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German Pages 1120 [1124] Year 1904
GRUNDRISS DER
ROMANISCHEN PHILOLOGIE. I. BAND.
GRUNDRISS DER
ROMANISCHEN PHILOLOGIE UNTER MITWIRKUNG VON
G. BAIST, TH. BRAGA, H. BRESSLAU, T. CASINI, J. CORNU, C. DECURTINS, W. DEECKE f , TH. GÄRTNER, M. GASTER, G. GERLAND, KR. SANDFELD JENSEN, F. KLUGE, GUST, MEYER "j", W. MEYER-LÜBKE, C. MICHAELIS DE VASCONCELLOS, A. MOREL-FATIO, FR. D'OVIDIO, J. SAROIHANDY, A. SCHULTZ, W. S C H U M f , CH. SEYBOLD, E. STENGEL, A. STIMMING, H. SUCHIER, H. TIKTIN, A. TOBLER, W. WINDELBAND, E. WINDISCH HERAUSGEGEBEN VON
GUSTAV O . Ö. P R O F E S S O R
GRÖBER
DER R O M A N I S C H E N P H I L O L O G I E
I.
AN D E R U N I V E R S I T Ä T
STRASSBURG.
BAND.
GESCHICHTE UND AUFGÄBE DER ROMANISCHEN PHILOLOGIE. — QUELLEN DER ROMANISCHEN PHILOLOGIE UND DEREN BEHANDLUNG. — ROMANISCHE SPRACHWISSENSCHAFT. - REGISTER.
MIT 4 T A F E L N UND 13 KARTEN.
ZWEITE VERBESSERTE UND VERMEHRTE AUFLAGE.
STRASSBURG
K A R L J. TRÜBNER. 1904 - 1 9 0 6 . [Alle R e c h t e , besonders das der Ü b e r s e t z u n g
vorbehalten.]
Druck VOD Bogen I — 5 8 von Friedrich Gröber in L e i p z i g . D r u c k von Bogen 59 bis Schluß und T i t e l b o g e n von M. Du Mont-Schauberg in Straßburg.
VORWORT.
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J
lange Zeit, die das Erscheinen des zweiten, den Literaturen der romanischen V ö l k e r und den Grenzwissenschaften der romanischen
Philologie gewidmeten Teiles des «Grundriss der romanischen Philologie» erforderte, der erst im Jahre 1902 abgeschlossen werden konnte, während der erste, 1883 in Angriff genommene, einführende und grammatisch T e i l e bereits im Jahre 1888 vollständig vorlag, hat bewirkt, dass jener erste T e i l früher vergriffen wurde, als der zweite, und zunächst vom ersten T e i l e eine Neubearbeitung erforderlich geworden ist. Zu dieser hier vorliegenden Neubearbeitung reichten dem Herausgeber die bewährten Mitarbeiter der ersten Auflage, soweit sie der Wissenschaft nicht durch den T o d entrissen oder zur Zeit an der Mitarbeit verhindert waren, wiederum A n Stelle
die
Hand.
der verstorbenen Verfasser der Abschnitte über die italischen
Sprachen, Prof. W . D e e c k e , und über die lateinischen Elemente im A l b a nesischen,
Prof. G. M e y e r , ist Prof. W . M e y e r - L ü b k e
getreten;
des
paläographischen Kapitels des verstorbenen Prof. W . S c h u m nahm sich Prof. H. B r e s s l a u und
an;
«die nichtlateinischen Bestandteile
des Rumänischen»
«die catalanische Sprache» bearbeiteten z. T . neu Prof. K r .
Sand-
f e l d J e n s e n und Prof. J. S a r o ' i h a n d y . Ü b e r ihre Stellungnahme zu den betreffenden Artikeln der ersten Auflage g e b e n die Neubearbeiter Auskunft im E i n g a n g der ihren Namen tragenden Kapitel, worauf hier verwiesen werden kann. V o n Prof. A. T o b l e r s Hand bietet ferner der zweite Abschnitt des ersten
Teiles das neue Kapitel über die «Methodik der litteratur-
geschichtlichen Forschung».
Noch nicht konnte d a g e g e n die in Aussicht
genommene Darstellung der creolischen Mundarten dargeboten und die Verbindung
werden,
der französischen und provenzalischen Sprache im
Abschnitt über «die romanischen Sprachen» wurde beibehalten. Durch Ergänzungen, die die vielseitige Arbeit auf dem Gebiete der romanischen Philologie in den letzten zwanzig Jahren notwendig machte, haben einzelne Kapitel des vorliegenden Bandes, an deren ursprünglicher
VI
VORWORT.
Fassung jedoch überall festgehalten werden durfte, z. T. erhebliche Erweiterungen erfahren, und überall, wo Angaben, wie in der Statistik der romanische Sprachen Redenden, erneut werden mußten, oder die Forschung, z. T . der Verfasser selbst, neue Auffassungen bekannt zu geben nötigte, ist der frühere T e x t verändert worden. Die Bogenzahl des ersten Bandes hat daher eine nicht unerhebliche Vermehrung in dieser neuen Auflage erfahren, die nun in allen ihren Teilen einen zuverlässigen Einblick in den gegenwärtigen Stand der Arbeit auf dem Gebiete der romanischen Philologie und in die im Bereiche der romanischen Sprachforschung gewonnene Erkenntnis gewährt. Wie die erste, dürfte daher auch die zweite Auflage berufen sein, der ferneren romanistischen Forschung die W e g e zu weisen. Herausgeber und Verleger versäumen nicht, ihren Mitarbeitern für ihre Beihilfe zur Erreichung dieses Zweckes auch öffentlich ihren Dank auszusprechen. S t r a s s b u r g , November 1905.
G. Gröber.
INHALT. Seite.
Vorwort Erklärung der Zeichen Abkürzungen Berichtigungen und Ergänzungen
V VIII IX XII I. T E I L .
XIII—202
Einführung in die romanische Philologie 1. Abschnitt: G e s c h i c h t e d e r r o m a n i s c h e n P h i l o l o g i e von G. GRÖBER 2. Abschnitt: A u f g a b e u n d G l i e d e r u n g d e r r o m a n i s c h e n P h i l o l o g i e von
G.
I—185
GRÖBER
186—202
II. T E I L .
203—368
Anleitung zur philologischen Forschung 1. Abschnitt: D i e Q u e l l e n d e r r o m a n i s c h e n P h i l o l o g i e A. Die schriftlichen Quellen mit 4 Tafeln von W. SCHUM, überarbeitet B.
Die
von
mündlichen
H. BRESSLAU Quellen
von
205 G. GRÖBER
254
2. Abschnitt: D i e B e h a n d l u n g d e r Q u e i l e n A. Methodik und Auf gaben der sprachwissenschaftlichen von
205—266
267—368 Forschung
G. GRÖBER
267
B. Methodik der philologischen Forschung von A. TOBLER . . . C. Methodik der litteraturgeschichtlichen Forschung von A. TOBI.ER
318 361
III. T E I L .
369—1057
Darstellung der romanischen Philologie 1. Abschnitt: R o m a n i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t A. Die vorromanischen Volkssprachen der romanischen 1. K e l t i s c h e 2. D i e
Sprache
Basken
von
369-^-1057 369—"534
Länder
E . WINDISCH
und die Iberer v o n
371
G. GERLAND
.405
3. Die italischen Sprachen von W.DEECKEundW.MEYER-LüBKE 4. Die lateinische Sprache in den romanischen Ländern von W.
MEYER-LÜBKE
431 451
5. Romanen und Germanen in ihren Wechselbeziehungen von F.
KLUGE
498
6. Die arabische Sprache in den romanischen Ländern
von 5!5
CHR. SEYBOLD
7. Die nichtlateinischen Elemente im Rumänischen von KR. SANDFELD JENSEN B . Die
romanischen
524 535—1057
Sprachen
1. Ihre Einteilung und äußere Geschichte von G. GRÜBER 2. D i e
rumänische
3. D i e r ä t o r o m a n i s c h e n 4. D i e i t a l i e n i s c h e
.
S p r a c h e von H . TIKTIN Mundarten
von T.
564 GÄRTNER
S p r a c h e v o n F . D'OVIDIO u n d W .
LÜBKE, neubearbeitet
von W .
535
MEYER-LÜBKE
. . . .
608
MEYER637
INHALT.
Vili
5. Die französische und provenzalische Sprache und ihre Munda r t e n v o n H . SUCHIER
Seite. 712
6. D a s C a t a l a n i s c h e v o n A . MOREL-FATIO u n d J. SAROIHANDY
841
7. Die spanische Sprache von G. BAIST . . . . 8. Die portugiesische Sprache von J. COKNU 9. Die lateinischen Elemente im Albanesischen von G MEYER,
878 916
v o n W . MEYER-LÜBKE
. . .
1038
. . . .
1059
neubearbeitet
Namen-, Sach- und Wortregister
. .
.
Karte Ausbreitung der romanischen Sprachen in Europa von G. GRÖBER. Kärtchen I—XII zu Die französische und provenzalische Sprache von H. SUCHIER.
E R K L Ä R U N G DER ZEICHEN. 1. Punkt unter den Vokalzeichen bedeutet den geschlossenen, , den offenen Klang des bezeichneten Lautes , ~ (rätorom.) Vokalnasalierung, die unbezeichnet bleibt vor geschriebenem n m. 2. ' Zeichen der Hochtonstelle, ~~ * der Länge, u der Kürze eines Vokals , -] (rätorom.) kleine Pause in einem Worte (S. 613, Z. 26), " einsilbige Vokalverbindung, > geworden zu, < entstanden aus, r o verschieden von, * unbelegte Wortform, + Lautfolge, ebenso z. B. vocsvoc — Vokal •+- s 4- Vokal, ( ) S. 436 ff. ergänzte Buchstaben. 3. Kapitälchenschrift oder (im katalanischen Abschnitt) gesperrte Schrift gibt die Grundwörter an. 4. Besonders hervorzuhebende Lautzeichen à (rätorom.) = gegen