Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauch für evangelische Gemeinen: Mit Genehmigung Eines hohen Ministerii der geistlichen Angelegenheiten [Reprint 2022 ed.] 9783112669723, 9783112669716


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Table of contents :
Vorrede
I. Allgemeine Bitten
II. Von christlichen Gottesdienste
III. Bekenntniß des Glaubens an Gott den Dreieinigen
IV. Preis der göttlichen Eigenschaften
V. Von der Schöpfung, Erhaltung und Regierung
VI. Von Christo dem Erlöser im Allgemeinen
VII. Von der Erscheinung und Geburt Jesu Christi
VIII. Vom Leiden und Tode Jesu
IX. Von der Auferstehung Christi
X. Von der Himmelfahrt Jesu Christi
XI. Von dem heiligen Geist
XII. Von der christlichen Kirche
XIII. Vom göttlichen Worte
XIV. Vom Gebet
XV. Von der Taufe und Confirmation
XVI. Vom heil. Abendmahl
XVII. Von der Buße
XVIII. Vom Glauben
XIX. Vom christlichen Leben und Wandel im Allgemeinen
XX. Liebe zu Gott und zu Christo
XXI. Vertrauen auf Gott
XXII. Lob- und Danklieder
XXIII. Liebe zu dem Nächsten
XXIV. Seligkeit der Christen in diesem Leben
XXV. Vom Tode
XXVI. Vom ewigen Leben
XXVII. Lieder für besondere Zeiten und Verhältnisse
Verzeichniß der Lieder
Inhalt
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Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauch für evangelische Gemeinen: Mit Genehmigung Eines hohen Ministerii der geistlichen Angelegenheiten [Reprint 2022 ed.]
 9783112669723, 9783112669716

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Gesangbuch zum

gottesdienstlichen Gebrauch für

evangelische Gemeinen.

Mit

Genehmigung

Eines hohen Minister» der geistlichen Angelegenheiten.

Berlin.

Verlag von G. Reimer.

Vorrede. Seit geraumer Zeit hat sich namentlich in der hiesi« gen Hauptstadt ein beharrliches Verlangen ausgespro­ chen, daß aus dem reichen Liederschätze, welcher ein eigenthümliches und ausgezeichnetes Besitzthum der deutschen evangelischen Kirche ist, eine dem gegenwär­ tigen Bedürfnisse angemeffene Auswahl getroffen wer« den möchte, die das Vorzügliche der einzelnen vor« handnen Liedersammlungen möglichst in sich vereinigte Dieses Verlangen wurde auf Veranlassung der ober­ sten geistlichen Behörde von der im Jahre 1817 hier versammelten Kreis-Synode ernstlich erwogen; dem­ zufolge aus den Mitgliedern dieses Vereins unter hö­ herer Genehmigung eine besondre Commission gebildet und beauftragt wurde, nach Maßgabe der allgemei­ nen, von der Synode festgestellten Grundsätze, den vorliegenden Licderstoff jenem Zweck gemäß zu bear« beiten, worauf die Commission, ihr Geschäft sofort mit Freudigkeit begann. Sie erlitt während ihrer Arbeit durch das Ausscheiden der in das Land der Vollende« ten abgerufnen Pröpste Han stein und Ribbeck einen tiefbetrauerten Verlust, suchte solchen jedoch durch die Wahl andrer Theiinehmer zu ersehen, und ihr gegenwärtiger Bestand ist aus den Namen der Unterzeichneten zu ersehen.

Unter die Aufgaben selbst, welche der Commis­ sion gestellt xoatra, nsid die sie zu lösen wenigstens nit

w

Vorrede.

anhaltende« Fleiß« bemüht gewesen ist, gehört zu­ nächst ein« sorgfältige Berücksichtigung der älteren Kirchengesänge aus dem Zeiträume von der Reforma­ tion an, bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts, von denen in möglichst beträchtlicher Anzahl diejenigen aurgewäblt werden sollten, welche sich durch Tiefe der Empfindung und kräftigen Ausdruck der stemmen Gesinnung auszeichnen, und besonders in der hiesigen Stadt und Provinz unter die bekannten und geschätz­ ten Kernlieder gerechnet werden. Eine gleiche Rücksicht war ferner der Commission auf diejenigen neuern Kirchengesänge empfohlen worden, die wegen ihrer wei­ ten Verbreitung bereits eine Art von Bürgerrecht ha­ ben, vorausgesetzt, daß es ihnen nicht an allem dich­ terischen Werthe mangle, noch die darin enthaltene Moral zu abgeschlossen und unverbunden mit der christlichen Glaubenslehre erscheine, noch diese Lieder sich mehr für die häusliche Erbauung, als für den kirchlichen Gebrauch eignen, in welchen Fällen der Commission unbenommen blieb, den Ausfall derselben, durch andere weniger bekannte Lieder neuerer Zeit zu ergänzen, denen eine günstige Aufnahme gewünscht werden mußte. Fürs Dritte lag den Unterzeichneten ob, von den verschiednen AuffaffungSweisen der christlichen Glau­ benslehre keine ausschließlich zu begünstigen, aber auch keiner ihre Stelle zu verweigern, die als Aeußerung des frommen Gefühle sich mit der evangelischen Wahr, heit und mit dem Wesen eines kirchlichen Bucheö in Einklang bringen läßt. Was Viertens die Melo­ dien betrifft, so sollte das neue Gesangbuch dazu bei­ tragen, den vorhandenen, großen Reichthum muster­ hafter Choräle iu Gebrauch zu erhalten, und es sollte zugleich da, wo zu demselben Liede mehrere Melodien gesungen werden können, jederzeit diejenige vorgezeich"et werden, welche für den Inhalt, die Zeit, und

Vorrede.

v

den Ort die angemessenste ist. Zuletzt lag es kei­ neswegs in der Ueberzeugung der Synode, daß in Gesangbüchern dieser Art, welche nicht den Bedürf­ nissen der wissenschaftlichen Forschung, sondern allein der öffentlichen Erbauung sowohl der jetzt lebenden, als der nächstfolgenden Geschlechter, gewidmet sind, an den aufgenommenen Liedern durchaus nicht- geändert wer­ den dürfe. Vielmehr sollte zwar jedem Liede sein eigenthümliche- Gepräge gelassen, aber di« schonend bessernde Hand unbedenklich angelegt werden, wenn die natürliche Gedänkenfolge in einem Liede zu auf­ fallend vernachlässiget war, und dennoch der Inhalt auf eine leichtere und einfacher« Weis« geordn«t werde» konnte; wenn die Melodie nothwendig einen Ruhe­ punkt gebot, wo im Texte die Periode oder der Satz noch keinen Schluß enthielt, — auf welchen dem Ge­ fühle so unangenehmen und für die Andacht beim Gesang so störenden Urbelstand auch die vorzüglichsten Liederdichter nicht sorgsam genug geachtet haben, und dessen Entfernung eben so nothwendig, als meistens sehr schwierig ist, —endlich wenn der Ausdruck sprachwidrig, oder für den guten Geschmack anstößig, oder nicht ver­ ständlich genug gefunden ward. Diese Grundsätze hat die Commission bei der Vollziehung ihres Auftrages zwar beständig vor Au. gen gehabt, aber auch die Ueberzeugung erlangt, daß jedes Unternehmen dieser Art noch weit von der beab­ sichtigten Vollkommenheit entfernt bleiben, und nimmer­ mehr den so sehr verschiedenen Anforderungen und Er­ wartungen aller einzelnen Beurtheiler entsprechen werde. Nach vollendeter Arbeit ist die Handschrift dem Königlichen Eonsistorio der Provinz Brandenburg übergeben, von demselben geprüft und mehrere Monate hindurch in dessen Geschäfts-Locale zur Einsicht der Sachverständigen ausgelegt, hernach aber dem Königl. Ministers der geistlichen Angelegenheiten überreicht

VI

Vorrede,

worden. Nachdem nun diese hohe Behörde zum kirch­ lichen Gebrauch dieses Gesangbuches die erbetene Ge» ehmigung ertheilt hat, so erscheint e. Ä S)f((gütiger, allein bei dir ** '**' steht aller Menschen Heil. Nur du kannst segnen; gieb auch mir an deinem Segen Theil. 2. Erleuchte du mir den Ver­ stand, was gut ist einzusehn, und leite mich an deiner Hand, den Weg der Heils zu gehn. 3. Zeuch meine Seele ganz zu dir und deiner Liebe hin; und mehr sey deine Gnade mir, als irdischer Gewinn. 4. Lockt mich die schnöde Lust der Welt, dann steh mir Schwa­ chen bei, daß ich in dem, was dir gefällt, fest und beharrlich sey. 5. Gieb mir zu jeder guten That von oben her Gedeih'n,und reize mich, mit Hülf und Rath den Nächsten zu erfreun. 6. Die Sorge für mein irdisch Gluck werf ich allein auf dich; auf mir auch ruht dein Vater­ blick ; ich weiß, du sorgst für mich. i. Gieb mir ein immer fröhsch Herz, da» dich für Alles

preist; erfülle selbst Im größten Schmerz mit Frieden meinen Geist. 8. Verleih' mir bei des Lebens Last den Trost der Ewigkeit, bis mich, wie du verheißen hast, voll« kommne Wonn' erfreut.

£

Mkl. Ich dank' dir schon u. ^Allmächtiger, der seinen

Thron im Himmel hoch erhöhet; erböre mtch, der Erde Sohn, der betend vor dir stehet! 2. AusStaube schufst du mich, der Staub soll sich zu dir erhe« beit; ich, der Verwesung sichrer Raub, soll ewig bei dir leben. 3. Was ist der Mensch! wie arm, wie bloß, wie elend hier auf Erden! was ist der Mensch! wie frei, wie groß, wie selig solle» werden! 4. Welch einen Vorzug gabst du mir, da du Vernunft mir schenktest, und einen Strahl deS Lichts von dir in meine Seele senktest! 5. Ja, du hast mir das höchste Pfand von deinerHuld gegeben; da du auch mir den Sohn gesandt, und in ihm Heil und Leben! 6. Darum, Herr, beug’ ich meine Knie vor dir, der mtch er­ hoben! den Engeln gleich, soll ich, wie sie anbeten dich und loben. 7. Verleih mir nur die.Wis­ senschaft, mein wahres Glück zu finden; und gieb mir Willen, Muth und Kraft, mich selbst zu überwinden.

Allgemein» Bitten. 8. WaS das Gewissen mir ver­ beut, lehr' mich voll Abscheu flie­ hen , und sein Gebot mit Freu­ digkeit und heilgem Ernst voll­ ziehen. 9. Zum Mitgefühl erweck' mein Herz, wenn meine Brüder leiden; und laß an meines Fein­ des Schmerz sich nie mein Auge weiden. 10. Im Glück und Unglück frommen Muth, das ist's, was ich erflehe. Was du, mein Vater, willst, ist gut, und was du willst, geschehe! 11. Nichts hilft mir aller Menschen Gunst,den Himmel zu erwerben; drum lehre du mich selbst die Kunst, einst froh in dir zu sterben. Mel. Nun lob' mein Seel re.

Name werd' erhoben, Gott, Vater der Barmherzigkeit! du, der mir stets von oben auf meine Bitte Kraft verleiht! Mein Wollen und Vollbringen kommt, Höch­ ster, nur von dir; o send' in allen Dingen auch ferner Hülfe mir, daß ich das Meine thue im Namen Zesu Christ, bis deines Volkes Ruhe mein Theil au ' ewig ist.

ß

Mei. O ®ott, du frommer Sott re. *1 ^^lch, Vater, ruf ich an * um Gnade, Licht und Stärke! Dein Segen aus der Höh' begleite meine Werke. Ge­ horsam sey mir süß; und gieb mir dies dabei, daßichinallemThun bei dir im Geiste sey»

S

2. Voll Nsahrer Demuth sey und freundlich, was ich sage; und fällt mir etrvas schwer, gieb, daß ich's still ertrage, und ich durch Unmuth nicht dem Näch­ ten sey zur Last, so daß du Freud' und Ruhm an deinem Kinde hast. .3. Wie du auch, Herr, mich führst, laß mich dein Reich aus» breiten, lehr' mich auf Jesum seh'n, laß seinen Geist mich lei» ten, der dir getreu zu seyn mich allewege lehrt, und mehr und mehr in mir das Bild des Herrn verklärt. Mel. *5ttt 3efu thrlst, dich re.

Q £t»ur unsre Brüder beten O wir mit frommer In» brunst, Gott, zu dir; gieb, der du Aller Vater bist, gieb Jedem, was ihm heilsam ist. 2. Du sandtest deinen ttn'gen Sohn für Alle von des HimmelThron; verbreite, Herr, sein Licht und Recht im ganzen menschlichen Geschlecht. 3. Bring' alle Völker in dein Reich; die Letzten mach' den Er» sten gleich, und schaffe so zu dei­ nem Ruhm dir überall ein Hei» ligthum. 4. Auch die Verirrten führe du der Heerde Christi wieder zu, mach' sie im Glauben fest und treu, daß auch ihr Wandel lau» ter sey. 5. AL, viele, viele tragen noch des Sündenvienstes schweres Joch. Gieb ihnen, Herr, zur Buße Zeit, zu schaffen ihre So ligkeit.

Ar

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Allgemeine Bitten.

6. Schenk' allen Frommen frcub’tjcit Muth, gern zu entbeh­ ren zeitlich Grit, und lenke ihres Geistes Blick hin auf des ew'gen Lebens Glück. 1. Hör' unter brünstiges Ge­ bet, das allen Brüdern Heil er­ fleht. Last sie gesegnet seyn in dir, dann preisen wir dich für und für. '.TW. Sev Lob und Ehr' dem

k.

ott, deine Güte reicht so weit, so weit die Wolken gehen, du krönst uns mit Barmherzigkeit, und eilst, uns beizustehen. Herr, meine Burg, meln Fels, mein Hort, vernimm mein Flehn, hör' auf meinWort, denn ich will vor dir "beten. 2. Ich bitte nicht um Ueber» fluß, um Schatze dieser Erden; laß mir., so viel ich haben muß, nach deiner Gnadewerden. Gieb mir nur Weisheit und Verstand, dich, Gott, und den, den du ge­ sandt, und mich selbst zu er­ kennen. 3. Ich bitte nicht um Ehr' und Ruhm, so sehr sie Menschen rüh­ ren ; deö guten Namens Eigen­ thum laß mich nur nicht verlie­ ren. Mein wahrer Ruhm sey meine Pflicht, der Ruhm vor dei­ nem Angesicht, und frommer Freunde Liebe. So bitt'ich dich, mein Herr und Gott, auch nicht um langes Leben; im Glücke Demuth, Muth in Noth, das wollest du mir geben. In deiner Hand steht meine Zeit, laß du mich nur Barmherzigkeit vor dir im Tode

Enden.

Mel. Schmücke dich k.

ott, vor dem die En­ gelknieen,und in ho­ her Andacht glühen! du erlaubst auch mir, zu beten, kindlich vor dich hinzutretrn. Und du blickst, rote Vater pflegen, liebreich bei« nemKind entgegen; ja, du giebst, noch eh' ich flehe, mir schon mehr als ich verstehe. 2. Dennoch höre, Vater, höre, was ich demuthsvoll begehre! eif­ riger möcht' ich entbrennen, dich zu suchen, dich zu kennen; daß mich, wo ich immer lebe, deine Herrlichkeit umschwebe, und ich dich bei Freud' und Schmerzen immer hab' in meinem Herzen.

3. Christusbleibe meine Freu­ de, daß ich nie von ihm mich scheide, der durchLeben und durch Sterben mich erlöste vom Ver­ derben; daß auch, wenn der Frevler Rotten über seine Lehre spotten, niemand je den Ruhm mir raube, daß ich tteulich lieb' und glaube. 4. Deinen Geist, der Gläub'gen Führer, gieb auch mir, Gott, zum Regierer, daß ich stets den Pfad erwähle, der zumHeil führt meine Seele; daß ich ernst nach Wahrheit ringe, und der Sünde Macht bezwinge, in des Geistes Kraft und Freude fröhlich sey, auch wenn ich leide. 5. Willst du, Herr, in dieftm Leben auch noch Irdisches mir geben: so erhalt'mir Muth und Kräfte, segne des Berufs Ge­ schäfte, daß ich. Dürftige zu la­ ben, ferner mög'«in Scherflem

Allgemeine Bitten.

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haben, und im Kreise deiner Ist wohl ein Uebel, daS mich Treuen Friede mich und Lieb' er­ chreckt, wenn deine Rechte mich redeckl? freuen. 4. Jchbin ein Wcrkvon deiner Mcl. Aus tiefer Noth schrei' ich >c. Hand, von dir empfing ich den err,wie du willst, so Verstand; erleucht' ihn durch schick's mit mir imLe- dein göttlich Wort, führ' ihn zur ben und im Sterben; mein Herz Wahrheit immer fort. verlangt allein nach dir, Herr, 5. Daß ich mich deiner mög' laß mich nicht verderben! Erhalt erfreu’«, woll'st du mir, Herr, mich nur in deiner Huld, und iets nahe seyn; um meinesGlau. gieb im Leiden mir Geduld; dein >ens mich zu freu'«, laß ihn durch Liebe thätig seyn. Will'ist doch der beste. 2. Zucht, Ehr' und Treu' ver­ 6. Was du mich lehrst, das ist leihe mir, und Freud' an deinem mein Heil, dir folgen, sey mein Worte; hilf, daß ich wanke nie bestes Theil; nach deines Reichs von. dir, dem wahren Seelen­ Gerechtigkeit, laß, Herr, mich horte. Gieb, was mir dient zur trachten allezeit. Seligkeit, und laß mich meine 7. Ich bin zu schwach auS eig­ Lebenszeit in deiner Furcht voll­ ner Kraft zum Kampf mit mei­ ner Leidenschaft, drum ziehe du bringen. 3. Wenn ich einmal nach dei­ mit Kraft mich an, daß ich den nem Rath von dieser Welt soll Sieg erlangen kann. scheiden, verleihe dann mir deine 8. Gieb von den Gütern dieser Gnad', daß es gescheh' mit Freu­ Welt mir, Herr, so viel, als dir den. Herr, Seel' und Leib be­ gefallt; gieb deinem Knecbt ein fehl' ich dir; ein sel'ges Ende gieb mäßig Theil, in seinem Fleiße du mkr durch Jesum Christum. Gluck und Heil. Amen. 9. Schenkt deine Hand mit Ueberfluß, so mach' mich weise im Mel. Herr Jesu Christ, mein» ic. Genuß, und laß', die Dürft'gen ch komme vor dein An- zu erfreu'«, mich einen frohen ‘ gesicht, verwirf, o Geber seyn. Gott, mein Flehen nicht: vergieb 10. Giebst du Gesundheit, so mir alle meine Schuld, du, Gott verleih', daß ich sie deinem Dien« ste weih', und daß aus Sorgsam» der Gnade und Geduld. 2. Schaff' du ein reineS Herz krit für sie, ich niemals mich der in mir, ein Herz voll Lieb' und Pflicht entzieh'. Furcht zu dir, ein Herz voll De­ 11. Erwecke mir stets einen muth , Preis und Dank, ein ru- Freund, der'ö treu mit meinet hig Herz mein Lebelang. Wohlfahrt meint, mit mir in dei­ 3. Sey mein Beschützer inGe- ner Furcht sich übt, mir Rath sahr; ich harre deiner immerdar. und Trost und Beispiel giebt.

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6

Allgemeine

Bitten.

1den; Beständig seyn verleihe mir iim Glück und auch im Leiden. 'Aus freier Gnade segnest du; eS imag niemand ererben noch er­ werben, ohn' dich die wahreNuh' und Seligkeit im Sterben. 5. Ich lieg' im Streit und wi­ derstreb', hilf, o Herr Christ, mir Schwachen! in deiner Gnad' al­ lein ich leb', du kannst mich star­ ker machen. Laß in dem bösen Stündlein mich, will Muth und In eigner Mel. Kraft mir schwinden, Stärkung 13 ^ch ruf' zu dir, Herr finden, und dann zuletzt durch ^ '«V JesuChrist! Ich bitt', dich in Allem überwinden. erhör' mein Flehen. Laß gnädig doch zu dieser Frist mich deine Mel. Herrlich thut mich ic. Hülfesehen: den rechten Glau­ 14 mich dein seyn und ben, Herr, ich mein', und daß bleiben,du treuerGott ich möge streben, dir zu leben, und Herr! Von dir laß nichts dem Nächsten nütz zu seyn, das mich treiben, halt' mich bei reiner wollest du mir geben. Lehr'! Laß, Herr, miä> ja nickt 2. Ich bitte mehr noch, Herr, wanken, verleih Beständigkeit mein Gott! du wirst mir's nicht Dafür will ich dir danken jetzt versagen, daß ich nicht sey der und zu aller Zeit. Frevler Spott, die nicht nach Christo fragen. Und wenn ich Mel. Ich dank' dir schon«. scheiden soll, mich stärk', daß ich auf dich mög' bauen, und nicht trauen auf mein Verdienst und Werk, sonst werd' ich dich nicht ne§ Himmels Höhen! Hier, wo ich bete, siehst du mich, und hö­ schauen. 3. Verleih, daß ich aus Her­ rest auf mein Flehen. zensgrund den Feinden mög' ver­ 2. Laß mich mit HerzenSreigeben; verzeih mir auch zu die­ nigkeit, Herr, vor dein Antlitz ser Stund, schaff' mir ein neues treten, und zu dir, wie dein Wort Leben. Dein Wort laß meine gebeut, in Geist und Wahrheit Speise seyn, die Seel' damit zu beten! nähren, mich zu lehren, wie ich, 3. Doch du kannst nicht ein im Herzen rein, dich würdig foL sündlich Flehn, o Heiligster, er­ verehren. hören ; vor dir kann kein Betrug 4. Laß weder Lust noch Furcht bestehn, dich täuschen keine Zäh­ Mich hier von deiner Liebe schei- ren.

12. Bestimmst du mir ein längres Ziel, und werden meiner Tage viel: so bleibe meine Zuversicht, verlaß mich auch im Alter nicht! 13. Und wird sich einst mein Ende nah'n, so nimm dich mei­ ner gnädig an, und sey durch Christum, deinen Sohn, mein Schirm, mein Schild, mein gro­ ßer Lohn!

XUljcmcmc 4. Da- Herz muß ohne Heuchetschein nach deinemReiche stre­ ben, voll Demuth, Reu' und Einfalt seyn, und kindlich dir er­ geben. 5. Ach, schaff' ein solches Herz in mir, und mach' es rein von Sünden! ich suche dich mitHeilsbegier; Gott, laß mich bald dich finden! 6. Ja, mach' durch deinen Sohn mich frei vom Joche dieser Erde; durch deinenGeist erschaff' mich neu, auf daß ich heilig werde. 7. Dein Wort, Herr, hilf mir recht verstehn zu meinem Hch und Segen, daß ich nicht möge irre gehn von deiner Wahrheit Wegen. 8. DenHimmel und die Ewig­ keit laß mich im Geist umfassen, und ixas mich einst imTode reut, von ganzer Seele hassen. 9. Dies ist mein Flehn, erhör« mich um deines Sohnes willen! Mit wahrer Inbrunst bitt' ich dich; du wirst eS, Herr, erfüllen! Mel. Heil bereitet. Zwar seh' ich setzt wahr', mit Glauben und Wer» des Himmels Glück von ferne trauen laß fest auf dich uns bau» nur mit schwachem Blick; doch en, bis wir deinHeil dort schauen. schon entzückt mich jene Welt, die In Versuchung und Gefahr laß Gott den Glaub'gcn Vorbehalt. alle rechte Christen mit deiner Einst preis' ich dich, o Gottes Kraft sich rüsten und trotzen Sa­ Sohn, »Gottes Sohn, im hö­ tans Listen. Amen, Amen, dies her» Licht vor deinem Thron. sey wahr, so singen wir Halle, 3. Geist Gottes, unsre Zuver­ lujah! 2. Jesus Christus wohn' uns sicht! verlaß, verlaß uns Schwa­ che nicht, und stärk' uns unsern bei rc. 3. Heilger Geist, uns wohne Glauben. Zeuch uns zu Gott und seinem Sohn, und laß durch bei rc. nichts den Gnadenlohn der künftgen Welt uns rauben. Lenk Met. Allein Gott In Ser ’56t)' fei H. von dem Eitlen dieser Zeit uns Jfß (Uott in der Höh' sey ' ^Ehr'und Ruhm und auf dasHeil der Ewigkeit; Sinn und Gemüth ergeben wir im Le­ Dank für seineGnade. Wir sind ben und im Sterben dir. O Got­ sein Volk und Eigenthum, was tes Geist, das Heil des Herrn, ist's, daS uns nun schade? Sein das Heil des Herrn, zeig' uns, so Rath ist unsre Seligkeit, zu seg­ sterben wir einst gern. nen ist er stets bereit, erhebet fer­ 4. Dreieiniger! sind wir ganz nen Namen. dein, wie selig können wir dann 2.GottVater, wir erheben dich seyn! Lehr' uns dies Glück recht mit freudigem Gemüthe,du herr­ achten. Was diese Welt beut, schest unveränderlich mit Weis­ sättigt nicht, stets ttügt uns ihrer heit und Mit Güte. Unendlich Weisheit Licht: nach dir nur laß groß ist deine Macht, und stet­ uns trachten. Dir, Schöpfer, geschieht, was du bedacht; wohl und, Erlöser, dir und dir, Geis uns, daß du regierest. Gottes, bringen wir gemeinsam 3.0 Jesu Christ, des Höch­ in dem Heiligrhum mit Freuden sten Sohn, für UNS ein Menscd Preis und Dank und Rr/Hm. geboren, du kamst »ojtt deiner ©2

20 Bekenntniß d. Glaubens an Gottd. Dreteinigm» VaterS Thron, zu suchen, waS verloren. Du Mittler zwischen uns undGott, hilf unS im Leben und im Lod, erbarm' dich unser Aller. 4. O heil'ger Geist, du Geist von Gott, erleuchte, beßre, tröste, uns, bieder Herr durch seinen Lod vom Sündendienst erlöste! Steh' du mit deiner Kraft unS bei, daß unser Herz dein Tempel sey, und wir einst selig sterben.

Mel. Xemm, heiliger Geist ee« (lob. Preis und Ehre 'Ve 'v bringen wir, Herrun»

ser Gott und Vater, dir. Wie groß und viel sind deine Werke, du Gott der Macht und der Stärke. Dein ist der Erdkreis und in dir, 0 Höchster, sind und leben wir; du trägst unS alle voll Erbarmen auf deinen treuen Va» terarmen. Hallelujah! Hallelujah! 2. Lob, Preis und Ehre, Hei» Mrl. wie schön leucht't tut» re. land, dir! Verlorne Sünder wa­ 4,7 halleluja, Lob, Preis ren wir; du bist am Kreuz für * unb Ehr' sey unserm unS gestorben, hast ew'geS Heil Gott je mehr und mehr für alle unS erworben. Wer zu dir seine Werke. Sem ist daS Reich, kommt, weran dich gläubt, und die Herrlichkeit, weit über alle inVerfuchung treu dir bleibt, der Himmel weit herrscht er mitHuld soll, befreit vom Fluch der Sün» und Stärke. Singet, bringet den, Erbarmung, Gnad' und 8«» troh: Lieder, fallet nieder, zu er­ den finden. Hallelujah! Halls heben ihn, durch den wir find lujah! 3. Lob, Ehr' und Preis dir, und leben. 2. Halleluja, Dank, Preis Geist deS Herrn. Wir waren und Ruhm sey von uns, deinem einst vonChristo fern, entfremdet Eigenthum, Sohn Gottes, dir von dem wahren Leben, mitFin» gesungen. Du Mittler zwischen sterniß ganz umgeben. Du hast uns undGott, hast durch Gehor­ durch deines Wortes Macht auch sam bis zum Tod das Leben unS uns zumLicht ausGott gebracht; errungen. Heilig selig ist die du lehrst uns leben, lehrst unS Freundschaft und Gemeinschaft sterben, und weihest uns zu Him­ aller Frommen, die durch dich melserben. Hallelujah! Halle­ zum Vater kommen. lujah! 4. Lob, Preis und Ehre brin­ 3. Halleluja du Geist deS Herrn, sey nie von unsermGeiste gen wir. Dreieiniger, in Demuth fern, mitKrast ihn auszurüsten; dir. Es müsse jedes Land der Er­ du machst uns gläubig, weif und den voll deiner Herrlichkeit wer­ rein, hilfst uns getrost und sieg­ den. Wie selig, wie begnadigt ist reich seyn iin Kampf mit unsern ein Volk, deß Zuversicht du bist. Lüsten. Leit'unö, stärk' uns, daß Anbetungswürd'ger,deinemNain Freude wie im Leide Gott er- men sey ewig Ruhm und Ehre. z.'^n. wir zu seinen Ehre leben. Amen. Hallelujah! Hallelujah!

Erkenntniß d. Glaubens an Gott d. Dreteinigen. 21 XÄtl* ttt wen* »ne Gott ic»

40

Gott wir ehren deine Macht, wir preisen dein Erbarmen, daß gnädig du an unS gedacht, und Heil gesandt unS Armen: Du bist voll Gnade, wir voll Schuld, wir todt, du bist das Leben; hast dich nach deiner großen Huld zu eigen uns gegeben; o Abgrund aller Liebe! 2. Wir beten dich als Vater an, du liebest uns als Kinder, daS hat dein Wort uns kund ge­ than zum Heil und Trost der Sünder. Wie ist doch voller Lieb' und Huld dein väterlich Gemü­ the! Du bist voll Langmuth, übst Geduld, Erbarmen, Treu und Güte; o Vaterherz voll Gnade! 3. O Jesu, theurer Gottes­ sohn! du Licht vom wahren Lich­ te! Vor dir, dem rechten Gna­ denthron, wird Sünd' und Tod au nichte; du bist der Grund der Seligkeit, daS Heil, darauf wir hoffen; dein Gnadenbrunn steht allezeit für unsre Seelen offen; du Urquell alles Segens! 4.0 heil'gcr Geist, du Geist vonGott! wehr' in uus demVerderben, laß unS durch Christi Kreuzestod der Sünd' und Welt absterben; zerstöre du des Bösen Reich, schlag' seine Macht dar­ nieder , damit wir Jesu Christo stleich und seines Leibes Glieder in Wahrheit seyn und bleiben. Mel.Äeiodet seyst du, Jesu Christ ic. 50.9)rei5 ihm! Er schuf, We fr'unb er erhält seine

wundervolle Welt! Du sprachst,

da wurden, Herr, auch wir; wir leben und wir sterben dir! Hallelujah! 2. Preis ihm! Er liebt von Ewigkeit! wird cinMcnsch, stirbt in der Zeit. Erlöst, erlöst hast du uns dir; dir leben und dir sterben wir! Hallelujah! 3. Preis ihm! Er führt aus steiler Bahn, führt zum Himmel unS hinan. Geheiliget hast du uns dir; dir leben und dir sterben wir! Hallelujah! 4. Sing' Psalter! Frcudcuthranen, fließt! Heilig, heilig, heilig ist Gott, unser Gott! Je. hovah dir, dir lebe» rrud dir ster­ ben wir! Hallelujah! In eigener IHtk ir glauben alllan ei­ nen Gott, Schöpfer Himmels und der Erden, der sich rum Vater geben hat, daß wir seine Kinder werden; er will uns allzeit ernähren, Leib und Seel' auch wobl bewahren, allem Ui> fall will er wehren, fein Leid soll uns widerfahren; er sorget für uns, hüt't und wachtes steht Alles in seiner Macht. 2. Wir glauben auch an Je« fum Christ, feinen Sohn und un­ sern Herren, der ewig bei dem Vater ist, gleicher Gott von Macht und Ehren; von Maria, der Jungfrauen, ist ein wahrer Mensch geboren, durch den Heil­ gen Geist im Glauben, für unS, die wir war'» verloren, amKreuz gestorben und vomTodwied'r auferstanden ist durch Gott.

2 2 Bekenntniß d. Glaubens an Gottd. DreteinigMt

3. Wir glauben auch an Heil­ zen Geist, Gott mit Vater und Dem Sohne, der aller Blöd'n ein Tröster heißt, uns mit Gaben zieret schöne: die ganze Christen­ heit auf Erden hält in einem Sinn gar eben. Hier all' Sünd.' vergeben werden; dasFlcisch soll uns wieder leben: nach diesem Elend ist bereist;,: uns ein Le­ ben in Ewigkeit.

sein mächtiges Gebot uns erschuf und uns erhalt, der voll Wels» heit, Güt' und Macht stets für Alles sorgt und wacht. 2. Wir glauben auch an Je« sum Christ, Gottes eingebornen c. er Herr ist gut! Ihr Himmel höret, und jauchzt mir nach r der Herr ist gut! Er hat mein Leid in Lust verkehret; Gott ist's, der große Wunder thut. Wer zu ihm naht mit gläub'gem Beten, dem wen­ det er sich freundlich zu; wer auf ihn baut in seinen Nöthen, der findet Rettung, Trost und Ruh. 2. Ich sah denHiMmel schwarz umzogen, und bald umfing mich finstre Nacht. Hoch thürmten sich des Meeres Wogen, empört von wilder Stürme Macht. Wie konnt' ich Armer Hoffnung fas­ sen, da keine Hand mir Hulse

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verlassen: Gott ha f mir gnädig aus der Noth. 3. Gott ist mit mir! Was kann mir sch den? Was kann dieWelt mir Uebles thun? Wie gut ist's, aller Sorg' entladen, Herr, uw ter deinen Flügeln rufp. Ich preise dich, Fels meiner Stärks Gott, meine Zuflucht, mein Pa­ nier! Wenn ich auf deine Füh­ rung Merke, wie weist und gut erscheint sie mir. 4. Du führtest mich aufdun­ keln Wegen, verbargst vor mfr dein Angesicht, und kamst mit doch mit Huld entgegen, warst in der Finsterniß mein Licht. Ihr güldnen Seile treuer Liebe, zieht mich zu meinem Schöpfer hin! Wie schäm' ich mich der niedern Triebe, der ich so hoch begnadigt bin! 5. Ich fliehe des Verächters Pfade, den eitle Weltlust ganz Umstrickt; ich sucheGott und seine Gnade, die mich so oft der Noth entrückt. Ich will bis zu der letz­ ten Stunde mich meines Gottes dankbar fteun; sein Lob soll stets

in meinem Munde, sein Ruh« in meinem Herzen seyn!

Mel. ». 106 11 in Sion, Jesu, floi* “ sm einst von bei, uem Auge Zähren, wie du stets, um die Sünder weinst, wenn sie. sich nicht bekehren. Wer reuevoll vor dir erscheint und über seine Sünden weint, dem strömest, treuer Heiland, du Gewissens» ruh aus deiner Gnadenfülle zu. 2. Herr, deine Thränen ma» che mir zu reichem Heil und Se­ gen, daß sic, hab' ich gefehlt vor dir, zur Buße mich bewegen. Du hast, o hcil'ger Menschen­ freund, für fremde Sünden einst geweint; wie könnt' ich meine eignen seh'n, ohn' hinzugehn zu dir und Gnade zu erflehn. 3. Hier muß ich oft in tiefstem Schmerz viel bittre Thränen weinen; wie oft drückt eigne Noth mein Herz, wie oft die Noth der Deinen! doch legt des Vaters Wille mit das Kreuz auf, dann schau ich nach dir, der du in Noth gewesen bist, Herr Jesu Christ', dies tröstet mich zu aller Frist. 4. Herr, du siehst meine Thrä» nen an, und du hast sie gezählet, wenn ich sie selbst nicht zählen kann, dast dir nicht eine fehlet; sie bleiben immerdar vor dir, und neigen bald dein Herz zu miy, daß duerbarmend aufmich blickst, und.gnädig schickst, wodurch du wahrhaft mich erquickst. 5. Wer in Geduld hier Thrä­ nen sa't, und seinem Gott HÄ1 stille, vex erntet, wenn er aus­ ersteht , der Freudenreichste Fül» le. Was dort an ihm wird offen-

Bon Christo dem Erlöser yn Allgemeine». bar, ist hier noch keinem Auge klar; allein der Erde Kreuz und Leid wird nach der Zeit denFrommeii Himmelsseligkeit. 6. Für deine Thränen dank' ich dir; sie sind mir Trost im Leiden, auch noch im Tode sind wt mir die Bürgschaft sel'ger Freuden. Mein Herr und Gott, wenn du dereinst in deiner Herr­ lichkeit erscheinst, und führest zur Verklärung mich, dann preis'ich dich für deine Thränen ewiglich.

Mel. Mein Jesu, dem 61« >c.

55

den Kreuzestod, und stirbt für abgefallne Sünder.

4. Er stirbt! — Ist der an» Gott geboren, der an dem Kreuze neigt sein Haupt? Was klügelt ihr, nngläub'ge Thoren? Weg, Zweifel, der mir Jesum raubt! Ich bete, Herr, vor dir im Staube! Du redest, und ein himmlisch Licht strahlt siegend mir in'S Angesicht: du redest, und, o Gott, ich glaube! 5. Ja Herr, du kannst dich nicht verhehlen, du bist der Sohn von Ewigkeit. So glaubten auch die großen Seelen, die Märty­ rer der alten Zeit, die sich nach Deinem Namen nannten, und mit erhab'nem Heldenmuth auch auf der Folter, in der Glut dich, ihren Herrn und Gott, bekann­

|f|7 SRon meinem Jesu * V «* 15 ben Brüder, denn Mensch geboren bist, von einer Jungfrau, ja fürwahr! deß vom Himmel strahlt ein Licht, freuet sich der Engel Schaar das durch unser Dunkel bricht; Hallelujah! nun bringt das Verlorne wieder, 2. DeS ew’ge« Vaters eiii’ge» der in unser Fleisch sich hüllt, Sohn kommt herab von seinem VotteS Sohn und Ebenbild. mit unserm armen 2. Seine Zukunft wird besun­ Thron; Fleisch und Blut bekleidet sich gen von den Engeln, die entzückt aus diesWunder hingeblickt; und daS ew'ge Gut- Hallelujah! eS preisen ihre Zungen, daß der 3. Den aller WeltkreiS nie tert an uirs gethan, w,aS kein beschloß, liegt.dort inMarient ngel fassen kann. Schovß; er ward emKindlein,der 3. O wie müßtest du unS lie­ die Welt mit seinem Wort allein ben,da du auS deSVaterSSchooß erhält. Hallelujah! kamst zu theilen unser LooS, und 4. DaS ew'geLicht bringt nun dich fühltest angettieben, uns, die herein, giebt derWelt eiu'nneuen wir im Staubegehn, gleich den Schein; eS leuchtet mitten in bet Engeln zu erhöhn. Nacht und unS deS Lichte- Kim 4. Werde auch in unS gebo­ der macht. Hallelujah! ren, und durchleuchte du uns 5. DerSohn verläßt deSHrm« ganz, o du himmlisch reiner mels Zelt, wirb ein Gast in die­ Glanz; GotteS Bild, daS wir ser Welt, und führt unS auS dem verloren, sey durch dich, du Heil Jammerthal als Erden in den der Welt, wieder in unS herge­ Freudensaal. Hallelujah! stellt. 6. Er ist auf Erden kommen 5. Ja, du wollest, Herr, uns führen durch der Liebe Wunder­ arm, daß er unser sich erbarm', kraft zu deS Lichts Genossen­ unS in dem Himmel mache reich, schaft , und uns hier schon lassen und seinen heben Engeln gleich. spüren, daß uns knüpft ein festes Hallelujah!

Band an daS ew'ge Vaterland. 6. Nun, dein paradiesisch Le­ hen dringt mit deinem Gnaden­ schein wieder mächtig in uns ein, und mir werden uns erheben zu

7. DaS hat er Alles uns ge­ than , feine Lieb' zu zeigen an; deß freut sich alle Christenheit, und dankt eS ihm m Ewigkeit. Hallelujah!

Voll der Erscheinung und Geburt Zefn ChttD, Mel. Gott sey Dank in all»

k.

k^eiland, den uns * x’(^- Gott verhieß, den der Himmel jauchzend pries, alS den Sündern du zum Dienst huldreich auf der Erd' erschienst. 2. WiedeinNam' ist auch dein Ruhm hier in deinem Eigen­ thum. Du kamst, unser Heil zu seyn, uns von Sünden zu be­ frein! 3. Stark kn demes Vaters Kraft, hast du Leben uns ver­ schafft. Wir, vonNath undHülf entblößt, sind nun, Herr, durch dich erlöst. 4. Auf, die ihr erlöset seyd, preiset ihn in Ewigkeit; rühmt ihn, der aus Liebe starb, und de» Himmel uns erwarb. 5. Nimmer sey durch unsre Schuld fruchtlos deine Gnad' und Huld; das durch dich erworbiie Heil bleibe ewig unser Theil. 6. Dein freu' unsre Seele sich! Unser Leben preise dich! Und dein Geist, duHeil dcrWelt, lehr' uns thun, was dir gefallt. 1QS

flieh Valet will ich Mr geben re. 136 £Scrr Jesu, Trost 40 der Heiden, der Völker Heil und Licht, wir su­ chen dich mit Freuden und from­ mer Zuversicht; nach Simeons Erempcl ziehr heilige Begier in diesen deinen Tempel, oHeiland, uns zu dir. 2. Du wirst noch jetzt gefun­ den, o Herr, an jedem Ort', wo Gläub'ge sind verbunden auf teilt Werheißungöwort; ver­

W

gönnst noch alle Tage, daß man dich, Gott zum Preis, auf Glau. benSarmen trage, wie dort der fromme Greis. 3. Sey unser Glanz kn Won­ ne, sey Trost unS in der Pein, im Dunkeln unsre Sonne, im Kreuz ein Gnadenfchei'.r. Will uirS der Muth entschwinden, sey unser Hoffnungsstrahl, ein Stern, der uns läßt finden den Weg durch's Todesthal. 4. Herr, laß es uns gelingen, wenn unser Leben, flieht, mit Simeon zu singen dar frohe Abfchiedslied: Nun werden mir in Frieden die Augen zugedrückt, nachdem ich schon hienieden den Heiland hab' erblickt. 5. Ja, ja, ich hcko' imGlauben, mein Jesu, dich geschaut; kein Feind kann dich mir rauben,dich, dem mein Herz vertraut. Du wohnst in meinem Herzen, und in dem deinen ich, auch in des Todes Schmerzen bau ichgetrost auf dich. 6. Hier, will es oft mir schei­ nen, du "sähst mich strafend an, daß ich vor Angst und Weinen dich kaum erkennen kann; dort aber wird's geschehen, daß in des Himmels Licht ich ewig werde sehen dein freundlich Angesicht« Gotte» Sohn ist kommens

jauchzet all', ihr *V Frommen! Chri­ stus ist gekommen! Er, dem En­ gel dienen, ist im Fleisch erschie­ nen, daß er von der «Sünde glich dig uns entbinde. 2. Er kommt auch nochheure.

70

Von der Erscheinung und Geburt Jesu Christi.

steht unS treu zu-Seite, stillet gern die Schmerzen der zerbrochnen Herzen, will «ns von dem Bösen heilen und erlösen. 3. Seines Wortes Weide füllet uns mit Freude; seine Gnadenzeichen will er dar uns reichen. Sein Geist soll uns stär­ ken zu des Glaubens Werken. 4. O wohl allen denen, die nach ihm sich sehnen, ihn im Glauben fasten, nimmer von ihm lassen, nie sich seiner schä­ men, sein Kreuz aufsich nehmen. 5. Er, dem sie hier dienen, wohnt und lebt in ihnen, läßt, was sie erflehen, in Erfüllung gehen, führt nach allem Leiden sie zu ew'gen Freuden. 6. Jauchzet all', ihr Frvm« men! Er wird wiederkommen in der Hoheit Lichte zu dem Weltgerichte; dann wird er die Seinen um sich her vereinen. 7. Jesu, unser Leben, du wollst gnädig geben, daß wir alle Stunden werden treu erfun­ den, und nach sel'gem Sterben deinen Himmel erben.

OTel.

lst gewißlich en der Zelt re.

1QQ steh' an deiner * «VKrippe hier, o Je­

su, du mein Leben; zu dir komm' ich, und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, eS ist mein Geist und-Sinn, Herz, Seel' und Muth, nimm Alles hin, und laß dir's'wohl gefallen. 2. Du hast mich ganz und gar erfüllt mit deiner Lieb' und Gü­ te ; dein hoher Glanz« dein gött«

müthe. Und wie könnt'rs auch anders seyn? Wie könnt'ich dei­ nen Gnadenschein aus meinem Herzen lassen?

3. Da ich noch nicht geboren war, bist du mir schon geboren, und haft mich dir zu eigen gar, eh' ich dich sannt’, erkoren. Noch war ich nicht an's Lichr gebracht, da haft du schon bei dir bedacht, wie du mein wolltest werden.

4. Ich lag in tiefer Todes­ nacht, du wurdest meine Sonne, die mir im Herzen angerachl Licht, Leben, Freud' und Wonne. O Sonne, die des Glaubens Licht in meinem Herzen ausgericht't, wie schön sind deine Strahlen! 5. Mit Freuden blick' ich auf dich hin, und kann nicht satt mich sehen. Doch nimmer wird mein blöder Sinn dein Wesen ganz verstehen. O daß mein Geist ein Abgrund wär', und meine Seel' ein tiefes Meer, daß ich dich möchte fassen. 6. Wenn bitterlich mein Herze weint, und keinen Trost kann finden, dann rufst du mir: Ich bin dein Freund, ich tilge deine Sünden. WaS trauerst du in deinem Sinn, da ich dein Bru­ der worden bin, die Kindschaft dir zu gehen? 7. So hoff ich denn, du wer­ dest mir dies Eine nicht versagen, daß ich dich möge für und für in meinem Herzen tragen. I» mir soll deine Wohnung seyn-, komm, komm, und kehre bet mir

'.ich Bild liegt stets mir im Ge« em mit allen diinen Freuden!

Von der Erscheinung und (Schutt Jesu Christi. Mel. )esu, meine ZreuSe tc«

g QQ C^efuS ist gekommen! * * ‘V danket ihm, ihr Frommen, dankt ihm, daß er kam! daß er hier auf Erden, unser Heil zu werden, seine Wohnung nahm. Mensch, wie wir, erschien er hier, um des LaterS gnäd'gen Willen an uns zu erfüllen. 2. Laßt uns niederfallen, dan­ ken , daß er Allen Freund und Bruder ist! Gott auf seinem Throne liebt uns in dem Sohne, hilft durch Jesum Christ. Welch ein Heil, an Christo Theil, und durch seiner Sendung Gaben an Gott selbst zu haben! 3. Keine Macht der Sünden wird uns überwinden; er bleibt ewig treu. Dort wirb er vom Bö>en gänzlich uns erlösen; hier üeht er uns bei. Unser Freund, mit Gott vereint, wird uns im­ mer Hülfe senden. daß wir sieg­ reich enden. 4. Auf demRichterthrone wer­ den wir im Sohne unsern Retter schaun. Heil und ewig Leben wird er Allen geben, die ihm fest vertraun. Er ward hier ver­ sucht, wie wir, drum wird er der Schwachheit schonen, und aus Gnaden lohnen.

71

Geistes Kraft ihm ebnen soll die Bahn. 2. Seht, wie die Hand der Herrn ihn in die Wüste leitet, wo er das Wort vernimmt, dasihn zum Dienst bereitet. Begeistert als Prophet stehl er am Jordan da, und ruft: bekehret euch, das Himmelreich ist nah.

3. Er predigt allem Volk, der Buße strenger Lehrer, ein bren­ nend scheinend Licht, ein rnächn. ger Bekehrer, deS heil'gen Eifer­ voll, der ohne Schonung straft, aufseinerSeele ruht Elias Geist und Kraft. 4. Im Jordan weihet er, die sich zum Herrn bekehren, auch Jesus tritt zu ihm, die Taufe zu begehren. DerGcist laßt sich her­ ab, deS Vaters Ruf ertönt, un­ zeigt den Heiland an, der alle Welt versöhnt. 5. Allein zu Jesu hin vrnveist er seine Jünger, allein auf Je­ sum zeigtsein auSgcstreckter Fin­ ger, und laut verkündigt er, war ihm das Herz bewegt: seht, da­ ist GotleS Lamin, das unsre Sünde trägt. 6. Wohl dem, der dieseLamm, auf das Johannes wei­ set, im festen Glauben faßt, und auch im Leben preiset. Wer sei­ nem Taufbund treu, sich Jesu ÜTrt. Nun tsnfrt sflt (Bott it. ganz ergiebt, der ist in ihm von 140 Dunkeln lag die Gott begnadigt und geliebt. ‘ Welt mit Sünd' 7. Dazu erweckt auch uns Jo­ und Fluch beladen, da offenbarte hannes Amt und Lehre, zu un­ Gott die Fülle seiner Gnaden; serm wahren Heil und unsers des Höchsten Sohn erscheint, Mittlers Ehre. Wer Buße thut ihm gehet der voran, der indes und glaubt, hat Friedm alle-

V2

Vsn der Erscheinung und Geburt Jesu Christi.

zeit; wer Buße thut und glaubt, Hosianna an, bring', was z« ererbt die Seligkeit. seinem Dienst die Liebe bringen kann. Mcl. Ach, wLS soll ich Sünder rc.

I < ] Kommst du, kommst 1 • u V tu, Licht der Heiven? Ja, du säumest länger nicht, denn du weißt, was uns gebricht, o du starker Trost im Leiden! Komm, o Jesu, auch zu mir, offen ist deS Herzens Thür. 2. Ja du bist bereits zugegen, du, Weltheiland, Gottes Sohn! Meine toeele labt sich schon an dem gnadenvollen Segen, wel­ chen deine Wunderkraft durch den Glauben in uns schafft. 3. Hcil'ge mich durch deine Liebe, die dem Eitlen mich ent­ reißt, und gieb Gnade, daß mein Geist sich in deinem Lieben übe! Recht dich lieben, o mein Licht, kann auS eigner Kraft ich nicht. 4. Jesu, rege mein Gemüthe, Jesu, öffne mir den Mund, daß ich aus des Herzens Grund in­ nig rühme deine Güte, die auch mir, HerrJesuChrist, lebenslang geworden ist. 5. Gieb mir deines Geistes Gaben, Liebe, Glauben und Geduld, daß ich einst durch deine Huld, über Sünd'und Welt er­ haben, mit den Sel'gen singe dir: Hosianna sür und für. Mel. Nun danket alle Gott rc.

|JL2

Aomm, Tochter Zion,

'0 Ifomm, denKönig zu empfangen, der unser Heiland $, und aller Welt Verlangen.

2. Statt ihm den Weg zu streun mit grünem Laub der Pal« men, empfang' ihn hocherfreut mit deines DankesPsalmen, und sprich: Gepriesen sey der Hei­ land Jesus Christ, der aus des Vaters Schooß auf Erden kom» men ist. 3. Wir danken dir, o Herr, daß du zu uns gekommen, daß du hast Fleisch und Blut, wie Kinder angenommen. Sanftmüthig kamst du, arm, ein Kö» nig ohne Pracht, und doch der ew'ge Sohn, voll Herrlichkeit und Macht.

4. §rscheinstdu, GotteSSohn, als Mensch auf dieser Erden, muß dann nicht unser Herz voll Trost und Frieden werden * Drum hast du deinen Glanz in Niedrigkeit gehüllt, daß unsre Angst und Furcht auf ewig sey gestillt. 5. Erscheinen wirst du einst zum großen Weltgerichte; o, laß uns wandeln stets in deiner Wahrheit Lichte, daß wir dann auch getrost dir, unserm Rich­ ter, nahn, und unsern Gnaden« lohn aus deiner Hand empfahn. 6. Das Hosianna wird als­ dann von Neuem klingen, dann werden wir vereint mit Engel« schaaren singen: Gelobt sey Got­ tes Sohn, der ewig war und ist, gelobet sey der Herr, der Heiland

Erhebe seinen Ruhm, stimm' - Jesus Christ!

Don der Erscheinung und Geburt Jesu Christi. 73 Mel. Nun preiset Alle re.

4. Was sind wir, daß das höchste Gut so große "Dinge an uns thut? Was sind wir, daß uns Gott so liebt, uns seine» Sohn zum Heiland giebt?. 5. So nimm ihn denn mit Freuden an, mach ihm zu dei­ nem Herzen Bahn, gieb dich ihm ganz zu eigen hin und l :be stets m seinem Sinn. 6. Bei solcher Treu giebt et dir Theil an dem von ihm ec worbnen Heil; doch hörst du seine Stimme nicht, so wartet deiner das Gericht. 7. Wie er voll Huld und Freundlichkeit erscheint in diese» Gnadenzeit, so kommt er einst mit Majestät, zum Richter al­ ler Welt erhöht. 8. Dann trifft die Sünder ew'ge Pein; die Frommen gehn zum Leben ein, und in des Va­ ters ew'gem Reich, macht er sie seinen Engeln gleich. 9. Gelobt seh von unS Jesus Christ, der uns zum Heil erschie­ I» eigener Melodie. nen ist! Gelobt sey Gott, der IJLJL Aob sey dem aller- ihn gesandt; sein Ruhm erfülle ^höchsten Gort! Er­ jedes Land. barmend sah er unsre Noth, und I» eigener Melodie. sandte Jesum, seinen Sohn, zu uns von seiner Himmel Thron. 1 JA O-obt Gott, ihr Ehrt» sten, allzugleich von 2. Ihn sandt' er, unser Trost 1 zu seyn, vom Sündendienst uns seinem höchsten Thron! Er zu befrei'n, mit Licht und Krast schleußt uns auf fein Himmel­ uns beizustehn, und uns zum reich, und schenkt unS seinen Himmel zu erhöhn. Sohn. 3. O welch ein liebevoller 2. Der Sohn kommt aus des Rath! Welch unaussprechlich Vaters Schooß, ein Heiland große That! Welch Gnaden- uns zu seyn, er wird ein Mensch werk, dem keines gleicht, das wird arm und bloK unS ewig zu nie der Menschen Lob er eicht. i erfreun.

1J3

(laßt ihn uns preisen * den Friedefürst und Held, schon früh verheißen ward erber sünd'gen Welt. Die Völ­ ker sahn ihm lang' entgegen, hof­ fend auf Heil und auf ew'gen Segen. 2. „ Zerreiß den Himmel!" so flehten brünstig sie unterm Getümmel irdischer Lebens­ müh' : „ Erscheine endlich hier auf Erden, der du uns Ret­ tung und Trostsollstwerden!" 3. Nun ist erfüllet die Zeit, die Gott ersehn; nun ist enthüllet das Heil aus seinen Höh'n; ge­ stillt das sehnliche Verlangen, ewiges Licht ist uns aufge­ gangen. 4. Nun wird gepredigt des Höchsten gnad'ges Jahr; Alles erledigt, waS noch gebunden war; belohnt der Dulder treues Hoffen; Gläubigen steht nun der Himmel offen.

74.

Bon der Erscheinung i lud Geburt Jesu Christi.

1. Der alle Dinge trägt und hält, mit göttlicher Gewalt, kommt arm und niedrig in die Welt, erscheint in Knechtsgestalt. 4. Er wechselt mit uns wun­ derbar, nimmt unsre Armuth an, und aber beut er Güter dar, die Niemand schätzen kann. 5. Er wird ein Kind, um uns daS Recht der Kindschast zu verleihn. Preis' ihn, begnadigtes Geschlecht, das ew'ge Erb' ist dein. 6. Heut' ist des Paradieses Thor uns wieder aufgethan, der Cherub steht nicht mehr davor: kommt, kommt, und betet an.

Mel. vatep unser Im Himmelreich re. 146 W>acht hoch das -MVThor, die Pfor­ ten weit! Er kommt, der Herr der Herrlichkeit! Der Himmel ist sein Königreich, und alle Welt dient ihm zugleich. Er ist's, der Heil und Leben bringt, dem laut die Schaar der From­ mensingt. 2. Er ist gerecht, wie Keiner mehr, Sanftmüthigkeit geht vor ihm her; sein Scepter ist Barmherzigkeit, und seine Kron' ist Heiligkeit. Er wendet alle unsre Noth, und macht uns frei von Sünd' und Tod. 3.0 wohl dem Land, o wohl der Stadt, die diesen König bei sich hat! Wohl allen Herzen insgemein, da dieser König zie­ het rin! Ein unvergänglich Freudenlicht strahlt aus von fei» item Angesicht.

4. Macht hochdaS Thor, die Pforten weit, ihn zu empfan­ gen seyd bereit, und öffneteure Herzen gern dem Ehrenkönig, eurem Herrn! So kommt er freundlich auch zu euch, und mit ihm Glück und Heil zugleich. 5. Ja, komm, mein Heiland, auch zu mir, geöffnet ist deS Herzens Thür; ach zeuch mit deiner Gnade ein, erfüll' uns ganz mit ihrem Schein; dein Geist regier' uns allezeit, und führ' uns einst zur Seligkeit! nid. VonSott will ich nicht taffen >c.

Ernst, ihrMenschenkinder, be­ stellt das Herz in euch, es kommt das Heil der Sünder, der Held, an Wundern reich; er, den aus Gnad' allein, der Welt zum Licht und Leben, der Baker hat gegeben, will bei uns keh­ ren ein. 2. Bereitet doch fein tüchtig den Weg dem großen Gast; macht seine Steige richtig, räumt fort, was ihm verhaßt; die Thäler füllet aus, erniedri­ get die Höhen, und laßt ihm of­ fen stehen ein jedes Herz und Haus. 3. Ein Herz, das Demuth lie­ bet, das will der Herr erhöhn ein Herz, das Hochmuth übet," das wird zu Grunde gehn; .ein Herz, das lauter ist, und folget Gottes Leiten, das kann sich recht bereiten, zu dem kommt Jesus Christ. 4. Ach mache du mich Aktnen in dieser Gnadenzelt, au» Güt« 147

Don der Erscheinung utit> Geburt Jesu Christi. Mel. Wie schön leucht'! K. and Erbarmen, Herr Jesu, selbst bereit; zeuch' in mein Herz hin­ 1 IQ 9f?"un ist die Finster» ein ; o komm mit deinem Seentfloh»: di, zen! Ich harre dir entgegen, Heiden sehn den Morgen.schon, dein ewig mich zu freu'«. und finden den Erretter. ' Du, den Gott in die Welt gesandt, Mel. Wachet auf :c. zerstörest mitgewalt'gerHand di« | jfi Q[^ad)tumhüllteringS Tempel falscher Götter. Dn die Erde, da sprach selbst sammelst deine Heerde; noch einmal Gott: es werde! Himmel, Erde, sahn mit Freu» und Licht entströmte seinem den Gottes Sohn die Menschen Thron. Christus kam, das Licht »eiben. rer Heiden, der Hirt will selbst 2. Der Gottheit Fülle wohnt sie Heerde weiden, als Mensch in dir; Gott kommt durch dich, erscheinet Gottes Sohn. Er hat mein Heil, zu mir, und zeigt mit in unsre Nacht der Wahrheit seine Liebe. Dz> nimmst mein Licht gebracht. Jauchzt ihm Al­ sterblich Wesen an, und brichst le ! In seinem Schein sollt ihr zum Leben mir die Bahn, daß euch freun und schon aus Erden ich nicht hülflos blkebe. Ewig selig seyn. Herr soll mein Gemüthe deine 2. Dieses Licht erlischt nie wie­ Güte hoch erheben; du, meinHei» der, sein Glanz strahlt herrlich zu land, bist mein Leben. anS nieder, und Gottes Heil ist 3. Ein Herz, daS deine Wahr» ans bekannt. Tragt es nun von beit liebt, und dir sich kindlich Volk zu Volke, zerstreut des Irr­ übergiebt, das kannst du nicht thums düstre Wolke, erleuchtet verschmähen. Wer sich zu deinen werde jedes Land. Ihr Völker, nehmt ihn aus, und richtet euern Füßen setzt, und sich an deinem Wort ergötzt, wird, wie du bist, Laus froh gen Himmel! Er geht voran, und macht eüchBahn, am dich sehen. Bei dir bleib' ich trotz dem Spötter! Sonst kein Ret­ Ziel die Krone zu empfahn. ter ist aus Erden, durch den Sün» 3. Hört im Geist der Engel der selig werden. Chöre, Gott in der Höh' sey Preis und Ehre, stimmt ein in ihren Lobgesang! Kommet zu dem Mahl der Gnaden, zu dem auch ihr seyd «ingeladen, und bringt ihm ewigPreis undDank; entbrennt in Sinn und Muth von heil'ger LiebeGluth. Glaub' und Hoffnung trägt euch empor |um HimmclZlhor, hinauf zu dem, der euch erkor.

4. Ich will mich dir zum Ops« weih'n, und so dir ewig dankbar seyn, mein Acht! mein Heil! mein Tröster! Ich bete dich in Demuth an! Wer ist, der mich verdammen kann; ich bin ja dein Erlöster. Von dir nehm' ich Gnad' inFüüe; Fried'undStille. Freud' undSegen sind'ich, Her«, aus deinen Wegen.

76

Von der Erscheinung und Geburt Zest» Christi

XHeL Erschienen ist Oer herrliche re.

daß ein Hirt noch wacht bei jei» kommt das neue ncn Schafen. Da seht! ein neues '^^Kirchenjahr; deß Licht in Juda'S Grenzen! So steiie sich der Christen Schaar. kann am Mittag nicht die Sonne Dein König kommt, drum freue glänzen. 5. Triumph, der Herr ist da, dich, und nimm ibn aus herzin­ auf den sie harrten! Ihr dürft, niglich. Hallelujah. 2. Von einem Jahr zum an­ Hallelujah! nun nicht mehr dern fort vernehmen wir sein warten. Vom Himmel kommt Gnadenwört, das uns den Weg der Held euch mild entgegen; zum Leben weist j Gott sey da­ hier ,st das Heil der Welt, der für von uns geprelst. Hallelujah. Völker Segen. 3. Gott, was uns deineWahrMel. Mel» Zreun- rcrschnittzt K> heit lehrt, und was den Glauben 1^2 s^ohn Gottes, der in uns mehrt, das laß zu unserm * vom Himmel sich Heil gedeihn; dir sey Lob, Ehre, gesenket, der du zu mir herab in'ft Preis allein. Hallelujah. Elend kamst; was für ein mächt'ger Trieb hat dich gelen» Mel. Xt treure, wer öa will,c. ket, daß niedre KnechtZgestalt 1 e. 192 ST) hilf, Christe, Gvt. Sohn, durch dein bitttes Leiden, daß nicht Kreuz, nicht Spott und Hohn uns von dir mag scheiden, daß wir deines Kreuzes Schmach fruchtbarlich bedenken, dafür, wiewohl arm und schwach, dir Dankopfer schenken.

Mel. 6er;llcbster Jesu, wa»

k.

Vom Leiden und Tode Jes». Schmach und Hohn und bittrer Qual umgeben? Warum mußt ou den Tod sogar empsindea, den Sold der Sünden? 3. Fürwahr, du trügest meine Noth und Schmerzen, die Stra­ fe lag aufdirund deinemHerzen; mich wolltest du durch dein« Wunden heilen, mir Ruh erthei­ len. 4. O habe Dank für dein un­ endlich Lieben, das dich für mich in Noth und Lod getrieben, daß du den Zorn, der über mich sollt kommen, aufdich genommen. 5. Ich nehm es an, das Heil, so du erworben, da du für mich am Kreuze bist gestorben; der Lod kann mir, weil ich der Schuld entladen, nun nicht mehr schaden. 6. Ach, starke nur durch beim Kraft den Glauben, daß er sich diesen Schatz nicht lasse rauben, der nimmer mag mit allem Gut der Erden erworben werden. 7. Laß deines Leidens Frucht mich stets genießen, laß feinen Trost auf meinGewiffen fließe», dein Sterben sey zu steter Lust und Freude des Geistes Weide. 8. Der Sünde, die dich hat ans Kreuz geschlagen, wÄ ich

von ganzem Herzen nun entsa­ gen ; cs soll forthin in mir sich nichts erkühnen, ihr noch zu dienen. 9. Nur dir, nur dir, Lamm Gottes, sey mein Leben zum Ei­ genthum auf ewig hingrgeben, wozu du mich durch deinen Tod und Wunden so hoch verbunden. 10. Nichts kann und soll Hin-

101

fort von dir michchhtlben; ich bleibe drin, bis du mich dort wirst weiden, wo dein« Liebe wird mit Engelzungen von uns besungen. Jn rlgmtt Melobte» 1QJL ST1! Lamm GottcS unschuht ffir un6

am Kreuze gestorben! den Tod littst du geduldig, und hast uns Leben erworben. Die Sünd' hast du getragen, sonst müßten wir verzagen. Erbarm dich un­ ser, o Jesu!

2. O Lamm Gottes k. Gieb uns deinen Frieden, o Jesu! .Met. Aus meinen lieben k. 1f|.X 8^ welch ein herber a Schmerz, mein Je« su, für dein Herz! Ihn hast du mehr empfunden, als Bandeiz, Spott und Wunden; die kleine Zahl von Freunden kränkt dich gleich deinen Feinden. 2. Kaum naht sich die Gefahr, so zagt der Jünger Schaar; sie stiehn, die sich vermaßen, dich nimmer zu verlassen; dieSchwüre sind gebrochen, di« kaum ihr Mund gesprochen. 3. DeinPetruS selbst erschrickt, der kühn daS Schwerdt gezückt. Er flieht, eh Bande drohen; doch, da er feig entflohen, geht er zurück verwegen dem tiefer» Fall entgegen. 4. Wo ist sein hoher Sinn I Sein Eifer ist dahin; er, der dich frei bekannte, dich Gotte» Sohn einst nannte, läßt: stch durch

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Vom Leiden und Lod« Jep».

Fmckk betteten, dich treulos ab- ich hätte leiden müssen,: den Tod hatt'ich verdient. DieMartem zrsschwörcn. 5. Wie schwach istEleisch und und die Banden hast dss, Herr, Blut! Traut niematS kühnem ausgestanven, auf daß iH sev Muth! bald liegen wir imStau- mit Gott versühnr. de, erloschen ist der Glaube 5. Du gingest mir zum Segen undunserMuthgedämvfet: ach, dem Todeskampf entgegen mit iarkem Heldenmuth; du starbst, Christen, wacht undkampset! 6. Doch, Herr, deinLiebeS- daß ich nicht sterbe, -noch ewig­ blick bringt Petrum bald zurück; lich verderbe, o unerhörte Lioryfühlet tief im Herzen der Reue beSglut. bange Schmerzen und weinet 6. Hoch bin ich dir verbunden, bittre Thränen, die sich nach mein Heil, für deine Wunden, für deine Angst und Pein; wasGnade sehnen» 7. Er sucht und findet sie; Seel' und Leib vermögen, daK drum, Sünder, • zaget nie! Die will ich dankbar legen an deinen Reue muß euch beugen, doch laßt Dienst und Ruhm allein. die Zweifel schweigen: so groß 7. Ich kann zwar nicht viel ge» sind kein« Sünden, sie können cheu in diesem armen Leben, eins ahepiM ich thtmr essoll-dcin Hnade finden. Tod und Leiden, bis Seel'und Mcl. Uun ruhen alle Wälder rc. Leib sich scheiden, mit tief in lQß §^Welt, sieh hier dein MU nein Herzen ruhn. * ' heben am Stamm 8. An dich will ich stets denken, deS Kreuzes schweben, dein Heil und meine Augen lenken auf dei­ sinkt in denTod; der große Fürst nen Kreuzestod; er ist des Glatt, der Ehren laßt willig sich be­ bens Siegel, der Unschuld Hel­ schweren mit Banden, Schlä­ ler Spiegel, mein bester Trost in aller Noth. gen, Höhlt und Spott. 2. Tritt' her und schau mit 9. Jchwill dannerblicken, wie Fleiße, wir ist mit blut'gem ich »nein Hbrz sdll schmücken mit Schweiße deS Mittlers Leib be­ stillem sanften Muth, und wie deckt! Welch unerhörte Schmer­ ich mich soll üben, auS Herzens­ zen fühlt er in seinem Herzen, grund zu lieben, wenn mich ver­ dqx er den Kelch deS Leidens folgt der Feinde Wuth. schmeckt! 10. Wenn giftge Zungen ste­ 3. Wer hat dich so geschlagen ? chen, wenn Spötter Hohn mir wer ist's, der diese Plagen dir sprechen und meines Falls sich aufgebürdet hat? Du bistja nicht freun: will ich das Unrecht dul­ cm Sünder, wie andre Men­ den und alle ihre Schulden, wie schenkinder, und nicht befleckt dü, mein Heiland, gern ver»«»Missethat. zeih'n. 11. Wofür do Mttstrfl leiden. 4. Ich bin», ich sollte büßen

Vom Leiden und Tode Jesu. da» willich ernstlich meiden, will thun, was dir gefällt; ich will der Sünd' entsagen, ans Kreuz die Lüste schlagen; gekreuzigt soll mir seyn die Welt. 12, Es ström' aus deinen Wunden in meinen letztenStunden mir Trost und Frieden zu! Nimnz mich an meinem Ende, o Herr, in deine Hände und führe mich zur ewgenRuh. Mel. 5t Schmerz erfüllt. Wenn ich es auch verhehle, dir ist es doch enthüllt. Bekennen will ich es vor dir: oft hab' ich dich verleugnet! Vergieb, oergieb es mir! 3. Vst hat mich Furcht gebeuget, ich ward der Menschen Anecht, wenn ich nicht laut gezeuget von dir und deinem Recht. Ja, brach ich je die Christenpflicht, so sprach auch ich mit Petrus: ich kenne Je­ sum nicht! 4. Ich seh' jetzt, ich empfin­ de die Größe dieser Schuld! Bergieb auch diese Sünde nach deiner großen Huld! Erbar­ mend sahst du Petrum «N, auch mich laß diese Gnade, o Herr, mein Heil, empfahn! 5. Laß dieses Herz voll Reue von nun an stärker seyn, und mit erneuteyfTreue sich deinem Dienste weihn; daß auch in Trübsal und in Noth ich, Herr, getreu dir bleibe, getreu bis ,n den Tod. 6. Bewahr' ich deine Gnade, folg' ich dir standhaft nach; wer ist dann, dermir schade? Was fürcht' ich Hohn und Schmach? Die Spötter mögen mich ver­ schmähn, sie werden mich mit Eine von dir verherrlicht sehn. 7. Nichts soll von dir mich trennen, ich will cs gern und frei vor aller Welt bekennen, daß ich dein Jünger sey; dann tret' ich freudig vor Gericht, und du, o Herr, verleugnest mich tot dem Later nicht.

Met.

107

michw erlangen k.

eg, Welt, mit deinen Freuden, und dem, was dir gefallt! Dich, Jesu, seh' ich leiden, du Opfer für die Welt! Du hast durch tausend Schmerzen und deines Todes Kraft den Frieden n,ei­ nem Herzen, und ewges Heil verschafft. 2. Weil dich die Welt ver­ achtet , werd' ich mit Ruhm ge­ schmückt ; weil du am Kreuz geschmachtet, darum werd' ich erquickt; dein Gott, der dich verlassen, tritt näher nun zu mir , ich darf ihn gläubig fas­ sen: dies« Heiland, dank' ich dir. 3. Die ausgestreckten Hände, sie segnen den, der glaubt; daß ich einst selig ende, neigst du am Kreuz dein Harcht. In deiner offnen Seite seh'rch dein liebend Herz; das giebt mir Kraft zum Streite, und Ruh' in jedem Schmerz. 4. Mag denn die Welt dein Leiden und seinen Trost ver­ schmähn: ich bleibe voller Freu­ den an deinem Kreuze stehn. O Jesu, deine Liebe trieb dich in Tod und Grab; Ich sterb' aus gleichem Triebe der Sünde gänzlich ab. In eigner Melodie.

enn mich die Sünden stän­ ken, o mein Herr Jesu Christ, so laß mich wohl bedenken, wir du gestorben bist, und alle mein« Schuldenlast am Stamm dos

108

Vom Leiden und Tode Jesu.

heilgm KreüzeS aufdich gengm» mich den Brüdern bienen aus inen hast. reiner Lieb' allein. 8. Laß endlich deine Wunden 2. O Wunder ohste Maßen! betracht' es, Seele, recht! ES mich trösten kräftiglich, wenn hat sich martern lassen der Herr in den letzten Stunden mein für seinen Knecht; der, welcher Auge blickt auf dich. Auf dein ist mein Herr und Gott, hat sich Verdienst nur will ich traun, für mich Verlornen gegeben in dann wirst du mich annehmen, dich ewiglich zu schauu. den Tod. 3. WaS kann mir denn nun schaden die Schuld, die mich be­ trübt ? Ich bin bei Gott in Gna­ den, der fernen Sohn mir giebt; der mich erlöst durchEhristi'Blut, daß ich nicht mehr darf fürchten de,r Höllen Qual und Glut.

Mel.

Nun ruhen ctk

206 SKI er kann die Lei»VU.Xö den fassen, die du, Herr, so gelassen für mich erduldet hast! Daß ich gerettet würde, trugst du dir schwerste Bürde/ und nahmst auf dich auch meine Lask 2 Laß deine lebten Stunden, die Qual, die b« empfunden, mich trösten und erfreun. ES lehre mich dein Leiden den Dienst

4. Drum sag' ich dir von Her­ zen, jetzt und mein Ltben lang, für deine Pein und Schmerzen, o Jesu, dich und Dank, für deine Roth und Attgstgeschrei, für dein unschuldig Sterben, für der Sünde meiben, und ganz deine Lieb'und Treu. mich deinem Dlensteweihn. 5. Herr, laß dein bittres Lei­ 3. Du starbst mit einem Her­ den mich reizen für und für, zen, das selbst in Todesschmermit allem Ernst zu meiden die zen für deine Feinde bat. So sündliche Begier, daß mir nie will ich mich nun üben, den, komme aus dem Sinn,, wie viel der mich kränkt, zu Leben; oft es dich gekostet, daß ich erlöset wußt' auch « nicht, was er bin. that. 6. Mein Kreuz und meine Plagen, der Menschen Spott und Hohn, hilf mir geduldig tragen, »Gottes ewgerSohn! Laß mich verleugnen diese Welt, und folgendem Exempdl, das du mir vorgestellt. 7. Laß mich an Andern üben, was du an mir gethan, und mei­ nen Nächsten lieben, selbst Fein­ den hülfreich nah'».' Ohn' Ei­ gennutz und Heuchelschein laß

4. Du gäbest Trost dem Ar­ men , der sich aus dein Erbar­ men am Kreuze erst verließ. Wenn ich im Glauben sterbe, bin ich des Himmels Erbe und folge dir ins Paradies. 5. Du sorgtest für die Deinen, die du um dich sahst weinen, gabst ihrem Herzen Ruh. So send' auch, wenn ich scheide, in ih­ rem -bittern Leide den Meinen Trost und Frieden zu.

Lom X'eiüen unö Lode Jesu. S. Du mußtest, matt von Plagen: mich dürstet, schmach­ tend klagen, und keiner labte dich; doch ich kann nie ver­ schmachten, denn du wirst mei­ ner achten, du labest und er­ quickest mich.

7.

10!#

duldig seyn, unS trösten deiner Kreuzespein.

4. Zu dir steht zrnfre Zuver­ sicht, du werdest itn5 verlassen nicht, mit deiner Gnade bei uns stehn, bis wir zu deinem Reich

eingehn.

Du riefst mit Angst und Beben, von Todesnoth umge­ ttto» $teu’ dich lchr u. ben: Verläßt du mich, mein Gott? Werd'ich dereinst erblas­ ir sind alle Jesu sen , du wirst mich nicht verlas­ 1 Glieder und mit sen ; du fühltest selbst des LodeS seinem Blut erkauft; darum Noth. komm auf unS hernieder, Geist 8. Du sprachst an deinem' der uns mit Feuer tauft! Lenke Ziele im freudigen Gefühle de4 duRm ernsten Sin» auf des Hei? Siegs: Esistdollbracht! Lehr' lands Leiden hin; hilf, daß wir mich meinWerk vollbringen, uttd es würdig feiern, sein Gedächt­ «inst zum Ziele dringen durch dei­ niß fromm erneuern. nes Sieges Kraft unh Macht. 2. Stell den Mittler unsres

9. Du gabst am Leidensende in deines Vaters Hande getrost den Geist dahin. Wenn ich auch meine Seele ihm einst, wie du, befehle, o dann ist Stuben mein Gewinn. Mel.

Bundes uns in selnrr Würde vor; bring die Reden seines Mundes vor das aufgeschloffne Ohr! Führ' uns nach Gethse­ mane, daß dort unser Aug'ihn seh, wie des Todes Nachtähn schrecket,, und ihn blut'ger Nun laßt uns -en Leid re. Schweiß bedecket.

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danken

dir,

daß du für uns gestorben bist, und unsrer Sünden schwere Last am Kreuz auf dich genommen hast.

3. Zeig uns ihn, den Sanften, Reinen unter seiner Mörder­ schaar! Ach, es gab auf Erden keinen, welcher so verachtet war! Doch er hat der Frevler Hohn, Purpurmantel, Dorncnkron, alle Qual, die er empfunden, siegreich duldend überwrmden.

2. Sohn Gottes und desMenschen Sohn, verherrlicht nun nach Schmach und Hohn, er­ 4. Geh mit uns dem Opfer­ lös' uns von dem ewgen Tod, kamme auf dem blut'gcn Pfade und tröst uns in verletzten Noth! nach; zeig'uns an dem Kreuzes3. O reich' uns deine starke stamme seine Hoheit, seine band in unsrem KreuzundPrü- Schmach! Um sein festes Gott» Mgöstand, damit auch wir ge­ vertraun und des Heil'gen Tod

HO

Von der Ätiferstchung Christi.

zu schaun, trag unS auf der An­ dacht Flügel zu dem nachtbedeck­ ten Hügel. 5. Sein« letzten Worte schreibe uns ins Herz mit Flammen­ schrift, daß nur» keiner trostlos bleibe, den das Löos des Todes trifft; seit „es ist vollbracht" ertönt, sind wir nun mitGott versöhnt, sind bestimmt, bei dem zu

leben, der den Geist Gott übergeben. 6. Du begnadigte Gemeinde blick zu deinem Haupt empor, zu dem göttlich großen Freund«, den zum Retter Gott erkohr Schöpfe Wonn' und Seligkeit dir aus seiner Leidcnszcit! Reiß dich los von dem Getümmel, und dein Wandel sey im Himmel.

IX. Von der Auferstehung isti. Mel. Christ lag In To-csdan-eri rc. daß du mögst auferstehen durch 209 Hfch Go«! mich seine Kraft zur Seligkeit, unc “w* ** drückt ein schwe­ fröhlich mit »hm gehen, durch viel rer Stein, wer will ihn von mit Trübsal, Angst und Qual, und nehmen? Du kennest. meines durch das finstre Todesthal, zur Herzens Pein, und mein gehei­ Freud' und Wonn erhoben dort mes Grämen. Jesus lebt, und oben. ich bin todt, wer rettet mich aüs 5. Dem Jesus läßt dich nicht dieser Noth , daß ich ihn nicht zurück, weil ervoranacgangeft. kann finden vor Sünden. so du nur mit dem GiaubenS2. Wer wälzet diesen Stdin blick willst immer an ihm han­ von mir, der mich so hart be­ gen. Er wird dich dem Grab' schweret? Wann öffnet sich entziehn, ohn' all dein Sorgen die Grabesthür? Wann wird und Bemühn mjd.nehiyeri deine mir Trost gewähret? Soll ich Schmerzen zu Herzen. aus dein-Tove nicht durchbrechen 6. Die Engel Gottes sind bei zudem Himmelsticht? Wer will dir, die dich zu Jesu leiten, und mich von den Ketten, erretten? auf dem Weg zur Lebensthür 3. Betrübtes Her;, verzage mit Flammen für dich streiten. nicht! dein Jesus ist erstanden, Suchst dudcinen Leelenfrcund? der Tod und Höllenmacht zer­ Mit seinen Jüngern geh vereint, bricht und lüs't der Sünde Ban­ wo er von Todesbanden erstan­ den; er wird auch durch seinen den. Tod, dich reißen aus der Sün7. Such' ihn nicht mehr in fei­ den-Noth, und zu dem Geistes- nem Grab, nein, wer mit ihm Leben erheben. erstanden und folget seinem Hir­ 4 Er ist nun erstanden heut. tenstab, bei dem ist cr vorhan-

Von der Artserstchung »Lhnsti. den. Darum prüf', o Mensch, dein Herz, thu Buß' in wah­ rer Reu und Schmerz, so ist her Stein gehoben von oben. 8. Flieh aus dem Grab ins Himmelszelt, dein Leben dort zu finden; geh aus im Glauben von der Welt , laß alles Eitle schwinde«; so wird Jesus dir zum Hellerscheinen, alsdeinbefieS Theil, du wirst ihn nach Verlangen umfangen. 9. O Jesu, laß mich aufer­ stehn im Geist, und mit dir leben, bis du mich selig wirst er­ höhn und mir die Ktyne geben, die du mir nach dieser Zeit berei­ tet in der Herrlichkeit, wo deiner die Erlösten sich trösten.

titel. Sollt' ich meinem daß ich tausend re. dir erschien; als spräch'er: Frie­ 217 Tod entflieht, de sey mit dir! So freue dick * nun siegt das Le­ mein Geist, in mir. Hallelujah

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Von der Auferstehung Christi. 3 Schau über dich, und bet' ihn an, der Erdkreis ist ihm Un­ terthan. Gr lebt und herrscht mitGort vereint, und ist deinKönig und dein Freund. Halleluiah! 4. Macht, Ruhm und Ho; heit immerdar dem, der da ist und dervawar! sein Name sey gebe­ nedeit von nun an bis in Ewig­ keit. Hallelujah! 5. O Glaube, der das Herz erhöht! Was ist der Erde Ma­ jestät, wenn sie mein Geist mit dem vergleicht, was ich durch Got­ tes Sohn erreicht^ Hallelujah! 6. Vor seinem Thron, in sei­ nem Reich, unsterblich, heilig, Engeln gleich, und ewig, ewrg selig seyn, Herr, welche Herrlich­ keit ist mein! Hallelujah! 7. Du, der du in den Him­ meln thronst, ich soll da woh­ nen, wo du wohnst, und du erfüllest mein Vertraun, dich in der Herrlichkeit zu schaun. Hal­ lelujah! 8. Dereinst, wenn du, o Le­ benssürst, die Welt zu richten kommen wirst, soll ich aus meinemGrabe gehn, und rein zu dei­ ner Rechten stehn. Hallelujah! 9. Mit deiner heilgen Engel Schaar soll ich dich loben immer­ dar, mit allen Frommen aller Zeit soll ich mich freun in Ewig­ keit. Hallelujah! 10. O welch ein Ruhm, o welch ein Heil wird, Mittler, uns durch dich zu Theil. Wer mit dir stirbt, o Gottes Sohn, ist mit dir auferstanden schon. Hallelujah!

11. Nie komm' cö mir auS mei­ nem Sinn, was ich dir, Heiland, schuldig bin; verleih mir Kraft, dir treu zu seyn, in dir mich täg­ lich zu erneun. Hallelujah! 12. Du bist's, derAllesin un­ schafft, dein ist das Reich, dein ist die Kraft. Gelobet seyst du, Jesus Christ, der von dem Tod erstanden ist. Hallelujah! Mel.

Erschienen ist -er ic.

lebt, der Herr der Herrlichkeit! Er

O1Q •SIU.

lebt, frohlocke, Christenheit! DaS Grab ist leer, der Sieg ist sein, und des Triumphes SegeN dein, Hallelujah! 2.0 feire diesen großen Tag! Er lebet, der im Grabe lag; er hat der Feinde Schaar bekriegt und in dem Kampfe obgesicgt. Hallelujah! 3. Gelobt, gelobt sey JesuChrist, daß er vom Tod erstan­ den ist! Kann noch des TodeS Pfeil uns drohn? Des GrabeS Schrecken sind entflohn. Halle­ lujah ! 4. Er lebt! dies stärket mein Vertraun; aufdiesen Felsen will ich baun. Der Herr hat'aus deS Grabes Nacht Unsterblichkeit ans Licht gebracht. Hallelujah! 5. Verheißen hat er, unser Hart: auch ihr sollt leben; welch ein Wort! Las Haupt laßt seine Glieder nicht; dicS bleibet meine Zuversicht. Hallxlujah! Mei.

Ein' feste Lurg ic.

O

OOst vtroorL lebt, „lebt, o Freuden« «5wU.\£, der HL

116

Bon der Auferstehung Christi.

Heiland aller Sünder; der Feinde Heer erschrickt und bebt vor seinem Ueberwinder. Er stritt mit Hcldenmukh, vergoß für uns sein Blut; durch seinen Kreuzestod erwarb er uns bei Gott Vergebung unsrer Sün­ den. 2. Er lebt, des Vaters ew'ger Sohn, erhöht;» seiner Rechten. Er herrscht und hilft von seinem Thron auch seinen schwachen Knechten. Er lebt nun ewiglich, und ewig schützt er mich; erthut mit starker Hand den Feinden Widerstand; sie können mir nicht schaden. 3. Er lebt, Gott hat ihn auf­ erweckt; Gott wird auch mich erwecken. Der Tod, der aller Herzen schreckt, kann mich nicht mehr erschrecken. Sein Stachel, seine Kraft, die Sünd',ist weg­ geschafft; der treue Zeuge spricht: Werglaubt, derstirbet nicht; deß tröst' ich mich von Herzen. 4. Er lebt, der unbezwungne Held; besingt, ihr Engelchvre, besingt, ihr Völker aller Welt, des Mittlers Ruhm und Ehre! Erhebt des Siegers Macht, der von dem Lod erwacht, der un­ sern Tod bezwingt, der uns das Leben bringt, und mächtig für uns streitet. 5. Er lebt, o Christen, laßt uns heut' frohlockend ihn erhe­ ben! Laßt uns von nun an je­ derzeit ihm wohlgefällig leben! Wir find seinEigenthum, erkauft zu seinem Ruhm; sein wollen wir allein todt und lebendig

seyn, und sein auch ewig blei» den. Mel. wachet auf, ruft une tt. 221 Agiert Christen, diese * O Stunden, denn unser Herr hat überwunden; Heil dem, der sich zu ihm be­ kennt! Christus hat den Tod bezwungen; nun sey ihm Lob und Dank gesungen, nun jauch­ ze, wer nach ihm sich nennt! Er sank zur Gruft hinab, doch er verließ das Grab triumphirend. Das Reich ist sein, durch ihn allein gehn wir zu seiner Freude ein. 2. Du, mein Glaube, lehrst mich siegen; vor dir muß Furcht und Gram erliegen, du Glaube der Unsterblichkeit! Drücken mich der Erde Leiden, sie wei­ chen vor des Himmels Freuden; ich kämpfe hier nur kurze Zeil. Gehr vor mir hin ein Freund' dort werd' ich neu vereint mit ihm leben. Bei jedem Schmerz erhebt mein Herz sich, freudig hoffend, himmelwärts. 3. Daß ich nicht im Tode zage, laß jeden meiner Lebenstage an guten Werken fruchtbar seyn. Meinem Heiland schon auf Er­ den im Sinn und Wandel ähn­ lich werden, dies führet mich zum Himmel ein. So leb' ich in der Zeit schon für die Ewig­ keit, und mein harret an Gottes Thron die Ehrenkron', die mir verheißt des EwgenSohn.

Mel. Lasset uns den Herren rc. 2f>2 Aest deS Lebens, sey ü willkommen! heil'-

Voll der Auferstehung Christi. geS Fest, sey unS gegrüßt! Also jauchzt die Schaar der Frommen, die aus Gott gebo­ ren ist. Aus der Gottheit ewgcr Fülle wogt ein tiefes Lebens­ meer in dem Weltkreis weit umher, dringt auch in des Gra­ bes Stille. Aller Christen Preis­ gesang tönt dir, Gott des Le­ vens, Dank.

2. Siegreich trat zurück ins Leben Jesus aus des Grabes Nacht, und es ist ihm nun gege­ ben, alle Herrlichkeit und Macht. Ueber unsre Erde wehte wun­ derbare Himmelsluft auS der aufgesprengten Gruft, als Gott seinen Sohn erhöhte. Nun schafft er die Menschheit um durch sein Evangelium. 3. Heil uns! wir auch werdeil leben, ob das Herz im Lode bricht, werden siegreich uns er­ heben zu des Himmels ew'gcm Licht. Des verklarten Lebens Sonne heilt dann jeden Erden­ schmerz, und des müden Pilgers Herz fühlet sel'ger Geister Won­ ne. Dann erst wird uns offen­ bar, welch ein Gut dieß Leben war.

4. Auf! nach jenem höhern Leben laßt uns in der Prü­ fungszeit duldend, kämpfend, wirkend streben, stark durch Lieb' und Heiligkeit. Wer da hat, dem wird gegeben; jedes Werk in Gott gethan treibt mit neuer Kraft uns an, fröhlicherm Gott zu leben. Wer so geistlich auf­ ersteht, wird mit Christo einst erhöht.

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Mci. Goo Lob un- Lhr rc.

22‘i freiwillig hast du dargebracht für uns, o Herr, dein Leben; du hattest, es zu lasten Macht, Macht, wieder dir's zu geben. Und dar­ um liebte dich Dein Gott, weil du es willig in den Tod für deine Feinde gäbest. 2. Du warst nur eine kleine Zeit von deinem Gott verlassen. Er krönte dich mit Herrlichkeit, die Engel selbst nicht fassen. Das Kreuz, daran man dich erhöht, wird das Panier der Majestät, denn du gingst aus dem Grabe. 3. Nun irren mich nicht Schmach und Spott, noch bei. nes Kreuzes Schanden. Du bist mein Herr, du bist mein Gott, denn du bist auferstanden. Du bist mein Heil, mein Fels, mein Hort,derHerr,durch dessen mäch­ tig Wort auch ich einst ewig lebe. 4. Wir sind nun göttlichen Geschlechts, durch dich des Him­ mels Erben. Süß ist die Hoff­ nung deines Knechts, in dieser will ich sterben. Wie du vom Tod erstanden bist, so werd' auch ich, Herr Jesu Christ, durch dich einst auferstehen. Mel. Erschien«» ist -er herrlich' ic. OOJ, früh Morgens, da die ’O Sonn' aufgeht, mein Heiland Christus auser­ steht; dieCudebebt, esbebtdaS Grab, den Stein wälzt Gotteö Engel ab. Hallelujah! 2. Vertrieben ist der Sün­ den Nacht, des Todes und bet Höllen Macht; o Wunder groß

118

Von der Auferstehung Christi.

o starker Held! wo ist ein Feind, ven er nicht fällt! Hallelujah! 3. Herr, der du aus dem Gra­ be dtmgst, die Siegesfahne glor­ reich schwingst, auch mich weckst Hu zum Leven auf, mein Ostertag ist schon im Lauf. Hallclujah! 4. Lebt Christus, was bin ich betrübt? Ich weiß, daß er mich herzlich liebt, undstürb' auch al­ le Welt mir ab, gnug, daß ich Christum bei mir hab'. Halle­ lujah! 5. Er weidet, schützt und trö­ stet mich; sterb' ich, nimmt er mich auf zu sich. Wo er jetzt lebt, da komm' ich hin, weil seinesLeibes Glied ich bin. Hallelujah! 6. Durch seiner Auferstehung Kraft komm' ich zur HimmelsBürgerschaft ; durch ihn nimmt Gott mich gnädig an, wer ist, der mich verdammen kann? Hal­ lelujah ! 7. Für solchen Trost, Herr Jesu Christ, lobsingt dir, was auf Erden ist; wir werden würdger dich erhöhn, wenn wir dereinst dein Antlitz sehn. Hallelujah! Mel.

225

wachet auf, ruft UN» >c.

(hallelujah! jauchzt, Vy ihr Chöre, singt Jesu Christo Lob und Ehre! sein herrlich großer Tag ist da. Er zerriß des Todes Banden, der Held ist ans dem Grab er­ standen, der nimmer die Verwe­ sung sah. Sein ist Gewalt und Macht; er hat sein Werk voll­ bracht. Hallelujah! des Men­

schen Sohn trägt nun davon des herben Kampfes reichen Lohn. 2. Glorreich hat der Held ge­ rungen, der Hölle finstre Macht bezwungen, und uns von Straf' und schuld befreit. Wir, die tief gefallnen Sünder, sind nun durch Christum Gottes Kinder, und Erben seiner Seligkeit. Wir sind durch ihn versöhnt, den Gott mit Preis gekrönt. Hallelujah! wir sind nun sein, und ihm allein soll unser ganzes Herz sich weihn. 3. Nun kann uns der Tod nicht schrecken, einst wird der Herr uns auferwecken durch seiner Stimme Wundermacht. Er wird unvergänglich Leben und Herrlichkeit den Seinen ge­ ben, die ihren Lauf in ihm voll­ bracht. Wir werden auferstehn, zu seiner Freud' eingehn. Halle­ lujah ! o Siegesheld, in jene Welt zeuch uns dir nach, wann dir's gefällt. Mel. Machet auf, rost ic.

hallelujah! Jesus lebet! Auf, ihr Erlösten, und erhebet des gro­ ßen Mittlers Majestät! Hörl's, betrübte Sünder! gebet der Freude Raum, denn Jesus le­ bet; Gott hat ihn aus dem Staub erhöht. Ihm jauchze Preis und Dank, o Seele, bctn Gesang! Hallelujah! dich, gro­ ßer Held, erhebt die Welt, weil deine Hand den Sieg be­ hält. 2. Jesu Jünger, wehrt dem Leide! Lobsingrt ihm, und

Von der Auferstehung Christi. nehmt voll Freude am Siege Theil, den er erstritt. Sehl, der Tod ist überwunden, die ganze Hölle ist gebunden; er herrscht, der für euch starb und litt. Laßt seine Feinde dräun! ihr könnt getrost euch freun! Jesus lebet von Ewigkeit zu Ewigkeit, derselbe gestern und auch beut. 3. Ihr auch dürst nicht trost­ los beben, ihr Sünder, Gott will euch vergeben, wenn ihr die Schuld mit Ernst bereut. Durch des Todes Ueberwinder ist er versöhnt, und gegen Sün­ der ein Vater der Barmherzig­ keit. Der Heiland steigt empor, nun ist des Himmels Thor Al­ len offen! Gott ist versöhnt! Boi» Himmel tönt der Freudenrus: Gott ist versöhnt! 4. Tod, wo sind nun deine Schrecken ? Nicht ewig wird das Grab uns decken, verwest derLeib gleich in der Gruft. Einst wird er zum bessern Leben sich aus des Todes Staub erheben, wenn Jesus den Entschlasinen ruft. Dann wird des Todes Feld zu einer regen Welt; Alles lebet, so wie erneut, zur Frühlings­ zeit sich Alles regt und Alles steut. 5. Wandeln wir auf dei­ nen Wegen, o Auferstandncr! welch ein Segen erwartet uns am Ziel der Bahn! Nach des Lebens Kampf und Leiden er­ hebst du uns zu erogen Freuden, die uns dein Kampf und Sieg gewann. Bald sind sie unser Theil; bald krönet uns das

ll. Mein Jesus lebt! Das Gmb ist offen, so geh'ich freu­ dig in die Gruft. Nun kann ich auch im Tode hoffen, daß mich sein Wort in's Leben ruft. Wie lie.blich schallt die Stimme hier: ich leb' und ihr lebt auch mit mir! 4. Mein Jesus bleibe denn mein Lüben, der Tod soll mir nicht schrecklich seyn; ihm will ich mich getrost ergeben, mich seiner no ch im Tode freu'n, weil er zum Himmel mich erhebt, so wahrer Jesus ist und lebt. Mel. tU«s Gott thut, das :r. 9^7 auferstandnerSieÄ * ^gesfürst, dich wol­

len wir erl »eben, der du aufs nxu gegeben wirst auch uns zum neuen Lebien! Durch unsre Noth gebracht zum Tod bist du nun auferstanden und frei von TodeSbanden. 2. Daß wir nun geistlich auf­ erstehn aus> unserm Sünden­ grabe, daß rvir das ewge Leben sehn, ist deine theure Gabe; was deine Kraft für uns geschafft, deß

wollen wir uns trösten sammt unsern Miterlöstcn. 3. Erschein' uns nur mit dei­ ner Huld, so oft wir vor dir fle­ hen , daß Frucht wir bringen in Geduld,bis wirdcinÄntlitz sehen. So werden wir, o Herr, mir dir die rechtenOstern feiern, und uns im Geist erneuern.

Mel. Allein Gott lit -er >c. Tod, wo ist dein stachel nun, wo ist dein Sieg, o Hölle? Was kann forthin der Feind uns thun, wie grausam er sich stelle? Ge­ endet ist der große Streit: Gott sey gelobet, der uns heut durch Christum Sieg gegeben! 2. Denn aus des VunkelnGra» bes Thor und aus des Todes Banden geytChristus lebendnun hervor; der Herr ist auferstan­ den ! Nichts hält in seinem Sie­ geslauf des Lebens mächt'gen Fürsten auf; der Held hat über­ wunden ! 3. Der Arm des Herrn bat obgesiegt, er ist mit Glanz erhö­ het, und unter seinem Arm er­ liegt, was ihm entgegen stehet. Der Tod hat ferner keine Machte das Leben ist uns wiederbracht und unvergänglich Wesen. 4. Es war getödtet Jesus Christ, und sich, er lebet wieder. Weil nun das Haupr erstanden ist, erstehen auch die Glieder. Wer Jesu ChristiWorten glaubt, im Tod und Grabe der nicht bleibt, erlebt, ob er gleichstirbet. 5. Das ist die große Seligkeit, der wir theilhaftig werden: Heil. 2QS

Von der Auferstehung Christi. Frieden und Gerechtigkeit im Himmel und .auf Erden. Still warten wir bis auf den Tag, wo wir, wie Christus unZ versprach, auf ewig bei ihm leben.

ITicL Jcsu, meiner Seele rc. trauernd

und mit

* bangem Sehnen wandelt dort ein Jünger - Paar; Jesu fließen ihre Thränen, der ihr Freund und Lehrer war. Doch eh sie's zu hoffen wagen, nahet er, um den sic klagen, ihr Begleiter ist er schon; schnell ist nun ihr Gram entfloh'n. 2. Ach, es gehn noch manche Herzen ihrem stillen Kummer nach; sie bejammern, voll von Schmerzen, ihre Noch, ihr Un­ gemach; manches wandelt ganz alleine, daß es in der Stille weine: aber Jesu tröstend Wort scheuchet jeden Kummer fort. 3. Oft schon hab' auch ich empfunden: Jesus laßt mich nie allein; in den trüben Unglücks­ stunden stellt er unverhofft sich ein. Wenn ich traurig mich be­ schwere, als ob er zu ferne wäre, o so ist er mir schon nah, und mit seiner Hülfe da. 4. Treuster Freund von allen Freunden, bleibe ferner nah bei mir. Sucht die Welt mich anzufeinden, o so wend' ich mich zu dir. Wenn mich TrübsalsWetter schrecken, »vollst du mäch­ tig mich bedecken; hab ich zum Gefährten dich, ist kein Feind mir fürchterlich. 5. Bin ich traurig und be­ trübet, dann ruf du mir in den

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Sinn, daß mich deine Seele lie» bet, und daß ich der Deine bin. Laß in dir mich Ruhe finden, auf dein Wort die Hoffnung gründen: Wer dieThränensaat gestreut, erntet einst die Selig­ keit. 6. Tröst' auch Andre, die voll Jammer einsam durch die Flu­ ren gehn, oder in der stillen Kam­ mer tief bekümmert zu dir flehn. Wenn sie von der Welt, sich trennen, daß sie satt sich weinen können, so sprich ihrer Seele zu: Zagender, was trauerst du? 7. Wenn es einst will Abend werden, und der Lebenstag sich neigt, wo dem blöden Äug' auf Erden nirgends sich ein Helfer zeigt: bleibe dann an meiner Seite, gieb mir Sieg im letzten Streite, daß ich bis ans Ende treu, jener Krone würdig sey.

Mtl. Wie schön leucht't uns re. 910 Triumph! Triumph! v‘ '***-' bringt Lob und

Dank dem, der des Todes Macht bezwang, den herrlich Gott er­ höhte. Der hohe Sieger über­ wand ; Nacht war um ihn, und sie verschwand in helle Morgen­ röthe. Bebet, gebet, stolze Spöt­ ter, unserm Retter Preis und Ehre; glaubt an ihn und seine Lehre. 2. Heil uns! Triumph! das Grab ist leer. Fest stehet, wie ein Fels im Meer, das Wort, das er gesprochen. O selig, wer sich ihm vertraut! Er hat den Tempel aufgebaut, den blinde Wuth ge­ brochen. Keine Macht hält die-

126

Von der Auferstehung Christi.

sen Sieger, Gottes Krieger ist selig, und ruhen in deS Vaters erstanden, macht der Hölle Wuth Schooß. zu Schanden. 6. An dich, an dich, mein 3. Leer ist die Gruft, die ihn Jesu, will ich glauben, in btt umgab. Sey mir gegrüßt, mein allein bin ich gerecht, und bin künftig Grab, du Wohnung ich dein, wer könnte dir mich ernster Stille. Nach wen'ger rauben? Du schirmst dein aus­ Tage schnellem Lauf nimmst erwählt Geschlecht. 7. Ich lebe nicht, weil Chri­ das Verwesliche du auf, des Geistes morsche Hülle. Herrlich stus in mir lebet; der alte werd' ich auferstehen, einzuge- Mensch muß untergehn. Der hen zu dem Leben, das mein Tag bricht an, die dunkle Nacht entschwebet; der neue Mensch Heiland mir wird geben. muß auferstehn. Mel. Triumph, Triumph -es rc. 8. So steh ich auf, und fühle *>J1 Triumph, Triun.-ph Christi Kräfte, was ich gesehn, 6,11 * dem Herrn! Er das zeuge ich. Ich schmeck' im lebt, er lebet! Wir sind und le­ Geist des Lebensbaumes Säfte, ben auch in ihm. Triumph, er und find' im Paradiese mich. 9. Der erste Himmel ist nun­ siegt! der Feinde Schaar erbe­ bet, und ihm lobsingen Sera­ mehr veraltet, die erste Erde fleucht dahin; für mich ist phim. 2. Der Tod und seine Macht Erd' und Himmel neu gestaltet, ist überwunden, des TodeS seit ich erneut in Christo bin. 10. Triumph, Triumph! Ich Stachel ist entzwei; der Sünde Strecken sind für uns ver­ sehe Siegespalmen, die Schaar schwunden, und wir sind ihrer der Sel'gen zeigt sich schon; mei n Ohr vernimmt die hohen Ju­ Banden frei. belpsalmen an meines ewgen 3. Wir sind m ihm versöhnet Königs Thron. und entsündigt, getilget ist nun unsre Schuld; in seinem Tod Mtl. Sollt' tch meinem Gott re. ist uns das Heil verkündigt, die tteberwinder, nimm Klage weichet seiner Huld. die Palmen, die dir 4. Ihr Christen, freuet euch Zion heute bringt; das mit fro­ mit Jubelschalle, lobt euern hen Osterpsalmcn deinen großen König, euern Hort! Erhebt den Sieg besingt. Du hast dich emRetter, ihr Erlösten alle, jauchzt porgcschwungen aus der dun> mit dem Himmel, fort und fort. kein Grabesnacht, hast dein ho­ 5. Mit unserm Herrscher hes Werk vollbracht, und der herrschen wir nun fröhlich, und Feinde Wuth bezwungen. An sind von dem Gesetze los; ge­ dem Tag, wo dies geschah, sin­ liebt in dem Geliebten sind wir gen wir Hallelujah!

Vsu der Auferstehung Christi.

2. Pflanze deine Siegspaniere auf das Grab zu deinem Ruhm; großer König, komm, regiere nun die Welt, dein Ei­ genthum. Du,den alle Himmel loden, unterwirf der Erde Kreis, und es diene dir zum Preis auch der Höllenmachte Toben. Uns sey stets als Helfer nah; dann ertönt's: Hallelujah! 3. Theile, großer Fürst, die Beute deiner armen Heerde mit, die in froher Sehnsucht heute vor den Thron der Gnade tritt. GiebunsAllendeinenFrieden, gieb uns Kraft undfrohen Muth: dann ist uns ein herrlich Gut» und ein lieblich Loos befchieden; nichts erschreckt dann fern und nah, und man singt: Hallelujah! 4. Laß, o Sonne der Gerech­ ten , deinen Strahl ins Herze gehn; gieb Erleuchtung deinen Knechten, daß sie geistig aufer­ stehn; hält der Schlaf uns noch gefangen, o so sördre unsern Lauf. Rufe fleißig: wachet auf! denn die Schatten sind vergan­ gen , und der helle Tag ist da! Gott sey Dank, Hallelujah! 5. Zeige, wenn der blödeKummer überGrust undBahre weint, wie die Schwachheit nach dem Schlummer dort in voller Kraft erscheint. Deines geistgen Lei­ bes Glieder bleiben nicht des To­ des Raub; selbst des ErdenleibeS Stallb wird verklärt und grünet wieder, denn dein Aug' bewacht ihn ja; Gott sey Dank, Hallelujah! 6. Tilge daS verzagtcGrauen,

122

wenn die letzte Stunde schlägt laß den Geist die Krone schauen, die uns schon ist beigeleqt. Laß in unsern höchstenNvthe», laß in unsrer Todespein felsenfest den Glauben seyn, daß der Tod uns nicht kann tobten; denn du,Herr, bezwangst ihn ja; Gott sey Dank, Hallelujah! 7. Neige deines SceptersSpitze uns vollGnad'und vollerHuld einst von deinemRichtersitze, und sieh nicht auf unsreSchuld. Gieb uns dann das ewge Leben, und die ganz befreite Brust wird in engelgleicher Lust ewig deinen Ruhm erheben; denn wir sin­ gen auch allda: Gott sey Dank, Hallelujah!

Mel.

Wenn mein Stündlein ic.

Sflflenn der Gedanke mich erschreckt, daß dieser Leib von Erde imGra» be einst, mit Staub bedeckt, selbst Erd'undAsche werde,dann stärkst du, mein Erlöser, mich, dann giebt mir Muth der Glaub' an dich, der du bistauscrstandcn. 2. Du konntest durch derGott» heit Macht auö deinem Grabe gehen, und aus der kurzen To­ desnacht zum Trost mir auferste» hcn. Der dir das Leben wiedergab, wird einst auch mich aus meinem Grab zum Leben auser­ wecken. 3. Der Tod zerstöre mein Ge­ bein , du hast ihn ja bezwungen, da du nach bittrerTodespein zum Leben durchgedrungen. Nun hoff'ich, daß Gott aus der Gruft «yH/X

128

Bon der Auferstehung Christi.

auch mich dereinst insLeben ruft, wenn gleich mein Leib verweset. 4. Du sprichst ja: Friede sey mit euch, ich leb, und ihr sollt le­ ben; mir ist die Macht, mir ist das Reich vom Vater übergeben. Welch tröstend Wort! mein Herr und Gott, nun fürcht' ich nicht mehr Grab und Tod, du wirst mich zu dir ziehen. 5. Ich weiß, daß du verherr­ licht lebst, so werd'auch ich dich sehen, wenn du zum Schauen die erhebst, die hier im Glauben stehen. Dich, den ich hier im Glauben sah, dich schau ich dort und bin dir nah in deinem ew'gen Reiche. 6. Wie werd' ich da mich dei­ ner freun an deines VatersThrone! dann wirst du mein Vollen­ der seyn, und reichen mir die Krone; dann wird ein höh'rer Lobgcsang von dir, der Tod und Grab bezwang, durch alle Him­ mel dringen. Mel. Dir, Mr, Jehova rc.

244

Sytlie jauchzt mein Geist schon hier im Staube, wenn er an dich, Erstandner, innig denkt! Wie triumphirtmein Christenglaube, wenn er sich in dein offnes Grab versenkt. Ich schauenungetrost ins eigne Grab, aus deiner Gruft erblüht der Hoffnung Stab. 2. Ich seh den Frühling jetzt erwachen, ein frohes Bild der Auferstehung mir! Jchdarfdes Todes Drohn verlachen, Erstandner, neues Leben strahlt von

dir. In jenes ew'gen LebenHerrlichkeit bin ich von aller To­ desqual befreit. 3. Hier ist noch Dunkel, dort ist Helle, hier wein' ich manche nttre Thräne noch, dort aber hörnt die Freudenquelle, denn dort bin ich erlöst vom Sünden­ joch. Brich, morsche Hütte, brich nur immer ein, mein Geist wird dort verklärt und selig seyn. 4. Dir dank' ich dieser Hoff­ nung Freude, Erstandner, weil du lebst , so leb'auch ich. Wenn ich in dir die Seele weide, Ver­ klärter! dann verklärt sie sich durch dich; die Hoffnung fett» gerUnsterblichkeit wirkt hier schon himmlische Zufriedenheit. Mel. Christus -er ist mein rc.

Held, aus der Grabeskluft! Wir triumphiern heute an deiner lee­ ren Gruft. 2. Du hast »unüberwunden der Feinde Macht und Spott: wir haben Trost gefunden; mit uns ist unser Gott. 3. Der Fried' ist uns erstrirten, und jeder Schrecken flicht. In derGerechtenHütten erschallt das Siegeslied. 4. Theil' uns desSiegeS Beu­ te, den Trost nun reichlich aus; wir Alle kommen heute vollHoffnung in dein Haus. 5. Zn deines Grabes Staube liegt unsre Schuld bedeckt; dein tröstet sich der Glaube, daß uns kein Tod mehr schreckt. 6. Du hast das Heil erwor-

Von der Himmelfahrt Jesu Christi. ben, wir preisen dichdafstr. Sind wir mit dir gestochen, so leben wir mit dir. 7. Wir wolle» sonder Grauen mit dirzum Grabe gehn; da wir, um dich zu schauen, einst selig auferstehn. 8. Schwing' deine Sieges­

129

fahnen auch über unser Herz, und zeig uns einst die Bahnen vom Grabe himmelwärts. 9. Was kann uns wohl noch schaden? des Todes Pfeil ist stumpf; wir sind bei Gott in Gnaden, und rufen schon: Triumph 1

X. Bon der Himmelfahrt Jesu Christi. Mel. Nu» freut tüH, liehen re. Mel. Zerstieß, mein Geist, In it.

'uf Christi Him­

247 9fuf'

singt mit uns "" * "*▼ ihr hohen Himmelsfchaaren, dem Herrn, der sein Triumphfest hält! Mit großer Pracht ist er hinaufge­ fahren, und unter ihm liegt nun die Welt. Er fährt dahin, wo er sonst war, und ist verherrlich! wunderbar vom Vater, der ihn 2. Gen Himmel fuhr mein zu der Erden gesandt, ein Opfer Heiland mif, um Gaben zu uns zu werde». empfangen. Zu ihm blickt nun 2. Dein Haupt hat nun der mein Geist hinauf mit sehnen^ Herr, dein Gott, gekrönet mit dem Verlangen. Denn wo Glanz und Ehre, Preis und mein Schatz, tst auch mein Herz. Ruhm. Sie stehen tief beschämt, Es schwingt zu ihm sich him­ die dich verhöhnet, alsdu kamst melwärts vom Staube dieser in Hein Eigenthum. Es hat dich Gott, dein Gott, erhöht; dein Erde. 3. Du, Herr, der Gutes in Name über Alles geht, was in uns schafft, hilf uns den Lauf den Himmeln und atif Erde» vollbringen und stark in dei­ nur Großes mag genennet wer­ nes Geistes Kraft dir nach zum den. Himmel dringen; dann schetden 3. Hast du Uns gleich dein wir, wann dir's gefallt, mit Angesicht entzogen, so leuchtet Freuden einst von dieser Welt. doch auch uns dein Licht; so Erhöre, waS wir stehen! bleibst du doch den Deinen stets 3

melfahrt allein will ich mein Hoffen gründen, und allen Zweifel, Angst und Pein im Glauben überwinden. Denn weil das Haupt im Himmel ist, Mrd seine Glie­ der Jesus Christ aus Gnaden nach sich ziehen.

130

Von der Hinmielfahrt Jesu Christi.

gewogen, vergissest ihrer nim­ mer nicht. Du ziehest uns an deine Brust voll Lieb, und es ist deine Lust, dich uns zu nahn zu allen Stunden; Heil Allen, wel­ che dich gefunden! 4. Wie gut, daßduzumVater bist gegangen; dein Hin­ gang schaffet große Frucht. Wer durch des Glaubens Band an djr bleibt hangen, der findet bei dir, was er sucht. Jn'sHeiligthum, wo man dich ehrt, rst ihm der Eingang nicht verwehrt; der Vorhang ist schon längst zer­ rissen, wer will, kann deiner ganz genießen. 5. Die Hoffnung bleibt auf festem Grunde stehen, daß wir nach wohl vollbrachtem Lauf in deiner Majestät dich, werden se­ hen; dahin blickt unser Auge freudig auf. Wir stehen dann an deinem Thron, und nehmen unsers Glaubens Lohn, die Se­ ligkeit, die nie wird enden, Voll­ endeter, aus deinen Händen.

Mel.

248

Christ lst erstanden re.

(Christ fuhr gen Him^mel. Was sandt'

er uns hernieder ? Den Tröster, den heiligen Geist, zum Trost der armen Christenheit. Gelobt sey Gott! 2. Hallelujah! Hallelujah! Hallelujah! Deß solln wir alle froh seyn. Christus will, unser Trost seyn. Gelobt sey Gott!

Mel. wie wohl lst mir, o ,r.

O4Q

sftetn Werk, Erlö-st vollendet,

vollendet ist auch unser Heil. Uns liebt der Gott, der dich ge­ sendet, und seine Huld wird uns zu Theil. Verklärt erhebst du dich vom Staube; dir nach schwingt sich der DeinenGlaube^ und dringet bis zuGotlesThron. Dort,'sieht er, krönt nach al­ len Leiden dein Gott mit Sieg und ewgen Freuden dich, Gottes und des Menschen Sohn. . 2. Du scheidest, und die Jün­ ger.füllen anbetend auf ihr An­ gesicht. Sie sehn die Wolken dich umwallen in Majestät voll. Himmelslicht. Noch segnest dü die treu Geliebten , du senkest Trost auf die Betrübten, strömst frohe Hoffnung in ihr Herz. Sie fchn, wie du von Gott ge­ kommen, wirst du nun wieder ausgenommen, zu hoher Won­ ne wird ihr Schmerz. 3. Auch ich seh'auf, du mein Vertreter! und bet'in Freudenthränen an. Ich weiß, daß auch «in schwacher Beter im Staube dir gefallen kann. Gieb meinem Glauben Muth und Le­ ben, zu dir sich immer zu erheben, zu dir, der uns mit Gott ver­ eint. Ja du, des künftgen Le­ bens Sonne, des Himmels und der Erde Wonne, du bist mein Bruder und mein Freund. 4. Einst wirst du herrlich wie­ derkommen. Erlöser, komm! so rufen wir. Im Thränenthal schaun deine Frommen voll hei­ ßer Sehnsucht auf zu dir. Mit Wonne sehn sie dir entgegen, erwarten Heil von dir und Se­ gen, und Theil an deiner Herr-

Von der Himmelfahrt Jesu Christi.

131

lichkeit; du wirst den Gläub'gen, begrüßen und fallen ihm zu Fü. die hier weinen, vom Himmel ßen? Komm, stelle dich doch als ihr Freund erscheinen, in ein! Freude wandeln alles Leid. Diel. Nun tob’ mein Seel’ «. Dirk von Gott will ich nicht rc. gingst zum höchsten Lohne ins Herr fahrt auf ■t,Ve gen Himmel mit Haus des trogen Vaters ein; frohem Jubelschall, mit präch­ nun ist des Siegers Krone, und tigem Getümmel und mitPo- Ruhm und Herrlichkeit ist dein. sauncnhall. Lobsingt, lobsin- Wir aber, voll Verlangen, get Gott! lobsingt in frohen schaun dir, o Jesu, nach, und hof­ Chören dem Könige der Eh­ fen zu empfangen, was uns dein Mund versprach. Die Statt ren, dem Herren Zebaoth. 2. Der Herr wird ausgenom­ uns zu bereiten, gingst du, o men in HimmelSglanz und Herr, voran; auch uns zumHimPracht. Um ihn stehn alle mel leiten willst du auf sichrer Frommen, die er hat frei ge­ Bahn. macht. Es holen Jesum ein die 2. Die Qual, die du empfun. hohen Seraphinen; den hehren den, deS Erdenlebens bittreS Cherubinen muß er willkommen Leid, wie sind sie jetzt entschwun­ den vor Himmelsglanz und seyn. 3. Auch wir gehn von der Er­ Herrlichkeit. So sind auch un. den, der Heiland ging voran; sre Leiden bald wie ein Traum wir sollen himmlisch werden, er entfloh», und ewge Himmelsbricht uns selbst die Bahn. Ihr freuden sind dann der Frommen Herzen, macht euch auf! Wo Lohn. Was sollten wir denn za­ Jesus hingegangen, dahin kehrt gen? Wir blicken himmelwärts, das Verlangen, dahin nehmt und sind bereit, zu tragen des Le­ euern Lauf. bens kurzen Schmerz. 3. Einst wird dieWahrheitsie4. Fahr hin mit deinen Schätzen, du trügerische Welt. gen; du, ewge Wahrheit, siegtest Sollt uns dein Glanz ergöz- ja! Wenn Feinde sie bekriegen, zen? dort ist, was uns gefallt. bist du mit deinem Schutze nah. Der Herr ist unser Ruhm, der Wird auch ein Ziel des Spottes, Herr «st unsre Freude, und köst­ wer dich im Glauben ehrt: er liches Geschmeide das ewge Ei­ steht im Schutze Gottes, der sichern Sieg gewährt. Wer freu­ genthum. 5. Wann soll es doch gesche­ dig hier gestritten für Wahrheit, hen, wann kommt die frohe Zeit, Recht und Licht, schaut in den daß wir ihn werden sehen in sei­ ewgrn Hütten dich einst von An­ ner Herrlichkeit? O Tag, wann gesicht wirst du seyn, da wir den Herrn 4. VollHeitger Rührung wa>

250 SVr

251. SV

132

Von der Himmelfahrt Jesu Christi.

len wir an der Frühentschlafnen Grab, und minder brchyMd fal­ len derWehmuth Thränen drauf herab. Du willst ja, daß die Deinen dort ewig;-bei dir sei-'n; uns mit dir zu vereinen, gmgfi du zum Himmel ein. Die hier von uns geschieden, sind dort im Vaterland; einst winkt zum ewgen Frieden auch uns des Vaters Hand.

Xitel. Alle Mensche» müssen it.

252 sÄ^ster Mittler, der 6K,*‘ ^zurMchten seines

Du vertrittst, die an dich gläubcn, daß sie dir vereinigt bleiben, in des Vaters Haus theilst du jedem seine Wohnung zu.

5. Doch vergißt du auch der Armen, diederWelt noch dienen, nicht, weil dein Herz dir aus Erbarmen über au ihr Elend bricht. Daß dein Vater ihrer schone, daß er nicht nach Werken lohne, daß er ändre ihren Sinn, darauf geht dein Bitten hin.

6. Einst in deines Fleisches Tagen hast du dich vor Gott gestellt, alS auf dir, Versöhner, lagen schwer die Sünden aller Welt. Wie hast du geweint, gerungen, bis dein Flehn zu Gott gedrungen; wie batst du zu jener Zeit,. Herr, in deiner Niedrigkeit. 7. Jetzt ist kräftiger dein.Fleben, seit du wieger wardst im Streit, und verklärt in jenen Hör hen thronst in voller Herrlichkeit. Nun kannst du des Feindes Kla­ gen majestätisch niederschlagen, und eS .redet uns zu gut kräftig dein vergoffneS Blut, 8. Großer Mittler, seygepritz sen; dir sey Ehre, Dank und Ruhm, für die Treu, di« du bewiesen, hier und dort im Heiligthum! Dein Verdienst wird uns vertreten, wenn wir zu dem Vater beten; wenn der Tod den Mund uns schließt, sprich für uns, Herr Jesu Christ.

großen Vaters sitzt, und die Schaar von seinen Knechten in dem Reich der Gnaden schützt; dir auf dem erhabnen Throne in der königliches Krone bringet aller Engel Heer tief aNbetend Preis und Ehr. 2. Was vollendet sollte wer­ den, wie es Gottes Rath be­ dacht, dein Geschäft auf dieser Erden, und dein Opfer ist voll­ bracht. Da du bist am Kren; gestorben, ist uns Gnad und Heil erworben, Und dein sieg­ reich Auferstehn laßt auch un­ fern Sieg uns sehn. 3. Nun, o Herr, ist dein Geschäfte in des Hi.inmels Heiligthum, zu verbreiten LebenSkrafte durch dein Evangelium. Allen willst du Gnad ertheilen, die zu dir im Glauben eilen, und dein Geist macht Allen kund dei­ nen hohen Gnadenbund. 4. Deines Volkes theure Na­ men trägst du stets in deiner Mel. Freu -ich sehr, o meine re. Brust; welche jemals zu dir ka­ du fährst in Glanz und Freumen, sind und bleiben deine Lust.

253 £Serr'

Von der Himmelfahrt Jesu Christi. den auf zu deiner Herrlichkeit, und mich drücken noch die Lei­ den dieser unvollkommnen Zeit. Gieb mir, Jesu, Muth und Kraft, hier in dieser Pilgrim­ schaft so zu wandeln meine Wege, daß ich dein stets bleiben

möge.

133

Mcl. wie schön leuchtet -er re. *)

wundergroßerSie'^gesheld! wie Herr'

lich, Heiland aller Welt, hast du dein Werk vollendet! Nun reicht der Vater dir den Lohn, und du nimmst wieder ein den Thron, von dem er dich gesen­ det. Mächtig, prächtig triumpyirest und regierest du, o König; MeS ist dir unterthänig!

2. Laß mir deinen Geist zu­ rücke , ziehe ganz mein Herz zu dir, daß ich nach dem Himmel blicke mit der sehnlichsten Be­ gier. Ja, laß deine Kraft allein 2. Dich soll die Schaar der in mir Schwachen mächtig seyn; Cherubim, und aller Heilgen Se­ und' du selber wollst int Beten raphim mit lauter Stimme lo­ bei dem Vater mich vertreten. ben; dich, der uns selig hat ge­ 3. Lehre mich die Welt ver­ macht, und nun mit Majestät achten, und was in ihr Eitles ist; und Pracht zum Himmel sich er­ nach dem Reiche lehr mich trach­ hoben. Singet, bringet, En­ ten, dessen Herr und Haupt du gelchöre, Ruhm und Ehre! ihm bist. Hier schon in der Prü- vor Allen lasset Dank und Preis fungszett sey mein Ziel die Ewig­ erschallen! keit, daß, wenn, ich dorthin 3. Du bistdasHanpt, dieGliegelange, ich des Glaubens Lohn der wir; zu uns herab kommt empfange. nur von dir Licht, Freude, Trost 4. Ruft mein Gott ftüh oder und Leben. Des heilgen Gei­ späte mich zu meines Grabes stes WuNderkrast, die alles Gut? Ruh: so bereite mir die State wirkt und schafft, wird un§ in des Vaters Hause zu, und durch dich gegeben. Dringe, erleuchte mir die Nacht, die dem zwinge mein Gemüthe, deine Herzen bange macht. Du hast Güte hoch zu preisen, Ehr' und faden Tod bezwungen, und für Dank dir zu erweisen. Uns den Sieg errungen. 4. Zeuch uns, o Jesu, ganz 5. Kommst du endlich glor­ zu dir, hilf, daß wir Alle für reich wieder als der Richter aller und für nach deinemReichetrachWelt, dann belebe diese Glie­ ten. Laß suchen uns, was dir der, die das Grab umschlossen gefällt, und gieb, daß wird» hält. Ja, verkläre du mich ganze Welt mit ihrer Lust ver­ ganz, schmücke mich mit Him­ achten. Nähre , mehre deiner melsglanz , stelle mit den treuen Liebe hcilge Triebe, daß kein Knechten mich, o Herr, zu dei­ Leiden je uns könne von dir ner Rechten." scheiden.

134

Von der Himmelfahrt Jesu Christi.

Mel. Was Gott thut, das re.

zen, nicht mit Strenge herrschest du; linderst unsrer Seelen Schmerzen, giebst dem müde« lobsinget Gottes Sohne! Er Herzen Ruh. Selig, wer zu zieher ein zu seinem Reich, em­ dir sich kehrt, wenn er deine pfängt des Siegers Krone. Mit Stimme hört. Majestät wird er erhöht, und 3. Mag der Krieg die Welt herrscht nach Kampf und Leiden, zerrütten, Friede schwebt um umstrahlt von HimmclSfteuden. deinen Thron; in Palästen und 2. Doch schließet ihn keinHim- in Hütten ist er deiner Frommen mel ein, er wirkt noch fort auf Lohn, bist du Sonne, Schirm Erden; noch sollen, die ihr Herz und Schild dem, der dein Ge­ ihm weihn, durch ihn beseligt setz erfüllt. werden. Mit Muth hinan die 4. Reiche dieser Welt ver­ steile Bahn! Uns lohnt nach schwanden , Kronen sanken in Kampf und Leiden der Herr mit den Staub; nur dein Reich, erogen Freuden. Herr, ist bestanden, nie wird es 3. So wahr, als Jesus Chri­ der Zeiten Raub; nimmer wird stus spricht: ich leb und ihr sollt es untergehn, ewig wird's durch leben, erhebt sich einst zum ero­ dich bestehn. gen Licht der Geist, von Gott 5. Mehre stets die Zahl der gegeben. Still sinkt ins Grab der Leib hinab, da ruht er aus Frommen, Herr, erweitre dein von Leiden; einst theilt er Him- Gebiet; laß die Menge zu dir kommen, die noch deine Herr­ melsfreuden. 4. Triumph! ihr Christen, schaft flieht; führ uns alle nach freuet euch! der Tod ist nun der Zeit ein zu deiner Herrlich­ bezwungen; wir haben Theil keit. an Jesu Reich, er hat es uns fltel. (D daß Ich taufend Zungen ic. errungen. Auf, bringt ihm Dank und Lobgesang! Wir Himmel bist du * 2. Nur mit liebevollem Her­ darf nicht todt in Sünden seyn.

2^5 Triumph! ihrHim^me(, freuet

257 Q um

256

Von dem h< iligen Geist,

Ein neues Leben wirk' in mir, so komm ich einst gewiß zu dir. 3. Am Oelberg singen deine Leiden mit bittern Todesängsten an, am Oelberg gingst in ho­ hen Freuden du siegreich deine Himmelsbahn. So folgt auf Leiden Herrlichkeit; zu beiden mache mich bereit. 4. Du bist von uns zwar auf­ gefahren, doch ist dein Wort noch immer hier. Laß dieses Kleinod mich bewahren; im Worte redest du zu mir, dieß lei­ tet meines Lebens Lauf, und schließt mit beinett Himmel auf. 5. Du hobest segnend deine Hände beim Scheiden von den Deinen auf; o hilf, daß einst

auch ich vollende, von dir geseg­ net, meinen Lauf! Wenn ich von dir gesegnet bin, dann fahr in Frieden ich dahin. 6. Ich sehe dir mit Glaubens« blicken in deinen Freuden-Him« mel nach; mein Herz soll sich an dir erquicken , der mir die Bahn zum Himmel brach, «sieht dich auch hier mein Auge nicht, bleibst du doch meine Zu« verficht. 7. Einst wirst du herrlich wie« derkommen, gleichwie du auf­ gefahren bist; dann werd ich völlig ausgenommen, wo mir bereit mein Erbtheil ist. So leb' ich nun im Glauben hier im Schauen aber dort bei dir.

XL Bon dem heiligen Geist. Mel. Auf meinen lieben Gott. 4. Dann steh'ichfestimStteit, 2^2 Hl*uf meinen Gott ver- und überwinde weit, erneut zu '*öe läßt mein gläubig Gottes Bilde, bedeckt mit sei­ Herz sich fest. So ost ich im nem Schilde; und wann der» Gebete hin vor sein Antlitz trete, einst ich sterbe, werd ich deS will er sich zu mir wenden, mir Himmels Erbe. Licht und Hülst senden. 5. O du, des VaterS Geist, 2. Der Geist, den er verheißt, giebtZeugnißmeinemGeist, daß den Jesus uns verheißt, o sey auch mir gewähret, der betend Gott mir, seinem Kinde, ver­ geben alle Sünde, und steht mir dein begehret! regiere meine bei auf Erden, gerecht vor ihm Seele, daß sie nicht wank' und fehle. zu werden. 3. Schwächt nur nie ftevel6. Versiegelt bin auch ich, o haft mein Herz der GnadeKrast; Geist des Herrn, durch dich; beharr ich im Bestreben, wie du führst nach Kampf und Leide er mich treibt, zu leben: so kann mich ein zu jener Freude, dir ich überwinden den stärksten Reiz JesuS Men giedet, die ihn hie. der Sünden. treu geliebet.

136 Mel.

Von dem heiligen Geist. Lin LLmmleln geht re.

uns zu, im Tode schenk ual^ich- Water, preist Seelenruh, und hilf unS über­ nuitt Lobgesang, winden. daß du den Sohn gegeben, der Mel. Durchbrecher aller 6. Herrscher, herrsche, Sieger, ' 1°* xO Kirche thut; bestimmest ihr da§ Ziel, du zer­ er giebet seinen Knechten Muth streust der Frevler Rotten, die und reiche Kraft, von ihm zu zeu- eS wagen, dein zu spotten. aen. Sie gehen aus, die er ge­ 4. Herr! bekehre deine Fein­ sandt,und machen uns denHerrn de, daß sie folgen deinem Licht; bekannt, vor dem sich Aller Kniee stärk im Glauben die Gemeinde, beugen; sein ew'ges Evange­ mehre ihre Zuversicht; nimm lium verkünden sie zu seinem dich der Verirrten an, führ sie auf die rechte Bahn; die sich um Ruhm. 2. Der Sünde Reich wird un« ihr Heil betrügen, führ zur tergehn; dein Reich, o Jesu, Wahrheit von den Lügen. wird bestehn, und deine Herr­ 5. Laß uns recht und redlich schaft ewig währen. Du bist handeln, fliehen auch den bösen derKirche starkerSchutz, und die­ Schein; fromm in Taubenein» sen Felsen wird kein Trutz der falt wandeln, und doch klug wi e Höllenpforten je zerstören. Er­ Schlangen seyn; mache du unS halte sie dir stets getreu, daß sie selbst bereit, unS zu schicken indie dein Ruhm und Erbe sey! Zeit, gieb unS Weisheit, daß wir meiden, je durch eigne Dies. Freu' -ich sehr, e meine tt. Schuld zu leiden. 31JL freuet Hirte deiner 6. Laß uns beten, laß unS bleibe dei­ wachen, immer stehn auf un» ner Kirche Schutz, daß sie nicht srerHut! Sey du mächtig in unS erschüttert werde durch der Fein­ Schwachen; hilfst du, so wird de Macht und Trutz; wenn sie AlleS gut! Kämpfe du für unS Nns vermessen drohn, dann hilf im Streit, und verleih un Tüch­ da uns, Gottes Sohn, daß fir tigkeit , daß wir deine Waffe»

fir lehren, dein Reich zu meheen. 3. So lange noch die Deinen müssen streiten, steh ihnen, Herr, mit deiner Kraft zur Sei­ ten, und führ sie endlich aus dem Kampf hienieden zum ew'gen Frieden. 4. Einst werden wir mit den verklärten Schaaren, die vor vnS hier getreue Kämpfer waren, dich, der zur Rechten Got­ tes ist erhoben, auf ewig loben.

166

Von der christlichen Kirche.

führen, Hk- wir herrlich triumphiren.

Mtl, Mein Jesu, »cm >c. 31 S 11n8 bindet, Herr, dein Wort zusam­ men, in der Gemeinschaft fest zu stehn, so daß der Liebe heilge Flammen stets in den Gläubgen find zu fthn. Wir werden durch dies Wort der Gnaden auch zur Gemeinschaft jener Schaar, die längst vor uns hienieden war, ge­ lockt und kräftig eingeladen. 2. Der Glaubensgrund, auf dem wir stehen, ist Christus und sein theures Blut,; das einzge Biet, woraufwir sehen, ist Chri­ stus, unser höchstes Gut. Die Regel, die wir kennen, ist sein lebendig kräftgeS Wort; nach keinem Mann, nach keinem Ort soll je sich die Gemeinde nennen. 3. Was fstr ein reich beseligt Leben, mit Gott und seinem Heil­ gen Geist durch Christum in Ge­ meinschaft schweben, und ha­ ben, was er unS verheißt! Was glühen da für felge Triebe! hier schüttet in sein geistlich Haus Gott seine Gnadensülle aus; hier wohnet er, die ewae Liebe! 4. Ja, uns liebt Gott als feine Kinder, schenkt uns den Geist, der, Vater! schreit; des -Sohnes Treue schmückt uns Sündermit ewigerGerechtigkeit. Und mit der Geist mit fernem ©eie des Friedens und der Freud' hinzu: o, dann erquickt uns TrostundRuh, und neue Kraft stärkt Leib und Seele.

5. Die sich nach EinemMeister nennen, stehn Alle auch für Ci» nett Mann; vergebens will der Feind sie trennen; in Einem greift er Alle an. Sie fallen be» tend Gott zu Füßen, und siegen in des Heilands Kraft; denn er will von der Brüderschaft der Heilgen auch nicht Einen missen. 6. So wallen die verbundnen Herzen durchs Thränenthal ins Vaterland, versüßen sich der ErdeSchmerzen, Eins reicht dem Andern seine Hand. Und wol» len sie einander dienen, so sehn sie mit des Glaubens Blick auf Jesum und ihr wahres Glück; sie sind in ihm, er ist in ihnen. Mel, Dir, dir, Jehova :c. 316 AAach auf, du Geist ***

359. Scheiden in deiner letzten Trauernacht uns hast dieFrüch« te deiner Leiden zu seligem Ge­ nuß vermacht! Dich preisen gläubige Gemüther, den Stifter solcher hohen Güter. 2. So ost uns dieses Mahl erquicket, wird dein Gedächtniß bet uns neu, und jede Seele fühlt entzücket, wie brünstig dei« Nt Liehe sey. Dein blutger Tod mit seinen Schmerzen erneuert sich in unsern Herzen. 3. Hier wird dem zagenden Gewissen versiegelt deiner Gna­ de Bund; daß unser Schuld, brief sey zerrissen, thust du im Heilgen Mahle kund, machst uns gewiß, daß unsre Sünden durch deinen Tod Vergebung finden. 4. Das Band wird fester hier geschlungen, das uns mit dir zusammenfügt, und inni­ ger das Herz durchdrungen von Himmelslust, die ganz genügt. Wir werden neu in solchen Stunden zu einem Geist mit dir verbunden. 5. Dies Brod kann wahre Nahrung geben, und dieser Kelch erfrischt den Geist; eS mehret sich das innre Leben, wenn unser Glaube dich geneußt. Wir fühlen neue Kraft und Stärke zu jedem Kampf im Glaubenswerke.

190

Dom heiligen Abendmahl.

6. Wir werden fester hier vereinet mit deinen Gliedern insgesammt; so weit der Glanz des Kreuzes scheinet, sind 'wir vonEiner Lieb' entflammt. Dies Bündniß muß sich fester schlie­ ßen, wenn wir von Einem Brod genießen. 7. Dein Leib soll uns zum Pfand« dienen, daß unser Leib auch aufersteht; er wird einst aus dem Staub ergrünen, zur Unverweslichkeit erhöht. Du, Herr, willst uns ein ewig Le­ ben in himmlischer Verklarung geben. 8. O GotteS Sohn, wie edle Gaben hast du in dieses Mahl gelegt! Nun wir dich selbst zur Speise haben, wie wohl ist unser Geist gepflegt! Wir finden hier bei allem Lei­ den den rechten Vorschmack sei­ ger Freuden. ttiel. Nm» lob mein Seel »k. ^^em Worte deines * Mundes will ich, v Herr, gehorsam seyn; zum Mahle deines Bundes stell ich auf dein Gebot mich ein. Die längste deinerNächte schwebt meinem Geiste vor; das Brod brach deine Rechte, den Kelch hielt sie empor. Deß will ich jetzt gedenken, o du mein höchstes Gut; du willst mich speisen, trän­ ken mit deinem Leib und Blut. 2. Heil mir, ich soll genie­ ßen die Speise, die der Hei­ land beut, und Labung soll mir fließen auS jenem Kelch, den er gciveibt- Laß, Herr, mich

nicht vergebens empfangen am Altar das wahre Brod deS Le­ bens , das du mir reichest dar; laß mir die heilge Schaale mit deines Bundes Wein bei diesem Glaubensmahle Trost und Er» quickung seyn. 3. Wie kann ich wohl er» gründen die Wunder deiner Lieb und Huld! Du selbst willst dich verbinden mit mir, der ich bin voller Schuld. Du, der da ewig lebet, du kommst, an Gnade reich, zu mir, der bald verschwebet, demflüchtgen Schatten gleich. Du lässest dich hernieder, ziehst mich zu dir hinan; was geb ich, Herr, dir wieder, das dir gefallen kann ? 4. Ein Herz, von Reu zerschlagen, das sich an deiner Gnade hält, das freudig will entsagen der Sünd', und aller Lust der Welt: das wirst du nicht verachten, das bring und geb ich dir. Nach deinem Reiche trachten hilf du nun sel­ ber mir; dann darf ich fest vertrauen, daß ich nach dieser Zeit dein Antlitz werde schauen dort in der Ewigkeit. 5. Hierauf will ich empfaw zcn das Himmelsbrod, den Him­ melstrank; laß, Herr, zu dir gelangen des demuthvollen Herzens Dank. Hinweg daS Wcltgetümmel mit seinem eit­ len Tand! ich wandle schon im Himmel, der Frommen Vater­ land. Vereint mit dir zu wer­ den, dies ist mein heißes Flehn; o Herr, laß hier auf Erden mich schon dein Antlitz sehn.

Dom heilige» Abendmahl.

191

du die Brüder lieben, und trnfb titeL Nnn ruhen alle rc. ■Isi 1 ^tr schwör ich ewge lich jede Sünde scheun. ',U1’ u Himmel werbe; Mel. DTchicit Icfum.laß ich rc. »mb ist einst mein Enbe da, o so ich hab'aus sey mit Trost mir nah! • deiner Treu, mir In eigner tNclo-le. zum Heil, noch Zeit in Händen. Gieb, daß ichcheflissen sey, sie Jesu, Gua* densonne, »nahr­ auch »veislich anzuwenden; denn wer weiß, wie bald zur Gruft haftes Lebenslicht, gieb Leben, deiner Vorsicht Sßint mich rüst. Licht und Wonne dem blöden 2. Unaussprechlich schnell ent­ Angesicht. Nur du kannst mich flieht» die mir zugezählten erfreuen, und mehwn Geist er­ Stunden! Wie ein Traum sind neuen , o Herr versag mirs sie dahin, und aus ewig bann nicht. verschwunden; mir der Augen­ 2. Vergieb mir meine Sün­ blick ist mein, deß ich mich noch den, demüthig bitt' ich dich; laß Trost bei dir mich finden, jetzt sann freun. 3. Laß mich dieser Flüchtig­ und hilf mir gnädiglich. Laß keit meiner Tage nie vergessen! deine Friedensgaben die bange O wie wichtig ist dieZcit, die du Seele laben; mein Jesu, höre mir hast zugemeffen, da, was mich. hier von uns geschieht, ewge 3. Vertreib aus meiner Seele den alten bösen Sinn, daß ich Folgen nach sich zieht! 4. Reize mich dadurch zum nur dich erwähle zum seligen Ge» Fleiß, jede Sttmde auszukau­ winn. Dir will ich mich erge­ fen, ttitb zu wirken dir zum ben, und dir zu Ehren leben, Preis, ch die Zeit des Heils »veil ich erlöset bin. verlaufen, die zu meiner Selig­ 4. Befördre dein Erkenntniß in mir, mein Seelenhort, und keit deine Gnade mir verleiht. 5. Deine schonende Geduld öffne mein Verständniß durch trage mich hier nicht vergebens; dein heilsames Wort, damit ich nein, mich weife deine Huld auf an dich glaube, in deiner Wahr­ den ernsten Zweck des Lebens, heit bleibe, und wachse fort und daß für meiner Seele Wohl ich fort. stets sorge, wie ich soll. 5. Ach zünde deine Liebe in 6. Laß mich meine Besserung meiner Seele an, daß ich aus

474

47

Cvrr

262

Vom christlichen Leben rc.

innren Triebe dich ewig lieben kann, und dir zum Wohlgefal­ len beständig möge wallen auf rechter Lebensbahn. 6. Nun, Herr, verleih mir Stärke, verleih mir Kraft und Muth; das sind die Gnaden­ werke, die dein Geist in mir thut; mein eigenes Beginnen, mein Denken und mein Sin­ nen ist nimmer recht und gut. 7. Du Geber aller Gnaden, du Brunnquell aller Treu, wend allen Seelenschaden, und mach mich täglich neu; gieb, daß ich deinen Willen beständig mög erfüllen, und steh mir kräf­ tig bei. Wdt Mein Salomo, Mn ,c. 476 ^Sen! Dein Herz und Sinn sey ganz zu ihm gewandt; durch ihn erst wird dir dein Berufbekannt. 3. Da Christus ist zu deinem Heil geboren, so bleibe nicht im Irdischen verloren; so mußt auch du, durch ihn von Sünden rein, ein neuer Mensch, vom Geist gezeuget seyn. 4. Wie dir zugut sein Leben er geführet, so folge du mit Geist und Kraft gezieret, in stillem Sinn, wie er tn Demuth ging, In eigner Melodie. und liebevoll, wie er die Welt 501 SRtnae recht, wenn umfing. tzotteS Gnade 5. Für dich hat er die Schmer­ ’w*'

278

Dom christlichen -eben rc.

sich erbarmend zu dir kehrt, daß dein Geist sich ganz entlade von der Last, die ihn beschwert. 2. Ringe, denn die Pfortlst enge, und der Lebensweg ist schmal, immer stehn hier im Ge­ dränge Christi Streiter allzu­ mal. 3. Kämpfe b!S aufs Blut und Leben, dring hinein in Got­ tes Reich; will dir Satan wider­ streben , werde weder matt noch weich. 4. Ringe, deine Lieb'erglühe, halbe Liebe hält nicht Stand, daß dein Herz der Welt entfliehe, sey es ganz für Gott entbrannt. 5. Hast du nun die Perl' er­ rungen, denke nicht, nun ists gethan; noch ist Alles nicht be­ zwungen , waS der Seele scha­ den kann. 6. Schaffe la mit Furcht und Zittern deiner Seelen Seligkeit, laß dein Herz durch nichts er­ schüttern, wenn derFeindeMacht dir dräut. 7. Deine Kroye halte feste, halte männlich, was du hast, recht beharren ist das Beste, Rückfall bringt dir neue Last. 8. Wahre Treu liebt Christi Wege, steht beherzt auf ihrer Hut, suchet Ruhe nicht und Pflege, hält sich selber nichts -u gut. 9. Wahre Treu kommt dem Getümmel eitler Weltlust nie­ mals nah; ist ihr Schatz doch in dem Himmel, darum ist ihr Her; auch da. 10. Wahre Trra führt mit der Sünde bis inS Grab bestän­

dig Krieg, sorgt nur, wie sie überwinde, kämpft, biS sie er» langt den Sieg. 11. Drum wohlauf, ihr tapfern Streiter! kämpfet recht, und macht euch Bahn, geht au? Christi Wegen weiter, denn so geht ihr himmelan. 12. Eilet, zählet Tag und Stunden, bis euch der Erlöser winkt, und wenn ihr nun über­ wunden, euch zum Schauen Gottes bringt. 13. Einst die Hülle abzule;tn, sey euch Ruf zur Selig­ kit, eilet freudig ihm entgegen, sprechet: Herr, wir sind bereit.

?

Mel. Freu dich sehr, o meine re.

502.

^Hasset, $ hr Menschenkinder schaffet eure Seligkeit! Bauet nicht, wie sichre Sünder, ausdie ungewisse Zeit; unverweilt be­ kehret euch, ringet nach dein Himmelreich, und bemüht euch hier auf Erden, wie ihr möget selig werden. 2. Soll nun dies an euch ge­ schehen, so bekämpfet Fleisch und Blut; und der Welt zu wi­ derstehen, rüstet euch mit Kraft und Muth; Gottes Wille muß allein eures Lebens Richtschnur seyn, mag es eurem schwachen Herzen Freude bringen oder Schmerzen. 3. Selig wer km Glauben kämpfet; selig wer im Kampf besteht, wer in sich die Sünde dämpfet, und den Reiz der Well verschmäht! Unter Christi Kreu> zesschmach jaget man dem Fric

Bom christlich,,, Leben re.

27»

vrn nach. Wer den Himmel will ererb«, muß zuvor mit Christo sterben. 4 Werdet ihr nicht treulich ringen, sondern träg und lässig seyn, so kann eS euch nicht ge­ lingen, nie kann euch der @te# erfteun. Ohne tapfern Sttett und Krieg folget nimmer Ruhm und Sieg; nur dem Sieger reicht zum Lohne dort der Herr die Ehrenkrone. 5. An der Welt Gefallen traSen, findet nicht bei Christen att; nach der Lust der Sinne agen, machtdeS Geistes Kräfte matt. Wer sich nicht verleugnen kann, der gehört nicht Christo an; Christen müssen sich beque­ men , Christi Joch aus sich zu nehmen. 6. Wollt ihr werden Christi Glieder, die sein reiner Geist be­ wegt, so schlagt AlleS in euch nieder, was sich noch von Sün­ de regt; was euch ärgert, senkt ins Grab, was euch hindert, wer­ fet ab; denket stets an Christi Worte: Gehet durch die enge Pforte. 7. Amen! eS geschehe, Amen! Gott, versiegle dieß in mir, auf daß ich in Jesu Namen so den KampfdeS Glaubens führ. Er verleihe Kraft und Stärk, und regiere selbst das Werk, daß ich wache, bete, ringe, und emoor zum Himmel dringe.

verhindern; nichts stm von al­ lem Heuchelschein, «in treu« Zeuge Jesu seyn? 2. Sollt' ich deS Höchsten Wort verschweigen, nicht Mei­ nen Glauben offen zeigen, nicht vor der Welt bekennen frei, daß; ich ein Jünger Christi sey ? 3. Die sollt' ich Gottes Kinder nennen, die weder Gott noch Christum kennen ? Nicht strafen sollt' ich unverstellt, was ihm, dem Heiligen, mißfällt? 4. Ja, mag die Welt mich schmähn und hassen, mich hart verfolgen, mich verlassen: ich achte ihrer Bosheit nicht, weil ■ Gottes Stimme in mir spricht. 5. Sein ist daS Amt, daS ich verwalte; ertreibtmich,daßich nicht erkalte; er ist es, der mich wirken heißt, und Kraft giebt mir sein Freudengeist. 6. Die Liebe Christh die mich dringet, sie ists, die mich im Geiste zwinget, mit Rufen,' !Locken, Bitten, Flehn der Menschen Seelen nachzugehn. 7. Für dich, o Herr, will ich mit Freuden die tiefste Schmach der Welt erleiden; mir bleibet bei der Bösen Hohn doch deiner Gnade reicher Lohn. 8. Hier ist mein Blut; hier ist mein Leben,. eS sey dir Alles hingegeben! Dein Wille soll an mir geschehn, laß mich nur dei­ nen Ruhm erhöhn !

Mel. Zeuch meinen Geist re.

Mel. Meinen Jesum last re.

103 (sollt'ichausFurcht «rw. o eor Menschenkin-

504.

ern des Geistes Trieb in mir cher zur Vollendung leitet; selig

Vom christlichen -eben «, ist, wer ihn betrat, und mit dir ohne Zwang; er hält dein Kohem Muthe streitet! Selig, Wort aus reiner Lieb« Drang. wer den Lauf vollbringt, und 3. Wie treu vollbrachte dei­ das hohe Ziel erringt. nen Willen dein Sohn, der mir 2. Den am Kreuz wir bluten zum Muster vorgestellt! O sehn, Jesus hat dieß Ziel errun­ möcht' auch ich ihn so erfüllen, gen , rind sich zu der Himmels unb gern mich selbst verleugnen Höhn triumphirend aufge­ sammt der Welt! Wie JesuS schwungen; als er rief: eS ist bis zum Tod gehorsam war. vollbracht!- war besiegt des Lo­ bringt, wer dich liebt, sich selbst zum Opfer dar. bes Macht. 4. Doch, soll ich dein Gebot 3. Preis, du hoherSieger, dir! -vollbringen, darf ich mit Fleisch Zieh dir nach die Schaar der und Blut zu Rath nicht gehn; Streiter! Wandeln sie durch dieß hat nur Lust an irdschen Stürme hier; jenseit ist eS still' Dingen, und will dem Trieb und heiter. Unsrer Hoffnung des Geistes widerstehn. Denn, winkt der Kohn, Heiland, dort ach! in unsern Gliedern sinder a.n deinem Thron: sich nur ein Gesetz, waS streitet 4. Auf dann, Streitgenos­ wider dich. sen, geht muthig bürch veS Le­ 'S. Drum grabe du, Herr, bens Wüste! Seht auf euren. del« Gesetze dem innern Men. Führer, fleht, daß er selbst zum' scheu tief und kräftig ein, daß Kampf euch rüste! Seine Got­ ich nie deinen Bund verletze, und teskraft allein kann in Schwa­ mich von Untreu immer halte chen mächtig seyn. rein. Laß mich an deinem Joch mit Freuden ziehn, den Reix Met. Dir. dlr/Ichovah -e. der Welt mit weiser Vorsicht 505. AUas bring'ich dir, fliehn. uvu. «LV o Gott, für Ga­ 6. Sobald ich deine Stimm« ben, wenn mich dein Wohlge­ höre, sey auch mein Herz auf fallen soll erfreun? . Gehorsam ihren Ruf bereit, daß ich dein willst du von mir haben, kein Wort in Demuth ehre, und klüg­ Opfer sonst soll angenehm dir le nicht, wo es mir klar gebeut. seyn. Du bist der Herr; o war' Du willst, ich soll einHvrer nicht ich ganz dein Knecht! Was du allein, nein, auch deS Worts ge­ gebeutst, ist Alles gut und recht. treuer Thäler seyn. 2. Ja, Gott, dein Recht ist, 7. Und endlich gieb mir auch zu befehlen, und mir gebührt, im Kreuze ein Herz, das deine gehorsam dir zu seyn. Laß mich Lasten willig trägt, daß ich dich das beste Thejl rnvählen, mein nicht zürn Zorne reize durch Wille stimme mit dem deinen Murre«, wenn du Leiden aufei«. Der wahre Christ gehorcht «rlxgt. Uich züchtigst du: id-

Von» christlichen Leben rc.

281

|tnl an deine Brust, und alle 2. Viele sind hervorgezogen Last wird mir zur Himmelslust. aus der Drangsal wilden Wo­ gen durch der Allmacht treue Mel. ich hab« «. Hand. Nie zu kurz ist GotteS 'Iflß SYlltg mildem, was Rechte; wo ist einer seiner JW‘ Klugheit schei­ Knechte, der bei ihm nicht Ret­ net der beth-rten, eitlen Welt, tung fand? 3. Scheinst du gleich von wenn's mich nicht mit ihm verei­ net, dem ein kindlich Herz ge­ ihm verlassen, doch wird seine fallt, und der nur sich offenba­ Hand dich fassen; glaube nur, ret, wo die Einfalt wird be­ und zweifle nicht! Kampfe standhaft ohne Wanken, bald wahret. 2. Was mich nicht zu Gott wirst du ihm freudig danken, kann führen, was nicht ihn in bald durchströmt dich Kraft und mir verklärt, soll nicht meine Licht. Seele rühren, wie eS auch die 4. Wende von der Welt die Welt verehrt; mit der wahren Blicke, schau nicht seitwärts, Weisheit Schätzen kann nur Je­ nicht zurücke, nur auf Gott und Ewigkeit. Nur zu deinem Hel­ sus mich ergötzen. 3. Böses meiden, Gutes lie­ fer wende Herz und Augen, ben , trachten nach Gerechtig­ Sinn und Hande, bis erhimm, keit , Selbstverleugnung redlich lisch dich erfreut. üben, Christo folgen allezeit, 5. Schließ dich in die stille das heißt wahre Weisheit haben, Kammer, schütte deiises Her­ welche Seel' und Geist kann zens Jammer in das treue Va­ terherz. Weißt du Worte nicht fgben. 4. Darum sollst du niemals zu finden; kannst du nur dein trauen jener falsch berühmten Leid empfinden, klag' auch Kunst, nie auf eitle Weisheit schweigend ihm den Schmerz! 6. Kräftig ist ein solches bauen, die vergehet wie ein Dunst; ach wie bald, wie bald Schweigen; Gott wird sich als verschwindet, was sich nichtauf Vater zeigen, glaube, daß er dich Jesum gründet. erhörr, weil dein Heiland dich verstehet, und zum Vater für dich ttTel. finden, so frei von Schmerzen, auf ewig' suchet ihn noch heut; eilt, ihm feinen Ruhm.

512 OiÄ.x» XX.

Liebe zu Gott und zu Christo.

Mel. Vuß lch taufen-

513 91*$' wenn ich dich, O mein Gott, nur

habe, nach Erd' und Himmel frag' ich nicht. Nichts ist, das meine Seele labe, als du, mein Äott, mein Trost, mein Licht.

Rühmt sich die Wett mit ihrer Lust: mir ist ohn' dich kein Heil bewußt. 2. Soll Leib und Seele mir verschmachten, ich hoffe doch getrost auf dich. Nichts will ich Schmerz und Plagen achten;

Liede zu Gott und zu Christo. dein tröstet meine Seele sich. Und stund' auch Alles wider mich, hab' ich, Allmächtiger! doch dich. 3. Dich haben, Gott, heißt Alles haben, was nur die Seele wünschen kann. An dir will ich mich ewig laben, nimm dich nur meiner gnädig an. Dann sprech ich: du bist, Herr, mein Theil und meines Herzens Trost und Heil. Mel. Du, o schönes rc.

514 9s^e Christen hören x • ** gerne von dem Reich der Herrlichkeit, und wie Allen nah und ferne Christus seine Gnade beut. Aber wenn sie Hörensagen: dumußtChxisti Kreuz auch tragen wenn du willst sein Jünger seyn, stim­ men Wenige mit ein. 2. Lieblich ist es wohl, zu hö-, ren: ihr Beladncn, kommt zu mir! Aber da§ sind harte Lehren: gehet ein zur engen Thür! Fröh­ lich jauchzend folgen Alle, bei des Hosiannah Schalle, doch will bis in Tod und Pein Kei­ ner sein Begleiter seyn. 3. Jesum treu und einzig lie­ ben , darum, weil er Jesus ist, Alle», waS er fordert, üben, daS kann nur der wahre Christ. Sollt auch Mes von ihm flie­ hen, jeder Trost sich ihm entirhen, wird er sagen für und ür: dennoch bleib ich stets an dir. 4. Ja, Herr, nur um dei­ netwillen bist du werth, geliebt Mi seyn; mein Verlangen kannst du stillen, du bist gütig, heilig,

(

285

rein. Mag drum Seel und Leib verschmachten, dich will ich stets höher achten; was aus Erden ich verlier, sind ich besser doch in dir. Mcl.

Helft mir (Bott’e >c.

S)fn dich mein Gott * gedenken, ist Freud und Trost für mich; wenn Gram und Angst mich kränken, so blickt mein Aug auf dich; dann mindert sich der Schmerz, dann flieh» die ban­ gen Sorgen, wie Nebel vor dem Morgen, und leichter wird mein Herz. 2. Denk ich an deine Liebe, wie werd ich dann entzückt! ich fühl in heilgem Triebe mich ganz zu dir entn'ickt; dir, Herr, mein Herz zu weih», dich kindlich zu erheben, zur Ehre dir zu leben, soll meine Wonne seyn. 3. Mit hostendem Gemüthe gedenk ich deiner Treu, und harre deiner Güte, sie ist mir täglich neu. Werf ich die Last auf dich, so wird die Arbeit süße, in der ich Schweiß ver­ gieße; du unterstützest mich. 4. Du gabst mir aus Erbar­ men den Sohn, der für mich starb, und gnadenvoll mir Ar, men auf ewig Trost erwarb. Du bist in Christo mein, nun kann ich Hoffnung fassen, du kannst dein Kind nicht lassen wirst stets mein Helfer seyn. 5. Wie gut ist'S, dein ge­ benden mit frommem Christensin»' Dar Herz aufs Eitle len-

286

l'iiVt zu Goll und zu Christo.

fett, bringt nimmermehr Ge­ winn. Ich halle mich an dich! dies giebt, auch wenn ich leide, dem Herzen Trost und Freude, dies stärkt im Tode mich.

6. Drum will ich an dich den­ ken, so lang' ich denken kann; mag man in's Grab mich sen­ ken, der Geist geht himmelan. Vergißt auch mein die Welt, gedenkst du, Herr, doch mei­ ner , wenn auch auf Erden Kei­ ner mich im Gedächtniß hält. Mel. Lobe den Setten, 6en ic.

516 (SNfc, mein Leben, ^mein Hoffen, mein Glauben, mein Wallen, der ou unS hiebest, was Christen kann einzig gefallen, Heiland, dahin lenke der Gläubigen Sinn, Ruhm dir zu bringen vor Allen. Dich, meine Wonne, dich will ich mit Freuden erheben, will mich auf ewig zum Eigen­ thum gänzlich dir geben. Bin ich nur dein, das ist Gewinn mir allein, dann ist gesegnet mein Leben. 3. Laß nur das Eine, was Noth ist, stets in mir bestehen, mag dann auch immer das Eitle und Nichtge vergehen. Himm­ lische Lust senkest du mir in die Brust, sie nur hab ich mir er­ sehen.

verleihst, reichlich im Herze» mich spüren! 5. Friedefürst, laß mich im Glauben dir treulich anhangen, eile, zu stillen mein Wünschen, mein höchstes Verlangen! Tilg' in mir, was mich kann schei­ den von dir, nimm mich dir selber gefangen. 6. Alles, was irdisch ist, trachtet, die Christen zu plagen; centnerschwer werden die Bür« den, wenn du nicht hilfst tra­ gen. Stehe mir bei, mache von Schwachheit mich frei, mit dir darf nimmer ich zagen. 7. Was dir entgegen, das will ich auf immer nun Haffen, will dich mit giebt, mein Hei­ land, auf ewig umfassen. Du sollst mir seyn Reichthum und Alles allein; wer wollte je, Herr, dich lassen? -Mel.

Wie wohl ist mit K.

517 ^^ich ich immer * * ^'treuer lieben, mein Heiland, gieb mir Kraft dazu! will mich in deinen Wegen üben, denn nur bei dir ist wahre Ruh; die Ruh, mit der nichts zu ver­ gleichen , der alle Herrlichkeiten weichen, die uns sthon hier den Himmel giebt! Ach nimm für alle deine Treue mein Herz, das dir allein ich weihe, und ewig bleib's von dir geliebt

Mcl. Valet will ich ic. Herzog beS Lebens, du wollest mich selber regieren, so der sein Blut unb yeben für daß ich heilig und selig mein Leben kann fuhren. Laß auch mich so williglich am Kreuz da­ ven Geist, den du den Deinen hin gegeben, wie lieb ich, Jefu,

4.

51R «ILO.

Liebe zu (Sott und zu Christo. dich! Dir ewig anruhangen, daS ist Mein Wunsch allein. O möchte dies Verlangen doch ganz gestillet seyn! 2. Des Reichthums Glanz und Schätze, der Ehre Schmei­ chelei, und was mich sonst er­ götze, wird leicht mir ungetreu. Die Großen, die mich schützen, sie sinken bald in Staub; und will ein Freund mich stützen, er wird des Todes Raub. 3. Nur deine Lieb und Güte läßt keinen Wechsel zu, drum findet mein Gemüthe bei dir nurwahreÄuh! Gern theilt die Himmelsfreuden, mit mir dein treues Herz; und wie bei FreundesLeiden, weinst du bei meinem Schmerz. 4. Und bei so viel Gebrechen, wie übest du Geduld! du heilest unsre Schwächen, und til­ gest unsre Schuld. Ich preise dein Erbarmen, " das meine Mängel sieht, and liebevoll mich Armen für jene Welt erzieht. 5. Verlockt mich falscher Schimmer noch von der rechten Bahn; du lässest mich doch nimmer, und nimmst dich mei­ ner an. Wo du mich weißt zu finden, sucht deine Treue mich, und lockt vom Weg der Sün­ den mich wieder hin zu sich. 6. So werf ich denn mit Freuden die Lust der Erde hin, und such im Thal der Leiden den rechten Himmekssinn. Wohl dem, der deinem Walten sich gänzlich übergicbt! die Krone wird erhalten, wer bis anS Ende liebt.

Mel.

287

Freu Sich sehr, o meine

£1Q

m.

(^urch des Mittler«* Herr, dies Eine

volles Genügen «gaget ; erlang ich dies Eine, daS Alles ersetzt, so werd ich mit allem in Ei­ nem ergötzt. 2. Seele, willst du dieses fin­ den, fuchs bei keiner Creatur, laß nichts Irdisches dich bin­ den, schwing dich über die Na­ tur, wo Gott und die Menschheit in Einem vereinet, wo alle vollkommene Fülle .erscheinet, da, da ist das. beste, nothwen­ dige Theil, dein Ein und dein Alles, dein ewiges Heil.. 3. Dir ist auch das Glück beschieden, das Maria fich er­ las, als, erfüllt von selgem Frie­ den , sie zu Jesu Füßen saß. Ihr brannte das Herz, um die heiligen Lehren von Jesu, dem himmlischen Meister, zu hören; ihr Geist war allein nur in Jesum versenkt, so wurde ihr Alles in Einem geschenkt. 4. Also richt auch mein Der'langen, treuer Heiland nur nach dir; laß mich innig an dir hangen, schenke dich zu eigen mir. Wie viele dem Eiteln begierig anhangen, ich richte auf dich nur mein sehnlich Verlangen; denn dein Wort, o Jesu, ist Le­ ben und Geist; was ist, daS in dir nicht die Seele geneußt ? 5. Aller Weisheit höchste Fülle in dir ja verborgen liegt; gieb nur, daß sich auch mein Wille gern in solche Schranken fügt, daß immer die Demuth und Einfalt regieret, die mich

lehre mich erkennen doch; Al­ les Andre, wie's auch scheine, ist ja nur ein schweres Joch; zu der Weisheit, die himmlisch darunter die Seele mit Sorgen ist, führet. Ach wenn ich dich, fich plaget, und dennoch rein Jesui recht kenne und weiß, so

Liebe zu Gott und zu Christo. hab ich der Weisheit vollkommenex Preis. 6. Ist denn auch mein Herz oft trübe, zagend über seine Schuld, so gedenk ich deiner Lie­ be, denke, Herr, an deine Huld. Durch dich sind die Deine« von Sünde entbunden, als du hast die ewge Erlösung gesunden; du bist zur Gerechtigkeit Allen gemacht, als du dich am Kreuze zum Opfer gebracht. 7. Und so gieb, daß meine Seele auch zu deinem Bild erwacht; du bist, Herr, den ich, erwähle- mir zur Heiligung ge­ macht. Was- diener zum gött­ lichen Wandel und Leben, b'd5 ist, mein Erlöser, itt dir mit gegeben; entreiße mich aller ver­ gänglichen Lust, dein Leben sey, Jesu, mir einzig bewußt. 8. Ja, Mein Jesu, du alleine, sollst mein Ei« und Alles seyn, prüf, erforsche/ wie ichs meine, tilge alle« Heuchelschein; sieh/ ob ich aus bösem, betrüglicheM Stege, und leite mich selber auf richtige Wege; laß Schmach mich nicht ach^N, nicht Leiden, nicht Tod, um dich zu gewin­ nen , dieß Eine ist Noth. ittcl* Nun tob -en Herrn re. £99 i^Aott ist die währe Vy Liebe, weil Liebe

nur ohn End ihn treibt; was ist, das den betrübe, der sie um­ faßt, und in ihr bleibt? Dazu ist sie erschienen, uns Kindern kund gemacht, daß wir dem freu­ dig dienen, der uns so wohl bedacht. Sie leuchtet aus dem

289

Sohne, den er unS zugesandt von seines Himmels Throne, als seiner Gnade Pfänd. 2. UnS ward als Mensch ge­ boren des ewgen Vaters emgeS Kind, sonst gingen wir verloren, die allzumal gefallen sind. Wir sollen durch ihn le­ ben, mit Gott versöhnet seyn, und ihm uns wiedergeben, da­ ganze Herz ihm weihn. Et will uns nicht nur retten, er schenkt auch seinen Geist, damit wir Alles hätten, was uns sein Bund verheißt. 3. Der lebt nach Gottes Wil» len, der gegen ihn in Lieb ent» brannt; et kann die Glut nicht stillen, bis sie zum Nächsten sich gewandt. Die Armen muß er speisen, Verlaßnen Helfer seyn, Verirrte unterweisen, selbst Fein­ de gern erfreun. Es ist ei» kindlich Zeichen, wen» man die Brüder liebt ; der Barer thut desgleichen, der alles Gutt giebt. 4. O laßt auf ihn uns se­ hen , und folget ihm mit Eifer nach! bedenket, was geschehen, zu tilgen unsre Sünd' und Schmach. Wir trugen keilt Verlangen, doch hat er uns be­ freit; er ist uns nachgegangen aus lauter Gütigkeit. Wir gingen wüste Pfade, verirrten Schafen gleich, da rief unS seine Gnade zum selgcn Himmel­ reich. 5. Nun hat et UNS gefun­ den, wir haben ihn im Sohn erkannt, er hat sich uns ver­ bunden, wir fühlen uns mit ihm L

2V0

Liebe zu Gott und M Christo.

verwandt. O lasset uns ihn lie­ ben, der uns zuerst geliebt, und stets ist treu geblieben, wie sehr wir ihn betrübt. Wollt ihrihn Alle kennen, so thus, waS ihm gefällt. Ach! laßt in Liebe brennen das Herz vor aller Wüt. ’.Tlfl. AS« Ist an Gott« >c. eyyi f6Aroßcr König, den ^ich ehre, der durch

seines Geistes Lehre mir sein Licht hat angezündt, der itzt und zu allen Zeiten durch viel tausend Gütigkeiten alle Herzen sich gewinnt. t2. Sich, auch meins will ich dir geben, dir soll esaufS Neu« leben, lebe du dann auch in nur! Dir soll eS sich ganz ver­ binden^ und zugleich den allen Sünden ewiglich entsagen hier. 3. Möge mich dein Geist erncucn, und mich dr'rzuin Tem­ pel weihen, der dir ewig heilig sey; laß die Herrschaft mich ge­ winnen über Lust und Furcht der Sinnen, reinge mich und mach mich frei. 4. Laß in meines Herzens Garten aller Tugend schönste Arten blühn in Kraft und Lieblichkeit! Oeffne drin die LcbenSquclle, die ohn Ende rein und helle strömet in die Ewig­

keit. ntd. Ke Ist C'ao Hell rc. Vyik C\alt im Gedächtniß ° ^Jcsum Christ, den Heiland, der auf Erden vom Khrov des Himmels kommen

ist, dein Bruder hier zu werden; vergiß sein nicht, denn dir zu gut verband er sich mit Fleisch und Blut, dank ihm für dies« Liebe. 2. Halt im Gedächtniß Je­ sum Christ, der für dich hat gelitten; da er am Kreuz ge­ storben ist, hat er dir Heil er­ stritten, besieget hat er Sünd und Tod, und dich erlöst auö aller Noth, dank ihm für diese Liebe. 3. Halt im Gedächtniß Je­ sum Christ, der aus des Todes Banden als Held hervorgeaangen ist, mit ihm bist du erstan­ den; das Leben hat er wieder­ bracht, und uns gerecht vor Gott gemacht, dank ihm für diese Liebe. "4. Halt im Gedächtniß Je­ sum Christ, der nach den Lei­ denszeiten gen Hinnnel aufge­ fahren ist, di« Stätte zu berei­ ten, da du sollst bleiben alle­ zeit, und schauen seine Herrlich­ keit, dank ihm für diele Liebe. 5. Halt im Gedächtniß Je­ sum Christ, der «inst wird wie­ derkommen, zu richten, waS auf Erden ist, die Bösen und die Frommen; o sorge,, daß du dann bestehst, und mit ihm in sein Reich eiiigchst, ihm ewiglich

zu danken. 6. Gieb,Jesu, daß ich dich fort, an mit wahrem Glauben fasse, und nie, was du an mir gethan, aus meinem Herzen lasse, daß dessen ich in "aller Noth mich trösten mög. und durch den Tod zu dir inS Leben dringe.

Liebe zu Golt und zu Christo.

Wl

Mel. herzlich lieb hab ich -ich, re. Herr Jesu Christ, wo du nicht t du mich ganz In eigner Melodie.

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nach deinem Bilde, und schasse selbst in mir die neue Creatiir, auf daß ich heilig sey, demüthig, weis' und milde, und in mir ausgerügt des alten Menschen Spur. 2. Mein Licht, erleuchte mich, tühr' mich in alle Wahrheit, und bringe meinen Sinn zur rechten Lauterkeit; vertreib den Lügen­ geist durch deines Wortes Klar­ heit , damit ich wacker sey in je­ dem Kampf und Streit. 3. Mein Leben, leb in mir und laß in dir mich leben; ich bin ja ohne dich zum Guten gänzlich todt. Du bist das Lebrnsbrod, du kannst mir Nah­ rung gehen, und laben meinen Geist in aller seiner Noth. 4- Mein König, schütze mich, so oft noch Welt und Sünde mit ihrer List und Macht auf meine Seele stürmt. Sey du mein

.

542**

SftyHn. Jesu, dem di«Seraphinen, wenn drin Befehl an sie ergeht, nur mit verdecktem Antlitz die­ nen im Glanze deiner Maiesiät: wie sollten meine blöden Augen, die der verhaßten 'Sünde Nacht noch so viel trüber hat gemacht, dein helleS Licht zu schauen taugen? 2. Doch gönne meines Glau­ bens Blicke den Eingang in dein Heiligthum, daß deine Gnade mich erquicke zu meinem Heil und deinem Ruhm! Aon fern steht di« beschämte Seele; doch wenn sie reuevoll sich beugt, bist du es, der sich gnädig neigt, und spricht: „ du bists, die ich er­ wähle. " 3. Ja zeige, Jesu, dich voll Güte dem Herzen, das nach Gnad« lechzt! auf das seh «ende Gemükhe, wie cS , Gott

Liebe zu Gott und zu Christo. sey mir gnädig!" ächzt. Dein Blut ist schon für mich geflossen, nm wrgzunehmen Schuld und Pein; rote sollt'st du mir nicht Sinäbig seyn? Nein, Herr, du annst mich Nicht verstoßen. 4. Ich bin geheilt durch dei­ ne Wunden, mit Gott versöhnt gehör' ich dir; und bleib ich fest Mit dir verbunden, so ist verdammlich nichts an mir. Laß nun in deinem Licht mich wan­ deln, daß ich in Herzensfreu­ digkeit, Herr, als dein Jünger allezeit nach deinem Worte möge handeln. 5. Reich mir die Waffen aus der Höhe, und starke mich durch deine Macht, daß ich den guten Kampf bestehe, wenn deiner Feinde Haß erwacht; dann wird dein Gnadenreich auf Er­ den-, worin dein heilges Recht regiert, und uns zu Fried und Freude führt, auch durch mich ausgebreitet werden. 6. So will mein Herz dich, Herr, umfassen, bereit es dir zu deinem Thron! Du hast aus Liebe ja verlassm den Himmel einst, o Gottes Sohn! So laß denn jetzt die glaub'ge Seele dir Freudenthron und Himmel seyn, daß sie, gchciliget und rein, vor deinem Vater dir nicht fehle. 7. Ich steig' hinauf zu dir inr Glauben, steig du in Lieb' herab zu mir! Laß nichts mir diese Freude rauben; erfülle ganz mich nur mit dir! Ich will dich lieben, dich verehren, so lang in mir das Herz noch schlagt; und wenn es einst sick

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nicht mehr rtgt, soll immer"doch die Liebe währen.

Mel. Die Urdlichcn Blicke re» 5*3.

schwankest du noch ? Was Hilsts dir, zu ringen nach irdischen Dingen, und immer zu ziehen am süttdlichen Jvcb 1 Das nö­ thigste Theil ist Jesus, dein Hetl. Drum lenke den Sinn auf Jesum nur hin. 2. In ihm ist die Fülle von Mein, was gut; was fleischlich vergnüget, das schadet und-trü­ get, es schwächet den Glauben, entkräftet den Muth. WerMes verlaßt, und hanget nur fest an Jesu allein, kann wahrhaststch freun. 3. Er ist uns der treuste und innigste Freund. Schon hier will er laben mit himmlischen Gaben das Herz , das in Kebe mit ihm sich vereint. Wie einst er beglückt, wenn er uns entrückt zum himmlischen Licht, dasfass sen wir nicht! 4. Soziehe, mein Jesu, mich gänzlich zu dir, laß in mir zer­ rinnen die Täuschung der Sin­ nen , ertödte des stündlichen Fleisches Begier. Dein himm­ lischer Glanz -durchleuchte mich ganz, hinführo allein dein eigen zu seyn. 5. Mein Wille sey gänzlich in deinen versenkt! Mein Wirken, mein Leiden, die Schmer­ len, die Freuden, nach deinem Gefallen sey Mes gelenkt! Dir igeb* ich mich hin mit liebendem

302

Liebe ju Gott und zu C^isto,

Sinn; ach lebe in mir, so leb ich in dir. Mel. Mein Salomo, Mn rr.

5*4. es sein gedenket, den Lieb und Huld von seinem Throne drang, und unsre Niedrigkeit zu theilen zwang. Gedanke, der mich ganz ans Jesum lenket! Ist mir's rm Ernst um Seligkeit zu thun, kann ich getrost in seiner Liebe ruhn.

2. Ich mag karr Hal, als nur in Jesu haben; ich mag kein Licht, daS nicht aus Jesu strahlt; der Friede, den sein theusesBlut bezahlt, ist nirgends sogst; er muß damit begaben, meinJesus, der für mich am, Kreuze starb und mir dadurch die Seligkeit erwarb. 3. Wie hoch der Geist der Jünger auch gestiegen, ihr höch­ stes Wissen blieb das Kreuz des Herrn: so finden auch die Gläub'gen nah und fekn in sei­ nem Kreuz das seligste Genü­ gen ; wer in ihm einzig sucht der Seele Heil, dem wird die höchste Weisheit auch zu- Theil.

4. Wir sehen ja dke Schaaren seiner Zeugen, wir kennen den,, der «nSerkauftfichhat; rrthat, er litt, er büßt' a» unsrer Statt, wir müssen uns vor sei­ nen» Scepter beugen; er ist so groß und ist zuglach so gut, wir opfern ihm von Herzen Gut und Blut.

Mel. Schmück« dlch, o liebe >e.

5*5. W& ÄS Glaube, nichts erhebt mich mehr vom Staube, alsdaßmirzum Heil und Leben Gottes Sohn sich hingegeben. Daß ich einen Heiland habe, mich an seinen Gütern labe, und in sein Ver» dienst mich kleide, dies ist mei­ ner Seelen Freude. 2. Sein will ich mich Mvbig freuen, meinen Bund mit tym erneuen; denn auf meiner Pil­ gerreise nährt er mich mit Hin», melsspeise. Daß ich eine» Hei­ land habe, der mit tteuem Hir­ tenstabe mich zu grünen Auen leitet, dies hat Liebe mir be­ reitet. 3. Ewge Liebe, sey gepriesen, die sich hulfterch mir erwiesen, die Len Mittler hat getrieben, mich bis in den Tod zu lieben. Daß ich einen Heiland habe, der mich liebte bis zum Grabe, her nun lebt als Üeberwinder, dies gewahret Trost den» Sünder. 4. Trotzge und verzagte. He» zen achten'nicht-'des Heilands Schmerzen, können, ach, so leicht vrrgeffm, was sie ernstlich nie ermessen. Daß ich einen Heiland habe, andern ich mich weid und labe, ginge mir dies Heil verloren, wär ich bessernie geboren. 5. Fehlt er mir, so weicht mein Friede; ohn ihn ist die Seele müde, Licht und Trost bleibt mir verschwunden, bis ich wieder ihn gesunde». Daß ich einen Heiland habe, reich an je-

Liebe zu Gott uiib zu Christo.

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der HimmelSgabe; dieß allein Kraft, vorder das Dünkel muß erweckt aufs neue meinen Muth entfliehen, die Alles aus dem Nichts erschafft. uns meine Treue. 4. Durch Lieb'allein ward er 6. Sollte jemals meiner See­ len Kraft und Ruh und Freu­ bewogen, daß sich zum Bild' er de fehlen, will ich flehend $u Menschen schuf, und, als dir ihm blicken, und er wird mein Sünd uns ihm entzogen, unS Herz erquicken. Daß ich einen wieder rief mit hcilgem Stils. Heiland habe, deß ich bleibe bis So, Seele, sucht er auch noch zum Grabe, der mich macht heute, wie er mit Liebe dich umzum Himmelserben, darauf fah; schenkt gern dich seinem Sohn zur Beute- und bleibt dir will ich freudig sterben. dann in Gnaden nah.

Mel. Dir Tugend wir- tt. daß ich Gott er­ 546.0 kennen lernte, und wandelte den Weg des Rechts, daß ich vom Eitlen mich entfern­ te , denn ich bin göttlichen Ge­ schlechts. Der Herr ist über alle Schätze, er ist und bleibt das höchsteGut; und wenn ich mich an ihm ergötze, so fühl ich,' wo man sicher ruht.

2. Denn was hier herrlich scheint auf Erden, ist wie ein Rauch, der schnell vergeht; ein Reichthum, der geraubt kann werden, ist Lust, die nur im Traum besteht. Ein solcher Schatz wird "nicht besessen, und solcher/Trost schwächt nur den Muth; die irdsche Freud' ist leicht vergessen, Gott aber ist ein rwges Gut.

3. Und dieses Gut ist lauter Liebe, das rufet alle Kreatur. Gott schuf in heißem Liebestrie­ be die ganze herrliche Natur. Sie soll zu ihm hinaufuns zie­ hen , uns Zeuge seyn von seiner

5. Er überschüttet dich mit Segen, er speiset dich mit Him­ melsbrod , er ist dein Licht auf deinen Wegen, und führt dich mächtig aus dem Tod, er tränkt dich aus den Lebensbächen, in Nöthen stehet er dir bei, im Kreuz wird er dir Heil verspre­ chen und stets bleibt seine Liebe neu. 6. O Seele, die dies Gut darf schmecken, und seine Kraft erfahren hat, laß immer stärker dich erwecken, und such' es eif­ rig früh und spat! O ringe drum mit heißen Thränen, nichts hairedein Verlangen auf! beginne stets mit neuem Seh­ nen, nichts locke dich vom rech­ ten Lauf. 7. Kein Kreuz und keine Lust soll stören die Liebe zu dem ewgen Gut: nein, Alles muß die Glut vermehren, und starken unsern Glaubensmuth, und Alles muß zu ihm uns treiben, der Andacht Feuer fachen an. uns Christo inn'ger einverleiben, der unsre Seelen sich gewann.

304

Liebe zu Gott und zu Christs.

Ntet. tble Wohl ist mir, - it. «Jvn höchstes Gut, v Licht und Leben, o Neuer Hirt, o Vaterherz! nur dir hab' ich mich übergeben, intitt Geist und Sinn strebt himmelwärts. Ich will mich nicht mehr selber führen, der Vater soll stkr Kind regieren, so geh' ich mitihm aus uNd ein. Ach Herr, erhöre meine Bitte, und lenke gnädig meine Tritte, i($ gehe keinen Schritt allein. 2. Wenn du mich führst, kann ich nicht gleiten, dein Wort muß ewig feste stehn; du hast versprochen, michzulcitm, zu meiner Seite stets zu gehn.: Du wirst Nicht mein ÄttrriiUNbeschämcn; will ich dich Nur zu, Allem nehmcir, so willst du Mir mich Alles seyn. Ach laß Mich! niemals von dir'irren, dann wird mein Sinn sich nie verwir­ ren, daun blendet mich kein fal­ scher Schein. 3. Herr, mache mich recht treu und stille, daß ich dir im­ mer folgen kann. Nur dein, nur Vein vollkommner Wille sey für mich Schranke, Ziel und Bahn. Mich soll nichts ohne dich vergnügen;- laß mir nichts mehr am Herzen liegen, als dei­ nes großen Namens Ruhm; der sey allein mein Ziel auf Er­ den ; ach laß mirs nie verrücket werden, denn ich bin ja dein Eigenthum. 4. Laß deinen Geist mich täg­ lich treiben, Gebet und Flehen dir zu weihn.' Dein Wort laß mir im Herzen bleiben, und in

mir Geist und Leben seyn; daß ich nach deinem Wohlgefallen in Ehrfurcht mögt vor dir wal­ len, zeuch meinHerzvölligzudir hin; laß mich m Worten und in Werken auf deinen Wink und Willen merken, und todt'in mir den eignen Sinn. 5. Dich lob' und lieb' ich fromm und stille, -und ruh-als Kind in deinem SchooßIch schöpfe Trost aus deiner Fülle, mein Herz ist aller Sorgen los. Ich sorge nur vor allen Dingen, daß ich zum Himmel möge drin­ gen, zu deinem Dien!» bin ich bereit. Ach zeuch mich, z5uch mich weit von hinnen; was du nicht bist, laß ganz zerrinnen, und dein mich seyn in Ewigkeit. Uld. 3% ruf )it {ist, Herr ». ST*) Jesu Ehrist, mein Oe höchstes Gut, du

treuster Freund der Seelen, deß Liebe so viel an mir thut, daß ich es nicht kann zählen : gieb-, daß mein Herz dich wiederum mit Lieben und Bettungen mög umfangen, und als dein Eigen­ thum an dir nur einzig hangen. 2. Hilf, daß sonst nichts in meiner Seel, als deine Liebe wohne; gieb, daß ich deine Lieb' erwähl als meine Zierd' und Krone. Rott Alles aus, nimm Alles hin, was Mich und dich will trennen, üttd nicht gönnen, daß Herz, Gemüth und Sinn in dentcr Liebe bren­ nen. 3. Wie freundlich, selig, süß und schön ist, Jesu, deine Lie«

Liebe zu Gott und zu Christa -e! Wo diese wohnt, kann nichts entstehn, waS meinen Geist betrübe. Drum laß nichts Anders denken mich, nichts se­ hen, fühlen, hören, nichts ver­ ehren , als deine Güt' und dich, der du sie noch kannst mehren. 4. Du bist allein die wahre Ruh, in dir ist Fried und Freu­ de, drum wendet sich mein Herz dir zu, daß es an dir sich weide. Du bist das rechte Himmels­ brod , durch das ich Stärkung finde, und die Sünde, sammt aller Angst und Noth, im Glau­ ben überwinde. 5. Du hast mich Ze und je ge­ liebt, und mich zu dir gezogen. Eh' ich noch etwas Gut's geübt, warst du mir schon gewogen. Ach, laß doch ferner, edler Hort, mich diese Liebe leiten, und begleiten, so daß sie immer­ fort mir kräftig steh zur Seiten. 6. Sie müsse, wo ich irre geh, alsbald zurecht mich füh­ ren, und in dem Amt, worin ich steh, mein ganzes Thun re­ gieren; daß ich auch Andre dei­ nen Rath, und gute Werke lehre, Sünden wehre, und den, der BöseS that, mit Ernst zu dir bekehre. 7. So sey denn meine Freud im Leid, in Schwachheit mein Vermögen, bis ich dereinst nach Kampf und Streit mich kann zur Ruhe legen. Alsdann laß deine Liebestreu, Erquickung mir zuwehen, mir beistehen, daß ich getrost und frei mög in dem Reich eingehen.

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Mel. Valet rvM kch -ßr ge-er» re, 549 S*) 3esu, Freund d« •**« Jeder Blick auf deine Werke, WO sc^agt immer, Wei^9 fe dieser Welt, deine Weisheit, Huld und Stärke, wie befreiet er mein man sey nur Freund von seines Herz von Brkümmerniß und Gleichen, und leugnet, daß sich Schmerz! Gott gesellt mit denen, die ihn 3. Floß aus deiner Gnaden­ nicht erreichen. Ist Gott schon fülle mir nicht tausend Gutes Alles, und ich nichts, ich Schat­ zu? Daß ich ward, gebot dein ten, er der Quell des Lichts, Wille, daß ich noch bin, wirkest er noch so stark, ich noch so blö­ du. Daß ich denke, daß ich de, er noch so rein, ich noch so wähle, dafür dankt dir meine schnöde, er noch so groß, ich Seele, dankt dir, daß sie dich noch so klein: Mein Freund ist erkennt, und in Christo Vater mein, und ich bin sein! 2. Gott, welcherseinen Sohsi nennt. 4. Du entrissest dem Verder­ mir gab, gewährt mir 'Alles mit ben mich durch deinen Sohn, dem Sohne, nicht nur sein Lei­ o Gott, ließest den Gerechten den, Kreuz und Grab, auch sterben, und zum Heil ward mir seinen Thron und seine Krone. sein Tod. Ewig dort mit ihm Ja, was er redet, hat und thut, zu leben, hast du mir durch ihn sein Wort und Geist, fefn gegeben, ewig soll ich dein mich Fleisch und Blut, was er ge­ freun, soll dein Kind und Erbe wonnen und erstritten, waS er seyn. geleistet und gelitten, dieS Alle­ 5. Heil mir, wenn ich es em­ will er mir verleih»: mein pfinde, welcher Liebe werth du Freund ist mein, und ich bin bist, und mein Herz vom Haß sein. der Sünde inniglich durchdrun­ 3. Mein Freund ist meiner gen ist. Wenn auf dein Gebot Seelen Geist, mein Freund ist «ch achte, nur nach deinem Bei­ meines Lebens Leben; nach ihm, fall trachte; dann strahlt mir der mich den Seinen heißt, und der Freude Licht, und ich bin voll sonst nach Keinem will ich stre­ Zuversicht. ben. O wohl der Wahl, di« 6. Noch lieb ich dich unvoll-, unS gefügt! Sie reut michnie, kommen, meine Seel erkennt ich bin vergnügt in ihm, der dies wohl, dott im Vaterland auch mit mir zufrieden. Dmm U2

308»

Liede zu Gott und zu Christo.

bleibt bei Seiten ungeschieden Mel. Jeslk» meine Zuverstcht ie. scheele, was ermüdst Ein Herz und Mund- Ein Ja 330. hu dich in den und Nein! Mein Freund ist mein, und ich bin sein! Dingen dieser Erden, die doch 4. Der Himmel ist ohn' ihn bald verzehren sich, und zuStallb getrübt, die Hölle nur fand ich und Asa-e werden? Suche Je­ auf Erden; nun aber muß, seit sum und sein Licht, alles Andre er mich liebt, die Wüste mir ein hilft dir nicht. 2. Sammle den zerstreuten Eden werden. Ohn' ihn ist in Sinn, laß ihn sich zu Gott auf­ der frohsten Meng' die weite Welt mir doch zu eng, ich bin, schwingen ; richt' ihn stets zum Himmel hin, laß die Gitade wenn alle Freunde fliehen, wenn selbst die Brüder sich entziehen, dich durchdringen. Suche Je­ zwar einsam, aber nicht allein: sum und sein Licht, alles An­ Mein Freund ist mein, und ich dre hilft dir nicht. 3. Du verlangst oft süße bin sein. Ruh, dein verschmachtet Herz zu . 5. Sein ist mein Werk, sein laben; eil der Lebensquelle zu, Ist mein Ruhm, seitdem ich da kannst du sie reichlich haben. mich von ihm liest finden; ich Suche Jesum und sein Licht, al­ hatte sonst zum Eigentum nur les Andre hilft dir nicht. Sünd' und Lod, dm Sold der 4. Fliehe die unselge Pein, so Händen. Doch hat mein Freund daS finstre Reich gebreret, laß apch diese Last zusammt dem nur den dein Labial seyn, der Kreuz auf sich gefaßt, er nimmt zur Glaubensfreude führet. die, aufgehäuften Strafen, die Suche Jesum und sein Licht, al­ nach deS Richters Spruch mich les Andre hilft dir nicht. », und senkt sie in sein 5. Weißt du nicht, daß diese hinein: Mein Freund ist Welt ein ganz ander Wesen he­ mein, und ich bin sein! get, als dem Höchsten wohlge­ 6. Vergeblich zürnt und fällt, und dein Ursprung in fuh stürmt der Feind, wenn die Po­ träget? Suche Jesum und sein saunen Alle- wecken, dann ist Licht, alles Andre hilft dir nicht. 6. Du bist ja ein Hauch auS der Richter selbst mein Freund, wie sollte sein Gericht mich Gott, und aus seinem Geist ge­ schrecken? Ob Erd' und Him­ boren, bist erlöst durch Jesu mel bricht und kracht, ob Leib Lod, und zu seinem Reich erko­ und Seele mir verschmacht't, ren. Suche Jesum und sein muß' mein Gebein dann auch Licht, alles Andre hilft dirnicht. verwesen, bin ich doch ewig dann 7. Zu dem Strome mußt du genesen; man lest auf meinem nahn, der vom Thron des Lam­ Lenhenstkiq: Mein Freund ist me- fließet, Gnad um Gnade zu empsahy, die sich reichlich mein, und ich bin sein.

Liebr zu Gott und zu Ehrists» dort ergießet. Suche Jesum und sein Licht, alles Andre Hilst dir nicht. 8. Laß dir seine Majestät im­ merdar vor Augen schweben; laß mit brünstigen» Gebet sich Dein Herz zu ihm erheben. Su­ che Jesum und sein Licht, alles Andre Hilst dir nicht. 9. Geh einfältig stets einher, laß dir nichts daSZiel verrücken; Gott wird aus dem Liebesmeer ewig deinen Geist erquicken. Suche Jesum und sein Licht, al­ tes Andre Hilst dir nicht. 3n rlgner Melo-te.

°°

h>cr bm,ch, 'w Ehrenkönig, lege

mich vor deinen Thron; schwa­ che Thränen, kindlich Sehnen, bring' ich dir, du Menschen­ sohn. Last dich finden, laß dich finden, bin ich auch nur Erd und Thon. 2. Sieh doch auf mich) Herr, das bitt' ich, leite mich, nach deinem Sinn, dich alleine ich nur meine, dein erkaufter Erb' ich bin. Laß dich finden, laß dich finden, gieb dich mir, und nimm mich hm.

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Laß dich finden , laß dich finden, denn mein Herze zu dir dringt. 5. Dieser Zeiten Eitelkeiten, Reichthum, Weltlust, Ehr' und Freud', sind nur Schmerzen meinem Herzen, »velcheS sucht die Ewigkeit. Laß dich finden, laß dich finden, großer Gotth ich bin bereit. Mel. wer nur -en Neben m . S5S.W°.'-L»L the, Gott, der dir täglich Ak» les giebt? Womit vergiltst du seine Güte, mit der er dich von je geliebt? ES muß daS Allerbe» ste seyn; dem Herrn genügt das Herz allein. 2. Du mußt, waS Gotter ist, ihm geben; der Welt ge­ bühret nicht dein Herz. Bet Gott allein ist wahres Leben, und bei der Welt nur Angst und Schmerz. Ja, dir, o Gott, dir soll allein mein ganzes Herz ge* widmet seyn. 3. So nimm nun hin, was dir gehöret, das Herz, das sich dir ganz geweiht; und dieser Bund bleib' ungestöret von nun an bis in Ewigkeit. Dir geb' ich Alles, es ist dein, nie will ich eines Andern seyn.

3. Herr, erhöre, ich begehre nichts, als deine freie Gnad', Mel. Die Tugend wird re. die du giebest, den du liebest, und der dich liebt in der That. SyftflS wär ich ohne Laß dich finden, laß dich finden, Vxä) gewesen, der hat Alles, der dich hat. und ohne dich, »vas würd' ich 4. Hör', wie kläglich und be­ seyn ? Ich könnte nie von Angst weglich dir die treue Seele singt! genesen, in weiter Welt ständ wie demüthig und wehmüthig ich allein. Nichts wüstt' ich deines Kindes Stimme klingt! sicher, waS ich liebte, die Zu-

S10

Liebe zu Gott und zu Christ«

tunst wär ein dunkles Grab; und wenn mein Herz sich rief be­ trübte, wer sinnt Trost auf mich herab? 2. Hast aber du dich kund ge­ geben , ist ein Gemüth erst dein gewiß: wie schnell verzehrt dein Licht und Leben dann jede öde Finsterniß. Mit dir bin ich aufs Neu' geboren, die Welt wird mir verklart durch dich; das Paradies, daS mir verloren, blüht herrlich wieder auf für mich. 3. Ja, du mein Heiland, mein Befreier, du Menschen­ sohn voll Lieb' und Macht, du hast ein allbelebend Feuer in meinem Innern angefacht. Durch dich seh ich den Himmel offen, als meiner Seele Vater­ land; ich kann nun glauben, freudig hoffen, und fühle mich mit Gott verwandt. 4. O gehet aus aufallen We­ gen, und ruft die Irrenden her­ ein; streckt Men eure Hand entgegen, und ladet froh sie zu uns ein? Der Himmel ist bei uns auf Erden, das kündigt ih­ nen freudig an, und wenn sie un­ sers Glaubens werden, ist er auch ihnen aufgethan. Mel. SeSchl vu Seine Wege ic. •VV1 Ssflenn Alle untreu werden, erhalte mich dir tteu, daß Dankbarkeit auf Erden nicht ausgestorbcn sey.' Für mich umfing dich Lei­ den, du starbst für mich in Schmerz; drum geb' ich dir mit Freuden auf ewig hin mein Herz.

2. Oft möcht' ich bitter wei­ nen , daß Mancher dich vergißt der du doch für die Deinen am Kreuz gestorben bist. Von Lie­ be nur durchdrungen, hast du so viel gethan, hast Heil der Welt errungen, und. ach! wer denkt daran? 3. Du stehst voll treuer Liebe noch immer Jedem bei; und wenn dir Keiner bliebe, du bleibst doch stets getreu. O diese Liebe sieget, und sie ergreifet mich; das Herz voll Rührung schmieget sich inniger an dich^ 4. Ich habe dich gefunden! Laß du auch nicht von mir! Laß ewig mich verbunden, einS ewig seyn mit dir! Einst schauen Alle wieder voll Glaubens himmel­ wärts , und sinken liebend nie­ der , und fallen dir ans Herz, ntd. 6trr, Ich habe mlßgrhanSelt it. ss8.W'^L"L

wenn er nur mein eigen ist, wenn mein Herz nur biö zum Grabe seiner Treue nicht ver­ gißt; o dann weiß ich nichts von Leide, fühle nichts, alS Lieb und Freude, 2. Wenn ich nur den Heiland habe, laß ich alles Andre gern, folg an meinem Pilgcrstabe treu­ gesinnt nur meinem Herrn, mö­ gen immerhin die Andern auf dem breiten Wege wandern. 3. Wenn ich nur den Hei­ land habe, schlaf'ich sanft und selig ein; ewig wird die höchste Gabe mir sein treues Lieben seyn. Mir kann vor dem Tod nicht

Liebe zu Gott und zu Christo»

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grauen. jenseit werd ich Jesum sanft und mild, da- Ich sey dein schauen! Bild. 8. Sucht mein eitler Sinn in Ittel. Scelkilbräurtgam k. der Welt Gewinn, o dann len­ ist wohl, wie ke die Gedanken, daß sie nim­ du , Jesu, süße mer von dir wanken; sey du Ruh? Bon dem Vater auserko­ mein Gewinn, gieb mir deinen ren, Lebenderer, die verloren; Sinn. 9. Wecke mich recht auf, daß von dir strömt uns zu Licht und ich meinen Lauf möge sichern süße Ruh. 2. Glanz der Herrlichkeit! Du Schritts vollbringen, und die bist vor der Zeit zum Erlöser Sund in ihren Schlingen mich uns geschenket, und in unser nicht halte auf; fördre meinen Fleisch versenket, in der Füll' Laus'. 10. Deines Geistes Trieb in der Zeit, Glanz der Herrlichkeit! 3. Großer Siegesheld! Sün­ die Seele gieb, daß ich wachen mög und beten, freudig vordein de, Tod und Welt hast du mächtig überwunden, und ein Antlitz treten; ungefärbte Lieb eioges Heil erfunden für die in die Seele gieb. 11. Wenn der Wellen Macht sündge Welt, durch dein Blut, in der trüben Nackt will des o Held! HcrzenS Schifflein decken, wollst 4. Höchste Majestät, König du deine Hand ausstrecken; hab' und Prophet! ich will demnths- auf mich dannAcht, Hüter in der voll dich ehren, und auf deine Nacht. Stimme hören, denn deili Reich 12. Einen Heldenmnth, der besteht, höchste Majestät! da Gut und Blut gern um 5. Laß mich deinen Ruhm, deinetwillen lasse, und deS Flei­ als dein Eigenthum, durch des sches Lüste hasse, gieb mir, höch­ Geistes Licht erkennen, stets in stes Gut, durch dein theures deiner Liebe brennen, als dein Blut. Eigenthum, du mein höchster 13. Solls zum Sterben Ruhm. gehn, willst du bei mir stehn, 6. Zeuch zu dir mein Herz, mich durchs Todesthal beglei­ daß in jedem Schmerz deine ten, und zur Herrlichkeit bereu Kraft mich ganz erfülle, und ten; laß mich dann dich sehn, mein banges Sehnen stille! dir zur Rechten stehn. reuch mein gläubig Herz zu dir Ittel. ttTcin Jesu, -em die re. himmelwärts.

«e. Preis nicht herrlich auszufüh­ 9suf' mein Herz, ren weiß. sey unverzagt, un­ 2. Wo du ihn nur hast wal­ terwirf dich Gotte- Willen; ten lassen, da hat «Alles wob

571.

Vertrauen auf Gott.

, unb waS dein Den­ {Macht en nicht kann fassen, daS hat er längst zuvor bedacht. Wie es fein Rath hat auSerfehn, so, und nicht anders muß es gehn. 3. Wie werden deine Lebens­ lage von Angst und Kummer seyn befreit; wie leicht wird alle Noth und Plage dir werden in der Prüfungszeit, wenn du nichts wünschest auf der Welt, alS was Gott will, und ihm gefällt. 4. An wahrem Glück wird dirs nicht fehlen, wenn du dein Herz gewöhnst und lehrst, nur das, was Gott will, zu erwäh­ len, und deinem'eignen Willen wehrst. Gott ist voll Weisheit und Verstand; du irrest leicht, und baust auf Sand. 5. Gieb meinem Herzen sol­ che Stille, mein Jesu! daß ich sey vergnügt mit Allem, waS des Vaters Wille mit mir und meinem Leben fügt. Nimm dich nur meiner Seele an, so hab ich, was ich wünschen kann. 6. Ich weiß, du thustS, sie ist die deine, und kostet dir dein theures Blut; o mache sie von Sünden reine, Gott wohlgefäl­ lig, fromm und gut. Ja, laß mich dir empfohlen seyn, so trifft mein ganzes Wünschen ein. 7. Indeß sey stets, mein Gott, gepriesen für alle Sorgfalt, die du mir noch eh ich war schon hast erwiesen. Du hast ja, treuer Hirte, dir zum Eigen­ thum auch mich erwählt und mich den Deinen zuaezählt. 8. Dir sey auch Dank und

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Lob gegeben, daß du oft unvermuthet hast für mich ge­ sorgt in meinem Leben, und mich befreit von mancher Last. Ach! Alles ist ja nütz und gut, waS deine Fügung mit mir thut. 9. Dort werd ich deiner Liebe Thaten erst preisen in Vollkom­ menheit. Dort läßt du mir den Wunsch gerathen, daß ich im Licht der Ewigkeit erkenne, wie mich hier dein Rath aufs Seligste geführet hat. 3n eigner Melo-te.

du dein« 573. B esiehl Wege, und was

dein Herze kränkt, der allertreustrn Pflege deß, der den Him­ mel lenkt; der Wolken, Luft und Winden giebt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß ge­ hen kann. 2. Dem Herrn mußt du ver­ trauen, wenn dirs soll wohleraehn, auf fein Werk mußt du schauen, wenn dein Werk soll be­ stehn. Mit Sorgen und mitGrämen, und mit selbsteigner Pein läßt Gott sich gar nichts nehmen, es muß erbeten seyn. 3. Dein ewge Treu und Gna­ de, o Vater, weiß und steht, waS gut sey vier schade dem sterbli­ chen Geblüt; und was du dann erlesen, das treibst du, starker Held, und bringst zum Stand und Wesen, was deinem Rath gefällt. 4. Weg hast du allerwegen an Mitteln fehlt dirs nicht dein Ihn» ist lauter Segen

320

Verträum

dein Tang ist lauter Licht, dein Werk kann Niemand hindern, dein Arbeit kann nicht ruhn, wenn du, was deineir Kindern ersprießlich ist willst thun.

auf Gott. für in Angst und Nöthm schwo» den, frag er doch nicht nach dir. 10. Wirds aber sich befin­ den, daß du ihm treu verbleibst, so wird er dich entbinden, da du c5 nimmer glaubst; er wird dein Herz erlösen von der so schweren Last, die du zu keinem Bösen bisher getragen hast. 11. Wohl dir, du Kind de« Treue, du hast und trägst da« von mit Ruhm - und Dankge» schreie den Sieg , die Ehren­ krön; Gott giebt dir selbst die Palmen in deine recht« Hand, und du singst Freuden­ psalmen dem, der dein Leid ge­ wandt. 12. Mach End' o Herr, mach Ende mit aller unsrer Noth, stärk unsre Füß und Hände, und laß bis in den Tod und allzeit deiner Pflege und Treu empfohlen seyn, so ge­ hen unsre Wege gewiß zum Himmel ein.

5. Und obgleich alle Teufel hier wollten widerstehn, so wird doch ohne Zweifel Gott nicht zurücke gehn; waS er sich vor­ genommen , und waS er haben will, da§ muß doch endlich kommen zu seinem Zweck und Ziel. 6. Hoff, o du arme Seele! hoff, und sey unverzagt, Gott wird dich auS der Höhle, da dich der Kummer plagt, mit großen Gnaden rücken; erwarte nur der Zeit, so wirst du schon erblicken die Sonn der schönsten Freud. 7. Auf, auf, gieb deinen Schmerzen und Sorgen gute Nacht, laß fahren, wasdieHercn betrübt und traurig macht; ist du doch nicht Regente, der Alles führen soll, Gott sitzt im Regiment«, und führet Al­ Mel. Mein Salomo, fcrin re. les wohl. V7Ä NAcklommnes Herz! «o was willst du 8. Ihn, ihn laß thun und walten, er ist ein weiser Fürst, bange sorgen, und willst dich und wird sich so verhalten, daß angirigen bei Tag und Nacht du dich wundern wirst, wenn um daS, was doch nicht steht er, wie ihm gebühret, mir in deiner Macht? Oft kommt wunderbarem Rath das hathin- aus Sturmes Nacht ein schö­ auögeführet, was dich geäng­ ner Morgen, daß, wer am stet hat. Abend kläglich trauernd singt, 9. Er wird zwar eine Weile des Morgens schon Gott Ju­ mit seinem Trost verziehn, und bellieder bringt. Ihun an seinem Theile, alS hätt 2. Ermüdet Herz! du mußt in seinem Sinn er deiner sich dich nicht verlieren. Gedenke -«geben, und solltst du für und nur deS ewgrn Laters Treu.

J

Vertrauen auf Gott. Der deine» Kummer kennt, der macht dich frei; sieh durchs Ge­ wölk im Himmel ihn regieren! Der Alles ihm zum Wohlgefal­ len schafft, deß Anblick giebt dir neue Lebenskraft.

3. Erniedrigt Herz! erhebe nur die Schwingen des Glau­ bens und der Hoffnung da hin­ auf, wohin der Fromme richtet seinen Lauf! Mit Gottes Hülfe wird cs dir gelingen! Bald ziehst du aus das traurige Gewand, und trittst in den erhöhten Freu­ denstand.

4. Verstummend Herz, laß durch das Kreuz dich trösten! dein JesuS auch verstummte wie ein Lamm; doch siegt" er sterbend an des Kreuzes Stamm, und zieht empor zu sich einst die Er­ lösten. Drum weiche nicht von seinem Kreuz zurück; du wirst erquickt durch manchen Gnaden­ blick. 5. O selig Herz, so bist du wohl beglücket; denn hast du hier an Jesu Leiden Theil, so strömt dir dort aus seiner Fülle Heil, wenn du gen Him­ mel wirst zu ihm entrücket. DaS ist der Glaube, der be­ sieget weit die Angst, die uns auf Erden ist bereit. Mcl. Bkflchl du deins Wege re.

Christ, Alles, waS V pich kränket, be­

fiehl getrost dein Herrn; er, der die Himmel lenket, ist auch von dir nicht fern. Warum willst du verzagen? zu Gott erhebe

321

dich. Er höret deine Klagen, und liebt dich väterlich. 2. Wenn dich die Sünden schmerzen, so fühle deineSchuld; doch trau mit ganzem Herzen auf deines Mittlers Huld. Zu wahrer Ruhe führet die Reu, die Gott gefällt; allein den Tod gebieret die Traurigkeit der Welt. 3. Wenn deine Feinde wü­ then , wie groß ihr Zorn auch sey, dein Gott wird dich behü, ten, bleibst du nur ihm getreu. Gehorchen seinen Winken nicht immer Erd' und Meer? Laß dei­ nen Muth nicht sinken; dein Schirm und Schild ist er. 4. Auch in den bängsten Lei­ den sey stark in seiner Kraft! Er« gieb dich ihm mit Freuden, er lsts, der Hülfe schafft. Er weiß ja, was dir fehlet in jedem Au­ genblick ; und was dein Vater wählet, führt dich zum wahre» Gluck. 5. Der Gott, auf dessen Se­ gen dein ganzes Wohl beruht, ist stets in seinen Wegen gerecht und weis' und gut. Will auch dein Herz oft wanken, als dächt er deiner nicht, wirft du ihm doch einst danken; erhält, waS er verspricht. 6. Denk jenes Worts, und weine voll Freud und Dank, o Christ: Ist auch der Mütter eine, die ihres SohnS vergißt? Und könnt sie sein vergessen, vergeß ick doch nicht dein. Wer könnte dies ermessen, und den­ noch trostlos seyn!

7. Ergreif in festem Glauben

322

Vertrauen auf Gott.

spöttisch lachen, wohl wird's Gott doch machen. 5. Dabei sollS denn bleiben! ich will nie mich sträuben, folg* sam Gott zu seyn. StetS, tn Tod und Leben, bleib' ich ihm er­ geben; ich bin sein, er mein. Ihm, dem Herrn, vertrau ich IHcL 3cfii meine Frcnöe tu gern; wunderbar mag Gott eS Christ, aus deinem machen, wohl wird er'S doch '* • V- Herzen banne machen. Sorg und Schmerzen, schöpfe neuen Muth! Wen» dich Leiden titel, von Gott win Ich nicht ie. drücken, wird dich Gott erquikein harr' ich, und ken, was er schickt, ist gut. bin stille, getrost, Wenn dich Noth ringsum be­ o Gott! in dir; dein väterlicher droht , Sorgen stets mit dir er­ Wille geschehe stets an mir! wachen ; wohl wird'S Gott doch Du bist mein bestes Theil; was könnte mich betrüben? bringt machen. 2. Bricht mit jedem • Tage denen, die dich lieben, nicht eine neue Plage über dich her­ selbst ihr Leiden Heil? ein : drängen dich die Feinde, 2. Dein heilig-weises Wal­ treten fern die Freunde, und ten bleibt meine Zuversicht; du vergessen dein: zagend Herz, wirst mich aufrecht halten, wenn fslljni deinen Schmerz, und bc- jede Stütze bricht. Mein Fle­ iehl Gott deine Sachen, denn er hen hörest du, wenn in der stil­ wird's wohl machen. len Kammer mein Herz in sei­ 3. Du führst Christi Na­ nem Jammer bei dir sucht Trost men ; Christum nachzuahmen, und Ruh. das ist deine Pflicht. Dulde 3. Du wirst mich nicht ver­ und sey stille, deines Vaters säumen , ob auch dein Arm ver­ Wille führt durch Nacht zum seucht, und, wie in schweren Licht. Der steht fest, der Gott Jräumen, mir Kraft und Hüls nicht läßt; Gott ist mächtig in entweicht. Du prüfst mich nur den Schwachen, und er wird'S mein Gott, daß sich die Treu be­ währe, und zu deS Heilandwohl machen. 4. Herrlich ist die Krone, die Ehre besiege jede Noth. der Christ zum Lohne seiner 4. Du giebst mir Kraft zum Treu empfangt. Nur nichts Siege, und stehst mir mächtig selbst verschuldet, und dann froh bei, daß ich nicht unterliege, erduldet, waS dein Gott ver­ wie schwach ich immer sey. Du hängt. Kämpf als Held! mag nimmst mein krankes Herz in dach di« Wett deiner Hoffnung dein« Hut und Pflege, und bah» den Trost der Ewigkeit; wer kann das Heil dir rauben, da Gott den Frommen beut ? Auf kurze Prüfungstage folgt ewger Preis und Dank; dann Ichweiget jede Klage, und wird rin Lobgesang.

Vertrauen auf Gott.

323

nest mir die Wege zur Freude sanftes Wehen macht, daß fit durch den Schmerz. 5. Du, du bist meine Freu­ de, mein Helfer in der Noth! Von deiner Liebe scheide nicht Leben mich, noch Tod! Dein Antlitz leuchte mir in meiner bängsten Stunde! Ich bin mit dir un Bunde, ich leb' und ster­ be dir! Mel. Der lieben Sonne Licht rc.

Heiland nach, mein Geist und Herz, auf seinen Dornenwe­ gen! Bekämpfe muthig Leid und Schmerz, dem Siege fol­ get Segen. Nur fröhlich auf­ gefaßt die leichte Liebeslast! Sind doch die Leiden dieser Zeit nicht werth der künstgen Herr­ lichkeit. 2. Du, Herr, siehst meine Schwachheit an, du kennest mein Vermögen, und mehr, als ich ertragen kann, wirst du nicht auferlegen. Leg auf, ich halte still, denn dein Rath­ schluß will, das ist mein aller­ bestes Theil, du willst der Dei­ nen wahres Heil. 3. Du selber gingst zu Ehren ein durch Schmerz und bittres Leiden, wie könnt ich wohl dein Jünger seyn, wollt ich in Ro­ sen weiden? Der Himmelslilicn Glanz wächst aus dem Dor­ nenkranz; dem, der die Schmach des Kreuzes trägt, wird Herr­ lichkeit dort beigelegt. 4. Wie stünd es um der Gär­ ten Pracht, wenn alle Lüfte

schliefen?

von Balsam triefen. Doch selbst im Sturm bist du, Herr, meine Sonn' und Ruh, die mich recht mildiglich ergötzt, wenn mich des Kreuzes Druck verletzt. 5. Ja, Heiland, du bist Sonn' und Schild den Gläubi­ gen auf Erden, die deinem frommen Leidensbild hier sollen ähnlich werden, eh sie die Herr­ lichkeit der künstgen Welt er­ freut, die dem die Siegespatme reicht, der dir im Kampf deß Leidens gleicht. 6. Mein Herz kann diese Leidensehr, o Jesu, kaum recht fas­ sen ; doch reiche mir die Bürde her, wer kann sein Heil wohl hassen? Mit Jesu hier gehöhnt mit Jesu dort gekrönt j mit Je­ su hier vom Kreuz gedruckt, mit Jesu ewig dort erquickt. 7. Wohlan, so will ich in Geduld nach deinem Willen lei­ den, den bittern Kelch füllt dei­ ne Huld zuletzt mit süßen Freu­ den. Im Kreuz erblick ich schon die mir verheißne Kron'; du leuchtest in Geduld mir vor, ich folge dir zum Sternenthor. Mkl. HerrUcbstcr Jesu, wa» k.

579. den führet. Man sinder Gott, wenn man sich selbst verlieret. Gefahr und Noth treibt die be­ herzten Streiter beständig wei­

ter. 2. Gott, welcher stets nack Lieb

Nur Sturm und macht

und Weisheit handelt baß der Mensch durc!

12

324

Verträum auf Gotdt

rauhe Wege wandelt, wenn sein' solchen festen Glauben kann Gemüth das Glück in guten Ta­ Niemand rauben. 10. Ja, solltest du auch ohne gen nicht weiß zu tragen. 3. Der Herr will nicht die dein Verschulden um Jesu wil­ schon geplagten Seelen durch len Schmach und Tod erdulden: neue Lasten nur noch harter quä­ verzage nicht, Gott läßt die len ; er will auch nicht gewalt­ Kraft dich finden, zu überwin­ sam zu sich ziehen, die vor ihm den. 11. Der Herr ist selbst den fliehen. Todesweg gegangen; wer mit 4. Zst aber wo ein Herz, das ihm duldet, wird die Kron em­ ihm gehöret, und das sich noch pfangen; der Herr wird, die mit halbem Willen wehret, das ihm Alles hingcgeben, zu sich rettet er, denn Seelen sind ihm erheben. theuer, alS aus dem Feuer. 12. Blick auf die Wolke der 5. Er zieht von dieser Erde verklärten Zeugen, die jetzt vor nichtgen Freuden den schwachen seinem Thron die Palmen nei­ Geist zurück durch harte Leiden; gen. Wie kamen sie zur Fülle er selbst erweckt bei Seufzen, jener Freuden? WarS nicht Schmerz und Thränen ein durch Leiden? himmlisch Sehnen. Mel. was (Bott thut rc.. 6. O seyd gesegnet mir, ihr selge Schmerzen! Dies Sehnen 580 Wahn ist rauh, auf Berich hierzu wecktet ihr in meinem Herzen; oov. kein Leid kann nun den freien meiner Heimath walle. Wie Geist ermüden, er lebt im Frie­ viel Gefahren drohen mir! Ost den. bin ich nah dem Falle. Gott, 7. Nichts wird mir schwer, wärst du nicht mein Trost und bleib ich mit Gott verbunden, Licht, mein Heil in finstern Ta­ ich fühle keinen Schmerz in Lei- gen , wie ängstlich würd' ich za­ denSstunden, und wandle, dank­ gen! bar für des Höchsten Gnade, 2. WieoftmußdaSbrklommdurch rauhe Pfade. ne Herz vor Menschen sich ver­ §. So wird das Gold von schließen! Bor dir darf der ge­ Schlacken mehr gereinigt, das heimste Schmerz sich im Gebet Herz mit Gott noch inniger ver­ ergießen; dann schaffest du mir einigt; die ihm ergebne stille Trost und Ruh aus deiner Got­ Glaubenstreue stärkt sich aufs tesfülle, und meine Seel ist Neue. stille. 9. Durch Finsterniß, die un­ 3. Ich glaube, was dein sern Weg umdunkekt, sehn wir Wort verspncht: du sorgst für dar Kleinod, das von oben fun­ meine Tage; dein Auge schläft kele. Solch selge Hoffnung, und schlummert nicht, dein Ohr

Vertrauen auf Gott. hört mein« Klagt. Du Frönst mich einst, wenn du erscheinst, deinem Heiligthume mit Wonne, Preis und Ruhme. 4. O dann wird alle Traurigkeit auS meinem Herzen schwinden; vergessen werd ich alles Leid, und nur dein Heil empfinden; mein Lobgesang, voll Preis und Dank, wird dir zum Wohlgefallen durch deinen Himmel schallen! 5. Mich kann, bin ich der Erd' entrückt, nicht mehr die Sünd' entweihen; mit Unschuld steh ich dann geschmückt in dei­ ner Selgen Reihen. Ich schau im Licht dein Angesicht, und ewger Himmelsfrieden ist mir durch dich beschicken. 6. Drum will ich diese- Le­ bens Schmerz, mein Gott, ge­ duldig tragen; beruhigt soll mein gläubig Herz nicht mehr voll Unmuth klagen. Du bist bereit, zur rechten Zeit, o Gott, von allem Bösen mich herrlich zu erlösen.

S2S

3. Was helfen meine Sor­ gen ? Ist mir mein Glück ver­ borgen; dir, Herr, verbirgt sich'S nicht. Dir, dir will ich ver. trauen, auf deine Liebe bauen, du, Vater, weißt, was mir gsbricht. 4. Warum ich heute flehe, daS möchte, wennS geschahe, schon morgen mich gcrcun. Nur einen Wunsch vor allen laß dir, o Herr, gefallen, den Wunsch: zufrieden stets zu seyn. 5. Wenn ich verlassen schein«, im Leiden zag' und weine; was wünscht mein schwaches Herz? Es will dir nicht vertrauen, den AuSgang will eS schauen, und tragt mit Ungeduld den Schmerz. 6. Drum will ich kindlich schweigen, mich deinem Willen beugen bei Allem, waS du schickst; dich will ich glaubend fassen; du kannst mich nicht ver» lassen, der du die Deinen gern beglückst. 7. Nicht das, warum ich flehe, dein Wille nur geschehe, Mel. Nun ruhen ave tu und waS mir selig ist; drum (^it hab' ich mich er- will ich, dir ergeben, getrost und JUI‘ geben, mein Gott, ruhig leben, bis einst der Tod im ganzen Leven, im Unglück mein Auge schließt. wie im Glück; dir dank ich mei­ Mrl. HenUch lieb ha»' Ich ,e. ne Freuden, dich preis' ich auch im Leiden bis an den letzten Au­ trau ich, Gott, genblick. und wanke nicht, 2. Du bist'S, der für mich wenn mir gleich von der Freude wachte, noch eh' ich war und Licht der letzte Schimmer dachte, mich führte deine Hand; schwindet. Mein Helfer und du hast mich treu geleitet, auch mein Gott bist du, durch den da mein Glück bereitet, wo ich mein Herz doch endlich Ruh, nur Schmerz und Leiden fand. und wahre Freude findet. Von

m

1

582.

32Ö

Vertrauen aus Gott.

«eher hast du mich geführt, und meines Lebens Lauf regiert; du ->ast mit treuer Vaterhand mir alle Noth zum Heil gewandt. Mein Herr und Gort, ich trau auf dich! ichtrau aufdich! Ich kämpf und siege, Gott, durch dich! 2. Wird mir der Leiden Last zu schwer, und fühl ich keine Stärke mehr, sie länger noch zu tragen; dann blickt mein Au­ ge himmelwärts, und neu ge­ stärkt fühlt sich mein Herz, tm Leid nicht zu verzagen. Bald ist der Thränen Maaß erfüllt, und meiner Seele Schmerz ge­ stillt; bald hast du, Gott, mein Flehn erhört mein Herz ge­ prüft und mich bewährt. Du treuer Gott, ich danke dir! ich danke dir! dich, preist mein Loblied für und für. 3. Was sind die Leiden diesir Zeit, Gott, gegen jene Herrlichkeit, die du willst of­ fenbaren! Auch mir reichst du an deinem Thron mit Allen einst der Dulder Lohn, die treu im Leiden waren; zum hohem Lichte dort verklärt, erkenn'ich ganz der Prüfung Werth, ge­ nieße froh der Leiden Frucht, womit du hier mich heimge­ sucht. O Herr, mein Gott! dir will ich traun! dir will ich traun! denn einst werd ich dein Antlitz schaun.

Willst du auch sorgen ohne Ruh, du wirst doch nichts ge­ winnen. Wird nicht gewährt, was du begehrt, sollst du dar­ um dich grämen ? Gott lebet noch, dem traue doch, er wird es auf sich nehmen.

2. Dort oben herrscht der Herr der Welt, der immer wohl regieret, der Alles schützet, trägt, erhält, und voller Weisheit füh­ ret. Der Herr bewacht mit Vorbedacht der Menschen gan­ zes Leben. Gott herrschet noch, das glaube doch, er wird daS Beste geben. 3. Die Gaben seiner Gütig­ keit vertheilt er nach Gefallen; sein Rathschluß will Verschie­ denheit, er giebt nicht Alles Al­ len. Hier giebt er viel, dort setzt er Ziel der Fülle seiner Ga­ ben. O, glaube doch, Gott schenket noch, was du wirst nöthig haben. 4. Nur fordert er dm rechten Brauch der anvertrauten Ga­ ben, und will des Menschen Arbeit auch in seinem Dienste haben. Auf treuen Fleiß zu seinem Preis läßt er Gedeihen kommen; Gott segnet noch das glaube doch, das Wirken seiner Frommen.

5. Gehts gleich den From­ men oftmals schlecht, und freuen sich die Bösen; gilt Unrecht gleich oft mehr, alS Recht: Mel. W« mein (Bott will :c. laß mich dies christlich lösen. bist ein Christ, Gott ordnet schon dm Gnaden­ UOt,e was klagest du, lohn, die Frommen «inst zu zieund kränkest deine Sinnen? ren. Drum glaub ich doch

583. SV

Vertrauen auf Gott. Cr klebt mich noch, und künf­ tig werd ichs spüren. 6. So leg ich denn mein gan­ zes Thun, o Herr, in deine Hände; ich lasse Angst und Sorgen ruhn, mein Kummer har ein Ende. Ich bleibe still, nur wie Gott will, mag künf­ tig Alles gehen. Gott hilft mir doch, das glaub ich noch; sein Wille muß geschehen.

m»l. Wrr wrt-, wie nah» ttrtr >c. L SV, der einst unsre

Oö*e

Trauer

theilte,

der weinte an d«S Freundes Grab, der einer Mutter Schmer­ zen heilte, und ihren Sohn ihr wieder gab, erschein, erschein als Tröster und als Freund, auch jetzt noch, wo ein Auge weint. 2. Wenn trostlos in der stil­ len Kammer ein Armer, ein Verlaßner bebt, und jedes Bild von seinem Jammer mit tau­ send Schrecken vor ihm schwebt; dann komm ', dann komm mit mildem Angesicht, undrufinS Herz ihm: Weine nicht! 3. Wenn Unterdrückte zu dir flehen, die Feindes Haß dar­ niederbeugt, wenn sie beküm­ mert um sich sehen, und sich kein Retter ihnen zeigt; o dany^ ja dann erbarm dich ihrer Pein, dann wolle du ihr Retter seyn! 4. Die Mutter, welche dich geboren/ empfahlst du deines Freundes Treu. Der Wittwe, die den Sohn verloren, steh auch mit gleicher -Liebe hei. Sey du sey du ihr Helse* zmd ihr

W

Schild; sich in ihr deiner Mut, ter Bild. 5. Ist von dem Freund der Freund geschieden, und weint der Hinterlaßne laut: dann, Herr, gieb seiner Seele Fri«. den, mach mit dein Himmel ihn vertraut; er lern, er lern es, daß Gott wieder giebt, waS wir in dir und ihm geliebt. 6. Nimm auf die Waise, die im Sterben der Vater glaubend zu dir wies; laß sie den lebten Segen erben, den er ihr schei­ dend hinterließ. Ja laß, ja laß sie thun, waS sie versprach, als ihm daS Aug im Tod« brach. Du hast geweint; wir müssen weinen, und Schmerzen dulden bis ans Grab, doch einst versammelst du die Deinen, und trocknest ihre Thränen ab Dort wird, dort wird kein .Jammer, keine Pein, kein Wei­ nen und kein Schmerz mehr seyn. Mel. Wir groß Ist -es H«

u klagest über die Beschwerden des Looses, das dir Gott verlieh«; ganz glücklich wünschest du zu werden, und sichst dies Ziel dir stets entflieh«. O wehre mißvergnügten Zähren, besinne dich, und sich zurück! Ist denn das Glück, das wir begehren, für uns auch stets ein wahres Glück? 2. Nicht hoher Stand, yichr äußre Güter sind Quellen der Zufriedenbeit r die wahre Ru

328

Vertrauen

auf Gott.

he der Gemüther gedeiht nur tesfurcht und Tugend nie ge­ bei Genügsamkeit. Genieße, trachtet, und die nun büßen für waS dir Gott beschicden, ent­ der Weltlust Freuden, ein christ­ behre gern, was du nicht hast! lich Leiden? Denk, jeder Stand hat seinen 4. Doch selbst, wenn du uns Frieden, und jeder Stand auch strafst, will deine Gnade zu­ seine Last. rück uns führen zu deS Heiles 3. Gott, unser Herr, vertheilt Pfade; du willst uns wecken den Segen uns väterlich mit auS dem Sündcnfchlafe durch milder Hand, nicht stets, wie Schmerz und Strafe. wir zu wünschen pflegen, doch 5. Jag' ich- nur nach dem stets, wie er es heilsam fand. Frieden im Gewissen, wird Al­ Willst du vermessen ihn verkla­ les mir zum Besten diene» gen , daß seine Liebe dich ver­ müssen. Du, Herr, regierst gißt? Er ist auch liebreich im und ewig wirkt dein Wille Gu­ Versagen, er weigert nur, was tes die Fülle. schädlich ist. 6. Ich bin ein Gast und Pil­ 4. Verzehre nicht des Lebens ger auf der Erden, nicht hier, erst Kräfte in träger Unzufrieden­ dort soll ich ganz glücklich heit. Besorgst du des Berufs werden; und was sind gegen Geschäfte, so nützest du die euch, ihr ew'gen Freuden, deS Lebenszeit. Bei regem Fleiß > Lebens Leiden! 7. Und wenn ich nicht mein sich Gott ergeben, das ewge I Heil in Hoffnung sehn, das ist Elend selbst verschulde, wenn der Weg zu Ruh' und Leben; ich als Christi Jünger leid' und Herr, lehre diesen Weg uns dulde, so kann auch ich deS gehn! Heiles der Erlösten mich sicher trösten. M«>. HrrrUebstrr Jesu, rose »c. 8. Ich bin ein schwacher Mensch, den Leiden kränken; o Kreuz Gott, UOVe Vin Leid und doch in der Noth an Gott, den geduldig, das bin ich dir und Helfer, denken, dies wirkt Ver­ meinem Heile schuldig. Laß traun, und stärket unsre Her­ mich die Pflicht, die wir so ost zen in allen Schmerzen. vergessen, täglich ermessen. 9. Schau' über dich! wer 2. Wie oft, o Gott, wenn trägt der Himmel Heere ? Merk wir da- Böse dulden, erdulden auf! wer spricht: bis hieber wir nur unsrer Thorheit Schul­ zu dem Meere? Ist er »ich den, und Ehristenkreuz dünkt auch dein Helfer und Berather uns der Fluch der Sünden, ewig dein Vater? den wir empfinden. 10. Willst du so viel, als der 3. Ist deren Qual, die dei­ Allweise, wissen ? Jetzt weißt du ne» Rath verachtet, nachGot» nicht, wamm du leiden müs-

586.

Verträum auf Gott. fen; allein du wirst, was seine ißege waren. nachmals ersah« ren. 11. Er züchtigt unS, damit wir zu ihm nahen, die Heili­ gung des Geistes zu empfahen, und mit dem Trost der Hülfe, oie wir merken, Andre zu stär­ ken. 12. DaS Kreuz deS Herrn wirkt Weisheit und Erfahrung; Erfahrung giebt dem Glauben Muth und Nahrung. Ein star­ kes Herz steht in der Noth noch feste. Hoffe das Beste!

tttch werde munter, mein re. 'st alles Leid • ^vergangen, wie ein kurzer Trauin der Nacht, wenn der Herr, die hier gefangen, ihrer Bande ledig macht. Dann wird unser Herz sich freun, un­ ser Mund voll Dankes seyn, jauchzend werden wir erheben ihn, der Freiheit unS gegeben. 2. Herr, erhebe deine Reck­ te, richt auf uns den Vater­ blick, aus der Fremde ruf' die Knechte in die Hcimath bald zurück. Unser Loos ist Kampf und Leid, kürz' uns ab die Prü­ fungszeit, führ' uns, wenn wir treu gestritten, in deS sel'gen Friedens Hütten. 587

3. Erndten sollen wir mit Freuden, was wir weinend ausgesa't; jenseits reist die Frucht der Leiden, und des Sieges Palme weht; Gott reicht uns des Glaubens Lohn gnädig dar durch seinen Sohn; die ihm

32#

lebten, die ihm starben, bringen jauchzend ihre Garben. Mel. Dle Vugcnd wird durchs x> (Entehre nicht mit iZSO. \g, ^ngen Klagen

den Gott, der dich aus Liebe schuf. DeS LebenS Mühe zu ertragen, und froh zu seyn, ist dein Beruf. Erdulde standhaft die Beschwerden auf deiner kur­ zen Lebensbahn; sieh nur, daß sie dir heilsam werden, und bete Gottes Rathschluß an. 2. Gott selbst hat dir dein Loos beschieden; nimms dank­ bar an aus seiner Hand; er­ fülle jede Pflicht zufrieden, die er mit diesem LovS verband. Gott schenket gnädig dir die Kräfte, erhält und stärkt sie väterlich; sie brauchen, das ist dein Geschäfte, und ihr Ge­ brauch ist Heil für dich. 3. Sind Andern durch deS Himmels Segen mehr Güter anvertraut als dir, soll doch kein Neid in dir sich regen; denk, wer ist Gott? und wer sind wir? Was dir, was dei­ nem Nächsten nützet, weiß er dies besser nicht, als du? wenn er dich nährt, regiert und schüzzet, was fehlt dann noch z» deiner Ruh? 4. Du prangest nicht mst hohen Würden; beneide nicht der Gwßen Glück! Sie, seuf­ zen unter schweren Bürden, und oft stürzt sie ein Augen­ blick. Dir ward kein Ueber« fluß gewähret; — ihn wün­ schen, daS ist Selbstbetrug! Wer

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Vertrauen auf Golt.

gem, was Gort versagt, ent­ behret, der ist beglückt sind reich genug. 5. Herr, der du mir zum frohen Leben, waS ich bedarf, und mehr verliehn, du wollst Zufriedenheit mir geben, und eitlen Sorgen mich entziehn! In Demuth laß mein Herz sich üben, und stets sich deiner Güte freun; dich fürchten, dir ver­ traun, dich lieben, soll ewig meine Freude seyn. N7e!. W er nur den Neben x« -589-

Nachten, in welche dich die Schwennuth hüllt! Willst du mir deinem Schöpfer rechten, daß er nicht jeden Wunsch er­ füllt? Du kennest, was dir gut ist, nicht, fleug auf zu seinem höhern Licht! 2. In Finsternissen irrt hienieben des schwachen Sterbli­ chen Verstand; er faßt nicht, daß zu seinem Frieden auch Trübsal ihm ward zugesandt; erst an dem Ziel von seinem Laus klart sich ihm Gottes Rathschluß auf. 3. Dvrt sindestdu, von Acht umflossen, uuch deiner Erdenthränrn Lohn. Schau! ihre Saat ist aufgeschossen, und blüht in reicher Fülle schon. Im Kummer ward sie ausge­ streut, halb reift sie für die Ewigkeit. 4. Drum heb empor die trüben Blicke, wenn sich dein Weg in Rächt verliert. Dich leitet

Gott! o denk zurücke, wiegnäbig er dich stetS geführt; wie oft wenn Dunkel um dich lag, auNacht hervor das Licht dir brach. 5. Gott, gnädig, wenn du uns erhörest, und giebst, waS unser Wunsch erbat; oft gnädi­ ger, wenn du zerstörest der eigenwillgen Thorheit Rarh: Ich harr auf dich mit festem Muth, denn was du sendest, ist mir

gut. 6. Die Lied' Hal nur den Pfad bestimmet, den ich auf Er­ den wandeln soll. Ob er sich auch durch Dornen krümmet, ich geh ihn hoher Ahnung voll. Einst werd ich in des Himmelt Höhn ganz deiner Führung Weisheit sehn Mel. Äe soffet »kl, ein Cffrlff ««.

wird eS thun, der treue Gott, dich über dein Vermögen nicht versuchen; er bleibt dir noch ein Vater in der Noth, sein Segensmund wird seinem Kind nicht fluchen; vernimm eS nur, wie er so freundlich spricht: verzage nicht, verzage nicht! 2. Bedenk, daß du berufen bist, in Gottes Reich durch Trübsal einzugeben. Du glau­ best ja, du sey stein wahrer Christa so laß nun auch die Probe da­ von sehen; dein Christenthum wird erst in der Gefahr recht offenbar, recht offenbar. 3. Du hast genug vom Kreuz gehört, genug gerühmt deS Kreuzes reichen Segen, doch XOf)

Vertrauen lauf Gott. hastet mehr, waS die Erfah­ rung lehrt; drum laß es gern auf deine Schultern legen; trags in Geduld, so wird dir Kraft und Heil, ja Kraft und He'll zuletzt zu Theil. 4. Dein Herr geht dir als Beispiel vor; wie vieles mußt auf Erden Christus leiden, eh er sich hob zur Herrlich­ keit empor, wo er nun hat und giebt die erogen Freuden. Wer treulich kämvft, empfängt an Gottes Thron, des SiegesLohn, den erogen Lohn. 5. Drum hoff auf den, der Bater heißt, er meint es gut in allen deinen Leiden; was dich betrübet, was dein Herz zer­ reißt, soll niemals dich von sei­ ner Liebe scheiden; sey roohlgemuth, der Hülse Stund ist da, dein Gott ist nah, dein Gott ist nah. 6. ES bricht sein Herz ihm gegen dich; er spricht: ich will mich über dich erbarmen; du, liebes Kind, hast Niemand sonst als mich, drum halt ich dich in meinen Waterarmen. Ver­ nimm , o Christ, was er so freundlich spricht, und zage nicht, nein, zage nicht.

2. Drum auf, mein Herz, verzage nicht, wenn Sorg und Leid dich drücket! Auf, fliehe zu dem erogen Licht, das kräftiglich erquicket! Halt in Geduld dem Vater still, wenn er durch Zucht dich läutern will. Geduld bringt Muth und Kräfte.

3. Erwarte nur die rechte Zeit, so wirst du wohl empfin­ den, wie Gott in Lieb und Freundlichkeit sich wird mit dir verbinden. Er wird, nach ausgestandner Pein, dein Lab« sal unaufhörlich seyn. Geduld wird nicht zu Schanden. 4. Nur frisch im Glauben fortgekämpft, bis sich dicStürme legen, durch Kreuz wird alle Lust gedämpft, die sich im Fleisch will regen, der Geist, vom Eit« len abgelenkt, daß er sich ganz in Gott versenkt. Geduld er­ ringt dir Gnade. 5. Vom Herrn wird Keiner dort gekrönt, der nicht für ihn gestritten, der, wenn die Spöt­ ter ihn verhöhnt, nicht gern mit ihm gelitten; wer aber Jesu Kreuz hier trägt, dem wird sein Schmuck dort angelegt. Geduld erlangt die Krone!

Mel. JEs ist da» 6tll un» K.

591. Geduld sich fassen, und GotteS heilgem Rath und Wink sich willig überlassen, wie in dem heitern Sonnenschein, so auch hei trüber Noth und Pein: Geduld erhält das Leben.

Mel. Jesu, meine Zreu-e re.

592. ^8 ist Gottes Wille!

^Banges Herz, sey stille in der Traurigkelt. Was dir Gott beschieden, dient zu deinem Frieden, beides, Lust und Leid. Er verhängt, was UNS bebröhgt; schlägt er uns

332

Vertrauen auf (Sott.

auch ganz darnieder, doch er* hebt er wieder! 2. Es ist GotteS Wille! leide nur und hülle in Geduld dich ein. Sein Rath ist verbor­ gen , aber laß ihn sorgen, bis es Zeit wird seyn. Endlich scheint, wie ers gemeint, nach dem Regen hell die Sonne; auf die Angst folgt Wonne. 3. Es ist Gottes Wille! liegt doch Lust die Fülle in des Kreu­ zes Last. Schau nur unbewect auf die Hand, die schlaget, is du sie gefaßt. O sie heilt, ob sie auch weilt, reicht nicht stets den Kelch der Leiden, trän­ ket auch mit Freuden. 4. Es ist GotkcS Wille! drum, o Herz, sey stille auch in Kreuzes Pein. Mag es bitter scheinen, muß eS doch den Seinen lauter Labsal seyn. Folgte Noth mir bis zum Tod, trö|t ich mich doch in der Stil­ le : es ist Gottes Wille!

S

Mei. prds, tob, Ehr, it. RQ3 (iXebulb! wie lehr □»O. her Sturm auch weht; Geduld! wenn Trost und Hoffnung schwindet, wenn Al­ les scheinbar rückwärts geht, und Gottes Hand sich nirgend findet! Er schützt dich doch mit unsichtbarer Hand, und führt dich treu bis in das Vater­ land. 2. Geduld! nach manchem sauern Schritt wird deine Bahn von Segen triefen. Der Glaube wagt auch kühnen Tritt, durch­ wandelt muthig Höhn und Tie­

fen ; er steigt inS Thal der Nie­ drigkeit hinab, und harrt ge­ trost dem Herrn Erhöhung ab. 3. Geduld, mein Herz, bis Er dir winkt, zu ihm ins Freu­ denreich zu treten. Und wenn auch Alles bricht und sinkt, Ge­ duld im Leiden, Wachen, Be­ ten! Nicht lange mehr, dann ist das Dulden auS; mit jedem Schritt nahst du dem Vater­ haus.

Hirt, ffrmmitrt »Ich. metn .XQJI

k.

f^Äctrost! mein Lei» Vy t>cn hat ein Ziel;

ich darf nicht muthloS trauern; ist auch der Trübsal noch so viel, siewird nicht ewig dauern. Wer glaubcnsvoll mit.Thrä­ nen sat, der wird, wenn reif die Erndte steht, auch seine Garben bringen, und Freuden­ lieder singen. 2. Den Abend lang weint ost mein Herz, am Morgen kommt die Freude, die Stunde bringt und nimmt den Schmerz, die Ruhe folgt dem Leide. Ich weiß, daß Leiden dieser Zeit nicht werth sind jener Herrlich­ keit, die nach dem Kampf auf Erden mir offenbar soll werden. 3. Der Himmel droht nicht immerdar mit Sturmund Un­ gewittern ; so läßt auch Gott nicht in Gefahr die Seine» immer zittern. Wer heute noch in Thränen schwimmt, das Brod deS Elends seufzend nimmt, kann morgen sich schon laben an Gottes Gnadengaben. 4. Drum fürcht ich nicht.

Vertrauen auf Gott, du könnest mekn. o Vater, ganz vergessen, und habest mir nur Angst und Pein auf ßn1 den zugcmessen. Du bist ge­ treu, dein Angesicht verbirgst du deinem Linde nicht, mit gnadenvvllen Blicken kommst du, mich zu erquicken. 5. Getrost! mein Glaube sieget schon; daS Joch seh ich zerbrochen; wie eine Mutter ihrem Sohn, hast du mir zuge­ sprochen. Ich eile wie dein Kind zu dir, und du, Erbarmer, reichest mir zur Hülfe dei­ ne Hande; so hat die Noth rin Ende. In eigner Mcloöle.

f^kteb dich zufrieden V57 und sey stille in

dem Gotte deines Lebens; in ihm ruht aller Freuden Fülle, ohn ihn mühst du dich verge­ bens. " Er ist der Quell der reinsten Wonne, macht Alles hell, ist deine Sonne; gieb dich zufrieden. 2. Der Gott des Trostes und der Gnaden liebt mit treuem Vaterherzen; steht er bei dir, wird dir nichts schaden, auch die Pein der größten Schmer­ zen. Kreuz, Angst und Noth kann er bald wenden, ja selbst den Tod hat er in Händen. Gieb dich zufrieden. 3. Wie dirs und Andern oft ergehe, ist ihm wahrlich nicht verborgen; er sieht und kennet auS der Höhe des betrübten Herzens Sorgen, er fasset auf btt heißen Thränen, zu ihm

hinauf dringt all dein Sehne»; gieb dich zufrieden. 4. Laß dich dein Elend nicht bezwingen, halt an Gott, so wirst du siegen, ob alle Fluthen dich umringen, du wirst doch nicht unterliegen. Gott ist nicht fern, steht in der Mit­ ten, und höret gern der Arme» Bitten. Gieb dich zufrieden. 5. Verzieht die Hülfe gleich sehr lange, endlich wird sie den­ noch kommen; macht dir daHarren oftmals bange, glaub, es dient zu deinem Frommen. Kein Heil gedeiht in kurzen Stunden, nur mit der Zeit wird es gefunden. Gieb dich zu­ frieden. 6. ES kann und mag nicht anders werden, alle Menschen müfien leiden; was lebt und webet aus der Erden, kann die Trübsal nicht vermeiden. Wo ist ein Haus, das könnte sagen: ich weiß durchaus von keinen Plagen? Gieb dich zu­ frieden. 7. Ein Ruhetag ist noch vorhanden, unser Gott wird uns erlösen, er wird zerbre­ chen unsre Banden, unS be­ frein von allem Bösen. Einst kömmt der Tod, von Gott gesendet, und alle Noth ist dann geendet. Gieb dich zusrieden. 8. Der Herr führt dich zu jenen Schaaren der Erwählten und Getteuen, die hin mit Frieden sind gefahren, und sich nun in Frieden freuen. Wer mit Geduld daS Kreuz getra­ gen, hqxt einst die Huld det

334

Vertrauen auf Gott.

Gieb dich zu­ durch Wüsten reisen, doch würde Gott mich speisen. 6. Gott lebt! Wohlan, ick titel, rva» (Bott thut >c, zage nicht! Gott hört, ihm will lebt! Wie ich klagen. Gott sieht, ich such' Ui7U‘ VZ- kann ich tta urig sein Angesicht. Gott führt, er seyn, als war fern Gott zu wird mich tragen. Gott liebt finden? Er weiß gar wohl von und giebt; nur unbetrübt! er meiner Pein, die ich hier muß wird mir endlich geben, auch empfinden. Er kennt mein Herz, dort mit ihm zu leben. und meinen Schmerz: ich r.rnn In eigner Melodie. ihm Alles klagen, und darf nun 597. G ott will machen, nicht verzagen. 2. Gotthört, wenn Niemand daß die Sachen hören will! Wie sollte mich gehen, wie es heilsam ist. Laß denn bangen, als könnt an der die Wellen um dich schwellen, Erhörung Ziel mein Seufzen wenn du nur bei Jesu bist. nicht gelangen! Ruf ich empor, 2. Wolltst du denken, Men­ so hört sein Ohr, sein Arnen schen lenken, und dein Helfer schallet wieder, und Hülfe steigt schliefe fest: würdst mit Kla­ hernieder. gen du dich plagen, wenn de» 3. Gott sieht! Wie klaget Wind dir widrig bläst. denn mein Herz, als sah' er 3. Doch wer Leiden gern will nicht mein Weinen! Bor ihm meiden, häufet leicht sich Schuld muß der geheimste Schmerz ganz auf Schuld. Darum trage deine offenbar erscheinen. Zur Erde Plage fein getrost und mii fällt nicht ungezählt die kleinste Geduld. meiner Zähren, er wird mir 4. Um zu stillen eignen Wil­ Trost gewähren. len , leidet wohl noch Mancher 4. Gott führt! So geh' ich gern. Du sollst tragen Nott immer fort aus allen meinen und Plagen, weißt du auch, Wegen. Mag mir die Welt bald dein Wunsch bleibt fern. hier, bald dort arglistig Schlin­ 5. Glaube feste, daß das gen legen, so wird er mich zwar Beste über dich beschlossen sey. wunderlich, doch selig immer Ist dein Wille nur fein stille, leiten, daß nie mein Fuß kann wirst du ganz von Kummer gleiten. frei. 5. Gott giebt! Er wird mein 6. Drum wohl denen, die sich täglich Brod für heut und mor­ sehnen nach des Willens Still gen geben; ich werd' auch in und Ruh. Wirst du wollen, war der größten Noth durch seine wir sollen, kommt auch ball Gnade leben. Wär ich guck arm, die Kraft dir zu. kern sey der Harm; müßt ich 7. Rühm' und preise die alt

Höchsten sagen: frieden.

Bertram» weise, die in solcher Uebnng Kehn, und auf Freuden wie auf Leiden nur mit HiobS Augen sehn. 8. Mag Gott eilen, mag er weilen, fühle stets sein Vaterherz! Den laß sorgen, der auch morgen Herr ist über Freud' und Schmerz. 9. Es gerathen Menschen­ thaten immer nur wie erS ver­ hängt. Solche Wunder sind der Zunder, dran der Glaube Fun­ ken fängt. 10. Wenn die Stunden sich gefunden, dann bricht mächtig Hüls herein, und dein Grämen u beschämen, wird e§ unverehens seyn. 11. So seySAmen! In dem Namen unsres Jesu halte still. Es geschehe und ergehe, was und wie dein Gott es will.

!

Mel. Wer nur dtn lieben

CXsllt an, mein Herz, in deinem Glau­ ben, Beständigkeit ist Kronen werth; wer diesen Anker sich läßt rauben, der bleibt im Sturm nicht unversehrt; wer aber fest an Jesu hält, der steht, wenn Erd' und Himmel fällt. 2. Halt ein mit deines UnmuthsKlagen, rin köstlich Ding ist die Geduld; wenn wir das Leid gelassen tragen, gewinnen wir des Vaters Huld; wer Gott sich murrend wrdersetzt, hat seine Kindespflicht verletzt. 3. Halt aus, die Prüfung währt nicht immer, die Hoff­ nung sieget ganz gewiß. Auf SQfi

auf Gott»

335

Sturm folgt beitret Sonnen­ schimmer, der Kreuzweg führt ins Paradies. Zu Gott sey deine Seele still, eä gehe dir, wie Gott es will. Mel. Wer nur den Neben tc.

XQQ

VXerr, mache meine 'V Seele stille bei

jedem Leiden, das mich kränkt; denn eä geschieht ja nur dein Wille, der Alles mirzum Besten lenkt. Du bists, der Alles än­ dern kann, und was du thust, ist wohlgethan. 2. Du führst unS auch auf rgulzen Wegen zu deiner Kin­ der öeitgfeit; von jeder Trüb­ sal erndt ich Segen, ist dir nur, Gott, mein Her; geweiht. Der Ausgang wird stets herrlich seyn, siehts gleich der blöde Geist nicht ein. 3. Drum laß mich stille seyn und hoff'», wenn du mir Prü­ fung hast bestimmt; dein Va­ terherz steht Jedem offen, der seine Zuflucht zu dir nimmt. Wer still in deiner Fügung ruht, mit dem machst du es immer gut. 4. Uns bleibt oft, was uns frommt, verborgen; genug für uns, daß du's erkannt. Wie oft sind unsre Wünsch' und Sorgen voll Thorheit und voll Unverstand. Du leiteftunSauf ebner Bahn, und lägest und kein Unheil nahn. 5. Nur du erkennst, o Gott. daS Beste, und dies erwählt dein Vaterherz. Mach mich i« diesem Glaube« feste, dan-

336

Vertrauen auf (Sott.

überwältigt mich kein Schmerz. thun und kämpfen, die Feind« Ich dulde mit Gelassenheit; was dämpfen. Gott will, das gescheh all^lt. 5. Du bist der Held, du kannst die Mächt'gen zwingen, 6. Die Stunde wird doch endlich kommen, die mich von du kannst den Schwachen Hüls aller Noth befreit; denn ein­ und Rettung bringen; wir mal führst du deine Frommen trau'n auf dich, und fleh'n in zur völligen Zufriedenheit, und Jesu Namen: hilf, Helfer! dann wird ihnen offenbar, daß Amen. nur dein Rath der beste war. Mcl. herrlich thut mich ic. 7. Dort erndt' auch ich von meinen Plagen auf ewig felge lieg 'ch, Herr Früchte ein, dort wird mein im Staube vor Herz, statt aller Klagen, nur deinem Angesicht! Wo ist mein voll des frohen LobeS seyn: froher Glaube, wo meiner Hoff­ der Herr, der für mein Heil nung Licht? Wo sind die hei­ gewacht, hat AlleS mit mir tern Stunden, da dich mein «ohlgemacht. Auge sah ? Ach, Alles ist ver« schwunden, und nur mein Mkl. Hrrrltebster Jesu «, Schmerz ist da.

601. £ver

600.^^laß VSerr'nicht . unser Gott, zuSchanden werden die Frommen, die in Nöthen und Beschwerden, bei Tag und Nacht, auf deine Hülfe bauen, und dir ver­ trauen.

2. O wehre, Herr, den Stol­ zen, die dich Haffen, und sich allein auf ihre Macht verlassen; ach, wende doch mit gnädigem Erbarmen dich zu uns Armen. 3. Sey unser Beistand wider unsre Feinde; sprichst du ein Wort, so werden sie bald Freun­ de ; sie müssen Wehr und Waf­ fen, unS zum Segen, schnell niederlegen. 4. Wir haben Niemand, dem wir uns vertrauen, es ist um­ sonst, auf Menschrnhülfe bauen; mit dir nur wolln wir Thaten

2. Ich fühle Furcht und Schrecken, wenn mich Gefahr bedroht, als könnte mich nicht decken dein Arm in jeder Noth; als wäre dir verborgen, war meine Seele quält; als wolltest du nicht sorgen, wo mirs an Hülfe fehlt. 3. Kann deine Macht nicht wenden, was unabwendbar scheint, und Licht und Hülfe senden dem, der im Dunkeln weint? Bist du nicht, der du wärest? Jsts nicht dein heilig Wort, wo du dich offenbarest, als unser Schild und Hort? 4. Sieh, Vater, auf mich Armen herab voll Gnad und Huld; vergieb mir aus Erbar­ men des Zweifelmuthes Schuld. Geängstet und zerrissen siehst du, 9 Gott, mein Herz; gieb

P-nraum qus Gott. Frieden dem Gewissen, und stillt meinen Schmerz. 5. Du hast ja nur Gedan­ ken des Friedens über »pich; dein Rath wirb «jemals wan­ ken , bau ich nur fest auf dich. Du wirst mir Alles geben, was mir dein Wort verspricht; dein Wort führt mich zum Leben, drum wank und welch ich nicht. 6. Laß Berg und Hügel wei­ chen, dein Friedensbund steht fest. Der wird das Ziel errei­ chen, der still sich führen läßt. Wie sich die Bahn auch weiide, die ich hier wandeln soll, ge­ trost ruf ich am Ende: der Herr macht Alles Wohl! 7. Drum fasse dich, o Seele, und traure Nicht so sehr; was dich auch immer quäle, bald klagest du nichtmehr. Er kommt, er kvuimt, dein Retter, er kvinmt und zögert nicht; durch Wol­ ken, Sturm und Wetter dringt feiner Gnade Licht.

Mel.

337

daß ich taufend k« Ankergrund ist Gott allein; 607 *’ stille, weil ja

Gottes Wille mir zu helfen steht. Mit dem, was Gott füget, ist mein Herz vergnüget, nimmt es, wie cs geht. Geht die Bahn nur himmelan, und von Jesu ungeschieden t so bin ich zu­ frieden. 2. Dir will ich anhangen, das sey mein Verlangen, Gott, bei dir zu seyn! Keinen will ich hören, der mich will bcthören mit dem falschen Schein! Was der Welt allein gefallt, Lust und Ehr und irdisch Trach­ ten will ich gar nicht achten. 3. Nein, ach nein, nur Einer sag ich, und sonst Keiner wird von mirgeliebt; Jesus, der Ge­ treue, deß ich Mich erfreue, der sich ganz mir giebt. Er allein, er soll es seyn, dem ich wieder mich ergebe, einzig ihm nur lebe.

4. Gottes Güt erwägen, wtf

sich gläubig legen, in deS Va­ ters Schoß; in sein Antlitz schauen, und ihm kindlich trauen, welch ein selig Loos! Ruh« fleußt aus siillem Geist! Wer sich weiß in Gott zu schicken, den wird er erquicken. Mel. Freu dich sehr, o it.

615

Syy?eine Sorgen, ^/^Angst und Pla­

gen nehmen mit der Zeit ein End; nicht auf ewig währt das Klagen, welches Gott am be­ sten kennt; drum will ich ge­ lassen seyn, nach dem Regen wird ein Schein von viel tau­ send Sonneublicken meinen mat­ ten Geist erquicken. 2. Was mit Thränen wird gesäet, wächst zur Freudenerudte auf; wenn die Dornen abgemähet, trägt man edle Frucht zu Haus; nur im Kam­ pfe wird erreicht jenes Ziel, das Gott uns zeigt ; will man die­ ses Kleinod finden, so mußman erst überwinden. 3. Auf dem Wege zu den Sternen ist des Kreuzes Last gar viel; sie zu tragen mußt du lernen, sonst gelangst du nicht zum Ziel; zu der erogen Gottesstadt kommt nur, wer geduldet hat; die in SalemS Mauern wohnen, zeigen ihre Dornenkronen. 4. Wahrlich! es sind alle Frommen, die des Himmels Klarheit sehn, aus viel Trübsal hergekommen, vor des Lam­ mes Stuhl zu stehn, prangend in der Eh^enkron stehen sie vor

Vertrauen Gottes Thron; weil sie glück­ lich trimnpbtref, sind mit Pal­ men sie gezierer. 5. Darum trage deine Ban­ den, meine Seel, und dulde dich ; Gott hilft, du wirst nicht zu Schanden, alle Stürme legen sich. Nach dem Blitz und Donnerschlag folgt der angenebtm Lag; aus den Abend folgt der Morgen, und die Freute nach den» Sorgen.

Mel. Nun ruhen alle Walder re.

616. S)7Zeindich

. g'°b zufrieden, und bleibe ganz geschieden von Sorge, Furcht und Gram; die Noth, die jetzt dich drücket, hat Gott dir zugeschicket, ihm halte still, von dem sie kam. 2. Mit Sorgen und mit Pla­ gen , mit unmuthSvollen Kla­ gen häufst dn nur deine Pein. Durch Stilleseyn und Hoffen, wird, was dich jetzt betroffen, erträglich dir und heilsam seyn. 3. Kanns doch nicht ewig wahren; ost bat Gott unsre Zähren getrocknet, eh mans meint; wenn es noch heißt: wie lange wird meiner Seele bange? ist Gott schon nah, und Hüls erscheint. 4. Und wenn ichs recht er­ wäge, so sinds nur LiebeSschlage, womit er uns belegt; nicht Schwerter sinds, nur Ruthen, mit denen er zum Guten zu züchtigen die Seinen pflegt. 5. Er will uns so erziehen, daß wir vor Allem fliehen, waS ihm nicht wohl gefällt, will

auf Gott.

345

unsern Willen brechen, die Lust nm Eitlen schwächen, und an dem Wesen dieser Welt. 6. Er will uns dadurch leh­ ren , wie wir ihn sollen ehren mit Glauben und Geduld, und schien es auch in Nöthen, alS wolle Gott uns todten, unS 'doch getrosten seiner Huld. 7. Was will uns auch wohl scheiden von Gott und feinen Freuden« die er dort offenbart? Ich lebe oder sterbe, so ist deS Himmels Erbe mir als mein ewges Theil bewahrt. 8. Darum gieb dich zufrie­ den, mein Herz, und sey ge­ schieden von Sorge, Furcht und Leid; bald wird Gott Enget senden, die sanft aufihren Han­ den dich tragen zu der Herr­ lichkeit.

Mcl. In dich hah ich gehoffet re.

617* * ^Prüfungszeit, kurz ist unsre nur kurz des Lebens Kamps und Streit; bald folgen ewge Freu­ den ! Was jene Welt uns vor» behält, lohnt reichlich alle Leiden. 2. Die Wege, die des Ba» ters Rath den Kindern vorge» zeichnct hat, sind nicht der Men-, scheu Wege. Doch fastet Muth.: sein Weg ist gut; sey, ihn zu; gehn, nicht träge. 3. Die Frommen tragen stils ihrKreuz, und murren nicht;, denn Gott gebeutS; sie gehen hin und weinen. Doch tauscht fit nicht die Zuversicht, bald wird die Gönne scheinen.

4. Ja, Gott ist liebreich und

340

Verträum auf Gott.

etreu; glaubst du, daß Gott ie Lieb« sey, so hemme dein« Klagen. DaS Leiden drückt; doch was Gott schickt, hilft er auch gnädig tragen. 5. Er wog vor Anbeginn der Zeit nach deiner Kraft mit Freundlichkeit die Bürde deiner Schmerzen; er wog auch schon den Gnadenlohn dir zu mit treuem Herzen.

stande sey mein Lhekl Zuftie» denheit! Dort in meinem Vaterlande wohnt die wahre Se­ ligkeit. Führt mein Gang zum Himmel ein, mag er immer dunkel seyn! 6. Darum, auch auf rauhen Wegen, meine Seele, klage nicht! Was hier schmerzet, wird dort Segen, waS hier Nacht ist, wird dort Licht; und ich fass' erst Gottes Sinn, wenn Mcl. Gott -es Fimmels und rc. ich ganz vollendet bin. ^eyauchunerforsch* lieh immer mei­ Mel. I» dich hab ich gkhsffct K. nes Gottes Weg und Rath, (Aey unverzagt, o sey die Nacht auch ohne Schim­ frommer Christ, mer, die mich hier umschattet wenn du in Kreuz und Trüb­ hat: doch ist Alles, was er sal bist, befiehl Gott deine Sa­ thut, wie's auch scheine, weis' chen; trau ihm allein in Notb und Pein, er weiß es wohl zu und gut. 2. Sollt ich Gottes Rath nur machen. loben, wo ich seine Weisheit 2. Kein Leiden kommt von seh ? Jsts nicht Gnade nur von ungefähr, Gott sendet cS von oben, wenn ich seinen Weg oben her, er hat dir's auserseversteh? Jeder sündigt, welcher hen; darum sey still, und waS klagt, daß ihm Gott mehr Licht Gott will, das laß du nur ge­ versagt. schehen. 3. Soll ein Vater unterlas­ 3. Und brache schier der sen, was dem Kinde Thor» Gram dein Herz, so blicke glauheitist? Kühner Tadler! Engel big himmelwärts, Gott kann Waffen, was dein Geist hier sein Kind nicht hassen; wenn nicht ermißt. Hier sollst du du ihn liebst, dich ihm ergiebst, »em Herrn vertraun, und nur wird er dich nicht verlassen. glauben, noch nicht schaun. 4. Nicht immer wahrt der 4. Soll er deine Wünsche Frommen Leiv, der Herr ver­ fragen bei der Leitung seiner ändert Stund und Zeit, er kann Welt? Soll der Heilge nicht noch Freude geben. Durch versagen, was nur deiner Lust Freud und Schmerz macht er gefällt? Wohluns, wennernie das Herz geschickt zum ew'gen gewahrt, was ein thöricht Herz Leben. vegehrt! 5. Von Alters her hat ja die & Hier in meinem Pilger­ Schaar der Heiligen durch viel

?

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619

Vertraue» Gefahr und Leiden wandeln müssen; warum wollt'st du al­ lein von Ruh, und nichts von Trübsal wissen? 6 Drum bet und hoffe stets auf Gott in aller deiner Angst und Noth; wie er will, laß es gehen. Sein Will ist gut, be­ halte Muth, du wirst noch Wunder sehen. 7. Gott, der du unser Trö­ ster bist, laß Jeden, der hier traurig ist, des Glaubens Trost empfinden; durch Leiden übst du, den du liebst, o hilf uns überwinden!

Mel. Herr, nicht schicke -eine re. s^oll ich denn mich VÄV. täglich kränken, ängstlich an das Künst'ge den­ ken? Soll ich Abends nie mit Muh meine Augen schließen zu? Soll es immer vor mir stehen: wie wird's einst noch mir erge­ hen? da die Sorge mich nur quält, und doch ihres Ziels ver­ fehlt ? 2. Gott, der mich bisher er. halren, höret nimmer auf zu walten; oder sollt er jetzt al­ lein seines Waltens müde seyn ? Wohl, ich will das Sorgen las­ sen, und zu ihm Vertrauen fas­ sen ; wie er mich auch führen will, meine Seele bleibe still. 3. Wie'S auch in der Welt mir gehet, er ists, der allein verstehet, waS mir heilsam ist und gut, oder was mir Scha­ den thut. Laß ich ihn für mich nur wählen, wird kein wah­ res Gut mir fehlm; aber eig-

anf Gott.

347

nrr Will und Rath wählt oft einen falschen Pfad. 4. Bleib ich steh n auf nie* beni Stufen, will ich in das Herz mir rufen, daß ich, vie» ler Sorgen frei, vor dem Sturz gesichert"sey. Doch wenn Gott mich wollt erheben, will ich ihm nicht widerstreben; er wird mir die Kraft verleihn, im Beruf getreu zu. seyn. 5. Will die Armuth meiner Hütten er mit Segen über­ schütten , so verleih er nur zu­ gleich, daß die Seele werde reich. Doch ist Armuth mir beschieden, bin ich auch damit zufrieden; denn auf diese arme Zeit folgt die reiche Ewigkeit. 6. Wird mir Gott Gesund­ heit geben, will ich eifrig da­ nach streben, daß ich sördre mehr und mehr meines Gottes Ruhm und Ehr. Aber auch in Krankheitstagen möge Gottes Geist mir sagen, daß solch her­ be Arzenei mir zum Heile nö­ thig sey. 7. Soll ich noch viel Jahre zahlen, mit des Lebens Noth mich quälen, kommt doch auch wohl mancher Tag, daß mein Herz sich freuen mag. Aber käm ich bald hinüber, wär mir solches desto lieber, weil ich käm ans aller Noth hin zu meinem Herrn und Gott. 8. Alles sey Gott heimge­ geben, Freud und Trübsal, Tod Und Leben; eS geschehe, was sein Rath über mich beschlossen hat. Ich will mich nicht lan»

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Vertrauen auf Gott.

ger kranken, sondern dies al­ Gott, nur habe, dann hab lein bedenken, daß nach Gottes ich das beste Theil, und bei dir Gnadenschluß Christen Alles einst ewges Heil. frommen muß. Mel. Ach, rvao soll ich Sünder u< I» eigner Melodie.

als verließe Gott die Seinen; v so glaub und weiß ich dies: Gott Hilst endlich doch gewiß. 2. Hülfe, die Gott aufge­ schoben , hat er drum nicht gehoben; Hilst er nicht zu jeder Frist, Hilst er doch, wann's heilsam ist. 3. Wie nicht gleich die Ba­ rer geben, wornach ihre Kin­ der streben; so giebt Gott auch, wann er will. Harre seiner, und sey still4- Seiner kann ich mich ge­ trosten, wann die Noth am al­ lergrößten; er ist gegen mich, sein Kind, mehr als väterlich gesinnt. 5. Trotz der Welt und ihrer Rotten; ich kann ihre Macht verspotten, drückt auch schwer des Kreuzes Joch, Gott, mein Baker, lebet noch. 6. Mögen mich die Menschen kränken, und auf mein Ver­ derben denken; sind sie mir ohn Ursach feind, Gott im Himniel ist mein Freund. 7. Darf ich von der Welt nichts hoffen, steht mir doch der Himmel offen, und ist da mein Play bestellt, was frag ich dann t ach der Welt? 8. Wenn ich bis zu meinem Grahe, dich, mein Herr und

6^2

ich meinem

der mich liebt so väterlich; de» so tteulich sorgt für mich? Sollt' ich aus den Fels nicht bauen, welcher ewig feste steht, wenn die ganze Welt vergeht? 2. Gott weiß Alles, was mich drücket, meine Leiden, meint Noth, steht mir bei bis in den Tod. Er weiß, was mein Herz erquicket, seine Lieb' und Batertreu ist mir jeden Mor­ gen neu. 3. Der die Bogel all' ernah. ret, der die Blumen schmücket schön, die am Abend noch ver­ gehn, dessen Gnade ewig wah­ ret : sollte der verlassen mich ? Nein, ich ttau' ihm sicherlich! 4. Wenn nach seinem Reich ich trachte, und nach der Ge­ rechtigkeit, die der Glaube mir verleiht; wen» ich eitles Gut nicht achte, segnet Gott mich früh und spat segnet Denken, Wort und That. 5. Darum sorg' ich nicht sü» morgen, denn waS noch zu­ künftig ist, irrt mich nicht, ich bin ein Christ. Meinen Gott nur laß ich sorgen: denn eS gnügt, daß jeder Tag feint Plage haben mag. 6. Wohl mir, ich bin hoch erfreuet, denn ich glaube festiglich: Gott, mein Barer, sorgt für mich. Herz und Sin»

Verträum auf Gott.

349

ist mir erneuet, venn ich weiß, selber bist, und schaffest, daß Gott liebet mich, Gott versorgt mir jedes Leid zum Segen wird mich ewiglich. in Ewigkeit. 3. Ist Alles dunkel um mich Mcl. Gott -es Fimmels rc. her, und meine Seele freuden­ ß*>3 Cfrtef zwar beuat die leer, so bleibst du meine Zu­ Roth des Lebens, versicht, und in der Nacht strahlt doch erliegt kein gläubig Herz! mir dein Licht. Christen trifft kein Leid verge­ 4. Wie oft, Herr, weint bens , hin zu Gott hebt sie der ich, ach wie ost; doch bald Schmerz. Was sind Leiden halfst du mir unverhofft. Ain dieser Zeit? Nur der Weg zur Abend war ich schwer bedrückt, Herrlichkeit. am Morgen schon durch dich 2. Unser Leidkn ist ver­ erquickt. schuldet, wie es uns auch hart 5. Sagt Alle, die der Herr bedrängt; darum standhaft nur geprüft, die -ihr zu ihm um geduldet, was der Borsicht Rath Hülfe riest: hat er wohl je­ verhängt, bis dir einst der Tag mals das Gebet der Demuth erscheint, wo dein Auge nicht und Geduld verschmäht? 6. Nein, nie ist seine Hülse »lehr weint. 3. Führt der Herr dich gleich fern, nie ist zu kur; der Arm auf Erden manchen tief ver­ des Herrn; er bleibt der Helfer hüllten Pfad, niemals darfst immerdar, wie ers zu allen Zeidu irre werden an der erogen ten war. 7. Die Stunde kommt früh, Liebe Rath. Droben wird voll­ kommen klar, was hienieden oder spät, wo Dank und Freud aus Leid entsteht, wo er als dunkel war. 4. Seele, bleibe Gott erge­ Vater sich beweist, und deiner ben , wank' in deinem Klau­ Trübsal dich entreisst. ben nicht; die in seiner Gnade 8. Wenn Niemand dich er­ leben, haben feste Zuversicht. quicken kann, so schaue deinen Mag der Weltkreis unrergehn, Heiland an, schürt aus dein Gottes Kind wird doch bestehn. Herz in seinen Schoß, denn seine Macht und Huld ist groß. UTcl. Wo doch zuletzt erquickt. 5. So fall ich denn mit Freuden in Gottes Arme hm; von ihm kann miet) mchrs schei­ den, weit ich sein eigen bin; er bleibt auch ewig mein, und wird mir Alles geben, was mei­ nem Stand und Leben wird gut und selig seyn. Mel. Nun ruhet In de» :r.

Mct. von Gott wllt lch nicht k.

632

lsts, daß ich mid) qU(Ue? 631 M»as Hilsts, daß *• «LV ich mich quä­ Harr auf den Herrn, o Seele, ke , und fürchte manches Leid ? harr und sey unverzagt! Du Entreiß dich, meine Seele, doch weißt nicht, was dir nützet; aller Traurigkeit! Gott ma­ Gott weiß es, und beschützet all­ chet All^s wohl! Wovor soll ich mächtig den, der nach ihm fragt. mich scheuen, da'Alles seinen 2. Er zählte meine Tag», Treuen zum Besten dienen soll? mein Glück und meine Plage, 2. Was hülfe dir dein Sin­ eh ich die Welt noch sah; eh nen, wie dirs noch gehen mag ? ich mich selbst noch kannte, eh Was würdest du gewinnen ich ihn. Vater nannte, war er durch Sorgen Nacht und mir schon mit Hülfe nah. 3. Die kleinste meiner Sor­ Tag? Befiehl es Gütt allein; laß feine, Hand dich führen, gen ist dem Gott nicht verbor­ die wird dich so regieren, wie gen , der Alles sieht und hält; dirs wird heilsam seyn. und was er mir beschieden, das 3. Was dich will Niederschla­ dient zu meinem Frieden, wärs gen, und was dich schmerzt und auch die größte Last der Welt. kränkt , das magst du dem nur 4. Ich lebe nicht auf Erden, klagen, der Alles weislich lenkt. ganz glücklich hier zu werden: Wirfalle Sorg aus ihn, erhebe die Lust der Welt vergeht. Ich dein Gemüthe zu seiner Vater­ soll durch Gottes Segen den güte , so wird dein Kummer Grund zum Glücke legen, das stiehn. ewig wie mein Geist besteht. 5. Was dieses Glück ver­ 4. Er wird dich wohl versor­ gen, der deiner liebreich denkt; wehret, sey mir von dir ge­ vielleicht ist nah der Morgen, wahret! Gott, du gewahrst B wo Gott dir Freude schenkt" gern. Was dieses Glück vcr-

Vertrauen «ruf (Soll. letzet, wennS alle Welt auch schätzet, sey, Herr mein Gott, mir ewig fern. 6. Sind auch der Krankheit Plagen, ist Mangel schwer zu tragen, noch schwerer Haß und Spott, so harr ich und bin stille zu Gott; denn nicht mein Wille, dein Wille nur gescheh, o Gott! 7. Du bist der Schwachen Stärke, und aller deiner Werke erbarmst du ewig dich. WaS kann mir widerfahren, wenn du mich willst bewahren? Und du, mein Gott, bewahrest mich.

In eigner Melodie.

633.

Mas mein Gott will, geichch all­ zeit, fein Will ist stets der beste; zu helfen dem ist er be­ reit, der an ihn glaubet feste. Er hilft aus Noth, der fromme Gott, und züchtiget mit Ma­ ßen. Wer Gott vertraut, fest auf ihn baut, derr wird er nicht verlassen. 2. Mein Gott ist meine Zu­ versicht; er ist mein Licht und Leben; faßt seinen Rath mein Herz auch nicht, doch solls nicht widerstreben. Sein Wort ist wahr, er hat das Haar auf meinem Haupt gezähler; er sorgt und wacht, nimmt mich in Acht, giebt Alles, was mir fehlet. 3. Ruft einst mich ab von dieser Welt des Höchsten weiser Wille: auch dann gescheh, was ihm gefällt, ich will ihm hal>ten stille. Dir, Gott, befehl ich

355

meine Seel in meinen letzten Stunden; durch Ehristi Lad ist alle Noth des Tode- über­ wunden. tNkl.

Es ist gewltUch ic.

634 MLenn

gleich auS «*>'*• cüD tiefer Mitten

nacht Gewitter um mich blitzen^ so zag ich nicht, mxin Daty wacht, er wacht, mich zu be­ schützen. Die Güte, dir mich werden hieß, die den Bedräng­ ten nie verließ, wird nimmer mich verlassen. 2. Sein Auge schauet in mein Herz, und zählet meine Soch gen, kein Seufzer bleibet und kein Schmerz dem Laterblick verborgen. Er sendet mir das Leiden zu, daß seiner nicht in stolzer Ruh mein schwaches Her­ vergesse. 3. Gesegnet sind die Leiden mir, die mich der Welt entzie­ hen. Sie lehren mich, mein Gott, zu dir und deiner Gna­ de fliehen, und einst, wenn ich vollbracht den Lauf, geht mir die ewge Sonne auf, der alles Dunkel weichet. 4. Bon jedem Schmerz der­ einst befreit, werd ich, Herr, bei dir leben, und selig dann selbst für das Leid dir Preis und Ehre geben. Wohl denen, die dem Herrn vertraun, und ihre Hoff­ nung auf ihn baun, nie werden sie zu Schanden.

In eignet Meloölc.

635. W'UHL

3M

Berttauen auf Gott.

tm, unk hoffet auf ihn allezeit, ken wird er wunderbar erhalten in aller Noth und Traurigkeit; wer Gott, dem Allerhöchsten kraut, der hat auf keinen Sand gebaut. 2. WaS helfen uns die schweten Sorgen, waS hilft uns unftr Weh und Ach? WaS hilft $6, daß wir alle Morgen beftijftttt unser Ungemach? Wir machen unser Kreuz und Leid hur größer durch die Traurigkeit. 3. Sey nur geduldig und bleib stille, sey stets in deinem Gott vergnügt, und harre wie fSn Heilger Wille und seiner Weisheit Rath eö fugt. Gott, der in Christo uns erwählt, weiß auch am besten, waS uns fehlt. 4. Er kennt die rechten Freudenstunden, weiß, ob das Glück uns heilsam sey ; hat er uns nur getreu erfunden, so stehet er uns hülfreich bei; Gott kommt, eh wir es uns versehn, und lässet unS viel Guts geschehn. 5. Denk nicht in deiner Drangsals Hitze, daß du von Gott verlassen seyst; und daß der wahres Glück besitze, den alle Welt als glücklich preist. Die Zeit verändert oft sehr viel, und fetzet jeglichem ein Ziel. 6. Es sind ja Gott geringe Sachen, und seiner Allmacht gilt es gleich, den Reichen klein und arm zu machen, den Armen aber groß und reich; er ist der Herr, der jedermann er­ höhen und auch stürzen kann. 7. Sing, bet und geh auf Got­

nur getteu, und ttaudeS Him. melS reichem Segen, so wird er bei dir werden neu; denn wer nur seine Zuversicht auf Gott setzt, den verläßt er nicht. tttcL Nun preiset Alle rc.

636

Mie bist du, Seele, ft mir so färbe, trübt? Dein Heiland lebet, der dich ja treulich liebt. Ergieb dich gänzlich seinem Willen, er kann allein dein Trauern stillen, er kann allein dein Trauern stillen. 2. Bist du in Nöthen, ach harre nur auf Gott, trau seiner Gnade in Seel - und Leibes» Noth! Der vormals deine Angst gewendet, ist es auch noch, der dirHülfe sendet, ist es auch noch, der dir Hülfe sendet. 3. Bist du bei Menschen nicht nach Verdienst geschätzt, mußt du viel dulden, was dein Herz tief verletz!, bedenke, Wender Höchste ehret, dem ist der herr­ lichste Ruhm gewähret, dem ist der herrlichste Ruhm gewähret. 4. Bist du in Jesu, in dei­ nem Heiland reich, kein Gold, kein Silberist diesem Reichthum gleich. Hast du nicht, was dich hier ergötzet, gnug, wenn der Himmel dirs dort ersetzet, gnug, wenn der Himmel dirs dort er­ setzet. 5. Sey doch zusrieden, o du betrübtes Herz, wirf auf den Vater, was dir bringt Sorg und Schmerz. Wer ist wohl jemals zu Schanden worden, der sich

tes Wegen; verricht das Deine bewahrt in

dem Kreuzesor.

Verträum auf Gott.

357

Drum, Seele, dring getrost z« deinem Herrn, er segnet ger , er segnet gern. 5. Der Himmel und die Erd ist drin, er schenkt sie dir ilf Christo, meine Seele; so nimm in heilger GlaubcnSkraft sie ein, und denke nicht, daß dir noch etwas fehle. Bleib nur bei Gott, so bleibest du zugleich Ufr!; Ls kostet viel rin Christ rc. auch ewig reich, auch rwi 637 ML'rf alle Sorgen reich. v*^' * «^hinterdich, mein Mrl. Machs mit mir Gott m Herz, - und sey in deinem Gott dem, der sich zufrieden! Sey still; denn er Vt,Oe NAohl auf seinen Gott gewährt' bis sicherlich, was nö­ thig ist zu deiirem Heil hienie- recht kindllch kann verlassest; mag ihn auch treffen Sorg untz ddn; warum willst du in eitler Noth, mag auch die Welt ihik Müh Md Pein, in Müh und hassen, so bleibt er doch in sich Pein unruhig seyn? vergnügt, sein Freund ist Gott2. Wohlan! sey gutes Muths der Alles fügt. km Herrn, vertrau dich gänzlich 2. Die böse Welt mag im» se nen Vaterhänden. Er ist mit merhin ohn Ursach mich befein­ seiner Hülfe ja nicht fern- und den, kann sich nur immer mehr bald wird sich sein Segen zu mein Sinn mit meinem Gott dir wenden. Such ihn allein, befreunden. Ich trotze muthig wenn etwas dir gebricht, und jedem Feind! Wer schadet mir jorge nicht, nein sorge nicht. ist Golt mein Freund? 3. O trachte nur mit Ernst 3. Ich murre nicht, daß ich danach, daß du mit ihm dich hier ose viel habe dulden müs» innig , magst verbinden, und scn; mich hat ja Gott ganz werde nur im Glauben nimmer unverhofft aus mancher Angst schwach, so läßt er dich auch gerijscn: da lernt ich recht, daß alles Andre fln en : er ist und Gott allein der Menschen brster bleibt dein Vater und dein Gott, Freund muß seyn. dein treuer Gott in allcrRoth. 4. Und will, ob meiner Sün» 4. Nah dich zu ihm, er ru­ densll uld, mein Herz mich hatt fet dir, er spricht: wie könnt verklagen; spricht es mir ab des ich dich, mein Kind, verlassen? Vaters Huld: doch darf ich nicht Mein Herz bewegt von Liebe verzagen. Wer ist, der mich sich- in mir, daß ich dich muß verdammen kann ? Gott ist ein mit. Gnad und Huld umfassen. Freund, und nimmt mich an'

dm, der sich bewährt in dem Kreuzesordcn. 6. Drum, liebe Seele, wirf alles Trauren hin, geduldig leide, stille nur deinen Sinn. Erlebst du hier dich Gottes Willen, dort wird mit Freu­ den er dich erfüllen, dort wird mit Freuden er dich erfüllen.

638

358

Vertrauen auf Gott,

5. Ja selbst des Grabes fin­ stre Nacht kann mich nickt mehr erschrecken; ich weiß, mich wird durch seine Macht der Herr einst auferwecktn. Mit Christo werd' ich dann vereint, durch ihn ist ewig Gott mein Freund. 6, So geh' ich freudig durch die Welt, getrost und stark im Glauben! Wer fest an seinen Gott sich hält, dem kann die Welt nichts rauben! Gott ist nrein Freund, mein Schutz, mein Rath! Wohl dem, der Gott zum Freunde hat! Mel. Nun danket ahe Gott >c.

635) NAyhl dem, der un-

aller Hoheit Glanz versinkt in Todesnacht. 3. Niel sichrer ist mein Trost, ich weiß, an wen ich, glaube. Wo ist der mäcktge Feind, der mir dies Kleinod raube? Ich stehe fest m Gott, ihm bang ich einzig an, dem keine Noth zu groß, der helfen will und kann. 4. Zu ihm, dem treuen Gott, ist meine Seele stille; sein Arm ist ewig stark, und gnadenvoll sein Wille. Sein Gang «st wun­ derbar, unendlich seine Kraft; sie hat von Alters her stets Hülsi und Rath geschafft. 5. Drum halt' ich mich zu Gott, und das ist meine Freude, wenn ich ihm danken kann, nach überstandgem Leide, wenn mein erquicktes Herz ihn rühmt mit allem Fleiß, und ihm ein Lob­ lied singt zu seines Namens Preis.

(em Gott zum Hesse? sich erwählet, der kinvlkch ihm verttaut, was seinem Herzen fehlet. Wohl dem, der aus Pen Herrn allein sein Hof­ fen stellt, auf ihn, der Trost pfrspxjcht, und ewig Glauben hält, 6. Gieb, daß ich stets, mein 3, We? hier auf Menschen­ Gott, an dir fest hangen bleibe, kraft und Menfchesigunst ver­ daß weder Glück noch Notb mich trauet, der hat fprwahr sein lemals von dir treibe. Verleih Glück auf bloßen Sano ge- mir deinen Geist, und schenk haurt; betrüglich pnd gering mit neue Kraft, zu üben im­ jst aller Menschen Mqcht, und merdar die gute Ritterschaft.

XXII, Lob-II h Danklieder, tttctt Zkhovah sst mdn Licht rc. und sanft, und himmelwärts er­ hoben zu Gott, des Herzens den Herrn der Trost und Zuversicht. Er ist Welt zu lpb?n, erhebe dankbar allein, Lob Ebre Preis und sich, und säume Aicht! sev still Ruhm zu nehmen würdig stets

Lob- und Danklieder. und überall; ibn preist auch du! mir frohem Jubclscbass geh ein in fein erhabnes Heiligthum! 2. Der Herr ist zwar ein unbegreiflich Wesen, drin sich vergeblich ver Verstand ver­ liert; doch kannst in seiner Welt du deutlich lesen, wie wun­ derbar sein weiser Rath regiert. Er hat und kennet seines Glei­ chen nicht; es weichet Wes sei­ ner Maiestat', vor der die Krea­

tur mit Zittern steht, dieweil er wohnt in unnahbarem Licht. 3. Ja er, der Lebensgrund von allen Dingen, er ist für­ wahr ein unzugänglich Licht: doch wirb im Licht zu wandeln mir gelingen, so decket sich mir auf fein Angesicht. Denn wie er ist und lebt im Licht allein, so birgt er sich dem, der das Dunkle licht, und liebet den, der sich dem Recht ergiebt; der wohnet stets in seiner Strahlen. Schein. 4.0 selig, wer also den Herrn erkennet, und kindlich zu ihm Vater sagen kann; o selig, wen auch Erden Seinen nennet, wen er als Kind des Hauses siehet an! Wit Kindern geht kein Vater ins Gericht, so hat auch Er Geduld, übt Langmuth aus, und hat mit Seligkeit ge­ schmückt sein Haus, wo Liebe herrscht, wo Gnade nie gebricht. 5. Drum auf! ich will, o Herr, dich froh erheben, weit du auch mich zu denen hast ge­ zahlt, die du in Christo hast

gebracht zum Leben, und in

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dein HauS zu Klydery dir er­ wählt. Jetzt zwar schau ich dick nur in bunfiem Licht: doch

kommt, ich weiß es, künftig noch der Tag, da ich dich ohne Decke schauen mag von 'Ange­ sicht zu frohem Angesicht. Ich flrrge Mr rc. S)|uf, Christen, brin» ^g« Preis Md, Ehr dem Herrscher aller Welt, dem Mächtigen, der Erd und Meer und alle Himmel hältz. 2. Frohlockt mit mbelreichem Schall Gott unserm höchsten Gut, der große Wunder über« .all auch an uns Menschen thut. 3. Von unsrer zarten Kind­ heit an war feine Hülst uns nah; auch wo kern Mensch mehr reuen kann, sieht Gott alsRrt» irr da. 4. Aus seiner Fülltz nehmen wir, was uns erfreut.und nährt, und Alles, was der Seele hier Zuftiedenheit gewährt, 5. Ist dornenvoll auch unser Pfad, und beugt uns oft der Schme-z, Gott prüfet nur nach letncm Rach, und stärkt durch Norh das Herz. 6. Nach Vater Weise träget er uns Schwache mit Geduld, er züchtigt wohl, doch nie zu schwer, und tilget unsre Schuld. 7. Sein Wort weckt das Ge­ wissen auf, ruft uns zur Besse­ rung , fein Geist stärkt uns im Tugendlauf, schafft unsre Hei­ ligung. 8. Gott ist getreu, und läßt uns nickt; wohl Men, die ihm

Mcl.

641.

360

Lob- und Danklieder«

traun, fit werden einst sein An- durch Nichtigkeiten, brennt degesicht in sel'gem Lichte schaun. Altars Flamme nicht, wie doch Licht von seinem Licht Mel. Sollt ich meinem re. sollte lautern Schein verbreiten. ß!2 Hs»? ihr Christen, O, wann strahlt sein Heilig« -vV Gott zu loben, thum ganz in fleckenlosem seine Huld und seinen Rath, Ruhm? ihn, deß Macht durch tausend 5. Demuth schlägt die Blicke Proben sich an unS verherrlicht nieder; doch giebt Glaube Zu­ hat. Zwar, kein Mensch kann versicht, hebt die feuchten Augen ihn ermessen; GotleS Gnade, wieder, und die Herzen wer­ Nein," du kannst welch ein-Meer! Wer sind wir, den Licht. und waS ist Er? Doch wer uns nicht verlassen, schonest, tra­ kann deS Danks vergessen? gest und vcrgieost; wie du un­ und er nimmt das Scherflein aussprechlich liebst, das kann an, daS eirrArmer opfern kann. kaum die Seele fassen. Groß, 2. Preis dem Bischof un­ ja groß ist Menschenschuld; srer Seelen! Dank dem Hirten göttlich groß ist Gortes Huld. seiner Schaar! nie ließ er ein 6. Laß vom Jüngsten biGut unS fehlen; treu nahm er zum Greise Zeugen deiner Kraft der Heerde wahr. Seines Wor­ uns sey», daß sie reich sich tes krästge Nahrung, seines Gei­ stets erweise in der Gläubigen stes Unterricht, dieses reine Verein! Wenn wrr Großes schon Himmelslicht, seines Hirten­ ersuhren, Größrcs ist unS auf­ stabs Bewahrung, welcher Se- gespart , das uns dort wird of­ genSström' Erguß! welch ein fenbart in deS Himmels fel­ Himmels »Vorgenuß! gen Fluren, wo uns Alle un­ 3. Daß sein gcistger Tem­ verrückt Herrlichkeit in Fülle pel stehet auch in Sturmen un­ schmückt. versehrt, daß sein Friede drin­ nen wehet, daS ist ewgen Dan­ Mell. Lobe -en Herren, den re. kes werth. Beben seines Zions ßjl^l (Danket mit Freu* ^^den, o danket dem Gründe, wenn der Geist der Sünd' und Welt es belagert Vater der Gnade, ihr, die er und umstellt: wer zerstört die segnet und führet auf ebenem Macht der Sünde? Nicht der Pfade; die ihr ihn kennt, Va­ Stteiter Arm und Fleiß, ihm, ter in Christo ihn nennt, prei­ nur ihm gebührt der Preis. set den Vater der Gnade! 4. Doch mit Herzensküm2. Oft ist sein Thun vor merniffen kämpft der Seinen den Augen der Menschen ver­ Dankgefühl, weil wir, ach, be­ borgen, eh' eS erscheinet, zagt kennen müssen, wir sind ferne Alles, versunken in Sorgen; noch vom Ziel. Ost gedampft ist es gescheh'», haben wir's

Lob- und Danklieder«

heute gesehn, ach! so vergessen wir’S morgen. 3. Kinder dcS DaterS im Himmel, erkennet die Gaben, die wir, gesegnet von ihm, dem Erbarmenden, haben. Sind wir eS werth, daß er unS leib­ lich ernährt, und auch die Seele will laben? 4. Habt ihr nicht täglich die Gnade deS Höchsten erfahren? Denket, wie oft euch . kein Sterblicher konnte bewahren; doch er erschien, ihr wart ge­ rettet durch ihn, nicht mehr be­ drängt von Gefahren.

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Noth auf dich schaun, du nur kannst wahrhaft mich stärken!

U7tl. Gott free Himmel» und >(« anst dem Herrn, * ihr GottcSknechte, kommt, erhebet seinen Ruhm! daS crlvsete Geschlechte ist und bleibt sein Eigenthum. Ehri stuS bleibt in Ewigkeit, wie er gestern war und heut. 2. Segnend walten nun die Hände eures GotteS euch zum Heil, seine Liebe sonder Ende reichet Jeglichem sein Theil; er bleibt Allen zugewandt, die durch Jesum ihn erkannt. 3. Haltet nur in allen Din­ gen euch nach unsers Gottes Treu. Laßt euch nichts zur Freude bringen, eh euch unser Gort erfreu; und betrifft euch Schmerz und Noth, JesuS fleht für euch zu Gott. 4. Alle, die auf Mensche» bauen, gehn zu Grund in ihrem Wahn, nur die unserm Gott vertrauen, wandeln auf der sichern Bahn. Jesu Jüngern wird bekannt Go.tcS Hülf und starke Hand. 5. Danket Gott, ihr Got« teSkncchte! kommt,erhebet seinen Ruhm! du erlöseteS Geschlechte, weih dich ihm zum Eigen­ thum ! EhristuS bleibt in Ewig­ keit, wie er gestern war und heut. (I/O,

5. Die ihr die Hülse deS Ewigen habet gesehen, mehr noch empfinget, als bitten ihr könnt und verstehen, preiset und liebt den, der die Sünden vcrgiebt, segnet, eh' wir zu ihm stehen. 6. Wer ihm nun danket, wird immer mehr Gaben em­ pfanget!, Wachsthum im Glau­ ben, im Hoffen und Lieben er­ langen. Gott reichet dar gern seiner Gläubigen Schaar mehr, alS sie von ihm verlangen.! 7. Wer zu ihm rufet in Nö­ then , den will er erhören; sind wir errettet, so sollen wir dank­ bar ihn ehren. Folgt seinem Wort, fahret im Danken nur fort, er wird euch Alles ge­ währen. 8. Hilf mit, mein Vater, U7d. Ich finge dir mit Her; »k. siV1 bists, dem Ehr dir danken mit heiligen Wer­ ken, folgsam in Allem, auf Und Ruhm ge­ deine Gebote nur merken, mu- bührt , und dies, Herr, bring thig dir traun, still in der ich dir; mein Schicksal hast

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Lob - und Danklieder;

du stets regiert, und stets warst du mit mir. 2. Wenn Angst und Noch sich mir genaht, so hörtest du mein Flehn, und ließest mich, nach deinem Rath, Hüls und Errettung sehn. 3. Wenn ich in Schmerz und Krankheit sank, und rief: Herr, rette mich! so halfst du: dich erhebt mein Dank, denn ich genas durch dich. 4. Betrübte mich des Fein­ des Haß, so klagt' ich dir den Schmerz: du halfst mir, daß ich ihn vergaß, und gabst Ge­ duld ins Herz. 5. Wenn ich den rechten Pfad verlor, mich schuldbeladen sah, rief ich zu dir- mein Gott, em­ por, und Gnade wax mix nah. 6. Seufzt' ich im Leiden: Herr, wie lang? hast du dich weggewandt? War mir um Trost und Hülfe bang, so half mir deine Hgnd7. Er half, noch hilft er stets, der Herr, denn er ist fromm und gut. Aus her Versuchung rettet er, pnd giebt zur Tu? gend Muth, 8. Herr, für die Leiden Hank ich dir, dadurch du mich ge­ übt, und für di? Freuden, wel­ che mir dein milder Segen giebt. 9. Dir dank ich, Herr, daß die Natux mich nährt und mich erfreut. Ich fchau in ie-

Sohn, der füx. mich Sünder starb, und der zu deinem Gna­ denthron den Zugang mir er­ warb. 11. Lobt Gott in feistem Hekligthum, erheb ihn, ÄZolk des Herrn! die Erd ist voll von seinem Ruhm; er hilft und rettet gern. 12. Er, hilft, und läßt die Traurigkeit uns bald vorübergebn, will uns. nach kurzer Prüfungszeit, zum ewgen Glück erhöhn. 13. Vergiß nicht, Seele, dei­ nen Gott, und was er dir ge­ than; verehr und halte sein Gebot, und bet ihn ewig an.

Mel. Valet will ich -ir geben rc.

ßjlß

meine Seele -^finge, wohlauf,

ihn zu erhöhn, dem Herrn, dem alle Dinge zu Dienst und Willen stehn. Ich willden Vater droben hier preisen auf der Erd, ich will ihn herzlich lo­ ben , so lang mein Leben währt, 2. Wohl dem, der einzig schauet auf Jacobs Gott und Heil! wer ihm sich arrvertrauet, der hat das beste Theil; der hat den Schatz erlesen; unan­ gefochten ruht sein Herz und ganzes Wesen in Gott, dem höchsten Gut. 3. Bei ihm ist alle Stärke und unerschöpste Macht, das predigen die Werke, die er bet» vvrgedracht. Der Himmel und der Creafux, Gott, deine Freund­ die Erde mit ihrem ganzen lichkeit. Heer, und was durch Gottes 10. Ich danke dir für deinen Werde sich regt im weiten Meer

Lob - und Danklieder.

4. Sein ist der treuste Wille, er giebt mit milder Hand dem seine Segensfülle, den er ge­ treu erfand. Gott halt sein Wort mit Freuden, geschehn muß, was er spricht, und wer Gewalt muß leiden, den schützt er im Gericht. 5. Er ist das Licht der Blin­ den, thut auf der Tauben Ohr, und die sich schwach befinden, gehn stark durch ibn hervor; er lst der Fremden Hütte, die Wai­ sen nimmt er an, erfüllt der Wittwen Bitte, schasst Hülfe Jedermann. 6. Ach ich bin viel zu wenig, zu preisen seine Ehr; er ist der ewge König, ich bin von gestern der; jedoch weil ich gehöre gen Zion in sein Zelt, gezumr mir's, daß ich mehre sein Lob vor aller Welt. Met.

Sollt' ich Meinem 0ott rs. Freude wallt inmer* Önern Herzen! O wie

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schon in Kleirrmuth hm, ahnete mein trüber Sinn nichts, als bange Trauerstunden: Herr, dann sprachst du nur ein Wort, und die Sorgen eilten fort. 3. Ja, was du mir, Herr, be­ reitest, .das ist Freude, Heil und Glück; daß du wunderbar mich leitest, sagt mir jeder Au­ genblick. Wärest du nicht mein Erbarmer, schirmtest du mein Leben nickt, ach wo fand' ich Trost und Licht, wie verlassen war' ich Armer! Wohl mir, Herr, daß du regierst, und nach deinem Rath mich führst! 4. Immer will ick dir ver­ trauen, dir, der Alles weislich fügt, gläubig zu dir aufwärts schauen, wenn der Muth nur fast erliegt. Preis sey dir, deß ich mich freue, der so Großes an mir thut, und im Segnen nie­ mals ruht, Preis sey deiner Aatertreue; da ich sonst nichts ge­ ben kann, nimm mein Loblied gnädig an! 5. Ä bewahr am guten Tage mich vor Stolz und Sicherheit, halte fern von mir die Klage in der schwersten Prüfungs­ zeit ! Laß mich im Genuß der Freuden stets auf deinen Wil­ len sehn, unh auch dann noch aufrecht stehn, wenn sie wie­ der von mir scheiden. Hier nur wechseln Freud und Leid, dort ist ew'ge Seligkeit.

freundlich, Gott, bist du! du entfernest Sorg' und Sckmerzen, führst mir Heil und Segen zu. Was ich bin, vermag und habe, strömt aus deiner Fülle her, nichts kommt mir von Ungefähp; Alles, Herr, ist deine Gabe, Alles wird durch deine Hand abgewehrt und zugewandt. 2. Du gebeutst, und schnell entfliehet, was mit Sorgen mich Mcl. ttun lob' meine Sept' rr, erfüllt, und mein frohes Auge siehet, wie dein Rathschluß sich 648 frohlockend laßt uns * O treten vor unsern enthüllt. ZLar die Hoffnung schon verschwunden, sank ich Gott nut Preis und Lkuhntt

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Lob- und Dankllebcr,

Mit freudigen Gebeten lobt ihn in seinem Heiligtbum! Ihn, der an allen Enden beglücket und erfreut, und der mit Va­ terhänden uns führt zur Se­ ligkeit. Er traget selbst' die Sünder, und hilft dem Schwa­ chen gern. Lobt ihn, ihr feine Kinder! Ihr Christen, dankt ihm gern. 2. Ihr, Eines Hauptes Glie­ der, vereinigt liebreich Herz und Mund! Durch Christum alle Brüder, macht eures Vaters Gnade kund! Zu Einem Heil berufen, habt Alle Einen Sinn; so tretet zu den stufen des Gnadenthrones hin ! Der Zwie­ tracht Geist verschwinde, ver­ bannt sey Haß und Neid, und jedes Herz empfinde der Liebe Seligkeit. 3. Sieh, König aller Ehren, auch uns erfüllt von Einem Geist, hier, wo in vollen Chö­ ren dich unser dankbar Loblied preist. In Einem lauten Tone fingt durch dein ganzes Reich dir, Vater, und dem Sohne die Christenheit zugleich. Die Eintracht ihrer Lieder steigt auf mit hohem Klang, schallt durch die Himmel wieder; welch englischer Gesang! 4. Und wenn an heilger Stät­ te einmüthig wir dich so er­ höhn, dann willst du die Ge­ bete der glaubgcn Seelen nicht verschmähn. Du hörst, wenn wir von Herzen dir danken, treuer Gott, für Lindrung un­ srer Schmerzen, für Rettung auS der Notb O neig' auch

jetzt von oben zu uns dein An* gesicht, bis wir dich würdger loben dort in dem ewgcn Licht! UTd. Ich dank Mr, lieber Zerre rr. 649. (Ä""' mcinc ga"zr VS/ Seele macht dei­ nen Ruhm bekannt. Dir dank' ich , und erzähle die Wunder deiner Hand. Mein Herz ist froh, ich singe auS tief beweg, ter Brust: du, dem ich Lie«. der bringe, du, Herr, bist meine Lust! 2. Du sitzest aus dem Throne, alS Richter aller Welt, der, Jeglichem zum Lohne, gerecht sein Urtheil fallt. Wenn Men­ schen frevelnd schmähen dein heiliges Gebot, dann schiltst du, sie vergehen vor deinem dorn, o Gott! 3. Gott wägt die Welt und übet ein heiliges Gericht; wer Trug und Bosheit liebet, bleibst vor dem Höchsten nicht. Die Wage sinkt und steiget, wie sein Gesetz gebeut, und jedeVolk bezeuget deS Richters Heiligkeit. 4. Du bist ein Fels der Frommen, ein Fels in jeder Wütt). Sie traun auf dich, und kommen zu dir, dem treuen Gott. Die Thränen, die sie weinen, sind dir bekannt unp werth, versäumen willst du Kei­ nen, der deinen Schutz begehrt. 5. Freut euch des Herrn und preiset ihn laut vor aller Welt, der herrlich sich bewei­ set, und, was er zusagt, hält. Nach überwund'nrn Leiden er-

Lob- und Dnnklieder^.

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schallt im Heiligthum, dir, Ge­ vernommen? Ist nicht zu mir ber hoher Freuden, Anbetung, ein Wort gekommen, das ewPreis und Ruhm. ge Gnade mir verspricht? Fal­ len können Berg' und Hügel, Mel. Wad)rt auf, ruft uns re. doch fest steht seines Bundes ott,- wer ist dir Siegel, von uns weicht seine zu vergleichen, Gnade nicht. So treu von je­ und wer ermißt in deinen Rei­ her schon liebt er nun in dem chen , wie viel sich Geister dein Sohn uns als Vater. O betet erfreun? Ungezählte Sonnen an! Ihr dürft euch nahn, und geben zahllosen Welten Licht danket ihm am Gnadenthron. und Leben; du schufst, du hältst 3» eigner Melodie. sie auch allein. Doch ist der CScrr Gott, dich Io« Welten Raum nur deines Klei­ den wir! Herr des Saum, Herr und Schö­ wJ*» pfer! Dich aber selbst, der du Gott, wir danken dir! Duewihn wölbst, dich fassen die Ge­ ger Vater, dich erhebt, waS danken kaum. weit und breit auf Erden lebt. 2. Und in diesem Heiligthu- Die Himmel und der Engel me, dem Tempel voll von Schaar lobsingen, Herr, dir deinem Ruhme, ist auch die immerdar. Die Eherubim und Stätte mir erbaut. Ich dars Seraphim verkünden stets mit vor dein Antlitz treten, zu dir hoher Stimm: Heilig ist unser mit allen Wesen beten, auf Gott, heilig ist unser Gott, die dein Auge segnend schaut. heilig ist linier Gott, der Herr Wer deine Lieb' erkennt, dich Herr Zebaoth. gläubig Vater nennt, der ver­ Die Himmel und der Er­ geht nicht. Ich Erdenstaub, den Kreis sind voll von deines «ch fallend Laub, mir ist die Namens Preis. Der heiligen Ewigkeit gegönnt. zwölsBoten Zahl, und die Pro­ 3. Schwing dich denn em­ pheten allzumal, der Märtyrer por und finge! Bis über alle hellglänzend Heer verherrlicht Himmel dringe zu Gott, o See­ ewig deine Ehr.. Die ganze le, dein Gesang! Höher als werthe Christenheit rühmt dich die Himmel gehen, und höher auf Erden allezeit. Dich, Va­ als die Sternenhöhen geht Got- ter auf des Himmels Thron, reS Gnade, geh mein Dank. und Christum, deinen einigen Barmherzig schauet er auf alle Sohn, den heilgen Geist, den Menschen her, die ihn fürch­ Tröster werth, im Glauben sie ten. Er sorgt und wacht, hat bekennt und ehrt. König der Ehren, Jesu auf uns Acht; drum sorg' und fürchte Keiner mehr. Christ, des VaterS ewgerSbb« 4. Hab ichs nicht von ihm du bist. Du nähmest an. der

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Lob x und Danklieder,

Welt zu gut, gleich Menschenkinvern, Fleisch und Blut; des Todes stachel brachest du, und führst uns All dem Himmel zu. Zur Rechten Gottes nun er­ höht, theilst du des Vaters Ma­ jestät, und wenn der Bau der Erde bricht, erscheinest du und hältst Gericht. So fleh'n wir, nimm in deine Hut, die du er­ kauft mit deinem Blut.

Laß uns im Himmel ha­ ben Theil an aller Frommen ewgem Heil; hilf deinem Volk, Herr Jesu Christ, und segne was dein Erbtheil ist. Negier die Deinen allezeit, und heb sie hoch in Ewigkeit! Dich loben täglich wir, v Herr, verkünden ewig deine Ehr. Behüt unS bis auf jenen Tag, daß Jeder rein erscheinen mag. Erbarm' dich unser, treuer Gott, erbarm dich unser Aller Noth; Warmherzigkeit laß uns geschehn, so wie wir hoffend zu dir flehn. Auf dich steht meine Zuversicht; zu Schanden werd' ich ewig nicht. Amen Met. wachet auf, tust ic.

(Kerzen, wallt mit frohen Schlägen voll Lob und Dank dem Herrn entgegen, der uns bis hieher hat gebracht! Singet in erhab­ nen "Weisen, den Segensrath des Herrn zu preisen, die reiche Huld, die starke Macht! Doch blöden Auges nur folgt unser Geist der Spur des Barmhcrzgen, der seiner Schaar unwan­

delbar Rath, Kraft und HeU und Friede war. 2. Welches Heil, aus freien Gnaden zum Bunde seineVolks geladen, zur Kindschast auserwahlt zu seyn! sich deS Heilands freun zu können, vor Tausenden ihn sein zu nennen, und froh zu rühmen: er ist mein! Welch unschätzbarer Bund, auf ewgem Felsengrund fest erbauet! Wer ihm sich weiht, reist in der Zeit schon für des Himmels Seligkeit. 3. Volk, dem er den Gottes­ frieden, des Himmels Bürger­ recht beschieden, verkünde laut sein Recht und Licht. Könnt' auch eine Mutter dessen, den sie imSchooße trug, vergessen: der Herr vergißt doch unsrer nicht! Sein Trost nur und sein Rath hält uns auf rechtem Pfad. Hallelujah! sein An­ gesicht bleibt unser Licht, sein Wort der Stab, der nie zer­ bricht. 4. Trifft nun auch die Sei­ nen Schweres; es ist kein Spiel des Ungefähres, der Herr ists, der cs uns beschied. Glaub und Zuversicht gereuen nie Ei­ nen von des Herrn Getreuen, auch wo er keinen Ausgang sieht. Der unsre Haare zählt, der weiß auch, was uns fehlt, und erbarmt sich. Er lenkt hinaufder Seinen Lauf, und schließt des Himmels Schätze auf. 5. Selig, wer aus diesen Schätzen schon hier weiß Herz und Geist zu letzen, und wer im Glauben treu bcharrt. Dop-

Lob- und DanMeder.

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und spricht, und Zahlend bricht aus Finsterniß hervor das Licht. 3. Unser Gott herrscht ohne Schranken, er wendet Völkern die Gedanken, rrmachtzu Nichts der Bösen Rath. Nur sein Rath bleibt ewig stehen; was er be­ dacht, das muß geschehen, er ist gleich groß an Rath und That. Wohl uns, daß er re­ giert, der Alles herrlich führt! Hallelujah! Die auf ihn schaun, und ihm vertraun, die wandeln ohne Furcht und Graun. 4. Send uns ja in voller Klarheit, o Gott, dein'Licht und deine Wahrheit, daß sie uns leiten überall. Laßunsaufdes Glaubens Schwingen zu jenen Mel. Machet auf, ruft re. lichten Höben dringen, zu der 65^5 jauchzt, ihr auser- Verklärten Jubelschall. In dei­ Iten' M1!)crz nem Himmelreich sind wir dann und preist den Herrn, erlöste Engeln gleich. Hallelujah! Münder, die seine Gnade hoch Wir gehen ein, bei dir zu seyn, erfreut! Laßt die Stimme laut und dein auf ewig uns zu freun. erklingen, ein wohlgefällig Lied' 5. Bis dahin lasset uns mit zu singen, voll Demuth und Beten oft vor des Höchsten Al­ voll Dankbarkeit. Und schaut tar treten, vor Gott, der unsre mit frohem Muth, was er noch Schuld vergißt, der der Gläuban euch thut. Hallelujah! Sein gen Schild und Sonne, und Wort ist süß ; was er verhieß, unsre Freud und höchste Wonne ist Wahrheit, und er hält's ge­ durch Christi großes Opfer ist. Was wir in ihm erflehn, daß wiß. 2. Der im reinsten Lichte wird Gort nicht verschmähn. wohnet, bei dem Gerechtigkeit Hallelujah! Gott, führe du uns stets thronet, der giebt an Licht Alle zu dem trogen Reich und und Recht uns Theil. Alles seiner Ruh. predigt seine Ehre; er ordnete der Sterne Heere, er ordnet auch Mel. Nun freut euch, Itcden it. der Menschen Heil. Ihn bete 654 c. ßXß at, daS will er auch erhalten, quickt. 7. Mach unS deS Lebens darüber will er früh und spat Pilgerzeil zum Rüsttag jener mit seiner Gnade walten. In sei« Seligkeit. Laß unS, bis wir nem ganzen Königreich herrscht dein Antlitz schaun, mit festem Weisheit, Lieb und Macht zu» Mutb auf dich vertraun, und gleich; gebt unserm Gott die wird die LeibeShütte schwach, der Ehre! 4. Ich rief zum Herrn ik Geist sey willig, klar und wach. meiner Noth: ach Herr! ver­ 8. StetS brünstaer sey die Dankbarkeit, die unser Herz dir, nimm mein Schreien! da hals Barer, weiht; fest sey derSchritt mein Retter mir vom Tod, ließ Trost mir angedeihen. Drum auf rechtem Pfad; ein Hallelujahjedr That, ein jeder Seuf­ dank ich, Gott, drum dank ich dir, ach danket, danket Gott zer ein Gebet, bis dort dich mit mir, gebt unserm Gott die unser Lob erhöht. Ehre! 9. Verincbre deines NamenS 5. Sein Volk verläßt der Ruhm, die Welt sey ganz dein Höchste nicht, ist nie von ihm Heiligthum; mit uns gieb allen geschieden; er ist der From« Menschen Theil an deines Rei­ men Zuversicht, ihr Segen, ches ewgem Heil. Dein Herz Heil und Frieden; mit Mut­ thut diesem Flehn sich aus; ja terhänden leitet er die Seinen Later, du sprichst Amen draus. liebreich hin und her, gebt un« ferm Gott die Ehre! ttttl. ff« ist Sa» 6dl ic. 6. Wenn Menschenhülfe ßßÄ s^ey Lob und Ehr nichts mehr kann, wenn Rath vv*e dem höchsten und Trost verschwinden, nimmt Gut, aus freudigem Gemüthe, Golt sich unser gnädig an, läßt dein Gott, der alle Wunder seine Hülf uns finden; er neigt thut, dem Later aller Güte. sich väterlich dem zu, der nir­ Er istS, -der allen Jaminerstillt, gend anders findet Ruh; gebt und unS mit reichem Tros unserm Gott die Ehre! erfüllt; gebt unserm Gott die 7. Ich will dich all mein Ehre! Lebelang, o Gott, mit Freu» 2. ES danken dir des Him­ den ehren; man soll, Herr, mels Heer', o Herrscher aller nieinen Lobgesang an allen Or­ Thronen, die Heere, die in ten hören. Mein Geist und Luft und Meer, und auf dein Leib ermuntre sich, mein gan­ Erdkreis wohnen; sie preisen zes Herz erhebe dich; gebt un­ drin« Schöpferömacht, die Al- serm Gott die Ehre!

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Lob» und Danklieder.

8. Ihr, die ihr Christi Na» men nennt, gebt unserm Gott Sie Ehre; ihr, die ihr Gott als Vater kennt, gebt unserm Gott die Ehre. Verstumme nun der Frevler Spott, der Herr ist Gott, der Herr ist Gott, gebt unserm Gott die Ehre! In eigner Melodie»

ollt ich meinem Gott nicht sin­ gen, sollt ich ihm nicht dank­ bar seyn? Seh ich doch in allen Dingen seiner Liebe Gnaden­ schein. JstS doch nichts, als lauter Lieben, waS sein treues Herz bewegt, das ohn Ende liebt und tragt, die in seinem Dienst sich üben. Alles Ding währt seine Zeit, GotteS Lieb in Ewigkeit.

3. Wie ein Adler sein Ge­ fieder über seine Jungen streckt, sy hat alle Tage wieder mich des Höchsten Arin bedeckt. Aus dem Nichts trat ich ins Leben auf des Vaters mächtgrn Ruf; und das Leben, das er schuf, hat auch stets sein Schutz um­ geben. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewig­ keit.

3. Seinen Sohn, den Eingebornen, giebt er aus Erbar­ men hin für mich Armen und Verlornen in des erogen Heils Gewinn. O du Gnade sonder Schranken, unergründlich tie­ fes Meer, dich umfassen nim­ mermehr unsre menschlichen Gedanken! Alles Ding wahrt

seine Zeit, GotteS Lieb in Ewigkeit. 4. Seinen Geist, den edlen Führer, giebt er mir in seinem Wort, daß er werde mein Re­ gierer, meiner Seele Trost und Hort; daß er mein Gemüth er­ fülle mit dem hellen Glaubens­ licht, das des Todes Nacht dlirchbricht und mein banges Herz macht stille. Alles Dma wahrt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit. 5. Himmel, Erd und ihre Heere har er mir zum Dienst bestellt; wohin ich mein Auge kehre, beut er dar, was mich erhalt. Thier' und Kräuter und Getreide in den Gründen, auf der Höh, in den Waldernin der See, geben Nahrung mir und Freude. Alles Dina wahrt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit. 6. Wenn ich schlafe, wacht sein Sorgen, und ermuntert mein Gemüth, daß ich jeden lieben Morgen schaue neue Lieb und Güt. Wäre nicht mein Gott gewesen, er der Seinen Zuver­ sicht, o fürwahr, ich wärt nicht aus so mancher Angst genesen. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit. 7. Wie ein Vater seinem Kinde niemals ganz sein Herz entzeucht, wenn es gleich, ver­ führt zur Sünde, aus dem rechten Pfade weicht, also frägt Gott mein Vergeben, straft gelinde meine Schuld, und läßt dann voll Gnad und Huld mich fein Antlitz wieder sehen.

Lob»und DanMedet. AllrS Ding währt feine Leit, Gottes Lieb in Ewigkeit. 8. Sind gleich bitter mir oie Schläge von des Höchsten inächtger Hand, dennoch, wenn ichs recht erwäge, sind sie nur ein Liebespfand, Zeichen, daß er mein gedenke, und mich von der schnöden Welt, die unS hart gefangen hält, durch die Trübsal zu ihm lenke. Alles Ding währt seine Zeit, GotteS Lieb in Ewigkeit. 9. Dies will ich zu Herzen fassen, dieser Trost bleibt fest mit stehn; Gott schickt alles Kreuz mit Maßen, ChristenTrübsal muß vergehn. Wenn der Winter auSgeschneiet, tritt der schöne Sommer ein: also wird auch nach der Pein, werS erwarten kann, erfreuet. Alles Ding währt feine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit. 10. Weil denn ohne Ziel und Ende deiner Liebe Gaben find, o so heb ich meine Hände zu dir, Vater, alS dein Kind, bitte, wollst mir Gnade geben, dir aus aller meiner Macht anzuhangen Tag und Nacht, hier m meinem ganzen Leben, bis ich dich nach dieser Zeit lieb und lob in Ewigkeit.

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mischt er seiner Stimme Klang in der Engel Lobgesang. 2. Alle Millionen Werke, die dein AllmachtSwort erschuf, preisen deine Huld und Stärk» jauchzend mit vereintem Ruf. Und wir sollten fühlloS schwei­ gen? UnS schufst du dir ja zu eigen, hauchtest unS, dein Bild zu seyn, deines Geistes Odem ein. 3. Ja, wir wollen stets dich loben. Herr, was ist des Men­ schen Kind! Du hast unS so hoch erhoben, daß uns Engel Brüder sind. Dich kann Je­ der fühlen, sehen, auS den Wer­ ken dich verstehen, deiner Grö­ ße sich erfreun, und dir Lieb um Liebe weihn. 4. Durch dich herrscht 'bet Mensch auf Erden über alleCreatur, folgsam dienen ihm die Heerden, zinsbar ist ihm Wald und Flur; auch deS wilden MeereS Schlünde, auch des Berges tiefe Gründe öffnen sich vor seiner Hand, machen ihm dein Lob bekannt. 5. Gott der Huld, aus dei­ ner Fülle sammeln wir von Jahr zu Jahr; du versorgst mit Brod und Hülle deiner Menschenkin­ der Schaar; spendest tausend gute Gaben, Leib und Seel Mct. Alle Menschen müssen re. und Geist zu laben. Deine ßßß tiefgebeugt vor dir Hand verläßt uns nicht: du VVVe im Staube beten bleibst unsre Zuversicht. wir, o Herr, dich an, aber 6. Und mit welchem Schatz kindlich wagt der Glaube dir, von Gnaden thatst du dich den o Vater, sich zu nahn. Wo Menschen kund, da du riefst, des Himmels Chöre singen, und sie einzuladen an dein Herz in der Andacht Opfer bringen, deinen Bund: laß die Meere

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Lob• und Danklieder.

wüthend wallen, Berge wei­ chen, prügel fallen; deine Gna­ de weicht uns nicht, du bleibst unsre Zuversicht. 7. Zwar, so wie die Blüth am Strauche, welkt das Fleisch, und sinkt ins Grab, doch der Geist aus GolteS Hauche sinkt nickt mit zur Gruft hinab. Eilt, ihr Jahre, eilt, ihr Zeiten, fließt ins Meer der Ewigkeiten, lebend steigt der Geist empor in der erogen Geister Ehor. 8. Uns soll dieses Erdenle­ ben Schule für den Himmel ja Alles ist Euer! Mel. JEln* feste Burg

679.ufHerrEg ist der mein Theil, mein Führer und mein Tröster! Er ist mein Gott, mein Ächt, mein Heil, -unb ich bin sein Er« löster: Ja, du verwirfst mich nicht, selbst dort im Gericht; mit jenes Lebens Ruh erquickst, beschattest du mich schon tn die­ sem Leben l 2. Wie oft ist schon von sei­ ner Pein mein Herz durch dich genesen, fern von der Welt, mit dir allein, du Wesen aller Wesen! Er, der die Welt er­ schuf durch der Allmacht Ruf war mein getreuer Gott, half mir in meiner Noth, und gab mir seinen Frieden!

3. Den Glauben hielt ich immer fest, den Gottes Wort mich lehret: daß er die Sei­ nen nicht verläßt, ihr Leid in Freude kehret. Die Trübsal die­ ser Zeit, allen Kampf und Streit konnt ich durch ihn be«

stehn, der meiner Seele Flehnselbst mein Verstummen hörte. 4. Wohl mir, wenn meine Seele fleht, erhoben aus dem Staube, und wenn durch brün­ stiges Gebet sich stärkt mein schwacher Glaube: wie steig ich dann empor zu der Sieger Chor! Ich ruhe ganz in dir, mein Geist ist nicht mehr hier, ich bin in Hoffnung selig! 5. Von deiner Gotteskraft bin ich. Unendlicher, umgeben. Du siehst mich, ich empfinde dich; schaun werd'ich dich, und leben. Ja, hier und dort und da ist mein Gott mir nah! Gedanke meiner Ruh, wie reich an Heil bist du! Wie reich an wahrem Troste! 6. Ich lebe dir, ich sterbe dir, doch nicht durch mein Vermö­ gen. Daß ich des Herrn bin, «st in mir sein gnadenreicher Segen. Mein Gott, ich lebe dir, und ich sterbe dir! Ja, Vater, Vater, dein will ich auf ewig sein, und ewig dein mich fteuen! Mel.

Lhrlstus, der uns selig re.

s^eines Gottes freue OÖU‘«v dich, dank ihm meine Seele! Sorget er nicht väterlich, daß kein Gut dir fehle? Schützt er dich nicht jederzeit, wenn Gefahren dräuen ? Ist es dir nicht Seligkeit, sei­ ner dich zu freuen? 2. Ja, mein Gott, ich hab' an dir, was mein Herz begeh­ ret: einen Vater, welcher mir jedes Heil gewähret; der mich

Vetigkett der Christen in diesem -edsq* durch fein göttlich Wort hier |um Guten lenket, und mit Himmelsswonne dort meine Seele tränket. 3. JesuL ist nach deinem Rath in die Welt gekommen, alle meine Missethat hat er weg­ genommen. Gläubig gründ ich mein Vertraun auf sein heilig Leiden, nichts kann, die auf Christum baun, jemals von dir scheiden. 4. Nun darf ich mit Zuver­ sicht auf zum HimMel blicken; selbst der Leiden acht ich nicht, wie sie mich auä» drücken. Hoff­ nung und Zufriedenheit wohnen mir im Herzen, und ihr Trost erhebt mich weit über alle Schmerzen. 5. Nun kann ich, mein Herr und Gott, dich in Christo lie­ ben , treu und redlich dein Ge­ bot, und mit Freuden üben; se­ liger Empfindung voll ist mein ganz Gemüthe, und ich preise, wie ich soll, deine Huld und Güte. 6. Gieb mir nur, so lang ich hier noch als Pilger walle, das Bewußtseyn, daß ich dir, Herr mein Gott, gefalle. Wenn mein Lauf vollendet ist, und vollbracht mein Leiden, ruft mein Mittler, Jesus Christ, mich zu seinen Freuden. 3it eigner Melodien

681 Aricden, ach Frie001 * V ten, den göttli­ chen Frieden, vom Vater durch Christum im heiligen Geist; ach wie erlanget das Herz ihn

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hienieden, wenn ost es die Reu und die Sorge zerreißt? Du mußt nur an Christum den Friedefurst glauben, das giebt di» den Frieden, dm Niemand kann rauben. 2. Hat er nicht bittere Leidm ertragen, die Menschen zu retten von ewiger Pein? Darum, o Seele, sollst nimmer du zagen, du sollst dich des liebenden Va» terS erfreun. Denn Aller veraiebt er, durch Christum ver­ söhnet, und macht, daß auch Leiden zum Besten dir dienet. 3. Nahm er dich aber zum frohen Genossen des Bunde», der stillet den inneren Stteitr halte dein Herz denn der Sünde verschlossen, dem Herren zumEi» genthum sey es geweiht! Mit ihm sich recht innig in Liebe ver­ binden , heißt fester und feste» den Frieden sich gründen. . 4. Liebe und übe, was Jesutz dich lehret, und was er gethan hat, dassclbige thu. Hasse und lasse, was JesuS dir wehret, und was er gemieden, das meide auch du. Der Friede beglückt, die sich Christo ergeben, die mit ihm in Unschuld und Heiligkeit leben! 5. Viele verführet ein irdisch Verlangen, sich Lust zu erjagen auftrüglicherBahn; dochsiege» »innen nur Sorgen und Ban. gen, und treffen den Frieden des HerzenS nicht an; und etnfc statt den ewigen Frieden zu fin­ den, erwartet nur Qual fie, die Strafe der Sünden. 6. Christus ruft immer: Bb2

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Sekgkrit der Christen in diesem Leben.

Zion, bedenke, was dienet zum Frieden und wahrhaft dir nützt. Gleichwie die Küchlein, daß Niemand sie kränke, der Flügel der sorgenden Mutier beschützt, so will ich, wenn Leiden und Tod dich bestürmen, mit göttlicher Kraft dich erretten und schirmen. 7. Christus, o Herr, der mit mächtigem Walten beru­ higt den äußern und inneren Etteit, hilf du uns selber das Bündniß zu halten, das Frie­ den und selige Ruhe verleiht! Ward dieses zum Ziel uns auf Erden beschießen, so führest du einst uns zum ewigen Frieden. Herzlichster Jesu rc. deinen Frieden uns, du Gott der Stärke! im Frieden nur ge­ deihen deine Werke; und auch, daß wir im Kampfe nicht ermü­ den, stärk uns dein Frieden. 2. Gieb Frieden daß sich stets die Seel' erneue, auch schwer versucht nicht wank in ihrer Treue, noch je im Taumel hinge­ rissen werde vom Geist der Erde. 3. Ist unser Leben nicht in dir verborgen, so ist's ein eitler Streit mit Noth und Sorgen ; drum birg uns, Herr, in deines Friedens Schatten, wenn wir «»matten. 4. Schwül ist des Lebens Tag und ohn' Erquickung, sein Abend oft noch stürmisch, voll Bedrückung, und stets bedür­ fen wir auf rauhen Wegen des Friedens Segen. 5. Was du genährt in deinen

Mel. ßfiO

Heilgen allen, baS gieb auch uns, die noch im Staube wal­ len, die Hoffnung, daß dereinst die ewgeKrone demSieger lohne. 6. Und wenn zuletzt wir mit dem Tode ringen, deck' uns dein Engel, Herr, mit sanften Schwingen, und ttag' uns hin, von allem Kampf geschieden, zum ewgen Frieden. Ittel. Wie wohl ist mir, » le. ßQQ f^Xott, deine Gnad ÖÖD. V27 unser Leben sie schafft uns Heil und Seelen­ ruh; du kannst allein die Schuld vergeben, und willig ist dein Herz dazu. Also hast du die Welt geliebet, die durch die Sünde dich betrübet, daß du für sie giebst deinen Sohn. Du sandtest ihn, uns zu erretten, er litt, damit wir Friede hätten, für uns den Tod, der Sünde Lohn. 2. Ich preise dankvoll deine Treue, die Niemand g'nug er­ heben kann! Nun nimmst du, Gott, des Sünders Reue in Christo voll Erbarmen an, nun darf er angstvoll nicht verzagen, er kann getrost und freudig sagen: was schadet mir? Gott ist für mich! Der an dem Kreuz für mich gelitten, wird auch für mich beim Barer bitten, und mein er­ barmt der Vater sich. 3. O Herr, wie selig ist die Seele, die sich in deiner Gnade freut. Ob auch der Erde Glück ihr fehle, schmeckt sie doch Him­ melsseligkeit. Wer deine» Frie­ den, Gott, genießet, hat, wa§ das Leben ihm versüßet, und

Seligkeit der Christen in diesem Leben» reichen Trost in allem Leid. Dein Friede stärkt zu frohem Muthe »giebt Hoffnung zu dem ewgrn Gute, und einst zum Sterben Freudigkeit. 4. O Vater, laß auch mich empfinden, wie köstlich dieser Friede sey! Auch mich sprachst du von meinen Sünden und ih­ ren Strafen völlig frei. Dieß will ich fest im Glauben fassen, und mich auf deine Treu ver­ lassen , die bleibt, wenn Alles wankt und bricht. Ich weihe deinem Dienst mein Leben, lob­ singend will ich dich erheben, Gott, ewig meine Zuversicht! Mel.

M wie selig seyd ihr is.

684. vo** (SM'.' VsJ dich

ich preise mit allen Frommen ! gnädig hast du mich auch angenommen, hast mir vergeben, fröhlich kann ich mei­ nes Glauben- leben. 2. Furcht und Angst mag sich­ re Sünder schrecken; mich wird meines Jesu Huld bedeckkn. Wie dürst ich zagen? er erlöst mich von der Sünde Plagen. 3. Kinder dieser Welt, die Gott nicht lieben, müßten trost­ los sich im Leid betrüben. Mir werden Leiden durch des Glau­ bens Kraft zu felgen Freuden. 4. Noth und Trübsal können mir nicht schaden; du, mein Gott, gedenkst an mich in Gna­ den; du willst mich üben, dich, wie Jesus liebte, treu zu lieben. 5. Elend sind, die keine Hoff­ nung haben; aber ich erwarte rwge Gaben; ich hoff im Ster­

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ben dar, was Jesus mir erwarb, zu erben. 6. O, so kann mich selbst der Tod nicht schrecken; Gott, du wirst ja meinen Leib erwek» ken. Mir darf nicht grauen, in die offne Gruft hinab zu schauen. 7. Freundlich sprichst du r geh in deine Kammer! ruhe nun von allem deinem Jam­ mer ! mich sollst du sehen; auch dein Staub soll herrlich auferstehen. 8. Hör' ich einst deS Richters Ruf erschallen: kommt! wie sollte mir der Muth entfallen? Zu seiner Rechten steh' ich dann mit seinen treuen Knechten. 9. Preis und Ehre will ich dir dann bringen, und cti Mittlers hohen Ruhm besingen. Durch seine Wunden hab' ich Heil und Seligkeit gesunden. Mel.

Nun freut euch, lieben re.

/(.gottlob! ein Schritt UOJ’ ^2/ zur Ewigkeit ist

abermals vollendet; zu dir im Fortgang dieser Zeit mein Herz sich sehnlich wendet; o Quell, daraus mein Leben fleußt dar­ aus sich^alle Gnad' ergcußt zu meiner «Seele Leben. 2. Ich zahle Stunden, Tag und'Jahr, und wird mir fast zu lange, bis'ich verklaret, immer» dar, o Leben, dich umfange, damit, was sterblich ist an mjr, verschlungen werde ganz in dir, und ich unsterblich werde. 3.. Doch sey dir ganz anheim gestellt die Zeit, da ich soll schei-

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Seligkeit der Christen in diesem Leden.

meiner Seelen Weide, der Trost, der allen Kummer stillt. ®e* denk ich sein, so hab ich Muth, auch wenn das Kreuz mir wehe thut. 3. Doch suchen Andre ihr Er* götzen im leeren Tand der Ei« telkeit, und freuen sich bei foU chen Schätzen, die bald vergehn im Lauf der Zeit. Mit diesen Thoren mich zu freundieß, Herr, laß ferne von mir seyn. 4. Die eitle Lust kann nur betrügen, aus Lachen stellt sich Trauern ein; nur das wird im« nur mich vergnügen, wobei ich deiner mich kann freun. Ist dein Wort meine höchste Lust, so dringt kein Schmerz in meine Brust. 5. An Jesum will ich stetgedenken, dann werd ich alleKummers fr«; in ihn will ich mich ganz versenken, damit in mir sein Friede sey. Erschein ich auch voll Traurigkeit, bin ich doch fröhlich allezeit. 6. Sv kann ich hier den Vorschmack haben von dem, waS uns bereitet ist dort, wo der Reichthum deiner Gaben sich Äld. ab' ich «'n gut Ge« * yy wissen nur, wohl wird versüßt. Ist doch sein Geist ein Frcudengeist, der uns im mir, waS fürcht ich dann? Nichts ist für mich in der Na« Herrn uns freuen heißt. 2. Erwecke, Gott, in mir die tut, daS mich erschrecken kann. Freude, die nur aus deiner 2. O, welch ein köstlicher Ge» wenn meine Sünde Gnade «nillt; dein Sohn sey winn

tat: ich kämpfe hier, wenn dir'» gefällt, den guten Kamps mit Freuden; geduldig schreit' ich weiter fort, bis ich gelange an die Pfort der Gottesstadt dort oben. 4 Wenn auch die Hände läs­ sig sind, und meine Kniee beben, so beut mir deine Hand ge­ schwind, mich Schwachen zu erheben; erfüll mit deiner Kraft mein Herz, damit ich freudig himmelwärts ohn Unterlaß mich schwinge. 5. Geh, Seele, frisch im Glau­ ben dran, und sey nur uner­ schrocken; laß dich nicht von der rechten Bahn die Lust der Welt »blocken. So dir der Lauf zu langsam deucht: der Geist kann, wie der Adler fleugt, voraus zum Himmel eilen. 6. Mein Geist und Sinn, Herr Jesu Christ, ist schon bei dir dort oben; du selbst, weil du voll Liebe bist, hast mich zu dir erhoben. Fahr hin, was heißet Stund und Zeit, ich bin schon in der Ewigkeit, weil ich in Jesu lebe!

Heligkeit der Christen in bfrfctn Leben» schwkgt, und mir, daß ich beßnadigtbin, der Geist deS Herm sezeugt. 3. Laß eS der^Pflichten schwer­ ste seyn, daß du dich selbst be­ kriegst! O welch Gefühl wird dich erfreun, wenn nach dem Kampf du siegst! 4. Welch Glück, bin ich mir selbst bewußt, die Welt ver­ suchte mich, ich widerstand der bösen Lust, und die Versuchung wich! S Ein ruhig» Herz wird je­ des Glück des Lebens mir er­ höhn, laßt mich in jedem Au­ genblick froh in die Zukunft lehn. 6. WaS ist, daS in dem tief­ sten Schinerz mit reichem Trost erfüllt? Nur ein im Herrn zu­ friednes Herz, das jeden Kum­ mer stillt. 7. WaS hält den Sinn vom Eitlen fern, giebt zur Entsa­ gung Muth? Ein ruhig Herz, daS in dem Herrn erkennt fein höchstes Gut. 8. Kann ich getrost gen Him­ mel sehn, hab ich nur Ruhm bei Gott, so kann ich Menschen.unft verschmäh'», und achte einen Spott. 9. Sieh, Alles um dich her entweicht, bald naht die letzte Nacht; ein ruhig Herz macht Alles leicht, bricht selbst des Todes Macht. 10. Wohl dem, der diese Ruh genießt, dem fein Gewis­ sen sagt, daß er versöhnt durch Christum ist, und nichts ihn mehr verklagt.

f

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11. Der Christ spricht steudlg: ob die Welt,.oo Erd und Himmel bricht; Gott ist c9, dessen Hand mich hält, ich weich und wanke nicht! F Mcl. Huh rohen alle et< 688 £Serr' AW, war OÖO,4/t^stte, ist ein-

zig deine Gabe, die du aus Gnaden giebst; du hast mir neues Leben in deinem Sohn gegeben; wer bin ich, daß dn so mich liebst? 2. Herr, daß ich Glauben habe, isi einM deine Gabe, durch Glauben ein ich dein; der Glaube macht mich fröhlich, macht heilig mich und selig, durch ihn geh ich zum Him­ mel ein. 3. Herr, daß ich Liebe habe, ist einzig deine Gabe, der du die Liebe bist. Von deiner Lieb entzündet, durch sie mit dir verbündet, fühl' ich, waS kein Verstand ermißt. 4. Herr, daß ich Hoffnung habe, ist einzig deine Gabe, die Hoffnung, dich zu schaun. Zwar ist's noch nicht erschienen, doch will ich treu dir dienen, und fest auf die Verheißung baun. Mkl. rvachkt auf, ruft ic. 6RQ C\en, aus deiner VOt,e Vp Gnadenfülle

fließt meinem Geist die sanfte Stille, in der ich deinen Wil­ len thu; seit ich dir mein Herz ergeben erwacht' ich erst zum wahren Leben, kenn ich tef

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Seligkeit der Christen In diesem Leden.

Achte Seelenruh. Den Frieden, Gott, mit dir erkämpfte Chri­ stus mir; ihm sey Ehre! So ward ich frei durch deine Treu, der Geist von oben schuf mich neu. 2 Muß ich noch mich selbst bezwingen, so werd ich Sieg auf Sieg erringen, und jeder gieht mir neue Kraft. Wenn tch gern daS Beste wähle, so fühlt sich selig meine Seele in deine- Reiches Bürgerschaft. Ja, welche Seligkeit, vom Sün­ dendienst befreit dir zu leben, was recht ist thun, und freu­ dig nun in deiner; Vaterarmen ruhn.

3. Beugt mich

auch die Schwachheit nieder, so richtest du mein Herz hoch wieder mit deinem Troste huldreich auf; und zum Heiligungsgeschäfte erhöht dein Geist mir Muth und Kräfte, und fördert mich

in meinem Lauf. Die du in Christo liebst, die trägst du, und vergiebst ihre Schwächen. Und Lebenslang ist Lieb ihr Dank, und immer fester wird ihr Gang.

geS Herz getrost und freudig himmelwärts. 5. Ja, ich seh den Himmel offen,’ mein Geist frohlockt in sicherm hoffen; ich habe dort mein Bürgerrecht. Ich darf nicht im Kampf ermüden, da solches Heil der Herr beschie» den dem auserkohrenen Ge­ schlecht. Dort fühl ich ganz erneut die volle Seligkeit mei­ nes Glaubens. Ich freu mich dein; das Wort ist mein: Bei Christo soll sein Diener seyn. Met.

Machet auf, ruft >c.

gen! Zu welchen Höhn darf ich mich schwingen! Mein Wundes soll im Himmel seyn! O du Wort voll heikgen Be­ bens, und doch voll Wynn und erogen Lebens! Im Him­ mel soll mein Wandel seyn! Erstaunend sink' ich hin, ich ahne, wer ich bin, wer ich seyn kann. Ich trage noch des Todes Joch; im Himmel soll ich wandeln doch! 2. Schwing dich denn zu diesen Höhen, und lern im Lichte Gottes sehen, wer du, versöhnte Seele, bist! Mit dem seligsten Entzücken wirst du in diesem Licht erblicken, wer, Seele, dein Versöhner ist. Du, durch sein Opfer rein, und stark, dich ihm zu weihn ohne Wanken. Er, Got­ tes Sohn, der reichen Lohr den Gläubgen giebt an seinem

4. Drum will ich nicht ängst­ lich zagen, wenn mir in mei­ nen Pilgcrtagen Gefahren auch Und Leiden drohn. Auch auf dornenvollem Pfade bleibt mir Gewißheit deiner Gnade; du bist der Deinen Schild und Lohn. Zum Heil muß auch die Pein des Lebens dem gedeihn, der dich liebet Drum Mitft im Sck.mer, mein glänb» Ähren.

Seligkeit der Christen in diesem Leben.

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3. Wort vom Anfang, Ein- und Wunder sind, .Herr, dein» Seborner! eh du herabkamst, Werke; dort sind sie ganz uns luserkorner: lag auf dem Erd­ offenbar! Dort strahlt dein Ankreis Dunkelheit. Du er­ gesicht im reinsten Himmels­ schienst, du Licht t>oin Lichte, licht allen Frommen. Dort wir schau« in deinem Ange­ werden wir, Banyherzger dir sichte nun deines Vaters Herr­ ein Lob bereiten für und für. lichkeit. Za, Wahrheit, Trost ITlcU Ich tont dir, lieber »c. und Ruh strömt, Herr, von es soll mein Sinn sich schwingen hin zu dir mit Freud Und Wonne; du bist mein Theil, mein ewig Heil, und meiner Seelen Sonne. 4. Heil mir! durch dich bin ich befreit von Sorge, Angst und Schrecken; du lassest deine Herrlichkeit mich schon hienieden schmecken; ich kann die Welt nun als ein Held im Glau­ ben überwinden! Komm, Ewig­ keit, ich bin bereit, das Eitle mag verschwinden! Mel. Wo Ist der Schönste er. 696 A^ennt immer, eitele -^Gemüther, die Er­ de euer Vaterland; ich habe Höheres erkannt, den Herrn und seine Himmelsgüter. Drum seh ich mich auf dieser Erden für einen Gast und Fremdling an, und sehne mich erlöst zu werden von dieser rauhen Pil­ gerbahn. 2. Hätt ich die ganze Welt gewonnen, die Seele bliebe dennoch leer! Der Erde Sor­ gen drücken schwer, und ihre Lust ist bald zerronnen. O, daß mich Gottes Engel trügen

Seligkeit der Christen in diesem Leden. dahin, wo du, mein Heiland, bist, wo Fried und Freud und volles Gnügen der Deinen ewges Erbkheil ist! 3. Dies Heimweh Gottvrrbundner Herzen ivachst mäch­ tig unter Kreuzes Last; hier sind ich nirgends Ruh und Rast; es drängen sich Gefahr und Schmerzen. Wenn sich dieTrübsalsfluth ergießet, wird der be­ engten Brust so bang; bis daß des Lebens Zeit verfließet, ruf ich gar oft: ach, Herr wir lang! 4. Doch sehn-' ich mich nach deinem Himmel, mein Vater, mit Gelassenheit; ich harre still der rechten Seit, die mich er­ löst vom Weltgetümmel. Die .Prüfung, die bu. mir erwählet, ist meinem Herzen nie zu viel; du bists, der meine Tuge zählet; ich setze dir nicht Maaß noch Ziel. 5. Du, Herr, der über Tod und Leben die unumschränkte Herrschaft übt, wirst Jedem, der dich treulich liebt, die lang ersehnte Freiheit geben. Fest, doeh getanen, will ich hoffen, bis endlich deine Stund er­ scheint; sie kommt, ich seh den Himmel offen, dort bin ich ganz mit dir vereint.

IHcl Rommt her;u mir re. ß(i!7 SF*) Gott, dich kennt die Welt nicht »echt; ihr stolzer Sinn wähnt sich gerecht, sie täuscht sich bis ans Ende, will hellig leben ohne dich, vergöttert selbstge-

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fällig sich; o daß sie dich doch fände!

2. In dir nur ist die Seele still; wer dich, o Gott, nicht su» chen wist, kommt nie zum wah­ ren Frieden. Hat et der grell« defl noch so viel, und du, o Gott, bist Nicht sein Ziel, bleibt er vom Heil geschieden. 3. Ein unaussprechlich Gut ist da geheimnißvoll dem From­ men nah , dem es Vie Seäe füllet. Er hat es nun im Geist gesehn, bleibt voller Lieb und Ehrfurcht stehlt, beschämt und doch gestillet. 4.. Was in des Frommen Herzen lebt, was ihn zu fei» ger Wonn erhebt, wer kann eS deutlich nennen? Was ihm von oben kommt herab, wie Gott sich ihm zu eigen gab, bas kann der Stolz nicht kennen. 5. In reinerm Licht geht er einher, und kennet kaum sich sel­ ber mehr, er ist wie neu ge­ boren. Er übet Gutes, eh erS denkt; der Trieb, der sonst ihn abgelenkt, hat seine Kraft verloren. 6. Vor nichts ist seinem Her­ zen bang, er übet Alles ohne Zwang, Verläugnen, Leiden, Beten. Wie leicht und lieblich ist ihm nun! Er kann auS Liebe Alles thun, was Andre niemals thäten. 7. Der Sturm der Leiden« schäften schweigt, , der hart« Sinn ist ganz erweicht, und so das Herz genesen, und nir« gend m der Seel« Zwist. kein

398

jivcUgkeil der Christen in diesem Leben.

Widerspruch .und keine List, wahr ist sein ganzes Wesen. 8. Dies hall' ich außer Gott gesucht: nun hab ichs, als des Glaubens Frucht, und laß es niemals wieder. O Gott, von dem ich mich gewandt, den leider ich erst spät erkannt, komm, senk dich in mich nieder. 9. Dann ruht, o Gott, in dir mein Geist, der nicht mehr M der Irre kreist, wie in ver­ lornen Jahren. Du, Gott, ge­ nügest mir allein, bei dir will ich auf ewig seyn, und deine Lieb erfahren.

Herrn zum Opfer bringen, da­ ist der Christen Lebenslauf. 5. Sie gehn, mit allen Kräs« ten in des Berufs Geschäften sich Gottes Ruhm zu weihn, und dabei unverrücklich und ohne Störung glücklich im Um. gang mit dem Herrn zu seyn. 6. O wär eS ganz das meine, dies auSerkorne reine, die» friedensvolle LooS! Weg, Welt, mit deiner Fülle! Mein Thun sey Gottes Wille, mein Ruhe­ platz sein Baterschooß.

In rigttft Melodie.

Mel. Nun ruhen alle re» ß(|tt STt selig Loos hienie- Licht, wo Niemand vergebens ; *,Oe den, wenn still sucht, waS ihm gebricht! Lein Gottes Frieden die Seele si­ bendigeQuelle, die lauter und cher ruht! dem Glaubenskampf helle in reichlicher Fülle vom zum Lohne, schmückt diese Sie­ Himmel her fließt, und sich in gerkrone schon hier der Jünger die gläubigen Seelen ergießt. festen Muth. 2. Du sprichst: wer begeh» 2. Dann fühlt an Gottes ret zu schmecken schon hier, Herzen, befreit von Sorg und waS ewiglich nähret, der kom­ Schmerzen das Herz ein reines me zu mir. Seht, himmlische Glück; ihm ist das ewge Leben Gaben, die kräftiglich laben: in dieser Ruh gegeben, es o tretet im Glauben zur Quelle kehrt nicht mehr zur Welt zu­ heran, hier ist, waS euch ewig rück. beseligen kann. 3. Was andre Seelen na­ 3. Mein Hirt und mein Hüget, mit Furcht und Hoffnung ter, ich komme zu dir, gewähre plaget, stört nicht des Jün­ die Güter deS Heiles auch mir. gers Ruh. WaS Christi Zei­ Du kannst dein Versprechen mir chen traget, waS für fein Reich Armen nicht brechen; du siehest, sich reget, dem lenkt sich feine wie elend und dürftig ich bin, Neigung zu. drum gieb deine Gaben auS 4. So wirkt der lautte Wille, Gnaden mir hin. und brennt in, heitrer Stille; 4. O Brunnquell, du labest nie flammt er stürmisch auf! Geist, Seele und Muth, und Eich gem in allen Dingen dem wen du begäbest, hat himmli-

Seligkeit der

Christ en

sches Gut. DieS recht nt ge­ nießen , kann Aller versüßen; eS singet, es jauchzet das fröh­ liche Herz, es weiß nichts von Kummer und nagendem Schmerz. 5. Drum wollest du geben dem sehnenden Geist, was die­ net zum Leben, und du nur verleihst. Gieb heilige Triebe, inS Meer deiner Liebe zu sen­ ken den frommen und gläubi­ gen Sinn, und ziehe mich gänz­ lich zum Himmlischen hin. 6. Und trifft mich auch Lei­ den, Verfolgung und Pein, so laß mich mit Freuden gehor­ sam dir seyn; denn alle die, welche mittrinken vom Kelche, den du hast getrunken iin Lei­ den allhicr, tue werden dort ewig sich freuen mit dir. 7. O gieb, daß ich werde einst droben erguttn, wo keine Beschwerde die Deinen mehr drückt, wo Freude die Fülle, wo liebliche Stille, wo seliger Friede, wo Herrlichkeit wohnt, wo heiliges Leben wird ewig belohnt. Mel. Nun kommt -er Heiden rc.

700 v

wer nennt die • «xv Seligkeit, deren

sich die Seele freut, die treu liebet Jesum Christ, und in ihm vergnüget ist ? 2. ÄlleS, was der Welt ge­ fällt, Ehre, Wollust, Gut und Geld, gicbct sie mit Freu­ den hin, Jesus bleibet ihr Gewinn. 3. Sie besitzt daS beste Theil,

in diesem Leben.

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unaussprechlich ist ihr Heil: Gottes eingeborncr Sohn ist ihr Schild und großer Lohn! 4. Bricht Gefahr und Noth herein, wird sie dennoch fröh­ lich seyn; er, den sie im Her­ zen hat, weiß zu allen Din­ gen Rath. 5. Wandert sie im finstern Thal, nah ist JesuS überall; er läßt sie im Dunkel nicht, er ist stets ihr helles Licht. t o. Wenn sie alle Welt ver­ läßt, hält sie doch am Glauben fest, bis ihr allerbester Freund ihr zu Hüls und Trost erscheint. 7. Würde auch ihr Glaube schwach, läßt sie doch int Flehn nicht nach; Jesus sendet seinen Geist, der dem Kleinmuth sie entreißt. 8. O der großen Seligkeit! Jesus stillet alles Leid, er er­ quicket bis ans Grab, trocknet alle Thränen ab!

Xttd. Ach wie nichtig, «ch wie >c.

701

wie wichtig und

* getilgt durch Christi Blut, uni steich dem frommen Kinde au bn lenkt Sinn und Mull, Cc 2 Met.

f

404

Seligkeit der Christen in diesem Leben.

kann auch gottselig handeln, und 4. Meinen Jesum werd ich kann bald anders nicht. Herr sehen, und froh zu seiner Rech­ Jesu, lehr uns wandeln in ten stehen, in vollem Glanz und hellem Licht. Mir wird deiner Augen Licht. nicht mehr knechtisch grauen, wachet auf, ruft uns rc. Gott, meinen Heiland, werd 708 MlaS bewegt mich ich schauen, von Angesicht zu 'VOe wohl, zu trau­ Angesicht. Bei aller Traurig­ ern? mein Leiden wird nicht keit führt zur Zufriedenheit diese ewig dauern, es währt nur Hoffnung, die er, mein Hort, einen Augenblick. Schwing' mir fort und fort verheißt in dich auf zu jener Freude, o seinem wahren Wort. Seele, die du trägest Leide, laß 5. Nun kann mich kein Tod hinter dir die Welt zurück. Wer mehr schrecken; im Glauben keine Hoffnung hat, der wird kann ich hier schon schmecken vom Seufzen matt, und erlie­ die Kräfte der zukünftgen Welt. get; nur wer ein Christ von Ich bin schon in Hoffnung selig, Herzen ist, hat Freudigkeit zu mein Glaube macht mich allzeit jeder Frist. fröhlich, weil er das Unsicht­ 2. Zwar bekümmert mich die bare hält. Getrost ist stets mein Sünde, die ich an mir und An­ Muth, zuletzt wird Alles gut, dern finde, so lang ich leb in wenn wir glauben; wer glaubt, dieser Welt; diese will ich stets behält durch dich das Feld, o beklagen, doch nicht in meinem Jesu, und besiegt die Welt. Schmerz verzagen, da mein Vertrauen Jesum hält; durch Mel. Herzllkbster 3esu, wao!k. seinen Kreuzestod bin ich ver­ 700 Stifte murren über söhnt mit Gott. Jesu! Jesu! Elend Adams wie wohl ist mir, wenn ich Erben? die eigne Sünde nur allhier in diesem Glauben traue ist ihr Verderben; sie jagen nach der Thorheit eitlen Freu­ dir! 3. Meine Schuld ist mir ver­ den , und finden Leiden. geben, ich habe Theil an je­ 2. Ach, wären wir vom nem Leben, das weiß und glaub Jüngling bis zum Greise ge­ ich festiglich! Lob sey Gott! horsam Gottes Willen, fromm der nicht gedenket der Sünden, und weise, wie glücklich wür­ die mein Her» gekränket, und den wir schon hier auf Erdensich erbarmet über mich. Was wie selig werden! kann der Feind mir thun? Ich 3. Unzählbar sind der ewgxn bin und heiße nun Kind und Liebe Gaben, die gern mit rei­ Erbe; durch GotteS Sohn be­ nen Freuden uns will laben; sitz ich schon in HoHrung jene von allen Seiten strömt unS Heil und Segen reichlich entgegen. Ehrenkron.

Seligkett der Christen tn diesen» Lebe», 4 Die Sünde konnt allein dies Glück zerrütten, sie stünet Thronen und verwüstet Hut­ ten, trübt jeden Segensquell, droht jedem Tage mit neuer Plage. 5. Nie kann der Sünder froh gen Himmel schauen, an Gott nicht denken ohne Furcht und Grauen, vor Tod und Grab und vor dem künstgen Leben muß er erbeben. 6. Sey von unS Allen, treuer Gott, gepriesen, daß du uns hast den Weg zum Heil gewie­ sen, und Kraft verlelhen willst, die Macht der Sünden zu über­ winden. 7. Heil unS, dein Sohn er­ schien, un§ zu erlösen, und zu befrein vom schweren Loch des Bösen; sein Geist macht uns aus schuldbeladnen Sündern zu Gottes Kindern. 8. Laß uns dir immer mehr geheiligt werden, dann sind die Deinen wir schon auf der Erden, und scheiden einst im gläubigen Vertrauen, dich dort zu schäum.

Mel. £* traure, wer bn will re. 710 Sftler Jesum bei 1 KV* sich hat, kann sicher stehen, und wird im Un­ glücksmeer nicht unteraehen. Wenn ihn der Herr beschützt, was kann ihm schaden ? Er wan­ delt überall auf ebnen Pfaden. 2. Wer Jesum bei sich hat, der hat den Himmel, und ihn vergnüget mcht daS Weltgekümmel; er nimmt geduldig an, was Gott beschiedm, und

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schmeckt auch in drr Noth dm höhern Frieden.

3. Wer Jesum bei sich hat und seine Gaben, vermag mit ihrer Lust die Welt nicht ha» ben. Wer reich in Christo ist, hat gnua auf Erden, und kann in Ewigkeit nicht reicher werden. 4. Wer Jesum bei sich hat, kann ruhig wallen; er zeigt den Himmelsweg den Seinen allen. Wer ihm getreulich folgt, wird niemals gleiten, denn ihm steht immerdar der Herr zur Seiten. 5. Wer Jesum bei sich hat, darf nicht erschrecken, wen»

ihm der Sünden Schuld will Angst erwecken. Wer Jesum bei sich hat, wird nicht verder» ben; wer Jesum bei sich hat, wird selig sterben. Hielt tvl« schi» leucht' uns derer« 7ii.B"äsSÄ schon hier, o Christ, in dies« Zeit, und noch vielmehr dort oben. Von Allem, waS die Welt dir zeigt, ist nichts, das dieser Würde gleicht, zu der du bist erhoben! Christus JesuS salbt die Seelen, die ihn wählen, und sie haben in ihm seines Geistes Gaben. 2. Theilhaftig göttlichen Ge­ schlechts erfreust du dich deS hohen Rechts, dich GotteS Kind zu nennen. Sieh, wel­ che Ehre, welchen Ruhm giebt dir der Herr zum Eigenthum; mag eS die Welt verkennen! Mag sie auch hi« stolz sich blä» hen. dich verschmähen, ja dich

406

Seligkeit der Christen in diesem Leben,

kommen, Gott zu sehen, wenn 3. Gn König, Priester und Prophet, der vor des Höchsten throne steht, wirst du von Bott gelehret! Du wirst begabt mit hoher Macht, daß herrlich werde hier vollbracht, was Got­ te- Ruhm vermehret. Klarheit, Wahrheit wird gegeben dei­ nem Heben durch den Glauben, und ihn kann kein Feind dir rauben4. Du bist mit Jesu fest ver­ eint; der Herr ist auch dein treuster Freund, deß Liebe dich erquicket. Er hat dir seines Geistes Pfand von seinem Thron herqbgesandt, und dir inS Herz gedrücket. Eilst du ihm ju, so wird Frieden dir brschreden; dein Verlangen bleibe stetö, ihm anzuhangen. 5. Durch ihn stehst du mit Gott im Bund; er wählet dei­ nes Herzens Grund, darin er Wohnung machet. Er hat, seines Namens Ruhm, dich auSerwählt zum Eigenthum, darüber er stets wacher. Gott pflegt, Gott tragt in den Ar­ men voll Erbarmen dich Ge­ ringen, daß kein Leid dich kann bezwingen.

6. Nie machet eines Men­ schen Mund die hohe Ehr und Würde kund, die dich schon ziert auf Erden; weit weniger ist offenbar, was einst die Zu­ kunft machet klar, daß du ihm gleich wirst werden. Ewig selig mit den Frommen wirst du

er dich läßt auferstehen. 7. O Christ, in welchen ho» hen Stand setzt dich deS Höch, sten Gnadenhand! Bedenke deine Würde! Fühl deine Ho­ heit jederzeit, in aller deiner Niedrigkeit, und trag auch ihre Bürde! Lebe, strebe, daß dein Adel ohne Tadel immer bleibe; darum liebe, Hoffund glaube. Mkl. Allein Gott In der Höh

712 MLie groß, wie Herr. ' .ich jst mein Glück schon hier im Prüfungs­ leben! Ich darf den frohen Km» desblick, mein Gott, zu dir erheben. Bin ich gleich Staub, o Herr, vor dir, doch schenkst du deinen Frieden mir. O Him­ mel auf der Erde! 2. Wer bin ich Aermster, daß du mein auf deinem Thron gedenkest, und mir die Macht, dein Kind zu seyn, durch Je­ sum Christum schenkest? Wie fühlt mein Wesen sich gestärkt! dir blieb auch ich nicht unbe­ merkt, und ward dein Kind, dein Erbe. 3. Du hast aus tiefer Seelennoth mich gnädig aufgenommen; nun darf ich frei, auf dein Gebot, zu dir, mein Ba­ rer, kommen. Ich fleh in Kindeszuvcrsicht, und du ver­ schmähst das Flehen nicht, und thust noch über Flehen. 4. Was ist der Erde Last und Gram? Was sind nun alle Leiden, seit sie mein Bruder

Seligkeit der Christen in diesem Leden, ins sich nahm, und and mir Himmetsfreuden? DaS Herz verschmachtet mir nicht mehr, Denn überall und rund.umher fließt Thau des Friedens Gvt«s. 5. Ich sich im Glmiz des GnadenrhronS, froh wie der Engel einer. Vergeß ein Mutterherz des Sohns, sein Herz vergißt nicht meiner. Er teilet mich mit milder Hand so.zart am unsichtbaren Band, als führt er nur mich Einen. 6. Ja, Gutes und Barm­ herzigkeit laßt er mich hier em­ pfangen. Mein Herz darf schon in dieser Zeit am Vaterherzen bangen. Mit dem begnadigten Geschlecht genieß ich hier schon Äindesrecht, bis ich'S dort voll genieße. 7. Dort in der Auserwählten. Kreis, die Gottes Thron umringen» will ich mit hohem Kräften Preis dem Gott der Liebe singen, der solch ein Heil an mir vollbracht, und lhn für seine Lieb und Macht an­ betend ewig rühmen.

3» eigner Melodie.

7* 13 9Xsic owohl ist mir, Freund der Seele, wenn ich in deiner Liebe ruh! Ich steig aus dunkler SchwermuthShöhle, uno eile dei­ nen Armen zu. Dann muß die Stacht des Trauerns schei­ den, wenn mit der Fülle hoher Freuden die Liebe strahlt atis deiner Brust. Hier ist mein Himmel schon aus Erden; dem

407

muß ja volle Gnüge tverdm, der in dir sind t Ruh und Lust.

2. Die Welt mag sich mit kindlich zeigen; es sey als», ch acht es mchr. Will sie sich 'reundlich zu mir neigen, ich

lieh ihr trügend Angesicht. In dir vergnügt sich meine Seele; du bist mein Freund, den ich . erwähle, du bleibst mein Freund, wenn Freundschaft weicht. Auch in den stärksten Trübsalswellen kann deine Treu mich sicher stellen, die mir den festen An­ ker reicht. 3. Will mich die Last der Sünden drücken, blitzt auf mich des Gesetzes Weh: nur btt kannst mich dem Fluch ent­ rücken, drum schau tch gläubig in die Höh. Ich fliehe, Herr, zu deinen Wunden, da hab ich schon den Ort gefunden, wo mich kein Fluchstrahl treffen kann. Tritt Alles wider mich zusammen: du bist mein Heil, wer will verdammen? Die Liebe nimmt sich meiner an. 4. Lenkst du durch Wüsten meine Reise, ich folg, und lehne mich aus dich; du giebst mir aus den Wolken Speise, und tränkest aus den Felsen mich. Ich traue deinen Wundenvegen, sie enden sich in Lieb und Se­ gen ; genug, wenn ich dich bei mir hab! Ich weiß^ wen du willst herrlich zieren, und über Soun und Sterne führen, den führest du zuvor hinab. 5. Der Tod mag Andern dü­ ster scheinen, ich seh ihn an mit frohem Muth; denn du

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Seligkeit der Christen in diesem Leben.

mein Leben, hassest Keinen, deß

Herz und Seele in dir ruht. Wie kann des Weges Ziel mich schrecken, da aus der Nacht, die mich wird decken, ich einKkh in die Sicherheit? Mein Licht, so will ich denn mit Freuden aus dieser finstern Wildniß scheiden zur selgen Ruh der Ewigkeit. M»l. D -aß ich tausend k. W1J, H^ohl dem, der

' **•

aus dem Geist

geboren ein neues Herz von Gott empfängt, und ihm zum Eigenthum erkohren, sich ganz zu seinen Wegen lenke! Wer Christo folgt, ihm gleich ge­ sinnt, ist selig auch als Gottes Kind. 2. Der Sünde Finsterniß entrissen, und frei von ihrer Sklaverei, ist er beruhigt im Ge­ wissen, vom Fluche des Ge­ setzes frei. Mit Gott aufs In­ nigste vereint, siebt er im Va­ ter auch den Freund. 3. Er kann mit Zuversicht verlangen, was Gottes Sohn uns schon erwarb; er wird, was er bedarf, empfangen, weil JesuS ihm zum Heile starb: Licht aus der Höh und Muth und Kraft zum Kampf in sei­ ner Pilgerschaft. 4. Gott schenkt zu jedem gu­ ten Werke ihm feinen Geist der Heiligung, zu jedem Siege neue Starke, im Leiden Trost und Linderung; ja schon in die­ ser Prüfungszeit den Vorschmack Unet Herrlichkeit.

5. Wie fest und stark ist im

Gebete, wie kindlich seine Zu­ versicht! Erweist, Gott hört an jeder Stätte, und giebt ihm gern, was ihm gebricht; ja im­ mer mehr, als er begehrt, wird ihm von oben her gewährt. 6. Und immer lenkt zu sei­ nem Heile, was auch geschieht, des Vaters Huld; auch wenn er fällt, wird ihm zu Theile mehr als Verzeihung und .Ge­ duld. Der Geist Hilst seiner Schwachheit aus, und fördert weiter seinen Laus. 7. So wandelt er auf Got­ tes Wegen, und freuet seiner Gnade sich; waS er beginnt, geräth zum Segen, er liebt den Nächsten brüderlich. Mag dann die Welt ihn immer schmäh«, vor Gott wird er dereinst be­ stehn. 8. Versichert, daß er selig werde, ist er vergnügt bei je­ dem Loos, entbehret gern die Lust der Erde, und fühlt im Herrn sich reich und groß. Was eitlen Herzen wohl gefällt, dar­ aus ist nie sein Wunsch gestellt. 9. Sieht er dm Tod von ferne kommen, er freut sich, daß die Stund erscheint; ihm wird die Bürde abgenommen, und der sie löset, ist fein Freund. Wenn Gott ihn nicht zurück mehr hält, schwingt er sich gern zur bessern Welt. 10. Wie selig wer auS Gott geboren ein neues Herz von ihm empfängt, und ihm juin Ei­ genthum erkohren, sich ganz zu seinen Wegen lenkt. Wie ru-

Seligkeit der Christen in diesem Leben.

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hig, ja tote -selig ist im Leben -Früchten reich, dessen Zweig« und im Tod ein Christ! sich verbreiten an deS klaren Baches Seiten. Mel. Werde munter, mein rc. 3. Also wird gedeihn und 71 SVttobl dem Men- grünen, wer in Gottes Wort schm, der nicht sich übt; Luft und Sonne muß wandelt in der Gottvergessnen ihm dienen, bis er reife Früchte Rath! Wohl dem, der nicht giebt. Werden seine Blatte» unrecht handelt, noch tritt auf alt, bleiben sie doch wohlge» der Sünder Pfad; der der stalt't; .Gott giebt Glück zu sei­ Spötter Freundschaft steucht, nen Thaten, Alles muß ihm und aus ihrer Mitte weicht; wohl gerathen. 4. Aber wen die Sünd' er­ der von Herzen liebt und ehret, was uns Gott vom Himmel freuet , dessen Glück kann nicht bestehn, wie die Spreu vom lehret. 2. Wohl dem, der mit Lust Wind zerstreuet, wird er plötz­ und Freude das Gesetz deS Höch­ lich untergehn. Kommt der sten treibt; welcher, wie auf Herr und halt Gericht, so ent­ süßer Weide, stets in Gottes rinnt der Sünder nicht, und Worte bleibt. Er ist einem es werden nur die Frommen in Baume gleich, der an edlen sein Reich dort ausgenommen.

£

XXV. Vom Mel.

Tode.

Sloit klagt mit re. bleibt der Sündm Sold; ctfcfj Herr! lehre mich sterben.

* bedenken, daß ich endlich sterben muß: oft laß meinen Sinn sich lenken auf des Lebens ernsten Schluß. Stell ihn meinen Augen für, und erwecke die Begier, mich nach deinem Wort in Zeiten auf den Abschied zu bereiten. 2. Endlich muß ein Licht ver­ brennen ; endlich läuft die Sanduhr ab. Also muß auch

ich bekennen: Staub vom Stau­ be sinkt ins Grab! Fest besteht der ewge Schluß, daß, was lebet, sterben muß. Men­ schen, als der Sünde Erben,

sie

3. Wenn wir kaum geboren werden, ist vom ersten Lebens-' tritt bis ins kühle Gravider Erden nur ein kurz gemessner Schritt; ach mit jedem Stun­ denschlag nähert sich der letzte Tag, und in jedem Lebensjahre sind wir Alle reif zur Bahre.

4. Predigen nicht meine Glie­ der täglich von der Sterblich, feit? Leg' ich mich zur Ruhe nieder, seh' ich mich im Leichen­ kleid. Ja, der Schlaf stellt treu und wahr mir des Todes Abbild dar, und das Bette will mir

*10

Vom Tode.

sagen: so wirst du inS Grab ge- wir trauern und sind stille, gut ist dein Wille! kragen. 5. Ach wer weiß, in welcher 5. Er gab den Geist in seine-

Stunde unZ die letzte Stimme weckt; denn Gott hat die dunkle Kunde keinem Menschen noch entdeckt. Wer sein Haus hat wohl bestellt, geht getrost aus dieser Welt. Aber Sicherheit im Leben kann nur Furcht im Tode geben. 6. Drum auch in gesunden Jahren will ich niemals sicher seyn, will die Bessrung nicht verspäten, bis die Schwachheit bricht herein. Täglich will ich Buße thun, und dann froh im Glauben ruhn, daß der Tod mich frei von Sünde, und mit dir versöhnet finde. Mel.

717

ÄcrUicbster 3rfu ,e.

Grabe stehen • "vV wir, und opfern Thränen, wir schauen in die Gruft mit bangem Sehnen, da du, o Vater, einen deiner From­ men von uns genommen. 2. Er liebte dich, und strebte, deinen Willen als Jesu Jün­ ger treulich zu erfüllen; gottse­ lig war, und deinem Rath er­ geben sein ganzes Leben. 3. Mit ihm ist uns ein Freund ins Grab getragen; sein treues Herz wird nicht mehr für uns schlagen, nun kann sein Rath, deß wir uns sonst erfreuten, unS nicht mehr leiten. 4. Nimm Preis und Dank, haß du in diesem Lcbeir zunr Segen den Entschlasncn uns ge­ geben; du nahmst ihn uns,

Mittlers Hände; im Glauben selig sey auch unser 6nb(; du wollest, Herr! mit ihm und mit den Deinen uns dort vereinen. Mcl. Nun teilt uns den Mb >c.

71Ö

f^Atmtine.

Be.

grM den Leib in seine Gruft, bis ihn dcS .Richters Stimme ruft! Wir säen ihn, einst blüht er auf, und steigt verklärt zu Gott hinauf. 2. Eine Stimme. Senkt mein verwesliches Gebein, o ihr noch Sterblichen, nur ein: Es bleibt im dunkeln Grabe yjcht, mein Jesus kommt, und hält Gericht. . 3. Die Gemeine. Der Leib, nur ein belebter Staub, muß werden der Verwesung Raub. Er ruht und schläft, bis er erwacht an jenem Tag aus Todcsuacht. 4. Eine Stimme. Mag die Verwesung dich zerstreun, du bald zcrsallendes Gebein; gezählt ist, wie des Hauptes Haar, mein Staub! Gott weckt mich wunderbar. 5. Die Gemeine. DeS Frommen Seele lebt bei Gott, der sie befreit von aller Noth und sie von ihrer Missethat durch seinen Sohn erlöset hat. 6. Eine Stimme. Der Allbarmherz'ge gehet nicht mit den Erlösten ins Gericht, für die der Mittler litt und starb.

Vom Tods. unt> ihnen Gnad und Heis er« warb. 7. Die Gemeine. Du wandeltest im finstern Thal, und littest hier viel Sckmerz und' Qual; du trügest deines Hei­ lands Joch, nun bist du todt und lebest doch. 8. Eine Stimme. Wei euch hat Trübsal mich gedrückt, nun hat mich',Gottes Ruh er­ quickt. Jin finstern Thale wan­ delt' ich, doch führte Gottes Rechte mich. 9. Die Gemeine. Er litt viel mehr, der unS ver­ söhnt, und seine Sieger herr­ lich krönt. O ewger Lohn für kurze Pein, dann wird'S wie Träumenden unS seyn! 10. Eine Stimme. Ich trug sein Joch bis an mein Grab, nun trocknet er die Thrä­ nen ab. Was sind die Leiden jener Zeit, Gott, gegen deine Herrlichkeit! 11. Die Gemeine. Nun, du Erlöster! schlaf in Ruh! wir gehen unsern Hütten zu, und machen zu der Ewigkeit mit Freud' und Zittern uns bereit. 12. Eine Stimme. Ja, lasset mich in meiner Ruh, und gehet ruern Hütten zu! Schafft eure Seligkeit und ringt, bis ihr euch auch der Erd' entschwingt! 13. Die Gemeine. O Gottcslamm, dein bittrer Tod stärk uns in unsrer letzten Noch! Laß unsre ganze Seele dein, und selig unser Ende seyn!

411 Zn eigner Melo-Ie.

710 AhristuS, der ist mein ’ ^Leben, und Sterben

mein Gewinn. Ihm will ich mid) ergeben, mit Fronden fahr ich hin. 2. Ich eile gern von hin­ nen zu ihm, dem Bruder mein, den Himmel zu gewin­ nen, und dort bei ihm zu seyn. 3. Nun hab' ich überwunden Kreuz, Leiden, Angst und Noth, durch seine Heilgen Wunden bin ich versöhnt mit Gott. 4. Wenn mir die Augen bre­ chen, der Athem stockt im Lauf, der Mund nicht mehr kann sprechen: Herr, nimm mein Seufzen auf; 5. Wenn mir Sinn und Ge­ danken vergehen, wie ein Licht das hin und her muß wanken, weil Nahrung ihm gebricht: . 6. AlZdann sein saust und stille, wenn kommt mein Stün« Mein, und es gebeut dein Wille, laß, Herr, mich schlafen ein. 7. Dann »vollst du bei mir bleiben, wenns Abend worden ist, und alle Furcht vertreiben, bis sich mein Auge schließt.

titel. ®otr hgh' ich Alle? ic.

i «V.

ein sind wir, Gott, jn Ewigkeit; in

deiner Hand steht unsre Zeit, Der du gezählt des Hauptes Haar, hast, eh ich war, mir auch bestimmt mein Todesjahr. 2. Ist nun vollendet unsre Bahn, so nimm dich unsrer gnädig an. Hilf uns in unsrer letzten Noch, Herr unser Gott,

412

Vom. Lode.

ein sanfter Schlaf werd uns der Tod. 3. Und macht ihn schwer der Krankheit Schmerz, so stärke das beklommneHerz; halt uns in deiner Vaterhut, gieb uns den Muth, der ganz rn deiner Fügung ruht. 4. Geist Gottes, in uns wirke du die felge Hoffnung ewger Ruh, damit in gläubigem Vertraun, und ohne Graun wir in die Nacht des Todes schaun. 5. Zeig uns die Herrlichkeit des Herrn, und unsres Glau­ bens Lohn von fern, laß uns, wenn wir zum Vater flehn, in Christo sehn, wie der uns liebt, zu dem wir gehn. 6. Ach, Gnad ergehe dann für Recht, denn von dem sterbli­ chen Geschlecht ist auch der Hei­ ligste nicht rein. Wer kann je dein, Gott, ohne deine Gnade seyn? 7. O sey mit deiner Gnad uns nah, ist unsre letzte Stunde da. Wenn unser Auge sterbend bricht, leit uns dein Licht, so fehlt uns Trost im Tode nicht. Mel.

791

herzlich thut mich n.

auf der Erde -^wallen, die Sterb-'

gem Herzen nahn; wo selbst der freche Spötter nicht mehr zu spotten wagt, und vor der Gläubgen Retter erzittert und verzagt. 3. Wenn, diese Bahn zu ge­ hen, dein Will einst mir gebeut; wenn nahe vor mir stehen Ge­ richt und Ewigkeit; wenn meine Kräfte beben, und nun das Herz mir bricht: Herr über Tod und Leben, o dann verlaß mich nicht! 4. Hilf, TodeSüberwinder, hilf mir in solcher Angst, der du zum Heil der Sünder selbst mit dem Tode rangst. Wenn bei des Kampfes Ende mich To­ desschrecken faßt, dann nimm in deine Hände, den du erlöset hast. 5. Des Himmels selge Freu­ den ermißt kein sterblich Herz; o Trost für kurze Leiden, für kur­ zen Todesschmerz. Dem Sün­ denüberwinder sey ewig Preis und Dank; Preis ihm, der für uns Sünder den Kelch des To­ des trank. 6. Heil denen, die auf Er­ den sich schon dem Himmel weihn, und aufgelöst zu werden, mit Heilger Furcht sich freun. Bereit, es ihm zu geben, sobald ihr Gott gebeut, gehn sie ge­ trost durchs Leben hin zur Un­ sterblichkeit.

lichen sind Staub, sie blühen auf und fallen, des Todes sich­ rer Raub. Die Stund ist uns verborgen, da Gottes Stimme Der lieben Sonne rc» ruft; doch jeder neue Morgen bringt näher uns zur Gruft. 2, Getrost gehn Gottes Kin­ der die öde, dunkle Bahn, zu durch mannichfachen Jammer, der verstockte Sünder mit ban­ bis auf den Weg zum Him«

Dom tobe.

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melbzeft, fit kühn In stiller Kam­ 4. ES hilft nicht Kunst noch mer. Nach wohl vollbrachtem Wissen, wir werden hingerissen, tauf nimmt Gott die Seele auf; der morgen, diese r heut. Wa» da» Weizenkorn streut Gottrö hilft der Schlösser Menge? Hand auf Hoffnung in seinheil- Wem hier die Welt zu enge, dem ge» Land. wird ein enges Grad zu weit. 2 Die ihr schon aufgebro­ 5. Was sind der Erde Thro­ chen seyd au» eurer Brüder Mit­ nen? eS können all« Kronen ten , wir freun un» eurer Se­ vom Tode nicht befrein. Kann ligkeit, und folgen euer» Schrit­ vor d«S Grab«» Schrecken der ten! Der nun befreite Geist, ist Purpur auch bedecken, da» himmelwärts gereist; die Hüll« Scepter Sicherheit verleih»? findet ihre Ruh im Grab, und 6. Wir rechnen Jahr auf Liebe deckt sie zu. Jahre, indessen wird die Bahre 3. Sie bleibt, bis ihre Stun­ vor unser Haus gebracht; dann de schlägt, in heiliger Verwah­ müssen wir von hinnen, eh wir rung , bis sich das neue Leben uns noch besinnen, und uni regt am Tag der Offenbarung. umfängt des Grabes Nacht. Und dann, welch selig Loos in 7. Dies laßt uns wohl beden­ Jesu Arm und Schooß! Die ken, das Herz zum Himmel Liebe führ uns gleiche Bahn lenken wo Alles ewig steht. so lief hinab, so hoch hinan! Wer dorthin will gelangen, darf an der Welt nicht hangen, weil Ule!» Nun ruhe» atte re. sie mit ihrer Lust vergeht. 723* (5VC Herrlichkeit der * «^Erden muß Staub MM. Der Vag ist hin »r. und Asche werden;'kein Fels, 724. SVr sterb ick einst, kein Er; bleibt stehn. Das,

mir, daß ich allezeit zur Re

Vom chenschast vor dir bereit die Welt verlassen könne. 5. Fehlt cs mir einst an Freu­ digkeit iti: Kampf mit großen Schmerzen; will weichen die Gelassenheit aus meinem ban­ gen Herzen: dann, treuer Ba­ rer, rechne du deS Glaubens Schwachen mir nicht zu, nein, hilf mir sie besiegen. 6. Wenn ich einst nicht mehr denke» kann, im Lode nicht mehr beten; dann nimm die stillen Seufzer an; laß Chri­ stum mich vertreten. Ist er, den du erhörst, nur mein, so bin auck ich, mein Vater, dein im Leben und im Lode. titel.

Au» tiefer Noth it.

*70*7 (Ain Pilger bin ich *“ *’ in der Welt, voll Müh sind meine Tage; so man­ che Noth, di«.mich befallt, reizt noch mein Herz zur Klage; dock, Herr, der Trost der Ewigkeit versüßt mir meiner Tage Leid, daß ich's geduldig trage. 2. Der Sünde Joch, das auf mir liegt, drückt nieder mei­ ne Seele. Wie leicht ist doch mein Herz besiegt; wer weiß, wie oft er fehle? Doch einst werd ich vollkommen rein, ganz heilig und ganz selig seyn; dies tröstet meine Seele. 3. Hier wandeln Viele vor mir hin, die, Jesu, dich ver­ schmähen; tief kränket mich ihr stolzer Sinn, daß sie dein Heil nicht sehen; dort sieht mein Auge sie nicht mehr, ich sehe

Tode.

415

nur der Gläubgen Heer froh­ lockend vor dir stehen. 4. Wie manche Nacht hab ich in Schmerz der Krankheit durchgcwcinei; wie seufzet oft" das bange Herz, wenn nir­ gend Hüls erscheinet; doch meint Thränen stillen sich, denn je­ nes Leben tröstet mich, das mich mit dir vereinet. 5. Wenn mich der Zukunft Dunkel schreckt, die Noth der späten Tage, wenn jene Last mir Sorg erweckt, die «inst alö Greis ich trage, so schops ich auS der Ewigkeit mir reichen Trost für diese Zeit, daß nicht mein Herz verzage. 6. Wenn einst, der jetzt noch ferne droht, der Tod mir näher winkel, und nach der Erden­ tage Noth mein Haupt zum Schlummer sinket, so bin zum Sterben ich bereit, und tröste mich der Herrlichkeit, die mir entgegen winket. Mel.

7^8

Christus -er ist mein re.

(Ainst geh' ich ohne Beben zu meinem Tode hin, denn Christus ist mein Leben, und Sterben mein Gewinn. 2. Ich fürchte nicht die Schrecken der finstern Erden grnft: der wird mich auch er wecken, der mich zilM Grabe ruft. 3. Und riefe mich, zu schei den, auch heute schon mein Gott, so folg ich ihm mit Freu den, und sterb auf sein Gebot 4. Des Lebens Kraft und

416

Dom Tode.

Füllt wtlk immer hin, wie Laub, und dieses LeibeS Hülle sey der Verwesung Raub! 5. Ich hoff ein bessres Leben,

sehn und sein ewaeS Heil et»

werben; ach! möcht es doch bald geschehn! Nahet euch, Er» lösungsstunden, da ich, aller das ewiglich besteht. Ein Leib Angst entbunden, von der rau» wird mich umgeben, der nim­ hen Lebensbahn mich kann schwingen himmelan. mermehr vergeht. 6. Dann eil ich dir entge­ 5. JesuS Christus ist mein gen, mein triumphirend Haupt; Leben, und daS Sterben mein ich erndte erogen Segen, und Gewinn. Engel, kommt, mich schau, was ich geglaubt. zu umschweben, tragt zu Gott die Seele hin! Schon hab' ich Mel. Alle Menschen müssen re. von jenem Frieden selges Vor» (X*itle Welt, dein gesühl hienieden, darum wünsch bin ick müde; ich dort zu seyn,wo michSchauen wann, ach wann erquicket mich wird erfreun. Himmelsruh und ewger Friede, 6. Euch, die ihr mich hier wann rüst mich mein Gott zu gcliebet, die mit mir Ein Sinn sich? Ruse, Herr, ich will mit verband, die mein Scheiden Freuden aus des Lebens Trüb­ jetzt betrübet, euch befehl ich sal scheiden denn ich weiß, Gottes Hand. Gott versorget, durch Christi Blut machest du Gott beschützet, er wird geben mein Ende gut. was Euch nützet: also ist mein 2. Dem ist vor dem Tod Haus bestellt, gute Nacht, du nicht bange, der des armen Le­ eitle Welt. benssatt, und dies Jammerthal schon lange mühevoll durchwan­ Mel. Ich hab' genug ic. delt hat. Er wird alle Stun­ denzahlen, bis Befreiung seiner ist genug! So * '•'nimm, Herr, mei­ Seelen, und das Ende aller Noth nen Geist zu Zions Geistern ihm erscheinet mit dem Tod. 3. Zwar ich bin nicht unge­ hin; lös auf das Baud, daS duldig, daß mich Kreuz und schon allmählig reißt, befreie Elend drückt; mehr zu leiden meinen Sinn. O stille doch dies wär ich schuldig, als mein heiße Sehnen, und mach ein Gott mir zugeschickt. Weiß ich Ende meinen Thränen: es ist doch, daß mich kein Leiden kann genug! von seiner Liebe scheiden; auch 2. Es ist genug deS Jam­ das Kreuz, von ihm gesandt, mers, der mich drückt, durch soll mir seyn ein Gnaden­ unsrer Sünde Schuld; fle hatt in mir des Guten Lieb erstickt, pfand. 4. Darum nur wünsch ich zu geraubt mir deine Huld. Sie

730

herben, daß ich Jesum möge

atte mich von Gott geschieden,

Vom Todt, gestöret meiner Seele Frieden; es ist genug! 3. Es ist genug des Kreuzes, das mich fast herab zur Erde beugt. Wie schwer, o Gott, wie hart ist diese Last, die nimmer von mir weicht! Ich muß wohl unter heißen Thränen mich herzlich nach Erlösung sehnen: drum ists genug! 4. Es ist genug, wenn Gott, mein Herland, will, er kennet ja mein Herz; ich harre sein, und halte ruhkg still, er heilet jeden Schmerz; was meine sieche Gruß getragen, nimmt er hinweg, und wird dann sa­ gen: Es ist genug! 5. Es ist genug ! Herr, wenn es dir gefällt, so ende meinen Lauf; entrücke mich dem Jam­ merthal der Welt, nimm mich zu dir hinauf. Heil mir! Ich fahre hin in Frieden, mein Kreuz und Elend bleibt hieniedrn; Es ist genug!

Mel. Ich hab genug, so nimm «.

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($*5 'st vollbracht, Gottlob, es ist vollbracht! Mein Jesus nimmt mich auf. Fahr hin, o Welt! ihr Freunde, gute Nacht! ich ende meinen Lauf, verschwun­ den sind all meine Leiden; in Jesu scheid ich voller Freuden. Es ist vollbracht. 2. Es ist vollbracht! Mein Jesus nahn, auf sich, alS Mitt­ ler, meine Schuld. Am Kreuzesstamm litt er und starb für mich; o welche große Huld! Ich hab in meines Heilands

Wunden auf ewig »olle Ruh gefunden. Es istivolkbracht! 3. Es ist vollbracht! Him weg sind Angst und' Pein, sind Sorgen, Gram und Schmerzt sein Golgatha soll ntirein Tabor seyn; wie freuet sich mein Herz.' Bald werd ich zu des Friedens Höhen aus allen- meinen Känm psen gehen. Es ist vollbracht! 4. Es ist vollbracht! Ich dringe froh hindurch; nichts scsi» seit mich noch hier. Ick) steig empor zu jener Himmelsburg, schon zeiget -sic sich mir. Ich sch durch ihre goWe Pforten, wa» Niemand sagen kann in Wo», ten. Es ist vollbracht!. 5. Es ist'vollbracht! Mein Leib mag immerhin bald StaM und Asche seyn; der Heiland, deß ich ewig, ewig bin, verklärt einst mein Gebein. Ich' fürchte nicht deS Grabes Schrecken, denn Gottes' Sohn wird mich erweckens Es ist vollbracht 6. Es ist vollbracht, Gott» lob, es ist vollbracht! Mei« Jesus nimmt mich aus. Fahr hin, o Welt! ihr Freunde, gute Nacht! Ich ende meinen Lauf. Das beste Theil hab ich gctrof» ftn; Heil mir! Ich seh de« Himmel offen. Es ist vollbracht! Mel.

Mlt Srte6 und Freud «.

732.

G°AK»U

GotteS Willen; bald wird sich mir sein Vatersinn ganz enthül» len; gnädig wird^r mir verleih»;, was Christus mimerworben. 8. Erbarmend' sprach der Dd

e. versenkt, ruht dann, von kei­ ott hab ich Alles nem Schmerz bedrängt. Und heimgestellt, er froh schwingt sich der Geist hin­ «ach'S mit mir, wie'S ihm ge­ an dieHimmelsbahn, mit neuem fällt. Mit Freuden bin ich stet- Leibe angethan. 9. Zwar harret meiner dein bereit, wenn erS gebeut, zu pheiden aus der Zeitlichkeit. Gericht, o Gott, doch tch ver­ 2. ES ist ja dieses Jammer- zage nicht. Ich weiß, dem chal voll Angst und Trübsal Sohn vergoß sein Blut auch überall; und unser Leben schnell mir zu gut; das hebt und stär­ verstreicht, dem Pfeil es gleicht, ket meinen Muth. 10. Mich hält dein Sohn an der eilend bin zum Ziele fleucht. 3 RichrS hilft dem Menschen seiner Hand, mit dem der Gut und Geld, denn nackt und ' Glaube mich verband. Bin ich bloß kam er zur Welt; und un­ auch nicht von Sünden rem, ser Aller harrt daS LooS, auch ich bin ja sein! . Mir können nackt und bloß zu sinken in der leine Strafen dräun. 11. Dich schau ich dann, du Erde Schoß. 4. Wer weiß, wann GotteS ewgeS Licht, von Angesicht zu Stimme ruft? Den Jüngling Angesicht. Und fern von jedem auch empfangt die Gruft. Und Erdenleid, in Herrlichkeit, lob «er am MoHen froh erwacht, ich dich, Herr, in Ewigkeit. 12. Amen, mein frommer, hat oft vor Rächt schon seinen treuer Gott! bescheer unS ei­ «benSlauf vollbracht. 5. Man trägt eins nach dem nen feigen Tod! Gieb, daßwi»

Von« Tode.

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mögen freudenreich, den @n»i 6. Wohlan! so will ich käa geln gleich, vereinig» seyn in lich sterben, und leben so, alS leb« deinem Reich! ich nicht, dann kann die Seele nicht verderben, tvenn gleich Mcl. Wer nur den lieben «♦ mein Aug im Tode bricht; mein Gott, du ken- Tod ist süß, ich sterbe dir, nest meine Tage, denn du, mein Heiland, lebst du weißt, daß ich, dein schwa­ in mir. ches Kind, deS LodeS Keim in 7. So kommt, ihr seierlichen Gliedern trage, die irdisch und Stunden, komm, eile, mein zerbrechlich sind, drum mache ErlösungStag, da ich, von al­ du mich allezeit zum Sterben ler Noth entbunden, zum Leben fertig und bereit. sterbend bringen mag. Da find 2. Du hast mir meine Zeit ich in deS Höchsten Hand mein gegeben, und ihr zugleich das Eden und mein Vaterland. Ziel bestimmt. Werweiß, wie 3n- eigner Melodie» bald mein kurzes Leben für diese Welt ein Ende nimmt; drum 2csu Christ, u vy «nein Herr und flöße mit die Weisheit ein, aufs Gott, der du erlittest Angst Ende stets bedacht zu seyn. 3. Hier hab ich lebenslang und Spott, für mich den Tod zu lernen, mich ganz der Sünde am Kreuze starbst, und mir des zu entzieh», mich von der Welt­ Vaters Huld erwarbst. lust zu entfernen, und um den 2. Ich bitte dich kraft deiner Himmel zu bemühn. Ein sel- Pein, du «vollst mir Sünder geS Ende erst beweist, was efeprf; wenn ich nun Christenthum und Glaube heißt. in Stcrbensnoth, und 4. Früh will ich nach der ringe mit dem bittern Tod. Heimath trachten, in der ich 3. Wenn mir vergehet das ewig bleiben kann, vor Allem Gesicht, dann sende mir deS auf den Himmel achten, den Glaubens Licht; und wenn ich Christus mir hat aufgelyan; so nicht mehr sprechen kann, dann wird mein HauS hier aus der nimm mein stilles Seufzen an. Welt, und auch im Himmel 4. Wenn mein Verstand sich nicht besinnt, und Menschenhül­ wohl bestellt. 5. Mein Herz ist nur im fe ganz zerrinnt, dann steh nach Himmel droben, dort ist der demer Lieb und Treu in mei­ Seele Erb und Theil; bei nem letzten Kampf mit bei. Christo ist mir ausgehoben der 5. Führ mich auS diesem Freuden Fülle, ewgeS Heil; Jammerthal, verkürze mir deS mir ist das Eitle viel zu schlecht, TodeS Qual! laß deinen Geist im Himmel ist mein Bürger­ dann bei mir seyn, daß M> schlaf sauft und selig ein. recht. Dd 2

734- vy

735 CS”*

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Vom T cd,.

6. Den 8,1b laß ruhn in sei­ ner ©ruft, biü ihn dein großer Lag einst ruft; zerreiße dann mit starker Hand des Todes und des Grades Band. 7. Dann denk, o Herr, nach deiner Huld nicht meiner großen Sünden Schuld, und laste dort mir dir zugleich mich ewig seyn in deinem Reich. 8. Ich halte fest und zweifle nicht bei dem, was mir dein Wort verspricht: wer an mich glaubt, obschon er stirbt, daS ewge Leben doch erwirbt. Mitt. Jesu, -er -u meine Seele re. Cxerr, laß mich in 4 Sv. jp fahren,

und bei Jesu Christo seyn, wo sich die verklärten Schaaren in dir, ihrem Gott, erfreun. Chri­ stus ist und bleibt mein Leben; er der Weinstock, ich der Re­ ben. Drum ist Sterben mein Gewinn; Gott, nimm meine Seele hin! 2. Don der Erde schon be­ freiet, sehnet sich mein Geist nach dir; Christus hat mein Herz erneuet, öffne nun die Him­ melsthür! Dort, Herr, willst du ewgcS Leben mir zum Gna­ denlohne geben! Hallelujah in der Zeit, Lob und Preis in Ewigkeit! 3. Ist dein Kommen gleich verborgen, kommst du doch zur rechten Zeit, und bringst, den verklärten Morgen ungetrübter Seligkeit. Aus der dunklen Er­ denhohle eilt dann die erlöste Seele, und zu deinem Thron

hinauf lenkt sie freudig ihren Laus. 4. Wenn die matten Augen brechen, sey der Geist doch hocb erfreut, mög an meinem Staub sich rächen dieser Welt Vergäng­ lichkeit. Auch der Leib, der in der Erden erst als Staub zu Staub muß werden, wird der« emst verklärt und schön durch die Allmacht auferstehn. 5. Treuer Vater! ich be­ fehle meinen Geist in dein« Hand: führe die verklärte Seele in daS rechte Vaterland. Rach der Trübsal, nach dem Leiden, überschütte sie mit Freuoeii, daß kein Leid und kein Geschrei, daß kein Schmerz und Tod mehr sey. 6. Und in meinen lebten Zü­ gen bleib, o Jesu, du bei mir: hilf mir kämpfen, hilf mir sie­ gen! Ewig hängt mein Heil an dir. Mit dem innigsten Ent­ zücken will ich an mein Herz dich drücken! Kämest du, v Herr, schon heut! Komm, die Seel ist ganz bereit. I» eigner Melodie.

737 bin ja, Herr, ° * “V internet Macht,du

hast mich an das Licht gebracht, und du erhältst mir auch daLeben; du kennest meiner Mon­ den Zahl, weißt, wann ich diesem Erdenthal auch wieder gute Nacht muß geben;' wo, wie, und wann ich sterben soll, daS weißt du, Herr deS Lebens, wohl 2. Wen hab ich doch, alt

Vom Tode,

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sich allein, der mir in meiner i Sünders willst dn nicht, drum legten Pein kann Trost und uhreckt mich nicht dein streng Rath und Hülfe bringen? Wer Gericht, weil du auch mich in nimmt sich meiner Seele an, Christo liebest; drum fahre wenn nun mein Leben nichts Furcht und Zweifel hin! Ich mehr sann, und ich muß mit weiß, daß ich des Herren bin. dem Tode ringen, wenn allen 7. Herr Jesu Christ, dein Sinnen Kraft gebricht, thust theures Blut vergossest du auch du eS, Gott, mein Heiland, mir zu gut, ich weiß, daß ich dir angehöre. Fällt ja in mei­ nicht? 3. Mich dünkt, schon lieg ner Todespein mir noch ein ich kraftlos da, dem letzten Au­ banger Zweifel ein, so rette dei­ genblicke nah, von Todesangst nes Leidens Ehre; du hast so schon überfallen, Gehör und 'viel an mich gewandt, o laß Rede nehmen ab, die Augen mich nicht aus deiner Hand! sieben nur daS Grab; doch 8. Nein! nein! ich glaube krankt die Sünde mich vor Al­ fest, mein Heil, ich hab an dir len, die Stimme des Gewis­ auf ewig Theil, du bist im sens spricht: Gerecht ist Gott! Tode noch mein Leben! So sieg er hält Gericht! ich über Angst und Noth, ob 4. Ich höre der Posaune Ton, auch die Hölle und der Tod ich sehe meinen Richter schon, mit ihren Schrecken mich um­ und um ihn alle Völker stehen; geben: dieweil ich lebe, bin geöffnet liegt vor ihm sein Buch, tch dein; dein werd ich auch schon hör ich deS GesetzesSpruch, im Tode seyn. ihn wendet nicht mein ängstlich Flehen; Berdammniß ist des Mel. Wer weiß, wie nahe mirit* ^ch sterbe täglich, SünderS Theil, er hat kein 738 v «V und mein Leben Recht an Gottes Heil. 5. Kein Geld noch Gut er­ eilt immer zu dem Grabe hin; rettet mich, umsonst erbeut ein wer kann mir sichre Bürgschaft Bruder sich, den sündgen Bru­ geben, daß ich noch morgen le­ der zu erlösen. Ein Jeder wird bend bin? Der Tod, der Tod alsdann empfahn den Lohn kommt her, hin geht die Zeit, für das, was er gethan, in ach, wär' ich täglich doch bereit! dem Gericht schützt nichts den 2 Es schickt der Tod nicht Bösen. Wer Hilst mir sonst in immer Boten, eh er die Si­ dieser Roth, thust du es nicht, chern überfällt. Drum mußt du mein Herr und Gott? schnell ins Land der Todten; 6. In meiner Seelen großem wohl dir, ist Herz und HauS Schmerz erheb ich zu dir Aug bestellt. Ost hängt, ost hängt und Herz, der du die Misse­ an einem Augenblick, dein ero« that vergießest; den Tod des ges Unglück oder Glück.

422

Dom Tod»,

3. HeLt (iBtr Herren, Lod und Veben hast du allein in dei­ ner Hand; wie lange du mir Frist gegeben, daS ist und bleibt mir unbekannt; drum gieb, drum gieb, Herr, daß ich je­ den Tag an meinen Abschied denken mag.

4. ES kann vor Abend an­ der- werden, als rS den Mor­ gen mit mir war; wo ich auch wandle hier auf Erden, steht neben mir die Lodtenbahr. Ein Schritt, ein Schritt nur ist eS bi- dahin, wo ich de- GrabeBeute bin.

5. Vielleicht kann ich kein Wort mehr sagen, wenn sich am Ziel mein Auge schleußt; drum bet ich in gesunden La­ gen: Herr! dir befehl ich mei­ nen Geist. Und wenn, und wenn ich kaum noch seufzen kann, dann nimm de- Heilands Fürsprach an. 6. Kann ich nicht segnen dann die Meinen, so segne du sie, Herr, für mich; wenn um mich her sie zagend weinen, o Va­ ter! so erbarme dich; dann laß, dann laß auch der Verwaisten Schrein durch deinen Sohn erbörlich seyn.

7. Dringt endlich mir der Tod zum Herzen, so schließ mir Herr, den Himmel auf; verkürz de- letzten Kampfes Schmerzen, und führe mich zu vir hinaus. Dann sterb, dann sterb ich ohne Angst und Pein, nnb selig wird mein Ende seyn.

Mel. Wer not Oen Beben Gott i< 73Q ^ch weiß, eS wird * *V mein Ende lum­ men, doch weiß ich nicht, wo, wie und wann ? Vielleicht werd ich der Welt entnommen, bevor ein neuer Tag bricht an; viel­ leicht ist schon mein Ziel be« stimmt, eh diese Stund ein Ende nimmt. 2. Dies Alle- kann mich nicht betrüben: in Gotte- Hand steht meine Zeit. Der Menschen La­ ge sind geschrieben in seinem Buch von Ewigkeit; ist da-, ivaS sterblich, abgethan, dann sängt unsterblich- Leben an. 3. Ich weiß au-Gotleö theu­ rem Worte, der Tod sey Gläu­ bigen kein Tod; er ist mir eine Hunmelspforte, da- Ende al­ ler meiner Roth, ein sanft« Abend, dn mich kühlt, wenn ich deS Tage- Last gefühlt. 4. Drum harrt mein sehne» des Verlangen, bis mich bei Tod der Erd entrückt. Mit Freuden will ich ihn empfan­ gen, weil Jesus diesen Boten schickt, der nach des LebenAngst und Pein mich führet in den Himmel ein. 5 Laß nur, Herr Jesu, meine Seele im wahren Glauben fer­ tig stehn, daß ich nicht meineZiels verfehle, wenn ich einst muß von hinnen gehn. O ma­ che du mein Herz bereit zur Reise nach der Ewigkeit. 6. Gieb, daß rch stets in Buße lebe, verleih mir ein gv> heiligt Herz, wenn ich den Geist dir übergebe, dann tröste mich

Vom tobe.

W*

ocin TodeSsthmerz; #0 scheid bricht; mit allen Setgen, schau« ich freudig von der Welt, rod; ich dann dein Angesicht roie und w un eS dir gefällt.

Met. Wrt Wut bcn Mitt (Bohr m IrtrL Lcflehl H» Heine Wege ec* 711 ctYfdn Gott, ich 7J.fl c^n Gotte» Rüth er» *• weiß wohl, daß v*

geben, verlaß ich

gern die Welt; ich geh zum keslern Leben, sobald eS Gött aesalll. WaS wär», ha» nNch betrübte t Dort schau ich ewig den, der weis« 6etli liebts, noch eh ich chn gesehn. 2. Er rüst zurZeikderSchmer» jtn uit» voll Erbarmen zu: kommt her, beladne Herzen, ihr ßndcl bei mir Ruh. Dir» Dort an» deinem Munde laß, Herr, au -mich erfreun, urid in der letzten Stunde mir Geist und Leben seyn. 3. Mit dir muß e» mirglükfett, daß ich den Kampf besteh, wenn ich mit gläubgen Blicken auf dich, mein Heiland, seh; auf dich, der du für Sünder selbst mit dem Tode rangst, al» mächtger Ueberroinder ihn auch für mich bezwangst. 4. Der frohe SiegSgedankt: wo ist dein Stachel, Tod? stärkt mich, daß ich nicht wanke in meiner TodeSnoth. Durch dich wird, wenn ich sterbe, da» Sterben mir Gewinn; ich bin des Himmels Erbe, weil ich dein eigen bin. 5. Dein Blut kann nicht vergeben» für mich gefloßen seyn; du schreibst ins Buch des Lebens auch meinen Namen ein. Du bists, dem ich ver­ traue, bi» einst mein Auge

ich sterbe, ich weiß, wie bald der Mensch vergeht, und sindhier kein sichte» Erbe, kein Gut, da» ewiglich besteht: drum zeig« mir in Gnaden an, wi« ich recht selig sterben kann.

2. Mein Gott, ich weiß nicht, wann ich sterbe, ob e» nicht heute noch geschieht, daß mich dt» Tode» Hauch entfärbe, der Blume gleich, die schnell ver» blühst: drum mache täglich mich bereit zum Hingang in die Ewigkeit. 3. Mein Gott, ich weiß nicht, wie ich sterlk, wie mich deS Todes Hand berührt; dem Einen wird das Scheiden herbe, sanft wird der Andre heimgeführt: doch wie du willst, nur das verleih, daß'ich getrost im Scheiden sey.

4. Mein Gott, ich weiß nicht, wo ich sterbe, und wel­ cher Hügel einst mich deckt; gnug, wenn ich dieses nur er­ werbe, daß ich zum Leben werd erweckt: wo dann mein Grab auch möge seyn, die Erd ist allenthalben dein. 5. Run, treuer Vater, wenn ich sterbe, so nimm du meinen Geist zu dir; ich weiß, daß ich dann nicht verderbe, lebt Christus und sein Geist in mir: darum erwart ich glau-

4H-

Vom

Tods,

dewsvoll, wo, wie und wann verklärten Leibe. Er, der rief: ich sterben soll. ES ist vollbracht! nahm dem Tode seine Macht. Mel. Jesus meine Zuverflcht re. 7. Tritt im Geist zum Grab 7. Steine Lebenszeit oft hin; siehe dein Gebein vcr. ^^-verstreicht,stünd­ senken. Sprich: Herr, daß ich lich eit kch zu dem Grabe; und Erde bin, lehre du mick selbst wie wenig rsts vielleicht, das ich bedenken. Lehre du michs je­ «och zu leben habe? Denk, o den Tag, daß ich weiser wer­ Mensch, an deinen Tod; säu­ den mag. me nicht, denn Eins ist Noth. In eignet Melodie. 2. Lebe, wie du, wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben. Güter, die du hier erwirbst, Würden, die dir Men­ dahin, ists GotteS Wille. Ge­ schen gaben, nichts wird dich trost ist mir mein Herz und im Tod erfreun; diese Güter Sinn, sanft und stille, wie sind sticht dein. Gott mir verheißen hat, der 3. Nur ein Herz, daS Gutes Tod ist mir ein Schlummer. liebt, nist ein ruhiges Gewis­ 2. DaS dank ich Christo, sen , das vor Gott dir Zeugniß Gottes Sohn, dem Trost der giebt, wird dir deinen Tod Frommen, der zu unS von dcS versüßen; dieses Herz, von Gott VaterS Thron ist gekommen, erneut, gicht im Tode-FreU- daß er Heil und Leben sey in Noth, und auch im Sterben. digkeit. 4. Wenn in deiner letzten 3. Den hast du Allen vorgcNoth Freunde trostlos um dich stellt mit großen Gnaden, zu bcbcn, danst wird über Welt seinem Reich die ganze Welt und Tod dich dies reine Herz cingeladen durch dein theuer erheben; dann erschreckt dich heilsam Wort, das überall er­ kein Gericht, Gott ist deine Zu­ schollen. 4. Er ist daS Hell und sclge versicht. 5. Daß du dieses Herz er­ Licht den Völkern allen, daß wirbst, furchte Gott, und bet einst, die eS noch sehen nicht, und wache. Sorge nicht, wie in ihm wallen; er giebt Heil früh du stirbst; deine Zeit ist der ganzen Welt, ihm sey Preis, Gottes Sacke. Lerne nur den Dank und Ehre. Tod nicht scheu», lerne seiner In eigner IHeMle. dick erfreun/ 7J.21 Sti^itten. in dem Le6. Ucberwind ihn durch Ver­ traun; sprich: ich weiß, an wen '*** *VV den sind wir 'ch gnube, und ich weiß, ich vom Tod umfangen; roer ist. »erd 'ihn schaun «inst in dem der uns Hülse schafft daß nm

io.

Vom Tode.

425

Gnad erlangen? DaS bist du, reit von jeder Last der Erve. Herr, alleine. UnS reuet unsre Gott schauen werde. Missetha , die den Zorn verdie­ 2. Sey mir willkommen, heiß net hat. Heiliger Herr und ersehnte Stunde, wenn schei­ Gott! Heiliger starrer Gott! dend ich mit schon erblaßtem Heiliger barmherziger Heiland! Munde den preis' im Tode, der DuewigerGott! Laß uns nicht auf höhre Stufen mich nun ge­ versinken in der bittern Todes­ rufen. noth. Erbarm dich unser! 3. Wie bin ich doch des lan­ 2. Mitten in dem Tode wird gen Weges müde! Mein cinger daS Gericht unS dräuen; wer Wunsch ist jenes Lebens Friede, will uns auS solcher Noth ana- wo jedes Herz, wie schwer es denvoll befreien ? Das thust du, sey verwundet, in Gott ge­ Herr, alleine. Dich jammert sundet. 4. O ging ich bald, seyS unsre Sünd und Leid, du thust «nS Barmherzigkeit. Heiliger auch auf dunklen Wegen, dein Herr und Gott! Heiliger star­ Morgen meines Hähern SeyttS ker Gott! Heiliger.barmherzi­ entgegen! O wandelt ich schon, ger Heiland! Du ewiger Gott! wo am Hellern Tage verstummt Laß unS nicht verzagen, wenn die Klage! 5. Doch, dürfen wir in Un­ wir vor Gerichte stehn. Er­ geduld und Thränen uns nach barm dich unser! dem Ziel der Laufbahn schmerz­ 3. Mitten in dem Weltge­ richt, wo die Schuld uns lich sehnen? Jst's frömmer nicht, schrecket, ach, zu wem flies»» vor Gott sich kindlich beugen, wir dann hin, der uns gnädig und ruhig schweigen? 6. Der Water nur weiß, waS deckel ? Zu dir, Herr Christ, dem Kinde nützet; er ist es, alleine, Wergossen ist dein theurcS Blut dieser sündgen Welt der mit Lieb uns unterstützet. Wer ist wohl je an seiner Hand zu gut. Heiliger Herr und Gott! Heiliger starker Gott! erlegen auf rauhen Wegen? 7. Auch mir sind heilsam Heiliger barmherziger Heiland! Du ewiger Gott! Laß uns dieser Erde Leiden, durch die sich einst vom Gold die Schlaknimmer fallen aus des rechten ken scheiden, daß ich gereist für GlalrbenS Trost. Erbarm dich himmlische Genüsse die Hei» unser! mach grüße. 8- Drum, bis auf dein Ge­ Mcl. tSrrjlkbflcr 3efti «. heiß der Tod erscheinet, und ich daß mir der Er- die letzten Thränen ausgewei» v rösung Stunde net, gebeut dein heiliger, dem schlüge, und bald die müde weller Welle mir riese Stille. Seel biirübertrüge. wo ich, be« 8. Ganz dir ergeben will ich

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Vom Tode.

mhtg watten; du lohnst auch UTrL Wachet mtf, nist uns tt. Der Lhor. mir, wie Allen, die dein harr­ ten, wirst mich, wenn ich voll­ Tß.7 stetig sind deSHimbracht die» Prüsungslebm, zu melS Erben, di« Todten, die in Christo sterben, dir erheben. zur Auferstehung eingeweiht! Nach den letzten Augenblicken Met. Jep» mein« Zreuvr ». des TodeSschlummerSfolgt Ent­ Ä^uhe, fromm be- zücken, folgt Wonne der Un­ vV stattet, du von sterblichkeit! In Frieden ruhen Schmerz ermattet, unter Chri­ sie, los von der Erde Mühl sten hier. Wir, die Blicke sen­ Hosianna! Bor Gottes Thron kend, dein in Wehmuth den­ zu seinem Sohn folgt ihnen ih, kend, weihen Thränen dir. Als rer Werke Lohn! «in Christ hast du gelebt, wan­ Dir Grmrtnr. deltest auf Gottes Wegen hö- XrtcL Jesus, rnriiir Zuversicht »to» hcrin Licht entgegen. 2. Staub bei Staube ruht ihr 2. Droben einst belohnen dich nun in dem sriedevollen Grabe: des Richters Kronen, der die Möchten wir, wie ihr, auch ruhn Tbaten wägt; hier sind unserm in dem friedevollen Grabe! Ach Kreise deiner Treu Beweise der Welt entrannt ihr schon, bleibend eingeprägt. Ruh in fandet eurer Arbeit Lohn. 3. JesuS will'ö! Wir leben Friede dann? dein Geist ist zu Cbriü.o ausgenommen in daö noch, leben noch in Pilgcrhüticn. Alle trugen einst dies Joch, Cbor der Frommen. Alle, die die Kron erstritten. 3. Du bist wohl geborgen, Endlich, endlich kommt der Tod, wir voll Leid und Sorgen, daß führt, wie sie, auch unS zu Gott. der Tod uns schied. Die ver4. Jesus lebte selber hier, lebte lassnen Deinen stehn am Grab selbst in Pilgcrhütten; ach, viel und weinen, daß ihr Glück ver­ mehr, viel mehr, alS wir, hat der blüht, bringen dir, verklärter Göttliche gelitten. Standhaft Geist, Dank für alle Lieb und laß im Kampf unS stehn, stetS Treue, für deS Beispiels auf dich, Bollender, sehn! Weihe. 5. Was ist dieses Lebens Zeit? 4. Run ruht Staub bei Eine schwüle Mittagsstunde; Staube; doch dein seiger Glau­ dennoch hängt die Seligkeit an be lebet in unS fort. Wo der oer kurzen Lebensstunde; ewWeltversühner, sind auch seine geS Leben oder Tod wägt»unS Diener, welchem tröstlich Wort! zu der heilge Gott. Traurig scheiden wir von hier; 6. Jesu, unsre Zuversicht, un­ koch erhört wird unser Flehen ser Theil ist einst daS Leben; durch wich Wiedersehen. wenn auch unser Auge bricb».

Vom Lode. wirst du es aus Gnaden geben; otuun Frieden gabst du schon uns zum Pfande, Gottes Sohn. 7. Wer an dir im Glauben hält, den wirst du ernst auser­ wecken. Diese Kraft der bessern Welt laß bei unserm Tod uns tchmecken. Gieb uns mehr noch, als wir stehn; mehr noch, als wir jetzt verstehn. Der Lhor.

8. Dank, Anbetung, Preis und Ehre, Macht, Weisheit, ewig, ewig Ehre sey dir, Ver­ söhner, Jesu Christ! Ihr, der Ueberwinder Chöre, bringt Dank, Anbetung, Preis und Ehre dem Lamme, das geopfert ist! Er sank, wie wir, ins Grab; laßt nun vom Wei­ nen ab, ihr Erlösten! Nicht Schmerz, nicht Pein, nur Wonn allein wird an des Lam­ mes Throne seyn! Die Gemeine.

9.

Nicht der Mond, nicht mehr die Sonne scheint uns alsdann! Er ist uns Sonne, ver Sohn, die Herrlichkeit des Herrn! Heil, nach dem wir weinend rangen, nun bist du, Heil, uns ausgegangen, nicht mehr im Dunkeln, nicht von fern. Nun weinen wir nicht mehr! Das Alt' ist nun nicht mehr! Hallelujah! Er ging voran des Todes Bahn, wir folgen ihm einst himmelan! verstorben» Rinde- ;n ihre Litern. Mel.

748.

ins dir, lieber »e.

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ist nun vollbracht; nur meine Hülle lieget und schläft in TodeSnachl. Des Vaters treue Liebe sieht sehnend in mein Grab; die Mutter wendet trübt die nassen Augen ab. 2. Ihr netzet eure Wangen, ihr Eltern, über mich, euch bat das Leid umfangen, daß euch das Herz fast bricht. O ttöstet euch, ihr Lieben, thut nicht so ängstiplich! WaS wollt ihr euch betrüben? stehtS doch gar wohl um mich. 3. Denk, Vater, wieviel Sorgen, wie manche bange Nacht, wie manchen düstern Morgen ein liebes Kind oft macht. Was ihm kann widersahren, das fürchtet, der es liebt; den Kummer kannst du sparen drum sey nicht so betrübt. 4. Ach, Mutter, laß die Zäh­ ren, und stell dem Klagen ein. Muß nicht des Herrn Begeh­ ren an uns erfüllet seyn? Das, was du jetzt beweinest, was dir so wehe thut, ist besser, als du meinest; denn Gott macht Alles gut. 5. Wohl ist nun euer,» Kinde das jetzt dem Schiffer gleicht, der schnell bei günstgem Winde den Hasen hat erreicht; dem Pilger, der die Mühe des We­ ges nicht gespürt, weil ihn ein Richtsteig frühe dem Ziel har zugeführt. 6. Dahin sind Angst und Schmerzen, aufimmer, immer, hin, ich freue mich von Herzen daß ich erlöset bin; icb leb in tau

o yav hab icy ich oogeobqefi&ict, meint«auf i send Freuden in meines (Sos-

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Dom Tod».

Hand, mich trifft forthin kein Leiden, das dieser Welt be­ kannt, 7. Die noch auf Erden wal­ len in irrthumsvoller Zeit, ver­ mögen kaum zu lallen von fro­ her Ewigkeit. Viel besser, wohl gestorben, als mit der Welt ge­ lebt ! Ich hab das Erb' erwor­ ben, nach dem der Fromme strebt. . 8. Ihr weiht mir Blumen­ kränze, wie man den Sieger ehrt; im ewgen Himmclslenze wird SchönreS mir gewahrt. Das ist die grüne Krone, die ewge Siegespracht, womit von sei­ nem Throne mich Gottes Sohn bedacht. Mel.

Zion klagt mlr rr.

Verwesung und in Staub? Läßt der Lod au 5 seinen Handen nimmermehr den theuren Raub ? Blicket hoffnungslos hinab un­ ser Aug ins öde Grab? Ist auf ewig nun verloren, was sich unser Herz erkoren? 2. Rein , du .bist uns nicht verloren, ob dein Leibauch bald zerfallt, denn dein Geist weilt neugeboren schon in einer bes­ sern Welt. WaS, du Wahres hier gedacht, waS du Gutes treu vollbracht, ccist zu ewgem Heil und Segen dort vergel­ tend dir entgegen. 3. Auch bei «ns, die dich be­ weinen, wirkest du in Segen fort; unvergessen von den Dei­ nen bleibt drin fiidfyicl und dein Wort Uns, die deinen

Werth gesehn, kann drin Bild nie untergchn, und dir folget noch im Grabe Lieb und Dank als fromme Gabe. 4. Gott, der du ihn un-ge» gcschenket, dir sey Preis und Dank dafür! Der du ihn zum Heil geicnket, Dan?, o Jesu, Dank sey dir! Lenke stets auch unsern Sinn auf das ewge Erb« theil hin! Gieb uns Allen, was wir flehen, dort ein selges Wiedersehen!

Zürdttt» für Sterbend». Mel. Mitten wir In Leden k.

750. (Ztmke, die zu die. ser Zett, ba wir, Herr, dir singen, müde, sprach­ los und voll Schmerz mit dem Tode ringen! Du nur kannst sie erquicken. Sie liegen da, und sehn hinab in das schauer­ volle Grab. O Vater, unser Gott! O Mittler, Jesu Ehrist! Heilger Geist, barmherziger Tröster! Ewger Gott und Herr! Laß sie nicht versinken in des Todes letzter Angst! Sey ihr starker Schutz! 2. Wer mit einem Trünke labt deiner Jünger Einen, der soll dort mit frohen Muth im Gericht erscheinen. Wir lab« ten gern die Matten. Doch da sie nichts mehr laben kann, flehen wir für sie dich an. O Vater, unser Gott! O Mitt­ ler, JesuEhrist! HeilgerGeist, barmherziger Tröster! Ewger Gott und Herr: Laß sie freu­ dig stehen in de« Stund«

de- Gerichts! Sey ihr starker Schutz! 3. Ach, weil Jesu- Christus selbst diesen Kelch getrunken, und von größrer Qual umringt ist inZ Grab gesunken: um sei­ nes LodeZ willen hör unser thränenvoll Gebet, das für sie um Gnade fleht! O Vater, unser Gott! O Mittler, Jesu Christ! Heilger Geist, barm­ herziger Tröster! Ewger Gott und Herr! Laß sie sanft ent­ schlummern , und einst fröhlich auferstehn! Sey ihr starker Schutz!

4. Weil du vom Töd erstan. den bist, werd ich im Grab nicht bleiben: mein höchster Trost dein Auffahrt ist, sie 5an« die Furcht vertreiben: beim wo du bist, da komm ich hiy, daß ich stets bei dir leb und bin, drum fahr ich hin mit Freuden. Mel.

Jesu meine» Leden» >e.

SVtltr mit gläubigem Gemüthe an dem Sohne Gottes hing, roe. für seine Ehre glübte, und auf seinen Wegen ging, dessen Angedenken ehre, wenn er stirbt, 3« eigner Melodie. die fromme* Zahre und mit Ä^enn einst mein seinem theuren Bild bleibe je­ ,OK‘ Stündlein kom. des Herz erfüllt. men ist, daß ich nun soll er­ 2. Er Hal jenen Ruhm er­ blassen , so steh mir bei, Herr, worben, welcher immerv'ar be­ Jesu Christ, du wollst mich steht, und mit ihm ist nicht ge­ nicht verlassen. An meinem storben, wqs er GÜteS ansge« letzten Enl^befchl in deine Hätt- sät; dieses bleibt- wie. in den ich meine Seel, du wirst sie Stuffden, wo die Eon ne schon verschwunden, noch der'Lbendwohl bewahren. 2. Die Sünde wird mich röthe Schein bleibet, um uns kränken sehr, mein Herz mich zu erfreun. hart verklagen; der Schuld ist 3. So auch ließ er seine. viel wie Sand am Meer, so Thaten vollen Segen uns zu. daß ich möcht verzagen. Doch rück, und ihm reift auS diesen denk ich in der letzten Noth an Saaten jetzt deS Himmeldeinen bittern Kreuzestod; so ewgeS Glück. Gott, der Rich­ chab ich Trost und Frieden. ter aller Welten, wird sie offen­ 3. Ich bin ein Glied an bar vergelten; alle bringt er deinem Leib, deß trift ich mich an das Licht, nur der Fehler von Herzen; von dir ich un­ denkt er nicht. geschieden bleib in Todesnoth 4. Preist den Herrn, daß und Schmerzen. Und wenn seine Gnade Kraft dem nun ich sterbe, sterb ich dir, ein Verklarten gab, um der Wahr­ «wges Leben hast du mir durch heit hcilge Pfade fest zu wan­ deinen Tod erworben. del» bis ans Grab; preist de«

Vom Lob«.

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Herrn, der ihn geliebet, ihn durch weise Zucht geübet, und ihn der verderbten Welt hat zum Beispiel aufgestellt. 5. Dieses bleib, als sein Wermächtniß, ewig unserm Her­ jenwerth, und eS werde sein Ge­ dächtniß, wie er eS verdient geehrt! Gleich ihm laßt uns eifrig streben, Christo, unserm Herrn, zu leben, freudig, wie auch er gethan, wandeln auf des Helles Bahn. 6. Ehren also wir die Brü­ der, die uian zu dem Grabe trug, o, dann ehrt man so uns wieder, wenn auch unsre Stun­ de schlug. Dann wird man­ cher Fromm« sagen: würdig ist er unsrer Klagen, würdig, daß man ihn beweint, denn er war pes Heiland- Freund. Otcl. (flott hab Ich Xürt te.

TVt 700.

«LI-

fleucht dahin Menschen

Zeit! wie eilen wir zur Ewig­ keit! wieMancher sinkt inTodesnacht, eh ers gedacht, und sich dazu bereit gemach». 2. DaS Lehen ist gleich einem Traum, ist nur ein Land und nichtger Schaum; der Blume gleichts, die heute steht, und schnell vergeht, sobald der Wind darüber geht. 3. Nur du, mein Gott, du bleibest mir das, was du bist, ich traue dir; laß Berg und Hügel fallen hin, mir istS Ge­ winn, wen« ich bei meinem Jesu bin. 4. So lang ich in der Hüt­

ten wohn, erwecke mich, o Gottes Sohn, daß ich mich stets erhalte wach, und jeden Tag, ehe ich noch sterbe, ster­ ben mag. 5. Was hilft die Welt in letzter Noth? Lust, Ehr und Reichthum in dem Tod? Was kehrst du dich dem Eitlen zu, es flieht im Nu, und führt dich nicht zur wahren Ruh. 6. Weg, Eitelkeit, der Tho­ ren Lust! mir ist das höchste Gut bewußt, das such ich eif­ rig für und für, das bleibet mir; Herr Jesu, zeuch mein Her» zu dir! 7. Wie wird mirseyn, wenn ich dich seh, und dort vor dei­ nem Thron« steh! dann ist ver­ schwunden diese Zeit mit ihre»» Leid, und ich geh ein zur Herr­ lichkeit. Dav Ende -es Frommen. Mcl. Hun ruhen alle re.

S)Xtie sanft sehn wir « FreudenthränenTag! Du mei­ verstehen, dir dankkn, daß den nes GotteS Tag! Wenn ich richtgen Pfad dein Geist mich im Grabe genug geschlummert lehrte gehen; und daß auch, roa habe, erweckst du mich! du mich betrübt, mich deine 4. Wie den Träumenden Weisheit nur geübt, und mich wirds dann uns seyn; mit Je­ zu dir gezogen. su gehn wir ein zu seinen Freu­ 5. Zum Ziele reiner Heiligkeit den! Der müden Pilger Lei­ werd ich, o Gott, dann drin­ den sind dann nicht mehr! gen, und was dein Wille, mir 5. Ach! ins Allerheiligste gebeut, mit Freudigkeit voll­ führt mich mein Mittler, ihn bringen; ich fühle dann di« schau ich! Im Heiligthume leb reinste Lust, bin keiner Sünde ich zu seinem Ruhme! Halle- mir bewußt, und schmecke dei­ lujah! nen Frieden. 6. Den Heiland, dm ich Mel. Ce Ist da« 6dl une tc. hier geliebt, seh ich dort mir Freuden Quell zur Wonne, die Herrlichkeit, 'UOe & ist, Gott, bei die ihn umgiebt, wird mir zur Ee

bricht an,' der kein Ende neh­ men kann. 8. Ich entbrenne vor Ver­ langen, was ich glaub im Licht zu sehn, meine Krone zu em­ pfangen, und verklärt vor Gott zu stehn. Sinke hin, mein Leib, zum Staube; denn ich weiß, an wen ich glaube, mir ist Sterben ein Gewinn; denn ich -eh zu Christo hin.

7 S7

7 SA

4S4

Dom ewigen Leben.

twAen Sonne. Auch da ist er mein Herr und Freund, durch ihn bin ich mit dir vereint und allen Auserwählten. 7. Der Freuden Fülle ist bei dir, mein Gott, in jenem Leben; da wirst du über­ schwänglich mir, was mich er­ freuet geben; da wahrt mein Glück m Ewigkeit, nichts fehlt ihm an Vollkommenheit. O hilf es mir erreichen! Mel. tk» ist gewißlich an der Zelt ic.

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§^er Heiland kommt zum Weltgericht,

den Erd und Himmel ehren! o weigert euch, Erlöste, nicht, jetzt auf sein Wort zu hören. Wer hier ihn bloß den Herrn genannt, und ihn nicht durch die That bekannt, der wird dort nicht bestehen. 2. Herr, ich will deiner Ma­ jestät mit frommer Treue die­ nen, ist gleich, wie Gott dich hat erhöht, uns noch nicht ganz erschienen. Was uns hier noch verborgen war, wird einst voll­ kommen offenbar, wenn du wirst wiederkommen. 3. Wenn dann der Weltkreis vor dir bebt, in seinem Grund erschüttert, und Alles, was auf Erden lebt, vor bangem War­ ten zittert, wenn alle Engel um dich stehn, dann werden Erd und Himmel sehn, wie hoch dich Gott erhöhet.

dein Freund mit Preis sich au« dem Grab erheben. Dann zeigt die That, Herr Jesu Christ, daß du der Fürst des Lebens bist, zum Schrecken aller Sün. der. 5. Dann sammeln sich um deinen Thron die Deinen, Herr, mit Freuden; du giebst der Treu« erogen Lohn, vergiltst der Erde Leiden. Sie erndten dann nach Gottes Rath der Freuden Füll aus Thränensaat im Reiche dei­ ner Gnade. 6. O möcht auch ich dem Weltgericht getrost entgegense­ tzen , und dort vor deinem An. gesicht mit den Erwählten ste­ hen ! Durch dich von Angst und Furcht befreit, im Schauen dei­ ner Herrlichkeit jauchzt dir dann meine Seele. tltd. Aus Mklnrs SencnsGrun-e,r.

Tsiß 'UVe

s^er letzte meiner Tage ist mir

vielleicht nicht fern; o dann wird alle Klage ein Lobgesang dem Herrn. Vollbracht ist dann mein Lauf; geendet ist mein Leiden; mich nimmt zu seinen Freuden der Herr, mem Mittler, auf. 2. Er hat mir durch sein Sterben den Himmel aufgethan, ich soll sein Reich ererben, und ewgeS Heil empfahn. Von ihm bin ich ein Glied; hat sich mein Haupt erhoben, so weiß ich 4. Dann werden, Herr, auf daß nach Oben der Herr mich drin Geheiß die Todten wieder zu sich zieht. leben

dein Feind nut Furcht,

8. Nur meine- Leibe» ISürdr

Vom ewigen Leben. verschließt die finstre Gruft. Mich hebt zu höhrer Würde mein Jesus, der mich tust. Er gehet mir voran, und durch des Todes Grauen folg ich ihm mit Vertrauen auf neuer Le­ bensbahn. 4. Schon strahlet meinen Blicken des höhern Lichtes Glanz; mit seligem Entzücken erfüllet es mich ganz. Da nenn ich hocherfreut die Engel meine Brüder, und sinke staunend nieder vor Gottes Herrlichkeit. 5. Mit »«verwelkter Krone ziert mich des Vaters Huld zum reichen Gnadenlvhne, drum harr ich in Geduld. Der Dul­ der wird geehrt, und mit dem Schmuck bekränzet, worin der Sieger glänzet, der sich im Kampf bewährt. 6. Dort steht die ewge Hütte, die Gott hat auserbaut, wo in der Selgen Mitte sein Antlitz wird geschaut. Dort wird nicht mehr geweint, dort herrschet lauter Wonne, weil Gottes Gnadensonne in alle Herzen scheint. 7. Laß mich im Glauben kräftig, im Lieben treu und rein, im Werk des Heils ge­ schäftig auch unter Trübsal seyn. Erhalte, flebenssürst, mich treu in deinem Bunde, bis daß einst kommt die Stun­ de, wo du mich rufen wirst. 8. Nie beuge finstre Trauer zur Erde meinen Sinn; deS Lebens längste Dauer, sie ist doch bald dahin. Heil mir! er ist nicht fern, der letzte meiner

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Tage, und dann wird alle Kla­ ge ein Lobgesang dem Henn Mel.

r.