung seiner Kulte aus Dodona (190, Ammon 191) und sonstigen nordgriechischen (192), aus Attika (193) Kreta (194) Arkadien (195) und
xm dem übrigen Peloponnes (§196), Kleinasien (197), dem Orient, Libyen und dem Westen (198). Wesen des Zens, physisch ( 1 9 9 ) und ethisch ( 2 0 0 ) gefasst; seine Weltordnung nach homerischer und sonstiger Vorstellung (201). Symbole (202), Feste (203) und Gebräuche (204. 205) seines Dienstes. Des Zeus Verhältniss zu den übrigen Gottheiten männlichen sowohl ( 2 0 6 ) als weiblichen Geschlechts ( 2 0 7 ) . Zahlreiche Kinder des Zeus, so Götter als Menschen (208). Die Geliebten des Zeus (209) sind Heroinen eines tiberwiegend physischen Begriffes (210). Mythos des Zeus, nach Abstammung Geburt und Pflege (211), Kampf- und Hochzeitsagen (212), wie nach der dahei vorausgesetzten Weltordnung (213) betrachtet. 2. H e r a : nach Name und Volksstamm (214) betrachtet; geographisch aus Griechenlands Norden und aus Athen (215), aus dem Peloponnes (216; Korinth Olympia.217), den griechischen Inseln, aus Osten und Westen und mehrfachem Ausland nachweislich (218). Naturbedeutung dieser Göttin, sofern sie selbständig (219) oder als Zeusgemahlin (220) gefasst wird; ethische ( 2 2 1 ) . Symbole ihrer physischen (222) und ethischen ( 2 2 3 ) Bedeutung. Gebräuche kosmischen ( 2 2 4 ) und hochzeitlichen ( 2 2 5 ) Bezugs. Heras Verhältniss zu andern Gottheiten beiderlei (226. 267) Geschlechts. Mythen, die als selbständiger Schöpfungsgöttin (228) oder als Zeusgemahlin (229) oder in sonstiger (230) Beziehung ihr gelten. 3. P o s e i d o n : Name und Volksstamm (231); nordgriechische (232) peloponnesische (233) asiatische und Inseldienste (234) desselben, desgleichen west- und ausländische (235). Begriff, dieses Gottes, physisch ( 2 3 6 ) und ethisch ( 2 3 7 ) gefasst; Symbole (238) und Gebräuche (239), Götterverwandtschaft (240) und Gefolge (241), Geliebte (242) Sprösslinge (243) und Sagenkreis (244) desselben. 4. P a l l a s - A t h e n a : Name und Volksstamm (245). Ihr nordgriechischer ( 2 4 6 ) böotischer ( 2 4 7 ) attischer ( 2 4 8 ) peloponnesischer (249) Dienst; andere Kulte auf den Inseln und in Kleinasien (250), im Westen (251) und ausserhalb Griechenlands (252). Naturbegriff dieser Göttin (253), ethischer als Schöpfungs- (254) oder Kampfgöttin (255), ihr Bezug auf Weltordnung (256). Symbole (257)Bildung (258) Gebräuche (259) Opfer (260) Priesterthum (261) und Feste (262) derselben; ihr Bezug zu andern Gottheiten beiderlei Geschlechts (263. 264). Sagenkreis, Athenens Abstammung und Geburt (265), Kämpfe (266), Jungfräulichkeit Mütterlichkeit (267) und Heldenschutz (268) oder die ihr verwandten Heroinen (269) betreffend.
xrr
6.
7.
8.
9.
Hermes: Name und Volksstamm (4 270); nordgriechische attische (271) peloponnesische (272) nnd sonstige (273)Kulte desselben. Seine Naturmacht (274) und sein ethisches Wesen (275); Bezug zur Untenreit (276). Symbole (277) Bildung (278) Knltusgebräuche (279, chthonische 280) nnd GatterVerwandtschaft (281) des Hermes; Liebschaften (282) nnd sonstiger Sagenkreis (283) desselben mit Inbegriff der auf ihn rückweisenden Heroen (284). Hestia: Name (286) Volksstamm (286) und Kultusorte (287), Naturbegriff (288) und ethische Bedeutung (289), Symbole (290) Bildung (291) und Opfer (292) dieser Güttin; ihr Verhältnis« zu Göttern (293) und Göttinnen (294) und ihr Sagenkreis (295). Phöbos-Apoll: Name und Volksstamm (296. 297); die Oertlichkeit (298) seines Dienstes wird aus Griechenlands Norden (299), aus Böotien und Phokis (300. 301), aus Attika (302), dem Peloponnes (303. 304), aus Kreta Keos Delos u. a. Inseln (§ 305), Kleinasien (306), den Westländern und dem Orient (307) nachgewiesen. Sein Naturbegriff (308. 309) und ethischer Einfluss, auf Sittigung (310) und sittliche Ordnung (311, Orakelgott); Symbole (312) und Bildung (313) desselben. Apollsfeste (314) und Gebräuche (315, furchtbare 316), Weissagung (317) und Epiphanie (318); sein Verhältniss zu andern Gottheiten (319). — Apolls Gefolge, mit Inbegriff der Hyperboreer (320). Apollinische Geliebte und Sprösslinge (321), Heroen (322) und Volkshäupter, Priester und Propheten (323), Aerzte und Sänger (324). Mythen seiner Geburt Abstammung und ersten Erscheinung (325), seiner Kämpfe (326), Busse und Reinigung (327). Artemis: Name (328) und mehrfache Herkunft dieser allein oder mit Apoll erscheinenden Göttin (329). Geographie ihrer Kulte: thrakisch-taurische im nördlichen Griechenland (330, Lemnos Aulis u. a.), attische (331), peloponnesische (332 auf der Ostseite, 333 arkadische eleische achäische), kretische und sonstige Artemisdienste der Inseln (334), kleinasiatische (335); Artemis im Westen (336), barbarische Artemisdienste (337). Naturmacht der ältesten (338) und ethische Entwickelung der apollinischen Artemis (339). Symbole (340) und Bildung (341), Feste (342) Priesterthum und Gebräuche (343) dieser Göttin; ihr Verhältniss zu andern Gottheiten (344). Sagenkreis der älteren Artemis (345) und der Letoide (346). Ares: Name (347) und Herkunft (348), Wesen (349) Gestalt Symbole (350) und Kultusgebränche(851) dieses Gottes; sein Verhältniss zu andern Gottheiten (352. 353), seine Ge-
X? liebten (354) tmd Sprösslinge (355). Sagen ältere« ( 3 5 6 ) und jüngeren (357) Schlages. 10. A p h r o d i t e : Name ( 3 5 8 ) und rwie&che Herkunft (359, Urania und Dione); Verbreitung bei griechischen Volksstämmen (360). Nordgriechische (361), böotische (362) attische (363) und peloponnesische (364) Kulte dieser Göttin; ihr Dienst auf Kypros (365) und andern Inseln (366). Aphrodite in Troas (367) und sonst in Kleinasien, auch in Syrien und Afrika (368); die aicilische und italische ( 3 6 9 ) , assyrische und phönicische (370) Liebesgöttin. Begriff der Urania (371) und der dionäischen Aphrodite (372), die auch Todesgöttin ist ( 3 7 8 ) . Symbole der dionäischen (874) und der Urania (875). Gestalt dieser Göttin ( 3 7 6 ) . Gebräuche und Feste heitrer (377) und ernster (378) Art. Ihr Yerhültniss zu Göttern (379) und Göttinnen (380); göttliche Dienerinnen und Abbilder (381), Sprösslinge (382) Lieblinge und Begleiter (383) Aphroditens; als berühmtester ihrer Schützlinge (384) Adonis (385. 386). Aphrodisische Frauen (387). Sonstiger Sagenkreis derselben Göttin (388). 11. Hephästos: Name ( 3 8 9 ) und Oertlichkeit (390), Begriff (391), Symbole Bildung (392) und Kultusgebräuche (393) dieses Gottes; sein Verhältniss zu andern Gottheiten (394. 395), seine SpröMünge (396). Sagenkreis seiner Abstammung (397), seines Lebens im Olymp (398) und seiner Kunstthätigkeit (399). B. CHTHONISCHE GOTTHEITEN § 400. Die schwarzen Propheten, Melampus (401) und Orpheus (402); dogmatische sowohl als asketische Mystik (403, nicht 404). Myaterienlehre im Dienst der Erdmächte (404) S. 426 bis 513 1. Demeter K o r a Iacchos. Demeter, nach Namen und Volks stamm (405), als pelaegisch-triopische, kadmeiseh-kabirische und thrakisch-eleusinische Göttin zu unterscheiden ( 4 0 6 ) . Geographische Uebersicht ihrer nordgriechischen (407) böotischen (408) attischcn (409, Eleusis) peloponnesischen (410. 411) Kulte, so wie der auf den Inseln (412), in Kleinasien (413), im Westen (414) und in barbarischem Ausland (415) ihr gewidmeten. Ihr Begriff wird bedingt durch den Doppelsinn alles Erdsegens ( 4 1 6 ; Thesmophoros 417) und ist weiter entwickelt in Pertephone-Kora (418) und in laeckos (419). Symbole ( 4 2 0 ) und Bildung ( 4 2 1 ) dieser drei Gottheiten. Cerealischer Dienst ( 4 2 2 ) , Thesmophorien Elensinien und sonstige Feste (423—425), die Mysterien (426). Götterverwandtschaft der drei Gottheiten (427) Demeter (428) Kora
XVI
(1429) und Iacchos (430). Sagenkreis TOB Demeter und Kora (431); cerealische Heroen (432). 2. Hades und Dionysos. Hades, nach Name (433) und Oertlichkeit (434), Wesen (435), Symbolen und Bildung (436) betrachtet; sein Bezug zu andern Gottheiten (437). — Dionysos: Name und Abstammung (438), Volksstämme denen er angehört (439); seine nordgriechischen (440) böotischen (441) attischen (442) peloponnesischen (443), auf den Inseln und in Kleinasien (444), im Westen (445) und mancherlei Ausland (446) geübten Kulte. Wesen dieses Gottes: ländliches (948), begeistertes (449), mystische« (450). Symbole (451) und Bildung desselben (452). Dionysische Gebräuche ländlicher (453) oder mystischer (454) Art Dionysische Feste (454). Des Dionysos Verhältniss zu andern Göttern (455) und Göttinnnn (456). Drei Dionyse (457). Sagen von seiner Geburt und Auferziehung (458), seinem Leben und Sterben (459), seinen Kämpfen (460), seinen Geliebten 461) und Kindern (462). Dionysische Heroen und Heroinen 463); der Thiasos seines männlichen (464) und weiblichen 465) Gefolges, in dichterischer Behandlung weit ausgesponnen (466).
i
C. VERMISCHTE GOTTHEITEN §467—620. Physische oder ethische Grundbegriffe dieser Gottheiten (467) . S. 513 bis 600 1. Gottheiten des L i c h t s (468). — Helios, nach Name und Oertlichkeit ( 4 6 9 ) , Wesen Symbolen und Bildung (470), Gebräuchen und Götterverwandtschaft ( 4 7 1 ; Gemahlinnen, Heliaden) und Sagenkreis (472) betrachtet; verwandte Lichtwesen (473) sind Adonis und Talos. — Eos: ihr Name und Kultus, ihre Symbole und Darstellungsweise (474); Sagenkreis der ihr verwandten Heroen (475). Zahlreiche ihr gleichartige Lichtgöttinneu (Aegle Aethra Auge u. a. m. 476). — Die Hupenden (477. 478). — Selen« ( 4 7 9 ) und deren Sagenkreis (4 8 0 ) ; andere ihr entsprechende Mondgöttinnen ( 4 8 1 ) . — Personen des /Sferncnlichts ( 4 8 2 ) : Dioskuren (483. 4 8 4 ) , Phaethon Phosphoros Hesperos (485), Hyaden und Plejaden (486), Orion Sirius und andre Sternbilder (487). 2. E r r e g u n g und Z e u g u n g (488). — Eros, nach Name und Abkunft (489), Kultusorten (490), Wesen (491), Symbolen ( 4 9 2 ) , Götterverwandtschaft ( 4 9 3 ) , Gefolge (494^) und Sagen (495) betrachtet. — Prometheus als Feuergott (496). — Pan: dessen Namen und Oertlichkeit ( 4 8 7 ) , Wesen Symbole und Bildung (498), Götterverwandtschaft (499) und Sage (500). — Phallische Gottheiten (501, Tychon Phales
XVII
Priopw); mannweibliche ( § 502 Hermaphrodit). — Die ideelle Verknüpfung von Leben Geburt und Besitz (503). 3. Gesundheit und Heilung. Aelteste Heilgötter ( 5 0 4 , unter andern auch Chiron); Gesundheit, Daimon-agathot ( 5 0 5 ) , Tdetphoros und andere Heildämonen (506). Atklepios, dessen Name und Oertlichkeit ( 5 0 7 ) , Idee und Symbolik ( 5 0 8 ) , Kultusgebräuche ( 5 0 9 ) , Götterwandtscbaft ( 5 1 0 ) und Sagen (511). — Weibliche Heilgottheiten, nach Athenens ( 5 1 2 ) Vorbild: Hygiea ( 5 1 3 ) und andere (514). — Heilkraft und Weissagung verknüpft in Trophomo« (515). 4. Gottheiten der Luft. — Die Winde, Aeolos, Boreas und Zephyros, Paliuuros ( 5 1 6 ) ; die Tritopatoren, Eudanemos, Eetion ( 5 1 7 ) . Schädliche Winde, Kentauren (518). — Weibliche Luftgottheiten, Aura Thyia und Oreithyia, Iris und Angelia ( 5 1 9 ) ; die Harpyien ( 5 2 0 ) ; Echo Ossa und andere (521). 5. Gottheiten des W a s s e r s ( 5 2 2 ) : zu sondern nach überwiegender Beziehung auf Wasserschwall oder auf Anmuth Nährkraft Weissagung und Musik der Gewässer ( 5 2 3 ) . — MeerettchwaU: Okeanos ( 5 2 5 ) Nereus ( 5 2 6 ) Triton ( 5 2 7 ) und Tritonen ( 5 2 8 ) , Glaukos ( 5 2 9 . 5 3 0 ) und FalämonMelikertes (631. 532), Proteus ( 5 3 3 ) Aegäon und Pfcorkys ( 5 3 4 ) ; Dämonen der Salzgewässer (535, Aiihnios). — Meeresanmuth ( 5 3 6 ) : Leukothea (537), Thettf ( 5 3 8 vgl. Tethys), Nereiden ( 5 3 9 ; Galene Galatea Euplöa u. a. 540), Eidothea, Thoosa; als Meeresuntiefe Skylla (541). — Nähtkräfiige im Wasser: Flussgötter, Acheloos ( 5 4 2 ) und zahlreiche andere ( 5 4 3 ) , Okeaniden ( 5 4 4 ) und Nymphen (545 —547). 6- Geist und Weissagung ( 5 4 8 ) : in Luft und Wasser: Sibyllen (549. 550), Musen (551. 552), Sirenen (553). 7. Erdboden und Erdsegen. — Erdmacht im Allgemeinen (544). Ort und Grenze (555), Erdboden, Städte und Länder, Festorte und Gebirge ( 5 5 6 ) , Ortsheroen (557). Segensdämonen, cerealische und apollinische; Enthenia, Tyche (558), Hebe (559. 560), Hören (561. 5 6 2 ) und Chariten ( 5 6 3 —565). 8- Gottheiten der Unterwelt. — Hekate, nach Namen und Abkunft (566), Wesen ( 5 6 7 ) Symbolen und Dienst (568), Götterverwandtschaft und Mythen (569) betrachtet. Leto, Brizo, die Nacht ( 5 7 0 ) . Schlaf und Tod ( 5 7 1 ) : Hypnos (572), Oneiros (573), Thanatos und Mors (574), Ker (575), Eurynomosund Charon(576), NarkissosEndymion Amphiaraos Sarpedon und Protesilaos (577). Das Todtenreich ( 5 7 8 ) als Behausung von Schatten ( 5 7 9 ) und Schreckgestalten (Kerberos,
XVIII
§580, Sphinx 581); Wächter desselben (582) sind auch die Gräen (683) Gorgone* ( 5 8 4 , Medusa 5 8 5 ) und Erinyen (586. 587). 9- S c h i c k s a l und W e l t o r d n u n g . — AI« ethische ( 5 8 8 ) Mächte der Weltordnung die einfach (589) oder mehrzählig (590) gedachte Möra, ferner Nemesi» (591—593) Themis (594) Dike (595 vgl. Praxidike, Adikia) Pronoia (596), hauptsächlich aber Tyche (597—599). 10. S t r e i t und E i n t r a c h t (600). — Ala Mächte des Streites Erit (601. 602), Deimos und Phobos, Hormé Alai* Polemoe (603), Enyo-Bellona (604), Ate samt Hybris und Koros, Oestros Lyssa und Pöne, auch Dämon - AÌastor (605), Zelo« Agon Palästra (606), Ananke Kratos und Bia (607); als Siegsgöttin Nike (608. 609; Triumphus, Fama). — Als Mächte der Eintracht Harmonia ( 6 1 0 ) Homonoia (Concordia, Philia 611) Eirene (612), Ekecheiria EunoBtos Eunoraia Hesychia ( 6 1 3 ) , Bote ria Eleutheria Kairos Elpis Pädia Teleté (614), Litai Mneme (vgl Lethe) Pistis Arete Aletheia und Horkos (vgl. Prophasis), Aidos (vgl. Anaideia), und Eleos (615), Peitho Pothos und Hymenäos (vgl. Phthonoe und Momos, 616). 11. Die G o t t h e i t im Menscheu. Begriff des Dämon (617); dar menschliche Personalgeist (618. 619); Ero* und Ptyche als Geist und Seele (620).
XIX
Verzeichniss der Abkürzungen. A. Ene.
bedeutet die 'Allgemeine Encyklopädie' von Ersch und Gruber,
Ael. NA. Aelian de natura animalium, ALZ. (mit oder ohne d. Inst.)
Allgemeine Litteraturzeitung,
Ann.
die römischen Annali dell' Instituto di corrisp. archeo-
logica, Ant. Lib. Antoninus Liberalis, Apd. Apollodor, Ath. Athenäus, Areh.
Ztg.
die von mir herausgegebene 'Archäologische Zeitung'. Bkdy. steht für Bernhardy (Griechische Litteratnrgeschichte), Holl. Tekt. für Böttichers Tektonik der Hellenen, wovon die Behandlung des hellenischen Tempels (Bött. Hell. T.) • eine zweite Abtheilung bildet, Br.
oder Braun
Gr. M. für Emil Brauns griechische Mytho-
logie (im Haupttitel 'Götterlehre').
Mit Call, ist Callimachus, mit C. I. oder
C. 1. gr. Böckhs Corpus Inscriptionum graecarum, mit Cic. ND. Cicero de natura deorum, mit CPelop. das Werk ' Peloponnesos' von E. Curtius, mit Cr. oder Cr. Symb.
Creuzers Symbolik in ihrer dritten Ausgabe gemeint, woneben wegen
grösserer Ausführlichkeit zuweilen auch die zweite Ausgabe ausdrücklich citirt ist.
Ferner ist mit DHal.
mit VPer. mit EKy.
Dionys von Halikarnass, mit Dar. Müllers Dörfer,
Dionysius Periegetes, mit Eckhel VN.
Eckhels Doctrina numorum,
oder E K y p r . das Werk über Kypros von W. Engel, mit Fehlt. Forch-
hammers Werk Hellenika, mit Ohd. der Name Gerhard gemeint, dem als Angabe einzelner Werke Prodr.
für den Prodromus mythol. Kunsterklärung (Text
zu den Antiken Bildwerken), HR. Stud. für die Hyperboreisch-römischen Studien für Archäologie, Auserl. pflegt.
für die Auserlesenen Vasenbilder hinzugefügt zu sein
Die Abkürzungen Herd,
sind als Herodot, Herrn. GA. als die Gottes-
dienstlichen Alterthümer von K. F. Hermann, Hes. als Hesiod (TA. Theogonie, Opp. Opera et Dies ="Eqya), K. d. Kyps.
Jae.
für Jacobis mythologisches Wörterbuch.
für den Kasten des Kypselos, Kl. Aen. für Klausens Aeneas und
die Penaten, LBr.
oder Limburg-Br.
für Limburg-Brouwers Histoire de la
civilisation des Grecs, Lob. für Lobecks Aglaophamus, Luc. D8. für Lucian de dea Syria, Lyc.
für Lykophron, M. für Münzen gebraucht.
fügtem Orch. oder Dar.
oder Bdb.
oder Arch.
oder Proll.
Ein M. mit beigeoder Pall. ist auf
die Werke Orchomenos oder Dorier oder Handbuch der Archäologie oder Prolegomena zur Mythologie oder den Aufsatz über Pallas von Otfried Müller bezüglich; MB. heisst Monatsbericht, MGal. oder Monum.
d. Inst.
Millins mythologische Gallerie, M. d.
Inst.
Monumenti dell' Instituto archeologico, dessen Nouvelles
Annales (II. Paris 1836 ff.) mit NAnn.
oder Nouv.
stige Abkürzungen sind OF. oder OFast.
Ann. bezeichnet sind.
und OMet.
Son-
für Ovids Fasten und
XX Metamorphosen, ein POt. oder P P j . für Pindars Pythien und Nemeen, Hb/. für Plutarch, ein P. für Pausanias, Pr. für Preller, woneben PKne. für dessen Artikel in Paulys Encjklopädie, Pfha. für Panofka, Hk. Mut. für "Rheinisches Museum, Hück. Alk. und Mick. Tr. für die Schriften über Athenadienst und über Troja von Emil Rückert, 8ckw. für Schwenek (Mflk. dessen Mythologie, And. dessen etym. mytb. Andeutungen), 8er v. für Senilis (8Aen. SerTius zu Virgils Aeneis, 80eor§. zu den Georgicis), Slbg. ist Slackelberg, Sir. Strabo; T. steht für Tempel, Tx. Lfc. für Tzetzes zum Lykopbron, XAen. für Virgils Aeneis, W. oder IT*, für Welcker: insbesondre bedeutet W. zu Sekte, dessen Anhang zu Scbwencks Andeutungen, WTrU. dessen äschylische Trilogie Prometheus, WZttchr. dessen Zeitschrift für alle Kunst, W. Kr et. Kol. dessen Abhandlung über eine kretisch« Kolonie zu Theben. Zig. f . Alt. beisst Zeitung für Altertumswissenschaft. — In neben einander gestellten Ziffern dient ein Ponkt zur Unterscheidung von Buch and Seite (z.B. Streb. 8. 393); Buch und Kapitel (z. B. Paos. 3, 14, 8) sind durch Kommata unterschieden.
GRIECHISCHE MYTHOLOGIE. EINLEITUNG. S 1.
In Betrachtung und Geschichte der Menschheit nimt
dasjenige Verhältniss des Menschen zur Gottheit das wir als R e l i g i o n zu bezeichnen pflegen, in der Geschichte der Religionen des Alterthums die g r i e c h i s c h e
Mythologie
den vornehm-
sten Platz ein. Dieser 'vornehmste' Platz findet seine Rechtfertigung im Sclilussabschnitt dieses Buches.
$ 2. sophischen
1
Die griechische Mythologie unterliegt einem philosowohl als einem historischen und
Gesicht spunkt.
philologischen
* Hier verstehen wir sie, nach Massgabe des
notorisch dazu gerechneten Stoffs, als denjenigen Theil p h i l o l o g i s c h e r Alterthumswissenschaft,
s
i n welchem, sagenhaft aus-
gedruckt, die religiöse Anschauung des alten Griechenlands und der ihm verwandten italischen oder sonstigen Völkerstämme enthalten ist; 4 die dahin einschlagende Forschung kommt in Zweck und Ziel einer äusseren Religionsgeschichte des klassischen AlterIhiuns gleich.
5
Wir befähigen uns zu solchem Behuf durch eine
theoretische, eine historische und eine litterarisch-methodische Einleitung. 1. Einen 'philosophischen Gesichtspunkt' haben für die Mythologie Schilling, Hegel, auch Stuhr verfolgt, den der 'historischen' Ausbeutung mythischer Stoffe hauptsächlich O. Müller, aber auch Creuzer, sefern dessen 'Symbolik' eigentlich eine Heligionsgeschichtc sämtlicher Völker des Alterthuins bezweckt. 2 . 'Philologisch' dagegen darf die hier gewählte Begrenzung heissen, laut welcher eine selbständige Erkcnntniss der Mythologie, und zwar lediglich der griechischen, eben so erzielt wird wie solches auch für den Zusammenhang philologischer Disciplinen seine Anwendung hat. 3. Eine 'religiöse Anschauung' ist im Begriff des Mythos ( $ 13) zwar nicht schlechthin enthalten, wird aber der Mythologie durch den religiösen Charakter verliehen, welcher der mythenbildenden Zeit eigen war. Die Definition der Mythologie als 'Auffassung des natürlichen und sittlichen Daseins vom Standpunkt ihrer Erscheinungen' (Braun Gr. Myth. $ 1) ist mithin zu eng. ( i e r t m r i l , Mythologie.
1
2
EINLEITUNG.
I. THEORETISCHE EINLEITUNG. § 3.
'Religion
ist die Richtung des geistigen Menschen
nach einer höheren Macht; diese weltordnende, im Gefühl seiner Abhängigkeit von ihm gefürchtete, Macht wird ihm Gottheit oder auch
rein persönlicher
die materielle Natur
und alles
Gott,
darin
'dämonische
indem
er
zugleich
befangene geistige Walten
ihr unterordnet. 1. 'Religion', ein ursprünglich als ' i n n e r e Sammlung' (a reUgeaéo D. 2 , 2 8 ) gedeutetes,
zugleich aber auch auf äusseren Gottesdienst
Wort (Cic. Div. 2 , 5 3 : religio imam
ext quae superiori»
caerlmonlamqve
afferl),
cviuxdam
Cic. N. bezogenes
nalurae,
//Kam
rhiam
rocant,
liche
Gange des Heidenthums gemäss, vorzugsweise in dieser letzteren
tung gefasst und von der Superstition, von welcher Cicero's religio (N. D. 2 , 2 8 ) , kaum noch unterschieden ward: reUgtnlein es alsdann, religlosum
neftu.
di-
welches allmählich, dem natür-
ette
llcdeu-
fern bleibt
oportet,
liiess
Vgl. Nitzsch in den Theolog. Studien I, 5 3 2 ff.
Eckerm. Mvth. I, 3 2 . 2 . 'Dämon, Gottheit und Gott' hier zu unterscheiden schien wegen des grösseren Gewichtes nothwendig, welches der Idee eines persönlichen Gottes zusieht. Ganz wie
unsre Bezeichnungen
das Worf Intfitov
(von
fluii»
von Gottheit 'vertheilen 1 ,
und Gott es t h u n , lieber
als
vertritt auch
von Jitio
'wissen')
homerischen Sprachgebrauch nicht selten die Begriffe von ' G o l t e s k r a f t ,
Vorsehung' in einer minder persönlich als im W o r t e Oeòs gefassten Weise. ses letztere, der Name Gottes, ward griechisch als ' O r d n e r ' verstanden 2 , 5 2 : ! ) t o i ol x6nuq> erklärt
iKvin
ihn als "Hcrscher
Tiiirnt
im
Geschick Die-
(ilerod.
n < 7 f p i j y / i n r « ) ; die ältere Sprachforschung
iin L i c h t ' ( s s k r . d è v a s ) ,
woneben ihr der germani-
sche Ausdruck ' G o t t ' den 'Ewigen, aus sich Erschaffenen' (persisch khodft) bedeutet (Grimm Deutsche Mytli. 1, 1 7 6 f. 1 2 f . ) .
§ 4.
1
Das Bewusstsein des Menschen von Dasein und W e -
sen einer G o t t h e i t
erwuchst im Zusammenhang seiner Vorstel-
lungen Uber N a t u r
und M e n s c h e n l e b e n .
' D a u e r und zeit-
liche Grenzen des Weltgcbäudes erwecken den Glauben an eine lange aber nicht unvordenkliche Dauer der göttlichen Gewalt, und begründen
des Menschen Besorgniss
aller Zeitlichkeit. wie soll
vor gänzlichem
' Ist vielleicht selbst die Gottheit
es der Mensch
Bewusstsein gotlähnlich,
sein?
der Mensch,
aber auch abhängig,
Untergang nicht ewig,
dessen
innerstes
unfrei und nicht
I.
THEORETISCHE.
$ 3 — 7.
3
einmal schuldlos sich fühlend, von Anfang an Rettung, Freiheit und Sühnung begehrt. 3 . ' D e s Menschen Schuldgefühl'.
Neueste Litteratur hierüber bei Liibker,
Gesammelte Schriften (Halle 1 8 5 2 ) S. 6 9 IT. — ' R e t t u n g und F r e i h e i t ' als griechische Gottheiten ( ¿ W i j o / n , 'Eltvfrenia,
ihol
aurtfjQd)
sind meist in eben
diesem Sinn zu verslehn.
$ 5.
1
Der menschlichen Fassungskraft liegt es näher, Macht
und Wirkung der Gottheit im Reich der Natur als in dem des Geistes sich vorzustellen.
' N a t u r m ä c h t e , deren geistiger oder
sittlicher Einfluss neben der Anerkennung ihrer Gewalt erst allmählich hervortrat, liegen den Religionen d e s
Heidenthums
fast durchgängig zu Grunde, und wurden nach mancherlei Uebergangsstufen durch Göttcrwese» eines rein geistigen Begriffes erst spät vermehrt; geistigen
3
eine Gottheit ursprünglich und vorhersehend
Wesens
und Waltens haben vor der christlichen
Offenbarung nur wenige Religionen des Orients sich zu denken versucht. 1. 'Religionen der Natur und des Geistes'.
Hegei I'h. d. Rel. I. 1 8 8 IT.
2 1 9 (T. unterscheidet a ) Naturreligionen ( « ) der Zauberei (I, 2 3 0 IT. Sympathie, Sternendienst, Thierdienst), ( ß ) der Phantasie (I, 2 7 5 IT. Inder), ( y ) des Ueberganges ( 3 2 6 IT. des Guten und des Riithsels, d. i. Lichtdienst und Dualismus), und b) Religionen der geistigen Individualität (2, 3 5 ff.), welche letztere in Religionen der Erhabenheit (Juden, vgl. Perser), der Schönheit (Griechen, vgl. Inder) und der Zweckmässigkeit (Römer, vgl. Chinesen) ihm zerfallen. 3 . So im reinen I.ichtdicnst,
wie er hei Persern und Indern sich
findet
und von Hegel Ph. d. Rel. 1, 3 2 9 (T. als 'Religion de9 G u t e n ' bezeichnet wird. Vgl. Güttling praef. Hcsiod. p. Qvytg Onffxdiy
Strabo 10, 16. 721 s . :
íols
4>qvyCoif
anoixoí
ttoiv,
xal
KOTVTM »AL
ovx
áneixós
ye,
OVTOJ x « l rit lega
Ixet-
9 ( v [xiTfvrjvfyüai. — 'Hekate' und Aphrodite 'Zerinthia': Lycophr. 7 7 . 4 4 9 . 958.
Kl. Aen. 4 9 9 ff. §146.
'Kybele,
entnommen,
deren bekanntester N a m e ,
vom
Viereck
z u n ä c h s t an Hestia e r i n n e r t , w i r d Ü b e r d i e s a u c h K y -
b e l e A g d i s t i s B a s i l e i a u n d Maa g e n a n n t .
' Der gemischten
Ein-
wirkung dardanischer und achäischer sowohl als phrygischer und thrakischer Einflüsse entsprechend, tische, vom
' füllt d i e s e
phrygisch-gala-
pessinuntischen Dindymon über Asien P h r y g i e n Ga-
latien L y d i e n N o r d a s i e n u n d den P o n t u s , v e r b r e i t e t e Göttin
5
und
gnädigen
Weissagung
4
Griechenland und Rom
e i n e r s e i t s die Idee e i n e r in N a h r u n g Heilkraft Göttermutter,
'anderseits
aber,
p h r y g i s c h e r Ueppigkeit und thrakischer Wildheit das W e s e n Ge u n d R h e a e r w e i t e r n d ,
den Inbegriff e i n e r in B e r g
in W a f f e n U n z u n d A n d r o g y n i s m u s Entsagung
doppelt zugänglichen
gleich mächtigen,
Gottheit
und
in der
Thal,
im Reiz der
aus.
t . Ueber 'Kybele' hauptsächlich Zoega Bass. 1. p. 45 ss. 81 ss. — 'Agdistis': Zoega 1. p. 8 1 , 2 .
Pfka. T. C. Tf. 25, 2.
Keil im Philologus 7 , 1 9 8 ff. —
'Basileia' Diod. 3, 57. — 'Maa' Steph. v. MúaiavQa.
Eckhel D. N. 2, 108.
2 . ' Dardanische' Einflüsse arkadischer Azanen (Paus. 8 , 4, 2 . 10, 3 2 , 3 ) ; 'achäisch' ist die Sage vun Gründung des dindymenischen Tempels durch die Argonauten (Ap. Rh. 1, 1125. 3. 'Asiatische Kultusorte',
Zoega 1. p. 8 2 ) . a) Phrygltche:
Stadt Pessinus und Berg Din-
dymon mit dem Grab von Agdistis und Attis (P. 1, 4, 5), Stadt Berekyntos (Zoega 1. p. 8 3 , 6), Höhle Sleunos (P. 10, 32, 3 vgl. 8 , 4 , 2 . Aiijrpo'f) u. a. m. (Zoega p. 8 3 , 9). — b) Lydlsche
auf Berg Sipylon (Zoega 1. p. 8 3 , 7 ) und in Sardes,
dessen von den Athenern verbrannter Tempel durch das athenische Metroon gebiisst ward (Herd. 5, 102. 105. Zocga 1. p. 87, 2 3 . Ghd. Abb. Metroon S. 17 f.); Attis ist erster lydisclicr Königsname (Herd. 1 , 8 0 ) . — c ) Sonstige
asiatische:
als Pbasiana an der Mündung des Phasis, von Arrían (Peripl. p. 9 ) zugleich der Rhea und dem Phidiashild mit Löwen und Tympanum im Metroon zu Athen verglichen, in Syrien mit der Dea Syria (Gallen und Löwen.
Luc, D. Syr. 3 1 . 5 0 )
vermischt. G e r h a r d , Mythologie.
Q
114
ERSTES BUCH.
4. 'Griechische und römische' hauptsächlich a ) zu Athen (Metragyrten seit PerUtles, Tempel am Markt: Paus. 1, 3, 4. Suid v. A/jjrpayüprijf. Pbot. v. M>)t(ftfiov. Julian Oratt. 5. Zoega Bass. 1. p. 68. Lob. Agl. C59. Ghd. Abh. Mctroon S. 1 ff.); ») zu Thtbeu, wo Pindars Göttin (l'yth. 3, 7 8 ) Dindymene heisst ($ 144, 3 ) ; c) zu Horn das aus Pessinus geholte Götterbild im palatinischen Tempel (Zoega 1. p. 49 s. 8 8 ss. Kl. Aen. 276 ff.). 5. 'Wesen': gnädig als avictia fiyiiiQ (Hesych. Lob. 1 1 9 7 ) , gerecht als looiQÖfir) fir)Tt\Q (Streb. 9. 612. Zoega 1. p. 83 s.), heilkräftig, zumal gegen Wahnsinn (Diod. 3, 57. Lob. 639 s.).
§ 147.
1
In der Symbolik dieser Göttin sind ausser
Hodius und anderen Attributen
der nährenden
drucke glühenden und IKrmenden Dienstes —
dem
Erdgöttin Aus-
der Löwe sowohl
als Tympanen Becken und Flötenspiel — hinzugetreten, * in ihren Opfern Stiere sowohl als Widder Üblich, als ihr geheiligte Bäume Pinie und Cypresse, aber auch Granat- und Mandelbaum zu nennen.
'Ursprünglich
in einem geheiligten schwarzen Stein roh
angedeutet, hegt sie j e n e s wundersame Symbol pessinuntischen Dienstes auch späterbin neben der nach des Phidias Vorbild oft wiederholten, thronenden und von Löwen begleiteten, vom Fruchtmass oder von einer Thurmkrone bedeckten, Göttergestalt. 1. 'Symbole': Macr. 1, 21. Zoega I. e. not. 53. 96 ss. 123. — 'Bäume': Zoega 1. p. 58. 102. Nork Gotth. Syriens S. 111. 3. 'Schwarzcr Stein': Arnob. 7, 49. Zoega Bass. 1. p. 8 8 , obcl. p. 208. Kl. Aen. 167. Ghd. H. H. Stud. 2, 238. — 'Thronendes Götterbild' nach Phidiac: Arr. Peripl. p. 9. Plin. 36, 5. Zoega Bass. 1. p. 52. 87.
§ 148.
1
Vermittelt ward Kybeles Dienst
durch
wehrhafte
Korybanten und Daktylen, aber auch durch verschnittene Gallen und Metragyrten.
"An ihren im Frühling gefeierten Megalesicn
und sonstigen Festen
• war ausser der Waschung
des Götter-
bildes im nächsten Flusse die vorgedachte Aufstellung von Bäumen, und, durch den Sagenkreis ihres verunglückten Lieblinges Attis beschönigt, j e n e s Uebermass sinnlicher Hingebung üblich, das in Entmannung sich wohlgePdllt.
* In gleichem Sinne sind
blutige Taurobolien und Kriobolien ihr geweiht, ausser deren in später Zeit sehr verbreiteter Sitte des
Kybeledienstes,
namentlich
6
auch bacchische
Schlangengaukelei
und Liknophorie, zu erwähnen sind.
Gebrauche Kissophorie
GÖTTERSYSTEME.
B.
VORHELLENISCHE.
$ 147 — 149.
115
2. 'Feste': Ovid. Fast. 4, 3 5 7 ss. (Merkel p. 1 7 8 ».)• Zoega 1. p. 58, 10?. 4. 'Taorobolien und Kriobolien': Zoega 1. p. 59, 122 M. — Stieropfer der Ma zu Mastaura: Eckhel D. N. 2, 108.
5. 'Bacchisches' mit tiol aaßol und vr/{ o m j f (Dem. de eor. 313) anf Attis und den Sabazios bezüglich: xal o 2aflä{ios J i räv 'pQvyiaxüv lozi xal TQonov tivic rrji MijfTQÖi jo natälov (Strab. 10. 471). Vgl. Lob. 646. g 149.
'Im Verhältniss zu andern Gottheiten ist Kybeles
ausländischer Charakter nicht zu verkennen.
Von Göttern sind
weniger Zeus und Hermes als Dionysos und auch wol Apollo ihr zugethan; * als mehr oder minder ihr gleichgeltende Göttinnen sind Rhea die Göttermutter Demeter Aphrodite Pallas, aber auch die thrakische Kotys zu bezeichnen.
* Nicht minder
fremd-
artig ist denn auch der Sagenkreis ihrer Lieblinge, den hauptsächlich Attis mit der ihm verknüpften androgynischen Agdistissage ausfüllt.
4
Dann und wann wird statt seiner auch Korybas
genannt, nicht sowohl, wie man erwarten sollte, als Vorbild korybantischen Dienstes, sondern als ein lunarischer, auch Menotyrannos genannter, Dämon verzärtelter spielender Mystik.
in die Kabirensage
'Ausserdem wird mit besonderm Bezug auf
Flötenspiel auch Midas als Sohn oder Günstling der phrygischen Göttin genannt. 1. Kybele mit Zeus: Virg. Aen. 7, 139. 2. 'Göttinnen' welche mit Kybele vermischt wurden, zählt in einer von Isis ausgehenden Rede am vollständigsten Apulejus (11. p. 259) auf: 'Me primigenii Phryges PeminunUam Cecropiam Mtnervam,
nomtnant
deiiin matrem: Line autochthones Attici
illinc fluetuantes Cyprii Paphiam Venerem,
tiferi Dictynnam Dlanam,
Siculi trilingues Stygiam Proserpinam,
Cretes sagitEleusinii ve-
tustam deam Cererem, Jttnnnem alii, Bellonam alii, Uecalen isti, Rhamnuriam tili, et qui nascentis dei Solis inchoantihus radiis illustrantur Aethiopes Ariique priscaque doctrina pollentes Aegyptii . . . appellant vero nomine reginam IrtOem.' —
Die Gleichsetzung mit Rhea
ward oben $ 144, 3 erwähnt; die mit
Demeter hat Euripides (Hei. 132 ss. Zoega I. c. not. 16), die mit Aphrodite Hesychius {Kvßrjxr] 17 fJ^rr/n jmv ihm' xttl 17 \A(f>Qoälxij). Vgl. Horn. H. Ven. 69. 159.
Kl. Aen. 28. 32. 49.
Völcker im N. Rh. Mus. 1, 201.
3. Als 'Liebling' Kybeles ist (a) vorzugsweise AIIU (Zoega 1. p. 53 st. 9 8 ss. Als 'Menotyrannus' bei Orell. 1900. 1901. 2264. 2353. Vgl. M ^ v , Lunus) bekannt.
Am reichhaltigsten wird dieser durch den in Millers neuedirten
'Origines' (Hippolyt) überlieferten Hymnus verherrlicht, den Schneidewin (Philo-
logus 3, 261) folgendermassen liest: Eftt Kqovov yivo( tht /lios
8*
ftaxagot
116
ERSTES BÜCH.
T° xartixh tftt 'Pias fuyältic, uxovGfict 'Pitt;, hiiu. oi xalovai /iiv HaavQioi TQino&qiov "Ailanv, oaiov IT. H. R. Stud. 2, 129. 151 ff. § 169.
1
Der
d i e n s t l i c h e sinschluss
an
die
GGUermuttcr,
der
bei Dioskuren, Kabiren und ähnlichen BrUderpaaren durch die selbständige Geltung solcher Wesen verdunkelt ist, zeichnet eine Reihe andrer Dämonen aus, deren vorhersehender Bezug auf die im Innern der Erde versteckten Metalle
zunächst zu Betrach-
tung der D a k t y l e n uns führt. * Diese Dämonen, durch Gesamtbenennung und FUnfzahl zugleich ihren Begriff als 'Finger' der Gotteshand, in ihren Sondernamen den Berg Ida als Heimath, Bergbau und Heilkunst als ihr Geschäft und Herakles als einen der lhre.n verkündend, ' sind der idäischen Göttermutter und Berggöttin von Troas und Kreta beigeordnet, ausserdem aber auch in Arkadien und in den italischen Digitiern von Präneste nachweislich,
Uberall als zwerghaft bergmännische Hilter ver-
borgenen Reichthums.
* Statt der Göttermutter gilt in späterem
Dienst Demeter als die ihnen vorgesetzte Göttin, ein Verhältniss dessen Sinn in der Sage von Misshandlung der Daktylenmutter, des Erdbodens durch dessen Hämmerer, auch mythisch uns dargelegt wird.
1
Ausserdem war die Sage geschäftig bald eine FUnf-
zahl verschwisterter Nymphen, bald eine Nachkommenschaft ihnen anzureihn, zu welcher wir, sonstiger Vermischung mit diesen Dänionen gemäss, selbst die Kureten und Korybanten
gerechnet
finden. 1. Von den 'Daktylen' hatte Hesiod im Gedicht ntQi gesprochen.
'ItSuCtav
lien zu Ap. Rhod. 1, 1131 gegebenen Verse, ferner Strabo 10. 473. 5, 64.
¿taxzvluiv
Hauplstellcn über dieselben sind die aus der Phoronis in den SchoDiodor.
Vgl. Höck Kreta 1, 325 ff. 2 8 5 IT. W. Tri], 174 ff. Lob. Agl. 1156 ss.
Lauer Mytli. 3 9 2 ff. 2. Der Daktylen ' N a m e ' bezeichnet 'Finger' (Proll. 2 , 1 5 6 . W. Tril. 1 7 4 f. vgl. X t l i t m v ) der Gotteshand; zeugungskräflig verlängert zeigt solche Finger ein altes Vasenbild (Ann. d. Inst. 2 . tav. J. K.).
Vgl. JaxTvlov
ftv!]fta,
Finger
auf einem Grabmal (P. 8, 34, 2 ) . — Als drei troische (nach der Phoronis) oder auch kyprische (Clem. Strom. 1. 3 6 2 ) 'Sondernamen' sind Kelmlt not Akmon
(Hesych. Kqovoi
OVQ(tvot),
Damname-
d. i. Schmelzer Hammer Ambos (W.
GÖTTERSYSTEME.
R . VORHELLENISCHE.
$ 1 6 9 — 171.
133
Tril. 1 6 8 ) , denen S t r a b o als vierlco den Herakles eininisclil, als fünf kretische
Herakles Päoniof gplmede» lasios Idas
(oder ikesidas
P. 5 , 7 , 4 .
14, 5 )
bezeugt. 4 . ' D e m e t e r ' vom ¡däischen Herakles bedient (P. 9, 1 9 , 4 ) . —
'Missband-
lung' der göttlichen Mutter durch Kelrois, den seine Brüder deshalb in einen Stein verwandeln (»gl. die telchioiscbe Halia $ 1 7 0 , 5 ) : Zenob. 4, 6. 5. ' F ü n f S c h w e s t e r n ' nach Sophokles bei Strabo ( 1 0 . 4 7 3 ) , wo auch die kretischen Kureten,
sei
es als Väter oder als S ö h n e , den Daktylen »erwandt
lieissen.
$ 170.
1
Den zwerghaften Fingerdämonen aber reihen als
'Fäustlinge' die im Kampf mit den Kranichen und vollends mit Herakles unzureichenden Pygmäen, sodann die Teichinen
'als verschlagene Künstler
sich an, deren Name Schmelzer sowohl
als kunstreiche Täuscher bezeichnet.
'Wir kennen sie in zahl-
reicher Verbrüderung als meergeborne, kretische kvprische und hauptsächlich rhodische, Dämonen, deren zauberische, den Elementen gebietende, Mauern und Götterbilder erschaffende, fremdem Wetteifer widerstrebende, Kunstthätigkeit in nahem Bezug zu Poseidon trotz Heras Anfeindung so lange besteht, bis Apoll ihrem Leben ein Ende macht.
4
Als ihre Gegner werden rho-
dische Giganten, hauptsächlich aber die gleichfalls als rhodische Meeressöhne erwähnten dort 'eingebornen' Igneten genannt;
5
als
ihnen verwandt die telchinischen Nymphen, als verschwistert insonderheit Halia, schlecht
an deren Verhältniss zum Meergott ein Ge-
ruchloser und
mutterschänderischer
Erdgeister
sich
knüpft. 1. ' P y g m ä e n ' von nvyfii]
b e n a n n t — , mit den Kranichen k ä m p f e n d nach
Homer (II. 3, 6. E u s t . II. 3 7 2 , 9 .
Heyne zu Horn. 4 p. 4 4 9 ss.) — , m i t He-
rakles nach Philoslr. 2 , 2 2 not. Acl. V. H. 1 5 , 2 9 . Ov. Fast. 6, 1 7 6 . Met. 6 , 9 0 . 2 . ' T e i c h i n e n ' , zuerst erwähnt bei Stesichoros (Fragm. p. 1 3 0 ) ; Hauptslellen bei S t r a b o ( 1 4 . 6 5 3 s.) u n d Diodor ( 5 , 5 5 ) .
Vgl. Paus. 9, 19, 1.
Kreta 1, 3 1 5 . 3 4 5 IT. W. Tril. 1 8 2 ff. Lob. Agl. 1 1 8 2 ss.
Höck
Kl. Aen. 1 2 ff. En-
gel Kypros 1, 1 9 7 ff. Scbwenck gr. Myth. 9 0 ff. Lauer Mytli. 3 8 8 ff. 3. Lauer
' M e e r w e s e n ' , auch durch
fischähnlichc
Bildung ( E u s t a t l i . II. 7 7 1 , 5 5 .
389)?
4. ' Igneten' "iyvriret d. i. yvfjra, nach Steph. Byz. —
"Auang 'Iyvrptov
yvyoioi xni
(W. Tril. 182 f.), W a y t v H i
TtXyJvav hf v fj nlvxi]
£rei/>, sagte,
ihren Meeresursprung zu bezeugen, der r h o d i s c h e Simmias (Clem. S t r o m . 5 . 6 7 4 ) . 5 . 'Telchioiscbe Nymphen, Halia': Diod. 5, 5 5 .
134
E R S T E S BUCH.
S 171.
1
Durch gleiche Beziehung zur Göttermutter in Erd
und Gebirg sind endlich auch die K u r e t e n hieher gehörig.
und Korybanten
Obwohl ihr beiderseitiger Name nicht mehr als
den allgemeinen Ausdruck kräftiger Männer enthält, ihre wechselnde Zahl einer Verknüpfung mit Zahlenverhältnissen der elementaren Natur widerstrebt und sie demnach erst am Schluss einer Reihe verwandter Dämonen hier erscheinen, gebührt ihnen dennoch in dieser Reihe vielleicht der vornehmste Platz,
1
Was
demnach zuerst die Kureten betrifft, so werden dieselben schon durch die wechselnden Sagen ihrer Abkunft als elementare von Apoll oder auch von Berggeistern erzeugte, oder als zur geschichtlichen Urzeit gehörige Wesen bezeichnet,
3
letzteres aus
Aetolien, obwohl ausser Kreta dem eigentlichen Kurctenland auch Euböa Ephesos Messene nur in dämonischer oder auch göttlicher Geltung sie kennen.
4
Während demnach einerseits, ihrem
Namen entsprechend, ein mehr oder weniger priesterlich auftretender alter Adel in ihnen sich kundgibt, und einzelne Züge sie auch als selbständige Götterwesen, etwa des vergötterten Donnergewölks, bezeugen,
4
ist andererseits die Sage ihres Waffen-
tanzes in Rheas Regleitung überwiegend genug, um vorzugsweise als dienende Begleiter der Göttermutter sie fassen zu dürfen: 4
Schilder, deren Getös zur Besänftigung der Winde gebräuch-
lich war, sind in solcher Verrichtung als eigenste Symbole der Kureten bekannt, welchc man übrigens als Männer von kräftiger Bildung und kurzbekleidct sich zu denken pflegt.
7
Ausser
dem Bezüge zu Rhea werden sie auch mit Hera Ilithyia Demeter, wie auch mit Apoll in Verbindung gesetzt,
8
der gegen das
ätolische Königsgeschlecht Meleagers ihnen beisteht; doch bleibt ihr berühmtester Sagenkreis der kretische von dem, zur Täuschung des Kronos und zu Uebertäubung des schreienden Kindes, durch die Kureten umtanzten kleinen Zeus. 1. 'Kureten'. Strabo 10, 3 p. 4 6 6 ss. 4 7 1 ss. Hück Kreta 1, 1 5 5 IT. 1 9 7 ff. W. Tri!. 1 9 3 IT. Lob. Agl. I U I ss.
Lauer Mytli. 1 8 8 f.
Der 'Name' KOV(I¡¡TIS (AYUIÄV II. 14, 1 9 3 . 2 4 8 ) , gleicligeltcnd mit
xov-
QOI (W. Tril. 1 9 0 . 6 0 8 ) , woneben die falschen Ableitungen von XOUQÜ, xtinto
GÖTTERSYSTEME. (xoWuou
YAQTV
TQY6(,
QOTQOtf t i v (Strab. 4 6 8 ) wird Pyrrkickot
J?. VORHELLENISCHE.
scüoo
$ 171.172.
bei A e s c b y l o » , A t h e n . 1 2 , 3 7 )
alt bezeugt sind. —
135
und von
XOV-
Als Erazeloame eines Kurelen
genannt (Paus. 3, 2 5 , 2 ) .
2 . 'Abkunft': von Hekatäos (?Apoll) und einer Pboroneustocbter (Strab. 4 7 1 ) , oder von Apollo und Danais (Tz. Lvc. 78), oder auch von den Daktylen (Diod. 5, 6 5 ) , Imbros).
oder auch von einem Hegenguss ( 0 . Met. 4, 2 8 2 'imbri', vgl.
Vgl. W. Tril. 1 9 3 . Lauer 1 8 8 .
3 . 'Wohnsitze' der Kureten sind nächst Kreta, welches von ihnen auch Kuretis (Plin. 4, 12. Solin. 1 7 ) benannt wird, UDd ausser Aetolien wo die Kureten in geschichtlicher Geltung sich finden (II. 9, 5 3 0 ) , hauptsächlich Ephesos (Strab. 14. 640. W. Tril. 1 9 5 . 2 0 0 .
Vgl. P. 4 ; 31, 5. 5), Euböa (Steph.
ATä
i/>of, als Tcmpelhtiter Heras), im Peloponnes hauptsächlich Messene, wo in gesondertem 'Kuretenhaus' alles lebendig geopfert wird (P. 4 , 3 1 , 6 beim Ilitbyiateinpel, vgl. 3 1 , 5 ephesisebe Artemis). 4. Als 'Götter' sind die Kureten neben Nymphen und Satyrn genannt im hesiodischen Vers (Fr. 1 2 9 ) : KovQrjrt;
TC Vtoi,
vgl. Paus. 3, 2 5 , 2 . Herrn.
Vgl. Klaus. Tli. Aeschyl. 7 5 s s . ) sind theils a ) nach Güttervcrwandtschaft
(im
Olympion zu Alben P. J , 18, 7 ; hacchische Glid. Auserl. 1. S . 106 ff.), theils ft) nach Abstammung und Geburt (nnipioi, zu Hör. Carm. saecul. 1 6 ) , (yafjqi.101,
Genitales, vgl. Benll.
ytvtöhoi,
oder nach ihrem
praktischen Bezug auf c ) Ehe
Ghd. Auserl. 1. S . 76 IT.), d) Wettkampf (trnyturtoi,
1 . S . 5 5 IT.), e) Reisen (Hesych. nouniwv
Jitifiöviov,
Ghd. Auserl.
M. Dor. 2 , 3 4 4 ) oder
sonstige Lebensanlässe zu betrachten.
S 187. 1 Das höhere oder geringere Alter jener Zwölfzahl kommt, deren Voranstellung zu rechtfertigen, hiebei nur wenig in Anschlag.
'Allerdings dürfen die mythischen Zeugnisse, die
schon aus Deukalions Herakles' Agamemnons Zeit dafür eingelegt werden können, 'durch den mannigfach nachweislichen und bedingten Mangel eines festen Götterpersonals, Anwendung
im Kultus ' u n d
4
durch seltne
durch den Umstand
verdächtigt
werden, dass auch Hesiod und Homer die Götterzwölfzahl nur annäherungs- und versuchsweise kennen.
6
Götterkampfe von je
sechs Personen, und Kultusverbände aus acht- und vierfachem Personal zusammengesetzt,
7
geben vielmehr unzweideutig die
GÖTTERSYSTEME,
lose,
C. HELLENISCHER GÜTTERSTAAT.
$ 187.
149
durch Ortsgottheiten wie späterhin selbst durch Künstler-
laune bedingte ZusammenfUgung jener in wechselnder Auswahl geheiligten Zwölfzahl uns kund.
Ihre im geschichtlichen Hel-
8
las allerdings durchgängige Geltung mochte diese Zwölfzahl bei ihrem mehr politischen als religiösen Gewicht nach Vorgang des acholischen Volksstamms hauptsächlich dem Ansehn der Amphiktyonen verdanken, und in der vorhersehend gebliebenen Form durch
das athenische Heiligthum
system
wie durch das
der attischen Kunst behauptet haben.
Gruppirungs-
' In dieser vor-
hersehenden Form, der man nach langem Gebrauch leicht auch eine ethische Vollständigkeit abgewann, sind Zeus mit Hera, P o seidon mit Demeter,
Hermes mit Hestia, Hephästos mit Pallas,
ferner Apollo mit Artemis, Ares mit Aphrodite gepaart zu denken,
10
während
durch
die
zwölf Götteralt&rc Olympias
Kronos und Bhca zugleich mit dem Flussgolt Alpheios
auch
gefeiert
wurden. 1.
Ueber die 'Zwölfzahl der Götter':
Progr. de duodeeim diis. Hcgiom. 1 8 ' $ . lands (Bert. Akad. 1 8 4 0 4 .
Böttiger kunstmyth. 2 , 5 3 .
Lobeck
Ghd. Ceber die zwölf Götter Griechen-
Vgl. Schwenck A. Lil. Ztg. 1 8 4 4
no. 1 4 0 ) .
Prel-
ler in d. Verbandlungen der Philo). Versammlung 1 8 4 S S . 4 8 ff. K. F. Hermann Glesd. Altertb. $ 6 , 7 . mer I. Hamb. 1 8 5 3 . 2. 1086.
Petersen
das Zwölfgöttersystem
der Griechen
und Rö-
4.
'Mythische Zeugnisse': Hellauic. fr. 2 7 .
Tür a ) Deukalion ( P . I ,
Petersen Anin. 4 8 ) ,
18, 7 .
A) Agamemnon,
Schol. Ap. 3 ,
nach S t r a b .
13,
1. 0 0 5 ( L e k t u u ) , und c ) Herakles Pind. Ol. 5 , 1 0 . 1 1 , 4 9 ( S c h o l . 1 0 , 5 9 ) . Apd. 2 , 7, 2 (Olympia). Das d ) Dodekatheon zu Hieran ward auf die Argonauten (Ap. Ith. •>, 5 3 1 . Diud. 4, 4 9 . M. Orcli. 2 8 9 , 3 . Lob. Progr. not. 3 ) , wenn nicht auf l'hrixos (Timosthenes S c b o l . Ap. I. c.
Petersen Anm. 4 0 — , auf die Argonau-
ten dagegen der Dienst des P o s e i d o n ! ) , zurückgeführt. Vgh e ) der zwölf Götter erstes Urtheil im Arcopagus (Apd. 3 , 1 4 , 2 . 3 . Wechselndes P e r s o n a l :
Dem. Aristocr.
6il).
ausser ;{ (fttfaivit . . VOIIQOV yQaitti, lnairj xal eüvvaos riS An TtQoatmtitix^ (Anm. 4) i) ditövr). — Den 'Opferdienst' beschreibt Philostratus (2, 33), auch mit Erwähnung blutiger Opfer: Widderopfer konnten nicht fehlen; auf Rindsopfer, wie sie im Orakel bei Demostb. in Mid. p. 531 für Zeus und auch für Dione geheischt werden (vgl. Cr. 4 , 2 8 2 ) , kann auch der Stier als Münztypus von Epirus sich beziehn. 7. 'Bildung' des dodonischen Zeus (ausser dem Eichbauin konnten auch die beiden Säulen zu Andeutung des Gottes gereichen): neben Dione aus den Münzen von Epirn« bekannt; triefender, als Regengott, denkt ihn sich Braun (Marmorw. 1, 4. Jahn Arch. Zig. 6, 303). — Alt 'Kind' ist Zeas aus Dodoo* nirgend vorausgesetzt (auch des thrakiseben Musäos Erwähnung, Zinzow p. 26, gilt dem kretischen Zeus); vielmehr wird in Bezug auf die dodonischen Nymphen nur erzählt, dass Zeus ihnen den Dionysos znr Pflege gab (Scbol. II. 18, 486. Hyg. aatr. 2, 21. Auch bei Hyg. Fab. 182 ist, richtig interpuogirt, nicht« dagegen). 10. 'Aegyptische Ableitung' der von Theben aus zur Orakelgrüodung ausgeflogenen Tauben, deren eine nach Libyen zum Aminonion, die andere nach Dodona flog: Herod. 2, 55 ss.
% 191. 1 Von andern Zeusdiensten nnd Zeusgestalten ward Ammon, der aus Elis Theben und Kreta nicht minder als aus Kyrene und Libyen bezeugte Widdergott, dem dodonischen Zeus zugleich mit der eben berflhrten libyschen Ableitung schon im Alterthum gleichgesetzt; * auch geben fast alle nordgriechische Zeusdienste durch ihren Überwiegend tdlurischen Charakter ein gleiches Verhfiltniss ohne Schwierigkeit kund. ' Sonstige Hinweisungen auf den dodonischen Ursitz sind fllr den lyklischen Zeus Arkadiens durch nordgriechische Analogieen im Wolfssymbol und anderen Spuren gegeben, * wie denn auch aus ähnlichen Grtlnden Dodonas Dione als Urbild für Rhea und Hestia, fllr
156
ZWEITES BUCH.
Themis Europa und Io gefasst worden ist;
5
dagegen eine ähn-
liche Vergleichung des Zeus von Dodona mit dem gleichbenannten arkadischen und kretischcn höchsten Gott, ihrer wesentlichen Uebereinstimmung ungeachtet,
6
durch die als gebornem und auf-
erzogenem Gott hier ihm beigelegten BezUgc zu einer fllr älter als er erachteten Göttermutter erschwert wird. 1. 'Zeus Amnion': Herod. 2 , 5 5 s s . Sil. 3, 667ff. Diod. t , 13. 3 , 7 1 . P. Enc. 1, 407 ff. 4, 6 0 5 . Auch tkrakisch nach $ 192, 8 a. — Vgl. 1 9 8 , .7. 3. Den 'arkadischen Lykäos' begleiten Ortsnamen die auch in Epirus sich finden (Acbeloos P.
3 8 , 7 vgl. als epirotisebe Namen Lykostomo, Lykursi, Zin-
zow p. 31 s . ) , und das molossischc Menschenopfer 0 . Met. 1, 2 2 6 ;
auch die
dodonischen zwei Säulen winderkolen sich auf dem Lykaion. 4. 'Diune' als Urbild für Rhea und Hestia, Themis Europa und lo zu fassen, nach Zinzow I. c. 1 9 ss.
$ 192.
1
Jenem berühmtesten Zeusdienst pelasgischer Ur-
zeit reihen wir nun die Übrigen nordgriechischen Zeusdienste, eines dem Gott von Dodona Charakters, hienächst an.
last durchgängig entsprechenden
Es wiederholt sich, mannigfaltig er-
neut, derselbe dodonische Nährgott mit Stier- oder Widdersymbol im Fluthbefi-eier Peloros des Tempethals, * im Ufergott Aktäos, der widderumhüllte Festzllgler vom Gipfel des Pelion aus durch Regen und frische Winde erhörte, ' im Nährgott Trophonios von Lebadea, * im gefrässigen aber durch Widderstlhne besänftigten Laphystios von Orchouienos,
5
im Widderzeus Amnion des als
Geburtsort des Zeus betrachteten ogygischen Thebens,
6
im hoch-
zeitlich gefeierten Zeus alalkomenischer platäischer und euböischer
Feste,
7
woneben
sonstige
euböische lokrische und phokische, kedonische
tttolische
thessalische 8
und
böotische,
oder auch tbrakische ma-
akarnanische Zeusdienste
' eben
so
sehr
als die in Griechenlands Norden nur selten bezeugte Geburtssage des Zeus in den Hintergrund treten. 1. 'Zeus Peloros' zu Tempe: agrarisches Fest der Pelorien zu Erinnerung vormaligen gewaltsamen Durchbruchs dieses Gebirgsthals; allgemeine Gastlichkeit, nach Art der Saturnalien auch für Sklaven, war begründet durch einen dort einsl bei Pelasgos erschienenen Peloros (Athen 14. 6 3 9 E. Pr. P. Enc.
4, 591 f.). 2. 'Zeus Aktäos', lieber von n*r»j Ufer als von « x i i j Korn (an
«xr'iv
GOTTHEITEN.
A. OLYMPISCHE.
1. ZEUS.
Strahl denkt Lauer 1 9 8 . 3 0 3 ) abzuleiten, aucü Ixftatos
$ 192.
157
genannt und aus Keos
als Aristäos bekannt, ward auf dem Pelion zur Zeit des Siriusaufgangs durcli einen in Widderfellen begangnen Feslzug aufs Gebirg gefeiert, dem kühle Etesien und erfrischende Regengüsse folgten Orch. 2 4 8 f. 3 4 9 .
(Dicaearch fr. de Pelio p. 2 9 .
M.
Eckenn. Myth. 2, 3 0 ) .
3 . 'Trophonios' ( r p t y t u ) zu Lebadea als Zeus (Streb. 9 . 4 1 4 . Li». 4 5 , 2 7 ) , über auch als Hermes und auch als Heros des Landes gefasst (Paus. 9 , 3 9 , 3 . M. Orch. 1 5 4 . Ghd. Prodr. 8 0 f . Pfka. Berl. Akad. 1 8 4 8 . Lauer 1 6 7 . 2 0 6 ) ; dort heisst Zeus auch ßaail.fvi 2 0 6 ) und
eben
(auch dies in agrarischem Sinne, meint Lauer
vhtog.
4 . 'Zeus Lapbystios' zu Orcbomenos, ein verzehrender (Xtttfvoato), das nährende Erdnass aufsaugender (Lauer 2 1 9 ) , Opfer zugleich samt Flucht (Zeus t f v S i o i M. Orcb. 1 6 4 ) und Blutschuld heischender, das Königsgescblecht des Athainas und des Phrixos heimsuchender, die Sage vom goldnen Widderrliess (Apollod. 1, 9 , 1) begründender Gott vgl. Herodot. 7, 1 9 7 cf. 1 7 3 . Müller Orcb. 1 6 1 ff. und unten die Argonautensage. 5. 'Zeus Amnion' zu Theben (P. 9, 1 6 , 1 ) ; uacb Dodona scheint auch der gleichfalls thebisebe Zeus Klleu*
(Hesych. 'EX.)
zurückzuweisen. —
'Gehurlssage' des Zeus galt, die späte Inschrift: « W To®» nf(> 7ov uqkjiov Lyc. 1 1 9 8 .
Zrjv«
Höck 1, 1 7 3 .
ftetüv ßnaiXrja
ilolr
'Piij rixs
Tliebischer
Muxkqiov
Ttpd' M
vrjaoi,
X^QV
C^'-
Kl. Aen. 1 1 4 3 f.).
6 . 'Ehefeste' von Zeus und Hera ( $ 2 0 3 , 2 ) :
in Böotien zu Alalkomenä
und Plalää, in Euböa auf Berg Ocha und zu Karystos. 7. Ans a) 'Thessalien' sind ausserdem der Zeus Helalrelot
zu Magnesia
(von wo Jason auszog, Bundesfest der Hetiridien) und Zeus Kiakatem* (ein von der Spindel rjXaxciii] benannter S c h i c k s a l s g o t t ) — , aus b) 'Böotien' Zeus
Ka-
Qftioi (Hesych.) oder Ki'tQiog (Phot. thessalisch und böotisch, vgl. unten Apollo Karntlo»),
Zeus Aikräo*
von Askra, Zeus Saolet,
der helikonische (Hes. tbeog. 4 ) Eichengott der einen Drachen
(«Oxqij)
zu sühnen Jünglingsopfer gebot,
zu Thespiä (P. 9, 2 6 , 5), in Theben und sonst der mit Schlachtgöltcrn (Enyo) verknüpfte Bundesgott gleichnamiger Feste Zeus Uomoloiot
(Phot.), in Theben
und dessen Pflanzstädten auch ein gemeinsamer Dienst Zeus und Koros ( $ 2 0 3 , 4) — ,
aus c ) 'Euböa' der Zeus Kenalog
(durch Herakles Apd. 2 , 7 , 7 ) be-
kannt — , wie denn Zeus d) auch als Mokrischer' Stammgott und Ahnherr der Lokrer gefeiert wurde (Hes. Fr. 3 0 . P. Ol. 9, 5 7 . Matthiä A. Enc. 3, 2 9 , 1 7 9 ) ; hei den ozolischcn Lokrern Zeus Nemelot,
in dessen Tempel Hesiod umkam
(Thuc. 3, 9 6 ) . — Endlich ist e ) auch aus ' Phokis' ein delphischer Zeus oeioi
( S l e p h . ) , MoiQaytrijf
tvvTiyog
Avxu-
(mit Apoll und den Muren, P. 1 0 , 2 4 , 4 )
und
(Hesych.) zu erwähnen.
8 . Als a) 'thrakisch' ist auf dem Athos Zeus 'AOioo; (Hesych. Etym. s.v. Aescli. Ag. 2 8 4 . Herd. 7 , 2 2 ) ,
in Aphyte (Steph.) ein Ammonsorakel — ,
als
t ) 'makedonisch' der mit Pallasdienst verbundene Zeus der Aeakiden — ,
als
c ) 'ätolisch' die Sage der Zeusgeburt zu Olenos (Stat. Theb. 4, 1 0 4 ) — , als d) 'akarnanisch' der Dienst zu Ambrakia zu erwähnen.
158
ZWEITES BÜCH. 9. 'Geburtssagen': im Norden, wenn nicht aus Dodona (§ 1 9 0 , 7 ) ,
nur
aus Theben (Anm. 5 ) und aus dem ätolischen Olenos ( 8 c) erwähnt.
§ 193.
' I n A t t i k a , wo es überhaupt an dodonischer Sitte
auch sonst nicht fehlt,
2
ward Zeus in Einklang damit als Gipfel-
gott der umliegenden Höhen — Hymettos Anchesmos Parnes — , 3
als städtischer und angestammter Gott, seit des Kekrops E r e c b -
theus und Ions Zeit mit Patroos verehrt,
4
5
phonien Stieropfer und gefeiert.
Hypatos
Polieus
und
ausserdem auch Meilichios Maimaktes und man-
nigfach sonst benannt, 6
den Beinamen
durch unblutige Diasien, durch der Budurch
den
Silhnwidder
des
Meilichios
Zum angesehensten Zeustempel Athens war aber das
von Deukalion Pisistratos und endlich von Hadrian erbaute Olympion oder Olympieion geworden, nachdem dureh Verschmelzung dodonischen und kretischen Dienstes sowohl Zeus-Olympios und Ge-Olympia als auch Kronos und Rhea dort ihre Verehrung fanden.
7
Noch ein anderer Zeusdienst war in der attischen Tetra-
polis dem dorischen Zeus Diomeus gewidmet. barschaft 9
8
Aus Athens Nach-
aber haben wir, wenn nicht den megarischen Zeus,
wenigstens den achäischen Gesamtgott Aeginas, den Zeus Ilel-
lenios
hervorzuheben,
der
von
seinem Wetter
verkündenden
Gipfel zuerst auf des Aeakos Flehen das durstige Land mit R e gen versorgte. 1. 'Attischer Zeus': ßöckh Staatsh. 2, 2 5 5 . Preller P. Eue. 4, 5 9 8 ff. Matthiä a. 0 . 1 7 7 . —
'Dodonisches zu Athen': \l%t).v>«> &vtiv,
Seher Skiros.
3. a ) 'Kekropisch' ist der mit unblutigem Opfer vor dem Erechtheion verehrte Zeus Hypatos
(P. 1, 2 4 , 4. 2 6 , 5. 2 8 , 10. 8, 2, 2 . Schol. Ar. Pac. 4 1 8 .
Stuhr 2 , 4 1 ) , einem pelasgischen (mit G e - D i o n e ? vgl. Anm. 6), vielleicht nur in spaterer Andacht so benannten (W. Pnyx 9), Zeus vxpioio;
entsprechend,
dessen Dienst und heilkräftige Milde in den Votivtafeln des ihm neu zugesprochenen Altars auf dem sogenannten Pnyx-Hügel, seinem vermuthlich ursprünglichen Sitz (Welcher der Felsaltar des höchsten Zeus oder die sog. Pnyx, Berl. Akad. 1 8 5 2 . S . 9 IT.) bezeugt sind.
Unblutig waren auch die dem Zeus
Po-
Heus gewidmeten Diipolien, bis sie zur b) 'Zeit des Ereclitheus' durch des ersten Opferstieres Vergehen am Opferkorn des Altars zu Buphonien wurden (P. 1, 2 4 , 6. 2 8 , 1 1 ) ; nach diesem Zeus (mif Pallas)
ist wol auch die Phyle Dias
benannt (Poll. 8, 1 0 9 , neben Athenias Poseidonias Hephästias). aber ist Zeus Patroos
(mit
Apollo
Diesem Polieus
Patroos, Aristoph. Nub. 1 4 7 0 .
Schol. vgl.
Hesych.) wol erst seit c ) ' Ion' und Theseus beigesellt und gleichgesetzt worden.
GOTTHEITEN.
A. OLYMPISCHE.
1. ZEUS.
§ 193. 194.
159
4 . Von ' s o n s t i g e n a t t i s c h e n ' N a m e n u n d D i e n s t e n des Z e u s f ä l l t Z e u s llchios,
s i e n f e s t ( H e i m . G. A. § 5 8 , 2 3 ,
desgl. im P h i l o l o g u s 2 , 1 ff.) f ü r das
Z e u s f e s t A t h e n s gilt ( T h u c . 1 , 1 2 6 ) , die
auch
xtbSiov
für Theseus
geübte
H e s y c h . s. v. P r e l l e r
'wüthende',
als
yswpyög
mit
d e m Polieus
Mordsühne
vollzog
vermuthlich
er
C. I . 5 2 3 , 1 2
grösste
zusammen;
durch Widderfelle
auf
Landbau
n a c h L a u e r 2 0 5 ein y i o i o y o i ) ,
Erdbebens ihm gleichstehn. —
Dia-
(Jios
P o l e m o n . f r . 1 9 8 s s . ) . —• Z e u s Maimaktes bezüglich,
M a i m a k t e r i e n f e s t i m s t ü r m i s c h e n S p ä t h e r b s t ; Z e u s Erechlheus, L y c . 4 3 1 vgl. 1 5 6 ; Soter
Mei-
dessen im Anthesterion ausserhalb der Stadt gefeiertes unblutiges
Z e u s Eleutherius
( T e m p e l i m P i r ä e u s — , vgl. L y s . ¿oxiu.
würde
der
hatte
sein
wenn echt
(Tz.
als ein Z e u s
( H a l l e von i h m b e n a n n t )
des oder
7 9 0 . Spanli. zu Arist. Plut. 1 1 7 6 ) ;
a u s d e m a t h e n i s c h e n M e t r o o n i s t Z e u s Bulaios
( P a u s . 1, 3 . G h d . A b h . M e t r o o n
A n m . 5 6 . A b b . P o s e i d o n A n m . 1 1 2 , vgl. C o n s u s ) b e z e u g t , a u s s e r d e m Z e u s
Ago-
raios
oder
( H e s y c h . ) Herkeios
u n d Klesios,
aus Kolonos
auch
Z e u s Morios
x c t T K i ß ü r r j i ( S o p l i . Col. 7 0 2 . S c l i o l . ) , a u s s o n s t i g e r U m g e g e n d Z e u s ( H e s y c h . S t e p h . s. v.) o d e r Hekalos
^ExäXuog
( P l u t . Tlies. 1 4 ) .
5 . ' J a h r e s f e s t e ' d e s a t t i s c h e n Z e u s : a)
im F r ü h l i n g die D i a s i e n , eigentlich
unblutig, aber doch auch durch holokaustische Schweinsopfer begangen u n d düster ( P r . P E n c . 4 , 5 9 9 . H e r r n . a . O . ) , d e s g l e i c h e n die O l y m p i e i e n ( B ö c k h S t a a t s h . 2 , 2 5 3 ) ; ö ) im S o m m e r d i e Diipolien o d e r B u p h o n i e n f ü r Z e u s P o l i e u s ( W . Pnyx S . 7 ) , desgl. die W i d d e r s i i h n e des Z e u s M e i l i c h i o s ; c ) i m S p ä t h e r b s t die M a i m a k t e r i e n , a u c h die H y d r o p h o n e als F l u t h s i i h n e ( H e r r n . G. A. § 5 8 , 2 2 ) . — A u s s e r d e m s i n d als a t t i s c h e Z e u s f e s t e b e k a n n t die JJavSta
(vgl. P a n d i o n , W . Pnyx S. 8 ) u n d die
oben berührten Eleutherien für Zeus Soter am letzten
Jahrstag.
6 . ' O l y m p i o n o d e r O l y m p i e i o n ' : P. 1, 1 8 , 6 ff. L e a k e T o p o g r . 1 3 3 ff. R a t h g e b e r Allg. E n c y k l . 3 , 3 , 1 9 2 ff. W e l c k e r Pnyx S . 1 6 . —
Im erneuten
r a u m w a r als K u l t u s b i l d a u s a l t e r Z e i t ein e h e r n e r Z e u s O l y m p i o s , Tempel
von
Kronos
18, 7 r i f ü r
und
Rhea,
das T e m p e l g e h e g e
der G e - O l y m p i a
Tempel-
f e r n e r ein (Paus.
T t j r , vgl. Macr. 1, 1 0 ' C e c r o p s p r o Jove T e r r a q u c ' , G h d .
1,
Prodr.
S. 3 0 , 7 0 ) u n d darin der Erdschlund der deukalionischen Fluth verblieben,
der
d u r c h u n b l u t i g e O p f e r ( P . 1, 1 8 , 7 ) u n d H v d r o p h o r i e ( H e r r n . G. A. § 5 8 , 2 2 ) gesühnt w a r d ;
n i c h t weit davon w a r D e u k a l i o n s G r a b ( P . 1 , 1 8 , 8 ) ,
vielleicht
a u c h d a s H e i l i g t h u m König P a n d i o n s ( C . I. 110. 2 1 3 ) . 7 . ' D o r i s c h e r ' Jiofitvs,
F e s t D i o m e i a , f ü r H e r a k l e s (M. D o r . 1 , 5 6 . 4 3 8 ) ,
ob a u c h f ü r Z e u s ( E u s t . II. 4 . 4 4 4 J i o f i d s Ztus)? 8 . Z u ' M e g a r a ' galt M e g a r e u s a u s Sohn — ,
auf
der
d e r F e s t e K a r i a ein Z e u s Kontos
b i r g z w i s c h e n Megara u n d K o r i n t h Z e u s Aphesios 9 . ' A e g i n a ' : Z e u s Hellenlos
vgl. H e r r n . G. A. § 6 2 , 1 5 .
d e u k a l i o n i s c h e n Zeit f ü r d e s Z e u s ( P . 1, 4 0 ) — ,
auf d e m
Ge-
( P . 1, 4 4 , 9 . 2 , 1 5 , 3 ) .
( § 1 8 9 , 3 ) , a l s R e g e n g o t t auf W e t t e r
verkün-
d e n d e m ( T h e o p h . 7i. tj>]u. 1 , 2 4 ) Gipfel von A e a k o s e i n g e s e t z t ( P . 1 , 4 4 , 1 3 ) .
§ 194.
1
Nächst diesen vorzugsweise dem Zeus von Dodona
v e r w a n d t e n , g e m e i n h i n m i t e i n e r D i o n e o d e r Hera v e r k n ü p f t z u
160
Z W E I T E S BUCH.
denkenden, Kulten des nördlichen Griechenlands wenden wir unsre Blicke nach K r e t a , wo in der Verbindung mit Asiens Göttermutter die Verherrlichung des Zeus im geheimnissvolleren Sinn eines von ihr geborenen Götterkindes erfolgt und, von den griechischen Sängerschulen lebendig aufgefasst, filr den vorhersehenden hellenischen Zeusbegriff entscheidend geworden war. * Dort wo ain Ida sowohl als am Diktegebirg zahlreiche Orte — Knosos Gortyn und Phästos, 3 Lyktos und andere mehr, 4 selbst in dem mittlem Gebirgszug — 9 Geburt oder Ankunft des Zeus beredter verkündeten als es der troisclie Ida demselben Zeus und seiner Göttermutter vor- oder nachher bezeugte, 'ward bald der Europastier, bald und häufiger die wehrhafte Würde kuretischen Waffentanzes oder die Süssigkeit nach Milch und Honig benannter Nymphenpflege zu bezeichnendstem Ausdrucke des, aus der Theogonie in seiner Bedrängniss durch Kronos und in seiner Rettung durch Rhea uns wohl bekannten, Weltherschers. 7 Und zwar lfisst in Kreta das nicht durchaus milde Wesen desselben sich thcils nach jener vom Waffentanz der Kiireten und Nymphenpflege begleiteten achäischen Rheasage, der theils die Ilithyiasage von Amnisos theils auch in Knosos die Herasage sich beimischt, oder auch nach der Sage des Europastiers und minoischer Menschenopfer, oder endlich auch nach der phrygischen Einmischung mystischer Dionysossage sich verfolgen. 1. ' Z e u s in Kreta': Ca]lim. in Juv. 1 IT. Vgl. Hück Kreta 1, 1 5 5 (T. 3 0 2 ff. Schwcnck Mjtli. 13 ff. Preller I'. Eue. i , 5 9 6 f.
L a u e r Myth. 186 IT.
Matthiä
I. e. 1 8 5 ff. 2 . ' A m I d a ' hauptsächlich a) ' k n o s o s ' , in welcher, von den k u r c l e n (die auch a m Berg Skyllion,
Stcph. Unten 2 1 1 , 4 ) e r b a u t e n , Stadt Minos neunjäh-
rige Zeitläufte hindurch als weiser Herscher mit Zeus verkehrte ( O d . 19, 172. Call. Jov. 8 n o t . ) ,
der dort g e b o r e n , auch wohl vermählt (Diod. 5, 7 2 ) war,
und nach ebenfalls kretischer Sage dort auch begraben lag (Jj 2 1 1 , 5 ) ; b) ' G o r tyn',
wo als Träger Europas der Slierzeus
gelandet
war und
'Exaiäußtuut
(Hcsycli.) h i e s s ; c ) ' P h ä s l o s ' , auf dessen Münzen ein Baumzcus Velehanns erscheint (Abh. von Secchi 1 8 3 9 . Bult. d. Inst. 1 8 1 1 p. 1 7 4 ss. Cr. 3 , 8 2 5 ) . 3. ' A m Diktegebirg': ausser Lyktos, dem hesiodiselien (Tli. 4 7 7 ) Geburtsort des Zeus, für dessen Tochter dort Diktynna galt (Cr. 3, 8 9 . Zeus Diktaios, von einem Schwein gesäugt Biennos Eleuthernä
Oaxos.
nach
Athen. 9, 3 7 5 f . ) , auch
l'räsos
Hierapytna
GOTTHEITEN.
A. OLYMPISCHE.
1. ZEUS.
$ 195.
161
4. ' I m mittlem Gebirg' (Höck 1, 160 ff.) als Arbios Talläos Alysios — , für uralt galt Zeus Aston (Stepli. v. "Aaog). — Sonstige Beinamen des kretiintnvvjiot schen Zeus sind ixmifißaio; (Hesych.), haiQuos, ¡¿not, qmof, (T inifv. Hesych.), (nioutit)Qios (ebd.), ¿xü/.iioc ( $ 2 1 1 , 4 ) . 7. 'Wesen' des kretischen Zeus: der o ) hellenische, mit Hhea llitbyia (zu Amnisos Od. 19, 188) oder Hera (yii/uos zu knosos Diod. 5, 72), Kureten und Nymphen verknüpfte, ist vom b) phönidschen Stierdienst des Minus niebt nur, sondern auch Tom r ) jtkryyitch - liacchiscben Mysterienwesen zu trennen, welches in späterer Zeit dem kretischen Zeus beigelegt wird. Olympisch sowohl als auch chthonisch (Ztv; *iV Ki'Ji/f ovof.iui:6ptrof Eur. Cret.) war dieser mit der Zagreussage (Höck 3, 183 ff.) verschmolzen worden, daher denn auch dort von Mysterien des Zeus (Strab. 10. 468. Höck 1, 237 f. 3, 300 f.) — , allerdings öffentlichen (Diod. 5, 77 d. h. Scencrien. Lact. 1 , 2 1 : 'Crclici lovis sacra quid aliud quam quomodo sit aut sublractus patri aut nutritus oslendunl?') die Rede ist. Vgl. Lob. 1121. I'r. PEnc. 4, 597. Höck 3, 302 ss. Herrn. G. A. $ 67, 23 ff.
§ 195. 1 Im P e l o p o n n e s zeichnen durch Zeusdienst hauptsächlich Arkadien und Elis sich aus. In A r k a d i e n fand die Verherrlichung des Kindes Zeus auf dem parrhasischen Gebirg und in andern angeblichen Geburtsörtern desselben nach kretischer Weise statt; 1 vorangegangen aber war auf dem Lykaiongebirg die von Pelasgos und von dessen Sohn Lykaon herrührende Verehrung des Zeus Lykaios 3 als eines bild- und schattenlos unzugänglichen, in der Urzeit durch Menschenopfer versuchten, die Frevler aber durch Wolfsgestalt oder sonst schwer strafenden Licht- und Regengottes. 4 Sonstiger arkadischer Zeusdienste, wie sie Tegea Mantinea Megalopolis Aliphera bieten, zu geschweigen, 'gewährt das eleische Olympia in seinein durch Oenomaos Pelops und Herakles verschieden begründeten Zeusdienst, * neben der ältesten Wildheit seines Zeus Areios, 7 die kretisch-achäischen Eindrücke eines von plutonischer Geltung und düsterer Tempelsitte zu höherer Mantik sowohl 8 als zur edlen Festordnung olympischer Wettkämpfe und Göttervereinc gesteigerten Dienstes, 9 dem angestammte Seher und Priester samt zahlreichen Stiftungs- Gründungs- und Weihungssagen, dort und in den von Olympia aus über Hellas verbreiteten Olympieien, zur Seite stehn. 1. 'Arkadischer Zeus': geboren am Berg Parrhasion (Call. Jov. 10 ss.) von Gerhard,
Mythologie.
1 1
162
ZWEITES
BÜCH.
wo Neda das Kind n a c h Knosos t r u g ( e b d . 3 3 ) , G e b u r t g o r t K o i f i f t t ( P . 8 , 3 8 . 2 ) , 'PfCij;
(¿yvyiov
xttiiovot
2. 'Zeus Lykaios',
/ f ^ a J i o v ( C a l l . Jov.
14).
auf Berg L y k a i o n ( P . 8 , 3 8 , 2 . 5 ,
a u c h Olympus
und
leQa x o Q u y fi g e n a n n t ) u n d in d e r ä l t e s t e n aller S t ä d t e ( P . 8 , 3 8 , 1 . P r . 4 , 5 8 9 ) L y k o s u r a v e r e h r t : Cr. 3 , 7 6 IT. S t a c k e l b e r g Apollotempel 1 2 1 CT. Müll. Dur. 3 0 5 f.
S c h w e n c k 1, 1 7 IT. (gegen die G l e i c b s e t z u n g m i t d e m k r e t i s c h e n
1.
Zeus).
Zinzow h i s t . gr. p r i m o r d . p. 3 3 . Pr. P E n c . 4 , 5 8 9 . H. D. Müller Ober den Z e u s Lykaios ( G o t t . 1 8 5 1 . 4 . C b t h o n i s c h sei d e r Wolf u n d d e r davon b e n a n n t e G o t t ) . L a u e r Myth. 1 8 0 ff. ' P e l a s g o s ' : a e d e m Jovi Olyinpo ( N a m e des Lykaion P. 8 , 3 8 , 2 vgl. N. Gal. m y t h . p. 2 6 ;
' O l y m p i o ' ist C o r r e c t u r )
Arcadia (Hyg. 2 2 5 ) .
—
primum
fecit Pelasgus T r i o p a e filius in
' L y k a o n ' ( P a u s . 8 , 2 , 1. M. O r c h . 1 5 7 ) : Ton Z e u s f ü r
die i h m a n g e i n u t h e t e Kost m e n s c h l i c h e n F l c i s c b e s ( s e i n e s K i n d e s ) z u m Wolf verwandelt (Call. Jov. 4 . P. 8 , 2 , 1. 3 8 , 1. Ov. Met. 1, 7 1 8 ) . 3. 'Wesen':
der
lykäischc Z e u s ist ein ' L i c h t g o t t ' vielmehr als ein S o n -
nengott zu n e n n e n ( S c h w . Ith. Mus. 6, 5 5 4 ) ; e r heisst s t e r n b l i c k c n d («CTTfpwnoi
bei Acliäos S c h u l . E u r . O r . 3 8 3 ) ,
s e n d e t a b e r a u c h Regen ( P . 8 , 3 8 , 3 ) ,
welchen d e r P r i e s t e r d u r c h B e n c l z u n g eines Eichenzweigs m i t d e r G e b u r t s q u e l l c des Z e u s ( H a g n o ) h e r b e i l o c k t . — nach
S o n n e n a u f g a n g weisenden
zwei Adler, u m s t e l l t . —
' S t a t t eines B i l d e s ' w a r sein Altar von zwei
Säulen
(P. 8, 3 8 , 5.
Dor. 1, 3 0 6 , 2 ) ,
worauf
Sein ' D i e n s t ' w a r z u m Theil geheim ( i y r!7ro()ijrf;)
P. 8 , 3 8 , 5 ) . 4 . Als ' s o n s t i g e a r k a d i s c h e ' Z e u s d i e n s t e w e r d e n a u s a ) ' T e g e a ' die Feste des H ö h e n g o t t e s Z e u s Klarlos
(P. 8, 5 3 , 4 'Luusgott',
ö) ' M a n t i n e a ' Z e u s S o t e r u n d Eptdotes Zeus Phttiot
(P. 8, 9, 1),
vgl. L a u e r 2 1 1 ) ,
mit a d l e r b e k r ö n t e m T b y r s u s ( P . 8 , 3 1 , 2 ) , a u s d)
Zeus Lechealet,
Athenens Gebärer (P. 8, 2 6 , 4 ) ,
5 . ' Z e u s in O l y m p i a ' : P a u s . 5, 1 0 - 1 3 . N. Gal. m y t h . 2 6 ss.
aus
aus c) 'Megalopolis' 'Aliphera'
der der
berichtet.
Vgl. S c h w e n c k 1, 2 2 ff. L e n o r m a n t
Bei Hathgeber Allg. E n c y k l . 3 , 3 , 2 0 9 ff. 2 5 6 ff. ist ü b e r
die A u s s c h m ü c k u n g des H e i l i g t h u m s g e h a n d e l t . —
Die N a m e n ' O e n o m a o s
lops H e r a k l e s ' sind f ü r U r b e w o h n e r A c h ä e r u n d D o r e r
Pe-
bezeichnend.
6 . ' W e s e n ' : w e h r h a f t u n d blutgierig a l s " / f p i i o f P. 5, 1 4 , 5 ( d e m
Hepbü-
8tos g l e i c h ; b e h e l m t , w e n n P. 5 , 1 7 , 1 heil i s t ? m i t Blitz u n d Rad Passeri pict. 3 , 2 8 2 ss. Zoega obel. 2 2 8 ) .
A u s s e r d e m ist Z e u s zu Olympia als i Q x t f o s ( d e s
Oenomaos) xaüaQOioc xainißnirft
MoiQuyiirji
OQ-
7 . Der ' ä l t e s t e D i e n s t ' des Z e u s zu O l y m p i a w i r d tbeils d u r c h seinen
über-
XIO! u n d vif/iozog
(P. 5, 12, 1), AaotirjS
bezeugt.
a u s grossen A s c h e n a l t a r ( P . 9 , 1 2 , 3 ) b e z e i c h n e t , tbeils d u r c h die blutige S i t t e des O e n o m a o s die s p ä t e r d u r c h Geisselung ( S c h o l . P. Ol. 1, 1 4 6 ) ersetzt w a r d , u n d d u r c h die d ü s t e r e n T o d t e n o p f e r f ü r P e l o p s ( P . 5 , 1 3 , 2 ) ;
d ü s t e r ist a u c h
die v o r h e r s e h e n d e A n w e n d u n g d e s t h e s p r o t i s c h e n Pappelholzes ( X i v x t j P. 5 , 1 4 , 3).
Hienach ist a u c h die ' M a n t i k ' , die w i r als ä l t e s t e n G r u n d d e r B e r ü h m t h e i t
Olympia« ( S t r a b . 8 , 3 . 3 5 3 ) ,
gemeinhin j e d o c h
nur
in l a m i d e n u n d
sonstigen
GOTTHEITEN.
OLYMPISCHE.
A.
1 . ZEUS.
$ 196.
169
apollinischen Sehern kennen ( P . Ol. 8 , 1 ff. 6, 6 5 ff. M. Dor. 1 , 2 5 3 ) , ursprünglich in Erdorakeln zu suchen. 8 . Die 'Wettkämpfe' zu Olympia, eröffnet durch Zeus und Kronos ( F . 5, 7, 4. Pr. PEnc. 4 , 6 0 3 f . ) , wurden pentaeteriscb, seit Herakles durch hyperboreische Olivenkränze, gefeiert. —
' G ö t t e r v e r e i n e m i t Kronos Rhea Hera und
andern Gottheiten $ 1 8 7 , 1 0 . 9. ' O l v f t T i t t i a , über Griechenland verbreitete, vermuthlich achäiscbe Stiftungen: M. Dor. I , 3 9 5 . Ralhgeber Allg. Encykl. 3, 3 , 1 7 9 ff. (zu Agrigent Athen Delos Ephesos Mcgara Paträ Selinus Sikyon Sparta Syrakus). §
196.
Argos
1
zum
Von
sonstigen
Burggott
ein
Zeusdiensten
dreiäugiges
des Peloponnes
Zeusidol
hat
dardanischer
Ab-
kunft, a u s s e r d e m a b e r in S t a d t u n d U m g e g e n d d e n m i t H e r a
ver-
knüpften chthonischen Gott von Nemea,
in s o n s t i g e m U m k r e i s
Dienste von Apesas und Hermione, aufzuweisen. Zeus
Uranios
und n o c h
zugleich
manchem
dort g e b o r e n e des Landes burtsort.
9
mit
Zeus
Pflanzstädten
aus
Gott,
Sikyon,
im Westen
wird
italischen Lieblingsstädten heben, kus;
8
in
Sicilien
Zeus
verehrt;
Ithomatas
vornehmster Auch
dem
andern
aus
Aegion
4
verehrten
Achaja
galt dort
Zeusdienst
bezeugt.
hauptsächlich
war
und
6 7
ihm
der Zeus Ge-
dessen
Von
ist T a r e n t
unter-
hervorzu-
ihn A e t n a u n d
a u s s e r d e m war als ausländischem Sonnengott das
Agrigent
Könige
wird
für s e i n e n
aus Korinth
desselben Gottes
der
Messenien In
die
Zu Sparta wird
Lakedaimon 3
erwähnt.
sodann
1
Syra-
rhodische
ergeben.
1. 'Argos' kannte o) als Burggott von 'Larissa' den dreiäugigen, im Freien verehrten (Lauer Mytli. 2 0 3 ) , dardaniscben Zeus Tiwrpwci oder ¿Qxttos,
an-
geblich des Priamos (P. 2, 2 4 , 5 vgl. 8, 46, 2), ausserdem aber b) den 'nemeischen' Zeus, der ohnweit der argivisclien Hera verehrt ward (P. 2, 2 4 , 2 ) und mit ihr zugleich Staatsopfer erhielt (P. 4, 2 7 , 4 ) .
Der Tempel desselben Got-
tes zu Nemea, den ein Cypressenhain umgab und die isthmischen Spiele feierten, ward von Argos aus verwaltet (P. 2, 1 5 , 2 ) .
Ist eben dies aber
c ) der als Buhle der Io (vgl. Dione) geschilderte Gott des U(i6(
yi'uio(
auch von
'Mykene' und vom Berg Kokkygion (Welck. Schw. 2 6 7 ff. Pr. PEnc. 4, 5 9 8 ) ? \usserdem wird aus Argos und dessen Umgegend noch d) Zeus als 'Mcchaneus' (P. 2, 22, 3 Eidgott, Bergk Monatskunde 17 ff.), als ocoTqp t/vtios
oiMvtot
(P. 2, 3 4 , 6. Fest Z I K v t u Hesych. Plut. de musica 1 1 4 8 ) — , aus e ) dem Gebirg Apesas oberhalb Nemeas der Zeus uineourrtos
erwähnt, den Perseus ver-
ehrte (P. 2 , 1 5 , 3 ; vgl. slt/ foio;
In sonstiger Umgegend ist
in Argos Etym.).
Hermiune (Steph.) als Landungsplatz Zeus und Heras von Kreta her bezeugt. —
11 *
164
ZWEITES BUCH.
Vgl. Pr. PEnc. 4, 598. TaL 6, 2.
Matlhiä I. r . 1 8 ? .
Lenormant N. Gal. myth. p. 3 3 s.
2. Aus ' S p a r t a ' werden Zeus 'Uranios' und Zeus 'Lakedämon' von Herodo( 6, 56 erwähnt; ausserdem Zeus Agamemnon (Tz. Lyc. 1369. Athenag. 279), Agoraios Ambulios Rptdotas (Hesycb.) Kotmeies Mesrapetti Olvmpios Ptusios Xenios, insonderheit auch Zeus Tropalot (P. 3, 12, 7. M. Dor. 2, 240, 9). Aus dortiger Umgegend sind Zeus Kappola» d. i. x a T a n a v T i a (des Orest P. 3, 22, 1 ; ein roher Stein) und SkotUa» (P. 3, 10, 7. Pfka. Arch. Zig. 7, 73 ff.) hervorzuheben. 3. 'Messene': Zeus Ithomatas, dort geboren und in der Quelle Klepsydra gewaschen (P. 4, 33, 2 ; tägliche Hydrophorie); Menschenopfer durch Aristomenes ihm geleistet bezeugt Euseb. praep. 4. 157, 73. 4. In ' A r h a j a ' ist Zeus 'Ofitcyvniog 'Oftoom; Sarryo — , Aegion sein Geburtsort (Str. 8. 387. M. Dor. 1, 251). Der Gründer von Olenos (vgl. $ 192, "liUrof). 8 c) war Zeus' und einer Danaide Kind (Steph. 5. Zu 'Sikyon' Zeus Meilichios als Pyramide (P. 2, 9, 6 ) , auch ein Zeus Slolcheu» (Bekk. Anecd. 7 9 9 ) — , zu 'Korinth' drei Zeusstatuen im Freien, nimlich eines yjtövios, eines v\ptmos und eines namenlosen (P. 2, 2, 7 vgl. die der Kypseliden Plat. Phaedr. 2 6 not.). 0. Zu 'Korkyra' ward Zeus als 'AyQnlos (Eckliel. D. N. 2, 179 s.) verehrt. — 'Im Westen' auch der kephallenische Zeus Aineslo» (vom Berg Aenos), der zwischen Doreaden und Harpyien entscheidet (Kl. Aen. 394 ff. A. 628). 7. 'Unteritalisches': zu Tarent Zeus xaruißüxtjt oder xiQttvnot (Athen. 12. 522 B.), in Thurii als TtQo/xt)!ttvi, statt dessen bei Lykophron 537 von Andern nQOfutVTti; (Lauer 2 1 3 ) gelesen wird. 8. 'Sicilisclie' Kulte des Zeus Aetnäos zu Aetna, des Eleutherios und Olrmpios zu Syrakus, des Olympios und auch des Atahyrios, eines phöniciscben Sonnengottes (S 197, 6 a), zu Agrigent.
§ 197.
'In K l e i n a s i e n
wird die Verehrung des Zeus
durch Dienste Apollos Poseidons oder des Dionysos, wie auch der Göttermutter, oft Uberwogen; er gebietet jedoch vom troischen Ida so gut als vom kretischen, nur dass er, der Göttermutter nicht mehr als der ihm vermählten Hera gesellt, vom Reichthum kretischer Geburtssagen
nichts vernehmen lässt.
Zeusdienste
neptunischer Geltung sind durch den Zeus Urios propontischer Hafenstädte, * Zeusdienste dodonischer Art aus Ephesos und Halikarnass, andre aus Lykien uns bezeugt, "und unter den I n s e l n des ägäischen Meers sind theils achäische Kulte, wie Keos und Samos im Zeus AristSos und in Heras Hochzeit sie 4
bieten,
theils neben zahlreichen andern Zeusdiensten, auf Chios Le-
GOTTHEITEN.
A. OLYMPISCHE.
1. ZEUS.
$ 197.
165
sbos Naxos und sonst, * die Kulte von Kypros und Rhodos erheblich, in denen Zeus Salaminios 'und Zeus Atabyrios den Zeusbegriff der pelasgischen Urzeit mit barbarischen Einflüssen des benachbarten Orients versetzt uns vorführen. 1. In ' T r o j a ' ist des ¡düseben Zeus Priester götlergleicü geehrt (II. 16, 605). Auf dem ' I d a ' selbst ist dort der durch i ( f t t v o t und Altar (II. 8, 4 8 , Gargaron) verehrte Zeus bald der Göttemuiller ($ 1 4 ] , 4) bald auch der Hera (II. 14, 153 ff.) verbunden; dortige Sagen der Zeusgeburt, sonst unbekannt, scheinen von Demetrios Skepsios auch nur in ähnlichem Sinne gelehrter Seltenheit bezeugt zu werden: amnotoCvrairijs TOV Jtoq ytvtaito; xrä TQIÖH (Scliol. Ap. 3, 134). — Ueber Zeus T r i o s ' zu Chalkedon $ 199, 7. — 'Bithyniens' Ahnherr Bithynos (Slepli.) war von Zeus mit Thrake erzeugt. 2. 'Dodoniscbes in Asien'. Dahin ist aus a) 'Ephesos' der ltegenzeus zu rechnen, den ein Münztypus (N. Gal. myth. p. 58 s. pl. 8, 12. M. Denlun. 2 , 1 4 ) zeigt; aus 6) 'Halikarnass' der zwischen zwei Bäume, worauf Tauben, gestellte Zeus mit Strahlenbrkränzung (Bull. d. Inst. 1839 p. 180 s s . ) , vielleicht auch aus c) 'Rhodos' der Zeus h'JtvJQOs (Hesych.). — Aus d) 'Lykien' wird Zeus Sardcssios (Steph.) und Sarpedonios erwähnt. 3. 'Achäische' Kulte: zu a ) 'Keos' des Zeus Aristäos oder Ixfialos, mit Sühnopfer des Sirius ( Z i v t XtlQiot Antimach. Etym. 710, 2 8 ) und der Sage vom Löwen der die Nymphen verscheucht (Welcker kl. Sehr. 1, 19 ff. Pr. PEnc. 4 , 6 0 0 ) ; zu b) ' S a m o s ' Ehefeste für Zeus und Hera; zu c) 'Tenedos' Zeus und Hera als Doppelkopf auf Münzen, dazu das Symbol der Ait (David Jup. 2, 445). Vgl. auch Aristäos zu d) Kyrenc, eben dort ein Zeus Eußovktvs (Hesych.). 4- 'Sonstige Zeusdienste der Inseln'. Aus a) 'Cliios' ist Zeus rvQaxfiio; (Tz. Lyc. 537) (if invoi (Hesych. al. iymnot. Ob tvunvosl) üthwalot (Hesych.) 'pavaiog (Hesych. W. Trag. 1119), b) aus 'Le9bos' Zeus ßovXaios, v n t n i i ^ i o ; , auch (tjif rjfto; (Hesych.) und tQti/iriaios (? ebd.), c) aus 'Naxos' Zeus Mt)lwaios (M. Orch. 160- Böckh Staatsh. 2, 398), aus d ) Sipbnos ein Zeus inißrifiios (Hesych.), aus e) Kos ein Zeus lmxtXQ« 4 . 'Orakel' des Zeus, hauptsächlich aus Olympia ( § 1 9 » . 6 ) und sonst bezeugt.
Theoer. 2 4 , 9 7 .
aus Dodona ($ 1 9 0 , 5 ) , aber auch Vor Troja befragen die Achäer den
Zeus n a r o u < i m o s an seinem Altar (II. 8, 2 5 0 ) .
§ 206.
1
Das Verhältniss des Zeus zu den übrigen G o t t -
h e i t e n ist im Begriffe des höchsten Gottes gegeben, der andre Gottheiten an Macht überragt, von dem aber auch als Geschwister Kinder und Diener alle übrigen Götterbegriffe sich abgelöst haben.
* Als 2?>-u) 'Weissagung' ( j 2 1 7 , 1), auch durch Tbie*-
stimmen (Rosse II. 19, 4 0 7 ;
Krabe Ap. Ith. 3 , 9 3 1 ) — ,
prüft c) ' E i d e ' (ao13*
ZWEITES BÜCH.
196
triiglicberBeryll im T. der Prosymna Plut. Out. 18, 3), und begründe! d) als 'Todesgöttin' ( $ 2 1 8 , 5) sowohl die korinthischen Trauerfeste als auch das argiviscbc 'Besser Sterben als Leben' (Herd. 1, 31). $ 222.
' Heras m a n n i g f a c h e Naturbedeulung gibt
reichen S y m b o l e n pfungs-
sich kund.
und S t e r n e n g ö t t i n
in zahl-
Als g e w a l l i g e H i m m e l s -
spricht
s i e durchs
Schö-
weidende
Rind,
d u r c h P o l o s und S t e p h a n e , P e p l o s und Pfau, * als W e t t e r W o l k e n g ö t t i n durch W a g e n u n d Waffen, Fell Schild u n d 1
durch Ziege und Krähe, g e s p a n n w e i s s e Kuh
und
Speer,
als E r d - und Mondgöttin durch Stier-
und Mondsichel,
4
als b l ü h e n d e
durch Frühlingsblumen Fruchtkörbc und F r a u e n p u t z ,
Erdgöttin 5
als m ü t -
terlich e m p f a n g e n d e durch S c h l a n g e und Gans, F r u c h l b ü u m e und Apfel sich a u s , mentlich
"wie
Schweine,
denn
auch
einer als
c h t h o n i s c h e Opferthicre,
Gattin d e s unterweltlichen
naZeus
g e d a c h t e n Hera z u m A u s d r u c k , w e n i g s t e n s a u s italischen Junod i e n s t e n bezeugt s i n d , Wolkengöttin
7
der A m b o s
u n d ihrer vorgedachten B e d e u t u n g a l s als
Ausdruck
des
festen
Erdbodens
m y t h i s c h verknüpft erscheint. 1. Als 'Schöpfungssymliole' Heras sind a) ' Polos' und Stephane (Ghd. Prodr. S. 5 ff. 20 IT.), t ) 'Peplos' (P. 5, 16, 2), c) 'Pfau' (P. 2, 17, 6. 0 . Met. 15, 385) hervorzuheben; letzterer, ein Symbol des vieläugigcn Sternenhimmels, sollte aus des bunderläugigen Argos Blut entstanden sein (Athen. 14. 655 A). Vgl. Braun Gr. H. $ 327. 2. Den a) 'Wagen' besteigt Hera zum Troerkampf (II. 5, 722 ff.), führt ») 'Waffen' als önlooftfa (u. a. $ 219, 4), erscheint mit dem c) 'Ziegenfcll', einer Aegis, geharnischt als Juno Lanuvina, und steht besonders häutig argivischen d) 'Schildkämpfen' vor (P. Ol. 7, 83. Ncm. 10, 22. Spanh. Call. Pall. 35. Pfka. Terrae. S. 42 ff.). Ob auch e) ' Bogen und Fackel' der Hera, etwa als Ilitbyia, zustehn, kommt bei dem Idol eines bekannten lobildes (Ghd. Mykcn. S. 13, 70) in Frage. Mit der f ) 'Ziege' verbunden ist sie als niyoijiiyof (P. 3, 15, 7) und Juno Caprotina (Pfka. T. C. Taf. 10. Vgl. Ziegenopfer zu Korinth M. Dor. 1, 399; Ziegenverbot der Curitis Ov. Am. 3, 13, 13); die $) 'Knilie' ward als ihr prophetisches Thier aus Ap. Rh. 3, 931 bereits erwähnt. 3. 'Erd- und Mondsymbole': a) 'Rinder'. Ein Stiergespann diente der Herapriesterin zu Argos (llerd. I, 31 vgl. 3, 24); Stiere sind Opferthicre des Zeus, Kühe der Hera (P. 9, 4, 3); eine 'weisse Kuh' ist der Hera Symbol im Iomythos und in der Verwandlung gegen Typhaon (O. Met. 5, 330). — Die h) 'Mondsichel' wird unter dem samischen Herabild erst spat (Spanb. Call. Di. 204) gefunden; doch kann als homerischer Beiname Heras auch / Q u a o 7 t i i i i o s (W. zu Schw. 281 f.) Iunarisch gemeint sein.
GOTTHEITEN.
A.
OLYMPISCHE.
2. HERA.
J 222.223.
i97
4. ' Frühlingsblumen' hat Hera als IdvVfin, 'Fruchlkörbe' als Kopfputz (nuknäv, W. Schw. 275, eigentlich Mauerkrone, von n v l r j ) ; als ihr ' Frauenpulz' pflegen Peplos und Spiegel, ausnahmsweise auch Schminke (durch Hekates Diebstahl an Europa gelangt, Schol. Theocr. 2, 12) erwähnt zu werden. 5. 'Schlange' und 'Gans' sind mehr aus italischem (Inno Lanuvina und Moncla) als griechischem Heradienst bekannt; yon 'Fruchtbäumen' finden Birnbaum (P. 2, 17, 5) und Eiche (Dädalafest) zu Schnitzbildcrn Heras sich verwandt; auch dient der Oclbaum ihren Kainpfpreisen (P. 5, 16, 2), der Feigenbaum ihrer italischen Geltung als Caprolina. Vgl. Wieselcr P. Enc. 4, 542. G. Ausser den clithonischen 'Opferlliieren' italischen Junodienstes, namentlich Schweinen (für Cupra und Juno Monela Macr. 1, 15. Cic. divin. 1 , 4 5 ) , Gänsen (Scrv. Aen. 8, 652) und Ziegen, werden als Opferthiere Heras auch Schafe (Ael. H. A. 1?, 40) erwähnt. 7. 'Ambos': der Hera zugehörig laut der homerischen Sage von ihrer Züchtigung (II. 15, 19) und als römischer Münzgöltin Moncta. 1
$ 223.
Andre S y m b o l e
Heras s i n d
m e h r ethischer
Art
Einige, w i e S c e p t e r u n d S c h a l e und w i e der n u r selten ihr b e i g e l e g t e k ö n i g l i c h e L ö w e , s i n d a l s Merkmale ihrer Herschaft leicht verständlich; andre geeignet.
1
Tand man
s i e als Ehegötlin
zu bezeichnen
Der L i e b e s l o c k u n g dienten S i r e n e u n d K u k u k ,
schmiegsamen
Lager Weiden
Sternkraut u n d
Frühlingsblumen,
' d e m E h e s e g e n der Granatapfel, der R e i n i g u n g bildlichem A u s d r u c k ;
4
ihre a u s
dem
die S c h e r e
rohen A n f ä n g e n
zu
hervorgegan-
g e n e , d a n n v o n H o m e r farrenüugig mit w e i s s e n Armen g e d a c h t e und
mit
Schleier
dem
Schmucke und
von
Polos
Stephane
Kalathos,
polykletischen
A u s b i l d u n g g e d i c h n e Matronengestalt v o l l e n d e t in
lebensvollster
u n d Mütterlichkeit
Prachtgewand,
oder
b i s zur
Hoheit
Goldsohlen
das
Kunstgebild
dieser
olympischen
Zeusgemahlin. 1. 'I.öwe' auf Heras Hand: Ghd. Bildw. Tf. 33. 2. 'Liebessymbole' sind die n) 'Sirene' des Herabildes zu Koronea (P. 9, 21, 2) — , der b) 'Kukuk' auf Polyklets Scepter zu Argos (P. 2, 17, 4 ; wegen aufgedrungener Multorpflicht, meint Braun Gr. M. $ 3 2 6 ) — , als c) 'Gewächse' Weiden Sternkraut und Frühlingsblumen (P. 2, 17, 2. W. zu Scliw. 275. Wies. P. Enc. 4, 561). 3. Auf 'Ehe und Reinigung' deutet a) der 'Granatapfel' (P. 2, 17, 4. Cr. 3, 252. Braun Gr. M. $ 328) und auch die b) 'Schere' ifjttlls der Hera zu Argos, laut Suid. v. "JIqk. Eckhel D. N. 7, 358 ss. (der Juno Marlialis?). Bött. Kunstm. 2, 285 (T. De Witte Ann. 1 9 , 4 3 2 ; für die Brautlocke? Hesych. yilftOlV
196
ZWEITES BUCH. h. 'Bildung' der Htm: o) als Pfahl Br.l
Säule (M. Hdb. $ G6. 1 ) . al«
») Schnilzbild siebend oder sitzend ( § 2 1 6 . 2 ; vgl. Apd. 2, 4 , 2 . M. Hdb. CS. 2), sodann r ) mit menschlichem, der
flotöms
-noivta
und livxwltvot
"!!{>«u(ff, MPall. $ 3 8 ) ;
an
ihrer Klippe war
auch
tri5(tti!)v(n,
als
hatte sie
lies tv
if'
itl-
des attischen Pandions Grab
(P. 1 , 4 1 , 6 , vgl. 5, 3).
§ 249.
' I m P e l o p o n n e s empfängt uns zuerst zu Korinlh
eine zwiefache Athena, die uralte Hellotis der Fackelläufe und die bellerophontiscbe Rossgöttin Chalinitis; ' a n d r e Athenadienste sind aus Sikyon Titane Kleonä berichtet. weisend ist auch die Burggöttin
3
Auf Poseidon hin-
des mit Athens loniern eng
verknüpften Trözen, auf Dionysos und Helios die der benachbarten Orte Epidauros und Hermione. verbundene Burggöttin Akria städtischen Dienst
4
In Argos ist die mit Zeus
des Akrisios und Perseus einem
der 'scharfblickenden'
diomedischen
Göttin
gesellt, dem zu Lerna Athena-SaYtis als Retterin aus Wassermangel zur Seite geht.
5
Eine andere Reihe von Pallasdiensten
wird in Arkadien vorerst von Pallantion aus durch das Palladion der dardanischen Chryse eröffnet, welcher die tegeatische Alea und Hippia, die Koria von Kleitor, wie auch die tritonischen Göttinnen von Pheneos und Aliphera samt mancher andren sich anreihn. ' Zahlreiche Pallasdienste sind neben der Burggöttin Chalkiökos aus Sparta bekannt;
7
samt mehreren andern Lakoniens
' a u s Elis wird
8
und Messeniens 10
uns Athena als Muttergöttin,
aus
Achaja als furchtbar erstarrende Göttin Pellenes erwähnt. 1 . In ' K o r i n t h '
(MPall. $ 3 1 )
ist Athena
a)
als hephästisebe
'Hellotis'
GOTTHEITEN. dortiger Fackelläufe
A.
OLYMPISCHE,
4. ATHENA.
§ 249.
233
(Scliol. P. Ol. 13, 57. Schwenck Rhein. Mus. 6, 279 ff.
vgl. Eurytione ebd. 6, 285) bezeugt, womit die Sage einer bei der Dorier Einfall samt einem Kind Chryse freiwillig verbrannten Hellotis verknüpft ist •—, ungleich bekannter aber als poseidonische b) ' Chalinitis', Züglerin des Pegasos für Bellerophon (Pind. Ol. 13, 80. Expl. p. 2 1 7 ; Akrolith P. 2, 4, 1; ein dädalisches Heraklesbild in der Nähe 2, 4, 5). 2. In a) 'Sikyon' Athena Kolokasla, von einer essbaren Pflanze (Ath. 3. 72 B.) benannt (T. von Epopeus,
Oeiquelle, Grabmal P. 2, 6, 2. 1 1 , 1 ) ;
zu
6) 'Titane' in Verbindung mit Asklepios (Xoanon der Koronis P. 2, 11, 7. 9), in c) 'Kleonä' ein Pallasbild von Dipönos und Skyllis (P. 2, 15, 1). — Vgl. Rück. Ath. 100 ff. 3. 'Ionische Akte' (Riick. Ath. 113 ff.). In «) 'Trözen' ward Athena-Pollas und Stheniais, nach früherem Streit mit ihr auch Poseidon als Basileus verehrt (P. 2, 30, 6. 32, 4 ) ; ausserdem als 6) ionische Gemeindegöttin Apaturia (P. 2, 33, 1 ; Insel Sphäria, die Hiera hiess seit der Athena- und Tlieseussage; dort weihten die Jungfrauen ihren Gürtel). Müll. Pallas § 27.
Vgl. Rück. Ath. 113 ff.
In c) 'Epidauros' Mhmid-Ki.sxäa als Burggöttin (P. 2, 29,
1), in d) 'Hermione' ein den
Dioskuren beigelegter Athenatempel und noch
ein anderer Athenatempel beim Heliostempel (P. 2, 34, 10), in e) Buporthmon eine Athena Promachorma (P. 2, 34, 8). 4. In 'Argos' (Rück. Atli. 118 ff. MPall. § 28. 29) war a) Athena Ahria (Hesych.)
mit Zeus Larissaios zugleich
auf der Burg (P. 2, 24, 3) des dort
begrabnen (Gern, protr. p. 13) Akrisios und ausserdem
6) die Athena
seines Enkels Perseus
Oxyderkes des Dlomedes,
verehrt,
diese auf der Anhöhe
Deiras ohnweit des Apollo Deiradiotes (P. 2, 24, 2 ) ; als Stadtgöttin (Tioitov/os) empfing eben dieselbe den Festzug des diomedischen Schildes und jährliches Bad ihres Bildes im Fluss Inachos (Call. lav. Pall. 35 IT. not. os xev idy yvfivtjv zi]V JlcdXüiSa rriv nohov/ov.
Troisches Palladion P. 2, 23, 5).
Pallas zu Argos auch als c) Pania (xctl Ilavict, ob KunavtCuT) pinx (lydiscben Ursprungs P. 2, 21, 3);
Ferner
und als dt Sal-
auf dem Markt ward das Grab der
Gorgo gezeigt (P. 2, 21, 6), deren Haupt auch von Kyklopenhand dort gemeisselt war.
Der benachbarten Umgegend von e) ' L e r n a ' gehört die Danaidensage;
auf Berg Pontinos ward dort f) Athena-Suffis (P. 2, 36, 8) verehrt, eine bereits im Alterthum auch auf das ägyptische Sais (P. 9, 12, 2) bezogene
'Retterin'
(ffcetu) aus Wassermangel (Rück. Ath. 122 f.). 5. 'Arkadische Pallasdienste' (Rück. Ath. 140 ff. MPallas § 32 ff.). — Im a) 'Pallantion' war Pallas Lykaons Sohn und Erzieher Athenens samt seiner Tochter Nike gewesen (Kl. Aen. 1233ff.); des Pallas Tochter Chnjse (als lemnische Göttin § 154, 4) brachte daher dem Dardanos das Palladion zur Mitgift (D. Hai. 1, 3 3 , 6 8 . MPall. § 3 3 ) . — In 6) 'Tegea', dem Poseidondienst von Mantinea benachbart, war die von Aleos gestiftete Athena-.4iea, durch den grössten Tempel des Peloponnes geehrt (P. 8 , 4 5 , 3 ff. vgl. Herd. 1, 66. 9, 70; Altar von Melampus mit Bildern des Zeuskinds P. 8, 47, 2 ; verehrt auch in Alea P. 8, 23, 1, in Sparta P. 3, 19, 7 und Mantinea), als 'wärmende' (WTril. 2 8 0 ; vgl.
234
ZWEITES BÜCH.
Aleos, Auge, deren Brunnen, Heraklessage und Sobn Telephos; nahe bei P. 8, 47, 1) und als 'Asylgöttin' ( a J / i j , 17,6. 3,5,6. 7,8;
to
qvytiv
i i y f ; il Iii nihil
Heilgottbeiten
Bück. Alb. 150, vgl. P. 2, wyöfia£ov,
wird
sogar für
Hera -jr>|£> ($ 249, 86. Ghd. Mctroon A. 49) Polius ($ 248, 3 n) Ergane (§ 248, 3 b ) und Mechanitis ($ 249, 5 f ) . — Sic ist fr) 'Lichtgöttin' als UeUolit (T. zu Marathon und Korinth mit Fackelest: Schul. P. Ol. 13, 56. Etym. 322, 48. $ 249, I n ; vgl. FAltnia und Uellesla $ 25-1, 3 c) und als lila« ($ 250, 3 c ; mit Fackel uud Lampe Eckbel D. N. 2. 484) oder OlaukopU ($ 250, 3 c ; 'glanzäugig' Lauer 321), heisst ¿¡viie{txi]i 'scharfblickend' zu Argos und, von dem Auge benannt, oiud(u; und ¿) 'Hausherd' und Familie,
fitoouifttlot iaxta
(Kl. Aen. 160. Bött. 2, 325IT.;
•in focis domesticis Vesta' Aug. C. D. 4, 1 1 ) , umgeben von Penaten Ahncnliildern und sonstigen Heiligtbümern, zumal in römischer Sitte. 3. Heslia gründet a) • Wohnsitze' sowohl durch Häuserbau (Diod. 5, 68. Vgl. Athena-Skiras) als durch Pflanzstädte (durch versandtes Herdfeuer: Schol. P. Ncm. 1 1 , 1 ) ; ist 6) 'Bathsgöttin' am Herd Hatb zu pflegen (Harpocr.
lv ßovXy IÖQVflirr), vgl. geschworen
Eckhel D. N. 2, 5 3 8 ) ; es werden
(Od. 14, 159)
und,
wie vom
c)
Herdgotte Zeus
ßovltdit
'Eide' am Herd
kanovyos,
von
Heslia behütet (Bött. 2, 325 ff.). 4. Der Herd ist
a) 'Schutzflehenden' eine 'Freistatt' (Nausikaa Rbesos
Krösos: Expl. Pind. Böckh p. 4 7 7 . Bött. 2, 3 3 0 ) , geselliger 0) ' F e s t e ' Mittelpunkt
(cv
yitn «rf(i oov illanlvui »vr\joiaiv
iV
ov
npturr;
nvpatij I£
l a i ( n Horn. H. 29, 6). 5. Die ' G e b u r t e n ' werden durch Aropbidromien an Hestias Hausaltar gefeiert; die Hochzeiten in Naukratis ain Staatsherd (Ath. i . 149. Bött. 2, 3 2 8 ) ; dem ' T o d e '
nah
fleht
Alkestis
gleichfalls vor ihrem
Hausaltar zur
Göttin
280
ZWEITES BUCH.
( ¿ U o n o i v u . . Eur. Ale. 162) die für ihre Kinder sorgen möge (tgl. die Kin derascüe im Atrium, nach römischem Brauch, Non. ' Suggrundaria'). 1
§290.
Hestias
eigenstes
und deren Behälter die L a m p e :
Symbol
ist die
reine
Flamme
" w i e aber das reine Feuer
ihrer
Jungfräulichkeit die im Herdfeuer g l i m m e n d e Zeugungslust
nicht
a u s s c h l i e s s t , s o ist a u c h der Phallus u n d ein i h m des Thiersymbol, kraft
ist
auch
der Esel, von
3
ihr h e i l i g .
lebendigem
Wasser
entsprechen-
Ihre f r u c h t b a r e und
Salz
Feuer-
als
ersten
N a h r u n g s s t o f f e n b e g l e i t e t : d a s f ü r F e u e r W a s s e r u n d Salz l i c h s t e HausgeriSth i s t a l s O p f e r w e r k z e u g , S c h a l e , ihr z u g e e i g n e t . Erdmutter
und
Tympanum Pfeiler
Im U e b r i g e n w a r H e s t i a s B e d e u t u n g
kosmisches
als W e l t r u n d
gegründeten
Centrum
anerkannt
genug,
o d e r a u c h S ä u l e n , auf d i e
der Erde bezüglich,
f ü g e n : in s o l c h e m Sinn
Tholen
4
dien-
Amphora Becken
ihrer
bildlichen
Ileiligthümern
die
dafür
übliche
als ein
atlantischen
Darstellung
ward ihren im Mittelpunkt
um
und
aller
beizuStädte
Rundung
der
gegeben.
1. a) 'Feuer' des Herdes, von Delphi aus auf alle Altäre Griechenlands übertragen (Plut. Aristid. 31. Böte. 2, 336); die b) ' L a m p e ' des Prytaneions (S 292, 2). 2. 'Zeugungskraft' am Herd, durch den zeugenden a) 'Phallus' in der Geburtssagc des Scriius (Plin. 36,70) und iin Phallusdienst der Vestalinnen (Fascinus a Vestalibus colitur: Plin. 28, 7. Kl. Aen. 755) nachweislich; auch der priapische b) 'Esel'findet als Vestas Symbol sich vor (Ann. d. Inst.22, 2 t 2 s. tav. K) und ward an ihrem römischen Fest beim Brotbackcn bekränzt (OF. 6, 32 t IT.). aus dazu wird und
3. a) 'Wasser und Salz': letzteres im römischen Vestadienst, jenes der Kassotis sowohl als aus der Juturna für nährend erachtet. Das erforderliche b) 'Geräth' (für Wasser und Feuer, Salz und Opferschrot) zu ßom als Amphora (Fictilia SAcn. 7, 150), Becken (troa Kl. Aen. 829 IT.) Schale (für Wasser und Salz: Fest. Muries Muria cf. Salinuin) unterschieden.
4. 'Kosmische Symbole': a) 'Tympanum', wie sonst für Apoll, auch für Hestia erwähnt bei Suidas (v. 'Karin, als Windpauke, (neiiitj roirs ärfnoug V J ' i "oi((>ttv
Call. HDi. 1 9 0 ,
d) 'Mystik' (als
(bei A n t . Lib. 4 0 als Eine
c) ' M e e r e s g ö t t i n '
von
xal
+l(xivyv«v),
Zeus
betheiligt und
bald
worden,
Karmc
d e r H e k a t c gleich ( O r p h . HDi. 1 2 . E t y m .
lionofi.
u n d wol gar m i t Rliea i d e n t i s c h (als Z e u s m u t t e r ? Jtxxvrva
über der
entgegengesetzt
von Minos v e r f o l g t ) , w a r
hinlänglich
Tochter
Leto;
(P. 2 , 3 0 , 2 . 3 ,
F i s c h e r u n d S e e f a h r e r (MAeg. 1 6 8 ) , d e r J a g d g ö t t i n A r t e m i s bald ( P l u t . soll. a n i m . 9 8 4 :
äginetischen Delos
mit sie
um
für
Diod. 5 ,
76.
MAeg. 1 6 8 f . )
m i t Kind z w i s c h e n
k u r e t e n E c k h . 2 , 3 0 3 ) zu gelten — , wie dies a u c h in i h r e r F e s t s i t t e ( F i c h t e n k r a n z , keine
Myrten
Call. Di. 2 0 1 ;
als
Slrahlcngöttin
b r i s ä i s c h e n N y m p h e n gesellt n a c h E t y m . Jinir.)
if/xi/Vr;
sich zeigt;
bei
Cornut. 3 4 ;
wobei d e r e)
mit
'Mythos'
sie als g o r t y n i s c h e , von Minos n e u n Monat l a n g v e r f o l g t e u n d n u r d u r c h M e e r e s s t u r z vor
ihm
gerettete,
30, 3. 3, 14, 2.
Nymphe
kennt.
Diod. 5, 7 6 .
Vgl.
Callim.
HDian. 199ff. not. Paus. 2,
E t y m . v. B n n ö f t a Q j i ; .
Virg. Cir. 2 2 0 n o t .
Cr.
348
Z W E I T E S BUCH.
S y m b . 3, 8 9 (J(xiaftvov).
Hock 2, 1 5 8 ff. Scbw. 1, 1 6 8 ff. Lauer 3 0 2 ;
haupt-
sächlich a b e r Müller Aegio. 1 6 3 ff. 2.
Mit der
Griindungssage
von a) ' L y k t o s '
durch
ist die Sage eines Artemisbildes verknüpft, o nnTpijtov Ix BnavQÖivoi
xo/itaitiv
( H u t . virt. mul. 2 4 7 ) .
tyrrhcnische
{¡v avioti
Pelasger
tls
yirj/jvov
Ausserdem wird als k r e t i s c h
b) die spartanische A r t c m i s - I i « a j ( a ( § 3 3 2 , 5 d) bezeichnet. — c) ' A m n i s i s c h e ' Nymphen
der Artemis (Call. Di. 1 5 ) weisen auf
die dortige Ilitbyia ( $ 1 5 0 , 2 )
und auf die delische Upis hin, die a u c h f ü r Kreta .bezeugt wird (Call. IIDi. 2 0 4 ) . 3 . ' S o n s t i g e allere Dienste auf den I n s e l n ' .
Aus a ) ' S a m o s ' (Pfka. S a m .
p. 6 3 ) , woher die kretische Diktynna abgeleitet wird (Herd. 3, 5 9 ) , wird A r t e m i s auch
als Tauropolo*
(Herd. 3 , 48.
von dortiger Oertlichkeit a u c h
S t e p h . TUVQ.),
als lmbrasla
z e u g t ; aus t ) ' A e g i n a ' ward die dortige Aphda vorher (Anm. 1 1 ) erwähnt. als Euporla
Knprophago*
und Che*ia»
(Hesycb.),
(Call. Di. 2 2 8 )
be-
in gleichem Bezug zur Diktynna
Zu c) ' R h o d o s ' (Hefller Rhod. 3, 5 0 f f . ) war Artemis
(Hesycb.), desgleichen in Verbindung mit Kora (Suid.
aatfoSiXos)
v e r e h r t ; ältestem Dienste derselben Göttin moclitc der ausserhalb der Stadt belegene Tempel der Arinlobule
( P o r p h . abst. 2, 5 4 ; vgl. § 3 3 1 , 5) geboren.
Auf
d ) ' I k a r i a ' ward die gleichnamige Artemis ( P f k a . akadem. MB. 1 8 5 3 J u n i ) , eine ' k o m m e n d e ' Göttin der Schulzflehenden, als rohes Holz (Arnob. 6, 1 1 ) , vielleicht als knotiger W a n d e r s t a b
(so Pfka. nach Cab. Allier 1 6 , 8 ) v e r e h r t ;
eben
dort
war ein Tauropolion ( S t r . 1 4 , 6 3 9 ) ; als Jagdgöttin erscheint die dortige Artemis im Mythos von Metapont u n d Melanippe (Hyg. 1 8 9 ) . --- Artemisdienst der Insel c ) ' D o l i c h e ' ohnweit der lykisclten Küste wird von Kallimachos (IIDi. 1 8 7 ) neben dein lelrn
pergäi9cben e r h o b e n ; auf
'Anaplie'
a u s Inschriften b e k a n n t
(Ross
Inselreisen 1 , 7 8 ) ,
( e b d . 2, 6 1 . Inscr. no. 1 5 8 ) , der Pnrthenot phebolos noch
(Inscr. no. 1 9 0 ) und Skylhta
andern
auf
'Siphnos'
sind auch Kulte
der Mendetla
auf
der
So-
'Astypaliia
auf ' L e i o s ' (ebd. 2, 1 2 1 ) , der Ela-
(ebd. Inselr. 2, 1 3 7 ) auf ' P a t m o s ' , s a m t
{liiqjtftu>v
Inselr. 1, 1 4 4 )
und
'Thera'
(Ross
Inscr. no. 2 1 5 ) . 4. Artemis
' D e l i s c h e r Dienst' von
Delos
als
einer älteren Artemis hyperboreischc
Upis
wird
von Karlhäa dasselbe
Götterpaar
Apolls
gesondert
(Herd. 2 , 3 2 . 3 5 . 4, 3 3 . Sage die L e t o i d e ,
im Mythos
auch
im Namen Ortygia,
der als Geburtsort der wird
(Horn.
in Art der ephesischen gelten; näclistdem
wie in der delischen t ) 'Kcos'
mochte
Geburtsort
das
Dor. 1, 3 6 9 .
Schw. 1 , 1 7 3 ) ,
dem Apollon versebwistert
der Ktesylla (Ant. Lib. 1) zugleich
dortige Artemision
zur S ü h n u n g
genannt;
Achills (wegen
mit
zu c) ' L e s l i u s ' Mord
HAp. 1 6 ) ,
galt dort die ist.
die, Aus
dem Apoll erscheint
des Thersites,
nach
A r k t i n o s : MDor. 1, 3 3 5 , 1) bereit (Artemis dort auch als Thermengöttin, V t Q i t f a , Lauer 291 f.);
a u c h wird ein d) lnselchen
ohnweit Kolophon,
wo Hirsche ge-
b a r e n , als artemisisch e r w ä h n t ( S t r . 1 4 . 4 6 3 ) .
§ 335.
'In K l e i n a s i e n
steht die Artemis von
Ephesos
obenan: im Mittelpunkt vielfachen Völkerverkehrs von Amazonen oder von
Kreta aus
gegründet,
in Pracht und Umfang ihres
GOTTHEITEN.
A . OLYMPISCHE.
8. ARTEMIS.
§ 334. 3 3 5 .
349
dortigen Heiligthums unübertroffen, bot sie als geheimnissvolle Allmutter in
bedeutsamer
zum Theil unhellenischer Symbolik
und Bildung, vom Oberpriester als Bienenkönig und priesterlichen Melissen in festlicher Sitte geleitet, dem Apoll als Delphinios, dem Herakles als Daktyl, sonstigem Götterwesen zugleich mit der Amazonensage verknüpft, einer sehr weit verbreiteten Verehrung sich dar: wie denn ausser den bis Massilia reichenden Abbildern
ihres vielbrüstigen Idols
2
auch die angebliche Ge-
burtsstätte der Göttin vom ephesischen Ortygia aus den artemischen Ortygicn von Delos Syrakus und Aetolien vorangegangen sein mag.
3
Unter den ionischen Nachbarstädten von Ephesos
ist theils der bereits
genannten Massilia Mutterstadt
theils auch Erythrä Milet und Pygela, kophryne zu nennen,
4
Phokäa,
ferner die Artemis-Leu-
deren Berühmtheit mit dem Ruhm der
ephesischen Göttin wetteifert.
5
Zugleich mit ihr zeichnen in
Lydien und im benachbarten Karien noch andere Artemisdienste theils durch muthwillige Sitte theils auch durch Strenge sich 0
aus,
wie anderseits Hellespont und Propontis, Troja und Astyra,
Byzanz und Kyzikos für dortige Verehrung der Artemis zeugen, 7
und
auch aus
Lykien
Kilikien Pamphylien Syrien
Artemis-
dienste, zum Theil so berühmte wie der zu Perga, hier zu erwähnenbleiben.
8
Artemisdienst wird auch aus Kyrene bezeugt.
1. ' Artemis-Ephesia': Strab. 14. 789 ff. P. 6, 31, 0. 7, 2, 4. Act. Ap. 19, 3 4 (Intpp.).
Cr. 2 , 578ff. MDor. 1 , 3 8 8 f . Stuhr 2 , 2 4 0 f f . Scliw. 1, 170ff. Gulil
Ephes. 7 8 ff. Lauer 303. —
Die Griinduug des dortigen Heiligthums wird ver-
schiedenen a) ' S t ä m m e n ' , hauptsächlich Amazonen (P. 6, 3 1 , 6 . 7 , 2 , 4 .
Callim.
Di. 237ff. Hippo) und Pelasgern ( G u h l 7 8 f f . ) , nämlich ionischen (aus Arkadien und Attika; vgl. 'A 4 4 ) von ihm gegründete PhakelltU, auch Fatcelillt
ausserhalb
(von (f i'txiJLo{ Bündel,
oder -Ina genannt: Schncidew. p. 23IT. Pfka. Arch. Ztg. 4, 3 4 8 ) ,
eine der Lygodcsma und Limnatis entsprechende Göttin lakonisch-messenischen
GOTTHEITEN.
A.
OLYMPISCHE.
8 . ARTEMIS
$ 336. 337.
353
Ursprungs, berühmt (vgl. auch Kl. Aen. 1 1 6 6 ) ; Artemisdienst vermuthlich auch zu » ) 'Melapont', indem König Metapont nach Ikaria weist ( $ 3 3 4 , 3 d ) . 3 . In 'Sicilien' ist o ) 'von Hhegion her' der eben gedachte, mit der taurisehen
und Orestessage
verknüpfte,
Dienst der PkakeiitU
aus Syrakus
Tyn-
daris und dem pelorischen Artemision bezeugt (Schneidew. p. 1 6 ) , aus » ) ' S y r a k u s ' aber hauptsächlich der eleische, mit der Alpheiossage (Curt. Pelop. 1 , 7 4 ) verknüpfte, Dienst der A r t e m i s - P o l a m l a ( P . 5, 1 5 , 4 . MDor. 1 , 3 7 6 . Prall. 3 5 ) , deren dortiger Sitz Orlygia ( P P y . 2 , 6 ) l4at(/iidoi (¿falov
PNem. 1 , 3 )
xuaiyvrjjtt
dieser Göttin
als Sitz und Geburtsstätte selbst
mit
Delos
ebd., vgl. Eipl. Pind. 1, 2 4 8 s . 3 5 0 s . )
dem dortigen Kult wird der neleiscbe Tanz Chllonea* haben.
Eben
dort mag auch Artemis-Angelot
(ß(fivtov
als deren
Schwester
wetteifern
(Schw. 1, 1 7 7 )
(Hesych.;
durfte; angehört
aus Sophron
Sch.
Theoer. 2 , 1 2 auch als Name der Hekate bekannt; Pfkn. Ann. d. Inst. 5 , 1 7 2 f f . ) , der
sonstigen
«YYIMTI
Hegemone TI;
OQXQii
MelainU
in
Kreta,
PcuUhea
5a)
Ilesycb.),
d. i. S i r e n e ( L y c o p h r . 4 9 9 . 4 5 8 . ( § 3 6 2 , 2 c.
Athen. 1 3 . 5 8 8 . 2 6
P.2,
402
ZWEITES BDCH.
2 , 4. 8 , 6, 2. 9 , 27, 4. EKy. 2 , 2 5 7 ) Erot. c. 2 1 ) , ferner Skolia 'Aif QOih'njg tWcoXor,
¿vdnotf
övos
vgl. Demetcr-Erinys), Epilymbia
Plut. qu. gl'. 2 0 ) und Tymborychos
(korinthisch
häufiger römischer
Plut.
(Hesych. 'Eo. . .
( § 3 6 2 , 3 delphisch, nach
(argivisch § 3 6 4 , 3p.
gefesselt verhüllte spartanische Morphn Libitina
und
(kretisch § 3 6 5 , 1 b) und Erinys
EKy. 2, 2 4 2 ) , dazu die
( § 3 6 4 , 6 b) und die Blut
schlürfende
Gemmenbilder ( G h d . HR. Stud. 2, i 8 2 f f . ) .
Tod-
bringend ist Aphrodite auch nach der Wahrnehmung, die den c'af QOifioteCcov dem KTioOvrjGxmv
gleichsetzt (Aristot. probl. 4 init.).
5. ' Seelenführung' übt Aphrodite wenigstens nach römischer Ansicht (Tibull. 1, 3, 5 8 ) ,
der auch ein merkwürdiges spätes Relief, des Genius Führung zum
Soniiengotte darstellend (Ghd. Bildw. 93, 4 ) , entspricht.
§ 374.
' A l s S y m b o l e Aphroditens sind zuvörderst die
der dionüisehen Göttin entsprechenden zu nennen, deren nächster Bezug auf E r d - und Wasserkräfte mit allgemeiner Hindeutung bald auf jener Göttin,
so Leben als Wachsthum
verleihende
Macht, bald auch auf jährliche Wiederkehr des Naturlaufs oder auf die Genüsse des Menschenlebens verknüpft ist.
In solcher
Geltung sind hauptsächlich Rind und Bock, Pferd und Fische, Hase und Schwan, Taube Ivnx und andere Vögel,
2
Myrte Rose
und Weihrauch samt anderen Blumen Pflanzen und Düften zu 3
nennen.
Diesen meist
unverkennbar hellenischen
Symbolen
sind als hellenisch ausgeprägt und sehr geläufig zwei andre von unbezweifelt ausländischem Ursprung hinzuzufügen: Uranias kosmischer Gürtel war der homerischen Aphrodite zum Liebesgürtel, ihre schildähnliche Himmelswölbung zu Schild und Spiegel der griechischen Lebens- und Liebesgöttin geworden. 1. Unter den auf ' E r d e und Wasser' bezüglichen meist dionäischen 'Thicrsvmbolen' der ' Liebesgöttin', kommen a) ' Löwe' Wolf und andre reissende von der idäischen Göttin bezähmte (Horn. J t V e n . 78) Thiere nur in seltneren Spuren und Anwendungen
vor (Lloyd Nereid mon. 84ff. Aphrodite-Leaina
Terrae. 35, 2 ; lixatva brünstiger
Stier
hetärisch
sowohl ihrer persönlichen
Geltung (vgl. vier Stiere an
Henkeln der Riesengefässe zu Aniathus: lioss Inselr. 4, 1 6 9 ff.) als auch Brauch
Pfka.
Orph. H. 55, 11'?); obenan steht b) das ' R i n d ' das als vier dem
dionäischer Herden (Stier auf M. von E p i r u s : EKy, 2 , 2 9 9 ) und Sagen
(Stierbrunst der Geryonesherden § 3 6 1 , 3 a), nicht weniger auch dem Zodiakalzeichen des Aprilmonats
entspricht,
«oneben
das
lunarische KwAsymbol für
Urania (Ael. NA. 10, 2 7 ) bezeugter als f ü r Pandemos ist. 'Bock'
Daneben ist b) der
als der Pandemos Träger aus Elis ( § 3 6 4 , 9 a ) b e k a n n t ;
opfer f ü r sie sind weisse 'Ziegen' ( § 3 7 7 , 2 6) bezeugt,
als Hetären-
auch dienten Ziegen
der Weissagung nach papliischem Brauch (Lloyd Nereid mon. p. 5 1 ) ; das c) ' P f e r d '
GOTTHEITEN.
A.
steht ihr als Hippia
OLYMPISCHE.
10. APHRODITE.
§ 373—375.
403
zu ( § 3 7 2 , 3 6). Den von ihr geheiligten d) ' F i s c h e n ' wird
ausser dem Delphin der sie als Meeresgüttin (EKv.2, 1 8 6 ) trägt, der Pontinos (Pfka. Antik. 1 8 5 0 no. 5) und die Sardelle (EKy. 2, 1 8 6 ) e r w ä h n t ;
so wird auch die
e) ' M u s c h e l ' in Bezug auf Geburt und Erscheinung der kyprischen (Plaut. Rud. 3, 3, 3 4 ) und kytherischen ( P f k a . TC. Tf. 17. 1 8 ) Güttin, wie auch der Weiblichkeit ihr beigelegt. Brunst und Fruchtbarkeit 'Schwan',
nicht selten
Aphrodisisch
( E K v . 2 , 155.
ihr
zierlicher
sind auch
der f )
Pfka. TC. Tf. 2 9 ) ,
Träger
(Voss
der g)
MBr. 2 , 8 6 ;
TC. 15. 1 6 f . eine delische Vorstellung), und besonders die h)
als Symbol
' H a s e ' ' wegen lüsterne
nach
Pfka.
'Tauben'(EKy.2,
1 5 8 . 1 8 0 f f . wegen Brunst und Weissagung; Eryxsage § 3 6 9 , I d . A t h e n . 9 , 5 2 ) ; der i) ' l y n x ' als Vogel des Liebeszaubers ( E K y . 2 , 185. 2 5 3 .
Pfka. TC. 5 0 , 1 ;
auch für Nike, Phot. s. v.); ausserdem k) auch Gans Rebhuhn Schwalbe (Ael. NA. 1 0 , 34) Sperling,
der Vogel Aesakos
wegen Bezugs auf
Liebesgram
oder
Wetterwechsel (Kl. Aen. 6 2 f . ) . 2. Aphrodisische Naukratischer
'Gewächse'
sind
die u)
' M y r t e ' (EKy. 2, 1 8 7 f f . 2 4 5 f f .
Kranz Ath. 15. 6 7 5 ff. EKy. 2, 1 9 3 ; Venus - Murcia
Kl. Aen. 1,
733), die b) ' R o s e ' ( E K v . 2 , 1 9 1 f. roth gefärbt vom Adonisblut), die c) ' L i n d e n bliithe' ( i f i k v Q t t , Kränze: C o r n u t . 2 4 p. 1 3 8 . 3 2 2 ) ; von d) ' s o n s t i g e n ' Blumen Gewächsen ( E . 2, 1 9 1 )
und Düften (Weihrauch E. 2. 1 5 1 )
ist besonders
die
vieldeutige (Ghd. Auserl. 1. S. 1 2 8 f f . ) ' K n o s p e ' der Aphrodite- und Spesfiguren hieher g e h ä n g ,
die hauptsächlich als Lilie oder als Blülhe des Aphroditen be-
sonders geweihten (EKy. 2, 1901.) Apfels oder Granatapfels gelten kann. hasst ist Aphroditen der e) ' B u c h s b a u m '
(Cornut. 2 3 extr.) u n d ,
Ver-
was jedoch
n u r beschränkt zu verstehen ist (§ 3 6 5 , 2 e ) , auch der ' E f e u ' (Plut. qu. rom. 1 1 2 . E K y . 2 , 1 9 4 ) , dagegen als asiatisches Verjüngungssymbol ('?EKy. 2 , 192) zuweilen auch die ' C y p r e s s e ' ihr beigelegt wird. 3. ' S c h m u c k - und Putzgeräth' Aphroditens, aus kosmischen Symbolen der Urania
stammend,
sind
a)
der ' G ü r t e l ' ,
in welchem Homer (II. 1 4 , 2 1 4 f f .
MHdb. § 3 7 6 ) den Sitz alles Liebreizes k e n n t , und
der
6) ursprünglich
als
Schild- und Himmelswolbung bekannte 'Spiegel', dessen Doppelsinn hauptsächlich in Apliroditens korinthischer
Darstellung (§ 3 0 4 , 2 . Millingen Uned. m o n . 2 , 5.
MHdb. 3 7 6 , 6 ) augenfällig ist.
§ 375.
1
Minder bekannt, aber nicht minder beglaubigt, ist
eine Reihe andrer Symbole, welche theils der als Himmelsgöttin Urania
gefassten Aphrodite, theils auch der dionäischen Erd-
und Unterwellsgöttin gelten.
Jener ersten Bedeutung sind Polos
Schildkröte und Schild, Peplos Gürtel und Spindel angehörig; ausserdem war die Bewaffnung der assyrischen Urania nicht weniger als der Löwe der phrygischen Göttermutter in die Gesamtheit des griechischen Aphroditebegriffs aufgenommen, und war ihrer Meeresgeburt so Muschel als Delphin entsprechend. 26 *
404
ZWEITES BUCH.
* Weniger ist Aphroditens düstere 7W«bedeutung durch Symbole bekannt, doch galten schwarze Widder Schweine und Hunde ihr zum Opfer und auch wol zur Weissagung; ausserdem waren Apfel und Mohn ibr heilig.
Auch ist weder die Schlange der
Erdgottheiten, noch auch manches andere cerealische oder bacchische Attribut, namentlich Modius und Thyrsus, vom umfassenden Dienst ihrer finsteren Erdmacht ausgeschlossen. 1. Als 'Himmels- und Schöpfungssymbole' der Aphrodite-Urania sind ausser der bereits erwähnten ihrer Meergeburt (Delphin und Muschel $ 3 7 4 , rt. e) hauptsächlich die a ) der ' Himmelswölbung' entsprechenden, Polot
Schild
und
kröle ( $ 3 7 4 , 3 a), zu betrachten; des Gürtels ward so eben gedacht. durch
Zeugung
und
Tempelsitte Phallus
Empßngniss
vollführte ' S c h ö p f u n g ' gebn
Schtld-
Auf b) ihre
in
kyprischer
( $ 3 6 5 , 2 d ) , neben dem Phallus (EKy. 2, 2 3 3 ff.
und Salz
Ghd. HB. Stud. 2, 2 7 9 ) weibliche Geschlechtssymbole, wie auch die
Muschel
( $ 3 7 4 , 1 e) eines ist; als Bild des Schöpfungsgewebes dienen ihr von den Chariten gewehter Peplo*
(II. 5, 3 3 8 . Od. 18, 1 9 4 ) , zuweilen auch, wie in Bildern
der Libitina, die Spindel, wähnen ist.
woneben auch die Vierzahl ( $ 3 7 6 , 1 b) hier zu er-
Auf c) ' k o s m i s c h e ' Kämpfe der wehr- und sieghaften ( $ 3 7 1 , 4 )
Urania bezüglich, trägt sie den Speer
als kyprische "Ey/nof,
Helm und Schild
in Korinth und sonst, als attische Kolias auch den Bogen. 2 . ' E r d - und Unterweltssymbole' Aphroditens, ihrer dionäischen Auffassung und ihrer nordgriechischen Bedeutung als Todesgöttin ( $ 3 7 3 , 1) angehörig, sind in а ) ' O p f e r t h i e r e n ' wie Schweine
(der Aphrodite-Kastnia $ 3 6 7 , 1 f r ; auch
Weissagung, kyprisch, Kl. Aen. 1 7 6 f . ; vgl. EKy. 2, 1 5 6 f . 3 1 5 ) , schwarze (EKy. 2, 2 6 3 )
und Hunde
б) ' F r ü c h t e n '
sind Apfel
(Aphrodite-Zerinthia und
Mohn
Lyn. 4 4 8 )
zur
Widder
zu e r k e n n e n ;
von
als viclkürnige Symbole (EKy. 2, 1 9 0 f . )
der Göttin von Sikyon (P. 2, 10, 4, mit Polos) bezeugt; den Apfel erwirbt Aphrodite als Schönste iin
I'arisurtheil.
Ausserdem
wird
als seltnes
Symbol
die
c) ' S c h l a n g e ' wegen des nu dieses Thier geknüpften Glaubens an aphrodisische Bezähmung (EKy. 2, 3 3 3 ) ihr beigelegt; um so üblicher ist es, d) die Idole der chtbonischen Aphrodite ( $ 3 7 6 , 2 6) mit dem cerealiscben 'Modius', einem korbähnlichen (vgl. Imiah'tQios
§ 3 8 0 , 3 a ) Getreidcmass, bekrönt und in gleicher
Bedeutung auch e) 'bacchische Symbole'
wie Efeu und Thyrsus
(Ghd. HR.
Stud. 2 , 1 4 8 ) ihr zugetheilt zu sehn; FlöteDspiel wird in der Sage von Gingras (EKyp. 2, 1 0 9 ) ihr zugeeignet.
§ 376.
1
Den gedachten Symbolen Aphroditens entspricht
von Seiten ihrer G e s t a l t ,
seit Kegel-
und Hennenform zur
Andeutung menschlicher Gliedmassen gesteigert wurden, * eine Reihe von Darstellungen göttlicher Menschenbildung, deren bald mehr heroische bald mehr zärtliche Schönheit theils in Meeres-
GOTTHEITEN.
A. OLYMPISCHE.
10. APHRODITE.
§ 375.376.
405
ursprung und Wehrhaftigkeit der Urania, theils auch in Darstellung der streng oder liebreich thronenden dionäischen Erdgöttin ihren leitenden Grundgedanken fand,
3
während überdies,
den zwitterhaften Kultusbegriff dieser Göttin zu
verdeutlichen,
bald androgynische Einheit, bald wiederum Darstellung in zwei oder drei Gestalten, oder auch eine Symbolik zwiefachen Sinnes 4
angewandt wurde.
Die entwickelte Kunst, welche dieser ihre
Kraft übersteigenden Aufgabe sich unterzog, fand nichtsdestoweniger theils in bedeutsamer Geberde, theils, seit Praxiteles, in unverhüllter Erscheinung der meerentstandenen, von Liebesund Meerdämonen umgebenen,
Göttin bedeutsame Mittel
sprechenden Ausdruck derselben,
zum
wobei Aphrodite bald jung-
fräulich bald auch als Stammmutter berühmter Geschlechter gedacht ward. 1. A u s ' ä l t e s t e r B i l d u n g ' ist A p h r o d i t e n s p a p h i s c h e ' K e g e l g e s t a l t ' ( § 3 6 5 , 2 f t ) bekannt;
(dreifache Kegel,
monienbildern
§ 362,1
wie Heinrich
hermapbrod.
sie v o r a u s s e t z t e ,
linden
sich
p. 2 3 in d e n drei in
etruskischen
Har-
Reliefs);
a b e r a u c h 6 ) in K o p f b i l d u n g auf v i e r e c k t e r ' H e r m e n f o r m ' i s t sie a l s U r a n i a der
ältesten
Möra
zu
Athen ( § 3 6 3 , l a )
und
Delos
( P . 9, 40, 2.
Ghd.
in HR.
S t u d . 2 , 2 7 8 : gleich e i n e r a l b a n i s c h e n H e r m e ) b e z e u g t , w o m i t die H e i l i g u n g d e r Vierzahl f ü r H e r m e s u n d A p h r o d i t e (EKv. 2 , 2 1 5 ) d e u t u n g A p h r o d i t e n s erfolgt a u c h
¡ibereinstimmt.
Sonstige An-
durch c) beiderlei menschliche ' Geschlechts-
s y m b o l e ' ( P h a l l u s u n d W e i b l i c h e s § 3 6 5 , 2 ) 'Hermes' der Aphrodite verbunden (EKy. 2, 224ff. HR. Stud.2, 2 5 9 ) , mythisch als Eltern des Hermaphrodit (OMet. 4, 368. Hyg. fab. 221), hieratisch laut dem thebischen Verein von Kadmos und Harmonia; zu Argos (P. 2, 19, 6. SAen. 2, 632) waren beider Gottheiten Schnitzbilder von Epeios und Hypermnestra gegründet; beide verbunden auch zu Megalopolis (P.8, 31, 3 Aphrodite-JfecAa/i M TQInoi-tp. Ghd. Prodr. 52) und auch c) ' Eubuleus' der gleichfalls Iasions Sohn hiess; ausserdem ist hier d) 'Dysaules' zu nennen, und e) aus vereinzelter später Erwähnung (Origenes Miller p. 115. Guign. 3, 3, 1206 ff.) auch der aus eines androgynen Priesters Festruf zu Athen gefolgerte Name 'Brimos' (als Kind von Brimo: 'die Starke gebar den Starken'). 3. 'lacchos' (Cr. 4, 95ff. Ghd. Prodr. S. 50IT.) heisst bald a) 'Demeters Sohn' (Schol. Ar. Ran. 326 iov "iax/ov Xfyovatv thai JrjfttitQO!, Lob. 821) oder Säugling (dtivvaos inl tuj fxaoiip, auch vnoxokntot Orph. H. 52, 9 ; Ceres mammosa ab Iaccbo Lucr. 4, 1161; Thonfiguren Ghd. Bildw. Tf. 9 6 , 1 — 4 ; /Irjovi Iv xoXnoi; aber, Sopb. Ant. 1 1 2 1 , betrifft den Meerbusen), bald ihr fr) 'Dämon' und Mysterienstifter (.«Qxiy^is RÄV UVV, rije Jtjfttir^IT 3a(fi).(>uoQ'fog) und mindestens doppelgestalte {öifioQvyahr\(
äß^oxifiijf
/Qvaoxoui\i)
und weichlichen lydiscben
Ausdrucks (Eur. Bacch. 2 1 5 ff. MHdb. 383, 5. Braun $ 5 1 8 ) ,
bald aber
auch,
d) mystisch gefasst, als wundersamer 'Knabe' lacchos ($ 4 1 9 , 3 a ) dargestellt. 3. Als dionysische ' T r a c h t ' diente a ) ursprünglich ein schwarzes 'Bocksfell', daher der Gott MelanalgU
liiess (Lob. 6 6 2 ) , später auch wol das für
seine Diener häufige 'Kehrell' (vfßQ(f),
das seiner Ephebengestalt in Werken der
Kunst gern zugetheilt wird; dagegen er b) bei bärtiger Bildung, als lydischer Battarevt
und Brltcut,
vielmehr in langem
fliessendem
'Gewand'
erscheint,
dessen Farbe als Purpur zu denken ist, und in e) seiner üblichsten Bildung fast 'unbekleidet' sich zeigt. 4. Als 'seltsame Bildungen' des Dionysos bezeichnen wir theils a ) seiner ältesten, als 'Phallus' ( $ 4 4 4 , 3 a ) ' S ä u l e ' (ntqixiovtos
die
xoluiräras
I m a i v h o t ) oder ' H e r m e ' (MHdb. 3 8 3 , 3. Ghd. HR. Stud. 2 , 2 7 0 ) , dann auch wol als ' K o p f (xfifalkijv
ist jedoch falsch $ 4 4 4 , 3 a ) und ' M a s k e ' (Akratos
P. 1, 2 , 4 ; Dionysos Demeter und Kora P. 2, I I , 3) gebildeten Idole; theils die b) 'verzerrt menschliche', die übertrieben 'phallisch' (OQOO( MDor. 3 8 6 ; Athen. 1. 3 0 6 ) oder auch 'androgyn',
als « p o f v o S r j Z u c yuns
IlQtanos
IVÖQXIS
(so
auch im bärtigen Sabazios, Ghd. Prodr. 130. Etr. Spiegel S. 7 0 ; sogar im thebischen Gemahl Ariadnens, meinte Braun Ann. 14, 2 9 ) , ferner mit thierischem Zusatz von ' H ö r n e r n ' Ptllax
(xtQaio6fi0Qi