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German Pages 137 [156] Year 1908
GRIECHISCHE
BAUINSCHRIFTEN. YON
HEINRICH LATTERMAO.
MIT VIER TAFELN UND ZWEI ABBILDUNGEN IM TEXT.
STRASSBURG
VERLAG YON K A R L J. TRÜBNER 1908.
Den Herren Professoren
Dr. P. VIERECK, Dr. Fr. Freiherrn HILLER v. GAERTRINGEN in Dankbarkeit und Verehrung.
Vorwort. In der vorliegenden Abhandlung gebe ich Text und sachlich-sprachlichen Kommentar einer Anzahl griechischer 'Bauinschriften', d. h. der Errichtung von Bauwerken geltender Inschriften, deren bisherige Wiederherstellung und Erklärung nicht genügte. Außerdem ist es mir dank der rühmlichst bekannten Liberalität des Generalephoros der griechischen Altertümer, Herrn Dr. P. Kabbadias, vergönnt, eine unveröffentlichte Bauinschrift (Nr. II) beizufügen, die ich im Sommer 1907 zu Eleusis für das Corpus-Unternehmen der Königl. Preußischen Akademie der Wissenschaften abgeschrieben habe; dem Vorsitzenden der Kommission für die griechischen Inschriften, Herrn Geh. Reg.-Rat v. Wilamowitz-Moellendorff, sage ich gleichfalls für die mir freundlichst erteilte Publikationsbefugnis verbindlichen Dank. Leider versagte das Geschick dem trefflichen Mann, der sich um die Aufdeckung von Eleusis die größten Verdienste erworben hat, Dimitrios Philios, die wissenschaftliche Welt noch selbst mit seinem Funde bekannt zu machen. — Gelegentlich beziehe ich mich auf eine andere unveröffentlichte Bauinschrift von Eleusis, von der ich Abschrift und Abklatsch genommen habe (Inv.-Nr. 20). Sie ist beträchtlich umfangreicher als Nr. II, aber zugleich auch größtenteils noch schwerer zu lesen, sodaß ich die Lesung und Erklärung noch nicht abschließen konnte. Soviel steht jedoch fest, daß sie von dem Fundament des TTpocTiuov Philons vor dem Telesterion handelt, wie es tatsächlich ausgeführt worden ist. Sie setzt ältere Fundamentteile (rd TTdXaid) voraus. Die Abhandlung ist aus Studien über die 'Kunstausdrücke der griechischen Architektur' hervorgegangen, die
VI
Vorwort.
durch die gleichnamige Preisaufgabe der Lamey-Stiftung der Universität Straßburg angeregt worden waren. Die Ausgestaltung der Arbeit für die Drucklegung hat Herr Professor Keil durch Berichtigungen und wertvolle Anregungen gefördert, wofür ich ihm auch an dieser Stelle meinen wärmsten Dank ausspreche. Für freundliche Unterstützung beim Lesen der Korrektur habe ich den Herren Professoren Hiller v. Gaertringen, Keil und Viereck zu danken. B e r l i n , Pfingsten 1908.
Heinrich Lattermann.
Zeichen-Erklärung. In den Inschrift-Texten sind Buchstaben usw., wenn sie in eindeutigen Resten erhalten sind, durch einen untergesetzten Strich; wenn in mehrdeutigen, durch einen untergesetzten Punkt gekennzeichnet Wo nichts anderes bemerkt ist, stehen in eckigen Klammern [ ] ergänzte Zeichen; in runden () fehlende oder verschriebene; in gespreizten < > auszuschaltende. Die Zahl der Buchstaben unter den Lücken (nur bei nicht-croixn&öv-Inschriften) ist annähernd. Publikationen und Behandlungen einzelner Teile einer Inschrift sind in runde Klammern gesetzt. Ein Stern (*) vor früheren Publikationen bedeutet, daß der Herausgeber den Stein oder einen Abklatsch verglichen hat.
Inhaltsverzeichnis. Vorwort I. Ausschreiben aus Eleusis IG. I I 4 1054 b/c II. Vertrag aus Eleusis, ineditum III. Ausschreiben und Vertrag aus Athen wegen Errichtung eines Gebäudes auf Delos (der sog. 'Stierhalle') IG. I I 6 1054g . . IV. Technischer Teil des Ausschreibens aus Lebadeia BCH. X X (1896) 318 ff V. Ausschreiben aus Lesbos (betr. den Tempel von Pyrrha-Messa) IG. XII» 11 VI. Dekret aus Mytilene IG. XII 8 14 Nachträge Register. A. Beiläufig behandelte Inschrift- und Literaturstellen . . B. Sachregister C. Behandelte Termini
Seite
V 1 44 64
81 92 120 131 133 133 135
Verzeichnis der Tafeln. I. Zu Inschrift I. Ausschnitte aus den Rückseiten von Abklatschen: A 7—16 1., B 5—15 r. II. Zu Inschrift I. Rekonstruktionen (Fig. I—VII). III. Zu Inschrift II. Mit Graphit behandelter Abklatsch. IV. Zu den Inschriften IV—VI. Rekonstruktionen: Fig. I zu Inschr. IV; Fig. II—V zu Inschr. V; Fig. VI u. VII zu Inschr. VI.
Figuren im Text. Seite
Wandkonstruktion des Tempels von Messa nach Koldewey, 'Lesbos' 99 Versuch einer Rekonstruktion des 'Chiischen Dachstuhls' . . . 130
I.
Inschrift von Eleusis. Eleusis, gef. in der X.-O.-Ecke der von Philon errichteten Vorhalle des Telesterions. — Ebenda im Museum, I.-X. 21. Stele pentelischen Marmors (weiß mit bläulichen Adern und Glimmerstreifen), zweiseitig beschrieben (A und B). Zwei aneinanderpassende Bruchstücke; rechts (A) oben fehlt etwa ein Viertel der Stele, unten ist sie vollständig. Obere Schmalseite glatt. Keine Verzierung. Höhe des Steines 1,39 m ; Breite, etwa in halber Höhe, 0,502, unten 0,503, also kaum merkliche Verjüngung; Dicke oben 0,083, unten 0,09, also ziemlich starke Verjüngung. Höhe der beschriebenen Fläche (ohne die Überschrift Geoi) auf A 1,062, auf B 0,86. Die Oberfläche des Steines ist großenteils stark abgescheuert. *D. Philios, 'Ecp. dpX. 1886, 1 8 5 (vgl. 272). (B. Keil, Ath. Mitt. X X [1895] 4 1 Anm. 2 ; einige richtige E r gänzungen zu B.) •Köhler, IG. I I 5 1 0 5 4 b (S. 2 2 7 ) = A und 1 0 5 4 c (S. 2 3 1 ) = B nach Abklatschen von Lolling; auf B liest Köhler weit weniger Zeichen als Philios. (*L. D. Caskey, Americ. Journ. of Arch. 2 n d series I X [1905] 147 ff. und Tafel IV; zahlreiche Ergänzungen zu A B und Rekonstruktionen von Stylobat, Fries und Geison.) (J. Sundwall, Epigraphische Beiträge zur sozialpolit Gesch. Athens, 4. Beiheft zur *Klio' [1906], S. 4 6 ; zu A 2-6. Ergänzung von Z. 3.) (H. Lattermann, Klio VI [ 1 9 0 6 ] 143 f. zu B 5 2 - 6 4 und 65-67; Ergänzung der Lücken. — 153 Anm. 2 zu B 6 7 - 8 3 ; Berichtigung einiger Zahlangaben.) (*Ds., ebd. 3 3 1 ; neue, seine Ergänzungen bestätigende Lesungen von B 52-67 nach Abklatsch von A. Wilhelm.) XIII, 3.
1
2
Heinrich
Lattermann,
Die hier gegebene Umschrift beruht auf meiner im Sommer 1907 vorgenommenen durchgängigen N a c h p r ü f u n g des Steines; außerdem standen mir Abklatsche zur Verfügung, die A. Wilhelm (von A 1-44 und B 52-Schluß), L. D. Caskey (A 45-Schluß und B 1-60, 82-Schluß) und ich selbst (von der ganzen Inschrift) genommen hatten. — Schon bevor ich den Stein selbst sah, hatte ich aus den Abklatschen von Wilhelm und Caskey sehr viel mehr Zeichen herausgelesen als Philios oder gar Köhler hat. Die Lesung ist eben auf großen Teilen des Steines wegen der starken Abscheuerung schwierig, und weder Philios noch Köliler scheinen Lust verspürt zu haben, in diese Teile einzudringen. Freilich war in diesem Falle von vornherein anzunehmen, daß das Ergebnis die aufgewendete Zeit und Mühe nicht lohnen würde: die Inschrift ließ sich ohnedies größtenteils wiederherstellen. Immerhin, es gab genug Zeilen, in die nur beharrliche Prüfung des Steines oder eines Abklatsches Licht bringen konnte. Daß übrigens Philios an manchen recht deutlichen Zeichen achtlos vorübergegangen ist, hatte vor mir schon Herr Caskey beobachtet, als er zunächst für sich, später auf meinen Wunsch für mich einige Zeilen des Steines nachprüfte. — Herr Caskey hat auch durch einige neue Ergänzungen, die er die Freundlichkeit hatte mir brieflich mitzuteilen, zu der hier gegebenen Wiederherstellung beigetragen; ich vermerke sein Verdienst an jeder Stelle sorgfältig. Die neue Ergänzung von B 62 entnehme ich einer brieflichen Mitteilung von Herrn Dr. A. Frickenhaus. A 27 ergänzte zuerst Prof. Keil uicre Kejicöai, dann ich das übrige. Sonst rühren alle Ergänzungen, die über die vorgenannten Publikationen hinausgehen, von mir her. A. 0 [ t o i]
'EmcrctTai 'EXtucivio ¿[fiicBiucav • TToiovibnc, *)AnnaiveToc [ ocTTicruivibo'Aöuoveüc, [ 4 ) 5 vqc OiXiimo 'Ecnai68e[v, 6)
N a m e und PatronymlkoD.
] , 9 ) Nucöbtm]s) ]],
Griechische Baainschriften. 7
)MeXavumoc 'Ecnobwpo TT[ vac. 0,015 = spat.
'Apxitcktujv iX(*Ypoc A[
3
] vers.
]
AiOouc xejxeiv ¿E AiTivn[c ttJc naXaicfjc irtTpac önaXoöc, nrjK]oc T€TpctTTOÖac, irXcrroc Tp[iäiv ttoöüjv, iräxoc TpiriniTroiuouc k]ai ¿KTTtXeKficai öpöouc Tra[vTaxni, airtprov ?xovTac Kai ä i a ] - 10 Y£v 'EXeudvaöe irptc Kai [aöpaucrouc, apiönöc TerrapaKo]VTa Terrapec • ¿repouc Xi0o[uc T€|itiv ¿E Aixiviic hhkoc ttev]Te Trobüjv, irXäToc Tpiwv Tro[b]üj[v, iraxoc TrevOrmiirobiouc Kai ¿k]neXeKficai öpOoüc rravTaxfj[i, airepYov fxovrac Kai äfafev 'E]Xeudväbe tic tö iepöv uyi[cc döpaücrouc, dpi0|iöc eixoci] 15 xirrapec • Kavovtöac ¿pYaca[c0ai Xiöo AiYivaio tö jaaXaKÖ] [hii]koc nap'ÖXov töv toTxov t o [ . . . . (TeTpdiroöac), rpiaiv ttoöuiv tiXotoc, Tpiä»][v r|]|iiTroi>iiuv iraxoc, icriv iic[dcTr|v TroioOvTa, ¿Tri bl Tf|t Ywvia][i ö|i]oiajc, Ixoucav ¿E ijXuuTO. N/ [ . xa]i napaTtnovra [¿]v[t]ö[c] öc[ov ¿iri
Ka]- 20 [i fip]avra cuvnOevai touc äp|io[üc äöpaucroc Kai ap^iörrov][to]c navTaxni Kai i>f\cai Kai Yo[|iouc Kai to[ütujv öüo Ywviaiac xaöapnöca]1 ap^oTTOÜcac Ka[i] eÜTtvepc Travxaxei Kai örjcai Kai YOMaXàc {¿cai] Tuiviouc iravra-
itopoi€TÌ-
ÒpOoùc i r a v r a -
X«ì>
i r a p a b . ìcrà.
X«i]
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Griechische Bauinschriften.
Posten
Name der Steine oder Bauteile
X
Kcpafiibcc
3
1
(¿E)EpYdcac8ai
äpai (-6íívai u. dgl.)
X. T. Spai ITpÓC TÓV ávCTfp. Kai 9eívai irapaieri- ireX. &ir. ¿x°úcac Kai Ka6ap|i. á6p. KTÁ. bec irpóc T. dvayp. ¿íti — (s. Tab. I Sp. 6) Kai £ÍIT£vetc ravTaxni
Krd.
ópOác it. itapab. Krd. úfiítc XeuKác áciriXouc XI
CTpWMd
X. T. T¿nveiv Kai (ieí-
Ti0¿vai (B 56)
cuvri8¿vai T O Ú C ápiaoiic CT€p(-
Zouc X. neX. óp9oúc IT. irapab. Ktá. ÚTttíc XII
(ri8¿vai) átrcp- xi6¿vai (B 61) €fi8u\rrr|p(a X. T. (einschl. Tcjieív Kai ÍT¿- Tacdfievov ¿tri Kal cuvrt6¿vai Tpetc iraXacrdc T O Ú C ápnoúc Tumatoi) pouc X. TÓ úirep¿xov ápnórr. ir. Kal irtX. (B 62) á8p. (B 63) ópOoúc IT. Öi^cei Kai T O Ú C &TT. «X. Tiuvia(ouc(B65) irapab. KT4. (S. Posten XI)
XIII1/2 CTuXoßdrai X. T.
« € PT.
¿KIT.
6TT.ÍX.
3
cpouc ápnÓTTOV-
Tac ir. (B. 57)
2X
éxípouc He PT.
ópOoúc ir. t-cipDUC Twvialouc
áircp Taco Hívov (rie¿vai) s. Z. 87 ff.
TiOévai Kal irapaEecd|ii£vov ¿iri — (s.
Tab. I Sp. 6) T Ó ÖXov
cuvriOívai
TOÚC
Ap|i. ápnórr. ir. á6p.
I X , X , X I I I 1 und 2). — Die Bestimmung t ^ v auTr|v ¿pYaciav KTCL findet sich nur bei den Posten II und ITT. — Bezüglich ¿p6oi ( - a i ) Kai t ü t w v i o i iravTaxrii gilt das zu Unterposten 1 darüber Gesagte. — TTpöc T Ö V D V A T P A Q P E A KTCI. wird die Arbeit gefordert Posten IV, VI, VII, IX, X (vgl. zu Unterp. 1).
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Heinrich
Lattermann,
— b) dpat icrd. 'Apai (apavrra) wird Posten X I , XII, X H I durch Tiöevai ersetzt; äpai Kai GtTvai steht Posten VII, I X , X . — Für die A n e i n a n d e r f ü g u n g gehen zwei Formeln nebeneinander her, die eine syntaktisch auf ¿ p ^ i bezüglich: cuvTiöevai tovjc äp^iouc döpaücTOuc (Kai) apnorrovrac (iravTaxri«) (vgl. I, IV, V , Y I I , YIII, X I , X D , X I I I ) ; die andere auf den Steinnamen bezüglich: Kaöapnocai ap^örroviac (-Ta) Kai eüTtveic (-vf|) (TtavTaxni) (vgl. II, HI [2 mal], V I ; I X , X). Erklärung. I. — Die P o s t e n (s. Tabelle I). A. Posten I/II. In der Erkenntnis, daß die Posten I und I I untereinander verschränkt sind, haben sich Herr Caskey (briefl.) und ich gegenseitig gefördert, bis ersterer die Lösung fand. Ich hatte zunächst nach dem Schema der Inschrift selbst Z. 15 ergänzt und war so zugleich zu einer Zahl — 24 — gelangt, die, wie Caskey sah, gut auf die Triglyphen des irpocToiov paßt Denn da dieses 14 Säulen (12 in der Front, 1 an jeder Schmalseite) 1 ) zählte, so waren mindestens 14 + 18 = 27 und kaum mehr als 31 Triglyphen nötig; nun endet aber die Zeilengruppe 28-31, die mit Tac TprfXu o u c
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Heinrich
Lattermann,
Sonderstellung von der Inschrift etwas stiefmütterlich behandelt werden. Die Frontlänge des Triglyphons beträgt 168 Fuß (oben S. 28), die des Geisons also, da es um 2 1 /* Fuß überkragt (Caskey S. 152 und Tf. IV Fig. 3), 172 1 /» Fuß»). Yon den Ecksteinen muß der eine mit der Tropfenleiste, der andere mit der Via an die Reihensteine, die alle auf der einen Seite jene, auf der andern diese haben, anschließen, d. h. der eine muß mit der 9 Fuß langen, der andere mit der 6 Fuß langen Kante in die Front gelegt werden; dann bleibt Platz für 4 2 Reihensteine: (42 x 3 3 /i = ) 157 1 /* + 9 - f 6 = 172 1 /». F ü r die Schmalseiten bleiben also — von den Ecksteinen abgesehen — nur 3 Reihensteine übrig; wie Caskey (S. 152 f.) schon bemerkte, ist anzunehmen, daß einige Steine auch dieser Schicht bereits früher fertiggestellt worden waren. — Zur Ergänzung von Z. 58 gab Caskey (brieflich) den Gedanken, ich die Form; zu Z. 59 und 60 s. oben S. 10. Posten V. Daß die TtXivöifcec Quadern*) der Wand des eigentlichen Telesterions sind, konnte nicht zweifelhaft sein, auch, da nur 4 4 gefordert werden, daß sie einem ganz bestimmten Zweck dienen sollen. Schon Philios nun sprach auf Grund von A 73 (Ttapacrabac Tpeic) die glückliche Vermutung aus: bid t£TXtciv, wozu das Schol.: T V I K O C ¿pTaXtlöv n iE» T O U C Xiöouc nepiKÖTTrouci') xai Eeouci; vgl. Hes. T U X O R XiOoioiKä ¿PTaXda. All das lehrt, daß T U X O C nicht so eine Art Poussierschlägel mit stumpfem hammerförmigem Kopf war, als vielmehr eine Art Axt mit scharfer Schneide, die leidlich glatte Flächen zu erzielen erlaubte 2 ). 'OjiaXwc, d . h . nicht 'glatt', sondern 'eben', soll ja auch in unserer Inschrift werden, was mit dem T U X O C ausgearbeitet wird. Es kann kein Zweifel sein, daß diese Arbeit den Teilen des Stylobats zwischen den späteren Säulen galt. Einerseits durften diese Teile nicht beschädigt werden, andererseits mußten sie doch für die Handwerker gut passierbar sein; so ließ man einen niedrigen a b g e e b n e t e n Bossen-Werkzoll stehen. — Zur Ergänzung IJ[I ÖV KTÜ. vgl. Ditt. a 537 (Skeuothek) Z. 93/4: FJ|I äv KtXtuni ö dpxiTeKTwv (sollen zwischen einzelnen Quadern Zwischenräume bleiben). — Zur weitern Ergänzung vgl. ebenda in unmittelbarer Fortsetzung: TaÜTa ärcavTa ¿EepxacovTai oi mc0wcän||tvoi K D T A täte euftpaepae K T Ü . — — " Kai ¿v T O I C »7
xpovote ärrobuucouciv, öle äv |itc|0wcu)VTai ü i c a c T a T U J V Ipywv. Die Ergänzung Z. 20 ist wohl das stärkste Argument fttr die bis auf den Buchstaben richtige Länge der von mir wiederhergestellten Zeile. Z. 22. dvcrfpatpetc. Vgl. 1 . 1 A 34. 4 8 . 5 5 usw.; S. 40; Frickenhaus, Athens Mauern, S. 22. 23. npocbelcGai; vgl. IG. II 167 (Frickenhaus:) 48/9 ¿äv bfc TTXtOVUJV 7TpOCÖ€ir||[TCU. ') Ich nehme die Gelegenheit wahr, darauf hinzuweisen, daß Homolle die delische Inschrift, die er im BCH. VIII (1884) S. 305 ff. unter Nr. 13 publiziert hat, als Ganzes mißversteht. TTepiKÖirreiv wird hier in demselben Sinne gebraucht wie im Scholion. Wie könnten auch im Verband liegende Quadern so stark bestoßen werden, daß sie nicht mehr brauchbar wären oder ausgebessert werden müßten? Und wo steht Uberhaupt etwas über Bearbeitung oder Ersatz von Homolles verstoßenen Steinen ? Das wäre doch ein sonderbarer XÖYOC, der nur die Verstoßung von Steinen buchte! Oder nimmt Homolle an, daß alle Steine ausgewechselt wurden und dies daher nicht Posten fttr Posten von neuem gesagt zu werden brauchte? Aber wie denkt er sich das Auswechseln an einem griechischen Bau? TTepiKÖrrrciv erklärt sich sehr einfach. Vereinzelte Steine hatten noch ihre Versatzbossen behalten; deren vollständige Abmeißelung wird verrechnet. *) Abbildungen (nach pompejanischen Funden) und ausführliche Beschreibung gibt Blümner a. a. 0. II 208 IT.
Griechische Bauinschriften.
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24. Tiapd tö epYOV "während der Arbeit* vgl. Ditt. 8 540, 2 2 : t ä v be Tiou Tiapd tö Iplyov cuvcpepq Tivi nerptu ktü., Ttoiricei üjc fiv K£\euu)fiev. Zur Erklärung s. Fabricius, De arch. 36. 25. Wenn die Ergänzung zu Anfang der Lttcke richtig ist, beachte man die ausdrückliche Hinzufügung von jiicöujcic zu currpacpai. 29. Vor dem Stein lasen wir: TH*h!TPIA (vel X ?) n ; nach dem Abklatsch ich: TH^HATPIAA ; die richtige Lesung fand Professor Keil. — |iepoc; IG. II 167 (Frickenhaus:) 7 tujv ^ajKpüüv reixwv öeKa nepn; 26 ö c a b' ä v ti]c tujv [ji€mc0]wnevwv TrapaXaße[i] 27
¿[v] T[U)]1 nep[e]i [t]uji V € ^ [ 0 £ | v t i aÜTun; in den eigentlichen picOuücetc sind an Stelle der faepn die nepiöec (Z. 120, 124) getreten. 32/3. Der von mir ergänzte Bürge könnte gut ein Enkel des berflhmten Redners sein; ein Sohn Ka\XiKpdur)c des letzteren war nach II 8 0 3 b 8 8 Trierarch im Jahre 3 4 2 (Prosop. Att. 7957). 3 3 / 4 . Welche Einheit dem Preis zugrunde liegt, ist nicht ersichtlich; vielleicht läßt sich, unter Abkürzung des Demotikons zu 'Aqpiöv die Einheit ttiv be TtTpairoöiav einschieben; vgl. Ditt. Syll. 8 542, 3 5 f. (Oropos) 1 ). 37. Kpr|Tric; vgl. Hesych. u. d. W . : ¿]wi xai Kiaipi[f>]i I . . . 0 . . Ä A [K]ai töXX-
[a] iTOiricti KaTÖt tcujt0[Kipdc€l Ö äpxi]T€KTU)V [¿]v t[uii IJepuii ¿v Ar|Xuji TTavTac touc Xiöouc • ¿Treibav bt [b]o[Ki]pac0uiciv, irapaXaßwv touc cruXoßäTac [Ktijptvouc Kai Ttep[iEec]d[p]evoc öpaXieT KaTa Kiova auTÖc aiiTim Kav[o]v[t](öi) XiOivrp 6p0a • öpaXieT bt Ka[i] xac c[n]e[i]pa[c] Kai touc Kiovac Kai Tä ¿TriKp[av]a dnö XicT[p]io nn fXarrov f) ¿m f)pnrobiov kukXwi cnravTa Kai Ka0i€[i] eic £bpav ¿{loiuuc iravTaxrir Terpavai bi Kai to»c
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¿prcoXioic Kai jioXußöoxofica[i] übe fiv ö dpxtTiKTWv KeXeü[r|]r Kai dTTof)U)c[ei] icniKOTac öpöouc Kai (ixieTc [K]a[i] icouc äXXriXoic KaTa K€cpaXr|v Kai öpöouc rcpöc töv biaßr|rr|v TravTaxnr öticei bk t[ouc X]i0ouc iravTac tou im• • • • 7rap[6vTo]c •'' apxiT£KT0V0C' ¿Tteiöav bfc cuxKtipeva fy navTa Kai peTaEü nQipe[v]a [Ta ¿piroXia?, boKtpacOrjceTai] • irapiEei f>£ aOröc aÜTun 6 pic0wca[p]evoc tö ipxov rcavTa 6c[uj]v [äv b]eriTai irpöc [t]ö [f]p[fov nXr)v ¿ptt]o[X(wv K]ai poXußbou • tou bi TrapabeifpaToc tou ireiroinp£vou [t]ou ¿[tt]iKpävou [?c]toi pic[0w]cic [KaTa Xoto]v tou [dp]xupio- 10 u, öcou ap picöujöfii tö lpTo[v] öt[i] Sv xdEei 6 dpxiT^KTUJV • KopitT bt Kai tö Trapdö[eifpa t]ou ¿TtiKpavou XIII, 3.
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Heinrich
Lattermann,
tò i p f o v Té[X]eci xoìc oùtoO irnèc koì 6licei K a d à i r e p Ttepì tujv aXXuiv f i -
tic Ar\X[ov] ó mc9ujcd^evoc
Tpairrai, TtapaXa^iùv ùxièc 'A0r|vria • xOùi xe [ù]TrapxixéKXOvi cuvxeXeì eie
toh fiic[0òv] óttò xtìc fm[ép]a-
c fjc fiv dpEiixai èv AiiXun è[p]TÓZec8ai, 2wc fiv èmxeXécrn t ò fpyov 8 fiv t^i [nejii]c6wn[évoc t ò TÉTapiov]
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Ta bè noir|cac fiiravxa b o t a l a Kaxà xi>|v cuYYpacpr|v dTro[bei]Eàxuj
toìc vaoTTOioic x[aì] t[uji d]pxix[éiaov][i] ó nicQiucànevoc tò ?py[o]v téXoc ?xovxa óktùj jitivùiv aitò xoù Xpóvou oi> fin nic9i0cnxar xoù[c b' èYT ur l] -
kotò : X : àEióxpewc - è à v bè |ir) Tro[i]nce[t è ] v tiìii xpóvuji bÓKifia ica[xà xr|v] cirrf[pM
n Tiobuiv Kai Tpiui|i TiaXacTiIiv, TiXaToc buoin Tioboiv Kai Tpiuiv baKTOXujv : ¿Ttpouc : 111 : |nfiKo[c] Tpiuin nobdiv Kai b a m i X o u , tiXotoc buoT(i Ttobo[i]v [K]ai Tpiuiv baK[Tu]X(juv ixepouc : P : |ifjKOC buoin Tioboiv Kai Tpiuiv baK[T]uXwv, tiXotoc buotfi Tioboiv
¿[x]£pouc : P : fj[fi]KOC bu-
oi|i Tioboiv Kai Tpiuiv baKTÜXwv, tiXotoc buoin n o b o i v : ¿Tepouc : A P111 : nrjKoc buoin Tioboiv Kai Tpiuiv TTaXaCTÜUV, TlX[d]TOC buoin TTObOlV Kai Tpiuiv baKTuXuJV : ¿Ttpoufc] : 1111 : MnKOC nevö' fmmobi-
ujv Kai baKTuXou, tiXotoc buoi[n] Tioboiv Kai Tpiuiv baKTuXwv : ¿Tepou[c : IJ 111 : h^koc Tpiißn nobuiv koi ¿vvea baKTuXiuv, tiXotoc buoiji Tioboiv Kai Tpiuiv baKTuXwv : ¿Ttpou[c] f A : MfiKoc buoin Tioboiv Kai Tpiuiv baKiüXujv, TrXaxoc buoiji Tioboiv Kai buoiv baKTÜXoiv : ¿Tcpouc : P 1 1 [I] : |if|Koc Tpiiö|i Tiobuiv k5*
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Heinrich Lattermann,
[ai] òaKTÙXou, nXóroc buoìn noboìv : éiépouc : A P11 [I] : htìkoc Tpiàin Ttoòiùv, TrXàroc òuoTji noboìv [: é]répouc : A A AI : hhkoc Tpiuj(j. nobwv Kaì IE òoktùXujv, nXàToc buoìv noboìv kcù Tpiuiv baKTÙXujv : éTépouc : HHHH|29AAII : |ifjKoc rpiwji no[b]ù>v, nXàroc buoì|i noboìv Kaì Tpiùiv òaKTÙXiuv ndi[x]oc out[o]i ä n a v -
rec nobiaìoi : éTépouc : P : nnKo[c] névre ttoòwv Kaì rpiuiv naXactw[v], TrXdxoc òuoì|i noboìv Kaì Tpidiv naXacTwv Kaì buoìv baKTÜXoiv : érépouc : 11 [:] jit)koc t c t Tapw^i TTobiùv Kaì TpiOùn naX[ac]i[wv] Kaì baKTÙXou, nXÓTOc buoìn noboìv Kaì xpiwfi na[X]acmiv Kaì buoTv b[aK]yuXotv : ÉTépouc : 1111 : fifÌKo[c b]uoT|u n oboìv Kaì Tpiuìiv naXacruùv Kaì Tpiàiv baKTÙXujv, ttXótoc buoìv
noboìv Kaì Tpiaiv naXacnJìv [K]aì buo[t]v baKTÙXoiv 1 Tiaxoc ouroi unavtec nobiaìoi Kaì buoìv ba-
ktuXoiv : érépouc : PI : ^ k o c òktw nobwv Kaì béKa baKTÙXujv, rcXÓTOc naXacriDv èwéa Kaì baicrùXoiv buoìv, TTÓXOC bu[o]ì)i TTObOÌV Kaì buoìv [b]aKTÙXoiv a['ibe] a[i] • • arrrpa4 irapä TÖ finnaiicXiov imo|[ßaTripac ÖVTa]C ¿K Tpiwv irwpuuv KTÄ. — Vgl. Z. 69. 75 und 76. Von mir ergänzt. Ich lasse einen Rekonstruktionsversuch folgen; s. Tafel IV, Fig. I a/b. Zur
Rekonstruktion.
I c h habe als Breitenmaß der Orthostaten 2 F u ß 1V« Dakt. angenommen (s. zu Z. 64) und ihrer eine Doppelreihe mit geringem Hohlraum angeordnet. Zu einer Schicht von etwas über 4 F u ß passen gut die Ecksteine (nach meiner Ergänzung Z. 6 0 ) die 4 F u ß stark sein sollen; auch lassen sicli dann gut an jeder Ante drei 2 F u ß breite ÜTroßaTfjpec nebeneinander anordnen; schließlich ergibt sicli für die durchbindenden Orthostaten, die neben die Parastaden der T ü r gesetzt werden (Z. 54-56), quadratischer Querschnitt. — Ziehen w i r die kleinen Bruchteile von den Maßen ab, so dürften wir als Wandstärke über den Orthostaten 4 Fuß, als Stirnmaß der Anten nicht ganz 6 Fuß, als Seitenmaß 3 F u ß erschließen. — Das rmiKUKXiov habe ich halb so stark wie die übrigen Mauern gezeichnet. E s sollen im ganzen 8 Orthostaten (Z. 5 8 ) dafür verwendet werden, offenbar von derselben Dicke wie die übrigen. Diese wenigen Steine auch noch gepaart zu versetzen, würde das rmwiiicXiov gar zu klein machen; auch erlaubt diese Stärke eine gute Anordnung der Eckpfeiler. D e r Tempel kann wegen des äußeren HMIKUKXIOV keine ringsumlaufende Halle, wegen der tüOuviripia unmittelbar unter den Orthostaten (Z. 62, 70) kaum einen Stufenbau g e habt haben, kann also auch nicht der der großen lebadei'schen Inschrift (Fabricius, D e archit.) sein. Die Fassung des T e x t e s spricht auch dafür, daß er als eiliger Ersatz des gar zu groß angelegten Tempels j e n e r Inschrift aufgeführt wurde. Die Inschrift kann sehr wohl auf die schon aufgestellten Stelen, die ursprünglich den Bestimmungen für den großen Tempel zugedacht waren, geschrieben worden sein.
92
Heinrich
Lattermann,
V. Inschrift von Lesbos. Lesbos 1 ), 1431 von Cyriacus von Ancona lückenhaft und vielfach entstellt ausgeschrieben (Handschrift zu Pavia). *In tabula marmorea' (Cyriacus). G. Kaibel, Eph. epigr. II 5 N. X V I ; er verbessert im einzelnen vieles, erkennt aber nicht, um was für eine Anlage es sich überhaupt handelt. Fr. Bücheler, Jenaer Literatur-Ztg. 1874 Sp. 3 9 3 ; gelegentlich der Rezension der Kaibelschen Publikation gibt er den Text von neuem mit kurzen Anmerkungen. Seine Gliederung ist verständig. Manche Einzelheiten sind über die CorpusEdition hinaus, für die er nicht benutzt worden ist, wertvoll. (E. Fabricius, De architect. Gr., S. 5 8 / 9 ; 63; 64; 68; 72; besonders S. 59 zu Z. 5). "W. Paton, IG. XII®, 11 (S. 8); die Lesungen sind meist dieselben wie bei Bücheler. Paton wagt den Versuch, auf Grund von IG. X I I 2 , 10 eine CTOixnööv-Anordnung des Textes zu 32 Elementen zu rekonstruieren. Da,' wie ich unten zeigen werde, Patons Begründung seines Versuches hinfällig ist, und mir der Text auch keine anderen Anhaltspunkte für die Wiederherstellung seiner Ordnung zu geben scheint, richte ich mich nach den Teilungsstrichen in der Publikation Kaibels. Er hätte seinerseits keine Veranlassung gehabt, die Striche zu setzen; also scheint die Annahme unabweislich, daß Cyriacus dadurch die Zeilenbrechung der Inschrift kennzeichnen wollte. ') Unten wird der Nachweis versucht werden, daß die Inschrift sich auf den Tempel von Pyrrha-Messa bezieht.
Griechische Bauinschriften.
93
Paton sagt: 'Quae in initio desunt, in alio lapide inscripta extabant'; ich werde unten zu begründen suchen, warum ich mich dieser Ansicht nicht anschließen kann. 'Atoöhi Tüxn». [ npocöeneXiujceTai] tö naKpövrcXeüpovtö irpöc ßopeav irrixeic büo, avaK0aipa>v tö Trpoc(0)eneXioüjievov, tö jiiv KaTä
töh rrpöbonov Kai töv ÖTTIC06ÖOfiov ¿Tri tö aÜTÖ £bapac] tt)c vuv
tceipevrjc vorgeschlagen. — MAAAKOYNHI Cyriacus. 8 . Anf. n o n
Cyriacus; Ende TTUUIOITTAPEXUUNOY.
9. AEAHYETEPOYTTHXEHIEY0YMETPIAI.
Bücheler
schreibt: rroiricac òè XiiipeTai crepeoö tdìxeujc eüöupeTpia | , 0 óktw ößoXoüc und erklärt : 'für die Kubikelle nach Längenmessung, da, wenn das Material eingebaut und eine massive Konstruktion fertig ist, eben die crepeoiaerpia aufhört'. Aber jetzt wissen wir, was Bflcheler noch nicht wissen konnte, daß der crepeoö tttìxuc im ptolemäischen Ägypten die Quadratelle bezeichnet. Das ist zweideutig, und Wilcken, Griech. Ostraka I 7 8 0 1 , hat sich darüber gewundert, steht jetzt aber durch ein Halbhundert Beispiele fest. Unzweideutig wird der Ausdruck, sowie eù9u|i£ipia hinzutritt : in gerader Messung. Wo es sich (Z. 3) um ein Längsdimension handelt, fehlt c r e p e o ö ; hier aber handelt es sich um eine Fläche, die auf 8 Ellen Höhe bestimmt wird, sodaß der Zusatz crepeoü b e s a g t : über die F l ä c h e hin"). — Paton schreibt im MajuskelP U t x rar 8 Zeichen.
text (Z. 10 des Corpus); Xrnpe[Tat c]|Tepeou nrixtwv — Kià. wie Bücheler; im Minuskeltext: Xrnjj[eTCu . . . TO]|[Ü] Ip[T]ou (?) mixtujc KTct. E r fügt hinzu: I n vs. 11 fortasse crepeoö mixewe eùQufierpia supplendum erat'. In den Corrigenda S. 1 4 0 gibt er sodann eine briefliche Mitteilung Dörpfelds wieder, die einen technischen Gedanken in die Stelle hineint r ä g t : ' E s fiel mir auf, ob statt E Y O Y M E T P I A I nicht E Y O Y N T H P I A I gelesen wird, denn an der Oberkante der letzten Fundamentschicht, die eüöuvrripia genannt wird, befindet sich gewöhnlich eine Anarbeitung von etwa 8 Daktylen'. Dörpfeld gibt diesen 15
) Z. 14/5: 6t|ii]jXtov ¿\dccw binoboc, nachdem (14) Kai àitocrtpeiijcac TÒ II>aq>oc gesagt worden war. ' ) Ich nehme keinen Anstand, auch bei dieser Ergänzung daran festzuhalten, daß in dva>ca9aip€iv zugleich ein 'Planieren' liegt. Der Passus der Skeuothekinschrift Z. 7 f. (s. S. 105) : KaTarendiv TOÖ xwpiou ßd6oc dirò TO|0 nereiupordrou xpetc nòbac widerspricht dem nicht; da wird die Erniedrigung des Felsens um eine hohe Schicht (bis zu 3 Fuß!) gefordert. ') Ich verdanke diese ganze Erklärung Professor Keil, der auch die Änderung von TTHXEQX in «nxeiuM vorgenommen hat. l
110
Heinrich
Lattermann,
Einfall zur Kenntnis, ohne den Zusammenhang daraufhin nachzuprüfen E r hätte sich sonst gewiß gesagt, daß doch erst einmal die eù8uvTT)pia selbst gelegt worden sein mußte, bevor die Anarbeitung stattfinden konnte. Wenn aber, wie natürlich auch Dörpfeld weiß, die Steine mit der Anarbeitung verlegt und nach ihr eingefluchtet werden, so kann das nicht mit den Worten der Inschrift gesagt werden. Und woher nimmt Dörpfeld die Berechtigung, taKeice|[Tai. Z. 75 vor Ttpo nicht T H £ , sondern THN. Schließlich ist auch Z. 51 der Verstoß gegen die Silbentrennung unwahrscheinlich; hinter XI glaube ich N zu erkennen. — Die Schrift ist sehr ähnlich der der großen lebadelschen Inschrift (IG. VII 3073), doch stehen die Zeilen enger.
Griechische Bauinschriften.
133
Register. A. B e i l ä u f i g behandelte I n s c h r i f t - und Literaturstellen. Seite. Inschrift I A 16 . . . 78 ad 4 A 59 . . 57 ad 1/2 „ B 86 . . . 77 ad 3 Ineditum, Eleusis Inv.-Nr.20 V. 37. 42 ad 104. 43 ad 53 ff. 56 f. 60 ad 17. 123 ad 3 IG. II 167, 64 f. . . 41 ad 20 ., II 807 col. b 103 f. . . 34f. „ II» 1057 b 72' „ IV 1484,30 . . . . 126 „ IV 1484, 100 . . . . 34 „ XII' 10 . . . . 105. 106 „ XII« 10, 8. 12 f. 25. 29 . 119 „ XII» 645, 17 . . . . 123 Ditt. Syll.» Nr. 537 (Pirâus, Skeuothek), 7 f 109» Ditt. Syll.» Nr. 537, 8f. . . 110 1 „ „ Nr. 537, 60 f. 124 (ad 6)f.
„ Nr. 537, 61 f. . 1074 „ „ Nr. 538 (Eleusis, Stoa), 15 . . . . 57 ad 1/2 Ditt. Syll.' Nr. 539 (Eleusis, Prostoon), 20f. . . . 59 ad 9
Seite. Ditt. Syll.' Nr. 542 (Oropos, Wasserleitung) 35 f. . . 63 1 Ditt. Syll.» Nr. 687 (Eleusis, Temenos) 46 f. . . 107 oben Ditt. Syll.« Nr. 587, 129 42 ad 104 „ Nr. 587, 186 f. 78 ad 4 „ Nr.688(Delos),94 127 „ „ Nr. 588,227f. . 127 Michel Nr. 594 (Delos), 66.68 127 BCH. VI 24 (Delos) Z. 193 127 f. „ VIII305Nr. 13(Delos). 62« „ VIII 323 Nr. 22 (Delos) 60 ad 17/8 „ VIII 323 N. 22, Z. 15 . 59» „ XXIX 468 (Delphi) Z. 8 59 ad 9 „ XXIX 468 Z. 12 . . 113' „ XXIX 468 Z. 20 107 oben. 108 unten f. „ XXIX 468 Z. 23 113 oben Aristoph. Vögel 1138 . Parmenides (Diels) 11 ff. Phot. p. 367, 22 irdm .
61ad20 128f. . 80 1
B. Sachregister. 1. E p i g r a p h i s c h e s .
Seite. Cyriacus . . 92. 106.116 oben Gliederung durch Herausrücken einer Zeile 45. 54f.
2. O r t h o g r a p h i s c h e s (in attischen Inschr). S p r a c h l i c h e s . Seite. Assimilation von v am Wortende 47.69 butiv 47
134 e = £i ei für £ vor
Heinrich Seite. llf.
a
4 7 ; vor Kon-
sonant (ütUc) « i : T)i Ma^aicrriptdvoc . Maßangaben 0 = ou . . . 01 für o
. . .
68 f.
12. 6 8 . . . . 48 . 2 1 f. 8 9 ad 5 6 . 11. 1 3 . 4 7 . 6 8 47
wavToxii: itovrax^i
. . .
12
3. A r c h ä o l o g i s c h e s . W i r t schaftliches. Äginetischer P o r o s , verwendet für die Triglyphen des irpocriüov zu Eleusis 29 Arbeitsabschnitte . . . . 64 Bauzeit 54. 7 1 Bimsstein . . . 7 6 ad 1. 1 3 1 Bürgen 76 Delos, Bautätigkeit Athens zwischen 3 3 8 und 3 1 5 . 69 Delos, 'Stierhalle', Zeit der Errichtung 7 4 ; Inneres 7 3 f. 77 o b e n ; PfeilerS ä u l e n mit B a s e n 74. 7 8 ad 4 ; Wandsteine 7 5 ; F e n s t e r 7 6 ; Proportionen des Grundrisses 73; Zweck 77 oben. biKacrai : etc i v a Kai nevrokocIouc biKacrac . . . 54 ¿iricxdrai 'EXeucivlou . . 13 KaXXlcrparoc KaXXucpdrouc, Bürge 6 3 ad 32/3 Laufende F u ß 63' L e b a d e i a , Tempel mit fim-
kükXiov
91
L e s b i s c h e r Marmor . 1 2 3 ad 4 Messa (Lesbos), ionischer Pseudodipteros 96/105 : Grundriß 98. 1 0 3 1 ; Abmessungen 9 7 ; F u n d a m e n t 9 8 . 1 0 2 ' . 1 0 4 ; Stylobat 9 8 ; W ä n d e 9 9 ; Ver-
Lattermann, Seite.
stärkungsfundament 97. 1 0 4 f . ; Kult 100 f. 102. 1 0 3 f . ; Erhaltung 97 f . ; älterer B a u 102 u n t e n ; Umgebung . . . 98. 100/3 Mytilene, S t o a . . . . 121/30 Nachtragslieferungen . . 53 Neunzahl in den Abmessungen des Tempels von Messa (Lesbos) . . . . 97 Philetärischer Fuß . . . 97 TTpocripov des Telesterions zu E l e u s i s : Baugeschichte 3 7 . 39. 5 6 f . ; Fundament 3 6 f . ; Euthynteria 3 6 f . ; Kpiynfc 49/51.56; Stylobat 37/9. 51/3. 55. 5 6 ; Achsweiten der Säulen 3 8 ; Triglyphon 26/9. 42 o b e n ; L ä n g e des Tr. 2 8 ; Geison 2 9 f . ; L ä n g e des G. 3 0 ; Giebelgeison 3 3 f . ; S i m a 34/6; Konstruktion der Ost-Wand 31, Dicke 3 1 ; Türeinfassung 3 0 f. 32. 33. 4 2 ad 1 0 4 ; Abdeckung der Türpfosten 3 1 f . ; Proportionen der Türen 3 3 ; Abdeckung der Anten der Schmalseiten . . . . 32 f. Santorin-Erde . . 76 ad 1. 131 crod iroiK(Xr| Therma
54
(Lesbos),
Marmor 122. 123. 124 Transport von Steinen aus Attika n a c h Delos 72. 7 4 unten. 7 9 ad 57/8; des Modells für ein (Pfeiler-) Säulen-Kapitell . . 71. 74 f. Türöffnungen, Proportionen 33. 129 4.
Technisches.
A b n a h m e (boKinacia) durch
Griechische Bauinschriften. Seite. d. Polier (öirapxiTiimuv) 71. 79 ad 7/8; durch den Architekten 7 0 ; durch den Arch. und die B a u kommission . . . 71 ad 16/7 Anathyrosis . . . 16/9. 36. 37. 49. 57 ad 1/2 Bleiverguß 42 ad 23. 4 9 ; bei Säulen 39. 7 0 f. Böschungsmauern . . . 1151 Chiischer Dachstuhl . . . 130 Fugendichtung 118' Fugenschluß . 27. 35. 37. 41. 49. 57 ad 1/2. 70. 96. 118 f. Fugensicherung . . 90 ad 65/7 Fußbodenplatten . . . . 107 4 Keilsteine, dreigeteilt 90 ad 72 Lehrpfeiler 31. 96 Lehrstreifen . . . 39 oben. 5 3 Mindestmaß für Mauer-
135
Seite. stärken . . . . 111 ad 11 Modell für (Pfeiler*) SäulenKapitell 71.74f. Normalschichten . . . . 96 Normalsteine 72 Quaderbearbeitung . . . 116 Säulen-Aufbau . 70 f. 79 ad 16/7 Stylobat-Bearbeitung. 38f. 4 3 ad 8 8 f. 52 f. 55. 62. 7 0 Türanlagen 125/9 Verdübelung von Ecksteinen 5 0 ; von Metopen-Platten und Geison-Blöcken . . 29 Verklammerung von E c k steinen 5 0 f. Versatz von Triglyphen . 29. 42 ad 27 Verschleifung der Fugen . 119 Waschen der F u g e n . . . 118 1
C. B e h a n d e l t e
Termini.
Seite. atpeiv ÖKpa
41
Seite. Yeica AuipiKd 2 9 f . ;
viko
4 3 a d 8 8 f.
33 f
dKpofeiciov . . . . 4 1 ad 2 0 dvcrfpcupeuc 40 àva6r|Kri : éu' àvae^iCÉi . 12. 4 0
T€icr|iröbicna .
.
.
ävaKaöaipeiv (-p€C0oi)
106 ad
biavyannoüv .
.
.
3. 109»
bÖKuucic
dvaKaOiieiv
.
Maßn-rnc . .
.
41'
.
71. 114. 116 .
117 ad 1 8
.
1 2 9 ad 9/10
79 ad 5
dvaXaußdveiv 'aufführen' 109 ad 9 direpYdZececu . 2 5 (XII/XII1). 52 69 ad 19
ibaipoc
dnö c. g. des Werkzeugs
ibpa
115 ad 16. 117 3 fiiroToc äpnöc . . . 119 oben Api^öc 1 1 6 ; 6. als Zwischenraum 60 oben; äpMol Suot o i (öXoi) 119 oben; 6. CT^pitpoi 4 3 (ad 57) f. ßdcic
f - *lu>-
4 9 f.
¿T- ( V o r s i l b e ) = ¿rrpißnc
¿k- .
. . .
.
.
47
5 2 . 6 0 a d 17/8 107 ad 5
.
.
4 9 . 7 9 ad 5. 9 6 . 1 1 4 f
¿KireXiKäv ¿KTUxiZeiv
40 . . . .
6 1 ad 2 0
IXaiov
118'
¿Xdxicxoc
111 ad 1 1
¿HirdTeiv
7 9 a d 57/8
¿vtöc, t ö (bei Steinen) . ¿E£pYdZec8cu
ii
f|XuJToü (?)
.
107 4 40
.
.
2 7 . 4 1 ad 1 9
¿tri c. a c c . d e s Z w e c k e s
80
136
Heinrich
¿triKd^iitia ¿irlicpava ¿itiTinveiv ¿hito(ji ? | 9 0 ad 6 4 u. 65/7; ¿itiTo^iai 1 0 8 o b e n . 1 1 1 ad 12 Mitte cMjvioc eüOu^CTpia €ii9uvTrip(o eööiic €Öx€vr|c
.
Ecpoboc
.
.
.
.
Seite. 49 31/3 112
42 ad B 32 1 0 9 ad 9 86 116»
4 1 . 5 9 a d 8. 6 0 \ 6 1 a d Kcrrdnirroc. 116' 1124
flYEHÖvtc
34
f|XU)TÖC s. i l fiXwroO (?) flUuciiKXiov . . . 8 8 . 9 1 . 132 flUirpißi'ic 61 oben e t n i X i o v (-Xta) . . .
1 0 8 ad 5
eupaia 1 2 3 ad 3 OOpaoi toTxoi . . . 1 2 3 ad 3 OOptTpov ( - r p a ) 1 2 4 (ad 6 ) 1 2 9 ; Supexpa itXcupiaTa. lepöv Icoc.
.
.
88
77 ad 2 27. 4 1 a d 1 9 . 7 1 o b e n
KaOaipctcSai xavovfc ( R i c h t s c h e i t ) 7 8 a d 4 ; tcavovTbtc ( S t e i n e ) 2 7 .
40
-28. 4 2 o b e n . 7 8 ad 4 KdVUÜV 116' Korrd xiova . . 3 9 . 4 6 Z. 19. 7 0 KardnifToc 62. 61 KOTdEitv 114' KaTaroixobofiefv . . 113 ad 13 KaTaToiii*! 112 Karcupopd . . . 95. 108 oben Kepa|i(bec 3 5 f. tdcnpic. . . . 7 0 . 7 6 a d 1. 1 3 1 tclwv 7 8 ad 4 xpr|ir(c
3 8 . 50. 6 3 a d 3 7 . 1 0 8 ad 5
Lattermann, Seite.
X€(crptov (s. X(cTpiov) 113 ad 14 XeKavÖTtuuXic crdiia 1 2 1 a d 12 XcovToiclcpaXoc 3 4 f. X(eoc für M a r m o r 1 2 3 a d 4 ; X. Xcuköc 1 2 3 a d 4 Xicrpiov . . 5 9 oben. 6 0 a d 17/8. 7 0 . 7 8 ad 5. 1 1 3 a d 1 4 1 2 3 ad 4 8 9 ad 6 1
^p^poc |i£CoXaßeiv HiXroXoTetv (iiXroc . .
. .
V0|idlOC
.
vó^ioc =
Schicht
.
.
118» 118«
113 oben 96. 112 ad 13
Eeiv 1 1 4 ' ; für B i l d h a u e r a r b e i t Eotc Eötiv
35
117« 113 ad 14
iOXofia ( s i e ) . . . Euc-rVip
1 2 9 a d 9/10 113 ad 14
öbdc 4 2 ad 1 0 4 olKi'inaTa 123 ad 6 otKobofiiiv . . . . 127 unten öXoc b e i F u g e n 1 1 9 o b e n ; b. S t e i n e n . . . . 9 0 ad 72 önaXi^c 40 ÖMoXiZetv 5 7 ad 1/2. 70. 7 8 a d 3/4 öpaXilic 62 oben öpOöc = s e n k r e c h t 7 1 o b e n . 1 1 4 . 1 1 6 » ; 6. Yön
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H. Latterm&nn, Griechische Baninsdiriften.
Verlag von Karl J. Trübner in Straßburg.
Zu d e n Inschriften IV-VI.
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Tafel IV.
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H. Luttermann, Griechische Bauiaachriften.
Verlag von Karl J . TrQbner in Straßburg.