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Geleitswesen und Warenverkehr im thüringisch-sächsischen Raum zu Beginn der Frühen Neuzeit
Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen Kleine Reihe Band 42
Manfred Straube
Geleitswesen und Warenverkehr im thüringisch-sächsischen Raum zu Beginn der Frühen Neuzeit
2015 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN
Gedruckt mit Unterstützung durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat und die Leipziger Messe GmbH.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://portal.dnb.de abrufbar. Umschlagabbildung: Eintragung in die Geleitsrechnung Erfurt zum 17.06.1523. ThHStA Weimar, Reg. Cc 732.
© 2015 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Korrektorat: Charlotte Bensch Wissenschaftliches Lektorat: Falk Burkhardt Gesamtherstellung: WBD Wissenschaftlicher Bücherdienst, Köln Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier ISBN 978-3-412-22343-4
Inhalt
Vorwort ...........................................................................................................................9 TEIL 1:
DARSTELLUNG .............................................................................................15
I.
Einleitung ...........................................................................................................17
II.
Das Geleitswesen im thüringisch-sächsischen Raum zu Beginn der Frühen Neuzeit ................................................................................................ 39 1. Anfänge, frühe Entwicklung und Bedeutung für die Handelsgeschichte ................................................................................................ 39 2. Zur Organisation des Geleitswesens – Geleitsordnungen und Geleitsämter ............................................................................................ 51 3. Über die Durchsetzung des Geleitswesens – Straßenzwang und Straßenkontrolle ............................................................................. 63 4. Versuche, die Geleitsordnungen und den Straßenzwang zu umgehen, und obrigkeitliche Gegenmaßnahmen ............................. 73 5. Über Straßenzustände und Straßenerhaltung .................................... 84 6. Besondere Regelungen im Geleitswesen – Kaufleutegeleite, Geleitsfreiheiten, Judengeleit, Großvieh- und Wassergeleit ............ 86 7. Über die Sicherheit auf den Handelsstraßen im thüringischsächsischen Raum ................................................................................... 98
III. Die Haupthandelsstraßen und ihre Transportfrequenzen im Einzugsbereich von Erfurt .................................................................................. 101 1. Das Hauptgeleit Erfurt ........................................................................ 101 1.1. Die Haupthandelsstraßen im Einzugsbereich von Erfurt .......... 101 1.2. Die Geleitsämter und ihre Quellen im Einzugsbereich von Erfurt .................................................................................... 112 2. Die Transportfrequenzen im Geleit Erfurt ...................................... 128 2.1. Der Transport von Zentnergut ................................................. 142 2.2. Der Transport von Specerey ......................................................... 146 2.3. Der Transport von Metall und Metallprodukten .................... 149 2.3.1. Der Transport von Kupfer, Blei und Messing ............ 149 2.3.2. Der Transport von Metallprodukten ............................ 159 2.4. Der Transport von Salz, Wein, Waid, Rauchwaren/Leder und Büchern/Papier .......................................................................166 2.5. Der Transport von Fisch ............................................................ 170 2.6. Zusammenfassung ...................................................................... 175
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INHALT
3. Der Warentransport durch das Geleit Eisenach mit seinem Beigeleit Creuzburg .................................................................................177 3.1. Der Warentransport durch das Geleit Eisenach .......................177 3.2. Der Warentransport durch das Eisenacher Beigeleit Creuzburg ........................................................................................190 4. Der Warentransport durch das Geleit Coburg mit seinen Beigeleiten Rattelsdorf, Eisfeld, Unterlauter, Königsberg, den Geleiten im Amt Heldburg, Oberhof und Tenneberg ..............198 4.1. Der Warentransport durch das Geleit Coburg ..........................198 4.2. Der Warentransport durch das Coburger Beigeleit Rattelsdorf ......................................................................................206 4.3. Der Warentransport durch das Coburger Beigeleit Eisfeld ..............................................................................................208 4.4. Der Warentransport durch die Coburger Beigeleite Unterlauter, Königsberg und die Geleite im Amt Heldburg...........................................................................................209 5. Der Warentransport durch das Geleit Oberhof .................................211 6. Der Warentransport durch das Geleit Tambach / Tenneberg ...........212 7. Der Warentransport durch das Geleit Sachsenburg ...........................215 8. Der Warentransport durch die Erfurter Beigeleite Guthmannshausen, Vogelsberg und Buttelstedt ..........................................221 8.1. Der Warentransport durch das Erfurter Beigeleit Guthmannshausen ..................................................................................221 8.2. Der Warentransport durch das Erfurter Beigeleit Vogelsberg ..................................................................................................223 8.3. Der Warentransport durch das Erfurter Beigeleit Buttelstedt ..................................................................................................224 9. Der Warentransport durch das Geleit Weimar mit seinem Beigeleit Wiegendorf ..............................................................................229 9.1. Der Warentransport durch das Geleit Weimar ..........................229 9.2. Der Warentransport durch das Weimarer Beigeleit Wiegendorf .....................................................................................236 10. Der Warentransport durch das Geleit Jena-Burgau ...........................238 IV.
Die Naumburger Peter- und Pauls-Märkte und der Warentransport durch die Geleite Eckartsberga, Freyburg / (Mark-)Röhlitz und Thierschneck von und nach Naumburg ..............................................245 1. Die Naumburger Peter- und Pauls-Märkte ..........................................245 2. Der Warentransport durch das Geleit Eckartsberga ..........................252 3. Der Warentransport durch das Geleit Freyburg / (Mark-)Röhlitz ....253 4. Der Warentransport durch das Geleit Thierschneck .........................255
INHALT
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5. Der Warentransport durch thüringische Nebengeleite ..................... 258 6. Die Voraussetzungen, Bedingungen und Quantitäten des Warentransports im Einzugsbereich von Erfurt .................................262 V.
Die Haupthandelsstraßen und ihre Transportfrequenzen im Einzugsbereich von Leipzig .................................................................................265 1. Die Haupthandelsstraßen im Einzugsbereich von Leipzig ......... 265 2. Die Geleitsämter und ihre Quellen im Einzugsbereich von Leipzig .......................................................................................................275 3. Bedeutung und Funktion der Leipziger Großen Märkte im überregionalen Warenverkehr ................................................................296 4. Der Warenverkehr durch das Geleit Eilenburg ...................................329 5. Der Warenverkehr durch das Geleit Torgau mit seinen Beigeleiten Dommitzsch, Belgern, Liebenwerda und Uebigau ..............344 5.1. Der Warenverkehr durch das Geleit Torgau ..............................344 5.2. Der Warendurchgang durch die Torgauer Beigeleite Dommitzsch, Belgern, Liebenwerda und Schildau ..................352 6. Der Warenverkehr durch das Geleit Wittenberg mit seinen Beigeleiten »Zur Elster«, Marzahna, Eckmannsdorf, Mellnsdorf, Schmiedeberg und Kemberg ........................................................356 6.1. Der Warenverkehr durch das Geleit Wittenberg ......................356 6.2. Der Warenverkehr durch die Wittenberger Beigeleite »Zur Elster«, Marzahna, Eckmannsdorf, Mellnsdorf, Schmiedeberg und Kemberg ........................................................368 7. Der Warenverkehr durch das Geleit Grimma .....................................369
VI. Der Warenverkehr durch die Geleite an der via imperii ...........................375 1. Der Warenverkehr durch das Geleit Borna .........................................380 2. Der Warenverkehr durch das Geleit Altenburg mit seinen Nebengeleiten Gerstenberg, Schmölln, Wintersdorf, Börten, Altmörbitz, Treben und Lucka ..............................................................390 2.1. Der Warenverkehr durch das Geleit Altenburg ........................390 2.2. Der Warenverkehr durch die Altenburger Nebengeleite Gerstenberg, Schmölln, Wintersdorf, Börten, Altmörbitz, Treben und Lucka .................................................................396 2.3. Der Getreidetransport durch die Geleite Borna, Altenburg und die Altenburger Nebengeleite .....................................400 3. Der Warenverkehr durch das Geleit Zwickau mit seinem Nebengeleit Werdau ................................................................................402 3.1. Der Warenverkehr durch das Geleit Zwickau ...........................402 3.2. Der Warenverkehr durch das Zwickauer Nebengeleit Werdau .............................................................................................411
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INHALT
4. Der Warenverkehr durch die Geleite Plauen und Voigtsberg ......413 4.1. Der Warenverkehr durch das Geleit Plauen ...........................413 4.2. Der Warenverkehr durch das Geleit Voigtsberg ...................420 5. Der Zentnerguttransport auf der via imperii .................................423 VII.
Der Warenverkehr auf dem Ober- und Mittellauf der Elbe zwischen Pirna und Wittenberg ..............................................................429
VIII.
Zusammenfassung .....................................................................................445
TEIL 2: ANHÄNGE .....................................................................................................453 I. Verzeichnis der Anhänge ..................................................................455 II. Anhänge ...............................................................................................459 TEIL 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER – TABELLEN .............................575 I. Verzeichnis der Tabellen ...................................................................577 II. Tabellen ................................................................................................583 TEIL 4: GELEITSORDNUNGEN – EDITION ................................................................761 I. Verzeichnis der edierten Quellen ....................................................763 II. Geleitsordnungen im thüringisch-sächsischen Raum zu Beginn der Frühen Neuzeit ...............................................................773 1. Einführung in die Edition der Geleitsordnungen....................773 2. Edition .............................................................................................779 III. Erläuterungen zu den Geleitsordnungen ......................................1021 Abkürzungsverzeichnis .........................................................................................1039 Quellen- und Literaturverzeichnis ......................................................................1041 Geographisches Register .......................................................................................1075 Karten ........................................................................................................................1094
Vorwort
Die nachfolgende Arbeit stützt sich weitgehend auf ungedruckte Quellen vorwiegend aus dem Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar (ThHStA W), aber auch aus dem Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Magdeburg (LHASA, MD), dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden (SHStA Dresden) sowie aus mehreren thüringischen und sächsischen Staats- und Stadtarchiven, darunter im Besonderen aus dem Stadtarchiv Leipzig. Literatur wurde nur zur Ergänzung und Abrundung herangezogen. Die Gründe dafür liegen in der besonderen Art der benutzten Quellen, die in ihrer Qualität und Quantität alle anderen bisher für handelsgeschichtliche Untersuchungen im thüringisch-sächsischen Raum benutzten Materialien übertreffen und den beschrittenen Weg als den einzig gangbaren erscheinen ließen. Außerdem liegen weder aus neuerer noch aus älterer Zeit umfassendere oder lokal übergreifende handelsgeschichtliche Arbeiten für das zu behandelnde Territorium vor, und die kaum übersehbare Zahl kleinerer Untersuchungen, die meist unter engen lokalen Gesichtspunkten und zu sehr unterschiedlichen Themen geschrieben wurden, haben zu unterschiedliche Ausgangspositionen, als dass ihre Ergebnisse eine sichere Grundlage für eine übergreifende handelsgeschichtliche Darstellung für die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts hätten geben können. Bei den ausgewerteten Quellen handelt es sich fast ausschließlich um Aufzeichnungen, die im Zusammenhang mit dem Geleitswesen entstanden sind, dabei vorwiegend um Geleitsordnungen und um Geleitsrechnungen, die aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts vom Territorium der ernestinischen Wettiner in Thüringen und Sachsen überliefert wurden. Der umfangreiche Bestand hat sich vermutlich lediglich deshalb erhalten, weil wegen der zahlreichen Erbteilungen nur so die jeweiligen Ansprüche nachgewiesen werden konnten. Aus dem Herrschaftsgebiet der albertinischen Wettiner oder aus anderen mitteldeutschen Territorien gibt es ähnliche Quellen nicht mehr. Während die Geleitsordnungen den »Rahmen« für das Geleitswesen abgaben, verdienen die darauf beruhenden Geleitsrechnungen nicht nur wegen ihres Umfangs, sondern vor allem wegen ihrer Aussagefähigkeit besondere Beachtung: Sie bieten als einzige Quellenart zur Handelsgeschichte im thüringisch-sächsischen Raum die Möglichkeit einer statistischen Auswertung über größere Zeiträume hinweg, und sie enthalten außerdem noch zahlreiche Details zum Warentransport, durch die das bisherige Bild wesentlich mehr Konturen erhält. Eine Einschränkung ist jedoch zu vermerken: Trotz der Fülle sind nur relativ wenige Rechnungen aus den gleichen Jahren von den bedeutendsten Geleitsorten erhalten, so dass sich nicht im gewünschten Maße die jeweiligen Ergebnisse verbinden oder vergleichen lassen.
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VORWORT
Die stärkste Konzentration ergab sich noch für die (Rechnungs-)Jahre 1524 / 25 und 1525 / 26, die dann auch vorwiegend ausgewertet wurden. Aber auch so lässt sich aufgrund der geleitsrechtlichen Bestimmungen und der Anlage der Rechnungen nicht nur festhalten, was durch den jeweiligen Geleitsort von wem von woher nach wohin, in welchem Umfang und zu welchem Zeitpunkt transportiert wurde, sondern es ist auch möglich, eine sichere Grundlage zu schaffen für viele anstehende Fragen zur Wirtschafts- und Handelsgeschichte, wie z. B. zu Produktions- und Konsumtionszentren, zum regionalen und überregionalen Warenaustausch und damit zur regionalen und überregionalen Arbeitsteilung, zur Rolle der Großen Märkte bzw. Messen usw.1 So lässt sich zwar die konkrete Situation im Warenverkehr in den einzelnen Orten darstellen, nicht aber ein in sich geschlossenes Bild zeichnen. Dazu müssen die Einzelergebnisse dann zusammengefügt werden. Zum sicheren Verständnis der gewonnenen Ergebnisse wurde deshalb auch eine Darstellung des Geleitswesens, d. h. der obrigkeitlichen Maßnahmen mit den Festlegungen zum Warentransport, mit der Organisation von Straßenzwang und Straßenkontrollen, mit den Gebührenfestlegungen und Vergünstigungen, aber auch zu den Straßenverhältnissen aufgenommen. Insgesamt wurden mehr als 60.000 Eintragungen handschriftlich und ohne technische Hilfsmittel allein aus den Geleitsrechnungen exzerpiert und ausgewertet.2 1
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In jüngerer Zeit hat Rainer GÖMMEL die Zielstellung der Forschung zum »Handelsverkehr« ähnlich beschrieben, nämlich herauszufinden, welche »Handelsgüter, Verkehrsmittel, Handels- oder Transportwege und deren Richtungen und Distanzen« und welche »Handelsplätze, d. h. Märkte, auf denen Waren [...] getauscht« wurden, eine entscheidende Rolle spielten. Interessant ist, dass Gömmel auch den Bogen spannt zu »Handelsräume(n), d. h. (zu) Regionen mit überdurchschnittlicher Handelstätigkeit«, die Frage nach den »Ursachen dieser Entwicklung« stellt und den »Prozess der Arbeitsteilung« damit in Verbindung bringt. Vgl. Rainer GÖMMEL, Handel und Verkehr, in: Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Arbeitsgebiete – Probleme – Perspektiven, hrsg. von Günther SCHULZ u. a. (100 Jahre Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte), Stuttgart 2004, S. 133. Auf den bedeutsamen »Kulturtransfer durch Fernhandelskaufleute« kann leider nicht im gewünschten Maße eingegangen, zumindest aber auf die anregende Themenstellung von Michael GASSERT hingewiesen werden: Michael GASSERT, Stadt, Region und Fernhandel in der europäischen Geschichte. Eine wirtschaftshistorische Untersuchung der Beziehungen zwischen wirtschaftlichen Vorgängen und kulturellen Entwicklungen anhand von Karten, 12. bis 16. Jahrhundert, Frankfurt am Main u. a. 2001. Es ist ein ausgesprochener Glücksfall, dass im Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar (ThHStA W) eine Vielzahl von Geleitsrechnungen erhalten sind, in die die Geleitsschreiber mehr oder weniger exakt und vollständig die einzelnen Warentransporte mit Bespannung, Ladung, Herkunft und Ziel sowie den Namen und die Herkunft des Fuhrmanns eingetragen haben. Warum im Lehrbuch »Frühe Neuzeit« dazu leicht ironisierend über »lange Zahlenkolonnen« und von dazu notwendigem mehrjährigem Archivaufenthalt geschrieben wird, ist wenig verständlich, wenn nicht flüssig dargestellte Oberflächlichkeit bevorzugt wird, vgl. Frühe Neuzeit, hrsg. von Anette VÖLKER-RASOR, München 2000, S. 332.
VORWORT
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Die Vorlage dieser Publikation ist meine 1981 an der Universität Leipzig eingereichte und verteidigte Habilitationsschrift3 (damals Promotion B), deren Druck aber als »politisch nicht relevant« ebenso von entscheidender Stelle abgelehnt wurde wie zuvor Entlastungen oder Freistellungen von dienstlichen Aufgaben. Nach 1990 standen zunächst andere Aufgaben in Lehre und Forschung im Vordergrund, dennoch blieb die mitteldeutsche Handelsgeschichte immer Gegenstand meines besonderen Interesses mit der Hoffnung, doch noch »zum Ziel« zu kommen. War zunächst vorrangig an eine Edition von mitteldeutschen Geleitsordnungen gedacht, so konnte nun daneben auch der Text der Habilitationsschrift zum Druck gebracht werden. Er wurde dafür überarbeitet, ergänzt, gestrafft und z. T. neu gegliedert, konnte aber in seinen wesentlichen Aussagen unverändert bleiben, weil neuere Forschungen zum Thema nicht vorliegen, sieht man von einzelnen kleineren Beiträgen aus Anlass des 500. Jahrestages der Privilegierung der Leipziger Großen Märkte 1997 ab.4 Für den Stand handelsgeschichtlicher Forschungen zum mitteldeutschen Raum ist bezeichnend, dass z. B. die Leipziger Märkte ihre letzte zusammenfassende Würdigung durch Ernst Hasse 1885 fanden,5 und auch die materialreiche und dadurch wertvolle Monografie von Gerhard Fischer »Aus zwei Jahrhunderten Leipziger Handelsgeschichte 1470 bis 1650«,6 die die besondere »kaufmännische Einwanderung und ihre Auswirkungen« darstellte, ist nun auch schon vor mehr als 80 Jahren geschrieben worden. Noch 30 Jahre älter ist die Studie von Luise Gerbing über »Erfurter Handel und Handelsstraßen«.7 Lediglich die »Beiträge zur Geschichte des Handels und Warenverkehrs auf der hohen Landstraße in den Wettinischen Landen bis ins 16. Jahrhundert« von Beatrix Reißig8 sind mit der Veröffentlichung 1938 relativ 3
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Manfred STRAUBE, Zum überregionalen und regionalen Warenverkehr im thüringisch-sächsischen Raum, vornehmlich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, Bd. 1: XXXI S. und 340 S., Bd. 2: 184 S. (Anmerkungen), Bd. 3: 104 S. (Anhang). Leipzigs Messen 1497–1997. Gestaltwandel – Umbrüche – Neubeginn, Teilbd. 1: 1497–1914, hrsg. von Hartmut ZWAHR / Thomas TOPFSTEDT / Günter BENTELE, Köln / Weimar / Wien 1999. Die Bezeichnung »Messe« war in der hier zu behandelnden Zeit in Mitteldeutschland und in Leipzig nicht üblich, dafür wird die zeitgenössische und dem Charakter entsprechende Bezeichnung »Große Märkte«, »Großer Markt« oder einfach nur »Markt« gebraucht. Vgl. Ernst KROKER, Handelsgeschichte der Stadt, Leipzig 1925, S. 71: »Noch zu der Zeit des Dreißigjährigen Krieges scheint es (das Wort Messe – M. S.) in Leipzig als Fremdwort empfunden worden zu sein; erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde es häufiger angewendet, und erst zu Anfang des 18. Jahrhunderts hat es die alte Bezeichnung Märkte völlig verdrängt.« Ernst HASSE, Geschichte der Leipziger Messen, Leipzig 1885, ND Leipzig 1963. Gerhard FISCHER, Aus zwei Jahrhunderten Leipziger Handelsgeschichte 1470 bis 1650, Leipzig 1929, ND Leipzig 1978. Luise GERBING, Erfurter Handel und Handelsstraßen, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt 21 (1900), S. 94 – 148. Beatrix REIßIG, Beiträge zur Geschichte des Handels und Warenverkehrs auf der hohen Landstraße in den Wettinischen Landen bis ins 16. Jahrhundert, phil. Diss. Leipzig 1937.
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VORWORT
neueren Datums.9 Damit erschöpft sich die Aufzählung größerer Publikationen. Mit diesen Veröffentlichungen und den lokalgeschichtlichen Aufsätzen konnte bisher aber ein Bild des Warenaustauschs und des Handels auf den Landstraßen im und durch den thüringisch-sächsischen Raum nur schemenhaft gezeichnet werden, so dass dieser geografisch-wirtschaftliche Rahmen unausgefüllt blieb und allgemeine Unkenntnis vorherrschte. Diese Unkenntnis war es auch, die noch 1971 Miroslav Hroch zu der Frage veranlasste, »dürfen wir überhaupt von einem wichtigen Warentransport auf dem Landwege [...] sprechen? Welche Warenmengen konnten auf dem Landwege [...] nach dem Osten gebracht werden?«, und er glaubte, feststellen zu können: »es musste sich um wertvolle und leicht transportierbare Waren handeln, damit sich der weite Transport lohnte, dessen Kosten häufig unberücksichtigt bleiben. Zugleich ist nach Warensorten zu forschen, die nach Osteuropa [...] sei es auf neuen Transportwegen, sei es in bisher ungekannter Quantität geliefert worden sind«.10 Auf diese und weitere Fragen des Warenaustauschs im und durch den genannten Raum sollen hier vorrangig Antworten gefunden werden; neben Informationen zur Quellenlage gehören dazu die Fixierung des Verlaufs jener Straßen, auf denen sich der Warenverkehr vollzog und ihr Zustand, die Feststellung der Transportfrequenzen in den verschiedenen Richtungen, die Art und der Umfang der transportierten Waren, die feudalen Belastungen und Behinderungen des Warenverkehrs mit den Transportkosten, die Transportorganisation mit den Trägern des Transportwesens (Fuhrleute) sowie die Rolle und Bedeutung der Großen Märkte / Messen. Damit wird Handelsgeschichte verstanden als integrierender Bestandteil der Wirtschaftsgeschichte im weitesten Sinne, aber auch der Agrargeschichte, der Verkehrsgeschichte, der Kulturgeschichte und anderer spezieller Bereiche der Geschichtswissenschaft und natürlich auch der politischen Geschichte. Wenn in diesem gesamten Komplex selbstverständlich auch die Rolle der Kaufleute und ihre Funktion im Warenaustausch von wesentlicher Bedeutung sind, so werden vorläufig wohl mehr weitere Fragen gestellt als Antworten gegeben 9
Die 1994 im Druck erschienene umfangreiche Dissertation von Nils BRÜBACH, Die Reichsmessen von Frankfurt am Main, Leipzig und Braunschweig (14. – 18. Jahrhundert), muss hier nicht ausführlich zitiert werden, zumal sich der Verf. in den Leipzig betreffenden Abschnitten ausführlich meiner Ergebnisse von 1981 bedient hat und keine wesentlich neueren Erkenntnisse erbringen konnte, vgl. meine Rezension in: VSWG 83 (1996), S. 432 f. 10 Miroslav HROCH, Die Rolle des zentraleuropäischen Handels im Ausgleich der Handelsbilanz zwischen Ost- und Westeuropa 1550 – 1650, in: Der Außenhandel Ostmitteleuropas 1450–1650. Die ostmitteleuropäischen Volkswirtschaften in ihren Beziehungen zu Mitteleuropa hrsg. von Ingomar BOG, Köln / Wien 1971, S. 11. Trotz dieser geradezu fatalen Fragestellung im Einzelnen muss dieser Sammelband als ein Höhepunkt der Publikation handelsgeschichtlicher Forschungsergebnisse anerkannt werden, der aber leider keine nachhaltige Wirkung erreichte.
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werden können.11 Bei der Zielstellung für diese Arbeit können natürlich auch andere Bereiche handels- und wirtschaftsgeschichtlicher Forschungen nur tangiert werden, so u. a. der gesamte Bereich der Produktion der Handelsgüter. Auch die Handelstechnik, das Wechsel- und Kreditgeschäft und die Entstehung und die Höhe des Handelsprofits standen außerhalb der Zielstellung dieser Arbeit. Es bleibt zu hoffen, dass für die Beantwortung derartiger Fragen hier aber bestimmte Grundlagen und Voraussetzungen geschaffen werden können ebenso wie für die vor einiger Zeit besonders in den Vordergrund gestellten Probleme der Handelsbilanz im Ost-West-Warenaustausch.12 Dazu sind weitere Untersuchungen aufgrund anderer – zahlreich vorhandener – Quellen und Ausgangspositionen notwendig. Zusätzlich aufgenommen wurden Ergebnisse einer Untersuchung über den Warenverkehr auf der Elbe, nicht nur, weil auf diesem einzigen schiffbaren Fluss in Mitteldeutschland auch Waren transportiert wurden, sondern vor allem auch, um der immer wieder wiederholten, aber unbegründeten Behauptung, wonach »Flüsse [...] das ganze Mittelalter hindurch bis tief in die frühe Neuzeit die wichtigsten Handelsstraßen« gewesen wären, ein sachliches, aus den Quellen ermitteltes entgegengesetztes Ergebnis gegenüberzustellen.13 Die Arbeit entstand vor dem Hintergrund der in den 1970er Jahren in der DDR geführten Diskussion über das Ende des Feudalismus und die Rolle eines neuen, mit frühen kapitalistischen Produktionsverhältnissen verbundenen Bürgertums, ohne dass eine feste begriffl iche Definition gefunden wurde. Etwa zur gleichen Zeit wurde unter westdeutschen Historikern die Frage aufgeworfen, ob und mit welchen Merkmalen nach dem Ausgang des Feudalismus von einer »Frühen Neuzeit« gesprochen werden kann. Abschließende Ergebnisse liegen noch nicht vor. Ausgehend von den gewonnenen Erkenntnissen über den Stand des binnenländischen Warenaustauschs auf Landstraßen, des Reifegrades verschiedener Wirtschaftszweige, der Handelsbeziehungen zwischen Ober-, Mittel- und Niederdeutschland sowie zwischen Mittel- und Mittelosteuropa soll das Bild von den 11 Vgl. dazu Manfred STRAUBE, Aufgaben, Möglichkeiten und Probleme einer Handelsgeschichte für die Charakterisierung des Bürgertums beim Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus, in: Haupttendenzen der europäischen Stadtgeschichte im 14. und 15. Jahrhundert. T. 1, Magdeburg 1974, S. 70 – 78. (2. Arbeitstagung der Forschungsgruppe Stadtgeschichte der Pädagogischen Hochschule »Erich Weinert« Magdeburg am 23. und 24. Oktober 1972 in Magdeburg. Referate und Diskussionsbeiträge). 12 Vgl. z. B. Antoni MĄCZAK, Der polnische Getreideexport und das Problem der Handelsbilanz (1557 – 1647), in: BOG, Außenhandel Ostmitteleuropas, S. 28 – 46; Maria BOGUCKA, Die Bedeutung des Ostseehandels für die Außenhandelsbilanz Polens in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, in: ebenda, S. 47 – 55. 13 Diese Behauptung (mit der gleichen Qualität wie die Fragestellung von M. Hroch) von Ernst SCHUBERT in: Alltag im Mittelalter, Darmstadt 2002, S. 73. Siehe unten Kap. VII.
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ökonomischen Verhältnissen in Deutschland am Ende des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts abgerundet und zugleich die Begründung des Begriffs »Frühe Neuzeit« hinterfragt werden. *
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Die langjährigen Untersuchungen zu diesem Thema wären nicht möglich gewesen ohne die tatkräftige und geduldige Unterstützung vor allem durch die Leitung und die Mitarbeiter des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar und der übrigen genannten Archive. Ihnen soll an dieser Stelle ebenso gedankt werden wie allen anderen Kollegen, die die Entstehung dieser Arbeit förderten. Besonders zu danken habe ich Herrn Prof. Dr. Uwe Schirmer, Inhaber der Professur für Thüringische Landesgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, sowie Herrn Prof. Dr. Werner Greiling, Vorsitzender der Historischen Kommission für Thüringen, für ihre Unterstützung der Drucklegung und für die Aufnahme in die »Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen« sowie selbstverständlich dem Böhlau Verlag Köln / Weimar / Wien. Zu besonderem Dank fühle ich mich auch verpflichtet gegenüber Herrn Ulrich Florian und vor allem Frau Dr. Frauke Gränitz, die bei der Manuskripterstellung geholfen haben. Widmen will ich diesen Band meiner Familie, besonders meiner Frau, die meine Arbeit immer wieder unterstützt und durch viele wertvolle Hinweise gefördert hat und meinen Kindern, denen ich oftmals nicht nur den Urlaub und die gemeinsame Freizeit, sondern den Alltag eng begrenzt habe, und die meine Archivaufenthalte mit nachsichtiger Geduld ertragen haben. *
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Die Schreibweise der überlieferten Texte ist geringfügig modernisiert worden, um das Verständnis zu erleichtern: Doppelte Vokale und Konsonanten wurden gestrichen und die Substantive groß bzw. die Adjektive klein geschrieben. Alle sonstigen Schreibweisen wurden beibehalten. Beibehalten wurden auch bestimmte Formulierungen aus den Quellen, wie z. B. »Geleit«, wenn auch der Geleitsort gemeint ist, oder »vergleiten«, wenn es sich um den gebührenpfl ichtigen Schutz der Handelsgüter oder der Personen handelte. Alle Quellenzitate wurden kursiv gedruckt.
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I. Einleitung
Handelsgeschichte hat den Warenaustausch im lokalen, regionalen und überregionalen Raum, im nationalen und internationalen Rahmen zum Gegenstand. Ergebnisse der Handelsgeschichte ermöglichen, sowohl die Kenntnisse über vergangene Epochen wesentlich zu erweitern als auch neue Fragestellungen zu bisher allgemein bekannten (oder als bekannt angenommenen) gesellschaftlichen Entwicklungen. Eine besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei jene Zeitabschnitte, in denen sich ein Epochenwandel vollzog, wie etwa der vom Mittelalter zur (Frühen) Neuzeit, d. h. etwa die Zeit der zweiten Hälfte des 15. und der ersten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts.1 In der bisherigen Diskussion stehen dabei vor allem kulturelle (Humanismus, Renaissance), wissenschaftliche2 und politische Ereignisse im Vordergrund, merkwürdigerweise aber werden wirtschaftsgeschichtliche Begebenheiten nur am Rande oder gar nicht erwähnt, obwohl sie mindestens ebenso stark oder noch stärker die Entwicklung geprägt oder vorangetrieben haben.3 Jedenfalls spielt bei der diskutierten Kennzeichnung der neuen Zeit, der »Frühen Neuzeit«, der Erzbergbau mit seinen neuen Wirtschaftsformen, den neuen Trägern und den neuen Techniken bisher keine Rolle, und nirgends wird die Frage gestellt, wie es zu den frühen Formen kapitalistischer Produktion (auch in der Textilherstellung) kommen konnte, wer das Kapital zur Verfügung stellte, um nach den wissenschaftlich-technischen Vorgaben eines Georgius Agricola mit seinen »12 Büchern vom Berg- und Hüttenwesen«4 effektiv Bergbau betreiben zu können und wie es gelang, aus vom mittel1 2
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Vgl. meine Überlegungen: Zu Aufgaben. Auf die zahlreichen Universitätsgründungen mit einer bis dahin und auch später nicht erreichten zeitlichen Konzentration wird allerdings auch nicht eingegangen: 1386 Heidelberg, 1388 Köln, 1392 Erfurt, 1409 Leipzig, 1419 Rostock, 1454 / 73 Trier, 1459 Basel, 1456 Greifswald, 1457 / 60 Freiburg, 1459 / 1472 Ingolstadt, 1476 / 1477 Mainz und Tübingen, 1502 Wittenberg, 1506 Frankfurt an der Oder, 1527 Marburg, 1557/58 Jena, 1574 Helmstedt. Frühe Neuzeit, S. 147: »Bereits seit den ausgehenden siebziger (des 20. Jahrhunderts – M. S.) Jahren« suchte die Wirtschaftsgeschichte ihre inhaltlichen Schwerpunkte immer stärker in der Zeit nach 1800 und verlor »für die historische Forschung zur Frühen Neuzeit an Relevanz.« Das unbefriedigende Ergebnis sind die Bemerkungen über »Neue Wege, neue Güter«, S. 154 ff. Auch in den Sammelbänden, hrsg. von Helmut NEUHAUS (Die Frühe Neuzeit als Epoche, HZ Beiheft NF 49, Stuttgart 2009) bzw. Nada BOSKOVSKA (Die Frühe Neuzeit in der Geschichtswissenschaft. Forschungstendenzen und Forschungserträge, Paderborn 1997) finden sich außer beliebigen Formulierungen zur Bedeutung der wirtschaftlichen Entwicklungen keine konkreten Verweise auf deren Position im Prozess der Frühen Neuzeit. Georg AGRICOLA, De Re Metallica Libri XII – Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen, Düsseldorf 1953.
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I. EINLEITUNG
alterlichen Feudalismus geprägten Bauern und Handwerkern persönlich freie frühe Lohnarbeiter mit festgeschriebener Arbeitszeit5 zu machen, Bevölkerungskonzentrationen6 zu bewältigen und eine Versorgung mit Nahrungsmitteln7 und täglichen Bedarfsgütern ebenso zu organisieren wie die Produktion, die Verarbeitung und den Absatz der massenhaft erzeugten Güter. Von der Funktion der Großen Märkte ist gleich gar nicht die Rede. Es dürfte kein Zweifel bestehen, dass dafür eine sich immer mehr in den Vordergrund drängende Bevölkerungsschicht, ein mit all diesen Erscheinungen verbundenes Bürgertum verantwortlich war, das einen wesentlich anderen Charakter und andere materielle Grundlagen besaß als seine Frühformen z. Z. der Städtegründungen. Juristisch gebildete Vertreter dieses Bürgertums übernahmen immer mehr Verwaltungsaufgaben im feudalen Staatswesen, wurden Träger der neuen Kunst- und Kulturformen, prägten mit ihrem Wohlstand die neue städtische Architektur, begründeten und förderten neue wissenschaftliche Erkenntnisse an den neuen Universitäten, bestimmten als Gewerke im Bergbau und im Hüttenwesen den wirtschaftlichen Aufschwung und als Kaufleute durch ihre Handelsbeziehungen eine Erweiterung des Bildes von der Welt. Einzeln oder in Korporationen organisierten sie einen europaweiten (und bald weltweiten) Warenaustausch, waren sie letztlich die treibenden Kräfte beim Ausbau und der Förderung der Großen Märkte hin zu neuen Handelspraktiken auf den Messen. Hinreichende Beweise lassen erkennen, wie Angehörige des Bürgertums gerade um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert von Händlern zu Kaufleuten und schließlich zu »Kaufleute-Unternehmern«8 wurden, die zwar nach wie vor Handel betrieben, sich mit ihrem dadurch gewonnenen Vermögen aber vor allem in den frühen industriellen Produktionsbereichen
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Erste große Bergordnung des Kurfürsten Friedrich und der Herzöge Johann und Georg von Sachsen für den Schneeberg 1492, in: Quellen zur älteren Wirtschaftsgeschichte Mitteldeutschlands, hrsg. von Herbert HELBIG, T. 4, Weimar 1953, Nr. 336, S. 100 – 106. Siehe Manfred STRAUBE, Notwendigkeiten, Umfang und Herkunft von Nahrungsmittellieferungen in das sächsische Erzgebirge zu Beginn des 16. Jahrhunderts, in: Bergbaureviere als Verbrauchszentren im vorindustriellen Europa, hrsg. von Ekkehard WESTERMANN, Stuttgart 1997, S. 203 – 220. Siehe dazu Manfred STRAUBE, Nahrungsmittelbedarf, Nahrungsmittelproduktion und Nahrungsmittelhandel im thüringisch-sächsischen Raum zu Beginn des 16. Jahrhunderts, in: FS Othmar Pickl zum 60. Geburtstag, Graz / Wien 1987, S. 579 – 588, sowie DERS: Nahrungsmittelhandel im thüringisch-sächsischen Raum zu Beginn der frühen Neuzeit, in: Nahrung und Tischkultur im Hanseraum, hrsg. von Günter WIEGELMANN / Ruth-E. MOHRMANN, Münster / New York 1996, S. 49 – 67. Vgl. Adolf LAUBE, Studien zum erzgebirgischen Silberbergbau von 1470 bis 1546, Berlin 1974. Hier auch weitere zutreffende Feststellungen, dass die Gruppe von Kaufleuten / Unternehmern »in den fortgeschrittenen Gebieten zu Beginn des 16. Jahrhunderts das Gesicht der städtischen Oberschichten weitgehend prägte«.
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engagierten9 und damit besonders ihren Reichtum und ihren wirtschaftlichen und politischen Einfluss mehrten. Ein klassisches Beispiel ist der 1475 in Nürnberg geborene Heinrich Scherl, der 1506 mit relativ geringem Vermögen das Bürgerrecht in Leipzig erwarb, und 1548 als reichster Bürger der Stadt, als Großkaufmann (mit Handelsbeziehungen nach Oberdeutschland, England und Schlesien) und Inhaber (Gewerke) von zahlreichen Bergwerksanteilen (Kuxen) im sächsischen und böhmischen Erzgebirge, Teilhaber an Saigerhütten, Besitzer zahlreicher städtischer Grundstücke, Kreditgeber an adlige Grundherren und mehrfach gewesener Ratsherr, starb.10 Nicht nur aus der Biografie des Heinrich Scherl, sondern aus zahlreichen anderen biografischen Darstellungen über Zeitgenossen, Handelsgesellschaften, Kaufmanns- und Städtebünden und der Vielzahl monografischer Abhandlungen ist es möglich, unsere Kenntnisse über die gesellschaftlichen Entwicklungen zu vervollkommnen und zu prüfen, ob und welche Merkmale sich schon zu Beginn in der »Frühen Neuzeit« ausprägten und einen Zeitraum um 1500 für die Anfänge rechtfertigen. Mit anderen Worten: Können handelsgeschichtliche Erkenntnisse dazu beitragen, diesen Begriff inhaltlich zu stärken?11 Wesentliche Ansätze, Anregungen und Fragestellungen zu entsprechenden Forschungen
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Laube kennzeichnete mit Brigitte Berthold und Evamaria Engel die Wandlungen des »reinen« Handelskapitals, das sich nicht mehr nur auf die »von der Produktion getrennte Vermittlung der Produkte selbständiger Einzelproduzenten« beschränkte, sondern »mit dem direkten Eindringen in die Produktion [...] seinen Charakter veränderte« und »die Produzenten unmittelbar unter seine Herrschaft« brachte [...]. »Wir haben es [...] nicht mit einer bloßen Fortsetzung oder Weiterentwicklung des mittelalterlichen Städtebürgertums zu tun, sondern mit einer neuen Schicht, die den sozialen Ausgangspunkt einer neuen Klasse, der Bourgeoisie, bildete«: der »frühkapitalistischen Unternehmerschicht.« Brigitte BERTHOLD/Evamaria ENGEL/Adolf LAUBE, Die Stellung des Bürgertums in der deutschen Feudalgesellschaft bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, in: ZfG 21 (1973), S. 196–217, hier S. 213. Die Verfasser verwenden gleichbedeutend den Begriff »frühkapitalistisches Bürgertum«. 10 Vgl. dazu meine Edition »Hab und Güter, die mir der allmächtige Gott gnädiglich bescheret hat ...«. Das Testament des Leipziger Kaufmanns Heinrich Scherl (1475–1548), Leipzig 2006. 11 Stellvertretend für die Vielzahl von grundlegenden Publikationen sollen nur genannt werden die Veröffentlichungen der »Deutsche(n) Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit«, die bis heute keine adäquate Auswertung gefunden haben: Alois SCHULTE, Geschichte der großen Ravensburger Handelsgesellschaft (1380–1550), Bde. 1–3, erstmals erschienen 1923 (!), ND Wiesbaden 1964; Karl Otto MÜLLER, Welthandelsbräuche (1480–1540), Stuttgart 1934, ND Wiesbaden 1962; Jakob STRIEDER, Aus Antwerpener Notariatsarchiven. Quellen zur deutschen Wirtschaftsgeschichte des 16. Jahrhunderts, Stuttgart 1930, ND Wiesbaden 1962; Karl Otto MÜLLER, Quellen zur Handelsgeschichte der Paumgartner von Augsburg (1480–1570), Wiesbaden 1955. Es bleibt zu hoffen, dass diese Arbeiten – sowie auch die Quellen und Regesten zu den Augsburger Handelshäusern Paler und Rehlinger, hrsg. von Reinhardt HILDEBRANDT, T. 1: 1539–1642, T. 2: 1624–1642, Stuttgart 1996, 2004 – bald eine ihrem Wert entsprechende Würdigung erfahren und genutzt werden.
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gehen auf Publikationen zurück, die zum großen Teil bereits einige Jahrzehnte zurückliegen, aber nach wie vor aktuell sind.12 Dazu gehören z. B. die Überlegungen des kaum noch bekannten Clemens Bauer, der bereits 1936 feststellte, dass bereits »gegen die Mitte des 15. Jahrhunderts [...] der Großteil der europäischen Länder [...] in intensivem wirtschaftlichen Tausch- und Verkehrsbeziehungszusammenhang« steht.13 Danach bestehen »innerhalb des Gebietes, das sich als ›europäische Wirtschaft‹ ansprechen lässt, [...] Teilgebiete besonders regen Tausches und besonders intensiver gegenseitiger Verflechtung, die sich in Produktion und Bedarf gegenseitig ergänzen: regionale Wirtschaftseinheiten und Marktgebiete.« Und weiter: »Einzelne europäische Landschaften erscheinen auf bestimmte Produktionszweige spezialisiert, die europäische Wirtschaft als Ganzes bietet mehr und mehr das Bild einer regionalen Arbeits- und wirtschaftlichen Funktionsteilung.« Getragen wird diese Entwicklung nach Bauer vor allem durch den Fernhandel, in dessen Bereich sich »eine rasche und umfangreiche Vermögensbildung« vollzieht, von der aus eine »kapitalistische Durchdringung und Leitung wichtiger Teile der gewerblichen Produktion« erfolgt. Im Ergebnis sieht Bauer darin die »grundlegende Bedeutung des Fernhandels für die europäische Wirtschaft [...] Der Fernhandel ist in dieser Zeit, entwicklungsgeschichtlich gesehen, der eigentliche Motor und das dynamikbestimmende Element, das ihr inneres und äußeres Wachstum trägt und ihre Struktur und Ordnung gegenüber der vorhergehenden Zeit entscheidend umformt.« In Weiterführung dieser Überlegungen kommt Bauer zu dem Ergebnis, dass »mit der Differenzierung der einzelnen europäischen Länder in ihrer wirtschaftlichen Eigenart und mit der entsprechenden wirtschaftlichen Spezialisierung der regionalen Wirtschaftseinheiten [...] die Aufgaben für den Fernhandel« wachsen und »die Bedeutung des Sektors Handel in der Gesamtwirtschaft überhaupt« zunimmt. Und schließlich findet »sowohl innerhalb der einzelnen enger verflochtenen und zusammengehörigen Wirtschaftsräume wie zwischen ihnen [...] ein regulärer Lebensmittelhandel statt, der als Getreidehandel nicht nur durch zufällige schlechte Ernten und Hungersnöte in einzelnen Gegenden in Gang kommt, sondern bestimmte europäische Gebiete sind infolge ihrer vorwiegenden gewerblichen Struktur dauernde Bedarfs- und Zuschußgebiete geworden. [...] Ebenso ist der Weinhandel und der Salzhandel ein an quantitativem Umfang wachsender Zweig des regulären Lebensmittelhandels, ganz zu schweigen von der Bedeutung des Fischhandels über Europa hin. Auch der Viehhandel großen Umfangs überschreitet oft die Handelszonen größerer Wirtschaftsräume.«14 12 In neueren Arbeiten, die unter dem Thema »Messen, Jahrmärkte und Stadtentwicklung in Europa«, hrsg. von Franz IRSIGLER und Michel PAULY, Trier 2007, wird vor allem versucht, bisherige Erkenntnisse zu systematisieren. 13 Clemens BAUER, Unternehmung und Unternehmungsformen im Spätmittelalter und in der beginnenden Neuzeit, Jena 1936, S. 1. 14 Ebenda, S. 3 f.
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Die ausführlichen Zitate scheinen gerechtfertigt, weil sie weitgehend den eigenen Vorstellungen entsprechen und ihren Niederschlag in dieser Arbeit finden. Ob Zsigmund Pál Pach und Henryk Samsonowicz die Vorstellungen Bauers kannten, ist nicht nachweisbar. Auf jeden Fall finden sich bei ihnen Bauers Überlegungen weitergeführt und modernisiert in ihren methodischen Anregungen von 1969 bzw. 1971. Pach15 ging von dem Tatbestand aus, dass sich im 15. und 16. Jahrhundert »der europäische Handel immer mehr von den teuren, levantinischen Luxusartikeln auf voluminöse Massenbedarfsgüter« verlagerte und damit »der ›moderne‹ internationale Handel (entstand), angeregt durch den Eigenbedarf der europäischen Wirtschaft und auf einen breiteren Abnehmermarkt eingestellt«.16 Der »moderne« Handel basierte nach Pach »auf der Entwicklung der landwirtschaftlichen und industriellen Produktion [...], auf einer weite Gebiete umfassenden Arbeitsteilung«, der seinerseits diese wiederum stimulierte. Der »mittelalterliche« Handel dagegen war nicht mit der Warenproduktion und der Arbeitsteilung verbunden. Dabei kommt Pach zu der beachtenswerten Feststellung, dass diese Veränderungen nicht erst mit den überseeischen Entdeckungen anfingen, sondern ihre Ursachen in der »inneren Entwicklung der europäischen Wirtschaft« hatten.17 Im engen Zusammenhang damit und letztlich durch diese Umstrukturierung des Handels bedingt, veränderten sich – nach Pach – auch die Handelswege: An die Stelle des Süd-Nord-Handels »mittelalterlicher« Prägung trat jetzt der »moderne« Ost-West-Warenaustausch mit Massenprodukten.18 Mit anderen Worten: Aus den 15 Zsigmund Pál PACH, Zur Geschichte der internationalen Handelswege und des Handelskapitals vom 15. bis 17. Jahrhundert, in: JbWG (1969) 3, S. 179 – 189. Ähnlich Walter GROSSHAUPT, wonach sich eine Entwicklung im Gegensatz zum mittelalterlichen Fernhandel abzeichnete, »der im wesentlichen die Luxusbedürfnisse der Aristokratie und des reichen Bürgertums befriedigte.« Walter GROSSHAUPT, Kaufleute, Waren, Geldhandel und Nachrichtenübermittlung in der Neuzeit, in: Brücke zwischen den Völkern – Zur Geschichte der Frankfurter Messe. Bd. I: Frankfurt im Messenetz Europas – Erträge der Forschung, hrsg. von Hans POHL u. a., Frankfurt am Main 1991, S. 219 – 247, hier S. 220. 16 PACH, Zur Geschichte der internationalen Handelswege, S. 179. Vgl. auch Henryk SAMSONOWICZ, Formen der Wirkung des Handelskapitals in Polen und Preußen vom 14. bis zum 16. Jahrhundert, in: Hansische Studien 3 (1975), S. 35 – 45. 17 PACH, Zur Geschichte der internationalen Handelswege, S. 181. Pach verweist zu Recht darauf, dass neben dem Luxusgeschäft mit Artikeln aus der Levante »schon im 13. Jahrhundert ein Handel mit bestimmten landwirtschaftlichen und industriellen Erzeugnissen der europäischen Wirtschaft« entstand, ebenda, S. 180. Vgl. auch ebenda S. 189: »Hingegen wurde das Kaufmannskapital, das anfänglich dem europäischen Handel modernen Typs entstammte und sich später durch ›ursprüngliche Akkumulation des Kapitals’ aus Kolonialquellen vermehrte, eine Triebkraft für die kapitalistische Umwandlung der europäischen Wirtschaft.« 18 Unter diesem Gesichtspunkt führt Pach zahlreiche Beispiele an, so, dass Agrarerzeugnisse als Massenbedarfsgüter aus Osteuropa »über große Entfernungen nach Westen, Südwesten und in die atlantischen Küstenländer exportiert« und von dort vor allem »gegen westeuropäische
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Veränderungen des Charakters des Handels vom Handel mit Luxusgütern geringer Quantität zum Massenhandel mit Massengütern lassen sich wesentliche Schlussfolgerungen ziehen über die »Wandlung im inneren Wachstum der europäischen Wirtschaft«. Eine wichtige Ergänzung dieser Überlegungen ist Henryk Samsonowicz zu verdanken. In einer außerordentlich anregenden Studie über »Die Messen in Polen im 15. und 16. Jahrhundert unter Berücksichtigung der ökonomischen Situation in Europa«19 gelangte er zu aufschlussreichen, weiterführenden theoretisch-methodologischen Erkenntnissen über die Wechselwirkungen zwischen »Markt« bzw. »Messe« und den ökonomischen Verhältnissen. Wesentlich ist für Samsonowicz, dass der Handel mit Massengütern (seit dem 14. Jahrhundert) »Einfluss auf die Formierung von ökonomischen Bedingungen in verschiedenen Gebieten« ausübte und sich damit »ökonomische Zonen« herausbildeten, »die sich mehr oder weniger für die Produktion bestimmter Waren spezialisierten«. Diese ökonomischen Zentren bedingten zugleich die sozialen Verhältnisse, unter denen eine Massenproduktion möglich war.20 Für Samsonowicz sind die Messen des Mittelalters (bis zum 13. Jahrhundert) jeweils Zentren bestimmter ökonomischer Zonen: »die Handelstransaktionen wurden durchgeführt zwischen der Stadt, die die Zone [...] darstellte, und den Kaufleuten [...] Es ist offensichtlich, dass der Handel zwischen den Zonen auf einem verzweigten Einkaufssystem und lokalem Handel basieren musste« und der Massenaustausch von Waren »den Beginn einer Spezialisierung der Produktion im gesamteuropäischen Maßstab [...] bewirkte«.21 Samsonowicz kann auch für jeden der zahlreichen regionalen Märkte in Polen besondere Aufgaben nennen, die eine massenhafte Warenproduktion zur Folge hatten; über die aufeinander abgestimmten Termine der Jahrmärkte in Polen (und bis nach Leipzig) waren »umfassende Verbindungen in schon internationalem Maßstab« möglich.22 »Die Herausbildung des europäischen Marktes« aber war »ein wesentlicher Faktor, der die Formen des Handelskapitals gestaltete«.23
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gewerbliche Erzeugnisse (vor allen Dingen flämisches Tuch) getauscht« wurden (ebenda, S. 180). An anderer Stelle präzisiert Pach zu Recht, dass sich aufgrund des »modernen« Handels »dessen Verkehrsadern notwendigerweise von den alten unterscheiden oder, genauer gesagt, nicht immer mit den Wegen des alten Fernhandel übereinstimmen mussten« (ebenda, S. 183). Henryk SAMSONOWICZ, Les foires en Pologne en XVe et XVIe siecle sur la toile de fond de la situation economique en Europe, in: Der Außenhandel Ostmitteleuropas, S. 246 – 259. Ebenda, S. 247. Ebenda, S. 250; außerdem DERS., Formen der Wirkung, S. 35. DERS., Messen in Polen, S. 250; diesen Gedanken weitergeführt, könnte es bedeuten, dass damit – wenn auch nur für bestimmte Produktionsbereiche, eben für die jeweilig exportierten Massengüter – auch frühkapitalistische Produktionsverhältnisse »importiert« oder zumindest entscheidend gefördert wurden. Ob damit gleichzeitig der »nationale Markt« formiert wurde, wie Samsonowicz meint, steht aber wohl dahin. Formen der Wirkung, S. 35.
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Die Bedingungen des Handels mit Massenprodukten verlangten auch neue Formen der Transaktionen: Um Profit zu erlangen, bedurfte es einer genauen Kenntnis der Marktsituation und eines entsprechenden »Handelsinformationsdienstes«. Daraus wiederum lässt sich ableiten, dass der inzwischen zum Unternehmer gewandelte Großkaufmann sich auf bestimmte »Spezialisten« stützen musste, die »viel bessere theoretische und praktische Kenntnisse haben mussten als die ›Zwischenhändler‹« früherer Zeit. Allerdings scheint die Formulierung überzogen, dass die neue Art der Handelsgeschäfte gleichzeitig auch eine einheitliche Regelung des Münz-, Maß- und Gewichtssystems verlangte.24 Überzeugend sind dagegen die weiteren Überlegungen Samsonowicz’s zum Aufstieg bestimmter Märkte: Der Warenaustausch mit höherer Qualität war »in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts«, der »Epoche der Formierung der europäischen Märkte«, nur möglich, wenn »der Staat befriedigende Bedingungen« garantieren konnte. Oder: Um den Handel mit – oftmals außerhalb feudaler Produktionsverhältnisse erzeugten – Massengütern zu sichern und zu fördern, bedurfte es des Ausbaus des (feudalen) Staates, wie etwa durch Sicherung der Straßen. Daraus erklärt sich auch nach Samsonowicz, dass sich die Landesherren um die Erhaltung der Straßen und Brücken bemühten, dass sie fremde Kaufleute privilegierten usw., zumal dadurch ihre feudalen Machtpositionen nicht in Frage gestellt, sondern nur ihre Einkünfte erhöht wurden. Gleichzeitig durchbrachen aber die neuen Handelsaktionen – die nur außerhalb feudaler Handelsreglementierungen stattfinden konnten – alte »feudale Monopole der Kaufmannskorporationen«. Das bedeutete, an die Stelle feudaler Märkte trat das kapitalistische Prinzip der Marktregulierung durch Angebot und Nachfrage.25 Ausgehend von diesen Überlegungen Bauers, Pachs und Samsonowicz’s und in Weiterführung dieser Gedanken kann deshalb festgestellt werden: In der Periode des Übergangs vom Feudalismus zum frühen Kapitalismus sind die Intensität der Marktbeziehungen und die Entwicklung der Warenzirkulation Ausdruck sowohl für den Grad der gesellschaftlichen Arbeitsteilung als auch für den Stand der Produktionsverhältnisse. Ist auch nur eine dieser Komponenten hinreichend bekannt, dann lässt sich mit bestimmter Sicherheit auch auf die anderen schließen, oder: Einer nachzuweisenden hohen Warenzirkulation gehen sowohl intensive Marktbeziehungen der Produzenten als auch eine hohe 24 Messen in Polen, S. 253: »Ohne eine gemeinsame Sprache bezüglich der Gewichte und Maße und auch den Geldes wäre die Aktivität der großen Kaufleute unmöglich gewesen und es musste folglich eine internationale Währung geben«. Hinzuweisen ist auf jeden Fall auf das Wirken von Adam Ries und seine »Rechnung auff der Linihen und Federn«, Erfurt 1991. Vgl. auch die Forderung in der »Reformation Kaiser Siegmunds« S. 344 ff. nach Vereinheitlichungen der Münzen bereits in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts; Reformation Kaiser Siegmunds, hrsg. von Heinrich KOLLER. Stuttgart 1964. (Monumenta Germaniae historica 500 – 1500. Staatsschriften des späteren Mittelalters, VI. Bd.) 25 Ebenda, S. 259.
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Arbeitsteilung voraus. Um auch über den Stand der Produktionsverhältnisse Aussagen machen zu können, müssen zwei Aspekte beachtet werden: Zum einen ist die Art der Waren zu berücksichtigen, die im Mittelpunkt der Untersuchungen steht, zum anderen Herkunft und Ziel der Waren. Massenhaft gehandelte Massengüter – die jetzt den Warenaustausch bestimmen – setzen nicht unbedingt auch einen hohen Stand der Produktionsverhältnisse bei ihrer Herstellung voraus; so bedeuten massenhaft und konstant gehandelte Agrarprodukte nicht unbedingt auch frühkapitalistische Agrarverhältnisse mit hoher Produktivität. Völlig anders lassen sich dagegen die Verhältnisse in der Produktion einschätzen, wenn es sich um Montanerzeugnisse (Erz, Metall, Metallwaren) handelt, die massenhaft ausgetauscht wurden. Somit lässt sich aus der Art der gehandelten Waren ablesen, welcher Bereich der Produktionssphäre besonders weit entwickelt und welcher noch dem Alten verhaftet war. Auch Herkunft und Ziel geben dazu Auskünfte. Wenn massenhaft Getreide transportiert wurde – unabhängig von Missernten –, dann lässt sich zumindest daraus schließen, dass im Konsumtionsbereich eine hohe, von der Agrarwirtschaft weitgehend gelöste Arbeitsteilung oder dass hier eine Bevölkerungskonzentration stattgefunden hat, die den Rahmen der bisher üblichen und möglichen Versorgung gesprengt hat. Aus dem massenhaften Handel mit Metall und Metallwaren dagegen lässt sich u. U. erkennen, unter welchen Produktionsverhältnissen die Produkte erzeugt wurden und wie hoch der Entwicklungsstand der Produktivkräfte in jenem Gebiet war, in dem diese Produkte verarbeitet oder benötigt wurden.26 Um diesen Anforderungen umfassend zu entsprechen, bedarf es noch umfangreicher Forschungen, denn für weite geografische Gebiete und für bestimmte Handelsrichtungen fehlt ebenso der wissenschaftliche Nachweis für mögliche Verallgemeinerungen, wie es gegenwärtig ebenso nur in einem begrenzten Rahmen möglich ist, ein präzises Bild von den Besonderheiten und Problemen des Warentransportes, von den Straßenverbindungen und den Straßenverhältnissen zu zeichnen. Die Gründe dafür liegen zweifellos auch in einer langjährigen Unterschätzung handelsgeschichtlicher Forschungen, vor allem und nicht zuletzt aber auch in der Quellenlage,27 denn wie wenig andere Zweige der Geschichtswissenschaft verlangen die genannten handelsgeschichtlichen Fragestellungen konkrete Zahlen, Quantitäten und Qualitäten, um zu konkreten 26 Dazu Manfred STRAUBE, Über den Handel mit Eisen und Eisenwaren im thüringisch-sächsischen Raum im 15. und 16. Jahrhundert, in: Stadt und Eisen, hrsg. von Ferdinand OPPL, Linz 1992, S. 259 – 290. 27 Zumindest für Mitteldeutschland kann Michael P. LESNIKOW, Der hansische Pelzhandel zu Beginn des 15. Jahrhunderts, in: Hansische Studien 1 (1961), S. 220, widersprochen werden: »Aber die Klärung dieser konkreten Fragen der Handelsgeschichte, die gleichzeitig auch eine große prinzipielle Bedeutung haben, ist bedeutend schwieriger als die Darstellung der politischen oder juristischen Geschichte; das Haupthindernis ist hierbei die Dürftigkeit des vorhandenen Materials.«
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Aussagen zu kommen.28 Dabei ist es gleichzeitig wünschenswert, wenn nicht gar erforderlich, dass die ermittelten Fakten in unmittelbarem Zusammenhang stehen, sollen nicht fragmentarische Zahlenreihen oder gar spekulative Vermutungen die Ergebnisse sein. Die festzustellende Unterschätzung bedeutet natürlich nicht, dass bisher nicht umfängliche und erfolgreiche Anstrengungen unternommen wurden, im weitesten Sinne handelsgeschichtliche Themen zu bearbeiten. Vor allem zur Geschichte der Hanse und ihrem Wesen, ihrem politischen Wirken, ihrem Einfluss auf ihre ökonomische Umwelt, liegen zahlreiche und bedeutende Publikationen; gleiches gilt für die Sozialgeschichte und -struktur einzelner Hansestädte und bestimmte wesentliche Handelsverbindungen verschiedener hansischer Regionen. Aber dem Charakter der Hanse entsprechend hat bei den wissenschaftlichen Bemühungen der Seehandel in Ost-Westund in Gegenrichtung den absoluten Vorrang.29 Lediglich Samsonowicz hat 1970 die Frage gestellt, ob auch beim Landhandel »von einem Massenhandel gesprochen werden (kann), wie er über die Ostsee verlief«, und ob dieser Massenhandel zu Lande ebenso wie der Seehandel (mit Getreide) auf die Gestaltung der Ökonomik eingewirkt hat und ob »er dem Ausgleich oder der stärkeren Aktivität der Bilanz im Seehandel« diente.30 Dabei interessieren an dieser Fragestellung die mögliche Quantifizierung der im Landhandel ausgetauschten Waren und ihre Rückwirkung auf die ökonomischen Verhältnisse in den Produktionsbzw. Konsumtionsgebieten. Im Grunde sind die Handelsbeziehungen zum weiteren Hinterland, z. B. nach Mittel- und Oberdeutschland, weitgehend unberücksichtigt geblieben.31 Hier haben »nichthansische« Historiker »aus der Sicht thüringischer Hansestädte« versucht, die Lücken zu schließen. Als Erster schrieb Fritz Wiegand über die hansischen Beziehungen Erfurts,32 der sich 1961 allerdings noch mit »Aufzählungen« einzelner Kontakte begnügen musste; 28 Bereits 1903 hatte Wilhelm Stieda nachdrücklich auf den Wert von Handelsstatistiken hingewiesen, vgl. Wilhelm STIEDA, Über die Quellen der Handelsstatistik im Mittelalter, Berlin 1903. 29 Zum Beispiel Walter STARK, Lübeck und Danzig in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, Weimar 1973 und Klaus SPADING, Holland und die Hanse, Weimar 1973. 30 Henryk SAMSONOWICZ, Über Fragen des Landhandels Polens mit Westeuropa im 15./16. Jahrhundert, in: Neue Hansische Studien 2 (1970), S. 311 – 322, hier S. 312. 31 Auch Walter Stark hat nur »gelegentlich« auf den in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts »für das hansische Handelsmonopol bedrohlichen Anstieg des Überlandhandels durch Mitteldeutschland« hingewiesen, vgl. STARK, Lübeck und Danzig, S. 213, 32 Fritz WIEGAND, Über hansische Beziehungen Erfurts in: Hansische Studien 1 (1961), S. 398 – 408. In mehrfacher Hinsicht interessant ist die Bemerkung: »Nach einer chronikalischen Mitteilung soll Erfurt bis 1537 Mitglied der Hanse gewesen sein. Dieser Zeitpunkt könnte sogar zutreffen, zumal die Erfurter Kaufleute seit dem beginnenden 16. Jahrhundert ihren Handel stärker nach dem Osten und Westen orientiert zu haben scheinen«, ebenda, S. 408.
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danach (1971 ff.) haben Erika Langer und Werner Mägdefrau Wirtschafts- und Bündnisbeziehungen zwischen der Hanse und der thüringischen Region im Mittelalter untersucht.33 Sie konnten hier und an anderen Stellen die Rolle Thüringens im überregionalen Warenaustausch vor allem mit den nordwesteuropäischen und linksrheinischen Einflussbereichen der Hanse (Tuche gegen Rohstoffe – Wolle, Waid –, Lebensmittel und Metallwaren) im 13., 14. und 15. Jahrhundert ebenso konkret nachweisen wie gleichzeitige Handelsbeziehungen thüringischer Städte zu Lübeck (Fisch gegen Hopfen, Tuche) und dem »ost- und nordosteuropäischen Handelsgebiet der Hanse«.34 Erst 1996 wurde die Thematik aus mitteldeutscher Sicht in einem kleinen Aufsatz wieder aufgegriffen.35 Aber auch den wirtschaftlichen Kontakten thüringischer Städte zu Frankfurt / Main, den oberdeutschen Handelszentren und Schlesien sind Mägdefrau und Langer erfolgreich nachgegangen. Sie vermochten so, ein konturenreiches Bild von der ökonomischen Stellung und dem Entwicklungsstand der thüringischen Wirtschaft zu skizzieren, wobei sie selbst nachdrücklich auf die weitere Erforschung dieser Thematik verwiesen. Diese Aufforderung ist berechtigt, nicht nur wegen der Quellenlage und wegen fehlender Vorarbeiten ihrer notwendigerweise noch fragmentarischen Untersuchungen, sondern vor allem auch im Vergleich z. B. mit den Ergebnissen polnischer Historiker, die in der deutschen wissenschaftlichen Öffentlichkeit aber kaum Resonanz gefunden haben. Nachdem bereits in früher Zeit der Handel Polens Gegenstand umfangreicher geschichtswissenschaftlicher Bemühungen war,36 haben sich auch in jüngerer Zeit polnische Historiker intensiv mit Fragen der Handelsgeschichte auseinandergesetzt. Neben Henryk Samsonowicz37 sind vor allem Maria Bogucka38 und 33 Erika LANGE / Werner MÄGDEFRAU, Thüringisch-hansische Wirtschafts- und Bündnisbeziehungen im Mittelalter. Vom Rheinischen Städtebund (1254) bis zur Bildung des Thüringer Städtbundes (1304/1306) und zur Kölner Konföderation (1367), in: WZ Friedrich-SchillerUniversität Jena, GSWR 26 (1977), S. 309 – 321, dort auch die weiteren Literaturangaben. 34 Ebenda, S. 312. 35 Manfred STRAUBE, Der hansische Binnenhandel – die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Thüringen und den Seestädten zu Beginn der frühen Neuzeit, in: Hanse – Städte – Bünde. Die sächsischen Städte zwischen Elbe und Weser um 1500, hrsg. von Matthias PUHLE, Magdeburg 1996, S. 396 – 405. 36 Zu nennen ist hier vor allem die Arbeit von Roman RYBARSKI, Handel i polityka handlowa Polski w XVI stuleciu (Handel und Handelspolitik Polens im 16. Jahrhundert), Bd. 1 (Darstellung), Bd. 2 (Tabellen und statistisches Material), Warszawa 1958, ND der Ausgabe 1928. 37 SAMSONOWICZ, Über Fragen des Landhandels Polens; DERS., Relationes commerciales Polono-Italiennes dans le bas Moyen Age, in: Studi in memoria di Federigo Malis, Vol. II, Neapel 1978, S. 287 – 301, dort auch weitere umfangreiche Literaturangaben. 38 Zuletzt Maria BOGUCKA, Fairs in Early Modern Poland, in: Messen, Jahrmärkte und Stadtentwicklung in Europa, hrsg. von Franz IRSIGLER / Michel PAULY, Trier 2007, S. 243 – 251. Die Beziehungen zwischen dem Handelskapital und der städtischen Produktion in Danzig
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Antoni Czacharowski39 zu nennen. Obwohl auch den polnischen Historikern handelsgeschichtliche Quellen nur in begrenztem Maße zur Verfügung standen, ist es doch gelungen, außerordentlich eindrucksvoll die Probleme des Warenaustausche im lokalen, regionalen und überregionalen Rahmen darzustellen und konkrete Beziehungen zur Wirtschaft des Landes herzustellen sowie dabei theoretische und methodologische Fragen aufzuwerfen. Bei einem wesentlichen Teil dieser Arbeiten stand der Handel mit Westeuropa auf dem Landwege im Mittelpunkt der Forschungen; dadurch ergeben sich direkte Verknüpfungen zum OstWest-Handel durch die und in die aber auch von deutschen Territorien. An den vorliegenden Ergebnissen können die eigenen Erkenntnisse gemessen, verglichen und ergänzt werden, auch wenn bestimmte Unterschiede in der Fragestellung deutlich sind und manches noch offen bleibt. Dabei zeigt sich, dass es weder hier noch an anderen Stellen notwendig oder möglich ist, die umfängliche Zahl jener Veröffentlichungen zu referieren, die das Thema irgend treffen oder auch nur tangieren; denn die verschiedenen Autoren gehen zwar von einem intensiven Warenaustausch aus bzw. setzen ihn voraus, sie sind aber durchweg nicht in der Lage, konkrete Angaben über Quantität und Qualität der noch nicht einmal genau bekannten Warenarten über längere, zusammenhängende Zeiträume zu machen. Während in Ernst Hasses »Geschichte der Leipziger Messen«40 der quantitative Handel überhaupt keine Rolle spielt, beschränkte sich Alexander Dietz in seiner »Frankfurter Handelsgeschichte«41 allein darauf, Wein, Tuche, Wolle, Waid, Alaun, Wachs, Ochsen und Metalle als Fernhandelsgüter im Ost-West-Austausch auf dem Landwege zu nennen, und zwar meist nur im Zusammenhang mit dem Wirken einzelner im 16. und 17. Jahrhundert, in: Hansische Studien 3 (1975), S. 58 – 69; DIES., Bedeutung des Ostseehandels; auf die Arbeiten von Maria Bogucka braucht hier nicht näher eingegangen zu werden, weil ihr Untersuchungsgegenstand ausschließlich der Ostseehandel über Danzig ist. Zu erwähnen ist jedoch, dass nach Bogucka der Umschlag in diesem Hafen »ungefähr 80 % der polnischen Ausfuhr« ausmachte und somit als Gradmesser für den polnischen Handel überhaupt gelten kann. Danach war auch in den 30er und 40er Jahren des 17. Jahrhunderts die polnische Handelsbilanz noch positiv (Bedeutung des Ostseehandels, S. 48, vgl. auch S. 53). Der Handel auf den Landstraßen von Danzig aus in Richtung Süden und Südwesten wird ebenso wenig erwähnt wie der Landhandel überhaupt. Hervorzuheben ist die Forderung Boguckas, die Handelsstruktur aller jener Städte zu untersuchen, die im Ostseehandel mit dem Westen vermittelten. Dadurch ließe sich auch der »Platz Polens im internationalen Handel jener Zeit besser als nur aufgrund der Handelsbilanz [...] beurteilen!«, ebenda, S. 55. Über die anderen Autoren vgl. die nachfolgenden Seiten und Anmerkungen bzw. im Vorwort. 39 Antoni CZACHAROWSKI, in: ebenda, S. 235 – 242. Wichtig dabei die zahlreichen Literaturangaben über andere polnische Forschungen. 40 Siehe obe oben S. 11, Anm. 4. 41 Bd. 1, Frankfurt am Main 1910; Bd. 2, Frankfurt am Main 1921.
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Frankfurter Kaufleute.42 Konkrete, quantifizierende Aussagen fehlen.43 In seiner vorzüglichen »Geschichte der großen Ravensburger Handelsgesellschaft 1380 bis 1530«44 vermerkt Aloys Schulte neben einigen anderen verstreuten Bezügen45 auch nur die Tatsache, dass der Handel die Nürnberger nach Osten führte und »die Bürgerschaft von Prag und Breslau [...] die Heimat mancher Nürnberger« wurde und »manche tief nach Polen, Rußland (Lemberg) und Ungarn, ja bis ans Schwarze Meer dem Handel« nachgingen.46 Gerhard Fischer ist in seiner materialreichen Monografie »Aus zwei Jahrhunderten Leipziger Handelsgeschichte 1470 bis 1650«47 zwar einen wesentlichen Schritt weitergegangen und hat die einzelnen Handelszweige in Leipzig vorgestellt, aber über die Quantitäten der gehandelten Waren hat er auch keine Aussagen gemacht. Auch die neueren Arbeiten zum Thema Landhandel enthalten keine durchgehenden Angaben über Warenarten, Qualitäten und Quantitäten, sondern müssen sich aufgrund der Quellenlage mit vergleichsweise wenigen konkreten Zahlen begnügen.48 Selbstverständlich enthalten auch die Untersuchungen dieser Autoren 42 Vgl. z. B. Bd. 1, S. 229 ff., S. 290. 43 DIETZ verzichtet außerdem auf jeden konkreten Quellennachweis, weil »dies [...] ein alter Zopf« sei, »der abgeschnitten zu werden verdient«, Bd. 2, S. IX. 44 Siehe oben S. 19, Anm. 11. 45 Vgl. z. B. Bd. 1, S. 397; nach der Nennung von Köln, Frankfurt und Nürnberg heißt es: »das waren im 15. Jahrhundert die Hauptplätze der mitteleuropäischen Vermittlungszone, die von Brügge bis nach Leipzig und Breslau, bis nach Wien und Ofen-Pest strich«; oder Bd. I, S. 125: »Safran wurde eine Zeitlang von Aragonien zum Verkauf bis nach Posen auf dem Landwege gebracht«. 46 Ebenda, Bd. 1, S. 450. 47 Siehe oben S. 11, Anm. 6. 48 Vgl. SAMSONOWICZ, Landhandel Polens, S. 313: »Für das Jahrzehnt von 1525 bis 1535 sind mit großer Wahrscheinlichkeit 52 von den Stadtbehörden von Posen zustande gekommene Geschäftsabschlüsse als Transaktionen zu qualifizieren, die aus dem Osten, hauptsächlich von den Jahrmärkten in Lublin, nach Westen gebrachte Waren betreffen, welche nachfolgend weiter nach Thorn (9 Erwähnungen), Danzig und Breslau (je 8 Erwähnungen), nach Krakau (6), Nürnberg und Leipzig (je 5), Magdeburg (4), Böhmen, Glogau und Stettin (je 2) und Elbing (1 Erwähnung) geliefert wurden«. Marian WOLANSKI, Schlesiens Stellung im Osthandel vom 15. bis zum 17. Jahrhundert, in: Außenhandel Ostmitteleuropas, S. 132: »Vom Anfang des 16. Jahrhunderts stammt die Nachricht von der Ausfuhr von 13.500 Messern aus der Steiermark durch einen Kaufmann aus Wroclaw (Breslau) nach Vilinius (Wilna). Der Handel mit Sicheln zeigte große Umsatz-Intensität in Richtung Poznan (Posen) und Torun (Thorn), minimal dagegen war die Belieferung von Kraków (Krakau).« Leider wird in diesem überaus anregenden Beitrag nicht mit der notwendigen Klarheit zwischen dem Export- und dem Transitgebiet Schlesien unterschieden, wobei die bedeutende Mittlerfunktion Schlesiens und Breslaus nicht bestritten, sondern eher unterstrichen werden soll. Vgl. dazu auch Friedrich-Wilhelm HENNING, Die Handelsfunktion Breslaus in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in:. Scripta mercaturae 1 – 2 / 1972, S. 105 – 122, bes. S. 108. Nach Henning wurde »das Ostgeschäft, hauptsächlich aktiv, d. h.
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wertvolle Fakten und Erkenntnisse, die in ihrer Summe durchaus die Merkmale eines »modernen« Handels erkennen lassen, jedoch sind die Möglichkeiten handelsgeschichtlicher Forschungen bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Ebenso wie die Monografie von Adelheid Simsch über »Die Handelsbeziehungen zwischen Nürnberg und Posen im europäischen Wirtschaftsverkehr des 15. und 16. Jahrhunderts«49 bieten die Arbeiten von Helmut Haller von Hallerstein,50 Wolfgang Stromer von Reichenbach51 und Friedrich Lütge52 über die vorgelegten Ergebnisse hinaus umfängliche Anknüpfungspunkte auch für qualifizierende und quantifizierende Untersuchungen. Der Aufsatz von Helmut Haller enthält dabei so viel ausgezeichnetes Material über das Eindringen des Handelskapitals in die Produktion, dass davon ausgehend tatsächlich die Anfänge einer »frühkapitalistischen Unternehmerschicht« dargestellt werden können.53 Auch die
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durch Breslauer Kaufleute betrieben, während das Westgeschäft in erster Linie passiv, d. h. durch nicht in Breslau wohnende Kaufleute Oberdeutschlands (?) durchgeführt wurde [...]« Marian GRYCS, Die Rolle der Stadt Poznan im Innen- und Außenhandel bis Ende des XVII. Jahrhunderts, in: Außenhandel Ostmitteleuropas, S. 116: »Neben Leder und den Rohstoffen für die Textilindustrie dominierten auf dem Poznaner Markt Textilerzeugnisse, vor allem Tuchwaren. Diese Waren vermittelte Poznans Handel zwischen dem Westen und Osten Europas. Über Gdansk wurde auf dem lokalen Markt hauptsächlich englisches und holländisches wie auch in Gdansk produziertes Tuch eingeführt. Auf den Landwegen kamen aus dem Westen große Mengen schlesischer, böhmischer und mährischer, brandenburgischer, deutscher und sogar italienischer, holländischer und englischer Tuchwaren.« Benedykt ZIENTARA, Eisenproduktion und Eisenhandel in Polen im 16. und 17. Jahrhundert, in: Außenhandel Ostmitteleuropas, S. 281: »Viele Tausende von Messern, Sicheln, Sensen wurden jedes Jahr eingeführt: aus Schlesien (Breslau/Wroclaw, Schweidnitz/Swidnica, Troppau/Opava, Neisse/Nysa u. a.), aus Steiermark, Böhmen, aus Nürnberg«. Adelheid SIMSCH, Die Handelsbeziehungen zwischen Nürnberg und Posen im europäischen Wirtschaftsverkehr des 15. und 16. Jahrhunderts, Wiesbaden 1970; DIES. Die Handelsbeziehungen zwischen Posen und Nürnberg im 15. und 16. Jahrhundert, in: Außenhandel Ostmitteleuropas, S. 139 – 146. Vgl. meine Annotation in: ZfG 12 (1974) 3, S. 365 – 366. Simsch hat wohl alles Material erfasst, was zu ihrem Thema in den Archiven von Posen und Nürnberg greifbar war. Der tatsächliche Warenaustausch zwischen beiden Städten ist damit allerdings noch nicht ermittelt, aber es wäre auf jeden Fall wünschenswert, wenn mehrere derartige Arbeiten vorgelegt würden. Helmut HALLER VON HALLERSTEIN, Größe und Quellen des Vermögens von hundert Nürnberger Bürgern um 1500, in: Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Nürnbergs, Bd. 1, Nürnberg 1967, S. 117 – 176. Reichtum und Ratswürde. Die wirtschaftliche Führungsschicht der Reichsstadt Nürnberg 1348 bis 1648, in: Führungskräfte der Wirtschaft 1350 bis 1850, Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit, Bd. 6, hrsg. von Herbert HELBIG, Limburg / Lahn 1973, S. 1 – 50. Friedrich LÜTGE, Der Handel Nürnbergs nach dem Osten im 15. / 16. Jahrhundert, in: Beiträge zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Gesammelte Abhandlungen, Stuttgart 1970, S. 134 – 192. Bereits eine Zusammenstellung der sowohl bei Hartmut Haller von Hallerstein als auch bei Gerhard Fischer genannten Namen Nürnberger Familien ergibt völlig neue Gesichtspunkte.
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Arbeiten der übrigen erwähnten Autoren beweisen für die verschiedensten Waren einen regen, ständig steigenden Austausch im Ost-West-, aber auch im Süd-Nord-Verkehr. Die unterschiedlichen methodologischen Ausgangspositionen und Fragestellungen und die damit verbundenen geringen Vergleichsmöglichkeiten, die oftmals spärlichen konkreten Quantitätsangaben in den Quellen sowie der allgemein doch unbefriedigende Forschungsstand über den Landhandel gegenüber dem (hansischen) Seehandel hat aber auch dazu geführt, die Quantitäten im Landhandel als unwesentlich herunterzuspielen oder zu bestreiten. Dabei vermischt sich das Bewusstsein, nur unzureichende Fakten zu kennen, mit resignierenden Zweifeln, überhaupt jemals zu quantitativen Ergebnissen kommen zu können. Aufgrund dieser Situation erstaunt deshalb nicht, wenn Hroch noch vor wenigen Jahren glaubte, »zwei wichtige Fragen, die bisher aber kaum gestellt worden sind«, stellen zu müssen: 1. Inwieweit wirkte der zentraleuropäische Handel als Vermittler für den osteuropäischen Fernhandel? 2. Welche Bedeutung hatte die binnenländische Parallelroute, wie hoch ist der Wert ihres Handelsumsatzes im Vergleich zu Struktur und Umfang des Ostseehandel? Bei den dazu erforderlichen Forschungen spricht Hroch den Leipziger Großen Märkten eine besondere Vermittlerrolle zu.54 Bei diesen Überlegungen bleibt bei Hroch – aufgrund seiner Themenstellung vielleicht verständlich – der Nord-Süd- bzw. Süd-Nord-Warenaustausch zunächst völlig ausgeklammert. Wie problematisch eine derartige Unterlassung sein kann, zeigen die bisher bekannten Handelsrouten, die den mitteldeutschen Raum passierten oder auch nur tangierten: Auf ihnen vollzog sich der Verkehr vor allem in Nordost- bzw. Südwest-Richtung, d. h., der Warenaustausch lässt sich – zumindest auf den Landstraßen – nicht einfach nach Himmelsrichtungen bestimmen.55 Zur Familie Schütz vgl. neben HALLER VON HALLERSTEIN, Größe und Quellen des Vermögens, S. 120 f. und FISCHER, Leipziger Handelsgeschichte, S. 123 – 128, auch Arno KUNZE, Der Frühkapitalismus in Chemnitz. Forschungsergebnisse aus dem Stadtarchiv Karl-Marx-Stadt und anderen deutschen Archiven mit Urkunden, Regesten, Plänen und Bildern (Beiträge zur Heimatgeschichte von Karl-Marx-Stadt; 7) Karl-Marx-Stadt 1958, an vielen Stellen. 54 Damit knüpfte Hroch an die Überlegungen vor allem polnischer Historiker an, die Leipzig ebenfalls eine zentrale Position für den polnischen Außenhandel zusprechen. Vgl. z. B. Antoni MĄCZAK, Der polnische Getreideexport, in: Außenhandel Ostmitteleuropas, S. 45: »Gibt es zu diesem Rätsel (der Festlandshandelsbilanz – M. S.) einen Schlüssel, so liegt er im Leipziger Stadtarchiv.« Dazu Samsonowicz, Messen in Polen, S. 258. 55 Auch im Seehandel muss natürlich unterschieden werden zwischen möglichem Transportweg über See und dem Produktionsgebiet der zu transportierenden Waren. Polnisches Getreide musste bekanntlich zunächst vom Ober- bzw. Mittellauf der Weichsel nördlich bis
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Damit wird die Frage aufgeworfen nach der Wechselwirkung zwischen Fernhandel, Produktions- und Konsumtionsgebieten und – daraus abzuleiten – auch die nach den Begriffen »regionaler« und »überregionaler Handel« und schließlich »ökonomische Region« oder »ökonomische Zone«. Die Klärung dieser Problematik bzw. die Definition der Begriffe führt nicht nur zum besseren Verständnis handelsgeschichtlicher Fakten, sondern es lassen sich auch Erkenntnisse finden für die allgemeine Charakterisierung der politisch-ökonomischen Verhältnisse jener Zeit. Der »moderne«, massenhafte Handel mit Massengütern, der durch die bisherige Forschung für den Seeweg bereits dargestellt und für den Landweg wenigstens angedeutet worden ist, basierte auf der Entwicklung der landwirtschaftlichen und industriellen Warenproduktion, auf einer weite Gebiete umfassenden Arbeitsteilung. Der Entwicklungsgrad dieser gesellschaftlichen Arbeitsteilung war aber – wie bereits erwähnt – abhängig vom Entwicklungsstand der Produktionsverhältnisse. Nun ist hinreichend bekannt, dass sich diese neuen Elemente sowohl in Europa als auch in Deutschland aufgrund der naturgegebenen Voraussetzungen (Bodenschätze, Standortbestimmungen) regional sehr ungleichmäßig entwickelt haben, d. h. ökonomisch fortgeschrittene Gebiete waren umgeben von ökonomisch zurückgebliebenen Gebieten. Da diese Gebiete in der Regel weder in der Lage waren, die durch den »modernen« Handel angebotenen Massengüter zu nutzen oder sie auch nur zu benötigen, noch die erforderlichen Rohstoffe und Lebensmittel als Äquivalente zu produzieren, waren weiträumige Marktbeziehungen erforderlich, d. h. neben dem lokalen Handel mittelalterlicher Prägung mit geringem Volumen ausgewählter Waren war für den »modernen« massenhaften Handel mit Massengütern ein regionaler und überregionaler Warenaustausch notwendig. Obwohl die Begriffe »regional« und »überregional« schon häufig verwendet wurden, fehlt doch noch eine eindeutige Inhaltsbestimmung. Laube versteht z. B. unter »Region« jene Gebiete, in denen sich die kapitalistische Entwicklung am ehesten vollzog, d. h. »Oberdeutschland, die mitteldeutschen Gebiete und der rheinische Raum«.56 Wenn aber für den Begriff »Region« ökonomische Kriterien ausschlaggebend sind, dann spielen politische Gesichtspunkte und staatliche Grenzen eine untergeordnete Rolle. Das beste Beispiel dafür bietet »der mitteldeutsche Raum«, der zweifellos gleichzusetzen ist mit dem thüringisch-sächsischen nach Danzig transportiert werden. Die Produktionsgebiete lagen immerhin etwa auf der Höhe von Frankfurt / Oder bzw. Leipzig. Vgl. dazu Antoni WYCZANSKI, Die innere Grundlage des polnischen Getreideexports in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, in: Außenhandel Ostmitteleuropas, S. 260 – 270; Antoni MĄCZAK, Zusammenhänge zwischen Fernhandel und ungleichmäßiger Entwicklung polnischer Wirtschaftsgebiete im 16. und 17. Jahrhundert, in: JbWG (1971) 3, S. 219 – 228. 56 Adolf LAUBE, Die Herausbildung von Elementen einer Handels- und Manufakturbourgeoisie und deren Rolle in der deutschen frühbürgerlichen Revolution, in: JbGF 1 (1977), S. 280.
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Wirtschaftsraum; dieser wurde von seiner Montan- und Metallwarenproduktion, seiner Textilerzeugung, dem Waid- und Getreideanbau, dem Salz- und Holzhandel usw. beherrscht, unabhängig davon, ob es ernestinische, albertinische, Mansfelder oder reußische, hennebergische oder geistliche Besitzungen waren, von denen die Produktion ausging. Hier sind bereits die einzelnen Wirtschaftszweige integriert und haben sich gegenseitig stimuliert (Bergbau – Landwirtschaft, Textilproduktion – Wollproduktion, Bergbau und Salzgewinnung – Holzproduktion). Aller Handel innerhalb dieser »ökonomischen Region« wird als »regionaler Handel« verstanden, jeder weiträumige Export aus dieser Region und jeder entsprechende Import und der Transit sind danach »überregionaler Handel«. Im Inneren überschneiden sich selbstverständlich »lokaler«, »regionaler« und »überregionaler« Handel. Wenn aber ein »moderner« massenhafter Handel mit Massengütern einerseits nur möglich war zwischen entsprechenden Regionen, andererseits sich in Deutschland und in Europa die kapitalistische Entwicklung sehr ungleichmäßig vollzog, dann konnten die zurückgebliebenen Regionen von diesem »modernen« Handel weitgehend unberücksichtigt und die feudalen Produktionsverhältnisse erhalten bleiben. Möglich war am Ausgang des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts im wirtschaftlich so ungleich entwickelten Deutschland nur ein »moderner« Warenaustausch zwischen bestimmten »ökonomischen Regionen« mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen (Nachfragen) und Erzeugnissen (Angeboten), ohne dass die einzelnen unbedingt und ausschließlich auf eine dieser Kriterien beschränkt waren. Vielmehr konnten sich für bestimmte Waren gerade entgegengesetzte Herkunfts- und Zielregionen ergeben, abgesehen davon, dass auch eine ausreichende Versorgung innerhalb einer Region möglich war. Von diesen Überlegungen ausgehend ist es möglich, den Begriffen »Lokal-« und »Regionalgeschichte« die Begriffe »Lokalhandel«, »regionaler Handel« und »überregionaler Handel« zuzuordnen.57 Daraus wiederum ergeben sich mehrere Schlussfolgerungen und Überlegungen, aber auch neue Fragestellungen: 1. Die »moderne« Warenzirkulation vollzog sich nicht nur zwischen mehreren ökonomischen Regionen, sondern auch unabhängig von den territorialstaatlichen Grenzen in Deutschland und Europa. 2. Wenn sich diese Warenzirkulation ständig weiter entfalten und ausdehnen konnte, dann fand sie offensichtlich – zumindest im ausgehenden 15. und im beginnenden 16. Jahrhundert – auch unter feudalstaatlichen Bedingungen noch genügend Spielraum, oder dieser Spielraum konnte geschaffen werden. Dagegen bedingten oder verlangten die Anforderungen an die Qualität und Quantität der Waren für den überregionalen Austausch auch eine weitere Entwicklung früher kapitalistischer Produktionsverhältnisse und eine Überwindung feudaler Hemmnisse in der Produktion und im Rechtsverständnis. 57 Es ist nicht recht verständlich, wenn GÖMMEL (Handel und Verkehr, S. 1) von »verschiedenen Handelsstufen« (was ist das? – M. S.) und danach von »Lokal-, Regional- und Fernhandel« schreibt und zuvor von »Regionen«.
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3. Mit den steigenden Qualitäten und Quantitäten des Warenaustausches wurden auch immer größere Bevölkerungsteile als Konsumenten oder Produzenten in die neuen überregionalen Wirtschaftsbeziehungen einbezogen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Zahl und Funktion der in der überregionalen Zirkulationssphäre Tätigen (Fuhrleute). Mit der Intensivierung der Marktbeziehungen vollzogen sich auch eine Intensivierung der Stadt-Land-Beziehungen und eine schnellere soziale Differenzierung der städtischen und der ländlichen Bevölkerung. 4. Der überregionale Warenaustausch und seine ökonomische Basis erforderten hohe Organisationsformen, die für den Handel auf den Großen Märkten / Messen weitgehend vorgegeben waren. Der Aufschwung der Großen Märkte/ Messen von Frankfurt am Main, Naumburg und Leipzig ist somit zugleich Ausdruck und Maßstab für die Zunahme dieses Warenverkehrs. Diese Märkte wiederum stimulierten durch Konzentration von Handelskapital die Weiterentwicklung der frühkapitalistischen Produktionsverhältnisse. 5. Wenn von den weiterentwickelten ökonomischen Regionen die führenden, treibenden Impulse für den gesellschaftlich-ökonomischen Fortschritt ausgingen, dann musste die weitere Geschichte dieser Regionen auch entscheidenden Einfluss nehmen auf die ökonomische und politische Entwicklung des jeweiligen Staatswesens. 6. Wenn sich der »moderne« Warenaustausch in vielfältigen Formen und Richtungen und mit zahlreichen Produkten im europäischen Rahmen vollzog, dann konnte die Stagnation der ökonomischen Entwicklung in einer Region (oder vielleicht auch mehreren Regionen?) auch nur im begrenzten territorialen Bereich negative Auswirkungen haben, nicht aber den ökonomischen Fortschritt insgesamt entscheidend hemmen. Zu diesen einzelnen Problemen gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen in der Forschung, nicht zuletzt auch, weil bestimmte Aspekte noch nicht hinreichend Aufmerksamkeit gefunden haben. Die nachfolgenden Untersuchungen sollen mit zur weiteren Klärung beitragen, wobei nachdrücklich zu betonen ist, dass jede Frage für sich eine selbstständige, monografische Darstellung auf breiterer Quellengrundlage verlangt. Zunächst ist nach konkreten Beweisen oder Gegenbeweisen zu suchen, ob die feudalen Territorialstaaten den Warenaustausch durch Gesetzgebung und Politik behindert haben, oder ob feudale Privilegien noch hinreichend Raum auch für den »modernen« Handel boten. Bisher ist in der Forschung weitgehend angenommen worden, dass die territoriale Zersplitterung Deutschlands sich auch negativ auswirkte auf den überregionalen Warenaustausch.58 Als ein besonderer Ausdruck für feudale Behinderung gilt 58 Vgl. Illustrierte Geschichte der deutschen frühbürgerlichen Revolution, bearb. von Adolf LAUBE u. a., Berlin 1974, S. 42: »Den Kräften in Wirtschaft und Gesellschaft, die auf die Herausbildung eines nationalen Marktes, eines zentralisierten Staates drängten, stand [...]
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das Stapelrecht.59 Tatsächlich war dieses Recht ein wichtiges feudales Privileg zur Sicherung und Stärkung der jeweiligen städtischen Wirtschaft, teilweise auch eines bestimmten Territoriums, konnte sich aber wohl nur unter den Bedingungen eines »mittelalterlichen« Handels auswirken. Mit dem Aufkommen des »modernen«, massenhaften Handels mit Massengütern war die Anwendung eines Stapels aus praktischen Gründen gar nicht möglich. Auf jeden Fall musste das allgemeine Stapelrecht für die Massengüter durchbrochen werden und wurde damit ad absurdum geführt.60 Es kann hier nicht untersucht werden, wie das Stapelrecht in früherer Zeit sich ausgewirkt hat, für die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert wird das Bild in der bisherigen Forschung fast ausschließlich unter rechtsgeschichtlichen und damit sehr einseitigen Gesichtspunkten beurteilt. Dieser Auffassung widerspricht nicht die Tatsache, dass der Leipziger Rat noch zu jener Zeit, als der »moderne« Handel den Charakter der Großen Märkte bestimmte, sich besonders um die Bestätigung des Stapelrechts bemühte und eifersüchtig über jede Beeinträchtigung wachte.61 Ein weiteres Argument für die These von der territorialstaatlichen Behinderung des überregionalen Warenverkehrs sind die an den staatlichen Grenzen erhobenen Zölle.62 Als Beweis gelten die sich häufig wiederholenden und hinreichend überlieferten zeitgenössischen Klagen und Forderungen.63 Auch hier fehlen bisher Vergleichswerte zu dem
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nicht nur die antiquierte Reichsverfassung, sondern auch die sich vertiefende staatliche Zersplitterung im Wege.« Vgl. Otto GÖNNENWEIN, Das Stapel- und Niederlagerecht, Weimar 1939. Die Waidniederlage in Görlitz ist wohl die berühmte Ausnahme von der Regel, zumal hier der Rohstoff selbst mit verarbeitet werden konnte. Vgl. Horst JECHT, Beiträge zur Geschichte des ostdeutschen Waidhandels und Tuchmachergewerbes, in: Neues Lausitzisches Magazin 99 (1923), S. 55–98, besonders T. 1: Zur Geschichte des ostdeutschen Waidhandels. Zum Leipziger Stapelrecht vgl. Die Privilegien der Leipziger Reichsmessen, bearbeitet von Ernst MÜLLER, Leipzig 1941, Urkunde VIII. Das Privileg Maximilians I. vom 23. Juni 1507. Zu der Übersicht über die Streitigkeiten vgl. HASSE, Leipziger Messen, Kapitel 2, 3, 4. Es ist von heutiger Sicht aus unverständlich, wie ein Kenner der Leipziger Geschichte wie Ernst KROKER noch 1925 schreiben konnte: »Das Stapel- und Niederlagerecht bestand im Wesentlichen darin, dass Leipzig in dem Umkreis von fünfzehn Meilen die einzige Stadt sein sollte, in der Warenniederlagen errichtet werden durften, und dass ferner alle Waren, die in diesen Kreis eingetreten waren, nicht auf Nebenstraßen um die Stadt herumgeführt werden durften, sondern auf den Geleitsstraßen [...] in die Stadt gebracht und hier nach alter Gewohnheit drei Tage lang zum Verkauf ausgelegt werden mussten, bevor ihnen die Weiterfahrt gestattet wurde.« Die Messen und ihre Privilegien, in: Handelsgeschichte der Stadt Leipzig, Leipzig 1925, S. 77. Dazu Ulf DIRLMEIER, Mittelalterliche Zoll- und Stapelrechte als Handelshemmnisse?, in: Die Auswirkungen von Zöllen und anderen Handelshemmnissen auf Wirtschaft und Gesellschaft vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Stuttgart 1987, S. 19 – 39. Vgl. z. B. das Heilbronner Reichsreformprogramm »Zum siebenten [...]«, abgedruckt in: Quellen zur Geschichte des Bauernkrieges. Ges. und hrsg. von Günther FRANZ, Darmstadt
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Umfang und der Qualität der transportierten Waren und zu den sonstigen Frachtkosten, die auch ohne Grenzzölle entstanden (Futterkosten für die Zugtiere, Herbergskosten für den Fuhrmann usw.).64 Der sich immer mehr entwickelnde massenhafte Handel mit Massengütern beweist letztlich, dass zwar in bestimmter Hinsicht einzelne Waren verteuert werden konnten, aber der Warenaustausch nicht ernstlich behindert werden konnte. Während bei diesen Komplexen noch weitere Untersuchungen erforderlich sind, um zu gültigen Ergebnissen zu kommen, dürfte es über eine sogenannte territorialstaatliche Wirtschaftspolitik, die den überregionalen Handel etwa im Sinne späterer merkantilistischer Auffassungen ernsthaft behindern konnte oder wollte, keine Diskussionen mehr geben. Die kleinstaatlichen Verhältnisse im thüringisch-sächsischen Raum auf der einen und die weit übergreifenden, zusammenhängenden ökonomischen Verflechtungen auf der anderen Seite können wohl als hinreichender, zu verallgemeinernder Beweis dafür gelten, dass in dieser Phase der politischen Entwicklung der Territorialstaat nicht eingreifen konnte.65 Dabei ist natürlich scharf zu trennen zwischen »Handelsbedingungen« und »Produktionsbedingungen«, für die der spätfeudale Territorialstaat stark hemmend wirken konnte. Allerdings zwangen die Anforderungen des Marktes und das ständige Geldbedürfnis der Feudalgewalten auch hier zu Zugeständnissen. In welchen Bereichen sich die Veränderungen vorrangig vollzogen, lässt sich aus den steigenden Quantitäten der gehandelten Waren ablesen, denn natürlich waren der Arbeitsproduktivität unter zünftlerisch-feudalen Produktionsverhältnissen bestimmte Grenzen gesetzt.66 Da die Großen Märkte ihren Aufschwung vor allem dem Handel mit Textilwaren und Metallwaren verdankten, d. h. also jenen Waren, deren Produktionssphäre vor allen anderen von frühen kapitalistischen Elementen durchsetzt war, müssen sie auch die neue Entwicklung widerspiegeln. Die Geschichte der Großen Märkte, die Art und der Umfang der dort abgeschlossenen Geschäfte, die Herkunft der Geschäftspartner usw. erhalten deshalb über den bisherigen Rahmen hinaus neues wissenschaftliches Interesse,67 wobei die Komplexität des
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1963, S. 375 ff. Da diese Klagen schon zu einer Zeit erhoben wurden, als vom »modernen« Handel noch nicht gesprochen werden konnte, haben sie auch andere ökonomisch-politische Grundlagen, vgl. z. B. die Forderung der Reformatio Sigismundi »Von den zöllen«, S. 257 ff. Siehe Teil 2, Nr. 1. Zur Thematik vgl. Reinhard HILDEBRAND, Meilen und Märkte. Transportkosten für Massengüter im 16. / 17. Jahrhundert, in: »Vom rechten Maß der Dinge.« Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. FS für Harald Witthöft zum 65. Geburtstag, hrsg. von Rainer S. ELKAR u. a., 2. Bd., St. Katharinen 1996, S. 720 – 736. Das schließt nicht aus, dass es etwa im Zusammenhang mit dem Verlauf der Straßen heftige Auseinandersetzungen geben konnte, vgl. z. B. unten II. 3. Hier ist vorrangig auf die Metallwaren- und Tuchproduktion zu verweisen, z. B. Kap. III. 2.3. Unter diesen Gesichtspunkten erhält die Verleihung eines dritten Marktes für Leipzig 1458 (der Neujahrsmarkt) seine besondere Bedeutung. Siehe unten Kap. V. 3.
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Handelsgeschehens und die – zumindest für Leipzig günstige – Quellenlage Forschungen für lange Jahre notwendig machen, ehe umfassende Ergebnisse vorliegen können.68 Um die genannten Überlegungen am konkreten Material bestätigen oder korrigieren zu können, müsste auch die Stellung des »neuen« Leipziger Handelsbürgertums, das sowohl mit einzelnen Personen als auch korporativ in Gesellschaften oder als Rat69 in die frühe kapitalistische Produktion investierte und weitgehend das Bergbaugeschäft im thüringisch-sächsischen Raum mit bestimmte, genauer 68 Eine moderne Geschichte der Leipziger Märkte von den Anfängen bis zur Gegenwart ist auch deshalb wünschenswert, weil sich in ihr über Jahrhunderte hinweg die wechselhafte Entwicklung der deutschen und europäischen Wirtschaft nachzeichnen lässt. Vgl. dazu Manfred STRAUBE, Hauptlinien zu einem Grundriß Leipziger Messegeschichte, in: Arbeitsberichte zur Geschichte der Stadt Leipzig 1 (1975), hrsg. vom Stadtarchiv Leipzig, Leipzig 1975, S. 51 – 71; Günther MEINERT, Handelsbeziehungen zwischen Sachsen und Italien 1740 bis 1814, Eine Quellenveröffentlichung, Weimar 1974; Josef REINHOLD, Polen/Litauen auf der Leipziger Messe des 18. Jahrhunderts, Weimar 1971; vgl. dazu Manfred STRAUBE, Leipzig und Sachsen im ost- und südeuropäischen Handel des 18. Jahrhunderte, in: JbWG (1978) 1, S. 239 – 244. Wie die Arbeit von Meinert zeigt, reichen allein die Quellen aus dem Leipziger Stadtarchiv bzw. aus den zentralen Archiven Dresden und Weimar natürlich nicht aus. Auszuwerten wären auf jeden Fall noch die Archive in Wroclaw (Breslau), Cheb (Eger), Frankfurt am Main, Nürnberg, Köln und auch Antwerpen. Zur Wroclaw vgl. die Arbeiten von WOLANSKI, Schlesiens Stellung. Zu Cheb vgl. Erich WILD, Egerer auf den Messen Leipzig und Naumburg in alter Zeit, in: Unser Egerland 31 (1927), S. 7 – 11; DERS., Regesten zur Geschichten des Vogtlandes im 14. bis 17. Jahrhundert, Beilageheft zur 38. Jahresschrift des Vereins für vogtländische Geschichte und Altertumskunde, Plauen 1929; sowie Manfred STRAUBE, Böhmische Kaufleute auf der Leipziger Messe – Handelsbeziehungen zwischen Sachsen und Böhmen im 16. Jahrhundert, in: Grenzüberschreitende böhmisch-sächsische Beziehungen – Widerspiegelung im Archivwesen und in der Landesgeschichte. 10. Sächsischer Archivtag. 1. Sächsisch-Böhmisches Archivarstreffen. 19. – 21. Oktober 2001 in Aue. Tagungsbeiträge, Dresden 2002, S. 71 – 88. Zu Frankfurt am Main vgl. Franz LERNER, Die Reichsstadt Frankfurt und ihre Messen im Verhältnis zu Ost- und Südosteuropa im Zeitraum von 1480 bis 1630, in: Außenhandel Ostmitteleuropas, S. 151, Anm. 7. Zu Nürnberg vgl. die Angaben bei Adelheid SIMSCH, Handelsbeziehungen, bes. S. 16. Zu Köln vgl. Hildegard THIERFELDER, Der Bestand ›Hanse‹ des Kölner Stadtarchive, in: Hansische Geschichtsblätter 87 (1969), S. 77 – 90, und Ermentrude VON RANKE, Kölns binnendeutscher Handel im 15. und 17. Jahrhundert, in: Hansische Geschichtsblätter 49 (1924), S. 64 – 77 (ob die entsprechenden Quellen noch erhalten sind, konnte nicht ermittelt werden). Zu Amsterdam vgl. Manfred UNGER, Die Leipziger Messe und die Niederlande im 16. und 17. Jahrhundert, in: Hansische Geschichtsblätter 81 (1963), S. 20 – 38, und STRIEDER, Aus Antwerpener Notariatsarchiven. 69 Vgl. u. a. Karl STEINMÜLLER, Die Gesellschaft der Kaufleute in Leipzig im 15. und 16. Jahrhundert, in: Forschungen aus mitteldeutschen Archiven, FS Hellmut Kretzschmar, Berlin 1953, S. 127 – 142; Ernst KROKER, Leipzig und die sächsischen Bergwerke, in: SchrrVG Leipzig 9 (1909), S. 25 – 64; Bernhard WILLKOFER, Leipzig und der Mansfelder Bergbau im 16. und 17. Jahrhundert, phil. Diss. Leipzig 1923.
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untersucht werden. Bisher ist noch nicht erwiesen, ob das Leipziger Handelskapital auch in andere Produktionsbereiche eindrang und dort revolutionierend wirkte, wie ebenso noch unbekannt ist, ob und wie feudale Privilegien auch die Leipziger Märkte behinderten. Bei hinreichender Kenntnis der wirtschaftlichen Aktivitäten auch des Zwickauer, Chemnitzer, Freiberger und des übrigen sich formierenden »neuen« sächsischen Handelsbürgertums70 ließe sich dann nicht nur nachweisen, dass die Schicht frühkapitalistischer Unternehmer wesentlich breiter war als bisher angenommen wurde und dass nicht nur oberdeutsche Gesellschaften wirksam waren, sondern auch die Frage nach den politischen und ökonomischen Folgen des Leipziger Vertrages von 1485 neu stellen und beantworten, wobei vermutlich die negativen Aspekte überwiegen werden. Mit einem geschlossenen wettinischen Territorium von Eisenach bis Senftenberg und von Belzig bis nach Coburg oder Adorf, einer einheitlichen positiven Haltung zur lutherischen Reformation und ohne Mühlberg hätten sich natürlich ganz andere Perspektiven auch in wirtschaftlicher Hinsicht (und vielleicht auch für die Reformation) ergeben.71
70 Vgl. u. a. Arno KUNZE, Der Frühkapitalismus in Chemnitz; Karl STEINMÜLLER, Die Chemnitzer Familie Neefe und ihre Beziehungen zur Zwickauer Tuchmacherei. Ein Beitrag zur Geschichte des Fernhandels im 16. Jahrhundert, in: Das Wirtschaftsleben in Chemnitz zur Zeit des Dr. Georgius Agricola (Beiträge zur Heimatgeschichte von Karl-Marx-Stadt; 4) Karl-Marx-Stadt 1955, S. 77 – 112. Zum Engagement der wirtschaftlich führenden Kräfte aus den sächsischen Städten im Bergbau jener Zeit vgl. LAUBE, Studien. 71 Mit dieser Teilung entstanden die beiden wettinischen Linien der Ernestiner und der Albertiner. Die Kurwürde ging mit dem Kurkreis um Wittenberg an die Ernestiner. Während der ernestinische Kurfürst Friedrich III. (der Weise) die Reformation unterstützte, blieb der albertinische Herzog von Sachsen (mit dem Zentrum Dresden) bis zu seinem Tode 1539 fest beim katholischen Glauben.
II. Das Geleitswesen im thüringisch-sächsischen Raum zu Beginn der Frühen Neuzeit
1. Anfänge, frühe Entwicklung und Bedeutung für die Handelsgeschichte Für den thüringisch-sächsischen Raum gehen die Anfänge eines gesonderten Geleitssystems wohl auf das ausgehende 12. Jahrhundert zurück, wie aus dem Sachsenspiegel des Eike von Repkow zu erkennen ist, wenn er bereits im 3. Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts zwischen Zoll und Geleit unterscheidet: Von Rechts wegen sei auch jeder von dem Geleitgeld befreit, der seinen Besitz oder sein Leben wagen will. Derjenige aber, dem er Geleitgeld bezahlt, der soll ihn in seinem Geleitgebiet auch vor Schaden bewahren oder er soll ihm den Schaden ersetzen.1
Möglicherweise hatte Markgraf Dietrich von Landsberg Kenntnis von diesem Text, als er 1268 sein oftmals zitiertes Schutzprivileg für fremde Kaufleute auf dem Wege zu und von den Leipziger Märkten verkündete, zumal sein Herrschaftsgebiet 2 in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem des Grafen Hoyer von Falkenstein lag, dem Lehensherrn Eikes, und Eike auch Rechtsgeschäfte mit den Markgrafen von Meißen als Zeuge mit beurkundete; möglicherweise entsprach der Inhalt des Privilegs dem Gebrauchsrecht der Zeit nach dem Statutum in favorem principum,3 ist aber zugleich eine Amtsanmaßung, denn das Geleitsrecht war ein Regal, d. h. königliches Recht, und konnte nicht so ohne weiteres von einem kleinen Markgrafen okkupiert werden – aber es war die Zeit des Interregnums und von königlicher Gewalt nicht die Rede. Dieses Privileg von 1268,4 1
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Eike von Repkow, Der Sachsenspiegel, hrsg. von Clausdieter SCHOTT, Übertragung des Landrechts von Ruth SCHMIDT-WIEGAND, 3. rev. Auflage, Zürich 1996, Landrecht II, 27 §23, S. 119. Entstanden zwischen 1220 und 1230, erhielt der Sachsenspiegel 1270 seine inhaltliche Vollendung. Zweifellos fixierte Eike von Repkow dabei geltendes Gewohnheitsrecht. Das Herrschaftsgebiet des Markgrafen Dietrich von Landsberg umfasste den namengebenden Hauptort (nordöstlich von Halle), reichte von da südwärts um Leipzig bis nach dem Altenburgischen hin, im Westen unterstanden ihm Gebiete um Eckartsberga und Sangerhausen, dazu die Herrschaft Groitzsch (südlich von Leipzig). Vgl. dazu auch Klaus BRANDSTÄTTER, Straßenhoheit und Straßenzwang im hohen und späten Mittelalter, in: Vorträge und Forschungen / Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte, Bd. 66, Ostfildern 2007, S. 201–228. Brandstätter berücksichtigt wohl zu wenig die wirtschaftlichen Aspekte von Straßenhoheit und Straßenzwang. Geleitsprivileg Markgraf Dietrichs von Landsberg, Leipzig 1268, März 1, in: MÜLLER, Privilegien, S. 15 ff.
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II. GELEITSWESEN
das den Kaufleuten auch Sicherheit zusagte, selbst wenn der Markgraf mit ihren Herren [...] in offener Fehde stehen sollte, ist aber insofern eine Besonderheit, als es als Angebot eines Landesherrn an potenzielle Kaufleute zu gelten hat und nicht als das Ergebnis eines entsprechenden Antrages von Besuchern der Leipziger Märkte. Als Ursache lassen sich mindestens zwei Gründe ausmachen: zum einen als Anerkennung für die bewaffnete Unterstützung Dietrichs durch die Stadt Leipzig im Kampf um die wettinische Landesherrschaft (1263 Schlacht bei Beesenstedt), zum anderen als Zeichen der wirtschaftlichen Stärke Leipzigs, die den Markgrafen schon wichtige Vorrechte auf dem Weg zur weitgehenden Selbstständigkeit abgerungen hatte. Das Geleitsprivileg ist auf jeden Fall ein Ausdruck für die Anziehungskraft der Leipziger Märkte, denn solange Waren für einen lokalen Markt im überschaubaren Umfang und in begrenzten Entfernungen transportiert wurden, bedurfte es keiner besonderen Organisation zum Schutz für die einzelnen Transporte fremder Kaufleute. In welcher Form der Schutz gesichert werden sollte, den Markgraf Dietrich von Landsberg 1268 allen Kaufleuten zusagte, lässt sich nicht feststellen. Voraussetzung war jedoch, dass dieser zugesagte Schutz auch der Zielgruppe bekannt wurde, d. h. die Städte mit den potenziellen Kaufleuten mussten informiert und natürlich die entsprechenden Reisetermine bekannt sein. Unter den gegebenen politischen Verhältnissen in Thüringen und Sachsen5 war auf jeden Fall auch der Schutz durch Bewaffnete zu sichern, denn es ist fraglich, ob ein Schutzbrief des Markgrafen ausreichte, um (relativ) sicher auf den Straßen nach und von Leipzig fahren zu können. Schon aus den frühen Verordnungen und Festlegungen ergibt sich, dass das Geleitswesen politischen und zugleich wirtschaftlichen Interessen der feudalen Obrigkeit entsprach und in den folgenden Jahrzehnten gezielt ausgebaut wurde: – politisch förderte und erzwang das Geleitswesen den innerstaatlichen Ausbau, stattete die entstehende Ämterverfassung mit neuen Befugnissen aus, präzisierte und erweiterte Rechtsansprüche, organisierte die innere Verwaltung entscheidend mit, entwickelte eine hoch spezialisierte Bürokratie, die wiederum die gesamte Verwaltung des Territorialstaates stimulierte, und bildete damit eine Vielzahl von »Verwaltungsbeamten« aus, die dem weiteren Staatsausbau dienen konnten; – das wirtschaftliche Interesse der Landesherren an einem durchorganisierten Geleitswesen war offenkundig: Es ging dabei nicht nur um die erheblichen Geleitsgebühren, die dem Staat unmittelbar zuflossen, und die mit der erstrebten und schließlich erreichten (!) Sicherheit des Straßenverkehrs zur festen Position im Finanz-Haushalt des Territorialstaates werden konnten, sondern gerade mit der Sicherheit auf den Straßen auch um die direkte und indirekte Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung, die wiederum zu finanziellen Mehreinnahmen, auch über die verschiedenen Steuern, führte.6 5 6
Vgl. dazu Karlheinz BLASCHKE, Geschichte Sachsens im Mittelalter, Berlin 1990. Welch hohen Entwicklungsstand das Geleitswesen in Sachsen schon im ausgehenden 14.
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Das Beispiel von 1268 spricht für beide Interessen. Entscheidend aber war, dass durch die Sicherheit auf den Straßen Voraussetzungen geschaffen wurden für einen intensiven, überregionalen Warenaustausch mit einer weiträumigen Arbeitsteilung, für einen Austausch von Rohstoffen und produzierten Waren mit der Folge, dass ganze Regionen und ihre Bevölkerung unmittelbar davon partizipierten, sei es als Produzenten oder auch »nur« als Fuhrleute oder gar als Gastwirte. Dass zur Verwirklichung dieser Ziele, die den Initiatoren vermutlich in den Konsequenzen insgesamt nicht bewusst waren, eine Vielzahl von Einzelleistungen und Voraussetzungen erforderlich waren, lässt die Geleitspraxis erkennen. Allein eine genaue Kenntnis der Waren, ihrer Quantitäten und ihrer Qualitäten, das Wissen um die vielfältigen Maße und Gewichte, der korrekte Umgang mit den zahlreichen unterschiedlichen Münzarten7 und im Besonderen die erforderliche Schriftlichkeit setzte für die unmittelbar Beteiligten, d. h. Fuhrleute, Händler und natürlich die »Geleitsleute«, ein hohes Maß von Sachkenntnis voraus, das nicht allein durch die Praxis erworben werden konnte, sondern auch Fragen aufwirft über den Bildungsstand erheblicher Teile der Bevölkerung. Zu dieser Sachkenntnis gehörten auch konkrete geografische Vorstellungen von den Zielen der Warentransporte, vom Verlauf der Handelsstraßen und deren jeweiligen Besonderheiten, also von dem, was heute Logistik genannt wird, denn natürlich waren zahlreiche Transporte an die Termine der Messen oder Großen Märkte gebunden. Von gleicher Bedeutung war die Organisation des Verkehrs auf den Straßen mit der Versorgung der Fuhrleute und der Zugtiere während der Transporte (Funktion und Anlage der Herbergen oder Ausspannen) unter den ständig wachsenden Anforderungen eines überregionalen Transportgewerbes.8 Und letztendlich steht auch die Verbesserung der Straßenverhältnisse ebenso wie der Bau von Brücken im Zusammenhang mit dem Geleitswesen und den damit verbundenen obrigkeitlichen Forderungen.9
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Jahrhundert besessen hat, zeigen die entsprechenden Einnahmen im »Registrum Dominorum Marchionum Missnensium«, das »Verzeichnis der den Landgrafen von Thüringen und Markgrafen zu Meißen jährlich in den Wettinischen Landen zustehenden Einkünfte 1378«, hrsg. von Hans BESCHORNER, Leipzig 1933. Vgl. S. 23, Anm. 24. In der Amtsrechnung 1508 / 09 rechnete der Schosser von Eisfeld landsberger und bamberger Müntz durcheinander und vermerkte: wer gut, das es eyn Müntz were. (7 ½ lb. landsberger Müntz macht 1 fl., 8 lb. 12 d. bamberger Müntz machen 1 fl. ThHStA W, Reg. Aa 2880). Die Studie von Beat KÜMIN, Wirtshaus, Reiseverkehr und Raumerfahrung am Ausgang des Mittelalters, in: Vorträge und Forschungen, S. 331 – 352, ist für diese Situation leider unbefriedigend, wenn der Verf. weitgehend die Funktion von Herbergen und Ausspannen an stark frequentierten Handelsstraßen ausklammert. Der von Christian HESSE getroffenen Aussage, wonach »die Institutionalisierung der mit der Nutzung von Straßen und Brücken verbundenen Aufgaben« zwar »in Süd- und Westeuropa einschließlich Englands«, nicht aber »nördlich der Alpen« festgestellt werden kann,
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II. GELEITSWESEN
Wenn bereits im frühen 15. Jahrhundert von einem »massenhaften Handel mit Massengütern« im regionalen und überregionalen Rahmen gesprochen werden kann, dann ging damit einher der Ausbau des Geleitssystems. Zugleich erschließt auch die Kenntnis des Geleitswesens wesentliche Erkenntnisse über den Handelsverkehr und seine Organisation im späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit. Es ist selbstverständlich, dass die Entwicklung des Geleitswesens sich über lange Jahrzehnte hinzog, dass immer neue Anforderungen gestellt wurden unter den Bedingungen des qualitativ und quantitativ zunehmenden überregionalen Handels, dass durch neue Handelsbeziehungen auch der Verlauf von bisherigen Handelsstraßen verändert werden musste und sich damit erhebliche Probleme ergeben konnten. Gleiches galt bei Veränderungen in obrigkeitlichen Besitzverhältnissen (wie z. B. nach der Wettinischen Teilung von 1485) und politischen oder wirtschaftlichen Auseinandersetzungen mit benachbarten Territorien. Auch musste die staatliche Obrigkeit mit neuen Regelungen reagieren, wenn versucht wurde, Geleitsbestimmungen zu entgehen oder Geleitsgebühren zu mindern, und natürlich musste das aus allen Schichten und Gruppierungen der Bevölkerung stammende Personal für das Geleitswesen »geschult« werden, nicht immer mit dem angestrebten Ergebnis. Noch im Ausgang des 13. Jahrhunderts musste die Praxis des durchgehenden »lebendigen« Geleits aber bei dem zunehmenden überregionalen Handelsverkehr auf den mitteldeutschen Straßen an seine Grenzen stoßen. Und als es trotz politischer Wirren und kriegerischer Auseinandersetzungen in Thüringen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts möglich war, den inneren Ausbau des Landes weiter zu fördern, konnten auch notwendige neue Formen des Geleitschutzes eingeführt werden: »Lebendiges« Geleit wurde nur noch einzelnen Personen bzw. Personengruppen und oftmals nur »ehrenhalber« gewährt, für die Masse der Fuhrleute wurde das »schriftliche« Geleit üblich. Dem Fuhrmann oder Kaufmann wurde von jetzt an von der Landesherrschaft Schutz und Sicherheit zugesagt, wenn er für seine Waren oder für sein Gespann eine angemessene Gebühr bezahlte. Diese Gebühr richtete sich nach einer Gebührenübersicht, der Geleitsordnung, die für alle jeweils üblichen Handelswaren oder Festlegungen die Gebührensätze aufl istete. Danach erhielt der Fuhrmann oder Kaufmann eine Bestätigung für ein »schriftliches« Geleit in ist jedenfalls nicht zuzustimmen, vgl. Christian HESSE, Handel und Straßen. Der Einfluss der Herrschaft auf die Verkehrsinfrastruktur in Fürstentümern des spätmittelalterlichen Reiches, in: Straßen- und Verkehrswesen im hohen und späten Mittelalter, hrsg. von Rainer Christoph SCHWINGES, Ostfildern 2007, S. 229 – 255, bes. S. 230 f. Hesses Argument als Beweis für die Feststellung, dass »die Straßen in verschiedenen Städten zu Beginn des 16. Jahrhunderts noch nicht vollständig gepflastert waren«, ist völlig irrig. Dem Fuhrmann war es egal, ob in städtischen Bereichen einzelne Straßen gepflastert waren, wenn er über lange Strecken einfache »Feldwege« benutzen musste, Im Übrigen bezieht sich Hesse in seiner Studie für die mitteldeutschen Verhältnisse überwiegend auf meine bisherigen Forschungsergebnisse, siehe Teil 2, Nr. 11.
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Form einer kleinen Quittung oder auch nur ein entsprechendes »Zeichen« aus Metall oder Leder. Diese Quittung oder dieses Zeichen hatte der Fuhr- / Kaufmann am nächsten Geleitsort vorzuweisen und das Procedere begann von neuem. Entscheidend war dabei der sog. Straßenzwang, d. h. die strenge Verpfl ichtung, nur auf verordneten Straßen zu fahren und nicht etwa »Umwege« zu suchen, um den Geleitsorten und den Geleitsgebühren zu entgehen. Verantwortlich für die Durchsetzung der Geleitsbestimmungen waren in den Geleitsorten die Geleitsämter mit den Geleitsmännern und ihren Hilfskräften, besonders den Geleitsschreibern, die in den Geleitsrechnungen die Warentransporte mit ihren Gebührenleistungen zu erfassen und abzurechnen hatten. Über die technisch-organisatorischen Anfänge im thüringisch-sächsischen Territorium fehlen bisher die Nachrichten. Die erste überlieferte Geleits-Ordnung stammt aus dem Jahre 1315,10 sie war für Erfurt bestimmt und enthält die Bezeichnungen aller jener Waren, die entweder hier zum Kauf angeboten, zur Niederlage gebracht oder nur als Transitgut erfasst werden sollten mit den jeweiligen Gebühren als »Geleitsgeld«. Bemerkenswert ist der Hinweis am Anfang der Ordnung, dass man sich auf ältere Gewohnheiten berief, in welcher Höhe man das Geleitsgeld einnehmen sollte: Wyn das Geleite von aldem genomen hat und noch phlegit zu nehmen. Auch wenn der Bezug auf Vorgänger dieser Ordnung nicht unbedingt mit einem größeren Zeitvolumen verbunden werden muss, so scheint allein schon der Rückblick auf mögliche mehrere Jahrzehnte angesichts der Warenarten wichtig.11 Es werden an Fernhandelsgütern aufgezählt Tuche aus Gent, Aachen, Soest, Arras und Speyer, Pelze und Felle aller Art, dazu Honig und Wachs in West-Ost- bzw. Ost-West-Richtung, aus dem Norden die unterschiedlichsten Fische wie grüne und gesalzene Heringe, Bücklinge, Stockfisch und aus dem Süden (und möglicherweise auch über Frankfurt) Baumwolle, Metallwaren, darunter nicht nur Panzer(rüstungen) und Panzerplatten, sondern auch Wagenladungen mit Sensen und Sicheln, eisernen Drähten sowie Geräten aus Messing und Kupfer, vor allem aber Kremerey, als da ist Candet, Muschatin, Muschatinblumen, Ingebir, Pfeffir, Safferei [...], item Lacricien, Anys, Rise, Lorbern, Mandilkernen, Zukir, Meln, Kanil, Alun, Swevel, Wynsteyn, Thymean.
Selbst Papier wird 1315 als Handelsgut erwähnt. Diese Waren lassen erkennen, dass bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts, d. h. Jahrzehnte vor dem Marktprivileg durch Kaiser Ludwig 1331,12 sich in Erfurt Handels- und Fuhrleute mit 10 Siehe Teil 2, Nr. 25a. 11 Über die überregionalen Handelsverbindungen Erfurts vgl. Fritz WIEGAND, Hansische Beziehungen; Werner MÄGDEFRAU, Überregionale Kontakte und Fernhandelsbeziehungen thüringischer Städte im späten Mittelalter, in: Alt-Thüringen 13 (1975), S. 230 – 272; sowie STRAUBE, Der hansische Binnenhandel. 12 Urkundenbuch der Stadt Erfurt, T. 2 (im Folgenden UBE 2), bearb. von Carl BEYER, Halle 1897 (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen; 24), Nr. 100, S. 82 f.
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Waren aus Flandern und dem Niederrheingebiet mit Transporteuren aus Schlesien und Polen trafen, aber auch Wagenladungen mit Waren aus den hansischen Küstengebieten der Ost- und Nordsee nach Franken und in das Bodenseegebiet sowie in Gegenrichtung die thüringische Metropole passierten. Wenn aber vom Transit durch Erfurt die Rede ist, dann ist mit Sicherheit anzunehmen, dass vor allem durch den West-Ost- bzw. Ost-West-Warenverkehr auch die großen Märkte in Naumburg und Leipzig und weiter östlich gelegene Handelszentren profitierten,13 und das markgräfl iche Privileg von 1268 in das Vorfeld der Erfurter Ordnung gehört. Damit wurde bereits Jahre vor dem kürzlich festgestellten und besonders hervorgehobenen Warenangebot von Frankfurt am Main in Erfurt mit den gleichen Gütern gehandelt.14 Ist diese Geleitsordnung von 1315 im Grunde ein Katalog von Fernhandelsgütern aus dem beginnenden 14. Jahrhundert, zugleich aber auch ein Zeugnis eines hoch entwickelten Geleitssystems, so ist die des Erfurters Hartung Cammermeister aus dem Jahre 1441 die bedeutendste aller überlieferten Ordnungen – ein getreues Spiegelbild der neuen Qualität des Warenaustauschs schon in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit der Vielfalt und Massenhaftigkeit der Handelsgüter am Ausgang des Mittelalters15 – und erklärt auch, warum bereits 1458 in Leipzig ein dritter Markt zu Neujahr privilegiert wurde, der schnell eine größere Frequenz erzielte als die beiden älteren Märkte zu Jubilate und zu Michaelis.16 Setzte die Ordnung von 1315 bereits eine umfassende Organisation des Warenaustauschs und der Sicherheitsmaßnahmen voraus, so ist die Ordnung von 1441 auch ein Ausdruck für die neue Qualität der Organisation des Warenaustauschs. Beide Ordnungen sind gegenstandslos, wenn es nicht bereits ein hoch entwickeltes Geleitssystem im gesamten thüringisch-sächsischen Raum gegeben hätte, und beide werfen mit ihren detaillierten Bestimmungen eine Vielzahl von Fragen auf, die weit über den unmittelbaren Gegenstand hinausgehen, für 1441 natürlich mehr als für 1315. Zunächst, wenn mit dem Ausbau des Geleitssystems ein sicherer Warenverkehr auf den Straßen ermöglicht werden sollte, dann kann dieses System nicht nur eine Stadt erfassen, sondern muss landesweit ein13 Die wichtigsten Waren aus der Erfurter Geleitsordnung von 1315 finden Erwähnung in der Görlitzer Zollordnung von 1414, siehe Teil 2, Nr. 31a. Für 1436 ist ein »Registrum panni« überliefert, in dem neben einem Claus von Collen auch leydisch Tuch, Harras, Kirsey und Vorstadt (nach dem englischen Worstead) genannt werden. Vgl. Georg BUCHWALD, Auf dem Leipziger Tuchmarkt im Jahre 1436, in: SchrrVGLeipzig 13 (1926), S. 115 – 136. 14 Vgl. Michael NORTH, Das oberdeutsche Messezentrum Frankfurt am Main in der Frühen Neuzeit, in: Bozen im Messenetz Europas (17.–19. Jahrhundert), hrsg. von Andrea BONOLDI/ Markus A. DENZEL, Bozen 2007, S. 49. 15 Siehe Teil 2, Nr. 25b. 16 Kursächsische Verleihung des Neujahrsmarkts, Rochlitz 1458, November 1., in: MÜLLER, Privilegien, S. 17 – 19. Dazu Manfred STRAUBE, Der Aufstieg der Leipziger Messen vor 500 Jahren, in: Räume voll Leipzig 1994, Arbeitsberichte des Stadtarchivs Leipzig, S. 54 – 71.
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geführt und durchgesetzt werden. Es genügte eben nicht, für Erfurt detaillierte Festlegungen zu treffen, wenn wenige Meilen (bzw. Kilometer) weiter noch die alten, mehr den zufälligen Gegebenheiten entsprechenden Zustände herrschten. Es müssen also ziemlich zeitgleich entlang der Fernhandelsstraßen je nach Bedarf und wirtschaftlich-geografischer und politischer Situation fortlaufend Geleitsstellen eingerichtet worden sein, die den »Geleit-Schutz« auf bestimmten Straßenabschnitten erneuerten aufgrund weiterer Geleitsordnungen mit eigenen Gebührenforderungen. Es musste mindestens bis zur Landesgrenze jeweils der »Anschluss« gesichert sein. Spätestens am Ende des 15. Jahrhunderts war diese Entwicklung abgeschlossen, nur verschiedentlich noch ergänzt durch einzelne »Neben-« oder »Beigeleite«. Schon eine erste Analyse lässt erkennen, dass die Jahreszahlen 1315 und 1441 lediglich die Jahreszahlen für die Ausfertigung zweier bedeutender Geleitsordnungen sind, sie aber nicht stehen können für die Anfänge eines umfassenden Geleitssystems. Die Ursachen liegen weiter zurück. Allein der Umfang der Geleitsordnung von 1441 und ihre detaillierten Warenangaben und Gebührensätze schließen aus, dass diese Ordnung und damit das neue Geleitssystem in wenigen Jahren vor der Niederschrift entstanden sein können. Die Ordnung selbst liefert dafür hinreichend Beweise. Dazu gehört zunächst die Freistellung von Geleitsgebühren für alle Waren, die im Lande zu Doringen gewachsen [...], es sei Weit, Weyn, Gersten, Hafer, Hopfen, wurden sie aber aus dem Lande hinweggefurt, waren sie in Erfurt geleitspfl ichtig. Noch deutlicher sind die Festlegungen über die Kontrolle des Geleitssystems: Was in Eisenach, d. h. aus Richtung Frankfurt bzw. Köln, vergleitet worden war, brauchte in Erfurt nicht noch einmal bezahlt zu werden, wenn dafür nur ein Bley(-Zeichen) als Bestätigung vorgelegt werden konnte. Für das Buttelstedter Geleit wurde die Regelung von Eisenach und Mühlhausen übernommen, wonach hier keine Gebühren zu zahlen waren, wenn die Fuhrleute mit Zentnergut bereits in Erfurt ihre Waren vergleitet hatten und Bleizeichen vorweisen konnten.17 Die gleiche Festlegung galt für Waren, die aus Mühlhausen ader derselbigen Strassen nach Erfurt kamen und in (Großen-)Gottern vergleitet wurden. Daraus ergibt sich, dass sowohl in Eisenach als auch in (Großen-)Gottern eigene Geleitsstellen mit eigenen Ordnungen existierten, die die entsprechenden Befreiungen ebenfalls festhielten. Die besonderen Regelungen für (Zella-)Mehlis und Suhl bei Eisentransporten, für Jena bei Wein, die Geleitsbefreiungen für Obst bei Lieferungen von der Saale18 und für alles, das da lebt, Pferde, Küe, Schwein, Schafe, Fische, sind nur möglich gewesen und verständlich, wenn derartige Lieferungen längere Zeit üblich waren. Gleiches gilt für die geleitsrechtlichen Bestimmungen, wie sie für Gotha, Eisenach und Waltershausen vorgesehen waren. 17 Siehe Teil 2, Nr. 10a. Siehe auch unten Kap. III. 8.3. 18 In der Weimarer Abschrift ThHStA W, Reg. Cc 722 und bei HELBIG, Quellen 2, S. 145, heißt es fälschlich die von Sthade.
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II. GELEITSWESEN
Dass das Geleitssystem bis weit in das 13. Jahrhundert zurückgeht, zeigt die Befreiung der Eisenacher Bürger in dem ganzen Lande zu Duringen von allen Geleiten in ihren Kaufmanschaften durch Landgraf Albrecht (d. Entarteten) von Thüringen und Markgraf von Meißen 1283. Nur wenn sie wandern uber die Sale außer des Landes, so gelden sie das halbe Geleit.19 Auch die Erwähnung von Weißenfels, dessen Bürger in Erfurt geleitsfrei waren von allem dem Gut, das sie uswendig des Landes hyn in und usführen, lässt sich nur aus langer Tradition erklären.20 Besondere Beachtung verdient in diesem Zusammenhang die Regelung für Burger zu Norimbergk, die für eigene und in Erfurt niedergelegte oder verkaufte Waren nur den halben Geleitstarif zu zahlen hatten, während sie, wenn diese Waren über die Grenzen von Erfurt hinaus geliefert oder gebracht wurden, das volle Geleitsgeld entrichten mussten, d. h. es müssen schon langjährige und vorteilhafte Handelsbeziehungen zwischen der fränkischen und der thüringischen Metropole vor 1441 bestanden haben. Die sehr ins einzelne gehenden Angaben von 1441 über die Herkunft der in Erfurt zu erfassenden Waren und die erwähnten Sonderregelungen dokumentieren in aller Deutlichkeit die herausragende Rolle Erfurts vor allem im West-Ost-Warenaustausch bereits in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, wenn Tuche aus Probant, Preussel, Amstertam oder lundisch Tuch, oder Gewant von Jhent [...] von Ache, [...] von Ippern und auch Gewandts von Nurmbergk, Franckfurt, Erfurdt sowie furlendisch Tuch in Quantität und Qualität unterschieden werden können. Schließlich ist die ausführliche Erwähnung von Tuchen aus Thüringen und Sachsen in dieser Geleitsordnung auch ein Zeugnis für den hohen Stand der Exportfähigkeit dieser Produktionszentren. Danach sind bereits jetzt die bisher abwertenden Überlegungen über den Stand des Warenverkehrs auf den Landstraßen zu korrigieren, denn natürlich waren die in beiden Ordnungen genannten Waren nicht für Erfurt bestimmt, sondern waren überwiegend Export- oder Transitgüter. Wenn es noch eines weiteren Beweises bedarf, dann gibt ihn die Erfurter Ordnung von 1441 mit dem Vermerk, daß bey Gecziten des alten Gleitzmans Claus Hildebrant und seyn Vorfarn gehalten und genomen von den großen gedeckten polnischen Wagen eyme eyn Gulden; in der Fassung von 1533 ist dieser 19 Die Stadtrechte von Eisenach, Gotha, Waltershausen, hrsg. und eingeleitet von Friedrich VON STRENGE und Ernst DEVRIENT, Jena 1909 (Thüringische Geschichtsquellen, NF 6), S. 12. Diese Geleitsfreiheit wurde 1374 bestätigt, ebenda, S. 36. Das Geleitsprivileg für Waltershausen von 1410 ebenda, S. 237. Herzberg hatte 1428 ebenfalls Geleitsfreiheit erlangt durch Kf. Friedrich I., Niemegk 1421 durch Herzog Albrecht 1421 (StA Leipzig, Tit. XVIII Nr. 55). 20 Es handelt sich zunächst um ein Zollprivileg Albrechts (des Entarteten) von 1291 als Dank für die Unterstützung im Kampf. Dazu StA Weißenfels, A 1 941, Zollprivileg Albrechts. Außerdem A 1 909, Acta der Zoll- und Geleitsprivilegien 1421 bis 1737 mit Abschriften der Geleitsbefreiungen. Dieses Privileg galt für alle Bestimmungen der Wettiner und wurde mehrfach bestätigt, so 1457, 1498, 1519 durch die Kurfürsten und Herzöge. Landgraf Wilhelm hatte bereits 1428 dieses Privileg offensichtlich auch auf die Geleitsfreiheit insgesamt erweitert. Danach hatten die Weißenfelser in seinen Landen [...] und Gebieten von irer Kaufmanschaft, die sie durch und in seinen Landen fuhren und herbrechten, nicht (zu) zollen und (zu) geleyten.
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Vermerk ergänzt mit desgleichen von den Frambspachern, die uber Jhar fharen von einem Wagen ein halben Gulden.21 Zu merken, das auch bey Getzeiten Freidanks von Wildenrod und sein Sohen Hans auch dergleichen genohmen ist worden.
Nach den Geleitsordnungen konnte natürlich nur verfahren werden, wenn sie den Fuhr- oder Kaufleuten bekannt und somit öffentlich waren. Die ursprünglichen Fassungen sind zweifellos auf Pergament geschrieben worden,22 aber wie dann etwa der Inhalt der umfangreichen Ordnung von 1441 vermittelt werden konnte, lässt sich nicht nachweisen. In den späteren Jahrzehnten wurden sie auf Papier geschrieben und am Geleitshaus ausgehängt (in verschiedenen Ordnungen ist von »Anschlägen« die Rede) oder auf eine Holztafel gemalt (daher auch die Bezeichnung »Geleitstafel«).23 Im Beigeleit Kleinromstedt des Hauptgeleits Wiegendorf war sogar 1533 eine Geleitssäule mit einer Geleitstafel gesetzt worden, die das kurfürstlich-sächsische Wappen trug.24 Auf jeden Fall mussten sie auch nach längerem Gebrauch häufig erneuert, d. h. abgeschrieben worden sein, ohne jedoch umgeschrieben zu werden.25 Möglicherweise wurde mit den Geleitsordnungen auch so verfahren, wie aus einem Leipziger Ratsvermerk über die Benutzung der vorgeschriebenen Straßen hervorgeht. Diese Verordnung sollte dadurch allin Kauflutin und Furluter offenlich zu irkennen gegeben werden, dass sie den Wirten in alle Herbrige, dor dy Kauflute und Furlute inlegen, übergeben und ihnen befohlen werden sollte, sie ihren Gesten, der Kaufluten und Furluten, bekannt zu machen, also das ein izlich Kaufmann, der sein Gut einen Furman ufleth, dem Furman weiß zu befelhin und zu dingen, dy recht und gebottin Strasse zu faren und im sein Gut damit zu bewaren und das sich der Furman ouch donoch wisse zu richten und unwissentlich zu solchen grossin Schadin nicht kommen dorfe.26
Aus einem derartigen Verfahren ergeben sich natürlich auch weitere Schlussfolgerungen: Die Fuhr- und Kaufleute mussten bereits einen bestimmten Bildungsstand erreicht haben, sie mussten unbedingt lesen, schreiben und rechnen können, 21 Über die Frambspacher Fuhrleute aus Hessen vgl. Peter MOSER, Mittel- und Nordwesteuropäischer Landtransport: Die Frammersbacher Fuhrleute und ihr Beitrag zur Transportgeschichte (15. – 19. Jahrhundert), phil. Diss. Bamberg 1990. 22 Zur Geleitsordnung Thierschneck: Ditz ist aus einer alten pergamen Tzeteln, welche der Glaitzman vorgelegt, geschrieben und ime wider zugestelt worden, siehe Teil 2, Nr. 89. 23 1535 / 36 musste sogar von der Werkstatt Lucas Cranachs eine Geleitsordnung gestaltet werden: 1 ß 8 gr. (= 3 fl. 5 gr.) für ein groß Wapen Lucas Mahler zu Wittenberg gemacht, zu einer Glaitztafel an des Glaitzmanns Haus, die alte ist verbrant, inclus 5 gr. einem Fhurman zu Lohn, hat die Tafel mit rüber geführt, welche im der Glaitzmann zu Wittenberg anher zu führen hat ufgeladen (ThHStA W, Reg. Cc 697). Schon zu 1507 / 08 wird vermerkt, dass in den Wittenberger Beigeleiten die Ordnung der Gleitztafel nicht gemaldt war (ThHStA W, Reg. Bb 131). 24 ThHStA W, Reg. Cc 390. 25 In der Geleitsordnung von Aken wurde schon – vorausschauend – vermerkt: Kaufmannsware und Gud, hie nicht gerümet, daß soll daruf schehe, das man das eynig were nach einer redelichen Wise, siehe Teil 2, Nr. 1. 26 HELBIG, Quellen 2, S. 187 – 190. Zu diesem Ratsvermerk siehe auch unten S. 65.
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wollten sie den Anordnungen gerecht werden und für sich möglichst vorteilhaft die Gebühren berechnen lassen, und sie mussten mit der deutschen Sprache vertraut sein, wie z. B. die Fuhrleute der in der Geleitsordnung von 1441 erwähnten grossen gedeckten polnischen Wagen. Vor allem im Rechnen hatten sich die Transporteure umfassend zu qualifizieren, damit bei der Addition der unterschiedlichen Gebühren der verschiedenen Waren – nur wenige Wagen oder Karren hatten eine einzige Ware geladen, vielmehr setzten sich die Ladungen aus vielfältigen Waren zusammen, wie die Aufzählung allein bei Tuchen und anderen Textilien in der Erfurter Ordnung von 1444 deutlich macht – auch der richtige Gebührenbetrag gezahlt wurde. Feststehende Termine waren auf der einen Seite die Märkte in Frankfurt am Main und auf der anderen die Großen Märkte in Naumburg und Leipzig, aber auch in Frankfurt an der Oder.27 Natürlich mussten auch die anderen Fernhandelsgüter wie z. B. Fisch, Waid, Kupfer, Wein usw. termingemäß an die richtigen Orte gebracht werden. Kenntnisse und weitgehende Übereinstimmung mussten auch bestehen bei den Maß- und Gewichtseinheiten, und zwar nicht nur im regionalen Bereich, sondern weit über den thüringisch-sächsischen Raum hinaus, wenn z. B. an die Thonnen mit Fisch, Bier, Butter, Tran oder Vitriol oder gar an Körbe Feigen gedacht wird. Gleiches gilt für andere Maßeinheiten wie Tuch, Saum, Baum, Wergk, Lagel, Faß, Stück usw. Noch einmal: Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, muss eine vergleichsweise hohe Bildung im Fuhrmannsgewerbe vorhanden gewesen sein, jedenfalls höher, als bisher angenommen wurde. Das Geleitssystem wurde durch die landesherrliche Obrigkeit in erstaunlich kurzer Zeit zu einer hohen Perfektion gebracht: bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts waren die Durchführungsbestimmungen weitgehend konzipiert, auch unter Berücksichtigung der in den einzelnen Geleitsorten vorgesehenen Sonderregelungen. Entscheidend war die Kontrolle der Warentransporte, für die die jeweiligen Mitarbeiter in den Geleitsämtern, auf jeden Fall die Geleitsschreiber, verantwortlich waren. Überliefert sind die präzisen Anforderungen für den Geleitsmann von Torgau aus dem Jahre 1505, welche Angaben von den Fuhrleuten zu erfragen und in die Geleitsrechnungen einzutragen waren: Item dye Gleite sollen ordentlich und tegelich mit Vormeldung eins jden Namen, der das gegeben, was derselbige gefurt, Zentner- ader sunst Guther nach Gebrauch, Übung und Vormugung solchs Gleits durch ein sunderlich Beyregister beschrieben werden, auch wie er jungst eher der Ort berurt, das Geleit ader Zohl gegeben, und nehst fur dann zu faren vorinnern. Auch sollen die Geleite jdes, in sundern als Centnergut allein, Brucken-, Wasser-, Viezolle etc., ydes auch fur sich, mit Vleis in Summa angegeben werden.28 27 Vgl. dazu Manfred STRAUBE, Die Stellung Frankfurts im Wirtschaftsleben zur Zeit der Gründung der Universität, in: Viadrina. Die Oder-Universität Frankfurt. Beiträge zu ihrer Geschichte, Weimar 1983, S. 73 – 90; Peter BEYER, Leipzig und Frankfurt am Main. Leipzigs Aufstieg zu ersten deutschen Messestadt, in: JbRG 2 (1967), S. 62 – 86. 28 LHASA, MD, d. 49, XXVIII, 1 (1505).
1. ANFÄNGE, FRÜHE ENTWICKLUNG UND BEDEUTUNG
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Wenn in der Landesordnung Kurfürst Johann Friedrichs (nach 1534) eine noch ausführlichere Führung der Geleitsrechnungen im Kapitel Das Einkommen in Geleidten gefordert und nun verlangt wurde, auch die Herkunft des Fuhrmanns, den Auftraggeber und die Anzahl der Pferde anzugeben, daraus die Nachforschunge und Erkundunge der Gelegenheit und Notturft nach Gegenersuchunge der andern Geleitsregister sovil sicherer und richtiger vorzunehmen, sowie die geleitsfreien Transporte gesondert zu erfassen, dann war das schon in den Geleitsämtern lange geübte Praxis.29 Dabei blieb unberücksichtigt, dass jedes einzelne Geleitsamt eigene Geleitsordnungen mit besonderen Vorschriften für die Gebührenberechnungen hatte. Diese Rechnungen – die noch vielfältige andere Informationen enthalten – sind für zahlreiche Geleitsorte im thüringischsächsischen Raum überliefert.30 Über diese und andere Einzelheiten des Geleitssystems informieren ausführlich zwar erst Quellen aus der zweiten Hälfte des 15. und der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, aber die dadurch bekannten Verfahren können ohne Bedenken zurückdatiert werden, wie die Abrechnungen über die Geleitseinnahmen der Geleitsorte Freyburg / Unstrut und Markröhlitz an der Straße zwischen Erfurt, Naumburg und Leipzig von 1449/50 beweisen.31 Die präzisen Angaben – immerhin betrugen die ersten überlieferten Einnahmen in Freyburg (vom 2. März 1449 bis 21. Februar 1450) bereits 256 fl. und in Markröhlitz sogar 417 fl. – sind nur möglich, wenn das Abrechnungssystem funktionierte.32 Um sowohl die Sicherheit der Warentransporte gewährleisten als auch der Landesherrschaft beträchtliche Einnahmen sichern zu können und zugleich den wirtschaftlichen Gegebenheiten (Produktions- und Konsumtionszentren) gerecht 29 LHASA, MD, d. 54, Nr. 1. Deshalb ist der Hinweis an den Geleitsmann von Schkeuditz aus dem Jahre 1535, er solle vormittelst seines Eides einen iglichen Fuhrmann oder Kerner, der durchfehret, fragen, wie er heisse, was er fuhre, wieviel Pferde er habe, er kehre wider oder nicht, einzeichnen und solches dem Schosser daselbst alle Wochen ein Register zustellen, tatsächlich nur eine Erinnerung, vgl. SHStA Dresden, Loc. 9013, Nachlaß des ehem. Finanzsecretärs Müller, Copie der Geleitsordnung im Amt Schkeuditz, durch Bischof Sigmunden seligen a. o. 1535 erneuert. 30 Erhalten sind Geleitsrechnungen sehr unterschiedlicher Qualität von 54 Orten, verteilt auf die Zeit von 1400 bis 1574 mit erheblichen, häufig Jahrzehnte umfassenden Lücken. 31 Vgl. dazu Manfred STRAUBE, Freyburg – ein bedeutender Transitort im Handelsverkehr vergangener Jahrhunderte, in: Saale-Unstrut Jahrbuch 8 (2003), S. 14 – 27. 32 Dieses Geleitssystem galt offensichtlich nicht nur für den gesamten thüringisch-sächsischen Raum So beschlossen 1481 Heinrich, Landgraf zu Hessen, die Grafen von Solms und die Herren von Eppenstein zu Ehren des hlg. röm. Reichs ein Geleit zu erheben auf der Straßen zwischen Frankfurt und Butzbach zur Sicherung der Straße. Danach sollte jeder, der mit einem Wagen mit ziemlicher Last auf dieser Straße fuhr, 1 fl. zahlen, für einen Karren sollten ½ fl. erhoben werden, von einem Reitenden 4 Schilling, von einem Gehenden 1 Thoens (?). Zur Kontrolle sollten an beiden Geleitsorten Zettel ausgegeben werden (ThHStA W, Reg. Cc 241). Im Stadtarchiv Leipzig (Tit. XVIII Nr. 51) befindet sich eine ausgesprochen ausführliche Geleitsordnung von Oderberg, die mit ihrem vielfältigen Inhalt (Kupfer, Blei, Malvasier) durchaus den mitteldeutschen gleichzusetzen ist.
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zu werden, wurden auch die von den Fuhrleuten zu benutzenden Straßen festgeschrieben als sog. Geleitsstraßen. Dieser Zwang, nur die von der Landesobrigkeit vorgeschriebenen Straßen zu benutzen, ist der entscheidende Abschluss des gesamten neuen Geleitssystems. Im Mittelpunkt standen natürlich die überregionalen Straßen mit einem grenzüberschreitenden Verkehr, aber auch für Nebenstraßen innerhalb eines Territoriums, die zu einer Hauptstraße hin- oder von ihr wegführten, gab es entsprechende Regelungen mit sog. Bei- oder Nebengeleiten,33 so dass das ganze Land mit Geleitsbereichen erfasst war. Beispielgebend ist eine Notiz aus dem Jahre 1542 über das Geleit von Weimar nach Naumburg: von Weimar aus auf beyden Straßen als nach Liebstedt oder nach Oßmannstedt auf der Weinstraße, das Geleit bis an die Quenstedter Flur, darnach wieder, wenn zu der Pforten (Pforta) über den Reichtam (?) nach der Mühlen leitet oder fahret, uber das Brucklin, das über das Mühlgerinne gehet, ohn dasselbe Brucklin, dann wieder bis in die Stadt Naumburg. An der benannten Brücke hebt sich des Amts Eisenberg Ober- und Niedergerichte an und wendet sich auf jenseits der Schweinsbrucke nach der Stadt.34
Nur so war es möglich, den Straßenverkehr durchgehend zu kontrollieren und maximale Einnahmen zu sichern. Ihr vorgeschriebener Verlauf bestimmte letztlich aber auch die wirtschaftliche und soziale Entwicklung großer Teile des Landes und der Bevölkerung. Die Anbindung an eine Straße, gleichgültig ob es sich um eine stark frequentierte Fernhandelsstraße handelte wie etwa die via regia oder die via imperii, oder um eine Nebenstraße mit einem regelmäßigen Verkehr, brachte für jeden Ort erhebliche Vorteile. Nicht nur, dass der jeweilige Markt davon profitieren konnte, auch für die Bewohner gab es vielfältige Möglichkeiten, ihren sozialen Status zu erhöhen oder wenigstens zu sichern. Dazu zählten vorrangig die Reparaturhandwerker, die für die Zugtiere notwendig waren, wie etwa Huf-Schmiede und Sattler, oder die für Transportmittel gebraucht wurden, wie etwa Wagenschmiede, Zimmerleute oder Tischler, Planenmacher und Seiler, und natürlich für die Fuhrleute, wie Schuhmacher, Schneider usw. In vielen Fällen konzentrierten sich diese »Reparaturwerkstätten« in den Ausspannen und Schenken, die nicht nur in den Städten, sondern vor allem entlang den jeweiligen Straßen entstanden waren.35 Ihre Zahl ist nicht zu ermitteln, aber allein schon 33 SHStA Dresden, Loc. 8294 Nr. 4. Aufsatz von den Haupt- und Beigeleiten in Sachsen o. D. (Aus der asterschen Bücher-Auction). Vgl. auch ThHStA W, Reg. Cc 234 zu 1523: Es ist eine General-Regel, daß in einem Amte nur einmahl das Gleithe zu geben sey weil ein jedes Amt nur ein Amts-Haupt[...]Gleithe eigentlichen hat, so zu denen Amts-Regalien gehöret. Die übrigen Gleitsstellen in einem Amte sind regulariter nur Bey-Gleite. Wer nu in einem Amte das Hauptgleithe gegeben, der passiret durch die Beigleithe desselben Amtes frey und wer das Beygleithe eunmahl bezahlet hat, der passiret durch das Haupt-Gleithe und die übrigen Bey-Gleithe frey. Daß aber viel Gleitsstellen in manchen Amte sind, solches rühret daher, weil diverse Straßen zuweilen creuzweiß durchgehen: Beigeleite (im Amt Borna) sind allein zur Förderung der armen Untersassen, die das Getreide führen, errichtet worden. 34 ThHStA W, Reg. B 23 219. 35 In einem undatierten Schreiben aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts beklagt sich ein Schosser von Grimma über die Fuhrleute, die nicht die vorgeschriebene Straße befuhren
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die Tatsache, dass die beladenen Wagen oder Karren im Durchschnitt täglich etwa 20 km bewältigen konnten, und die Fuhren natürlich nicht täglich alle zur gleichen Zeit auf die Straßen kamen, lässt auf eine hohe Dichte schließen. Und schließlich gab es vielfältige Arbeitsmöglichkeiten beim Straßen- oder Brückenbau. Wie durch die Anbindung an eine Handelsstraße Städte, Dörfer oder gar Regionen einen wirtschaftlichen Aufschwung nehmen konnten, blieben andere ohne derartige direkte Verbindung zum Warentransport mit all seinen Möglichkeiten hinter der allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zurück. So musste jede Änderung des Straßenverlaufs notgedrungen zu erheblichen Störungen im regionalen oder lokalen Wirtschaftsleben führen.
2. Zur Organisation des Geleitswesens – Geleitsordnungen und Geleitsämter Die hier knapp skizzierte Entwicklung des Geleitswesens im thüringisch-sächsischen Raum hat sich natürlich nicht konfl iktlos vollzogen. Zahlreiche Nachrichten machen deutlich, welche Probleme sich im Einzelnen ergeben haben, um die Vorgaben und Erfordernisse für ein geschlossenes System des Geleitswesens zu erfüllen, sie geben aber nicht nur Informationen über das Geleitswesen, sondern vor allem auch über den hohen Stand des Warenaustauschs in und durch Mitteldeutschland und damit zugleich auch über die überregionale Arbeitsteilung. Auf einige Besonderheiten der Erfurter Geleitsordnungen von 1315 und 1441 wurde schon verwiesen. Hinzu kommen aber zahlreiche weitere Festlegungen, die damals wie heute nicht immer auf sicherer Basis stehen: Fast jede Geleitsordnung hatte eine andere Berechnungsgrundlage. Während in der einen genau differenziert wurde nach den einzelnen geladenen Gütern, wurden in der anderen die Wagenladungen insgesamt berechnet, und in weiteren Ordnungen waren die Bespannungen, d. h. die Anzahl der Pferde, der Maßstab für die Gebühren. Nicht selten finden sich alle drei Formen in einer Ordnung. Und schließlich gab es eine Vielzahl von Ausnahmen, um die Gebühren zu mindern oder gar zu erlassen. Auf jeden Fall wird auch dadurch deutlich, dass das Geleitssystem mit allen seinen Erscheinungsformen historisch gewachsen war und dass dieses System mit seinen lokalen Ausformungen vielfältige Facetten hatte, auch wenn es einem vorgegebenen einheitlichen Grundanliegen entsprach. In Erfurt wurden 1315 die Gebühren für Textilien erhoben nach bestimmten Maßen wie Saum, Tuch und ihrer Anzahl, Textilrohstoffe dagegen nach Gewicht, Wein, Bier und Met nach Fuder, Getreide nach Wagen- oder Karrenladungen, Heringe nach und erklärte, warum Herbergen gekauft oder eingerichtet würden: der Cretzschmar zu Parde, der kurtzlich vor 400 fl. einen Gasthof gekauft hatte allein der Gastung und Schenkung halben so viel Geld ausgegeben (so teuer gegeben), ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 19 f.
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Last und Tonnen, Bücklinge nach Stroh, Stockfische nach der Anzahl, so wie z. B. Felle, Leder, Pelze, die aber auch nach Zentnergewicht. Zentner waren auch die Berechnungseinheiten für Gewürze aller Art, ebenso für Kleineisenwaren, jedoch Sensen, Sicheln, Salz und Nüsse wieder nach Wagenladungen. Die Ordnung von 1441 behält diese unterschiedlichen Bewertungseinheiten bei, nun aber – immerhin etwa 130 Jahre später – viel differenzierter, klar gegliedert mit umfassender Nennung der Güterarten und übersichtlichen Gebührenangaben. Sie ist damit eine hervorragende handelsgeschichtliche Quelle. Es fällt schwer zu glauben, dass nach diesen so unterschiedlichen Festlegungen die richtigen Gebühren für jede einzelne Ware »ordnungsgemäß« bestimmt werden konnten. Tatsächlich aber wurde mit diesen Vorgaben gearbeitet, wie die Eintragungen in den (späteren) Geleitsrechnungen ausweisen.36 Beispielhaft sind dafür verschiedene Gebührenleistungen: Von Martin Schreiber aus Gotha wurden am 13. Januar 1523 6 gr. 6 d. verlangt für Schosskulchen (im Wert von 2 fl.), für 1 Lagel Seife, 5 Ztr. Garn, 1 Ztr. Flachs und 2 Schock Neunaugen; am 1. Mai 1526 kassierte der Geleitsmann 7 gr. von Heinz Hauck aus Erfurt – von Buttelstedt kommend – 7 gr. für 2 Ztr. Flachs, 1 Ztr. Kramerei, 1 Ztr. Specerei, 1 ½ Ztr. Röthe, 2 Ztr. Alaun, und am gleichen Tag von Hans Fischer aus Erfurt 1 fl. 19 gr. für 8 Ztr. Mandeln, 6 ½ Ztr. Krämerei, 4 Ztr. Alaun, 4 Körbe Rosinen, 4 ½ Ztr. Wachs, 6 ½ Ztr. Röthe auf dem Weg nach Leipzig.37 Es ist verständlich, dass im Laufe der Zeit bestimmte Veränderungen im Geleitswesen vorgenommen wurden, die sich auch aus den Veränderungen im Warenaustausch ergaben, ohne dass das Geleitssystem grundsätzlich in Frage gestellt wurde. Mit zunehmenden Transportfrequenzen und differenzierten Wagenladungen wurde auch die Kontrolle in den Geleitsämtern komplizierter und aufwändiger. Das beste und nachhaltigste Beispiel ist die Aufhebung der »Gedinge«-Transporte zum Leipziger Ostermarkt 1559. Betroffen davon waren Fuhrleute aus Krakau und Breslau, die Güter aus dem Land zu Polen nach Frankenfurt führen, und aus Frammersbach, die von Hessen aus nach Leipzig und weiter unterwegs waren. Bis zu diesem Zeitpunkt zahlten sie für jeden Transport pauschal von den grossen gedeckten polnischen Wagen ein Gulden zu Glaite, desgleichen von den Frambspachern, die uber Jhar fharen, von einem Wagen ein halben Gulden.38 Nun aber mussten sie auf Anordnung des Erfurter Geleitsmanns beim Centner vergleiten und das bedeutete auch höhere Geleitsgebühren, nemlichen wann 1 Wagen 30 C(entner) Kramerey furet, der muß von jden Centner 30 a d. geben, das macht 3 fl. 2 gr. 6 a d. Do er aber nuhr 20 Centner furet, gibt ehr daran 2 fl. 2 gr. 4 d. Furet 36 Die Erfurter Geleitsordnung von 1441 galt nicht nur noch im 16. Jahrhundert, sondern – mit gewissen Änderungen in der Münzbezeichnung und bei der Festlegung der Gebühren – auch noch im ausgehenden 18. Jahrhundert: In einem Rechtsstreit um das Erfurter Geleit 1787 – 1791 wurde ausdrücklich Bezug genommen auf die 1521 geltende Erfurter Zollordnung von 1441 und die Geleitstafel von 1667 (LHASA, MD, A 37b III, Nr. 48). 37 ThHStA W, Reg. Cc 733 bzw. Reg. Cc 733a. 38 ThHStA W, Reg. Cc 722 zu 1533, siehe Teil 4, Nr. 25a.
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aber einer uf 1 Wagen oder mehr Wagen 30 Centner halb Kramerey und halb Specerey, so gibt er jden Centner Cramerey 20 a d. und von ein Centner Specerey 10 a d., das machte 2 fl. 8 gr. So einer aber eitel Specerey furte, so gibt ehr von jdem Centner nuhr 10 a d., wie dann solchs die Gleitstafel unterschiedlichen ausweisen thuet.39
Voraussetzung war natürlich, dass die Fuhrleute genaue Kenntnis davon hatten, was in iden Baln oder Stück eingebracht oder ingemacht ist. Neben der Gebührenerhöhung hielten es die Breslauer und Krakauer Handelsperschonen und Kaufleute für gar beschwerlich, ein idern Furman anzugeben, was wir vor Guter ein- und aus dem Landt furen.40 Sie baten deshalb um die Abschaffung solcher Neuerung, dan wir nicht gerne andere Stassen bauhen, in Ansehung, was Zurüttung der Strassen daraus erfolgen mochte. Der Erfurter Geleitsmann ließ sich aber von dieser Androhung der Breslauer und Krakauer nicht beeindrucken und verteidigte die Neuerung, weil viel andere Wagen sich mit ihnen untergeschleift: Während es früher Gedingswagen ufs meist uber achtzehn nicht gewesen, seien es jetzt uber zweyhundert worden. Außerdem müssten die anderen Fuhrleute auch Auskunft geben können, ob sie Kramerei oder Specerei furen, dornach man sich in der Gleitsrechnung zu richten. Hinzu komme, so schrieb der Geleitsmann an Herzog Johann Friedrich II., das angezeigte preslische und krakauische Furleute die Strasse im Jahr nur zweimahl als uf die Frankfurter Messen und nicht wie andere Furleute durchs gantze Jahr bauen und gebrauchen. Einen ganz anderen Charakter hat die Geleitsordnung von Eilenburg, nach der Erfurter die zweite große Ordnung für Mitteldeutschland, die zugleich für zahlreiche andere gelten kann.41 In Eilenburg wurden Wagenladungen mit Waren, die nach Zentner bemessen wurden, nach der Anzahl der Zugpferde berechnet (je Pferd 3 gr.), wobei ein Pferd geleitsfrei war. Zu diesen Zentnergütern rechnete man Wachs, Flachs, Kupfer, Bley, Kupferwasser, Federn, Leder, allerley Gewortze und dergleichen. Einzelne Zentner dieser Waren wurden mit je 1 gr. und dem Pferdegelaidt, daß ist von jtzlichem Pferd 1 gr. belastet. Bei anderen einzelnen Gütern waren die Gebührensätze oftmals geringer, und bei Fischen z. B. wurden Naturalabgaben verlangt, aber das Pferdegelaidt mussten alle zahlen.42 Diese Regelung scheint nur auf den ersten Blick übersichtlicher sowohl für den Fuhrmann als auch für den Geleitsmann, denn auch in Eilenburg gab es wie in Erfurt 1441 zahlreiche mögliche Befreiungen von den Geleitsgebühren. Hier wie in den »normalen« Geleitsfällen ergibt sich immer wieder die Frage, mit welchem Aufwand und in welcher Form die jeweiligen Nachweise erbracht und kontrolliert werden konnten.43 39 ThHStA W, B 23 211. Vortzaychnus, was die flammesbacher Fuerleut zuvor, da sie noch im Geding gefaren und itzo, weil sie beim Centner vergleiten, zu Gleit geben. 40 ThHStA W, Reg. Cc 336. 41 Siehe Teil 4, Nr. 23. 42 In Dessau wurden grundsätzlich nur die Pferde vergleitet: Man nimpts nicht nach der Wahre, so durchgefuhrt wirdt, sondern nur nach den Pferden, nemlich von izlichem Pferde, so vorm Wagen geht, 5 d., es fure einer fur Wahr was er wolle, siehe Teil 4, Nr 18. 43 Zu denken ist dabei z. B. an die Bestimmung in der Eilenburger Geleitsordnung: Wen man
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Wie die Geleitsrechnungen ausweisen, sind die Bestimmungen durchaus erfüllt worden. Die wichtigsten Gebührenbefreiungen in Eilenburg hatten eine ganz andere Basis als die in Erfurt: Hier musste der Fuhrmann keine Gebühren bezahlen, wenn er innerhalb von 14 Tagen auf der Rückfahrt den Geleitsort wieder passierte. Diese für den Fuhrmann vorteilhafte Regelung galt aber nicht, wenn er mit Zentnergut wieder zurückkehrte, dann musste er hin und wider geleyhten.44 Grundsätzlich frei waren wie in Erfurt alle Geystlichkeit, desgleichen alle Edelleuthe, so sie Kuntschaft mit schigken ader selbst dobey sein, [...] alßferne sie nicht kaufschlagen.
Die beiden Formen der Gebührenberechnung bestimmten alle anderen Geleitsordnungen in Mitteldeutschland, wobei es aber auch hier zahlreiche Sonderregelungen gab. In Altenburg waren die Fuhrleute, so sie in die Mark, an Rein, Nürnbergk oder Breßlau faren, bei einer Rückkehr innerhalb 14 Tagen wie in Eilenburg geleitsfrei,45 innerhalb 14 Tagen konnten auch die Fuhrleute Torgau,46 Wittenberg,47 Wurzen48 und Herzberg49 auf der Rückfahrt gebührenfrei passieren. Diese Geleitsbefreiungen in den Hauptgeleitsstellen im unmittelbaren Vorfeld von Leipzig ergeben sich natürlich aus dem Zuzug zu den Leipziger Märkten, denn die Fuhrleute konnten problemlos die 14-Tage-Fristen einhalten. In Delitzsch und den beiden Beigeleiten Landsberg und Zwochau galt die Geleitsbefreiung für zurückkehrende Fahrzeuge nur 8 Tage,50 in Düben stand die 14tägige Befreiung nur inlendischen Fuhrleuten mit den Pferden zu,51 in Lützen waren die Transporte mit Wein oder mit Fischen aus der Mark auch innerhalb von 14 Tagen bei der Rückkehr vom Geleit befreit, wers aber, das sie lenger dan 14 Tage us dem Gleyte seynt, so mussen sie geben halb Geleite, das ist von einem Pferde drey Pfennige,52 im ziemlich weit entfernten Bobbau waren Besucher der Leipziger Märkte bei der Rückkehr sogar grundsätzlich von Geleitsgebühren befreit.53 Geleitsfrei waren fast überall die Bürger der jeweiligen Stadt – so ferne sie mit Frembden nicht in Gesellschaft
44 45 46 47 48 49 50 51 52 53
furet Leder, gibt von eynem Techer 1 gr. und daß Pferdegelaidt; hat er aber fulle Ladung, vorglaidt ers nach Centnergut. Fuhret man aber geringe Leder entzeln, gibt mahn vom Hundert 6 alt d., siehe Teil 4, Nr. 28. Ebenda. Siehe Teil 4, Nr. 2b. Siehe Teil 4, Nr. 90. Siehe Teil 4, Nr. 97a. Die Bestimmung galt nicht für Zentnerguttransporte. Siehe Teil 4, Nr. 99. Siehe Teil 4, Nr. 39b. Siehe Teil 4, Nr. 17. Siehe Teil 4, Nr. 20b. Siehe Teil 4, Nr. 55. Siehe Teil 4, Nr. 6. Wer in leipzigschen Merckten zu Boba gleitet, krigt ein Zettel; so er die uff der Widerreiß widerbringt, er hab geladen oder nicht, so feret er frei.
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sind, wie es in der Geleitsordnung für Leipzig heißt54 –, aber hier mussten während der Märkte selbst die Bürger von ihren Güthern gleich den Frembden das Geleite geben. Die Wittenberger Bürger und Einwohner waren darüber hinaus noch zu Leipzigk in der Wage, desgleichen im gantzen Meißner Land des halben Geleits befreiet. In der Chur Sachsen aber, so weit die gehet, endet und wendet, beides, ufm Lande und Wasser, mit allen und itzlichen Wahren und Guetern zu treiben und zu faren seind sie gantz gleitsfrey.55
Fast in allen Ordnungen gab es Gebührenbefreiung für die Spitz pferde, in Altenburg das fünfte, siebende und neunde,56 die gleiche Bestimmung galt für das Geleit in Eilenburg.57 Während es in Bitterfeld dem Geleitsmann frei stand, aus gutem Willen die Gebühren für das fünfte oder siebente Pferd zu erlassen,58 hatte der Geleitsmann in Dresden eine wesentlich größere Entscheidungsfreiheit: Für einen mit Leder beladenen Wagen sollten eigentlich 2 fl. gezahlt werden, jedoch gehört Gnade darzu, aber unter 5 oder 6 gr. nimbt man nicht, so ferner die Ladung voll und der Wagen mit 6 Pferdten oder darüber bespannet ist. Ist aber die Ladung nicht voll und der Wagen schwach gespannet, so mag man es nach Erkäntnüß lindern.59
Auch in Großenhain spielten die Spitz pferde bis zum neunten Pferd eine besondere Rolle, weil mit dieser Bespannung der Begriff volle Ladung definiert wurde, es gab aber in der sehr ausführlichen (und manchmal geschwätzigen) Geleitsordnung noch den Hinweis, dass darauf geachtet werden sollte, ob die Wege gut oder bose seien. In diesen Fällen konnten die Gebühren gemindert werden.60 Den gleichen Ansatz hatte die Geleitsordnung von Wurzen, nach der jedes fünfte, sechste, siebente oder achte Pferd, welches die Fuhrleute ein Ortpferd nennen, gebührenfrei passieren durfte, wenn der Fuhrmann innerhalb 14 Tagen zurückkehrte. Die unmittelbare Nachbarschaft zum großen Handelszentrum Leipzig – die Entfernung beträgt ca. 25 km – führte sogar dazu, dass eine weitere Sonderregelung in die Ordnung aufgenommen wurde: Wenn ein Wagen in solchen vierzehen Tagen wiederumb zurücke fahren würde, d. h. in diesem Zeitraum abermals das Geleit passierte, soll von iedern Pferde zwey Zinsgroschen zum Gleite genommen werden und als denn kein Pferd zurück gleitsfrey gehen. Wenn aber ein Fuhrmann im Wiederfahren mehr Pferde denn im Durchfahren zu vergleiten hatte, sollte er von iedem übrigen Pferde, so er Centnergüther führet, sechs Zinsgroschen, aber von solchen übrigen Pferde zwey Zinsgroschen geben.61 54 Siehe Teil 4, Nr. 52a. 55 Karl Eduard FÖRSTEMANN, Die Willkür und Statuten der Stadt Wittenberg, in: Neue Mitteilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen 6 (1843) 3, S. 46. 56 Siehe Teil 4, Nr. 2b. 57 Siehe Teil 4, Nr. 23. 58 Siehe Teil 4, Nr. 5a. 59 Siehe Teil 4, Nr. 19. Ähnlich waren die Festlegungen für Wagen mit Wachs. 60 Siehe Teil 4, Nr. 35. 61 Siehe Teil 4, Nr. 99. Auch hier ergibt sich natürlich die Frage nach der Kontrolle. Wollte
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Für das Transportwesen der Zeit ist jedoch eine weitere Bemerkung von größerer Bedeutung: Der Geleitsmann unterscheidet zwischen den üblichen Zugpferden und schwachen Pauerspferden.62 Bisher fanden sich weder in den Quellen noch in der Literatur entsprechende Unterschiede, wie überhaupt die Zucht der in die Tausende gehenden Zugpferde keine Beachtung gefunden hat.63 Erstaunen schon Wagenbespannungen von bis zu neun Pferden – die sich in den Geleitsrechnungen nachweisen lassen –, so konnten Verweise in der Ordnung von Lauchstedt64 auf zehen oder eilf Pferde vor einem Wagen (sonderlich Petri-Pauli kegen der Naumburgk) noch nicht bestätigt werden. Dass es sich aber nicht um eine einmalige Besonderheit handelt, zeigt die Geleitsordnung von Weißensee: Hier wird die gleiche mögliche Bespannung erwähnt: Es werden die Gebühren festgelegt für funf-, sechs-, sieben-, acht-, neun-, zehen-, eilf-, zwelfspennige Wagen, so mit Centnergut als Bley, Kupfer, Fischwerk beladen waren.65 Zutreffend ist dagegen die Aussage in der Lauchstedter Ordnung, dass die Wagen bey funfzigk oder sechzigk Zentner geladen hatten.66 Es gab aber auch Festlegungen, die Geleitsgebühren zu erhöhen, wenn ein besonderer Durchgangsverkehr im Geleitsort in Aussicht stand. So z. B. in Gerstungen, wo man bei Zentnerguttransporten zu »normaler« Zeit je Pferd 4 d. kassierte, ausgeschlossen auf der Zeit der zweier Franckfurter Meß, aldo pflegt man von jedem Pferde 6 d. zu geben.67 Dem gleichen Ziel diente zweifellos eine entsprechende Regelung in Merseburg, nur dass die Leipziger Märkte den Anlass gaben: Wenn diese Märkte eingeläutet waren, so muß ein jeder, er fahre hin wo er wolle, von einem jeden Pferd 2 gr. geben und fahet sich um 12 Uhr an und wert bis wieder 12 Uhr, wann der Leipziger Markt ausgeläutet wird.68
Eine nicht zu klärende Besonderheit gab es in den Geleiten Düben und Eilenburg. Über Düben durften zunächst nur ein- und zweispännige Wagen mit Zentnergut fahren, waren sie mit mehr Pferden bespannt, mussten sie den Weg nach und von Leipzig über Eilenburg nehmen, später durften auch dreispännige Wagen passieren, mussten aber auf jeden die erhöhten Geleitsgebühren von Eilenburg zahlen.69
62 63 64 65 66 67 68 69
der Geleitsmann ordnungsgemäß verfahren, dann hatte er die jeweiligen Angaben anhand der vorliegenden Geleitsrechnungen zu prüfen. Siehe Teil 4, Nr. 35. Vgl. Manfred STRAUBE, Zur wirtschaftlichen Stellung Wittenbergs in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in: JbRG 10 (1983), S. 49–69. Dort Nachweise über bäuerliche Pferdezucht. Siehe Teil 4, Nr. 50. Siehe Teil 4, Nr. 95. Es handelt sich dabei nicht um Vorspann-Pferde. Siehe Teil 4, Nr. 50. Siehe Teil 4, Nr. 30. Siehe Teil 4, Nr. 61. Zu anderen Zeiten lagen die Gebühren zwischen 1 gr. und 1 gr. 6 d. Siehe Teil 4, Nr. 20a. Möglicherweise spielte eine Rolle, dass die Fuhrleute bei Düben eine Brücke passieren mussten.
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Die Aufgabe des Geleitsmannes und seiner Mitarbeiter bestand nun darin, die vorgeschriebenen Gebühren bei unterschiedlichen Teilladungen richtig zu berechnen, von den Fuhrleuten einzufordern oder sich von einer Minderung oder Befreiung von Gebühren zu überzeugen, die Geleitszeichen auszugeben und auf ihnen bzw. in den Geleitsrechnungen die erforderlichen Angaben zu machen. Wie die einzelnen Handlungen praktisch abliefen, ist schwer nachzuvollziehen. Immerhin musste z. B. ein Fuhrmann aus (Zella-)Mehlis oder Suhl, der 1441 in Erfurt mit einer Ladung Eisen an der Geleitsstelle vorfuhr, den schriftlichen Nachweis erbringen, woher er kam und wohin er wollte. Und natürlich musste dem Fuhrmann für seinen weiteren Weg bestätigt werden, dass er bisher allen Anordnungen gefolgt war. Dazu gehörten die bereits mehrfach genannten Geleitszettel,70 für deren Bereitstellung die einzelnen Geleitsstellen verantwortlich waren,71 oder die Ausgabe und Kennzeichnung von Geleitszeichen, die neben Papier aus Blei,72 Blech,73 möglicherweise sogar aus Leder bestehen konnten.74 Zur größeren Differenzierung wurden in dem bedeutenden Geleit Eilenburg unterschiedliche Blechzeichen ausgegeben: aus gelbem Messingblech sowie aus Schwarz- und Weißblech, auf die wiederum mit einem Stempel die Zahl der Pferde geschlagen wurde – für das dortige Geleit die wichtigste Kennzeichnung und gleichzeitig als Kontrolle in den benachbarten Geleiten.75 Diese Geleitszeichen 70 Zum Geleit Marlishausen heißt es:. Was von Oberilmen herkömbt, bringt Zettel, was auf Oberilmen fehret, muß man Zettel geben, siehe Teil 2, Nr. 59. Im ThHStA W, Reg. Cc 216, sind 185 Blatt Geleitszettel von 1488 bis 1539 aus Franken abgeheftet. Seitenweise sind dabei bestimmte Summen bzw. Maße für den Weinzoll angegeben, die mit einem bestimmten Prägestempel versehen, dann kuponiert wurden. Auf einer »normalen« Rechnungsseite sind in zwei Spalten je 15 »Zettel« enthalten. 71 1550 ließ der Geleitsmann von Coburg sechshundert Gleytszettel drucken und zahlte dafür 1 fl. 2 gr. (ThHStA W, Reg. Cc 1090). 72 1563 zahlte der Geleitsmann von Creuzburg 1 gr. 4 d. für 1 lb. Blei, die Geleitszeichen zu gießen (ThHStA W, Reg. Cc 1030). Zu Buttelstedt 1520 heißt es: was Güter von Erfurt auf Buttelstedt gehen, haben Bleyzeichen gegen Buttelstedt gebracht, geben do kein Geleite (ThHStA W, Reg. Cc 540).1519 / 20 erhielt Hartung Kannengießer 14 gr. für 7 lb. Zollzeichen in diesem Jahr (ThHStA W, Reg. Bb 1240). Für Erfurt 1523 sind in den Rechnungen als Ausgaben vermerkt 2 gr. für Blei zu Zeichen und 8 gr. für ein Formstein zu machen, darin man die Bleizeichen gießt (ThHStA W, Reg. Cc 732). In Torgau wurden 1515 / 16 5 gr. für 300 Bleizeichen ausgegeben (ThHStA W, Reg. Bb 140). 73 Dazu die Ausgaben im Geleitsamt Torgau 1524 / 25: 3 gr. für 4 Weißblech, 2 gr. 7 d. für 1 lb. gelbes Blech, 18 gr. 11 d. Hans Goldschmidt, hat von dem Blech 17 ½ ß (= 1.050) Zeichen gemacht, welche man den Fuhrleuten pflegt zu geben (ThHStA W, Reg. Cc 1184). Außerdem: 1525 / 26 in Eilenburg: 3 gr. für ein gehl Blech zu Zeichen (ThHStA W, Reg. Cc 676). 74 Welcher Art die Zeichen waren, für die der Geleitsmann von Jessen 1505 bzw. 1506 4 gr. (für 1 ß) und 8 gr. (2 ß) ausgab, ist nicht zu ermitteln.(ThHStA W, Reg, Bb 129 und Bb 130). 1523/24 rechnete er 8 gr. vor 2 ß Zeichen ab, incluß vor eyn Jahre nichts vorrechnet (ebenda, Reg. Cc 1034). 75 ThHStA W, Reg. Cc 697 (1535/36): 3 gr. 6 d. für 1 lb ¼ gel missigk Blech zu Zeichen, 1 gr. 6 d. für 2 weiße Blech zu Zeichen, 1 gr. für 2 schwarze Blech zu Zeichen; 7 gr. dem Gortler von 7 ß Zeichen zu
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wurden entweder an der Geleitsstelle in der Stadt oder an den Stadttoren76 eingesammelt und dem Geleitsmann übergeben.77 In Grimma wurden bei Durchfahrten die Geleitszeichen an den Toren ausgehändigt,78 während sich die Geleitsstelle auf dem Schloss befand.79 Zur Kennzeichnung wurde (wie in Gotha) am Haus der Geleitsstelle bzw. des Geleitsmanns das kurfürstliche Wappenschilt, so zur Merkung des Gleites ader Zolls angebracht.80 Die Einnahmen wurden (wie in Grimma) in einem Kasten oder in einer Lade verwahrt, und nur in Gegenwart des Amtmanns durfte Geld entnommen werden. Darüber war ein Verzeichnus anzulegen.81 In einzelnen Geleiten hatte der Einnehmer keine Kenntnis von der Höhe des eingeforderten Geldes.82 Auf jeden Fall hatten die Geleits-
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schlagen geben, die man gen Wittenberg, Dhomitzsch, Bitterfeld und Torgau pflegt zu schicken, von idem ß 1 gr., die alten sind verbraucht; 3 gr. für 3 Stempel, do man Buchstab und Roßleyn uf die Render mit schlegt zu vermerck, wievil die Furleuth hie Pferde vergleidt haben; 2 gr. dem Gürtler von 2 ß Zeichen zu schlahen zu ledigen Zeichen ans Thor. Auch im Geleit Tambach muss ähnlich verfahren worden sein: In den Ausgaben von 1549 heißt es: 5 gr. 3 d. vor ein eissern Stempfel zu den Zolhzeichen (ThHStA W, Reg. Bb 209). 1549 wurde der Geleitsmann von Erfurt aufgefordert, die Geleitszeichen zu ändern und zwar an Stelle der zwei Schwerter den Rautenkranz zu setzen (ThHStA W, Reg. Cc 308). ThHStA W, Reg. Bb 1024, Creuzburg 1524: 8 gr. den beiden Torwirten am Frauentor und Eisenacher Tor, zu 2 lb. Wachs, daß sie die Zeichen den Fuhrleuten anfordern und einnehmen und mir aufs Schloß vorlegen. Ebenso 1563: 8 gr. 2 Torwarten, weil sie ein Jahr lang die Geleitszeichen wieder dem Amt übergeben. Für Heldburg 1548 / 49 ist überliefert 24 d. dem Dorwartter ditz Jahr zu Verehrung, das er die Zaichen gefortert (ThHStA W, Reg. Cc 916). 1597 baten Verantwortliche aus Städten auf dem Thüringer Wald, die Geleitsstelle in Erfurt vor die Stadttore oder sonstwohin zu verlegen, weil in der Stadt die Pest wütete, ihre Fuhrleute aber nach wie vor auf Erfurt verwiesen würden. Der Antrag wurde abgelehnt, weil man dann nur die Waldleute vergleiten könne und nicht die Fuhrleute aus anderen Städten. Außerdem würden die Bürger die Gelegenheit nutzen und betrügen (ThStA Gotha Y I a 7–1597). In Grimma galt 1519 eine entsprechende Regelung: 21 gr. 4 d. den 4 Torwärtern, dass sie die Zeichen ausgeben (ThHStA W, Reg. Bb 145). ThHStA W, Reg. Aa 2882: Als 1509 festgelegt wurde, dass der Geleitsmann künftig das Geleitsgeld auf dem Schloss einnehmen sollte, musste der Amtmann die Torstube räumen, damit der Schosser seinen Laden und Register einrichten und das Geleit dort einnehmen konnte. ThHStA W, Reg. Cc 191; Walther Peter FUCHS, Akten zur Geschichte des Bauernkriegs in Mitteldeldeutschland, Bd. 2, Jena 1942, S. 490, Nr. 1673. 1525 wurde das Geleit in Poppengrün im Vogtland aufgehoben undt durch den Geleitsmann den Schilt abnehmen lassen. ThHStA W, Reg. Aa 2880 zu 1508 / 09 und Reg. Aa 2882 zu 1509. Nach der Wittenberger Rechnung 1535 / 36 wurden 8 gr. ausgegeben von einer Laden zu machen, darin der Glaitzmann das Geldt zur Rechnung fhurt, die alte ist vorbrandt (ThHStA W, Reg. Cc 697). Schon 1507 / 08 war ein neuer eisern Kasten angefertigt worden (ThHStA W, Reg. Bb 131). Zum Beispiel in Nienburg hat der Richter Blasius Tissener bei Zeiten des Abts das Geleitgeld eingenommen, bericht, das ein Laden darzu vorordtnet, darzu der Abt die Schlussel gehabt und verschlossen gewesen, das der Richter kein Wissenschaft tragen kann, wieviel es getragen und ist zu 3, 4 oder 5 Wochen das Geleit vom Abt gefordert (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen, Bd. 17, S. 362).
2. ORGANISATION DES GELEITSWESENS
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männer – vor allem in den großen Geleitsstellen – eine außerordentlich verantwortungsvolle Aufgabe und besaßen dadurch auch eine hohe gesellschaftliche Stellung.83 Oftmals hatten sie die zweite Position hinter den Amtmännern, waren ihm direkt und damit der staatlichen Administration und nicht einer Stadt unterstellt.84 In einzelnen Geleitsstellen übernahm der Schosser zugleich die Aufgabe des Geleitsmanns,85 in Buttelstedt dagegen wurde 1524 der reißige Knecht Fritz Lemlein sogar Geleitsmann,86 und in Raguhn wurde das Geleitsgeld von einem Ackerman, hat Haus und Hof, eingenommen.87 Die Größe des Geleits und damit der Verantwortungsbereich bestimmte auch die Entlohnung der Geleitsmänner: Dem Geleitsmann von Borna standen jährlich zur Zehrung bzw. für Lohn und Kost 10 ß (= 28 fl. 12 gr.) zu,88 die Eilenburger Mitarbeiter erhielten ein Vielfaches gegenüber denen der Creuzburger Geleitsstelle,89 der Geleitsmann des Beigeleites Dommitzsch erhielt jährlich 4 ß (= 11 fl. 9 gr.), die Geleitsleute von Belgern und Schildau erhielten 1 gr. von einem ß ( = 60 gr.) Geleitseinnahme90 und der Geleitsmann von Nermesdorf, einem Beigeleit von Buttelstedt, sitz (saß) auf dem dritten Pfennigk.91 In Pirna standen dem Geleitsmann jährlich 8 ½ ß (24 fl. 6 gr.) zur Verfügung, seine Gehilfen bekamen jedoch ihren Lohn wöchentlich und zwar 1 gr. [...] dem, der in dem obern Stadtthor wohnet und die Zeichen einforderth, 1 gr. dem, der im donischen Thor die Zeichen einfordert wochentlichen, 2 gr. dem Fermeister hier unden ahn der niedern 83 In Merseburg hatte sich allerdings der Geleitsmann Franz Kretzmer oder Tuchscherer während des Bauernkrieges auf die Seite der Aufständischen gestellt und wurde danach enthauptet (FUCHS, Bauernkrieg, S. 503, Nr. 1694). 84 In Eilenburg waren beide Funktionen in Personalunion verbunden: 10 ß (= 28 fl. 12 gr.) dem Amtsverweser für seine Besoldung für ein Jahr am Geleit, der solches neben dem Amt innehat zu verwalten (ThHStA W, Reg. Cc 679). 85 Zum Beispiel in Grimma, ThHStA W, Reg. Aa 2882 (1509). 86 ThHStA W, Reg. Cc 239. Zu bedenken ist allerdings, dass das Geleit Buttelstedt dem Geleit Erfurt unterstand. 87 Siehe Teil 4, Nr. 72. 88 ThHStA W, Reg. Bb 677 (1525 / 26). Dem Geleitsmann von Düben wurden für ein halbes Jahr 1 ß (= 2 fl. 18 gr.) gezahlt (ThHStA W, Reg. Cc 621). Warum aber im Amt Königsberg die Zöllner 1504 / 05 sogar 70 fl. 2 lb. erhielten, ist nicht zu erklären. Zu 1526 / 27 ist notiert, dass den Würzburger Zöllnern 44 fl. als Lohn ausgezahlt wurden, weil sie zum Teil den Zoll einnehmen (ThHStA W, Reg. Bb 128 bzw. Bb 154). 89 ThHStA W, Reg. Cc 676: beider Thorwarter Solt: 2 ß 1 gr. 3 d. beyden Thorwartern, die das Zeychen von den Leuten an den Thoren eynnehmen und wochlichen wider uberantworten und gibt dem am leiptzischen Thor eine Woche 1 gr. 3 d. und dem am torgischen 1 Woche 1 gr. Sie erhielten außerdem je ein Fuder Bornholz geschenkt, uff dass die dester besser Aufsehen an den Thoren haben sollen. Ebenso ThHStA W, Reg. Bb 129. 90 ThHStA W, Reg. Cc 1186. 91 ThHStA W, Reg. Cc 555.
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II. GELEITSWESEN Fehr, das ehr mith getrauen Vleis die Wegezeichen, so sie über die Elbe fahren, einforderth. Desgleichen von denen, die mith Floßen, Kähnen, Schiffen etc. furuber fahren, mus ehr die Zeichen einfordern; giebt der Glaitzsmahn alhie allewege ein Zeddel einem iedem mith gen Dreßden.92
An manchen Orten bekamen die Geleitsleute auch noch Sachzuwendungen und konnten weitere Ausgaben abrechnen, wie z. B. der Geleitsmann von Buttelstedt, der neben seinem zweifellos sehr geringen Jarsold von 6 ß (= 17 fl. 3 gr.) u. a. noch 4 fl. für Kleidung erhielt.93 Auf eine besondere Zuwendung hatte der Geleitsmann von Sachsenburg Anspruch: Das Closter zu Frankenhausen gibt alle Jar eyn Schweyn dem Gleitsman zur Sachsenburgk, aus Ursache, das ir Getredich von Etzleben frey alle Jar gen Frankenhausen gehen lassen.94
In Köthen erhielt der Geleitsmann keine Besoldung, allein Gleitzacker, während die Geleitsleute in den Beigeleiten von jedem Gulden Einnahme 1 gr. bekamen.95 In kleineren Geleitsstellen differenzierte sich natürlich nicht nur die Rolle und die Entlohnung erheblich, die Geleitseinnahme konnte auch zu einem Nebenerwerb werden, wie etwa für Pfarrer,96 Gastwirte (Krüger),97 Förster oder gar Ackermann.98 Wie die Qualifikation der Geleitsmänner waren auch ihre Arbeitsweise und die Abrechnungen von sehr unterschiedlicher Qualität, wobei selbst in bedeutenden Geleitsstellen oftmals grobe Mängel festgestellt wurden. So war das Geleit in Marzahna ubel bestalt und der Geleitsmann von Belzig brachte die Geleitszettel zur Abrechnung nicht mit, die er den Glatzleuten von Brück, Nymig, Mortzens und Rogosen geben sollte, wenn sie im das Glaitgeld alle vir Wochen bringen.99 Über Bitterfeld heißt es z. B.: das Glait ist nit zum furtreglichsten bestelt, in Düben wurde 92 SHStA Dresden, Loc. 40094, Pirna Nr. 69b, Erbbuch des Amtes Pirna 1548. 93 ThHStA W, Reg. Bb 149. Er konnte außerdem 18 gr. für Tinte und Papier und 17 gr. für Essen bei Geschäften des Geleits abrechnen. In Altenburg erhielt der Geleitsmann 1517 / 18 50 Scheffel (Korn) für sein Pferd, 156 Scheffel standen den 3 Landknechten für ihre Pferde zur Verfügung. (ThHStA W, Reg. Bb 143). 94 Siehe Teil 4, Nr. 79a. 95 Geschichtsquellen der Provinz Sachsen, Bd. 17, S. 307. 96 In Erfurt-Bischofsleben nahm 1523 der Pfarrer, Capellan Johannes Stomair, das Geleitsgeld ein (ThHStA W, Reg. Cc 268), ebenso 1508/09 der Pfarrer in Herzberg (ThHStA W, Reg. Bb 132); 1519 / 20 erhielt der Pfaffe zu Hohenbucko, der dort das Geleit einnimmt 21 gr. (ThHStA W, Reg. Bb 146); in Wahrenbrück nahm (mindestens) zwischen 1515 und 1516 der Priester Urban Wayner das Geleitsgeld ein (ThHStA W, Reg. Bb 140). 97 So in Hohenleubitzsch (ThHStA W, Reg. Cc 1186). 98 In Übigau war es 1525 / 26 der Holzförster (ThHStA W, Reg. Cc 1186); in Marksuhl 15 gr. der Wiltmeister (ThHStA W, Reg. Cc 640a); in Kleinschmalkalden der Holzknecht (ThHStA W, Reg. Cc 352); in Ebersdorf wurde das Geleitsgeld vom Ambtsforster daselbst eingenommen, siehe Teil 2, Nr. 21. 99 ThHStA W, Reg. Aa 2879.
2. ORGANISATION DES GELEITSWESENS
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das Glait [...] unordenlich genomen, auch war kein Gleitztafel vorhanden,100 ebenso fehlte bei einer Überprüfung 1508 / 09 die Geleitstafel in Grimma und das Geleit wurde deshalb nicht nach Vorschrift eingenommen.101 Für Herzberg wurde im gleichen Jahr empfohlen, ob man das Geleitsamt verändern will oder nicht, steht zu bedenken,102 und sogar für Torgau wurde gerügt, dass die Geleitsordnung nicht eingehalten wurde und man in den Geleitsrechnungen die Fuhrleute nicht findet mit Namen oder soviel Pferden alle die zu Eilenburg und Herzberg vergleitet haben.103 Für das Bitterfelder Beigeleit in Holzweißig (Weyssag) wurde nach einem gedreuen frummen Man gesucht, der das Geleitgeld einnehmen konnte, dan es steyget und feldt und derselbige berechents bey seinen Pfl ichten.104 Selbst in Wittenberg, immerhin neben Torgau ernestinische Hauptresidenz, gab es große Schwierigkeiten. In der Amtsrechnung von 1516 / 17 musste der Schreiber unter Gebrechen eintragen: item der das Geleit auf der Brücke einnimmt, ist ganz unfleißig und läßt zu Zeiten die Fuhrleute mit den Zeichen hinweg fahren, bringen die bis nach Eilenburg.105 Noch 1524 / 25 hatte sich an diesem Zustand nichts geändert, wenn über die Stadttorwärter vermerkt wird: nehmen die Zeichen mit großem Unfleiß ein.106 1513 wurde bei einer staatlichen Revision im Geleitsamt Altenburg gerügt, dass zu diesem Zeitpunkt das Geleit nicht erklärt wurde und keine Geleitstafel vorhanden war.107 Zum Jahre 1560 wird berichtet, dass der Zoll zu Meiningen deshalb gefallen sei, weil der Wirt zur Sorge keine Zeichen gibt und sich keiner als Zeichenheber finden ließe: ist nicht außtreglich. Dementsprechend war kein Zollregister vorhanden und der Wirt wusste nicht, was für die Wagen, Karren oder die Waren an Gebühren zu berechnen war. Dem Wirt sei aber auch nicht zu trauen, wenn diese Angelegenheiten geregelt wären.108 Eine Besonderheit im Verhalten der Hilfskräfte ist für das Jahr 1571 für Magdeburg überliefert: Damals kritisierte der Geleitsmann von Magdeburg seine Thorsitzer, die die Fuhrleute nicht hinderten, ohne Geleitszeichen und ohne Gebühren aus der Stadt zu fahren, dan sie beclagen sich, das ihnen wochlings sechs d. darauf Achtung zu geben zurn Besoldung ghar geringke!109 Bei Erfurt (und zugleich für Buttelstedt), dem bedeutendsten mitteldeutschen Geleit, ergibt sich eine völlig andere Konstellation, auch hinsichtlich der Qualität 100 101 102 103 104 105 106 107
ThHStA W, Reg. Aa 2879, zu 1507. ThHStA W, Reg. Aa 2880. ThHStA W, Reg. Aa 2882. Ebenda. Ebenda. ThHStA W, Reg. Bb 142. ThHStA W, Reg. Cc 145. ThHStA W, Reg. Aa 2926. Es kann sich nur um eine augenblickliche Unordnung gehandelt haben, denn schon Jahrzehnte zuvor wurden die Gebühren ordnungsgemäß eingenommen. 108 ThStA Meiningen, Sekt. III 512. 109 LHASA, MD, A 2 Nr. 1068.
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II. GELEITSWESEN
der Amtsführung, weil es schon frühzeitig verpachtet war: Bereits 1481 zahlte Fridang von Wildenrode 1.050 fl. Pachtgeld in vierteljährlichen Raten von 260 fl. 14 gr.110 Auch aus früheren und späteren Jahren sind Verpachtungen eines Geleits überliefert.111 Während die Verpachtung des Geleits von Oberhof im Thüringer Wald 1535 / 36 mehr zufällig erscheint,112 hat Kurfürst August 1558 gleich mehrere bedeutende Geleite in städtische oder private Hände übergeben: Das Leipziger Hauptgeleit und das Tauchaer Beygeleit wurden auf 6 Jahre für jährlich 2.721 fl. verpachtet,113 Chemnitz wurde für 205 fl. jährlich auf 6 Jahre ausgetan,114 mit der Stadt Torgau schloss der Kurfürst einen Pachtvertrag über 5 Jahre über das Land- und Wassergeleit mit den Beigeleiten in den Stettlein Belgern, Dommitzsch, Schildau, auch der Elbbrücke und Wasserzoll. Dafür hatte die Stadt jährlich 1.440 fl. in drei Raten zu den Leipziger Märkten zu zahlen. Das Geleit Eilenburg mit Welmen wurde für jährlich 2.340 fl. vergeben, für die Geleite Düben und Söllichau waren jährlich 250 fl. fällig, im Pachtvertrag von Nebra und für das Viehgeleit in Freyburg mussten jährlich 142 fl. 8 gr. aufgebracht werden, für die Geleite in Sangerhausen, Oberröblingen und einem weiteren Nebengeleit waren jährlich 650 fl. an die kurfürstliche Kasse zu überweisen, die Pachtverträge wurden auf 110 ThHStA W, Reg. Cc 248. 1483 pachtete er die Geleite abermals, nun für 1.100 fl., wobei er nicht versäumte, seine Notlage zu beklagen, um die Summe aufbringen zu können: wen dye Kaufleute und Fuerleute dye beclagen alle, wie dye Zerung und der Handel so swere sey, das sies nicht ertragen mogen, dye Straße zu bauen und man muß gleich von n nehmen das Geleyt, was sie selbern wollen und nicht nach euer fürstl. Gn. Geleytzregister oder sie fliehen die Straße auf Erfurt allesampt (ThHStA W, Reg. Cc 252). 1510 übernahm sein Sohn Hans die Geleitsstellen. (ThHStA W, Reg. Cc 260). Die Abschrift der Geleitsordnung von 1441 aus dem Jahre 1533 stammt von beider Diener [...] am Gleite zu Erffurdt. 111 Nach Adolf HOFMANN, Das Landgeleite in Sachsen, phil. Diss. Leipzig 1931, S. 21, waren 1341 verpachtet die Geleite von Eisenach, Erfurt, (Großen)Gottern, Weißensee, Buttelstedt, Eckartsberga, Weißenfels, Prottitz, Königshofen, Borna, Altenburg, Leipzig, Grimma, Oschatz, Torgau, Freyburg, Chemnitz, Geithain, Dresden, Großenhain. Zu den späteren gehört auch das Geleit von Gotha, einer der wichtigsten Geleitsorte an der via regia zwischen Eisenach und Erfurt. Wann die Verpachtung begonnen hatte, ist nicht bekannt, bis 1535 / 36 zahlte die Stadt die relativ geringe Summe von 40 ß (= 114 fl. 6 gr.), danach 54 ß (= 154 fl. 6 gr. (ThHStA W, Reg. Bb 171).1549 betrug die Pachtsumme 177 fl. (ThHStA W, Reg. Bb 209).1526 konnte der Geleitsmann von Tambach die halbjährliche Pachtsumme von 64 alten ß (= 60 fl. 20 gr.) nicht zahlen, weil keine Waren durch den Geleitsort gingen, und er hatte deshalb sogar die Geleitstafel abgenommen, anschließend pachtete der Weißenfelser Bürger Ferber – 1529 verstorben – das Geleit für 200 fl. (ThStA Gotha, Y 1 b Georgenthal Nr. 1 a); das Wagen-Geleit Burgau war für 33 fl. 7 gr. verpachtet (ThHStA W, Reg. Bb 171 zu 1525). 112 60 fl. gibt der Wirt zum Obernhof vom Geleite daselbst, ist ime hiervor also gelassen, stet uf abkundigen. (ThHStA W, Reg. Bb 171 zu 1535 / 36). Siehe unten S. 211 f. 113 StA Leipzig, Tit. XVIII I b (F). 114 SHStA Dresden, Loc. 33 892, XXIX Gleith Kempnitz Nr. 12. Die Stadt musste außerdem die Pflege der Strassen, Greben, Themme und Brücken ausserhalb ihres Weichbildes übernehmen.
3. DURCHSETZUNG DES GELEITSWESENS
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3 bis 6 Jahre abgeschlossen. Ein Hans Rohmer pachtete 1563 für zunächst 3 Jahre die Geleite in Tauhardt, Wiehe und Branderoda auf der Finne für jährlich 370 fl., als danach der Vertrag bis 1569 erneuert wurde, setzte seine Familie ihre Güter zu Tauhardt und Kahlwinkel zum Pfand.115 Das Geleit in Dresden wurde 1564 an die Stadt verpachtet und 1662 von ihr für 4.000 fl. wiederkäufl ich erworben,116 das Geleit von Weida, das dem Rat zusambt den Gerichten [...] kegen 100 fl. jerliches Pachtgeldes eingethan, stehet auf Wiederziehen.117
3. Über die Durchsetzung des Geleitswesens – Straßenzwang und Straßenkontrolle Das staatliche Geleitssystem mit seinen so unterschiedlichen Ordnungen konnte nur effizient wirken, wenn die Fuhrleute verpfl ichtet wurden, die vorgeschriebenen Geleitsstellen zu passieren und wenn sie auch nur die bestimmten Straßen benutzten, d. h. wenn es zum »Straßenzwang« kam. Dazu wurde schon frühzeitig ein für den gesamten thüringisch-sächsischen Raum für alle Warentransporte verbindliches Straßennetz angestrebt, das für lange Zeit noch zu erheblichen Irritationen bei der Durchsetzung führte. Den Beweis liefert ein umfangreicher Fragenkatalog des Erfurter Geleitsmannes aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, der zugleich die bestehenden Handelsverbindungen dokumentiert.118 Er vermisste eine Ofzeychnunge der Strasse, wie die Furleuthe durchs Land zu Doringen mit den Gutern faren sollten und der Wege gebrauchen und besonders wünschte er Aufklärung über den Verlauf der rechten Creutzstrassen, d. h. der Straße, die von und nach Erfurt in Nord-Süd- bzw. Süd-Nord-Richtung führte. Als Antwort wurde ihm – offensichtlich von der kurfürstlichen Kanzlei – mitgeteilt, dass alle Guther, die aus Nyderlandt [...], Eysenach und Creutzeburg komen und fort nach Leypczigk, Meyssen ader der Landtart, mussen alle uf die hoen Strassen, nemlich Erfurt, Buttelstadt und Eckersbergk bleyben und faren und alda yhre Geleyt phlegen; dergleichen was von Nurmberg ader aussin Landen zu Francken nach den Sehestetten faren wöln, mussen alles auf Erfurdt zu komen, furt uf Sachsenburge, Gutenshusen ader auf Voylspurk, dergleichen hyn in Widerwege nach yedens Furmans Gelegenheyt faren; ist von keynem Geleytsman der dreyen Geleyte eyns auf in zu farn vormals gedrungen wurden, alleyne das sie Erfurt beruhrten, das heyst die Creutzstrasse gefaren. 115 Siehe Teil 4, Nr. 12b. 116 Heinrich HAUG, Das kurfürstliche Amt Dresden vom 14. bis zum 19. Jahrhundert, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Dresdens 16 (1902), S. 47. 117 ThHStA W, Ämter und Städte 1046. 118 Außczihung und Gebrechen, ßo im Geleyte zcu Erffurt mangelt, darauf der Gelytzman Berichtigung begert. Undatiert. StA Erfurt, 2 / 122-1, Bl. 187r bis 185r (!) in gleicher Schrift im Anschluss an die Geleitstafel von 1441.
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II. GELEITSWESEN
Auf die Anfrage, wie er sich gegenüber Fuhrleuten verhalten sollte, so aus (Nieder-)Sachsen und der Margk faren und danach Sangerhaussen ader Wissensehe, [...] Herbesleuben und Gotha passierten, furder uber den Waldt (und gemeynlich uf Tambach zu) die Straßen nutzten, erhielt der Erfurter Geleitsmann die Antwort: was Guther aus dem Landt zu (Nieder-)Sachsen faren und die Sachsenburgen beruren, furt uber den Doringer Waldt, gehoren alle auf Erfurt [...] Welcher Furman das ubergangen, den hat man im Geleyte zu Erfurt in Strafe zu nehmen. Die gleiche Straße wurde auch vorgeschrieben für Fuhrleute, wilche Weyn aus dem Lande zu Francken furen und nach den Sachsenburgen fahren und herwider Saltz ader Gut geladen hatten. Auf keinen Fall durfte die Straße über Herbsleben benutzt werden. Zugleich wurde die Kontrolle verstärkt durch Festlegungen, welche Straßen in welche Erfurter Stadttore zu münden hatten, an denen die Geleitsknechte postiert waren: Andres Thor: Alles, das nach Molhusen und in die Vogtey gehort und über das Haynicch, ist leytbar des Geleyten, was do gehet uber das Heynich nach Northusen, Stolberg, Heringen, Neunheiligen, Heiligen und dergleichen, ist leytbar; Johans Thor: Sangerhusen, Rinckeleuben, Arter jenseit der Sachsenburgen kegen der Unstrot gelegen, usgeschlossen des Graven von Sundershusen Undersassen, ist leytbar; Crampthor: Neben jenset der Brucken, alles, das uber die Unstrot doselbist gehit, usgeschlossen Laucha, ist leytbar. Numburg, Wenigen-Jhena und alles jensit der Sala gelegen, ist leytbar; Augustin Thor: Was jenset Salvelt und der Sale gelegen und uber den Salberg, auch was under Graven Balzar und under dem von Poppenheym, ist leytbar; Lober Thor: Alles was jenseit des Doringer Waldes und zu den Frauen uber dem Walt nach dem Lande zu Francken gehit ader zum Hofe, zum Heubach uber gehit, ist leytbar; Bruler Thor: Was gehit nach Isenach und Crutzburg uber die Werre, ist leytbar, desglichen was do gehit zum Hofe uber den Waldt, ist leytbar.
Die recht pauschalen Festlegungen über den Verlauf der rechten Straßen durch Thüringen und die besondere Stellung Erfurts erfassten natürlich nicht alle Transportwege im Lande und sind in den folgenden Jahrzehnten präzisiert und zugleich so verkompliziert worden, dass eine Kontrolle des Straßenzwangs kaum möglich erscheint und ständige Auseinandersetzungen vorprogrammiert waren. Eine zentrale Rolle spielte dabei der wichtige Geleitsort Sachsenburg, in dem der bisher weitgehend unbeachtete und unterschätzte althergebrachte Handelsweg entlang dem Südharz auf die von Erfurt kommende »Kreuzstraße« traf. Die für Erfurt geltenden Bestimmungen für den Nord-Süd- bzw. den Gegenverkehr mussten auch hier beachtet werden: alle Centner Güther, die von Erfurth, Franckfurth am Mayn ins Land zu (Nieder)Sachßen [...] geführet werden, hatten Sachsenburg zu passieren, desgleichen was vom Thüringer Walde als Schmalkalden, Ohrdorf, Waltershausen, Branderoda [...] alles was auch Francken an Centner Ware in (Nieder-) Sachsen und in die See-Städte gebracht wird. Transporte aus der Gegenrichtung mussten selbstverständlich auch über Sachsenburg fahren, bey Verlust der Güther.119 119 Nach einem Kurtzen Entwurf des Amts Sachsenburg Gleits- und Straßengerechtigkeit, auch ietzo
3. DURCHSETZUNG DES GELEITSWESENS
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Für die Nutzung der Südharzstraße, die im Grunde parallel zur via regia verlief, und damit auch den Verkehr zwischen den Handelsmetropolen Frankfurt am Main und Leipzig aufnahm und durchs Eißfeld und Mühlhausen führte, gab es dagegen komplizierte Regelungen. So durfte diese Straße nicht von den großen Centner Wagen [...] gebraucht werden, die mussten nach wie vor über Erfurt fahren. Dagegen wurde Transporten aus Langensalza, Tennstedt, Weißensee erlaubt, Sachsenburg zu meiden und mit ihren im Lande erwachsenen Fruchte als Weith und andern auf dem Wege nach Leipzig und über Guthmannshausen und Eckartsberga zu ihrem Ziel zu gelangen. Waren Fuhrleute aus diesen Städten nachn Rhein-Strohm unterwegs und kehrten mit Wein, Nüße, Castanien und dergleichen in ihre Heimatstädte zurück, dann brauchten sie nicht die Hohe Straße über Erfurt zu befahren. Voraussetzung war allerdings, dass sie ihre Waren nicht nach Leipzig transportieren wollten. In diesen Fällen mussten sie das Geleit Sachsenburg passieren und dort nicht nur Geleitsgebühren zahlen, sondern waren auch das Erfurthische Gleithe und also beyde zugleich zu geben schuldig. Gleiches galt für rheinländische Fuhrleute, wenn sie von Eisenach aus die Südharzstraße nach Leipzig befuhren. In gleicher Weise wurde der Verlauf der Straßen festgeschrieben, die aus Polen und Schlesien kommend weiter nach Westen führten. Schon 1341 berief sich Görlitz auf ein Privileg Johanns von Luxemburg, wonach die Straße aus Polen nach Sachsen über Görlitz zu führen hatte, 1356 und 1377 wurde es von Karl IV. und schließlich von König Georg Podiebrad 1462 bestätigt.120 Im gleichen Jahre ordnete Kurfürst Friedrich II. von Sachsen an, dass Handelswagen, die aus Schlesien kommend gein Francken wollen, sullen von Budissin gehen uf Bischofswerde, Dresden, Fribergk, Kempnitz, Zwickau, Voitz pergk und furt gein Francken.121 Etwa aus der gleichen Zeit (»vor 1471«) und wenige Jahre nach der Niederschrift der Erfurter Ordnung von 1441, ist ein Leipziger Ratsvermerk für auswärtige Kauf- und Fuhrleute über die Benutzung der vorgeschriebenen Straßen überliefert, der die wichtigsten Handelsstraßen zwischen den verschiedenen Einzugsbereichen der Leipziger Märkte festschrieb.122 Fuhrleute, die von Leipzig aus Centenergut nach Breslau bringen wollten, hatten danach zuerst Grimma oder Eilenburg zu passieren, danach Oschatz, Großenhain, Königsbrück, Kamenz, Bautzen, Görlitz und furder gein Breßlaw. Wer von Breslau aus gein Lipczk adir Erffurt zcu furen geladen hat, sollte die gleiche Straße zurückfahren, also das vor alders Herkommen und uffgesaczt ist. Fuhrleute, die von Leipzig aus mit Centenergut in das Konigreich zcu Polan ader Posznaw und in dy Margk gen Frankfurt an dy Oder, gen Berlyn ader der geleichen Gelegenheyt in die Marg unterwegs waren, hatten darbey befindlicher Mängel und Gebrechen von 1733, der auf einem Handel- und Gerichtsbuch von 1571 basierte (StA Leipzig, Tit. XVIII (F) Nr. 51). 120 Ratsarchiv Görlitz, I, 437, 16, Reg. X, Fach 33. 1502 wird das Privileg abermals beglaubigt (ThHStA W, Urkunde 3440). 121 ThHStA W, Reg. Bb 106. 122 Siehe bereits oben S. 47.
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II. GELEITSWESEN
über Eilenburg, Torgau und Herzberg zu fahren. Diese Straße war auch auf der Rückfahrt zu benutzen.123 Vorgeschrieben war auch die Straße nach Nürnberg, Regensburg, Bamberg oder Elbogen und Eger: Von Leipzig aus führte die Straße über Borna, Altenburg, Zwickau, Plauen oder Oelsnitz und schließlich nach Hof. Jeder Abschnitt über den Straßenverlauf hatte dazu einen entscheidenden Zusatz: Jeder Fuhrmann, der in Leipzig nicht Kuntschafft brechte und nicht nachweisen konnte, das er uf das mal und mit dem Gute dy Strossen gefaren und do gewest were, der sal zu Lipczk alle Habe und Gut verloren haben.124 Und an die Kaufleute gerichtet, die den Fuhrleuten ihre Güter anvertraut hatten, wurde mahnend darauf verwiesen, die entsprechenden Anordnungen zu geben. Durchgreifenden Erfolg scheinen diese Mahnungen nicht gehabt zu haben, denn immer wieder sahen sich die sächsischen Landesherren bzw. die Geleitsmänner veranlasst, auf die alleinige Nutzung der vorgeschriebenen Straßen und auf mögliche Strafmaßnahmen zu verweisen. Besonders problematisch wurden die Anordnungen nach der sog. Wettinischen Teilung von 1485, als die beiden Brüder Ernst und Albrecht die wettinischen Territorien unter sich teilten und sich damit auch sehr unterschiedliche Interessen am Verlauf der Straßen mit den Geleitseinnahmen ergaben. Welche Konsequenzen der Straßenzwang für die einzelnen Warentransporte bringen konnte, zeigen beispielhaft Nachrichten von 1507 und 1518. Die Vereinbarung nach dem Leipziger Ratsvermerk aus der Zeit vor 1471 über den Straßenverlauf von Schlesien nach Leipzig galt für das damals noch ungeteilte wettinische Herrschaftsgebiet. Wenn nun nach 1485 ein Fuhrmann diese Straße benutzen wollte, fuhr er zunächst durch die böhmische Oberlausitz bis hinter Königsbrück, danach auf albertinischem Gebiet über Großenhain und Oschatz nach dem ernestinischen Eilenburg und schließlich zum albertinischen Leipzig und weiter. Für die Albertiner galt es also, alle Fuhrleute über die Hohe Straße nach Großenhain zu zwingen, um dort die Geleitsgebühren einnehmen zu können, während die Ernestiner alles versuchten, die weiter nördlich gelegene Niedere Straße über Liebenwerda–Torgau–Eilenburg durchzusetzen.125 Allein im Jahr 1507 kam es zu drei gravierenden Zwischenfällen: – 14 Fuhrleute aus Sorau mit Kupfer aus Breslau kommend, wurden im (albertinischen) Senftenberg zunächst aufgehalten und weiter nach (Großen-)Hain 123 Dazu SHStA Dresden, Loc. 10 511. Etliche alte Urkunden zu dem Discours wegen der Hohen Landstraße aus Polen gehörig Ao. 1462 – 1525. 124 1465 verlangte Kurfürst Ernst von Sachsen, dass die Handelswagen in (Großen-)Hain gezeichnet (!) und die Namen der Fuhrleute aufgeschrieben werden sollten. Das Verzeichnis sollte dem Geleitsmann in Leipzig zur Kontrolle zugestellt werden (ThHStA W, Reg. Cc 175). 125 Nach Aussagen eines Fuhrmanns aus Löwenberg zahlte man in Priebus für 1 Pferd an einem ledigen Wagen hinaus und hinein je ½ gr., ebenso bei Salzwagen, in Muskau von jedem Pferde eines Salzwagens ein Maß Salz, in Spremberg von jedem Pferde aus und ein ½ gr. und in Schaupusch (?) von jedem Pferde an einem Wagen 3 d., bis Liebenwerda dann keine Gebühren mehr (ThHStA W, Urk. 3442 vom 30. März 1497).
3. DURCHSETZUNG DES GELEITSWESENS
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gewalttätig getrieben. Der Schosser im (ernestinischen) Torgau vermerkt dazu, dass das Eingreifen der Albertiner zwar nicht dem Geleit zu Eilenburg, wohl aber den Geleiten zu Torgau, Liebenwerda, Schweinitz und Dommitzsch schädlich sei.126 – Zur gleichen Zeit berichtete der (ernestinische) Geleitsmann von Herzberg, dass Fuhrleute aus Sagan und Sorau mit Zentnergut und Kupfer von Breslau aus die Straße über Sorau und Sagan benutzt hatten und dann über Cottbus und Herzberg weiter wollten, mussten nach Großenhain und dort ihr Transportgut abladen und konnten danach leer nach Herzberg fahren. Nach Aussage des Großenhainer Geleitsmanns sollte die Straße durch die Niederlausitz und Herzberg gemindert werden.127 – Fast gleichzeitig klagte vor dem Rat von Liebenwerda ein Fuhrmann aus Löwenberg (Lemberg) gegen die Willkür albertinischer Amtsleute von Priebus: Er war mit drei (leeren) Wagen und 18 Pferden zunächst nach Görlitz, dann nach Rothenburg, Muskau, Priebus, Spremberg, Liebenwerda, Torgau, Eilenburg und schließlich nach Halle gefahren, um Salz zu holen. Auf der Rückfahrt wurde der Transport bei Priebus beschlagnahmt und das Salz im Rathaus bzw. im Amtshaus gelagert. Eine Entscheidung ist nicht bekannt.128 Trotz dieser starken Behinderungen und auch auf die Gefahr hin, schwer bestraft zu werden, versuchten schlesische Fuhrleute immer wieder, Großenhain weiträumig zu umfahren und die Niedere Straße zu nutzen, wie ein weiteres Beispiel von 1518 bezeugt: Damals waren 7 Fuhrleute mit 54 Pferden und Kupferladungen von Sagan aus nach Torgau und nicht nach Großenhain gefahren und vom Geleitsmann von Leipzig gefangen genommen worden. Zwei von ihnen wurden in den Turm gelegt für eine Nacht und mussten darüber hinaus 2 Schock gr. Buße zahlen, die anderen mussten nach Großenhain reiten, dort Gebühren zahlen und Geleitszeichen holen!129 Auch in den folgenden Jahren war die Nutzung der Niederen Straße immer wieder Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen, weil schlesische Fuhrleute Liebenwerda mieden und eine Nebenstraße über Kröbeln benutzten. Es ging 1530 allerdings nicht um die Geleitsgebühren – die wollten die Fuhrleute nach Liebenwerda schicken –, sondern um bessere Straßenverhältnisse (der gute Weg) und vor allem im Wirtshaus dort ist gute Ausrichtung.130
126 127 128 129 130
ThHStA W, Reg. Aa 2878. Ebenda. ThHStA W, Urk. 3445. ThHStA W, Reg. Cc 186. ThHStA W, Reg. Cc 367. Der Fährmeister zu Belgern beklagte sich dagegen, dass seine Fähre in Gefahr gerät, wenn die Fuhrleute nicht über Kröbeln fahren dürften.
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II. GELEITSWESEN
1515 verhandelten Räte der beiden wettinischen Linien in Weimar auch noch über den Verlauf der rechten regionalen und überregionalen Straßen durch Thüringen.131 Offensichtlich ohne durchgreifende Wirkung, denn: 1533 z. B. hatte der albertinische Amtmann von Dornburg den Geleitsknecht aus dem ernestinischen Geleit Wiegendorf festgesetzt und um 1 silbern ß gebüßt (= 2 fl. 18 gr.), weil der nach althergebrachter Rechtsprechung Wiegendorf umfahrende Fuhrleute gepfändet hatte.132 Die Querelen zu Lasten eines ungehinderten Warenverkehrs müssen immer weiter zugenommen haben, so dass sich selbst der albertinische Herzog Moritz 1541 veranlasst sah, einen Entwurf für eine Verordnung zum Verlauf der von Leipzig nach Frankfurt bzw. nach Schlesien führenden Straßen zu machen und seinen ernestinischen Vettern vorzulegen.133 Bei Zustimmung wollte er davon 600 Exemplare drucken und je zur Hälfte in den Landesteilen verteilen lassen.134 Bei der Durchsetzung des Straßenzwanges spielen natürlich nicht nur die Straßen nach Polen und Schlesien oder zwischen Franken und den Sehestädten sowie die Streitigkeiten zwischen den beiden wettinischen Linien eine Rolle, sondern auch die grenzüberschreitenden Straßen in das andere »Ausland«. Besonders die komplizierten Herrschaftsverhältnisse im südlichen Thüringen im Bereich der Grafen von Henneberg, der Landgrafen von Hessen, des Bischofs von Würzburg und des Kurfürsten von Sachsen, wo sich die verschiedenen Rechtsansprüche häufig veränderten oder überschnitten, gaben Anlass zu Streitigkeiten über die Geleitshoheit auf den Straßen. Dass sich diese Streitigkeiten notwendigerweise ergeben mussten, zeigt der detaillierte Entwurf der Geleitsund Zollrechte der Grafen von Henneberg von 1510, die Kaiser Maximilian I. bestätigen sollte.135 Dazu gehörten das Geleit in der Herrschaft Mainberg uff dem Lande und in besundern auch das Geleyte uf dem Meyne unter Meynberg, [...] anzuheben bis geim Sweinfurt an die Stat daselbst allenthalben zu Wasser und zu Lande hin und wider, der Zoll zu Eussenhausen, das Geleit von Henneberg aus bis gein Mellerstat an dem Thurme und das von Hennberg aus biß in die Weißpach. Genannt werden weiter die Zölle zu Ober- und Nidermaßvelt, [...] die Straßen und das Geleite allenhalben im Ampt Maßvelt, dazu Zölle und Geleite von Wasungen, Schmalkalden, Viernau, Benshausen, so vil Grave Wilhelm seine Erben und Herschaft daran haben. Nach dem Entwurf werden 131 ThHStA W, Reg. Cc 181 und LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12, Bd. II. 132 ThHStA W, Reg. Cc 390. Wiegendorf hatte Beigeleite u. a. in Groß- und Kleinromstedt, Vierzehnheiligen, Lehesten, Krippendorf, Altengönna, Nerkewitz, oder wo sich sonsten die Furleute von der Stadt Jhena und Magdala auß dem Amt Dornburg wollen schleiffen und das Gleidt zu Wigendorf umbfahren. In Kleinromstedt war eine Geleitssäule gesetzt worden mit dem churfürstlichen Wappen, die aus Protest von den Bauern mit Steinen beworfen wurde. Es ergeht der Auftrag, die Namen zu erforschen. 133 Welche Probleme sich ergeben konnten, zeigen die Festlegungen über das Leibgeleite im Amt Eckartsberga, siehe Teil 4, Nr. 22. 134 ThHStA W, Reg. Cc 195. 135 Siehe Teil 2, Nr. 3.
3. DURCHSETZUNG DES GELEITSWESENS
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die Zölle und Geleite von Themar, Schleusingen, Suhl, Frauenwald, auf den Straßen von Schleusingen nach Ilmenau, item Zollstrassen und Geleite zu Ilmenae und uf allen Berckwercken doselbst und forter von Ilmenae auß bis in den Furt unter Plauen und sunst uf allen Wegen, Strassen, Gebieten, Gegenheiten und Ingehorungen des Ampts Ilmenaue und der Elgersburg als den Hennebergern gehörig festgeschrieben. Beispielhaft sind die Auseinandersetzungen zwischen den Landgrafen von Hessen und den Grafen von Henneberg, die beide zur Hälfte Mitbesitzer von Schmalkalden waren und jeweils Anspruch auf die Geleits- und Zolleinnahmen erhoben. Während sich die Hessen beklagten, dass an ihren Zollhäusern ihre Wappen abgerissen und ihre Untertanen drangsaliert wurden – einem hessischen Fuhrmann waren bei Wasungen Pferde und Geschirr genommen und er selbst nach Schleusingen ins Gefängnis gebracht worden –, verwiesen die Henneberger darauf, dass zwei ihrer Untertanen aus Schleusingen und Themar von hessischen Herren [...] ihrer Güter beraubt und gefangen wurden mit einem Schaden von 4.000 fl.136 Schließlich sollte Herzog Johann von Sachsen 1519 den Streit schlichten. Als es der Stadt Schmalkalden kurz vor 1544 gelang, vom Landgrafen von Hessen und von Graf Wilhelm von Henneberg umb etlich Gelt den Zoll zu erwerben, nutzte sie die neuen Möglichkeiten, die Gebühren gegen alles Herkommen von allen durchgehenden Waren zu erheben. Anlass zu Streitigkeiten über den rechten Straßenverlauf und damit zur Behinderung der Fuhrleute gaben auch die verschiedenen Veränderungen der Herrschaftsgebiete, so z. B., als der Bischof von Würzburg 1542 Meiningen an die Grafen von Henneberg verkauft hatte.137 Durch nun erlaubte Beiwege minderten sich die Zolleinnahmen der Stadt.138 Auch die Henneberger Grafen gerieten untereinander in Streit, wie ein Schriftwechsel von 1537 erkennen lässt: Graf Wilhelm beanspruchte das Geleit auf seinem Grund und Boden, nämlich von Schwarza aus nach Schmalkalden, während Diener des Grafen Wilhelm in seinem Flecken Schwarza [...] und furter über und uf seinem Grund und Boden Geleitsgebühren kassierten. Überschaubarer sind die Auseinandersetzungen zwischen Sachsen und dem an das Vogtland südlich angrenzenden Fürstentum Bayreuth über den Straßenverlauf zwischen Franken und Leipzig: 1481 beschwerte sich z. B. der kursächsische Hauptmann von Voigtsberg und Plauen bei Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg,139 dafür Sorge zu tragen, dass die Kauf- und Fuhrleute, die 136 ThStA Meiningen, Sekt. III Nr. 509. 137 Im »Gegenzug« erwarb der Bischof von Würzburg das Amt Mainburg von Graf Wilhelm von Henneberg (ThStA Meiningen, Sekt. III, Nr. 511). 138 ThStA Meiningen, Sekt. III, Nr. 510. 139 Albrecht Achilles als Markgraf von Kulmbach und Bayreuth. Vgl. Reinhard SEYBOTH, Die Hohenzollern in Franken und Brandenburg an der Wende zur Neuzeit, in: Bayreuth und die Hohenzollern vom ausgehenden Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. Jahrestag des wissenschaftlichen Arbeitskreises für Mitteldeutschland 10. – 12. Mai 1989 in Bayreuth, hrsg. von Roderich SCHMIDT, Ebsdorfergrund 1992, S. 9 – 31.
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II. GELEITSWESEN
von Hof nach Leipzig unterwegs waren, die rechte Lantstraßen auf Plauen ader Olßnitz zu faren, auf das die Furleuth nicht umbgetriben werden dorften.140 Als Antwort erhielt er die lapidare Mitteilung, dass der Kaufmann frei sei, die ihm genehme Straße zu wählen. Würden die Kaufleute auf die gewünschte Straße gewiesen, dann würden sie die Straße überhaupt meiden und über Bamberg fahren, d. h. sie benutzten das brandenburgisch-fränkische Gebiet nur auf 6 Meilen, wo es doch sonst 20 wären. Das wiederum würde einen Verlust an Zoll, Geleit und Gastung bringen.141 Trotzdem versuchte die sächsische Seite immer wieder – so 1491 Kurfürst Friedrich III. (der Weise) –, die Nürnberger daran zu erinnern, die rechte Straße von Nürnberg über Plauen (und Zwickau) nach Leipzig zu fahren und nicht über Beistraßen.142 Die Bedeutung dieser Beistraßen ergibt sich aus den Geleitsrechten der Brandenburger, wie sie im Landpuech uber die Stat und das Ambt zum Hof, so weit das raicht von 1502 verzeichnet wurden:143 Neben den Geleitsrechten der Herschaft [...] gein Plawen [...], gein Olschnitz und gein Adorf (die sächsische Seite hatte die Rechte jeweils in Gegenrichtung bis geyn Hofe), hatten sie die Rechte auch uf der Strassen gein Weida bis gein Pausa, das sind vier Meyl Wegs [...] Die Herschaft glait vom Hof aus gein Neuenstadt an der Orla, [...]. Vom Hof aus glait die Herschaft uf Mißlereut, furter gein Pausa und von Pausa bis gein Weida fur die Stat [...]. Die Herschaft glait von Hof aus uf der Strassen geyn Gefell, dadurch oder neben hyn, wie es die Strassen gibt, uf Slaiz und durch Slaiz furthyn gein Aumen. Sind 6 Meil wegs, ist die bequembst und nechst Straß gein Leiptzigk. Und die Herrn von Sachsen haben herwider zu gleiten bis gein Schlayz und weiter herwider nit. Und wer furter von Slaiz gein Hof will Gleit haben, der mus das zum Hofe holen lassen. [...] Vom Hof aus gein Lobenstein und dann wider gein Hof.
Die verbotene Beistraße nach Leipzig führte von Hof über Schleiz, Gera, Zeitz und Pegau und umging die Geleitsorte Plauen, Zwickau, Altenburg und Borna. Der Streit setzte sich über Jahrzehnte fort, wie aus einem Schreiben des Zwickauer Geleitsmanns von 1529 hervorgeht. Danach befuhren die Fuhrleute immer noch die verbotene Beistraße und verminderten so die Geleitseinnahmen auf der rechten Straße. Als Strafe für das Umfahren wurde vorgeschlagen, beim ersten Mal vom Fuhrmann 3 fl. zu verlangen, beim zweiten Mal 6 fl. und beim dritten Mal soll er am Leibe gestraft werden.144 Vermutlich haben auch diese 140 WILD, Regesten, Nr. 293; Wiederholungen schon 1481, Nr. 296 und 1491, Nr. 328. Zu den Streitigkeiten um die Nutzung dieser Straße vgl. meinen Aufsatz: Ein Furschlack, wie die Straße von Nurinbergk uf Zwickau zu bringen und in Zwickau eine Niederlage einzurichten. Anno 1519, in: Burg – Straße – Siedlung – Herrschaft. Studien zum Mittelalter in Sachsen und Mitteldeutschland. FS für Gerhard BILLIG zum 80. Geburtstag, hrsg. von Rainer AURIG u. a., Beucha 2007, S. 251–268. 141 ThHStA W, Reg. Cc 176. 142 ThHStA W, Reg. Cc 178. 143 Vgl. Quellen zur alten Geschichte des Fürstenthums Bayreuth. Erster Bd., hrsg. von Christian MEYER, Bayreuth 1885, S. 97 f. 144 StA Zwickau, A I 4 Nr. 9. Der Geleitsmann musste allerdings auch zugeben, dass die rechte Landstraße so schlecht ist, dass die Fuhrleute die Beiwege suchen.
3. DURCHSETZUNG DES GELEITSWESENS
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Strafandrohungen keine durchschlagende Wirkung gehabt, denn solange das Endziel Leipzig nicht in Frage stand, waren die Verluste an Geleitseinnahmen von geringerer Bedeutung und nach dem Sieg der Albertiner über ihre ernestinischen Vettern 1547 in der Schlacht bei Mühlberg145 und den daraus sich ergebenden Machtverschiebungen, haben sich auch neue Möglichkeiten für die Straßenkontrollen ergeben. Dazu gehört zweifellos ein bisher nicht bekannter Bevehlich wegen der Fußwachen146 durch Kurfürst August, durch den die Kontrolle über die rechte Nutzung der Straßen perfektioniert wurde: Am 14. September 1581 ordnete er an, dass zu Vormeidung vorgeblicher und uberflussiger Uncosten, die von altershero geübte Praxis zum Schutz der Kauf- und Wandersleute, so den Marckt und Straßen bauen werden, und damit die mit ihrem Leib, Hab und Gutern sicher durchkommen, geändert werden sollte: Der Oberforstmeister des düringischen Krayses und die Schosser der Ämter Freyburg und Eckartsberga hätten zwar wie bisher für die Sicherheit zu sorgen, aber künftighin sollten sie Ambtssaßen vom Adel und andern, so bißhero zu den Haltbestalltungen erfordert worden, eher nicht anreiten laßen, es wurde dann Unsicherheit vormercket.
Dagegen sollten sie aber die Tagk- und Nachtwachen [...] an den Straße, Geholtzen, Haltstedten, Grentzen und andern vordechtigen Orten, bey welchen es eine Notturft sein wurdet, mit den Heimborgen, Schultheißen uf den Dorfern und andern Ambtsunderthanen zu Fuß mit Vleiß bestellen und ihnen aufl egen, dass sie auf die durchwanderndt Personen gute Achtung geben.
Wenn die Wachen einen Verdacht hätten auf einen Angriff oder Plackerey oder anders mercken wurden, dann sollten sie sich mit dem Glockenschlagk und Geruft bemerkbar machen, den Thätern von einem Ort zum andern nachfolgen und eher nicht nachlassen, bieß sie die zu haften bracht. Die Amtssassen vom Adel sollten sich dagegen nur mit ihren Unterthanen, Knechten und Pferden [...] in guter Bereitschaft halten, und, wann und zu welcher Zeit sie angeschrien, etwas hören oder vormercken wurden, den Wachen zu Hilfe kommen.
Dieser Befehl galt für alle Landtstraßen, so in den Ambtsgebiethen uf den leyptzigischen und naumburgischen Märgkten gebauet werden. Der überlieferte Befehl ist so bestimmt gefasst, dass auf eine langjährige, von altershero geübte Praxis der Kontrollen (Halte) geschlossen werden kann. Insgesamt sind für das Amt Freyburg 21 Halte angegeben, darunter in Flemmingen uf der Landstraßen von Dornburgk nach der Naumburgk mit 6 oder 8 Personen, uf der Landtstraße von Querfurt aus, in Müncheroda wachen den ersten Tag eingangs des (naumburgischen) Marckts [...] alle Nachbarn zugleich und nach denen volgen 8 Personen aus Gleina, 10 Personen aus den drei Dörfern Goseck, Eula und Dobichau hatten acht Tage lang die Landtstraße von Markröhlitz zu bewachen usw. 145 Dazu Wieland HELD, 1547, die Schlacht bei Mühlberg, Elbe: Entscheidung auf dem Wege zum albertinischen Kurfürstentum Sachsen, Beucha 1997. 146 LHASA, MD, d. 14, A I Nr. 1.
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II. GELEITSWESEN
Auch wenn bisher keine weiteren Überlieferungen gefunden wurden, dürfte der Befehl landesweit gegolten haben. Bei den über lange Jahrzehnte andauernden Streitigkeiten ging es aber nicht nur um die Sicherheit auf den Straßen und um Geleitseinnahmen, sondern auch um die Existenz der Anlieger an den Straßen, d. h. um die Herbergen und Dörfer mit ihren durch den Warenverkehr entstandenen wirtschaftlichen und sozialen Strukturen. Wenn dazu auch noch die notwendigen Untersuchungen fehlen, so ergeben sich schon aus den nachgewiesenen hunderten Fuhrwerken und tausenden Pferden, die während der Zeiten der Großen Märkte und Messen auf den mitteldeutschen Straßen unterwegs waren, dass sich entlang dieser Straßen wirtschaftliche und soziale Veränderungen vollzogen haben müssen. Beispielhaft für viele andere kann die Beschreibung der Verhältnisse um Liebenwerda stehen, das – wie erwähnt – nicht mehr passiert werden sollte. Nach Zeugenaussagen standen nun Herbergen mit Stallungen für 50 bis 80 Pferde leer, die nu durch Nyderlegung der Straßen ader Umbtreibung der Wayne wüst worden waren.147 1559 oder 1560 warnte der Geleitsmann von Sachsenburg vor Versuchen seines Erfurter Amtsbruders, alle Zentnerguttransporte über Erfurt zu zwingen, weil die Wirth zur Sachsenburgk fürchteten, dadurch kein Gasterey (zu) haben, sondern in Armuth gerathen müssen.148 Die erwähnten Vorteile einer Anbindung an eine Handelsstraße für die anliegenden Dörfer und Städte finden auch ihren Niederschlag in einer Klage des Stadtrates von Gotha von 1567, wonach Fuhrleute die Stadt meiden, sondern Beiwege hinter und neben Gotha nutzen zum Schaden der Stadt und ihrer Einwohner, besonders der Handwerker als Schustern, Seilern, Rimern, Schneidern, Sattlern, Gastwirten und andern schädlich.149 Konnten städtische Handwerker mit Dienstleistungen für Fuhrwerke und Fuhrleute ihre wirtschaftliche Existenz sichern, so waren die Herbergen oder Ausspannen auf dem flachen Lande zweifellos kleine wirtschaftliche Einheiten, in denen die gleichen Leistungen angeboten werden konnten. Es besteht kein Zweifel, dass vor allem die Landwirtschaft im unmittelbaren Einzugsbereich von Handelsstraßen Vorteile gewinnen konnte durch den Warenverkehr. Allein die Versorgung der Zugtiere mit Stroh, Heu und Hafer brachte einen sicheren Absatzmarkt und erhebliche Einkünfte.150
147 ThHStA W, Reg. Cc 175. 148 ThHStA W, Reg. Cc 373. 149 ThStA Gotha Y I b Georgenthal Nr. 1 a 1525 – 1620. Zuvor schon (18. Juli 1563) hatte Herzog Johann Friedrich der Mittlere die Beistraße durch Warza verboten; die Fuhrleute sollten auf den Straßen zwischen Erfurt und Eisenach–Creuzburg nur über Gotha fahren (ebenda). Die Fuhrleute erhielten eine Frist von drei Monaten, um sich an die neue Ordnung zu gewöhnen, vgl. Strenge/Devirent. Die Stadtrechte von Eisenach, Gotha, Waltershausen, S. 310. 150 Im Amt Wittenberg wurden 1493 / 94 uf ye 4 Pferde 1 Tag und 1 Nacht 1 Malter ¼ Hafer und für 3 Karrenpferde ye 1 Tag und Nacht 1 Malter Hafer gerechnet (ThHStA W, Reg. Bb 2732).
4. UMGEHUNG DER GELEITSORDNUNGEN
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4. Versuche, die Geleitsordnungen und den Straßenzwang zu umgehen, und obrigkeitliche Gegenmaßnahmen Die Nachrichten über die Versuche, den Straßenzwang zu umgehen, korrespondieren natürlich mit den Nachrichten, den Straßenzwang durchzusetzen. Ihre Vielfalt und ihre Besonderheiten geben zusätzliche Einblicke in das komplizierte System des Geleitswesens sowie in die handelsgeschichtlichen Entwicklungen zu Beginn der Frühen Neuzeit. Die Versuche, auf »Umwegen« das Ziel zu erreichen, haben mindestens zwei Ursachen: Einmal waren die verbotenen Straßen die bequemeren oder gar kürzeren, wie die Fuhrleute behaupteten, zum anderen konnten sie größeren Gewinn erzielen, wenn sie die Hauptgeleitsorte mit ihren hohen Gebührensätzen mieden und versuchten, auf »Nebenstraßen« mit »billigeren« Geleitsstellen das Ziel zu erreichen. Zu bedenken ist dabei, dass spätestens seit dem frühen 15. Jahrhundert die Kaufleute nicht mehr ihre Frachtfuhren begleiteten, sondern dass die Fuhrleute zu einem selbstständigen Berufsstand geworden waren, die im Auftrag – im »Gedinge« – gegen entsprechende Entlohnung die Frachtfuhren durchführten.151 Diese Fuhrleute – oftmals »Nebenerwerbsbauern«, denen Zugtiere und Wagen oder Karren gehörten152 – waren als selbssttändige Unternehmer natürlich bestrebt, die Route zu befahren, die die wenigsten Gebühren forderte.153 So wird für das Jahr 1481 berichtet, dass 151 Wie aus der Geleitsordnung von Langensalza hervorgeht, wurde selbst Eimbecker Bier regelmäßig von selbstständigen Fuhrleuten im Gedinge nach Thüringen gebracht: Obir vormelte Ordenung des Gleyts vom einbegschen Bire werden gemeynlich dy Stadtkeller zu Erfurt, Weymar, Arnstedt und ander, underweylens zu Gotha und Eysenach etc. vordinget, alßo das dyjenigen, ßo das Bir dareinfuren, von eynem Walpurgistage uf den andern, ein Jar gnant, Gelt dovon geben in Gedinge, damit dy rechte Strassen mit dem Bire gehalten und nicht durch ander Wege das Bir, wy of geschen, hineyn bracht und das Gleyte entzogen worde, siehe Teil 4, Nr. 49. In einem Streit um Geleitsgebühren in Erfurt gab 1549 ein Fuhrmann aus Gräfinau (bei Ilmenau) an, dass er regelmäßig die Straße von Nürnberg nach Lübeck befährt, aber in Erfurt keine Fracht in die Hansestadt gefunden habe und deshalb die Strecke teilweise unbeladen befahren musste (ThHStA W, Reg. Cc 306). 152 Als 1542 die Türkensteuer gezahlt werden sollte, bat der Schosser von Lehesten die kurfürstlichen Räte um Verständnis, dass die Fuhrleute von Lehesten Aufschub für die Zahlung brauchten, denn sie waren nicht daheim, sondern zu Presla, Poßen, Krakow und Lublin. So wissen die Weiber nicht, was sy für Pferd haben. So seindt im Dorf zu Lehesten welcher einer zway oder drey Pferdle halten, ir Erb domit zu pauen, arbeiten auch domit umbs Lohn, fharen nit stets uf der Stras, den ye zu weylen in dy Merck gein Leiptzick, wen fur ein Jhar ist kein Gewaydfhure gewest, dodurch dieselben heymischen Furleuth kein Schiffer verfurt. Diese Pferdt haben dy Armen meistentayls mit Wagen und ledig in den braunschweygischen Krieg musen gehen lassen. Diser der gantzen Somer entrhaten und haben nichts haym bracht, sunder dorauf dy Gemein in dy 30 fl. zugepust. 1547 besaßen von den 13 Hufnern des Dorfes 6 zusammen 43 Pferde auf der Straße im durchschnittlichen Steuerwert von 11 fl., ein Halbhufner versteuerte 5 Pferde (ThHStA W, Reg. Pp 256, 2, 3, 5, 8 und 10). 153 1535 wird vermerkt, dass in Wittenberg in den letzten 5 bis 6 Jahren die Anzahl der Fuhrleute auf 40 oder mehr angestiegen sei, die sich allein des Fharens behelfen (ThHStA W, Reg. Cc 409).
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II. GELEITSWESEN
Fuhrleute, die Waren aus Lübeck, Hamburg und Braunschweig nach Nürnberg oder Würzburg brachten, die rechte Straße über Sangerhausen, Sachsenburg, Weißensee und Erfurt mieden, statt dessen über Eisleben fuhren, dort die Gebühren an die Grafen von Mansfeld zahlten und über Taubert und Weimar ihren Weg über den Wald suchten, weil sie in den zwei Geleiten nur 6 gr. zahlen mussten. Der Umweg betrug nur 2 Meilen. Sie wollten das gesparte Geld lieber verzehren und nur über Erfurt fahren, wenn sie dort nicht mehr zahlen müssten als in Weimar.154 Schließlich gab es noch eine dritte Variante, auf »bequemeren« Straßen die Geleitsstellen weiträumig zu umgehen: So wurde das ungarische Kupfer, das die Fugger auf ihrer Hütte Hohenkirchen verarbeiten ließen, 1549 nicht mehr zum Hauptgeleit Erfurt, sondern über kürzere Wege mit Beigeleiten transportiert mit dem Angebot, dort mehr Geleitsgebühren zu bezahlen.155 Eine ähnliche Besonderheit im Geleitswesen ist zweifellos 1573 das Angebot von Leipziger und anderer Fuhrleute(n) auf dem Wege nach Frankfurt am Main, mehr Gebühren zahlen zu wollen, wenn man sie durch die kurtzen Hessen und nicht durch die langen Hessen fahren lassen wollte. Sie waren bereit, dem landgrefischen Geleite einen Gulden, aber dem sächsischen Geleite einen halben Thaler zu reichen.156 Welche Konsequenzen sich durch das Umfahren von Geleitsstellen ergeben konnten, zeigt beispielhaft eine Auseinandersetzung zwischen hennebergischen und hessischen Fuhrleuten und sächsischen Befehlshabern von 1569. Damals hatte der Schosser von Gerstungen und Hausbreitenbach mehrere Fuhrleute und Kerner aus dem hessischen Teil Berkas mit Gütern aus Lüneburg auf dem Wege nach Nürnberg auf offener Landstraße aufgehalten und fünf Tage lang in der Herberge 154 ThHStA W, Reg. Cc 251. 155 ThHStA W, Reg. Cc 303. Durch die Meidung des Erfurter Geleits sollen dort jährlich etzliche hundert Gulden Schade an Geleite eingetreten sein. Ob ein Zusammenhang darin besteht, dass die Fugger zur gleichen Zeit den Kupferhandel abgegeben und den Welsern übergeben hatten, lässt sich nicht feststellen. Dem Angebot der Fugger ging ein langjähriger Streit voraus (StA Leipzig, XLV (F) B 1 c. Hessisches Geleite den Leipziger Kaufleuten auf die Frankfurter Messen 1536 – 1575). Noch 1530 hatte Kürfürst Johann verordnet, dass Raymund, Anthon und Jeronimus Fugger von ainem Wagen mit iren hungerischen rauchig oder gesaigerten Kupfer, so zu und von der Hutten Hohenkirchen durch Erfurt und unser Glait daselbst gefurt wirdet, nit mehr dann 8 gr. zu Glait geben durfen (ThHStA W, Kopialbuch A 8, p. 293). 156 ThStA Gotha Y I b Georgenthal Nr. 1a 1525–1620. Ausgangspunkt war die Klage Gothaer Fuhrleute, als sächsische Untertanen wie Fremde in Gerstungen ½ Taler Geleitsgebühren zahlen zu müssen. Schon hatte es deshalb Auseinandersetzungen zwischen Landgraf Philipp und Leipziger Kaufleuten gegeben. Damals waren die Leipziger Kaufleute persönlich durch die korzen Hessen gezogen, die Wagen aber uf Creutzburg, Cappell und also durch die langen Hessen iren Weg gefaren (StA Leipzig XLV (F) B 1 c). Über den Verlauf der kurzen bzw. langen Hessen vgl. Friedrich BRUNS / Hugo WECZERKA, Hansische Handelsstraßen, Text-Bd., Weimar 1967, S. 344 ff.
4. UMGEHUNG DER GELEITSORDNUNGEN
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»Zum Guldenen Stern« im sächsischen Teil kommern lassen.157 Um freigelassen zu werden, mussten sie 50 Taler Bürgschaft leisten lassen durch einen Wirt in Hausbreitenbach und den Wirt »Zum Guldenen Stern«. Als Begründung für die Festnahme gab der Schosser an, die Nürnberger hätten früher darum gebeten, ihr Gut und Wahr, so sie von Hamburg nach Nürmbergk und zurück schickten, durch s. f. G. Landtstrassen und Glait uf Erfurdt und Sachsenburgk passieren zu lassen, [...] sinthemal die anttorfische Handtlung (wegen Krieg und Unruhe) itzo des mehren Theils gegen Hamburgk gelegt wurde,
aber die Fuhrleute hätten diese Straßen und Geleite umgangen und wären, statt über Braunschweig, Halberstadt und durchs Landt zu Doringen uf Erffordt und weiter über Ilmenau oder Königssee nach Coburg, verbotenerweise über Berka gefahren. (Diese Straße über Berka war der eigentliche Weg und führte von Bamberg, Römhild, Maßfeld, Wasungen, Marksuhl, Berka, Niedersuhl, Ulfen, [Bad Soden-] Allendorf über den Höberg nach Göttingen). Die verlangte Straße über den Thüringer Wald war außerdem viel böser und auch umb vier oder funf gantzer Meil Weges und also umb eine grosse Tagreise weiter. Wie es scheint, haben die Sachsen die neue Situation ausgenutzt und die Gebühren erheblich erhöht. Jedenfalls klagten der Landgraf von Hessen und Georg Ernst von Henneberg bei Kurfürst August, dass man jetzt angefangen habe, solchen Zoll und Glaydtgeldt nicht allein über die alte gewohnliche Tax zu erhöhen, sondern auch in allen benannten Orten als zue Creutzburg, Eysenach und Erfurdt dasselbig Glaydtgeldt zugleich und also geduppelt einzufordern. Um vor allem dem Geleit in Erfurt zu entgehen, wären – nach einem Bericht des Erfurter Geleitsmanns – Fuhrleute aus Eisenach und Umgebung mit englischen Gütern nach Eisenach gekommen, hätten dort wohl Geleitgeld gezahlt, wären aber danach zurück auf Marksuhl und weiter nach Nürnberg gefahren. Aufschlussreich ist die Aussage des Geleitsmanns von Eisenach, er hätte nichts vom Zwangsweg über Erfurt gewusst. 1577 wurden in Marksuhl Fuhrleute aus Benshausen mit Nürnberger Gütern arrestiert, weil sie auf dem Wege nach Embten, Bremen und dero Orter nicht über Erfurt gefahren waren.158 Bereits für 1581 wird von einem neuen Zwischenfall berichtet:159 Drei Fuhrleute aus Schmalkalden hatten mit 3 Karren und 1 Wagen und 10 Pferden mit Gütern von Lüneburg nach Nürnberg wieder den Weg über Marksuhl genommen und wurden hier festgehalten. Daraufhin forderte der Erfurter Geleitsmann, sie sollten gegen ein Pfand von 50 Talern oder einem Pferd freigelassen werden, um in 157 ThStA Meiningen, Sekt. III 513. Während dieser Zeit hätten sie 18 fl. verzehrt. Auch in den folgenden Jahren sind Fuhrleute aus dem gleichen Grund festgehalten worden, z. B. zwei Fuhrleute aus Gyssen 3 ½ Tage im Gasthaus »Zum Schwan« in Berka bzw. in Hausbreitenbach und hatten 9 Taler 1 Ort 15 d. verzehrt. Schließlich haben die Sachsen den Paß durch Berka sperren lassen. Zu einem gleichzeitigen Verzeichnis der rechten Straße von Hamburg uf Erfurt bzw. über die unrechte Straße von Hamburg bis Nürnberg (ThHStA W, Reg. B 23 211). 158 ThStA Meiningen, Sekt. III / 514. 159 Ebenda.
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II. GELEITSWESEN
Erfurt ihre Geleitsgebühren bezahlen zu können. Tatsächlich wurde ein Pferd verpfändet, nach der Reduzierung des Strafgeldes auf 20 fl. und Rückgabe des Pferdes konnten die Fuhrleute weiterfahren.160 Dass es sich dabei nicht um diesen oder jenen Einzelfall handelt, sondern um grundsätzliche landesherrliche Interessen, macht der Streit deutlich, der sich unmittelbar danach angeschlossen haben muss. Als Verhandlungen zwischen Hessen und dem ernestinischen Sachsen zunächst scheiterten, ließen hessische Beamte einen Waltershausener Fuhrmann mit 12 Karren Wein in Schmalkalden kommern, weil sie von der Obrigkeit schuldigk seindt, ihre Underthanen zu schützen. Über den Ausgang dieses Zwischenfalls ist bisher nichts bekannt, ebenso nichts über den Inhalt einer Einigung Anfang Juli 1583. 1596 wurde den herzoglichen Räten in Weimar abermals mitgeteilt, dass Nürnberger Fuhrleute auf dem Wege in die Sehestädte Erfurt meiden und über die Grafschaft Henneberg und Marksuhl nach Hessen fahren wollten. Im Ergebnis würde der dritte Theil der Güter, so von Nürnbergk aus nach den Sehestädten und Land zu Sachßen undt do dannen wiederumb nach Nürnbergk gefuret werden, das Geleit in Erfurt umfahren. Dadurch hätte nicht nur Erfurt, sondern auch die Geleite in Weißensee und Sachsenburg hätten großen Abbruch.161 Wie gut die Kontrolle funktionierte, zeigt ein Beispiel von 1549. Damals war ein Fuhrmann aus Langewiesen im Thüringer Wald (b. Ilmenau) mit Fischwerg und anderer groben Wahre von Lübeck nach Nürnberg unterwegs.162 Er hatte von Eisleben aus wegen Hochwassers und tiefen Weges nicht den Weg über Erfurt genommen, sondern über Weimar, hatte dort seine Gebühren bezahlt und war weiter nach Franken gefahren. Als er auf der Rückfahrt (!) dann Erfurt passieren wollte, wurde er gekommert und mit einer Strafe von 100 Talern belegt. Dem Fuhrmann gelang es schließlich, die Strafe auf 50 Taler herabzudrücken. Ihm wurde aber bedeutet, er sei (sonst) mit zwei Geschirren von Frankfurt und Nürnberg nach Lübeck hin und wieder unterwegs und also ein teglicher Furman und habe wissen müssen, was er in Erfurt zu zahlen habe. Vielmehr habe er aber im Weimarer Geleit seinen Vorteil gesucht, nicht zuletzt, weil er auch nicht den Grund des »Umfahrens« angegeben habe. Welche Vorteile die Fuhrleute gewinnen konnten, wenn sie Nebenstraßen benutzten und Erfurt umfuhren, zeigt eine Nachricht von 1603: Damals befuhren Fuhrleute aus den Grafschaften Henneberg und Schwarzburg mit Frankfurter 160 Für die gleiche Zeit ist ein Vorzeichnus darüber überliefert, welche Straßen von Lüneburg nach Nürnberg zu benutzen waren: erstlich uf Hanuber, Hildesheim, Pocklen (Bockenem), Sasßlen (Seesen), Gobelhausen (Giebeldehausen), Duderstadt, Dingelstadt, Kulstadt (Küllstede), uf die Strudt, Natha (?), Myla (Mihla), Eysenach und volgendts uf Margsuhla und Nürnberg (ebenda.) 161 ThStA Gotha, Y I a 6 – 1596. Ob damit die Errichtung eines Beigeleites in Teutleben 1596 im Zusammenhang steht, muss noch geklärt werden. Es war geschaffen worden zur Abwendung der hessischen und anderer Fuhrleute und Kärner und Umbfahrung (ThStA Gotha Y I b A 1596 – 1616). 162 ThHStA W, Reg. Cc 304.
4. UMGEHUNG DER GELEITSORDNUNGEN
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Gütern oder rheinischem Wein Nebenstraßen und zahlten unterwegs insgesamt 18 d. von einem Karren und 3 gr. von einem Wagen an Gebühren, während sie in Erfurt vom Wagen 3 fl. und vom Karrn halbsovil geben müssen. Bei Kontrollen würden die Waren als Nürnberger Gut ausgegeben.163 Gut funktionierendes Geleitswesen und hohe Einnahmen stärkten natürlich die Position des Geleitsmanns und brachten ihm u. U. auch eine bessere Entlohnung. Daraus erklärt sich auch die Beschwerde (und Begründung) aus Lehesten 1578/79 über die Ursachen von geringeren Geleitseinnahmen. Danach befuhren würzburgische Fuhrleute nicht die rechte Straße von Leipzig (über Dornburg, Jena, Kahla, Pößneck, Kaulsdorf und Lehesten) nach Nürnberg, sondern benutzten ab Pößneck eine Nebenstraße und kamen erst bey Cronach in die rechte Landstraße. Der Geleitsmann hatte vergeblich versucht, den Fuhrleuten zu folgen, an keinem Ort sei ihm aber geholfen worden, vielmehr musste er mit Schimpf und Schaden abziehen, [...] darauf die Fuhrleudt dan seider Zeit mehr trotziger worden.164 Nicht zuletzt wegen derartiger Reaktionen der Fuhrleute veranlasste die staatliche Obrigkeit, die Geleitsmänner zu ermächtigen, hart durchzugreifen und höchste Strafen durchzusetzen, wie z. B. in Radeberg: hier wurde über die Straf derer, so das Gleite verfaren, bestimmt, dass von dem Verbrecher die Helfte der Wahre genohmen werden sollte, so viel er der auch bei sich hette. Tregt zu gemeinen Jaren ungeferlichen 2 Schock.165 Die gleiche Festlegung galt für Mühlberg166 und für Liebenwerda.167 Weil Nürnberger Kaufleute auf dem Wege nach Leipzig nicht die rechte Straße fuhren, verlangte der sächsischweimarische Kanzler Brück 1563 vom Geleitsmann in Thierschneck, er solle gegebenenfalls die Pferde ausspannen, 1574 wurde die Strafe beim Umfahren der vorgeschriebenen Straße auf 10 fl. für einen Wagen und 3 fl. für einen Karren festgelegt.168 Gegen die Versuche, »Umwege« zu suchen und damit die Geleitseinnahmen zu mindern, standen den Geleitsmännern reitende »Landknechte« zur Verfügung, die den Straßenzwang sichern sollten. Die zahlreichen überlieferten Nachrichten zeigen, dass die Kontrolle überaus effektiv war. Vor allem zu Zeiten eines hohen Warendurchgangs, d. h. zu Zeiten der Großen Märkte in Leipzig und Naumburg, 163 ThStA Gotha Y I a 8 – 1603. Gegen Fahrten über den Geleitsort Weimar hatte der Erfurter keine Einwände, weil er das Geleit dort gepachtet hatte. 164 ThHStA W, Reg. Cc 362. Daraufhin schrieben die fürstlichen Räte an verschiedene Städte und verlangten, den Geleitsmann von Lehesten in seinen Bemühungen zu unterstützen (ThHStA W, Reg. Cc 363). 165 Siehe Teil 4, Nr. 72. In Plaue hatte der Zöllner etwas Spielraum: Die Vorfahrer soll der Zöllner nach seinem Gefallen zu bueßen und zu strafen Macht haben, doch do es wieder Billigkeit und zu hoch, dem Ampt zu entscheiden anhaim gegeben werden, siehe Teil 4, Nr. 70. 166 Siehe Teil 4, Nr. 62b. 167 Siehe Teil 4, Nr. 54. 168 ThStA Gotha Y I d. Nr. 18. Die rechte Straße führt von Nürnberg aus im Hineinfaren von Rattelsdorf uf Coburgk, Neustedtlein, Greventhal, Salvelt, Kahla, Jhena, Dornburgk, Camburgk oder Tersneck.
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II. GELEITSWESEN
aber auch zu den Frankfurter Messen, wurden die Kontrollen intensiviert.169 So gehörten zu den Ausgaben des Geleitsamtes Eilenburg die Besoldungen für die berittenen Amtsknechte, so mahn umb Vermeidung der Beiwege in Mergkten pfleget zu bestellen, darunter für einen Knecht, der 9 Tage und Nächte im Leipziger Michaelismarkt zwischen Dieben (Düben) und Leipzig gewacht, je Tag 2 gr. Ein anderer musste sogar 11 Tage und Nächte zum Leipziger Neujahrsmarkt die Straße kontrollieren.170 In Eisenach und Creuzburg achtete man besonders zu Zeiten der Frankfurter Messen auf die Einhaltung der Geleitsvorschriften: 1519 / 20 kontrollierten um Eisenach sogar Edelleuthe die Einhaltung des Geleits,171 und im Geleit Creuzburg wurden allein 1525/26 für Reiter, so auf Befehl die Frankfurter Messe gehalten, über 10 fl. ausgegeben.172 Wie die Eintragungen aus den Geleits- (oder Amts-)Rechnungen beweisen, waren die Kontrollen im Sinne des Straßenzwangs nicht nur erfolgreich, sondern brachten auch ziemliche Einnahmen. Verschiedentlich wird nur vermerkt, dass einzelne Fuhrleute das Geleit umfahren hatten und deshalb gekommert, d. h. ihre Wagen (oder und Waren?) beschlagnahmt wurden,173 in anderen Rechnungen werden nur die Bußen, d. h. die Strafgelder, eingetragen, die eine beachtliche Höhe erreichen konnten.174 Von diesen Strafgeldern erhielten die Geleitsknechte (zumindest in Erfurt) ein Viertel als Belohnung.175 Neben den bereits genannten gab es aber noch vielfältige andere Versuche der Fuhrleute, die Geleitsgebühren zu minimieren. Wesentlich risikofreier als das »Umfahren« war offensichtlich, den Wert und den Umfang der zu vergleitenden Waren nicht korrekt anzugeben, wie das Beispiel eines Fischhändlers in Erfurt zeigt, der 1496 für 20 ß dürre Fische 6 gr. 6 d. Geleitsgebühr gezahlt, darüber hinaus aber noch weitere 14 ß auf seinem Wagen geladen hatte, außer denen, die er bereits zuvor verkauft hatte.176 169 Wie weit eine Zusammenarbeit mit den Fußwachen aus dem Befehl Kurfürst Augusts von 1581 bestand, ist gegenwärtig nicht zu klären, siehe oben S. 71. 170 ThHStA W, Reg. Cc 676. Dass die Straßen ständig überwacht wurden, lassen die Rechnungen der folgenden Jahre erkennen: 1506 / 07 2 ß 36 gr. (= 7 fl. 7 gr.) in den Leipziger Märkten Männern gegeben, die ufs Geleit Tag und Nacht gewart ufm Feld (ThHStA W, Reg. Bb 130); 1507 / 08: 4 ß (11 fl. 9 gr.) den, so auf der Straße gewart. (ThHStA W, Reg. Bb 131); 1523 / 24: 2 fl. 3 gr. 6 d. auf den Leipziger Märkten und außerhalb der Märkte die Straße beobachten lassen, damit man das Geleit nicht umfährt (ThHStA W, Reg. Bb 148). 171 ThHStA W, Reg. Bb 1240. 172 ThHStA W, Reg. Bb 151. 173 1501 Geleit Ronneburg: 2 Fuhrleute gekommert zu Gera, haben das Geleit überfahren. (ThHStA W, Reg. Cc 1115). Ob die Wagen (oder Waren) dauerhaft beschlagnahmt wurden oder nur so lange, bis das Bußgeld bezahlt wurde, lässt sich nicht ermitteln. 174 Siehe Teil 2, Nr. 2. 175 ThHStA W, Reg. Cc 291 zu 1541. 176 ThHStA W, Reg. Cc 256. Der Fuhrmann war über Eckartsberga und Buttelstedt nach Erfurt gefahren, und hatte jeweils für 50 oder 60 ß dürre Fische 3 gr. Geleitsgebühren gezahlt.
4. UMGEHUNG DER GELEITSORDNUNGEN
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Von ganz anderen Dimensionen ist die Nachricht über einen Streit 1536 über die Geleitspraktiken in Erfurt, die zugleich interessante Details über den Warentransport und das Verhältnis von Fuhr- und Kaufleuten enthält:177 Ein Fuhrmann aus Gillersdorf (in der Nähe von Ilmenau im Thüringer Wald) hatte für einen Erfurter Großhändler Dionysius Mahn Monate zuvor neben anderen Gütern einen Ballen Flachs aus Lübeck nach Erfurt transportiert, wo Mahn den Flachs mit einem Gewicht von achthalben (7 ½) Ztr. vergleitete. Tatsächlich aber habe der Fuhrmann den Geleitsschreiber darüber informiert, es sey der Pallen alleine achtzehn Centener schwer gewest und ihm auch so verlohnet worden, der Geleitsschreiber habe aber nicht weiter reagiert und habe in Abwesenheit des Geleitsmannes und ohne dessen Wissen den Fuhrmann nicht aufhalten wollen und ihn weiterfahren lassen. Kurze Zeit später hat sich ein ähnlicher Vorfall mit einem anderen Fuhrmann wiederholt: Dieses Mal habe Mahn einen angelieferten Ballen Flachs (ebenfalls aus Lübeck), siebenthalb (Schiffs)Pfund schwer, ist 19 Ctr. und ein halber, mit nur viertzehenthalben (13 ½) Ztr. vorglait. Mahn musste schließlich seinen versuchten Betrug zugeben und hat auf vielgehabte Handlunge und Unterrede, auch umb vleissiger Vorbitte willen etzlicher Herren und guten Freunde umb solche Mishandlunge alte zehen Guldengroschen zu Abtragk geben. Für Kaufmann Mahn scheint es nicht der erste Versuch gewesen zu sein, die Geleitsordnung zu hintergehen, denn auf die Vorhaltung, er hette doch auch ein grossen Handel mit vil guten Tüchern, vergleite der aber wenig, konnte er nicht plausibel antworten. Dass die Versuche, durch falsche Angaben über die zu vergleitenden Waren bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts nicht unüblich waren, zeigt eine Notiz des Erfurter Geleitsmanns von 1570. Damals gab es eine Auseinandersetzung mit einem Fuhrmann Schröter aus Wegeleben, der das Erfurter Geleit umfahren hatte und auf jeden Fall bestraft werden sollte. Als Argument führte der Erfurter an, dass Schröter seit Jahren nicht nur die Straße über Erfurt gemieden, sondern auch die Gebühren nicht ordnungsgemäß gezahlt habe: So habe er vor einiger Zeit, als er Frankfurter Gueter [...] nach Leiptzig gefhuret, [...] alle Wahren nach seinem Guetdüncken und nicht nach Ausweisung der Glaitztafel vergleitet und sich so unnütz gemacht, dass sich der Glaitzschreiber der andern Fhurleuth halben, so eben zur Stedt gewesen, und ir Glaith auch geben wollen, sich schemen und stilschweigen müssen.
Da Schröter wohlhabend war, könnte er auch gestraft werden, den andern zur Lehre.178 Ein weiterer Versuch, die Gebühren zu mindern oder Strafmaßnahmen zu entgehen, die Festlegungen der Geleitsordnungen bzw. ihre Umsetzungen oder Ihm wurde in Erfurt bedeutet, dass hier die Gebühren nach der Ware und nicht nach Wagen berechnet würden. 177 ThHStA W, Reg. Cc 283. Die Klagen über die Verhältnisse im Geleitsamt Erfurt sind in der Überlieferung besonders umfangreich, möglicherweise auch, weil in Erfurt das Geleit verpachtet war und der Geleitsmann zusätzliches Interesse an hohen Einnahmen hatte. 178 ThStA Gotha, Y I a 2 – 1570.
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II. GELEITSWESEN
Interpretationen durch die Geleitsleute in Frage zu stellen, ist die Klage bzw. Anfrage von Tuchmachern aus (Langen-)Salza gegen die Praktiken im Geleitsamt Erfurt. Die Tuchmacher trugen 1523 Herzog Johann von Sachsen vor, dass man von ihnen so viel Gebühren verlangte wie von Fuhrleuten, dye uber Landt mit Gewandt farhen, vom Wagen eyn Gulden. Dan so sye irhe gewonliche Strassen auf Sommerde und Gutenshausen (Guthmannshausen) farhen, geben sye nicht mehr dan von eym Wagen dreihe Silbergr [...] Es helt aber e. f. G. Geleytstaffeln, das man von iglichem Tuch, das zu Dhuringen gemacht und breyte Tuch heyssen, wan die aus dem Landt gefürth, muß man von eynem Tuch 6 alte d. zu Erfurdt geben. Es furth eyn Wagen funfzig ader sechszigk byß auf anderhalbhundert (!) Tuch.
Die Langensalzaer baten um Nachricht, waß nhu e. f. G. hyrinnen haben wyll.179 Selbst die einflussreichen und wohlhabenden Metallhändler bemühten sich erfolglos um eine eigenständige Interpretation der Geleitsordnung: So klagte Heinrich Scherl aus Leipzig180 am 22. November 1543 für die Gesellschaft des Saigerhandels der Saigerhütten unter Luderstadt gegen den Erfurter Geleitsmann, weil der von der Gesellschaft für das von ihr nach Erfurt eingeführte Blei, das schon bei der Einfuhr nach Erfurt vergleitet worden war, bei der Ausfuhr abermals Gebühren verlangte, weil es vier Wochen in Erfurt gelagert worden war. Das Argument Scherls, er habe erst aus anderen Orten Fuhrleute beschaffen müssen, wurde entsprechend dem geltenden Geleitsrecht nicht anerkannt.181 Eine weitere Möglichkeit, geringere Gebühren zu zahlen, waren Contracte zwischen fremden und einheimischen Fuhr- und Kaufleuten: Nach einem Bericht des Eisenacher Stadtrates über den Verfall der Stadt und seine Ursachen von 1500 z ychen die Kauf- und Fuhrleute mit Handel undt Nyderlagen uf dye Dorfe, verkaufen und kaufen Kupfer undt Woln etc., laden auf und ab, liefern nichts in die Stadt, dadurch am Zoll undt Geleydt Abgangk, auch gemeyner Stadt Abbruch thut in der Wage, Thore- und Wegkgeldt, Zerung und Kost entzogen wyrdt,182 und 1509 wollten Eisenacher Bürger fremden Kaufleuten die Waren in Eisenach oder auf den Dörfern abkaufen und als eigene Güter außer Landes führen.183 1523 brachten Fuhrleute aus dem Gebiet des (albertinischen) Herzogs Georg Fische aus der Mark in das Erfurter Gebiet, übergaben sie dann vor der Stadt Erfurter Fuhr- oder Kaufleuten, die dann weniger Gebühren aufbringen mussten.184 179 180 181 182 183 184
ThHStA W, Reg. Cc 269. Über das Ergebnis ist nichts bekannt. Vgl. zu Heinrich Scherl meine Edition: »Hab und Güter«. ThHStA W, Reg. Cc 296. Strenge / Devirent. Die Stadtrechte von Eisenach, Gotha, Waltershausen, S. 82. ThHStA W, Reg. Aa 2881 (1509). ThHStA W, Reg. Cc 278. In diesem Falle kam das Fischwerk aus Lübeck über Weißensee und sollte nach Nürnberg geliefert werden. Ob im Zusammenhang damit von Herzog Johann 1524 angeforderte Berichte des Geleitsmanns in Erfurt über die Handhabung der Geleitsordnung beim Transport von dürrem Fischwerk stehen, das nach, durch und aus Erfurt transportiert wurde, ist nicht zu entscheiden (ThHStA W, Reg. Cc 271).
4. UMGEHUNG DER GELEITSORDNUNGEN
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Ungewöhnliche Folgen brachte das Verhalten des Geleitsmanns von Oberhof mit sich, der um 1577 den Weinzoll nicht nach altem Herkommen einnahm, d. h. für ein Fuder Wein 2 gr. [...], für ein Karn Wein, zwey- oder dreyspenigk, 1 gr., sondern – und das erlaubte die Geleitsordnung von 1540 – auf die andere Möglichkeit zurückgriff und Wein verlangte, so dass die Fuhrleute die Fässer anstechen mussten. Dadurch sähen sich die Fuhrleute veranlasst, die Weine hinwider mit Wasser zu füllen!185 Neben den unterschiedlichsten Versuchen, die bestehenden Ordnungen zu umgehen und den Auseinandersetzungen zwischen Geleitsleuten und Fuhrleuten zu entgehen, übten sich auch die Geleitsleute untereinander in eigener Interpretation der Geleitsordnungen, ohne Rücksicht darauf, dass sie dem gleichen Landesherrn unterstanden. Ein Beispiel ist die Auseinandersetzung zwischen dem Schosser von Gebesee und seinem Kollegen von Weißensee 1533, weil dieser Fuhrleute mit Fischwerk auf dem Wege nach Gebesee und weiter nach Erfurt umgetrieben, gekommert und auf den Weg nach Weißensee verwiesen habe. Der Gebeseer verlangte, die Fuhrleute nicht zu belangen und künftighin einem jden hinfurder der Richtunge des Weges, auch seiner Gelegenheiten nach unvorhindert faren (zu) lassen.186 Dagegen behauptete der Weißenseer Schosser, dass alle Güter, die zu Braunschweigk, Hamburgk, Halberstadt und Magdeburg geladen und nach Erfurd sollen gefürd werden, alle auf Sangerhausen die Gleise – als die geordente glaitbare Lantstrasse – fahren mussen und den gleichen Weg zurück von Erfurt aus. Letztlich ging es wohl »nur« um höhere Geleitseinnahmen und um einen Ausdruck der Machtposition. Dazu gehört die Beschwerde des Rates von Jena 1545 gegen die Praktiken im Geleit Wiegendorf. Während die Jenaer Händler und Handwerge, wen sie zu Mark faren kegen Budtstadt, Eckersperg etc. und herwidder, wenn dieselben von Budstadt und ander auff den Düring zu unsern Wochenmargken heyereinfharen und Getraidich, Salz etc., was man zu Margk fuhren,
bisher kein Geleit zahlen mussten, wurde zuletzt ein Bürger von Buttstädt, der Frankenhäuser Salz gebracht hatte, auf dem Rückweg gekommert.187 Wie eifrig die Erfurter ihr Geleitsgeld eintrieben und die Geleitsordnung offensichtlich sehr weit zu ihren Gunsten auslegten, zeigt ein Beispiel von 1558. Damals klagten Bürger aus Ilmenau über das Verhalten des Erfurter Geleitsmanns: 185 ThStA Meiningen, Sekt. III / 514.1577 wird dieses Problem erneut aufgegriffen und vorgeschlagen, dass zwene, drey oder mehr, so miteinander fahren, sich zusammentun und aus einem Fass den geburlichen Zoll vorrichten sollen, das ihnen beschwerlich, die gantz Vaß zueroffenen, ebenda. 186 LHASA, MD, d. 52, A IV, 1. 187 ThHStA W, Reg. Cc 392. Zu welchen Auswüchsen im Geleitswesen es kommen konnte, zeigt eine Klage von Fuhrleuten von Capellendorf, die in Apolda Holz verkauft und auf dem Schloss Getreide gekauft hatten, und in Wiegendorf Geleit bezahlen sollten, obwohl Wiegendorf nur ¼ Meile von Capellendorf entfernt war (ThHStA W, Reg. Cc 396). Bereits 1533 hatte sich der Rat von Jena beschwert, dass der Geleitsmann von Wiegendorf auch Geleitsgebühren erhebt von Wein, der diesseits der Saale gewachsen war. Davon seien die Räte von Kölleda, Buttstädt, Buttelstedt, Brambach, Eckartsberga und Rastenburg betroffen (ThHStA W, Reg. Cc 389).
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II. GELEITSWESEN
Sie hatten Getreide aus Querfurt transportiert und wenige Kilometer vor den Toren von Erfurt das Geleitsgeld an den Geleitsmann von Erfurt geschickt und ein Zeichen zu geben gebeten, wie dann ieder Zeit in dem Ein- und Ausfahren ueblich und geschicht. Als die Erfurter den Standort des Transportes erfragten, ob die Karn weyt von der Stadt hinweg seindt und erfuhren, dass sie fast bei Melchendorf (süd-östlich von Erfurt) warteten, wurden sie mit 6 Taler Strafgeld belegt und Karren und Pferde in der Herberge »Goldene Henne« arrestiert, weil sie das Geleit umfahren hätten. Die Ilmenauer baten ihre Obrigkeit um Unterstützung, dieweil dan je und alwege sonderlich uns Waltleuten in oder ausserhalb der Stadt (Erfurt) zufharen freygestanden und noch ist, alleine das das Geleit davon entricht. Der Erfurter Geleitsmann wies die Anklage zurück, weil die Ilmenauer Fuhrleute die ordentliche rechte Landstrassen uff Voilsbergk oder Gutenshausen (welche beide Beigeleite anher gehoren) nicht zugefaren, sondern sie haben Schleufwege gesucht wie sie gekunt, damit sie kein Geleit haben geben dürfen.188
Ob ein Gnadengesuch um Erlass der Strafe für die armen Leute, denn sie hätten vom neuen Geleit nichts gewußt, Erfolg hatte, ist nicht bekannt. Die verschiedenen Versuche der Fuhrleute, die Geleitsstellen zu umfahren, führten auch zu Überlegungen, an »Bei-« oder »Nebenstraßen« neue Geleitsstellen zu errichten, um auf diesem Wege Gebühren kassieren zu können. So schlug 1508 / 09 der Schultheiß von Eisenach vor, in Marksuhl ein Beigeleit zu errichten, weil dort neben der Hauptstraße eine neue Straße von Franken nach Westfalen und Hessen gebaut und dem Geleit in Eisenach Schaden zugefügt wurde.189 Dazu ist es aber nicht gekommen, weil es vorher nicht gewesen, auch umb andere mehr Umbstände. Mehr Erfolg hatte der Erfurter Geleitsmann 60 Jahre später. Ein Fuhrmann aus Wiegleben hatte nach eigenen Angaben 20 Jahre lang Blei und Galmei nach Ilmenau gefahren und auf dem Wege nach dort in Creuzburg geringe Gebühren bezahlt und war dann weitergefahren über Warza und Arnstadt und nicht über Erfurt, weil der Weg 2 Meilen länger war. Da dieses Argument nicht zu bestreiten war, schlug der Geleitsmann vor, dazwischen in Groß-Rettbach (b. Neudietendorf) ein Nebengeleit einzurichten, offensichtlich 188 Bemerkenswert scheint die Kenntnis der Ilmenauer über die Geleitsbestimmungen und ihre Argumentation: Vor alters und über vorwerte Zeit allen Waltleuten, die nicht nur unter Henneberg, sondern auch unter der Grafschaft Schwartzburg zugetan, so Holtz, Breth, Schindel, Pfeel oder anders in Land bis die Unstruet gefueret und Getreid widerumb geladen, hat man dieselben widerumb an alle Beschwerung mit irem Getreide gleitesfrey passieren und faren laßen. Was aber jensit die Unstruet ins Lanth kuemen, ire Holtzwar abe- und Getreide widerumb aufgeladen, haben desselb entweder der beder Ende zu Voilsperg, Gutenshausen oder Erfurt, wo sy gewollt, dieweil es ein Gelait betrifft, entrichten muegen und jderzeit frey gestanden, uf Großensuemern oder andern Orten uf furstlicher Straßen zu faren [...] Wahr ist es aber, waß ein oder aus dem Fürsttum Sachßen von Saltz oder Centnerguetern gefueret, mueßen die Gleite ides Ortes entricht und gegeben werden, wie wir dann selbst vom Saltz und andern ufgeladen Guetern getan und thuen mußent (ThStA Meiningen, Sekt. III 512). 189 ThHStA W, Reg. Aa 2880 (1508 / 09). Dazu auch ThHStA W, Reg. Aa 2881 (1509 / 10).
4. UMGEHUNG DER GELEITSORDNUNGEN
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nach den Bestimmungen der Erfurter Geleitsordnung. Der Vorschlag wurde umgesetzt.190 1532 wollte der albertinische Geleitsmann von Taucha in Limehna ein Beigeleit auf Kosten des ernestinischen Geleits von Eilenburg errichten,191 warum 1562 ein Beigeleit bei Leubingen von der Stadt Weißensee eingerichtet wurde, ist allerdings nicht zu ermitteln.192 Wenige Jahre zuvor (1558) richtete Graf Boppo von Henneberg in Ilmenau eine Geleitsstelle ein, nachdem etliche und der Mhererteil von Fhurleuten sein Gleidt und Zoll durch Bey- und Schleifwege vorfharen und überschritten hatten. Er sei wohl berechtigt gewesen, diese Wege zuzuschlagen, aber armer Leut wegen dormit sie dester richtiger Beyfharen mochten, dasselbige unterlassen und vor besser und bequemer angesehen, anher ein Zolhauß zu bauen.193
Lützen erhielt ein Beigeleit in Eisdorf, weil in den nassen Jahren durch der tiefen Wege willen, die normale Straße nicht zu befahren war,194 auch wegen des Wassers (der Mulde) wurden im Amt Grimma Beigeleite in Nerchau und Burckartshain eingerichtet welche allein zugelassen für die kleinen Wagen mit 2 oder 3 Pferden aus den Oberstetlin Döbeln, Mügeln, Mittweida, Leisnig etc.195 Im Amt Eckartsberga gab es sogar 5 Beigeleite, nämlich zu Auerstedt, Sultza, Tauwart, Wie und Rödersdorf und wirt das Geleite allermassen gefordert und eingenommen wie in der Ordnung (für das Hauptgeleit) vormeldet, zweifellos ein Ausdruck für den intensiven Warenverkehr zwischen dem Mansfelder Raum und Erfurt bzw. Naumburg.196 Im Amt Langensalza gab es vier Beigeleite (in Welsbach, Flarchheim, Herbsleben und Issersheilingen), uf das dyjenigen, ßo dy rechte Strasse nicht halten mogen, das Gleyte nicht vorfaren [...] Es dorfen aber dy Gleytzleute von keyner Ware weniger den im Hauptgleyte nehmen.197
Ebenso vier Beigeleite waren im Umfeld von Sachsenburg, nämlich in Harras, Bilzingsleben, Griefstedt und im Kloster Frankenhausen eingerichtet worden.198 Für das Amt Köthen sind 9 Beigeleite mit allerdings sehr geringen Einnahmen nachgewiesen;199 eine Besonderheit ist für das Amt Weißenfels überliefert: Dem 190 ThStA Gotha, Y I a 2 –1570. Im Halbjahr Walburgis bis Elisabeth 1580 betrug die Einnahme an Geleitsgebühren 11 fl. 5 gr. von Fuhrleuten aus Ilmenau, Suhl, Themar, Crawinkel, Ohrdruf mit Dielen, Korn, Blei, Eisen und Waid. (ThStA Gotha, Y I a 3–1580). 1596 wird dieses Beigeleit wieder abgeschafft und die Geleitstafel eingezogen (ThStA Gotha Y I a 6–1596). 191 ThHStA W, Reg. Cc 376. 192 ThHStA W, Reg. Cc 365. Proteste gegen dieses neue Beigeleit bei den Herren von Werther, denen Leubingen unterstand, blieben erfolglos. Nach Ansicht des Erfurter Geleitsmanns erlitt das Beigeleit zu Vogelsburg Abbruch und Schmelerung. 193 ThStA Meiningen, Sekt. III 512. 194 Siehe Teil 4, Nr. 55. 195 ThHStA W, Reg. Cc 353. 196 Siehe Teil 4, Nr. 22. 197 Siehe Teil 4, Nr. 49. 198 StA Leipzig, Tit. XVIII (F) Nr. 51. 199 Siehe Teil 4, Nr. 48.
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II. GELEITSWESEN
Haubt-Gleidte zu Weißenfels waren drey Bey-Gleide, als (Hohen-)Melßen, Stößen und Osterfeldt zugeordnet, Hohenmölsen hatte selbst noch weitere Beigeleite in Obernessa, Mutzschen, Großgrimma, Dobergast und Weida, dazu bestand noch ein Beigeleit in Predeln, das dann dem Amt Zeitz unter andern außgewechselten Dorfschaften gegeben worden ist.200 Interpretationsprobleme der Erfurter Geleitsordnung brachte die Reformation mit sich. Nach der Ordnung waren u. a. die Geistlichen frei von Geleitsgebühren. Die Frage war nun, wie zu Beginn der Reformation mit katholischen Geistlichen umgegangen werden sollte. Schon 1522 war sich der Geleitsmann von Weimar nicht sicher, wie es nun mit der Geleitsfreiheit für die Geistlichen und der Mönche weiter gehen sollte, worauf der Schosser anordnete, Geleitsgebühren zu kassieren.201 Als 1539 die Barfüßer-Mönche aus Arnstadt vertrieben wurden, konnten sie ihre Habe mitnehmen und hinziehen, wohin sie wollten. Als sie aber Erfurt geleitsfrei zu passieren suchten, wurden ihre Güter gekommert.202
5. Über Straßenzustände und Straßenerhaltung Für die Durchsetzung des Straßenzwangs mit dem Geleitssystem waren die Geleitsmänner verantwortlich. Ihnen standen – je nach Bedeutung des Geleits – entsprechende Hilfskräfte zur Verfügung.203 Voraussetzung für die Nutzung der Straßen war nicht nur die Sicherheit, sondern vor allem deren Zustand. Fast alle Straßen- oder Brückenreparaturen wurden aus dem Etat der Geleitseinnahmen finanziert.204 Damit kann auch dem oftmaligen und kaum konkret bewiesenen 200 StA Weißenfels, A I 3567 von 1666. In Pötewitz unterstand ein Beigeleit den Hoym zu Droysig, aber ob es ein ordentliche Gleite oder nur ein Wegegeldt, davon hat man im Ambte keine Nachricht. 201 ThHStA W, Reg. Cc 264. 202 ThHStA W, Reg. Cc 288. 203 Nach einer Überprüfung der Geleitsstelle Borna wurde u. a. vermerkt, dass der Geleitsmann einen Schreiber habe, dem man 2 ß Solt (= 5 fl. 15 gr.) zugestanden hatte, ist ein Schuler und gering gedeylich, vermutens, das er nit anders dann was der Glaitzmann mit schafft, schreibt und außricht (ThHStA W, Reg. Aa 2879). Wenige Jahre später (1524/25) erhielt der Schreiber 4 ß gr., ebenso ein Landknecht, dem zusätzlich noch 20 gr. für (Feuer-)Holz gezahlt wurden, 20 gr. bekam der Förster und 6 ß gr. gibt man dem Gleitsmann uf sein reyssig Knecht (ThHStA W, Reg. Bb 677). 204 Ob der Zoll von Hildburghausen dem Geleit gleichzusetzen ist, ist gegenwärtig nicht zu entscheiden. Immerhin stand jeweils die Hälfte der Einnahmen dem Kurfürsten bzw. dem Rat der Stadt zu, vgl. Kurt BIESSMANN, Das fürstlich-sächsische Amt Heldburg um die Mitte des 16. Jahrhunderts, dargestellt auf Grund eines Erbbuches vom Jahre 1570, phil. Diss. Jena, Jena 1936, S. 65. Der Rat wiederum war verpflichtet, mit der Hälfte seiner Einnahmen die Wege und Straßen in ihrem Weichbild jherlich in Besserung zu halten. 1535 / 36 brachte die Stadt dafür 25 fl. 5 lb. auf (ThHStA W, Reg. Bb 171).
5. STRAßENZUSTÄNDE
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Vorwurf, dass von der feudalen Obrigkeit nicht genügend für den Straßenzustand getan wurde, zumindest in dem Sinne eindeutig widersprochen werden, dass sie sich der Aufgabe grundsätzlich entzogen hätte. 205 So wird die Stadt Leipzig in einem Pachtvertrag über das Geleit 1558 verpflichtet, Strassen, Brücken, Tämme, Gräben, Wege und Stäge in gleicher Weise wie der kurfürstliche Amtmann bis anhero zuerhalten schuldig gewesen, uf ihren Selbstkostn und Darlage.206 Damit die Straßen usw. in Würden und Baulichen erhalten werden konnten, wollte Kurfürst August der Stadt, sollte eine Ausbesserung mit Steinen nicht helfen, Holz zu denselben Strassenbesserungen uf ihr Ansuchen anweisen und ohne Bezahlung folgen lassen. Richtig ist sicher, dass der Straßenzustand allgemein miserabel war, dass die Klagen der Fuhrleute zahlreich waren,207 aber auch, dass die damaligen technischen Möglichkeiten den notwendigen Erfordernissen nicht entsprachen und zweifellos auch (damals wie heute) mehr hätte getan werden können. Die für den außerordentlich wichtigen Geleitsort Torgau mit seinem Elbübergang überlieferten präzisen Angaben lassen die ernsthafen Bemühungen erkennen, den Erfordernissen des Warentransports gerecht zu werden. Den Beweis liefert eine ausführliche Übersicht über die Ausgabe zur Notdurft der Unterhaltung und Besserung der Brücken, Dämme und Wege, die die Halbjahresrechnung des Geleitsamtes Torgau von Elisabeth 1523 bis zum Vorabend Walburgis 1524 enthält.208 Die Gesamtsumme beläuft sich auf 62 fl. 18 gr. 3 d.209 205 Zum Beispiel Dietrich DENECKE, Methoden und Ergebnisse der historisch-geographischen und archäologischen Untersuchung und Rekonstruktion mittelalterlicher Verkehrswege, in: Geschichtswissenschaft und Archäologie, hrsg. von Herbert Jankuhn / Reinhard Wenskus, Sigmaringen 1979, S. 448 – 1543 berichtet der Geleitsmann von Erfurt, dass die Straßen um die Stadt so miserabel seien, dass Löcher und Sümpfe im ganzen Jahr nicht austrocknen. Sie müssten mit Holz und Steinen ausgefüllt werden. Kf. Johann Friedrich bewilligt dazu 20 fl. (ThHStA W, Reg. Cc 196). Nach einer Klage Nürnberger Kaufleute über die schlechten Straßen nach Leipzig forderte Hg. Friedrich Wilhelm I. am 2. November 1579 den Schosser und den Rat von Saalfeld, den Schosser und den Rat von Jena, den Schosser zu Leuchtenburg und den Rat von Kahla auf, die Straßen bis zum Winter (!) auszubauen. Der wegen einer großen Pfütze unter Zwätzen deshalb angesprochene Grundherr erklärte, da die Herzöge Geleit und Zoll einnehmen, sollten sie auch die Straße bauen (ThHStA W, B 23 229). Vgl. auch ThHStA W, Reg. Cc 198 über den Zustand der Brücke bei Vacha. 1545. 206 StA Leipzig, Tit. XVIII Ib (F). 207 1504 bitten Fuhrleute um Freilassung, nachdem sie der Geleitsmann von Arnshaug gekommert hatte, weil sie einen eigenen Weg gefahren waren, aber der vorgeschriebene war miserabel und nicht benutzbar, außerdem hatten sie die Gebühren gezahlt (ThHStA W, Reg. Cc 227). Vgl. auch ebenda Reg. Cc 190 mit einer Klage über den Zustand der Straße zwischen Mühlhausen und Ollendorf. 208 ThHStA W, Reg. Cc 1183. Zu den Ausgaben für den Straßenbau im Einzugsbereich von Coburg vgl. Waldemar FISCHER, Linienführung, Bau und Verkehrsumfang spätmittelalterlicher Staatsstraßen, dargestellt an den Straßen der Pflege Coburg, Ing.-Diss. TH Berlin 1941, S. 63 ff. 209 Siehe Teil 2, Nr. 11.
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II. GELEITSWESEN
Eine Besonderheit ist zweifellos, dass aus dem Geleitsamt Torgau der Bau des Wendelsteins auf dem Schloss finanziert wurde,210 ebenso wie die Begnadunge des Wegepfenniges [...] zu Schkeuditz 1557.211 Damals hatten sich die Fuhrleute – unterwegs von oder nach Leipzig – beschwert des besen Weges daselbst, deßhalben sie oftmals nicht außkommen können. Die unvermeidliche Notdurfft erforderte, den Weg pflastern zu lassen. Da die Bürger von Schkeuditz zu dieser Leistung unvermögend waren, lieh ihnen der Bischof 10 fl. (!), da eine Summa Geldes, so anfangs zu entlohnen von Nöten. Nach billicher Erkentnuß unsers Ampts und Rats daselbst bestimmte der Bischof, dass neben den Eigenleistungen der Bürger212 künftighin die Fuhrleute einen Beitrag leisten sollten zur Ausbesserung der Straße: von einem geladenen Wagen 2 d., von einem Karrn 1 d., von einem ledigen Wagen 1 d. und 1 Karn 1 Heller. Sollte das Geld dennoch nicht ausreichen, wollte der Bischof die fehlende Summe noch aus dem Amt beisteuern. Der Rat von Mühlberg hatte 1557 von Kurfürst August das Recht erhalten, von jedem geladenen Wagen, der die Stadt passierte, einen alten Pfennigk, von einem Karren aber einen alten Heller einzuziehen, welches Geldt [...] zu Erhaltung der Brücken und Steinwege im mülbergischen Weichbilde gelegen, gebraucht werden sollte.213 Im Amt Weida war der Bruckenzoll ufn Voitsberge [...] zu Underhaltung zu Brücken doselbst vor etzlichen Jahren geordenet. Das Ambt nimbt denselben von Zölner ein und bringet ihn in Rechnung. Wen aber nothwendige Beßerung vorfellet, wird ihm dz jenige, so man bedörftig, jedoch uf churf. Befehlich, wieder gevolget.214
6. Besondere Regelungen im Geleitswesen – Kaufleutegeleite, Geleitsfreiheiten, Judengeleit, Großvieh- und Wassergeleit Neben dem »schriftlichen« Geleit für Waren, Wagen und Karren gab es noch besondere Geleitsbestimmungen wie »schriftliches« und vor allem »lebendiges« Geleit für einzelne Personen oder Personengruppen und »freies schriftliches« Geleit für Adel, Geistlichkeit, Universitätsangehörige, aber auch für Großvieh, das abseits der Handelsstraßen zu den Märkten getrieben wurde und für den Verkehr auf den Flüssen. Nachdem sich das Fuhrwesen immer mehr verselbstständigt hatte und die Kaufleute auf gesonderten Wegen zu den Großen Märkten und Messen fuhren 210 ThHStA W, Reg. Bb 150 (1524 / 25): Ausgabe 31 ß 50 gr. (= 90 fl. 20 gr.). 211 SHStA Dresden, Loc. 9037. 212 Ferner wollen wir ihnen verstatten, was über die Frone und der Burger Hulffe, wie dan ein ieder daß Pflasterlohn für seinem Hause nach billicher Erkentnuß (ebenda). 213 Siehe Teil 4, Nr. 62b. 214 ThHStA W, Ämter und Städte 1046.
6. BESONDERE REGELUNGEN
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oder ritten, waren besondere Geleitsregelungen für die einzeln oder in Gruppen reisenden Kaufleute immer notwendiger geworden. Aus den überlieferten Quellen lässt sich das ganze System der Sicherheitsmaßnahmen mit seinen aufwändigen Vorbereitungen erkennen, sie ermöglichen auch gewisse Rückschlüsse auf die Anfänge des Geleitssystems. Darüber hinaus lassen sich auch die erforderlichen Aktivitäten der Kaufleute ableiten, um »im Geschäft« bleiben zu können. Jedenfalls handelte es sich nicht um eine einfache Formsache, wenn die Landesherren um sicheres und freies Geleit gebeten wurden und schließlich lassen sich aus den Anträgen und der Gewährung von persönlichem Geleit für die (oftmals namentlich genannten) Kaufleute auch aufschlussreiche Handelsverbindungen ableiten: – 1484 erhielten die Brüder Lorenz und Kuntz Stumpf zu Molspach für sich und ihre Habe und Güter einen Geleitsbrief, um Handel und Wandel in Sachsen treiben zu können;215 – 1491 stellte der Kurfürst von Sachsen seinem Zehender Hans Leymbach aus Leipzig einen Geleitsbrief aus, weil der in seinem Auftrag im ganzen Reiche reiste;216 – 1492 gab Herzog Albrecht von Sachsen seinem Landsassen Gunter Walmann, der Willens ist, sich in etlichen seinen Gescheften gein Preußen zu fügen, einen Geleitsbrief;217 – 1524 / 25 stellten die Herzöge von Pommern einen Geleitsbrief aus für ihren Apotheker Hans Fogelsanck aus Stettin, der in ihrem Auftrag Apothekerware in Leipzig kaufen sollte.218 Stärker noch als bei den Warentransporten oder einzelnen Reisen konzentrierte sich der Geleitsschutz für die Kaufleute auf die Termine der Großen Märkte oder Messen in Frankfurt am Main, Leipzig und Naumburg. Dabei ist auffällig, dass es fast auschließlich die mitteldeutschen Kaufleute waren, die nach Frankfurt am Main reisten,219 während wiederum vor allem Nürnberger Kaufleute die Naumburger oder Leipziger Großen Märkte besuchen wollten: – 1480 bat der Erfurter Rat bei Kurfürst Ernst um Geleit für seine Kaufleute, die die Messe in Frankfurt besuchen wollten, bedankte sich zugleich für das Geleit zum vergangenen Naumburger (!) Markt und beantragte erneutes Geleit für den kommenden Markt und um persönlichen Schutz.220 215 216 217 218 219
ThHStA W, Reg. Cc 75. ThHStA W, Reg. Cc 80. ThHStA W, Reg. Cc 81. ThHStA W, Reg, Cc 1415. Siehe Teil 2, Nr. 4. Vgl. dazu auch Manfred STRAUBE, Funktion und Stellung deutscher Messen im Wirtschaftsleben zu Beginn der frühen Neuzeit, in: Brücke zwischen den Völkern – Zur Geschichte der Frankfurter Messe. Bd. 1: Frankfurt im Messenetz Europas – Erträge der Forschung, Frankfurt am Main, 1991, S. 191 – 204, und DERS., Kaufleute auf dem Wege von und nach Leipzig – Handelsreisende im 16. Jahrhundert, in: Die Stadt als Kommunikationsraum. FS für Karl CZOK zum 75. Geburtstag, hrsg. von Helmut BRÄUER / Elke SCHLENKRICH, Leipzig 2001, S. 763 – 790. 220 ThHStA W, Reg. Cc 72.
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II. GELEITSWESEN
– 1485 erwartete der Kurfürst vom Abt von Fulda und vom Landgrafen von Hessen, dass sie für Mühlhäuser Bürger das Geleit nach Frankfurt zur Messe sichern.221 – 1505 ersuchte der Leipziger Rat Kurfürst Friedrich und Herzog Johann um Geleitsfreiheit für etliche unser Burger und ander Kaufleut, die Niderlage bey uns haben für die Reise von Leipzig zur Frankfurter Messe. Die Kaufleute wollten uff Montag am Tage bzw. uf mitwochs nach Egidi ungeverlich bey 24 Pferden reisen. 1506 präzisierte der Rat sein Anliegen: Er bat um Geleitsfreiheit für die Kaufleute mit iren Personen, Habe und Koufmanschatz, sie wollten sicher reisen und der Rat bat um guten, sichren, freyen und schriftlichen Geleitsschutz.222 – 1515 wünschte Herzog Georg als Landesherr von Leipzig von Kurfürst Friedrich, dass die Leipziger auf dem Weg nach Frankfurt nicht Erfurt passieren sollten wegen der Geschichten, dy sich itzunt von den in Erfurt begeben, sondern bei Eckartsberga abbiegen zu dürfen nach (Kuh-)Kölleda und Weißensee. Kurfürst Friedrich hielt diese Änderung aber für nicht notwendig.223 – 1516 ersuchten Leipziger Kaufleute um Geleit auf dem Wege zur Frankfurter Messe und gaben an, von Eisenach uf Creutzburg und furtan über dye Grenitz nach Cappeln, dergleichen auf dem Haymweg reisen zu wollen, dazu empfahl ihnen der Kurfürst, uf einen Tag [...] reiten zu wollen, damit die dester statlicher mocht glait werden.224 – 1519 bat der Leipziger Rat Kurfürst Friedrich um Geleit für genannte Kaufleute auf dem Weg zur Frankfurter Messe, vor allem wegen der unsicheren Verhältnisse uf der Greynitzen gegen dem Lande zu Hessen. Die Kaufleute wollten in Eisenach das Geleit empfangen und auf der Rückreise Eisenach oder Creuzburg passieren.225 Während die Kaufleute zwischen Frankfurt am Main und Leipzig auf der via regia reisten, zogen die Nürnberger nach Leipzig oder Naumburg über Coburg, Neustadt, Judenbach und den Sattelpass über den Thüringer Wald nach Gräfenthal und weiter nach Saalfeld.226 Den Beweis dafür liefern vor allem die Eintragungen von Coburger und Staffelsteiner Geleitsleuten über die Reisen oberdeutscher Kaufleute nach Leipzig und Naumburg zu den Terminen der Großen 221 222 223 224 225 226
ThHStA W, Reg. Cc 77. ThHStA W, Reg. Cc 86. ThHStA W, Reg. Cc 91. ThHStA W, Reg. Cc 93. ThHStA W, Reg. Cc 99. Zum Beispiel ersuchte am 18. Juli 1530 der Rat von Nürnberg vom Schosser von Saalfeld um Geleit für die zum Naumburger Markt reisenden Nürnberger Kaufleute. (StA Saalfeld, B – XXIII 3). 1603 schreibt der Geleitsmann von Erfurt, dass die Straße aus Nürnberg über Coburg, Neustadt, Judenbach, Gräfenthal, Saalfeld, Burgau, Jena undt dem Sahlgrundt hienein uf die Naumburgk zu leuft, wie dann auch das Leibglaidt überm Waldt biß auf Salfeldt nach Leipzig geführt wird (ThStAGotha, Y 1 a 8).
6. BESONDERE REGELUNGEN
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Märkte. Insgesamt schludrig geführt, enthalten die Geleitsrechnungen doch die Namen der Reisenden, das Datum der Durchreise und (meist) die allgemeine Richtung, ob aus Bamberg / Nürnberg oder von Gräfenthal her. Im Zeitraum vom 13. März 1527 bis 18. August 1527, d. h. innerhalb von nur 21 Wochen, passierten 159 Kaufleute mit 64 Knechten zu Pferd den Geleitsort Coburg227 und 1557 / 58 waren es sogar 438 Personen, die Geleit erhielten.228 Zum Hauptgeleit Coburg gehörte noch das weit südlich gelegene Beigeleit Rattelsdorf, dessen Rechnungen die Angaben von Coburg wesentlich ergänzen und aufgrund seiner Lage ebenfalls von Kaufleuten auf den Wegen von und zu den Großen Märkten in Mitteldeutschland passiert wurde.229 Nicht ohne Grund hat der Geleitsmann 1536 / 37 seine Namensliste überschrieben mit Einnahme von Reitern und unterteilt in Angefangen auf dem Ostermarkt 1536 bis auf Peter und Paul, von Peter und Paul bis auf Michaelis 1536, von Michali piß aufs Neu Jar 37 und auf Neu Jar von Rattelsdorf bis auf die Rechnung des 37. Jars.230
Aus einem Schreiben des Nürnberger Rats vom 8. September 1508 geht hervor, wie das Geleit vorbereitet wurde und dass die Kaufleute nicht aufs Geratewohl reisten. Damals wollten Nürnberger Bürger und Kaufleute mit iren Person und Kaufmannsgütern den bevorstehenden Michaelismarkt in Leipzig besuchen, wie schon die Ratsherren Antonius Tucher und Antonius Tetzel mit dem Kurfürsten in Nürnberg besprochen hätten. Es sei aber nicht möglich, dass alle Kaufleute an einem Tag an der Grenze sein könnten, wie wohl gewünscht wurde, weil sie nach Gelegenheit der Merckt und Leuff ihre Güter bereithielten. Deshalb würden die Kaufleute an verschiedenen Tagen von Nürnberg abreisen und auch bei Guspach [...]. am Main sein. Die Nürnberger wiesen auch daraufhin, dass einige ihrer Kaufleute derzeit in Frankfurt zur Messe seien, nach gehaltenem Markt erst wieder nach Nürnberg reiten und dann ihren Weg nach Leipzig nehmen wollten.231 Die Nürnberger Kaufleute wurden offenkundig an der Grenze von kursächsischen Reitern empfangen und auf ihrer Reise begleitet.232 Zweifellos den gleichen Weg 227 ThHStA W, Reg. Cc 1077. Am 17. Oktober 1529 notierte der Geleitsschreiber auch zwei Frauen, die auf einem Wagen unterwegs waren (ThHStA W, Reg. Cc 1078). 228 Siehe Teil 2, Nr. 5a. 229 Bei einem Vergleich der Namenslisten in den Coburger bzw. Rattelsdorfer Rechnungen von 1536 / 37 stellt sich heraus, dass die Namen in beiden Listen nicht deckungsgleich sind: Ein großer Teil der in Rattelsdorf erfassten Kaufleute werden nicht mehr in Coburg erwähnt, d. h. die Zahlen aus diesem Hauptgeleit müssen wesentlich erweitert werden. Ob die Kaufleute von Rattelsdorf über Kronach die mitteldeutschen Märkte aufsuchten, ist nicht zu entscheiden, eiden, siehe Teil 2 , Nr. 5b und Nr. 5c. 230 ThHStA W, Reg. Cc 1080. 231 ThHStA W, Reg. Cc 87. 232 ThHStA W, Reg. Bb 132: (1508 / 09) Amt Eisenberg, Ausgabe: 8 ß 42 gr. (= 24 fl. 18 gr.)
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II. GELEITSWESEN
nahmen 1545 und 1573 Nürnberger Kaufleute zum jeweiligen Naumburger Peter- und Pauls-Markt und deshalb beim Kurfürsten von Sachsen um Geleit baten.233 Dass es sich bei den Anträgen um Geleitssicherheit nicht um eine Formsache handelte, zeigt ein Schreiben der Nürnberger an Kurfürst Friedrich, die beabsichtigten, am Weynachtsfeyertag, nemlich den Montag, Fritag und Mitwoch zum Leipziger Neujahrsmarkt (1525) aufzubrechen, sich aber in Nöten sahen, weil Thomas von Absberg bereits Kaufleute überfallen habe.234 Wie sehr Geleitsfragen mit dem Straßenverlauf zusammenhängen und zugleich darüber informieren, macht ein Schreiben von Nürnberger Kaufleuten an Kurfürst Johann Friedrich deutlich: 1536 beabsichtigten sie die Geleitsstraße aus allerley bewegenden Ursachen von Coburg und da fürter [...] nit (zu) gebrauchen, [...] sonder dißmals uf den Hofe, Plauen und dann gein Leipzig faren.
Johann Friedrich stimmte diesem Wege zu, aber die Nürnberger sollten künftig wieder über Coburg reisen,235 wie auch in einem Antrag für Geleitsschutz von 1566 bestätigt wird. Damals wollten die Nürnberger am 29. April von zu Hause abreisen und über Bamberg – Coburg – Gräfenthal – Kahla – Naumburg am 4. Mai in Leipzig sein und erbaten dazu 20 Hakenschützen als Begleitung, immerhin war es die Zeit der Grumbachschen Händel.236 Das Geleitssystem mit seinen strengen Regeln gibt auch Hinweise auf die Reisegeschwindigkeit der reitenden Kaufleute, die nicht zu verwechseln ist mit der Geschwindigkeit der Warentransporte! Nach Angaben für eine Reise zum Leipziger Jubilatemarkt 1566237 brachen nichtgenannte Kaufleute am 29. April in Nürnberg auf und kamen bis nach Bamberg, am 2. Tag (30. April) langten sie in Coburg an, am 3. Tag (1. Mai) erreichten sie Gräfenthal, am 4. Tag (2. Mai) Kahla, am 5. Tag (3. Mai) war Naumburg das Ziel und am 6. Tag (4. Mai) erreichten sie Leipzig. An diesem Tage begann der Jubilatemarkt. Am 17. Mai – d. h. nach einem zweiwöchigen Aufenthalt in Leipzig – traten sie die Rückreise an und erreichten nach 4 Tagen (am 20. Mai) Coburg.238
233 234 235
236 237 238
auf der von Nürnberg Vergleitung gen Leipzig uf die Merckt uf Bevelh. 1524 / 25 hielt sich der Landrichter von Plauen in Hof auf wegen des Geleits, um das Nürnberger Kaufleute nachgesucht hatten; gleichzeitig sollte er die Wirte beauftragen, die Fuhrleute zu warnen vor der Meidung der rechten Straße (ThHStA W, Reg. Bb 1906). ThHStA W, Reg. B 23218. ThHStA W, Reg. Cc 103. ThHStA W, Reg. Cc 106. Damit werden die unterschiedlichen Routen von Nürnberg nach Leipzig deutlich: Für »Reisende« führte der rechte Weg über den Thüringer Wald, für Warentransporte über Hof und Plauen. ThHStA W, Reg. B 23218. Ebenda. Siehe Teil 2, Nr. 7.
6. BESONDERE REGELUNGEN
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Ganz anders war das Geleit für Kaufleute aus dem böhmischen Eger (Cheb) zu den Großen Märkten in Leipzig organisiert, wie aus einem 1504 erneuerten Beschluss des Egerer Rates hervorgeht: Danach sollten alle die, die gen Leipczk ziehen, sich zusammen halten und beyeinander bleiben und ir Sach in guter Acht haben, auch on ein Glait nit ziehen [...] Und das sich ein iclicher zu Olssnicz aufschreiben lasse. Wo sich aber einer nit aufschreiben liess und uber in Clag kom, den will ein Rat ernstlichen strafen. Auch wo einer dodurch zu Schaden kumbt ader im deshalben etwas genummen würd, dorumb will sich ein Rat nit anemen noch im behilfl ich sein.239
Dieser Beschluss fand seinen Niederschlag in der Voigtsberger Geleitsordnung von 1542: Volgende wirdt vormarckt, wie es mit Vorgleitunge nach aldem Herkommen von Olßnitzs bis gen Eger und von Eger wider gen Olßnitzs die Gerechtigkeit gewant ist: Der Rath zu Eger thuet des Jahres vier mahl von wegen ihrer Burger, die drey Marckt zu Leyptzigk und einen zur Naumburgk besuchen, alhie im Ampt durch ihr Schreiben ansuchen, ire Burger zu vorgleiten, den wirt lauts volgender Schrieft Gleit zugeschrieben, dem Schreiber wirdt vom Gleit zu schreiben ein halber Gulden geben. So die egerischen Burger gen Olßnitzs kommen, pfl egt ein jeder reitender drey Groschen, ein fueßgehender zwen Groschen zue geben. Das Ampt hat Fueg und Recht, ein Gleitsmann zu jedem Jarmarck gen Eger zu schicken, der ire Burger in der Stadt Eger zu vorgleiten annimbt, ufm Widerwege gen Olßnitz wieder gen Eger glait. Dann m. gn. Herren, des Churfürsten Ampt Voitbergk hat die Vorgleitunge auß und ein in die Stadt Eger von Olßnitzs zu thun. Das op Menschengetzeiten Gerechtigkeit unwidersprechlichen im Gebrauch erhalten und magk m. gn. H. ein Gleitsmann zu Eger halden, der die, so durchreisen, auch die egerischen Burger, gen Olßnitzs zu geleiten hat; aber die vom Radt und ire Diener seint des Gleitsgeldes zu geben frey.240
Die Feststellung, dass der Kurfürst das Recht gein Eger in die Stadt zu gleiten und wiederum heraus gen Olßnitz [...] aus alter Übunge besessen habe, findet seine Bestätigung im Egerer Stadtarchiv.241 Der erste überlieferte Geleitsbrief wurde am 15. April 1453 ausgestellt von Kurfürst Friedrich von Sachsen für Egerer Kaufleute, die zum Leipziger Ostermarkt reisen wollten. Namen sind nicht genannt. 1467 gaben die Kurfürsten und Herzöge Ernst und Albrecht den Egerer Bürgern, Einwohnern, Kaufleuten, Fuhrleuten, Knechten und Pferden freies Geleit zum nächsten Leipziger Michaelismarkt. Überliefert sind dann weitere Geleitsbriefe, wobei 1472 die Egerer Seite von der kurfürstlichen Kanzlei ermahnt wurde, die 3 rheinischen Gulden Schreibgebühr in Leipzig zu bezahlen. Am 21. Juli 1473 wurde der Vogt von Weida informiert, dass Egerer Bürger zum Naumburger Markt Geleit erhalten wollten und sollten. 1476 schrieb der Geleitsmann von Borna, dass die Egerer Kaufleute seit zwei Jahren nicht die rechte Landstraße, sondern Beiwege benutzten und wenn nicht sie, dann die, die yn ire Guter furen – wieder 239 Zuletzt abgedruckt in: HELBIG, Quellen 2, Nr. 195, S. 180. 240 Siehe Teil 4, Nr. 91, die Geleitsordnung von Voigtsberg mit der sächsischen Formulierung des Geleits. 241 Okresni Archiv Cheb, Fasc. 264 A/739 – A/745 Geleitsbriefe von 1436–1652, dazu Fasc. 354 A/1058 Nachträge und Fasc. 819 und 820. Insgesamt werden in diesem Archiv Hunderte Geleitsbriefe aufbewahrt.
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II. GELEITSWESEN
ein Hinweis auf die Entwicklung des Fuhrwesens zu einem eigenständigen Gewerbe. Im Antrag auf Geleitsschutz zum Leipziger Ostermarkt 1497 sind erstmals die Namen von 20 Kaufleuten genannt, darunter 5 Lederer und ein Blatner, 1502 waren 40 Egerer auf dem Wege zum Naumburger Peter- und Pauls-Markt und 30 zum Leipziger Michaelismarkt.242 Das durchorganisierte Geleitssystem hat auch Nachrichten überliefert für Handelsgeschäfte und Transporte auch außerhalb der Markttermine und der rechten Straßen, für die keine Geleitsgebühren zu zahlen, d. h. die geleitsfrei gemacht und unter den Schutz des Geleitsrechts gestellt wurden. So finden sich Anträge für Geleitsfreiheit und ungehinderten Transport, wenn es um die private oder staatliche Versorgung der Geleitsherren ging, z. B. – 1472 bat Kurfürst Ernst um Geleitsfreiheit für 500 Ochsen, die für ihn, den Bischof von Meißen, und andere getrieben werden sollen;243 – 1473 stellte Herzog Wilhelm von Sachsen seinem Kammermeister einen Geleitsbrief aus, damit der auf der Frankfurter Messe gemeyne Hofcleidung kaufen konnte;244 – 1491 bat Mertin von Redwitz, Hauptmann von Kronach, alle Geleitsmänner um Geleitsfreiheit mit Ladung, Fuhrmann, Wagen und Pferden des Kronacher Bürgers Erasmus Pfleis, der dem Kurfürsten Friedrich 23.500 Pfeile zuführen wollte;245 – 1495 erbat Kurfürst Ernst von Sachsen von den Anliegern Geleitsfreiheit für 2 Fuder Wein und 4 Faß Freiberger Bier, die er auf einem Floß die Elbe hinab seiner Tochter Christine, Königin von Dänemark, schicken wollte;246 – 1498 forderte Kurfürst Friedrich III. mehrere Geleitsmänner auf, Baumholz, das der Erzbischof von Magdeburg zum Bau seines Schlosses in Halle benötigte, geleitsfrei auf der Saale flößen zu lassen;247 – 1529 erwartete Heinrich, der junger Herr zu Greitz und Granichfeldt, von allen und itzlichen Zollnern und Gleitzsleuten, dass seine Untertanen Cunrdt Metzel und Mychel Meyer, die für die Notdurft seines Hauses zu Puttstedt [...] etliche Ochsen kaufen sollten, das Vieh gleits- und zollesfrei und sicher treyben und durchkommen lassen,248 und – 1541 erhielt Kurfürst Joachim von Brandenburg Geleitsfreiheit auf der Elbe für 800 gehauene und 200 neue Werkstücke und 230 Mühlsteine zur Nottorft unserer Mühlen.249 242 243 244 245 246 247 248 249
Siehe Teil 2, Nr. 8 und Nr. 9. ThHStA W, Reg. Cc 151. ThHStA W, Reg. Cc 150. ThHStA W, Reg. Cc 156. ThHStA W, Reg. Cc 152. ThHStA W, Reg. Cc 157 ThHStA W, Reg. Cc 1274. ThHStA W, Reg. Cc 168.
6. BESONDERE REGELUNGEN
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Um besonderen Schutz ersuchte Erfurt 1516 bei Kurfürst Friedrich III.: Für seine Gesandten zum Reichstag wünschte die Stadt schriftliches und lebendiges Geleit.250 Um Geleitsfreiheit ganz anderer Art ging es 1529/30 in einem Schreiben des Schossers von Jena an den Weimarer Geleitsmann: Er möge doch einen Fuhrmann mit Butter gleitz frey durchkomen lassen. Das will ich widerumb zum andern geflissen sein.251 Es ist schon an anderer Stelle darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Reformation bestimmte Irritationen für das Geleitswesen brachte. Eine Besonderheit für das 16. Jahrhundert dürfte aber sein, dass ein katholischer Landesherr lutherischen Kaufleuten sicheres Geleit versagen wollte: 1524 hatten Magdeburger Bürger den katholischen Herzog Georg von Sachsen als Leipziger Stadtherrn um sicheres Geleit zum Leipziger Michaelismarkt gebeten, weil an vill Ortern Entporung, Einungen, auch Versammelungen gemacht werden und dieser Weyl allinthalben geschwinde Leuft. Herzog Georg sicherte ihnen das Geleit zu, so aber Ir alle oder eyns Tails unter euch der lutherischen verfurischen schrecklichen Lehr und Sect anhengig, auch wider der heiligen christenlichen Kirchen biß daher geprachten lobelichen Gepreuchen und Gewonheiten ichtzit furgemommen,
wollte er das Geleit nicht gewähren.252 Wie sich die Magdeburger diesem Anliegen entzogen haben, ist nicht bekannt. Es verwundert nicht, dass auch versucht wurde, unter dem Deckmantel obrigkeitlicher Geleitsfreiheit Vorteile zu gewinnen und Geleitsgebühren zu entgehen, wobei im Einzelnen nicht zu entscheiden ist, ob es sich um einfache Willkür von Geleitsleuten oder um gerechtfertigte Geleitsfreiheit handelte. Beispielhaft dafür ist ein Vorkommnis 1523. Damals wollte ein arm Man [...] von Walwinckel [...] sampt andern aus dem Amt Tenneberg etzliche Weinpfele in einen fürstlichen Weingarten transportieren, aber mainzische Zollknechte (in Erfurt) beschuldigten ihn, das Geleit umfahren zu haben und beschlagnahmten ein Pferd von seinem dreispännigen Karren. Sein Hinweis, es handele sich um eine fürstliche Ladung, hatten die Knechte mit Spott zurückgewiesen. Aufgrund dieses Vorkommnisses fürchtete der Erfurter Geleitsmann, dass die Fuhrleute künftig Erfurt meiden.253 Möglicherweise wurden auch entsprechende Geleitsbriefe gefälscht, wie ein Bericht von 1549 vorgibt. Danach sollten für den Komtur des Deutschen Ritterordens in Griefstedt 150 Ochsen geleitsfrei durch Buttstädt getrieben werden – auf dem bedeutendsten Ochsenmarkt Mitteldeutschlands waren auch die Ochsen gekauft worden –, aber der Geleitsmann von Erfurt hatte dies verhindert, weil das Siegel auf dem Geleitsbrief nicht entsprechend geprägt war und er Betrug vermutete.254 250 251 252 253 254
ThHStA W, Reg. Cc 92. ThHStA W, Reg. 1274. ThHStA W, Reg. Cc 103. ThHStA W, Reg. Cc 270. ThHStA W, Reg. Cc 142.
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II. GELEITSWESEN
Daneben gab es noch sehr private Ersuchen um Geleitssicherheit, wie z. B. für die Nürnberger Bürger (und Großkaufleute) Merten d. Ä., Sigmundt und Seifridt Pfinzing, die 1544 zur Hochzeit des Martin Pfinzing d. J. mit der Tochter des Leipziger Ratsmitglieds und Großkaufmanns Heinrich Scherl nach dort reisen wollten.255 Wie in allen anderen Bereichen des Geleitswesens gab es Versuche der Fuhrleute, aus der Geleitsfreiheit ihrer Transporte für sich Vorteile zu gewinnen. 1561 hatte der Landgraf von Hessen in Suhl 1000 Handtrohre machen lassen, seinen Fuhrleuten aber vermutlich keinen oder einen nicht ausreichenden Freibrief mitgegeben. Als sie auf dem Wege nach Kassel Geleit bezahlen sollten, stellte sich heraus, dass die Fuhrleute nur 600 Handtrohre angegeben hatten. Herzog Georg Ernst gewährte ditzmals dennoch freie Durchfahrt.256 Daneben gab es aber auch Zwischenfälle, die sich gerade aus Geleitsbefreiungen ergaben: 1494 sollten mehrere Wagen mit Studentengut geleitsfrei durch Erfurt gefahren werden. Bei einer Überprüfung stellte sich heraus, dass dieses Gut dem Sohn eines Dr. Northeim gehörte, der dem Geleitsmann Fridank von Wildenrode Weib und Gut entführt hatte.257 1547 gab es in Erfurt andere Komplikationen bei einer erwünschten geleitsfreien Ausfuhr: Wilhelm, Graf von Henneberg, bat um die geleitsfreie Ausfuhr der hinterlassenen Habe des Verwalters der Hütte von Ilmenau, Michel Erckel von Nürnberg. Sie sollte den unmündigen Kindern des Verstorbenen zugeführt werden. Das Ersuchen wurde abgelehnt, weil es sich um Messingdraht u. a. Kaufmannsgüter handelte, die nach Frankfurt bzw. Leipzig gebracht werden sollten.258 Wie problematisch die Interpretation von Geleitsfreiheit sein konnte, zeigt ein Beispiel von 1523. Damals wollten 2 Leipziger Fleischer auf einer (albertinisch) herzoglichen Schäferei gekaufte Schafe durch das (ernestinische) Geleit Borna nach Leipzig treiben. Aus Tradition wollten die Schäfer geleitsfrei sein, während der Geleitsmann Gebühren verlangte, so dass sogar der Kurfürst den Streit schlichten musste.259 Besondere Aufmerksamkeit verdient das »schriftliche« Geleit für Juden, das in fast allen Ordnungen der Hauptgeleite erwähnt ist. Juden hatten durchweg höhere Gebühren als andere Fuhr- oder Kaufleute und verschiedentlich noch zusätzliche Abgaben zu leisten, wie z. B. in Lehesten. Dort hatte ein Gute, wan er reit, 2 gr. (und) 3 bar Würfel, ein Gute zu Fus 1 gr. (und) 3 bar Würfel dem Geleitsmann zu übergeben.260 Zwei weitere Besonderheiten sind erwähnenswert: in Lauchstedt 255 256 257 258 259
ThHStA W, Reg. Cc 110. ThStA Meiningen, Sekt. III / 512. ThHStA W, Reg. Cc 255. ThHStA W, Reg. Cc 171. ThHStA W, Reg. Cc 233. Die Schäfer beriefen sich auf ein Gesetz von 1491, der Geleitsmann auf einen Vertrag von 1517, wonach alle Fleischer das Vieh, das sie nicht an Stricken führen, vergleiten müssen. 260 Siehe Teil 4, Nr. 51.
6. BESONDERE REGELUNGEN
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wurden von Juden zu Roße [...] sechzehen naue Pfennig verlangt, zu Fuß gibt einer acht naue Pfennig, beheldt des Zolners Weib und mus die Juden beherbrigen,261 und in der Ordnung Lützen wurde sogar festgehalten von eynem toden Juden, der durchgefurt wird, gibt 8 gr.262 Die Anzahl der Juden, die unterwegs waren, erscheint recht gering, und noch geringer sind die Nachweise für die Gründe ihrer Reisen: im späten 15. Jahrhundert werden Juden in Erfurt erwähnt, die Perlen und Edelgesteine und Goltringe durch die Stadt führen,263 im Rechnungsjahr 1526/27 wurden in der Geleitsrechnung von Buttelstedt264 lediglich 40 Juden erfasst, meist aus Thüringen (Arnstadt, Suhl, Vacha), nach mehreren Schreiben aus Erfurt waren Juden nach Kölleda (Kuköllede) unterwegs zur Feier einer Beschneidung,265 in der Geleitsrechnung Eilenburg 1535 / 36 wurden ohne weitere Angaben 14 Juden erfasst auf dem Wege von Leipzig nach Torgau oder zurück, darunter ein Jude Seligman von Schweinfurt, der auf dem Hinweg 3 Pferde vergleitete und nur mit einem Pferd zurückkam, 5 Juden stammten aus Posen, die anderen aus Freistadt, Forst, Schleusingen, Weimar und Friedeburg, die Isaac Jüdin aus Prag entrichtete ihr Gelait von 4 Pferden und sie selbvierd auf dem Wege nach Torgau.266 Einige Jahre zuvor (1517) wurde der Jude von Brotterode gefasst, der ettliche Güter zu Posen aufgeladen, aber die ordentliche Landstrassen gemieden, ungewonliche Beywege gesucht, zu Merseburg von der rechten Straße abgewichen war und damit das Geleit umfahren hatte. Mag wol sein, notierte der Geleitsmann, dass er zu Guttenshausen (Guthmannshausen) vergleitet hat, aber Buttelstedt habe er auf jeden Fall nicht passiert. Nach einer nicht feststellbaren Strafe wurde der Jude freigelassen.267 Im Spätsommer 1526 musste Josef, Jude von Prag, 1 fl. Buße zahlen, weil er ettliche Zentner Panzer im Geleit verschwiegen hatte, und zur gleichen Zeit wurde ein Jude von Arnstadt zu 2 fl. Buße verurteilt, weil er oftmals ohne Erlaubnis der Geleite Guthmannshausen und Vogelsberg hin und her gezogen war.268 1544 wurde durch die Herzöge von Schlesien ein Antrag auf Geleitsschutz gestellt für ihren Juden Jacob Schirmer aus Liegnitz, der mit Pferden und anderer Kaufmannschatz handelte, und in ihrem Auftrag zu den Leipziger Großen Märkten reisen wollte. Die Herzöge vermerkten, dass Schirmer keinen Wucher treibe und auch nichts von seinem Glauben disputiere. Das Geleit wurde zugesichert, wenn er unterwegs nicht Erzney betrieb.269
261 262 263 264 265 266 267 268 269
Siehe Teil 4, Nr. 50. Siehe Teil 4, Nr. 55. StA Erfurt, 2 / 122-1, Bl. 184. ThHStA W, Reg. 549. ThHStA W, Reg. Cc 125, Cc 126, Cc 127, Cc 128, Cc 129 für die Zeit von 1540 bis 1542. Siehe Teil 2, Nr. 10. ThStA Meiningen, Sekt. III / 1513. ThHStA W, Reg. Cc 733a. ThHStA W, Reg. Cc 130.
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II. GELEITSWESEN
Eine besondere Rolle spielen in der thüringisch-sächsischen Region die Geleitsregelungen für Großvieh, d. h. für Ochsen, Pferde, Schweine und Schafe. Mit Ausnahme der Geleitsordnungen von Dessau, Jessnitz, Leisnig, Naumburg und Suhl werden in allen anderen Geleitsorten (auch in den Nebengeleiten) Gebühren für das Großvieh genannt, ein Ausdruck dafür, dass ein entsprechender Handel landesweit üblich war. Wie bei den anderen Handelsgütern wurde auch hier sehr genau differenziert, was im Einzelnen der Händler an Gebühren zu zahlen hatte. Beispielgebend ist die Geleitsordnung von Buttelstedt, in der es heißt: Von eynem Rindt oder Ochsen 1 Ort guts Gelts wies geboten. Von einer Khue 5 gr., von eyner Kalben oder zweyjherigen Ochsen 3 gr., von eynem jerigen oder anderhalbjherigen Khalb 2 gr., von eynem Khalb ½ Jars 1 gr., von eynem Khalb durchaus ½ gr., von eynem Schops 1 gr., von eynem Schaf 8 d., von eynem Jerling oder Lamp ½ gr., von 1 Bocke 1 gr., von eyner Zigen 6 ld, von eyner jungen Zigen 3 d., von eynem Schwein, jherig oder uberjherig 1 gr., von eynem clein Schwein under 1 Jar ½ gr., von eynem feysten Schwein 3 gr., von eynem Pferdt 1 gr.270
Wurden die meisten der hier genannten Tiere zweifellos nur auf lokalen Märkten gehandelt und verdienten deshalb nur eine begrenzte Aufmerksamkeit im Vergleich zu den in den Geleitsordnungen erwähnten Handelsgütern im regionalen und überregionalen Warenaustausch, so verweisen zahlreiche Geleitsordnungen auch auf einen Großviehhandel über hunderte Kilometer: Ochsen (auch Kühe?) kamen in großen Herden vor allem aus östlichen Territorien wie z. B. aus Polen und Schlesien, die auf großen mitteldeutschen Märkten, besonders in Buttstädt verkauft und weiter nach Hessen und Franken abseits von den großen Handelsstraßen getrieben wurden. 271 Genannt werden in der Eisenacher Ordnung272 Reussen, [...] polnische ader sunst kleyne Ochsen, Denen, Pomern und in der Großenhainer Ordnung ist die Rede von polnischem ader ungarischem Vihe.273 270 Siehe Teil 4, Nr. 10a. 271 Aus der Fülle der zum Thema Ochsenhandel erschienenen Beiträge sollen nur genannt werden Ekkehard WESTERMANN, Zum Handel mit Ochsen aus Osteuropa im 16. Jahrhundert. Materialien und Gesichtspunkte, in: Zeitschrift für Ostforschung, 22 (1973), S. 234–276; DERS., Zur Erforschung des nordmitteleuropäischen Ochsenhandels der frühen Neuzeit (1480–1620) aus hessischer Sicht, in: ZAA 23 (1975), S. 1–31; DERS., Forschungsaufgaben des internationalen Ochsenhandels aus mitteleuropäischer Sicht, in: Internationaler Ochsenhandel (1350–1750), hrsg. von Ekkehard WESTERMANN, Stuttgart 1979, S. 261–294; Manfred Straube, Über den Handel mit Agrarproduktion im thüringisch-sächsischen Raum in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in: Magdeburger Beiträge zur Stadtgeschichte (1977) 1, S. 61 – 93; Uwe SCHIRMER, Der ober- und westdeutsche Schlachtviehbezug vom Buttstädter Markt im 16. Jahrhundert, in: JfL 56 (1996), S. 259 – 282; DERS., Das Amt Grimma 1485 – 1548. Demographische, wirtschaftliche und soziale Verhältnisse in einem kursächsischen Amt am Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit, Beucha 1996, zum Viehhandel S. 311 – 339. 272 Siehe Teil 4, Nr. 24. 273 Siehe Teil 4, Nr. 35.
6. BESONDERE REGELUNGEN
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Für diese Herden waren jene Geleitsämter zuständig, die in unmittelbarer Nähe der Treibrouten lagen, was wiederum ermöglicht, die Treibrouten festzustellen.274 Gebührensätze für Herden mit 100 (und mehr) Tieren finden sich in 18 Geleitsordnungen und zwar in (aphabetisch geordnet) Borna, Chemnitz, Colditz, Creuzburg, Eckartsberga, Eisenach, Großenhain, Karsdorf, Laußig, Lummitzsch, Meißen, Nebra-Schönewerda, Oberhof,275 Pegau, Teutleben, Torgau, Wittenberg und Zwickau. In mehreren Ordnungen werden nicht nur die Gebühren festgelegt, verschiedene enthalten auch Angaben, wie viel Anteil die Viehtreiber an den Herden hatten. In Colditz wurden z. B den Knechten von 100 Ochsen 5 Ochsen gefreit und durchzutreiben nachgelassen.276 In großen Herden wurden aber nicht nur Ochsen, sondern auch Schweine und Schafe getrieben, wie aus den Ordnungen hervorgeht und es sich anhand der Geleitsrechnungen auch nachweisen lässt. Angaben dazu enthalten die Ordnungen von Borna, Breitungen, Delitzsch-Landsberg, Düben-Ebersdorf, Eisenach, Herbsleben, Pegau, Pirna, Teutleben, Zwickau. Besonderes Interesse verdienen auch die Geleitsregelungen für die WarenTransporte auf der Elbe, dem einzigen Fluss, der in der thüringisch-sächsischen Region dafür in Frage kam. Überall, wo Straßen durch Brücken, Furten oder Fähren den Fluss kreuzten, oder wo Städte unmittelbar an die Elbe grenzten und Anlegestellen eingerichtet werden konnten, wurden umfangreiche Sonderbestimmungen auch für Warentransporte auf dem Fluss aufgenommen, meist als Teile der »normalen« Geleitsordnungen. Oftmals gab es dabei keine Unterscheidungen in den Bezeichnungen Geleit oder Zoll. In ihrer Zielstellung entsprachen sie den Ordnungen zu Lande: genau festgelegte Gebühren, umfassende Beschreibung der Waren und durchgehende Kontrolle. Diese Kontrolle führte so weit, dass auf nur wenigen Flusskilometern oberhalb von Pirna an der Elbe noch 4 weitere Geleitsstellen eingerichtet wurden (an den Posterbergen, am Königstein, in Rathen und in Wehlen).277
274 Was aber zue Colditz an Viehe durchgettrieben undt vergleitet worden, darf zue Laußigk kein Gleith entrichten, doch muß dem Gleitsman ausm Ambt Colditz deshalb ein Schein oder Bekendtnuß furgelegt werden, siehe Teil 4, Nr. 14a. 275 In der Oberhofer Ordnung ist hinzugefügt: So aber die Vihetreyber dann eine Nacht auf dem Schwarzwalde beharren und ihr Vihe also weiden wurden, das soll ihnen nit vorstattet oder zugelassen werden, sie geben dann zwifach Geleithe, siehe Teil 4, Nr. 65. 276 Siehe Teil 4, Nr. 14a. In der Ordnung für Burgau heißt es: Item der Vihetreiber Knechte, welche ihren Herren Vihe durchtreiben, was sie vor aigen dorunder haben, darvon dorfen sie altem Gebauch nach nichts geben, doch das es nicht übermessigk sey, siehe Teil 4, Nr. 9. 277 S. Kap. VII.
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II. GELEITSWESEN
7. Über die Sicherheit auf den Handelsstraßen im thüringisch-sächsischen Raum Das Geleitssystem sollte die Sicherheit von Kauf- und Fuhrleuten auf den Geleitsstraßen gewährleisten. Tatsächlich wurde im thüringisch-sächsischen Raum im Untersuchungszeitraum diese Zielstellung weitgehend erreicht. Die immer wieder und oftmals recht allgemein genannten häufigen und den Warenverkehr entscheidend behindernden Überfälle auf Handelsreisende oder gar Handelstransporte lassen sich nicht nachweisen! Tatsächlich sind die Übergriffe feudaler oder anderer deklassierter Straßenräuber im thüringisch-sächsischen Raum außerordentlich selten und beschränken sich weitgehend auf die Grenzgebiete bzw. auf benachbarte Territorien, sonst hätten Aktionen des Götz von Berlichingen gegen Nürnberger Kaufleute kaum derartige Beachtung gefunden, wie sie sich in den Quellen widerspiegeln: – 1515 teilte Kurfürst Albrecht von Mainz einem Hauptmann Wilhelm Gussen von Gussenberg mit, dass Götz von Berlichingen uff nechst verschienen unser Frawentag nativitatis (2. September 1515) unverwort und one einich redlich Ursach ungeverlich mit sechsundzwentzig Pferden und ungeverlich 200 dahinter gehalten zwischen Aschaffenburg und Miltenberg in unser Geleit gefallen, sechs Kaufman gefangen, die gefenklich hinweckgefurt und unsern Gleitsknecht hertiglich geschlagen und verwundt und ime nach beschiedener That ein Schrift einer Verwarnung und Absage gleichlautend geben und gezwungen, dieselbigen unsern Vitzthumb zu Aschaffenburg zu lievern etc; 278
– 1516 gab es im östlichen sächsischen Grenzgebiet nicht näher zu definierende Behinderungen des Warenverkehrs, so dass die Furleuth der Unsicherheit halben im Lande zu Lausitz die Straße über Herzberg und Jessen so vill sie vormogen mieden und sie wollten ein neu Geleise furnehmen, schlahen ab zu Luckau und da dannen auf Götterbock und volgend uf Zerbst und furder uff Hall oder Leipzigk, welches doch wiewol ein großer Umbweg ist; 279
– als 1519 böhmische Städte (u. a. Brüx und Cadan) um Geleit für ihre Kaufleute baten, stellte Kurfürst Friedrich als Bedingung, den Zwickauer Bürger Hans Sommerschuh freizulassen, den Jost von Reitzenstein gefangen und in Schatzung gedrungen. Dem Ersuchen der böhmischen Städte sollte erst entsprochen werden, wenn dy vermeinte Vehde abgestelt, dy unsern der Gefengknus an Entgelt entledigt und das Ir erstatet, auch das wir umb das, so begangen ist, geburlichs Abtrags bekumen mugen.
278 LHASA, MD, A 37b I, I 3 Nr. 1, fol. 74. Vgl. dazu die »Lebensbeschreibung Herrn Götzens von Berlichingen«, hrsg. von Albert LEITZMANN, Halle 1916, S. 113 ff. 279 ThHStA W, Reg. Aa 2886, Gebrechen der Ämter.
7. SICHERHEIT AUF DEN HANDELSSTRAßEN
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Die konkreten Ursachen der Auseinandersetzungen sind nicht bekannt. Immerhin versammelten sich Herren, Ritterschaft und Städte in Pilsen und erbaten Verhandlungen, um den Handel zu ermöglichen;280 – 1530 wurde vor den Toren Zwickaus der Edelmann Hanns von der Heide hingerichtet, nachdem er Nürnberger Kaufleute überfallen und gefangen gesetzt hatte;281 – 1532 war ein Egerer Bürger auf dem Wege zum Leipziger Neujahrsmarkt 1533 im Amt Zwickau entleibt und um 150 fl. beraubt worden.282 Da den Erben aus ungeklärten Gründen diese Summe nicht ausgezahlt werden konnte, wollten die Egerer nun kein Geleitsgeld mehr zahlen. Bisher hatte einer zu Roß 3 gr., ein Fußgenger 2 gr. von irem Leib neben iren Gutern zu Glaitgeld geben müssen. Deshalb hatten sich 1535 von 30 Egerern, die zum Neujahrsmarkt 1536 reisen wollten, nur drei bereit erklärt, die Gebühren zu zahlen. Die übrigen beriefen sich auf die Geleitsfreiheit der Burger zu Rengpburg, Amberg, Braunau, Weyden, darzu vil Burger aus der Cron Bohem, die (die) Merckt zu Leiptzig und Neumburgk jerlich besuchen und alle Leibzoll frei waren. Kurfürst Johann Friedrich lehnte das Ersuchen jedoch ab; – 1548 schreibt Kurfürst Johann Friedrich (der Mittlere) an seinen Jägermeister im Amt Weida, er solle den Adel auffordern, die Straße zu sichern, nach dem itziger Zeit viel Plackereien, rauben und morden hin und wider zutragen und erfaren werden, und sonder Zweifel do nit auch Achtung gegeben wurde, in itzigem leipzischen Markt mehr dann anderzeit sich allei Muthwillens understanden werden mocht; 283 – 1554 wurden im Geleit Coburg zwischen Lon (?) und Kaltenbrunn im Mördertal drei Wagen mit gebundenen Häuten, Flachs und Garn auf dem Wege von 280 ThHStA W, Reg. Cc 100. 281 1529 Sontag n. Francisci (10. Oktober) haben die von Plauen einen Edelman, Hans von der Heide gnandt, mit seinem Weibe und zweien Tochtern und zweien Hirten, gefangen anher gen Zwickau bracht; die hatten einen Kaufman von Norimberg uf der Strasen gefangen und ihn eine Zeitlangk gefangen gehalten und letzlich hatten ihn umb 1.100 fl. geschatzt etc. und do die Hern von Nurmbergk das Gelt geschickt, hatten sie gantze Thaler geschickt und Gemercke drauf schlagen lassen, und doe der von der Heide das Gelt ausgegeben, ist man am Gelde inne worden, wer den Kaufman gefangen gehalten. 1530 Dinstag n. Philippi Jacobi (3. Mai) seint vorn Frauenthor alhie mit dem Schwert gerichtet worden Hans von der Heide, der Edelmann mit seinem Weibe, der do einen Kaufman von Norinberg gefangen und geschatzt hatte. Seine zwe Tochter aber und die zwene Knaben, die Hirten, so auch alhie gefangen saßen, seint durch große Vorbit losgebetten worden. Es war die Sag, der Kaufman von Norinberg wolte die eine Tochter eheligen von des wegen, das sie seiner (weil er bei iren Vather gefangen gehalten) sehr wol gepfleget und gewartet hatte, welches dan geschehen, aber sie hat sich auch nit wol gegen ihren Man verhalten und ist etwo umb Eger ein Zeit lang hernach gericht worden. Zitiert nach: FALK, Alt-Zwickau, 7 / 1923, S. 27. 282 Okresni Archiv Cheb, Fac. 266 A / 741, Geleitsbriefe 1530 bis 1541. 283 ThHStA W, Reg. Cc 201.
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II. GELEITSWESEN
Leipzig nach Nürnberg von verkappten Reitern angefallen, geplündert und angezündet. Nach Aussage des Nürnberger Kaufmanns Steffan Stapf betrug der Schaden 240 fl.284 Gegen mögliche Überfälle suchten sich die verschiedenen Parteien durch frühzeitige Informationen zu schützen: 1508 warnte z. B. Nürnberg in einem Schreiben an Kurfürst Friedrich vor ettlichen Adligen unter Führung des Hans von Selbytz (?), die die Kaufleute auf dem Heimwege (nach Nürnberg?) überfallen wollten und zwar an den Grenzen bzw. dort, wo der Kurfürst kein Geleitsrecht besaß. Die Nürnberger baten um kursächsischen Schutz.285
284 ThHStA W, Reg. Bb 23 218. 285 ThHStA W, Reg. Cc 87.
III. Die Haupthandelsstraßen und ihre Transportfrequenzen im Einzugsbereich von Erfurt
1. Das Hauptgeleit Erfurt 1.1. Die Haupthandelsstraßen im Einzugsbereich von Erfurt Erfurt hatte sich im Hoch- und Spätmittelalter zu einer der bedeutendsten deutschen Städte entwickelt mit zahlreichen Handelsbeziehungen weit über den thüringischen Raum hinaus.1 Diese Stellung wurde wesentlich begünstigt durch Erfurts Verkehrslage und – damit zusammenhängend – seiner zentralen Position »als Nahmarkt für ein produktionsstarkes und konsumkräftiges Umland« und als »Ausgangspunkt eines eigenen Fern- und Großhandels sowie (als) das Ziel auswertiger Fernkaufleute.« 2 Hier trafen sich die via regia und die sog. Kreuzstraße, die von Lübeck, Lüneburg, Magdeburg oder Hannover nach Nürnberg, Augsburg und weiter führte.3 Dem so prädestinierten Ort verlieh Kaiser Ludwig der Bayer am 24. Dezember 1331 auf Bitten des Erzbischofs Balduin von Trier, zugleich Verwalter des Erzbistums Mainz und damit Stadtherr von Erfurt, dieser Stadt das Recht, alljährlich einen allgemeinen Markt abzuhalten, der vom Sonntag Misericordia domini, d. h. dem 2. Sonntag nach Ostern, bis Himmelfahrt, also fast vier Wochen, dauern sollte. Allen zu diesem Markt nach Erfurt reisenden Kaufleuten wurde kaiserlicher Schutz und sicheres Geleit zugesichert und weitgehende Befreiung von allen Abgaben, die sonst bei Handelsgesellschaften erhoben wurden.4 Dieses Privileg war ein Ausdruck sowohl der politischen 1
2 3
4
Vgl. dazu MÄGDEFRAU, Überregionale Kontakte; DERS. / Erika LANGER, Thüringisch-hansische Wirtschafts- und Bündnisbeziehungen im Mittelalter. Eine gelungene Skizzierung der Handelsstellung Erfurts bis ins 15. Jahrhundert findet sich bei REIßIG, Beiträge zur Geschichte des Handels und Warenverkehrs, S. 8 – 26. WIEGAND, Hansische Beziehungen, S. 399. Carl von DALBERG hat 1780 in seinen »Beyträge(n) zur Geschichte der Erfurter Handlung« (mit Urkunden und fürstlich sächsischer, von Kurmainz und dem fürstlichen Haus Sachsens renovirter Geleitstafel von 1441), im § 4, S. 4, die Situation beschrieben: »Die Seestädte bezogen aus Deutschland ihre Eisenwaren, besonders aus Augsburg und Nürnberg, Krämerwaaren und Hausgeräthschaften, das gieng alles über Erfurt. Nürnberg und Augsburg bezogen aus den Seestädten englische und sonstige ausländische Waaren, das gieng alles über Erfurt.« Vgl. auch Hans EBERHARDT, Erfurt im Netz der mittelalterlichen Handelsstraßen, in: Urgeschichte und Heimatforschung 18 (1981), S. 40 – 53. UBE 2, Nr. 100, S. 82 f. Abgedruckt auch in: HELBIG, Quellen 2, Nr. 141, S. 81 f.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Stellung Erfurts in jener Zeit als auch der städtefreundlichen Politik des Kaisers vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Papsttum und deutschem Königtum. Entscheidend für die Privilegierung war aber die wirtschaftliche Rolle, in die Erfurt seit dem Ende des 13. Jahrhunderts hineingewachsen war. Erfurt hat sich über lange Jahrzehnte kontinuierlich und problemlos zu einem überregionalen Handelsplatz entwickelt, der besonders für den Warenverkehr auf der via regia wichtig wurde. Konkurrenz hatte es bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts wenig zu fürchten, zumal Kaiser Friedrich III. 1473 die Stadt mit einem zweiten Jahrmarkt privilegierte, der von Trinitatis an 3 Wochen dauern sollte. Erst als die Erfurter vor 1497 um mehrerer Bequemlichkeit willen versuchten, den Markt vom ursprünglichen Termin auf das Pfingstfest zu verlegen und auch bei Maximilian I. eine entsprechende Beurkundung erlangte, sahen der sächsische Herzog und Stadtherr von Leipzig sowie die Stadt selbst eine günstige Gelegenheit, den lästigen Mitbewerber um den Handel im West-Ost-Verkehr zurückzudrängen. Sie legten erfolgreich Widerspruch gegen die Erfurter Pläne ein.5 1505 war es aber den Erfurtern gelungen, ein ihnen genehmes Privileg zu erreichen; sie ließen das Ergebnis sogar auf einem Leipziger Markt verkünden. Die Leipziger blieben abermals Sieger, wie aus ihrem großen Privileg vom 23. Juni 1507 hervorgeht. Hierin wurde ausdrücklich auf Erfurt Bezug genommen und der Stadt alle bisherigen Privilegien, die den Leipziger Märkten Abbruch, Verhinderung oder Verletzung tun konnten, aberkannt. Direkt gegen Erfurt war zweifellos auch die häufig zitierte Bestimmung über die 15-Meilen-Zone gerichtet: Danach durfte nu hinfur kein Jarmarckht, Mess oder Nyderlage inner funftzehen Meyln gerynngs umb [...] die Stat Leybtzighk [...] aufgericht und gehalten werden in kainerley Weyse.6 Die 15-Meilen-Zone endete unmittelbar westlich Erfurts.7 Die Ursache für die Niederlage der Erfurter sah Carl von Dalberg »erstlich« darin, dass sich »der Kurfürst von Sachsen [...] der Leipziger Messe ernstlich annahm, da Kurmaynz im 16ten Jahrhundert Ursach hatte, über die Stadt Erfurt mihsvergnügt zu seyn« und »zweytens, Erfurt war im 16ten Jahrhundert so viel durch innere Unruhen zerrüttet, dahs es an Aufnahme der Messen wenig dachte« und »drittens, für Böhmen, Brandenburg, Schlesien, Lausitz ist Leipzig ein näher gelegener Tauschplatz als Erfurt.« Und weiter schrieb er: »als Handelsplatz und Stapelstadt erhielt Erfurt den Straßenzwang aller, das ganze Thüringen betretender Güter. Sie wurde mithin auch Sitz des thüringischen Geleites. Alle Güter, die aus den teutschen Seestädten nach Nürnberg, Bayern und Schwaben, und von Leipzig und aus der Mark nach Frankfurt, den Rheinstrom, 5 6 7
HASSE, Geschichte der Leipziger Messen, S. 46. MÜLLER, Privilegien, S. 32. Die alte sächsische Meile enthielt 7.419,58 m = 111,294 km. Die heutige Entfernung Leipzig– Erfurt misst nach Eisenbahn-Kilometern 118 km.
1. HAUPTGELEIT ERFURT
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den Niederlanden [...] mussten durch Erfurt.«8 Unter den gegebenen Umständen gelang es der thüringischen Metropole nicht, Leipzig mit seinen Großen Märkten zumindest im Ost-West- und im Gegenverkehr Konkurrenz zu bieten. Nach Bruns / Weczerka besaß Erfurt aber weiterhin eine überragende Stellung im Nord-Süd-Verkehr; »sie konnte durch den Aufschwung Leipzigs nur zu einem Teil beeinträchtigt werden.«9 Den Verlauf der Fernhandelsstraßen in ihren Grundzügen hat vor allem Luise Gerbing10 für den Erfurter Umkreis beschrieben, dagegen fehlen monografische Untersuchungen über die regionalen und überregionalen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen Erfurts fast völlig,11 und auch hier kann darauf nur im Rahmen der Gesamtthematik im begrenzten Maße eingegangen werden. Die zahlreichen, im Zusammenhang mit dem Handelsverkehr entstandenen und zu dieser Arbeit herangezogenen zeitgenössischen Beschreibungen, Verordnungen und Klagen über die Nutzung der Erfurt berührenden Straßen vermitteln aber doch über den bisherigen Stand der Forschung wesentlich hinausgehende Erkenntnisse und ermöglichen gleichzeitig eine umfassende Auswertung der Geleitsrechnungen. Von besonderem Wert für den Verlauf der Handelsstraßen und ihrer Nutzung im Umfeld von Erfurt sind zwei Protokolle aus dem Jahre 1515 über Verhandlungen zwischen ernestinischen und albertinischen Räten über die Nutzung der einzelnen Straßen bzw. der Frequentierung verschiedener Beigeleite. Diese Verhandlungen sind offensichtlich im Ergebnis des Leipziger Vertrages von 1485 notwendig geworden, obwohl die Grundlagen bereits Jahrzehnte zuvor festgeschrieben worden waren und sich keine Neuerungen ergaben.12 Sie zeigen zugleich, wie stark landesherrlicher Einfluss war oder werden konnte und welchen Zwängen die Fuhrleute unterworfen waren. Strittig war vor allem, ob der Verkehr aus dem Norden über das ernestinische Beigeleit Guthmannshausen oder über das albertinische Sachsenburg und über Weißensee nach Erfurt gehen 8 9 10 11
DALBERG, § 7, S. 6 f. BRUNS / WECZERKA, Hansische Handelsstraßen, Text-Bd., S. 287. GERBING, Erfurter Handel, S. 102 ff. Neben den Forschungen von MÄGDEFRAU/LANGER sowie WIEGAND vgl. Kurt WILDENHAYN, Kurmainzische Zölle und zollähnliche Abgaben in der Stadt Erfurt, T. 1, Erfurt 1955. Selbst die Arbeit von Erich Gaensehals enthält keinen Hinweis über die Herkunft der Lebensmittel, vgl. Erich GAENSEHALS, Die Nahrungsmittelpolitik der Stadt Erfurt bis zum Jahre 1664, in: MVGAE 47 (1931), S. 1–132, u. a. mit Kapiteln über Getreide-, Fleisch- und Fischversorgung. Den besten Einblick in die ökonomischen Verhältnisse Erfurts im 16. Jahrhundert geben noch immer die Arbeiten von Theodor NEUBAUER, Wirtschaftsleben im mittelalterlichen Erfurt, T. 1 und 2, in: VSWG 12 (1914), S. 521 – 548, bzw. 13 (1915), S. 132 – 152. 12 Von ernestinischer Seite ThHStA W, Reg. Cc 181, von albertinischer Seite LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12 Bd. II (diese Akte enthält auch die ernestinischen Auffassungen in fast wörtlicher Übereinstimmung zu der Akte ThHStA W, Reg. Cc 181).
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
sollte,13 was gleichzeitig natürlich auch für die Geleitseinnahmen von Bedeutung war. Dementsprechend begründeten beide Parteien ausführlich den für sie günstigen Straßenverlauf, gestützt nicht auf schriftliche Festlegungen, sondern auf Aussagen alter Fuhrleute. Ursprünglich war es jedem Fuhrmann freigestellt, welchen Weg er wählen wollte,14 da die Geleitseinnahmen den Wettinern auf jeden Fall zuflossen. Nach 1485 hatte sich aber die Situation grundlegend verändert. Gleichzeitig erklären sich aber aus der früheren Praxis die sehr unterschiedlichen Aussagen der Geleitsmänner und ihrer Zeugen und es wird erkennbar, dass die Geleitseinnahmen bei weitem nicht den Möglichkeiten entsprachen. Nach den Aussagen (auf ir eyde) der ernestinischen Gewährsleute wurden die Guter, die von Braunswigk, Lübeck, Magdeburg ausgehn nach dem Landt zu Francken, [...] für alters gefaren auf Nebra, auf Tawberth (Tauhardt bei Billroda – M. S.), von Tawberth nach Guttenhausen (Guthmannshausen nw. Buttstädt – M. S.) und auf Erfurth und furder an ir geherig Ende.15
Auch die Strasse von der Marck aus auf Erfurth hatte in ihrem letzten Teil den gleichen Verlauf. Alte Fuhrleute berichteten, dass sie uber vierzigk Jahr die Strasse im Land auf und abe gezogen, gedencken solche Strasse alle Zeit nit anders gefharen dan wie oben angezeigt. Gegenwärtig würden aber die Fuhrleute zu Harras abgetrieben nach der Sachsenburgk, auf Weissensehe, uf Herbisleuben (Herbsleben), umbfahren die Geleith Guttenshausen und Erfurth, sie faren einsteils auf Burchthem (Burgtonna), furt bey Gotha hinwegk, etzliche auf Cleinfaner (Kleinfahner) und khomen alle zwischen Gotha und Gampstedt (Gamstädt) auf Krawinkel zu, gebrauchen also meiner gn. F. und gn. H. Strasse auf und abe und geben iren f. G. gar kein Geleithe.
Die Fuhrleute würden gern diesen unrechten Weg meiden und die Geleitsgebühren bezahlen, aber sie werden vom Amtmann zu Sachsenburg (Hermann Bock) und vom Amtsverweser zu Weißensee (Heinz Braun) angefallen und werden also auf die Sachsenburgk gedrungen und zugleich bedroht, wo sie einen oberkhumen, der auf 13 Von besonderer Bedeutung ist dabei der Übergang über die Unstrut und die Überwindung der Finne. Erst ein Vergleich mit der Landkarte macht die damaligen Schwierigkeiten im Warenverkehr deutlich. Die bisherigen Karten aber den Straßenverlauf (BRUNS/WECZERKA, Hansische Handelsstraßen, Atlas, Karte 20; Mitteldeutscher Heimatatlas, Karte 40) geben den tatsächlichen Straßenverlauf völlig ungenügend wieder. Lediglich Luise Gerbings Karte »Erfurter Handels- und Verkehrsstraßen innerhalb Thüringens« kommt der Wirklichkeit nahe, vgl. GERBING, Erfurter Handel, Beilage. 14 Alle Guther, so von Lubeck, Hamburgk, Luneburgk, Braunschweyg, Magdeburg oder Eyßleben uber den Hartz oder der Landesart nach dem Lande zu Dhoringen gehen oder fahren wellen, mogen auf Sangerhausen, Nebra, Drybach (?), Guttenshaußen, auf Schonwerde, Artthern, Harris, Voylsburgk, Sachsenburgk, Wunnerßleben und Weissensehe fahren. Da dannen welche zu Kranwynckel ader Tambach der Orther uber Waldt, mussen alle zuvor auf Erfurdt und dannen auf ehr gehorig Ende fahren. Solche Straßen sein von keynem Theyll nie gespart zu fahren worden, sundern eyn itzlicher Furmann nach seynem freyen Willen, welche Straße will er faren mag, unverhindert, doch das her auf Erfurdt komme (LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12 Bd. II, p. 1 f.). 15 ThHStA W, Reg. Cc 181, p. 26 f.
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Guttenshausen ferth, den wollen sie gefenglich annehmen und in Thurm setzen, wie dann vormals geschehen ist. Demgegenüber heißt es in den albertinischen Aufzeichnungen: Die Kreutzstraßen: was vor Guter von den Sehestetten Lubigk, Hamburgk, Lüneburgk, Braunschweygk, Magdeburgk oder der Gelegenheyt wollen fahren nach Nurenbergk, Wyrtsburgk, Meyningen, Waßungen, Schleusingen oder dergleichen, sollen von den Sachsenburgen auf Erfurt kommen.16
Offensichtlich war aber die Position der ernestinischen Räte so schwach, dass sie nicht verteidigt werden konnte17 und der größte Teil des Warenverkehrs von und nach den Seestädten bzw. nach Magdeburg und in die Mark über Weißensee und Sachsenburg ging.18 Diese Praxis war vor allem für die Kupfertransporte aus dem Mansfeldischen nach den Saigerhütten bei Schwarza von Bedeutung. Die ernestinischen Unterhändler versuchten vergeblich, die zahlreichen und regelmäßigen Transporte über Guthmannshausen und danach über Erfurt zu lenken, die albertinischen Räte konnten eine Entscheidung verschieben und hatten keinen Zweifel, dass die fürstlichen Herren sich noch einigen würden.19 16 LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12 Bd. II, p. 15. 17 Zum einen behaupteten auch ernestinische Zeugen, die von Braunswigk, Lubeck, Magdeburgk, aus dem Lande, (seien) fur alters auf Querfurt gefaren, auf Artern, auf Harris (Harras, siehe Heldrungen – M. S.), auf Guttenshausen ader Voilsburgk (Vogelsberg, sö. Sömmerda) und auf Erfurth, daranach ein ider in sein gehörig Ende, d. h. die Finne (Schrecke) sollte auf diese Weise umfahren werden unter Meidung von Sachsenburg (ThHStA W, Reg. Cc 181, p. 26b). Es fragt sich, ob der Umweg über Vogelsberg wirklich attraktiv für die Fuhrleute war. Die Geleitsordnungen geben dafür einen Hinweis: Für Sachsenburg war bestimmt: Alle Lastwagen, als Honig, Fischwergk, Gewandt, Kupper, Eysenwergk, Kremerey und Zentnergut gibt eyn jder Wagen 8 alte Groschen und 1 Karn 4 gr., nemlich 3 gute Pfennig für 1 gr., siehe Teil 4, Nr. 79. In Buttelstedt, das die gleichen Gebührensätze hatte wie Guthmannshausen wurde von einem Wagen Centner, Specerey, Kramerey, Wollen, Flachs, Speck, Vhelwerck, Honig, Putter und dergleichen gibt 3 gr., eyn Kharn dergleichen 1 ½ gr.; ein Wagen Fischwerk, das man in Thunnen furt, 3 gr., ein Karn 1 ½ gr. verlangt, siehe Teil 4, S. Nr. 10a. Über die Geleitsgebühren in Vogelsberg heißt es: Von jedem Lastwagen, der Fischwerg oder andere Ware von Magdeburg führt, gibt 2 gr., ein Karren 1 gr., vgl. LHASA, MD, A 44 1 II II 3b, Nr. 12 Bd. II, p. 10. Zum anderen berichteten einige alte Fuhrleute, die ständig in die Mark und zurück fuhren, dass sie schon vor 40 Jahren über Tauhardt und Guthmannshausen gefahren seien, aber jetzt würden sie die Straße meiden, weil sie 2 Jahre zuvor auf der Finne überfallen worden wären. Wenn diese Straße wieder sicher sei, würden sie sie auch wieder benutzen, ebenda, p. 8b. Zum dritten beklagten sich diese Fuhrleute auch über die Geleitseinnehmer von Guthmannshausen und Buttelstedt, dass in deren Bereich die Straßen verfallen und dass die Bruck und Stege allenthalben zufallen, aber kein Besserunge daran geschicht, vgl. ThHStA W, Reg. Cc 181, p. 27 f. 18 Damit wurde wohl nur die alte Praxis wieder eingeführt, denn bereits 1481, d. h. vor der Wettinischen Teilung, berichteten Fuhrleute, dass Transporte mit Waren von Lübeck, Hamburg und Braunschweig nach Nürnberg oder Würzburg über Sangerhausen, Sachsenburg, Weißensee nach Erfurt zu fahren hatten, vgl. ThHStA W, Reg. Cc 251. 19 Die Räte Herzog Georgs stimmten zu, dass alle Kupferwagen verpflichtet waren, Erfurt zu passieren, außgescheyden dye auf die Hütten von Swartza faren, sollen auf Weyßensehe und also
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Eine Nachricht darüber ist nicht bekannt, augenscheinlich ist aber, dass vor allem das albertinische Geleit in Sachsenburg frequentiert wurde, wie sich aus den Erfurter Geleitsrechnungen schließen lässt.20 Unabhängig aber von weiteren Verhandlungen oder Streitigkeiten zwischen Albertinern und Ernestinern ist es anhand der Erfurter Geleitsrechnungen möglich festzustellen, welche Transporte mit Fernhandelsgütern aus den Sehestädten oder der Mark nach Erfurt kamen, wenn als letzter Geleitsort Guthmannshausen, Vogelsberg oder Weißensee angegeben war; oder: Der Warentransport durch die genannten drei Beigeleite nach Erfurt ist der Ausdruck für einen wesentlichen Teil der Nord-Süd-Wirtschaftsverbindungen zwischen dem Hanseraum und Oberdeutschland.21 furder auf Herbessleben, dann auf Gotha und uber Tambach fahren. Darumb ßie keyn Geleyt zu Erf. geben und haben, des bey den dreyssigk Mennern Aussage vorschribent bracht und leßen lassen. Auch wye eyn itzlicher mit Nahmen heyst und wue er sytzet, sein auslendisch und der Mherertheyll under Graf Hermann von Hennenberg wonhaftig. Solche Vorzeychnus haben die Räte Herzog Georgs nicht da gelassen. Es haben aber dye Gleytsleuthe von Erf. der Kupferwagen von Swartza angezeygter Maße nicht gestanden, sondern gesagt, das sye genugsam Antzeyg und Kuntschaft furzuwenden wysßen, das dieselbigen Wagen auf Erf. faren sollen, das Geleit da geben und dahin zu fahren schuldig sein, welches die Herzog Jorgischen nicht haben gestehen wollen (LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12, Bd. II, p. 1b). 20 Es fehlen die Geleitsrechnungen von Sachsenburg aus der albertinischen Zeit, und die aus der ernestinischen Periode ab 1555 enthalten keine Angaben über Kupfertransporte. Die früheren Geleitsrechnungen aus Guthmannshausen verzeichnen nur wenig Kupferwagen. WESTERMANN (Das Eislebener Garkupfer und seine Bedeutung für den europäischen Kupfermarkt, Köln / Wien 1971) gibt auf seiner Kartenskizze (S. 80) nur den Weg über Vogelsberg bzw. Guthmannshausen an, weil »allein die Geleitsstationen Erfurt, Weimar und Wiegendorf mit den nördlich vorgelagerten Erfurter Beigeleiten Vogelsberg und Guthmannshausen als Durchgangsorte der Rohkupfertransporte in Frage« kamen (S. 261). Er hat danach auch nur die Transporte aus Eisleben zur Arnstädter Saigerhütte (über Guthmannshausen – Erfurt – Arnstadt) und zur Leutenberger Saigerhütte (über Vogelsberg – Wiegendorf – Leutenberg) berechnet (S. 262 f.); obwohl er an mehreren Stellen (S. 167 f., S. 188) betont, dass in Schwarza Mansfelder Kupfer verarbeitet wurde, ist diese Hütte nicht an sein Straßennetz angeschlossen. 21 Daneben führten noch mehrere Straßen von Erfurt nach Nordwesten, d. h. nach Mühlhausen und Nordhausen und weiter nach Braunschweig. Die erste passierte Groß-Fahner, Döllstedt, Gräfentonna, Langensalza, Großengottern und erreichte über Höngeda Mühlhauen, die zweite führte bis Walschleben, teilte sich danach und ging einmal über Herbsleben, Tennstedt, Greußen, Kindelbrück, Sachsenburg, Oldisleben nach Frankenhausen und darüber hinaus, der andere Zweig hatte Weißensee als Ziel über Gebesee und Straußfurt und führte über Sondershausen schließlich nach Nordhausen und Halberstadt. Auf der Straße von Erfurt nach Herbsleben wurden zwischen 1511 und 1542 jene Wagen und Karren registriert, deren Fuhrleute die Geleitsbestimmungen nicht eingehalten hatten. Die Transporte waren unterwegs von und nach Braunschweig, Duderstadt, Eisleben, Frankenhausen, Gernrode, Göttingen, Hartingen, Neustadt (?), Nordhausen, Northeim, Mühlhausen, Ringeleben, Roßla, Sangerhausen, Schmalkalden, Schotten, Tennstedt und Wernigerode. Aus gleichem Anlass festgehalten wurden auf der Straße von Erfurt nach Weißensee Wagen und Karren nach bzw. von Braunschweig, Frankenhausen, Greußen, Nordhausen, Quedlinburg, Sangerhausen (LHASA, MD, A 44 1 II II 3b, Nr. 12, Bd. IV)
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Aufgrund der Warenarten und der hohen Qualität der Erfurter Geleitsrechnungen lassen sich so über lange Jahrzehnte hinweg mit ziemlicher Genauigkeit der Stand und die Entwicklung der ökonomischen Bindungen zwischen dem oberdeutschen und dem niederdeutschen Wirtschaftsgebiet ermitteln. Es ist hier besonders der Einzugsbereich der genannten Städte zu beachten: Mit Lübeck, Hamburg, Lüneburg, Braunschweig und Magdeburg – mit seinen Bindungen vor allem zu Danzig und den östlichen Städten22 – sind es immerhin die Wirtschafts- und Handelszentren des norddeutschen Hanseraumes. Gleichzeitig wird aber auch die Rolle und die Funktion des thüringischen Raumes mit seiner »Mittel- und Mittlerstellung« 23 deutlich, zumal auch in den Quellen ausdrücklich davon gesprochen wird, dass die Waren, die von den Sachsenburgen auf Erfurt kummen, weitgehend nach Nurenbergk, Wyrtsburgk, Meyningen, Waßungen, Schleusingen oder dergleichen bestimmt waren.24 Aus verschiedenen Hinweisen in den Quellen zu lokalen Beschreibungen und aufgrund der vorliegenden Literatur lässt sich aber der Streckenverlauf recht gut rekonstruieren, zumindest ausreichend für handelsgeschichtliche Fragen.25 Der Weg nach dem Landt zu Francken, d. h. hier z. B. nach 22 Von Danzig wurden besondere Heringe und prutzschen Vische nach Magdeburg geliefert; in Gegenrichtung wurden besonders Textilien (z. B. Barchent) transportiert (Wojewodzkie Archivum Panstwowe Gdansk, 300 D / 24, p. 132b zu 1506 – bzw. 23 C 6 zu 1524). Nach weiteren Nachrichten aus diesem Archiv ging ein großer Teil des Warenaustausches zwischen Nürnberg und Danzig über Erfurt – Magdeburg – Berlin – Frankfurt / Oder 23 Vgl. MÄGDEFRAU, Überregionale Kontakte, S. 257. 24 LHASA, MD, A 44 I II TI 3b, Nr. 12 Bd. II, p. 15. Die gleichen Bestimmungen galten natürlich auch für die Gegenrichtung: dergleichen was von Nurmberg ader aussin Landen zu Francken nach den Sehestetten faren wöln, mussen alles auff Erfurdt zu komen, furt uf Sachsenburge, Gutenshussen ader auf Voylpurk (StA Erfurt, 2 – O / B I 1).1569 richtete der Rat von Nürnberg ein Schreiben an den Herzog von Sachsen mit der Bitte um sicheres Geleit für etliche Burger, Handelsleute und Inwohner (auf der Straße über Erfurt nach Weißensee), die ihre Güter vor der Zeit nachm Niederlandt und Antorff übersendet, nunmer nach Hamburg füren lassen wollen (ThHStA W, B 23 218, p. 128). Nach einem Verzeichnis der rechten Straße von Hamburg uf Erfurt von 1569 waren folgende Städte zu berühren: Lüneburg, Sauerburg, Giffhorn, Braunschweig oder Helmstedt, Halberstadt, Mansfeld, Sangerhausen, Sachsenburg, Erfurt und dann weiter nach Nürnberg (ThHStA W, Reg. B 23 211, p. 62). 25 Vgl. zum Straßenverlauf vor allem FISCHER, Linienführung. Es kann hier nicht die Aufgabe sein, die Ergebnisse der langjährigen Straßenforschungen für Thüringen eingehend zu referieren. Ebenso wenig kann nicht allen Nachrichten nachgegangen werden, die über Straßen zwischen Erfurt und Nürnberg berichten. Hier kann es nur darum, gehen, methodische Ansatzpunkte zu finden zum Nachweis der Handelsbeziehungen zwischen Erfurt bzw. Thüringen und Oberdeutschland bei der Auswertung der Geleitsrechnungen. Welcher Art die zahlreichen Quellennotizen sind, die über den Straßenverlauf Auskunft geben können, soll nur an einem Beispiel gezeigt werden: Am 5. Dezember 1342 befreite Bischof Ludwig von Würzburg alle, die das Land und Strazzen zwischen Nürnberg und Ertfurt bawend und arbeytend [...] von dem Zolle zu Plaue bei Arnstadt (UBE 2, Nr. 224, S. 181). Nach den späteren Karten (GERBING, Erfurter Handel; BRUNS/WECZERKA, Hansische Handelsstraßen) führten die Straßen zwischen Erfurt – Ilmenau bzw. Erfurt – Suhl an Plaue vorbei.
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Nürnberg, ging über Coburg und Eisfeld. Zuvor konnten die Fuhrleute mehrere Straßen benutzen: über Ilmenau oder über Gräfinau 26 – beide Straßen trafen sich wieder in Neustadt – und dann über Heubach 27 nach Eisfeld, sie konnten aber auch über Ilmenau und Allzunah und dann zum Frawen über den Walt 28 fahren und weiter nach Schleusingen. Von dort war es möglich, nach Hildburghausen und weiter nach Würzburg zu kommen. Diese Festlegungen mussten in den folgenden Jahren immer wieder erneuert werden, weil es immer wieder Versuche gab, Erfurt zu umfahren. 1569 wurde der rechte Straßenverlauf abermals festgeschrieben und zugleich der Verlauf einer unrechten Straße festgehalten: von Hamburg uff Lüneburg, Hannover, Hildesheim, Göttingen, Bercka, Martsuhl, Meiningen, Masfeld, Römhilt, Heltburg, Seßlich, Kaltenbrunn, Bamberg und also fort bis Nürnberg.29 Nach einem Schreiben des Landgrafen Wilhelm von Hessen und des Grafen Georg Ernst von Henneberg an den Statthalter der Regierung in Coburg wollten 1577 Fuhrleute aus dem Amt und der Stadt Schmalkalden mit ihren Gütern – vorwiegend Wein – die gengiste und nehiste Landstraße nach Lüneburg benutzen und über Römhilt, Masfeld, Meinungen, Wasungen, Breitungen, Marksuhla, Ulfen, Allendorf ahn der Werra, Gottingen fahren, nicht zuletzt, weil die Straße über Erfurt eine ganze Tagreiß länger war. Dagegen hätten die Erfurter seit 1570 immer wieder versucht, ihre Ansprüche geltend zu machen und damit die hessischen und hennebergischen Einnahmen zu schmälern.30 Von Erfurt führte eine weitere Fernhandelsstraße nach Hildburghausen über Crawinkel, Oberhof, Suhl und Schleusingen.31 Über die Straße nach Hof gibt es 26 ThHStA W, Reg. Cc 306. 1549 berichtete ein Fuhrmann aus Gräfinau, dass er ständig die Straße zwischen Nürnberg und Lübeck befahre, diesmal in Erfurt (!) keine Ladung für Lübeck fand, deshalb leer bis Gorsleben (bei Sachsenburg?), dann nach Saalfeld fuhr. Ziemlich in der Mitte zwischen den beiden Straßenarmen liegt Langewiesen. Im gleichen Jahr (1549) wurden Fuhrleute aus Langewiesen in Erfurt gekommert. Sie hatten zuvor von Lübeck Fischwerge und andere grobe Wahre nach Nürnberg gebracht. Wegen eines Hochwassers und des tiefen Weges bei Eisleben waren sie von der Straße abgewichen und über Weimar weiter nach Süden gefahren. Auf der Rückfahrt von Nürnberg wurden sie deshalb noch gestraft. (ThHStA W, Reg. Cc 304). 27 LHASA, MD, A 44 1 II II 3b, Nr. 12, Bd. II, p. 16. Vgl. auch Herbert Kühnert, Über einige alte Gaststätten auf dem Thüringer Wald, in: Das Thüringer Fähnlein, Jg. 6/1937, 8. 586 f.: Über das Wirtshaus zu Heubach. 28 LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12, Bd. II, p. 16. 29 ThHStA W, Reg. B 23 2111, p. 62. 30 ThStA Meiningen, Sekt. III – 514. 31 Vgl. S. 104, Anm. 14 (ebenfalls in ThHStA W, Reg. Cc 181, p. 29b). 1533 wollte Wendel Flittener, ein Fuhrmann aus Hildburghausen, der sonst von Magdeburg über Erfurt nach Hause fuhr, von Leipzig aus über Weimar fahren, um die Geleitsgebühren von Erfurt zu sparen. Er erhielt vom Erfurter Geleitsmann den Bescheid, dass die Fuhrleute von Leipzig aus über Weimar nach Hildburghausen, Coburg, Bamberg, Nürnberg fahren dürften. Wenn aber Güter aus Leipzig nach Franken, d. h. hier nach Schweinfurt und Würzburg, bestimmt waren, dann musste die Fahrt über Eckartsberga, Buttelstedt und Erfurt gehen (ThHStA W, Reg. Cc 279).
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bisher kaum konkrete Angaben; auf jeden Fall passierten die Fuhrleute Gräfenthal, Lehesten und Lobenstein. Daneben gab es offensichtlich immer wieder Versuche, von Leipzig aus direkt in thüringische oder fränkische Städte zu fahren und Erfurt zu meiden. 1533 wollte z. B. ein Fuhrmann aus Hildburghausen von Leipzig aus nicht über Erfurt, sondern über Weimar fahren, wie er es schon seit 24 Jahren getan habe. Als Grund gab er die geringeren Geleitsgebühren an. Dagegen erhob der Erfurter Geleitsmann Protest, weil dann auch andere Fuhrleute diesen Weg fahren wollten und seinem Geleit ein Verlust von etlichen Hundert Gulden bringen würde.32 Noch 1614 wurde über die Nutzung der Straße über Weimar gestritten, als Fuhrleute aus dem Amt Schleusingen mit allerhand nürnbergischen Waren, auch Wein und andere Güther von hier nach Leipzig über Elleben, Merckefeldt und Weimar, z. T. auch von Ilmenau auf Blanckenhain, Magdale, Mellungen, Rombstedt und Camburg gefahren waren und so Erfurt umfahren hatten.33 Auch über den Verlauf der Hohen Straße im unmittelbaren Einzugsbereich von Erfurt gab es zwischen den wettinischen Linien eine ganze Reihe an Irritationen. Allgemein galt – jedenfalls nach den Protokollen von 1515 –, dass dye nyderlendischen Guther ader franckfurter sollen auf Eysenach, Kreutzburg und darnach auf Erfurt zu fahren, so sy wollen nach Leyptzigk oder ins Lant Polen und widerumb.34 Es handelte sich dabei um dye grossen Wagen [...] aus den Landen Polen, Meyßen etc., do die Pferde nebeneynander gehen, die auf dem Wege nach Franckfurdt und zurück immer über Eisenach fahren mussten.35 1519 heißt es dann aber in einem Vermerk albertinischer Räte, dass die Wagen, die von Antorff (Antwerpen) und Collen etc. Güter führen, fahren alle nach Creutzburg. Der entscheidende Grund für diese Änderung war die Fahrt durch die »langen Hessen«, auf einer Straße, auf der sie beim Ein- oder Ausfahren Creuzburg berührten, aber Eisenach meiden konnten. Obwohl Kurfürst Friedrich die Benutzung dieser Straße verboten hatte, wurde sie immer stärker frequentiert und 1519 sollen sogar alle Wagen – mit Ausnahme der großen Deysselwagen – auf dem Wege zur Frankfurter Messe Eisenach gemieden und nur Creuzburg passiert haben. Auch probendisch ader niderlendisch Güther wurden auf Stelwagen, da dye Pferde nacheynander gehen, von Martburgk durch die langen Hessen zu den Leipziger Märkten über Creuzburg und nicht über Eisenach transportiert. Die Auseinandersetzungen über die beiden Möglichkeiten haben offensichtlich erst 32 ThHStA W, Reg. Cc 279. Ähnlich 1549 / 50 im Streit mit schwarzburgischen Fuhrleuten (ThHStA W, Reg. Cc 307). 33 ThStA Meiningen, Sekt. III 513 – 1614. Es sollte anhand der Akten untersucht werden, ob die Schleusinger im Recht waren. Zunächst ließen sich aber keine Akten finden, obwohl in der Schleusingischen Ambts-Registratur vleyßig nachgesehen worden war. 34 LHASA, MD, A 44 1 II II 3b, Nr. 12, Bd. II, p. 15. 35 Ebenda. Der Schultheiß zu Eisenach formulierte dazu: Alle Zentnergüter, die von Leipzig nach Frankfurt oder zurück geführt werden, es seien Deichselwagen, Stelwagen oder Karren, müssen nach altem Gebrauch Eisenach und Erfurt berühren.
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nach der Wettinischen Teilung an Gewicht gewonnen, weil zu befürchten war – wie 1515 bemerkt –, dass die Fuhrleute, sollte man sie weiter zwingen, über Eisenach zu fahren, die Straße nach Erfurt überhaupt meiden würden. Als mögliche Alternative wurde die Abfahrt bei Cappel genannt und die Weiterfahrt über Aschwehe (Eschwege), Wanfried – alles hessische Orte –, danach über Mühlhausen, weiter durch das Land des Herzogs Georg und auf Merseburg zu über die Brücke und somit ernestinisches Geleit unberührt lassen.36 Ob diese Straße benutzt wurde, lässt sich nicht nachweisen; dann hätten sich natürlich erhebliche Auswirkungen auf die Geleitseinnahmen in Creuzburg und Eisenach ergeben.37 Dabei war es den Fuhrleuten aus Frammersbach38 mit Frachten aus Frankfurt oder den Niederlanden erlaubt, Eisenach zu umgehen und nur das Geleit von Creuzburg zu berühren. Um diese Fuhrleute aber nicht zu bevorteilen, gab es dazu genaue Festlegungen:39 Für Wagen mit Zentnergut, die durch Eisenach fuhren, mussten dort 1 fl. Geleitsgebühren gezahlt werden. Wie bereits erwähnt erhielten die Fuhrleute dann Bleyzeichen, waren in Erfurt geleitsfrei und mussten nur in Buttelstädt 3 gr. geben. Es war also von vornherein der Transit durch Erfurt nach Naumburg oder Leipzig vorgesehen! In Creuzburg mussten dagegen die Frammersbacher ½ fl. Geleitsgebühren zahlen und abermals in Erfurt, daruf gibt man widerumb auf Bottelstat Bleyzeichen, seint das Geleyte daselbist gefreyet.40 36 Über Straßen im Bereich Mühlhausen vgl. Rolf AULEPP, Mittelalterliche Fernstraßen im Kreis Mühlhausen in Thüringen, in: Neues aus dem alten Mühlhausen, Mühlhausen 1993, (Mühlhäuser Beiträge; Sonderheft 9), S. 7 – 18. 37 Im Protokoll der ernestinischen Räte ist vermerkt, dass Güter von Leipzig aus von der rechten Landtstrassen abgefurth (werden) auf Lützeln, auf Merseburgk und komen hinden wegk (auf) Thanrode, auf Harris, darnach werden sie auf die Sachsenburgk getrieben, dadurch das Geleit zu Guttenshausen vermieden wirdt (ThHStA W, Reg. Cc 181, p. 26v). 38 Vgl. dazu vor allem MOSER, Die Frammersbacher Fuhrleute. Über diese Fuhrleute hat Jakob STRIEDER als Erster berichtet, vgl. DERS., Die Frachtfuhrleute von Frammersbach, in: Festgabe für Gerhard Seeliger zum 60. Geburtstage, dargebracht von Rudolf BEMMANN u. a., Leipzig 1920, S. 160 – 166. Danach haben die Fuhrleute aus diesem Marktflecken »an der heutigen Grenze des Frankenlandes und von Hessen« im 15. und im 16. Jahrhundert den Warentransport zwischen Süddeutschland und Antwerpen, aber auch nach Emden und auch dem mitteldeutschen Raum besorgt Ausführliche Angaben darüber finden sich nach Strieder im Antwerpener Stadt- und im Staatsarchiv, ebenda, S. 161 ff. Dazu auch STRIEDER, Aus Antwerpener Notariatsarchiven. Offensichtlich führte ihr Geschäft die Frammersbacher bis weit nach Osten hinein, denn in einem Bericht über die Erfurter Geleitspraxis heißt es u. a.: Die framsbacher und posener Wagen, das seint die Wagen, welche uf Frankfurt fharen, vgl. ThHStA W, Reg. Aa 2886, Gebrechen der Ämter 1516. 39 StA Erfurt, 2 – 0 / B 11. 40 In einer anderen Quelle heißt es dagegen: Wenn sie aber nicht nach Eisenach fahren, haben sie in Creutzburg von einem Wagen 11 gr., von Creutzburg auf Warthe gefahren, müssen sie dort vom Pferd 2 d. Geleit geben und weiter nach Erfurt hat ein Wagen ½ fl. geben müssen. (LHASA, MD, A 44 1 II II 3b, Nr. 12, Bd. II, p. 2) Diese Bestimmungen sind für die Auswertung der Geleitsrechnungen außerordentlich wichtig: Während für alle Transporte in Eisenach und Creuzburg Gebühren gezahlt und entsprechend auch Eintragungen in die Rechnungen
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Eine nachhaltige Regelung scheint erst durch Kurfürst August gekommen zu sein, der am 30. November 1567 ein Gebot und Ausschreiben [...], die Straßen zwischen Leipzig und Franckfurt am Meyn und Rhein betr. durch Druck41 veröffentlichen ließ, und festlegte, das forthin nicht allein die Furleute, so von Weissensehe, Denstedt und Saltza mit Weithe und anderm an Reinstram fahren und Wein, Nüsse, Castanien und dergleichen in die Stedte widerumb bringen, sondern auch ander Furleute, so dergleichen vom Reinstram bemelten Stedten zuführen wollen, von Eisenach abschlagen und stracks auf Saltza, Denstedt und Weissensehe faren und doselbst obgemelte Wahren abladen und vorkaufen mügen, und einiges Gleits halben nicht umbgetrieben werden sollen.
Dieses Gebot galt jedoch nicht für Fuhrleute, die in den genannten Städten ihre Waren nicht verkaufen konnten und auf Leiptzig zufaren wollten. Diese mussten über Frömmstedt und Weißensee und Sachsenburg fahren und dort nicht nur die Sachsenburger, sondern auch die Erfurter Geleitsgebühren und also beide Gleite doselbst zur Sachsenburgk zu geben schuldig sein. Transporte – ausserhalb der gar grossen Centnerwagen – aber, die vom Reinstram über Mühlhausen nach Leipzig gebracht werden sollten, hatten die Straße über Erfurd, Eckersberg, Weissenfels zu benutzen. Daneben gab es natürlich noch eine ganze Reihe von Straßen minderer Frequenz und begrenzter Bedeutung, auf denen neben Waren regionaler Produktion auch Fernhandelsgüter transportiert wurden und die Erfurt nicht berührten. Die Nachrichten darüber sind verstreut und nicht immer sehr aussagekräftig, auch bleibt unsicher, ob diese Straßen tatsächlich regelmäßig befahren wurden. Dazu gehört eine Straße von Weißensee nach Herbsleben und Gotha, auf der Güter [...], so ubern Hartz gegangen sindt und nach der Buchen oder Landt zu Hessen faren und nit uber Walt wollen, transportiert werden konnten.42 Eine weitere Straße, jedoch von größerer Bedeutung, führte von Naumburg über Weimar an Erfurt vorbei nach Nürnberg.43 vorgenommen werden mussten, brauchten in Erfurt nur die Fuhren aus Creuzburg erfasst zu werden. Dadurch fehlen auch hier die Einnahmen von jenen Transporten, die Eisenach passiert hatten. Gleiches gilt auch für die Frammersbacher Wagen in Buttelstedt. 41 ThStA Meiningen, Sekt. d. 5cd Nr. 10. 42 ThHStA W, Reg. Cc 181, p. 29b. Thüringer Waid wurde nach Großenhain transportiert auf einer Straße von Guthmannshausen nach Eckartsberga, Naumburg, Leipzig. Zurück führte diese Straße von Guthmannshausen nach Sömmanerda, Weißensee, Tennstedt, (Langen-)Salza und schließlich Mühlhausen (LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12, p. 11). 43 StA Erfurt, 2 – 0 / B 11. 23. Artikel. Frage 4. Die Fuhrleuthe, so von Numburgk auf Wymar und die Nurnbergk faren, ab die selbigen Strasse ihne gehorn ader ab sie auf Erfurt faren mussen. Antwort. Die Guter, so zu Leyptzigk und Numburgk geladen und fort uf Nurnbergk, wissen wir nicht, das sye auf Erfurt zu faren gezwungen seynt worden. Der weitere Verlauf der Straße ist nicht bekannt. Möglicherweise führt sie von Naumburg über Eckartsberga, Rudersdorf, Oberreisen, Liebstedt, Weimar, Klettbach, vgl. die Karte bei GERBING, Erfurter Handel. Daneben gab es offensichtlich immer wieder Versuche, von Leipzig aus direkt in thüringische oder fränkische Städte zu fahren und Erfurt zu meiden (siehe oben S. 108, Anm. 31).
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
1.2. Die Geleitsämter und ihre Quellen im Einzugsbereich von Erfurt Der lang andauernde Streit um den Verlauf der Fernhandelsstraßen in Thüringen mit dem Ziel, den Warenverkehr aus allen Richtungen auf Erfurt zu ziehen, erklärt sich aus der Position der Stadt als dem ökonomischen und verkehrsgeografischen Zentrum des gesamten thüringischen Raumes und machte sie frühzeitig zu einer zentralen Drehscheibe des überregionalen und regionalen Warenaustauschs lange vor Leipzig. Auf jeden Fall reichte bereits um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert der Erfurter Einzugsbereich weit über das Thüringer Wirtschaftsterritorium hinaus, so dass die Stadt spätestens seit Beginn des 15. Jahrhunderts eine »Mittel- und Mittlerstellung« einnehmen konnte, wie die Erfurter Geleitstafel von 131544 und die Ordnung von 1441 45 nachdrücklich beweisen. Die Erfurter Ordnung von 1315, die in ihrer ausführlichen Aufzählung der betroffenen Warenarten nicht nur die bisherigen Vorstellungen über den Warenaustausch im ausgehenden 13. und im 14. Jahrhundert in Frage stellt, macht zugleich auch deutlich, welche dominierende wirtschaftliche Position die thüringische Metropole bereits zu jener Zeit besaß. Die einzelnen Bestimmungen machen nur Sinn, wenn in Erfurt derartige Waren zum Verkauf standen und es einen entsprechenden Markt weit über das unmittelbare Umfeld der Stadt hinaus gab. Bemerkenswert ist ein Vergleich mit der mehr als hundert Jahre später aufgeschriebenen Geleitstafel von 1441. Während die ältere Ordnung noch ausgesprochen »mittelalterlich« ist in dem Sinne, dass die (vergleichsweise geringe) Anzahl der Waren nur wenig spezifiziert ist, und vor allem – neben Gewürzen – vorwiegend Rohstoffe und Felle genannt werden, ist die Geleitsordnung des Hartung Cammermeister von 1441 nicht nur ausführlicher und umfassender, sondern auch »moderner«, so dass sie bis weit über das 16. Jahrhundert hinaus sogar noch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit geringen Änderungen Gültigkeit haben konnte.46 In ihrer detaillierten Aufzählung und Kennzeichnung der nach oder durch Erfurt geführten Waren charakterisiert sie zugleich die überragende Stellung der Thüringer Metropole als Handelszentrum und als Schnittpunkt wichtiger Fernhandelsstraßen im thüringisch-sächsischen Raum 1549 / 50 fuhren einige Handelsleute von Leipzig und Naumburg nach Nürnberg über Weimar, Meckfeld, Riechheim, Gräfinau (ThHStA W, Reg. Cc 307). 44 Siehe Teil 4, Nr. 25a. 45 Siehe Teil 4, Nr. 25b. 46 Vgl. LHASA, MD, A 37 b III Tit. V, Nr. 22, mit der Geleitsordnung von 1441 in späterer Abschrift und mehreren Verweisen auf die Gültigkeit bis 1746 bzw. 1769, dazu Extract und Verzeichnis über Strafen, die Mainzer Amtsuntertanen 1769 nach der alten Geleitsordnung nach Weimar zu zahlen hatten. Ebenda, Nr. 19, enthält Auseinandersetzungen um das Geleit Erfurt im 17. und 18. Jahrhundert.
1. HAUPTGELEIT ERFURT
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bereits im 15. Jahrhundert.47 Die Erfurter Geleitsordnung von 1441 ist darüber hinaus von exemplarischer Bedeutung für den Handelsverkehr im 15. und 16. Jahrhundert überhaupt. Ihre Angaben über Waren und Warengruppen geben Aufschluss über den Entwicklungsstand der regionalen und überregionalen Arbeitsteilung und des entsprechenden, davon abhängigen Warenaustausches. Die einzelnen Bestimmungen, Sammelbegriffe und Definitionen dieser Ordnung ebnen den Weg zum Verständnis anderer Geleitsordnungen im thüringisch-sächsischen Raum und sind zugleich der Maßstab, an dem die Aussagen der anderen Geleitsordnungen zu messen sind. Die Erfurter Geleitsordnung von 1441 nennt über 200 verschiedene Waren und Warengruppen, die allein im überregionalen Handel nach und durch Erfurt geführt wurden. An der Spitze aller Fernhandelsgüter standen – neben anderen Textilien – aus verständlichen Gründen vor allem Tuche (Item vom Gewande) aus Probanndt, Prosßel, Ambstertham, Lundisch Tuch und dergleichen, Tuche von Treyße, Meyningen, Schmalcollen, Fridburger, Putzbacher, Zwickisch und dergleichen, Arnnsteter, Erffurdisch, Gewant von Ghent[...], von Ache[...], von Ippern[...], von Normbergk, Frannckfurt u. a.
Diese Tuche haben offensichtlich den Charakter des überregionalen Ost-WestHandels Erfurts wesentlich bestimmt oder doch stark beeinflusst. Aber, so interessant und aufschlussreich die Aufzählung dieser bereits in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Erfurt gehandelten Tucharten auch ist – in der Geleitspraxis, d. h. hier in den Geleitsrechnungen – findet sich davon kein Niederschlag. Tuche sind nicht erwähnt als Handelsgüter. Da aber der Transit von Tuchen durch Erfurt nicht nur zweifelsfrei und an anderer Stelle nachzuweisen ist, müsste er sich unter anderen Bezeichnungen in den Geleitsrechnungen verbergen. Dafür kommen drei Sammelbegriffe der Geleitsordnung in Frage, die in den Geleitsrechnungen immer wieder im Zusammenhang mit Fuhrwerken genannt werden, die auf den Fernhandelsstraßen von Westen und Süden nach Erfurt kamen: Zentnerguth, Spitzerey und Cramerei. Hartung Cammermeister hat dazu im Einzelnen angeführt: Dis vorrecht sich beim Centner (alles auf alde Pfennige) und der C. gibt 6 alte d. Garn, Hanf, Zwirn, Wollen, Baumwolln, Pfl ocken, Filtzhute, Filtze, Puttern, Unschlit, Schmaltz, Schmer, Fleisch, Speck, Wilprat, Dalck, Stael, Stortzblech, Blechgieß, Scherhar, Weinstein, Zwibelsamen, Kupferwasser, 47 Einleitend heißt es in dieser Geleitsordnung: zu mercken, das dies Register oder das Geleite nicht gesatzt oder gemacht ist noch gegrundt des alden Gesetze, sondern nach Horensagen und Leuften und Gewonheit, alßo es etzliche Jar und Zeit gehalten worden, das den etzlicher Maße nach Gnaden zu genehmen ist. Vgl. zum Thema Erfurt als Handelszentrum und Schnittpunkt wichtiger Fernhandelsstraßen GERBING, Erfurter Handel. Hier auch eine Aufzählung der gehandelten Waren anhand der Geleitsordnungen von 1315 und 1441. Gerbing hat dazu noch ein Erfurter Geleitsregister von 1522 (8. Juni bis 8. November) ausgewertet. Die nicht immer fehlerfreien Ergebnisse wurden übernommen von Erika LANGER in ihrem Aufsatz: Überregionale Handelsbeziehungen thüringischer Städte im 15. Jahrhundert, in: WZ Friedrich-Schiller Universität Jena, GSWR 21 (1972) 2, S. 195 – 208, bes. Anm. 65.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT Kupfer, Messingk, Schwefel, Zinn, Lorbern, Lackritz, Mandel, Victriol, Reis, Anis, Wacholdern, Johansbrodt, Kohmehl, Steinmehl, Kalmuß, Hirschen, Schweinsborsten, Federn, wilt Safran, Entzian, Galapfel, Rubesamen, Safrankorner, Bech, Zwetzken, Alaun, wilde Preßilien, Spickenarius, rothe Pallas, Pallas, Hausgereth, Baumwolle, Saffl er. Ein Centner Bley gibt 3 d. – ein Centner Creiden 3 d. – ein Centner Glit 3 d. – ein Feslein Schmer 3 d. – von einem Gulden Wert 3 d. Dis heist Spitzerey und gibt der Centener 10 a d. Taschen, Meßer, Senckel, Schnur, Gurthel, Schappehl, Barit der geringe, Börsten, Messerklingen, Messer, Zinkandeln, Seyle, Schloß, Schlussel, Eyßenpfl aschen, Drat, Blasbelge, ledern Eimer, Schineysen, Salbether, messings Becken, Setthel (24 thun 1 c.), Pfannen, kupfen Schaffen, Fischblaßen, Kessel, Leim, Schwertblech, Harnisch, Blatten, Pantzer, Rückharnisch, Harnischblech, Buchsen, Schaffschellen, Nadeln, Schermesser, Seifen, Vernis, groß Roßein, Karten, Wetzker, Nagel, Lauthen, Papier, Bucher, Creutzkese, Leimat, Licht, Riman und was von Rimwergk gemacht ist, gemachte Hoßen und Kleider etc. – von einem Gulden Wert 3 d. Die hirnach gesohriben heist Cramerei und der Centener gibt 20 d. Pfeffer, Ingwer, Negeln, Muscathen, Muschkathenblumen, Zimatrinden, Paradeiskerne, Zucker, Zuckermehl, gut Preßilienholz, Sandel, Glafar und alle guthe Farb, Wachs, Samet, Seiden, Seidentuch, Seidenbandt und was von Seidewerk gemacht ist, clein Roßein, guthe Hoßen, Harris, Bockschein, Baumohl, guldene Pörthen, Berlen, Corallen, Christallen, scharlachen paret der guten, Golt und Silber. – ein Gulden Wert 3 d.
Wie sich zeigt, sind auch in dieser ausführlichen Aufzählung die genannten Tuche nicht erwähnt, zweifellos wurden sie aber unter Zentnergut subsumiert, wie sich aus anderen Geleitsordnungen erkennen lässt. Nur hierunter können Tuche erfasst worden sein, denn alle anderen in der Geleitsordnung genannten Waren, d. h. vor allem Wein und Bier, Fische, Felle, Häute und Pelze, Leder, verschiedene Eisenwaren (Sicheln und Sensen), sind auch in den Geleitsrechnungen einzeln aufgeführt und lassen sich somit ziemlich genau berechnen. Gleiches gilt für jene Waren, die ganze Wagenladungen ausmachten (Waid, Holz und Holzwaren, Salz u. ä.). Aber nicht nur die Tuche können anhand der Erfurter Geleitsrechnungen nicht erfasst werden, auch alle sonstigen unter den drei Sammelbegriffen aufgezählten Einzelprodukte – von Garn über Zwibbelsamen und Harnischblech bis hin zu Berlen und Corallen oder Creutzkese – lassen sich nicht quantifizieren. Dafür zeichnen sich die Rechnungen in anderer Hinsicht aus: Zum einen hat der Schreiber häufig auch die Namen jener Erfurter Kaufleute notiert, für die die einzelnen Transporte bestimmt waren, so dass auch für die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Erfurts wichtige Erkenntnisse zu gewinnen sind, zum anderen enthalten sie auch Angaben über die Viehmärkte von Buttstädt, im 16. Jahrhundert einer der bedeutendsten Großviehmärkte für den Handel mit polnischen und reussischen Ochsen nach Oberdeutschland.48 Entsprechend der allgemeinen Führung von Geleitsrechnungen wurden Anzahl, Herkunft und Käufer des Großviehs sowie die zu zahlenden Gebühren von dem Schreiber notiert. Auch 48 Siehe oben S. 96 f.
1. HAUPTGELEIT ERFURT
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der Verkauf und Kauf von Pferden und Schafen sowie Schweinen wurde aufgenommen. Auch hier wird deutlich, dass die Erfurter Geleitsrechnungen höchste Beachtung verdienen, zumal sie von 1522 bis 1574 (mit Lücken) in tadellosem Zustand überliefert sind und nachdrücklich die wirtschaftliche Bedeutung Erfurts hervorheben.49 Diese Sonderstellung Erfurts im Thüringer Wirtschaftsgebiet wird – für die Auswertung dieser Quellen leider im negativen Sinne – auch unterstrichen durch die umfangreichen Geleitsbefreiungen und Geleitsminderungen, die einleitend in der Geleitsordnung genannt werden. Zugleich muss aber auch festgestellt werden, dass sich in diesen Befreiungen eine bewusste, langfristige Wirtschaftspolitik ausdrückt, denn natürlich stiegen dadurch die wirtschaftlichen Potenzen Erfurts, aber auch die der ländlichen Bewohner Thüringens.50 Die Einwohner von Suhl und von Melis uf dem Walde gesessen waren darüber hinaus noch besonders begünstigt, weil alles, was sie aus Erfurt [...] führten, geleitsfrei war.51 Zur Kontrolle dieser Erfurter Geleitsbestimmungen war ein ganzes System kleinerer Geleitsstellen auf dem Thüringer Wald entstanden: in Tambach – auf dem Wege nach Schmalkalden – gab es ein Geleit, dessen Geleitstafel sehr spezifiziert nicht nur Erzeugnisse einheimischer Produktion anführte (Wagen, Dielen, Pflugholz, Schindeln), sondern auch Fernhandelsprodukte wie Kupfer, Blei, Eisen, Fische (Heringe, Hechte, Lachs, Stockfische, Schollen), Wachs und Honig, Tuch und Wolle, mit oftmals beträchtlichen Gebührensätzen, daneben Salz, Getreide, Waid und Vieh.52 Auch in Oberhof – zwischen (Zella-)Mehlis 49 ThHStA W, Reg. Cc 592, Cc 593, Cc 731 und Cc 810. Auf jeden Fall lässt sich bereits aufgrund dieser Quellengruppe die Frage nach dem wirtschaftlichen Rang von Erfurt gegenüber Leipzig im 16. Jahrhundert neu stellen. 50 Indirekt ergibt sich jedoch, dass sich die Marktbeziehungen der thüringischen Bauern in der Zeit unmittelbar vor der Niederschrift der Geleitsordnung von 1441 stark entwickelt haben müssen, denn die Geleitsordnung von 1315 kennt derartige Befreiungen nicht. Für Met und Bier, Korn, Kolsamen adir Samen von Lande, für Fleisch und Fleischwaren mussten danach Geleitsgebühren gezahlt werden. Andere agrarische Produkte und Vieh wurden 1315 nicht erwähnt, siehe Teil 2, Nr. 25a. 51 Vgl. LHASA, MD, A 33b Abt. I Tit. 3, Nr. 1, Acta miscellanea betr. das Sächsische Geleit zu Erfurt 1450 bis 1623, 1666, 1765. Im November 1524 beklagten sich Schulthes, Zwölfer und ganze Gemein zu Mels bei Herzog Johann über den Geleitsmann von Erfurt, weil dieser einen Einwohner von Mehlis, Hans Schusler, der in Erffurth mit Schosseln gewest, im Heimfahren gehemmt und ihn mit den Pferden wider in den Geleitzhoff getriben, mit Vorgabe, er habe das Geleit vorfarn und ihm 26 Schneberger abgedrungen habe. Die Mehliser baten, sie bei ihrem alten herbrachten Herkommen und Gebrauch zu schützen, wonach sie, die Nachbarn der Gemein Mehlis, von dem Holzwerk, das sie gein Erffurth furen und aldo abladen, desgl. von Korn und anderem, was sie von dort zu ihrer Speis wider erausfuren, geleitsfrei bleiben, domit uns an Zweifel E. f. G. Elttern loblicher Gedechtnus begnadt haben, unser Armut angesehen, das unser der meist Theil Narung ist, Holtzwerck geyn Erffurt furen und Korn ader Brot wider heraus (vgl. ThHStA W, Reg. Cc 272). 52 Siehe Teil 4, Nr. 87.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
und Erfurt – war ein Geleit errichtet worden mit ähnlichen Warenangaben, d. h. auch mit Fernhandelsgütern, wie in Tambach und offensichtlich wurde das Geleit auch stark frequentiert.53 Interessant ist dabei, dass auch nach der Oberhofer Geleitsordnung Vergünstigungen gewährt wurden: Was aber die von Ohrdruf, Wölfis und Krawinkel allda durchführen oder durchtreiben und zu ihrer notdürftigen Unterhaltung bedürftig, davon geben sie, alten, hergebrachten Gebrauch nach, keinen Zoll oder Geleit. Führen sie aber solches um Lohn, auf dem Fall sind sie das Geleit zu geben schuldig und pflichtig.
Auch in Suhl und in Frauenwald – zwischen Schleusingen und Ilmenau – bestanden Geleite.54 Dass der diesseits der Saale gewachsene Wein in Erfurt auch geleitsfrei war, kam sicher seinen Exporteuren zugute, war aber offensichtlich auch notwendig im Interesse der Verbraucher in Stadt und Land.55 Die Befreiung galt nicht, wenn man den Wein weg durch das Land zu Doringen führen wollte. Daneben gab es in Erfurt noch Geleitsbefreiungen feudalen Ursprungs: Aufgrund immer wieder erneuerter Privilegien von 1291 brauchten die Weißenfelser Bürger nichts zu zahlen von allem dem Gut, das sie usswendig des Landes hynin und ussführen.56 Dadurch waren die Geleitsschreiber nicht verpflichtet, derartige Transporte einzutragen in die Rechnungen, so dass keine Nachweise möglich sind.57 Neben diesen absoluten Befreiungen von Geleitsgebühren nennt die Erfurter Geleitsordnung auch noch eine ganze Anzahl Geleitsgebührenminderungen für bestimmte Waren, für die Bürger einzelner Städte oder für Transporte, die bestimmte andere thüringische Geleitsstellen bereits passiert hatten. Damit wird die Aussage der Erfurter Geleitsrechnungen zwar indirekt berührt – etwa bei der Summierung der jährlichen Gesamteinnahmen –, aber in diesen Gebühren53 Siehe Teil 4, Nr. 65a. 60 fl. gibt der Wirt zum Obernhof vom Geleite daselbst, ist ime hiervor also gelassen, stet uf abkundigen. Daraus erklärt sich auch, warum der Wirt die Herberge mit dem Hof und etzlichem Wiesenwachs für 800 Gulden vom Grafen von Gleichen kaufen konnte, doch dieser Gestalt, wodurch die Fursten zu Sachsen die Ablosung gethan, sollte also dann in irem Churf. Gn. Willen stehen, dem Wirte die achthundert Gulden widerzugeben oder aber weiter stehen zu lassen. Weil aber berurter Hof oder Herberge hocher dann vor 800 fl. magk verkauft und der Zins gesteigert werden, solde gut sein, doch auf gnediges Gefallen, das mein gnedigister Herr solichen Hof ablossen theten, wurde jherlichen das Einkommen gemeret, vgl. ThHStA W, Reg. Bb 171. 1536 erwarb dann Kurfürst Johann Friedrich die Herberge. 54 Siehe Teil 4, Nr. 27. 55 Nutznießer waren vor allem die Einwohner Jenas, denn aus Jena mussten die Fuhrleute eyn Brief mit der Stadt Jena Siegel bringen, dass der Wein hie diseit der Sale gewachsen war. Vgl. Gerhard FALK, Der Jenaer Weinbau. Untersuchungen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte einer thüringischen Weinbauernstadt mit besonderer Berücksichtigung des 15. bis 17. Jahrhunderts, phil. Diss. Jena 1955. Zum Besitz Jenaer Bürger an Weinbergen vgl. Jochen KLAUSS, Die Bevölkerungs- und Sozialverhältnisse der Stadt Jena in der Mitte des 16. Jahrhunderte aufgrund der Türkensteuerregister. Dipl.-Arbeit Pädagogische Hochschule Leipzig 1976 (Ms.). 56 Siehe oben S. 46, Anm. 20. 57 Besonders vorbildliche Geleitsmänner haben derartige Transporte doch vermerkt, wie z. B. der Geleitsmann von Eilenburg, siehe Teil 2, Nr. 37.
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minderungen drückt sich abermals die überragende Stellung Erfurts im thüringischen Wirtschaftsraum aus. Die Bürger Gothas, Eisenachs und Waltershausens brauchten so von allen ihren Gütern, die sie aus dem Lande hynin und herus furen, in Richtung Erfurt nur die Hälfte der Gebühren zu zahlen. Die Fuhrleute, die ihre Wagen oder Karren in Eisenach vergleitet, d. h., die dort ihre Gebühren entrichtet hatten, brauchten in Erfurt nicht noch einmal zu zahlen, wenn sie die Eisenacher Bleyzeichen vorweisen konnten, doch mussten ihre Güter alßbalde durchgehen oder nedergelegt werden.58 Gleiches galt für jene Waren, die aus Mühlhausen oder aus dieser Richtung kamen. Für sie musste in Großengottern bezahlt werden, und die Fuhrleute hatten von dort ebenfalls Bleyzeichen mitzubringen. Für diese Güter galt aber verschärfend, dass, würden dieselben Zeichen über Nacht nicht uberantwortet, [...] sie mit Gelde vergeleytet werden mussten. Die besondere Stellung Nürnberger Kaufleute und ihrer Waren wird ausdrücklich hervorgehoben.59 Abermals entscheidend gemindert wird die Aussagekraft der Geleitsrechnungen allerdings durch eine andere Festlegung, die sich in fast allen bedeutenden Geleitsordnungen findet: eyn iglicher Gast, der Gut in Erfurdt brengt und das vorgeleyt, der magk in 14 Tagen wider hynus furen, darf darvon nicht mehir thun.60 Mit anderen Worten: Ein wesentlicher Teil der durch Erfurt transportierten Waren findet in den Geleitsrechnungen keine Erwähnung. Damit ist es von vornherein nur möglich, aus den Erfurter Geleitsrechnungen Annäherungswerte über den Warentransport mit Fernhandelsgütern zu ermitteln. Obwohl Coburg als bedeutender Durchgangsort für süddeutsche, besonders Nürnberger Waren und Kaufleute nach Erfurt, Naumburg und Leipzig, gilt61 – die süddeutschen Besucher der Leipziger und Naumburger Großen Märkte erhielten hier und im Beigeleit Rattelsdorf auf der Hin- und Rückreise zu Hunderten ihr 58 In Gotha wurde ein Zoll durch den Schosser erhoben, der diesen Zoll für 40 ß jährlich erworben hatte. 1535 / 36 wurde die Pachtsumme auf 54 ß erhöht, weil der Zoll großen Überlauf gehabt (ThHStA W, Reg. Bb 171 und Reg. Aa 2880, Gebrechen der Ämter 1508 / 09, p. 48). 59 Offensichtlich unter dem Einfluss des zunehmenden überregionalen Warenverkehrs wurde 1516 eine zusätzliche Bestimmung in die Geleitsordnung über Fuhrleute aus Frammersbach und Posen auf dem Wege nach Frankfurt am Main aufgenommen. Siehe oben S. 110, Anm. 38. 60 Erfurter Bürger, die Waren importierten und sie nicht verkaufen konnten, hatten sogar eine Frist von 4 Wochen, ehe sie beim Export wieder Geleit zahlen mussten. Dieses Recht wurde 1527 ausdrücklich wieder bestätigt (LHASA, MD. A 44 1 II II 3b, Nr. 12 Bd. I). Vgl. dazu auch ThHStA W, Reg. Cc 271, 1524, Mai 13: Burger aber in Erfurt sind sunderlich befreyet, das sie dieser mas ihr Habe und Guthere auf 4 Wochen lang hin und wider im Lande fure mogen. 61 Aber auch für andere Reisende war Coburg notwendige Station auf dem Wege von Norden nach Süden: Als 1582 der spätere Kurfürst von Brandenburg, Johann Friedrich, als Administrator von Magdeburg zum Reichstag nach Augsburg reiste, führte ihn der Weg von Halle über Querfurt, Naumburg, Jena, Saalfeld, Gräfenthal, Neustadt nach Coburg und von dort nach Bamberg, Forchheim, Nürnberg, Roth, Weißenburg, Monheim, Donauwörth, Westendorf zum Ziel Augsburg, siehe Teil 2, Nr. 7.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
lebendiges und schriftliches Geleit62 –, und darüber hinaus über Coburg und Erfurt wichtige Straßen weiter nach Norden führten, ist die Geleitsordnung bemerkenswert einfach. Hier werden nur die Waren sehr summarisch und allgemein und die geforderten Gebühren aufgezählt; bestimmte Differenzierungen oder Sonderbestimmungen für Bürger oder Städte sind in ihr nicht enthalten. Allerdings brauchte für Blei-, Waid-, Asche- und Pechtransporte nur die Hälfte des üblichen Wagengeleites gezahlt zu werden, und Wein, Bier und Fisch (außer Hering) waren geleitsfrei. Da zudem die Einnahmen von Geleitsgebühren von Edelleuten und Geistlichen sowie von Juden und Karren (!) dem Geleitsmann gehörten und demzufolge nicht in die Rechnungen einzutragen waren, ist auch die Aussagekraft dieser Rechnungen vergleichsweise stark begrenzt. Der Geleitsmann hat dazu noch sein Übriges getan und die Eintragungen auf das mindeste beschränkt; mit einer Ausnahme (1509 / 10) finden sich in den erhaltenen Rechnungen63 nur Angaben über den Fuhrmann mit Wagen und Gespann sowie die Gebühren, aber nichts über die Waren, über Herkunft und Ziel der Transporte. Sicher liegt eine Ursache für eine derartige mangelhafte Rechnungsführung in dem gleichförmigen Verkehr von Süden (Nürnberg) nach Norden (Erfurt) bzw. Nordosten (Naumburg, Leipzig) und in Gegenrichtung mit immer den gleichen Waren und den gleichen Bestimmungen durch die Geleitsordnung, wohl auch in dem ungenügenden eigenen wirtschaftlichen Beitrag Coburgs zum überregionalen Warenaustausch aufgrund der schwachen Wirtschaftsstruktur des Thüringer Waldes. Der entscheidende Grund scheint aber in den politischen Verhältnissen des Geleits Coburg zu liegen: Es gehörte zu gleichen Teilen dem Kurfürsten von Sachsen und dem Bischof von Würzburg,64 und das gemeinsame Interesse bestand nur an hohen Einnahmen aus dem Geleit. Jedenfalls hatte die Forderung des sächsischen Kurfürsten von 1508, der Schosser soll dem Geleitsmann die Artikel des Geleits, wie mans schreiben soll, überreichen,65 nur wenig 62 Siehe Teil 2, Nr. 5a, Nr. 5b und Nr. 6. Vgl. dazu auch STRAUBE, Kaufleute auf dem Wege von und nach Leipzig. – Die Erfurter Geleitsordnung von 1441 enthält ein »Formblatt« für schriftliches Geleit, siehe Teil 4, Nr. 25c. 63 ThHStA W, Reg. Cc 1070 – 1098, für die Jahre 1509 / 10, 1527, 1528, 1529 / 30, 1536 / 37, 1546 / 47, 1550, 1557 / 58, 1558 / 59, 1564 / 65, 1572 / 73. Zum Teil handelt es sich um Halbjahresrechnungen. Die im Staatsarchiv Coburg vorhandenen Geleitsrechnungen sind von gleicher mangelhafter Qualität. Vgl. auch Waldemar FISCHER, Technikgeschichte und Landesgeschichte, in: ZVThG NF 37 (1943), bes. S. 28 f. 64 ThHStA W, Reg. Bb 171: Item die vier Geleite als Coburg, Rattelsdorf, Heltburg und Übingen volgen aus alter hergebrachter Ubunge und vormoge des Erbbuches zu Coburg jherlichen dem Bischof von Wurtzburg die Helfte und mein gnedigster Herre hat die bede Gelaitzleute zu Coburg und Rattelsdorf zu setzen und zu entsetzen und der Bischof von Wurtzburg hat die bede Glaitzleute Heltburg und Übingen zu setzen. Solich Gelaite wirdet jherlich durch obberurte vier Glaitzleute eingenommen und die Helfte meinen gn. H. dem Churfursten ins Ambt Coburg und die andere Helfte dem Kelner zu Ebern geantwortet. Item der Schosser zu Coburg pflegt alzeit bei der Rechnung der berurten Glaitzleute zu sein. 65 ThHStA W, Reg. Aa 2880, Gebrechen der Ämter 1508 / 09, Coburg, p. 52.
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Wirkung.66 Nur durch die Verzeichnisse der um Geleit ansuchenden Kaufleute werden die Coburger Geleitsrechnungen mit in die erste Reihe dieser Quellengruppe: Neben den Rechnungen von Vogtsberg sind sie die einzigen,67 die namentlich jene reisenden Kaufleute anführen, die die Leipziger und Naumburger Großen Märkte besuchten, und die so auch Einblicke geben in die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Mittel- und Oberdeutschland und die vor allem auch über die Rolle der Naumburger Großen Märkte noch in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts informieren. Es wird damit zugleich auch bewiesen, dass auch die bedeutendsten Kaufleute im überregionalen Handel von Markt zu Markt zogen und selbst die Geschäfte abschlossen, allerdings unabhängig von den Warentransporten, die die via imperii befahren mussten.68 Die wichtigste Ergänzung zu den Erfurter Geleitsrechnungen und zugleich Ausdruck für die westlichste Abgrenzung des thüringischen Wirtschaftsraums sind die Rechnungen des Geleits in Eisenach mit den Rechnungen der Beigeleite Creuzburg, Marksuhl, Schweina und Mihla. Damit wurde der gesamte Verkehr erfasst, der hier auf die Hohe Straße traf oder sie kreuzte: In Eisenach vereinigten sich die Straßen von Köln bzw. Münster – Kassel über Creuzburg, von Frankfurt – Hersfeld – Berka und von Frankfurt – Fulda über Marksuhl in Richtung Erfurt – Naumburg – Leipzig; durch Eisenach führten aber diese Straßen auch weiter nach Süden über Meiningen – Bamberg nach Nürnberg und nach Norden über Mühlhausen – Braunschweig bzw. Langensalza – Magdeburg nach Hamburg oder Lübeck. Die mehrfach erhaltenen und überarbeiteten Geleitsordnungen von Eisenach werden dagegen dem Warentransport auf diesen Straßen nur begrenzt gerecht, wenn auch die zumindest zeitweise gutgeführten Geleitsrechnungen einen gewissen Ausgleich schaffen und auch die Geleitsordnungen und einige Rechnungen der Beigeleite Marksuhl und Creuzburg vorliegen.69 66 Zum Hauptgeleit Coburg gehörten noch die Bei- bzw. Nebengeleite Neustadt, Unterlind (Niederlindt?), Mupperg (Mopperg), Thann (Than), Bettelhecken (Bettelheck), Mürschnitz (Morßnitz), Ebersdorf (Ebersdorf), Hainbuch (?), Heubisch (Heubsch), Vecken (?) und Eisfeld, von denen nur einzelne Angaben über jährliche Gesamteinnahmen überliefert sind. Das Beigeleit Eisfeld war vor allem für den Kupfertransport von Eisleben zur Seigerhütte Eisfeld bzw. von Eisfeld nach Frankfurt wichtig; auch die Bleitransporte zur Saigerhütte wurden hier erfasst (ThHStA W, Reg. Cc 223), vgl. auch WESTERMANN, Das Eislebener Garkupfer, S. 80. Lediglich von dem Geleit Lauter ist im Umkreis von Coburg eine Geleitsrechnung mit Angaben aus dem Jahre 1550/51 erhalten. Vgl. dazu Waldemar FISCHER, Das Lauterer Kupferwagengeleit, in: Das Thüringer Fähnlein, Jg. 6/1937, S. 577–580. Vom gemeinsamen würzburgisch-sächsischen Geleit in Heldburg sind mehrere Rechnungen mit Angaben über Wagen und Gespanne, Herkunft der Fuhrleute und die Geleitsgebühren erhalten (ThHStA W, Reg. Cc 915–918 = 1546–1551). Zum Nebengeleit Rattelsdorf vgl. folgende Anmerkung. 67 Rattelsdorf liegt unmittelbar nördlich von Bigen, dem letzten Ort des Geleitsgebietes Coburg, an der Straße nach Bamberg und Nürnberg, so dass die erhaltenen Namenslisten der zu den Märkten reisenden süddeutschen Kaufleute letztlich die Coburger Listen ergänzen. 68 Siehe Teil 2, Nr. 5a. 69 ThHStA W, Reg. Bb 171.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
In Eisenach wurde für die Höhe der Gebühren beim Feltgeleith70 nur unterschieden zwischen den Transportmitteln (Wagen, Karren, Esel) oder sunst nach Antzahl der Ladung. Weder Gebührenvergünstigungen noch Hinweise auf Gebührenerlass finden sich in den Ordnungen.71 Tatsächlich aber waren die Einwohner Eisenachs geleitsfrei, wenn sie eigene Güter außer Landes, d. h. wohl vor allem in Richtung Westen brachten, denn 1509 beklagte sich der Geleitsmann, dass aus diesem Grunde einige Eisenacher Bürger fremden Kaufleuten die Waren in Eisenach oder auf den Dörfern abkaufen wollten.72 Da auch die Ordnungen der Beigeleite Marksuhl73 und Creuzburg74 ähnlich angelegt waren wie die Eisenacher, lässt sich nur folgern, dass diese Grenzgeleite – auch im Sinne wirtschaftspolitischer Erwägungen – keinerlei Vergünstigungen zu gewähren brauchten: Einmal mussten der Ost-West- und auch der Nord-Süd-Verkehr aufgrund des Straßenverlaufes diese Geleitsstelle passieren,75 zum anderen gab es keinerlei Veranlassung, den Eisenacher Markt zu fördern. 70 Daneben gab es in Eisenach noch den Marktzoll, gibt das Landvolk auf dem Lande, wenn es die Märkte besucht (ebenda). 71 Selbst die Stellung des Adels im Gebührenkatalog ist nicht hinreichend präzisiert: die Notiz item in allen obgeschriebenen Stücken sind die geistlichen und weltlichen Herren und Ritterschaft nach Gebühr ihres Standes zu halten, bezieht sich nur auf den zuvor genannten Marktzoll (ThHStA W, Reg. Bb 1240). 72 Wie bereits erwähnt, zahlten Eisenacher Bürger für ihre Waren in Erfurt nur die halben Geleitsgebühren (ThHStA W, Reg. Aa 2881, Gebrechen der Ämter, p. 46v). 73 Siehe Teil 4, Nr. 58b. Hier heißt es nach der Aufzählung einzelner Waren und forder wie in der Glaitztabeln Eisenach befunden wirdet. Die Geleitsstelle zu Marksuhl wurde erst nach 1508 / 09 errichtet, als – nach einem Bericht des Schultheißen von Eisenach – bei Marksuhl neben der Hauptstraße eine neue Beistraße gefahren und gebaut wurde, nämlich von Franken nach Westfalen und Hessen. Weil dadurch dem Geleit Eisenach Abbruch getan wurde, schlug der Schultheiß vor, in Marksuhl ein Beigeleit einzurichten, verwies aber gleichzeitig auf die damit zusammenhängenden Probleme, auch umb andere mehr Umbstände (ThHStA W, Reg. Aa 2880, Gebrechen der Ämter, p. 77b). Der Fassung von 1553 / 54 (ebenda) ist vorangestellt: Zu mercken: was uber Landt gefurt wirdet, das gibt Gelait. Was aber nicht uber Landt gefurt wirdet, gibt kein Geleit und dasselbe ist des Zolners in sein Beschiedt. Hier wird wohl nur unterschieden zwischen Zoll und Geleit. Gezahlt werden musste in beiden Fällen. 74 Siehe Teil 4, Nr. 16. Die Creuzburger Glaitztabell, welchermassen das Geleite soll genommen werden nach altem ubelichen Gebrauch, ist aber ausführlicher und nach Waren spezifizierter als die Eisenacher Geleitstafel. Bemerkenswert ist die Vergünstigung für Fuhrleute aus Frammersbach, so durchs Jhar faren, geben von einem Wagen ½ fl., dergleichen zu Erfurt auch sovil, laut irer Freiheit, so inen von meinem gn. Hern zugestelt. Die Erfurter Ordnung von 1441 enthält diese Bestimmung nicht, wohl aber eine Ergänzung von 1516. Siehe oben S. 110. 75 Das schließt nicht aus, dass immer wieder versucht wurde, diese Geleitsorte zu umgehen; wie der Geleitsmann von 1509 berichtet: außerdem sind in letzter Zeit viel neue Wege durch die Fuhrleute neben der Landstraße in und außerhalb des Landes gemacht. Wenn sie zu Vacha abfahren, fahren sie nach Salzungen, danach einige nach Sweina, einige nach Altenstein und Waltershausen. Damit fliehen sie die rechten Geleite (ThHStA W, Reg. Aa 2881, Gebrechen der Ämter, p. 46b).
1. HAUPTGELEIT ERFURT
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Diese einfachen Bestimmungen der Geleitsordnungen könnten sich positiv in den Geleitsordnungen niederschlagen, wenn hier präzise und »vorschriftsmäßig« aller Warendurchgang vermerkt worden wäre. Trotz entsprechender Aufforderungen von Seiten der Landesregierung76 enthalten die Geleitsrechnungen von 1507 / 08, 1509 / 10 und 1512 / 1377 nur summarisch die wöchentlichen Geleitseinnahmen, in anderen Rechnungen fehlen die Angaben über Herkunft und Ziel der Transporte.78 Nur die Rechnungen für die Jahre 1517 / 18 und 1524 (Ostern So. p. Martini) entsprechen den Anforderungen.79 Im Gegensatz zu Coburg wird der Nord-Süd-Handelsverkehr in den Rechnungen des Geleits Sachsenburg viel exakter erfasst. Diese Quellen entsprechen in ihrer Aussagekraft den besten Rechnungen anderer Geleite: Sie enthalten neben Datum und Gebühren auch Herkunft, Ziel, Fracht und Gespann der Transporte und geben damit günstige Voraussetzungen, den Warenaustausch zwischen dem niederdeutschen Hanseraum und den mittel- und oberdeutschen Wirtschaftsgebieten80 zu untersuchen und die vielfachen Behauptungen über die Handelsverbindungen konkret zu bestätigen. Die Überlieferung setzt allerdings erst 1555 ein, als das Amt Sachsenburg nach dem Naumburger Vertrag vom 24. Februar 1554 in den Besitz der Ernestiner kam,81 und reicht geschlossen bis 1564.82 Die erhaltene Geleitsordnung von vor 1520 83 lässt aber auch erkennen, welche Rolle dieses Geleit im Kontrollsystem des Warenverkehrs durch und nach Thüringen und besonders Erfurt spielte. Sachsenburg war ebenso wie Eisenach (mit 76 ThHStA W, Reg. Aa 2880, Gebrechen der Ämter zu Creuzburg, p. 47: Dem Schultheißen ist bevolhen, das Gleit anzuschreiben von wannen sie farn, was sie farn, wie vil Pferd, wo sie wider hinfarn und uf welchen Tag. Gleichzeitig wird berichtet: Der Articl der Gleite ist im (dem Schultheißen – M. S.) ubergeben, wie er das hinfur neben sol, ebenda. Demgegenüber enthält die Geleitsordnung von 1535 / 36 die Vorbemerkung zu wissen, das ditz Gelaite ist gesatzt und wirt genommen aus altem hergebrachten Brauch, Übungen und von Horsagen, siehe Teil 4, Nr. 16. 77 ThHStA W, Reg. Bb 1228, 1229, 1232. 78 ThHStA W, Reg. Bb 1227 für 1504, Bb 1244 für 1554 / 55. Vgl. dazu ThHStA W, Reg. Aa 2881, Gebrechen der Ämter, Eisenach 1509, wonach die Torleute, die die Geleitszeichen einnehmen, oftmals sehr unfleißig waren. 79 ThHStA W, Reg. Bb 1237, Bb 1243. 80 was von Nurmberg ader aussin Landen zu Franken nach den Sehestetten faren wöln, mussen alles auf Erfurdt zu komen, fort uf Sachsenburge, Gutenshusen ader auf Vogelspurk, dergleichen hyn in Widerwege nach yedens Furmans Gelegenheyt faren; ist von keynem Geleytsman der dreyen Geleyte eyns auf in zu farn vormals gedrungen wurden, alleyne das sie Erfurt berurhten, das heyst die Creutzstrasse gefaren (StA. Erfurt 2-0 / B I 1, Außczihung und Gebrechen, 1. Artikel). 81 Friedrich SCHNEIDER / Armin TILLE, Einführung in die Thüringische Geschichte, Jena 1931, S. 55. 82 ThHStA W, Reg. Cc 1126 – 1136; eine Rechnung (Reg. Cc 1137) ist noch für die Zeit vom 1. Mai 1570 bis 15. Februar 1571 erhalten. 83 Siehe Teil 4, Nr. 79a.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Marksuhl und Creuzburg) ein echtes Grenzgeleit: Unmittelbar im Norden an das Amt Sachsenburg schlossen sich die Besitzungen der Grafen von Schwarzburg-Blankenburg (mit Sondershausen, Frankenhausen, Greußen) und von Mansfeld (mit Heldrungen, Artern) an;84 dieser geografischen Lage und der ökonomischen Bedeutung des Geleits ist es wohl auch zuzuschreiben, dass in der Geleitsordnung nirgends ein Hinweis auf mögliche Vergünstigungen oder Gebührenminderungen zu finden ist: Der Weg von Magdeburg führte nach Erfurt nur durch die Thüringer Pforte, über Sachsenburg. Da in der Erfurter Ordnung von 1441 auch die Straße nach Sachsenburg (über Haßleben, Weißensee, Kindelbrück) nicht als privilegiert erwähnt ist, ergänzen sich die Rechnungen von Erfurt und Sachsenburg auf das Beste. Dadurch ist es auch möglich, für die »Creutzstraße«, d. h. für den thüringischen Raum, das Verhältnis zwischen dem Nord-Süd- und dem Ost-West-Handel zu ermitteln. Das Beigeleit Guthmannshausen, nördlich Weimar, jenseits der Hohen Straße, – für das bisher noch keine eigene Geleitstafel gefunden wurde85 – hatte am Ausgang des 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts für den direkten Warenverkehr von und nach Erfurt nur untergeordnete Bedeutung. Offensichtlich diente es nur noch dazu, den durch das albertinische Gebiet am Südharz gehenden Warenverkehr aus Richtung Mühlhausen über Langensalza – Tennstedt – Weißensee – Sömmerda und Guthmannshausen nach Naumburg und Leipzig und weiter nach Osten und Südosten zu erfassen. Dabei handelt es sich vor allem – das kann jetzt schon gesagt werden – vorwiegend um agrarische Produkte (Getreide, Waid), die in sächsische Städte wie Zwickau und Chemnitz transportiert wurden. Die bescheidene Rolle des Geleits Guthmannshausen in dieser Zeit erklärt sich als Folge der Wettinischen Teilung von 1485, nach der das Amt Sachsenburg mit der Geleitsstelle den Albertinern zugeschlagen wurde; dadurch konnte der gesamte Warenverkehr aus dem Norden nach Erfurt über diese Straße gezwungen und die ernestinischen Beigeleite Guthmannshausen und Vogelsberg überspielt werden. Die Situation wurde schließlich so prekär, dass 1515 Hans Hoffemann, Gleitsknecht aus Bevelh Hannsen von Wildenrode, Gleitzmann zu Erfurt, nach Gutenshausen reiten musste, und daselbst die Gleitzleuth Buttelstadt, Gutenshausen, Voilsburgk, dorzu die zwene elste Menner von Gutenshausen und einer von Voilspurg befragen sollte, wie sichs allenthalben mit der Strassen halde: 86 Und da zeigte sich, dass 84 SCHNEIDER / TILLE, Einführung, S. 27. 85 Dieser Mangel ist ohne Bedeutung, weil die Geleitsordnungen von Guthmannshausen, Vogelsberg und Buttelstedt einander gleich waren. Vgl. Stdt A. Erfurt 2-0 / B I 1, Außczihung und Gebrechen [...], Artikel 13: Es sollen in den dreyen Geleyten Buttelstadt, Gutenshusen und Voylspurg die Gutere und Wahre zugleich vorgeleyt werden [...] Antwordt: Die drey Geleyte Buttelstat, Gutenshusen und Voylspurg geben vom Wagen gleich Geleyt. Vgl. aber die Sonderbestimmungen im Geleit Buttelstedt, siehe Teil 2, Nr. 10a. 86 ThHStA W, Reg. Cc 181, p. 25: Unterricht des Gleitsmans zu Erfurth, des Gleitzs von Eysleben nach der Huten Swartza, einkomen zu Weymar dinstags nach dem Suntag Judica a. d. 1515. Das Gegen-
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es Hermann Bock, dem Amtmann von Sachsenburg, der Herzog Georg unterstand, unter Gewaltandrohung gelungen war, fast den gesamten Fernhandelsverkehr an seine Geleitsstelle zu ziehen.87 Das gleiche Schicksal hatte auch das Geleit Vogelsberg (Sömmerda), dessen Warendurchgang auch weitgehend von Agrarprodukten (Waid, Getreide) und Holzerzeugnissen bestimmt wurde,88 obschon die durch den Ort gehenden Kupferfuhren aus dem Mansfeldischen meist über Erfurt nach Arnstadt gingen.89 Eine Änderung trat möglicherweise ein, als nach dem Naumburger Vertrag vom 24. Februar 1554 neben anderen Ämtern auch Sachsenburg an die Ernestiner fiel90 und die Konkurrenz mit den anderen Geleiten gegenstandslos wurde. Ein ins Einzelne gehender Vergleich ist aber kaum möglich, weil – wie erwähnt – einmal Sachsenburger Geleitsrechnungen erst ab 1555 erhalten sind91 und zum anderen die Geleitsleute von Guthmannshausen und Vogelsburg ihren Pfl ichten nur sehr oberflächlich nachkamen.92 Künftige weitere Untersuchungen könnten zwar den Aussagewert der Quellen beider letztgenannter Geleite präzisieren, aber nichts Wesentliches beitragen zu weiteren Erkenntnissen über den Warenverkehr von und nach Erfurt – die Transporte in West-Ost-Richtung nach Naumburg wurden von den geschilderten Rivalitäten mit Sachsenburg ja nicht betroffen –, weil in diesen Geleitsstellen die gleiche Praxis geübt wurde wie in Buttelstedt.
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stück dazu LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12, Bd. II, p. 5b: Das Geleit zu Guttenshausen belangende, davon soll Forschung gehabt werden, p. 6 ff., Die Gebrechen des Geleits zu Gutenshausen. Vgl. dazu StA. Erfurt 2-0 / B I 1, Außczihung und Gebrechen: 6. Artickel. Der Schosser, der Geleytzman zur Sachsenburgk notiget die Furleuthe mit Gewalt auf Wissensee zu faren, so doch yhnen die Furleuthe ungewegert allewege uff Voylspurg ader Gutenshusen nach irem Gelegenheit mugen faren. Antwordt. Es hat zuvor ein jeder Furman nach seiner Gelegenheit auf der angetzeigten Geleyt eyns ungezwungen zu faren, darnach Erfurt beruren mussen; was aber itzunt von Schosser ader Geleytzman vorgenomen wirt, wissen wir nicht worumbe. 7. Artickel. Die Geleytzleute zeigen an, das aus sollichen fast der dritt Phennig gesthen und abgenomen zu Voylspurgk und Gutenshusen. Die Hilflosigkeit der ernestinischen Räte zeigt die Antwort: Wo sulchs von Geleytsleuthen und Schossern vorgenomen wirt, so ist dem Geleyte zu Gutenshusen und Voylspurgk abbruchlich (!). Neben Lastwagen, die Fischwerg oder andere Waren von Magdeburg führten, nennt ein Bericht des Geleitsmanns und Geleits Voglsburg von 1515 in seiner Gebührenübersicht nur noch Wagen mit Getreydig, Korn, Gerste, Hafer und mit Zimmerwerk oder sonst Holzwerk (LHASA, MD, A 44 1 II II 3b, Nr. 12, Bd. II, p. 10 f.). Vgl. WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, S. 80 (Kartenskizze). Außerdem scheint Vogelsberg von den Fuhrleuten auch deshalb mehr angefahren worden zu sein, weil der Geleitsmann nimpt von den Leuthen, was ihm gefelt; so zihen die Leuth auf Voylsburg und meyden Gutenshusen, vgl. Stdt A. Erfurt 2-0 / B I 1, Außczihung und Gebrechen, Art. 13. SCHNEIDER / TILLE, Einführung, S. 55. ThHStA W, Reg. Cc 1126 – 1136 (1555 – 1564, 1571). Vgl. Stdt A. Erfurt 2-0 / B I 1, Außczihung und Gebrechen, Art. 14. Ab es von noten, dass Geleitsleute (von) Voylspurg und Gutenshusen eyn Aufzeichnung (haben) solten, wie das Geleyt in allen Theilen solt genomen werden, auch ire alte Gewonheit anzeigen. Antwordt. Die angezeigte Geleytt und ein iglich Geleytzman hat eyn Geleytstaffel, das wisse er sich wol zu halten.
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Für Buttelstedt galt, dass für alles, was vor Zentnerguet, es sey Specerey, Kramerey und andere War, von Eysenach, Gotha, Erfurt, Frankfurt durch Erfurt uf Naumburgk, Leypsick die Merckte durch Buttelstat gefurt wurde, weil es zu Erfurt vorgleidt war und die Fuhrleute Blechzeichen vorlegen konnten, keine Gebühren mehr zu zahlen waren (und gibt aldo nigs). Ausnahmen machten nur jene Waren, für die dan e converso uf der Zedel (!) stand, also das daselbig Gut zu Erfurt nidergelegt wer worden und wurdt wider ufgeladen.93 Dieser Bestimmung der Geleitsordnung entsprechend war der Geleitsmann nicht verpfl ichtet, die gebührenfrei aus Erfurt kommenden Transporte in seine Rechnungen einzutragen. Tatsächlich enthält auch nur die Halbjahresrechnung von Jubilate (29. April) bis Freitag p. Martini (16. November) 1520 jenen Warenverkehr, der frei, d. h., dessen Fuhrleute hatten Blei gebracht aus Erfurt, das Geleit Buttelstedt auf der Weiterfahrt nach Eckartsberga (Naumburg oder Leipzig) passieren konnte.94 In dieser Rechnung sind u. a. verzeichnet 103 Wagen und 31 Karren mit Zentnergut (67 Wagen und 7 Karren mit Fuhrleuten aus Frammersbach) und 74 Wagen und 1 Karren mit Waid. Alle übrigen Rechnungen enthalten nur Angaben über jenen Verkehr, der nach Erfurt ging bzw. zuvor aus irgendeinem Grunde das Geleit Erfurt nicht berührt hatte. Hier muss noch einmal betont werden, dass die festgestellten Mängel in den Rechnungen der drei Geleite nicht entscheidend ins Gewicht fallen, weil die Geleitsrechnungen von Erfurt über Jahrzehnte hinweg fast geschlossen und in ausgezeichneter Qualität zur Verfügung stehen95 und die Unterlagen aus den Beigeleiten nur als Kontrolle oder Ergänzung der Erfurter Quellen genutzt werden.96 Eine ganz andere Rolle als die bisher erwähnten Geleite spielte das Geleit in Wei mar: Die erhaltenen, meist gut geführten Geleitsrechnungen und die Geleitsordnung von 158097 widerspiegeln die ökonomische Lage der Stadt und des umliegenden Territoriums abseits bekannter Handelsstraßen und ohne eigene ökonomische Profi lierung,98 der Warenaustausch durch Weimar wurde geprägt von regionalen Bedürfnissen und von agrarischen Produkten. Dennoch wurde der Geleitsort aber auch von Fernhandelsgütern (Kupfer, Zentnergut) – 93 94 95 96
Siehe Teil 4, Nr. 10a. ThHStA W, Reg. Cc 540. Von 1523 bis 1574, ThHStA W, Reg. Cc 731 – 810. Diese Charakterisierung betrifft vor allem den überregionalen Warenaustausch. Für den regionalen Handel besonders mit agrarischen Produkten haben die Rechnungen der drei Beigeleite nach wie vor Bedeutung: Einmal wurde dieser Handel von den Auseinandersetzungen mit dem albertinischen Geleit Sachsenburg kaum betroffen, zum anderen entfallen für diese Geleite die Sonderbestimmungen der Erfurter Geleitsordnung von 1441. 97 Siehe Teil 4, Nr. 94; die Ordnung galt bereits seit 1505. 98 Vgl. Geschichte der Stadt Weimar, Weimar 1975, Drittes Kapitel, Von der frühbürgerlichen Revolution bis zum Dreißigjährigen Krieg 1525 bis 1648, S. 139 – 195 (bearb. von E. MÜLLER).
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unter Umgehung Erfurts – in überraschend hohem Maße passiert;99 damit wird nachdrücklich unterstrichen, wie problematisch Verallgemeinerungen auf schmaler Quellengrundlage oder auch nur bei Vernachlässigung bestimmter Quellen sind.100 Die Auswertungsmöglichkeiten dieser Rechnungen sind gut, da die Geleitsordnung keine Befreiungen nennt und somit auch jenen Handel erfasst, der in Erfurt geleitsfrei war und deshalb in den dortigen Rechnungen nicht vermerkt wurde. Das betrifft also besonders den Handel mit Agrarprodukten.101 Damit schließt sich der Kreis jener Geleitsorte, deren Rechnungen und Ordnungen in unmittelbarer Verbindung zum regionalen und überregionalen Handel im und durch den Thüringer Raum mit dem wirtschaftlichen Zentrum Erfurt stehen und uns allein genauere Kenntnisse über die konkreten Verhältnisse des Warenaustausches mit seinen Quantitäten und Qualitäten und seinen Bedingungen geben können. Zu erwähnen ist jedoch noch ein weiteres Geleit, das zu diesem Wirtschaftsgebiet gehört, von dem auch Geleitsordnung und -rechnungen überliefert sind, das aber aufgrund seiner geografischen Lage vor allem für den Transit zwischen Coburg und Naumburg von Interesse ist: das Geleit Jena – Burgau im Saaletal. Die Geleitsordnung von 1555 102 ist deshalb auch ziemlich spezifiziert, d. h., die Waren werden nicht unter einem Oberbegriff zusammengefasst, wobei Fernhandelsgüter und Waren des regionalen Handels gleichmäßig verteilt sind. Dass der Warenverkehr durch Burgau sich nicht auf Erfurt orientierte, zeigen die in der Geleitsordnung genannten Gebührenvergünstigungen, die nicht überaus groß sind, aber dennoch den Unterschied zu den anderen thüringischen Geleitsordnungen erkennen lassen: was aber die Untherdanen als Holtzwagen und andere zu yhrer notturftigen Untherhaltung ober 3 Scheffel (Getreide) führen, geben sie nichts, von 4, 5 Scheffel 4 a d., was aber bis in 6, 8 oder 12 Scheffel, geben sie vom Wagen 1 gr. Was aber die Untertanen tragen oder auf Pferden führen, geben sie nichts, doch daß es kein Vorkauf sei.
Bemerkenswert scheint für die ökonomische Funktion dieses Geleites und für die wirtschaftlichen Beziehungen Jenas zu den umliegenden Territorien eine weitere Bestimmung aus der Geleitsordnung zu sein: Für ein Holzwagen, der da führt Bauholtz, Schindeln, Pfahl oder Brawholtz und jenseits der Sahl in Emptern Weyda, Arnshauck, Schlaitz, Gera, Roda, Leuchtenburgk etc. wonend und dem Marck zu Jhena besuchen, 99 Vgl. dazu Jochen KLAUSS, Der Warentransport durch Weimar zu Beginn des 16. Jahrhunderte. Seine Herkunft und seine Ziele. Beleg-Arbeit, Sektion Geschichte, Pädagogische Hochschule Leipzig 1975 (Ms.). 100 Vgl. z. B. WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, S. 261, der gerade aus methodischen Gründen auf die Auswertung der Geleitsrechnungen von 1546 / 47 und 1555 / 56 verzichtete. In beiden Jahren passierten aber immerhin 66 Wagen 1 Karren bzw. 108 Wagen 10 Karren mit Kupfer das Geleit Weimar. Vgl. KLAUSS, Warentransport Weimar. 101 Vgl. STRAUBE, Handel mit Agrarprodukten, S. 63. 102 Siehe Teil 4, Nr. 9.
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brauchten nur 6 a d. gezahlt zu werden; 1 Holzwagen von den Doringen, die es uf dem Geholz selb holen, kostete dagegen 1 ½ gr. Bis auf die geringen Traglasten mussten also für alle durchgehenden Waren Gebühren gezahlt und demzufolge in die Rechnungen eingetragen werden. Somit können anhand dieser Rechnungen, die von 1543 bis 1573 in guter Qualität zur Verfügung stehen,103 nicht nur die Marktbeziehungen thüringischer Bauern, sondern auch der Handel mit Fernhandelsgütern eingehend untersucht werden. Da die Saaletalstraße von und nach Coburg führte, ergänzen sich also die Rechnungen beider Ämter, wobei die Jena-Burgauer zweifellos besser geführt wurden und eine größere Aussagekraft haben. Sie sind deshalb von besonderem Wert, weil sie – neben den Erfurter und Buttelstedter Quellen – die einzigen sind, die die Rolle und Bedeutung der Naumburger Peter- und Pauls-Märkte erfassen.104 Dennoch sind auch hier die zu gewinnenden Ergebnisse nicht absolut zu nehmen: häufig nutzten die Fuhrleute aus unterschiedlichen Gründen andere Straßen. Im überregionalen Handel waren es meist die Belastungen durch die Geleitsgebühren oder politische Ereignisse, im regionalen Handel Veränderungen in der Verkaufs- und Marktpraxis und in beiden Fällen oftmals die Straßenverhältnisse. So berichtet Simon Stopfel, Geleitsmann von Burgau 1560, dass er mit allen muglichen vleiß sich um sein Geleit bemüht habe, dass aber dennoch die Eynnahm feldt, ist ahn deme, das es ohne meyne Schuld und Habe etzliche Gebrechen mangel [...] 1. vahren nicht sovil Gueterwagen von Leipzigk auf Nürnburgk und herwider die Sahl als zuvor, sondern von Leipzig uf Zwenka, Gera etc., solche den Glaiten Burga und sonderlich Winzerla abtreglich, in massen solche die Wirdt- und Gasthalter zu Jhena auch wissen und sagen werden.105 103 ThHStA W, Reg. Cc 500 – 538. 104 Wie wichtig gerade die gleichzeitige Nutzung verschiedener Geleitsrechnungen ist, zeigt eine Notiz des Geleitsmannes von Wiegendorf – einem Beigeleit westlich von Weimar zwischen der Hohen und der Saaletalstraße – vom Jahre 1547. Danach beklagten sich die Städte Saalfeld, Rudolstadt, Duchel, Gräfenthal, Blankenhain, Magdala u. a., dass ihre Fuhrleute, ebenso wie die von Naumburg oder Leipzig, die mit Gütern oder Fischwerk den kürzesten Weg nach Hause fahren wollten, gezwungen wurden, die Straße über Erfurt zu nehmen und nicht, wie sie offenbar wünschten und was aufgrund der Karte auch logisch wäre, über Wiegendorf oder Burgau (ThHStA W. Reg. Cc 394). Leider liegen keine durchgehenden Geleitsangaben über Saalfeld vor. Das Geleitsrecht hatte die Stadt vom Abt des (Benediktiner-)Klosters abgekauft: ist weiter nichts zu vergleiten, als was gespaltene Füße hat, ausgeschlossen die Vergleitung der Straßen, darüber hat der Abt daselbst zu Saalfeld von anderer Ware das Geleit, welchen der Rat um ein genannt Geld, jährlich davon zu reichen von ihm erkauft hat (ThHStA W, Reg. Bb 136). Für ein Schwein waren 2 d., für ein Rind 6 d. zu zahlen. Vgl. Max HOFFMANN, Vogtei und Amt Saalfeld von 1389 bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur sächsisch-thüringischen Ämterverwaltung am Ausgang des Mittelalters, phil. Diss. Leipzig 1924, S. 94: Einnahme aus dem Fyzcoll 1438/39 18 gr. 3 d., 1439/40 13 gr. 1465/66 wurden ingenommen zu Gleite von Rinderen, Schafen und Swinen 3 ß 57 gr., 1566/67 6 ß 23 gr. 1553 berichtete der Schosser von Saalfeld, dass in Amts- und Stiftsbüchern sich keine Nachrichten finden über das Geleit, auch hätte in den letzten 8 bis 10 Jahren kein Nürnberger Geleit angefordert (ThHStA W, Reg. B 23218). 105 ThHStA W, Reg. Cc 518, Geleitsrechnung Burgau, Walburgis 1559 bis Walburgis 1560, p. 102.
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1566 schreibt der Geleitsmann, dass die Einnahmen abermals zurückgegangen seien, weil etzliche [...] Gueterwagen von Dornberg [...] auf Rombstedt, Magdala, Blankenhain etc., do dan solch im Glait Wiegendorf wird berechnet und wird also die Strassen die Sahl hinan nicht gevahren, wie dan solche alles bey den Wirten zu Jhena ist wohl zu erkunden.
Offensichtlich waren die schlechten Straßenverhältnisse die Ursache für das Umfahren des Geleits Burgau, denn der Geleitsmann fügt hinzu: Damit sich aber die Fuhrleut den boesen Wege nicht zu beschweren, so hat mich m. gn. Fürst und Herre bevolhen, die Strassen zu bessern, welches diß Jhar gescheen [...]«.106
In einer Erklärung über die Minderung der Geleitseinkünfte schreibt der Geleitseinnehmer 1565, das sich der Rath zu Jhena unterstanden, das sie keynen duringischen Holzwagen, so die Pferde in ihr Hauß gefurth, wollten durchkomen lassen, sie hatten sie dan in Jhena aufm Markte erstlich 3 Stunden feyl gehabt, so ist es auch sonsten unwegsam gewest, das die Holzbauern nicht vahren konnen, und nachdem diß Glait das mehrer Teyl von Holz fhuren genohmen, ist diß wie obgemelt die große Ursach.107
Einige Jahre zuvor (1559 / 60) gab es andere Gründe für die Verringerung der Holzdurchfuhren. Damals beklagte sich der Geleitsmann, dass sich die dhüringischen Bauern zum Teyl unterstanden, wan sie ufm Walde Bawholz kauften, bringen sie solche oben ahn die Sahl, verlohnen es biß uber, auch unter die Rasemühl, ufm Wasser zu fl ossen, als dan schleyffen sie es auß, laden es auf Wagen und fhuren es yhrer Gelegenheit.108
Daneben wurden aber noch andere Methoden gefunden, das Geleit zu umgehen: So unterstehen die doringischen Bauern den oberlendischen, so 8 d. in Glait geben, yhn Bawholz etc, gegen Jhena zu verdingen, dasselbe aldo niderlegen, als dan fhuren sie es weyther heim; wan sie es aber selbst holen, mußten sie 1 gr. 6 d. geben.109
Es gibt also eine ganze Reihe Gründe, die Geleitsrechnungen von Jena-Burgau – wie alle anderen auch – kritisch auszuwerten und die zu gewinnenden Zahlen 106 ThHStA W, Reg. Cc 526, p. 97. 107 ThHStA W, ebenda, p. 94 f. Die gleiche Begründung ist auch im nächstfolgenden Jahre angegeben. 1539 hatte der Rentschreiber Günter Herwagen aus Burgau in einem Schreiben an den Schosser Peter Watzdorf in Jena einen anderen Grund zur Klage: Viele Holzund andere Wagen würden das Geleit Burgau wegen zu hoher Gebühren um- und über das Nebengeleit in Leutra fahren. Herwegen verlangte deshalb, entweder in Leutra zweimal das Geleit zu nehmen oder die Leute zurückzuschicken, sonst würde die Straße über Burgau gar zu sehr verwüstet (ThHStA W, Reg. Cc 237). 108 Damit konnten die Bauern eine ganze Menge Geld einsparen, da sie sonsten, wen es auf der Axen durchs Glait gefurth wurde, vom Wagen 1 gr. 6 d. geben mußten (ThHStA W, Reg. Cc 518, p. 102b). Die Rasenmühle lag zwischen Jena und Burgau. 109 Ebenda.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
nicht zu verabsolutieren, zumal über den Wasserzoll in Jena nur die Gebührensätze110 und – ebenso wie über das Beigeleit Leutra – außer einigen jährlichen Gesamteinnahmen keine weiteren Nachrichten überliefert sind. Anders ist die Situation im Beigeleit Wiegendorf: hier sind zahlreiche Rechnungen erhalten111 und auch mehrfach die Geleitstafel, die in ihren Angaben durchaus den Anforderungen an ein einfaches Fernhandelsgeleit entsprechen.112 Obwohl in einem anderen Zusammenhang davon die Rede ist, dass durch das Geleit Wiegendorf vor allem Kupfer nach Saalfeld (d. h. zur Saigerhütte Leutenberg) transportiert wurde und sonst wenig, fehlt dazu eine Angabe in der Geleitsordnung.113
2. Die Transportfrequenzen im Geleit Erfurt Unabhängig von der Frequenz der Nebenstraßen und den Versuchen verschiedener Fuhrleute, Geleitsstraßen überhaupt zu meiden und Schleichwege zu fahren,114 konzentrierte sich der Warenverkehr im thüringischen Raum selbstverständlich auf Erfurt; und anhand der vorzüglich geführten Geleitsrechnungen lassen sich unter Berücksichtigung der Geleitspraxis nach der Geleitsordnung von 1441 sowohl Warenarten, Warenquantitäten, Herkunft und Ziel der Fuhren mit ziemlicher Sicherheit feststellen und daraus wirtschaftliche Entwicklungen und Beziehungen nicht nur im deutschen, sondern auch im europäischen Rahmen ableiten. Allein die Quantitäten der Warentransporte übertreffen alle bisher bekannten Ergebnisse oder Vorstellungen und widerlegen schon dadurch die eingangs zitierten zweifelnden Fragen Hrochs nach der Möglichkeit eines umfangreichen Landverkehrs.115 Eine einfache Addition aller in den Rechnungen erfassten Warentransporte scheitert aber nicht nur an der Art des Frachtverkehrs, sondern würde auch – absehen von geleitsrechtlichen Besonderheiten – bei der 110 1 Floß – 1 fl., 1 Stamm – 4 d. (ThHStA W, Reg. Bb 177 und Bb 133 bzw. Cc 225 a). Ein Floß wurde also zu 63 Stämmen gerechnet. 111 ThHStA W, Reg. Cc 1340 – 1385, 1530 – 1573. 112 Zentnergut, Krämerei, Waid, Wein, Heringe und andere gesaltzen fische werden ebenso genannt wie Ochsen, Pferde, Kälber, Schafe, Schöpse und Schweine. Natürlich sind auch zahlreiche Produkte für den regionalen Warenaustausch aufgeführt. Bemerkenswert ist, dass die Gebührensätze in Wiegendorf um das 3 bis 4 fache höher lagen als in Burgau. Immerhin betrugen die jährlichen Einnahmen 1535 / 36 78 fl. 19 gr. 6 d. und waren damit um 5 fl. 12 gr. 6 d. gegenüber dem Vorjahr gefallen, weil kein Getreide außerhalb des Landes geführt worden war, siehe Teil 4, Nr. 96 sowie ThHStA W Reg. Cc 1343. 113 Vgl. dazu ThHStA W, Reg. Cc 394 zu 1547; außerdem WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, S. 261 ff. 114 Siehe Teil 2, Nr. 2. 115 S. 19 f.
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2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
Fülle und sehr unterschiedlichen Wertigkeit der einzelnen Warenarten kaum ein exaktes Bild des Fernhandelsverkehrs geben.116 Um dennoch die Quantitäten des Warenverkehrs durch, von und nach Erfurt in etwa deutlich zu machen, musste die Höhe der Geleitseinnahmen den Gradmesser abgeben. Aus dem zweiten Halbjahr 1523 wurden dazu die Woche mit den höchsten (23. bis 29. August mit 89 fl. 15 gr. 6 d. 1 h.) und die mit den geringsten Geleitseinnahmen (4. bis 10. Oktober mit 19 fl. 14 gr. 5 d.) ausgewählt und jede Eintragung in den Rechnungen untersucht nach Warenarten, Warenquantitäten, Herkunft und Ziel der Wagen- und Karrentransporte, Herkunft des Fuhrmannes usw. Davon ausgehend wurden die Geleitseinnahmen der einzelnen Jahre oder Halbjahre, einzelner Wochen und Tage zusammengestellt, um so einen konkreten Gesamteindruck zu erhalten und um daraus die verschiedenen Tendenzen im Warenverkehr ableiten zu können. Danach kann im Weiteren entsprechend der Aufgabenstellung vorrangig die Frequenz der erfassten Fernhandelstransporte mit Wagen und Karren auf den erwähnten Haupthandelsstraßen untersucht werden. In der Woche vom 23. bis 29. August 1523 passierten 89 Wagen und 66 Karren gebührenpfl ichtig das Hauptgeleit Erfurt, d. h. fast täglich 13 Wagen und mehr als 9 Karren. Davon waren beladen: 41 Wagen mit Zentnergut
19 Wagen mit Waid 15 Wagen mit Kupfer 2 Wagen mit Weinfässern 3 Wagen mit Dielen 1 Wagen mit Glas 1 Wagen mit Stellholz 1 Wagen mit Getreide 6 polnische Wagen
von Buttelstedt nach Erfurt von Buttelstedt nach Creuzburg von Eisenach nach Buttelstedt von Creuzburg nach Buttelstedt von Weißensee nach Erfurt von Erfurt nach Gräfi nau von Gebesee nach Gräfi nau von Hohenkirchen nach Weißensee von Buttelstedt nach Hohenkirchen von Großengottern nach Erfurt von Arnstadt nach Guthmannshausen von Gräfi nau nach Erfurt von Arnstadt nach Erfurt von Erfurt nach Tannroda von Buttelstedt nach Eisenach.
32 2 3 2 2 17 2 12 3
Nach den einzelnen Haupthandelsrichtungen gingen nach Westen nach Norden nach Süden nach Osten
40 Wagen (nach Eisenach 38, nach Creuzburg 2) 15 Wagen (nach Weißensee 12, nach Guthmannshausen 3) 19 Wagen (alle nach Gräfi nau) 5 Wagen (alle nach Buttelstedt).
116 In Erfurt wurden nur Zentnergut-, Wald-, Salz- und ein Teil der Kupfertransporte nach Wagen- bzw. Karrenladungen vergleitet. Nur in Ausnahmefällen werden auch andere Wagenladungen erwähnt. Alle anderen Güter wurden einzeln im Geleit erfasst. Wie aus den Geleitsrechnungen ersichtlich ist, handelt es sich dabei fast ausschließlich jeweils um relativ geringe Quantitäten der verschiedenen Waren.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Erfurt hatten zum Ziel 6 Wagen (von Weißensee 2, von Gräfinau 1, von Großengottern 2, von Arnstadt 1). Die restlichen 4 Wagen waren von Buttelstedt nach Hohenkirchen (3) und von Erfurt nach Tannroda unterwegs. Von den 89 Wagen kamen aus dem Westen aus dem Norden aus dem Nordwesten aus dem Süden aus dem Osten aus Erfurt
5 Wagen (von Eisenach 3, von Creuzburg 2) 4 Wagen (von Weißensee 2, von Gebesee 2) 2 Wagen (von Großengottern) 17 Wagen (von Hohenkirchen 12, Arnstadt 4, Gräfi nau 1) 43 Wagen (alle von Buttelstedt) 18 Wagen.
Die Fuhrleute der 41 Zentnerguttransporte stammten aus Frammersbach (7), Görlitz (7), Leipzig (7), Kronach (6), Breslau (5), Lehesten (4), Posen (2), Gillersdorf (2), Altzen (2), Freudenberg (2), Teuschnitz (1), Nassau (1), Wurzbach (1). Für die 19 Waid-Transporte kamen sie aus Breitenbach (6), Herschdorf (3), Gillersdorf (4), Nürnberg (2); ohne Angabe 4; für die 15 Kupfertransporte wurden als Herkunftsorte genannt: Salzwedel (12) und Erfurt (3). Von den 66 Karren waren beladen: 57 Karren mit Salz
5 Karren mit Dielen 3 Karren mit Hopfen 1 Karren mit Korn
von Weißensee nach Crawinkel von Buttelstedt nach Crawinkel von Buttelstedt nach Erfurt von Weißensee nach Ilmenau von Crawinkel nach Weißensee von Creuzburg nach Buttelstedt von Erfurt nach Buttelstedt von Erfurt nach Crawinkel.
43 8 3 1 2 1
Die Fuhrleute stammten aus folgenden Orten: Benshausen (für 12 K), Schleusingen (11 K), Suhl (9 K), Viernau (5 K), Heinrichs (4 K), Markhausen (3 K), Wegstedt (3 K), Seßlach (3 K), Melpers (3 K), Themar (3 K), Lauter (1 K). Zu diesen 89 Wagen und 66 Karren kommen noch Transporte mit 192 ½ Eimern Wein, wobei sich die Fuhrwerke nicht ermitteln lassen. Davon wurden 119 ½ Eimer aus Richtung Crawinkel angeliefert, die restlichen 73 Eimer waren in Erfurt aufgeladen worden. 111 ½ 51 16 7 6 1
Eimer waren bestimmt in Richtung Weißensee Eimer waren bestimmt in Richtung Buttelstedt Eimer waren bestimmt in Richtung Großengottern Eimer waren bestimmt in Richtung Herbsleben Eimer waren bestimmt in Richtung Mühlhausen Eimer war bestimmt in Richtung Tambach.
Die Fuhrleute waren zu Hause in Benshausen (für 41 Eimer), Heinrichs (32 Eimer), Lübeck (31 Eimer), Mehlis (22 Eimer), Mühlhausen (16 Eimer), Halle (16 Eimer), Erfurt (12 Eimer), Volkenroda (7 Eimer), Suhl (8 ½ Eimer), Großengottern (6 Eimer), Schleusingen (1 Eimer).
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
131
Während sich diese Warentransporte einfach nach Wagen- und Karrenladungen bzw. nach Eimern berechnen lassen, bereiten die als Einzelgüter vergleiteten Waren erhebliche Schwierigkeiten und entziehen sich praktisch der quantitativen Bestimmung. Dennoch sind diese Einzelangaben außerordentlich wichtig, zeigen sie doch die Vielfalt der transportierten und gehandelten Waren und bestätigen damit den Inhalt der Erfurter Geleitsordnung. Die sehr unterschiedlichen Quantitäten und Handelsrichtungen charakterisieren darüber hinaus nicht nur außerordentlich eindrucksvoll den Warenaustausch in jener Zeit, sondern zugleich auch den hohen Entwicklungsstand der überregionalen Arbeitsteilung und der Spezialisierung. Zugleich ist es auch möglich, anhand der Angaben über Herkunft und Ziel der Transporte neue Erkenntnisse zu gewinnen über den Standort der jeweiligen Produktion.117 Die einzelnen Warenmengen lassen ebenso Rückschlüsse zu über die Warenbedürfnisse und über den Lebensstandard wie über die Handelspraxis. In der Woche vom 23. bis 29. August wurden in Erfurt nach Warenart und Warenwert ohne Berücksichtigung des Transportmittels entsprechend der Geleitsordnung vergleitet: Lebensmittel: Käse für 1 fl., Würze für 12 fl., Reis für 1 ½ fl., und 3 Ztr., Mandeln 4 Ztr., 10 Butterhoslein,118 1 Stück Salz, 10 Ztr. Hirse. Fisch: 83 Stück Stockfisch, 12 to und 2 Ztr. Heringe, 7 to Aal, ½ to und 2 ½ Kocher Hecht, 1 ½ Stück Schollen, ½ to Kulpling,119 2 Ztr. Rotscher.120 Metall und Metallwaren: 240 Ztr. Kupfer,121 1 ½ to und 1 Ztr. Draht, 1 Ztr. Gießblech, 3 to Blechgut, 3 1 / 2 Ztr. Messer, 52 Ztr. Schieneisen,122 1 ½ Ztr. Messing, 1 Ztr. Zinnwerk, 1 ½ Ztr. Metzerringe. 117 Vgl. z. B. zum Salzhandel die Arbeiten von Dieter POSTIER, Produktion, Transport und Absatzgebiete von Salz thüringisch-sächsischer Salinen unter frühkapitalistischen Produktionsverhältnissen, phil. Diss. PH Leipzig, Leipzig 1980, und DERS., Zu einigen Problemen der Frankenhäuser Saline in dar 2. Hälfte das 16. Jahrhunderts, in: WZ Pädagogische Hochschule Clara Zetkin Leipzig (1977) 3, S. 77–82. Danach lässt sich klar erkennen, welchen Anteil die Salinen Halle, Frankenhausen und Staßfurt an der Salzversorgung Thüringens hatten. 118 Röhrenförmiger Butterkübel. 119 Kulplinge sind z. Z. nicht näher zu definieren. Möglicherweise handelt es sich um Kropelinge, eine kleine Form der sonst üblichen Stockfische. 120 Rotscher ist der seiner Länge nach bis nahe dem Schwanzende gespaltene und auf hölzernen Gerüsten getrocknete Stockfisch. Vgl. Friedrich BRUNS, Das Frachtherrenbuch der Lübecker Bergenfahrer, Bergen 1953, S. 49. 121 75 Ztr. von Vogelsberg nach Schwarza, 81 Ztr. von Vogelsberg nach Arnstadt, 52 Ztr. von Weißensee nach Crawinkel mit Fuhrmann aus Benshausen, 32 Ztr. von Weißensee nach Tambach mit Fuhrmann aus Schmalkalden. 122 Wahrscheinlich handelt es sich hier um Zaineisen, das nach K. DETTLING, Der Metallhandel Nürnbergs im 16. Jahrhundert, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, 27 (1928), S. 141, aus Stabeisen zu »1 / 2 bis höchstens 5 / 8 Zoll vierkantigen und 12 bis 14 Fuß langen Stäben, welche in Bünden verkauft wurden, ausgereckt« wurde.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT Textilien und Textilrohstoffe: 2 Stück Tuch,123 2 dünne Tücher,124 21 Stück Schalaun,125 91 Werk126 und 100 Schleier, für 1 fl. Bänder, 4 to 7 ¾ Ztr. und für 1 fl. Garn, 35 Ztr. Flachs, schließlich noch 6 ß Ziehstränge, 2 ß Beinstricke, für 2 fl. Stricke, 3 ¼ Ztr. Hanf, 7 Ztr. Saflor,127 3 Ztr. schlechte Farbe, 1 ½ Ztr. Röthe,128 für 8 fl. Karten.129 Rauchwaren und Leder: für 2 fl. Fuchsbälge, 210 Schaffelle, 10 Rindsleder. Rohstoffe und Mineralien: 6 Ztr. Vitriol,130 8 to 8 Ztr. und für 1 fl. Weinstein, 3 Ztr. Salpeter, 12 Ztr. Kreide, 1000 und für ½ fl. Leim Sonstiges: 3 Betten, 1 Ztr. 1 to Hausgerät, 1 Lagel131 und für 1 ½ fl. Seife, 1 Ztr. Licht, 1 Ztr. Gürtel, 2 Ztr. Krämerei, ¾ Ztr. und für 3 fl. Spezerei, für 1 ½ fl. Ware und schließlich noch 10 ¼ Ztr. Bücher.132
Diese Waren, die in der Summe der einzelnen Quantitäten auch zahlreiche Fuhrwerke gefüllt haben, müssen also zu jenen Durchschnittsangaben über Wagen und Karren hinzugerechnet werden, wenn ein wirklichkeitsgetreues Bild über den Warendurchgang in dieser Woche vom 23. bis 29. August 1523 gezeichnet werden soll. Hinzu kommen natürlich – und das darf bei all diesen und den folgenden Berechnungen nicht vergessen werden – auch noch jene Frachtfuhren, die aus verschiedenen geleitsrechtlichen Gründen Erfurt frei passierten und nicht zu erfassen sind. Unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte ist auch der Handelsverkehr in der Woche vom 4. bis 10. Oktober 1523 beträchtlich, selbst wenn die Unterschiede zu der Augustwoche nicht zu übersehen sind. In der Oktoberwoche passierten 9 Wagen und 34 Karren das Geleit. Davon waren beladen: 123 Tuche – Die Größe und die Art der Tuche sind nicht festzustellen. 124 Dünne Tuche, nach Fritz RÖRIG, Einkaufsbüchlein der Nürnberg-Lübecker Mulichs auf der Frankfurter Fastenmesse des Jahres 1495, Breslau 1931, S. 47, Anm. 4: »Schläfen- oder Kopftücher«. 125 Tuch aus Châlons oder nach dortigem Vorbild gewebter Stoff – leichtes, feines, einfach geköpertes Wollzeug aus Kammgarn, Verwendung als Futterstoff. 126 Werk: Vgl. StA Erfurt, 2-0 / B I 1, Außczihung und Gebrechen Art. 32, Die vom Hofe berichten, dass drey Stucke Schleyer eyn Werck machen; ab es sich also helt [...] Antwort: von eynem Werck Schleyer wissen wir nicht, ist bey uns nicht Übung gewest [...] 127 Wilder oder falscher Safran, Bürstenkraut oder Färberdistel genannter Farbstoff. 128 Rubia tinctorum – Grapp. 129 Kardendisteln, die zum Krämpeln der Wolle oder zum Rauhen der Tuche nach dem Waschen (Walken) Verwendung fanden, um die groben Wollhaare zu entfernen, nach HELBIG, Quellen 2, S. 202. 130 Kupferwasser – Eisenvitrid FeSO4, u. a. verwendet zum Schwärzen des Leders. 131 Kleines Fass. 132 Die Angaben über den Buchtransport sind außerordentlich präzise und verdienen eine gesonderte Untersuchung, zumal oftmals die Auftraggeber genannt sind.
133
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT 5 Wagen mit Zentnergut 2 Wagen mit Kupfer 2 Wagen mit Wein
von Buttelstedt nach Creuzburg von Creuzburg nach Buttelstedt von Hohenkirchen nach Buttelstedt von Buttelstedt nach Hohenkirchen von Erfurt nach Herbsleben.
3 2 1 1
Die Fuhrleute aller Zentnerguttransporte kamen aus Frammersbach, die der Kupfertransporte aus Erfurt. Die Fuhrleute der 2 Weinwagen sind nicht angegeben. Von den 34 Karren waren beladen: 26 Karren mit Salz
5 Karren mit Hopfen 3 Karren mit
von Weißensee nach Crawinkel 11 von Buttelstedt nach Crawinkel 8 von Guthmannshausen nach Erfurt 2 von Buttelstedt nach Ilmenau 1 von Weißensee nach Tambach 2 von Weißensee nach Ilmenau 2 von Großengottern nach Weimar 2 von Großengottern nach Erfurt 3 von Eisenach nach Buttelstedt 2 von Creuzburg nach Buttelstedt 1
Die Fuhrleute stammten aus folgenden Orten: Heinrichs (für 6 K), Benshausen (5 K), Suhl (3 K), Mehlis (3 K), Erfurt (2 K) Waldkappel (2 K), Schotten (2 K), Mühlhausen (2 K), Schleusingen (2 K), Themar (2 K), Frammersbach (1 K), Hildburghausen (1 K), Rottlach (Rodach?; 1 K), Oberdorla (1 K). Vergleichsweise stark war auch der Weintransport mit 85 ½ Eimern, die alle aus Richtung Crawinkel kamen und von denen 50 ½ Eimer in Richtung Buttelstedt, die restlichen 23 Eimer in Richtung Weißensee gingen. Die Fuhrleute stammten aus Benshausen (für 20 Eimer), Suhl (24 Eimer), Wichmannshausen (17 Eimer), Dietzhausen (10 Eimer), Melpers (7 ½ Eimer).133 Von den Einzelgütern sind vorrangig die 197 Ztr. Kupfer zu erwähnen, von denen 107 Ztr. von Guthmannshausen nach Arnstadt und 10 Ztr. von Guthmannshausen nach Schwarza bestimmt waren. Die Fuhrleute kamen alle aus Arnstadt. Hinzu kommen noch ½ Ztr. Messing nach Erfurt, das ein Fuhrmann aus Breitenbach brachte. An Lebensmitteln wurden ermittelt: Käse für 1 fl. 9 Hoslein 2 ½ Ztr. Butter 1 to 3 Kocher Hecht 8 Fass Bier, ½ Ztr. Hirse 1 Ztr. Zucker Kuchen für 1 fl. 133 7 Eimer ohne Ortsangabe.
134
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
An Textilien und Textilrohstoffen wurden transportiert: 1 gutes Tuch, 12 breite Tuch, ¼ Bänder, 3 ß Leintuch, 1 ½ Ztr. Hüte, 7 Ztr. Garn, 75 Ztr. Flachs.
An Rauch- und Lederwaren waren es: 6 ß Schaffelle, für 1 ½ fl. Eichhornfelle, für 1 fl. Ziegenfelle, 5 Ztr. Riemwerk, 253 Rindsleder.
Hinzu kommen noch: 29 Ztr. und 30 Pfd. Licht, 26 Ztr. Unschlitt, 2 Ztr. Pantoffelholz, für 5 fl. Weberkarten, 13 Ztr. Spezerei, Allerlei für 2 ½ fl., 3 Ztr. Lorbeer, 5 Ztr. Pulver, 4 Ztr. Bücher.134
Diese Waren brachten insgesamt 19 fl. 14 gr. 5 d. an Geleitsgebühren ein; der wöchentliche Durchschnitt betrug aber in diesem Halbjahr 42 fl. 11 gr., die Gesamtsumme an Geleitseinnahmen im Zeitraum vom 5. April bis 7. November 1523 (d. h. 31 Wochen) ergab 1.318 fl. 8 gr. 4 d. 1 h.135 Nach der Durchschnittsumme von 42 fl. 11 gr. muss also der entsprechende Warendurchgang durch Erfurt etwa die Hälfte der ersten Beispielwoche (vom 23. bis 29. August 1523) oder das Doppelte der zweiten Beispielwoche (vom 4. bis 10. Oktober 1523) betragen haben. Für weitere Vergleiche zu anderen Jahren und als Ausdruck der Handels- und Verkehrstendenzen sind die Zeitpunkte der 5 höchsten und der 5 niedrigsten Wocheneinnahmen aufschlussreich. Die Einnahmen waren am höchsten in den Wochen vom 23.08. bis 29.08.1523 03.05. bis 09.05.1523 07.06. bis 13.06.1523 21.06. bis 27.06.1523 31.05. bis 06.06.1523
mit mit mit mit mit
89 fl. 15 gr. 6 d. 1 h. 78 fl. 10 gr. 7 d. 0 h. 73 fl. 15 gr. 8 d. 0 h. 72 fl. 19 gr. 8 d. 1 h. 65 fl. 20 gr. 1 d. 0 h.
Die Einnahmen waren am niedrigsten in den Wochen vom: 134 1 ½ Ztr. Pertrum aus Richtung Weißensee nach Erfurt konnten nicht näher definiert werden. 135 ThHStA W, Reg. Cc 732, siehe Teil 2, Nr. 12.
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT 05.07. bis 11.07.1523 25.10. bis 31.10.1523 18.10. bis 24.10.1523 16.08. bis 22.08.1523 04.10. bis 10.10.1523
mit mit mit mit mit
135
26 fl. 5 gr. 0 d. 0 h. 26 fl. 1 gr. 0 d. 0 d. 25 fl. 12 gr. 4 d. 1 h. 23 fl. 18 gr. 4 d. 0 h. 19 fl. 14 gr. 5 d. 0 h.
Die nächste erhaltene Geleitsrechnung erfasst die Zeit vom 5. November 1525 bis zum 31. März 1526 und verzeichnet 652 fl. 7 gr. 8 d. 1 h. als Gesamteinnahme, d. h., für die 21 Wochen ergibt sich eine durchschnittliche Einnahme an Geleitsgeld von 31 fl. 1 gr. 4 d.136 Damit liegen die Durchschnitte um mehr als 10 fl. niedriger als für die Geleitsrechnung von 1523! Die Einnahmen waren am höchsten in den Wochen vom: 11.03. bis 17.03.1526 24.12. bis 30.12.1525 26.11. bis 02.12.1525 05.11. bis 11.11.1525 14.01. bis 20.01.1526
mit mit mit mit mit
50 fl. 11 gr. 2 d. 50 fl. 5 gr. 8 d. 40 fl. 10 gr. 3 d. 0 h. 40 fl. 3 gr. 4 d. 1 h. 38 fl. 12 gr. 2 d. 1 h.,
am niedrigsten in den Wochen vom: 03.12. bis 09.12.1525 25.03. bis 31.03.1526 18.03. bis 24.03.1526 31.12.1525 bis 06.01.1526
mit mit mit mit
22 fl. 6 gr. 0 d. 0 h. 21 fl. 10 gr. 7 d. 1 h. 20 fl. 6 gr. 2 d. 1 h. 13 fl. 17 gr. 6 d. 1 h.
Diese Unterschiede zwischen den beiden Jahren sind so erheblich, dass auch die Tatsache, dass die Rechnung 1523 das Sommerhalbjahr und die Rechnung 1525 / 26 das Winterhalbjahr erfasst, nicht allein als Erklärung dienen kann. Um zu gesicherten Ergebnissen zu kommen, wurden deshalb Geleitsrechnungen für 1526 noch herangezogen.137 Danach nahm in der Zeit vom 1. Mai bis 31. Dezember 1526 das Geleitsamt Erfurt 1.421 fl. 12 gr. 9 d. ein; das entspricht einem wöchentlichen Durchschnitt von 40 fl. 17 gr. Im direkten Zeitvergleich 1523 (3. Mai bis 7. November) zu 1526 (1. Mai bis 3. November) ergeben sich interessante Parallelen: Einnahmen 1523 1.157 fl. = wöch. 42 fl. 17 gr. Einnahmen 1526 1.127 fl. 16 gr. 2 d. 1 h. = wöch. 41 fl. 16 gr.
Die höchsten und die niedrigsten Geleitseinnahmen lagen auch 1526 in etwa der gleichen Zeit wie 1523. Höchste Geleitseinnahmen in den Wochen vom 27.05. bis 02.06.1526 29.07. bis 04.08.1526 26.08. bis 01.09.1526 03.06. bis 09.06.1526 23.12. bis 29.12.1526
mit mit mit mit mit
62 fl. 20 gr. 3 d. 1 h. 61 fl. 20 gr. 0 d. 1 h. 58 fl. 13 gr. 7 d. 1 h. 56 fl. 6 gr. 5 d. 1 h. 53 fl. 4 gr. 2 d. 1 h.,
die niedrigsten Geleitseinnahmen lagen in den Wochen vom: 136 ThHStA W, Reg. Cc 733, siehe Teil 2, Nr. 13. 137 ThHStA W, Reg. Cc 733a und 734, siehe Teil 2, Nr. 14.
136
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
02.12. bis 08.12.1526 30.09. bis 06.10.1526 09.12. bis 15.12.1526 12.08. bis 18.08.1526 28.10. bis 03.11.1526
mit mit mit mit mit
29 fl. 8 gr. 2 d. 0 h. 29 fl. 0 gr. 4 d. 1 h. 29 fl. 8 gr. 2 d. 1 h. 24 fl. 9 gr. 3 d. 1 h. 10 fl. 17 gr. 1 d. 1 h.
Damit ist zunächst festzustellen, dass sich der Warenverkehr, gemessen an den Geleitseinnahmen, in beiden Jahren auf gleicher Höhe befand. Ähnliches lässt sich auch für die Winterhalbjahre 1525/26 bzw. 1526/27 nachweisen. Die Geleitseinnahmen für die Zeit vom 18. November 1526 bis 30. April 1527 betrugen 822 fl. 17 gr. 2 d.,138 um eine weitgehende zeitliche Übereinstimmung mit den Rechnungen vom Winterhalbjahr 1525 / 26 (5. November 1525 bis 31. März 1526) zu erreichen, mussten die Einnahmen der 2 Wochen vom 4. bis 17. November 1526 in Höhe von 77 fl. 17 gr. 5 d. 1 h. addiert werden, so dass sich als Einnahme 900 fl. 13 gr. 7 d. 1 h. für 25 Wochen und 3 Tage ergeben.139 Daraus errechnet sich ein wöchentlicher Durchschnitt von etwa 35 fl. an Geleitseinnahmen. Auch hier ergeben sich also weitgehende Übereinstimmungen in den Geleitseinnahmen und damit des Warenverkehrs auch während der Winterhalbjahre. Anhand der Wocheneinnahmen der Geleitsgebühren lässt sich nicht nur die hohe Quantität des Warenverkehrs durch, nach und von Erfurt ablesen, sondern auch feststellen, dass sich dieser Warenverkehr mit ziemlicher Gleichmäßigkeit über das ganze Jahr vollzog. Aber bereits aufgrund der jährlichen Geleitseinnahmen lassen sich über eine längere Zeit hinweg die Tendenzen des überregionalen Handels verfolgen, wie die nachfolgende Übersicht deutlich macht. 15.11.1517 bis 13.11.1518 = (52 Wochen) 14.11.1518 bis 05.11.1519 = (52 Wochen) 06.11.1519 bis 15.04.1520 = (24 Wochen) 01.05.1522 bis 04.04.1523 = (48 Wochen, 3 Tage) 20.02.1522 bis 07.11.1522 = (39 Wochen) 05.04.1523 bis 07.11.1523 = (31 Wochen) 05.11.1525 bis 31.03.1526 = (21 Wochen) 01.05.1526 bis 30.04.1527 = (52 Wochen) 01.05.1527 bis 30.04.1528 = (52 Wochen)
1.771 fl. 4 gr. 2 d. 1 h.
= wöch. 34 fl. 1 gr. 3 d.
1.848 fl. 14 gr. 6 d. 1 h.
= wöch. 35 fl. 11 gr. 6 d.
886 fl. 7 gr. 6 d. 1 h.
= wöch. 36 fl. 19 gr. 6 d.
1.788 fl. 2 gr. 1 d. 1 h.
= wöch. 36 fl. 18 gr. 0 d.
1.156 fl. 16 gr. 5 d. 0 h.
= wöch. 39 fl. 18 gr. 8 d.
1.318 fl. 8 gr. 4 d. 1 h.
= wöch. 42 fl. 11 gr. 0 d.
652 fl. 7 gr. 8 d. 1 h.
= wöch. 31 fl. 1 gr. 4 d.
2.028 fl. 8 gr. 10 d. 0 h.
= wöch. 39 fl. 0 gr. 0 d.
2.233 fl. 1 gr. 7 d. 0 h.
= wöch. 42 fl. 19 gr. 9 d.
138 ThHStA W, Reg. Cc 734. 139 Die Geleitseinnahmen des Monats April 1526 liegen nicht vor.
137
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT 15.11.1528 bis 27.04.1529 (23 Wochen, 5 Tage) 28.04.1529 bis 30.04.1530 (52 Wochen) Sommertheyl 1529. (28 Wochen) Wintertheyl 1529 / 30. (24 Wochen) 07.08.1530 bis 30.04.1531 (52 Wochen)
= 784 fl. 12 gr. 8 d. 0 h.
= wöch. 32 fl. 14 gr. 6 d.
= 1.749 fl. 3 gr. 7 d. 1 h.
= wöch. 33 fl. 13 gr. 6 d.
= 1.031 fl. 18 gr. 2 d. 0 h.
= wöch. 36 fl. 18 gr. 3 d.
= 717 fl. 7 gr. 5 d. 1 h.
= wöch. 29 fl. 18 gr. 8 d.
= 1.275 fl. 13 gr. 3 d. 0 h.
= wöch. 33 fl. 10 gr. 6 d.140
Durch die Besonderheiten der Erfurter Geleitsordnung bekommen diese Angaben ihr volles Gewicht aber erst durch den Vergleich mit den Eisenacher Geleitsrechnungen, denn wer z. B. von Westen über Eisenach (oder Creuzburg) nach Erfurt wollte, zahlte die Gebühren in der Wartburgstadt (oder die Hälfte in Creuzburg) und konnte Erfurt frei passieren (oder zahlte nur die restliche Hälfte), d. h., die Gebühren schlugen sich nicht (oder nur zum Teil) in den Berechnungen des Hauptgeleites nieder. Leider sind gleichzeitige Geleitsrechnungen von Erfurt und Eisenach erst für 1553 / 54 und 1554 / 55 erhalten. Um zu gesicherten Ergebnissen über die Entwicklung der Transportfrequenzen auf der Hohen Straße anhand der Gebühreneinnahmen zu kommen und um die Abhängigkeit beider Orte deutlich zu machen, wurden deshalb auch die Rechnungen aus diesen späteren Jahren nach den gleichen Grundsätzen wie die aus den Jahren 1523 bis 1526 ausgewertet. Dementsprechend wurden auch diese Geleitseinnahmen zum konkreten Vergleich für die verschiedenen Zeiträume (Anfang Mai bis Anfang November, Anfang November bis Jahresende, Anfang Mai bis Jahreswende, Jahresanfang bis Ende April) aufgeschlüsselt. Die Geleitseinnahmen in Erfurt betrugen vom 1. Mai 1553 bis 30. April 1554 (52 Wochen 2 Tage) insgesamt 2.179 fl. 7 gr. 10 d.; daraus ergibt sich ein wöch. von 41 fl. 17 gr.141 Jahresrechnung vom 1. Mai 1553 bis 30. April 1554 Einnahmen vom 01.05.1553 bis 04.11.1553 (27 Wochen) 04.11.1553 bis 30.12.1553 (8 Wochen) 01.05.1553 bis 20.12.1553 (35 Wochen) 31.12.1553 bis 30.04.1554 (17 Wochen, 2 Tage)
= 1.256 fl. 20 gr. 10 d.
= wöch. 46 fl. 6 gr.
= 244 fl. 5 gr. 0 d.
= wöch. 30 fl. 11 gr.
= 1.501 fl. 4 gr. 0 d.
= wöch. 42 fl. 19 gr.
= 677 fl. 3 gr. 0 d.
= wöch. 39 fl. 13 gr.
140 Für die Zeit von 1525 bis 1546 liegt ein Verzeichnis über die Einnahmen vor, das Kurfürst Johann Friedrich 1551 anfertigen ließ, siehe Teil 2, Nr. 15. 141 ThHStA W, Reg. Cc 777.
138
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Höchste Einnahmen 30.07.1553 bis 05.08.1553 07.01.1553 bis 13.01.1553 01.10.1553 bis 07.10.1553 23.07.1553 bis 29.07.1553 24.09.1553 bis 30.09.1553
niedrigste Einnahmen = = = = =
89 fl. 5 gr. 5 d. 81 fl. 0 gr. 6 d. 80 fl. 4 gr. 6 d. 77 fl. 11 gr. 5 d. 70 fl. 10 gr. 0 d.
29.10.1553 bis 04.11.1553 26.11.1553 bis 02.12.1553 31.12.1553 bis 06.01.1554 19.11.1553 bis 25.11.1553 12.11.1553 bis 18.11.1553
= = = = =
22 fl. 15 gr. 0 d. 22 fl. 13 gr. 8 d. 20 fl. 7 gr. 6 d. 20 fl. 4 gr. 2 d. 17 fl. 0 gr. 8 d.
Jahresrechnung vom 1. Mai 1554 bis 30. April 1555 142 Einnahmen vom 01.05.1554 bis 30.04.1555 (53 Wochen) 01.05.1554 bis 03.11.1554 (27 Wochen) 04.11.1554 bis 29.12.1554 (8 Wochen) 01.05.1554 bis 29.12.1554 (35 Wochen) 30.12.1554 bis 30.04.1555 (18 Wochen)
= 2.072 fl. 13 gr. 0 d.
= wöch. 39 fl. 2 gr.
= 1.175 fl. 11 gr. 9 d.
= wöch. 43 fl. 11 gr.
=
280 fl. 6 gr. 10 d.
= wöch. 35 fl. 0 gr.
= 1.455 fl. 17 gr. 0 d.
= wöch. 41 fl. 12 gr.
=
= wöch. 34 fl. 5 gr.
616 fl. 17 gr. 0 d.
Höchste Einnahmen
niedrigste Einnahmen
01.07.1554 bis 07.07.1554 = 15.07.1554 bis 21.07.1554 = 07.10.1554 bis 13.10.1554 = 23.12.1554 bis 29.12.1554 = 26.08.1554 bis 01.09.1554 =
71 fl. 13 gr. 6 d. 66 fl. 7 gr. 3 d. 66 fl. 1 gr. 7 d. 65 fl. 5 gr. 0 d. 63 fl. 16 gr. 6 d.
13.01.1555 bis 19.01.1555 04.11.1554 bis 10.11.1554 31.03.1555 bis 06.04.1555 30.12.1554 bis 05.01.1555 11.11.1554 bis 17.10.1554
= = = = =
25 fl. 8 gr. 2 d. 24 fl. 19 gr. 0 d. 23 fl. 6 gr. 4 d. 16 fl. 7 gr. 7 d. 10 fl. 12 gr. 4 d.
Jahresrechnung vom 1. Mai 1555 bis 30. April 1556 143 Einnahmen vom 01.05.1555 bis 30.04.1556 (35 Wochen) 01.05.1555 bis 02.11.1555 (27 Wochen) 03.11.1555 bis 28.12.1555 (8 Wochen) 01.05.1555 bis 28.12.1555 (35 Wochen) 29.12.1555 bis 30.04.1556 (18 Wochen)
= 2.220 fl. 10 gr. 9 d.
= wöch. 41 fl. 18 gr. 0 d.
= 1.343 fl. 4 gr. 3 d.
= wöch. 49 fl. 15 gr. 0 d.
=
242 fl. 3 gr. 0 d.
= wöch. 30 fl. 5 gr. 3 d.
= 1.585 fl. 7 gr. 0 d.
= wöch. 45 fl. 6 gr. 2 d.
=
= wöch. 35 fl. 6 gr. 0 d.
142 ThHStA W, Reg. Cc 779. 143 ThHStA W, Reg. Cc 781.
635 fl. 3 gr. 5 d.
139
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT Höchste Einnahmen 14.07.1555 bis 20.07.1555 29.09.1555 bis 05.10.1555 23.06.1555 bis 29.06.1555 19.04.1556 bis 25.04.1556 09.06.1555 bis 15.06.1556
niedrigste Einnahmen = = = = =
116 fl. 18 gr. 5 d. 82 fl. 18 gr. 5 d. 81 fl. 20 gr. 8 d. 78 fl. 8 gr. 8 d. 71 fl. 1 gr. 5 d.
15.12.1555 bis 21.12.1555 = 23.02.1556 bis 29.02.1556 = 03.11.1555 bis 09.11.1555 = 24.11.1555 bis 30.11.1555 = 10.11.1555 bis 16.11.1555 =
21 fl. 5 gr. 6 d. 20 fl. 10 gr. 2 d. 20 fl. 1 gr. 3 d. 19 fl. 7 gr. 5 d. 17 fl. 15 gr. 3 d.
Jahresrechnung vom 1. Mai 1568 bis 20. November 1568 144 Einnahmen vom 01.05.1568 bis 20.11.1568 = 1.865 fl. 18 gr. 11 d. (29 Wochen) 01.05.1568 bis 06.11.1568 = 1.790 fl. 2 gr. 5 d. (27 Wochen) 07.11.1568 bis 20.11.1568 = 78 fl. 16 gr. 10 d. (2 Wochen) Höchste Einnahmen 26.09.1568 bis 02.10.1568 = 01.05.1568 bis 08.05.1568 = 19.09.1568 bis 25.09.1568 = 20.06.1568 bis 26.06.1568 = 27.06.1568 bis 03.07.1568 =
= wöch. 64 fl. 7 gr. 0 d. = wöch. 66 fl. 7 gr. 0 d. = wöch. 39 fl. 8 gr. 5 d.
niedrigste Einnahmen 170 fl. 10 gr. 2 d. 134 fl. 18 gr. 2 d. 107 fl. 10 gr. 8 d. 89 fl. 14 gr. 6 d. 89 fl. 10 gr. 0 d.
14.11.1568 bis 20.11.1568 = 07.11.1568 bis 13.11.1568 = 24.10.1568 bis 30.10.1568 = 06.06.1568 bis 12.06.1568 = 31.10.1568 bis 06.11.1568 =
38 fl. 4 gr. 4 d. 36 fl. 12 gr. 5 d. 36 fl. 10 gr. 8 d. 29 fl. 20 gr. 7 d. 29 fl. 3 gr. 4 d.
Jahresrechnung vom 1. Mai 1570 bis 18. November 1570145 Einnahmen vom 01.05.1570 bis 18.11.1570 = 1.911 fl. 17 gr. 11 d. (29 Wochen) 01.05.1570 bis 04.11.1570 = 1.847 fl. 2 gr. 9 d. (27 Wochen) 05.11.1570 bis 18.11.1570 = 64 fl. 15 gr. 7 d. (2 Wochen) Höchste Einnahmen 24.09.1570 bis 30.09.1570 = 25.06.1570 bis 01.07.1570 = 02.07.1570 bis 08.07.1570 = 18.06.1570 bis 24.06.1570 = 04.06.1570 bis 10.06.1570 = 144 ThHStA W, Reg. Cc 804 145 ThHStA W, Reg. Cc 805.
= wöch. 65 fl. 19 gr. 0 d. = wöch. 68 fl. 8 gr. 7 d. = wöch. 32 fl. 7 gr. 7 d.
niedrigste Einnahmen 209 fl. 7 gr. 1 d. 116 fl. 13 gr. 5 d. 115 fl. 9 gr. 5 d. 96 fl. 12 gr. 1 d. 84 fl. 12 gr. 6 d.
15.10.1570 bis 21.10.1570 = 12.11.1570 bis 18.11.1570 = 01.05.1570 bis 06.05.1570 = 05.11.1570 bis 11.11.1570 = 29.10.1570 bis 04.11.1570 =
40 fl. 12 gr. 2 d. 33 fl. 1 gr. 7 d. 32 fl. 6 gr. 6 d. 31 fl. 13 gr. 6 d. 30 fl. 10 gr. 8 d.
140
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Jahresrechnung vom 1. Mai 1571 bis 17. November 1571 146 Einnahmen vom 01.05.1571 bis 17.11.1571 = 1.807 fl. 0 gr. 3 d. (29 Wochen, 1 Tag) 01.05.1571 bis 03.11.1571 = 1.757 fl. 7 gr. 6 d. (27 Wochen) 04.11.1571 bis 18.11.1571 = 49 fl. 13 gr. 9 d. (2 Wochen, 1 Tag) Höchste Einnahmen 01.07.1571 bis 07.07.1571 20.05.1571 bis 26.05.1571 24.06.1571 bis 30.06.1571 26.08.1571 bis 01.09.1571 13.05.1571 bis 19.05.1571
= wöch. 62 fl. 1 gr. 6 d. = wöch. 65 fl. 1 gr. 9 d. = wöch. 24 fl. 17 gr. 4 d.
niedrigste Einnahmen = = = = =
140 fl. 17 gr. 2 d. 104 fl. 10 gr. 3 d. 100 fl. 2 gr. 8 d. 90 fl. 12 gr. 5 d. 86 fl. 18 gr. 0 d.
09.09.1571 bis 15.09.1571 21.10.1571 bis 27.10.1571 04.11.1571 bis 10.11.1571 11.11.1571 bis 17.11.1571 23.09.1571 bis 29.09.1571
= = = = =
36 fl. 2 gr. 0 d. 35 fl. 13 gr. 3 d. 26 fl. 13 gr. 5 d. 23 fl. 0 gr. 3 d. 20 fl. 5 gr. 6 d.
Jahresrechnung vom 1. Mai 1572 bis 30. April 1573 147 Einnahmen vom 01.05.1572 bis 30.04.1573 = (53 Wochen) 01.05.1572 bis 01.11.1572 = (27 Wochen) 02.11.1572 bis 27.12.1572 = (8 Wochen) 28.12.1572 bis 30.04.1573 = (19 Wochen) 01.05.1572 bis 27.12.1572 = (35 Wochen)
3.301 fl. 10 gr. 0 d.
= wöch. 62 fl. 6 gr. 0 d.
1.674 fl. 13 gr. 1 d.
= wöch. 62 fl. 0 gr. 0 d.
431 fl. 12 gr. 10 d.
= wöch. 53 fl. 19 gr. 10 d.
1.195 fl. 6 gr. 11 d.
= wöch. 66 fl. 8 gr. 6 d.
2.106 fl. 4 gr. 0 d.
= wöch. 60 fl. 3 gr. 6 d.
Höchste Einnahmen 05.04.1573 bis 11.04.1573 = 28.09.1572 bis 04.10.1572 = 22.06.1572 bis 28.06.1572 = 08.12.1572 bis 03.01.1573 = 19.04.1573 bis 25.04.1573 =
niedrigste Einnahmen 147 fl. 7 gr. 7 d. 126 fl. 3 gr. 9 d. 112 fl. 19 gr. 2 d. 106 fl. 6 gr. 4 d. 96 fl. 14 gr. 8 d.
05.10.1572 bis 11.10.1572 = 07.09.1572 bis 13.09.1572 = 12.04.1573 bis 18.04.1573 = 02.11.1572 bis 08.11.1572 = 15.03.1573 bis 21.03.1573 =
36 fl. 15 gr. 2 d. 33 fl. 13 gr. 3 d. 33 fl. 10 gr. 8 d. 32 fl. 7 gr. 0 d. 22 fl. 3 gr. 5 d.
Jahresrechnung vom 1. Mai 1573 bis 30. April 1574 148 Einnahmen vom 01.05.1573 bis 30.04.1574 = 3.170 fl. 14 gr. 7 d. (52 Wochen, 2 Tage) 146 ThHStA W, Reg. Cc 806. 147 ThHStA W, Reg. Cc 807. 148 ThHStA W, Reg. Cc 810.
= wöch. 60 fl. 20 gr. 6 d.
141
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT 01.05.1573 bis 31.10.1573 (26 Wochen, 2 Tage) 01.11.1573 bis 26.12.1573 (8 Wochen) 01.05.1573 bis 26.12.1573 (34 Wochen) 27.12.1573 bis 30.04.1573 (18 Wochen)
= 1.811 fl. 19 gr. 2 d.
= wöch. 69 fl. 14 gr. 6 d.
=
368 fl. 6 gr. 5 d.
= wöch. 46 fl. 0 gr. 6 d.
= 2.180 fl. 4 gr. 0 d.
= wöch. 64 fl. 2 gr. 6 d.
=
= wöch. 55 fl. 0 gr. 6 d.
990 fl. 10 gr. 7 d.
Höchste Einnahmen 27.09.1573 bis 01.10.1573 25.04.1574 bis 30.04.1574 28.06.1573 bis 04.07.1573 18.04.1574 bis 24.04.1574 27.12.1573 bis 02.01.1574
niedrigste Einnahmen = = = = =
175 fl. 2 gr. 8 d. 111 fl. 9 gr. 2 d. 108 fl. 15 gr. 6 d. 100 fl. 17 gr. 6 d. 93 fl. 6 gr. 6 d.
15.11.1573 bis 21.11.1573 04.04.1574 bis 10.04.1574 21.03.1574 bis 27.03.1574 07.03.1574 bis 13.03.1574 14.03.1574 bis 20.03.1574
= = = = =
31 fl. 13 gr. 0 d. 26 fl. 15 gr. 6 d. 26 fl. 1 gr. 8 d. 21 fl. 10 gr. 7 d. 20 fl. 19 gr. 8 d.
Aus diesen Angaben lässt sich Folgendes ablesen: 1. Bis in die Mitte der 50er Jahre veränderte sich die Höhe der Gesamtjahreseinnahmen in Erfurt und damit auch der Warenverkehr mit Fernhandelsgütern nicht. 2. Die Einnahmen für die Sommer- und die Winterhalbjahre bleiben auch 1553 bis 1556 im gleichen Verhältnis wie 1523 bis 1526. 3. Die Differenz zwischen den Wochengruppen mit höchsten und niedrigsten Geleitseinkommen hat sich bis zur Mitte der 50er Jahre erhöht. 4. Einzelne Wochen heben sich in diesen späteren Jahren außerordentlich weit über den Durchschnitt der übrigen Wocheneinnahmen ab. Bei diesen Wochen handelt es sich offensichtlich um jene Zeiten, die in Verbindung mit den Terminen der Großen Märkte / Messen in Frankfurt, Leipzig und Naumburg stehen. 5. In der Zeit zwischen 1555 / 56 und 1568 / 74 nahm der Warenverkehr in den Sommer- und in den Winterhalbjahren außerordentlich stark zu. Der wöchentliche Durchschnitt an Geleitsrechnungen erreicht oder übersteigt die Einnahmen aus den 5 Wochen mit der höchsten Frequenz der Jahre 1523 / 1526. 6. Die Differenz zwischen den höchsten und den niedrigsten Einnahmen hat sich abermals erhöht. Die Zeiten der höchsten Einnahmen konzentrieren sich weiter auf die Markttermine. 7. Der hohe Durchschnitt der wöchentlichen Geleitseinnahmen ist ein Ausdruck für den ständig gewachsenen Warenaustausch auch außerhalb der Marktzeiten.
142
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
2.1. Der Transport von Zentnergut Ausgangspunkt bei diesen Überlegungen war der Fernhandel durch, von und nach Erfurt auf allen die Stadt berührenden und eingangs beschriebenen Straßen. Bevor jedoch – im Vergleich mit anderen Geleiten im Erfurter Einzugsbereich – dargestellt werden kann, auf welchen Straßen sich im Besonderen die Frequenz erhöhte, d. h. zwischen welchen ökonomischen Regionen der Warenaustausch zunahm, soll versucht werden, die Quantitäten jener Ferntransporte zu bestimmen, die im Erfurter Geleit nach Wagen und Karren oder sonst nach quantifizierbaren Mengen erfasst wurden bzw. die in sicheren Mengenbezeichnungen in den Rechnungen erwähnt sind. Vorrangig zu nennen sind dabei die Zentnerguttransporte sowie Specerey, die entsprechend der Definitionen alle jene Güter enthalten, die vor allem für die überregionale Arbeitsteilung und Spezialisierung kennzeichnend sind (allerdings wurde Specerey im Gegensatz zum Zentnergut nicht in ganzen Wagenladungen, sondern nur nach Zentnern transportiert). An nächster Stelle sollen die Metallund Metallwarentransporte untersucht werden, die vor allem wegen der Verarbeitung des Kupfers in den thüringischen Saigerhütten und der Kleineisenproduktion im Raum Schmalkalden im Erfurter Transithandel von überregionaler Bedeutung sind. Fischtransporte sollen dann untersucht werden, weil sich daran zusätzlich – auch durch die Rückfrachten – die wirtschaftlichen Beziehungen und Bindungen des mittel- und oberdeutschen Raumes an das Hansegebiet erkennen lassen. Von den Agrarprodukten kommt im Erfurter Raum nur noch Wein als Transitgut in Frage, da thüringische Erzeugnisse ja geleitsfrei waren und aufgrund der vorliegenden Quellen nicht zu ermitteln sind. Deshalb spielen Waidtransporte in den Erfurter Rechnungen auch nur eine untergeordnete Rolle.149 Leider stehen für die Jahre 1525 / 26 und auch für die unmittelbar davor liegende Zeit keine vollständigen Rechnungen zur Verfügung: Für 1523 ist eine Rechnung erhalten für die Monate 5. April bis 7. November, für 1524 fehlt jede Rechnung und erst ab 5. November 1525 bis 31. März 1526 und danach vom Mai 1526 bis Ende April 1528 liegen diese Quellen wieder vor.150 Luise Gerbing hat bereits 1900 die Rechnung vom 8. Juni bis 8. November 1522151 untersucht und die erfassten Waren quantitativ zusammengestellt, ohne weiterführend Überlegungen anzustellen. Um nicht bloß Gerbings Ergebnisse nachzuprüfen, 149 Untergeordnet versteht sich hier im Vergleich zu den anderen erfassten Waren. Vgl. S. 160. 150 ThHStA W, Reg. Cc 733a – Cc 736. 151 GERBING, Erfurter Handel. Ihre Angaben sind übrigens falsch. Die Geleitsrechnung hat die Signatur Reg. Cc 731 und nicht Cc 271; sie erfasst außerdem den Zeitraum vom 20. April bis 8. November 1522 und nicht bloß vom 8. Juni bis 8. November 1522. Pfingsten war 1522 am 24. Mai und nicht – wie bei Gerbing – der 8. Juni. Die Geleitseinnahmen betrugen für diesen Zeitraum 1.156 fl. 16 gr. 5 d.
143
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
sondern um eine möglichst breite Basis und um einen Ausgleich für die Lücke von 1524 zu schaffen, wurde die Rechnung von 1523 neben den Rechnungen vom 5. November 1525 bis zum 30. April 1527 ausgewertet.152 In der Zeit vom 5. April bis 7. November 1523 wurden in Erfurt insgesamt 381 Wagen und 58 Karren mit Zentnergut registriert. Davon gingen von Buttelstedt nach Creuzburg 61 Wagen, 5 Karren von Buttelstedt nach Eisenach 37 Wagen von Buttelstedt nach Erfurt 5 Wagen von Buttelstedt nach Tambach 2 Wagen ohne Ortsangabe nach Creuzburg 2 Wagen zusammen 107 Wagen, 5 Karren von Eisenach nach Weimar 3 Wagen von Creuzburg nach Buttelstedt 54 Wagen, 10 Karren von Eisenach nach Buttelstedt 89 Wagen, 27 Karren von Themar nach Buttelstedt 23 Wagen, 4 Karren ohne Ortsangabe nach Buttelstedt 2 Wagen von Eisenach nach Erfurt 8 Wagen, 7 Karren zusammen 179 Wagen, 48 Karren von Gräfi nau nach Weißensee 36 Wagen von Ilmenau nach Weißensee 2 Wagen von Erfurt nach Weißensee 2 Wagen zusammen 40 Wagen von Weißensee nach Gräfi nau 38 Wagen, 1 Karren von Weißensee nach Ilmenau 4 Wagen von Weißensee nach Erfurt 2 Wagen zusammen 44 Wagen, 1 Karren von Guthmannshausen nach Gräfi nau 2 Wagen von Vogelsberg nach Gräfi nau 3 Wagen zusammen 5 Wagen von Themar nach Erfurt 4 Wagen, 2 Karren von Großengottern nach Erfurt 1 Wagen, 1 Karren von Gebesee nach Erfurt 1 Karren von Buttelstedt nach Erfurt 1 Wagen zusammen 6 Wagen, 4 Karren Gesamt
379 Wagen, 58 Karren
Dem Verkehr auf der Hohen Straße mit 296 Wagen und 53 Karren stehen also nur 89 Wagen und 1 Karren auf der »Kreuzstraße« gegenüber, d. h., nach den Erfurter Geleitsrechnungen wurde der Fernhandel mit Zentnergut durch Erfurt eindeutig durch den Ost-West-Verkehr bestimmt (werden die 6 Wagen und 4 Karren, die mit Zentnergut nach Erfurt kamen, hinzugezählt, wird das Verhältnis für die Hohe Straße noch günstiger). Diese Tatsache wird noch durch die Herkunft der Fuhrleute nachdrücklich unterstrichen: Alle 127 Wagen und 15 Karren 152 Es fehlen die Angaben vom April 1526.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
von und nach Creuzburg wurden von Fuhrleuten aus Frammersbach geleitet, die den Fernhandel zwischen (Breslau bzw. Posen und) Leipzig und Antwerpen beherrschten. Frammersbacher Fuhrleute gehörten auch die 7 Wagen auf den Straßen von Buttelstedt nach Erfurt und Tambach. Auch die Herkunft der Fuhrleute der 149 Wagen und 31 Karren mit Zentnergut, die auf den Straßen zwischen Eisenach und Buttelstedt bzw. zwischen Themar und Buttelstedt verkehrten, weist den Fernverkehr aus.153 Gleiches gilt für die Fuhrleute der 8 Wagen und 7 Karren, die von Eisenach nach Erfurt unterwegs waren.154 Demgegenüber stammten die Fuhrleute der Transporte auf der Kreuzstraße zwischen Gräfinau/Ilmenau und Weißensee/Guthmannshausen/Vogelsberg alle aus einem geografisch eng begrenzten Gebiet im Thüringer Wald:155 aus Langewiesen 8 / 8, Gillersdorf 22 / 23 + 1 K, (Groß-)Breitenbach 11 / 9, Eisfeld 2 / –, Herschdorf 1 / 3, Marbach – / 2. Wesentlich für die Bestimmung der Zentnergutwagen im Ost-West-Verkehr als Fernhandelstransporte sind auch die Termine, in denen sich diese Fuhren konzentrierten: Erstens: vom 12. bis 23. April 1523 65 Wagen und 23 Karren Zweitens: vom 26. August bis 2. September 1523 39 Wagen Drittens vom 21. September 1. Oktober 1523 79 Wagen und 16 Karren Gesamt: 183 Wagen und 39 Karren. 153 Die Fuhrleute kamen aus folgenden Orten (die erste Ziffer bedeutet die Zahl der Wagen auf der Fahrt von Eisenach nach Buttelstedt, die zweite die Fahrt im Gegenverkehr, die dritte die Fahrt von Themar nach Buttestedt): Görlitz 16/4, Breslau 8/5, Lehesten 8/4/3, Eisenach 8/–, Eisfeld 6/–, Ziegenhain 7/–, Hersfeld 5/–, Teuschnitz 5/1/1, Frankfurt/Oder 4/ – /1, Posen 4/2/2, Frammersbach 4/1, Kronach 3/ – /4, Neukirchen 3/ –, Königshofen 2/ –, Schweinsberg 2/ –, Neustadt 1/ –, Schweina 1/ –, Fulda 1/ –, Schotten 1/ – /4 K, Leipzig –/12/6, Altzen –/2, Freudenberg –/2, Lysenich (?) –/2, Nassau –/1, Melpers 5 K/–, (Langen-)Salza 2 K / – , Dietzhausen 2 K / – , Plauen (oder Plaue?) – / – / 4, Kassel – / – / 2. 154 Diese Fuhrleute stammten aus Plauen (o. Plaue?, 5 Wagen), Delfeyn (2 Wagen), Eisenach (1 Wagen, 3 Karren), Schotten (2 Karren), Schweinfurt (2 Karren). 155 Die erste Ziffer bedeutet eine Wagenfahrt von Süden nach Norden, die zweite eine Fahrt von Norden nach Süden. Mit dieser Zusammenballung auf wenige Orte musste sich dort natürlich auch die Sozialstruktur verändern; eine lohnende Aufgabe für weitere Untersuchungen. Auf jeden Fall bot der Beruf als Fuhrmann für die Dorfbewohner einen wichtigen neuen Erwerbszweig. Vgl. dazu Elisabeth SCHWARZE, Soziale Struktur und Besitzverhältnisse der ländlichen Bevölkerung Ostthüringens im 16. Jahrhundert, Weimar 1975, S. 109, über das Dorf Lehesten im Amt Saalfeld. Lehesten war ein bekanntes »Fuhrmannsdorf«, d. h., Einwohner dieses Ortes waren vor allem als Fuhrleute tätig und werden z. B. mit Frachten bis nach Posen immer wieder erwähnt. SCHWARZE konstatiert allerdings nur, dass »in Lehesten [...] die Pferdehaltung eine große Rolle (spielt), da sich hier eine sächsische Geleitsstätte befand« (S. 111). Immerhin werden in diesem Ort 68 Pferde im Zusammenhang mit der Defensionssteuer von 1547 erfasst. (ThHStA W, Reg. Pp 256, Amt Saalfeld, p. 95 ff.), siehe auch oben Seite 73, Anm. 152 und unten S. 228, Anm. 69
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
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Diese Ballung hängt zweifellos zusammen mit den Märkten in Leipzig und Frankfurt, denn die Transporte des ersten Termins gingen ausschließlich nach Buttelstedt, die des zweiten Termins mit Ausnahme von 5 Wagen nach Creuzburg bzw. Eisenach und die des dritten Termins mit Ausnahme von 2 Wagen alle nach Buttelstedt; der Leipziger Ostermarkt begann am 26. April, die Frankfurter Messe am 15. August156 und der Leipziger Michaelismarkt am 4. Oktober. Die für 1523 (5. April bis 7. November) gewonnenen Ergebnisse lassen sich anhand der ermittelten Zentnerguttransporte für die Zeit vom 5. November 1525 bis 31. Dezember 1526 prinzipiell verallgemeinern. In diesem Zeitraum passierten 414 Wagen und 43 Karren mit Zentnergut das Erfurter Geleit. Davon fuhren auf der Hohen Straße 262 Wagen und 38 K (in Ost-West-Richtung 95 Wagen / 13 Karren, in Gegenrichtung 166 Wagen / 25 Karren) und auf der »Kreuzstraße« 153 Wagen und 3 Karren (in Nord-Süd-Richtung 82 Wagen 3 Karren, in Gegenrichtung 71 Wagen). Auf den ersten Blick scheint das Verhältnis zwischen beiden Hauptrichtungen hier ungünstiger für die Hohe Straße zu sein als 1523. Wird aber nur der Verkehr im Sommerhalbjahr 1526 untersucht, dann zeigen sich doch stark Parallelen zu dem früheren Zeitabschnitt: Vom 1. Mai 1526 bis 3. November 1526 passierten 224 Wagen und 32 Karren Erfurt, davon 163 Wagen und 29 Karren auf der Hohen Straße und 61 Wagen und 3 Karren auf der Kreuzstraße. Dabei ist noch zu bedenken, dass für den April 1526 Berechnungen nicht möglich waren und der Leipziger Jubilate-Markt am 22. April begann! Auch die übrigen Gesichtspunkte stimmen überein. Alle Fuhrleute, die Creuzburg aus Richtung Westen mit 119 Wagen und 8 Karren durchfuhren, stammten aus Frammersbach, in Gegenrichtung waren es von 64 Wagen und 11 Karren immerhin noch 48 Wagen und 9 Karren, für die die Fuhrleute aus dieser hessischen Kleinstadt die Geleitsgebühren zahlten; und die übrigen Fuhrleute auf der Hohen Straße und der Kreuzstraße kamen auch meist aus den gleichen Orten wie bereits 1523.157 Höhepunkte des Zentnerguttransportes waren auch 1526 die Marktzeiten.158 Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich die Tendenzen im Warenaustausch aufgrund der Geleitseinnahmen besonders im Transport von Zentnergut widerspiegeln, d. h. auch, dass sich die Berechnungen aufgrund der Geleitseinnahmen durchaus verallgemeinern lassen und nicht nur für die Zeit zwischen 1523 und 1526 gültig sind. 156 Nach DIETZ, Frankfurter Handelsgeschichte I, S. 37, fand die Herbstmesse »zwischen den zwei Frauentagen, da sie gen Himmel fuhr (15. August) und geboren ward (8. September)« statt. 1394 bestimmte König Wenzel, dass die Herbstmesse erst 8 Tage nach Maria Geburt beendet werden musste. 157 Siehe Teil 2, Nr. 16. 158 Lediglich die Transporte zum Leipziger Neujahrsmarkt 1526 waren geringer.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
2.2. Der Transport von Specerey Aufgrund der Definition in der Erfurter Geleitsordnung von 1441 gehört Specerey zweifellos auch zu jenen Waren, die eine hohe arbeitsteilige Spezialisierung voraussetzten und als Fernhandelsgüter anzusprechen sind. Aufgrund der Angaben in den Erfurter Geleitsrechnungen über Herkunft und Ziel der Transporte lassen sich auch bestimmte Produktions- und Konsumtionszentren erkennen, ohne dass aber konkret die einzelnen Waren zu bestimmen sind.159 Die Besonderheiten der Specerey hinsichtlich Material, Art und Qualität wirken sich selbstverständlich auch auf die gehandelten Quantitäten aus. So sind Angaben ¼, ½, ¾ Zentner durchaus üblich, wenn nicht sogar in der Überzahl gegenüber größeren Mengen, und Specerey ist fast ausschließlich als Beiladung bekannt. Vergleiche mit Zentnerguttransporten sind deshalb von vornherein unmöglich, auch hinsichtlich der Auswirkungen der Geleitsgebühren von Specerey auf die gesamten Geleitseinnahmen. So beträgt die für die Zeit vom 5. April bis 7. November 1523 eingetragene Menge an Specerey nur 3 Wagen, 1 Karren, 802 ¼ Zentner, 20 to, für 44 ½ 5 fl. und 3 Gebunt. Interessant ist nun, woher und wohin die einzelnen Quantitäten transportiert wurden, wobei auch hier unterstrichen werden muss, dass gerade für Beiladungen mit Rücktransporten innerhalb von 14 Tagen gerechnet werden kann, die dann geleitsfrei blieben und nicht erfasst wurden. Von Erfurt aus gingen (auch als Transitgut): nach Osten nach Norden nach Süden nach Westen zusammen:
3 Wagen, 215 ¾ Zentner und für ½ fl. 186 ½ Zentner und für 17 fl., außerdem ½ to 35 ½ Zentner und 2 ½ to 18 Zentner und für 11 fl. 3 Wagen, 515 ¾ Zentner, für 28 ½ fl., 7 ½ to.
Demgegenüber kamen nach Erfurt: von Osten von Süden nach Westen nach Norden zusammen:
125 Zentner und ½ to 275 ¾ Zentner und für 2 fl., 12 to 2 ¼ Zentner und für 10 fl., dazu 3 Gebunt 1 Karren, 35 ½ Zentner und für 4 fl. 1 Karren, 439 ¼ Zentner, für 17 fl. 12 ½ to, 3 Gebunt.
159 Auf jeden Fall unterscheidet sich Erfurter Specerey wesentlich von den sonst üblichen Begriffsinhalten wie z. B. in Frankfurt, wo darunter vor allem auch Gewürze verstanden wurden. Vgl. DIETZ, Frankfurter Handelsgeschichte 2, S. 125: »Spezereiwaren- oder Gewürzhandel [...] Die meisten Spezereiwaren, namentlich Pfeffer und Zucker, wurden damals nicht mehr aus Venedig, sondern aus der Welthandelsstadt Antwerpen [...] hierher geführt.« Vgl. auch REIßIG, Beiträge zur Geschichte des Handels und Warenverkehrs, S. 116: In Erfurt fasste »man unter dem Begriff ›Spezerei‹ wertvollere Waren, die unserer heutigen Bezeichnung, die doch im allgemeinen Gewürze meint, durchaus nicht entspricht«, zusammen.
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
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Die Differenz zwischen den 802 ¼ Zentnern und den 955 Zentnern (515 ¾ Zentner + 439 ¼ Zentner) ergibt sich aus der Rechnungsführung: Bei einzelnen Transporten waren Herkunft und Ziel angegeben – sie sind also in beiden Aufstellungen erfasst –, bei anderen nur Ziel oder Herkunft. Trotz der vergleichsweise geringen Quantität dieser Warengruppe wird auch hier durch die zeitliche Ballung der Transporte deutlich, dass Specerey besonders auf den Märkten gehandelt wurde; in den Zeiten zwischen dem 16. und 24. April, dem 21. und 27. Juni sowie dem 1. und 2. Oktober gingen fast alle Fuhren mit Specerey nach Buttelstedt.160 Der Leipziger Jubilate-Markt begann am 26. April, der Naumburger Peter- und PaulsMarkt am 29. Juni, der Leipziger Michaelismarkt am 4. Oktober. Da es sich bei dieser Specerey nicht um Transitgut handelte, ist anzunehmen, dass der wesentliche Teil dieser Waren in Erfurt produziert wurde.161 Rohstoffe dazu wurden ständig und in großer Menge nach Erfurt gebracht.162 Im größeren Zeitrahmen vom 5. November 1525 bis zum 31. Dezember 1526 (mit Ausnahme des Mai 1526) lassen sich die Ergebnisse des Sommer-Halbjahres 1523 überprüfen und die Tendenzen bestätigen. Insgesamt wurden in diesen 13 Monaten 1.540 ¼ Zentner (plus 45 ½ Zentner Specerey und Riemwerk), 50 Fässer 29 to und für 64 fl. sowie 1 ½ Viertel registriert. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum 1523 (3. Mai bis 7. November) ergibt sich für 1526 (1. Mai bis 3. November) ein Verhältnis von 620 ½ Zentner: 724 ½ Zentner, d. h. ein Übergewicht von 104 Zentnern zugunsten von 1526. Nicht weniger aufschlussreich sind die Transportrichtungen, die auf bestimmte Konsumtionszentren ebenso hinweisen wie auf die Produktionsgebiete: nach Norden über Weißensee, Guthmannshausen, Vogelsberg, Großengottern, Langensalza, Greußen und Gebesee gingen 388 ½ Zentner, für 35,5 fl. und 17 Fässer, nach Osten über Buttelstedt 373 Zentner, nach Süden über Gräfinau und Crawinkel 17 ¾ Zentner, 3 Fässer, nach Westen in Richtung Creuzburg, Eisenach, Gotha 11 ½ Zentner, für 7,5 fl. und 8 Fässer, dagegen nach Erfurt allein 686 ¾ Zentner, 29 to, für 6 fl., 18 Fässer und nach Tambach und Arnstadt 48 ¼ Zentner, für 45 ½ Zentner Specerey und Riemwerk, 1 Ballen, 1 Ladung. Die restlichen Mengen verteilen sich auf Weimar (4 ¼ Zentner), Berka ( ¾ Zentner), Ilmenau (1 Zentner), Herbsleben (1 ½ Zentner 1 Faß), Kölleda ( ½ Zentner), Tennstedt (2 ½ Zentner) und Sömmerda (für 2 fl.), Ohrdruf (1 Zentner), Tannrode (3 ½ Zentner und für 5 fl.). 160 Nur dafür, dass am 5. und 6. April 1523 alle 11 Transporte (25 ½ Ztr.) ausschließlich nach Guthmannshausen fuhren, fand sich keine Erklärung, zumal danach bis zum 14. April keine Specerey mehr in den Rechnungen vermerkt ist. 161 Die Fuhrleute stammten fast ausschließlich aus Erfurt; nur aus Tambach kamen noch 4 Schmalkaldener Wagen mit insgesamt 44 ¾ Ztr. Specerey. 162 Zu den Rohstoffen von Specerey gehörten neben Stahl, Eisen, Blech auch Wachs (für Licht ), Tuche (für gemachte Hoßen und Kleider) sowie Leder (für Taschen [...], Blasbelge, ledern Eimer [...], Setthel, [...] Riman und was von Rimwergk gemacht ist), siehe Teil 4, Nr. 25b.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Ein völlig anderes Bild – und damit doch die erste Übersicht bestätigend – ergibt sich dagegen, wenn die Herkunftsrichtungen der Specerey-Transporte gegenübergestellt werden. Es kamen: von Süden von Osten von Westen von Norden von Tambach und Arnstadt von Erfurt
540 ½ 145 1 66 ½ 206 ¼ 575 ½
Zentner, 27 to, 4 Fässer Zentner, 3 Fässer Zentner, 2 to, 7 Fässer, 1 Ballen Zentner, 13 Fässer, 1 Ladung Zentner Zentner, 17 Fässer.
Die restlichen Quantitäten kamen aus Weimar und Tannroda (3 bzw. 1 Zentner). Der hohe Import und Export Erfurts erklären sich aber so aus der Mittlerstellung der thüringischen Metropole und aus dem Eigenverbrauch sowie der Eigenproduktion, wie der Import von Specerey aus dem Nürnberger Raum und von Kleineisenprodukten aus dem Gebiet um Schmalkalden deutlich wird. Während die westlichen Straßen weder im Export noch im Import von Specerey eine Rolle spielten, haben die Straßen, die von Erfurt nach Norden führten, auch nur für den Export Bedeutung. Auch die Lieferungen von Specerey nach Osten über Buttelstedt sind weit mehr als um das Doppelte größer als die Rückfrachten. Zweifellos besteht hier ein enger Zusammenhang mit dem Sammelbegriff Specerey, denn wenn darunter Riman und was von Rimwergk gemacht ist ebenso verstanden wurde wie Börsten [...], Seyle, ledern Eimer, Fischblasen [...], Leim [...], Licht usw., dann können diese Erzeugnisse natürlich sehr gut aus östlicher Produktion stammen, wie eben Metallprodukte aus dem Nürnberger oder Schmalkaldener Gebiet über Buttelstedt nach Naumburg oder Leipzig gingen; denn bei den Specerey-Transporten in den 13 Monaten vom November 1525 bis Dezember 1526 lassen sich die Marktzeiten als ausgesprochene Konjunkturperioden für den Ost-WestHandel auf der Hohen Straße nachweisen. In der Woche vom 24. bis 30. Dezember 1525 wurde alle Specerey in Richtung Buttelstedt vergleitet (39 ½ Zentner, 1 ½ Viertel), vom 7. bis 13. Januar 1526 kamen wiederum alle Specerey-Transporte aus Richtung Buttelstedt nach Erfurt (27 Zentner), und vom 17. bis 30. Juni 1526 gingen fast alle Fuhren mit 61 ¼ Zentner und 6 Fässern nach Buttelstedt und weiter zum Peter- und Pauls-Markt in Naumburg (Beginn 1. Juli). Der absolute Höhepunkt im Specerey-Transport war jedoch die Vorbereitung des Leipziger Neujahrsmarktes vom 1. Januar 1527: in der Zeit vom 29. bis 31. Dezember 1526 wurden von den registrierten 259 ¼ Zentnern nicht weniger als 219 ½ Zentner nach Buttelstedt abgefertigt. Dabei ist immer zu berücksichtigen, dass es sich bei Specerey stets um geringe Zuladungen zu anderen Frachtgütern handelte – Ausnahmen können höchstens Lieferungen aus Tambach-Schmalkalden mit 10 bis 20 Zentnern gemacht haben, die als volle Karrenladungen gelten können –, und dass danach die Konzentrationen auf die Marktzeiten auch bedeutet, dass die Hauptfracht Fernhandelsgut war. Während die Definition von Specerey es kaum möglich macht, Näheres über die einzelnen Produkte, ihre Rohstoffe, ihre
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Produktionsstätten,163 den Grad und die Art ihrer Ver- und Bearbeitung zu erfahren, geben aber die beachtlichen Quantitäten, die aus Schmalkalden nach Erfurt kamen, Hinweise, denen nachzugehen unbedingt notwendig erscheint (Export von Schmalkalden aus direkt nach Eisenach und von dort nach Norden oder Westen [Frankfurt] bzw. nach Süden [Coburg – Nürnberg] war natürlich auch möglich). Bestärkt wird diese Forderung, wenn der Anteil Schmalkaldener Erzeugnisse am Warenverkehr mit Metallprodukten durch das Erfurter Hauptgeleit untersucht wird.
2.3. Der Transport von Metall und Metallprodukten 2.3.1. Der Transport von Kupfer, Blei und Messing Der Kupferhandel ist wohl jener Bereich des Warenhandels im thüringischsächsischen Raum, der in neuerer Zeit am meisten Beachtung gefunden hat. Dabei ist stets auf die große Bedeutung dieses Handels hingewiesen worden, vor allem hinsichtlich der Entwicklung und des Standes der frühkapitalistischen Produktionsverhältnisse, ohne dass es hinreichend gelungen oder beabsichtigt gewesen wäre, den Kupfertransport insgesamt zu quantifizieren. Ernst Koch hat wertvolles Material zusammengestellt für die Kupfer- und Bleilieferung zu und von der Fuggerhütte Hohenkirchen,164 und Ekkehard Westermann hat in seiner Arbeit dem Thüringer Saigerhandel mit Mansfelder Kupfer mehrere Kapitel gewidmet.165 Aber auch die Ergebnisse beider Arbeiten zusammen ermöglichen aufgrund der unterschiedlichen Themenstellung keinen hinreichenden Überblick über die Kupfertransporte auf den Thüringer Straßen.166 163 Hier könnte nur eine gründliche Untersuchung über die wirtschaftlichen Verhältnisse im Erfurt des 16. Jahrhunderts weiter helfen. 164 Ernst KOCH, Das Hütten- und Hammerwerk des Fugger zu Hohenkirchen bei Georgenthal in Thüringen 1495 bis 1549. T. 1, in: ZVThA NF 26 (1926), S. 285 – 327, T. 2, in: ebenda NF 27 (1926), S. 1 – 131. Leider ist es nicht zum Druck jener Quellen gekommen, die Koch zusammengestellt und auf die er seine Arbeit begründet hat; u. U. ergeben sich aus diesen Quellen weitere Ansatzpunkte für den Kupferhandel. 165 WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, S. 94–152, dazu verschiedene Anlagen und 3 Beilagen. W. hat auch die Ergebnisse KOCHs aufgearbeitet (Beilage VI, Die räumliche Verteilung der auf der Saigerhütte Hohenkirchen produzierten Kupfersorten zwischen 1507 und 1539, S. 303 – 307). 166 Unter erneuter Auswertung der Koch’schen Quellen, weiterer Geleitsrechnungen und anderer Materialien und unter Verwendung der Arbeiten von Westermann, Möllenberg, Paterna und der umfangreichen Fugger- und Nürnbergliteratur lässt sich dieser notwendige Überblick zweifellos in allerdings mühevoller Arbeit gewinnen. Vgl. Ekkehard WESTERMANN, Die Bedeutung des Thüringer Saigerhandels für den mitteleuropäischen Handel an der
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Gerade diese Frage scheint aber wichtig, weil durch die unterschiedlichen Standorte der Kupfergewinnung – einerseits Mansfelder Gebiet und ungarisch/slowakischer Raum, andererseits Thüringer Wald – und der Kupferverhüttung im Saigerverfahren aufgrund der Transportrichtungen sich nicht nur Angaben machen lassen über die Produktionskapazitäten und die konkreten Bedingungen des Kupfertransportes, sondern auch Hinweise möglich sind auf die Verarbeitungszentren des gesaigerten Kupfers. Nicht zuletzt nehmen natürlich die Kupfertransporte einen hervorragenden Platz ein im gesamten Warenverkehr im thüringisch-sächsischen Raum, haben sie die Transportfrequenzen vor allem im Nord-Süd-Verkehr maßgeblich beeinflusst und offensichtlich im besonderen Maße die Geleitspraxis in Frage gestellt. Dabei wird in den Auseinandersetzungen zwischen Fuhrleuten und Unternehmern mit der feudal-staatlichen Obrigkeit mit seltener Deutlichkeit klar, wie sich die Kräfteverhältnisse zugunsten der großen Kapitalgesellschaften verschoben hatten und der feudale Staat in bestimmten Bereichen ihrem Druck nachgeben musste. Bereits im März 1502 ersuchten Kurfürst Friedrich und Herzog Johann von Sachsen den Grafen Sigmund von Gleichen, die Kupfertransporte von Ulrich Fucker und seinen Gebrüdern auf ihre Klage nicht zu behindern und zu beschweren, wenn sie sein Gebiet berührten.167 1510 musste der Kurfürst einem Einspruch von Jacob Fucker nachgehen, der Klage geführt hatte, dass Hans Meusebach zweene Wagen mit Kopfer, die im ( J. Fucker – M. S.) und seiner Gesellschaft zusteen, zu Buttelstet (aus geleitsrechtlichen Gründen – M. S.) gekommert und aufgehalten habe.168 Um grundsätzlichere Fragen ging es aber schon im Mai 1512, als Graf Günter von Schwarzburg, Herr zu Arnstadt und Sondershausen für die Geselschafter der Smeltzhutten vor Arnstedt bei Kurfürst Friedrich und Herzog Johann intervenierte wegen der Erhöhung der Geleitsgebühren in Erfurt. Am gleichen Tage verwendeten sich Burgermeistere und Rat zw Nürnberg aus gleichem Anlass ebenfalls bei den sächsischen Fürsten von wegen etlicher yrer Burger, welchen die Schmeltzhütte bey Arnstadt zustendig ist.169 Diese Gesellschafter, zu denen Dr. Johann Letscher, Sigmund und Christoff Fürer, Paulus Muelich,170 Wilhelm Schlüsselfelder und Sebald Wolkenstein
167 168 169 170
Wende vom 15. und 16. Jahrhundert, in: JbGMOD 21 (1972), S. 67–92; DERS., Das »Leipziger Monopolprojekt« als Symptom der mitteleuropäischen Wirtschaftskrise um 1527 / 28, in: VSWG 58 (1971), S. 1 – 23. Vgl. Walter MÖLLENBERG, Die Eroberung des Weltmarktes durch das mansfeldische Kupfer, Gotha 1911; DERS., Die Krisis des Mansfelder Kupferhandels im 16. Jahrhundert, in: Thüringisch-sächsische Zeitschrift für Geschichte und Kunst 6 (1916), S. 1 – 32. Vgl. Erich PATERNA, Da stunden die Bergleute auff. Die Klassenkämpfe der mansfeldischen Bergarbeiter im 16. und 17. Jahrhundert und ihre ökonomischen und sozialen Ursachen, Berlin 1960. ThHStA W, Reg. Cc 258. Ebenda, p. 3. ThHStA W, Reg. Cc 262, p. 6. Danach ist die Annahme WESTERMANNS, Eislebener Garkupfer, S. 279, zu korrigieren, Matthias Mulich sei mit 6.000 fl. stiller Teilhaber gewesen.
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gehörten, fühlten sich beschwert in ihrem Kupferhandel von Eysleben gen Arnstat und von dannen an die See, weil der Geleitsmann von Erfurt die Geleitsgebühren von 6 gr. für einen Wagen auf 8 d. für einen Zentner erhöhte.171 Über den weiteren Verlauf dieser Intervention sind keine Nachrichten überliefert. Nach den Geleitseinnahmen in den Jahren 1526 wurden aber für einen Zentner Kupfer auf dem Transport von und nach Arnstadt in Erfurt 8 d. Geleitsgebühren eingenommen, d. h., der Einspruch der Arnstädter Gesellschafter wurde 1512 abgewiesen. Im Zusammenhang damit wurde von Seiten des Erfurter Geleitsmannes versucht, alle Kupfertransporte aus dem Harzgebiet zu den Saigerhütten auf dem Thüringer Wald über die Straße nach Erfurt zu zwingen und alle anderen Straßen zu verbieten.172 Der Erfolg dieser Bemühungen scheint aber recht gering gewesen zu sein, denn in anderen Geleitsorten an Umgehungsstraßen von Erfurt lassen sich recht beträchtliche Kupfertransporte nachweisen.173 Die in Erfurt erfassten Kupfermengen sind also nicht absolut zu nehmen.174 Ganz anders war der Ausgang der Verhandlungen mit den Fuggern, die ein grelles Licht auf die tatsächlichen Machtverhältnisse werfen. Im Dezember 1528 beschwerten sich Matheus Lachebegk und Jeronimus Wideman, Verweser der Hutten zu Hoenkirch bei Kurfürst Johann, daß der Fugker Kupfer, so aus Ungern durch Erfurd gefurt wurd, nach dem Willen des Erfurter Geleitsmannes, hinfurter hoer dann bisher gescheen mit Gebühren belegt werden sollte.175 Sie verwiesen darauf, dass der Fugker 171 ThHStA W, Reg. Cc 262, p. 4. Nach Auskunft des Geleitsmannes von Erfurt vom 15. November 1512 wurden in der Zeit zwischen dem 14. September (Crucis) und dem 16. Oktober (Galli) von den der Hutten Vorwandten zu Arnstad 15 Wagen 140 Ztr. Kupfer durch Erfurt geführt. Herkunft und Ziel sind nicht genannt, ebenda, p. 6. 172 So beschwerten sich Hans und Lucas Semler aus Schleusingen 1512 bei Anastasia, Gräfin von Henneberg, dass sie über Erfurt fahren müssen, obwohl sie dort 1 fl. Geleitsgebühren mehr zu zahlen hätten als in Weimar, das sie und ihre Eltern seit mehr als 50 Jahren mit ihren Kupfertransporten als Geleitsort passiert hätten. Der Erfurter Geleitsmann ließ darauf antworten, dass seit den Zeiten seines Großvaters und Vorgängers als Geleitsmann Kupfer aus Eisleben, Mansfeld oder Stolberg nach Schleusingen stets Erfurt durchfahren musste (ThHStA W, Reg. Cc 261.) Die Familie Semler war stark engagiert in der Schleusinger Saigerhütte (die 1461 von Burkhart und Martin Semler errichtet wurde), im erzgebirgischen Silberbergbau (Schneeberg), im Ilmenauer und im Hitzeroder Kupferbergbau und schließlich auch in der Messinghütte Neubrunn; auch als Mansfelder Hüttenmeister sind sie bekannt. Vgl. WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, S. 266 f. 173 Siehe zum Geleit Weimar Kap. III. 9.1. 174 Vgl. dazu WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, S. 261, der mit seiner Feststellung, dass »allein die Geleitsstationen Erfurt, Weimar und Wiegendorf mit den nördlich vorgelagerten Erfurter Beigeleiten Vogelsberg und Guthmannshausen als Durchgangsorte der Rohkupfertransporte in Frage« kommen, wohl zu weit gegangen ist. Vgl. dazu oben S. 104, Anm. 14, wonach die Transporte aus dem Mansfelder Gebiet nach Schwarza über Weißensee und Herbsleben gehen durften. 175 ThHStA W, Reg. Cc 258, p. 4.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Kupfer im Furstenthum mehr und steter dan keins Kawffmans Hantirung mid aller Gebur verrecht werden sollte, nemlich vom Wagen acht Groschen. Nun verlange aber der Geleitsmann 8 d. von einem Zentner Kupfer.176 Außerdem hoben Lachenbeck und Wiedemann mit Nachdruck hervor, dass die Fugger mit irer Handelung nimant beswerlich, sundern fur allen andern Kawfleuthen in e. chorf. g. Gelaithen und Zollen grossen Nucz und Gult schaffen. Noch am gleichen Tage (!) ließ der Kurfürst von Weimar aus antworten mit dem Bemerken, dass er sich nach den näheren Umständen erkundigen wolle. Als in Augsburg nicht umgehend eine Antwort einging, schrieben am 20. März 1529 Raymundus, Anthonius und Jeronimus, der Fugger Gebrüder und Vettern an Kurfürst Johann selbst. Nach formelhafter höflicher Einleitung fanden die Fugger mit bemerkenswerter bourgeoiser Offenheit einen Ton, der auf alle höfl ichen Umschreibungen verzichtete und der in der kurfürstlichen Kanzlei nicht überhört werden konnte: Der Kurfürst wurde erinnert – wo nit, das solichs aus vleissiger Nachfrag erfaren –, dass die Fugger das ungarisch-slowakische Kupfer mit vil ringeren Costen in Ungern dann erst auf unserer Hütten saigern könnten. Auch hätten sie die Möglichkeit, auch [...] andere strassen mit denselben und ungesaigerten kupfern suchen lassen hetten mugen, aber dem Kurfürsten, dem Land und den Leuten zu underthenigen Gefallen, auch Nutz, hätten sie den jetzigen Weg gewählt und sich entschieden zu der Saigerung, Verfuerung und Verhantierungen derselben Kupfer in Hohenkirchen.177 Und ohne höfl iche Umschreibung unterstrichen die Fugger, dass die Geleitsgebühr von 8 gr. gewährt wurde Hern Jacoben Fuggers underthenigen Dienst wegen, die er auf seiner Churf. g. (Friedrich) Ansuchen in mer dann einen Weg mit allem Vleyß bewisen! Zum Schluss ihres Schreibens stellten die Fugger knapp die Forderung, die Geleitsgebühren wieder auf 8 gr. je Wagen festzulegen, sonst müssten sie andere Strassen und Gebiet suchen.178 Bereits am 27. Juli 1529 konnten die Fugger auf diesen Druck hin dem Kurfürsten undertheniglichen Dank dafür sagen, dass er zugestimmt hatte, es bei den Geleitsgebühren von dem hungerischen rauhen und gesaigerten Kupfer, do durch Erdtfurt gefurt wird, bei dem alten Geprauch auf zwey Jar lang beleiben zu lassen.179 Die Fugger hatten also keinen Grund, sich andere Straßen als die über 176 Die Forderung entsprach durchaus den Bestimmungen der Geleitsordnung, bedeutete aber eine erhebliche Verteuerung der Transporte, selbst wenn das Ladegewicht nicht bekannt ist, siehe unten S. 155, Anm. 190. 177 Zu Hohenkirchen vgl. neben WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, und KOCH, Hüttenund Hammerwerk, zuletzt Walter SCHMIDT-EWALD, Zwei Fuggerfaktoren auf der Hütte zu Hohenkirchen. Ein Zeitbild aus der Epoche des Frühkapitalismus, in: Forschungen aus mitteldeutschen Archiven. Zum 60. Geburtstag von Hellmut KRETZSCHMAR, Berlin 1953, S. 143 – 165. 178 ThHStA W, Reg. Cc 258, p. 8b. 179 Ebenda, p. 17. 1530 erhielten die Fugker ferner Bewilligung auf siben Jar zu den vorigen zwain Jarn, daß sie von ainem Wagen mit iren hungerischen rauchig oder gesaigerten Kupfer, so zu und von der Hutten Hohenkirchendurch Erfurt [...] gefurt wirdet, nit mehr dann 8 gr. zu Glait geben durfen (ebenda). Aufschlussreich für die Stellung der Fugger und ihrer Hütte in Hohenkirchen auch über
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Erfurt zu suchen. Dennoch ist der Kupfertransport auf der Hohen Straße nach Hohenkirchen relativ bescheiden. Für das Sommerhalbjahr 1523 wurden in den Erfurter Geleitsrechnungen insgesamt 59 Wagen und 4.575 ½ Zentner Kupfer registriert. Davon gingen nach Hohenkirchen nach Tambach nach Arnstadt nach Schwarza
alle 59 Wagen und 60 Zentner, alles aus Buttelstedt 446 Zentner 180 2.210 Zentner 181 1.752 ½ Zentner.182
Von den Hütten kamen nachweislich 36 Wagen und 52 Zentner gesaigertes bzw. Garkupfer über Erfurt nach Weißensee, davon alle Wagen aus Hohenkirchen, und von Schwarza nach Guthmannshausen (24 Zentner) bzw. Vogelsberg (28 Zentner). Im dem anderen – bereits für Zentnergut und Specerey ausgewählten Zeitraum vom 4. November 1525 bis zum 31. Dezember 1526 (mit Ausnahme des Monats April 1526) – wurden in den Rechnungen 79 Wagen und 9.952 ½ Zentner und 20 Fässer Kupfer sowie zwei Wagen mit Kupferfässern (oder auch Fässer mit Kupfer?) verzeichnet. Auch hier ließen sich Herkunft und Ziel weitgehend ermitteln. Zu den Hütten wurden transportiert 8.123 ½ Zentner und 55 Wagenladungen, und zwar zur Hütte Hohenkirchen Tambach
180 181 182
183
alle 55 Wagenladungen, nur aus Richtung Buttelstedt kommend 2.058 Zentner 183
die sächsisch-thüringischen Grenzen hinaus ist das Privileg, das Papst Alexander VI. am 1. Dezember 1498 erteilte. Danach hatten die Fugger, ihren Beamten, Arbeitern und dem Gesinde die Erlaubnis erteilt, »in der Fastenzeit und an anderen Tagen, an denen der Genuss von Eiern, Käse, Milch und Butter von der Kirche untersagt sei, wie zu anderer Zeit genießen zu dürfen [...]; nur während der Karwoche sollte das allgemeine Verbot auch von ihnen befolgt werden«, zitiert nach KOCH, Das Hütten- und Hammerwerk, T. 1, S. 304. Von Weißensee 86 Ztr., von Guthmannshausen 206 Ztr., von Vogelsberg 154 Ztr. Von Weißensee 229 Ztr., von Buttelstedt 181 Ztr., von Guthmannshausen 1.385 Ztr., von Vogelsberg 415 Ztr. Von Weißensee 187 Ztr., von Guthmannshausen 527 Ztr., von Vogelsberg 632 Ztr., von Stolberg 354 ½ Ztr., von Eisleben 52 Ztr. Außerdem sind noch 52 Ztr. Kupfer auf der Straße von Weißensee nach Crawinkel erwähnt; 2 ½ Ztr. kamen von Weißensee nur bis Erfurt. Nicht uninteressant ist eine Übersicht über die Frequenz der einzelnen Geleitsorte. Danach kamen von Weißensee 556 Ztr, von Guthmannshausen 2.118 Ztr., von Vogelsberg 1.201 Ztr., von Stolberg / Eisleben 406 ½ Ztr. Daraus wird deutlich, dass WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, S. 261 ff., irrt, wenn er nur die Geleite Guthmannshausen und Vogelsberg als Durchgangsorte für Mansfelder Kupfer auf dem Wege zu den Saigerhütten am Thüringer Wald annimmt. Von Vogelsberg 1.072 Ztr., von Guthmannshausen 203 Ztr., von Weißensee 717 Ztr., von Erfurt 66 Ztr.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Arnstadt Schwarza
5.603 ½ Zentner 184 294 Zentner 185
Für die restlichen 168 Zentner lassen sich keine genauen Angaben machen.186 Von den Hütten wurden über das Geleitsamt Erfurt an gesaigertem Kupfer zu den Märkten geliefert 26 Wagenladungen und die 2 Wagen mit Kupferfässern sowie 1.829 Zentner 20 Fässer mit Kupfer. Davon ging mit allen Wagentransporten (alle von Hohenkirchen) und 103 Zentner der weitaus größte Teil über den Geleitsort Weißensee in Richtung Magdeburg bzw. Braunschweig in die Sehestädte, die restlichen 319 ½ Zentner wurden auch nach Norden geliefert über die Geleitsorte Guthmannshausen (289 ½ Zentner) und Vogelsberg (30 Zentner).187 Recht aufschlussreich ist ein Vergleich mit dem Kupfertransit von 1523: Während in diesem Sommerhalbjahr nach Schwarza immerhin noch 1.752 ½ Zentner transportiert wurden, waren es 1525 / 26 nur noch 294 Zentner. Gerade umgekehrt ist die Tendenz hinsichtlich der Hütte Tambach: 1523 nur 446 Zentner, 1525 / 26 dagegen 2.058 Zentner, wobei der größere Zeitraum für das Verhältnis kaum eine Rolle spielt. Auffällig ist auch der erhebliche Unterschied bei den Wagenladungen von Buttelstedt nach Hohenkirchen: 1523 waren es in 7 Monaten 59 Wagen, 1525 / 26 in 13 Monaten dagegen nur 55. Entsprechend war der Transport von Hohenkirchen: 1523 – 36 Wagen und 52 Zentner, 1525 / 26 – 24 Wagen und 2 Wagen Kupferfässer!188 Nicht weniger interessant sind jedoch die Angaben über die Herkunft des gesaigerten Kupfers. Von der Hütte Tambach kamen 289 Zentner, von der Hütte Arnstadt 617 Zentner, von der Fuggerhütte Hohenkirchen alle 26 Wagen und 2 Wagen Kupferfässer und 6 Zentner. Daneben ist für 280 Zentner und 20 Fässer Kupfer Tannroda und für 390 Zentner Crawinkel als letzter (ernestinischer) 184 Alle von Guthmannshausen. 185 Von Guthmannshausen 194 Ztr., von Weißensee 100 Ztr. 186 Von Vogelsberg 48 Ztr., von Weißensee 46 Ztr., von Guthmannshausen 53 Ztr., von Gebesee 6 Ztr., alles nach Erfurt, von Guthmannshausen nach Tannroda 15 Ztr. Danach kamen über die einzelnen Geleitsorte folgende Kupferlieferungen: Vogelsberg 1.120 Ztr., Weißensee 863 Ztr., Guthmannshausen 6.068 Ztr. 187 Aufgrund derartiger weiter zu verfolgender Angaben lässt sich also durchaus Aufschluss gewinnen »über die auf den verschiedenen Märkten angebotenen und abgesetzten Mengen an Eislebener Garkupfer«. Die gegenteilige Auffassung WESTERMANNS, Eislebener Garkupfer, S. 83, scheint nicht gerechtfertigt. Über den Transport gesaigerten Kupfers von der Hütte Hohenkirchen vgl. E. KOCH, Hütten- und Hammerwerk, an zahlreichen Stellen. 188 Siehe Teil 2, Nr. 17. Offensichtlich besteht hier ein Zusammenhang mit dem Aufstand slowakischer Bergarbeiter gegen die Fugger 1525 und dem zeitwelligen Zusammenbruch der Produktion. Vgl. Jozef VLACHOVIC, Produktion und Handel mit ungarischem Kupfer im 16. und im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts, in: Der Außenhandel Ostmitteleuropas 1450–1650, hrsg. von Ingomar BOG, S. 607; Peter RATKOS, Das Kupferwesen in der Slowakei vor der Entstehung der Thurzo-Fuggerschen Handelsgesellschaft, in: ebenda, S. 596.
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Geleitsort angegeben. Während Crawinkel eindeutig auf die Hütte Schwarza hinweist, ist Tannroda möglicherweise der Durchgangsort für gesaigertes Kupfer aus Leutenberg, Gräfenthal, Ludwigsstadt oder auch Steinach.189 Diese Angaben enthalten jedoch nur ihren Wert, wenn sie dem Kupfertransport auch auf anderen Straßen und dem gesamten Warendurchgang in Erfurt bzw. der Frequenz der einzelnen Straßen zugeordnet werden. Bei einem Ladegewicht von ungefähr 30 Zentnern für einen Wagen ergeben sich für das Sommerhalbjahr 1523 immerhin etwa 247 Wagen und 1525 / 26 etwa 410 Wagen mit Kupfer, von denen 188 bzw. 355 Wagen auf der Kreuzstraße Erfurt im NordSüd- bzw. im Gegenverkehr passierten. Es ist z. Z. nicht zu entscheiden, ob es sich bei den Kupferlieferungen durch Erfurt bei gleichen Voraussetzungen um zu verallgemeinernde Durchschnittswerte handelt oder nicht. Dazu ist die Auswertung weiterer Geleitsrechnungen der unmittelbar folgenden Jahre notwendig; dann wäre es auch möglich, von den zu gewinnenden Ergebnissen aus Rückschlüsse zu ziehen auf die Produktivität der einzelnen Hütten bzw. auch des Kupferbergbaus. Westermann hat aber u. a. jene Transporte ermittelt, die vom Mansfelder Revier über Erfurt zur Hütte nach Arnstadt bestimmt waren. Danach betrugen die Lieferungen im Kalenderjahr 1533 4.020 Zentner (= 134 Wagen), 1543 3.330 Zentner (= 111 Wagen) und 1544 2.610 Zentner (= 87 Wagen).190 Hier ist also eine eindeutig fallende Tendenz zu erkennen.191 1549 189 Siehe Teil 2, Nr. 18. 190 WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, S. 264. Er hat Durchschnittswerte von 32,25 Ztr. aus dem Jahr 1544 zugrunde gelegt. Wie problematisch derartige Berechnungen aber sind, zeigen Nachrichten über die Transporte von Hans Fischer, der fortlaufend auf 2 Wagen 80 Ztr. transportiert haben soll (ThHStA W, Reg. Cc 765a für 1545 / 46). Ob die Bedenken über des Raths zu Frankfurt am Mayn Begehren, sich mit ihm zu conformiren, daß auf einen Lastwagen mehr nicht als 50 biß 54 ctr. geladen werden dürfte, geteilt würden, hatte der Leipziger Rat etwa 100 Jahre später zu entscheiden. Ursache für das Frankfurter Schreiben waren die dortigen Bestimmungen, den Zoll nach Wagen und nicht nach Pferden zu berechnen: In Frankfurt würden deshalb die Fuhrleute 70 – 80 Ztr. laden und 6 – 7 Pferde vorspannen. Unterwegs nähmen sie dann noch 2 – 3 Pferde Vorspann. Leipzig lehnte das Begehren ab, weil hier Pferdegeleit galt und auch ein mit 9 Pferden bespannter Wagen nicht mehr als 60 Ztr. laden könne, denn man rechnet auf ein Pferd 7 ctr. Außerdem müsse unterschieden werden zwischen starken, mittleren und kleinen Pferden (StA Leipzig, Tit. XVIII (F) Nr. 1b). Zu 1506 wird berichtet, dass ein Fuhrmann aus Liegnitz in Großenhain uf ein idern Wagen xl centner geladen hatte, vgl. ThHStA W, Reg. Cc 175. 191 Nach Auffassung des Erfurter Geleitsmannes Hans Hofmann von 1539 (ThHStA W, Reg. Cc 287) wurde auf die beiden Hütten zu Schwarza und Arnstadt nur noch wenig Kupfer geliefert, weil Graf Albrecht von Mansfeld das Kupfer an sich gebracht hatte und es nun auf die neue Hütte bei Leutenberg, Selpgen (?) und nach Eisfeld geführt wurde. Dadurch wurden die Hütten Schwarza und Arnstadt verwüstet und die Erfurter Geleitseinnahmen geringer; dagegen würden die Geleitsorte Weimar und Wiegendorf an Bedeutung gewinnen. 1549 beklagte sich der Kupferführer Hans Lampel, dass er, als er mit 4 Wagen und 23
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musste der Erfurter Geleitsmann berichten, dass sich der Kupfertransit durch Erfurt noch weiter verringerte, weil die Focer zu Augsburg [...] des Kupferhandels seint abgetreten und die Welleser zu Augspurgk denselben Handel an sich gebracht. Seit einem halben Jahr seien keine Wagen mehr mit ungarischem Kupfer durch Erfurt gekommen, das bringe jährlich etzliche hundert Gulden Schaden an Geleite. Das Kupfer würde nicht mehr – nach Aussagen des Geleitsmannes – wie früher rohe nach Erfurt gebracht, sondern gesaigert durch die Welser nach Leipzig geschickt und von dort von der Niederlage verkauft. In dem Bericht wird weiter hervorgehoben, dass auch andere Fuhrleute Erfurt meiden, Beistraßen fahren und nicht nach Zentner, sondern nach Wagen (in Weimar 3 gr., S. 645) vergleiten, darunter vor allem auch solche Fuhrleute, die im Gedinge des Herzogs fahren.192 Eine völlige Wandlung scheint im Rohkupfer- und im Garkupferhandel in den folgenden Jahren eingetreten zu sein, wie die Auswertung von Erfurter Geleitsrechnungen der Jahre 1553 / 54, 1554 / 55, 1555 / 56 sowie 1572 / 73 und 1573 / 74 ergab.193 Zunächst einmal fallen die nach Wagenladungen berechneten Transporte ungarischen Kupfers zur Hütte Hohenkirchen weg.194 Bei stark Pferden auf dem Wege von Eisleben nach Eisfeld war, und in Weimar Geleitsgebühren entrichtet hatte, vom Erfurter Geleitsmann in Riechheim, also auf reußischem Gebiet, gekommert worden sei, weil er das Geleit in Erfurt umfahren habe. Lampel beteuert, er habe seit 47 (!) Jahren kein anderes Geleit als Weimar passiert, bittet um Schadenersatz und will sich mit 2.000 fl. verbürgen. Wie der Geleitsmann berichtete, habe zwar Lampel in Riechheim übernachtet – die Kosten mit 11 ½ fl. seien aber zu hoch angegeben –, die Wagen wurden aber bei Meckfeld angetroffen. Der Schultheiß von Riechheim habe den Kommer verweigert, so dass der Geleitsknecht erst vom Schosser aus Crawinkel einen entsprechenden Befehl einholen musste (ThHStA W, Reg. Cc 303). 192 ThHStA W, Reg. Cc 303. Zur gleichen Zeit schreibt Hans Wild, Bürger zu Schleusingen, an Kurfürst Johann Friedrich, dass er in Leipzig etlich Kupfer gekauft und den Fuhrmann Hans Vischer, genannt zu Erfurt, wohnhaft in Schleusingen, beauftragt habe, das Kupfer aus Leipzig zu holen. Für den Fuhrmann war die Fahrt über den Thüringer Wald zu beschwerlich, deshalb hatten beide vereinbart, das Kupfer in Arnstadt niederzulegen. Von dort wollte es Wild mit eigenen Geschirren abholen und nach Schleusingen bringen lassen. Vischer ist nun den nächsten Weg über Weimar gefahren, hat dort auch das Geleitsgeld gezahlt (3 gr.), ist aber aufgehalten worden, weil er nicht den Weg über Erfurt genommen hatte. Wild hebt in seiner Beschwerde hervor, dass die Straße über Erfurt ein großer Umweg und sehr teuer sei, zumal das Kupfer kein Silber enthalte und an anderen Orten schon viel Geleit gezahlt werden musste. Interessant sind die weiteren Gründe, die Wild anführt, um die Route über Weimar zu rechtfertigen: Der Fuhrmann verlange sonst mehr Lohn, dadurch würde eine allgemeine Verteuerung eintreten, und die Kupferschmieden von Eisenach, Gotha u. a. umliegenden Orten würden dadurch besonders betroffen. Wild war sogar bereit, in Weimar 12 gr. an Gebühren zu zahlen, wenn er den guten und kürzeren Weg fahren dürfe. 193 Gleichzeitige Geleitsrechnungen von Erfurt und Eisenach sind nur für diese Jahre erhalten. 194 Neben der Übernahme des Handels mit ungarischem Kupfer durch die Welser und die damit zusammenhängenden Wandlungen kommt hinzu, dass die Saigerhütte in Hohenkirchen 1543 einem Brand zum Opfer fiel. »Der Saigerbetrieb ist in Hohenkirchen nie wieder aufgenommen worden«. Vgl. W. SCHMIDT-EWALD, Fuggerfaktoren, S. 159.
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2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
schwankenden Tendenzen in den 50er Jahren195 sinkt der übrige Kupferimport über Buttelstedt in den 70er Jahren bis zur Bedeutungslosigkeit herab und erreicht 1573/74 mit 221 ¼ Zentner einen absoluten Tiefstand. Dabei ist auffällig, dass in diesen späten Jahren Kupfer fast nur noch als Beiladung und vor allem als Transitgut von Buttelstedt durch Erfurt nach Eisenach und Creuzburg, aber auch nur bis Erfurt geführt wird.196 Ein ähnliches Bild zeigen die ermittelten Angaben über die Anlieferung von Mansfelder Kupfer nach Erfurt und weiter zu den Saigerhütten. Auch hier lassen sich merkwürdige Schwankungen feststellen, wie die Lieferungen von Weißensee (Vogelsberg ist nicht erwähnt, Guthmannshausen 1554/55 nur mit 57 Zentnern nach Erfurt) zu den Hütten Tambach und Arnstadt zeigen: Tambach Arnstadt
1553 / 54,
1554 / 55
1555 / 56
1.649 Zentner 1.547 ½ Zentner
961 Zentner 2.115 ½ Zentner
2.756 ½ Zentner 68 Zentner
1572 / 73 und 1573 / 74 ist von Weißensee kein Kupfer mehr nach Tambach bestimmt, und nach Arnstadt sind es nur 182 ¼ Zentner bzw. 102 Zentner. Dagegen treten jetzt andere Orte und Hütten hervor: Neben Weißensee tritt jetzt Leubingen – in unmittelbarer Nachbarschaft gelegen – als neuer Geleitsort, und für Tambach sind 1572 / 73 Ilmenau mit 1.117 ½ Zentnern und Eisfeld mit 980 Zentnern sowie 1573 / 74 Eisfeld mit 1.668 ½ Zentnern als Zielorte angegeben.197 Auch hier ist bemerkenswert, dass sich konstante Lieferungen in vergleichbaren Mengen nicht nachweisen lassen und Erfurt als Zwischenstation nicht mehr genannt wird. Es kann hier nicht die Aufgabe sein, den Ursachen für die Veränderungen im Einzelnen nachzugehen, aber die Übersichten198 zeigen, dass sich daraus für weitere Untersuchungen im Montanbereich vor allem in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wichtige Ansatzpunkte ergeben können. Im engen Zusammenhang mit dem Transport von Rohkupfer zu und von Garkupfer von den Hütten stehen die für den Saigerprozess notwendigen Lieferungen von Blei. Da dieses Metall weitgehend aus Goslar199 bezogen wurde, sind 195 Während von 1553 bis 1556 die Lieferungen zur Hütte bei Arnstadt von 3 Wagen 457 Ztr. auf 1.147 Ztr. anstiegen, sanken die zur Hütte bei Tambach zur gleichen Zeit auf 70 Ztr. ab. 196 Möglicherweise wurden diese Mengen anschließend von Erfurt nach Tambach gebracht, denn 1554 / 55 standen dem Import von 321 Ztr. Kupfer 228 Ztr. Export nach Tambach gegenüber. Die gleiche Rechnung lässt sich allerdings schon 1555 / 56 nicht aufmachen, als zwar 283 ½ Ztr. von Buttelstedt nach Erfurt gebracht wurden, aber nur 84 Ztr. in Richtung Tambach gingen. 197 1572 / 73 werden 179 Ztr. von Weißensee zur Neuen Hütte gefahren, und im folgenden Jahr 142 Ztr. von Leubingen nach Wölfis (zwischen Ohrdruf und Crawinkel). 198 Siehe Teil 2, Nr. 19. 199 Vgl. Ekkehard WESTERMANN, Der Goslarer Bergbau vom 14. bis zum 16. Jahrhundert, Forschungsergebnisse – Einwände – Thesen, in: JbGMOD 20 (1971), S. 254: »Hauptnachfrager
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die in Erfurt erfassten Mengen relativ gering, sollen hier aber dennoch erwähnt werden. Im Jahre 1523 (5. April bis 7. November) wurden nur 86 ½ Zentner vergleitet; davon kamen. nach Erfurt 65 Zentner aus Weißensee (mit Fuhrleuten aus Wernigerode), 16 Zentner aus Stollberg (weiter zur Hütte nach Schwarza), 4 Zentner aus Gräfinau. Von Erfurt in Richtung Großengottern (mit Fuhrleuten aus Mühlhausen) gingen auf 3 Transporten je ½ Zentner. 1525 / 26 (5. November 1525 bis 31. Dezember 1526) waren es 263 ¼ Zentner und 12 Stück Blei, die in den Geleitsrechnungen genannt werden. Auch hier dominierte die Nord-Süd.-Richtung. Gebracht wurden zur Erfurter Geleitsstelle von: Weißensee 215 Zentner Erfurt 12 ½ Zentner Gebesee 12 Zentner Eisenach 14 ¾ Zentner Gräfi nau 3 Zentner ohne Ortsangabe 3 Zentner.
Bestimmt waren nach: Erfurt Großengottern Herbsleben Tambach Gräfi nau Arnstadt
173 ¾ Zentner und 12 Stück 5 Zentner 10 ½ Zentner 22 Zentner 50 Zentner 2 Zentner.
Nicht unerwähnt darf der Transport von Messing bleiben. Nach der Geleitsrechnung von 1523 betrug er 68 ¼ Zentner und 6 to, die alle nach Erfurt bestimmt waren. Als letzte Geleitsorte konnten Gräfinau (29 ¼ Zentner und 6 to), nach Blei im 15. / 16. Jahrhundert sind die Silbertreib- und Saigerhütten (für das Goslarer Blei die im Erzgebirge und am Thüringer Wald), die es zur Darstellung des Silbers bzw. des Garkupfers und Silbers aus dem Rohkupfer benötigen [...]«. Auf S. 257 teilt WESTEMANN den Bleibedarf jener Thüringer Saigerhütten mit, die Mansfelder Rohkupfer verarbeiteten (also ohne die Hütte Hohenkirchen). Die Liste reicht (mit Lücken) von 1506 bis 1612. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts liegt die geringste Menge bei 6.697,6 Ztr. (1509) und die größte bei 13.214 ½ (1526). »Neben dem Goslarer Blei, [...] verbraucht man in dieser Zeit vorwiegend Kölner Tafel- und Stockblei in Mitteldeutschland [...] Englisches Blei wird spätestens Ende der zwanziger Jahre des 16. Jahrhunderts von London via Antwerpen – Frankfurt oder via Hamburg–Magdeburg angeliefert. Auch polnisches Blei findet in Mitteldeutschland reißenden Absatz; es kommt aus Iltitsch, Tarnowitz und Ilkusz. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte, d. h. ab etwa 1530, scheint die Harzer und Eifeler Bleiproduktion beträchtlich zurückgegangen zu sein« (ebenda, S. 258 f.). Außerdem Werner HILLEBRAND, Der Goslarer Metallhandel im Mittelalter, in: HGBll. 87 / 1969, S. 31 – 57; zum Bleihandel S. 40 ff. Dazu auch Hans-Joachim KRASCHEWSKI, Quellen zum Goslarer Bleihandel in der frühen Neuzeit (1525 – 1625), Hildesheim 1990, und DERS., Quellen zum Goslarer Vitriolhandel in der frühen Neuzeit (16. Jahrhundert), St. Katharinen 1995.
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
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Ilmenau (3 ¾ Zentner), Buttelstedt (24 ¾ Zentner) ermittelt werden. Für 10 ½ Zentner fand sich keine Ortsangabe. Die Fuhrleute stammten fast ausschließlich aus Herschdorf, Gillersdorf, Breitenbach im Thüringer Wald.200 2.3.2. Der Transport von Metallprodukten Geben schon die Kupfertransporte zu und von den Saigerhütten ein eindrucksvolles Bild von der herausragenden wirtschaftlichen Stellung des Thüringer Raumes und des Erfurter Geleites unter frühkapitalistischen Produktionsverhältnissen, so wird der Eindruck noch verstärkt durch den Transport von Metallerzeugnissen. Dabei sind nicht nur die Quantitäten insgesamt beachtlich, sondern auch die Vielfalt der Produkte, durchaus die Angaben der Geleitsordnung bestätigend. Eisen als Rohstoff zur Weiterverarbeitung in Form von Schieneisen201 wurde fast ausschließlich aus Richtung Norden über den Geleitsort Weißensee nach Erfurt eingeführt. Von den insgesamt 483 ½ Zentnern Schieneisen, die in den 31 Wochen vom 5. April bis 7. November 1523 erfasst wurden, hatten 426 ½ Zentner zuletzt Weißensee passiert, zum Teil geführt von Fuhrleuten aus Salzwedel (und zugleich mit Fischladungen). Stahl dagegen (es waren 69 ¾ Zentner und 2 to) kam aus dem Süden – Crawinkel, Ilmenau, Gräfinau wurden als letzte Herkunftsorte genannt – und war zum größten Teil als Transitgut durch Erfurt nach Weißensee bestimmt. Schieneisen und Stahl sind jedoch nicht typisch im Erfurter Geleit für den Transport von Metallerzeugnissen. In mehrfacher Hinsicht aufschlussreicher sind jene Eisenarten, deren Herstellung eine besondere Spezialisierung verlangten und eine überregionale Arbeitsteilung voraussetzten: Klingen, Messer, Sicheln, Sensen u. ä. Vergleitet wurden in den 31 Wochen des Jahres 1523 10 ¼ Zentner und für 1 fl. Klingen, 55 Zentner und für 5 fl. Messer, 19.920 Sicheln, 1.986 Sensen sowie u. a. 90 Futterschneiden und 7 Zentner 6 to und für 3 fl. 15 gr. Nägel, dazu ½ Zentner Klingen und Spieße, 2 ½ Zentner und 1 to Nägel und Klingen und 6 Zentner Klingen, Messer und Sensen. In Anbetracht der in unmittelbarer Nähe Erfurts gelegenen Schmalkaldener-Tambacher Kleineisenproduktion202 sind diese Quantitäten 200 Vgl. dazu u. a. Ernst DAHINTEN, Geschichte der Heimat, T. 1: Stadt und Amt Eisfeld vom frühen Mittelalter bis zum Dreißigjährigen Kriege, Eisfeld 21932, S. 77: »in Unterneubrunn legten die Nürnberger Kaufleute Georg Holzschuher und Ulrich Erckel« im Jahre 1485 »an der Schleuse, da die zwei Bäche, die Schleuse und Neubrunn, zusammenfließen, die erste thüringische Messinghütte an. [...] Dort wurde das Kupfer der Eisfelder Hütte zu Messing und Draht verarbeitet oder [...] Messing geflochten, Draht gezogen und Kupfer und anderes zum Schmelzen gebracht.« 201 Siehe oben S. 131, Anm. 122. 202 Vgl. dazu Manfred STRAUBE, Über den Handel mit Eisen. Außerdem Walter HOLLAND, Die Schmalkaldischen Handwerkerzünfte und ihr Recht bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, phil. Diss. Jena 1957, Schmalkalden 1955; Werner FISCHER, Bergbau und Hüttenwesen Thüringens
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sicher nicht überraschend – zumal, wenn hier abermals auf geleitsrechtliche Besonderheiten ebenso hingewiesen werden muss wie auf die Tatsache, dass natürlich nicht alle Erzeugnisse aus diesem Raum Erfurt passierten –, überraschend sind aber doch die Transportrichtungen der genannten Erzeugnisse. Klingen kamen aus Richtung: Buttelstedt nach Erfurt Erfurt nach Tambach Ilmenau nach Erfurt Gräfi nau nach Erfurt Tambach nach Erfurt
1 ½ Zentner, für 1 fl. sowie ½ Ztr. Klingen und Spieße 2 ¾ Zentner (mit Schmalkaldener Fuhrleuten) 2 ½ Zentner. 6 Zentner Klingen, Messer und Sensen 2 ½ Zentner sowie 2 ½ Ztr. 1 to Nägel und Klingen.
Messer kamen aus Richtung Gräfi nau nach Erfurt Buttelstedt nach Erfurt
30 ¾ Zentner und 6 Ztr. Klingen, Messer, Sensen203 21 ¾ Zentner
im Zeichen des Frühkapitalismus (von den siebziger Jahren des 15. Jahrhunderts bis zum Bauernkrieg 1525 / 26), phil. Diss. Jena 1982 und Karl KNETSCH, Die Schmalkaldener Stahlschmiede im 16. Jahrhundert, in: Zeitschrift des Vereins für Hennebergische Geschichte und Landeskunde zu Schmalkalden 16 (1911), S. 35–84. Bis zum Jahre 1550 wurden nachfolgende metallverarbeitende Handwerke urkundlich erwähnt: Stahl-, Schwert-, Klingen-, Sichelschmiede, Messerer (seit 1408), Ahlenschmiede und Schlosserer (seit 1420), Kleinschmiede (seit 1465), Hufschmiede (seit 1487), Löffel-, Zangen-, Bohrer- und Scherschmiede (seit 1545), Nagel- und Flaschenschmiede (seit 1550). (Holland, Schmalkaldener Handwerkerzünfte, S. 9). Selbstverständlich bedeuten die Daten nicht, dass erst seit dieser Zeit in Schmalkalden diese Handwerke vertreten waren, wie z. B. die bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts dort auftretenden Familiennamen beweisen: Smyd, Messersmyd, Schernsmyd, Huffesmyd, Pfansmyd, Kleinsmyd, Waffensmyd, Klingensmyd, Borersmyd, Kannensmyd, Nagelsmyd, Hammer, Swinghammer, Bochhammer, Messer, Meysel, Rundnagel, Notnagel, Pfannstiel, Swertfeger, Sensseler, Slosser, Leffeler, Mayler, Klingennetzer, Sliffer, Sprengler, Steinbrecher, Zeiner, Holtschner, Kangießer, Kesseler, Kesselring, Drifuß, Eisenschier, Kohler, Bermann usw. (ebenda, S. 1 f.). Wie sehr die Kleineisenproduktion das Wirtschaftsleben Schmalkaldens, das im 16. Jahrhundert etwa 5.000 Einwohner gehabt hat, bestimmte, zeigt ein Bericht an den Landgrafen von Hessen von 1570, wonach in der Stadt fast bei 300 Werckstetten an Stal- und gemeinen, Borer-, Neber-, Klingen-, Flaschen-, Messer-, Leffeln-, Alen- oder Senken-, Pfannen-, Huf-, Kannen-, Nagel-, Klein-, Sichelschmieden vorhanden waren. Von denen wird die ganze Statt erhalten und der Fuhrmann, Acker- und Bauermann, der Koler, der Becker, Schuster und Schneider und was mehr von Handwerk in der Statt, hat seine Nahrung von denselben (ebenda, S. 6). 203 Die Klingen und Messer kommen zweifellos aus Nürnberg, wo – nach Hektor AMMANN – 1526 der Rat die Messerer als ungefähr das größte Handwerk der Stadt bezeichnet hat, 1557 wurde erklärt, dass 122 Meister der Klingenschmiede wöchentlich 90. bis 100.000 Klingen herstellten. Hektor AMMANN, Nürnbergs industrielle Leistung im Spätmittelalter, in: Wirtschaftliche und soziale Probleme der gewerblichen Entwicklung um 15. bis 16. und 19. Jahrhundert, hrsg. von Friedrich LÜTGE, Stuttgart 1968, S. 9. Nach dieser Berechnung müssten in jeder Werkstatt durchschnittlich wöchentlich etwa 820 Klingen hergestellt worden sein, so dass AMMANN zu recht von einer »wirklichen Massenerzeugung« sprechen konnte. Die Frage ist, ob die bestehenden Zunftgesetze den Rahmen dafür abgeben konnten.
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
161
und gingen in Richtung: Buttelstedt Gebesee Großengottern
2 Ztr. und für 4,5 fl. ¼ Ztr. ¼ Ztr. und für 1,5 fl.
Sensen kamen aus Richtung: Buttelstedt Kranichfeld Erfurt Weimar Gebesee
1.386 Stück mit Fuhrleuten aus Melpers, Fulda, Schmalkalden, Erfurt 180 Stück mit Fuhrleuten aus Waltershausen 360 Stück 30 Stück mit Fuhrleuten aus Zwickau 30 Stück
und gingen in Richtung: Gotha Tambach Eisenach Ohrdruf Waltershausen Crawinkel Buttelstedt Erfurt
270 Stück 421 Stück 460 Stück 270 Stück 180 Stück 180 Stück 30 Stück 245 Stück
Die oben bereits genannten 90 Futterschneiden kamen von Buttelstedt, 6 to Nägel von Gräfinau nach Erfurt, die übrigen Nägel kamen von Tambach nach Erfurt, aber auch Transporte in umgekehrter Richtung sind bekannt. In den 31 Wochen des Jahres 1523 spielt auch Eisenwerk, das leider nicht näher zu definieren ist, das aber sicher alles umfasst, was nicht weiter spezifiziert ist in den Rechnungen,204 mit 348 ¾ Zentner 6 ¼ to eine beachtliche Rolle. Davon kamen allein aus Erfurt und aus Schmalkalden 150 ¾ Zentner bzw. 105 Zentner 6 ¼ to. Hauptzielrichtungen waren der Osten und Norden mit Buttelstedt (mit 209 Zentner 4 to), Guthmannshausen (57 Zentner),205 Weißensee (25 ½ Zentner) und Vogelsberg (18 ¾ Zentner). In dem weitaus größeren Zeitraum 1525 / 26 wurden nur 463 ¼ Zentner, 8 Faß, 3 Karren und für 9 fl. erfasst. Aus Tambach kamen 353 ½ Zentner und die 8 Faß usw., nach Buttelstedt bestimmt waren 274 ½ Zentner, nach Weißensee 83 ¾ Zentner.206 204 In der Geleitsordnung von 1441 wird Eisenwerk nicht genannt, wohl aber Eisenwaren, die sich in den Rechnungen nicht finden, wie z. B. Schar, Hawen, Schaufeln, Grabeyßen, [...] Hufeyßen. 205 Davon allein am 6. April 1523 51 ¼ Ztr. 206 Auch in diesem Zeitraum lassen sich besondere Konzentrationen auf wenige Tage feststellen: 24. bis 30. Dezember 1525 112 Ztr. von Tambach nach Buttelstedt; 24. bis 30. Juni 1526 75 ½ Ztr. von Tambach nach Buttelstedt; 12. bis 18. August 1526 16 Ztr. 6 Fass von Tambach nach Weißensee; 23. bis 29. September 1526 69 Ztr. von Tambach nach Buttelstedt. Alle Transporte wurden von Schmalkaldener Fuhrleuten durchgeführt.
162
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
In den 29 Wochen vom 1. Mai 1526 bis zum 17. November 1526 wurden in den Erfurter Rechnungen erfasst – 13,5 Ztr. Nägel (fast ausschließlich aus Schmalkalden), 32,5 Ztr. und 1 Faß Stahl (fast ausschließlich aus Schmalkalden); – 40 ¼ Ztr. Draht über Gräfinau mit thüringischen Fuhrleuten (aus Gillersdorf, Breitenbach, Herschdorf); – 71 Ztr. Blech (darunter 51 Ztr. schlecht Blech), 6 Ztr. Eisenblech, 6 Ztr. Stahlblech, 1 Stück Blech, 4 Ztr. Sturzblech und für 3 fl. und dazu 14 ¾ Ztr. Harnischblech ebenfalls über Gräfinau; – Schieneisen 201 Ztr., 18 Wageisen und 2 Gebund; – für 41 ¼ Ztr. Messer und für 2 fl. 10 gr., davon gehörten 36 ¼ Ztr. – über Buttelstedt bzw. Gräfinau kommend – Nürnberger Kaufleuten (Hans Breusser, Cuntz Theuerlein, Adelarius Fischer) und wurden von dem Fuhr unternehmer Hans Vischer transportiert,207 die übrigen 5 Ztr. mit Fuhrleuten aus Prag waren über Buttelstedt unterwegs; – von 485 Sensen kamen 275 über Buttelstedt und 210 über Weimar (mit Fuhrleuten aus Zwickau) nach Erfurt; – 17.340 Sicheln, die von Erfurt (7.800), Tambach (4.980), Ohrdruf (4.500), Buttelstedt (60) zu den Geleitsstellen Creuzburg, Buttelstedt, Gebesee und Großengottern transportiert wurden; – 304 Ztr., 14 Fass und für 9 fl. nicht näher zu definierendes Eisenwerk, das fast ausschließlich aus Tambach kam zum Weitertransport in Richtung Buttelstedt bzw. Weißensee; – 44 ½ Ztr. und für 2 fl. Kessel, fast ausschließlich aus Arnstadt zur Weiterfahrt nach Weimar, Buttelstedt und Weißensee. – Hinzu kamen noch verschiedene andere Eisenwaren, darunter 8,25 Ztr. Alteisen, 13 ¼ Ztr. alte Panzer, 3 Pfannen, 6 Futterschneiden unterschiedlicher Herkunft und Zielorte. Aus diesen Übersichten wird deutlich, dass: 1. Erfurt tatsächlich zentraler Markt oder auch wesentliche Produktionsstätte für Eisenwaren war; 2. Klingen und Messer aus Richtung Süden (Gräfinau – Nürnberg) und auch aus Richtung Osten (Buttelstedt – Leipzig) nach Erfurt gebracht wurden, 3. Klingen und Messer sowohl aus als auch nach Tambach (Schmalkalden) geliefert wurden; 4. die ermittelten Sicheln vor allem aus dem Raum Tambach – Schmalkalden stammten und zum überragenden Teil nach Osten (über Buttelstedt) transportiert wurden; 207 Nach einer Notiz von 1549 war der Fuhrmann Hans Vischer, genannt zu Erfurt, wohnhaft in Schleusingen (ThHStA W, Reg. Cc 303).
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
163
5. die Sensen vorrangig aus Richtung Buttelstedt kamen und nicht nur in den Thüringer Wald (Ohrdruf, Crawinkel), sondern auch selbst nach Tambach gebracht wurden bzw. auf der Hohen Straße nach Gotha und Eisenach weiter nach Westen gingen. Der gegenwärtige Stand der Forschung über die Produktion von Metallwaren im Thüringer Raum208 erlaubt keine weiterführenden und zu begründenden Überlegungen hinsichtlich der transportierten Messer und Klingen. Bei Sicheln und Sensen dagegen kann wohl aufgrund der Übersichten von einem besonders deutlichen Ausdruck einer hochentwickelten Spezialisierung gesprochen werden. Während die Sicheln zweifellos im Raum Schmalkalden für den Export produziert wurden, wurden die Sensen selbst nach Tambach und Crawinkel importiert. Da die meisten Sensen über Buttelstedt nach Erfurt kamen und die Rechnungen aller anderen Geleite nicht derartig spezifiziert sind, lässt sich die Herkunft nur vermuten. Es steht wohl nur fest, dass die Sensen nicht aus dem Raum Nürnberg stammten, denn selbstverständlich wäre dann der Weg über Coburg – Gräfinau gewählt worden. Bemerkenswert scheint aber zu sein, dass am 19. April 1523 30 Sensen aus Richtung Weimar von dem Zwickauer Fuhrmann Hans Schindler nach Erfurt mit dem weiteren Ziel Gotha und am 26. Mai 1526 90 Sensen von Hans Halbe aus Zwickau ebenfalls über Weimar nach Erfurt gebracht wurden.209 Auf dem Weg von Zwickau über Weimar nach Erfurt können die Transporte nur über Gera–(Stadt-)Roda–Jena gefahren sein, d. h. also durch Gebiete, in denen die Sensen nicht hergestellt worden sein können. Sie stammten entweder aus dem Raum Zwickau oder müssen auch nach hier importiert worden sein.210 208 Hinweise auf das ungefähre Produktionsvolumen bei Stahl gibt die Zunftordnung der Schmalkaldener Stahlschmiede, nach der 1461 jeder Meister nicht mehr als 50 Pfund wöchentlich schmieden durfte; 1482 waren es aber bereits 100 Pfund, und 1508 wieder nur 75 Pfund. Im Laufe der Zeit wurde diese Grenze nicht mehr eingehalten, so dass der mit der Stahlproduktion steigende Holzverbrauch 1557 Graf Wilhelm von Henneberg veranlasste, »die Menge Stahls, die jeder Meister wöchentlich fabrizieren durfte, auf zwei Zentner, und das gesamte Jahresquantum aller Meister auf 1.200 Zentner fest(zulegen).1575 wurde den 12 Stahlschmieden die Herstellung von 2.100 Zentner reinen Stahls jährlich zugestanden, wozu sie ungefähr die doppelte Zahl, also 4.200 Zentner geblasenen Stahleisens nötig hatten«, zitiert nach Carl KNETSCH, Die Schmalkaldener Stahlschmiede im 16. Jahrhundert, in: Zeitschrift des Vereins für Hennebergische Geschichte und Landeskunde zu Schmalkalden 16 (1911), S. 47. 209 ThHStA W, Reg. Cc 732, p. 27, bzw. Reg. 733a, p. 44. Herbert Kühnert berichtet über einen Eisenhammer in Königsee, der bereits 1407 Sicheln und Sensen hergestellt habe (S. 126), kann dafür aber keinen Beleg aus den Quellen erbringen, vgl. Herbert KÜHNERT, Über alte schwarzburgische Eisenhämmer und Hammermeisterfamilien, in: Rudolstädter Heimathefte 4 (1958) 5 / 6, S. 122 – 135), 210 Bisher liegen keine Forschungsergebnisse vor über eine mögliche umfangreiche Sensenherstellung in und um Zwickau. Auch die Nachrichten über einen Handel mit Sensen aus dem benachbarten Chemnitz sind zu unsicher, als dass daraus auf eine entsprechende Produktion geschlossen werden könnte. Mit Recht betont deshalb Erich Wild, dass es bei
164
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Die Annahme, dass die Sensen nicht in oder um Zwickau und Chemnitz hergestellt sein können, stützt sich auf nachfolgende Überlegungen. Die hohe Spezialisierung auf bestimmte Eisenwaren und die nur dadurch mögliche Quantitätssteigerung hat in der Steiermark dazu geführt, »daß sich die Handwerksmeister schon früh im Verlag der Bürger der für den Eisen- und Eisenwarenhandel privilegierten Städte oder der Bürger der [...] Märkte befunden haben«.211 Dagegen lässt sich für Zwickau (und zweifellos auch für Chemnitz) zur gleichen Zeit nur feststellen, dass »im Metallgewerbe [...] eine starke und zunehmende Spezialisierung ein(setzte), die zwar zur Steigerung und Erweiterung der Produktion führte, aber kaum nennenswerte frühkapitalistische Tendenzen aufwies«.212 Wenn aber eine derartige hohe spezialisierte Produktion für den Export in der Steiermark eine Überwindung der feudalen zünftlerischen Produktionsverhältnisse voraussetzte, so sind derartige Veränderungen zweifellos auch im Zusammenhang mit der Sichelherstellung im Gebiet um Schmalkalden notwendig gewesen. Ein konkreter Beweis lässt sich bisher nicht erbringen, aber allein eine Konzentration des Sichelexportes über Erfurt auf die zwei Tage vom 31. Mai bis 1. Juni 1523 mit 4.320 Sicheln213 setzt eine Lagerhaltung und eine Kapitalkraft den in den Bornaer Geleitsrechnungen erwähnten Sensentransporten durch Chemnitzer Fuhrleute »dahinstehen mag, inwieweit es sich um Produkte des Chemnitzer Handwerks oder um Handelsware Chemnitzer Kaufleute handelte«, vgl. Erich WILD, Chemnitz und seine weitere Umgebung in der sächsischen Wirtschaftsgeschichte des 16. Jahrhunderts auf Grund der Geleitsrechnungen, in: Das Wirtschaftsleben in Chemnitz in der Zeit des Dr. Georgius Agricola. Beiträge zur Heimatgeschichte von Karl-Marx-Stadt 4 (1955), S. 70. Die Handelsbeziehungen von Zwickau und Chemnitz nach Osterreich lassen es durchaus für möglich erscheinen, dass die in Erfurt und Leipzig gehandelten Sensen aus der Steiermark stammen. Nach Franz Fischer hatte der österreichische Sensenhandel nach »Meißen« »bis in die beiden ersten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderte Bedeutung«, vgl. Franz FISCHER, Die Sensenausfuhr aus Österreich nach dem Norden und Osten 1450 bis 1650, in: Außenhandel Ostmitteleuropas, S. 292. Noch 1525 wurden in Waidhofen jährlich »auf wenigst« 8.000 »Meißnische Sensen« erzeugt, und in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden erhebliche Mengen Sensen von der Steiermark nach Norden exportiert. Über Freistadt gingen z. B. in den Norden: 1577 / 78 nach Bautzen 4.000 Sensen (Simon Stolz), nach Chemnitz 800 Sensen (Paul Neff), 1578 / 79 nach Bautzen 6.650 Sensen (Simon Stolz), nach Chemnitz 3.000 Sensen (B. Straub), 1579 / 80 nach Bautzen 4.750 Sensen (Simon Stolz), 500 Sensen (Hier. Werner), nach Chemnitz 500 Sensen (Paul Neff), 1588 nach Görlitz 8.000 Sensen (Daniel Herholt), nach Bautzen 7.000 Sensen (Matheus Peigkhner), 1.000 Sensen (H. Werner), nach Chemnitz 1.000 Sensen (Paul und Zacharias Neff). Daneben wurden in großem Umfange noch Sensenknüttel als Halbfabrikate nach Sachsen verkauft, die dann erst in dem Abnehmergebiet fertig ausgeschlagen wurden. 1525 wurden allein 10.000 derartige Knüttel an zwei Freiberger Kaufleute umgesetzt, vgl. FISCHER, Sensenausfuhr, S. 292 ff. 211 FISCHER, Sensenausfuhr, S. 314. 212 BRÄUER, Zwickau zur Zeit Thomas Müntzers, in: Sächsische Heimatblätter 20 (1974), S. 195. 213 Davon gingen je 10 ß nach Großengottern–(Mühlhausen–Braunschweig) und nach Weißensee – (Sangerhausen – Magdeburg), 9 ß nach Creuzburg – (Kassel – Köln), 3 ß nach Tennroda
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
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voraus, über die ein Handwerksbetrieb herkömmlicher Form nicht verfügte.214 Hier können aber nur weitere handelsgeschichtliche,215 vor allem aber wirtschafte- und sozialgeschichtliche Forschungen weiterhelfen, wobei der Thüringer Wald in seiner gesamten wirtschaftlichen Struktur untersucht werden müsste. Von wohl ebenso großer Bedeutung scheint die Tatsache zu sein, dass in den folgenden Geleitsrechnungen – bei grundsätzlich gleichen Transportrichtungen – wesentlich geringere Quantitäten genannt werden. In den 56 Wochen vom 5. November 1525 bis zum 31. Dezember 1526 waren es 45 ¼ Zentner Messer,216 2 ¾ Zentner und für 2 fl. Klingen, 24.600 Stück Sicheln, 405 Stück Sensen. Für diese Unterschiede zum Jahr 1523 können sicher nicht nur geleitsrechtliche Besonderheiten verantwortlich sein, denn von den Quantitätsminderungen waren auch alle anderen Metallwaren betroffen. Schieneisen waren es 1525 / 26 nur noch 107 Zentner – alles von Weißensee nach Erfurt, Crawinkel, Gräfinau –, und an Stahl wurden lediglich 71 ½ Zentner und für 1 fl. vergleitet.217 In den 31 Wochen des Jahres 1523 spielt auch das leider nicht näher zu definierende Eisenwerk, das aber sicher alles umfasst, was nicht weiter spezifiziert ist in den Rechnungen,218 mit 348 ¾ Zentner 6 ¼ to eine beachtliche Rolle. Davon kamen allein aus Erfurt und aus Schmalkalden 150 ¾ Zentner bzw. 105 Zentner 6 ¼ to. Hauptzielrichtungen waren der Osten und Norden mit Buttelstedt (mit 209 Zentner 4 to), Guthmannshausen (57 Zentner),219 Weißensee (25 ½ Zentner) und Vogelsberg (18 ¾ Zentner). In dem weitaus größeren Zeitraum 1525 / 26 wurden nur 463 ¼ Zentner, 8 Fässer, 3 Karren und für 9 fl. erfaßt. Aus Tambach kamen 353 ½ Zentner und die 8 Fässer usw., nach Buttelstedt bestimmt waren 274 ½ Zentner, nach Weißensee 83 ¾ Zentner.220
214 215
216 217 218 219 220
– (Rudolstadt – Saalfeld) und 40 ß nur nach Erfurt. Die Fuhrleute stammen aus Marburg, Kassel, Mühlhausen, Brack (?), Kynden (?) und Dinckelberge (?). Allein 30 ß brachte Fritz Moller für Stephan Mahn (beide aus Schmalkalden) von Schmalkalden nach Erfurt. Eine besondere Beachtung verdienen dabei auch die Exportrichtungen der Sichel- und Sensentransporte, weil sich dadurch auch wichtige Hinweise ergeben können für die Nutzung derartiger bäuerlicher Arbeitsgeräte und den Entwicklungsstand agrarischer Produktion in den verschiedenen Landesteilen. Vgl. dazu Ulrich BENTZIEN, Arbeit und Arbeitsgeräte der Bauern zur Zeit des deutschen Bauernkrieges, in: Der arm man 1525. Volkskundliche Studien, hrsg. von Hermann STROBACH, Berlin 1975, besonders S. 29 ff. Bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts müssen größere Mengen Sensen und Sicheln gehandelt worden sein, denn die Erfurter Geleitsordnung von 1315 nennt bereits Wage mit Sessin und Wayn mit Sichiln, siehe Teil 4, Nr. 25a. Davon allein in der Woche vom 3. bis 9. Juni 1526 31 ¾ Ztr. Davon kamen aus Richtung Gräfinau 45 ½ Ztr. und für 1 fl., aus Tambach 16 ½ Ztr., aus Erfurt 8 ½ Ztr. aus Buttelstedt 1 Ztr., und es gingen allein nach Erfurt 56 Ztr. und für 1 fl. Siehe oben S. 161, Anm. 204. Davon allein am 6. April 1523 51 ¼ Ztr. Auch in diesem Zeitraum lassen sich besondere Konzentrationen auf wenige Tage feststellen:
166
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Eine direkte Gegenüberstellung der ermittelten Quantitäten von 1523 und 1525 / 26 macht die Tendenzen auch bei anderen häufig genannten Metallwaren deutlich: Harnischblech Nägel Draht Blech Messing Kessel
1523 (31 Wochen)
1525 / 26 (56 Wochen)
20 Zentner 7 Zentner, 6 to, für 3 fl. 15 gr. 39 ¾ Zentner, 1 ½ to, für 1 fl. 48 Zentner, 1 to, für 2 fl. 53 ¾ Zentner, 6 ½ to 84 Zentner, 1 K
38 ½ 13 ¾ 58 131 ½ 48 78 ½
Zentner Zentner Zentner 221 Zentner, für 3 fl. Zentner Zentner, für 3 fl. 15 gr.
Da alle diese Metallwaren als Beiladungen transportiert wurden, lassen sie sich natürlich nicht im Einzelnen auf die Transportfrequenzen durch das Erfurter Geleit umrechnen. Hier konnte es nur darum gehen, die Arten und den Umfang dieser Fernhandelsgüter zu bestimmen und Hinweise zu geben auf Produktions- und Konsumtionszentren.
2.4. Der Transport von Salz, Wein, Waid, Rauchwaren / Leder und Büchern / Papier Aus den umfangreich überlieferten Quellen lässt sich auch der Transport von Salz und Wein durch Thüringen und das Hauptgeleit Erfurt ermitteln, wobei weniger der Transportumfang von Salz überrascht als vielmehr die Tatsache, dass auch Wein zu den Massengütern zu rechnen ist, wie sich aus der Auswertung allein der Geleitsrechnung für die Zeit vom 1. Mai bis zum 17. November 1526 ergibt.222 Der Absatz der Salzproduktion im thüringisch-sächsischen Raum ist bisher nur wenig beachtet worden, obwohl sich daraus wichtige Rückschlüsse ziehen lassen über die Produktivität der Salinen in Halle und Frankenhausen und über ihre Versorgungsgebiete.223 Quantitativ bestimmen die Salztransporte die Eintragungen in den Quellen zum Erfurter Geleit. In den 29 Wochen vom 1. Mai bis 17. November 1526 wurden vom 24. bis 30. Dezember 1525 112 Ztr. von Tambach nach Buttelstedt; vom 24. bis 30. Juni 1526 75 ½ Ztr. von Tambach nach Buttelstedt; vom 12. bis 18. August 1526 16 Ztr. 6 Fässer von Tambach nach Weißensee; vom 23. bis 29. September 1526 69 Ztr. von Tambach nach Buttelstedt. Alle Transporte wurden von Schmalkaldener Fuhrleuten durchgeführt. 221 Alles aus Richtung Gräfinau nach Erfurt. 222 ThHStA W, Reg. Cc 733a. 223 Vgl. Manfred STRAUBE, Zum Handel mit Salz aus thüringisch-sächsischen Salinen, vornehmlich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Umfang – Organisation – Ausdehnung, in: Journal of Salt-History. Jahrbuch für Salzgeschichte 1 (1993); SCHWAZ, S. 116 – 140; außerdem die Arbeiten von POSTIER, Produktion, Transport bzw. Probleme.
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
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165 Wagen und 1.527 Karren mit einer Salzladung registriert. Entsprechend der Gebührenangabe in der Geleitsordnung (ein Wagen mit Saltz 6 d., ein Karn Saltz 3 d.) betrugen die Einnahmen dafür nur 22 fl. 2 gr., die Salzquantitäten aber etwa 1.485 to.224 Dabei enthalten die Geleitsrechnungen nur Angaben über den Transit der Waren, d. h. dass alles Salz, das in Erfurt oder in der unmittelbaren Umgebung verbraucht wurde, wurde nach der Geleitsordnung nicht in den Rechnungen erfasst. Nicht vermerkt wurden auch die Transporte für (Zella-)Mehlis und Suhl, denn was die Fuhrleute dieser Orte aus Erffurdt fuhren, davon geben sie nichtes, fuhren sie es aber uber den Walt, mussen sie vorgleitn. Wenn also Wagen und Karren mit Fuhrleuten aus diesen beiden Orten erwähnt werden, dann ist mit Sicherheit anzunehmen, dass sie uber den Walt fahren sollten. Geleitsgebührenpfl ichtig waren die Salztransporte wieder an den Grenzorten in Thüringen: in Angstedt (-Gräfinau) waren 2 d. von iedem Pferdt, so Saltz führet, zu zahlen,225 in Frauenwald vom Wagen mit Salz 2 Schillinge, von einem Karn mit Salz 1 Schilling,226 in Marlißhausen wurden 4 d. von einem Saltzkarn verlangt, wan er über den Walt fähret sowie 2 d. von einen Karn Saltz, wan er dieseit des Waltes bleib(t).227 Die Geleitsordnung von Oberhof gibt Hinweise auf die Bespannung (und damit auch auf das Ladegewicht), wonach für ein Karn Saltz, zwey- oder dreyspenig 2 a d., ein einspeniger Karn 1 a d. an Gebühren zu zahlen waren.228 Der weitaus größte Anteil der Salztransporte innerhalb der 29 Wochen der zweiten Jahreshälfte 1526 kam über Weißensee, d. h. von der Saline Frankenhausen,229 mit 163 Wagen und 1058 Karren zur Erfurter Geleitsstelle, die restlichen 2 Wagen und 451 Karren hatten zuletzt die Geleitsstelle Buttelstedt (und zuvor die Geleitsstelle Eckartsberga) passiert und hatten zweifellos Salz aus Halle geladen.230 Noch aufschlussreicher sind die Angaben über die Ziele der einzelnen Salztransporte: Sie waren weitgehend für Orte jenseits der Thüringer Grenzen bestimmt und wurden fast ausschließlich von Fuhrleuten aus Dörfern des Thüringer Waldes geführt, zum größten Teil aus Benshausen, aus (Zella-) Mehlis, Heinrichs,231 Suhl, Viernau, Melpers und Schleusingen. Im Einzelnen 224 Vgl. Lieselotte PFLAUMBAUM, Beitrag zur Frankenhäuser Stadtgeschichte, Bad Frankenhausen 1969, S. 5, die Berechnungen von Erich NEUSS zitiert, wonach das Fassungsvermögen eines Wagens in Halle »bis zu 16 dt« betragen habe, ein Karren hatte im Normalfall die Hälfte des Fassungsvermögens eines Wagens. 225 Siehe Teil 4, Nr. 3. 226 Siehe Teil 4, Nr. 27. 227 Siehe Teil 4, Nr. 59. 228 Siehe Teil 4, Nr. 65a. 229 In der Geleitsordnung von Weißensee sind allerdings auch Wagen mit Salz aus Staßfurt erwähnt, allerdings mussten die Fuhrleute dafür wesentlich mehr Gebühren zahlen als wenn sie Frankenhäuser Salz transportierten, siehe Teil 4, Nr. 94. 230 Im Einzelnen nachgewiesen in STRAUBE, Zum Handel, S. 126. 231 1936 nach Suhl eingemeindet.
168
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
ergab die Auswertung, dass 4 Wagen und 1.030 Karren in Richtung Crawinkel unterwegs waren, 58 Wagen und 338 Karren nach Ilmenau, nach Gräfinau 82 Wagen und 33 Karren, nach Arnstadt 18 Wagen und 42 Karren, nach Tambach 62 Karren und nach Tannroda 4 Karren.232 Das unterschiedliche Verhältnis von Wagen und Karren ergibt sich zweifellos daraus, dass es sich bei den meisten Salzlieferungen um Rücktransporte gehandelt haben wird. Der Salztransport ist nicht nur für sich interessant, sondern auch im Zusammenhang mit Transport von fremden Weinen durch Thüringen. Ein Vergleich der Herkunft und Namen der Salzfuhrleute mit Herkunft und Namen der Fuhrleute, die Wein aus dem fränkischen Raum nach Erfurt transportierten ergab, dass sie weitgehend identisch sind. Die meisten Fuhrleute kamen aus Heinrichs, Suhl, Benshausen, Mehlis, Tambach, Viernau und Melpers. Ermittelt wurden im gleichen Zeitraum wie bei den Salztransporten (1. Mai bis 17. November 1526) Eintragungen in der Erfurter Geleitsrechnung für 4.727 Eimer Wein, von denen 3.410 ½ Eimer über Crawinkel und 345 Eimer über Tambach nach Erfurt gebracht worden waren.233 Folgt man den Angaben von Kurt Wildenhayn,234 dann enthielt 1 Eimer Wein 70,9 Liter, d. h. in den 29 Wochen der zweiten Jahreshälfte 1526 wurden nicht weniger als 3.350 Hektoliter Wein in den Erfurter Geleitsrechnungen erfasst! Aufgrund der nach Erfurt benutzten Straßen, der Herkunft und der Namen der Fuhrleute und im Vergleich zu den Salztransporten kann es sich nur um Wein aus dem fränkischen Raum gehandelt haben.235 In der bisherigen Literatur ist Erfurt nicht genannt als ein wichtiges Zentrum des Weinhandels oder Weintransits.236 Von diesen 4.727 Eimern Wein waren durchweg auf Karren unterwegs nach Weißensee (und weiter in den niedersächsischen 232 Bei 2 Wagen und 16 Karren fehlen Angaben über das Ziel, 2 Karren sind ohne jede Angaben, bei 4 Karren ist nichts über die Herkunft verzeichnet. Zum genauen Straßenverlauf im Thüringer Wald bedarf es noch weiterer Untersuchungen. 233 Die übrigen 971,5 Eimer Wein wurden von Erfurt aus weiter transportiert bzw. kamen aus Richtung Arnstadt, Tannroda, lediglich 1 Karren mit Wein aus Eisenach kommend ist in der Rechnung erwähnt. 234 Kurt WILDENHAYN, Kurmainzische Zölle, S. 108, Anlage 5, Maße und Gewichte in der Stadt Erfurt (von der ältesten Zeit bis 1664). Ebenso Rudolf JAUERNIG, Die alten in Thüringen gebräuchlichen Maße und ihre Umwandlung, Gotha 1929, S. 16. 235 Nach der Geleitsordnung wird die Bezeichnung »Eimer« nur für Wein verwendet und für einen Eimer waren 2 ½ d. Geleitsgebühren zu zahlen. Besondere Weine wurden nach Lagel berechnet: für ein Lagel Malmußir 2 ½ d., Lagel Reinfallh dergleichen gibt alle 2 ½ d. Bemerkenswert erscheint, dass in den Quellen nirgends von Fässern die Rede ist, so dass sich keine Aussage treffen lässt über das Volumen der Fässer. Vergleitet werden stets nur 3, 6, 7, 8 bis zu 48 Eimer (Paul Kiesewetter aus Erfurt am 15. Juni unterwegs nach Weißensee). 236 Rolf SPRANDEL, Von Malvasia bis Kötzschenbroda. Die Weinsorten auf den spätmittelalterlichen Märkten Deutschlands (VSWG Beiheft; 149), Stuttgart 1998, vermerkt auf S. 76 nur, dass in Coburg fränkischer Wein weiterverkauft wurde und fügt dann hinzu: »Weiter nach Nordosten sind Görlitz und Zwickau Weiterverkaufsorte«.
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
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Raum) 2.725 Eimer, nach Buttelstedt (dann nach Naumburg – Leipzig) 1.550 Eimer, nach Großengottern(-Mühlhausen) 317 Eimer, nach Guthmannshausen 50 Eimer, 85 Eimer hatten kleinere Orte der Umgebung zum Ziel bzw. waren ohne nähere Angaben vermerkt. Selbstverständlich spielt auch das wichtigste thüringische Agrarerzeugnis, der Waid, im Warenverkehr eine herausragende Rolle, wobei auch hier in der schriftlichen Überlieferung nicht von absoluten Ergebnissen ausgegangen werden kann, weil geleitsrechtliche Bestimmungen zu beachten waren.237 Ausdrücklich heißt es in der Ordnung, dass alles, das im Landt zu Duringen gewachssen ist, es sei Weidt, Wein, Gersten, Hopfen, Habern etc., gibt kein Geleite zu Erfurt, es wehre dann das aus dem Lande hinwegkgefurt wurde in die Stet, do es leitpar ist.238
Dennoch ist es beachtlich, was in den Erfurter Rechnungen festgehalten wurde: immerhin wurden vom 15. Juli bis 4. November 1523 in Erfurt 137 Wagen, 1 Karren und 28 Kübel Waid registriert (in der Zeit vom 5. April bis 14. Juli sind keine Waidtransporte in der Rechnung genannt). Davon gingen in Richtung Gräfinau( – Nürnberg) 76 Wagen, nach Buttelstedt 60 Wagen und 8 Kübel, nach Tambach 1 Wagen und 1 Kübel, nach Tannroda 1 Karren und 6 Kübel, nach Eisenach 8 Kübel, nach Creuzburg 5 Kübel; vom 1. Mai bis zum 18. November 1526 vermerkte der Geleitsschreiber 326 Wagen, 41 Karren, 51 Kübel und 172 Fässer, die gebührenpfl ichtig Erfurt in alle Himmelsrichtungen verließen. Im Einzelnen wurden verzeichnet 101 Wagen, 2 Karren und 2 Kübel zur nächsten Geleitsstelle Buttelstedt in Richtung Osten nach Naumburg und Leipzig, nach Süden über (Angstedt – )Gräfinau und zweifellos weiter über den Thüringer Wald nach Franken sogar 196 Wagen, 7 Karren und 25 Fässer (außerdem 6 Wagen, 8 Karren und 7 Kübel, die über Tannroda den Thüringer Wald überquerten), nach Norden über Weißensee bzw. Vogelsberg 5 Wagen, 1 Karren, 18 Kübel und 124 Fässer.239 Die Fuhrleute stammten aus Erfurt (Hans Fischer, Paul Kiesewetter, Cuntz Zelien), aber auch aus (Groß-)Breitenbach und Gillersdorf (beide Orte südlich Königsee Richtung Eisfeld), Frammersbach, Freiberg, Görlitz, Lüneburg, Nürnberg, Pößneck und aus Lübeck, Görlitz und sogar aus Posen. Erwähnt werden sollen noch die 52 Ztr. 26 Ballen Papier und die 67 ¼ Ztr., 4 ¼ to, 4 Faß und 1 Packen Bücher sowie die 11 Ztr. alte Bücher, die Hans Fischer aus Erfurt über Buttelstedt nach Erfurt brachte.240 Papier und Bücher kamen 237 Astrid SCHMIDT-HÄNDEL, Der Erfurter Waidhandel an der Schwelle zur Neuzeit, Frankfurt am Main 2004. 238 Siehe Teil 4, Nr. 25b. 239 Dazu 3 Wagen nach Arnstadt, je 1 Wagen nach Gotha bzw. Eisenach und 7 Karren nach Gotha. Bemerkenswert scheint die Lieferung von 6 neue ledige Fässer nach (Langen-)Salza und 10 neue ledige Fässer nach Weißensee mit einem Fuhrmann aus Salzwedel am 18. Juli 1526. 240 Ein großer Teil der Lieferungen bestand aus ¼ Ztr.; bemerkenswert auch die Berechnung 3 Ztr. minus ¼ Ztr. Bücher.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
und gingen in alle Himmelsrichtungen, so dass sich keine Schlussfolgerungen ziehen lassen. Auffällig ist höchstens, dass in Erfurt ein Mattes Maler sehr aktiv im Erfurter Export- und Import-Buchhandel war.
2.5. Der Transport von Fisch Seefische gehören zweifellos zu den hervorragendsten Fernhandelsgütern, ihr Fang, ihre Verarbeitung und ihr Verkauf bestimmten unbestritten wesentlich – mit den dazu notwendigen Arbeiten im Schiffbau, der Böttcherei usw. – das Wirtschaftsleben der Hanse.241 Umso auffälliger ist es aber, dass dieser Bereich in der bisherigen Forschung nur am Rande behandelt wurde.242 Vorrang hatte und hat die Zwischenhandelsfunktion der Hanse im Ost-West-Warenaustausch und die damit zusammenhängenden Fragen, vor allem in Bezug auf den Stand der Produktion und der Produktionsverhältnisse in den Handelsterritorien.243 Einen Beitrag zu dieser Problematik können aber auch Untersuchungen zum Fischhandel leisten, denn einmal lassen sich ja auch an seiner Art, seinem Umfang und seinen Besonderheiten Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Entwicklung im hansischen Wirtschaftsgebiet ziehen, zum anderen war der Transport von Fisch von Norden nach Süden keine einseitige Angelegenheit, sondern bedingte zugleich auch einen quantitativ hohen Warenaustausch von Süd nach Nord. Damit können auch Anregungen gegeben werden zu dem bisher weitgehend vernachlässigten Komplex der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Niederund Mittel- bzw. Oberdeutschland.244 Zum dritten war der Stand des Fischhandels abhängig von einem hochspezialisierten und exakt funktionierenden Transportwesen und zugleich auch Ausdruck dafür. Die entsprechenden Organisationsformen setzten wiederum entsprechende Veränderungen in der Sozialstruktur zahlreicher Städte und vieler Dörfer ebenso voraus wie sie nach sich zogen. 241 Vgl. dazu Konrad FRITZE, Am Wendepunkt der Hanse. Untersuchungen zur Wirtschaftsund Sozialgeschichte der wendischen Hansestädte in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, Berlin 1967. 242 Eine Ausnahme macht mit seiner umfangreichen Monografie Carsten JAHNKE, Das Silber des Meeres. Fang und Vertrieb von Ostseehering zwischen Norwegen und Italien (12. – 16. Jahrhundert), Köln / Weimar / Wien 2000. Für den thüringisch-sächsischen Raum ist diese Arbeit allerdings nicht sehr ergiebig, vielfach bezieht er sich lediglich auf meinen ursprünglichen Text von 1981. Sehr aufschlussreich der Beitrag von Angelika LAMPEN, Stadt und Fisch: Konsum, Produktion und Handel im Hanseraum der Frühzeit, in: VSWG 87 (2000), S. 281 – 307. Vgl. auch STARK, Lübeck und Danzig, S. 64 – 70 und S. 140 – 145. 243 Vgl. die Arbeiten von STARK, Lübeck und Danzig; SPADING, Holland und die Hanse; sowie die entsprechenden Aufsätze in: Hansische Studien 3 (1975). 244 Beispielhaft in ihrer Ignoranz hierzu die Monografien VON SCHILDHAUER / FRITZE / STARK, Die Hanse, Berlin 19652; Johannes SCHILDHAUER, Die Hanse, Leipzig 1984; Heinz STOOB, Die Hanse, Graz / Wien / Köln 1994.
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
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Über den Fischhandel im Thüringer Raum und besonders in und um Erfurt sind bisher nur spärliche und kaum quantifizierbare Nachrichten bekannt geworden;245 dass er schon frühzeitig erhebliche Bedeutung gehabt hat, geht aus den beiden Erfurter Geleitsordnungen hervor. 1315246 ist von gesalczen Fische die Rede, erwähnt werden die Abgaben von der Tunnenfischis, adir Nunougen ader Ele [...], Tunnen Heringis [...], Stro Bückingis, [...] Stockfischis« 247 und grun Heringe. Die Ordnung von 1441 spezifiziert diese Angaben und nennt Heringe [...], Stoer, Hecht, Lachs, Oohl, Neunaugen, Haußen, Zcandit, Plecfisch, Kulplinge, Prosam, Rotschir, Schollen, Stockfisch, Langen, Loben, Klipfisch, Halbfisch, Buckinge.248 Mit Ausnahme von Haußen,249 Langen und Loben250 werden in den untersuchten Geleitsrechnungen von 1523 und 1525/26 alle anderen Fischarten – mit allerdings erheblichen Quantitätsunterschieden – erwähnt: 245 Vgl WIEGAND, Hansische Beziehungen, S. 7: Um 1331 / 32 wurden nach Thüringen »vorwiegend aus Lübeck Schonensche Heringe und Stockfische der verschiedenen Sorten« eingeführt, MÄGDEFRAU, Thüringische Städte, S. 250: »Als Rückfracht brachten die Kaufmannszüge vor allem Heringe, die damals als Volksnahrungsmittel – begünstigt durch die Fastenzeiten – in großen Mengen konsumiert wurden, in die Städte Thüringens, von wo aus auch Händler Süddeutschlands ihren Fischbedarf teilweise deckten«. DERS./Erika LANGER, Thüringisch-hansische Wirtschafts-Beziehungen, S. 314: »Die Fische wurden tonnenweise als ganze Wagenladungen oder auch mit anderen Gütern herangebracht. Ersteres betrifft vor allem die gesalzenen und grünen Heringe. Ein besonderer Fischmarkt sowie die Existenz und Tätigkeit der Heringerzunft in Erfurt unterstreichen die Bedeutung des Fischhandels und des Fischimportes aus den hansischen Seestädten.« Hering war mit Sicherheit kein »Volksnahrungsmittel«. Dazu waren die transportierten Mengen trotz allem doch zu gering. Über den Verbrauch vgl. Manfred STRAUBE, Handel und Verbrauch von Nahrungsmitteln im Umfeld Martin Luthers, in: Luthers Lebenswelten, hrsg. von Harald MELLER, Halle 2008, S. 277 – 298. 246 Siehe Teil 2, Nr. 25a. 247 Im vorliegenden Druck heißt es Stoyfischis; dabei handelt es sich offensichtlich um einen Lesefehler. Vgl. dazu LHASA, MB, A 33, G XII Nr. 1, Acta miscellanea, betr. das sächsische Geleit zu Erfurt 1450 – 1623, p. 2. 248 Siehe Teil 2, Nr. 25b. 249 Acipenaer huso, kommt heute im Schwarzen Meer, im Kaspischen Meer und im Mittelmeer vor; der Stör, Acipenser sturio, heute noch in der Ostsee und Nordsee. 250 »Die einfachste Art der Zubereitung des Stockfisches war die als Rundfisch. Nachdem der Fisch ausgenommen und geköpft war, wurden je zwei und zwei am Schwanzende zusammengebunden und über hölzernen Gerüsten zum Trocknen aufgehängt [...] Bei der Sortierung des Rundfisches [...] wurden als besondere Art nur die schon durch ihre Größe auffallenden Länge ausgeschieden. Die größeren kamen als koningeslangen, die kleineren als gemeine langen, beide Sorten in Ballen zu je 150 Stück, in den Handel. Im Übrigen war für die Sortierung lediglich die Größe des einzelnen Fisches maßgebend. Man unterschied im lübeckischen Handel außer den beiden [...] erwähnten Lengsorten: koningeslobben in Ballen zu 150 Stück, gemeine lobben in Ballen zu 200 Stück oder in sog. Magdeburger Packung zu 150 Stück [...]« Friedrich BRUNS, Die Lübecker Bergenfahrer und ihre Chronistik, in: Hansische Geschichtsquellen NF 2 (1900), S. LXXI f. Es ist durchaus möglich, dass die Erfurter Geleitsschreiber Langen und Lobben unter dem Sammelbegriff Stockfisch erfassten.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT 5. April bis 7. November 1523 Stockfisch Hering Aal Schollen Fisch Stör Bückling Hecht Lachs Prusman Kulpling
269 Stück und für 3 fl 271 to und 26 Ztr. 15 ½ to und 8 ¼ Ztr. 645 Stück, 75 ß u. für 2 fl 16 Stück, 10 ß u. für 172 fl 20 to 11 Last und 15 Stroh 24 ½ to, 20 Kocher, ½ Ztr. 4 to – ½ to
1. Mai bis 17. November 1526 131 Stück 1.338 to 4 Ztr. 42 ½ to 167 ½ Stück 42 ß 246 Stück – 3 ½ Last, ½ Stroh 76 to, 33 Kocher 116 to 5 to 35 to
18. November bis 31. Dezember 1526 Stockfisch Hering Aal Schollen Fisch Stör Bückling Hecht Lachs Prusman Kulpling
9 Stück 880 ½ to 1 to 81 Stück – – 55 ½ to, 21 Kocher, 2 Karren 111 to + 31 dürre Lachs 19 to + 1 Ztr. 33 ½ to
Auffällig ist dabei, dass keine Fischart in einem vergleichbaren Verhältnis in den beiden Zeiträumen zueinander steht. Kommen z. B. 1523 durchschnittlich auf eine Woche etwas mehr als 8 Stück Stockfisch, so sind es in den 35 Wochen vom 1. Mai bis zum 31. Dezember 1526 lediglich 4 Stück; demgegenüber beträgt der wöchentliche Durchschnitt bei Hering 1523 ungefähr 8,7 to und 1526 dagegen 63 (!) Tonnen. Weitere Fischarten sind in der einen Geleitsrechnung gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen und in der anderen mit beträchtlichen oder gar überragenden Quantitäten erwähnt. Dazu gehören Prusman, der 1523 nicht auftaucht, 1526 mit 24 to Zentner genannt ist, Bücking, von dem 1523 nur 11 Last und 15 Stroh vergleitet wurden, in den 35 Wochen 1526 dagegen 3 ½ Last ½ Stroh,251 weiter Kulpling, der 1523 nur mit ½ to vorkommt, 1526 aber mit 68 to; ebenso bemerkenswert ist das Missverhältnis bei Lachs mit 4 to 1523 und mit 227 to 31 dürre Lachs 1526. Ob sich diese Schwankungen aus den unterschiedlichen Jahreszeiten zu erklären sind, in denen vorrangig Fische transportiert wurden und zu 251 Nach der Geleitsrechnung ThHStA W, Reg. Cc 733; in den Rechnungen Cc 733a und 734, d. h. für die Zeit vom 1. Mai bis zum 31. Dezember 1526, ist kein Bücking erwähnt.
173
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
denen die Quellen ausgewertet wurden, ist gegenwärtig nicht klären.252 Ein Vergleich der Zeiträume von 1523 und 1526 zeigt die offensichtliche jahreszeitliche Abhängigkeit des Fischtransportes bei Hering: 05.04.1523 bis 07.11.1523 (31 Wochen) 05.11.1525 bis 31.12.1525 ( 8 Wochen) 01.01.1526 bis 31.03.1526 (12 Wochen) 01.05.1526 bis 17.11.1526 (29 Wochen) 18.11.1526 bis 01.12.1526 ( 6 Wochen)
= = = = =
271 to + 26 Ztr. 904 ½ to 1.115 ½ to 1.338 to + 3 Ztr. 880 ½ to.
Auffällig ist z. B., dass in den drei Wochen vom 14. Oktober bis 3. November 1526 allein 630 to von den 1.338 to des Sommerhalbjahres vergleitet wurden.253 Bei Stockfisch aber gelten – zumindest aufgrund der ausgewerteten Erfurter Geleitsrechnungen – derartige Einteilungen schon nicht, wie die Übersicht zeigt: 05.04.1523 bis 07.11.1523 (31 Wochen) 01.05.1526 bis 17.11.1526 (29 Wochen) 18.11.1526 bis 31.12.1526 ( 6 Wochen)
= = =
269 Stück 131 Stück 9 Stück.254
Um zu schlüssigen Erklärungen für die Ursachen derartiger Schwankungen des Fischtransportes im Erfurter Raum zu kommen, genügen natürlich nicht die bisher benutzten wenigen Geleitsrechnungen. Neben der erforderlichen künftigen Auswertung weiterer Erfurter Geleitsrechnungen sind Vergleiche mit dem Fischtransport in anderen Geleitsorten ebenso notwendig wie Untersuchungen im hansischen Gebiet selbst. Ansatzpunkte dafür ergeben sich aus den für den Fischtransport benutzten Straßen und aus den Angaben über die Herkunft der Fuhrleute. Dabei wird die überragende Rolle der Straße von Weißensee nach Erfurt mit mehr als 90 % aller Fischtransporte erkennbar, Nicht nur die Konzentration des Fischtransportes auf die »Kreuzstraße« von den Sehestetten Lubigk, Hamburgk, Lüneburgk, Braunschweygk, Magdeburg oder der Gelegenheyt deutet auf die Herkunft des Frachtgutes hin, auch die Heimatorte der Fuhrleute weisen in das gleiche Gebiet. Abgesehen von Fuhrleuten aus 252 Für 1523 standen nur Geleitseintragungen für das meist sommerliche Halbjahr vom 5. April bis 7. November zur Verfügung. 253 Siehe Teil 2, Nr. 20. 254 Siehe Teil 2, Nr. 21. Der Kabeljau (Dorsch), der zu Stockfisch verarbeitet wurde, kam im Februar und März zum Laichen in die Lofotengegend, von März bis Mai an die Küste von Finnmarken. In der Lofotengegend ist der Fisch in der Regel bis Mitte Juni hinreichend hart geworden, um sich jahrelang zu halten; in Finnmarken [...] lässt man ihn bis zum Juli hängen, zitiert nach BRUNS, Lübecker Bergenfahrer, S. LXXII. Die Fangzeit gibt offensichtlich auch beim Heringstransport die notwendige Erklärung. Nach Gunnar MICKWITZ fand »der Fang (von Aalborgischen Heringen – M. S.) [...] im April bis Mai statt, im Lauf des Sommers wurde der Hering nach Reval und weiter nach Narva verschifft [...] In Schonen war die Fangzeit später«, zitiert nach Gunnar MICKWITZ, Aus Revaler Handelsbüchern. Zur Technik des Ostseehandels in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, Helsingfors 1938, S. 62, Anm. 2.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Erfurt oder aus Orten im Thüringer Wald (Schmalkalden, Tambach, Ohrdruf, Benshausen, Dietzhausen, Wölfis, Suhl, Mehlis u. a.) wurden Heringe angeliefert von Fuhrleuten aus Braunschweig, Halberstadt, Salzwedel, Lüneburg, Magdeburg, Bergen(-Belsen?), Stockfische kamen über Lüneburg, Halberstadt, Salzwedel, Bergen(-Belsen?), Fisch und Lachs über Salzwedel, Halberstadt, Wernigerode, Stolberg nach Erfurt. Aus einem anderen Einzugsgebiet kamen offensichtlich Hecht und Kulpling, denn die Fuhrleute stammten aus Leipzig, Berlin, Magdeburg, Frankfurt an der Oder. Einzelne Transporte verschiedener Fischarten (Stockfisch, Hecht, Hering) hatten Fuhrleute aus Waldkappel, Ellrich, Hersfeld.255 Nicht einzuordnen ist Bücking, denn er wurde nach Erfurt gebracht von Fuhrleuten aus Waldkappel, Sangerhausen, Mühlhausen, Eisleben, Naumburg und Paderborn. Die Bestimmungen der Erfurter Geleitsordnung, wonach alle Burger und Bawren und allemennigklichen zu Doringen gesessen [...] auf alle Wochenmerkte, Kermessen und Jarmerckten auf- und abeziehen konnten und zu Erfurdt kein Gleit
zu geben brauchten und die Einwohner von Mehlis und Suhl für alle Waren, die von ihnen aus Erfurt, aber nicht über den Wald, gebracht wurden, geleitsfrei waren,256 machen eine exakte Aufrechnung vor allem der als Transitgut durch Erfurt geführten Lebensmittel unmöglich. Dennoch zeichnen die zu vergleitenden Fischtransporte bereits ein eindrucksvolles Bild über die Versorgung großer Teile der Bevölkerung des Thüringer Waldes. Von den 1523 ermittelten 271 to plus 26 Zentner Hering, die nach Erfurt bestimmt waren, waren 24 to plus 2 Zentner zum Transit nach Crawinkel vorgesehen. 1526 war die Situation ganz anders. Auf den Straßen nach Erfurt wurden vom 1. Mai bis 31. Dezember 1526 nachweislich 2.218 to Heringe registriert, davon gingen u. a. weiter nach Crawinkel Gräfi nau Tambach Arnstadt Ilmenau
205 ½ to 48 to 18 to 8 to 11 to
In diesen Beispielen, die anhand der anderen Fischarten noch erweitert werden könnten, sind möglicherweise sogar Transporte über den Thüringer Wald hinaus enthalten, wie z. B. die Herkunft einzelner Fuhrleute aus Hof und Nürnberg beweisen. Endgültige Aussagen sind dazu z. Z. jedoch nicht zu machen. Zu erinnern ist auch abermals an die geleitsrechtliche Bestimmung der 14tägigen Gebührenfreiheit der Transporte bei Rückfahrten. Danach stellen alle ermittelten Transporte nur die unterste Grenze des tatsächlichen Warenverkehrs dar. 255 Diese Lieferungen kamen nicht über Weißensee nach Erfurt, sondern ebenfalls über Großengottern bzw. Eisenach und Creuzburg. 256 Siehe Teil 4, Nr. 25b.
2. TRANSPORTFREQUENZEN IM GELEIT ERFURT
175
Bereits jetzt steht aber fest, dass jene Wagen, die Fische nach Erfurt und weiter südlich brachten, auf der Rückfahrt wesentlich wertvollere Waren nach Norden transportierten. In Frage kommen Garkupfer (z. B. mit Fuhrleuten aus Salzwedel), Textilien, Kleineisenwaren usw. Rohstoffe sind auf der Straße von Erfurt nach Weißensee kaum erwähnt. Damit ist der Umfang der Fischlieferungen nach Erfurt nicht nur ein Maßstab für die wirtschaftlichen Nord-Süd-Verbindungen, sondern zugleich auch für die Süd-Nord-Beziehungen. Die Beschränkung der einzelnen Fischarten auf bestimmte Jahreszeiten lässt auch Rückschlüsse zu auf die Fang- und Verarbeitungsperioden, deren Kenntnis wiederum manche Aufhellung für die Handelsgeschichte geben kann. Diese Besonderheiten erhärten die Auffassung von einem vorzüglich durchorganisierten Transportwesen, denn es sind nur außerordentlich wenige Fuhren bekannt, die nicht voll beladen waren. Leerfahrten sind nicht erwähnt.257
2.6. Zusammenfassung Eine erste Zusammenfassung der Ergebnisse über den Warentransport durch, von und nach Erfurt ergibt einmal eine volle Bestätigung der bereits eingangs getroffenen Feststellung, wonach Erfurt »Ausgangspunkt eines eigenen Fernund Großhandels sowie das Ziel auswärtiger Fernkaufleute« war. Zum anderen wird bereits anhand weniger Geleitsrechnungen die Einschätzung nachhaltig unterstrichen, dass »Erfurt [...] ein Stapel-, Umschlag- und Handelsplatz von europäischer Bedeutung« war, und sich auf diesem »Zentralmarkt [...] nicht nur ein großer Teil der gewerblichen und händlerischen Tätigkeit der Landschaft Thüringen« richtete, »sondern auf diesem vielbesuchten Stapelplatz auch ein beträchtlicher Teil der deutschen und europäischen Handelswaren seine Abnehmer« fand.258 Und nicht zuletzt kann bereits an dieser Stelle die Frage nach einem »wichtigen Warentransport auf dem Landwege« positiv beantwortet werden. Dabei können die Charakteristiken Erfurts wesentlich präzisiert und erweitert werden: Erfurt war nicht nur Ziel und Ausgangspunkt eines überregionalen Handels, sondern zweifellos auch eines der bedeutendsten wirtschaftlichen Zentren im thüringisch-sächsischen Raum, mit einer hohen eigenen Exportproduktion und beeinflusst auch von den führenden frühkapitalistischen Produktionsbereichen (Montan- und Textilproduktion). Die hohe Quantität und Qualität der Waren lassen vermuten, dass in und unmittelbar um Erfurt sich ebenfalls Keime der neuen Produktionsverhältnisse zügig entwickelten. 257 Vgl. S. 73, Anm. 151. 258 MÄGDEFRAU, Überregionale Kontakte, S. 261.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Notwendige weitere Forschungen anhand der Erfurter Geleitsrechnungen (und anderer, noch nicht erschlossener Quellen) werden aufgrund ihrer zahlreichen Informationen über das Wirtschaftsleben, die Einwohner der Stadt und die Handelspartner Voraussetzungen schaffen können, endlich ein plastisches Bild vom Rang der thüringischen Metropole zu Beginn der Frühen Neuzeit zu schaffen. Da die Erfurter Geleitsrechnungen auch die Namen der Kaufleute enthalten, lässt sich z. B. auch nachweisen, in welchem Maße sich Erfurter selbst aktiv am überregionalen Warenaustausch beteiligten. Damit sind zumindest Schlussfolgerungen möglich über die Breite jener Schicht Erfurter Bürger, die Handelskapital anhäufen und u. U. in frühes industrielles Kapital umwandeln konnten. Aus der Vielzahl der Erfurter Kaufleute, deren weitere Wirksamkeit untersucht zu werden verdienen, sollen hier nur wenige Beispiele genannt werden: Auftraggeber der Fischtransporte waren meist die Erfurter Peter Meiling(er), Wolf Schwabe und Nikolaus Honignest. Auf Meilinger fallen in der Hochsaison des Fischhandels 1526, d. h. in der Zeit vom 7. Oktober bis 17. November, allein 484 to Hering, das sind ca. 44 % des gesamten Heringstransports dieser Zeit. Darüber hinaus wurden in seinem Auftrag noch größere Mengen anderer Fische transportiert, so dass er wohl als der Fischgroßhändler Erfurts gelten kann. Außerdem sind noch zahlreiche andere Waren – z. T. als Beiladungen – auf seine Rechnung durch das Geleit gegangen. Beachtung verdient auch Wolf Schwabe, der im gleichen Zeitraum wie Meiling 107 to Hering und 16 Stück Fisch vergleitete und sich offensichtlich auf diesen Handel spezialisiert hatte, denn mit anderen Fernhandelswaren ist er nicht erwähnt. Nikolaus Honignest ließ in diesen Wochen 110 to Hering durch das Geleit bringen. Das sind – wie bei Schwabe – etwa 10 % des gesamten Heringshandels. Damit vereinten allein diese drei Erfurter Händler etwa 64 % des Heringshandels Erfurts in ihren Händen. Welche Möglichkeiten sich für die Darstellung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in Erfurt ergeben, zeigt das Beispiel des Nikolaus Honignest, das zumindest den Zerfall der Zunftordnung erkennen lässt. Dieser Fischhändler war nach den Erfurter Verrechtsbüchern eigentlich Riemenschneider und besaß 1530 das Haus zum »Schwarzen Beeren« (später »Bären«), das in der Nähe des Fischmarktes gelegen haben muss. Es war mit 300 fl. veranschlagt. Außerdem besaß Honignest aber auch noch anderen Grundbesitz und trieb nach den Erfurter Quellen auch »Handel«.259
259 StA Erfurt, 1-1 / XXIIIa-7, Bl. 214.
3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT EISENACH
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3. Der Warentransport durch das Geleit Eisenach mit seinem Beigeleit Creuzburg 3.1. Der Warentransport durch das Geleit Eisenach Eisenach war der erste Sammelpunkt jener Straßen, die aus dem Hessischen, dem Rhein-Main-Gebiet und den Niederlanden dann als Hohe Straße oder via regia nach Erfurt führten.260 Die Wartburgstadt war zugleich das erste Hauptgeleit auf wettinischem Territorium.261 Aufgrund dessen wurde besonders darauf geachtet, dass alle Warentransporte hier erfasst und keine Nebenstraßen benutzt wurden und etwa Eisenach umfahren wurde.262 Mehrfach wurde bei verschiedenen Anlässen nachdrücklich die zentrale Stellung des Hauptgeleites Eisenach betont und bestimmt, dass dye nyderlendischen Guther ader franckforter [...] auf Eisenach, Kreutzburg und darnach auf Erfurt zufahren sollten.263 Der Schultheiß von Eisenach, Johann Oswalt, bestätigte 1516, dass alle Zentnergüter, die von Leipzig nach Frankfurt oder zurück geführt wurden, auf Deichselwagen, Stellwagen oder Karren nach altem Gebrauch Eisenach und Erfurt berühren mussten und keinen Umweg fahren durften.264 Um den Warenverkehr nach Thüringen vollständig kontrollieren zu können, wurden von den Ernestinern im westlichen Vorland von Eisenach noch mehrere Beigeleite an den wichtigsten Zugangsstraßen eingerichtet: in Creuzburg an der Straße von und nach Kassel und Münster bzw. Köln, in Marksuhl an der Straße Frankfurt – Fulda – Vacha, so dass der Durchgang in Berka, das die Transporte von und nach Hersfeld – Frankfurt passieren mussten, genau beachtet werden konnte. Eine besondere Rolle spielte dabei das Beigeleit Creuzburg, denn die Wagen, die von Antorff und Collen etc. Güter fuhren,265 mussten hier Geleit zahlen, konnten dann aber entweder nach Eisenach oder aber nach Wartha und weiter nach Erfurt fahren. Vor allem seit etwa 1510 wurde Eisenach gemieden und der Weg zu den Frankfurter Messen durch die langen 260 Vgl. dazu BRUNS/WECZERKA, Hansische Handelsstraßen, Atlas, Karte III, Text-Bd., S. 344 ff. 261 Dazu auch Günter HEINE, Bemerkungen zur sozialen Stellung und Funktion der Kaufleute und Fuhrleute der Stadt Eisenach im 16. Jahrhundert, In: WZ Pädagogische Hochschule Clara Zetkin Leipzig (1977) 3, S. 52 – 55. 262 Am Montag nach Nicodemus (19. Mai) 1516 ließ sich Hans Herbst, Amtmann zu Breitenbach, ausführlich über die Straßenbenutzung unterrichten durch die Schultheißen von Creuzburg und von Eisenach, Friedrich Steinbach und Johann Oswald, und durch Hans von Wildenrode, dem Geleitsmann von Erfurt, der noch 2 Geleitsdiener mitgebracht hatte (LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12 Bd. II, p. 21). 263 Ebenda, p. 15. 264 Ebenda, p. 3. 265 Ebenda, p. 2b.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Hessen gewählt.266 Auch Wagen mit probendisch ader niderlandische(n) Guther(n) wurden von Marburg auf der gleichen Straße nach Creuzburg und weiter nach Erfurt geführt und nicht auch über Eisenach.267 Gleiches galt auch für die Bückingstransporte, die ins Land gekommen und früher alle über Eisenach gegangen waren.268 Aber auch auf anderen Straßen wurde – offensichtlich erfolgreich – versucht, das Hauptgeleit Eisenach zu umgehen; einmal wurde ein Weg über Mühlhausen nach Leipzig benutzt,269 d. h. Eisenach wurde nördlich umgangen. Zum anderen beklagte sich 1508 / 09 der Schultheiß von Eisenach, dass zu Marksuhl, d. h. südwestlich seiner Stadt, neben der Hauptstraße eine neue Beistraße gebaut würde, nämlich von Franken nach Westfalen und Hessen. Weil in Marksuhl damals noch kein Geleit bestand, würde dem Eisenacher Geleit Schaden zugefügt. Der Schultheiß forderte deshalb dort die Einrichtung eines Beigeleites.270 Und drittens informierte er gleichzeitig, dass die Fuhrleute von der Straße Frankfurt – Fulda – Eisenach bereits in Vacha abfuhren, dann über Salzungen den Weg suchten und über Schweina oder Altenstein und Waltershausen fuhren: Damit fl iehen sie die rechten Geleite.271 Aufgrund dessen wurden auch in Schweina Geleitsgebühren erhoben.272 Von der Wartburgstadt aus führten aber auch Straßen aus dem Süden nach dem Norden und Nordwesten, d. h. von Nürnberg nach Köln und Braunschweig und in Gegenrichtung. Diese Straße berührte zuvor Coburg, Eisfeld, Hildburghausen, Meiningen, Barchfeld – hier mit Abzweigungen nach Vacha über Salzungen und nach Marksuhl – und danach Creuzburg und Mühlhausen. Durch die Abzweigungen konnte also auch auf diesen Straßen das Hauptgeleit Eisenach umfahren werden. Selbst bei gutgeführten Eisenacher Geleitsrechnungen lässt sich also der Warenverkehr vor allem in West-Ost-Richtung nur zum Teil erfassen. Hinzu kommt, dass auch noch die besonderen geleitsrechtlichen Bestimmungen wie 266 267 268 269
Vgl. BRUNS / WECZERKA, Hansische Handelsstraßen, Text-Bd., S. 344 f. LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12, Bd. II, p. 4. Ebenda. Offensichtlich um die Einnahmenverluste auszugleichen, hatte der Geleitsmann von Eisenach die Gebühren von Fernhandelswagen erhöht, so dass Fuhrleute aus Frammersbach sich offiziell beklagten und ernestinisches Gebiet überhaupt mieden, ebenda, p. 2. 270 Er verschwieg aber auch nicht seine Bedenken, weil es vorher nicht gewesen, auch umb andere mehr Umbstände. Am Rande des Schreibens ist von anderer Hand vermerkt: Das alles hierbey berürt ist abgeschafft. Da jedoch noch andere Missstände genannt waren, ist unklar, worauf sich die Bemerkung bezieht (ThHStA W, Reg. Aa 2880, p. 77b f.). Von diesem Beigeleit sind 1535 / 36 erste Nachrichten überliefert (ThHStA W, Reg. Bb 171). 271 ThHStA W, Reg. Aa 2881, p. 46b. Vermutlich im Zusammenhang damit steht die Anfrage durch Kurfürst Friedrich 1515 an den Schultheißen von Eisenach um genaue Nachricht, ob die Frankfurter Fuhrleute die rechte Straße umfahren und sächsisches Gebiet meiden. (ThHStA W, Reg. Cc 182). 272 Siehe oben S. 119.
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3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT EISENACH
Geleitsfreiheit und Geleitsdauer zu berücksichtigen sind. Da nur eine Halbjahresrechnung von 1524 überliefert ist, musste auf Rechnungen früherer Jahre zurückgegriffen werden. Zum Vergleich standen noch Rechnungen von 1554 / 55 zur Verfügung.273 Aus der Reihe der gleichwertigen Rechnungen zwischen 1507 und 1522 wurde jene aus dem Rechnungsjahr 1516/17 (Walburgis bis Walburgis)274 für die umfassende Auswertung der Geleitseintragungen ausgewählt, weil die Jahreseinnahmen dem langjährigen Durchschnitt nahekamen. Die Geleitsgebühren von 1516 / 17 in Höhe von 441 fl. 12 gr. wurden hauptsächlich von folgenden Warenarten eingenommen: 1. Zentnergut 2. Vieh 3. Waid 4. Wolle 5. Wein 6. Salz 7. Kupfer 8. Blei 9. Fisch Zusammen
222 fl. 19 gr. 4 d. 86 fl. 10 gr. 0 d. 28 fl. 13 gr. 2 d. 25 fl. 11 gr. 0 d. 17 fl. 3 gr. 4 d. 14 fl. 18 gr. 2 d. 13 fl. 3 gr. 0 d. 11 fl. 10 gr. 0 d. 9 fl. 19 gr. 2 d. 430 fl. 1 gr. 10 d.
= = = = = = = = = =
50,48 % der Jahreseinnahme 19,58 % der Jahreseinnahme 6,48 % der Jahreseinnahme 5,78 % der Jahreseinnahme 3,88 % der Jahreseinnahme 3,88 % der Jahreseinnahme 3,10 % der Jahreseinnahme 2,55 % der Jahreseinnahme 2,24 % der Jahreseinnahme 97,46 % der Jahreseinnahme.
Die restlichen etwa 11 fl. fielen auf andere, unbedeutende Waren.275 Schon auf den ersten Blick wird deutlich, dass Zentnergut- und Viehtransporte den Handelsverkehr durch das Eisenacher Geleit wesentlich bestimmten. Damit ist allerdings noch nichts gesagt über die Anzahl der Transporte und die Frequenz der einzelnen Straßen, denn die sich aus den Geleitseinnahmen ergebenden Unterschiede zu den anderen Waren dürfen nicht unbedingt gleichgesetzt werden mit den Unterschieden bei der Quantität der Transporte. Dazu waren die Geleitsgebühren doch zu stark differenziert. Während bei Zentnergut für einen großen (Deichsel-)Wagen 1 fl., für einen Stellwagen 15 gr. oder 16 gr. und für einen Karren 8 gr. oder sunst nach Antzal der Ladung zu zahlen waren,276 lagen die Geleitsgebühren für Landtwolln bei 10 gr. für einen Wagen bzw. 5 gr. für einen Karren, für Waid bei 1 gr. je Pferd an einem Wagen und bei 8 d. je Pferd an einem Karren, für Salz bei 8 d. je Pferd an einem Wagen und 4 d. je Pferd an einem Karren. Weintransporte kosteten 4 gr. und 1 Stubichen je Fuder 273 ThHStA W, Reg. Bb 1244. 274 ThHStA W, Reg. Bb 1234. 275 In diesem Jahr passierten u. a. noch 5 Karren und 3 Scheffel Hopfen (4 gr. 6 d. Geleitseinnahmen), 2 Wagen und 18 Karren Korn, 2 Wagen Hafer (31 gr. 6 d.), 1 großer Wagen 2 Karren mit Eisen und Blech (4 gr. 6 d.) sowie Leder für 38 gr. 10 d. Geleitsgebühren das Eisenacher Geleit. 276 An anderer Stelle werden die großen Wagen als die großen Deysselwagen bezeichnet und als dye Stellewagen, an welchem eyn Pferdt für dem anderen gehet (LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12, Bd. II, p. 2, auch p. 4) sowie als [...]-Karren, wo die Pferde beyeynander gehen (ebenda, p. 4b).
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
und auch für Wagen mit Kupfer oder Blei waren nur 4 gr. und für entsprechende Karren 2 gr. an Gebühren zu entrichten. Viehegelaith pflegt man zu nemen wie volgeth: Ochsen – 100 reussisch Ochsen 4 fl. oder zum wenigsten 3 ½ fl.; 100 polnisch Ochsen 3 fl., von dem andern Viehe, als Dene oder Pommern, pflegt man nach Antzal seiner Wirderung als von 100 3 fl. oder 2 ½ fl. zu nemen. Schwein: 100 – 1 ½ fl., man pflegt aber gemeiniglich 1 fl. zu nemen. Eintzeln Schwein gibt eins 2 d., Mastschwein gibt eins 4 d.277
So zeigt eine Übersicht über die Warentransporte auch ein ganz anderes Bild als jene über die Geleitsgebühren: Zentnergut Waid Wolle Salz Kupfer Blei Vieh 279 Wein
151 große Wagen, 69 Stellwagen, 73 Karren 110 Wagen, 86 Karren 32 Wagen, 2 Stellwagen, 37 Karren 15 Wagen, 340 Karren 55 Wagen, 26 Karren 51 Wagen, 19 Karren 278 1.802 (+ 159) Ochsen, 2.131 (+ 40) Schweine, 13 Pferde 73 Fuder, 282 Eimer, 15 Eimer Branntwein
Von diesen 151 großen (Deichsel-)Wagen, 71 Stellwagen, 263 Wagen und 581 Karren gingen in Ost-West-Richtung insgesamt 75 große Wagen, 10 Stellwagen, 179 Wagen und 469 Karren, und zwar auf den Straßen: Große Wagen Erfurt – Eisenach – Creuzburg Eisenach – Creuzburg Salza – Eisenach – Berka Marksuhl – Berka Erfurt – Eisenach – Berka Hohenkirchen – Eisenach – Berka Eisenach – Berka Arnstadt – Eisenach – Berka
Stellwagen
Wagen
8
4 75 6 15 11 3 25
Karren
75 210 4 14 2 8 15
277 Siehe Teil 4, Nr. 24. 278 Wenn die Warentransporte im Verhältnis 1 : 3 bzw. 1 : 2 entsprechend den Geleitsgebühren und der Tragfähigkeit umgerechnet werden auf Karren, so ergibt sich folgende Reihung: Zentnergut 664 Karren (als Transporteinheiten), Salz 370 Karren, Waid 306 Karren, Kupfer 126 Karren, Blei 112 Karren, Wolle 115 Karren = 1.683 Transporteinheiten. 279 Bei den in Klammern angegebenen Zahlen handelt es sich um sog. Knechtstiere, d. h. um Ochsen oder Schweine, die den Viehtreibern gehörten und geleitsfrei waren. Für ein Kaufpferd war 1 gr., für ein Fohlen ½ gr. zu zahlen. Wenn die Warentransporte im Verhältnis 1 : 3 bzw. 1 : 2 entsprechend der Geleitsgebühren und der Tragfähigkeit umgerechnet werden auf Karren, so ergibt sich folgende Reihung: Zentnergut 664 Karren (als Transporteinheiten), Salz 370 Karren, Waid 306 Karren, Kupfer 126 Karren, Blei 112 Karren, Wolle 115 Karren = 1.683 Transporteinheiten.
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3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT EISENACH Große Wagen Waltershausen – Eisenach – Berka Gotha – Eisenach – Berka Arnstadt – Eisenach – Vacha Salza – Eisenach – Vacha Erfurt – Eisenach – Vacha Gotha – Eisenach – Vacha Salza – Eisenach – Marksuhl Gesamt
Stellwagen
2
75
10
Wagen 4 9 1 21 2 3 179
Karren 5 13 1 182 6 6 3 469
In West-Ost-Richtung waren es 76 große Wagen, 58 Stellwagen, 57 Wagen und 67 Karren auf den Straßen Große Wagen Creuzburg – Eisenach – Erfurt Creuzburg – Eisenach – Gotha Berka – Eisenach – Salza Berka – Hohenkirchen Berka – Eisenach – Erfurt Berka – Eisenach – Arnstadt Berka – Eisenach – Gotha Eisenach – Arnstadt Vacha – Eisenach – Salza Vacha – Eisenach – Arnstadt Vacha – Eisenach – Erfurt Gesamt
76
Stellwagen
Wagen
49 1 30 5
Karren 38 2 4 3 7
19 1 2 3
76
58
1 3 3 57
11 67
In Nord-Süd- bzw. Süd-Nord-Richtung waren es 26 Wagen und 27 Karren auf den Straßen Große Wagen Barchfeld – Marksuhl (?) – Berka Salza – Eisenach – Barchfeld Erfurt – Eisenach – Barchfeld Berka – Eisenach – Barchfeld Creuzburg – Eisenach – Barchfeld Eisenach – Barchfeld Gesamt
Stellwagen
Wagen
Karren
2
1 1 1 3 1 20 27
3 21 26
Eine Gegenüberstellung der aus den Geleitsrechnungen ermittelten Warentransporte in Ost-West- bzw. in die Gegenrichtung zeigt ein deutliches Übergewicht der Ost-West-Frachten bei den Wagen (Wagen und Stellwagen) und den Karren von 189 : 114 bzw. 469 : 86. Eine Erklärung für die so unterschiedliche Frequenz geben die Frachten, die auf den einzelnen Hauptstraßen transportiert wurden: Von den 469 Karren in Ost-West-Richtung waren 340 mit Salz beladen (davon 176 über Eisenach – Vacha, 158 über Eisenach – Berka), weitere 86 Karren transportierten Waid. Hierbei handelt es sich also um Güter, die in Thüringen
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
produziert wurden.280 Andererseits gingen von 73 Fudern 282 Eimern Wein im West-Ost-Handel allein 35 ½ Fuder 126 Eimer über Vacha – Eisenach in Richtung Salza. Daraus darf aber nicht geschlossen werden, dass es sich um die Gegenfracht handelt: Es waren jeweils andere Fuhrleute.281 Während sich die großen Wagen in beiden Richtungen über Creuzburg die Waage hielten, ist das Übergewicht der Stellwagen (49 : 0) und Karren (38 : 0) überraschend. Da auf dieser Straße nur Zentnergut transportiert wurde, lassen sich aus der allgemeinen Definition dieser Waren282 keine Schlüsse ziehen. Die Lösung ergibt sich sowohl aus den Durchgangsdaten in Eisenach und den Namen und der Herkunft der Fuhrleute: in der Zeit vom 22. August bis 1. September 1516 passierten 32 große Wagen und vom 16. bis 25. März 1517 39 große Wagen Creuzburg aus Richtung Erfurt, vom 14. bis 25. April 1517 kamen 38 große Wagen, 16 Stellwagen, 16 Karren und vom 19. bis 20. September 1516 32 große Wagen, 31 Stellwagen, 26 Karren von Creuzburg nach Erfurt durch Eisenach.283 Damit passierten innerhalb vier kurzer Fristen 141 große Wagen, 47 Stellwagen, 39 Karren von den überhaupt erfassten 151 großen Wagen, 49 Stellwagen und 86 Karren die Geleitsstelle unterhalb der Wartburg! Daraus ergeben sich zwei Schlussfolgerungen: Einmal handelt es sich um Transporte zu den Frankfurter bzw. Leipziger Messen / Märkte, die 1516 in der Zeit vom 15. August bis 8. September (Frankfurt)284 bzw. vom 5. bis 12. Oktober (Leipzig) und 1517 vom 29. März bis 19. April (Frankfurt) bzw. vom 15. bis 19. April (Leipzig) stattfanden; zum anderen ergibt sich das Übergewicht der Stellwagen und Karren im WestOst-Verkehr aus den geleitsrechtlichen Bestimmungen. Eine Aufschlüsselung der Transporte nach der Herkunft der Fuhrleute erklärt die Ausgeglichenheit bei den großen Wagen: Es handelt sich durchweg um Fuhrleute, die größere Entfernungen zurückzulegen hatten und die ständig auf Achse waren: 49 große Wagen wurden geführt von Fuhrleuten aus Lehesten, 19 gehörten 280 Vgl. dazu Werner MÄGDEFRAU, Zum Waid- und Tuchhandel thüringischer Städte im späten Mittelalter, in: JbWG (1973) 2, S. 131–148, und Alfred RACH, Die zweite Blütezeit des Erfurter Waidhandels, in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 17 (1959), S. 25–88. 281 Die Salzfuhrleute stammten aus 40 Orten: aus Schotten (mit 40 Karren), Alsfeld (26 Karren und 1 Wagen), Budingen (24 Karren), Urba (24), Fulda (42), Hersfeld (22 Karren und 1 Wagen), Wertheim (20), Gräfinau (19 Karren und 3 Wagen), Tiefenhart (Tiefenort) (12), Grünberg (10), außerdem aus Vacha, Geisa, Salzungen, Ufenau, Wechtersbach, Offenheim, Schlüchtern, Reineck, Waltershausen, Rottenburg, Herbstein, Langefeld, Salmunster, Breitenbach, Wechtersbach, Hünfeld, Ortenberg, Gasserode, Leicha, Gramburg, Mühlhausen, Helsen, Luder, Obeweimar, Frankfurt, Wenigen-Lupnitz, Temershausen. 282 Siehe Teil 4, Nr. 24. 283 Siehe Teil 2, Nr. 22. 284 Die Herbstmesse in Frankfurt sollte jeweils am 15. August beginnen und am 8. September enden. An diese Termine hat man sich offensichtlich nicht recht gehalten. Vgl. DIETZ, Frankfurter Handelsgeschichte I, S. 37 f.
3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT EISENACH
183
nach Görlitz, 15 nach Leipzig, 9 nach Kronach, 8 nach Breslau, je 7 nach Chemnitz und Frankfurt am Main, 3 nach Freiberg.285 Für diese Transporte musste jedes Mal in Eisenach Geleit bezahlt werden. Anders verhält es sich mit den Stellwagen und Karren. Ihre Fuhrleute kamen alle aus dem (vor allem westlichen) Umland Eisenachs: 11 Stellwagen und 2 Karren gehörten nach Hersfeld, 8 Stellwagen nach Neukirchen, die anderen nach Grüneberg, Hünfeld, Vacha, Lauterbach, Geisa, Butzbach, aber auch nach Frammersbach, Schmalkalden, Gräfinau, Tambach. Diese Transporte konnten innerhalb relativ kurzer Zeit Eisenach auf der Rückfahrt von Erfurt wieder passieren. Wenn auch hier die allgemein übliche Frist von 14 Tagen angenommen wird, in der »das Geleit stand«,286 dann wurden diese Transporte nicht wieder erfasst. Das bedeutet aber auch, dass die Anzahl der festgestellten Frachtfuhren um jene erhöht werden muss, die geleitsfrei durch Eisenach fuhren. Oder: Die sich aus den Geleitsrechnungen ergebenden Quantitäten entsprechen bei weitem nicht dem allgemeinen Durchschnitt, sondern müssen wesentlich vergrößert werden, hier in Eisenach bei den ZentnergutTransporten mindestens um 49 Stellwagen und um 38 Karren. Unter gleichen Vorbehalten sind die Angaben über die übrigen Transporte zu verstehen, d. h., auch die 110 Wagen und 86 Karren Waid werden eine geleitsfreie Rückfracht gehabt haben, ebenso die bereits genannten 17 Salzwagen und 340 Salzkarren, auch die Wagen und Karren, die die 73 Fuder und 282 Eimer Wein aus westlicher Richtung durch Eisenach transportierten. Dabei kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Wagen und Fuhren die 14tägige Frist nicht einhalten konnten – etwa bei Wein –, so dass nicht unbedingt die Zahl der genannten Wagen und Karren verdoppelt werden kann, wenn man den gesamten Warendurchgang berechnen will. Wie problematisch unter der gegebenen Quellenlage eine präzise Zahlenangabe ist, zeigen die Fuhren mit Kupfer und Blei durch das Eisenacher Geleit im Zeitraum vom 1. Mai 1516 bis 30. April 1517. Insgesamt waren es 55 Wagen und 26 Karren Kupfer und 51 Wagen und 19 Karren Blei, die erfasst wurden. Davon waren 30 Wagen und 3 Karren Blei für die Hütte Hohenkirchen bestimmt und 21 Wagen und 16 Karren für die Hütte bei Arnstadt.287 48 Wagen und alle 19 Karren kamen aus Richtung Berka, die restlichen 3 Wagen aus Richtung Vacha. Die Fuhrleute stammten alle aus dem thüringisch-hessischen Gebiet.288 Nicht ganz so eindeutig sind die Kupfertransporte auszumachen: 26 Wagen und 16 Karren kamen aus Arnstadt, 11 Wagen und 2 Karren aus Hohenkirchen, die übrigen u. a. aus Marksuhl (6 Wagen, 4 Karren), Erfurt (2 Wagen, 1 Karren); von 285 Siehe Teil 2, Nr. 23. 286 Die Eisenacher Geleitsordnung enthält keinerlei Hinweise auf die Geleitsdauer oder auf Geleitsminderungen bzw. -befreiungen, siehe Teil 4, Nr. 23. 287 Über die Saigerhütten Hohenkirchen und Arnstadt vgl. Westermann, Eislebener Garkupfer, S. 269 f. bzw. 277. 288 Siehe Teil 2, Nr. 24a und Nr. 24b.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
den 55 Wagen und 26 Karren aber hatten immerhin 48 Wagen und 23 Karren Berka als nächsten Zielort nach dem Geleit in Eisenach. Die Übereinstimmung bei den Wagen ist rein zufällig und hängt nicht zusammen mit der aus den Geleitsrechnungen ablesbaren Tatsache, dass für alle Kupfer- und Bleitransporte Geleitsgebühren zu zahlen waren und auch bei Rückfahrten innerhalb 14 Tagen keine Geleitsfreiheit herrschte: Heinz Keil aus Hersfeld passierte z. B. am 24. Dezember 1516 aus Berka kommend Eisenach mit 1 Wagen und 1 Karren mit Blei, zahlte 6 gr. Gebühr und fuhr weiter nach Hohenkirchen; am 27. Dezember war er schon wieder in Eisenach mit 1 Wagen und 1 Karren Kupfer, zahlte abermals 6 gr. und fuhr weiter nach Berka.289 Nur selten aber passierten die Fuhrleute wieder Eisenach auf der Rückfahrt, so dass angenommen werden muss, dass sie mit anderer Rückfracht auch andere Straßen benutzten.290 Ob diese Fracht dann geleitsfrei durch Eisenach geführt werden konnte, lässt sich gegenwärtig nicht nachweisen.291 Diese Rückfracht auf anderen Straßen bedeutet aber, dass die Zahl der ermittelten Kupfertransporte von Ost nach West weitgehend als Transporte mit anderen Waren dem WestOst-Verkehr zuzurechnen ist und umgekehrt auch die Zahl der Bleitransporte dem Ost-West-Verkehr. Gleiches trifft auch auf die Wolltransporte zu, die fast ausschließlich nach Süden über Barchfeld in Richtung Nürnberg gingen, denn ihre Fuhrleute wurden nirgends mit anderen Frachten auf dem Rücktransport erwähnt. Von Bedeutung sind dabei vor allem die großen Wolllieferungen, die von Nürnberger Fuhrleuten geführt wurden.292 Zusammenfassend kann also gesagt und festgestellt werden, dass der Warendurchgang durch das Geleit Eisenach 1516 / 17 wesentlich höher war als die zu ermittelnden Frachtfuhren. Nur die Zentnerguttransporte auf großen Wagen und die Blei- und Kupferfuhren dürften den tatsächlichen Werten entsprechen. Bei den meisten anderen Fuhren ist es durchaus möglich, dass nur die Hinfahrt erfasst wurde. Das würde bedeuten, dass die bekannten Zahlen für Wagen und Karren mit wenigen Ausnahmen und ohne die genannten Transporte verdoppelt werden müssten, um den wirklichen Verhältnissen zu entsprechen. Zu den 171 289 Die Beispiele ließen sich erweitern. Erwähnt soll aber nur werden, dass auch Eisenacher Bürger bei jedem Transit Gebühren entrichten mussten: Am 29. Mai 1516 zahlen Hans Metzebrot und Hans Mattes von Eisenach 12 gr. für 3 Wagen Blei auf der Fahrt von Berka nach Hohenkirchen; am 2. Juni zahlen auf der Rückfahrt von Arnstadt (!) nach Berka Hennes Mattes 4 gr. für 1 Wagen Kupfer und 8 gr. Hans Metzebrot für 2 Wagen Kupfer. (ThHStA W, Reg. Bb 1264). 290 Siehe Teil 2, Nr. 25. 291 Auch ein Vergleich mit anderen Geleitsrechnungen brachte kein positives Ergebnis. 292 17. November 1516: Hans und Sebald Schrelle 5 Wg. 2 K = 2 fl. 13 gr.; 19. November 1516: Sebalt Schweiker 2 Wg. 7 K = 2 fl. 9 gr.; 5. Dezember 1516: Wolf Hufeler 3 Wg. 7 K = 2 fl. 18 gr.; 15. Januar 1517: Wolf Hufeler 6 Wg. 4 K = 3 fl. 17 gr.; 28. Januar 1517: Wolf Hufeler 5 Wg. = 2 fl. 3 gr. (Die Geldangaben entsprechen den Geleitsgebühren).
185
3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT EISENACH
großen Wagen mit Zentnergut und den 106 Wagen und 45 Karren mit Kupfer und Blei wären dann also nicht 228 Stell- und sonstige Wagen und 536 Karren hinzuzuzählen, sondern etwa 400 Wagen und 1.000 Karren! Dabei sind die Wagen und Karren, die den Wein transportierten, noch nicht berücksichtigt. Die gleichen Überlegungen sind auch mit den Angaben aus den anderen Eisenacher Geleitsrechnungen zu verbinden. Dabei kann es im Folgenden nur darauf ankommen, den Durchgang jener Waren zu belegen, die für Eisenach nach der Analyse der Geleitsrechnung von 1516/17 typisch und bedeutungsvoll waren. Aus der Geleitsrechnung für 1504 mit den Eintragungen für 32 Wochen – ließen sich nachstehende Quantitäten ermitteln: Quantitäten aus der Geleitsrechnung 1504: Wagen
Karren
Zentnergut Waid Kupfer Blei Wolle
39 75 23 46 6
44 148 31 20 26
Wein Fisch
74,5 Fuder 10 Stück
29,5 Eimer 14 to, 3 Karren
= 53 fl. 20 gr. = 23 fl. 8 gr. = 7 fl. 12 gr. = 9 fl. 17 gr. = 9 fl. 5 gr.
= 33,0 % = 14,3 % = 4,63 % = 6,0 % = 5,65 %
= 13 fl. 11 gr. = 1 fl. 14 gr.
= 8,27 % = 1,02 %
= 165 fl. 4 gr. = 17 fl. 14 gr. = 17 fl. 7 gr. = 18 fl. 10 gr. = 13 fl. 19 gr. = 7 fl. 8 gr. = 12 fl. 1 gr.
= 37,05 % = 3,96 % = 3,88 % = 4,15 % = 3,12 % = 1,65 % = 2,7 %
= 22 fl. 15 gr.
= 5,09 %
Quantitäten aus der Geleitsrechnung 1517 / 18: Große Wagen Stell- und andere Wagen Karren Zentnergut 120 49 74 Waid 64 67 Kupfer 65 26 Wolle 29 25 ½ Korn 9 241 Blei 29 17 Fisch 72 Stroh, 95 ½ to, 1 Stück 38 Wein 87 Fuder und 518 Eimer 1 1 Vieh 2.514 (+76) Ochsen, 1.989 (+65) Schweine, 13 Pferde, 1.268 Schafe und Lämmer
= 126 fl. 10 gr.
= 28,36 %
Quantitäten aus der Geleitsrechnung 1524: Große Wagen Stell- und andere Wagen Karren Zentnergut 85 49 Waid 61 Kupfer 57 Blei 36 Wolle 2 Wein 146 Fuder, 1.227 ½ Eimer Fisch 9 to, 55 ½ Stück
108 180 25 18 15 ½
= 156 fl. 10 gr. = 24 fl. 14 gr. = 14 fl. 14 gr. = 7 fl. 19 gr. = 4 fl. 3 gr. = 44 fl. 14 gr. = 11 fl. 8 gr.
= 39,76 % = 6,27 % = 3,72 % = 2,0 % = 1,05 % = 11,39 % = 2,9 %
186
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Quantitäten aus der Geleitsrechnung 1554 / 55: Große Wagen Stell- und andere Wagen Karren Zentnergut Waid Kupfer Blei Wolle Fisch Zinn Wein
78
110 85 57 53 12 9 ½ Stück 2 54 Fuder und 3075 Eimer
220 170 8 4 16
Zentner
29
6 5 20
= 240 fl. 6 gr. = 51,67 % = 27 fl. 10 gr. = 6,3 % = 11 fl. 17 gr. = 2,7 % = 11 fl. 9 gr. = 2,6 % = 7 fl. 15 gr. = 1,77 % = 5 fl. 19 gr. = 1,35 % = 5 fl. 4 gr. = 1,3 %
57
241
= 61 fl. 17 gr. = 14,2 %
5 6
Im Vordergrund stehen in allen Geleitsrechnungen die Zentnerguttransporte, sowohl in der Anzahl der Fuhren als auch beim prozentualen Anteil an den Geleitseinnahmen. Diese Transporte, deren Anzahl schließlich im Besonderen den Fernhandelsverkehr repräsentiert, bleiben die ganze Zeit hindurch auf einem relativ gleichen hohen Stand: Große Wagen Stell- und andere Wagen Karren 01.05.1504 bis 06.12.1504 01.05.1516 bis 30.04.1517 01.05.1517 bis 30.04.1518 31.03.1524 bis 12.11.1524
151 120 85
39 69 49 49
44 73 74 108
= 53 fl. 20 gr. = = 222 fl. 19 gr. = = 165 fl. 4 gr. = = 156 fl. 10 gr. =
33,0 % 293 50,48 % 37,05 %294 39,76 % 295
293 In diesen Zeitraum fielen nur der Leipziger Michaelis-Markt und die Frankfurter Herbstmesse. Auf diese beiden Märkte konzentrieren sich auch die Transporte: Vom 1. bis 8. Mai waren es 20 Wagen, 6 Karren, und vom 1. bis 12. Oktober waren es 11 Wagen, 17 Karren, die mit Zentnergut das Eisenacher Geleit passierten. 294 Von diesen Transporten gingen in Ost-West-Richtung 24 große Wagen von Erfurt nach Creuzburg, nach Vacha 27 große Wagen und 3 Karren, nach Berka 1 Wagen und 3 Karren. in West-Ost-Richtung gingen von Creuzburg nach Erfurt 64 große Wagen, 32 Stellwagen, 34 Karren, von Vacha nach Erfurt 8 Stellwagen 11 Karren, von Vacha nach Salza 1 Stellwagen, 14 Karren. Die restlichen Transporte hatten Mühlhausen und Gotha bzw. Barchfeld zum Ziel. Die Fuhrleute stammten u. a. aus Lehesten (34 große Wagen, davon 18 für Hans Preil), Kronach und Neustadt (je 14 große Wagen), Görlitz und Breslau (je 9 große Wagen) Gräfinau und Saalfeld (je 8 große Wagen), Erfurt und Frankfurt (je 7 große Wagen), Nürnberg (4 große Wagen), Chemnitz (3 große Wagen), Eger, Ölßnitz und Leipzig (je 1 großer Wagen). 295 In diesem Jahr begann die Frankfurter Frühjahrsmesse am 13. und der Leipziger Ostermarkt am 27. März, so dass die Fernhandelstransporte mit Zentnergut zu diesen Märkten in dieser Geleitsrechnung nicht erfasst sind. Dafür sind ein Teil der Rückfahrten bekannt: Vom 1. bis 13. April passierten 29 große Wagen mit Zentnergut von Creuzburg kommend das Eisenacher Geleit. Zu den Herbstmessen fuhren 28 große Wagen über Eisenach nach Creuzburg bzw. Vacha und 28 große Wagen von Creuzburg nach Erfurt. Die Fuhrleute kamen im April aus Görlitz (7 große Wagen), Leipzig, Lehesten, Freiberg, Nürnberg (je 4 große Wagen), Kronach (3 große Wagen) und Posen (3 große Wagen), im Herbst aus Leipzig (9 große Wagen), Neustadt (5 große Wagen), Geisa (4 große Wagen), Posen und von der
187
3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT EISENACH
Die Angaben für 1504 müssen leider unvollständig bleiben, weil die Geleitsrechnungen nur zwischen Wagen und Karren unterscheiden und Angaben über Herkunft, Ziel und Namen der Fuhrleute fehlen. Von besonderer Bedeutung für den Warendurchgang durch Eisenach war 1517 / 18 auch der Viehhandel. Immerhin wurden 126 fl. 10 gr. Geleitsgebühren eingenommen, d. h. 28,36 % der gesamten Geleitseinnahmen.296 Auch der Waid spielte in den anderen untersuchten Geleitsrechnungen eine hervorragende Rolle. 01.05.1504 bis 06.12.1504 01.05.1516 bis 30.04.1517 01.05.1517 bis 30.04.1518 31.03.1524 bis 12.11.1524 01.05.1554 bis 10.04.1555
75 Wagen, 148 Karren 110 Wagen, 86 Karren 64 Wagen, 67 Karren 61 Wagen, 180 Karren 85 Wagen, 170 Karren
= 23 fl. 8 gr. = 28 fl. 13 gr. = 17 fl. 14 gr. = 24 fl. 14 gr. = 27 fl. 10 gr.
Die Hauptrichtung nach Eisenach war in all den Jahren Berka, hauptsächlichster Herkunftsort Salza: 1516 / 17: 1517 / 18: 1524: 1554 / 55:
67 Wagen und 51 Karren 52 Wagen und 49 Karren 23 Wagen und 98 Karren nicht zu ermitteln
= = =
185 Transporteinheiten 153 Transporteinheiten 144 Transporteinheiten
Aus Richtung Salza in Richtung Vacha gingen: 1516 / 17: 1517 / 18: 1524: 1554 / 55:
nur 15 Wagen und 4 Karren nur 5 Wagen und 13 Karren nur 9 Wagen und 46 Karren nicht zu ermitteln
= = =
34 Transporteinheiten 23 Transporteinheiten 64 Transporteinheiten
Von geringerer Bedeutung war Gotha, während Erfurt als Herkunftsgebiet kaum erwähnenswert ist: Aus Gotha kamen 1516 / 17 12 Wagen und 16 Karren, 1517 / 18 6 Wagen und 2 Karren, 1524 aber 25 Wagen und 30 Karren; aus Erfurt wurden 1516 / 17 12 Wagen und 9 Karren erfasst, 1517 / 18 keine Wagen und Karren, 1524 waren es 4 Wagen und 6 Karren. Waltershausen war nur 1516 / 17 Herkunftsgebiet für 4 Wagen und 5 Karren. Im Gegensatz zu allen anderen Jahren spielt im Jahr 1517 / 18 der Getreidetransport durch das Eisenacher Geleit eine herausragende Rolle. Wurde 1504 nur ein Karren mit Korn (am 19. Juni) erwähnt, waren es 1516 / 17 4 Wagen und 18 Lesenitz (?) (je 3 große Wagen), Lehesten und Görlitz (je 2 große Wagen) bzw. aus Lehesten (14 große Wagen), Leipzig (6 große Wagen), Kronach und Neustadt (je 4 große Wagen). Dazu kamen im April noch 7 Stellwagen und 47 Karren und im September 27 Stellwagen, 3 Wagen und 31 Karren. Davon gingen allein 26 Stellwagen und 43 Karren von Berka nach Erfurt, 17 Karren von Vacha nach Erfurt. 296 Durch die Besonderheiten des Großviehhandels sollen die Angaben an dieser Stelle ausgeklammert werden.
188
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Karren, meist von Salza nach Salzungen, nach Marksuhl, nach Vacha und nach Gumpelstadt, 1524 gar nur 3 Karren mit Korn, so nahm 1517 / 18 der Geleitsmann in Eisenach 13 fl. 19 gr. 6 d. ein für 9 Wagen und 241 Karren! Zahlreiche Transporte – nicht immer sind Herkunft und Ziel angegeben – gingen von Berka nach Barchfeld, d. h. im Wesentlichen in südliche Richtung. Die Fuhrleute stammten häufig aus Schmalkalden, Suhl, Salzungen, Waltershausen. Die Ursachen für einen so ungewöhnlich hohen Getreidehandel können hier nicht untersucht werden. Möglicherweise war in den Zielgebieten eine Missernte erwachsen. Das wiederum würde bedeuten, dass in anderen Territorien so viel Marktgetreide produziert wurde und produziert werden konnte, um den Bedürfnissen nachkommen zu können. Abhängig von den Witterungsbedingungen war zweifellos auch die Weinproduktion, so dass aus den nach Thüringen importierten Quantitäten eventuell auch auf die Bedingungen in den Exportgebieten geschlossen werden kann. Durch das Eisenacher Geleit wurden gebührenpfl ichtig – meist von Berka / Werra und Vacha nach Langensalza – transportiert: 1504: 1516 / 17: 1517 / 18: 1524: 1554 / 55:
70 ½ Fuder, 73 Fuder, 87 Fuder, 146 Fuder, 54 Fuder,
29 ½ Eimer, 1 Weinfass 282 Eimer, 12 Eimer Branntwein 518 Eimer, 1 Stellwagen, 1 Karren 1.227 ½ Eimer 3.075 ½ Eimer, 57 Wagen, 241 Karren.
An Geleitseinnahmen brachten diese Mengen: 1504: 1516 / 17: 1517 / 18: 1524: 1554 / 55:
13 fl. 11 gr. 2 d. 17 fl. 3 gr. 4 d. 22 fl. 15 gr. 0 d. 44 fl. 15 gr. 0 d. 61 fl. 17 gr. 0 d.
= 8,27 % der Gesamteinnahmen 297 = 3,88 % der Gesamteinnahmen = 5,1 % der Gesamteinnahmen 298 = 11,39 % der Gesamteinnahmen 299 = 14,21 % der Gesamteinnahmen.300
Der Transport von Wolle ging fast ausschließlich von Eisenach in Richtung Süden über Barchfeld–Breitungen (wohl in Richtung Nürnberg) und blieb weitgehend konstant, soweit nicht etwa geleitsfreie und deshalb nicht verzeichnete Rücklieferungen infrage kommen. Diese Möglichkeit scheint aber sehr gering, denn Wagenund Karrenfuhren über Barchfeld sind kaum erwähnt. Außerdem dürfte eine Fahrt von Eisenach am Thüringer Wald vorbei – d. h. auch auf schwierigen Straßen – nach Nürnberg und zurück nach Eisenach die 14tägige Frist überschritten haben. 297 Hier ist natürlich im besonderen Maße zu berücksichtigen, dass die Geleitsrechnung nur den Zeitraum vom 1. Mai bis 6. Dezember 1504 erfasst. 298 Die Transporte gingen fast ausschließlich von Vacha nach Salza und Erfurt, sehr wenige Fuhren kamen aus Richtung Berka. 299 Wie Anm. 295, S. 186. 300 Herkunft und Ziel lassen sich nicht feststellen. 10 Fuder, 3 Wagen, 2 Karren, 56 Eimer waren Freitransporte.
189
3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT EISENACH 1504: 1516 / 17: 1517 / 18: 1524: 1554 / 55:
6 Wagen, 26 Karren 32 Wagen, 37 Karren, 2 Stellwagen 27 Wagen, 25 Karren, 2 Stellwagen 2 Wagen, 15 Karren, 5 Zentner 12 Wagen, 16 Karren, 6 Zentner
= 9 fl. 5 gr. = 5,65 % = 25 fl. 11 gr. = 5,78 % = 18 fl. 11 gr. = 4,15 %301 = 4 fl. 3 gr. = 1,05 %302 = 7 fl. 7 gr. = 1,68 %
Von besonderem Interesse sind die Kupfer- und Bleitransporte, zumal offensichtlich alle in Eisenach erfasst wurden. Kupfertransporte: 1504: 1516 / 17: 1517 / 18: 1524: 1554 / 55:
23 Wagen, 31 Karren 55 Wagen, 26 Karren 65 Wagen, 26 Karren 57 Wagen, 25 Karren 57 Wagen, 8 Karren, 6 Zentner
= 7 fl. 12 gr. = 4,63 % = 13 fl. 15 gr. = 3,1 % = 17 fl. 7 gr. = 3,88 %303 = 14 fl. 14 gr. = 3,72 % 304 = 11 fl. 17 gr. = 2,7 %305
46 Wagen, 20 Karren 51 Wagen, 19 Karren 29 Wagen, 17 Karren 36 Wagen, 8 Karren 53 Wagen, 4 Karren
= 9 fl. 17 gr. = 6,0 % = 11 fl. 6 gr. = 2,55 % = 7 fl. 8 gr. = 1,65 %306 = 7 fl. 19 gr. = 2 % = 11 fl. 9 gr. = 2,6 %307
Bleitransporte: 1504: 1516 / 17: 1517 / 18: 1524: 1554 / 55:
Wenn auch diese Quantitäten von Erztransporten auf den ersten Blick nicht sehr überragend erscheinen, so hat doch zumindest der Bleitransport nach Hohenkirchen und Arnstadt einen wesentlichen Teil des Bedarfes dieser Saigerhütten gedeckt.308 Aufgrund der Quellenlage lassen sich nicht für alle Jahre derartige Untersuchungen anstellen, aber die Frequenzen und die Tendenzen des Warentransportes 301 Davon gingen 5 Wagen, 1 Stellwagen, 4 Karren mit Frankfurter Fuhrleuten durch das Geleit, Nürnberger Fuhrleute transportierten 18 Wagen, 7 Karren, für 1 Stellwagen und 2 Karren zahlten Frammersbacher und für 2 Wagen 1 Fuder Butzbacher Fuhrleute Geleitsgebühren. Je ein Fuhrmann stammte aus Gräfinau bzw. Fulda, die übrigen aus Eisenach. 302 Davon transportierte allein Hans Hoffeler von Nürnberg 2 Wagen und 7 Karren. 303 Davon kamen 55 Wagen 11 Karren aus Arnstadt. 304 Bemerkenswert ist, dass es sich meist um Fuhrleute aus Hersfeld handelte, siehe Teil 2, Nr. 25; alle Wagen und 12 Karren kamen aus Arnstadt und fuhren weiter nach Berka. 305 Dieses Kupfer wurde fast ausschließlich transportiert von Claus und Valten Reif (ohne Ortsangabe). 306 Davon kamen allein 19 Wagen und 12 Karren aus Berka und gingen nach Hohenkirchen (5/–) bzw. Arnstadt (13/11). 1 Wagen und 1 Karren passierten Eisenach ohne bestimmtes Ziel. 307 Davon fuhren – von Berka kommend – 30 Wagen und 8 Karren nach Hohenkirchen. Auch hier waren die Fuhrleute fast ausschließlich Claus und Valten Reif. 308 Vgl. WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, S. 243 f.; dort die aufschlussreichen Berechnungen über den Bleibedarf der Saigerhütten zwischen 1506 und 1536 mit der Tabelle S. 245. Hier bieten sich weitere Untersuchungen an.
190
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
durch das Geleit Eisenach können anhand der wöchentlichen Geleitseinnahmen doch erkannt werden. Ausgehend von der Tatsache, dass vor allem das Zentnergut als Fernhandelsware den Warendurchgang durch Eisenach bestimmte, und zwar in ziemlich genau zu datierenden Zeiträumen, sind aus diesen Einnahmen interessante Erkenntnisse zu gewinnen. Danach sind in all den Jahren, für die die Angaben über die wöchentlichen Geleitseinnahmen vorliegen,309 die Zeiten der Frankfurter und Leipziger, aber auch der Naumburger Peter- und PaulsMärkte auch die Zeiten der überragenden Geleitseinnahmen. Oder: Der überregionale Markthandel bestimmt bereits in den Anfängen des 16. Jahrhunderts den Ost-West-Warenaustausch. Wenn auch die Zahl der aussagekräftigen Geleitsrechnungen – bei aller Fülle insgesamt – begrenzt ist und vor allem dort einzelne Jahrgänge fehlen, die zum Vergleich zu anderen herangezogen werden könnten, so gibt es doch Nachrichten, die zumindest über die quantitative Entwicklung des Warendurchganges durch die einzelnen Geleite informieren: die jährlichen Abrechnungen über die Geleitseinnahmen in den ernestinischen Haupt(Capital-)Rechnungen der Ämter.310 Die Zusammenstellung dieser Jahreseinnahmen macht deutlich, dass der Warendurchgang stetig gestiegen ist und um die Mitte des 16. Jahrhunderts fast um 100 % gegenüber dem Beginn höher lag. Hier liegt zweifellos ein Beweis vor für die enorme Zunahme des überregionalen Handels; denn wenn hier und da im direkten Vergleich mehrerer aufeinanderfolgender Jahre sich erhebliche Schwankungen feststellen lassen, dann hängen sie zweifellos nicht zusammen mit einem Rückgang des Fernhandels, sondern haben ihre Ursachen in bestimmten Zufälligkeiten. Zu denken ist dabei etwa an die unterschiedlichen Messetermine, auch an meteorologische Bedingungen.311 Außerdem betreffen die Schwankungen meist positive Beispiele, d. h. die Einnahmen liegen über dem Durchschnitt. Hinzu kommt, dass derartige Übersichten ihren Wert erst gewinnen im Vergleich zu entsprechenden Tabellen anderer Geleite.
3.2. Der Warentransport durch das Eisenacher Beigeleit Creuzburg Die Straße aus Richtung Erfurt nach Köln und den Niederlanden führte von Eisenach zunächst über Creuzburg, dann weiter nach Kassel usw. Daneben konnte aber auch Eisenach gemieden und der Weg über Wartha – Creuzburg gesucht werden.312 Weil aber Transporte, für die in Creuzburg Geleitsgebühren 309 Siehe Teil 2, Nr. 26a, Nr. 26b und Nr. 26c. 310 Siehe Quellenverzeichnis und Teil 3, Tabellen. 311 Vgl. z. B. die Übersicht über die wöchentlichen Geleitseinnahmen in Eisenach 1554 / 55, siehe Teil 2, Nr. 26c. 312 Siehe oben S. 177 f.
3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT EISENACH
191
gezahlt waren, Eisenach frei passieren konnten, gewinnen die Nachrichten über dieses Beigeleit besondere Bedeutung als wichtige Ergänzung zu den im Geleit Eisenach ermittelten Werten des Ost-West-Handels. Glücklicherweise entspricht die Creuzburger Geleitsordnung diesem Rang. Sie ist überliefert aus dem Jahre 1536 und trägt einleitend den Vermerk, das ditz Gelaite ist gesatzt und wirt genomen aus altem hergebrachten Brauch, Übungen und von Hörsagen.313 Die konkreten Bestimmungen stammen aber wohl aus dem Jahre 1508/09, als dem Schultheißen die Articl des Glaits übergeben wurden, wie er das hinfur nemen sol.314 Es sind außerordentlich wenige Ordnungen von Beigeleiten bekannt, die wie die von Creuzburg derartig spezifiziert, aber auch in der Anzahl der Warenarten begrenzt sind. Charakterisiert wird die Geleitsordnung durch die Gebühren für Tuch, Leder und Felle, Wein und Bier, Vieh und Fisch. Daneben werden noch ziemlich alle damaligen Agrarprodukte genannt, ebenso beiläufig Eisen und Blei.315 Auffällig ist auch hier, dass die sonst üblichen Sonderbestimmungen im Geleitswesen fehlen. Bemerkenswert aber und für die Funktion des Geleits Creuzburg kennzeichnend ist der Hinweis, das die von Framßbach, so durchs Jhar faren, [...] von einem Wagen ½ fl. (geben), dergleichen zu Erfurt auch sovil, laut irer Freibeit, so inen von meinem gn. Hern zugestelt.
Diese Notiz ist in mehrfacher Hinsicht zu beachten: Einmal wird von einer direkten Verbindung Creuzburg – Erfurt gesprochen, zum anderen wird mit der besonderen Vergünstigung der Frammersbacher Fuhrleute nachdrücklich die Route durch die langen Hessen mit den Stationen Ifta, Hoheneiche, Waldkappel, Spangenberg usw. nach Frankfurt bestätigt,316 und schließlich müssen die Straßen nach Frankfurt auch über Frammersbach geführt haben. Leider lässt sich der Warenverkehr aufgrund der Quellenlage nur im begrenzten Rahmen darstellen.317 Immerhin erlaubt aber die Jahresrechnung von 1523 / 24 interessante Einblicke und Vergleiche. Danach prägten eben diese Frammersbacher Fuhrleute mit Zentnergutfrachten eindeutig das Geschehen im Geleit Creuzburg mit 151 313 Siehe Teil 4, Nr. 16. 314 ThHStA W, Reg. Aa 2880, p. 47. 315 Die Geleitsordnung enthält auch Bestimmungen über das cleine Geleithe, das von jenen Waren genommen wurde für das alles, das zu Greutzburg gekauft oder verkauft und feile gehabt wirt. 316 Vgl. BRUNS / WECZERKA, Hansische Handelsstraßen, TextBD, S. 344. 317 Obwohl die Überlieferung an Geleitsrechnungen bereits 1484 beginnt – die ersten Nachrichten über das Geleit Creuzburg stammen aus dem Jahre 1478 (vgl. ThHStA W, Reg. Bb 112) – und bis 1565 reicht, ist sie insgesamt doch nicht günstig: Es gibt keine zusammenhängenden Jahrgänge, und vor allem die früheren enthalten nicht die notwendigen Angaben. Die erste Geleitsrechnung nach dem kurfürstlichen Befehl von 1509 an den Schultheißen, das Gleit anzuschreiben von wannen sie farn, was sie farn, wie vil Pferd, wo sie wieder hinfarn und uf welchen Tag (ThHStA W, Reg. Aa 2880, p. 47), gehört in die Jahre 1523/24. Auch hier sind die Angaben aber nicht vollständig; vor allem fehlen meist Hinweise auf Herkunft und Ziel der Transporte.
192
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Wagen und 3 Karren und einem Anteil von etwa 70 % der Gesamteinnahmen.318 Daneben haben nur die Transporte mit Hopfen,319 Leder (70 Decher, meist mit Fuhrleuten aus Tambach und Ohrdruf), Waid (14 Wagen, 12 Karren) und vielleicht auch Fisch (2 Stück Stockfisch, 50 ½ to Hering, 5 ½ Last, 182,5 to Bücking) gewisse Bedeutung in diesem Rechnungsjahr. Auffällig ist dabei, dass der Begriff Zentnergut in der Geleitsordnung von 1535 / 36 nicht erwähnt wird, sich dafür aber Fuhren mit Tuch (auch mit Wachs) in den Geleitsrechnungen nicht finden, so dass angenommen werden muss, dass Textilien wie andere Waren entsprechend der Erfurter Definition darunter verstanden wurden. Zweifellos kann aber davon ausgegangen werden, dass es sich bei diesen Zentnerguttransporten um einen Austausch von Fernhandelswaren zwischen Frankfurt und Erfurt (Naumburg – Leipzig) gehandelt hat. Einen Ansatzpunkt für diese Annahme liefern die wöchentlichen Geleitseinnahmen. Wesentlich über dem Durchschnitt lagen sie in den Wochen vom 21.06.1523 bis 27.06.1523 20.09.1523 bis 26.09.1523 18.10.1523 bis 24.10.1523 27.12.1523 bis 02.01.1524 17.01.1524 bis 23.01.1524 21.02.1524 bis 27.02.1524
mit mit mit mit mit mit
5 fl. 10 gr. 3 d. 5 fl. 3 gr. 7 d. 5 fl. 17 gr. 3 d. 7 fl. 20 gr. 4 d. 5 fl. 6 gr. 7 d. 5 fl. 0 gr. 4 d.
Wie stark diese Einnahmen von den Zentnerguttransporten abhängig waren, zeigt die nachfolgende Übersicht: 1. Woche 2. Woche 3. Woche 4. Woche 5. Woche 6. Woche
9 Wagen 8 Wagen, 3 Karren 9 Wagen 14 Wagen 9 Wagen 6 Wagen
von Waldkappel nach Erfurt von Waldkappel nach Erfurt von Erfurt nach Waldkappel von Waldkappel nach Erfurt von Erfurt nach Waldkappel von Waldkappel nach Erfurt
Die meisten restlichen Zentnerguttransporte fuhren unmittelbar vor oder nach diesen Wochen durch das Creuzburger Geleit. Daraus lässt sich ablesen, dass diese Transportkonzentrationen in engem Zusammenhang stehen mit den Terminen den Leipziger, Frankfurter, aber auch mit den Naumburger Peter- und Pauls-Märkten. Die Eintragungen in den Geleitsrechnungen lassen den Schluss zu, dass die Zentnerguttransporte stets, wenn sie Creuzburg passierten, Geleit zahlen mussten, 318 Hinzu kommen noch 17 Karren mit Zentnergut, transportiert von Fuhrleuten aus anderen Orten. Die Zentnerguttransporte brachten dem Geleit 86 fl. 18 gr. 2 d. ein von 120 fl. 4 d. Gesamteinnahmen; das sind 71,78 Prozent. 319 Entsprechend der Geleitsordnung wurden bei den Hopfenfuhren nur die Pferde vergleitet (Ditz vorrecht sich nach den Pferden: von den Wegen, so da füren Eisen, Blei, Getraidich, Hopfen, Brodt, Saltz, Maltz – von einem jeden Pferde 6 a d.). 1523 / 24 waren es 215 Pferde (= 5 fl. 2 gr.). Außerdem sind noch 2 Wagen mit Hopfen erwähnt. Die Transporte passierten Creuzburg ausschließlich von West nach Ost (Erfurt).
3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT EISENACH
193
d. h., die ermittelte Zahl entspricht dem wirklichen Durchgang. So fuhr am 8. Juni 1523 Hans Wenzel von Frammersbach von (Wald-)Kappel nach Erfurt und am 16. Juni 1523 von Erfurt nach (Wald-)Kappel und musste jedes Mal in Creuzburg 11 gr. Gebühren für seinen Wagen zahlen, ebenso wie Peter Ruther (10. bzw. 24. August), Hans Ertmann und Mühlheinz (30. August bzw. 10. September) und zahlreiche andere Fuhrleute.320 Von diesen Feststellungen ausgehend gewinnen die Angaben über die Zentnerguttransporte in späteren Geleitsrechnungen besondere Bedeutung. Im Halbjahr Walburgis – Elisabeth 1534321 wurden 84 Wagen und 8 Karren mit Zentnergut erfasst, davon 24 Wagen und 2 Karren auf der Straße von Erfurt nach Ifta(-Waldkappel), 60 Wagen und 6 Karren in Gegenrichtung. Hinzuzurechnen sind wohl noch 5 Karren mit 17 ½ Gemein Tuch und 11 Ballen (von denen nur 5 Tuche aus Gotha kommend in Richtung Ifta transportiert wurden) und 45 Stück Leinen, die nach Erfurt bestimmt waren. Dass diese Wagen- und Karrenladungen auch – wie 1523 / 24 – für weiter entfernte Märkte bestimmt waren, zeigen die wöchentlichen Geleitseinnahmen. Die halbjährliche Gesamtsumme betrug 95 fl. 9 gr. 2 d., davon wurden eingenommen in den Wochen vom: 21.06.1534 bis 27.06.1534 23.08.1534 bis 29.08.1534 27.09.1534 bis 03.10.1534 11.10.1534 bis 17.10.1534
6 fl. 6 gr. 1 d. 7 fl. 10 gr. 10 d. 7 fl. 3 gr. 6 d. 7 fl. 1 gr. 2 d.322
Bei den anderen Transporten durch Creuzburg handelt es sich nicht um Waren, die auf den Großen Märkten verkauft wurden. Bei Hopfenladungen wurden 19 Pferde mit Gebühren belegt, 99 Decher Leder wurden auf der Fahrt von Ifta nach Ohrdruf, Gotha, Tambach, Erfurt 320 Am 4. Mai 1523 wurde in Creuzburg Mülkuntz von Frammersbach erfasst auf der Fahrt von Erfurt nach (Wald-)Kappel, am 20. Mai fuhr er abermals mit seinen 2 Wagen durch Creuzburg nach Erfurt. Aus der Zeitdifferenz von 15 Tagen lässt sich schließen, daß Mülkuntz bis nach Frankfurt fuhr, ebenso wie von Balthasar Hesse, Hans Hurch und Hofferick angenommen werden kann, dass sie am 14. August 1523 Creuzburg passierten auf dem Wege nach Leipzig und von dort am 4. September durch Creuzburg zurückkehrten. 321 ThHStA W, Reg. Bb 1026. 322 Auffällig ist, dass auch die Naumburger Peter- und Pauls-Märkte (nach dem 29. Juni) sich mit in diesen Rhythmus einfügten. Ein treffendes Beispiel für den Einfluss der Märkte auf den Warendurchgang und auch für genaue Beachtung der Termine gibt eine Erklärung in der Geleitsrechnung für Creuzburg von Walburgis bis Elisabeth 1565 (ThHStA W, Reg. Bb 1033): ist mit 11 ß 23 gr. 3 d. gestigen von wegen, das der Tagk Walburgis dieses Jars kurtz nach Ostern gefallen, derhalben das Geleitsgelt von den Frankfurter, Antorffer und Colnisch Gutern, so die Zeit uf Leipzigk gefurt, in diese Rechnung kommen, in dem so seint die Guter von gemelten Orten nach Leipzig diesen Herbst auch stark durchgangen. Es ist aber zu besorgen, es werde dis halbe Jar hinaus von wegen der grossen Theurung drinnen im Lande wider fallen.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
gezählt. Waid spielte 1534 eine besondere Rolle: insgesamt waren es 21 Wagen und 142 (!) Karren, die innerhalb des halben Rechnungsjahres von Salza (17 Wagen, 98 Karren), Gotha (4 Wagen, 41 Karren) und Erfurt (3 Karren) die Straße nach Ifta befuhren. In Gegenrichtung waren es vor allem Fischladungen, die in Creuzburg registriert wurden: 128 ½ to Fisch, 19 Stück Stockfisch und 4 to Lachs. Noch aufschlussreicher sind die Rechnungen der Jahre 1563 bis 1565.323 Hier wurden nicht nur die Zentnerguttransporte nach ihrer Herkunft einzeln benannt, sondern die Art der Waren hat sich auch wesentlich verändert. An Zentnergutfuhren wurden von Walburgis bis Elisabeth 1563 registriert: Antorfer (Antwerpener) Güter von Waldkappel nach Erfurt Frankfurter Güter von Tambach nach Erfurt Kölnische Güter von Waldkappel nach Erfurt
38 Wagen, 53 Karren 32 Wagen, 27 Karren 17 Wagen, 29 Karren
Daneben sind noch 2 Ballen Tuch aus Deventer nach Erfurt erwähnt. Es fehlen Eintragungen über Gegentransporte mit Zentnergut, wohl aber sind mehrere Deichselwagen und andere Wagen mit Krämerei auf dem Wege nach Westen und Nordwesten genannt.324 An Zentnerguttransporten durch Creuzburg gingen in der Zeit: Von Walburgis bis Elisabeth 1564: Antorfer Kölnische Frankfurter Frankfurter
Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter
nach Erfurt nach Erfurt nach Erfurt nach Eisenach nach Erfurt nach Antorf nach Waldkappel
37 Wagen, 51 Karren 26 Karren 32 Wagen, 27 Karren 2 Karren 23 Wagen, 28 Karren 2 Wagen, 5 Karren 3 Wagen, 9 Karren
nach Erfurt nach Erfurt nach Erfurt nach Erfurt nach Eisenach
36 Wagen, 58 Karren 7 Karren 2 Wagen, 1 Karren 14 Wagen, 62 Karren 6 Karren
Von Walburgis bis Elisabeth 1565: Antorfer Antorfer Antorfer Antorfer Antorfer
Güter Güter Güter Güter Güter
von Waldkappel von Essen von Marburg (ohne Ortsangabe) (ohne Ortsangabe)
323 Es sind nur jeweils Halbjahresrechnungen von Walburgis bis Elisabeth (1. Mai bis 19. November) erhalten (ThHStA W, Reg. Bb 1030, 1032, 1033). 324 Dieser Begriff ist in der Geleitsordnung nicht definiert. Zweifellos hat es sich um Fernhandelswaren gehandelt: Die Fuhrleute kamen aus Posen, Breslau u. a. östlichen Orten und hatten Frankfurt zum Ziel; am 24. August 1563 fuhren Vincentius, Gregorius und Hans Sommer von Posen mit 3 Deichselwagen und 95 Zentnern durch Creuzburg nach Frankfurt, und am 16. August 1563 Jacob Fleischer von Breslau mit 4 Deichselwagen und 150 Zentnern. Beide Transporte kehrten am 19. September 1563 zurück mit Frankfurter Gütern.
195
3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT EISENACH Antorfer Güter (ohne Ortsangabe) nach Gotha Kölnische Ware (ohne Ortsangabe) nach Erfurt Frankfurter Güter (ohne Ortsangabe) nach Erfurt Güter (ohne Ortsangabe) nach Erfurt
1 Karren 43 Karren 14 Wagen, 29 Karren und 15 Deichselwagen 27 Wagen, 41 Karren
In Gegenrichtung sind auch in dieser Rechnung keine Fuhren mit Zentnergut erwähnt. Diese Tatsache lässt sich nach der bisherigen Erkenntnis nicht endgültig erklären. Hier kann es sich nicht um die sonst übliche 14tägige Geleitsfreiheit gehandelt haben – die nach den früheren Rechnungen für Zentnerguttransporte nicht galt –, denn Transporte nach Leipzig oder Oberdeutschland325 konnten nicht innerhalb dieser Tage nach Creuzburg zurückkehren. Auch andere Frachtfuhren, die direkt aus östlicher Richtung kamen, hätten ja wieder erfasst werden müssen. Es bietet sich nur eine Erklärung an: Alle Transporte, die Erfurt aus östlicher Richtung kommend passierten und weiter nach Westen – etwa nach Creuzburg – fuhren, konnten bereits in Erfurt die volle Geleitsgebühr von 1 fl. zahlen und waren in den Grenzgeleiten dann geleitsfrei.326 Ausgehend von dieser sicher nicht unberechtigten Annahme müssten also die Angaben aus den Creuzburger und Erfurter Rechnungen über Zentnerguttransporte addiert werden, um die wirkliche Frequenz in den jeweiligen Halbjahren auf den Straßen zwischen Creuzburg und Erfurt zu erfassen, denn selbstverständlich gab es auch einen entsprechenden Gegenverkehr, etwa von den Leipziger Märkten. Diese Auffassung wird bestärkt durch die anderen Eintragungen in den Geleitsrechnungen: Alle anderen geleitspfl ichtigen Waren kamen aus Gebieten zwischen Creuzburg und Erfurt oder direkt aus Erfurt, d. h., sie hatten das Erfurter Geleit nicht als Transit passiert. Die herausragende Rolle spielten dabei in diesen späteren Jahren Waidtransporte, wobei auch hier in den Quellen präzise Herkunfts- und Zielorte angegeben sind und nicht nur die nächste Geleitsstelle. Danach benutzten in den jeweiligen Halbjahren das Creuzburger Geleit: 1563: 1564: 1565:
5 Wagen, 136 Karren, 4 Fass, 3 Zentner 9 Wagen, 103 Karren, 1 Fass 3 Wagen, 92 Karren327
Neu sind in diesen Jahren auch Wolltransporte durch Creuzburg, die die gleichen Straßen befuhren wie die Waidwagen und Waidkarren: 325 So werden u. a. erwähnt Merten Müller und Hans Funcke von Teuschnitz und Hans Furtsch von Kronach mit Deichselwagen und Frankfurter Gütern auf dem Wege nach Erfurt. 326 Möglicherweise hängt diese Veränderung im Geleitswesen zusammen mit den inzwischen eingetretenen politischen Maßnahmen im wettinischen Raum nach der Niederlage der Ernestiner 1547. Eine befriedigende Antwort lässt sich sicher nur nach weiteren Archivarbeiten finden. 327 Siehe Teil 2, Nr. 27.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT 1563: 1564: 1565:
14 Wagen, 9 Karren, 80 Zentner, 7 Sack 8 Wagen, 39 Karren, 18 Zentner, 3 Sack 8 Wagen, 35 Karren, 249 Zentner, 16 Sack328
Bedeutungsvoll für die Bestimmung der Frequenz durch das Creuzburger Geleit sind die Transporte mit Leder, Fisch und – das ist neu gegenüber den früheren Jahren – Kupfer, Blei und Zinn. Wie kompliziert Untersuchungen zur Frequenz sein können, zeigt der Transit von Leder durch dieses Geleit. Während in den Jahren 1523 / 24 und 1534 Ledertransporte doch eine ziemliche Rolle spielten, fehlen sie in den Geleitsrechnungen von 1563, dagegen sind 1564 und 1565 wieder beträchtliche Mengen registriert: 1564: 1565:
1 Wagen, 10 Karren, 151 Decher 2 Karren, 231 Decher329
Nicht ganz so gravierend ist der Unterschied bei den Fischtransporten, obwohl auch hier eine beträchtliche Steigerung zu erkennen ist: 1563: 1564: 1565:
29 Stück Stockfisch, 3 ½ to Lachs, 190 to Hering 4 Stück Stockfisch, 1 ½ to Lachs, 183 ½ to Hering 4 Stück Stockfisch, – 303 ½ to Hering330
Wie bereits erwähnt, wurden in den späteren Geleitsrechnungen beträchtliche Mengen Metall verzeichnet. Ob hier nur eine Veränderung des Transportweges vorliegt und zur gleichen Zeit Eisenach gemieden wurde, lässt sich nicht sagen, weil gleichzeitige Geleitsrechnungen von Eisenach und Creuzburg fehlen. Immerhin lassen sich Metalltransporte in früheren Jahren in Creuzburg nicht feststellen. Die Notizen über die Metallfuhren sind vor allem auch deshalb interessant, weil auch hier die Zielorte und nicht nur die nächsten Geleitsstellen angegeben sind, so dass sich für künftige Untersuchungen über den Metallhandel wertvolle Ansätze ergeben. Natürlich ist es auch durchaus möglich, dass über die Zielorte hinaus das Metall gehandelt wurde. Anhand der überlieferten Halbjahres-Geleitsrechnungen von 1563, 1564 und 1565 ließen sich folgende Kupfertransporte ermitteln: 1563: 1564: 1565:
328 329 330 331
2 Wagen, 42 Karren, 61 Zentner 28 Karren, 103 Zentner 1 Wagen, 14 Karren, 95 Zentner331
Siehe Teil 2, Nr. 28. Siehe Teil 2, Nr. 29. Siehe Teil 2, Nr. 30. Siehe Teil 2, Nr. 32.
3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT EISENACH
197
Demgegenüber wurde Blei nur in geringem Umfang transportiert: 1563: 1564: 1565:
bestimmt nach Eisenach, Erfurt und Saalfeld332 8 Karren, 7 Zentner bestimmt nach Erfurt und Saalfeld 8 Wagen, 9 Karren unterwegs von Creuzburg nach Gotha 2 Karren
Zinnladungen, die sonst nicht erwähnt sind, gingen 1563 und 1565 (1564 sind in der Geleitsrechnung keine genannt) in Gegenrichtung: 1563:
1565:
von Erfurt nach Köln 43 Zentner von Erfurt nach Antorf 11 Zentner von Armutssachsen (?) nach Waldkappel 20 Zentner von Erfurt nach Ifta 60 Zentner von Erfurt nach Waldkappel 158 Zentner, 2 Karren von Erfurt nach Antorf 10 Zentner
Abgesehen von den ausgesprochenen Ferntransporten nach Deventer, Antorf, Köln usw. muss davon ausgegangen werden, dass ein wesentlicher Teil der Wagen und Karren mit anderer Fracht aus Richtung Westen oder Nordwesten innerhalb der bewussten 14 Tage geleitsfrei über Creuzburg nach Thüringen zurückfuhr oder – das gilt z. B. für die Transporte mit Fisch – nach dem Nordwesten zurückkehrten. Nach bisheriger Erkenntnis handelt es sich jedenfalls nicht um dieselben Fuhrleute, die einmal Fisch brachten und etwa Waid ausführten. Die ermittelten Zahlen an Wagen, Karren, Pferden stellen deshalb nur ein Minimum der tatsächlichen Transportfrequenzen dar und lagen tatsächlich wesentlich höher.333 Auch wenn diese Einschränkungen zu machen sind, und sich deshalb in den Geleitseinnahmen der Warentransit nur unvollkommen widerspiegelt, so geben doch die wöchentlichen Übersichten über die Einnahmen vor allem hinsichtlich der Zentnerguttransporte zu den Messezeiten einen aufschlussreichen Überblick. Sie zeigen zugleich auch die kontinuierliche Steigerung des Warenaustausches über lange Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts hinweg und ermöglichen die Einordnung der ermittelten jährlichen Geleitseinnahmen.
332 4 gr. 8 d. zahlten Johann Groll, Johann Scheidenmacher und Johann Jörg von Hasel aus dem Lande Cleve für 7 Pferde und 7 Karren mit Blei auf dem Wege nach Saalfeld (ThHStA W, Reg. Bb 1030, p. 30). 333 Zu den vorgestellten Warenarten kommen noch Hopfen (1563 = 37 Karren, 1564 = 22 Karren, 1565 = 37 Karren; in dieser Zeit wurde 1 Karren = 1 Pferd gerechnet) in WestOst-Richtung und Röthe (1563 = 2 Karren, 109 Zentner, 1564 = 57 Zentner) in OstWest-Richtung.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
4. Der Warentransport durch das Geleit Coburg mit seinen Beigeleiten Rattelsdorf, Eisfeld, Unterlauter, Königsberg, den Geleiten im Amt Heldburg, Oberhof und Tenneberg 4.1. Der Warentransport durch das Geleit Coburg Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, war die Geleitsstelle Coburg bedeutender Durchgangsort für süddeutsche, besonders Nürnberger Waren und Kaufleute nach Erfurt, Naumburg und Leipzig.334 Die Fernhandelsstraße – von Waldemar Fischer gründlich untersucht und dargestellt335 – führte von Coburg nach Süden über Gleußen, Kaltenbrunn, Rattelsdorf, kreuzte bei Bigen den Main und ging dann weiter über Bamberg, Forchheim, Erlangen nach Nürnberg.336 In Bigen,337 einem heute nicht mehr existierenden Ort am Ufer des Main, endete das Coburger Geleit.338 Nach Norden teilte sich die Straße von Nürnberg über Coburg in drei Zweige unterschiedlicher Bedeutung. Der nordwestliche führte über Rodach, Hildburghausen,339 Kloster Veßra, Themar, Meiningen nach Eisenach bzw. Vacha und dann weiter nach Norden oder Westen. Sie konnte also jenen Warentransport aufnehmen, der von Eisenach die westlichen Randgebiete des Thüringer Waldes versorgte oder bis nach Nürnberg bestimmt war. Gleichzeitig konnten z. B. auch Erzeugnisse der Schmalkaldener Kleineisenproduktion auf dieser Straße nach Norden oder Nordwesten ausgeführt werden. Leider liegen über die Frequenz dieser Straße keine hinreichenden Nachrichten vor, so dass der Export nicht festgestellt werden kann.340 Die Auffassung Fischers, wonach 334 Siehe oben S. 108, Anm. 31. 335 Waldemar FISCHER, Die Coburger Geleitsstraßen zu Beginn des 16. Jahrhunderts, in: ZVThGA NF 33 (1938), S. 383 – 429. Daneben noch Julius REBHAHN, Die Sattelpaßstraße. Ein Teilstück der Heer- und Handelsstraße Nürnberg – Leipzig zwischen Obermain und dem oberen Saaletal bei Saalfeld, Sonneberg 1966. Außerdem liegen noch zahlreiche Studien über einzelne Straßenabschnitte vor, aber es fehlt noch an einer zusammenfassenden gültigen Darstellung, die auf jeden Fall mehr als bisher handelsgeschichtliche Quellen berücksichtigen müsste. Dann würde sich auch zeigen, dass es offensichtlich weitere bedeutende Fernhandelsstraßen im Thüringer Wald gegeben hat. Wertvolle Vorarbeit hat auch hier Luise Gerbing geleistet, vgl. DIES., Erfurter Handel. 336 Weder bei FISCHER, Coburger Geleitsstraßen, noch bei BRUNS / WECZERKA, Hansische Handelsstraßen, ist eine Straße erwähnt, die von dieser Hauptstraße abzweigt. 337 Nach FISCHER, Coburger Geleitsstraßen, S. 394, soll der Name von den Biegungen des Mains herrühren. 338 Siehe Teil 4, Nr. 13. 339 Von Hildburghausen führte eine Abzweigung nach Schleusingen und weiter nach Ilmenau bzw. Suhl. 340 Die Eisenacher Geleitsrechnungen enthalten keine Nachrichten, und von Vacha existieren keine entsprechenden Quellen.
4. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT COBURG
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»die Geleitsstraße von Coburg, gegen Hildburghausen bis gegen Veßra an die Brücken [...] in erster Linie dem Nahverkehr des reichen nordwestlichen Hinterlandes mit Coburg« diente, ist danach zumindest anzuzweifeln,341 zumal sich in Hildburghausen diese Straße mit der von Eisfeld vereinigte. Auf jeden Fall von wesentlich größerer Bedeutung war die direkt nach Norden führende Straße. Sie berührte Eisfeld, teilte sich dort und ging nach Erfurt entweder über Hinterrod, Heubach, Neustadt, Gehren und Gräfinau oder über Lichtenau, Frauenwald und Ilmenau.342 Offensichtlich gab es noch eine weitere, von Fischer nicht beachtete Abzweigung, die von Eisfeld über Schleusingen, Suhl, Mehlis, Oberhof, Crawinkel und Arnstadt nach Erfurt führte (bei Mehlis traf auf diese Straße die von Meiningen über Schwarza und Benshausen). Die dritte Straße, die von Coburg in nördlicher Richtung ausging, führte über Neustadt, Judenbach, (Hütten-)Steinach, zum Sattelpass und schließlich nach Gräfenthal und weiter nach Saalfeld. Diese Straße, die im weiteren Verlauf nach Naumburg und Leipzig den Namen Saaletalstraße trug, wurde nach Fischer »erst im 14. und 15. Jahrhundert« zur »Fernverkehrs- und Handelsstraße von Nürnberg nach Leipzig«.343 Auch wenn eine Geleitsstraße noch direkt nach Westen von Coburg aus über Heldburg und Königshofen führte, so bestimmte allein aufgrund der Zielorte der Nord-Süd-Verkehr den Warentransport durch Coburg, so dass Fischer durchaus zuzustimmen ist, dass sich »ein Fernverkehr in ostwestlicher Richtung im Coburger Land« nicht entwickeln konnte, »da hierfür die Voraussetzungen fehlten«.344 Der Verlauf der Straßen sagt allerdings weder etwas aus über die besonderen Probleme, die der Übergang über den Thüringer Wald mit sich brachte, noch über die Frequenz und die Warenarten, die hier transportiert wurden. Zumindest über die Frequenzen bieten die Coburger Geleitsrechnungen das notwendige Material, wenn sie auch zu jenen Rechnungen aus Hauptgeleiten gehören, die am liederlichsten geführt sind. Von den im Staatsarchiv Weimar vorhandenen Beständen345 enthält lediglich die Geleitsrechnung von 1509 / 10 alle geforderten Angaben über Herkunft, Ziel, Ladung und Bespannung des Transportes sowie die Namen des Fuhrmanns. Alle anderen Rechnungen nennen nur Wagen sowie den letzten und den nächsten Geleitsort (und auch das nicht immer), so dass wenigstens die Straßenfrequenzen zu bestimmen sind.346 341 FISCHER, Coburger Geleitsstraßen, S. 404. 342 Ebenda, S. 409. REBHAHN, Sattelstraße, S. 15, vereinfacht sehr stark, wenn er schreibt: »Wer also um 1500 Erfurt zum Ziele hatte, der tat dies über die Strecke Coburg – Eisfeld – Ilmenau«. Falsch ist die Feststellung, dass die Straße nach Erfurt auch über Coburg – Neustadt – Judenbach – Gräfenthal führte. 343 FISCHER, Coburger Geleitsstraßen, S. 417. 344 Ebenda, S. 388. 345 Siehe oben S. 118, Anm. 63. 346 Diese Art der Geleitsbefreiungen findet sich in keiner anderen Geleitsordnung.
200
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Hinzu kommt, dass die Geleitsordnung sehr wenig spezifiziert und ausgesprochen großzügig ist hinsichtlich der Geleitsbefreiungen.347 Neben den Einnahmen von Geistlichen und Edelleuten (!) sowie Juden gehörten dem Geleitsmann auch die Geleitsgebühren von Karren, so dass alle diese Warentransporte nicht in den Rechnungen auftauchen. Geleitsfrei war auch der Durchgang von Wein, Bier und Fisch (außer Hering). Die zu ermittelnden Wagenzahlen sind deshalb das absolute Minimum, und der Warentransit durch Coburg war zweifellos wesentlich höher.348 Um zu vergleichbaren Werten für die Geleitsrechnungen von 1517 und 1527/28 zu kommen, wurde zunächst die spezifizierte Rechnung für die Zeit vom 6. August 1509 bis 4. März 1510,349 d. h. für 30 Wochen, ausgewertet. In dieser Zeit wurden in Coburg insgesamt 877 Wagen vergleitet. Davon gingen auf der direkten Straße nach Süden über Bigen allein 624 Wagen! Die restlichen 253 Wagen verteilten sich auf folgende Richtungen: nach Gräfenthal 110 Wagen nach Eisfeld 113 Wagen nach Haßfurt 13 Wagen nach Schweinfurt 2 Wagen nach Sonneberg, (Ober- oder Unter-)Lind, Lichtenfels, Hasenthal ohne Zielangabe 11 Wagen350
je 1 Wagen
Von den 877 Wagen waren beladen mit Zentnergut allein 447 Wagen; davon bestimmt in Richtung: Bigen
203 Wagen mit Fuhrleuten u. a. aus Herschdorf Eisfeld Gillersdorf Lind Langewiesen Coburg
49 Fuhrleute 40 Fuhrleute 17 Fuhrleute 16 Fuhrleute 13 Fuhrleute 12 Fuhrleute
347 Siehe Teil 4, Nr. 13. 348 Die von Waldemar FISCHER in seiner Diss. Linienführung, errechneten Zahlen, die über die Angaben aus den Quellen hinausgehen, sind jedoch reine Spekulation. In Unkenntnis allgemeiner geleitsrechtlicher Bestimmungen kam Fischer z. B. für 1511 / 12 zu dem phantastischen Ergebnis, dass sich die »Wagenzahlen auf der Straße von Coburg nach Bigen von 1.064 auf 4.537, auf der Eisfelder von 152 auf 2.681 und auf der Gräfenthaler Straße von 231 auf 1.864« erhöhen (S. 26). Danach hätten also allein zu den drei Hauptstraßen insgesamt 9.082 Wagen Coburg geleitspflichtig passiert. Das ergibt einen täglichen Durchschnitt von mehr als 24 Wagen. Hinzu kommen dann ja noch die geleitsfreien Wagen für den Adel und die Geistlichkeit, die Wagen mit Fisch und Bier und sämtliche Karrenfuhren (daraus beantwortet sich auch die Frage von FISCHER, warum keine Salztransporte in den Rechnungen erwähnt sind, denn Salz wurde ebenso wie Wein fast ausschließlich in Karren über den Thüringer Wald transportiert). 349 ThHStA W, Reg. Cc 1070. 350 Diese Wagen waren offensichtlich auch nach Bigen unterwegs, denn sie kamen aus Gräfenthal (6 Wagen), Eisfeld (2 Wagen), Gillersdorf (2 Wagen), Steinach (1 Wagen).
201
4. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT COBURG Erfurt Gräfenthal Braunschweig ohne Angaben Gräfenthal 61 Wagen mit Fuhrleuten u. a. aus Lind Gräfenthal Spechtsbrunn Coburg Hainbuch Sonneberg Saalfeld Eisfeld 85 Wagen mit Fuhrleuten u. a. aus Gillersdorf Herschdorf Ilmenau Langewiesen Eisfeld Arnstadt Braunschweig ohne Angaben Sonneberg 1 Wagen Lind 1 Wagen ohne Zielangabe 9 Wagen.
8 Fuhrleute 5 Fuhrleute 2 Fuhrleute 41 Wagen 16 Fuhrleute 13 Fuhrleute 12 Fuhrleute 7 Fuhrleute 5 Fuhrleute 4 Fuhrleute 4 Fuhrleute 23 Fuhrleute 22 Fuhrleute 11 Fuhrleute 9 Fuhrleute 7 Fuhrleute 2 Fuhrleute 2 Fuhrleute 7 Wagen
Mit Kupfer waren 103 Wagen beladen, die alle in Richtung Bigen fuhren,351 darunter von: Gräfenthal 58 Wagen Eisfeld 23 Wagen Steinach 7 Wagen Spechtsbrunn 6 Wagen Gillersdorf 2 Wagen Hasenthal 1 Wagen ohne Ortsangabe 6 Wagen
Die 60 Wagen mit Blei kamen alle aus Richtung Bigen und fuhren nach: Gräfenthal Eisfeld Hasenthal ohne Ortsangabe
40 Wagen 18 Wagen 1 Wagen 1 Wagen
Die Fuhrleute stammten alle aus den Orten, für die die Fracht bestimmt war. 351 In einer Geleitsrechnung für die Zeit vom 29. März 1550 bis zum 21. März 1551 wurden in (Unter-)Lauter 212 Wagen mit Kupfer und 149 Wagen mit Blei notiert, eingenommen wurden dafür 22 fl. 7 lb. 24 d. bzw. 7 fl. 3 lb. 22 d. (ThHStA W, Reg. Cc 1105). Damit wird die Feststellung von Waldemar FISCHER (Kupferwagengeleit, S. 579) bestätigt, wonach »das Geleitsgeld für Kupfer und Blei [...] in dem nördlich von Coburg gelegenen Dorf Unterlauter bezahlt werden« musste.
202
III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Die 91 Wagen mit Tonnen waren bestimmt nach: Bigen Haßfurt Seßlach
89 Wagen 1 Wagen 1 Wagen
Die Fuhrleute der Wagen nach Bigen kamen aus: Gillersdorf 21 Fuhrleute Eisfeld 12 Fuhrleute Ilmenau 10 Fuhrleute Langewiesen 10 Fuhrleute Lind 8 Fuhrleute Breitenbach 5 Fuhrleute Marenbach 5 Fuhrleute Arnstadt und Gräfi nau je 3 Fuhrleute Herschdorf, Coburg und Erfurt je 2 Fuhrleute Beiersdorf 1 Fuhrmann
Mit Tonnen und Ballen waren 72 Wagen beladen, die alle nach Bigen wollten, und zwar mit Fuhrleuten aus: Herschdorf Beiersdorf Gillersdorf Eisfeld Hainbuch Ilmenau Langewiesen Coburg
24 Fuhrleute 11 Fuhrleute 9 Fuhrleute 7 Fuhrleute 6 Fuhrleute 5 Fuhrleute 6 Fuhrleute 4 Fuhrleute
Acht Wagen mit Ballen und Heringstonnen wurden ermittelt, ebenfalls auf dem Weg nach Bigen, mit Fuhrleuten aus Gillersdorf. Aus Herschdorf stammten die Fuhrleute von den zwei Wagen mit Wolle, die nach Süden über Bigen fuhren. Von den 16 Wagen mit Pech beladen waren 14 nach Bigen bestimmt, die restlichen zwei nach Eisfeld und Lichtenfels. Die Fuhrleute kamen aus: Herschdorf Eisfeld Heidbach Lind ohne Angaben
3 Fuhrleute 2 Fuhrleute 2 Fuhrleute 1 Fuhrmann 8 Fuhrleute
Die weiteren Wagen hatten geladen: Flachs Leinwand Hering
Wachs Waid
4 Wagen nach Haßfurt (2) bzw. Schweinfurt 11 Wagen nach Bigen, davon mit 8 Fuhrleuten aus Beiersdorf 22 Wagen nach Bigen, davon mit Fuhrleuten aus Langewiesen (13), aus Breitenbach (4), aus Ilmenau (2), aus Gräfenthal (5 – mit einer Kupferladung) und ohne Ortsangabe (2) 6 Wagen nach Bigen, Fuhrleute aus Judenbach (4) und Breslau (2) 23 Wagen nach Bigen mit Fuhrleuten aus Herschdorf (12), Breitenbach (4), Langewiesen (3), ohne Ortsangabe (4)
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4. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT COBURG Fäßlein Hirse Korn Butter leer
5 Wagen, davon nach Gräfenthal (2) 2 Wagen nach Eisfeld 1 Wagen nach Bigen 1 Wagen nach Bigen 2 Wagen nach Bigen mit Fuhrleuten aus Herschdorf
Die aus der Geleitsrechnung von 1509 / 10 für 30 Wochen ermittelten Transportrichtungen und Transportfrequenzen werden durch eine Analyse Waldemar Fischers für 1511 / 12 bestätigt. Danach passierten in 52 Wochen insgesamt 1.480 Wagen geleitspfl ichtig Coburg.352 Davon waren beladen: mit Zentnergut
998 Wagen, darunter bestimmt nach Bigen 695 Wagen Eisfeld 131 Wagen Gräfenthal 169 Wagen Lind 2 Wagen Hüttensteinach 1 Wagen
mit Fisch
140 Wagen, darunter bestimmt nach: Bigen 139 Wagen Seßlach 1 Wagen
mit Kupfer
128 Wagen, darunter bestimmt nach: Bigen 124 Wagen Haßfurt 4 Wagen
Auf die gleichen Monate wie 1509/10 bezogen ergibt sich folgender Warenverkehr: 1509 / 10 Zentnergut Kupfer Blei Tonnen Hering Tonnen und Ballen Ballen und Heringe Wolle Pech Waid Leinwand Gesamt
447 Wagen 103 Wagen 60 Wagen 91 Wagen 22 Wagen 72 Wagen 8 Wagen 2 Wagen 16 Wagen 23 Wagen 11 Wagen 855 Wagen
1511 / 12 632 Wagen 79 Wagen 57 Wagen 25 Wagen mit Tuchballen 112 Wagen mit Fisch 4 Wagen 20 Wagen 12 Wagen 8 Wagen 949 Wagen
Das Verhältnis von 855 : 949 scheint bei den Coburger Geleitsbestimmungen nicht so unterschiedlich, als dass nicht die ermittelten Zahlen als Vergleichsgrundlage für die übrigen Rechnungen gelten könnten. In den 25 Wochen, für die die Geleitsrechnungen vom 18. September 1517 bis 27. Februar 1518 erhalten sind, wurden 516 Wagen erfasst, allerdings – mit wenigen Ausnahmen – ohne Frachtbezeichnung. Davon fuhren nach: 352 FISCHER, Technikgeschichte und Landesgeschichte, S. 28 f.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Bigen 356 Wagen, darunter 13 Wagen mit Pech, 22 Wagen mit Korn Gräfenthal 37 Wagen Eisfeld 85 Wagen Hasfurth 5 Wagen Trübenbach 5 Wagen Gumpertshausen 7 Wagen Ludersdorf (?) 11 Wagen mit Blei Neuhaus 2 Wagen mit Blei Gillersdorf 2 Wagen Königsberg 2 Wagen mit Korn Seßlach und Hildburghausen je 1 Wagen ohne Zielangabe 2 Wagen
Die nächste Coburger Geleitsrechnung aus dem Staatsarchiv Weimar erfasst 50 Wochen vom 10. März 1527 bis 22. Februar 1528 mit insgesamt 1.529 Wagen, wobei sich zu den 52 Wochen von 1511 / 12 nur eine Steigerung von 149 Wagen ergibt. Auf die Monate August 1527 bis Februar 1528 bezogen ist das Verhältnis 949 : 1.122, d. h., die Steigerung beträgt hier 173 Wagen, oder der Warentransport nahm besonders im Winterhalbjahr zu (wobei es sich 1527 / 28 sogar nur um 29 Wochen gegenüber 30 Wochen 1511 / 12 handelt).353 Von den 1.629 Wagen 1527 / 28 waren bestimmt nach: Bigen Gräfenthal Eisfeld Judenbach Steinach Hasfurth Königshofen Neustadt Trübenbach
1.223 Wagen, darunter 19 Wagen mit Pech 70 Wagen, darunter 13 Wagen mit Blei 276 Wagen, darunter 31 Wagen mit Blei 21 Wagen, darunter 2 Wagen mit Blei 12 Wagen, darunter 3 Wagen mit Blei 16 Wagen 2 Wagen 2 Wagen 1 Wagen mit Pech
Zur Kontrolle der Angaben aus diesen frühen Coburger Geleitsrechnungen wurde noch die Rechnung vom 3. Januar bis 28. März 1550 ausgewertet. Damals passierten 332 geleitspflichtige Wagen die Stadt Coburg, darunter: nach Bigen aus Eisfeld »vom Sattel« von Coburg und Heldburg und »von der Hütte« Steinach aus Eisfeld aus Lichtenfels aus Schweinfurt-Hassfeld aus Veßra aus Haßfurt
256 Wagen 208 Wagen 42 Wagen je 2 Wagen 2 Wagen 79 Wagen 4 Wagen 2 Wagen 1 Wagen 1 Wagen mit Wetzsteinen, hölzernen Schüsseln, Tellern
353 Wichtig scheint der Hinweis, dass weder in dieser noch in anderen Rechnungen Transporte mit Schlitten erwähnt sind.
4. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT COBURG
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Ist hier nicht nur das Verhältnis 256 : 79 (Bigen – Eisfeld) bemerkenswert, so fällt noch mehr ins Gewicht, dass kein Transport nach Gräfenthal erwähnt ist. Da aber von dort (»über den Sattel«) 42 Wagen über Coburg nach Bigen gingen, kann man nur vermuten, dass neben geleitsrechtlichen auch verkehrstechnische und möglicherweise auch wirtschaftlich-politische Gründe vorliegen. Damit wird abermals die Frage nach der tatsächlichen Transportfrequenz auf den einzelnen Straßen aufgeworfen.354 Wenn angenommen wird, dass die Wagen, die die Straße nach oder über Gräfenthal befuhren, den Warenaustausch zwischen Nürnberg und Naumburg – Leipzig betrieben, dann muss auch geprüft werden, ob die Strecke zwischen Coburg und Naumburg – Leipzig innerhalb einer 14tägigen Frist zu bewältigen war.355 Unabhängig davon deuten aber alle Angaben aus den Coburger Rechnungen über die Transportfrequenzen auf dieser Straße darauf hin, dass nicht der ganze Warenverkehr durch Coburg auch in diesem Hauptgeleit erfasst wurde. Denn wenn auch unterstellt wird, dass für die Wagen mit Zentnergut356 nur einmal Geleitsgebühren zu zahlen waren, dann bleiben diese Transporte zu sehr unter der Zahl derer auf der Straße zwischen Erfurt und Nürnberg.357 354 Siehe dazu Teil 2, Nr. 32. 355 Julius Rebhahn hat die Linienführung der Straße von Saalfeld nach Bigen bzw. Bamberg berechnet: Saalfeld (5 km bis) – Eyba (4 km) – Hoheneiche (5,2 km) – Reichmannsdorf (3,6 km) – Großneundorf (1,2 km) – Gräfenthal (2,5 km) – Buchbach (3 km) – Kalte Küche (Rennsteig über Tettaudamm – Christiansgrün – Paßwand; 6 km) – Sattelpaß (1,7 km) – Neuenbau (5,7 km) – Judenbach (3,2 km) – (Hütten-)Steinach (1,1 km) – Koppelsdorf (2,6 km) – Oberlind (5,2 km) – Neustadt bei Coburg (5,8 km) – Haarbrücken (-) – Mönchroden (2,7 km) – Oeslau (6,6 km) – Coburg (2,9 km) – Creidlitz (1 km) – Niederfüllbach (3 km) – Untersiemau (über Großheirat – Schonauer Mühle; 4,5 km) – Rossach (4,2 km) Gleußen (über Kaltenbrunn – Lahn – Busendorf – Hillersdorf – Speiersberg – Medlitz; 14,6 km) – Rattelsdorf (4,4 km) – Bigen am Main, vgl. REBHAHN, Die Sattelpaßstraße, S. 17. Das ergibt für die Strecke Saalfeld – Coburg 65,1 km und für die von Coburg nach Bigen 34,6 km, zusammen also etwa 100 km. Unter Hinzurechnung der 10 km zwischen Bigen und Bamberg kommt Rebhahn zu dem Ergebnis, daß die Gesamtstrecke in 5 Tagfahrten mit Einkehr in Gleußen, Coburg, Judenbach, Gräfenthal zu bewältigen war, siehe Teil 2, Nr. 7. Nach einem Reisezettel aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts für die Strecke Eilenburg – Coburg waren folgende Stationen erreichbar: 7. August: Eilenburg – Lützen, 8. August: Lützen – Naumburg, 9. August: Naumburg – Jena, 10, August: Jena – Saalfeld, 11. August: Saalfeld – Gräfenthal zu Mittag, Übernachtung in Neustadt, 12. August: Neustadt – Coburg (ThHStA W, B 23 219). 356 Abzuziehen sind von den 110 Transporten 1509 / 10 in Richtung Gräfenthal auf jeden Fall die 40 Bleitransporte, die ja für die Saigerhütten im Thüringer Wald bestimmt waren. 357 Für die 13 Wochen 1550 wären es also bestenfalls 84 Wagen. Selbstverständlich gab es neben der Straße über Coburg noch weitere bedeutende Verkehrsverbindungen zwischen Nürnberg und Erfurt bzw. Naumburg – Leipzig. Vgl. z. B. die Angaben über die Straßen, die von den einzelnen Erfurter Toren ausgingen: Loberthor: Alles was gesset das Dhuringer Waldes und zun Frawen über dem Walt noch dem Landt zu Francken gehet oder zum Hof oder zum
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Wenn auch eine umfassende Antwort erst dann gegeben werden kann nach direkten, vergleichende Untersuchungen über die Fuhrleute anhand gleichzeitiger Erfurter und Coburger Rechnungen – hier sind ja nur in den späteren Jahren die Namen der Fuhrleute angegeben – vorgenommen werden, so boten summarische Angaben aus verschiedenen Nebengeleiten doch bereits gewisse Ansatzpunkte für eine Quantifizierung des Warenverkehrs auf den Straßen des Thüringer Waldes.358
4.2. Der Warentransport durch das Coburger Beigeleit Rattelsdorf Von besonderer Bedeutung scheint das Beigeleit Rattelsdorf gewesen zu sein, nur 4,4 km von Bigen entfernt an der Straße nach Coburg, denn nach den erhaltenen drei Geleitsrechnungen wurde das Geleit nicht nur stark frequentiert, sondern auch erste Namensvergleiche mit den Coburger Rechnungen brachten keine Übereinstimmung.359 Rattelsdorf, das sonst nirgends als Geleitsort erwähnt ist,360 passierten in den Jahren 1536 / 37 (Walburgis bis Walburgis?):
358
359 360
361
etwa 133 Wagen361
Heubach gehet, ist leytbar (LHASA, MD, A 44 I II II 3 b Nr. 12 Bd. II, p. 16). Nach GERBING, Erfurter Handel, S, 105, führte die Straße nach Hof »durch das wellige Vorgelände des Frankenwaldes zuerst Saaleaufwärts, dann nach Eichicht, dem wichtigen Stapelplatz der Holzflößerei; über Wurzbach nach Lobenstein. Bei Blankenstein die Saale überschreitend folgte der Weg dem heutigen Zuge«. Im Jahre 1553 berichtet u. a, der Schosser von Saalfeld, dass die Nürnberger seit einiger Zeit den Weg über Hof auf der Straße auf Lichtenfels und weiter nach Cronach dem über Coburg vorgezogen hätten (ThHStA W, B 23 218, p. 38). Zum Coburger Hauptgeleit gehörten noch die Beigeleite in Neustadt, Niederlind, Mopperg, Thann, Bettelhecken, Morßnitz, Ebersdorf, Hainbuch, Heutsch, Vecken. Von diesen Beigeleiten wurden vom 1. Mai 1508 bis 30. April 1509 insgesamt 21 fl. 3 Ort 1 Pfd. 21 d. eingenommen. Für die Zeit vom 20. Februar 1485 bis 3. Juli 1485, d. h. für 20 Wochen, wurde für die Beigeleite einzeln abgerechnet. Es kamen danach auf Neustadt 20 fl. 7 Pfd., Niederlind 33 Pfd., Herbisch 29 lb., 13 d., Morßnitz 3 lb., Bettelhecken 3 lb., Hainbuch 4 lb. 20 d., Thann 2 lb. 16 d., Mopperg 1 lb. 22 d. (bis 1540/41 wurde im Amt Coburg nach Landsberger Münze gerechnet: 8 lb. = 1 fl.; danach nach Bamberger Münze: 8 lb. 12 d. = 1 fl. 1 bamb. lb. = 30 n d., nach Herbert KÜHNERT, Zur älteren Geschichte der Eisenhämmer in der ehemaligen Pflege Coburg, in: ZVThGA NF 36 (1942), S. 120, Anm. 28. Nach der Höhe der Einnahme von Neustadt ist auf eine ziemlich stark frequentierte Straße zu schließen (nach Gräfenthal). In den Rechnungen sind nur Wagen, Fuhrleute und das Datum genannt. Vgl. z. B. die Arbeiten von Waldemar FISCHER und Julius REBHAHN. 1553 erwähnt allerdings der Schosser von Saalfeld einen Geleitsmann in Mayn (!) bey Rattelsdorf (ThHStA W, B 23 218, p. 38). Ob damit eine Verlegung der Geleitsstelle Bigen nach Rattelsdorf anzunehmen ist, bleibt unklar. ThHStA W, Reg. Cc 1107. Die Gebühren betrugen für 1 Wagen 18 d., die Einnahmen 10 fl. 6 lb.
4. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT COBURG
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1539 / 40 (vom 17. Juni bis aufs new Jar): mindestens 180 Wagen362 1547 / 48 (Walburgis bis Walburgis?) mindestens 264 Wagen.363
Möglicherweise mussten für diese Transporte in Coburg keine Gebühren mehr gezahlt werden, obwohl das Rattelsdorfer Geleit nur von Bigen in Main bis gen Koburg galt, so dass die Angaben aus beiden Geleiten addiert werden können und sich somit die Frequenz auf dieser Straße wesentlich erhöht. Einen Hinweis auf diese wahrscheinliche Geleitspraxis geben auch die Eintragungen über das reitende Geleit in Rattelsdorf und Coburg. In den Rechnungen beider Geleitsorte wurden nämlich jene Personen gesondert aufgeführt, die ohne Waren das Geleit beanspruchten. Danach passierten jährlich vorwiegend Nürnberger Kaufleute zu Hunderten den Weg über Coburg bzw. Rattelsdorf und Gräfenthal nach Naumburg und Leipzig, so dass daraus zu schließen ist, dass diese Straße offensichtlich die bequemste und sicherste und vielleicht auch die kürzeste war.364 Das galt nicht nur für Reiter, sondern auch für Wagen im Personentransport. Während in der Zeit vom 12. März bis 18. August 1527 159 Kaufleute das Geleit nach Gräfenthal oder nach Bigen zu Roß nahmen, sich für das Winterhalbjahr 1529 / 30 (14. Oktober bis 4. Februar) nur die Zahl von 139 Kaufleuten und 47 Knechten exakt ermitteln lässt, im Frühjahr (8. März bis 11. April) 1536 wiederum nur (72) Reiter das Geleit erhielten, werden die späteren Angaben wesentlich präziser. Jetzt wird nicht nur das Geleit unterschieden (lebendiges oder schriftliches) und die räumliche Begrenzung des Geleits genannt (von Gräfenthal nach Main, d. h. Bigen – vom Main bis Gräfenthal ), auch die Reisewagen werden gesondert aufgeführt (14 Personen auf 2 Wagen; 10 Personen auf 3 Wagen; 18 Personen auf 3 Wagen).365 Besonders aufschlussreich sind die Eintragungen für das Rechnungsjahr 1557/58, in dem 438 Kaufleute persönliches Geleit erhielten.366 Die Eintragungen aus den Coburger Geleitsrechnungen lassen sich – wie erwähnt – für die Jahre 1536 / 37, 1539 / 40 und 1547 / 48 durch entsprechende Angaben des Nebengeleites Rattelsdorf ergänzen. Dabei ist auffällig, dass die Namen aus beiden Geleitsorten nicht übereinstimmen.367 Für 1536 / 37 konnten 77, für 1539 / 40 (vom Petersmarkt auf Michaeli, von Michaeli aufs new jar) 42 und für 362 ThHStA W, Reg. Cc 1108. Von einzelnen geladen Wagen von Pyg auf Coburg 18 d., von eynzelnen Pleywagen 9 d. Die Einnahmen betrugen 11 fl. 3 lb. 24 f. 363 ThHStA W, Reg. Cc 1109. Von Bigen im Main bis gen Koburg vergleitet von 1 Wagen Zentnergut (!) 18 d., und von 1 Pleywagen 9 d. Die Einnahmen betrugen 19 fl. 1 lb. 18 d. 364 Siehe Teil 2, Nr. 5a, Nr. 5b und Nr. 5c. 365 ThHStA W, Reg. Cc 1094. In diesem Jahr wurden 382 Personen registriert. 366 Siehe Teil 2, Nr. 5a. 367 In den Coburger Rechnungen werden z. B. Jörg Sommer, Franz Straube und Hans Ölhafen mehrfach erwähnt, nicht aber in den Rattelsdorfer Quellen. Dafür finden sich dort z. B. Asmus und Anton Schlüsselfelder, Ewalt Straube und Jacob Kirmeyer, die wiederum in den Coburger Namenslisten fehlen.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
1547 / 48 insgesamt 139 Kaufleute ermittelt werden (zum Leipziger Michaelismarkt 56, zum Neujahrsmarkt 1548 25, zum Ostermarkt 1548 58). Die hohe Anzahl der zwischen Nürnberg und den Städten Leipzig und Naumburg hin- und herreisenden Kaufleute unterstreicht nachdrücklich die Bedeutung der Messen, sie setzt aber auch umfangreiche Handelsgeschäfte und einen entsprechenden Warenaustausch voraus. Schließlich wurden die zweifellos beschwerlichen Reisen – oftmals mehrfach im Jahr – nicht von mehr Vertretern bedeutender Handelshäuser unternommen als Wagenfuhren folgten (natürlich ist es auch möglich, dass in Leipzig oder Naumburg Geschäfte abgeschlossen wurden, deren Ergebnisse sich nicht im Warenverkehr auf den direkten Verbindungsstraßen niederschlugen).
4.3. Der Warentransport durch das Coburger Beigeleit Eisfeld Auch für das wichtige Nebengeleit Eisfeld ist die Quellensituation wenig günstig. Bisher liegt nur eine knappe, nicht spezifizierte Geleitsordnung von 1666 vor,368 die jedoch für die frühere Zeit kaum zu nutzen ist, denn sie enthält z. B. keine Hinweise auf die umfangreichen Kupfertransporte, über die wir für 1538/39 genauer unterrichtet sind.369 Danach passierten das Geleit in diesem Rechnungsjahr (?): etwa 122 Kupferwagen etwa 114 Kupferwagen etwa 52 Kupferwagen etwa 44 Bleiwagen
von Eisleben nach Eisfeld von Eisfeld nach Nürnberg von Eisfeld nach Frankfurt von Bamberg nach Eisfeld
für für für für
9 fl. 14 gr. 8 d.370 9 fl. 2 gr. 2 d. 4 fl. 4 gr. 0 d. 3 fl. 10 gr. 8 d.371
368 Abgedruckt durch Ernst DAHINTEN, Die Hohe Straße über den Thüringer Wald von Coburg bis Ilmenau, in: JbCL (1967), S. 282: 3 gr. 1 belad. Guterwagen, 2 gr. 1 dreispännig. Karren, 1 gr. 6 d. 1 zweispännig. Karren, 1 gr. 1 einspännig. Karren, 1 gr. 1 Herdochse, 6 d. 1 gemeiner Ochse. 369 ThHStA W, Reg. Cc 223. Kupferzoll von Eisfeld. Die Zollgebühr betrug 20 d. für einen Wagen. Ernst DAHINTEN, Geschichte der Heimat, S. 77, gibt für 1534 folgende Zahlen an: »27 Wagen Rohkupfer von Eisleben auf die Hütte, 32 Wagen 100 Karren Blei von Bamberg auf die Hütte, 24 Wagen Kupfer nach Eisleben, 12 Wagen nach Nürnberg und 34 Wagen nach Bamberg«. 370 Bei einer angenommenen Nutzlast von 55 Zentnern je Wagen und einer Bespannung mit 5 – 7 Pferden ergibt sich also eine Gesamtmenge von etwa 6.500 Zentner. Die Angabe bei MÖLLENBERG, Eroberungen, S. 29, nach einer Denkschrift Georg Pfalers von 1538 (WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, ebenda), wird damit mehr als bestätigt. Vielleicht ist aber die angenommene Nutzlast zu hoch gegriffen, denn über das Gebirge war nur etwas mehr als 30 Zentner Ladung möglich, vgl. ThHStA W, Reg. Cc 303. Vgl. dazu auch S. 155, Anm. 190. 371 Der Schreiber vermerkte noch dazu, dass die Hütte zu Eisfelt widerumb abgethan und die Kupfer nach Hohenkirchen, Arnstadt und Ludersdorf von Eisleben kommend, das Geleit in Erfurt passieren mussten und dort eine hohe Geleitssumme einbrachten. Offensichtlich wollte er sich damit für die minderen Einnahmen in Eisfeld entschuldigen.
4. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT COBURG
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Daraus errechnete der Amtmann eine Zolleinnahme von 26 fl. 6 gr. 10 d. Da die Gesamtsumme des Geleites für diese Zeit noch nicht ermittelt werden konnte, bleibt das Verhältnis zwischen Kupfer- und Bleigeleit und sonstigem Warengeleit in Eisfeld unklar. Es bleibt zunächst keine andere Wahl, als anhand der bisher ermittelten Zolleinnahmen und mit den Kupferzollsätzen von 1538 / 39 den Warendurchgang durch Eisfeld in etwa zu berechnen. Danach hätten bei Zolleinnahmen von 66 fl. 8 d. für die Zeit vom 1. Mai 1508 bis 30. April 1509 insgesamt 832 Wagen Eisfeld passiert, 1509 / 10 bei Einnahmen von 67 fl. 13 gr. 7 d. etwa 852 Wagen. Wenn auch die Einnahmen von 1511 / 12 für Eisfeld nicht bekannt sind, so scheinen die Werte für 1508 / 09 bzw. 1509 / 10 doch auch jenem Warendurchgang zu entsprechen, der sich anhand der Coburger Geleitsrechnung von 1509/10 errechnen ließ.372 Aufgrund der Zielangaben bzw. der Herkunft der Fuhrleute haben in den 30 Wochen von 1509 / 10 folgende Wagen Eisfeld passiert: Zentnergut von Eisfeld 122 Wagen, nach Eisfeld 85 Wagen, von Eisfeld Kupfer 23 Wagen, nach Eisfeld Blei 18 Wagen, Pech 1 Wagen, von Eisfeld Tonnen(-Gut) 68 Wagen, Tonnen und Ballen 89 Wagen, Korn 1 Wagen, Hirse 1 Wagen, Waid 19 Wagen, Hering 15 Wagen, Fäßlein 3 Wagen, insgesamt 445 Wagen. Das bedeutet gleichzeitig, dass auch für die übrigen Jahre die Eisfelder Zolleinnahmen durchaus als Maßstab für die Transportfrequenz gelten können.373 Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass z. B. unter den für 1509 / 10 ermittelten 877 Wagen allein 163 mit Kupfer und Blei beladen waren. Die Kupferverarbeitung im Thüringer Wald spielte also eine bedeutende Rolle im Warenverkehr durch Coburg und Eisfeld, und auch die Geleitseinnahmen wurden davon wesentlich bestimmt.
4.4. Der Warentransport durch die Coburger Beigeleite Unterlauter, Königsberg und die Geleite im Amt Heldburg Aus den späteren Geleitsrechnungen von Coburg geht der Anteil von Kupferund Bleiladungen nicht hervor, so dass sich weder die Veränderungen in der Kupferproduktion374 und im Kupfer- und Bleihandel noch die stabilen Transportfrequenzen mit Zentnergut im Austausch zwischen Nieder- und Oberdeutschland ablesen lassen. Welche Bedeutung in diesem Zusammenhang eine für 1550 / 51 erhaltene Geleitsrechnung von (Unter-)Lauter (nördlich von Coburg an der Straße nach Eisfeld) zukommt, die das Einnhamgeldt [...] von wegen 372 Bei einem Zollsatz von 20 d. je Wagen ergibt sich daraus die Summe von 35 fl. 7 gr. 373 Vgl. Teil 3 unter Eisfeld. Nach Ernst DAHINTEN, Geschichte der Heimat, S. 99, passierten 1534 740 Handelswagen und 637 Karren die Stadt Eisfeld nach zwei Richtungen, nach Coburg und über den Wald. 374 Vgl. WESTERMANN, Eislebener Garkupfer, S. 302, die Tabelle über die Eislebener Garkupferproduktion von 1506 bis 1559.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
aller Kupfer- und Bleywagen verzeichnet, lässt sich daher nicht entscheiden:375 Erfasst wurden 149 Blei- und 212 Kupferwagen. Die Geleitseinnahme betrug dafür 30 fl. 10 d. 1 h. Herkunft und Ziel der Fuhren sind nicht angegeben, so dass lediglich die Namen der Fuhrleute Möglichkeiten für weitere Untersuchungen bieten. Auffällig ist jedenfalls auch hier, dass von den in der Lauterer Rechnung genannten Fuhrleuten nur 2 auch in der Coburger Rechnung von 1550 vorkommen.376 Hier bleiben vorläufig noch ebenso viele Fragen offen wie bei der nach der Rolle und Funktion des Beigeleites Königsberg an der Straße Coburg – Dietersdorf – Pfaffendorf – Haßfurt (und weiter nach Schweinfurt). Diese Straße führte – ebenso wie jene über Seßlach – Ebern – Kirchlautern – Eltmann – zum Main. Nach den Coburger Rechnungen wurden diese Straßen kaum benutzt. Dennoch muss zumindest die Straße Coburg – Haßfurt von einem außerordentlich starken Verkehr in Königsberg gekreuzt worden sein, wie die Zollabrechnungen des Amtes beweisen. Für die gleiche Zeit (1. Mai 1506 bis 30. April 1507), für die z. B. in Coburg 95 fl. 1 Ort 23 d. Geleitsgebühren eingenommen wurden, rechnete der Amtmann 1.146 fl. 4 Pfd. 12 d. Zolleinnahmen für Königsberg und 8 fl. 2 gr. 2 d. 1 h. für Haßfurt ab.377 Da in keiner der vorliegenden Karten eine Straße über Königsberg eingetragen ist, kann nur vermutet werden, dass es sich um eine Verbindung zum oder vom Main handelt.378 Genau so unklar ist die Bedeutung der Zölle im Amt Heldburg, die in Heldburg, Hildburghausen, Stressenhausen, Pfersdorf, Harras, Veilsdorf und Zeilfeld eingenommen wurden. Welche Rolle der Zoll und dementsprechend auch der Warentransit in Heldburg an der Straße zwischen Coburg und Königshofen bzw. Neustadt selbst gespielt hat, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen; auch die für 1546 bis 1551 erhaltenen Geleitsrechnungen können darüber keine Auskunft geben, weil sie nur die Namen und die Herkunft der Fuhrleute sowie das Gefährt nennen.379 Immerhin ist zu erkennen, dass dieses Geleit auch vom Fernhandel berührt wurde, denn die in den Rechnungen erwähnten Fuhrleute stammten u. a. aus Bamberg, Braunschweig, Erfurt, Ilmenau, Nürnberg, Quedlinburg und Würzburg.380 Meist handelt es sich um Karrenfuhren. 375 Vgl. oben S. 115, Anm. 66 und oben S. 201, Anm. 351. 376 Karel Bloch auf der Fahrt von Eisfeld nach Bigen (9. Februar) und Glas Bures von der Hütten Steinach bis gen Main (20. Februar). 377 Vgl. dazu Teil 3 zu Königsberg. Nach einer Capital-Rechnung erhielt der Zöllner von Königsberg 70 fl. 2 lb. 24 d. an den Einnahmen für die Zeit vom 11. September 1504 bis 30. April 1505. Im Rechnungsjahr 1527/28 (Walburgis bis Walburgis) bekam der würzburgische Zöllner für seinen Anteil 44 fl. 6 d. (Lohn?) (ThHStA W, Reg. Bb 128 bzw. Bb 154). 378 Für den Verkehr auf dem Main liegen für die Jahre 1457, 1458 und 1471 umfangreiche Zollregister aus dem Amt Mainberg (oberhalb Schweinfurt) vor (LHASA, MD, A 33 R I Nr. 1 und 2). 379 ThHStA W Reg. Cc 915 – 918. 380 In einem Verzeichnis über unrechte Straßen von 1569 wird auch Heldburg als Station
5. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT OBERHOF
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Für die übrigen Geleite im Amt Heldburg sind bisher nur einige summarische Jahreseinnahmen ermittelt worden. Die größte Bedeutung davon hatte der Zoll im Gericht Hildburghausen, dessen Einnahmen im Durchschnitt bei etwa 40 bis 60 fl. jährlich lagen.381 Die übrigen Geleite wurden offenbar nur selten passiert.382
5. Der Warentransport durch das Geleit Oberhof An anderer Stelle383 wurde schon auf eine Straße verwiesen, die von Eisfeld über Schleusingen, Suhl, Mehlis, Oberhof, Crawinkel und Arnstadt nach Erfurt führte und die bei Mehlis den Verkehr einer Straße von Meiningen über Schleusingen, Schwarza und Benshausen aufnahm.384 Die Nachrichten über den Warenverkehr durch diese Orte können also ebenfalls zu weiteren Erkenntnissen über den Warenaustausch über den Thüringer Wald beitragen. Eine hervorragende
381
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383 384
zwischen Hamburg und Nürnberg genannt: Unrechte Straßen von Hamburg uf Lüneburg – Hannover – Hildeshaim – Gottingen – Bercka – Martsuhl – Meiningen – Masfeld – Romhilt – Heltburg – Seßlich – Kaltenbrunn – Bamberg und also fort bis Nürnberg; etliche fahren von Bercka aus Martsuhl – Masfeld – Gleichewiese – Heltburg – Seßlich – Kaltenbrunn – Rattelsdorf etc., vgl. ThHStA W, Reg. B 23 211. Die Einnahmen waren aber recht bescheiden: Für die Zeit zwischen dem 11. April 1546 und dem 18. März 1548 (2 Jahre) betrugen sie nur 5 fl. 2 lb. 6 d. Allerdings hatte der Geleitsmann am 13. Januar 1547 auch aufgehört zu glaiden bis auf So. Galli 1547 (16. Oktober), vgl. ThHStA W, Reg. Cc 915. Vom 18. März 1548 bis 7. April 1549 wurden 3 fl. 2 lb. 12 d., vom 7. April 1549 bis 23. März 1550 wurden 4 fl. 8 lb. 3 d., vom 23. März 1550 bis 15. März 1551 wurden 4 fl. 3 lb. 9 d. eingenommen. Die Einnahmen deckten oftmals gerade die Ausgaben: 1548 vermerkte der Schosser, dass er 15 d. mehr eingenommen dann außgegeben habe. 1548 / 49 betrug der Überschuss 1 fl. 5 lb. 27 d., wobei der Schosser bereits ein Drittel der Gesamteinnahmen als Lohn erhalten hatte und dem Dorwartter ditz Jahr 24 d. gezahlt worden war zu Verehrung, das er die Zaichen gefortert. 1549 / 50 hatte der Schosser sogar 1 fl. 19 mehr ausgegeben als eingenommen. Siehe Teil 3, Amt Heldburg. Die Berechnung ist hier besonders erschwert, weil nach alter hergebrachter Gewonheit der Rat die Hälfte einnahm und dafür verpflichtet war, die Wege und Strassen in ihrem Weichbild jherlich in Besserungen zu halten, vgl. ThHStA W, Reg. Bb 171. In seiner sonst völlig wertlosen Arbeit bezieht sich Kurt BIESSMANN S. 65 f. auf eine Zollordnung für Hildburghausen. Darin werden u. a. folgende Waren genannt: Wirdtwagen (? = Waidwagen?), Kupfer, Kramerei, Fische oder Heringe, gefärbtes oder ungefärbtes Tuch, Vieh (Kühe, Ochsen, Schafe, Schweine), Wein, Bier, Häute und Felle, Lebensmittel (Käse, Butter), Getreide. Die Orte lagen alle an bzw. südlich der Straße Themar – Hildburghausen – Eisfeld. Nach der Zollordnung bei BIESSMANN, passierten Veilsdorf und Harras vor allem Salzwagen und -Karren, Wein, Vieh, Getreide und Holz bzw. Holzwaren; für Stressenhausen ist nur Waldwerk genannt, für Zeilfeld und Pfersdorf Wein, Fische, Vieh. Siehe oben S. 107. Vgl. dazu auch die Karte von Luise Gerbing, in: DIES., Erfurter Handel.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Rolle spielt dabei zweifellos Oberhof mit einer eigenen Geleitsstelle und einer recht spezifizierten Geleitsordnung.385 Darin werden Salz-, Getreide-, Nuß- und Kastanienkarren an erster Stelle genannt, danach – in dieser Reihenfolge – Wein, Kupfer, Blei, Heringe, Hechte, Fische, Spezerei, Eisen, Käse, Pech, Leder, Holz und Holzwaren, Wolle, Flachs, Obst, (einbeckisches u. a.) Bier und Hirse. Für alle Warenarten sind Wagen und Karren genannt, d. h. auch für Kupfer und Blei. Ob sich daraus auch weitere Schlussfolgerungen für die Berechnungen im Geleit Coburg (mit den Geleitseinnahmen von Karren für den Geleitsmann) ergeben, lässt sich z. Z. nicht feststellen. Die Spezifizierung lässt darauf schließen, dass durch Oberhof im beachtlichen Maße Transitgut zwischen Erfurt und Coburg transportiert wurde, auch wenn präzise Zahlen- und Wertangaben fehlen. Immerhin aber konnte der Wirt zum Obernhof als Geleitseinnehmer 60 fl. von den Gebühren als Pauschalsumme (ist ime hievor also gelassen) abrechnen.386 In ähnlicher Weise illustriert die Zollordnung von Frauenwald387 an der Straße zwischen (Erfurt – ) Ilmenau und Eisfeld (– Coburg) den Warenverkehr über den Thüringer Wald und ergänzt damit vor allem die Geleitsordnungen von Eisfeld und Coburg. Danach wurden auf dieser Straße Getreide, Salz, Wein, Nüsse und Kastanien, Obst, Zentnergut und Leder transportiert und Vieh (Ochsen, Schweine, Hammel und Schafe) getrieben. Kupfer, Blei oder andere Metalle sind nicht erwähnt. Von Bedeutung ist aber auch hier, dass für alle Waren auch Karrenfuhren genannt werden.
6. Der Warentransport durch das Geleit Tambach / Tenneberg Welche Aufgaben bei der Erforschung des Warenverkehrs über den Thüringer Wald noch bevorstehen, zeigt u. a. die Geleitsordnung des Amtes Tenneberg388 385 Siehe Teil 4, Nr. 65a. Die Gebühren waren ziemlich hoch, wurden aber später – eine genaue Zeitangabe ist nicht möglich – um 100 bis 200 % erhöht (LHASA, MD, A 33 G XII Nr. 1. Verzaichnuß des alten Zolle zum Obernhof. Erstaigerung des Zolls zum Obernhof, so vil man der Stuck in Veränderung findet). Danach wurden für einen Ochsen nicht mehr wie bisher 1 schneebg. gr. als Geleitsgebühren erhoben, sondern 3 (Vieh ist in der gedruckten Geleitsordnung nicht erwähnt). Die gleiche Erhöhung galt für Gerste, Hafer oder Korn (1 schneebg. gr. je Karren : 3 schneebg. gr.), Waldwerk, Wein, Rindleder, Tuch, Fischwerk und Schafe. Als Zolleinnahme von Suhl – zwischen Oberhof und Schleusingen bzw. Eisfeld – Coburg rechnete der Rentmeister von Henneberg im Rechnungsjahr 1528 / 29 nicht weniger als 91 fl. 5 gr. und 3 d. ab (LHASA, MD, A 33, S I Nr. 3). 386 Siehe oben S. 108 f., Anm. 66 und oben S. 116, Anm. 53. 387 Siehe Teil 4, Nr. 27. 388 Siehe Teil 4, Nr. 87. Außerdem Erich TRINKS, Das Amt Tenneberg vom Ende des 13. bis um die Mitte des 16. Jahrhunderts, phil. Diss. Jena, Apolda 1934.
6. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT TAMBACH / TENNEBERG
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in Tambach an einer bisher noch nicht untersuchten Straße von Erfurt bzw. Gotha und weiter nach Südwesten in den Raum Schmalkalden. In dieser Geleitsordnung sind spezifiziert wohl ziemlich alle Waren aufgeführt, die damals gehandelt wurden; damit ist zweifelsfrei der Nachweis erbracht, dass es sich bei Tambach um ein wichtiges Transitgeleit gehandelt hat. Immerhin betrugen die Einnahmen zwischen 1522 und 1528 jährlich mehr als 63 fl. 17 gr., denn für diesen Betrag waren sie offenbar verpachtet.389 1535 / 36 wurden 23 ß 17 gr. 3 d. 1 h. (= 66 fl. 11 gr. 3 d. 1 h.) abgerechnet, incl. 3 ß 3 gr. 2 d. vom Beigeleite zu Friedrichroda.390 In welcher Richtung der Warenfluss ging, ist z. Z. allerdings noch nachzuweisen. Auffällig ist jedenfalls, dass wohl Kupfer, Blei und Eisen in der Geleitsordnung aufgeführt sind, jeder Hinweis auf Eisenwaren aber fehlt. Möglicherweise wurde über Tambach auch ein beachtlicher Teil des Transitgutes aus dem Norden geführt, denn in einer Anordnung von 1515, dy Strassen uf Swartza belangend, heißt es u. a., dass alle Guter, so von Lubeck, Hamburgk, Luneburg, Braunschweigk, Magdeburgk oder Eysleben uber den Hartz ader der Lantart nach dem Land zu Dhoringen gehen oder faren wollen, mugen auf [...] Voylsbergk, Sachssenbergk, Wundersleuben und Wissensehe faren, da dann welche zu Crawinkel oder Tambach, der Orter uber Walt, mussen alle zuvor auf Erfurdt und dannen an ir gehorig Ende faren. Solche Strassen sein von keinem Teil niy gesperet zu faren worden, sondern ein jheglicher Furman nach seynam Willen welche Strassen wil waren mag, unverhindert [...].391 Auch Wein und Salz scheinen in beachtlichem Maße über Tambach geführt worden zu sein, wie aus einer Klageschrift des Erfurter Geleitsmann vom Ausgang des 15. Jahrhunderts hervorgeht.392 389 ThHStA W, Reg. Bb 147, 151, 154; jeweils 21 ß 20 gr. Die Einnahmen aus diesem Geleit flossen nach Naumburg: Am 18. Juni 1512 willigten Kurfürst Friedrich und Herzog Johann ein in die testamentarische Bestimmung des verstorbenen Stadtschreibers Johann Mathes zu Naumburg, daß nämlich des Erblassers Anteil an dem Zolle zu Tambach mit 38 rh fl. von dem Geleitsmanne zu Tambach an den jeweiligen Inhaber des von Johann Mathes errichteten neuen Altars zu St. Marien, St. Hieronymus und St. Anna in der Wenzelskirche zu Naumburg jährlich ausgezahlt werden soll. Die Fürsten behalten sich das Recht der Ablösung dieser 38 fl. mit 632 fl. vor. Zitiert nach K. SCHÖPPE, Regesten und Urkunden zur Geschichte Naumburgs im 16. Jahrhundert, in: ZVTHGA NF 15 (1905), S. 341. 390 ThHStA W, Reg. Bb 171. 391 ThHStA W, Reg. Cc 181. Die Anlage der Geleitsordnung schließt aus, dass die hohen Einnahmen vorwiegend von Kupfer- bzw. Bleitransporten stammten, auch wenn das Eislebener Rohkupfer zur Hütte Schwarza über Tambach transportiert werden musste, und ebenda: Das Kupfer von Eyslewben, das uf die Hutten Swartz ghet, haben allewege gefaren auf [...] Erfurdt, darnach auf Tambach. Ob für das für die Hütte Tambach bestimmte Kupfer noch im Ort Geleitsgebühren zu zahlen waren, erscheint zweifelhaft. 392 St. A. Erfurt 2 – O / B I 1, Außczihung und Gebrechen, Bl. 169 ff. Danach umgingen die Furleuthe, wilche Weyn aus dem Lande zcu Francken füren, auf der Hinfahrt Erfurt und benutzten die Straße über Herbsleben. Im Widerfarn wollen sie mit Salcze auch wieder Erfurt meiden und farn die Furleuth umb, gemeynlich uf Tambach zcu. Nach einem Verzeichnis etzlicher Fuhrleute, so aus den Sehestedten und Magdeburg von Walb. 1534 bis Walb. 1535 durch Erfurt auf Tambach und zurück gefahren sind (ThHStA W, B 23 204), und in dem nur jene aufgenommen wurden, die
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Nach dem bisherigen Stand der Quellenkenntnis ist es noch nicht möglich, ein konkretes, umfassendes Bild des Warenverkehrs über und im Thüringer Wald zu zeichnen. Dazu sind noch weitere Voruntersuchungen notwendig. Vor allem die überregionale und regionale Rohstoffversorgung für die Kupferverhüttung und die Eisenproduktion bzw. -verarbeitung verlangt ebenso verstärkte Aufmerksamkeit wie der Absatz gesaigerten Kupfers und der Eisenwaren. Nicht weniger wichtig erscheinen künftige Forschungen über die Wirtschaftsstruktur des Thüringer Waldes und der sozialen Struktur seiner Bevölkerung als Ausgangsbasis für weitere handelsgeschichtliche Untersuchungen, um die Gesamtheit des Warenaustausches und der Marktproduktion erfassen zu können. Auch die Frage des Transithandels auf den Straßen des Thüringer Waldes vornehmlich zwischen Ober- und Mitteldeutschland bedarf noch weiterer Untersuchungen. Wenn im bestimmten Maße die Quantitäten ermittelt werden konnten, so fehlen doch noch präzisere Angaben über die Art und den Wert der gehandelten Waren. Hier können – wie für andere Fragen – zunächst wohl nur Untersuchungen über die Namen und die Herkunft der Fuhrleute (und der Kaufleute) weiterhelfen. Eine Voraussetzung dafür ist die Auswertung gleichzeitiger Rechnungen verschiedener Geleite, um den Weg der einzelnen Frachten verfolgen zu können. Besondere Beachtung verdienen dabei die Karrenfuhren und jene Güter, die z. B. das Geleit Coburg frei passieren konnten. Bereits die vorliegenden Ergebnisse lassen aber erkennen, dass über den Thüringer Wald und vor allem in Nord-Süd- und Süd-Nord-Richtung ein umfangreicher, hochentwickelter und spezialisierter Warenaustausch stattfand, wobei die frühkapitalistische Erz- und Metallverarbeitung einen entscheidenden Anteil hatte. Verstärkte Beachtung als ein Maßstab für den Warenverkehr verdienen in diesem Zusammenhang die besonderen Schwierigkeiten der Transporte über das Mittelgebirge. Auf die Höhenunterschiede, die selbst auf kleinen Teilstrecken und zu allen Jahreszeiten überwunden werden mussten, hat Waldemar Fischer verwiesen.393 zuvor die Geleitsorte Weißensee und Sachsenburg passiert hatten, wurden nach Tambach transportiert Getreide, Salz, Kupfer und Schollen, von Tambach kamen Wein, Bornrohre, Kessel, Pflugholz. Vgl. auch ein Verzeichnis der Straßen, so die Fuhrleute von Hamburg oder Lüneburg auf Nürnberg fahren sollen (ThHStA W, B 23 211), das etwa um 1569 angelegt wurde: Die Fuhrleute, so zu und um Schmalkalden zum Tambach, im Land zu Franken und sonderlich zu Branteroda und in den umliegenden Dörfern wohnen, wann sie mit Wein, Salz oder anderer Ware in das Land zu Sachsen oder wieder heraus fahren [...]. 393 Nach dem Protokoll einer Verhandlung zwischen ernestinischen und albertinischen Räten in Weimar 1515 wurde dort sogar festgestellt, das alle Guther, ßo von Polen, Schlesigen auf Leipzigk und furder nach Hessen, Buchen, Franckfurdt, Antorff, Nyderlandt ader an Reyn auß auf Tambach, Cranwinckel oder der Orter ubern Waldt von Leyptzigk ader Naumburgk außgehen ader fahren wollen, müssen auf Bottelstedt, daranach auf Erfurdt [...] fahren (LHASA, MD, A 44 I II II 3 b Nr. 12 Bd. II). Vgl. Waldemar FISCHER, Linienführung, Bau und Verkehrsumfang.
7. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT SACHSENBURG
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7. Der Warentransport durch das Geleit Sachsenburg Wenn die Geleite Coburg, Eisfeld, Tenneberg / Tambach usw. dem Erfurter Wirtschaftsraum nach Süden vorgelagert waren, dann hatten die Geleite Sachsenburg, Guthmannshausen und Vogelsberg die gleiche Funktion im Norden. Hier konnte jeder Warenverkehr erfasst werden, der das ökonomische Einflussgebiet der Thüringer Metropole passierte oder nur tangierte. Durch die geografische Lage wurden Sachsenburg, Guthmannshausen und Vogelsberg hauptsächlich im Nord-Süd-Verkehr frequentiert; diese Orte sind damit praktisch Gegengeleite zu Coburg und den anderen Geleiten im Thüringer Wald.394 Eine Vorrangstellung unter den nördlichen thüringischen Geleiten nahm aufgrund der althergebrachten Straßenführung Sachsenburg ein: Auf diesem Geleitsort an der Thüringer Pforte konzentrierte sich der Nord-Süd-Verkehr. Dementsprechend konnte auch in der Geleitsordnung von vor 1520 der überregionale Handel knapp und recht summarisch benannt werden: alle Lastwagen als Honig, Fischwergk, Gewandt, Kupper, Eysenwergk, Kremerey und Zentnergut, gibt eyn jeder Wagen 8 alte Groschen und 1 Karn 4 gr., nemlich 3 gute Pfennig für 1 gr.395 Daneben werden an auswärtigen Produkten nur noch welsche Nosse, Castanien und auslendsche weyne, Gläser und Vieh (Ochsen, Farren, Schweine, Schafe) erwähnt. Sonst bestimmen Agrarerzeugnisse der Umgegend die Aufzählung: Äpfel, anderes Obis, Lantweyn, Broth, Holtze, Delen, Schindeln oder Wegepfele, Zwippeln, Gedredig, Hoppen, Northus oder Sangerhus bier,396 Ruben oder Kraut. Bei den recht unterschiedlichen Geleitsgebühren – wer Hoppen furdt, gibt vom Wagen 8 alte Groschen,[...] eyn jeder Wagen mit Zwippeln gibt zwo Rethsen (Rispen) – ist noch zu beachten, dass von den meisten Agrarprodukten neben einer relativ geringen Gebühr in Geld noch Naturalabgaben verlangt wurden, die dem Geleitsmann zustanden.397 Deshalb kommen die Einnahmen im Geleit Sachsenburg – neben den allerdings außerordentlichen Salzfuhren – auch fast ausschließlich aus den Fernhandelstransporten, so dass die alljährlichen Abrechnungen unter Berücksichtigung der Salzproduktion und des Salzhandels durchaus die Frequenz im Fernhandel ausdrücken. 394 Über den Straßenverlauf vgl. Kap. III. 1.1. 395 Siehe Teil 4, Nr. 79a. 396 Erwähnt werden noch Einbecker und Naumburger Bier. Für ein Faß waren 3 gr. bzw. 2 schneeberger gr. zu zahlen, doch die vor geschrieben Bier kommen gar selten in dis Geleyte. 397 Welsche Nosse: [...] gibt man 1 Pfund Nosse [...] und 1 gr.; die Nosse hat allwege der Gleitsmann genommen; welcher Opfel furdt, gibt 1 Schogk Opfel und 1 gr., ist mit denselben gehalten wie (mit) den Nossen. Welcher Castanien furdt, gibt 100 und 1 gr., ist auch wie mit den andern Obis gehalten [...] welcher Broth furdt, gibt vom Karn 1 Brot, von 1 Pferde eyn Pfennig, das Brodt nimbt ein Gleitsmann. Gleiche Bestimmungen galten für Zwiebeln, Rüben und Kraut, aber auch für Gläser, Gelten, Zober, Bottiche, Kreuse, siehe Teil 4, Nr. 79a.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Die komplizierte Quellenlage, die gerade durch die späte Überlieferung für Sachsenburg deutlich wird, macht einen zeitlichen Vergleich mit anderen Geleitsrechnungen im Thüringer Raum außerordentlich schwierig.398 Um zu annähernden Vergleichswerten mit Coburg und Creuzburg zu kommen, wurden die Sachsenburger Rechnungen von 1563/64399 näher untersucht. In diesem Rechnungsjahr vom 1. Mai 1563 bis 30. April 1564 wurden insgesamt 345 fl. 4 gr. 7 n d. Geleitsgeld eingenommen, und zwar im ersten halben Jahr bis zum 20. November 1563 247 fl. 3 n d., im zweiten halben Jahr bis zum 30. April 1564 noch 107 fl. 4 gr. 4 n d.400 Davon brachten die 407 ½ Wagen und 8 Karren, die mit Gütern beladen waren, allein 51 fl. 19 gr. 6 n d. 3 a d. ein;401 von den 39 Wagen und 45 Karren Fischwerk, 4 Wagen und 6 Karren Heringe und 3 Karren Schollen wurden 8 fl. 11 gr. 8 d. Geleitsgebühren eingenommen; für die 131 Wagen 19 Karren Waid kassierte der Sachsenburger Geleitsmann 17 fl. 17 gr. 4 n d 3 a d.402 Um den Gesamteindruck nicht zu verwischen, müssen auch noch die Einnahmen aus dem Viehgeleit angeführt werden: Sie betrugen für 1.898 Ochsen, 1.332 Schafe, 791 Schweine, 166 Pferde, 30 Hammel, 4 Kühe und 29 Kälber 44 fl. 15 gr. 3 a d. Aus den Einnahmen von diesen vier Fernhandelsgütern errechnen sich 123 fl. 1 gr. 6 n d.; das sind zwar auch nur etwa 35 % von den Gesamteinnahmen von 345 fl. 4 gr. 7 n d. Es darf darüber jedoch nicht vergessen werden, dass das Salz403 aus dem nahen Frankenhausen, aber auch aus Staßfurt und Halle, die Wagen- und Karrendurchfahrt durch das Sachsenhäuser Geleit quantitativ absolut bestimmte.404 Von größerer Bedeutung für die vorliegende Fragestellung sind jedoch die Quantitäten der in den Geleitsrechnungen erfassten Fernhandelstransporte und – für die weitere Auswertung – die Herkunft der Fuhrleute. Für 407 ½ Wagen 398 Siehe oben S. 121. Außer für Erfurt sind für jene späte Zeit nur einzelne Rechnungen von Creuzburg und Coburg erhalten – die Eisenacher Quellen brechen ja nach einer großen Lücke von 1524 bis 1552 bereits 1555 ab –, wobei auch hier durch die schlechte Qualität wohl nur die Namen der Fuhrleute helfen können, das Fernhandelsgut näher zu bestimmen. Selbstverständlich müssen die Erfurter Rechnungen den Ausgangspunkt bilden für die gesamte Problematik des Warenverkehrs in, nach und durch Thüringen; bei der hohen Quantität der jährlichen Erfurter Eintragungen war es allerdings nicht möglich, sie für den jeweiligen notwendigen Vergleich mit zufällig erhaltenen Rechnungen anderer Geleite auch ausführlich auszuwerten. Hier bleiben weitere Aufgaben für künftige Forschungen. 399 ThHStA W, Reg. Cc 1135 und Cc 1136. 400 Dazu kommen noch 49 fl. 13 gr. (36 fl. 13 gr. bzw. 13 fl.) Wegegeld, über dessen Bedeutung sich noch kein Nachweis finden ließ. 401 12 n d. bzw. 9 a d. machten einen gr. 402 Waid ist in der Geleitsordnung nicht erwähnt. Der Geleitstarif betrug je Wagen 2 gr. 5 a d. wie bei den Zentnergütern. 403 Vom Frankenhäuser Salze von 1 Pferde 1 a d., von Staßfurter und hallischen Salze von 1 Pferde 3 a d. 404 Vgl. dazu die Arbeiten von Dieter POSTIER.
7. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT SACHSENBURG
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und 8 Karren mit Gütern musste vom 1. Mai 1563 bis 30. April 1564 in Sachsenburg Geleit bezahlt werden. Davon stammten die Fuhrleute von 295 ½ 67 12 9 7 5 5 4 3
Wagen Wagen Wagen Wagen Wagen Wagen, 5 Karren Wagen, 1 Karren Wagen Wagen 2 Karren
aus Lüneburg aus Magdeburg aus Erfurt aus Wittingen (ssö. von Uelzen an der Straße nach Magdeburg) aus Sangerhausen aus Suhl aus Königsee aus Torgau aus Halberstadt aus Heinrichs
Mit Ausnahme der 4 Wagen mit Fuhrleuten aus Torgau gingen also alle anderen Gütertransporte in Nord-Süd-Richtung. Von diesen 403 ½ Wagen und 8 Karren hatten 381 ½ Wagen Fuhrleute aus Gebieten weit nördlich Sachsenburgs. Werden die 12 Wagen mit Erfurter Fuhrleuten hinzugerechnet, dann hatten nicht weniger als 393 ½ Wagen mit Gütern Erfurt als Ziel der Ladungen, wobei angenommen wird, dass die 10 Wagen und 8 Karren mit Fuhrleuten aus Suhl, Königsee und Heinrichs auch für Märkte südlich Erfurts bestimmt waren. Ausgehend von diesen Tatsachen kann festgestellt werden, dass Erfurts Rolle als »Mittler« auch durch den Warenverkehr durch das Sachsenburger Geleit eindeutig bestätigt wird: Da zweifellos die Fuhrleute aus Lüneburg, Magdeburg usw. selbst nicht über Erfurt hinausfuhren, muss also in Erfurt ein ständiger Markt für die Fernhandels-Güter bestanden haben. Wenn auch ein bestimmter Teil dieser Waren in Erfurt oder der unmittelbaren Umgebung konsumiert wurde, war der überwiegende Teil jedoch Transitgut. Darüber hinaus kann mit an Sicherheit grenzender. Wahrscheinlichkeit die Zahl der erfassten Güter-Wagen verdoppelt werden, denn natürlich konnten die Wagen ohne Schwierigkeiten innerhalb der bewussten 14 Tage von Sachsenburg nach Erfurt und zurück fahren und das Geleit gebührenfrei passieren.405 Danach ist also anzunehmen, dass etwa 400 Wagenladungen zwischen Lüneburg und Erfurt bzw. Erfurt und Lüneburg transportiert wurden und also auch 134 Wagenladungen zwischen Magdeburg – Erfurt und 18 Wagenladungen zwischen Wittingen und Erfurt usw. Die Zahl der Transporte würde sich also auf insgesamt etwa 800 Wagen erhöhen. Dabei muss natürlich die Rückfracht nicht unbedingt ebenfalls aus Gütern bestanden haben.406 405 Wenn die Sachsenburger Geleitsordnung auch die Frist nicht ausdrücklich erwähnt, lässt sich aus den Angaben über die einzelnen Transporte doch herauslesen, dass die allgemeine Bestimmung auch hier galt. 406 Wie nachgewiesen werden konnte, bestanden die Karrenfrachten der Fuhrleute aus Suhl und Heinrichs nach Norden über Sachsenburg hinaus vorwiegend aus Wein. Siehe oben S. 130 ff.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Auch nach weiteren Untersuchungen anhand von Erfurter Geleitsrechnungen wird sich der Warenverkehr auf den Straßen zwischen Erfurt und Sachsenburg nur schwer genauer charakterisieren lassen. Ein Vergleich mit den bisherigen Ergebnissen macht die Probleme deutlich: In den Sachsenburger Rechnungen wurde nur der Begriff Güter verwendet und offensichtlich darunter – mit Ausnahme von Fischwergk – alles das verstanden, was die Geleitsordnung für die Lastwagen anführte, d. h. Honig, [...] Gewandt, Kupper, Ysenwergk, Kremerei und Zentnergut.407 Wenn auch die Summe aller dieser Warenarten anhand der Erfurter Rechnungen im Nord-Süd-Verkehr einen Vergleich über die Zuverlässigkeit der Sachsenburger Aussagen möglich macht, so stellt die Herkunft der Fuhrleute nach den beiden Geleitsangaben das Ergebnis in Frage: Das erdrückende Übergewicht der Fuhrleute aus Lüneburg steht in völligem Gegensatz zu den (früheren) Erfurter Angaben. Nach den Sachsenburger Rechnungen von 1563/64 brachten sie etwa 73 % aller Güter-Wagen und die Magdeburger Fuhrleute immer noch etwa 16 Prozent. Es fehlen also u. a. die in den Erfurter Quellen genannten Fuhrleute aus den zahlreichen Orten des Thüringer Waldes, aus Wernigerode, Goslar usw., während andererseits in Erfurt nur selten Fuhrleute aus Lüneburg erwähnt werden. Ob zwischen Erfurt und Sachsenburg die gleichen Geleitspraktiken geübt wurden, wie sie für die Geleite Erfurt und Buttelstedt nachgewiesen werden konnten, lässt sich nach dem bisherigen Stand der Untersuchungen nicht sagen. Nach dem Buttelstedt-Erfurter Beispiel müssten dann die Erfurter und die Sachsenburger Transporte addiert werden, wenn die wirkliche Frequenz auf dieser Straße errechnet werden soll. Unklar bleibt vorläufig auch, welche Art Güter so weit aus dem Norden das Geleit Sachsenburg passierten. Wenn auch auf jeden Fall die Kupfertransporte von und nach den Hütten unter die 403 ½ Wagen gezählt werden und anzunehmen ist, dass daran auch Lüneburger Fuhrleute beteiligt waren, so handelt es sich sicher nicht um die erwähnten 73 % aller Wagenfuhren. Erfurter Quellen geben darüber nur begrenzt Auskunft, so dass zur weiteren Klärung noch umfangreiche Untersuchungen notwendig sind. Die Fragestellung wird noch erweitert durch die in Sachsenburg gesondert aufgeführten Fischtransporte, die ja nur als Nord-Süd-Verkehr zu verstehen und von denen die Rücktransporte nicht bekannt sind. Wenn es sich mit 43 Wagen und 54 Karren auch nicht um eine besondere Quantität handelt, so beförderten diese Wagen und Karren doch zweifellos auch Fernhandelsgut zurück nach Norden und müssen als Beweis für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Nieder- und Mitteldeutschland mit herangezogen werden. Hinweise auf die Rückfrachten können die Herkunftsorte der Fuhrleute geben: 19 Fischwagen stammten aus Erfurt und 9 aus Lüneburg, d. h. aus jenen Städten, die im besonderen Maße durch den Austausch von Gütern verbunden waren; dagegen kamen 19 Karrenführer aus Suhl und 15 aus Heinrichs. Diese Orte hatten besonderen Anteil am 407 Ein klarer Beweis dafür ist auch die durchgängige Geleitsgebühr von 2 gr. 6 a d. je Wagen.
7. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT SACHSENBURG
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Weintransport von Franken nach Thüringen und weiter nach Norden und Nordosten.408 Wie vielfältig der Warenverkehr durch das Geleit Sachsenburg war und welche Probleme sich bei einer Untersuchung ergeben, zeigt auch der Waidtransport. Ermittelt wurden für das Jahr 1563 / 64 131 Wagen und 19 Karren, davon waren allein 51 Wagen direkt für östliche Märkte bestimmt (41 Wagen mit Fuhrleuten aus Torgau, 10 Wagen mit Fuhrleuten aus Oschatz), und nur 18 Wagen fuhren in Richtung Magdeburg bzw. 9 Wagen nach Lüneburg. Für welche Märkte die Transporte mit Fuhrleuten aus Erfurt (39 Wagen)409 oder den thüringischen Waldstädten Greußen (5 Karren), Königsee (5 Wagen), Tennstedt (12 Karren) vorgesehen waren, lässt sich z. Z. nicht feststellen.410 Sowohl die Namen als auch die Herkunftsorte der Fuhrleute lassen sich aber – mit der Ausnahme Magdeburg – nicht in Übereinstimmung bringen mit den entsprechenden Angaben der Gütertransporte. Danach muss auch hier angenommen werden, dass die Rückfrachten der Waidtransporte unter die 14tägige Geleitsbefreiungsfrist fielen und also die Frequenz des Warendurchganges durch Sachsenburg wesentlich höher lag als zunächst anzunehmen war. Oder: Der Warendurchgang (und die Geleitseinnahmen) in Sachsenburg sind ein echter Wertmesser für die wirtschaftlichen Beziehungen und Verbindungen zwischen Mittel- und Oberdeutschland einerseits und Niederdeutschland andererseits. Den »hansischen Beziehungen« Erfurts kann hier also konkret nachgegangen werden. Immerhin gehörten nicht weniger als 70 Wagen und 2 Karren, für die in Sachsenburg Gebühren zu zahlen waren, Erfurter Fuhrleuten. Hinzu kommen noch die 409 ½ Wagen mit Lüneburger, Wittinger und Magdeburger Fuhrleuten, die direkt auf das Hansegebiet verweisen. Damit machen diese Transporte nicht weniger als etwa 83 % des gesamten in den Quellen erfassten Warendurchganges in Sachsenburg aus,411 wobei immer wieder zu bedenken ist, dass aus geleitsrechtlichen Gründen wohl weit weniger als die Hälfte aller Transporte erfasst wurde. Dabei ist auffällig, dass der Warenverkehr im Fernhandel, obwohl unabhängig von Großen Märkten, im Sommerhalbjahr stark überwog. So passierten von den 407 ½ Wagen und 8 Karren mit Gütern im Rechnungsjahr 1563 / 64 in der Zeit vom 1. Mai bis 19. November 1563 (29 Wochen) 233 Wagen und 6 Karren das Geleit, die restlichen 408 Die übrigen Fuhrleute kamen aus Suhl (1 Wagen), Saalfeld (1 Wagen), Schmalkalden (1 Wagen, 4 Karren), »von der Mark« (1 Wagen), Holzhausen (6 Wagen), Magdeburg (2 Wagen), Tennstedt (1 Wagen), Zella (2 Wagen), Frankenhausen (1 Karren), Erfurt (2 Karren), Salzungen (8 ½ Karren), Melpers (1 Karren), Benshausen ( ½ Karren), Tambach (1 Karren), Ohrdruf (3 Karren). 409 Davon gehörten allein 20 Wagen Hans Silberschlagk und 15 Wagen Hans Renft. 410 Die restlichen Transporte gehörten Fuhrleuten aus Halberstadt (2 Wagen), Driwel oder Dewel (?) (4 Wagen), Eisleben (3 Wagen), Hildburghausen (2 Karren). 411 479 ½ Wagen: 577 ½ Wagen. Unberücksichtigt blieben die 72 Karren, deren Fuhrleute fast ausschließlich aus dem Thüringer Wald stammten.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
174 ½ Wagen und 2 Karren in den 23 Wochen vom 20. November 1563 bis 30. April 1564. Der Unterschied ist noch auffälliger bei Waid mit 99 Wagen und 19 Karren im ersten Halbjahr und nur 32 Wagen im zweiten Halbjahr. Das Verhältnis bei Fischwerk ist 24 Wagen 39 Karren zu 19 Wagen 15 Karren.412 Die Ursachen für diese Unterschiede sind noch nicht geklärt. Dabei kann der Warendurchgang von 1563 / 64 nur bedingt als Maßstab auch für andere Jahre gelten, denn er liegt unter dem allgemeinen Durchschnitt, wie sich aus den jährlichen und halbjährlichen Geleitseinnahmen ergibt; eingenommen wurden vom: 19.11.1555 bis 30.04.1556 (23 Wochen) 01.05.1556 bis 18.11.1556 (30 Wochen) 19.11.1556 bis 30.04.1557 (23 Wochen) 01.05.1557 bis 18.11.1557 (28 Wochen) 19.11.1557 bis 30.04.1558 (24 Wochen) 19.11.1558 bis 30.04.1559 (23 Wochen) 19.11.1559 bis 30.04.1560 (23 Wochen) 19.11.1560 bis 30.04.1561 (23 Wochen) 19.11.1561 bis 30.04.1562 (23 Wochen) 01.05.15.62 bis 18.11.1562 (29 Wochen) 19.11.1562 bis 30.04.1563 (23 Wochen) 01.05.1563 bis 18.11.1563 (29 Wochen) 19.11.1563 bis 30.04.1564 (23 Wochen) 01.05.1570 bis 15.02.1571 (41 Wochen)
= = = = = = = = = = = = = =
131 fl. 13 gr. 11 d. 426 fl. 17 gr. 4 d. 137 fl. 6 gr. 4 n d. = 371 fl. 9 gr. 2 n d. 156 fl. 19 gr. 8 n d. = 159 fl. 15 gr. 6 n d. 95 fl. 4 gr. 8 n d. 108 fl. 15 gr. 5 n d. 116 fl. 8 gr. 8 n d. 271 fl. 0 gr. 6 a d. 105 fl. 8 gr. 11 n d. = 247 fl. 0 gr. 3 n d. 107 fl. 4 gr. 4 n d. = 438 fl. 3 gr. 2 n d.
564 fl. 3 gr. 8 n d. 529 fl. 7 gr. 10 n d.
376 fl. 9 gr. 5 n d. 354 fl. 4 gr. 7 n d.
Die hier schon hervortretenden beachtlichen Schwankungen drücken zweifellos auch die unterschiedliche Transportfrequenz aus. Die Ursachen dafür können noch nicht genannt werden. Sie hängen sicher nicht mit dem Besitzwechsel von 1554 zusammen, denn sogar im Rechnungsjahr 1534 / 35 sollen die Einnahmen 622 fl. 18 gr. und 1544 630 fl. 18 gr. 8 d. betragen haben.413 Dagegen waren die 412 Auch im Viehauftrieb zeigt sich dieser Unterschied in den beiden Halbjahren und dementsprechend in den Geleitseinnahmen: Sommerhalbjahr Winterhalbjahr 1.898 Ochsen – Ochsen 728 Schweine 63 Schweine 137 Pferde 29 Pferde 1.172 Schafe 160 Schafe 30 Hammel – Hammel 4 Kälber 25 Kälber 1 Kuh 1 Kuh Die Unterschiede begründen sich in den Terminen der östlichen Viehmärkte. Das Verhältnis der Einnahmen war 42 fl. 19 gr. 7 a d. zu 1 fl. 16 gr. 5 a d. 413 Woldemar GOERLITZ, Staat und Stände in Sachsen unter den Herzögen Albrecht und Georg, Leipzig und Berlin 1928, S. 72, bzw. Gustav POPPE, Über Handel und Handelsstraßen unserer Gegend in früherer Zeit, in: Mitteilungen des Geschichtlich-Naturwissenschaftlichen Vereins von Sangerhausen und Umgebung, 3 (1896), S. 199.
8. WARENTRANSPORT DURCH DIE ERFURTER BEIGELEITE
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Einnahmen unmittelbar vor der Leipziger Teilung von 1485 wesentlich geringer: Für die Zeit vom 22. Januar 1482 bis 29. September 1482 (35 Wochen, 4 Tage) wurden 95 fl. 5 gr. abgerechnet, für die folgenden 36 Wochen und 3 Tage bis zum 11. Juni 1483 waren es 47 fl. 13 gr. Danach betrug die Geleitssumme vom 13. Juni 1484 bis zum 22. Februar 1485 (36 Wochen, 2 Tage) 69 fl. 10 gr. und vom 23. Februar bis 4. Juli 1485 (18 Wochen, 5 Tage) 31 fl. 18 gr.414
8. Der Warentransport durch die Erfurter Beigeleite Guthmannshausen, Vogelsberg und Buttelstedt 8.1. Der Warentransport durch das Erfurter Beigeleit Guthmannshausen Das Geleit in Guthmannshausen stand in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts eindeutig im Schatten des Sachsenburger Geleites. Durch die Auseinandersetzungen zwischen Ernestinern und Albertinern um den Verlauf der Kreuzstraße, die schließlich mit einem Erfolg der Albertiner und damit zugunsten Sachsenburgs endeten, hatte Guthmannshausen an Bedeutung verloren. Und später, d. h. nach dem Übergang Sachsenburgs an die Ernestiner, bestand keine 414 ThHStA W, Reg. Bb 112; ThHStA W, Reg. Bb 113: 13. Juni 1484 bis 22. Februar 1485 (3 / 4 Jahr minus 2 Wochen): 24 ß 19 gr. 2 d. 1 h. = 69 fl. 3,0 gr. (36 Wochen, 2 Tage). ThHStA W, Reg. Bb 114: 23. Februar 1485 bis 4. Juli 1485 (18 Wochen, 5 Tage): 11 ß 9 gr. 8 d. = 31 fl. 18 gr. In Reg. Bb 112 findet sich noch eine Eintragung über die Einnahmen von So. Michaelis 1469 (29. September) bis Dienstag Vincenti 1482 (22. Januar) – 12 Jahre 16 Wochen 2 Tage: 1469 / 70 23 ß 20 gr. = 66 fl. 14 gr. hat das Geleit im 1. Jahr getragen; vorher waren es 33 ß 20 gr. Man hat dem Geleitsmann 10 ß gegeben, damit er die Brücke bauen kann, die zerbrochen und die Straße dadurch 15 Wochen unbenutzbar war. 1470 / 71: 33 ß 35 gr. = 95 fl. 20 gr. 1471 / 72: 36 ß 46 gr. = 105 fl. 1 gr. 1472 / 73: 34 ß 30 gr. = 98 fl. 12 gr. 1473 / 74: 37 ß 25 gr. = 106 fl. 19 gr. 1474 / 75: 29 ß 44 gr. = 84 fl. 20 gr. 1475 / 76: 34 ß 20 gr. = 98 fl. 2 gr. 1476 / 77: 33 ß 20 gr. = 95 fl. 5 gr. Die konstanten Einnahmen in den 5 Jahren lassen den Schluss zu, dass das Geleit verpachtet war. Auf keinen Fall darf daraus die Höhe der Transportfrequenzen abgelesen werden: 1477 / 78: 33 ß 20 gr. 1478 / 79: 33 ß 20 gr. 1479 / 80: 33 ß 20 gr. 1480 / 81: 33 ß 20 gr. 1481 / 82: 9 ß = 25 fl. 15 gr.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Notwendigkeit mehr, das Geleit in Guthmannshausen für den Nord-Süd-Verkehr besonders zu fördern. Dementsprechend sind in den Guthmannshäuser Rechnungen zwischen 1519 und 1532 415 nur wenig Transporte auf der Kreuzstraße erwähnt: in geringen Quantitäten lassen sich Wagen mit Zentnergut und Kupfer von Eisleben auf dem Wege nach Erfurt nachweisen.416 Beachtung für spätere Untersuchungen verdienen die Rechnungen von Guthmannshausen für den West-Ost-Verkehr von Mühlhausen zu den Naumburger und Leipziger Märkten oder weiter nach Südosten. Neben einzelnen Zentnerguttransporten zu den Marktzeiten passierten vor allem agrarische Produkte das Geleit: Korn und Waid wurden über Eckartsberga nach Chemnitz, Zwickau, Werdau, Glauchau, Mittweida, Leisnig und Zschopau, Oschatz, Großenhain, Görlitz, Glogau, Torgau, Frankfurt an der Oder, geliefert. Während der Waid zweifellos für die Tuchproduktion in und um die genannten Städte bestimmt war, muss als Ziel für die Getreidefuhren das sächsische Erzgebirge angenommen werden, auch wenn sich dazu noch keine konkreten Hinweise finden ließen.417 Auch hier können eventuell die Fuhrmannsnamen weiterhelfen. Der Getreidehandel verdient bei den großen Quantitäten im Guthmannshäuser Geleit vor allem auch hinsichtlich der Produktionsverhältnisse auf dem Lande und der Marktbeziehungen der bäuerlichen Bevölkerung mit frühkapitalistischen Produktionszentren besondere Aufmerksamkeit. Dabei ist immerhin zu bedenken, dass die Entfernung zwischen Guthmannshausen und Zwickau etwa 125 km (bei moderner Straßenführung) betrug. Bisher war es noch nicht möglich, den Transport agrarischer Produkte durch Guthmannshausen zu untersuchen; die hohen alljährlichen Geleitseinnahmen von durchschnittlich 70 fl. erfordern aber nachdrücklich eine nähere Beschäftigung. Wenn die Angaben Erich Wilds418 stimmen, dass im zehnjährigen Durchschnitt419 35 Wagen mit Zentnergut und etwa 90 Karren mit Waid das Geleit passierten und für jeden dieser Wagen 3 gr. Gebühren zu zahlen waren, dann ergibt sich daraus eine Geleitssumme von etwa 18 fl. Auch die Gebühren des umfangreichen Transits Naumburger Biers – Wild zählte 400 bis 600, auch 1.000 Fass zu je 1 gr.420 –, und die vom quantitativ 415 Insgesamt sind Halb- und Ganzjahresrechnungen mit einzelnen Lücken bis 1579 erhalten, ThHStA W, Reg, Cc 865 – 914. 416 Siehe Teil 2, Nr. 17 und Nr. 18. 417 In den Geleitsrechnungen von Altenburg und Gerstenberg, jenen Orten, die die Fuhren zwischen Guthmannshausen und dem Erzgebirge hätten passieren können (oder müssen?), sind Orte westlich Guthmannshausens nicht erwähnt. Vgl. Manfred STRAUBE, Über Getreidehandel und bäuerliche Strafgelder 1525 / 26 in den kursächsischen Ämtern Altenburg und Borna, in: JbRG 5 (1975), S. 92 – 109. 418 Erich WILD, Manuskript, S. 281. 419 WILD hat leider die Jahre nicht angegeben. 420 Daraus ergeben sich Geleitssummen von 19 fl., 24 fl. und 48 fl. Zu bedenken ist jedoch gleichzeitig der hohe Bedarf an Braugerste und Hopfen in Naumburg.
8. WARENTRANSPORT DURCH DIE ERFURTER BEIGELEITE
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geringen Transport sächsischer Tücher, von Fellen, Holz und Holzwaren lassen noch einen großen Raum für die Getreidefuhren. Es ist zu bedenken, dass die Gebühren für einen Kornwagen 2 gr. betrugen und 100 Wagen noch nicht einmal 10 fl. einbrachten.421 Das Geleit Guthmannshausen zeigt somit nachdrücklich, dass auch sogenannte Bei- oder Nebenstraßen einen umfangreichen und vielfältigen Verkehr aufnehmen und wesentlich das Bild des regionalen und zum Teil auch des überregionalen Warenaustausches mitbestimmen konnten.
8.2. Der Warentransport durch das Erfurter Beigeleit Vogelsberg Das Geleit Vogelsberg hatte in etwa den gleichen Charakter wie das von Guthmannshausen, auch wenn es geografisch wesentlich günstiger lag, nur dass hier der Transport von Zentnergut fast völlig fehlt und an dessen Stelle Kupfer im Nord-Süd-Verkehr tritt. Dazu kamen noch Fischwerg oder andere Waren von Magdeburg. Eine Geleitsordnung ist nicht erhalten, obwohl in einem Bericht von 1515 über Guthmannshausen und Vogelsberg davon gesprochen wird, dass ein iglich Geleytzman [...] eyn Geleytztaffel hatte.422 Wenn auch im gleichen Jahr festgelegt wurde, es sollen in den dreyen Geleyten Buttelstat, Gutenshusen und Voylspurg die Gutere und Wahre zugleich vorgeleyt werden, so bedeutet das nicht zugleich auch die gleiche Vielfalt der Waren. Da Vogelsberg das Schicksal mit Guthmannshausen teilte und im Nord-Süd-Verkehr vom Sachsenburger Geleit entscheidend eingeschränkt wurde, war die Quantität dieser Transporte recht gering; lediglich Waid machte eine gewisse Ausnahme.423 Daraus erklären sich auch die außerordentlich niedrigen Einnahmen dieses Erfurter Beigeleites: Vom 14. November 1518 bis 5. November 1519 betrugen sie nur 4 fl. 10 gr. 6 d., vom 1. Mai 1530 bis 30. April 1431 nicht mehr als 9 fl.424 Ihren Wert erhalten die Vogelsberger Rechnungen für den Warentransport zwischen dem Thüringer Wald und den südlichen Vorharzgebieten mit der Goldenen Aue mit Holz und Holzwaren, d. h., mit Dielen, Brettern, Schindeln, Leitern, Rädern, Reifen, neuen Wagen usw. Außerdem werden auch noch Schmalkalder Eisenwaren erwähnt, meist für ein begrenztes Absatzgebiet um Stollberg, 421 Danach wären also etwa 300 Wagen mit Getreide anzunehmen. 422 ThHStA W, Reg. Cc 181. 423 Die Angaben sind insofern wichtig, weil sie sich entweder auf Wagen beziehen, die zwischen Erfurt und Vogelsberg beladen wurden, oder auf Erfurter Transporte, die dort geleitsfrei waren. 424 ThHStA W, Reg. Cc 729 bzw. Cc 740. Für das Rechnungsjahr 1535 / 36 findet sich noch eine Bemerkung in den Kapitalrechnungen, wonach 25 fl. 15 gr. 1 d. zur Hälfte abgerechnet wurden. Diese Notiz muss vorläufig unkommentiert bleiben.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Frankenhausen, Artern und Kölleda bestimmt. Damit kann aufgrund der Angaben über die Herkunft der Fuhrleute – meist aus dem Raum um Königsee und Ilmenau und direkt vom Walde – nicht nur ein plastisches Bild von der dortigen Wirtschaftsstruktur gezeichnet werden, sondern mit Hilfe anderer Quellen ist es auch möglich, Rückschlüsse zu ziehen auf die Rückfrachten. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kann auch hier angenommen werden, dass es sich vor allem um Getreide gehandelt hat. Daraus ergeben sich die gleichen Überlegungen zur ländlichen Marktproduktion wie anhand der Quellen vom Geleit Guthmannshausen.
8.3. Der Warentransport durch das Erfurter Beigeleit Buttelstedt Die Stellung des Geleites in Buttelstedt wurde durch die Lage an der Hohen Straße zwischen Erfurt und Naumburg bestimmt,425 es ist zugleich das östlichste ernestinische Geleit in Thüringen und das einzige zwischen Erfurt und Leipzig. Allein schon dadurch kommt Buttelstedt für handelsgeschichtliche Untersuchungen eine größere Bedeutung zu als den übrigen Beigeleiten im unmittelbaren Einzugsbereich von Erfurt. Allerdings wurden hier entsprechend der Geleitsordnung nur jene Transporte erfasst, die aus östlicher Richtung nach Erfurt bestimmt waren. Dagegen wurde alles, was vor Czentnergut, es sey Specerey, Kramerey und andere War [...] durch Erfurt uf Naumburgk, Leypsick die Merckte durch Buttelstadt gefurt wurde, bereits zu Erfurt vorgleidt und brauchte in Buttelstedt nicht mehr versteuert und erfasst zu werden.426 Dementsprechend enthalten die Buttelstedter Geleitsrechnungen fast ausschließlich Angaben über Frachtfuhren nach Erfurt. Die Art der Transporte und die Herkunft der Fuhrleute, die sich aus den Buttelstedter Rechnungen ermitteln lassen, gestatten aber, den Warendurchgang durch Buttelstedt zu charakterisieren und den Warenverkehr auf der Hohen Straße näher zu bestimmen. Nach den ausgewählten Rechnungen für die Zeit vom 3. April 1524 bis zum 17. November 1526427 passierten insgesamt 988 Wagen und 3.112 Karren mit den wichtigsten Fernhandelsgütern Zentnergut, Kupfer und Salz Buttelstedt in Richtung Erfurt. Darunter befanden sich 736 Wagen und 472 Karren mit Zentnergut, 238 Wagen und 2 Karren mit Kupfer und 14 425 Vgl. dazu Hartmut WENZEL, Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte der Stadt Buttelstedt, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar 17 (1970) 1, S. 65 – 79, und Ute HUNDHAMMER / Cornelia POSSELT, Zur Wirtschafts- und Sozialstruktur thüringischer Städte und Dörfer, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Pädagogischen Hochschule Clara Zetkin Leipzig (1977), S. 61 – 76. 426 Siehe Teil 4, Nr. 10a. 427 ThHStA W, Reg. Cc 545 (3.4.1524 – 17.11.1524); Cc 546 (18.11.1524 – 22.4.1525); Cc 547 (23.4.1525 – 18.11.1525); Cc 548 (19.11.1525 – 7.4.1526); Cc 549 (8.4.1526 – 17.11.1527).
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8. WARENTRANSPORT DURCH DIE ERFURTER BEIGELEITE
Wagen sowie 2.638 Karren mit (hallischem) Salz. Aufgrund der geleitsrechtlichen Besonderheiten sind aber auch die 62 Karren mit Tuch oder Gewand, die 196 Karren mit Hockerei und die 734 Fass Bier zu erwähnen, die in Richtung Erfurt fuhren, weil die Anzahl aller im Geleit Buttelstedt festgestellten Wagen und Karren etwa verdoppelt werden muss, wenn die Transitfrequenz anhand der Rechnungen dieses Beigeleiten errechnet werden soll (dabei können zunächst noch die bemerkenswert geringen Transporte mit Fisch,428 Leder, Getreide, Holz und Eisenwerk, Hausgerät und allerlei unberücksichtigt bleiben). Somit kann davon ausgegangen werden, dass aufgrund der Geleitsrechnungen im ausgewählten Zeitraum – wenn 3 Faß Bier auf einen Wagen gerechnet werden, wie sich aus einer Durchschnittsrechnung ergibt – mindestens 2.466 Wagen ([736 + 238 + 14 + 245] x 2) und 6.784 Karren ([492 + 2 + 2638 + 62 + 196] x 2) Buttelstedt im Verlauf der Hohen Straße von und nach Erfurt mit hochwertigen Massenbedarfsgütern im überregionalen Warenaustausch passierten. Zentnergut Kupfer Salz Tuch Hockerei Bier Wagen Karren Wagen Karren Wagen Karren Karren Karren Fass 03.04.1524 bis 07.11.1524 244 185 18.11.1524 bis 22.04.1525 83 45 23.04.1525 bis 18.11.1525 169 92 19.11.1525 bis 20.04.1526 97 70 01.05.1526 bis 17.11.1526 143 80 Summe
736 472
52 82 52 30 22
– – 1 1 –
4 3 7 – –
678 409 605 400 546
15 20 26 8 27
59 29 30 26 52
189 92 161 126 166
238
2
14
2.638
96
196
734
Die Annahme, dass es sich um Fernhandelsgut handelt, wird nicht zuletzt durch die Herkunft der Fuhrleute gestützt. Abgesehen von den Kupfertransporten, die selbstverständlich Fernhandelstransporte waren und fast ausschließlich durch das Erfurter Fuhrunternehmen des Hans Fischer durchgeführt wurden, sind die Heimatorte der Fuhrleute der übrigen Frachtwagen und -karren identisch mit den Heimatorten der Fuhrleute, die in den Geleitsrechnungen von Erfurt, Eisenach, Creuzburg, Coburg usw. im Zusammenhang mit Fernhandelsgütern erwähnt sind. So wurden allein (von den 736 Wagen und 492 Karren) 642 Wagen und 338 Karren mit Zentnergut von Fuhrleuten aus Erfurt (180 Wagen/125 Karren), Frammersbach (189/27), Leipzig. (57/4), Lehesten (69/keine), Breslau (37 / 4), Posen (30 / 2), Gotha (25 / 12), Hersfeld (23 / 11), Gräfinau (10 / 3), Ziegenhain (10 / 1), Schmalkalden (1 / 74), Eisenach (7 / 31) und Benshausen (4 / 44) transportiert.429 Gleiches gilt auch für die Salztransporte. Die Fuhrleute aus Benshausen (7 / 896), Mehlis (keine / 583), Viernau (1 / 218), Heinrichs (keine / 202), Suhl (keine / 161), 428 Es handelt sich um 10 Wagen 2 Karren mit Fischwerk, 38 ½ to und 1 Karren mit Hecht, 44 to und 3 Karren mit Hering, 9 ½ to Kulpling, 31 ½ Stück und 2 Karren mit Fisch. Die Fuhrleute stammten aus Benshausen, Mehlis, Dietzhausen, Suhl, Heinrichs, Berlin, Frankfurt an der Oder, Erfurt. 429 Weitere Herkunftsorte waren u. a. Kronach (9/2), Görlitz (9/ –), Tambach (7/10), Dresden (6 / 1). Für 6 Wagen ist ein Fuhrmann vom Elsaß genannt.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Schleusingen (keine/114), Dietzhausen (keine/75), Tambach (keine/52), Themar (keine / 37), Albrechts (keine / 35), Waltershausen (keine / 31), Schmalkalden (keine/20), Maßfeld (keine/18), Melpers (keine/16), Erfurt (keine/15), Lehesten (keine / 13) und Ilmenau (keine / 12) transportierten mit den 2.498 Salzkarren nicht weniger als 94 % des gesamten Salztransits von den 2.638 Karren. Gerade diese Fuhrleute aus den Dörfern des Thüringer Waldes waren es aber, die z. B. in den Erfurter Rechnungen vor allem als Weintransporteure auf den Straßen nach Norden bzw. Nordosten bekannt wurden.430 Dieser bemerkenswert starke Transitverkehr durch Buttelstedt mit den 988 Wagen und 3.112 Karren mit den wichtigsten Fernhandelsgütern im ausgewählten Zeitraum in nur einer Richtung entspricht aber bei weitem nicht der tatsächlichen Transportfrequenz auf der Hohen Straße im Ost-West- und im Gegenverkehr. Ein Vergleich mit gleichzeitigen Geleitsrechnungen aus Erfurt zeigt nämlich, dass die in den Buttelstedter Rechnungen erfassten Transporte in Richtung Erfurt in den dortigen Rechnungen nicht erwähnt sind, andererseits Erfurter Eintragungen keine Entsprechungen in Buttelstedt finden! Welche Probleme sich dadurch für die Berechnung des Warenverkehrs ergeben, zeigt eine Gegenüberstellung von in beiden Rechnungen eingetragenen Transporten: Nach der Buttelstedter Rechnung passierten in der Woche vom 7. bis 13. Januar 1526431 27 Karren mit Salz, 3 Wagen und 1 Karren mit Kupfer, 24 Wagen und 27 Karren mit Zentnergut, 9 to Hering und 2 Fass Bier den Ort in Richtung Erfurt, nach der gleichzeitigen Erfurter Rechnung kamen aber in dieser Woche aus Buttelstedt nicht weniger als 36 Karren mit Salz, 80 to 6 Zentner Heringe, 39 ß Neunaugen, 2 to Prusman, 14 Stück Fisch, 7 to Lachs, 89 Zentner Flachs, 15 Zentner Garn, 15 Stück Tuch, 27 Zentner Wolle, 6 Zentner Pflocken, 3 ¾ Zentner Schalaunen, 20 Stück 3 ¾ Zentner Leinwand, 12 ¾ Zentner Wachs, 4 to Honig, 5 Zentner, 24 ½ Techer, 60 Stück und 1 ½ Ballen Leder, 90 Schaffelle, 22 ½ Zentner Specerey, 4 Körbe Rosinen, 3 Körbe Feigen, 14 Zentner Röthe, 18 Zentner Alaun, 3 ½ Zentner Vitriol, für 2 fl. Zaumgebiß, für 1 fl. Messerklingen, 5 Zentner Zwiebel430 Siehe oben S. 130 f. Damit ergeben sich bei der hohen Quantität der Transporte auch neue Überlegungen für die wirtschaftliche und soziale Struktur dieser Dörfer. Neu zu bedenken ist auch das Verbreitungsgebiet hallischen Salzes, denn zweifellos konnten allein die durch Buttelstedt transportierten Mengen nicht zwischen Erfurt und den Heimatgebieten der Fuhrleute umgesetzt werden, zumal von Norden ja noch Salz der Frankenhäuser und auch der hallischen Produktion in den Thüringer Wald geliefert wurde. Salz gehört also auf jeden Fall auch zu den Transitgütern, die in großen Mengen nach Franken transportiert wurden. Es ist also nicht richtig, die genannten Dörfer als Weinumschlagsorte zu charakterisieren; sie sind vielmehr Fuhrmannsdörfer, deren Einwohner sich – nach bisherigen Erkenntnissen – auf den Transport von Wein und Salz spezialisiert hatten. 431 Es handelt sich um die Woche mit dem größten Warendurchgang in Buttelstedt in diesem Halbjahr und um die (zeitlich) erste mögliche Vergleichswoche mit den Erfurter Rechnungen. Die wöchentliche Geleitseinnahme betrug in Buttelstedt 7 fl. 3 gr.
8. WARENTRANSPORT DURCH DIE ERFURTER BEIGELEITE
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samen und 2 ½ Zentner Bücher nach Erfurt. Die Geleitseinnahmen für diese Waren betrugen 19 fl. 7 gr. 5 d., die wöchentliche Gesamteinnahme betrug in Erfurt dagegen 36 fl. 4 gr. 3 d. Der Unterschied ist augenscheinlich: Es fehlen nicht nur in den Erfurter Rechnungen das Kupfer und das Bier, auch das Zentnergut – immerhin 24 Wagen und 27 Karren – lässt sich nicht erklären. Die Vermutung, dass sich die Vielfalt der Waren (nach den Erfurter Quellen) hinter dem allgemeinen Begriff Zentnergut (nach den Buttelstedter Quellen) verbergen könnte, bestätigt sich nicht, denn die Fuhrleute, die aus Buttelstedt bekannt sind, sind nicht identisch mit denen aus den Erfurter Rechnungen, obwohl sie zum überwiegenden Teil aus den sonst bekannten Orten stammten. Mit anderen Worten: Die Transporte, für die in Buttelstedt Gebühren bezahlt wurden, finden sich nicht in den Erfurter Quellen, und umgekehrt wurden in Erfurt Waren aus Richtung Buttelstedt vergleitet, die dort nicht erfasst wurden und offensichtlich geleitsfrei den Ort passierten. Danach müssen die in Erfurt und in Buttelstedt ermittelten Transporte addiert werden, wenn der Warenverkehr auf dem Wege von Buttelstedt nach Erfurt erfasst werden soll. Das bedeutet z. B., dass in der ausgewählten Woche nicht 27 Karren mit Salz, sondern 63 Karren und nicht 9 to Hering, sondern 89 to 6 Zentner – neben den anderen Waren – auf der Hohen Straße durch Buttelstedt nach Erfurt transportiert wurden. Auf einen größeren Zeitraum bezogen werden auch die stark veränderten Quantitäten bei Kupfer- und Zentnerguttransporten deutlich: in den Erfurter Geleitsrechnungen wurden vom 5. November 1525 bis 17. November 1526 (ohne April 1526) insgesamt 47 Wagen mit Kupfer und 88 Wagen und 9 Karren mit Zentnergut aus Richtung Buttelstedt registriert. Die Buttelstedter Rechnungen verzeichnen außerdem 56 Wagen und 1 Karren mit Kupfer und 241 Wagen und 153 Karren mit Zentnergut, so dass sich für dieses eine Jahr ein tatsächlicher Transport von 103 Wagen und 1 Karren mit Kupfer und 329 Wagen und 162 Karren mit Zentnergut von Buttelstedt nach Erfurt ergibt! Eine Erklärung, warum und unter welchen Voraussetzungen die Transporte in Buttelstedt oder in Erfurt vergleitet werden konnten, hat sich bisher in den Quellen nicht gefunden. Ob es mit der Geleitsfreiheit nach der Rückfahrt innerhalb von 14 Tagen – die in Buttelstedt noch galt und in Erfurt verfallen war – zusammenhängt, erscheint zweifelhaft. Auch die sehr unterschiedliche Höhe der Geleitsgebühren in beiden Geleitsorten kann keine Rolle gespielt haben, denn es ergibt sich die Frage, warum dann nicht alle Fuhrleute ihre Waren dort vergleiteten, wo die Gebühren am niedrigsten waren (für Salz war zu zahlen je Karren in Erfurt 3 d., in Buttelstedt 1 gr.; für 1 Wagen Kupfer: in Erfurt 6 oder 8 gr. bzw. 8 d. vom Zentner,432 in Buttelstedt 3 gr.; für 1 Wagen Zentnergut: in Erfurt 10 gr. 6 d. (für Fuhrleute aus Frammersbach) bzw. 1 fl. für die Fuhrleute 432 Siehe oben S. 151.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
aus anderen Orten, in Buttelstedt 3 gr.433). Ungeklärt bleibt z. Z. auch, warum an zahlreichen Tagen in Buttelstedt überhaupt keine Ost-West-Transporte registriert und dementsprechend auch keine Gebühren eingenommen wurden. Umso beachtlicher sind die hohen halbjährlichen oder jährlichen Geleitseinnahmen, über die der Geleitsmann abrechnete:434 29.04.1520 bis 15.11.1520 27.04.1522 bis 24.11.1522 25.11.1522 bis 11.04.1523 12.04.1523 bis 18.11.1523 19.11.1523 bis 02.04.1524 03.04.1524 bis 18.11.1524 18.11.1524 bis 23.04.1525 24.04.1525 bis 18.11.1525 19.11.1525 bis 30.04.1526 01.05.1526 bis 18.11.1526 19.11.1526 bis 30.04.1527 01.05.1527 bis 30.04.1528 01.05.1528 bis 30.04.1529 01.05.1530 bis 30.04.1531
132 fl. 114 fl. 57 fl. 114 fl. 45 fl. 125 fl. 189 fl. 108 fl. 58 fl. 129 fl. 80 fl. 327 fl. 215 fl. 296 fl.
1 gr. 14 gr. 3 gr. 13 gr. 11 gr. 4 gr. 3 gr. 19 gr. 9 gr. 2 gr. 5 gr. 18 gr. 8 gr. 2 gr.
Ein kurzer Auszug des Geleits Buttelstedt, was dasselbige in 6 Jahren und jeden Jahr im besonderen eingenommen,435 zeigt, dass der dort erfasste Warenverkehr über lange Jahrzehnte hinweg etwa die gleiche Höhe hatte: 1569 1570 1571 1572 1573 1574
214 fl. 242 fl. 187 fl. 212 fl. 247 fl. 188 fl.
2 gr. 3 d. 19 gr. 1 d. 10 gr. 8 d. 8 gr. 5 d. 7 gr. 9 d. 14 gr. 8 d.
Die Summe aller Einnahmen in den 6 Jahren beträgt 1.293 fl. 5 gr. 3 d.; im Durchschnitt ergibt sich daraus eine jährliche Einnahme von 215 fl. 11 gr. 4 d. 1 h. Welche Konsequenzen sich aus der Buttelstedt-Erfurter Geleitspraxis auch für die Berechnungen des Warenverkehrs in Gegenrichtung ergeben, kann z. Z. noch nicht gesagt werden. Immerhin ist auffällig, dass in der ausgewählten Woche vom 7. bis 13. Januar 1526 in Erfurt nur 53 Eimer Wein, 10 ß Neunaugen, 433 In der Buttelstedter Geleitsordnung von 1533 sind übrigens Salz und Kupfer nicht erwähnt. Den größten Teil nehmen die Gebührensätze für Vieh ein, siehe Teil 4, Nr. 10a. 434 Die Angaben wurden zusammengestellt aufgrund der Geleitsrechnungen bzw. der Hauptrechnungen der Ämter. Die Summen sind insofern nicht die exakte Widerspiegelung des erfassten Warenverkehrs, als nicht immer aus den Rechnungen hervorgeht, ob der Geleitsmann die Ausgaben von durchschnittlich 8 bis 9 fl. bei der Abrechnung berücksichtigt hat oder nicht. 435 ThHStA W, Reg. Cc 240.
9. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT WEIMAR
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1 breites Tuch und 2 Zentner Ziegenhaar in Richtung Buttelstedt gebührenpfl ichtig abgefertigt wurden. Weitere notwendige Untersuchungen werden dadurch erschwert, dass für Geleitsstellen östlich Buttelstedts bis über Leipzig hinaus keine entsprechenden aussagekräftigen Quellen vorhanden sind.436 Auf jeden Fall müssen aber die Buttelstedter Rechnungen herangezogen werden bei der Auswertung der Erfurter Rechnungen über den Warenverkehr auf der Hohen Straße, besonders in Ost-West-Richtung.437
9. Der Warentransport durch das Geleit Weimar mit seinem Beigeleit Wiegendorf 9.1. Der Warentransport durch das Geleit Weimar Südlich der Hohen Straße und – nach bisherigen Auffassungen – fernab von bedeutenden Transitstraßen und wirtschaftlichen Zentren befand sich in Weimar eine Geleitsstelle, die aufgrund dieser Lage auf geringe Frequenzen schließen lässt.438 Dementsprechend nennt die recht einfache Geleitstafel von 1580 – die aber schon 1505 galt439 – an Fernhandelsgütern nur Waid (an erster Stelle), danach Zentnergut, Kramerei, gesaltzen Fischwergk, dazu Bücking und Heringe, auch wollen Duch und weiter vorwiegend Agrarerzeugnisse (Gedredich, [...] Hopfen, Ruben oder Rettich) und Holzwaren (Schindeln, Dielen). Aber die Geleitsrechnungen lassen einen wesentlich interessanteren und umfangreichen Warenverkehr 436 Der nur in der Buttelstedter Halbjahresrechnung vom 29. April bis 16. November 1520 (ThHStA W, Reg. Cc 540) erfasste gebührenfreie Warenverkehr von Erfurt nach Buttelstedt lässt sich für Vergleiche leider nicht heranziehen, da die gleichzeitigen Erfurter Geleitsrechnungen fehlen. In diesem Zeitraum passierten Buttelstedt in West-Ost-Richtung 103 Wagen und 31 Karren mit Zentnergut (u. a. mit Fuhrleuten aus Frammersbach – 67 Wagen und 7 Karren – und aus Erfurt – mit 28 Wagen und 13 Karren), 74 Wagen und 1 Karren mit Waid (Fuhrleute aus Erfurt mit 66 Wagen, aus Görlitz mit 4 Wagen), 6 Karren mit Specerey, 2 Karren mit Hopfen, 2 Wagen 4 Sack mit Wolle, 4 Wagen und 6 Karren mit Tuch oder Gewand. Die Erfurter Waidtransporte wurden ausschließlich und die Zentnerguttransporte weitgehend durch das Erfurter (Schleusinger) Fuhrunternehmen des Hans Fischer durchgeführt. In Ost-West-Richtung hatten die Fischer den Kupfertransport zur fuggerschen Saigerhütte Hohenkirchen monopolisiert. 437 Eine Besonderheit hat das Geleit Buttelstedt noch: Hier sind reisende Juden erfasst, weil ein gehender Jude [...] 1 gr., ein reitender Jude [...] 2 gr. geben musste. Im untersuchten Zeitraum passierten 40 Juden den Geleitsort; sie stammten u. a. aus Schweinfurt, Posen, vom Rhein, Gießen, Suhl, Frankfurt, Vacha. 438 Siehe oben S. 111, Anm. 43. 439 ThHStA W, Reg. Cc 1315; siehe Teil 4, Nr. 93.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
erkennen.440 Wenn auch Herkunfts- und Zielorte sich aus den Quellen nicht immer direkt ablesen lassen, so sind doch im Vergleich der erhaltenen Rechnungen und aufgrund der Warenarten entsprechende Rückschlüsse zu ziehen. Leider ist für 1524 nur eine Halbjahresrechnung überliefert, so dass die erste und bis 1524 auch einzige erhaltene Rechnung von 1505/06441 zunächst herangezogen werden muss. Herausragend war in dieser Rechnung Zentnergut mit nicht weniger als 167 Wagen und 21 Karren. Mit weitem Abstand folgten dann 38 Wagen mit Bauholz, 30 Wagen und 8 Karren mit Hering, 22 Wagen und 5 Karren Waid, 15 Wagen und 3 Karren mit Getreide, außerdem 12 Wagen und 10 Karren Salz und 10 Wagen sowie 39 Karren Pech. Insgesamt wurden 348 Wagen und 274 Karren in dieser Rechnung verzeichnet. Da die Herkunfts- und Zielorte der Frachten nicht genannt sind, können nur die (möglichen) Heimatorte der Fuhrleute Anhaltspunkte dazu geben. Es ist immerhin aufschlussreich, dass bei 62 Zentnergutwagen Eisfeld angeführt wird, bei 22 Wagen und 4 Karren Ilmenau und bei 12 Wagen Breitenbach. Mit den 9 Zentnergutwagen mit einem Fuhrmann aus Langewiesen stehen somit 105 Wagen und 4 Karren in direkter Beziehung zu den Handelsstraßen, die nach Oberdeutschland führten. Ob diese Transporte von Norden nach Süden bestimmt waren, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen; aber einmal kommen 31 Wagen mit Bauholz aus Eisfeld, 3 aus Ilmenau und 2 aus Breitenbach und sind somit durchaus als Rückfrachten zu verstehen. Zum anderen konzentrieren sich die Zentnergutfrachten auf die Termine der Naumburger und Leipziger Märkte. Die nachfolgende Übersicht beweist dies auch anhand der wöchentlichen Einnahmen bei einem jährlichen Durchschnitt von 1 fl. 8 gr. 1 d: 1. Woche vom 29. Juni bis 5. Juli 1505 – Einnahmen: 3 fl. 9 gr. 4 d. 1 h. Zentnerguttransporte: 15 Wagen, 1 Karren mit Fuhrleuten aus Eisfeld (3 Wagen), Erfurt (5 Wagen, 1 Karren), Böhlen, Arnstadt, Ilmenau (je 2 Wagen), Langewiesen (1 Wagen). 2. Woche vom 28. September bis 4. Oktober 1505 – Einnahmen: 4 fl. 8 d. Zentnerguttransporte: 15 Wagen mit Fuhrleuten aus Breitenbach (8 Wagen), Eisfeld (4 Wagen), Langewiesen (2 Wagen), Willingen (1 Wagen). 3. Woche vom 5. bis 11. Oktober 1505 – Einnahmen: 3 fl. 15 gr. 5 d. 1 h. Zentnerguttransporte: 23 Wagen, 2 Karren mit Fuhrleuten aus Ilmenau (7 Wagen), Eisfeld (6 Wagen), (Groß-)Fahner (4 Wagen, 2 Karren), Breitenbach (4 Wagen), Coburg (2 Wagen). 4. Woche vom 28. Dezember 1505 bis 3. Januar 1506 – Einnahmen: 3 fl. 6 gr. 6 d. Zentnerguttransporte: 13 Wagen, 1 Karren mit Fuhrleuten aus Themar (8 Wagen), Gumpfenhausen (?, 3 Wagen), Eisfeld (2 Wagen), Arnstadt (1 Karren), dazu noch 2 Wagen mit eisernem Draht aus Coburg. 440 Dem entsprechen auch die durchschnittlich recht hohen jährlichen Geleitseinnahmen; sie zeigen aber auch die erheblichen Schwankungen in der Frequenz, siehe Teil 3 zu Weimar. 1508 konnte das Geleit sogar für 100 fl. jährlich verpachtet werden, vgl. ThHStA W, Reg. Aa 2880, p. 121. 441 ThHStA W, Reg. Cc 1272, vom 1. Mai 1505 bis 30. April 1506.
9. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT WEIMAR
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5. Woche vom 4. Januar bis 10. Januar 1506 – Einnahmen: 4 fl. 2 gr. 4 d. 1 h. Zentnerguttransporte: 8 Wagen, 9 Karren mit Fuhrleuten aus Königsee (3 Wagen), Gumpfenhausen (2 Wagen), Ilmenau (1 Wagen, 4 Karren), Hildburghausen (1 Wagen, 1 Karren) Arnstadt (1 Wagen), Crawinkel (4 Karren), dazu 8 Wagen und 8 Karren mit Hering und Fuhrleuten aus Ilmenau (4 Wagen), Gumpfenhausen (3 Wagen), Eisfeld (1 Wagen), Themar (8 Karren).
Aufgrund der Durchgangsdaten durch das Geleit Weimar, die durchweg vor bzw. unmittelbar zu Beginn der Märkte liegen, lässt sich annehmen, dass diese Zentnerguttransporte nach Naumburg bzw. Leipzig bestimmt waren. Andererseits sind auch größere Zentnerguttransporte nach Süden gegangen: Der Eisfelder Fuhrmann Hermann Liebe z. B., der allein in dieser Geleitsrechnung 35mal genannt wird, und zwar mit 43 Wagen Zentnergut und 36 Wagen Bauholz und Dielen, scheint sich auf diese Frachtroute spezialisiert zu haben.442 Auffällig ist, dass im Rechnungsjahr 1506 / 07 nur 2 Wagen mit Kupfer erwähnt sind. Die Eintragungen der Halbjahresrechnung von 1524 443 präzisieren zwar die Angaben von 1505 / 06, rufen aber auch Bedenken hervor hinsichtlich der erkennbaren Veränderungen im Weimarer Fernhandelstransit. Die hauptsächlichsten Warenarten waren jetzt: Dielen Kupfer Zentnergut Waid Schindeln
41 Wagen, 4 Karren 37 Wagen, 1 Karren 34 Wagen, 4 Karren 26 Wagen, 4 Karren 17 Wagen, 1 Karren.
Insgesamt wurden 227 Wagen. und 228 Karren erfasst. Insgesamt betrugen die Geleitseinnahmen 50 fl. 18 gr. mit einem wöchentlichen Durchschnitt von 2 fl. 7 gr. Die in dieser Rechnung gemachten Angaben über Herkunft und Ziel der Transporte verdeutlichen den Einzugsbereich des Weimarer Geleits: Von den 41 Wagen und 4 Karren mit Dielen kamen allein 38 Wagen aus Eisfeld und waren nach Eisleben bestimmt, wurden ausschließlich von den beiden Eisfelder Fuhrleuten Heinz Liebe (20 Wagen) und Claus Degen (18 Wagen) geführt. Beide, Liebe und Degen, brachten auf dem Rückweg auch 32 der 37 Wagen mit Kupfer von Eisleben nach Eisfeld zurück.444 442 Er zahlte dafür insgesamt 9 fl. 12 gr. Geleitsgebühren. Die Transporte standen offensichtlich nicht im Zusammenhang mit den Märkten in Naumburg und Leipzig. 443 ThHStA W, Reg. Cc 1273, vom 1. Mai bis 1. Oktober 1524. 444 Heinz Liebe transportierte einmal 2 Wagen mit Zentnergut von Eisleben nach Eisfeld. Die geringen zeitlichen Abstände der Hin- und Rückfrachten lassen den Schluss zu, dass von diesen Transporten stets Geleitsgebühren zu zahlen waren: Heinz Liebe nach Eisleben – von Eisleben: 8. bis 12. und 25. bis 29. Mai; 12. bis 16. Juni; 28. Juni bis 3. Juli; 8. bis 13. und 26. bis 30. Juli; 12. bis 17. August; 5. bis 9., 13. bis 19. September und 28. September bis ? Claus Degen: 8. bis 12. und 19. bis 22. Mai; 5. bis 10. Juni; 17. bis 22. Juli; 4. bis 9. August; 21. bis 26. August; 31. August bis 4. September; 17. bis 21. September und 27. September bis ?
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Die Zentnerguttransporte hatten vor allem Nürnberg als Ausgangspunkt: Von den ermittelten 34 Wagen gingen 9 nach Naumburg zur Peter- und PaulsMesse (4 Wagen am 19. Juni bzw. 5 Wagen am 24. Juni), weitere 5 Wagen aus Nürnberg wollten am 22. bzw. am 26. Juni von Weimar nach Auerstedt und zweifellos auch weiter nach Naumburg; 12 Wagen aus Nürnberg passierten zwischen dem 25. und 30. September. Weimar mit dem Ziel Leipzig, d. h. zur Michaelismesse. Der Waid wurde in die sächsischen Verarbeitungszentren und bis nach Böhmen geliefert: 12 Wagen sollten nach Zwickau, 5 Wagen nach Freiberg, je 4 nach Chemnitz und nach Eger gebracht werden.445 Die Schindeln waren für die weitere Umgebung Weimars bestimmt. Die erwähnten Bedenken ergeben sich durch einen Vergleich mit der Geleitsrechnung von 1535 / 36 446 – vor allem hinsichtlich der Zentnerguttransporte. In diesem Jahr wurden davon nicht weniger als 221 Wagen und 48 Karren (!) registriert, danach 61 Wagen und 1 Karren mit Kupfer, 39 Wagen und 5 Karren mit Brettern, 30 laufende, d. h. wohl neue, leere Wagen, und 24 Wagen, 6 Karren mit Waid.447 Leider hat der Geleitsschreiber auch in diesem Jahr weitgehend auf Angaben über Herkunft und Ziel der Transporte verzichtet, so dass hier die Heimatorte der Fuhrleute und einzelne Daten herangezogen werden müssen, um die Handelsrichtungen bestimmen zu können. Obwohl mit dieser Methode nur Annäherungswerte zu erzielen sind, sind die Gesamtergebnisse doch außerordentlich aufschlussreich. Von den 221 Wagen und 48 Karren mit Zentnergut sind bei 122 Wagen und 22 Karren die Ziele angegeben: Direkt nach Leipzig bestimmt waren 43 Wagen und 13 Karren. Nach Nürnberg wollten 44 Wagen und 3 Karren fahren, nach Naumburg 23 Wagen. Weitere 4 Wagen und 6 Karren kamen von Leipzig und passierten das Geleit in Weimar auf dem Wege nach Ilmenau und Coburg je 4 Wagen waren unterwegs nach Heldburg und Gillersdorf. Bei 55 Wagen und 13 Karren dieser 122 Wagen und 22 Karren sind auch die Herkunftsorte der Fuhrleute bekannt: Sie konzentrieren sich wie bei den Angaben aus den Geleiten Erfurt und Coburg auf die Dörfer an den großen Transitstraßen über den Thüringer Wald. So kamen u. a. aus Herschdorf die Fuhrleute von 10 Wagen und 2 Karren, aus Königsee von 14 Wagen und 1 Karren, aus Gillersdorf von 6 445 Zu einem Transport von Wandersleben nach Zwickau (2 Wagen) hat der Geleitsschreiber vermerkt: zu probiren. 446 ThHStA W, Reg. Cc 1278. 447 Von diesen Waidtransporten kamen 7 Wagen aus Erfurt, 1 Karren aus Arnstadt, 2 Wagen kamen aus Arnstadt und waren bestimmt nach Freiberg. Bei den übrigen Wagen und Karren waren als Zielorte angegeben Freiberg (6 Wagen), Dresden (3 Wagen), Eger (2 Wagen), Werdau (1 Wagen), Zwickau (2 Wagen), Weida (1 Wagen), Gera (3 Karren), Rochlitz (2 Karren).
9. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT WEIMAR
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Wagen.448 Die Übereinstimmungen berechtigen zu der Annahme, dass auch jene Wagen und Karren, deren Fuhrleute aus den gleichen Städten und Dörfern stammten und von denen keine weiteren Nachrichten bekannt sind, im Fernhandelsverkehr mit Oberdeutschland unterwegs waren. Besonders stark vertreten waren die Fuhrleute aus Gillersdorf mit 13 Wagen, aus Marbach und Breitenbach mit je 6, aus Arnstadt mit 5 Wagen und 14 Karren, aus Ilmenau mit 5 Wagen und 3 Karren, von Königsee, Heldburg und Heubach mit je 5 Wagen.449 Durch den starken Zentnergutverkehr sprengt das Geleit in Weimar den Rahmen eines unbedeutenden Landgeleites, das durch den Transit vor allem von Agrarprodukten geprägt wurde. Vielmehr kann sich Weimar – zumindest 1535 / 36 – aufgrund der starken Frequentierung mit Fernhandelsgütern durchaus mit dem Geleit Coburg messen, das allgemein als bedeutendes Transitgeleit im überregionalen Handel gilt. Unterstrichen wird diese Auffassung noch durch den Anteil des Verkehrs zu Marktzeiten am Warendurchgang in Weimar. Erster Ausdruck dafür sind die weit über dem wöchentlichen Durchschnitt von 1 fl. 14 gr. liegenden Einnahmen zu den entsprechenden Terminen: 1. 20.06.1535 bis 26.06.1535 2. 27.07.1535 bis 03.07.1535 3. 26.09.1535 bis 02.10.1535 4. 03.10.1535 bis 09.10.1535 5. 26.12.1535 bis 01.01.1536 6. 02.01.1536 bis 08.01.1536
4 fl. 13 gr. 6 d. 4 fl. 10 gr. 0 d. 4 fl. 4 gr. 0 d. 4 fl. 0 gr. 0 d. 8 fl. 1 gr. 6 d. 6 fl. 10 gr. 0 d.
Deutlicher aber drückt die hohe Zahl der Zentnerguttransporte auf den Straßen zwischen Leipzig bzw. Naumburg und Nürnberg den Rang des Weimarer Geleites und damit natürlich auch die Intensität des überregionalen Warenaustausches aus. Allein in der ersten Woche passierten 24 Wagen mit Zentnergut das Geleit Weimar in Richtung Naumburg,450 in der zweiten Woche waren es 15 Wagen und 3 Karren (darunter 3 Wagen in Richtung Nürnberg), außerdem 2 Wagen und 1 Karren mit Messern, 2 Wagen und 1 Karren mit Stahl und 1 Karren mit Eisen.451 In der dritten Woche waren es 22 Wagen und 1 Karren mit Zentnergut, 448 Als weitere Fuhrmannsorte wurden ermittelt Breitenbach, Mehlis, Ilmenau, Marbach, Eisfeld, Gräfinau, Gumpertshausen, Langewiesen, Hildburghausen. 449 Die restlichen Fuhrleute kamen aus Waltershausen (4 Wagen), Gera (3 Wagen, 1 Karren), Coburg (2 Wagen, 1 Karren), Susendorf (?) und Herschdorf (je 3 Wagen), Gumpertshausen, Enzendorf, Erfurt, Schmerfeld, Gräfinau, Königsee (je 2 Wagen) und aus Hildburghausen (9 Karren). Diese Konzentration der Fuhrleute auf die bereits aus den Rechnungen von Erfurt und Coburg bekannten Orte wird noch verstärkt durch jene, die mit dem Transport von Kupfer und Holz bzw. Holzwaren betraut waren, sich im Einzelnen aber nicht nachweisen lassen. 450 Die Fuhrleute stammten aus Herschdorf (9 Wagen), Breitenbach (5 Wagen), Königsee (4 Wagen) und aus Gera, Gillersdorf, Enkendorf (je 2 Wagen). 451 Die Fuhrleute stammten aus Arnstadt (8 Wagen, 2 Karren), Herschdorf (3 Wagen), Coburg
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
und in der vierten Woche 18 Wagen und 1 Karren, außerdem 2 Karren mit Stahl.452 Zum Marktverkehr gehören zweifellos noch die 7 Wagen und 6 Karren, die am 10. und 11. Oktober Weimar passierten, davon in Richtung Nürnberg 4 Wagen (mit Gillersdorfer und Hildburghäuser Fuhrleuten), nach Heldburg 1 Wagen. Bei den übrigen Wagen und den Karren sind nur die Fuhrleute aus Langewiesen, Ilmenau und Arnstadt bekannt. In den Wochen unmittelbar vor bzw. zu Beginn des Leipziger Neujahrsmarktes konzentrierte sich abermals der Zentnergutverkehr im Weimarer Geleit. In der fünften Woche vom 26. Dezember 1535 bis 1. Januar 1536 passierten 43 Zentnergutwagen geleitspfl ichtig Weimar,453 in der folgenden (Woche) waren es 34 Wagen und 7 Karren mit Zentnergut,454 außerdem 2 Wagen mit Honig und 1 Wagen mit rohem Leder, die direkt nach Nürnberg bestimmt waren. Diese Angaben über den Umfang des Handelsverkehrs durch Weimar stellen jedoch – im Gegensatz zu den Kupfer- bzw. Holztransporten zwischen Eisleben und Eisfeld nach der Rechnung von 1524 – nicht den tatsächlichen Transit dar. Vergleiche zwischen den einzelnen Frachten haben ergeben, dass es sich nicht um die gleichen Wagen und Fuhrleute handelte, die Weimar auf der Hin- und Rückfahrt zu oder von den Märkten passierten. Damit muss auch eine wesentlich höhere Zahl der Zentnergut-Transporte durch Weimar als die erfassten 221 Wagen und 48 Karren angenommen werden. Genauere Aussagen werden sich vielleicht auch hier erst nach entsprechenden Untersuchungen anhand der Herkunft und der Namen der Fuhrleute machen lassen. Es darf aber schon jetzt als sicher gelten, dass der Verkehr über Coburg-Eisfeld nach Naumburg-Leipzig bzw. in Gegenrichtung zu einem beträchtlichen Teil über Weimar führte. Durch die schlechte Qualität der Coburger und der. Weimarer Rechnungen ist es allerdings schwer, direkte Beziehungen herzustellen. Dabei sind außerdem (2 Wagen), Crawinkel und Heubach (je 1 Wagen); die Fuhrleute für die Messerlieferungen kamen aus Ilmenau (2 Wagen), Gräfinau (1 Karren), für die Stahltransporte aus Ilmenau (1 Wagen, 1 Karren) und Hildburghausen (1 Karren). Der Karren mit Eisen hatte einen Fuhrmann aus Ilmenau. 452 Als Bestimmungsorte ist bei 6 Wagen und 1 Karren angegeben Leipzig (dazu die 2 Karren mit Stahl) und Nürnberg bei 3 Wagen. Die Fuhrleute stammten aus Gräfinau, Königsee und Schleusingen (bei Stahl). Die Fuhrleute der anderen Wagen kamen aus Ilmenau, Gillersdorf und Heldburg. 453 Davon mit dem Ziel Leipzig 13 Wagen (Fuhrleute aus Gumpertshausen, Willerstedt, Hochelloe [?]) und nach Nürnberg waren 4 Wagen bestimmt, die aus Magdeburg kamen und Fuhrleute aus Königsee hatten. Die Fuhrleute der übrigen Transporte kamen aus Gillersdorf (3 Wagen), Herschdorf (3 Wagen), Heldburg (5 Wagen), Königsee (6 Wagen), Breitenbach (3 Wagen), Ilmenau, Gräfinau, Schmerfeld (je 2 Wagen). 454 Leipzig als Ziel hatten 1 Wagen und 3 Karren (aus Richtung Königsee bzw. Arnstadt), nach Nürnberg sollten 19 Wagen fahren (davon je 5 mit Fuhrleuten aus Gräfinau, Herschdorf, 2 mit einem Fuhrmann aus Gillersdorf). Für die übrigen Wagen kamen die Fuhrleute aus Heubach, Königsee und Ilmenau.
9. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT WEIMAR
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Veränderungen in der Warenstruktur ebenso zu berücksichtigen wie in der Frequenz der Warentransporte. Deutlich zeigt sich die Problematik an der Geleitsrechnung vom 5. Juni 1546 bis 11. Februar 1547.455 In diesen. 37 Wochen wurden nur 96 Wagen und 42 Karren mit Zentnergut registriert, dagegen aber 171 Wagen und 26 Karren mit Brettern, 66 Wagen mit Kupfer sowie 19 Wagen und 9 Karren mit Waid.456 Die Geleitseinnahmen betrugen 82 fl. 7 gr. 4 d.; daraus errechnet sich ein wöchentlicher Durchschnitt von etwa 2 fl. 5 gr. Die Schwerpunkte des Warendurchganges lagen auch hier in den Zeiten des Naumburger Peter- und Pauls-Marktes. So wurden in den Wochen vom 20. bis 26. Juni 1546 und vom 27. Juni bis 3. Juli 1546 6 fl. 9 gr. 6 d. bzw. 7 fl. 6 gr. 6 d. an Geleitsgebühren eingenommen. Dem entsprachen u. a. 19 Wagen und 1 Karren, davon 13 direkt nach Naumburg und 17 aus Nürnberg, bzw. 22 Wagen und 16 Karren, teilweise schon als Rückfracht von Naumburg.457 Die Einnahmen z. Z. des Leipziger Michaelismarktes heben sich nicht sehr von dem wöchentlichen Durchschnitt ab: in den Wochen vom 3. bis 9., 10. bis 16. und 17. bis 23. Oktober 1546 wurden 4 fl., 3 fl. 4 gr. und 3 fl. 11 gr. 8 a d. kassiert. In diesen Wochen waren nur 6 Wagen und 5 Karren, 6 Wagen und 1 Karren und 3 Wagen mit Zentnergut von und nach Leipzig (nach den Rechnungen) unterwegs. Der Leipziger Neujahrsmarkt 1547 fand überhaupt keinen Niederschlag in dieser Quelle. Welche Ursachen dafür verantwortlich waren, kann noch nicht geklärt werden. Es fällt jedoch auf, daß ein größerer Anteil an Zentnergut als in früheren Jahren außerhalb der Marktzeiten transportiert wurde. Noch deutlicher tritt der Wandel in der Warenstruktur im Geleit Weimar in der Rechnung von 1555 / 56 hervor. In den 52 Wochen wurden nur 8 Wagen und 29 Karren mit Zentnergut registriert, dazu aber 108 Wagen und 10 Karren mit Kupfer, 70 Wagen und 23 Karren mit Brettern sowie 49 neue Wagen. Wenn auch die Art der Waren von 31 (im Jahre 1546 / 47) auf 51 stieg und damit eine größere Spezialisierung ausdrückt,458 so betrugen die Einnahmen nur 89 fl. 6 gr. 6 d. (mit einem wöchentlichen Durchschnitt von 1 fl. 14 gr.) für 366 Wagen und 538 Karren. Der Fernverkehr im Zusammenhang mit den Marktzeiten lässt sich nicht mehr nachweisen.459 455 ThHStA W, Reg. Cc 1287. 456 Beachtlich ist der Durchgang von 86 Wagen und 36 Karren mit Getreide (Korn), 24 Wagen und 3 Karren mit Hafer in diesen 37 Wochen. Im ganzen Rechnungsjahr 1535/36 waren es nur 43 Wagen und 12 Karren Getreide (Korn) und 29 Wagen und 7 Karren Hafer. 457 Die Fuhrleute stammten aus Ilmenau, Gillersdorf, Breitenbach, Königsee, Heldburg, Eisfeld, Coburg, Schwarzhausen. 458 Es ist durchaus möglich, dass 1555/56 Waren gesondert genannt wurden, die zuvor summarisch als Zentnergut galten. Aber die geringen Geleitseinnahmen lassen diese Wandlung als wenig wahrscheinlich annehmen. 459 Auch die relativ hohe wöchentliche Geleitseinnahme von 5 fl. 13 gr. in der Woche vom 5. bis 11. April hängt nicht zusammen mit dem zur gleichen Zeit stattfindenden Leipziger Markt.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Die Ursachen für diese Entwicklung um die Mitte des 16. Jahrhunderts sind nach dem bisherigen Forschungsstand nicht bekannt. Zweifellos bestehen aber Beziehungen zu den inzwischen eingetretenen politischen Veränderungen nach der Niederlage der Ernestiner bei Mühlberg 1547 und der Wittenberger Kapitulation. Vermutlich ist es nicht nur den Albertinern gelungen, den Verkehr zu den Leipziger Märkten auf ihnen genehme Straßen zu ziehen (positive Veränderungen im Warenverkehr auf diesen Straßen sind also mit Vorsicht zu werten), sondern auch die Ernestiner vermochten es offensichtlich nicht mehr, den Straßenzwang im hergebrachten Sinne zu handhaben. Dass die Rolle Weimars als Residenzstadt hier in Betracht zu ziehen ist, erscheint zumindest zweifelhaft. Es ist nämlich auffallend, dass zur gleichen Zeit z. B. der Transit Eislebener Kupfers nach Eisfeld, d. h. außerhalb des albertinischen Einflussbereiches, im Geleit Weimar ständig zunahm: 1505 (45 Wochen) 1524 (22 Wochen) 1535 / 36 (52 Wochen) 1546 / 47 (37 Wochen) 1555 / 56 (52 Wochen)
1 Wagen 37 Wagen, 61 Wagen, 66 Wagen, 108 Wagen,
1 Karren 1 Karren 1 Karren 10 Karren.
Ein Vergleich mit allen anderen überlieferten Weimarer Geleitsrechnungen zeigt außerdem, dass der Warenverkehr zu den Marktzeiten durch Weimar gerade nach den erwähnten politischen Ereignissen stark zurückging. Zu den Zeiten der Naumburger Peter- und Pauls-Märkte lagen die Geleitseinnahmen in den Jahren 1547, 1550, 1551, 1552, 1553, 1556, 1559, 1572 und 1573 unter den jährlichen wöchentlichen Durchschnitten. Gleiches gilt für die Einnahmen zu den Terminen der Leipziger Michaelis- und Neujahrsmärkte von 1549 bzw. 1550 bis 1573 bzw. 1574 mit Ausnahme des Michaelismarktes 1561 und des Neujahrsmarktes 1562. Nur der Verkehr zu den Leipziger Ostermärkten scheint weiter regelmäßig Weimar passiert zu haben. Hierzu bedarf es noch weiterer Untersuchungen auch anhand der Rechnungen von Coburg und vor allem der der sächsischen Geleite an der Straße zwischen Hof und Leipzig über Plauen, Zwickau, Altenburg und Borna.
9.2. Der Warentransport durch das Weimarer Beigeleit Wiegendorf Die Aufgabe, exakte Angaben über den überregionalen Warenverkehr zu ermitteln, wird noch dadurch erschwert, dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft von Weimar das Beigeleit Wiegendorf befand, dessen Rechnungen aus den Jahren 1530 bis 1569 außerordentlich liederlich geführt und meist nur als Halbjahresrechnungen überliefert sind.460 Dieses Beigeleit wurde aber offensichtlich auch 460 ThHStA W, Reg. Cc 1340 – 1365.
9. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT WEIMAR
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stark von Fernhandelstransporten frequentiert. Die Geleitstafel von 1535 / 36461 nennt neben Waid auch Zentnergut, Kramerei, außerdem auch Fisch (Bucking, Hering, gesaltzenen Fisch) und Wein, dazu noch die üblichen Agrarprodukte wie Getraidich [...], Hopfen, Wollen und natürlich Holzwaren. Der Umfang und die Art des Transits durch Wiegendorf lassen sich deshalb vorläufig nur schätzen. Es ist ersichtlich, dass vor allem Kupfer-, Wein-, Holz- und Getreidetransporte durch Wiegendorf geführt wurden, obwohl Kupfer in der Geleitstafel nicht erwähnt ist. Aber über Kupfer- und Lastwagen mit Zentnergütern im Geleit Wiegendorf erfahren wir aus einer Klage von Bauern aus den Jahren 1529 / 30.462 Die Bauernfuhrleute beschwerten sich in Weimar, dass sie in Wiegendorf in jüngster Zeit wesentlich höhere Gebühren zahlen sollten. Aus der Antwort geht hervor, dass der alte Geleitsmann und dessen Sohn, die das Geleit Wiegendorf samt Beigeleiten etliche Jahre innehatten, sich nicht an die Geleitsordnung gehalten haben sollen. Sie hätten vielmehr dort, wo 4, 3 oder 2 gr. von einem Wagen zu entrichten waren, noch nicht einmal die Hälfte genommen. Diese Praxis betrafen nicht nur Holzwagen, sondern eben auch Kupferwagen und Lastwagen mit Zentnergütern. Damit hatte nach Auffassung des neuen Geleitsmannes der alte nicht nur die kurfürstlichen Einnahmen geschmälert, sondern auch Fuhrleute aus den Geleiten Weimar und Buttelstedt an sich gezogen – und dort die Frequenz verringert –, denn ihm sind 4 oder 6 (Wagen – M. S.) lieber und nützlicher gewesen als 2.463 Kupfer ist überhaupt – nach Aussagen des Geleitsmannes aus dem Jahre 1547 464 – das wichtigste Transitgut in Wiegendorf auf dem Wege von Mansfeld nach Saalfeld gewesen. Im Zusammenhang mit einer Anzeige über die Erben eines Fuhrmanns aus Lehesten, die 1547 ebenso das Geleit umfahren und die Straße über Jena – Rotenstein – Kahla nehmen wollten wie ihr Vorfahre 1535,465 bemerkte der Geleitsmann, dass seine Einnahmen durch derartige Schleichwege stark sinken mussten, weil durch Wiegendorf vor allem Kupfer und sonst wenig geführt wurde.466 Daneben müssen aber auch andere Güter in erheblichem Umfang und aus größeren Entfernungen Wiegendorf passiert haben; nur so erhält die Beschwerde des Wiegendorfer Geleitsmannes ihren Sinn, dass in Buttelstedt neuerdings auch Gebühren von den Transporten verlangt wurden, die nach Wiegendorf wollten.467 Es erscheint zweifelhaft, ob es sich dabei allein um 461 462 463 464 465 466
Siehe Teil 4, Nr. 96. ThHStA W, Reg. Cc 388. ThHStA W, Reg. Cc 391. ThHStA W, Reg. Cc 394. Damals wurde Alt-Breunig bei Kahla gekommert und mit 20 fl. Strafe belegt, ebenda. Westermann, Eislebener Garkupfer, S. 261 f. hat für 1533 391, für 1543 362 und für 1544 281 Kupferwagen im Geleit Wiegendorf ermittelt, die zur Hütte nach Leutenburg bestimmt waren. Bei 3 gr. Geleitsgebühr (wie bei Centnergut) brachten allein diese Kupfertransporte an Geleitsgebühren ein: 1533: 55 fl. 18 gr.; 1543: 51 fl. 15 gr.; 1544: 40 fl. 3 gr. 467 ThHStA W, Reg. Cc 394
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
Getreide, Holz oder Wein gehandelt hat, auch wenn darüber zahlreiche Zeugnisse vorliegen.468 Jedenfalls bedarf es noch weiterer, umfangreicher Arbeiten auch an den Rechnungen des Geleits Wiegendorf, um den überregionalen und den regionalen Warenaustausch näher charakterisieren zu können. Um welche Größenverhältnisse es sich in diesem Geleit gehandelt hat, zeigen die Einnahmen im Rechnungsjahr 1535 / 36 mit 78 fl. 19 gr. 6 d., wobei der Schreiber noch vermerkte, dass die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr um 5 fl. 12 gr. 6 d. gefallen waren, weil kein Getraide außerhalb des Landes geführt wurde.469
10. Der Warentransport durch das Geleit Jena-Burgau Zu den interessantesten Geleiten gehört das Doppelgeleit Jena-Burgau an der sogenannten Saaletalstraße zwischen Saalfeld und Naumburg. Diese Straße wird in der Literatur als eine, wenn nicht die Hauptstraße zwischen Oberdeutschland und den Naumburger und Leipziger Märkten genannt, ohne dass dafür Beweise angetreten wurden.470 Der Warendurchgang durch Coburg in und aus Richtung Gräfenthal-Saalfeld lässt allerdings schon Zweifel aufkommen, ob diese pauschale Einschätzung zutrifft; verstärkt werden diese Bedenken durch die ermittelten Ferntransporte im Geleit Wiegendorf. Die leider erst von 1543 468 ThHStA W, Reg. Cc 388, 390, 389, 392, 393, 395, 396. Die Nachrichten über Getreide-, Holz- und Weintransporte lassen darauf schließen, dass besonders auch Probleme des Nahrungsmittelhandels anhand der Wiegendorfer Quellen untersucht werden können. 469 ThHStA W, Reg. Bb 171. Von 1489 bis mindestens 1528 war das Geleit Wiegendorf verpachtet, in den ersten Jahren für 45 fl. 15 gr. und spätestens seit 1522 für 50 fl. Daneben existierte noch ein Beigeleit in Rombstedt (Groß- bzw. Kleinromstedt), das 1535 / 36 20 fl. 8 gr. einbrachte. 470 Vgl. Johannes Müller, Die Hauptwege des Nürnbergischen Handels im Spätmittelalter, im: Archiv für Kulturgeschichte 5 / 1907, S. 8, S. 19: »die Straße über Gräfenthal, also diejenigen Straße [...], die später als die Hauptverkehrslinie von Nürnberg nach Leipzig galt«, bzw. »die über Koburg, Saalfeld und Naumburg gehende Saaletalroute, die als große Geleitsstraße zu den Leipziger Märkten später eine ähnliche Bedeutung erhielt wie die Geleitsstraße Nürnberg – Frankfurt«. Müller definiert »später« an anderer Stelle: »Im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts scheint die Vogtländer Route (Hof – Plauen – Zwickau – M. S.) noch die von den Nürnberger Kaufleuten bevorzugte gewesen zu sein.« (S. 20). Außerdem Paul Braun, Die Hauptverbindungswege über den Franken- und Thüringer Wald und ihre Bedeutung für den innerdeutschen Verkehr in Mittelalter und Neuzeit, in: Thüringisch-sächsische Zeitschrift für Geschichte und Kunst 4 (1914), S. 160. Quellen über den Warendurchgang im Geleit Saalfeld sind weder im ThHStA W noch im Stadtarchiv Saalfeld (laut Auskunft vom 24. März 1977 durch den Stadtarchivar Müller) überliefert, obwohl der Rat der Stadt das Geleit gepachtet hatte. Siehe oben S. 126, Anm. 104.
10. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT JENA-BURGAU
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bis 1573 erhaltenen und teilweise ausgewerteten Halbjahres-Geleitsrechnungen471 sowie die für frühere Jahre festgestellten Geleitseinnahmen lassen den Schluss zu, dass die Frequenz der Saaletalstraße mit Fernhandelsgütern zwischen Nürnberg und Naumburg-Leipzig zumindest für die ersten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts erheblich überschätzt wurde. Nach den Kapital-Rechnungen von 1481 an war der Wagenzoll von Lobeda und Burgau zu sehr unterschiedlichen und relativ niedrigen Beträgen verpachtet. Von 1480 bis 1485 werden ohne präzise Angaben für die Zeiträume einmal 20 ß (= 57 fl. 3 gr.) und zum anderen 5 ß (= 14 fl. 6 gr.) genannt.472 Für das Rechnungsjahr 1485 / 86 werden als Pachtsumme 18 ß (= 51 fl. 9 gr.) für beide Geleite erwähnt,473 danach 11 ß 8 gr. 5 d. (= 31 fl. 17 gr. 5 d.) für die Zeit vom 1. Mai 1496 bis 30. April 1497 bzw. 10 ß 54 gr. (= 31 fl. 3 gr.) für das folgende Jahr.474 Vom 1. Mai 1498 bis mindestens 1510 war das Geleit ständig für die gleiche Pachtsumme von 15 ß (= 42 fl. 18 gr.) vergeben.475 In den folgenden Jahren (bis 1528) schwankten die Einnahmen zwischen 5 ß 7 gr. 6 d. (= 14 fl. 13 gr.) und 13 ß 20 gr. (= 38 fl. 12 gr.).476 Noch im Rechnungsjahr 1535 / 34 (1. Mai bis 30. April) war der Wagenzoll von Burgau für nur 11 ß 40 gr. (= 36 fl. 4 gr.) verpachtet.477 Die Höhe dieser Einnahmen steht in starkem Gegensatz zu den Summen, die sich aus den Geleitsrechnungen ergeben. Allein die Einnahmen für das Wagengeleit betrugen vom 1. Mai 1542 bis zum 19. Dezember 1542 78 fl. 19 gr. 7 d. für Burgau und 29 fl. 7 gr. 11 d. für Winzerla. Dazu kommen noch 1 fl. 16 gr. 6 d. aus dem Beigeleit Leutra und 6 fl. 1 gr. 8 d. für das Viehgeleit (für 361 magere Ochsen, 27 Kühe, 10 magere Schweine und 2 Pferde). Die Geleitseinnahme betrug also in diesem Halbjahr insgesamt 116 fl. 4 gr. 3 d.478 Durchschnittlich noch höher war die Summe im Rechnungsjahr 1543 / 1544 (29. bis 27. April) mit 269 fl. 10 gr. 5 d.479 Wenn dieser Betrag auch bis zu den Jahren 1570 / 71 und 471 ThHStA W, Reg. Cc 500 – 538. Sowohl in den Capital- als auch in den Geleitsrechnungen wird nicht von Geleit, sondern von Zoll, Wagenzoll und Brückenzoll gesprochen. 472 ThHStA W, Reg. Bb 113. Bei der Summe von 5 ß handelt es sich möglicherweise um die Pachtsumme von 18 Wochen. Im ThHStA W ist noch eine undatierte Abrechnung von Geleit im Amt Jena vom 59. bis 73. Jahr erhalten (Reg. Cc 225a). Danach wurden in diesen 15 Jahren 74 fl. 8 gr. 7 d. 1 h. am Floßzoll eingenommen (vom Stamm 4 d. = 4.687 Stämme = jährlicher Durchschnitt 312 Stämme); dazu vom Geleit Burgau mit den Beigeleiten Winzerla, Leutra und Camsdorf 239 fl. 11 d. 1 h. = jährlicher Durchschnitt 15 fl. 20 gr. 4 d. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um die Jahre 1459 bis 1473. 473 ThHStA W, Reg. Bb 117. 474 ThHStA W, Reg. Bb 121. Hier fehlt der sonst übliche Eintrag also verlassen. 475 ThHStA W, Reg. Bb 123 – 133. 476 1521 bis 1523 war das Geleit um angezeigte Summe verlassen gewest (ThHStA W, Reg. Bb 117). 477 ThHStA W, Reg. Bb 171: Also verlassen, gibt jeden Wagen 2 a d. 478 ThHStA W, Reg. Cc 500. Der Geleitsschreiber errechnete 121 fl. 15 gr. 11 d. 479 ThHStA W, Reg. Cc 501.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
1571 / 72 mit 283 fl. 12 gr. 3 d. bzw. 309 fl. 2 gr. 10 d. die absolut höchste Jahreseinnahme darstellt, so stehen doch auch die übrigen Halbjahres- oder Jahressummen – aufgrund des bisherigen Standes der Untersuchungen – in keinem erklärbaren Verhältnis zu den früheren Summen.480 Auch wenn die Geleitsrechnungen von Jena-Burgau nach dem Beispiel der Rechnungen anderer Geleitsorte untersucht werden – aufgrund des großen Umfanges und auch wegen der späten Überlieferung wurde diese Aufgabe nicht in Angriff genommen –, so bleibt doch das Problem der erheblichen Frequenzsteigerung innerhalb weniger Jahre.481 Für die späteren Jahre geben bereits die Wocheneinnahmen aus den Jahren 1542 Anhaltspunkte über die Rolle der Saaletalstraße für den überregionalen Handel. Die durchschnittlichen Wocheneinnahmen betrugen in den 29 Wochen vom 1. Mai bis 19. November 1542 etwa 2 fl. 10 gr. Über diesem Durchschnitt lagen insgesamt 14 Wochen, also fast 50 % aller erfassten Wochen. Einnahmen von 6 fl. 2 gr. 4 d. brachte die Woche vom 2. bis 8. Juli ein, in den beiden Wochen zuvor (18. bis 24. Juni bzw. 25. Juni bis 1. Juli) kassierte der Geleitsmann 4 fl. 4 gr. 8 d. bzw. 4 fl. 6 gr. Zweifellos hängt diese enorme Steigerung der Einnahmen mit dem Naumburger Peter- und Pauls-Markt zusammen, die in diesem Jahr am 2. Juli eingeläutet wurde. Einnahmen von 5 fl. 15 gr. 8 d. fielen in der Woche vom 22. bis 28. Oktober an, in den beiden folgenden Wochen (vom 29. Oktober bis 4. November bzw. 5. bis 11. November) brachte der Warendurchgang 4 fl. 11 gr. 2 d. bzw. 4 fl. 3 gr. 10 d. an Geleitsgebühren ein. Hier sind die Beziehungen zum Leipziger Michaelismarkt (vom 1. Oktober) schon nicht so leicht herzustellen. Vermutlich steht die Zeitverschiebung zwischen Markt und erhöhtem Warendurchgang im Zusammenhang mit der Notiz des Geleitsschreibers zum 22. Oktober: All hye haben dye Dhuringe erst zu faren angehoben.482 Außerdem wurden Gebühren über 4 fl. von den Fuhrleuten eingefordert in den Wochen vom 4. bis 10. Juni (4 fl. 3 gr. 8 d.) und vom 30. Juli bis 5. August (4 fl. 2 gr. 4 d.). Für diese Termine sind Verbindungen zu größeren Märkten nicht festzustellen. Ein Vergleich zur Geleitsrechnung vom 29. April 1543 bis zum 27. April 1544 483 zeigt die gleiche Wechselwirkung zwischen hohen Geleitseinnahmen in Burgau und dem Naumburger Peter- und Pauls-Markt und dem Leipziger Michaelis-Markt. Die Gesamteinnahmen betrugen nach dieser Rechnung 273 fl. 15 gr. 10 d.;484 davon fielen 146 fl. 2 gr. 6 d. auf das Geleit Burgau, 113 fl. 14 gr. 480 Siehe Teil 3, unter Amt Jena-Burgau. 481 Weil die früheren Angaben keinen Hinweis enthalten über den Anteil der Ferntransporte am Gesamtwarendurchgang, wird sich auch nach weiteren Untersuchungen anhand der Geleitsrechnungen hierauf wohl keine Antwort finden lassen. 482 ThHStA W, Reg. Cc 500. 483 ThHStA W, Reg. Cc 501. 484 Zur offiziellen Abrechnung von 269 fl. 10 gr. 5 d. ergibt sich eine Differenz von 4 fl. 5 gr. 5 d.
10. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT JENA-BURGAU
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auf das Geleit Winzerla, 3 fl. 18 gr. 6 d. auf das Geleit Leutra und 10 fl. 10 d. auf das Viehgeleit. Die 146 fl. 2 gr. 6 d. für Burgau widerspiegeln aber zweifellos nicht den tatsächlichen Warendurchgang, denn bereits am 10. Februar 1544 brach die Brücke in Burgau zusammen, und die Wagen mussten daraufhin über Camsdorf fahren.485 Die Einnahmen vom 10. Februar bis 27. April 1544, d. h. für 12 Wochen, betrugen deshalb in Burgau auch nur 11 fl. 18 gr. 4 d. Die Grundlage für weitere Berechnungen können also nur die 41 Wochen vom 29. April 1543 bis zum 9. Februar 1544 mit einer Geleitseinnahme von 133 fl. 14 gr. 2 d. abgeben. Der wöchentliche Durchschnitt betrug für diese Zeit etwa 3 fl. 5 gr. an Geleitsgebühren. Höher als 4 fl., d. h. wesentlich über dem Durchschnitt, lagen die Einnahmen von 10 Wochen, und zwar vom 04.06. bis 10.06.1543 11.06. bis 17.06.1543 18.06. bis 24.06.1543 25.06. bis 01.07.1543 02.07. bis 08.07.1543 09.07. bis 15.07.1543 24.09. bis 30.09.1543 01.10. bis 07.10.1543 18.10. bis 14.10.1543 15.10. bis 21.10.1543
mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit
4 fl. 2 gr. 6 d. 9 fl. 4 gr. 0 d. 4 fl. 14 gr. 10 d. 6 fl. 9 gr. 10 d. 5 fl. 7 gr. 0 d. 4 fl. 13 gr. 2 d. 5 fl. 1 gr. 6 d. 9 fl. 12 gr. 4 d. 8 fl. 16 gr. 6 d. 8 fl. 2 gr. 2 d.
Der hohe Warendurchgang in den Juni- und Juliwochen steht sicher ebenso im Zusammenhang mit dem Peter- und Pauls-Markt (eröffnet am 1. Juli) wie der im September und Oktober mit dem Leipziger Michaelis-Markt, der in diesem Jahr am 30. September begann. Auffällig ist allerdings, dass die Steigerung des Transits durch Burgau jeweils einen so großen Zeitraum umfasste – vor dem Peterund Pauls-Markt immerhin 4 Wochen –, und dass der Leipziger Neujahrs-Markt überhaupt keinen Niederschlag gefunden hat in dieser Rechnung.486 Aus den ausführlichen Berichten des Geleitsmannes von Burgau aus den Jahren 1564 / 66 geht außerdem hervor, dass auch über Winzerla im bestimmten Maße Gueterwagen die Saaletalstraße befuhren. Für dieses Beigeleit liegen aber nur summarische Angaben über die wöchentlichen Einnahmen vor, so dass konkrete Aussagen auch in Zukunft wohl nicht zu machen sind. Im Vergleich dieser Einnahmen lassen sich aber auch hier bestimmte Tendenzen erkennen. Immerhin lagen die Einnahmen z. Z. des Naumburger Peter- und Pauls-Marktes im Jahr 1543 für die drei Wochen vom 24. bis 30. Juni, vom 1. bis 7. Juli und vom 8. bis 14. Juli 485 Auf diesen Tag frue ist dye Brucke zu Burgau abgestanden; seind auf Camßdorf gefaren. In diesem Beigeleit wurden noch 1556 / 57 die Einnahmen auf einem Kerpholz vermerkt (ThHStA W, Reg. Cc 513). 486 Die Geleitseinnahmen lagen in den Wochen vom 24. bis 30. Dezember 1543 und vom 31. Dezember 1543 bis 6. Januar 1544 mit 1 fl. 6 gr. und 1 fl. 11 gr. 8 d. sogar weit unter dem Durchschnitt.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
mit 3 fl. 12 gr. 4 d., 5 fl. 7 gr. 6 d. und 3 fl. 9 d. wesentlich über dem wöchentlichen Durchschnitt von 2 fl. 3 gr. Gleiches gilt für die Woche vom 31. Dezember 1543 bis 6. Januar 1544, d. h. die Zeit des Leipziger Neujahrs-Marktes 1544, mit einer Geleitseinnahme von 5 fl. 4 gr. Auch die 3 fl. Geleitseinnahmen in der Woche vom 6. bis 12. April 1544 lassen auf Beziehungen zum Leipziger Ostermarkt (Beginn 13. April) schließen. Weitere Untersuchungen könnten diese Annahmen zweifellos bestätigen. Wenn auch künftige Vergleiche mit anderen zeitlich gleichen Rechnungen und weiteren Quellen die Ursachen dafür nennen können, so bleiben doch als nächste Aufgaben Einzeluntersuchungen hinsichtlich des Verhältnisses von regionalem und überregionalem Warenverkehr. Schließlich ist der hohe wöchentliche Durchschnitt an Geleitseinnahmen in Burgau und im Beigeleit Winzerla zu beachten, sie sind schließlich Ausdruck eines beachtlichen Warenverkehrs. Erklärungen für die offenkundige Bedeutung der Geleite in Burgau und in Winzerla finden sich in ausführlichen Schreiben der Verantwortlichen in Burgau, die den Warenverkehr charakterisieren. Bereits zu Palmarum 1539 forderte der Rentschreiber Gunter Herwagen (aus Burgau) den Schosser Peter Watzdorf in Jena auf, Maßnahmen dagegen zu ergreifen, dass viel Holz- und andere Wagen das Geleit Burgau meiden und über Leutra fahren, denn sonst würde die Straße zu Burgau gar verwüstet.487 Zu den ständig sinkenden Geleitseinnahmen in den 50er Jahren488 erklärte der Geleitsmann Simon Stopfel in der Geleitsrechnung 1559 / 60,489 dass zum einen nicht sovil Gueterwagen von Leipzigk auf Nürnberk und herwider die Zahl als zuvor (vahren), sondern von Leipzig uf Zwencka, Gera etc., solche den Glaiten Burga und sonderlich Winzerla abtreglich; zum anderen trugen nach Ansicht des Geleitsmannes die thüringischen Bauern (mit ihren Holztransporten) wesentlich zur Minderung des Durchgangs und damit der Geleitseinnahmen bei, weil sie das Holz verstärkt auf der Saale flößten und nicht auf der Axen durchs Glait transportierten.490 Zum Dritten wurden in dieser Notiz weitere neuere Praktiken thüringischer Bauern beim Holztransport für den Einnahmeschwund verantwortlich gemacht. Danach nutzten diese Bauern das Vorrecht oberlendischer Fuhrleute, für Holztransporte nur 8 d. zahlen zu müssen, während sie selbst 18 d. zahlen mussten, indem sie den »Oberlendern« den Transport bis nach Jena über487 ThHStA W, Reg. Cc 237. Offensichtlich waren die Gebühren in Leutra wesentlich niedriger als in Burgau, denn der Rentschreiber schlug vor, entweder die Fuhrleute zurückzuschicken oder das Geleit zweimal zu erheben. 488 Siehe Teil 3, zu Amt Jena-Burgau. 489 ThHStA W, Reg. Cc 518. 490 Ebenda. Für die Charakterisierung des Warenverkehrs durch das Geleit Burgau sind die Erläuterungen des Geleitsmannes wichtig: und nachdem von den Holzwagen diß Orths das meyste Glait, unterstehen sich die dhüringischen Bauern zum Teyl, wan sie ufm Walde Bawholz kaufen, bringen sie solchs oben ahn die Sahl, verlohnen es biß über, auch unter die Rosemühl, ufm Wasser zu flössen, als dan schleyffen sie es auß, laden es auf Wagen und fhüren es yhrer Gelegenheit [...].
10. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT JENA-BURGAU
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trugen.491 Auch die weiteren Argumente des Geleitsmannes gründeten sich auf Veränderungen im Holzhandel.492 Bei späteren Erklärungen für geringere Geleitseinnahmen wurden ebenfalls vorrangig die Holztransporte genannt, die aus verschiedenen Gründen das Geleit in Burgau mieden.493 Von Bedeutung ist dabei, dass zum Jahre 1565 / 66 ausdrücklich die Zeit um Michaelis als besonders von den Holztransporten bevorzugt hervorgehoben wurde. Die für 1543 anhand der Geleitseinnahmen nachgewiesene Steigerung des Warendurchganges muss also nicht unbedingt mit dem Marktverkehr zusammenhängen. Besonders für die Saaletalstraße konnten die damals üblichen miserablen Straßenverhältnisse negative Auswirkungen haben: So hat der Geleitsmann sicher nicht übertrieben, wenn er 1564 / 65 feststellte, dass es auch sonsten unwegsam gewest sei, und für 1565 / 66 erklärte, damit sich aber die Fuhrleut den boesen Wege nicht zu beschweren, so hat mich m. gn. Furst und Herre bevolhen, die Strassen zu bessern, welches diß Jhar gescheen [...].
Dennoch hatten auch etzliche Gueterwagen den Weg von Dornburg über (Kleinoder Groß-)Romstedt – Magdala – Blankenhain usw. genommen und waren also die Strassen die Sahl hinan nicht gevahren.494 Schon die misslichen Straßenverhältnisse in der Saaletalniederung lassen danach weitere Zweifel aufkommen, ob der Straße über Jena–Burgau tatsächlich eine überragende Stellung zukommt, oder ob nicht doch von den Fernhandelstransporten von und nach Oberdeutschland günstigere Routen bevorzugt wurden. Dazu gehört zweifellos nicht nur der erwähnte Umweg über Wiegendorf – Magdala – Blankenhain, sondern wohl vor allem die Straße über Zwenkau – Gera usw.495 Ob und in welchem Umfang das Geleit in Burgau bzw. Winzerla von Frachtfuhren aus dem Raum Schmalkalden frequentiert wurde, kann z. Z. noch nicht bestimmt werden. Die Geleitsordnung von 491 Ebenda. So unterstehen sich die doringischen Bauern den oberlendischen, so 8 d. in Glait geben, yhn Bawholz etc. gegen Jhena zuverdingen, dasselbe aldo nider zu legen, als dan fhuren sie es weyther heim; wan sie es aber selbst holen, mußten sie 1 ½ gr. geben [...] ist auch ein Newerung. Vgl. dazu Teil 4, Nr. 9: Ein Holtzwagen, der do furth Bawholtz, Schindeln, Pfahl odr Brawholtz und jensit der Sahl in Emptern Weyda, Arnshauck, Schlaitz, Gera, Roda, Leuchtenburgk wonend und den Marck zw Jena besuchen, 6 a d., ein Karn halb sovil [...] ein Holtzwagen von den Doringen, die es uf dem Geholtz selb holen, 1 ½ gr., ein Karn halb sovil. In einem späteren Schreiben von 1564 / 65 wird allerdings auch hervorgehoben, dass der Rat von Jena einen dreistündigen Stapel von diesen thüringischen Bauern erzwingen wollte, vgl. ThHStA W, Reg. 526. 492 Ebenda. Eine Rolle spielt u. a. der Anspruch des Buchdruckers von Jena, für sich und sein Gesinde, Holz und Bier geleitsfrei beziehen zu können. 493 ThHStA W, Reg. Cc 525, Geleitsrechnung Burgau 1564 / 65, Reg. Cc 526, Geleitsrechnung Burgau 1565 / 66. 494 ThHStA W, Reg. Cc 526. 495 Ein bedeutender Zentnerguttransport durch Burgau nach Oberdeutschland kann jedenfalls nicht über Saalfeld nach Coburg geführt haben. Möglicherweise spielt die Straße über Saalfeld – Lobenstein – Hof – Nürnberg eine größere Rolle.
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III. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH ERFURT
1555 gibt jedenfalls darauf keine Antwort, denn sie weist neben der allgemeinen Bezeichnung Zentnergut, Eisen, Kupfer, Waid, Wein und Bier, Kramerei und Hausgerät, ausschließlich Holzprodukte und Getreide aus.496 Selbstverständlich gab es auch einen beträchtlichen Warentransport im Rahmen des überregionalen Handels.
496 ThHStA W, Reg. Cc 512.
IV. Die Naumburger Peter- und Pauls-Märkte und der Warentransport durch die Geleite Eckartsberga, Freyburg / (Mark-)Röhlitz und Thierschneck von und nach Naumburg
1. Die Naumburger Peter- und Pauls-Märkte Eine Studie über den überregionalen und regionalen Warenverkehr im mitteldeutschen Raum lässt erwarten, dass Naumburg mit seinem Peter- und PaulsMarkt eine besondere Beachtung verdient, zumal durch die alte Bischofsstadt die via regia von Erfurt weiter nach Leipzig führte. Leider sind die Voraussetzungen dazu mehr als ungünstig: Die bisherigen Kenntnisse sind mehr als dürftig, die umfangreichen Quellen des Stadtarchivs Naumburg sind noch nirgends ausgewertet, eine Dissertation von Fritz Heydenreich über »Die Geschichte der Naumburger Peter-Pauls-Messe« ist unbefriedigend und vermag keinerlei Antwort zu geben.1 Lediglich im Zusammenhang mit dem Jubiläum der Leipziger Privilegierung von 1497 ist der Messeplatz Naumburg Gegenstand neuerer Überlegungen von Wieland Held gewesen.2 So kann die Geschichte dieser Naumburger Märkte nur in groben Umrissen vor allem anhand der vorliegenden Stadtchroniken von Sixtus Braun3 und von Nicolaus Krottenschmidt4 nachge1
2
3 4
Fritz HEYDENREICH, Die Geschichte der Naumburger Peter-Pauls-Messe, Rechts- und staatswissenschaftliche Diss., Halle 1927. Die umfangreiche Arbeit von Ernst HOFFMANN, Naumburg a. S. im Zeitalter der Reformation, Leipzig 1901, erwähnt den Peter- und PaulsMarkt nicht (!) und dementsprechend findet sich auch im Museum der Stadt Naumburg kein Hinweis auf die auch für die Stadt so bedeutsamen Peter- und Pauls-Märkte. Ernst BORKOWSKI hat in seiner »Geschichte der Stadt Naumburg an der Saale« (Stuttgart 1897) Märkte und Handel sehr allgemein romantisierend und demzufolge nichtssagend beschrieben. Auch Beatrix Reißig kann Naumburg nur wenige Seiten widmen, vgl. REIßIG, Beiträge zur Geschichte des Handels und Warenverkehrs, S. 26 – 32. Eine von ihr zitierte und ausgewertete Leipziger Dissertation (1924) von A. MEIßNER, Die Naumburger Messe, konnte (auch vom Stadtarchiv Naumburg) nicht nachgewiesen werden. Wieland HELD, Der Messeplatz Naumburg. Seine Geschichte und sein Verhältnis zur Leipziger Messe am Anfang des 16. Jahrhunderts, in: ZWAHR u. a. (Hrsg.), Leipzigs Messen 1497–1997, Teilbd. 1: 1497–1914, S. 75–86. Dabei stützt sich der Autor vielfach auf meine Forschungsergebnisse. Sixtus BRAUN, Naumburger Annalen vom Jahre 799 – 1613, Naumburg 21927. Nicolaus KROTTENSCHMIDT, Naumburger Annalen vom Jahre 1305 bis 1547, Naumburg 1935.
246
IV. DIE NAUMBURGER PETER- UND PAULS-MÄRKTE UND IHR WARENTRANSPORT
zeichnet werden; dazu wurde eine Übersicht aus den bisher ungenutzten Stadtrechnungen Naumburgs zusammengestellt, so dass sich zumindest die Tendenzen des Handels auf den Märkten erkennen lassen. In einer Urkunde vom 24. Juni 1305 wird erstmals der Peter- und Pauls-Markt erwähnt, der – nach Wieland Held – »bereits damals sehr lange existiert« hat, so dass dieser Markt »zu den ältesten deutschen Messen zu rechnen sein« dürfte.5 Hierzu ist allerdings anzumerken, dass die Peter- und Pauls-Märkte lediglich vier Tage dauerten.6 Immerhin mussten die Naumburger Tuchhändler zu gleicher Zeit beim Rat der Stadt ein Verbot für Fremde erwirken, außerhalb des Marktes Herrengewand zu schneiden. In den folgenden Jahrzehnten gelang es der Bürgerschaft, vom Bischof als Stadtherrn immer neue Rechte und Privilegien zu erwerben, so 1379 nicht nur die Erlaubnis, auf kirchlichem Gelände ein Kaufhaus zu errichten, sondern auch die Zollrechte an sich zu bringen. Parallel dazu entwickelte sich der Peterund Pauls-Markt immer mehr zu einem überregionalen Handelsplatz an der via regia, wie einzelne Notizen in den Annalen von Braun und Krottenschmidt deutlich machen. Der Waidhandel wird bereits in der Urkunde von 1305 erwähnt und 1340 haben die von Naumburgk Irrung gehabt mit den von Görlitz des Waitkaufs halben und dieser Irrung haben sie der Rat zu Dresden doselbst vertragen,7 und für 1370 vermerkt der Chronist Braun, dass der Waidkauf sonderlich gegangen sei und den Waidmessern 3 ½ ß eingetragen habe.«8 1390 musste abermals mit Görlitz des Weitsfuren halb verhandelt werden. Dabei hatten die Naumburger die von Erffurdt zu Beistenden gehabt und alle doringische Stedte an sich gezogen.9 Nach der frühen Erwähnung des Tuchhandels ist 1355 die Rede davon, dass die Tuchmacher im Petri Pauli Margk auf S. Wenzelskirchof feyl gehapt haben,10 bereits 1489 hatte die Stadt ein Gewandhaus errichten lassen – d. h. zumindest gleichzeitig wie Leipzig –, und noch 1537 5
S. 78 f. Heinz WIESNER (»Die Anfänge der Stadt Naumburg an der Saale und ihre Entwicklung im Mittelalter«, in: BDLG 127 / 1991, S. 115 – 143) ist sogar der Meinung, dass der Peter- und Pauls-Markt »im Spätmittelalter die größte Messe in Mitteldeutschland« war. »Sie wurde 1514 vom Kaiser bestätigt und wetteiferte in Umfang und Bedeutung bis ins 16. Jahrhundert hinein mit der Leipziger, der sie erst dann unterlag.« (S. 138 f.) Zu einer derartigen Beurteilung zu kommen, ist nur möglich, wenn Kenntnisse über die Leipziger und auch die Naumburger Verhältnisse fehlen. 6 BRAUN, S. 124: Der Peter-Paulsmarkt hat diese Zeit (1487) über fast 4 Tage gewährt. 7 KROTTENSCHMIDT, S. 5 bzw. S. 6. 8 BRAUN, S. 24. 9 KROTTENSCHMIDT, S. 12. Braun ergänzt: »Wegen des Waidkaufs hat sowohl der Rat alhier als die Städte Erfurt, Arnstein, Weißenfels, Laucha, Mühlhausen, Jena und andere Städte mit der Stadt Görlitz zu Pirna nach Oculi getagleistet [...] Desgleichen hat der Rat auch nach Zittau, Schweidnitz, Liegnitz und Breslau seine Abgefertigten entsendet und nebst den thüringischen kontributiert, auch viele Tagfahrten nach Oschatz gelegt worden« (BRAUN, S. 31). 10 Ebenda, S. 8.
1. DIE NAUMBURGER PETER- UND PAULS-MÄRKTE
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kaufte der Rat ein Haus auf und ließ es abbrechen zu Erweiterung der Gasse in Feuersnot, Zierheit der Stadt und besonders um Förderung der Tuchmacher in P. Paulsmarkt, damit die Tücher desto besser aufgezogen wurden.11Ähnlich frühe Nachrichten sind überliefert über elsesser und andere süsse Wein (für 1397), Kramerei (für 1379), Fisch (für 1430). Der Aufschwung der Naumburger Peter- und Pauls-Märkte im 15. Jahrhundert lässt sich auch an anderen Geschehnissen nachweisen. Nachdem bereits zu Beginn des Jahrhunderts bestimmt werden musste, dass Kaufmannskarren und Holzwagen wegen Platzmangel und der Feuersgefahr vor der Stadt zu parken hatten, erhöhte sich in den nächsten Jahren fortlaufend die Zahl der Kaufleute, die nach Naumburg kamen. 1453 mussten bereits 152 Verkaufsbuden aufgestellt werden (Miete je 3 gr.)12 und von 1451 bis 1491 steigerten sich die städtischen Einnahmen von diesem Markt ständig: von 284 Schock Groschen (270 fl.) auf 910 Schock Groschen (866 fl.).13 Allerdings sind die Angaben in den seit 1490 überlieferten Rechnungen recht unbestimmt, so dass auch ihre Auswertung nur bedingt sichere Ergebnisse bringen kann. An der Spitze stehen die Einnahmen vom Jahrmarkte, die nicht näher zu definieren sind.14 Danach folgen die Einnahmen über Biereile, von der Waage, von der Fehre, vom Salzkasten, vom Gewandschneiderkasten usw. Die »Jahrmarktgelder« ergaben sich natürlich aus dem Angebot aller Waren, die auf allen Straßen zu den Peter- und Pauls-Märkten gebracht wurden;15 sie 11 Braun, S. 245. Für einen intensiven Tuchhandel in Naumburg spricht auch eine Auskunft des Rates auf die Frage nach bestimmten Handwerksbräuchen der Tuchmacher aus Orlamünde und Jena: Wenn jemand fremde Tücher in die Stadt N. bringt, so werden dieselbigen Tücher durch die verordneten und geschworenen Meister besichtigt, und wenn ein Tuch mehr zu geringe, zu schmal oder sonst mit einem Wandel ihren Tüchern nicht gleich befunden wird, dasselbige Tuch seind sie versessen. Desgleichen wenn unsere Meister in andere Städte kommen, da die Tuchmacher Innungen oder Zunft halten, müssen sie auch ihrer Tücher, ob sie gleich versiegelt sein, von denselbigen Meistern nach ihrer Handwerksübung und Gewonheit Besichtigung und Erkenntnis leiden. Dazu gestatten unsere Tuchmacher idermänniglich auf Karren oder Wagen Tuch in die Stadt zu füghre, auch ein, zwu ader drei nach ihres Gefallens darinne zu beharren, doch, daß dieselbigen Tücher mit der Elle verschnitten werden. Zitiert nach Karl Schöppe, Mitteilungen aus den Copialbüchern der Stadt Naumburg a. S., in: ZVThGA NF 14 (1903), S. 332 f. 12 Braun, S. 16 f. zu 1357: Diese Zeit hat der Rat durch die Budener auf dem Markt selbst aufbuden lassen, welches währt bis 1488, dann wurde es deshalb geändert, weil gottlob der Markt tapfer zugenommen und dieses Aufbuden zu mühsam geworden. 13 Heydenreich, S. 17. 14 Es scheint sich nicht wie in Leipzig um Städte- oder Budenzins gehandelt zu haben, denn erst 1531 ist dem Rat der [...] P. Paulsmarkt das Städtegeld, so dem Bischof gehörig, eingethan und verpachtet worden auf 5 Jahre, jedes Jahr 100 fl. und folgende auf etliche Jahre erstreckt worden. Vgl. Braun, S. 219. 15 Nach den vorliegenden Quellen haben aber zweifellos die Warentransporte auf der Hohen Straße für die Naumburger Märkte die größte Bedeutung. Bei den Chronisten Braun und Krottenschmidt ist fast ausschließlich von dieser Straße für den Ost-West-Handel die Rede. Eine besondere Rolle spielt dabei die Brücke zu Wethau zwischen Naumburg und
248
IV. DIE NAUMBURGER PETER- UND PAULS-MÄRKTE UND IHR WARENTRANSPORT
lassen erkennen, dass auf den Naumburger Märkten ein hoher Umsatz erzielt wurde. Entgegen älteren Auffassungen, nach denen sich parallel zum Aufstieg der Leipziger Märkte sich der Verfall der Naumburger Märkte vollzog,16 kann dem zumindest anhand der Jahrmarktgelder widersprochen werden. Diese Einnahmen sind von 1490 unaufhörlich und mit ziemlicher Stetigkeit gestiegen:17 von 1490 bis 1499 betrug der jährliche Durchschnitt 520 fl.,18 von 1500 bis 1509 schon 572 fl., von 1510 bis 1519 verringerte sich der Durchschnitt auf 560 fl. durch die absolut niedrigste jährliche Einnahme im Zeitraum von 1490 bis 1529 von 427 fl. 5 gr. im Jahre 1518, danach ließ sich ein jährlicher Durchschnitt von 719 fl. für die Zeit von 1520 bis 1529 feststellen. Hier sind aber Teile der Waageeinnahmen mit verrechnet worden.19 Städtische Einnahmen nach den Naumburger Stadtrechnungen (von 1490 bis 1499 wird nach alten Schock (ß = 20 gr.) abgerechnet)
16 17
18
19
Zeitraum
vom Markt
von der Waage
von der Fähre
vom Marktrecht
1490 1491 1492 1493 1494
537 fl. 13 gr. 516 fl. 4 gr. 465 fl. 6 gr. 548 fl. 12 gr. 627 fl. 9 gr.
60 fl. 60 fl. 60 fl. 60 fl. 65 fl.
40 fl. 40 fl. 42 fl. 42 fl. 41 fl.
11 fl. 8 fl. 9 fl. 7 fl. 9 fl.
0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 10 gr.
0 gr. 0 gr. 4 gr. 4 gr. 3 gr.
16 gr. 1 gr. 19 gr. 1 gr. 5 gr.
Weißenfels bzw. Zeitz über den gleichnamigen kleinen Fluß. Vgl. Krottenschmidt, S. 10 ff. (zu 1361, 1402, 1454, 1470, 1499, 1503, 1508) und S. 47 (zu 1470); Braun, S. 206 (zu 1527), S. 292 (zu 1541), S. 322 (zu 1543 – in diesem Jahr haben die Kaufleute sogar 30 fl. geschenkt zum Bau bzw. zur Reparatur der Brücke). Vgl. z. B. MÜLLER, Privilegien, S. 4. Nach den Annalen Krottenschmidts und Sixtus Brauns ließen sich aus früherer Jahren noch folgende Einnahmen ermitteln: Krottenschmidt, S. 7: 1349 – 8 ß gr. minus 1 fl. (= 21 fl. 18 gr.). 1357 stiegen die Einnahmen auf 23 Sch. (= 21 fl. 19 gr.). Krottenschmidt, S. 53: Dan wi die Rechnungen anno 1454 außweisen, so ist das Einkomen des Jarmargks nicht mehr dan 224 Sch. (= 213 fl. 3 gr.) und ab es wol jerlich Gottlob gestigen, als das es anno 1471 albereit um etliche 100 Sch. gestigen, wi dan der Jarmargk dasselb Jhar 910 Sch. (= 866 fl. 14 gr.) getragen, idoch hernoch, wan die Brende khomen, wider gefallen und wider gestigen [...]. Die Einnahmen von 866 fl. sind bis 1529 nicht wieder erreicht worden. Möglicherweise wurden 1471 alle anderen Einnahmen mit hinzugezählt. In Naumburg rechnete man seit 1447 nach Gulden, die Stadtrechnungen wurden aber noch bis 1500 mit alten Schock geführt. Vgl. BRAUN, S. 78 bzw. 134: Nunmehr hat der Rat angefangen, seine Rechnungen auf neue Schock zu schließen und zu rechnen [...] dergestalt, daß 60 gr. deren 21 einen rhein. Gulden gelten, für ein neues Schock geachtet wird, desgleichen sind die Groschen auch verwechselt, daß nunmehr 21 einen rhein. Gulden gelten. Die Angaben aus den Rechnungen von vor 1500 wurden entsprechend umgerechnet. Nicht zuletzt diese Einnahmen werden dem Rat von Naumburg ermöglicht haben, Bergwerksanteile im böhmischen Erzgebirge zu kaufen. 1520 waren es 12 Kuxe im St. Joachimsthal, 1529 hat der Rat dort viel Kuxe gehabt, und 1536 hat er 16 neue Kuxe erworben. Vgl. BRAUN, S. 211 und 229.
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1. DIE NAUMBURGER PETER- UND PAULS-MÄRKTE
20 21 22 23 24
Zeitraum
vom Markt
von der Waage
von der Fähre
vom Marktrecht
1495 1496 1497 1498 1499 1500 1501 1502 1503 1504 1505 1506 1507 1508 1509 1510 1511 1512 1513 1514 1515 1516 1517 1518 1519 1520 1521 1522 1523
442 fl. 5 gr. 542 fl. 1 gr. 559 fl 18 gr. 504 fl. 16 gr. 509 fl. 11 gr. 501 fl. 13 gr. fehlt 550 fl. 3 gr. 560 fl. 0 gr. 568 fl. 12 gr. 571 fl. 15 gr. 607 fl. 13 gr. 603 fl. 0 gr. 591 fl. 3 gr. 596 fl. 7 gr. 588 fl. 6 gr. 574 fl. 0 gr. 550 fl. 15 gr. 586 fl. 10 gr. 528 fl. 12 gr. 592 fl. 15 gr. 634 fl. 15 gr. 574 fl. 2 gr. 427 fl. 5 gr. 543 fl. 10 gr. 678 fl. 0 gr. 670 fl. 5 gr. 630 fl. 14 gr. 697 fl. 4 gr. 26
65 fl. 10 gr. 65 fl. 10 gr. 65 fl. 10 gr. 65 fl. 10 gr. 70 fl. 0 gr. 70 fl. 0 gr.
26 fl. 12 gr. 39 fl. 15 gr. 13 fl. 7 gr. 20 37 fl. 17 gr. 46 fl. 12 gr. 46 fl. 0 gr.
8 fl. 9 fl. 9 fl. 6 fl. 9 fl. 7 fl.
70 fl. 0 gr. 75 fl. 0 gr. 75 fl. 0 gr. 80 fl. 0 gr. 80 fl. 0 gr. 80 fl. 0 gr. 80 fl. 0 gr. 55 fl. 0 gr. 70 fl. 0 gr. 55 fl. 0 gr. 75 fl. 0 gr. 65 fl. 0 gr. 65 fl. 0 gr. 64 fl. 1 gr. 49 fl. 0 gr. vacat 21 68 fl. 2 gr.22 55 fl. 5 gr.24 82 fl. 8 gr.25 57 fl. 7 gr. 60 fl. 1 gr. 32 fl. 4 gr.27
46 fl. 46 fl. 46 fl. 46 fl. 46 fl. 46 fl. 46 fl. 46 fl. 46 fl. 46 fl. 46 fl. 46 fl. 46 fl. 46 fl. 47 fl. 47 fl. 44 fl. 47 fl. 47 fl. 47 fl. 47 fl. 47 fl.
8 fl. 1 gr. 9 fl. 12 gr. 9 fl. 19 gr. 8 fl. 10 gr. 8 fl. 6 gr. 6 fl. 16 gr. 2 fl. 18 gr. 3 fl. 7 gr. 4 fl. 16 gr. 5 fl. 0 gr. 6 fl. 4 gr. 5 fl. 5 gr. 4 fl. 6 gr. 6 fl. 3 gr. 6 fl. 0 gr. 4 fl. 11 gr. 4 fl. 14 gr. 4 fl. 13 gr. 4 fl. 6 gr. 4 fl. 20 gr. 3 fl. 16 gr. 4 fl. 13 gr.
0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 0 gr. 13 gr. 13 gr. 16 gr.23 13 gr. 13 gr. 13 gr. 13 gr. 13 gr.
8 gr. 12 gr. 12 gr. 7 gr. 9 gr. 19 gr.
Nur ein Teilhaber hat gezahlt, der andere nichts. Bleibt es schuldig und darzu vorm Jhare 15 fl. Und er bleibt also noch hinderstellig verpflicht allenthalb 66 fl. 19 gr.; dazu hat er noch 2 folgende Jhar Tagzeit. Und Hans Bach ist ein neue ß schuldig blieben. Es ist aber zu mercken, das der Wagmeister mit 19 fl. 1 gr. dem Rat anlindern? Gewest, damit er also dis Jhar 60 fl. sein Jhargeld vorgenügt und von den 66 fl. 14 gr. Retardat 14 fl. 6 gr. damit bezalt hat und bleibt noch 52 fl. 13 gr. schuldig; dazu hat er dis volgende Jhar. 25 Hat der Wagmeister Michel Leipolt diß Jhar auf Rechnung der Retardat, welchir 52 fl. 13 gr. gewesen ist und auch auf die 65 fl., die er das 20te Jhar zu geben schuldig und seind also der Retardat abgelegt und auf das heurige Jhargelt 29 fl. 11 gr. vorgnügt; Restat von diesem Jhar 35 fl. 11 gr. 26 Samt dem Waagegelt, so ym Jarmarckte gesamlet, das zuvor ein Wagmeister vor sich behalten und dazu was er jherlich davon gegeben. 27 Es ist aber zu mercken, das die Waage dis Jar über alle Unkost item über des Wagmeisters Lohen und die 75 fl., so hiebevor ein Wagmeister davon gegeben, 21 ? Schog 4 d. 1 h. (62 fl. 17 gr. 4 d. 1 h.) getragen hat. Es stehen aber noch daran außen an retardat 10 ß 43 gr. 1 d. 1 h. (30 fl. 13 gr. 1 d. 1 h. haben, die weil sie nicht einkommen, auch daher nicht mugen vorzeichent werden.
250
IV. DIE NAUMBURGER PETER- UND PAULS-MÄRKTE UND IHR WARENTRANSPORT
Zeitraum
vom Markt
von der Waage
von der Fähre
vom Marktrecht
1524 1525 1526 1527 1528 1529
736 fl. 19 gr.28 606 fl. 18 gr.29 775 fl. 22 gr.30 818 fl. 10 gr.31 732 fl. 10 gr. 844 fl. 10 gr.32
82 fl. 6 gr. 60 fl. 13 gr. 116 fl 11 gr. 168 fl. 2 gr. 112 fl. 13 gr. 217 fl. 6 gr.33
47 fl. 47 fl. 40 fl. 47 fl. 47 fl. 45 fl.
5 fl. 11 gr. 5 fl. 5 gr. 5 fl. 6 gr. 3 fl. 5 gr. 4 fl. 3 gr. 4 fl. 9 gr.
13 gr. 13 gr. 0 gr. 13 gr. 13 gr. 8 gr.34
Dieser Trend scheint sich zumindest bis über die Mitte des 16. Jahrhunderts hinaus erhalten zu haben, wie die Reisen oberdeutscher Kaufleute nach Naumburg35 und der verstärkte Warenverkehr um die Marktzeiten durch die umliegenden Geleite deutlich machen.36 Über einen längeren Zeitraum verfolgt, müssten die Naumburger Jahrmarktgelder in Verbindung vor allem mit Erfurter Geleitsrechnungen weitere Aufschlüsse über das Schicksal dieses bedeutenden Marktes geben können. Gehandelt wurden hier offensichtlich alle Waren, die in den thüringischen Geleitsordnungen erwähnt sind, und wie aus einem Vorzeichnus von aller Handelwahr, die man einem erbarn Rath alhier im Markt vorrechnen muß von 1567 hervorgeht.37 Alphabetisch verzeichnet wurden 190 Positionen (verschiedene Waren doppelt nach ihrer Quantität oder Verpackung), verschiedentlich mit zusätzlichen aufschlussreichen Erläuterungen, wie z. B. Kese holendisch, Leder breussisch, Leinwadt ein Baln Schlesier, Schalaun Bamberger bzw. Erfurter, Tuch – 1 Paln lundisch und engelisch, Wein – ein Fas reinisch, Berger Rodtscher.38 Eine besondere Rolle als Transitgüter 28 Samt dem Wagengelt, so ym Jarmarkt gesamlet, das zuvor ein Wagmeister vor sich behalten und auch was er davon jherlich gegeben hat. 29 Wie ebenda. 30 Wie ebenda. 31 Samt der Helfte des Wagengeldes ym Jarmarkte, so dazu gehört und den 70 fl., die zuvor eyn Wagmeister daran jherlich gegeben hat. 32 Samt demjenigen, so andere Jar aus der Wagen dareyn gerechent ist wurden. 33 Die Wage hat aber dasjhenige, so eyn Wagemeister vorleyn eym Rath geben und auch seyn Jarsold abgerechent reychlich obgemelte Summa getragen und solchen gewinhst findt man eygentlich im Jarmargtgeld und Vorraht der Wage, desgleichen mochte die Fehre wie zuvormuthen auch etwas mehr tragen dann hie zu mercken ist. 34 Hiezu ist der eyne Ferman 1 ß (= 2 fl. 18 gr.) schuldig. 35 1545 und noch 1573 ersuchte der Rat von Nürnberg um Geleit für seine Kaufleute zum Naumburger Peter- und Pauls-Markt, vgl. ThHStA W. Reg. B Nr. 23218, p. 2 bzw. 134. Im Juni 1557 kassierte der Geleitsmann in Coburg 1 fl. 6 lb. 9 d. von 21 Personen, zum Peter- PaulsMarkt in Naumburg und wenige Wochen darauf (im Juli) 5 fl. 1 lb. 12 d. von 31 Personen, je Person 1 lb. 12 d., von Main bis Gräfenthal, vom Peter-Pauls-Markt zurück, siehe Teil 2, Nr. 5a. 36 Siehe Teil 2, Nr. 12 und Nr. 13. 37 Siehe Teil 4, Nr. 63. 38 Während der norwegische Rotscher (Bezeichnung für den seiner Länge nach bis nahe dem Schwanzende gespaltene und auf hölzernen Gerüsten getrocknete Stockfisch – Kabeljau
1. DIE NAUMBURGER PETER- UND PAULS-MÄRKTE
251
spielten Waid, Tuche, Wein und Fisch, der Naumburger Export wurde bestimmt durch Bier. Dass umfassende Geldgeschäfte auf den Naumburger Märkten abgeschlossen wurden, konnte an anderer Stelle nachgewiesen werden.39 Die Waageeinnahmen waren offensichtlich verpachtet, und die Notizen darüber sind wenig aussagekräftig.40 Gleiches gilt leider auch für die Fährabrechnungen; das ist umso bedauerlicher, als die Nutzung der Fähre den Warentransport in Richtung Südwesten (nach Zeitz–Gera) widerspiegelte und vermutlich auf diesem Wege auch die Egerer Kaufleute nach Naumburg zum Peter- und Pauls-Markt zogen.41 Nach Sixtus Braun hat das Fährschiff [...] bereits (1354) dem Rate gehört und jährlich 3 ß Groschen getragen,42 und 1447 hat si der Rat vom Capittel bekomen.43 Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für die Stadt war sie schon frühzeitig Gegenstand kriegerischer Auseinandersetzungen und Streitigkeiten.44 Welche Rolle die Fähre weiterhin spielte, lässt sich z. Z. nicht sagen.45 Weitere Nachrichten über die Rolle der Naumburger Peter- und Pauls-Märkte im Warenverkehr im thüringisch-sächsischen Raum stehen vorläufig nicht zur Verfügung, so dass auch nur Weniges ausgesagt werden kann über das Konkurrenzverhältnis zu den Leipziger Messen mit seinen schwer nachvollziehbaren Besonderheiten nach dem Leipziger Privileg von 1507, wonach innerhalb 15 Meilen um Leipzig kein neuer Markt errichtet werden durfte. Dennoch versuchte der Rat der Saalestadt bei Maximilian I. (gegen Zahlung von 70 fl.) zu erreichen, einen seit vielen Jahren üblichen Jahrmarkt zu Gründonnerstag auf den Sonntag Sexagesima, d. h. in den Monat Februar, verlegen zu dürfen. Tatsächlich erhielt Naumburg am 19. April 1514 ein entsprechendes Privileg46 –
39 40
41 42 43 44 45
46
bzw. Dorsch) als der beste bezeichnet wird, sollen andere Sorten verboten werden: neppisch Rodtscher ist dergleichen ein Fisch, dem andern Rodtscher nicht gleich. Damit wird das Volck auch betrogen, ist voller Gallen. Ist in Zukunft zu verbiethen bey Leibes Strafe. Ist auch derwegen von einem erbarn Radt der Stadt Hamburg zu schreiben und den Falh zu entdecken vor gut angesehen worden. Siehe STRAUBE, Über den Handel, S. 69. 1490 wurden 60 fl. (als Pachtsumme) abgerechnet, 1494 – 65 fl. 10 gr., 1499 – 70 fl. 20 gr., 1505 – 80 fl., von 1510 an bis 1525 schwanken die Beträge zwischen 55 fl. und 75 fl., auch weil der Waagemeister bestimmte Summen schuldig blieb. Danach wurden eingenommen 1529 – 116 fl. 11 gr., 1527 – 168 fl. 2 gr., 1528 – 112 fl. 13 gr., 1529 – 217 fl. 6 gr. Auf jeden Fall wird die steigende Tendenz aufgrund erhöhten Warenverkehrs deutlich. Siehe Teil 2, Nr. 9. Braun, S. 17. Krottenschmidt, S. 16. Ebenda, S. 16: 1417 hatte der Radt mit dem Marggrafen der Fhere halb eine Irrung gehabt. 1499 und 1501 gab es Streit mit dem Capittel. Nach einer Bemerkung von Braun, S. 179, kann in ihrer Nähe selbst Handel getrieben worden sein: 1518 hat der Rat mit dem Kapitel gehandelt des Pech-, Salz-, Holz- und Kornkaufs halber in der Aue, nach der Fähre zu. HASSE, S. 51: Dieweil aber derselb Jarmarckt auf den grewenen dornstagk – alsz wir dan selbst ermes-
252
IV. DIE NAUMBURGER PETER- UND PAULS-MÄRKTE UND IHR WARENTRANSPORT
Gelegenheit genug für Leipzig und dem Landesherrn, Herzog Georg von Sachsen, dagegen zu protestieren als Verletzung des eigenen Privilegs. Die Handelsmetropole im herzoglich-albertinischen Sachsen konnte sich durchsetzen und Maximilian I. sah sich genötigt, bereits am 22. Dezember 1514 die Jahrmarktsprivilegierung vom April des gleichen Jahres zu widerrufen. Der Leipziger Rat ließ die Sinnesänderung des Kaisers bereits am 13. Januar 1515 triumphierend durch ein Plakat in der Stadt bekannt machen. Alles Bemühen der Naumburger, über ihren Bischof Johannes eine abermalige Revision zu erreichen, blieb erfolglos. Immerhin kann aber festgestellt werden, dass trotz der Auseinandersetzungen mit Leipzig zumindest auch noch in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts dieser Markt einen bedeutenden Platz im überregionalen und im regionalen Warenaustausch einnahm und von Leipzig noch nicht niederkonkurriert war, zumal Naumburg seit 1564 unter der Oberhoheit der albertinischen Wettiner stand.47 Wie lange der Peter- und PaulsMarkt diesen hohen Rang behaupten konnte, ist bisher nicht bekannt. Das Ende kam 1833.
2. Der Warentransport durch das Geleit Eckartsberga Bei allen Problemen, die sich aus den ernestinischen Geleitsrechnungen ergeben, sie bieten doch hinreichend Ansatzpunkte für quantifizierende handelsgeschichtliche Untersuchungen. Von den Geleiten Eckartsberga und Freyburg / (Mark-)Röhlitz, die mit den Ämtern im Zusammenhang mit der Leipziger Teilung von 1485 an die Albertiner fielen, und vom ernestinischen Geleitsort Thierschneck – alle drei in unmittelbarem Umkreis von Naumburg – sind leider nur einzelne Notizen über jährliche Einnahmen überliefert. Für die später albertinischen Ämter enden diese Quellen auch bereits 1485;48 für Freyburg / (Mark-)Röhlitz kommen wenigstens noch Auszüge aus den Amtsrechnungen von 1449 bis 1459 mit Angaben über die wöchentlichen Geleitseinnahmen hinzu.49 Dieser Mangel an aussagekräftigen Quellen ist umso bedauerlicher, als durch sie auch die Naumburger Märkte hätten näher charakterisiert werden können. sen – der heyligen tzeit tzu nahendt und mennigklich unbequem und entkegen ist [...] und darumben [...] denselbigen Jarmarckt auffgehept, apgethan, vornicht, crafftlos gemacht unnd auff andere tzeit, als nemlich auff den [...] Sontagk Sexagesima gelegt, von newen gegebene [...]. 47 Über die weiteren Auseinandersetzungen zwischen Naumburg und Leipzig vgl. Hasse, S. 52 ff. und Held, Messeplatz Naumburg, S. 83 ff. 48 ThHStA W, Reg. Bb 107, 112, 113, 114. 49 ThHStA W, Reg. Bb 1263.
253
2. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT ECKARTSBERGA
Eckartsberga war ein weiteres Geleit an der via regia, das nicht nur im Ost-WestVerkehr eine bedeutsame Rolle spielte, sondern auch ein beträchtlicher NordSüd-Verkehr muss den Ort passiert haben. Zu der Abrechnung über 539 ß 36 gr. (= 1.541 fl. 20 gr.) für das Rechnungsjahr 1440 / 41 hat nämlich der Schreiber noch hinzugefügt und ist das bei 10 Jahren nie so hoch, sondern bei 400, 350, 450 und auch zu Zeiten genau 300 fl. gerechent oder weniger, nachdem die Win in den Landen geraten, daß man Naumburgisch Bier viel oder wenig führt und auch Ochsen und Schwein viel oder wenig treibt. Danach wurde der Transit also wesentlich durch den Handel mit Naumburger Bier – und zwar in Abhängigkeit von der thüringischen Weinproduktion – und dem Auftrieb von Ochsen und Schweinen bestimmt.50 Dass darüber hinaus auch der Verkehr mit anderen Gütern beträchtlich war, zeigen die späteren Buttelstedter Geleitsrechnungen und die als Minimum angenommenen Geleitsgebühren von angegebenen 300 fl., wobei der Durchschnitt bei etwa 400 bis 450 fl. bereits in früherer Zeit gelegen haben muss. Bestätigt wird die hohe Frequentierung dieses Geleits auch durch die späteren Einnahmen. In den 30 Wochen und 5 Tagen vom 24. Oktober 1482 bis 27. Mai 1483 waren es 105 ß (= 300 fl.); die 42 Wochen vom 1. Juni 1484 bis 21. Februar 1485 brachten 238 ß 56 gr. (= 682 fl. 14 gr. = 16 fl. 5 gr. wöchentlicher Ø) ein. Auch in den unmittelbar folgenden 19 Wochen bis 3. Juli 1485 lagen die Einnahmen mit 102 ß 27 gr. (= 291 fl. 9 gr. = 15 fl. 7 gr. wöchentlicher Ø) in etwa der gleichen Höhe. Auch wenn eine Geleitsordnung von Eckartsberga noch nicht aufgefunden wurde und demzufolge auch die verschiedenen Geleitsgebühren nicht bekannt sind, lässt sich allein aufgrund der Einnahmesummen auf einen hohen Transit durch das Geleit Eckartsberga schließen, und zweifellos nicht nur auf der via regia. Dabei ist zu bedenken, dass die Angaben über das Geleit Eckartsberga zu den ältesten Nachrichten über den Warenverkehr auf dieser wichtigen Fernhandelsstraße gehören51 und somit auch für die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts einen umfangreichen Warenaustausch ausweisen.
52
3. Der Warentransport durch das Geleit Freyburg/(Mark-)Röhlitz
Bei dem Geleit Freyburg / (Mark-)Röhlitz handelt es sich um ein Doppelgeleit: Freyburg lag an der Straße von Naumburg nach Nordwesten in Richtung Querfurt – Eisleben – Braunschweig oder Magdeburg, in (Mark-)Röhlitz konnte der 50 Es ist z. Z. nicht zu entscheiden, ob eine Beziehung zwischen dem Viehtransport durch Eckartsberga und den Viehmärkten in Buttelstedt besteht. 51 Im Registrum dominorum, S. 89, heißt es nur: Conductus in Egkirsberge extenditur ad 261 talenta. 52 Vgl. STRAUBE, Freyburg.
254
IV. DIE NAUMBURGER PETER- UND PAULS-MÄRKTE UND IHR WARENTRANSPORT
Verkehr an der Straße nach Merseburg – Halle – (Wittenberg) oder Leipzig in nordöstlicher Richtung kontrolliert werden.53 Damit wurde ein wesentlicher Teil des Warenaustauschs zwischen Naumburg und dem nördlichen, niederdeutschen Wirtschaftsraum erfasst. Dieser umfangreiche Warenaustausch drückt sich aus in den hohen Geleitseinnahmen bereits um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Abgerechnet wurden vom
in Freyburg
wöch.
02.03.1449 bis 21.02.1450 22.02.1450 bis 13.03.1451 14.03.1451 bis 26.02.1452 27.02.1452 bis 24.02.1453 25.02,1453 bis 23.02.1454 24.02.1454 bis 22.02.1455 23.02.1455 bis 21.02.1456 22.02.1456 bis 19.02.1457 20.02.1457 bis 18.02.1458 19.02.1458 bis 01.09.1458
256 fl. 6 gr. 190 fl. 12 gr. 297 fl. 17 gr. 293 fl. 17 gr. 249 fl. 18 gr. 230 fl. 11 gr. 289 fl. 10 gr. 318 fl. 8 gr. 254 fl. 12 gr. 162 fl. 15 gr.
4 fl. 19 gr. 3 fl. 13 gr. 5 fl. 15 gr. 5 fl. 13 gr. 4 fl. 17 gr. 4 fl. 10 gr. 5 fl. 12 gr. 6 fl. 2 gr. 4 fl. 19 gr. 5 fl. 13 gr.
in (Mark-)Röhlitz 417 fl. 19 gr. 393 fl. 2 gr. 332 fl. 3 gr. 403 fl. 8 gr. 402 fl. 2 gr. 294 fl. 16 gr. 332 fl. 19 gr. 288 fl. 20 gr. 412 fl. 14 gr. 249 fl. 14 gr.
wöch. 8 fl. 1 gr. 7 fl. 12 gr.54 6 fl. 8 gr.55 7 fl. 15 gr. 7 fl. 14 gr. 5 fl. 14 gr. 6 fl. 8 gr. 5 fl. 11 gr. 7 fl. 19 gr. 8 fl. 12 gr.
In ähnlicher Größenordnung bewegen sich die Einnahmen von 1484 und 1485, während sie von 1479 bis 1482 außerordentlich niedrig waren: wöch.
Eingenommen wurden vom
in Freyburg
21.11.1479 bis 21.11.1480 22.11.1480 bis 21.11.1481 22.11.1481 bis 21.09.1482 11.04.1484 bis 13.03.1485 14.03.1485 bis 03.07.1485
199 fl. 15 gr. 3 fl. 18 gr. 191 fl. 0 gr. 3 fl. 14 gr. 70 fl. 14 gr. 1 fl. 14 gr. 471 fl. 0 gr. 9 fl. 17 gr. 167 fl. 3 gr. 10 fl. 9 gr.
in (Mark-)Röhlitz 76 fl. 29 fl. 13 fl. 468 fl. 199 fl.
7 gr. 9 gr. 14 gr. 1 gr. 4 gr.
wöch. 1 fl. 10 gr. 12 gr. 6 gr. 9 fl. 15 gr. 12 fl. 9 gr.
53 Nach Brauns Naumburger Annalen, S. 77, hat Herzog Wilhelm 1446 während einer Fehde mit Naumburg den Bürgern nicht gestattet, durch (Mark-)Röhlitz Mehl zu transportieren, das sie in Halle oder Merseburg geholt hatten. In einem Bericht eines landesherrlichen Beamten von 1736, der auf eine andere Quelle von 1589 zurückgreift, heißt es, dass es drey über Freyburg gehende und das dasige Hauptgeleithe berührende Straßen gibt: die 1.ste komt außm Oberlande ingleichen von Regenspurg und außm Reiche herein über Naumburg [...]. Die Straße geht durch die Stadt und theilet sich [...] in 2 Branches, davon alpha der zur rechten Hand über Merseburg nach Leipzig gehet, [...] beta der zur linken aber [...] nach Magdeburg gehet [...] die 2te kommt aus Francken von Eckardtsberge [...] nach Freyburg, gehet sodann über Merseburg nach Leipzig, ingleichen nacher Halle. Die 3te kommt ausm Oberlande, gehet oben bey Freyburg vorbei, [...] wird meistenteils nur von Holtzkärrnern, welche rückwärts Getreyde laden, [...] befahren. Die Straße über Markröhlitz [...] kommt aus dem Reiche über Jena und Naumburg, [...] theilet sich über dem Dorfe. Die zur rechten Hand gehet nach Merseburg, die zur lincken aber nach Halle [...] und weiter in die Brandenburgischen Lande. (StA Leipzig, Tit. (F) XVIII, Nr. 51) 54 Für die Wochen vom 4. Oktober bis 1. November 1450 und vom 31. Januar bis 21. Februar 1451 ist eingetragen nihil von Fede wegen. 55 In den Wochen vom 25. Juli bis 22. August 1451 wurde in (Mark-)Röhlitz nichts eingenommen von Gewessers wegen.
3. WARENTRANSPORT DURCH DAS GELEIT FREYBURG / (M ARK-)RÖHLITZ
255
Eine Erklärung für die erheblichen Schwankungen in diesem kurzen Zeitraum lässt sich aus den Quellen nicht geben. Auch die hohen Geleitseinnahmen in den 50er Jahren und 1484 / 85 können vorläufig nur konstatiert, nicht aber näher erläutert werden. Feststehen dürfte jedoch, dass der Warenverkehr durch das Geleit Freyburg wesentlich bestimmt war durch Fernhandelsprodukte und dass die Straße durch dieses Geleit im Besonderen für die Naumburger Märkte von Bedeutung war. Jedenfalls liegen die höchsten Einnahmen in jenen Wochen, die sich um den 29. Juni, den Peter- und Pauls-Tag, gruppieren. Ob sich aus dem überdurchschnittlich hohen Warendurchgang in den letzten September- bzw. ersten Oktoberwochen Beziehungen zum Leipziger Michaelis-Markt herstellen lassen, bleibt zumindest zweifelhaft, zumal sich für die Ostermärkte kein Niederschlag in den Rechnungen findet und außerdem die hohen Geleitseinnahmen im November unabhängig von jeder Messe erklärt werden müssen. Möglicherweise handelt es sich in jener Zeit um wesentlich verstärkten Transport von Agrarprodukten. Im Geleit (Mark-)Röhlitz konzentrieren sich die höchsten Geleitseinnahmen auf die Zeit von Ende Mai bis Ende Juli. Wenn auch hier Transporte zu den Naumburger Märkten mit zu berücksichtigen sind, so kann der außerordentliche Warenverkehr damit allein nicht erklärt werden. Vermutlich haben vor allem Karren mit hallischem Salz das Geleit passiert. Ungeachtet dessen darf aber festgestellt werden, dass bereits um die Mitte des 15. Jahrhunderts ein außerordentlich reger Warenverkehr auf diesen Straßen stattfand. Dabei ist zu bedenken, dass bei der unmittelbaren Nähe des Naumburger Handelszentrums die 14tägige Geleitsfreiheit von zahlreichen Wagen und Karren in Anspruch genommen werden konnte und demzufolge die Rückfrachten nicht erfasst wurden.
4. Der Warentransport durch das Geleit Thierschneck Naumburg wurde nicht nur über die via regia erreicht, sondern auch über die sog. Saaletalstraße über Jena-Burgau und über eine Straße durch das südlich gelegene Amt Eisenberg. Diese Straße ist von größtem Interesse, obwohl und gerade weil über sie bisher so gut wie nichts bekannt ist.56 Sie führte – von Nürnberg kommend – über Hof, Gefell, Zollgrün, Schleiz, Krölpa, Auma, Braunsdorf, 56 Weder Thierschneck noch die Straße sind bei Bruns/Weczerka, Hansische Handelsstraßen, erwähnt. Ebenso ist die Straße nicht eingezeichnet in Karte 40 (Heer- und Handelsstraßen um 1500) die Mitteldeutschen Heimatatlas. Auch E. Schwarze findet im Abschnitt über »Das Amt Eisenberg« in ihrer Monografie »Soziale Struktur«, keine Erklärung für das hohe Durchschnittsvermögen von 174 fl. in Thierschneck.
256
IV. DIE NAUMBURGER PETER- UND PAULS-MÄRKTE UND IHR WARENTRANSPORT
Mittelpölnitz, Hermsdorf, Rauschwitz, Wetzdorf, Thierschneck, Molau, Prießnitz, Neuflemmingen nach Naumburg.57 Zuvor muss sie sich mit der Saaletalstraße verbunden haben. Nach der Geleitsordnung von 1535/3658 – die stark der Geleits-Tafel zu Hermsdorf von 1598 59 gleicht – war der Warendurchgang durch Thierschneck geprägt sowohl von Fernhandelsgütern als auch von Waren des regionalen Handels: Zentnergut, Leder, Tuch, Waid, Fische, Eisenwaren, Vieh, Getreide, Kupfer, Butter, Wolle, Süßwein, Speck usw. Wenn auch keine detaillierten Angaben vorliegen, so beweisen doch die hohen jährlichen Geleitseinnahmen, dass die Straße stark frequentiert wurde.60 Abgerechnet wurden für die Zeit vom: 29.09.1483 bis 27.02.1485 22.02.1489 bis 22.02.1490 01.05.1496 bis 30.04.1497 01.05.1497 bis 30.04.1498 01.05.1498 bis 30.04.1499 01.05.1499 bis 30.04.1500 01.05.1501 bis 30.04.1502 01.05.1502 bis 30.04.1503 01.05.1503 bis 30.04.1504 01.05.1504 bis 30.04.1505 01.05.1505 bis 30.04.1506 01.05.1506 bis 30.04.1507 01.05.1507 bis 30.04.1508 01.05.1508 bis 30.04.1509 01.05.1509 bis 30.04.1510 01.05.1522 bis 30.04.1523 01.05.1523 bis 30.04.1524 01.05.1525 bis 30.04.1526 01.05.1527 bis 30.04.1528 01.05.1535 bis 30.04.1536
77 fl. 116 fl. 169 fl. 170 fl. 195 fl. 156 fl. 127 fl. 147 fl. 152 fl. 182 fl. 165 fl. 138 fl. 154 fl. 110 fl. 132 fl. 109 fl. 97 fl. 103 fl. 121 fl. 165 fl.
11 gr. 15 gr. 11 gr. 12 gr. 14 gr. 19 gr. 16 gr. 0 gr. 19 gr. 17 gr. 11 gr. 15 gr. 2 gr. 5 gr. 15 gr. 12 gr. 16 gr. 0 gr. 19 gr. 18 gr.
wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch. wöch.
3 fl. 2 fl. 3 fl. 3 fl. 3 fl. 3 fl. 2 fl. 2 fl. 3 fl. 3 fl. 3 fl. 2 fl. 2 fl. 2 fl. 2 fl. 2 fl. 1 fl. 1 fl. 2 fl. 3 fl.
11 gr. 5 gr. 5 gr. 6 gr. 16 gr. 1 gr. 10 gr. 17 gr. 0 gr. 11 gr. 4 gr. 14 gr. 20 gr. 1 gr. 12 gr. 0 gr. 18 gr. 20 gr. 7 gr. 4 gr.
Die Bedeutung und die hohe Frequenz der Straße von Ober- nach Mitteldeutschland führte nach 1485 fast notwendigerweise zu Auseinandersetzungen 57 Vgl. Hans LÖBE, Zur Geschichte der Landstraßen und des früheren Geleitswesens im Amtsbezirk Eisenberg, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsforschenden Vereins zu Eisenberg 4 (1906) 21/22, S. 112 – 150. 58 Siehe Teil 4, Nr. 89. 59 Löbe, Zur Geschichte der Landstraßen, S. 146 f. 60 Aus einer Geleitsrechnung von 1686 hat Löbe, S. 144 f., einige Beispiele zitiert (ohne den Gesamtumfang der Transporte anzugeben); danach wurden u. a. registriert Fuhrleute aus Nürnberg, Regensburg, Augsburg, Saalfeld, Hildburghausen, Lobenstein, Schleiz mit Kramgut, Fischwaren, Rauchleder, Wolle, Salz. Offensichtlich waren also auch noch zu dieser Zeit die Naumburger Märkte für den überregionalen Handel attraktiv.
4. WARENTARNSPORT DURCH DAS GELEIT THIERSCHNECK
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zwischen dem ernestinischen Amtmann von Eisenberg bzw. dem Geleitsmann von Thierschneck und dem albertinischen Geleitsmann von Camburg an der Saaletalstraße. Hinzu kommt, dass es im Amt Eisenberg Geleite noch in Eisenberg, Bürgel, Königshofen und in Hermsdorf mit entsprechenden Straßenverbindungen gab und somit hinreichend Ansatzpunkte für Auseinandersetzungen mit den benachbarten Herrschaften.61 Um 1499 / 1500 beklagte sich der Amtmann von Eisenberg, dass Rudolf von Bunaw, der Amtmann (zu Camburg – M. S.) [...] weren (will), das der Geleitsman zu Tirsnigk geyn Gleit zu Prisnitz oder zwischen Prisnitz und Dornburgk von den Fuhrlewten innemen sal, und man muß doch die Strasse doselbst ausm ampt Eysenbergk bawen lassen.62
Rudolf von Bünau hatte in diesem Zusammenhang angeordnet, dass die Dornburger den Weg mit Naumburger Bier nicht mehr über Thierschneck nehmen durften (im Jahr brachten die 12 gute ß = 34 fl. 6 gr.); außerdem setzte er auch Landsknechte ein, um Fuhrleute vom Peter- und Pauls-Markt und den Leipziger Märkten nach Camburg zu weisen. Die gleichen Klagen brachte der Eisenberger Geleitsmann noch 1507 / 08 vor.63 Danach hatte der Camburger Geleitsmann einige Geschirre, so die Saale abgefahren zu Camburg gelegen oder ye da ausgespennt, auf den Weg zum Leipziger Markt über Meyhen und Stößen gewiesen, um so das Geleit in Thierschneck zu umgehen.64 Daraufhin hatte der Geleitsmann von Thierschneck die Fuhrleute in Stößen kommern lassen; in seinem Schreiben betonte er nachdrücklich, dass der Weg von Jena nach Leipzig über die Oberstraße nach (Frauen-)Prießnitz und Thierschneck führte. Damit wäre auf jeden Fall Camburg umgangen worden.65 Ob und wo diese Straße auf die Hohe Straße traf und wie sie frequentiert wurde, ist nicht bekannt. Leider liegen nur wenige zeitgenössische Quellen vor. Aus einer Abrechnung des Amtmanns von Eisenberg von 1509, wonach allein 8 ß 42 gr. (= 24 fl. 18 gr.) für Zehrung auf Strayfen und Gleiten 61 Vor allem mit den Schenken von Tautenburg, denen Frauenprießnitz gehörte. Vgl. ThHStA W, Reg. Aa 2878, p. 9. 62 ThHStA W, Reg. Aa 2940, p. 58. 63 ThHStA W, Reg. Aa 2878, p. 8. 64 Wie die Geleitseinnahmen beweisen, scheinen die Albertiner mit diesen Maßnahmen einen gewissen Erfolg gehabt zu haben. 65 Die Geleitseinnahmen von Camburg betrugen vom: 13.07.1479 bis 12.07.1480 146 fl. 5 gr. 52 Wochen wöch. 2 fl. 20 gr. 13.07.1480 bis 12.07.1481 128 fl. 17 gr. 52 Wochen wöch. 2 fl. 10 gr. 13.07.1481 bis 29.09.1482 126 fl. 8 gr. 62 Wochen wöch. 2 fl. 0 gr. 30.09.1483 bis 29.09.1484 70 fl. 15 gr. 52 Wochen wöch. 1 fl. 9 gr. 30.09.1484 bis 22.02.1485 28 fl. 15 gr. 20 Wochen wöch. 1 fl. 9 gr. 23.02.1485 bis 03.07.1485 44 fl. 18 gr. 20 Wochen wöch. 2 fl. 5 gr. Die Einnahmen sind also bereits vor der Leipziger Teilung stark zurückgegangen, möglicherweise im Zusammenhang mit der Straßenführung über Frauenprießnitz.
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IV. DIE NAUMBURGER PETER- UND PAULS-MÄRKTE UND IHR WARENTRANSPORT
(für) die von Nürnberg ausgegeben wurden, wird aber deutlich, dass es sich um einen intensiven Warenverkehr auf dieser Straße zwischen Naumburg und Oberdeutschland gehandelt haben muss. Auch die Quantität lässt sich anhand der Geleitseinnahmen nur schätzen. Wenn aber nach der Geleitsordnung je Centnerwagen 2 gr. kassiert werden konnten und von den jährlich eingenommenen Geleitsgebühren nur 50 fl. umgerechnet werden auf den Transit mit Centnergut, dann passierten dafür 525 Wagen gebührenpfl ichtig Thierschneck! Die Zahlen sind natürlich fiktiv, können aber doch als Ausgangspunkte für weitere Überlegungen gelten. Dabei darf nicht übersehen werden, dass das Geleit Thierschneck nicht nur in Nord-Süd-Richtung, sondern auch in Ost-West-Richtung im Verlauf der Saaletalstraße benutzt wurde. Zweifellos ist diese Straße auch befahren worden zum Warentransport über Naumburg hinaus nach Norden in Richtung Merseburg – Halle, und mit Sicherheit auch für Frachten nach Leipzig, allerdings sind dazu keine Quellen überliefert.
5. Der Warentransport durch thüringische Nebengeleite Neben den allgemein bekannten Haupthandelsstraßen (via regia, Kreuzstraße, Saaletalstraße) gab es im thüringischen Raum aber noch zahlreiche andere Straßen, die sowohl im überregionalen als auch im regionalen Warenaustausch benutzt wurden und die zum Teil sogar Bestandteile der Haupthandelsstraßen waren. Der konkrete Verlauf ist so gut wie unbekannt, und über die Frequentierung fehlen bisher alle Nachrichten. Auch an dieser Stelle können die damit zusammenhängenden Fragen nicht hinreichend beantwortet werden, aber die bekanntgewordenen Geleitsstellen können erste Ansatzpunkte für weitere notwendige Untersuchungen geben. Auf jeden Fall geben diese Stellen und ihre Einnahmen Kenntnis von einem regen Warenaustausch und einer entsprechenden Arbeitsteilung innerhalb des thüringischen Raumes. Dass es sich dabei nicht um unbedeutende Handelsstraßen handelte, beweist z. B. die Geleitsstelle Lehesten im Amt Saalfeld (zwischen Gräfenthal und Wurzbach). Dieser Ort ist bisher nirgends im Zusammenhang mit Handelsstraßen erwähnt oder verzeichnet worden. Wie sich aber aus einem Schreiben des Geleitsmannes von Lehesten aus dem Jahre 1578 ergibt, passierten diesen Ort Fernhandelstransporte zwischen Leipzig und Nürnberg. In diesem Schreiben beschwert sich der Geleitsmann über Wurzbacher Fuhrleute, dass sie die rechte Straße von Leipzig aus auf Dornburg, Jena, Kahla, Pößneck, Kaulsdorf, Lehesten nicht fahren, sondern bei Pößneck abbiegen auf Drognitz, Wurzbach und Steinwiesen und erst bey Cronach in die rechte Landstraße kommen.66 Dadurch mieden die 66 ThHStA W, Reg. Cc 362.
5. WARENTRANSPORT DURCH THÜRINGISCHE NEBENGELEITE
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Fuhrleute nicht nur den Zoll in Leutenburg,67 auch in Lehesten nahm dadurch der Zoll ab. Erschwerend kam für den Geleitsmann hinau, daß itzund mehr Fuhrleudt zue Wurzbach, die zwischen Leipzich und Nürnberg fharen.68 Der Geleitsmann berichtete weiter, wie er versucht habe, den Fuhrleuten zu folgen und sie kommern zu lassen, aber an keinem Ort sei ihm dazu geholfen worden, weder in Pößneck noch in Kahla oder Jena. Er mußte mit Schimpf und Schaden abziehen, darauf die Fuhrleudt [...] dan seider Zeit mehr trotziger worden. Wichtig ist nun, dass in einem Schreiben der fürstlichen Räte an verschiedene Städte verlangt wurde, den Schultheißen von Lehesten zu unterstützen, um die Fuhrleute auf die uralte Landstraße zu bringen. Aus dieser Tatsache erklärt sich nun auch der relativ geringe Warentransit durch Coburg in Richtung Gräfenthal – Saalfeld und weiter nach Naumburg oder Leipzig. Somit kann einerseits der Coburger Transit nicht als Maßstab für den überregionalen, vorwiegend aus Nürnberg stammenden Warenverkehr auf der Saaletalstraße gelten, und zum anderen erlangen die Rechnungen von JenaBurgau, die einzig erhaltenen Geleitsrechnungen auf dieser Straße, auch für das Geleit Lehesten große Bedeutung. Zum Umfang des Warendurchganges durch Lehesten liegen nur die jährlichen Abrechnungen von 1568 bis 1573 vor.69 Danach betrug die durchschnittliche jährliche Einnahme in Lehesten mit 39 fl. 1 gr. 7 d. 1 h. nicht allzu viel, aber möglicherweise handelt es sich hier – nicht zuletzt wegen des Straßenverlaufes70 – um ein ausgesprochenes Fernhandelsgeleit.71 Diese Vermutung wird gestützt durch die Routen, die Lehestener Fuhrleute selbst befuhren: Sie waren unterwegs auf den Straßen nach Presla, Poßen, Krakow und Lublin. Nach dem Türkensteuer-Register gab es damals in Lehesten 8 Fuhrleute mit zusammen 58 Pferden auf der Straße.72 Ob noch eine weitere Straßenverbindung mit Lehesten bestand, 67 Über diesen Zoll liegen keine Nachrichten vor. Der Einnehmer von Lehesten beklagte sich auch, dass die Fuhrleute noch nicht einmal den Zoll von Leutenburg nachschicken. 68 ThHStA W. Reg. Cc 362. 69 ThHStA W, Reg. Cc 363. Das Gleit zu Lehesten im Ampt Salveldt hat uf die nechstvorflossenen Jhar getragen wie volget: 1568: 37 fl. 7 gr. 1 d. 1571: 36 fl. 16 gr. 3 d. 1569: 46 fl. 20 gr. 2 d. 1572: 37 fl. 12 gr. 5 d. 1570: 38 fl. 12 gr. 5 d. 1573: 39 fl. 7 gr. 5 d. Kompt auf ein Jhar 39 fl. 1 gr. 7 d. 1 h. Nach einer anderen Notiz aus dem Jahre 1573 (ThHStA W, Reg. Cc 225a) betrug der jährliche Durchschnitt von 1564 bis 1573 44 fl. 6 gr. 6 d., zuvor hatte diesen Zoll Christof von Thun genommen mit fürstl. Vergunstigung. 70 Zweifellos führte der bequemere Weg über Coburg, denn sonst wäre diese Reiseroute nicht von den Nürnberger Kaufleuten benutzt worden. 71 Um hier weitere Klärung zu schaffen, müsste die Wirtschaftsstruktur des Gebietes um Lehesten näher untersucht werden. Bisher sind im regionalen Bereich nur Transporte mit Getreide bekannt, und Getreide konnten Thüringer Bauern vor allem im Gebiet um Naumburg produzieren, nicht aber etwa um Kronach. 72 ThHStA W, Reg. Pp 256,8. Defensivsteuer 1547. Amt Saalfeld.
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IV. DIE NAUMBURGER PETER- UND PAULS-MÄRKTE UND IHR WARENTRANSPORT
lässt sich z. Z. nicht nachweisen. Immerhin ist auffällig, dass zahlreiche Fuhrleute aus Lehesten die via regia befuhren zwischen Creuzburg bzw. Eisenach und Leipzig, dass aber keine Lehestener erwähnt sind bei Kupfertransporten aus dem Mansfelder Revier zu den thüringischen Saigerhütten, auch nicht bei Transporten von Erfurt nach Süden oder Norden. In unmittelbarer Nachbarschaft bzw. direkt an der Straße von Naumburg nach Hof (und Nürnberg) lagen Triptis und Mittelpölnitz. Auch hier befanden sich Geleitsstellen, die aber – wie sich aus den Einnahmen schließen lässt – nur für einen beträchtlichen regionalen Warenverkehr bestimmt waren. Die Überlieferung der Nachrichten ist außerordentlich schlecht: Einmal beschränken sie sich auf wenige Jahressummen, zum anderen wurden beide Geleite nicht immer getrennt abgerechnet. Die Geleitseinnahmen lassen keine Schlussfolgerungen zu über die Tendenzen des Warenaustausches.73 Zu bedenken ist auch, dass sich der Verkehr durch Triptis in Ost-West-Richtung vollzog. Ein bisher unbekanntes Geleit befand sich in Großebersdorf im Amt Weida an der Straße zwischen Schleiz und Gera74 und damit an jenem wichtigen Handelsweg, der Leipzig und Nürnberg über Hof bzw. Bamberg verband, jedoch seit 1470 von den Ernestinern verboten war.75 Ein Vergleich der überlieferten Jahreseinnahmen von 1485 bis 1536 zeigt jedoch, dass der Transit von 1497 an ständig zunahm und mit Geleitseinnahmen von 60 fl. eine teilweise beachtliche Höhe erreichte, aber insgesamt doch keine Konkurrenz für die anderen Fernhandelsstraßen von Leipzig nach Oberdeutschland mehr war.76 Möglicherweise stammten diese Geleitsgelder von (verbotenen) Fernhandelstransporten, wie ein Schreiben des Geleitsmanns von Thierschneck an den Schosser von Eisenberg vom 13. Januar 1558 (Do. p. Erhardi) erkennen lässt: Damals beschwerte sich der Geleitsmann über die Fuhrleute, so die hohe Landstraßen bauen, jetzo wider altem Gebrauch [...] nicht die rechte hohe Landstraßen, so inen von alters her von Nürnbergk gegen Leipzig zu faren geburt, sondern Beistraßen faren. 73 Siehe Teil 2, Nr. 34, vgl. dazu auch Teil 3, unter Amt Arnshaug. 74 Vgl. BRUNS / WECZERKA, Hansische Handelsstraßen, Text-Bd., S. 530 f. 75 Vgl. dazu WILD, Regesten, Nr. 293: Am 23. April 1481 forderte der Hauptmann von Voigtsberg und Plauen Albrecht, Markgraf von Brandenburg, auf, dafür Sorge zu tragen, dass die Kauf- und Fuhrleute, die von Hof nach Leipzig reisten, die rechte Lantstraßen auf Plawen ader Ölßnitz zu faren, auf das die Furleuth nicht umbgetriben werden müssten. Der Markgraf reagierte ablehnend, vgl. ebenda, Nr. 294, er habe den Kaufleuten nichts zu weren, sie seien frey, unser Straßen zu pawen. Er könne sie nicht vertreiben von der Straßen über das Gepirg, das sie fur Bamberg furen und unser Land vormiten auf sechs Meyl,[...] das uns ein merklicher Abbruch wer an unser Zollen und Gleiten, auch den unsern an der Gastung zu schaden; er sei allen Fursten verwandt und wolle nit gern den Finger zwischen Angel und Thür legen. Als wirksame Maßnahme schlug daraufhin der Hauptmann dem Kurfürsten von Sachsen vor, die süddeutschen Kaufleute im Heimfahren zu Pegau oder Groitzsch umwerfen zu lassen, damit sie die rechte Straße auf Borna – Altenburg – Zwickau – Plauen ziehen, ebenda, Nr. 296 vom 7. Mai 1481. 76 Siehe Teil 2, Nr. 35.
5. WARENTRANSPORT DURCH THÜRINGISCHE NEBENGELEITE
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Dadurch würden sie in Thierschneck keine Geleitsgebühren mehr zahlen. Er habe deshalb etzliche Furleute [...] aus Lesten im Beigeleit zu Groß-Ebersdorf im Amt Weida kümmern lassen und haben sie von 6 Wagen (dieweil sie z. T. Lundisch Tuch und süßen Wein geführt) 3 Taler für das entwendete Geleit erlegt. Der Schosser von Weida sei aber nicht bereit, ohne fürstlichen Befehl dafür zu sorgen, dass die rechte Landstraße benutzt wird, weil dann die Furleute von irem mutwilligen und unbefugten Auffaren gar nit abzusehen gedencken und es für ein Gespotte halten, das sie sagen, wenn sie nicht faren solten wo sie wolten, so wollen sie m. g. f. u. H. gar nichts zuwenden und der Teufel sol unter inen wonen und also stracks bei Pesenigk und anderswo aus der ordentlich Landstraßen abschlahen und uf das erwente Beigeleite zu faren, welches umb der Straße willen, die vom Hofe, Schleitz, Gera und dergleichen Stedte gehet, geordent ist; auch aldo von einem Guterwagen nicht mehr als zwene Groschen zu Gleit gegeben wirdet, dorgegen zu Tirschnigk als das hohe Landgeleit von ein Wagen, der Gewandt, Rauchleder, Fische, Wolle u. dgl. fürt, 8 Groschen, auch weniger und mehr nach laut derselbigen bestetigten Ordenung zu Gleite gefallen muß (und das wider altes Herkommen), sintemal zwischen Nürnberg und Leipzig kein Hochgeleite dann Tierschneck.77
Zweifellos haben auch die im Geleit Jena-Burgau erwähnten Holzwarentransporte aus den EmpternWeyda, Arnshaugk, Schlaitz, Gera usw.78 erheblich zu den hohen Geleitsgebühren beigetragen. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass das Geleit in Großebersdorf auch von Kaufleuten und Frachtfuhren aus Eger passiert wurde, zumal mehrere Nachrichten darüber vorliegen, dass der Rat von Eger den Amtmann von Weida um Geleitsschutz für seine Kaufleute auf dem Wege zum Naumburger Peter- und Pauls-Markt gebeten hat.79 Die Geleitsstellen in Orlamünde und in Leuchtenberg gehören wohl zum Verlauf der Saaletalstraße; es ist aber sehr wahrscheinlich, dass gleichzeitig auch der Warentransport auf anderen Straßen kontrolliert werden sollte. Die bekannt gewordenen jährlichen Geleitseinnahmen aus beiden Geleiten müssen also nicht unbedingt im Zusammenhang stehen mit dem Warenverkehr auf der Saaletalstraße. Allerdings sind die Einnahmen in Orlamünde so hoch, dass sie nur durch einen erheblichen Fernhandelsverkehr erklärt werden können.80 Um ein Geleit im regionalen Bereich handelt es sich offensichtlich auch in Ronneburg, östlich von Gera; auf einer bisher nicht bekannten Straße81 zwischen Zeitz – Gera und Werdau wurde – wie aus einer erhaltenen Geleitsordnung82 77 ThHStA W, Reg. Cc 378. 78 ThHStA W, Reg. 512. 79 Vgl. WILD, Regesten, Nr. 227 vom 23. Juni 1470, bzw. Nr. 325 vom 18. Juni 1490; außerdem Nr. 451 vom 24. Juni 1523 und Nr. 407 vom 30. Januar 1515. 80 Siehe Teil 2, Nr. 36; sowie Teil 3, Orlamünde. 81 Diese Straße ist auch nicht erwähnt in der Karte von A. SIMON in seiner Arbeit: Die Verkehrsstraßen in Sachsen und ihr Einfluß auf die Städteentwicklung bis zum Jahre 1500, in: Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde 7/1893, Stuttgart, S. 177 – 270. 82 Siehe Teil 4, Nr. 76.
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hervorgeht – vor allem Getreide transportiert (von eynem Fuder 3 a d., von einem Karren 1 d. 1 h.). Genannt werden noch Zentnergut, Obiß, Wein oder Bier und Holzwaren (Schindeln, Brett) als Wagen- und Karrenfuhren83 und Vieh: Kalbe, Schaf ader Sweyne. Daneben gab es noch Beigeleite in Linda und Poppel (?). Obwohl diese Geleite weitab von allen Fernhandelsstraßen lagen, war dar Transit nicht unbedeutend, wie sich aus den alljährlichen Einnahmen ablesen lässt.84 Möglicherweise handelt es sich hier um ein Geleit, das ähnlich wie das Altenburger Beigeleit Gerstenberg vor allem den Transport mit Getreide aus dem Raum Weißenfels – Zeitz in die erzgebirgischen Produktionszentren um Zwickau erfasste.85
6. Die Voraussetzungen, Bedingungen und Quantitäten des Warentransports im Einzugsbereich von Erfurt Erfurt war in Jahrhunderten zum natürlichen ökonomischen und verkehrsgeografischen Zentrum des gesamten thüringischen Raumes geworden. Zwei große Fernhandelsstraßen trafen sich in der Metropole an der Gera und vermittelten den Warenaustausch zwischen Frankfurt / Köln und Naumburg / Leipzig bzw. Nürnberg / Augsburg und Magdeburg / Berlin und weiter darüber hinaus nach Osten, Westen, Süden und Norden. Da daneben noch zahlreiche weitere Fernhandelsstraßen Erfurt kreuzten und den Verkehr auf den genannten Hauptstraßen umfänglich ergänzten, wurde die Stadt so frühzeitig zu einer zentralen Drehscheibe des überregionalen und regionalen Warenaustauschs lange vor Leipzig. Die eigenen ökonomischen Potenzen der Stadt und ihrer unmittelbaren Umgebung wurden dadurch entscheidend begünstigt und gefördert, so dass Erfurt spätestens seit Beginn des 14. Jahrhunderts eine »Mittel- und Mittlerstellung« einnehmen konnte. Bei der starken territorialen Zersplitterung Thüringens und der Herrschaft des Erzbistums Mainz über Erfurt und das umliegende Land war es für den weiteren Aufschwung des Warenverkehrs außerordentlich vorteilhaft, dass dennoch die Wettiner die Landesherrschaft ausbauen, die 83 ThHStA W, Reg. Cc 1118. Der Charakter des Warentransports durch Ronneburg wird auch dadurch gekennzeichnet, dass in die Geleitsordnung auch Fußgenger, die do tragen, aufgenommen waren; sie gaben 1 d. von eyner Burden. 84 Siehe Teil 2, Nr. 37. 85 Vgl. STRAUBE, Getreidehandel, S. 98 f. Am 9. Oktober 1540 baten Bürgermeister und Rat von Eger den Schosser von Voigtsberg (Oelsnitz), etliche ihrer Untertanen und Verwandten im Crays allhie gesessen, ungehindert durch das Amt reisen zu lassen, damit sie zu Weißenfels und anderwärts Getreide kaufen könnten, vgl. WILD, Regesten, Nr. 552.
6. VORAUSSETZUNGEN, BEDINGUNGEN UND QUANTITÄTEN
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Hauptstraßen unter ihrer Kontrolle halten und zunehmend sicherer machen konnten. So ergänzten sich hier weitgehend ökonomische Notwendigkeiten und politisches Geschehen, zumal die größeren und kleineren thüringischen Feudalgewalten aus eigenem Interesse die Entwicklung nicht nur nicht aufhalten konnten, sondern sogar letztlich noch unterstützen mussten. Daran änderte im Grunde auch nichts die verhängnisvolle Entscheidung über die Wettinische Teilung von 1485, denn davon wurde zunächst nur der Straßenverlauf in Nordthüringen betroffen, nicht aber der Warenaustausch an sich. Die Stellung Erfurts war und blieb davon unberührt. Der gesamte thüringische Raum war in langen Jahrzehnten zu einer relativ geschlossenen Wirtschaftsregion mit einem alle Teile erfassenden umfangreichen städtisch-handwerklichen und ländlich-agrarischen Warenaustausch zusammengewachsen. Daneben spielte aber auch schon frühzeitig der überregionale Handel und der Transit eine wesentliche und schnell zunehmende Rolle, quantitativ bestimmt durch Textilprodukte und -rohstoffe und Waren aus dem hansischen Raum, qualitativ aber durch zahlreiche Erzeugnisse eines hochspezialisierten arbeitsteiligen und für den Fernmarkt produzierenden Handwerks. Auf jeden Fall reichte bereits um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert der Erfurter Einzugsbereich weit über das Thüringer Wirtschaftsterritorium hinaus. Ein nachdrücklicher Beweis dafür ist die Erfurter Geleitstafel von 1315. Das 15. Jahrhundert brachte einen qualitativen und quantitativen Anstieg des Warenaustauschs, der nur durch eine explosiv erweiterte Warenproduktion in weiten Teilen Europas aufgrund der entstehenden frühkapitalistischen Produktionsverhältnisse und einen wesentlich erhöhten Rohstoff- und Lebensmittelbedarf zu erklären ist. Dabei dominierten nach den Aussagen der Quellen die Transporte auf der Hohen Straße, d. h. im Ost-West- bzw. in West-Ost-Verkehr. Allein die für Erfurt gewonnenen Angaben über die Zentnerguttransporte mit der Herkunft und dem Ziel der Fuhrleute im überregionalen Verkehr, die mehreren hundert Wagen, die jährlich mit Waid, Kupfer und Wolle über Eisenach und Creuzburg die thüringisch-hessische Grenze passierten, unterstreichen nachdrücklich die wachsende ökonomische Arbeitsteilung. Damit müssen sie als Ausdruck des »modernen«, d. h. massenhaften Handels mit Massengütern unter frühkapitalistischen Produktionsverhältnissen gelten. Dass unter Massengütern auf keinen Fall Waren großen Volumens aber minderen Wertes verstanden werden dürfen, zeigen die Konzentrationen im Transit auf die Zeiten der Großen Märkte in Frankfurt am Main, Naumburg und Leipzig. Dabei wurde ein wesentlicher und ständig wachsender Teil der Waren zwischen Sachsen, Schlesien, Polen einerseits und dem Niederrheingebiet andererseits über Erfurt ausgetauscht. Zum West-Ost-Handel muss aber auch die große Anzahl jener Transporte gezählt werden, die aus Oberdeutschland kommend, Erfurt in Richtung Buttelstedt bzw. Weißensee, Sachsenburg, Guthmannshausen und Vogelsberg passierten
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und durchweg wertvolle Massengüter wie Textilien und Metallwaren (aber auch Gewürze usw.) geladen hatten. Hinzu kommen noch die Exportwaren Erfurts und seiner Umgebung, wie vor allem Waid und Metallwaren, die ebenfalls für östliche Absatzgebiete bestimmt waren. Demgegenüber bleiben die direkten wirtschaftlichen Beziehungen zum hansischen Raum, d. h. der Nord-Süd-Verkehr, vor allem quantitativ stark zurück, auch wenn der festgestellte Warenaustausch weit über die bisherigen Kenntnisse hinausgeht; die Qualität wird vorrangig bestimmt durch thüringische und oberdeutsche Produkte auf hoher Verarbeitungsstufe. Der wesentlich von frühkapitalistischen Produktionsverhältnissen veranlasste Transport von Rohkupfer und Garkupfer sowie Blei ist geprägt durch den Standort der Bergwerke im Mansfelder Revier und in Ungarn bzw. bei Goslar und den Bedarf und die Leistungsfähigkeit der thüringischen Saigerhütten und lässt in besonderem Maße die hohe Organisation des Transportwesens erkennen. Aufgrund der geleitsrechtlichen Bestimmungen kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass die Zahl der ermittelten Transporte fast verdoppelt werden muss, um Annäherungswerte über den tatsächlichen Warenverkehr zu erhalten. Dabei spielt Erfurt als Handelszentrum mit einer starken Konzentration von Produzenten und Konsumenten eine dominierende und aktive Rolle bei der Entwicklung neuer, nichtfeudaler Produktionsverhältnisse. Neben dem überregionalen spielte auch der regionale Warenaustausch eine bedeutende Rolle, auch wenn die Art und der Umfang aufgrund der Quellenlage nicht konkret erfasst werden können. Transportgüter waren Lebensmittel, Salz, Wein sowie vor allem Holzprodukte aus dem Thüringer Wald.
V. Die Haupthandelsstraßen und ihre Transportfrequenzen im Einzugsbereich von Leipzig
1. Die Haupthandelsstraßen im Einzugsbereich von Leipzig Wenn Erfurt und Leipzig mit den beiden Brennpunkten einer Ellipse verglichen werden, so wird diese Auffassung auch für Leipzig bestätigt durch den Verlauf der Haupthandelsstraßen, die mit dieser Stadt in Beziehung standen. Offensichtlich unter dem Druck der ökonomischen Entwicklung mit der Verpfl ichtung, den Warenaustausch zwischen beiden Herrschaftsgebieten zu sichern, vereinbarten 1460 / 62 Kurfürst Friedrich II. von Sachsen und Georg Podiebrad, König von Böhmen, als Herr über Schlesien, wie die geladen Wagen durch (die) [...] Lande und Furstenthum suchen und bawen sollen die Straße.1 Danach musste jeder Fuhrmann, gleichgültig, welche Ware er geladen hatte (vor allem kam Wein, Salz und Zentnergut in Frage) oder aber er fuhr mit leeren Wagen, wenn er den Queis überquert hatte, die Straße über Lauban, Görlitz, Bautzen, Kamenz, Königsbrück und dann über Großenhain, Oschatz oder Eilenburg nach Leipzig benutzen. 1
Siehe oben S. 65. ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 30. Dazu die Urk. Nr. 3440, ThHStA W, vom 28. Mai 1462; darin bestätigt Georg, König von Böhmen, der Stadt Görlitz die Rechte über die Straßen, wie sie schon früher, seit Karl IV., festgelegt wurden und weist die Einsprüche und Angriffe von Herzog Johann von Schlesien zurück. Vgl. auch BRUNS/WECZERKA, Hansische Handelsstraßen, S. 540 f., und Rudolf LEHMANN, Zur Geschichte der Verkehrsstraßen in der Niederlausitz bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, in: JBLG 25 (1974), S. 63 ff.; diese Darstellung, fast ausschließlich auf Literatur und gedruckten Quellen basierend, bietet kaum neue Erkenntnisse. Die Festlegungen gründeten sich auch auf entsprechende Auskünfte der Bürgermeister und Räte von Bautzen, Görlitz, Lauban und Kamenz, die natürlich an dieser Straßenführung interessiert waren, und uf ewiglichen [...] halden wollten (ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 11). Bemerkenswert ist, dass gleichzeitig festgestellt wurde, wie man in die Slesie nach Saltz faren sall, sei allgemein bekannt und auf den Jahrmärkten in Leipzig verkündet worden. Nicht unerwähnt darf an dieser Stelle bleiben, dass von den beiden Vertragsparteien auch der Straßenverlauf von Polen und Schlesien nach Franken festgelegt wurde (in Form einer Erneuerung früherer Beschlüsse), und zwar von Bautzen nach Bischofswerda, Dresden, Freiberg, Kempnitz, Zwickau, Vogtsberg und fort gein Francken (ebenda, p 14). Damit erweisen sich nicht nur die Quellen über den Warenverkehr durch Zwickau und Voigtberg (und natürlich auch Plauen) als notwendige Ergänzungen zum Ost-West-Handel über Leipzig, auch die Frage nach der Realisierung des 15-Meilen-Privilegs für Leipzig von 1507 muss unter diesem Gesichtspunkt skeptisch beurteilt werden.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Der Leipziger Ratsvermerk aus der Zeit vor 1471 für auswärtige Kauf- und Fuhrleute über die Benutzung der vorgeschriebenen Straßen von Leipzig aus nach Nordosten, Osten oder Süden, z. B. nach Nurenberg [...] von Lipczk uf Borne und von Borne uf Aldenburg, von Aldenburg uf Zcwickau und Plawen adir Olßnitz und von dannen uff den Hoff oder gar nach Regensburg, [...] Bamberg, Elbogen und Eger, war kein Ergebnis der städtischen Obrigkeit, sondern zweifellos nur die Präzisierung der fürstlichen Erlasse.2 Mit den so ausführlich vorgeschriebenen Handelsstraßen sind auch die wirtschaftlichen Einzugsbereiche und die zentrale Stellung Leipzigs im regionalen und im überregionalen Wirtschafts- und Warenverkehr zwischen der thüringischsächsischen Region und dem östlichen Hansegebiet bzw. den östlichen Wirtschaftsgebieten Mittelosteuropas und Oberdeutschland treffend charakterisiert. Allerdings darf diese eindeutige Aussage jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Anordnungen über die zu befahrenden Straßen – wie viele andere ähnliche Bestimmungen jener Zeit – nur bedingt befolgt wurden. Immer wieder wurde versucht, die vorgesehenen Straßen zu meiden und festgelegten Geleitsorte mit ihren Gebührenforderungen zu umgehen, wie das Verbot des Herzog Ernst 1465 zeigt: Wer von den Fuhrleuten die Straßen über Großenhain und Oschatz nicht benutzte oder nicht in dem Verzeichnis erwähnt wurde, sollte in Leipzig mit der Beschlagnahme von Wagen, Pferden und Gütern bestraft werden.3 Zunächst scheinen Übertretungen dieser Vorschriften nicht durchweg geahndet worden zu sein, zumal – mit einer Ausnahme – alle Straßen nach und von Osten, Nordosten, Westen und Süden mit Leipzig als Ziel- oder Ausgangspunkt auf langen Strecken über wettinisches Territorium führten.4 Die Ausnahme betraf die Straße von Nürnberg nach Leipzig: Bereits in Hof konnte der Weg über Schleiz, 2 3
4
Siehe oben S. 65. Siehe oben S. 66. Bisher ist nur eine Liste aus dem Jahre 1518 aufgefunden worden: Nachgenannte Fuhrleute hatte der Geleitsmann von Leipzig in Strafe genommen, weil sie von Sagan aus nach Torgau mit Zentnergütern gefahren sind und nicht nach (Großen-)Hain. Aber der Hauptmann von Sagan läßt jederman fahren wie er will. Jacob und Georg Jherlich von Altzen, 10 Pferde gehabt und Kupfer geführt, haben sich verbürgen müssen; Merten und Gregor Schulz von Altzen, 10 Pferde gehabt und Kupfer geführt, müssen 2 ß zu Buße zahlen. (Die beiden wurden auch gefangen genommen und in den Turm gelegt für eine Nacht). Hensel von Sagan mit 9 Pferden, Lorenz Rein von der Stein mit 5 Pferden, Wasser-Peter von Sagan mit 10 Pferden, hatten alle Kupfer geladen, mussten von Leipzig nach (Großen-)Hain reiten und (Geleits-)Zeichen holen. Merten und Gregor Schulz bekunden, daß in Altzen ein fast 100jähriger Fuhrmann ist, der immer ungehindert die Straße von Sagan nach Torgau benutzte (ThHStA W, Reg. Cc 186). Daraufhin beklagten sich die Geleitsleute von Eilenburg und Torgau über den Geleitsmann von Leipzig bei Kf. Friedrich und Hg. Johann (ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 3), die wiederum Einspruch bei Herzog Georg erhoben. Vgl. dazu die Karten Nr. 40 (Heer- und Handelsstraßen um 1500) und Nr. 18 (Territorien um 1500) aus dem Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes, hrsg. von Otto SCHLÜTER/ Oskar AUGUST, Leipzig 21960, die in meinem Beitrag »Warenaustausch im Ost-West-Handel« kombiniert wurden.
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Gera, Zeitz und Pegau, die bequembst und nechst Straß gein Leipzk, eingeschlagen und die vorgeschriebene Straße über Plauen – Zwickau – Altenburg – Borna gemieden werden.5 Straßenzwang konnte also nur diesem oder jenem Ort Vorteile, die Nichtbeachtung den sächsischen Landesherren aber kaum Nachteile bringen. Dabei standen solche Städte wie Eilenburg, Torgau, Wittenberg und Grimma außerhalb jeder Diskussion (d. h. aber nicht, dass hier der gesamte Ost- und Nordost Warenverkehr von Leipzig erfasst wurde: Daneben gab es noch eine ganze Reihe untergeordneter Straßen mit hohen Transportfrequenzen). Nach der wettinischen Teilung vom 26. August 1485 erhielten die Auseinandersetzungen über die »rechten« Straßen von und nach Osten und Nordosten eine neue Qualität. Jetzt ging es darum, wie weit die Fuhrleute ernestinisches oder albertinisches Gebiet benutzen sollten oder mussten. Während die Albertiner aus verständlichen Gründen den Weg über Großenhain und Oschatz vorschrieben und alle anderen, vor allem nördlich davon gelegenen Straßen verboten,6 setzten sich die Ernestiner gerade für eine »niedere« Straße ein, die über Glogau (aus Richtung Posen) – Sprottau (hier nahm sie wohl eine Straße aus Breslau und Liegnitz auf) – Sagan – Priebus – Muskau – Spremberg – Saalhausen – Doberlugk (o. Liebenwerda) – Übigau – Torgau – Eilenburg nach Leipzig führte, deren Bedeutung und Frequenz erst nach 1485 deutlich wurde. Bald danach häuften sich die Übergriffe des (albertinischen) Geleitsmannes von Großenhain gegen Fuhrleute, die die vorgeschriebene Straße über Großenhain und Oschatz umfuhren. So wurde 1506 berichtet, dass ein Fuhrknecht aus Liegnitz mit 4 Wagen und 24 Pferden von Sagan nach Liebenwerda und Torgau fahren wollte, er aber gezwungen wurde, nach Großenhain zu fahren und dort seine Wagen abzuladen: uf ein idem wagen xl centner.7 Andere Fuhrleute, die ebenfalls Großenhain nicht passiert hatten und demzufolge in Leipzig keinen Nachweis über die Benutzung der rechten Landstraße erbringen konnten, mussten – um einer Bestrafung zu entgehen – vorgeben, sie kämen aus Freiberg oder Chemnitz.8 Um den Schikanen und Gefahren entgegenzuwirken, benutzten einzelne Fuhrleute die alte Straße, schickten aber die Gebühren den Amtleuten an den vorgeschriebenen Straßen, ohne damit Erfolg zu haben.9 Etwa zur gleichen Zeit (um 1506 / 07) wurden 5 6
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Siehe oben S. 70. Am Ende des 15. Jahrhunderts wurde festgestellt, dass Fuhrleute aus Sachsen und Thüringen auf dem Wege nach Schlesien und Polen über Bitterfeld – Torgau – (Liebenwerda – Großräschen – Spremberg?) – Priebus nach Sagan und Liegnitz fahren und damit die Straße über Eilenburg oder Grimma – Oschatz – Großenhain mieden (ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 55). Um den Bestimmungen Nachdruck zu verleihen, wurden die Fuhrleute bereits von den Amtmännern von Sagan und Sorau gezwungen, die Straße in Richtung Großenhain einzuschlagen (ebenda, p. 65, p. 85 f.). Ebenda, p. 59. Ebenda. Ebenda, p. 77.
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Jacob Schulte, Merten Wirts Knecht aus Lemberg (Löwenberg), bei Priebus drei Wagen, 18 Pferde und 127 Stück Salz beschlagnahmt.10 Ein gleiches Schicksal hatten Fuhrleute aus Löwenberg, die Liebenwerda leer in Richtung Halle passierten und mit Salz zurückkehrten; sie wurden vom Geleitsmann in Priebus gezwungen, das Salz abzuladen, obwohl sie das Geleitsgeld bezahlt hatten. Nach Aussagen des Geleitsmannes durften keine Transporte mehr über Liebenwerda gehen, außer Frachtfuhren aus Posen, die über Glogau und Sagan kamen.11 Die Belastungen waren offensichtlich so groß, dass sich 1506 sogar der Geleitsmann von Muskau darüber wunderte, dass Fürsten und Herren dem Hauptmann von Priebus gestatteten, die Fuhrleute aufzuhalten und so die armen Leute zu schaden (zu) bringen, und das nur, weil sie die kaiserliche Heerstraße befahren, welche vor 100 Jaren und lenger ungehindert durch (das) Königreich gegangen.12 Daraufhin wohl ließ Kurfürst Friedrich III. (der Weise) von Sachsen Anfang 1507 Erkundigungen einziehen, wie es mit dem Straßenverlauf vor der Teilung gehalten wurde.13 In Berichten 10 Ebenda, p. 66. Die Aussage dazu machte Merten Wirt am 30. Januar 1507 vor dem Rat von Liebenwerda (ThHStA W, Urk. Nr. 3445). Demgegenüber aber heißt es in einer anderen Beschwerde, dass die niedere Straße mit Salz befahren werden durfte, nicht aber mit Kupfer, Waid und Zentnergut (ebenda, p. 73). Später wird sogar durch Herzog Friedrich von Schlesien festgelegt, dass über Torgau keine Salzwagen fahren durften (ebenda, p. 93). Welche Möglichkeiten bestanden, dennoch den verbotenen Weg zu fahren, schilderte Merten Wirt zu Lauban, Sohn Merten Wirts zu Löwenberg: Der Hauptmann zu Priebus habe ihn ein Jahr lang von Sagan nach Torgau fahren lassen wollen, wenn er ihm ein bestimmtes Pferd verkaufe; der Hauptmann wolt die angezeigte Zeit durch die Finger sehen (ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 95).1518 / 19 verbot der Kurfürst von Brandenburg den Posenern, in die Niederlausitz zu fahren (ThHStA W, Reg. Cc 187). 11 ThHStA W, Reg. Co 175, p. 78. Vgl. auch ThHStA W, Urk. Nr. 3444. 12 ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 79. Nach einer Aussage habe es in Muskau früher 4 oder 5 Gasthöfe gegeben, jetzt könne kaum einer gehalten werden (ebenda, p. 97, außerdem ebenda, p. 96b). Der Amtmann von Priebus verlangte 1507 von Ulrich von Schaff, Hauptmann der Fürstentümer Schweinitz – Jauer, dass in Zukunft derartige Zwistigkeiten von den Herren und den Räten geregelt werden und nicht ihm angelastet werden sollten (ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 92). 13 Ebenda, p. 74. Im gleichen Jahre ließ Kurfürst Friedrich III. den Geleitsmann von Eilenburg die Fuhrleute befragen, welche Straße sie von Sagan aus benutzt hatten (ebenda, p. 104). Diese Furleute sind nach (Großen-)Hain und Oschatz gefahren: Jörg Fischers Knecht von der Wart (?) 8 Pferde 1 Wagen, Nickel Schultz von Altzen 19 Pferde 3 Wagen, Gregor Schultz von Altzen 13 Pferde 2 Wagen, Buschmichel von Altzen 11 Pferde 2 Wagen, Hermann Straube von Liesten (Lehesten? 26 Pferde 4 Wagen, Matth. Schnekroll von Pressel (Breslau) 16 Pferde 2 Wagen, Gall Claus von Bautzen 6 Pferde 2 Wagen, Lorenz Kunler von Hayn 8 Pferde 1 Wagen, Hans Schuner von Liesten (Lehesten?) 15 Pferde 2 Wagen, Peter [...]egel von Bautzen 5 Pferde 1 Wagen,
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der Amtmänner erinnerten sich zahlreiche namentlich genannte Zeugen aus der Herrschaft Doberlug, aus Liebenwerda, Wahrenbrück, Uebigau, Gorden und Hohenleipisch 40 Jare und lenger, dass die Straße, so von Breßla [...] auf Leipzig ging, Liebenwerda und Belgern berührte, und nannten das Gleyse uf Liebenwerda eyne rechte Lantstrasse. Sie sagten aus, dass bisher die Furleute yren freyen unbezwungen Willen zu faren gehabt haben und [...] gefaren (sind) uf Reschen, uf Doberstro, [...] uf Salgast, [...] uf Staupitz, [...] uf Gordan [...] und furder uf Libenwerda gantz unverhindert.14
Als Beweis führten diese Zeugen an, daß uf dieser Strassen in den berürten Dorfen noch alte Kretzschmar und Herbergen sein, die zu 50, 60 und 80 Pferden Stallung gehabt haben, die nu durch Nyderlegung der Straßen ader Umbtreibung der Wayne wüst worden.15
Letztlich haben sich aber doch die Albertiner weitgehend durchgesetzt und fast den gesamten Warenverkehr in Richtung Breslau über die Hohe Straße gezwungen, denn die Geleitsrechnungen von Torgau weisen derartige Transporte nicht häufig aus.16 Daraus ergibt sich aber auch, dass der Warenverkehr zwischen dem RheinMain-Gebiet und Schlesien mit Breslau über Leipzig die Geleitsorte Eilenburg oder Grimma benutzte und in den überlieferten Quellen erfasst wurde. Michel Henigk von Gerytz (Greiz?) 14 Pferde 2 Wagen, Merten Wirts Knecht von Schöps 14 Pferde 2 Wagen, Bartel Henigk von Golpergk (Goldberg?) 21 Pferde 4 Wagen, auch die von Greifenberg 12 Pferde 4 Wagen, gesamt 188 Pferde 32 Wagen. Diese Furleute sind nach Liebenwerda und Torgau gefahren: Clemen Sommer von Görlitz 1 Pferd 1 Wagen, Hans Mirigk von Liegnitz 18 Pferde 2 Wagen, Märten Friederich von Spremberg und Christ. Hofmann, beide Hauptmanns Knechte von Grotzberg 22 Pferde 3 Wagen, gesamt 41 Pferde 6 Wagen. 14 Ebenda, p. 4 ff. Auch ein Fuhrmann (Jörge Wirt) erklärte 1497 vor dem Rat von Löwenberg, dass er seit ca. 30 Jahren die Straße über Priebus – Muskau – Spremberg mit leeren und beladenen Wagen befahren habe (ThHStA W, Urk. Nr. 3441 und 3442). An anderer Stelle sagte Jörge Wirt aus, dass er oft in Spremberg 15 bis 20 Wagen mit Zentnergut, Waid u. a. Gütern zu jeder Tageszeit vor der Stadt und auf dem Markte angetroffen habe. Damals sei es ihm nicht verwehrt gewesen, auf der Niederen Straße zu fahren (ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 95). Diese Straße soll auch kürzer gewesen sein als die über Großenhain – Oschatz. Die Entfernung von (Groß-)Räschen nach Liebenwerda soll 5 Meilen betragen haben (ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 44b f.). 15 Ebenda, p. 7. An anderer Stelle (ebenda, p. 46) ist davon die Rede, dass die Kretzschmare Stallung für 50 Ochsen und 60 Pferde hatten. Ochsen als Zugtiere sind aber in keiner Quelle erwähnt. 16 Die ziemlich hohen Geleitseinnahmen von Liebenwerda (seit 1465 überliefert) können für die Frühzeit als Beweise nicht herangezogen werden, weil dieser Ort auch stark im NordSüd-Verkehr mit Fischen passiert wurde, wie die späteren Geleitsrechnungen ausweisen, siehe Teil 3, Amt Liebenwerda.
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Von den energisch durchgesetzten Maßnahmen der Albertiner waren auch die Geleitsorte Torgau und selbst Wittenberg betroffen. Als nämlich Kurfürst Joachim I. von Brandenburg 1517 versuchte, den Fuhrleuten, die Zentnergüter als Leder, Wachs, Federn und anders aus Polen brachten, die Straße über Crossen und Frankfurt und weiter durch die Niederlausitz zu verbieten17 – vermutlich, um diese Transporte weiter über sein Territorium zu zwingen –, suchten die Kaufleute den Weg über die Oberlausitz. Hier nun forderte der Lausitzer Sechsstädtebund (mit Görlitz, Bautzen, Kamenz, Löbau, Zittau und Lauban) die Benutzung der Hohen Straße über Großenhain und Oschatz.18 Wie aber die Geleitsrechnungen beweisen, scheinen sich in diesem Falle die Fuhrleute mit Unterstützung der Ernestiner behauptet und die alte Straße weiter benutzt zu haben.19 Möglicherweise hat die brandenburgische Anordnung dazu geführt, auch Frankfurt zu meiden und den Weg über Koscian und Glogau – Sagan zu nehmen.20 Das wiederum musste auch den starken Frankfurter Zwischenhandel behindern.21 Durch das Verbot des Kurfürsten Joachim I. ist natürlich der Rang der Straßen über Eilenburg und Torgau noch nicht hinreichend charakterisiert. In dem zitierten Leipziger Ratsvermerk wird zu Recht auf einen größeren Einzugsbereich verwiesen: das Königreich zcu Polan oder Posznaw und in dy Margk gen Frankfurt an dy Oder, gen Berlyn ader der geleichen Gelegenheyt. Die Fuhrleute mussten dazu auf jeden Fall Luckau passieren, hier teilte sich die Straße und führte nach Berlin oder Frankfurt an der Oder und weiter in das unmittelbare hansische Hinterland. 17 In einem Schreiben an die Städte Luckau, Beeskow und Sorau werden auch Fuhrleute aus dem Oberland genannt, die ebenfalls nicht die rechte Straße befuhren, d. h., es handelt sich hier um sächsische Fuhrleute, die aus Richtung Leipzig kamen (ThHStA W, Reg. Cc 184 und Cc 187). Über die Bemühungen der brandenburgischen Kurfürsten, ihr Territorium stärker zum Transitgebiet für den überregionalen Warenaustausch zu machen und damit auch die fürstlichen Einnahmen zu erhöhen, vgl. Martin Haß, Das brandenburgische Zollwesen im 16. Jahrhundert, in: Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich 27 (1903), S. 263 – 319 und 1443 – 1499. 18 ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 72. 19 Im Jahre 1520 berichtete der Geleitsmann von Torgau, dass das Gleit itzunder gantz gut ist und sein viel Centner- und sonst Wagen uf den itzigen leiptzschen Margkt alhie gewest. Seit drei oder vier Jahren seien nicht so viel auf dem Markt gewesen, aber sie sein alle aus Polen und von Dannzk rawß gefaren und nicht vom Sagan (ThHStA W, Reg. Cc 380). 20 1477 hatte Herzog Johann von Sagan und Groß-Glogau die wirtschaftliche Stellung Glogaus wesentlich gefestigt durch die Bestätigung des Niederlagerechts (seit 1315) und des Straßenzwangs von und auf Glogau und der Stadt das Fährrecht und den Wasserzoll verliehen, wenn die Oder-Brücke zerfiele. Vgl. Wutke, Oderschiffahrt, zum 7. Februar 1477. 21 Vgl. Lotte KNABE, Die Messen zu Frankfurt an der Oder und ihre Bedeutung für den Ost-West-Handel, in: Heimatkunde und Landesgeschichte. Zum 65. Geburtstag von Rudolf Lehmann. Weimar 1958, S. 204 – 239, und Eckhard MÜLLER-MERTENS, Gründung und Entwicklung der Stadt Frankfurt an der Oder. Klassenkämpfe im 14. / 15. Jahrhundert, in: Frankfurter Beiträge zur Geschichte 1 (1974), S. 18 – 36. Vgl. dazu auch STRAUBE, Die Stellung Frankfurts im Wirtschaftsleben.
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Für den relativ störungsfreien Warentransport auf den Straßen über Wittenberg und Torgau spielen die wohl konkurrenzlose Straßenführung und zugleich die stabilen Besitzverhältnisee zwischen den Territorien von Sachsen, Brandenburg und Magdeburg ebenso eine Rolle wie der starke Nord-Süd-Verkehr, der nicht umzulenken war. Auffällig ist allerdings, dass Wittenberg – immerhin Transitort der Hauptstraße aus Richtung Leipzig nach Berlin und weiter nach Norden – nicht auch in dem zitierten Leipziger Ratsvermerk erwähnt ist. Die drei Straßen über Grimma oder Eilenburg – Oschatz – Großenhain, über Eilenburg – Torgau – Luckau und über Wittenberg sind unbestritten die bedeutendsten Routen im Ost- bzw. Nord-Ost-Verkehr, der über Leipzig geführt wurde, aber es gab daneben noch eine ganze Anzahl weiterer Verbindungen, die auch im überregionalen Warenverkehr eine wichtige Rolle spielten. Die meisten sind bisher als nur wenig frequentierte Nebenwege im regionalen Handel unterschätzt worden, andere sind überhaupt unbekannt geblieben. Aufgrund der bereits charakterisierten Quellen lässt sich jedoch ein neues, präziseres Bild vom Warentransit, aber auch von der Warenproduktion und der wirtschaftlichen Erschließung des Gebietes im Dreieck zwischen Großenhain – Leipzig – Wittenberg zeichnen; damit können nicht nur die Angaben über den Ost- und NordOst-Handel, sondern auch über den direkten Nord-Süd-Handel ergänzt werden. Die wichtigsten Hinweise gaben die zahlreichen kleineren Nebengeleite; hier kann jedoch nur auf jene Geleitsorte verwiesen werden, die zugleich den Verlauf bisher weitgehend unbekannter (Neben-)Straßen mit hoher Frequenz vorzeichnen. Solche Geleitsorte im Raum zwischen Wittenberg und Großenhain waren u. a. auf ernestinischem Territorium Eckmannsdorf, Mellnsdorf, »zur Elster«, Jessen, Schweinitz, Schmiedeberg, Dommitzsch, Prettin, Herzberg, Belgern, Liebenwerda, Langennaundorf, Wahrenbrück, Dobra und Hohenleipitzsch. Davon sind viele Orte weder im Atlas noch im Textband »Hansische Handelsstraßen« erwähnt – obwohl sie Nord-Süd-Verbindungen beweisen –, die übrigen nur im Verlauf der Straßen zwischen Wittenberg – (Torgau –) Großenhain, d. h. etwa parallel zur Elbe in Nordwest-Südost-Richtung.22 Diese durch die Geleitsorte gekennzeichneten Nord-Süd-Verbindungen ergänzen nicht nur das bisher bekannte Straßennetz mit dem Mittel- oder Endpunkt Leipzig, sie beweisen auch, dass bedeutende Straßen an Leipzig vorbeiführten. Nachrichten darüber sind vor allem seit 1485 überliefert, als sich die territorial-staatlichen Interessen der Albertiner und Ernestiner hier begegneten und scharfe Auseinandersetzungen die Folge waren. So sagten – vermutlich am Ende des 15. Jahrhunderts – Fuhrleute aus Freiberg, Chemnitz, Zwickau, Frankenberg, Roßwein, Döbeln, Leisnig, Rochlitz, Geithain, Mittweida, Colditz und Oschatz aus, dass sie seit mehr als 50 Jahren eine 22 Vgl. Text-Bd. »Hansische Handelsstraßen«, hier zu »zur Elster«, S. 554, zu Jessen S. 549 und 554, zu Dommitzsch S. 552, zu Herzberg S. 550 f., zu Belgern S. 552 f. Auch die Karte Nr. 40 »Heer- und Handelsstraßen um 1500« aus dem Mitteldeutschen Heimatatlas, kennt die meisten Orte und den möglichen Straßenverlauf nicht.
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Straße über Herzberg (und nicht über Liebenwerda) gefahren seien, wenn sie wegen Hering oder Fisch nach Stettin wollten. Als Zeugen dafür nannten sie die Krüger von Koßdorf, Lonnewitz, Kölsa, Falkenberg. Bernsdorf und Übigau.23 Dass bei derartigen Streitigkeiten unterschiedliche, ja gegensätzliche Aussagen üblich waren, beweisen Aussagen von Fuhrleuten aus Prag, Brüx, Komotau, Cadan, Leitmeritz, Frauenstein, Sardau, Freiberg, Oederan, Chemnitz, Frankenberg, Döbeln, Roßwein, Oschatz, Rochlitz, Leisnig, Colditz, Lommatzsch, Pirna und Dresden: Sie wären vor 40 bis 54 Jahren auf dem Weg in die Mark nach Fisch und Heringen bei Merschwitz, Riesa oder Strehla (mit Fähren) über die Elbe gesetzt und dann weiter nach Liebenwerda und Hohenbuckow gefahren. Der Älteste des Rates und der Älteste der Gemeinde Liebenwerda sowie der Bürgermeister Hans Sachs wurden dafür als Zeugen genannt.24 Andere Nachrichten geben Kenntnis von neuen oder alten (kaum bekannten) Straßenverläufen selbst in unmittelbarer Nachbarschaft Leipzigs. So beklagte sich z. B. der ernestinische Schosser von Grimma,25 dass Fuhrleute, die durch das Beigeleit Großbardau (unmittelbar südlich von Grimma)26 nach Halle oder Delitzsch unterwegs waren, nicht über das Eilenburger Beigeleit Wöllmen, sondern über Taucha oder Brandis fuhren.27 Damit wurde das ernestinische Geleit verschonet. Brandis und Taucha waren albertinisches, Wöllmen ernestinisches Gebiet. Von einer anderen Straße zwischen Grimma und Eilenburg und an Leipzig vorbei berichtete ebenfalls der Schosser von Grimma: Nordöstlich von Grimma waren in Nerchau und in Burckartshain zwei Nebengeleite eingerichtet, die das Gebiet bis zum meißnischen Wurzen absperren sollten. Die Fuhrleute – vor allem aus den Oberstetlin Döbeln, Mügeln, Mittweida, Leisnig usw. mit kleinen 23 ThHStA W, Reg. Cc 175, p. 99. In einer Herzberger Halbjahresrechung von 1524 werden mehrere Fuhrleute aus Chemnitz, Freiberg und Adorf genannt, die auf dem (Rück-) Wege von Tann(?) nach Mühlberg mit 71 to Hering u. a. Fischen Herzberg wieder passierten, durch das sie schon 8 Tage zuvor auf dem Hinwege gefahren waren (ThHStA W, Reg. Cc 956). 24 Ebenda, p. 100. Der Text ist in seiner Aussage unklar, denn die Zeugen können z. B. auch nur bestätigt haben, dass Liebenwerda vor 40 bis 54 Jahren passiert wurde und also nur ein alter Zustand wiederhergestellt werden sollte. 25 ThHStA W, Reg. Cc 353 (ohne Jahresangabe).1518 teilt Herzog Georg der Stadt Leipzig mit, dass er Rudolf von Bünau erlaubt habe, in Brandis einen neuen Zoll zu errichten; Bünau selbst schreibt von Geleit. Aber: Zol ader Geleite uf Poschhausener (Posthausener) Marckte durfte in den dreyen Leipzischen Merkten, so derselbige in- und wider ausgeleutet wird, von denjenigen, die kegen Leipzig ader wider von dannen furen, nicht eingefordert werden (StA Leipzig, Tit. XVIII (F), Nr. 51). 26 Ebenda, in einem anderen Schreiben – ebenfalls ohne Datum – beklagt sich ein Schosser von Grimma über die Fuhrleute, die Grimma meiden und über Pomßen bzw. Großbardau von Colditz nach Norden fahren. Wu es also verordent werden mocht, daß die selbigen Wayne herin in die Stadt Grymme faren mosten, were dieser Stadt eine trefflich Hulf. Siehe oben S. 50, Anm. 35. 27 Eine gleiche Klage ist aus dem Jahre 1532 überliefert (ThHStA W, Reg. Cc 242). Ebenfalls 1532 hatte der albertinische Geleitsmann von Taucha ein Beigeleit zu Liemehna zum Schaden Eilenburgs angelegt (ThHStA W, Reg. Cc 376).
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Wagen für 2 bis 3 Pferde – umgingen aber diese ernestinischen Geleite und fuhren über das meißnische Treben oder direkt über Wurzen nach Norden in Richtung Eilenburg.28 Ob sich aus dieser besonderen Stellung Grimmas gegenüber den Ansprüchen Leipzigs auch erklären lässt, dass der Nord-Süd-Transit durch die Muldestadt in dem Leipziger Ratsvermerk unerwähnt ist, müsste später untersucht werden. Durch diese Auseinandersetzungen wird vor allem der Einzugsbereich von Grimma besonders im Nord-Süd-Warenaustausch, d. h. vom hansischen Wirtschaftsraum bis in das sächsische Erzgebirge und nach Böhmen, näher gekennzeichnet, und auch die Festlegungen der Geleitstafel29 finden ihre Erläuterung. Dennoch führten die Hauptstraßen aus Böhmen und dem Erzgebirge weiter westlich über das albertinische Chemnitz und das ernestinische Borna nach Leipzig.30 Über die Verbindung Borna – Chemnitz und weiter sind bisher keine neueren Nachrichten bekannt geworden, aus denen sich nähere Einzelheiten über Verlauf, Streitigkeiten, Frequenz usw. ablesen lassen.31 Demgegenüber ist der vorgeschriebene Verlauf der alten Straße nach Franken und ihr Einzugsgebiet hinreichend durch zahlreiche Quellen belegt:32 Neben dem Leipziger Ratsvermerk aus der Zeit vor 1471, dem Landbuch von Hof vom Jahre 1502 33 sind es vor allem die oftmaligen kurfürstlichen Erlasse, die die Straßen28 Die Wurzener förderten – nach Aussage des Grimmaer Schossers – die Durchfahrt durch ihre Stadt und wan sie denne betreten und aufgetrieben werden, so gibt mans wider zu bergen. Auch warnten die Wurzener die Fuhrleute, wenn Gefahr bestand, dass die Grimmaer kontrollierten, und wenn sie wieder abgezogen waren, so ließen sie die Fuhrleute dann faren bey Nacht und Tag (ThHStA W, Reg. Cc 175t, p. 19b). 29 Siehe Teil 2, Nr. 34b. 30 Vgl. über den genauen Verlauf der Straßen Bruns / Weczerka, Hansische Handelsstraßen, Text-Bd., S. 531 ff., Artur SPECK, Die historisch-geographische Entwicklung des sächsischen Straßennetzes, in: Wissenschaftliche Veröffentlichungen des Deutschen Instituts für Länderkunde, NF 12 / 1953, Leipzig, S. 152 und S. 154, besonders auch Adolf Simon, Die Verkehrsstraßen in Sachsen, S. 253 ff. 31 Vgl. zur Verkehrslage von Chemnitz Erich WILD, Chemnitz und seine weitere Umgebung, S. 52 f. In einem (undatierten) Schreiben des Geleitsmanns Michael von der Straße aus Borna führte die Straße von Born nach Kempnitz uf alden Merbitz durch das Ampt Aldenburg schon von aldersher (ThHStA W, Reg. Ce 134, p. 5). Michael von der Straße beklagte sich in diesem Zusammenhang über Chemnitzer und Annaberger Fleischer, die etzliche hundert Ochsen zu Leipzig und zu Born [...] erkauft und uf Geytten (Geithain) nach Sant Annenberg getrieben (hatten), das wider [...] Ordnung und alden Gebrauch. Da es sich hier aber um Viehherden handelte, die natürlich besondere Bedingungen brauchten, kann noch nicht gesagt werden, ob sich hier eine Veränderung auch im sonstigen Warenverkehr andeutet. 32 Erich WILD, Der Handelsverkehr Mitteldeutschlands und seine Wege um 1500, in: Der Groß- und Einzelhandel, Berlin 1943 / 44, Bd. 13 / 14, S. 409 ff. 33 Das »Landpuech über die stat und das ambt zum Hof, soweit das raicht, mitsambt Neylein, Resaw und ander zugehorung. 1502«. Quellen zur alten Geschichte des Fürstenthums Bayreuth, Bd. 1,
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führung immer wieder beschrieben.34 Die ständigen Wiederholungen bedeuten aber offensichtlich, dass die Anordnungen nicht befolgt wurden.35 Unabhängig von wahrscheinlichen weiteren – bisher unbekannten – Auseinandersetzungen der verschiedenen Landesherren um den Straßenverlauf auf bestimmten Teilstrecken kann aber doch festgestellt werden, dass auf den genannten Straßen und durch die angeführten Geleitsorte der weitaus größte Teil der Waren, die nach Leipzig bestimmt waren oder von dort kamen, transportiert wurden und dass das Einzugsgebiet von Leipzig bis weit in alle Himmelsrichtungen reichte: nach Norden und Nordosten in das gesamte Ostseegebiet, östlich war Breslau offensichtlich nur eine Etappe beim Warenaustausch zwischen Leipzig und Produzenten und Konsumenten in Russland und Ungarn, nach Südwesten war das Erzgebirge wohl eine gewisse Barriere, südlich waren Nürnberg und Regensburg wichtige Kontaktstädte mit eigenen wirtschaftlichen Einzugsbereichen und westlich waren Naumburg und Erfurt ebenfalls nur Zwischenstationen für Kaufleute auf dem Wege von und nach Leipzig.36
hrsg. von Christian MEYER, Bayreuth 1895, S. 98 (S. 49 – 208). Wenn hier davon die Rede ist, dass Kurfürst Friedrich und Herzog Johann von Sachsen die Furleut genötigt haben, den Weg von Hof nach Leipzig über Borna, Altenburg, Zwickau usw. zu nehmen, dann kann sich diese Formulierung nur beziehen auf das gleichzeitige Verbot der Straße über Gefell – Schleiz – Auma. 34 Vgl. Herbert PÖNICKE, Die kurfürstlichen Erlasse für die Heer- und Landstraße Hof – Plauen – Reichenbach nach Leipzig bis zum 18. Jahrhundert, in: Mitteilungen des Vereins für vogtländische Geschichte und Altertumskunde von Plauen 38 (1930 / 31), S. 11 – 23. Vgl. außerdem DERS., Geschichte von Markneukirchen. Beilageheft zur 34. Jahresschrift des Vereins für die vogtländische Geschichte und Altertumskunde zu Plauen, Plauen 1925, S. 245 ff. Daneben gibt es naturlich noch zahlreiche andere Nachrichten, die die bisherigen Kenntnisse präzisieren. Dazu gehören z. B. die beiden Altenburger Geleitsordnungen, die beide Wayne, die gein Halle nach Saltze faren, anführen und außerdem Wagen, die durch Altenburg ann Reyne, gein Normbergk, Preßlau (!) ader in die Marck faren; die Ordnung von 1548 erwähnt noch Straßen nach Pegau, Weißenfels, Zeitz und Merseburg, auf denen vor allem Getreide transportiert wurde. 35 Vgl. Paul SÖMMERING, Vom schwarzburgischen Geleitsrecht auf der Nürnberg-Leipziger Handelsstraße im 16. Jahrhundert, in: Rudolstädter Heimathefte 10 / 1964, S. 85 – 88, 109 – 110. Dabei ist z. Z. noch ungeklärt, ob sich Veränderungen nach der »Wittenberger Kapitulation« von 1547 ergeben haben. Welche Probleme sich für die ernestinische Landesherrschaft ergaben, zeigt z. B. ein Schreiben des Geleitsmanns von Thierschneck (!) an den Schosser von Eisenberg siehe oben S. 77, Anm. 168. 36 Auf die Probleme, die sich aus fehlenden Quellen über die Straßen nach Nordwesten ergeben, wurde bereits hingewiesen. Jedoch scheint der Warentransport aus oder in Richtung Magdeburg über Leipzig nicht bedeutend gewesen zu sein, wie die erhaltenen Geleitsrechnungen ausweisen. Vgl. aber die Geleitsrolle von Leipzig (1464), siehe Teil 4, Nr. 52a.
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2. Die Geleitsämter und ihre Quellen im Einzugsbereich von Leipzig Wenn Leipzig und Erfurt die beiden Brennpunkte, d. h. die wirtschaftlichen Zentren im thüringisch-sächsischen Raum sind, und zugleich regionale und überregionale ökonomische Tendenzen widerspiegeln, so gewinnt letztlich Leipzig seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert den Primat, nicht zuletzt gekennzeichnet durch die jährlichen drei Messen und die Privilegien von 1497 und 1507. Daneben bestanden – im Gegensatz zu den Erfurter Gegebenheiten – im ökonomischen Einflussbereich Leipzigs mit Zwickau, Chemnitz und Freiberg sowie dem Erzgebirge weitere wichtige ökonomische Zentren, die, von frühkapitalistischen Produktionsverhältnissen geprägt, allein für sich weite Gebiete wirtschaftlich beherrschen konnten. Dennoch führten alle bedeutenden Straßen, die den sächsischen Raum berührten, von und nach Leipzig oder standen direkt mit dieser Stadt in Verbindung. Auch in anderer Hinsicht ergibt sich eine weitere Parallele zu Erfurt: Durch Leipzig führte – von der Thüringer Metropole über Buttelstedt – Naumburg – Weißenfels – Lützen kommend – die Hohe Straße weiter über Eilenburg oder Grimma, Oschatz – Großenhain – Königsbrück bzw. über Eilenburg – Torgau– Herzberg oder Liebenwerda nach Osten und Nordosten, und von Süden her – ebenfalls wie nach Erfurt aus Richtung Nürnberg – konnten auf der »Reichsstraße« oder via imperii Waren aus Oberdeutschland und Italien sowie dem Mittelmeerraum über Hof–Plauen–Zwickau–Altenburg–Borna (oder Hof–Schleiz – Gera) herangeführt und auch weiter nach Norden über Wittenberg in den hansischen Raum transportiert werden.37 Dass der Warentransport auch in Gegenrichtung verlief und östliche Güter nach Süden bzw. Waren aus dem Ostseegebiet über Leipzig auch nach Erfurt geführt wurden, ist selbstverständlich. Es muss hier auch nicht weiter begründet werden, welche zentrale Funktion im Warenaustausch Leipzig mit seinen Messen innehatte.38 Dazu liegen hinreichend Publikationen vor,39 aber konkrete Untersuchungen über Quantitäten und Qualitäten des Handels sind ausgesprochen selten.40 Eine Ursache für diesen Mangel liegt 37
Es ist völlig unverständlich, warum die Herausgeber des »Kaufmannsnotizbuch(es) des Matthäus Schwarz aus Augsburg von 1548« (VSWG Beiheft 215, S. 151) lediglich von einer »Geleitsstraße von Nürnberg, über Erlangen, Coburg, Saalfeld und Jena, die ›Landstraße‹, ebenfalls von Nürnberg, allerdings über Bayreuth, Hof und Gera sowie die sog. Hohe Straße von Frankfurt am Main über Erfurt« schreiben und die via imperii unterschlagen. 38 Vgl. dazu STRAUBE, Hauptlinien. 39 Stellvertretend für viele andere kann hier genannt werden: 800 Jahre Leipziger Messe, Festschrift des Leipziger Messeamtes zur Jubiläumsmesse 1965, Leipzig 1965. 40 Vgl. UNGER, Leipziger Messe und REINHOLD, Polen / Litauen.
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zweifellos auch darin, dass auf den ersten Blick bestimmte Quellen fehlen, die sich statistisch aufbereiten, bzw. in der Fülle jener Quellen, die sich nur mühsam erschließen lassen. Die für Erfurt und andere wichtige Handelsstädte im thüringisch-sächsischen Raum erhaltenen Rechnungen der (ernestinischen) Geleitsämter sind vermutlich mit anderen Akten des Leipziger Ratsarchivs um die Mitte des 19. Jahrhunderts vernichtet worden,41 so dass der genaue Warendurchgang durch Leipzig nicht festzustellen ist. Daneben gibt es aber eine Quellengruppe, die bisher merkwürdigerweise keine Beachtung fand: die Leipziger Hauptrechnungen. Sie enthalten seit 1471 präzise Angaben über die Waageneinnahmen während der und zwischen den Märkten, über die Anzahl und die Gebühren für die gemieteten kleinen und großen bzw. Markt- und Tuchbuden, daneben noch die wöchentlichen Marktzolleinnahmen, so dass sich zumindest die Handelstendenz ablesen lässt, und zwar an mehreren Positionen gleichzeitig. Auch wenn es sicher übertrieben ist, im Leipziger Stadtarchiv den »Schlüssel« zu dem »Rätsel« »Festlandshandelsbilanz« zu vermuten,42 so kann doch der umfangreiche, gut geordnete Bestand vielfältiges Material für wichtige Aufschlüsse und die Grundlage für eine notwendige moderne Geschichte der Leipziger Messen geben.43 Zu den dafür zu benutzenden Quellen zählen z. B. noch die Rats- und Kontraktenbücher, die von 1466 bzw. von 1509 an ununterbrochen überliefert sind, die zahlreichen Rechnungen usw., vor allem aber auch ein umfangreicher Waagetarifkatalog mit der genauen Angabe der eingeführten und gehandelten Waren44 – es sind insgesamt 174 genannt – und zwei Geleitstafeln von 1464 und 1547.45 Dabei ist besonders interessant, dass die ältere Geleitstafel wesentlich ausführlicher und präziser ist als die spätere, die nur knappe Angaben enthält. Die ältere Geleitstafel führt einleitend Waren des regionalen Austausches an, wie Holz und Holzwaren, danach Fisch und Salz, d. h. also auch Waren, die außerhalb der Messe gehandelt wurden.46 Gleichzeitig wird auch hier die Stellung Leipzigs als Handels41 Vgl. M. UNGER, Geschichte des Stadtarchivs Leipzig, Arbeitsberichte zur Geschichte der Stadt Leipzig, Nr. 12, Leipzig 1967, S. 11 ff. 42 Vgl. dazu A. MĄCZAK, Der polnische Getreidetransport, S. 45. 43 So begrüßenswert eine Neuausgabe der »Geschichte der Leipziger Messen« von E. HASSE auch ist (Leipzig 1963), sie beweist zugleich doch auch, dass die Forschung zu diesem Thema nicht viel weiter gekommen ist seit der Originalausgabe 1885. Dazu gehört auch die absolute Fehleinschätzung der Leipziger Märkte durch HROCH, Zentraleuropäischer Handel, bes. S. 8 ff. 44 Siehe Teil 2, Nr. 46. Vgl. dazu Manfred STRAUBE, Waageordnungen der Leipziger Messen zu Beginn des 16. Jahrhunderts, in: Viatori per urbes castraque. FS für Herwig Ebner, hrsg. von Helmut BRÄUER / Gerhard JARITZ / Käthe SONNLEITNER, Graz 2003, S. 667 – 684. 45 Siehe Teil 4, Nr. 52a und Nr. 52b. 46 Zur gleichen Zeit (1464) wurde auch für das Beigeleit Taucha von Kurfürst Friedrich II. eine Geleitstafel bestätigt, die vor allem die Gebühren für Zentnergut- und Holzwagen sowie für Vieh fixierte. Bemerkenswert ist, dass die Fuhrleute sowohl im Hauptgeleit Leipzig als auch im Beigeleit Taucha Geleitsgeld zahlen mußten, damit beide Geleite in guten Stande und seinem Wesen erhalten werden konnten, vgl. A. HOFFMANN, Landgeleite, S. 36 f. sowie Teil 4, Nr. 52c.
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zentrum und Straßenknotenpunkt deutlich: Es werden Wagentransporte erwähnt so zu Leipzigk durch und kegen Magdeburgk oder in das Land zu Hessen oder in die Margk nach Fischen oder von denen in die Stadt Leipzigk fahren sowie Salzfuhren nach Zwickau, Chemnitz, Mittweida, Frankenberg, Altenburg, Geithain, Rochlitz, Penig, Borna und Frohburg, Freiberg, Dresden, Pirna, Döbeln, Mügeln, Roßwein, Leisnig, Colditz, Frauenstein, Zschopau, d. h. im weitläufigen Umland Leipzigs, aber auch Salzwagen aus der Mark, aus Schlesien, ausem Land Pohlen, aus dem Voigtlande und aus dem Frankenlande [...] aus dem Lande zu Böhmen. Erst im 12. Abschnitt dieser Geleitstafel werden Centnerguther und im 15. Jharmarktsguther [...] wie die Nahmen haben, erwähnt. Damit ist natürlich nicht gesagt, dass der Handel auf den Großen Märkten 1464 geringe Aufmerksamkeit gefunden hatte. Vielmehr ist anzunehmen, dass sich gerade hinter der summarischen Bezeichnung Jahrmarktsguther ein umfangreicher, spezifizierter Warenaustausch verborgen hat entsprechend der zitierten Waageordnung und dass eine umfängliche Aufzählung der Waren wie in Erfurt 1441 unnötig war.47 Die leider vernichteten Geleitsrechnungen könnten hier manchen Aufschluss geben, selbst wenn in diesen Quellen nur knapp die Hälfte der Transporte verzeichnet worden sind, denn auch in Leipzig sollte das ganze Gleite [...] acht Tage vor jedem leipzigischen Jahrmarckte und acht Tage hernach, wann er ausgeleutet worden, stehen, d. h., innerhalb dieser Zeit von ca. 3 Wochen musste der Fuhrmann nur einmal Geleitsgebühren zahlen, entweder bei der Ein- oder bei der Ausfuhr. Um über den Warentransport von und nach Leipzig zu quantitativen Aussagen zu kommen, müssen deshalb mehr als bei Erfurt jene Quellen herangezogen werden, die über den Warenverkehr auf den entsprechenden Straßen informieren. Es ist zweifellos ein besonders glücklicher Zufall, dass fast alle bereits oben erwähnten Straßen nach dem albertinischen Leipzig durch ernestinische Geleitsorte führten und dass gerade von diesen Geleiten umfangreiche und ausführliche Geleitsrechnungen erhalten sind. Das betrifft vor allem die Straßen von und nach Süden, Südosten, Osten, Nordosten und Norden, nur der Warenverkehr nach Nordwesten in Richtung Magdeburg und nach Südwesten nach Zeitz – Gera – Schleiz ist nicht aufgrund von Geleitsrechnungen zu erfassen. Da aber Leipzigs Bedeutung vor allem in der aktiven Mittlerrolle im Ost-West-Verkehr bestand, lassen sich anhand der vorliegenden Quellen doch wesentliche Ergebnisse gewinnen. Unterstrichen wird diese Feststellung durch die Tatsache, dass mit den Geleitstafeln von Grimma, Eilenburg, Torgau, Wittenberg und Bitterfeld nach Erfurt die ausführlichsten überhaupt erhalten sind. Selbst unter diesen Geleitstafeln nimmt die Eilenburger noch eine besondere Stellung ein und ergänzt gleichzeitig die Festlegungen der Erfurter Tafel von 1441, so dass die Hohe Straße an ihren Knoten- bzw. Endpunkten im thüringisch-sächsischen Raum hervorragend charakterisiert wird. 47 Zu bedenken ist auch, dass es in Leipzig nicht den Gegensatz wie in Erfurt gab, wo der Stadtherr der Erzbischof von Mainz war, aber das Geleit den Wettinern gehörte.
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Die »Hohe Straße« nach Schlesien teilte sich in Leipzig und führte – das bischöflich-meißnische Wurzen umgehend – im südlichen Zweig über Grimma und im nördlichen über Eilenburg, um sich in Oschatz wieder zu vereinigen. Östlich von Grimma traf die Straße über Roßwein – Döbeln – Leisnig aus dem Osterzgebirge und aus Freiberg auf die Hohe Straße.48 Welche Waren auf diesen Straßen transportiert wurden, ergibt sich aus der recht einfachen Geleitstafel von Grimma: Einmal waren es östliche Rohprodukte wie Leder, Rauchleder, Wachs, Federn, zum anderen Waid, Tuch, Kramerei, Wein und zum dritten Erze wie Zinn, Blei, Kupfer.49 Auffällig ist, dass sehr viele Fischsorten genannt werden: über Grimma müssen also die Fische aus dem Hanseraum in Richtung Südwesten (Erzgebirge, Böhmen) transportiert worden sein. Daneben fehlen natürlich in dieser Geleitstafel auch landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Butter, Käse, Korn (Roggen), Weizen, Vieh und Holzprodukte nicht in der Aufzählung der einzelnen Positionen. Für eine gewisse Großzügigkeit in der Geleitspraxis spricht die Tatsache, dass Geleitsbefreiungen und auch die Dauer des Geleits in dieser Geleitsordnung nicht erwähnt sind; allerdings dürften auch hier die üblichen Bestimmungen gegolten haben.50 Zum Hauptgeleit Grimma gehörten noch die Beigeleite Bardau, Drebissen, Erdmannsheim und Burckartshain sowie Nerchau.51 Die genannte Großzügigkeit drückt sich auch in den Geleitsrechnungen selbst aus. Oftmals fehlen Angaben über die Herkunft der Fuhrleute, dann sind nur die Pferde, aber nicht auch die Wagen genannt, auch Herkunft oder Ziel hat der Schreiber häufig nicht eingetragen, so dass nur aus der Warenart auf die Transportrichtung geschlossen werden kann. In mehreren Fällen sind nur die Geleitsgebühren, die Pferde und der Name des Fuhrmanns ohne weitere Hinweise vermerkt. Besonders negativ wirkt sich aus, dass man in Grimma häufig auch auf die Quantitätsangaben der Waren verzichtet hat oder dass Bezeichnungen für Waren gewählt wurden, die sich in der Geleitstafel nicht finden. Dies betrifft besonders wieder die Güter, so dass nur Vergleiche zu anderen Geleiten hier weiterführen. Die vielfältigen Kombinationen dieser Schludrigkeit erschweren natürlich erheblich eine qualitative und quantitative Auswertung, zumal ja auch mit entsprechenden Geleitsbefreiungen gerechnet werden muss.
48 Das Geleit Grimma ist also wichtig bei der Untersuchung der Wirtschafts- und Handelskontakte Leipzigs zu diesen frühkapitalistischen Produktionszentren. 49 Siehe Teil 4, Nr. 34b. 50 1508 / 09 wurde bei der Einsetzung eines neuen Schossers (Hermann Schreiber) festgestellt, dass eine Geleitstafel überhaupt fehlte. Gleichseitig wurde bemängelt, dass bisher von 20 Ztr. Ware nur 10 gr. Geleitsgebühr und nichts für die Pferde genommen wurde, obwohl man doch von 1 Ztr. 1 gr. nehmen sollte (ThHStA W, Reg. Aa 2880, Gebrechen der Ämter 1508 / 09). 51 Siehe Teil 4, Nr. 34c.
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Glücklicherweise gleichen die vorzüglichen Quellen aus dem Geleit Eilenburg – am nördlichen Zweig der Hohen Straße gelegen – die Mängel des Geleits Grimma weitgehend aus; das ist umso wichtiger, als die wirtschaftsgeografische Bedeutung Eilenburgs an den Straßen nach Wittenberg, nach Torgau und nach Oschatz – Großenhain – Görlitz wesentlich größer ist als die von Grimma und ihr einen gewissen Primat sichert. Die Geleitstafel von Eilenburg52 wird eindeutig bestimmt durch den überregionalen Warenverkehr auf der Hohen Straße in Richtung Nordosten und Osten, wobei natürlich auch das umfangreiche regionale Handelsgut erfasst wurde.53 So wird am Anfang erläutert, was unter dem Begriff Zentnergut zu verstehen ist: Wachs, Flachs, Kupfer, Bley, Kupferwasser, Federn, allerley und derglaichen. So erfreulich diese Definition zum allgemeinen Verständnis auf den ersten Blick auch ist, mit ihr wird zugleich auch eine quantitative Erfassung dieser Waren unmöglich gemacht, zumal auch nicht gesagt wird, was unter derglaichen zu verstehen ist. Nur wenn der jeweilige Wagen nicht folle Ladung mit Zentnergut hatte, waren die Warenarten entzeln aufzuführen in den Geleitsrechnungen. Wie im Erfurter spielen Textilien auch im Eilenburger Geleit eine hervorragende Rolle: Tuche wurden ausdrücklich nach ihrer Herkunft benannt: als lundisch, leydisch, mechlisch, amsterdamsch, engelisch, brugkisch, dazu eynlendisch, zwigkisch, kempnitzsch, Naustetter, mitweydisch. Damit wird zwar abermals die besondere Rolle dieser Erzeugnisse aus frühkapitalistischen Produktionsverhältnissen unterstrichen, aber auch hier sind einer Quantifizierung des Tuchhandels Grenzen gesetzt, denn die Autoren der Geleitsordnung haben zwar zu den Tuchen auch den Geleitstarif hinzugefügt, gleichzeitig jedoch noch vermerkt oder vergelait es nach Centnergut! Auch eine volle Ladung Garn, Leynwand oder Zachwerk wurde als Zentnergut in die Rechnungen eingetragen. Außerdem mussten alle Güter, die die leiptzischen Kramer [...] uf die Mergkte auß dem Lande alß in die Margk, Lausitz, Schlesige ader anderswo führten, als Zentnergut vergleitet werden. Da darüber hinaus so unterschiedliche Waren wie Sensen und Sicheln, Honig und Butter, Schmalz, Schmer, Tran sowie Seytenfleisch und Speck ebenfalls als Zentnergut vergleitet werden konnten, ist die erwähnte Definition nicht nur wertlos, sondern bereitet auch bei der Auswertung der Quellen ziemliche Schwierigkeiten. Diese Minderung der Aussagekraft dieser Quellen wird teilweise durch die Bestimmung ausgeglichen, dass das Pferdegeleythe eynem itzlichen Fuhrmanne 14 Tage stehen sollte, ausgeschlossen die da Zentnergut fuhren, die mussen hin und wider geleythen. Danach waren also alle Wagen mit Zentnergut zu erfassen,54 unklar bleibt nur, wie es mit jenen Transporten stand, die mit Zentnergütern hin- und mit anderen Waren zurückfuhren. Für alle Nicht-Zentnergüter – die Skala reicht von Waid über Salz, Fische aller Art bis hin zu merckischer Wolle und Welschwein – galt das Geleit 14 Tage, d. h., dass z. B. bei den Transporten 52 Siehe Teil 4, Nr. 23. 53 Zum Hauptgeleit Eilenburg gehörten noch die Beigeleite Wöllmen und Pretzsch, die allerdings geringe Bedeutung hatten. 54 Im 15. Jahrhundert wurden deshalb auch Pferdegeleit und Geleit vom Gut getrennt abgerechnet.
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nach Leipzig die Rückfrachten nicht in den Geleitsrechnungen ihren Niederschlag finden mussten. Hier gibt es also erhebliche Einschränkungen bei den Auswertungsmöglichkeiten. Es darf aber auch nicht übersehen werden, dass Zentnergut überwiegend auch Fernhandelsgut war, während es sich bei den Nicht-Zentnergütern weitgehend um Waren handelte, die nicht auf den Großen Märkten gehandelt wurden. Vermutlich wurden aber auch diese aus größeren Entfernungen herantransportiert, denn Obst (Zwetschken, Äpfel, Birnen, Kirschen) und Getreide (Roggen, Hafer, Gerste, Weizen) sowie Malz und Mehl wurden entsprechend der Ladung taxiert. Wichtig für die Aussagekraft der Eilenburger Geleitsrechnungen ist, dass es – mit der üblichen Ausnahme der geistlichen und weltlichen Feudalität55 – keine Geleitsbefreiungen, sondern höchstens Geleitsminderungen bei Rohstoffl ieferungen für die Eilenburger Handwerker gab. Die Eintragungen der Geleitsrechnungen von Eilenburg lassen sich weitgehend kontrollieren durch die Quellen aus den Geleiten Grimma, Torgau und Wittenberg. Über Torgau führte – von Leipzig und Eilenburg kommend – die »Niedere Straße« über Doberlugk–Finsterwalde–Spremberg nach Sagan und Glogau weiter nach Schlesien, aber auch der Weg über Luckau nach Frankfurt an der Oder und von dort weiter in den hansischen Raum oder nach Polen. Dementsprechend war die Geleitsordnung Torgaus56 auf den überregionalen Warenaustausch orientiert, ja sie befasste sich fast ausschließlich mit Zentnergut. Darunter verstand man hier venedisch Pfennigwert alß Clingen, Stael, Blech, Bley, Wachs, Leder und Federn. Wie unsicher dieser Begriffsinhalt trotz jahrzehntelangen Gebrauchs noch 1524 war, zeigt eine gleichzeitige Anfrage des Geleitsmannes an den kurfürstlichen Hof, ob auch Wolle, Garn, Flachs, Hanf, Röte, Lithmas, Schwetzken, Schmehr, Untzlidt, Bücher und Pappir, gulden oder Silbergefeß vor Centnergut salh vorgeleidt werden.57 In der Geleitsordnung sind noch Zinntransporte und das Vieh taxiert, in der Anfrage von 1524 ist außerdem von Forderungen nach Geleitsbefreiungen für die Einwohner von Dommitzsch, Belgern, Schildau und für die Pfalburger alhie die Rede. Eine Antwort ist nicht erhalten, Auskunft können nur die Quellen selbst geben. Eine Besonderheit weist das Geleit Torgau – ebenso wie das Geleit von Wittenberg – noch auf: Es erfasst auch den Elbhandel und nahm dafür den Wasserzoll ein. Tarife für Holzflöße, für Mühlsteine und Wein auf den Flößen werden deshalb auch in der Geleitsordnung genannt. Anhand der wöchentlichen Eintragungen in den Amtsrechnungen ist erkennbar, dass in Torgau auch noch ein Brückenzoll und Fährgeld eingenommen wurde.58 55 56 57 58
Vgl. die Geleitsbefreiungen 1524 / 25 in Teil 2, Nr. 38. Siehe Teil 4, Nr. 90. ThHStA W, Reg. Cc 1185, p. 121. Eher und als die Brücke alhier gebauet, haben die Bürger zu Torgau, so die Strassen und ander, die des Furbergks sunsten gebraucht, nach bemelter Anzeigung Vhergeld hinuber und heruber geben müssen, und do man an der Brucke zu arbeiten angefangen und die Burger mit Waen, Pferden und auch mit der Handt
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Die sehr gut geführten ausführlichen Geleitsrechnungen von Torgau lassen dazu die Art des Warendurchgangs nach und von allen Richtungen und auch die Warenarten deutlich erkennen, weil der Geleitsschreiber im Gegensatz zur Geleitstafel den Begriff Zentnergut selten gebraucht, dafür aber die einzelnen Waren eingetragen hat.59 Allerdings galt auch hier das Geleit 14 Tage,60 d. h., jener Teil der Transporte, der in diesem Zeitraum Torgau auf der Rückreise passierte, sind in den Rechnungen nicht erfasst. Dem Hauptgeleit Torgau waren die Nebengeleite Schildau, Dommitzsch und Belgern zugeordnet, die zunächst wohl vor allem den Transport aus der umliegenden Landschaft erfassen sollten, aber auch von Fernhandelstramsporten stark frequentiert wurden;61 so benutzen bereits im 15. Jahrhundert (bis 1485) Fuhrleute aus Schlesien auch eine Straße über Sagan, Senftenberg, Liebenwerda und Belgern nach Leipzig.62 Es ist durchaus anzunehmen, dass auch im 16. Jahrhundert diese Straße noch im überregionalen Warenverkehr befahren wurde. Von besonderer Bedeutung für die Untersuchung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem mitteldeutschen und dem hansischen Wirtschaftsgebiet ist das Geleit Wittenberg: Die Hauptstraße aus Richtung Leipzig nach Berlin und weiter über Bernau nach Stettin führte über die kursächsische Residenzstadt. Nirgendwo sonst ist der Nord-Süd-Warenverkehr so massiv zu fassen wie in diesem Geleitsort. Aber auch der Verkehr in Ost-West-Richtung von Schlesien nach Magdeburg und in den niedersächsischen Raum musste Wittenberg passieren. Dem Geleitsort Wittenberg kommt auch deshalb eine herausragende Stellung zu, weil alle anderen Geleite im weiten Umkreis an untergeordneten Straßen lagen und entweder nur die Nachrichten über Wittenberg bestätigten oder ergänzten oder nur den Nebenverkehr geringer Quantität erfassten.
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fronen musten, ist ine solche Gelt die Zeit langk, dieweil sie arbeiten, zu geben nachgelassen und so bald sich sulch Frone und Arbeit abschneiden wurde, alsdann und nicht ehr, sollen sie wieder in massen wie zuvor Vehr- oder Bruckengelt geben [...] nach beschener und gethaner Arbeit als die Brucke gebauet, hat der Schosser wider Gelt von ine gefurderth. (LHASA, MD, d. 49, Nr. 2 (1510), Amt Torgau, p. 353. Die Torgauer Geleitsrechnungen sind seit 1503 erhalten und befinden sich von Anfang an in gutem Zustand. Dennoch wurde dem Schosser 1509 von kurfürstlichen Revisoren vorgeworfen, er habe die Ordnung und Befehle nicht gehalten, wenig mit Namen, auch nit wohin oder von wann sie faren im Pferdglait gesetzt; Abfertigung der Amptleut und Schosser nach iren gethanen Amptrechnungen a. o. 1509. Auch Verzeichnung der Gebrechen darynnen befunden, p. 1. Bemängelt wurde auch, dass Eintragungen über Fuhrleute fehlten, die zu Eilenburg und Herzberg vergleitet haben (ThHStA W, Reg. Aa 2882). Solch obgeschrieben Geleit stehet virzehen Tage, so er aber 14 Tage aussen bleibet, mus er wieder geleitten, siehe Teil 4, Nr. 90. Die Geleitsrechnungen von Belgern enthalten nur die Namen der Fuhrleute, auch das Gespann sowie Herkunft und Ziel des Transportes, aber nicht die Waren (ThHStA W, Reg. Cc 443 – 459). 1509 wurde bei der Abfertigung festgestellt, dass der Geleitsmann von Belgern noch nicht einmal ein Geleitsbuch führte. Zu Dommitzsch vgl. bes. Kap. V. 5.2. Siehe oben S. 269. Vgl. dazu ThHStA W, Reg. Cc 228.
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Die Quellenüberlieferung wird glücklicherweise der Bedeutung des Geleits gerecht. Die Geleitsordnung63 führte spezifiziert vorrangig Fernhandelswaren an, wobei auch zahlreiche Waren genannt werden, die in anderen Geleitsorten summarisch unter Zentnergut erfasst wurden. Dazu gehören Specerey und Wurtze, wobei unter »Specerey« Messer, Nagel, Gurtell, Taschen, Beutel etc. verstanden und zu Wurtze Safran und Pfeffer gezählt wurden. An anderen Fernhandelsgütern führt die Geleitstafel u. a. auf Eysen, Kupfer, Wachs, [...] Zien, [...] Bley und Messing, gewirkt und ungewirkt, [...] Stabeysen, Sensen und Sicheln, dazu Mühl- und Schleifsteine, aber auch ander Zentnergut, ohne dass der Begriff näher erläutert wurde. Natürlich fehlen auch Tuche und Textilien nicht, ebenso Wein und Öl. Der besondere Charakter des Wittenberger Geleits drückt sich aber in drei anderen Warengruppen aus: Vieh,64 Fisch65 und Felwerk und Rauchwaren,66 d. h., gerade der Austausch mit den sogenannten östlichen Waren findet hier seinen Niederschlag. Dabei ist besonders die genaue Spezifizierung der einzelnen Warengruppen beachtenswert, weil diese Aufgliederung nur verständlich ist, wenn dem auch ein quantitativ umfangreicher Handel zugrunde liegt. Daneben fehlen natürlich nicht die üblichen Handelsgüter im allgemeinen, regional begrenzten Warenaustausch wie Salz, Getreide, Butter, Schmer, Wolle, Flachs, Hanf, Hopfen. Diese wertvollen Einzelangaben spiegeln sich auch in den allgemein sehr gut geführten Geleitsrechnungen wider.67 Allerdings wird auch hier eine Quantifizierung des Warentransportes durch die allgemeinen Mängel in der Rechnungsführung der Zeit68 und die üblichen Geleitsbefreiungen von 14 Tagen für zurückkehrende 63 Siehe Teil 4, Nr. 97a. 64 Ochsen von Polen oder Reussen, Rinder, Schafe, Schweine und gemeste Schweyn, die von Becken gekauft wurden, Ziegen. 65 Die Aufzählung der Fischarten ist außerordentlich vielfältig: Hecht, Stör, Lachs, Neunaugen, Hering, Stockfisch, Goltfisch (?), Schollen, treuge Fisch, Flaumfisch. 66 Die Geleitsgebühren für diese Warengruppe waren genau unterschieden: von eym hundert Schmaschen 1 d., von eym Techer Fuchsbelge 6 d., von eym hundert Gretz, Hasenbelge oder Eichhorner 6 d., von eym hundert Lampfell 6 d., von eym Techer Schaffell 2 d., von eym Techer groß Leder, roe oder gegerbet 1 gr. 67 ThHStA W, Reg. Cc 1386 bis 1443 (1503 bis 1547). Erst ab 1509 / 10 (Reg. Cc 1393) ist neben Fuhrwerk und Ware auch die Herkunft des Fuhrmanns angegeben. Spätere Rechnungen (ab 1519 / 20 – Reg. Cc 1407) enthalten auch Geleitsbriefe für Geleitsfreiheit. 68 In einem Protokoll über Gebrechen und Streit im Geleit Wittenberg von 1535 (ThHStA W, Reg. Cc 409) wurde z. B. festgestellt, dass die Einwohner der Städte Belzig, Brück, Niemegk, Zahna, Kemberg, Seyda, Schweinitz, Jessen, Schmiedeberg und Prettin bisher (!) kein Geleit gezahlt haben und sich auf Geleitsbefreiung berufen und dass der Geleitsmann dagegen nichts unternehmen kann, weil ihm die Unterlagen fehlen (immerhin brachte diese Gebührenverweigerung im ersten Vierteljahr 1537 einen Einnahmeverlust von 14 ß, weil die Bürger nicht zahlen (ThHStA W, Reg. Cc 410). Die Geleitsordnung von 1511 / 12 nennt keine Geleitsbefreiungen. Dazu mögen noch andere, weniger gravierende Mängel in der Rechnungsführung vorgekommen sein, so, wenn z. B. 1524 / 25 1 ß 30 gr. Lohn gezahlt
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Wagen69 verhindert. Und wenn Leipzig als Ziel der aus dem Nordosten kommenden Transporte angenommen wird, dann war eine Rückkehr mit Fracht innerhalb 5 bis 6 Tagen sehr gut möglich. Diese Besonderheiten zwingen dazu, jeden Transport genau zu untersuchen und seinen Weg zu verfolgen.70 Darüber hinaus bieten sich neben den Quellen über das Geleit Eilenburg auch noch die über Düben und Bitterfeld zur Kontrolle an. Für die allgemeine Quantifizierung des Warenverkehrs durch Wittenberg stehen neben den Geleitsrechnungen noch die Angaben über die wöchentlich-summarischen Einnahmen vom Brückenzoll und die spezifizierten Eintragungen über den Wasserzoll mit Mitteilungen über den Flusshandel auf der Elbe zur Verfügung. Von den Beigeleiten »zur Elster«, Marzahna, Eckmannsdorf, Mellnsdorf, Schmiedeberg und Kemberg, die den Verkehr um Wittenberg erfassen sollten, sind ebenfalls nur summarische Angaben über die wöchentlichen bzw. über die jährlichen Einnahmen überliefert. Insgesamt lässt sich aber der Warentransport durch und um Wittenberg über lange Jahre hinweg gut quantifizieren und auch qualifizieren, zumal – wie bereits erwähnt – durch die Geleitsquellen von Eilenburg, Düben und Bitterfeld günstige Vergleichs- und Kontrollmöglichkeiten bestehen. Mit diesen ernestinischen Geleitsstellen sollte vor allem der Warentransport aus sächsisch-albertinischen und den anhaltinischen Gebieten erfasst, kontrolliert und besteuert werden. Düben liegt etwa auf halbem Wege zwischen Leipzig und Wittenberg, und alle Belastungen, Behinderungen und Veränderungen im Warenverkehr zwischen den beiden Städten müssen sich also in den Geleitsquellen von Düben niederschlagen. Leider ist die Geleitsordnung für Düben gerade für Fernhandelsgüter wenig spezifiziert,71 und auch die Geleitsrechnungen72 sind sehr wenig aussagekräftig und enthalten überwiegend nur summarische Eintragungen über die Geleitseinnahmen, manchmal wöchentlich, häufig auch monatlich, meist aber nur jährlich.73 Dennoch lässt sich daraus für einen größeren Zeitraum zumindest die jeweilige Tendenz im Warendurchgang erkennen und kann mit Angaben aus anderen Geleiten verglichen werden.
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wurden an einen Knaben, der in Vertretung des Geleitsmannes Dienst getan. Geleitsmann war vermutlich ein Licentiat Plancke (ThHStA W, Reg. Cc 1415). Item ein yglicher, der durch die Stadt ferdt, geladen ader ledig, so er nicht Zentnergut furt, gibt von einem Pferdt 1 gr., kompt er aber yn 14 Tagen widder, so sein dy Pfert frey, keret er aber wider, so gibt er 6 d. vom Pferdt auch von allen Saltz-, Hering-, Fischwagen, auch von allen Kaufmannswagen ye von 1 Pferdt 1 gr., das steht xiiii Tage so er durchfert. Vgl. STRAUBE, Zum Warenaustausch, S. 29 ff. Siehe Teil 4, Nr. 20a. Hier heißt es knapp: item 4 neu d. von einem Pferth ym Lastwagen, waß er geladen. Allerdings handelt es sich hier um eine Angabe nach Gewohnheitsrecht, denn bei einer gleichzeitigen Revision wird vermerkt: Es ist kein Gleitztaffel vorhanden, aber dy Underrechtung des Gebrauchs deß Geleitzeinnemen werde ich vom Gleitzmann bericht wie folgeth [...]. ThHStA W, Reg. Cc 620 – 630 (1400 – 1401, 1529 – 1540). Gleiches gilt auch für das Dübener Beigeleit Söllichau auf der Straße nach Schmiedeberg, Pretzsch, Jessen usw.
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Wesentlich mehr Beachtung verdient das Geleit Bitterfeld mit seinen Quellen: über Bitterfeld verlief der Warentransport von und nach Dessau (und weiter nach Magdeburg bzw. Belzig–Berlin) bzw. Leipzig, aber auch der Verkehr zwischen Halle und Wittenberg, so dass auch hier in diesem nach Westen vorgeschobenen ernestinischen Besitz der Handel aus den albertinischen und anhaltinischen Territorien wie in Düben kontrolliert werden konnte. Die günstige schriftliche Überlieferung schafft uns heute Voraussetzungen, den Warentransport ziemlich umfassend analysieren zu können. Vom Geleitsamt Bitterfeld sind sowohl eine Geleitstafel als auch umfangreiche Geleitsrechnungen erhalten. Die Bitterfelder Geleitstafel74 ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Einmal gibt es kaum eine andere Geleitsordnung, die so viel Sonderrechte und Geleitsbefreiungen enthält wie diese, zum anderen gibt es auch kaum so viel unterschiedliche Gebührenrechnungen und Geleitsgebühren, zum Dritten ist die Differenz zwischen den Belastungen einzelner Warentransporte nirgends so groß wie in Bitterfeld, aber auch in keiner weiteren Geleitstafel werden die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Stadt und Land so deutlich wie gerade hier. Eine hervorragende und bevorzugte Rolle spielt in der Geleitsordnung der Fernhandel, und es spricht für die zentrale Stellung Bitterfelds im erwähnten Straßensystem, dass gerade dieser Fernhandel besonders stark besteuert wurde; während der gemeine Furmann von 1 Pferd 6 d. zahlen musste, hatte ein Fuhrmann, furt er Centnerguth, 3 gr. Geleitsgebühr für 1 Pferd zu zahlen, d. h. den sechsfach höheren Betrag.75 Leider ist weder der Begriff Zentnergut noch Kremerey 76 erläutert; dafür werden die anderen für Bitterfeld typischen Fernhandelsgüter wie das Thunnenguth (Tonne Honig, Hecht, Flumfisch, Aal, Schuppenfisch, Perisch) hinreichend spezifiziert. Ausführlich werden noch landwirtschaftliche Produkte (Getreide, Flachs, Hanf, Hirse, Mohn, Grütze), Tuche und Leinwand, auch Eisen, Wein und Bier, aber vor allem immer wieder Salz und Holz genannt. Bitterfeld ist wohl der bedeutendste Geleitsort für hallisches Salz in Richtung Osten,77 wobei Holz als Rückfracht immer hervortritt. 41 Fässer und 12 Veslein Wein wurden – ausschließlich von Fuhrleuten aus Benshausen – durch Bitterfeld nach Wittenberg transportiert, 74 Siehe Teil 4, Nr. 5a und Nr. 5b. 75 Nur die von Wittenbergk geben von einem Wagen, sie furen was sie wollen, nicht mer dan drey Pfennig. Auch beim Viehhandel waren die Wittenberger besonders begünstigt: Sie brauchten von allem Vieh nur die Hälfte der sonst üblichen Gebühren zu zahlen. 76 Der Handel mit Kremerey kann nicht bedeutend gewesen sein, und offensichtlich handelt es sich nicht um besondere wertvolle Ware, denn es heißt u. a., furth iemandt Khremerey durch von Leipzig, Zorbegk, Magedeburgk, so gibt er von 1 Fas, darnach es gros ist, 1 gr.; solchs stedt zu einem Gleitsmann. 77 1509 wird allerdings vermerkt, dass die Geleitseinnahmen stark gefallen seien, weil das Salz in Halle teurer geworden sei und die Fuhrleute deshalb durch das billigere Beigeleit Gröbern im Amt Hainichen fahren. Die Fuhrleute sollten deshalb gewarnt und auf die rechte Straße nach Bitterfeld gedrungen werden (ThHStA W, Reg. Aa 2882).
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dazu von den gleichen Fuhrleuten noch Nüsse und Kastanien. Zu erwähnen ist noch eineWagenlieferung von Pfefferkuchen am 8. August 1525 von der Benin aus Wittenberg nach Halle. Bemerkenswert sind vor allem die präzisen Angaben über den Viehdurchtrieb. Trotz der zahlreichen Sonderbestimmungen ist aber in der Geleitstafel nirgends von völligen Geleitsbefreiungen die Rede, d. h., in den Geleitsrechnungen müssten sämtliche Transporte in irgendeiner Form erfasst worden sein. Die Bitterfelder Geleitsrechnungen sind für die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts fast vollständig erhalten78 und meist auch gut geführt. Allerdings entspricht die 1509 von der mehrfach erwähnten kurfürstlichen Revisionskommission geübte Kritik, dass der Geleitsmann [...] im Geleit nicht (schreibt), wo die Fuhrleute herfahren oder wohin und wo sie am nächsten Geleit haben oder furder Glaitsweg,79 durchaus den Tatsachen. Danach aber hat der Schreiber die Rechnungen geführt, wie im befohlen. Zu diesen vorgestellten Hauptgeleiten gehörte – eine Parallele zu Thüringen – noch ein ganzes System weiterer Geleitsorte in weniger bekannten Städten, aber an bedeutenden Straßen, um auch tatsächlich jeden Warenverkehr erfassen, kontrollieren und besteuern zu können und um Schleich-, d. h. Um-Wege zu verhindern. Die Quellenüberlieferung ist meist nicht sehr gut, aber sie reicht aus, um den Warenverkehr auf den entsprechenden Straßen wenigstens in großen Linien rekonstruieren zu können. Das nördlichste aller ernestinischen Hauptgeleite befand sich in Belzig, umgeben von anhaltinischen, brandenburgischen und magdeburgischen Besitzungen an den Straßen aus und nach jenen Gebieten (Magdeburg – Luckau – Schlesien bzw. Wittenberg – Brandenburg – Berlin), das gemeinsam mit seinen Beigeleiten Marzahna, Niemegk, Ragösen, Klepzig und Brück – im nördlichsten Zipfel des sächsischen Territoriums – den Handel auf den genannten Straßen erfassen sollte. Vom Hauptgeleit Belzig sind von 1520 bis 1546 insgesamt 25 Geleitsrechnungen, allerdings keine Geleitsordnung, erhalten.80 Der Charakter des Warenverkehrs lässt sich jedoch problemlos aus den Rechnungen ermitteln, auch wenn die Anlage und die äußere Gestaltung dieser Quellen nicht immer den Anforderungen entspricht. Häufig fehlen die Angaben über die Fuhrleute, über Herkunft und Ziel usw.81 In einigen Belziger Rechnungen finden sich auch entsprechende Eintragungen über die Beigeleite Brück, Marzahna, Niemegk und Klepzig.82 78 ThHStA W, Reg. Cc 483–499 und Reg. Bb 584.–615 (1504–1523 und 1525–1546). Manchmal handelt es sch nur um Halbjahresrechnungen, abgesehen davon, dass ganze Jahrgänge fehlen. 79 ThHStA W, Reg. Aa 2882, Gebrechen der Ämter, 15090, p. 28b. 80 ThHStA W, Reg. Cc 460 – 483. 81 Derartige Unzulänglichkeiten in der Rechnungsführung wurden schon 1509 bei einer Revision festgestellt und gleichzeitig vermerkt, dass während der Abwesenheit des Schossers der Torwächter das Geleit einnahm. Im Übrigen zeige der Schosser keinen Fleiß und wolle auch nicht länger bleiben (ThHStA W, Reg. Aa 2882, Gebrechen der Ämter, p. 21). 82 Die Bedeutung dieser Beigeleite ergibt sich aus der Tatsache, dass auch für sie spezifizierte
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Welche Rolle der Warenaustausch mit dem Osten spielte und wieweit das Geleitswesen im 15. / 16. Jahrhundert zur fast ausschließlich fiskalischen Quelle umfunktioniert worden war, beweisen jene Geleite, die, nur wenige Kilometer voneinander entfernt, den Raum zwischen Wittenberg und Torgau absicherten: Neben dem bereits erwähnten Wittenberger Beigeleit »zur Elster« handelt es sich um die rechtselbischen Geleite Jessen, Schweinitz und Herzberg und um das linkselbische Geleit Dommitzsch. Da gerade über den Warenaustausch durch diesen Raum bisher kaum etwas bekannt ist, ist es besonders erfreulich, dass die Quellen ziemlich reichlich fl ießen: Von Jessen, Schweinitz und Herzberg sind Geleitstafeln überliefert, von Herzberg, Jessen, Schweinitz und Dommitzsch sind umfangreiche Bestände an Geleitsrechnungen erhalten. Die Geleitsordnung von Jessen83 wird eindeutig von Fernhandelsgütern geprägt, ja es fällt auf, dass einheimische Waren, d. h. Waren, die in unmittelbarer Umgebung produziert wurden, ausgesprochen selten erwähnt sind.84 Am Anfang werden neben Tuch- und Leinwandtransporten Centnerwagen genannt, daneben sehr viel spezifizierte Fischarten, Gewürze (Pfeffer, Safran, Muskat, Nelken, Ingwer), Spetzerey und ander gemacht Eysenwerck, auch Kupfer, Zynn, Bley, Messing, gemacht oder angemacht, Stahl, vor allem auch Leder, Häute und Felle (Wolfsbelge [...], Hamster und eichhorner Belg), Vieh sowie Honig und Wachs, so dass danach Jessen durchaus den Charakter eines Hauptgeleites hat und – in bestimmten Grenzen – durchaus mit den Geleiten Wittenberg und Torgau zu vergleichen ist. Von Geleitsbefreiungen oder Gebührenminderungen ist in der Ausweysunge des Gleydts zum Jhessen von 1537 nichts erwähnt. Die gut geführten Geleitsrechnungen von 1503 bis 1546 enthalten darüber hinaus noch andere Waren wie Waid und Holz und vermitteln einen vorzüglichen Eindruck vor allem auch vom Leipziger Handel nach dem Nordosten.85 An einer Kreuzung der Straßen zwischen Wittenberg und Finsterwalde (nach Schlesien) bzw. Berlin und Eilenburg (nach Leipzig) liegt Schweinitz, etwa 6 km entfernt von Jessen und ungefähr 20 km entfernt von Herzberg. Während die Nordwest-Südost-Verbindungen durch die übrigen Geleite ( Jessen, Herzberg) hinreichend kontrolliert wurden,86 wurden die Nordwestverbindungen von und
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Eintragungen gemacht wurden, um den Warenverkehr exakt erfassen zu können. Sonst sind nur summarische Angaben bei Beigeleiten üblich. Siehe Teil 4, Nr. 44. Natürlich finden sich auch einheimische Waren wie Hopfen, Flachs, Hanf, Wolle, Butter, Teer, Pech usw., aber alles nur agrarische Produkte. Häufig fehlen jedoch Angaben über die Herkunft der Fuhrleute. Zur Zeit der Leipziger Märkte finden sich dann z. B. nur die Namen der Fuhrleute, Angaben über Geleitsgebühren und die Bespannung und dann, mit einer Klammer alle Namen umfassend, die Notiz furen alle Ztrgut von Juterbog uf Dommitzsch. 1509 wurde bei einer Überprüfung des Geleits Schweinitz festgestellt, dass kein Fuhrmann zwischen Wittenberg und Schweinitz von der Straße abfahren konnte (ThHStA W, Reg. Aa 2882, Gebrechen der Ämter, p. 30).
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nach Leipzig gesichert durch das Geleit Schweinitz und durch die Fähre von Prettin – gegenüber Dommitzsch –, die auf jeden Fall benutzt werden musste.87 Die Schweinitzer Geleitsrechnungen sind als Teile der Amtsrechnungen von 1506/07 und lückenlos von 1509/10 bis 1545/46 vorhanden88die Geleitsordnung nennt vorrangig Last- und Holzwagen, Getreidetransporte und die Gebühren für Vieh. Da wiederkehrende Transporte auf jeden Fall die Hälfte der sonst üblichen Gebühren zu zahlen hatten, müssten also alle Fuhren durch das Geleit Schweinitz in den Rechnungen verzeichnet worden sein.89 Herzberg war das dritte Hauptgeleit, das den Warenverkehr zwischen Wittenberg und Torgau erfassen sollte. An der Straße zwischen Torgau und Luckau – Frankfurt an der Oder bzw. nach Cottbus – Sagan und weiter nach Schlesien gelegen, hatte es vor allem für den Nordost- und den Osthandel Bedeutung.90 Auch die mehrfach überlieferte Geleitsordnung wurde durch diesen Handel bestimmt.91 Neben dem obligatorischen Zentnergut, dem Vieh, den Fischen, Tuchen, Fellen und Häuten, Eisenwaren und Gewürzen erwähnen die Geleitsordnungen auch Produkte aus der umliegenden Landwirtschaft. Damit ähneln die Herzberger Bestimmungen stark denen von Jessen. Eine wesentliche Unterscheidung gibt es allerdings doch. In der Geleitsordnung von 1545 heißt es: Und das Gleitz stet fertzen Tage, wer durchfert und kumpt in den fertzen Dage wider leydig, der ist frey. Da in der Ordnung von 1537 dieser Satz fehlt, dafür aber vermerkt wird: Wher niderlegt, gibt halben Czoll; wer auflet, gibt auch halben Czoll, kann angenommen werden, dass die 14tägige Geltungsdauer des Geleite so selbstverständlich war, dass sie nicht auch ständig betont werden musste. Damit ergibt sich natürlich die Annahme, dass auch in den übrigen Geleiten das Geleit 14 Tage stand und demzufolge auch ein wesentlicher Teil der Transporte bzw. Fuhren nicht erwähnt worden ist. Die Geleitsrechnungen von Herzberg sind von 1485 bis 1545 erhalten, zunächst bis zum Ende der ersten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts mit summarischen Angaben, danach sehr ausführlich mit Bemerkungen über Fuhrleute und Frachten.92 87 Über die Einnahmen von Schweinitz und der Fähre bei Prettin wurde vom Schosser zu Schweinitz gemeinsam abgerechnet. 88 ThHStA W, Reg. Bb 2211 – 2279. 89 Siehe Teil 4, Nr. 85a und 85b. Eine Ausnahme machen natürlich die üblichen Geleitsbefreiungen für den Adel, für Geistliche usw. 90 Daneben existierte noch ein Beigeleit in Hohenbuckow, nordöstlich Herzberg. 91 Siehe Teil 4, Nr. 39a, b und c. In den 18 Wochen 6 Tagen von Walburgis bis Elisabeth 1524 (ThHStA W, Reg. Cc 956) wurden 168 fl. 2 gr. 2 d. eingenommen für 111 Transporte mit 714 Pferden, überwiegend mit Zentnergut beladen mit Fuhrleuten aus Crossen, Glogau, Sorau, Posen, Breslau, Frankfur / O und Guben auf der Fahrt nach Torgau, daneben 49 Pferde mit Kupferwagen nach Dommitzsch. Die Fuhrwerke lassen sich in Torgau nicht nachweisen. 92 ThHStA W, Reg. Cc 919 – 997.
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Durch das erwähnte linkselbische (Torgauer) Beigeleit Dommitzsch ging sowohl der Verkehr zwischen Torgau und Wittenberg als auch der die Elbe (auf der Fähre von Prettin) überschreitende Warentransport, so dass die Nachrichten aus Dommitzsch die Angaben aus den übrigen Geleiten ergänzen, korrigieren oder bestätigen können. Vor allem darin besteht die Bedeutung der Dommitzscher Rechnungen, so dass das Fehlen einer Geleitsordnung nicht ins Gewicht fällt; Beachtung verdienen diese Rechnungen aber auch deshalb, weil sie einen bisher völlig unbekannten Fischtransport von Jessen nach Eilenburg erfassen und erst konkrete Vorstellungen vermitteln über eine bisher nirgends erwähnte Straße. Die erhaltenen Geleitsrechnungen sind leider erst ab 1523 voll auswertbar, reichen aber dann ziemlich geschlossen bis 1545.93 Liebenwerda war das östlichste ernestinische Geleit nördlich der Hohen Straße und lag praktisch im Vorfeld der großen Geleite Torgau und Eilenburg. Nach den bisherigen Darstellungen und Übersichten über den Straßenverlauf lag Liebenwerda in einer handelsgeschichtlich unbedeutenden Landschaft, ohne ökonomisches Hinterland und ziemlich entfernt von großen Handelsstraßen. Nun lassen aber die überlieferten Quellen – Geleitsordnungen, Geleitsrechnungen, Streitschriften – erkennen, dass Liebenwerda offensichtlich kein Durchgangsort eines überragenden Warenverkehrs war, aber der Ort hatte wie alle Grenzgeleite vor allem handelspolitische Bedeutung, zumal die Beigeleite (Langen-)Naundorf, Wahrenbrück, Übigau, Dobra und Hohenleipitzsch das ernestinische vom albertinischen Sachsen und von den beiden Lausitzen (vor allem um Doberlug-Kirchhain) wirkungsvoll abschirmte. Liebenwerda lag auch an der Fortsetzung der Straße über Jessen, Schweinitz, Herzberg, Übigau in Richtung Großenhain und Dresden, aber vermutlich auch an einer noch nicht hinreichend bekannten Nord-Süd-Verbindung; beide Straßen waren vor allem wichtig für den Fischtransport aus dem hansischen Raum und damit auch für die ökonomischen Beziehungen zwischen Ober-, Mittel- und Niederdeutschland überhaupt. Die Auseinandersetzungen lassen zudem annehmen, dass dem Ost-West-Handel auch in Liebenwerda eine beachtliche Rolle zu kam. Dementsprechend ist auch die Geleitsordnung angelegt:94 Sie nennt besonders auch Zentnergut, Tuche, Gewürze und Spitzerei, aber sie wird bestimmt durch den Handel mit los Fisch, treug Fisch, Hering, slichte Fisch, Kulpel und Hecht. Selbstverständlich spielt in der ökonomischen Umwelt Liebenwerdas auch der Handel mit Getreide und Vieh eine bedeutsame Rolle.95 Die Geleitsrechnungen 93 ThHStA W, Reg. Cc 595 (1509), Cc 597 (Walburgis 1516 bis Walburgis 1517), Cc 598 (Walburgis 1521 bis Walburgis 1522) bis Cc 619 (Walburgis 1545 bis Walburgis 1546). 94 Siehe Teil 4, Nr. 54. 95 In der von F. STOY ohne Quellenangabe abgedruckten Geleitsordnung (Das Liebenwerdaer Geleit, in: »Die schwarze Elster«, Nr. 347/48 vom 31. Dezember 1927) ist noch besonders Wolle genannt, dafür fehlen die in der Ordnung von 1524 / 25 erwähnten Glefenscheft (d. h. Lanzenschäfte) sowie das Judengeleit.
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sind von 1504 bis 1545 in guter Ausführung fast lückenlos in den Amtsrechnungen erhalten,96 und müssten eigentlich den gesamten Warenverkehr erfasst haben, denn wher wiederkehrt oder Margkt helt, gibet halb Geleit, nur Edelleutpferde geben nichts. Eine ähnlich dominierende Rolle wie die Hohe Straße im Ost-West-Verkehr spielt im Nord-Süd-Verkehr die sogenannte Reichsstraße, die via imperii. Sie führte von Nürnberg nach Hof, erreichte südlich von Plauen wettinisches Territorium, danach Zwickau, Altenburg, Borna – hier kam die Erzgebirgsstraße aus Richtung Chemnitz – Penig hinzu – und schließlich Leipzig. Kenntnis über den Warenverkehr auf dieser Straße ist also gleichbedeutend mit Kenntnis über einen wesentlichen Teil des Nord-Süd-Verkehrs überhaupt; hinzu kommt noch der Verkehr über Coburg – Erfurt, Coburg – Saalfeld – Naumburg, Hof – Schleiz – Eisenberg – Naumburg und auf der ominösen Straße Hof – Schleiz – Gera – Zeitz – Pegau – Leipzig. Durch die Summierung aller Teilergebnisse kann also – mit den notwendigen wissenschaftlichen Vorbehalten – der Nord-Süd-Warenaustausch umfassend dargestellt werden. Dabei ist entscheidend, dass – wie für die übrigen Straßen im Nord-Süd-Verkehr – die Quellenlage auch für die direkte Verbindung zwischen Nürnberg und Leipzig außerordentlich günstig ist: in allen genannten ernestinischen Orten von Plauen bis Borna befanden sich Hauptgeleite, von denen die Geleitsordnungen und umfangreiche Rechnungen über lange Jahre hinweg erhalten sind. Darüber hinaus werden die Quellen der Hauptgeleite durch die der Beigeleite ergänzt. Nur wenige Kilometer südlich Leipzigs lag das ernestinische Borna, in dem sich die Reichsstraße mit der Erzgebirgsstraße vereinte. Borna gewann im 16. Jahrhundert nach der wettinischen Teilung von 1485 noch dadurch an handelspolitischer Bedeutung, als hier sowohl der Warenaustausch zwischen dem albertinischen Erzgebirge und dem albertinischen Leipzig als auch wesentliche Teile der Leipziger Marktgeschäfte nach Süden und Südwesten kontrolliert werden konnten.97 Vielleicht auch aus diesem Grunde haben die schriftlichen Aufzeichnungen über den Warendurchgang besondere Aufmerksamkeit erfahren. Diese besondere Bedeutung schlägt sich allerdings nicht nieder in der Geleitsordnung:98 Es gibt hier nur zwei Warengruppen, nämlich Zentnergut und Getreide sowie Holz. Unter Zentnergut verstand man z. B. alles, was nicht zu der anderen Warengruppe gehörte: Kremerey, [...] Fische, Wolle oder Gewandt, selbst Salz zählte dazu. Die geringe Spezifizierung lässt darauf schließen, dass es sich offensichtlich um eine sehr alte Geleitsordnung handeln muss, die eher dem Warenverkehr früherer Jahrhunderte entsprach als etwa dem Handel unter dem Einfluss frühkapitalistischer Produktionsverhältnisse. Die Bestimmungen der Ordnung wurden 96 ThHStA W, Reg. Bb 1667 – 1736. 97 In diesem Zusammenhang ist eine Notiz interessant: 1503 wird Rechenschaft verlangt über die Einnahmen der Geleite der Ämter zu Meißen und dabei zurückgegriffen bis auf das Jahr 1490, d., h. bis zu der Zeit, wo man zu rechnen begonnen (ThHStA W, Reg. Cc 414). 98 Siehe Teil 4, Nr. 7a und 7b.
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den neuen Bedingungen der Praxis ohne textliche Veränderungen angepasst. Selbst die Bemerkung, während des Leipziger Marktes – während der 8 Tage – gibt einer von einem Wagen 1 gr. und vom Pferde 8 d., aber außerhalb des Marktes vom Pferd ½ gr. und vom Wagen, findet sich nicht in der Geleitsordnung, sondern in einem Revisionsbericht von 1509.99 Die Geleitsrechnungen dagegen stehen sowohl in der äußeren Form als auch inhaltlich im völligen Gegensatz zu dieser Geleitsordnung. Die Rechnungen100 sind von Anfang an (1503) im vorzüglichen Zustand und entsprechen durchaus den Anforderungen mit Angaben über Herkunft und Ziel der Fuhrleute und die Art ihrer Fracht und ermöglichen auch eine Unterscheidung der Warentransporte auf beiden von Borna ausgehenden Hauptstraßen nach Süden und Südosten. Allerdings schlägt sich in der Geleitsordnung der allzu großzügig gebrauchte Begriff Zentnergut in den Rechnungen negativ nieder und verlangt ebenso umfassende Vergleiche wie der fehlende Hinweis auf mögliche Geleitsbefreiungen bzw. Geleitsfristen. Dafür führen die Geleitsrechnungen auch gesondert das Vieh an, das durch Borna getrieben wurde – Vieh ist in der Geleitsordnung gar nicht erwähnt. In fast allen ernestinischen Geleitsorten lassen sich die Angaben aus dem einen durch die aus dem anderen Geleit vergleichen und überprüfen, so, wie es wohl zur Zeit der Entstehung der Quellen auch geplant und beabsichtigt war.101 Für die Auswertung der Rechnungen – und besonders auf der Grundlage der primitiven Geleitsordnung – Bornas ist es deshalb doppelt wichtig, die Quellen von Altenburg, dem nächsten Geleitsort auf der Reichsstraße in Richtung Süden, heranzuziehen. Aber auch das Geleit Altenburg selbst verdient höchste Aufmerksamkeit, denn nicht nur der Verkehr auf der Nord-Süd-Straße passierte den Ort, sondern durch Altenburg führten auch Straßen im Ost-West-Verkehr aus dem albertinischen Territorium um Chemnitz, Freiberg und dem Erzgebirge nach Naumburg und dem albertinischen Gebiet jenseits von Saale und Unstrut. Wie ein Keil schoben sich die ernestinischen Ämter mit ihren Geleitsstellen vom Vogtland bis an die Tore Leipzigs vor. Für den intensiven Warenverkehr im Amt Altenburg zeugen auch die 6 Nebengeleite Schmölln, Gerstenberg, Wintersdorf, Altmörbitz,102 Treben und Lucka, die vor allem für Transporte aus dem Raum nördlich und südlich der Hohen Straße zwischen Naumburg und Leipzig in das Erzgebirge103 eingerichtet worden waren. 99 ThHStA W, Reg. Aa 2882, Gebrechen der Ämter, p. 15. 100 ThHStA W, Reg. Bb 647 – 705 (1503 – 1541). 101 Für das Geleit Jessen ist diese Zielstellung der kurfürstlichen Verwaltung zu belegen: 1509 wurde in dem mehrfach erwähnten Revisionsbericht vermerkt, dass viele hier (in Jessen) Geleit angesagt haben nach Dommitzsch, man findet sie aber dort nicht (ThHStA W, Reg. Aa 2882, Gebrechen der Ämter, p. 31). 102 Das Beigeleit Altmörbitz lag an der Straße von Borna nach Chemnitz. 103 Dieses Gebiet wird etwa auch bestimmt durch die Ämter und Städte Pegau, Weißenfels, Zeitz, Merseburg und Halle.
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Für Altenburg liegen zwei Geleitsordnungen und Geleitsrechnungen (mit geringen Lücken) von 1504 bis 1545 vor. Die beiden Geleitsordnungen unterscheiden sich wesentlich in ihrer Spezifikation und Ausführlichkeit, nicht aber in ihrer Grundtendenz. Die eine – ausführliche – fand sich im Amtserbbuch Altenburg, die andere hat J. Löbe 1887 ohne Nachweis abgedruckt.104 An der Spitze der Gleytsordennungk, wie man zue Aldenburgk ym Gleitshause das Gleydt nimpt von 1548 stehen hier die Tarife für Waren des täglichen Bedarfs, d. h. Salz und Kramwaren für den lokalen Markt, gleich danach aber werden die Gebühren für jene Wagen genannt, die Steinkoln, Pech, Kramer, Ledert Wolle, Gewandt, Eisen, Bley, Wachs, Weit, Lohe, Wein, Putter, Kese, Malß, Unsler, Stencker oder ander Centhnergut von Leipzig und uf Leipzigk [...] durchfüren. Das Zentnergut wurde hier also noch weiter gefasst als in anderen Geleitsorten! Danach bestimmten vor allem Waren im begrenzten regionalen Handel die Geleitsordnung und mit ihnen vielfältige Gebührenminderungen und -vergünstigungen, besonders bei Salz-, Holz- und Getreidefuhren; mit Ausnahme jener Salzwagen, für die an einem anderen Ort im Amt Altenburg Geleitsgeld gezahlt worden war, mussten für alle anderen Transporte Gebühren entrichtet werden.105 Grundsätzlich befreit vom Geleitsgeld waren wie in vielen anderen Geleitsstellen – und damit in den Geleitsrechnungen nicht erfasst – scheinen nur jene Fuhrleute im überregionalen Warentransport gewesen zu sein, die innerhalb 14 Tagen den Geleitsort zum zweiten Mal passierten.106 Mit der üblichen Ausnahme des sehr weit gefassten Begriffs Zentnergut gab also die Geleitsordnung beste Voraussetzungen für den Geleitsschreiber zur Führung der Rechnungen. Allerdings scheint man dennoch in Altenburg die Transportkontrolle nicht sehr ernst genommen zu haben. 1509 wurde eine allgemeine Unordnung im Geleitsamt festgestellt,107 1513 musste bei einer Revision kritisch vermerkt werden, dass das Geleit nicht nottürftig erklärt wurde, auch sei keine Geleitstafel im Geleit vorhanden, und nach der Kontrolle zu Michaelis 1514 heißt es sogar: Weil kein Geleitsregister vorhanden, kann man auch keine Gebrechen darstellen.108 Zumindest die Geleitsrechnungen der ersten Jahre sind also mit ziemlicher Zurückhaltung zu benutzen, obwohl sie durchaus den schon mehrfach genannten Anforderungen entsprechen. Ab 1515 hat sich aber offensichtlich eine Wandlung im Geleitsamt Altenburg vollzogen: Die ausführlichen und umfangreichen 104 Siehe Teil 4, Nr. 2 a und Nr. 2 b. 105 Von untergeordneter Bedeutung ist, dass Schur- und Brenholz ebenfalls geleitsfrei waren. 106 Und so sie in die Margk, an Rein, Nurnbergk oder Breßlau faren und uber vierzehen Tage außn bleiben, geben sie wider vol Gleit und Zolh. 107 ThHStA W, Reg. Aa 2882, Gebrechen der Ämter, p. 13. 108 ThHStA W, Reg. Aa 2926–2947, Gebrechen der Ämter, p. 19b. Tatsächlich fehlen bis heute die Unterlagen für die betreffende Zeit, überliefert sind Rechnungen vom 1. Mai 1513 bis 30. April 1514 (ThHStA W, Reg. Cc 422) und dann wieder vom 29. September 1514 bis 30. April 1515 (ThHStA W, Reg. Cc 423).
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Geleitsrechnungen109 sind täglich spezifiziert, dazu sind wöchentliche summarische Angaben über die Geleitseinnahmen der Nebengeleite und vor allem auch die Geleitstafeln nun Bestandteile der Amtsrechnungen.110 In dieser Form sind dann alle weiteren Geleitsrechnungen bis 1545 erhalten. Das nächste ernestinische Geleitsamt auf der Reichsstraße in Richtung Süden war in Zwickau, einer Stadt, die sich im 15. Jahrhundert bereits zu einem hervorragenden Wirtschaftszentrum frühkapitalistischer Prägung entwickelt hatte,111 durch die auch ein beträchtlicher Warenverkehr mit Fernhandelsprodukten führte. Vor allem der Aufschwung der Bergbauproduktion im Erzgebirge und die damit zusammenhängende notwendige ständige Versorgung der Bergregion (mit Lebensmitteln, Textilien, Rohstoffen u. a.)112 wirkte sich positiv aus auf die Funktion Zwickaus im überregionalen Warenverkehr. Im engen Zusammenhang damit stand auch die Bedeutung Zwickaus als Handelsmittelpunkt und als Durchgangsort auch einer Straße von Oberdeutschland in Richtung Osten über Chemnitz, Freiberg, Dresden und weiter nach Schlesien.113 Diese ökonomischen Verhältnisse spiegeln sich auch wieder in den Geleitsordnungen;114 obenan stehen Czin, Kupffer, Bley, Wachs, Sueßwein, Honig, Hering, 109 Für die Zeit vom 1. Mai 1515 bis 19. November 1515 benötigte der Schreiber allein 142 Blatt in folio für seine Geleitsrechnungen (ThHStA W, Reg. Bb 318). 110 ThHStA W, Reg. Bb 318 – 328 und Cc 424a – 442. 111 Vgl. BRÄUER, Zwickau zur Zeit Thomas Müntzers. 112 Vgl. dazu ThHStA W, Reg. Bb 106, Verzeichnis alles Einkomens dis Ampts Zwickau an Erbzinsen, Geschoß und allen anderen In- und Zugehorung der Gerichte, Dinste, Frone und Folge etc., o. J. (Ende 15. Jhdt. bis Anfang 16. Jhdt.): 1483 fragt der Schosser zu Zwickau, Niclas Oberdorfer, bei Ditterich von Schönbergk an, wie er es mit dem Geleit zu Schneeberg halten soll. Die Schneeberger wollen ganz frei handeln, er habe als Schosser aber nur ohne Gebühren durchgehen lassen, was den Gruben zu Nutze und Gut gehet, als Stalh, Eisen, Bley, Unslit, Bier, Brot, Fleisch, Putter, Kese, Habern, Korn, Saltz, aber Wein und Bier, das in meiner gnedigen Herrn Landen nicht vorungelt ist, hab ich nicht wollen zulassen, auch Kaufmanschaft als Tuch, Kremerey und nornbergische Pfenwert, die dohin komen und fort gein Beham gefurt werden. In einer Antwort befahl Herzog Ernst, dass der Schosser wie bisher verfahren soll. 113 Freitag nach Oculi [24. Februar] 1529 in der Nacht diese Zeit ist so groß Unwetter in der Schlesie gewesen, das die Furleut mit zwickischen Tuch, so dazumal uf der Reis auf den Marckt nach Presla waren, fur Ungewetter nicht haben fort komen konnen, sondern seint zu Pautzen blieben, zitiert nach Falk, Alt-Zwickau 7 / 1923, S. 26. Daneben führten auch Straßen im West-Südost-Verkehr von Erfurt bzw. Naumburg über Gera – Werdau durch Zwickau weiter über Grünhain nach Böhmen. Sie hatten allerdings nur untergeordnete Bedeutung im Vergleich zur Reichsstraße. In Werdau befand sich ein Beigeleit. 114 Siehe Teil 4, Nr. 101a und Nr. 101e. Es werden hier zwei Geleitsordnungen herangezogen: Beide sind sehr ausführlich und führen spezifiziert die einzelnen Waren und die Geleitsgebühren an. Die Texte unterscheiden sich kaum, wohl aber die Gebühren. Die ältere Ordnung ist nicht datiert, stammt vom Ende des 15. bzw. vom Anfang des 16. Jahrhunderts und ist enthalten im Verzeichnis alles Einkomens, vgl. ThHStA W, Reg. Bb 106; die andere ist 1534 aufgezeichnet worden.
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gesaltzen Fisch, Eysen, Stahell, Klingen, Pech etc., Sensen, dazu Cremerey, Specerei, Tuch, fremd und einlendisch, Reyniseh- und Landtwein, Methe, Bier (einpeckisch und anderes), Wolle, Weydt, Leder, Fhell, Spiegel und natürlich Zwickisch Tuch. Geleitsbefreiungen sind nur in einem Falle direkt erwähnt: item was der Stadt Zwickau auß dem Snepergk zugefürth wirdet, inhalts irer Privilegien, das ist glaits- und zolfrey.115 Geleitsfrei waren aber auch Zwickauer Fuhrleute, wenn sie Zwickauer Tuche exportierten, und Getreide musste nur dann vergleitet werden, wenn es Transitgut war. Die ältere Geleitsordnung nennt noch die Gebühren für den Viehzoll, d. h. für Ochsen, Kühe, Schweine und Schafe,116 wobei mit Herden von mehr als hundert Tieren gerechnet wurde. Der relativ geringe Umfang der erhaltenen und meist schludrig geführten Geleitsrechnungen lassen vermuten, dass es neben den erwähnten Geleitsbefreiungen noch weitere Vergünstigungen für andere Transporte, wohl vor allem mit Waren im regionalen Handel, gegeben hat, denn die Eintragungen in den Rechnungen erfassen ausschließlich Fernhandelsgüter bzw. Transporte im überregionalen Handelsverkehr.117 Daneben muss auch hier das Geleit 14 Tage gestanden haben, und selbstverständlich bestand Geleitsfreiheit für feudale Standespersonen. In den ersten (erhaltenen) Rechnungen hat der Zwickauer Geleitsschreiber neben den üblichen Angaben auch die Namen der Kaufleute vermerkt, denen die Waren gehörten oder für die sie bestimmt waren,118 so dass sich hier weitere interessante Möglichkeiten für die Auswertung ergeben.119
115 Siehe Teil 4, Nr. 101e. 116 Wenn diese Geleitsordnung vermerkt, der vyhezoll ist dieser Zeit aufgehoben, so heißt das nicht, dass das Vieh gebührenfrei durchgetrieben werden konnte, sondern in diesem Jahr hatte der Kurfürst die Kontrolle über den Viehhandel neu geordnet. 117 Es fehlen z. B. alle Transporte Zwickauer Fuhrleute, obwohl das Zwickauer Fuhrmannswesen einen hohen Stand erreicht hatte. Vgl. R. ZIMMERMANN, Das Zwickauer Fuhrwesen nach den Zwickauer Amtsrechnungen 1503 bis 1512, Diss. Freiburg i. B., 1929. 118 Vgl. z. B. Amtsrechnung Zwickau Walburgis bis Elisabeth 1509 (ThHStA W, Reg. Bb 2896): So. p. Cantate 32 gr. Hans und Erhart Schreiber, Merten Zapf, Merten Mats und Zobelts Knecht von Wunsiedel, 5 Wagen, 26 Pferde, Halbfisch, Stockfisch, Wolle und Dachskurßwerk, von Leipzig geführt gen Eger, die Fisch und Wolle Lorenzen und Michel Steyerer gen Rengsburgk gefurt, sollen zu Plauen geleiten. So. Trinitatis 9 gr. Hans Ludwig von Eger, 2 Wagen, 13 Pferde, auf einem Gewant, Leinwath, Messingdraht und andere Kremerei, Micheln Salzpurger [...] und Micheln Kargen gen Ofen und Prag und auf dem andern Wagen drey Schlangenbüchsen, dem Edlen und Wolgebornen Herrn Albrecht von Colebrath, Herrn zum Lybenstein und Graupen, des Reichs zu Behaimen Cantzler etc., zugehörig, von Nürnberg gein Brux gefürt, zalt nit, hat zu Plauen und soll zu Irbersdorf geleiten. So. p. Peter und Paul 17 gr. Hans Denk und Hans Ludwigs Knecht zu Eger, 2 Wagen, 12 Pferde, Krämerei, Hut, Kümmel, Pfeffer, Pappier und 2 Faß rheinischen Wein, zu Nurnberg geladen, die Güter Gulden Mündel nach Prag geführt, aber den Wein bedacht unterwegs zu verkaufen; hat zu Plauen und soll zu Wolkenstein vergleiten. 119 Erhalten sind Rechnungen von 1502 bis 1545 (ThHStA W, Reg. Bb 2889 – 2930 bzw. Cc 1444 – 1449), teilweise in den Amtsrechnungen, mit Lücken von 1512 bis 1522 und von 1526 bis 1531.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Plauen war der südlichste ernestinische Geleitsort an der Reichsstraße und kontrollierte vor allem den Fernhandel in und aus Richtung Hof120 und Nürnberg bzw. Leipzig oder Chemnitz, d. h. die Geleitsrechnungen von Plauen und Zwickau ergänzen sich. Aus diesem Grunde fällt es auch nicht sonderlich ins Gewicht, dass die Geleitsordnung und danach auch die Geleitsrechnungen nur sehr summarische Angaben über die Warenarten machen. In der Geleitsordnung von 1506 121 werden nur unterschieden Zcentnerguth, [...] Weyn, [...] Honigk, [...] Meth, [...] Palen gahren Leders, [...] Schock rawe Leders, [...] Saltz, [...] Obß, [...] Rindt, [...] Schweyn, [...] Schafnoß. Tuche – neben Leder offensichtlich das Haupthandelsgut – wurden ebenfalls als Zentnergut geführt.122 Geleitsfrei waren Fürsten, Bischöfe, geistliche und weltliche Grafe, Edelleute, alle geistlichen geordneten Leute, Doktoren, Magister, Baccelarien, Studenten. Die Geleitsordnung enthält auch eine Bestimmung über reitendes Geleit, d. h. für Einzelpersonen, meist Kaufleute, auf der Straße zwischen Hof und Plauen. Die Geleitsrechnungen – von 1520 bis 1546 fast geschlossen erhalten123 – enthalten die Angaben entsprechend der Geleitsordnung, doch werden auch Waren genannt, die in der Ordnung nicht vorkommen: Metalle, Fische, Wolle. Aber nicht nur der Handel auf der Reichsstraße hat seinen Niederschlag in den Plauener Rechnungen gefunden. In der vogtländischen Metropole traf auch die Straße aus Böhmen über Eger und Oelsnitz auf die Nord-Süd-Verbindung, so dass sich auch dieser Warenverkehr anhand der Rechnungen untersuchen lässt. Daneben gab es auch noch Straßenverbindungen untergeordneter Bedeutung zwischen Plauen und einzelnen thüringischen Städten wie Ludwigstadt, Weida und andere. In unmittelbarer Nachbarschaft von Plauen – nur etwa 10 km entfernt – lag ein anderes ernestinisehes Hauptgeleit: Voigtberg bei Oelsnitz.124 Hier vor allem wurde der Verkehr aus und nach Eger kontrolliert, aber auch eine Straße aus Richtung Hof passierte Voigtberg und verband Oberdeutschland direkt mit dem Erzgebirge. Ursprünglich führte die Straße von Hof über Voigtberg – Oelsnitz auch nach Zwickau, und die Wettiner versuchten mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, den Weg über Plauen zu verhindern, zumindest solange es nicht in ihrem Besitz war.125 Erst nach 1466, »als die Herrschaft Plauen 120 Siehe Kap. VI. 4.1. 121 Siehe Teil 4, Nr. 71a und Nr. 71b. 122 Von eynem Tuch, wirth auch, dyeweil man der Zcall inn Palen nicht wyßen mag, Zcentnerguth gleich vorricht, siehe Teil 4, Nr. 71a. 123 ThHStA W, Reg. Bb 1901 – 1956. 124 Vgl. zur Geschichte und den wirtschaftlichen Verhältnissen von Schloß und Amt Voigtsberg die umfangreiche Arbeit (527 S.) von Curt von RAAB, Schloß und Amt Vogtsberg bis Mitte des 16. Jahrhunderts und das Erbbuch vom Jahre 1542, in: Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen i. V. 18 (1907). 125 »Noch 1462 erließ Kurfürst Friedrich von Sachsen eine Straßen- und Zollordnung, nach der alle aus der Lausitz und den Meißnischen Landen nach Franken geführten Wagen auf
2. GELEITSÄMTER IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
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den Wettinern zufiel, wurde die Straße von Hof über Plauen und Reichenbach nach Zwickau gleichberechtigt«.126 Die mehrfach erhaltene Geleitsordnung entspricht durchaus der Lage des Geleits an einer bedeutenden Handelsstraße zwischen Oberdeutschland und Mittel- bzw. Nordwestdeutschland und in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Erzgebirge. In Voigtberg ist die Begriffsbestimmung von Zentnergut auf den Gipfel getrieben, denn unter dieser Bezeichnung sind alle Waren zusammengefasst, die überhaupt den Ort passierten. Aufgeführt sind Zinn, Wein, Honigk, Buttern, raw Leder, Gewandt, Meth, Kremerey, Egerische Guter, Hering, Bayrisch Eyssen, Blechfaß, Unslet, welches nicht ufm Schnebergk gehet, Karpfen oder andere grune Fisch [...].127 Bestimmte Unterschiede lassen sich nur durch die Höhe der Gebühren erkennen. Neben dem Wagengeleit gab es in Voigtberg noch reitende beschrieben Gleit, vor allem für den Verkehr zwischen Eger und Hof,128 sowie schriftliches Geleit für Reisende zu den Leipziger und Naumburger Märkten.129 Auch der Vihezoll spielt eine gewisse Rolle, vor allem für den Pferdehandel, für Ochsen, so durchgefürt wurden, für magere und gemästete Schweine sowie Schafe. Obwohl die Geleitsordnung alle Waren unter Zentnergut erfasste, haben die Geleitsschreiber meist die Waren spezifiziert angeführt, so dass eine Quantifizierung der transportierten Güter möglich ist. Allerdings ist nicht immer auch die Herkunft der Fuhrleute genannt, durch die Art der Waren lassen sich aber die Fahrtrichtungen ausmachen.130 Besonderen Wert erhalten die Voigtberger
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der Handelsstraße über Dresden, Freiberg, Chemnitz, Zwickau, Vogtsberg und Hof [...] gehen sollten«, vgl. RAAB, Vogtsberg, S. 90. Ebenda, S. 91, dazu PÖNICKE, S. 14 f. Siehe Teil 4, Nr. 91. 5 gr. von beschrieben Gleit gen Eger von einer iden Perschon, ausgeschlossen Dinstknecht. 3 gr. von eim beschrieben Gleit gen Hoff von einer idern Perschon, RAAB, Vogtsberg, S. 202. Volgende wirdt vormarckt, wie es mit der Vorgleitunge nach aldem Herkommen von Olssniczs bis gen Eger und von Eger wider gen Olssniczs die Gerechtigkeit gewant ist. Der Rath zw Eger thuet des Jahre vier mahl von wegen ihrer Burger, die drey Marckt zw Leypczigk und einen zur Naumburgk besuchen, alhie im Ampt durch ihr Schreiben ansuchen, ire Burger zu vorgleiten, den wirt lauts volgender Schrieft Gleit zw geschrieben, dem Schreiber wirt vom Gleitschreiben ein halber Gulden geben. So die Egerischen Burger gen Olssniczs kommen, pflegt ein jeder reitender drey Groschen, ein fueßgehender zwen Groschen zue geben, das Ampt hat Fueg und Recht ein Gleitsmann zw jedem Jarmarck gen Eger zu schicken, der ire Burger in der Stadt Eger zu vorgleitten annimbt, ufm Wiederwege gen Olssniczs wieder gen Eger glait, RAAB, Vogtsberg, S. 204. Diese Festlegungen gehen offensichtlich auf das Jahr 1504 zurück, vgl. Karl SIGL, Alt Eger in seinen Gesetzen und Verordnungen, Augsburg und Kassel 1927: 1504, 25.4. Geboten worden am Donrstag nach Sant Jorgen Tag anno quarto. Item, das alle die, die gen Leipczk ziehen, sich zusammen halten und beyeinander bleiben und ir Sach in guter Acht haben, auch on Glait nit ziehen sollen. Und das sich ein iclicher zu Olßnicz aufschreiben laß. Wo sich aber einer nit aufschreiben ließ und uber in Clag kom, den wil ein Rat ernstlichen strafen. Auch wo einer dodurch zu Schaden kumbt ader im deßhalben etwas genumen würd, doraum wil sich ein Rat nit anemen, noch im behilflich sein. Die kritischen Bemerkungen über die Führung der Geleitsrechnungen aus dem Jahre 1510 durch eine kurfürstliche Revisionskommission scheinen danach wenig Wirkung gehabt zu haben (ThHStA W, Reg. Aa 2884).
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Rechnungen aber durch die namentlich aufgeführten Egerer Kaufleute, die reitend oder zu Fuß die Leipziger oder Naumburger Messen besuchen wollten.131 Über Jahrzehnte hinweg132 lassen sich so wichtige Aufschlüsse gewinnen über Rang und Bedeutung dieser Messen.133
3. Bedeutung und Funktion der Leipziger Großen Märkte im überregionalen Warenverkehr Die bis in die jüngste Vergangenheit vertretene Auffassung, dass es vor allem die beiden Privilegien Maximilians I. von 1497 und 1507 waren, die die Leipziger Märkte zu Beginn des 16. Jahrhunderts weit an die Spitze aller Handelszentren im mitteldeutschen Raum führten,134 dürfte nach neueren Studien und Veröffentlichungen wohl überholt sein. Die bisherige Meinungsbildung nennt als Hauptargument vor allem die massive landesherrliche Unterstützung,135 die die Leipziger erfuhren; allerdings blieben dabei die »Vor«-Geschichte der Leipziger Großen Märkte ebenso unberücksichtigt wie die wirtschaftlichen Bedingungen, Notwendigkeiten und Voraussetzungen für diesen Aufstieg. Oder, um Karl Steinmüller zu zitieren, die »Minderbewertung der Rolle Leipzigs im Spätmittelalter ist zurückzuführen auf mangelnde Kenntnis und ungenügende Auswertung bestimmter handelsgeschichtlicher Fakten und sozialökonomischer Daten.«136 Immerhin hat Gerhard Fischer in seiner verdienstvollen Monografie über die »kaufmännische Einwanderung«137 noch 1929 behauptet, »um die Mitte des 15. Jahrhunderts war Leipzig noch ein kleiner und unbedeutender Ort, doch mit großen wirtschaftlichen Zukunftsmöglichkeiten, die sich gerade damals deutlicher abzuzeichnen begannen.«138 Fischer kann sich dabei auf den bedeutenden Leipziger Historiker Gustav Wustmann beziehen, der in seiner »Geschichte der Stadt Leipzig« von 1905 noch schreiben konnte, dass »die Landwirtschaft in 131 Siehe dazu Teil 2, Nr. 8 und Nr. 9. 132 Die Geleitsrechnungen sind überliefert von 1502 bis 1545 (ThHStA W, Reg. Bb 2494 – 2524). 133 Vgl. dazu Erich WILD, Egerer auf den Messen zu Leipzig und Naumburg. 134 Vgl. z. B. 800 Jahre Leipziger Messe, S. 153. S. auch Adelheid SIMSCH, Die Handelsbeziehungen zwischen Nürnberg und Posen, S. 63. Dort sind weitere gleiche Auffassungen zitiert. 135 Vgl. z. B. KROKER, Handelsgeschichte, S. 71: Die Stadt Leipzig hat ihren dritten Markt »am 1. November 1458 durch Kurfürst Friedrich den Sanftmütigen erhalten, ein fürstliches Geschenk, das ganz freiwillig war.« 136 STEINMÜLLER, Die Gesellschaft der Kaufleute, S. 127. 137 FISCHER, Aus zwei Jahrhunderten. 138 Ebenda, S. 484.
3. BEDEUTUNG UND FUNKTION DER LEIPZIGER GROßEN MÄRKTE
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Leipzig im 15. und 16. Jahrhundert noch einen breiten Raum einnahm und dass die Stadt noch viel von einem Ackerstädtchen an sich hatte« und Walther Rachel glaubte fast zur gleichen Zeit auch, »noch in den 80er Jahren des 15. Jahrhunderts überwog die Landwirtschaft Handel und Gewerbe«.139 Beide Auffassungen sind zu hinterfragen, zu korrigieren und schließlich zurückzuweisen.140 Zweifellos ist es richtig, dass die sächsischen Landesherren wesentliche Voraussetzungen für den Warenaustausch und dessen Sicherheit geschaffen haben, »die in den wirtschaftlichen Erfordernissen des Handelsverkehrs lagen«,141 aber sie haben dabei vor allem auch im wohlverstandenen eigenen Interesse gehandelt. Schon der sog. Stadtbrief aus der Zeit um 1165 lässt erkennen, dass »nicht der herrschaftliche Wille zur ›Stadtgründung‹ die ausschlaggebende und treibende Kraft war, sondern dass vor allem das in einem gesellschaftlichen Aufbruch freigesetzte Fernhändlertum die Stadtentstehung verursacht hat.«142 Ein weiterer, bedeutsamer Audruck dafür ist die am 1. März 1268 von Markgraf Dietrich von Landsberg ausgestellte Urkunde, nach der allen Kaufleuten, woher sie auch sein mögen, wenn sie Kaufmannswaren in der Stadt kaufen oder verkaufen wollen, voller Schutz und jede Förderung zugesichert wurde, selbst wenn der Markgraf mit den Landesherren dieser Kaufleute in offener Fehde liegen sollte.143 Blaschke sieht zu Recht darin »eine umfassende Bereitschaft zu ständiger Förderung der wirtschaftlichen Interessen des Leipziger Fernhändlertums« ausgedrückt und präzisiert weiter, dass »die herrschaftliche Gewalt [...] nicht als Initiator und Organisator« auftrat.144 Damit gab der Markgraf zugleich den politischen und rechtlichen 139 Wilhelm RACHEL, Verwaltungsorganisation und Ämterwesen der Stadt Leipzig bis 1617, Leipzig 1902, S. 1. 140 Welche geradezu verheerenden Auswirkungen die Fehleinschätzung Fischers hatte, zeigt eine Formulierung bei Gertrud Susanna Gramulla, die unter Berufung auf Fischer noch 1972 feststellt: »Gegen Ende des 16. Jahrhunderts gewann Leipzig als Mittler zwischen West und Ost mehr und mehr an Bedeutung und wurde zum zeitweisen Umschlagplatz für den Güteraustausch zwischen dem Westen und den weiten Gebieten östlich der Elbe«. Gertrud Susanna GRAMULLA, Handelsbeziehungen Kölner Kaufleute zwischen 1500 und 1650, Wien/Köln 1972, S. 143. Die Herausgeber des »Kaufmannnotizbuch(es) des Mathäus Schwarz« (VSWG Beiheft 215, S. 152) haben diese Auffassung aufgefrischt und zugleich die Leipziger Märkte auf regionale Märkte zurückgestuft: »Die Leipziger Jahrmärkte, die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bereits eine Mitteldeutschland umfassende Bedeutung besaßen und durch die königlichen bzw. kaiserlichen Privilegien Maximilians I. von 1497 unf 1507 eine deutliche Aufwertung erfahren hatten.« Maximilian I. war 1507 immer noch nur König. 141 BLASCHKE, Die sächsischen Kurfürsten, S. 63. 142 Ebenda, S. 62 f. 143 Vgl. MÜLLER, Privilegien, S. 16 f. Hier ist zweifellos bereits von einem überregionalen Handelsmarkt die Rede und nicht nur von einem Jahrmarkt für den lokalen Warenaustausch wie in dem sog. Stadtbrief des Markgrafen, ebenda, S. 14 ff. 144 BLASCHKE, Die sächsischen Kurfürsten, S. 68 bzw. S. 66.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Rahmen vor, in dem sich in den folgenden Jahrzehnten die beiden Großen Märkte zu Ostern und zu Michaelis entwickeln konnten und in dem die Stadt zu einem bedeutenden Handelszentrum wurde. Über diesen Prozess bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts liegen bisher nur sporadische Ergebnisse vor, ebenso wenig über die obrigkeitliche Bewilligung oder Bestätigung dieser Märkte:145 – 1341 erhalten die Tuchmacher ein Haus »am Loche« neben den Kramern für den Tuchverkauf,146 – 1346 verpfändete Markgraf Friedrich Bürgern von Erfurt (!) das Geleit zu Leipzig auf ein Jahr für 300 Mark lotiges Silbers erfordische Were und Gewichte,147 – 1352 belehnte Markgraf Friedrich die Stadt mit dem Durchzoll im Hallischen Tore,148 – 1359 ist eine Waage erwähnt, als ein Johannes Freund vom Rat für einen jährlichen Zins von 24 ß theoloneum et libram mietete,149 – 1363 belehnte Markgraf Friedrich die Stadt mit dem von Thilo von Kolditz aufgelassenen Marktzoll,150 – 1381 wird zuerst ein Waagegeld genannt, das von der Stadt von allen in die Stadt einfahrenden Wagen und Karren erhoben werden konnte,151 – 1382 und 1401 musste der Rat Einzelheiten über den Weinhandel festlegen,152 – 1391 gestattet Papst Bonifaz IX. den Bau einer Kapelle auf dem Rathaus, in der auch im Falle eines über die Stadt verhängten Interdikts in der Stille Messe gelesen werden durfte,153 – 1400 lassen sich Fernhandelsbeziehungen zwischen Leipzig und Aachen bzw. den Niederlanden nachweisen,154 145 Wahrscheinlich sind die beiden Märkte frühzeitig entstanden und haben sich dann gewohnheitsrechtlich weiterentwickelt. Kroker, Handelsgeschichte, S. 16, bringt die Urkunde Markgraf Dietrichs vom 1. März 1268 in Zusammenhang mit dem Ostermarkt dieses Jahres: Ostern fiel in diesem Jahre auf den 8. April, die Bestimmung des Markgrafen hat also dem Ostermarkt gegolten, der immer der Hauptmarkt der Stadt gewesen ist. 146 Urkundenbuch der Stadt Leipzig, Bd. 1 (im Folgenden UBL 1), Leipzig 1868, Nr. 34, S. 59 f. 147 UBL 1, Nr. 37, S. 26 f. 148 UBL 1, Nr. 46, S. 30. 149 RACHEL, Verwaltungsorganisation, S. 88 f. 150 UBL 1, Nr. 63, S. 39. 151 RACHEL, Verwaltungsorganisation, S. 89. 152 UBL Nr. 84, S. 49. 1452 verhandelte der Rat über Elseßer und Frankenweyn (UBL Nr. 289, S. 233 ff.), und zehn Jahre später, als der Rat den Weinverkauf wieder in eigene Regie nahm, ging es um Malmuseyn, Rynfals, walschen Wayn und deß Passeners und des Romanyn (UBL Nr. 353, S. 277). 153 UBL 1, Nr. 98, S. 39 f., bzw. Nr. 99, S. 60 f. 154 Bruno KUSKE, Quellen zur Geschichte des Kölner Handels und Verkehrs im Mittelalter, I, Bonn 1923, S. 128, nach STEINMÜLLER, Gesellschaft der Kaufleute, S. 130 f.
3. BEDEUTUNG UND FUNKTION DER LEIPZIGER GROßEN MÄRKTE
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– 1412 ersuchte Bischof Nikolaus von Merseburg den Rat um Angabe derjenigen bischöfl ichen Beamten, welche unrechtmäßige Forderungen an nach Leipzig fahrende Fuhrleute gestellt haben,155 – 1419 erteilte Papst Martin V. mit gewissen Einschränkungen eine besondere Vergünstigung für den Fall, wenn sich Personen, die mit dem Kirchenbann belegt sind, nach Leipzig kommen und daselbst sich aufhalten,156 – 1422 erweiterte Martin V. dieses Privileg und befiehlt den Äbten von Pegau und auf dem Lauterberge sowie dem Probst zu St. Afra von Meißen, für dessen Aufrechterhaltung zu sorgen,157 – 1436, zum Michaelismarkt, ist ausführlich vom Tuchhandel in einem Registrum pani die Rede,158 in dem neben Kaufleuten aus dem Rheingebiet,159 die mit Kirsey, Harras, leydisch Tuch und Vorstadt handelten, auch Tuchmacher aus dem thüringisch-sächsischen Raum als Verkäufer genannt wurden, so aus Gera, (Stadt-)Roda, Zeitz, Lobeda und Weida, aus Zwickau, Oschatz, Chemnitz, Werdau, Mittweida, Freiberg, Pirna, Dresden und Döbeln. Erwähnt sind auch Tuchmacher aus der Lausitz (Kamenz, Bautzen) und aus Böhmen (Brüx, Elbogen). Das Angebot der einzelnen Kaufleute und Tuchmacher reichte von 100 und mehr Tuch bis zu einem,160 – 1443 musste der Rat über den Verkauf von ausländischen Weinen durch Nürnberger Kaufleute beschließen; genannt werden Reynfal, Welschweyn, Malmasie, Rummeni, Elsesser, Frankenweine, dazu Koczberger,161 – 1453 wurde das Tuchschneiden der »Gäste« durch den Leipziger Rat reglementiert,162 – 1454 wurde von den drei Räten in einer Ordinatio uber die Wage [...] umb gemeynes Nutzes und Gedien willen festgelegt, dass kein Burger mit keynem Gaste nicht Gesellschaft haben (sal), weder heymelichen noch offenbar [...] bey Busse zehn Schocken. Zur 155 156 157 158
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UBL 1, Nr. 128, S. 81. UBL 1, Nr. 133, S. 85 f. UBL 1, Nr. 134, S. 86 ff. Dazu Georg BUCHWALD, Auf dem Leipziger Tuchmarkt im Jahre 1436, in: Schriften des Vereins für die Geschichte Leipzigs, 13. Bd., Leipzig 1926, S. 115 – 136. Es sind 345 Kaufleute bzw. Tuchmacher genannt, von denen hatte »einer [...] 190 Stück Harras, ein anderer 101 kurze, d. h. etwa je 30 Ellen lange, und 21,5 lange, d. h. je 44 Ellen langeTuche, ein dritter 71,5 Tuche im Angebot«, ebenda, S. 100. In dem Register wird ein Claus von Collen genannt, der vermutlich ebenso aus Köln stammte wie Hans Kolyn, der »die stattliche Menge von 52 langen, 80 kurzen Tuchen, 9 Kirsey, 6 Harras und 2 Vorstadt mitgebracht« hatte. Buchwald, S. 118. BUCHWALD, S. 120. Nach dem Tuchregister hatten 345 Tuchmacher bzw. Händler ihre Ware angeboten dazu als Thonnengut? UBL 1, Nr. 220. S. 170. UBL 1, Nr. 298, S. 239.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
stärkeren Kontrolle der zu den Märkten angelieferten Waren wurde den Gästen das eigenmächtige Abladen von Centenergut von Wagen oder Karren verboten, diese Arbeit stand allein den geswornen Ledere (Läder) zu, dy sollen das auch in der Wage schryben lassen bey Busse zwentzig Groschen. Handelsgut eines Gastes durften Leipziger nur verkeufen, hantiren, usladen und wegkschicken in der gleichen Art wie es der Gast tun wollte.163 Alle diese Aktivitäten des Leipziger Rates lassen erkennen, dass es wirtschaftliche Notwendigkeiten infolge des zunehmenden Warenaustauschs waren, die Kurfürst Friedrich II. 1458 veranlassten, der Stadt einen weiteren, den dritten Großen Markt zu Neujahr zu verleihen, und nicht um »ein fürstliches Geschenk, das ganz freiwillig war«. Völlig unbeachtet ist bisher auch geblieben, dass Kaiser Friedrich III. 1466 nicht nur diesen Markt bestätigte, sondern ihn auch um zwei Tage verlängerte!164 Kurfürst Friedrich II. hatte den Neujahrsmarkt verliehen uf den Heiligen nuwen Jarstag anzugehn, der bestehende bliben sal biß uf der Heiligen dryer Konige Tag, in Kaiser Friedrichs III. Urkunde wird aber ein Markt erneuert, bestätigt und confirmiert, der sich auf den Newen Jarstag anhebet und acht Tag nacheneinander weret und gehalten wirdet. Damit wurde der neue Markt nicht nur um mehr als 30 % verlängert, er wurde zugleich auch den anderen beiden Großen Märkten gleichgestellt, ein Beweis mehr, diesem 3. Leipziger Markt besondere Beachtung zu schenken und nicht allein angeborner Gute und Mildickeit des Landesherrn zu vertrauen.165 Als 1469 Friedrich III. diesen Leipziger Neujahrsmarkt abermals bestätigte, wurde nicht nur der hallische Neujahrsmarkt wiederholend verboten,166 es ist nun auch von den Nyderlagen und Zöllen Leipzigs die Rede, die nicht beeinträchtigt werden dürften. Dieser dritte Große Markt – der Neujahrsmarkt – hat bisher keine angemessene Würdigung und kaum eine Erwähnung erfahren, obwohl ihm zweifellos eine Schlüsselposition bei der Charakterisierung der Großen Leipziger Märkte um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert zukommt. Immerhin handelt es sich 163 StA Leipzig, Gelbes Buch, p. 115, UBL 1, Nr. 317, S. 247 f. 164 Bereits 1997 habe ich schon darauf hingewiesen, dass diese Veränderung »als Indiz« gelten kann »für die schnell gewachsene Bedeutung dieses dritten Marktes [...] und für die wirtschaftlichen und handelspolitischen Notwendigkeiten, um einen derartigen Markt überhaupt abzuhalten«, vgl. STRAUBE, Wir Maximilian, S. 18. 165 Was BLASCHKE, Die sächsischen Kurfürsten, S. 68, zum Stadtbrief von 1165 feststellte, gilt natürlich auch für das Privileg von 1458: »Man muss dieses ›Versprechen der Milde’ als eine umfassende Bereitsschaft zu ständiger Förderung der wirtschaftlichen Interessen des Leipziger Fernhändlertums verstehen.« 166 Noch nachdrücklicher in dem Ausschreiben an die Reichsstände über den Neujahrsmarkt vom 8. August 1469. MÜLLER, Privilegien, S. 24 ff. Die Begründung für das Verbot ist sicher kein Zeichen souveräner kaiserlicher Diplomatie: Er sei nicht nur nicht genzlich underricht gewesen bei seiner Entscheidung gegen Leipzig, sondern die Briefe seien ohne sein sonder Bevehlnus ausgegangen. UBL 1, Nr. 434, S. 365.
3. BEDEUTUNG UND FUNKTION DER LEIPZIGER GROßEN MÄRKTE
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um die erste kaiserliche Privilegierung, die ein Leipziger Markt erhielt! Verantwortlich für die Nichtbeachtung sind ausgerechnet Ernst Hasse und Ernst Kroker, denen die Leipziger Messegeschichtsforschung ihre Grundlagen verdankt. Für beide war das Privileg von 1458 mehr oder weniger eine Privatangelegenheit, eine freundliche Geste Kurfürst Friedrichs II. gegenüber »seiner Stadt Leipzig,« denn »unzweifelhaft wurde durch diese Verleihung der Neujahrsmarkt erst ins Leben gerufen und nicht ein schon thatsächlich bestehender Markt nur rechtlich anerkannt und mit Privilegien geschützt.«167 Beide haben damit von vornherein für diesen dritten Markt nicht gelten lassen, was Hasse für die beiden anderen als selbstverständlich und richtig voraussetzte, dass nämlich »die Leipziger Messen [...] ebensowenig wie irgend welche andere Messen aus dem Willen, aus der Feststellung oder Anordnung irgend Jemandes entstanden« sind. »Sie sind geworden, sie sind aber nicht gemacht worden.«168 Der Leipziger Neujahrsmarkt ist wohl auch deshalb unbeachtet geblieben, weil die Forschung bisher einen umfangreichen Warentransport zu dieser ungünstigen Jahreszeit für unmöglich oder zumindest für unwahrscheinlich gehalten hat, aber auch, weil diese Fragestellung überhaupt keine wichtige Rolle spielte, die kritischen Bemerkungen Steinmüllers also auch hier zutreffen. Ein Blick über die Stadtgrenzen Leipzigs hinaus hätte erkennen lassen, dass Märkte auch zum Jahreswechsel ihre Berechtigung haben konnten, und dass Witterungsunbilden kein wesentlicher Hinderungsgrund waren, lange Monate auf einen überregionalen Warenaustausch zu verzichten, wenn ein Bedarf bestand. Die relative Häufung der landesherrlichen Maßnahmen zugunsten der Stadt Leipzig und des Handels auf den drei Großen Märkten lässt sich nur verstehen, wenn die benachbarten Handelszentren, d. h. das weitere handelspolitische Umfeld der Stadt, beachtet werden. Deutlich wird dieser Zusammenhang an den Auseinandersetzungen um den Leipziger Neujahrsmarkt mit dem nur ca. 40 km entfernten Halle.169 Die Stadt an der Saale, wirtschaftlich geprägt von der Saline und der Salzproduktion, besaß schon seit langem einen Neujahrsmarkt und zweifellos haben die Hallenser mit Argwohn die Entwicklung in Leipzig verfolgt. Als erste Maßnahme gegen die Leipziger Privilegierung erlangten sie eine Bestätigung ihres eigenen Neujahrsmarktes durch Kaiser Friedrich III.: Unter dem Datum 25. Mai 1464 untersagte er alle umb die [...] Stadt Halle und allenthalb in der Gegene gleichzeitigen Jahrmärkte.170 Diese Zusicherung hinderte bekanntlich den Habsburger nicht, 167 HASSE, S. 12. 168 HASSE, S. 1 und bes. S. 15. 169 Auch wenn die Arbeit von Hasse 1963 einen Nachdruck erlebte, sind die Vorgänge im Einzelnen recht wenig präsent, so dass ein kurzes, kritisches Resümee notwendig erscheint, um weiterführende wirtschafts- und handelsgeschichtliche Überlegungen und Schlussfolgerungen anschließen zu können. 170 HASSE, S. 13.
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am 29. Januar 1466 den Leipziger Neujahrsmarkt zu ernewen, zu bestetten und zu confirmirn [...], wie dann solher Jarmarckt in derselben [...] Statt bißher gehalten ist worden.171 Die folgenden Auseinandersetzungen führten zur Niederlage Halles. Entscheidend für den Sieg Leipzigs – neben der landesherrlichen Unterstützung – war wohl die politische Situation, in der sich Halle in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand: Das hallische Patriziat, die Pfänner, befand sich in ständigen Auseinandersetzungen um größere Unabhängigkeit vom Stadtherrn, dem Erzbischof von Magdeburg, der wiederum Bündnispartner in den hallischen »Popularen« fand, die alle landesherrlichen Maßnahmen gegen ihre innerstädtischen Kontrahenten unterstützten oder verschärften in der Hoffnung, eigene Machtansprüche durchsetzen zu können. Unter diesen Umständen konnte die Stadt Halle kaum Unterstützung von ihrem Landesherrn erwarten. Die Spannungen eskalierten am Ende der Regierungszeit des Erzbischofs Johannes (von Wittelsbach) mit der Wahl seines Nachfolgers, des 11jährigen Ernst (von Wettin), Sohn des sächsischen Kurfürsten Ernst und Bruder des späteren Kurfürsten Friedrich des Weisen, am 13. Januar 1476. Erzbischof Ernst konnte in den unmittelbar folgenden Jahren – innerstädtische Auseinandersetzungen fördernd – die Stadt immer mehr in Bedrängnis bringen und 1478 sogar militärisch unterwerfen und besetzen.172 Als Erzbischof Ernst 1479 auch noch Bischof von Halberstadt wurde, verfügten die Wettiner mit den von ihnen beherrschten Territorien über ein wirtschaftlich hochentwickeltes, fast geschlossenes Gebiet, wie es in dem zersplitterten Deutschland sonst nicht gab und die dem Kurfürsten von Sachsen eine Sonderstellung in der deutschen Politik am Ende des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts verschaffte. Nachdem Halle mit der Entscheidung vom 7. August 1469 eine vollständige Niederlage erlitten hatte, konnte es jedenfalls keine ernsthaften Maßnahmen mehr gegen die Leipziger Pläne ergreifen. Es konnte sich lediglich über das absolute Verbot insofern hinwegsetzen, als es »seinen« Neujahrsmarkt am Ende des Leipziger Neujahrsmarktes beginnen ließ. Über die Ergebnisse ist bisher nichts bekannt.173 Vor allem in den Folgejahren nach der Privilegierung von 1458 entwickelte der Leipziger Rat eine Vielzahl von Aktivitäten, deren Ergebnisse allerdings 171 MÜLLER, Privilegien, S. 20. 172 Vgl. für die Folgen für das Patriziat STRAUBE, Lehensträger und Eigentümer von Solegütern der Saline Halle, vornehmlich im 16. Jahrhundert, in: La Sal: del Gusto Alimentario al Arrendamiento de Salinas (Congreso Internacional de la CIHS, Granada, 7. – 11. septiembre 1995), Granada 1997, S. 343 – 357, hier S. 345 ff. 173 HASSE (S. 34), hat darauf verwiesen, dass Halle »alle Vorzüge der allgemeinen geographischen Lage mit Leipzig teilte«, ist aber nicht auf die sich dadurch eigentlich ergebenden Straßenverbindungen und das noch bedeutsamere wirtschaftliche Umfeld eingegangen. In diesem Zusammenhang auf angebliche Vorzüge Halles, wie die schiffbare Saale und die Salzstraßen zu verweisen, geht am Gegenstand der Auseinandersetzungen und den tatsächlichen Handels- und Verkehrsverbindungen vorbei.
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ebenfalls nur bruchstückhaft und nicht zusammenhängend überliefert sind, die aber doch die neuen Qualitäten im Warenaustausch erkennen lassen. Vermutlich im Zusammenhang mit dem gerade verliehenen Neujahrsmarkt wurde 1459 ein Ausschuss von 6 Ratsherren eingesetzt, um ein Gutachten über die »Verbesserung und Vervollständigung der Wageordnung und der Mittel zu Erlangung erhöhter städtischer Einnahmen von den Kaufmannsgütern« zu erstellen.174 Noch vor dem 15. April 1464 legten die (ungenannten) Sechs eine umfangreiche Beschreibung des Marktgeschehens mit konkreten Vorschlägen im Sinne ihres Auftrages vor.175 1. sollten die Torwärter fl ißlich Ufsehen haben uf alle Wagen, die uß- unde yngefurt werden, damit keyn Gut, das hir yngefurt wirdet, unkontrolliert die Tore passieren konnte; bei der Ausfahrt hatte der Fuhrmann mit einem Zeichen (von der Waage) nachzuweisen, wem das Gut gehöre und ob er auch die richtigen Gebühren bezahlt habe; 2. wie 10 Jahre zuvor wurde jeder Fuhrmann verpfl ichtet, sein Gut nicht selbst abzuladen, sondern dies allein der Stat gesworne Leder zu überlassen; (in einem Nachtrag dazu heißt es: Kenntnis von den Gütern, die herein kommen, erlangt man nur durch gute Arbeit der Leder. Deshalb sollten mehr Ledermeister und ein Oberledirmeister angestellt werden); 3. hatten dazu die Leder einen Schriber uß der Wagen zcu sich zu nehmen, der die einzelnen Güter eigentlich vorzceichen sollte; auch die Waren, die aufgeladen werden sollten, waren zu notieren. Eine Ausnahme galt für Gewant, [...] das uf dem Slosße vorczeichnet wirde, mit der weiteren Ausnahme, dass diese Bestimmung für das Gewant nur für die Zeit der Märkte gelten sollte; 4. es durfte kein Kaufmann vfslahen ohne Zustimmung der Waage; 5. war der Eigentümer des Gutes nicht anwesend, sol man es vorpitczirn beß das ymands herkomme; 6. künftighin sollten alle Kaufleute angeben, was sie in ihren Gewölben und Kellern lagern haben, also Safran, Pfeffer, Inngebern, Negelin etc., Sydengewant, Sommit, Gildentuch, Parachan, Lynwat, Bucksin, welisch Tuch, Engelisch und Prandisch Tuch etc., Mesir, Butel, Bireth und alle andere Ware; 7. ein Kaufmann durfte nichts anders kaufen oder verkaufen, als es in der Tafeln in der Wage gesaczt ist; 8. Gut, das nicht aufgebunden wurde, sollte auch unaufgebunden wieder ausgeführt werden dürfen unter Eid, dass eß unvorkauft weg gehe; 9. die Sechs gaben zu bedenken, ob es nicht notwendig und nützlich wäre, das 174 UBL 1, Nr. 383, S. 311 ff. 175 Das Datum ergibt sich aus der am 15. April 1464 durch Kurfürst Friedrich II. ausgestellten Urkunde über die Erhöhung des Schlägesatzes auf 3 d. vom Schock (UBL 1, Nr. 371, S. 303; das Gutachten rechnet noch vom Schocke einen Pfennig).
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man ein groß Hus bestelte, darinne die Wage were, darinne man auch Underscheidungen machte mit Kammern unde Gewelben, daryn man mit allem Centenergute von erst farn, das darinne abeladen, das auch daryn legen und handeln solle. Auch sollten zcwene Gesworne an der Pforte deß Husß sessen stetlich unde das nymands eruß truge ader ynfurte. Die Bedenken ergaben sich aus den hohen Kosten (es wurde velh Geldes stehn), zumal nicht abzuschätzen sei, was eß ynbrechte, und außerdem: was man darinne mit dem Kaufman thun mag, das kann man itczunt in iren Herbergen auch thun. Im Ergebnis würde ein Waagehaus vielen Bürgern einen Schaden bringen. Unde darumbe ist daruf nichts beslossen; 10. sollte es mehrere Marktvögte geben, die in die Gassen uf und nedder, auch in die Herbergen gehen unde besehen, wo Wachs, Leder, Lynwat, Ysen, Sensen, Sicheln unde deßgleichen feile ist und überprüfen, ob diese Waren alle in der Waage verzeichnet wurden; 11. sollten die Meckeler außerhalb der Märkte dafür sorgen, dass einkommende Güter zuerst den Bürgern der Stadt angeboten werden. Erst danach sollte ein Angebot an die Gäste gemacht werden. Außerdem sollten sie die einkommenden Güter besehen und die Qualität prüfen und gegebenenfalls dafür sorgen, dass sie aus der Stadt gebracht wurden. Besonders achten sollten sie auf alden Heringk, d. h. jenen, der noch im Angebot war, wenn der nuwe zcukommen ist noch Michaelis; 12. sollte verboten werden, dass außerhalb der Märkte keyn Gast dem andern [...] under einer halbin Last Herings verkauft; einem Bürger konnten sie aber Heringe nach Tonnen verkaufen; 13. sollte für Zinn, das in Leipzig umgesetzt wurde, genau soviel Schlägesatz gegeben werden wie für Blei und Kupfer, so wie es vor hundert Iaren (!) ußgesaczt ist; 14. wurde verboten, Kaufmannsgut von fremden durch einen einheimischen Kaufmann verkaufen zu lassen umb ein namhaftig Gelt, bei Beschlagnahme des Kaufmannsgutes und einer Strafe von 30 Gulden für den Bürger; 15. wurde Geselschaft zwischen einheimischen und fremden Kaufleuten erlaubt, nur musste der Gast für seinen Anteil den Schlägeschatz, Zölle und Geleit bezahlen; 16. sollte die Waagetafel noch ergänzt werden: Dort wo engelische Tücher genannt waren, sollte hinzugesetzt werden welsche und allerlei andere ture Tucher. Am Ende ihrer Vorschlagsliste wünschten die Sechs, der Rat möge dorbei zcuthune noch siner Vorbesserunge zcuzczulegen ader abeczunemne ader gancz zcuvorlegen. Offensichtlich sind die drei Räte eins wurden, das man die Wage bestelle noch Ußwysunge des Vorzeichens, die die Sechs uß den Reten daruf gemacht haben.176
176 UBL 1, Nr. 383, S. 315.
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Im unmittelbaren Zusammenhang mit der Anerkennung des Gutachtens muss die Übersicht über die Schlägeschatz-Abgaben von Kaufmannswaaren und Handelsartikeln in der Wage, niedergeschrieben worden sein.177 Diese Übersicht ist vor allem deshalb interessant, weil sie die wichtigsten Fernhandelswaren aufführt, die auf den Leipziger Großen Märkten bereits um die Mitte des 15. Jahrhunderts gehandelt wurden. Vorrangig genannt werden Tuche aller Art, wie inländisches Tuch, geverbeth ader grau, die Rede ist von vorlendischen unde rinisschen Tuchern von Ache ader Franckfurt, [...] item von leydischen, mechlischen, lundischen etc., von Harras ebenso wie von geringen und von guten behmischen Tuchern, aber auch von sidenem Gewande unde guldenen Tuchern. Erwähnt werden aber auch Parchan und Leynwath. Zu den am häufigsten genannten »Handelsartikeln« zählten Fische, darunter Heringe, Neunaugen, Stockfisch, [...] Bergerfisch, Lobben ader Langen, Hecht und ander Fisch.178 Eine besondere Rolle auf den Leipziger Großen Märkten müssen schon Zinn, Blei und Kupfer sowie Blechfasse gespielt haben, angeboten wurden aber auch Feigen, Nüsse, Honig (meist im Zusammenhang mit Hecht), Wachs, Wolle und Leder. Erfasst wurden in dieser Übersicht für die Waage auch einheimische Produkte wie Butter, Käse, Grütze, Hülsenfrüchte (Erbeß ), Zwiebeln und Knoblauch, Getreide, Holz und Holzwaren, Pferde, Kühe, Schweine, Ziegen und Schafe. Für jedes einzelne Handelsgut wurde die Höhe des Schlägeschatzes angegeben (vom Schocke einen den.), Salz- und Waidwagen waren vom Schlägeschatz befreit. Aufschlussreich ist die Bemerkung über die Angaben der Kaufleute zum Wert ihrer Güter: Unde iren slechten Worten sal man nicht gleuben. Dienten die Vorschläge der Sechs und die Übersicht über die Schlägeschatz-Abgaben zur organisatorischen Verbesserung der Handelsgeschäfte und der Sicherung der städtischen Einnahmen, so brachte das Jahr 1464 noch ein Ergebnis Leipziger Handelsgeschichte mit besonders nachhaltiger Wirkung, das mehr als viele treffende Argumente die hohe Stellung der drei Großen Märkte dokumentiert: Am 15. April 1464 erlaubte Kurfürst Friedrich II. widerrufl ich, dass die Stadt bei ausländischen Waren künftigin 3 Pfennige vom Schock 177 UBL 1, Nr. 384, S. 316 ff., lediglich datiert 1464: StA Leipzig, Gelbes Buch,. Diese Ordnung muss zwischen Mai und September 1464 in Kraft getreten sein, denn am 15. April wurde durch Friedrich II. die Erhöhung des Schlägeschatzes beurkundet und damit ein neuer eingeführt (UBL 1, Nr. 371, S. 302 f.), und in der Ordnung heißt es u. a. dass ein itzlicher, der in unsers gn. H. Herzogen Friedrich und Herzogen Wilhelm Furstenthumb sitzet, darf nicht mehr dann den alden Slegeschatz geben, vom Schocke 1 d. Herzog (Kurfürst) Friedrich II., der Sanftmütige, starb am 7. September 1464. Möglicherweise trat die neue Ordnung vor der Eröffnung des Jubilatemarktes am 22. April in Kraft. Im Gelben Buch, p. 105v ff. befindet sich eine kürzere Fassung der Liste über die Schlägeschatz-Abgaben: Der Slegeschaz in der Wage sal also stehen. 178 Der Handel mit Fisch spielte zweifellos schon früher eine bedeutsame Rolle, wird aber erst 1464 quellenkundig, als ein Leipziger Bürger mit dem Fischzoll, Heringzoll und Nußzoll belehnt wurde, wie schon Jahre zuvor dessen Vater., vgl. UBL 1, Nr. 368, S. 300.
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(Warenwert) Schlägschatz erheben konnte.179 Die Begründung dieses Privilegs ist kennzeichnend für das Verhältnis Landesherr – Stadt: Leipzig hatte nicht nur für den Kurfürsten große Summen Geldes uf Zinse aufgenommen, sondern auch vil der Summen lange Zeidt selbst vorzinst an Widerstatung. Er war der Stadt also verpfl ichtet. Damit nun Leipzig, in der ein gemein Niderlage ist und dry Iarmarckt, dohin zu seiner Zeidt vil Volckes und außlendischer Kouflewt komen, künftig nicht in Schwierigkeiten geriete, habe er sich entschlossen, der Stadt aus Mildigkeit den Schlageschatz zu erhöhen und zwar von einem Schogk einen Pfennig uf drey zuerstrecken. Betroffen war davon aller Handel, der von frembden außlendischen Leuten usserhalb unserm Fürstenthumb wonhaft geschehen wurde in koufen, verkoufen, wechsel und buten. Nicht betroffen von dieser Gebührenerhöhung waren die Kaufleute in unsers liben Bruders und unserm Furstenthumb wonend und uns Zustehende.180 Zugleich aber wurden alle Kaufleute gewarnt, die nun iren Handel vsserhalben unser Stadt Leypczk gein Halle, Magdeburg ader in ander vmligende frembde Stedte legen und treiben wurden, dem ader den sol aller Handel in unserem Furstenthumb und sunderlichen in den Iarmerckten zw Leypzck verboten sein.
Gegebenenfalls wollte der Kurfürst die Stadt Leipzig unterstützen lassen durch Vogt vnd Amptleut. Eine Erhöhung des Schlegeschatzes um 200 % war aber nur möglich, wenn die Position der Leipziger Märkte bereits zu dieser Zeit – und lange vor den Privilegien Maximilians I. von 1497 und 1507 – so gefestigt war, dass sie nicht gefährdet, sondern sogar ausgbaut werden konnte. So bestimmte 1466 der Rat über die Kamern under dem Bonen, d. h. über die Verkaufs- und Lagerräume unter dem Rathaus,181 und legte zugleich fest, das nu hinforder eyn iczlicher Burger unde Burgerynne in sinem Husse allir ley Cramereye feile haben mag, ap ouch der addir die in den Kramen nicht Hussir hetten, unde die Kremer soll ouch nymants, der anders Burger ist, dorin haldin noch daran vorhindern.182
Es handelt sich dabei mit Sicherheit nicht um eine »Maßregel«, die nur »auf den einheimischen Handel« und »nicht auf die Messen Bezug« hatte, wie Hasse meinte, sondern gerade die Messegeschäfte verlangten einen derartigen Beschluss.183 179 UBL 1, Nr. 371, S. 302. 180 Die Einnahmen scheinen der Stadt allerdings nur sehr kurze Zeit zugeflossen zu sein, denn in der Urkunde vom 2. Mai 1470, nach der Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht diesen Schlägeschatz für 6.000 rh. Gulden erblich und ewiglich an die Stadt verkauften (UBL 1, Nr. 450, S. 376), heißt es, dass beide nach dem Tode ihres Vaters dieses Geld ezlich Iare von dem [...] Rate entpfangen, ufgenomen und des gebrucht haben, dovon uns denne der Rath gnugliche Rechnunge und Bezalung getan hat. 181 StA Leipzig, Gelbes Buch, p. 111 f. 182 UBL 1, Nr. 397, S. 326. 183 HASSE, S. 14. Am 21. Februar 1467 legte der Rat die Kauf- und Mietpreise für die Kaufkammern am Rathaus (undir den Bönen) fest, die er von seynem Geld gebuwet und gewelbet hat,
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Zugleich war der Rat weiterhin bemüht, den Warenaustausch besser zu organisieren. Nachdem schon 1464 der Verkauf alder Heringk verboten wurde,184 beschloss der Rat 1467 über die Maße von Honig- und Heringstonnen und richtete entsprechende Schreiben an verschiedene Städte, darunter Herzberg, Kale, Berlin, Prenzlau, Spremberg und Brandenburg.185 1469 wurde eine Ratskommission eingesetzt, um zu verhindern, dass gefelschet Gut vorkauft ader veylh gehabt würde, worunter man vor allem Zafran, Ingeber und ander(n) Wurtze(n) zählte.186 Zugleich wurde über den Weinhandel und den Schlägesatz für Wein und die Aufgaben der Visierer beschlossen.187 Im gleichen Jahr versuchte die Stadt durch Werbung auswärtiger Produzenten, seine Wirtschaftskraft zu stärken: Zwei Tuchmacher aus Zwickau (Hans Weller, Marcus Renftel) erhielten für eine Übersiedlung nach Leipzig angeboten freies Bürger- und Handwerksrecht, einen Kredit von 200 fl. auf 4 Jahre, mietfreies Wohnen für 2 Jahre, 2 kostenlose Fuhren für ihren Hausrat von Zwickau nach Leipzig, eine Befreiung vom Schoss und von der Heerfahrtssteuer für 4 Jahre, die Erlaubnis, 3 Jahre frei im Färberhaus färben zu dürfen, 5 Scheffel Korn. Ähnliche oder etwas geringere Leistungen wurden weiteren 6 Zwickauer Tuchmachern angeboten (Peter Metzler, Cuntz Boder, Cuntz Doler, Hans Moser, Nickel Renftel, Hans Steinmetz).188 Als die Verkaufsstände auf dem Markt, in Gassen und in Gewölben nicht mehr ausreichten und nicht mehr den Erfordernissen des Handels entsprachen, wurde für das wertvollste Handelsgut, das Tuch, ein Gewanthaus errichtet, dessen erster Bauabschnitt 1482 vollendet wurde.189 Um die Jahrhundertwende, d. h. bevor die Privilegien Maximilians wirksam werden konnten, beriet sich die städtische
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alßo das iczliche Kammer noch gehaldener Rechnunge wol 36 fl. gestanden hat. Sie werden verkauft für 30 fl. oder solange mit 2 fl. verzinst, bis die 30 fl. erreicht sind. (1 fl = 20 gr.), vgl. STEINFÜHRER, Ratsbuch 1, Nr. 58, S. 19 f. UBL 1, Nr. 370, S. 302. UBL 1, Nr. 409, S. 342, dazu StA Leipzig, Gelbes Buch, p. 69. StA Leipzig, Gelbes Buch, p. 109v. UBL 1, Nr. 24, S. 351 ff.1, UBL Nr. 426, S. 353 f. Auch in den folgenden Jahren wurden Textilproduzenten »angeworben«: 1489 hat der Rat zu Leinewebern aufgenommen [...] Jorge Kramer von Augsburg und Michel Hauch (?) neben Meister Hans dem Alten. Sie erhielten für den Zuzug eine Bleiche, die ihnen schon zugesagt, ebenso eine Presse und ein Farbhaus. Außerdem wurden noch 2 Meister aufgenommen: Leonhart Wagemann von Werdingen und Peter Ricker von Weissenheim (StA Leipzig, Tit. I (F) 25a, p. 9). UBL 1, Nr. 498, S. 416 f. Warum hierzu die Initiative oder der Druck von den Landesherren, den Brüdern Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht ausging, die bereits am 14. Januar 1478 den Rat aufforderten, endlich mit dem Bau des Gewandhauses voranzukommen, und gleichzeitig rügten, dass der Rat zu bawen gar leßlich sei, ist gegenwärtig noch nicht zu klären. Bemerkenswert ist aber die Begründung der Landesherren: weil sich die Mergkte von den Gnaden Gots von Iare zu Iare bessern, deßhalben sulch Haus notdurft ist und gemeiner Stadt, so das gebauet wurt, merglicher Nucz doraus erwachßin wurdt.
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Obrigkeit und veröffentlichte abermals eine neue Waageordnung.190 Danach sollte viel eingehender als bisher die Funktion eines Waagemeister und die Organisation der Waage bestimmt werden, um das Marktgeschehen noch stärker kontrollieren und besser organisieren zu können. In ihr wurden die Verantwortlichkeiten – wes er sich in seynem Ampt vorhalden soll – des wohl wichtigsten städtischen Beamten für einen reibungslosen Handelsverkehr festgelegt: Er hatte nicht nur dafür zu sorgen, das einem iglichen recht gewogen werde, er durfte wie sein Schreiber auch ohne obrigkeitliche Zustimmung keinen eigenen Handel treiben. Neben der seinem Amte zukommenden Selbstverständlichkeit, für recht Gewicht und Wagen zu sorgen, hatte er noch die komplizierte Aufgabe, genau zu prüfen, ob ein eingesessen Bürger nicht etwa Geselschaft oder Gemainschaft habe mit frambden Kaufl euten oder dass Einheimische deren Guter alhier verhandeln oder verkaufen und vertreiben in irem Namen, weil sie dadurch erhebliche Vorteile nach den Vorschriften der Wagetafel erlangen konnten. Zur Kontrolle durfte auch der Wagmeister [...] mit kainem Kaufmann hinforder alleine rechnen, sondern nur in Gegenwart eines Ratsbeauftragten, auch war es ihm nicht erlaubt, ohne benannte Zeugen – der eine Baumeister des regierenden Raths und der Rathsfreunt, den ime die Rethe in die Wage zugeordnet haben – die Einnahmen aus der Kasse zu nehmen.191 Waagemeister oder Waageschreiber sollten täglich, so nicht Feiertag ist, von Stunt nach Fruemesse die Wage aufschliessen und sollen ausserhalb den Merckten an den hailigen Tagen und zuforderts am heiligen Sontage und den Hohen Festen nichts wegen. Für seine Bemühungen und für die Kost des Waageschreibers erhielt der Waagemeister 15 ß Groschen (= 42 fl. 18 gr.) und der Waageschreiber 6 ß Groschen (= 17 fl. 3 gr.) und der beigeordnete Ratsfreund [...] 2 ß Groschen (= 5 fl. 15 gr.) und in Merckten 2 gr. zu Badegeld. Den anderen Waagehelfern standen 35 bis 15 Groschen zu und ein Weger, der sonst der cleinen Wage wartet, erhielt zusätzlich alle Wochen, das er die Wage keret und Winterzeit einheizt, die Woche 3 d. Nicht auf der (großen) Waage taxiert wurden offensichtlich Tuche, denn ein Schreiber ufm Schlosse, der das Gewant beschreibt, wurde mit 10 Groschen entlohnt. Erwähnt werden noch zwei weitere Schreiber, die umbgehen und die Wahre, so in den Merckten in die Stadt kompt, anzeichen und beschreiben und die Verzeichnung in die Wage anthworten, und somit für die Kontrolle der Waren zwischen der Einfahrt in die Stadt bis zur Waage verantwortlich waren. Sie erhielten je 20 Groschen als Entlohnung. An den vier Stadttoren hatten Torwarter – vermutlich bei der Abfahrt der Wagen – die Waagezeichen als Belege für gezahlte Waagegebühr 190 StA Leipzig, Gelbes Buch, p. 25. Von der Wage und dem Wagemeister. Ist gar auß eins alten Zettel geschrieben, stehet kain Jarzal drauf, in libro mit eim weisen Pergament eingebunden, darin allerlei Ordnungen liegen. Darin werden als Helfer des Waagemeisters Steffan Holzmoller und Johan Ortlein genannt. Holzmüller wurde 1487 vom Rat angenommen, vgl. STEINFÜHRER, Ratsbuch 1, Nr. 945, S. 415. Seit 1507 gibt es dann 2 Waagemeister. 191 Am Rande ist vermerkt: Gelt außm Tisch zu nemen. Offensichtlich war also die Kasse während der ganzen Marktzeit verschlossen und das Geld durfte zur Abrechnung nicht etwa als Wechselgeld entnommen werden.
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einzusammeln. Zugleich wurde grundsätzlich verboten, derartige Waagezeichen unberechtigt auszugeben. Waagedienern, die heimlich solche Zeichen ausgaben, wollte der Rath zu Haut und Hare strafen lassen. Andere Vergehen an der Waage sollten gestraft werden nach Gestalt und Gelegenheit der Mißhandlung. Zum Schluss dieser Waageordnung wurde allen Angestellten nochmals eingeschärft, mit sonderlich guten Vleis ihren Aufgaben nachzukommen, um des Rats Schaden und Nachrede (zu) vermeyden. Mit dieser Ordnung waren alle Voraussetzungen gegeben, die Zielrichtung zu erreichen und der Stadt die höchstmöglichen Einnahmen zu sichern. Die Waren, die in der Waage gewogen, gemessen oder geschätzt wurden, finden sich zusammengefasst in dem bereits erwähnten Taxbüchlein, dessen Niederschrift mindestens auf das späte 15. Jahrhundert zurückgeht und das 1518 fast völlig übernommen wurde.192 Aufgeführt sind insgesamt 174 Positionen bzw. Warenarten, angefangen von Alaun, Gummy, Petrolium bis hin zu Wacholderbehr.193 Am 20. Juli 1497 bestätigte Maximilian I., von Gottes Gnaden Romischer Kunig, die drei Großen Leipziger Märkte, nemlich eines yeden Jars einen auf Sontag Jubilate anzufahen und bis auf den Sonntag Cantate nechst darnach werende, den andern auf den nechsten Sontag nach Sand Michaelstag anzufahen und acht Tag die nechsten darnach werende, und den dritten an dem Heiligen Newen Jarstag anzuheben, und auch die nechsten acht Tag darnach volgende zu weren,194
und verbot abermals die Jahrmärkte zu Halle. Die wichtigste Ergänzung – oftmals falsch interpretiert – in der sonst mit den früheren Bestätigungen inhaltlich fast gleichen Urkunde war jedoch das Verbot, künftighin keine weiteren Jahrmärkte in Stetten noch Fleckhen daselbstumb in den Bistumben Meydburg, Halberstat, Meyssen, Mersenburg und Newmburg gelegen zu gestatten. Damit wurden praktisch alle zukünftig möglichen Konkurrenten ausgeschaltet und der Stadt Leipzig eine Rechtsgrundlage gegeben, bei allen Veränderungen hemmend einzugreifen. Als 1507 dieses Privileg erneuert wurde,195 enthielt es zusätzlich eine wichtige Veränderung: nämlich, das auch nu hinfur kein Jarmarckht, Mess oder Nyderlage inner funftzehen Meyln geryngs umb die obbestimbten Stadt Leybtzigkh sol aufgericht und gehallten werden in kainerley Weyse.196 Damit wurden zum einen die Beschränkungen von 1497 konkretisiert und an Stelle der geografisch diffusen Grenzen der genannten Bistümer abgelöst durch eine klare Grenzziehung, und 192 Siehe Teil 2, Nr. 46. 193 Überliefert ist zudem eine Wagetafel, welch gar ein alt Tafel ist und in der Wage henget, hat kain Jarzol (StA Leipzig, Gelbes Buch, p. 43v ff.). Diese Wagetafel ist jedoch von geringerer Aussage. 194 MÜLLER, Privilegien, S. 28 ff. 195 Ebenda, S. 31 ff. 196 Erstmals wurde in diesem Privileg der Begriff Messe gebraucht, allerdings ohne jeden direkten Bezug auf die Großen Märkte in Leipzig. Zur Abgrenzung von dem später gebräuchlichen Begriff »Messe« scheint es deshalb gerechtfertigt, für die frühere Zeit von Großen Märkten zu sprechen.
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zum anderen wurde das wichtige Handelszentrum Erfurt mit in das Verbotsgebiet einbezogen.197 Mit der Urkunde von 1507 hatte sich Leipzig rechtlich und letztlich auch wirtschaftlich an die Spitze aller mitteldeutschen Großen Märkte gesetzt und behielt diese Stellung bis in die Gegenwart. Die Vorgeschichte der Privilegierungen, die näheren Umstände ihrer Erteilung sowie die Versuche der Konkurrenten (nach Halle) Naumburg, Erfurt und Magdeburg, dagegen anzugehen, hat Ernst Hasse bereits 1885 ausführlich dargestellt,198 Ernst Müller hat sich im knappen Vorwort seiner Edition 1941 nochmals damit auseinandergesetzt.199 In der Bewertung dieser beiden Privilegien ist zunächst die von Hasse getroffene Feststellung aufzugreifen, »dass durch die Privilegien factisch kein neuer Zustand geschaffen«, sondern »der längst bestehende Zustand nur mit einem neuen Rechtsschutz umgeben« wurde.200 Dieser Gedanke kann auch dahin interpretiert werden, dass sich an den konkreten Bedingungen im Warenaustausch durch die neuen Rechtsgrundlagen nichts änderte. Nach der Errichtung des Leipziger Neujahrsmarktes ist es jedenfalls unbegründet anzunehmen, dass die Großen Leipziger Märkte ihren besonderen wirtschaftlichen Rang erst durch diese Privilegien erhalten haben; vielmehr dürfte – wie einleitend schon erwähnt – der Handelsplatz Leipzig für die Kaufleute durch einen »modernen« massenhaften Handel mit Massengütern, wie er sich im 15. Jahrhundert herausbildete, im Ost-West-, aber auch im Nord-Süd- und im jeweiligen Gegenverkehr eine immer stärkere Anziehungskraft gewonnen haben. Um den erhöhten Anforderungen zu genügen, aber auch, um dabei höhere Gewinne zu erzielen, wurden schon 1518 die Funktion und die Effektivität der Waage einer erneuten Prüfung unterzogen. Zunächst wurde den Ratsherren Urban Ulrich und Jeronimus Walter, die als derzeitige Waagemeister den notwendigen Einblick hatten,201 vom Rat uferlegt, die Gebrechen der Wage schrieftlichen zu ubergeben.202 Auf mehreren Seiten stellten die beiden Ratsherren ihre »Mängelliste« zusammen, die zugleich die Vorschläge für Verbesserungen enthielt, übergaben sie dem Rat am 21. Juni, so dass im Ergebnis am 7. August eine neu gefasste 197 Ob zum dritten der Verzicht von neu im Bezug auf weitere Jahrmärkte eine besondere Rolle spielt, konnte nicht nachgewiesen werden. Wie es scheint, hat sich Leipzig in der Folgezeit nicht darauf bezogen. Auch in der Bestätigung der Privilegien durch Papst Leo mit der Bulle »Romanus pontifex« vom 8. Dezember 1514 ist auch nur davon die Rede, »dass keine Jahrmärkte oder Warenniederlagen innerhalb 15 deutschen Meilen rings um besagte Stadt aufgerichtet und gehalten werden dürfen«, vgl. MÜLLER, Privilegien, S. 39. 198 ND Leipzig 1963. 199 MÜLLER, Privilegien, S. 5 – 9. 200 HASSE, S. 19. 201 Siehe S. 312, Anm. 204. MÜLLER, Häuserbuch Nr. 405; FISCHER, Aus zwei Jahrhunderten, S. 122 – 127; LAUBE, Studien, S. 141 f.; MÜLLER, Neubürgerliste Bd. 2, S. 62, Faktor der Welser. 202 StA Leipzig, Gelbes Buch, p. 28v – 33.
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Waageordnung verabschiedet werden konnte. Im Grunde ist es keine »neue« Ordnung, vielmehr wurde die bestehende präziser formuliert, sind die Ausführungsbestimmungen konkreter gefasst, um stärker kontrollieren zu können, aber doch immer mit dem Bestreben, den Kaufleuten keine Probleme zu bereiten. Wichtig war des Raths und gemainer Stad Gedey, Nutz und Frommen. Vielleicht hängt damit zusammen, dass die neue Ordnung nicht »aus einem Guss« ist, sondern mehrere Wiederholungen enthält, so, als wenn nach der ersten Niederschrift weitere Erkenntnisse oder Bruchstücke aus älteren Vorlagen hinzu gekommen wären. Es geht zunächst um eine festgestellte Unordnung im Buchhalten: Es werden keine Übertragungen von einem Buch in das nächste vorgenommen, es wird im Abrechen vil versehen, deßgleichen in Buch nicht gebracht, wie einem jeden die Wahre und Losung gerechent und angeschlagen. So gab es Streit mit den Kauf- oder Fuhrleuten, die allewege sagen, ich han vor einem Jahre nicht mehr gegeben, worumb wolt ir mich itzi hoher dringen? Durch die schlechte Buchführung war nicht nachzuweisen, dass die Ware gilt ein Zeit mehir dan die ander. Auch dem Rat kann man deshalb keinen gebürlichen Bescheit thun und geben. Die beiden Ratsherren hatten deshalb als amtierende Waagemeister schon zwei neue Bücher anlegen lassen, die diesen Gebrechen abhelfen sollten. Die gleiche Unordnung herrschte auch bei der Führung der Gewants- und Budenregister, die offensichtlich auch unter der Verantwortung der Waagemeister standen. Bisher wurden derartige Register für jeden Markt gesondert geführt und weggelegt und also auf den andern Merckt hernochmals nicht wider vorgenohmen. Weil nun Tuchmacher, Krehmer und Kaufleut vil unberechent weggezogen, konnten auch von ihnen bei einem nächsten Marktaufenthalt die ausstehenden Gebühren nicht nachgewiesen und abverlangt werden. Künftighin sollte nun ein besonder Buchlein nach Ordnung des a b c mit den Namen der Schuldner angelegt werden, um sie noch abkassieren zu können. Auch dem Rat konnte man deshalb keinen gebürlichen Bescheit thun und geben. Nicht empfohlen, weil seit 1507 / 08 203 praktiziert, aber in der neuen Ordnung als erster Artikel genannt, ist die Festlegung, dass nun hinforder zu aller Zeit zwene Wagmeister sein, uf das in der Wage von Rath und gemeiner Stadt wegen deste bequemer, nötzlicher und weißlicher moge gehandelt und ine sol nichts deste weniger noch ein Rathsfreunt wie bishero geschen, zugegeben werden, der in Abwesen des einen Wagmeisters allewege bey dem andern erscheine und also einer den andern vertreten auch moge rettig und hülfl ich sein.
Eine ganz andere Rolle spielte abermals die Durchsetzung jener Bestimmung, dass den Leipziger Kaufleuten nicht gestattet wurde, Geselschaft und Factoreien mit Frembten zu haben, um deren Güter mit den Vorzügen Leipziger Kaufleute zu verhandeln, eine Problematik, die Jeronimus Walter als Faktor der Welser, besonders vertraut gewesen sein muss. Dieses gemeinschaftliche Handeln sei 203 Die ersten Waagemeister, die gemeinsam die Oberaufsicht über die Waage führten, waren Nickel Moller und Greger Förster, vgl. STEINFÜHRER, Leipziger Rat, S. 128.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
dem Einkommen der Wage nit wenig abtreglich und gehörte somit zur Liste der Gebrechen. Als mögliche Konsequenz sollte diesem Kaufmann die Aberkennung des Bürgerrechts angedroht werden. Tatsächlich scheint die knappe Formulierung von Ulrich und Walter aber einen entscheidenden Nerv im Handelsgeschehen Leipzigs getroffen zu haben, denn in der neuen Ordnung finden sich zwei fast gleichlautende Absätze dazu, ohne dass zu erkennen ist, warum schon einmal Geschriebenes wiederholt werden musste. Zunächst wurde verlangt, dass über eine mögliche Geselschaft zwischen einheimischen und fremden Kaufleuten, ufs wenigst dem regierenden Burgermeister Mitteilung zu machen sei, damit der Rat sich nach Gelegenheit wisse zu verhalten. Später wird diese Festlegung präzisiert mit dem Hinweis, dass die Fremden aus Nürnberg, Stettin, Lübeck, Magdeburg und andern Enden, Fisch, Hering und Guter lieferten. Zur stärkeren Kontrolle sollten deshalb die Waagemeister alle Jahr umb das Advent dem Rate alle Kaufleut und Hendler vorzaichent angeben. Diese Forderung wurde in einer Art Anhang abermals aufgegriffen und näher erläutert: Die Betroffenen sollten sich zu bequemer Zeit – ufs wenigste des Jars einmal als ungeverlich kurtz vor und nach Weinachten –, vor dem sitzenden Rat verantworten, doch nach Gelegenheit [...] und ob es die Notturft erfordert, nach Erkantnus aller dreier Rethe uf deste weißlicher dorinne gehandelt werde und der Niderlage kainen Nachteil bringe. Leipziger Faktoren sollten zugleich an der Waage schriftlich angeben, dass sie fremde Waren wiegen lassen wollten. Diese Ansage hatten die Waagemeister vleissig ins neue Buch einzutragen. Besonders problematisch und kennzeichnend für ihren Einfluss war der Umgang mit jenen Kaufleuten, so pflegen Zin und ander Metal herzufuren und hie zu verkeufen, und die sich weigerten, die Waagegebühren zu zahlen, weil sie schon Gebühren an den Landesherrn entrichtet hätten. Die beiden Ratsherren machten die Schwierigkeiten deutlich: Zum einen lehnten sie die Forderung grundsätzlich ab, zum anderen aber gaben sie zu bedenken, dass das Bergkwerg und des daraus gefelt, mehr Freihait dan andere Kaufmanswahren haben und auf das der Zihner mit den Zinen aus Unwillen nicht ander Wege suchen mecht als Preslau und Nürnbergk.204 Um zu mitteln schlugen sie deshalb vor, von einem Vaß Zin nicht den gewonlichen Tax bei 14 gr. zu belassen, sondern nur 5 gr. zu nehmen. Da die Zihner bisher aber nur 3 gr. gezahlt hatten, und nach mehr als zweijährigen ergebnislosen Verhandlungen auch nicht mehr zahlen wollten, ergab sich die Frage, ob der Rat dem zustimmen oder ob man eins Trutz gegen inen wagen und etzlich Zyn auf Rechnung hier arrestieren lassen sollte, damit die Sache zu Gange 204 Diese Passage ist besonders interessant, weil Walter selbst aktiv im erzgebirgischen Bergbau war. »Hieronymus Walter d. Ä aus Nürnberg wurde 1508 Bürger in Leipzig. Er handelte anfangs mit verschiedenen Waren, so mit Wachs, Seife und Gewand. Später wurde er Leipziger Faktor und vermutlich auch Mitgesellschafter der bekannten Welser-Vöhlinschen Gesellschaft, danach bei Bartholomäus Welsers Gesellschaft« vgl. LAUBE, Studien, S. 141. 1520 versuchte Walter mit anderen den Aufbau eines sächsischen Zinnhandelsmonopols, ebenda, S. 140. MÜLLER, Häuserbuch Nr. 405; MÜLLER, Neubürgerliste Bd. 2, 62; FISCHER, Aus zwei Jahrhunderten, 122 bis 127.
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gebracht werden mocht. Bemerkenswert ist noch ein Argument für höhere Gebühren, nämlich dass der Stainweg mit den Wagen, darauf das Zyn geladen, zerprechen und desgleichen Wage und Gewicht [...] abnutzen würde. In der Ordnung hieß es dann nur lapidar vom Vaß Zin sollen sie nhun hinfort 5 gr. und nicht weniger nehmen. Viel nachhaltiger und kennzeichnender für die Handelsbeziehungen Leipzigs war die Empfehlung, Relationen zwischen dem Leipziger Zentnergewicht von 110 Pfunt und dem Nürnberger Zentner von 100 Pfunt herzustellen. Noch besser wäre es allerdings, das man hinfuerder den Zentner wie es zu Nürnberg in 100 Pfunt tailten, dobei alsdann Kaufmans- und alle essent Ware wegen und vorkaufen ließ, das wurde dem Kaufman annemblich und lieb viel leichter in der Rechnung und dem gemainen man in allem zutreglich.
Dieser Vorschlag scheint den anderen Leipziger Ratsmitgliedern wohl zu weit gegangen zu sein, denn es wurde in der Ordnung nur entschieden: es sol auch ein Eichzentner von Nürnberg bestelt und sonst die Gewichte gelassen werden wie vor alters. Dagegen wurde in der Ordnung – ohne dass sich in der Liste der Gebrechen ein Hinweis findet – verboten, in den Heusern schwere Güter zu wiegen. Erlaubt war nur ein Stains schwer Gewicht, was daruber wigt, sol in der Wage gewogen werden. Der Framb aber sol in der Wage alles vorrechten. Ein heikles Problem war offensichtlich die korrekte Berechnung der Taxgebühren. Ulrich und Walter verlangten, dass die Waagemeister mit den Privilegien (!) der Stadt vertraut gemacht werden sollten, auf das man wissen, was man mit gutem Gewissen von den Leuten nehmen mocht. Bisher sei es üblich gewesen, von dem Gulden 1 alt denar zu nehmen. Wenn es aber mehr oder weniger sein könnte, dann müssten die Waagemeister darüber ebenso unterrichtet werden, wieviel man nach Gelegenheit des Handels und der Person daran nachlassen solt. Der Grund für diese Empfehlung war die Weigerung einiger Kaufleute, jetzt mehr zu zahlen als vor 20 Jahren. Während es mit der alten Tax-Ordnung wie vor alters Herkommen gehalten werden sollte – nur eine Reinschrift sollte angefertigt werden –, blieben die weiteren Formulierungen zur Schatzung und zum Nachlassen sehr unbestimmt: Waagemeister und Waageschreiber sollten nach iren Gewissen und bestem Vorstentung [...] wie es vor alters und bishero [...] gehalten ist, entscheiden, also das sie niemant umb Freuntschaft ader Veintschaft und ihres aigen Nutz oder Schadens willen etwas Nachlassen ader Beschwerung auflegen. Wichtig sei des Raths und gemainer Stad Gedey, Nutz und Frommen. An anderer Stelle wurde in der Ordnung das gleiche Thema fast wörtlich noch einmal aufgegriffen. Neu ist nur der Hinweis, dass die Kaufleute ire Güter nicht gleich ansagen noch dem Rathe recht under Augen gehen. Nicht aufgegriffen wurde in der neuen Ordnung der Vorschlag, den Handel mit Safran und andere(n) geschmeydige(n) Waren (wie Pfeffer, Negel und etzlich andere Specerey) in Heusern und Herwergen zu untersagen, sondern den Verkauf öffentlich durch eine Schau zu machen. Damit würde auch verhindert, dass dem Rat sein Gebur entzogen werden mochte. Für die Arbeitsweise und den Umgang mit dem Personal in der Waage waren besondere Regeln vorgeschlagen und dann auch – teilweise mit erheblichen Präzisierungen –
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
in die Ordnung aufgenommen worden. Sollten die Waagemeister und der zugeordnete Rathfreund selbst Handel treiben, hatten die unbeteiligten beiden anderen abzurechnen, den Waagesschreibern wurde ein Handel grundsätzlich verboten. Wie schon zuvor durften weder Waagemeister noch Waageschreiber allein mit einem Kaufmann abrechnen und einem Kaufmann auch keinen Einblick in die Waagebücher gewähren. Eine Ausnahme war nur gestattet, wenn der Kaufmann bey seinem Gewissen sage, dass er nicht wisse, wieviel er vorhantirt [...] habe. Waagemeister, Waageschreiber und der Rathsfreunt hatten das als Gebühren eingenommene Geld umgehend in den Disch (zu) werfen und nicht bey Haufen (zu) samlen und wenn das Geld im Ratshaus übergeben werden sollte, hatte der Baumeister, d. h. der für die Finanzen verantwortliche Ratsherr, anwesend zu sein. Für die Öffnung der Waage wurde festgehalten, dass sie von stunt nach der Fruemessen aufgeschlossen werden sollte, und im Sommer des abents nach acht Hara, ihm Winter nach vieren wider zu schliessen sei, und ausserhalb den Merckten an dem Sontag und andern hohen Festen war wiegen nicht gestattet. Eine vergleichsweise große Aufmerksamkeit widmete die neue Ordnung der Versorgung des Waagepersonals – im Ergebnis mit teilweise wesentlich erhöhten Bezügen. Weil bisher die Waagemeister die Waageschreiber und die Waagediener mit mercklich Gelt von den Rats ungezaltem Waggeld ohne Kontrolle verköstigt hatten, wurde einem weiteren möglichen Missbrauch Einhalt geboten und festgehalten, dass die beiden Waagemeister die Waageschreiber vor, in und nach den Merckten zu versorgen (und Unterkunft zu geben) hatten, dabei sollten die Schreiber ein Jar umb das andere umbwechseln und vor Kost und ire Mühe sollte der jeweilige Waagemeister 20 ß haben. Die anderen Diener hatten sich selbst zu versorgen, aber ihnen stand je vor ein Malzeit 2 gr. zu. Aufschlussreich scheint der Hinweis, dass die Waagemeister darauf achten sollten, dass sich die Schreiber und Diener zu rechter Zeit bald nachm Essen wider in die Wage einstellen und irer Dinste abwarten, [...] mit langen Dischen und Quesserey (?) die Leute nit seumen, noch des Rats Nutz hindern. Die Mahnung ging auch an die Waageschreiber, sich uber notturftige Zeit selber in solcher Kost nicht ufzuhalten. Neben der Verpflegung erhielten alle Waagediener noch einen festgesetzten Lohn, daran sie sollen genuglich sein. (Diese Regelungen wurden unmittelbar nach dem anstehenden Michaelismarkt getroffen). Danach erhielt der oberste Helfer und Anschreiber zu jedem Jarmarckt 1 gut ß zu Lohne, Badegelt und Trangeld. Dafür musste er auch jeweils 14 Tage in der Wage sein. Dem anderen Schreiber wurde ebenfalls 1 ß zugedacht, war aber bey dreyen Wochen in der Wage verpfl ichtet. Dem Schreiber, der die Buden beschreibt, sollten je 25 gr. ausgezahlt werden, dem ersten Helfer an der Flachswaage 26 gr. und seinen Helfern itzlichen 20 gr. Den dreien Thorwartern oder Thorhütern in der Wage wurden itzlichen 15 gr. zuerkannt und dem teglichen Knecht, der [...] die Wage keret und einheytzet, iglichen 15 gr. und wochlich 3 d. Die wichtigen Hilfspersonen, die vor und in den Jarmerckten umbgehen, die Wagen und Guter, die in die Merckte kommen, beschreiben und die Vortzaichnus in die Wage antworten, [...] iglichen im Jarmarckt 20 gr. Die in der Ordnung getroffene Festlegung über das Trincken zwischen Malzeiten –
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weil ohne Geld, mussten die Diener ein Kerb im Keller machen – wurde im Anhang erweitert. Nun konnte neben den Herren (Waagemeistern), Schreibern und Dienern auch den Gästen, mit denen sie rechen oder umb Ehre willen schencken wollen, Bier und Wein auf Kosten des Rates (von dem Waggelde) angeboten werden. Weitere Ansprüche an Tranggelt und Zerung wurden ausgeschlossen. Ein besonderer Schwerpunkt in dieser Ordnung war die Kontrolle der einund ausfahrenden Wagen und Karren an den Toren durch die Ausgabe von Zeichen mit einer genant Zahl und jedes Thor sein sonder Gemerck, damit die Wagmeister gewahr werden, ob die Thorhuter dasjenige, so sie einnemen, recht überantworten. Bisher hätten Fuhrleute oftmals mehr Zeichen an sich gebracht als sie durften, um zu einer andern Zeit konnen bessere Guter hienausbringen. Ob der Vorschlag umgesetzt wurde, dass für Fuhrleute, die an heiligen Tagen anlangten und die Zaichen haben welten und lenger nicht gebleiben kanten, im Haus des Waagemeisters in einem verschlossenen Kasten einzelne Zeichen aufbewahrt werden sollten, muss bezweifelt werden. In der Ordnung heißt es dazu lediglich, dass die Zaichen [...] in Feiertagen ins Wagmeisters Hause verschlossen gehalten werden, sollen auch die Wagschreiber kain Zaichen bey inen in der Taschen tragen. Wie schon in den früheren Waageordnungen, fanden auch in der neuen die Leder eine besondere Aufmerksamkeit. Weil dem Rat berichtet worden war, dass ihm mercklichs entzogen, in dem das die Leute ire Guter und sonderlich mehr in Merckten selbst abladen, die Guter verschleifen, die auch in der Wage nicht ansagen, sondern unverrecht bleiben, wurde bestimmt, dass kein Fuhrmann seine Güter selbst an der Waage abladen durfte. Diese Aufgabe hatten die von der Stadt bestellten Leder zu übernehmen, über die mehr als 50 Jahre früher schon ausführlich berichtet wurde:205 Es sollen auch die Leder den Leuten willig sein, ire Guter abe und aufzuladen und sie damit nicht vertziehen, auch einen vor den andern nicht fordern und das nicht lassen umb Gunst, Freuntschaft, Veintschaft oder Liebinge, das ine auch in ire Ayde soll gepunden sein. Fuhrleute, die gegen die Festlegung verstießen, sollten einmal verwarnt werden, wer aber danach der Anordnung nicht gefolgt war und selbst abgeladen hatte, den wollte der Rat in Strafe nehmen. Eine Kontrollfunktion auf dem Markt hatten die sog. Meckler (Makler) inne, die darauf zu achten hatten, dass niemand (der gemaine Man) beim Kaufen des gesaltzen Fisches und sonderlich Hering und desgleichen (uf Pucking und Zahl des Stockfischs war besonders zu achten) betrogen werde. Daneben waren sie verpfl ichtet, auf die richtige Größe von Fassung ader Thonnen zu achten und zu prüfen, dass die Fische auch recht gepackt waren.206 Mißbräuche waren streng zu bestrafen bis hin zur Zerschlagung der Fässer oder Tonnen. 205 Die Leder sollen einen Schreyber bey sich haben sollen, der sal alle Gut eygentlich bezeichnen, es sey Fardel, Vaß, Lagen und Ballen und sal dabey vorzeichen, wes das Gut ist und wenn man mit dem Kaufmanns rechent, so sal man im die Vortzeichnung furhalden. (StA Leipzig, Gelbes Buch, p. 105v). 206 Hier griff der Rat vermutlich auf die Verordnungen von 1464 und 1467 zurück.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Schließlich wurde am Ende des Anhangs darauf verwiesen, dass jeder Ratsherr verpfl ichtet sei, ihm bekanntwerdende Gebrechen oder Mangel in der Wage, zumindest dem Bürgermeister zu melden, und dass die Ordnung ohne Willen und Wissen aller drey Rethe in kainem Stuck ader artickel vorandert noch aufgehoben werden durfte. Abgeschlossen wurde diese Waageordnung mit den (alljährlich zu leistenden) Eiden der Waagemeister und der Waageschreiber, ihren Aufgaben gegenüber sich vleissig und treulich zu halten.207 Zugleich legte Jeronimus Walter eine neue Tax oder Losung der Wage vor, die mit geringen Änderungen der früheren Taxordnung entsprach; da es sich offensichtlich um die damals geforderte Reinschrift der Jahrzehnte geltenden Ordnung. handelt, hatten sich das Warenangebot und die Veranschlagung der Gebühren in der Zwischenzeit nicht verändert.208 Ein Beschlus des Taxs weist auf die ganze Problematik der Kontrollen während der Großen Märkte hin: Nach obgeschriebenen Tax kan man sich in allen Stücken nicht richten, sonder ist hirbei zu mercken, wan die Wagmeister mit eim Kaufman rechenen und der Kaufman sein verhandelt Kaufmanschatz uf 100 fl. anschlüge, sollen die Wagmeister allewege iren Tax uf 200 fl. rechen und anschlagen und also in grosserer und weniger Zal thun, domit ab sich der Kaufman in dem er mher dan er selbst ansagt, verhandelt und vergessen hette, es also dem Rath wider einkeme und sollen allewege vom fl. 1 alt d. wie vor alters genomen werden, darinnen die Wagmeister wol werden sich gegen eins jeden Gelegenhait mit Freuntlichkait und Erbarkait zu erzeigen wissen und nicht so ganz nach Hertigkait mit den Leuten handeln, damit solchs die Kaufleute nicht abscheue und der Niderlage zu Schmelerung geraiche.
Trotz dieser Unwägbarkeiten kann davon ausgegangen werden, dass künftighin die Arbeit an der Waage weitgehend den Vorgaben entsprach, jedenfalls sind keine weiteren Klagen oder Ergänzungen an den Waage- bzw. Taxordnungen bekannt. Danach kann auch angenommen werden, dass die Einnahmen an der Waage, die seit 1471 in den Leipziger Stadtrechnungen überliefert sind, weitgehend den tatsächlichen Ergebnissen entsprechen und als Beweise für die Frequenz der Großen Leipziger Märkte gelten können. Die Abrechnungspraxis der Waageeinnahmen in Leipzig erlaubt auch, die Stellung der drei Großen Märkte zueinander näher zu bestimmen, weil jeweils nach den Märkten und zwischen den Märkten abgerechnet wurde. Zugleich dürfte Einvernehmen bestehen, dass Große Märkte mit einem überregionalen Einzugsbereich und den dazu erforderlichen organisatorischen Bedingungen einen jahre- oder jahrzehntelangen Vorlauf benötigten, um erfolgreich zu sein und nicht in wenigen Jahren aus dem Nichts an Bedeutung gewinnen konnten. Wenn nun seit 1471 auch für den Neujahrsmarkt hohe und über Jahrzehnte hinweg höhere Einnahmen als zu den seit Jahrhunderten bestehenden Großen Märkten zu Jubilate und Michaelis nachzuweisen sind, dann kann der erst wenige Jahre zuvor privilegierte Neujahrsmarkt 207 StA Leipzig, Gelbes Buch, p. 42v f. 208 Siehe Teil 2, Nr. 46, sowie oben S. 313.
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3. BEDEUTUNG UND FUNKTION DER LEIPZIGER GROßEN MÄRKTE
nicht aus den Wunschvorstellungen des Landesherren heraus entstanden und nicht 1458 »erst ins Leben gerufen« worden sein.209 Die aufgezeichneten Waageeinnahmen kennzeichnen zugleich Leipzig als die Handelsstadt der Großen Märkte und nicht als Zentrum eines ständigen überregionalen Handels. So wurden zum Ostermarkt 1471 (vom 6. bis 11. Mai) an der Waage 507 fl. 4 d. 1 h., bis zum Beginn des Michaelismarktes am 7. Oktober, d. h. für 31 Wochen, aber nur 126 fl. 4 gr. eingenommen; der Michaelismarkt brachte der Stadt 490 fl. 1 gr. ein, die Zeit bis zum Neujahrsmarkt, d. h. für 13 Wochen, aber nur 88 fl. 12 gr. Dass es sich dabei nicht etwa um jahreszeitlich bedingte Verminderung des Warentransports handelte, zeigen die Einnahmen zum Neujahrsmarkt 1472, die immerhin 424 fl. 12 gr. 3 d. betrugen. Die Jahreseinnahmen an der Waage von Februar 1471 bis Februar 1472 – Anfang und Ende eines Rechnungsjahres war jeweils der Ratswechsel – ergaben 1.906 fl. 54 gr. 7 d. 1 h., davon 1.421 fl. 13 gr. 7 d. 1 h. allein während der Märkte. Nachdem der Rat 1480 die Waage hatte erweyten lassen, nahm er 1482 von 2.336 fl. 10 gr. Jahreseinnahmen zum Ostermarkt 559 fl. 1 gr. ein, zum Michaelismarkt 490 fl. 18 gr. und zum Neujahrsmarkt 1482 gar 590 fl. 6 gr. Es bleiben also 694 fl. 6 gr. an Waageeinnahmen für die Zeiten zwischen den Märkten. Dieses Bild wiederholt sich laufend: Einnahmen an der Waage zu den Märkten und in den Zwischenzeiten in fl. Jahr 1471 / 72 1472 / 73 1473 / 74 1474 / 75 1475 / 76 1476 / 77 1477 / 78 1478 / 79 1479 / 80 1480 / 81 1481 / 82 1482 / 83 1483 / 84 1484 / 85 209 210 211 212 213 214
OM 507 544 543 556 561 753 212 594 214 540 589 510 559 336 528 457
Zwischenzeit MM 182 226 214 261 102 159 107 204 157 63 174 159 108 180
490 454 450 429 581210 503 470 537 501 477 491 477 330 251
Zwischenzeit 89 107 124 109
146 141 104 91 155 124 91 64
NM 425 466 503 544 845 211 857 213 604 638 641 571 586 622 532 522
Zwischenzeit 189 177 151 205 186 355 215 391 312 391 401 465 420 299
Einnahmen 1.907 1.965 2.001 2.104 2.276 2.628 2.710 2.552 2.305 2.104 2.366 2.355 2.008 1.871
HASSE, S. 12. Zwischen dem Ostermarkte und in dem Markte Michaelis. Zwischen dem Markte Michaelis und dem Neujahrsmarkt. Voriger Montz [...] zwischen dem Neujahrsmarkte und dem Ostermarkt und dem Ostermarkt selbst. Das im Markte circumc. (Neujahrsmarkt) und dem Markte Michaelis bisher gefallen ist; voriger Montz. Voriger Montz bis zum Neujahrsmarkt 1478.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Einnahmen an der Waage zu den Märkten und in den Zwischenzeiten in fl. Jahr 1485 / 86 1486 / 87 1487 / 88 1488 / 89 1489 / 90 1490 / 91 1491 / 92 1492 / 93 1493 / 94 1494 / 95 1495 / 96 1496 / 97 1497 / 98 1498 / 99 1499 / 00 1500 / 01 1501 / 02 1502 / 03 1503 / 04 1504 / 05 1505 / 06 1506 / 07 1507 / 08 1598 / 09 1509 / 10 1510 / 11 1511 / 12 1512 / 13 1413 / 14 1514 / 15 1515 / 16 1516 / 17 1517 / 18 1518 / 29 1519 / 20 1520 / 21 1521 / 22 1522 / 23 1523 / 24 1524 / 25
OM
Zwischenzeit
419 84 375 67 638 206 655 152 540 117 652 144 489 130 599 130 565 185 579 130 435 162 483 130 578 133 577 171 420 184 483 145 472 111 491 162 671 111 559 196 531 186 Rechnung fehlt 713 126 726 152 773 158 665 280 784 145 782 114 884 144 736 160 705 145 666 187 686 101 737 97 1.015 188 852 198 919 415 955 244 984 279 1.053 358
MM
Zwischenzeit
NM
Zwischenzeit Einnahmen
494 318 615 551 489 457 409 467 561 438 205 403 398 392 409 389 426 458 513 565 608
95 67 126 103 98 79 97 95 78 106 37 63 107 77 92 76 91 100 140 93 87
421 633 686 518 500 720 572 568 495 509 507 447 497 546 540 536 631 639 654 605 712
368 370 77 91 80 55 54 417 498 442 379 384 534 481 490 407 360 488 441 538 520
2.042 1.866 2.669 2.489 2.070 2.265 2.099 2.277 2.381 2.204 1.726 1.910 2.246 2.245 2.135 2.036 2.091 2.337 2.477 2.555 2.645
622 634 590 836 657 780 687 782 657 779 541 752 480 637 779 696 776 760
92215 63 85 99 80 97 143 85 109 100 106 103 52 102 229 132 137 219
780 779 653 978 720 696 805 717 639 652 663 765 890 771 952 794 688 877
498 529 635 534 392 445 651 557 422 452 632 366 337 654 377 525 380 380
2.980 2.951 2.825 3.392 2.878 2.914 3.313 3.036 2.677 2.837 2.728 2.820 2.962 3.214216 3.670 3.345 3.244 3.648
215 Item von Ulrich Lintacher eingenommen 52 ß 30 gr. (= 150 fl.), welches er in die Waage geben musste. 216 Mit den 200 fl., die der Fucker Factor uf Rechnung gegeben
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3. BEDEUTUNG UND FUNKTION DER LEIPZIGER GROßEN MÄRKTE
Einnahmen an der Waage zu den Märkten und in den Zwischenzeiten in fl. Jahr
OM
Zwischenzeit
MM
1525 / 26 1526 / 27 1527 / 28 1528 / 29 1529 / 30 1530 / 31 1531 / 32 1532 / 33 1533 / 34 1534 / 35 1535 / 36 1536 / 37 1537 / 38 1538 / 39 1539 / 40 1540 / 41 1541 / 42 1542 / 43 1543 / 44 1544 / 45 1545 / 46 1546 / 47 1547 / 48 1548 / 49 1549 / 50
731 909 953 1.154 990 1.071 900 1.088 1.051 1.258 1.071 1.494 1.095 1.414 1.037 929 1.108 1.123 1.098 1.118 911 978 0 902 964
379 398 520 506 521 269 275 613 486 520 938 392 509 534 541 658 527 524 620 572 521 522 74 429 476
865 791 935 871 886 515 854 908 1.035 1.044 1.060 1.205 1.129 1.110 665 1.067 924 956 1.241 1.051 946 693 1.001 960 1.110
Zwischenzeit 245 429 343 268 231 93 129 205 217 263 220 451 370 362 205 267 276 352 278 247 235 154 218 249 285
NM 741 762 1.072 963 799 756 809 803 1.010 1.155 1.280 1.251 1.271 864 832 941 1.112 822 930 884 863 0 869 957 949
Zwischenzeit Einnahmen 486 722 430 586 552 494 608 957 749 693 733 862 910 811 551 665 64 629 674 628 642 85 429 572 704
3.447 3.886 4.263 4.354 3.979 3.198 3.576 4.549 4.518 4.933 5.322 6.017 5.284 5.095 3.830 4.527 4.612 4.406 4.872 4.500 4.118 2.631 2.874 4.069 4.490
OM Ostermarkt MM Michaelismarkt NM Neujahrsmarkt
Ein Vergleich der Waageeinnahmen zu den jeweiligen Großen Märkten lässt erkennen, dass der Neujahrsmarkt schon 1473, 1574, 1475 mehr Einnahmen brachte als der Michaelismarkt und in fast allen Folgejahren bis 1509 auch mehr als der Ostermarkt! Auch späterhin dominierte der Neujahrsmarkt (1511, 1519, 1522, 1528) gegenüber den beiden anderen Großen Leipziger Märkten, eigentlich Beweise genug, um Hasses Urteil zu widerlegen. Neben den Waageeinnahmen enthalten die Leipziger Stadtrechnungen auch Angaben über das eingeforderte Standgeld für die Verkaufsstände (Buden). Aus einer Gegenüberstellung ergibt sich, dass die Einnahmen von den großen Buden auf dem Gewandhaus die von den kleinen Buden [...] uf dem Margkte bei weitem übertrafen. Ein Vergleich zwischen den Einnahmen an der Waage und dem Budengeld für jeden einzelnen Markt macht außerdem deutlich, dass Schwankungen
320
V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
in der Höhe der Einnahmen an der Waage ihre Ursache in der geringeren oder höheren Anzahl der großen Buden im Gewandhaus hatten. Das bedeutet: Der Tuchhandel bestimmte vor allem die Messegeschäfte. Einnahmen von den Verkaufsständen (große / kleine Buden), Einnahmen in fl. Jahr 1471 / 72 1472 / 73 1473 / 74 1474 / 75 1475 / 76 1476 / 77 1477 / 78 1478 / 79 1479 / 80 1480 / 81 1481 / 82 1482 / 83 1483 / 84 1484 / 85 1485 / 86 1486 / 87 1487 / 88 1488 / 89 1489 / 90 1490 / 91 1491 / 92 1492 / 93 1493 / 94 1494 / 95 1495 / 96 1496 / 97 1497 / 98 1498 / 99 1499 / 00 1500 / 01 1501 / 02 217 218 219 220 221
OM 229 / 115 270 / 130 263 / 134 288 / 155 247 / 165 285 / 167 337 / 170 295 / 209 278 / 235 262 / 194218 260 / 209 253 / 178 292 / 202220 217 / 205 202 / 233 256 / 201 299 / 235 267 / 233 221 / 194 226 / 197 265 / 193 253 / 179 269 / 181 270 / 182 219 / 167 195 / 139 235 / 151 252 / 173 267 / 162 189 / 140 218 / 156
MM 146 / 116 160 / 110 209 / 132 170 / 147 153 / 133 209 / 181 266 / 196 219 / 224 230 / 221 222 / 212219 236 / 188 254 / 180 205 / 196 84 / 117 188 / 218 208 / 174 225 / 229 202 / 217 181 / 181 202 / 203 224 / 167 245 / 166222 232 / 181 226 / 171 120 / 115 166 / 144 200 / 149 223 / 169 224 / 161 164 / 152 172 / 170
NM 109 / 180 113 / 195 166 / 118 123 / 137 169 / 130 121 / 139 194 / 173 176 / 160 185 / 155217 150 / 149 174 / 160 199 / 143 140 / 147 128 / 141221 179 / 202 193 / 172 171 / 192 151 / 201 173 / 158 180 / 176 178 / 188 214 / 140 200 / 173 183 / 157 145 / 119 144 / 117 164 / 132 175 / 148 195 / 133 181 / 134 149 / 140
Einnahmen 798 881 1.025 1.022 1.000 1.105 1.338 1.284 1.307 1.191 1.229 1.210 1.185 895 1.226 1.207 1.352 1.274 1.110 1.187 1.217 1.199 1.238 1.193 888 906 1.034 1.141 1.144 962 1.006
Von Karrengeld, von Marktpfanden und hinderstelligen Budengeld 13 fl. 19 gr. Silber. Silber, secluß der einheimischen Gewandschneider Budengeld. Silber, mitsampt dessen, was zu Ostern von den Einheimischen nicht bezahlt worden war. Von 305 ½ Buden, von der Bude 20 gr., und von einzelnen Tuchen; Karrengeld 2 fl. 6 gr. 8 d. Item von Karrengeld 28 gr. Silber, ist erst D. p. esto mihi [15. Februar 1485] gezalt und in eine Summa gebracht, dan sie haben es auf die Zeit nicht zalen mogen. 222 Von 232 Buden und etzlichen Tuchen, von jeder Bude 22 gr.
321
3. BEDEUTUNG UND FUNKTION DER LEIPZIGER GROßEN MÄRKTE
Einnahmen von den Verkaufsständen (große / kleine Buden), Einnahmen in fl. Jahr
OM
MM
NM
Einnahmen
1502 / 03 1503 / 04 1504 / 05 1505 / 06 1506 / 07 1507 / 08 1508 / 09 1509 / 10 1510 / 11 1511 / 12 1512 / 13 1413 / 14 1514 / 15 1515 / 16 1516 / 17 1517 / 18 1518 / 29 1519 / 20 1520 / 21 1521 / 22 1522 / 23 1523 / 24 1524 / 25 1525 / 26 1526 / 27 1527 / 28 1528 / 29 1529 / 30 1530 / 31 1531 / 32 1532 / 33 1533 / 34 1534 / 35 1535 / 36 1536 / 37 1537 / 38 1538 / 39 1539 / 40 1540 / 41
210 / 153 207 / 182 204 / 170 215 / 174
174 / 137 202 / 171 188 / 172 190 / 176
189 / 109 170 / 150 167 / 143 152 / 139
972 1.084 1.047 1.047
140 / 213 191 / 229 206 / 203 245 / 221 198 / 197 200 / 189 205 / 199 201 / 180 217 / 177 207 / 175 217 / 166 207 / 174 218 / 169 226 / 175 230 / 172 211 / 161 260 / 179 235 / 157 171 / 146 217 / 149 188 / 178 213 / 178 236 / 175 240 / 199 245 / 161 235 / 164 247 / 160 234 / 188 238 / 205 224 / 154 254 / 212 246 / 214 259 / 215 230 / 187
149 / 194 169 / 205 170 / 193 175 / 194 182 / 192 182 / 192 186 / 189 189 / 181 193 / 174 213 / 171 207 / 178 174 / 164 106 / 123 191 / 173 235 / 173 199 / 166 183 / 168 208 / 152 188 / 158 162 / 154 184 / 176 183 / 178 178 / 172 150 / 143 213 / 158 192 / 161 178 / 179 216 / 195 215 / 195 177 / 226 211 / 108 271 / 219 132 / 149224 239 / 191
157 / 165 149 / 168 164 / 148 163 / 160 163 / 202 163 / 202 155 / 191 159 / 165 159 / 151 184 / 139 156 / 143 159 / 133 126 / 135 208 / 166223 201 / 149 178 / 139 154 / 139 196 / 145 178 / 154 148 / 147 179 / 162 194 / 160 217 / 161 228 / 140 198 / 150 193 / 147 176 / 159 180 / 181 172 / 177 151 / 184 227 / 202 187 / 191 159 / 150 234 / 187
1.021 1.114 1.085 1.161 1.136 1.130 1.128 1.079 1.074 1.092 1.069 1.013 879 1.141 1.163 1.057 1.086 1.096 997 980 1.070 1.113 1.140 1.100 1.124 1.087 1.094 1.194 1.190 1.114 1.312 1.327 1.065 1.262
223 Von 195½ Buden, von einzelnen Tuchen 3 fl. 15 gr. und ist die Ursache, das so vhil Puden seint uf das mal, dan es seint vhil und mher Tucher dan zuvor in x Jharen uf ein neuen Jharsmarckte gescheen bereit worden, Ursache, es ist sere ein warmer Winter gewest, das die Tuchmacher die Tucher wol haben bereiten mogen. 224 Ist die Tzeit grosse Gewesser und Nesse gewest, auch die Pestilentz mit regirt.
322
V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Einnahmen von den Verkaufsständen (große / kleine Buden), Einnahmen in fl. Jahr
OM
MM
NM
Einnahmen
1541 / 42 1542 / 43 1543 / 44 1544 / 45 1545 / 46 1546 / 47 1547 / 48 1548 / 49 1549 / 50
276 / 197 268 / 200 260 / 214 262 / 220 221 / 224 209 / 220
254 / 206 236 / 197 202 / 195 208 / 228 174 / 224 149 / 192 61 / 177 153 / 241 190 / 250
217 / 185 202 / 169 217 / 183 197 / 210 208 / 201
1.336 1.273 1.269 1.326 1.252 769 577 1.074 1.255
226
147 / 176 193 / 225
225
156 / 184 148 / 209 183 / 213
Der Mietzins für eine Bude betrug vom Beginn der Überlieferung bzw. seit der Errichtung des Gewandhauses 20 gr., ab Michaelismarkt 1492 22 gr. OM Ostermarkt MM Michaelismarkt NM Neujahrsmarkt
Bei den hohen Einnahmen an der Waage und bei der Vielzahl der Verkaufsstände bereits Anfang der 70er Jahre des 15. Jahrhunderts, muss auch hier hinterfragt werden, was die besondere Stellung der Leipziger Märkte begründete, war es – wie vielfach behauptet – vor allem der Silberbergbau im Erzgebirge, oder lieferte nicht doch die neue Qualität des überregionalen Warenaustauschs die Basis. Auch hier spielt die von Steinmüller in die Diskussion getragene Auffassung von der »Minderbewertung« der Rolle Leipzigs durch »mangelnde Kenntnis und ungenügende Auswertung bestimmter handelsgeschichtlicher Fakten und ökonomischer Daten« eine entscheidende Rolle. Es war Ernst Kroker, der bereits 1909 postulierte, »dass Leipzig weniger durch seinen Handel als vielmehr durch die Beteiligung seiner Kaufherren am Bergbau kurz vor der Reformationszeit plötzlich reich geworden ist.« 227 Und weiter: »Es ist [...] kein Zufall, dass die Erschließung der Schneeberger Silbergruben und der Aufschwung Leipzigs ums Jahr 1470 zeitlich zusammenfallen.« 228 Tatsächlich sind die zahlreichen Nachrichten, die Kroker für die Beteiligung Leipziger Kaufleute und auch der Stadt Leipzig am Bergbau im sächsischen und böhmischen Erzgebirge zusammengestellt hat, imponierend, sie beweisen aber nicht den von ihm behaupteten 225 Neuenjarsmarkt ist des xlvii Jars nicht gehalden wurden, hette in diese Rechenschaft gehort, dan Hertzog Johann Friderich von Sachsen hat disse Zeyt Leiptz jemerlich beschossen und belegert und doch ungenommen, nach dem er es drey Wochen beschossen und belegert gehabt, abgezogen. 226 Der Ostermarkt des XLVII Jars [...] nicht gehalten wurden gleich wie der Neuenjarsmarkt [...] umb der Belegerung willen. 227 KROKER, Bergwerke, S. 32. 228 Ebenda.
3. BEDEUTUNG UND FUNKTION DER LEIPZIGER GROßEN MÄRKTE
323
unmittelbaren Zusammenhang. Zum einen lassen die Waage- und Budeneinnahmen erkennen, dass der »Aufschwung« nicht erst 1470 begonnen haben kann, zum anderen ergibt sich die Frage, woher die Stadt und die im einzelnen genannten Bürger Leipzigs das für den Einstieg in den Bergbau notwendige Kapital gewonnen hatten, das sich dann u. U. durch Gewinne im Bergbau vergrößern ließ. Leider sind keine Nachrichten über die Investitionen Leipziger Bürger überliefert, aber die emporkommende Stadt entnahm 1472, dem ersten Jahr des städtischen Engagements, die Kaufsumme von 270 fl. für Anteile an der »Alten Fundgrube« in Schneeberg aus den Einnahmen vor Zigell und Geschoss.229 Eine Ausbeute von 2 mal 20 fl. erhielt der Rat erst 1474 / 75.230 Wenn im September 1470 der erste große Silberfund (in der »Rechten Fundgrube«) in Schneeberg gemacht wurde,231 erst 1474 die »Alte Fundgrube« fündig wurde und 1477 die »St. Georgs-Zeche«, dann können sich die Gewinne nicht unmittelbar auf das Geschehen der Großen Leipziger Märkte ausgewirkt haben. Hinzu kommt, dass die von Kroker genannten Leipziger Bürger, die durch ihr Engagement im Bergbau für den Aufschwung der Stadt verantwortlich gewesen sein sollen, zunächst Kaufleute waren und erst danach mit dem im Handel gewonnenen Kapital dort aktiv wurden. Kroker nennt »Jakob Blasbalg, die Buchner und die Funcken, Georg Kreuziger, [...] Hans von Leimbach, Martin Leubel, die von Lindenau, die Lintacher, die Meyer, die Mordeisen, die Peilicke, die Preußer, Heinz Probst, Michael Puffler, die Rauscher, Heinz Scherl, die Semler, die Strauben, Hieronymus Walter, Georg von Wiedebach, die Wiedemänner, Matz Zabelstein und andere.« 232 Ein Blick auf die »Vergangenheit« und die Herkunft der genannten Personen oder Familien, auf das Jahr, in dem sie das Leipziger Bürgerrecht erwarben, und vor allem der Zeitpunkt ihres Engagements im Bergbau, macht die ganze Problematik deutlich:233 – Jakob Blasbalg, ein Leipziger Kaufmann, war 1485 Oberzehnter von Schneeberg der Albertiner, 1487 ihr Landrentmeister und leitete als oberster Finanzbeamter damit ihr gesamtes Kassen- und Rechnungswesen (+ 1490); – Hans von Leimbach, 1475 aus Colditz eingewandert und das Bürgerrecht erworben für 12 fl. (d. h. sehr wohlhabend), war im Gewandschnitt und Tuchhandel aktiv, erwarb in der Stadt mehrere Grundstücke, übernahm mit der Finanz- und Bergverwaltung verbundene landesherrliche Ämter, war 229 StA Leipzig, Stadtkassenrechnungen 1 / 1471 bis 72, S. 96. 230 Ebenda, Stadtkassenrechnungen 2 / 1473 bis 75, S. 12. 231 LAUBE, Studien, S. 17. Er verweist auf weitere, seit 1471 bekannte Zechen im Schneeberger Revier, »die aber offenbar noch kein Silberausbringen hatten. Das Annaberger Revier wurde erst zu Beginn der 90er Jahre effektiv und im Marienberger Revier wurde erst 1520 mit dem ›Ausbringen von knappe 42 Mark Silber‹ begonnen«, ebenda, S. 37. 232 KROKER, Bergwerke, S. 33. 233 Die nachfolgenden Angaben nach FISCHER, Handelsgeschichte; MÜLLER, Neubürgerlisten; STEINFÜHRER, Rat bzw. Ratsbücher und LAUBE, Studien.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Landrentmeister der Ernestiner und Oberzehnter von Schneeberg und schon in diesen Funktionen mit dem Bergbau verbunden:234 – Georg von Wiedebach, herzoglicher Amtmann in Leipzig, verwaltete seit 1486 die privaten Finanzen von Herzog Albrecht, wurde 1493 albertinischer Landrentmeister (Oberzehnter) als Nachfolger von Jakob Blasbalg, kam 1500 in den Vorstand der »privilegierten Gesellschaft des Zinnkaufs«, und ist 1502 als Großgewerke im erzgebirgischen Silberbergbau erwähnt. Frühzeitig besaß er ein beträchtliches Vermögen, dessen Herkunft unbekannt ist, und konnte seinem Landesherrn schon 1488 umfangreiche Darlehen geben. Er war »ein typischer Vertreter des reichen Bürgertums seiner Zeit [...] und (verband) Handels- und Geldgeschäfte mit staatlichen Funktionen«.235 Bei den übrigen Genannten handelt es sich fast ausschließlich um Neubürger, die seit 1470 nach Leipzig eingewandert waren. – Die Buchner stammten aus Eisleben, Heinrich erbaute 1462 die Saigerhütte Gräfenthal, sein Sohn Moritz wurde 1506 Bürger Leipzigs für 6 fl. Moritz saigerte Rohkupfer aus eigenen Erbhütten im Mansfelder Revier; – Ein Hans Funke besaß eine »Kaufkammer unter dem Rathaus«, die vorwiegend von Kramhändlern benutzt wurden; 1539 ist eine Familie Funke am Bergbau beteiligt; – Georg Creutziger (o. Kreutziger) stammte wie sein Bruder Nickel aus Mülsen, wurde 1503 Bürger Leipzigs für 2 fl., betrieb einen Großhandel mit Gewürzen, Wachs, Seife und Fellen (1514 Kramermeister) und legte damit »den Grundstock für sein zunächst noch bescheidenes Kapital, das er im sächsischen Silberbergbau anlegte und durch glückliche Spekulation zu steigern wusste;« 236 – Martin Leubel aus Nürnberg, seit 1484 Neubürger für 6 fl., Mitglied der Kramerinnung, stand mit Lorenz Mordeisen, Heinz Probst, Hans Marstaller in engen Beziehungen zur Ravensburger Handelsgesellschaft, handelte mit Textilien aller Art, war aktiv im Immobiliengeschäft und mit Darlehen, als einer der reichsten Männer Leipzigs war er Mitgewerke von Lorenz Mordeisen und Veit Wiedemann am Zinnbergwerk »Im Keßhammer auf Buchholz«; – ein Wolf von Lindenau wird 1561 erwähnt im Zusammenhang mit einem Kupferkaufvertrag mit den mansfeldisch-hinterortischen Grafen; – Ulrich Lintacher, zugezogen aus Nürnberg und 1499 Bürger Leipzigs für 6 fl., war zur gleichen Zeit im Bleihandel nach dem Erzgebirge aktiv, den er bereits 1504 in seiner Hand monopolisierte. Daneben besaß er umfangreiche Berganteile an der »Alten Fundgrube / St. Georg« in Schneeberg, beteiligt war er auch am Bergbau in Geyer, in Annaberg und Joachimsthal. Im Zusammen234 LAUBE, Studien, S. 132. 235 Ebenda, S. 133. 236 Ebenda, S. 142.
3. BEDEUTUNG UND FUNKTION DER LEIPZIGER GROßEN MÄRKTE
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hang mit den Schwierigkeiten im Goslarer Bleihandel ging sein Vermögen nach 1525 in Konkurs:237 Ulrich Meyer aus Memmingen, Bürger seit 1486 für 10 fl. (!) und 1487 Ratsherr, kaufte als Tuchhändler 1488 eine der 8 Gewandkammern unter dem Rathaus; mit seinem Handelspartner Hans von Leimbach betrieb er die Saigerhütte im Hasenthal in Thüringen, das gewonnene Kupfer wurde mit größter Wahrscheinlichkeit nach Nürnberg verkauft; Lorenz Mordeisen aus Hof war zunächst Kaufmann und Ratsherr in Dresden, dann 1491 Bürger Leipzigs für 10 fl. (!) geworden, handelte anfänglich mit Tuchen, stand in Geschäftsverbindungen mit der Ravensburger Handelsgesellschaft, besaß in Breslau eine Niederlage, war dann auch (u. a. mit Martin Leubel) im Buchholzer Zinnbergbau aktiv; ein Dr. Johannes Peylick wurde 1509 für 10 fl. (!) Bürger Leipzigs, (sein Sohn?) Wolf Peilicke war 1559 Stadtrichter; ein Kunz Preußer wird von Fischer als Mitglied »einer alten und vornehmen Familie Leipzigs« bezeichnet,238 von Verbindungen zum Bergbau ist nichts bekannt; Heinz Probst oder Wiederkehrer, kam 1485 aus Iphofen nach Leipzig und wurde Bürger für 10 fl., offensichtlich mit einem beträchtlichen Vermögen, musste aber 1497 ermahnt werden, sich in Leipzig niederzulassen, weil ihm sonst das Bürgerrecht wieder abgesprochen werden sollte; er betrieb einen Handel mit Wolle, Tuch und Gewürzen, war Handelspartner der Ravensburger Gesellschaft, vermutlich zugleich Verleger von Tuchmachern, handelte mit Silber, Kupfer, Wismut, Blei, besaß Berganteile in Schneeberg und gehörte 1500 (gemeinsam mit Lorenz Mordeisen) dem Vorstand der »privilegierten Gesellschaft des Zinnkaufs« an. Daneben beteiligte er sich führend an Darlehensgeschäften (u. a. für Herzog Georg), so dass ihn Martin Luther als einen »schlimmen Wucherer« bezeichnete, war 1499 und 1502 von Vermögensangaben befreit; Michael Puffler kam 1504 aus Isny nach Leipzig, zahlte 8 fl. für das Bürgerrecht, handelte als Großhändler mit Leinwand, Spezerei und Fisch, seine Familie stand in engen Beziehungen zur Ravensburger Handelsgesellschaft, ab 1515 betrieb er auch einen umfangreichen Zinnhandel, 1535 war er Mitgewerke im Schneeberg; Ulrich Rauscher aus Schlüchtern a. d. Kinzig, 1511 Bürger für 4 fl., war von 1514 – 1527 Mitglied der Kramerinnung, d. h. er betrieb Kleinhandel mit Kramwaren, später Metallhändler, 1536 mit 10.000 fl. Teilhaber der Leutenberger Saigerhandelsgesellschaft, danach Mitgesellschafter der Steinacher Saigerhandelsgesellschaft;
237 Zum Bleihandel Leipziger Kaufleute vgl. KRASCHEWSKI, Goslarer Bleihandel, S. 7. 238 FISCHER, Leipziger Handelsgeschichte, S. 123.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
– Hieronymus Walter aus Nürnberg, 1508 Bürger Leipzigs für 14 fl. (!), Handel mit Specereiwaren (Wachs, Seife) und mit Tuchen, später Faktor der WelserVöhlinschen Gesellschaft, danach in Bartholomäus Welsers Gesellschaft. In dieser Eigenschaft Mitbegründer der bedeutenden »Gesellschaft des Saigerhüttenhandels zu Chemnitz«, daneben aktiv im Zinnhandel. Walter war im Auftrag der Welser verantwortlich für die Anwerbung sächsischer und böhmischer Bergleute zum Bergbau auf Haiti; – Veit Wiedemann aus Geißlingen, 1481 Bürger für 6 fl., 1503 Ratsherr, Tuchhändler und Gewandschneider mit Niederlassungen in Halle und Naumburg (die er auf Druck des Leipziger Rats aufgeben musste), handelte auch mit Kupfer und Zinn, besaß Berganteile in Schneeberg und Schlema, war Teilhaber am Zinnbergwerk »Im Keßhammer auf Buchholtz«, vermutlich Gründer der Saigerhütte Ludwigstadt, in der Mansfelder Rohkupfer verarbeitet wurde; war 1499 und 1502 von Vermögensangaben befreit. Aus der von Kroker zusammengestellten Namensliste wird also erkennbar, dass mit zu erklärenden Ausnahmen 239 alle Genannten zunächst Kaufleute waren, bevor sie mit ihrem erhandelten Kapital von Leipzig aus in den Bergbau einstiegen, d. h. der Handel und mit ihm die Großen Märkte waren in erster Linie verantwortlich für den »Aufstieg« Leipzigs. Danach erst waren die Gewinne aus dem Bergbau möglich. Am deutlichsten lässt sich diese Entwicklung an der Lebensleistung von Heinrich Scherl nachvollziehen, dem Prototyp des Großhändlers, der sein Handelskapital erfolgreich im erzgebirgischen Bergbau und im Saigerhandel investierte.240 Von mindestens ebenso großer Bedeutung ist die Tatsache, dass fast alle übrigen genannten Personen, die in den 30 Jahren zwischen 1480 und 1510 nach Leipzig einwanderten, zweifellos zunächst angezogen worden waren von der Funktion Leipzigs als Handelszentrum und damit die große Bedeutung der »kaufmännischen Zuwanderung« für den Aufstieg der Großen Märkte nachdrücklich beweisen. Wie problematisch die willkürliche Namensliste für die Beweisführung Krokers und seine Auffassung ist, dass mit dem Beginn des Silberbergbaus im Erzgebirge sich auch der »Aufstieg« Leipzigs vollzog, zeigt eine Übersicht über jene 25 Personen, die von 1470 bis 1480 Leipziger Bürger wurden. Unter ihnen finden sich (außer Hans von Leimbach) wirtschaftlich potente Persönlichkeiten, die Kroker nicht nennt; auch wenn Einzelheiten über ihre kaufmännischen Aktivitäten bisher nicht bekannt sind, so weist die Höhe der geforderten und geleisteten Gebühren für das Bürgerrecht doch eindeutig auf die wirtschaftlichen Verhältnisse der Neubürger hin: – Hans Doßt, Herkunft unbekannt, 1483 kauft der Rat von ihm eine Kaufkammer unter dem Rathaus für 13 neue ß zurück, treibt bis 1490 Handel im Lande zu Preußen und Ifflandt, im gleichen Jahre verstorben. Bürgerrecht für 5 fl. 15 gr.; 239 Die Ausnahmen betreffen die landesherrlichen Finanz- und Bergbeamten wie die Landrentmeister Jakob BLASBALG, Hans von Leimbach und Georg von Wiedebach.. 240 Vgl. zu Heinrich Scherl meine Edition: »Hab und Güter«.
3. BEDEUTUNG UND FUNKTION DER LEIPZIGER GROßEN MÄRKTE
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– Johann Lobler von Köln, 1474 Neubürger geworden, entstammte einer alten Kaufmannsfamilie, die vor allem im Tuch- und Specereihandel, aber auch im sächsischen Bergbau aktiv war. So verkaufte Johann Lobler schon 1477 wieder Berganteile im Schneeberger Revier den Kölner Kaufmann Tilmann Brugge für 1.675 fl., blieb aber im Besitz von Anteilen an der »Alten Fundgrube / St. Georg«, 1482 sprach ihm der Rat eine Kaufkammer unter dem Rathaus zu. 1500 beteiligte er auch im Annaberger Revier, ist aber seit 1481 nicht mehr in Leipzig nachzuweisen. Bürgerrecht für 6 fl.; – Hans Schwabe aus Sindelfingen, 1475 Neubürger, besaß eine Kaufkammer unter dem Rathause und Bonen, die ihm der Rat 1483 für 100 fl. abkaufte. Bürgerrecht für 6 fl.; – Thilemann von Güntherode, dessen Heimatort nicht bekannt ist, wurde 1475 Bürger Leipzigs, war von 1465 – 1470, möglicherweise auch bis 1479,241 landesherrlicher Küchenmeister und bereits 1476 Ratsmann;242 gab 1490 eine Kaufkammer uf den Bonen auf, Bürgerrecht für 10 fl.; – Nikolassko Regenbogen aus Breslau, Bürgerrecht 1477 für 14 fl. (!) an Golde; – Hans Unwirdt, Herkunft unbekannt, besaß 1494 eine Kaufkammer, Bürgerrecht 1477 für 6 fl. 18 gr. Versteuerte 1499 600 fl., 1502 1.000 fl.; – Johann von Werda, Herkunft unbekannt, Bürgerrecht 1477 für 10 fl.; – Hans Bauer aus Schwabach wurde 1478 Bürger der Stadt für 4 fl. 16 gr., konnte bereits 1487 ein Haus für 1.200 rh. fl. an Gold kaufen, war 1499 und 1502 von der Steuerangabe befreit, Ratsmann 1499, 1502, 1505, 1508, 1511, 1514, 1517, 1518, 1521, Baumeister 1518, 1521, Richter 1517, 1520, 1523;243 – Stephan Gerstenberg aus Chemnitz, 1485 erwähnt als Schneider, verstorben 1499. Bürgerrecht 1478 für 4 fl. 16 gr.; – Paul Schenke, Herkunft unbekannt, Bürgerrecht 1478 für 5 fl. 15 gr.; 241 SCHIRMER, Staatsfinanzierung, S. 98. 242 Ratsmann ist er auch in den Jahren 1477, 1480, 1483, 1484, 1487, 1490, 1493, 1496, 1499, 1502, 1505, 1508, 1511 und Baumeister 1490, 1493, 1496, 1499, 1502, 1505; sein Sohn Kunz war Tuchhändler und ab 1512 mehrmals Ratsmann, vgl. STEINFÜHRER, Rat, S. 51. 243 STEINFÜHRER, Rat, S. 37. Hans Bauer war der Sohn von Martin Bauer, dem bedeutendsten Besitzer von Silberbergwerken im Erzgebirge und Leipziger Silberhändler. Bauer ließ vor allem das Silber im böhmischen Revier von Joachimsthal ausbeuten und brachte es nach Leipzig zum Verkauf. In Bauers Haus befand sich die Silberbörse von Leipzig, in der sich für die im böhmischen Joachimsthal geprägte große Silbermünze von 24 meißnischen Groschen (»Joachims-Thaler«) der Begriff »Taler« heraus bildete. Dem Sohn Martin Bauers, Hans Bauer, gehörte das »Kleine Joachimsthal«, dessen Wert um 1550 auf 5.000 Gulden (zu je 21 Groschen) geschätzt wurde. Er betrieb ebenfalls Silberhandel, wurde der Geschäftsnachfolger seines Vaters. Aufschlussreich ist immerhin die Nachricht, dass Hans Bauer mit Ludwig Scheibe (ebenfalls Ratsherr) Gebrechen und Irrung [...] alhir ufm Rathuse hatte, derhalben sie darnach zu Slegen kommen und sich hart vorwundet haben. Unter dem Druck des Rates musste yder dem andern die Handt geben und sich versöhnen, vgl. STEINFÜHRER, Ratsbuch 2, Nr. 1361, S. 151.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
– Nikolaus Laubing aus Nürnberg, seit 1479 Bürger Leipzigs für 8 fl., handelte vor allem mit Spezereiwaren und war Mitglied der Kramerinnung. In Verbindung mit dem Bergbau kam er erst durch seine zweite Heirat mit der Witwe des Lorenz Schwabe, einem Bruder von Hans Schwabe; – Berthold Landauer, seit 1479 Bürger für 7 fl. 13 gr., ist als »normaler« Tuchhändler bekannt und war Ratsmann 1487, 1488, 1491, 1492, 1495, Biermeister 1488 und 1491; – Peter Gulden aus Zwickau, Bürgerrecht 1479 für 7 fl. 17 gr.; – Nikolaus Heyme, Herkunft unbekannt, Mitglied der Kramerinnung. Bürgerrecht 1480 für 7 fl. Auch in den folgenden Jahren erwarben zahlreiche Handelsleute – neben den schon Genannten – das Leipziger Bürgerrecht, darunter 1482 Johann Mogenhofer und Hans Ortel (für 6 fl.), beide aus Nürnberg, 1483 Jürgen Puchsteiger aus Regensburg (je für 6 fl., ein Wein- und Fischhändler mit Handelsbeziehungen nach Nürnberg und Brandenburg), 1485 Thomas Prenner aus Nürnberg (für 6 fl., ein Wolle- und Spezereihändler) und Martin Richter aus Sonnewalde (für 3 fl., handelte mit Fisch, Tuch, Lederwaren und war Mitgesellschafter im »Keßhammer« und aktiv in Geldgeschäften, 1499 und 1502 von Steuerangaben befreit), 1486 Willibald Pergerstorffer aus Berching (für 6 fl., hat Niederlassungen in Halle und Naumburg), 1487 Sebald Behemer aus Nürnberg (für 6 fl., ein Tuchhändler mit einer Kaufkammer unter dem Rathaus) und Hans Stelwagen aus Würzburg (für 3 fl., wird Mitglied der Kramerinnung), 1488 Heinrich Heym aus Angweyler bei Saarburg (für 6 fl., versteuert 1499 1.600 fl., 1502 1.200 fl.), 1489 Hans Puscher oder Puschinger aus Deggendorf (für 6 fl.,) und Wilhelm Kran aus Köln (für 6 fl., soll aktiv im Handelskrieg gegen Polen gewesen sein, der mit dem Verzicht Breslaus auf den Sperrstapel zugunsten Krakaus endete, ist 1499 und 1502 von der Vermögensangabe befreit), 1491 Johann Imhof aus Frammersbach (für 4 fl., versteuert 1499 2.100 fl., 1502 2.500 fl.), 1492 Friedrich Marstaller aus Nürnberg (für 4 fl., ein Tuchhändler, ist 1499 und 1402 von Vermögensangaben befreit), 1494 Hans Tollart aus Aachen (für 10 fl., Tuch- und Galmeihändler), 1496 Lorenz Jechler aus Viereth bei Bamberg (für 6 fl., Goldschmied und Metallhändler, versteuert 1499 6.400 fl., 1502 7.125 fl.), und Joachim Bierling aus Lübeck (für 10 fl., 1499 nicht mehr erwähnt), 1497 Klaus Wolf aus Aachen (für 10 fl., Metallhändler), 1499 Melchior Martorf aus Marburg (für 8 fl., Spezerei-, Woll- und Tuchhändler), 1500 Johann Ferber aus Köln (für 3 fl., Tuch-, Seidenund Metallhändler, versteuert 1499 500 fl., 1502 400 fl.), 1500 für 12 fl. Lorenz Osthausen, Herkunft unbekannt, handelt mit Zinn und Wein, Besitzer des führenden Gasthauses Markt 17, und Heinrich von Sendern aus Köln (für 3 fl., Kaufmann, ist 1502 wieder weggezogen (recisset). Zu diesen, fast ausschließlich aus Ober- und Westdeutschland stammenden Neubürgern kamen noch zahlreiche andere, die ihren ursprünglichen Wohnsitz in Sachsen und Thüringen hatten. Auch hier dominierten die Kramer. Zusammengefasst ergibt sich, dass
4. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT EILENBURG
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– sich die beiden Großen Märkte zu Ostern und zu Michaelis mindestens seit Beginn des 15. Jahrhunderts kontinuierlich entwickelt haben, – der Neujahrsmarkt nicht als ein »fürstliches Geschenk [...] ins Leben gerufen« worden war, sondern die Privilegierung die juristische Anerkennung eines bereits seit Jahrzehnten existierenden überregionalen Marktes war, – alle drei Großen Leipziger Märkte mindestens seit der Mitte des 15. Jahrhunderts in gleicher Höhe durch den überregionalen Warenaustausch frequentiert wurden, – die Privilegien Maximilians I. von 1497 und 1507 nicht Ausgangspunkt, sondern die Anerkennung der gewonnenen Mittlerpositionen im Warenaustausch zwischen Ostmittel- und Westmitteleuropa bedeuteten, – der sächsisch-böhmische Erzbergbau seit 1470 nicht das treibende Element für den Aufschwung der drei Großen Märkte bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts war, sondern dass erst das durch den Handel gewonnene Kapital die Investitionen möglich machte, – vor allem Leipziger Handelsleute, meist Neubürger aus Ober- und Westdeutschland, ihr so gewonnenes Kapital über Jahrzehnte hinweg im sächsischböhmischen Erzbergbau investierten, und durch repräsentative Bauten in Leipzig ihren Wohlstand kundtaten.
4. .Der Warenverkehr durch das Geleit Eilenburg Den Nachweis, dass es sich bei dem Geleit Eilenburg um das bedeutendste im Einzugsbereich von Leipzig handelt, liefern die Geleitsrechnungen von 1506 bis 1547 mit ihren sehr detaillierten Eintragungen, aber auch die ersten überlieferten Rechnungen von 1445 bis 1497 mit nur summarischen Angaben geben wertvolle Hinweise für den Warentransit in früherer Zeit.244 Die Geleitsordnungen245 sind nur zu vergleichen mit der Erfurter Ordnung von 1441 und werden – wie bereits erwähnt 246 – dominiert von Waren im überregionalen Warenverkehr auf der Hohen Straße, die in den Rechnungen als Zentnergut zusammengefasst wurden. Daraus ergeben sich für eine Quantifizierung der darunter verstandenen Waren erhebliche Probleme, wie eine Gegenüberstellung der Eintragungen in den Geleitsrechnungen von Torgau und Eilenburg deutlich macht: 244 ThHStA W, Reg. Cc 631 – 720. 245 Siehe Teil 4, Nr. 23. Die erste Ordnung ist in der Geleitsrechnung von 1509 (ThHStA W, Reg. Cc 646) enthalten, in den folgenden Jahren finden sich fortlaufend gleichlautende Ordnungen. 246 Siehe oben S. 219.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
– Torgau: 21. Oktober 1524 Mathes Lehmann aus Schwiebus, 2 Wagen mit Leder und Wachs Eilenburg: 21. Oktober 1524 Mathes Lehmann aus Schwiebus, 2 Wagen mit Zentnergut – Torgau: 1. April 1525 Michel Hernick aus Schwiebus, 1 Wagen mit Federn Eilenburg: 2. April 1525 Michel Hornig aus Schwiebus, 1 Wagen mit Zentnergut – Eilenburg 14. Mai 1525 Bernhard Leiden aus Frankfurt, 1 Wagen mit Zentnergut Torgau: 15. Mai 1525 Bernhard Leiden aus Frankfurt, 1 Wagen mit Alaun, Seife, 1 Fass Bücher – Eilenburg: 8. Oktober 1524 Bartel Zuckermacher aus Frankfurt, 2 Wagen mit Zentnergut Torgau: 9. Oktober 1524 Bartel Zuckermacher aus Frankfurt, 2 Wagen mit Alaun, Papier, Bücher, Weinstein – Torgau: 13. Dezember 1524 Andres Schulz aus Frankfurt, 2 Wagen mit Wachs Eilenburg: 14. Dezember 1524 Andres Schulz aus Frankfurt, 2 Wagen mit Zentnergut – Torgau: 13. Dezember 1524 Hans Schober aus Lehesten, 2 Wagen mit Wachs Eilenburg: 14. Dezember 1524 Hans Schober aus Lehesten, 2 Wagen mit Zentnergut – Torgau: 4. Februar 1525 Andres Kreutzer aus Kronach, 2 Wagen mit Wachs Eilenburg: 4. Februar 1525 Andres Kreutzer aus Kronach, 2 Wagen mit Zentnergut – Torgau: 14. Dezember 1524 Andres Fritzsch aus Danzig, 1 Wagen mit Leder, 2 to Stockfisch Eilenburg: 14. Dezember 1524 Andres Fritzsch aus Danzig, 1 Wagen mit Zentnergut – Eilenburg: 8. Januar 1525 Andres Fritzsch aus Danzig, 1 Wagen mit Zentnergut Torgau: 9. Januar 1525 Andres Fritzsch aus Danzig, 1 Wagen mit 10 Ztr. Zinn; – Torgau: 11. Mai 1524 Hans Krüger aus Krossen, 2 Wagen mit polnischem Garn Eilenburg: 12. Mai 1524 Hans Krüger aus Krossen, 2 Wagen mit Zentnergut – Eilenburg: 8. Januar 1525 Marschiniken aus Krossen, 1 Wagen mit Zentnergut Torgau: 9. Januar 1525 Marschiniken aus Krossen, 1 Wagen mit 6 Ztr. Stahl, Draht, Glas
4. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT EILENBURG
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– Torgau: 22. Juli 1524 Paul Schnürer aus Posen, 2 Wagen mit Wachs und Packgarn Eilenburg: 23. Juli 1524 Paul Schnürer aus Posen, 2 Wagen mit Zentnergut – Torgau: 4. Oktober 1524 Hans Bircke aus Posen, 1 Wagen mit Leder Eilenburg: 5. Oktober 1524 Hans Bircke aus Posaen, 1 Wagen mit Zentnergut
Die Höhe der Geleitsgebühren richtete sich vorwiegend nach der Bespannung, verschiedentlich aber auch nach der Art der Waren, wobei dem Geleitseinnehmer ein gewisser Spielraum überlassen wurde. Bei Zentnerguttransporten pfleget man von jtzlichem Pferde 3 Groschen zu geben, und wo 5, 6, 7, 8 Pferde in eynem Wagen gehen, vorsehet man allewege in eynem Wayne ein Pferdt, das also geleitsfrei passieren konnte. Aber, wenn man entzeln Centner fuhret, gibt mahn von eynem Centner schwer 1 gr. und das Pferdegelaidt; das ist von jtzlichem Pferd 1 gr. Ähnliche Bestimmungen galten für ausländische Qualitätstuche: von jtzlichem Tuch 1 gr. und von itzlichem Pferd 1 gr. oder verglait es nach Centnergut. Für eynlendisch [...] ader ander geferbte Tucher gibt man von eynem ½ gr. und von jtzlichem Pferde 1 gr. oder vorglait nach Centnergut. Ein weiterer Unterschied wurde gemacht, wenn man grawe Tucher, die grob und ungeferbet sein, [...] auß dem Lande fuhret, gibt man von eynem Tuche 3 alt d. und von jitzlichem Pferde 1 gr. [...] ader vorgleaidt es nach Centnergut. Daneben wurden bei eynlendischen Tuchmachern die Gebühren auch nach Manßladung berechnet, und zwar je 6 alt d. und von jdem Pferde 1 gr. Unterschiedlich wurden auch die Gebühren für Leipziger Kramer berechnet: Führten sie ihre Güter uf die Mergkte auß dem Lande alß in die Margk, Lausitz, Schlesige ader anderswo, hatten sie 3 gr. je Pferd wie für Zentnergut zu zahlen, blieben sie mit ihrer Ware im Lande, waren von eyner Mannßladung 6 alt d. und daß Pferdegelait zu zahlen. Besondere Erwähnung finden in der Geleitsordnung Fische in Thonnen, d. h. Hecht, Kulpling, Flumfisch, Stoer, Lachs, Ael und allerley Dohrfisch, wie der Nahmen hat, sowie Wein alß Malmasyr, Reynfall, Welschweyn, Dromyner etc., dazu Franckenwein, reinisch, Elsesser, Kotzschpeger, Gubener, jhenisch und Landwewyn und natürlich torgisch, belgerisch ader andere Biere. Da bei fast jeder Ladung auch das Pferdegeleit berechnet wurde, spielt die Anzahl der Zugtiere eine entscheidende Rolle bei der Bewertung des Warenverkehrs durch das Geleit Eilenburg. Die Eintragungen der Geleitsrechnungen von Eilenburg lassen sich weitgehend kontrollieren und ergänzen durch die Quellen aus den Geleiten Grimma, Torgau und Wittenberg. Entsprechend der bei den anderen Geleiten angewandten Methode wurden auch für das Geleit Eilenburg die Jahresrechnung 1524 / 25 247 ausführlich untersucht und danach die Geleitseinnahmen anderer Jahre zum Vergleich herangezogen. Der Geleitsschreiber verzeichnete vom 1. Mai 1524 bis 30.4.1525 insgesamt 7.076 Wagen und 76 Karren – darunter 394 Wagen geleitsfrei248 –, die vor allem 247 ThHStA W, Reg. Cc 676. 248 Siehe Teil 2, Nr. 38. Geleitsfrei im Sinne absoluter Geleitsfreiheit, nicht als Geleitsfreiheit innerhalb der 14-Tage-Frist.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
auf den Straßen zwischen Leipzig und Torgau, Leipzig und Dommitzsch, Leipzig und Wittenberg sowie Leipzig und Oschatz unterwegs waren. Die Geleitseinnahmen betrugen in diesem Rechnungsjahr 2.156 fl. 9 gr. und waren damit – mit zwei Ausnahmen – wesentlich höher als die langjährigen durchschnittlichen Einnahmen des Erfurter Geleitsamtes!249 Dominierend sind die Eintragungen von Zentnerguttransporten: insgesamt wurden im Rechnungsjahr 1524 / 25 in den Eilenburger Rechnungen 1.764 Wagen und Karren mit Zentnergut verzeichnet, davon 1.223 auf dem Wege nach Leipzig, 458 Wagen fuhren von Leipzig aus nach Osten, Nordosten oder Norden. Im Einzelnen kamen: aus Richtung Oschatz aus Richtung Torgau aus Richtung Dommitzsch aus Richtung Wittenberg
379 Wagen 283 Wagen 260 Wagen 324 Wagen
in Richtung Oschatz in Richtung Torgau in Richtung Dommitzsch in Richtung Wittenberg
140 Wagen 96 Wagen 76 Wagen 186 Wagen.
Die übrigen 20 Wagen transportierten Zentnergut durch Eilenburg zwischen kleineren Städten der Umgebung. Die Differenz von 748 Wagen (von 1.246 Wagen nach und nur 498 Wagen von Leipzig) zugunsten der Lieferungen nach Leipzig lässt sich nur so erklären, dass die Rückfracht nicht zu Zentnergut zählte und deshalb geleitsfrei war und innerhalb der 14tägigen Frist nicht erfasst werden musste, oder die Fuhrleute über Leipzig hinausfuhren 250 und (oder) einen anderen Rückweg wählten. Welche Möglichkeiten und Erkenntnisse eine vergleichende Untersuchung der Namen der Fuhrleute bietet, zeigt das Beispiel der Fuhrleute aus Krossen am Bober, jenem Ort, der auf halbem Wege nach Posen oder auch nach Danzig lag. Die Transporte dieser Fuhrleute wurden in den drei Geleitsstellen Eilenburg, Wittenberg und Torgau erfasst.251 In Eilenburg wurden vom 1. Mai 1524 bis 30. April 1525 135 Zentnergutwagen mit 663 Pferden registriert, deren Fuhrleute aus Krossen stammten, in Wittenberg 35 Wagen mit 200 Pferden und in Torgau 88 Wagen mit 432 Pferden. In Eilenburg »fehlen« also 12 Wagen. Wichtig ist nun, dass nicht alle Transporte, die in einem Geleitsort genannt wurden, sich auch in dem nächsten, als Ziel angegebenen Geleitsort finden! Deshalb sind die Angaben von Eilenburg ausschlaggebend, denn hier mussten alle Zentnerguttransporte Gebühren zahlen und registriert werden und außerdem lagen die Geleitsstädte Wittenberg und Torgau im »Vorfeld« von Eilenburg. Der Unterschied in der Summe der Angaben von Wittenberg und Torgau im Vergleich zu der Summe der Angaben aus Eilenburg ergibt sich wohl zum einen daraus, dass in den beiden erstgenannten Geleitsorten das Geleit für alle Waren 14 Tage stand und dass zum anderen auf der Rückfahrt auch das andere Geleit passiert werden konnte. 249 Siehe Teil 3, Eilenburg. 250 Mit weiteren Untersuchungen könnte man auch dem Problem des Leipziger Stapelrechts näher kommen. 251 Vgl. dazu STRAUBE, Zum Warenaustausch, Anhang, S. 34 ff.
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4. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT EILENBURG
Hans Krüger fuhr so mit 10 Pferden und 2 Wagen am 11. Mai 1524 von Herzberg nach Torgau mit dem weiteren Ziel Eilenburg, geladen hatte er polnisches Garn, an Geleitsgebühren zahlte er in Torgau 23 gr., die Gebühren für 2 Pferde sowie 1 gr. wurden ihm erlassen; am 12. Mai erschien er in Eilenburg und zahlte (gemeinsam mit Mathes Berlach aus Krossen) 46 gr. 6 d. an Gebühren, 4 Pferde sowie 1 gr. 3 d. wurden erlassen. Am 15. Mai ist er bereits wieder in Eilenburg: Datum
Strecke
Pferde / Wagen
11.05.1524 Herzberg – Torgau – Eilenburg 10 / 2 Gebühren: 23 gr., erlassen: 2 Pferde und 1 gr. 12.05.1524 Torgau – Eilenburg – Leipzig 20 / 4 252 Gebühren: 46 gr., 6 d., erlassen: 4 Pferde und 1 gr. 3 d. 15.05.1524 Leipzig – Eilenburg – Wittenberg 18 / 4 Gebühren: 39 gr., 3 d., erlassen: 3 Pferde und 1 gr. 3 d. 17.05.1524 Eilenburg – Wittenberg – Marzahna 18 / 3 Gebühren: 45 gr., erlassen: 3 gr. 12.06.1524. Torgau – Eilenburg – Leipzig 22 / 5 Gebühren: 55 gr., 3 d., erlassen: 3 Pferde und 1 gr. 6 d. 16.06.1524 Leipzig – Eilenburg – Torgau 14 / 4 Gebühren: 37 gr., 6 d., erlassen: 1 Pferd und 1 gr. 3 d. 07.08.1524 Marzahna – Wittenberg – Eilenburg 10 / 2 Gebühren: 24 gr., erlassen: 2 Pferde 08.08.1524 Wittenberg – Eilenburg – Leipzig 10 / 2 Gebühren: 23 gr., 3 d., erlassen: 2 Pferde und 6 d. 14.08.1524 Leipzig – Eilenburg – Torgau 5/1 Gebühren: 11 gr., 6 d., erlassen: 1 Pferd und 3 d. 14.08.1524 Eilenburg – Torgau – Herzberg 10 / 2253 Gebühren: 8 gr., erlassen: 2 Pferde 03.10.1524 Marzahna – Wittenberg – Eilenburg 10 / 2 Gebühren: 24 gr., erlassen: 2 Pferde 04.10. 1524 Wittenberg – Eilenburg – Leipzig 10 / 2 Gebühren: 23 gr., 3 d., erlassen: 2 Pferde und 6 d. 12.10.1524 Leipzig – Eilenburg – Wittenberg 10 / 2 Gebühren: 23 gr., 3 d., erlassen: 2 Pferde und 6 d. 14.10.1524 Eilenburg – Wittenberg – Marzahna 10 / 2 Gebühren: 24 gr., erlassen: 2 Pferde 28.11.1524 Herzberg – Torgau – Eilenburg 10 / 2 Gebühren: 22 gr., erlassen: 2 gr. 29.11.1524 Torgau – Eilenburg – Leipzig 10 / 2 Gebühren: 23 gr., 3 d., erlassen: 2 Pferde und 6 d. 06.01.1525 Herzberg – Torgau – Eilenburg 6/1 Gebühren: 15 gr. 252 Gemeinsam mit Mathes Berlach. 253 Gemeinsam mit Mathes Berlach. 254 Dieses Faß 2 to schwer, deshalb 2 gr. nachgelassen.
Ladung Polnisches Garn Zentnergut Zentnergut Güter Zentnergut Zentnergut Güter. Zentnergut Zentnergut Krämerei, 2 Fass Wein Güter Zentnergut Zentnergut Güter Polnisches Garn 1 Faß dürren Lachs254 Zentnergut Zentnergut
334 Datum
V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG Strecke
Pferde / Wagen
06.01.1525 Torgau – Eilenburg – Leipzig 10 / 2 Gebühren: 23 gr., 3 d., erlassen: 2 Pferde und 6 d. 15.01.1525 Leipzig – Eilenburg – Torgau 10 / 2 Gebühren: 23 gr., 3 d., erlassen: 2 Pferde und 6 d. 17.01.1525 Eilenburg – Torgau – Krossen (!) 10 / 2 13.03.1525 Herzberg – Torgau – Eilenburg 10 / 2 Gebühren: 29 gr., 6 d., erlassen: 1 gr. 13.03.1525 Torgau – Eilenburg – Leipzig 10 / 2 Gebühren: 23 gr., 3 d., erlassen: 2 Pferde und 6 d. 08.04.1525 Leipzig – Eilenburg – Wittenberg 10 / 2 Gebühren: 23 gr., 3 d., erlassen: 2 Pferde und 6 d. 09.04.1525 Eilenburg – Wittenberg – Marzahna 10 / 2 Gebühren: 24 gr., erlassen: 2 Pferde
Ladung Zentnergut Zentnergut Kästen und Fässer255 Polnisches Garn Zentnergut Zentnergut Güter
Im Ergebnis wurden allein von diesen Transporten 29 fl. 7 gr. 6 d. an Geleitsgebühren eingenommen, dagegen konnten 40 Pferde geleitsfrei passieren, und außerdem wurden 15 gr. 6 d. (= 6 fl. 9 gr.) erlassen. Überprüfungen auch anderer Fuhrleute aus Krossen bringen ähnliche Resultate, d. h., die Angaben aus Eilenburg und Wittenberg dürften dem wirklichen Warendurchgang entsprechen.256 Von größter Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass 101 Transporte mit 522 Pferden in Richtung Leipzig erfasst wurden (Torgau – Leipzig 323 / 64 bzw. Wittenberg – Leipzig 199 / 35), aber nur 33 Transporte mit 151 Pferden von Leipzig nach Osten bzw. Nordosten (Leipzig – Wittenberg 53 / 11 bzw. Leipzig – Torgau 98 / 22), d. h., das Verhältnis beträgt 3 : 1 zugunsten des registrierten Warentransportes aus dem Osten. Und da in Eilenburg Zentnergutfrachten auf jeden Fall mit 3 gr. je Pferd und sonstige Rückfrachten mit geringeren Gebühren belastet wurden, die Namen sich aber in den Registern nicht wiederfinden, muss auch hier angenommen werden, dass die Rückfahrt mit anderen Frachten oder auf einem anderen Wege unternommen wurde. Eine besondere Rolle spielen im Transit durch Eilenburg Waid und Kupfer, nicht nur, weil die beiden Transportrichtungen sicher zu bestimmen, sondern weil auch die Fuhrleute oftmals identisch sind. Im Rechnungsjahr 1524/25 wurden 282 Wagen mit Kupfer – davon 261 über Oschatz und 21 Wagen über Torgau – in Richtung Leipzig und 353 Wagen und 2.228 Pferden mit Waid in Gegenrichtung verzeichnet. Dominierend bei den Waidtransporten waren Fuhrleute aus Erfurt mit 231 Wagen und 1.338 Pferden (Ø 6,1) mit nur vier Fuhrunternehmern: Hans 255 Ist angezeigt worden, es soll dem Hoemeister zu Preußen gehören. Pferde am 6.1.25 vergleitet. 256 Überprüft wurden noch die Eintragungen über die Fuhrleute Jacob Wider und Jörg Suchelt. Dabei zeigt sich, dass die Namen der Fuhrleute allein nicht ausreichen, um die Transporte verfolgen zu können, sondern dass auch die Fahrttermine entscheidend sind, denn offensichtlich haben die Geleitsmänner sich oftmals verschrieben bzw. die Namen so notiert, wie sie sie verstanden haben – so eindeutig nachzuweisen bei Marschiniken in Torgau, Mats Schinichen in Eilenburg und Marschinko in Wittenberg.
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4. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT EILENBURG
Fischer mit 155 Wagen und 926 Pferden, Cuntz Ilgen mit 56 Wagen und 328 Pferden, Wolf Dittmer mit (lediglich) 12 Wagen und 84 Pferden, Cuntz Staffelstein mit 4 Wagen und 19 Pferden, bei Wolf Tittermann und Paul Kiesewetter mit je 2 Wagen und 12 bzw. 11 Pferden sind es wohl nur Zufallstransporte. Aufschlussreich ist, dass Hans Fischer allein an drei Tagen 22 Wagen vergleiten ließ: am 20. Oktober 1524 8 Wagen mit 48 Pferden (45 gr. 3 d. bei Nachlass von 2 gr. 6 d.), am 18. Juli 1524 7 Wagen und 45 Pferden (42 gr. 6 d.), und am 6. Oktober 7 Wagen mit 42 Pferden (39 gr. 6 d. mit Nachlass von 2 gr. 3 d.).257 Die restlichen 118 Wagen verteilten sich auf Fuhrleute aus Lehesten (12 mit 86 Pferden), Dresden (24 mit 187 Pferden), Sayda (12), Schönau und Görlitz (je 9), Goldberg (8), Freiberg und Arnstadt (je 6), Posen und Kronach (je 4), Hirschberg, Glogau, Breslau, Auhorn (?! – je 3), Frankfurt, Wurtzbach, Löwenberg, Sorau (je 2), Leipzig, Lissa und Pirna (je 1) über Oschatz als Zwischenstation zum Waidstapel in Görlitz258 registriert. Vorwiegend auf der gleichen Straße zwischen Eilenburg und Oschatz wurde in Gegenrichtung ein gleichermaßen wichtiges und für die neuen wirtschaftlichen Entwicklungen kennzeichnendes Fernhandelsgut transportiert: Kupfer aus den ungarisch-slowakischen Bergbaurevieren um Neusohl, Kremnitz und Schemnitz zu den Saigerhütten in Thüringen. Eilenburg passierten nach den Eilenburger und Torgauer Rechnungen 286 Wagen. Davon wurden in der Eilenburger Geleitsrechnung von 1524 / 25 240 Wagen mit 1.843 Pferden aus Richtung Oschatz kommend erfasst (Ø 6,6), lediglich 46 Wagen mit 118 Pferden kamen über Torgau nach Eilenburg.259 Der größte Teil der Fuhrleute stammte aus Schlesien: aus Löwenberg aus Greiffenberg aus Goldberg aus Liegnitz aus Hirschberg aus Altzen Lauban
44 Wagen mit 285 Pferden 38 Wagen mit 256 Pferden 32 Wagen mit 203 Pferden 26 Wagen mit 159 Pferden 15 Wagen mit 98 Pferden 25 Wagen mit 170 Pferden 18 Wagen mit 116 Pferden
davon 39 nachgelassen davon 32 nachgelassen davon 29 nachgelassen davon 12 nachgelassen davon 15 nachgelassen davon 16 nachgelassen davon 14 nachgelassen
Wie bei dem Transport von Waid dominierten bei dem Transport von Kupfer einige wenige Unternehmen: Von den 44 Wagen aus Löwenberg gehörten allein 31 der Familie Wirt, von den 38 Wagen aus Greiffenberg waren 21 im Besitz der Familie Titterich. Das Kupfer wurde aber nicht nur aus Schlesien »gebracht«, sondern auch nach Thüringen »geholt«: Unter den 282 Wagen mit Kupfer gehörten 31 dem Fuhrunternehmer Hans Fischer aus Erfurt. Alle diese 31 hatten zuvor mit Waid Eilenburg passiert, zum größten Teil mit der gleichen Anzahl der Zugtiere. Ziel- bzw. Umladeort war zweifellos Großenhain mit seinem Waid257 Warum Nachlässe gewährt oder nicht gewährt wurden, ist nicht zu klären. 258 Vgl. dazu JECHT, Beiträge zur Geschichte. 259 Darunter 194 Pferde nachgelassen.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
stapel.260 Stärker noch als bei allen anderen Geleiten ergibt sich bei Eilenburg aufgrund seiner zentralen Stellung die Frage nach dem Verhältnis zwischen den in den Rechnungen nachweisbaren Transporten und dem tatsächlichen Transit. Bereits die geringe Zahl der von Torgau nach Eilenburg vergleiteten Kupfertransporte wirft zahlreiche Probleme auf: in Torgau wurden 25 Wagen mit 132 Pferden genannt, nach den Eilenburger Rechnungen kamen dagegen nur 21 Wagen mit 106 Pferden aus dieser Richtung. Aber nicht nur die Differenz ist auffällig, auch bei keinem der 46 Wagen ergibt sich eine Übereinstimmung: Weder finden sich die in Torgau registrierten 25 Wagen in den Eilenburger Rechnungen, noch sind die aus den Eilenburger Rechnungen bekannten 21 Transporte in Torgau und ebenso wenig die Namen der Fuhrleute erwähnt! 05.12.1524 05.12.1524 14.01.1525 14.01.1525 19.01.1525 19.01.1525 26.01.1525 12.02.1525 19.02.1525 20.02.1525 09.03.1525 17.03.1525 17.03.1525 21.03.1525 08.04.1525 24.04.1525
Kupfer in Torgau 1524 / 25 Hans Lemberg aus Liegnitz 12 Pferde / 2 Wagen Paul Häubtgen von Liegnitz 5/1 Christof Hanemann von Liegnitz 11 / 2 Hans Lemberg und Michel Hegenicht vonLiegnitz 12 / 2 Hans Jhens Knecht von Großenhain 9/2 Fritz Kollert von Großenhain 5/1 Jacob Wittge von Sorau 6/1 Gregor Möller von Görlitz 6/1 Hans Jhens Knecht von Großenhain 9/2 Christoph Hanemann von Liegnitz 10 / 2 Gregor Möller Knecht von Görlitz 6/1 Michel Hegenicht von Liegnitz 12 / 2 Hans Schnidts Knecht von Sagan 5/1 Hans Hias? von Großenhain 9/2 Hans Jhenicke von Liegnitz 5/1 Hans Schmidts Knecht von Sagan 10 / 2
15.11.1524 06.12.1524 20.01.1525 20.02.1525 21.02.1525 18.03.1525 21.03.1525 09.04.1525 09.04.1525
Kupfer in Eilenburg 1524 / 25 Hans Richter von Wahrenbrück 6 Pferde/ 1 Wagen Michel Hegenicht von Liegnitz 17 / 3 Hans Illges von Hainegrün 14 / 3 Hans Illges von Hainegrün 19 / 4 Christoff Hoffmann von Liegnitz (Hanemann?) 10 / 2 Peter Günter von Grünberg 10 / 2 Hans Illges von Hainegrün 9/2 Nickel Schultes von Glogau 10 / 2 Hans Becker von Liegnitz 11 / 2
260 Aus den Angaben in den Rechnungen lässt sich die Transportgeschwindigkeit errechnen: Für die ca. 180 km (heutigen Straßenverlaufs) zwischen Eilenburg und Großenhain und zurück benötigten die Fuhren im Ø 5 Tage: Hans Fischer wurde mit Waid am 1. Juni 1524 in Eilenburg registriert und abermals mit Kupfer am 6. Juni 1524. Gleiche oder ähnliche Zeitabstände treffen auch auf die anderen Transporte im Zeitraum 1524/25 zu: 18. bis 22. Juni, 19. bis 24. Juni, 2. bis 6. Juli, 3. bis 7. Juli, 19. bis 23. September und 5. bis 9. Oktober 1524; 17. bis 23. Februar, 2. bis 7. März und 19. bis 24. März 1525.
4. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT EILENBURG
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Eine Erklärung ließ sich nicht finden. Es bleibt zunächst zur Bestimmung des wirklichen Transits nur die Möglichkeit, die Zahl jener nur einmal in Torgau oder in Eilenburg genannten Transporte mit den in beiden Rechnungen genannten zu addieren; danach passierten insgesamt 46 Wagen mit Kupfer aus Richtung Torgau das Geleit in Eilenburg zur Weiterfahrt nach Leipzig.261 Wie schon die Geleitsordnung erkennen lässt, spielen zwar die Zentnergut-, Kupfer- und Waidtransporte eine überragende und besondere Rolle im Transit durch Eilenburg, daneben weisen die Rechnungen aber auch einen bedeutenden Verkehr mit Waren aller Art aus. So wurden 1.398,5 to Fisch auf 263 Wagen mit 575 Pferden und 2.315,5 to Hering auf 393 Wagen mit 1.021 Pferden in Eilenburg auf der Fahrt nach Leipzig vergleitet. Über Dommitzsch kamen allein 1.198 to Fisch auf 233 Wagen mit 498 Pferden, über Torgau 188 ½ to auf 29 Wagen mit 77 Pferden und über Wittenberg gar nur 1 Wagen mit 12 to. Die Fuhrleute stammten vorwiegend aus Berlin mit 99 Wagen und 618 to bzw. aus Mittenwalde mit 55 Wagen und 202 ½ to; aus Zossen kamen 21 Wagen, aus Frankfurt 18, aus Teupitz 7, aus Bernau 9, aus Sebnitz 3 Wagen. Die Heringstransporte kamen ebenfalls vorwiegend über Dommitzsch mit 1.694 ½ to auf 317 Wagen mit 770 Pferden; über Torgau kamen 431 to auf 54 Wagen mit 187 Pferden und über Wittenberg 190 to auf 22 Wagen mit 74 Pferden. Die Fuhrleute stammten auch hier vorwiegend aus Berlin mit 218 Wagen und 890 to, daneben aus Freiberg mit 17 Wagen und 200 to, aus Bernau mit 14 Wagen und 83 to, Schwiebus mit 11 Wagen und 91 to sowie aus Frankfurt an der Oder mit 7 Wagen und 61 to. Von mehr lokaler Bedeutung sind die 251 Wagen mit Torgauer Bier, die, von 1.232 Pferden gezogen, nach Leipzig und zahlreichen umliegenden Dörfern unterwegs waren.262 Hinzu kommen nur noch Transporte geringerer Quantitäten: Nach Halle bestimmt waren Mühlsteine mit 27 Wagen und 124 Pferden, und meist mit Fuhrleuten aus Pirna, Krebse mit 17 Wagen und 45 Pferden, überwiegend mit Fuhrleuten aus Frankfurt an der Oder, Flachs mit 5 Wagen und 8 Pferden. Außerdem werden noch 64 Wagen und 1 Karren mit Tuch oder Gewand als Ladung erwähnt; davon hatten 42 Wagen mit 99 Pferden Leipzig, Delitzsch oder Halle als Ziel, die restlichen 22 Wagen und Karren gingen von Leipzig ostwärts. Eine besondere Rolle spielte im Eilenburger Geleit der Transit von Salz aus und von Holz nach Halle. Beide Warenströme stehen in enger Beziehung zueinander: Das Holz wurde für die Salzproduktion dringend benötigt, und die Transporte von halleschem Salz gingen in die bekannten Versorgungsgebiete in Sachsen, Schlesien und in der Lausitz. Konkrete Hinweise geben die Herkunfts- und Ziel261 Siehe dazu Teil 2, Nr. 44. Um die Angaben über den Kupfertransport durch Eilenburg besser überprüfen zu können, müssten künftighin gleichzeitige vollständige Geleitsrechnungen von Torgau, Eilenburg und Erfurt herangezogen und untersucht werden. 262 Der umfangreiche Bierhandel verdient ebenso eine gesonderte Darstellung wie die konkreten Bedingungen und sozialen Auswirkungen der Bierproduktion in Torgau.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
orte der Wagen. Von den 1.187 Wagen und 2 Karren mit Salz passierten Eilenburg zur Weiterfahrt nach Belgern 478 Wagen. Die Fuhrleute stammten vorwiegend aus: (Klein-)Thiemig (bei Großenhain) Großenhain Gröden Ortrand Bautzen Dresden
126 Wagen 123 Wagen 55 Wagen 35 Wagen 27 Wagen 15 Wagen
In Richtung Oschatz fuhren 594 Wagen mit Fuhrleuten u. a. aus: Löwenberg Greiffenberg Hirschberg Altzen Oschatz Stolpen und Meißen Goldberg Liebstadt und Lauban Görlitz Sitta
67 Wagen 63 Wagen 50 Wagen 41 Wagen 29 Wagen je 27 Wagen 25 Wagen je 23 Wagen 22 Wagen 21 Wagen
Über Eilenburg nach Strehla unterwegs waren 67 Wagen mit Fuhrleuten u. a. aus: Stolpen 19 Wagen Strehla 15 Wagen Gottleuba 11 Wagen und in Richtung Torgau fuhren 21 Wagen. Die 1.016 Wagen mit Holz kamen ebenfalls vorwiegend aus Richtung Belgern, Oschatz, Torgau und Strehla nach Eilenburg mit Fuhrleuten aus: Großenhain Thiemig Stolpen Ortrand Andenhayn Gröden Königswalde und Reichenbach Meißen Liebstadt Bautzen Gottleuba und Hirschberg Dresden
146 Wagen 73 Wagen 59 Wagen 47 Wagen 46 Wagen 41 Wagen je 38 Wagen 35 Wagen 30 Wagen 28 Wagen je 26 Wagen 24 Wagen
Salz- und Holztransporte bilden also eine handelsökonomische Einheit, und die wirklichen Annäherungswerte über den Austausch lassen sich aufgrund der Geleitspraxis und unter Berücksichtigung bestimmter Sonderfälle durch die Addition beider Wagenzahlen gewinnen.
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4. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT EILENBURG
Möglicherweise sind auch die 117 Getreidetransporte mit in die Untersuchungen einzubeziehen, von denen 41 Wagen aus Halle und 43 Wagen aus Delitzsch kamen und u. a. als nächstes Ziel Oschatz (27 Wagen), Belgern (18 Wagen) und Reichenbach (13 Wagen) hatten. Wie die Herkunft der Fuhrleute erkennen lässt, war das Endziel mit Sicherheit das sächsische Erzgebirge mit seinen schnell wachsenden Bevölkerungszentren.263 Von vergleichsweise geringer Bedeutung sind die 13 Wagen mit Glas und die 6 Wagen mit Kreuse (d. h. Steingut aus Waldenburg), die in Richtung Torgau abgefertigt wurden, sowie die 6 Wagen mit Papier, die mit 23 Pferden nach Wittenberg bestimmt waren. Wie problematisch jedoch eine durchgehend exakte Darstellung des Warentransports anhand der vorliegenden Quellen ist, zeigen die Erwähnungen der Fuhrleute aus bedeutenden Fernhandelsorten in den Eilenburger Rechnungen. Fuhrleute kamen aus Posen Stettin Krossen Danzig Berlin Zossen Bernau Frankfurt / O
mit 18 Wagen 13 Wagen 96 Wagen 28 Wagen 263 Wagen 50 Wagen 37 Wagen 96 Wagen
es fuhren nach Posen Stettin Krossen Danzig Berlin Zossen Bernau Frankfurt / Oder
mit 14 Wagen 264 11 Wagen 265 34 Wagen 266 13 Wagen 267 46 Wagen 268 2 Wagen 269 2 Wagen 270 51 Wagen 271
263 Vgl. dazu STRAUBE, Notwendigkeiten. 264 Aus Posen kamen alle 18 Wagen mit Zentnergut, nach Posen fuhren 7 Wagen mit Zentnergut, 3 Wagen mit Wein, 4 Wagen hatten Waid geladen und als nächstes Ziel Oschatz. 265 Es handelt sich dabei um 8 Wagen mit Hering und 5 Wagen mit Zentnergut bzw. um 11 Wagen mit Zentnergut. 266 Alle 96 Wagen brachten Zentnergut nach Leipzig, 31 Wagen nach Krossen hatten ebenfalls Zentnergut geladen, die restlichen drei Blei, Wein und Glas. 267 Aus Danzig kamen 27 Wagen mit Zentnergut, 1 Wagen mit Schmaschen, von Leipzig nach Danzig unterwegs waren 11 Wagen mit Zentnergut und 2 Wagen mit Stahl-Fässlein. 268 Davon brachten von Berlin 122 Wagen Hering, 109 Wagen Hering, Aal, Hecht usw., 28 Wagen Zentnergut und je 1 Wagen Flachs, Wolle, Hausgerät (zur Weiterfahrt nach Pegau) und 100 Schaffelle; nach Berlin bestimmt waren 28 Wagen mit Zentnergut, 7 Wagen mit schwerer Ladung, 8 Wagen mit Wein und je 1 Wagen mit Glas, Salz, Tuch und 1 Kramfass. 269 Nach Leipzig gebracht wurden 23 Wagen mit Zentnergut, 2 Wagen mit Honig, 25 Wagen waren beladen mit Aal, Fisch, Stockfisch, Hering, Kulpfisch und Hecht; die beiden Wagen zurück nach Zossen hatten Zentnergut geladen. 270 Von den 37 Wagen hatten 27 Fisch, Hering, Aal, Kulphecht und Stockfisch geladen, 10 Wagen brachten Zentnergut nach Leipzig. Die beiden Wagen nach Bernau waren mit Tuch bzw. Glas beladen. 271 Davon nach Leipzig 45 Wagen mit Zentnergut, 17 Wagen mit Aal, Hecht, Kulpfisch usw., 15 Wagen mit Krebs, 13 Wagen mit Hering, 4 Wagen mit Kreide, je 1 Wagen mit Tran und
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Fuhrleute kamen aus Jüterbog Mittenwalde Görlitz Goldberg Hirschberg Breslau Greiffenberg Lauban Liegnitz Löwenberg
272
273
274
275
276
277
278 279
280 281
mit
es fuhren nach
mit
83 Wagen 73 Wagen 72 Wagen 58 Wagen 48 Wagen 14 Wagen 71 Wagen 36 Wagen 49 Wagen 96 Wagen
Jüterbog Mittenwalde Görlitz Goldberg Hirschberg Breslau Greiffenberg Lauban Liegnitz Löwenberg
12 Wagen 272 3 Wagen 273 38 Wagen 274 41 Wagen 275 58 Wagen 276 24 Wagen 277 54 Wagen 278 24 Wagen 279 10 Wagen 280 81 Wagen 281
Kramerei; nach Frankfurt bestimmt waren 45 Wagen mit Zentnergut, 4 Wagen mit Glas, 2 Wagen mit Wein. Nach Leipzig brachten 63 Wagen Zentnergut, 6 Wagen Körner, 5 Wagen Hering, je 2 Wagen Krebs, Bier und Flachs, je 1 Wagen Stricke und Honig, 1 Wagen fuhr ohne Ladung; nach Jüterbog brachten je 4 Wagen Zentnergut und Kramfässer, 2 Wagen waren leer, je 1 Wagen hatte Nüsse und Wolle geladen. Nach Leipzig bestimmt waren 54 Wagen mit Fisch, 17 Wagen waren mit Zentnergut und je 1 Wagen mit Honig und Hering beladen, aus Leipzig kamen 2 Wagen mit Zentnergut und 1 Wagen mit Tuch. Nach Leipzig brachten 54 Wagen Zentnergut, 10 Wagen Kupfer, 3 Wagen Stockfisch und Hering, je 1 Wagen Hering, Hopfen und Zwetschgen, nach Halle bestimmt waren 2 Wagen mit Holz, aus Halle fuhren mit Salz 22 Wagen in Richtung Görlitz, dazu 2 Wagen mit Wein, von Leipzig brachten 9 Wagen Waid und 5 Wagen Zentnergut. Darunter befanden sich auf dem Weg nach Leipzig 30 Wagen mit Zentnergut, 25 Wagen mit Kupfer und 3 Wagen mit Holz; aus Leipzig kamen 10 Wagen mit Zentnergut und 8 Wagen mit Waid, aus Halle brachten 23 Wagen Salz. Nach Leipzig brachten 15 Wagen Kupfer und 10 Wagen Zentnergut, nach Halle 22 Wagen Holz und 1 Wagen Zentnergut, aus Halle kamen 53 Wagen mit Salz, aus Leipzig 3 Wagen mit Waid und 2 Wagen mit Wein. Aus Breslau nach Leipzig bestimmt waren 8 Wagen mit Zentnergut, 3 Wagen mit Hopfen, 1 Wagen mit Kupfer, nach Halle 2 Wagen mit Holz; aus Leipzig kamen 17 Wagen mit Zentnergut, 3 Wagen mit Waid, 2 Wagen mit Wein, und aus Halle brachten 2 Wagen Salz. Nach Leipzig bestimmt waren 37 Wagen mit Kupfer und 26 Wagen mit Zentnergut, 8 Wagen sollten Holz nach Halle bringen, die Rückfahrten brachten alle 54 Salz aus Halle. Nach Leipzig brachten 11 Wagen Zentnergut und 18 Wagen Kupfer und nach Halle 7 Wagen Holz, von Leipzig kam nur 1 Wagen mit Zentnergut, von Halle kamen 23 Wagen mit Salz. Nach Leipzig brachten 26 Wagen Zentnergut, 13 Wagen Kupfer und 10 Wagen Zwetschgen, zurück nach Liegnitz wurden 10 Wagen mit Salz aus Halle erwähnt. Aus Richtung Löwenberg waren nach Leipzig unterwegs 44 Wagen mit Kupfer, 29 Wagen mit Zentnergut, 2 Wagen mit Eisen, nach Halle 19 Wagen mit Holz, und 2 Wagen fuhren ledig; von Leipzig wurden gebracht je 2 Wagen mit Waid und Zentnergut, aus Halle 77 Wagen Salz.
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4. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT EILENBURG
Fuhrleute kamen aus Glogau Dresden Erfurt Lehesten Kronach Nürnberg Hof
mit 105 Wagen 44 Wagen 228 Wagen 71 Wagen 52 Wagen 7 Wagen 3 Wagen
es fuhren nach Glogau Dresden Erfurt Lehesten Kronach Nürnberg Hof
mit 5 Wagen 282 50 Wagen 283 71 Wagen 284 74 Wagen 285 45 Wagen 286 12 Wagen 287 1 Wagen 288
Bei dieser Übersicht ergibt sich in der Gegenüberstellung der Transporte von und nach den einzelnen Orten eine Differenz von insgesamt 997 Wagen, die aus geleitsrechtlichen Gründen offensichtlich nicht erfasst wurden. Diese 997 Wagen müssen zu den 1.711 Wagen, die aus Richtung der (hier ausgewählten) Orte Eilenburg passierten und den 776 zurückfahrenden Wagen addiert werden, um die Summe der Wagen zu erhalten, die als untere Grenze des tatsächlichen Warentransits gelten kann. Bei den vorliegenden Beispielen ergibt sich die Zahl von 3.484 Wagen. Wie weit diese Summe noch von dem tatsächlichen Warenverkehr auf diesen Straßen entfernt sein kann, zeigt das Beispiel der Kupfertransporte über Torgau. Die Einnahmen von 2.156 fl. 9 gr. im Rechnungsjahr 1524 / 25 liegen zwar über dem langjährigen Durchschnitt von 1.875 fl.,289 aber insgesamt ergibt sich aus den abgerechneten Beträgen, dass Eilenburg zu den herausragenden Transitorten vor allem im Warenverkehr mit östlichen und nördlichen Produktionsund Konsumtions-Zentren gehörte. Gleichzeitig lässt sich aufgrund der Jahreseinnahmen feststellen, dass der Warenaustausch besonders in der zweiten Hälfte 282 91 Wagen hatten Zentnergut nach Leipzig geladen, 4 Wagen Hering (!), je 3 Wagen Hopfen und Zwetschgen und 4 Wagen Kupfer, aus Leipzig wurden 3 Wagen mit Waid und 2 Wagen mit Zentnergut verzeichnet. 283 Nach Leipzig bestimmt waren 10 Wagen mit Zentnergut, 3 Wagen mit Hering, 2 Wagen mit Kupfer, je 1 Wagen mit Brettern, Grütze, Kramerei und Holz, nach Halle 25 Wagen mit Holz; in Richtung Dresden gingen 24 Wagen mit Waid, 19 Wagen mit Salz (aus Halle), 6 Wagen mit Zentnergut und 1 Wagen mit Korn. 284 Aus Richtung Leipzig kamen 226 Wagen mit Waid und 2 Wagen mit Zentnergut, in Richtung Leipzig fuhren Erfurter Fuhrleute mit 33 Wagen Kupfer, 32 Wagen mit Holz und 6 Wagen mit Zentnergut. 285 Aus Richtung Leipzig kamen 53 Wagen mit Zentnergut, 12 Wagen mit Waid, 6 Wagen mit Wein, in Richtung Leipzig fuhren 69 Wagen mit Zentnergut, 3 Wagen mit Kupfer, 2 Wagen mit Hopfen. 286 Aus Richtung Leipzig kamen 46 Wagen mit Zentnergut, 4 Wagen mit Waid und 2 Wagen mit Salz (aus Halle), alle 45 Wagen in Richtung Leipzig hatten Zentnergut geladen. 287 Alle Wagen hatten Zentnergut geladen. 288 Alle Wagen hatten Zentnergut geladen. 289 Siehe Teil 3, Amt Eilenburg. Der Durchschnitt wird besonders gesenkt durch die geringen Jahreseinnahmen von nur 1.712 fl. im Jahre 1526 / 27.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
des 15. Jahrhunderts stetig anwuchs, zweifellos ein Ausdruck jenes »modernen« Handels, der »auf der Entwicklung der landwirtschaftlichen und industriellen Produktion«, auf einer weite Gebiete umfassenden Arbeitsteilung basierte und mit dem die zunehmende Bedeutung der Leipziger Großen Märkte in enger Verbindung stand. Einen entscheidenden Beweis dafür liefern die Einnahmen zu den jeweiligen Marktzeiten. Die höchsten wöchentlichen Einnahmen wurden (bei einem Durchschnitt von 41 fl. 9 gr.) mit weitem Vorsprung vor allen anderen Wochen in der Woche vom 2. bis 8. Oktober 1524 mit 112 fl. 13 gr. und in der Woche vom 1. bis 7. Januar 1525 mit 111 fl. 12 gr. errechnet. Auch in diesen Fällen übertrafen die Eilenburger Einnahmen weit die des Erfurter Geleits.290 Wesentlich über dem wöchentlichen Durchschnitt in Eilenburg lagen auch die Einnahmen in den Wochen vom: 30.10. bis 05.11.1524 17.06. bis 25.06.1524 11.12. bis 17.12.1524 03.07. bis 09.07.1524
mit mit mit mit
70 fl. 4 gr. 56 fl. 17 gr. 54 fl. 17 gr. 54 fl. 7 gr.
Die niedrigsten Einnahmen wurden in Eilenburg kassiert in den Wochen vom: 22.01. bis 28.01.1525 22.05. bis 28.05.1524 01.05. bis 07.05.1524 18.09. bis 24.09.1524 16.10. bis 22.10.1524
mit mit mit mit mit
16 fl. 19 gr. 18 fl. 7 gr. 21 fl. 1 gr. 21 fl. 17 gr. 26 fl. 16 gr.
Die hohen Einnahmen in der ersten Septemberwoche 1524 bzw. in der ersten Januarwoche 1525 stehen offensichtlich im engen Zusammenhang mit den Leipziger Märkten zu Michaelis bzw. zu Neujahr, ebenso wie auch die Woche vom 30. Oktober bis 5. November 1524 mit 70 fl. 4 gr. Einnahmen in Beziehung stehen dürfte zum Michaelismarkt. Die Wochen vom 17. Juni bis 25. Juni 1524 mit 56 fl. 17 gr. und vom 3. bis 9. Juli 1524 mit 54 fl. 7 gr. fallen zusammen mit den Terminen der Abfahrt zum und der Rückfahrt vom Naumburger Peter- und Pauls-Markt. Bei den ungewöhnlich hohen Geleitseinnahmen gerade in diesen Wochen spielt allerdings die Eilenburger Geleitspraxis die entscheidende Rolle: Wie erwähnt, mussten hier alle Wagen, die da Zentnergut fuhren, [...] hin und wider geleythen. Und da in der Eilenburger Geleitsordnung unter Zentnergut so ziemlich alle Fernhandelswaren erfasst wurden, mussten natürlich die Marktzeiten besonders hohe Einnahmen für das Geleit bringen. Den Beweis liefern die Eintragungen in den Geleitsrechnungen für die Woche vom 2. bis 8. Oktober 1524:
290 Siehe Teil 3, Geleitsamt Erfurt.
4. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT EILENBURG mit Zentnergut nach Leipzig mit Hering nach Leipzig mit Hecht, Kulpling, Flumfisch mit Honig mit Wolle mit Tuch und Gewand mit Schaffellen und Pelzen mit Kreide aus Frankfurt / Oder mit Hopfen aus Breslau mit Holz mit Zentnergut aus Leipzig mit Waid mit Salz aus Richtung Halle
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92 Wagen mit 371 Pferden 291 20 Wagen und 3 Karren mit 60 Pferden 292 5 Wagen mit 12 Pferden 293 7 Wagen mit 16 Pferden 294 5 Wagen m. 5 Pferden (davon 3 Wagen ohne Gespannangabe)295 11 Wagen mit 26 Pferden 296 3 Wagen mit 7 Pferden 297 1 Wagen mit 2 Pferden 2 Wagen mit 6 Pferden 22 Wagen mit 68 Pferden 298 61 Wagen mit 196 Pferden (davon 11 Wagen ohne Gespannangabe)299 11 Wagen mit 61 Pferden300 34 Wagen301
Ein gleiches Bild vom Warendurchgang zeichnet sich auch für die Woche vom 1. bis 7. Januar 1525 ab: in diesen wenigen Tagen passierten sogar 266 Wagen mit 804 Pferden – darunter 27 Wagen ohne Gespannangabe – mit Zentnergut das Geleit in Eilenburg.302 291 Davon kamen aus Richtung Wittenberg 28 Wagen mit 93 Pferden, aus Richtung Oschatz 27 Wagen mit 151 Pferden, aus Richtung Dommitzsch 34 Wagen mit 79 Pferden, aus Richtung Torgau 13 Wagen mit 48 Pferden. 292 Aus Richtung Wittenberg kam 1 Wagen mit 2 Pferden, alle anderen Transporte hatten zuletzt Dommitzsch passiert. 293 Aus Richtung Dommitzsch kamen 4 Wagen mit 10 Pferden, aus Torgau kam 1 Wagen mit 2 Pferden. 294 Aus Richtung Dommitzsch kamen 4 Wagen mit 8 Pferden, aus Richtung Torgau kamen 2 Wagen mit 6 Pferden, aus Richtung Wittenberg kam 1 Wagen mit 2 Pferden. 295 Alle 5 Wagen aus Leipzig kommend, davon fuhren 3 weiter nach Oschatz und 2 zur Geleitsstelle Dommitzsch und weiter nach Nordosten. 296 Aus Oschatz kamen 10 Wagen mit 24 Pferden (auf einem Wagen befanden sich noch 300 Schaffelle), ein Wagen kam mit 2 Pferden aus Wittenberg. 297 Aus Torgau kamen 600 Schaffelle auf einem Wagen mit 3 Pferden, 1 Wagen mit einem Pferd und mit Pelzen kam über Torgau aus Dahme, und 1 Wagen mit Pelzen kam aus Großenhain über Dommitzsch. 298 Darunter befanden sich Fuhrleute aus Liebstadt (15 Pferde / 3 Wagen) und Stolpen (18 / 4). 299 Davon fuhren nach Wittenberg 19 Wagen mit 74 Pferden, nach Dommitzsch 20 Wagen mit 35 Pferden, nach Oschatz 15 Wagen mit 75 Pferden, nach Torgau 6 Wagen mit 10 Pferden, nach Schmiededeberg 1 Wagen mit 2 Pferden. 300 Von 10 Wagen mit 60 Pferden stammten die Fuhrleute aus Erfurt, ein Wagen mit einem Pferd gehörte einem Fuhrmann aus Pirna. 301 Bei Salztransporten sind nur die Wagen, nicht aber die Pferde angegeben. 302 Davon fuhren 46 Wagen mit 99 Pferden auf der Straße zwischen Leipzig und Dommitzsch, 33 Wagen mit 128 Pferden zwischen Leipzig und Wittenberg, 35 Wagen mit 111 Pferden
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Dem gegenüber wurden in der Woche vom 22. bis 28. Januar 1525, die mit 16 fl. 19 gr. die geringste Geleitseinnahme brachte, nur ganze 5 Wagen mit Zentnergut registriert,303 dazu 26 Wagen mit Salz, 7 Wagen mit Hering, Hecht, Kulpling, Flundern, 6 Wagen mit Bier, je 5 Wagen mit Holz und mit Hausgerät, 3 Wagen mit Hopfen, je zwei Wagen mit Kramerei und mit Wein und je ein Wagen mit Tuch, Glas, Korn und Kreide. Auch in der Woche vom 22. bis 28. Mai 1524 (mit 18 fl. 7 gr. Geleitseinnahmen) fuhren nur 8 Wagen mit Zentnergut durch Eilenburg. Anhand dieser vier ausgewählten Wochen wird deutlich, dass die hohen Geleitseinnahmen sich ergaben aus den Zentnerguttransporten und damit ein Ausdruck sind für den Umfang des überregionalen Warenaustauschs. Während sich also bei den Zentnerguttransporten ein erhebliches Übergewicht des Ost-WestTransits durch das Eilenburger Geleit feststellen lässt, ist das zahlenmäßige Übergewicht bei den übrigen Fernhandelsgütern nach der Geleitspraxis als normal anzusehen.304
5. Der Warenverkehr durch das Geleit Torgau mit seinen Beigeleiten Dommitzsch, Belgern, Liebenwerda und Übigau 5.1. Der Warenverkehr durch das Geleit Torgau Nach den Festlegungen des Leipziger Ratsvermerks von 1471 hatte der Warentransport zwischen Leipzig und dem Konigreich zcu Polan ader Posznaw bzw. Berlin und Frankfurt an der Oder Torgau zu passieren. Weil allein bei Frankfurt der Übergang über die untere Oder erlaubt war,305 besaß diese Straße zwischen (darunter 7 Wagen ohne Gespannangabe) zwischen Torgau und Leipzig, 132 Wagen mit 466 Pferden (darunter 20 Wagen ohne Gespannangabe) zwischen Leipzig und Oschatz. 303 Die Wagen waren von Leipzig nach Oschatz (mit 15 Pferden) bzw. nach Wittenberg (mit 21 Pferden) unterwegs. 304 Siehe Teil 2, Nr. 43. 305 Nachdem Frankfurt an der Oder (vermutlich) bereits 1253 das Niederlagsrecht besaß und dieses Vorrecht 1351 durch Markgraf Ludwig bestätigt wurde, wonach der ganze Bergund Talverkehr auf der Oder ebenso wie der Landverkehr auf die Frankfurter Niederlage gehörte und andere Flussübergänge verboten waren, genehmigte Kurfürst Johann 1490 einen Vertrag zwischen Frankfurt und Breslau, der die Niederlagsgerechtigkeiten beider Städte regelte. In dem Vertrag wurde festgelegt, das kein Kramer, Kauffman oder Fhurman, dy ir Kauffmanschaft und Narunge auß Poln, Reussen, Preussen, Litten, Maßuren oder aus andern Landen und auslendischen Nation pflegen zcu suchen, mit irer War, Gutern und Kauffmanschacz nicht weyter dann gein Franckfurt an die Oder und gein Bresslau handeln und fahrn, desgleichen keiner von denselben auß deutschen, welschen oder Nyderlanden furder gein Franckfurt rasen, zihn oder ir Wahr Kauffhandlungen
5. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT TORGAU
345
Frankfurt und Torgau über Luckau und Herzberg – neben der Route über Wittenberg – eine Vorrangstellung, und der Warentransport auf ihr kann als ein Gradmesser für den überregionalen Warenaustausch und die überregionale Arbeitsteilung zwischen dem hansischen Ostseegebiet und dem nördlichen Teil des polnischen Königreiches einerseits und dem mittel- und oberdeutschen Wirtschaftsraum andererseits gelten. Mit diesem Warenverkehr in und aus nordöstlicher Richtung erschöpfte sich aber nicht der Fernhandelstransit durch Torgau: hier begann auch die niedere Straße über Doberlugk – Finsterwalde – Spremberg nach Sagan und Glogau weiter nach Schlesien mit dem oberen Oderübergang,306 und aufgrund der günstigen Quellenlage307 lässt sich auch der überregionale Warenverkehr auf dieser Straße mit den üblichen Einschränkungen308 umfassend untersuchen. Außerdem ist gleichzeitig ein beträchtlicher regionaler Warenaustausch vor allem mit dem östlichen Einzugsbereich Torgaus nachzuweisen. Vorrangig zu nennen sind dabei drei Geleitsordnungen aus den Jahren 1510,309 1524 / 25 und 1553, die sich vielfach ergänzen. Entsprechend der verkehrs- und wirtschaftsgeografischen Lage Torgaus waren die Geleitsordnungen wie in Eilenburg auf den überregionalen Warenaustausch orientiert, ja sie befassten sich fast ausschließlich mit Zentnergut. Darunter verstand man 1510 so ziemlich alle Fernhandelsgüter. In der Fassung von 1553 wurde auf die Aufzählung von 1510 zurückgegriffen mit der Ergänzung von 1524, wonach auch Kupfer zu Zentnergut zählte. Nach allen drei Ordnungen stand das Geleite 14 Tage, so einer aber 14 Tage aussenbleibet, muß er wider geleiten.310 In einer Anfrage des Geleitsmannes an den kurfürstlichen Hof von 1524 ist noch von Forderungen nach Geleitsbefreiungen für die Einwohner von Dommitzsch, Belgern, Schildau und für die Pfalburger alhie und auch davon die Rede, ob – wie in Eilenburg – Zentnergut unabhängig von der gesetzten Frist geleitspflichtig werden sollten. Eine Antwort ist nicht erhalten.
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zcufuren vornemen sollen, bey Verlust aller irer Kauffmanns- und anderer Guter, auch ir Wahr, dy alsdann bey in gefunden wurden. Zitiert nach Adolph Friedrich RIEDEL, Codex diplomaticus Brandenburgensis, Bd. 23, Abt. II: Die Mittelmark, XLVIII. Die Stadt Frankfurt, Berlin 1862, Nr. CCCLVII, Zitat S. 294 Welche Bedeutung der Zusatz hat: doch soll den Stetten Glagow und Brige dise obgenante Ordenung und Bestettigung in iren gewonlichen Jarmarckten [...] genzlich und in allem unschedlich sein (ebenda), muss noch näher untersucht werden. Gleiches gilt für den Oderübergang bei Krossen. Vgl. dazu auch STRAUBE, Die Stellung Frankfurts im Wirtschaftsleben. Sehr spezifizierte Register sind von 1503 – 1539 durchgängig und von 1544 – 1547 erhalten, vgl. ThHStA W, Reg. Cc 1154 – 1204. Gemeint sind hier die Geleitsbefreiungen für Adel und Geistlichkeit und die 14tägige Frist für rückkehrende Transporte. Möglicherweise waren auch noch andere Transporte von den Gebühren befreit, wie die Geleitsordnung von 1524 andeutet. Siehe Teil 4, Nr. 90. Ebenda.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Auf eine Besonderheit im Geleit Geleit Torgau wurde schon verwiesen: Ebenso wie das Geleit von Wittenberg erfasst es auch den Elbhandel und nahm dafür den Wasserzoll ein. Durch die gut geführten Geleitsrechnungen311 ist die Art des Warendurchgangs nach und von Torgau in allen Richtungen und auch die Warenarten deutlich zu erkennen, auch wenn aufgrund der zentralen Lage Torgaus und der Nähe Leipzigs und Halles (mit der Saline) durch die Geleitsbefreiungen nur etwa die Hälfte der Wagen und Karren erfasst wurde. In den Torgauer Geleitsrechnungen von 1524 / 25312 wurden 6.614 Pferde mit 2.137 Wagen registriert und Einnahmen von 380 fl. 7 gr. verzeichnet. Der sich daraus ergebende tägliche Durchschnitt von etwa 18 Pferden mit 6 Wagen und mehr als 1 fl. an Einnahmen scheint auf den ersten Blick wenig beeindruckend, aber wie bei fast allen Geleitsrechnungen müssen auch hier die Geleitspraxis und der konkrete Warenverkehr berücksichtigt werden, um zu exakten Ergebnissen zu kommen. Außerdem sagen die Zahlen nichts aus über das Verhältnis zwischen regionalem und überregionalem Warentransport und der damit zusammenhängenden Qualität des Warenaustauschs. Bereits eine Zusammenstellung der wöchentlichen Geleitseinnahmen macht erhebliche Unterschiede im Warendurchgang deutlich: Bei einem ungefähren wöchentlichen Durchschnitt von 7 fl. 6 gr. an Geleitseinnahmen konnte der Geleitsschreiber in 7 Wochen jeweils über 12 fl. und mehr quittieren, während in 4 Wochen die 2-fl.Grenze knapp überschritten wurde.313 Bei den 7 Wochen mit überdurchschnittlichen Einnahmen handelt es sich um die Wochen vom 25.12.1524 bis 31.12.1524 19.03.1525 bis 25.03.1525 01.01.1525 bis 07.01.1525 11.12.1524 bis 17.12.1524 19.02.1525 bis 25.02.1525 30.10.1524 bis 05.11.1524 12.03.1525 bis 18.03.1525
19 fl. 17 gr. 16 fl. 11 gr. 16 fl. 4 gr. 14 fl. 10 gr. 13 fl. 6 gr. 12 fl. 11 gr. 12 fl. 0 gr.
Dabei ist abermals auffällig, dass allein zwei dieser Wochen Ende Dezember 1524 bzw. Anfang 1525 liegen. Ein Zusammenhang mit dem Leipziger Neujahrsmarkt 1525 ist offensichtlich, während der sich in den hohen Einnahmen ausdrückende verstärkte Warendurchgang in den Wochen vom 19. März 1525 bzw. vom 12. März 1525 möglicherweise in Beziehung steht zu der Frankfurter Frühjahrsmesse 1525, die am Sonntag Judica, dem zweiten Sonntag vor Ostern bzw. dem folgenden Tag eingeläutet wurde (dieser Sonntag Judica fiel 1525 auf 311 Siehe oben S. 281. 312 ThHStA W, Reg. Cc 1184. 313 28. August bis 3. September 1524: 2 fl. 11 gr.; 16. bis 22 April 1525: 2 fl. 5 gr.; 1. bis 7. Mai 1524: 2 fl. 4 gr.; 31. Juli bis 6. August 1524: 2 fl. 1 gr.
4. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT EILENBURG
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den 2. April). Es ist auch anzunehmen, dass der Warendurchgang in der Woche vom 30. Oktober 1524 bis 5. November 1524 mit 12 fl. 11 gr. Einnahmen mit dem Leipziger Michaelismarkt zusammenhängt.314 Eine erste Bestätigung dafür ergibt sich bereits aus den Zielrichtungen der wichtigsten Transporte: – in der Woche vom 25. bis 31. Dezember 1524 passierten 349 Pferde315 geleitspfl ichtig Torgau, davon in Richtung Eilenburg 267, in Richtung Söllichau 31, in Richtung Herzberg 14; – in der Woche vom 19. bis 25. März 1525 waren es 221 Pferde, davon in Richtung Eilenburg 122, in Richtung Söllichau 24, in Richtung Dommitzsch 17; – in der Woche vom 1. bis 7. Januar 1525 wurden 247 Pferde verzeichnet, davon in Richtung Eilenburg 192, in Richtung Dommitzsch 21, in Richtung Söllichau 11. Der überragende Teil der Transporte ging also in Richtung Leipzig. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass allein die Anzahl der Pferde nicht ausschlaggebend war für hohe Geleitseinnahmen: hier spielt die Qualität der transportierten Waren eine besondere Rolle. In der ersten Woche wurden u. a. Fische von 133 Pferden – darunter 114 mit Heringen –, Wachs, Honig, Leder, Unschlitt sowie Gewand und Zentnergut von 105 Pferden durch Torgau in Richtung Eilenburg transportiert. Mit den übrigen 29 Pferden passierten Waren des regionalen Handels (Leinwand, Pech, Hopfen, Röthe u. a.) das Geleit in Torgau. Da Fisch kein Messehandelsgut war, können nur Wachs, Honig, Leder usw. Maßstab für die Beziehungen zwischen Warendurchgang und Großen Märkten sein. Diese Auffassung wird bestätigt durch die Geleitseintragungen für die zweite Woche, nach denen allein 80 Pferde mit Wachs Torgau auf dem Wege nach Leipzig passierten; daneben noch Zentnergut mit 13 Pferden und 18 Pferden mit Heringen und Fisch. In der dritten Woche z. Z. des Leipziger Neujahrsmarktes fehlten zwar die Wachslieferungen, dafür zogen 46 Pferde 9 Wagen mit Leder durch Torgau, 10 Pferde Zentnergut und 54 Pferde Ladungen mit Heringen, Fischen und Lachs. Insgesamt wurden 949 Pferde mit Leder (308), Wachs (224), Leder und Wachs (158), Leder und Federn (33), Wachs und Federn (25), Wachs und Packgarn (14), Garn (56), Honig (25), Unschlitt (29) und mit Zentnergut (77) registriert. Die Fuhrleute stammten zum großen Teil aus Schlesien und der Lausitz, aber auch aus Krossen, Frankfurt an der Oder, Posen sowie aus dem thüringisch-sächsischen Raum, d. h., es handelt sich hier eindeutig um einen überregionalen Fernhandel mit wertvollen und teuren Rohstoffen aus den östlichen Gebieten nach den mittel- und ober314 Die Leipziger Jubilate-Märkte 1524 bzw. 1525 wurden am 18. April bzw. am 8. Mai eingeläutet, und der Warentransport zu diesen Großen Märkten wurde in der ausgewerteten Geleitsrechnung vom 1. Mai 1524 bis 30. April 1525 nicht erfasst. 315 Da in Torgau vor allem für Pferde Geleitsgebühren zu zahlen waren und die Handelsgüter bei der Taxierung oftmals eine untergeordnete Rolle spielten, mussten hier und an anderen Stellen die Anzahl der Zugpferde als Grundlage für die Berechnungen gewählt werden.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
deutschen Verbrauchs- und Verarbeitungszentren.316 Bei den Fischtransporten mit 255 Pferden dominierten die mit Heringen (137 Pferde). Hinzu kamen noch die Wagen mit 90 Pferden, die neben Hering auch noch Fisch, Stockfisch, Tonnenfisch oder Lachs geladen hatten. Auch wenn hier die Fuhrleute aus den Verbrauchergebieten bei weitem überwogen und von den nördlichen Orten nur Frankfurt an der Oder mit 54 Pferden und Krossen mit 15 zu nennen sind,317 so kamen doch die Fischladungen sämtlich aus dem Ostseegebiet: Als letzte Geleitsorte vor Torgau sind durchweg Herzberg oder Jessen angegeben, Orte also, die an Straßen in Richtung Nordosten (Frankfurt an der Oder) lagen. Bemerkenswert, weil für den Straßenverlauf nicht typisch, sind im Geleit Torgau noch die Kupfertransporte mit 147 Pferden, von denen 109 mit Fuhrleuten aus Schlesien und der Lausitz kamen,318 und zweifellos nach Thüringen bestimmt waren.319 Eine besondere Rolle spielte in Torgau aber der Salztransit: insgesamt 1.450 Pferde werden in der Rechnung in diesem Zusammenhang genannt, entweder bereits mit Salz auf der Rückfahrt oder auf dem Wege nach Salz oder auch mit Fracht in Richtung Halle. Von den 1.126 Pferden der am häufigsten genannten Orte – vorwiegend im Rahmen des Fernhandels – war für 736 Pferde Söllichau (nördlich von [Bad] Düben) das nächste Ziel westlich Torgaus.320 Weitere 79 Pferde benutzten Straßen über Bitterfeld, Düben, Gruna und Eilenburg nach Halle. 311 Pferde wurden in Torgau mit Salz als Rückfracht vergleitet. Die häufigsten Herkunftsorte der Fuhrleute lagen in Schlesien und in der Lausitz: Erwähnt werden u. a. 235 Pferde aus Senftenberg, 157 aus Liegnitz, 131 aus Bautzen, 109 aus Glogau, 72 aus Rothenburg, 66 aus Greiffenberg, aber auch 44 Pferde aus Sebnitz. Ein Zusammenhang zwischen den Wachs-, den Leder- und den Salzfuhrleuten ließ sich nicht feststellen. Hinzu kommt, dass die schlesischen und lausitzischen Fuhrleute auf dem Wege nach Halle fast ausschließlich Waren im regionalen Handel transportierten (Hopfen, Eisen und Eisenwaren, Holz und Holzprodukte). 316 Siehe Teil 2, Nr. 42. 317 Zu Krossen vgl. STRAUBE, Zum Warenaustausch, Anhang, S. 34 f. Dass die Frankfurter Fuhrleute vor allem Waren aus dem östlichen Ostseegebiet transportierten, geht aus anderen Frachtgütern hervor: Torgau passierte am 1. Oktober 1524 ein Frankfurter Fuhrmann mit Leder, 1 Ballen littisch Garn, 3 to gesalz. Lachs, am 13. Januar 1525 brachte ein anderer Transport polnische Packen und 10 kleine Faß Ochsenzungen. Sonst sind häufig Ladungen mit polnischem Flachs erwähnt. 318 Siehe Teil 2, Nr. 44. 319 Ein konkreter Nachweis lässt sich nicht erbringen, da diese Kupferladungen in Leipzig vermutlich von Thüringer Fuhrleuten übernommen wurden. Andererseits wurden in Eilenburg nur 17 Wagen mit 97 Pferden mit Kupferladungen von Torgau auf dem Weg nach Leipzig in den Rechnungen notiert, deren Fuhrleute auch noch aus anderen Orten kamen als in Torgau angegeben. 320 Möglicherweise konnte dadurch das albertinische Territorium um Delitzsch gemieden werden.
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5. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT TORGAU
Das Verhältnis von Wagen mit 311 Pferden von Halle zu Wagen mit 815 Pferden nach Halle, wie es der Salztransit durch Torgau ergibt, gilt im Wesentlichen für alle Transporte. Eine Übersicht der Fernhandelstransporte ergibt, dass der vom rechten (östlichen) Ufer der Elbe kommende Verkehr bei weitem überwog gegenüber dem in Gegenrichtung:321 nach Eilenburg gingen nach Söllichau gingen nach Dommitzsch gingen nach Gruna gingen nach Düben gingen Gesamt östliches Elbufer
2.662 Pferde, 1.450 Pferde, 547 Pferde, 119 Pferde, 49 Pferde 4.827 Pferde
nach Herzberg gingen nach Wahrenbrück gingen nach Belgern gingen nach Liebenwerda gingen Gesamt westiches Elbufer
689 Pferde, 248 Pferde, 32 Pferde, 16 Pferde 985 Pferde
Auf die Herkunftsgebiete der Fuhrleute bezogen ergibt sich folgendes Verhältnis zugunsten der Transporte vom rechten Elbufer: Pferde von Fuhrleuten aus der Lausitz322 aus Schlesien323 aus Sachsen324 aus dem östlichen Vorland Torgaus325 aus Städten des Nordostens326 aus oberdeutschen Städten327
717 : 86 1.003 : 172 300 : 114 240 : 28 617 : 230 884 : 40
(+631) (+831) (+186) (+212) (+387) (+844)
Lediglich die Transporte von Fuhrleuten aus Leipzig mit 94 : 87 sind im Verhältnis annähernd ausgeglichen. Nur von den Fuhrleuten aus Thüringen328 konnte eine Überzahl zugunsten des Süd-Nord-Verkehrs (vom linken Elbufer aus) ermittelt 321 Hier wurde nur der elbüberschreitende Verkehr erfasst. 322 Aus den Städten Senftenberg, Bautzen, Görlitz, Guben. 323 Aus den Städten Glogau, Liegnitz, Schwiebus, Sagan, Rothenburg, Sorau, Greiffenberg, Freystadt, Priebus, Lauban, Breslau sowie aus Löwenberg. 324 Aus den Städten Sebnitz, Freiberg, Adorf, Zwickau, Dresden, Dippoldiswalde, Leisnig, Chemnitz, Oelsnitz, Döbeln, Grimma. 325 Aus den Städten Liebenwerda, Wahrenbrück, Herzberg. 326 Aus den Städten Frankfurt an der Oder, Posen, Neustadt (Eberswalde), Krossen, Danzig. 327 Aus den Städten Kronach, Nürnberg, Lehesten; Lehesten wurde zu dieser Gruppe gezählt, weil hier kein eigenständiger Handel vorliegt, sondern diese Fuhrleute den Warenaustausch mit Oberdeutschland vermittelten. 328 Aus den Dörfern und Städten Heinrichs, Saalfeld, Benshausen, Suhl, Frankenhausen, Gotha, Dietzhausen, Jena, Weißenfels, Zeitz.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
werden (18 : 34), die aber aufgrund der geringen Quantität insgesamt kaum das Gesamtbild verändern. Die Ursache für die Ungleichheit liegt in der 14-Tage-Frist für rückkehrende Fahrzeuge, so dass die Gesamtzahl aller Torgau passierenden Transporte wesentlich höher lag als bei den ermittelten 5.270 Pferden (4.421 + 849) im überregionalen Handel, dass sie vielleicht sogar verdoppelt werden muss. Bisher ließ sich nicht feststellen, ob die zurückkehrenden Fuhrleute mehr als 14 Tage unterwegs waren und deshalb erneute Gebühren zahlen und in die Register aufgenommen werden mussten oder ob sie zuvor in anderen Geleitsorten erwähnt sind.329 Das Verhältnis zugunsten des Ost-West-Verkehrs verweist aber auch auf die hohe Anziehungskraft Leipzigs – und nicht nur während der Großen Märkte –, denn vor allem die schlesischen, lausitzischen und die Fuhrleute aus dem Nordosten hatten diese Stadt als Endziel dieser Transporte. Ebenso zeigt sich das große Verbrauchsgebiet von hallischem Salz. Neben den Transitwagen verzeichnen die Torgauer Rechnungen auch die ungewöhnlich große Zahl von 1.118 Pferden, die aus näherer und weiterer Entfernung kommend Waren nach Torgau brachten und wieder zurückkehrten. Zweifellos besteht hier ein Zusammenhang zu den Bedürfnissen der kurfürstlichen Residenz,330 zumal allein Thüringer Fuhrleute mit 181 Pferden Wein (meist Rhein- und Frankenwein), Nüsse und Kastanien nach Torgau brachten und mit leeren Wagen und Karren wieder die Heimfahrt antraten.331 Eine besondere Rolle spielten Frachten aus Eilenburg und Leipzig, vor allem mit Krämerei, aber auch Wagen mit Roßweiner, Schmiedeberger und Oschatzer Fuhrleuten, die besonders Tuch brachten und meist mit Wolle zurückfuhren. Bei den errechneten Quantitäten im elbüberschreitenden Verkehr bei Torgau ist zu bedenken, dass die zweite hölzerne Brücke am Ende des 15. Jahrhunderts zusammengebrochen und die 1490 begonnene steinerne Brücke noch nicht vollendet war,332 so dass alle Pferde, Wagen und Frachtgüter mit einer Fähre von 329 Über die unterschiedlichen Angaben zu den Fuhrleuten aus Krossen in den Geleitsrechnungen von Torgau und Eilenburg vgl. STRAUBE, Zum Warenaustausch, Anhang, S. 34 f. 330 Zu dieser Zeit wurden die Arbeiten am Bau des Schlosses in Torgau besonders vorangetrieben. Allein für den neuen Wendelstein wurden 1524 / 25 190 fl. verbraucht. Auf kurfürstlichen Befehl wurden dazu 100 fl. vom Geleit dazu genommen. Diese Baukosten wurden abgerechnet über den Amtmann (Vgl. ThHStA W, Reg. Cc 1184). 331 Die Fuhrleute kamen aus Mehlis (mit 52 Pferden), aus Heinrichs (14), Benshausen (7), Dietzhausen (6), Suhl (2). 332 Diese Brücke konnte erst 1529 dem Verkehr übergeben werden. Während anfänglich der Bau schnell voranschritt, stockten ab 1499 die Arbeiten wegen Geldmangels. Zur Finanzierung des Brückenbaus berichtet Friedrich Joseph GRULICH in seinen »Denkwürdigkeiten der altsächsischen kurfürstlichen Residenz Torgau aus der Zeit und zur Geschichte der Reformation«, hrsg. von Johann Christian August BÜRGER, Torgau 1855, S. 22: »1490, nachdem die von Friedrich dem Streitbaren weiter aufwärts und oberhalb des Schlosses erbaute [...] hölzerne Elbbrücke« zusammengebrochen war, »und man sich bisher wieder mit einer Fähre beholfen hatte, so beschloß Friedrich der Weise, eine ganz steinerne aufzuführen. Zur Be-
5. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT TORGAU
351
einem zum anderen Elbufer gebracht werden mussten. Für die Überfahrt war der sog. Brückenzoll als besondere Gebühr zu entrichten, für dessen Berechnungen keine Nachrichten vorliegen.333 Aber aufgrund der hohen jährlichen und wöchentlichen Einnahmen in Torgau müssen die einzelnen Gebührensätze höher gelegen haben als die Festlegungen in der Geleitsordnung: Während für das übliche Geleit im Rechnungsjahr 1524 / 25 380 fl. 7 gr. abgerechnet wurden, kassierte der Brückenzöllner im gleichen Zeitraum 318 fl. 7 gr. Immerhin wurden die zahlreichen Frachten, die nicht die Elbe überqueren mussten, von dem Brückenzoll nicht belastet; darunter fallen nicht nur alle Wagen, die etwa von Leipzig oder Eilenburg lediglich nach Torgau bestimmt waren, sondern auch alle anderen Frachten, die nur Straßen westlich der Elbe benutzten, z. B. also die Transporte aus dem größten Teil Sachsens mit den Städten Freiberg, Chemnitz, Rosswein, Oschatz usw. auf der Weiterfahrt nach Wittenberg, Dommitzsch, Kemberg. Die höchsten wöchentlichen Einnahmen am Brückenzoll lagen 1524 / 25 in den Wochen vom: 25.12. bis 31.12.1524
mit
11 fl. 20 gr. 6 d.
streitung der Baukosten bewilligte ihm der Papst den Ertrag eines 20jährigen Ablasses. Der heilige Vater erlaubte nämlich dem Kurfürsten und seinen Untertanen, während der Fasten Butter, Käse und Milch zu essen, wofür Jedermann, über 12 Jahre alt, jährlich 1 gr. zahlen sollte; doch so, dass nur das Einkommen von den ersten zehn Jahren zum Brückenbau verwendet werden sollte. Die andere Hälfte bat sich der Papst aus, unter dem gewöhnlichen Vorwand, den Bau der Peter- und Paulskirche in Rom damit zu vollenden. Dieser Zuschuss aber reichte bei weitem nicht aus für den Brückenbau. Daher wurde unter einem folgenden Papst dasselbe Manöver wiederholt. Aber auch so konnten bis 1499 nur 4 steinerne Pfeiler, wie sie bis zur Erbauung der jetzigen neuen Brücke noch standen, gegründet werden. Man musste mit Holz fortbauen. Denn die Beiträge, welche aus der Einlage in einem Stock, Büchse (Butterbüchse) zusammenflossen, gingen immer spärlicher ein. Die Reformation, welche allen Christen den Milchgenuß freigab, störte das Unternehmen. Es half nichts mehr, dass der Rat mit Strafen drohte, wenn jemand sich eigenmächtig von dem Fastenzwang freimachte. Die Abrechnungen über den Bau der Brücke finden sich in den Torgauer Amtsrechnungen; zum Jahre 1509 wurde in einer Vorzeichnung der Gebrechen allerdings vermerkt: in der Zimmerleute Arbeit viel Leute gerechnet, aber wenig Arbeit angezeigt (ThHStA W, Reg. Aa 2882). Zum Bau der Torgauer Elbbrücken vgl. Die Denkmale der Stadt Torgau, bearb. von Peter Findeisen und Heinrich Magirius, Leipzig 1976, S. 91 ff. 333 Das betraf neben den Transporten im überregionalen Handel auch die Warentransporte Torgauer Bürger. Diese beklagten sich 1521, dass sie für 1 Person 1 d. Brückenzoll zahlen sollten, wenn sie ihre Hopfengärten und Wiesen jenseits der Elbe bearbeiten oder abernten wollten (ThHStA W, Reg. Cc 382). Bis zum Jahre 1506 wurde nur Fährgeld kassiert. Danach heißt es in den Quellen Einnahme von Brückenzoll und von der Fähre. Es lässt sich z. Z. noch nicht entscheiden, ob hier mit dem Brückenzoll eine neue Gebühr zusätzlich erhoben wurde zum Bau der steinernen Brücke, oder ob nur eine neue Bezeichnung gefunden wurde. Die Einnahmen haben sich nicht wesentlich erhöht. Die Feststellung in »Denkmale der Stadt Torgau«, S. 94, wonach erst ab 1520 der Brückenzoll erhoben wurde, bedarf also einer Überprüfung. Vgl. auch S. 275.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG 18.09. bis 24.09.1524 25.09. bis 01.10.1524 01.01. bis 07.01.1525 02.10. bis 08.10.1524
mit mit mit mit
11 fl. 7 gr. 3 d. 9 fl. 16 gr. 8 d. 9 fl. 7 gr. 7 d. 9 fl. 5 gr.
Ein Vergleich mit den Geleitseinnahmen zeigt, dass zumindest die Wochen um die Jahreswende 1524 / 25 auch beim Brückenzoll die höchsten Einnahmen brachten. Wenn auch weitere Aussagen zum Brückenzoll nicht gemacht werden können, so lässt sich doch wohl feststellen, dass diese Gebühren eine erhebliche zusätzliche finanzielle Belastung für den Warentransport bedeuteten.334 Gleichzeitig aber sind die Brückenzoll-Einnahmen gemeinsam mit den Geleitseinnahmen auch ein Kennzeichen und ein Maßstab für den hohen Transit durch Torgau, der sich so über lange Jahre hinweg charakterisieren lässt.335 In Torgau wurde wie in Wittenberg der Warentransport auf der Straße durch den auf der Elbe ergänzt. Die präzisen Eintragungen in den Geleitsrechnungen über jedes Floß, Schiff und jeden Kahn mit der Herkunft der Flößer oder Schiffer, deren Ziel und der Ladung, den gebühren und der Anzahl der Floß- und Schiffsknechte ermöglichen hier erstmals auch eine Qualifizierung und Quantifizierung der oftmals überschätzten Flusstransporte. Da der Schreiber auch jene Flöße vermerkt hat, die geleitsfrei die Zollstätte passierten, entspricht der ermittelte Flussverkehr zweifellos der tatsächlichen Frequenz.336
5.2. Der Warendurchgang durch die Torgauer Beigeleite Dommitzsch, Belgern, Liebenwerda und Schildau Das Torgauer Beigeleit Dommitzsch hatte vor allem die elbüberschreitenden Transporte aus dem Nordosten zu kontrollieren, d. h. aus Richtung Jessen und Schweinitz, die nach Eilenburg – Leipzig unterwegs waren und die Fähre bei Prettin benutzen mussten.337 Auch wenn ein umfassendes Urteil erst gewonnen werden kann, wenn auch die Quellen der Geleite Jessen und Schweinitz gründlich 334 Dennoch erhöhte sich der Warentransit durch Torgau auch im elbüberschreitenden Verkehr: Im Jahre 1520 berichtete der Geleitsmann von Torgau, Wolf Metzsch, dass das Gleit itzunder gantz gut ist und sein viel Centner- und sonst Wagen uf den itzigen leiptzscher Margt alhie gewest wie nicht zuvor in den letzten 3 oder 4 Jahren. Aber sie sein alle aus Polen und von Danzk raus gefaren und nicht vom Sagan. Dagegen beschwerte sich der Geleitsmann von Belgern, dass die Fähre ganz und gar ausgegangen ist (ThHStA W, Reg. Cc 380). 335 Siehe Teil 3, Amt Torgau. 336 Vgl. zu dieser Thematik die Angaben bei Gerhard SCHMIDT, Pirnas Fernhandel bis zum 16. Jahrhundert, in: Sächsische Heimatblätter 20 (1974) 3, S. 117 – 123. 337 Siehe oben S. 271.
5. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT TORGAU
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ausgewertet werden – eine Aufgabe, die noch aussteht338 –, so vermitteln doch bereits die Dommitzscher Quellen einen Eindruck des intensiven Warenverkehrs auf dieser bisher unbekannten Straße.339 Der Transit in Dommitzsch wurde bestimmt durch Fischtransporte sowie Zentnergut aus Richtung (Jüterbog–)Jessen, während in Gegenrichtung vor allem Zentnergut vergleitet wurde. Nach der Halbsjahres-Geleitsrechnung von Elisabeth (19. November) 1524 bis Walburgis (30. April) 1525 passierten Transporte mit 153 Pferden mit Heringen, 79 Pferden mit Fisch, 13 Pferden mit Stockfisch und mit 2 Pferden mit Stör sowie mit 12 Pferden mit Honig das Geleit aus Richtung Jessen zur Weiterfahrt nach Eilenburg. Die Fuhrleute kamen vorwiegend aus Berlin mit 118 Pferden, davon 84 mit Hering, 32 mit Fisch, 2 mit Honig; aus Mittenwalde (mit 22 Pferden), Bernau (19), Glogau (12), Magdeburg und Zahna (je 10), Jüterbog (9); aus Leipzig stammten Fuhrleute mit 21 Pferden.340 Wie problematisch die Auswertung der Geleitsrechnung nur eines Ortes ist, zeigt ein Vergleich mit den Eilenburger Rechnungen. Danach haben im gleichen Zeitraum wesentlich mehr Fisch- und andere Transporte die Straßen von Dommitzsch nach Eilenburg befahren, nämlich 1.103 Pferde mit 438 Wagen,341 so dass nur eine Kombination der Quellenaussagen aus beiden Geleitsorten zutreffende Ergebnisse bringen kann. Noch vor wünschenswerten weiteren Auswertungen Dommitzscher Geleitsrechnungen vermittelt jedoch eine Übersicht der jährlichen Geleitseinnahmen von Dommitzsch und von der Fähre in Prettin bereits einen Eindruck von dem umfangreichen Warentransport in Nord-Süd-Richtung, der vor allem für die wirtschaftlichen Beziehungen mit dem hansischen Wirtschaftsgebiet von großem Interesse ist. Dabei ist allerdings auffällig, dass die Höhe der Einnahmen in beiden Geleiten innerhalb weniger Jahre sich fast verdoppelte und außerordentlich schwankte. Über die Ursachen ließen sich für das Geleit Dommitzsch noch keine Hinweise 338 Über die Quellenlage vgl. ebenda. 339 Im »Deutschen Städtebuch«, Nordostdeutschland, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart/Berlin 1939, Bd. II, S. 461, heißt es allerdings, dass Dommitzsch »am Übergang der Straßen über Prettin nach Jessen und Jüterbog« liegt. Im »Mitteldeutschen Heimatatlas« findet sich dazu kein Hinweis. 340 Die übrigen Fuhrleute kamen aus Chemnitz (7), Frauenstein, Görlitz, Trebbin (je 6), Rothenburg (5), Sorau (4), Grimma, Reppin, Zossen (je 2). 341 Transporte von Dommitzsch nach Eilenburg vom 19. November 1524 bis 30. April 1525 nach Eilenburger Geleitsrechnungen: Heringe mit 425 Pferden und 170 Wagen, 3 Karren Zentnergut mit 329 Pferden und 107 Wagen, 5 Wagen ohne Gespannangabe, Fisch mit 294 Pferden und 131 Wagen, 4 Wagen ohne Gespannangabe, Honig mit 17 Pferden und 10 Wagen, Körner mit 7 Pferden und 6 Wagen, Flachs mit 6 Pferden und 4 Wagen, Hopfen mit 6 Pferden und 3 Wagen, Hanf mit 4 Pferden und 2 Wagen, Zwetschgen mit 4 Pferden und 1 Wagen, Krebs mit 3 Pferden und 1 Wagen, Hausgerät mit 2 Pferden und 1 Wagen, Flundern mit 1 Pferd und 1 Wagen, Hecht mit 1 Pferd und 1 Wagen. Dazu ein Transport mit 4 Pferden und 2 Wagen, die 4 to Fisch, 100 Schaffelle und 8 Stein Hanf geladen hatten.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
finden, und die Höhe der abgerechneten Einnahmen für die Fähre war abhängig von gleichzeitigen Ausgaben für die Unterhaltung der Fähre, so dass sich aufgrund der Quellenlage keine weiteren Aussagen machen lassen.342 Das Torgauer Beigeleit in Belgern – etwa 15 km südöstlich der Residenzstadt gelegen – erfasste vor allem einen wesentlichen Teil des Ost-West-Verkehrs zwischen Schlesien und Leipzig343 – der hier die Elbe auf einer Fähre überqueren konnte344 –, und im geringeren Umfang auch Transporte zwischen Torgau und dem sächsischen »Oberlande«.345 Es muss sich hier um einen umfangreichen, bisher unbekannten Transit von Fernhandelsgütern gehandelt haben346 denn sonst ließen sich weder die hohen jährlichen Geleitseinnahmen noch der langjährige Streit um den Straßenverlauf erklären. Die schlecht geführten Geleitsrechnungen347 können bei weiteren Untersuchungen vielleicht auch Auskunft geben, wie weit die Straße über Belgern–Liebenwerda nach Schlesien auch entgegen albertinischen Verboten und Eingriffen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts benutzt wurden, d. h., wie weit sich ökonomische Notwendigkeiten gegenüber landesherrlichen Verordnungen durchsetzen konnten. Allein die hohen jährlichen Geleitseinnahmen von Belgern machen deutlich, dass der Warenverkehr nicht nur nach den Frequenzen der Hauptgeleite beurteilt werden darf, sondern dass auch Beigeleite und Nebenstraßen näher untersucht werden müssen, um den Umfang des überregionalen Warenaustauschs insgesamt erfassen zu können. Die jährlichen Einnahmen – jeweils von Walburgis (1. Mai) bis Abend Walburgis (30. April) des folgenden Jahres – betrugen in Belgern: 1498 / 99 1499 / 00 1501 / 02 1502 / 03 1503 / 04 1504 / 05 1505 / 06 1506 / 07 1507 / 08
58 fl. 7 gr. 58 fl. 11 gr. 65 fl. 15 gr. 65 fl. 12 gr. 91 fl. 9 gr. 100 fl. 12 gr. 109 fl. 6 gr. 77 fl. 3 gr. 84 fl. 6 gr.
342 Siehe Teil 3, Amt Torgau. 343 Zum Straßenverlauf vgl. oben S. 269. 344 ThHStA W, Reg. Cc 380: 1520 berichtet der Geleitsmann von Belgern, dass die Fähre zugrunde geht und ein Abbruch am Geleit deutlich wird. 345 ThHStA W, Reg. Cc 228: Im Jahre 1485 beklagt sich der Geleitsmann von Belgern beim Amtmann von Torgau, dass der Amtmann von Oschatz die Fuhrleute, die vom »Oberlande« herabfahren wollen von Stolpen und anderen Städten auf Strehl und fort auf Dahlen zwingt; das habe es früher nicht gegeben und entwöhnt kurfürstliches Geleit und Zoll. 346 Die Ost-West-Straße durch Belgern findet sich weder im Atlas »Hansische Handelsstraßen«, noch im »Mitteldeutschen Heimatatlas«. 347 ThHStA W, Reg. Cc 443 – 459.
5. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT TORGAU 1508 / 09 1509 / 10 1513 / 14 1522 / 23 1523 / 24 1514 / 15 1515 / 16 1516 / 17 1517 / 18 1518 / 19 1519 / 20 1524 / 25 1525 / 26 1526 / 27 1527 / 28 1535 / 36
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73 fl. 12 gr. 51 fl. 7 gr.348 61 fl. 19 gr. 57 fl. 14 gr. 42 fl. 8 gr. 72 fl. 12 gr. 73 fl. 1 gr. 76 fl. 18 gr. 66 fl. 13 gr. 68 fl. 9 gr. 123 fl. 9 gr. 57 fl. 14 gr. 45 fl. 6 gr. 47 fl. 16 gr. 60 fl. 6 gr. 44 fl. 12 gr.
In Liebenwerda befand sich das östlichste Torgauer Beigeleit, das sogleich das östlichste ernestinische Geleit nördlich der Hohen Straße war.349 Die gut geführten, umfangreichen Geleitsrechnungen wurden noch nicht statistisch ausgewertet. Die Geleitsordnung350 mit der starken Betonung auf Fischtransporte weist ebenso auf einen Warenaustausch in Nord-Süd-Richtung hin wie die Nachrichten im Streit um den Straßenverlauf, wonach Liebenwerda auf dem Wege von Böhmen in die Mark, nach Fankfurt oder Stettin passiert werden musste.351 Die Aufzählung von Tuchen, Gewürzen, Honig u. ä. lassen aber auch einen Transit in bzw. aus östlicher oder nordöstlicher Richtung erkennen, bestätigt auch durch die Auseinandersetzungen zwischen Albertinern und Ernestinern um die Nutzung der Niederen Straße.352 Eine erste Durchsicht der Liebenwerdaer Rechnungen bekräftigt diese Auffassungen: Neben Fischtransporten nehmen Ladungen mit den übrigen genannten Waren den Vorrang ein. Hinzu kommen noch zahlreiche Wagen mit Zentnergut, außerdem ledige Wagen, die entweder nordwärts nach Fischen oder in Richtung Halle nach Salz unterwegs waren, sowie ein umfangreicher Warenverkehr zum Lokalmarkt in Liebenwerda. Ebenso wie im Geleit Belgern lassen sich auch in Liebenwerda stark schwankende, aber stetig steigende Geleitseinnahmen feststellen, wobei zweifellos die aus dem Nebengeleit in Wahrenbrück – knapp 4 km nordwestlich von Liebenwerda an einer Brücke über die Schwarze Elster353 – mit hinzugezählt werden 348 349 350 351 352 353
In diesem Jahr wurden nur 40 Wochen abgerechnet. Vgl. dazu oben S. 288. Siehe Teil 4, Nr. 54. Vgl. dazu oben S. 269, Anm. 352. Vgl. dazu oben S. 267. Siehe Teil 3, Amt Liebenwerda. Vgl. Deutsches Städtebuch, Bd. 2, S. 717. Danach wurde
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
können: Da die Transporte durch Wahrenbrück und durch Liebenwerda offensichtlich die gleichen Ziele, Herkunftsorte und Warenladungen hatten, müssen beide Einnahmen zusammen als Gradmesser für den Warenverkehr genommen werden.354 In Beträgen um 183 fl. (1516 / 17), 181 fl. (1523 / 24) und 177 fl. (1524 / 251, 1527 / 28) drückt sich ein außerordentlich hoher Transit aus, der künftighin besondere Aufmerksamkeit verlangt.355 Über das Torgauer Beigeleit Schildau – etwa 13 km südwestlich des Hauptgeleits – liegen außer Angaben über die jährlichen Einnahmen keine weiteren Nachrichten vor. Mit größter Wahrscheinlichkeit wurde der Transit bestimmt durch einen Warenverkehr auf einer Straße Liebenwerda – Belgern – Schildau – Eilenburg, ein begrenzter Transport aus Richtung Düben nach Oschatz ist ebenso möglich, während über Transporte aus oder nach Richtung Torgau nichts bekannt ist. Insgesamt dürfte es sich um einen vorwiegend regionalen Transit gehandelt haben. Dementsprechend konnten jährlich auch nur geringe Einnahmen abgerechnet werden.356
6. Der Warenverkehr durch das Geleit Wittenberg mit seinen Beigeleiten »Zur Elster«, Marzahna, Eckmannsdorf, Mellnsdorf, Schmiedeberg und Kemberg 6.1. Der Warenverkehr durch das Geleit Wittenberg Die Stellung des Geleits Wittenberg im Einzugsbereich von Leipzig wurde aufgrund des Straßenverlaufs vor allem durch den Nord-Süd-Verkehr bestimmt und ist von besonderer Bedeutung für die Untersuchung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem mitteldeutschen und dem hansischen Wirtschaftsgebiet, wie der Straßenverlauf deutlich macht. Daneben aber war Wittenberg eine wichtige Station für eine Straße zwischen Magdeburg und der Lausitz bzw. Schlesien, auf der sich ein umfangreicher, bisher bereits 1307 eine Brücke genannt. »Eine Hauptstraße führte nicht durch Wahrenbrück, jedoch scheint die Brücke sehr früh für den Verkehr nach Osten erbaut zu sein.« 354 Vgl. ebenda, Anm. 14. 355 Siehe Teil 3, Amt Liebenwerda. Vom Geleit Wahrenbrück liegen keine Rechnungen vor; nur die jährlichen Einnahmen lassen sich aus den Kapitalrechnungen ermitteln. 356 Der jährliche Durchschnitt betrug zwischen 1498 und 1504 17 fl. 11 gr., zwischen 1504 und 1509 23 fl. 2 gr., zwischen 1513 und 1518 44 fl. 12 gr. und zwischen 1522 und 1527 13 fl.
5. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT TORGAU
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nicht untersuchter überregionaler Warenverkehr vollzog.357 Hinzu kommen noch zahlreiche Straßenverbindungen Wittenbergs für den regionalen Warenaustausch, so etwa von und nach Seyda, Belzig, Zahna, Niemegk, Jessen, Gräfenhainichen usw.358 Dem Geleitsort Wittenberg kommt auch deshalb eine herausragende Stellung zu, weil alle anderen Geleite im weiten Umkreis an untergeordneten Straßen lagen und entweder nur die Nachrichten über Wittenberg bestätigten oder ergänzten oder nur den Nebenverkehr geringer Quantität erfassten. Die Quellenüberlieferung wird glücklicherweise der Bedeutung des Geleits gerecht. Die Geleitsordnung359 führte spezifiziert vorrangig Fernhandelswaren an, die in anderen Geleitsorten z. T. summarisch unter Zentnergut erfasst wurden. Für die allgemeine Quantifizierung des Warenverkehrs durch Wittenberg stehen neben den Geleitsrechnungen noch die Angaben über die wöchentlich-summarischen Einnahmen vom Brückenzoll und die detaillierten Eintragungen über den Wasserzoll mit Mitteilungen über den Flußhandel auf der Elbe zur Verfügung. Von den Beigeleiten »zur Elster«, Marzahna, Eckmannsdorf, Mellnsdorf, Schmiedeberg und Kemberg, die den Verkehr um Wittenberg erfassen sollten, sind ebenfalls nur summarische Angaben über die wöchentlichen bzw. über die jährlichen Einnahmen überliefert. Insgesamt lässt sich aber der Warentransport durch und um Wittenberg über lange Jahre hinweg gut quantifizieren und auch qualifizieren. Um den Warenverkehr durch die sächsisch-ernestinische Residenz darstellen zu können, wurden – wie schon bisher – die Geleitsrechnungen von 1524 / 25360 ausgewählt, nach Herkunft, Ziel und Ladung der Transporte untersucht und die summarischen Geleitseinnahmen mit denen anderer Jahre verglichen. Wie in fast allen sächsischen Geleitsorten haben die Geleitsordnungen von Wittenberg eine andere Rechnungsgrundlage als in Thüringen: Dort waren es die Waren, die die Geleitsmänner interessierten, hier wurden zunächst nach Anzahl der Pferde die Gebühren erhoben und danach erst die jeweiligen Waren berechnet. Dementsprechend heißt es auch in der Geleitsordnung von 1513: 357 Obwohl Karte Nr. 40 im »Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes«, die Straße verzeichnet, wird sie in der »Beschreibung« bei Bruns/WECZERKA, Hansische Handelsstraßen (Text-Bd.), nicht erwähnt, vgl. dort im 2. Hauptteil, Kap. II. 30 (Magdeburg – Berlin), Kap. VI. 14 (Magdeburg–Wittenberg–Torgau–Meißen–Dresden), Kap. VI. 15 (Magdeburg–Wittenberg– Großenhain–Dresden) und Kap. VI. 16 (Magdeburg–Cottbus/Spremberg–Breslau). 358 Nur daraus erklären sich auch die Nebengeleite in diesen Orten, die zwar teilweise an den Fernhandelsstraßen lagen, vor allem aber den regionalen Warenaustausch erfassen sollten. 359 Siehe Teil 4, Nr. 97a. Schon wenige Jahrzehnte später (1544) vermerkt allerdings der Schosser: Wher meiner Einfalt nach gut, das eine neuw Gleitztaffl, die weil die vhorige in vil Punckten geändert worden, aufgericht, gemacht und bestettiget werde (ThHStA W, Reg. Cc 1442). 360 ThHStA W, Reg. Cc 1415.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG Item ein yglicher, der durch die Stadt ferdt, geladen ader ledig, so er nicht Zentnergut furt, gibt von einem Pferdt 1 gr., kompt er aber yn xiiii Tagen wider, so sein dy Pfert frey, keret er aber [später] wider, so gibt er ½ gr. vom Pferdt, auch von allem Saltz-, Hering-, Fischwagen, auch von allen Kaufmannswagen ye von 1 Pferdt 1 gr. Das steht xiiii Tage, so er durchfert. [...] Wer ander Zentnergut furt, gibt vom Pferd 3 gr. und von anderer Ware 1 gr. vom Pferdt [...] von eynem Wagen, der Getreyde durchfurt, gibt von 24 Scheffel 1 d. und von 1 Pferdt 1 gr.361
Die Geleitsordnung enthält zwar noch zahlreiche präzise Gebührenfestlegungen, aber die Einnehmer scheinen die Praxis weitgehend vereinfacht zu haben, so dass tatsächlich allein die Anzahl der Pferde einen Ausgangspunkt für die Berechnung des Warenverkehrs durch, nach und von Wittenberg abgeben können. Lediglich bei den Zentnerguttransporten ist auch die Anzahl der Wagen in den Rechnungen mit verzeichnet worden; hier lassen sich wohl wertvolle Rückschlüsse ziehen über die Quantitäten des Warenaustauschs, aber es lässt sich nicht ermitteln, was unter der summarischen Bezeichnung Güter zu verstehen ist. Dabei ist auffällig, dass Güter-Transporte nur in Nord-Süd- bzw. in Gegenrichtung mit bestimmtem Ziel und bestimmter Herkunft in den Rechnungen erscheinen, von allen anderen Straßen dagegen die Waren nach Art und Quantität mit erfasst wurden. Es handelt sich um jene Waren, die üblicherweise unter Zentnergut verstanden werden, d. h. Eisen und Eisenwaren, Tuche, Felle, Pelze usw. Unter diesen Gegebenheiten lässt sich der Warentransport durch dieses Geleit nur schwer feststellen, obwohl die Wittenberger Berechnungen ebenfalls Auswertungsmöglichkeiten bieten, die weit über allen anderen Quellen stehen, die bisher von der Forschung genutzt werden konnten. In Wittenberg wurden im Rechungsjahr 1524 / 25 8.103 geleitspfl ichtige Pferde erfasst. Das entspricht einem täglichen Durchschnitt von mehr als 22 Pferden bzw. von 156 Pferden im wöchentlichen Durchschnitt. Absolute Höhepunkte für die Gütertransporte waren die Wochen vom: – 25. bis 31. Dezember 1524 mit 296 Pferden darunter 105 Pferde und 17 Wagen von Marzahna nach Eilenburg mit Fuhrleuten aus Kronach (32 / 5), Lehesten (31 / 4), Nürnberg (14 / 2), Schwiebus und Glogau (je 12 / 2), Lemmig (? 10 / 1) und Wurzbach (6 / 1); 12 Pferde mit 2 Wagen und Fuhrleuten aus Kronach von Eilenburg nach Marzahna. – 11. bis 17. Dezember 1524 mit 268 Pferden darunter 28 Pferde mit 5 Wagen von Marzahna nach Eilenburg mit Fuhrleuten aus Posen (14/2), Oelsnitz (12/2) und Glogau (2 Pferde mit 6 to Hering); 15 Pferde mit 2 Wagen von Eilenburg nach Marzahna mit Fuhrleuten aus Lehesten. – 8. bis 14. Januar 1525 mit 244 Pferden darunter 4 Pferde mit 1 Wagen von Marzahna nach Eilenburg mit einem Fuhrmann aus Danzig; 33 Pferde mit 6 Wagen von Eilenburg nach Marzahna mit Fuhrleuten aus Kronach (14/2), Posen (13/2) und (Treuen-)Brietzen (6/2). 361 Siehe Teil 4, Nr. 97a.
5. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT TORGAU
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– 4. bis 10. Dezember 1524 mit 232 Pferden darunter 28 Pferde mit 5 Wagen von Marzahna nach Eilenburg mit Fuhrleuten aus Schwiebus; 40 Pferde mit 6 Wagen von Eilenburg nach Marzahna mit Fuhrleuten aus Kronach (26 / 4) und Nürnberg (14 / 2). – 2. bis 8. Oktober 1524 mit 227 Pferden darunter 72 Pferde mit 19 Wagen von Marzahna nach Eilenburg mit Fuhrleuten aus (Treuen-)Brietzen (17 / 9), Posen (8 / 1), Krossen, Glogau, Görlitz, Sorau (je 12 / 2) und Danzig (3 / 1); 32 Pferde mit 8 Wagen von Eilenburg nach Marzahna mit Fuhrleuten aus Posen und Danzig (je 8 / 1), Pößneck (6 / 1), Greifendorf (2 / 1), (Treuen-)Brietzen (8 / 4). – 7. bis 13. August 1524 mit 203 Pferden darunter 105 Pferde mit 17 Wagen von Marzahna nach Eilenburg mit Fuhrleuten aus Frankfurt an der Oder (32 / 5), Krossen (22 / 4), Posen (24 / 3), Glogau (21 / 4), Schwiebus (6 / 1); 49 Pferde mit 7 Wagen von Eilenburg nach Marzahna mit Fuhrleuten aus Kronach (35 / 5) und Nürnberg (14 / 2). Vermitteln diese Zahlen schon einen Eindruck von dem hohen Warenverkehr durch, nach und von Wittenberg, so entsprechen sie doch bei weitem nicht dem tatsächlichen Transit aufgrund der geltenden 14tägigen Geleitsfreiheit für zurückkehrende Transporte. Bei der Rolle Leipzigs war die Stadt meist das Ziel der aus dem Norden kommenden Wagen bzw. der von dort stammenden Fuhrleute. Durch die geringe Entfernung konnten die Fuhrleute innerhalb der gegebenen Frist ohne Schwierigkeiten wieder Wittenberg passieren, ohne in den Rechnungen erfasst zu werden. Diese Tatsache widerspiegelt sich u. a. in der Anzahl der Transporte von Marzahna über Wittenberg nach Leipzig bzw. in Gegenrichtung, auf der Hauptstraße im Nord-Süd-Verkehr. Gleiches gilt für die Transporte in und aus Richtung Magdeburg. Von Eilenburg nach Marzahna wurden 1524 / 25 insgesamt 1.085 Pferde mit 171 Wagen mit Gütern im Sinne der Geleitsordnung in Wittenberg registriert. Dabei stammten die Fuhrleute von 80 Wagen mit 349 Pferden aus Orten nördlich bzw. nordöstlich Wittenbergs,362 die Fuhrleute von 85 Wagen mit 588 Pferden kamen aus Franken, Thüringen bzw. Leipzig.363 Demgegenüber wurden in Gegenrichtung Marzahna – Eilenburg 343 Wagen, gezogen von 2.112 Pferden, gezählt. Hier waren die Proportionen mit 112 Wagen aus Thüringen, Franken und Leipzig364 bzw. 127 Wagen aus nord- und 362 Die Fuhrleute kamen aus Posen (99 / 15), Danzig (69 / 14), Frankfurt (58 / 10), Krossen (48/8), (Treuen)Brietzen (37/8), Stettin (12/2), Neustadt-Eberswalde (12/2), Polen (12/2), Spandau (2 / 1). Dazu kommen noch ein Transport ohne Wagenangabe mit 2 Pferden aus Berlin und 2 Wagen mit 11 Pferden aus Groß-Bristitz (?), siehe Teil 2, Nr. 39 und Nr. 40. 363 Diese Fuhrleute stammten aus Kronach (276 / 41), Nürnberg (113 / 15), Lehesten (112 / 15), Leipzig (59 / 9), Wurzbach (6 / 1), Königsberg (8 / 2), Lobenstein (8 / 1), Pößneck (6 / 1), siehe Teil 2, Nr. 41. 364 Diese Fuhrleute waren zu Hause in Lehesten (271 / 38), Kronach (274 / 37), Leipzig
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
nordöstlichen Städten365 fast ausgeglichen, aber mit 104 Wagen aus schlesischen oder lausitzischen Orten366 tritt in Wittenberg eine neue, bisher unbekannte Handelsverbindung in Nordwest- bzw. Südostrichtung hervor. Besonders auffällig ist, dass von diesen 104 Wagen mit 641 Pferden in den Rechnungen keiner für die Rückfahrt von (Leipzig-)Eilenburg nach Marzahna, Glogau, Schwiebus, Görlitz, Sorau usw. erwähnt ist! Alle diese Transporte müssen also die 14-TageFrist genutzt haben. Aus den Angaben der Wittenberger Geleitsrechnung ergibt sich eine Differenz von 178 Wagen mit 1.175 Pferden zugunsten des Nord-SüdVerkehrs, die – unter Berücksichtigung der 14-Tage-Frist – entweder zu den insgesamt erfassten 508 Wagen und 3.049 Pferden addiert werden müssten. Danach hätten also etwa 686 Wagen, gezogen von 4.224 Pferden, diese Straße mit Gütern befahren. Insgesamt wurden in Wittenberg anhand der Geleitsrechnung Fuhrleute aus Krossen am Bober, das auf halbem Wege nach Posen oder auch nach Danzig lag, mit 41 Wagen und 243 Pferden gezählt, davon 33 Wagen in Richtung Eilenburg, die restlichen 8 in Richtung Marzahna; Fuhrleute aus Danzig passierten mit 39 Wagen und 186 Pferden Wittenberg, davon gingen 25 Wagen nach Eilenburg. Aus Posen kamen 39 Wagen mit 263 Pferden durch Wittenberg, darunter 24 Wagen mit 154 Pferden auf dem Wege nach Eilenburg, aus Schwiebus waren es 20 Wagen und 121 Pferde, die alle nach Eilenburg bestimmt waren. Besonders beachtenswert scheint aber, dass aus dem Osten und Nordosten Zentnergüter nicht nur nach Leipzig gebracht wurden, sondern dass selbst Fuhrleute aus Oberdeutschland Zentnerguttransporte bis in den Hanseraum selbst durchführten und damit zweifellos das Stapelrecht Leipzigs durchbrachen.367 In Wittenberg werden u. a. Fuhrleute aus Kronach, Nürnberg und Lehesten erwähnt. (87 / 14), Nürnberg (62 / 10), Wurzbach (35 / 6), Jena (21 / 3), Kulmbach (8 / 1), Saalfeld, Gräfenthal und Pößneck (je 6 / 1). Insgesamt wurden 792 Pferde vergleitet. 365 Es waren Fuhrleute aus Krossen (195 / 33), Frankfurt an der Oder (130 / 21), Posen (154 / 24), Danzig (117 / 25), (Treuen-)Brietzen (41 / 13), Stettin (15 / 4), Polen (12 / 2), Seyda (19 / 3), Neustadt-Eberswalde 12 / 2. 366 Festgestellt wurden Fuhrleute aus Glogau (258 / 43), Schwiebus (121 / 20), Görlitz (68 / 10), Sorau (59 / 10), Sitta (24 / 4), Grünberg (18 / 2). Liegnitz (20 / 2), Breslau (12 / 2), Freystadt (11 / 2), Guben (27 / 4), Bautzen (6 / 1), Lauban (6 / 1), Sagan (6 / 2), Fraustadt (5 / 1). In Schwiebus (Swiebodzin) kreuzten sich zwei alte Handelsstraßen: Leipzig – Posen über Krossen und Breslau–Glogau–Landsberg (nach den Angaben in: Deutsches Städtebuch I, S. 637). Sorau (Zory) liegt an der Kreuzung der alten »Salzstraße« von Westen her mit der Nord-Süd-Straße Oder – Neiße – Lubis. In Sorau soll frühzeitig Handel getrieben worden sein mit Salz, Getreide, Waid, Wolle, Leinwand, Hopfen, Honig, Heringen, ebenda, S. 645 f. Nach Abrechnungen für die Jahre 1493 – 1495 (ThHStA W, Reg. Bb 119) betrugen die Geleitseinnahmen in Sorau vom 8. Dezember 1493 bis 8. Dezember 1494 163 fl. 7 gr.; dazu wurden 49 fl. als Salzzoll eingenommen. Im folgenden Jahr (bis 8. Dezember 1495) waren es an Einnahmen 143 fl. 3 gr. bzw. 45 fl. 15 gr. 367 Ich halte es für undenkbar, dass diese Fuhrleute mit ihren 1.218 Pferden und 174 Wagen ihre Güter erst in Leipzig »stapelten«. Damit wären sie praktisch zu Lohnfuhrleuten auf den Straßen zwischen Leipzig und dem Nordosten geworden.
6. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT WITTENBERG
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Aus Nürnberg stammende Fuhrleute passierten insgesamt mit 25 Wagen und 175 Pferden geleitspflichtig diese Geleitsstelle, davon 15 Wagen mit 113 Pferden aus Eilenburg kommend, die übrigen 10 Wagen und 62 Pferde nach Eilenburg fahrend. Zehnmal war der Nürnberger Heckel der Fuhrmann mit 18 Wagen und 119 Pferden, zweimal Hans Stocker (21/3), und je einmal Andres Creutzer (7/1) und Caspar Lange (8/1). Insgesamt 85 Wagen mit 538 Pferden von Fuhrleuten aus Kronach an der Hauptstraße nach Nürnberg verzeichnete der Wittenberger Geleitsmann in seinen Rechnungen; davon fuhren 45 Wagen mit 280 Pferden von Eilenburg über Wittenberg nach Marzahna, und 40 Wagen mit 258 Pferden zurück über Eilenburg in Richtung Leipzig. Für die Rolle und die hohe Entwicklung des selbstständigen Fuhrunternehmens zu Beginn der Frühen Neuzeit spricht die Tatsache, dass von diesen 85 Wagen und 538 Pferden allein 72 Wagen und 458 Pferde der Familie Kaiser (Hans Kaiser, Jung Hans Kaiser, Alte Hans Kaiser, Böse Hans Kaiser, Andreas Kaiser) aus Kronach gehörten. Die restlichen 13 Wagen und 80 Pferde wurden von Hans Siebenhünlein (39/7), Hans Zeuner bzw. Zyner (15/2), Hans Pantzer (14/2) und Wolf Stengel (12/2) durch Wittenberg geführt. In den Witttenberger Geleitsrechnungen wurden außerdem Fuhrleute aus Lehesten mit 62 Wagen und 413 Pferden registriert. Davon waren 20 Wagen mit 134 Pferden auf dem Wege von Eilenburg über Marzahna nach dem Nordosten, die restlichen 42 Wagen und 279 Pferde auf der Rückfahrt, 2 Pferde wurden ledig (mit einem Karren?) von Kemberg nach Marzahna geführt. Fuhrleute waren u. a. der Junge Schober (81/11), der Alte Schober (19/3), Hans Stocker (121/18) und Hans Vischer (121/18); weiter werden genannt Urban König, Hans Spies, der Junge Kaiser (!), Michel Gerschmar und Hans Morel. Während alle bisher erwähnten Fuhrleute Zentnergüter unterschiedlichster Art und vermutlich hoher Qualität transportierten und damit letztlich den OstWest-Handel auf den Landwegen wesentlich mitbestimmten, gab es auch andere Transporte, die Wittenberg mit den verschiedensten Waren in allen Himmelsrichtungen passierten. Dazu gehörten im Nord-Süd-Verkehr besonders Fische, daneben noch Flachs, Hopfen, Hanf, Leder und Felle sowie Teer, transportiert von Fuhrleuten aus Berlin, [Treuen-] Brietzen, Jüterbog, Stettin, Kemberg, aber auch aus Frankfurt an der Oder, Werder, Straußberg, Mittenwalde, Freienwalde, Leipzig, Halle, Saalfeld, Prenzlau und sogar aus Oelsnitz; das nächste in den Geleitsrechnungen vermerkte Ziel südlich Wittenbergs war Kemberg. Im Unterschied zu den Güter-Transporten kamen nämlich diese Wagen und Karren nicht über Eilenburg nach Wittenberg oder gingen nach dort zurück, sondern der südlich Wittenbergs gelegene kleine Ort Kemberg war die Geleitsstelle, über die alle Nicht-Güter-Transporte in beiden Richtungen fahren mussten. Für die scharfe Trennung Wittenberg – Eilenburg (Güter) und Wittenberg – Kemberg (Nicht-Güter) hat sich bisher keine Erklärung gefunden.368 368 Die bisher bekannten Karten und Nachrichten verzeichnen nur die Straße zwischen Wittenberg und Leipzig über Kemberg – Düben.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
Die in Wittenberg erfassten Heringe (261 to), Flumfische (131 ½ to, 17 Fassungen [?], 3 Fässer, 14 Körbe), Hechte (45 to, 3 Planen), Kulphechte (8 to, 1 Fass, 1 Kocher), Kulper (7 to), Stockfische (26 to und 2 Pferdetransporte), Fische (79 Fässer, 18 Fassungen, 7 Körbe und 2 Pferdetransporte), dreuge Fische (1 Fass, 2 Pferdetransporte aus Stettin), Bleifische (6 ß), die 35 Pferdetransporte mit Krebsen und die 4 Fässer Fischöl – von denen 2 Fässer dem Bischof von Salzburg zugeführt werden sollten369 – kamen zum größten Teil über Marzahna (mit 241 Pferden), Niemegk (mit 218 Pferden) und Zahna (mit 102 Pferden) in die Elbestadt. Weitere letzte nördliche Geleitsorte waren Belzig und Seyda. Zu den Transportgütern auf dieser Straße gehörten noch 39 ½ Stein Flachs, 13 Stein und 2 Pferdetransporte Hanf, 8 ½ Wispel Hopfen, 16 to Teer, 100 Lammfelle (mit einem Fuhrmann aus Angermünde) und 4 Techer Leder.370 Ob diese Angaben den tatsächlichen Quantitäten im Nord-Süd-Transit entsprechen, oder ob auch die Rücktransporte jener Wagen und Karren hinzuzuzählen sind, die zuvor Wittenberg – aus Kemberg kommend – mit dem Ziel Marzahna, Niemegk, Zahna usw. passiert hatten, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Immerhin handelt es sich um Transporte mit 197 Pferden nach Marzahna bzw. mit 87 Pferden nach Niemegk, Zahna usw. Darunter befanden sich nicht nur 110 bzw. 34 Pferde, mit ledigen, d. h. leeren Wagen oder Karren, die zweifellos beladen zurückkehren sollten,371 sondern auch außerordentlich interessante Frachten.372 Dazu gehören z. B. die 8 Wagen mit Salz (gezogen von 31 Pferden), die Urban Papelitz, Nickel Gans, Wolf Kürschner und Dictus Paris aus Halle am 10. Dezember 1524, von Kemberg kommend, über Wittenberg und Marzahna weiter nach Norden transportierten. Am 28. Dezember passierten Urban Puppitz (Papelitz), Benedict Paris, Nickel Gans, Wolf Scholz und Hans Joachim (alle aus 369 370 371 372
Der Transport passierte am 19. April 1525 Wittenberg und gehörte Thebus Wolf von Werder. Zweifellos handelt es sich auch hier (bes. bei Flachs, Fellen und Leder) um Fernhandelsgüter. Allerdings gingen auch 50 Pferde ledig aus nördlichen Richtungen nach Kemberg. Ohne Kommentar können angeführt werden: 1. Hans Lantzsch von Zeitz mit 2 Pferden, als Ladung Kreuse, von Kemberg nach Niemegk (17. Juli 1524); 2. Matern Laternmacher von Phelitz (?) mit 1 Pferd, als Ladung Latern, von Zahna nach Wittenberg und zurück (23. Oktober 1524); 3. Jacob Leise von Zahna mit 2 Pferden, als Ladung Schuhe, von Zahna nach Wittenberg und zurück (24. Oktober 1524); 4. Paul Frickl aus Torgau mit 2 Pferden, als Ladung Schuhe, von Dommitzsch nach Wittenberg und zurück (24. Oktober 1524); 5. Merten Buldig von Jüterbog mit 1 Pferd, als Ladung Mistgabeln, von Zahna nach Wittenberg und zurück (12. Dezember 1524); 6. Baltzer Laternmacher von Berlin mit 1 Pferd, als Ladung Laternen, von Marzahna nach Wittenberg und zurück (14. Dezember 1524); 7. Peter Altemann von Brandenburg mit 1 Pferd, als Ladung 1 Fass Pantoffeln, von Niemegk nach Kemberg, (21. Januar 1525); 8. Nickel Sydo von Oelsnitz mit 2 Pferden, als Ladung Käse, von Kemberg nach Marzahna (9. März 1525, zurück als Nickel Seydel mit 4 Techer Leder (18. März 1525); wieder in Wittenberg am 9. April 1525 mit 1 Pferd und 1 Karren voll Käse; 9. Franz Pfeufer von Waldenburg mit 1 Pferd, als Ladung Töpfe, von Kemberg nach Wittenberg und zurück (23. April 1525).
6. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT WITTENBERG
363
Halle) auf dem Rückweg Wittenberg mit 34 Pferden. Das Frachtgut bestand aus 91 to Hering, nächster Geleitsort war Kemberg. In den dazwischenliegenden 17 bis 18 Tagen konnten die Fuhrleute etwa 550 km zurücklegen, d. h. das Salz kann direkt in den Küstenbereich – in diesem Fall wohl nach Stettin – geliefert worden sein. Bisher ist dieser Verbrauchsbereich von hallischem Salz im 16. Jahrhundert nicht bekannt gewesen.373 Nicht unerwähnt dürfen die 8 Bücherladungen bleiben, die aus den Quellen zu ermitteln waren und die sowohl von und nach als auch durch Wittenberg geführt wurden. Von Wittenberg gingen nur 1 Kasten Bücher in Richtung Zahna mit dem Fuhrmann (?) Mammerth von Wittenberg (21. Juni 1524). Erhart Michael von Magdeburg transportierte am 17. November 1524 3 Fässer mit Büchern auf der Straße nach Coswig ( – Magdeburg), gleiches Ziel hatte am 11. Mai 1524 Molhausen von Sagan mit 1 Fass Bücher. Nach Wittenberg brachte nur Merten Sachse von Leipzig mit 2 Pferden Bücher (16. Oktober 1524). Dagegen gingen 3 Büchertransporte im Transit durch Wittenberg: Ludwig Goldner von (Berlin – ) Köln war mit 2 Fässlein Büchern unterwegs von Kemberg nach Marzahna (15. Juli 1524), ebenso Jacob Fuhrmann von Berlin mit 3 Fässern Bücher (9. Januar 1525), während Jurge Lange von Kalo (Kalau?) 1 Fässlein Bücher als Beiladung zu 7 grauen Tüchern und 2 Stag Leinwand auf dem Wege von Zahna nach Coswig aufgenommen hatte (9. Februar 1525). Im Zusammenhang damit sind die Papierlieferung nach Wittenberg zu nennen, die mit 29 Pferden durch Fuhrleute aus Benshausen gebracht wurden.374 Zu den Transporten im Nord-Süd-Verkehr gehören auch jene, die über Kemberg nur bis Wittenberg und dann wieder zurück führten. Es handelt sich dabei um Wagen und Karren mit 375 Pferden; davon gehörten zum überregionalen Warenaustausch auf jeden Fall die Weintransporte mit 210 Pferden und die Ladungen mit Nüssen (8 Pferde) und Kastanien (3 Pferde) mit Wittenberg als Ziel. Wagen und Karren wurden fast ausschließlich von Benshausener Fuhrleuten geführt.375 Die übrigen Fuhren brachten Waren im regionalen Verkehr (meist 373 Vgl. dazu Walter FELLMANN, Die Salzproduktion im Hanseraum, in: Hansische Studien 1 (1961), S. 56 – 71; Walter STARK, Der Salzhandel von Lübeck nach Preußen am Ende des 15. Jahrhunderts, in: WZ Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, GSWR 18 (1969) 3/4, S. 177 – 186. Dazu POSTIER, Produktion [...] 374 Es handelt sich um Claus Heller (4 Pferde), Baltzer Lutz (11 Pferde), Melchior Lutz und Bernhard Kuntz (14 Pferde), die sonst als Weintransporteure erwähnt werden. Diese Fuhrleute fuhren leer zurück in Richtung Kemberg. 375 Sie mussten 170 Pferde vergleiten, die restlichen 40 fielen auf Suhl (15 Pferde), Hildburghausen (11 Pferde), Mehlis (8 Pferde), Dietzhausen (4 Pferde), Wichtshausen (2 Pferde). Die Nüsse wurden gebracht von Fuhrleuten aus Benshausen und Mehlis (je 3 Pferde) sowie aus Reißacker [Dreißigacker?] (2 Pferde), die Kastanien von Fuhrleuten aus Suhl (2 Pferde) und Mehlis (1 Pferd). Damit bestimmten Fuhrleute aus dem Thüringer Wald wesentlich den überregionalen Warenaustausch im Einzugsbereich von Wittenberg, zumal noch weitere, hier nicht angeführte Transporte hinzukommen.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
aus Leipzig): Krämerei mit 43 Pferden, Tuch mit 1 Pferd, dazu zogen 13 Pferde Wagen mit Leuten und 5 Pferde Wagen mit Studenten. Ledig kamen 45 Pferde nach Wittenberg, aber 291 Pferde gingen ledig zurück. Exportiert wurde nur Hopfen aus Wittenberg (554 Scheffel, 38 Wispel).376 Mit diesem umfangreichen Nord-Süd-Verkehr – in bestimmter Weise ist noch der zwischen Wittenberg und Dommitzsch bzw. Schmiedeberg hinzuzuzählen377 – ist aber der ökonomische Einzugsbereich des Geleitsamtes Wittenberg noch nicht hinreichend charakterisiert: Durch die bereits erwähnte Ost-WestStraße war die ernestinische Residenzstadt zu einem wichtigen Kreuzungspunkt im überregionalen und regionalen Warenaustausch geworden. Die Wittenberger Geleitsrechnungen erfassen auf dieser Straße die Wagen und Karren zwischen Coswig–Schweinitz bzw. Coswig–Zahna (mit ihrer Teilstrecke Coswig – Wittenberg). Bestimmt wurde der überregionale Warentransport auf der Straße Schweinitz– Coswig von Fuhrleuten aus Schlesien und der Lausitz: Von den insgesamt registrierten 1.091 Pferden gehörten allein 357 Fuhrleuten aus Sagan und 218 Fuhrleuten aus Görlitz, d. h. ca. 52 Prozent.378 Aus dem unmittelbaren östlichen Vorland Wittenbergs tritt (Doberlug-)Kirchhain als ein Zentrum umfangreichen Handelsverkehrs hervor; allein aus diesem kleinen Ort tauchen Fuhrleute mit 315 Pferden in den Quellen des einen Rechnungsjahres 1524 / 25 auf. Zusammen mit dem benachbarten Sonnenwalde (22 Pferde) und Schlieben (20 Pferde) und dem nicht weit entfernten Senftenberg (70 Pferde) besaßen die Fuhrleute aus diesem Raum mehr als 39 % des Transportvolumens auf dieser Straße.379 376 Ein beträchtlicher Teil der Tuchfrachten nach Wittenberg ging wieder zurück nach Leipzig. Vgl. z. B. am 25. Oktober 1524: 2 Pferde, Tuch aus Leipzig, damit zurück; ebenso am 27. Oktober 1524: ein Fuhrmann aus Kemberg mit 1 Pferd, ein Fuhrmann aus Leipzig mit 3 Pferden Tuch von Kemberg rein, damit hinwider. Gleiches gilt für Transporte mit Krämerei. Die Ursachen ließen sich noch nicht klären. Möglicherweise handelt es sich um ergebnislose Besuche Wittenberger Märkte. 377 Von den Transporten zwischen Wittenberg und Dommitzsch sind für 1524 / 25 die 61 Wispel 16 ½ ß Scheffel Hopfen zu nennen, die Andres vom Ende aus Freiberg aus Wittenberg in Richtung Dommitzsch führte (am 2. Mai 1524 zahlte Andres vom Ende außerdem 5 gr. 4 n d. 1 a h. Geleitsgebühren, ohne dass seine Ladung angegeben ist). Außerdem brachte Merten Laußnitzer aus Freiberg noch Kramwerk nach Wittenberg und fuhr dann ledig zurück. In der Wittenberger Geleitsrechnung von 1524 / 25 werden 53 Pferde erwähnt, die zum großen Teil ledig von Schmiedeberg nach Wittenberg kamen und zurück ebenfalls mit Hopfen fuhren (7 Wispel, 245 Scheffel). 378 Aus Städten Schlesiens und der Lausitz kamen noch Fuhrleute mit 84 Pferden: aus Sommerfeld (26 Pferde), aus Rothenburg (15 Pferde), aus Liegnitz und Guben je 11 Pferde), aus Liebenthal (9 Pferde), aus Sorau (7 Pferde) aus Glogau (5 Pferde). 379 Weitere Transporte kamen u. a. aus Cottbus (Kottewitz 11 Pferde) und aus Großenhain (7 Pferde).
6. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT WITTENBERG
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Eine detaillierte Darstellung dieses umfangreichen Warenverkehrs ist – nach dem augenblicklichen Forschungsstand – jedoch nicht möglich: Einmal sind in den Quellen fast ausschließlich nur die Transporte in Richtung Schweinitz–Coswig verzeichnet (das Verhältnis ist 1.053 Pferde: 38 Pferden in Gegenrichtung) und zum anderen gingen von den 1.053 Pferden in Schweinitz 725 nach Coswig, das sind immerhin etwa 68 %, ledig, d. h. ohne Frachtgut. Dadurch lassen sich wohl Art und Umfang des Exports aus östlicher Richtung feststellen, aber die Waren aus westlicher Richtung bleiben weitgehend unbekannt.380 Zunächst kann aber aufgrund der Geleitspraxis davon ausgegangen werden, dass etwa 2.000 Pferde mit Wagen und Karren diese Ost-West-Straße in beiden Richtungen befahren haben. Wenn 725 Pferde ledig gingen, bedeutet das nicht, dass die übrigen Pferde volle Lasten zogen: Mit 83 Pferden aus Görlitz (also 135 ledig) wurden nur 15 blaue, 8 graue und 3 ungefärbte Tuche, 5 ½ ß Eisen und 4 Techer Kalbfelle transportiert; dabei wurden mit 8 Pferden 2 Tuche ebenso vergleitet wie mit 2 Pferden, oder 3 Pferde brachten 3 ß Eisen und 9 Pferde nur 1 ß. Der Frachtraum der Wagen mit diesen 83 Pferden war also bei weitem nicht ausgelastet, und die Rückfracht überstieg auf jeden Fall im hohen Maße den Wert der Hinfracht. Ein gleiches Bild zeigt sich bei den Fuhrleuten aus Sagan: Mit 222 Pferden (= 127 ledige Pferde) wurden nur 88 ß Eisen, 13 graue, 5 blaue Tuche sowie 1 schwarzes und weißes Tuch, 3 to Flumfisch und 2 ß 24 Scheffel 2 Ziechen Hopfen in Wittenberg registriert. Die Kirchhainer Fuhrleute waren sogar mit all ihren 306 Pferden ohne Fracht auf der Fahrt von Schweinitz nach Coswig unterwegs. Bei den wenigen Transporten von Coswig nach Schweinitz, die in den Wittenberger Rechnungen erwähnt sind, handelt es sich um Gerste und Korn (je 3 Wispel [1 Wispel = 24 Scheffel] nach Kirchhain, 14 Scheffel nach Sonnewalde), Salz (3 Fuhren nach Senftenberg, 2 nach Sagan) und Glas (1 mal nach Senftenberg). Wenn sich daraus auch nicht der gesamte Transport charakterisieren lässt, so dürften Getreide und Salz (aus dem Magdeburger Raum bzw. aus Groß-Salze?) doch die Hauptgüter gewesen sein.381 Eine ähnliche Situation ergibt sich aufgrund der Wittenberger Quellen für den Warenverkehr zwischen Wittenberg und Coswig, wobei der regionale Warenaustausch absolut dominierte und der Einzugsbereich mit dem der Straße Schweinitz – Coswig weitgehend identisch war. In der Geleitsrechnung 1524 / 25 380 Auch die Schweinitzer Quellen geben keine hinreichende Auskunft. 381 Ein derart geringer Warendurchgang in Richtung Wittenberg ließ sich 1530 / 31 anhand einer Schweinitzer Geleitsrechnung (ThHStA W, Reg. Cc 1152) feststellen. Damals wurden registriert 48 Pferde aus Sagan mit 6 gefärbten Tüchern, 8 ß Eisen, 5 Pferde aus Schlieben mit 5 grauen Tuchen, 1 ß Eisen, 4 Pferde aus Görlitz mit 1 gefärbtem Tuch. Diese Geleitsrechnung enthält allerdings keine Hinweise auf Salztransporte, obwohl sie sich in den Geleitsrechnungen häufig finden. Eine Auswertung der umfangreichen Geleitsrechnungen von Schweinitz steht noch aus.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
wurden auf dieser (Teil-)Straße insgesamt 543 Pferde registriert: Von Wittenberg nach Coswig 361 und 181 in Gegenrichtung. Von Wittenberg aus zogen nur 64 Pferde (= 18 %) beladene Karren und Wagen. Die meisten Fuhrleute kamen aus Jessen (mit 185 Pferden, davon 176 ledig), Zahna (51 bzw. 48); Luckau (31 bzw. 20) und aus Guben (16 bzw. 12).382 Der Warentransport war außerordentlich gering, erwähnenswert sind nur Textilien: 50 graue, 48 gefärbte und 16 blaue Tuche, dazu noch 27 Stag Leinwand.383 Von den 181 Pferden aus Richtung Coswig – davon 51 ledig – gehörten allein 69 Magdeburger und 66 Zerbster Fuhrleuten. Die Magdeburger brachten u. a. mit 27 Pferden Salz und mit 20 Pferden Heringe (außerdem noch 12 to) nach Wittenberg. Alle 69 Magdeburger Pferde gingen ohne Ladung zurück, ebenso 15 aus Zerbst. Von Wittenberg wurden u. a. 219 Scheffel Hopfen, 8 Mühlsteine und 12 Stein Wolle transportiert. Zu ergänzen sind diese Angaben durch die Transporte, die zwischen Coswig und Zahna über Wittenberg verkehrten. Auch hier überwog – nach den Quellen – bei weitem die Ost-West-Frequenz mit 293 Pferden gegenüber nur 45 Pferden in Gegenrichtung, und ebenso war mit 153 Pferden der größere Teil der Wagen und Karren nach Coswig leer unterwegs. Die geringe Ladung bestand aus den bekannten Waren regionaler Produktion. Demgegenüber kamen aus Coswig nur 13 ledige Pferde, aber 19 mit Salz und Fuhrleuten aus Bernburg, Senftenberg, Halle, Leipzig, Löben (?) und Kalau. Damit bestätigt sich auch für die Teilstrecke zwischen Wittenberg und Coswig das Ergebnis der Ermittlungen für den Geleitsbereich zwischen Schweinitz und Coswig: im Wittenberger Raum bestanden rege Wirtschaftsbeziehungen im regionalen Rahmen, ausgedrückt durch die zahlreichen Wagen und Karren auf den Straßen zwischen Coswig und Wittenberg (und weiter nach Schweinitz bzw. Zahna). Eingeschränkt wird diese Feststellung durch die umfangreichen ungenutzten Transportkapazitäten und die geringen Warenlieferungen im Ost-WestVerkehr. Die zweifellos vorhandenen beträchtlichen Rückfrachten lassen sich aufgrund der Geleitspraxis und nach dem bisherigen Stand der Forschung nur in Umrissen nach Art, Herkunft und Umfang bestimmen. Dabei spielte Salz möglicherweise eine besondere Rolle. Unbestritten aber prägte der überregionale Nord-Süd-Verkehr mit Gütern qualitativ und quantitativ den Warentransit durch Wittenberg und erhob die Stadt zu einem bedeutenden Handels- und Transitzentrum, ohne dass ihre Einwohner 382 Weitere Fuhrleute kamen aus Löben und Großenhain (je 11 Pferde), Kalau (8 Pferde), Wildenhain, Sonnewalde (je 6 Pferde), Piesteritz (5 Pferde), Jüterbog, Rothenburg, Senftenberg (je 4 Pferde), Donath (?), Krossen (je 3 Pferde), Kirchhain, Leipzig, Rahnsdorf, Spandau, Sagan (je 2 Pferde), Mittenwalde, Brandenburg, Stülpen (je 1 Pferd). 383 Bemerkenswert erscheint, dass die 5 Pferde, die aus Jessen mit Ladung in Wittenberg vergleitet wurden, dem Pfarrer gehörten: Er ließ 26 graue Tücher transportieren.
6. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT WITTENBERG
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selbst erkennbar aktiv dazu beitrugen. Diese Auffassung wird auch gestützt durch die Wirtschafts- und Sozialstruktur Wittenbergs, die von der Agrarproduktion sowie den Erfordernissen des kurfürstlichen Hofes und der Universität geprägt war.384 Als ein Ausdruck für die agrarwirtschaftlichen Bindungen der Stadt zu den umliegenden Dörfern und kleinen Agrarstädten sind mit Sicherheit die hohen Brückenzoll-Einnahmen zu werten. Dieser Brückenzoll musste – nach dem Amtserbbuch von 1513 385 – gezahlt werden für die Ein- und Ausfuhr von Getreide und Bier, Hopfen, Holz, Kohlen, Lohe.386 Obwohl daraus hohe Einnahmen für die kurfürstliche Kasse erzielt wurden, die durchaus mit denen aus dem gemein Geleit für Nicht-Güter zu vergleichen sind, enthalten die Rechnungen nur die jeweils summarischen wöchentlichen Beträge ohne weitere Hinweise, so dass vorläufig ein konkreter Nachweis über Umfang, Herkunft und Art der Waren nicht erbracht werden kann. 384 Vgl. meine Beiträge: Soziale Struktur und Besitzverhältnisse in Wittenberg zur Lutherzeit, in: JbGF 9 (1984), S. 145 – 188, und: Wittenberg in den Anfangsjahren der Universität und der Reformation. Wirtschaftliche Herausforderungen und soziale Probleme am Beginn der neuen Stadtentwicklung, in: 700 Jahre Wittenberg. Stadt – Universität – Reformation, Weimar 1995, S. 431 – 448. Außerdem Edith Eschenbach, Beiträge zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt Wittenberg in der Reformationszeit. Diss. Halle 1927. Allerdings vermerkt der Schosser 1535, dass sich in 5 oder 6 Jahren die Situation geändert habe, weil die Anzahl der Fuhrleute, die um Lohn fuhren, sich stark vermehrt habe: es seien 40 oder mehr, die sich allein des Fharen behelfen (ThHStA W, Reg. Cc 409; siehe oben S. 73, Anm. 153). In den Geleitsrechnungen lässt sich diese Zahl nicht nachweisen. 385 Ausgewertet von Otto Oppermann, Das sächsische Amt Wittenberg im Anfang des 16. Jahrhunderts, Leipzig 1897. Diese Darstellung enthält zahlreiche ungenaue bzw. falsche Angaben, so dass eine erneute Überprüfung des Quellenmaterials notwendig ist. 386 Dieser Brückenzoll ist zu unterscheiden vom Brückenzins, den 11 linkselbische Gemeinden aus unmittelbarer Umgebung der Stadt entsprechend ihrer Hufner- und Kossätenzahl jährlich summarisch zu entrichten hatten für die Benutzung der Brücke: Eutzsch: 7 fl. 5 gr. Gemein zu Uhtzsch (Eutzsch) von 14 Hufenern und 4 Cosseten, je Hufner 10 gr., ein Cossete 3 gr., auf andere felhaftig; 2 fl. 8 gr. Gemein zu Panncko (Pannigkau) 6 Hufner, 1 Cossäte, jeder Hufner 6 gr., 1 Cosset 2 gr., auf andere felhaftig; 5 fl. 3 gr. Gemein zu Brathau (Pratau) 13 Hufner, je 12 gr., 12 Cosseten, jeder 2 gr.; 4 fl. 12 gr. Gemein zu Bergkzo (Berckau) 14 Hufner, 6 Kossäten, jeder Hufner 6 gr., je Cossät 2 gr., auf Thome felhaftig; 2 fl. 18 gr. Gemein Lamsdorf (Lammsdorf) 8 Hufner, 6 Cosseten, je Hufner 6 gr., je Kossät 2 gr., am Tage Thome felhaftig; 4 fl. 18 gr. Gemein Sellebitz (Selbitz) 15 Hufner, 6 Kossäten, je Hufner 6 gr., je Kossät 2 gr., auf Thome felhaftig; 3 fl. 17 gr. Gemein Sygerehen (Seegrahna) 7 Hufner, 10 Kossäten, je Hufner 6 gr., je Kossät 2 gr., darüber sind 3 Kossäten, gibt ein jeder 6 gr., zu Thome felhaftig; 7 fl. 7 gr. Gemein Dobrun (Dobrun) 13 Hufner, 8 Kossät, je Hufner 10 gr., ein Kossät 3 gr., Thome felhaftig; 4 fl. 2 gr. Gemein Melswig (Melzwig) 8 Hufner, 2 Kossät, je Hufner 8 gr., je Kossät 3 gr.; 1 fl. 13 gr. Gemein Bitgast (Bietegast) 5 Hufner, 2 Kossäten, je Hufner 6 gr., je Kossät 2 gr.; 1 fl. 15 gr. Gemein Dornau (Dorna) 5 Hufner, 2 Kossäten, je Hufner 6 gr., je Kossät 2 gr. Summa Brückenzins 45 fl. 13 gr. (ThHStA W, Reg. Cc 1416, p. 144 für 1525 / 26). Bemerkenswert sind die unterschiedlichen Gebührensätze.
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Die Berechnungen für 1524/25 können als durchaus repräsentativ für den Warentransit durch Wittenberg am Ausgang des 15. und in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts gelten, wie die Übersichten über die jährlichen Geleitseinnahmen erkennen lassen.387 Diese Einnahmen lagen sowohl beträchtlich unter als auch über der Summe von 1524 / 25 mit 568 fl. 16 gr. Die bis 1509 übliche Praxis, zwischen Geleit vom Centnergut und gemein Geleit zu unterscheiden, lässt erkennen, dass einmal der mehr regionale, zum anderen der überregionale Warenverkehr dafür verantwortlich war. Die Wittenberger Geleitsrechnungen enthalten noch andere, spezielle Angaben über den sogenannten Wasserzoll, die den Flussverkehr auf der Elbe betreffen.388
6.2. Der Warenverkehr durch die Wittenberger Beigeleite »Zur Elster«, Marzahna, Eckmannsdorf, Mellnsdorf, Schmiedeberg und Kemberg Die Wittenberger Beigeleite lagen – mit Ausnahme von Marzahna – an unbedeutenden Nebenstraßen, so dass sie zweifellos nur für einen relativ geringen regionalen Warenaustausch passiert werden mussten. Ihre Hauptaufgabe bestand wohl vor allem darin, den überregionalen Warentransport im Umkreis Wittenbergs zu kontrollieren und ihn auf jeden Fall auf das Hauptgeleit zu zwingen. Deshalb kann auch die Feststellung des Geleitsmanns von Schweinitz aus dem Jahre 1509, wonach kein Fuhrmann zwischen Wittenberg und Schweinitz [...] von der Straße abfahren konnte,389 auch für die übrigen Fernhandelsstraßen von und nach Wittenberg gelten. Wegen ihrer Stellung im Gesamtsystem der Geleitsorte war die Ordnung dieser Beigeleite wenig ausgeprägt, so dass 1510 nach Weimar berichtet werden musste, von den Beigeleiten (würden) die Namen der Gleitsleute, auch die Übung und der Gebrauch, desgleichen die Ordnung der Gleitztafel nicht gemeldet.390 Es sind deshalb auch keine Geleitsrechnungen, sondern nur die summarischen wöchentlichen bzw. jährlichen Einnahmen überliefert. Dabei schwankten die jährlichen Einnahmen von Schmiedeberg und Mellnsdorf zwischen 5 gr. und 5 fl. 15 gr., lagen die höchsten an der »Elster« bei 14 fl. 14 gr. (im langjährigen Durchschnitt von 1498 bis 1528 betrugen sie 9 fl. 17 gr.), und nur in Eckmannsdorf – etwa 8 km östlich von Marzahna – wurden jährlich etwa 37 fl. eingenommen. Der Geleitsmann von Marzahna konnte dagegen jährlich im Durchschnitt von 1498 an 21 fl. 20 gr. 387 388 389 390
Siehe Teil 3, Geleit Wittenberg. S. Kap. VII. ThHStA W, Reg. Aa 2882. ThHStA W, Reg. Bb 133.
6. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT WITTENBERG
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verbuchen.391 Da alle weiteren Nachrichten fehlen, können weder Art noch Umfang des Warendurchgangs bestimmt werden. Ebenso ist unklar, ob für die Warentransporte, die sowohl Wittenberg als auch Marzahna passierten, in beiden Orten Gebühren gezahlt werden mussten oder ob sich in den Marzahner Einnahmen noch ein anderer Warenverkehr ausdrückt.392 Hier kam dann nur eine Straßenverbindung in Ost-West-Richtung in Frage.393 So können die Wittenberger Beigeleite zunächst nur als Kontrollstellen für die unmittelbaren Stadt-Land-Beziehungen gewertet werden.
7. Der Warenverkehr durch das Geleit Grimma In dem mehrfach zitierten Leipziger Ratsvermerk aus der Zeit vor 1471 wurde den Fuhrleuten zwischen Leipzig und Breslau die Wahl gelassen, die Straßen über Ylnburg adir Grym zu befahren;394 mit den Straßenverbindungen nach dem Erzgebirge und dem Erzgebirgsvorland hatte die Stadt am Muldeübergang somit eine verkehrsgeografisch günstige Position. Allerdings spiegelt sich der dadurch anzunehmende vielfältige Warenverkehr in der recht einfachen Geleitsordnung von 1524/25395 und in den recht liederlich geführten Geleitsrechnungen nur sehr begrenzt wider.396 Dies betrifft besonders wieder die Güter: Während diese Bezeichnung in der Ordnung von 1524 / 25 völlig fehlt, werden in einem Zollprivileg von 1390 darunter Gewandt, Wachs, Leder oder Wolle verstanden,397 in einer Ordnung von 1621398 dagegen Butter, Bley, Eysen, eyserner Wörstel, Flachs, Federn, Hanf, Leder, Leinwadt, Kehse, Mühlsteine, Schmehr, Sense, Kupfer, Unzlett, Wachs, Wait, Röte, Zwetzschken, Samen, Zinn! Von derartigen Differenzierungen scheint der Geleitsmann von 1524 / 25 nicht viel gehalten zu haben, so dass die vielfältigen Kombinationen seiner Schludrigkeit eine qualitative und quantitative Auswertung 391 Die Angaben wurden ermittelt aus den Capitalrechnungen der ernestinischen Ämter (ThHStA W, Reg. Bb 122 – 155). 392 Wenn Kemberg als Vergleich herangezogen werden kann, dann musste nur in Wittenberg Geleit gezahlt werden. Über die Funktion des Beigeleites Kemberg siehe oben S. 362 f. 393 Vielleicht lässt sich eine Antwort finden, wenn der Warendurchgang durch die Geleite Belzig, Brück, Niemegk und Ragösen – die nordwestlich bzw. nördlich Wittenbergs lagen – untersucht wird. Bei der vorliegenden Untersuchung wurde dieser Bereich ausgeklammert. 394 Siehe oben S. 65. 395 Siehe Teil 4, Nr. 24b. 396 Siehe oben S. 61. 397 Siehe Teil 4, Nr. 34a. 398 Siehe Teil 4, Nr. 34c.
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natürlich erheblich erschweren. Unabhängig davon lässt aber anhand der Geleitsrechnungen399 erkennen, dass – entgegen aller Erwartungen – der Transit durch Grimma keinen Vergleich aushält mit dem von Eilenburg, Wittenberg oder Torgau, sondern dass Grimma in der Rangfolge der ernestinischen Geleitsorte nur einen mittleren Rang einnimmt. Ein erster Ausdruck dafür sind zunächst die relativ geringen Jahreseinnahmen an Geleitsgebühren, die für das Rechnungsjahr 1525 / 26 nur 231 fl. 15 gr. betrugen400 und damit auch annähernd dem langjährigen Durchschnitt entsprachen,401 vor allem aber die Tatsache, dass in Grimma an 54 Tagen überhaupt kein geleitspflichtiger Transport registriert wurde, ist eine für ein Hauptgeleit einmalige Feststellung.402 Zweifellos weit entfernt von der Realität hat Jahre zuvor (1472) der Schosser aus Grimma die angeblichen oder tatsächlichen Ursachen für den Niedergang Grimmas und die Meidung durch die Fuhrleute benannt: Einmal umfahren die Fuhrleute die Stadt und nutzen Nebenstraßen über die Dörfer und zahlen kein Geleit, deshalb ist es notwendig, dass Herzog (Albrecht?) scharf durchgreift, den andern eyn Schauung und Forcht. Zum anderen verkomme die Stadt: viele Häuser sind unfertig und verfallen, der Rat sei unfähig und korrupt, eigenes Verschulden oder das ihrer Diener bestrafen die Ratsherren nicht, so will denn einer wider den andern nicht mit Ernst tun und nymandt will der Katzen die Schellen anbinden. So sich dann der gemeine Mann vorbricht und wirdt vor den Rath gefordert, der spricht dann: ist doch der des Raths dergestalt auch überfündig worden und ungestraft blieben, warumb soll ichs geben.403
Bei der Charakterisierung des Hauptgeleits Grimma ist allerdings ergänzend hinzuzufügen, dass sie ohne Berücksichtigung eines offensichtlich sehr umfangreichen Warenverkehrs durch das Beigeleit (Groß-)Bardau erfolgen muss.404 Hier galt auch die Geleitsordnung des Hauptgeleites, aber es sind keine Geleitsrechnungen, sondern nur vereinzelt Angaben über wöchentliche und über die Jahreseinnahmen überliefert.405 Die schlechte Rechnungsführung lässt als möglichen Maßstab für die Qualifizierung der Transporte nur die Berechnung nach Anzahl der Pferde zu. Aber auch hier gibt es Einschränkungen, weil aus den Quellen nicht die Art der Bespannung hervorgeht. Es wird auch nicht deutlich, ob die Wagen voll beladen waren oder nur geringe Fracht transportierten. Der Geleits399 400 401 402
ThHStA W, Reg. Bb 1366 – Bb 1418. ThHStA W, Reg. Bb 1408. Eine Geleitsrechnung für 1524 / 25 ist nicht erhalten. Siehe Teil 3, Amt Grimma. Die 54 Tage verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Monate: Mai – 3, Juni – 1, Juli – 3, August – 1, September – 6, Oktober – 3, November – 5, Dezember – 10, Januar – 7, Februar – 11, März – 3, April – 1. 403 ThHStA W, Reg. Cc 175. 404 Über die Lage Bardaus vgl. oben S. 272, Anm. 26. 405 Siehe Teil 3, Amt Grimma.
6. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT WITTENBERG
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schreiber hat oftmals auch bei Angabe des Frachtgutes im Gegensatz zur Geleitsordnung nur das Pferdegeleit in Höhe von 1 gr. je Pferd kassiert und nicht auch den Warenwert berechnet. Hinzukommen weitere Widersprüche zwischen Geleitsordnung und Geleitspraxis, die den Spielraum für eine konkrete Auswertung der Quellen noch mehr einengen. So passierten nach den Eintragungen 1525 / 26 109 Pferde (ohne Wagenangabe) und 94 Wagen (ohne Gespannangabe) das Geleit Grimma mit Gütern, in der gleichzeitigen Geleitsordnung ist der Begriff Güter jedoch gar nicht erwähnt. Da die sonst in den Rechnungen und in der Geleitsordnung genannten Waren aber übereinstimmten, lässt sich nicht feststellen, was der Geleitsschreiber unter Güter verstanden hat. Auf jeden Fall muss es sich aber um Fernhandels- bzw. Messe-Güter gehandelt haben, wie eine Gegenüberstellung von Marktzeiten und Gütertransit ergibt: – 1525 begann der Leipziger Jubilate-Markt am 8. Mai und in der Zeit vom 7. bis 9. Mai passierten Gütertransporte mit 39 Pferden aus Liegnitz, Bautzen, Dresden und Dippoldiswalde den Geleitsort in Richtung Leipzig, und vom 11. bis 13. Mai fuhren 25 Wagen von Leipzig herwider und weiter nach Liegnitz, Dresden, Meißen, Freiberg und Bautzen; – der Michaelis-Markt 1525 wurde am 2. Oktober eingeläutet, und vom 5. bis 12. Oktober kamen 15 Wagen mit Gütern aus Leipzig durch Grimma.406 Der nächste Transport ist erst am 5. Januar 1526 erwähnt, und bis 14. Januar wurden 26 Wagen verzeichnet auf dem Wege von Leipzig nach Freiberg, Dresden, Meißen, Pirna, Döbeln und Roßwein. Damit sind die Beziehungen zum Leipziger Neujahrsmarkt offenkundig. – 1526 fiel der Sonntag Jubilate auf den 22. April und in den 8 Tagen vom 22. bis 29. April wurden Transporte mit 40 Pferden auf dem Wege nach Leipzig und 20 Wagen mit Gütern von Leipzig in Grimma vergleitet. – bei weiteren 6 Wagen, die am 3. bzw. 4. Juli Grimma in Richtung Liegnitz, Dresden und Bautzen durchfuhren, ist vermerkt, dass sie von Naumburg zurückkehrten. Dort war der Peter- und Pauls-Markt spätestens am 1. Juli eröffnet worden. Damit stehen von 109 Pferden 79 und von 94 Wagen 92 im unmittelbaren Zusammenhang mit den Großen Märkten. Nicht zu erklären ist gegenwärtig die Art der Vergleitung in Grimma – nach Leipzig Pferdegeleit, von Leipzig Wagengeleit – und das zahlenmäßige Übergewicht der Transporte auf der Rückfahrt von Leipzig und damit auch nicht der Charakter und der Umfang der Rücktransporte. Die Geleitsordnung gibt darauf keine Antwort. Nur für Pir, Weyn, Most, Breth, Korn, Weys, Hoppen sollte man nicht mehr dan Pferdtgleit geben – und diese Güter sind in den Rechnungen genannt –, bei allen anderen Waren war daneben 406 Es fehlen hier jegliche Ortsangaben. Die Namen finden sich auch nicht bei anderen Eintragungen.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
noch eine zusätzliche Gebühr zu zahlen. Abgaben für Wagenladungen ohne oder mit Pferdegeleit sind nicht erwähnt. Die einheitlichen Zahlungen für PferdeTransporte und für Wagen-Transporte lassen es möglich erscheinen, dass es sich in beiden Fällen um Waren gleichen Wertes und vielleicht auch ähnlicher Art (Rohstoffe, Fertigprodukte) gehandelt hat. Auch bei den erheblichen quantitativen Unterschieden im Hin-und Rückverkehr muss es zunächst bei Vermutungen bleiben.407 Wenn auch in Grimma eine völlige 14tägige Geleitsfreiheit bestanden haben sollte – die Geleitsordnung sagt darüber nichts aus –, so bleibt ungeklärt, warum vor allem die Rückfahrten in den Rechnungen genannt werden.408 Der allgemeinen Geleitspraxis entsprechend müsste es sich bei diesen Transporten aber um Hinfahrten (in die Heimatorte der Fuhrleute) gehandelt haben. Dafür fehlen aber wieder jegliche Hinweise auf mögliche Rückfahrten nach Leipzig vor und zwischen den Märkten. Erste Vergleiche anhand der Namen der Fuhrleute brachten ebenso keine Klärung wie die Tatsache, dass von den 153 Pferden, die ohne Angabe der Wagen und der Ladung in den Rechnungen genannt sind, 99 nach Leipzig und 6 nach Halle bestimmt waren.409 Da ein großer Teil dieser Fuhrleute aus Sayda stammte, ist es möglich, dass sie wie sonst auch Freiberger Bier geladen hatten.410 Auch eine weitere Besonderheit des Geleits Grimma – Leerfahrten mit 268 Pferden – weist mehr auf Salz als Haupttransitgut hin als auf einen quantitativen Ausgleich der Güter-Transporte, auch wenn von den 268 Pferden 144 nach Leipzig und 73 nach Halle bestimmt waren.411 Dabei werden nur außerordentlich wenig Salztransporte direkt erwähnt, aber die 677 Pferde, die Bretter und Holz nach Halle bringen sollten (außer 68 Pferden nach Delitzsch und 41 Pferden nach Leipzig), brachten als Rückfracht zweifellos ebenso Salz wie ein großer Teil der 787 Pferde, deren Wagen mit Freiberger Bier in Grimma vergleitet wurden zur Weiterfahrt nach Leipzig (mit 766 Pferden) und nach Halle (mit 21 Pferden). Die Namen und die Herkunftsorte der Fuhrleute – vorwiegend 407 Von den Gütertransporten waren bestimmt nach Leipzig 2 Wagen und Transporte mit 89 Pferden, Dresden 21 Wagen und Transporte mit 20 Pferden, Freiberg 24 Wagen, Sitten 8 Wagen, Meißen 7 Wagen, Bautzen 7 Wagen, Pirna 6 Wagen, Döbeln 5 Wagen, Roßwein 4 Wagen, Liegnitz 3 Wagen, Breslau 3 Wagen, Dippoldiswalde 2 Wagen, Leitmeritz 1 Wagen, ohne Zielangabe 1 Wagen. 408 Es erscheint zweifelhaft, ob zwei ergänzende Eintragungen zu verallgemeinern sind: Am 14. Januar 1526 passierten Michel Henker und Wolf Günther von Meißen sowie der Richter von Falkenberg und Jacob Richter von Ohorn (östlich Pulsnitz) mit je 2 Wagen Grimma auf dem Rückweg von Leipzig. Sie waren nach Leipzig leer gefahren, dafür hatten sie jetzt je Wagen 7 gr. zu entrichten, während der sonst übliche Satz bei 4 gr. lag. 409 Von den übrigen gingen 7 nach Dresden, 6 nach Freiberg, 2 nach der Schlesing und bei 22 fehlen alle weiteren Angaben. 410 Die übrigen Fuhrleute kamen aus Bautzen, Breslau, Pirna, Eula, Leisnig. Auf dem Wege nach Dresden war auch ein Mann, der [...] nichts deutzschs konnte. 411 Die übrigen 51 Pferde brachten ihre Wagen nach Oschatz, Leisnig, Geithain, Lommatzsch usw.
7. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT GRIMMA
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Freiberg, Sayda, Frauenstein, Dippoldiswalde und Schellenberg – bestätigen in vielfältiger Weise diese Annahme. Diesen Salz-, Holz- und Biertransporten gegenüber treten alle anderen Ferntransporte quantitativ stark zurück. Bemerkenswert sind nur noch die Hopfenlieferungen durch Grimma mit 103 Pferden. Der Hopfen kam vermutlich aus dem Raum um Braunschweig, auch wenn nur von 43 Pferden die Fuhrleute diese Stadt als Herkunftsort angaben. Die übrigen Fuhrleute stammten aus Wittenberg (mit 4 Pferden), Aschersleben und Leipzig (mit je 3 Pferden) sowie aus Mansfeld (mit 2 Pferden); bei 12 Pferden fehlen die Angaben. Der überwiegende Teil des Hopfens war nach Freiberg bestimmt (mit 39 Pferden), Wagen mit 21 Pferden hatten Grimma zum Ziel. Als Fernhandelstransitgüter sind nur noch zu nennen 86 Kübel Waid – alle aus Erfurt und – auf dem Wege nach Freiberg, Dresden, Meißen –, 225 Ztr. 1 to Kupfer nach Leipzig, 120 Fässer 2 Ztr. Zinn, vorwiegend von einem Fuhrmann aus Dippoldiswalde (im Vorland von Altenberg) transportiert in Richtung Leipzig. Als Rückfracht brachte dieser Fuhrmann meist Blei (insgesamt 118 Ztr.) nach Freiberg. Hinzukommen noch Eisenlieferungen mit 42 Pferden durch einen Eisenführer aus Hof nach Grimma, einige Transitfrachten mit Eisenwaren, darunter Sensen mit 2 Pferden von Radeberg nach Leipzig, 1 Fass mit Sicheln sowie Messerklingen und Futterschneiden aus Freiberg. Registriert wurde auch ein Wagen (mit 3 Pferden) aus Dresden, der Harnisch geladen hatte. In ebenso engen Grenzen hielt sich der Transport von Leder durch Grimma: Nur wenige Wagen passierten das Geleit aus Richtung Liegnitz, Lauban, Dresden und Meißen nach Leipzig.412 Auffällig ist auch der relativ geringe Transit von Tuch durch Grimma, obwohl doch gerade die Produktions-Städte Roßwein, Rochlitz, Mittweida u. a. im unmittelbaren verkehrs-geografischen Vorland des Geleits lagen. Auch hier ist eine Quantifizierung aufgrund der miserablen Rechnungsführung nicht möglich: Der Schreiber hat meist nur Tuch bzw. seine Tuch notiert und über das geforderte Pferdegeleit hinaus nur Gebühren für eine Mannsladung kassiert. Die Fuhrleute stammten aus den erwähnten Städten Roßwein, Mittweida, Oschatz, Zwickau und waren offensichtlich zugleich auch die Produzenten. Ziel der Wagen war fast ausschließlich Leipzig (meist zu Marktzeiten), aber auch Naumburg und die Mark werden genannt. Als Rückfracht brachten diese Wagen häufig Wolle durch Grimma in die Herkunftsorte der Fuhrleute.413 Damit ist bereits jener moderne Warenverkehr durch und nach Grinma charakterisiert, der sich im überregionalen und regionalen Rahmen vollzog. Die Geleitseinnahmen dafür betrugen mit 173 fl. 5 gr. fast 75 % der Gesamteinnahmen. Die restlichen 53 fl. 10 gr. wurden 412 Die Angaben nach Pferden wären hier irreführend, denn Wolf Günther von Meißen transportierte z. B. mit 4 Pferden 5 Ztr. Rauchleder, Michel Hencker von Meißen hatte mit ebenfalls 4 Pferden gar nur 1 ½ Ztr. geladen. 413 Es handelte sich um 3 Wagen mit Wolle, 4 Wagen mit geringer Ladung, eine halbe Ladung, 14 Ziechen Wolle, 23 Säcke und 4 kleine Säcklein Wolle und 269 ½ Zentner.
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V. HAUPTHANDELSSTRAßEN UND TRANSPORTFREQUENZEN IM EINZUGSBEREICH LEIPZIG
berechnet für Transporte mit Lebensmitteln (Butter, Käse, Obst, besonders Äpfel und Birnen), Most, Kramerei und auch Vieh sowie für Waren zur Verarbeitung in Grimma (Bretter, Schindeln).414 Gegenwärtig lässt sich noch nicht feststellen, wie groß der quantitative und qualitative Unterschied ist zwischen den in den Rechnungen erfassten Transporten und dem tatsächlichen Transit, wie hoch dabei der Anteil ist an voll beladenen, halb beladenen oder leeren Wagen. Aber auch wenn hier noch weitere Untersuchungen notwendig sind, so erscheint sowohl der überregionale als auch der regionale Warenverkehr auf den Straßen von und nach Grimma fast bedeutungslos im Vergleich zu dem auf den Straßen im Einzugsbereich von Eilenburg mit Torgau und Wittenberg. Diese Tatsache ist umso bemerkenswerter, als ja die Verbindungsstraßen zwischen dem Erzgebirge und dem Erzgebirgsvorland mit seinen frühkapitalistischen Produktionszentren und der Handelsmetropole Leipzig über Grimma führten.
414 An Geleitseinnahmen wurden eingenommen: für Bier 31 fl. 5 gr., für Hopfen 4 fl. 2 gr., für Bretter 30 fl. 16 gr., für Waid 3 fl. 10 gr., für Zinn 26 fl. 9 gr., für Blei 2 fl. 12 gr., für Güter 23 fl. 11 gr., für Metallwaren 2 fl. 6 gr., für Tuch 11 fl. 17 gr., für Leder 2 fl. 2 gr., für Leerfahrten 10 fl. 15 gr., für Verschiedenes 1 fl. 1 gr., für Wolle 9 fl. 16 gr., für Eisen 1 fl., für Wagen ohne Angabe 6 fl. 16 gr., für Wachs u. Honig 14 gr., für Kupfer 5 fl.; siehe Teil 3, Amt Grimma.
VI. Der Warenverkehr durch die Geleite an der via imperii
Die besondere Bedeutung der via imperii zwischen Oberdeutschland und dem mitteldeutschen Handelszentrum Leipzig wird spätestens 1471 erkennbar in dem bereits zitierten Leipziger Ratsvermerk, in dem eindeutig die Nutzung dieser Straßen festgelegt worden war: Item welch Furman Kaufmanschacz adir Centenerguth von Lipczk uf Nurenberg zcu furen geladen hat und vor den Hoff obir das Gebirge faren wold, der sol von Lipczk uf Borne und von Borne uf Aldenburg, von Altenburg uf Zcwickau und Plawen adir Olßnicz und von dann uf den Hoff faren. Item welch Furman zcu Regensburg, zcu Nurenberg, zcu Bamberg, Elbogen und Eger ader an anderen Ende der Lanndart Kaufmannschacz ader Centenergut gen Lipczk zcu faren het,
der hatte die genannten Städte ebenfalls zu passieren.1 Da die Geleitsordnungen und Geleitsrechnungen von Borna bis Plauen in wünschenswerter Ausführlichkeit überliefert sind, sollte sich der Warenverkehr auf dieser Route relativ leicht ermitteln lassen, wenn sich die Fuhrleute jener Zeit an die vorgegebene Richtlinie gehalten hätten. Im Gegensatz zur ungefährdeten Nutzung der Straßen über Eilenburg nach Torgau oder Wittenberg, sahen sich Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen 1481 veranlasst, zur Erinnerung an die frühere Bestimmung dem Amtmann von Plauen und Voigtsberg mitzuteilen, dass sie zu Leiptzk auf dem Markte (haben) ausschreien lassen, daß alle Kauf- und Furleuth, die von Hofe hereinzihen, die rechte Straße auf Plawen und Zwickaw – Altenburg zu nemen haben.2 Parallel dazu beklagten sich ebenfalls 1481 die Amtmänner von Voigtsberg und Plauen in einem Schreiben an den Kurfürsten von Brandenburg, dass vor allem Fuhrleute aus Hof nicht die rechte Straße von Hof nach Plauen oder Oelsnitz benutzten.3 Der Streit um die rechte Straße und den Straßenzwang erklärt sich vor dem Hintergrund des damit verbundenen Geleitssystems und die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Vorteile nicht nur für die jeweiligen Geleitsorte und die Siedlungen entlang der rechten Straßen, sondern über die Geleitsgebühren auch für den jeweiligen spätfeudalen Staat. Das Problem entlang der via imperii dabei war nur, dass die genannten Orte Borna, Altenburg, Zwickau und Plauen seit 1485 dem kurfürstlich-ernestinischen Landesteil unterstanden, Leipzig als Ziel- oder Ausgangsort dagegen zum herzoglich-albertinischen Landesteil gehörte. Der Leipziger Geleitsmann war danach nicht verpflichtet oder interessiert, Konsequenzen zu ziehen, wenn der Fuhrmann etwa die erwähnte verbotene Beistraße, [...] die 1 2 3
Siehe oben S. 47. Zitiert nach WILD, Regesten, Nr. 294. ThHStA W, Reg. 176.
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
bequembst und nechst Straß gein Leiptzigk gefahren war. Entscheidend dabei war nicht nur der kürzere Weg, sondern vor allem auch die Höhe der zu zahlenden Gebühren. Die Transporte mit den wichtigsten Fernhandelsgütern – in den Geleitsordnungen als Zentnergüter oder Güter bezeichnet – wurden entweder nach Wagen oder nach Zugpferden berechnet. In Plauen waren sowohl nach der Ordnung von 1506 4 als auch nach der von 1532 / 33 5 für einen Wagen, der Centnerguth fuhrt, [...] 3 Groschen zu zahlen, ein Wagen, welcher dartzu eins Gelaydtsmans begert, yhm der zugeschickt wirt, gibt 4 Groschen.6 In Zwickau wurden die Gebühren innerhalb von Jahrzehnten verändert: Um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert wurden von einem Pferde, welcher Wagen Zentnergut [...]. furth, 4 gr. verlangt,7 nach einer Ordnung aus der Zeit um 1530 [...] ist bisher in Übungk genohmen wie volget, nemlich item von Zentnergut [...] vom Pferde 2 gr.,8 nach der Ordnung in der Geleitsrechnung von 1534 / 35 wirth von dem Pferd 1 gr. genhomen.9 In Altenburg musste für für Wagen, die Centhnergüter von Leipzig und uf Leipzigk [...] durchfüren, [...] 1 gr. vom Pferde, ½ gr. Wagenzoll, 3 d. von 1 Karn gegeben werden, dafür waren alle Spitz pferde [...] frey, nemlich das fünfte, siebende und neunde.10 In Borna war festgelegt, so einer Centnergueth fuhret oder will die laden, der gibt 6 a d. von 1 Pferde und 4 d. 1 h. von Wagen. In den dreien leipzischen Mergkten gibt man von einem Wagen, so Centnergueth fuhret, 1 gr. und von einem Pferde 6 a d.11 Für Transporte zu den Leipziger Märkten – und die bestimmten den Warenverkehr auf dieser Straße – war also für einen Wagen mit 4 – 5 Pferden etwa 1 fl. 4 5 6
Siehe Teil 4, Nr. 70a. Siehe Teil 2, Nr. 70b. Wie Curt VON RAAB, Das Amt Plauen im Anfang des 16. Jahrhunderte und das Erbbuch von 1506, Beilage zu den Mittheilungen des Altertumsvereins zu Plauen i. V 15 (1901 / 02), S. 153, Anm. 2, zu dem Ergebnis kommen kann, dass 1505/06 bei einer Einnahme von 13 ß 14 gr. (= 37 fl. 17 gr.) »mehr als 500 Wagen« unterwegs waren, ist nicht erklärlich. Zu dieser Annahme kann man nur kommen, wenn für jeden Wagen nur 1 ½ gr. Geleitsgebühr zu zahlen gewesen wären. Tatsächlich mußte aber für Gütertransporte der doppelte Betrag entrichtet werden. 7 Siehe Teil 4, Nr. 100a. 8 Siehe Teil 4, Nr. 100d, ebenso in einer gleichzeitigen zweiten Ordnung von Centhnerguet [...] vom Pferde 2 gr. (SHStA Dresden, Finanzarchiv, Loc. 38 121, Zwickau Nr. 52, Erbbuch des Amtes Zwickau, p. 569 – 576). 9 Siehe Teil 4, Nr. 100e. 1558 überließ Kurfürst August dem Rate zu Zwickau die Haupt- und Beigeleite zu Zwickau, Werdau, Bärwalde und Kirchberg für 6 Jahre für 130 fl. unter der Bedingung, dass die Stadt alle Straßen, Temme, Wege, Stege, Gräben und Brücken unterhält. Auch jetzt noch sollte von iedem Pferdte ein Zinsgroschen zu Glaide genommen werden. Bemerkenswert erscheint, dass der Kurfürst zugleich verlangte, dass tägliche und wöchentliche Register (zu) führen waren (StA Z A I 4 Nr. 10). 10 Siehe Teil 4, Nr. 2b. Diese Gebührenordnung macht die Angabe der Pferde für die Auswertung der Geleitsrechnungen unbedingt notwendig. 11 Siehe Teil 4, Nr. 7b.
VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
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an Geleitsgebühren zu zahlen. Dafür scheint die Rückfahrt innerhalb von 14 Tagen gebührenfrei gewesen zu sein.12 In Pegau – an der verbotenen Beistraße – lagen die Gebühren wesentlich niedriger: Was man gegen Leipzigk furt, gibt man vom Pferde 4 n d. und von dem Wagen 2 a d., von 1 Pferdt im Karn 4 n d. und im Herwiderfahren auch 4 n d.13 Auch in GroßEbersdorf, dem Geleitsort im Amt Weida, waren die Gebühren – allerdings 1610 – recht gering: Ein Wagen Centnergut gibt 2 gr., ein Wagen mit Wein 4 gr. 4 a d., ein Karn mit Wein 2 gr. 2 a d., ein Wagen mit Bier 1 gr.14 Über die Gebühren in anderen Geleitsorten an der verbotenen Straße ist bisher nichts bekannt, so dass ein Vergleich mit der via imperii nicht möglich ist, aber die Nutzung muss erhebliche Vorteile geboten haben, sonst ließe sich nicht erklären, warum die Fuhrleute trotz aller Hinweise, Verordnungen15 und selbst nach Beschlagnahme einzelner Wagen oder Ladungen immer wieder versucht haben, die für sie günstigste Straße zu nutzen. So hat 1523 der Geleitsmann von Borna Fuhrleute aus Wunsiedel gekommert, weil sie, trotz mehrfacher Mahnung, nicht die rechte Straße von Hof über Zwickau genutzt hatten. Darauf antworteten die Wunsiedler, das wir und andere, alle unsere Vorfaren und Eltern, so uf der Strassen und Achsen gein Leypzig und ferner in gemeynen Handlungen und Gewerben gewest, ye und alweg über Menschen Gedechtnus, so wir lere und nit Guter gefurt, der Nehe nach zur Furderung unser und der Guter die Strassen auf Leypzig von Hof aus auf Schlawitz, darnach auf Gera und Zeytz bis uf Leypzig besucht und gepaut haben, on allermenglieh Zwang und Verhinderung [...] und demnach so wir wider von Leypzig dann mit Gutern gekert und uf der rechten Strassen gefaren [...].
Der Bornaer Amtmann entgegnete, dass die Wunsiedler umb ires eygen Nutz willen das Geleit umfahren hätten und den Weg durch das Amt Weida nehmen wollten uf ein Beigeleit und fortan uf Gera, Czeitz und Pegau, so sie dann wissen, das die Beygeleit allein zu Forderung der armen Untersassen, die ir Getreide vorfhurn und sich mit demselben hin und wider zu Underhaltung des Landvolks begeben.16 12 Auch wenn es nur in der Bornaer Geleitsordnung vermerkt wird, dass Fuhrleute, wenn sie innerhalb von 14 Tagen die Geleitsstelle auf dem Rückweg wieder passierten, keine Gebühren zu zahlen hatten und damit auch nicht in die Rechnungen einzutragen waren (und so sie in die Margk, an Rein, Nürnbergk oder Breßlau faren und uber vierzehen Tage ausn bleiben, geben sie wider vol Gleit und Zoll), so scheint es doch allgemeine Praxis in den anderen Geleitsorten gewesen zu sein, denn alle untersuchten Transporte sind nur in einer Richtung eingetragen. Selbstverständlich sind die Fuhrleute – ob mit oder ohne Fracht – wieder an ihre Ausgangsorte zurückgekehrt. 13 Siehe Teil 4, Nr. 67. 14 Siehe Teil 4, Nr. 20. Über die Geleitsgebühren in Weida liegen keine Angaben vor, nicht zuletzt wohl, weil das Geleite [...] in der Stat Weida [...] dem Rathe zusambt den Gerichten daselbst pachtweise kegen 100 fl. jerliches Pachtgeldes eingethan worden war. 15 Vgl. PÖNICKE, Die kurfürstlichen Erlasse, S. 14 ff. 16 ThHStA W, Reg. Cc 234.
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
Zur gleichen Zeit (1523) beklagte sich auch der Rat von Zwickau bei kurfürstlichen Amtsträgern, dass die Fuhrleute die rechte Straße von Hof nach Leipzig umfahren und den Weg suchen über Gera und Werdau, obwohl die rechte Straße bekannt war, weil solches allenthalben an den Geleizsheußern offentlich publiciert und angeschlagen war.17 1529 unterrichtete der Schosser von Zwickau Kurfürst Johann ausführlich über die Beistraßen und über die Folgen des Umfahrens. Danach wurden von Hof aus 4 Beistraßen für die Zentnergutwagen benutzt: von Hof von Hof von Hof von Hof
über Schleiz – Gera – Pegau über Plauen – Groß – Ebersdorf – Gera – Pegau über Oelsnitz – Schneeberg über Plauen – Mihla – Werdau – Altenburg
nach Leipzig nach Leipzig nach Chemnitz18 nach Leipzig
Auf der ersten Straße würden vier, auf der zweiten Straße drei und auf der dritten Straße ebenfalls 4 Geleitsorte umfahren und somit die Geleite entzogen, nur auf der vierten Straße hätten die Fuhrleute keine Vorteile, der Weg führte dann statt über Zwickau über Werdau. Um die Verluste zu begrenzen, verlangten die Zwickauer vom Amtmann in Plauen, sich um die Einhaltung der rechten Straße zu bemühen. Als Strafe für das Umfahren wurde vorgeschlagen, beim ersten Mal vom Fuhrmann 3 fl. zu verlangen, beim zweiten Mal 6 fl. und beim dritten Mal soll er am Leibe gestraft werden. Zur Kontrolle sollten die Schosser von einem Geleite zum andern Politten oder Zeichen den Furleuthen geben, damit Unrüchtigkeit verhütet werden konnte. Der Geleitsmann von Borna – dieser Geleitsort stand am Ende der rechten Straße nach Leipzig – sollte die Politten oder Zeichen kontrollieren und die Fuhrleute gegebenenfalls bestrafen. Der Schosser von Zwickau gab aber gleichzeitig zu bedenken, dass die rechte Landstraße so schlecht sei, dass die Fuhrleute die Beywege suchen.19 Nach dem Ratsprotokoll von 1519 / 20 wurde der Schosser ersucht, mit zwei Ratsmitgliedern die Straßen zu besichtigen und zu befinden, welche ausgebessert werden müßten, domitte sich dy Furleute derhalben dy Straße anderßwohin zu legen nit zu entschuldigen oder Ursach zu nehmen haben möchten.20 Das empfohlene Kontrollsystem erstaunt doch ziemlich: Zum einen war es schon seit langem zur Einhaltung des 17 StA Zwickau A 14, Nr. 9.3. 18 Besonders dieser Beiweg musste den Schosser von Zwickau treffen, denn von hier aus führte die rechte Straße nach Chemnitz und Freiberg weiter in die Lausitz bzw. nach Schlesien, die Kurfürst Friedrich II. von Sachsen bereits 1462 festgeschrieben hatte: von Budissin die Wagen, die gein Francken wollen, sullen von Budissin gehen uf Bischofswerde, Dresden, Fribergk, Kempnitz, Zwickau, Voitzpergk und furt gein Francken (ThHStA W, Reg. Bb 106). 19 StA Z, A I 4 Nr. 9. Ein bemerkenswertes Beispiel, wie Zwickauer Bürger den Wirtschaftsstandort Zwickau fördern wollten, gibt das Testament von Andreas Bötticher und seiner Ehefrau: 1502 setzten sie sich vor Zeugen zu Gesamterben ein und verfügten, dass nach ihrem Tode ihr Erbe der Stadt Zwickau zufallen und für die Verbesserung der Straßen verwendet werden sollte. Leider ist die Höhe des Erbes nicht angegeben. StA Z, Geleit und Straßen, A I 22 Nr. 9. 20 StA Zwickau, Ratsprotokolle IIIx, 60a.
VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
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Straßenzwangs üblich, an den Geleitsstellen Geleitszettel (die Politten oder Zeichen) auszugeben, zum anderen waren die Transporte, die die genannten Beiwege nutzten, vom Geleitsmann in Borna nicht zu kontrollieren: Von Pegau führte der Weg direkt nach Leipzig.21 Leider sind bisher keine Nachrichten über den Umfang der Warentransporte auf der verbotenen Straße über Schleiz / Gera bis Pegau bekannt geworden; immerhin wird in der Pegauer Geleitsordnung von 1548 über das steigend und fallend Einkohmen des Ampts Pegau festgehalten, dass die Gleid zu Pegau und Zwenckau [...] zu gemeinen Jharen ungefehrlichen 1 hundert 25 guthe Schock (ca. 357 fl.) tragen, doch steigen und fallen sie und wirdet das Gleidt zu Zwenckau allermassen wie zu Pegau genohmen und wirdt dem Gleitzsman zu Zwencka jherlichen 2 Schock zu Lohn gegeben.22 Entscheidend aber war, dass Pegau und Zwenkau herzoglich-albertinische Geleitsstellen waren und auch diese Einnahmen den Ernestinern verloren gingen. Aber auch in späterer Zeit, als die Albertiner die rechte Straße über Zwickau kontrollierten, konnte die Benutzung der Beistraße nicht verhindert werden, denn 1564 richtete Kurfürst August ein Schreiben an den Amtmann von Plauen und führte Klage, dass die Fuhrleute immer noch nicht die rechte Straße von Plauen, Mihla, Reichenbach und Zwickau fahren, sondern von Plauen nach Schleiz und Zeitz. Auch von Oelsnitz aus wurde der Weg nicht nach Zwickau gesucht, sondern nach Schleiz gefahren.23 Aus dieser Klage ergibt sich auch, daß die hohen Geleitseinnahmen in dem einen Geleitsort Pegau nicht die möglichen Geleitseinnahmen von Zwickau, Altenburg und Borna ausgleichen konnten, abgesehen davon, dass die Gastung auf der Straße durch Sachsen mit allen ihren Möglichkeiten (Herberge, Reparatur) Schaden nehmen musste. Von diesen Unwägbarkeiten sind auch die Ergebnise der Quellenauswertungen über den Warenverkehr auf der rechten Straße von Borna bis Plauen geprägt.
21 Vom Geleitsort Pegau ist nur die Ordnung überliefert, die ausgesprochen regional ausgerichtet ist. Geleitsrechnungen oder Übersichten über die Einnahmen sind bisher nicht bekannt, siehe Teil 4, Nr. 68. 22 Siehe Teil 4, Nr. 67. 1556 teilt Kurfürst August von Sachsen dem Bischof von Merseburg mit, dass Fuhrleute an und auf dem Gebirge [...] Brett, Latten oder Brennholtz bis ins Stifft Merseburgk oder Naumburg furen, alda vorkauffen und keine Centner- noch andere Guter, sondern alleine Getreidich widerumb aufladen und forder gegen Halle nicht furen, denen solle auf Zwenckaw oder andere Orte zu faren unverboten sein. Wer aber nach Halle um Salz zu laden unterwegs sei, der müsse die hergebrachte Landstrassen auf Leiptzigk und von dannen auf Halla zu halten (SHStA Dresden, Loc. 9032, p. 18 ff.) 23 StA Zwickau, A II 5 Nr. 8.
380
VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
1. Der Warenverkehr durch das Geleit Borna Das Geleit Borna erlangte nicht erst durch die zahlreichen Erlasse und Festlegungen über den Straßenverlauf zwischen Franken und Leipzig und die übrigen damit im Zusammenhang stehenden Bestimmungen am Ende des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts erhöhte Bedeutung.24 Unabhängig von den Streitigkeiten über den Warenverkehr auf der via imperii verdient der Geleitsort Borna besondere Beachtung, weil hier auch Transporte erfasst werden konnten, die den Warenaustausch zwischen Leipzig und anderen mitteldeutschen Städten und dem Erzgebirge betrieben und die explosiv zunahmen durch die Entwicklung frühkapitalistischer Produktionsverhältnisse im Montanbereich und der Textilproduktion.25 Die Versorgung dieser Gebiete starker Menschenkonzentration ohne Bindung an die Agrarproduktion26 mit Lebensmitteln musste weitgehend über Borna und Altenburg bzw. Gerstenberg erfolgen; als Gegenlieferungen brachten die Fuhrleute vor allem Holz und Holzwaren, aber auch Fertigprodukte, die in den Quellen ohne nähere Charakterisierung als Güter bezeichnet wurden. Auf diese Warenarten allein orientiert auch die erstaunlich knappe und einfache Geleitsordnung von 1514 / 15.27 Dementsprechend ist auch der Geleitsschreiber verfahren, er hat aber daneben vor allem auch die Salz-, Blei- und Weintransporte gesondert ausgewiesen. War aufgrund der ökonomisch-geografischen Lage Bornas und des Bedarfs im Erzgebirge und dem Erzgebirgsvorland mit einem umfangreichen Getreidetransit zu rechnen, so übertreffen die ermittelten Quantitäten doch alle Erwartungen: im Rechnungsjahr 1524 / 2528 passierten 6.212 Pferde mit 1.579 Wagen und 11 Karren mit Getreide bzw. mit der Absicht, Getreide zu laden, die Geleitsstelle in Borna.29 Von diesen Wagen und Karren hatte der größte Teil den Raum um Chemnitz als Ziel: Die Fuhrleute kamen vorwiegend aus: Wittgendorf Claußnitz Rochlitz
155 Wagen 125 Wagen 113 Wagen, 4 Karren
24 Siehe oben S. 376 ff. 25 Den Beweis dafür liefern die steigenden jährlichen Geleitseinnahmen. Vgl. dazu Teil 3, Amt Borna. 26 Vgl. Karlheinz BLASCHKE, Bevölkerungsgeschichte von Sachsen bis zur industriellen Revolution, Weimar 1967. 27 Siehe Teil 4, Nr. 7a. 28 ThHStA W, Reg. Bb 676. 29 Die Zahlen unterscheiden sich deshalb von den in meinem Beitrag »Über Getreidehandel« genannten Angaben. Dort wurden nur die tatsächlichen Getreidetransporte gezählt. Gleiches gilt für die Holz- und Salztransporte.
1. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT BORNA
381
Auerswalde 106 Wagen Burkhardtsdorf 83 Wagen Göppersdorf 76 Wagen30 Schöna 73 Wagen, 1 Karren31 Chemnitz 68 Wagen Limbach 58 Wagen Freiberg 54 Wagen32
Als Herkunftsort des Getreides gaben die Fuhrleute allein von 350 Wagen Leipzig an, 77 Wagenladungen kamen aus Pegau, 58 (und 3 Karrenladungen) aus Merseburg, 37 aus Weißenfels und 24 aus Röta (?). In gleiche Richtung und in die gleichen Orte wie das Getreide – und oftmals durch die gleichen Fuhrleute – wurden auch 540 Wagen und 216 Karren (gezogen von 2.729 Pferden) mit Salz in diesem einen Jahr durch Borna geführt. Zusammen ergeben sich daraus Transporte von 2.119 Wagen und 227 Karren mit 8.941 Pferden, die das Geleit Borna in Richtung Südwesten mit Getreide und Salz passierten. Als Hinfracht brachten diese Fuhrleute mit 6.264 Pferden und 1.511 Wagen Holz und Holzwaren aus den sächsischen Städten und Dörfern, vornehmlich nach Halle und Leipzig.33 Das Verhältnis zwischen Wagen und Pferden schwankte zwischen 1 : 4 und 1 : 5,6. Auf jeden Fall handelt es sich also um Wagen mit großer Tragfähigkeit. Die Differenz zwischen Holz- und Getreide- und Salztransporten ergibt sich aus Leerfrachten auf dem Wege nach Salz und Getreide bzw. aus anderen Ladungen und natürlich aus der 14tägigen Geleitsfreiheit. Ähnliche Relationen gab es auch im Rechnungsjahr 1525 / 26 34 mit 801 Wagen (und 3.192 Pferden) mit Getreide, 346 Wagen (mit 1.123 Pferden) mit Salz (= 1. 147 Wagen und 4.317 Pferde) und 672 Wagen (und 2.764 Pferde) mit Holz und Holzwaren, wenn auch die Gesamtzahl der Transporte weit hinter der des Vorjahres zurückging. Möglicherweise handelt es sich um eine Folge des Bauernkrieges.35 Hinter 30 Es ist nicht zu entscheiden, ob es sich um Göppersdorf bei Burgstädt oder bei Rochlitz handelt. 31 Auch hier ist es zweifelhaft, um welches Schöna es sich handelt oder ob die Fuhrleute gar aus dem der vielen Orte mit einem Namen Schönau kamen. 32 Die übrigen Fuhrleute (mit mehr als 10 Nennungen) stammten aus Königshain (40 Wagen), Molsdorf (35 Wagen), Kursdorf (= Cunnersdorf bei? oder Chursdorf bei?; 34 Wagen), Penig (29 Wagen), Kleinhartmannsdorf (25 Wagen), Rursdorf, Rabenstein, Zschopau (je 22 Wagen), Kändler (21 Wagen), Glösa (17 Wagen), Niederfrohna (15 Wagen), Heiersdorf, Prießnitz, Hartmannsdorf (je 14 Wagen), Colditz (12 Wagen, 1 Karren), Zwickau, Oberfrohna (je 12 Wagen), Mylau (11 Wagen) und Borna (10 Wagen, 1 Karren). 33 Davon kamen aus Chemnitz 195 Wagen mit 913 Pferden, aus Auerswalde 109 Fuhren mit 447 Pferden, aus Wittgendorf 167 Fuhren mit 571 Pferden. Die Hauptzielorte waren mit 278 Fuhren und 1.123 Pferden Leipzig und Halle mit 163 Wagen, 4 Karren mit 926 Pferden. 34 ThHStA W, Reg. Bb 677. 35 Allein die Differenz vom Mai 1524 zum Mai 1525 betrug 137 Wagen (und 541 Pferde) mit
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
diesem umfangreichen regionalen Warenaustausch steht der anhand der Geleitsrechnungen ermittelte Transit von Fernhandelsgütern mit 602 Wagen und 37 Karren (mit 2.857 Pferden) 1524 / 25 bzw. mit 865 Wagen und 127 Karren (mit 3.974 Pferden) 1525 / 26 quantitativ zwar erheblich zurück,36 qualitativ ist er zweifellos weit höher anzusetzen. Wenn dafür auch nach den Bornaer Quellen keine direkten Angaben zu machen sind, so dürften die Herkunfts- und Zielorte der Güter-Wagen und die Termine der meisten Transporte hinreichend als Beweise gelten. Von den 602 Wagen und 37 Karren mit Gütern führten 1524 / 25 immerhin 429 Wagen bzw. 11 Karren beladen nach Leipzig, 109 Wagen und 23 Karren wollten in Leipzig Güter laden bzw. brachten Güter aus Leipzig, 18 Wagen waren unterwegs nach Naumburg und 6 Wagen kehrten von dort zurück, 7 Wagen und 1 Karren hatten Halle als Ziel, 6 Wagen hatten in Halle Güter geladen, 24 Wagen kamen aus Magdeburg und 3 Wagen und 2 Karren transportierten Güter auf den Straßen zwischen Freiberg, Zörbig, Pegau, Zeitz und Benshausen, Chemnitz, Rochlitz und Grimma. Die Fuhrleute, die Borna nach Leipzig oder von Leipzig in diesem Jahr passierten, können in zwei Gruppen eingeteilt werden: einmal in jene, die Borna auf dem Wege nach oder von Leipzig passierend die via imperii befuhren und den Nord-Süd-Warenaustausch betrieben, und in jene, die im sächsischen Raum um oder südlich und östlich von Chemnitz zu Hause waren und somit den Handelskontakt mit Leipzig und den wirtschaftlichen Zentren im Vorland das Erzgebirges herstellten. Die erste Gruppe ist in den Bornaer Rechnungen mit 240 Wagen und 2 Karren vertreten. Die Fuhrleute stammten aus: Wunsiedel Zwickau Lengefeld Adorf Hof Schleiz Oelsnitz Plauen und Thiersheim Werdau und Dittersdorf Nürnberg
41 Wagen 38 Wagen, 2 Karren 34 Wagen 21 Wagen 16 Wagen 12 Wagen 7 Wagen je 6 Wagen je 5 Wagen 3 Wagen
Getreide (1.033 / 264: 492 / 127). Zu den Ereignissen im Zusammenhang mit dem Bauernkrieg vgl. Manfred STRAUBE, Über Teilnehmer und Folgen bäuerlichen Unruhen im kursächsischen Amt Altenburg während des Bauernkrieges, in: Der Bauer im Klassenkampf. Studien zur Geschichte des deutschen Bauernkrieges und der bäuerlichen Klassenkämpfe im Spätfeudalismus, hrsg. von Gerhard HEITZ u. a., Berlin 1975, S. 216 – 249. 36 Eine Erklärung dafür ist die Anzahl der Märkte, die in die beiden Rechnungsjahre fielen: 1524 / 25 waren es nur die Michaelis- und die Neujahrsmärkte, 1525 / 26 dagegen neben den beiden Märkten zu Michaelis und Neujahr auch zwei Jubilatemärkte (7. Mai 1525 bzw. 22. April 1526).
1. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT BORNA
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Hinzukommen noch 46 Wagen, die im Konvoi mit Fuhrleuten aus mehreren Orten registriert wurden und deshalb nicht zu trennen sind; es handelt sich um 17 Wagen mit Fuhrleuten aus Lengefeld und Wunsiedel, 8 Wagen aus Adorf, Reichenbach und Wunsiedel, 6 Wagen aus Oelsnitz und Schleiz, 6 Wagen aus Zwickau und Komotau, 5 Wagen aus Oelsnitz und Wunsiedel und 4 Wagen aus Zwickau und Rabenstein. Von diesen 240 Wagen waren – nach den Aussagen der Rechnungen – 84 im Zusammenhang mit den Leipziger Märkten unterwegs, und zwar 72 zum Neujahrsmarkt 1525 und 12 zum Michaelismarkt 1524. In der zweiten Gruppe der Fuhrleute mit 235 Wagen und 3 Karren dominierten jene aus dem Einzugsbereich von Chemnitz:37 Der Bornaer Geleitsmann registrierte allein 110 Wagen aus Chemnitz, 21 aus Wolkenstein, 20 aus Penig, je 12 aus Kändler und Neunkirchen, 11 aus Rochsburg (alle vom Fuhrmann Hans Karyß), je 10 aus Burkhardtsdorf und Lichtenstein, je 7 aus Gelenau und Glösa, 6 aus Tettau, 4 aus Clausnitz, je 3 aus Rursdorf und Glauchau (und 3 Karren) und die restlichen aus Auerswalde (2) sowie aus Reichenbach, Venusberg und Rotloff (je 1 Wagen). Wenn es sich anhand der Quellen auch nicht feststellen lässt, um welche Art von Gütern es sich handelt, so ist doch immerhin aufschlussreich, dass lediglich 87 Wagen bzw. 22 Wagen Borna passierten mit der Absicht, in Leipzig oder in Magdeburg Güter zu laden.38 Nur bei diesen 109 Wagen kann also die Güter-Ladung aus Rohstoffen bzw. Fisch39 bestanden haben, während bei den übrigen 135 Wagen bei der Art der Marktproduktion in den Heimatorten der Fuhrleute mit hochwertigen Fertigprodukten für den überregionalen Warenaustausch gerechnet werden kann.40 Ähnlich verhält es sich mit den übrigen Gütertransporten: – Aus dem Erzgebirge (und Böhmen) wurden beladen 37 Wagen und 2 Karren auf dem Wege nach Leipzig im Geleit Borna registriert; davon kamen 20 Wagen aus Schlackenwerth, 6 aus Annaberg, je 5 aus Zschopau und aus Krottendorf, 1 Wagen aus Zöblitz und je ein Karren aus Schneeberg und aus Komotau. Nur 5 Wagen und 7 Karren wurden geleitspfl ichtig erfasst, die beladen von Leipzig zurückkehrten mit Fuhrleuten aus Annaberg (2 Wagen, 2 Karren), Joachimsthal (2 Wagen außm Thal ), Zschopau (1 Wagen), Buchholz 37 Dazu werden auch die Orte an der Straße nach Chemnitz gerechnet. 38 Bemerkenswert ist, dass alle 24 Wagen mit 117 Pferden, die nach Magdeburg bestimmt waren bzw. von dort kamen, Penig als Ziel hatten oder die Fuhrleute aus Penig stammten bzw. Fuhrleute aus Penig als Ziel Chemnitz angaben. 39 Im ganzen Rechnungsjahr 1524 / 25 wurde nur ein Fischtransport durch Borna erwähnt: Am 1. Juni 1524 fuhren Mats Wolfel und Simon Seydel aus Leipzig mit 8 Pferden und 2 Wagen mit Fisch nach St. Annaberg. Warum dieser Transport in dieser Form erwähnt wurde, ist nicht zu klären, denn nach der Geleitsordnung gehörte Fisch auch zu den Gütern. 40 Dafür spricht u. a., dass allein zum Michaelismarkt 1524 58 Wagen Güter nach Leipzig brachten (aus Chemnitz 24 Wagen, aus Wolkentein 8, aus Glösa und Kändler je 7, aus Tettau 6, aus Clausnitz 4, aus Auerswalde 2); zum Neujahrsmarkt wurden insgesamt 50 Wagen in Borna registriert.
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und Schneeberg (je 2 Karren) und aus Komotau (1 Karren). Zum Michaelismarkt 1524 unterwegs waren 11 Wagen und zum Neujahrsmarkt 1525 sogar 15 Wagen (alle aus Schlackenwerth und Zschopau). Die 4 Karren aus Buchholz und Schneeberg wollten z. Z. des Michaelismarktes Güter in Leipzig laden. – Aus dem Raum um Freiberg passierten nur 5 beladene Wagen (aus Lichtenberg 4 Wagen und 1 aus Erbisdorf) das Geleit in Borna zur Weiterfahrt nach Leipzig, davon 4 z. Z. der Märkte. Aber 11 Wagen verkehrten zwischen Naumburg und Hainichen (5 Wagen), Freiberg (4 Wagen) und Oederan (2 Wagen), die alle direkt im Zusammenhang mit dem Naumburger Peter- und Pauls-Markt registriert wurden.41 3 weitere Güter-Wagen wurden von einem Freiberger Fuhrmann von Naumburg über Borna zum Leipziger Michaelismarkt 1524 gebracht.42 – Von den 17 Wagen, deren Fuhrleute aus dem Raum zwischen Mittweida, Rochlitz, Roßwein, Döbeln, Colditz, Geithain stammten, transportierten 13 ihre Ladung nach Leipzig, darunter allein 10 aus Rochlitz zum Michaelismarkt, die restlichen 4 brachten aus Leipzig Güter nach Roßwein und Geithain (je 2 Wagen), 3 Wagen aus Mittweida, Rochlitz und Colditz schafften Güter nach Naumburg zum Markt, 1 Wagen aus Naumburg sollte Güter in Döbeln holen; aus Pirna und Schöna wurden 3 Wagen mit Gütern in Borna auf dem Wege zum Naumburger Markt 1524 registriert; nur 3 Wagen und 12 Karren notierte der Bornaer Geleitsmann auf den Straßen zwischen Leipzig und Altenburg, Treben (2 Karren) sowie Regis (2 Karren), und lediglich 1 Wagen und 3 Karren fuhren beladen nach Leipzig. Die übrigen brachten Güter aus Leipzig oder wollten dort Güter laden. Dieser offensichtliche lokale Warenaustausch hatte keine zeitlichen Beziehungen zu den Märkten. Neben diesen in der Fahrtrichtung zwischen dem Herkunfts- und dem Zielort der Transporte deutlich zu bestimmenden Wagen und Karren passierten auch einige andere das Geleit in Borna, die keiner der Gruppen zuzurechnen sind. Dazu gehören die 2 Wagen eines Frankfurter und der eines Breslauer Fuhrmanns, die – unabhängig von Marktterminen – Güter nach Leipzig brachten, aber auch 7 Wagen und 7 Karren, bei denen die Herkunft der Fuhrleute nicht geklärt werden konnte. Es handelt sich um 6 Wagen und 2 Karren, die mit Gütern nach Leipzig fuhren (5 Wagen aus Schwedt, 1 Wagen und 1 Karren aus Mehra (Meerane?) und 1 Karren aus Isleben (Eisleben?), sowie um 1 Wagen und 5 Karren, mit denen Güter aus Leipzig geholt werden sollten (der Wagen aus Leyla, 3 Karren aus Eisen[...]?, 2 Karren aus Mehra). 41 Dieser Guppe zuzuordnen sind 3 Wagen mit Gütern zum Naumburger Markt, deren Fuhrleute aus Saida und aus Rodichen kamen. Diese Orte waren nicht genau zu lokalisieren. 42 Diese Wagen wurden am 15. Oktober 1524 in die Rechnungen eingetragen. Warum dieser ungewöhnliche Weg gewählt wurde, war nicht zu klären.
1. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT BORNA
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Wenn Getreide-, Salz-, Holz- und Gütertransporte quantitativ und qualitativ den Transit durch Borna auch bestimmten, so ließ sich aus den Rechnungen doch auch ein nicht unbedeutender Durchgang an Wagen und Karren mit anderen Fernhandelsgütern ermitteln. So brachten 41 Wagen Blei aus Goslar und 7 Wagenladungen kamen aus Leipzig.43 Die Fuhrleute stammten aus Chemnitz (12 Wagen), Lengefeld (6 Wagen), Halberstadt (5 Wagen), Kändler (4 Wagen), Burkhardtsdorf, Zschopau, Geyer, Penig, Rabenstein (je 3 Wagen), Borsdorf, Lockers (?) (je 2 Wagen) und aus Dittersdorf und Rursdorf und hatten teilweise Bretter als Hinfracht geladen. Das Blei wurde zweifellos für das Saigerverfahren benötigt. Warum dann aber auch noch 5 Wagen mit Kupfer von Halle bzw. Eisleben nach Chemnitz gebracht wurden, ist unklar. Immerhin wurde im Erzgebirge selbst Kupfer gewonnen.44 Eine wichtige Rolle spielten im Geleit Borna darüber hinaus auch Tuchtransporte – die also als Wagenladungen nicht zu den Gütern gehörten – mit immerhin 54 Wagen und 9 Karren mit 232 Pferden. Davon brachten allein 28 Wagen und 2 Karren ihre Ware nach Leipzig (21 Wagen aus Zwickaut 3 Wagen aus Roßwein, 2 Wagen 1 Karren aus Geithain, 1 Wagen 1 Karren aus Glauchau und aus Degenhardt (?) 1 Wagen). 5 Wagen hatten in der Woche vom 5. bis 11. Juni 1524 Naumburg mit dem Peter- und Pauls-Markt zum Ziel (4 Wagen aus Roßwein, 1 Wagen aus Hainichen), 9 Wagenladungen Tuch waren anher nach Borna bestimmt (aus Oschatz und Rochlitz je 3 Wagen, aus Chemnitz 2 Wagen und 1 Wagen aus Leipzig), 1 Wagen kam aus Roßwein und fuhr weiter nach Weißenfels, und von 4 Karren aus Geithain sollte in Luckau die Ladung feilgeboten werden. Mit den restlichen 11 Wagen hat es eine besondere Bewandnis: Während allein am 3. Januar 1525 14 Wagen mit Tuch von Zwickau nach Leipzig zum Neujahrsmarkt unterwegs waren, vermerkt der Bornaer Geleitsmann fast zur gleichen Zeit auch Wagen und Karren mit Tuchladungen auf der Rückfahrt von Leipzig nach Zwickau: am 9. Januar 3 Wagen und am 15. Januar sogar 8 Wagen, dazu bereits am 10. Oktober 1524 3 Wagen mit 11 Pferden (!). Diese Fahrten können anhand der vorliegenden Quellen nicht erklärt werden. Es ist zweifelhaft, dass es nicht verkaufte Zwickauer Tuche waren – in diesem Falle hätte es sich kaum um volle Wagenladungen gehandelt –, möglich ist auch, dass es Tuche besonderer Qualität nichtsächsischer Produktion waren, die in oder um Zwickau ver- oder bearbeitet oder auch weiter transportiert werden sollten. 2 Wagen und 43 Karren mit Wein als Ladung passierten Borna 1524 / 25. Selbst hier an der via imperii dominierten die Fuhrleute aus den thüringischen Weinhandelsdörfern: Von den 41 Karren, die über Borna nach Colditz bestimmt waren, gehörten allein 39 Fuhrleuten aus Mehlis und 2 einem Fuhrmann aus Dietzhausen. 2 Karren waren von 43 Siehe oben S. 157, Anm. 199. Zweifellos war die Quantität des Bleitransports in Borna größer als der in Erfurt. 44 Vgl. LAUBE, Studien, S. 19.
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Leipzig nach Frohburg und Geithain unterwegs, und die 2 Wagen kamen aus Adorf und hatten Leipzig als Ziel. Für die hohen Quantitäten der Ladungen spricht die Bespannung: Teilweise kamen 4 Pferde (insgesamt 123) auf einen Karren. Erwähnt werden sollen auch die 6 Wagen und 3 Karren mit Waid, die von Weißenfels über Pegau nach Freiberg gebracht wurden. Als Gegenfracht war Freiberger Bier geladen. Daneben lässt sich in Borna aber auch noch ein Transit besonderer Art im regionalen Rahmen feststellen: über die üblichen Stadt-Land-Marktbeziehungen hinaus gab es noch einen Handel mit Butter, Käse und Brot. Produktionsgebiet von Butter und Käse war der Raum um Leisnig. Diese Lebensmittel gingen in den Harz und das Harzvorland nach Mansfeld (10 Karren), Sangerhausen (6 Karren), Frankenhausen (5 Karren), Eisleben (4 Karren), Stolberg und Nordhausen (je 1 Karren). Möglicherweise waren auch die 21 Karren mit Zeitzer, Naumburger, Pegauer, Weißenfelser und Hallenser Fuhrleuten nach dort bestimmt.45 5 Karren mit Butter wurden nach Leipzig und 1 Karren nach Crimmitschau vergleitet. Auffällig ist auch der Transport von Brot aus Leipzig nach Frohburg (7 Karren) und nach Borna (2 Karren). Für den gesamten Transit durch Borna im Rechnungsjahr 1524 / 25 nahm der Geleitsmann 422 fl. 11 gr. ein. Diese Summe war zwar um 100 fl. höher als die Jahreseinnahme 1525 / 26, entsprach aber durchaus dem fortlaufend steigenden Warenverkehr in diesen und den folgenden Jahren.46 Ein Vergleich des Warendurchgangs von 1524 / 25 und 1525 / 26 ergibt, dass die geringeren Einnahmen auf Kosten des regionalen Warenaustausches mit Getreide und Holz gehen. Es bedarf hier noch weiterer Untersuchungen, ob es sich dabei im Folgen des Bauernkrieges oder um das Ergebnis einer schlechten Ernte handelt, wobei beides zusammenhängen kann.47 Die Herkunfts- und Zielorte der Getreidetransporte 1525 / 26 sind in den Relationen identisch mit den Transporten von 1524 / 25. Der enge Zusammenhang zwischen Getreidelieferungen einerseits und den Holzfuhren andererseits lässt sich ebenfalls für dieses Jahr deutlich machen. Ähnliche Übereinstimmung gibt es auch bei den Gütertransporten von 1524 / 25 und 1525 / 26: von den 865 Wagen und 127 Karren mit 3.974 Pferden 45 Mats Treutler aus Comotau war außerdem mit je 1 Karren mit böhmischem Käse nach Naumburg und Halle unterwegs. 46 Siehe Teil 3, Amt Borna. 47 Möglicherweise wurden durch die bäuerlichen Unruhen gerade im Raum Borna – Altenburg die Frühjahrsbestellung und später die Ernte behindert. Für 1523 ist in Schneeberg von augenblicklicher Not und Theuerung die Rede und vom Ersuchen, Korn aus dem Amt Weißenfels anzufordern (Felician GESS, Die Anfänge der Reformation in Schneeberg, in: Neues Archiv f. Sächsische Geschichte und Altertumskunde, 18. Bd. 1897, S. 37). Weitere entsprechende Nachrichten liegen erst wieder vor für 1530 / 31 und 1540 / 41. Vgl. Wild, Regesten zur Geschichte, S. 141, Anm. zu Nr. 485 bzw. S. 142, Anm. zu Nr. 547 und 552.
1. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT BORNA
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im Geleit Borna 1525 / 26 waren 851 Wagen und 125 Karren mit 3.943 Pferden von oder nach Leipzig unterwegs; 546 Wagen und 37 Karren mit 2.451 Pferden verkehrten im Zusammenhang mit den Märkten. Güter nach Leipzig brachten 380 Wagen und 18 Karren mit 1.685 Pferden; Güter von Leipzig holten 166 Wagen und 29 Karren mit 766 Pferden. Der Anteil der einzelnen Märkte an diesen Transporten war sehr unterschiedlich: Jubilate 1525: 114 Wagen (94 bzw. 20), 9 Karren (3 bzw. 6) mit 501 Pferden (412 bzw. 89) Michaelis 1525: 96 Wagen (64 bzw. 32), 12 Karren (7 bzw. 5) mit 417 Pferden (272 bzw. 145) Neujahr 1526: 210 Wagen (142 bzw. 68), 12 Karren (4 bzw. 8) mit 970 Pferden (644 bzw. 386) Jubilate 1526: 126 Wagen (80 bzw. 46), 14 Karren (4 bzw. 10) mit 563 Pferden (357 bzw. 206)
Auch hier zeigt sich das starke Übergewicht der Güter-Transporte zu den Leipziger Märkten, so dass auch in diesem Fall von einer hohen Quantität von verarbeiteten Gütern und nicht von Rohstoffen im überregionalen Warenaustausch beim Transit durch Borna auszugehen ist. Von den 851 Wagen und 125 Karren insgesamt haben Transporte auf der via imperii einen Anteil von 355 Wagen und 44 Karren, d. h. etwa 41 % bei den Wagen und 33 % bei den Karren. Von den übrigen 496 Wagen und 82 Karren betrieben mindestens 475 Wagen und 83 Karren den Warenverkehr zwischen Leipzig und den bereits skizzierten sächsischen Zentren.48 Die meisten Tranporte kamen aus: Chemnitz Zwickau Wunsiedel
131 Wagen, 1 Karren mit 657 Pferden 111 Wagen, 38 Karren mit 504 Pferden 111 Wagen mit 499 Pferden
Mit Abstand folgen Adorf (43 Wagen mit 176 Pferden), Lengefeld (32 Wagen mit 184 Pferden), Hof (30 Wagen mit 130 Pferden), Penig (24 Wagen, 5 Karren mit 110 Pferden). Bemerkenswert scheint sowohl die relativ hohe Anzahl dar Transporte aus dem sächsischen und böhmischen Erzgebirge mit 59 Wagen und 11 Karren49 als auch die Vielzahl jener Orte, aus denen die Fuhrleute kamen, die die via imperii befuhren. Auch hier überwogen bei weitem die Frachten zu den Märkten mit einem starken Übergewicht des Neujahrsmarktes 1526.50 Weitere Parallelen im Warentransit durch Borna zwischen 1524 / 25 und 1525 / 26 ergeben sich auch bei den übrigen Fernhandelsgütern. Von besonderer 48 Von den übrigen 28 Wagen gehörten 2 nach Erfurt, je 1 nach Braunschweigt Stendal, Eisenach; die Herkunft der restlichen 23 Wagen konnte nicht näher bestimmt werden: Treßn (3), Helmritz (3), Berge (3), Korn (2), Dorsch [...] (2), Brund (2), Wysset (1), von der Pache (1), Engelweiß (1), Schale (1), Kleberg (1), Breßeln (1), Bodensehe (? 1), Nunckenberg (1). 49 Die Wagen stammten aus Komotau (53 Pferde mit 13 Wagen und 2 Karren), Wolkenstein (46 / 11), Stollberg (31 / 8), Joachimsthal (26 / 6), Annaberg (25 / 4 bis 7), Schlackenwerd (14 / 3), Krottendorf (12 / 3), Buchholz (9 / 3), Marienberg (12 / 2), Geyer (4 / 1), Sayda (4 / 1), Saaz (4 / 1) und Schneeberg (1 / 1), Taura (1 / 1). Zu erwähnen sind noch je 1 Wagen aus Prag und aus Ylmitz (Ölmütz?). 50 Siehe Teil 2, Nr. 47.
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
Bedeutung sind auch wieder die Bleitransporte mit 28 Wagen und 151 Pferden. Die Fuhrleute stammten zum größten Teil aus Halberstadt (10 Wagen),51 die übrigen kamen aus Chemnitz (4 Wagen), Rabenstein (3 Wagen), Kändler und Leipzig (je 2 Wagen) sowie aus Rursdorf, Alt-Chemnitz, Burkersdorf und Brandenburg (je 1 Wagen). Das (angegebene) Ziel von 9 Wagen war Annaberg, 3 Wagen waren über Penig und Chemnitz auf dem Wege nach dort, während die restlichen Wagen unterwegs waren, um Blei in Goslar oder in Leipzig zu holen. Die Tuchtransporte 1525 / 26 sind in Umfang und Zielrichtung ebenfalls fast identisch mit denen des Vorjahres. Der Geleitsschreiber notierte 50 Wagen und 15 Karren. Davon fuhren 43 Wagen und 2 Karren nach Leipzig (27 Wagen und 2 Karren aus Zwickau, 3 Wagen aus Zschopau, je 2 Wagen aus Rottenbach und Roßwein, je 1 Wagen aus Chemnnitz, Geithain, Rochlitz, Glauchau, Stollberg, Lengefeld, Lichtenstein, Oelsnitz und einem nicht feststehenden Ort). Die sehr unterschiedliche Herkunft der Fuhrleute lässt vermuten, dass die Tuche nicht in den genannten Orten hergestellt wurden, sondern dass das Chemnitzer Produktionszentrum insgesamt in Frage kommt. Die restlichen Wagen und Karren wurden in Richtung Pegau (1 Wagen aus Rochlitz, 1 Karren von der Pleiße), Hohenmölsen (1 Wagen aus Roßwein) und nach Luckau (alle 12 Karren aus Geithain) vergleitet. Auch in diesem Jahr waren einige Wagen mit Tuchen von Leipzig aus unterwegs: 4 Wagen nach Zwickau und 1 Wagen nach Penig. Auffällig sind die zeitlichen Schwerpunkte der Transporte: Allein 19 Wagen waren zum Michaelismarkt 1525 unterwegs, 7 Wagen zum Jubilatemarkt 1525, 6 Wagen zum Neujahrsmarkt 1526, 5 Wagen und 1 Karren zum Jubilatemarkt 1526. Hinzu kommen noch 5 Wagen und 1 Karren, die in der Woche vom 1. bis 7. April 1526 nach Leipzig fuhren. Wie im Jahr zuvor registrierte der Bornaer Geleitsmann auch 1525 / 26 einige Waidtransporte,52 7 Wagen und 27 Karren mit Wein – vorwiegend mit Fuhrleuten aus Mehlis (3 Wagen, 22 Karren) und meist bestimmt nach Colditz (3 Wagen, 26 Karren) –, und zahlreiche Fuhrleute aus dem Harzgebiet, aber auch aus Pegau, Merseburg, Weißenfels und Leipzig, die auf insgesamt 1 Wagen und 30 Karren Butter in Leisnig oder in Borna laden wollten.53 Neu tauchen in den Quellen 6 Karrenladungen Papier aus Glauchau auf, die Leipzig als Ziel hatten. Alle weiteren Transporte sind quantitativ und qualitativ unbedeutend. Interessanterweise ist in dieser Jahresrechnung ein Fischtransport erwähnt: Am 10. Dezember 51 Aufschlussreich sind die Fahrzeiten zwischen Goslar und Annaberg bzw. Borna. Der Halberstädter Fuhrmann Hans Ludigkau passierte Borna am 13. Juni 1525, am 1. und am 18. Juli 1525 auf dem Wege nach Annaberg. Die Rückfahrten wurden nicht erfasst. Eine Fahrt zwischen Goslar und Annaberg muss dann etwa 9 Tage gedauert haben. 52 Es handelt sich nur um 6 Wagen, von denen 2 in Weißenfels und 4 in Pegau beladen werden sollten. Die Fuhrleute stammten aus Freiberg (2), Roßwein (3) und Borna (1). 53 Unter anderem aus Mansfeld kamen 6 Karren, aus Eisleben 1 Wagen und 4 Karren, aus Stolberg 4 Karren.
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1525 vergleitet Hans Preuße aus Leipzig 2 Pferde und 2 Karren mit Hering auf dem Wege nach Schneeberg.54 Diese Tatsache und eine Notiz vom 7. März 1526 des Geleitsmannes, wonach Wolf Bender aus Zwickau kompt aus der Marck und klagt sein Nodt, das ich ym xiii ph. hab nachgelassen (er zahlte für 4 Pferde und 1 Wagen nur 2 gr.),55 lasssen erkennen, dass die Bornaer Geleitsrechnungen bei weitem nicht ausreichend genug über den Warentransit informieren, auch wenn sie sonst gut geführt sind. Dabei liegt der Unsicherheitsfaktor hier nicht bei den geleitsrechtlichen Bestimmungen – mit Ausnahme der Tuchwagen ist bei den Güter-, Holz-, Getreide- und Salztransporten fast immer die Gegenfracht angegeben –, sondern in der Vermutung, dass nicht alle Transporte in den Rechnungen erfasst sind.56 Auf jeden Fall sind die ermittelten Quantitäten nur das Minimum des tatsächlichen Warendurchganges durch Borna. Aber auch sie machen schon die hohe Ausbildung der überregionalen Arbeitsteilung innerhalb Sachsens und vor allem zwischen den Leipziger Märkten und oberdeutschen Produktionszentren und die starken ökonomischen Strukturwandlungen im Erzgebirge deutlich. Es erscheint notwendig, gerade jenen Teil des Bornaer Warentransits intensiver zu untersuchen, der von und nach dem Erzgebirge ging, und davon ausgehend die Forschungen auf die Wirtschafts- und Sozialstruktur jener Städte und Dörfer auszudehnen, die besonders als Herkunftsorte der Fuhrleute hervortreten.57 Die Frequenzen der Warentransporte durch das Geleit Borna machen die Übersicht für die Rechnungsjahre 1524 / 25 und 1525 / 26 deutlich, wobei immer zu bedenken ist, dass bei fast allen Transporten das führende Orth-Pferd geleitsfrei war und nicht berechnet wurde.58 Ersichtlich wird die Konzentration von Güter-Transporten zu den Marktzeiten – und hier besonders zum Neujahrsmarkt 1525 – und besonders bemerkenswert ist die Verteilung der Getreidetransporte bis in die erste Jahreshälfte 1525.
54 Nach der Geleitsordnung zählte Fisch zu den Gütern, so dass sie sonst in den Rechnungen nicht genannt werden. 55 Wolf Bender ist sonst nicht in den Rechnungen in diesem Zeitraum erwähnt. 56 Erste Korrekturen sind möglich anhand der Geleitsrechnungen von Altenburg. 57 Welche Möglichkeiten dazu bestehen, zeigen die Arbeiten von Helmut BRÄUER, Die Stadtbevölkerung von Chemnitz zwischen 1450 und 1600, Karl-Marx-Stadt 1978; DERS., Zwickau zur Zeit Thomas Müntzers, Zwickau 1975; Arno KUNZE, Der Frühkapitalismus in Chemnitz (Beiträge zur Heimatgeschichte von Karl-Marx-Stadt; 7), Karl-Marx-Stadt 1958. Vergleiche außerdem die Aufsätze in: Das Wirtschaftsleben in Chemnitz zur Zeit des Dr. Georgius Agricola (Beiträge zur Heimatgeschichte von Karl-Marx-Stadt; 4), KarlMarx-Stadt 1955. 58 Siehe Teil 2, Nr. 46.
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2. Der Warenverkehr durch das Geleit Altenburg mit seinen Nebengeleiten Gerstenberg, Schmölln, Wintersdorf, Börten, Altmörbitz, Treben und Lucka 2.1. Der Warenverkehr durch das Geleit Altenburg Der Warenverkehr durch das Hauptgeleit Altenburg und seine Nebengeleite wird durch die Bestimmungen der zwei überlieferten Geleitsordnungen hinreichend charakterisiert, die sich zwar in ihrer Spezifikation und Ausführlichkeit, nicht aber in ihrer Grundtendenz unterscheiden.59 Selbstverständlich bestimmen auch in Altenburg die Gütertransporte im überregionalen Austausch – und hier nur auf der via imperii – sowie die Getreideund Salzlieferungen in das Erzgebirge und das Erzgebirgsvorland im regionalen Rahmen den Warendurchgang (und die Quellen); daneben gab es aber offensichtlich – im Gegensatz zu Borna – noch einen umfangreichen regionalen Warenverkehr, der in Altenburg die Reichsstraße kreuzte oder von hier aus in westliche oder nordwestliche Richtung nach Weißenfels, Naumburg oder auch Erfurt führte. Es handelte sich vor allem um einen Hinverkehr mit Haushaltgeräten und Töpferwaren (Waldenburger »Kreuße«), auch um Holzartikel (Schüsseln, Tröge). Einen ausgesprochen hohen quantitativen Anteil am Warendurchgang hatte Bier, das meist in Transporten von nur einem Fass von den Gastwirten aus den umliegenden Dörfern vergleitet werden musste.60 Auch hinsichtlich der Getreidetransporte unterscheidet sich der Transit im regionalen Warenaustausch im Geleit Altenburg wesentlich von dem im Geleit Borna: in Altenburg sind keine so engen Wechselbeziehungen zwischen Getreide- bzw. Salz- und Holzfuhren festzustellen. Zahlreiche Holzwagen fuhren leer aus Altenburg oder den umliegenden Dörfern in ihre Herkunftsorte zurück,61 und fast alle Wagen, die Getreide laden wollten, kamen ohne Fracht nach Altenburg. Die Ursachen dafür sind noch nicht bekannt; an Holzmangel kann es nicht gelegen haben, denn die Herkunftsorte der in den Altenburger Quellen erfassten Fuhrleute sind weitgehend identisch mit denen in den Bornaer Rechnungen, wenn sich auch der Altenburger Einzugsbereich etwas nach Westen verschob. In den Geleitsrechnungen vom 20. November 1524 bis 30. April 1525 bzw. vom 1. Mai 1525 bis 18. November 59 Siehe Teil 4, Nr. 2a und Nr. 2b. 60 Die Geleitsordnung enthält deshalb auch ausführliche Bestimmungen über bestetigte Erbkretzschmare im Amt, über die Kretzschmar, so außerhalb dem Amt wohnen, über etliche Kretzschmar, so nicht Erbkretzschmar sein, vgl. Teil 4, Nr. 2b. 61 Die Spezifizierung der Geleitsordnung entspricht voll den Eintragungen in den Rechnungen. Es werden genannt Zimmerholtz, Schindeln, Brett, Latten, Hopfstangen, Kolen, Pflugrade, Reifstebe, Eichenvaß- und Bottichholtz.
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1525 62 wurden insgesamt 826 Wagen (217 bzw. 609), 15 Karren (10 bzw. 5), 360 Fuder (180 bzw. 180) und 329 ½ Scheffel (83 ½ bzw. 246) erfasst; davon waren aus dem nordwestlichen Vorland 9 Wagen (3 bzw. 6), 8 Karren (8 –), 130 Fuder (64 bzw. 66) und 13 Scheffel (4 bzw. 9) nur nach Altenburg bestimmt, die übrigen 817 Wagen, 7 Karren, 230 Fuder und 316 ½ Scheffel passierten die Geleitsstelle im Transit bzw. wurden von den Altenburger Märkten ausgeführt.63 Die Herkunft des Getreides – vorwiegend Korn (Roggen), aber auch Weizen, Gerste, Hafer – lässt sich zahlenmäßig nicht genau ermitteln. Neben einzelnen Kleinstädten nordwestlich Altenburgs, z. B. Pegau, (Hohen-)Mölsen,64 werden fast alle Dörfer dieses Gebietes genannt, aber oftmals wird auch nur vermerkt, dass der Fuhrmann sein Getreide im Amt geladen hatte. Ebenfalls nur allgemein und nicht exakt nach Orten sind die Ziele zu bestimmen. Der größte Teil der Wagen sollte nach Chemnitz (202 Wagen, dazu 2 Fuder, 4 Scheffel) und nach Zwickau (98 Wagen, dazu 210 Fuder, 35 Scheffel).65 Besonders häufig wurden noch genannt Gruna (62 Wagen, 3 Fuder, 15 Scheffel), Hermsdorf (25 Wagen, 10 Scheffel), Oberfrohna (25 Wagen, 4 Fuder, 11 ½ Scheffel), Limbach (19 Wagen, 2 Fuder) und Hilbersdorf (11 Wagen, 1 Fuder).66 Dabei ist zu bedenken, dass die Fuhrleute dieser Wagen selbst oftmals aus Rursdorf, Lungwitz, Tettau, Kursdorf, Pfaffenroda usw. stammten, die genannten großen Städte also nur das allgemeine Ziel sein konnten und die Wagen dort nicht unbedingt abgeladen zu werden brauchten.67 Möglicherweise wurde das Getreide noch über Zwickau und Chemnitz hinaus geliefert. Unabhängig aber davon wird auch hier deutlich, wie stark der Lebensmittelbedarf der Bewohner im Erzgebirgsraum war, wie intensiv die Wechselbeziehungen zwischen den »industriellen» und den agrarischen Produktionszentren waren. Obwohl es sich bei diesen Getreidelieferungen um hohe Quantitäten handelte, wurde der Transit durch Altenburg qualitativ durch den »modernen« Warenverkehr auf der via imperii bestimmt. Anhand der Altenburger Quellen lässt sich im 62 ThHStA W, Reg. Co 431 und 432. Für diesen bearbeiteten Zeitraum lagen etwa 4.200 Rechnungseintragungen vor. 63 Die Geleitsordnungen lassen darauf schließen, dass in Altenburg umfangreiche Getreidemärkte stattfanden. 64 In der Geleitsordnung werden die Wagen, die nach Pegau, Weißenfels, Zeitz, Merseburg faren und Getreide laden, besonders hervorgehoben. 65 Nach der Geleitsordnung hatten Furleute, so im Ampt wohnen und Getreide kegen Zwickau füren, einen besonders günstigen Geleitstarif. 66 Auffällig ist – im Gegensatz zu Borna – das starke Übergewicht der Getreidetransporte im Zeitraum vom 30. April 1525 an, obwohl zu dieser Zeit die neue Ernte noch nicht zur Verfügung stand. 67 In Chemnitz wurde ein Getreidemagazin für das Erzgebirge errichtet. Vgl. SHStA Dresden, Cop. 300 bzw. 316. Dazu A. Sammler, Der Getreidemarkt in Chemnitz, in: Mitteilungen des Vereins für Chemnitzer Geschichte 1 (1876), S. 137 – 152.
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besonderen Maße der Austausch hochwertiger Güter und damit der hohe Grad der überregionalen Arbeitsteilung zwischen Oberdeutschland und den mitteldeutschen bzw. hansischen Wirtschaftsgebieten besser und umfangreicher nachweisen als etwa durch Bornaer Quellen, ohne dass damit aber alle Fragen zu beantworten wären. Im Zeitraum vom 20. November 1524 bis 18. November 1525 wurden in Altenburg 410 Wagen, 45 Karren und 2.005 Pferde mit Gütertransporten registriert, davon waren allein 407 Wagen und 39 Karren mit 1.985 Pferden auf dem Wege nach oder von Leipzig auf der Reichsstraße unterwegs. Das Verhältnis von 342 Wagen, 33 Karren, 1.653 Pferden mit dem Ziel Leipzig zu 65 Wagen, 6 Karren, 332 Pferden, die aus Leipzig kamen, ist nicht nur ein Ausdruck der hohen Anziehungskraft der aufblühenden Handelsmetropole für obersächsisch-vogtländische und fränkische Kaufleute, es macht auch deutlich, dass aufgrund der geleitsrechtlichen Bestimmungen mit den 410 Wagen und 45 Karren nur etwa die Hälfte der tatsächlich verkehrenden Transporte in den Quellen erfasst wurde. Damit bekommt der Warenaustausch natürlich ganz andere Dimensionen, denn nur bei 8 Wagen und 1 Karren ist vermerkt, sie seien auf der Fahrt, um Güter zu laden, und es gibt keinen Grund zu der Annahme, bei den nichtregistrierten Hin- oder Rückfrachten hätte es sich um Leerfahrten gehandelt. Dagegen sprachen nicht nur die Konzentration auf die Marktzeiten, sondern auch die Herkunftsorte der Fuhrleute. Den größten Anteil besaßen Wunsiedel (91 Wagen, 456 Pferde), Zwickau (82 Wagen, 401 Pferde, 16 Karren), Adorf (34 Wagen, 169 Pferde) und Hof (30 Wagen, 152 Pferde) mit zusammen 237 Wagen, 16 Karren und 1.178 Pferden. Häufiger werden noch genannt Thiersheim (15 Wagen), Glauchau (10 Wagen), Plauen (7 Wagen), Schleiz, Neunkirchen, Kupferberg (je 6 Wagen), Crimmitschau (6 Wagen, 10 Karren) sowie Lungwitz, Lichtenstein, Schlackenwerdt, Oelsnitz (je 5 Wagen), wobei stets Zwickau als nächster Geleitsort angegeben ist. Zu erwähnen sind noch 4 Wagen aus Nürnberg, 4 Wagen aus Eger, 3 Wagen aus Kronach, 2 Wagen aus Bayreuth und auch 2 Wagen aus Posen auf dem Wege nach Zwickau.68 Wie weit auf den Güterwagen hochwertige Waren aus dem oberdeutschen und obersächsischen Raum transportiert wurden, macht die starke Konzentration auf die Markttermine deutlich: es passierten Altenburg zur Zeit der Neujahrsmarkt 1525: nach Leipzig 101 Wagen von Leipzig 20 Wagen = 121 Wagen Jubilatemarkt 1525: nach Leipzig 49 Wagen = 49 Wagen Michaelismarkt 1525: nach Leipzig 67 Wagen von Leipzig 16 Wagen = 83 Wagen Gesamt 217 Wagen 36 Wagen 253 Wagen 69 68 Eintragung in Altenburg: 5. November 1524, Hans Jhenichen mit 13 Pferden und 2 Wagen. Am 31. Oktober wurde in Wittenberg Hans Janicko mit 1 Wagen und 8 Pferden auf dem Wege von Marzahna nach Eilenburg registriert, am 1. November war Hans Jhenigken mit dem gleichen Gespann in Eilenburg zur Weiterfahrt nach Leipzig. In beiden Fällen war Zentnergut als Ladung angegeben. In Borna ist dieser Transport nicht erwähnt. 69 Seinen Ausdruck findet der hohe Transit zu den Märkten auch in den Geleitseinnahmen.
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Damit konzentrierten sich mehr als 50 % des gesamten registrierten Gütertransportes durch Altenburg auf diese knappen Fristen.70 Diese Tatsache ist ebenso bemerkenswert wie die, dass die anderen fast 50 % der Güter unabhängig von diesen Marktzeiten ausgetauscht wurden.71 Wie insgesamt, so kamen auch zum Neujahrsmarkt 1525 die meisten Wagen aus Wunsiedel (19 Wagen, 95 Pferde), Zwickau (16 Wagen, 77 Pferde), Adorf (13 Wagen, 65 Pferde) und Hof (7 Wagen, 34 Pferde). Weitere Orte mit mehrfacher Nennung waren Thiersheim (6 Wagen, 28 Pferde), Schlackenwerdt (5 Wagen, 25 Pferde), Neunkirchen (4 Wagen, 20 Pferde), Schleiz (4 Wagen, 18 Pferde), Oelsnitz (4 Wagen, 20 Pferde), Seligenstadt (4 Wagen, 24 Pferde)72 und Kemnath (4 Wagen, 16 Pferde).73 Dabei ist immer davon auszugehen, dass die Zahl der ermittelten Wagen und Karren entsprechend den geleitsrechtlichen Bestimmungen verdoppelt werden muss, d. h., es wurden zum und vom Leipziger Neujahrsmarkt 1525 Güter nicht nur auf 121, sondern auf etwa 240 Wagen transportiert. Damit ist aber noch nicht entschieden, ob nicht auch diese Zahl zu niedrig angesetzt ist, denn trotz aller geleitsrechtlichen Bestimmungen, trotz Revisionen und Abrechnungen sind offensichtlich bestimmte Transporte (ebenso wie in Borna) aus bisher nicht zu klärenden Gründen nicht erfasst worden (abgesehen von den geleitsfreien Wagen und Karren). So mussten z. B. am 1. Januar 1525 Hans Wolf von Wunsiedel und Nickel Backe von Neunkirchen in Borna für 12 Güterwagen mit 68 Pferden 55 gr. (2 fl. 13 gr.) Geleitsgebühren auf dem Weg nach Leipzig zahlen. In Altenburg sind dagegen von Hans Wolf und einem Frank Beck nur 4 Wagen mit 20 Pferden vergleitet worden.74 Oder: Am 14. Dezember 1524 vergleitet Peter Kerner von Mera (?) in Altenburg 1 Karren mit einem Pferd, in Borna dagegen am 15. Dezember 2 Karren und 2 Pferde. Hinzukommt, dass auch die Vergleiche der Herkunftsorte und der Namen der Fuhrleute keine Aufklärungen
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Bei einem wöchentlichen Durchschnitt von 7 fl. 9 gr. wurden eingenommen: in der Woche vom 31. Dezember 1524 bis 7. Januar 1525 (Neujahrsmarkt) 21 fl. 17 gr., in der Woche vom 7. bis 13. Mai 1525 (Jubilatemarkt) 15 fl. 10 gr. und in der Woche vom 1. bis 8. Oktober 1525 (Michaelismarkt) 24 fl. 0 gr. Für die Bestimmung der Geleitsordnung, wonach Fuhrleute, so nichtes anders uf die Merkte den Leute füren kegen Leipzigk und Naumburgk, gibt es nur wenige entsprechende Eintragungen für Naumburg. In anderen Geleiten gibt es kein vergleichbares Beispiel. Möglicherweise drückt sich in diesem Warenaustausch außerhalb der Märkte der Transit über Leipzig hinaus aus. In den Quellen heißt es Selstedt. Kemnath bei Bayreuth oder bei Nabburg? Die übrigen Wagen kamen aus Nürnberg, Reichenbach, Einsiedel (?), Falkenau (Sokolov), Weiden / Oberpfalz, Binthen (?), Bernsgereuth (?), Helmerith (?), Bayreuth, Remeritz (?), Hartenstein, Lichtenstein, Meerane, Plauen, Breßath (Pressath), Drew (?), Altenburg, Kalend (?), Steynitz (?), Tauschitz, Konsberg (?), Kupferberg bei Kulmbach, Glauchau. Auch eine mögliche Zusammenfassung aller Transporte aus Wunsiedel in Borna unter dem Namen von Hans Wolf ergibt keine zahlenmäßige Auflösung des Widerspruchs.
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ergeben: So sind am 30. Dezember 1524 in der Altenburger Rechnung Ludwig Zobelt (13 / 2), Kuntz Bunker (5 / 1), Hans Wolf (5 / 1), Hans Herzog (4 / 1), Jacof Schmiede (10 / 2), Michel Platner (4 / 1), Hofhans und Friedel Bartel (9 / 2) aus Wunsiedel von Zwickau kommend auf dem Wege nach Leipzig eingetragen, in der Bornaer Rechnung sind am 31. Dezember 1524 aber nur Ludwig Zobelt (32 / 6, gemeinsam mit Michel Schindeler von Lengefeld), am 1. Januar 1525 Hans Wolf (68 / 12, gemeinsam mit Nickel Becke von Neukirchen), Hans Schricker (31 / 8, gemeinsam mit Hans Spengler von Adorf und dem Salzmeister von Reichenbach), am 2. Januar 1525 Hans Zobel (36 / 8, gemeinsam mit Erhart Vetterlein und Heinz Putz aus ?) vermerkt. Die Beispiele ließen sich vermehren, ohne dass eine Erklärung zu finden ist. Auf jeden Fall stellt die angenommene Zahl der Gütertransporte durch Altenburg wie in allen anderen Geleitsorten nur die untere Grenze des tatsächlichen Warenverkehrs dar. Gegenüber diesen Gütertransporten treten alle anderen Fernhandelsgüter im Altenburger Transit in den Hintergrund, wenn die einzelnen Waren für sich genommen auch nicht unbedeutend sind. Von besonderem Interesse sind zweifellos die 14 Wagen (mit 74 Pferden) aus Stollberg, Zwönitz, Krottendorf und Dorfchemnitz, die nach Goslar unterwegs waren, um von dort Blei zu holen, oder die bereits auf der Rückfahrt waren. Auch die 22 Wagen und 2 Karren (mit 81 Pferden), die Eisen nach Altenburg brachten, bzw. die 9 Wagen und 2 Karren (mit 43 Pferden), die die Stadt im Transit nach Leipzig, Borna, Geithain und Colditz passierten, verdienen Beachtung, zumal die Lieferungen aus dem fränkischen Raum um Hof und Kulmbach stammten und die Wagen und Karren Fuhrleuten aus Schleiz, Gefell, Plauen, Adorf, Lobenstein und Berga gehörten. An wichtigen Metallwaren werden in den Rechnungen ein Wagen mit Sensen aus Chemnitz und ein Karren mit Sicheln aus Leipzig aufgeführt. Die Waren wurden in Altenburg verkauft. Im Zusammenhang mit den bäuerlichen Unruhen in Altenburg75 sind auch mehrere Lieferungen mit Waffen bemerkenswert. Vom 11. März bis 21. Mai 1525 wurden in den Quellen 2 Wagen und 3 Karren erwähnt – ein weiterer Wagen noch am 9. September 1525 –, deren Fuhrleute aus Glauchau, Crimmitschau und Leisnig kamen und die Waffen in Altenburg abluden bzw. damit sogar zu Markt gestanden hatten! Tuchtransporte werden nur im geringen Umfang von 8 Wagen und 18 Karren mit 50 Pferden genannt. Davon waren 7 Wagen nach Leipzig bestimmt – darunter 2 Wagen zum Jubilatemarkt 1525 und 1 Wagen zur Neujahrsmarkt 1525, alle aus Zwickau –, die übrigen Lieferungen gingen in die Kleinstädte der näheren Umgebung (Lucka, Schmölln, Pegau). Die Fuhrleute kamen fast ausschließlich aus Altenburg. Aber auch hier dürften die tatsächlichen Zahlen wesentlich höher liegen, weil einerseits Tuche unter Zentnerguttransporten zu finden sind, andererseits aus noch ungeklärten Gründen nicht alle Transporte mit Tuch in 75 Siehe STRAUBE, Über Teilnehmer und Folgen.
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Altenburg registriert wurden.76 In ähnlich engen Grenzen hielt sich der Handel mit Wolle: Der Geleitsmann verzeichnete 9 Wagen und 5 Karren, meist mit Fuhrleuten aus Zwickau, die die Wolle in und um Altenburg geladen hatten. Wenigstens erwähnt werden sollen in diesem Zusammenhang 2 Karren eines Arnstädter Fuhrmanns, der Waid über Zeitz nach Zwickau bringen wollte, ebenso wie 2 Wagen und 1 Karren mit Ferbeblumen. Ebenfalls aus Richtung Zeitz kamen zwischen dem 20. November 1524 und dem 29. April 1525 24 Karren und 57 Pferde mit Wein und Fuhrleuten aus Benshausen (15 Karren, 40 Pferde), Viernau (1 Karren, 2 Pferde), Heinrichs (4 Karren, 8 Pferde), Suhl (2 Karren, 4 Pferde), Leyfeld (Leienfeld nö. Fürth? – 1 Karren, 2 Pferde),77 Schmölln (1 Karren, 1 Pferd). Die Fuhren waren bestimmt nach Penig (14 Karren, 36 Pferde), Waldenburg (4 Karren, 9 Pferde) und Altenburg (5 Karren, 10 Pferde). Hinzu kommen noch 2 Wagen und 10 Pferde eines Adorfer Fuhrmanns, die mit einer Ladung süßen Weins über Zwickau nach Leipzig unterwegs waren. Ein Karren hatte Penig als Ziel angegeben, war aber hier abgeladen worden.78 Die gleichen Fuhrleute brachten auf 4 Wagen, 21 Karren und mit 62 Pferden auch Nüsse nach Penig (1 Wagen, 11 Karren, 30 Pferde), Altenburg (8 Karren, 17 Pferde), Chemnitz (1 Wagen, 1 Karren, 6 Pferde), Waldenburg (1 Wagen, 4 Pferde) und Geithain (1 Karren, 2 Pferde). Alle anderen sonst in den Geleitsrechnungen genannten Transporte haben nur Bedeutung für den regionalen Raum, wenn auch die große Zahl der Wagen und Karren mit Waldenburger Tonwaren einen überregionalen Bedarf annehmen lassen. Hier könnten erst weitere Untersuchungen Klarheit schaffen. Der besondere Charakter der Geleitsrechnungen lässt ebenso wie der im anderen Zusammenhang nachgewiesene überregionale Warenaustausch die Annahme zu, dass auch durch Altenburg Waren transportiert wurden, die den bisher nachgezeichneten Rahmen sprengen. Dazu berechtigen die sehr summarische Bezeichnung Güter und die zweifellos vorhanden gewesenen, aber kaum 76 So werden z. B. am 3. Januar 1525 in Borna folgende Transporte vermerkt: 32 Pferde, 7 Wagen – Jorge Kremer, Hans Mertzsch und Brix Hans aus Zwickau unterwegs mit Tuch nach Leipzig, 27 Pferde, 7 Wagen – Mats Frundt, Lorens Wydemann und Hans Ermann aus Zwickau unterwegs mit Tuch nach Leipzig. In den Altenburger Rechnungen dagegen sind eingetragen mit Datum vom 2. Januar 1525: 5 Pferde, 1 Wagen – Hans Mertzsch aus Zwickau nach Leipzig mit Gütern 4 Pferde, 1 Wagen – Jorge Kremer aus Zwickau nach Leipzig mit Gütern. 5 Pferde, 1 Wagen – Brix Hans aus Zwickau nach Leipzig mit Gütern, am 3. Januar 1525: 5 Pferde, 1 Wagen – Lorenz Widemann aus Lichtenstein nach Leipzig mit Gütern, 9 Pferde, 2 Wagen – Mathes Freundt aus Zwickau nach Leipzig mit Gütern, 5 Pferde, 1 Wagen – Hans Ermann aus Zwickau nach Leipzig mit Gütern. Damit wird erneut unterstrichen, dass Untersuchungen anhand der Namen der Fuhrleute notwendig sind. 77 Der Fuhrmann hatte reinischen Wein geladen. 78 Vielleicht lässt sich daraus schließen, dass die Weinfuhrleute zugleich auch die Weinkaufleute waren und über ihre Fracht selbstständig entscheiden konnten.
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erwähnten Fischladungen.79 So musste nach den Altenburger Quellenangaben am 24. November 1524 lediglich Jost Michel von Oelsnitz 1 Wagen mit 6 Pferden vergleiten, mit dem er von Zwickau anher in die Mark nach Fischen fahren wollte. Andererseits wird am 23. November 1524 auch ein Wolf Bender aus Zwickau erwähnt, der mit 2 Wagen und 9 Pferden aus der Margk kam, aber die 14-TageFrist nicht eingehalten hatte.80 Der untersuchte geleitspfl ichtige Warendurchgang für den Zeitraum vom 20. November 1524 bis 19. November 1525 lag erheblich unter dem üblichen Durchschnitt der unmittelbar vorhergehenden, vor allem aber der nachfolgenden Jahre. Wurden z. B. vom 20. November 1524 (Elisabeth) bis 29. April 1525 (Abend Walburgis) 154 fl. 5 gr. an Geleitsgebühren eingenommen, so waren es vom 20. November 1525 bis 30. April 1526 schon 195 fl. 5 gr., vom 20. November 1526 bis 30. April 1527 bereits 233 fl. 6 gr.81 und vom 20. November 1527 bis 30. April 1528 immerhin noch 200 fl. 2 gr.82 Im zweiten Halbjahr, von Walburgis bis Elisabeth, wurden 1525 216 fl. 18 gr. kassiert, 1526 284 fl. 16 gr., 1527 275 fl. 11 gr., 1528 281 fl. 1 gr. und 1529 waren es 262 fl. 16 gr. Auf diesen hohen Durchschnittswerten blieben die Geleitseinnahmen auch in den folgenden Jahren.83 Die erheblichen Schwankungen gehen möglicherweise auf schlechte Erntejahre und geringen Getreidetransport zurück.
2.2. Der Warenverkehr durch die Altenburger Nebengeleite Gerstenberg, Schmölln, Wintersdorf, Börten, Altmörbitz, Treben und Lucka Das Hauptgeleit Altenburg war durch mehrere Nebengeleite abgesichert: Altmörbitz lag etwa 10 km östlich Altenburgs, wohl um den hier auf die Straße Borna – Chemnitz stoßenden Ost-West-Verkehr zu kontrollieren, Schmölln, etwa 12 km südwestlich von Altenburg, und (Wilden-)Borten, etwa 5 km westlich von Schmölln, hatten offensichtlich die Aufgabe, den westlich von Altenburg verlaufenden Nord-Süd-Warentransport zu erfassen. Die Nebengeleite Gerstenberg, Wintersdorf, Treben und Lucka lagen alle im nördlichen und nordwestlichen Vorland Altenburgs, nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Da dieses Gebiet durch die via imperii und die Straße Borna – Chemnitz, aber auch durch eine Verbindung nach Naumburg für den überregionalen 79 Die Begründung, daß Fuhrleute so [...] in die Margk, an Rein, Nürnbergk oder Breßlau faren und über vierzehen Tage außn bleiben, geben [...] wider vol Gleit und Zolh, hätte sonst auch keinen Sinn. 80 Über Wolf Bender als Fischtransporteur siehe oben S. 389, Anm. 55. 81 Dabei fiel der Jubilatemarkt 1527 nicht in diesen Zeitraum (Jubilate 1527: 12. Mai). 82 Auch in diesem Jahre lag der Jubilatemarkt außerhalb dieser Rechnung (Jubilate 1528: 3. Mai). 83 Siehe Teil 3, Amt Altenburg.
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Warenaustausch ausreichend erschlossen war, können diese Nebengeleite nur angelegt worden sein, um auch den regionalen Warenverkehr zu besteuern. Den Beweis dafür liefern auch die Geleitsordnungen: in ihnen ist nur die Rede von Agrarprodukten wie Vieh, Getreide, Wolle, allein für das Nebengeleit Gerstenberg werden auch Salz- und Zentnergutfuhren genannt.84 Leider sind nur für Gerstenberg ausführliche Rechnungen erhalten; von den übrigen Nebengeleiten sind lediglich die Angaben über die jährlichen Einnahmen überliefert. Ein Vergleich zwischen der Höhe der Geleitsgebühren und der Höhe der Einnahmen lässt aber dennoch bestimmte Rückschlüsse zu, zumal die Aussagen der Gerstenberger Quellen als Maßstab gelten können. Im zunächst untersuchten Zeitraum vom 30. April bis 18. November 1525 passierten insgesamt 492 Kornfuhren (483 Wagen und 5 Karren) das Nebengeleit Gerstenberg. Davon kamen allein 477 Fuhren aus dem Gebiet um Pegau. Zielorte von 78 Fuhren waren Dorf-Chemnitz, von 49 Wagen Borna bei Chemnitz und von 32 Fuhren Stollberg im Erzgebirge.85 Höhepunkte des Getreidewagendurchgangs waren die Tage zwischen dem 13. und 19. August 1525 mit 30 Wagen und 149 Pferden; insgesamt wurden bei den Getreidefuhren 2.287 Pferde registriert. Zu diesen Getreidetransporten kommen im gleichen Zeitraum noch 261 Wagen und 53 Karren mit Salz, so dass allein mit diesen beiden Waren 744 Wagen und 58 Karren das Nebengeleit in südlicher Richtung passierten. Daraus errechnet sich (bei 29 Wochen) eine wöchentliche Frequenz von mehr als 25 Wagen und 2 Karren, für ein Nebengeleit eine außerordentlich hohe Zahl. Da in Gerstenberg von einem Pferde, so Getreide fhuren, nur 6 d. Geleitsgebühren kassiert wurden – man giebet doselbst keinen Wagenzol –, betrugen die Geleitseinnahmen für das Getreide etwa 54 fl. 10 gr., also fast 50 % der Halbjahres-Gesamteinnahmen. Mit diesen umfangreichen Transporten erschöpft sich aber nicht die Bedeutung dieses Nebengeleites: Allein in dem kurzen Zeitraum vom 25. Juni bis 5. Juli 1525 wurden 28 Wagen und 2 Karren mit 135 Pferden registriert, die Güter 84 Siehe Teil 4, Nr. 2b. Die Bestimmungen für die Nebengeleite lauten: – Gleytsordnungk zu Schmoln. Von einem gemesten Rind 1 gr., von einem gemesten Schwein 1 gr., von 1 mager Schwein 6 d., von ein geringen Schwein 6 d., von einem jungen Schwein 4 d., von 1 Schopfs 1 a Heller, von ledigen pferden, das an der Hand gefurt wird 1 gr., von einem Pferdte, das Getreide furet 6 d., von einem Viertel Bier 1 gr. – Gleytsordenungk zu Gerstenbergk. Von einem Pferde, so Saltz furen 1 gr., von einem Pferde, so Getreide fhuren 6 d., von einem Pferde, so Centhnerguter furen 1 gr., und man giebet doselbs keinen Wagenzol. – Gleytsordenungk zu Wyntersdorf. Von 1 Wagen 4 d., von 1 Karn 2 d., ehr füre auch was ehr wolle. – Gleytsordenungk zu Altenmerbitz wurdet dergleichen genohmen und damit gehalden wie zu Wintersdorf. – Treben, das wurdet in allermaßen genhomen wie zu Wintersdorf. 85 Weiter werden häufig genannt: Röhrsdorf (25 Wagen), Günsdorf (23 Wagen), Gruna (?, zur Grune – 19 Wagen), Glösa (18 Wagen), Zwönitz (17 Wagen), Pleißa (16 Wagen), Reichenbrand (15 Wagen), Jahnsdorf (15 Wagen), Lungwitz (12 Wagen), Adorf (11 Wagen), Gelenau (10 Wagen).
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nach Naumburg zur Peter- und Pauls-Markt brachten oder von dort mit Waren beladen zurückkehrten. Die Fuhrleute stammten aus Chemnitz (15 Wagen), Stollberg (2 Wagen), Lengefeld (4 Wagen), Hartmannsdorf (1 Wagen), Penig (4 Wagen), Keldern (?, 2 Wagen). Weitere 4 Güterwagen mit 15 Pferden wurden darüber hinaus registriert unterwegs nach Pegau und (Hohen-)Mölsen, darunter 2 Fuhrleute aus Chemnitz. Von vielleicht noch höherem Rang dürften aber die 34 Wagen (und 183 Pferde) sein, die innerhalb der 29 Wochen Blei aus Goslar durch Gerstenberg transportierten oder auf der Hinfahrt nach Goslar waren. Ziele der beladenen Wagen waren – nach der Herkunft der Fuhrleute zu schließen – das Erzgebirge mit Stollberg, Zwönitz, Chemnitz, Waltersdorf, Geyer, Prießnitz, Günsdorf, Annaberg, Dorf-Chemnitz. 2 Wagen gehörten einem Fuhrmann aus Erfurt. Diese relativ hohe Zahl der Bleitransporte ist umso bemerkenswerter, als bereits 1515 in der Jahresrechnung festgestellt wurde,86 dass die Geleitseinnahmen um 11 ß (= 31 fl. 9 gr.) gesunken seien aus Ursache, daß die Bleiwagen nicht mehr faren, und nach einer Notiz von 1523 verringerte sich der Bleitransit weiter (oder abermals?). Bis zu diesem Datum sollen jährlich 150 Bleiwagen in Gerstenberg registriert worden sein.87 Daneben wurden noch 14 Wagen mit Waid vergleitet (aus Weißenfels nach Chemnitz, Prießnitz und Comotau), außerdem 2 Wagen mit Wolle (nach Zwickau), und ein Chemnitzer Fuhrmann brachte 2 Karren mit Sensen. Eine weitere Auswertung von Gerstenberger Quellen müsste klären, ob der ermittelte Warendurchgang dem allgemeinen Durchschnitt entspricht. Immerhin verbleiben für die zweite Hälfte des Rechnungsjahres 1525 / 26 nur noch Geleitseinnahmen in Höhe von 48 fl. 8 gr., denn die Jahreseinnahmen betrugen 162 fl. 11 gr.88 In den vorhergehenden Jahren lagen die Einnahmen wesentlich niedriger, in den nachfolgenden Jahren erheblich höher.89 Die großen Unterschiede innerhalb eines Jahres, aber auch die Unterschiede zwischen den Jahren können nur im schwankenden Getreidetransit ihre Ursache haben. Wenn davon ausgegangen wird, dass die Altenburger Nebengeleite – mit Ausnahme von Gerstenberg – durchweg für den Salztransport und für den regionalen Austausch von Agrarprodukten angelegt wurden, und die primitiven Geleitsbestimmungen bestätigen diese Auffassung ebenso wie die relativ hohen Geleitseinnahmen, dann kann es sich auch hier nur um Getreidetransporte ähnlich wie in Altenburg oder Gerstenberg gehandelt haben. So werden auch in den Altenburger Geleitsrechnungen mehrfach Wagen und Karren mit Getreide erwähnt, die zuvor durch Treben oder Lucka gefahren waren und dort bereits Geleitsgebühren bezahlt hatten. 86 87 88 89
ThHStA W, Reg. Bb 139. ThHStA W, Reg. Cc 812. Nach der Jahresrechnung ThHStA W, Reg. Bb 152. Siehe Teil 3, Amt Altenburg.
2. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT ALTENBURG
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In Ermangelung konkreter Transitaussagen können nur die Einnahmen der einzelnen Nebengeleite für die Frequenz herangezogen werden. Wenn in Lucka,90 in Wintersdorf, in Treben und in Altmörbitz für einen Wagen nur 4 d. zu zahlen waren, dann konnten für 1 gr. 3 Wagen das Geleit passieren und für 1 fl. 63 Wagen. Danach hätten 1524 / 25 folgende Wagen die Nebengeleite durchfahren können: Lucka Treben Altmörbitz Gesamt
15 fl. 19 gr. 8 fl. 10 gr. 33 fl. 1 gr.
= = =
1.002 Wagen 503 Wagen 2.082 Wagen 3.587 Wagen
Diese hohen Zahlen stiegen 1540 / 41 in außergewöhnliche Dimensionen. Gegenüber 1524 / 25 erhöhten sich die Geleitseinnahmen in Gerstenberg von 140 fl. 8 gr. auf 288 fl. 4 gr., in Lucka bzw. Wintersdorf von 15 fl. 19 gr. auf 44 fl. 13 gr., dafür waren die Einnahmen in Treben um 2 fl. 1 gr. (8 fl. 10 gr. : 6 fl. 9 gr.) und in Altmörbitz um 9 fl. 12 gr. (33 fl. 1 gr. : 23 fl. 10 gr.) geringer. Zusätzlich sind für 1540 / 41 die Einnahmen das Nebengeleites (Wilden-)Pörten in Höhe von 40 fl. 19 gr. bekannt. Entsprechend der Berechnungsmethode für 1524 / 25 ergeben sich 1540 / 41 folgende Frequenzen: Lucka-Wintersdor Treben Altmörbitz Wildenpörten
44 fl. 13 gr. 6 fl. 9 gr. 23 fl. 10 gr. 40 fl. 19 gr.
= = = =
2.801 Wagen 415 Wagen 1.479 Wagen 2.577 Wagen
Daraus errechnet sich für diese Nebengeleite – ohne Gerstenberg – ein Transit von insgesamt 9.066 Wagen! Welche Rolle dabei noch Schmölln spielte, ist vorläufigt nicht zu klären. Auch wenn in der Geleitsordnung Getreide erst an vorletzter Stelle und Salz gar nicht erwähnt werden, so wird der Transit dennoch fast ausschließlich von Agrarprodukten bestimmt. Und da Schmölln nirgends als wichtiges Viehhandelszentrum erwähnt war, so dass nur ein regionaler Viehaufoder -durchtrieb möglich ist, muss der Getreidetransport durch dieses Nebengeleit von ziemlicher Bedeutung gewesen sein. Die Geleitseinnahmen betrugen im Bauernkriegsjahr 1524 / 25 91 zwar nur 17 fl. – zuvor wurden 26 fl. 13 gr. und danach 25 fl. 9 gr. verzeichnet –, aber 1540/41 wurden 42 fl. 15 gr. eingenommen. Umgerechnet ergibt sich danach für 1524 / 25 die theoretisch mögliche Zahl von 714 Wagen und für 1540 / 41 sogar von 1.794 Wagen. Es muss an dieser Stelle nicht noch einmal ausführlich erläutert werden, dass es sich bei diesen Zahlen nur um Schätzungen handelt, die allerdings von tatsächlichen Ergebnissen ausgehen. Sie sind deshalb auch nur als mögliche allgemeine Richtwerte zu verstehen. 90 Ebenda. 91 Vgl. zu den bäuerlichen Unruhen im Raum Schmölln STRAUBE, Über Teilnehmer und Folgen, siehe dazu auch Teil 3, Amt Altenburg.
400
VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
2.3. Der Getreidetransport durch die Geleite Borna, Altenburg und die Altenburger Nebengeleite Die hohen Getreide-Transitfrequenzen der Geleite in Borna und Altenburg mit den Nebengeleiten erhalten ihren Rang erst in ihrer Summe. Allein für diese drei Geleite Borna, Altenburg und Gerstenberg ließen sich für den Zeitraum vom 1. Mai bis 18. November 1525 1.648 Wagen, 5 Karren, 180 Fuder und 246 Scheffel Getreide nachweisen. Bei den weiteren Altenburger Nebengeleiten können nur Schätzwerte gewonnen werden; die Geleitseinnahmen brachten im Jahre 1525 / 26 in Altmörbitz 26 fl. 4 gr., in Wildenpörten 20 fl. 5 gr., in Lucka 17 fl. 8 gr. und in Treben 6 fl. 3 gr., zusammen 69 fl. 20 gr. Ausgehend von den Anteilen an Getreidewagengebühren im Beigeleit Gerstenberg von etwa 50 % ergeben sich für diese Nebengeleite Einnahmen von Getreidetransporten von etwa 34 fl. 20 gr., d. h., es müssten etwa 2.202 Getreidewagen diese Geleitsstellen passiert haben. Hinzu kommen noch mögliche 534 Wagen aus Schmölln (Gesamteinnahmen 25 fl. 9 gr., davon 50 % = 12 fl. 15 gr. Gebühren je Wagen 6 d.), so dass insgesamt 2.736 Wagen im Rechnungsjahr 1525 / 26 diese Nebengeleite passiert haben könnten. Wird nun auch wieder nach dem Altenburger und dem Gerstenberger Beispiel angenommen, dass etwa ⅔ der jährlichen Getreidelieferungen auf das erste halbe Rechnungsjahr (1. Mai bis 18. November) fallen, dann ergibt sich als mögliche Gesamtzahl 1.824 Wagen für diese Nebengeleite. Mit den erforderlichen Vorbehalten kann danach davon ausgegangen werden, dass im Zeitraum vom 1. Mai bis 18. November 1525 etwa 3.472 Wagen mit Getreide (und 5 Karren, 180 Fuder und 246 Scheffel) die Straßen zwischen Borna und Schmölln geleitspfl ichtig in Richtung Süden und Südosten befuhren. Um zu weiteren Quantifizierungen zu kommen, muss das Gewicht der Wagenladungen bestimmt werden. Wie die Bespannung mit 2, 3, 4 und mehr Pferden je Wagen deutlich macht, war die Größe und dementsprechend die Tragfähigkeit der Wagen offensichtlich sehr unterschiedlich.92 Aber auch unabhängig davon handelt es sich bei einer Wagenladung nicht immer um eine konstante Größe, vielmehr waren die Wagen häufig nicht voll ausgelastet. Die Geleitsschreiber vermerkten dann aber nicht volle Ladung oder aber sie gaben die Ladung in Fuder oder Scheffel an.93 Den Begriff Fuder näher zu bestimmen, ist z. Z. 92 Deshalb erscheint es notwendig, nach Möglichkeit stets auch die Anzahl der Pferde je Wagen anzugeben. Aus der Summe der Zugtiere ergeben sich auch wichtige Hinweise für die Transportorganisation, für die Träger des Fuhrwesens, für den Umfang der Ausspannen usw. 93 Ein Fuder sind einmal 4 Scheffel, zum anderen werden 4 Scheffel auf einem Wagen von 4 Pferden transportiert. Ein weiterer Transport vom 1. Juli mit 4 Pferden und 4 ½ Scheffel wurde in Altenburg 1524 als nicht volle Ladung bezeichnet. Eine andere Eintragung vom 26. Oktober 1524 wiederum vermerkt die Geleitsdurchfuhr von 8 Scheffel auf 2 Wagen ohne weitere Kommentierung.
2. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT ALTENBURG
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noch nicht möglich,94 die Korn-Wagen, d. h Wagenladungen mit Roggen, wurden z. B. in Altenburg vergleitet mit 3 d. für den Wagen und mit 6 d. je Pferd, die Fuder durchgehend mit 2 gr. (deshalb ließ sich auch die Anzahl der Pferde nicht ermitteln). Um zu relativ sicheren Angaben zu kommen, können deshalb nur die Wagenladungen für die weiteren Berechnungen herangezogen werden. Nach einer Angabe bei Hans Schober95 wurden 1540/41 mit 17 Geschirren 448 Scheffel Hafer und mit 139 Geschirren 3.058 Scheffel Korn von Altenburg nach Torgau transportiert. Das entspricht einer Ladung von 21 bzw. 22 Scheffel je Wagen. Ein Altenburger Scheffel maß 146,56 Liter.96 Ein Liter Korn wiegt etwa 700 gr., d. h. auf einem Kornwagen – Hafer ist leichter – wurden etwa (146.56 x 700 x 22) 2.257 kg oder 45 Ztr. Korn transportiert.97 Ausgehend von diesen Berechnungen könnten also auf den 1.648 nachgewiesenen Getreidewagen durch die Geleite Borna, Altenburg und Gerstenberg in der Zeit vom 1. Mai bis 18. November 1525 nicht weniger als 74.160 Ztr. oder 3.708 to Getreide transportiert worden sein. Werden dazu die Ladungen der nicht genau zu ermittelnden etwa 1.824 Wagen aus den Altenburger Nebengeleiten hinzugezählt, dann ergibt sich die ungewöhnliche Zahl von 156.240 Ztr. oder 7.812 Tonnen. Die Frage ergibt sich, ob diese teilweise aus Annahmen errechneten Getreidemengen tatsächlich für den Markt produziert werden konnten. Immerhin mussten bei einem durchschnittlichen Verhältnis von etwa 1 : 4 zwischen Saat und Ernte98 im Jahr zuvor ungefähr 4.000 Ztr. Getreide ausgesät worden sein. Zweifellos bedarf es dazu noch weiterer Untersuchungen, etwa hinsichtlich der genutzten Ackerflächen; aber offensichtlich war trotz grundsätzlich höheren Bedarfs99 und gesteigerter Nachfrage die damalige Landwirtschaft leistungsfähiger, als bisher angenommen wurde. Dafür sprechen nicht nur die konkreten Zahlen im Getreidetransport, sondern auch die im anderen Zusammenhang nachgewiesenen Produktionsmöglichkeiten.100 Die Frage beantwortet sich auch insofern, als natürlich die von der agrarischen Produktion weitgehend getrennten Bergleute (und ihre Familien) im Erzgebirge und die zahlreichen Bewohner der sächsischen Städte verpflegt werden mussten und auch wurden und darüber hinaus Getreidetransporte nach Franken bekannt sind.101 Weitere Forschungen auch zum 94 95 96 97
98 99 100 101
Es wäre zu prüfen, ob es sich dabei evtl. um unausgedroschenes Getreide gehandelt hat. Hans SCHOBER, Das kursächsische Amt Altenburg, phil. Diss. Leipzig 1926, S. 37. Nach Rudolf JAUERNIG, Die alten in Thüringen gebräuchlichen Maße, S. 8. Damit wird die Vermutung von G. FRANZ, Der deutsche Landwarenhandel, Hannover 1960, S. 23, präzisiert, wonach die Frachtleistung eines zweispännigen Wagens 1.000 kg betrug. Allerdings sind seine weiteren Überlegungen über die Entfernungen und die Reisegeschwindigkeiten im Getreidehandel nicht haltbar. Vgl. meine Darstellung: Über den Handel mit Agrarprodukten [...], S. 68 f. Vgl. dazu meine Untersuchung: Über Getreidehandel, S. 98, Anm. 23. Vgl.: Über den Handel mit Agrarprodukten [...], S. 69 ff. Vgl.: STRAUBE, Über Getreidehandel, S. 94, dort auch die weitere Literatur.
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
Getreidehandel und zum Getreidetransport können zur Klärung dieses Komplexes entscheidend beitragen. Notwendig sind auf jeden Fall Untersuchungen über längere Zeiträume hinweg, wobei weitgehend davon auszugehen ist, dass das Getreide aus bäuerlicher Produktion stammt und die Kleinproduzenten somit unmittelbar mit dem Markt verbunden waren.102
3. Der Warenverkehr durch das Geleit Zwickau mit seinem Nebengeleit Werdau 3.1. Der Warenverkehr durch das Geleit Zwickau Die ökonomischen und die verkehrsgeografischen Positionen hoben Zwickau im 16. Jahrhundert eindeutig von allen anderen sächsischen Städten an der Reichsstraße zwischen Leipzig und Nürnberg ab.103 Zwickau war eng verbunden mit den neuen ökonomischen Entwicklungen im Erzgebirge und hatte auf eigenem Territorium selbst umfangreiche frühkapitalistische Produktionsverhältnisse vor allem in der Textilproduktion entwickelt.104 Damit und durch die Handelsstraßenverbindungen nach Chemnitz,105 Freiberg, Dresden und weiter nach Schlesien und dem Nordosten106 gehörte Zwickau zweifellos zu den wichtigsten »modernen« Handelszentren jener Zeit,107 so dass ein Zeitgenosse sogar verlangen 102 Welche Rolle Getreide von den landesherrlichen Vorwerken spielte, das normalerweise nicht zu vergleiten war, ist noch nicht geklärt. Welche Quantitäten von diesen Gütern dem Markt zur Verfügung gestellt werden konnten, ist nachgewiesen in STRAUBE, Über den Handel mit Agrarprodukten. 103 Siehe oben S. 292, Anm. 112. 104 Dazu Karl STEINMÜLLER, Zur Lage der Zwickauer Tuchmacherei zwischen 1470 und 1530, in: Die frühbürgerliche Revolution in Deutschland, Berlin 1961, S. 220 – 224. 105 DERS., Die Chemnitzer Familie Neefe. 106 Bereits 1462 war durch Kurfürst Friedrich von Sachsen der Straßenverlauf durch Zwickau festgelegt worden: von Budissin die Wagen, die gein Francken wollen, süllen von Budissin gehen uff Bischoffswerde, Dresen, Fribergk, Kempnitz, Voitzpergk und furt gein Francken (ThHStA W, Reg. Bb 106; siehe oben S. 65 und S. 378). Diese Straße wurde aber weit weniger frequentiert als die Reichsstraße über Leipzig und weiter die Hohe Straße nach Osten. 107 Vgl. dazu Helmut BRÄUER, Zwickau zur Zeit Thomas Müntzers, bes. S. 193 ff.: »Mit vollem Recht kann Zwickau seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert als Fernhandelsstadt für textile Waren gelten [...]. Außerdem ragte auf Grund der geographischen Lage der Stadt der Durchgangshandel Ost–West und Nord–Süd über das Mittelmaß hinaus« (S. 195). Zu untersuchen bleibt allerdings die Feststellung Bräuers, ob »das Stapelrecht, also die Pflicht der Fernhändler, ihre Ware in Zwickau eine bestimmte Zeit zum Verkauf feilzubieten, die wirtschaftliche
3. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT ZWICKAU
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konnte, die Leipziger Märkte nach Zwickau zu verlegen.108 Die erhaltenen Rechnungen entsprechen nicht dem allgemeinen Niveau, sondern sind außerordentlich schludrig geführt worden. So fehlen oftmals die Herkunftsorte der Fuhrleute und das jeweilige Datum, an dem das Geleit passiert wurde.109 Allerdings widerspiegeln die vorliegenden ausgewerteten Quellen nur unzureichend die eingangs skizzierte Stellung der Stadt, weil der Eigenhandel in den Zwickauer Geleitsrechnungen ebenso nicht erfasst wurde wie der Getreide- und der Salztransport110 außerdem war das, was der Stadt Zwickau auf dem Snepergk zugefürth wirdet, inhalts irer Privilegien [...] gleits- und zolfrey und wurde deshalb nicht in den Rechnungen eingetragen.111 Warum jegliche Hinweise auf den Getreidehandel fehlen, der ja aus den Altenburger und Bornaer Quellen hinreichend bekannt ist, lässt sich nicht erklären, zumal in den Geleitsordnungen ausdrücklich vermerkt wird, dass von Getraidicht, so das durch wirt gefurt, von einem Wagen 2 gr. zu zahlen waren. Die Salzkarren wurden vermutlich deshalb nicht vom Geleitsmann notiert, weil vom Salz, das hie abgeladen wurde, von dem Fuder 1 Viertel, der xiiii 1 Scheffel tragen, ins Ampt abgeliefert werden musste und somit nicht unter die Geleitsbestimmungen fiel.112 In den Rechnungen fehlen auch alle Hinweise auf den Transit von Holz und Holzwaren, obwohl in den Geleitsordnungen Waldtwergk ausdrücklich erwähnt wird. Dagegen lässt sich der überregionale Warenaustausch auf den beiden Transitstraßen besser als sonst charakterisieren und damit auch der wirtschaftliche Einzugsbereich der Stadt.
108 109 110
111 112
Entwicklung begünstigt hat«, tatsächlich so eine tiefgreifende Wirkung gehabt hat. Nachzuweisen ist jedenfalls ein ungehinderter Transit vor allem auf der Reichsstraße. ThHStA W, Reg. Cc 188. Dazu STRAUBE, Ein Furschlack. Siehe oben S. 293, Anm. 118. Die Zwickauer Ratsprotokolle enthalten zahlreiche Nachrichten vom Kornkauf für die Bedürfnisse der Stadt: 1535 wollte der Rat auf Anordnung des Kurfürsten Korn kaufen bei den Abteien, dem Adel, sonderlich um Pegau, Zeitz, Leipzig und anderen Orten. (Ratsprotokolle Zwickau, IIIx, 64, 1534 / 35, p. 127). 1536 bot Er Christoff von Taubenhayn zu Freiburgk in Doringen dem Rat an, etlich tausend Scheffel Korns zu verkaufen. Nach Preisverhandlungen und Besichtigungen des Korns durch zwene Becken, kam der Kauf zustande, nicht zuletzt wohl, weil des Getreide aufm Kornhaus bey dem Frauenthor anbrüchig geworden und weisse Maden darein kommen sind. (ebenda, IIIx, 64a, p. 65). Im gleichen Jahr sollte noch Korn gekauft werden in der Grafschaft Mansfeld, in Aschersleben und aus dem Kloster Heusdorf. Bd. 4, Nr. 100e. Danach können nur die Amtsrechnungen Zwickaus Auskunft geben. Allerdings richtete Zwickau am 28. Januar 1524 an Eger die Bitte, 1 oder 2 Wagen Salz zu schicken. Eger musste ablehnen, weil die Stadt keinen Salzkasten habe und die eigenen Einwohner zu der Zeit gar wenig Saltz hätten und selbst großen Mangel zu besorgen hätten (nach Wild, Regesten, Nr. 453 und 454).1561 schrieb Eger an Kaiser Ferdinand, dass Plaßensaltz (?) durch etliche Fuhrleute aus Adorf und Oelsnitz nach Eger gebracht und auf den Jahrmärkten dem gemeinen Mann metzenweis verkauft würde. Hallisches Salz wurde danach nicht fuderweise verkauft oder durchgeführt. Scheibensaltz dagegen würde von Egerer handelnden Bürgern fuderweis aus Regensburg gebracht und in Scheiben verkauft (ebenda, Nr. 636).
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
Die Transitgüter lassen sich in zwei große Gruppen einteilen, die zugleich auch die Qualität des Handels kennzeichnen. Da ist zunächst der Transport von Bier und Wein. 1524 / 25 wurden 62 Fuder mit Schneeberger Bier erfasst, und 18 Wagen und 106 Karren brachten mit 328 Pferden Wein nach Annaberg. 1525 / 26 waren es 56 Fuder Bier und Wein auf 15 Wagen, 49 Karren mit 275 Pferden nach Annaberg. In beid en Jahren waren für Bier Gera und Zeitz die wichtigsten Ziele der Wagen und Karren mit vorwiegend Ronneburger, Seligenstädter, Geraer und Jenaer Fuhrleuten.113 Der Weintransport war noch umfangreicher, denn zu den Lieferungen nach Annaberg kamen mehrere Wagen und Karren nach Schneeberg und Chemnitz – Eigentum von Fuhrleuten aus den thüringischen Weindörfern114 – und vor allem größere Mengen von süßem Wein aus dem Süden (1524 / 25: 22 Wagen, 1525 / 26: 23 Wagen) zur Durchfahrt nach Leipzig.115 Ansonsten wurde der Warendurchgang Zwickau durch eine zweite Warengruppe bestimmt, die weitgehend den »modernen Handel« repräsentierte. Neben Eisen und Eisenwaren, Leder und Rauchleder, Tuch, Wolle, Leinwand und Kardendisteln (zum Krämpeln der Wolle oder zum Rauen der Tuche), Hering und Fisch, Kupfer, Blei und Zinn, war es vor allem Kramerei, die zu den Fernhandelsgütern zählte und in großen Mengen in Zwickau vergleitet wurde. Insgesamt wurden 1524/25 312 Wagen und 9 Karren und 1525/26 247 Wagen und 14 Karren mit diesen Waren registriert. Davon waren 1524/25 259 Wagen und 2 Karren in Richtung Süden unterwegs, 49 Wagen auf dem Wege nach Altenburg und Leipzig und mit 4 Wagen (mit Blei) nach Schneeberg. Lediglich 7 Karren hatten Chemnitz als Ziel. 1525/26 fuhren 210 Wagen und 3 Karren nach Plauen, Oelsnitz und Eger, 37 Wagen nach Leipzig und 11 Karren nach Chemnitz. Das Missverhältnis zwischen Nord-Süd- und Süd-Nord-Verkehr ist offensichtlich. Zweifellos ist die – in den Zwickauer Geleitsordnungen nicht ausgewiesene – 14tägige Geleitsfreiheit die Ursache dafür, zumal der letzte Geleitsort der Transporte nirgends angegeben und somit auch nicht zu klären ist, wie stark die Straße zwischen Zwickau und 113 Je Fuder wurden 2 gr. Geleitsgebühren kassiert. Im Zusammenhang mit dem Biertransit sind noch die Hopfentransporte zu erwähnen, die, ohne erkennbare Herkunft, meist in Richtung Plauen, Werdau, Oelsnitz, Zwickau passierten und offensichtlich – mit Fuhrleuten aus Eger, Kaden und Prag – nach Böhmen bestimmt waren. Die Quantitäten sind schwer zu bestimmen. 1524/25 waren es 9 Wagen, 3 Karren und 8 Fuder, 1525/26 nur 1 Wagen, 5 Karren und 7 Fuder. Bemerkenswert sind dabei je ein Fuhrmann aus Braunschweig mit Weiterfahrt nach Lichtenstein und ein Fuhrmann aus Torgau, der nach Plauen unterwegs war. Andererseits brachten Lichtensteiner Fuhrleute Hopfen nach Werdau und Plauen. 114 Besonders stark vertreten waren Fuhrleute aus Schleusingen, Waltershausen, Mehlis, Suhl und Tambach. 115 1525 / 26 befanden sich darunter 3 Wagen aus Regensburg und 3 Wagen aus Landau (?). Die übrigen Fuhrleute aus Adorf und Wunsiedel sind in den anderen Geleitsorten bekannt durch Zentnerguttransporte.
3. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT ZWICKAU
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Chemnitz frequentiert wurde.116 Auch die Herkunftsorte der Fuhrleute hat der Geleitsschreiber nicht durchweg angegeben, aber bestimmte Orte sind in Zwickau ähnlich repräsentiert wie in Borna oder in Altenburg. So kamen nach den Zwickauer Geleitsrechnungen 1524 / 25 allein 165 Wagen nachweislich aus Wunsiedel (109 Wagen), Hof (21 Wagen), Adorf (15 Wagen), Thiersheim (10 Wagen), Freiberg und Eger (je 5 Wagen), 1525 / 26 waren es 187 Wagen, und zwar aus Wunsiedel 129, Thiersheim 27, Adorf 19 und Hof 12.117 Nicht übersehen werden dürfen dabei die Zwickauer Fuhrleute, die – außer im Tuchtransport – zweifellos auch stark am Austausch anderer Güter beteiligt waren. In beiden untersuchten Jahren wurden 1524 / 25 39 Wagen und 1525 / 26 31 Wagen (mit 175 bzw. 130 Pferden) mit Blech, Eisen, Stahl und Stahlwaren in den Rechnungen eingetragen. Von besonderem Interesse sind dabei jene Transporte, die, mit Sensen, Klingen, Messerklingen beladen und wie alle anderen Wagen aus Franken mit Fuhrleuten (fast ausschließlich) aus Wunsiedel, Hof und Bayreuth unterwegs nach Leipzig oder Altenburg waren, registriert wurden. 1524/25 waren es – neben 11 Wagen mit Blech und Eisen – 3 Wagen mit Sensen, 2 Wagen mit Klingen, 6 Wagen mit Messerklingen, 2 Wagen mit Messerklingen und Sensen, 5 Wagen mit Eisenklingen, Sensen und Käse, 6 Wagen mit Blech und Klingen und 4 Wagen mit Blech, Klingen und süßem Wein. Die Anzahl dieser Wagen ist sicher nicht sehr groß, aber da die Wagen durchschnittlich mit 5 Pferden bespannt waren, ist auch mit einer Ladung von jeweils 40 bis 45 Ztr. zu rechnen. Immerhin finden sich außer in Erfurt sonst nirgends derartige Quantitäten. Ähnlich verhält es sich mit Leder und Rauchleder. In keiner anderen Geleitsrechnung sind diese Waren so konzentriert ausgewiesen wie in Zwickau. Leder wurde 1524 / 25 mit 16 Wagen und Fuhrleuten aus Adorf (13 Wagen), Weißenstadt (2 Wagen) und Neuenkirchen (1 Wagen) nach Leipzig und mit 5 Wagen von Leipzig nach Eger (4 Wagen) und Oelsnitz (1 Wagen) transportiert. 1525 / 26 ist nur der bereits genannte Konvoi von 4 Wagen mit Messerklingen und Leder nach Leipzig erwähnt. Ebenfalls mit 116 Es erscheint allerdings wenig wahrscheinlich, dass sich über diese Straße ein besonders intensiver Warenverkehr vollzogen hat, auch wenn möglicherweise Zwickauer Fuhrleute einen wesentlichen Anteil an der Frequenz dieser Straße gehabt haben. Leider informiert die Arbeit von ZIMMERMANN, Das Zwickauer Fuhrwesen, nur unzureichend zu dieser Frage. Die Zwickauer Quellen können auch nicht einen starken Warenaustausch zwischen Nürnberg und Breslau usw. bestätigen, wie ihn z. B. Friedrich LÜTGE in seiner außerordentlich materialreichen anregenden Studie über den »Handel Nürnbergs nach dem Osten im 15./16. Jahrhundert« angenommen hat: »Im besonderen wurde von Nürnberg aus ein Straßenzug entwickelt, der nördlich des Erzgebirges durch die Oberlausitz ging und der durch die Städte Hof, Plauen, Chemnitz, Dresden, Bautzen, Görlitz und Breslau gekennzeichnet ist, eine Straße also, die Leipzig nördlich liegen ließ.« Vgl. LÜTGE, Beiträge zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, S. 154 f. Hier muss wohl die Relation zur Reichsstraße beachtet werden. 117 Bei den übrigen Frachtwagen lässt sich die Herkunft nur anhand der Familiennamen der Fuhrleute ermitteln.
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
4 Wagen brachte ein Freiberger Fuhrmann Wachs und Leder durch Zwickau in Richtung Plauen. Rauchlederwagen sind 1524 / 25 nicht weniger als 115 verzeichnet, darunter allerdings auch Wagen, die gleichzeitig Hering (33 Wagen) oder Kramerei (7 Wagen) geladen hatten. Von den 115 Wagen war für 47 Plauen und für je 34 Wagen Eger und Oelsnitz das nächste Ziel. Bemerkenswert erscheinen dabei Massentransporte wie die von Hans Adler aus Adorf und Andres Lauber von Thiersheim, die an einem Tage allein 17 Wagen (und 85 Pferde) mit Rauchleder von Leipzig nach Eger für 3 fl. 5 gr. in Zwickau vergleiteten, oder von Ludwig Zobelt von Wunsiedel, der ebenfalls mit einem Mal 12 Wagen (und 48 Pferden) mit Rauchleder und Hering auf dem Wege nach Plauen durch Zwickau führte und 2 fl. 6 gr. Gebühren zahlte. Eine ähnlich hohe Quantität an Rauchleder ließ sich für 1525 / 26 nicht nachweisen: Lediglich 36 Wagen verzeichnete der Geleitsschreiber. Vermutlich handelt es sich bei Rauchleder nicht um Pelze, sondern um Felle, deren Wert dennoch beträchtlich gewesen sein kann. Eine weitere Besonderheit der Zwickauer Quellen ist, dass sich hier erstmalig an der Reichsstraße der Fischtransit präzise erfassen und qualifizieren lässt. Auch bei dieser Warengruppe wurden die Wagen vor allem von Fuhrleuten aus Franken (Wunsiedel, Hof, Thiersheim, Weiden, Kupferberg), dem Vogtland (Adorf, Schleiz, Gefelle) und aus Eger geführt. 1524/25 wurden in Zwickau nicht weniger als 121 Wagen und 2 Karren mit 494 Pferden im Transit registriert, darunter allerdings 32 Wagen, die noch andere Waren (vor allem Rauchleder) geladen hatten. Auffallend ist das absolute Übergewicht der Heringstransporte: Von den 121 Wagen waren nicht weniger als 100 mit Heringen und nur 21 mit Fisch beladen. Als nächste Zielorte waren fast ausschließlich Oelsnitz, Plauen und Eger angegeben, während die letzte Geleitsstelle nirgends genannt ist. Für 1525/26 zeigt sich ein ähnliches Bild mit 153 Wagen und 2 Karren mit 641 Pferden. Auch hier überwogen Heringstransporte mit 130 Wagen und 1 Karren; 22 Wagen waren noch mit Krämerei, Rauchleder oder Wolle beladen. Gleiche Übereinstimmung zeigt sich bei der Herkunft der Fuhrleute und dem nächsten Ziel der Wagen.118 Diese beachtlichen Quantitäten stellen natürlich nur einen Teil der Heringsund Fischlieferungen nach Zwickau dar, weil nur der Transit vergleitet zu werden brauchte, nicht aber auch jene Lieferungen, die für den Verbrauch in der Stadt bestimmt waren. Für Fische aber, die von einem Zwickauer Markt aus wieder nach außerhalb verkauft wurden, mussten Geleitsgebühren gezahlt werden.119 Deshalb gibt es auch einzelne Eintragungen, wonach mehrere Tonnen 118 Darunter am 26. November 1525 Hans Reinhard aus Regensburg mit Hering und Krämerei auf 3 Wagen und 15 Pferden. 119 Beide Geleitsordnungen legten fest: 1 gr. von einer eintzelnen Thonna Honig, Hering oder Fisch, hie aufgeladen.
3. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT ZWICKAU
407
Fisch oder Hering in umliegende Orte geliefert wurden, ohne dass sich daraus Erkenntnisse für die Fischversorgung insgesamt ableiten ließen. Die Zwickauer Rechnungen lassen leider nicht erkennen, ob die Fischladungen auf der Reichsstraße transportiert wurden oder aus Richtung Chemnitz kamen. Vergleiche anhand der Namen der Fuhrleute werden dadurch erschwert, dass in Zwickau die Eintragungen nicht genau datiert sind. Auffällig ist allerdings, dass kein Fuhrmann, der Fische aus nördlicher (oder nordöstlicher) Richtung brachte, mit einer Fracht nach Chemnitz – Freiberg erwähnt ist. Auf jeden Fall nicht den wirklichen Tatsachen entspricht der in den Geleitsrechnungen fassbare Tuchhandel, denn nach den Geleitsordnungen mussten nur Fremde Geleitsgebühren zahlen.120 Immerhin konnten 1524 / 25 noch verschiedene Transporte mit Zwickauer Tuch ermittelt werden, die vor allem nach Böhmen (Kaden, Komotau, Joachimsthal), aber auch nach Annaberg und Stollberg, nach Chemnitz und Glauchau, nach Werdau und Oelsnitz unterwegs waren. Die Quantifizierung ist schwierig, denn die Gebühren wurden bei vollen Ladungen nach der Anzahl der Pferde erhoben, ohne dass der Wert und die Menge der Tuche eine Rolle spielten. Die Wagenzahl wurde mehr zufällig hinzugefügt. Nur bei nicht voller Ladung wurden die Tuche gezählt. 1524/25 ergeben sich nach den Zwickauer Rechnungen 6 Wagen und 6 Karren gemeine Tuch, 10 Ballen und 56 Tuche, zweifellos eine sehr geringe Menge, so dass mit größter Wahrscheinlichkeit angenommen werden muss, dass Zwickauer Tuche weitgehend auch nur von Zwickauer Fuhrleuten transportiert wurden. Für 1525/26 ließen sich nur 2 Karren, 30 Ballen und 20 Tuche errechnen, darunter allerdings zwei Lieferungen nach Breslau.121 Ob einer Eintragung vom 6. August 1525, wonach ein Fuhrmann Stefan aus der Steiermark 2 Ballen Tuch in Zwickau aufgeladen hatte, größere Bedeutung zukommt, lässt sich nicht feststellen. Obwohl Zwickau und die umliegenden Orte eng mit der Tuchproduktion verbunden waren, wurde auch Wolle im Transit durch das Geleit geführt: 1524 / 25 war es nur eine Wagenladung nach Annaberg, 1525 / 26 waren dagegen Ladungen auf 16 Wagen und 1 Karren – meist von Wunsiedeler Fuhrleuten – auf dem Wege nach Plauen. Ähnlich unbedeutend war auch der Transit von Leinwand. 1524 / 25 kamen nur 9 Wagen durch Zwickau nach Plauen bzw. Hof, 1525 / 26 sogar nur 1 Wagen nach Hof.122 120 Siehe Teil 4, Nr. 100e. In der Geleitsordnung heißt es: 3 gr. von einem Ballen Zwickisch Tuchs, der von Außlendischen auß der Stadt gefurt ader geschickt und von einem entzlichen Tuch 2 d., siehe Teil 4, Nr. 100a. Danach könnte ein Ballen 18 Stück enthalten haben. 121 Zum Zwickauer Tuchexport vgl. die Arbeit von Max MÜLLER, Tuchmacherhandwerk und Tuchhandel in Zwickau in Sachsen. Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte Sachsens, phil. Diss. Leipzig 1929. 122 Zum Textilbereich gehörten auch Kardendisteln, die 1524 / 25 mit 7 Karren (aus Tambach) nach Chemnitz bzw. Hartenstein, 1525 / 26 mit 11 Karren, ebenfalls von Tambach nach Chemnitz, transportiert wurden.
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
Wie bereits erwähnt, spielt Krämerei im Zwickauer Geleit eine besondere Rolle, ohne dass der Begriffsinhalt näher zu bestimmen wäre. Fest steht nur, dass es sich nicht um Tuch oder Wolle, Fisch, Eisen und Eisenwaren, Leder und Rauchwaren gehandelt haben kann, auch nicht um Kupfer, Blei oder Zinn, denn davon wurden 1524 / 25 jeweils 7 Wagen (nach Plauen), 4 Wagen (nach Schneeberg) und 2 Wagen (mit Krämerei, nach Plauen) verzeichnet. 1525 / 26 fehlen dazu alle Angaben. Glas, Käse und Butter, Seife und Unschlitt, Honig und Wachs, von denen einige Transporte bekannt sind, können auch nicht unter Kramerei gezählt werden. Die Geleitsordnungen geben über mögliche andere Waren, die unter diesem Sammelbegriff gefasst werden können, keine Hinweise. Dennoch muss es sich um ein Massengut gehandelt haben, denn immerhin ließen sich für 1524 / 25 44 Wagen und 6 Karren und für 1525 / 26 sogar 60 Wagen und 3 Karren ermitteln, wobei allerdings in diesem Jahre 15 Wagen außerdem Wachs, 13 Wagen außerdem Hering und 3 Wagen zusätzlich süßen Wein geladen hatten. Damit steht Kramerei im Anteil am Gesamttransit 1524 / 25 nach Fisch und Rauchleder an dritter Stelle, 1525 / 26 nach Fisch sogar an zweiter Stelle. Auffällig ist bei Kramerei außerdem, dass sie nicht nur aus Franken nach Leipzig und auch in Gegenrichtung transportiert wurde, sondern sich auch ein Krämerei-Austausch von und nach Schlesien nachweisen lässt. 1524 / 25 fuhren die 44 Wagen und 6 Karren mit folgenden Zielen durch Zwickau: nach Plauen nach Altenburg nach Joachimsthal nach Breslau nach Oelsnitz nach Leipzig nach Lobenstein nach Eger nach Chemnitz nach Schneeberg ohne Richtungsangabe
14 Wagen123 9 Wagen, 1 Karren124 5 Wagen125 4 Wagen126 3 Wagen127 2 Wagen, 1 Karren128 2 Wagen129 1 Wagen (aus Reinsdorf) 1 Wagen, 3 Karren130 1 Karren (ohne Angabe) 3 Wagen
123 Die Wagen kamen aus Breslau (6), Penig, Wunsiedel, Gefell (je 2), 2 Wagen waren ohne Angabe. 124 Die Wagen kamen aus Kupferberg (5), Schleiz (2), Adorf und Hof (je 1). Der Karren kam aus Mergelheim (?). 125 Die Wagen kamen aus Werdau und Naumburg (je 2), 1 Wagen ist ohne Angaben. 126 Alle 4 Wagen gehörten nach Leipzig. 127 1 Wagen kam aus Eger, 2 Wagen sind ohne Angaben. 128 Der Karren kam aus Mehlis, die Herkunft der Wagen war nicht festzustellen. 129 Beide Wagen stammten aus Lobenstein. 130 Der Wagen gehörte nach Freiberg, die Karren waren aus Hof und Gera, ein Karren war Eigentum von einem Pehem.
3. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT ZWICKAU
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1525 / 26 wurden die 60 Wagen und 3 Karren in folgende Richtungen vergleitet, wobei auch hier eine Herkunft nicht zu ermitteln war: nach Plauen nach Annaberg nach Nürnberg nach Leipzig nach Joachimsthal nach Hof nach Altenburg nach Chemnitz nach Kaden
28 Wagen131 9 Wagen, 1 Karren132 9 Wagen (ohne Angaben) 5 Wagen133 4 Wagen, 1 Karren134 2 Wagen (ohne Angaben) 2 Wagen (aus Kupferberg) 1 Wagen (ohne Angaben) 1 Karren (ohne Angaben)
Auch die sonst so aufschlussreichen Zwickauer Geleitsrechnungen von 1509135 geben nur bedingt Auskunft über Kramerei. In einem Eintrag vom 3. Juni 1509 heißt es u. a., dass Hans Ludwig von Eger auf einem von 2 Wagen (und 13 Pferden) Gewant, Leinwath, Messingdraht und andere Kremerei von Nürnberg nach Prag und Ofen transportierte.136 Danach ist anzunehmen, dass es sich bei Kremerei z. B. um Kleineisenwaren gehandelt hat. Möglicherweise stimmt Kramerei mit der Erfurter Begriffsbestimmung von Spitzerey überein.137 Gewürze haben offensichtlich nicht zu Kremerei gezählt, denn zur gleichen Zeit (3. Juni 1509) musste Hans Denk von Eger 4 Wagen und 18 Pferde mit Pfeffer, Zucker, Leinwat und Papier auf dem Wege von Nürnberg nach Eger vergleiten. Der gleiche Hans Denk war wenig später (1. Juli) mit Hans Ludwigs Knecht von Nürnberg nach Prag mit 2 Wagen und 12 Pferden unterwegs und hatte Kramerei, Hut, Kümmel, Pfeffer, Pappier und 2 Faß rheinischen Wein geladen,138 und Hans Kleinpartsch von Breslau wollte auf 2 Wagen mit 12 Pferden Pfeffer und Kramerei von Nürnberg über Plauen–Zwickau–Chemnitz nach Breslau bringen. Unabhängig von konkreten Begriffsbestimmungen war Krämerei aber auf jeden Fall eine qualitativ hohe, auf überregionaler Arbeitsteilung beruhende Warengruppe. In anderer Hinsicht geben die Zwickauer Geleitsrechnungen von 1509 jedoch mehrfach Aufklärung, gleichzeitig werden aber auch neue Fragen aufgeworfen. Dazu gehört z. B. der ungewöhnliche Handelsweg von Nürnberg über Plauen 131 Die Wagen kamen aus Wunsiedel (11), Hof (5), Salza (?, 4), Freiberg und Regensburg (je 3). 2 Wagen sind ohne Angabe. 132 Die Wagen gehörten nach Hartenstein (3), Tamburg (?, 2), Hof (1), 3 Wagen sind ohne Angabe; der Karren kam aus Hof. 133 Diese Wagen stammten aus Wunsiedel (3) und Eger (2). 134 Die Wagen sind ohne Angabe, der Karren stammte aus Gera. 135 ThHStA W, Reg. Bb 2896. 136 Ebenda. 137 Siehe oben S. 103. 138 Vgl. oben S. 293, Anm. 118.
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
und Zwickau nach Prag.139 Das betrifft nicht nur die erwähnten Lieferungen von Kramerei, sondern auch 4 Wagen (mit 23 Pferden) mit Gewant, die Egerer Fuhrleute in Zwickau vergleiteten. Einzelne Kupferlieferungen (11 Wagen mit 66 Pferden, meist mit Egerer Fuhrleuten) nahmen die Gegenrichtung von Prag über Zwickau und Plauen nach Nürnberg.140 Geklärt dürfte sein, was unter den umfangreichen Rauchledertransporten von 1524 bis 1526 zu verstehen ist: 1509 brachten 90 Pferde auf 20 Wagen Schaffelle von Leipzig über Oelsnitz nach Eger, meist mit Adorfer Fuhrleuten. Andere Fell- oder Pelztransporte sind nicht erwähnt. Eine einzige Ausnahme machte eine vermutlich sehr kleine Nebenladung von Dachskurß, die mit Halbfisch, Stockfisch und Wolle durch Zwickau gebracht wurde und nach Eger bestimmt war. Wichtiger scheint aber bei diesem Transport zu sein, dass Fische und Wolle Regensburg als Ziel hatten.141 Zwei andere Wagen sollten Stockfisch und Kreide nach Passau bringen.142 Regensburg wurde noch in einem anderen Zusammenhang erwähnt: Der Fuhrmann Hans Gansaug von Regensburg musste 2 Fass Sensen vergleiten, die er zuvor hie nydergelegt und von hynen gen Grünhain gefurt hatte. Damit ist wohl auch die Frage nach dem Produktionszentrum der Sensen geklärt: Zweifellos stammten auch die sonst in den ernestinischen Quellen erwähnten Sensen aus dem oberdeutschen Raum, vielleicht sogar direkt aus Österreich.143 Noch ein weiterer überregionaler Warentransport tritt durch die Zwickauer Quellen plastischer hervor und gewinnt neue Dimensionen; in den 28 Wochen und 6 Tagen von Walburgis bis Elisabeth 1509 wurden in Zwickau 5 Wagen und 29 Karren (mit 96 Pferden) vergleitet, die Wein nach Annaberg, Schneeberg und Geyer bringen sollten. Die Fuhrleute stammten aus den bekannten thüringischen Orten Benshausen, Suhl, Mehlis, Waltershausen, Viernau und auch aus Jena. Der Jenaer Fuhrmann brachte als einziger mit 2 Wagen Landwein, alle anderen Wagen und Karren hatten Rheinwein, Rheingauwein und Frankenwein geladen.144 Als Besonderheit hat der Zwickauer Geleitsschreiber aber auch vermerkt, woher die Weine 139 In dem Aufsatz von Josef JANACEK, Prag und Nürnberg im 16. Jahrhundert (1489 – 1618), in: Der Außenhandel Ostmitteleuropas, S. 204 – 228, findet sich dazu kein Hinweis. 140 Es soll hier nur erwähnt werden, dass 10 Wagen mit Kupfer von Schlema nach Schleusingen gebracht wurden (Käufer Demar Semler). Außerdem wurden 4 Wagen mit Zinn aus Freiberg, Zwickau und Irbersdorf über Plauen nach Nürnberg vergleitet. 141 Siehe oben S. 293, Anm. 118. 142 Weitere Fischlieferungen (meist dürre Fisch) kamen aus Naumburg über Ronneburg bzw. Zeitz nach Zwickau und sollten nach Annaberg und Schneeberg gebracht werden. Ein Fuhrmann wurde als der Polhe eingetragen. 143 Damit könnten die Ergebnisse von Franz FISCHER in seinem Beitrag: Die Sensenausfuhr, besonders S. 298, bestätigt werden. Vgl. auch oben S. 164, Anm. 215. 144 In der Geleitsordnung ist die Rede von elsesser, reynisch, francken- und Landwein, siehe Teil 4, Nr. 100a.
3. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT ZWICKAU
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kamen. Danach hatten 3 Karren ihren Wein aus Worms, 3 Karren aus Speyer, 7 Karren aus Pfeddersheim, 6 Karren aus Elsenfeld, 8 Karren aus Lensenheim (?), der Frankenwein kam aus Karlstadt (2 Karren) und Falkenau (?, 3 Wagen), d. h. es gab keinen Zwischenhandel, die Fuhrleute brachten den Wein vom Produzenten direkt zum Konsumenten, und die Wagen und Karren der Thüringer Weinfuhrleute waren tatsächlich quer durch das Reich unterwegs – letzte Geleitsorte vor Zwickau waren meist Ronneburg oder Linda145 – und sicher nicht nur bis in das Erzgebirge, sondern auch bis in den hansischen Raum über Eilenburg, Torgau und Wittenberg.146 Nicht unerwähnt soll bleiben ein kleiner Transport auf 1 Karren mit 1 Pferd, den Claus Tenner von Heinrichs (bei Suhl) nach Zwickau brachte: Er hatte 3 Fass gebrannten Wein zu Frankfurt am Mayn geladen, 2 Feßlein hie abgeladen und das dritt nach Schneeberg gefaren. Zusammenfassend kann die eingangs getroffene Feststellung von dem wichtigen Handelszentrum Zwickau auch anhand der ausgewerteten Geleitsrechnungen bestätigt werden, wobei wegen der geleitsrechtlichen Bestimmungen die Quellen nur ein Bild in Umrissen ermöglichten. Der Transit wurde geprägt von hochwertigen Massengütern im überregionalen Austausch, aber auch der Warentransport mit Bier und Wein ist wesentlich beeinfluß von modernen Bedürfnissen. Dabei ist der Warendurchgang während der zwei untersuchten Jahre offensichtlich nicht repräsentativ, wie die Geleitseinnahmen früherer Jahre zeigen.147 Eine Tatsache, die weiter untersucht werden muss.
3.2. Der Warenverkehr durch das Zwickauer Nebengeleit Werdau Das Zwickauer Nebengeleit Werdau lag an einer Straße, die bei Neumark (nach Reichenbach) von der Reichsstraße abführte und über Werdau und Crimmitschau bei Gößnitz (s. Altenburg) sich wieder mit ihr vereinigte. Die Straße lief also parallel zur Reichsstraße, galt aber nicht als rechte Straße zwischen Hof und Leipzig. Dementsprechend ist auch der Warenverkehr weitgehend bestimmt durch Transporte abseits von den großen Fernhandelsstraßen aus den umliegenden Ortschaften, und die Waren entsprachen vorwiegend den regionalen ökonomischen Austauschbedürfnissen. Durch die wirtschaftliche Struktur des Erzgebirgsvorlandes 145 Damit werden die Ergebnisse von Hektor Ammann nicht nur bestätigt, sondern auch korrigiert. Nach Ammann wurde Elsässer Wein entweder nach Frankfurt und von dort nach Erfurt gebracht oder zuerst nach Nürnberg und von dort weiter nach Norden transportiert. Vgl. Hektor AMMANN, Die Verbreitung des Elsässer Weins im Mittelalter, in: Erläuterungsband zum Elsaß-Lothringischen Atlas, Frankfurt am Main 1931, S. 152 – 156. 146 Vgl. Alexander DIETZ, Frankfurter Handelsgeschichte, 1921, S. 158. 147 Siehe Teil 3, Amt Zwickau.
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
und des Vogtlandes zu Beginn des 16. Jahrhunderts waren derartige Waren aber oftmals auch wichtige Teile des modernen überregionalen Handels. So finden sich in den sehr oberflächlich geführten Werdauer Geleitsrechnungen148 neben Salz und Pech eben auch Tuche, Wolle, Leder und Eisen. Allerdings ist der Warendurchgang in Werdau quantitativ gering. Von Ostern bis Michaelis 1523 wurden 32 Wagen 3 Fuder mit Salz, 4 Wagen mit Pech, 5 Wagen mit Halbfisch (nach Plauen), 2 Wagen mit Krämerei und Halbfisch, 1 Wagen 3 Karren mit Wolle (nach Reichenbach), 3 Karren mit 15 Reichenbacher Tuchen (nach Naumburg) und 1 Karren mit Eisen registriert.149 Ein ähnliches Bild ergibt sich für die Zeit von Michaelis 1524 bis Ostern 1525 mit 35 Wagen Pech (davon 22 in Richtung Langenbernsdorf ), 10 Wagen 2 Karren und 12 Stück Salz, 3 Wagen 1 Fuder Hopfen (nach Treuen), 3 Wagen Wolle (nach Reichenbach), 2 Wagen Reichenbacher Tuche in Richtung Leipzig, einige Beiladungen Tuche sowie etliche Tonnen Fisch und Hering (nach Reichenbach).150 Von Ostern bis Michaelis 1525 passierten 28 Wagen mit Salz (10 Wagen nach Treuen) und 3 Wagen 1 Fuder mit Pech das Nebengeleit Werdau. Völlig neu tauchen aber in den Quellen 12 Wagen mit Leder auf, die wohl alle aus Leipzig kamen und in Richtung Eger und Plauen (je 4 Wagen), Hof und Oelsnitz (je 2 Wagen) vergleitet wurden. Die Fuhrleute waren in Hof, Gefell, Wunsiedel, Oelsnitz, Kupferberg, Crimmitschau, Leipzig und Werdau zu Hause. Die Geleitseinnahmen betrugen für diesen Zeitraum 5 fl. 15 gr.151 Gänzlich anders ist der Warendurchgang in den nächsten Wochen von Michaelis 1525 bis Erhardi 1526 (8. Januar): Der Geleitsschreiber konnte keinen Wagen mit Salz oder Pech verzeichnen, dafür aber 30 Wagen und 2 Karren mit Leder 7 Wagen mit Krämerei 15 Wagen mit Tonnen (?) 9 Wagen mit Eisen, Eisenwaren und Blech 2 Wagen 3 Ballen Tuch 2 Wagen mit süßem Wein 1 Wagen mit Wolle
davon 6 Wagen nach Leipzig nach Leipzig nach Plauen, Hof und Eger nach Leipzig nach Leipzig nach Leipzig nach Oelsnitz
Die Geleitseinnahmen betrugen 13 fl. 4 gr.152 Eine Erklärung für die plötzliche Umkehrung der Transitstruktur durch dieses an sich unbedeutende Nebengeleit 148 Es fehlen sehr häufig die Herkunfts- und Zielorte der Transporte und der letzte Geleitsort. Auch das Datum ist nicht immer angegeben. Die Rechnungen sind von 1523 bis 1545 mit zahlreichen Lücken in Halbjahresrechnungen überliefert (ThHStA W, Reg. Cc 1325 – 1339 und 1448 / 49). 149 ThHStA W, Reg. Cc 1326 150 ThHStA W, Reg. Cc 1327. 151 ThHStA W, Reg. Cc 1328. 152 ThHStA W, Reg. Cc 1329.
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wurde bisher nicht gefunden. Es erscheint zweifelhaft, eine Ursache in den bäuerlichen Unruhen der Zeit zu sehen. Die Verhältnisse in Werdau unterstützen aber die Notwendigkeit, gerade in einer Zeit starker qualitativer ökonomischer Veränderungen auch die Nebengeleite in die Untersuchungen mit einzubeziehen, zumal wenn sie einen Warendurchgang erfassen können, der parallel zu den Warenströmen der Hauptgeleite verläuft. Die Veränderungen im Werdauer Transit haben natürlich Auswirkungen gehabt auf den Transit in Zwickaut aber sie waren sicher nicht so gravierend, dass sie den starken Abfall an den Zwickauer Geleitseinnahmen erklären können. Auf jeden Fall beeinflusste der Warendurchgang durch Werdau nicht den Warenverkehr auf der Straße Zwickau – Chemnitz.
4. Der Warenverkehr durch die Geleite Plauen und Voigtsberg 4.1. Der Warenverkehr durch das Geleit Plauen Das Geleitsrecht der ernestinischen Wettiner endete an der via imperii in Plauen – konkret an der Grenze zum Fürstentum Bayreuth zwischen Groß- und Kleinzöbern –, und war wichtig für die Kontrolle des Fernhandels in und aus Richtung Hof,153 aber auch für den Einhaltung des Warenverkehrs auf der rechten Straße zwischen Nürnberg und Leipzig. Damit ergänzen sich die Geleitsrechnungen von Plauen und Zwickau. Durch die Geleitspraxis – im Kampf um die rechte Straße – wurde in den Quellen vor allem der überregionale Warenaustausch festgehalten, während der regionale Warentransport in den Rechnungen eine untergeordnete Rolle spielte. Hier sind also im besonderen Maße die Tendenzen des Fernhandels zu ermitteln, die schon frühzeitig das Interesse vogtländischer Historiker gefunden haben. Nachdem Curt von Raab bereits 1902 »Das Amt Plauen im Anfang des 16. Jahrhunderts« untersucht und »Das Erbbuch vom Jahre 1506« ediert hatte154 und 1907 eine umfangreiche Arbeit über »Schloß und Amt Vogtsberg bis Mitte des 16. Jahrhunderts« mit dem »Erbbuch von 1542« vorlegte,155 untersuchte Ernst Pietsch den »Rückgang von Handel und Verkehr des sächsischen Vogtlandes im 153 In einem Revisionsbericht von 1509 wurde vermerkt, dass die Brücke zu Pirk (über die Weiße Elster), über die alle schweren Wagen von Plauen nach Hof und zurück fuhren, sehr baufällig sei und, wenn sie zusammenbricht, Leute und Vieh verderben müssten und die Straße gemieden würde (ThHStA W, Reg. Aa 2881, Gebrechen der Ämter, p. 51). Vgl. vor allem Herbert PÖNICKE, Die kurfürstlichen Erlasse, außerdem Erich WILD, Das Vogtland. 154 Siehe oben S. 294, Anm. 124. 155 Ebenda
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16. Jahrhundert«,156 und Erich Wild schrieb über »Das Vogtland im deutschen Handel um 1500«.157 Herbert Pönicke machte »Die kurfürstlichen Erlasse für die Heer- und Landstraße Hof – Plauen – Reichenbach nach Leipzig bis zum 18. Jahrhundert« zum Gegenstand seiner Forschungen,158 und Christian Meyer gab bereits 1895 »Das Landbuch von Hof vom Jahre 1502«159 mit den Bestimmungen über die Geleitsstraßen und Geleitsgrenzen zwischen Franken und Sachsen heraus.160 Wertvolle Ergänzungen bieten Johannes Müller mit seinem Aufsatz über den »Umfang und die Hauptrouten des Nürnberger Handelsgebietes im Mittelalter«161 und »Ein Gang durch Alt-Plauen« durch Walter Ludwig.162 Dabei sind besonders wichtig die Ergebnisse von von Raab, Pietsch und Wild, die über Straßenverlauf, Geleitspraxis, Warenverkehr, Warenarten und Straßenfrequenz informieren. Nach von Raab und Pietsch hatten sich aufgrund der Aussagen von Plauener und Voigtberger Amtsrechnungen die Geleits- und Zolleinnahmen zwischen 1470 und 1560 erheblich vermindert,163 so dass daraus nach ihrer Ansicht ein Rückgang des Handelsverkehrs zwischen Oberdeutschland und Sachsen abzuleiten ist.164 Allerdings konstatieren sie diese Tatsache nur, ohne nach den Ursachen zu fragen: »1471 kamen in Plauen an Zoll und Geleit 41 Schock 12 Groschen (= 117 fl. 15 gr.) ein, 1476 nur noch 32 Schock 52 Groschen (= 93 fl. 19 gr.), die sich bis 1505 auf 34 Schock 52 Groschen (= 99 fl. 13 gr.) steigerten;165 1560 aber konnte man diese Einnahme durchschnittlich im Jahr 156 In: Mitteilungen des Vereins für vogtländische Geschichte und Altertumskunde zu Plauen 33 (1923), S. 9 – 22. 157 Vgl. außerdem DERS., Geschichte von Markneukirchen. Beilageheft zur 34. Jahresschrift des Vereins für vogtländische Geschichte und Altertumskunde zu Plauen 34 (1925), S. 245 ff. 158 Mitteilungen des Vereins für vogtländische Geschichte und Altertumskunde von Plauen, 38. Jahresschrift / 1930 / 31, S. 11 – 23. 159 Siehe oben S. 275, Anm. 273. 160 Siehe Teil 2, Nr. 48. 161 In: VSWG 6 / 1908, S. 1 – 38. Dazu auch DERS., Die Hauptwege. 162 Plauen 1955, Museumsreihe Heft 6. 163 Siehe Teil 3, Amt Plauen. 164 Nach PIETSCH (Der Rückgang, S. 15 f.) ist eine weitere Ursache für den sich verringernden Warenverkehr durch Plauen der »beträchtliche« Rückgang »einzelner städtischer Gewerbe«. Als Beispiele nennt er das Fleischerhandwerk, das seit Beginn des 15. Jahrhunderts in Plauen nicht mehr alle Fleischbänke besetzen konnte, und die Tuchmacher Plauens, deren Produktion sich laufend verringerte. Diese Argumente können allerdings nicht überzeugen, denn die als Maßstab genommenen Geleitseinnahmen ergaben sich aus dem Transitverkehr, nicht aus Transporten von Waren aus einheimischer Produktion. Im Underricht ausserhalben des Amptsbuchs zur Erläuterung der Gelaydtstabell wird ausdrücklich vermerkt: Die Stadt Plauen hat bis anher den Brauch erhalden, das die Guther, so gemeiner Stadt und den Einwohnern zu guth zu kommen und wormit sie handeln, sie darvon kein Gelaydt noch Zoll in diesem Ampt geben. 165 RAAB, Das Amt Plauen, S. 143, der, ebenso wie Pietsch, neben den Geleitseinnahmen aus dem Transitverkehr auch die Einnahmen aus dem Johannesmarktzoll und dem Pferdezoll in
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nur auf 60 Gulden (= 21 Schock Groschen) ansetzen. 1562 bis 1565 betrug sie im Durchschnitt nur 13 Schock, also nicht mehr als ca. 37 Gulden.166 Eine ähnliche Tendenz konnte von Raab auch für das Geleit in Voigtberg feststellen. »Die Geleitsgelder, die im Amt Voigtberg in der Zeit von 1447 bis 1451 in einer jährlichen Durchschnittshöhe von 29 Schock 14 gr. 18 Pf (= 83 fl. 12 gr.) eingingen, betrugen in den Jahren 1460 bis 1464 im Jahresdurchschnitt nur noch 26 Schock 35 gr. 8 Pf (= 75 fl. 20 gr.) und beliefen sich 1464 bis 1471 für das einzelne Jahr durchschnittlich nur noch auf 19 Schock 28 gr. (= 55 fl. 13 gr.) [...] Seit Beginn des 16. Jahrhunderts (machte sich) ein weiteres Zurückgehen bemerkbar. Bis ca. 1550 überschritt die jährliche Einnahme an Geleitsgeldern nur noch ein einziges Mal die Summe von 20 Schock (= 57 fl. 3 gr.) und sank andererseits auf 8 Schock 8 Groschen (= 22 fl. 18 gr.) herab.«167 Dabei haben beide Autoren übersehen, dass die minderen Einnahmen fast ausschließlich auf Kosten des Viehzolls gingen, der zwischen 53 fl. 18 gr. 1506 / 07 und keine Einnahmen (vacat) 1533 / 35 schwankte. Offensichtlich waren aber für Pietzsch und von Raab die Aussagen des Plauener Amtsschössers Adam Löber von 1544 bindend, der die minderen Einnahmen erstlich damit begründete, 1. das der Handel überall sehr darnyder liegt und wie vor aldters nymers von staten gehet; 2. das vor Zeiten eine gewaldtige Landstrasse durch dieß Ampt gangen als sunderlich von Nurmbergk uf Breßlaw und von dannen wider hynauß, dieselbe Strasse ist gar abgangen und nymer im Brauch; 3. hat es auch eine Weile vormügliche Fuhrleuthe und Hendler dießer Landtardt als zu Leiptzk, Czwigkaw, Hof, Culmbach und andern Enden mehr gehabt, welche alle sich dießer Strassen gebraucht, auch einsteills bey meinen Getzeiten, der keiner mehr vorhanden; 4. Alle Kauf- und Fuhrleuthe von Nurmbergk und anderswohero, welche von aldters durchs Voythlandt getzogen, gebrauchen sich itzundt der Strassen über den Doringerwaldt und herein ufn Saalgrundt zu; 5. das einsteills betriegliche Fuhrleute in andern Ampten und Gebiethen heimlich abschlahen zu Entfuhrung Gelaydts und Zolls; [...] In Summa: es liegt itzt die Strasse also darnyder, das wenig Fuhrleuthe alhie durchfahren, ane was die Wunsiedler Fuhrleuthe noch in Leiptzischen Mergkten Regenspurger Güther herein und andere Wahre wider herauß fuhren, doch schlahen der viel auch uf Ölßnitzs ab, deßgleichen was die von Adorf von Egra herein ins Landt zu Doringen und Sachsen etc., auch hinauß fahren.168
Tatsächlich ist der Warenverkehr – nach den vorliegenden Quellen – zwischen Breslau und Nürnberg außerordentlich gering, ohne dass dafür eine konkrete Begründung gegeben werden kann, es stimmt aber zweifellos nicht, dass der der Fastenzeit sowie den Viehzoll mit einbezogen, die nichts zu tun haben mit dem Handelsverkehr auf der rechten Straße zwischen Nürnberg und Leipzig. 166 Diese Angabe stimmt nicht: 1504 / 05 wurden insgesamt 66 fl. 16 gr. und 1505 / 06 75 fl. 20 gr. eingenommen. 167 PIETSCH, Der Rückgang, S. 9 f. 168 Ebenda, S. 14 f.
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Handel überall sehr darnyder liegt, und ob es die vormügliche(n) Fuhrleute und Hendler aus früheren Zeiten nicht mehr gab, muss ebenso bezweifelt werden. Vielmehr dürfte es wirklich so sein, dass die Warentransporte verbotene Straßen nutzten. Im Grunde ist die Aussage Adam Löbers nur eine Bestätigung der bereits genannten Klagen über die unrechte Straße und zugleich ein Hinweis darauf, dass die Angaben über den Warenverkehr auf der via imperii bei weitem nicht den gesamten Warenverkehr zwischen Oberdeutschland und Leipzig widerspiegeln. In den Rechnungsjahren 1524/25 und 1525/26 wurden 41 fl. 13 gr. bzw. 32 fl. an Geleitsgebühren für Waren und Karren eingenommen, d. h., der Waren-Transit hatte einen wesentlich größeren Anteil als 1544 mit 28 fl. 12 gr.169 Den überragenden Anteil daran hatten Gütertransporte, von denen 1524 / 25 237 Wagen und 1525/26 196 Wagen registriert wurden. Sie brachten an Gebühren im ersten Jahr mit ihren 30 fl. 20 gr. etwa 73,8 % aller Geleits- und Zolleinnahmen ein; im zweiten Jahr waren es mit 22 fl. 3 gr. auch noch 68,75 Prozent.170 Bei Gütern ist in Plauen ebenso wie in Zwickau auch nur auf negativem Wege eine Begriffsbestimmung möglich: Es gehörten nicht dazu Fisch und Hering, Krämerei (?), Tuch und Wolle, Honig, Wachs und Unschlitt, Kupfer und Zinn, Eisen und (bestimmte?) Eisenwaren, Leder und Rauchleder. Auch hier kann nur auf die Vielzahl der übrigen Fernhandelswaren verwiesen werden, wie sie in anderen Geleitsordnungen enthalten sind. Weitere Erklärungen lassen sich sicher finden, wenn der Handel Regensburgs mit dem Norden und Nordosten näher erforscht wird,171 denn auch für die untersuchte Zeit trifft bereits weitgehend zu, was Adam Löber 1544 zusammenfassend feststellte: Die Fuhrleute von Wunsiedel (mit Regensburger Gütern?) und die Fuhrleute aus Adorf (mit Frachtgut nach und von Eger) bestimmten wesentlich den Gütertransport. 1524 / 25 gehörten von den 237 Wagen 77 Fuhrleuten aus Wunsiedel und 15 aus Adorf, und 1525 / 26 waren es von 196 Wagen 86 aus Wunsiedel und 7 aus Adorf. 1524 / 25 passierten auch noch 48 Wagen mit Fuhrleuten aus Zwickau und 12 aus Hof das Geleit, 1525 / 26 wurden 29 Wagen aus Zwickau und 17 Wagen 1 Karren aus Hof registriert. Außer 7 Wagen aus Weida 1524 / 25 kommen in beiden Jahren keine Orte vor, aus denen in einem Rechnungsjahr mehr als 5 Wagen stammten, vielmehr 169 Die Summen der Jahre 1524 bis 1526 beziehen sich auf die Geleitsgebühren für Wagen und Karren. Raab hat aufgrund der Amtsrechnungen alle Geleits- und Zolleinnahmen im Amt Plauen erfasst (Viehzoll, Brückenzoll, Jahrmarktzoll, Reitendes Geleit). Die Geleitseinnahmen 1542/43 betrugen 38 fl., mit den Zolleinahmen 62 fl. 7 gr., vgl. Teil 3, Amt Plauen. 170 1522/23 wurden 218 Wagen gezählt und dafür 28 fl. an Gebühren kassiert, d. h. 73,68 % der Gesamteinnahmen von 38 fl. 7 gr.; 1523/24 passierten 250 Wagen geleitspflichtig den Ort, die 29 fl. 13 gr. an Gebühren brachten = 81,1 % der Gesamteinnahmen von 37 fl. 10 gr. Errechnet nach den Geleitsrechnungen ThHStA W, Reg, Bb 1903 und Bb 1905. 171 In der letzten Arbeit über handelsgeschichtliche Fragen Regensburgs von Wiltrud EIKENBERG, Das Handelshaus der Runtinger zu Regensburg, Göttingen 1976, ist leider nur der Osthandel mit Prag dargestellt worden.
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wurden 1524 / 25 aus 16 Orten nur je ein Wagen vermerkt, aus 6 Orten je zwei Wagen und aus 3 Orten je drei Wagen. 1525 / 26 waren in 12 Orten je ein Wagen, in 10 Orten je zwei Wagen und in einem Ort 3 Wagen zu Hause. Diese Vielzahl der Orte mit so geringem Transportvolumen lässt den Schluss zu, dass es sich um mehr oder weniger zufällige Transporte handelt und nicht um einen kontinuierlichen Warenaustausch. Immerhin waren z. B. Leipzig nur mit 4 Wagen (1525 / 26), Nürnberg und Freiberg nur mit je 2 Wagen (1524 / 25), Kulmbach, Chemnitz (1525 / 26) und Eger (1524 / 25) sogar nur mit je 1 Wagen vertreten. Die Feststellung Löbers vom Abgang der gewaldtige(n) Landstrasse [...] von Nurmbergk uf Breßlaw und von dannen wider hinaus bestätigt sich nach den Plauener Geleitsrechnungen schon 1524 bis 1526. Auch wenn der Geleitsschreiber nach Norden nur Zwickau als nächsten Geleitsort angegeben hat und die weitere Fahrt somit nicht festzustellen ist, so ist doch die Tatsache, dass neben dem einen Fuhrmann aus Chemnitz in den zwei Jahren nur noch 6 Wagen aus Breslau und 2 Wagen aus Freiberg (1524 / 25) erwähnt sind, mehr als nur ein Indiz dafür, dass Adam Löber diese Situation korrekt beschrieben hat. Die gewaldtige Landstrass [...].von Nurmbergk uf Breßlaw kann ihre Bedeutung verloren und der Transit durch Plauen sich verringert haben nach der Überwindung der Handelssperre mit Böhmen.172 In Plauen bestätigt sich auch die bereits für Zwickau getroffene Feststellung, dass der Warenaustausch von Fernhandelsgütern in direkter Nord-Süd-Richtung, d. h. zwischen Leipzig und Nürnberg / Regensburg auf der via regia absolut im Vordergrund stand. Ein Ausdruck dafür sind die Hauptziele der ermittelten Transporte: 1524 / 25 wurden von den 237 Wagen mit Gütern allein 115 nach Hof und 93 nach Zwickau vergleitet, 17 wollten nach Oelsnitz, 7 nach Weida, je 2 nach Ludwigstadt und Schneeberg, und 1 Wagen wurde in Plauen abgeladen. 1525 / 26 war bei nur 196 Wagen das Übergewicht von Hof mit 104 und von Zwickau mit 81 Wagen noch offenkundiger. Von den restlichen 11 (!) Wagen fuhren nach Oelsnitz 5 und nach Werdau 4 Wagen, 2 Wagen waren ohne Angabe.173 172 Vgl. die Arbeiten von Hans SCHENK, Die Beziehungen zwischen Nürnberg und Prag von 1450–1500, in: Der Außenhandel Ostmitteleuropas 1450–1650. Die ostmitteleuropäischen Volkswirtschaften in ihren Beziehungen zu Mitteleuropas, hrsg. von Ingomar BOG, Köln/ Wien 1971, S. 185 – 203, und von Josef JANACEK, Prag und Nürnberg bzw. Ders., Der böhmische Außenhandel. 173 Dieser geringe Warenverkehr abseits der Reichsstraße ist umso bemerkenswerter, als nach WILD, Das Vogtland [...], S. 154, durch Plauen auch die Straßen von Eger über Pausa und Neustadt/Orla nach Thüringen und über Elsterberg–Weida–Gera nach Naumburg führten. Vgl. dazu auch Walter LUDWIG, Ein Gang durch Alt-Plauen, S. 16 ff. und S. 26. Am 30. Januar 1515 schrieb z. B. der Rat von Eger an Herzog Johann von Sachsen mit der Bitte, ihren Bürger Heinz Schöpf, der mit seinen Knechten und Kaufmannswaren bei Weida angehalten worden war, wieder freizulassen. In der Antwort vom 2. Februar teilte der Herzog mit, dass er dieser Bitte entsprechen wolle, obwohl Schöpf Herzogs Friedrichs Stras mit seinen Gütern umbfahren hat. Vgl. WILD, Regesten, Nr. 407.
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
Welche Rolle die Leipziger Großen Märkte in diesem Güteraustausch spielten, zeigt sich in der Konzentration auf die Termine. In Verbindung mit den 3 Leipziger Märkten 1524 / 25 (Jubilate 1524, Michaelis 1524, Neujahr 1525) können 92 Wagen gebracht werden174 und mit den 2 Märkten 1525 / 26 (Michaelis 1525, Neujahr 1526) bei einer geringeren Gesamtzahl sogar 91 Wagen.175 Die Schwerpunkte lagen beim Jubilatemarkt 1524 mit 45 Wagen und beim Neujahrsmarkt 1526 mit 40 Wagen. Eine weitere bemerkenswerte Konzentration ergab sich für die Zeit vom 29. Januar bis 4. Februar 1526 mit 19 Wagen in Richtung Hof, ohne dass dafür eine Erklärung zu finden ist. Eigentlich waren Felle und Leder Handelsgut auf den Großen Märkten. In Plauen aber verteilen sich die Transporte aus Leipzig in Richtung Hof und Oelsnitz mit gewisser Gleichmäßigkeit über das ganze Jahr. 1524 / 25 wurden 13 Wagen und 6 Karren nach Oelsnitz mit Rauhleder bzw. Rauhfell, 3 Wagen nach Hof (darunter ½ Ladung Leder) und 1 Wagen mit Bockfelln nach Glauchau vergleitet. 1525 / 26 wurden 19 Wagen und 1 Karren erfasst, von denen 12 Wagen und der Karren nach Oelsnitz, 4 Wagen nach Hof, 2 Wagen nach Lichtenberg und 1 Wagen nach Zwickau unterwegs waren. Die Fuhrleute kamen in beiden Jahren überwiegend aus Adorf, aber auch aus Hof, Wunsiedel und Eger. Mit Fisch und Hering registrierte der Geleitsschreiber in Plauen eine noch höhere Quantität als mit Fellen und Leder: 1524 / 25 waren es 34 Wagen, 1 clein wegelein und 5 Karren, 1525 / 26 nur 28 Wagen und 2 Karren, dazu in beiden Jahren noch mehrere Kiepen und Stück Fisch, offensichtlich als Beiladungen (auch Fischwagen hatten Beiladungen mit Honig, Leder, Zentnergut, Zinn, Wolle). Eine genaue Quantifizierung der Ladungen ist nicht möglich, weil meist dürre Fisch und Hering oder Fisch und Hering in den Rechnungen eingetragen sind. Die Waren waren fast ausschließlich unterwegs nach Hof und Oelsnitz (1524 / 25 31 Wagen 1 Karren nach Hof, 1525 / 26 21 Wagen 2 Karren nach Hof) und gehörten überwiegend den gleichen Fuhrleuten aus Wunsiedel, Hof und Adorf, die durch die Gütertransporte bekannt sind. Zu den größeren Transporten zählten in Plauen auch die 14 bzw. 16 Wagen mit Kupfer, die in beiden Jahren durch den gleichen Fuhrmann Paul Burger von Schneeberg über Plauen nach Ludwigstadt im Thüringer Wald gebracht wurden. 174 Gütertransporte zu Marktzeiten durch Plauen 1524 / 25 (Die Geleitsrechnung beginnt bereits Quasimodogeniti = 3. April 1524): 10. bis 18. April 1524: 22 Wagen von Plauen nach Zwickau; 23. April bis 5. Mai 1524: 23 Wagen von Plauen nach Hof; 21. September bis 2. Oktober 1524: 20 Wagen von Plauen nach Zwickau; 10. bis 17. Oktober 1524: 15 Wagen von Plauen nach Hof; 27. bis 30. Dezember 1524: 12 Wagen von Plauen nach Zwickau; 9. bis 13. Januar 1525: 10 Wagen von Plauen nach Hof. 175 Gütertransporte zu Marktzeiten durch Plauen 1525 / 26: 20. bis 29. September 1525: 13 Wagen von Plauen nach Zwickau; 8. bis 19. Oktober 1525: 19 Wagen von Plauen nach Hof und Oelsnitz; 25. Dezember 1525 bis 6. Januar 1526: 22 Wagen von Plauen nach Zwickau; 9. bis 20. Januar 1526: 18 Wagen von Plauen nach Hof.
4. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT PLAUEN
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Die Geleitseinnahmen betrugen dafür jeweils 2 fl. 8 gr. 1524 / 25 hat der Geleitsschreiber noch 2 Wagen mit Zinn und eine Beiladung von 7 Ztr. von Plauen nach Hof notiert, 1525 / 26 war es nur 1 Wagen von Plauen nach Weida. Demgegenüber fallen alle anderen Transporte in Quantität und Qualität erheblich ab, auch wenn sie interessante Aufschlüsse geben über die wirtschaftlichen Beziehungen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Das betrifft sowohl die 5 bzw. 12 Wagen mit Eisen und Eisenwaren – darunter 3 Wagen mit Klingen und Sensen176 und 1 Wagen mit Sicheln, geführt von Wunsiedeler Fuhrleuten in Richtung Zwickau –, als auch die 2 Wagen Wolle (je einer nach Hof und Zwickau) und die 21 Tuche, von denen 15 aus Bayreuth nach Zwickau und 6 von Plauen nach Hof gebracht wurden.177 Registriert wurden in den Geleitsrechnungen der beiden Jahre noch insgesamt 3 Wagen mit den Doppelladungen Wachs und Honig, 4 Wagen jeweils mit ein wenig Unschlitt, 1 Wagen neben Zentnergut auch mit Hopfen und auf 4 Wagen (nicht volle Ladung) und 2 Karren mit Kramerei. Die Wachs-, Honig-, Unschlittund Hopfenladungen waren unterwegs nach Hof, die Kramereiwagen und -karren je zur Hälfte nach Hof und nach Zwickau. Erwähnt werden sollen noch einige wenige Lieferungen von Butter (nach Hof) und Käse (nach Weida und Zwickau) – 1525 / 26 waren es 3 Wagen und 1 Karren –, weil der Handel mit diesen Agrarprodukten wenige Jahre später zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Kurfürsten und den Händlern führte.178 Salz- und Getreidetransporte sind in den Geleitsrechnungen nicht vermerkt.179 176 Hinzu kommen 3 Wagen mit Sensen, Hauestein, Kramerei und Eisen auf dem Wege von Plauen nach Zwickau am 29. Dezember 1525. 177 Der Eigenhandel der Plauener wurde aufgrund der Geleitsordnung in den Rechnungen nicht erfasst. Aber es gab nicht nur Tuchexporte aus Plauen, wie eine Notiz aus dem Jahre 1524 zeigt: Damals wollte Hans Troger, Bürger zu Plauen, in Pilsen Tuch kaufen, aber ihm wurden die 6 Tuch und dem Fuhrmann Wagen und 4 Pferde durch den Pfleger zu Ryßenbergk gekommert (ThHStA W, Reg. Cc 371). 178 Am 21. Mai 1534 befahl Kurfürst Johann Friedrich seinen Schössern von Voigtsbergt Plauen und Pausa, den unerlaubten Aufkauf von Butter, Käse und anderer Wahr und Speis in ihren Ämtern zu verbieten und den Verkauf außerhalb Sachsens sonderlich durch Bauern der Ämter nicht zu dulden. Vgl. Wild, Regesten, Nr. 505. Dagegen beklagte sich Nickel Sack von Geilsdorf, weil durch das Verbot seinen armen Leuten [...] merklicher Schaden entstehe und überdies die Städte Plauen und Oelsnitz gar nicht aller aus den Dorfern zu Markt gebrachten Butter etc. bedurften (ebenda, Nr. 511). 179 Der gesamte Getreidehandel Sachsens und des Vogtlandes bedarf dringend einer Untersuchung, auch im Zusammenhang mit der gesteigerten Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft und dem erhöhten Bedarf in frühkapitalistischen Produktionszentren. Eine zentrale Rolle spielte dabei zweifellos die Zwickauer Getreidehandels- und -versorgungspolitik. Vgl. zum Getreidehandel in diesem Raum Erich WILD, Der Handelsverkehr Mitteldeutschlands, S. 409 ff. und V. SADOVA, Böhmisches Getreide auf dem sächsischen Markt am Ende des 16. und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, in: Aus 500 Jahren deutsch-tschechoslowakischer Geschichte, Berlin 1958, S. 79 – 97.
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
So ist der Warentransit durch Plauen ebenso »einfach« und übersichtlich wie in Zwickau, wobei natürlich die unsichere Begriffsbestimmung von Zentnergut ebenso berücksichtigt werden muss wie die oftmals fragwürdige Arbeitsweise der Geleitsschreiber.
4.2. Der Warenverkehr durch das Geleit Voigtsberg Wenn der Plauener Amtsschösser Löber 1544 als einen Grund für die Minderung seiner Geleitseinnahmen anführte, dass viele Wunsiedeler Fuhrleute die Straße uff Olßnitz und nicht die über Plauen benutzten, desgleichen was die von Adorf von Egra herein in Landt zu Doringen und Sachsen etc., auch hinauß fahren, dann hat er damit die Situation Wohl zutreffend dargestellt.180 Die Voigtsberger Geleitsrechnungen sind zwar außerordentlich unvollständig geführt – es fehlen nicht nur genaue Datumsangaben, sondern oftmals auch die Herkunfts- und Zielorte der Transporte, fast stets die Heimatorte der Fuhrleute, häufig die Familiennamen und nicht selten sogar Hinweise auf die Ladung –, aber dennoch lässt sich durch Vergleiche mit den Quellen aus anderen Geleitsorten feststellen, in welchen Orten die Fuhrleute zu Hause waren und in welcher Richtung sie mit welcher Ladung Voigtsberg passierten. Nach den Geleitsrechnungen von 1524 / 25 wurden registriert 105 Wagen und 2 Karren mit Leder sowie 9 ß Schaffelle, 9 ß Felle, 6 ß Leder, darunter 71 Wagen mit Nebenladungen (28 mit Heringen, 12 mit Tonnen, 7 mit Spießen und Eisenwerk, 6 mit Spießen und Käse, 1 mit Spießen, 5 mit Wein, 5 mit Stockfisch und Kramerei, 2 mit Dürrfisch, 5 mit Käse), außerdem 5 Wagen mit grün elh und kurßnerwerg. Davon waren 73 Wagen unterwegs von Plauen bzw. Zwickau nach Eger, 12 nach Zwickau (von Eger), 6 nach Plauen (von Eger), 2 nach Wunsiedel, bei 12 Wagen ist das Ziel Zwickau wahrscheinlich.181 Die Herkunftsorte der Fuhrleute sind durchweg nicht angegeben, es sind aber die gleichen Namen, die in anderen Geleitsrechnungen im Zusammenhang mit Transporten aus Adorf und Wunsiedel vorkommen (Adler, Pastor, Hennebach, Wolf, Vetterlein). Im Rechnungsjahr 1525/26 wurden nur 38 Wagen und 1 Karren mit Leder vergleitet, darunter 11 Wagen, die außerdem Tonnen geladen hatten. Ziel von 30 Wagen war Eger und von 8 Wagen Zwickau, als Herkunftsorte wurden für 9 Wagen Plauen und für 4 Wagen Zwickau notiert. In etwa gleichem Umfang wie mit Leder passierten Wagen und Karren mit Fisch das Geleit in Voigtsberg: Für 1524 / 25 konnten 47 Wagen und 4 Karren 180 Siehe oben S. 416. 181 Es handelt sich um 6 Wagen mit Leder, Spießen, Käse, 1 Wagen mit Spießen, 5 Wagen, von denen ein Teil Wein auf den Schneeberg und die anderen Leder nach Zwickau bringen sollten.
4. WARENVERKEHR DURCH DAS GELEIT PLAUEN
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mit Fisch, Hering und Karpfen ermittelt werden (hinzu kommen noch die 35 Wagen, die neben Fisch und Hering auch Leder geladen hatten, und die 5 Wagen, die grün elh und kurßnerwerg transportierten). Von diesen 47 Wagen und 4 Karren fuhren 32 Wagen und die Karren nach Eger, 1 Wagen nach Schlackenwerd, in Gegenrichtung brachten 15 Wagen Karpfen nach Zwickau und Bärwalde. Die Heimatorte der Fuhrleute sind nicht genannt. Auch 1525/26 passierten 47 Wagen mit Fisch das Geleit Voigtsberg (darunter allein 31 Wagen mit Hering, 5 Wagen mit Dürrfisch, 2 Wagen mit Stockfisch und 9 Wagen mit Karpfen). Mit Ausnahme der Karpfenladungen (nach Zwickau und Bärwalde) hatten alle anderen Wagen Eger zum Ziel. Damit ist die Liste der quantitativ bemerkenswerten Fernhandelsgüter erschöpft,182 denn außer 14 Wagen mit Wein (aus Hof nach Bärwalde und Plauen), 8 Wagen mit Eisen, Eisenwerk und Spießen (aus Wunsiedel nach Zwickau und Plauen), 8 Wagen und 3 Karren mit Kramerei (von Bärwalde nach Hof und in Gegenrichtung), 3 Wagen mit Tonnen (nach Eger), 1 Wagen und 2 Karren mit Zentnergut und Seife (nach Hof), 3 Wagen mit Zinn und Farbe (von Bärwalde nach Hof), einigen Beiladungen Honig (zu Hering) gibt es nur eine Warenart, die quantitativ und qualitativ im Geleit Voigtsberg Aufmerksamkeit verdient: 13 Wagen mit Farbe auf der Straße von Bärwalde nach Hof wurden registriert. Die Fuhrleute sind die gleichen, die zuvor Wein aus der Gegenrichtung vergleitet hatten. Vermutlich handelt es sich dabei um Wismut, das zur Farbenherstellung gebraucht wurde.183 Erwähnt werden müssen noch 23 Wagen und 12 Karren, für die volle Geleitsgebühren gezahlt wurden, für die aber in den Rechnungen keine Waren angegeben sind. Die Fuhrleute sind sonst bekannt als Transporteure von Fernhandelsgütern. Als Ziel hatten die Wagen Eger (19 Wagen), Bärwalde (2 Wagen) sowie Plauen und Hof; die Karren sollten nach Eger (5 K.), Hof (4 K.), Zwickau (2 K.) und Plauen fahren. Der Warendurchgang 1525 / 26 unterschied sich kaum von dem des Vorjahres: Wagen mit Eisen und Blech (nach Zwickau) und 1 Karren mit Sicheln (von Hof nach Komotau) werden erwähnt, dazu 2 Karren und ein größerer, nicht näher bezeichneter Transport mit Kramerei, 1 Karren und 3 Ztr. Unschlitt, 6 Wagen mit Honig (nach Eger), 6 Wagen mit Wein (nach Bärwalde), 3 Karren mit Tuch (nach Eger), 1 Wagen und 1 Fass Zinn sowie 16 Wagen und 20 Fässlein mit Farbe. 182 Erwähnt werden in den Quellen außerdem 2 Wagen, 4 Karren und 12 ß Käse (von Eger nach Plauen und Zwickau) sowie Wagen mit Butter von Oelsnitz nach Hof. 183 1575 heißt es dazu in einem Schreiben Kurfürsts August von Sachsen, dass man durch emsig Nachforschen und Bemühunge und aufgewandte Kosten [...] dahinter (ge)kommen sei, die Graupen von dem geschmelzten Wissmuth Erzt, so man sonst Safflor Farbe nennt, und auf Unsern Erzgebürgen aufn Schneeberg und dasselben zugehörigen Refier gemacht worden von ausländischen Händlern durch ihre darzu bestellte Faktore aufgekauft und förder also nach ausserhalb Unserer Lande gegen Nürnberg und weiter gen Welschland nach Venedig und andern Orthe verschickt, daraus Lasur und andere blaue Farben gemacht und hernach theuer verhandelt und verkaufet würden, selbst zu verwenden, zitiert nach HELBIG, Quellen 5, Nr. 407, S. 153.
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VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
Hinzu kommen noch 34 Wagen und 2 Karren, bei denen die weiteren Angaben fehlen, die aber meist nach Eger bestimmt waren. Die Geleitseinnahmen beliefen sich 1524 / 25 auf insgesamt 41 fl. 1 gr. und 1525 / 26 auf 25 fl. 6 gr. Da diese Summen sich nicht wesentlich unterschieden von denen in den Jahren zuvor und danach,184 kann kaum davon die Rede sein, dass die Straße über Voigtsberg dem Geleitsamt Plauen erheblichen Abbruch getan hätte. Wie wenig kontinuierlich der Warenverkehr durch Voigtsberg war, zeigt u. a. auch die Tatsache, dass im Rechnungsjahr 1525 / 26 allein in 11 Wochen kein gebührenpfl ichtiger Transport das Geleit passierte. Wie bereits erwähnt, ergibt sich die besondere Bedeutung der Voigtsberger Geleitsrechnungen aber aus den Verzeichnissen jener Egerer Bürger, die reitend oder zu Fuß die Leipziger und die Naumburger Märkte besuchen wollten, zumal diese Verzeichnisse über Jahrzehnte hinweg185 überliefert sind und sich so wichtige Aufschlüsse über Rang und Bedeutung dieser Märkte gewinnen lassen.186 Eine Auswertung der Geleitsrechnungen für die Jahre 1524 – 1525 / 26 zeigt mit Deutlichkeit, wie eng die wirtschaftlichen und Handelsbeziehungen zwischen Eger / Böhmen und Leipzig gewesen sind. Zu den 8 Marktterminen reisten insgesamt mindestens 55 verschiedene Kaufleute mindestens 119 x zu den Großen Märkten nach Leipzig und Naumburg; mindestens deshalb, weil zum Ostermarkt 1525 die reitenden Kaufleute nicht erfasst wurden und die Egerer Ratsmitglieder – wie erwähnt – ohnehin geleitsfrei die Märkte besuchen durften.187 1535 verweigern die Egerer die Zahlung der Geleitsgebühren, nachdem ein Egerer Bürger im Amt Zwickau entleibt und um 150 Gulden beraubt wurde. Weil den Erben dieses gestohlene Geld nicht gezahlt werden konnte (von der sächsischen Seite?), wollten sie nun auch keine Gebühren mehr zahlen. Jedenfalls hatten sich nur drei von 30 Egerern, die zum Leipziger Markt reisen wollten, bereit erklärt, zu zahlen. Interessant ist dabei die zusätzliche Begründung: so dann die Burger zu Rengsburg, Amberg, Braunau, Weyden, darzu vil Burger aus der Cron Bohom, die Merckt zu Leiptzigk und Neumburgk jerlich besuchen, [...] alle Leibzoll frei seien, sollte sie der Kurfürst auch befreien. Das Ansuchen wurde jedoch abgelehnt.188
184 Siehe Teil 3, Geleit Voigtsberg. 185 Die Geleitsrechnungen sind überliefert von 1502 bis 1545 (ThHStA W, Reg. Bb 2494 bis 2524). 186 Siehe Teil 2, Nr. 8 und Nr. 9. 187 Siehe Teil 2, Nr. 8. 188 Stadtarchiv Cheb, Fasc. 266 A / 741.
5. ZENTNERGUTTRANSPORTE AUF DER VIA IMPERII
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5. Der Zentnerguttransport auf der via imperii Die verschiedenen Definitionen von Zentnergut oder von Gütern in den Geleitsordnungen, die den Bestimmungen oftmals nicht entsprechenden Eintragungen in den Geleitsrechnungen, die Aufgliederungen der Warenarten in mehreren Geleitsorten, die häufig fehlenden Angaben über Herkunftsorte der Fuhrleute und die unzureichende Datierung sowie die mögliche Umgehung der Geleitsorte bei Leerfahrten machen es auch aufgrund der Geleitsbefreiungen außerordentlich schwieriger, diesen überregionalen, auf einer hochgradigen Arbeitsteilung beruhenden Warenverkehr zu analysieren. Hinzukommt, dass die Geleitsleute aus nicht erklärbaren Gründen bei weitem nicht alle Transporte in den Geleitsrechnungen notiert haben. Welche Möglichkeiten und Schwierigkeiten dabei gegeben sind, zeigt allein die Tatsache, dass im Rechnungsjahr 1525 / 26 in Borna 110, in Zwickau 105 und in Plauen 86 Wagen mit Fuhrleuten aus Wunsiedel in den Rechnungen erwähnt wurden, die mit den unterschiedlichsten Waren und Fuhrwerken auf dem Wege nach oder von Leipzig waren. Noch deutlicher wird die Problematik anhand von Vergleichen der Namen der Fuhrleute, z. B. der Familien Zobelt und Wolf aus Wunsiedel: Hans, Fritz und Ludwig Zobelt waren 1524/25 und 1525/26 nach den Plauener Rechnungen mit 33 Güter-Wagen auf der Straße zwischen Plauen und Zwickau bzw. in Gegenrichtung unterwegs, und zwar am 25. Mai, 8. November und 9. Dezember 1524, am 14. September, 8. Oktober, 3. November und 8. Dezember 1525, am 10. Januar, 1. Februar und 3. März 1526 nach Hof, und nach Zwickau am 10.,11. und 29. Oktober sowie 30. Dezember 1524, am 2. und 6. Mai, 7. August, 29. September und am 20. und 27. Dezember 1525.189 Eine direkte Beziehung zwischen Hin- und Gegenrichtung lässt sich aufgrund der Daten nicht feststellen, so dass anzunehmen ist, dass die Transporte innerhalb der 14tägigen Geleitsfreiheit den Geleitsort Plauen wieder passierten, die Anzahl der Transporte also zu verdoppeln ist. Damit aber nicht genug. Wie dringend notwendig die oftmals wiederholte Feststellung ist, die ermittelten Angaben über die Warentransporte als minimale Quantitäten zu verstehen und mindestens zu verdoppeln, ergibt ein Vergleich der Nennungen der Fuhrleute Zobelt aus Wunsiedel in den gleichzeitigen Geleitsrechnungen von Plauen, Zwickau, Altenburg und Borna entlang der via imperii. Bei den großen Unterschieden spielt es jedoch nur eine untergeordnete Rolle, dass vor allem in Zwickau und Altenburg die Zobelts im Konvoi mit anderen Fuhrleuten gefahren sind und die einzelnen Wagen sich daher nicht präzise zuordnen lassen.
189 Mit einem Wagen war ein Zobelt am 10. Mai 1524 nach Schneeberg unterwegs, mit 2 Wagen Hans Zobelt am 22. Januar 1525 nach Werdau.
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Datum 18.04.1524 26.04.1524 30.04.1524 10.05.1524 25.05.1524 21. – 27.08.1524 30.09.1524 03.10.1524 09.10.1524 10.10.1524 10.10.1524 11.10.1524 ? 10.1524 29.10.1524 08.11.1524 15.11.1524 25.11.1524 03.12.1524 04.12.1524 09.12.1524 09.12.1524 11.12.1524 21.12.1524 25.12.1524 30.12.1524 31.12.1524 01.01.1525 02.01.1525 ? 01.1525 10.01.1525 11.01.1525 14.01.1525 21.01.1525 31.01.1525 01.02.1525 08.02.1525 24.02.1525 28.02.1525 02.04.1525 02.05.1525 23.05.1525 06.05.1525 07.05.1525
VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
Plauen
Zwickau
2 Wagen nach Zwickau 2 Wagen nach Zwickau 12 Wagen, 3 Karren nach Plauen 1 Wagen nach Schneebg. 2 Wagen nach Hof (u. a.) 5 Wagen, 1 Karren nach Plauen 3 Wagen nach Zwickau
1 Wagen 1 Wagen nach Hof 1 Wagen nach Zwickau
36 Wagen, 9 Karren nach Plauen
12 Wagen, 3 Karren nach Plauen 1 Wagen nach Zwickau 1 Wagen nach Hof
8 Wagen, 2 Karren nach Plauen 1 Wagen nach Hof 8 Wagen, 2 Karren nach Altenburg 11 Wagen, 3 Karren nach Altenburg 1 Wagen nach Zwickau
4 Wagen, 1 Karren nach Altenburg 2 Wagen nach Hof 6 Wagen nach Hof 16 Wagen, 4 Karren nach Oelsnitz 48 Wagen, 22 Karren nach Plauen
? nach Hof ? nach Zwickau 5 Wagen, 1 Karren nach Plauen 2 Wagen nach Zwickau 2 Wagen nach Zwickau
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5. ZENTNERGUTTRANSPORTE AUF DER VIA IMPERII
Datum 18.04.1524 26.04.1524 30.04.1524 10.05.1524 25.05.1524 21. – 27.08.1524 30.09.1524 03.10.1524 09.10.1524 10.10.1524 10.10.1524 11.10.1524 ? 10.1524 29.10.1524 08.11.1524 15.11.1524 25.11.1524 03.12.1524 04.12.1524 09.12.1524 09.12.1524 11.12.1524 21.12.1524 25.12.1524 30.12.1524 31.12.1524 01.01.1525 02.01.1525 ? 01.1525 10.01.1525 11.01.1525 14.01.1525 21.01.1525 31.01.1525 01.02.1525 08.02.1525 24.02.1525 28.02.1525 02.04.1525 02.05.1525 23.05.1525 06.05.1525 07.05.1525
Altenburg
Borna
14 Wagen, 4 Karren nach Leipzig
10 Wagen, 2 Karren nach Leipzig 14 Wagen, 3 Karren nach Leipzig
13 Wagen, 2 Karren nach Leipzig 16 Wagen, 3 Karren nach Leipzig 11 Wagen, 2 Karren nach Leipzig 12 Wagen, 2 Karren nach Leipzig
23 Wagen, 34 Karren nach Leipzig 10 Wagen, 2 Karren nach Leipzig 5 Wagen, 1 Karren nach Leipzig 4 Wagen, 1 Karren nach Leipzig 6 Wagen, 1 Karren nach Leipzig
5 Wagen, 1 Karren nach Leipzig 4 Wagen, 1 Karren nach Leipzig
426 Datum
VI. WARENVERKEHR DURCH DIE GELEITE AN DER VIA IMPERII
Plauen
08.05.1525 07.08.1525 1 Wagen nach Zwickau 14.09.1525 2 Wagen nach Hof 21.09.1525 1 Wagen nach Zwickau 24. – 30.09.1525 29.09.1525 1 Wagen nach Zwickau 01.10.1525 02.10.1525 08.10.1525 2 Wagen nach Hof 27.10.1525 28.10.1525 03.11.1525 1 Wagen nach Hof 24.11.1525 1 Wagen nach Hof 03.12.1525 08.12.1525 2 Wagen nach Hof 20.12.1525 2 Wagen nach Zwickau 27.12.1525 2 Wagen nach Zwickau 31.12.1525 – 06.01.1526 01.01.1526 2 Wagen nach Hof 07.01.1526 10.01.1526 1 Wagen nach Hof 22.01.1526 2 Wagen nach Werdau 25.01.1526 28.01.1526 30.01.1526 04.02.1526 24.02.1526 03.03.1526 1 Wagen nach Hof 23.04.1526 24.04.1526
Zwickau
16 Wagen, 4 Karren nach Leipzig
12 Wagen, 2 Karren nach Plauen
12 Wagen, 3 Karren nach Leipzig 44 Wagen, 11 Karren nach Plauen
28 Wagen, 7 Karren nach Plauen
Insgesamt ergibt sich, dass nur im Detailvergleich der wirkliche Transport von Fernhandelsgütern auf der via imperii festzustellen ist, wobei die allgemeinen Unsicherheiten durch schlechte Rechnungsführung und die 14tägigen Geleitsbefreiungen auf dieser Straße eine besondere Rolle spielen. Hinzu kommen natürlich noch die nicht festzustellenden Frequenzen auf den verbotenen Nebenstraßen nach und von Leipzig. Aber die gerade in Borna festgestellten zahlreichen Wagen und Karren aus Zwickau (111 Wagen, 38 Karren), Wunsiedel (110 Wagen), Adorf (43 Wagen) und Hof (30 Wagen) im Jahre 1525 / 26 lassen erkennen, dass es vor allem die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Leipzig, Obersachsen und Oberdeutschland mit den Zentren Nürnberg und
5. ZENTNERGUTTRANSPORTE AUF DER VIA IMPERII
427
Datum Altenburg Borna 08.05.1525 10 Wagen, 2 Karren nach Leipzig 16 Wagen, 4 Karren nach Leipzig 07.08.1525 14.09.1525 21.09.1525 24. – 30.09.1525 29.09.1525 01.10.1525 5 Wagen, 1 Karren nach Leipzig 02.10.1525 10 Wagen, 2 Karren nach Leipzig 12 Wagen, 3 Karren nach Leipzig 08.10.1525 27.10.1525 5 Wagen, 1 Karren nach Leipzig 28.10.1525 03.11.1525 Rechnung nicht 24.11.1525 ausgewertet 4 Wagen, 1 Karren nach Leipzig 03.12.1525 8 Wagen, 2 Karren nach Leipzig 08.12.1525 20.12.1525 27.12.1525 31.12.1525 – 06.01.1526 01.01.1526 16 Wagen, 3 Karren nach Leipzig 07.01.1526 10.01.1526 22.01.1526 25.01.1526 10 Wagen, 2 Karren nach Leipzig 28.01.1526 4 Wagen, 1 Karren nach Leipzig 30.01.1526 6 Wagen, 1 Karren nach Leipzig 04.02.1526 24.02.1526 24 Wagen, 4 Karren nach Leipzig 03.03.1526 23.04.1526 4 Wagen, 1 Karren nach Leipzig 24.04.1526 8 Wagen, 2 Karren nach Leipzig
Regensburg waren, die den Warenverkehr auf der via imperii prägten. Und die ständig steigenden Geleitseinnahmen sind der Ausdruck für die Intensivierung des Warenaustausches zwischen diesen beiden Wirtschaftszentren, wobei weder Nürnberg / Regensburg noch Leipzig Ausgangs- oder Endpunkte des Warenstromes, sondern vor allem die entscheidenden Handelsmittelpunkte waren. Der aufgrund der Quellenlage auch über Leipzig hinaus fassbare Warenaustausch unterstreicht dabei die wachsende Bedeutung der Leipziger Märkte.
VII. Der Warenverkehr auf dem Ober- und Mittellauf der Elbe zwischen Pirna und Wittenberg 1
Bereits einleitend wurden die Auffassungen von Miroslav Hroch und – stellvertretend für viele andere – Ernst Schubert zurückgewiesen, wonach die Flüsse bis »tief in die frühe Neuzeit die wichtigsten Handelsstraßen« geblieben seien, und Schubert fügte hinzu, »nicht gemindert, sondern ergänzt wurde die Bedeutung der Flüsse durch die Entwicklung des Straßennetzes im Verlauf des hohen und späten Mittelalters. Diese Verkehrsnetze waren auf die großen Verkehrsstränge von Rhein, Main, Donau und Elbe (!) orientiert [...] Dennoch: Nicht die neuen Landstraßen, sondern die alten Wasserwege bildeten nach wie vor die Hauptstränge des Verkehrsnetzes«.2 Schon bei nur oberflächlicher Kenntnis der Geschichte der verschiedenen Handelsstädte wird deutlich, dass die Bedenken Hrochs und die Aussagen Schuberts und anderer in ihrer Absolutheit nicht zutreffen können, zumal Schubert selbst zu seiner Aussage ein erstes Gegenargument liefert wenn er hervorhebt, dass »die Schiffahrt [...] mit dem Ende des Eisgangs zwischen Ende Februar und Ende März« beginnt und »vor Einbruch der Winterzeit [...] die letzten Frachten verladen« werden.3 Folgt man diesen Aussagen, dann würde über lange Monate hinweg der Warenaustausch zumindest stark eingeschränkt, wenn nicht unmöglich gewesen und auf die Landstraßen angewiesen sein, die wiederum – wie zitiert – als kaum passierbar beschrieben werden. Hier werden mehr Feststellungen und weniger Begründungen formuliert. 1
2
3
Dieser Abschnitt greift zurück auf Überlegungen und Ergebnisse aus meinem gleichlautenden Beitrag in der Festgabe für Othmar Pickl »Wirtschaftshistorische Studien«, hrsg. von Karl HARDACH, Frankfurt / Main, 2007, S. 221 – 259. SCHUBERT, S. 74 f. Gleichfalls nicht nachzuvollziehen und ohne Bezug zum wirklichen Geschehen ist die Behauptung von Rainer Christoph Schwinges – in Anlehnung an Detlev Ellmers – , dass man »vor allem für Massengüter« die Binnenschiffahrt »geradezu als das Rückgrat des Verkehrs« bezeichnen kann, und dass ein »neues (Verkehrs-)System der Neuzeit vorbehalten« war. (Rainer Christoph SCHWINGES, Straßen- und Verkehrswesen im hohen und späten Mittelalter – eine Einführung, in: Vorträge und Forschungen, S. 9 – 18, hier S. 12 f., und Detlev ELLMERS, Techniken und Organisationsformen zur Nutzung der Binnenwasserstraßen im hohen und späten Mittelalter, ebenda, S. 161 – 184). Vor diesen Äußerungen hatte bereits 1986 Hermann KELLENBENZ grundlegend und ausgewogen Position zu diesem Thema in seiner Studie »Das Verkehrswesen zwischen den deutschen Nord- und Ostseehäfen und dem Mittelmeer im 16. und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts« Stellung bezogen (In: Trasporti e sviluppo economico, secoli XIII – XVIII, a cura di Anna Vannini Marx, Firenze 1986, S. 99 – 121). SCHUBERT, S. 73 f.
430
VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
An dieser Stelle muss auf die einleitenden Überlegungen verwiesen werden: Warenaustausch oder Warenhandel ergeben sich aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, nach Angebot und Nachfrage, nicht nach geografischen Bedingungen und Voraussetzungen; technische Probleme des Handelsverkehrs wurden gelöst mit und aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung. Auf den mitteldeutschen Raum bezogen sollte bedacht werden, warum bereits 1458 für Leipzig – ebenso weit entfernt von einem schiffbaren Fluss wie Nürnberg – zu Neujahr ein dritter Großer Markt zu den seit langem bestehenden Großen Märkten zu Ostern und zu Michaelis durch Friedrich III. privilegiert wurde, und wie es kommt, dass auf diesem Markt selbst unter den besonderen Schwierigkeiten der Straßenverhältnisse zur Winterzeit noch im 15. Jahrhundert mehrfach ein größerer Umsatz erzielt wurde als auf den beiden anderen. Hinzukommen die Termine der Märkte bzw. Messen zwischen Frankfurt am Main, Naumburg, Leipzig und Krakau,4 die beachtet werden mussten und nicht von Zufälligkeiten, wie sie die Flussschifffahrt notwendigerweise mit sich brachte, abhängig sein konnten. Nun kann nicht bestritten werden, dass bestimmte Flüsse wie der Rhein eine wichtige Rolle im Handelsverkehr gespielt haben. In der Diskussion werden aber die erwähnten Schwierigkeiten in der Flussschifffahrt übergangen und die wirtschaftlichen Notwendigkeiten wie die ausschließliche Ausrichtung im Süd-Nord-Verkehr und im bestimmten Rahmen auch in Gegenrichtung, werden kaum beachtet. Auf jeden Fall aber fehlen konkrete Vergleiche über den Umfang des Köln passierenden oder von hier ausgehenden Warenverkehrs auf dem Rhein und über die Landstraßen, so dass die Verhältnisse um Köln nicht verallgemeinert werden können. Schließlich ist auch zu bedenken, dass es im thüringisch-sächsischen Raum keine Ost-West- oder West-Ost-Verläufe von schiffbaren Flüssen gibt, und Handelszentren wie Erfurt und Leipzig eigentlich keine Perspektive gehabt hätten. Dennoch bleibt die Frage, ob nicht im Nord-Süd- bzw. im Süd-Nordverkehr die Flüsse genutzt werden konnten und wie das Verhältnis zu dem Handelsverkehr auf den Landstraßen war. Eine besondere Rolle kommt dabei natürlich der Elbe zu und auch hier ist zunächst nach den wirtschaftlichen Notwendigkeiten und den möglichen Waren zu fragen. Untersuchungsgegenstand ist dabei vorrangig der Verkehr vom Oberlauf dieses Flusses vom sächsischen Elbsandsteingebirge bis zum Mittellauf bei Wittenberg. Dabei spielt die wirtschaftliche Struktur am Oberlauf der Elbe mit dem Zentrum Pirna am Eingang in das sächsische Elbsandsteingebirge und am Übergang nach Böhmen und die Anbindung an andere Wirtschaftszentren die entscheidende Rolle. Zunächst ist festzuhalten, dass die wirtschaftliche Struktur am Oberlauf der Elbe kaum Möglichkeiten bot für eine umfängliche Marktproduktion mit regem Export flussabwärts, denn der Raum um Pirna und Dresden war bis in die Neuzeit 4
Vgl. Peter BEYER, Leipzig und Frankfurt am Main.
VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
431
alles andere als ein wirtschaftlich aufstrebendes Gebiet, das außer mit Rohstoffen für den überregionalen Markt von Interesse war.5 Neben Sandstein, Holz, Eisen6 und Getreide gab es im unmittelbaren Einzugsgebiet der Elbe auch keine Rohstoffe, die im überregionalen Warenaustausch auf dem Wasserwege von Bedeutung waren. Gleiches gilt für die größeren Orte elbabwärts wie Meißen oder Riesa bis hin nach Torgau und Wittenberg. Auch bei ihnen ist keine Marktproduktion bekannt, für die die Elbe als entscheidende Handelsstraße notwendig war. Wenn hier für einen größeren Markt produziert wurde oder ein bestimmter Importbedarf bestand, dann gewiss nicht entsprechend dem Verlauf der Elbe, sondern nur den Fluss überquerend dem Verlauf der erwähnten Landstraßen folgend. Hinzukommt, dass der Warentransport auf den Wasserstraßen viel stärker abhängig war von den äußeren Bedingungen als auf den Landstraßen. Dazu gehören der jahreszeitlich unterschiedliche Wasserstand, die fehlende Regulierung, die natürlichen Behinderungen mit ständig sich verändernden Sandbänken, die Nutzung durch Wassermühlen, aber auch durch Brücken usw. Termingebundene Transporte von Fernhandelswaren besonderer Qualität und Verarbeitung waren so nicht möglich, wobei es bisher noch nicht einmal gelungen ist, eine Übersicht zusammenzustellen über die Warenarten, die tatsächlich auf der Elbe transportiert wurden. Besonders unbefriedigend sind Kenntnisse über die Nutzung der Elbe an ihrem Ober- und Mittellauf, d. h. zwischen Magdeburg und Dresden/Pirna. Die bisher bekannten Nachrichten ergeben nur ein diffuses Bild. Fest steht nur, dass in das Gebiet um Pirna und Dresden Getreide und Malz aus Böhmen auf der Elbe importiert, und dass Salz vorwiegend auf Landstraßen von Pirna aus über Königstein und südwärts transportiert wurde. Wie für den Landverkehr lassen sich aber genauere Kenntnisse über die Warenarten und ihre Quantitäten, die vor allem elbabwärts unterwegs waren, aus jenen Quellen gewinnen, die im Zusammenhang mit dem Geleitswesen entstanden sind. Wenn sich auch die allgemeinen Geleitsbestimmungen nur bedingt mit dem Warentransport auf dem Wasser in Verbindung bringen lassen – ein »Umfahren« war schlechterdings nicht möglich und ein Überfall mehr als ausgeschlossen, wohl aber konnten die Waren kaum unvollständig angegeben werden – war der Verkehr auf der Elbe in das allgemeine Geleitssystem eingebunden. Dementsprechend finden sich in allen Geleitsordnungen der Städte, die an der Elbe lagen, entsprechende Abschnitte über das Geleit auf dem Wasser bzw. (richtiger) über den Wasserzoll mit Festlegungen über die Art der Waren, über Gebührenleistungen, Transportmittel und Transportvorschriften. Insgesamt sind 6 Geleitsordnungen zwischen Pirna und Wittenberg überliefert, die derartige Festlegungen enthalten: 1. Pirna/Königstein, 2. Dresden, 3. Meißen, 5 6
Vgl. Gerhard SCHMIDT, Pirnas Fernhandel im 16. Jahrhundert. Dazu Gunter H. SCHMIDT, Vom Pirnischen Eisen. Aus der Geschichte der alten Hämmer und Hütten im Raum Pirna (Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna; 3), Pirna 1984.
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VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
4. Mühlberg, 5. Torgau, 6. Wittenberg. Bis Magdeburg kommen noch die 4 Ordnungen hinzu von Coswig, Dessau, Aken, Magdeburg.7 Neben den landesherrlichen Geleitsstellen gab es noch Geleits- bzw. Zollstellen, für die verschiedene Grundherren zuständig waren und von denen keine weiteren Nachrichten überliefert sind. So lag zwischen Meíßen und Torgau linkselbisch Strehla mit einer wichtigen Furt und Zollstelle, die den Herren von Pflug verliehen worden war. Zwischen Torgau und Wittenberg befand sich in Pretzsch noch eine Zollstelle, die den Herren von Arnim gehörte.8 An Waren werden entsprechend der wirtschaftlichen Basis am Oberlauf der Elbe vor allem genannt Rohstoffe wie Holz und Holzwaren, bearbeitete und unbearbeitete (Sand-)Steine, Getreide und andere Agrarprodukte, Eisen und Eisenwaren, Wein und Bier sowie Kramwaren. Im Einzelnen werden in den oberelbischen Geleitsordnungen – vor allem der von Pirna – an Holz und Holzwaren aufgeführt: (gemeine) Balcken, Bauholtz, Brennholz, Brettbeuhme, Bretter, Dyhlen, Felgen, Kalckholtz, Latten, Mulden, Pfostbreth, Reuffe, Reufschinnen zu Pöttichen, Rudelschaft, Schiffbreth und Frangen, Schindeln, Schindelsparren und Klötzer, Schockholtz Schranholtz, holzerne Schüßel und Teller, Sparrhölzer, Spechen, Strachsparren, Stubenholtz oder Polnholtz zur Stuben, Tische (und Kasten), Stangenholtz, Trincklegel, Vhaßholtz, Zieghenkopf, Zimmer und Zigelsparren, Floßholz.
Als steinernes Handelsgut werden genannt: Gewelbesteine Gehorn, Kalcksteine, Kuhetroge, Leichsteine, Mühlsteine (Läufer und Boden), Schiffersteine, Schleifsteine, Wergkstuck und Waßertroge.
Danach folgen in der Verzeichnung Getreide (Hafer, Gerste, Weizen, Roggen), Malz, Hülsenfrüchte (Erbeys) und Käse. Auch Centnerguth wird angeführt mit der Bemerkung: hieher gehört Butter, Schmeher, behemischer Kese, Unzlet, Seyfen, Hanf, Flachs, Wolle etc., auch Honig und Hopfen, Biehr und Wein, Lohe [...] Obst, Zwetzschken, gebacken oder rohe und dergleichen (in Feßgen) [...], Gekrauth.
Dabei handelt es sich zweifellos um Güter, die elbabwärts verschifft werden sollten, sicher auch Pech, Fenster, Tafelglas und anders, so in den Khenen vorübergefurt, Bier- oder Weingläser, Krebs, Castanien, welsche Nüße,
Eisenwaren wie Sensen und Sicheln, während Eysen, Stal, Bley, Kupfer und Nagel in beide Richtungen – elbaufwärts und elbabwärts – transportiert wurde: in Königstein unterschied man beim Eisen, ob es uf Behemen hienauf gehet oder uf der Elbe hienab gehet als uf Dreßden, Meyßen, Lummitzsch. Auch Leinwandt und Wullentücher gingen 7 8
Die einzelnen Ordnungen in Teil 3. Zwei Übersichten über die Elbzölle nennen 1524 (?) bzw. 1661 jeweils 48 (!) Zollstellen: SHStA Dresden, Loc. 10733/3, den Zoll auf der Elbe betr. 1524, sowie StA Leipzig, XLV (F) d. 3, Schiffahrt auf der Elbe, 1661.
VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
433
entweder in Richtung Böhmen oder weiter nach Sachsen, denn es ist in Königstein von pirnischen Tuchen und behmischen Tuchen die Rede. Bei Kramwaren zeigten die pirnischen Krahmer [...] ahn: wann sie die Elbe hienauffahren, geben sie das pirnisch Glait nicht, aber die Glaith Raden, Weehlen und Königstein geben sie.
Andere in den Geleitsordnungen erwähnten Handelsgüter waren eindeutig elbaufwärts bestimmt: Hering, Berger Stockfisch, Halbfisch, dürrer Fisch, Weitasche, Feßgen Saltz.
Diese Angaben illustrieren zwar die Rolle der Elbe als mögliche Transportstraße, sie sagen aber nichts aus über den Umfang und die besonderen Merkmale und Belastungen der Transporte auf einer Wasserstraße. In allen Geleitsordnungen sind zwar Schiffe, Flöße und Kähne genannt, wobei in der Pirnaischen Ordnung bestimmt wird, dass man alle Flöße, die mahn hinwegkführen will, vor Pirna auf der Elbe binden und zurichten und dem Geleitsmann ansagen soll. Zur Kontrolle hatte er jedem, der mith Floßen, Kähnen, Schiffen etc. furuber fuhr, alhie allewege ein Zeddel [...] mith gen Dreßden zu geben. Es fehlen jedoch alle Hinweise auf den Umfang der denkbaren Beladungen, denn auch die Angaben über die mögliche Höhe der Gebühren bei entsprechenden Quantitäten helfen hier nicht weiter. Über diese Belastungen der Warentransporte durch Zoll- oder Geleitsgebühren geben dagegen die Ordnungen hinreichend Auskunft und erlauben Vergleiche mit den entsprechenden Belastungen auf den Landstraßen.9 Wie kompliziert die Kontrolle des Flussverkehrs war, zeigt die in mehrfacher Hinsicht aufschlußreichste Ordnung über das Glait uf dem Wasser der Elbe von Pirna 1548.10 Diese Ordnung galt zwar dem Hauptgeleits- und Amtsort Pirna am Eingang in das Elbsandsteingebirge, sie orientiert sich aber an dem am weitesten flussaufwärts liegenden Beigeleit Königstein.11 Dazu heißt es in der Pirnaer Ordnung lapidar: Was mahn in nachvolgender Tafel nicht befindeth, hat mahn sich in der Königsteiner zu erholen, und bei den Ordnungen der Beigeleite Wehlen und Rathen wiederum steht einleitend, was mahn unter den nachvolgenden Capiteln nicht findeth, hat mahn sich in der konigsteinischen Glaitstafel zu erholen. Bemerkenswert ist hier, dass die »Beigeleite«, die sonst an Nebenstraßen lagen und ein weiträumiges Umfahren der Hauptgeleitsorte verhindern sollten, hier an der Elbe in geringer Entfernung von einander lagen. Danach war von den gleichen Transporten innerhalb von nur ca. 18 Flusskilometern zwischen Königstein und Pirna mehrmals Zoll zu zahlen. Die Konigsteiner Glaitstafel ist also bestimmend für den Warenverkehr auf diesem Teilstück der Elbe von der sächsisch-böhmischen Grenze an, auch dafür, dass ursprünglich dem Pfarrher zum Konigsstein [...] die zehende Wochen vom Gleith uf der Elbe (zustand) 9
Für Handelswaren, die mahn gebreuchlicher ufm Landt treibeth oder mith der Axt furthbringeth, aber ufm Wasser unterweihlen fuhret, wurden die Gebühren des Landgeleites angeschlagen. Genannt wurden Schwein, Heute, Fellwergk, Seitenfleisch, Speck, Werckstucke, Kalck etc. 10 Siehe Teil 4, Nr. 69. 11 Ebenda.
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VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
von allen, das die konigsteinische Gleitztafel in- und mithsichbringet, nach der Einführung der Reformation erhielt der gemein Kasten der Kirchen die Einnahmen.12 Ein Fermeister hatte von denen, die mith Floßen, Kähnen, Schiffen etc. furuber fahren, die Wegezeichen einzufordern und der Geleitsmann hatte die Aufgabe, dem Vorüberfahrenden einen Zeddel mitzugeben (für die erstatteten Geleitsgebühren) gen Dreßden.13 Der Warentransit durch die Geleitsorte des Amtes Pirna muss beträchtlich gewesen sein, denn für das Rechnungsjahr 1483/84 rechnete der Amtmann Einnahmen ab über nicht weniger als 279 fl. 5 gr.,14 und für die 39 Wochen vom 30. Mai 1484 bis 27. Februar 1485 – d. h. ohne die Frühjahrsfahrten 1485 auf der Elbe – 175 fl. 3 gr.15 Der nächste Geleitsort flussabwärts war Dresden. Die umfangreiche Ordnung von 1547 16 enthält ebenfalls auch einen Abschnitt Gleithe aufm Wasser, der aber bei weitem nicht so ausführlich gehalten war wie in der Ordnung von Königstein. Die in der Dresdener Ordnung genannten Artikel finden sich alle in der von Königstein, aber entweder mit wesentlich höheren Geleitsbelastungen, vor allem für Mühl- und Schleifsteine, oder mit grundsätzlich anderen Berechnungsgrundlagen: bei Sparrenholz, Bretter, Holz, Brennholz und Kalk zählte allein die Anzahl der Knechte, so viel ihr ufm Floß seynd, giebt iezlicher 4 gr. Für Pech, Eisen, Getreide und Käse sollten die gleichen Gebühren gezahlt werden wie beim Geleit auf dem Lande. Wie in Pirna/Königstein erhielt der Vertreter der Obrigkeit zusätzliche Einnahmen: Für ein neues Schiff oder für neue Flöße war 1 fl. zu zahlen und ist des Ambtmanns, doch giebt man nach Gelegenheit der Größe von einem 5, 10, 15 gr. In der Geleitsordnung von Meißen – weiter flussabwärts – stehen die Bestimmungen über das Waßergleydt am Anfang17 und enthalten neben den gleichen 12 Es sind hier tatsächlich die Einnahmen in der jeweils zehnten Woche gemeint, nicht etwa der jeweils zehnte Teil der Einnahmen, vgl. SHStA Dresden, Loc. 8294, Geleitsregister von Pirna, Wehlen, Rathen, Königstein 1535/36. Der gemein Kasten war eine nach der lutherischen Reformation geschaffene städtische Einrichtung, um mit den bisherigen Abgaben an die katholische Kirche die Versorgung der evangelischen Geistlichen, das Schulwesen und die Armenpflege zu sichern. In Mühlberg wurde »normal« abgerechnet: Hier stand vom Wassergeleithe [...] dem Hospital [...] der vierde Pfennig zu, und wirdt solches den Vorstehern erwehntes Hospitals uberantwortet, siehe Teil 4, Nr. 62b. 13 Zwei weitere Beigeleite im Amt Pirna befanden sich noch in Dohna und Ploschwitz (Ploschkewitz, jetzt Ortsteil von Falkenhain), hatten aber keine Beziehung zum Geleit auf der Elbe. Die Geleitsordnung bezog sich ausschließlich auf Wagen- und Karrentransporte sowie auf Vieh. Die Einnahmen sollen in Dohna auf jährlich 5 – 6 Gulden (ungefehr 2 ß) gekommen sein, das Geleit in Ploschwitz auf 20 – 30 gr. Die Gleitsstelle Dohna hatte zwo Leisten (Fährte, Wege), eine uf Freibergk, die ander uf Außegk. 14 Pirna 91 fl. 7 gr., Dohna 1 fl., Ploschwitz 3 fl. 5 gr., Rathen 76 fl. 20 gr. Königstein 103 fl. 14 gr. ThHStA W, Reg. Bb 115. 15 Pirna 48 fl., Dohna 12 gr., Ploschkewitz 1 fl. 12 gr. Rathen 54 fl. 3 gr., Königstein 71 fl., ebenda, Reg. Bb 116. 16 Siehe Teil 4, Nr. 19. 17 Siehe Teil 4, Nr. 60.
VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
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Warenarten wie in den Ordnungen für Dresden und Pirna/Königstein auch Waid, Wolltuch und dürren Fisch. Grundsätzlich waren aber von eynem Knechte 4 gr. verlangt, und wo ein Herr nicht mehr dan einen Knecht hat, muß ehr vor sich auch vier silberne Groschen zu Geleidt geben. Aber: Wenn bei Schiffsladungen die Ware mehr austrüge als die Gebühren für die Schiffsknechte, so wurdet es nach der Wahre vorgeleitet genohmen. Die hohen Personalabgaben machen es deshalb schwierig, die Geleitseinnahmen richtig einzuordnen: Für die 13 Wochen und 3 Tage vom 23. Februar bis 28. Mai 1483 wurden 38 fl. 19 gr. an Wasserzoll kassiert, im anschließenden Rechnungsjahr vom 29. Mai 1483 – 25. Mai 1484 waren es 116 fl. 5 gr. (gegenüber 69 fl. 8 gr. für das Geleit auf dem Lande) und vom 26. Mai 1484 bis 22. Februar 1485 42 fl. 6 gr. Wasserzoll (gegenüber 46 fl. 3 gr. Landgeleit).18 In der Mühlberger Geleitsordnung von 1555 19 werden nur Mühlsteine, Werkstücke, Kalksteine und Getreide als transportierte Waren genannt. Von Wasserknechte(n), so auf dem Schief dinsthaftigk, durften 16 d. genommen werden, von Knechten auf Schiffen mit Kalksteinen aber 2 gr. 8 d. (wobei der Steuermeister und Wandersleute (!), so der daruf weren, nichts zu zahlen brauchten). Die Ordnung von 1590 enthält genauere Angaben über die Waren.20 Allerdings ergeben sich keine wesentlichen Änderungen zu den bisher vorstellten Ordnungen, sieht man von der Bemerkung ab, dass von Floßen ader Schiffen, so ahneinander hangen, 28 gr. an Gebühren gezahlt werden mussten. Aufgrund der wirtschaftlichen Umwelt und der fehlenden Anbindung an bedeutende Handelsstraßen ist anzunehmen, dass Mühlberg auf der Elbe lediglich passiert wurde. Ganz anders ist die Situation im nächsten, flussabwärts gelegenen Geleitsort Torgau: Die Stadt lag nicht nur an der wichtigsten Handelsstraße zwischen dem Handelszentrum Leipzig und dem Nordosten bzw. Schlesien, sie war auch kurfürstliche Residenz mit zahlreichen Bauvorhaben und demzufolge hohem Bedarf an Baumaterial, wie es das Gebiet um Pirna/Königstein liefern konnte. Auch die Quellenlage ist nicht zu vergleichen mit der von den bereits genannten Orten: Die drei bekannten Geleitsordnungen21 enthalten zwar auch nur recht summarische Angaben über die Warenarten, daneben aber noch aufschlussreiche Einzelheiten über die Bedingungen des Flussverkehrs. Noch wichtiger ist aber, dass von der Geleitsstelle Torgau nicht nur über lange Jahre hinweg die Geleitseinnahmen überliefert sind, sondern auch die Angaben über die einzelnen Transporte auf der Elbe. Somit lässt sich ein konkreter Nachweis über die Art des Flussverkehrs ebenso erbringen wie über die jahrzehntelange Frequenz.
18 19 20 21
ThHStA W, Reg. Bb 115 bzw. Bb 116. Siehe Teil 4, Nr. 61a. Siehe Teil 4, Nr. 61b. Siehe Teil 4, Nr. 90. In den Weimarer Geleitsrechnungen sind Geleitsordnungen mehrfach gleichlautend überliefert.
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VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
Gleichlautend in allen drei Ausführungen der Geleitsordnung ist die Festlegung: wer fhuruber feret als die Elbe hienabe mit eynem Vlos ader Schiffe, gibt von einem Knecht 4 gr., wer aber alhir abeleget und vorkeuffet, gibt von 1 Knecht 2 gr. (1510).
Darüber hinaus waren die Gebühren für die Knechte mit denen der Ladung gekoppelt: übereinstimmend wird in allen drei Ordnungen festgehalten: wen eyner uf dem Wasser gemeyne Floß brengt und furet daruf Molstein, hat er meher Steine als Knechte, so mus er von den Steynen ye von eynem 4 gr. geben. So er aber meher Knechte hat den Molsteyn, gibt er von iglichem Knechte 4 gr. (1524/25).
In allen drei Fassungen ist von Weintransporten ufm Wasser oder Lande die Rede, von denen ein bestimmtes Maß an Wein als Gebühren der Gleitsman aus alter herkomener Gewonheit und Übung genomen und vor sich behalten hatte (1553). Nach der ausgewerteten Geleitsrechnung von 1524/25 wurden in Torgau die vergleichsweise geringe Summe von 138 fl. 13 gr. eingenommen von 81 Flößen, 11 Schiffen und 5 Kähnen.22 Von den Flößen waren 24 nach Wittenberg bestimmt, 8 nach Pretzsch, eins nach Prettin und 48 wurden in Torgau ausgewaschen, d. h. abgeladen und aufgelöst.23 Neben ihrer eigenen Substanz brachten die Flöße Bretter, Schindeln, Bauholz, Sparrenholz, Böttgerholz in die Bestimmungsorte. Einzelne Flöße hatten noch Mühlsteine (insgesamt 132), Schleifsteine (8) und 2 ß Werkstücke (?) geladen. Auf einem Floß befanden sich außerdem Schubkarren, auf einem anderen ein wenig Buchbretter, und ein drittes war unterwegs nach Magdeburg mit 16 Mastbäumen. Die Besitzer der Flöße stammten zum überwiegenden Teil aus Alten-Dresden (50), Pirna (7), Dresden (5), Tetschen (4), aber auch aus Magdeburg (4), Aken (2), Wittenberg (1). Die Flöße waren von sehr unterschiedlicher Größe: Es werden direkt große Flöße genannt mit 42, 40, 36, 28, 26, 25 usw. Knechten, aber auch kleine mit nur 2 Knechten. Selbst Flöße mit nur einer Arbeitskraft werden erwähnt. Für den Transport waren insgesamt 539 Knechte notwendig, außerdem sind 10mal die Besitzer – vor allem bei kleinen Flößen – selbst gefahren. Die Quellen informieren auch über die Lademöglichkeiten: Während ein Floß mit nur einem Knecht nach Wittenberg 2 ½ ß Bretter und die erwähnten Buchbretter geladen hatte, transportierte ein größeres Floß (ohne Angabe der Knechte, weil geleitsfrei) 7 ß Bauholz, 8 ß Sparren, 14 ß Bretter, 5 ß Latten, 60 ß Schindeln und 6 Mühlsteine.24 22 Der Torgauer Geleitsmann errechnete nur 137 fl. 9 gr.; die Einnahmen verteilten sich mit 108 fl. 6 gr. auf die Flöße und 30 fl. 7 gr. auf die Schiffe und Kähne, siehe Teil 2, Nr. 49. 23 Vgl. dazu Helmut WILSDORF / Walter HERMANN / Kurt LÖFFLER, Bergbau – Wald – Flöße. Untersuchungen zur Geschichte der Flößerei im Dienste des Montanwesens und zum montanen Transportproblem. Freiberger Forschungshefte d. 28, Berlin 1960. Zur Flößerei auf der Elbe vgl. S. 112. 24 Eine nähere Quantifizierung ist z. Z. nicht möglich, weil bei den übrigen Flößen nur summarisch die Ladung genannt ist.
VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
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Ein Vergleich mit den Einträgen in dem Wittenberger Register führt noch nicht zu befriedigenden Ergebnissen, obwohl die Anzahl der Flöße in etwa übereinstimmt: Nach den Torgauer Angaben sollten 24 Flöße nach Wittenberg weiterfahren – 15 im zweiten Halbjahr 1524, 9 im ersten Halbjahr 1525 –, und in Wittenberg wurden 22 zur Weiterfahrt in Richtung Coswig registriert (13 bzw. 9).25 Aber die Herkunftsorte der Flößer stimmen in beiden Rechnungen nicht überein, so dass noch weitere Untersuchungen notwendig sind, vor allem hinsichtlich der geringen Anzahl (2) der in Wittenberg abgeladenen und aufgelösten Flöße. Sicher ist jedoch, dass es sich bei dem in beiden Rechnungen registrierten Transport von 16 Mastbäumen um den gleichen handelt und dass auch das am 13. Oktober 1524 in Torgau erwähnte Floß mit einem Flößer aus Leippe (GroßLeipa oder Böhmisch-Leipa?) identisch ist mit dem am 16. Oktober 1524 in Wittenberg zur Weiterfahrt nach Coswig verzollten Floß des Gregor Holzel von der Leippe.26 Die beschwerliche Fahrt auf der unregulierten Elbe dauerte in diesem Fall also nur drei bis 4 Tage. Im Unterschied zu den Geleitsrechnungen Wittenbergs sind in den Torgauer Quellen auch 11 Schiffe und 4 Kähne genannt.27 Von den Schiffen kamen 9 vom Oberlauf der Elbe, gehörten Schiffern aus Pirna (4), Dresden, Wittenberg (je 2) sowie aus Magdeburg (1). Sie hatten Kalksteine (4 Schiffe), Mühlsteine (3 Schiffe mit 111 Steinen) und Weizen (1 Schiff mit 180 Scheffeln) geladen, während ein Schifflein Seife aus Dresden nach Torgau brachte. Die übrigen 2 Schiffe fuhren hinaufwärts: Das eine hatte 55 Fäßlein Salz geladen, kam von Wittenberg und gehörte einem Schiffer aus Dresden (der dafür 13 gr. 9 d. Wasserzoll zahlte, d. h. 3 n h. je Fäßlein), das andere – ein Schifflein mit Krämerei. war nach Meißen unterwegs. Die vier Kähne28 – es wurden große und kleine unterschieden – kamen aus Böhmen (je zwei aus Leitmeritz und Aussig) und brachten böhmischen Käse, Kirschen und Wein nach Torgau. Ein großer Kahn fuhr mit 63 Tafelglas wieder zurück. Die Einnahmen des Torgauer Wasserzolls von 1524/25 lagen mit 138 fl. 13 gr. erheblich über dem Durchschnitt der vorhergehenden und der unmittelbar folgenden Jahre,29 so dass sicher nicht von einem überragenden Warentransport auf der Elbe am Anfang des 16. Jahrhunderts gesprochen werden kann und schon gar nicht von einem bergwärts gerichteten Flussverkehr. 25 Siehe Teil 2, Nr. 50. 26 Es handelte sich um ein kleineres Floß mit 5 Knechten, das Böttgerholz geladen hatte. In Torgau mussten dafür 20 gr. Zoll gezahlt werden (je Knecht 4 gr.), in Wittenberg dagegen 3 fl. 11 gr. 27 Über die Größe der Schiffe und Kähne vgl. SCHMIDT, Pirnas Fernhandel, S. 118. 28 Ein Fahrzeug, vermutlich ein Kahn, brachte außerdem 8 Fass Wein und böhmischen Käse nach Torgau und gehörte einem Schiffer aus Leitmeritz. 29 Siehe Teil 2, Nr. 50. Zu bedenken ist dabei, dass die Saison 1524 bis zum 30. November reichte und 1525 bereits wieder am 11. Februar begann.
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VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
Dabei verlangt nicht nur die relative Höhe Aufmerksamkeit, sondern von besonderem Interesse sind die großen Unterschiede bei den jährlichen Einnahmen. Da mit Sicherheit anzunehmen ist, dass der Bedarf an Holz und Baumaterial in Torgau (z. B. für den Bau von Schloß Hartenfels) weitgehend geleitsfrei auf der Elbe transportiert wurde, können diese Schwankungen nur zusammenhängen mit der Schiffbarkeit der Elbe im jeweiligen Jahr. Die Elbe konnte also keine zuverlässige Wasserstraße sein für einen regelmäßigen, termingebundenen Warenaustausch mit wertvollen Gütern. Die Wittenberger Ordnung zum Elbverkehr unterscheidet sich von den bereits genannten nicht wesentlich durch die Art der transportierten Güter, es kommen nur Eysen, Stahl, Bley, Zyhn, Kupfer, Nagel hinzu, für die je Zentner 3 d. Gebühren zu zahlen waren. Jedoch werden hier keine Flöße, sondern nur Schiffe verzeichnet und auch eine Gebührenverringerung ins Auge gefasst, wenn die Schiffe zurückkehrten: Item was man vor Kaufmannswar und -güther die Elbe an- und aufführt, das der Zolner und ytzlicher Zollherre und auch Schiffmann von dem Knechte des Schiffes gebe und nehmen die Helfte des Zolls als er die Elbe nieder gegeben und genommen hat.
In Ergänzung wird die Praxis der Zollerhebung eingehend beschrieben: Item ein ytzlicher Schiffmann, der die Elben bauet und daruf ferht, soll bey seinem Eyde dem Zollherren und ihren Ambtleuthen in besunder ohne alle Behelfen und Gefehrde kundt thun und sagen und verzollen insambt und besundern, was er habe und führe, und welch Zollherr des nicht entperen will, dem soll der Schiffmann darvor eyden, daß das also sey, als er das benanth und also verzollet und welch Zollherr des überfündyk würde und den Schiffmann mit Wahrheit überwende, daß der Schiffmann Unrecht gesagt und verzollet hette, daß soll der Schiffmann allen und jeglichen Zollherren, den Unrecht gescheen were, damit verbussen und dem ersten gegeben Zoll darnach anderweit ersucht geben.
Zusätzlich wurden die Schiffsführer verpfl ichtet, in Wittenberg zweine Tage und zwu Nacht Marckt halten. Allerdings konnte die Frist gemindert werden nach Gelegenheit der Güter. Erschwerend für einen durchgehenden Warenverkehr auf der Elbe waren Bestimmungen über die Niederlage in den Geleitsorten: in Wittenberg hatte jeglicher Schiffmann an den Städten zweine Tage und zwu Nacht Marckt (zu) halten, doch nach Gelegenheit seiner Güter das zu messigen,30 in Coswig waren alle Floßleute vorpfl ichtet, das sie 3 Sonneschein uber anhalten und bleyben müssen, ob jemandt in der Stadt keufen wollte, do er zu keufen bequeme, doch auß Gunst lest man sie nach entrichten Zoll faren und wirdt die Pfl icht der 3 Tagen selten gehalten, sondern auß Gunst erlassen, do man es aber je haben wollte, müssen sie es tun.31
Die gleiche Regelung galt für Dessau.32 30 Siehe Teil 4, Nr. 97a. 31 Siehe Teil 4, Nr. 15. 32 Siehe Teil 4, Nr. 18.
VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
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Durch die Verpfl ichtung der Flößer, am Geleitsort anzulanden, um das Floß besichtigen und die Gebühren bestimmen zu lassen, war die Kontrolle über den Flusstransport natürlich einfacher für den Geleitseinnehmer. So aber jemandt mit einem Flosse nicht anhielte und unangezeigt fürüberfüre, der hat alle seine Wahre oder sonsten nach Gelegenheit ein Grosse verfallen, und man helt hart darüber, damit die Floßleute sich nicht leichtlich gewennen vorüberzufaren.33
Aber auch wenn das Floß angehalten wurde, bekennen die Flößer ihre Wahre oder Anzal der Bretter, Baw- und Sparrholtz etc. kaum halb oder je wenig druber, wiewol es durch Messung und Uberschlagunge anders und das sie mehr haben, befinden und abnehmen kann, aber sie beruhen meiniglich uf ihren Bericht oder bekennen gar wenigk, schweren und beteuren es, das es also sey und stellen sich cleglich.34
Bemerkenswert ist aber, dass sowohl in der Coswiger als auch in der Dessauer Ordnung fast gleichlautende Einschränkungen gemacht wurden: Der für das Geleit in Dessau zuständige Rentmeister fügte ähnlich wie der Coswiger Einnehmer seiner Ordnung hinzu, dass die Floßleute bei der Gebührenberechnung tun cleglich und weinen oft. Derhalben muß man gestrenge Hertickeit in Nehmung des Zols alwege nicht brauchen, sondern nach Gelegenheit zu prüfen und etwas liderlich lassen hingehn, uf das die armen Leut auch was mit irer sauren Muhe, Fahr und Arbeitsselickeit erobrigen mugen, dan der Zolle seind uf der Elbe sere viel.35
Trotz des doch sehr überschaubaren Warenangebots verlangten die Gebührenordnungen von den Geleitsleuten einen hohen Arbeitsaufwand, wie z. B. die Ordnung von Coswig eindrucksvoll ausweist: Ebenso wie im Geleitswesen zu Lande mussten auch auf der Elbe die zu vergleitenden Waren nicht nur nach der Quantität, sondern auch nach der Qualität geschätzt werden. Für 1 Schock Bawholtz waren 8 gr. zu zahlen, do es aber grosse Balcken seindt, welches die Flosser nicht gerne bekennen, gibt 1 Schock 20 gr. Da die Flöße am Zielort ausgewaschen, d h. aufgelöst wurden, bleibt die Frage, wie die Flößer, deren Namen sich in schneller Folge in den Geleitsrechnungen wieder finden, zu ihrem Ausgangsort zurück kamen (immerhin waren einzelne Flöße mit bis zu 40 und mehr Flößern besetzt 36). Entweder sie gingen zu Fuß zurück oder sie nutzten zur Rückfahrt die den Flößen anhängenden Kähne, von denen auf der Hinfahrt einer geleitsfrei passieren konnte, für einen zweiten oder dritten aber je 2 gr. zu entrichten waren. Nachrichten liegen darüber nicht vor. Die ermittelten Einnahmen vom Wasserzoll in Torgau und Wittenberg scheinen aufschlussreich, sie gewinnen jedoch ihren historischen Wert erst durch die sich in ihnen ausdrückenden Warentransporte. Die in ihrer ausgeformten Anlage 33 34 35 36
Siehe Teil 4, Nr. 14. Ebenda. Siehe Teil 4, Nr. 18. Siehe Teil 2, Nr. 50.
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VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
überlieferten Geleitsrechnungen lassen erkennen, dass die Geleits- oder Zollpraxis schon Jahrzehnte vor den überlieferten Ordnungen in Übung gewesen sein muss. Aus der Fülle der überlieferten Angaben für Wittenberg wurde die Geleitsrechnung von 1493/94 ausgewählt, die mit 111 fl. 16 gr. nach den Jahren 1492/93 mit 126 fl. 2 gr. und 1489/90 mit 114 fl. 15 gr. mit die höchsten Gebühreneinnahmen im ausgehenden 15. Jahrhundert und damit nicht nur die höchste Transportfrequenz vermerkt, sondern zugleich Vergleichsmaßstab ist für die Frequenzen in den anderen Jahren. Der Geleits- oder Zollschreiber hat allerdings keine Angaben gemacht, ob es sich jeweils um Schiffe oder Flöße handelt. Woche
Gebühren
Flößer und Ladung
12.05.1493
1 fl. 19 gr. Sigmunt Waltheyn vonPirna 4 ß Stück Salz, 8 Zentner Blei
19.05.1493
2 fl. 15 gr. Blasius Bitigk von Dresden 39 ß Bretter, 1 ß Schindelsparren, 2 ß Schindeln
19.05.1493
2 fl. 11 gr. Hans Pfau von Dresden 25 ß Bretter, 3 ½ ß Schindelsparren, 2 ß Schindeln, 3 ß Ziegenköpfe, 1 ½ ß Latten
13.06.1493 13 fl. 13 gr. Hans Rische von Pirna 51 Mühlsteine, 3 ß Holz, 5 ß Schindelsparren, 7 ß Latten, 8 Radfelgen, 3 ß Schindeln, 90 ß Bretter 13.06.1493
8 fl. 6 gr. Nickel Rische von Pirna 5 ß Holz, 27 ß Bretter, 1 ß Schindelsparren, 42 Mühlsteine, 5 ß Latten, 2 Rudelschefte, 30 Scheffel Hafer
13.06.1493
5 fl. 15 gr. Mathias Nabil von Dresden 73 ß Bretter, 5 ß Schindelsparren, 3 ß Schindeln, 1 ß Latten, 2 ß Ziegenkoppe
29.06.1493
2 fl. 1 gr. Michel Heinemann von Dresden 35 ß Bretter, 4 ß Schindeln, ½ ß Sparren
29.06.1493
2 fl. 8 gr. Hans Pfau von Dresden 3 ß Schindelsparren, 4 ß Schindeln, 25 ß Bretter, 2 ß Ziegenkoppe
15.07.1493
10 fl. 10 gr. Hans Kruse von Dresden 150 ß Bretter, 10 ß Schindeln, 1 ß Holz, 2 ß Schindelsparren
25.07.1493
2 fl. 4 gr. Blasius Bitigk von Dresden 30 ß Bretter, 1 ß Schindelsparren, 3 ß Schindeln
10.08.1493
1 fl. 1 gr. Nickel Rische von Pirna 2 ß Holz, 1 ½ ß Schindelsparren
14.09.1493
1 fl. 20 gr. Hans Frauenstein von Pirna 9 Mühlsteine, 1 ½ ß Holz, 1 ß Latten, 7 ß Bretter
14.09.1493
3 fl. 2 gr. Claus Jacoff von Pirna 4 ß Holz, 1 ½ ß Schindelsparren, 4 Mühlsteine, 1 Schleifstein,
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9 ß Latten 21.10.1493 21.10.1493 01.11.1493 01.11.1493 01.11.1493
2 fl. 18 gr. Michel Heynemann von Dresden 37 ß Bretter, 2 ß Schindelsparren, 3 ß Schindeln 2 fl. 8 gr.
Hans Pfau von Dresden 32 ß Bretter, 1 ½ ß Sparren, 2 ß Schindeln
5 fl. 10 gr. Mathes Nabil von Dresden 70 ß Bretter, 2 ß Holz, 7 ß Schindeln, 3 ß Ziegenköpfe 12 gr. Claus Jacof von Pirna 1 ½ ß Holz 3 fl. 1 gr. Merten Kruse von Dresden 34 ß Bretter, 3 ß Schindelsparren, 2 ß Latten, 3 ß Schindeln
01.11.1493
8 gr. Hans Kruse von Dresden 6 ß Bretter
09.03.1494
17 gr. Peter Mahen von Dresden 13 ß Bretter
16.03.1494 16 fl. 12 gr. Claus Jacof u. Michel Rische von Pirna 174 Mühlsteine, 2 Schleifsteine 31.03.1494
3 fl. 12 gr. Mathes Rische von Pirna 5 ß Holz, 6 Mühlsteine, 10 ß Bretter, 3 ß Latten, 1 ß Eisen
06.04.1494
6 fl. 4 gr. Hans Rische von Pirna 7 ß Bauholz, 5 ß Schindelsparren, 10 ß Latten, 13 ß Bretter, 3 Mühlsteine, 10 Schleifsteine
13.04.1494
6 fl. 3 gr. Peter Zincke vonLiebental 4 ß Bauholz, 4 ß Schindelsparren, 12 ß Latten, 10 ß Bretter, 23 Mühlsteine
13.04.1494
1 fl. 3 gr. Hans Pfau von Dresden 9 ß Bretter, 6 große Balken
20.04.1494
4 fl.14 gr. Mathes Syferth von Dresden 60 ß Bretter, 5 ß Schindeln, 2 ß Schindelsparren, 15 Kasten und Tische
Registriert wurden insgesamt 26 Transporte, von denen allein 4 dem Dresdener Hans Pfau und 5 Angehörigen der Pirnaer Familie Rische gehörten. Die Ladungen lassen erkennen, dass die Elbe mit einer Ausnahme (12. Mai 1493 – 4 ß Stück Salz, 8 Zentner Blei) nur flussabwärts als Wasserstraße genutzt wurde und dass ausschließlich Rohstoffe aus dem Elbsandsteingebirge transportiert wurden. Hier kommen wohl nur Flöße in Frage. Erkennbar ist auch die mehr als viermonatige Winterpause, in der der Verkehr auf der Elbe ruhte: Der letzte Eintrag in der Rechnung für 1493 war der 1. November, der erste für 1494 am 9. März. Mit den Vermerken im Rechnungsjahr 1525/26 lassen sich Vergleiche nur bedingt herstellen, weil der Torgauer Schreiber andere Schwerpunkte setzte: Er hat die Namen der Schiffer und Flößer eingetragen, nicht aber die Art der Fahrzeuge. Ausgehend von der Bezeichnung »ausgewaschen« endeten in Torgau 40
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Flöße, 25 fuhren weiter nach Wittenberg, 8 nach Pretzsch, 4 Flöße wurden z. T. in Torgau »ausgewaschen«, davon gingen 3 weiter nach Wittenberg, eins nach Pretzsch. Alle hatten Holz und Holzwaren sowie Mühlsteine geladen; daneben brachte ein Kahn Schaufeln nach Wittenberg und mit einem Schifflein fuhren 2 Knechte aus Dresden Kramerei wieder aufwärts. Ein Schiff aus Aussig hatte böhmischen Käse nach Torgau angeliefert und dort verkauft, auf einem anderen (oder einem Floß) befanden sich 28 Fass böhmischer Wein und Käse. Diese Ladung wurde z. T. in Torgau verkauft, der andere nach Wittenberg gebracht. Hervorgehoben werden soll der Transport von 30 ß Werkstücken, 1 gehauenen Tür, ettlichen Fenstern, 227 Mühlsteinen und 30 ß Bretter, der für den Markgrafen Joachim von Brandenburg bestimmt war und geleitsfrei auf zwei neuen Schiffen und einem großen Floß Torgau geleitsfrei passierte. Registriert wurden 387 Knechte, wobei bei vier Flößen die Angaben fehlen und bei anderen offensichtlich nicht der Flößer, sondern nur die Knechte angegeben sind. Aus beiden Rechnungen lässt sich die Schifffahrtsaison von 1525 erschließen: Das erste Floß wurde in Torgau am 11. Februar und das letzte am 30. November registriert. Da in Wittenberg nicht die hier endenden Transporte verzeichnet und für die Weiterfahrt nur Flöße mit Holzladungen erfasst wurden, bleibt die Frage offen, ob der Schiffsverkehr hier endete und nur noch Transporte mit Flößen möglich waren. Ob dort, wo nur Flöße vermerkt sind, Mühlsteine u. ä. geladen waren, kann gegenwärtig ebenfalls nicht beantwortet werden. Auffällig ist auf jeden Fall, dass im Vergleich zu Torgau nur wenige Flussfahrzeuge über Wittenberg hinaus in Richtung Magdeburg unterwegs waren. Es wäre zu prüfen, ob sich zwischen Wittenberg und Magdeburg die obersächsischen und die beginnenden niedersächsischen Einzugsbereiche abgrenzen.37 Immerhin vermerkt die Geleitsordnung ausdrücklich auch Steinschiffe und Kaufmannswaar, die man die Elbe an- und aufführt, und legt fest, daß der Schiffmann, wenn er auf einer Rückfahrt elbaufwärts wieder Wittenberg passiert, nur die Hälfte der Gebühren zu zahlen hat, die er auf Hinfahrt entrichten musste. Darüber findet sich jedoch kein Hinweis in dieser Geleitsrechnung, wohl aber in Amtsrechnungen von 1488/89 und 1489/90 unter Ußgabe vor das Schiff. Danach wurden 1488/89 3.385 Malter38 Korn (Roggen), 1.314 Malter Malz, 1.000 Malter Hafer, 900 Malter Erbsen, 781 Malter Gerste und 147 Malter Weizen von Wittenberg nach Torgau transportiert und von dort vor allem Steine zurückgebracht. Im folgenden Jahr 1489/90 waren es 2.418 Malter Hafer, 1.200 Malter Mehl, 800 Malter Gerste, 500 Malter Malz, 400 Malter Korn, die nach Torgau verschifft wurden. Auch hier waren Steine die Rückfracht. Von weiter flussabwärts liegenden Orten ist nicht die Rede. Es wird künftighin die Aufgabe sein, alle erhaltenen Amtsrechnungen auf 37 Vgl. dazu Wolfgang BUCHHOLZ, Zum Schiffs- und Güterverkehr auf der mittleren Elbe am Ende des 16. Jahrhunderts, in: Magdeburger Blätter, hrsg. vom Rat des Bezirkes, Magdeburg 1985, S. 32 – 41. 38 In Wittenberg fasste ein Malter etwa 125 Liter.
VII. WARENVERKEHR AUF DEM OBER- UND MITTELLAUF DER ELBE
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derartige Hinweise durchzusehen, und zu Verallgemeinerungen zu kommen. Aber bereits jetzt bietet sich die Möglichkeit, die Transportgeschwindigkeit der Flöße festzustellen: im Vergleich der Eintragungen beider Rechnungen ergibt sich, dass die Flöße von Torgau aus Wittenberg mit einer Entfernung von mindestens 75 Flusskilometern39 in 2–3 Tagen erreichen konnten, aber auch bis zu 9 Tagen unterwegs waren: – am 17. April 1525 passierte Christoff Preuße aus Dresden mit einem Floß und 22 Knechten Torgau, zahlte hier 4 fl. 4 gr., und am 19. April wurde er mit einer Gebühr von 11 fl. 9 gr. in den Wittenberger Rechnungen eingetragen, – am 18. August 1524 entrichtete ein Flößer (der Geleitsmann von Aken) in Torgau seine Gebühren für 1 Floß mit Brettern, Schindeln und Sparren sowie 7 Knechten, am 21. August wurde er in Wittenberg registriert,40 – am 4. Juni 1525 zahlte Benedict Klarmann aus Dresden seine Gebühren in Torgau und wurde am 13. Juni in den Wittenberger Rechnungen erfasst. Wenn nach den Eintragungen in den Geleitsrechnungen eindeutig feststehen dürfte, dass sich der Warenverkehr auf der Elbe auf Transporte mit Rohstoffen aus dem Elbsandsteingebirge flussabwärts beschränkte – die wenigen Ausnahmen mit kleinen Schiffen flussaufwärts können unberücksichtigt bleiben –, so macht die ermittelten Angaben zum Warentransport auf den Landstraßen durch Torgau deutlich, wo zu Beginn der Frühen Neuzeit die Schwerpunkte im Handelsverkehr lagen. Zur gleichen Zeit, als die Schiffe und Flöße in Torgau ausgeladen oder aufgelöst wurden bzw. auf der Elbe an der Stadt vorüberfuhren, überquerte eine große Anzahl von Wagen im überregionalen Warenaustausch die Elbe auf einer Brücke. Es ist selbstverständlich, dass die Landstraßen einen viel größeren Einzugsbereich hatten als die Elbe haben konnte.
39 Gegenwärtig beträgt die Entfernung 59 km, in den Jahren 1773/74 wurden aber durch Mäanderdurchstiche bei Neublesern-Mockritz der Flußverlauf um 12 km verkürzt und bei Bösewig um 4 km. 40 Bemerkenswert sind auch hier die zu zahlenden Gebühren: in Torgau 28 gr. (= 1 fl. 7 gr.) für die 7 Knechte (je 4 gr.) und in Wittenberg 6 fl. 4 gr. Es geht also nicht um »Sicherheit« auf dem Fluss oder um das Handelsgut, sondern nur um die Gebühren.
VIII. Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, Antwort zu finden auf die Fragen – nach den Warenarten und ihren Qualitäten und Quantitäten im Warenaustausch durch die und in der thüringisch-sächsischen Wirtschaftsregion zu Beginn der Frühen Neuzeit sowie – nach Herkunft und Ziel der Transporte und damit nach den Frequenzen auf den wichtigsten Straßen, – nach der Stellung der Großen Märkte, den später so genannten Messen, – nach dem Verhältnis zwischen dem Ost-West- und West-Ost-Verkehr bzw. zwischen Nord-Süd- und Süd-Nord-Verkehr, – um mit den gewonnenen Ergebnissen einen Beitrag zu leisten zur Diskussion zum Problem der ökonomischen Beziehungen Ober- und Niederdeutschlands sowie zwischen Mittel- und Mittelosteuropa und damit zum Stand der überregionalen Arbeitsteilung. – Damit einhergehend sollte zugleich der hohe Stand der wirtschaftlichen Entwicklung in der thüringisch-sächsischen Wirtschaftsregion dokumentiert werden als Voraussetzung für die überregionale Arbeitsteilung und den überregionalen Warenaustausch. – Und letztlich sollte der Frage nachgegangen werden, ob sich der untersuchte Zeitraum – der Ausgang des 15. Jahrhunderts und bis zur erste Hälfte des 16. Jahrhunderts – als der Beginn der Frühen Neuzeit definieren lässt. Dazu stand mit den im Zusammenhang mit dem Geleitswesen entstandenen Quellen ein bisher wenig bekanntes und kaum genutztes Quellenmaterial zur Verfügung, das in seiner Quantität, Qualität und seinem geografischen Bezug international einmalig ist, von dem bisher nur ein relativ geringer Teil ausgewertet werden konnte, und mit dem noch viele anstehende Fragen beantwortet werden können. Die ausgewerteten Quellen dokumentieren zugleich den hohen Stand des Staatsausbaus in den mitteldeutschen Territorien, der nur so die erwünschten Ziele erreichen ließ. In der Entwicklung des Geleitswesens vom lebendigen über das schriftliche bis zum toten Geleit drückt sich zugleich ein seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts immer stärker fassbarer Ausbau der inneren Verwaltung des feudalen Staates mit genauen Vorschriften und Kontrollen aus. Zugleich wird aber deutlich, dass die Anfänge dazu weit in das 14. Jahrhundert zurückreichen und damit auch die Frage nach dem Beginn eines intensiven Warenaustauschs auf dem Landwege neu zu stellen und zu beantworten ist. Bei den Untersuchungen konnten sehr bald die Forschungsergebnisse, Überlegungen und Schlussfolgerungen von Clemens Bauer, Zsigmond Pal Pach und
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VIII. ZUSAMMENFASSUNG
Henryk Samsonowicz bestätigt werden: Es war zunächst eindeutig nachzuweisen, dass an die Stelle des Nord-Süd-Handels »mittelalterlicher« Prägung der »moderne« Ost-West-Warenaustausch getreten war. Die Frankfurt am Main und Breslau verbindende »Hohe Straße«, die via regia, wurde im untersuchten Zeitraum zweifellos am stärksten befahren, wobei die Frachtwagen (»die großen Deysselwagen« oder die »großen polnischen Wagen«) auf direktem Wege Güter von Schlesien (oder weiter ostwärts?) bis zum Niederrhein und zurück transportierten. Für gleiche Güter waren Erfurt und Leipzig Zwischenstationen. Ergänzt wurde der Warentransport auf der »Hohen Straße« in dem thüringischen und in dem sächsischen Handelszentrum durch Fuhrwerke, die von Süden aus dem oberdeutschen Raum über den Thüringer Wald und vom Norden und Nordosten aus dem hansischen Wirtschaftsgebiet kamen. Während durch Erfurt noch Fernhandelsstraßen aus dem nordwestlichen niederdeutschen Raum führten, war Leipzig dazu Ausgangs- und Endpunkt der »Reichstraße«, der via imperii, und von Straßen vor allem in südöstlicher Richtung nach oder aus dem Erzgebirge. Zu diesen Fernhandelsstraßen, auf denen sich der überregionale und der regionale Warenverkehr vollzog, kamen noch zahlreiche Straßen, die vor allem vom regionalen Warentransport geprägt wurden, so dass bereits das dichte Straßennetz einen Einblick vermittelt in die enge wirtschaftliche Verflechtung aller mitteldeutschen Landesteile. Über die Frequenzen der einzelnen Straßen geben die aufgrund der Geleitsordnungen von den Geleitsleuten eingenommenen Gebühren summarisch Auskunft. In der zweiten Hälfte des 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stiegen in allen Geleitsorten die Einnahmen bei gleichen Gebühren kontinuierlich an als Ergebnis eines ständig zunehmenden Warenverkehrs. Weit an der Spitze standen die Geleitsorte an der »Hohen Straße«: In Erfurt betrug der 22jährige Durchschnitt zwischen 1525 und 1546 2.620 fl. mit einem Höhepunkt im Jahre 1541 mit 3.365 fl., in Eilenburg wurden in den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts durchschnittlich etwa 1.800 fl. kassiert. Die höchsten Einnahmen fielen in das Rechnungsjahr 1524/25 mit 2.156 fl. Die Höhe der Einnahmen in den anderen Geleitsorten war z. T. aus geleitsrechtlichen Gründen erheblich geringer, doch lassen die jährlich abgerechneten Summen auch die steigende Tendenz im Warenverkehr erkennen. Der handelsgeschichtliche Wert der Erfurter Geleitsrechnungen ergibt sich aus der Tatsache, dass die Einnahmen fast ausschließlich auf dem Fernhandel beruhen, denn alle in Thüringen produzierten und dann konsumierten Waren waren gebührenfrei. Die Erfurter Angaben werden vervollständigt durch die aus den Grenzgeleiten in Eisenach und Creuzburg, in Coburg mit Rattelsdorf und Eisfeld, in Sachsenburg, Guthmannshausen, Vogelsberg und in Buttelstedt, die alle überwiegend vom überregionalen Warenaustausch frequentiert wurden. Wenn die Quellenüberlieferung eine Addition der Fernhandelsgüter in allen genannten Geleitsorten nicht möglich macht, lässt sich aber mit der Anzahl der jeweils ermittelten Wagen und Karren im überregionalen Verkehr in und durch
VIII. ZUSAMMENFASSUNG
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den Thüringer Raum eindrucksvoll der hohe Stand der arbeitsteiligen Marktproduktion über mehrere hundert Kilometer nachweisen und die »Mittel- und Mittler-Stellung« Erfurts bestätigen. Künftige Untersuchungen werden zur weiteren Konkretisierung der vorliegenden Ergebnisse notwendig sein. Die im Grunde gleichen Feststellungen lassen sich für den Einzugsbereich Leipzigs treffen, wobei allerdings für Leipzig selbst keine mit den Geleitsrechnungen vergleichbaren Quellen vorliegen. Aber vor allem die Rechnungen aus Eilenburg, Wittenberg und Torgau an den Straßen aus nördlicher oder nordöstlicher Richtung und die Rechnungen der Geleite an der »Reichsstraße« nach Süden lassen sowohl die zentrale Stellung Leipzigs im Handelsverkehr als auch den hohen Stand des überregionalen Warenaustauschs erkennen, basierend auf der Entwicklung der »landwirtschaftlichen und industriellen Produktion« und »auf einer weite Gebiete umfassenden Arbeitsteilung« (Pach). Die aus den Leipziger Stadtkassenrechnungen (seit 1471) nachzuweisenden hohen Frequenzen der drei Großen Märkte und die gleichfalls hohen Einnahmen an der städtischen Waage von allen zugeführten Waren liefern zusätzliche Beweise. Die noch 1971 gestellte Frage nach den Warenarten kann eindeutig beantwortet werden aufgrund der Geleitsordnungen, die jede Handelsware mit einer Geleitstaxe aufführten. Die Summe aller Warenarten enthalten die Geleitsordnungen von Erfurt aus dem Jahre 1441 und von Eilenburg von 1524/25. Danach gab es praktisch kein damals hergestelltes und erzeugtes Produkt, das nicht auch über große Entfernungen gehandelt wurde. An der Spitze standen bereits 1441 Textilien mit Tuchen aus den Niederlanden, England, Frankreich und dem Rheingebiet, aus Oberdeutschland, Thüringen und Sachsen, dazu Leinwand, Barchent, Garn, Baumwolle und Wolle. (Aufgrund der Produktionsgebiete also eindeutig für den Verkauf im Osten bestimmt.) Daneben sind vorrangig Metallwaren zu nennen, wie sie vor allem im Raum Nürnberg und in und um Schmalkalden produziert wurden. Sie sind ein Spiegelbild von der (Fern-)Marktproduktion aus Thüringen. Von besonderer Bedeutung war der Handel mit edlen Gewürzen und Weinen aus dem Rhein-Mosel-Gebiet, aber auch mit Welschweine(n), schließlich als Gegenlieferungen der Handel mit Fisch aus dem Norden und Nordosten, ebenso mit Fellen, Leder und Lederwaren und natürlich mit Pelzen, Wachs, Honig. Waid wurde aus dem Raum um Erfurt in alle Himmelsrichtungen verkauft. Kupfer als Massenerzeugnis früher kapitalistischer Produktionsverhältnisse passierte sowohl als Kupfererz als auch als »Garkupfer« alle Handelsstraßen des untersuchten Gebietes, ebenso Blei und Zinn. Damit ist die Aufzählung auch der Fernhandelsgüter bei weitem nicht erschöpft, vor allem auch hinsichtlich der verschiedenen Verarbeitungsformen von Textilien und Metall. Hinzu kommen als Fernhandelsgüter auch die Agrarprodukte aus dem thüringisch-sächsischen Raum, wie vor allem Getreide, Holz und Holzwaren und außerdem Salz aus den Salinen in Halle und Frankenhausen.
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VIII. ZUSAMMENFASSUNG
Dabei ist immer zu bedenken, dass die wichtigsten hochverarbeiteten Fernhandelsgüter (Tuche, Metallwaren) und wertvollen Rohstoffe (Wachs, Leder, Pelze) meist als Zentnergüter in Wagenladungen zusammengefasst und sich im Einzelnen nicht quantifizieren lassen. Die dennoch festgestellten Quantitäten einzelner Handelsgüter ermöglichen auf jeden Fall Rückschlüsse auf den Stand der ökonomischen Verhältnisse in den Produktions- und z. T. auch in den Konsumtionsgebieten. Allein die nachgewiesenen Metallwarentransporte (Sicheln) aus dem schmalkaldischen Raum lassen es als wahrscheinlich gelten, dass hier bereits der Zunftrahmen gesprengt wurde. Gleiches gilt für Textilien, Kupfer und zahlreiche andere Waren gewerblicher Produktion. Auch die umfangreichen Transporte agrarischer Produkte (Waid, Getreide, Holz) erfordern weitere Untersuchungen und Überlegungen über die Voraussetzungen der Produktionssteigerung zur Versorgung frühkapitalistischer Produktionszentren. Es erscheint kaum denkbar, dass die althergebrachten Produktionsbedingungen und die bisherige Produktionsweise thüringisch-sächsischer Bauern und auch die Stimulierung durch die Nachfrage ausreichten, um derartige Getreidemengen zu erzeugen, wie sie durch die Geleitsorte an den Straßen in das Erzgebirge gefahren wurden. Die Angaben über Herkunft und Ziel der Transporte sowie über die Waren ermöglichen auch, die ökonomischen Beziehungen zwischen den einzelnen deutschen Wirtschaftsregionen, z. B. zwischen Ober- und Niederdeutschland zu charakterisieren. Es ließen sich so im Einzelnen der Import und der Transit hansischer Handelsgüter quantifizieren und konkret nachweisen, auf welchem Wege welche Warenart in und durch den thüringisch-sächsischen Raum transportiert wurde. Die Herkunft der Fuhrleute vor allem von Wagen und Karren mit Fischen lässt erkennen, dass die Küstenstädte selbst mit der Verteilung nicht befasst waren. Auch über die Gegenlieferungen lassen sich ähnliche Aussagen machen, auch wenn hier der Sammelbegriff Zentnergut besonders hinderlich ist. Auf jeden Fall reichen aber die ermittelten Quantitäten und Qualitäten aus, um auch umfangreiche und regelmäßige wirtschaftliche Beziehungen zwischen Ober- und Niederdeutschland feststellen zu können, und zwar sowohl über Magdeburg – Erfurt als auch über Frankfurt/Oder – Leipzig. Dabei dürften die höheren Qualitäten und Werte eindeutig auf Seiten der oberdeutschen Waren liegen. Aber auch zwischen der thüringisch-sächsischen Region und dem hansischen Raum sind intensive wirtschaftliche Verbindungen nachzuweisen, die im 16. Jahrhundert offensichtlich eine höhere Qualität erreicht hatten, als bisher für die früheren Jahrhunderte festgestellt wurden. Die ermittelten Warenarten, Warenmengen und Transportrichtungen mit Herkunft und Ziel im Transit durch den thüringisch-sächsischen Raum beantworten auch die Frage, ob man »überhaupt von einem wichtigen Warentransport auf dem Landwege [...] sprechen kann« (Hroch), durchgehend überaus positiv.
VIII. ZUSAMMENFASSUNG
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Allein die in den sächsischen Geleitsorten nachgewiesenen Transporte aus und nach Schlesien und Polen bestätigen den intensiven Warenaustausch in Ost-Westund West-Ost-Richtung und dürften alle bisherigen Zweifel daran beseitigen. Dabei ist dieser Handel auch geprägt von Waren, die sonst den Nord-Süd-Handel bestimmten, so dass eine scharfe Trennung gegenwärtig noch nicht möglich ist. Durch die vorliegenden Ergebnisse erhält auch die Diskussion um eine Ost-West-Handelsbilanz eine neue Grundlage. Wenn es auch nach wie vor kaum möglich erscheint, zu einem allgemein befriedigenden Ergebnis zu kommen, so dürften allein die Leipziger Gewandhausrechnungen ausweisen, wie stark Tuche den Export nach Osten bestimmten, und die überlieferten Preise für einfache und für besonders wertvolle Textilien lassen erkennen, welche Werte auf den Straßen von Leipzig in Richtung Osten und Nordosten transportiert wurden. Hinzu kommen noch die zahlreichen anderen Waren im West-Ost-Handel von erheblichem Wert. Die Einnahmen an der Leipziger Waage verdeutlichen darüber hinaus den Handelsumsatz allein an diesem einen Handelszentrum; der Warenwert hält durchaus Vergleiche aus mit dem Umsatz auf dem Seewege. Auf jeden Fall kann festgestellt werden, dass sich der Seeweg und die »binnenländische Parallelroute« nicht nur gegenseitig beeinflussten, sondern dass der Landweg auch eine hohe, eigenständige Bedeutung besaß. Der »moderne« Warenaustausch musste geradezu den Landhandel fördern, denn ein Verzicht oder eine Vernachlässigung der »Binnenroute« hätte nicht nur einen Verzicht oder eine Vernachlässigung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Produktions- und Konsumtionszentren in Mitteleuropa (mit dem rheinischen, oberdeutschen und thüringisch-sächsischen Raum) und Mittelosteuropa (mit Schlesien und weiten Teilen Polens) bedeutet, er hätte diese Produktionszentren auch von der »modernen« Wirtschaftsentwicklung abgekoppelt. Schließlich war es aufgrund der Verlagerung der Haupthandelswege auf den Ost-West-Verkehr unbedingt erforderlich, für alle Massenbedarfsgüter gewerblicher Produktion den Landweg auf kürzerer oder längerer Strecke zu nutzen. Von besonderem Vorteil dürfte auch der Landweg gewesen sein, weil er zu jeder Jahreszeit kontinuierlich betrieben werden konnte, trotz erheblicher Erschwernisse im Herbst und im Winter; aber gerade der Leipziger Neujahrsmarkt wurde vielfach stärker frequentiert als die Jubilate- und Michaelis-Märkte. Außerdem war der Handel auf dem Landwege offensichtlich weniger risikovoll, standen die Transportmittel wesentlich billiger zur Verfügung und waren die Transportkosten zu Lande auch niedriger als zur See. Auch die oftmals behauptete Behinderung des Warenaustauschs durch Eingriffe des Feudalstaates war sehr begrenzt. Die Geleitsgebühren waren gerade für Fernhandelsgüter relativ niedrig, weil häufig die Berechnung nicht nach dem Wert der Beladung und der Warenarten, sondern lediglich nach der Bespannung erfolgte. Zugleich konnte das Stapelrecht Leipzigs bei weitem nicht so konsequent durchgesetzt werden, wie das die Privilegien ausdrückten. Polnische Wagen
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VIII. ZUSAMMENFASSUNG
und schlesische Fuhrleute in Erfurt und oberdeutsche Wagen in Eilenburg wären sonst ebenso wenig denkbar wie Transporte aus Magdeburg nach Erfurt oder aus Zwickau nach Breslau über Chemnitz. Nicht übersehen werden darf aber auch, dass durch die Großen Märkte der Landhandel gegenüber dem Seehandel erheblich attraktiver war. Die hohen Transportfrequenzen auf allen Fernhandelsstraßen von und zu den terminlich aufeinander abgestimmten Leipziger, Naumburger oder Frankfurter Märkten / Messen und die dadurch möglichen direkten Kaufhandlungen entsprechend dem Angebot und der Nachfrage veranlassten in bisher unbekanntem Ausmaße und unbekannter Häufigkeit Großkaufleute aus Oberdeutschland, Hessen und Böhmen, selbst zu den großen Handelsplätzen Naumburg und Leipzig zu ziehen und die Geschäfte an Ort und Stelle abzuschließen. Diese direkte persönliche Beteiligung am Fernhandel steht nicht im Widerspruch zu modernen, kapitalistischen Geschäftsformen – wobei genauere Kenntnisse über die Geschäftsabschlüsse noch nicht vorliegen –, sondern die Großen Märkte lieferten die günstigsten Möglichkeiten zur genauen Einschätzung der Marktsituation und damit zur Sicherung des Profits. Die immer größere Anziehungskraft der Großen Märkte und der ständig wachsende Warenaustausch im Fernhandel sind nicht nur Ausdruck für den zunehmenden hohen Entwicklungsstand der Arbeitsteilung über weite Entfernungen, sie verlangten auch eine entsprechende Spezialisierung und einen weiteren Ausbau der Marktproduktion. Mit Recht sprach deshalb Samsonowicz vom Einfluss des Handels mit Massengütern »auf die Formierung von ökonomischen Bedingungen in verschiedenen Gebieten« und von der Herausbildung »ökonomischer Zonen«. Die ökonomischen Verhältnisse im thüringisch-sächsischen Raum bestätigen voll diese Überlegungen. Dem deutschen Sprachgebrauch entsprechend und in Angleichung an bisherige Forschungen wurde in dieser Arbeit für den Begriff »ökonomische Zone« der Begriff »ökonomische Region« verwendet. Dabei wird vorausgesetzt, dass unter diesen Regionen nicht in sich geschlossene wirtschaftlich-geografische Gebiete zu verstehen sind, sondern dass die Grenzen fl ießend waren und die jeweiligen Funktionen sehr unterschiedlich sein konnten oder sich sogar überlagerten. Insgesamt also fanden die einleitenden Schlussfolgerungen und Überlegungen in dieser Arbeit eine positive Antwort: – Die »moderne« Warenzirkulation vollzog sich zwischen mehreren »ökonomischen Regionen« unterschiedlichen ökonomischen Reifegrades unabhängig von territorialstaatlichen Grenzen im europäischen Rahmen. – Die feudalstaatlichen Bedingungen boten noch genügend Spielraum für eine ständige Ausdehnung und Erweiterung des »modernen« Warenaustauschs, und mögliche feudale Hemmnisse, wie z. B. das Stapelrecht, konnten überwunden werden bzw. wurden nicht wirksam. Offenkundig konnte der feudale Staat durch Privilegierungen und Kontrollmaßnahmen sogar einen
VIII. ZUSAMMENFASSUNG
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gesicherten Warenaustausch begünstigen: Für das Untersuchungsgebiet und den Untersuchungszeitraum sind keine Nachrichten über gewaltsame Behinderungen des Straßenverkehrs überliefert. Der innere Ausbau des spätfeudalen Staates förderte und formte nicht nur die Verwaltungsstrukturen, er verlangte auch eine über das bisher notwenige Maß weit hinausgehende Ausbildung und hohe Kenntnisse bei der Durchsetzung obrigkeitlicher Maßnahmen und Verordnungen. Ein Merkmal dieser Entwicklung ist die Gründung und der schnelle Ausbau der mitteldeutschen Universitäten Erfurt (1392), Leipzig (1409), Wittenberg (1502) und Jena (1558) und die Errichtung von Bürgerschulen. Da die mit den einzelnen Aufgaben Betrauten den zunehmend höheren Anforderungen gerecht wurden, muss es einen wesentlich höheren Bildungsstand bei großen Teilen der Bevölkerung gegeben haben als bisher angenommen: Die Geleitsmänner und -schreiber mussten ebenso wie die kaum überschaubare Zahl der Fuhrleute sowohl über rechnerische als auch über geografische Kenntnisse sowie über Materialkenntnisse verfügen. Der mit dem steigenden Warenverkehr auch notwendige größere Bedarf an Fuhrleuten konnte aus der ländlichen und (klein-)städtischen Bevölkerung offensichtlich problemlos gedeckt werden. Die große Anzahl der Fuhrleute als selbstständige Unternehmer spielt deshalb bei den Auswirkungen intensivierter Marktbeziehungen auf die Sozialstruktur der Bevölkerung eine erhebliche Rolle. Auch für die überregionale Kommunikation hatten die Fuhrleute zweifellos eine herausragende, wenn auch nicht näher fassbare Bedeutung; die feststehenden Termine der Großen Märkte bzw. Messen und der ständige Bedarf an Rohstoffen und Lebensmitteln auch im überregionalen Handel erforderten eine hohe Organisationsform des Warentransports und einen hohen Stand der Logistik. Dieser Aufgabe wurde das Transportwesen voll gerecht, so dass sogar die Rückfrachten von den Märkten gesichert werden konnten und Leerfahrten sehr selten waren. Die Märkte wiederum verdanken ihren Aufschwung dem zunehmenden überregionalen Warenaustausch vor allem von den meist unter Zentnergut zusammengefassten Warenarten. Der für Leipzig festgestellte Warenumsatz verdeutlicht die Konzentration von Handelskapital auf diesen Märkten. Die Basis frühkapitalistischer Produktionsverhältnisse war im thüringischsächsischen Raum offensichtlich wesentlich breiter als bisher angenommen wurde und beschränkte sich nicht nur auf den Montanbereich und bestimmte Teile der Textilproduktion, sondern erfasste auch andere Teile der gewerblichen Produktion. Gleiches gilt auch für andere ökonomische Regionen, vornehmlich im oberdeutschen und im rheinischen Raum. Dementsprechend müssen auch die Elemente einer entstehenden »Handels- und ManufakturBourgeoisie« zahlreicher gewesen sein als bisher vermutet wurde, auch wenn
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VIII. ZUSAMMENFASSUNG
hier noch weitere Detailforschungen notwendig sind. Damit ergeben sich auch neue Aspekte für die Diskussion um den Monopolcharakter der großen Handelsgesellschaften und die sog. antimonopolistische Bewegung. – Über mögliche Auswirkungen der weiter fortgeschrittenen ökonomischen Regionen auf die politische Entwicklung des jeweiligen Staates liegen noch keine sicheren Erkenntnisse vor, sie bedürfen aber dringend einer selbstständigen Untersuchung. Auch eine neue Wertung der Wettinischen Teilung von 1485 ist unter diesen Gesichtspunkten notwendig. Und schließlich wäre zu prüfen, ob und wie Beziehungen zwischen der thüringisch-sächsischen Wirtschaftsregion und der Reformationsbewegung bestanden haben, zumal von Wittenberg zahlreiche Schriften ausgingen, die sich mit Bildung (An die Ratsherren aller Städte deutsches Landes, daß sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen – 1524) oder sozialpolitischen Fragen (Von Kaufhandlung und Wucher – 1524) befassten. Der nachgewiesene überregionale und regionale Warenaustausch im und durch den thüringisch-sächsischen Raum auf bekannten und auf z. T. bisher auch unbekannten Straßen übertrifft alle bisherigen Kenntnisse zu dieser Thematik. Damit konnten auch neue Ausgangspositionen geschaffen werden für weitere Forschungen in verschiedenen wirtschafts- und kulturhistorischen Disziplinen. Ausgehend von den transportierten Quantitäten und Qualitäten der verschiedenen Waren können die Fragen nach der Höhe und dem Wert der Marktproduktion und nach den Besonderheiten des jeweiligen Produktionsgebietes ebenso neu gestellt werden wie nach der Kaufkraft in den Konsumtionsgebieten. Die hohen Straßenfrequenzen können nicht nur Anlass sein für weitere notwendige Untersuchungen zu verkehrsgeschichtlichen Themen wie über die Straßenverhältnisse und die Transportbedingungen, sondern auch für den agrargeschichtlichen Komplex: Die Versorgung auf den Handelsstraßen und in den Handelszentren (Ausspannen, Herbergen) verlangt ebenso eine Erklärung wie die Herkunft und die Nachzucht der vielen hundert Zugpferde. Durch die Angaben über die Herkunft und die Namen der Fuhrleute ist es nun auch – in Verbindung mit anderen vorhandenen Quellen – möglich, die soziale Herkunft und Stellung der Fuhrleute und das Verhältnis Bauer – Fuhrmann darzustellen. Und schließlich müsste eingehend untersucht werden, welche Bedeutung der überregionale Warenverkehr für die Annäherung und Verständigung der Bevölkerung in den einzelnen Wirtschaftsregionen besaß. Die mehrfach charakterisierten Quellen und die bereits gewonnenen Erkenntnisse können somit Ausgangspositionen abgeben für vielfältige und notwendige Forschungen nicht nur für den thüringisch-sächsischen Raum zu Beginn der Frühen Neuzeit. Bereits jetzt kann aber festgehalten werden, dass der vorgestellte überregionale Warenaustausch mit all seinen Voraussetzungen und Wirkungen dazu berechtigt, für die Zeit von der zweiten Hälfte des 15. und der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts den Epochenbegriff »Frühe Neuzeit« zu gebrauchen.
455
I. Verzeichnis der Anhänge
1.
Ausgaben für ›Dienstreisen‹ (1524 / 25, 1544, 1548 / 49 und 1559)
2.
.....................................................................459
Bußeinnahmen in Erfurt ..................................................................................................461
(1526 und 1554)
3.
Das Geleit Henneberg und seine Grenzen .......................................................................................................... ..........................................................................................................463 463
(undatiert)
4.
5 a.
Verzeichnis Leipziger Kaufleute, die zur Frankfurter Messe reisten und kursächsisches Geleit beantragten (1505 bis 1540) ...................................................................................................464 Verzeichnis der Kaufleute, die in Coburg Geleit erhielten ..........................................................................................................466
(1557 / 58)
5 b.
Verzeichnis der Kaufleute, die in Rattelsdorf Geleit erhielten ..........................................................................................................468
(1547 / 48)
5 c.
Verzeichnis der Kaufleute, die zu Leipziger Märkten reisten ..........................................................................................................469
(1547 / 48)
6.
Verzeichnis der Kaufleute auf dem Wege von und nach Leipzig in Coburger Geleitsrechnungen (1527 / 28 bis 1558 / 59) ........................................................................................471
7.
Straßenverlauf und Zeitrahmen für die Reise von Johann Friedrich, Administrator von Magdeburg, zum Reichstag nach Augsburg (Nachtlagerverzeichnis) (1582) ................................................................................................................486
8.
Egerische Kaufleute zu den Leipziger und Naumburger Märkten ...................................................................................................487
(1524 bis 1526)
9.
10. 11. 12.
Übersicht über die Anzahl der Egerer Kaufleute, die in Voigtsberg sächsisches Geleit zu den Leipziger und Naumburger Märkten beantragt hatten (1502 bis 1545) ...................................................................................................489 »Judengeleit« Eilenburg
(1535 / 36) ...........................................................................................................491
Ausgaben für Straßen- und Brückenbau in Torgau
(1523 / 24) ...........................................................................................................492
Wöchentliche Geleitseinnahmen im Geleitsamt Erfurt ................................................................................................................494
(1523)
456
TEIL 2: ANHÄNGE
13.
Wöchentliche Geleitseinnahmen im Geleitsamt Erfurt und im Beigeleit Buttelstedt (1525 / 26) ..........................................................................................................495
14.
Wöchentliche Geleitseinnahmen im Geleitsamt Erfurt (1526) ................................................................................................................496
15.
Einnahmeverzeichnis des Erfurter Hauptgeleits und der Beigeleite Vogelsberg und Gutenshaußen samt den Viehmärkten zu Buttstädt (1551) .................................................................................................................498
16.
Herkunftsorte der Fuhrleute, die das Geleit Erfurt mitZentnergut aus und in Richtung Eisenach – Creuzburg passierten (1526) ................................................................................................................499
17.
Herkunft und Ziele der Rohkupfertransporte durch das Geleit Erfurt (1525 / 26) ...........................................................................................................500
18.
Herkunft und Ziele der Transporte mit gesaigertem Kupfer durch das Geleit Erfurt (1525 / 26) ..........................................................................................................501
19. 20.
Herkunft und Ziele der Kupfertransporte durch Erfurt
(1553 / 54, 1554 / 55, 1555 / 56, 1572 / 73 und 1573 / 74) ............................................502
Heringstransporte durch das Geleit Erfurt ..................................................................................................503
(1523, 1525 / 26)
21.
Stockfischtransporte durch das Geleit Erfurt ..................................................................................................505
(1523, 1525 / 26)
22.
Zentnerguttransporte im Transit durch Eisenach auf der Straße Erfurt – Creuzburg (1516 / 17) ...........................................................................................................507
23.
Zentnerguttransporte auf »großen Wagen« im Transit durch Eisenach auf der Straße Erfurt – Creuzburg und Herkunft der Fuhrleute (1516 / 17) .......................................................................................................... 508
24 a.
Herkunft der Fuhrleute mit Kupfer- und Bleitransporten im Transit durch das Geleit Eisenach (1516 / 17) ...........................................................................................................510
24 b. Fuhrleute aus Hersfeld mit Kupfer- und Bleitransporten im Transit durch das Geleit Eisenach (1516 / 17) ............................................................................................................ 511 25.
Herkunft der Fuhrleute mit Kupfertransporten im Transit durch das Geleit Eisenach (1524) ................................................................................................................512
VERZEICHNIS DER ANHÄNGE
26 a. 26 b.
457
Wöchentliche Einnahmen des Geleitsamtes Eisenach
(1521 / 22) ...........................................................................................................513
Wöchentliche Einnahmen des Geleitsamtes Eisenach ................................................................................................................515
(1524)
26 c.
Wöchentliche Einnahmen des Geleitsamtes Eisenach ................................................................................................................516
(1555)
27.
Herkunft, Ziele und Anzahl der Waidtransporte durch das Geleit Creuzburg (1563, 1564 und 1565) .......................................................................................... 518
28.
Herkunft, Ziele und Anzahl der Wolltransporte durch das Geleit Creuzburg (1563, 1564 und 1565) .......................................................................................... 519
29.
Herkunft, Ziele und Anzahl der Ledertransporte durch das Geleit Creuzburg (1564 und 1565) ..................................................................................................520
30.
Herkunft, Ziele und Anzahl der Fischtransporte durch das Geleit Creuzburg (1563, 1564 und 1565) .........................................................................................521
31.
Herkunft, Ziele und Anzahl der Kupfertransporte durch das Geleit Creuzburg (1563, 1564 und 1565) .........................................................................................522
32.
Übersicht über die Transportfrequenzen durch das Geleit Coburg (1516 bis 1558) ....................................................................................................523
33.
34.
Jährliche Geleitseinnahmen in den Geleitsämtern Triptis und Mittelpölnitz (1484 bis 1536) ...................................................................................................524 Jährliche Geleitseinnahmen im Geleitsamt Groß-Ebersdorf
(1485 bis 1554) ....................................................................................................525
35.
Geleitseinnahmen in den Geleitsämtern Orlamünde und Leuchtenburg (1483 bis 1525) ...................................................................................................527
36.
Geleitseinnahmen im Geleitsamt Ronneburg (1499 bis 1509) ...................................................................................................528
37. 38. 39.
Geleitsgebührenfreie Transporte durch das Geleitsamt Eilenburg
(1524 / 25) ...........................................................................................................529
Fuhrleute aus Danzig im Geleitsamt Wittenberg
(1524 / 25) ...........................................................................................................534
Fuhrleute aus Posen im Geleitsamt Wittenberg ..........................................................................................................535
(1524 / 25)
458
40. 41.
42. 43. 44. 45. 46. 7. 47. 48. 49.
TEIL 2: ANHÄNGE
Fuhrleute aus Kronach im Geleitsamt Wittenberg
(1524 / 25) ...........................................................................................................537
Fernhandelstransporte im Transit durch das Geleitsamt Torgau (1524 / 25) ...........................................................................................................538 Wöchentliche Geleitseinnahmen im Geleitsamt Eilenburg
(1524 / 25) ...........................................................................................................540
Kupfertransporte durch die Geleitsämter Eilenburg und Torgau
(1524 / 25) ...........................................................................................................542
Leipziger Waagegebühren ................................................................................................................543
(1518)
Warenquantitäten im Geleitsamt Borna
(1524 / 25 und 1525 / 26) .......................................................................................547
Herkunft der Fuhrleute auf der via imperii im Geleitsamt Borna
(1525 / 26) ...........................................................................................................551
Geleitsordnung von Hof ................................................................................................................553
(1502)
Wasserzolleinnahmen in Torgau ......................................................................................555
(1524 / 25 und 1525 / 26)
Wasserzolleinnahmen in Wittenberg ......................................................................................571
(1524 / 25 und 1525 / 26)
II. Anhänge
Anhang 1 Ausgaben für »Dienstreisen« (1524 / 25, 1544, 1548 / 49 und 1559) Rechnung 1524/25 ThHStA Weimar, Reg. Bb 4538. 2 ß 28 gr. 6 d.
23 gr. 1 gr. 6 d. 25 gr. 1 gr. 26 gr. 6 gr. 8 gr. 7 gr. 3 gr. 2 gr. 33 gr. 24 gr. 1 ß 2 gr. 6 d. 13 gr. 15 gr. 2 gr. 7 gr. 6 d. 11 gr. 14 gr.
die Wochen Lucie nach Torgau und wider anheym von Allstedt aus mit 4 Pferden und 1 Wagen selbdritte vertzert zur Uberantwortung der halben Jharrechnung des Amptsgeldes und Bussengelts, nämlich Mittwoch am Tage Lucie (13. Dezember) die Nacht zu Merßburg, doselbst die Pferde zu hefften (?) und 1 Eisen aufzuschlagen, dornstags zu Nacht zu Eilenburg, für Schmehr zum Wagen daselbst, für 4 Nacht zu Torgau, Futter und Mahl von Hof gehabt, nemlich im Einkommen am Fritag, für 3 Person als der Schlosser, 1 Furknecht und der Wintzer und 1 ß zur Malzeit. Stalmithe, für 4 Nacht zum Schlaftrinken, Zubuse am Futter, dorüber Trangelt zur letzt, uf Dinstag nach Lucie zu Leipzigk 1 Nacht und 1 Morgenmalzeit, vor Leiptzgk ein Radt zubrochen, dovon 12 gr. wider zu machen, Mittwoch den achten Tag Lucie zu Merßburg. (Es besteht eine Differenz von 11 gr.!) der Schosser mit 2 Pferden nach Torgau und zurück die Woche Quasimodo (23. bis 29. April), nämlich die erste Nacht zu Halle, Mittwoch zur Nacht in Eilenburg, Hufschlag zu Torgau, Stallmithe uf 2 Nacht und Zehrung außerhalb Futter und Mahl zu Hof, inclusis 4 gr. für 2 Mahlzeit, im Abreithen Frietag zu Nacht zu Eilenburg, So. Mis. Dom. (27. April) zu Nacht in Halle.
460
TEIL 2: ANHÄNGE
Rechnung 1544 (ThHStA Weimar, Reg. Bb 4538) Auf Befehl des Rentmeisters wurde ein Bote von Weimar nach Merseburg geschickt und hat auf der Reise verzehrt: . 8 gr. 4 d. zur Naumburg eine Nacht, 11 gr. 5 d. zu Merseburg eine Nacht, . 5 gr. zu Auherstedt eine Nacht, . 8 d. Fehrgelt 2 mahl über die Sahle zur Naumburg, . 2 gr. Hufschlag, 10 gr. Mietgeld von 1 Pferde 3½ Tag, den Tag 3 gr. = 37 gr. 11 d. Rechnung 1548/49 (ThHStA Weimar, Reg. Bb 4682) Zehrung Gunther Herwagen, Renthschreibers, (zur Abrechnung in Gotha) von Montag p. Michaelis 1548 (01.10.) zu abends bis uf dornstag ernnacher zu Frue mit 2 Pferden und 1 Knecht: 15 Malzeiten, inclus der Malzeiten, so der Schreiber zum (Rechnungs-)legen gebraucht gethan, die Malzeit zu 18 d. thut 22 gr. 6 d. . 8 gr. vor trincken, . 3 gr. vor Deisselbrot (?), . 4 gr. vor Rauchfutter, . 3 gr. Tranckgeld in der Herbergen, . 1 gr. 6 d. Besserung am Wagen, 11 gr. Dornstag zu Mittage zu Erfurt in der Hohen Lilien. Summa 2 fl. 11 gr. Rechnung 1559 (ThHStA Weimar, Reg. Bb 4861) Ausgabe Zerung und Furlon. 1 fl. 2 gr. Zerung Fritz Kuchenschreiber nach Leipzig und widerumb anher (nach Weimar), 12 gr. auf ein Nacht Zerung zur Naumburg im Hinunderwege (nach Leipzig), 5 gr. auf ein Mittagszerung zu Lützen, 6 gr. auf ein Mittagszerung im Wiederheimwege zur Naumburg verzert, 13 fl. 7 gr. 6 d. Zerung und Haußzins zu Leipzig durch den Kuchenschreiber und Stefan Schmeider aufgewandt, nemlichen 2 fl. 6 gr. vor 16 Malzeit, jede zu 3 gr.,
461
A NHANG 2
2 fl. 6 gr. 1 fl. 2 gr. 13 gr. 6 d. 5 fl. 7 gr. 1 fl. 3 gr. 12 gr. 19 fl. 1 gr.
vor Gedrenke, vor Habern, vor Rauchfutter, Stuben- und Gewelbezins, Tranckgeld der Wirtin, Tranckgeld dem Gesinde, Furlon mit der erkauften Wahr von Leipzik anher zu furen, ist auf 100 Centner angeschlagen, vor jeden Centner 3 gr.
Anhang 2 Bußeinnahmen in Erfurt (1526 und 1554) Rechnung Walburgis bis Elisabeth 1526 – ThHStA Weimar, Reg. Cc 733a. 3 fl. 5 gr. 1 fl. 3 fl. 16 gr. 6 d. 5 gr. 1 d. 15 gr. 1 d. 1 fl. 10 gr. 6 d. 8 fl. 15 gr. 4 fl.
von Hans Brauhert von Melsungen, hat 400 Ellen Tuch nach Erfurt gefurt und im Geleit verschwiegen, von Claus Richart von Sangerhausen, hat einen neuen Karren in Erfurt gekauft und ohne Geleitszeichen hinweggefurt, Josef, Jude von Prag, hat etliche Zentner Panzer im Geleit verschwiegen, Bartelmes Volbrecht, Hans Brunswig von Creuzburg, haben 2 Karren mit Kirsen nach Erfurt und ohne ire gepurliche Geleitzeichen hinausgefaren, Henrich Ayherer von Nürnberg für ein schriftliches Geleit zwischen Erfurt und Eisfeld, Hans Stolz in Erfurt, hat einen Karren Rüben aus Erfurt nach Naumburg ohne Geleit geführt, Hans Volkirchen von Belitz hat einen Wagen Knoblauch in Erfurt und 1 to Weizen ohne Geleit aus Erfurt gefurt, Ulrich Jeger von Creuzburg hat 1 Karren mit Kirsen in Erfurt geführt und ohne Geleitszeichen aus Erfurt gefahren, Matt. Hübener von Berlin, hat etliche to Honig in Erfurt und im Geleit Buttelstedt und über Warnung zu Erfurt verschwiegen, Peter Mebis von Rotenburg zu Abtrag gegeben, hat 1 Karren mit Fellen durchs Geleit Gutenshausen geführt und verschwiegen, Peter Erdmann von Framsbach, hat etliche Faß nach Erfurt geführt, auf der Straße angesprochen, kein Bescheid gegeben, sondern den Geleitsknecht geschlagen,
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TEIL 2: ANHÄNGE
10 gr. 6 d. Lenhart Schlenbich von Schmalkalden, hat mit 1 Karren Salz hinter Erfurt die Beistraßen bei Aner gefahren, 10 gr. 6 d. Baltzer Franz von Framsbach, Abtrag, hat dem Geleitsmann auf der Straße nicht Bericht, sondern übergeben (?), 3 fl. 6 d. Berlt Hoffmann von Ottendorf, Abtrag, hat 1 Faß Naumburger Bier ohne Geleit nach Erfurt geführt, 1 fl. 5 gr. Hans Lumprat von Crawinkel, hat 1 Karren Pech hin bei Kerpsleuben gefahren, die Beistraße gebraucht, 2 fl. Byh(...)ß, Jude zu Arnstadt, ist ohne Erlaubnis der Geleite Gutenshausen und Voilsburg oft hin und her gezogen, 1 fl. Cuntz Kremer von Koburgk, Abtrag, hat ohne Ersuchung 1 Karren Wacholder durch Erfurt gefahren, 1 fl. 10 gr. 6 d. Bastian Heseler von Schmalkalden hat etliche Garn nach Erfurt geführt und die Geleit verschwiegen, 4 fl. 16 gr. Urban Jan von Hall, hat etliche vil Schwein im Geleit Buttelstedt verschwiegen. Gesamteinnahme Bußgeld 41 fl. 8 gr. 4 d. 1 h. Rechnung Walburgis bis Elisabeth 1554 – (ThHStA Weimar, Reg. Cc 780). 11 fl. 9 gr.
Kersten Gerner, Hans Krack, Adolf Gerner, Peter Fuchs von Köln, haben kardewanische Fell in Erfurt geführt und 12 Decher verschwiegen, 4 fl. (...)uramenz Grave von Risman (?) mit 2 Wagen freiburgisch Bier von Leipzig nach Eckerstberga, weiter auf Weimar und nach Franken gefahren und Erfurt und Arnstadt als rechte Landstraße nicht berührt, 2 fl. 6 gr. David Pentzberg von Erfurt, ist ohne Geleitszeichen aus Erfurt gefahren, 1 fl. 3 gr. Dictus Neumeister von Nipeck, hat 9 to Ol in Erfurt geführt und nicht vergleitet, 11 fl. 9 gr. Anna Balgerin von Zwickau, hat 9 Ztr. Seife nicht in Erfurt vergleitet, 11 fl. 9 gr. Hans Holzschuh und Paul Kapell von Wirtheim, weil sie Landfuhrleute sind und im Gedinge fahren und allewege die ordentliche Landstraße von Leipzig nach Eisenach oder Creuzburg und weiter nach Erfurt zu fahren schuldig sind, sind aber von Leipzig nach Eisleben, weiter nach Weimar und Mockefeld (?) gefahren, eislebisch Kupfer bis nach Eisfeld gefuhrt und auf der selben Hütte wieder Kupfer nach Frankfurt führen wollen und die rechte Landstraße gemieden. Strafe ist auf besondere Furbitte von Cristoff Zoberling genommen. Gesamteinnahme Bußgeld 52 fl.
A NHANG 3
463
Anhang 3 Das Geleit Henneberg und seine Grenzen (undatiert) LHASA, MD, A 33 G XII Nr. 1. Anfang jenseits des Thüringer Waldes im Furt, die weniger Gera genannt, oberhalb Blaue geht über den Wald die Landstraße von der Frauen herab nach der Coburgischen Ardt bis in den Furt unter den Engenstein in die Schlauß, das Wasser. Aber von den Frauen nach Schleusingen und danach den Werragrund hinein und bis Unterbauchfeld in der Furt des Wassers, die Fisch genannt. Zwischen Schwallingen und Niederschmalkalden ist zwischen Henneberg und Hessen ein Irrung, wiewohl Henneberg wenig Rechts daran geschieht, denn Henneberg und Hessen geleiten miteinander von der Diebsbuche bis hinter Niederschmalkalden auf die Höhe, wo die Kreuze stehen und bis dorhin, wo die Straßen von Schmalkalden und von Breitungen zusammen kommen. Von Frauwald nach Königsee den Weg, der neben dem steinernen Kreuz abgeht, bis an den Pfuhl, wo auf der einen Seite die Schleußing und auf der anderen die Schoutten (?) entspringt, vergleitet allein Henneberg. Von Schleusingen wird vergleitet über die Schwabenheuser Brücke, durch Militz bis an die Blaubrücke vor Militz. Von Meinungen nach Franken durch und neben Bibra bis über Queinfeld (?) bis an den Pfuhl oder Weißenbruck (?), wo der von Queienfeld Markung z T. wendet. Nach Richtung Coburg von Themar und Schleusingen bis an den Schlag zum Dopffens genannt über Reunit (?). Von Masfeld oder Meiningen nach Romhild die Juchsen hinauf, von Juchsen und Exdorf bis an die Landwehr. Von Northeim aus auf Oberweida unter dem Auensberg hin in den Furt, die Vester genannt, zwischen dem Auenberg und Eckweisbach gelegen. Auch die Fell hinab von Northeim aus bis unter Weiler und schier bis an Lengefeld. Von Meiningen nach Mellerstadt nach und durch Enßenhausen bis an die Want und Landwehr vor Mellerstadt gelegen. Über den Ehenberg bis zum Kelshaue (?) oder Landgraben an einem großen falb wachsender Stein fangt Fulda an; auf Geiß oder nach Vacha geht die Landstraße nach Geiß nicht nach Vach, weil das Geleit die Landstraße hinüber nach Geiß geht.
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TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 4 Verzeichnis Leipziger Kaufleute, die zur Frankfurter Messe reisten und kursächsisches Geleit beantragten (1505 bis 1540) ThHStA Weimar, Reg. Cc 86, 90, 91, 99, 103, 197, 108. Name Apel, Caspar Bachofen, Wiegand Bachscheid, Hans Baldwein, Lorenz Brenecker, Gregor Bräutigam, Sigmund Buffeler, Michel Clementi, Franz Cornckin, Hans-Mi. Dürre, Marcus Ellwang, Wolf Gengenbach, Peter Hacke, Adam Hartwig, Hans Hasloch, Wolf Hoffmann, Baltzer Hoffmann, Michel Hummelshain, Hans ... sein Sohn Hornung, Andres Jesper, Heinz Jordan, Gregor Kantzler, Hans Kappin, Georg Kerpige, Balthasar Koch, Leonhart Korner, Hans Kranwider, Jorg Krell, Jacob Lebe, Thilmann Leubel, Merten Lochner, Hans Lotter, Egidius Lotter, Jheronimus
1505 1514 1515 1515 1519 1524 1539 1539 1540 x
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A NHANG 4
Name Lotter, Melchior ... sein Sohn Marstaller, Friedrich Marstaller, Johann Martorf, Melchior Mertens, Merten Mordeisen, Ulrich Neusesser, Jorg Ölhafen, Sixtus Ralle, Hans Rauscher, Ulrich Rauchenrot, Johann Reibholz, Hans Raitwieser, Kilian Reutling, Lorenz Richter, Merten Salmon, Blasius Schade, Hans Scherl, Heinz Schilder, Gregor Schildhardt, Gregor Schwerdt, Guntz Straube, Lucas Teuber, Hans Tonderodt, Johann Thummel, Christoph Wehrlin, Heinz Weyse, Heinrich Werner, Caspar Widerkere, Christof Wiederaann, Benedix Wiederaann, Veit Wolf, Claus Wolf, Hieronimus Wolrabe, Nickel Zimmermann, Thom.
1505 1514 1515 1515 1519 1524 1539 1539 1540 x
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TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 5 a Verzeichnis der Kaufleute, die in Coburg Geleit erhielten (1. Mai 1557 bis 30. April 1558) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1095. 4./5. Mai 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 58 Personen zu Roß und Wagen, so den Ostermarkt zu Leipzig besucht haben, von Bigen am Main gen Gräfenthal (4 fl. 7 lb.) 10. Mai 1557 schriftliches (totes) Geleit für 2 Personen zu Roß von Coburg nach Gräfenthal (2 lb. 12 d.) 24./25. Mai 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 68 Personen zu Roß und Wagen (jede Person 1 lb. 12 d. geben), die vom Ostermarkt wieder herausreisen (11 fl. 2 lb. 24 d.) von Gräfenthal nach Bigen 15. Juni 1557 schriftliches (totes) Geleit für 1 Person von Coburg nach Bigen am Main (21 d.) 20. Juni 1557 schriftliches (totes) Geleit für 2 Personen von Coburg nach Eisfeld (1 lb. 12 d.) 23./24. Juni 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 21 Personen zum Peter-Pauls-Markt in Naumburg von Bigen am Main nach Gräfenthal (1 fl. 6 lb. 9 d.) 7./8. Juli 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 31 Personen, vom Peter-Pauls-Markt zurück, von Gräfenthal nach Bigen am Main (5 fl. 1 lb. 12 d.) 20. September 1557 schriftliches (totes) Geleit für 2 Personen von Coburg nach Eisfeld (1 lb. 12 d.) 27. September 1557 schriftliches (totes) Geleit für 2 Personen von Coburg nach Gräfenthal (1 lb. 12 d.) 28./29. September 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 56 Personen (je Person 21 d.) zum Michaelismarkt nach Leipzig, von Bigen am Main nach Gräfenthal (4 fl. 5 lb. 18 d.) 2. Oktober 1557 schriftliches (totes) Geleit für 1 Person von Coburg nach Bigen am Main (21 d.) 4. Oktober 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 1 Person von Coburg nach Bigen am Main (21 d.) 13. Oktober 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 6 Personen von Coburg nach Bigen am Main (3 lb. 15 d.)
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15. Oktober 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 8 Personen von Coburg nach Bigen am Main (5 lb. 18 d.) 15. Oktober 1557 schriftliches (totes) Geleit für 2 Personen von Coburg nach Gräfenthal (1 lb. 12 d.) 17. Oktober 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 1 Person von Coburg nach Eisfeld (21 d.) 18./19. Oktober 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 56 Personen (jede Person 1 lb. 12 d.) vom Michaelismarkt zurück von Gräfenthal nach Bigen am Main (8 fl. 2 lb. 24 d.) 27./28. Dezember 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 38 Personen (je Person 21 d.) zum Neujahrsmarkt (1558) von Bigen am Main nach Gräfenthal (3 fl. 1 lb. 12 d.) 31. Dezember 1557 reitendes (lebendiges) Geleit für 1 Person von Coburg nach Bigen am Main (21 d.) 31. Dezember 1557 schriftliches (totes) Geleit für 6 Personen von Coburg nach Gräfenthal (3 lb. 15 d.) 10. Januar 1558 schriftliches (totes) Geleit für 4 Personen von Coburg nach Bigen am Main (2 lb. 3 d.) 16. Januar 1558 schriftliches (totes) Geleit für 5 Personen von Coburg nach Bigen am Main (2 lb. 24 d.) 16./17. Januar 1558 reitendes (lebendiges) Geleit für 50 Personen (je 1 lb. 12 d.) vom Neujahrsmarkt zurück, von Gräfenthal nach Bigen am Main (8 fl. 2 lb. 24 d.) 30. Januar 1558 reitendes (lebendiges) Geleit für 4 Personen von Coburg nach Bigen am Main (2 lb. 24 d.) 9. Februar 1558 reitendes (lebendiges) Geleit für 2 Personen von Coburg nach Saalfeld (1 lb. 12 d.) 25. April 1558 schriftliches (totes) Geleit für 1 Person von Coburg nach Gräfentnal (21 d.) 27. April 1558 reitendes (lebendiges) Geleit für 4 Personen von Coburg nach Gräfenthal (2 lb. 24 d.) 27. April 1558 schriftliches (totes) Geleit für 1 Person von Coburg nach Gräfenthal (21 d.) 29. April 1558 schriftliches (totes) Geleit für 4 Personen von Coburg nacn Gräfenthal (2 lb. 24 d.)
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TEIL 2: ANHÄNGE
Im Zeitraum vom 1. Mai 1557 bis zum 30. April 1558 reisten danach von: Bigen am Main nach Gräfenthal und Leipzig Leipzig und Gräfenthal nach Bigen am Main Bigen nach Gräfentnal und Naumburg Naumburg und Gräfenthal nach Bigen am Main Coburg nach Gräfenthal Coburg nach Bigen am Main Coburg nach Saalfeld Coburg nach Eisfeld
152 Personen 174 Personen 21 Personen 31 Personen 22 Personen 31 Personen 2 Personen 5 Personen
Gesamt
438 Personen
Anhang 5b Verzeichnis der Kaufleute, die in Rattelsdorf Geleit erhielten (25. September 1547 bis 17. April 1548) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1109. Verzeichnis der Kaufleute, die in Rattelsdorf Geleit erhielten Auf den Leipzischen Markt Michaelis im 47. Jahr Sam. p. Math. (25. September 1547) auf einem Wagen: Ambrosius Hirnpeck, Lukas Dunckelmann, Alexander Welens, Hans Binter, Hans Kreutz, Wolf Freißleben, Mats Waßes, Davit Schott. Reitende eodem die: Lucas Brem, Franz Straub, Kilian Pepe, Bonifacius Deler, Hans Pipeler, Donat Stolz, Jobst Ganzeler, Jorg von Weiler, Augustin Schrick. Am Dienstag nach Math. (27. September 1547) Reitende: Hans Brunsterer, Hans Schwentendorfer, Merthin Pfintzing, Jorg Summerer, Wolf Furleger, Ewalt Knauß, Jeronimus Baldauf, Michel Müller, Lorentz Riegel, Joachim Velhorn, Baptista Rotta, Jeronimus Bisantz, Bortasius Bost, Baltasar von Meilandt, Niclas Budinger, Paulus Sander, Christof Neser, Loy Soliti, Hans Stutz, Hans Henn, Peter von Meilandt, Leupolt Reutter, Hans Althamer, Wolf Rüger, Christoff Rußwurm, Hans Hartmann, Hans Meißener, Seboldt Düring, Veit Allgeier. Am Dienstag nach Math. (27. September 1547) auf einem Wagen Fahrende: Meinrat Rabensteiner, Urban Harrer, Jhan Federmacher, Damian de Motha, Hans Walsch. Am Mittwoch nach Math. (28. September 1547) Reitende: Bastian Marchart, Bastian Rußwurm. Am Tag Michaelis (29. September 1547): Hans Ferg, Hans Schütz, Christof Ottelmann selbander mit einem Diener.
A NHANG 5
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Am Christabent gen Leipzig Reitende: Hans Brunsterer, Christof Meyer, Linhart Ölhafen, Lucas Brem, Veit Brückner, Jobst Cantzler, Hans Costner, Hans Stutz. Auf einem Wagen eodem die: Heinrich Wahl, Alexander Weler, Enders Pfaff, Hartmann (...)eremann. Am Dienstag nach Christtag (27. Dezember 1547): Hans Förg, Baltzer Nickel, Steffan Brunsterer, Merthin Pfintzing, Peter Rüdinger, Wolf Furleger, Ewalt Knauß, Kilian Pepe, Veit Algeyer, Lorentz Riegel, Mathias Fetzer, Jorg Summerer, Christof Neser (?). Am Mittwoch nach Quasimodogeniti (11. April 1558) gen Leipzig Reytende: Hans Nopel selbander, Lienhardt Schaumberger, Hans Herkort, Veit Pruckner. Samstag nach Quasimodogeniti (14. April 1558) Reittende: Simon Kölschreiber, Jorg Bayer. Sonntag Misericordia domini (15. April 1558) Reitende: Jobst Cantzler, Hans Stocker, Christof Meyer, Maximilian Ölhaff, Matheus Petzer, Bonifacius Deler, Sigmund Ortle, Balthasar Farßhausen, Bernhart Utersi (?), Andreas Scheller, Jorg Arbogast. Dienstag nach Mis. domn. (17. April 1558) farend auf 2 Wagen: Wolf Rüger, Alexander Weler, Daniel Meyer, Alexander Schüßler, Brotasi Busta, Adellarius Karstatt, Christoff von Will, Jorg Summerer, Meinrot Rabensteiner, Bastian Markart, Damian de Motha, Loy Solitiy, Ambrosius Hirnpeck. Dienstag nach Mis. dom. (17. April 1558) Reitende: Hans Förg, Veit Algeier, Jorg Espacher, Hans Brunsterer, Hans Schwentendorffer, Lucas Dunckelmann, Jorg Leydel, Hans Zeller, Lucas Brem, Wolf Furleger, Ewalt Knaus, Lienhart Ölhaff, Veit Holtzschuer, Bastian Rußwurm, Lorentz Biegel, Jeronimus Baldauf, Christof Neßer, Christof Ottendorf, Jorg von Weiller, Hans Geyger, Baptista Rotta, Bartholome von Brunß, Franz Wertmann, Endres zu Lima, Rochaus Brechlitz. Sonntag nach Mis. dom. (22. April 1558) reittend: Gotthart Künig, Balthasar Nickel, Bastian Bezelein. Summa aller Einnahmen von reittenden Kaufleuten und anderen: 7 fl. 30 lb. 2 d.
Anhang 5 c Verzeichnis der Kaufleute, die zu Leipziger Märkten reisten (1547 / 48) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1109. Der Leipziger Michaelismarkt 1547 fand vom 2. bis 16. Oktober statt. Der Leipziger Neujahrsmarkt 1548 fand vom 1. bis 15. Januar statt. Der Leipziger Jubilatemarkt 1548 fand vom 22. April bis 6. Mai statt.
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Name
TEIL 2: ANHÄNGE
September 1547 Dezember 1547 April 1548 25. 27. 28. 29 24. 27. 11. 14. 15. 17. 22.
Allgeier, Veit Baldauf, Jeronimus Brem, Lucas Brückner, Veit Brunsterer, Hans Cantzeler, Jobst Deler, Bonifatius Dunckelmann, Lucas Ferg (Förg), Hans Fetzer, Mathias Furleger, Wolf Hirnpeck, Ambrosius Knauß, Ewalt Markert, Bastian Meyer, Christoff Motha, Damian de Neßer, Christoff Nickel, Baltzer Ölhafen, Linhart Pepe, Kilian Pfintzing, Merthin Rabensteiner, M. Riegel, Lorenz Rotta, Baptista Rüger, Wolf Rußwurm, Bastian Schwenkendörfer, Hans Soliti, Loy Stutz, Hans Summerer, Jörg Weber, Ale xander
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Anhang 6 Verzeichnis der Kaufleute auf dem Wege von und nach Leipzig in Coburger Geleitsrechnungen (1527 / 28 bis 1558 / 59) ThHStA Weimar Reg. Cc 1077, 1078, 1080, 1089, 1090, 1094, 1095, 1096. Acker, Benedikt Albert, Mathias Allgeier, Veit Althamer, Hans Alhoff, Hans Althoff, Paul Anderson, Hans Anthoni, Peter Ayerer, Hans Artzell, Sigmundt Baderse, Wilhelm Baldauf, Jeronimus Pallnia, Castell Bambasnica, Benedikt Banckenberger, Philipp Panniger, Urban Papsta, Hans Bartel, Beatus Basch, Conrad Passecher, Simon Pastery, Wilhelm Bauch, Caspar Bauer, Jorg Bauer, Hans Bauer, Jacob Baumgarten, Wolf Pavesy, Wilhelm Beck, Galla Begir, Peter Beireuter, Wolf Behem, Hans Pepe, Kuhn Penirusser, Hans Berlner, Paul
1527/28 1536/37 1547/48, 1556/57, 1557/58, 1558/59 1556/57 1556/57 1558/59 1556/57, 1557/58, 1558/59 1529/30, 1536/37 1529/30 1557/58 1558/59 1547/48 1556/57, 1557/58, 1558/59 1556/57 1558/59 1536/37 1539/40 1557/58 1556/57 1527/28 1556/57, 1557/58 1556/57, 1557/58 1556/57 1529/30, 1539/40 1539/40 1529/30 1557/58 1557/58, 1558/59 1558/59 1536/37 1556/57 1547/48 1536/37 1558/59
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Bernburger, Bernhard Bern, Gothart von Pernhart, Walter Besthorn, Merta Peuper, Lucas Peyer, Jorg Pfab, Heinz Pfaff, Endres Pfintzing, Mertin Pfintzing, Seyfried Pfintzing, Siegmundt Pfuger, Conradt Bilgener, Veit Pinter, Hans Pisa, Lorenz von 2 x Plaben, Christoff Placht, Jorg Platt, Jorge Plat, Mercurius Plauben, Hans von 4 x Plede, Jorg Plidt, Jorg Plode, Jorg Plodt, Kristoffel Pock, Patta Dista Bodenstein, Conradt Pollma, Castel Porhart, Heinrich von Posgauer, Endres Bossecker, Simon Post, Postasy de Post, Karel de Pramb. Laux Branster, Steffan Braun, Dominicus Braunbergen, Jorgen von Braunskorn, Benedict Braunskorn; Mattes Braunskorns, Michel Bräutigam, Merten Prem, Hans
TEIL 2: ANHÄNGE
1529/30 1539/40 1536/37 1536/37 1536/37 1539/40 1556/57 1556/57, 1557/58 1547/48, 1556/57, 1557/58, 1558/59 1539/40 1536/37, 1556/57, 1557/58 1558/59 1558/59 1529/30, 1536/37, 1539/40, 1556/57 1527/28, 1529/30, 1536/37 1536/37, 1539/40 1529/30 1529/30, 1558/59 1558/59 1527/28, 1529/30, 1536/37 1557/58 1556/57 1556/57 1529/30 1536/37 1556/57 ohne Datum 1527/28 1556/57 1527/28 1556/57, 1557/58 1557/58 1539/40 1557/58 1557/58 1527/28 1527/28 1536/37 1536/37 1556/57, 1557/58, 1558/59 1536/37, 1547/48
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A NHANG 6
Prem, Lucas Prenz, Endres Presla, Hans Preuer, Gabriel Preuer, Lucke Preuter, Mercurius Brückner, Veit Prügell, Ott Brenner, Hans Preuberge, Bernhart Pricht, Jacob Brunster, Hans 2 x Brunsterer, Jeronimus Brunsterer, Stefan Pruller, Hans Bucher, Peter Bucher, Moritz Bucher, Siegmund Puchner, Hans Pulmann, Jacob Burg, Endres auf der Burg, Rüdiger von Burge, Hans Burgen, Ruttunger von Pusperger, Jorge Pusreyen, Hans Busto, Protasio de Caim, Alexander Castler, Alexander Cramer, Hans Crolinger, Patisto Dagir, Dittrich Dalieb, Bernhardt Deler, Bonifatius Della, Sebald von Denzell, Hans Detzel, Babrihel ? Deuer, Hans Deuerlein, Kunz 2 x Deyrer, Dietterich Dhabrer, Wolf
1536/37 1556/57 1557/58 1529/30 1529/30 1556/57 1547/48 1527/28 1536/37 1536/37 1536/37 1527/28, 1529/30, 1536/37, 1547/48 1556/57, 1557/58, 1558/59 1556/57, 1557/58, 1558/59 1536/37 1557/58 1557/58 1527/28 1529/30, 1556/57 1556/57 1529/30 1539/40 1556/57, 1558/59 1527/28 1536/37 1536/37 1558/59 1558/59 1558/59 1556/57, 1557/58 1556/57 1536/37, 1539/40 1558/59 1547/48 1527/28 1527/28, 1529/30 1539/40 1527/28 1527/28 1536/37 1529/30
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Dhürer, Hans Dhührer, Wolf 3x Dnyrint ?, Simon Ditz, Hans Diez, Simon Drackstedt, Jeronimus Dreyer, Hans Ducker, Steffan Dunckeim, Lucas Dunckelmann, Lucas Dur, Paulus Echter, Wolf Eisner, Hans Eckel, Michel (Erckle ?) Eckel, Steffen Eisener, Jorg Eitta, Jacob von Elend, Michel Ender, Jobst Ent, Niklas von Ent, Peter von Erdmann, Hartmann Ernnuch, Jeronimus Eßbacher, Endres Eßbacher, Sigmundt Estlinger, Conrad Farendauer, Hans Fechter, Sebald Fechter, Wolf Venster, Dietrich Ferg (Förg), Hans Felzer, Hans Fetzer, Mathias Fin, Wilhelm Finck, Hans Fischer, Hans Finolt, Joachim Fleischhauer, Jorgen Florenz, Anton von Florenz, Jeronimus Florenz, Kilian von
TEIL 2: ANHÄNGE
1527/28 1527/28 1527/28 1536/37, 1557/58 1527/28 1529/30 1527/28 1527/28 1536/37 1547/48 1536/37, 1539/40 1536/37 1529/30 1536/37, 1539/40 1536/37 1529/30 1527/28 1556/57 1556/57 1527/28 1527/28 1556/57 1557/58 1556/57 1557/58 1556/57 1556/57 1536/37 1529/30, 1536/37, 1539/40 1536/37 1547/48 1558/59 1547/48, 1556/57, 1557/58, 1558/59 1557/58 1527/28 1558/59 1558/59 1527/28 1536/37 1536/37 1539/40
A NHANG 6
Florenz, Rudolf von Fock, Endres Fock, Hans Folck, Hans Folcker, Jorg Folckhamer, Mathes Forstenhäuser, Hans Fortenbach, Otho Frachsleben, Heinrich Franck, Hans Franz, Mertein Frauenknecht, Heinz Frei, Michel Freising, Endres Fritmann, Hans Friedmann, Sebald Fritz, Niclas Fürer, Christoffel Furer, Sigmund Furich, Hans Furleger, Hans 2 x Furleger, Paulus Furleger, Wolf Furleyter, Wolf Fürnhelm, Hans Fürnhelm, Sebastian Fürst, Hans Fürstenhauser, Baltzer Gabler, Hans Gaubler, Hans Kalb, Christoff Kalb, Gabriel Kanzler, Jobst 2 x Karell, Hans Kasla, Michel Gauer, Jacob Gebert, Hans Gebhart, Jorg Kegel, Steffan Geiger, Hans
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1536/37 1557/58 1556/57 1536/37 1527/28 1536/37 1557/58 1557/58 1527/28, 1529/30 1527/28 1536/37 1527/28 1556/57 1556/57 1527/28, 1529/30 1536/37 1536/37 1539/40 1557/58 1557/58 1527/28, 1529/30, 1536/37, 1539/40, 1556/57, 1557/58 1557/58, 1558/59 1527/28, 1529/30, 1547/48, 1556/57 1527/28 1556/57, 1557/58 1556/57 1536/37 1556/57 1556/57 1558/59 1557/58, 1558/59 1556/57 1527/28, 1529/30, 1547/48 1527/28, 1529/30 1556/57 1556/57 1527/28, 1529/30 1558/59 1536/37 1558/59
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Geyger, Stefan 2 x Geißburglin, Margarethe Geistler, Hans Keller, Christof Keller, Hans Keller, Joachim Kempf, Jorgen Genger, Hans Genger, Lucas Genger, Mattes Genger, Sebastian Genger, Steffen Gens, Bastian Gerstenhauser, Baltzer Ketzler, Sebastian Keßler, Hans Killer, Hans Kirgenmauer, Enters Kergkenmauer, Hans Kirmeyer, Endres Kirmeyer, Jacob Kitburger, Hans Kitlinger, Hans Glaser, Hans Kleinert, Franz Kleyßi, Jacob Knaus, Ewalt Knautzel, Michel Knopf, Heinrich 2 x Knopf, Jorgen Koch, Hans Koch, Mathes Koch. Simon Kodt, Heinrich Kolb, Ambrosius Kolb, Christoffel Kolb, Gabriel Kolb, Niclas Koller, Christof Koller, Hans Kolschreiber, Sigmundt
TEIL 2: ANHÄNGE
1527/28, 1536/37, 1539/40 1529/30 1527/28 1556/57, 1557/58 1536/37, 1539/40 1558/59 1527/28, 1529/30 1527/28 1529/30, 1536/37 1536/37 1529/30 1529/30 1536/37 1557/58 1556/57 1558/59 1527/28 1527/28, 1529/30 1527/28 1536/37, 1539/40 1536/37, 1539/40 1536/37 1527/28, 1529/30, 1536/37 1527/28, 1529/30 1527/28 1527/28 1527/28, 1547/48, 1556/57, 1557/58 1558/59 1527/28, 1529/30 1527/28 1556/57, 1557/58 1556/57 1556/57 1556/57 1539/40 1536/37 1556/57, 1557/58 1536/37, 1539/40 1556/57 1536/37, 1557/58 1557/58
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A NHANG 6
Kolschreiber, Simon Konbrecht ? Konick, Hans Gorgenstorf, Enders Graf, Hans 2 x Kram, Johann Kraßtal, Kristoffel Kraus, Endres Grebell, Jorgen 2 x Greifer, Hans Kremer, Enders Grolantz, Baptista Krerer, Paul Griffler, Hans Grubergeb, Jorgen Grunygen, Hans Krützel ?, Michel Kuchemeister, Christoff Kufner, Nickel Gumer, Hans Kunygen, Gothart Kusale, Geronimus Küntzel, Jorg Gutteter, Hans Gutechter, Hans Haberland, Hans Habermann, Hans Hack, Hans Hack, Kuntz Haider, Anton Haitzeck, Hans Halby, Peter Haller, Pangratz Hann, Christof von Hardag, Marck Harlmers, Seferin Hardermann, Mathes Harschmidt Hartmann, Hans Hartmann, Valten Hayener, Paul
1556/57 1527/28 1536/37 1536/37 1527/28 1556/57 1527/28 1557/58 1527/28, 1529/30 1556/57 1527/28 1558/59 1558/59 1558/59 1527/28 1527/28 1556/57 1558/59 1529/30 1527/28 1527/28 1558/59 1557/58 1556/57 1557/58 1527/28 1527/28 1529/30 1529/30 1556/57, 1557/58 1556/57 1536/37 1529/30 1558/59 1558/59 1556/57 1557/58 1558/59 1556/57 1539/40 1536/37
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Hechinger, Hans Heidenreich, Paul Heider, Marx Helcksucher, Sigmund Hen, Hans Herdegen, Mercurius Hernpeck, Ambrosius Herold, Cirinus Herold, Thoma Herting, Hans Hinter..., Anton Hirschfogel, Hans Hoch, Hans Hock, Kunz Hofmann, Hans Hofmann, Peter Hohen, Günther Holzschuher, Bartel Holzschuher, Freymut Holzschuher, Severin Holzschuher, Siegmunt Horelmers ?, Severin Huebner, Hans Huner, Simon Hurigaue, Hans Huttenberger, Jörg Hutter, Hans Igler, Ambrosius 2 x Igler, Daniel Illinger, Conradt Inkosamb ?, Lucius Insula, Jeronimus Jopmann, Hans Junge, Hans Juncker, Christoffel Juncker, Wolf Labip, Damian Lackner, Hans Laffer, Heinrich von Lamato, Damian de Landauer, Hans
TEIL 2: ANHÄNGE
1536/37 1527/28, 1536/37 1536/37 1529/30 1529/30 1556/57, 1557/58 1536/37, 1547/48 1558/59 1558/59 1529/30 1556/57 1527/28 1527/28 1527/28, 1529/30 1557/58 1556/57, 1557/58 1558/59 1536/37 1527/28 1556/57 1527/28 1556/57 1558/59 1527/28 1556/57, 1557/58 1536/37 1529/30, 1557/58 1527/28, 1529/30, 1536/37, 1539/40 1558/59 1558//59 1557/58 1556/57, 1557/58 1557/58 1529/30 1536/37 1527/28 1527/28 1527/28 1527/28 1556/57, 1557/58 1556/57, 1557/58
479
A NHANG 6
Lantzinger, Wolf Laplay, Thoma Lecher, Michel Leimbach, Paulus Letzer, Caspat Levatis ?, Bartel Liebmaier, Hans Löffler, Jorgen Lorber, Jorgen Lotter, Jeronimus Lubinge, Hans von Lucka, Heinrich Lucka, Lorenz von Luca, Paulus de Lutz, Dhoman 2 x Maier, Linhart Maier, Wilbald Mader, Willewalt Maler, Conrad von Augsburg Maler, Hans Maler, Linhart Malzer, Jorg Mansalla, Sebalt Markart, Bastian Matzer, Endres Marii, Raffael Martin, Marcus Mauer, Lorenz 3 x Mauer, Wolf Maza, Jorg Mechelberger, Hans Meichsener, Hans Meyer, Christoff Meier, Heinz Meyer, Endres Meinlein, Conrad Meylann, Daniel de la Melber, Jeronimis Menner, Gilg Meren, Gerhart Merer, Leonhardt
1556/57, 1557/58 1529/30 1527/28 1536/37 1539/40 1556/57 1556/57 1527/28 1527/28 1536/37 1527/28 1529/30 1529/30 1536/37 1527/28, 1536/37 1529/30 1558/59 1539/40 1558/59 1558/59 1539/40 1536/37 1527/28 1547/48 1536/37, 1539/40 1556/57 1558/59 1527/28 1527/28 1536/37 1527/28 1556/57 1547/48 1527/28 1536/37 1558/59 1558/59 1536/37 1556/57 1527/28 1558/59
480
Merer, Paule Merlein, Melcher Merta, Marx Metzzener, Hans Mochstner, Kristoffel Moller, Hans Moller, Jeronimus Montho Cornelius Morarin, Raffael Motha, Damian de Müller, Kirsten Mülner, Sebald Mullick, Hans 3 x Nabel, Hans Nabel, Peter Nasenbart, Hans Nebel, Hans Negelein, Caspar Neiter auf der Burgen Neratis, Bartel Nessel, Hans Neßer, Christoff Nester, Christof Neuber, Ulrich Neukam, Jorg Neumann, Hans Neumer, Endres Neusinger, Linhardt Nickel, Palser Nieder, Ambrosius Niederwirt, Mattes Ninalt, Jochen Noppel, Hans Nostberg, Hans Nufardt, Sigmundt Och, Hans Ölhafen, Hans Ölhafen, Conradt Ölhafen, Linhart Ölhafen, Maximilian Ölhafen, Paulus
TEIL 2: ANHÄNGE
ohne Datum 1556/57 1557/58 1529/30 1527/28 1556/57, 1557/58 1527/28 1557/58 1556/57, 1557/58, 1558/59 1547/48 1527/28 1529/30 1527/28 1529/30 1527/28 1527/28 1527/28 1556/57, 1557/58 1527/28 1556/57 1556/57 1547/48, 1556/57, 1557/58, 1558/59 1557/58 1558/59 1557/58 1556/57 1536/37 1557/58 1536/37, 1547/48 1536/37 1536/37 1557/58 1536/37, 1539/40 1529/30 1557/58 1557/58 1557/58 1536/37 1547/48 1536/37, 1539/40 1556/57
481
A NHANG 6
Ölhafen, Six Olinger, Wolf Ortel, Endres Ortel, Hans Ortel, Jeronimus Ortel, Siegmund Ortlein, Endres Ottelmann, Hans Ottinger, Wolf Rab, Wolf Rabensteiner, Meinrat Rabgatter, Jeronimus Rasibell, Hans Rachsner, Ulrich Ratmann, Sebastian Rattenberger, Bastian Ratz, Friedrich Recks, Jeronimus Reichfart, Heinrich Reissing, Lucas Reißler, Conradt Richter, Fritz Richter, Hans Riegel, Lorentz Ries, Jeronimus Ryfflinger, Conrad Ringswandt Ritter, Peter Rithmuger, Jorgen Rock, Thomas Rocker, Endres Romer, Hans Rohrbach, Balthasar Romer, Jorgen Roß, Hans Roßner, Hans Rost, Christof Roth, Christoph Rotzer, Mathes Rudt, Hans Roth (Rudt), Konrad
1529/30, 1536/37 1558/59 1557/58 1557/58 1556/57 1556/57 1529/30, 1536/37, 1539/40, 1558/59 1529/30 1556/57 1536/37 1547/48, 1556/57, 1557/58, 1558/59 1527/28 1558/59 1527/28, 1529/30 1527/28 1527/28 1556/57 1527/28, 1529/30 1527/28 1536/37 1558/59 1529/30 1557/58 1547/48 1527/28 1557/58 1556/57 1527/28 1527/28 1529/30 1556/57 1536/37 1558/59 1527/28 1527/28 1527/28, 1529/30, 1536/37 1558/59 1536/37 1556/57 1529/30 1527/28, 1529/30, 1536/37
482
Rotta, Batista Rottmann, Bastian Ruger, Hans Rüger, Wolf Rullmann, Hans Runigsgewant, Hans Rußwurm, Bastian Ryler, Bastian Salhofen, Linhardt Salina, Jorg Saliti, Hans Schebendorfer, Hans Schedel, Asmus Schenk, Jeronimus Schel, Hans Schelab, Hans Schiendi, Leonhart Schirdinger, Veit Schlosser, Michel Schlosser, Valten Schlüsselfelder, Antonius Schlüsselfelder, Asmus Schlüsselfelder, Bastian Schlüsselfelder, Jorg Schlüsselfelder, Wilhelm Schmidt, Hans Schmidt, Jacob Schmitt, Albert Schnedorfer, Linhart Schneidauer, Hans Schnelle, Hans Schneps, Sebald Schober, Merten Schonberger, Heinrich Schonborn, Valten Schöneich Schonfelder, Bartel Schönfelder, Mattes Schöning, Hans Schlosser, Michel Schlosser, Thoma
TEIL 2: ANHÄNGE
1547/48 1527/28 1556/57, 1557/58 1547/48 1536/37 1558/59 1547/48 1529/30 1557/58 1556/57 1536/37, 1539/40, 1547/48 1527/28 1536/37 1556/57 1556/57 1527/28 1558/59 1556/57 1557/58, 1558/59 1557/58 1527/28, 1529/30, 1536/37 1536/37 1527/28 1536/37 1527/28, 1536/37 1556/57 1556/57 1527/28 1557/58 1556/57 1529/30 1558/59 1529/30 1529/30 1556/57, 1557/58 1556/57 1527/28 1527/28 ohne Datum 1556/57 1556/57
A NHANG 6
Schlüsselberger, Anton Schlüsselberger, Linhart Schriel, Sewalt Schulla, Hans Schumer, Hans Schummerfelt, Heinrich Schwab, Wolfgang Schwarz, Hans Schwedauer, Hans Schwenkendorfer, Hans Seiffer, Hans Semler, Lucas Senfried, Hans Senger, Jacob Sennian, Endris Seufardt, Bastian Seyfriedt, Bastian Seyfriedt, Hans Sieber, Christoffel Siegler, Heinrich Silentzki, Peter Sleidmann, Linhart Solnia, Endres Sorgenfrei, Hans Sommerer, Hans Sommerer, Jörg Spalterin, Margarethe Spiegel, Hans Spiegel, Ott Spitznagel, Linhart Stembler, Lucas Stambler, Siegmund Stamelt, Alber Stocker, Hans Stolz, Hans Storker, Hans Stramer, Hans Straßm Jorg Strasberger Strasser, Hans Straub, Ewalt
483
1556/57 1556/57 1556/57 1529/30 1527/28, 1529/30, 1536/37 1529/30 1527/28 1527/28 1556/57, 1557/58 1529/30, 1547/48, 1556/57, 1557/58, 1558/59 1529/30 1558/59 1536/37 1536/37 1558/59 1536/37 1536/37 1536/37, 1539/40 1536/37 1527/28 1556/57 1529/30 1557/58 1556/57 1536/37, 1539/40 1547/48, 1558/59 1529/30 1556/57 1529/30, 1536/37 1529/30 1556/57, 1557/58 1536/37 1536/37 1556/57, 1558/59 1557/58 1557/58 1556/57 1558/59 1556/57, 1558/59 1556/57 1536/37
484
Straub, Franz Straub, Hans Straub, Lukas Straub, Veit Streit, Bastian Streit, Lorenz Strick, Michel Strofogel, Joachim Stulzer, Hans Stutz, Hans Sommerer, Jorg Thanhardt, Sigmundt Thaurer, Wolf Themerle, Augustin Tucher, Hans Thumyrnit, Augustin Thumynit, Simon Thumer, Hans Thurer, Hans Thurer, Paul Troilla, Batiste Uhl, Hans Uniolt, Jochen Urmisterer ?, Stefan Uttersy, Bernhardt Vinolt, Jocham Vischer, Hans Volkmar, Mathes Vyllan, Lorenz Wal, Heinrich Walsam, Wolf Walt, Dama von Walter, Matthes Watta, Kunrat von Weatis, Bartel Weber, Kunz Webner, Wilhelm Weidenauer, Jorg Weidemann, Wilhelm Weinmann, Klaus Weler, Alexander
TEIL 2: ANHÄNGE
1536/37, 1556/57, 1557/58, 1558/59 1527/28, 1539/40 1529/30 1556/57 1557/58 1556/57 1556/57 1558/59 1558/59 1536/37, 1547/48, 1556/57, 1557/58, 1558/59 1556/57, 1557/58, 1558/59 1558/59 1536/37 1536/37 1558/59 1529/30 1529/30 1529/30 1529/30 1529/30 1556/57, 1557/58 1556/57, 1557/58, 1558/59 1557/58 1556/57 1556/57 1556/57 1556/57, 1557/58, 1558/59 1536/37 1529/30 1529/30 1558/59 1527/28 1527/28, 1529/30, 1536/37, 1539/40 1527/28 1556/57 1527/28 1527/28 1556/57 1558/59 1527/28 1547/48
485
A NHANG 6
Wenck, Niclas Werda, Steffan von Werner, Erhardt Werner, Michel Wertemann, Bernhardt Wetermann, Wolf Wincker, Mathes Winkler, Gabriel Winten, Kunrat von Winter, Hans Witter, Kasper Wolf, Endres Wolf, Endres (Zeintgraf) Wolf, Fritz Wolferkauf ? Wollensack, Enders Wolz, Endres Wonnasine ?, Benedictus Wuest, Karel Wurm, Fritz Wurst, Hans Zar, Jacob Zaunmacher, Benedix Zaunmacher, Kuntz Zeidel, Peter Zeihe, Jorg Zeihe, Jorg Zeys, Hieronymus Zeitler, Peter Zettel, Wolf Zigler, Hans Zim, Raffael Zin, Hieronymus Zolner, Bartel
1536/37 1557/58 1536/37 1536/37, 1539/40 1556/57, 1558/59 1557/58 1556/57 1556/57 1527/28 1536/37 1529/30 1529/30, 1536/37 1536/37 1529/30 1556/57 1536/37 1529/30 1558/59 1556/57 1527/28 1556/57, 1557/58 1536/37 1536/37 1529/30 1558/59 1556/57 1556/57 1536/37 1556/57 1556/57, 1558/59 1529/30 1556/57 1536/37 1558/59
486
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 7 Straßenverlauf und Zeitrahmen für die Reise 1 von Johann Friedrich, Administrator von Magdeburg, zum Reichstag nach Augsburg (Nachtlagerverzeichnis) (1582) ThHStA Weimar, Reg. B 23 221. Datum
Verlauf
30.05.1582 31.05.1582 1.06.1582 2.06.1582 3.06.1582 4.06.1582 5.06.1582 6.06.1582 7.06.1582 8.06.1582 9.06.1582 10.06.1582 11.06.1582 12.06.1582 13.06.1582 14.06.1582 15.06.1582 16.06.1582 17.06.1582 18.06.1582
Halle – Querfurt Querfurt – Naumburg Naumburg – Jena Jena – Saalfeld
1
Strecke 3 Meilen 3 Meilen 3 Meilen 5 Meilen Stillager
Saalfeld – Gräfenthal Gräfenthal – Neustedtlein Neustedtlein – Coburg
2 Meilen 4 Meilen 2 Meilen Stillager
Coburg – Bamberg Bamberg – Fortheim Fortheim – Nürnberg
6 Meilen 4 Meilen 5 Meilen Stillager
Nürnberg – Roth(a) Roth(a) – Weissenburg Weissenburg – Monheim
3 Meilen 4 Meilen 4 Meilen Stillager
Monheim – Donauwörth Donauwörth – Westendorf Westendorf – Augsburg Gesamtstrecke
Die Reise sollte mit 392 Pferden angetreten werden.
2 Meilen 3 Meilen 3 Meilen 56 Meilen.
487
A NHANG 8
Anhang 8 Egerische Kaufleute zu den Leipziger und Naumburger Märkten (1524 bis 1526) Nach: Erich Wild, Egerer auf den Messen Leipzig und Naumburg in alter Zeit, in: Unser Egerland, 31/1927, S. 7 – 11. Name Blanck, Mattes Bronner, Franz Bronner, Hans Cristell, Alt-Hans Cristell, Wolf Ferber, Paulus Feyl, Thomas Fodersreuther, H. Greff, Hans Grempelsetzer, Paulus Grempelsetzer, Wolf Gruber, Hans Gruber, Valten Herolt, Adam Herolt, Jacob Herolt, Mattes Hertel, Jacob Jacob, Philipp Kürschner, Merten Kesselboden, Caspar Kuchler, Hans Lang, Jacob Leder, Veit Lochner, Lorenz Mayer, Simon Menerlone, Erhart Michel, Nickel Michel, Wolf Popel, Hans Prusch, Jobst
OM PPM 1524 1524
MM NM OM PPM MM NM 1524 1525 1525 1525 1525 1526
x
x
x
x
x
x x
x
x x
x x
○ x
x x x x
x
x
○ x
x x
○ x x
x ○
○ x
x x x x x x
x ○
x x ○ x x
○
x ○ ○
x ○
x ○
x x x
x
488
TEIL 2: ANHÄNGE
Name
OM P+P 1524 1524
Rau, Jorg Renner, Michel Rotsch, Peter Ruger, Caspar Ruger, Nickel Ruprecht, Nickel Ruprecht, Paulus Ruprecht, Peter Schleicher, Blasius Schleicher, Hans Schlosser, Jorg Schneider, Heinrich Schopf, Heinz Stamer, Dominicus Staudner, Paulus Steinheuser Sterckel, Michel Stubner Veyt, Caspar Voit, Baltzer Wassermann Wenig, Erhart Winckelmann, Jorg Wirt, Wolf Zolchner, Hans Gesamt * ** x ○ OM MM NM PPM
x
MM NM OM P+P MM NM 1524 1525 1525 1525 1525 1526 x
x x
x
x
x
x x x
○ ○
○ x
x x
x ○ ○
x x x x ○ x x
x x
x x x
○
x
x x ○
○
x x ○ ○
x x x 23
x x
○ x ○
x x
○
x
x x x
12
21
18
10*
8
15**
Egrisch Burger Reitende ghen Leipzig haben (..) nichts geben. Burgermeister Feilh ist nach Gewonheit frei. Egerische Kaufleute reitend Egerische Kaufleute fußgehend Leipziger Ostermarkt Leipziger Michaelismarkt Leipziger Neujahrsmarkt Naumburger Peter- und Pauls-Markt
x x x x x
12
489
A NHANG 9
Anhang 9 Übersicht über die Anzahl der Egerer Kaufleute, die in Voigtsberg sächsisches Geleit zu den Leipziger und Naumburger Märkten beantragt hatten (1502 bis 1545) Nach: Erich Wild, Egerer auf den Messen Leipzig und Naumburg in alter Zeit, in: Unser Egerland, 31/1927, S. 10. Jahr 1502 1503 1504 1505
NM ? 37 ? 48
OM ? ? 38 ?
P+PM 40 ? 37 ?
MM 30 ? 42 ?
1509 1510 1511 1512
? 25 21 26
? 30 38 ?
18 ? 19 ?2
28 27 29 ?3
? 2 18 12 16 11
27 23 5 10 13 15 21
14 12 8 11 9 9
25 21 15 16 16 21
1520 1523 1524 1525 1526 1527 1528 2
3
4
5
4
Am 9. Juli 1512 sicherte der Schosser von Voigtsberg dem Rat von Eger zu, Egerer Bürger, die den Naumburger Jahrmarkt besuchten, bis nach Vleißen (?) und Wildstein zu geleiten (WILD, Regesten Nr. 395). Der Rat von Eger teilte dem Schosser von Voigtsberg am 25. April 1513 mit, daß einige Kaufleute aus Eger auf der Heimreise vom Leipziger (Jubilate-)Markt bei Schönberg von vir reutern angesprengt worden waren; er bittet deshalb, die übrigen Kaufleute zu warnen und in Adorf zu sammeln; Bewaffnete aus Eger würden den Kaufleuten bis Wildstein zu Hilfe kommen (WILD, Regesten Nr. 398). Am 11. Mai 1520 bat der Rat von Eger den Amtmann Veit von Obernitz, Kaufleute, die Cunrad Metzsch (der Geleitsmann) bei Lengenfeld an- und festgehalten hatte, als sie vom Leipziger (Jubilate-)Markt heimwärts nach Eger wollten, freizulassen (WILD, Regesten Nr. 435). Wild hatte auch hier Fragezeichen gesetzt, obwohl die Geleitsrechnung die Namen von 10 Egrisch Burger Fussgeende nennt. Dagegen hatten Egrisch Burger reitende gehen Leipzig [...] nichts geben (ThHStA Weimar, Reg. Bb 2505).
490
TEIL 2: ANHÄNGE
Jahr
NM
OM
P+PM
1529 1530 1531 1532 1533 1534 1535 1536 1537 1538 1539 1540 1541 7
19 11 14 5 17 3 ?6 19 17 13 12 14
15 19 19 13 5 12 ? 14 14 10 10 11
10 12 6 9 14 ? 9 18 11 9 8 ?
13 11 13 6 13 ? Transit durch Eisenach 11 ? 11 7 ?
1543 1544 1545
14 12 17
19 15 27
18 16 13
11 13 14
NM OM MM PPM
6
7
MM
Leipziger Neujahrsmarkt Leipziger Ostermarkt Leipziger Michaelismarkt Naumburger Peter- und Pauls-Markt
Der Bürgermeister von Eger schickte am 3. Februar 1535 an seinen Sweher Leonhard von Engelschall, Schosser von Voigtsberg, das Schreibgeld für jene Egerer Kaufleute, deren Habe gekommert worden war auf der Reise zum Leipziger (Neujahrs-)Markt, weil sie dieses Geld (Geleitsgebühren) nicht bezahlt hatten (WILD, Regesten Nr. 521). Am 11. Mai 1541 warnte Sebald Toß zu Erlbach die Egerer Kaufleute, die zum Naumburger Markt fahren wollten, vor verdächtigen umherziehenden Reitern (WILD, Regesten Nr. 555).
A NHANG 10
491
Anhang 10 »Judengeleit« Eilenburg (Walburgis 1535 bis Walburgis 1536) ThHStA Weimar, Reg. Cc 697. 6 gr. 2 gr. 4 gr. 4 gr. 4 gr. 2 gr. 2 gr. 2 gr. 2 gr. 2 gr. 1 gr. 8 gr.
1 gr. 1 gr. 6 gr. 4 gr.
Seligmann, Jude von Schweinfurt, ist selbdritt mit 3 Pferden aus Leipzig nach Torgau geritten, So. Jacobi (25. Juli 1535), idem mit 1 Pferd von Torgau nach Leipzig, So. Timothei (22. August 1535), Isaak, Jude von Posen, selbander mit 2 Pferden, von Torgau nach Leipzig, So. p. Mauritii (22. September 1535), Jacob, Jude von der Freyestadt, zu Roß hin und wider nach Torgau, Fr. p. Francisci (17. September 1535), Isaak, Jude von Posen, selbander mit 2 Pferden, von Leipzig nach Torgau, Mi. p. Dionysi (13. Oktober 1535), idem mit 1 Pferd nach Leipzig, Mo. p. Ursula (25. Oktober 1535), Mendel, Jude von Posen, mit 1 Pferd nach Leipzig, So. p. Circumcisio Domini (8. Januar 1536), Jacob, Jude von Forst, hat sein Geleit entrichtet mit 1 Pferd, So. p. Misericordia (?), Mendel, Jude von Posen, mit 1 Pferd von Leipzig nach Torgau, Mi. p. Trium regum (10. Januar 1536), Simon, Jude von Schleusingen, 1 Pferd von Leipzig nach Torgau, Fr. p. Scolastica (11. Februar 1536), Abraham, Jude von Posen, hat sein Geleite zu Fuß entrichtet, 2 Tag p. Valentini (16. Februar 1535), die Isaac, Jüdin von Pragaw, hat ihr Gelait von 4 Pferden und sie selbvierd entrichtet, von Leipzig nach Torgau gefahren, Fr. p. Estomihi (3. März 1536), Natan, Jude von Weymar, von Torgau nach Leipzig, So. Invocavit (5. März 1536), Joseph, Jude von Friedeburg, zu Fuß, Mo. p. Oculi (20. März 1536), Lewe und Aleyer, Juden von Posen, haben ihr Geleit entrichtet mit 3 Pferden, Die. p. Oculi (21. März 1536), Moyses und Jacob, Juden von Posen, mit 2 Pferd, von Torgau nach Leipzig, So. Letare (26. März 1536).
492
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 11 Ausgaben für Straßen- und Brückenbau Torgau (1523 / 24) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1183. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 62 fl. 18 gr. 3 d., darunter: 8 fl. 3 gr. für 162 Eichenbretter zur Notdurft der 5 Brücken; 7 fl. 13 gr. für 3 Arbeiter, haben den Damm zwischen beiden alten Brücken (...) mit Erde erhöht und Holz darauf gelegt, dieses Holz mit langen Latten verleistet und Eichenpfähle in den Damm ge schlagen und Löcher dadurch gemacht, darin die Latten liegen, damit das Wasser das Holz nicht wegschwemmt; 1 fl. 11 gr. für 16 Fuhren Dammholz aus der Lochauischen Heide; 15 gr. für 5 Tagelöhner 3 Tage, haben das Dammholz auf den Damm gelegt, erstlich als sich das Wasser ergoß und das Holz vom Damm wegfloß; 18 gr. für 6 Tagelöhner, haben das Holz abermals gelegt und die große hohe Brücke wieder gerichtet und gefaßt, denn das Wasser hat sie ganz unterwaschen, daß sie wandelbar geworden war im großen Wasser; 12 gr. Trinkgeld den Bauern von Doberschau, haben geeist und das Eis, das sich vor Zschakerbrugk gelagert hatte, weggeführt, auch damit die Fuhrleute fortfahren konnten; 1 fl. 15 gr. für 4 Tagelöhner, haben Erde geführt zu den 3 Abfahrten vor 3 Brücken vor Zschakerdamm, welche das Eis zerriß, eine Woche gearbeitet; 8 gr. für 120 Eichenstöcke (...) für den Damm; 2 fl. 6 gr. für 8 Eichen für die lange Brücke vor Zschakerdamm; 18 gr. für 2 Tagelöhner, haben einen Damm von Weidenreißig gelegt und Erde darauf geführt vor der Brücke, die durch den Sump geht; 15 gr. an Hans Schermeister von Zschakau ein Paar neue Wasserstiefel, damit er um so besser die Aufsicht führen kann; 3 gr. an Hans Schermeister, hat eine Schleuse gemacht, damit das Wasser seinen Gang haben mag; 10 gr. an Jacob Bauer für 5 FuderReißig (...) und damit den bösen Weg nach Werdau ausgebessert; 12 gr. an Jacob Bauer für 7 Fuder Kies (...), hat damit an der Elbbrücke jenseits des Ortes ein Loch ausgefüllt, welches das Wasser gerissen. Dadurch konnten die Fuhrleute besser auf die Brücke fahren;
A NHANG 11
493
1 fl. 7 gr.
an Meister Michel, Zimmermann, hat die Brücke ganz und gar neu gemacht, dazu 3 neue Joch gestoßen, 8 ½ Tage gearbeitet; für 8 Klammern für diese Brücke von Paul Schmied; an Jacob Paul für 15 Fuder Kies auf beide Seiten der Brücke und auf den Weg dazu.
6 gr. 15 gr.
Aus den nachfolgenden Rechnungen – die in ihren Angaben fast identisch sind – sind zu erwähnen: 2 fl. 18 gr. an Hans Keulenberg selbdritt (...) hat die alten Graben zu beiden Seiten des Brücklein geräumt und erneuert, damit das Wasser nicht auf den Weg läuft; 1 fl. 5 gr. an Hans Keulenberg u. a. haben Tannenholz in der Heide gefällt und damit den bösen Weg im Leusforst (...) damit ausgelegt (...), auch Sand darauf geführt; 1 fl. 18 gr. an Hans Schermeister (...) hat ein großes Loch unter der langen Brücke mit Erde ausgefüllt, das das Wasser gerissen, damit die Brücke nicht leidet; 5 gr. einem Tagelöhner, hat die Gleise eingezogen an dem Wege ober der Elbe naufwarts (...), welchen ich mit Bundreißig lies auslegen und mit Kies beschütten, denn der Weg war tief ausgefahren; 13 fl. 17 gr. an Nickel Steinsetzer, hat die alte wüste Kirche zu Beßka abgebrochen und die Steine zum neuen Steinweg gebracht; 10 gr. an 6 Tagelöhner haben die Kieselsteine von der wüsten Kirche bei Beßwig aus dem Kalk gelesen; 1 fl. 11 gr. für die Bauern von Welsau, haben mit 16 Wagen Steine von der wüsten Kirche bei Beßwig geladen und zum neuen Steinweg geführt. 10 gr. an einen Tagelöhner, hat das Erdreich an dem neuen Steinweg auf beiden Seiten aufgeworfen, damit das Wasser abfließen und ein Wagen dem andern weichen kann.8 2 fl. 16 gr. erhielt Hans Steinsetzer von Wittenberg für das Pflastern auf der Brücke – 12 Ruten weniger ein Viertel auf den 4 Pfeilern. 8
ThHStA Weimar, Reg. Cc 1184 für 1525/26. Dazu wurden mehrere fl. ausgegeben für Bundreißig, das mit Fitzgertlein gebunden, und mit dem die Löcher auf den Straßen ausgefüllt und dann mit Erdreich und Kies beschüttet wurden. Ähnliche Angaben sind für den Brückenund Dammbau in Wittenberg für das Rechnungsjahr 1525/26 überliefert: damals wurden für Reparaturen 156 fl. 20 gr. 4 n d. ausgegeben, darunter 8 gr. für Schmer, damit man die Schrauben schmiert, 3 fl. 13 fr. 2 d. für 64 große Nägel, 5 gr. 6 d. für 330 Schuhnägel, 8 gr. von 4 Schuen zu bessern, 9 gr. für 18 Kettengelenke, 12 gr. für 1 to Wagenteer, damit die Joche sollen bepicht werden und 3 fl. 1 gr. für 16 Stamm Floßholz, von jedem Stamm 5 gr., dem Lucas Maler (!) gezahlt, nämlich 8 Stamm zum Rammelgezeuge und 8 Stamm zum Stuhl (ThHStA Weimar, Reg. Cc 1416).
494
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 12 Wöchentliche Geleitseinnahmen im Geleitsamt Erfurt (5. April bis 7. November 1523) ThHStA Weimar, Reg. Cc 732. Woche 05.04. – 11.04.1523 12.04. – 18.04.1523 19.04. – 25.04.1523 26.04. – 02.05.1523 03.05. – 09.05.1523 10.05. – 16.05.1523 17.05. – 23.05.1523 24.05. – 30.05.1523 31.05. – 06.06.1523 07.06. – 13.06.1523 14.06. – 20.06.1523 21.06. – 27.06.1523 28.06. – 04.07.1523 05.07. – 11.07.1523 12.07. – 18.07.1523 19.07. – 25.07.1523 26.07. – 01.08.1523 02.08. – 08.08.1523 09.08. – 15.08.1523 16.08. – 22.08.1523 23.08. – 29.08.1523 30.08. – 05.09.1523 06.09. – 12.09.1523 13.09. – 19.09.1523 20.09. – 26.09.1523 27.09. – 03.10.1523 04.10. – 10.10.1523 11.10. – 17.10.1523 18.10. – 24.10.1523 25.10. – 31.10.1523 01.11. – 07.11.1523 Gesamteinnahme 1523:
fl.
gr.
d.
h.
39 15 8 1 32 20 4 1 52 15 3 1 35 20 7 1 78 10 7 – 28 – 3 – 64 4 5 – 56 12 3 1 65 20 1 73 15 8 – 36 5 – – 72 19 8 1 30 17 5 1 26 5 – – 40 7 6 1 41 20 4 1 38 3 5 1 34 18 7 – 29 6 1 1 23 18 4 – 89 15 6 1 36 15 7 – 49 8 2 1 28 13 7 – 26 13 7 1 44 8 3 1 19 14 5 – 35 19 3 – 25 12 4 1 26 1 – – 37 1 1 – 1.318 fl. 8 gr. 4 d. 1 h.
495
A NHANG 13
Anhang 13 Wöchentliche Geleitseinnahmen im Geleitsamt Erfurt und im Beigeleit Buttelstedt (5. November 1525 bis 31. März 1526) ThHStA Weimar, Reg. Cc 733. Woche
05.11. – 11.11.1525 12.11. – 18.11.1525 19.11. – 25.11.1525 26.11. – 02.12.1525 03.12. – 09.12.1525 10.12. – 16.12.1525 17.12. – 23.12.1525 24.12. – 30.12.1525 31.12.1525 – 06.01.1526 07.01. – 13.01.1526 14.01. – 20.01.1526 21.01. – 27.01.1526 28.01. – 03.02.1526 04.02. – 10.02.1526 11.02. – 17.02.1526 18.02. – 24.02.1526 25.02. – 03.03.1526 04.03. – 10.03.1526 11.03. – 17.03.1526 18.03. – 24.03.1526 25.03. – 31.03.1526
Einnahmen der Woche in Buttelstedt fl. gr. d. h. 40 23 17 40 22 30 31 50 13 36 38 28 32 34 24 30 38 25 50 20 21
3 6 18 10 6 10 14 5 17 4 12 16 18 15 – 9 5 16 11 6 10
4 7 2 3 – – 5 8 6 3 2 4 4 4 2 4 3 3 2 2 7
1 – – – – 1 – – 1 – 1 1 1 – 1 1 1 – – 1 1
Gesamteinnahme 1525/26: 652 fl. 7 gr. 8 d. 1 h.
Einnahmen der Woche in Erfurt fl. gr. d. h. 2 1 – 1 – 1 2 2 1 7 1 1 1 11 1 1 1 4 2 2 1
12 8 15 9 12 14 1 4 3 3 12 6 12 12 1 9 19 6 10 4 18
– – – – – – 6 – – – – 8 – 2 – – – – – – –
1 – – – 1 1 – 1 1 – 1 – 1 1 – – – – – – –
51 fl. 20 gr. – –
496
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 14 Wöchentliche Geleitseinnahmen im Geleitsamt Erfurt (1. Mai. bis 31. Dezember 1526) ThHStA Weimar, Reg Cc 733a und Reg. Cc 734. Woche
fl.
gr.
d.
h.
01.05. – 05.05.1526 06.05. – 12.05.1526 13.05. – 19.05.1526 20.05. – 26.05.1526 27.05. – 02.06.1526 03.06. – 09.06.1526 10.06. – 16.06.1526 17.06. – 23.06.1526 24.06. – 30.06.1526 01.07. – 07.07.1526 08.07. – 14.07.1526 15.07. – 21.07.1526 22.07. – 28.07.1526 29.07. – 04.08.1526 05.08. – 11.08.1526 12.08. – 18.08.1526 19.08. – 25.08.1526 26.08. – 01.09.1526 02.09. – 08.09.1526 09.09. – 15.09.1526 16.09. – 22.09.1526 23.09. – 29.09.1526 30.09. – 06.10.1526 07.10. – 13.10.1526 14.10. – 20.10.1526 21.10. – 27.10.1526 28.10. – 03.11.1526 04.11. – 10.11.1526 11.11. – 17.11.1526 18.11. – 24.11.1526 25.11. – 01.12.1526
42 49 31 36 62 56 31 43 49 41 50 51 42 61 35 24 39 58 31 36 34 48 29 48 39 39 10 33 44 38 32
5 5 10 20 20 6 9 1 2 6 8 13 3 20 18 9 13 13 16 10 12 10 – 18 4 12 17 5 12 11 14
8 2 – 4 3 5 8 4 3 7 5 2 6 – – 3 3 7 7 3 6 1 4 6 8 3 1 4 1 8 7
– – 1 1 1 1 – – – 1 1 – – 1 1 – 1 1 – – 1 1 1 1 – 1 – 1 – – –
497
A NHANG 14
Woche
fl.
gr.
d.
h.
02.12. – 08.12.1526 09.12. – 15.12.1526 16.12. – 22.12.1526 23.12. – 29.12.1526 30.12. – 31.12.1526
29 28 29 53 1
8 11 9 4 12
2 1 8 2 4
– – – 1 1
Gesamteinnahme 1526:
1.421 fl. 12 gr. 9 d.
498
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 15 Einnahmeverzeichnis des Erfurter Hauptgeleits und der Beigeleite Vogelsberg und Gutenshaußen samt den Viehmärkten zu Buttstädt (1551) ThHStA Weimar, F 209, p. 126. Jahr
fl.
gr.
d.
h.
1525 2.092 13 inclusis die Beygeleidt undt Viehmärkte. 9 1526 1.699 17 4 – 1527 2.453 19 – 1 1528 2.499 7 7 – 1529 2.598 8 1 1 1530 2.875 5 3 1 1531 1.528 15 2 – 1532 2.350 9 8 1 1533 2.458 10 – 1 1534 2.461 17 – 1 1535 2.580 3 – – 1536 10 2.216 19 5 – 1537 2.883 20 – – 1538 2.862 19 8 – 1539 3.065 53 – 1540 3.061 6– – 1541 3.365 18 4 – 1542 2.887 93 – 1543 2.888 83 1 1544 3.084 16 5 – 1545 3.008 73 1 1546 2.700 16 7 – Summe der 22 Jahre: 57.659 fl. 13 gr. 8 d. Durchschnitt: 2.620 fl. 18 gr. 9 d. Wenn aber die fordern fünf und die letzten fünf Jahr zurückgezogen und allein die mittlern zwölff Jhar gerechnet, tragen die zusammen 31.700 fl. 1 gr. 11 d., in 12 Jhar getheilet thut in ein Jahr 2. 641 fl. 9 gr. 1 d. 9
Vgl. ThHStA Weimar, Reg. Bb 151: Geleitseinnahmen vom 1. Mai 1525 bis 30. April 1526 mit den Beigeleiten undd em Viehmarkt 1.699 fl. 17 gr. 4 d. 10 ThHStA Weimar, Reg. Bb 171, Geleitseinnahmen vom 1. Mai 1535 bis 30.0 April 1536: 2.125 fl. 16 gr. 2 d. Geleit, um 369 fl. 3 gr. 6 d. gefallen. Das Viehgeleit und die vier Viehmärkte zu Buttelstedt haben getragen 915 fl. 6 gr. 25 fl. 15 gr. 1 d. zur Hälfte von Voilsburg um 3 fl. gestiegen. 32 fl. 20 gr. 3 d. Guttmannshausen, um 3 fl. 9 gr. gefallen. Zur Besoldung des Geleitsmanns von 17 fl. 7 gr. abgezogen.
499
A NHANG 16
Anhang 16 Herkunftsorte der Fuhrleute, die das Geleit Erfurt mit Zentnergut aus und in Richtung Eisenach – Creuzburg passierten. (1526) ThHStA Weimar, Reg. Cc 733, 733a, 734. Herkunft
Transport
aus Frammersbach aus Gillersdorf aus Langewiesen aus Lehesten aus Breitenbach aus Erfurt aus Leipzig aus Breslau aus Herschdorf aus Hohenkirchen aus Hersfeld aus Görlitz aus Gera aus Freiberg aus Gräfinau aus Neustadt aus Jena aus Marbach aus Kronach aus Plauen aus Weißenstadt (?) aus Freistadt aus Ziegenhain vom Rhein aus Eisfeld aus Prag aus Guben aus Dresden aus Danzig aus Schleusingen aus Lübeck
167 Wagen, 17 Karren 62 Wagen 35 Wagen 26 Wagen, 1 Karren 28 Wagen 15 Wagen, 1 Karren 13 Wagen 9 Wagen 7 Wagen 6 Wagen, 1 Karren 5 Wagen 4 Wagen 4 Wagen 3 Wagen, 1 Karren 3 Wagen, 1 Karren 3 Wagen 3 Wagen 3 Wagen 2 Wagen 2 Wagen 2 Wagen 2 Wagen 2 Wagen 2 Wagen, 1 Karren 1 Wagen 1 Wagen 1 Wagen 1 Wagen 1 Wagen 1 Wagen 10 Faß Zentnergut
500
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 17 Herkunft und Ziele der Rohkupfertransporte durch das Geleit Erfurt (1525 / 26) ThHStA Weimar, Reg. Cc 733, 733a, 734. Herkunft
Ziel
Kupfer in Ztr.
von Buttelstedt von Vogtsberg von Guthmannshausen von Weißensee von Erfurt von Guthmannshausen von Guthmannshausen von Weißensee von Vogtsberg von Weißensee von Guthmannshausen von Gebesee von Guthmannshausen
nach Hohenkirchen nach Tambach 1.072 Ztr. nach Tambach 203 Ztr. nach Tambach 717 Ztr. nach Tambach 66 Ztr. nach Arnstadt nach Schwarza 194 Ztr. nach Schwarza 100 Ztr. nach Erfurt 48 Ztr. nach Erfurt 46 Ztr. nach Erfurt 53 Ztr. nach Erfurt 6 Ztr. nach Tannroda
55 Wagen
2.058 Ztr. 5.603 Ztr. 294 Ztr.
153 Ztr. 15 Ztr.
501
A NHANG 18
Anhang 18 Herkunft und Ziele der Transporte mit gesaigertem Kupfer durch das Geleit Erfurt (1525 / 26) ThHStA Weimar, Reg. Cc 733, 733a, 734. Herkunft
Ziel
von Tambach nach Guthmannshausen von Tambach nach Weißensee von Tambach nach Vogtsberg von Tambach nach Gebesee insgesamt 289 Zentner von Arnstadt nach Guthmannshausen von Arnstadt nach Weißensee insgesamt 617 Zentner von Schwarza nach Guthmannshausen von Tannroda nach Erfurt von Erfurt nach Buttelstedt von Erfurt nach Weimar von Erfurt nach Weißensee von Erfurt nach Großengottern von Erfurt nach Guthmannshausen von Erfurt nach Arnstadt insgesamt 527 Zentner und 20 Faß von Crawinkel nach Weißensee von Hohenkirchen nach Weißensee
Kupfer in Ztr. 173 Ztr. 46 Ztr. 30 Ztr. 40 Ztr. 108 Ztr. 509 Ztr. 6 Ztr. 280 Ztr., 20 Faß 1,75 Ztr. 11,75 Ztr. 84 Ztr. 3 Ztr. 2,5 Ztr. 138 Ztr. 390 Ztr. 26 Wagen und 6 Ztr., dazu 2 Wagen mit Kupferfässern
502
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 19 Herkunft und Ziele der Kupfertransporte durch Erfurt (1553 / 54, 1554 / 55, 1555 / 56, 1572 / 73 und 1573 / 74) ThHStA Weimar, Reg. Cc 777, 779, 781, 807, 809. von
nach
1553/54 1554/55 1555/56 1572/73 1573/74
Buttelstedt Arnstadt 3 Wg 457 896,0 1.147,0 11,0 Buttelstedt Tambach 144 114,0 70,0 1,25 0,5 Buttelstedt Eisenach 81 28,0 170,5 70,0 Buttelstedt Creuzburg 2 Wg 2 K 233,0 189,5 59,0 Buttelstedt Erfurt 321,0 283,5 78,5 21,75 Buttelstedt Ohrdruf 2,0 193,75 Buttelstedt Gotha 15,0 70,0 Weißensee Tambach 1.649,0 961,0 2.756,5 Weißensee Arnstadt 1.547,5 2.115,5 68,0 182,5 102,0 Weißensee Erfurt 100,0 74,0 5,0 Weißensee Ohrdruf 26,0 31,0 40,0 165,0 90,0 Weißensee Ilmenau 4,0 1.117,5 Weißensee Eisfeld 1.668,5 Weißensee Crawinkel 76,0 Weißensee Marlishausen 106,0 Weißensee Neue Hütte 179,0 Erfurt Tambach 158,5 228,0 84,0 Erfurt Arnstadt 50,0 73,0 73,0 Erfurt Gräfinau 445,0 2 Wg 2 Wg Erfurt Ohrdruf 28,0 Guthmannshausen Erfurt 57,0 57,0 Erfurt Saalfeld 63,0 63,0 Leubingen Eisfeld 863,0 129,5 Leubingen Marlishausen 324,0 Leubingen Wölfis 142,0 Gesamt in Ztr.
3.908,5 5.455,0 5 Wg 2 K
Wg Wagen K Karren Alle anderen Angaben in Zentner.
4.888,0 3.949,5 2.358,25 2 Wg 2 Wg
503
A NHANG 20
Anhang 20 Heringstransporte durch das Geleit Erfurt (5. April bis 7. November 1523 und 5. November 1525 bis 29. Dezember 1526) ThHStA Weimar, Reg. Cc 732, 733a, 734. 1523
05.04. – 11.04.1523 12.04. – 18.04.1523 19.04. – 25.04.1523 26.04. – 02.05.1523 03.05. – 0 9.05.1523 10.05. – 16.05.1523 17.05. – 23.05.1523 24.05. – 30.05.1523 31.05. – 06.06.1523 07.06. – 13.06.1523 14.06. – 20.06.1523
Hering in to
– – – 8 to – – – – – – –
1525/26
Hering in to
05.11. – 11.11.1525 12.11. – 18.11.1525 19.11. – 25.11.1525 26.11. – 02.12.1525 03.12. – 09.12.1525 10.12. – 16.12.1525 17.12. – 23.12.1525 24.12. – 30.12.1525 31.12.25 – 06.01.1526 07.01. – 13.01.1526 14.01. – 20.01.1526 21.01. – 27.01.1526 28.01. – 03.02.1526 04.03. – 10.02.1526 11.02. – 17.02.1526 18.02. – 24.02.1526 25.02. – 03.03.1526 04.03. – 10.03.1526 11.03. – 17.03.1526 18.03. – 24.03.1526 25.03. – 31.03.1526
66 to 141 to 79 to 133½ to 64 to 118 to 217 to 86 to 68 to 200 to 117 to 154 to 89 to 228½ to 68 to 63 to 52 to 38 to 25 to 11 to 2 to 1.954 to
Geleitsrechnungen für April 1526 sind nicht überliefert 01.05. – 05.05.1526 06.05. – 12.05.1526 13.05. – 19.05.1526 20.05. – 26.05.1526 27.05. – 02.06.1526 03.06. – 09.06.1526 10.06. – 16.06.1526
– – – 8 to – 2 to + 2 Ztr. –
504
TEIL 2: ANHÄNGE
1523
Hering in to
21.06. – 27.06.1523 28.06. – 04.07.1523 05.07. – 11.07.1523 12.07. – 18.07.1523 19.07. – 25.07.1523 26.07. – 01.08.1523 02.08. – 08.08.1523 09.08. – 15.08.1523 16.08. – 22.08.1523 23.08. – 29.08.1523 30.08. – 05.09.1523 06.09. – 12.09.1523 13.09. – 19.09.1523 20.09. – 26.09.1523 27.09. – 03.10.1523 04.10. – 10.10.1523 11.10. – 17.10.1523 18.10. – 24.10.1523 25.10. – 31.10.1523 01.11. – 07.11.1523
–
Gesamt 1523:
to Ztr.
Tonne Zentner
– – – – – 3 to 6 to 9 to 14 to + 2 Ztr. – 11 to + 4 Ztr. – – 23 to – 65 to 42 to +3 Ztr. 41 to 49 to + 17 Ztr
271 to + 26 Ztr.
1525/2 17.06. – 23.06.1526 24.06. – 30.06.1526 01.07. – 07.07.1526 08.07. – 14.07.1526 15.07. – 21.07.1526 22.07. – 28.07.1526 29.07. – 04.08.1526 05.08. – 11.08.1526 12.08. – 18.08.1526 19.08. – 25.08.1526 26.08. – 01.09.1526 02.09. – 08.09.1526 09.09. – 15.09.1526 16.09. – 22.09.1526 23.09. – 29.09.1526 30.09. – 06.10.1526 07.10. – 13.10.1526 14.10. – 20.10.1526 21.10. – 27.10.1526 28.10. – 03.11.1526 04.11. – 10.11.1526 11.11. – 17.11.1526 18.11. – 24.11.1526 25.11. – 01.12.1526 02.12. – 08.12.1526 09.12. – 15.12.1526 16.12. – 22.12.1526 23.12. – 29.12.1526 Gesamt 1525 / 26:
Hering in to – – – – 10 to 2 to 17 to 18 to – 17 to + 1 Ztr. 30 to 33 to 13 to 42 to 41 ½ to 31 to 28 to 311 to 126 to 193 to 226 to 189 to 243 to 73 to 153 to 131½ to 82 to 198 to 2.218 to + 3 Ztr.
505
A NHANG 21
Anhang 21 Stockfischtransporte durch das Geleit Erfurt (5. April bis 7. November 1523 und 5. November 1525 bis 29. Dezember 1526) ThHStA Weimar, Reg. Cc 732, 733a, 734. 1523
1525/26 05.11. – 11.11.1525 12.11. – 18.11.1525 19.11. – 25.11.1525 26.11. – 02.12.1525 03.12. – 09.12.1525 10.12. – 16.12.1525 17.12. – 23.12.1525 24.12. – 30.12.1525 31.12.1525 – 6.1.1526 07.01. – 13.01.1526 14.01. – 20.01.1526 21.01. – 27.01.1526 28.01. – 03.02.1526 04.02. – 10.02.1526 11.02. – 17.02.1526 18.02. – 24.02.1526 25.02. – 03.03.1526 04.03. – 10.03.1526
05.04. – 11.04.1523 12.04. – 18.04.1523 19.04. – 25.04.1523 26.04. – 02.05.1523 03.05. – 09.05.1523 10.05. – 16.05.1523 17.05. – 23.05.1523 24.05. – 30.05.1523 31.05. – 06.07.1523 07.06. – 13.06.1523 14.06. – 20.06.1523 21.06. – 27.06.1523
– – 3 Stück – 1 Stück – – – – 21 Stück 13 Stück –
– – 2 Stück – 5 Stück 4 Stück 2 Stück – – 5 Stück 7 Stück 5 Stück 36 Stück 22 Stück 14 Stück 21 Stück 16 Stück 42 ½ Stück + für 3 fl. 11.03. – 17.03.1526 28 Stück 18.03. – 24.03.1526 für 1 fl. Die Geleitsrechnungen für April 1526 sind nicht überliefert
01.05. – 05.05.1526 06.05. – 12.05.1526 13.05. – 19.05.1526 20.05. – 26.05.1526 27.05. – 02.06-1526 03.06. – 09.06.1526 10.06. – 16.06.1526 17.06. – 23.06.1526
– 3 Stück 15 Stück 1 Stück 24 Stück 2 Stück – –
506
1523 28.06. – 04.07.1523 05.07. – 11.07.1523 12.07. – 18.07.1523 19.07. – 25.07.1523 26.07. – 01.08.1523 02.08. – 08.08.1523 09.08. – 15.08.1523 16.08. – 22.08.1523 23.08. – 29.08.1523 30.08. – 05.09.1523 06.09. – 12.09.1523 13.09. – 19.09.1523 20.09. – 26.09.1523 27.09. – 03.10.1523 04.10. – 10.10.1523 11.10. – 17.10.1523 18.10. – 24.10.1523 25.10. – 31.10.1523 01.11. – 07.11.1523
Gesamt 1523:
TEIL 2: ANHÄNGE
1525/26 2 Stück + für 3 fl. 24.06. – 30.06.1526 – 01.07. – 07.07.1526 16 Stück 08.07. – 14.07.1526 – 15.07. – 21.07.1526 83 Stück 22.07. – 28.07.1526 – 29.07. – 04.08.1526 – 05.08. – 11.08.1526 – 12.08. – 18.08.1526 – 19.8. – 25.8.1526 – 26.08. – 01.09.1526 – 02.09. – 08.09.1526 42 Stück 09.09. – 15.09.1526 – 16.09. – 22.09.1526 31 Stück 23.09. – 29.09.1526 – 30.09. – 06.10.1526 1 Stück 07.10. – 13.10.1526 21 Stück 14.10. – 20.10.1526 8 Stück 21.10. – 27.10.1526 27 Stück 28.10. – 03.11.1526 04.11. – 10.11.1526 11.11. – 17.11.1526 18.11. – 24.11.1526 25.11. – 01.12.1526 02.12. – 08.12.1526 09.12. – 15.12.1526 16.12. – 22.12.1526 23.12. – 29.12.1526 269 Stück+für 3 fl. Gesamt 1525 / 26:
17 Stück 2 Stück 5 Stück 1 Stück 3 Stück 21 Stück 9 Stück – 9 Stück 5 Stück – 4 Stück 1 Stück – – – 5 Stück 4 Stück – – – – – 9 Stück – – – 140 Stück
507
A NHANG 22
Anhang 22 Zentnerguttransporte im Transit durch Eisenach auf der Straße Erfurt – Creuzburg (1516 / 17) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1234. Datum
Transport
22.08.1516 23.08.1516 24.08.1516
2 große Wagen mit Fuhrleuten aus Frankfurt am Main 6 große Wagen mit Fuhrleuten aus Lehesten (4) und Leipzig (2) 4 große Wagen mit Fuhrleuten aus Breslau (2), Leipzig (3) und Schönefeld (1) 3 große Wagen mit Fuhrleuten aus Leipzig (2) und Lehesten (1) 4 große Wagen mit Fuhrleuten aus Teuschlitz (2) und Neustadt (2) 8 große Wagen mit Fuhrleuten aus Berlin (2), Creuzburg (2), ohne Herkunftsorte (4) 2 große Wagen mit Fuhrleuten aus Freiberg 1 großer Wagen mit Fuhrleuten aus Chemnitz 2 große Wagen mit Fuhrleuten aus Chemnitz 4 große Wagen mit Fuhrleuten aus Lehesten 6 große Wagen mit Fuhrleuten aus Kronach (3) und Lehesten (3) 5 große Wagen mit Fuhrleuten aus Leipzig (2), Lehesten (1) und Breslau (2) 2 große Wagen mit Fuhrleuten aus Erfurt 4 große Wagen mit Fuhrleuten aus Lehesten 16 große Wagen mit Fuhrleuten aus Görlitz (6), Lehesten (4), Erfurt (2), Neustadt (3) und Chemnitz (3) 2 große Wagen mit Fuhrleuten aus Lehesten
25.08.1516 26.08.1516 28.08.1516 29.08.1516 30.08.1516 01.09.1516 16.03.1517 17.03.1517 18.03.1517 19.03.1517 20.03.1517 23.03.1517 23.03.1517
Herkunft
508
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 23 Zentnerguttransporte auf »großen Wagen« im Transit durch Eisenach auf der Straße Erfurt – Creuzburg und Herkunft der Fuhrleute (1516 / 17) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1234. Herkunft
Name
Wagen
Straßenverlauf
Fuhrleute aus Lehesten 23.08.1516 Heinz Preil 23.08.1516 Alt-Heinz Preil 25.08.1516 Hans Richter 19.09.1516 Alt-Heinz Freil 23.09.1516 Jung-Heinz Preil 26.09.1516 Jung-Heinz Preil 16.03.1517 Heinz Preil 17.03.1517 Hans Voit 18.03.1517 Hans Klose 20.03.1517 Nickel Schober 23.03.1517 Hans Klose 25.03.1517 Heinz Drechsel 15.04.1517 Heinz Drechsler 15.04.1517 Heinz Preil 15.04.1517 Nickel Schober 16.04.1517 Hans Ulose 16.04.1517 Nickel Schober 16.04.1517 Heinz Preil 16.04.1517 Hans (...) 16.04.1517 Heinz Gelnitze
4 2 1 2 2 2 4 3 1 4 4 2 2 3 3 2 3 2 2 1
Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt
Fuhrleute aus Görlitz 28.08.1516 Michel Heinich 27.09.1516 Michel Heinich 23.03.1517 Michel Heinicke 16.04.1517 Michel Heinich 16.04.1517 Mathes Wasmann 17.04.1517 Michel Heinicke
4 4 6 1 1 3
Erfurt – Creuzburg Creuzburg – Erfurt Erfurt – Creuzburg Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt
509
A NHANG 23
Herkunft
Name
Fuhrleute aus Leipzig 24.08.1516 Thomas Groß 25.08.1516 Hans Heckel 26.09.1516 Thomas Groß 26.09.1516 Hans Heckel 18.03.1517 Hans Heckel 18.03.1517 Wolf Holder 14.04.1517 Hans Heckel 16.04.1517 Thomas Groß
Wagen 3 2
Straßenverlauf
2 1 1 2 3
Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt
Fuhrleute aus Kronach 28.09.1516 Hans Ziegler 17.03.1517 Cunz Ziegler 17.03.1517 Andreas Kaiser 07.04.1517 Cunz Zielge
2 2 1 4
Creuzburg – Erfurt Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Creuzburg – Erfurt
Fuhrleute aus Breslau 24.08.1516 Mattes Schottenkrol 26.09.1516 Mattes Schottenkrol 18.03.1517 Merten Schwarz 16.04.1517 Merten Schwarz
2 3 2 1
Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Erfurt – Creuzburg Creuzburg – Erfurt
Fuhrleute aus Frankfurt/Main 22.08.1516 Georg Teppichen 28.09.1516 Der Frosch 28.09.1516 Georg Teppich 25.04.1517 Ludwig Schifferstein
2 1 St.-Wg 2 1 St.-Wg
Erfurt – Creuzburg Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt
Fuhrleute aus Chemnitz 29.08.1516 Hans Schindler 30.08.1516 Nickel Schröter 01.09.1516 Hans Schindler 25.09.1516 (...) Schröter 25.09.1516 Hans Schneider 23.03.1517 Nickel Schröter
1 1 1 1 2 1
Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Erfurt – Creuzburg Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt Erfurt – Creuzburg
Fuhrleute aus Freiberg 29.08.1516 Caspar Schade 25.09.1516 Caspar Schade 25.09.1516 Michel Heinichen (?)
1 1 1
Erfurt – Creuzburg Creuzburg – Erfurt Creuzburg – Erfurt
510
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 24a Herkunft der Fuhrleute mit Kupfer- und Bleitransporten im Transit durch das Geleit Eisenach (1516 / 17) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1234. Herkunft
Kupfertransport
Bleitransport
Hersfeld Eisenach Schleusingen Gräfinau Halle Alsfeld Neu (...) Fulda Büdingen Geisa Homburg Alsfeld Grünberg Lauter Mühlhausen
17 Wagen, 6 Karren 15 Wagen, 6 Karren 11 Wagen, 6 Karren 7 Wagen, 2 Karren 3 Wagen 1 Wagen, 4 Karren 1 Wagen 1 Karren 1 Karren
17 Wagen, 2 Karren 21 Wagen, 9 Karren 6 Wagen, 2 Karren
3 Wagen 2 Wagen 1 Wagen,3 Karren 1 Wagen 2 Karren 1 Karren
511
A NHANG 24
Anhang 24b Fuhrleute aus Hersfeld mit Kupfer- und Bleitransporten im Transit durch das Geleit Eisenach (1516 / 17) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1234. Datum
große Wagen Wagen
03.05.1516 8 26.05.1516 4 05.06.1516 8 07.06.1516 4 12.06.1516 8 26.06.1516 8 01.07.1516 8 15.07.1516 7 09.08.1516 8 07.09.1516 4 11.10.1516 4 02.12.1516 10 10.12.1516 6 24.12.1516 6 27.12.1516 6 19.01.1517 8 22.01.1517 16 10.02.1517 14 04.03.1517 8 21.04.1517 6
A H
Karren Transport Name von
2 1 2 2 2 2 2 2 2 1 1 2 1 1 1 2 4 3 2 1
Arnstadt Hohenkirchen
1 1 1 1
1 1
Blei Kupfer Blei Blei Blei Blei Blei Blei Blei Blei Kupfer Kupfer Kupfer Blei Kupfer Blei Kupfer Kupfer Kupfer Kupfer
Straßenverlauf
Henne Otter Henne Fliegaus Henne Fliegaus Henze Keil Henne Otter Henne Fliegaus Nickel Brandis Henne Fliegaus Henne Otter Henne Fliegaus Henne Pflug Nickel Brandis Henne Otter Heinz Keil Heinz Keil Henne Fliegaus Nickel Brandis Henne Fliegaus Heinz Keil Henne Keil
Berka – H H – Berka Berka – H Berka – A Berka – H Berka – H Berka – H Berka – H Berka – H Berka – H H – Berka A – Berka A – Berka Berka – H H – Berka Berka – H H – Berka H – Berka A – Berka A – Berka
512
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 25 Herkunft der Fuhrleute mit Kupfertransporten im Transit durch das Geleit Eisenach (1524) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1243. Datum 01.09.1524 07.04.1524 20.04.1524 30.04.1524 04.05.1524 05.05.1524 08.05.1524 12.05.1524 15.05.1524 24.05.1524 29.05.1524 31.05.1524 12.06.1524 15.06.1524 20.06.1524 25.07.1524 26.07.1524 29.07.1524 31.07.1524 01.08.1524 01.08.1524 10.08.1524 12.08.1524 17.08.1524 01.09.1524 07.09.1524 09.09.1524 13.09.1524 13.09.1524 15.09.1524
Wagen Karren Name 4 2 5 1 2 3 2 5 1 2 3 3 2 2 2 2
1 1 1 1 1 2 1 1 1 2 1
3 4 2 2 2 2 4 2
2
1 2 2
Nickel Brandis Melchior Schmidt Heinz Bottener Hans Kupferschmidt Nickel Brandis Cunz Bottener Henne Brandis Johannes Krug Sifart Wolf Nickel Brandis Henne Brandis Sifart Wolf Nickel Brandis Hans Halbfisch Henne Brandis Heinz Bottener Henne Brandis Sifart Wolf Nickel Brandis Vincent Krauses Knecht Heinz Bottener Henne Fliegaus Nickel Brandis Henne Bottener Nickel Brandis Sifart Wolf Hans Krug Hans Meißner Hans Braun
Herkunft
Straßenverlauf
Hersfeld Eisenach Gräfinau Hamburg Hersfeld Gräfinau Hersfeld Hamburg Hersfeld Hersfeld Hersfeld Hersfeld Hersfeld Gräfinau Hersfeld Gräfinau Hersfeld Hersfeld Hersfeld Schleusingen Schleusingen Gräfinau Hersfeld Hersfeld Gräfinau Hersfeld Hersfeld Eisenach Schmalkalden Hersfeld
A – Berka H – Berka A – Berka H – Berka A – Berka A – Berka A – Berka H – Berka A – Berka A – Berka A – Berka A – Berka A – Berka A – Berka A – Berka A – Berka A – Berka A – Berka A – Berka – – A – Berka A – Berka A – Berka A – Berka A – Berka A – Berka H – Berka A – Berka A – Berka
513
A NHANG 26
Anhang 26a Wöchentliche Einnahmen des Geleitsamtes Eisenach (29. September 1521 bis 28. September 1522) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1242. Woche
fl.
gr.
d.
29.09. – 05.10.1521 06.10. – 12.10.1521 13.10. – 19.10.1521 20.10. – 26.10.1521 27.10. – 02.11.1521 03.11. – 09.11.1521 10.11. – 16.11.1521 17.11. – 23.11.1521 24.11. – 30.11.1521 01.12. – 07.12.1521 08.12. – 14.12.1521 15.12. – 21.12.1521 22.12. – 28.12.1521 29.12.21 – 04.01.22 05.01. – 11.01.1522 12.01. – 18.01.1522 19.01. – 25.01.1522 26.01. – 01.02.1522 02.02. – 08.02.1522 09.02. – 15.02.1522 16.02. – 22.02.1522 23.02. – 01.03.1522 02.03. – 08.03.1522 09.03. – 15.03.1522 16.03. – 22.03.1522 23.03. – 29.03.1522 30.03. – 05.04.1522 06.04. – 12.04.1522 13.04. – 19.04.1522 20.04. – 26.04.1522 27.04. – 03.05.1522 04.05. – 10.05.1522 11.05. – 17.05.1522
52 14 9 3 2 3 3 4 2 3 2 2 5 6 2 8 4 4
3
8
9 4 4 4 12 34 25 2 3 25 31 6 2
5 14 5 10 11 7 14 9 20 6 9 17 6 5 11 5 13 15 7 14 16 2 2 5 10 19 4 12 11
10 2 8 6 8 4 10 4 8 2 6 2 4 6 9 2 4 4 8 2 4 2 4 5 3 4
514
Woche 18.05. – 24.05.1522 25.05. – 31.05.1522 01.06. – 07.06.1522 08.06. – 14.06.1522 15.06. – 21.06.1522 22.06. – 28.06.1522 29.06. – 05.07.1522 06.07. – 12.07.1522 13.07. – 19.07.1522 20.07. – 26.07.1522 27.07. – 02.08.1522 03.08. – 09.08.1522 10.08. – 16.08.1522 17.08. – 23.08.1522 24.08. – 30.08.1522 31.08. – 06.09.1522 07.09. – 13.09.1522 14.09. – 20.09.1522 21.09. – 27.09.1522 28.09.1522 Gesamteinnahmen 1521 / 22:
TEIL 2: ANHÄNGE
fl. 6 4 5 4 2 3 1 4 1 5 2 2 4 26 36 10 1 37 10 498 fl.
gr.
d.
11 2 3 14 20 3 14 12 4 68 5 18 18 15 20 11 6 14 15 18 10 gr.
4 6 4
2 2 6 2 8 4 8 4 2 8 8
515
A NHANG 26
Anhang 26b Wöchentliche Einnahmen des Geleitsamtes Eisenach (31. März bis 12. November 1524) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1243. Woche 31.03. – 02.04.1524 03.04. – 09.04.1524 10.04. – 16.04.1524 17.04. – 23.04.1524 24.04. – 30.04.1524 01.05. – 07.05.1524 08.05. – 14.05.1524 15.05. – 21.05.1524 22.05. – 28.05.1524 29.05. – 04.06.1524 05.06. – 11.06.1524 12.06. – 18.06.1524 19.06. – 25.06.1524 26.06. – 02.07.1524 03.07. – 09.07.1524 10.07. – 16.07.1524 17.07. – 23.07.1524 24.07. – 30.07.1524 31.07. – 06.08.1524 07.08. – 13.08.1524 14.08. – 20.08.1524 21.08. – 27.08.1524 28.08. – 03.09.1524 04.09. – 10.09.1524 11.09. – 17.09.1524 18.09. – 24.09.1524 25.09. – 01.10.1524 02.10. – 08.10.1524 09.10. – 15.10.1524 16.10. – 22.10.1524 23.10. – 29.10.1524 30.10. – 05.11.1524 06.11. – 12.11.1524 Gesamteinnahmen 1524:
fl. 7 40 22 10 10 8 5 7 9 8 11 7 8 5 5 5 4 2 9 8 6 22 22 13 2 27 35 44 2 1 4 3 5 393 fl.
gr.
d.
8 1 13 16 6 9 7 6 3 14 4 10 9 17 14 18 2 14 8 4 12 20 7 12 1 15 16 6 5 1 19 10 10 11 gr.
4 8 4 10 10 4 4 4 4 8 4 4 4 6 8 6 6 8 10 4 10 10 2 4 6 10 4 4 d.
516
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 26c Wöchentliche Einnahmen des Geleitsamtes Eisenach (1. Mai 1554 bis 30. April 1555) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1247. Woche
fl.
gr.
01.05. – 05.05.1554 06.05. – 12.05.1554 13.05. – 19.05.1524 20.05. – 26.05.1524 27.05. – 02.06.1554 03.06. – 09.06.1554 10.06. – 16.06.1554 17.06. – 23.06.1554 24.06. – 30.06.1554 01.07. – 07.07.1554 88.07. – 14.07.1554 15.07. – 21.07.1554 22.07. – 28.07.1554 29.07. – 04.08.1554 05.08. – 11.08.1554 12.08. – 18.08.1554 19.08. – 25.88.1554 26.08. – 01.09.1554 02.09. – 08.09.1554 09.09. – 15.09.1554 16.09. – 22.09.1554 23.09. – 29.09.1554 30.09. – 06.10.1554 07.10. – 13.10.1554 14.10. – 20.10.1554 21.10. – 27.10.1554 28.10. – 03.11.1554 04.11. – 10.11.1554 11.11. – 17.11.1554 18.11. – 24.11.1554 25.11. – 01.12.1554 02.12. – 08.12.1554 09.12. – 15.12.1554 16.12. – 22.12.1554
1 7 4 6 4 4 3 3 4 4 8 2 3 4 3 3 2 14 13 5 43 43 12 17 1 3 6 6 3 2 3 2 2 8
6 7 13 1 8 14 9 11 7 4 3 8 7 9 1 9 9 2 6 2 6 3 2 6 9 14 5 7 11 14 19 17 9
d. 2 4 10 4 8 2 4 4 6 6 8 4 10 10 4 4 6 8 4 6 6 10 4 11 10 8 6 10
517
A NHANG 26
Woche 23.12. – 29.12.1554 30.12. – 05.01.1555 06.01. – 12.01.1555 13.01. – 19.01.1555 20.01. – 26.01.1555 27.01. – 02.02.1555 03.02. – 09.02.1555 10.02. – 16.02.1555 17.02. – 23.02.1555 24.02. – 02.03.1555 03.03. – 09.03.1555 10.03. – 16.03.1555 17.03. – 23.03.1555 24.03. – 30.03.1555 31.03. – 06.04.1555 07.04. – 13.04.1555 14.04. – 20.04.1555 21.04. – 27.04.1555 28.04. – 30.04.1555
fl.
gr.
7
5 18 19 3 3 16 13
8 4 1 4 3 3 3 3 5 3 15 16 2 5 32 42 14
Gesamteinnahmen 1554 / 55: 435 fl.
11 20 11 8 17 2 3 10 3 8 –
d. 6 2 8 11 8 12 4 6 2 6 10 1 4 10 4 8 2 4 10 4 6. d.
11 Diese Woche ist sehr groß Gewitter gewesen, derhalben wenig Geleit gefallen. 12 Diese Woche ist auch von wegen des nassen Wetters wenig Geleit gefallen.
518
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 27 Herkunft, Ziele und Anzahl der Waidtransporte durch das Geleit Creuzburg (1563, 1564 und 1565) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1030, 1032, 1033. Straßenverlauf Erfurt – Münster Erfurt – Deventer Gotha – Biedenkopf Gotha – Deventer Gotha – Frankenberg Gotha – Münster Gotha – Pürßlau Gotha – Waldkappel Gotha – Ifta Salza – Münster Salza – Waldkappel Salza – Deventer Salza – Frankenberg Salza – Ifta Mihla – Marburg Mihla – Waldkappel Eisenach – Münster Eisenach – Deventer Ohrdruff – Münster Ohrdruff – Waldkappel Tennstedt – Marburg Tambach – Deventer Friedrichroda – Münster Waltershausen – Waldkappel Waltershausen – Frankfurt Waltershausen – Frankenberg Waltershausen – Waldkappel Waltershausen – Deventer unbekannt – unbekannt
1563 1564 1565 Wagen Karren Wagen Karren Wagen Karren
2
2 4 2 100 3 2
2 3½ 50 4 3
6
28 7 10
1 Fass 2 1
1 1 5
1 3
2
14 2
1
2
5 2 5
1 1 3 2
8
2 4 1
3 2 1 2 1 1
1 2
17
2 2 1
2 2 4 1
519
A NHANG 28
Anhang 28 Herkunft, Ziele und Anzahl der Wolltransporte durch das Geleit Creuzburg (1563, 1564 und 1565) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1030, 1032, 1033. Straßenverlauf
1563 Wg. K. Ztr. S.
1564 Wg. K. Ztr. S.
1565 Wg. K. Ztr. S.
Eisenach – Antorf Eisenach – Waldkappel Erfurt – Antorf Erfurt – Waldkappel Gottern – Waldkappel unbekannt – Antorf Ohrdruff – Antorf Ohrdruff – Waldkappel Weimar – Waldkappel Buttelstedt – Waldkappel Naumburg – Waldkappel
2 3 5
4 2
2 1
Wg. K. Ztr. S.
Wagen Karre Zentner Sack
4
2 6 49 1 31 4 2
2
30 12 2 2 7
6 1
5 2 9 3
73 121 3
2
9 13 20
1
10
1 1 2
1 1
25 4
520
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 29 Herkunft, Ziele und Anzahl der Ledertransporte durch das Geleit Creuzburg (1564 und 1565) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1030, 1032, 1033. Straßenverlauf Kassel – Eisenach Kassel – Ohrdruff Kassel – Arnstadt Kassel – Gotha Kassel – Brüheim Kassel – Salza Kassel – Krawinkel Kassel – Goldbach Ohrdruff – Eisenach Salza – Waldkappel Erfurt – Waldkappel
Wagen
1564 Karren
1
6
Decher 48½ 42½ 33 12 13
4 2
Wagen
1565 Karren Decher 2
87 ½ 28 9 47
6 7½ 18 4 24
521
A NHANG 30
Anhang 30 Herkunft, Ziele und Anzahl der Fischtransporte durch das Geleit Creuzburg (1563, 1564 und 1565) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1030, 1032, 1033. Straßenverlauf
1563
1564
1565
Stockfisch Erfurt – Tambach Gotha – Tambach Salza – Tambach Eisenach – Tambach
4 Stück 20 Stück 5 Stück
3 Stück
4 Stück
1 Stück
Lachs Erfurt – Tambach Salza – Tambach Gotha – Tambach
2 ½ to ½ to ½ to
1,5 to
Hering Erfurt – Tambach Eisenach – Tambach Gotha – Tambach Waltershausen – Tambach Salza – Tambach Friedrichroda – Tambach Plaue – Tambach
110 ½ to 46 ½ to 8 to 21 to 1 to 1 to 2 to
139 ½ to 34 to 10 to 8 ½ to
177 ½ to 82 to 35 ½ to
522
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 31 Herkunft, Ziele und Anzahl der Kupfertransporte durch das Geleit Creuzburg (1563, 1564 und 1565) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1030, 1032, 1033. Straßenverlauf
1563 Wg. K. Ztr.
Benshausen – Münster Erfurt – Münster Ohrdruff – Münster Gotha – Münster Tambach – Deventer Gotha – Deventer Ohrdruff – Deventer Erfurt – Waldkappel Ohrdruff – Kassel Ohrdruff – Köln Eisenach – Alendorf (?) Ohrdruff – Waldkappel Wg. K. Ztr.
Wagen Karre Zentner
1564 Wg. K. Ztr.
1565 Wg. K.
Ztr.
1 1 4
7
4
8 5 32
2 51
2 1 3 15 3 82
1 4 95
1 18 1
2 3
523
A NHANG 32
Anhang 32 Übersicht über die Transportfrequenzen durch das Geleit Coburg (1516 bis 1558) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1072, 1077, 1079, 1080, 1084–1086, 1089, 1092, 1094, 1095. Zeitraum:
A
B
C
D
E
F
G
H
I
K
L
M
– – – – – – – 13 5
1 – 3 – 5 – 3 – 11
– – – – 2 – – 14 1
2 – – – – 3 – 6 –
1 3 – – – 2 – 7 –
– – – 2 1 – – – 27
1 – – – – – 2 – 13
2 1 – – – 7 – 2 –
13 4 1 – – 4 – 4 –
4 5 – – – 7 – 12 –
– 3 – – – 2 – 3 –
– – – 1 – 3 – – –
– 3 1 12 20 81 117
– – – – 2 125 127
– 1 – 6 3 97 107
– – 2 – 25 182 209
– – – – 13 270 283
– – – – – 20 20
– – – 2 – 37 39
– – – – 44 134 178
– – – 3 – 17 20
– – – 2 – 42 44
301 – 301
311 – 311
262 12 274
790 965 182 270 972 1235
232 – 232
258 1107 – 134 258 1241
269 – 269
306 – 306
865
919
in Richtung: Lichtenfels Staffelstein Veßra Aiershausen Gumpertshausen Ebern Dietersdorf Haßfuhrt Trübenbach
in Richtung Gräfenthal – Sattelpaß Ludersdorf Neustadt Lind Steinach Judenbach Gräfenthal Gesamt
– – 4 – – 55 59
9 7 6 3 34 70 126
in Richtung Bigen – Eisfeld Eisfeld Lauter Gesamt
152 – 152
274 2 276
???
996 1123 1204 1301 1280
–
– 1253 1153
–
Gesamtwagen 1225 1551 1639 1750 1674 1211 1534 1517 1476 1447 1162 1273 Wochen
53
?
76+4 T 55
Zeiträume: A 15.09.1516 – 17.09.1517 C 10.03.1527 – 26.08.1528 E 06.02.1536 – 11.02.1537 G 01.04.1547 – 23.03.1548 I 13.04.1549 – 28.03.1550 L 01.05.1556 – 30.04.1557
53
50
B D F H K M
52
55
50
51
52
? 1524 – ? 1525 11.02.1532 – 02.03.1533 16.04.1546 – 30.03.1547 24.03.1548 – 12.04.1549 29.03.1550 – 22.03.1551 01.05.1557 – 30.04.1558
52
524
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 33 Jährliche Geleitseinnahmen in den Geleitsämtern Triptis und Mittelpölnitz. (1484 bis 1536) ThHStA Weimar, Reg. Bb 116, 121 – 125, 131 – 133, 145, 146, 152, 168. Zeitraum
Einnahmen
17.10.1484 – 27.02.1485 01.05.1496 – 30.04.1497
2 ß 54 gr. 4 ß 30 gr.
8 fl. 6 gr. 12 fl. 18 gr.
01.05.1497 – 30.04.1498
2ß 1ß 5ß 7ß 3ß
6 fl. 0 gr. 3 fl. 13 gr. 16 fl. 13 gr. 22 fl. 12 gr. 10 fl. 0 gr. 2 fl. 0 gr. 7 fl. 18 gr. 1 fl. 11 gr. 6 fl. 11 gr. 5 fl. 17 gr. 6 fl. 10 gr. 2 fl. 0 gr. 7 fl. 0 gr. 16 fl. 8 gr. 6 fl. 18 gr. 20 fl. 0 gr.
01.05.1498 – 30.04.1499 01.05.1499 – 30.04.1500 01.05.1501 – 30.03.1502 01.05.1507 – 30.04.1508
2ß 01.05.1508 – 30.04.1509 01.05.1509 – 30.04.1510
2ß 1ß 1ß
29.09.1519 – 30.04.1520 01.05.1525 – 30.04.1526 01.05.1535 – 30.04.1536
1ß 5ß 2ß 7ß
25 gr. 18 gr. 49 gr. 54 gr. 30 gr. 42 gr. 45 gr. 32 gr. 6 gr. 2 gr. 16 gr. 42 gr. 27 gr. 44 gr. 24 gr. 0 gr.
Geleitsamt Triptis und Mittel-Pölnitz Triptis, Mittel-Pölnitz und Ebersdorf 13 Triptis Mittelpölnitz Triptis und Auma Triptis Triptis Triptis Mittelpölnitz Triptis Mittelpölnitz Triptis Mittelpölnitz Triptis Mittelpölnitz Triptis und Mittelpölnitz Triptis Mittelpölnitz
13 Die Einnahmen des Geleits in Groß-Ebersdorf betrugen in diesem Jahr 3 ß 55 gr. = 11 fl. 4 gr. Die Differenz von 1 fl. 14 gr. als Jahreseinnahme der beiden Geleite in Triptis und Mittelpölnitz scheint doch zu gering, als dass hier nicht angenommen werden muss, dass die Einnahmen von Großebersdorf nicht in dem Betrag von 4 ß 30 gr. mit enthalten sind.
525
A NHANG 34
Anhang 34 Jährliche Geleitseinnahmen im Geleitsamt Groß-Ebersdorf (1485 bis 1554) ThHStA Weimar, Reg. Cc 114, 115, 118, 121 – 126, 128 – 130, 132, 147, 152, 153b, 166a, 168, 171. Zeitraum
Einnahmen 14
20.02.1485 – 03.07.1485 04.07.1485 – 22.02.1486 15
13 fl. 14 fl.
11 gr. 0 gr.
23.02.1489 – 07.06.1489 16 08.06.1489 – 22-02.1490 17
6 fl. 20 fl.
0 gr. 20 gr.
01.05.1496 – 30.04.1497 01.05.1497 – 30.04.1498 01.05.1498 – 30.04.1499 01.05.1499 – 30.04.1500
11 fl. 32 fl. 44 fl. 52 fl.
4 gr. 15 gr. 8 gr. 1 gr.
01.05.1501 – 30.04.1502 01.05.1502 – 30.04.1503
46 fl. 44 fl.
14 gr. 16 gr.
01.05.1504 – 30.04.1505 01.05.1505 – 30.04.1506 01.05.1506 – 30.04.1507
52 fl. 25 fl. 35 fl.18
18 gr. 0 gr. 25 gr.
01.05.1508 – 30.04.1509
29 fl.
11 gr.
01.05.1522 – 30.04.1523
56 fl.
12 gr.
01.05.1525 – 30.04.1526 01.05.1526 – 30.04.1527
19
51 fl. 53 fl.
4 gr. 19 gr.
01.05.1534 – 30.04.1535 01.05.1535 – 30.04.1536
57 fl.20 60 fl.
15 gr. 10 gr.
14 15 16 17 18
19 Wochen. 33 Wochen. 19 Wochen. 70 ß vom Zoll an der Stadt vom Rat vertagt, nämlich 35 ß für 1488 und 35 ß für 1489. 5 ß 14 gr. (= 14 fl. 20 gr.) von Fuhrleuten, die über verbotene unrechte Straßen faren (ThHStA Weimar, Reg. Bb 130). 19 Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1525/26. 20 Errechnet aus der Summe von 1535/36, die um 58 gr. höher lag als die von 1534/35 (ThHStA Weimar, Reg. Bb 171).
526
Zeitraum
TEIL 2: ANHÄNGE
Einnahmen
01.05.1536 – 30.04.1537 01.05.1537 – 30.04.1538 01.05.1538 – 30.04.1539
77 fl.21 69 fl. 57 fl.
10 gr. 6 gr. 13 gr.
01.05.1540 – 30.04.1541 01.05.1541 – 30.04.1542
79 fl. 71 fl.
1 gr. 14 gr.
01.05.1543 – 30.04.1544 01.05.1544 – 30.04.1545 01.05.1545 – 30.04.1546 01.05.1546 – 30.04.1547 01.05.1547 – 30.04.1548
64 fl. 76 fl. 67 fl. 53 fl.22 84 fl.
7 gr. 16 gr. 6 gr. 7 gr. 14 gr.
01.05.1550 – 30.04.1551 01.05.1551 – 30.04.1552 01.05.1552 – 30.04.1553 01.05.1553 – 30.04.1554
102 fl. 104 fl. 101 fl. 73 fl.
8 gr. 14 gr. 15 gr. 1 gr.
21 Geleit ufm Lande geben die Einwoner von Egra, so sie Petri Pauli Markt nach der Naumburg zihen (ThHStA Weimar, Reg. Bb 172). 22 Minus 13 fl. 19 gr. gegenüber dem Vorjahr von wegen der Kriegsleufte (ThHStA Weimar, Reg. Bb 130).
527
A NHANG 35
Anhang 35 Geleitseinnahmen in den Geleitsämtern Orlamünde und Leuchtenburg (1483 bis 1525) ThHStA Weimar, Reg. Bb 113, 117, 118, 121–131. Zeitraum Am 28.07.1483 wurde für 3 Jahre und 46 Wochen abgerechnet:
Orlamünde Schock Gulden 23 fl. 4 gr. 55 fl. 5 gr. 58 fl. 18 gr. 31 fl. 9 gr. 37 fl. 4 gr. 29 fl. 15 gr. 53 fl. 18 gr.
19 ß 0 gr. 56 fl. 10 gr.
13.06.1484 – 27.02.1485 28.02.1485 – 03.07.1486 04.07.1486 – 26.02.1487
8ß 19 ß 20 ß 11 ß 13 ß 10 ß 18 ß
22.02.1489 – 22.02.1490
24 ß 56 gr. 71 fl. 5 gr.
4 ß 52 gr. 13 fl. 19 gr.
01.05.1496 – 30.04.1497 01.05.1497 – 30.04.1498 01.05.1498 – 30.04.1499 01.05.1499 – 30.04.1500
21 ß 34 gr. 61 fl. 13 gr.
3ß 3ß 3ß 3ß
30 gr. 10 fl. 0 gr. 10 gr. 9 fl. 1 gr. 27 gr. 9 fl. 18 gr. 22 gr. 9 fl. 13 gr.
2ß 2ß 2ß 2ß
14 gr. 41 gr. 22 gr. 14 gr.
01.05.1501 – 30.04.1502 01.05.1502 – 30.04.1503 01.05.1503 – 30.04.1504 01.05.1504 – 30.04.1505 01.05.1505 – 30.04.1506 01.05.1506 – 30.04.1507 01.05.1507 – 30.04.1508 01.05.1508 – 30.04.1509
7 gr. 20 gr. 36 gr. 6 gr. 57 gr. 24 gr. 51 gr.
Leuchtenburg Schock Gulden
22 ß 34 gr. 64 fl. 10 gr. 17 ß 54 gr. 51 fl. 3 gr. 12 ß
0 gr. 34 fl. 6 gr.
14 ß 20 gr. 40 fl. 20 gr. 11 ß 58 gr. 34 fl. 4 gr. 11 ß 0 gr. 31 fl. 9 gr. 14 ß
5 gr. 40 fl. 5 gr.
4 ß 43 gr. 12 fl. 11 gr. 3 ß 27 gr. 9 fl. 18 gr.
2 ß 23 gr. 2 ß 13 gr. 1 ß 31 gr.
6 fl. 7 fl. 6 fl. 6 fl.
8 gr. 14 gr. 16 gr. 8 gr.
6 fl. 17 gr. 6 fl. 7 gr. 4 fl. 7 gr.
01.05.1522 – 30.04.1523
8 ß 20 gr. 23 fl. 17 gr.
3 ß 32 gr. 10 fl. 2 gr.
01.05.1527 – 30.04.1528
9 ß 29 gr. 27 fl. 2 gr.
3 ß 29 gr.
9 fl. 20 gr.
528
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 36 Geleitseinnahmen im Geleitsamt Ronneburg (1499 bis 1509) ThHStA Weimar, Reg. Bb 113, 117, 118, 121–131. Zeitraum
Ronneburg Schock Gulden
09.05.1499 – 03.03.1500 10 ß 7 gr. 16.03.1500 – 06.06.1500 2 ß 55 gr. 07.07.1500 – 16.05.1501 17.05.1501 – 28.05.1502 10 ß 49 gr. 29.05.1502 – 27.05.1503 11 ß 31 gr. 28.05.1503 – 19.05.1504 9 ß 33 gr. 20.05.1504 – 17.05.1505 8 ß 35 gr. 18.05.1505 – 06.06.1506 9 ß 56 gr. 07.06.1506 – 29.05.1507 6 ß 21 gr. 30.05.1507 – 17.06.1508 ? 6 ß 0 gr. 28.05.1508 – 13.05.1509 6 ß 51 gr. 14.05.1509 – 19.11.1509 3 ß 21 gr.
9 fl. 8 fl. 17 fl. 30 fl. 32 fl. 27 fl. 24 fl. 28 fl. 18 fl. 18 fl. 19 fl. 9 fl.
18 gr. 7 gr. 5 gr. 19 gr. 19 gr. 6 gr. 11 gr. 8 gr. 3 gr. 13 gr. 12 gr. 0 gr.
Geleit Linda23 Schock Gulden 3 ß 10 gr. 4ß 3ß 5ß 5ß 4ß 5ß 3ß 4ß 1ß
11 gr. 14 gr. 25 gr. 31 gr. 36 gr. 2 gr. 42 gr. 7 gr. 0 gr.
9 fl. 9 fl. 11 fl. 9 fl. 15 fl. 15 fl. 13 fl. 14 fl. 10 fl. 11 fl. 2 fl.
1 gr. 17 gr. 20 gr. 5 gr. 10 gr. 16 gr. 3 gr. 8 gr. 12 gr. 16 gr. 19 gr.
23 Einnahme Geleit Linda und Poppelen und Zol vom Vieh und Keherzoll von dem Volke, das zieht im Amte hin und her.
A NHANG 37
529
Anhang 37 Geleitsgebührenfreie Transporte durch das Geleitsamt Eilenburg (1524 / 25) ThHStA Weimar, Reg. Cc 676. Auszug der Gelaitsbriefe und sonst alles, so von Geystlichen, von der Ritterschaft und vom Adel, alhie am Geleyt Eylnburg frey und unverglaydt seynt durchgefahrn, angefangen und beschlossen wie oben (1525: Register über das Geleit zu Eilenburg, wies von Ern Bartolomeo Plausigk vortzeichent übergeben in Maßen wies von Paul Müßler und Hans Thonnagel es ist auch sider von Bernhartz Dornbach, von Thaniel Singer und bisher auch nach so eingenommen wurde wie volget): 1. Friedrich und Sigemunt von Lüttich zu Burckersdorf: 1 Wagen Salz mit 5 Pferden (Do. ass. Marie) Geleit: 5 gr. 4 d. 1 h. 2. Friedrich von Schenkenberg daselbst: 1 Wagen Hausradt durchgeführt. Geleit: 4 gr. 6 d. 3. Wilhelm Greffert, Schosser zu Leipzig: 2 Wagen Speck mit 8 Pferden für Herzog Georg von Sachsen in Dresden. Geleit: 24 gr. 4. Heinrich von Haugewitz zu Kauspg (?): 1 Wagen Butter und Käse nach Halle, 1 Wagen Salz herwider mit 4 Pferden Geleit: 12 gr. 4 d. 1 h. 5. Sofia von Maltitz zu Nauenhof: 1 Wagen Korn mit 4 Pferden durchgeführt. Geleit: 4 gr. 6 d. 6. Sigmund von Brandenstein zu Nydeck, jetzt in Halle: 3 Wagen mit 9 Pferden mit Korn von Halle nach Nydeck. Geleit: 11 gr. 7. Albrecht von Sachel zu Lauterbach: 1 Wagen mit 3 Pferden mit Salz durchgeführt. Geleit: 3 gr. 6 d. 8. Titterich von Starschedel zu Mutzschen: 1 Wagen mit 4 Pferden Salz durchgeführt. Geleit: 4 gr. 6 d. 9. Eufemia von Schilling, Äbtissin zu Mühlberg: 1 Wagen mit 4 Pferden Salz durchgeführt. Geleit: 4 gr. 6 d. 10. Tham Pflugk zu Lamperschwalde: 1 Wagen mit 6 Pferden Hafer durchgeführt. Geleit: 6 gr. 6 d.
530
TEIL 2: ANHÄNGE
11.
Johann Markgraf von Brandenburg: 1 Wagen mit 2 Pferden Gewand durchgeführt, in Leipzig gekauft (Mi. Viti = 15.6.1525). Geleit: keine Angabe Georg von Witzleben, Amtmann zu Ilmenau: hat auf Befehl von Wilhelm von Henneberg 10 Ochsen durchtreiben lassen, in Kirchain gekauft (Mo. p. Viti = 20.06.1524). Geleit: 5 gr. Fabian von Draxdorf zu Pauschau im Amt Weißenfels gesessen: hat 11 Rinder durchtreiben lassen, zu Kirchain gekauft (Mo. p. Viti). Geleit: 5 gr. 6 d. Margret von Haugwitz auf Heyrstein: 1 Wagen mit 4 Pferden Salz durchgeführt. Geleit: 3 gr. 6 d. Melcher von Schönfeld zu Wochau: 1 Wagen mit 4 Pferden Salz durchgeführt Geleit: 4 gr. 6 d. Ulrich von Grünrode in Bornitz: 1 Wagen Butter und Käse nach Halle, zurück 1 Fuder Salz mit 3 Pferden. Geleit: 9 gr. 4 d. 1 h. Tittrich Truchseß in Wilderswalde: 1 Wagen mit 4 Hoslein, 1 to Käse nach Halle, zurück mit 1 Fuder Salz: Geleit: 6 gr. 6 d. Christof Engses von Glaubitz: 1 Wagen mit 4 Pferden Salz durchgeführt. Geleit: 4 gr. 6 d. Jochen Blangke von Warn: 4 Wagen mit 16 Pferden Schindeln, in Torgau gekauft, durchgeführt. Geleit: 18 gr. 6 d. Hans Thumel in Plausig: 1 Wagen mit 4 Pferden Schindeln durchgeführt. Geleit: 4 gr. 6 d. Bastian Pflugk in Strehln 1 Wagen mit 4 Pferden Salz durchgeführt. Geleit: 4 gr. 6 d. Hans von Weissenbach in Segeritz: 1 Wagen mit 5 Pferden Schindeln durchführen lassen Geleit: 5 gr. 6 d. Heinrich von Lüttich, Amtmann von Ortrant: 1 Wagen mit 2 Pferden 24 Zichen Hopfen durchgeführt, zurück mit 1 Fuder Salz. Geleit: 5 gr. 1 d. 1 h.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
A NHANG 37
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
531
Heinrich von Lüttich, Amtmann von Ortrant 1 Wagen mit 3 Pferden 36 Zichen Hopfen nach Leipzig. Geleit: 7 gr. Bernart, Anton, Johann von Hermsdorf, Gebrüder in Pöhlitz: 1 Wagen mit 5 Pferden Salz durchgeführt. Geleit: 5 gr. 6 d. Georg von Schleynitz zu Honstein und Schlugkenau: 1 Wagen mit 4 Pferden Salz durchgeführt. Geleit: 4 gr. 6 d. Bartel von Amsdorf zu Zschoppe: 1 Wagen mit Pferden Salz durchgeführt. Geleit: keine Angabe Hans Thümel von Plausigk: 3 Wagen mit 12 Pferden Bauholz durchgeführt. Geleit: 14 gr. Heinrich von Grünrode zu Bornitz: 1 Wagen mit 5 Pferden Salz durchgeführt. Geleit: 5 gr. 6 d. Andreas Pflugk, Amtmann zu Leipzig: 10 Rinder durchgetrieben, in Herzberg gekauft: Geleit: 5 gr. Margarete von Mistelbach in Klitzschen: 1 Wagen mit 4 Pferden Korn durchführen lassen. Geleit: 4 gr. 6 d. Wotzsch von Uichteritz auf Lützschen: hat auf sein ehlich Beilager 2 Wagen mit 8 Pferden, darauf 8 Faß Bier, in Torgau geholt. Geleit: 14 gr. 3 d. Wilhelm Greffert in Leipzig Schosser: 5 Wagen mit 21 Pferden 15 Faß Wein nach Torgau an die Elbe lassen durchführen an Herzog Georg nach Dresden. Geleit: 51 gr. Georg von Breittenbach, Doctor und Ordinarius in Leipzig 1 Wagen mit 4 Pferden 3 Faß belgerisch Bier durchführen lassen. Geleit: 6 gr. Johann, Marggraf von Brandenburg: hat auf dem Michelsmarkte 5 Wagen mit Gewand, Wortze und sonst allerlei gekauft, mit 10 Pferden durchführen lassen. Geleit: 12 gr. 6 d. Titterich von Schleinitz, Ritter, zu Sornitz: 1 Wagen mit 4 Pferden Butter und Käse nach Halle führen lassen, mit 1
532
37. 38.
39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47.
48.
TEIL 2: ANHÄNGE
Fuder Salz herwider. Geleit: 12 gr. 6 d. Jorge von Schlieben zu Pulsnitz: 1 Wagen mit 3 Pferden Salz durchgeführt. Geleit: 3 gr. 6 d. Hans Pflugk, Amtmann von Delitzsch: 6 Wagen mit 24 Pferden Salz in diesem Jahr dreimal nach Dresden fahren lassen, sind des Rats von Delitzsch und des Probsts vom Petersberge Pferde und Wagen gewesen. Geleit: 27 gr. Hans von Pflugk, Amtmann von Delitzsch: 2 Wagen mit 8 Pferden etliche Kuchenspeise nach Dresden geführt. Geleit: 24 gr., ist Speck gewesen. Wilhelm Greffert, Schosser zu Leipzig: 1 Wagen mit 5 Pferden 12 to gehackt Kraut nach Dresden geführt. Geleit: 9 gr. Nickel von Minckwitz auf der Herrschaft Sonnewald: 6 Wagen mit 28 Pferden 24 Faß Wein für seine Hochzeit durchgeführt. Geleit: 76 gr. Nickel von Minckwitz auf der Herrschaft Sonnewald: 2 Wagen mit 10 Pferden 8 Faß eimbeckisch Bier. Geleit: 15 gr. 3 d. Nickel von Minckwitz auf der Herrschaft Sonnewald: 2 Wagen mit 4 Pferden allerlei Geret in Leipzig aufgeladen, Geleit: 12 gr. für Zentnergut vergleitet Johann, Marggraf von Brandenburg: 6 Wagen mit 13 Pferden 50 to Honig nach Leipzig. Geleit: 63 gr. Hans von Ratzschitz zu Westorp: 1 Wagen mit 6 Pferden Salz durchgeführt: Geleit: 6 gr. 6 d. Jheronimus Zigler von Gamvernitz: 1 Wagen mit 6 Pferden Salz aus Halle durchgeführt. Geleit: 6 gr. 6 d. Johann, Marggraf von Brandenburg: 3 Wagen mit 7 Pferden auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt mit Waren beladen lassen. Geleit: 21 gr. Johann, Marggraf von Brandenburg: 4 Wagen mit 8 Pferden hernachmals Wein (Malvasier, Reinfall) und 1 Faß Zinn durchführen lassen. Geleit: 24 gr.
A NHANG 37
49.
50.
51.
52.
53.
54.
55.
56.
57.
58.
533
Johann, Marggraf von Brandenburg: 1 Wagen mit 2 Pferden 5 Lagel Malvasier durchführen lassen. Geleit: 6 gr. Johann, Marggraf von Brandenburg: 2 Wagen mit 10 Pferden 2.000 Fürspiesse durchführen lassen. Geleit: 11 gr. 3 d. Caspar von Kokeritz zum Seß: 2 Wagen mit 6 Pferden 6 Faß Karpfen durchgeführt. Geleit: 16 gr. Katharina Rabiels, Äbtissin des Jungfrauenklosters in Gerbstedt: 1 Wagen mit 2 Pferden 2 Viertel wortznisch Bier durchführen lassen. Geleit: 2 gr. 6 d. Wilhelm Roser zu Lossen: 16 Rinder zu Herzberg kaufen lassen, hie durchgetrieben. Geleit: 8 gr. Johann, Marggraf von Brandenburg: 3 Wagen mit 7 Pferden 4 Faß Wein durchführen lassen. Geleit: 15 gr. Johann, Bischof von Meißen: 1 Wagen mit 4 Pferden Salz durchführen lassen. Geleit: 4 gr. 6 d. Hans von Pflugk, Amtmann von Delitzsch: hat für Herzog Georg in diesem Jahr etliche Wagen Getreide nach Torgau an die Elbe geführt, wie folget nämlich: 30 Wagen Weizen, 1 Wagen mit je 4 Pferden = 120 Pferde. Geleit: 140 gr., 137 Wagen Korn, 1 Wagen mit je 4 Pferden = 548 Pferde. Geleit: 639 gr. 3 d., 114 Wagen Hafer, 12 Wagen mit je 4 Pferden = 456 Pferde. Geleit: 532 gr. Udalricus Pistor, Doctor, Probst zu St. Thomas zu Leipzig: hat in diesem Jahr etliche Fuhren mit torgischem Bier durchführen lassen: 7 Wagen mit 28 Pferden 24 Faß Bier. Geleit: 40 gr. Heinrich Ratz, Procurator zu Aichen: hat auf Befehl des Preceptors zu Lichtenberg hin und wieder nach Lichtenberg und nach der Aiche etliche Geräte, Wein und Bier führen lassen: 12 Wagen mit 32 Pferden 2 Faß Wein nach Lichtenberg und 6 Wagen Hausgeräthe, etliche Kramfaß und haben allesamt Dommitzscher Bier nach der Eiche geführt, nämlich 36 Faß Bier. Geleit: 64 gr.
534
TEIL 2: ANHÄNGE
59.
Drei Collegien zu Leipzig schenken alle Jahr eine Anzahl Fässer torgisch Bier aus und führen sie mit Pferdegeleit durch Eilenburg und das Bier geht zollfrei durch: grosses Colleg 152 Faß Bier, Forsten Colleg 80 Faß Bier, im Neuen Colleg 50 Faß Bier = 282 Faß Bier. Geleit: 188 gr. Summe des Auszugs des freien Geleits in Eilenburg, wenn es gezahlt worden wäre: 38 ß 7 gr. 1 d. 1 h., in Gold 108 fl. 19 gr. 1 d. 1 h.
Anhang 38 Fuhrleute aus Danzig im Geleitsamt Wittenberg (1. Mai 1524 bis 30. April 1525) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1415. Datum
Gebühr Fuhrmann
Pferde / Fracht Wagen
08.06.1524 15.06.1524
2 gr. 56 gr.
Andreas Krause Heinz Baum
2/– 22 / 4
ledig Güter
23.06.1524 23.06.1524 23.06.1524 23.06.1524 23.04.1524 24.06.1524 24.06.1524 24.06.1524 30.04.1524 04.07.1524 06.07.1524 04.07.1524 07.07.1524 14.08.1524 19.08.1524 30.09.1524 30.09.1524 30.09.1524 01.10.1524 03.10.1524
21 gr. 9 gr. 9 gr. 5 gr. 2 gr. 3 gr. 21 gr. 12 gr. 1 gr. 39 gr. 9 gr. 11 gr. 24 gr. 24 gr. 17 gr. 36 gr. 9 gr. 9 gr. 1 gr. 9 gr.
Junge Lange 8/1 Junge Moller 3/1 Hans Fritz 4/1 Hans Bhem 3/1 Alte Fritz 2/– Hans Weißmann 3/– Hans Fleischauer 7/2 Clemen Nytal 5/1 Niklaus Schwab 1/– Hans Lange 14 / 4 Andres Fritz 3/– Clemen Nedborn 4/1 Heinz Pfol 10 / 2 Hans Fritz 8/2 Andres Fritz 4/1 Junge Lange 18 / 4 Hans Fritz 3/– Hans Hoppener 3/– Hans Schmidt 1/– Andres Fuhrmann 3 / –
Güter Güter Güter Güter ledig ledig Güter Güter ledig Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter ledig Güter
Gebühr erlassen 2 Pferde + 4 gr. 3 gr.
H–Z M–K M–E
M–E M–E M–E M–E M–K M–K M–E M–E M–K 1 Pferd E–M E–M 1 gr. E–M E–M M–E 6 d. E–M 1 Ortpferd M – E M–E M–E M–K M–E
535
A NHANG 38
Datum
Gebühr Fuhrmann
Fracht
07.10.1524 07.10.1524 10.10.1524 12.10.1524
18 gr. 4 gr. 24 gr. 7 gr.
Pferde / Wagen Urban König 7/1 Hans Schmidt 4/2 M(...) Fritz 8/– Simon Fuhrmann 2 / –
19.11.1524 10.01.1525 24.02.1525 24.04.1525
12 gr. 12 gr. 12 gr. 2 gr.
Hans Fritz Jorge Paul Fritz (...) Reinalt Weynalt
Güter ledig Güter Kram Fässer – Güter Güter ledig
H–Z M K E
5/1 4/– 4/1 2/–
Gebühr H–Z erlassen 1 Ortpferd E – M K–M E–M E–M 1 Ortpferd M – E M–E 1 Pferd M–E M–K
Herkunft – Ziel Marzahna Kemberg Eilenburg
Anhang 39 Fuhrleute aus Posen im Geleitsamt Wittenberg (1. Mai 1524 bis 30. April 1525) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1415. Datum
Gebühr Fuhrmann
Pferde / Fracht Wagen
08.05.1524 19.06.1524 24.06.1524
9 gr. 18 gr. 43 gr.
Matthes Rausch Andres Dolzig Hans Janicko
27.06.1524 27.06.1524 27.06.1524 07.07.1524 10.07.1524 11.08.1524 11.08.1524 11.08.1524 03.10.1524 07.10.1524
18 gr. 18 gr. 18 gr. 10 gr. 36 gr. 21 gr. 21 gr. 21 gr. 18 gr. 21 gr.
Janicko 7/1 Matthes Francke 7/1 Blasius Fuhrmann 7/1 Jacob Wider 10 / – Matth. Fuhrmann 14 / 2 Blasius Fuhrmann 8/1 Clemen Janicko 8/1 Matthes Fuhrmann 8 / 1 Matthes Fuhrmann 7 / 1 Janicko 8/1
4/– 7/1 19 / 3
Güter Güter Güter + 2 gr. Güter Güter Güter ledig Güter Güter Güter Güter Güter Güter
Gebühr erlassen 1 Pferd 2 Pferde 1 Pferd 1 Pferd
H–Z E–M M–E M–E
M–E M–E M–E K–M 2 OrtpferdeE – M 3 gr. M–E 3 gr. M–E 3 gr. M–E 1 Ortpferd E – M 3 gr. E–M
536
TEIL 2: ANHÄNGE
Datum
Gebühr
11.10.1524 11.10.1524 11.10.1524 16.10.1524 31.10.1524 06.11.1524
18 gr. 16 gr. 12 gr. 2 gr. 21 gr. 46 gr.
14.12.1524 11.01.1525 10.02.1525 17.02.1525 22.02.1525 16.04.1525
H–Z M K E
Fuhrmann Wagen Blasius Janicko Jan Janicko Marschinko Franz Richter Hans Janicko Paul Fuhrmann
Pferde / Fracht erlassen 7/1 Güter 6/1 Güter 5/1 Güter 2/– ledig 8/1 Güter 18 / 3 Güter
Gebühr
H–Z
1 Ortpferd E – M 2 gr. E–M 1 Ortpferd E – M M–K 3 gr. M–E 2 OrtpferdeM – E + 2 gr. 33 gr. Blasius Fuhrmann 12 / 2 Güter 2 OrtpferdeE – M 12 gr. 6 d. Janicko 13 / 2 ledig 6 d. E–M 11 gr. 6 d. Nickel Lesko 5/1 Güter 1 Ortpferd E – M 24 gr. Hans Janicko 10 / 2 Güter 2 OrtpferdeM – E 29 gr. Jacob Wider 11 / 2 Güter 1 Ortpferd M – E + 1 gr. 24 gr. Vicenz Resch 5/1 Güter 1 Ortpferd M – E Andres Nirgenddaheim ist ein neuer Fuhrmann 5/1 Güter 1 Ortpferd + 1 gr. Herkunft – Ziel Marzahna Kemberg Eilenburg
537
A NHANG 40
Anhang 40 Fuhrleute aus Kronach im Geleitsamt Wittenberg (1. Mai 1524 bis 30. April 1525) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1415. Datum 10.05.1524 10.05.1524 13.06.1524 13.06.1524 04.07.1524 11.07.1524 11.07.1524 12.08.1524 13.08.1524 10.09.1524 11.09.1524 14.09.1524 18.09.1524 20.09.1524 09.10.1524 19.10.1524 19.10.1524 04.11.1524 06.11.1524 01.12.1524 05.12.1524 29.12.1524 31.12.1524 09.01.1525 03.02.1525 05.02.1525 09.02.1525 03.03.1525 13.03.1525 18.03.1525 27.03.1525 07.04.1525 09.04.1525
Gebühr Fuhrmann 33 gr. 53 gr. 50 gr. 33 gr. 30 gr. 34 gr. 53 gr. 34 gr. 53 gr. 35 gr. 36 gr. 18 gr. 18 gr. 36 gr. 54 gr. 21 gr. 21 gr. 57 gr. 33 gr. 35 gr. 64 gr. 22 gr. 84 gr. 36 gr. 24 gr. 34 gr. 66 gr. 29 gr. 20 gr. 64 gr. 34 gr. 20 gr. 63 gr.
Hans Kaiser Junge Hans Kaiser Junge Hans Kaiser Böse Hans Wolf Stengel Hans Kaiser Junge Hans Kaiser Junge Hans Kaiser Junge Hans Kaiser Böse Hans Kaiser Junge Hans Kaiser Junge Hans Kaiser Hans Zeuner Hans Palter Junge Hans Kaiser Junge Hans Kaiser Hans Zyner Junge Hans Kaiser Böse Hans Kaiser Böse Hans Kaiser Hans Kaiser Alte Hans Kaiser Junge Hans Kaiser Junge Hans Kaiser Hans Kaiser Hans Kaiser Hans Kaiser Böse Hans Kaiser Andres Reiser Hans Reiser Böse Hans Kaiser Andres Kaiser Junge Hans Kaiser
Pferde / Fracht Wagen 18 / 2 20 / 3 19 / 3 13 / 2 12 / 2 12 / 2 19 / 2 12 / 2 20 / 3 13 / 2 14 / 2 7/1 7/1 14 / 2 21 / 4 18 / 1 8/1 22 / 4 12 / 2 12 / 2 24 / 8 10 / 2 30 / 5 13 / 2 13 / 2 13 / 2 24 / 4 12 / 2 8/1 24 / 4 13 / 2 7/1 24 / 4
Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter. Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güter
Gebühr erlassen 1 Pferd 1 gr. 1 Pferd 4 gr. 1 Pferd 4 gr. 1 Pferd 3 gr. 2 gr. 1 Pferd 2 gr. 1 Pferd 2 gr. 2 gr. 2 Ortpferde 1 gr. 1 Ortpferd 1 gr. 1 Ortpferd 1 Ortpferd 1 Ortpferd 2 Ortpferde 3 Ortpferde 3 gr. 3 gr. 2 Ortpferde 3 gr. 3 gr. 1 gr. 2 Ortpferde 2 gr. 2 Ortpferde 2 gr. 2 Ortpferde 1 Ortpferd 1 Ortpferd 2 gr. 1 Ortpferd 2 gr. 2 Ortpferde 2 Ortpferde 1 gr. 1 Ortpferd 1 gr. 2 Ortpferde 2 gr. 1 Pferd 2 gr. 1 gr. 2 Ortpferde 3 gr.
H–Z M–E M–E E–M E–M E–M M–E M–E E–M E–M M–E M–E E–M E–M E–M E–M M–E M–E M–E E–M M–E E–M E–M M–E E–M M–E M–E E–M E–M E–M M–E M–E M–E E–M
538
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 41 Fernhandelstransporte im Transit durch das Geleitsamt Torgau (1. Mai 1524 bis 30. April 1525) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1184. Warenarten
Anzahl Pferde
Leder
308
Leder und Wachs
158
Leder und Federn
33
Wachs
224
Wachs und Federn
25
Wachs und Packgarn Garn Flachs Flachs und Packgarn
14 56 10 5
Herkunft der Fuhrleute Krossen (78 Pferde) Glogau (64) Schwiebus (50) Frankfurt (31) Wahrenbrück (26 Liegnitz (16) Breslau (16) Görlitz (12) Großenhain (9) Neustadt – Eberswalde (6) Posen (6) Danzig (4) Sorau (55) Glogau (51) Wahrenbrück (19) Schwiebus (15) Guben (13) Leitmeritz (5) Krossen (24) Frankfurt (9) Lehesten (42) Frankfurt (37) Krossen (34) Neustadt–Eberswalde (32) Posen (24) Glogau (19) Kronach (13) Freystadt (10) Forchheim (7) Guben (6) Krossen (15) Glogau (10) Posen Krossen Krossen Krossen
539
A NHANG 41
Warenarten
Anzahl Pferde
Packen Federn und Wolle Unschlitt
15 3 29
Honig Zentnergut
25 77
Kupfer
147
Heringe
134
Heringe und Tonnenfisch Heringe,Tonnengut, Fisch Heringe und Fisch Heringe, Honig und Tonnenfisch Heringe und Stockfisch
7 8 17 15 27
Fisch
13
Lachs Tonnenfisch Stockfisch Honig und Tonnenfisch
15 8 3 to 8
Herkunft der Fuhrleute Krossen Krossen Glogau Sebnitz Krossen Krossen Nürnberg Schwiebus Saalfeld Lehesten Glogau Liegnitz Großenhain Sagan Freystadt Görlitz Wahrenbrück Greifenburg Freiberg Frankfurt Liebenwerda Oschatz Görlitz Frankenhausen Wahrenbrück Gotha Glogau Leisnig Frankfurt Zwickau Dippoldiswalde Adorf Sebnitz Guben Görlitz Frankfurt Oschatz Krossen Frankfurt Danzig Frankfurt
(22) (7) (31) (13) (11) (10) (7) (5) (62) (32) (15) (15) (12) (6) (5) (47) (32) (13) (13) (8) (8) (7) (7) (7) (3)
(13) (7) (7) (7) (6)
540
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 42 Wöchentliche Geleitseinnahmen im Geleitsamt Eilenburg (1. Mai 1524 bis 30. April 1525) ThHStA Weimar, Reg. Cc 676. Wochen
Einnahmen
Nachgelassen
01.05. – 07.05.1524 08.05. – 14.05.1524 15.05. – 21.05.1524 22.05. – 28.05.1524 Gesamt Mai: 29.05. – 04.06.1524 05.06. – 11.06.1524 12.06. – 18.06.1524 19.06. – 25.06.1524 26.06. – 02.07.1524 Gesamt Juni: 03.07. – 09.07.1524 10.07. – 17.07.1524 18.07. – 23.07.1524 24.07. – 30.07.1524 Gesamt Juli: I. Quartal:
21 fl. 42 fl. 29 fl. 18 fl. 111 fl. 43 fl. 38 fl. 41 fl. 56 fl. 47 fl. 172 fl. 54 fl. 50 fl. 39 fl. 33 fl. 191 fl. 508 fl.
8 gr. 18 gr. 15 gr. 6 gr. 6 gr. 18 gr. 14 gr. 19 gr. 31 gr. 18 gr. 20 gr. 30 gr. 24 gr. 20 gr. 14 gr. 9 gr. 8 gr. (für 1.792 Wagen, 20 Karren)
1 gr. 7 gr. 18 gr. 7 gr. 12 gr. 10 gr. 3 gr. 17 gr. 17 gr. 11 gr. 7 gr. 7 gr. 0 gr. 9 gr. 1 gr. 9 gr. 9 gr.
01.08. – 06.08.1524 29 fl. 12 gr. 07.08. – 13.08.1524 46 fl. 6 gr. 14.08. – 20.08.1524 40 fl. 11 gr. 21.08. – 27.08.1524 31 fl. 17 gr. Gesamt August: 148 fl. 5 gr. 28.08. – 03.09.1524 43 fl. 12 gr. 04.09. – 10.09.1524 27 fl. 11 gr. 11.09. – 17.09.1524 29 fl. 0 gr. 18.09. – 24.09.1524 21 fl. 17 gr. Gesamt September: 122 fl. 0 gr. 25.09. – 01.10.1524 49 fl. 7 gr. 02.10. – 08.10.1524 112 fl. 13 gr. 09.10. – 15.10.1524 43 fl. 10 gr. 16.10. – 22.10.1524 26 fl. 16 gr. Gesamt Oktober: 232 fl. 5 gr. II. Quartal: 1. Halbjahr:
551 fl. 18 gr. 1.060 fl. 7 gr.
2 fl.
3 fl.
4 fl. 11 fl.
0 fl. 15 gr. 1 fl. 0 gr. 1 fl. 3 gr. 0 fl. 16 gr. 3 fl. 14 gr. 1 fl. 4 gr. 0 fl. 11 gr. 0 fl. 13 gr. 0 fl. 10 gr. 2 fl. 18 gr. 1 fl. 2 gr. 1 fl. 13 gr. 0 fl. 19 gr. 0 fl. 18 gr. 4 fl. 11 gr. 12 fl. 8 gr. (für 1.570 Wagen, 16 Karren) 23 fl. 14 gr.
541
A NHANG 42
Wochen
Einnahmen
30.10. – 05.11.1524 06.11. – 12.11.1524 13.11. – 19.11.1524 20.11. – 26.11.1524 Gesamt November: 27.11. – 03.12.1524 04.12. – 10.12.1524 11.12. – 17.12.1524 18.12. – 24.12.1524 Gesamt Dezember: 25.12. – 31.12.1524 01.01. – 07.01.1525 08.01. – 14.01.1525 15.01. – 21.01.1525 22.01. – 28.01.1525 Gesamt Januar: III. Quartal:
70 fl. 32 fl. 34 fl. 30 fl. 166 fl. 49 fl. 43 fl. 54 fl. 37 fl. 184 fl. 49 fl. 111 fl. 34 fl. 34 fl. 16 fl. 230 fl. 599 fl.
4 gr. 7 gr. 2 gr. 2 gr. 16 gr. 5 gr. 2 gr. 17 gr. 4 gr. 19 gr. 19 gr. 12 gr. 14 gr. 13 gr. 14 gr. 47 gr. 10 gr.
29.01. – 04.02.1525 05.02. – 11.02.1525 12.02. – 18.02.1525 19.02. – 25.02.1525 Gesamt Februar: 26.02. – 04.03.1525 05.03. – 11.03.1525 12.03. – 18.03.1525 19.03. – 25.03.1525 25.03. – 01.04.1525 Gesamt März: 02.04. – 08.04.1525 09.04. – 15.04.1525 16.04. – 22.04.1525 23.04. – 29.04.1525 30.04.1525 Gesamt April:
37 fl. 34 fl. 34 fl. 36 fl. 143 fl. 28 fl. 34 fl. 42 fl. 43 fl. 31 fl. 151 fl. 41 fl. 43 fl. 28 fl. 43 fl. 18 fl. 144 fl.
16 gr. 9 gr. 9 gr. 8 gr. 2 gr. 3 gr. 9 gr. 2 gr. 6 gr. 3 gr. 17 gr. 5 gr. 1 gr. 18 gr. 10 gr. 13 gr. 6 gr.
IV. Quartal: 2. Halbjahr:
Nachgelassen 1 fl. 10 gr. 0 fl. 13 gr. 0 fl. 19 gr. 0 fl. 18 gr. 3 fl. 19 gr. 1 fl. 2 gr. 1 fl. 1 gr. 1 fl. 4 gr. 0 fl. 11 gr. 3 fl. 19 gr. 1 fl. 1 gr. 1 fl. 19 gr. 0 fl. 12 gr. 0 fl. 19 gr. 0 fl. 4 gr. 4 fl. 9 gr. 12 fl. 9 gr. (für 1.919 Wagen, 14 Karren) 1 fl. 3 gr. 0 fl. 13 gr. 0 fl. 18 gr. 0 fl. 15 gr. 3 fl. 8 gr. 0 fl. 15 gr. 0 fl. 19 gr. 1 fl. 1 gr. 0 fl. 19 gr. 0 fl. 12 gr. 3 fl. 14 gr. 1 fl. 1 gr. 1 fl. 2 gr. 0 fl. 15 gr. 1 fl. 1 gr. 0 fl. 10 gr. 3 fl. 10 gr.
496 fl. 13 gr. 1.096 fl. 2 gr.
12 fl. 13 gr. (für 1.401 Wagen, 26 Karren) 24 fl. 12 gr.
Gesamt 1524/1525 2.156 fl. 9 gr.
48 fl. 7 gr. (für 6.682 Wagen, 76 Karren)
542
TEIL 2: ANHÄNGE
Anhang 43 Kupfertransporte durch die Geleite Eilenburg und Torgau (1524 / 25) ThHStA Weimar, Reg. Bb 150 und Reg. Cc 1184. Ort und Datum
Pferde / Wagen Fuhrmann
Koßdorf – Torgau – Eilenburg T: 13.08.1524 5/1 Jobst von Greiffenberg Wahrenbrück – Torgau – Eilenburg T: 10.11.1524 3/1 Hans Richter von Wahrenbrück T: 14.11.1524 3/1 Hans Richter von Wahrenbrück T: 05.12.1524 12 / 2 Hans Lemberg von Liegnitz T: 14.01.1524 11 / 2 Christof Heinemann von Liegnitz T: 14.01.1524 12 / 2 Hans Lemberg und Michel Hegenicht von Liegnitz T: 19.01.1525 9/2 Hans Jhens Knecht von Großenhain T: 19.01.1525 5/1 Fritz Koller von Großenhain T: 12.02.1525 6/1 Gregor Moller von Görlitz T: 19.02.1525 9/2 Hans Jhens Knecht von Großenhain T: 09.03.1525 6/1 Gregor Müllers Knecht von Görlitz T: 17.03.1525 12 / 2 Michel Hegenicht von Liegnitz T: 17.03.1525 5/1 Hans Schmidts Knecht von Sagan T: 21.03.1525 9/2 Hans Jhens von Großenhain T: 08.04.1525 5/1 Hans Jenicke von Liegnitz T: 24.04.1525 10 / 2 Hans Schmidt von Sagan Torgau – Eilenburg – Leipzig E:15.11.1524 6/1 Hans Richter von Wahrenbrück E:06.12.1524 17 / 3 Michel Hegenicht von Liegnitz E:20.01.1525 14 / 3 Hans Ilges von Hainegrün T: 21.02.1525 10 / 2 Christof Heinemann von Liegnitz E:18.03.1525 10 / 2 Peter Günter von Grünberg E:21.03.1525 9/2 Hans Ilges von Hainegrün E:09.04.1525 10 / 2 Nickel Schultes von Glogau E:09.04.1525 11 / 2 Hans Becker von Liegnitz Wahrenbrück – Torgau – Söllichau T: 20.02.1525 10 / 2 Christof Heinemann von Liegnitz Herzberg – Torgau – Eilenburg T: 24.02.1525 15 / 3 Matthes Petzeld von Freystadt Herzberg – Torgau – Eilenburg T: 17.03.1525 10 / 2 Jacob Fiedler von Grünberg T: Torgau / E: Eilenburg
543
A NHANG 44
Anhang 44 Leipziger Waagegebühren (1518) Stadtarchiv Leipzig, Gelbes Buch, Tit. LX (F) B Nr. 9b, p. 47 – 55. Tax oder Losung in der Wage durch Jheroniman Walter gemacht Ao. 1518. Zue Leipzig seint jerlich drey Merckte. Der erste stehet an am Neuenjarstage, der ander am Sontage Jubilate, der dritt den nechisten Sontag nach Michaelis. (Am Rande: Edelleut, Prister) Edelleut und Priester geben so vil als die Burger. Was unter unser gnedigsten und gnedigen Herren, irer chur und fürstlichen Gnaden, Bischofen, Prelaten, Grafen und Ritterschaft, auch unter irer Gnaden Schutz wonet, das rechent man vor Landtsessen. Alle Marcktage den Flaischpfenning einzunemen. Alaun Anis Behemisch wolle Butter Baumwolle Behemische Seifen Czwetzschken Durchfart Drath Eysen Federn Flachs Fiesch Tunguet Fieschtron Feigen Garleder Garn Gewant Gebrantwein Glas
vom ctr. ½ gr. vom ctr. ½ gr. vom Centner 2 gr. vom ctr. 4 neu d., vom Hosichen 2 alt d. vom ctr. 2 gr. vom Faß 2 gr., vom halben 1 gr. vom ctr. 4 alte d. alle Guter, die herkommen, niedergelegt und nicht verkauft, wider aufgeladen und weggefurt werden, gibt man von jedem Stück, es sey groß ader clein, 4 d. vom ctr. ungeverlich 2 gr. von der Wage 1 alten Heller. gemain Federn vom Stain 1 alten heller, Pflaumfeder vom ctr. 1 gr. vom Stain 1 alten d. oder 2 neu d., ein Burger halb gelt. als Hering, Hecht, Feigen, Honig, der Landsasse 4 d. neu, der Frembd 8 neu d. von einer Thun. Macht der Last 4 oder 8 gr. vom ctr. 4 Pfenningk. vom ctr. ½ gr. vom 100 ½ gr., oder vom Paln 2 gr. vom ctr. 1 gr. lange Tuch der Auslender 2 gr., (der) Landseß 1 gr., kurtze Tuch der Auslender 8 d., (der) Landseß 4 d. von der Thun 6 alt d. von der Druhen 1 gr.
544
Honing Hanf Hopf Ingwer Kese Kupperwasser Kupperrauch Korn Kümel Lorber Lachs Leinwant Littmes24 Macis25 Mandel Mennige Messing Nüsse Negel Oel Piper
Pech Plech Pley Pfunden Rote Reis Rauchleder Rosin
TEIL 2: ANHÄNGE
der Frömbde von der Thun 8 d., (der) Landsesse von der Thon 4 d. vom ctr. 5 a d., vom Stain 1 alt d. von eim Gebreu 1 gr. nympt man vom Sack 1 Ort vom ctr. 4 d. neu. vom ctr. 4 d. der Auslendisch 6 d., (der) Landtseß 3 d. alt. Ungeseygerte Kupfer nach deme sie vil gelten vom fl. 1 alten d. vom Wagen 8 neu d. vom ctr. 1 gr. vom ctr. ½ gr. vom ctr. 1 gr. vom Stuck 2 alt d. vom ctr. ½ gr. von der Lagel 4 gr. vom ctr. ½ gr. vom ctr. 1 gr. vom ctr. 1 ½ gr. vom Sack 4 gr. vom Sack 1 Ort vom ctr. 1 gr. von 1 Sack, ungeverlich von 1 ½ ctr., 1 Ort und so vil die Grosse nach Antzal mehir; wan auch der Piper in Pres steiget, mocht man auch deste mehir nemen. Aber das ist der Grunt: so vil der Sack an Gelde macht, von jedem Gulden 1 alt d. zu nemen und also auch von einer jeden andern Ware. (Am Rande: grunt der losung) vom ctr. 2 alte d. vom ctr. 6 alt d. der Verkeufer 3 alt d., der Kaufer 2 alt d., der Burger 1 alten h. Die es aber uf unser gn. H. Bergkwerg füren, geben von 3 alt ß 1 alten d. neu, vom ctr. 1 neuer d. vom ctr. der Frembde 1 alt d., der Burger 1 alten Heller. der Kaufer vom ctr. 4 d. oder vom sack 1 gr., der Verkaufer vom ctr. 4 alt d. vom ctr. 4 alt d. vom 100 6 oder 7 gr. ader wie teuer das Hundert herkompt, vom fl. 1 a. d. von eim Korbe 6 d.
24 Pflanzlicher Farbstoff aus Flechten. 25 Muskatblüte.
A NHANG 44
Schollen Stockfiesch Schineysen Safran
Schwebel Stahl Saliter Seyfen Signet ader Zaichen Schmeher Schweinefleisch, Speck Sicheln Sueßholtz Schineysen Thunnenguet Thimian Unslet Wollen Wachs Weinstain Weydaschen Wismut Wagen
Ein Aufmerckungk:
545
vom Stück 3 gr. vom Stück 2 gr. vom Schock 4 d. nimpt man von eim gemainen Sack ½ fl.; ein Sack aber ist vil schwerer dan der ander, als ein Sack Ort Safran in 28 lb., aber ein Sack zimbs 40 lb. nornberg Gewicht. Das ist der Grunt, demnoch er oft in Preiß steigt und felt; uberschlegt man wie vil er gelten magk und nimpt vom Gulden 1 a. d. vom ctr. ½ gr. vom Feßle 4 d. vom ctr. 1 gr. venedisch vom ctr. 1/2 gr., behemisch vom ctr. 2 gr. Wan schon das Gut bleibt ader nicht vorkauft und hinweggefurt wirt, gibt man vor 1 Signet 4 alt d. vom ctr. 10 neu d. vom ctr. 4 neu d. vom Schock 1 gr. vom ctr. 4 d. vom Pallen 8 gr. der Landsesse von der Thun 4 d., der Frambd von der Thun 8 d. vom ctr. ½ gr. vom ctr. ½ gr. der Landtseß vom Stain 1 alt d., vom ctr. 5 ald d., Burger vom Stain 1 alt h., vom ctr. 3 neu d., Auslender vom Stain 2 neu d., vom ctr. 10 d., so er aber kauft, halb Gelt. vom ctr. der Landseß 1 gr., auslendisch 2 gr., der Burger, so er verkauft 1 alt d. vom ctr. ½ gr. vom ctr. 2 alt d. vom ctr. 1 gr. ein Furman, der Wahre oder anders reinfurt und selbst nicht vorkauft oder das er vorkauft, verrechent hat und geladen oder ungeladen wider hienaus und hinweg faren wil, der gibt vor ein Wagenzaichen 4 alt d. oder 5 neu d. und von einem Karn halb so vil. Wan ein Furman kompt und wil Zaichen haben, den sol man von ersten fragen, was er hierein gefürt und von weme und weme ers bracht habe, und wan es ware ist, die man nicht pflegt in die Wage zu libern, sondern Stückweis im Haus zuvorkaufen ohn Gewicht als Leimet und anders, das muß man denen, so nicht Burger sein, zuschreiben.
546
Zalfisch Zucker Zin
TEIL 2: ANHÄNGE
vom sechzig 5 gr. vom ctr. 2 gr. vom Faß ½ Gulden, vom ctr. 1 gr., auch vom Faß 5 gr.
Dieser vorstehender Tax ist also von vil Jaren her(...), also nach der Pause, demnach man es nit allewege nach dem fl. darnemen kan, sich auch die Leute nicht gerne von irer Gewonheit dringen lassen. Zu Zeiten, so die Ware felt, tregt es zu, so die aber steiget, tregt es abe, im Mittel mocht es ungeverlich glaich zu treffen. Wollen aber ditz ein Grunt darauf zu setzen nicht angezaigt, sondern für ein lange geubte Gewonheit, so es sich nit anders schicken wil, auch halten. (Am Rande: Thorwarter) Der Thorwarter im grymischen Thore26 gibt alle jar 4 alt Schock in die Wage vor das Reißholz. Der Thorwarter an dem eusersten hellischen Thore27 gibt alle jar 2 alt Schock von den Ledern, so vor der Wage verkauft werden, hat von einem itzlichen 1 d. Die vom Adel wollen frei sein und von solchen Heuten oder Ledern nichts geben. Beschlus des Taxs. Nach obgeschriebenen Tax kan man sich in allen Stücken nicht richten, sonder ist hirbei zu mercken, wan die Wagmeister mit eim Kaufman rechenen und der Kaufman sein verhandelt Kaufmanschatz uf 100 fl. anschlüge, sollen die Wagmeister allewege iren Tax uf 200 fl. rechen und anschlagen und also in grosserer und weniger Zal thun, domit ab sich der Kaufman in dem er mher dan er selbst ansagt, verhandelt und vergessen hette, es also dem Rath wider einkeme und sollen allewege vom fl. 1 alt d. wie vor alters genomen werden, darinnen die Wagmeister wol werden sich gegen eins jeden Gelegenhait mit Freuntlichkait und Erbarkait zu erzeigen wissen und nicht so ganz nach Hertigkait mit den Leuten handeln, damit solchs die Kaufleute nicht abscheue und der Niderlage zu Schmelerung geraiche. Es soll kain Hendler, der nicht Burger ist, kain offenen Laden haben noch mit der Elle ausmessen noch verkaufen ausserhalb des Marckt, aber in Merckten ists dem Frombden wie den Einhaimischen feil zu haben frei und ungewert.
26 Tor an der Straße nach Grimma. 27 Tor an der Straße nach Halle. Hier befanden sich die Gerberwerkstätten.
547
A NHANG 45
Anhang 45 Warenquantitäten im Geleitsamt Borna (1524 / 25 und 1525 / 26) ThHStA Weimar, Reg. Bb 676, 677. Woche 1524 / 25
Güter
Korn
01.05. – 07.05.1524 08.05. – 14.05.1524 15.05. – 21.05.1524 22.05. – 28.05.1524 29.05. – 04.06.1524 05.06. – 11.06.1524 12.06. – 18.06.1524 19.06. – 25.06.1524 26.06. – 02.07.1524 03.07. – 09.07.1524 10.07. – 16.07.1524 17.07. – 23.07.1524 24.07. – 30.07.1524 31.07. – 06.08.1524 07.08. – 13.08.1524 14.08. – 20.08.1524 21.08. – 27.08.1524 28.08. – 03.09.1524 04.09. – 10.09.1524 11.09. – 17.09.1524 18.89. – 24.89.1524 25.09. – 01.10.1524 02.10. – 08.10.1524 09.10. – 15.10.1524 16.10. – 22.10.1524 23.10. – 29.10.1524 30.10. – 05.11.1524 06.11. – 12.11.1524 13.11. – 19.11.1524 20.11. – 26.11.1524 27.11. – 03.12.1524 04.12. – 10.12.1524
81 / 18 39 / 8 29 / 7 3/1 12 / 4 28 / 5 24 / 4 34 / 9 / 1 96 / 20 / 1 32 / 7 / 2 41 / 9 70 / 14 46 / 8 8/2 8/2 25 / 5 / 1 33 / 6 / 3 4/1 8/2 23 / 5 / 1 4/1 42 / 8 591 / 132 / 4 99 / 21 / 4 20 / 4 66 / 12 56 / 11 39 / 8 / 1 53 / 10 54 / 11 37 / 7 / 2 5/1/1
209 / 55 209 / 54 251 / 68 141 / 35 224 / 52 109 / 25 130 / 33 283 / 73 / 1 137 / 36 224 / 59 136 / 34 274 / 66 208 / 50 255 / 64 118 / 34 / 2 182 / 43 119 / 31 137 / 36 / 3 98 / 23 101 / 26 199 / 53 / 1 121 / 29 56 / 14 170 / 44 93 / 27 / 2 105 / 27 129 / 32 94 / 24 60 / 14 149 / 35 83 / 22 182 / 43
Salz 43 / 10 / 1 24 / 5 / 4 93 / 17 / 7 74 / 16 / 6 87 / 18 / 5 34 / 8 / 6 59 / 12 / 6 35 / 6 / 5 49 / 11 / 5 42 / 9 / 9 69 / 14 / 6 35 / 6 / 8 61 / 10 / 7 76 / 17 / 4 14 / 3 105 / 18 / 8 51 / 10 / 7 32 / 5 / 6 45 / 8 / 4 60 / 12 / 10 20 / 5 / 6 35 / 6 / 1 10 / 2 / 4 27 / 6 / 4 101 / 17 / 9 16 / 3 / 3 71 / 12 / 8 40 / 9 / 3 83 / 18 / 4 55 / 19 / 4 50 / 10 / 4 23 / 5 / 3
Holz 151 / 38 108 / 28 153 / 36 133 / 33 128 / 22 106 / 22 86 / 18 222 / 58 153 / 29 215 / 55 165 / 37 208 / 49 169 / 39 214 / 54 74 / 19 / 1 231 / 47 161 / 40 145 / 36 130 / 29 125 / 32 198 / 53 129 / 30 59 / 14 195 / 50 140 / 32 105 / 27 151 / 35 139 / 34 74 / 18 148 / 34 108 / 27 134 / 29
548
TEIL 2: ANHÄNGE
Woche 1524 / 25
Güter
Korn
Salz
Holz
11.12. – 17.12.1524 18.12. – 24.12.1524 25.12. – 31.12.1524 01.01. – 07.01.1525 08.01. – 14.01.1525 15.01. – 21.01.1525 22.01. – 28.01.1525 29.01. – 04.02.1525 05.02. – 11.02.1525 12.02. – 18.02.1525 19.02. – 25.02.1525 26.02. – 04.03.1525 05.03. – 11.03.1525 12.03. – 18.03.1525 19.03. – 25.03.1525 26.03. – 01.04.1525 02.04. – 08.04.1525 09.04. – 15.04.1525 16.04. – 22.04.1525 23.04. – 29.04.1525
26 / 6 / 2 44 / 6 170 / 32 461 / 105 / 4 54 / 12 / 3 – 36 / 7 90 / 15 48 / 11 – 44 / 8 / 2 77 / 15 / 1 48 / 10 2/2 28 / 6 11 / 2 / 3 – – – 8/2
84 / 20 71 / 19 20 / 5 61 / 15 69 / 12 / 1 31 / 8 20 / 5 / 1 50 / 13 89 / 22 57 / 14 43 / 12 58 / 15 73 / 20 57 / 14 48 / 13 34 / 9 92 / 26 53 / 15 128 / 33 109 / 28
38 / 10 / 3 21 / 4 / 4 44 / 8 57 / 12 / 1 71 / 15 36 / 7 / 3 105 / 18 / 7 90 / 17 5/1/2 112 / 22 / 3 53 / 11 / 1 61 / 10 / 3 1/1 74 / 12 / 2 56 / 11 / 2 79 / 16 / 6 31 / 6 / 1 78 / 16 / 4 44 / 8 / 4 44 / 9 / 2
88 / 21 71 / 19 20 / 5 83 / 20 34 / 11 57 / 13 81 / 12 36 / 10 89 / 22 43 / 11 66 / 15 86 / 20 63 / 17 93 / 20 104 / 24 71 / 16 118 / 32 123 / 30 152 / 37 129 / 32
Gesamt 1524 / 25: Güter 2.857 Pferde Korn 6.233 Pferde Salz 2.719 Pferde Holz 6.264 Pferde
602 Wagen 38 Karren 1.579 Wagen 11 Karren 523 Wagen 214 Karren 1.491 Wagen 1 Karren
Alle Angaben in: Pferde / Wagen / Karren.
549
A NHANG 45
Woche 1525 / 26 Güter
Korn
Salz
Holz
01.05. – 06.05. 07.05. – 13.05. 14.05. – 20.05. 21.05. – 27.05. 28.05. – 03.06. 04.06. – 10.06. 11.06. – 17.06. 18.06. – 24.06. 25.06. – 01.07. 02.07. – 08.07. 09.07. – 15.07. 16.07. – 22.07. 23.07. – 29.07. 30.07. – 05.08. 06.08. – 12.08. 13.08. – 19.08. 20.08. – 26.08. 27.08. – 02.09. 03.09. – 09.09. 10.09. – 16.09. 17.09. – 23.09. 24.09. – 30.09. 01.10. – 07.10. 08.10. – 14.10. 15.10. – 21.10. 22.10. – 28.10. 29.10. – 04.11. 05.11. – 11.11. 12.11. – 18.11. 19.11. – 25.11. 26.11. – 02.12. 03.12. – 09.12. 10.12. – 16.12. 17.12. – 23.12. 24.12. – 30.12. 31.12. – 06.01. 07.01. – 13.01. 14.01. – 20.01.
110 / 29 69 / 16 153 / 38 100 / 28 60 / 16 76 / 21 74 / 20 52 / 13 74 / 20 125 / 31 58 / 15 83 / 22 79 / 19 103 / 28 61 / 16 45 / 12 57 / 12 29 / 8 49 / 12 45 / 12 40 / 11 85 / 22 31 / 8 18 / 5 88 / 22 74 / 18 58 / 15 65 / 15 53 / 14 56 / 14 31 / 7 36 / 9 36 / 9 109 / 26 20 / 2 34 / 8 20 / 3 13 / 4
15 / 6 39 / 10 15 / 7 31 / 8 22 / 8 43 / 11 38 / 8 20 / 7 35 / 10 25 / 8 26 / 6 24 / 9 8/3 5/3
103 / 33 70 / 15 113 / 28 78 / 22 84 / 22 67 / 16 71 / 17 81 / 19 90 / 23 102 / 24 52 / 13 62 / 18 59 / 15 87 / 24 45 / 12 33 / 9 49 / 12 41 / 10 78 / 19 70 / 15 50 / 10 101 / 23 27 / 7 20 / 5 43 / 10 58 / 13 22 / 5 35 / 8 33 / 9 54 / 13 24 / 5 66 / 13 62 / 13 95 / 23 16 / 3 4/1 48 / 9 40 / 7
63 / 13 349 / 91 62 / 18 33 / 9 56 / 12 27 / 8 18 / 6 17 / 6 50 / 12 18 / 5 23 / 6 28 / 7 1/1 2/2 9/3 11 / 7 7/4 5/2 16 / 4 43 / 11 4/1 26 / 7 319 / 81 51 / 14 19 / 5 44 / 8 33 / 7 32 / 6 53 / 14 44 / 10 79 / 16 29 / 9 28 / 6 52 / 12 79 / 16 610 / 149 136 / 29 130 / 32
12 / 4 18 / 6 13 / 3 30 / 7 17 / 7 30 / 7 42 / 7 11 / 3 12 / 6 21 / 8 16 / 6 18 / 5 13 / 3 18 / 5 3/3 53 / 13 42 / 13 18 / 7 12 / 2 37/3 6/3 8/3
Tuch
Blei
18 / 5 8/2 1/1
10 / 2
3/1 22 / 4 12 / 2 4/2
18 / 3 18 / 3
2/1 4/1 3/1
3/1
75 / 19 1/1 1/1 1/1 17/1
19 / 5 1/1 1/1 31 / 6
12 / 2
12 / 2 10 / 2 6/1
550
TEIL 2: ANHÄNGE
Woche 1525 / 26 Güter
Korn
Salz
Holz
21.01. – 27.01. 28.01. – 03.02. 04.02. – 10.02. 11.02. – 17.02. 18.02 / 24.02. 25.02. – 03.03. 04.03. – 10.03. 11.03. – 17.03. 18.03. – 24.03. 25.03. – 31.03. 01.04. – 07.04. 08.04. – 14.04. 15.04. – 21.04. 22.04. – 28.04. 29.04.
92 / 24 124 / 28 47 / 11 98 / 23 142 / 30 34 / 10 50 / 10 36 / 11 49 / 12 4/1 22 / 5 36 / 12 65 / 19 505 / 132 24 / 6
32 / 7 69 / 16 69 / 16 46 / 10 76 / 19 50 / 12 42 / 10 58 / 13 32 / 7 28 / 7 93 / 22 54 / 14 120 / 34 54 / 15
13 / 3 41 / 12 25 / 7 2/2 22 / 7 3/3 2/2 42 / 13 13 / 9 58 / 13 26 / 9 26 / 10 39 / 9 10 / 8
14 / 4 35 / 8 30 / 7 79 / 16 24 / 6 16 / 4 38 / 8 4/1 10 / 2 95 / 22 54 / 14 89 / 24 57 / 13
Gesamt 1525 / 26: Güter Korn Salz Holz Tuch Blei
3.934 Pferde 983 Wagen 3.857 Pferde 739 Wagen 1.118 Pferde 336 Wagen 2.778 Pferde 649 Wagen 222 Pferde 65 Wagen 151 Pferde 27 Wagen
Alle Angaben in: Pferde / Wagen / Karren.
Tuch
Blei
1/1
1/1
21 / 6 2/2 21 / 6
24 / 4
551
A NHANG 46
Anhang 46 Herkunft der Fuhrleute auf der via imperii im Geleitsamt Borna (1525 / 26) ThHStA Weimar, Reg. Bb 677. Transporte zu den Märkten Jubilate Michaelis Neujahr 1525 1525 1526 Zwickau 58 / 15 - 1 Wunsiedel 64 / 15 Adorf 16 / 4 Hof 6/1 Oelsnitz 3/1 Eger – Bayreuth 4/1 Plauen 8/2 Weißenstadt – Kronach 8/2 Schleiz – – Nabburg28 – Gefell29 – Bindlach30 Auerbach – Schmölln – Wimpfen – Nürnberg – – Gefrees31 – Schwand32 – Spielmes33 Koburg 4/1 Rabenstein – Neunkirchen – Mißlareuth – Werdau – Kulmbach – Gesamt
24 / 5 - 4 137 / 29 - 2 78 / 17 97 / 21 28 / 7 72 / 16 28 / 7 52 / 11 4/1 19 / 4 - 1 4/1 10 / 2 - 1 – 16 / 4 4/1 8/2 – 18 / 4 4/1 – – 10 / 2 – 7/2 – – – 8/2 – 8/2 3/1 – 4/1 – – – – 4/ 1 – – – – – – – 4/ 1 4/1 – – – – – 1/0 -1 –
171 / 42 - 1 186 / 43 - 5 470 / 103 - 4
Transporte insgesamt Jubilate 1526 72 / 16 - 3 66 / 15 20 / 5 12 / 3 14 / 3 13 / 3 - 1 4/1 4/1 – – – 4/1 – – – – – – – 4/1 – – – – 4/1 – 3/0 -3
504 / 111 - 38 499 / 110 176 / 43 130 / 36 52 / 11 - 1 33 / 7 - 2 24 / 6 24 / 6 18 / 4 12 / 3 14 / 3 11 / 3 10 / 2 8/2 8/2 7/2 4/1 4/1 4/1 4/1 4/1 4/1 4/1 4/1 4/1 3/0-3 2/1
220 / 50 - 7
1.571 / 355 - 44
552
TEIL 2: ANHÄNGE
Nabburg28 Gefell29 Bindlach30 Gefrees31 Schwand32 Spielmes33
28 29 30 31 32 33
An der Straße zwischen Weiden und Regensburg. Südwestlich Plauen. Nördlich Bayreuth. Zwischen Hof und Bayreuth. Bei Plauen. Bei Schleiz, südlich Mißlareuth.
A NHANG 47
553
Anhang 47 Geleitsordnung von Hof (1502) Entnommen aus: Landpuech über die stat und das ambt zum Hof, soweit das raicht, mitsambt Naylein, Resaw und ander zugehorung. 1502, in: Quellen zur alten Geschichte des Fürstenthums Bayreuth, hrsg. von Christian MEYER, Bd. 1, Bayreuth 1895, S. 97–98. Glait. Wohin und wieweit die Herschaft vom Hof aus zu gleiten hat und was ein Gleitsman davon zu Lon und Ufzuheben hat volgt nacheinander. Der Herschaft Gleit wird vom Hof aus gepraucht und geübt, wie hernach volgt: Erstlich vom Hof aus gein Plawen, dohin sind drei Meil wegs; dohin hat die Herschaft zu gleiten; desgleichen die Fursten von Sachsen widerumb von Plawen geyn Hofe uf beder Herschaft widerrufen. Ist die Grenz des Furstenthumbs und Gleits zwischen dem Hof und Plawen zwischen Grossen- und Klein-Zobern. Das acht man auch zwischen beden Ssteten uf dem halben Weg. Vom Hof aus gein Olschnitz gleit die Herschaft und herwider die Fursten von Sachsen und Olschnitz geim Hof. Ist die Grenz des Furstenthumbs und Glaits zu Neunkirchen im Pach. Vom Hofe aus gein Adorf und furter aus geym Schonbach hat die Herschaft zu gleiten; desgleichen die Fursten von Sachsen widerumb gein Hof. Vermayn die Eltzsten, als solt die Greniz sein bei Adorf, aber nach anzeigen der Greniz, die das Furstenthumb an dem End schaidt, mus sein (...) Vom Hof aus hat die Herschaft zu gleiten uf der Strassen gein Weida bis gein Pawsa; das sind vier Meil Wegs; und herwider die Fursten von Sachsen von Pawsa geym Hofe. Vermaynen die Alten, als solt Pawsa die Greniz sein, dann dieweil hab die Herschaft zu Brandenburg allweg dohin und herwider gleitt; aber die Unterschid solchs Gleits mag auch genomen werden an der Greniz, die do schaidt die Furstenthumb und Halsgericht. Die Herschaft glaitt vom Hof aus gein Neuenstat an der Orla, und die Herzogischen herwider geym Hof. Die Unterschaid desselben mag auch genomen werden bei der Greniz der Furstenthumb. Vom Hof aus glaitt die Herschaft uf Mißlereut, furter gein Pawsa und von Pawsa bis gein Weida für die Stat; do gleiten die Herzogischen wider bis gein Hof. Und soll die Unterschaid desselben angezeigt werden durch den Vertrag mit Herzog Wilhelm ufgericht; darnach soll gefragt werden.
554
TEIL 2: ANHÄNGE
Die Herschaft glaitt vom Hof aus uf der Strassen geym Gefell, dadurch oder neben hyn, wie es die Strassen gibt, uf Slaiz und durch Slaiz furthyn gein Awmen. Sind 6 Meil Wegs, ist die bequembst und nechst Straß gein Leiptzk. Und die Herrn von Sachsen haben herwider zu gleiten bis gein Schlayz und weiter herwider nit. Und wer furter von Slaiz geim Hof will Gleit haben, der mus das zum Hofe holen lassen. Aber zu Abruch, Mynderung und Nachteil der Herschaft haben Herzog Fridrich, Churfürst, und Herzog Johanns zu Sachsen in vergangen Jaren diese Strassen in irem Land abgelegt und die Furleut benötigt, daß sie von Leiptzk aus faren müssen uf Porn, dodannen uf Aldemburgk, furter uf Zwickau, weiter uf Plawen und darnach erst geym Hof. Desgleichen mus man den Weg vom Hof aus durch die itzbenanten Stet hinein gein Leiptzk auch nemen, anders die Furleut werden in dem herzogischen Land umbgeaehlagen, das doch vor alter nicht gebest noch gebraucht ist. Darumb dan Marggraf Friderich von Brandenburg in laut der Erbeynung für ir Rethe zu Recht komen ist, die haben das s. Gn. aberkant, über das sich s. Gn. darumb Kuntschaft zu stellen erboten; aber dieselb hat nicht gehört wollen werden, wie dann dasselb die Gerichtsacta anzeigen. Vom Hof aus geim Lobenstein und von dann wider geim Hof. Die Herschaft gleit auch vom Hof aus gein Eger, und herwider desgleichen vom Hof gein Lesten und Lawenstein herwider.
555
A NHANG 48
Anhang 48 Wasserzolleinnahmen in Torgau (1524 / 25 und 1525 / 26) 1. Torgau: Wasserzoll vom 1. Mai 1524 bis 30. April 1525 ThHStA Weimar, Reg. Cc 1184. Datum
Floß / Schiff / ? 34 Besatzung
Herkunft
Ziel
02.05.1524 1 Floß Pirna, Tetschen Wittenberg L: 7 ß Bauholz, 8 ß Sparren, 14 ß Bretter, 5 ß Latten, 60 Schindeln, 6 Mühlsteine G: Geleitsfrei / kurfürstlicher Geleitsbrief 04.05.1524 1 Floß 19 Knechte Pirna L: Bauholz, Bretter, Schindeln G: 3 fl. 13 gr.
Wittenberg
06.05.1524 1 Schiff 4 Knechte L: ¾ Kalkstein G: 16 gr.
(Wittenberg)
Wittenberg
07.05.1524 1 Schiff 8 Knechte L: 1 Ruthe ¾ Kalkstein G: 32 gr.
Pirna
Wittenberg
07.05.1524 ? 3 Knechte L: Schindel, Bretter G: 6 gr.
Alten-Dresden (hier) ausgewaschen
14.05.1524 1 Schiff 10 Knechte L: 30 Mühlsteine G: 5 fl. 15 gr.
Pirna
?
19.05.1524 ? 2 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 4 gr.
Alten-Dresden
?
19.05.1524 1 großes Floß 36 Knechte Cloden L: Bauholz, Bretter, 1 Ruthe Kalkstein G: 6 fl. 18 gr.
Wittenberg
34 Fragezeichen bedeuten, dass hier keine Eintragungen über das Fahrzeug vorlagen. Wenn aber gleichzeitig vermerkt wird ausgewaschen, dann kann es sich nur auf Flöße beziehen. Beim Auswaschen wurden die unteren Stämme vom Schmutz und Unrat gesäubert und anschließend das Floß aufgelöst.
556
TEIL 2: ANHÄNGE
Datum
Floß / Schiff / ? Besatzung
20.05.1524 L: G: 27.05.1524 L: G: 27.05.1524 L:
Herkunft
Ziel
L: G: 31.05.1524 L: G:
1 Floß 3 Knechte Alten-Dresden Pretzsch Schindeln, Bretter 8 gr. 1 neues Schiff 5 Knechte (Wittenberg) Pretzsch ¾ Kalkstein, 61 Bauhölzer 20 gr. 1 Schiff 22 Knechte (Magdeburg) Wittenberg 19 Mühlsteine u. a. 1 Floß: Mühlsteine mit 14 Knechten, Bauholz und Bretter mit 8 Knechten 50 Mühlsteine 11 fl. 1 gr. ? Alten-Dresden (hier) gewaschen Bretter hergebracht 2 gr. ? 1 Knecht Alten-Dresden z. T. ausgewaschen und sich selbst Pretzsch Bretter hergebracht 6 gr. ? 4 Knechte Alten Dresden ausgewaschen Schindel, Bretter 7 gr., 1 gr. erlassen
31.05.1524 L: G: 31.05.1524
1 Schifflein 2 Knechte Seifen 4 gr. 1 Schiff
L: G: 31.05.1524 L: G: 31.05.1524 L: G:
180 Scheffel Weizen 7½ gr.35 ? 2 Knechte Schindel, Bretter 4 gr. 1 Schiff 55 Fäßlein mit Salz 13 gr. 9 d.36
L: G: 28.05.1524 L: G: 29.05.1524
35 Für 1 Scheffel 1 n h. genommen. 36 Von einem Faß 3 n h.
Dresden
hier ausgeladen
Dresden
Mühlberg hier ausgeladen
Alten-Dresden ausgewaschen
Wittenberg
Dresden
557
A NHANG 48
Datum
Floß / Schiff / ? Besatzung
Herkunft
Ziel
13.06.1524 1 Floß 8 Knechte L: Bauholz, Bretter, Sparren G: 32 gr.
Tetschen
Wittenberg
14.06.1524 ? 8 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 6 gr.
Alten-Dresden wäscht aus
23.06.1524 1 Floß 42 Knechte L: Bretter, Schindeln G: 8 fl.
Cloden
23.06.1524 ? 2 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 4 gr.
Alten-Dresden ausgewaschen
24.06.1524 ? 3 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 6 gr.
Alten-Dresden ausgewaschen
24.06.1524 1 Floß 2 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 4 gr.
(Pretzsch)
25.06.1524 ? 2 Knechten L: Bretter, Schindeln G: 4 gr.
Alten-Dresden Wäscht aus
26.06.1524 1 Schiff L: Kalkstein G: 40 gr.
Pirna
10 Knechte
Wittenberg
Pretzsch
Wittenberg
04.07.1524 2 Flöße 4 Knechte Alten-Dresden ausgewaschen L: Bauholz, Bretter, Schindeln G: 8 gr. 06.07.1524 ? 1 Knecht Alten-Dresden ausgewaschen und selbst L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 12.07.1524 ? 2 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 8 gr.
(Wittenberg)
16.07.1524 ? 11 Knechte Dresden L: Sparrenholz, Bretter, Schindeln G: 40 gr.
Pretzsch
Wittenberg
558
Datum
TEIL 2: ANHÄNGE
Floß / Schiff / ?
24.07.1524 L: G: 24.07.1524 L: G: 26.07.1524 L: G: 29.07.1524 L: G: 29.07.1524 L: G: 02.08.1524 L: G: 04.08.1524 L: G: 08.08.1524 L: G: 18.08.1524 L: G: 18.08.1524 L: G: 20.08.1524 L: G: 20.08.1524 L: G: 20.08.1524 L: G:
Besatzung
Herkunft
? 5 Knechte Alten-Dresden Schindeln, Bretter 10 gr. ? 2 Knechte Alten-Dresden Schindeln, Bretter 4 gr. ? 2 Knechte Alten-Dresden Schindeln, Bretter 4 gr. ? für sich Dresden 4 ß Bretter 2 gr. ? 2 Knechte Alten-Dresden Schindeln 4 gr. ? 2 Knechte Alten-Dresden Schindeln, Bretter 8 gr. ? 2 Knechte Alten-Dresden Schindeln, Bretter 4 gr. 1 gr. Floß 22 Knechte (Magdeburg) Bauholz, Bretter, Schindeln 4 fl. 4 gr. 1 Floß 7 Knechte (Aken) Bretter, Schindeln, Sparren 28 gr. 1 neues Floß Pirna 12 ß Bretter, 63 Schindeln Geleitsfrei 1 Floß 13 Knechte Pirna Bauholz, Bretter, 2 ß Werkstücke 2 fl. 10 gr. 1 Floß 28 Mühlsteine, Bohlen, Leuffer Geleitsfrei ? 3 Knechte Alten-Dresden Schindeln, Bretter 6 gr.
Ziel ausgewaschen
ausgewaschen
wäscht aus
wäscht aus
wäscht aus
Pretzsch
wäscht aus
Wittenberg
Wittenberg
Magdeburg
Wittenberg
ausgewaschen
559
A NHANG 48
Datum
Floß / Schiff / ?
Besatzung
Herkunft
23.08.1524 ? 2 Knechte Alten-Dresden L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 04.09.1524 ? Alten-Dresden L: 4 ß Bretter G: 2 gr. 06.09.1524 ? 3 Knechte Moren L: Bauholz, Fellinge G: 12 gr. 06.09.1524 ? 2 Knechte Alten-Dresden L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. Mo. p. ? So. tamber ? 3 Knechte Alten-Dresden L: Bauholz, Schindeln, Bretter G: 6 gr. Do. 1 Schifflein 2 Knechte Meißen L: Krämerei G: 4 gr. Do. ? 4 Knechte Tetschen L: Böttgerholz G: 16 gr. Fr. ? 2 Knechte Alten-Dresden L: Schindel, Bretter G: 4 gr. Fr. ? 2 Knechte Alten-Dresden L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. Sa. ? 2 Knechte Alten-Dresden L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 21.09.1524 ? 2 Knechte (Wittenberg) L: Schindeln, Bretter G: 8 gr. 25.09.1524 1 Kahn Aussig L: Böhmischer Käse, Kirschen G: 1 gr. 10.10.1524 1 Floß 11 Knechte (Magdeburg) L: Bauholz, 32 Mühlsteine G: 3 fl. 9 gr.
Ziel ausgewaschen
ausgewaschen
Wittenberg
ausgewaschen
ausgewaschen
hinaufwärts
Wittenberg
ausgewaschen
ausgewaschen
ausgewaschen
Pretzsch
ausgeladen
Wittenberg
560
Datum
TEIL 2: ANHÄNGE
Floß / Schiff / ?
Besatzung
12.10.1524 ? 3 Knechte L: Bauholz, Bretter G: 12 gr.
Herkunft
Ziel
Pirna
Wittenberg
12.10.1524 1 Floß 21 Knechte (Magdeburg) L: Bauholz, Bretter, Schindeln, 24 Mühlsteine G: 8 fl. 12 gr., 1 gr. erlasssen
Wittenberg
13.10.1524 1 Floß 28 Knechte Dresden L: Bauholz, Schindeln, Sparren, Bretter G: 3 fl. 9 gr.
Wittenberg
13.10.1524 1 Floß 5 Knechte L: Böttgerholz G: 20 gr.
Leippe
Wittenberg
16.10.1524 ? 2 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 4 gr.
Alten-Dresden ausgewaschen
18.10.1524 ? L: Fellinge G: 2 gr. für sich
(Pretzsch)
18.19.1524 ? 3 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 6 gr.
Alten-Dresden ausgewaschen
21.10.1524 ? L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. für sich
Alten-Dresden ausgewaschen
21.10.1524 ? 2 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 4 gr.
Alten-Dresden ausgewaschen
30.10.1524 1 Floß 3 Knechte Tetschen L: Bauholz, Bretter, Schindeln G: 12 gr. 04.11.1524
?
1 Knecht und sich L: Schindeln, Bretter G: 4 gr.
Pretzsch
Pretzsch
Alten-Dresden ausgewaschen
04.11.1524 ? für sich Alten-Dresden ausgewaschen L: Schindeln, Bretter., Böttgerholz G: 2 gr.
561
A NHANG 48
Datum
Floß / Schiff / ?
06.11.1524 L: G: 09.11.1524 L: G: 12.11.1524 L: G: 14.11.1524 L: G: 15.11.1524 L: G: 16.11.1524 L: G: 04.12.1524 L: G: 11.02.1525 L: G: 11.02.1525 L: G: 18.02.1525 L: G: 21.02.1525 L: G: 23.02.1525 L: G:
Besatzung
Herkunft
Ziel
1 gr. Kahn 2 Knechte Leitmeritz Leitmeritz 2 ½ Faß Wein hergebracht, fährt 63 Tafelglas zurück 4 gr. 1 Kahn 1 Knecht Aussig Wittenberg und sich Böhmischer Käse 4 gr. ? 2 Knechte Alten-Dresden Pretzsch Bretter 8 gr. ? 2 Knechte Alten-Dresden ausgewaschen Böttgerholz, Bretter 4 gr. ? 2 Knechte Sanchsdorf ? ausgewaschen Böttgerholz 4 gr. ? 2 Knechte Alten-Dresden ausgewaschen Bretter, Schindel 4 gr. ? 4 Knechte Schandau ausgewaschen Böttgerholz 8 gr. ? 2 Knechte Alten-Dresden ausgewaschen Schindeln, Bretter 4 gr. ? 3 Knechte Alten-Dresden ausgewaschen Schindeln, Bretter 6 gr. ? (Wittenberg) Pretzsch 2 ½ ß Bretter, ein wenig Buchbretter 2 gr. ? 6 Knechte (Lauenburg?) Wittenberg 16 Mastbäume 20 gr., ein Vorfließer geleitsfrei ? 1 Knecht Alten-Dresden ausgewaschen und sich Böttgerholz 4 gr.
562
Datum
TEIL 2: ANHÄNGE
Floß / Schiff / ?
02.03.1525
?
Besatzung 2 Knechte
Herkunft
Ziel
Alten-Dresden 1 Knecht wäscht Bretter aus 1 Knecht + Bretter nach Prettin
L: Schindeln, Bretter G: 6 gr. 13.03.1525 1 gr. Kahn 2 Knechte Dresden L: Böhmischer Käse, Seife ausgeladen G: 4 gr. 13.03.1525 ? 2 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 4 gr.
Alten-Dresden ausgewaschen
14.03.1525
Alten-Dresden ausgewaschen
?
1 Knecht und sich L: Schindeln, Bretter G: 4 gr.
15.03.1525 ? 2 Knechte Alten-Dresden ausgewaschen L: Schindeln, Bretter, Bauholz G: 4 gr. 24.03.1525 ? 2 Knechte Leitmeritz L: 8 Faß Wein, böhmischer Käse G: 4 gr.
hier verkauft
28.03.1525 1 Flößlein 3 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 6 gr.
Alten-Dresden hier verkauft
28.03.1525 ? 2 Knechte L: Bretter, Schindel gekauft G: 4 gr.
(Pretzsch)
29.03.1525
Alten-Dresden ausgewaschen
?
1 Knecht und sich L: Bretter, Schindeln G: 4 gr.
31.03.1525 ? für sich L: Schindeln, Schubkarren G: 2 gr. 04.04.1525 1 kleines Floß 6 Knechte L: Bauholz G: 24 gr.
nach Pretzsch geflößt
Alten-Dresden allhier verkauft
?
Wittenberg
563
A NHANG 48
Datum
Floß / Schiff / ?
06.04.1525 L: G: 07.04.1525 L: G: 13.04.1525 L: G: 15.04.1525 L: G: 16.04.1525 L: G: 19.04.1525 L: G: 20.04.1525 L: G: 21.04.1525 L: G: 21.04.1525 L: G: 22.04.1525 L: G:
Besatzung
Herkunft
?
1 Knecht Alten-Dresden und sich Schindeln, Bretter 4 gr. ? 2 Knechte Alten-Dresden Schindeln, Bretter 4 gr. 1 großes Floß 20 Knechte (Aken) Bauholz, Bretter, Schindeln 3 fl. 17 gr. 1 großes Floß 25 Knechte Pirna Bauholz, Bretter, 8 Schleif-, 42 Mühlsteine 13 fl. 1 gr. 1 Floß 15 Knechte Dresden Bretter 2 fl. 18 gr. 1 Floß 16 Knechte Dresden Bauholz, Schindeln, Bretter 3 fl. 1 gr. 1 großes Floß 40 Knechte Schandau Bauholz, Bretter, Schindeln 7 fl. 13 gr. 1 Floß Tetschen Bauholz, Bretter 4 fl. 20 gr. 1 Schiff 13 Knechte Pirna 31 Mühlsteine, 4 Boddem? 6 fl. 6 gr. 1 Floß 25 Knechte Alten-Dresden Bauholz, Bretter, Schindeln 4 fl. 16 gr.
Gesamt Gebühren 1524 / 25: (48 ß 6 gr.) = 137 fl. 9 gr. L G
Ladung Gebühren
Ziel ausgewaschen
ausgewaschen
Wittenberg
Wittenberg
Wittenberg
Wittenberg
Wittenberg
Wittenberg
Wittenberg
Wittenberg
564
TEIL 2: ANHÄNGE
2. Torgau: Wasserzoll vom 1. Mai 1525 bis 28. April 1526 ThHStA Weimar, Reg. Cc 1186. Datum
Schiffs- / Floßführer
02.05.1525 L: G: 10.05.1525 L: G: 11.05.1525 L: G: 11.05.1525
Besatzung Herkunft
L: G: 13.05.1525 L: G: 19.05.1525 L: G: 25.05.1525 L: G: 01.06.1525 L: G: 04.06.1525
Wolf Fischer 1 Knecht Schindeln, Bretter 4 gr. Michel Moller 2 Knechte Schindeln, Bretter 4 gr. Martin Hase 2 Knechte Schindeln, Bretter 4 gr. Geleitsmann 2 Knechte von Pretzsch Schindeln, Bretter von Torgau 4 gr. Simon Storm 2 Knechte Bolgerstangen? 4 gr. Simon Bottner 2 Knechte Schindeln, Bretter 3 gr. Lenhart Gertner 1 Knecht Bretter, Schindeln 4 gr. Martin Hase 2 Knechte Schindeln, Bretter 4 gr. Benedict Klarmann 1 Knecht
L: G: 04.06.1525 L: G: 04.06.1525 L: G:
4 ß Bretter 4 gr. Wolf Fischer 2 Knechte Bretter, Schindeln 4 gr. Michel Moller 2 Knechte Schindeln, Bretter 4 gr.
Ziel
Alten-Dresden ausgewaschen
Alten-Dresden ausgewaschen
Alten-Dresden ausgewaschen
(Pretzsch)
Pretzsch
Sansdorf ?
ausgewaschen
Altendorf
ausgewaschen
Alten-Dresden ausgewaschen
Alten-Dresden ausgewaschen.
Dresden
Wittenberg, dort am 13.06.1525
Alten-Dresden ausgewaschen Alten-Dresden ausgewaschen
565
A NHANG 48
Datum
Schiffs- / Floßführer
07.06.1525 Hans Hapke L: Radspeichen G: 3 gr., 1 gr. erlassen 15.06.1525 Wolf Fischer L: Schindel. Bretter G: 4 gr. 19.06.1525 Leonhard Gertner L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 19.06.1525 Jorg Erzgreber L: Bretter G: 4 gr. 19.06.1525 Michel Moller L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 19.06.1525 Martin Hase L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 19.06.1525 Endres Thomelin L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 20.06.1525 Hans Richter L: Böttgerholz G: 4 gr. 02.07.1525 Linhart Gertner L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 04.07.1525 Wolf Fischer L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 06.07.1525 Thomas Fritzsch L: Schindeln, Bretter G: 8 gr. 09.07.1525 Michel Moller L: Schindeln, Bretter G: 4 gr.
Besatzung Herkunft
Ziel
1 Knecht
Schandau
ausgewaschen
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
2 Knechte
Sapsdorf
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
2 Knechte
(Wittenberg)
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
ausgewaschen
Pretzsch
566
Datum
TEIL 2: ANHÄNGE
Schiffs- / Floßführer
09.07.1525 L: G: 19.07.1525
Besatzung Herkunft
Martin Hase 2 Knechte Schindeln, Bretter 4 gr. Jorg Erzgreber 2 Knechte
L: Schindeln, Bretter G: 6 gr. 23.07.1525 Martin Wingkler 4 Knechte L: G: 28.07.1525 L: G: 11.08.1525 L: G: 15.08.1525
Schindeln, Bretter 16 gr. Wolf Fischer 2 Knechte Schindeln, Bretter 4 gr. Jorg Erzgreber 1 Knecht Bretter 4 gr. Hans Fischer 3 Knechte
L: Bretter, Sparrholz G: 12 gr. 18.08.1525 Linhart Gertner 2 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 19.08.1525 Michel Moller 2 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 24.08.1525 Martin Winkler im Kahn L: Schaufeln G: 1 gr. 31.08.1525 Clemen Scherer 8 Knechte L: Bauholz, ¾ Kalkstein G: 1 fl. 11 gr. 05.09.1525 Martin Hase 2 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. o. D. Lenhart Gertner 1 Knecht L: Schindeln, Bretter G: 4 gr.
Ziel
Alten-Dresden ausgewaschen
Alten-Dresden z. T. ausgewaschen nach Wittenberg
Alten-Dresden Wittenberg, dort am 30.07.1525
Alten-Dresden ausgewaschen
Alten-Dresden ausgewaschen
Alten-Dresden Wittenberg, dort am 21.08.1525
Alten-Dresden ausgewaschen
Alten-Dresden ausgewaschen
Alten-Dresden Wittenberg
Pirna
Wittenberg
Alten-Dresden ausgewaschen
Alten-Dresden ausgewaschen
567
A NHANG 48
Datum
Schiffs- / Floßführer
Besatzung Herkunft
09.09.1525 Simon Koderich im Kahn L:Kleine Käselein G: 1 gr. o. D. Wolf Fischer 2 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. o. D. Hans Figkler 2 Knechte L: Krämerei im Schifflein G: 4 gr. o. D. Jorg Erzgreber 2 Knechte L: G: 25.09.1525 L: G: 25.09.1525 L: G: 26.09.1525 L: G: 26.09.1525 L: G: 28.09.1525 L: G: 29.09.1525 L: G: 30.09.1525
Schindeln, Brett 6 gr. Leonhart Gertner Schindeln 4 gr. Michel Moller Schindeln, Bretter 4 gr. Martin Hase Schindeln, Bretter 4 gr. Merten Lindener
(Prettin)
Ziel Pretzsch
Alten-Dresden ausgewaschen
Dresden
Wieder aufwärts
Alten-Dresden ½ ausgewaschen ½ mit 1 Knecht vorübergeflößt
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
2 Knechte
Alten-Dresden ausgewaschen
10 Knechte Dresden
Schindeln, Bretter, Sparrenholz 1 fl. 19 gr. Nickel Weynerin 1 Knecht Aussig Böhmischer Käse auf Schiff 2 gr. Greger Wegk 5 Knechte Pirna Neues Schiff, ½ Ruthe Kalkstein 18 gr., 2 gr. erlassen Sigmund 2 Knechte Leitmeritz von Leitmeritz L: 28 Faß böhmischer Wein und Käse G: 6 gr. 08.10.1525 Martin Wingkler 2 Knechte Alten-Dresden L: Bretter G: 8 gr.
Wittenberg, dort am 29.09.1525
verkauft
Wittenberg
verkauft bzw. nach Wittenberg Wittenberg
568
Datum
TEIL 2: ANHÄNGE
Schiffs- / Floßführer
Besatzung Herkunft
Ziel
11.10.1525 L: G: 14.10.1525
Wolf Fischer 1 Knecht Alten-Dresden ausgewaschen Schindeln, Bretter 4 gr. für Markgraf Pirna Wittenberg, dort Joachim von Brandenburg am 17.10.1525 durch Brosius Thorius 2 neue Schiffe, 1 großes Floß L: 30 ß Werkstücke, 1 gehauene Tür, ettliche Fenster, 227 Mühlsteine 30 ß Bretter G: Geleitsfrei 14.10 Brosius Thorius 8 Knechte Pirna Wittenberg L: 1 Floß mit Brettern, Sparren, Latten G: 1 fl. 11 gr. o. D Hans Loßer 1 neues Floß Dresden (Dresden)? G: Geleitsfrei 23.10.1525 Hans Tietz 10 Knechte Pirna Wittenberg, dort am 22.10.1525 (?) L: Bauholz, Bretter G: 1 fl. 19 gr. 25.10.1525 Hans Tietz 8 Knechte Pirna Wittenberg L: in einem Schiff 1 Ruthe Kalkstein G: 1 fl. 10 gr. 1 gr. erlassen 26.10.1525 Bendict Klamann 6 Knechte Dresden Wittenberg, dort am 22.10.1525 (?) L: 1 kleines Floß mit Bauholz, Brettern G: 1 fl. 3 gr. 26.10.1525 Thomas Pritzsch 3 Knechte (Wittenberg) Pretzsch 25.10.1525 ab (?) Wittenberg L: 1 kl. Floßlein G: 12 gr. 26.10.1525 Michel Moller 1 Knecht Alten-Dresden ausgewaschen L: 60 Schindel, etwas Bauholz G: 2 gr. 26.10.1525 Christoff Preuße 29 Knechte Dresden Wittenberg, dort am 07.11.1525 L: 1 neues Floß mit Bauholz, Brettern G: 5 fl. 1 gr. 28.10.1525 Merten Hase 3 Knechte L: Schindeln, Bretter G: 6 gr.
Alten-Dresden ausgewaschen
569
A NHANG 48
Datum
Schiffs- / Floßführer
Besatzung Herkunft
Ziel
29.10.1525 Kilian Negk 27 Knechte Pirna Wittenberg L: 1 großes Floß, Bauholz, Bretter, 16 Mühlsteine G: 8 fl. 04.11.1525 Linhart Gertner Alten-Dresden ausgewaschen L: Bretter, Schindeln G: 4 gr. 04.11.1525 Jorg Erzgreber 2 Knechte Alten-Dresden Pretzsch z. T. ausgewaschen L: Schindeln, Bretter G: 6 gr. 17.11.1525 Martin Hase 2 Knechte Alten-Dresden ausgewaschen L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 17.11.1525 Michel Moller 1 Knecht Alten-Dresden ausgewaschen L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 30.11.1525 Thomas Fritzsch (Wittenberg) Pretzsch L: 5 ß Brett G: 4 gr. 02.3.1526 Korßner 3 Knechte Leitmeritz Wittenberg L: 12 Faß böhmischen Wein G: 12 gr. 20.03.1526 Steffan Tucher 15 Knechte (Magdeburg) Wittenberg, dort am 22.03.1526 L: 90 Mühlsteine, 2 den Knechten, auf neuem Schiff G: 16 fl 16 gr. 21.03.1526 Simon Koserich 11 Knechte Pirna Wittenberg L: 1 ½ Ruthen Kalkstein, neues Schiff G: 2 fl. 1 gr., 1 gr. erlassen 21.03.1526 Wolf Fischer 2 Knechte Alten-Dresden ausgewaschen L: Bauholz, Bretter, Schindeln G: 4 gr. 22.03.1526 Michel Moller Alten-Dresden ausgewaschen L: Schindeln, Bretter G: 4 gr. 29.03.1526 Heinz Heine 15 Knechte (Wittenberg) Pretzsch L: 45 Mühlsteine, auf einem Schiff G: 8 fl. 12 gr.
570
Datum
TEIL 2: ANHÄNGE
Schiffs- / Floßführer
Besatzung Herkunft
Ziel
04.04.1526 L: G: 08.04.1526 L: G: 20.04.1526 L: G: 16.04.1526 L: G: 17.04.1526
E.? Brozins 10 Knechte Pirna 38 Mühlsteine, 4 Bodden? 7 fl. 13 gr. Benedict Klamann 3 Knechte Dresden Kleines Floß mit Bauholz, Brettern, Schindeln 12 gr. Mertin Winkler 15 Knechte Alten-Dresden Floß mit Brettern 2 fl. 18 gr. Wenzel Schichentanz 12 Knechte Marksdorf Floß mit Sparrenholz 2 fl. 6 gr. Christoff Preuße 22 Knechte Dresden
L: G: 25.04.1526 L: G: 27.04.1526 L: G: 27.04.1526 L:
Floß mit Bauholz, Sparren, Brettern 4 fl. 4 gr. Jorg Erzgreber 2 Knechte Alten-Dresden Pretzsch Brett, wenig Schindel ½ ausgewaschen 6 gr. Wolf Fischer 2 Knechte Alten-Dresden ausgewaschen Schindeln, Bretter 4 gr. Henner Tucher 32 Knechte (Magdeburg) Wittenberg 1 großes Floß mit Bauholz, Brettern, 40 Mühlsteinen, 2 steinerne Tröge 13 fl. 7 gr., 2 gr. für die Tröge Michel Moller Alten-Dresden ausgewaschen 2 ß Bretter, 60 Schindeln 2 gr. Martin Hase 2 Knechte Alten-Dresden Wittenberg Floß mit Brettern, Schindeln, Fellingen 8 gr. Kilian Mark 36 Knechte Pirna Wittenberg 1 großes Floß mit Bauholz, Brettern, 48 Mühlsteine 16 fl.
G: 28.04.1526 L: G: 28.04.1526 L: G: 28.04.1526 L: G:
Gesamt Gebühren 1525 / 26: L G
Ladung Gebühren
(39 ß 21 gr.) 112 fl. 9 gr.
Wittenberg
Pretzsch
Wittenberg
Wittenberg
Wittenberg, dort am 19.04.1526
571
A NHANG 49
Anhang 49 Wasserzolleinnahmen in Wittenberg (1524 / 25 und 1525 / 26) 1. Wittenberg, Wasserzoll 1524 / 25 ThHStA Weimar, Reg. Cc 1415. Datum o. D. G: 20.07.1524 L: G: 12.08.1524 L: G: 21.08.1524 L: G: 23.08.1524 G: 08.09.1524 G: 02.10.1524 L: G: 14.10.1524 G: 16.10.1524 L: G: 16.10.1524 G:
Floßführer 1 Floß: Jorge Dhonisch von Tetschen 4 fl. 16 gr. 1 Floß: Benedict Clatmann von Dresden 1 ½ ß Brett, 8 ß Schindel 8 fl. 12 gr. 1 Floß: Hans Bulman zu Magdeburg 2 ½ ß Brett, 8 ß Schindel 15 fl. 15 gr. 1 Floß: Der Geleitsmann von Aken 1 ß Brett, 4 ß Schindel 6 fl. 4 gr. 1 Floß: Brosius Karnis von Pirna 1 fl. 14 gr. 1 Floß: Jobst Günter von Praga 1 fl. 2 gr. 1 Floß: Jurge Dhonisch von Tetschen 6 Bretter 2 fl. 18 gr. 1 Floß: Steffen Tucher von Magdeburg 8 fl. 12 gr. 1 Floß: Andres Wittyn von Magdeburg 9 ß Schindel 12 fl. 18 gr. 1 Floß: Greger Holzel von der Leippe 3 fl. 11 gr.
Strecke von – bis Pretzsch – Coswig Pretzsch – Coswig
Pretzsch – Coswig
Pretzsch – Coswig
Pretzsch – Coswig Pretzsch – Coswig Pretzsch – Coswig
Pretzsch – Coswig Pretzsch – Coswig
Pretzsch – Coswig
16.10.1524 1 Floß: Benedict Clarmann von Dresden Pretzsch – Coswig L: 3 ß Bretter, 4 ß Schindel G: 20 fl. o. D. 1 Floß: Hans Pulmann von Dresden Pretzsch – Coswig G: 15 fl. 15 gr. 03.11.1524 1 Floß: Mathes Hofmann von Tetschen G: 2 fl. 8 gr.
Pretzsch – Coswig
572
TEIL 2: ANHÄNGE
Datum
Floßführer
Strecke von – bis
o. D.
Cornelius Ditmann von Amßgardt aus dem Stift zu Utrich Pretzsch – Coswig L: 16 Mastbäume, je Baum 4 gr., die Geleitstafel zeigt davon nichts an G: 3 fl. 1 gr. 07.04.1525 1 Floß: Gregor Holzel von Pirna Pretzsch – Coswig L: 1 ½ ß Schindeln G: 3 fl. 17 gr. 14.04.1525 1 Floß: Kilian Naug von Pirna Pretzsch – Coswig L: 6 ß Schindeln G: 9 fl. 11 gr. 20.04.1525 1 Floß: Steffan Tucher von Magdeburg Pretzsch – Coswig L: hat Lindener geführt, das andere Brosius Karus seins G: 15 fl. 15 gr. 21.04.1525 1 Floß: Benedict Clarmann von Dresden Pretzsch – Coswig G: 17 fl. 3 gr. 22.04.1525 1 Floß: Jorge Hensel von Schandau Pretzsch – Coswig L: 1 ½ ß Bretter, 3 ß Schindel G: 23 fl. 17 gr. 23.04.1525 1 Floß: Hans Topfer von Tetschen Pretzsch – Coswig L: 1 ß Bretter G: 18 fl. 12 gr. 24.04.1525 1 Floß: Jurge Dhonisch von Tetschen Pretzsch – Coswig L: 1 ½ ß Bretter, 7 ß Schindeln G: 21 fl. 9 gr. Summe des halben Jahres (1524): 103 fl. 20 gr. 9 d. Summe des anderen halben Jahr:(1525): 127 fl. 0 gr. 0 d. Summe des ganzen Jahres: (1524/25) 230 fl. 20 gr. 9 d. L G
Ladung Gebühren
573
A NHANG 49
2. Wittenberg, Wasserzoll 1525/ 26 ThHStA Weimar, Reg. Cc 1416. Datum
Floßführer
Strecke von – bis
13.06.1525 Benedict Clarmann von Dresden G: 18 gr. 21.07.1525 Thomas Floßmann G: 1 fl. 30.07.1525 Merten Winkler von Alten-Dresden G: 2 fl. 21.08.1525 Hans Vischer von Alten_Dresden G: 2 fl. 13 gr. 29.09.1525 Lindener von Alten-Dresden G: 5 fl. 15 gr. 17.10.1525 Brosius Tharius von Pirna G: 6 fl. 20 gr. 22.10.1525 1 Floß: Hans Titz von Pirna G: 7 fl. 3 gr. 22.10.1525 1 Floß: Benedict Clarman von Dresden G: 5 fl. 15 gr. 25.10.1525 1 Floß: Thomas Fritz G: 2 fl. 18 gr. 07.11.1525 1 Floß: Preusse von Tetschen G: 11 fl. 9 gr. 19.11.1525 1 Floß: von der Wittigyn von Magdeburg G: 8 fl. 17 gr. 22.11.1525 von der Wittigyn von Magdeburg L: 28 Mühlstein G: 2 fl. 14 gr. 22.03.1526 Heymerer Tucher von Magdeburg Torgau – Magdeburg L: 90 Mühlsteine G: 8 fl. 12 gr. 15.04.1526 1 Floß: Lange Benedix von Dresden G: 1 fl. 2 gr. 16.04.1526 1 Floß: Lindener von Dresden G: 11 fl. 9 gr. 18.04.1526 1 Floß: Wenzel Schickedanz von Merkersdorf G: 7 fl.
574
TEIL 2: ANHÄNGE
Datum
Floßführer
19.04.1526 G: 29.04.1526 G:
1 Floß: Christoff Preusse von Dresden 11 fl. 9 gr. 1 Floß: Brosius Charius von Pirna 18 fl. 12 gr.
Summa des halben Jahres (1525) Summa des anderen halben Jahres (1526) Summa des ganzen Jahres (1525/26) L G
Strecke von – bis
Ladung Gebühren
(19 ß 17 gr.) 55 fl. 2 gr. 40 ß 33 gr. 115 fl. 18 gr.
Redaktioneller Hinweis: Aufgrund umfangreicher Spaltenanzahlen wurden folgende Tabellen getrennt und fortlaufend aufgeführt: Altenburg (Nr. 1), Bitterfeld (4), Borna (5), Burgau (6), Coburg (11), Dresden (15), Düben (16), Eilenburg (18, 19), Eisenach (20), Eisfeld (21), Erfurt (22), Gerstungen (24), Grimma (27), Heldburg (29), Liebenwerda (37), Meißen (38), Orlamünde (39), Pirna (43), Plauen (44), Saalfeld (46), Schellenberg (49), Torgau (52), Wittenberg (57, 58) und Zwickau (59). Die Vorspalte wiederholt sich in diesen Fällen, ebenso etwaige dazugehörige Anmerkungszahlen. Durch die Trennung kann unter Umständen auch die numerische Reihenfolge der Anmerkungszahlen im Textkörper variieren. Die Anmerkungen selbst jedoch sind numerisch geordnet und auch bei möglichen Mehrfachnennungen von Anmerkungszahlen in den Tabellen diesen eineindeutig zugeordnet.
577
I. Verzeichnis der Tabellen
1.
Amt Altenburg Altenburg, Gerstenberg, Schmölln, Bardau / Wildenbörten, Altmörbitz, Wintersdorf, Treben, Luckau (1464 bis 1564) .................................................................................................. 583
2.
Amt Arnshaugk Triptis, Leubsdorf, Mittelpölnitz, Traun, Dreitzsch (1528 bis 1550) .................................................................................................. 592
3.
Amt Belzig Belzig, Brück, Marzahna, Niemegk, Ragösen Ragösen, Knoblauchgeleit, Lütte (Mitte 15. Jahrhundert bis 1545) .......................................................................... 593
4.
Amt Bitterfeld Bitterfeld, Holzweißig, Brehna, Beiersdorf, Roitzsch, Viehgeleit (1483 bis 1546) .................................................................................................. 600
5.
Amt Borna Borna, Viehzoll, Holzwaren, Pferdezoll, Schweinezoll (1483 bis 1546) .................................................................................................. 606
6.
Geleit Burgau (-Jena) Wagenzoll, Viehzoll, Winzerla, Leutra, Camsdorf, Floßzoll (1480 bis 1573) .................................................................................................. 611
7.
Geleit Buttelstedt Buttelstedt, Viehgeleit, Nermsdorf (1511 bis 1574) ........................................................................................................618
8.
Amt Camburg und Weingeleit Schmiedehausen .................................................................................................. 621
(1479 bis 1573)
9.
Geleit Chemnitz .................................................................................................. 622
(1483 bis 1485)
10.
Geleit Coburg .................................................................................................. 623
(1474 bis 1526)
11.
Geleit Coburg mit den Beigeleiten Rattelsdorf, Floßgeld, Neustatt, Ebersdorf, Niederlindt, ..... Bettelhecken, Hainbuch, Morßnitz (1527 bis 1550) .................................................................................................. 625
12.
Amt Colditz Geleit Laußig, Viehzoll Colditz (1464 bis 1545) .................................................................................................. 627
578
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
13.
Geleit Creuzburg Geleit Creuzburg und Viehgeleit Mihla (1478 bis 1565) .................................................................................................. 631 Amt Delitzsch Delitzsch, Tonnengeleit, Zwochau, Landsberg (1483 bis 1485) ..................................................................................................634 Geleit Dresden, Brückenamt Brückenzins, Brückenzoll, Verkauftes Vieh
14. 15.
(1482 bis 1484)
16. 17. 18. 19. 20.
21.
22. 23. 24.
Geleit Dresden, Amt Dresden Geleit, Zoll, Wasserzoll, Viehzoll (1483 bis 1485) ..................................................................................................635 Amt Düben Düben, Söllichau, Dinggeleit Zedel, Viehgeleit (1483 bis 1545) ..................................................................................................636 Amt Eckartsberga Eckartsberga, Nebra (1440 bis 1485) ..................................................................................................641 Amt Eilenburg Pferdegeleit, Güterzoll, Viehzoll, Fußgeleit (1464 bis 1497) ..................................................................................................642 Amt Eilenburg und Beigeleite Geleit, Viehgeleit, Fußgeleit, Welmen, Bußen (1505 bis 1546) ..................................................................................................644 Amt Eisenach Feldzoll / Feldgeleit, Marktzoll, Viehgeleit Eisenach, Marksuhl, Viehgeleit Marksuhl (1480 bis 1563) ..................................................................................................648 Amt Eisfeld Zoll / Geleit, Geleit auf dem Lande, Hütten / Kupferzoll, Beigeleite (1485 bis 1550) ..................................................................................................654 Geleitsamt Erfurt Erfurt, Viehgeleit, Vogelsberg, Guthmannshausen (1517 bis 1574) ...................................................................................................657 Amt Freyburg Freyburg, Markröhlitz (1449 bis 1485) ..................................................................................................666 Amt Gerstungen Gerstungen, Unter-/ Niedersuhl, Obersuhl, Dankmarshausen, Seulingssee (1522 bis 1553) ..................................................................................................667
VERZEICHNIS DER TABELLEN
25. 26.
27.
28.
579
Geleit Gotha Großer Zoll, Kleiner Zoll, Zoll zu Warza (1484 bis 1554) ..................................................................................................669 Amt Gräfenhainichen Hainichen, Gröbern, Goltwitz, Zschiesewitz (1483 bis 1541) ..................................................................................................671 Amt Grimma Grimma, Burkartshain, Nerchau, Gedingt Geleit, Großbardau (1464 bis 1546) ..................................................................................................673 Geleit Groß-Ebersdorf ..................................................................................................679
(1485 bis 1536)
29.
Amt Heldburg Hildburghausen, Veilsdorf, Harras, Stressenhausen, Pfersdorf, Zeilfeld (1483 bis 1554) ..................................................................................................680
30.
Geleit Herbsleben Geleit, Klein-Geleit (1549 bis 1554) ..................................................................................................683
31.
Amt Herzberg Herzberg, Hohenbuckow, Getreidegeleit, Viehzoll (1483 bis 1546) ..................................................................................................684
32.
Geleit Jessen (1483 bis 1545)
33.
34.
..................................................................................................689
Amt Königsberg Zoll in Königsberg, Zoll zu Hasfurt (1484 bis 1540) ..................................................................................................692 Geleit Lehesten ..................................................................................................694
(1567 bis 1573)
35. 36.
Geleit Leisnig Fischendorf und Clennen, Wasserzoll (1464 bis 1545) ..................................................................................................695 Geleit Leuchtenburg ..................................................................................................698
(1479 bis 1528)
37.
Geleit Liebenwerda Liebenwerda, Wahrenbrück, Hohenleipisch, Uebigau (1464 bis 1545) ..................................................................................................699
38.
Amt Meißen Viehzoll, Pferdegeleit, Wasserzoll, Pulst, Wilsdorf, Lommatzsch (1483 bis 1485) ..................................................................................................706
39.
Geleit Orlamünde (1479 bis 1534)
580
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Amt Orlamünde Orlamünde, Freienorla, Naschhausen, Engerda, Dienstedt, Heilingen, Geunitz, Dorndorf (1536 bis 1574) ...................................................................................................707 40.
41. 42.
Amt Oschatz Pferdegeleit, Geldgeleit, Strehla (1483 bis 1485) .................................................................................................. 710 Geleit Pausa
(1483 bis 1536)
Geleit Pegau Zoll, Geleit
(1483 bis 1485)
.................................................................................................. 711
..................................................................................................712
43.
Amt Pirna Pirna, Dohna, Ploschwitz, Rathen, Königstein, Kunersdorf (1483 bis 1485) ..................................................................................................713
44.
Amt Plauen Wagengeleit, Brückengeleit, Viehzoll, Reitendes Geleit (1471 bis 1545) ................................................................................................... 714
45.
Amt Ronneburg Geleit, Kehrzoll, Viehzoll, Linda / Poppeln (1483 bis 1509) .................................................................................................. 718
46.
Amt Saalfeld Thierschneck, Eisenberg, Bürgel, Hermsdorf, Königshofen (1483 bis 1574) ................................................................................................... 719
47. 48.
Geleit Sachsenburg
(1469 bis 1571) ...................................................................................................723
Geleit Sangerhausen ..................................................................................................725
(1482 bis 1485)
49.
Amt Schellenberg Schellenberg, Zschopau, Oedran, Kemnitz, Kunersdorf (1483 bis 1485) ..................................................................................................726
50.
Geleit Schweinitz Pferdegeleit / Zentnerware (1484 bis 1546) ..................................................................................................727
51.
Amt Tenneberg-Tambach Tambach, Friedrichroda (1522 bis 1563) ..................................................................................................730
52.
Amt Torgau Geleit, Brückenzoll, Viehzoll, Wasserzoll, Fähre Prettin, Dommitzsch, Belgern, Schildau (1482 bis 1545) ..................................................................................................732
VERZEICHNIS DER TABELLEN
53. 54.
581
Geleit Voigtsberg Geleit, Brückenzoll (1447 bis 1545) ..................................................................................................738 Geleit Weimar ..................................................................................................740
(1484 bis 1558)
55.
Amt Weißenfels Weißenfels, Stößen, Hohenmölsen (1480 bis 1485) .................................................................................................. 742
56.
Geleit Wiegendorf Wiegendorf / Umpferstedt, Romstedt, Viehgeleit, Bußen (1528 bis 1574) ................................................................................................... 743
57.
Geleit Wittenberg Geleit, Brückenzoll, Viehzoll, Wasserzoll / Fährgeld (1444 bis 1545) ..................................................................................................746
58.
Beigeleite Wittenberg Kemberg, Schmiedeberg, Zur Elster, Marzahna, Eckmannsdorf, Mellnsdorf, Ogkeln (1459 bis 1545) ..................................................................................................753
59.
Amt Zwickau Pferdegeleit, Werdau, Bärwalde, Viehzoll (1483 bis 1545) ..................................................................................................758
583
1. A MT A LTENBURG
1. Amt Altenburg Zeitraum
Altenburg
1
07.10.1464 – 09.06.1465
229 fl. 06 gr.
2
10.06.1465 – 07.09.1465
100 fl. 20 gr.
3
08.09.1465 – 07.09.1466
344 fl. 18 gr.
08.09.1466 – 06.09.1467
351 fl. 17 gr.
4
5
07.09.1467 – 27.09.1467
32 fl. 10 gr.
28.09.1467 – 25.09.1468
323 fl. 09 gr.
26.09.1468 – 25.09.1469
334 fl. 17 gr.
26.09.1469 – 15.10.1470
357 fl. 20 gr.
16.19.1470 – 13.10.1471
398 fl. 03 gr.
14.10.1471 – 11.10.1472
452 fl. 17 gr.
6
12.10.1472 – 27.11.1473
456 fl. 08 gr.
28.11.1473 – 26.11.1474
418 fl. 02 gr.
7
27.11.1474 – 06.01.1476
347 fl. 02 gr.
07.01.1477 – 04.01.1478
526 fl. 08 gr.
05.01.1478 – 03.01.1479
477 fl. 00 gr.
04.01.1479 – 01.01.1480
415 fl. 16 gr.
8
02.01.1480 – 31.01.1481
350 fl. 02 gr.
24.03.1482 – 15.03.1483
386 fl. 08 gr.
9
16.03.1483 – 06.12.1483
206 fl. 12 gr.
07.12.1483 – 26.09.1484
210 fl. 14 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490
416 fl. 08 gr.
10
11
1496/97
331 fl. 10 gr.
1497/98
432 fl. 16 gr.
1498/99
448 fl. 06 gr.
1499/00
465 fl. 19 gr.
1501/02
563 fl. 12 gr.
1502/03
644 fl. 19 gr.
1503/04
541 fl. 11 gr.
1504/05
598 fl. 01 gr.
1505/06
566 fl. 02 gr.
1506/07
431 fl. 17 gr.
1507/08
405 fl. 10 gr.
Gerstenberg Schmölln Bardau / Wildenbörten
584
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Altenburg
1508/09
389 fl. 17 gr.
1509/10
374 fl. 00 gr.
1511/12
329 fl. 09 gr.
72 fl. 01 gr.
1512/13
428 fl. 12 gr.
140 fl. 00 gr.
1513/14
393 fl. 06 gr.
131 fl. 03 gr.
29 fl. 06 gr.
1514/15
376 fl. 03 gr.
12
98 fl. 04 gr.
55 fl. 20 gr.
1515/16
405 fl. 13 gr.
89 fl. 09 gr.
28 fl. 03 gr.
1516/17
430 fl. 15 gr.
105 fl. 20 gr.
37 fl. 13 gr.
1517/18
311 fl. 09 gr.
153 fl. 11 gr.
29 fl. 16 gr.
1518/19
440 fl. 16 gr.
170 fl. 09 gr.
45 fl. 10 gr.
1519/20
406 fl. 14 gr.
139 fl. 13 gr.
44 fl. 02 gr.
1522/23
439 fl. 14 gr.
133 fl. 00 gr.
22 fl. 18 gr.
1523/24
439 fl. 11 gr.
127 fl. 00 gr.
26 fl. 13 gr.
32 fl. 05 gr.
1524/25
416 fl. 18 gr.
140 fl. 08 gr.
17 fl. 00 gr.
36 fl. 02 gr.
1525/26
412 fl. 02 gr.
162 fl. 11 gr.
25 fl. 08 gr.
20 fl. 05 gr.
1526/27
233 fl. 06 gr. 188 fl. 04 gr.
27 fl. 04 gr.
40 fl. 04 gr.
252 fl. 07 gr.
31 fl. 08 gr.
36 fl. 12 gr.
183 fl. 06 gr.
33 fl. 08 gr.
40 fl. 07 gr.
14
1526/27
518 fl. 01 gr.
15
1527/28
200 fl. 02 gr.
16
1527/28
475 fl. 13 gr.
1528
281fl. 01 gr.
17
Gerstenberg Schmölln Bardau / Wildenbörten 27 fl. 20 gr. 11 fl. 15 gr.
13
36 fl. 15 gr.
1528/29
516 fl. 00 gr.
1529
262 fl. 16 gr.
1529/30
538 fl. 08 gr.
139 fl. 17 gr.
42 fl. 00 gr.
38 fl. 19 gr.
1530/31
555 fl. 09 gr.
240 fl. 08 gr.
26 fl. 01 gr.
53 fl. 12 gr.
1531/32
573 fl. 08 gr.
179 fl. 11 gr.
27 fl. 13 gr.
17 fl. 04 gr.
1532/33
488 fl. 09 gr.
203 fl. 18 gr.
45 fl. 16 gr.
30 fl. 17 gr.
1533/34
519 fl. 00 gr.
231 fl. 04 gr.
43 fl. 15 gr.
37 fl. 00 gr.
01.05.1533 – 19.11.1533
288 fl. 14 gr.
134 fl. 03 gr.
21 fl. 12 gr.
14 fl. 16 gr.
18
20.11.1533 – 30.04.1534
230 fl. 06 gr.
97 fl. 01 gr.
22 fl. 03 gr.
22 fl. 05 gr.
1534/35
568 fl. 18 gr.
174 fl. 02 gr.
23 fl. 07 gr.
35 fl. 18 gr.
1535/36
568 fl. 01 gr.
179 fl. 17 gr.
13 fl. 16 gr.
34 fl. 06 gr.
1536/37
607 fl. 13 gr.
175 fl. 12 gr.
16 fl. 13 gr.
37 fl. 19 gr.
1537/38
616 fl. 06 gr. 479 fl. 00 gr.
187 fl. 18 gr. 154 fl. 20 gr.
31 fl. 09 gr. 16 fl. 09 gr.
42 fl. 06 gr. 33 fl. 03 gr.
1538/39 1539/40
395 fl. 00 gr.
139 fl. 00 gr.
16 fl. 12 gr.
33 fl. 07 gr.
1540/41
444 fl. 16 gr.
288 fl. 04 gr.
42 fl. 15 gr.
40 fl. 19 gr.
1541/42
404 fl. 06 gr.
170 fl. 15 gr.
45 fl. 10 gr.
36 fl. 12 gr.
23
585
1. A MT A LTENBURG
Zeitraum
Altenburg
1542/43
452 fl. 05 gr.
125 fl. 03 gr.
37 fl. 03 gr.
39 fl. 03 gr.
1543/44
353 fl. 14 gr.
120 fl. 00 gr.
24 fl. 18 gr.
37 fl. 10 gr.
1544/45
438 fl. 01 gr.
157 fl. 17 gr.
22 fl. 10 gr.
33 fl. 00 gr.
1545/46
411 fl. 06 gr.
131 fl. 14 gr.
20 fl. 16 gr.
41 fl. 17 gr.
1556/57
443 fl. 07 gr.
163 fl. 09 gr.
43 fl. 03 gr.
15 fl. 08 gr.
1557/58
491 fl. 09 gr.
195 fl. 20 gr.
50 fl. 04 gr.
17 fl. 02 gr.
1558/59
402 fl. 05 gr.
187 fl. 16 gr.
50 fl. 07 gr.
18 fl. 09 gr.
1559/60
344 fl. 13 gr.
159 fl. 16 gr.
47 fl. 06 gr.
16 fl. 19 gr.
1560/61
375 fl. 08 gr.
160 fl. 08 gr.
45 fl. 06 gr.
17 fl. 09 gr.
1561/62
403 fl. 09 gr.
239 fl. 03 gr.
40 fl. 12 gr.
19 fl. 19 gr.
1562/63
333 fl. 13 gr.
194 fl. 07 gr.
47 fl. 02 gr.
20 fl. 10 gr.
1563/64
259 fl. 15 gr.
86 fl. 15 gr.
51 fl. 20 gr.
30 fl. 02 gr.
ohne Datum
347 fl. 12 gr.
195 fl. 11 gr.
48 fl. 10 gr.
30 fl. 05 gr.
Zeitraum
Altmörbitz
Wintersdorf
24
Gerstenberg Schmölln Bardau / Wildenbörten
1554
27
Treben
Luckau
1
07.10.1464 – 09.06.1465
2
10.06.1465 – 07.09.1465
3
08.09.1465 – 07.09.1466 08.09.1466 – 06.09.1467
9 fl. 19 gr.
4
07.09.1467 – 27.09.1467
4 fl. 09 gr.
28.09.1467 – 25.09.1468
10 fl. 11 gr.
5
6
7
4 fl. 16 gr. 8 fl. 12 gr.
26.09.1468 – 25.09.1469
9 fl. 04 gr.
26.09.1469 – 15.10.1470
5 fl. 18 gr.
16.19.1470 – 13.10.1471
9 fl. 09 gr.
14.10.1471 – 11.10.1472
9 fl. 20 gr.
12.10.1472 – 27.11.1473
12 fl. 07 gr.
28.11.1473 – 26.11.1474
18 fl. 07 gr.
27.11.1474 – 06.01.1476
16 fl. 09 gr.
07.01.1477 – 04.01.1478
13 fl. 03 gr.
05.01.1478 – 03.01.1479
11 fl. 19 gr.
04.01.1479 – 01.01.1480
13 fl. 13 gr.
586
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum 8
Altmörbitz
Wintersdorf
Treben
Luckau
02.01.1480 – 31.01.1481
10 fl. 12 gr.
24.03.1482 – 15.03.1483
12 fl. 08 gr.
9
16.03.1483 – 06.12.1483
9 fl. 15 gr.
10
07.12.1483 – 26.09.1484
6 fl. 04 gr.
11
22.02.1489 – 21.02.1490
6 fl. 18 gr.
1496/97
6 fl. 08 gr.
1497/98
7 fl. 02 gr.
1498/99
4 fl. 18 gr.
1499/00
4 fl. 18 gr.
1501/02
5 fl. 15 gr.
1502/03
8 fl. 12 gr.
1503/04
15 fl. 17 gr.
1504/05
17 fl. 02 gr.
1505/06
20 fl. 11 gr.
1506/07
17 fl. 12 gr.
1507/08
9 fl. 09 gr.
1508/09
11 fl. 14 gr.
1509/10
11
55 fl. 17 gr.
1511/12
25 fl. 00 gr.
1512/13 1513/14
11 fl. 14 gr. 2 fl. 16 gr.
10 fl. 20 gr.
34 fl. 06 gr.
7 fl. 14 gr.
20 fl. 10 gr.
25 fl. 16 gr.
14 fl. 10 gr.
7 fl. 13 gr.
1514/15
16 fl. 07 gr.
6 fl. 16 gr.
ohne Eintrag
1515/16
17 fl. 03 gr.
12 fl. 07 gr.
ohne Eintrag
1516/17
35 fl. 02 gr.
14 fl. 05 gr.
9 fl. 03 gr.
1517/18
36 fl. 16 gr.
7 fl. 03 gr.
1 fl. 17 gr.
1518/19
23 fl. 06 gr.
6 fl. 12 gr.
31 fl. 09 gr.
1519/20
38 fl. 02 gr.
11 fl. 05 gr.
34 fl. 06 gr.
9 fl. 17 gr.
18 fl. 03 gr.
1523/24
27 fl. 02 gr.
10 fl. 14 gr.
16 fl. 01 gr.
1524/25
33 fl. 01 gr.
8 fl. 10 gr.
15 fl. 19 gr.
1525/26
26 fl. 04 gr.
6 fl. 03 gr.
17 fl. 02 gr.
40 fl. 00 gr.
13 fl. 04 gr.
23 fl. 14 gr.
51 fl. 19 gr.
10 fl. 05 gr.
36 fl. 12 gr.
1522/23
14
1526/27
1526/27 15
1527/28
16
1527/28
5 fl. 02 gr.
587
1. A MT A LTENBURG
Zeitraum 17
Wintersdorf
Treben
Luckau
7 fl. 05 gr.
30 fl. 15 gr.
1528
1528/29 18
Altmörbitz 51 fl. 01 gr.
12 fl. 04 gr.
1529
1529/30
26 fl. 13 gr.
1530/31
44 fl. 11 gr.
6 fl. 10 gr.
7 fl. 16 gr.
27 fl. 13 gr.
13 fl. 14 gr.
14 fl. 09 gr.
29 fl. 11 gr.
1531/32
41 fl. 19 gr.
28 fl. 16 gr.
4 fl. 08 gr.
1532/33
37 fl. 07 gr.
36 fl. 12 gr.
7 fl. 03 gr.
16 gr.
1533/34
39 fl. 07 gr.
44 fl. 13 gr.
7 fl. 16 gr.
1 fl. 17 gr.
01.05.1533 – 19.11.1533
22 fl. 01 gr.
29 fl. 17 gr.
5 fl. 00 gr.
1 fl. 17 gr.
20.11.1533 – 30.04.1534
17 fl. 06 gr.
17 fl. 13 gr.
2 fl. 16 gr.
1534/35
31 fl. 15 gr.
31 fl. 14 gr.
6 fl. 06 gr.
vacat
1535/36
35 fl. 01 gr.
29 fl. 11 gr.
7 fl. 06 gr.
1 fl. 05 gr.
1536/37
30 fl. 06 gr.
30 fl. 10 gr.
5 fl. 08 gr.
2 fl. 06 gr.
1537/38
25 fl. 05 gr.
32 fl. 13 gr.
6 fl. 19 gr.
20 gr.
1538/39
32 fl. 12 gr.
29 fl. 06 gr.
4 fl. 17 gr.
1539/40
19 fl. 20 gr.
25 fl. 14 gr.
4 fl. 06 gr.
1540/41
23 fl. 10 gr.
44 fl. 13 gr.
6 fl. 09 gr.
1541/42
25 fl. 03 gr.
30 fl. 04 gr.
8 fl. 02 gr.
1542/43
21 fl. 19 gr.
22 fl. 09 gr.
8 fl. 01 gr.
vacat
19
20
4 fl. 11 gr.
vacat 16 gr. vacat 9 gr.
1543/44
20 fl. 02 gr.
23 fl. 20 gr.
6 fl. 17 gr.
vacat
1544/45
25 fl. 01 gr.
25 fl. 00 gr.
7 fl. 18 gr.
vacat
1545/46
26 fl. 18 gr.
21 fl. 18 gr.
7 fl. 16 gr.
vacat
24
1554
1556/57
5 fl. 14 gr.
9 fl. 01 gr.
47 fl. 19 gr.
1557/58
8 fl. 08 gr.
9 fl. 08 gr.
45 fl. 06 gr.
1558/59
5 fl. 17 gr.
8 fl. 06 gr.
43 fl. 06 gr.
1559/60
5 fl. 09 gr.
8 fl. 17 gr.
38 fl. 00 gr.
1560/61
4 fl. 08 gr.
7 fl. 08 gr.
35 fl. 07 gr.
1561/62
7 fl. 15 gr.
7 fl. 17 gr.
43 fl. 13 gr.
1562/63
4 fl. 11 gr.
9 fl. 20 gr.
39 fl. 16 gr.
1563/64
1 fl. 10 gr.
9 fl. 07 gr.
25 fl. 01 gr.
ohne Datum
6 fl. 07 gr.
7 fl. 13 gr.
44 fl. 05 gr.
27
25
588
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum 1
07.10.1464 – 09.06.1465
2
10.06.1465 – 07.09.1465
3
08.09.1465 – 07.09.1466
Gesamt Amt Altenburg 1464 bis 1564
08.09.1466 – 06.09.1467 4
07.09.1467 – 27.09.1467
28.09.1467 – 25.09.1468 26.09.1468 – 25.09.1469 5
26.09.1469 – 15.10.1470
16.19.1470 – 13.10.1471 14.10.1471 – 11.10.1472 6
12.10.1472 – 27.11.1473
28.11.1473 – 26.11.1474 7
27.11.1474 – 06.01.1476
07.01.1477 – 04.01.1478 05.01.1478 – 03.01.1479 04.01.1479 – 01.01.1480 8
02.01.1480 – 31.01.1481
24.03.1482 – 15.03.1483 9
16.03.1483 – 06.12.1483
10
07.12.1483 – 26.09.1484
11
22.02.1489 – 21.02.1490 1496/97 1497/98 1498/99 1499/00 1501/02 1502/03 1503/04 1504/05 1505/06 1506/07 1507/08 1508/09 1509/10 1511/12
484 fl. 01 gr.
589
1. A MT A LTENBURG
Zeitraum
Gesamt Amt Altenburg 1464 bis 1564
1512/13
660 fl. 00 gr.
1513/14
610 fl. 06 gr.
1514/15
664 fl. 20 gr.
1515/16 1516/17
638 fl. 12 gr.
1517/18
545 fl. 11 gr.
1518/19
724 fl. 05 gr.
1519/20
680 fl. 10 gr.
1522/23
650 fl. 20 gr.
1523/24
686 fl. 11 gr.
1524/25
673 fl. 10 gr.
1525/26
672 fl. 19 gr.
14
1526/27
1526/27 15
1527/28
16
1527/28 17
863 fl. 16 gr. 904 fl. 20 gr.
1528
1528/29 18
877 fl. 04 gr.
1529
1529/30
833 fl. 08 gr.
1530/31
1.011 fl. 20 gr.
1531/32
21
902 fl. 10 gr.
1532/33
22
856 fl. 12 gr.
1533/34
930 fl. 05 gr.
01.05.1533 – 19.11.1533
516 fl. 04 gr.
20.11.1533 – 30.04.1534
409 fl. 08 gr.
1534/35
876 fl. 20 gr.
1535/36
875 fl. 07 gr.
1536/37
911 fl. 20 gr.
1537/38
949 fl. 08 gr.
1538/39
756 fl. 00 gr.
1539/40
640 fl. 03 gr.
1540/41
896 fl. 19 gr.
1541/42
727 fl. 09 gr.
1542/43
712 fl. 04 gr.
1543/44
592 fl. 13 gr.
1544/45
710 fl. 00 gr.
590
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Gesamt Amt Altenburg 1464 bis 1564
1545/46
667 fl. 14 gr.
1554
393 fl. 18 gr.
1556/57
728 fl. 13 gr.
1557/58
818 fl. 15 gr.
24
1558/59
665 fl. 17 gr.
1559/60
620 fl. 08 gr.
1560/61
645 fl. 12 gr.
1561/62
762 fl. 04 gr.
1562/63
649 fl. 16 gr.
1563/64 ohne Datum
27
26
463 fl. 16 gr. 680 fl. 00 gr.
1. A MT A LTENBURG
591
Anmerkungen Amt Altenburg 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26
27
In 35 Wochen. In 13 Wochen. Einnahme in neuer Münze. In 3 Wochen. Ein Jahr drei Wochen. Ein Jahr 7 Wochen. Ein Jahr 6 Wochen. Ein Jahr 4 Wochen. 37 Wochen. 41 Wochen. Altmörbitz, Steinbach, Lohmen, Treben wird vom Kretzschmar eingenommen. 31 fl. 9 gr. Mindereinnahmen, Ursache, dass die Bleiwagen nicht mehr fahren. Ist zuvor zum Schmöllnschen Geleit gerechnet. Elisabeth 1526 bis Walburgis 1527 (19.11.1526 – 30.04.1527). In der Geleitsrechnung Reg. Cc 434 ist ein Beigeleit Lohma mit der Einnahme von 79 fl. 3 gr. erwähnt. Elisabeth 1527 bis Walburgis 1528 (19.11.1527 – 30.04.1528). In der Geleitsrechnung Reg. Cc 435 ist ein Beigeleit Lohma mit der Einnahme von 76 fl. 9 gr. erwähnt. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1528/29. Walburgis bis Elisabeth 1528 (01.05. – 19.11. In der Geleitsrechnung Reg. Cc 437 ist ein Beigeleit Lohma mit der Einnahme von 125 fl. erwähnt Walburgis bis Elisabeth 1529 (01.05.–19.11.1529). In der Geleitsrechnung Reg. Cc 439 ist ein Beigeleit Lohma mit der Einnahme von 83 fl. erwähnt. Ist zu Wintersdorf geschlagen. 23 fl. 11 gr. Mindereinnahmen aus dem, das das selbig Glait in diesem Jahre gegen Wintersdorf geschlagen. 80 fl. 18 gr. Mindereinnahmen, Ursach: im vergangenen Winter ist wenig nach Getreide gefahren worden. 45 fl. 19 gr. Mindereinnahmen, bericht der Schosser, das es der bosen Wege halben ergehen soll. 83 fl. 20 gr. Mindereinnahmen, das solle der bösen Wege und der teur Zerung schuldt sein. Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 19.11.1554). Das Geleit zu Altenmörbitz ist durch Herzog August ins Amt Colditz geschlagen. Und seint diese Geleite von wegen, das die großen Wasser die Brucken und Wege zerrissen, gegen vorige Rechnung mit 179 fl. 15 gr. gefallen. Die Nachrechnung ergibt einen Unterschied von 186 fl. ThHStA Weimar, Reg. Cc 225a. Einnahme von Geleiten, Amt Altenburg. Diese genannte Geleit Nutzung ist auf 15 Jahr als auf anno 59, 60, 61, ... 73 genommen.
592
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
2. Amt Arnshaugk
Zeitraum
Triptis
Leubsdorf
Mittelpölnitz
Traun
Dreitzsch
Gesamt
1528/29
21 fl. 11 gr.
1529/30
35 fl. 20 gr.
1532/33
7 fl. 20 gr.
3 fl. 14 gr.
24 fl. 03 gr. 1 fl. 17 gr.
37 fl. 12 gr.
1533/34
8 fl. 05 gr.
2 fl. 17 gr.
17 fl. 10 gr. 1 fl. 13 gr.
30 fl. 03 gr.
1535/36
6 fl. 18 gr.
2 fl. 07 gr.
20 fl. 00 gr.
10 gr.
30 fl. 13 gr.
1536/37
5 fl. 00 gr.
2 fl. 17 gr.
20 fl. 15 gr.
7 gr.
28 fl. 18 gr.
1537
17 fl. 17 gr.
1
1537/38
8 fl. 06 gr.
2 fl. 19 gr.
21 fl. 20 gr. 1 fl. 07 gr.
34 fl. 10 gr.
1538/39
12 fl. 12 gr.
3 fl. 01 gr.
21 fl. 07 gr. 1 fl. 20 gr.
38 fl. 19 gr. 27 fl. 02 gr.
1539
5 fl. 15 gr.
2
1539/40
8 fl. 03 gr.
2 fl. 09 gr.
15 fl. 13 gr.
1540/41
11 fl. 18 gr.
4 fl. 10 gr.
21 fl. 05 gr. 2 fl. 03 gr.
19 gr.
1541/42
11 fl. 07 gr.
1 fl. 20 gr.
21 fl. 00 gr.
1 fl. 17 gr.
36 fl. 02 gr.
1542/43
8 fl. 16 gr.
2 fl. 05 gr.
17 fl. 00 gr.
1 fl. 02 gr.
29 fl. 02 gr.
1543/44
9 fl. 18 gr.
2 fl. 08 gr.
20 fl. 17 gr.
1 fl. 08 gr.
1544/45
6 fl. 18 gr.
3 fl. 02 gr.
20 fl. 14 gr.
1 fl. 04 gr.
1445/46
6 fl. 14 gr.
2 fl. 13 gr.
18 fl. 01 gr.
18 gr.
28 fl. 05 gr.
1546/47
6 fl. 00 gr.
2 fl. 10 gr.
14 fl. 10 gr.
18 gr.
23 fl. 17 gr.
1547/48
7 fl. 18 gr.
2 fl. 12 gr.
16 fl. 00 gr.
19 gr.
39 fl. 15 gr.
1548
27 fl. 07 gr. 24 fl. 19 gr.
4
1548/49
34 fl. 09 gr. 31 fl. 17 gr.
3
13 fl. 13 gr.
2 fl. 10 gr.
23 fl. 11 gr.
18 gr.
1550
5
40 fl. 10 gr. 25 fl. 08 gr.
Anmerkungen Amt Arnshaugk 1
Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05.–19.11.1537): Zoll und Geleit zu Triptis. 18 fl. 6 gr. ufm Halten und Streifen verthan.
2
Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539): Zoll von Triptis.
3
Angezaigte Gelaithe seint von den Glaitzleuten ohne Vorzeichnus eingenohmen.
4
Walburgis bis Elisabeth 1548 (01.05. – 19.11.1548).
5
Walburgis bis Elisabeth 1550 (01.05. – 19.11.1550).
593
3. A MT BELZIG
3. Amt Belzig
Zeitraum
Belzig
Mitte 15. Jahrhundert.
42 fl. 18 gr.
23.03.1483 – 22.02.1484
35 fl. 15 gr.
23.02.1484 – 22.02.1485
35 fl. 15 gr.
Brück
Marzahna
Niemegk
157 fl. 08 gr.
116 fl. 08 gr.
15 fl. 04 gr.
23.02.1485 – 22.02.1486 23.03.1489 – 22.02.1490
57 fl. 06 gr.
1496/97
44 fl. 14 gr.
178 fl. 06 gr.
145 fl. 07 gr.
13 fl. 12 gr.
1497/98
42 fl. 06 gr.
170 fl. 00 gr.
137 fl. 01 gr.
12 fl. 18 gr.
1498/99
39 fl. 17 gr.
148 fl. 16 gr.
134 fl. 14 gr.
9 fl. 15 gr.
1499/1500
39 fl. 10 gr.
128 fl. 07 gr.
146 fl. 01 gr.
9 fl. 13 gr.
1500/01
29 fl. 20 gr.
116 fl. 18 gr.
131 fl. 05 gr.
9 fl. 19 gr.
1501/02
32 fl. 04 gr.
1502/03
43 fl. 11 gr.
128 fl. 03 gr.
129 fl. 10 gr.
9 fl. 20 gr.
1503/04
35 fl. 00 gr.
117 fl. 10 gr.
115 fl. 06 gr.
11 fl. 11 gr.
2
1504/05
44 fl. 09 gr.
85 fl. 08 gr.
81 fl. 04 gr.
19 fl. 17 gr.
1505/06
4
47 fl. 18 gr.
118 fl. 14 gr.
109 fl. 00 gr.
19 fl. 13 gr.
1506/07
5
43 fl. 09 gr.
114 fl. 14 gr.
132 fl. 13 gr.
30 fl. 12 gr.
1507/08
38 fl. 19 gr.
114 fl. 12 gr.
116 fl. 20 gr.
35 fl. 05 gr.
1508/09
47 fl. 00 gr.
118 fl. 09 gr.
116 fl. 15 gr.
47 fl. 20 gr.
1510
28 fl. 10 gr.
70 fl. 13 gr.
96 fl. 06 gr.
19 fl. 00 gr.
1510/1511
25 fl. 01 gr.
47 fl. 11 gr.
38 fl. 02 gr.
31 fl. 04 gr.
6 7
1510/11
53 fl. 11 gr.
118 fl. 13 gr.
134 fl. 08 gr.
50 fl. 04 gr.
1511/12
58 fl. 19 gr.
82 fl. 20 gr.
179 fl. 04 gr.
44 fl. 20 gr.
185 fl. 05 gr.
74 fl. 14 gr.
1512/13
8
52 fl. 19gr.
105 fl. 05 gr.
1513/14
51 fl. 13 gr.
103 fl. 19 gr.
1514/15
53 fl. 02 gr.
1515/16 1516/17 1517/18
173 fl. 01 gr.
60 fl. 16 gr.
120 fl. 06 gr.
160 fl. 03 gr.
44 fl. 12 gr.
51 fl. 11 gr.
129 fl. 09 gr.
205 fl. 07 gr.
40 fl. 09 gr.
46 fl. 01 gr.
161 fl. 19 gr.
216 fl. 11 gr.
41 fl. 11 gr.
9
64 fl. 19 gr.
150 fl. 01 gr.
207 fl. 17 gr.
59 fl. 08 gr.
1518/19
11
72 fl. 20 gr.
167 fl. 13 gr.
200 fl. 12 gr.
50 fl. 20 gr.
1519/20
12
65 fl. 11 gr.
156 fl. 07 gr.
216 fl. 11 gr.
50 fl. 05 gr.
41 fl. 15 gr.
103 fl. 05 gr.
156 fl. 12 gr.
34 fl. 12 gr.
41 fl. 12 gr.
107 fl. 10 gr.
163 fl. 18 gr.
64 fl. 16 gr.
13
1519
1522/23
14
594
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Belzig
Brück
Marzahna
Niemegk
1523/24
41 fl. 11 gr.
97 fl. 15 gr.
155 fl. 16 gr.
62 fl. 17 gr.
1524/25
50 fl. 11 gr.
103 fl. 02 gr.
189 fl. 16 gr.
51 fl. 07 gr.
1525/26
43 fl. 14 gr.
120 fl. 10 gr.
162 fl. 17 gr.
45 fl. 18 gr.
1526/27
47 fl. 01 gr.
103 fl. 01 gr.
186 fl. 09 gr.
54 fl. 04 gr.
1527/28
44 fl. 17 gr.
100 fl. 11 gr.
198 fl. 18 gr.
51 fl. 18 gr.
1528/29
41 fl. 07 gr.
87 fl. 15 gr.
169 fl. 09 gr.
39 fl. 16 gr.
1529/30
32 fl. 18 gr.
72 fl. 20 gr.
190 fl. 20 gr.
34 fl. 18 gr.
1530/31
55 fl. 18 gr.
128 fl. 07 gr.
183 fl. 18 gr.
44 fl. 13 gr.
1531/32
52 fl. 08 gr.
102 fl. 07 gr.
163 fl. 04 gr.
42 fl. 12 gr.
1532/33
51 fl. 15 gr.
134 fl. 09 gr.
144 fl. 05 gr.
44 fl. 08 gr.
1533/34
48 fl. 12 gr.
130 fl. 16 gr.
132 fl. 02 gr.
34 fl. 12 gr.
1534/35
54 fl. 00 gr.
153 fl. 12 gr.
144 fl. 07 gr.
37 fl. 04 gr.
1534
35 fl. 15 gr.
1535/36
45 fl. 12 gr.
115 fl. 17 gr.
155 fl. 17 gr.
37 fl. 02 gr.
55 fl. 16 gr.
157 fl. 08 gr.
158 fl. 19 gr.
47 fl. 01 gr.
54 fl. 03 gr.
151 fl. 09 gr.
175 fl. 04 gr.
46 fl. 00 gr.
1538/39
59 fl. 12 gr.
154 fl. 00 gr.
195 fl. 06 gr.
43 fl. 13 gr.
1539
36 fl. 11 gr.
84 fl. 15 gr.
124 fl. 04 gr.
23 fl. 14 gr.
1539/40
54 fl. 20 gr.
138 fl. 00 gr.
138 fl. 00 gr.
40 fl. 18 gr.
1540
32 fl. 03 gr.
90 fl. 00 gr.
137 fl. 20 gr.
35 fl. 12 gr.
1540/41
53 fl. 15 gr.
153 fl. 01 gr.
230 fl. 00 gr.
66 fl. 00 gr.
1543/44
50 fl. 05 gr.
134 fl. 20 gr.
203 fl. 16 gr.
50 fl. 15 gr.
1544/45
47 fl. 02 gr.
128 fl. 09 gr.
206 fl. 12 gr.
53 fl. 02 gr.
21
23
1536
1536/37 25
1537
1537/38 26
28
29
32
16
1538
30
1541
31
1543
595
3. A MT BELZIG
Zeitraum
Ragösen
Knoblauchgeleit1
Lütte
Mitte 15. Jahrhundert. 23.03.1483 – 22.02.1484 23.02.1484 – 22.02.1485 23.02.1485 – 22.02.1486 23.03.1489 – 22.02.1490
16 fl. 04 gr.
15 gr.
1496/97
37 fl. 02 gr.
9 gr.
1497/98
45 fl. 09 gr.
6 gr.
1498/99
30 fl. 00 gr.
14 gr.
1499/1500
30 fl. 06 gr.
8 gr.
1500/01
15 fl. 05 gr.
8 gr.
1502/03
32 fl. 10 gr.
4 gr.
1503/04
24 fl. 04 gr.
1504/05
20 fl. 01 gr.
1505/06
30 fl. 02 gr.
15 gr.
1506/07
36 fl. 08 gr.
10 gr.
1507/08
37 fl. 06 gr.
1508/09
37 fl. 00 gr.
2
1501/02
vacat 3 gr.
1510
25 fl. 15 gr.
1510/1511
28 fl. 20 gr.
1510/11
54 fl. 14 gr.
1511/12
52 fl. 16 gr.
1512/13
54 fl. 06 gr.
1513/14
51 fl. 16 gr.
1514/15
60 fl. 05 gr.
1515/16
65 fl. 06 gr.
16 gr.
1516/17
64 fl. 06 gr.
1 fl. 06 gr.
1517/18
58 fl. 15 gr.
1 fl. 17 gr.
1518/19
58 fl. 08 gr.
1 fl. 03 gr.
1519/20
60 fl. 01 gr.
1519
32 fl. 08 gr.
1 fl. 08 gr.
1522/23
97 fl. 02 gr.
14 gr.
1523/24
79 fl. 17 gr.
10 gr.
1524/25
73 fl. 16 gr.
15 gr.
1525/26
56 fl. 02 gr.
1 fl. 00 gr.
6 7
vacat
13
18 gr.
20 gr.
596
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Ragösen
1526/27
62 fl. 02 gr.
1527/28
67 fl. 11 gr.
18 gr.
17 gr.
1528/29
64 fl. 07 gr.
1 fl. 04 gr.
20 gr.
1529/30
67 fl. 05 gr.
13 gr.
20 gr.
1530/31
73 fl. 11 gr.
15 gr.
20 gr.
1531/32
76 fl. 04 gr.
12 gr.
20 gr.
1532/33
83 fl. 09 gr.
13 gr.
20 gr.
1533/34
66 fl. 10 gr.
7 gr.
20 gr.
1534/35
52 fl. 11 gr.
15 gr.
20 gr.
69 fl. 09 gr.
16 gr.
20 gr.
60 fl. 18 gr.
11 gr.
20 gr.
62 fl. 06 gr.
9 gr.
20 gr.
1538/39
74 fl. 01 gr.
11 gr.
21
1537
1537/38 26
20 gr.
1536
1536/37 25
1538 1539
37 fl. 09 gr.
1539/40
77 fl. 19 gr.
1540
41 fl. 10 gr.
12 gr.
1540/41
78 fl. 04 gr.
12 gr.
28
29
30
1541
31
1543
1543/44
78 fl. 16 gr.
1544/45
90 fl. 18 gr.
32
Lütte
1534
1535/36 23
Knoblauchgeleit1
27
20 gr.
10 gr. vacat
20 gr. 20 gr.
20 gr. 16 gr.
20 gr.
597
3. A MT BELZIG
Zeitraum
Gesamt Amt Belzig
Mitte 15. Jahrhundert. 23.03.1483 – 22.02.1484
353 fl. 07 gr.
23.02.1484 – 22.02.1485
364 fl. 16 gr.
23.02.1485 – 22.02.1486
370 fl. 08 gr.
23.03.1489 – 22.02.1490
363 fl. 03 gr.
1496/97
419 fl. 08 gr.
1497/98
407 fl. 19 gr.
1498/99
366 fl. 10 gr.
1499/1500
356 fl. 01 gr.
1500/01
309 fl. 18 gr.
2
1501/02
313 fl. 12 gr.
1502/03
336 fl. 14 gr.
1503/04
304 fl. 01 gr.
1504/05
3
1505/06
327 fl. 16 gr.
1506/07
358 fl. 03 gr.
1507/08
344 fl. 00 gr.
1508/09
370 fl. 11 gr.
1510
240 fl. 02 gr.
6 7
267 fl. 09 gr.
1510/1511
170 fl. 17 gr.
1510/11
411 fl. 08 gr.
1511/12
419 fl. 13 gr.
1512/13
472 fl. 07 gr.
1513/14
441 fl. 02 gr.
1514/15
439 fl. 06 gr.
1515/16 1516/17
10
502 fl. 18 gr. 532 fl. 12 gr.
1517/18
542 fl. 14 gr.
1518/19
551 fl. 13 gr.
1519/20
548 fl. 14 gr.
1519
369 fl. 18 gr.
13
1522/23
475 fl. 09 gr.
1523/24
438 fl. 02 gr.
1524/25
469 fl. 04 gr.
1525/26
429 fl. 09 gr.
598
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Gesamt Amt Belzig
1526/27 1527/28
453 fl. 16 gr. 15
1528/29 1529/30 1530/31
468 fl. 12 gr. 404 fl. 15 gr. 400 fl. 09 gr.
17
1531/32
487 fl. 18 gr. 438 fl. 04 gr.
1532/33
18
459 fl. 16 gr.
1533/34
19
413 fl. 16 gr.
1534/35
20
443 fl. 06 gr.
21
1534
1535/36 23
259 fl. 00 gr. 22
1536
1536/37
425 fl. 00 gr. 259 fl. 04 gr.
24
495 fl. 16 gr.
1537
290 fl. 08 gr.
1537/38
490 fl. 09 gr.
25
1538
354 fl. 05 gr.
1538/39
528 fl. 05 gr.
26
1539
307 fl. 00 gr.
1539/40
508 fl. 17 gr.
1540
337 fl. 15 gr.
1540/41
583 fl. 01 gr.
30
1541
283 fl. 08 gr.
31
28
29
1543
294 fl. 05 gr.
1543/44
520 fl. 15 gr.
1544/45
527 fl. 16 gr.
32
Anmerkungen Amt Belzig 1 2 3 4 5 6 7 8
Knoblochgeleit zu Lütte. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1499/1500. 16 fl. 10 gr. Geleit zu Rodichlo, ist vor nicht gewest, bleibt auch nicht allzeit ganghaftig. Zusätzlich 48 fl. 10 gr. Pferdegeld. Zusätzlich 34 fl. 18 gr. Pferdegeld. Walburgis bis Elisabeth 1510 (01.05. – 24.11.1510). Elisabeth 1510 bis Walburgis 1511 (25.11.1510 – 30.04.1511). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1513/14.
3. A MT BELZIG
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
19 20 21 22 23 24 25
26 27 28 29 30 31 32
599
Geleit Mahrzahn / Klepzig. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1516/17. Zusätzlich 34 fl. 6 gr. Pferdegeld. Zusätzlich 20 gr. Biergeleit, geben die armen Leute, welche das Bier zu Belitz kaufen müssen, von jedem Viertel 1 a d. Walburgis bis Elisabeth 1519 (01.05. – 19.11.1519). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1523/24. Errechnet aus den Plus- uind Minusangaben der Rechnung von 1528/29. An den geringeren Geleitseinnahmen soll des weichen Winters Schuld gewesen sein. Ein mehrfach angegebenes Beigeleit in Klepzig hatte über Jahre keine Einnahmen, war vor hin vom Mehl, so aus der Margk geführt, gefallen; hat der Marggraf verboten. Das Geleit wurde 33 Wochen, von Nat. Mariae 1532 bis Walburgis 1533 vom alten Geleitsmann eingenommen; nach dessen Tod verrechneten die Erben die Einnahmen für 17 Wochen 4 Tage von Walburgis bis Nat. Mariae. Ursache für die geringeren Geleitseinnahmen: das macht das Viehegeleit, des ist des Jahres 80 fl. 9 gr. eyngekommen. Siehe Anm. 20 zum Jahr 1534/35. 37 fl. 13 gr. Einnahmen am Viehegeleit an die Landtschaft übergeben. Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). 45 fl. 9 gr. Viehegeleit der Landtschaft übergeben. Walburgis bis Elisabeth 1536 (01.05. – 19.11.1536). Das Viehgeleit ist wiederum für das Geleitsamt ganghaftig. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Zur Geleitseinnahme im Amt ist weiter vermerkt: Einnahme von Silberbote (?) 251 fl. 18 gr. und von Pferdegeld 35 fl. 15 gr. Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). Gedingt Geleit. Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1540). Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1544/45.
600
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
4. Amt Bitterfeld
Zeitraum
Bitterfeld
Holzweißig
Brehna
16.03.1483 – 14.03.1484
141 fl. 14 gr.
28.03.1484 – 22.02.1485
169 fl. 16 gr.
2 fl. 18 gr.
23.02.1485 – 22.02.1486
217 fl. 00 gr.
2 fl. 18 gr.
1496/97
234 fl. 03 gr.
1 fl. 17 gr.
2 fl. 18 gr.
1497/98
299 fl. 10 gr.
1 fl. 17 gr.
2 fl. 18 gr.
1498/99
225 fl. 09 gr.
1 fl. 05 gr.
2 fl. 18 gr.
1499/00
286 fl. 01 gr.
1 fl. 05 gr.
2 fl. 18 gr.
1500/01
187 fl. 03 gr.
1501/02
166 fl. 00 gr.
1502/03
217 fl. 16 gr.
01.05. – 04.10.1503
89 fl. 05 gr.
1503/04
292 fl. 14 gr.
1504/05
301 fl. 15 gr. inclus der Beigeleit ufm Land
2 fl. 03 gr.
1
2 fl. 18 gr.
1505/06
263 fl. 06 gr. inclus der Beigeleit ufm Land
1506/07
254 fl. 13 gr.
1507/08
222 fl. 05 gr. zuzüglich 6 fl. 07 gr. gemein Beigeleit
1508/09
155 fl. 05 gr. zuzüglich 6 fl. 08 gr. gemein Beigeleit
1510/11
191 fl. 12 gr. zuzüglich 7 fl. 11 gr. Beigeleit
1511/12
160 fl. 10 gr. zuzüglich 6 fl. 11 gr. Beigeleit
1513/14
161 fl. 02 gr. zuzüglich 7 fl. 18 gr. Beigeleit
1514/15
138 fl. 20 gr.
1515/16
193 fl. 12 gr.
27 fl. 16 gr.
1516
135 fl. 15 gr.
1516/17
225 fl. 15 gr.
7 fl. 07 gr.
1517/18
213 fl. 05 gr.
12 fl. 04 gr.
1518/19
217 fl. 19 gr.
8 fl. 11 gr.
1519
122 fl. 18 gr.
2
3 4
1519/20
6 fl. 08 gr.
242 fl. 10 gr. 365 fl. 07 gr.
12 fl. 00 gr.
1522/23
223 fl. 18 gr.
8 fl. 12 gr.
1523/24
174 fl. 04 gr.
8 fl. 04 gr.
1524/25
321 fl. 14 gr.
7 fl. 18 gr.
1525/26
266 fl. 08 gr.
16 fl. 20 gr.
1519/20
5
601
4. A MT BITTERFELD
Zeitraum
Bitterfeld
1526/27
362 fl. 13 gr.
1527/28
332 fl. 19 gr.
7 fl. 13 gr.
1528/29
323 fl. 13 gr.
13 fl. 02 gr.
5 fl. 05 gr. incl. Roitzsch
1529/30
346 fl. 11 gr.
6 fl. 09 gr.
5 fl. 05 gr. incl. Roitzsch
1530/31
456 fl. 16 gr.
6 fl. 09 gr.
2 fl. 18 gr.
1531/32
383 fl. 16 gr.
13 fl. 20 gr.
2 fl. 18 gr.
1532/33 1533/34
6
Holzweißig
Brehna 10 fl. 11 gr.
443 fl. 12 gr.
10 fl. 15 gr.
2 fl. 18 gr.
360 fl. 06 gr.
23 fl. 08 gr.
2 fl. 18 gr.
1534
225 fl. 14 gr.
1534/35
355 fl. 03 gr.
19 fl. 07 gr.
2 fl. 18 gr.
1535/36
347 fl. 16 gr.
12 fl. 18 gr.
2 fl. 18 gr.
1536/37
403 fl. 13 gr.
24 fl. 16 gr.
2 fl. 18 gr.
7
9
1537
215 fl. 07 gr. Geleit im Amt
1537/38 1538/39 11
1539
1539/40 12
1540
1540/41 14
1542
15
1543
10
348 fl. 19 gr.
18 fl. 12 gr.
2 fl. 18 gr.
302 fl. 10 gr.
17 fl. 03 gr.
2 fl. 18 gr.
239 fl. 01 gr. Geleit im Amt 298 fl. 10 gr.
22 fl. 18 gr.
2 fl. 18 gr.
354 fl. 04 gr. Geleit im Amt 429 fl. 06 gr.
18 fl. 02 gr.
13
2 fl. 18 gr.
16
2 fl. 18 gr.
241 fl. 17 gr. die Gelaite 275 fl. 03 gr. die Gelaite
1543/44
350 fl. 10 gr.
9 fl. 11 gr.
1545/46
322 fl. 20 gr.
8 fl. 12 gr.
2 fl. 18 gr.
602
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Beiersdorf
Roitzsch
16.03.1483 – 14.03.1484 28.03.1484 – 22.02.1485 23.02.1485 – 22.02.1486 1496/97
1 fl. 11 gr.
1497/98
1 fl. 11 gr.
1498/99
1 fl. 11 gr.
1499/00
1 fl. 11 gr.
1500/01 1501/02 1502/03 01.051503. – 04.10.1503 1503/04 1504/05
siehe Bitterfeld
1505/06
siehe Bitterfeld
1506/07 1507/08
siehe Bitterfeld
1508/09
siehe Bitterfeld
1510/11
siehe Bitterfeld
1511/12
siehe Bitterfeld
1513/14
siehe Bitterfeld
1514/15 1515/16 2 1516 1516/17 1517/18 1518/19 3 4
1519
1519/20
1519/20 1522/23 1523/24 1524/25 1525/26 1526/27 1527/28 1528/29
mit Brehna, siehe dort
Viehgeleit
603
4. A MT BITTERFELD
Zeitraum
Beiersdorf
1529/30 1530/31
2 fl. 08 gr. 2 fl. 08 gr.
1532/33
2 fl. 08 gr.
1533/34
9 fl. 10 gr.
1534
8 fl. 20 gr.
1534/35
9 fl. 11 gr.
1535/36
8
15 fl. 05 gr.
1536/37 9
Viehgeleit
mit Brehna, siehe dort
1531/32
7
Roitzsch
7 fl. 19 gr.
75 fl. 05 gr.
1537
91 fl. 12 gr.
1537/38
9 gr.
12 fl. 08 gr.
106 fl. 19 gr.
1538/39
8 gr.
15 fl. 15 gr.
75 fl. 11 gr.
9 gr.
18 fl. 02 gr.
66 fl. 11 gr.
7 gr.
26 fl. 09 gr.
71 fl. 13 gr.
11
1539
1539/40 12
1540
1540/41 14
1542
15
1543
1543/44
8 fl. 01 gr.
68 fl. 17 gr.
1545/46
6 fl. 07 gr.
73 fl. 03 gr.
Zeitraum 16.03.1483 – 14.03.1484
Gesamt Amt Bitterfeld 1483 bis 1546 141 fl. 14 gr.
28.03.1484 – 22.02.1485
172 fl. 13 gr.
23.02.1485 – 22.02.1486
219 fl. 18 gr.
1496/97
240 fl. 07 gr.
1497/98
305 fl. 14 gr.
1498/99
231 fl. 01 gr.
1499/00
291 fl. 14 gr.
1500/01
187 fl. 03 gr.
1501/02
166 fl.
1502/03
217 fl. 16 gr.
604
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Gesamt Amt Bitterfeld 1483 bis 1546
01.05.1503 – 04.10.1503
89 fl. 05 gr.
1503/04
297 fl. 14 gr.
1504/05
301 fl. 15 gr.
1505/06
263 fl. 06 gr.
1506/07
254 fl. 13 gr.
1507/08
228 fl. 12 gr.
1508/09
161 fl. 13 gr.
1510/11
199 fl. 02 gr.
1511/12
167 fl. 00 gr.
1513/14
168 fl. 20 gr.
1514/15
138 fl. 20 gr.
1515/16
221 fl. 07 gr.
2
1516
1516/17
233 fl. 01 gr.
1517/18
225 fl. 09 gr.
1518/19
226 fl. 09 gr.
3 4
1519
1519/20
1519/20
377 fl. 07 gr.
1522/23
232 fl. 09 gr.
1523/24
182 fl. 08 gr.
1524/25
329 fl. 11 gr.
1525/26
283 fl. 07 gr.
1526/27
373 fl. 03 gr.
1527/28
340 fl. 11 gr.
1528/29
341 fl. 20 gr.
1529/30
358 fl. 04 gr.
1530/31
468 fl. 09 gr.
1531/32
402 fl. 20 gr.
1532/33
459 fl. 11 gr.
1533/34
388 fl. 15 gr.
7
1534
1534/35
386 fl. 18 gr.
1535/36
392 fl. 17 gr.
1536/37
532 fl. 08 gr.
9
1537
605
4. A MT BITTERFELD
Zeitraum
Gesamt Amt Bitterfeld 1483 bis 1546
1537/38
489 fl. 13 gr.
1538/39
414 fl. 02 gr.
11
1539
1539/40 12
1540/41 14 15
409 fl. 05 gr.
1540 548 fl. 13 gr.
1542 1543
1543/44
439 fl. 15 gr.
1545/46
413 fl. 18 gr.
Anmerkungen Amt Bitterfeld 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
Vom Richter von Brehna. Walburgis bis Elisabeth 1516 (01.05. – 25.11.1516). Walburgis bis Elisabeth 1519 (01.05. – 19.11.1519). Elisabeth 1519 bis Walburgis 1520 (20.11.1519 – 30.04.1520). 40 gr. 3 d. Jahrzoll geben etliche Dörfer, das sie über die Brücke geleitsfrei fahren. Mindereinnahmen von 83 fl. 6 gr., weil der Viehzoll soll sovil abtragen. Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). Einnahmen incl. Beygeleit Roitzsch. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Mindereinnahmen von 78 fl. 17 gr. im Amt aus Ursachen, das viel Furleut in der teuren geschwinden Zeit ausgespannet haben. Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). Gibt der Richter daselbst. Walburgis bis Elisabeth 1542 (01.05. – 19.11.1542). Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543). Steht uf abschaffen.
606
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
5. Amt Borna
Zeitraum
Borna
Viehzoll
01.05.1483 – 23.04.1484
130 fl. 10 gr.
21 fl. 03 gr.
24.03.1484 – 21.02.1485
177 fl. 09 gr.
48 fl. 04 gr.
03.07.1485 – 21.02.1486
121 fl. 11 gr.
31 fl. 16 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490
228 fl. 05 gr.
51 fl. 10 gr.
22.02.1490 – 21.02.1491
204 fl. 19 gr.
22.02.1491 – 21.02.1492 22.02.1492 – 21.02.1493
176 fl. 14 gr. 2
104 fl. 13 gr.
15.05.1496 – 30.04.1497
152 fl. 14 gr.
47 fl. 17 gr.
1497/98
161 fl. 05 gr.
49 fl. 11 gr.
1498/99
158 fl. 12 gr.
49 fl. 08 gr.
1499/1500
158 fl. 19 gr.
48 fl. 15 gr.
1500/01
159 fl. 10 gr.
1501/02
160 fl. 13 gr.
50 fl. 02 gr.
1502/03
163 fl. 07 gr.
50 fl. 12 gr.
1503/04
217 fl. 17 gr.
1504/05 1505/06
Holzwaren
189 fl. 16 gr. 7
10 fl. 09 gr.
214 fl. 08 gr.
1506/07
219 fl. 11 fr
12 fl. 07 gr.
1507/08
199 fl. 12 gr.
10 fl. 18 gr.
1508/09
192 fl. 09 gr.
14 fl. 20 gr.
1510/11
312 fl. 12 gr.
9 fl. 08 gr.
1511/12
325 fl. 15 gr.
16 fl. 14 gr.
1513/14
353 fl. 17 gr.
18 fl. 17 gr.
1514/15
311 fl. 04 gr.
1515/16
391 fl. 06 gr.
15 fl. 08 gr.
1516/17
368 fl. 15 gr.
30 fl. 00 gr.
1517/18
316 fl. 07 gr.
25 fl. 03 gr.
1518/19
427 fl. 09 gr.
40 fl. 03 gr.
1519/20
411 fl. 10 gr.
37 fl. 04 gr.
1523/24
354 fl. 09 gr.
29 fl. 10 gr.
1524/25
422 fl. 14 gr.
29 fl. 01 gr.
1525/26
322 fl. 19 gr.
21 fl. 07 gr.
9
18 fl. 05 gr.
607
5. A MT BORNA
Zeitraum
Borna
Viehzoll
1526/27
412 fl. 12 gr.
56 fl. 11 gr.
1527/28
396 fl. 07 gr.
99 fl. 13 gr.
1528/29
429 fl. 08 gr.
67 fl. 13 gr.
1529/30
386 fl. 06 gr.
54 fl. 19 gr.
2 fl. 09 gr.
1530/31
465 fl. 01 gr.
94 fl. 05 gr.
3 fl. 04 gr.
1531/32
405 fl. 20 gr.
90 fl. 08 gr.
3 fl. 12 gr.
1532/33
428 fl. 18 gr.
107 fl. 16 gr.
1 fl. 07 gr.
1533/34
581 fl. 00 gr.
13
19 fl. 11 gr.
2 fl. 09 gr.
1534/35
542 fl. 15 gr.
9 fl. 07 gr.
2 fl. 11 gr.
1535
334 fl. 06 gr.
1535/36
529 fl. 16 gr.
1536/37
559 fl. 06 gr.
17
15
18
Holzwaren
1 fl. 09 gr.
2 fl. 13 gr.
58 fl. 10 gr.
2 fl. 16 gr.
1537
328 fl. 15 gr.
42 fl. 18 gr.
1 fl. 06 gr.
1537/38
614 fl. 19 gr.
46 fl. 10 gr.
2 fl. 19 gr.
19
1538
352 fl. 08 gr.
55 fl. 08 gr.
1 fl. 06 gr.
1538/39
537 fl. 11 gr.
58 fl. 06 gr.
2 fl. 17 gr.
1539
254 fl. 17 gr.
59 fl. 18 gr.
21
22
1539/40
485 fl. 15 gr.
61 fl. 05 gr.
2 fl. 19 gr.
1540
379 fl. 20 gr.
41 fl. 17 gr.
1 fl. 07 gr.
23
1540/41
604 fl. 14 gr.
42 fl. 03 gr.
3 fl. 01 gr.
24
1541
370 fl. 17 gr.
80 fl. 17 gr.
1 fl. 08 gr.
25
1543
355 fl. 03 gr.
1543/44
458 fl. 05 gr.
70 fl. 07 gr.
1544/45
567 fl. 02 gr.
68 fl. 13 gr.
4 fl. 00 gr.
1545/46
527 fl. 14 gr.
81 fl. 02 gr.
4 fl. 08 gr.
608
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Pferdezoll
Schweinezoll
Gesamt Amt Borna 1483 bis 1546
01.05.1483 – 23.04.1484
151 fl. 13 gr.
24.03.1484 – 21.02.1485 03.07.1485 – 21.02.1486 22.02.1489 – 21.02.1490
225 fl. 13 gr. 1
153 fl. 06 gr. 279 fl. 15 gr.
22.02.1490 – 21.02.1491 22.02.1491 – 21.02.1492 22.02.1492 – 21.02.1493 15.05.1496 – 30.04.1497
3
1497/98 1498/99
200 fl. 10 gr. 210 fl. 16 gr.
4
1499/1500
207 fl. 20 gr. 207 fl. 13 gr.
1500/01 1501/02
210 fl. 15 gr.
1502/03
213 fl. 19 gr.
1503/04
5
217 fl. 17 gr.
1504/05
6
204 fl. 04 gr.
8
218 fl. 01 gr.
1505/06 1506/07 1507/08
231 fl. 18 gr.
1508/09
207 fl. 08 gr.
1510/11
321 fl. 20 gr.
1511/12
332 fl. 08 gr.
1513/14
372 fl. 16 gr.
1514/15
329 fl. 09 gr.
1515/16
406 fl. 14 gr.
1516/17
398 fl. 15 gr.
1517/18
341 fl. 10 gr.
1518/19
467 fl. 12 gr.
1519/20
448 fl. 14 gr.
1523/24
10
1524/25
386 fl. 00 gr. 451 fl. 15 gr.
1525/26
344 fl. 05 gr.
1526/27
11
474 fl. 17 gr.
1527/28
12
498 fl. 05 gr.
1528/29
497 fl. 00 gr.
1529/30
443 fl. 13 gr.
609
5. A MT BORNA
Zeitraum
Pferdezoll
1530/31
Schweinezoll 2 fl. 03 gr.
1531/32
Gesamt Amt Borna 1483 bis 1546 552 fl. 10 gr. 500 fl. 02 gr.
1532/33
539 fl. 10 gr.
1533/34
14
2 fl. 07 gr.
605 fl. 06 gr.
1534/35
16
1 fl. 19 gr.
556 fl. 20 gr.
17
1535
34 fl. 06 gr.
1535/36 1536/37 19
1537
533 fl. 17 gr. 19 gr. 1 fl. 00 gr.
1537/38
12 gr.
1538
4 gr.
1538/39
7 gr.
1539
20
2 fl. 04 gr.
623 fl. 13 gr.
1 fl. 07 gr.
376 fl. 03 gr. 664 fl. 18 gr.
1 fl. 09 gr.
410 fl. 14 gr.
7 gr.
1 fl. 00 gr.
316 fl. 00 gr.
1539/40
19 gr.
1 fl. 20 gr.
552 fl. 12 gr. 424 fl. 10 gr.
21
22
598 fl. 20 gr.
1540
17 gr.
12 gr.
1540/41
14 gr.
1 fl. 04 gr.
651 fl. 15 gr.
24
1541
5 gr.
2 fl. 07 gr.
455 fl. 12 gr.
25
1543
355 fl. 03 gr.
1543/44
532 fl. 02 gr.
23
1544/45
12 gr.
2 fl. 07 gr.
642 fl. 13 gr.
1545/46
1 fl. 02 gr.
2 fl. 13 gr.
616 fl. 18 gr.
Anmerkungen Amt Borna 1
33 Wochen.
2
Die Rechnungen von 1493/94, 1494/95, 1495/96 und 1497/98 müssen schon 1503 nicht mehr vorhanden gewesen sein, denn die Verlustrechnung eines Hans Bodemer (ThHStA Weimar, Reg. Cc 414) hat die gleichen Lücken. Bodemer hat die EinnahmenVerluste jeweils zu den Einnahmen von 1489/90 zusammengestellt. Danach wurden in den genannten Jahren in Borna insgesamt 598 fl. 14 gr. weniger an Geleitsgebühren eingenommen. Zusammen mit den Einnahmen aus den meißnischen Geleitsstätten in Torgau, Grimma, Zwickau und Plauen wurden 1.201 fl. 12 gr. weniger eingenommen.
3
Kein Weinwagengeld.
4
Zuzüglich 7 fl. 13 gr. Weinwagengeld.
5
Geleit und Zoll zusammen abgerechnet.
6
Geleit und Zoll zusammen abgerechnet, dazu 7 fl. 13 gr. Weinwagengeld, gefällt im 3. Jahr.
7
Geleit und Zoll zusammen abgerechnet.
610
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
8 Einschließlich 7 fl. 13 gr. Weinwagengeld. 9 Davon 12 fl. 6 gr. von Rindern, 5 fl. 20 gr. von Schafen und Schweinen. 10 Darunter 2 fl. 2 gr. von Brettern, geben die Bauern, welche dieselben gein Leipzk fuhren, ye von 1 Wagen 1 a d. und 1 a h und von idem Brett 1 a h, so vil der über sechß sein. 11 Darunter 5 fl. 15 gr. Weinwagengeld. 12 Darunter 2 fl. 6 gr. von einzelnen Scheffeln Getreide. 13 An der neuen Anlage des Viehzolls gefallen. 14 Vieh- und Pferdezoll, so einzeln durchgetrieben. 15 Wegen der Landschaft. 16 Vieh-und Pferdezoll, so einzeln durchgetrieben zu Underhaltung m. g. H. Stette. 17 Walburgis bis Elisabeth 1535 (01.05. – 19.11.1535). 18 Viehzoll von Rindern. 19 Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). 20 Außerdem 19 gr. von Schöpsen. 21 Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). 22 Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). 23 Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). 24 Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541). 25 Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543).
611
6. GELEIT BURGAU (-JENA)
6. Geleit Burgau (-Jena)
Zeitraum 1
Wagenzoll
Viehzoll
14 fl. 06 gr.
3 fl. 20 gr.
1496/1497
31 fl. 17 gr.
7 fl. 05 gr.
1497/1498
31 fl. 03 gr.
5 fl. 05 gr.
42 fl. 18 gr.
5 fl. 07 gr.
1499/1500
42 fl. 18 gr.
2 fl. 05 gr.
1501/1502
42 fl. 18 gr.
3 fl. 06 gr.
1502/1503
42 fl. 18 gr.
5 fl. 06 gr.
1503/1504
42 fl. 18 gr.
8 fl. 03 gr.
1504/1505
42 fl. 18 gr.
9 fl. 17 gr.
1505/1506
42 fl. 18 gr.
14 fl. 04 gr.
13.12.1480 – 15.12.1482
14.12.1483 – 27.02.1485 01.04.1484 – 27.02.1485 4
28.02.1484 – 03.07.1485
5 fl. 07 gr. 5
04.07.1485 – 22.02.1486
1498/1499
6
1506/1507 1507/1508
11 fl. 14 gr.
1508/1509
8 fl. 12 gr.
1509/1510
7 fl. 04 gr.
1519/20
17 fl. 06 gr.
1521/22
14 fl. 13 gr.
1522/23
38 fl. 02 gr.
2 fl. 06 gr.
1523/24
38 fl. 02 gr.
3 fl. 13 gr.
1525/26
33 fl. 05 gr.
2 fl. 19 gr.
1527/28
34 fl. 06 gr.
3 fl. 12 gr.
1528/29
38 fl. 02 gr.
3 fl. 12 gr.
1529/30
38 fl. 02 gr.
3 fl. 12 gr.
1532/33
38 fl. 02 gr.
1535/36
33 fl. 07 gr.
13
34 fl. 06 gr.
11 fl. 13 gr.
9
11
1536/37
14
6 fl. 08 gr.
9 fl. 17 gr. 1 fl. 07 gr.
Winzerla
Leutra
612
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Wagenzoll
16 1537 1537/38 1538/39 20 1539 22 1539/40 1540/41 1541/42 29 1542 1542/43 1543/44 1544/45 1545/46 1546/47 1547/48 37 1548 1548/49 1549/50 40 1550 1550/51 1551/52 1552/53 48 1553 1553/54 50 1554 1554/55 1555/56 1556/57 1557/58 1558/59 1559/60 1560/61 1561/62 1562/63 55 1563 1563/64 1564/65 56 1565 1565/66
17 fl. 07 gr. 34 fl. 06 gr. 19 81 fl. 19 gr. 102 fl. 04 gr. 105 fl. 12 gr. 315 fl. 13 gr. 24 170 fl. 03 gr. 18
116 fl. 08 gr. 146 fl. 08 gr. 33 112 fl. 17 gr. 143 fl. 03 gr. 80 fl. 11 gr. 92 fl. 02 gr. 127 fl. 12 gr. 161 fl. 17 gr. 151 fl. 14 gr. 91 fl. 11 gr. 144 fl. 18 gr. 197 fl. 05 gr. 207 fl. 13 gr. 116 fl. 14 gr. 154 fl. 20 gr. 87 fl. 12 gr. 128 fl. 04 gr. 131 fl. 10 gr. 149 fl. 09 gr. 186 fl. 16 gr. 178 fl. 19 gr. 167 fl. 11 gr. 161 fl. 12 gr. 207 fl. 20 gr. 206 fl. 11 gr. 122 fl. 17 gr. 186 fl. 18 gr. 123 fl. 02 gr. 68 fl. 14 gr. 119 fl. 01 gr. 30
Viehzoll
Winzerla
Leutra
6 fl. 02 gr. 2 fl. 15 gr. 1 fl. 00 gr. vacat 4 fl. 01 gr. 7 fl. 03 gr. 13 fl. 20 gr. 2 fl. 15 gr. 4 fl. 07 gr. vacat 1 fl. 02 gr. 9 fl. 00 gr. 9 fl. 10 gr. 15 fl. 02 gr. 9 fl. 09 gr. 10 fl. 17 gr. 9 fl. 02 gr. 3 fl. 06 gr. 1 fl. 10 gr. 1 fl. 15 gr. 6 fl. 06 gr. 6 fl. 18 gr. 11 fl. 17 gr. 11 fl. 11 gr. 2 fl. 09 gr. 5 fl. 19 gr. 6 fl. 01 gr. 4 fl. 17 gr. 5 fl. 20 gr. 4 fl. 08 gr. 9 fl. 04 gr. 9 fl. 15 gr. 6 fl. 19 gr. 4 fl. 15 gr. 7 fl. 00 gr.
25
78 fl. 02 gr.
72 fl. 16 gr. 105 fl. 16 gr. 38 fl. 12 gr. 27 fl. 20 gr. 47 fl. 14 gr. 35 fl. 00 gr. 49 fl. 19 gr. 64 fl. 13 gr. 37 fl. 20 gr. 57 fl. 16 gr. 34 fl. 09 gr. 34 fl. 20 gr. 32 fl. 04 gr. 56 fl. 15 gr. 29 fl. 18 gr. 45 fl. 02 gr. 65 fl. 05 gr. 70 fl. 07 gr. 62 fl. 01 gr. 59 fl. 11 gr. 35 fl. 13 gr. 42 fl. 16 gr. 47 fl. 02 gr. 43 fl. 16 gr. 19 fl. 12 gr. 39 fl. 05 gr. 41 fl. 12 gr. 32 fl. 09 gr. 44 fl. 18 gr.
26
4 fl. 01 gr.
2 fl. 10 gr. 3 fl. 07 gr. 34 1 fl. 11 gr. 3 fl. 07 gr. 1 fl. 12 gr. 2 fl. 17 gr. 4 fl. 00 gr. 3 fl. 14 gr. 2 fl. 01 gr. 2 fl. 12 gr. 11 fl. 04 gr. 3 fl. 06 gr. 1 fl. 15 gr. 3 fl. 06 gr. 2 fl. 03 gr. 3 fl. 08 gr. 2 fl. 18 gr. 3 fl. 05 gr. 3 fl. 07 gr. 2 fl. 05 gr. 3 fl. 09 gr. 3 fl. 18 gr. 5 fl. 20 gr. 3 fl. 20 gr. 1 fl. 15 gr. 3 fl. 09 gr. 3 fl. 15 gr. 3 fl. 03 gr. 4 fl. 06 gr.
613
6. GELEIT BURGAU (-JENA)
Zeitraum
Wagenzoll
Viehzoll
Winzerla
Leutra
1566
101 fl. 13 gr.
4 fl. 17 gr.
31 fl. 13 gr.
3 fl. 03 gr.
1566/67
145 fl. 04 gr.
5 fl. 02 gr.
57 fl. 09 gr.
4 fl. 10 gr.
1567/68
135 fl. 04 gr.
5 fl. 00 gr.
41 fl. 14 gr.
5 fl. 02 gr.
1568
142 fl. 13 gr.
4 fl. 05 gr.
21 fl. 20 gr.
3 fl. 12 gr.
57
58
1568/69
79 fl. 07 gr.
2 fl. 01 gr.
24 fl. 15 gr.
16 gr.
1568/69
221 fl. 20 gr.
6 fl. 06 gr.
46 fl. 14 gr.
4 fl. 07 gr. 4 fl. 17 gr.
59
1569
110 fl. 03 gr.
3 fl. 13 gr.
53 fl. 05 gr.
1569/70
58 fl. 08 gr.
2 fl. 00 gr.
21 fl. 17 gr.
20 gr.
1569/70
168 fl. 11 gr.
5 fl. 13 gr.
75 fl. 01 gr.
2 fl. 17 gr.
60 61
1570/71 1571/72 1572/73
Zeitraum
Camsdorf
Floßzoll
13.12.1480 – 15.12.1482
2
32 fl. 15 gr.
14.12.1483 – 27.02.1485
3
10 fl. 12 gr.
1
01.04.1484 – 27.02.1485
4 fl. 00 gr.
28.02.1484 – 03.07.1485
1 fl. 11 gr.
04.07.1485 – 22.02.1486
11 fl. 00 gr.
1496/1497
4 fl. 08 gr.
4
1497/1498
8 fl. 97 gr.
1498/1499
27 fl. 02 gr.
1499/1500
10 fl. 14 gr.
1501/1502
17 fl. 09 gr.
1502/1503
20 fl. 20 gr.
1503/1504
7 fl. 20 gr.
1504/1505
10 fl. 20 gr.
1505/1506
3 fl. 00 gr.
1506/1507
17 fl. 00 gr.
1507/1508 1508/1509
21 fl. 05 gr.
1509/1510
9 fl. 11 gr.
Gesamt Amt Burgau 1480 bis 1573
614
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Camsdorf
Floßzoll
1519/20
7
Gesamt Amt Burgau 1480 bis 1573
22 fl. 09 gr.
17 fl. 06 gr.
19 fl. 16 gr. 1521/22
33 fl. 14 gr.
1522/23
34 fl. 07 gr.
8
38 fl. 02 gr.
1523/24 1525/26 1527/28
22 fl. 18 gr.
1528/29
16 fl. 12 gr.
1529/30
10 fl. 11 gr.
9
11
1532/33
41 fl. 14 gr. 10
41 fl. 14 gr. 47 fl. 19 gr.
12
1535/36 1536/37
15
26 fl. 17 gr.
72 fl. 15 gr.
1537
28 fl. 11 gr.
1537/38
46 fl. 04 gr.
86 fl. 12 gr.
16
1538/39 20 22
1539
1539/40
1 fl. 13 gr.
45 fl. 18 gr.
27 fl. 11 gr.
112 fl. 03 gr.
55 fl. 13 gr.
157 fl. 12 gr.
46 fl. 18 gr. + 9 fl. 01 gr.
164 fl. 02 gr.
21 23
17
1540/41
39 fl. 16 gr.
355 fl. 08 gr.
18 gr.
28
257 fl. 20 gr.
12 gr.
31
198 fl. 16 gr.
1544/45
35
148 fl. 07 gr.
1545/46
36
190 fl. 08 gr.
1541/42 29
27
1542
1542/43 1543/44
32
4 fl. 17 gr.
269 fl. 09 gr.
1546/47
110 fl. 01 gr.
1547/48 37
148 fl. 14 gr.
1548
38
1548/49 1549/50
39
16 gr.
176 fl. 13 gr. 227 fl. 13 gr.
9 gr.
235 fl. 13 gr.
1550
1 fl. 12 gr.
31 fl. 05 gr.
41
1550/51
3 fl. 01 gr.
42
63 fl. 04 gr.
43
219 fl. 20 gr.
1551/52
8 fl. 00 gr.
44
40 fl. 05 gr.
45
260 fl. 11 gr.
1552/53
2 fl. 04 gr.
121 fl. 18 gr.
47
373 fl. 04 gr.
40
48
1553
1553/54
46
20 gr. 1 fl. 17 gr.
143 fl. 09 gr.
153 fl. 00 gr. 49
218 fl. 13 gr.
615
6. GELEIT BURGAU (-JENA)
Zeitraum 50
Camsdorf
1554
1 fl. 04 gr.
Floßzoll
127 fl. 02 gr. 185 fl. 04 gr. 214 fl. 16 gr.
1554/55
1 fl. 14 gr.
51
1555/56
2 fl. 17 gr.
52
1556/57
2 fl. 04 gr.
236 fl. 15 gr.
1557/58
1 fl. 09 gr.
256 fl. 00 gr.
1558/59
3 fl. 09 gr.
1559/60
3 fl. 03 gr.
215 fl. 16 gr.
1560/61
3 fl. 06 gr.
216 fl. 06 gr.
1561/62
4 fl. 14 gr.
1562/63
2 fl. 08 gr.
260 fl. 01 gr.
53
54
253 fl. 04 gr.
273 fl. 13 gr.
1563
1 fl. 11 gr.
154 fl. 17 gr.
1563/64
2 fl. 17 gr.
242 fl. 01 gr.
1564/65
3 fl. 11 gr.
178 fl. 17 gr.
1565
3 fl. 08 gr.
112 fl. 07 gr.
1565/66
4 fl. 07 gr.
179 fl. 11 gr.
1566
2 fl. 06 gr.
143 fl. 10 gr.
1566/67
3 fl. 12 gr.
215 fl. 16 gr.
1567/68
3 fl. 16 gr.
190 fl. 15 gr.
1568
1 fl. 07 gr.
173 fl. 15 gr.
55
56
57
58
1568/69
3 fl. 00 gr.
109 fl. 18 gr.
1568/69
4 fl. 07 gr.
283 fl. 12 gr.
1569
1 fl. 18 gr.
173 fl. 14 gr.
1569/70
20 gr.
83 fl. 02 gr.
1569/70
5 fl. 00 gr.
257 fl. 00 gr.
59
60 61
1570/71
283 fl. 12 gr.
1571/72
309 fl. 02 gr.
1572/73
192 fl. 16 gr.
Anmerkungen Geleit Burgau (-Jena) 1 2 3 4 5 6
Gesamt Amt Burgau 1480 bis 1573
Zwei Jahre 4 Tage. Jena und Burgau. Ein Jahr 11 Wochen. 18 Wochen. Von Lobeda und Burgau. Jährlich um diese Summe verlassen (zumindest bis 1510).
616
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
7
Von den drei Ämtern Jena, Burgau, Lobeda.
8
Ist dies Jahr um angezeigte Summe verlassen gewest.
9
1527 – 1530 also verlassen.
10 Vom Zoll im Restat blieben 239 fl. 19 gr. 11 Also verlassen, gibt ein Wagen 2 a d. 12 Item der floßzol wirt zu Jena eingenommen, nemlich zu Jhene von einem gantzen floß 1 fl., zu Burgau ½ fl. und zu Gleißburg 8 gr. 13 ThHStA Weimar, Reg. Bb 171: darüber sein 74 fl. 3 gr. vom Vihezol eingenomen und der Landtschaft uberantwort. 14 Also verlassen. 15 Zu Jene, Burgau und Gleisberg (hat) ein floß mit 2 ½ ß Bäumen bisher 41 ½ gr. geben müssen, eingeschlossen der Vischer Gebure. Nachdem aber itz aus Unvermögen der Leute das Holtz an gantzen flossen nicht mehr geflosset wirt, sondern den mehrern Teil an zweien und an einem floß, hat der alde Schosser Sebastian Wollner nach Achtunge eines gantzen floßes auf einen jeden Baum 4 neu d. zu geben geordent und genommen, domit ein Baum also hoch vorrechent, wie in einem floß gescheen solde. 16 Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). 17 Unter Ausgabe wird vermerkt: 27 fl. 7 gr. zur Rechtfertigung der Gefangenen. 18 Also verlassen. 19 Wagen- oder Brückenzoll: in diesem Jahr beginnt der Brückenbau in Burgau lt. Baurechnung; zugleich werden die Kirchen zu Lobeda und Wenigenjena abgebrochen. Von Walburgis bis Michaelis hat der Geleitsmann den Zoll beschietsweise innegehabt für 17 fl. 3 gr. Von Michaelis 1538 bis Walburgis 1539 betrugen die Einnahmen 64 fl. 16 gr. 20 Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). 21 Steigt und fellt. Hat ditz Jhare mit 19 fl. 7 gr. gestiegen. 22 Michaelis 1539 bis Walburgis 1540 (20.11.1539 – 30.04.1540). 23 Die, welche das Geleith zu Burgau vorfahren. 24 Geleit, so uber die Bruck fahren. 25 Von den Kupfer- und Lastwagen, so von Nürnberg auf Leipzig faren und widerumb auf Nürnberg faren, gibt ein Lastwagen, er fure was er wolle, 1 gr., ein Kupferwagen 3 gr. lauts der Gelaitztafeln. 26 Von den Holzwagen, so aldo durchfaren. 27 Von entzlen Holzwegen. 28 Incl. 1 fl. 3 gr. von einem Beigeleit in Welnitz. 29 Walburgis bis Elisabeth (01.05.–19.11.1542). 28.07.: Vorbott, dye Taler vor 24 gr. zu nehmen. Bis zu diesem Datum wurde ein Taler mit 25 gr. berechnet. 30 Hinfort unter Brückengeleit vorzeichnet. 31 Welnitz und Cambsdorf liegen wüste. 32 Welches zur Zeit, do die Sahel gros und zu Burgau nit zu faren, gebraucht wirdet. 33 Davon 13 fl. 10 gr. von Michaelis 1544 bis Walburgis 1545. (29.09.1544 – 30.04.1545). 34 Von Michaelis 1544 bis Walburgis 1545 (29.09.1544 – 30.04.1545).
6. GELEIT BURGAU (-JENA)
617
35 Was von Walburgis bis Michaelis 1544 eingenommen, berechnet der Schosser zu Jhena. 36 Darunter 1 fl. für Bußen. Weimar: zu gedencken, das Cuntz Ulm, gewesener Glaitzman seliger vom Walpurgis anno dom. 1545 bis auf Elisabeth berurten Jhares 45 fl. 10 gr. in die Rentherei Weimar Heinrichen Mönchen, überantworte. Die von Elisabeth 45 in die Einnam berechent und nach dem bemelter Cuntz Ulm volgendis in Gotha verschieden, ist die Rechenunge also in stehender Fehde umbkommen, wie dan die gelassene Witfrau underthenigsten Bericht gethan. Weil aber Hermann, itziger Stalmeister, diese Witwe zur Ehe bekomen, demselben sein die hinderstellige Schulde des Geleits von Elisabeth 1545 bis uf Ostern 1546 aus Gnaden laut fürstlichen Bevehles nachgelassen. 37 Walburgis bis Elisabeth 1548 (01.05. – 19.11.1548). 38 Incl. 20 gr. Bußen zur Hälfte. 39 Von 50 Stämmen. 40 Walburgis bis Elisabeth 1550 (01.05. – 19.11.1550). 41 Incl. 19 gr. Bußen zur Hälfte. 42 Von 165 floßen, zusammen 3.983 Stemme. 43 Incl. 19 gr. Bußen zur Hälfte. 44 Von 96 flossen, zusammen 2.537 Stemme. 45 Incl. 12 gr. Bußen zur Hälfte. 46 Von 308 flossen, zusammen 7.677 Stemme. 47 Incl. 17 gr. Bußen zur Hälfte. 48 Walburgis bis Elisabeth 1553 (01.05. – 19.11.1553). 49 Incl. 6 gr. Bußen zur Hälfte. 50 Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 19.11.1554). 51 Errechnet aus den Plus- und Minusangaben von 1555/56. 52 Incl. 12 gr. Bußen zur Hälfte. 53 Incl. 3 fl. 3 gr. Bußen zur Hälfte. 54 Incl. 2 fl. Bußen zur Hälfte. 55 Walburgis bis Elisabeth 1563 (01.05. – 18.11.1563). 56 Walburgis bis Elisabeth 1565 (01.05. – 18.11.1565). 57 Walburgis bis Elisabeth 1566 /01.05. – 18.11.1566). 58 Walburgis bis Elisabeth 1568 (01.05. – 18.11.1568). 59 Elisabeth 1568 bis Walburgis 1569 (19.11.1568 – 30.04.1569). 60 Walburgis bis Elisabeth 1569 (01.05. – 18.11.1569). 61 Elisabeth 1569 bis Walburgis 1570 (19.11.1569 – 30.04.1570).
618
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
7. Geleit Buttelstedt
Zeitraum
Buttelstedt
19.11.1511 – 08.03.1512
Nermsdorf
Gesamt
37 fl. 05 gr.
37 fl. 05 gr.
2
1520
132 fl. 01 gr.
132 fl. 01 gr.
3
114 fl. 14 gr.
1522
114 fl. 14 gr.
1522/23
57 fl. 03 gr.
57 fl. 03 gr.
1522/23
171 fl. 17 gr.
171 fl. 17 gr. 114 fl. 13 gr.
4
1523
114 fl. 13 gr.
19.11.1523 – 27.03.1524
45 fl. 11 gr.
45 fl. 11 gr.
1523/1524
160 fl. 02 gr.
160 fl. 02 gr.
1525/26
151 fl. 19 gr.
151 fl. 19 gr.
5 6
1
Viehgeleit
08.04.1526 – 30.04.1526
15 fl. 00 gr.
15 fl. 00 gr.
1526
129 fl. 02 gr.
129 fl. 02 gr.
1526/27
80 fl. 05 gr.
80 fl. 05 gr.
1526/27
203 fl. 03 gr.
203 fl. 03 gr.
1527/28
327 fl. 18 gr.
327 fl. 18 gr.
1528/29
214 fl. 08 gr.
215 fl. 08 gr.
1529/30
231 fl. 04 gr.
8 9
7
1531/32
234 fl. 12 gr.
1532/33
303 fl. 17 gr.
1533/34
147 fl. 16 gr.
1535/36
153 fl. 06 gr.
1536/37
165 fl. 00 gr.
1537
146 fl. 20 gr.
1537/38
14
11
80 fl. 00 gr. 13
170 fl. 04 gr.
58 fl. 04 gr.
15
119 fl. 09 gr.
50 fl. 06 gr.
1539
68 fl. 01 gr.
40 fl. 14 gr.
16
234 fl. 12 gr.
2 fl. 18 gr.
306 fl. 14 gr.
4 fl. 10 gr.
232 fl. 05 gr. 12
35 fl. 20 gr.
1538/39 17
231 fl. 04 gr. 10
3 fl. 13 gr.
153 fl. 06 gr. 204 fl. 12 gr. 146 fl. 20 gr.
1 fl. 10 gr.
229 fl. 18 gr.
5 fl. 06 gr.
175 fl. 00 gr. 108 fl. 15 gr.
1539/40
115 fl. 04 gr.
42 fl. 20 gr.
3 fl. 12 gr.
1540/41
117 fl. 04 gr.
47 fl. 09 gr.
13 fl. 17 gr.
178 fl. 09 gr.
1541/42
133 fl. 14 gr.
86 fl. 13 gr.
4 fl. 03 gr.
224 fl. 09 gr.
1542/43
141 fl. 11 gr.
77 fl. 07 gr.
in B. verrechnet
1543/44
157 fl. 05 gr.
57 fl. 08 gr.
in B. verrechnet
19
3 fl. 09 gr.
18
161 fl. 15 gr.
218 fl. 18 gr. 214 fl. 13 gr.
1544/45
231 fl. 01 gr.
1545/46
208 fl. 05 gr.
in B. verrechnet
3 fl. 03 gr.
211 fl. 08 gr.
1546/47
239 fl. 06 gr.
in B. verrechnet
2 fl. 05 gr.
241 fl. 11 gr.
20
234 fl. 10 gr.
619
7. GELEIT BUTTELSTEDT
Zeitraum
Buttelstedt
Viehgeleit
Nermsdorf
Gesamt
1547/48
227 fl. 04 gr.
in B. verrechnet
3 fl. 07 gr.
230 fl. 11 gr.
1548
76 fl. 06 gr.
199 fl. 20 gr.
1 fl. 19 gr.
1548/49
139 fl. 05 gr.
200 fl. 14 gr.
4 fl. 08 gr.
1549/50
218 fl. 16 gr.
221 fl. 19 gr.
3 fl. 10 gr.
1550
329 fl. 15 gr.
1550/51
209 fl. 18 gr.
218 fl. 01 gr.
4 fl. 12 gr.
434 fl. 10 gr.
1551/52
203 fl. 07 gr.
186 fl. 17 gr.
7 fl. 10 gr.
399 fl. 19 gr.
1552/53
188 fl. 01 gr.
129 fl. 18 gr.
7 fl. 11 gr.
324 fl. 10 gr.
1553
110 fl. 16 gr.
96 fl. 01 gr.
3 fl. 04 gr.
210 fl. 00 gr.
21
23
25
1553/54
278 fl. 03 gr. 22
344 fl. 06 gr.
24
329 fl. 15 gr.
444 fl. 04 gr.
275 fl. 04 gr.
117 fl. 10 gr.
8 fl. 00 gr.
300 fl. 14 gr.
112 fl. 08 gr.
121 fl. 11 gr.
4 fl. 12 gr.
238 fl. 10 gr.
1554/55
185 fl. 17 gr.
122 fl. 07 gr.
6 fl. 07 gr.
1555/56
185 fl. 17 gr.
212 fl. 04 gr.
6 fl. 12 gr.
404 fl. 12 gr.
1556/57
185 fl. 18 gr.
183 fl. 10 gr.
6 fl. 13 gr.
375 fl. 20 gr.
1557/58
215 fl. 10 gr.
98 fl. 15 gr.
6 fl. 15 gr.
320 fl. 19 gr.
1558/59
198 fl. 12 gr.
137 fl. 08 gr.
6 fl. 18 gr.
342 fl. 17 gr.
1559/60
197 fl. 16 gr.
133 fl. 02 gr.
4 fl. 15 gr.
1560/61
172 fl. 05 gr.
85 fl. 09 gr.
4 fl. 18 gr.
1561/62
185 fl. 06 gr.
58 fl. 05 gr.
6 fl. 12 gr.
250 fl. 02 gr.
1562/63
185 fl. 07 gr.
91 fl. 20 gr.
7 fl. 09 gr.
285 fl. 07 gr.
1568/69
214 fl. 02 gr.
1569/70
242 fl. 19 gr.
242 fl. 19 gr.
1570/71
187 fl. 10 gr.
187 fl. 10 gr.
1571/72
212 fl. 08 gr.
212 fl. 08 gr.
1572/73
247 fl. 07 gr.
247 fl. 07 gr.
1573/74
188 fl. 14 gr.
188 fl. 14 gr.
26
1554
27
28
314 fl. 10 gr.
335 fl. 12 gr. 29
30
262 fl. 11 gr.
214 fl. 02 gr.
620
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Anmerkungen Geleit Buttelstedt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
16 Wochen. Walburgis bis Elisabeth 1520 (01.05. – 19.11.1520). Walburgis bis Elisabeth 1522 (01.05. – 19.11.1522). Elisabeth 1522 bis Walburgis 1523 (19.11.1522 – 30.04.1523). Walburgis bis Elisabeth 1523 (01.05. – 19.11.1523). Elisabeth 1523 bis Ostern 1524 (19.11.1523 – 27.03.1524). 4 Wochen. Walburgis bis Elisabeth 1526 (01.05. – 19.11.1526). Elisabeth 1526 bis Walburgis 1527 (20.11.1526 – 30.04.1527). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1532/33. Viehzoll wurde der Landschaft einzunehmen nachgelassen. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1536/37. Von den Salzkarren, und was des Orts an Korn durchgefurt, wirt im Gleit Wiegendorf berechent. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Und ditz Gelt geben alleine die Salzkerner 2 a d. vom Karne, hat der Geleitsmann sein dritten Theil. Ursache der Mindereinnahmen: Teuerung. Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Ausgabe: 24 fl. Besoldung dem Geleitsmann für 1 Jahr. 80 Ochsen geleitsfrei. Viehgeleit soll künftig getrennt berechnet werden. Walburgis bis Elisabeth 1548 (01.05. – 19.11.1548). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1549/50. Walburgis bis Elisabeth 1550 (01.05. – 19.11.1550). Und ist dem Glaitzman bevolhe, das Geleithe hinfurder ordentlichen zu unterscheiden. Walburgis bis Elisabeth 1553 (01.05. – 19.11.1553). Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 19.11.1554). Vom ordinären Geleit. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1555/56. Das ditz Glaidt abermals gefallen verursacht sich aus dem, weil sie zu Erfurt vorglaiten müssen, dorumb sie dan alhir frey durchfaren. ThHStA Weimar, Reg. Cc 240: Kurzer Auszug des Geleits Buttelstedt, was dasselbige in 6 Jahren und jedes Jahr im Besonderen eingenommen (1569 – 1574).
8. AMT CAMBURG UND WEINGELEIT SCHMIEDEHAUSEN
621
8. Amt Camburg und Weingeleit Schmiedehausen
Zeitraum
Camburg
Floßzoll
Weingeleit Schmiedehausen
Gesamt
13.07.1479 – 12.07.1480 141 fl. 10 gr.
141 fl. 10 gr.
13.07.1480 – 12.07.1481 128 fl. 17 gr.
128 fl. 17 gr.
13.07.1481 – 29.09.1482 126 fl. 08 gr. 30.09.1483 – 29.09.1484
70 fl. 15 gr.
1
126 fl. 08 gr. 70 fl. 15 gr.
30.09.1484 – 22.02.1485
28 fl. 18 gr.
2
23.03.1485 – 03.07.1485
44 fl. 18 gr.
3
1547/48
62 fl. 05 gr.
4
15 fl. 09 gr.
1548
28 fl. 18 gr. 44 fl. 18 gr.
87 fl. 14 gr. 1 fl. 19 gr.
66 fl. 03 gr.
1548/49
90 fl. 19 gr.
57 fl. 19 gr.
1 fl. 19 gr.
90 fl. 18 gr.
1549/50
97 fl. 09 gr.
5
1 fl. 03 gr.
1 fl. 05 gr.
150 fl. 15 gr.
1550
72 fl. 04 gr.
1550/51
108 fl. 11 gr.
1551/52
120 fl. 20 gr.
1559 – 1573
145 fl. 15 gr.
6
7
34 fl. 06 gr.
15 gr.
107 fl. 04 gr.
69 fl. 07 gr.
15 gr.
178 fl. 12 gr.
1 fl. 04 gr. 74 fl. 11 gr.
8
220 fl. 05 gr.
Anmerkungen Amt Camburg und Weingeleit Schmiedehausen 1
Ein Jahr 10 Wochen.
2
20 Wochen.
3
15 Wochen.
4
Walburgis bis Elisabeth 1548 (01.05. – 19.11.1548).
5
Von 3 flössen.
6
Walburgis bis Elisabeth 1550 (31.05. – 19.11.1550).
7
Von 182 ganzen flössen, der jedes 30 große Behme hat.
8
ThHStA Weimar, Reg. Cc 225a: Geleits- und floßzolleinnahmen für 15 Jahre. (Je floß 8 gr.).
622
TEIL 3: TABELLEN
9. Geleit Chemnitz
Zeitraum
Einnahme Geleit Chemnitz
23.03.1483 – 14.04.1484
106 fl. 07 gr.
15.03.1484 – 22.02.1485
99 fl. 03 gr.
623
10. GELEIT COBURG
10. Geleit Coburg
Zeitraum
Einnahme Geleit Coburg
09.10.1474 – 08.10.1475
1
63 fl. 02 gr.
09.10.1475 – 08.10.1476
2
57 fl. 03 gr.
09.10.1476 – 08.10.1477
3
63 fl. 19 gr.
09.10.1477 – 22.02.1478
4
18 fl. 06 gr.
03.07.1481 – 20.02.1485
5
63 fl. 00 gr.
21.02.1485 – 03.07.1485
6
29 fl. 03 lb.
04.07.1485 – 12.02.1486
7
35 fl. 02 lb.
22.02.1489 – 22.02.1490
8
97 fl. 1 O 11 lb.
1496/97
68 fl. 03 O
1497/98
108 fl.
1498/99
80 fl. 02 O 14 lb.
1499/1500
93 fl. 02 O
1501/02
91 fl. 02 O
1503/04
116 fl. 02 O
1504/05
89 fl.
1505/06
84 fl.
1506/07
95 fl. 01 O
1507/08
112 fl. 01 O
1508/09 1509/10 09.09.1516 – 23.03.1517
81 fl. 9
94 fl. 02 O
10
56 fl. 04 lb.
1523/24
11
56 fl. 07 lb.
1525/26
12
22 fl. 01 lb.
1522/23
78 fl. 05 lb.
624
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Anmerkungen Geleit Coburg 1 2
Viehzoll. Viehzoll.
3
Viehzoll.
4
20 Wochen.
5
33 Wochen.
6
20 Wochen.
7
31 Wochen.
8
61 fl. Zins Walburgis von den 3 Schmelzhütten Judenbach, Eisfeld, Neubronn.
9
Von Coburg, Rattelsdorf, Ebersdorf und Heldburg; zusätzlich 18 fl. 06 lb. die übrigen Beigeleite.
10 28 Wochen. Davon 6 fl. 7 lb. 21 d. reitendes Geleit. 11 Von Coburg, Rattelsdorf, Heldburg dem Bischof von Würzburg die Hälfte geben und an andern Orten, die leitbar sind, steht es unserm Herrn alleine zu. 12 Geleit- und Zollgeld. Das Geleit zu Coburg ist nicht gerechnet, weil der Kellner zu Rebern 3 x geladen und nicht erschienen ist.
625
11. GELEIT COBURG MIT BEIGELEITEN
11. Geleit Coburg mit den Beigeleiten Zeitraum
Coburg
1527/28 1528/29 1529/30 03.10.1529 – 06.03.1530 1531/32 1532/33 1532/33 1533/34 1534/35 1535/36 1536/37 1537/38 1538/39 1539/40
79 fl. 08 lb. 131 fl. 04 lb. 90 fl. 08 lb. 2 43 fl. 01 lb.
1548/49 1549/50
Rattelsdorf
Floßgeld
Neustatt
Ebersdorf
1
64 fl. 00 lb. 188 fl. 08 lb. 7 60 fl. 03 lb. 9 70 fl. 08 lb. 10 78 fl. 01 lb. 11 72 fl. 02 lb. 12 94 fl. 01 lb. 69 fl. 06 lb. 65 fl. 00 lb.
103 fl. 02 lb. 51 fl. 04 lb.
3
4
55 fl. 07 lb. 48 fl. 03 lb.
5
20 fl. 01 lb.
7 lb.
16 fl. 02 lb. 19 fl. 04 lb. 17 fl. 05 lb. 19 fl. 02 lb.
6 lb. 7 lb. 5 fl.
8
2 fl. 03 lb.
28fl 04 lb.
44 fl. 03 lb.
14
Zeitraum 1527/28 1528/29 1529/30 03.10.1529 – 06.03.1530 1531/32 1532/33 1532/33 1533/34 1534/35 1535/36 1536/37 1537/38 1538/39 1539/40 1548/49 1549/50
14
Niederlindt
Bettelhecken
Hainbuch
Morßnitz
4 fl. 04 lb.
5 lb.
6 lb.
5 lb.
6 fl. 03 lb. 6 fl. 06 lb. 6 fl. 05 lb. 5 fl. 03 lb.
6 lb.
6 lb.
5 lb.
4 lb. 4 lb.
5 lb. 5 lb.
4 lb.
626
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum 1527/28 1528/29 1529/30 03.10.1529 – 06.03.1530 1531/32 1532/33 1532/33 1533/34 1534/35 1535/36 1536/37 1537/38 1538/39 1539/40 1548/49 1549/50
Gesamt Coburg mit Beigeleiten 1527 bis 1550 234 fl. 06 lb. 142 fl. 03 lb.
6
140 fl. 07 lb. 90 fl. 02 lb.
107 fl. 01 lb. 98 fl. 04 lb.
13
44 fl. 03 lb.
14
Anmerkungen Amt Colditz 1 2 3 4 5 6
7
8 9 10 11 12 13 14
Davon 16 fl. 2 lb. 15 d. reitendes Geleit. Dazu 9 fl. 7 lb. 21 d. (reitendes?) Geleit. Ist ditz Jhar an Strassen verbauet. M. gn. H. Leute für ein Claffter 4 d. und der Edelleut Undersassen 9 d. Ebersdorf u. a. Zinse werden eingenommen nach landisburger Muntze, thun 7 ½ lb. ein fl. und 8 landburger Pfennig thun neun Bamberger und 12 bamberger thun ein Zinsgroschen. Ausgabe: 43 fl. 7 lb. vor 102 Somer Salz zu Halle gekauft; 6 fl. für 69 gemeine Konigslage Stockfisch zu Naumburg gekauft; 29 fl. 6 lb. für 37 ß 10 Halbfische, jedes zu 6 lb. 9 d. inclus 2 fl. Fuhrlohn von Naumburg nach Coburg. Geleit von Coburg, Rattelsdorf, Heldburg und Ehringen. Diese 4 Gelait volgen aus alter hergebrachter Übunge und vermöge des Erbbuchs zu Coburg jherlichen dem Bischof von Wurtzburg die Helfte und m. g. H. hate bede Glaitzleute zu Coburg und Rattelsdorf zu setzen und zu entsetzen und der Bischof von Wirtzburg hat bede Glaitzleute zu Heltburg und Ehringen zu setzen. 29 fl. 4 lb. von Beigeleiten, die allein dem Kurfürsten zuständig. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1533/34. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1536/37. Zum halben Teil vom Glaite. Zum halben Teil. Wirt auf bambergische Pfunt gerechent, der 30 neu d. ein lb. thun und 8 lb. 12 d. thun ein Gulden. Bei dieser Übersicht wurde auf die Angabe von d. verzichtet. Eingeschlossen 3 fl. Butter- und Kesezoll. Von dem neuen Geleitsmann 16 fl. 1 lb. 15 d. und verbleibt der alte Geleitsmann auf zwei Jahre 108 fl. 5 lb. 10 d. Rattelsdorf auf 2 Jahre 4 fl. 7 lb. 10 d., Geleit zu Heldburg 7 lb. 4 d. im 49. Jahre, aber in dem 50. ist nichts gefallen, sondern mehr ausgegeben dann eyngenommen.
627
12. A MT COLDITZ
12. Amt Colditz
Zeitraum 19.02.1464 – 11.11.1464
Geleit Laußig 1
Viehzoll Colditz
21 fl. 11 gr.
12.11.1464 – 21.06.1465
3 fl. 17 gr.
1 fl. 19 gr.
22.06.1465 – 27.04.1466
6 fl. 15 gr.
15 fl. 00 gr.
10.05.1467 – 05.06.1468
3 fl. 15 gr. 4
7 fl. 13 gr.
01.05.1469 – 30.06.1470
5
7 fl. 07 gr.
01.07.1470 – 30.06.1471
16 fl. 11 gr.
30.06.1471 – 07.03.1472
6
19.04.1472 – 18.04.1473
13 fl. 07 gr.
09.05.1473 – 05.09.1573
7
06.06.1468 – 27.11.1468
06.09.1474 – 04.09.1474 8
3 fl. 11 gr. 3 fl. 02 gr.
21 fl. 10 gr.
29.09.1477 – 02.05.1478
9
03.05.1478 – 27.09.1478
10
1 fl. 12 gr.
44 fl. 09 gr.
28.09.1478 – 27.09.1479
9 fl. 17 gr.
28.09.1479 – 27.09.1480
22 fl. 10 gr.
28.09.1480 – 27.09.1481
36 fl. 09 gr.
28.09.1481 – 18.04.1482
11
1 fl. 15 gr.
8 fl. 11 gr.
35 fl. 19 gr. 26 fl. 20 gr.
1497/98
24 fl. 19 gr.
1498
10 fl. 12 gr.
1498/1499
11 fl. 01 gr.
1498/99
21 fl. 13 gr.
1499/1500
44 fl. 17 gr.
1501/02
75 fl. 07 gr.
13
21 fl. 15 gr.
5 fl. 01 gr.
29.09.1476 – 28.09.1477
12
5 fl. 15 gr.
3 fl. 10 gr.
05.09.1474 – 30.09.1475
1496/97
2 3
5 fl. 17 gr.
01.10.1475 – 28.09.1476
22.02.1489 – 21.09.1490
Gesamt Amt Colditz
1502/03
53 fl. 06 gr.
1503/04
107 fl. 11 gr.
1504/05
36 fl. 02 gr.
37 fl. 13 gr.
628
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Geleit Laußig
Viehzoll Colditz
Gesamt Amt Colditz
1505/06
3 fl. 00 gr.
46 fl. 01 gr.
49 fl. 01 gr.
1506/07
3 fl. 14 gr.
93 fl. 05 gr.
96 fl. 19 gr.
1507/08
1 fl. 01 gr.
46 fl. 15 gr.
47 fl. 16 gr.
1508/09
1 fl. 10 gr.
52 fl. 03 gr.
53 fl. 13 gr.
1510/11
4 fl. 01 gr.
38 fl. 16 gr.
42 fl. 17 gr.
1511/12
3 fl. 12 gr.
55 fl. 07 gr.
58 fl. 19 gr.
1512/13
14
45 fl. 15 gr.
1513/14
4 fl. 04 gr.
66 fl. 16 gr.
70 fl. 20 gr.
1514/15
4 fl. 10 gr.
15
31 fl. 07 gr.
35 fl. 17 gr.
3 fl. 11 gr.
17
62 fl. 08 gr.
65 fl. 19 gr.
79 fl. 10 gr.
83 fl. 02 gr.
1515/16 1516/17
16
3 fl. 13 gr.
1517/18
6 fl. 08 gr.
73 fl. 13 gr.
80 fl. 00 gr.
1518/19
10 fl. 08 gr.
109 fl. 11 gr.
119 fl. 19 gr.
1519/20
7 fl. 05 gr.
89 fl. 10 gr.
96 fl. 15 gr.
1519
4 fl. 08 gr.
88 fl. 01 gr.
92 fl. 09 gr.
1522/23
4 fl. 18 gr.
19
93 fl. 10 gr.
98 fl. 07 gr.
1523/24
5 fl. 00 gr.
122 fl. 18 gr.
127 fl. 18 gr.
1524/25
5 fl. 02 gr.
117 fl. 08 gr.
122 fl. 10 gr.
1525/26
4 fl. 06 gr.
70 fl. 12 gr.
74 fl. 18 gr.
1526/27
5 fl. 02 gr.
183 fl. 05 gr.
188 fl. 07 gr.
1527/28
6 fl. 12 gr.
302 fl. 05 gr.
308 fl. 17 gr.
18
1528/29
7 fl. 02 gr.
266 fl. 10 gr.
273 fl. 12 gr.
1529/30
6 fl. 07 gr.
214 fl. 02 gr.
220 fl. 09 gr.
1530/31
6 fl. 00 gr.
308 fl. 10 gr.
314 fl. 10 gr.
1531/32
4 fl. 13 gr.
291 fl. 15 gr.
296 fl. 07 gr.
325 fl. 16 gr.
333 fl. 10 gr.
2 fl. 06 gr.
10 fl. 02 gr.
20
1532/33
7 fl. 15 gr.
1533/34
7 fl. 17 gr.
1534
3 fl. 09 gr.
1534/35
5 fl. 09 gr.
24
5 fl. 09 gr.
1535/36
5 fl. 13 gr.
25
5 fl. 13 gr.
23
21
22
3 fl. 09 gr.
1536/37
8 fl. 04 gr.
164 fl. 02 gr.
172 fl. 06 gr.
1537
7 fl. 15 gr.
120 fl. 11 gr.
128 fl. 05 gr.
1537/38
13 fl. 13 gr.
26
27
1538
1538/39
12 fl. 01 gr.
1539
2 fl. 12 gr.
1539/40
7 fl. 08 gr.
29
28
30
123 fl. 08 gr.
137 fl. 00 gr.
165 fl. 09 gr.
165 fl. 09 gr.
165 fl. 09 gr.
177 fl. 10 gr.
172 fl. 03 gr.
174 fl. 15 gr.
175 fl. 01 gr.
182 fl. 09 gr.
629
12. A MT COLDITZ
Zeitraum
Geleit Laußig
1540
10 fl. 14 gr.
1540/41
19 fl. 13 gr.
33
1541
6 fl. 09 gr.
34
1543
31
Viehzoll Colditz
32
Gesamt Amt Colditz
110 fl. 00 gr.
120 fl. 14 gr.
114 fl. 16 gr.
134 fl. 08 gr.
232 fl. 03 gr.
238 fl. 12 gr.
158 fl. 01 gr.
1543/44
15 fl. 16 gr.
1544/45
37 fl. 19 gr.
158 fl. 03 gr. 36
191 fl. 07 gr.
158 fl. 01gr 35
173 fl. 19 gr. 229 fl. 05 gr.
Anmerkungen Amt Colditz 1
38 Wochen; Zoll Colditz und Laussig.
2
44 Wochen.
3
56 Wochen.
4
25 Wochen.
5
1 Jahr 9 Wochen.
6
36 Wochen.
7
17 Wochen.
8
1 Jahr 4 Wochen.
9
31 Wochen.
10 21 Wochen. 11 30 Wochen. 12 Walburgis bis Elisabeth 1498 (01.05. – 19.11.1498). 13 Elisabeth 1494 bis Walburgis 1499 (20.11.1498 – 30.04.1499). 14 Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1513/14. 15 So hat Michel Rang von Zwickau 223 Ochsen auf Herzog Johann Brief frei durchgetrieben. 16 Nimmt der Richter daselbst ein. 17 Bericht der Schosser, daß das Knechtvieh frei sei. 18 Walburgis bis Elisabeth 1519 (01.05. – 19.11.1519). 19 Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1523/24. 20 Gibt man von hundert (Ochsen) 3 Gulden und von 1 eintzeln Ochsen 8 d. 21 Wird von 100 (Ochsen) 3 fl. gegeben und von einem eintzeln Ochsen 6 alt d. und werden nach vermöge der Gleitstafeln je 100 Ochsen 5 Knechtsochsen frey gelassen, wiewolh in dem underweilen mehr Nachlassung geschicht. 22 Hat Caspar Werner entricht, ehe der neue Viehzoll ausgeschrieben ist worden. Der Landschaft ist dis Jahr an Viehzoll gefallen 2.050 fl.
630
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
23 Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). 24 Vacat wegen der Landschaft. 25 Vacat, wirt auf nechstkünftige Rechnung wieder angehen. 26 Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). 27 Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). 28 Von 5.477 Ochsen incl. etliche Kühe, vom Hundert 3 fl. 29 Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). 30 Von 6.092 Ochsen und 517 Ochsen frei getrieben. 31 Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). 32 Von 3.979 Ochsen, gibt man von jdem Hundert 3 Gulden und was ein eintzel Ochsen sein, welche die 50 Zal nicht erreichen, geben sie von einem Ochsen 8 d., inclusis 13 gr. von Schwein und Schafen und man lest gemeiniglich ufs Hundert 5 Ochsenknechtvihe frei. 33 Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541). 34 Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543). 35 Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1544/45. 36 Von 6.367 Ochsen und 60 dürre Schweine.
631
13. GELEIT CREUZBURG
13. Geleit Creuzburg
Zeitraum
Geleit Creuzburg Viehgeleit
13.03.1478 – 12.03.1479
82 fl. 13 gr.
13 03.1479 – 12.03.1480
62 fl. 05 gr.
13.09.1480 – 12.03.1481
82 fl. 14 gr.
13.03.1481 – 12.03.1482
Mihla
Gesamt
84 fl. 07 gr.
13.03.1482 – 22.09.1482
1
34 fl. 15 gr.
02.05.1484 – 13.03.1485
2
30 fl. 18 gr.
14.03.1485 – 03.07.1485
3
15 fl. 13 gr.
04.07.1485 – 31.10.1485
4
23 fl. 04 gr.
01.11.1485 – 21.02.1486
5
27 fl. 08 gr.
22.09.1489 – 21.02.1490
6
75 fl. 15 gr.
1496/97
64 fl. 19 gr.
1497/98
60 fl. 15 gr.
1498/99
56 fl. 17 gr.
1499/1500
50 fl. 03 gr.
1501/02
69 fl. 17 gr.
1502/03
57 fl. 13 gr.
1503/04
110 fl. 08 gr.
1504/05
136 fl. 07 gr.
1505/06
127 fl. 00 gr.
1506/07
93 fl. 05 gr.
122 fl. 10 gr.
1507/08
99 fl. 13 gr.
1508/09
157 fl. 19 gr.
1509/10
119 fl. 03 gr.
1522/23
169 fl. 20 gr.
1523/24
120 fl. 18 gr.
1525/26
131 fl. 11 gr.
1527/28
142 fl. 12 gr.
142 fl. 12 gr.
1528/29
107 fl. 08 gr.
107 fl. 08 gr.
1529/30
164 fl. 09 gr.
164 fl. 09 gr.
1531/32
143 fl. 10 gr.
1532/33
163 fl. 05 gr.
7
143 fl. 10 gr. 163 fl. 05 gr.
632
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum 1533/34 8 1534 1534/35 1535/36 1536/37 1537/38 1538/39 9 1539 1539/40 1540/41 1541/42 1542/43 1543/44 1544/45 1545/46 1546/47 1547/48 12 1548 1548/49 1549/50 13 1550 1550/51 1551/52 1552/53 15 1553 1553/54
Geleit Creuzburg Viehgeleit 188 fl. 17 gr. 95 fl. 09 gr. 211 fl. 06 gr. 188 fl. 07 gr. 204 fl. 07 gr. 198 fl. 05 gr. 156 fl. 07 gr. 72 fl. 17 gr. 147 fl. 11 gr. 177 fl. 04 gr. 154 fl. 04 gr. 10 103 fl. 05 gr. 11 139 fl. 08 gr. 163 fl. 10 gr. 135 fl. 00 gr. 94 fl. 06 gr. 208 fl. 14 gr. 81 fl. 12 gr. 179 fl. 20 gr. 229 fl. 01 gr. 112 fl. 11 gr. 201 fl. 06 gr. 184 fl. 09 gr. 231 fl. 14 gr. 119 fl. 11 gr. 259 fl. 20 gr.
13 fl. 08 gr. 11 fl. 02 gr. 3 fl. 01 gr. 7 fl. 05 gr. 7 fl. 18 gr. 5 fl. 18 gr. 9 fl. 15 gr. 12 fl. 16 gr. 5 fl. 14 gr. 3 fl. 00 gr. 3 fl. 13 gr. 6 fl. 19 gr. 3 fl. 13 gr. 6 fl. 15 gr. 10 fl. 00 gr. 7 fl. 09 gr. 6 fl. 20 gr. 7 fl. 12 gr. 2 fl. 15 gr. 3 fl. 10 gr. 2 fl. 05 gr. 3 fl. 14 gr.
1554
146 fl. 15 gr.
1 fl. 17 gr.
1555/56 1556/57 1557/58 1558/59 1559/60 1560/61 1561/62 20 1563 1562/63
189 fl. 06 gr. 203 fl. 04 gr. 290 fl. 10 gr. 267 fl. 14 gr. 273 fl. 03 gr. 308 fl. 07 gr. 323 fl. 15 gr. 149 fl. 15 gr. 269 fl. 06 gr.
4 fl. 00 gr. 3 fl. 11 gr. 3 fl. 11 gr. 1 fl. 19 gr. 2 fl. 18 gr. 6 fl. 08 gr. 5 fl. 10 gr.
1564
168 fl. 15 gr.
1565
211 fl. 15 gr.
16
21
22
Mihla
Gesamt 188 fl. 17 gr.
3 fl. 09 gr.
9 fl. 11 gr. 9 fl. 00 gr. 12 fl. 09 gr. 31 fl. 17 gr. 40 fl. 00 gr. 67 fl. 02 gr.
220 fl. 19 gr. 217 fl. 15 gr. 209 fl. 07 gr. 159 fl. 08 gr. 80 fl. 01 gr. 155 fl. 08 gr. 183 fl. 01 gr. 163 fl. 19 gr. 116 fl. 00 gr. 145 fl. 11 gr. 166 fl. 10 gr. 138 fl. 13 gr. 101 fl. 04 gr. 212 fl. 06 gr. 88 fl. 06 gr. 189 fl. 20 gr. 246 fl. 00 gr. 127 fl. 10 gr. 231 fl. 06 gr. 14 218 fl. 20 gr. 274 fl. 03 gr. 121 fl. 16 gr. 330 fl. 15 gr. 148 fl. 11 gr.
19 fl. 15 gr. 4 fl. 18 gr. 23 fl. 13 gr. 11 fl. 18 gr. 26 fl. 09 gr. 13 fl. 20 gr. 8 fl. 02 gr.
18
12 fl. 13 gr.
213 fl. 00 gr. 211 fl. 12 gr. 317 fl. 13 gr. 281 fl. 19 gr. 302 fl. 09 gr. 19 328 fl. 14 gr. 337 fl. 06 gr. 17
285 fl. 07 gr.
13. GELEIT CREUZBURG
633
Anmerkungen Geleit Creuzburg 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
½ Jahr. 45 Wochen. 16 Wochen. 17 Wochen. 18 Wochen. 22 Wochen. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1532/33. Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Die geringeren Einnahmen ergeben sich aus der Ursach, das in Niederlandt Kriegk gewest und die antorffer Guther wie zu vor geschehen, nit gefurth seint worden. Die geringeren Einnahmen ergeben sich aus der Ursache, das die flambsbacher Furleute die Straßen also wenig gebraucht. Walburgis bis Elisabeth 1548 (01.05. – 19.11.1548) Walburgis bis Elisabeth 1550 (01.05. – 19.11.1550). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung 1552/53. Walburgis bis Elisabeth 1553 (01.05. – 19.11.1553). Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.04. – 19.11.1554). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1556/57. Die Mindereinnahmen ergeben sich wegen des harten Winters, das die Schiff von Minden nit heraufgehen können. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1561/62. Walburgis bis Elisabeth 1563 (01.05. – 19.11.1563). Walburgis bis Elisabeth 1564 (01.05. – 19.11.1564). Walburgis bis Elisabeth 1565 (01.05. – 19.11.1565).
634
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
14. Amt Delitzsch
Zeitraum 16.03.1483 – 14.03.1484 1
303 fl. 04 gr. 12 fl. 05 gr.
15.03.1484 – 03.10.1484 144 fl. 00 gr. 1484/85 ?
Anmerkungen 1
Delitzsch Tonnengeleit Zwochau
25 Wochen.
6 fl. 00 gr.
Landsberg
10 fl. 01 gr. 19 fl. 11 gr. 2 fl. 08 gr.
5 fl. 15 gr.
Gesamt 345 fl. 00 gr. 159 fl. 00 gr. 388 fl. 12 gr.
635
15. GELEIT DRESDEN
15. Geleit Dresden Brückenamt Zeitraum
Brückenzins
Brückenzoll
Verkauftes Vieh
Gesamt
26.05.1482 – 17.05.1483
5 fl. 10 gr.
178 fl. 17 gr.
26 fl. 18 gr.
211 fl. 03 gr.
18.05.1483 – 06.06.1484
5 fl. 10 gr.
187 fl. 11 gr.
Geleit
Zoll
193 fl. 00 gr.
Amt Dresden Zeitraum
Wasserzoll
Viehzoll
02.03.1483 – 21.03.1484
358 fl. 06 gr.
197 fl. 13 gr.
91 fl. 18 gr. 107 fl. 12 gr.
22.03.1484 – 22.02.1485
348 fl. 11 gr.
148 fl. 16 gr.
110 fl. 01 gr. 114 fl. 03 gr.
Zeitraum
Gesamt Amt Dresden
02.03.1483 – 21.03.1484
1
755 fl. 07 gr.
22.03.1484 – 22.02.1485
2
721 fl. 10 gr.
Anmerkungen Geleit Dresden 1 2
55 Wochen. 48 Wochen 2 Tage.
636
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
16. Amt Düben
Zeitraum
Düben
Söllichau
Dinggeleit Zedel
26.03.1483 – 14.03.1484
75 fl. 10 gr.
13 fl. 00 gr.
2 fl. 18 gr.
15.03.1484 – 22.02.1485
69 fl. 08 gr.
12 fl. 15 gr.
10.07.1485 – 22.02.1486
57 fl. 03 gr.
9 fl. 12 gr.
23.09.1489 – 22.02.1490
89 fl. 04 gr.
6 fl. 05 gr.
1496/97
43 fl. 14 gr.
17 fl. 07 gr.
1497/98
47 fl. 13 gr.
19 fl. 01 gr.
1498/99
91 fl. 20 gr.
15 fl. 05 gr.
1499/1500
103 fl. 13 gr.
13 fl. 15 gr.
1501/02
62 fl. 01 gr.
16 fl. 19 gr.
1502/03
80 fl. 13 gr.
8 fl. 19 gr.
1503/04
78 fl. 08 gr.
10 fl. 02 gr.
1504
17 fl. 19 gr.
3 fl. 19 gr.
1504/05
90 fl. 15 gr.
20 fl. 17 gr.
1504/05
108 fl. 13 gr.
24 fl. 15 gr.
1505/06
128 fl. 17 gr.
28 fl. 00 gr.
1506/07
96 fl. 11 gr.
29 fl. 11 gr.
1507/08
100 fl. 16 gr.
22 fl. 20 gr.
1508
35 fl. 20 gr.
9 fl. 01 gr.
1508/1509
42 fl. 20 gr.
15 fl. 20 gr.
1508/09
78 fl. 19 gr.
25 fl. 00 gr.
1509/10
117 fl. 03 gr.
25 fl. 04 gr.
1510/11
116 fl. 05 gr.
39 fl. 16 gr.
1511/12
85 fl. 09 gr.
53 fl. 01 gr.
4 5
6 7
1512/13
8
1 fl. 20 gr.
3
2 fl. 18 gr.
117 fl. 03 gr.
1513/14
80 fl. 09 gr.
39 fl. 01 gr.
4 fl. 19 gr.
1514/15
87 fl. 16 gr.
34 fl. 16 gr.
3 fl. 14 gr.
1515/16
72 fl. 02 gr.
29 fl. 12 gr.
9 fl. 03 gr.
1516
48 fl. 04 gr.
19 fl. 15 gr.
1516/17
72 fl. 20 gr.
37 fl. 13 gr.
1517/18
62 fl. 04 gr.
22 fl. 19 gr.
1518/19
67 fl. 07 gr.
29 fl. 10 gr.
1519
33 fl. 13 gr.
16 fl. 09 gr.
9
11
10
4 fl. 04 gr. 3 fl. 15 gr.
Viehgeleit
637
16. A MT DÜBEN
Zeitraum 12
Düben
Söllichau
1519/1520
26 fl. 09 gr.
3 fl. 20 gr.
1519/20
60 fl. 01 gr.
20 fl. 08 gr.
1522/23
89 fl. 17 gr.
29 fl. 08 gr.
1523/24
79 fl. 13 gr.
24 fl. 09 gr.
Dinggeleit Zedel
Viehgeleit
4 fl. 06 gr. 14
3 fl. 20 gr.
1524
61 fl. 03 gr.
12 fl. 11 gr.
1524/25
104 fl. 05 gr.
27 fl. 10 gr.
4 fl. 00 gr.
1525/26
87 fl. 14 gr.
17 fl. 20 gr.
4 fl. 07 gr.
1526/27
95 fl. 03 gr.
24 fl. 02 gr.
4 fl. 14 gr.
1527/28
107 fl. 07 gr.
22 fl. 09 gr.
4 fl. 03 gr.
1528/29
129 fl. 06 gr.
1529/30
119 fl. 12 gr.
23 fl. 19 gr.
1530/31
145 fl. 01 gr.
47 fl. 10 gr.
1531/32
145 fl. 18 gr.
29 fl. 10 gr.
4 fl. 04 gr.
1532/33
151 fl. 10 gr.
27 fl. 17 gr.
4 fl. 14 gr.
1533/34
128 fl. 08 gr.
25 fl. 09 gr.
2 fl. 04 gr.
1534
85 fl. 05 gr.
11 fl. 16 gr.
1534/35
141 fl. 08 gr.
25 fl. 11 gr.
2 fl. 16 gr.
1535/36
116 fl. 01 gr.
20 fl. 01 gr.
2 fl. 13 gr.
1536/37
142 fl. 04 gr.
12 fl. 08 gr.
2 fl. 13 gr.
12 fl. 08 gr.
1537
81 fl. 05 gr.
10 fl. 18 gr.
1537/38
118 fl. 15 gr.
18 fl. 18 gr.
3 fl. 05 gr.
9 fl. 05 gr.
12 fl. 06 gr.
2 fl. 14 gr.
9 fl. 12 gr.
17 fl.08 gr.
2 fl. 14 gr.
16 fl. 06 gr.
32 fl. 04 gr.
2 fl. 14 gr.
9 fl. 19 gr.
15
17
18
1538
86 fl. 18 gr.
1538/39
104 fl. 15 gr.
1539
86 fl. 00 gr.
1539/40
111 fl. 00 gr.
19
20
4 fl. 06 gr. 4 fl. 14 gr. 16
2 fl. 20 gr.
1540
117 fl. 13 gr.
1540/41
141 fl. 12 gr.
1543
89 fl. 00 gr.
1543/44
131 fl. 15 gr.
12 fl. 08 gr.
2 fl. 16 gr.
8 fl. 01 gr.
1544/45
239 fl. 15 gr.
15 fl. 15 gr.
2 fl. 16 gr.
8 fl. 11 gr.
21
22
638
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Gesamt Amt Düben 1483 bis 1545
26.03.1483 – 14.03.1484
91 fl. 07 gr.
15.03.1484 – 22.02.1485
1
81 fl. 02 gr.
10.07.1485 – 22.02.1486
2
66 fl. 15 gr.
23.09.1489 – 22.02.1490
95 fl. 09 gr.
1496/97
61 fl. 00 gr.
1497/98
66 fl. 14 gr.
1498/99
107 fl. 04 gr.
1499/1500
117 fl. 07 gr.
1501/02
78 fl. 20 gr.
1502/03
89 fl. 11 gr.
1503/04
88 fl. 10 gr.
1504
21 fl. 17 gr.
4
1504/05
111 fl. 11 gr.
1504/05
133 fl. 07 gr.
1505/06
156 fl. 20 gr.
1506/07
126 fl. 01 gr.
1507/08
123 fl. 15 gr.
1508
45 fl. 00 gr.
5
6 7
1508/1509
58 fl. 19 gr.
1508/09
103 fl. 00 gr.
1509/10
145 fl. 04 gr.
1510/11
156 fl. 00 gr.
1511/12
138 fl. 10 gr.
1512/13 1513/14
124 fl. 08 gr.
1514/15
126 fl. 04 gr.
1515/16
110 fl. 17 gr.
1516
67 fl. 19 gr.
1516/17
114 fl. 16 gr.
1517/18
88 fl. 17 gr.
1518/19
96 fl. 17 gr.
9
1519
50 fl. 01 gr.
1519/1520
30 fl. 08 gr.
1519/20
80 fl. 09 gr.
11 12
1522/23
13
123 fl. 08 gr.
639
16. A MT DÜBEN
Zeitraum
Gesamt Amt Düben 1483 bis 1545
1523/24
108 fl. 00 gr.
1524
73 fl. 14 gr.
1524/25
135 fl. 15 gr.
1525/26
109 fl. 20 gr.
1526/27
123 fl. 19 gr.
1527/28
133 fl. 03 gr.
1528/29
133 fl. 12 gr.
1529/30
148 fl. 03 gr.
1530/31
195 fl. 10 gr.
1531/32
179 fl. 11 gr.
1532/33
184 fl. 20 gr.
1533/34
156 fl. 00 gr.
15
1534
97 fl. 00 gr.
1534/35
169 fl. 14 gr.
1535/36
138 fl. 15 gr.
1536/37
167 fl. 18 gr.
17
1537
92 fl. 02 gr.
1537/38
150 fl. 01 gr.
18
1538
86 fl. 18 gr.
1538/39
129 fl. 05 gr.
19
1539
86 fl. 00 gr.
1539/40
147 fl. 07 gr.
1540
117 fl. 13 gr.
1540/41
186 fl. 07 gr.
20
21
22
1543
1543/44 1544/45
89 fl. 00 gr. 23
154 fl. 19 gr. 266 fl. 15 gr.
640
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Anmerkungen Amt Düben 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
49 Wochen. 33 Wochen 2 Tage. Also verlassen. Walburgis bis Elisabeth 1504 (01.05. – 19.11.1504). Elisabeth 1504 bis Walburgis 1505 (19.11.1504 – 30.04.1505). Walburgis bis Elisabeth 1508 (01.05. – 19.11.1508). Elisabeth 1508 bis Walburgis 1509 (19.11.1508 – 30.04.1509). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1513/14. Walburgis bis Elisabeth 1516 (01.05. – 19.11.1516). Geben die Krüger davon des Jahrs ein Genanths. Walburgis bis Elisabeth 1519 (01.05. – 19.11.1519). Elisabeth 1519 bis Walburgis 1520 (19.11.1519 – 30.04.1520). Errechnet aus den Plus-und Minusangaben der Rechnung von 1523/24. Geben die Stadt Bitterfeld und etliche Krüger. Walburgis bis Elisabeth 1524 (01.05. – 19.11.1524). Von einigen Krügern. Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1544/45.
641
17. A MT ECKARTSBERGA
17. Amt Eckartsberga
Zeitraum 28.07.1440 – 27.07.1441 2
22.11.1481 – 21.09.1482
3
24.10.1482 – 27.05.1483
4
11.04.1484 – 13.03.1485
5
01.06.1484 – 21.02.1485 22.02.1485 – 03.07.1485
7
Eckar tsberga 1
Nebra
1.541 fl. 15 gr. 19 fl. 08 gr. 300 fl. 00 gr. 39 fl. 19 gr. 6
682 fl. 14 gr. 292 fl. 15 gr.
Anmerkungen Amt Eckartsberga 1
2 3 4 5 6 7
Und ist das bei 10 Jahren nie so hoch, sondern bei 400, 350, 450 und zu Zeiten genau bei 300 (alte) ß gerechent und weniger, nach dem die Win in den Land geraten, dass man die naumburgisch Bier viel oder wenig führt und auch Ochsen und Schwein viel oder wenig treibt. 43 Wochen. 30 Wochen und 5 Tage. 48 Wochen. 42 Wochen. Und Beigeleite. 18 Wochen und 6 Tage.
642
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
18. Amt Eilenburg
Zeitraum
Pferdegeleit
Güterzoll
1
07.10.1464 – 03.06.1465
583 fl. 02 gr.
468 fl. 05 gr.
3 fl. 01 gr.
2
04.06.1465 – 23.04.1466
560 fl. 06 gr.
445 fl. 18 gr.
4 fl. 09 gr.
24.04.1466 – 23.04.1467
717 fl. 07 gr.
644 fl. 17 gr.
6 fl. 18 gr.
3
24.04.1467 – 18.07.1467
160 fl. 10 gr.
145 fl. 19 gr.
2 fl. 06 gr.
19.07.1467 – 18.07.1468
774 fl. 14 gr.
713 fl. 01 gr.
9 fl. 02 gr.
4
19.07.1468 – 18.10.1468
187 fl. 14 gr.
154 fl. 10 gr.
3 fl. 13 gr.
17.10.1468 – 16.10.1469
726 fl. 14 gr.
691 fl. 04 gr.
7 fl. 04 gr.
17.10.1469 – 15.04.1470
381 fl. 10 gr.
391 fl. 03 gr.
2 fl. 13 gr.
16.04.1470 – 15.04.1471
687 fl. 02 gr.
736 fl. 02 gr.
9 fl. 07 gr.
5
6
7
8
Viehzoll
16.04.1471 – 06.05.1471
45 fl. 08 gr.
40 fl. 19 gr.
8 gr.
07.05.1471 – 17.07.1472
1.116 fl. 08 gr.
808 fl. 00 gr.
11 fl. 02 gr.
18.05.1472 – 17.08.1472
249 fl. 01 gr.
132 fl. 06 gr.
6 fl. 02 gr.
19.08.1472 – 17.08.1473
987 fl. 16 gr.
446 fl. 01 gr.
18.08.1473 – 17.08.1474
890 fl. 04 gr.
483 fl. 14 gr.
18.08.1474 – 09.05.1475
660 fl. 04 gr.
332 fl. 06 gr.
04.10.1478 – 21.10.1480
9
10
22.10.1480 – 29.04.1481
15 fl. 00 gr.
11
05.10.1481 – 29.09.1483 24.03.1482 – 23.03.1483
12
326 fl. 19 gr.
24.03.1483 – 23.03.1484
675 fl. 03 gr.
447 fl. 16 gr.
24.03.1484 – 25.07.1485
132 fl. 19 gr.
78 fl. 07 gr.
22.02.1489 – 21.03.1490 1496/97
62 fl. 14 gr.
78 fl. 08 gr. 806 fl. 13 gr.
1484/85 ? 13
Fußgeleit
49 fl. 00 gr. 903 fl. 19 gr.
374 fl. 04 gr.
764 fl. 16 gr.
464 fl. 16 gr.
4 fl. 20 gr. 48 fl. 04 gr.
9 fl. 18 gr.
Anmerkungen Amt Eilenburg 1 2
3 4 5
33 Wochen 4 Tage. 46 Wochen. Pferdegeleit nach alter Wehr ein viertel Jahr, ehe die neue Münze anging, macht nach neuer Münze 37 ß 41 gr. (= 106 fl. 19 gr.) Einnahmen, die andern Wochen nach neuer Münze 158 ß 25 gr. (= 452 fl. 13 gr.). 12 Wochen 3 Tage. 13 Wochen. ½ Jahr.
643
18. A MT EILENBURG
Zeitraum
Gesamt
1
07.10.1464 – 03.06.1465
1.051 fl. 07 gr.
2
04.06.1465 – 23.04.1466
1.006 fl. 03 gr.
24.04.1466 – 23.04.1467
1.362 fl. 03 gr.
3
4
24.04.1467 – 18.07.1467
306 fl. 08 gr.
19.07.1467 – 18.07.1468
1.497 fl. 03 gr.
19.07.1468 – 18.10.1468
345 fl. 16 gr.
17.10.1468 – 16.10.1469
1.425 fl. 01 gr.
17.10.1469 – 15.04.1470
775 fl. 05 gr.
16.04.1470 – 15.04.1471
1.432 fl. 11 gr.
6
16.04.1471 – 06.05.1471
86 fl. 15 gr.
07.05.1471 – 17.07.1472
1.935 fl. 10 gr.
7
18.05.1472 – 17.08.1472
387 fl. 09 gr.
19.08.1472 – 17.08.1473
1.433 fl. 17 gr.
18.08.1473 – 17.08.1474
1.373 fl. 18 gr.
18.08.1474 – 09.05.1475
992 fl. 10 gr.
5
8
04.10.1478 – 21.10.1480 10
22.10.1480 – 29.04.1481
11
05.10.1481 – 29.09.1483
12
24.03.1482 – 23.03.1483
1.133 fl. 11 gr.
24.03.1483 – 23.03.1484
1.122 fl. 19 gr.
24.03.1484 – 25.07.1485
211 fl. 05 gr.
1484/85 ? 13
6 7 8 9 10 11 12 13
22.02.1489 – 21.03.1490
1.282 fl. 02 gr.
1496/97
1.287 fl. 12 gr.
3 Wochen 2 Tage. 13 Wochen 2 Tage. ½ Jahr 11 Wochen. Viehgeleit 2 Jahre 3 Wochen 62 fl. 14 gr. 27 Wochen. 2 Jahre 18 Wochen (05.10.1481 – 29.09.1483). 18 Wochen. Ein Jahr und 2 Wochen.
644
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
19. Amt Eilenburg und Beigeleite
Zeitraum
Geleit
Viehgeleit
Fußgeleit
Welmen
1505/06
1.275 fl. 06 gr.
99 fl. 19 gr.
15 fl. 15 gr.
12 fl. 09 gr.
430 fl. 03 gr.
14 fl. 06 gr.
5 fl. 05 gr.
3 fl. 15 gr.
1506/07
1.290 fl. 14 gr.
58 fl. 02 gr.
8 fl. 19 gr.
10 fl. 12 gr.
1506/07
1.720 fl. 17 gr.
72 fl. 08 gr.
14 fl. 03 gr.
14 fl. 06 gr.
1507/08
1.609 fl. 09 gr.
78 fl. 01 gr.
11 fl. 06 gr.
12 fl. 14 gr.
1508/09
1.719 fl. 06 gr.
72 fl. 11 gr.
11 fl. 19 gr.
11 fl. 06 gr.
1 3
1506
2
453 fl. 06 gr.
7 fl. 02 gr.
4 fl. 02 gr.
3 fl. 03 gr.
1516/17
6
1.800 fl. 06 gr.
63 fl. 10 gr.
12 fl. 11 gr.
12 fl. 07 gr.
1517/18
7
1.809 fl. 12 gr.
62 fl. 20 gr.
13 fl. 09 gr.
12 fl. 09 gr.
1518/19
8
1.908 fl. 14 gr.
77 fl. 02 gr.
10 fl. 13 gr.
12 fl. 02 gr.
1.011 fl. 00 gr.
44 fl. 05 gr.
6 fl. 02 gr.
8 fl. 08 gr.
1.833 fl. 03 gr.
53 fl. 19 gr.
10 fl. 07 gr.
14 fl. 07 gr.
10 fl. 00 gr.
13 fl. 08 gr.
4
9
1516
5
1519
1519/20
10
1522/23
2.063 fl. 00 gr.
1523 /24
1.941 fl. 05 gr.
65 fl. 13 gr.
1524/25
2.156 fl. 09 gr.
45 fl. 08 gr.
9 fl. 06 gr.
14 fl. 01 gr.
1525/26
1.833 fl. 01 gr.
35 fl. 20 gr.
10 fl. 08 gr.
16 fl. 06 gr.
1526/27
1.712 fl. 04 gr.
41 fl. 08 gr.
8 fl. 16 gr.
14 fl. 12 gr.
1527/28
1.884 fl. 06 gr.
55 fl. 10 gr.
9 fl. 08 gr.
32 fl. 17 gr.
1528/29
1.974 fl. 19 gr.
58 fl. 02 gr.
8 fl. 12 gr.
19 fl. 10 gr.
1529/30
1.687 fl. 17 gr.
39 fl. 03 gr.
11 fl. 19 gr.
20 fl. 00 gr.
1530/31
1.388 fl. 19 gr.
37 fl. 13 gr.
10 fl. 12 gr.
65 fl. 09 gr.
1531/32
1.924 fl. 17 gr.
52 fl. 11 gr.
13 fl. 04 gr.
55 fl. 08 gr.
1532/33
1.866 fl. 18 gr.
80 fl. 04 gr.
10 fl. 15 gr.
53 fl. 15 gr.
1533/34
2.163 fl. 04 gr.
15
3 fl. 05 gr.
10 fl. 03 gr.
45 fl. 20 gr.
10 gr.
5 fl. 00 gr.
25 fl. 00 gr.
17
2 fl. 05 gr.
8 fl. 17 gr.
41 fl. 17 gr.
2 fl. 04 gr.
8 fl. 10 gr.
29 fl. 11 gr.
16
1534
957 fl. 05 gr.
1534/35
2.002 fl. 02 gr.
1535
1.027 fl. 12 gr.
1535/36
1.995 fl. 18 gr.
18
18 fl. 01 gr.
1536/37
2.256 fl. 15 gr.
43 fl. 20 gr.
5 fl. 20 gr.
44 fl. 12 gr.
1537
1.202 fl. 01 gr.
29 fl. 17 gr.
5 fl. 03 gr.
24 fl. 03 gr.
1537/38
2.302 fl. 16 gr.
44 fl. 08 gr.
8 fl. 12 gr.
64 fl. 11 gr.
1538
1.327 fl. 16 gr.
25 fl. 02 gr.
5 fl. 04 gr.
59 fl. 06 gr.
1538/39
2.353 fl. 20 gr.
39 fl. 00 gr.
7 fl. 20 gr.
81 fl. 02 gr.
19
20
645
19. A MT EILENBURG UND BEIGELEITE
Zeitraum
Geleit
Viehgeleit
Fußgeleit
1539
1.036 fl. 11 gr.
35 fl. 08 gr.
4 fl. 02 gr.
21
Welmen 26 fl. 17 gr.
1539/40
2.049 fl. 07 gr.
56 fl. 04 gr.
7 fl. 04 gr.
31 fl. 03 gr.
1540
1.263 fl. 03 gr.
30 fl. 01 gr.
5 fl. 13 gr.
71 fl. 06 gr.
22
1540/41
2.221 fl. 09 gr.
48 fl. 02 gr.
12 fl. 18 gr.
123 fl. 19 gr.
23
1541
1.185 fl. 04 gr.
25 fl. 05 gr.
10 fl. 16 gr.
26 fl. 13 gr.
24
1543
1.200 fl. 11 gr.
20 fl. 00 gr.
6 fl. 00 gr.
13 fl. 16 gr.
1543/44
2.206 fl. 05 gr.
35 fl. 03 gr.
9 fl. 12 gr.
22 fl. 02 gr.
1544/45
2.008 fl. 13 gr.
31 fl. 13 gr.
10 fl. 04 gr.
27 fl. 19 gr.
1545/46
1.727 fl. 07 gr.
33 fl. 12 gr.
9 fl. 18 gr.
23 fl. 10 gr.
Zeitraum
Gesamt Amt Eilenburg und Beigeleite
1505/06
1.440 fl. 15 gr.
1
1506
453 fl. 03 gr.
1506/07
1.368 fl. 07 gr.
1506/07
1.821 fl. 10 gr.
1507/08
1.711 fl. 14 gr.
1508/09
1.815 fl. 00 gr.
3
4
Bußen
1516
467 fl. 13 gr.
1516/17
1.888 fl. 13 gr.
7 fl. 18 gr.
1517/18
1.898 fl. 08 gr.
1 fl. 15 gr.
1518/19
2.008 fl. 10 gr.
4 fl. 04 gr.
1519
1.069 fl. 15 gr.
1 fl. 19 gr.
1519/20
1.911 fl. 15 gr.
11 fl. 06 gr.
1522/23
2.156 fl. 13 gr.
9
1523 /24
2.030 fl. 15 gr.
1 fl. 19 gr.
2.228 fl. 12 gr.
3 fl. 07 gr.
1525/26
1.895 fl. 14 gr.
3 fl. 08 gr.
1526/27
1.776 fl. 19 gr.
1 fl. 10 gr.
1.981 fl. 20 gr.
vacat
1524/25
1527/28 1528/29
11
12
2.102 fl. 00 gr.?
18 gr.
1.759 fl. 01 gr.
vacat
1530/31
1.502 fl. 12 gr.
vacat
1531/32
2.046 fl. 04 gr.
vacat
2.018 fl. 12 gr.
7 fl. 01 gr.
2.226 fl. 10 gr.
3 fl. 10 gr.
1529/30
1532/33 1533/34
13
14
646
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Bußen
987 fl. 15 gr.
10 gr.
1534/35
2.055 fl. 12 gr.
10 gr.
1535
1.050 fl. 16 gr.
1535/36
2.036 fl. 01 gr.
1536/37
2.348 fl. 04 gr.
vacat
1537
1.261 fl. 03 gr.
7 fl. 12 gr.
1537/38
2.420 fl. 05 gr.
30 fl. 00 gr.
1538
1.417 fl. 07 gr.
9 fl. 08 gr.
1538/39
2.482 fl. 00 gr.
12 fl. 20 gr.
1539
1.102 fl. 17 gr.
1 fl. 01 gr.
1539/40
2.143 fl. 18 gr.
6 fl. 01 gr.
1540
1.370 fl. 02 gr.
3 fl. 03 gr.
1540/41
2.406 fl. 06 gr.
3 fl. 03 gr.
23
1541
1.247 fl. 17 gr.
2 fl. 08 gr.
24
16
18
19
20
21
22
1534
Gesamt Amt Eilenburg und Beigeleite
vacat
1543
1.240 fl. 06 gr.
1 fl. 03 gr.
1543/44
2.272 fl. 01 gr.
4 fl. 11 gr.
1544/45
2.076 fl. 07 gr.
5 fl. 12 gr.
1545/46
1.794 fl. 05 gr.
5 fl. 12 gr.
19. A MT EILENBURG UND BEIGELEITE
647
Anmerkungen Amt Eilenburg und Beigeleite 1
12 Wochen (01.05. – 20.07.1506).
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
Ab 1506 werden Pferdegeleit und Zoll von Gütern zusammen abgerechnet. 40 Wochen (21.07.1506 – 30.04.1507). 15 Wochen 1 ½ Tage. (13.01. – 30.03.1516). Inclus 11 fl. 6 gr., die den Fuhrleuten erlassen und 2 ß 51 gr. (8 fl. 3 gr.), die Geleitsbriefe besaßen. Inclus 45 fl. 8 gr. an barem Gelde und 29 fl. 7 gr. an Geleitsbriefen nachgelassen. Eingeschlossen 41 fl. 3 gr. an barem Gelde, an Geleitsbriefen nachgelassen 57 fl. 1 gr. Inclusis 43 fl. 9 gr. an barem Gelde und 39 fl. 18 gr. an Geleitsbriefen nachgelassen. Walburgis bis Elisabeth 1519. Ein halbes Jahr: (01.05. – 19.11.1519). Darüber 37 fl. 18 gr. an barem Gelde und 39 fl. 4 gr. an Geleitsbriefen nachgelassen. Tut in Gold 2.228 fl. 12 gr. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1528/29. Ausgaben: 14 fl. 1 gr. zur Besserung der Wege, 4 fl. 9 gr. 8 d. zu Bestellung der Straßen, uf dass Gleidt nicht verfaren wirdt. Ausgaben: 103 fl. 20 gr. zur Besserung der Wege und seint ditz Jahr am Steinwege nach Leimen zu 110 Ruthen neu Steinweg gemacht. 11 fl. 4 gr. den Straßenhütern, zu Verwarnungm damit das Gelaite nit vorfaren. Über die neue Anlage und von ledigen Pferden gefallen; Viehgeleit der Landtzschaft uf 5 Jahre (übergeben) zur Ablegung der ufgeerbten Schulde. Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1535). Über die neue Anlage von Kelbern und Lemmern und ledigen Kaufpferden; Viehzoll an die Landtschaft 23 fl. 9 gr. Walburgis bis Elisabeth 1535 (01.05. – 19.11.1535). Diese Angaben nach ThStA Weimar, Reg. Bb 170. Nach ThStA Weimar, Reg. Cc 676 wurden im 1. Halbjahr 931 fl. 19 gr. eingenommen und im 2. Halbjahr 1.063 fl. 19 gr., zusammen aber in beiden Rechungen 1.995 fl. 18 gr. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541). Walburgis bis Elisabeth 1643 (01.05. – 19.11.1543).
14
15 16 17 18
19 20 21 22 23 24
648
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
20. Amt Eisenach
Zeitraum
1 Feldzoll Feldgeleit
Marktzoll
Viehgeleit Eisenach
25.03.1480 – 29.09.1481
307 fl. 12 gr.
70 fl. 16 gr.
25.03.1481 – 29.09.1482
327 fl. 04 gr.
79 fl. 17 gr.
?
25.03.1482 – 29.09.1482
199 fl. 20 gr.
44 fl. 04 gr.
?
2
1483/1484
9 fl. 03 gr.
04.01.1484 – 02.01.1485 3 1485 13.03.1485 – 03.07.1485
135 fl. 02 gr. 3 fl. 05 gr. 73 fl. 04 gr.
1485/1486
134 fl. 12 gr.
29 fl. 02 gr.
01.03.1489 – 21.02.1490
287 fl. 13 gr.
58 fl. 09 gr.
1496/97
289 fl. 00 gr.
55 fl. 15 gr.
1497/98
293 fl. 16 gr.
57 fl. 00 gr.
1598/99
261 fl. 07 gr.
49 fl. 19 gr.
1499/00
280 fl. 03 gr.
54 fl. 14 gr.
1500/01
287 fl. 15 gr.
34 fl. 18 gr.
1502/03
264 fl. 06 gr.
54 fl. 00 gr.
1503/04
263 fl. 15 gr.
46 fl. 00 gr.
01.05.1504 – 07.12.1504
163 fl. 11 gr.
4
10.09.1504 – 30.04.1505
261 fl. 01 gr.
43 fl. 18 gr.
1505/06
309 fl. 04 gr.
50 fl. 05 gr.
1506/07
306 fl. 06 gr.
49 fl. 12 gr.
1507/08
312 fl. 02 gr.
44 fl. 20 gr.
1508/09
296 fl. 07 gr.
46 fl. 01 gr.
1509/10
339 fl. 20 gr.
49 fl. 14 gr.
1510/11
318 fl. 08 gr.
1511/12
352 fl. 06 gr.
1512/13
388 fl. 20 gr.
1514/15
374 fl. 07 gr.
1516/17
441 fl. 12 gr.
1517/18
445 fl. 19 gr.
1518/19
405 fl. 13 gr.
1519/20
488 fl. 07 gr.
?
649
20. A MT EISENACH
Zeitraum 5
Marktzoll
1521/1522
281 fl. 03 gr.
1522
217 fl. 06 gr.
14 fl. 16 gr.
1522/1523
302 fl. 17 gr.
39 fl. 03 gr.
1522/23
520 fl. 02 gr.
53 fl. 19 gr.
6 7
Feldzoll Feldgeleit 1
1523/24
31 fl. 17 gr.
31.03.1524 – 12.11.1524
393 fl. 11 gr.
1525
286 fl. 01 gr.
44 fl. 19 gr.
1525/1526
215 fl. 04 gr.
16 fl. 13 gr.
1525/26
501 fl. 05 gr.
61 fl. 11 gr.
1527/28
702 fl. 02 gr.
99 fl. 04 gr.
1528/29
754 fl. 01 gr.
101 fl. 11 gr.
1529/30
721 fl. 11 gr.
112 fl. 17 gr.
1531/32
607 fl. 00 gr.
106 fl. 07 gr.
1532/33
660 fl. 18 gr.
8 9
1533/34
Viehgeleit Eisenach
12
1534/35
871 fl. 10 gr.
114 fl. 17 gr. 13
108 fl. 13 gr.
852 fl. 13 gr.
1535/36
574 fl. 04 gr.
108 fl. 07 gr.
14
186 fl. 00 gr.
603 fl. 06 gr.
113 fl. 03 gr.
17
115 fl. 06 gr.
1537
379 fl. 19 gr.
36 fl. 04 gr.
1537/38
547 fl. 08 gr.
95 fl. 06 gr.
99 fl. 10 gr.
1538/39
542 fl. 01 gr.
94 fl. 03 gr.
104 fl. 11 gr.
1536/37 18
16
70 fl. 12 gr.
1539
241 fl. 16 gr.
42 fl. 20 gr.
59 fl. 02 gr.
1539/40
422 fl. 15 gr.
72 fl. 11 gr.
64 fl. 06 gr.
1540/41
587 fl. 02 gr.
79 fl. 14 gr.
58 fl. 12 gr.
1541/42
521 fl. 18 gr.
78 fl. 07 gr.
82 fl. 08 gr.
1542/43
481 fl. 12 gr.
60 fl. 17 gr.
1543/44
494 fl. 02 gr.
66 fl. 12 gr.
1544/45
417 fl. 15 gr.
59 fl. 11 gr.
99 fl. 15 gr.
1545/46
387 fl. 10 gr.
51 fl. 02 gr.
113 fl. 14 gr.
1546/47
177 fl. 13 gr.
48 fl. 17 gr.
67 fl. 15 gr.
20
76 fl. 18 gr.
1547/48
338 fl. 12 gr.
59 fl. 14 gr.
90 fl. 01 gr.
1548
218 fl. 00 gr.
33 fl. 03 gr.
87 fl. 18 gr.
1548/49
374 fl. 05 gr.
55 fl. 18 gr.
93 fl. 04 gr.
21
650
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Viehgeleit Eisenach
462 fl. 15 gr.
55 fl. 08 gr.
130 fl. 13 gr.
1550
257 fl. 19 gr.
35 fl. 18 gr.
119 fl. 06 gr.
1550/51
470 fl. 03 gr.
64 fl. 10 gr.
128 fl. 00 gr.
1551/52
309 fl. 09 gr.
49 fl. 06 gr.
113 fl. 16 gr.
1552/53
211 fl. 09 gr.
44 fl. 13 gr.
49 fl. 10 gr.
1553
212 fl. 15 gr.
23 fl. 02 gr.
88 fl. 03 gr.
24
1553/54
395 fl. 07 gr.
43 fl. 02 gr.
94 fl. 05 gr.
1554
237 fl. 03 gr.
27 fl. 15 gr.
132 fl. 08 gr.
26
1554/55
27
435 fl. 00 gr.
1555/56
462 fl. 09 gr.
67 fl. 06 gr.
205 fl. 05 gr.
1556/57
456 fl. 15 gr.
74 fl. 01 gr.
217 fl. 11 gr.
1557/58
415 fl. 06 gr.
69 fl. 20 gr.
155 fl. 18 gr.
1558/59
407 fl. 13 gr.
61 fl. 17 gr.
194 fl. 08 gr.
1559/60
536 fl. 14 gr.
63 fl. 06 gr.
216 fl. 02 gr.
1560/61
522 fl. 00 gr.
56 fl. 19 gr.
206 fl. 01 gr.
1561/62
426 fl. 11 gr.
53 fl. 15 gr.
157 fl. 06 gr.
1562/63
432 fl. 05 gr.
58 fl. 03 gr.
145 fl. 17 gr.
Zeitraum 25.03.1480 – 29.09.1481 25.03.1481 – 29.09.1482 25.03.1482 – 29.09.1482 1483/1484
04.01.1484 – 02.01.1485 3
1485
13.03.1485 – 03.07.1485 4
Marktzoll
1549/50 22
2
Feldzoll Feldgeleit 1
1485/1486
01.03.1489 – 21.02.1490 1496/97 1497/98 1598/99 1499/00 1500/01
Marksuhl
Viehgeleit Marksuhl
Gesamt Amt Eisenach
651
20. A MT EISENACH
Zeitraum
Marksuhl
Viehgeleit Marksuhl
Gesamt Amt Eisenach
1502/03 1503/04 01.05.1504 – 07.12.1504 10.09.1504 – 30.04.1505 1505/06 1506/07 1507/08 1508/09 1509/10 1510/11 1511/12 1512/13 1514/15 1516/17 1517/18 1518/19 1519/20 5
1521/1522 6
7
1522
1522/1523 1522/23 1523/24
31.03.1524 – 12.11.1524 8 9
1525
1525/1526 1525/26 1527/28
10
801 fl. 19 gr.
1528/29
856 fl. 04 gr.
1529/30
834 fl. 20 gr.
1531/32
11
723 fl. 19 gr.
1532/33
776 fl. 06 gr.
1533/34
980 fl. 15 gr.
1534/35 1535/36
169 fl. 14 gr.
1536/37
140 fl. 03 gr.
15
8 fl. 15 gr.
853 fl. 12 gr. 981 fl. 04 gr.
652
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Marksuhl
Viehgeleit Marksuhl
1537/38
148 fl. 18 gr.
7 fl. 09 gr.
899 fl. 01 gr.
1538/39
129 fl. 07 gr.
5 fl. 17 gr.
876 fl. 10 gr.
1539
44 fl. 03 gr.
1539/40
110 fl. 06 gr.
1 fl. 09 gr.
671 fl. 18 gr.
1540/41
137 fl. 08 gr.
3 fl. 12 gr.
866 fl. 19 gr.
1541/42
151 fl. 00 gr.
6 fl. 13 gr.
840 fl. 17 gr.
1542/43
113 fl. 00 gr.
6 fl. 08 gr.
662 fl. 18 gr.
1543/44
141 fl. 12 gr.
7 fl. 02 gr.
786 fl. 11 gr.
1544/45
129 fl. 14 gr.
3 fl. 00 gr.
710 fl. 05 gr.
1545/46
116 fl. 01 gr.
1 fl. 05 gr.
670 fl. 03 gr.
1546/47
71 fl. 09 gr.
1 fl. 04 gr.
367 fl. 08 gr.
1547/48
130 fl. 19 gr.
14 gr.
1548
47 fl. 13 gr.
1548/49
147 fl. 00 gr.
1549/50
154 fl. 01 gr.
11 gr.
803 fl. 19 gr.
1550
70 fl. 01 gr.
1 fl. 11 gr.
485 fl. 05 gr.
1550/51
143 fl. 10 gr.
1 fl. 17 gr.
1551/52
121 fl. 16 gr.
1 fl. 13 gr.
1552/53
141 fl. 07 gr.
2 fl. 07 gr.
1553
55 fl. 19 gr.
17 gr.
440 fl. 11 gr.
115 fl. 02 gr.
18 gr.
649 fl. 05 gr.
51 fl. 09 gr.
5 gr.
449 fl. 13 gr.
18
20
21
22
24
1537
1553/54 26
1554
Gesamt Amt Eisenach 19
25
487 fl. 06 gr.
388 fl. 12 gr.
670 fl. 10 gr. 387 fl. 05 gr.
1 fl. 16 gr.
672 fl. 14 gr.
808 fl. 11 gr. 23
596 fl. 10 gr. 449 fl. 17 gr.
1554/55 864 fl. 15 gr.
1555/56
129 fl. 03 gr.
1556/57
135 fl. 08 gr.
1 fl. 11 gr.
885 fl. 17 gr.
1557/58
159 fl. 18 gr.
1 fl. 01 gr.
802 fl. 13 gr.
1558/59
134 fl. 00 gr.
1 fl. 04 gr.
799 fl. 13 gr.
1559/60
142 fl. 09 gr.
1 fl. 13 gr.
960 fl. 15 gr.
1560/61
148 fl. 04 gr.
2 fl. 03 gr.
935 fl. 18 gr.
1561/62
132 fl. 03 gr.
1 fl. 17 gr.
772 fl. 03 gr.
1562/63
111 fl. 06 gr.
2 fl. 08 gr.
750 fl. 10 gr.
28
20. A MT EISENACH
653
Anmerkungen Amt Eisenach 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
18 19 20 21 22 23
24 25 26 27
28
Ein Beigeleit zu Stedtfeld war für 13 gr. verpachtet. 9 Wochen (02.11.1483 – 04.01.1485). 10 Wochen (02.01. – 13.03.1485). 33 Wochen (03.07.1485 – 22.02.1486). Michaelis 1521 bis Walburgis 1522 (29.09.1521 – 30.04.1522). Walburgis bis Michaelis 1522 (1.05. – 29.09.1522). Michaelis 1522 bis Walburgis 1523 (30.09.1522 – 30.04.1523). Walburgis bis Michaelis 1525 (01.05. – 29.09.1525). Michaelis 1525 bis Walburgis 1526 (20.09.1525 – 30.04.1526). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1528/29. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1532/33. Zunahme der Einnahme von 211 fl. 2 gr. welchs das meren Theil am Geleite zu Mardsula bescheen, das der Schulteis bestalt, hat vormals sere wenig getragen. Solchen Zoll gibt das Landvolck ufm Lande, welche die Merckte besuchen: vom Wagen 4 a d., vom Karn 2 a d. und vom Pferde 1 a d. Viehgeleit wird künftig wieder der Landschaft abgenommen und wieder der Renthei gegeben werden. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1536/37. So wirt das Beigeleite zu Schweina in das Geleit zu Eysenach gezogen. Von 100 reussischen Ochsen 4 Gulden oder nach Gelegenheit 3 ½, von 100 polnischen Ochsen 3 Gulden, von 100 Schweinen 1 ½ Gulden oder 1 Gulden. Auf Befehl des Kurfürsten gehört der Viehzoll wieder zu den Ämtern. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Ausgabe: 40 fl. Lips Matzschen von Widerteufer, 6 fl. 19 gr. auf den Widerteufergangen, 62 fl. 1 gr. zu Rechtfertigung Caspar Schwarzenbergs zu Goslar. Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Walburgis bis Elisabeth 1548 (01.05. – 19.11.1548). Walburgis bis Elisabeth 1550 (01.05. – 19.11.1550). Über die geringeren Einnahmen bericht der Schultheis das in disen geferlichen Krigsleuften die Frankfurter Strassen und Messen der merer Teil wüste gelegen und kein Handtierung gewesen. So sein die Handelungen aus den Sehestetten von wegen der Kriege vast ein Jahr verhindert worden, daraus dann das Fallen der Gelaite her fließe. Dan von diesen beden Handelungsstraßen werden die Geleite Eisenachn und Erfurt gebessert und erhalten. Walburgis bis Elisabeth 1553 (01.05. – 19.11.1553). Einnahmen gefallen um 26 fl. 05 gr. wegen der freudenschen Kriege. Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 19.11.1554). In den zwei Wochen vom 13.01.–19.01. und 20.01.–26.01.1555 sanken die Einnahmen, weil diese Woche ist sehr groß Gewitter gewesen, derhalben wenig Geleit gefallen bzw. diese Woche ist auch von wegen de nassen Wetters wenig Geleit gefallen. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1556/57.
654
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
21. Amt Eisfeld Zeitraum
Zoll / Geleit
20.02.1485 – 03.07.1485
13 fl. 01 lb.
2
04.07.1485 – 12.02.1486
10 fl. 06 lb.
24.02.1489 – 23.02.1490
23 fl. 04 lb.
1496/97 1497/98 1498/99 1499/00
13 fl. 06 lb. 14 fl. 03 lb. 18 fl. 00 lb. 13 fl. 00 lb.
1501/02 1502/03
20 fl. 02 lb. 33 fl. 07 lb.
1504/05 1505/06 1506/07 1507/08 1508/09 1509/10
32 fl. 00 lb. 35 fl. 03 lb. 40 fl. 01 lb. 47 fl. 05 lb. 66 fl. 00 lb. 67 fl. 01 lb.
1522/23 1523/24
52 fl. 06 lb. 53 fl. 01 lb.
1525/26
69 fl. 06 lb.
1527/28 1528/29 1529/30
83 fl. 02 lb. 74 fl. 07 lb. 83 fl. 01 lb.
1
1531/32 1532/33 1533/34
91 fl. 03 lb. 105 fl. 00 lb. 77 fl. 07 lb.
6
1535/36 1536/37 8 1537 1537/38 1538/39 1539/40
62 fl. 00 lb. 84 fl. 00 lb. 83 fl. 07 lb. 9 142 fl. 08 lb. 11 161 fl. 02 lb. 14 143 fl. 02 lb.
1548/49 1549/50
17
167 fl. 12 gr. 163 fl. 15 gr.
Geleit auf dem Lande
Hütten / Kupferzoll
13 fl. 07 gr. 12 fl. 19 gr.
7 fl. 07 gr. 4 fl. 00 lb. 4 4 fl. 02 lb. 3 fl. 04 lb.
10 fl. 01 lb.
3 fl. 06 lb.
5 fl. 03 lb. 21 fl. 04 lb. 26 fl. 02 lb. 15 7 fl. 07 lb.
10 12
655
21. A MT EISFELD
Zeitraum
Beigeleite
Gesamt Amt Eisfeld
20.02.1485 – 03.07.1485
13 fl. 01 lb.
2
04.07.1485 – 12.02.1486
10 fl. 06 lb.
24.02.1489 – 23.02.1490
23 fl. 04 lb.
1496/97 1497/98 1498/99 1499/00
13 fl. 06 lb. 14 fl. 03 lb. 18 fl. 00 lb. 13 fl. 00 lb.
1501/02 1502/03
20 fl. 02 lb. 33 fl. 07 lb.
1504/05 1505/06 1506/07 1507/08 1508/09 1509/10
32 fl. 00 lb. 35 fl. 03 lb. 40 fl. 01 lb. 47 fl. 05 lb. 66 fl. 00 lb. 67 fl. 01 lb.
1522/23 1523/24
52 fl. 06 lb. 53 fl. 01 lb.
1
69 fl. 06 lb.
1525/26
3
1527/28 1528/29 1529/30
83 fl. 02 lb. 78 fl. 07 lb. 87 fl. 02 lb.
1531/32 1532/33 1533/34
91 fl. 03 lb. 118 fl. 05 lb.
1535/36 1536/37 8 1537 1537/38 1538/39 1539/40
62 fl. 00 lb. 93 fl. 01 lb. 83 fl. 07 lb. 164 fl. 04 lb. 198 fl. 09 lb. 158 fl. 06 lb.
5
7
11 fl. 05 lb. 7 fl. 05 lb.
13
16
1548/49
167 fl. 12 gr.
1549/50
163 fl. 15 gr.
656
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Anmerkungen Amt Eisfeld 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
13 14 15
16 17
19 Wochen. 32 Wochen. Zoll und Geleit. Zoll im Amt. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1532/33. Gibet vom Wagen 20 d., ein Karn halb. so vil. Zoll ufm Lande und in der Stadt. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Abrechnung von 1536/37. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Zoll ufm Lande und in der Stadt. Vom Zoll von dem Blei und Kupfer auf die Hütten. Zoll ufn Lande und in der Stadt. Vom Zoll von Blei und Kupfer auf die Hütten und auf dem Lande: 9 fl. 14 gr. 8 d. von Kupferwagen, die von Eisleben nach Eisfeld geführt wurden, je Wagen 20 d. 9 fl. 2 gr. 2 d. von Eisfeld nach Nürnberg, je Wagen 20 d. 4 fl. 04 gr. von Eisfeld nach Frankfurt, 3 fl. 10 gr. 8 d. Bleiwagen von Bamberg nach Eisfeld. Da aber die Hütte zu Eisfelt widerumb abgethan und die Kupfer nach Hohenkirchen, Arnstadt und Ludersdorf von Eisleben geführt, das geht dem Geleite von Erfurt in einer großen Summe zu Gute, denn dort gibt jeder Zentner 8 d. zu Geleite. Zu Weimar gibt ein Kupferwagen 3 gr., zu Wigendorf 3 gr. zu Erfurt jeder Ztr. 8 d. (ThHStA Weimar, Reg. Cc 223 1538/39). Beigeleite auf dem Lande Brunn 4 fl. 7 lb., Neubrunn 3 ½ fl., Sachsendorf 3 fl. 2 lb. Einnahmeverlust nachdeme die Wege gantz boese gewest. Vom Zolle von Kupfer und Blei, so auf die Hütten und wider davon gefurt worden. Als Diffenrenz zu 1538/39 sind 8 fl. 3 lb. angegeben, d. h. der Hüttenzoll in diesem Jahr erbrachte 15 fl. 10 lb. Als Brunn und Neubrunn 6 fl. 6 lb. und Sachsendorf 1 fl. 7 lb. Wagenzoll in der Stadt und uf dem Lande.
657
22. GELEITSAMT ERFURT
22. Geleitsamt Erfurt Zeitraum
Erfurt
Viehgeleit
Vogelsberg
15.11.1517 – 13.11.1518
1.771 fl. 04 gr.
165 fl. 06 gr.
60 fl. 00 gr.
14.11.1518 – 05.11.1519
1.848 fl. 14 gr.
155 fl. 03 gr.
4 fl. 10 gr.
3
06.11.1519 – 15.04.1520
886 fl. 07 gr.
5
01.05.1522 – 04.04.1523
1.788 fl. 02 gr.
7
05.04.1523 – 07.11.1523
1.318 fl. 08 gr.
25 fl. 12 gr. 109 fl. 07 gr.
1524/25 8
05.11.1525 – 31.03.1526
652 fl. 07 gr.
1525/26 1526/27
822 fl. 17 gr.
1526/27
2.028 fl. 08 gr.
9
11 14
16
1527
1.461 fl. 10 gr.
1527/28
2.233 fl. 01 gr.
1528/29
2.065 fl. 02 gr.
15.11.1528 – 27.04.1529 17
183 fl. 05 gr.
771 fl. 12 gr.
1527/28
19
12
166 fl. 04 gr.
784 fl. 12 gr.
1529
1.031 fl. 18 gr.
1529/30
18
132 fl. 09 gr.
22
169 fl. 07 gr.
717 fl. 07 gr.
1529/30
2.875 fl. 05 gr.
20
01.05.1530 – 06.08.1530
642 fl. 02 gr.
21
07.08.1530 – 30.04.1531
1.275 fl. 13 gr.
9 fl. 00 gr.
1531/32
2.121 fl. 15 gr.
145 fl. 17 gr.
1532/33
2.149 fl. 17 gr.
216 fl. 09 gr.
1533/34
2.379 fl. 19 gr.
888 fl. 04 gr.
26
14 fl. 05 gr.
1534/35
2.494 fl. 19 gr.
1535/36
2.125 fl. 16 gr.
915 fl. 06 gr.
31
25 fl. 15 gr.
1536/37
2.662 fl. 14 gr.
123 fl. 05 gr.
34
24 fl. 00 gr.
1537/38
2.606 fl. 16 gr.
1538/39 36
24
9 fl. 11 gr.
24 fl. 13 gr. 28 fl. 15 gr.
33
137 fl. 08 gr.
25 fl. 11 gr.
2.810 fl. 08 gr.
1539
1.838 fl. 09 gr.
142 fl. 00 gr.
1539/40
2.850 fl. 10 gr.
37
143 fl. 05 gr.
38
22 fl. 18 gr.
1540/41
3.175 fl. 11 gr.
41
100 fl. 19 gr.
42
30 fl. 00 gr.
1541/42
44
2.640 fl. 20 gr.
45
158 fl. 20 gr.
46
17 fl. 00 gr.
1542/43
48
2.629 fl. 16 gr.
49
160 fl. 06 gr.
50
18 fl. 20 gr.
2.818 fl. 04 gr.
53
163 fl. 20 gr.
54
28 fl. 10 gr.
2.494 fl. 01 gr.
58
155 fl. 05 gr.
59
16 fl. 07 gr.
1543/44 1544/45
57
658
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Erfurt
1545/46 1546/47
66
1547/48
127 fl. 14 gr.
63
25 fl. 17 gr.
2.122 fl. 11 gr.
67
127 fl. 18 gr.
68
16 fl. 02 gr.
73
12 fl. 11 gr.
2.376 fl. 18 gr.
70
161 fl. 14 gr.
1.807 fl. 02 gr.
75
1548/49
853 fl. 15 gr.
1548/49
2.660 fl. 17 gr.
1549/50
2.962 fl. 10 gr. 1.763 fl. 14 gr.
1550/51 1551/52 88
1552
1552/53 92
62
1548/49
1550 85
14 fl. 09 gr. 76
161 fl. 14 gr. 206 fl. 06 gr. 82
197 fl. 07 gr.
5 fl. 01 gr.
17 fl. 12 gr. 79
27 fl. 00 gr. 23 fl. 16 gr.
201 fl. 07 gr.
35 fl. 07 gr.
2.106 fl. 14 gr.
208 fl. 04 gr.
30 fl. 07 gr.
1.319 fl. 11 gr. 2.130 fl. 17 gr. 1.256 fl. 20 gr.
1553
1.300 fl. 08 gr.
96
05.11.1553 – 30.12.1553
244 fl. 05 gr.
97
01.05.1553 – 20.12.1553
1.501 fl. 04 gr.
98
31.12.1553 – 30.04.1554
110 fl. 01 gr.
20 fl. 14 gr.
89
104 fl. 01 gr.
31 fl. 15 gr.
94
110 fl. 01 gr.
24 fl. 20 gr.
677 fl. 03 gr.
1553/54
2.192 fl. 09 gr.
99
110 fl. 00 gr.
38 fl. 12 gr.
1554
1.212 fl. 19 gr.
102
100 fl. 14 gr.
21 fl. 04 gr.
1554/55
2.074 fl. 03 gr.
100 fl. 18 gr.
32 fl. 18 gr.
101
1555/56
2.222 fl. 06 gr.
104
155 fl. 18 gr.
35 fl. 17 gr.
1556/57
2.310 fl. 03 gr.
106
169 fl. 18 gr.
39 fl. 03 gr.
1557/58
2.453 fl. 00 gr.
108
290 fl. 16 gr.
37 fl. 13 gr.
1558/59
2.697 fl. 09 gr.
110
401 fl. 08 gr.
47 fl. 20 gr.
1559/60
2.902 fl. 14 gr.
112
211 fl. 08 gr.
59 fl. 11 gr.
1560/61
3.515 fl. 16 gr.
114
200 fl. 11 gr.
60 fl. 12 gr.
1561/62
3.348 fl. 01 gr.
115
212 fl. 20 gr.
64 fl. 09 gr.
1562/63
3.207 fl. 14 gr.
117
216 fl. 11 gr.
57 fl. 18 gr.
188 fl. 01 gr.
60 fl. 10 gr.
01.05.1568 – 20.11.1568
1.865 fl. 18 gr.
01.05.1570 – 18.11.1570
1.911 fl. 17 gr.
01.05.1571 – 17.11.1571
1.807 fl. 00 gr.
119
63 fl. 19 gr.
2.816 fl. 13 gr.
01.05.1553 – 04.11.1553 93
Vogelsberg
2.487 fl. 06 gr.
72
81
Viehgeleit
120
121
1572/73
3.301 fl. 10 gr.
1573/74
3.170 fl. 14 gr.
122
659
22. GELEITSAMT ERFURT
Zeitraum
Guthmannshausen
15.11.1517 – 13.11.1518
beide Beigeleite
14.11.1518 – 05.11.1519 3
06.11.1519 – 15.04.1520
5
01.05.1522 – 04.04.1523
7
05.04.1523 – 07.11.1523
8
05.11.1525 – 31.03.1526
70 fl. 00 gr. beide Beigeleite 53 fl. 07 gr.
Einnahmen 1
2.111 fl. 09 gr.
2
2.129 fl. 16 gr.
4
1.050 fl. 07 gr.
6
1.961 fl. 04 gr.
1524/25
2.092 fl. 13 gr.
1525/26 9
1.699 fl. 17 gr.
1526/27
25 fl. 08 gr.
10
1526/27 14
2.453 fl. 19 gr.
1527
36 fl. 17 gr.
1527/28
29 fl. 20 gr.
11
13
1527/28
1.712 fl. 13 gr. 2.499 fl. 07 gr.
1528/29 16
848 fl. 01 gr.
78 fl. 15 gr.
15
2.316 fl. 05 gr.
15.11.1528 – 27.04.1529
27 fl. 09 gr.
812 fl. 01 gr.
1529
38 fl. 08 gr.
1.211 fl. 02 gr.
1529/30
32 fl. 20 gr.
17 19
1529/30 20
01.05.1530 – 06.08.1530
21
07.08.1530 – 30.04.1531
2.875 fl. 05 gr. 51 fl. 12 gr.
1531/32
63 fl. 19 gr.
1532/33
23
1.917 fl. 15 gr. 2.350 fl. 09 gr.
52 fl. 04 gr.
25
1533/34
27
37 fl. 20 gr.
28
3.329 fl. 19 gr.
1534/35
29
36 fl. 08 gr.
30
2.580 fl. 03 gr.
1535/36
32
32 fl. 20 gr.
3.099 fl. 15 gr.
1536/37
35
35 fl. 11 gr.
2.876 fl. 08 gr.
47 fl. 03 gr.
2.816 fl. 17 gr.
1537/38
2.443 fl. 01 gr.
1538/39 36
1539
1.980 fl. 09 gr.
1539/40
39
31 fl. 03 gr.
1540/41
43
32 fl. 03 gr.
1541/42
47
33 fl. 05 gr.
1542/43
51
38 fl. 17 gr.
52
2.884 fl. 08 gr.
1543/44
55
43 fl. 03 gr.
56
3.084 fl. 16 gr.
1544/45
60
50 fl. 06 gr.
61
2.715 fl. 19 gr.
1545/46
64
67 fl. 04 gr.
65
2.707 fl. 20 gr.
53 fl. 17 gr.
69
2.320 fl. 06 gr.
1546/47
40
3.047 fl. 15 gr. 3.338 fl. 12 gr. 2.850 fl. 03 gr.
660
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Guthmannshausen
1547/48 72 75
45 fl. 14 gr.
71
2.504 fl. 15 gr.
1548/49
30 fl. 16 gr.
74
2.011 fl. 01 gr.
1548/49
19 fl. 18 gr.
1548/49
77
878 fl. 13 gr.
50 fl. 13 gr.
78
2.890 fl. 14 gr.
75 fl. 20 gr.
80
3.321 fl. 03 gr.
42 fl. 16 gr.
83
2.037 fl. 20 gr.
73 fl. 09 gr.
84
3.155 fl. 02 gr.
49 fl. 12 gr.
87
2.418 fl. 16 gr.
19 fl. 11 gr.
91
2.293 fl. 13 gr.
51 fl. 09 gr.
95
1.497 fl. 02 gr.
1553/54
82 fl. 19 gr.
100
2.454 fl. 09 gr.
1554
31 fl. 12 gr.
1554/55
62 fl. 09 gr.
103
2.307 fl. 12 gr.
1555/56
82 fl. 00 gr.
105
2.512 fl. 08 gr.
1556/57
77 fl. 06 gr.
107
2.645 fl. 15 gr.
1557/58
80 fl. 16 gr.
109
2.911 fl. 13 gr.
1558/59
77 fl. 09 gr.
111
3.262 fl. 04 gr.
1559/60
79 fl. 11 gr.
113
3.360 fl. 06 gr.
1560/61
72 fl. 11 gr.
1561/62
68 fl. 15 gr.
116
1562/63
77 fl. 07 gr.
118
1549/50 81
1550
1550/51 1551/52 88
86
1552
1552/53 92
Einnahmen
40 fl. 03 gr. 90
1.490 fl. 08 gr.
01.05.1553 – 04.11.1553 93
1553
96
05.11.1553 – 30.12.1553
97
01.05.1553 – 20.12.1553
98
31.12.1553 – 30.04.1554 101
1.392 fl. 07 gr.
3.869 fl. 10 gr. 3.714 fl. 06 gr. 3.608 fl. 08 gr.
01.05.1568 – 20.11.1568
1.865 fl. 18 gr.
01.05.1570 – 18.11.1570
1.911 fl. 17 gr.
01.05.1571 – 17.11.1571
1.807 fl. 00 gr.
119
120
121
1572/73 1573/74
96 fl. 19 gr.
3.734 fl. 03 gr.
123
22. GELEITSAMT ERFURT
661
Anmerkungen Geleitsamt Erfurt 1
Die Einnahmen aus den Beigeleiten Vogelsberg und Guthmannshausen sind dem Geleitsmann jährlich um 40 fl. überhaupt gelassen incl. die obirley 20 fl., hat der Geleitsmann seliger in nechtsvergangene Rechnung eingenommen und einbracht haben sullen. 40 fl. 11 gr. haben die Geleitsknechte (...) Nutzung vom Geleit eingenommen, das der Geleitsmann hievor in seynem Bescheidt gehabt (als Nutzung des Gelaits, welches nicht Geld gibt) nemlich 17 fl. 15 gr. aus Keesen erkauft, 14 fl. 11 gr. aus Obs erkauft, 2 fl. 8 gr. aus Holzwerk erkauft, 4 fl. 2 gr. aus Nüssen erkauft. Von den Bußen erhalten die Geleitsknechte den vierden Pfennig Ausgaben: 3 fl. 10 gr. für ein groß Wappen an den Gelaitshof, 18 gr. für ein Eysen, damit man die Gelaitszettel stempelt.
2
Eine Addition der ausgewiesenen Beträge ergibt nur 2.078 fl. 6 gr.
3
24 Wochen.
4
Incl. 28 fl. 10 gr. Bußen und 110 fl. 18 gr. Rest des verstorbenen Geleitsmanns bei seiner letzten Rechnung.
5
48 Wochen 3 Tage.
6
Incl. 10 fl. 8 gr. Bußen.
7
31 Wochen.
8
21 Wochen.
9
Elisabeth 1526 bis Walburgis 1527 (19.11.1526 – 30.04.1527: 23 Wochen 3 Tage).
10 Hierüber 166 fl. 14 gr. auf 4 Wochen 2 Tage alte Rechnung gehörig eingenommen. 11 Walburgis bis Elisabeth 1527 (01.05. – 23.11.1527). 12 Buttstädt: Joh. Bapt. 12 fl. 4 gr., Michaelis 121 fl. 9 gr., Omn. Sanct. 44 fl. 17 gr., Rudersdorf 4 fl. 15 gr. 13 Incl. 31 fl. 1 gr. zur Buße. 14 Elisabeth 1527 bis Walburgis 1528 (25.11.1527 – 26.04.1528). 15 Incl. 6 fl. 5 gr. Bußen als Anteil des Kurfürsten. Die Zahlen sind entnommen aus: ThHStA Weimar, Rg. Bb 157; im Aktenbestand F 209 sind als Einnahmen 2.598 fl. 8 gr. angegeben, die unterschiedlichen Angaben lassen sich nicht begründen. 16 23 Wochen 5 Tage. 17 Walburgis bis Elisabeth 1529 (01.05. – 14.11.1529). 18 Buttstädt: Joh. Bapt. 3 fl. 10 gr. Michaelis 114 fl. 14 gr., Omn. Sanct. 11 fl. 11 gr., Rudersdorf 2 fl. 15 gr. 19 Elisabeth 1529 bis Walburgis 1530 (15.11.1529 – 30.04.1530). 20 13 Wochen. 21 38 Wochen. 22 Buttstädt: Joh. Bapt. –, Michaelis 148 fl. 16 gr., Omn. Sanct. 15 fl. 12 gr., Rudersdorf 4 fl. 19 gr. 23 Nach ThHStA Weimar, F 209 und Reg. Cc 740, betrugen die Einnahmen 1.528 fl. 15 gr. Möglichweise ergibt sich die Differenz von 389 fl. aus einem Restat, so wie im Rechnungsjahr 1529/30. Damals betrugen die Außenstände 1.749 fl. 4 gr.
662
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
24 Zur Hälfte. 25 Errechnet wurden vom Schreiber in ThHStA Weimar Reg. Bb 164 2.463 fl. 10 gr. und in F 209 2.458 fl. 10 gr. 26 Zur Hälfte. 27 Item des Glaitsmanns zu Gutmannshausen Besoldung von 17 fl. 2 gr. ist am Geleite an der Eynname abgezogen. 28 Incl. 9 fl. 13 gr. Bußen zum Halbteil, die andere Hälfte dem Glaitsmann und den Knechten. 29 Incl. 31 fl. 1 gr. zur Buße. 30 Ohne Viehmärkte. 31 Zur Hälfte. 32 Incl. 31 fl. 1 gr. zur Buße. 33 Viehgeleit zu Buttstädt: Joh. Bapt. 6 fl. 10 gr., Michaelis 97 fl. fl. 9 gr., Omn. Sanct. 18 fl. 1 gr., zu Rudersdorf 4 gr. 34 Zur Hälfte. 35 Davon die Besoldung des Gleitsmann von 17 fl. 7 gr. abgezogen, das Geleit hat also 52 fl. 18 gr. getragen. 36 Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). 37 Viehmärkte zu Buttstädt: Joh. Bapt. 10 fl. 5 gr., Michaelis 122 fl. 3 gr. Omn. Sanct. 9 fl. 19 gr., Rudersdorf 1 fl. 8 gr. 38 Zur Hälfte. Den andern halben Teil braucht der Geleitzmann zu seiner Besoldung. 39 Darüber ist des Gleitzmanns Besoldunge 17 fl., dazu 1 fl. 20 gr. Zerunge u. a. von der Einname abgezogen. 40 In der Rechnung ThHStA Weimar, Reg. Bb 183 sind 3.061 fl. 6 gr. vermerkt. Ausgabe: 120 fl. Besoldung für den Geleitsmann, 12 fl. 10 gr. dem Geleitsmann für Besichtigung der Straßen. 41 Einnahme Viehmärkte Buttstädt: Joh. Bapt. 13 fl. 4 gr., Michaelis 69 fl. 6 gr., Omn. Sanct. 18 fl., Rudersdorf 8 gr. 42 Zur Hälfte, die andere Hälfte zur Besoldung. 43 20 fl. 10 gr. als Besoldung abgezogen. 44 Solich Gelaite wirdet vermöge der Glaitztafeln der meren Theil nach dem Zentner eingenomen und man gibt nach der Art einer jeden Warhe vom Zentner vil und auch wenig, dann eine Thonne Hering so den Zentner heldet, gibt nit mehr dan 3 a d., das ist vom Zentner 1 d. Ein flambsbacher Wagen, so von Antorff faren, er fure was er wolle, gibt zu Erfurt einen halben Gulden und zu Creutzburg auch so vil. Die andern Wagen aber pflegen ire Ware nach dem Zentner zu verglaiten. Oben berurt Gelaite gefallen um 534 fl. 12 gr. aus Ursachen, das die Furleute dieses Jhares der boesen tiefen Wege halb. nit haben die Strassen bauen können und der vil ausgespannen. Dartzu so sein die Lastwagen auf der braunschweigischen Haiden disses Jhares zu zweien malhen aufgehauen und beraubet, das also dem Gelaite in Erfurt ein übermessiger Abgang dadurch zugefüget, dann alles Vischwerg, so in und durch Erfurdt gefurt, über die braunschweigische Haiden gefürt werden mus. 45 Von den 3 Viehmarkten zu Buttstedt, nenmlich Johannis 15 fl. 14 gr., Rudersdorf uf Nat. Mar. 1 gr. 1 d. (ditz Gelaite stehet gegen Hertzog Moritzen von Sachsen in Irthumb, wirdet jtzo in nachbarlichen Gebrechen gehandelt, welchem Theile das Geleite zugehörigk), Michaelis 109 fl.
22. GELEITSAMT ERFURT
663
über die freigegangenen Ochsen (frei gegangen 382 Ochsen: Grafen von Solms 62, Graf Wilhelm von Nassau 60, Christof von Palen 4, Landgraf von Hessen 165, Eberhard v. d. Thann 3, Graf Anthonien von Eisenberg 27, Amtmann zu Coburg 30, Graf Wilhelm von Henneberg 17, Bischof von Mainz nichts frei durchgelassen, sein Diener muß je Ochsen 4 a d. entrichten), Omn. Sanct. 34 fl. 1 gr. (daneben frei 92 Ochsen, nemlich 16 die von Oschwein, seint Rheinlender, 47 Graf Ludewig von Stolberg, 7 Amtmann von Roda. 22 Graf Wilhelm von Henneberg). 46 Zur Hälfte, die andere Hälfte für den Geleitsmann. 47 Abgezogen 17 fl. 7 gr. für Geleitsmann; Gesamteinnahmen 50 fl. 7 gr. 48 Walburgis bis Michaelis 1.115 fl. 11 gr. durch Hans Hofmann sel., Michaelis bis Walburgis 1.514 fl. 4 gr. durch Hans Plissing, jetziger Geleitsmann. 49 Johannis Bapt. 12 fl. 14 gr., Michaelis 118 fl. 6 gr., Omn. Sanct. 28 fl. 6 gr., Rudersdorf 1 fl. 18 gr. 50 Zur Hälfte, die andere Hälfte zur Besoldung. 51 Abgezogen 17 fl. 3 gr. zur Besoldung, Einnahme 55 fl. 20 gr. 52 Ausgabe: 29 ½ fl. 13 gr. von 2 schadhaftigen Pferden, incl. 6 fl. 18 gr. Bussen zur Hälfte. 53 Joh. Bapt. 11 fl. 7 gr., Michaelis 138 fl. 6 gr., Omn. Sanct. 13 fl. 19 gr., Rudersdorf 7 gr. 54 Zum halben Teile. 55 Abgezogen 17 fl. 13 gr. für Geleitsmann. 56 Incl. 30 fl. 20 gr. Bußen zur Hälfte. 57 Dass des nassen Jhares und der boßen Wegen halben (sind) die Hendel nit so statlich gangen als zuvor geschehen. 58 Joh. Bapt. 5 fl. 2 gr., Michaelis 124 fl. 2 gr., Omn. Sanct. 23 fl. 3 gr., Nat. Mar. zu Eckardtsberga 2 fl. 18 gr. 59 Zur Hälfte. 60 Davon bereits 17 fl. 13 gr. abgezogen. 61 Incl. 19 fl. 20 gr. Bußen zur Hälfte. 62 Joh. Bapt. 13 fl. 2 gr., Michaelis 96 fl. 12 gr., Omn. Sanct. 16 fl. 14 gr., Nat. Mar. zu Eckardtsberga 6 gr. 63 Zur Hälfte. 64 Geleitsmann zu Guthmannshausen zahlt 12 fl. 9 gr. vom hinterstelligen Rest 45. 65 Incl. 9 fl. 6 gr. Bußen zur Hälfte. 66 Bericht der Glaitzman, das die niderlendischen als antorffische und franckfurdische Guter von wegen des Unfriedens dieses Jhares von wegen der Unsicherheit nit ganghaftig haben sein können. 67 Joh. Bapt. 5 fl. 14 gr., Michaelis 99 fl. 15 gr., Omn. Sanct. 21 fl. 18 gr., Nat. Mar. Eckardtsberga 12 gr. 68 Zur Hälfte. 69 Incl. 5 fl. 18 gr. Buße zur Hälfte. 70 Eckardtsberga 1 fl. 3gr., Michaelis Buttstädt 50 fl. 15 gr., Joh. Bapt. vacat, Omn. Sanct. 11 fl. 20 gr.
664 71 72 73 74 75 76 77 78 79
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
95 96
Incl. 3 fl. 18 gr. Häfte der Buße. Erstes Halbjahr. Nach ThHStA Weimar, Reg. Bb 209, beträgt die Summe 2.121 fl. 20 gr. Zur Hälfte. Incl. 7 fl. 3 gr. Bußen zur Hälfte. Zweites Halbjahr. Nach ThHStA Weimar, Reg. Bb 209, beträgt die Summe 915 fl. 11 gr. Zur Hälfte. Incl. 36 fl. 19 gr. Bußen zur Hälfte. Die Summe in ThHStA Weimar, Reg. Bb 209, ist mit 3.097 fl. 10 gr. verzeichnet. 12 fl. 4 gr. uf ein halb. Jhare, hath der Gleitsman bisher zum halben Teil innen gehabt; 14 fl. 17 gr. ufs ander halbe Jahr, ist nunmehr wieder uf Rechnung und benante Besoldung bestalt. Incl. 62 fl. 14 gr. Bußen zur Hälfte. Die Rechnung ThHStA Weimar, Reg. Bb 209, gibt 3.334 fl. 9 gr. an. Walburgis bis Elisabeth 1550 (01.05. – 19.11.1550). Buttstädt: Joh. Bapt. 7 fl. 11 gr., Michaelis 164 fl. 18 gr., Omn. Sanct. 24 fl. 18 gr., Rudersdorf 8 d. Incl. 10 fl. 9 gr. Bußen zur Hälfte. Incl. 30 fl. 8 gr. Bußen zur Hälfte. Die Rechnung ThHStA Weimar, Reg. Bb 216, gibt 3.167 fl. 4 gr. an. Mindereinnahmen von wegen der ergangenen Kriegsleufte. Für ein halb. Jahr. Der Geleitsmann ist im Auftrag des Herzogs verritten, wird später abrechnen. Incl. 24 fl. Bußen zur Hälfte. Walburgis bis Elisabeth 1552 (01.05. – 19.11.1552). Einnahmeminderung von wegen der sorglichen Kriegsleufte. Buttstädt: Joh. Bapt. 3 fl. 12 gr., Michaelis 86 fl. 1 gr., Omn. Sanct. 13 fl. 17 gr., Rudersdorf 11 gr. Abrechnung nur für Elisabeth 1552 bis Walburgis 1553 (19.1.1552 – 30.04.1553). Incl. 7 fl. 11 gr. Buße zur Hälfte. 27 Wochen. Walburgis bis Elisabeth 1553 (01.05. – 19.11.1553). Buttstädt: Joh. Bapt. 10 fl. 20 gr., Michaelis 91 fl. 1 gr., Omn. Sanct. 8 fl. 17 gr., Rudersdorf vacat. Incl. 10 fl. 6 gr. Bußen zur Hälfte. 8 Wochen.
97 98
35 Wochen. 17 Wochen 2 Tage.
99 100 101 102
Buttstädt: Joh. Bapt. 10 fl. 20 gr., Michaelis 91 fl. 1 gr., Omn. Sanct. 8 fl. 17 gr. Incl. 30 fl. 11 gr. Bußen zur Hälfte. Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 19.11.1554). Buttstädt: Joh. Bapt. 4 fl. 1 gr., Michaelis 78 fl., Omn. Sanct. 18 fl. 12 gr.
80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94
22. GELEITSAMT ERFURT
665
103 Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1555/56. 104 Buttstädt: Joh. Bapt. 13 fl. 9 gr., Michaelis 124 fl. 17 gr., Omn. Sanct. 17 fl. 11 gr., Rudersdorf Nat. Mar. 1 gr. 105 Incl. 16 fl. 9 gr. Bußen zur Hälfte. 106 Buttstädt: Joh. Bapt. 24 fl. 3 gr., Michaelis 136 fl. 13 gr., Omn. Sanct. 8 fl. 7 gr., Rudersdorf Nat. Mar. 15 gr. 107 Incl. 49 fl. 6 gr. Bußen zur Hälfte. 108 Buttstädt: Joh. Bapt. 10 fl. 12 gr., Michaelis 240 fl. 2 gr., Omn. Sanct. 39 fl. 19 gr., Rudersdorf 3 gr. 109 Incl. 49 fl. 10 gr. Bußen zur Hälfte. 110 Buttstädt: Joh. Bapt. 30 fl. 18 gr., Michaelis 308 fl. 6 gr., Omn. Sanct. 59 fl. 2 gr., Rudersdorf 3 fl. 3 gr. 111 Incl. 38 fl. Bußen zur Hälfte. 112 Buttstädt: Joh. Bapt. 15 fl. 12 gr., Michaelis 167 fl. 15 gr., Omn. Sanct. 26 fl. 14 gr., Rudersdorf 1 fl. 17 gr. 113 Incl. 107 fl. 4 gr. Bußen zur Hälfte. 114 Buttstädt: Joh. Bapt. 18 fl. 16 gr., Michaelis 145 fl. 9 gr., Omn. Sanct. 37 fl. 7 gr. 115 Buttstädt: Joh. Bapt. 31 fl. 10 gr., Michaelis 153 fl. 5 gr., Omn. Sanct. 26 fl. 14 gr., Rudersdorf 1 fl. 11 gr. 116 Incl. 20 fl. 3 gr. Bußen zur Hälfte. 117 Buttstädt: Joh. Bapt. 23 fl. 14 gr., Michaelis 143 fl. 13 gr., Omn. Sanct. 48 fl. 19 gr., Rudersdorf 6 gr. 118 Incl. 48 fl. 20 gr. Bußen zur Hälfte. 119 Walburgis bis Elisabeth 1568 (01.05. – 20.11.1568). 120 Walburgis bis Elisabeth 1570 (01.05. – 18.11.1570). 121 Walburgis bis Elisabeth 1571 (01.05. – 17.11.1571). 122 Buttstädt: Joh. Bapt. 11 fl. 1 gr., Michaelis 116 fl. 6 gr., Omn. Sanct. 60 fl. 14 gr. 123 Incl. 182 fl. Bußen zur Hälfte, 33 fl. 14 gr. Beigeleit Rettwisch, 2 fl. 19 gr. neues Geleit Ronner.
666
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
23. Amt Freyburg
Zeitraum
Freyburg
Ø Woche
Markröhlitz
1
02.03.1449 – 21.02.1450
256 fl. 06 gr.
4 fl. 19 gr.
417 fl. 19 gr.
2
22.02.1450 – 13.03.1451
190 fl. 08 gr.
3 fl. 13 gr.
393 fl. 02 gr.
3
7 fl. 12 gr.
14.03.1451 – 26.02.1452
297 fl. 17 gr.
5 fl. 15 gr.
332 fl. 03 gr.
4
6 fl. 08 gr.
27.02.1452 – 24.02.1453
293 fl. 17 gr.
5 fl. 13 gr.
403 fl. 08 gr.
7 fl. 15 gr.
25.02.1453 – 23.02.1454
249 fl. 18 gr.
4 fl. 17 gr.
402 fl. 02 gr.
7 fl. 14 gr.
5
Ø Woche 8 fl. 01 gr.
24.02.1454 – 22.02.1455
230 fl. 11 gr.
4 fl. 10 gr.
294 fl. 16 gr.
5 fl. 14 gr.
23.02.1455 – 21.02.1456
289 fl. 10 gr.
5 fl. 12 gr.
332 fl. 19 gr.
6 fl. 08 gr.
22.02.1456 – 19.02.1457
318 fl. 08 gr.
6 fl. 02 gr.
288 fl. 20 gr.
5 fl. 11 gr.
20.02.1457 – 18.02.1458
254 fl. 12 gr.
4 fl. 19 gr.
412 fl. 14 gr.
7 fl. 19 gr.
19.02.1458 – 01.09.1458
162 fl. 15 gr.
5 fl. 13 gr.
249 fl. 14 gr.
8 fl. 12 gr.
21.11.1479 – 21.11.1480
199 fl. 15 gr.
3 fl. 18 gr.
76 fl. 07 gr.
1 fl. 10 gr.
22.11.1480 – 21.11.1481
191 fl. 00 gr.
3 fl. 14 gr.
29 fl. 09 gr.
12 gr.
6
22.11.1481 – 21.09.1482
70 fl. 14 gr.
1 fl. 14 gr.
13 fl. 14 gr.
6 gr.
7
11.04.1484 – 13.03.1485
471 fl. 00 gr.
9 fl. 17 gr.
468 fl. 01 gr.
9 fl. 15 gr.
8
14.03.1485 – 03.07.1485
167 fl. 03 gr.
10 fl. 09 gr.
199 fl. 04 gr.
12 fl. 09 gr.
Anmerkungen Amt Freyburg 1 2 3 4 5 6 7 8
51 Wochen. 54 Wochen. Für die Wochen vom 4.10. bis 1.11.1450 und vom 31.1.1451 bis 21.2.1451 ist eingetragen nihil von Fede wegen. In den Wochen vom 25.7.1451 bis 22.8.1451 wurde in Markröhlitz nichts eingenommen von Gewessers wegen. 28 Wochen. 34 Wochen. 49 Wochen. 16 Wochen.
667
24. A MT GERSTUNGEN
24. Amt Gerstungen Zeitraum
Gerstungen
Unter- / Niedersuhl
Obersuhl
1522/23 1523/24 1525/26 1527/28 1537
3 fl. 02 gr.
8 fl. 08 gr.
4 fl. 14 gr.
2
1537/38
5 fl. 03 gr.
11 fl. 01 gr.
6 fl. 07 gr.
1538/39
7 fl. 16 gr.
13 fl. 00 gr.
2 fl. 17 gr.
1539/40
5 fl. 15 gr.
11 fl. 06 gr.
2 fl. 01 gr.
1540/41
6 fl. 00 gr.
10 fl. 10 gr.
8 gr.
1541/42
3 fl. 04 gr.
9 fl. 01 gr.
15 gr.
1542/43
3 fl. 12 gr.
6 fl. 19 gr.
1 fl. 01 gr.
1543/44
3 fl. 09 gr.
10 fl. 00 gr.
8 gr.
1544/45
3 fl. 10 gr.
10 fl. 03 gr.
15 gr.
1545/46
5 fl. 19 gr.
9 fl. 14 gr.
5 gr.
1546/47
2 fl. 19 gr.
4 fl. 19 gr.
3 gr.
1547/48
4 fl. 03 gr.
9 fl. 05 gr.
1548/49
6 fl. 06 gr.
9 fl. 11 gr.
9 gr.
1549/50
9 fl. 03 gr.
15 fl. 00 gr.
11 gr.
1550/51
6 fl. 12 gr.
13 fl. 05 gr.
13 gr.
1551/52
2 fl. 12 gr.
11 fl. 17 gr.
15 gr.
1552/53
2 fl. 19 gr.
6 fl. 19 gr.
12 gr.
1
668
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Dankmarshausen
Seulingssee
Gesamt Amt Gerstungen
1522/23
34 fl. 08 gr.
1523/24
41 fl. 11 gr.
1525/26
15 fl. 05 gr.
1527/28
51 fl. 05 gr.
1537
13 gr.
21 fl. 04 gr.
38 fl. 02 gr.
1537/38
20 gr.
31 fl. 13 gr.
55 fl. 03 gr.
1538/39
1 fl. 09 gr.
25 fl. 14 gr.
50 fl. 15 gr.
1 2
1539/40
vacat
32 fl. 02 gr.
51 fl. 04 fr 39 fl. 10 gr.
1540/41
13 gr.
22 fl. 00 gr.
1541/42
1 fl. 05 gr.
19 fl. 08 gr.
1542/43
1 fl. 11 gr.
17 fl. 08 gr.
1543/44
17 gr.
23 fl. 13 gr.
38 fl. 05 gr.
1544/45
15 gr.
27 fl. 11 gr.
42 fl. 12 gr.
1545/46
11 gr.
26 fl. 13 gr.
1546/47
9 gr.
11 fl. 09 gr.
1547/48
11 gr.
23 fl. 12 gr.
37 fl. 16 gr.
1548/49
14 gr.
26 fl. 07 gr.
43 fl. 15 gr.
1549/50
18 gr.
27 fl. 19 gr.
53 fl. 10 gr.
1550/51
17 gr.
28 fl. 18 gr.
50 fl. 04 gr.
1551/52
18 gr.
25 fl. 05 gr.
41 fl. 05 gr.
1552/53
19 gr.
21 fl. 11 gr.
32 fl. 20 gr.
33 fl. 12 gr.
3
30 fl. 10 gr.
43 fl. 00 gr. 19 fl. 18 gr.
4
Anmerkungen Amt Gerstungen 1
2
3
4
Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Item man hat kein Erbbuch im Ambt befunden, alleine ein geringe Vorzeichnus, derhalb. dem Schosser bevolhen mit treuem Vleis und guter Nachtrachtung eins zu machen und ufzurichten. Zu gedencken, das auf negste Rechungen eine bestendige Gelaitstafel uberantwort und durch den Schosser, nachdceme keine vorhanden, aus Bericht der alten Glaitzleute gestelt und gemacht werden soll, doch das darinnen m. gn. H. nichts vorschwigen, auch den Furleuten keine Beschwerungen ufgelegt werde. Die Ursach, das disse Zolhe so hoch gefallen ist disse, das der Landtgraf zu Hessen ernstlichen verboten, durch sein Fürstentumb kein frembde Salz zu furen, sundern sollen sich des in seiner Stadt Allendorf und sonst nirgent erholen. Minderung der Einnahme von wegen der Kriegsleufte.
669
25. GELEIT GOTHA
25. Geleit Gotha
Zeitraum
Großer Zoll Kleiner Zoll
Zoll zu Warza
Gesamt
3 fl. 17 gr.
95 fl. 02 gr.
1
11.01.1484 – 22.02.1485
73 fl. 06 gr.
18 fl. 00 gr.
2
04.07.1485 – 22.02.1486
95 fl. 05 gr.
9 fl. 00 gr.
23.02.1489 – 22.02.1490
95 fl. 05 gr.
18 fl. 00 gr.
3 fl. 17 gr.
1496/97
115 fl. 03 gr.
18 fl. 00 gr.
3 fl. 20 gr.
104 fl. 05 gr.
1528/29
116 fl. 01 gr. 3
137 fl. 02 gr.
4
136 fl. 02 gr.
1529/30
135 fl. 15 gr.
1532/33
114 fl. 06 gr.
17 fl. 03 gr.
1533/34
114 fl. 06 gr.
18 fl. 00 gr.
3 fl. 17 gr.
18 fl. 00 gr.
3 fl. 17 gr.
1535/36
7
154 fl. 06 gr.
1536/37
8
154 fl. 06 gr.
9
5
2 fl. 18 gr.
1537
1537/38
154 fl. 06 gr.
1538/39
154 fl. 06 gr.
12
18 fl. 00 gr.
6
136 fl.02 gr.
176 fl. 02 gr. 10
176 fl. 02 gr.
11
176 fl. 02 gr.
3 fl. 17 gr. 3 fl. 17 gr.
1539
134 fl. 06 gr.
176 fl. 02 gr. 176 fl. 02 gr.
1539/40
125 fl. 15 gr.
18 fl. 00 gr.
3 fl. 17 gr.
147 fl. 11 gr.
1540/41
154 fl. 06 gr.
18 fl. 00 gr.
3 fl. 17 gr.
176 fl. 02 gr.
1541/42
154 fl. 06 gr.
18 fl. 00 gr.
3 fl. 17 gr.
176 fl. 02 gr.
1542/43
176 fl. 02 gr.
1543/44
176 fl. 02 gr.
1544/45
176 fl. 02 gr.
1545/46
176 fl. 02 gr.
1549/50
176 fl. 02 gr.
1550/51
176 fl. 02 gr.
1554
176 fl. 02 gr.
13
670
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Anmerkungen Geleit Gotha 1 2 3
4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
1 Jahr, 6 Wochen, 2 Tage. 34 Wochen, 3 Tage. Zoll also verlassen für 40 ß (= 114 fl. 6 gr.) an den Schosser. (ThHStA Weimar, Reg. Aa 2880) Weil dieser große Zoll 1535/36 großen Überlauf gehabt, wurde die Pachtsumme um 14 ß auf 54 ß (= 154 fl. 6 gr.) erhöht. (ThHStA Weimar, Reg. Bb 171). Vom Zolle. 17 gr. 11 d. 1 h. Wegemiet von den erförderischen Dörfern, steiget und fellet, ist ein Urkund, das man aus Craft der Obrickeit die Straßen doselbst zu bereiten hat. Alle Zolleinnahmen in Gotha und von Warza sind verlassen, dennoch ändern sich die jährlichen Einnahmen. Großer Zoll ist an den Rat verpachtet gewesen für jährlich 40 ß, ist jetzt erhöht worden um 14 ß, weil der Tzol grossen Uberlauf gehabt. Dem Rate gelassen. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Zuzüglich Waitgeld 100 fl., Kuhegeld 22 fl. 18 gr., Wegemieth 17 gr. Diese Summe wurde angenommen, obwohl die Einnahmen kleiner Zoll nicht vermerkt ist. Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 18.11.1554).
671
26. A MT GRÄFENHAINICHEN
26. Amt Gräfenhainichen Zeitraum 23.02.1483 – 21.02.1484 22.02.1484 – 24.06.1484
Hainichen Gröbern 33 fl. 10 gr. 4 fl. 10 gr.
Goltwitz
Zschiesewitz
Gesamt
1
11 fl. 01 gr.
04.071485 – 21.02.1486
2
16 fl. 03 gr.
25.03.1489 – 25.03.1490
3
28 fl. 05 gr.
4 fl. 09 gr.
2 fl. 03 gr.
1496/97 1497/98 01.04.1498 – 10.08.1498
6 fl. 18 gr. 10 fl. 09 gr. 1 fl. 13 gr.
5 fl. 14 gr. 9 fl. 16 gr. 2 fl. 10 gr.
2 fl. 11 gr. 3 fl. 03 gr. 5 gr.
12 gr. 7 gr. 3 gr.
15 fl. 13 gr. 23 fl. 14 gr. 4 4 fl. 12 gr.
1499/1500 1500/01 1501/02
10 fl. 02 gr. 7 fl. 11 gr. 16 fl. 12 gr.
19 fl. 16 gr. 27 fl. 15 gr. 43 fl. 00 gr.
11 gr. 1 fl. 15 gr. 16 gr.
2 fl. 11 gr. 11 gr. 3 fl. 12 gr.
32 fl. 19 gr. 37 fl. 10 gr. 63 fl. 19 gr.
11.08.1504 – 30.04.1505
10 fl. 12 gr.
34 fl. 09 gr.
1 fl. 13 gr.
1 fl. 06 gr.
5
1505/06
12 fl. 04 gr.
6
19 fl. 04 gr.
2 fl. 01 gr.
1 fl. 07 gr.
34 fl. 16 gr.
1506/07 1507/08 1508/09
11 fl. 19 gr. 13 fl. 03 gr. 12 fl. 17 gr.
20 fl. 09 gr. 19 fl. 02 gr. 19 fl. 03 gr.
1 fl. 19 gr. 2 fl. 15 gr. 1 fl. 12 gr.
1 fl. 11 gr. 1 fl. 15 gr. 1 fl. 07 gr.
35 fl. 16 gr. 36 fl. 14 gr. 34 fl. 18 gr.
9 gr. 17 gr. 1 fl. 01 gr. 3 fl. 05 gr. 1 fl. 16 gr. 2 fl. 02 gr. 2 fl. 06 gr. 1 fl. 00 gr. 5 fl. 06 gr. 4 fl. 00 gr. 6 fl. 09 gr. 5 fl. 05 gr. 6 fl. 10 gr. 5 fl. 03 gr. 3 fl. 06 gr. 1 fl. 09 gr.
15.06.1515 – 30.04.1516 7 1516 1516/17 1517/18 1518/19 8 1519 1519/20
14 fl. 03 gr. 28 fl. 99 gr.
10 fl. 12 gr. 9 18 fl. 03 gr.
8 fl. 04 gr. 3 fl. 19 gr. 6 fl. 01 gr. 5 fl. 16 gr. 10 fl. 00 gr. 4 fl. 03 gr. 7 fl. 17 gr.
1522/23 1523/24 1524/25 1525/26 1526/27 1527/28 1528/29 1529/30 1530/31 1531/32
27 fl. 15 gr. 20 fl. 15 gr. 31 fl. 20 gr. 22 fl. 14 gr. 33 fl. 00 gr. 34 fl. 20 gr. 27 fl. 20 gr. 26 fl. 17 gr. 33 fl. 00 gr. 29 fl. 12 gr.
11 fl. 10 gr. 14 fl. 17 gr. 22 fl. 05 gr. 10 fl. 00 gr. 12 fl. 09 gr. 10 fl. 12 gr. 10 fl. 03 gr. 8 fl. 10 gr. 18 fl. 08 gr. 29 fl. 10 gr.
7 fl. 01 gr. 4 fl. 06 gr. 9 fl. 17 gr. 7 fl. 00 gr. 13 fl. 06 gr. 11 6 fl. 20 gr. 6 fl. 14 gr. 6 fl. 02 gr. 6 fl. 18 gr. 7 fl. 11 gr.
47 fl. 20 gr.
30 fl. 13 gr. 56 fl. 10 gr. 48 fl. 11 gr. 40 fl. 17 gr. 79 fl. 06 gr. 43 fl. 14 gr. 65 fl. 03 gr. 57 fl. 15 gr. 51 fl. 05 gr. 46 fl. 11 gr. 61 fl. 11 gr. 68 fl.
10
672
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum 1532/33 1533/34 14
1534
Hainichen Gröbern 24 fl. 08 gr.
23 fl. 00 gr.
14 fl. 17 gr.
18 fl. 08 gr.
12
Goltwitz
Zschiesewitz
Gesamt
5 fl. 07 gr.
3 fl. 00 gr.
55 fl. 15 gr.
13
2 fl. 20 gr.
36 fl. 03 gr.
23 fl. 13 gr.
1534/35
11 fl. 11 gr.
1535
21 fl. 02 gr.
17 fl. 02 gr.
18 gr.
7 fl. 04 gr.
36 fl. 14 gr.
1535/36
12 fl. 07 gr.
20 fl. 15 gr.
vacat
5 fl. 03 gr.
38 fl. 04 gr.
1536/37
18 fl. 18 gr.
21 fl. 11 gr.
7 fl. 00 gr.
3 fl. 01 gr.
50 fl. 09 gr.
1537
25 fl. 18 gr.
1537/38
18 fl. 19 gr.
29 fl. 10 gr.
4 fl. 02 gr.
2 fl. 06 gr.
54 fl. 06 gr.
1538/39
20 fl. 05 gr.
25 fl. 08 gr.
6 fl. 17 gr.
1 fl. 00 gr.
53 fl. 09 gr.
1539
25 fl. 09 gr. 23 fl. 09 gr.
5 fl. 07 gr.
2 fl. 19 gr.
56 fl. 07 gr.
43 fl. 20 gr.
3 fl. 17 gr.
3 fl. 11 gr.
90 fl. 07 gr.
15
16
17
1539/40
18 fl. 14 gr.
1540
60 fl. 10 gr.
1540/41
39 fl. 01 gr.
1541
37 fl. 03 gr.
18
19
Anmerkungen Gräfenhainichen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
18 Wochen. 33 Wochen einschließlich der Beigeleite. Einschließlich der Beigeleite. ¼ Jahr und 11 Tage. 38 Wochen. Ist gefallen, weil kein Getreide transportiert wurde. Walburgis bis Elisabeth 1516 (01.05 – 19.11.1516). Walburgis bis Elisabeth 1519 (01.05. – 19.11.1519). Nach Aussage des Amtsschreibers fällt das Geleit in Gröbern, wenn es zu Hainichen steigt. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1523/24. Gefallen von wegen der Kohlwagen. Minderung macht der Viehzoll. Minderung wegen Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). Walburgis bis Elisabeth 1535 (01.05. – 19.11.1535). Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541).
673
27. A MT GRIMMA
27. Amt Grimma
Zeitraum
Grimma
1
28.19.1464 – 09.06.1465
124 fl. 15 gr.
10 fl. 03 gr.
2
10.06.1465 – 19.04.1466
90 fl. 20 gr.
14 fl. 02 gr.
3
20.04.1466 – 18.07.1467
175 fl. 00 gr.
30 fl. 15 gr.
4
19.07.1467 – 03.07.1468
142 fl. 12 gr.
28 fl. 00 gr.
5
04.07.1468 – 27.05.1469
129 fl. 08 gr.
10 fl. 03 gr.
6
28.05.1469 – 28.10.1469
81 fl. 12 gr.
4 fl. 17 gr.
29.10.1469 – 28.10.1470
233 fl. 03 gr.
13 fl. 19 gr.
29.10.1470 – 28.10.1471
246 fl. 06 gr.
10 fl. 07 gr.
29.10.1471 – 28.10.1472
236 fl. 12 gr.
8 fl. 10 gr.
03.04.1474 – 01.04.1475
259 fl. 10 gr.
2 fl. 04 gr.
7
8
9
10
Nerchau
02.04.1475 – 07.05.1475
30 fl. 20 gr.
08.05.1475 – 11.05.1476
242 fl. 12 gr.
12.05.1476 – 25.05.1477
89 fl. 15 gr.
2 fl. 15 gr.
26.07.1477 – 25.07.1478
304 fl. 05 gr.
13 fl. 02 gr.
26.07.1478 – 25.01.1479
149 fl. 02 gr.
1 fl. 05 gr.
26.01.1479 – 25.01.1480
241 fl. 06 gr.
vacat
26.01.1480 – 25.01.1481
252 fl. 20 gr.
10 fl. 05 gr. 4 fl. 00 gr.
26.01.1481 – 25.01.1482
248 fl. 08 gr.
11
26.01.1482 – 10.03.1482
8 fl. 14 gr.
12
11.03.1482 – 07.10.1482
90 fl. 06 gr.
08.10.1482 – 09.10.1483
192 fl. 10 gr.
10.10.1483 – 07.12.1483
62 fl. 10 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490
124 fl. 07 gr.
13
Burkartshain
6 fl. 02 gr.
9 fl. 02 gr.
5 fl. 13 gr.
1492/93 1493/94 1494/95 1496/97
67 fl. 07 gr.
14
1 fl. 14 gr.
1497/98
119 fl. 01 gr.
15
1 fl. 01 gr.
1498/99
156 fl. 10 gr.
1499/1500
136 fl. 13 gr.
1500/01
123 fl. 14 gr.
1501/02
115 fl. 14 gr.
674
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Grimma
1502/03
100 fl. 17 gr.
1503/04
110 fl. 14 gr.
1504/05
120 fl. 18 gr.
1505/06
100 fl. 13 gr.
1507/08
182 fl. 00 gr.
Burkartshain
Nerchau
1508/09
55 fl. 06 gr.
1509/10
279 fl. 12 gr.
1510/11
224 fl. 02 gr.
1511/12
271 fl. 10 gr.
1512/13
260 fl. 00 gr.
1513/14
255 fl. 08 gr.
1514/15
249 fl. 20 gr.
1515/16
173 fl. 01 gr.
1516/17
167 fl. 19 gr.
1517/18
157 fl. 01 gr.
1518/19
200 fl. 17 gr.
1519/20
128 fl. 05 gr.
1520/21
208 fl. 05 gr.
1523/24
221 fl. 10 gr.
4 fl. 12 gr.
1524/25
252 fl. 19 gr.
7 fl. 09 gr.
1525/26
231 fl. 15 gr.
3 fl. 00 gr.
1526/27
245 fl. 07 gr.
9 fl. 13 gr.
12 fl. 05 gr.
1527/28
283 fl. 03 gr.
11 fl. 07 gr.
25 fl. 15 gr.
1528/29
264 fl. 13 gr.
12 fl. 16 gr.
30 fl. 09 gr.
1529/30
255 fl. 06 gr.
11 fl. 08 gr.
1530/31 1531/32
278 fl. 11 gr. 289 fl. 04 gr.
46 fl. 16 gr. 22 fl. 11 gr.
24 fl. 13 gr. 44 fl. 01 gr. 35 fl. 17 gr.
1532/33
267 fl. 14 gr.
30 fl. 18 gr.
53 fl. 01 gr.
1533/34
286 fl. 20 gr.
24 fl. 14 gr.
43 fl. 16 gr.
30
1534
1534/35 1536/37 1535/36 32
254 fl. 06 gr.
25 fl. 01 gr.
22 fl. 14 gr.
271 fl. 19 gr.
18 fl. 10 gr.
20 fl. 03 gr.
243 fl. 07 gr.
18 fl. 20 gr.
20 fl. 03 gr.
254 fl. 03 gr.
23 fl. 14 gr.
26 fl. 11 gr.
266 fl. 18 gr.
27 fl. 14 gr.
20 fl. 03 gr.
1537
1537/38 34
31
1538
1538/39
675
27. A MT GRIMMA
Zeitraum
Grimma
Burkartshain
Nerchau
243 fl. 20 gr.
18 fl. 03 gr.
16 fl. 08 gr.
296 fl. 20 gr.
26 fl. 08 gr.
18 fl. 08 gr.
1543/44
331 fl. 18 gr.
18 fl. 03 gr.
6 fl. 19 gr.
1544/45
317 fl. 00 gr.
25 fl. 04 gr.
5 fl. 13 gr.
1545/46
287 fl. 04 gr.
31 fl. 00 gr.
5 fl. 05 gr.
Zeitraum
Gedingt Geleit
Großbardau
Gesamt Amt Grimma
36
1539
1539/40 38
1540
1540/41 40
1541
41
1543
1
28.19.1464 – 09.06.1465
52 fl. 03 gr.
187 fl. 11 gr.
2
10.06.1465 – 19.04.1466
31 fl. 05 gr.
136 fl. 06 gr.
3
20.04.1466 – 18.07.1467
57 fl. 14 gr.
264 fl. 02 gr.
4
19.07.1467 – 03.07.1468
47 fl. 15 gr.
218 fl. 06 gr.
5
04.07.1468 – 27.05.1469
76 fl. 14 gr.
216 fl. 04 gr.
6
28.05.1469 – 28.10.1469
34 fl. 01 gr.
120 fl. 09 gr.
29.10.1469 – 28.10.1470
77 fl. 07 gr.
324 fl. 07 gr.
29.10.1470 – 28.10.1471
70 fl. 03 gr.
326 fl. 16 gr.
29.10.1471 – 28.10.1472
71 fl. 04 gr.
316 fl. 05 gr.
03.04.1474 – 01.04.1475
56 fl. 18 gr.
318 fl. 12 gr.
7
8
9
10
02.04.1475 – 07.05.1475
3 fl. 17 gr.
34 fl. 16 gr.
08.05.1475 – 11.05.1476
52 fl. 08 gr.
301 fl. 01 gr.
12.05.1476 – 25.05.1477
37 fl. 03 gr.
129 fl. 13 gr.
26.07.1477 – 25.07.1478
82 fl. 10 gr.
399 fl. 17 gr.
26.07.1478 – 25.01.1479
44 fl. 00 gr.
194 fl. 07 gr.
26.01.1479 – 25.01.1480
75 fl. 01 gr.
316 fl. 07 gr.
26.01.1480 – 25.01.1481
72 fl. 18 gr.
336 fl. 01 gr.
26.01.1481 – 25.01.1482
79 fl. 03 gr.
331 fl. 19 gr.
11
26.01.1482 – 10.03.1482
5 fl. 00 gr.
13 fl. 14 gr.
12
11.03.1482 – 07.10.1482
26 fl. 17 gr.
117 fl. 02 gr.
08.10.1482 – 09.10.1483
71 fl. 11 gr.
273 fl. 02 gr.
10.10.1483 – 07.12.1483
19 fl. 13 gr.
82 fl. 03 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490
67 fl. 13 gr.
197 fl. 12 gr.
13
676
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Gedingt Geleit
Großbardau
Gesamt Amt Grimma
1492/93
212 fl. 05 gr.
1493/94
186 fl. 17 gr.
1494/95
188 fl. 20 gr.
1496/97
39 fl. 15 gr.
112 fl. 17 gr.
1497/98
68 fl. 17 gr.
198 fl. 05 gr.
1498/99
68 fl. 09 gr.
224 fl. 19 gr.
1499/1500
51 fl. 13 gr.
188 fl. 05 gr.
1500/01
51 fl. 15 gr.
175 fl. 08 gr.
1501/02
45 fl. 18 gr.
1502/03
40 fl. 18 gr.
1503/04
43 fl. 13 gr.
154 fl. 06 gr.
1504/05
54 fl. 20 gr.
175 fl. 17 gr.
1505/06
45 fl. 09 gr.
146 fl. 01 gr.
1507/08
74 fl. 03 gr.
256 fl. 03 gr.
1508/09
23 fl. 16 gr.
1509/10
115 fl. 20 gr.
1510/11
161 fl. 12 gr. 16
141 fl. 14 gr.
79 fl. 01 gr. 17
395 fl. 11 gr.
148 fl. 13 gr.
372 fl. 15 gr.
8 fl. 15 gr.
177 fl. 12 gr.
18
449 fl. 01 gr.
1513/14
15 fl. 01 gr.
170 fl. 08 gr.
19
425 fl. 16 gr.
1514/15
12 fl. 12 gr.
163 fl. 09 gr.
20
413 fl. 08 gr.
1515/16
7 fl. 11 gr.
142 fl. 13 gr.
21
315 fl. 14 gr.
1516/17
9 fl. 00 gr.
152 fl. 02 gr.
22
320 fl. 00 gr.
1517/18
12 fl. 10 gr.
146 fl. 03 gr.
23
303 fl. 04 gr.
1518/19
5 fl. 15 gr.
161 fl. 13 gr.
24
362 fl. 09 gr.
1519/20
2 fl. 18 gr.
126 fl. 13 gr.
25
254 fl. 18 gr.
1520/21
3 fl. 17 gr.
26
208 fl. 05 gr.
27
426 fl. 08 gr.
1511/12 1512/13
260 fl. 00 gr.
1523/24
204 fl. 19 gr.
1524/25
1 fl. 19 gr.
202 fl. 12 gr.
455 fl. 10 gr. 404 fl. 16 gr. 440 fl. 03 gr.
1525/26
1 fl. 14 gr.
173 fl. 01 gr.
28
1526/27
3 fl. 09 gr.
194 fl. 17 gr.
29
1527/28
11 fl. 00 gr.
196 fl. 15 gr.
529 fl. 01 gr.
1528/29
11 fl. 17 gr.
184 fl. 12 gr.
503 fl. 15 gr.
1529/30
8 fl. 07 gr.
170 fl. 01 gr.
470 fl. 04 gr.
1530/31
11 fl. 15 gr.
198 fl. 13 gr.
579 fl. 14 gr.
1531/32
16 fl. 09 gr.
198 fl. 13 gr.
562 fl. 12 gr.
677
27. A MT GRIMMA
Zeitraum
Gedingt Geleit
Großbardau
Gesamt Amt Grimma 527 fl. 11 gr.
1532/33
7 fl. 01 gr.
168 fl. 19 gr.
1533/34
9 fl. 00 gr.
203 fl. 13 gr.
30
568 fl. 00 gr.
1534
345 fl. 10 gr.
1534/35
6 fl. 14 gr.
242 fl. 14 gr.
551 fl. 07 gr.
1536/37
7 fl. 08 gr.
266 fl. 12 gr.
584 fl. 19 gr.
1535/36
9 fl. 10 gr.
260 fl. 11 gr.
552 fl. 09 gr.
10 fl. 00 gr.
244 fl. 06 gr.
33
558 fl. 13 gr.
9 fl. 01 gr.
219 fl. 06 gr.
35
555 fl. 17 gr.
6 fl. 10 gr.
181 fl. 09 gr.
37
481 fl. 15 gr.
6 fl. 14 gr.
226 fl. 10 gr.
39
574 fl. 18 gr.
32
1537
1537/38 34
333 fl. 07 gr.
1538
1538/39 36
1539
1539/40 38
350 fl. 17 gr. 282 fl. 12 gr.
1540
1540/41 40
1541
41
1543
364 fl. 00 gr. 373 fl. 06 gr. 380 fl. 14 gr. 580 fl. 04 gr.
1543/44
6 fl. 09 gr.
216 fl. 18 gr.
1544/45
4 fl. 17 gr.
249 fl. 18 gr.
602 fl. 10 gr.
1545/46
5 fl. 12 gr.
205 fl. 15 gr.
534 fl. 15 gr.
42
Anmerkungen Amt Grimma 1
33 Wochen, Geleit nach neuer Münze.
2
45 Wochen.
3
1 Jahr und 13 Wochen.
4
50 Wochen.
5
47 Wochen.
6
22 Wochen.
7
Die Rechnung vom 29.10.1469 geht über 3 Jahre und 31 Wochen bis zum 30.05.1473; die Jahreseinnahmen sind einzeln angeben, nicht aber die der 31 Wochen.
8
5 Wochen.
9
1 Jahr und 2 Wochen.
10 26 Wochen und 1 Tag. 11 7 Wochen. 12 26 Wochen.
678 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
13 Wochen. Zusätzlich 4 fl. 2 gr. Geleit in der Aue bei Wurzen. Zusätzlich 9 fl. 7 gr. Geleit in der Aue bei Wurzen. Zusätzlich 1 fl. Buße: einer hat das Geleit mit Schweinen umgetrieben. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1510/11. Inclus 4 fl. 4 gr. Bußgeld. Inclus 10 fl. 5 gr. Bußgelder. Inclus 4 fl. 2 gr. Bußgeld. Inclus 2 fl. 15 gr. aufgetriebenes Geleit. Inclus 5 fl. 4 gr. Beigeleit. Inclus 5 fl. 1 gr. Beigeleit zu Drebissen über die Fähre. Inclus 5 fl. 18 gr. Beigeleit Drebissen. Inclus 5 fl. 19 gr. Beigeleit Drebissen. Inclus 10 fl. 3 gr. Beigeleit Drebissen. Inclus 4 fl. 12 gr. Geleit Burckartshain. Inclus 3 fl. Geleit Burckartshain. Inclus 9 fl. 13 gr. Beigeleit Burckartshain und 12 fl. 5 gr. Beigeleit Nerchau. Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). Incl. 28 fl. 12 gr. Viehegelt. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Incl. 27 fl. 20 gr. Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). Incl. 12 fl. 17 gr. Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Incl. 15 fl. 7 gr. Viehgeleit. Ursache für die geringen Einnahmen, das die Wasser gros und die Wege boese, auch die Futterung teur gewest. Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). Incl. Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541). Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung 1544/45.
679
28. GELEIT GROß-EBERSDORF
28. Geleit Groß-Ebersdorf
Zeitraum
Einnahmen
1
20.02.1485 – 03.07.1485
13 fl. 11 gr.
2
04.07.1485 – 22.02.1486
14 fl. 00 gr.
23.02. – 07.06.1489
6 fl. 00 gr.
08.06.1489 – 22.02.1490
20 fl. 20 gr.
1496/97
11 fl. 04 gr.
1497/98
32 fl. 15 gr.
3 4
1498/99
44 fl. 08 gr.
1499/1500
52 fl. 01 gr.
1501/02
46 fl. 14 gr.
1502/03
44 fl. 16 gr.
1504/05
52 fl. 18 gr.
1505/06
25 fl. 00 gr.
1506/07
5
1508/09
29 fl. 11 gr.
1522/23
56 fl. 12 gr.
1525/26
51 fl. 04 gr.
1526/27
53 fl. 19 gr.
1534/35
6
1535/36
60 fl. 10 gr.
35 fl. 05 gr.
57 fl. 15 gr.
Anmerkungen Geleit Groß-Ebersdorf 1 2 3 4 5 6
19 Wochen. 33 Wochen. 19 Wochen. 33 Wochen. 70 ß vom Zoll an der Stadt vom Rat vertagt, namlich 35 ß für 1488 und 35 ß für 1489. (ThHStA Weimar, Reg. Bb 114). 14 fl. 20 gr. von Fuhrleuten, die über verbotene unrechte Straßen faren. (ThHStA Weimar, Reg. Bb 130). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1535/36.
680
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
29. Amt Heldburg
Zeitraum 27.07.1483 – 26.07.1784
Hildburghausen Veilsdorf 1
Harras
Stressenhausen
26 fl. 17 gr.
27.07.1485 – 21.02.1485
2
8 fl. 05 gr.
22.02.1485 – 21.02.1486
3
19 fl. 00 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490
4
16 fl. 00 gr.
20 gr.
13 gr.
19 gr.
1496/97
29 fl. 16 gr.
1 fl. 08 gr.
1 fl. 08 gr.
14 gr.
1498/99
19 fl. 16 gr.
1 fl. 16 gr.
1 fl. 01 gr.
16 gr.
1499/1500
24 fl. 02 gr.
2 fl. 03 gr.
1 fl. 22 gr.
1 fl. 00 gr.
1501/02
9 fl. 00 gr.
1 fl. 18 gr.
2 fl. 20 gr.
18 gr.
1502/03
11 fl. 18 gr.
1503/04
29 fl. 10 gr.
1504/05
16 fl. 00 gr.
1 fl. 15 gr.
1505/06
19 fl. 12 gr.
1 fl. 18 gr.
1 fl. 05 gr.
1506/07
20 fl. 17 gr.
1 fl. 18 gr.
1 fl. 04 gr.
2 fl. 18 gr. 2 fl. 07 gr. 15 gr. 18 gr.
1507/08
31 fl. 01 gr.
1508/09
23 fl. 10 gr.
2 fl. 07 gr.
1 fl. 07 gr.
15 gr.
1509/10
23 fl. 12 gr.
1 fl. 13 gr.
1 fl. 06 gr.
10 gr.
1523/24
23 fl. 05 gr.
1525/26
19 fl. 15 gr.
1526/27
37 fl. 07 gr.
1528/29
33 fl. 05 lb.
1529/30
42 fl. 03 lb.
1532/33 1533/34
33 fl. 04 lb.
4 fl. 02 lb.
4 fl. 02 lb.
1 fl. 06 lb.
1535/36
24 fl. 14 gr. 6 fl. 04 lb.
2 fl. 05 lb.
1 fl. 03 lb.
1536/37 1537
45 fl. 01 lb. 11
1537/38 1538/39 1539/40 1549/50 13
1554
12
6
9 fl. 04 lb.
17 fl. 04 lb. 43 fl. 01 lb.
15 fl. 06 lb.
36 fl. 06 lb.
10 fl. 00 lb.
1 fl. 06 lb.
1 fl. 03 lb.
35 fl. 03 lb.
4 fl. 05 lb.
2 fl. 01 lb.
1 fl. 03 lb.
28 fl. 00 lb.
14 fl. 06 lb.
681
29. A MT HELDBURG
Zeitraum
Pfersdorf
Zeilfeld
Gesamt Amt Heldburg
27.07.1483 – 26.07.1784 27.07.1485 – 21.02.1485 22.02.1485 – 21.02.1486 22.02.1489 – 21.02.1490
15 gr.
1496/97
6 gr.
1498/99
7 gr.
8 gr.
1499/1500
3 gr.
8 gr.
1501/02
4 gr.
12 gr.
1502/03
17 gr.
1503/04 1504/05
9 gr.
1505/06
1 gr.
15 gr.
1506/07
2 gr.
3 gr.
1507/08 1508/09
3 gr.
9 gr.
1509/10
8 gr.
13 gr.
1523/24 1525/26 1526/27 33 fl. 05 lb.
1528/29 1529/30
5
1532/33
7
42 fl. 08 lb.
10
59 fl. 04 lb.
1533/34
42 fl. 03 lb.
8
1 lb.
9
2 fl. 00 lb.
1535/36 1536/37
2 lb.
3 fl. 04 lb.
1537 1537/38
58 fl. 07 lb.
1538/39 1539/40
1 lb.
3 fl. 02 lb.
53 fl. 02 lb.
4 fl. 01 lb.
49 fl. 07 gr.
1549/50
42 fl. 06 lb.
1554
21 fl. 01 lb.
13
682
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Anmerkungen Amt Heldburg 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
Zur Hälfte nimmt die Stadt. 30 Wochen, zur Hälfte nimmt die Stadt. Zur Hälfte nimmt die Stadt. (je 7 ½ lb. für einen Gulden gerechnet). Zoll in der Stadt. Zoll in der Stadt und auf dem Lande. Im Gericht Helpershausen, d. h. von allen Beigeleiten. Nota: der Zol in der Stadt Helpershausen braucht und nimpt der Rath daselbst die Helfte. Diese Einnahmen alleine m. gn. H. Zu Zeilfelt die Hälfte, die andere Hälfte Graf v. Henneberg. Landsberger Müntze = 7 ½ lb. = 1 fl.; 32 ½ d. = 1 lb., 8 landsburger d. = 9 lauen d. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 18.11.1537) Zoll und Geleit. Ausgabe: 35 fl. 3 lb. auf heimliche Kundschaft. 12 Davon die Stadt die Helfte, dafür müssen sie Wege und Straßen in ihrem Weichbilde erhalten. Außerdem 1 fl. 8 lb. Käse- und Butterzoll. 13 Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 18.11.1554).
683
30. GELEIT HERBSLEBEN
30. Geleit Herbsleben
Zeitraum
Geleit
Klein-Geleit
Gesamt
1549/50
60 fl. 10 gr.
1550/51
84 fl. 03 gr.
1551/52
86 fl. 17 gr.
1552/53
77 fl. 19 gr.
7 fl. 00 gr.
84 fl. 19 gr.
1553/54
67 fl. 06 gr.
5 fl. 00 gr.
73 fl. 01 gr.
684
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
31. Amt Herzberg
Zeitraum 02.03.1483 – 29.02.1484
Herzberg 1
Hohenbuckow
109 fl. 08 gr.
20.02.1485 – 22.02.1486
151 fl. 02 gr.
1496/97
219 fl. 04 gr.
1497/98
196 fl. 00 gr.
1498/99
201 fl. 11 gr.
1599/1500
177 fl. 16 gr.
1501/02
92 fl. 12 gr.
7 fl. 18 gr.
1502/03
116 fl. 05 gr.
10 fl. 06 gr.
1503/04
127 fl. 01 gr.
7 fl. 15 gr.
1505/06
146 fl. 20 gr.
8 fl. 01 gr.
1506/07
144 fl. 20 gr.
7 fl. 15 gr.
1507/08
176 fl. 04 gr.
9 fl. 07 gr. 9 fl. 20 gr.
1508/09
237 fl. 14 gr.
1509/10
171 fl. 18 gr.
3 fl. 07 gr.
1510/11
393 fl. 16 gr.
15 fl. 10 gr.
1511/12
258 fl. 11 gr.
15 fl. 07 gr.
1512/13
251 fl. 09 gr.
1513/14
247 fl. 12 gr.
6 fl. 14 gr.
1514/15
266 fl. 07 gr.
5 fl. 16 gr.
1515/16
256 fl. 06 gr.
9 fl. 18 gr.
1516
149 fl. 14 gr.
5 fl. 17 gr.
1516/17
294 fl. 15 gr.
29 fl. 06 gr.
1517/18
300 fl. 20 gr.
23 fl. 19 gr.
1518/19
320 fl. 04 gr.
21 fl. 00 gr.
1519
153 fl. 10 gr.
5 fl. 09 gr.
1519/20
357 fl. 13 gr.
21 fl. 04 gr.
1522/23
416 fl. 04 gr.
7 fl. 16 gr.
1523/24
406 fl. 11 gr.
6 fl. 06 gr.
1524/25
372 fl. 19 gr.
11 fl. 03 gr.
1526/27
442 fl. 05 gr.
13 fl. 19 gr.
1527/28
462 fl. 18 gr.
11 fl. 11 gr.
5
7
2
685
31. A MT HERZBERG
Zeitraum
Herzberg
Hohenbuckow
1528/29
432 fl. 12 gr.
9 fl. 15 gr.
1529/30
420 fl. 10 gr.
11 fl. 17 gr.
1530/31
335 fl. 09 gr.
6 fl. 20 gr.
1531/32
335 fl. 00 gr.
7 fl. 09 gr.
1532/33 1533/34 13
374 fl. 00 gr.
9 fl. 00 gr.
12
311 fl. 08 gr.
9 fl. 09 gr.
15
198 fl. 05 gr.
16
3 fl. 17 gr.
185 fl. 19 gr.
18
9 fl. 17 gr.
376 fl. 07 gr.
10 fl. 03 gr.
1434
1534/35
98 fl. 12 gr.
1535/36 1536/37
20
229 fl. 08 gr.
6 fl. 07 gr.
430 fl. 18 gr.
15 fl. 08 gr.
204 fl. 07 gr.
11 fl. 10 gr.
1538/39
372 fl. 18 gr.
16 fl. 11 gr.
1539
145 fl. 00 gr.
4 fl. 19 gr.
1539/40
275 fl. 19 gr.
8 fl. 02 gr.
1540
74 fl. 09 gr.
3 fl. 18 gr.
21
1537
3 fl. 17 gr.
1537/38 23
25
27
1538
22
1540/41
278 fl. 19 gr.
6 fl. 04 gr.
29
1541
110 fl. 02 gr.
2 fl. 11 gr.
31
1543
148 fl. 17 gr.
3 fl. 12 gr.
1543/44
295 fl. 15 gr.
7 fl. 13 gr.
1544/45
290 fl. 00 gr.
4 fl. 20 gr.
1545/46
195 fl. 02 gr.
4 fl. 13 gr.
686
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Getreidegeleit
Viehzoll
Gesamt Amt Herzberg
02.03.1483 – 29.02.1484 20.02.1485 – 22.02.1486 1496/97 1497/98 1498/99 1599/1500 1501/02
6 fl. 19 gr.
107 fl. 07 gr.
1502/03
9 fl. 15 gr.
136 fl. 05 gr.
1503/04
7 fl. 07 gr.
142 fl. 02 gr.
1505/06 1506/07 1507/08 1508/09 1509/10 1510/11 1511/12 1512/13 1513/14 1514/15 1515/16 5 1516 1516/17 1517/18 1518/19 7 1519 1519/20
6 fl. 04 gr.
39 fl. 17 gr. 31 fl. 15 gr. 38 fl. 20 gr. 34 fl. 00 gr. 46 fl. 05 gr. 6 35 fl. 11 gr. 44 fl. 13 gr. 8 30 fl. 05 gr. 41 fl. 04 gr.
161 fl. 04 gr. 152 fl. 14 gr. 189 fl. 12 gr. 241 fl. 00 gr. 177 fl. 08 gr. 417 fl. 06 gr. 333 fl. 19 gr. 251 fl. 09 gr. 300 fl. 16 gr. 310 fl. 10 gr. 312 fl. 13 gr. 192 fl. 13 gr. 377 fl. 20 gr. 368 fl. 05 gr. 393 fl. 07 gr. 193 fl. 10 gr. 428 fl. 19 gr.
4 fl. 01 gr. 3 fl. 08 gr. 2 fl. 04 gr. 8 fl. 01 gr. 6 fl. 19 gr.
4
6 fl. 15 gr. 7 fl. 14 gr. 7 fl. 11 gr. 3 fl. 13 gr. 7 fl. 15 gr. 7 fl. 18 gr. 7 fl. 11 gr. 4 fl. 07 gr. 8 fl. 19 gr.
57 fl. 03 gr. 3
1522/23 1523/24 1524/25
7 fl. 16 gr. 9 fl. 00 gr. 9 fl. 01 gr.
32 fl. 12 gr. 39 fl. 00 gr. 48 fl. 07 gr.
464 fl. 06 gr. 460 fl. 17 gr. 441 fl. 09 gr.
1526/27 1527/28 1528/29 1529/30 1530/31 1531/32
11 fl. 18 gr. 10 fl. 06 gr. 10 fl. 17 gr. 10 fl. 00 gr. 9 7 fl. 03 gr. 7 fl. 08 gr.
56 fl. 12 gr. 58 fl. 10 gr. 54 fl. 12 gr. 52 fl. 07 gr. 60 fl. 16 gr. 88 fl. 06 gr.
524 fl. 12 gr. 543 fl. 03 gr. 507 fl. 14 gr. 494 fl. 13 gr. 410 fl. 06 gr. 438 fl. 02 gr.
687
31. A MT HERZBERG
Zeitraum
Getreidegeleit
1532/33
10
7 fl. 20 gr.
Viehzoll
Gesamt Amt Herzberg
11
97 fl. 18 gr.
488 fl. 17 gr.
73 fl. 01 gr.
401 fl. 02 gr.
14
34 fl. 11 gr.
139 fl. 16 gr.
1533/34
7 fl. 05 gr.
1434
2 fl. 17 gr.
1534/35
6 fl. 15 gr.
53 fl. 09 gr.
17
262 fl. 04 gr.
1535/36
7 fl. 15 gr.
70 fl. 18 gr.
19
273 fl. 06 gr.
13
1536/37
6 fl. 02 gr.
87 fl. 18 gr.
480 fl. 09 gr.
1537
4 fl. 14 gr.
81 fl. 12 gr.
321 fl. 20 gr.
21
1537/38
8 fl. 00 gr.
120 fl. 02 gr.
574 fl. 07 gr.
1538
2 fl. 12 gr.
24
39 fl. 19 gr.
258 fl. 06 gr.
1538/39
3 fl. 03 gr.
76 fl. 07 gr.
23
468 fl. 18 gr.
1539
1 fl. 19 gr.
16 fl. 11 gr.
1539/40
3 fl. 05 gr.
72 fl. 05 gr.
1540
3 fl. 16 gr.
38 fl. 12 gr.
1540/41
5 fl. 14 gr.
81 fl. 13 gr.
28
294 fl. 16 gr.
29
1541
1 fl. 08 gr.
44 fl. 18 gr.
30
196 fl. 20 gr.
31
1543
3 fl. 06 gr.
32
1543/44
6 fl. 04 gr.
121 fl. 07 gr.
1544/45
6 fl. 04 gr.
57 fl. 08 gr.
358 fl. 11 gr.
1545/46
5 fl. 07 gr.
45 fl. 06 gr.
298 fl. 07 gr.
25
27
26
168 fl. 07 gr. 359 fl. 10 gr. 120 fl. 13 gr.
83 fl. 01 gr.
238 fl. 15 gr. 33
430 fl. 18 gr.
Anmerkungen Amt Herzberg 1
53 Wochen.
2
Davon zahlten die Testamentarien des verstorbenen Pfarrers nach dessen Tod 7 fl. 9 gr.
3
Bericht der Geleitsmann, daß die Unsicherheit (an den geringeren Einnahmen) schuld sei.
4
Wird vom Pfarrer eingenommen, erhält dafür 1 fl.
5
Walburgis bis Eliabeth 1516 (01.05. – 19.11.1516).
6
Ursache für die geringeren Viehgeleiteinnahmen: die Märkte waren gering aus dem, daß das Vieh dieser Gegenheit fast gestorben.
7
Walburgis bis Elisabeth 1519 (01.05. – 19.11.1519).
8
Auf dem Michelsmarkt.
9
Gibt man von 1 silbern ß 3 alt d.
10 Gibt der Verkeufer von 20 gr. einen alten d., von 1 ß drei alte d. 11 Gibt der Verkeufer von 1 ß Kaufgeld 1 gr. 12 Ursache für die geringere Einnahme ist, daß das Viehgeleit der Landschaft zu Guthe kommt.
688
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
13 Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). 14 Von den Herdenknechten Hansen Martens zu Schweinitz, Loren von Stensdorf und Krüger zu Bernsdorf. 15 Die Mindereinnahme ergibt sich aus Ursachen, das der Marggraf die Straße der Guterwagen durch das lausitzer Land gelegt und daselbst nicht zugehen lest. 16 Hernachmals das andere halbe Jar hat der Krüger zu Hohenbucko nach deme ym Haus und Hof und alles, was ehr darinne gehat mit der Laden und Registerei aus heymlicher und noch zur Zeit unwissender Anlegung (verbrannt) hat er nichts geben und der Gleitsman erbeut, wue es yme nicht aus Gnaden nachgelassen, will er es von im eynmanen. 17 Ausgabe: 80 fl. 13 gr. auf Bevelh auf die Kundtschaffer nach Kolhasen gangen ... und die Bevelh hat der Gllaitsman bey sich behalten. 18 Ursache, das dem Krüger oder Einnehmer des Glaits die Lade und Register furm Jar verbrunnen sein. 19 Ausgabe: 5 fl. 9 gr. auf der Suche nach Kohlhase. 20 Incl. Viehgeleit. 21 Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). 22 Incl. Viehgeleit. 23 Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). 24 Viehzoll auf den Märkten zu Herzberg. 25 Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). 26 24 fl. halber Jarlon für den Geleitsmann, 10 gr. 6 d. halber Jarlon Geleitsmann zu Hohenbucko, 3 fl. dem Rammeister, 9 gr. 3 Heideknechten, die den Viehzoll in Merckten einnemen, 9 gr. den beiden Torwächtern, 7 gr. einem Uffseher under den Thoren, damit kein Vihe beygetriben wirt, 7 fl. 3 gr. zur Besserung und Unterhaltung der Temme und Wege. 27 Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). 28 Einschließlich 15 fl. 19 gr. Holzgelt aus der Müntz. 29 Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541). 30 Einschließlich 38 fl. 2 gr. Viehgeleit. 31 Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543). 32 Viehgeleit incl. Viehzoll uf den Merckten. 33 Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1544/45.
689
32. GELEIT JESSEN
32. Geleit Jessen
Zeitraum
Einnahmen
02.03.1483 – 30.05.1484
1
84 fl. 16 gr.
31.05.1484 – 22.02.1485
2
63 fl. 15 gr.
23.02.1485 – 22.02.1486 22.02.1489 – 28.03.1490
93 fl. 15 gr. 3
1496/97
142 fl. 11 gr.
1497/98 1498/99
164 fl. 04 gr.
142 fl. 18 gr. 4
142 fl. 18 gr.
1499/1500
148 fl. 03 gr.
1501/02
149 fl. 08 gr.
1503/04
167 fl. 01 gr.
1504/05
124 fl. 08 gr.
1505/06
136 fl. 14 gr.
1507/08
134 fl. 13 gr.
5
1509
1509/10
197 fl. 04 gr.
1510/11
206 fl. 18 gr.
1511/12
169 fl. 18 gr.
1513/14
156 fl. 12 gr.
1514/15
165 fl. 13 gr.
1515/16
179 fl. 03 gr.
1516
92 fl. 11 gr.
1516/17
201 fl. 20 gr.
6
1517/18 1518/19
161 fl. 19 gr. 7
143 fl. 14 gr.
1519
63 fl. 10 gr.
1519/20
145 fl. 02 gr.
8
1522/23
9
182 fl. 00 gr.
1523/24
172 fl. 18 gr.
1524/25
214 fl. 01 gr.
1525/26
239 fl. 00 gr.
1526/27
253 fl. 06 gr.
690
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Einnahmen
1527/28
246 fl. 10 gr.
1528/29
282 fl. 04 gr.
1529/30
252 fl. 03 gr.
1530/31
283 fl. 15 gr.
1531/32
305 fl. 01 gr.
1532/33
10
305 fl. 16 gr.
1533/34
11
339 fl. 10 gr.
1534
146 fl. 13 gr.
1534/35
307 fl. 17 gr.
1535
114 fl. 11 gr.
1536/37
280 fl. 01 gr.
12
13
14
1537
1537/38 16
1538
1538/39 19
1539
1539/40
150 fl. 02 gr. 15
314 fl. 11 gr.
17
175 fl. 07 gr.
18
345 fl. 08 gr.
20
143 fl. 09 gr.
21
221 fl. 02 gr.
1540/41
308 fl. 10 gr.
22
1540
23
181 fl. 17 gr.
24
1541
25
187 fl. 03 gr.
26
1543
27
163 fl. 01 gr.
28
298 fl. 11 gr.
1543/44 1544/45
320 fl. 19 gr.
32. GELEIT JESSEN
691
Anmerkungen Geleit Jessen 1 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
1 Jahr und 13 Wochen. 38 Wochen 2 Tage. 1 Jahr und 5 Wochen. Also verlassen. ThHStA Weimar, Reg. Aa 2882, 1509: Das Geleit ist gefallen um 5 ß gegen 3 vergangene Jahre. Es haben viele hier Geleit angesagt nach Dommitzsch, man findet sie aber dort nicht. Es fahren auch viel Wagen mit 2, 3 und 4 Pferden nach Pretzsch, weiß der Geleitsmann nicht, ob er der Vertrag vermag. Darauf hat der Amtmann von Schweinitz berichtet, daß in dem Vertrag Herrn Heinrich Losen 4spennig zugelassen, sei ihm auch zugeschrieben dazu alle Ochsen, aber 5- und 6spennig sind ihm nicht zugelassen. Walburgis bis Elisabeth 1516 (01.05. – 19.11.1516). Ursache (für die geringeren Geleitseinnahmen), weil kein Ostermarkt in diese Jahrrechnung nicht kommen, nach dem So. Walb. dies Jahr vorm Ostermarkt gewesen. Walburgis bis Elisabeth 1519 (01.05. – 19.11.1519). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1523/24. Vermerkt werden nicht genannte Ausgaben für Papier, Bley und Blech zu Zeichen. Die neue Anlage des Viehes wirdt der Landtschaft vorrechnet. Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). Walburgis bis Elisabeth 1535 (01.05. – 19.11.1535). Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Incl. 8 fl. 6 gr. Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). Incl. 3 fl. 4 gr. Viehgeleit. Incl. 3 fl. 20 gr. Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Incl. 4 fl. 18 gr. Viehgeleit. Ausgabe: 10 fl. Halbjahrssold für Geleitsmann, 9 gr. für 2 Thorwächter. Incl. 4 fl. 18 gr. Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). Incl. Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541). Incl. Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543). Incl. Viehgeleit. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben von 1544/45.
692
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
33. Amt Königsberg
Zeitraum
Zoll in Königsberg
1
14.09.1484 – 21.02.1485 22.02.1485 – 21.02.1486
779 fl. 01 gr. 791 fl. 08 gr.
779 fl. 01 gr. 791 fl. 08 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490 1496/97 1497/98 1498/99 1499/00
194 fl. 04 gr. 936 fl. 06 lb. 777 fl. 06 lb. 594 fl. 01 lb. 917 fl. 00 lb.
194 fl. 04 gr. 936 fl. 06 lb. 777 fl. 06 lb. 594 fl. 01 lb. 917 fl. 00 lb.
1501/02 1502/03
1.322 fl. 04 lb. 1.118 fl. 00 lb.
1.322 fl. 04 lb. 1.118 fl. 00 lb.
1504/05 1505/06 1506/07 1507/08 1508/09 1509/10 1510/11 1511/12
1.388 fl. 00 lb. 986 fl. 04 lb. 1.146 fl. 04 lb. 1.424 fl. 05 lb. 1.052 fl. 01 lb. 1.257 fl. 00 lb. 1.218 fl. 01 lb. 861 fl. 04 lb.
1.388 fl. 00 lb. 986 fl. 04 lb. 1.146 fl. 04 lb. 1.424 fl. 05 lb. 1.052 fl. 01 lb. 1.257 fl. 00 lb. 1.218 fl. 01 lb. 861 fl. 04 lb.
1523/24 1524/25 1525/26
1.114 fl. 03 lb. 940 fl. 04 lb. 611 fl. 03 lb.
1.114 fl. 03 lb. 940 fl. 04 lb. 611 fl. 03 lb.
1527/28 1528/29 1529/30
731 fl. 06 lb. 698 fl. 02 lb. 537 fl. 00 lb.
731 fl. 06 lb. 698 fl. 02 lb. 538 fl. 01 lb.
1532/33 1533/34 1535/36 6 1536 1536/37 1537/38 1538/39 9 1539 1539/40
3
913 fl. 05 lb. 763 fl. 00 lb.
1.034 fl. 05 lb. 517 fl. 00 lb. 7 887 fl. 05 lb. 813 fl. 01 lb. 658 fl. 00 lb. 354 fl. 00 lb. 805 fl. 05 lb.
Zoll zu Hasfurt
Gesamt
1 fl. 01 lb.
4
2 fl. 03 lb. 8 fl. 00 lb. 7 fl. 01 lb.
8
6 fl. 01 lb. 2 fl. 04 lb. 3 fl. 02 lb.
2
916 fl. 00 lb. 771 fl. 00 lb.
1.041 fl. 06 fl. 517 fl. 00 lb. 993 fl. 06 fl. 815 fl. 05 lb. 661 fl. 02 lb. 10 354 fl. 00 lb. 805 fl. 05 lb.
5
33. A MT KÖNIGSBERG
693
Anmerkungen Amt Königsberg 1 2 3 4
23 Wochen. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1533/34. Guldenzoll. Dieser Zoll gefellet alleine von den erwachsenen Fruchten im Amt Königsberg, halbe / halbe Würzburg und Untervogt. 5 Errechnet nach den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1536/37. 6 Walburgis bis Elisabeth 1536 (01.05. – 19.11.1536). 7 Wirt auf wurtzburger Muntze gerechent und 5 lb. 18 d. thun ein Gulden und 30 d. thun ein lb. und 8 d. thun 12 bamberger Pfennige und 12 Bamberger thun 1 Zinsgroschen. 8 Allein von den erwachsenen Fruchten im Amt Königsberg, die nach Hasfurt gefurt werden. 9 Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). 10 Guldenzoll auf 2 Quatember.
694
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
34. Geleit Lehesten
Zeitraum
Einnahmen
1567/68
37 fl. 07 gr.
1568/69
46 fl. 20 gr.
1569/70
38 fl. 12 gr.
1570/71
36 fl. 16 gr.
1571/72
37 fl. 12 gr.
1572/73
39 fl. 07 gr.
1
Anmerkungen Geleit Lehesten 1
Das Gleit zu Lehesten im Amt Salveldt hat uf die nechst vorflossenen Jahr getragen ..., kompt auf ein Jahr 13 ß 40 gr. (= 39 fl. 1 gr.) (ThHStA Weimar, Reg. Cc 363). Nach einer anderen Notiz aus dem Jahre 1573 (ThHStA Weimar, Reg. Cc 225a) betrug der jährliche Durchschnitt von 1464 bis 1573 44 fl. 6 gr.
695
35. GELEIT L EISNIG
35. Geleit Leisnig
Zeitraum
Fischendorf und Clennen
Wasserzoll
Gesamt
27 fl. 20 gr.
54 fl. 00 gr.
1
14.11.1464 – 09.06.1465
26 fl. 01 gr.
2
10.06.1465 – 20.04.1466
32 fl. 00 gr.
3
21.06.1466 – 19.07.1467
44 fl. 18 gr.
36 fl. 13 gr.
81 fl. 10 gr.
4
20.07.1467 – 03.07.1468
45 fl. 14 gr.
23 fl. 14 gr.
69 fl. 07 gr.
5
04.07.1468 – 28.05.1569
40 fl. 04 gr.
18 fl. 15 gr.
59 fl. 19 gr.
6
29.05.1469 – 29.10.1469
25 fl. 01 gr.
30.10.1469 – 29.10.1470
45 fl. 16 gr.
30.10.1470 – 29.10.1471
43 fl. 05 gr.
30.10.1471 – 29.10.1472
39 fl. 09 gr.
30.10.1472 – 23.10.1473
40 fl. 01 gr.
24.10.1473 – 23.10.1474
33 fl. 00 gr.
24.10.1474 – 19.10.1475
36 fl. 04 gr.
20.10.1475 – 19.10.1576
41 fl. 16 gr.
20.10.1476 – 19.10.1477
48 fl. 07 gr.
20.10.1477 – 19.10.1478
65 fl. 15 gr.
34 fl. 03 gr.
99 fl. 18 gr.
20.10.1478 – 19.10.1479
69 fl. 12 gr.
28 fl. 19 gr.
98 fl. 10 gr.
20.10.1479 – 19.10.1480
60 fl. 10 gr.
32 fl. 05 gr.
92 fl. 15 gr.
20.10.1480 – 19.10.1481
60 fl. 04 gr.
22 fl. 10 gr.
82 fl. 14 gr.
20.10.1481 – 12.10.1482
49 fl. 13 gr.
20 fl. 14 gr.
70 fl. 06 gr.
13.10.1482 – 12.10.1483
51 fl. 15 gr.
26 fl. 11 gr.
78 fl. 05 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490
51 fl. 08 gr.
20 fl. 05 gr.
71 fl. 13 gr.
22.02.1490 – 21.02.1490
2 fl. 14 gr.
3 fl. 04 gr.
5 fl. 18 gr.
01.05.1496 – 30.04.1497
42 fl. 05 gr.
17 fl. 10 gr.
59 fl. 15 gr.
1497/98
49 fl. 13 gr.
39 fl. 03 gr.
88 fl. 16 gr.
1498/99
48 fl. 06 gr.
20 fl. 01 gr.
68 fl. 07 gr.
1499/1500
42 fl. 10 gr.
19 fl. 18 gr.
62 fl. 07 gr.
1501/02
47 fl. 14 gr.
26 fl. 16 gr.
74 fl. 09 gr.
1502/03
50 fl. 01 gr.
22 fl. 13 gr.
72 fl. 14 gr.
1503/04
51 fl. 17 gr.
18 fl. 06 gr.
70 fl. 02 gr.
1504/05
50 fl. 10 gr.
25 fl. 13 gr.
76 fl. 02 gr.
1505/06
53 fl. 16 gr.
32 fl. 02 gr.
85 fl. 18 gr.
1506/07
53 fl. 09 gr.
30 fl. 07 gr.
83 fl. 16 gr.
1507/08
59 fl. 04 gr.
41 fl. 07 gr.
100 fl. 11 gr.
7
696
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Fischendorf und Clennen
Wasserzoll
Gesamt
1508/09
49 fl. 04 gr.
31 fl. 15 gr.
80 fl. 19 gr.
1509/10
56 fl. 08 gr.
21 fl. 19 gr.
78 fl. 06 gr.
8
28 fl. 12 gr.
74 fl. 07 gr.
9
1510/11
45 fl. 16 gr.
1511/12
41 fl. 18 gr.
1512/13
48 fl. 12 gr.
15 fl. 01 gr.
63 fl. 13 gr.
1513/14
66 fl. 05 gr.
18 fl. 03 gr.
84 fl. 08 gr.
1514/15
52 fl. 10 gr.
23 fl. 01 gr.
75 fl. 11 gr.
1415/16
58 fl. 05 gr.
15 fl. 01 gr.
73 fl. 06 gr.
1516/17
62 fl. 19 gr.
21 fl. 20 gr.
84 fl. 18 gr.
1517/18
54 fl. 06 gr.
11 fl. 11 gr.
65 fl. 17 gr.
1518/19
49 fl. 02 gr.
11 fl. 03 gr.
60 fl. 05 gr.
1519/20
84 fl. 15 gr.
30 fl. 07 gr.
115 fl. 01 gr.
1522/23
57 fl. 01 gr.
1523/24
52 fl. 11 gr.
1524/25
60 fl. 11 gr.
11
1525/26
57 fl. 10 gr.
1526/27
60 fl. 10 gr.
21 fl. 09 gr.
1527/28
10
24 fl. 07 gr.
81 fl. 08 gr.
31 fl. 16 gr.
84 fl. 06 gr.
5 fl. 13 gr.
66 fl. 03 gr.
18 fl. 01 gr.
75 fl. 11 gr. 81 fl. 19 gr. 92 fl. 13 gr.
63 fl. 19 gr.
28 fl. 15 gr.
60 fl. 01 gr.
10 fl. 03 gr.
1529/30
59 fl. 20 gr.
22 fl. 02 gr.
82 fl. 01 gr.
1530/31
76 fl. 03gr
25 fl. 09 gr.
101 fl. 12 gr.
1531/32
63 fl. 10 gr.
4 fl. 17 gr.
14
68 fl. 06 gr.
1532/33
65 fl. 11 gr.
15
3 gr.
16
65 fl. 14 gr.
1533/34
52 fl. 13 gr.
1534
27 fl. 18 gr.
1534/35
43 fl. 05 gr.
4 fl. 01 gr.
47 fl. 06 gr.
1535/36
49 fl. 02 gr.
13 fl. 13 gr.
62 fl. 15 gr.
1536/37
52 fl. 01 gr.
27 fl. 20 gr.
80 fl. 00 gr.
1537
36 fl. 01 gr.
6 fl. 14 gr.
42 fl. 15 gr.
1537/38
69 fl. 11 gr.
12 fl. 09 gr.
81 fl. 20 gr.
1528/29
17
18
13
6 gr.
12
70 fl. 04 gr.
52 fl. 19 gr. 27 fl. 18 gr.
1538
38 fl. 14 gr.
1538/39
60 fl. 03 gr.
28 fl. 00 gr.
88 fl. 03 gr.
1539
33 fl. 03 gr.
11 fl. 09 gr.
44 fl. 12 gr.
1539/40
50 fl. 20 gr.
30 fl. 16 gr.
81 fl. 15 gr.
19
20
1540
43 fl. 00 gr.
1540/41
66 fl. 10 gr.
1541
27 fl. 13 gr.
21
23
38 fl. 14 gr.
22
vacat
43 fl. 00 gr.
2 fl. 10 gr.
68 fl. 20 gr.
1 fl. 16 gr.
29 fl. 08 gr.
697
35. GELEIT L EISNIG
Zeitraum
Fischendorf und Clennen
1543
28 fl. 17 gr.
1543/44
46 fl. 02 gr.
1544/45
48 fl. 06 gr.
24
Wasserzoll
Gesamt
vacat
28 fl. 17 gr. 25
76 fl. 07 gr.
46 fl. 02 gr.
124 fl. 13 gr.
Anmerkungen Geleit Leisnig 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
34 Wochen. 45 Wochen. Ein Jahr 6 Wochen. 50 Wochen. 47 Wochen. 22 Wochen. 4 Wochen. Wird von zwei Bauern eingenommen. Errechnet nach den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1513/14. Errechnet nach den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1522/23. Rückgang weil das Wasser zu kleine gewesen ist. Errechnet nach den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1528/29. Gibt man ye vom 1 Pferde 4 d. Außerdem 30 fl. Kuhgeld und 39 fl. Bleichgeld. Das Wasser war zu klein. Außerdem: Bleichgeld 33 fl. 19 gr. von 717 Stück, je Stück 1 gr. Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). Geringe Wasserzolleinnahmen aus Ursachen, das man des cleinen Wassers halben die Zeit uber nicht hat flossen können. Aus Ursachen, das das Wasser sehr clein gewest. Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541). Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543). Errechnet nach den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1544/45.
698
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
36. Geleit Leuchtenburg
Zeitraum
Einnahmen
1
08.09.1479 – 28.07.1483
56 fl. 10 gr.
2
13.06.1484 – 27.02.1485
13 fl. 10 gr.
3
28.02.1485 – 03.07.1485
9 fl. 18 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490
13 fl. 19 gr.
1496/97
10 fl. 00 gr.
1497/98
9 fl. 01 gr.
1498/99
9 fl. 18 gr.
1499/00
9 fl. 13 gr.
1501/02
6 fl. 08 gr.
1502/ 03
7 fl. 14 gr.
1503/04
6 fl. 16 gr.
1504/05
6 fl. 08 gr.
1506/07
6 fl. 17 gr.
1507/08
6 fl. 07 gr.
1508/09
4 fl. 07 gr.
1522/23
10 fl. 02 gr.
1527/28
9 fl. 20 gr.
Anmerkungen Geleit Leuchtenburg 1 2 3
Abgerechnet wurden 3 Jahre 46 Wochen. 37 Wochen. 18 Wochen.
699
37. GELEIT L IEBENWERDA
37. Geleit Liebenwerda1
Zeitaum
Liebenwerda
Wahrenbrück
Hohenleipisch 6 fl. 09 gr.
Uebigau
2
07.10.1464 – 02.06.1465
58 fl. 20 gr.
10 fl. 00 gr.
3
03.06.1465 – 19.01.1466
81 fl. 04 gr.
21 fl. 12 gr.
20.01.1466 – 19.01.1467
80 fl. 16 gr.
26 fl. 06 gr.
11 fl. 04 gr.
15 gr.
20.01.1467 – 29.03.1467
23 fl. 07 gr. 7
70 fl. 16 gr.
7 fl. 08 gr.
7 fl. 08 gr.
9
36 fl. 11 gr.
9 fl. 02 gr.
3 fl. 15 gr.
5
30.03.1467 – 29.03.1468
68 fl. 03 gr.
30.03.1468 – 09.10.1468
28 fl. 20 gr.
10.10.1468 – 09.10.1469
74 fl. 09 gr.
10.10.1469 – 31.12.1469
35 fl. 19 gr.
6
8
vacat
01.01.1470 – 17.06.1470
72 fl. 03 gr.
7 fl. 07 gr.
4 fl. 15 gr.
12 gr.
18.06.1470 – 17.06.1471
115 fl. 18 gr.
14 fl. 14 gr.
2 fl. 13 gr.
7 fl. 09 gr.
10
18.06.1471 – 08.12.1471
56 fl. 05 gr.
7 fl. 14 gr.
5 fl. 07 gr.
1 fl. 10 gr.
09.12.1471 – 12.12.1472
112 fl. 12 gr.
11 fl. 03 gr.
17 fl. 12 gr.
4 fl. 00 gr.
13.12.1472 – 12.12.1473
156 fl. 04 gr. 21 fl. 03 gr.
10 fl. 05 gr.
2 fl. 07 gr.
3 fl. 08 gr.
1 fl. 07 gr.
1 fl. 19 gr.
23 fl. 18 gr.
13 fl. 06 gr.
16 gr.
11
13.12.1473 – 12.12.1474
148 fl. 02 gr.
12
13.12.1474 – 11.06.1475
106 fl. 01 gr.
14
12.06.1475 – 24.09.1475
36 fl. 03 gr.
25.09.1475 – 24.09.1476
153 fl. 01 gr.
15
25.09.1476 – 29.03.1477
16
30.03.1477 – 25.05.1477
67 fl. 10 gr. 17
13
10 fl. 14 gr.
25.01.1478 – 31.01.1479
106 fl. 01 gr.
17 fl. 07 gr.
12 fl. 17 gr.
2 fl. 02 gr.
01.02.1479 – 31.01.1480
103 fl. 03 gr.
11 fl. 12 gr.
11 fl. 19 gr.
3 fl. 07 gr.
01.02.1480 – 31.01.1481
94 fl. 09 gr.
17 fl. 07 gr.
13 fl. 18 gr.
3 fl. 20 gr.
01.02.1481 – 31.01.1482
85 fl. 19 gr.
21 fl. 04 gr.
14 fl. 09 gr.
3 fl. 15 gr.
01.02.1482 – 31.01.1483
95 fl. 14 gr.
15 fl. 16 gr.
12 fl. 01 gr.
4 fl. 14 gr.
01.02.1483 – 31.01.1484
88 fl. 06 gr.
12 fl. 03 gr.
12 fl. 11 gr.
3 fl. 01 gr.
01.02.1484 – 16.05.1484
20 fl. 02 gr.
3 fl. 03 gr.
2 fl. 11 gr.
9 gr.
25.01.1489 – 25.01.1490
60 fl. 13 gr.
12 fl. 12 gr.
9 fl. 10 gr.
2 fl. 10 gr.
01.05.1496 – 30.04.1497
89 fl. 05 gr.
11 fl. 13 gr.
6 fl. 05 gr.
1 fl. 01 gr.
1497/98
71 fl. 02 gr.
8 fl. 17 gr.
5 fl. 07 gr.
1 fl. 09 gr.
1498/99
53 fl. 15 gr.
7 fl. 18 gr.
5 fl. 06 gr.
7 gr.
1499/1500
58 fl. 00 gr.
6 fl. 12 gr.
6 fl. 18 gr.
1 fl. 02 gr.
1501/02
59 fl. 02 gr.
11 fl. 00 gr.
3 fl. 19 gr.
1 fl. 00 gr.
18
700
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitaum
Liebenwerda
1502/03 19 20
21
22
Wahrenbrück
Hohenleipisch
50 fl. 12 gr.
8 fl. 12 gr.
2 fl. 18 gr.
01.05.1503 – 24.08.1503
6 fl. 10 gr.
3 fl. 01 gr.
1 fl. 01 gr.
25.08.1503 – 30.04.1504
53 fl. 00 gr.
9 fl. 14 gr.
3 fl. 11 gr.
1503/04
59 fl. 10 gr.
12 fl. 15 gr.
5 fl. 01 gr.
10.09.1504 – 30.04.1505
39 fl. 20 gr.
16 fl. 05 gr.
3 fl. 17 gr.
1505/06
54 fl. 12 gr.
16 fl. 16 gr.
3 fl. 08 gr.
1506/07
48 fl. 05 gr.
14 fl. 17 gr.
Uebigau 18 gr. 8 gr. vacat 8 gr. 6 gr. vacat
01.08.1507 – 30.04.1508
65 fl. 12 gr.
26 fl. 03 gr.
5 fl. 15 gr.
1508/09
86 fl. 03 gr.
32 fl. 07 gr.
7 fl. 20 gr.
1509/10
48 fl. 12 gr.
31 fl. 09 gr.
1510/11
55 fl. 16 gr.
66 fl. 20 gr.
6 fl. 02 gr.
2 fl. 02 gr.
1511/12
72 fl. 13 gr.
83 fl. 14 gr.
6 fl. 07 gr.
1 fl. 02 gr.
34 fl. 06 gr.
88 fl. 12 gr.
31 fl. 05 gr.
85 fl. 15 gr.
7 fl. 05 gr.
1 fl. 11 gr.
23
1512/13
24
1513/14 1514/15
86 fl. 07 gr.
6 fl. 03 gr.
15 gr.
105 fl. 11 gr.
6 fl. 19 gr.
1 fl. 02 gr.
27 fl. 18 gr.
34 fl. 02 gr.
6 fl. 07 gr.
60 fl. 08 gr.
61 fl. 03 gr.
4 fl. 20 gr.
4 gr.
1516/17
88 fl. 05 gr.
95 fl. 05 gr.
11 fl. 06 gr.
1 fl. 07 gr.
1517/18
78 fl. 15 gr.
94 fl. 01 gr.
14 fl. 15 gr.
1518/19
55 fl. 17 gr.
78 fl. 19 gr.
12 fl. 02 gr.
1519/20
73 fl. 13 gr.
76 fl. 14 gr.
11 fl. 13 gr.
1 fl. 06 gr.
1515/16 27
01.05.1516 – 29.09.1516
29
30.09.1516 – 30.04.1517
1522/23
39 fl. 20 gr.
8 gr. vacat
25
30
55 fl. 07 gr.
26
28
1 fl. 03 gr.
19 gr. vacat
43 fl. 16 gr.
115 fl. 12 gr.
1523/24
92 fl. 05 gr.
32
88 fl. 19 gr.
8 fl. 00 gr.
1 fl. 00 gr.
1524/25
62 fl. 08 gr.
115 fl. 09 gr.
6 fl. 19 gr.
17 gr.
1525/26
64 fl. 12 gr.
89 fl. 02 gr.
8 fl. 04 gr.
1 fl. 04 gr.
1526/27
64 fl. 05 gr.
80 fl. 20 gr.
8 fl. 03 gr.
16 gr.
1527/28
82 fl. 03 gr.
94 fl. 05 gr.
6 fl. 19 gr.
18 gr.
1528/29
84 fl. 05 gr.
72 fl. 20 gr.
7 fl. 16 gr.
16 gr.
1529/30
85 fl. 00 gr.
78 fl. 18 gr.
7 fl. 14 gr.
13 gr.
1530/31
69 fl. 07 gr.
116 fl. 08 gr.
7 fl. 04 gr.
6 gr.
1531/32
66 fl. 10 gr.
102 fl. 16 gr.
6 fl. 09 gr.
14 gr.
1532/33
56 fl. 08 gr.
93 fl. 12 gr.
8 fl. 17 gr.
1 fl. 17 gr.
1533/34
51 fl. 13 gr.
123 fl. 18 gr.
7 fl. 12 gr.
18 gr.
72 fl. 12 gr.
129 fl. 15 gr.
6 fl. 13 gr.
1 fl. 20 gr.
33
35
31
1534
1534/35
701
37. GELEIT L IEBENWERDA
Zeitaum
Liebenwerda
Wahrenbrück
1535/36
113 fl. 12 gr.
135 fl. 06 gr.
8 fl. 01 gr.
1 fl. 01 gr.
1536/37
115 fl. 16 gr.
143 fl. 12 gr.
8 fl. 14 gr.
4 fl. 18 gr.
153 fl. 06 gr.
147 fl. 15 gr.
22 fl. 09 gr.
1 fl. 16 gr.
148 fl. 15 gr.
91 fl. 11 gr.
12 fl. 09 gr.
3 fl. 03 gr.
37
Uebigau
1537
1537/38 39
Hohenleipisch
1538
1538/39
40
1539
51 fl. 00 gr.
3 fl. 15 gr.
1 fl. 02 gr.
1539/40
87 fl. 18 gr.
94 fl. 13 gr.
8 fl. 05 gr.
2 fl. 16 gr.
79 fl. 02 gr.
68 fl. 12 gr.
7 fl. 09 gr.
1 fl. 16 gr.
41
43
vacat
1540
1540/41 45
1541
46
1543
1543/44
104 fl. 03 gr.
86 fl. 09 gr.
21 fl. 11 gr.
7 fl. 14 gr.
1544/45
47
96 fl. 02 gr.
146 fl. 18 gr.
10 fl. 13 gr.
6 fl. 20 gr.
Zeitaum 2
07.10.1464 – 02.06.1465
3
03.06.1465 – 19.01.1466 20.01.1466 – 19.01.1467
5
Gesamt Geleit Liebenwerda 75 fl. 08 gr. 4
102 fl. 16 gr. 118 fl. 20 gr.
20.01.1467 – 29.03.1467 30.03.1467 – 29.03.1468
6
30.03.1468 – 09.10.1468
114 fl. 10 gr.
10.10.1468 – 09.10.1469 8
10.10.1469 – 31.12.1469
10
01.01.1470 – 17.06.1470
84 fl. 16 gr.
18.06.1470 – 17.06.1471
114 fl. 12 gr.
11
85 fl. 05 gr.
18.06.1471 – 08.12.1471
70 fl. 15 gr.
09.12.1471 – 12.12.1472
145 fl. 16 gr.
13.12.1472 – 12.12.1473 13.12.1473 – 12.12.1474 12
13.12.1474 – 11.06.1475
139 fl. 16 gr.
14
12.06.1475 – 24.09.1475
42 fl. 16 gr.
25.09.1475 – 24.09.1476 14
25.09.1476 – 29.03.1477
16
30.03.1477 – 25.05.1477
39 fl. 08 gr.
702
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitaum
18
Gesamt Geleit Liebenwerda
25.01.1478 – 31.01.1479
138 fl. 06 gr.
01.02.1479 – 31.01.1480
129 fl. 20 gr.
01.02.1480 – 31.01.1481
129 fl. 12 gr.
01.02.1481 – 31.01.1482
125 fl. 05 gr.
01.02.1482 – 31.01.1483
128 fl. 03 gr.
01.02.1483 – 31.01.1484
116 fl. 00 gr.
01.02.1484 – 16.05.1484
26 fl. 04 gr.
25.01.1489 – 25.01.1490
85 fl. 03 gr.
01.05.1496 – 30.04.1497
108 fl. 04 gr.
1497/98
86 fl. 14 gr.
1498/99
67 fl. 04 gr.
1499/1500
72 fl. 11 gr.
1501/02
75 fl. 00 gr.
1502/03
62 fl. 18 gr.
19
01.05.1503 – 24.08.1503
11 fl. 08 gr.
20
25.08.1503 – 30.04.1504
66 fl. 04 gr.
1503/04 21
10.09.1504 – 30.04.1505 1505/06
77 fl. 13 gr. 60 fl. 04 gr. 74 fl. 15 gr.
1506/07 22
01.08.1507 – 30.04.1508
97 fl. 16 gr.
1508/09
126 fl. 08 gr.
22
1509/10 1510/11
130 fl. 19 gr.
1511/12
163 fl. 15 gr.
1512/13 1513/14
125 fl. 15 gr.
1514/15
133 fl. 03 gr.
1515/16
168 fl. 19 gr.
27
01.05.1516 – 29.09.1516
69 fl. 09 gr.
29
30.09.1516 – 30.04.1517
126 fl. 14 gr.
1516/17
196 fl. 02 gr.
1517/18
188 fl. 08 gr.
1518/19
146 fl. 17 gr.
1519/20
163 fl. 04 gr.
703
37. GELEIT L IEBENWERDA
Zeitaum
Gesamt Geleit Liebenwerda
1522/23 1523/24
190 fl. 03 gr.
1524/25
183 fl. 11 gr.
1525/26
163 fl. 01 gr.
1526/27
154 fl. 02 gr.
33
1527/28
34
184 fl. 03 gr.
1528/29
165 fl. 16 gr.
1529/30
172 fl. 03 gr.
1530/31
193 fl. 04 gr.
1531/32
176 fl. 07 gr.
1532/33
160 fl. 12 gr.
1533/34
183 fl. 19 gr.
1534
101 fl. 08 gr.
1534/35
210 fl. 18 gr.
35
1535/36 1536/37 37
257 fl. 20 gr. 36
282 fl. 17 gr.
38
325 fl. 04 gr.
1537
1537/38
185 fl. 17 gr.
1538
150 fl. 01 gr.
1538/39
255 fl. 17 gr.
39
41
1539
1539/40 43
55 fl. 17 gr. 42
1540
1540/41 45
1541
46
1543
1543/44 1544/45
193 fl. 10 gr. 95 fl. 14 gr.
44
155 fl. 18 gr. 83 fl. 09 gr. 120 fl. 19 gr.
47
219 fl. 16 gr. 260 fl. 11 gr.
704
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Anmerkungen Geleit Liebenwerda 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
24 25
26 27 28 29 30
Unberücksichtigt blieben die Nebengeleite zu Dobra und Nauendorf, zu denen meist vacat vermerkt ist bzw. Einnahmen von 1 bis 5 gr. eingetragen wurden. Ein halbes Jahr und 8 Wochen. 33 Wochen. Eingeschlossen Hohenleipisch und Uebigau. 10 Wochen. 28 Wochen. Für den Abrechnungszeitraum 30.03.1467 – 09.10.1468. 12 Wochen. Für den Abrechnungszeitaum 10.10.1468 – 31.12.1469. 24 Wochen. 26 Wochen. 26 Wochen. Für den Abrechnungszeitraum 13.12.1473 – 11.06.1475. 15 Wochen. Ein halbes Jahr. 8 Wochen. Diese Rechnung ist ganz geendert; der Abrechnungstermin wurde auf den 27.07.1477 verlegt (ThHStA Weimar, Reg. Bb 109). 15 Wochen. 16 Wochen. 32 Wochen. 33 Wochen. 38 Wochen. Die Summen von 1508/09 und 1509/10 wurden errechnet aus Vergleichsangaben in den Hauptrechnungen von 1510/11 und 1513/14 (ThHStA Weimar, Reg. Bb 134 und 136). Errechnet nach der Hauptrechnung von 1513/14 (ThHStA Weimar, Reg. Bb 138). Ist gestiegen 5 ½ ß, aber gegen die Jarrechnung nono 11 ½ ß und gegen (15)12 6 ß gefallen, ist Ursach wie hernach bei dem Geleit zu Wahrenbrück Erclärung geschieht (ThHStA Weimar, Reg. Bb 140). Durch Urban Wyner, einem Priester, eingenommen und hat gegen die Jarrechnung nono 26 ß, gegen (15)11 13 ß, gegen (15)12 8 ß gestiegen. (ThHStA Weimar, Reg. Bb 140). 22 Wochen (Walburgis bis Michaelis). Durch Holzforster Nickel Fischer eingenommen. 30 Wochen 6 Tage (Michaelis 1516 bis Walburgis 1517). Gestiegen 11 ß 24 gr. aus Ursache, daß die Oberländer nach Fischen sehr gefahren.
37. GELEIT L IEBENWERDA
705
31 Errechnet aus der Hauptrechnung 1523/24 (ThHStA Weimar, Reg. Bb 148). 32 Ursache für den Rückgang, daß die Brücke vom Wasser zerrissen war und die Fuhrleute nicht darüber fahren konnten. (ThHStA Weimar, Reg. Bb 148). 33 Für dieses Rechnungsjahr ist noch ein Nebengeleit Falkenberg mit einer Einnahme von 56 fl. 6 gr. erwähnt. 34 Errechnet nach den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1528/29. 35 Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.). 36 Eingeschlossen 8 fl. 9 gr. Viehzoll und 1 fl. aus einem Beigeleit Kröbeln (Kröbelihn), ist Vihegeleit und negst vergangenen Jars zu verrechnen hinderstellig blieben. 37 Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 29.09.). Geleit im Amt. 38 Zuzüglich 18 fl. 5 gr. Viehzoll und 1 gr. von Kröbeln. 39 Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 29.09.) Geleit. 40 Incl. 10 fl. Viehgeleit. 41 Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 29.09.). 42 7 gr. 3 d. Freygeleit von Raden, gibt man von 1 Par Rade 1 a h was mein gn. H. Leute sein, die Frembden geben von 1 Par Rade 1 a d. Sol hinfurder im Glait zu Liebenwerdt berechent werden. Während des Rechnungsjahres war der Geleitsmann verstorben. Die Erben des alten Geleitsmannes zahlten die von ihm eingenommenen Beträge an seinen Nachfolger Die geringeren Jahreseinnahmen hatten als Ursache, daß die schlesischen Wagen uf den Hain zu faren gezwungen und das die Wasser gros und die Zerung teur gewest, dadurch vil Leute ausgespannen. 43 Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 29.09.). 44 Darunter 2 fl. 14 gr. Viehgeleit (davon 1 fl. 12 gr. hinterstellig) und 2 gr. aus Kröbeln. 45 Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.). 46 Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.). 47 Errechnet nach den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1544/45. 48 Incl. 7 fl. 16 gr. Viehgeleit. Straf derer, so das Geleite vorfaren: wirdet der halbe Theil der Ware von dem Vorbrecher genommen, so viel er auch bei sich hette; daran dem Schößer der dritte Pfennig gebüret.
706
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
38. Amt Meißen
Zeitraum
Viehzoll
Pferdegeleit
Wasserzoll
23.02.1483 – 28.05.1483
vacat
9 fl. 10 gr.
38 fl. 19 gr.
29.05.1483 – 25.05.1484
3 fl. 03 gr.
68 fl. 08 gr.
116 fl. 05 gr.
26.05.1484 – 22.02.1485
6 fl. 06 gr.
46 fl. 03 gr.
42 fl. 06 gr.
1
Zeitraum
Pulst2
Wilsdorf3
23.02.1483 – 28.05.1483
1 fl. 04 gr.
1 fl. 19 gr.
29.05.1483 – 25.05.1484
12 fl. 20 gr.
46 fl. 07 gr.
26.05.1484 – 22.02.1485
10 fl. 04 gr.
66 fl. 13 gr.
1
Lommatzsch4 5
Gesamt
11 fl. 12 gr.
63 fl. 01 gr.
79 fl. 06 gr.
327 fl. 07 gr.
52 fl. 05 gr.
223 fl. 16 gr.
Anmerkungen Amt Meißen 1 2 3 4 5
13 Wochen, 3 Tage. In den Rechnungen wurden die Einnahmen sowohl als Zoll als auch als Geleit eingetragen. In Wilsdorf wurde Ochsenzoll eingenommen. Die Einnahmen von Lommatzsch wurden als Zoll, aber auch als Pferdegeleit bezeichnet. Darunter Pferdezoll für 11 Pferde.
707
39. GELEIT UND A MT ORLAMÜNDE
39. Geleit und Amt Orlamünde
Zeitraum
Einnahmen
08.09.1479 – 07.09.1480
23 fl. 04 gr.
08.09.1480 – 07.09.1481
55 fl. 05 gr.
08.09.1481 – 07.09.1482
58 fl. 18 gr.
1
08.09.1482 – 28.07.1483
31 fl. 15 gr.
2
13.06.1484 – 27.02.1485
37 fl. 00 gr.
3
28.02.1485 – 03.07.1485
29 fl. 15 gr.
4
04.07.1485 – 26.02.1486
53 fl. 18 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490
71 fl. 05 gr.
01.05.1496 – 30.04.1497
61 fl. 13 gr.
1498/1499
64 fl. 10 gr.
1499/1500
51 fl. 03 gr.
1502/03
34 fl. 06 gr.
1504/05
40 fl. 20 gr.
1505/06
34 fl. 04 gr.
1506/07
31 fl. 09 gr.
1508/09
5
1522/23
23 fl. 17 gr.
40 fl. 05 gr.
1527/28
27 fl. 02 gr.
1528/29
30 fl. 13 gr.
1529/30
28 fl. 13 gr.
1533/34
39 fl. 20 gr.
708
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum Orlamünde Freienorla Naschhausen 1536/37
2 fl. 18 gr.
6 fl. 14 gr.
6
Engerda
Dienstedt
5 fl. 10 gr.
1537 1537/38 1538/39
2 fl. 18 gr.
1539/40
2 fl. 18 gr.
1540/41
2 fl. 18 gr.
1541/42
2 fl. 18 gr.
1543/44
2 fl. 18 gr.
11
6 fl. 14 gr.
5 fl. 10 gr.
8 fl. 12 gr.
7 fl. 15 gr.
6 fl. 14 gr.
5 fl. 10 gr.
8 fl. 12 gr.
6 fl. 14 gr.
6 fl. 14 gr.
5 fl. 10 gr.
8 fl. 12 gr.
13 fl. 09 gr.
5 fl. 00 gr.
8 fl. 12 gr.
15
3 fl. 16 gr.
6 fl. 14 gr.
5 fl. 10 gr.
8 fl. 12 gr.
17
3 fl. 09 gr.
2 fl. 18 gr.
6 fl. 14 gr.
5 fl. 10 gr.
8 fl. 12 gr.
Heilingen
Geunitz
Dorndorf
13
6 fl. 14 gr.
14
12
1544/45 1548/49 18
9 fl. 18 gr.
1554
1573/74
Zeitraum
Gesamt Geleit und Amt Orlamünde
1536/37
7
47 fl. 01 gr.
1537
8
20 fl. 18 gr.
9
32 fl. 17 gr.
10
37 fl. 15 gr.
1537/38 1538/39
2 fl. 08 gr.
2 fl. 14 gr.
1 fl. 11 gr.
1539/40
4 fl. 11 gr.
2 fl. 04 gr.
5 fl. 06 gr.
1540/41
10 fl. 00 gr.
5 fl. 05 gr.
9 fl. 03 gr.
1541/42
3 fl. 10 gr.
1 fl. 14 gr.
1 fl. 07 gr.
1543/44
4 fl. 00 gr.
6 gr.
1 fl. 14 gr.
1544/45 1548/49
42 fl. 05 gr. 61 fl. 15 gr. 16
34 fl. 04 gr. 33 fl. 06 gr. 45 fl. 04 gr.
6 fl. 02 gr.
2 fl. 08 gr.
5 fl. 13 gr.
47 fl. 11 gr.
1554
35 fl. 18 gr.
1573/74
45 fl. 09 gr.
18
39. GELEIT UND A MT ORLAMÜNDE
709
Anmerkungen Geleit und Amt Orlamünde 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
11 12 13 14 15 16 17 18
Abgerechnet wurden 3 Jahre 46 Wochen. 37 Wochen. 18 Wochen. 34 Wochen. Von 8 Zollen an einzelnen Pfennigen gefallen. Alle drei verlassen; müssen auf ir eigen Leistung und ane zuthun des Ampts die Wege jerlichen bessern, darzu gibt man inen Holtz. Die restlichen 32 fl. 1 gr. kamen von den übrigen 5 Dörfern ein; den Zoll mussten die Untertanen von ihren erkauften Gutern, liegend und farend, zahlen. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.). Errechnet nach den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1538/39. Diese gemelte funf Zolle geben die Underthanen von ihren erkauften Guethern, liegend und farend, nichts ausgeschlossen, auch von Getrencke, von jden ß 4 n d., steigt und felt und sint obbemelte 8 Zolle gestiegen 4 fl. 19 gr. Ist der Wirtin also verlassen, dargegen mus sie die Wege uf iren Costen halten. Die Gemeinde zu Engerda von Zoll und der Schenckstatt, also verlassen. Dem Wirte daselbst verlassen, muß dafür die Wege auf seine Kosten erhalten. Verlassen, das Amt gibt das Holz zur Ausbesserung der Straßen. Davon ist der Sold des Geleitsmanns von 1 fl. 1 gr. abgezogen. Und wann der Wein aus den Dorfern sere abgefurt wirt, so steiget der Zoll so viel mehr, nach dem der meiste Zolh auf dem Weine stehet. 20 gr. Besoldung abgezogen. Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 18.11.1554).
710
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
40. Amt Oschatz
Zeitraum
Pferdegeleit
Geldgeleit
Strehla
14.03.1483 – 02.04.1484
248 fl. 06 gr.
218 fl. 13 gr.
39 fl. 04 gr.
02.04.1484 – 22.02.1485
265 fl. 19 gr.
234 fl. 11 gr.
1 2
Anmerkungen Amt Oschatz 1 2
49 Wochen. 48 Wochen 4 Tage.
711
41. GELEIT PAUSA
41. Geleit Pausa
Zeitraum 11.03.1483 – 11.03.1484
3 fl. 06 gr.
12.03.1484 – 20.02.1485
4 fl. 17 gr.
1
03.07.1485 – 22.02.1486
4 fl. 20 gr.
2
23.02.1489 – 06.01.1490
6 fl. 18 gr.
1497/98
5 fl. 20 gr.
1498/99
8 fl. 01 gr.
1499/00
6 fl. 14 gr.
1501/02
3 fl. 05 gr.
1502/03
3 fl. 09 gr.
1503/04
4 fl. 06 gr.
1504/05
2 fl. 08 gr.
1506/07
3 fl. 17 gr.
1507/08
3 fl. 12 gr.
1508/09
2 fl. 08 gr.
1522/23
3 fl. 03 gr.
1535/36
2 fl. 18 gr.
Anmerkungen Geleit Pausa 1 2
Einnahme
33 Wochen. 46 Wochen.
712
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
42. Geleit Pegau
Zeitaum
Zoll
1482?
1
57 fl. 03 gr.
16.03.1483 – 21.03.1484
14 fl. 15 gr.
97 fl. 15 gr.
22.03.1484 – 13.02.1485
15 fl. 07 gr.
91 fl. 00 gr.
Anmerkungen Geleit Pegau 1
Geleit
Es sollte aber mehr sein.
713
43. A MT PIRNA
43. Amt Pirna
Zeitraum
Pirna
Dohna
Ploschwitz
01.06.1483 – 31.05.1484
91 fl. 07 gr.
1 fl. 00 gr.
3 fl. 05 gr.
01.06.1484 – 27.02.1485
48 fl. 00 gr.
12 gr.
1 fl. 12 gr.
Zeitraum
Rathen
Königstein
Kunersdorf
01.06.1483 – 31.05.1484
76 fl. 20 gr.
103 fl. 14 gr.
1 gr.
01.06.1484 – 27.02.1485
54 fl. 03 gr.
71 fl. 00 gr.
1
1
Anmerkungen Amt Pirna 1
39 Wochen.
714
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
44. Amt Plauen
Zeitraum 1
Wagengeleit
Brückengeleit
Viehzoll
Reitendes Geleit
1471/72
1476/77 1479/80 11.03.1483 – 10.03.1484
23 fl. 04 gr.
7 fl. 05 gr.
36 fl. 08 gr.
9 fl. 06 gr.
11.03.1484 – 20.02.1485
14 fl. 16 gr.
6 fl. 05 gr.
43 fl. 18 gr.
11 fl. 14 gr.
03.07.1485 – 21.02.1486
15 fl. 11 gr.
5 fl. 10 gr.
24 fl. 09 gr.
7 fl. 12 gr.
28 fl. 20 gr.
6 fl. 20 gr.
50 fl. 08 gr.
1496/97
47 fl. 06 gr.
8 fl. 18 gr.
19 fl. 08 gr.
2 fl. 08 gr.
1497/98
44 fl. 11 gr.
8 fl. 09 gr.
20 fl. 06 gr.
4 fl. 06 gr.
1498/99
54 fl. 10 gr.
12 fl. 14 gr.
20 fl. 18 gr.
5 fl. 00 gr.
1499/1500
38 fl. 05 gr.
9 fl. 19 gr.
12 fl. 16 gr.
4 fl. 11 gr.
1501/02
27 fl. 16 gr.
8 fl. 01 gr.
34 fl. 09 gr.
3 fl. 02 gr.
1502/03
29 fl. 13 gr.
24 fl. 12 gr.
29 fl. 10 gr.
1503/04
47 fl. 13 gr.
17 fl. 13 gr.
19 fl. 15 gr.
6 fl. 13 gr.
1504/05
32 fl. 05 gr.
14 fl. 03 gr.
16 fl. 07 gr.
4 fl. 01 gr.
1505/06
37 fl. 15 gr.
10 fl. 11 gr.
21 fl. 15 gr.
5 fl. 20 gr.
1506/07
29 fl. 00 gr.
9 fl. 06 gr.
53 fl. 18 gr.
5 fl. 20 gr.
1507/08
27 fl. 15 gr.
8 fl. 17 gr.
28 fl. 17 gr.
3 fl. 02 gr.
1508/09
34 fl. 12 gr.
10 fl. 06 gr.
22 fl. 16 gr.
4 fl. 11 gr.
4 fl. 07 gr.
1 fl. 04 gr.
1487/88 22.02.1489 – 21.09.1490 1489/90 1490/91 1491/92 1492/93
1509/10 1510/11 1511/12 1520/21 1522/23
14 fl. 17 gr. 35 fl. 20 gr.
13 fl. 04 gr.
715
44. A MT PLAUEN
Zeitraum
Wagengeleit
Brückengeleit
Viehzoll
1523/24
38 fl. 10 gr.
13 fl. 07 gr.
3 fl. 08 gr.
15 gr.
1524/25
30 fl. 20 gr.
10 gr.
1525/26
2
Reitendes Geleit
54 fl. 06 gr.
1527/28
41 fl. 11 gr.
13 fl. 19 gr.
63 fl. 13 gr.
1528/29
53 fl. 07 gr.
12 fl. 12 gr.
31 fl. 11 gr.
1529/30
44 fl. 02 gr.
12 fl. 07 gr.
37 fl. 08 gr.
1531/32
32 fl. 18 gr.
12 fl. 09 gr.
5
1532/33
35 fl. 01 gr.
14 fl. 01 gr.
31 fl. 18 gr.
1533/34
39 fl. 15 gr.
14 fl. 12 gr.
vacat
42 fl. 09 gr.
13 fl. 03 gr.
22 fl. 13 gr.
1537/38
34 fl. 17 gr.
13 fl. 16 gr.
4 fl. 11 gr.
20 gr.
1538/39
44 fl. 06 gr.
12 fl. 09 gr.
4 fl. 08 gr.
10 gr.
1539
18 fl. 17 gr.
7 fl. 03 gr.
6 fl. 11 gr.
1539/40
34 fl. 19 gr.
13 fl. 20 gr.
7 fl. 07 gr.
1540/41
29 fl. 20 gr.
16 fl. 09 gr.
15 gr.
7 fl. 12 gr.
1535/36 1536/37 7
8
6
4 fl. 01 gr.
1537
1541/42
9
34 fl. 20 gr.
10
14 fl. 08 gr.
9 gr. 11
1 fl. 01 gr.
1542/43
38 fl. 00 gr.
12 fl. 19 gr.
6 fl. 01 gr.
1543/44
28 fl. 12 gr.
15 fl. 12 gr.
2 fl. 05 gr.
1544/45
34 fl. 14 gr.
13 fl. 14 gr.
1 fl. 09 gr.
Zeitraum
Gesamt Amt Plauen
1471/72
117 fl. 15 gr.
1476/77
83 fl. 19 gr.
1479/80
97 fl. 14 gr.
11.03.1483 – 10.03.1484
76 fl. 02 gr.
11.03.1484 – 20.02.1485
76 fl. 10 gr.
03.07.1485 – 21.02.1486
53 fl. 00 gr.
1
716
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Gesamt Amt Plauen
1487/88
131 fl. 05 gr.
22.02.1489 – 21.09.1490
86 fl. 06 gr.
1489/90
108 fl. 08 gr.
1490/91
123 fl. 09 gr.
1491/92
183 fl. 17 gr.
1492/93
155 fl. 08 gr.
1496/97
77 fl. 19 gr.
1497/98
77 fl. 11 gr.
1498/99
93 fl. 00 gr.
1499/1500
65 fl. 09 gr.
1501/02
73 fl. 07 gr.
1502/03
83 fl. 14 gr.
1503/04
91 fl. 12 gr.
1504/05
66 fl. 16 gr.
1505/06
75 fl. 20 gr.
1506/07
98 fl. 02 gr.
1507/08
68 fl. 09 gr.
1508/09
72 fl. 03 gr.
1509/10
83 fl. 11 gr.
1510/11
51 fl. 20 gr.
1511/12
72 fl. 04 gr.
1520/21 1522/23
54 fl. 14 gr.
1523/24
55 fl. 08 gr.
1524/25 1525/26 1527/28 1528/29
3
135 fl. 07 gr.
1529/30
4
110 fl. 07 gr.
1531/32
112 fl. 11 gr.
71 fl. 17 gr.
1532/33 1533/34
66 fl. 15 gr.
1535/36
71 fl. 19 gr.
1536/37
82 fl. 05 gr.
717
44. A MT PLAUEN
Zeitraum
Gesamt Amt Plauen
1537
34 fl. 17 gr.
1537/38
59 fl. 20 gr.
7
1538/39
68 fl. 19 gr.
1539
35 fl. 05 gr.
8
1539/40
70 fl. 11 gr.
1540/41
172 fl. 12 gr.
1541/42
12
57 fl. 01 gr.
1542/43
62 fl. 07 gr.
1543/44
51 fl. 16 gr.
1544/45
54 fl. 13 gr.
Anmerkungen Amt Plauen 1
Angaben nach Schock bei Ernst PIETSCH, Der Rückgang von Handel und Verkehr des sächsischen Vogtlandes im 16. Jahrhundert, in: Mitteilungen des Vereins für vogtländische Geschichte und Altertumskunde zu Plauen 33 (1923), S. 9-22, hier S. 12, umgerechnet in Guldenwährung. 2 Von Geleit und Zoll. 3 Incl. 10 gr. reitend Geleit. 4 Incl. 15 gr. reitend Geleit. 5 Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1432/33. 6 Incl. 4 fl. 1 gr. für reitend Geleit. Gibt einer 5 gr., viere 20 gr. und was darüber, er sein viel oder wenig, geben sie altem hergebrachten Gebrauch nicht mehr dann 20 gr. 7 Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 29.11.). 8 Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 29.11.). 9 Gibt ein Zin- oder Zentnerwagen, der Guthere füret, 3 gr., und ein ander gemeiner Lastwagen 1 ½ gr. laut des Erbbuchs. 10 Eingeschlossen die beiden Zolhe zu Theyma und Taltitz. 11 Gibt ein Ochs 4, ein Kuhe 3 d., ein Mastschwein 4 und ein Magerschwein 3 d. 12 Incl. 5 gr. für reitendt Gelaite, gibt ein Reitender, der solichs begeret 5 gr. Wirdet selten gesucht.
718
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
45. Amt Ronneburg Zeitraum
Geleit
09.02.1483 – 29.02.1484
31 fl. 09 gr.
01.03.1484 – 22.02.1485
9 fl. 03 gr.
Kehrzoll1 Viehzoll
Linda / Poppeln
1498/99
12 fl. 00 gr.
5 fl. 12 gr.
1499/1500
25 fl. 09 gr.
7 fl. 10 gr.
1501/02
41 fl. 06 gr.
1 fl. 10 gr.
1503/04
27 fl. 06 gr.
3 fl. 12 gr.
3 fl. 16 gr.
8 fl. 03 gr.
1504/05
24 fl. 11 gr.
2 fl. 05 gr.
6 fl. 05 gr.
7 fl. 06 gr.
1505/06
28 fl. 10 gr.
1 fl. 19 gr.
4 fl. 14 gr.
6 fl. 12 gr.
1506/07
18 fl. 03 gr.
1 fl. 08 gr.
6 fl. 19 gr.
6 fl. 12 gr.
1507/08
18 fl. 13 gr.
1 fl. 12 gr.
2 fl. 08 gr.
6 fl. 12 gr.
1508/09
19 fl. 12 gr.
2 fl. 07 gr.
2 fl. 20 gr.
2
6 fl. 12 gr.
Anmerkungen Amt Ronneburg 1 2
Keherzoll von dem Volke, das zieht im Amte hin und wider. Linda 4 fl. 9 gr. und Poppel 1 fl. 9 gr. also verlassen. 15 gr. gibt ein Bauer zu Stegen, ist also ein ganz Jahr des Gelaits gefreyt, fheret alleine mit einem Karren.
719
46. A MT SAALFELD
46. Amt Saalfeld
Zeitraum
Thierschneck
29.09.1483 – 30.09.1484
Eisenberg
Bürgel
77 fl. 11 gr.
6 fl. 18 gr.
22.02.1489 – 22.02.1490
116 fl. 15 gr.
3 fl. 09 gr.
1496/97
168 fl. 11 gr.
6 fl. 09 gr.
12 fl. 13 gr.
1497/98
170 fl. 12 gr.
5 fl. 17 gr.
8 fl. 09 gr.
1498/99
195 fl. 14 gr.
7 fl. 18 gr.
8 fl. 13 gr.
1499/1500
156 fl. 19 gr.
6 fl. 04 gr.
11 fl. 12 gr.
1501/02
127 fl. 16 gr.
19 fl. 13 gr.
13 fl. 05 gr.
1502/03
147 fl. 00 gr.
9 fl. 16 gr.
12 fl. 01 gr.
1503/04
142 fl. 19 gr.
22 fl. 18 gr.
13 fl. 09 gr.
1504/05
182 fl. 17 gr.
12 fl. 19 gr.
15 fl. 05 gr.
1505/06
165 fl. 11 gr.
8 fl. 08 gr.
8 fl. 02 gr.
1506/07
138 fl. 15 gr.
5 fl. 15 gr.
7 fl. 14 gr.
1507/08
154 fl. 02 gr.
6 fl. 19 gr.
4 fl. 20 gr.
1508/09
110 fl. 05 gr.
3 fl. 00 gr.
4 fl. 02 gr.
1509/10
132 fl. 15 gr.
7 fl. 17 gr.
5 fl. 05 gr.
1522/23
109 fl. 12 gr.
3 fl. 16 gr.
3 fl. 11 gr.
1523/24
97 fl. 16 gr.
4 fl. 17 gr.
3 fl. 10 gr.
1532/33
173 fl. 09 gr.
2 fl. 10 gr.
6 fl. 09 gr.
1533/34
200 fl. 17 gr.
1 fl. 08 gr.
6 fl. 02 gr.
1535/36
165 fl. 18 gr.
3 fl. 04 gr.
16 fl. 10 gr.
1536/37
212 fl. 18 gr.
6 fl. 11 gr.
12 fl. 00 gr. 10 fl. 10 gr.
1
01.10.1484 – 27.02.1485
2
28.02.1485 – 03.07.1485
8 fl. 16 gr.
1525/26 1527/28
7
1537 223 fl. 04 gr.
6 fl. 17 gr.
1538/39
191 fl. 10 gr.
13 fl. 02 gr.
1538/39
248 fl. 18 gr.
8 fl. 12 gr.
1539/40
177 fl. 15 gr.
3 fl. 18 gr.
6 fl. 15 gr.
1540/41
239 fl. 01 gr.
6 fl. 05 gr.
15 fl. 07 gr.
1537/38 9
8
7 fl. 09 gr.
720
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Thierschneck
Eisenberg
1541/42
188 fl. 18 gr.
4 fl. 13 gr.
7 fl. 18 gr.
1542/43
198 fl. 07 gr.
6 fl. 02 gr.
2 fl. 12 gr.
1543/44
242 fl. 07 gr.
4 fl. 19 gr.
3 fl. 14 gr.
1544/45
219 fl. 07 gr.
3 fl. 01 gr.
1 fl. 15 gr.
1556/57
177 fl. 12 gr.
5 fl. 10 gr.
12 fl. 05 gr.
1557/58
183 fl. 02 gr.
6 fl. 14 gr.
11 fl. 13 gr.
1558/59
211 fl. 01 gr.
5 fl. 07 gr.
8 fl. 18 gr.
1559/60
195 fl. 00 gr.
6 fl. 01 gr.
8 fl. 02 gr.
1560/61
209 fl. 03 gr.
3 fl. 00 gr.
8 fl. 13 gr.
1561/62
181 fl. 03 gr.
5 fl. 05 gr.
10 fl. 15 gr.
1562/63
180 fl. 10 gr.
4 fl. 02 gr.
3 fl. 19 gr.
1573/74
202 fl. 10 gr.
8 fl. 10 gr.
4 fl. 04 gr.
12
Bürgel
1554
Zeitraum 29.09.1483 – 30.09.1484
Hermsdorf
Königshofen
Gesamt Amt Saalfeld
12 fl. 10 gr.
105 fl. 13 gr.
1
01.10.1484 – 27.02.1485
50 fl. 16 gr.
2
28.02.1485 – 03.07.1485
66 fl. 14 gr.
22.02.1489 – 22.02.1490
2 fl. 05 gr.
1496/97
10 fl. 15 gr.
198 fl. 06 gr.
1497/98
8 fl. 20 gr.
193 fl. 16 gr.
122 fl. 08 gr.
3
1498/99
7 fl. 04 gr.
219 fl. 07 gr.
1499/1500
10 fl. 09 gr.
185 fl. 02 gr.
1501/02
14 fl. 13 gr.
175 fl. 05 gr.
1502/03
10 fl. 14 gr.
179 fl. 10 gr.
1503/04
15 fl. 14 gr.
194 fl. 18 gr.
1504/05
16 fl. 18 gr.
227 fl. 17 gr.
1505/06
11 fl. 02 gr.
193 fl. 02 gr.
1506/07
6 fl. 02 gr.
158 fl. 04 gr.
1507/08
9 fl. 18 gr.
175 fl. 17 gr.
1508/09
6 fl. 08 gr.
123 fl. 15 gr.
1509/10
4 fl. 06 gr.
150 fl. 01 gr.
721
46. A MT SAALFELD
Zeitraum
Hermsdorf
1522/23
1 fl. 17 gr.
1523/24
3 fl. 17 gr.
Königshofen
Gesamt Amt Saalfeld 117 fl. 14 gr. 109 fl. 18 gr.
1525/26
4
103 fl. 00 gr.
1527/28
5
121 fl. 19 gr.
1532/33
7 fl. 04 gr.
4 fl. 18 gr.
194 fl. 08 gr. 212 fl. 17 gr.
1533/34
20 gr.
3 fl. 12 gr.
1535/36
3 fl. 14 gr.
17 fl. 12 gr.
1536/37
2 fl. 12 gr.
12 fl. 08 gr.
3 fl. 17 gr.
7 fl. 12 gr.
1538/39
5 fl. 06 gr.
6 fl. 01 gr.
1539/40
3 fl. 07 gr.
9 fl. 03 gr.
200 fl. 16 gr.
1540/41
5 fl. 16 gr.
11 fl. 19 gr.
278 fl. 06 gr.
7
1537
246 fl. 07 gr. 157fl 11 gr.
1537/38 9
209 fl. 19 gr. 6
251 fl. 18 gr.
1538/39
204 fl. 17 gr. 10
276 fl. 04 gr.
5 fl. 15 gr.
8 fl. 12 gr.
215 fl. 13 gr.
1542/43
4 fl. 06 gr.
6 fl. 06 gr.
217 fl. 12 gr.
1543/44
2 fl. 18 gr.
3 fl. 17 gr.
257 fl. 12 gr.
1544/45
2 fl. 18 gr.
5 fl. 06 gr.
231 fl. 15 gr.
1541/42
12
11
1554
109 fl. 17 gr.
1556/57
7 fl. 16 gr.
9 fl. 20 gr.
1557/58
6 fl. 12 gr.
8 fl. 10 gr.
216 fl. 09 gr.
1558/59
7 fl. 07 gr.
5 fl. 03 gr.
237 fl. 15 gr.
1559/60
4 fl. 06 gr.
4 fl. 20 gr.
218 fl. 08 gr.
1560/61
5 fl. 15 gr.
2 fl. 20 gr.
229 fl. 09 gr.
1561/62
7 fl. 13 gr.
3 fl. 04 gr.
207 fl. 19 gr.
1562/63
7 fl. 13 gr.
4 fl. 14 gr.
200 fl. 16 gr.
1573/74
7 fl. 10 gr.
37 fl. 01 gr.
259 fl. 14 gr.
13
210 fl. 00 gr.
722
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Anmerkungen Amt Saalfeld 1 2 3 4 5 6 7
8 9 10
11 12 13
22 Wochen. 18 Wochen. Zuzüglch 13 fl. 2 gr. Geleit, gibt der Rat (von Eisenberg) für naumburgisch Bier. Von den 4 Geleiten, welche dem Amt zustendig sind. Ebenso. Inclusive 12 fl. 5 gr. von Viehgeleit diß Jar. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537): Von den Geleiten. Ausgabe: 13 fl. 15 gr. zu Besserung der Landstraßen incl. 10 fl. 10 gr. vorein Acker darzu erkauft. 17 fl 18 gr. zu Rechtfertigung eines Gefangenen. Incl. 5 fl. 20 gr. Viehgeleit. Elisabeth 1538 bis Walburgis 1539 (19.11.1538 – 30.04.151539). Die Beigeleite sind insgesamt berechnet worden. 27 fl. Amtmann zu Weißenfels für 90 Stämme Bauholz zum Schloßbau. Als Entlohnung erhält der Geleitsmann zu Thierschneck 10 fl. und nun als Zulage 5 fl., daß er das Geleite hinfort beschreiben soll. Verlassen, gibt aldo ein Pferdt einen neuen d. Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 19.11.1554). Von den Gelaiten. 210 fl. wurden errechnet, die Amtsrechnung vermerkt aber die Summe von 241 fl. 17 gr.
723
47. GELEIT SACHSENBURG
47. Geleit Sachsenburg
Zeitraum 1
Einnahmen
29.09.1469 – 1470
66 fl. 14 gr.
1470/71
95 fl. 20 gr.
1471/72
105 fl. 01 gr.
1472/73
98 fl. 12 gr.
1473/74
106 fl. 19 gr.
1474/75
84 fl. 20 gr.
1475/76
98 fl. 02 gr.
1476/77
95 fl. 05 gr.
1477/78
95 fl. 05 gr.
1478/79
95 fl. 05 gr.
1479/80
95 fl. 05 gr.
1480/81
95 fl. 05 gr.
1481/82
25 fl. 15 gr.
22.01.1482 – 29.09.1482
95 fl. 05 gr.
30.09.1482 – 11.06.1483
47 fl. 13 gr.
13.06.1484 – 22.02.1485
69 fl. 10 gr.
23.02.1485 – 04.07.1485
31 fl. 18 gr.
2
1534/35
622 fl. 18 gr.
1543/44
630 fl. 18 gr.
3
01.05.1554 – 18.11.1554
415 fl. 05 gr.
4
19.11.1555 – 30.04.1556
131 fl. 13 gr.
5
01.05.1556 – 18.11.1556
426 fl. 17 gr.
6
19.11.1556 – 30.04.1557
137 fl. 06 gr.
1556/57
564 fl. 02 gr.
7
01.05.1557 – 18.11.1557
371 fl. 09 gr.
8
19.11.1557 – 30.04.1558
156 fl. 19 gr.
1557/58
529 fl. 07 gr.
19.11.1558 – 30.04.1559
159 fl. 15 gr.
10
19.11.1559 – 30.04.1560
95 fl. 04 gr.
11
19.11.1560 – 30.04.1561
108 fl. 15 gr.
9
724
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Einnahmen
12
19.11.1561 – 30.04.1562
116 fl. 08 gr.
13
01.05.1562 – 18.11.1562
271 fl. 00 gr.
14
19.11.1563 – 30.04.1564
107 fl. 04 gr.
1563/64
354 fl. 04 gr.
01.05.1570 – 15.02.1571
438 fl. 03 gr.
15
Anmerkungen Geleit Sachsenburg 1
2
3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Hat das Geleit im 1. Jahr getragen; zuvor waren es 95 fl. 5 gr. Man hat aber dem Geleitsmann 28 fl. 12 gr. gegeben, damit er die Brücke bauen kann, die zerbrochen und dadurch die Straße 15 Wochen unbenutzbar war. Es handelt sich um eine Abrechnung vom 29.09.1469 bis 22.01.1482, d. h. für 12 Jahre und 16 Wochen. Die konkreten jährlichen Abrechnungstermine lassen sich nicht ermitteln. Die konstanten Einnahmen der letzten 5 Jahre lassen vermuten, dass das Geleit verpachtet war. Die Angaben zu 1534/35 und 1543/44 nach Woldemar GOERLITZ, Staat und Stände unter den Herzögen Albrecht und Georg 1485 – 1539 (Aus den Schriften der Sächsischen Kommission für Geschichte, Bd. 32) Leipzig 1928, S. 72. Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 18.11.1556). Elisabeth 1555 bis Walburgis 1556 (19.11.1555 – 30.04.1556). Walburgis bis Elisabeth 1556 (01.05. – 18.11.1556). Elisabeth 1556 bis Walburgis 1557 (19.11.1556 – 30.04.1557). Walburgis 1557 bis Elisabeth 1557 (01.05. – 18.11.1557). Elisabeth 1557 bis Walburgis 1558 (19.11.1557 – 30.04.1558). Elisabeth 1558 bis Walburgis 1559 (19.11.1558 – 30.04.1559). Elisabeth 1559 bis Walburgis 1560 (19.11.1559 – 30.04.1560). Elisabeth 1560 bis Walburgis 1561 (19.11.1560 – 30.04.1561). Elisabeth 1561 bis Walburgis 1562 (19.11.1561 – 30.04.1562). Walburgis 1562 bis Elisabeth 1562 (01.05. – 18.11.1562). Elisabeth 1563 bis Walburgis 1564 (19.11.1563 – 30.04.1564). 41 Wochen.
725
48. GELEIT SANGERHAUSEN
48. Geleit Sangerhausen
Zeitraum 03.02.1482 – 02.02.1483
168 fl. 15 gr.
1
03.02.1484 – 02.02.1485
138 fl. 11 gr.
2
03.02.1485 – 22.02.1485
6 fl. 06 gr.
3
23.02.1485 – 10.07.1485
46 fl. 13 gr.
Anmerkungen Geleit Sangerhausen 1 2 3
Einnahmen
Dazu 9 fl. 11 gr. Geleit an der Warte zu Alsenborn. 3 Wochen. 20 Wochen.
726
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
49. Amt Schellenberg
Zeitraum
Schellenberg
Zschopau
Oedran
30.03.1483 – 28.03.1485
5 fl. 01 gr.
18 fl. 02 gr.
23 fl. 17 gr.
29.03.1484 – 22.02.1485
5 fl. 05 gr.
17 fl. 08 gr.
20 fl. 06 gr.
Zeitraum
Kemnitz
Kunersdorf
30.03.1483 – 28.03.1485
3 fl. 15 gr.
10 gr.
29.03.1484 – 22.02.1485
4 fl. 04 gr.
4 gr.
727
50. GELEIT SCHWEINITZ
50. Geleit Schweinitz
Zeitraum
Pferdegeleit / Zentnerware
29.02.1484 – 28.02.1485
121 fl. 01 gr.
29.02.1485 – 22.02.1486
81 fl. 19 gr.
22.02.1489 – 28.03.1490
60 fl. 02 gr.
1
2
1496/97 1497/98
4
5
111 fl. 00 gr. 3
114 fl. 06 gr.
1498/99
114 fl. 06 gr.
1499/1500
82 fl. 19 gr.
1501/02
111 fl. 11 gr.
1502/03
80 fl. 19 gr.
1503/04
106 fl. 04 gr.
1504/05
83 fl. 09 gr.
1505/06
99 fl. 15 gr.
1506/07
91 fl. 15 gr.
1507/08
106 fl. 05 gr.
1508/09
76 fl. 08 gr.
1509/10
67 fl. 14 gr.
25.11.1510 – 30.04.1511
76 fl. 07 gr.
1511/12
44 fl. 01 gr.
1512/13
43 fl. 17 gr.
1513/14
55 fl. 11 gr.
1514/15
45 fl. 19 gr.
1515/16
62 fl. 01 gr.
1516/17
62 fl. 05 gr.
1518/19
74 fl. 13 gr.
1519/20
67 fl. 02 gr.
01.05.1520 – 14.07.1520
11 fl. 07 gr.
1520/21
72 fl. 01 gr.
1524/25
76 fl. 13 gr.
1525/26
74 fl. 09 gr.
1526/27
95 fl. 06 gr.
1527/28
77 fl. 13 gr.
728
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Pferdegeleit / Zentnerware
1528/29
102 fl. 12 gr.
1529/30
77 fl. 10 gr.
1530/31
6
87 fl. 08 gr.
1531/32
7
60 fl. 15 gr.
1532/33
75 fl. 08 gr.
1533/34
69 fl. 18 gr.
1534
39 fl. 08 gr.
8
1534/35
72 fl. 13 gr.
1535
41 fl. 17 gr.
9
1535/36 1536/37
82 fl. 15 gr. 10
101 fl. 13 gr.
1537
11
50 fl. 07 gr.
1537/38
84 fl. 08 gr.
1538
55 fl. 11 gr.
12
1538/39
13
102 fl. 03 gr.
1539
52 fl. 02 gr.
14
1539/40
106 fl. 08 gr.
15
1540 16
114 fl. 01 gr.
1544/45
19
112 fl. 17 gr.
1545/46
20
126 fl. 15 gr.
1540/41 17
1541
18
1543
1543/44
50. GELEIT SCHWEINITZ
729
Anmerkungen Geleit Schweinitz 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
51 Wochen 2 Tage. 57 Wochen. Also verlassen. 22 Wochen. 11 Wochen. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1531/32. Wegen der Fhur, das sie uber den fleming faren, dz in nassen Jaren nit geschicht. Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). Walburgis bis Elisabeth 1535 (01.05. – 19.111535). Incl. 14 fl. 6 gr. Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). Exclus 20 fl. 3 gr., die die heubergischen fleischer dis Jar frey getrieben, incl. 13 fl. 7 gr. Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Incl. 10 fl. 17 gr. Viehgeleit. Von einem Pferde 1 gr., wenn er ledig fert, incl. 9 fl. 16 gr. Viehgeleit. Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541); Pferde- und Viehzoll. Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543); Pferde- und Viehzoll. Incl. 7 fl. 18 gr. Viehgeleit. Incl. 20 fl. 11 gr. Viehgeleit.
730
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
51. Amt Tenneberg-Tambach
Zeitraum 1522/23
Tambach
Friedrichroda
Gesamt
60 fl. 20 gr.
60 fl. 20 gr.
1527/28
60 fl. 20 gr.
60 fl. 20 gr.
1528/29
60 fl. 20 gr.
60 fl. 20 gr.
1529/30
60 fl. 20 gr.
60 fl. 20 gr.
1532/33
60 fl. 20 gr.
60 fl. 20 gr.
1533/34
60 fl. 20 gr.
60 fl. 20 gr.
1535/36
57 fl. 17 gr.
8 fl. 15 gr.
1536/37
52 fl. 01 gr.
6 fl. 10 gr.
1
2
66 fl. 11 gr. 62 fl. 11 gr.
3
28 fl. 12 gr. 87 fl. 18 gr.
1537
28 fl. 12 gr.
1537/38
84 fl. 12 gr.
4 fl. 10 gr.
1538/39
79 fl. 07 gr.
8 fl. 11 gr.
4
1539
22 fl. 18 gr.
1539/40
63 fl. 17 gr.
10 fl. 13 gr.
6
1540/41
74 fl. 09 gr.
8 fl. 16 gr.
89 fl. 09 gr.
91 fl. 15 gr.
8 fl. 06 gr.
100 fl. 00 gr.
5
1541/42
7
89 fl. 01 gr. 22 fl. 18 gr. 74 fl. 09 gr.
1542/43
46 fl. 14 gr.
46 fl. 14 gr.
1543/44
82 fl. 00 gr.
82 fl. 00 gr.
1544/45
75 fl. 11 gr.
75 fl. 11 gr.
1545/46
87 fl. 03 gr.
87 fl. 03 gr.
1546/47
56 fl. 02 gr.
1547/48
58 fl. 13 gr.
56 fl. 02 gr. 8
88 fl. 05 gr.
146 fl. 18 gr.
1548
32 fl. 11 gr.
1548/49
67 fl. 00 gr.
5 fl. 16 gr.
72 fl. 16 gr.
1549/50
103 fl. 14 gr.
12 fl. 14 gr.
116 fl. 06 gr.
1550/51
10
93 fl. 11 gr.
15 fl. 15 gr.
110 fl. 04 gr.
79 fl. 02 gr.
12 fl. 02 gr.
91 fl. 04 gr.
12
85 fl. 14 gr.
11 fl. 17 gr.
97 fl. 10 gr.
9
11
1551/52
1552/53
32 fl. 11 gr.
1553
48 fl. 20 gr.
1553/54
80 fl. 03 gr.
1554
59 fl. 07 gr.
1554/55
85 fl. 16 gr.
12 fl. 11 gr.
1555/56
85 fl. 18 gr.
8 fl. 11 gr.
84 fl. 08 gr.
93 fl. 09 gr.
13 fl. 18 gr.
107 fl. 06 gr.
13
14
1556/57
16
48 fl. 20 gr. 8 fl. 08 gr.
88 fl. 11 gr. 59 fl. 07 gr. 15
98 fl. 06 gr.
731
51. A MT TENNEBERG-TAMBACH
Zeitraum
Tambach
Friedrichroda
85 fl. 19 gr.
10 fl. 18 gr.
96 fl. 16 gr.
83 fl. 00 gr.
12 fl. 18 gr.
95 fl. 18 gr.
1559/60
73 fl. 19 gr.
13 fl. 12 gr.
87 fl. 10 gr.
1560/61
102 fl. 11 gr.
8 fl. 00 gr.
110 fl. 11 gr.
1561/62
87 fl. 13 gr.
14 fl. 05 gr.
101 fl. 18 gr.
1562/63
88 fl. 05 gr.
16 fl. 00 gr.
104 fl. 06 gr.
1557/58 1558/59
17
Gesamt
Anmerkungen Tenneberg-Tambach 1
Also verlassen.
2
Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1536/37. Zu den Angaben in der Geleitsordnung von 1535/36 ergibt sich allerdings eine erhebliche Differenz. Dort heißt es: 13 ß 17 gr. 3 d. 1 h (= 37 fl. 20 gr. 3 d. 1 h) vom Gelaite zum Tambach inculisis 3 ß 3 gr. 2 d. (= 8 fl. 15 gr. 2 d) vom Beigeleite zu Friderichenroda. Die Differenz beträgt also etwa 28 fl.
3
Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537).
4
29 ½ gr. für Salz zu den Solen oder Lacken uf dem Walde fur das Wilthpreth gebraucht.
5
Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539).
6
Weil die Wege boesse gewesen.
7
Ist ein Beigeleite und die Strassen aldo wirdet den meren Theil durch die Kerner gebauet.
8
Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1548/49.
9
Walburgis bis Elisabeth 1548 (01.05. – 19.11.1548).
10 Geleitsminderung aus dem, das die mansfeldischen Kupfer, so verschienes Jhares uf die Hutten Schwartzach gefurt, disses Jhares dahin nicht gebracht, sondern alle auf das Geleite Wiegendorf und forder uf die Hutte Ludersdorf gefurt worden. 11 Geleitsminderung von wegen des Kriegsvolckes, so vor Erfurt und Muelhausen gelegen, auch sonsten der Kriegsleufte halben. 12 Incl. 2 fl. 3 gr. Viehgeleit. 13 Walburgis bis Elisabeth 1553 (1.05. – 19.11.1553). 14 Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 19.11.1554). 15 Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1555/56. 16 Incl. 5 fl. 7 gr. ½ Buße. 17 Ausgeschlossen Buße.
732
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
52. Amt Torgau
Zeitraum
Geleit
Brückenzoll
Viehzoll
Wasserzoll
1
25.02.1482 – 28.08.1482
52 fl. 11 gr.
110 fl. 14 gr.
9 fl. 03 gr.
51 fl. 17 gr.
2
25.11.1488 – 22.02.1490
101 fl. 10 gr.
226 fl. 00 gr.
10 fl. 06 gr.
47 fl. 05 gr.
1496/97
115 fl. 14 gr.
246 fl. 09 gr.
29 fl. 03 gr.
35 fl. 04 gr.
1497/98
106 fl. 06 gr.
198 fl. 15 gr.
26 fl. 11 gr.
13 fl. 11 gr.
1498/99
94 fl. 03 gr.
155 fl. 01 gr.
7 fl. 16 gr.
18 fl. 10 gr.
1499/1500
136 fl. 18 gr.
156 fl. 18 gr.
12 fl. 14 gr.
40 fl. 06 gr.
1501/02
117 fl. 07 gr.
216 fl. 08 gr.
12 fl. 19 gr.
55 fl. 01 gr.
1502/03
122 fl. 07 gr.
178 fl. 03 gr.
10 fl. 19 gr.
29 fl. 17 gr.
1503/04
95 fl. 00 gr.
194 fl. 11 gr.
11 fl. 12 gr.
33 fl. 19 gr.
1504/05
90 fl. 05 gr.
178 fl. 18 gr.
8 fl. 09 gr.
71 fl. 18 gr.
1505/06
127 fl. 14 gr.
233 fl. 18 gr.
25 fl. 20 gr.
41 fl. 03 gr.
1506/07
201 fl. 13 gr.
273 fl. 17 gr.
14 fl. 16 gr.
84 fl. 14 gr.
1507/08
181 fl. 02 gr.
271 fl. 08 gr.
17 fl. 12 gr.
57 fl. 01 gr.
1508/09
242 fl. 13 gr.
289 fl. 09 gr.
16 fl. 11 gr.
98 fl. 18 gr.
1509/10
180 fl. 19 gr.
224 fl. 19 gr.
8 fl. 16 gr.
38 fl. 15 gr.
1513/14
210 fl. 20 gr.
242 fl. 07 gr.
45 fl. 05 gr.
71 fl. 18 gr.
1514/15
198 fl. 05 gr.
214 fl. 08 gr.
14 fl. 08 gr.
118 fl. 17 gr.
3
1511/12 1512/13
1515/16
218 fl. 13 gr.
228 fl. 02 gr.
32 fl. 06 gr.
120 fl. 00 gr.
1516
129 fl. 11 gr.
136 fl. 19 gr.
9 fl. 19 gr.
21 fl. 03 gr.
9
1517
140 fl. 02 gr.
123 fl. 16 gr.
4 fl. 08 gr.
17 fl. 03 gr.
1516/17
269 fl. 13 gr.
258 fl. 16 gr.
14 fl. 06 gr.
38 fl. 06 gr.
1517/18
249 fl. 15 gr.
277 fl. 06 gr.
21 fl. 18 gr.
90 fl. 08 gr.
1518/19
250 fl. 09 gr.
288 fl. 04 gr.
25 fl. 05 gr.
111 fl. 02 gr.
1519
118 fl. 09 gr.
156 fl. 16 gr.
18 fl. 07 gr.
75 fl. 15 gr.
1519/20
289 fl. 06 gr.
323 fl. 15 gr.
22 fl. 01 gr.
125 fl. 02 gr.
1522/23
422 fl. 01 gr.
370 fl. 08 gr.
25 fl. 06 gr.
120 fl. 00 gr.
1523/24
444 fl. 05 gr.
335 fl. 16 gr.
21 fl. 05 gr.
102 fl. 02 gr.
1524/25
380 fl. 07 gr.
313 fl. 09 gr.
20 fl. 07 gr.
137 fl. 11 gr.
1525/26
333 fl. 15 gr.
308 fl. 06 gr.
19 fl. 19 gr.
112 fl. 09 gr.
1526/27
340 fl. 07 gr.
319 fl. 13 gr.
25 fl. 13 gr.
131 fl. 06 gr.
10
11
733
52. A MT TORGAU
Zeitraum
Geleit
Brückenzoll
Viehzoll
Wasserzoll
1527/28
415 fl. 19 gr.
391 fl. 17 gr.
40 fl. 18 gr.
111 fl. 06 gr.
1528/29
405 fl. 04 gr.
319 fl. 04 gr.
39 fl. 06 gr.
77 fl. 11 gr.
1529/30
375 fl. 01 gr.
295 fl. 06 gr.
29 fl. 03 gr.
108 fl. 16 gr.
1530/31
345 fl. 05 gr.
344 fl. 09 gr.
31 fl. 20 gr.
185 fl. 01 gr.
1531/32
338 fl. 02 gr.
361 fl. 00 gr.
51 fl. 04 gr.
147 fl. 16 gr.
1532/33
317 fl. 20 gr.
325 fl. 10 gr.
56 fl. 14 gr.
158 fl. 14 gr.
1533/34
471 fl. 13 gr.
440 fl. 18 gr.
57 fl. 03 gr.
159 fl. 18 gr.
1534/35
321 fl. 18 gr.
445 fl. 07 gr.
27 fl. 09 gr.
159 fl. 10 gr.
1535/36
403 fl. 17 gr.
524 fl. 08 gr.
vacat
154 fl. 14 gr.
1536/37
483 fl. 10 gr.
521 fl. 07 gr.
76 fl. 05 gr.
164 fl. 14 gr.
12
1537
208 fl. 11 gr.
214 fl. 19 gr.
43 fl. 06 gr.
85 fl. 14 gr.
1537/38
489 fl. 03 gr.
482 fl. 20 gr.
66 fl. 04 gr.
140 fl. 19 gr.
13
1538
202 fl. 13 gr.
258 fl. 06 gr.
30 fl. 18 gr.
70 fl. 19 gr.
1538/39
471 fl. 08 gr.
465 fl. 03 gr.
40 fl. 17 gr.
110 fl. 07 gr.
14
1539
176 fl. 05 gr.
190 fl. 04 gr.
58 fl. 02 gr.
80 fl. 10 gr.
1539/40
388 fl. 16 gr.
420 fl. 10 gr.
80 fl. 08 gr.
151 fl. 00 gr.
1540/41
488 fl. 02 gr.
463 fl. 12 gr.
42 fl. 10 gr.
181 fl. 11 gr.
15
1543
210 fl. 16 gr.
220 fl. 13 gr.
18 fl. 09 gr.
141 fl. 11 gr.
1543/44
439 fl. 18 gr.
394 fl. 19 gr.
27 fl. 10 gr.
208 fl. 13 gr.
1544/45
448 fl. 02 gr.
434 fl. 09 gr.
37 fl. 16 gr.
238 fl. 06 gr.
Zeitraum
Fähre Prettin
Dommitzsch
Belgern
Schildau
16
1
25.02.1482 – 28.08.1482
10 fl. 06 gr.
11 fl. 11 gr.
2 fl. 10 gr.
2
25.11.1488 – 22.02.1490
41 fl. 18 gr.
37 fl. 03 gr.
11 fl. 11 gr.
1496/97 1497/98
63 fl. 15 gr.
1498/99
51 fl. 10 gr.
108 fl. 12 gr. von allen drei Beigeleiten 45 fl. 08 gr.
58 fl. 07 gr.
6 fl. 18 gr.
1499/1500
49 fl. 17 gr.
43 fl. 10 gr.
58 fl. 11 gr.
13 fl. 10 gr.
1501/02
58 fl. 06 gr.
52 fl. 15 gr.
65 fl. 15 gr.
18 fl. 07 gr.
1502/03
52 fl. 15 gr.
40 fl. 07 gr.
65 fl. 12 gr.
24 fl. 14 gr.
734
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Fähre Prettin
Dommitzsch
Belgern
Schildau
1503/04
46 fl. 04 gr.
1504/05
35 fl. 11 gr.
62 fl. 12 gr.
91 fl. 09 gr.
14 fl. 06 gr.
58 fl. 16 gr.
100 fl. 12 gr.
48 fl. 00 gr.
1505/06 1506/07
42 fl. 20 gr.
55 fl. 01 gr.
109 fl. 06 gr.
23 fl. 01 gr.
31 fl. 09 gr.
45 fl. 09 gr.
77 fl. 03 gr.
1507/08
47 fl. 11 gr.
70 fl. 13 gr.
84 fl. 06 gr.
8 fl. 12 gr.
1508/09
40 fl. 15 gr.
53 fl. 05 gr.
73 fl. 12 gr.
25 fl. 02 gr.
63 fl. 05 gr.
51 fl. 07 gr.
31 fl. 07 gr.
1509/10
4
48 fl. 13 gr.
1511/12
6
40 fl. 18 gr.
1512/13
5
10 fl. 19 gr.
60 fl. 20 gr.
1513/14
38 fl. 02 gr.
106 fl. 14 gr.
61 fl. 19 gr.
52 fl. 03 gr.
1514/15
7
45 fl. 13 gr.
113 fl. 00 gr.
72 fl. 12 gr.
45 fl. 04 gr.
1515/16
8
90 fl. 15 gr.
39 fl. 14 gr.
118 fl. 15 gr.
73 fl. 01 gr.
1516
70 fl. 14 gr.
50 fl. 03 gr.
20 fl. 01 gr.
1517
60 fl. 08 gr.
26 fl. 15 gr.
22 fl. 20 gr.
131 fl. 01 gr.
76 fl. 18 gr.
43 fl. 00 gr.
112 fl. 03 gr.
66 fl. 13 gr.
43 fl. 02 gr.
120 fl. 19 gr.
68 fl. 09 gr.
47 fl. 13 gr.
145 fl. 18 gr.
123 fl. 10 gr.
42 fl. 11 gr.
145 fl. 18 gr.
123 fl. 10 gr.
42 fl. 11 gr.
1522/23
120 fl. 03 gr.
57 fl. 14 gr.
11 fl. 16 gr.
1523/24
162 fl. 08 gr.
42 fl. 08 gr.
7 fl. 06 gr.
1524/25
175 fl. 05 gr.
51 fl. 14 gr.
11 fl. 18 gr.
1525/26
160 fl. 00 gr.
45 fl. 06 gr.
18 fl. 08 gr.
1526/27
114 fl. 01 gr.
47 fl. 16 gr.
16 fl. 08 gr.
1527/28
132 fl. 07 gr.
60 fl. 06 gr.
17 fl. 10 gr.
1528/29
137 fl. 17 gr.
59 fl. 17 gr.
16 fl. 07 gr.
1529/30
126 fl. 17 gr.
55 fl. 16 gr.
14 fl. 19 gr.
1530/31
146 fl. 13 gr.
96 fl. 01 gr.
12 fl. 15 gr.
1531/32
133 fl. 03 gr.
72 fl. 14 gr.
11 fl. 03 gr.
1532/33
130 fl. 14 gr.
67 fl. 01 gr.
6 fl. 17 gr.
1533/34
127 fl. 04 gr. 113 fl. 03 gr.
72 fl. 13 gr. 71 fl. 17 gr.
15 fl. 15 gr. 17 fl. 00 gr.
69 fl. 03 gr.
68 fl. 13 gr.
8 fl. 05 gr.
88 fl. 19 gr.
13 fl. 01 gr.
9
10
1516/17
77 fl. 09 gr.
1517/18 1518/19 11
1519
1519/20
1534/35 1535/36 1536/37 13
151 fl. 18 gr.
133 fl. 14 gr.
1537
1537/38 14
88 fl. 02 gr.
1538
50 fl. 12 gr. 138 fl. 14 gr.
97 fl. 06 gr.
15 fl. 00 gr.
735
52. A MT TORGAU
Zeitraum
Fähre Prettin
Dommitzsch
Belgern
116 fl. 18 gr.
89 fl. 01 gr.
18 fl. 07 gr.
1539/40
104 fl. 05 gr.
82 fl. 03 gr.
20 fl. 06 gr.
1540/41
107 fl. 00 gr.
89 fl. 13 gr.
25 fl. 15 gr.
1538/39 15
Schildau
1539
1543
46 fl. 01 gr.
42 fl. 18 gr.
1543/44
90 fl. 19 gr.
85 fl. 00 gr.
12 fl. 15 gr.
1544/45
93 fl. 09 gr.
97 fl. 14 gr.
9 fl. 03 gr.
16
Zeitraum
Gesamt Amt Torgau
25.02. – 28.08.1482
248 fl. 09 gr.
25.11.1488 – 22.02.1490
476 fl. 04 gr.
1496/97
426 fl. 09 gr.
1497/98
517 fl. 07 gr.
1
2
vacat
1498/99
437 fl. 10 gr.
1499/1500
511 fl. 20 gr.
1501/02
596 fl. 15 gr.
1502/03
534 fl. 10 gr.
1503/04
549 fl. 10 gr.
1504/05
592 fl. 20 gr.
1505/06
658 fl. 20 gr.
1506/07
739 fl. 16 gr.
1507/08
738 fl. 02 gr.
1508/09
838 fl. 01 gr.
1509/10
647 fl. 17 gr.
1511/12 1512/13 1513/14
829 fl. 04 gr.
1514/15
822 fl. 04 gr.
1515/16
921 fl. 04 gr.
1516
438 fl. 07 gr.
9
1517
395 fl. 09 gr.
1516/17
909 fl. 06 gr.
1517/18
861 fl. 03 gr.
10
736
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Gesamt Amt Torgau
1518/19
1.000 fl. 00 gr.
11
1519
681 fl. 02 gr.
1519/20
1.223 fl. 18 gr.
1522/23
1.127 fl. 06 gr.
1523/24
1.115 fl. 08 gr.
1524/25
1.090 fl. 08 gr.
1525/26
998 fl. 00 gr.
1526/27
995 fl. 01 gr.
1527/28
1.169 fl. 16 gr.
1528/29
1.055 fl. 03 gr.
1529/30
1.005 fl. 18 gr.
1530/31
1.162 fl. 03 gr.
1531/32
1.118 fl. 03 gr.
1532/33
963 fl. 08 gr.
1533/34
1.287 fl. 19 gr.
1534/35
1.128 fl. 16 gr.
1535/36
1.231 fl. 00 gr.
1536/37
1.481 fl. 09 gr.
13
1537
604 fl. 18 gr.
1537/38 14
1.431 fl. 09 gr.
1538
562 fl. 16 gr.
1538/39 15
1.312 fl. 00 gr.
1539
505 fl. 00 gr.
1539/40
1.247 fl. 07 gr.
1540/41
1.398 fl. 02 gr.
16
1543
1543/44 1544/45
680 fl. 07 gr. 17
1.259 fl. 10 gr. 1.358 fl. 19 gr.
52. A MT TORGAU
737
Anmerkungen Amt Torgau 1 2 3 4 5 6
7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
26 Wochen. 65 Wochen. Brückenzoll und von der Fähre. Und hat darüber 32 ß (= 91 fl. 9 gr.) betragen, die auf Unterhaltung der Fähre verbraucht, incluß 9 ß 6 gr. (= 26 fl.) Jahrsold für den Fährmeister, 5 ß 22 gr. (= 15 fl. 7 gr.) den beiden Knechten. In diesem Jahr wurden nur 40 Wochen abgerechnet. Und hat darüber getragen 27 ß 52 gr. (= 79 fl. 9 gr.), die wieder auf die Fähre verwandt, incluß 15 ß 10 gr. (= 43 fl. 7 gr.) dem Fährmeister und den Fährknechten zu Lohne und 7 ß (= 20 fl.) an einem Schiff bezahlt. Und hat darüber getragen 21 ß 21 gr. (= 61 fl.) und ist auf Unterhaltung der Fähre gegangen. Und hat darüber getragen 24 ß 18 gr. (= 69 fl. 9 gr.) und ist auf Unterhaltung der Fähre gegangen. Walburgis bis Sonntag nach Elisabeth (01.05. – 25.11.1516). Sonntag nach Elisabeth 1516 bis Abend Walburgis 1517 (26.11.1516 – 30.04.1517). Walburgis bis Elisabeth 1519 (01.05. – 19.11.1519). Das Viehgeleit wird den Befehlshabern der Landschaft verrechnet. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543). Errechnet aus den Plus- und Minusangaben der Rechnung von 1544/45.
738
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
53. Geleit Voigtsberg
Zeitraum
Geleit
Brückenzoll
1447 – 1452
334 fl. 04 gr. = jährl. Ø 83 fl. 11 gr
1460 – 1464
303 fl. 19 gr. = jährl. Ø 75 fl. 20 gr
1464 – 1471
386 fl. 04 gr. = jährl. Ø 55 fl. 13 gr.
1
2
11.03.1484 – 20.02.1485
64 fl. 02 gr.
10 fl. 18 gr.
3
04.07.1485 – 22.02.1486
42 fl. 14 gr.
9 fl. 01 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490
41 fl. 04 gr.
14 fl. 00 gr.
1496/97
29 fl. 14 gr.
12 fl. 10 gr.
1497/98
20 fl. 15 gr.
14 fl. 00 gr.
1498/99
18 fl. 15 gr.
7 fl. 14 gr.
1499/1500
19 fl. 03 gr.
7 fl. 18 gr.
1501/02
18 fl. 18 gr.
9 fl. 17 gr.
1502/03
20 fl. 17 gr.
11 fl. 18 gr.
1503/04
25 fl. 13 gr.
7 fl. 14 gr.
1504/05
24 fl. 02 gr.
6 fl. 08 gr.
1505/06
4
57 fl. 18 gr.
1506/07
5
58 fl. 13 gr.
Viehzoll
1510/11
29 fl. 16 gr.
8 fl. 01 gr.
1522/23
43 fl. 09 gr.
7 fl. 11 gr.
4 fl. 08 gr.
1523/24
38 fl. 09 gr.
6 fl. 15 gr.
4 fl. 16 gr.
1525/26
6
35 fl. 01 gr.
1526/27
7
42 fl. 04 gr.
1527/28
35 fl. 18 gr.
7 fl. 15 gr.
3 fl. 04 gr.
1528/29
48 fl. 03 gr.
9 fl. 08 gr.
3 fl. 13 gr.
1529/30
43 fl. 00 gr.
9 fl. 02 gr.
4 fl. 18 gr.
1531/32
36 fl. 03 gr.
1532/33
50 fl. 01 gr.
5 fl. 07 gr.
5 fl. 07 gr.
1533/34
40 fl. 02 gr.
3 fl. 18 gr.
1 fl. 19 gr.
1536/37
62 fl. 15 gr.
739
53. GELEIT VOIGTSBERG
Zeitraum
Geleit
1537
23 fl. 12 gr.
1537/38
53 fl. 08 gr.
8
Brückenzoll
Viehzoll
3 fl. 00 gr.
4 gr.
1538/39
55 fl. 12 gr.
1539
21 fl. 05 gr.
2 fl. 09 gr.
1 fl. 06 gr.
1539/40
48 fl. 03 gr.
5 fl. 18 gr.
3 fl. 11 gr.
1540/41
51 fl. 13 gr.
10 fl. 06 gr.
20 gr.
1541/42
58 fl. 08 gr.
1542/43
64 fl. 17 gr.
1543/44
52 fl. 02 gr.
7 fl. 03 gr.
3 fl. 10 gr.
1544/45
51 fl. 00 gr.
6 fl. 08 gr.
4 fl. 10 gr.
9
Anmerkungen Geleit Voigtsberg 1
2 3 4 5 6 7 8 9
Die Angaben für 1447 bis 1471 nach Curt VON RAAB, Schloß und Amt Vogtsberg bis Mitte des 16. Jahrhunderts. Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen i. V., 18. Jahresschrift, Plauen 1907. Nachdruck Plauen 1999, S. 89. Ein ¾ Jahr und 11 Wochen. 33 Wochen. Geleit und Zoll. Geleit und Zoll. Geleit und Zoll. Geleit und Zoll. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539).
740
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
54. Geleit Weimar Zeitraum
Einnahmen
2
01.04.1484 – 22.02.1485 23.01.1485 – 03.07.1485 3 04.07.1485 – 22.02.1486
87 fl. 00 gr. 37 fl. 12 gr. 56 fl. 00 gr.
23.02.1489 – 22.02.1490
96 fl. 00 gr.
4
1496/97 1497/98 1498/99 1499/1500
102 fl. 00 gr. 102 fl. 00 gr. 102 fl. 00 gr. 102 fl. 00 gr.
1501/02 1502/03 1503/04 1504/05 1505/06 1506/07 1507/08 1508/09
67 fl. 14 gr. 59 fl. 14 gr. 75 fl. 09 gr. 51 fl. 18 gr. 72 fl. 01 gr. 100 fl. 02 gr. 105 fl. 20 gr. 56 fl. 18 gr.
1522/23
94 fl. 14 gr.
1524
50 fl. 18 gr.
1525/26
94 fl. 02 gr.
1527/28
104 fl. 11 gr.
1529/30
79 fl. 00 gr.
1532/33 1533/34
83 fl. 02 gr. 115 fl. 05 gr.
1535 1535/36
32 fl. 11 gr. 84 fl. 14 gr.
1537/38 1538/39 1539/40
114 fl. 01 gr. 130 fl. 02 gr. 105 fl. 14 gr.
1541/42 1542/43 1543/44 1544/45
84 fl. 08 gr. 88 fl. 05 gr. 92 fl. 18 gr. 103 fl. 03 gr.
1
5
6
741
54. GELEIT WEIMAR
Zeitraum
Einnahmen
1546 1546/47
64 fl. 08 gr. 18 fl. 20 gr.
1547/48 1548/49 1549/50 1550/51 1551/52 1552/53 9 1553 10 1954 11 1555 12 1555/56 1555/56
131 fl. 20 gr. 138 fl. 14 gr. 123 fl. 05 gr. 104 fl. 20 gr. 137 fl. 05 gr. 85 fl. 05 gr. 63 fl. 05 gr. 65 fl. 14 gr. 53 fl. 16 gr. 35 fl. 05 gr. 89 fl. 00 gr.
7
8
13
1556
1557 1557/58 14
55 fl. 06 gr. 57 fl. 09 gr. 107 fl. 02 gr.
Anmerkungen Geleit Weimar 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
46 Wochen 5 Tage, mit den Einnahmen des Beigeleites Wiegendorf. 18 Wochen 5 Tage, mit den Einnahmen des Beigeleites Wiegendorf. 33 Wochen 2 Tage. Vom 01.05.1496 bis 20.04.1500 also verlassen. 22 Wochen (01.05. – 02.10.1524). 21 Wochen (01.05. – 22.09.1535). Walburgis bis Elisabeth 1546 (01.05. – 19.11.1546). 12 Wochen (Elisabeth 1546 – 13.02.1547). Walburgis bis Elisabeth 1553 (01.05. – 18.11.1553). Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 18.11.1554). Walburgis bis Elisabeth 1555 (01.05. – 18.11.1555). Elisabeth 1555 bis Abend Walburgis 1556 (19.11.1555 – 30.04.1556). Walburgis bis Elisabeth 1556 (01.05. – 18.11.1556). Walburgis bis Elisabeth 1557 (01.05. – 18.11.1557).
742
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
55. Amt Weißenfels
Zeitraum
Weißenfels
Stößen
04.12.1480 – 03.12.1481
566 fl. 19 gr.
142 fl. 08 gr.
82 fl. 14 gr.
791 fl. 20 gr.
04.12.1481 – 22.09.1482
458 fl. 19 gr.
98 fl. 04 gr.
48 fl. 10 gr.
605 fl. 12 gr.
21.09.1483 – 20.09.1484
477 fl. 01 gr.
133 fl. 04 gr.
68 fl. 03 gr.
2
678 fl. 08 gr.
21.09.1484 – 27.02.1485
174 fl. 00 gr.
85 fl. 16 gr.
54 fl. 16 gr.
3
314 fl. 01 gr.
28.02.1485 – 04.07.1485
225 fl. 20 gr.
69 fl. 13 gr.
15 fl. 03 gr.
5
310 fl. 20 gr.
1
4
Hohenmölsen
Gesamt
Anmerkungen Amt Weißenfels 1 2 3 4 5
¾ Jahr und 3 Wochen. Dazu 34 fl. 17 gr. von den gedingten Geleiten von Zeitz, Langendorf und Leißling. Dazu 18 fl. von den gedingten Geleiten. 19 Wochen. Dazu 11 fl. 4 gr. von den gedingten Geleiten.
743
57. GELEIT WITTENBERG
56. Geleit Wiegendorf
Zeitraum Wiegendorf / Romstedt Umpferstedt
Viehgeleit
Bußen
Gesamt
1528/29
50 fl. 00 gr.
1529/30
175 fl. 00 gr.
1532/33
144 fl. 15 gr.
2
25 fl. 04 gr.
169 fl. 19 gr.
1533/34
137 fl. 12 gr.
3
24 fl. 05 gr.
161 fl. 17 gr.
1534/35
4
84 fl. 06 gr.
1535/36
5
78 fl. 19 gr.
20 fl. 08 gr.
99 fl. 06 gr.
1536/37
80 fl. 11 gr.
16 fl. 09 gr.
12 fl. 02 gr.
1537/38
112 fl. 01 gr.
20 fl. 03 gr.
23 fl. 07 gr.
1538/39
89 fl. 02 gr.
25 fl. 03 gr.
18 fl. 12 gr.
1
109 fl. 01 gr. 155 fl. 11 gr. 6
5 fl. 17 gr.
138 fl. 13 gr.
1539
47 fl. 14 gr.
5 fl. 04 gr.
17 fl. 02 gr.
1539/40
80 fl. 10 gr.
17 fl. 07 gr.
16 fl. 11 gr.
1540/41
150 fl. 16 gr.
13 fl. 03 gr.
8 fl. 06 gr.
1541/42
109 fl. 03 gr.
25 fl. 04 gr.
8 fl. 08 gr.
9
6 fl. 18 gr.
149 fl. 12 gr.
1542/43
95 fl. 04 gr.
20 fl. 15 gr.
18 fl. 07 gr.
10
1 fl. 07 gr.
135 fl. 12 gr.
1543/44
109 fl. 07 gr.
21 fl. 05 gr.
10 fl. 03 gr.
11
3 fl. 16 gr.
144 fl. 10 gr.
1544/45
83 fl. 17 gr.
19 fl. 06 gr.
15 fl. 19 gr.
12
2 fl. 03 gr.
121 fl. 04 gr.
1545/46
96 fl. 18 gr.
24 fl. 02 gr.
9 fl. 11 gr.
14
6 fl. 03 gr.
136 fl. 13 gr.
1546/47
88 fl. 07 gr.
14 fl. 03 gr.
9 fl. 20 gr.
15
7 fl. 00 gr.
119 fl. 09 gr.
1547/48
81 fl. 03 gr.
17 fl. 00 gr.
16
9 fl. 08 gr.
17
4 fl. 06 gr.
111 fl. 17 gr.
1548/49
103 fl. 08 gr.
18 fl. 03 gr.
23 fl. 14 gr.
18
1 fl. 09 gr.
146 fl. 13 gr.
1549/50
104 fl. 03 gr.
23 fl. 11 gr.
33 fl. 20 gr.
19
3 fl. 03 gr.
164 fl. 16 gr.
1550
65 fl. 08 gr.
11 fl. 02 gr.
36 fl. 05 gr.
21
3 fl. 18 gr.
116 fl. 12 gr.
1550/51
126 fl. 02 gr.
23 fl. 05 gr.
36 fl. 05 gr.
22
5 fl. 12 gr.
191 fl. 03 gr.
1551/52
165 fl. 20 gr.
26 fl. 15 gr.
27 fl. 18 gr.
23
6 fl. 08 gr.
226 fl. 19 gr.
1552/53
151 fl. 02 gr.
25 fl. 09 gr.
24
21 fl. 00 gr.
206 fl. 19 gr.
1553
69 fl. 12 gr.
10 fl. 08 gr.
4 fl. 04 gr.
27
1 fl. 09 gr.
85 fl. 12 gr.
1553/54
121 fl. 04 gr.
22 fl. 08 gr.
4 fl. 06 gr.
28
3 fl. 01 gr.
150 fl. 19 gr.
1554
64 fl. 16 gr.
13 fl. 11 gr.
18 fl. 03 gr.
6 gr.
96 fl. 15 gr.
1555/56
92 fl. 16 gr.
21 fl. 16 gr.
26 fl. 06 gr.
10 gr.
141 fl. 06 gr.
1556/57
134 fl. 13 gr.
26 fl. 14 gr.
16 fl. 18 gr.
32
7 fl. 06 gr.
185 fl. 09 gr.
1557/58
96 fl. 13 gr.
24 fl. 07 gr.
2 fl. 20 gr.
33
3 fl. 06 gr.
127 fl. 04 gr.
1558/59
103 fl. 12 gr.
25 fl. 11 gr.
35
1 fl. 09 gr.
1559/60
99 fl. 04 gr.
23 fl. 09 gr.
37
8 fl. 00 gr.
7
13
20
26
29
9 fl. 08 gr.
34 36
vacat
69 fl. 20 gr. 8
114 fl. 08 gr. 172 fl. 04 gr.
25
30
31
130 fl. 11 gr. 38
136 fl. 01 gr.
744
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum Wiegendorf / Romstedt Umpferstedt 1560/61
103 fl. 04 gr.
22 fl. 12 gr.
1561/62
157 fl. 11 gr.
1562/63
123 fl. 02 gr.
1573/74
53 fl. 06 gr.
14 fl. 11 gr.
Viehgeleit
Bußen
vacat
Gesamt
6 gr.
40
137 fl. 04 gr.
29 fl. 09 gr.
41
4 fl. 04 gr.
42
196 fl. 01 gr.
28 fl. 19 gr.
43
4 fl. 10 gr.
44
159 fl. 19 gr.
39
45
69 fl. 07 gr.
Anmerkungen Geleit Wiegendorf 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
14 15 16 17 18 19 20 21 22
Nota: das Gelait Wigendorf ist dieser Zeit mit einem sonderlichen Glaitzmann bestelt. Kleinromstedt ist neu aufgerichtet. Ausgabe: 88 fl. 3 gr. für die Erbauung einer neuen Behausung, darinnen ein Glaitsmann hinfurt sein Wonunge haben soll. Ausgabe: 1 fl. 4 gr. vor ein Wappen am Glaitshof. Errechnet aus den Angaben der Kapitalrechnungen 1535/36, ThHStA Weimar Bb 171. Gefallen aus Ursache, dass itzo kein Getraide ausserhalb. Landes ditz Jahr gefurt ist. Zur Hälfte, die andere Hälfte nimmt der Glaitsmann. Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Ausgabe: 24 fl. Jahrsold Glaitsmann. Zur Hälfte. Zur Hälfte. Zur Hälfte. Zur Hälfte. Zu gedencken, das Cuntz Ulm, gewesener Glaitzman seliger von Walp. Anno do. 1545 bis auf Elisabeth berurten Jhares 45 fl. 10 gr. in die Rentherei Weimar Heinrichen Manchen, Rentmeister, überantwortet, die sein Elisabeth 45 in Einname berechent und nachdeme bemelter Cuntz Ulm volgendis in Goth verschieden, ist die Rechnunge also in stehender Fehde umbkomen, wie dan die gelasne Witfrau underthenigsten Bericht gethan. Weil aber Hermann, itziger Stalmeister, disse Witwe zur Ehe bekomen, demselben sein die hinderstellige Schulde des Gelaits von Elisabeth 1545 bis uf Ostern 1546 aus Gnaden laut fürstlich Bevehles nachgelassen. Zur Hälfte. Zur Hälfte. Auf die beiden Märkte Michaelis und Omn. Sanct. Zur Hälfte. Zur Hälfte. Zur Hälfte. Walburgis bis Elisabeth 1550 (01.05. – 19.11.1550). Zur Hälfte. Zur Hälfte.
57. GELEIT WITTENBERG
23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45
745
Zur Hälfte. Viehgeleite auf den Merkten Buttstedt. Zur Hälfte. Walburgis bis Elisabeth 1553 (01.05. – 19.11.1553). Zur Hälfte. Zur Hälfte. Walburgis bis Elisabeth 1554 (01.05. – 19.11.1554). Zur Hälfte. Zur Hälfte. Zur Hälfte. Zur Hälfte. Vom Viehgeleidt ist ditz Jahr nichtes gefallen. Ist ditz die Ursachen, das sie mit dem Vihe auf Erfurtdt haben treiben müssen. Zur Hälfte. Vermuege der neuen Ordnung auf Erfurt getrieben. Zur Hälfte. Incl. 5 fl. 9 gr. Brückenzoll zu Ulrichshalben. Zur Hälfte. Incl. 11 fl. 3 gr. Brückenzoll zu Ulrichshalben. Zur Hälfte. Incl. 4 fl. 19 gr. Brückenzoll zu Ulrichshalben. Zur Hälfte. Incl. 3 fl. 9 gr. Brückenzoll zu Ulrichshalben. Incl. 1 fl. 11 gr. Brückenzoll zu Ulrichshalben.
746
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
57. Geleit Wittenberg
Zeitraum
Geleit
1444/45
1
1445/46
159 fl. 12 gr.
345 fl. 18 gr.
1446/47
253 fl. 07 gr.
1447/48
225 fl. 03 gr.
1448/49
231 fl. 13 gr.
1449/50
214 fl. 00 gr.
1450/51
157 fl. 00 gr.
1451/52
3
337 fl. 17 gr.
4
1451/52
5
333 fl. 17 gr.
7
1452/53 8
277 fl. 03 gr.
1454/55
9
267 fl. 03 gr.
1455/56
10
241 fl. 01 gr.
1456/57
11
261 fl. 11 gr.
1458/59
12
324 fl. 13 gr.
1459/60
13
342 fl. 15 gr.
1462
14
401 fl. 17 gr.
1464/65
15
417 fl. 15 gr.
1465/66
16
299 fl. 09 gr.
1467/68
18
107 fl. 17 gr.
1468/69
19
258 fl. 01 gr.
1478/79
20
410 fl. 08 gr.
2
1453/54
42 fl. 13 gr.
23.02.1483 – 22.02.1484
306 fl. 00 gr.
23.02.1484 – 22.02.1485
333 fl. 20 gr.
23.02.1485 – 19.02.1486
396 fl. 20 gr.
19.02.1486 – 19.02.1487
22
401 fl. 09 gr.
20.02.1487 – 19.02.1488
24
466 fl. 05 gr.
20.02.1488 – 19.02.1489
25
481 fl. 17 gr.
1489/90
527 fl. 14 gr.
1491/92
491 fl. 01 gr.
1492/93
554 fl. 15 gr.
747
57. GELEIT WITTENBERG
Zeitraum 1493/94 1494/95
Geleit 28
575 fl. 13 gr.
501 fl. 18 gr.
1495/96 24.04.1496 – 23.04.1497 29
459 fl. 19 gr.
24.04.1497 – 30.04.1498
511 fl. 05 gr.
01.05.1498 – 30.04.1499
527 fl. 14 gr.
1499/1500
473 fl. 06 gr.
1500/01
496 fl. 09 gr.
1501/02
420 fl. 00 gr.
1502/03
423 fl. 19 gr.
1503/04
522 fl. 04 gr.
1504/05
380 fl. 18 gr.
1505/06
450 fl. 00 gr.
1506/07
444 fl. 20 gr.
1507/08
547 fl. 20 gr.
1508/09
555 fl. 08 gr.
1509/10
716 fl. 15 gr.
1510/11
634 fl. 17 gr.
1511/12
508 fl. 01 gr.
1512/13
476 fl. 08 gr.
1513/14
501 fl. 13 gr.
1514/15
468 fl. 12 gr.
1415/16
460 fl. 17 gr.
1516/17
521 fl. 14 gr.
1517/18
507 fl. 03 gr.
1518/19
498 fl. 20 gr.
01.05.1519 – 19.11.1519
238 fl. 16 gr.
10.11.1519 – 30.04.1520
249 fl. 09 gr.
1519/20
488 fl. 04 gr.
1522/23
534 fl. 06 gr.
1523/24
433 fl. 17 gr.
1524/25
568 fl. 16 gr.
1525/26
501 fl. 04 gr.
1526/27
461 fl. 00 gr.
748
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Geleit
1527/28
508 fl. 20 gr.
1528/29
550 fl. 13 gr.
1529/30
366 fl. 05 gr.
1530/31
542 fl. 06 gr.
1531/32
502 fl. 13 gr.
1532/33
427 fl. 20 gr.
1533/34
524 fl. 01 gr.
1534
294 fl. 06 gr.
1534/35
651 fl. 02 gr.
1535
277 fl. 07 gr.
1535/36
584 fl. 16 gr.
1536/37
596 fl. 18 gr.
33
34
1537
223 fl. 01 gr.
1537/38
447 fl. 01 gr.
36
1538
274 fl. 01 gr.
1538/39
496 fl. 05 gr.
37
1539
268 fl. 08 gr.
1539/40
514 fl. 01 gr.
1540
271 fl. 10 gr.
1540/41
503 fl. 04 gr.
45
1541
252 fl. 13 gr.
46
1542
233 fl. 17 gr.
47
1543
290 fl. 00 gr.
1543/44
515 fl. 05 gr.
39
42
1544
271 fl. 15 gr.
1544/45
499 fl. 18 gr.
48
749
57. GELEIT WITTENBERG
Zeitraum
Brückenzoll
Wasserzoll
Fährgeld
1444/45
17 fl. 19 gr.
187 fl. 02 gr.
1445/46
148 fl. 20 gr.
83 fl. 17 gr.
1446/47
49 fl. 13 gr.
157 fl. 04 gr.
1447/48
66 fl. 07 gr.
163 fl. 12 gr.
1448/49
69 fl. 15 gr.
158 fl. 04 gr.
28 fl. 01 gr.
65 fl. 11 gr.
195 fl. 07 gr.
11 fl. 10 gr.
20 fl. 18 gr.
203 fl. 06 gr.
1449/50 2
1450/51
1451/52
276 fl. 07 gr.
Viehzoll
41 fl. 08 gr.
21 fl. 08 gr.
4
1451/52
190 fl. 05 gr.
22 fl. 10 gr.
73 fl. 10 gr.
7
1452/53
37 fl. 05 gr.
17 fl. 03 gr.
38 fl. 16 gr.
1453/54
212 fl. 05 gr.
46 fl. 20 gr.
46 fl. 09 gr.
1454/55
225 fl. 16 gr.
43 fl. 10 gr.
77 fl. 04 gr.
1455/56
233 fl. 09 gr.
79 fl. 12 gr.
77 fl. 04 gr.
1456/57
215 fl. 09 gr.
79 fl. 05 gr.
88 fl. 03 gr.
1458/59
228 fl. 15 gr.
74 fl. 04 gr.
111 fl. 10 gr.
1459/60
234 fl. 05 gr.
92 fl. 02 gr.
101 fl. 08 gr.
1462
298 fl. 03 gr.
195 fl. 20 gr.
143 fl. 17 gr.
1464/65
308 fl. 02 gr.
108 fl. 17 gr.
1465/66
238 fl. 04 gr.
40 fl. 11 gr.
6
106 fl. 06 gr.
134 fl. 02 gr. 17
70 fl. 14 gr.
1467/68
55 fl. 01 gr.
1468/69
118 fl. 18 gr.
57 fl. 07 gr.
?57 fl. 03 gr.
1478/79
188 fl. 12 gr.
49 fl. 04 gr.
63 fl. 07 gr.
23.02.1483 – 22.02.1484
131 fl. 04 gr.
100 fl. 16 gr.
73 fl. 00 gr.
23.02.1484 – 22.02.1485
135 fl. 06 gr.
93 fl. 14 gr.
85 fl. 16 gr.
23.02.1485 – 19.02.1486
159 fl. 16 gr.
110 fl. 06 gr.
53 fl. 16 gr.
1 fl. 19 gr.
190 fl. 16 gr.
113 fl. 19 gr.
67 fl. 17 gr.
1 fl. 19 gr.
167 fl. 07 gr.
119 fl. 05 gr.
80 fl. 19 gr.
19.02.1486 – 19.02.1487
23
20.02.1487 – 19.02.1488 20.02.1488 – 19.02.1489
26
198 fl. 05 gr.
155 fl. 14 gr.
2 fl. 08 gr.
1489/90
27
208 fl. 16 gr.
104 fl. 09 gr.
114 fl. 15 gr.
1491/92
206 fl. 05 gr.
114 fl. 00 gr.
94 fl. 03 gr.
1492/93
234 fl. 15 gr.
93 fl. 08 gr.
126 fl. 02 gr.
1493/94
237 fl. 05 gr.
71 fl. 03 gr.
1494/95
298 fl. 09 gr.
1495/96
21
1 fl. 19 gr.
1 fl. 19 gr.
1 fl. 09 gr.
750
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Brückenzoll
Viehzoll
Wasserzoll
24.04.1496 – 23.04.1497 24.04.1497 – 30.04.1498 29 01.05.1498 – 30.04.1499 1499/1500 1500/01 1501/02 1502/03 1503/04 1504/05 1505/06 1506/07 1507/08 1508/09 1509/10 1510/11 1511/12 1512/13 1513/14 1514/15 1415/16 1516/17 1517/18 1518/19 01.05.1519 – 19.11.1519 10.11.1519 – 30.04.1520 1519/20
156 fl. 05 gr. 213 fl. 18 gr. 234 fl. 00 gr. 232 fl. 14 gr. 222 fl. 19 gr. 155 fl. 14 gr. 172 fl. 20 gr. 216 fl. 17 gr. 152 fl. 08 gr. 165 fl. 18 gr. 163 fl. 03 gr. 208 fl. 09 gr. 211 fl. 03 gr. 259 fl. 09 gr. 226 fl. 01 gr. 194 fl. 10 gr. 195 fl. 11 gr. 179 fl. 12 gr. 181 fl. 14 gr. 167 fl. 01 gr. 199 fl. 01 gr. 208 fl. 03 gr. 196 fl. 09 gr. 103 fl. 01 gr. 108 fl. 19 gr. 211 fl. 20 gr.
88 fl. 01 gr. 124 fl. 09 gr. 75 fl. 00 gr. 93 fl. 00 gr. 105 fl. 13 gr. 112 fl. 14 gr. 106 fl. 13 gr. 115 fl. 20 gr. 143 fl. 07 gr. 159 fl. 16 gr. 144 fl. 07 gr. 119 fl. 01 gr. 101 fl. 18 gr. 79 fl. 13 gr. 107 fl. 07 gr. 77 fl. 04 gr. 80 fl. 17 gr. 102 fl. 14 gr. 31 85 fl. 19 gr.
52 fl. 17 gr. 58 fl. 17 gr. 94 fl. 18 gr. 90 fl. 02 gr. 42 fl. 15 gr. 30 65 fl. 05 gr. 78 fl. 00 gr. 59 fl. 18 gr. 134 fl. 08 gr. 93 fl. 07 gr. 123 fl. 19 gr. 87 fl. 01 gr. 140 fl. 04 gr. 171 fl. 10 gr. 111 fl. 14 gr. 162 fl. 18 gr. 191 fl. 05 gr. 73 fl. 02 gr. 187 fl. 11 gr. 254 fl. 02 gr. 37 fl. 16 gr. 176 fl. 16 gr. 238 fl. 03 gr.
1522/23 1523/24 1524/25 1525/26 1526/27 1527/28 1528/29 1529/30 1530/31 1531/32 1532/33 1533/34 33 1534 1534/35 34 1535
224 fl. 11 gr. 178 fl. 07 gr. 256 fl. 06 gr. 262 fl. 16 gr. 233 fl. 06 gr. 213 fl. 09 gr. 228 fl. 01 gr. 172 fl. 15 gr. 231 fl. 14 gr. 235 fl. 10 gr. 211 fl. 00 gr. 255 fl. 19 gr. 166 fl. 19 gr. 301 fl. 09 gr. 126 fl. 10 gr.
67 fl. 20 gr. 96 fl. 01 gr. 67 fl. 01 gr. 96 fl. 17 gr. 152 fl. 12 gr. 175 fl. 03 gr. 129 fl. 09 gr. 167 fl. 03 gr. 125 fl. 05 gr. 149 fl. 01 gr. 235 fl. 15 gr. 32 2 fl. 06 gr.
77 fl. 16 gr. 13 fl. 06 gr. 91 fl. 01 gr.
vacat
Fährgeld
1 fl. 09 gr.
114 fl. 10 gr. 165 fl. 02 gr. 168 fl. 14 gr. 230 fl. 20 gr. 115 fl. 18 gr. 181 fl. 18 gr. 172 fl. 11 gr. 139 fl. 04 gr. 206 fl. 15 gr. 335 fl. 09 gr. 308 fl. 18 gr. 296 fl. 06 gr. 227 fl. 18 gr. 188 fl. 14 gr. 311 fl. 08 gr. 213 fl. 04 gr.
5 fl. 13 gr.
1 fl. 09 gr. 13 fl. 17 gr. 12 fl. 09 gr. 1 fl. 09 gr. 12 fl. 13 gr. 11 fl. 15 gr. 14 fl. 09 gr. vacat
751
57. GELEIT WITTENBERG
Zeitraum
Brückenzoll
1535/36 1536/37 36 1537 1537/38 37 1538 1538/39 39 1539 1539/40 42 1540 1540/41 45 1541
247 fl. 19 gr. 331 fl. 04 gr. 130 fl. 05 gr. 239 fl. 20 gr. 168 fl. 01 gr. 262 fl. 18 gr. 122 fl. 14 gr. 40 210 fl. 10 gr. 146 fl. 03gr 247 fl. 08 gr. 138 fl. 12 gr.
1542
1543 1543/44 48 1544 1544/45
46 47
Viehzoll
Wasserzoll
Fährgeld
vacat 217 fl. 20 gr. 136 fl. 11 gr. 200 fl. 19 gr. 132 fl. 06 gr. 38 157 fl. 12 gr. 109 fl. 14 gr. 41 135 fl. 17 gr. 118 fl. 14 gr. 43 137 fl. 03 gr. 145 fl. 11 gr.
305 fl. 15 gr. 289 fl. 14 gr. 264 fl. 16 gr. 203 fl. 05 gr. 265 fl. 09 gr. 209 fl. 08 gr. 246 fl. 15 gr. 158 fl. 07 gr. 296 fl. 19 gr. 348 fl. 00 gr.
vacat vacat 43 fl. 11 gr. 47 fl. 16 gr.
142 fl. 08 gr.
180 fl. 17 gr.
247 fl. 11 gr.
1 fl. 09 gr.
177 fl. 10 gr. 284 fl. 15 gr. 154 fl. 12 gr. 247 fl. 10 gr.
137 fl. 13 gr. 156 fl. 20 gr. 124 fl. 12 gr. 158 fl. 11 gr.
207 fl. 18 gr. 232 fl. 10 gr. 221 fl. 16 gr. 376 fl. 06 gr.
3 fl. 07 gr. 3 fl. 07 gr. 1 fl. 15 gr. 7 fl. 00 gr.
35
33 fl. 09 gr. 47 fl. 00 gr. 107 fl. 03 gr. 44
1 fl. 11 gr. 1 fl. 09 gr.
Anmerkungen Geleit Wittenberg 1 2
1 gr. = 18 d. 48 Wochen.
3
Einschließlich 50 fl. 15 gr. Zentnergut.
4
7 Monate 3 Wochen.
5
Einschließlich 67 fl. 7 gr. Zentnergut.
6
20 Wochen.
7
2 Monate.
8
Einschließlich 43 fl. 18 gr. Zentnergut.
9
Einschließlich 42 fl. 17 gr. Zentnergut.
10 Einschließlich 31 fl. 10 gr. Zentnergut. 11 Einschließlich 28 fl. 20 gr. Zentnergut. 12 Einschließlich 37 fl. 1 gr. Zentnergut. 13 Einschließlich 58 fl. 8 gr. Zentnergut. 14 Einschließlich 42 fl. 19 gr. Zentnergut. 15 Einschließlich 16 fl. 7 gr. Zentnerwayne. 16 Nach 29 Wochen Einführung newer were = Abwertung um 50 %; Abrechnung in neuer Währung, einschließlich 10 fl. 18 gr. Zentnergut für das ganze Jahr und 6 Wochen.
752 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29
30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Von So. Letare (24.03.1467). Für 6 Wochen v. So. p. nat. Chr. (29.12.1467), einschließlich 3 fl. 13 gr. Zentnergut. Einschließlich 40 fl. 1 gr. Zentnergut, insgesamt nur 50 Wochen. Einschließlich 201 fl. Zentnergut. Fähre zur Elster (neben einem Geleit zur Elster). Einschließlich 215 fl. 13 gr. Zentnergut. Zuzüglich 16 fl. 12 gr. Brückengeld. Einschließlich 265 fl. 2 gr. Zentnergut. Einschließlich 284 fl. 19 gr. Zentnergut. Brückenzoll und Fährgeld zusammen abgerechnet. Brückenzoll und Fahrgeld zusammen abgerechnet. Einschließlich 336 fl. 20 gr. Zentnergut. Die Angaben aus den Amtsrechnungen bis 1515 unterscheiden sich geringfügig von einem ungeverliche(n) Ußzugk des Gleytsmansregisters zu Wittenberg Hansen Bühlers in der Woche Quasimodo 1515 (ThHStA Weimar, Reg. Cc 1404). Nach ThHStA Weimar, Reg. Bb 2741, 93 fl. 17 gr. Wasserzolleinnahmen. Vom 01.05.1514 – 10.03.1515 (44 Wochen). Von ledigen Pferden. Nota: den Viehezoll hat m. gn. H. der Landschaft uf 5 Jahre nachgelassen und hat der neue Viehzoll dis Jahr getragen 757 fl. 17 gr. Walburgis bis Elisabeth 1534 (01.05. – 19.11.1534). Walburgis bis Elisabeth 1535 (01.05. – 19.11.1535). Nemlich ledige Pferde 3 fl. 17 gr., von Rindern 101 fl. 20 gr. (incl. 6 fl. 4 gr. der neuen Anlage), von Schweinen 85 fl. 7 gr., von Hammeln 8 fl. 17 gr. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). Von ledigen Pferden 1 fl. 10 gr., von Schweinen 30 fl. 9 gr., von Hammeln 8 fl. 11 gr., von Rindern 95 fl. Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Mindereinnahmen von wegen des großen Wassers. Von ledigen Pferden 2 fl. 10 gr., von Rindern 76 fl. 5 gr., von Schweinen 32 fl. 7 gr., von Hammeln 6 fl. 16 gr. Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). Von ledigen Pferden 3 fl. 10 gr., von Rindern 64 fl. 17 gr., von Schweinen 24 fl. 16 gr., von Hammeln 10 fl. 8 gr. Gefelt gemeiniglich, wan die Wasser gros sein. Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541). Walburgis bis Elisabeth 1542 (01.05. – 19.11.1542). Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543). Walburgis bis Elisabeth 1544 (01.05. – 19.11. 1544).
753
58. BEIGELEITE WITTENBERG
58. Beigeleite Wittenberg
Zeitraum
Kemberg
Schmiedeberg Zur Elster
Marzahna
1459/60
7 fl. 13 gr.
24 fl. 16 gr.
1468/69
9 fl. 11 gr.
24 fl. 16 gr.
7 fl. 13 gr.
28 fl. 18 gr.
7 fl. 13 gr.
38 fl. 10 gr.
1478/79
1
23.02.1483 – 21.02.1484 22.02.1484 – 21.02.1485
6 fl. 12 gr.
36 fl. 12 gr.
22.02.1485 – 19.02.1486
4 fl. 10 gr.
1 fl. 09 gr.
8 fl. 03 gr.
51 fl. 14 gr.
20.02.1488 – 19.02.1489
3 fl. 06 gr.
17 gr.
6 fl. 06 gr.
56 fl. 18 gr.
1493/94
2 fl. 13 gr.
16 gr.
8 fl. 06 gr.
71 fl. 15 gr.
1496/97
8 fl. 11 gr.
63 fl. 06 gr.
1497/98
8 fl. 18 gr.
69 fl. 20 gr.
1498/99
18 gr.
8 fl. 10 gr.
72 fl. 15 gr.
1499/00
1 fl. 12 gr.
4 fl. 11 gr.
8 fl. 06 gr.
59 fl. 14 gr.
1500/01
2 fl. 15 gr.
9 fl. 09 gr.
78 fl. 12 gr.
1501/02
4 fl. 07 gr.
10 fl. 15 gr.
61 fl. 03 gr.
1502/03
4 fl. 10 gr.
11 fl. 09 gr.
62 fl. 16 gr.
1503/04
3 fl. 15 gr.
7 fl. 08 gr.
83 fl. 07 gr.
1504/05
4 fl. 08 gr.
6 fl. 04 gr.
68 fl. 01 gr.
1505/06
5 fl. 06 gr.
9 fl. 11 gr.
73 fl. 18 gr.
1506/07
6 fl. 12 gr.
7 fl. 14 gr.
84 fl. 02 gr.
2 fl. 16 gr.
33 fl. 13 gr.
3 fl. 00 gr.
9 fl. 06 gr.
63 fl. 05 gr.
01.05.1507 – 15.08.1507 16.08.1507 – 30.04.1508 1507/08
3 fl. 00 gr.
2 fl. 01 gr.
12 fl. 01 gr.
96 fl. 18 gr.
1508/09
2 fl. 19 gr.
3 fl. 13 gr.
10 fl. 06 gr.
88 fl. 03 gr.
1509/10
16 gr.
18 gr.
7 fl. 12 gr.
101 fl. 00 gr.
1510/11
1 fl. 00 gr.
2 fl. 08 gr.
14 fl. 14 gr.
91 fl. 14 gr.
1511/12
19 gr.
1 fl. 05 gr.
11 fl. 12 gr.
68 fl. 11 gr.
1512/13
3 fl. 18 gr.
20 gr.
14 fl. 02 gr.
47 fl. 04 gr.
1513/14
6 fl. 03 gr.
20 gr.
12 fl. 20 gr.
71 fl. 10 gr.
1514/15
1 fl. 08 gr.
13 gr.
7 fl. 14 gr.
52 fl. 09 gr.
10 fl. 15 gr.
67 fl. 00 gr.
3
1515/16
754
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Kemberg
Schmiedeberg Zur Elster
Marzahna
1516/17
8 fl. 06 gr.
77 fl. 15 gr.
1517/18
10 fl. 14 gr.
68 fl. 07 gr.
1518/19
12 fl. 09 gr.
65 fl. 20 gr.
1519/20
11 fl. 10 gr.
57 fl. 13 gr.
1523/24
7 fl. 01 gr.
58 fl. 10 gr.
01.05.1524 – 29.11.1524
2 fl. 20 gr.
35 fl. 11 gr.
30.08.1524 – 30.04.1525
3 fl. 03 gr.
29 fl. 12 gr.
1524/25
6 fl. 02 gr.
65 fl. 02 gr.
1525/26
5 fl. 06 gr.
73 fl. 18 fr
1526/27
7 fl. 07 gr.
74 fl. 13 gr.
1527/28
7 fl. 17 gr.
4 fl. 02 gr.
7 fl. 07 gr.
97 fl. 00 gr.
1528/29
3 fl. 20 gr.
12 fl. 14 gr.
6 fl. 05 gr.
74 fl. 18 gr.
1529/30
1 fl. 05 gr.
10 gr.
7 fl. 20 gr.
55 fl. 17 gr.
1530/31
7 fl. 10 gr.
12 fl. 04 gr.
10 fl. 09 gr.
74 fl. 14 gr.
1531/32
8 fl. 08 gr.
10 fl. 06 gr.
7 fl. 07 gr.
92 fl. 04 gr.
1532/33
7 fl. 06 gr.
8 fl. 18 gr.
16 fl. 00 gr.
1533/34 10
vacat
vacat
1534
1534/35 12
7
11
vacat
vacat
1535
1535/36
13
vacat
vacat
89 fl. 12 gr.
4 fl. 16 gr.
8
2 fl. 13 gr.
29 fl. 02 gr.
32 fl. 11 gr.
5 fl. 08 gr.
59 fl. 17 gr.
3 fl. 02 gr.
26 fl. 06 gr.
6 fl. 19 gr.
48 fl. 06 gr.
1536/37
3 fl. 18 gr.
2 fl. 18 gr.
10 fl. 20 gr.
69 fl. 15 gr.
1537
1 fl. 02 gr.
14 gr.
4 fl. 20 gr.
29 fl. 09 gr.
1537/38
1 fl. 02 gr.
1 fl. 04 gr.
6 fl. 19 gr.
47 fl. 14 gr.
15
18
1538
1538/39
19 gr.
3 fl. 12 gr.
8 fl. 17 gr.
52 fl. 20 gr.
1539
4 gr.
1 fl. 00 gr.
7 fl. 11 gr.
50 fl. 05 gr.
1 fl. 03 gr.
1 fl. 07 gr.
10 fl. 18 gr.
69 fl. 02 gr.
21
1539/40 23
1540
1540/41
16 gr.
15 gr.
8 fl. 19 gr.
67 fl. 17 gr.
1541
2 fl.
13 gr.
3 fl. 02 gr.
39 fl. 04 gr.
1542
15 gr.
1 fl. 0 4 gr.
5 fl. 04 gr.
42 fl. 00 gr.
1543
17 gr.
vacat (fakat)
1 fl. 11 gr.
40 fl. 07 gr.
9 fl. 15 gr.
57 fl. 09 gr.
6 fl. 16 gr.
38 fl. 15 gr.
12 fl. 14 gr.
57 fl. 07 gr.
26
28
1543/44 1544
2 fl. 02 gr.
vacat
1544/45
2 fl. 02 gr.
2 fl. 07 gr.
30
755
58. BEIGELEITE WITTENBERG
Zeitraum 1459/60
Eckmannsdorf Mellnsdorf zusammen
1468/69 1478/79
20 fl. 08 gr.
23.02.1483 – 21.02.1484
20 fl. 15 gr.
22.02.1484 – 21.02.1485
23 fl. 12 gr.
22.02.1485 – 19.02.1486
2
20.02.1488 – 19.02.1489
25 fl. 07 gr.
1493/94
20 fl. 18 gr.
9 gr.
1496/97
29 fl. 08 gr.
11 gr.
1497/98
27 fl. 19 gr.
9 gr.
1498/99
28 fl. 05 gr.
5 gr.
1499/00
32 fl. 02 gr.
13 gr.
1500/01
28 fl. 18 gr.
8 gr.
1501/02
34 fl. 01 gr.
2 fl. 20 gr.
1502/03
31 fl. 00 gr.
5 gr.
1503/04
32 fl. 17 gr.
8 gr.
1504/05
36 fl. 11 gr.
2 fl. 14 gr.
1505/06
33 fl. 05 gr.
10 gr.
1506/07
36 fl. 02 gr.
3 gr.
01.05.1507 – 15.08.1507
13 fl. 02 gr.
3 gr.
16.08.1507 – 30.04.1508
18 fl. 19 gr.
15 gr.
1507/08
32 fl. 00 gr.
20 gr.
1508/09
38 fl. 01 gr.
4 gr.
1509/10
37 fl. 10 gr.
9 gr.
1510/11
39 fl. 19 gr.
8 gr.
1511/12
39 fl. 15 gr.
12 gr.
1512/13
34 fl. 07 gr.
1 fl. 10 gr.
26 fl. 04 gr.
7 gr. vacat
1513/14
32 fl. 09 gr.
7 gr.
1514/15
27 fl. 04 gr.
3 gr.
1515/16
35 fl. 14 gr.
8 gr.
1516/17
35 fl. 11 gr.
8 gr.
1517/18
34 fl. 01 gr.
18 gr.
1518/19
37 fl. 13 gr.
7 gr.
1519/20
39 fl. 17 gr.
4 gr.
3
Ogkeln
Gesamt
756
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Eckmannsdorf Mellnsdorf
1523/24
41 fl. 01 gr.
01.05.1524 – 29.11.1524
22 fl. 19 gr.
30.08.1524 – 30.04.1525
21 fl. 06 gr.
1524/25
44 fl. 05 gr.
1525/26
35 fl. 06 gr.
1526/27
42 fl. 10 gr.
Ogkeln
Gesamt
7 gr.
1527/28
46 fl. 04 gr.
11 gr.
1.280 fl. 17 gr.
1528/29
31 fl. 15 gr.
5 gr.
1.238 fl. 03 gr.
1529/30
41 fl. 01 gr.
4 gr.
4
1.079 fl. 07 gr.
1530/31
42 fl. 18 gr.
6 gr.
5
1.433 fl. 19 gr.
1531/32
41 fl. 03 gr.
10 gr.
1532/33
39 fl. 04 gr.
5 gr.
6
1.392 fl. 00 gr.
1533/34
35 fl. 11 gr.
1 fl. 14 gr.
9
1.160 fl. 12 gr.
1534
26 fl. 05 gr.
12 gr.
10
1534/35
34 fl. 11 gr.
20 gr.
1535
21 fl. 00 gr.
11 gr.
1535/36
42 fl. 03 gr.
19 gr.
1536/37
45 fl. 13 gr.
15 gr.
1537
32 fl. 17 gr.
9 gr.
1537/38
49 fl. 08 gr.
18 gr.
1538/39
37 fl. 03 gr.
1539
1539/40
12
15
1.417 fl. 08 gr.
1.415 fl. 03 gr. 1.286 fl. 11 gr. 14
12 fl. 18 gr.
1.610 fl. 20 gr.
26 fl. 09 gr.
789 fl. 12 gr.
27 fl. 03 gr.
17
1 fl. 11 gr.
17 fl. 03 gr.
20
26 fl. 18 gr.
13 gr.
13 fl. 15 gr.
40 fl. 01 gr.
vacat
15 fl. 09 gr.
1540/41
44 fl. 17 gr.
1 fl. 14 gr.
32 fl. 03 gr.
1541
30 fl. 01 gr.
11 gr.
48 fl. 13 gr.
1542
32 fl. 17 gr.
16 gr.
49 fl. 01 gr.
1543
29 fl. 13 gr.
9 gr.
49 fl. 08 gr.
1543/44
43 fl. 05 gr.
2 fl. 00 gr.
1544
31 fl. 05 gr.
15 gr.
27 fl. 17 gr.
104 fl. 07 gr.
1544/45
47 fl. 15 gr.
1 fl. 10 gr.
46 fl. 11 gr.
1.463 fl. 19 gr.
18
21
23
26
28
30
16
1538
1.358 fl. 20 gr. 19
847 fl. 13 gr.
1.370 fl. 07 gr. 22
85 fl. 05 gr.
1.389 fl. 14 gr.
1540
24 25
80 fl. 06 gr.
1.363 fl. 07 gr. 27
72 fl. 18 gr. 80 fl. 18 gr.
29
74 fl. 08 gr.
1.467 fl. 04 gr.
58. BEIGELEITE WITTENBERG
757
Anmerkungen Beigeleite Wittenberg 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
26 27 28 29 30
Also vormidt. 8 Scheffel Korn dem Schenken von Eckmannsdorf, damit er das Geleit einnimmt. Vom 01.05.1514 – 10.03.1515 = 44 Wochen. Ausgabe 72 fl. 13 gr. für Predt, sein vertan. 70 fl. 5 gr. von den floßleuten entpfangen (für Brett), die sollen zum Bau khomen sein und in dem Zwinger verbraucht, ye von 1 ß 1 Breth. Ausgabe: 115 fl. 19 gr. 2 d. zu Unterhaltung der Brücken inclus 2 fl. 18 gr. dem Zimmermann vor sein Cleidt; 62 fl. 11 gr. vor Besserung der Theme und Wege incl. 17 fl. 3 gr. dem Steinsetzer von 42 Ruthen Wegk zu besetzen, von jeder Ruthe 7 gr. vor eigner Hulf. Aus dem, das der Viehezoll der Landtschaft zugestellt und sonst keine andere Wahre vergleitet. Mindereinnahmen die Ursach des Viheglaits halben. Ausgabe: 72 fl. 3 gr. zur Underhaltung der Brucken inclus 24 fl. 2 gr. von 1532 Elhn an 244 Eichenbrettern, von der Elh 4 n d. zu schneiden geben. Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). Beigeleite Kemberg und Schmiedeberg vacat wegen Viehzoll, sonst keine andere Ware dort vergleitet. Walburgis bis Elisabeth 1535 (01.05. – 19.11.1535). Beigeleit zu Schmiedeberg und Kemrick vacat aus dem, das der Landtschaft der Viehezoll zugesteldt und sonst kein ander Wahr vergleitet wird. Ausgabe: 30 gr. einem Pauer zu Ockel, der Achtung ufs Viehegeleite hat und dasselbig eynnimpt. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Ausgabe: 30 gr. einem Pauern zu Ockel, der Achtung ufs Vihegelait het und daselbst einnimpt; 6 gr. einem andern Pauern daselbst, der neben dem das Aufsehen hat. Ausgabe: 23 fl. 6 gr. Lohn den Fehrleuten, die die Wagenpferde und Leute in großen Gewissern uberfurt; 25 ß 29 Brett an den flossen zu Zoll. Walburgis bis Elisabeth 1538(01.05. – 19.11.1538). Die Beigeleite. Ausgabe: Geleitsmann von Mahrzahn durch Kohlhase erstochen, 10 fl.; 1 ß einem Pauern, der dieweil das Glait eingenommen. Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Die Beigeleite. Ausgabe: 22 fl. 18 gr. Geleitsmann Halbjahrlohn; 12 fl. 16 gr. den Brückenzöllnern; 2 fl. 14 gr. 2 Torhüter zu Wittenberg; 128 fl. 15 gr. an der Elbbrücke verbaut; 34 fl. 10 gr. an den Temmen verbessert. Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). Die Beigeleite. Ausgabe: 145 fl. für Brückenbau und zur Erhaltung und Besserung incl. 45 fl. 15 gr. von 2824 Elen Eichenbrett zu schneiden, von jeder Elen 4 d; 87 fl. 12 gr. für Besserung und Unterhaltung der Wege und Temme, incl. 21 fl. 1 gr. von der Brücken zu Isterbeck(Iserbegka), welche das große Wasser im Auftauen weggerissen, wider zu bauen. Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541). Von den Beigeleiten. Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543. Von den Beigeleiten. Walburgis bis Elisabeth 1544 (01.05. – 19.11.1544).
758
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
59. Amt Zwickau Zeitraum
Pferdegeleit
Werdau
01.02.1483 – 01.01.1484
113 fl. 06 gr.
103 fl. 11 gr.
1
05.05.1484 – 31.01.1485
123 fl. 05 gr.
110 fl. 10 gr.
2
03.07.1485 – 26.02.1486
61 fl. 05 gr.
25 fl. 18 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490
186 fl. 16 gr.
146 fl. 04 gr.
1496/97 1497/98 1498/99 1499/1500
194 fl. 16 gr. 225 fl. 12 gr. 222 fl. 03 gr. 197 fl. 09 gr.
53 fl. 08 gr. 54 fl. 10 gr. 52 fl. 09 gr. 36 fl. 19 gr.
1501/02 1502/03 1504/04 1504/05 1505/06 1506/07
142 fl. 06 gr. 140 fl. 02 gr. 171 fl. 10 gr. 116 fl. 18 gr. 131 fl. 15 gr. 122 fl. 01 gr.
77 fl. 05 gr. 63 fl. 12 gr. 50 fl. 14 gr. 22 fl. 15 gr. 28 fl. 02 gr. 93 fl. 02 gr.
1508/09
167 fl. 13 gr.
29 fl. 18 gr.
1510/11 1511/12
125 fl. 14 gr. 114 fl. 20 gr.
6 fl. 08 gr. 10 fl. 12 gr.
1522/23 1523/24 1524/25 1525/26
266 fl. 01 gr. 96 fl. 13 gr. 107 fl. 10 gr. 83 fl. 20 gr.
9 fl. 14 gr. 9 fl. 16 gr. 4 fl. 13 gr.
1527/28 1528/29 1529/30
172 fl. 02 gr. 174 fl. 17 gr. 112 fl. 06 gr.
1531/32 1532/33 1533/34 1534/35 1435/36 1536/37 10 1537
118 fl. 02 gr. 120 fl. 07 gr. 118 fl. 04 gr. 120 fl. 10 gr. 132 fl. 10 gr. 146 fl. 04 gr. 66 fl. 20 gr.
1537/38 12 1538
142 fl. 10 gr. 96 fl. 12 gr.
4
Bärwalde
30 fl. 00 gr.
20 fl. 11 gr. 17 fl. 17 gr. 21 fl. 17 gr. 28 fl. 01 gr. 24 fl. 07 gr. 11 20 fl. 14 gr. 29 fl. 04 gr.
Viehzoll
45 fl. 02 gr. 16 fl. 04 gr. 12 fl. 07 gr. 7 13 fl. 05 gr. 14 fl. 13 gr. 16 fl. 10 gr. 6
18 fl. 02 gr.
17 fl. 15 gr. 48 fl. 15 gr. 8
vacat 9
12 fl. 20 gr. 6 fl. 17 gr. 8 fl. 04 gr.
759
59. A MT ZWICKAU
Zeitraum
Pferdegeleit
Werdau
Bärwalde
Viehzoll
1538/39 13 1539 1539/40 14 1540 1540/41 16 1541
118 fl. 06 gr. 88 fl. 16 gr. 102 fl. 04 gr. 87 fl. 11 gr. 115 fl. 06 gr. 74 fl. 02 gr.
23 fl. 14 gr.
17 fl. 10 gr.
10 fl. 14 gr.
22 fl. 13 gr.
15 fl. 07 gr.
18 fl. 00 gr.
27 fl. 16 gr. 14 fl. 04 gr.
18 fl. 19 gr. 8 fl. 15 gr.
15
17 1543 1543/44 1544/45
64 fl. 17 gr. 138 fl. 12 gr. 140 fl. 01 gr.
9 fl. 15 gr. 22 fl. 07 gr. 23 fl. 16 gr.
10 fl. 05 gr. 15 fl. 01 gr. 14 fl. 09 gr.
3 fl. 18 gr. 11 fl. 01 gr. 7 fl. 04 gr.
Zeitraum
1 fl. 01 gr. 1 fl. 07 gr.
Gesamt Amt Zwickau
01.02.1483 – 01.01.1484
216 fl. 17 gr.
1
05.05.1484 – 31.01.1485
233 fl. 15 gr.
2
03.07.1485 – 26.02.1486
87 fl. 02 gr.
22.02.1489 – 21.02.1490
332 fl. 20 gr.
1496/97 1497/98 1498/99 1499/1500
248 fl. 03 gr. 280 fl. 01 gr. 274 fl. 12 gr. 234 fl. 07 gr.
1501/02 1502/03 1504/04 1504/05 1505/06 1506/07
219 fl. 11 gr. 203 fl. 14 gr. 222 fl. 03 gr. 139 fl. 12 gr. 159 fl. 17 gr. 215 fl. 03 gr.
1508/09 1510/11 1511/12
197 fl. 10 gr. 132 fl. 01 gr. 135 fl. 11 gr.
1522/23 1523/24 1524/25 1525/26
266 fl. 01 gr. 106 fl. 06 gr. 117 fl. 05 gr. 88 fl. 12 gr.
760
Teil 3: EINNAHMEN VON GELEITEN DER ÄMTER
Zeitraum
Gesamt Amt Zwickau
1527/28 1528/29 1529/30
3
172 fl. 02 gr. 174 fl. 17 gr. 187 fl. 08 gr.
1531/32 1532/33 1533/34 1534/35 1435/36 1536/37 10 1537
5
135 fl. 17 gr. 205 fl. 16 gr. 148 fl. 07 gr. 155 fl. 11 gr. 175 fl. 03 gr. 199 fl. 20 gr. 94 fl. 09 gr.
1537/38 12 1538 1538/39 13 1539 1539/40 14 1540 1540/41 16 1541
197 fl. 20 gr. 96 fl. 12 gr. 170 fl. 02 gr. 88 fl. 16 gr. 158 fl. 02 gr. 87 fl. 11 gr. 163 fl. 00 gr. 98 fl. 07 gr.
17 1543 1543/44 1544/45
88 fl. 13 gr. 187 fl. 00 gr. 184 fl. 09 gr.
Anmerkungen Amt Zwickau 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Ein ¾ Jahr. 33 Wochen. Errechnet aus den Plus- und Minusangaben von 1528/29. Für beide Beigeleite. Die Angaben über die Beigeleite fehlen. Incl. 1 fl. 19 gr. von einem Nebengeleit zu Kirchberg. Die Geleite Bärenwalde und Kirchberg werden zusammen abgerechnet. Wegen der neuen Anlage. Der Landschaft. Walburgis bis Elisabeth 1537 (01.05. – 19.11.1537). Der Landschaft. Walburgis bis Elisabeth 1538 (01.05. – 19.11.1538). Walburgis bis Elisabeth 1539 (01.05. – 19.11.1539). Walburgis bis Elisabeth 1540 (01.05. – 19.11.1540). Das der Vihezol also gefallen, geschicht aus der Ursachen, das die Vihetreyber des mehren Teil durchs Landt zu Behem treyben. 16 Walburgis bis Elisabeth 1541 (01.05. – 19.11.1541). 17 Walburgis bis Elisabeth 1543 (01.05. – 19.11.1543).
763
I. Verzeichnis der edierten Quellen
1.
Aken Cedula teolam in Aken. Zol und Gleide uf der Elbe (16. Jahrhundert) ............................................................................................... 779
2.
Altenburg a. Zoll und Gleit im Ambt Altenburg (1515) ............................................................................................................... 780 b. Gleytsordenunge, wie man zue Aldenburgk ym Gleitshause das Gleydt nimpt mit den Beigeleiten Schmölln, Gerstenberg, Wintersdorf, Altmörbitz, Treben (1548) ............................................................................................................... 781
3.
Angstedt Verzeichnus des Zolls und Geleitsgebuhr zu Angstedt
(1566) .......................................................................................................................................... 784
4.
Bernburg Geleitsordnung (1563) ............................................................................................................... 785
5.
Bitterfeld a. Gleyt zu Bitterfeld. Zoll oder Geleyth eines gemeinen Furmans mit den Beigeleiten Brehna, Roitzsch, Holzweißig (1539 / 40) ......................................................................................................... 786 b. Geleitsordnung des Ampts Bitterfeldes mit den Beigeleiten Brehna, Roitzsch, Holzweißig (1550) ............................................................................................................... 789
6.
Bobbau Geleite zu Bobbe (1547 / 49) .......................................................................................................... 790
7.
Borna a. Die Gleitztafel, wie man daß Geleite zu Borne eynnympth (1514 / 15) .......................................................................................................... 790 b. Gleidtstafel des Ampts Born (1548) ............................................................................................................... 791
8.
Breitungen a. Verzeichnus des Zolls zu Braitingen (16. Jahrhundert) ............................................................................................... 792 b. Volget, wie der Zoell ufgehoben werden soll (16. Jahrhundert) ............................................................................................... 793
764
Teil 4: GELEITSORDNUNGEN – EDITION
9.
Burgau Vorzaichnus der Glaitztafeln zu Burgau, welcher Gestalt die Gelaite aldo eingenomen werden (1538) ............................................................................................................... 794
10.
Buttelstedt a. Inhalt gehaltener Gleitztafel aldar (1533) ............................................................................................................... 795 b. Beygeleidt zu Nermesdorf (1557) ............................................................................................................... 795
11.
Calbe Geleithe zu Calbe nach Stücken, wie es genhomen wirt (16. Jahrhundert) ............................................................................................... 796
12.
Chemnitz a. Gleyde des Ampts Schellenbergk. Gleydt zu Kempnitz, mit den Beigeleiten Oederan, Schellenberg, Kunnersdorf, Zschopau (1551) ............................................................................................................... 797 b. Verschreibung über die dem Rathe von Chemnitz auf 6 Jahre verpachtete Gleits-, Salzzoll-, Bleichnutzung (1558) ............................................................................................................... 798 c. Beigeleit Röhrsdorf (1548) ..................................................................................................................... 799
13.
Coburg Anzeige des Gleyts, wie das in dem fürstlichen Erbbuch zu Coburg registrirt (Anfang 16. Jahrhundert) ...................................................................................800
14.
Colditz a. Gleithe des Ambts Colditz zue Colditz mit dem Beigeleit Laußigk (16. Jahrhundert) ............................................................................................... 801 b. Geleithe oder Brückenpfennige des Raths zue Colditz mit dem Beigeleit Laußigk (1609) ............................................................................................................... 803
15.
Coswig Von Zollen und Gleiten (1566) ..................................................................................................................... 803
16.
Creuzburg Gelaitztabel, welchermassen das Gelaite soll genommen werden nach altem ubelichen Gebrauch (1535 / 36) ......................................................................................................... 807
17.
Delitzsch Das Ambts Dölitzsches Gleitstafel mit den Beigeleiten Landsberg und Zwochau (16. Jahrhundert) ............................................................................................... 809
VERZEICHNIS DER EDIERTEN QUELLEN
18. 19. 20.
21.
22.
23. 24. 25.
26.
27.
765
Dessau Von Zöllen und Geleiten (1547 / 49) ......................................................................................................... 810 Dresden Alte Gleithsordnung (1547 – Abschrift 1716) .......................................................................................814 Düben a. Underrichtunge deß Gebrauchs des Geleitzeinnemens (1509 / 10) .......................................................................................................... 820 b. Geleitsordnung des Ambts Thieben mit den Beigeleiten Söllichau und Zettel (1590) ............................................................................................................... 820 (Groß-)Ebersdorf Kurtzer Bericht und Verzeichnüs des Ambts Weyda erblicher und eigenthümlicher Gutere. Gleidt und Zoll (1610) ............................................................................................................... 823 Eckartsberga Gleidtsordnung des Ampts Eckersberga mit den Beigeleiten Auerstedt, Sulza, Tauhardt, Wiehe und Rudersdorf (1550) ............................................................................................................... 824 Eilenburg Geleitsordnung (1524 / 25) ......................................................................................................... 827 Eisenach Zohl und Geleytstafel zu Eyßenach (1517 / 18) .......................................................................................................... 830 Erfurt a. Diz ist das Geleite des hochgebornen Fursten, Langrafin Frederiches in Doringen, Margrafen zcu Missen, wyn das Geleite von Aldem genomen hat und noch phlegit zu nemen (1315) ............................................................................................................... 832 b. Ausschreybunge der Geleytstafel zu Erfurdt (1441) ............................................................................................................... 834 c. Wie man einem schriftlich Glait geben soll (1441, Abschrift 1533) ........................................................................................ 839 Frankenberg a. Geleite zu Franckenbergk (1610) ...............................................................................................................840 b. Geleith oder Zoll zu Franckenbergk mit Beigeleit Kunnersdorf (1624) ...............................................................................................................840 Frauenwald Der Zol, wie der zu den Frauen auf dem Walde vor alders und bißher genomen (16. Jahrhundert) ............................................................................................... 841
766
Teil 4: GELEITSORDNUNGEN – EDITION
28.
Freyburg Gleitstafel im Ambt Freiburgk, nach welcher des Ambts Gleite durch den Gleitsmann eingenommen wirdt mit den Beigeleiten Carsdorf, Nebra, Schönewerda, Markröhlitz (1621) ............................................................................................................... 842 Gehren Begriff, wie hoch und wovon hinführ im Ambt Gehren der Zoll zue fordern (16. Jahrhundert) ................................................................................................ 845 Gerstungen Vorzaichnus, welcher Gestalt das Gelaite im Ambt Gerstungen eingenommen wirdet (1539 / 40) ......................................................................................................... 845 Görlitz a. Bestätigung des Zolls mit Zollordnung (1414, Abschrift 16. Jahrhundert) ........................................................................846 b. Änderungsvorschläge, den Zoll betreffend (Mitte 16. Jahrhundert) ...................................................................................... 848 c. Ordentliche Vorzaichnis der Zollgefelle (1597) ............................................................................................................... 850 Gotha Tafel des gothaischen großen und kleinen Zols und auch weimarischen Geleits (16. Jahrhundert) ............................................................................................... 853 Gräfenhainichen Geleite des Ampts Hainichen (1550) ............................................................................................................... 856 Grimma a. Stattgeleite wie es soll genommen werden (1390) ............................................................................................................... 857 b. Gleitztafel (1524 / 25) ......................................................................................................... 858 c. Ambts Grimm Gleitsnutzungk mit den Beigeleiten Großbardau, Burkartshain, Nerchau, Otterwisch (1621) ............................................................................................................... 859 Großenhain Geleitsordnung des Ampts Hain, mit den Beigeleiten Broden, Merwitz, Moritz und Paulsmühle (1547) ............................................................................................................... 861 Haldensleben Bericht, wie viel ohngefehr das Geleite jährlich traget (1549) ............................................................................................................... 872 Herbsleben a. Ordenung, welcher Massen das Geleit alhie umb Herbstleben gegeben und genommen wirdet (1554) ............................................................................................................... 873
29. 30.
31.
32.
33. 34.
35.
36. 37.
VERZEICHNIS DER EDIERTEN QUELLEN
37. 38. 39.
40. 41.
42. 43. 44. 45. 46.
47. 48.
767
Herbsleben b. Nachlassunge oder Gleitstafel (1554) ............................................................................................................. 874 Herschdorf Gräfl ich schwartzburgische Zolltafel (1566, Abschrift 1638) ....................................................................................... 877 Herzberg a. Das ist die geleycz, dassel, wie mann das Geleytte Inn dieser Stadt nemenn sczall (1510) ............................................................................................................... 877 b. Register und Ausweisung des Gleith czu Hertzberg (1534 / 35) .......................................................................................................... 879 c. Das Gleitz (1545) ............................................................................................................... 880 Hildburghausen Der Zoll in der Stadt und im Gericht Hildburghausen (1570) ............................................................................................................... 880 Hohnstein Gelaytstafel im Ampt Hoenstein mit den Beigeleiten Neustadt, Schandau, Ehrenberg, Hinterhermsdorf (1547) ............................................................................................................... 881 Ilmenau Der ordinari Zoll des Ambts Ilmenau (1642) ............................................................................................................... 883 Jerichow-Plathe Ditt sein die Zolle, so zum Hause Jerichow gehorende (16. Jahrhundert) ............................................................................................... 883 Jessen Ausweysunge des Gleydts zum Jhessen (1537 / 38) ......................................................................................................... 885 Jessnitz Geleitsordnung Jessnitz (1547 / 49) .......................................................................................................... 886 Königsbrück Verzeichnis des Zolleinnehmers zu Königsbrück (1564) ............................................................................................................... 887 Königsee Gräfl ich schwarzburgische Zoltafeln (1637) ............................................................................................................... 888 Köthen Gleite zu den Ambt Cothen gehorigk (1563) ............................................................................................................... 888
768
Teil 4: GELEITSORDNUNGEN – EDITION
49.
Langensalza und Thamsbrück Czol und Gleyte belangend, mit den Beigeleiten (Großen-)Gottern, Welsbach, Flarchheim, Heroldishausen, Issersheilingen (1516) ............................................................................................................... 890 Lauchstädt Geleitsordnung des Amtes Lauchstadt mit den Beigeleiten Teutschenthal, Schafstädt, Holleben (1600) ............................................................................................................... 894 Lehesten Zolltafel zu Lehsten (1579) ............................................................................................................... 898 Leipzig a. Geleitsrolle zu Leipzig mit dem Beigeleit Taucha (1464) ............................................................................................................... 899 b. Ampts Leipzig Geleitstafel mit dem Beigeleit Taucha (1547) ............................................................................................................... 902 c. Hauptgleit zu Leipzigk mit dem Beigeleit Taucha (1558) ............................................................................................................... 905 Leisnig Geleid zu Clennen (1548) ............................................................................................................... 907 Liebenwerda Geleite zu Liebenwerde mit den Beigeleiten Wahrenbrück, Uebigau, Hohenleipisch, Dobra, Naundorf (1505) ............................................................................................................... 908 Lützen Ordnung der Gleyte mit den Beigeleiten Nauendorf, Keuschberg, Räpitz (Anfang 16. Jahrhundert) ....................................................................................911 Magdeburg a. Vorzeichnus, wie dz Geleit zue Magedenburg genommen werden solle (1519) ................................................................................................................ 913 b. Nachrichten von der Zollerhebung im Erzstift (1571) ............................................................................................................... 915 Mainburg Meynburg Zoll belangend (1499) ............................................................................................................... 916 Marksuhl a. Gelaith und Zoll zu Marthsuhla (1553 / 54) ...........................................................................................................917 b. Und forder, wie in der Glaitzstabeln Eisenach befunden wirdet (1535 / 36) ...........................................................................................................917
50.
51. 52.
53. 54.
55.
56.
57. 58.
VERZEICHNIS DER EDIERTEN QUELLEN
59. 60.
61.
62.
63.
64. 65.
66.
67.
68.
769
Marlishausen Vorzeichniß des Zolls zu Marlishausen (Abschrift von 1635) .......................................................................................... 918 Meißen Gleytstafel des Ampts Meißen mit den Beigeleiten Pulsnitz, Willsdruff, Lommatzsch (1547) ............................................................................................................... 919 Merseburg Gleitstafel, wie das Hauptgleite zu Merseburgk eingenommen und berechnet wird mit den Beigeleiten Liebenau und Frankleben (16. Jahrhundert) ............................................................................................... 922 Mühlberg a. Mülbergisch Gleidt aufm Lande und Wassergeleite (1555) ............................................................................................................... 924 b. Gleidtsordenunge des Amtes Mulbergk nach Inhalt der alten Erbbücher, mit den Beigeleiten Koßdorf, Oschätzchen, Reichenhain (1590) ............................................................................................................... 925 Naumburg Vorzeichnus von aller Handelwahr, die man einem erbarn Rath alhier im Markt vorrechnen muß (1567) ............................................................................................................... 927 Nienburg Bericht vom Gleite (1563) ............................................................................................................... 934 Oberhof a. Das Geleite zum Obernhove ufm Schwartzwalde (1540) ............................................................................................................... 935 b. Abschrieft [...] des erstaigerten Zols wegen (1568) ............................................................................................................... 936 Oschatz a. Eyn Vorzeichnis des Gleyts mit den Beigeleiten zu Dahlen und Strehla (1516) ............................................................................................................... 937 b. Beygleithe zu Thalen (1552) ............................................................................................................... 939 Pausa a. Zollordnung (1506) ............................................................................................................... 939 b. Geleidtstafel im Ambt Paußa (1619) ............................................................................................................... 940 Pegau Gleidtsordnung des Ampts Pegau mit dem Beigeleit Zwenkau (1548) ............................................................................................................... 941
770
Teil 4: GELEITSORDNUNGEN – EDITION
69.
Pirna Ordenung in m. g. H. Glaith zu Pyrna mit den Beigeleiten Posterberg, Königstein, Rathen, Wehlen, Dohna, Ploschwitz (1548) ............................................................................................................... 943 Plaue Gräfl iche schwarzburgische Zollordnung der Stadt Plaue (1626) ............................................................................................................... 951 Plauen a. Des Ampts Plauen Gleit und Zoll (1506) ............................................................................................................... 952 b. Gelaydtstabell (1532 / 33) ......................................................................................................... 953 Radeberg Geleit zu Radebergk, mit den Beigeleiten Naundorf, Wolmsdorf, Okrilla, Weißig (1557) ............................................................................................................... 956 Raguhn Das Strassengeleite und Zoll zu Ragun (1547 / 49) .......................................................................................................... 958 Rammelburg Das Ambt Rammelburgk hat einen Zoll (undatiert) ......................................................................................................... 959 Rochlitz Gleitstafel des Ambts Rochlitz mit dem Beigeleit Geithain (1548) ............................................................................................................... 960 Ronneburg Geleit von Wagen und Karn (1504 / 05) ......................................................................................................... 961 Rudolstadt Gräfl ich-schwartzburgische Zolltafel (1638) ............................................................................................................... 961 Saalfeld Fürstlich-Sächsische-Salfeldische Geleitsordnung mit den Beigeleiten in den vier Ämtern Saalfeld, Gräfenthal, Zella, Pößneck (1728) ............................................................................................................... 962 Sachsenburg a. Zolltafel (vor 1520) ......................................................................................................... 970 b. Gleitstafel des Amts Sachsenburg (1654 / 55) .......................................................................................................... 971 Sangerhausen Gleyt zu Sangerhausen (1517) ............................................................................................................... 973
70. 71.
72.
73. 74. 75. 76. 77. 78.
79.
80.
VERZEICHNIS DER EDIERTEN QUELLEN
81. 82. 83. 84. 85.
86.
87. 88. 89. 90.
91.
92.
771
Sayda Geleidt des Amts Seida (1550) ............................................................................................................... 974 Schkeuditz Copie der Geleitsordnung im Amt Schkeuditz (1535) ............................................................................................................... 974 Schmalkalden Der Zol zu Smalkalden (1489) ............................................................................................................... 975 Schwarzenberg-Crottendorf Geleyd in Wysental und Zoll zur Polla (1559) ............................................................................................................... 978 Schweinitz a. Geleytstafel (1510) ............................................................................................................... 978 b. Geleytstafel (1531 / 32) .......................................................................................................... 980 Suhl a. zu Sula einen Zoll (1502) ............................................................................................................... 981 b. Zol zu Suhl (1524) ............................................................................................................... 982 Tambach Gelaitstafel, welchermassen das Gelaite zum Tambach eingenommen wirdet (1535 / 36) .......................................................................................................... 983 Teutleben Zohll-Tafel des Ambts Tennenbergs Beygeleits zue Teudleben (1596) ............................................................................................................... 984 Thierschneck Nachvolgender Gestalt wirt das Gelaite zu Tersnick genomen (1535 / 36) .......................................................................................................... 986 Torgau Hie volget die Gleitzvorzeichnus ader Gleitztafel, wie man das Geleit allenthalben zu Torgau und uf der Brücke und Elbe nehmehn sal (1510) ............................................................................................................... 987 Voigtsberg Das Ampts Wagenglaidt, wie das von einem itzlichen Wagen und Karn soll genommen werden, sondern in Betrachtunge irer Ladunge (1542) ............................................................................................................... 989 Warmsdorf - Neindorf Gleite zu Neindorf (1537) ............................................................................................................... 992
772
Teil 4: GELEITSORDNUNGEN – EDITION
93.
Weimar Wie das Geleith Weimar unterschitlichen sol eingenhomen werden (1580) ............................................................................................................... 993 Weißensee Pachtvorschreibung, die Gleidt im Ampt Weissensehe belangende (1558) ............................................................................................................... 994 Wiegendorf Volgender Gestalt wirt das Gelaite zu Wigendorf genomen (1536 / 37) ......................................................................................................... 998 Wittenberg a. Wie man das Gleithe zu Wittenbergk gibt und nympt (1513) ............................................................................................................... 999 b. Beigeleite Marzahna und Elster (1513) ............................................................................................................. 1003 c. Beigeleite Eckmannsdorf, Mellnsdorf, Schmiedeberg, Kemberg, Ogkeln (1550) ............................................................................................................. 1005 Wolkenstein Gleitstafel, nach welcher die Heubt- und Beygleite in diesem Ambte eingenommen werden sollen mit den Beigeleiten Rückerswalde, Grumbach, Zur Satzung (1591) .............................................................................................................1006 Wurzen Wurznische Zoll- und Gleitstafel (16. Jahrhundert) .............................................................................................1009 Zella-Mehlis Verzeichnus, was zur Zella von den Furleuten, Kernern und andern, so die Stras bauen, zu Zoll genommen werden solle (1580) ............................................................................................................. 1015 Zwickau a. Pferdegeleits- und Viehzollordnung (Ende 15., Anfang 16. Jahrhundert) .................................................................. 1015 b. Beigeleit Werdau (1512) ............................................................................................................. 1016 c. Geleith und Vihzolle mit den Beigeleiten Bärenwalde, Kirchberg, Werdau (um 1530) ........................................................................................................1017 d. Margkzol zu Zwickau (um 1530) ....................................................................................................... 1018 e. Glaydtsordenung (1534 / 35) ........................................................................................................ 1019 f. Beygeleithe zu Werda (1558) ............................................................................................................. 1020
94. 95. 96.
97.
98. 99.
100.
II. Geleitsordnungen im thüringisch-sächsischen Raum zu Beginn der Frühen Neuzeit – Edition
1. Einführung in die Edition der Geleitsordnungen Wirtschaftsgeschichtliche Quellen der Frühen Neuzeit in weiterem Umfange sind für den mitteldeutschen Raum seit Langem nicht publiziert worden. Die letzten Veröffentlichungen hat Herbert Helbig 1952 / 53 mit seinen 5 Heften »Quellen zur älteren Wirtschaftsgeschichte Mitteldeutschlands«1 besorgt. Nach 60 Jahren soll mit den »Geleitsordnungen und Geleitseinnahmen im thüringisch-sächsischen Raum zu Beginn der Frühen Neuzeit« in erweiterter Form an diese Editionen angeknüpft werden. Die Zusammenstellung ist das Ergebnis langjähriger Untersuchungen zur Handelsgeschichte Mitteldeutschlands, beginnend etwa 1970.2 Die hier edierten Geleitsordnungen sind bis auf wenige Ausnahmen noch nicht veröffentlicht worden. Sie stammen aus dem Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar, den Thüringischen Staatsarchiven Altenburg, Gotha, Greiz, Meiningen und Rudolstadt, dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden, dem Sächsischen Staatsarchiv Leipzig, dem Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Magdeburg, Standort Wernigerode sowie den Stadt- bzw. Ratsarchiven Chemnitz, Erfurt, Görlitz, Naumburg und Leipzig. Ausnahmen stellen die Geleitsordnungen aus dem ehemaligen Fürstentum Anhalt dar, die beiden Erfurter Geleitsordnungen sowie die Ordnungen von Hildburghausen, Schmalkalden und Voigtsberg. Einige Ordnungen sind von mir in früheren Publikationen veröffentlicht worden. Angaben über die Druckorte finden sich bei den edierten Ordnungen. Wenn auch Vollständigkeit angestrebt wurde, so ist nicht auszuschließen, dass sich in diesem oder jenem Archiv noch Ordnungen finden, vielleicht auch nur in späten Abschriften, zumal nicht von allen bekannten Geleitsstellen die Ordnungen überliefert sind. Neufunde können zwar die Übersicht vervollständigen, aber nicht das Gesamtbild entscheidend beeinflussen. Die Publikation der Ordnungen erscheint gerechtfertigt, weil sie nicht nur entscheidend für die Beschreibung und für das Verständnis des Geleitswesens 1 2
Herbert HELBIG, Quellen zur älteren Wirtschaftsgeschichte Mitteldeutschlands, 5 Teile, Weimar 1952 – 1953. Vgl. das Vorwort in diesem Band.
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Teil 4: GELEITSORDNUNGEN – EDITION
vorliegender Darstellung waren, sondern sie auch in vielfältiger Hinsicht Ausgangspositionen und Anregungen geben können für weitere Untersuchungen zur überregionalen und auch regional- lokalen Handels- und Wirtschaftsgeschichte. Vor allem aber dokumentieren sie den Stand des überregionalen und regionalen Warenaustauschs zu Beginn der Frühen Neuzeit: – Sie enthalten Angaben über die transportierten Waren und Warenarten, die wiederum Rückschlüsse zulassen auf Produktions- und Konsumtionszentren und über überregionale Arbeitsteilungen; – sie geben Hinweise auf den Verlauf von wichtigen und auch weniger wichtigen und häufig bisher nicht bekannten Handelsstraßen; – sie machen es möglich, die Belastung der transportierten Waren durch die angegebenen Geleitsgebühren zu berechnen; – sie informieren über das Transportwesen mit den Angaben über Transportmittel und Bespannung; – sie geben mit der sehr unterschiedlichen Ausführung und Umsetzung auch wichtige Informationen über das Geleitswesen und damit über den Stand und Fortgang von Verwaltungsstrukturen im thüringisch-sächsischen Raum; – sie können die zahlreichen, oftmals mehr nebensächlich erwähnten Besonderheiten in den Ordnungen unsere Vorstellungen über die Lebensverhältnisse zu Beginn der Frühen Neuzeit nachhaltig ergänzen und abrunden. Die meisten der hier veröffentlichten Ordnungen entstammen dem ausgehenden 15. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, als mit dem Ausbau der Verwaltungsorganisation im Rahmen der Ämterverfassung und den damit einhergehenden vielfältigen Verordnungen auch das Geleitswesen entsprechend organisiert und kontrolliert werden konnte, und vor allem der zunehmende überregionale Warenaustausch staatliche Regelungen verlangte, nicht zuletzt, um sich hohe Einnahmen zu sichern. Zweifellos aber gehen die Anfänge des schriftlichen Geleitswesens noch in frühere Jahrhunderte zurück und haben schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts einen beachtlichen Reifegrad erreicht, wie sich aus der Erfurter Ordnung von 1315 ergibt. Um ein geschlossenes Bild zu erreichen, wurde vereinzelt auch auf Ordnungen aus dem 17. Jahrhundert zurückgegriffen, wenn frühere Ordnungen fehlten, die Geleitsorte aber schon in früheren Jahrzehnten bekannt waren. Die Aufnahme dieser späteren Ordnungen ist schon deshalb gerechtfertigt, weil die meisten Ordnungen mit geringen Veränderungen – vor allem hinsichtlich erhöhter Gebühren – noch über das späte 18. Jahrhundert3 bis in die 30er-Jahre des 19. Jahrhunderts galten. 3
Vgl. dazu LHASA, MD, A 37 b III Tit. V Nr. 22 mit der Geleitsordnung für Erfurt von 1441 in späterer Abschrift und mehreren Verweisen auf die Gültigkeit bis 1746 bzw. 1769 und einem Extract und Verzeichnis über Strafen, die Mainzer Amtsuntertanen noch im Jahr 1769 nach der alten Geleitsordnung nach Weimar zu zahlen hatten.
EINFÜHRUNG
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Die einzelnen Bestimmungen der Ordnungen und ihre beschriebenen Probleme und Irritationen bei der Durchsetzung lassen erkennen, dass es sich bei dem Geleitswesen um ein außerordentlich kompliziertes System handelte, bei dem oftmals die Unterschiede zwischen Geleit und Zoll verwischt wurden. Mehrfach wurden in den Ordnungen Geleit und Zoll schon in der Überschrift als Einheit begriffen, existierten in der gleichen Ordnung Geleit für Waren neben dem Zoll für Wagen und umgekehrt, sind Geleitseinnahmen aufgrund von Zollbestimmungen verrechnet worden, nahmen Zöllner die Geleitsgelder ein usw. Deshalb wurden hier von bekannten Geleitsstellen auch Zollordnungen aufgenommen, wenn sie dem Charakter von Geleitsordnungen entsprachen. Eine besondere Ausnahme ist das Naumburger Vorzeichnus von aller Handelwahr, die man einem erbar Rath alhier im Markt vorrechnen muß. Es wurde aufgenommen, weil es keine adäquate Quelle gibt über das Warenangebot zu den bedeutenden Naumburger Peter- und Pauls-Märkten, dieses Handelszentrum aber unbedingt berücksichtigt werden muss, wenn überregionaler Handel im thüringisch-sächsischen Raum in der Frühen Neuzeit thematisiert wird. Im Ergebnis können die hier edierten Ordnungen entscheidend mit dazu beitragen, ein weitgehend konkretes Bild vom Warenaustausch im und durch den mitteldeutschen Raum im ausgehenden 15. und im 16. Jahrhundert zu gewinnen und damit alle bisherigen Einschätzungen und Wertungen zu korrigieren. Allein schon die große Anzahl der (überlieferten) Geleitsordnungen dokumentiert die engen wirtschaftlichen Verflechtungen und den damit verbundenen umfangreichen und intensiven Warenaustausch und rückt Mitteldeutschland mit seinen Handelszentren und Großen Märkten Erfurt, Naumburg und Leipzig in den Fokus jeder handelsgeschichtlichen Forschung. Mit den edierten Ordnungen soll dazu eine sichere Basis gegeben werden. Nun sind Ordnungen oder Verordnungen wichtig als historische Quellen, um eine bestimmte Entwicklungsstufe zu kennzeichnen, sie sagen aber noch nichts aus über ihre Umsetzung und Wirksamkeit. Darüber geben die Höhe und die Dauerhaftigkeit der Geleitseinnahmen nach den Geleitsrechnungen – in denen die einzelnen Transporte und Gebühren entsprechend den Vorgaben registriert werden mussten – und nach den Amtsrechnungen nicht nur die erforderliche Bestätigung über die Frequenz des Warenaustauschs über längere Zeiträume, auf den einzelnen Straßen bzw. durch die einzelnen Geleitsorte, sondern sie vermitteln auch Erkenntnisse über ihren Stellenwert unter den staatlichen Einnahmen. So weisen z. B. die hohen Einnahmen der Geleitsämter in Freyburg und Markröhlitz bereits für die Mitte des 15. Jahrhunderts einen regen und kontinuierlichen Warenverkehr auf der via regia aus, der bisher unbekannt war und nicht für möglich gehalten wurde. Deshalb schien es wichtig und richtig, der Edition der Ordnungen die überlieferten Angaben über die Einnahmen hinzuzufügen.4 Sie stammen sämtlich 4
Vgl. oben Teil 3, Einnahmen von Geleiten der Ämter – Tabellen, S, 575 ff.
776
Teil 4: GELEITSORDNUNGEN – EDITION
aus den Angaben in den Geleitsrechnungen bzw. aus den Amtsrechnungen, von denen Hunderte über lange Jahre hinweg vollständig durchgesehen wurden. Leider ließen sich nicht von allen Geleitsorten die Einnahmen in wünschenswertem Umfang ermitteln: Zum einen gibt es in der Überlieferung der Rechnungen von 1445 an zahlreiche Lücken, zum anderen bricht die Überlieferung 1548 vollständig für jene Orte ab, die nach der Schlacht bei Mühlberg und der Wittenberger Kapitulation 1547 von der ernestinischen an die albertinische Linie fielen.5 Die bereits vor 1547 / 48 angefallenen Rechnungen der Albertiner sind von der Dresdner Verwaltung offensichtlich alle vernichtet worden. Dennoch lassen sich anhand der Übersichten über entscheidende Jahrzehnte hinweg die immensen Einnahmen und der damit verbundene starke Warentransport erkennen. Erhebliche Schwankungen6 haben sehr unterschiedliche Ursachen – die im Text verschiedentlich bereits in anderen Zusammenhängen erwähnt wurden – und haben auf jeden Fall nichts zu tun mit einem allgemeinen Rückgang des Warenverkehrs: – 1509 beklagt sich der Eisenacher Geleitsmann, dass sein Kollege in Tambach, der das Geleit dort gepachtet hatte, weniger Gebühren als nach der Geleitsordnung vorgeschrieben einnimmt. Deshalb nehmen die Fuhrleute einen Umweg von mehr als einer Meile, um in Tambach zu vergleiten und Eisenach zu meiden;7 – 1515 berichtet der gleiche Geleitsmann, dass die Fuhrleute auf dem Wege zu den Frankfurter Messen die Straße über die langen Hessen suchen und dazu über Creuzburg und nicht über sein Geleit fahren und dadurch seine Einnahmen mindern;8 – 1516 meldet der Geleitsmann von Gerstenberg, dass die Einnahmen des Geleits in den letzten Jahren gefallen sind, weil die Bleiwagen nicht mehr durchfahren9; – 1521 schreibt der Geleitsmann von Wittenberg, dass sein Geleit gemindert wird, weil keine Gütertransporte nach Posen mehr durchgehen, sondern alle über (Eilenburg – ) Oschatz fahren, denn der Markgraf von Brandenburg hatte die 5 6
7
8 9
Vgl. HELD, 1547 – Die Schlacht bei Mühlberg / Elbe. Deshalb sind die häufigen Bemerkungen zu den Geleitseinnahmen von besonderer Wichtigkeit. Wenn verschiedene Angaben über die Einnahmen fehlten, wurden sie aus den vorhergehenden oder den nachfolgenden Rechnungen ermittelt. Während die Additionen der Einnahmen der einzelnen Geleitsorte oftmals nicht stimmen, sind die angegebenen Diffenerenzen zum jeweiligen Vorjahr korrekt. ThHStA Weimar, Reg. Aa 2880. Noch 1582 klagt Eisenach über die gleichen Praktiken in Tambach. Das Geleit Tambach wurde besonders von Fuhrleuten aus dem Amt Schmalkalden (Brotterode, Benshausen) passiert (ThStA Gotha, Y I b Nr. 1a Georgenthal). LHASA, MD, A 44 I II II 3b, Nr. 12, Bd. II. ThHStA Weimar, Reg. Bb 140: 1514 / 15 = 33 ß gr. (= 94 fl. 6 gr.); 1515 / 16 = 31 ß gr. (= 88 fl. 12 gr.); 15213 / 14 = 44 ß gr. (125 fl. 15 gr.).
EINFÜHRUNG
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Durchfahrt verboten und Fuhrleute der schlesischen »Sechsstädte« über Glogau und Görlitz gezwungen;10 – 1533 soll nach Aussagen der Geleitsleute von Weimar und Buttelstedt (und damit auch von Erfurt) im Geleit Wiegendorf nur die Hälfte der Gebühren verlangt worden sein, um dadurch Fuhrleute zu bewegen, durch dieses Geleit zu fahren, so dass nicht nur Holzwagen, sondern auch Wagen mit Kupfer und Zentnergut und selbst Viehtreiber dieses Geleit aufsuchen. Damit würden nicht nur die Einnahmen in den beiden Geleiten, sondern auch die kurfürstlichen Einnahmen insgesamt geschmälert. Dem Wiegendorfer Geleitsmann wären vier oder sechs durchgehende Transporte (mit geringeren Gebühren) lieber gewesen als zwei mit Gebühren nach der Geleitsordnung11; – 1539 berichtet der Geleitsmann von Erfurt, dass während seiner Amtszeit die Einnahmen des Erfurter Geleits allgemein gestiegen seien, nun aber wieder fallen, weil auf die zwei Saigerhütten zu Schwarza und Arnstadt nicht mehr so viel Kupfer wie bisher ( jährlich etliche hundert Zentner) geliefert wurde, nachdem Graf Albrecht von Mansfeld das Kupfer zu sich gebracht hatte und nun auf die neue Hütte zu Leutenberg und nach Eisfeld führen ließ. Dadurch würden nicht nur die Hütten Schwarza und Arnstadt verwüstet, sondern auch die Erfurter Einnahmen geringer: Bisher zahlten die Fuhrleute in Erfurt für den Ztr. 8 d., in Gutmannshausen vom Wagen 3 gr. und zu Tambach vom Wagen 4 gr. Die neuen Anlieferungen kämen nun den Geleiten in Weimar und Wiegendorf zugute12; – 1559 / 60 schreibt der Geleitsmann von Burgau, dass nicht sovil Gueterwagen von Leipzigk auf Nürnbergk und herwider die Sahl als zuvor, sondern von Leipzigk uf Zwencka, Gera etc. fuhren. Solches den Glaiten Burga und sonderlich Winzerla abtreglich, in massen solchs die Wirdt- und Gasthalter zu Jhena auch wissen und sagen werden;13
– 1563 berichtet der Rentmeister im Amt Köthen, dass das Gleit zu Cothen für der Magdeburgischen Belagerung zu 400 oder 500 fl. getragen, sider dem aber so vill nit tragen wollen, hat aber diß vorgangen halbe Jar 102 fl. getragen (...) Die Ursachen seint die bosen Wege (...), u. g. H. zu berichten, auf das die Wege gebessert.14
10 11 12 13 14
ThHStA Weimar, Reg. Cc 407. ThHStA Weimar, Reg. Cc 391. ThHStA Weimar, Reg. Cc 287. ThHStA Weimar, Reg. Cc 518. Geschichtsquellen der Provinz Sachsen, Bd. 17: Der Briefwechsel des Justus Jonas, ges. und bearb. von Gustav KAWERAU, Halle 1884, S. 244 f. Gemeint ist die Magdeburgische Belagerung von September 1550 bis November 1551 durch Kurfürst Moritz von Sachsen infolge der Verweigerung der Annahme des Augsburger Interims von 1548.
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Teil 4: GELEITSORDNUNGEN – EDITION
Die in den Rechnungen eingetragenen unterschiedlichen jährlichen Geleitseinnahmen hingen natürlich auch zusammen mit den Abrechnungsterminen und den Zeitpunkten der Großen Märkte. Die Jahresrechnungen erfassten den Zeitraum vom 1. Mai (Walburgis) des einen bis zum 30. April (am Abend Walburgis) des folgenden Jahres. So verwies der Geleitsmann von Creuzburg 1565 darauf, dass seine Einnahmen um 11 ß 23 gr. (= 32 fl. 11 gr.) gestiegen seien von wegen dass der Tagk Walburgis dieses Jars kurtz nach Ostern gefallen, derhalben das Geleitgelt von den Frankfurter, Antorffer und Celnisch Gutern, so die Zeit uf Leipzigk gefurt, in diese Rechnung kommen, in dem so seint die Guter von gemelten Orten nach Leipzigk diesen Herbst auch stark durchgegangen. Es ist aber zu besorgen, es werde dis halbe Jar hinaus von wegen der grossen Theurung drinnen im Lande wieder fallen.15
Die ermittelten Geleitseinnahmen sind nicht zu bezweifelnde Zeugnisse für einen kontinuierlichen, auf hohem Niveau beruhenden Warenverkehr zu Beginn der Frühen Neuzeit, sie sind aber auch Maßstab für die folgenden Jahrzehnte, weil die Geleitsgebühren konstant blieben. Erst mitten im Dreißigjährigen Krieg, am 3. Januar 1630, sah sich Kurfürst Johann Georg I. veranlasst, in die Gebührenordnung einzugreifen: Wir seindt aus erheblichen Uhrsachen bewogen, alle in unsern Landen und Ambtern uns zustehende Zolle und Geleite inmassen von andern Potentaten geschicht, erhohen zu laßen also und daryn gestaltet, das dieselben hinfuro, es sey zu Wasser oder aufm Lande, in Heubt- und Beygeleiten noch eines so hoch als bishero gescheen, gefordert und eingenommen werden sollen [...].
Deshalb sollten die Geleitstafeln überarbeitet, alle darin begriffenen Wahren und Güthere gedoppelt verzollet und vergleitet genommen, darüber täglichen specificirte Register (gehalten werden).16
Die Geleitsordnungen selbst und damit das Geleitswesen waren mit geringen Veränderungen in den Grundzügen gültig bis zum Abschluss der Verträge zum Deutschen Zollverein 1833 / 34. Auch deshalb rechtfertigt sich diese Edition. Die Edition widme ich meinen ehemaligen Studenten von der Pädagogischen Hochschule Leipzig, die ich von 1970 bis 1990 in Seminaren und in wochenlangen Archivaufenthalten mit handschriftlichen handels- und sozialgeschichtlichen Quellen der Frühen Neuzeit vertraut machen und zu selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit anregen konnte.17
15 ThHStA Weimar, Reg. Bb 1033. 16 SHStADresden, Colditz, Loc. 400 80, Rep. XLVII, Vol. I, 65e, 1609. 17 Vgl. dazu z. B. im Literaturverzeichnis die Beiträge von Jochen KLAUSS, Ute HUNDHAMMERKRÜGER, Cornelia POSSELT-WEHRHAHN und Dieter POSTIER. Vgl. dazu Harald DUFKE / Martina OHMENZETTER u. a., Über Möglichkeiten und Grenzen studentischer Forschungsarbeit, in: ZfG 21 (1973), S. 701 – 703.
779
AKEN
2. Edition
1. Aken Zoll- und Geleitsordnung der Stadt Aken für die Elbschifffahrt (16. Jahrhundert) LHASA, MD, A 2 Nr. 1068, p. 5 – 6, undatiert. Cedula teolam in Aken. Zol und Gleide uf der Elbe. Von einem Schog Delen vier alden Groschen eyn Dele, von eynem Schog Phostbreth drey neu gr., von eynem Schog Latten zwene neu Groschen, von eynem Schog Sparren vier neu Groschen, von einem Schog gemein Balckenholtz, das man nennet zwenzig alte Holtz, acht neu gr. Von eynem Molsteine zwen neue Groschen. Von eynem Strichbalcken (alte Maststemme) zwene neu gr., von eynem Ruderschafte (?) eynen alden Groschen, von eynem Sechzig Schindel eynen neuen gr. und eyn Schog Schindeln, von einem Schog Ziegenkoppe eynen alden Groschen. Von eynem Tische und Kasten von iglichem einen alden gr., der Floßherre hat frey einen Tisch und zwene Kasten. Boyhman und Schuffen sein zolfrey. Von geferbeten Tuchen als ekeschyn oder vor Hosen 1 alden gr., von einem gemeinen geferbeden Tuche under ekeschyn und auch von einem gemeinen grauen einen halben alden gr. Von eynem Fuder Winß 6 neu gr., von eynem Fuder Bihers eynen neuen Groschen. Von eynem Hundert Berger Stockfisch einen alden Groschen, von dreyen Hundert gemeinen Stockfisch einen alden gr., von einer Thun Heringes oder Fisch, welligerley das sey, eynen alden gr. Von eyner Wispels Korns, welliherley daß sey, einen neuen Groschen. Von sechzig Stuck Saltz eynen Scheffel Saltzes. Von jawellichen (?) Ochsen eynen alden gr. Von eynem Centner sweher eynen alden gr., von Isen, Stal, Bley, Zihen, Cupper, Negel etc. Von gekrievte (?) Spitzerey und ander Kaufmansware und Gud, hie nicht gerümet, daß soll daruf schehe, das man das eynig werde nach einer redelichen Wise. Von eynem Pferde ober die Elbe zwene alde Groschen; wan das Wasser groß ist, so nympt man meher.
780
GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Von eynem magdeburgischen Schiffe ader ander Stede, das alt ist, und ire Holtz gehet uf und nyder, eynen alden gr. Von eynem Schiff, das uf und nider gehet dy Elbe mit Kalcke ader Steine, zwei Schillinggroschen. Von eynem neuen Schiffe ader neue Flosse, wan dy erst in lag (?) gleite kempt, eynen Gulden (gehört dem Gleitzman). Item von den Flossen uf der Elbe mit Breden und mit Holtz, nehemen nu dy Fursten und Herrn in gleichen gemeynigklichen nach der neuen Müntze; besundern inen geschiet daran von den selbigen Fursten und Herrn sunder Zeiten Gunst.
2a. Altenburg Zoll- und Geleitsordnung des Amtes Altenburg (1515) ThHStA Weimar, Reg. Bb 318, 1515, p. 3 – 4. Zoll und Gleit im Ambt Altenburg wie hernach volgt belangent.1 Wagen, die gein Halle nach Saltz faren, geben von 4 Pferden 3 ½ gr. zu Geleit und Wagenzolh dornach sie furhen: von Holtzwerg 3 d., von Zcentner- oder andern Gut 6 d. Wagen, die an Rein, gein Nurenberg, Preßla oder in die Marck faren, geben ye von eim Pferd 1 Sgr., das funfte Spitzpferd gehet frei und geben zu Wagenzcolh 6 d. ye von eim Wagen. So die in die Marck faren und obir 14 Tag ussen bleiben, geben sie wider vol Gleit und Zcoll als zum ersten. Schindel, Zcymerholtz, gibt ye von eim Wagen 3 d. zu Zcolle. Wagen, die Getreid laden, in der Stad oder Pfleg, geben ye von 1 Pferd ½ gr. zu Gleit, das funfte Spitzpferd geht frei und gibt ye 1 Wagen 3 d. zcu Zcolh; wer aber baß ader weniger led denn 4 modios, gibt ye von 1 mod. 2 d. und von eim Wagen 3 d. zu Zcolle. Was Wagen mit Getreid her zu Marckte komen, die nit in der Pfleg wonen, gibt yeder Wagen 1 Sgr.3 d. zu Zcoll, er furh wenig ader vil. Frembde Fleischauer, die zu Marckt stehen, gibt iglicher 1 d. zu Banckzcoll. Wer Rauchleder hynnen kouft, gibt von eym 3 d., 2 Heler zu zcolhe, von garem Leder von eim 2 d. Wer Maltz alhir kouft und wegfurth, gibt ye von eim Pferd 1 gr. zu Gleit und von 1 Wagen 6 d. zu Zcolle. 1
Vgl. dazu die (fehlerhafte) Abschrift von Julius LÖBE, Der alte Altenburger Zoll- und Geleitstarif, in: Mitteilungen der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes 9 (1887), S.451 – 460.
ALTENBURG
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Wer Sweyne, Kuhe oder Ochsen, gemest oder ungemest, wegtreibt oder durchtreibt, gibt ye von eim Houbt 1 gr.; von Schafen, Schopsen, Lemmern von 2 1 gr.; von Pferden als nemlich was die Roßtischer an der Hant furhn, geben ye von eim 1 gr. Von Gleßern, Creußen, Mulden, Sieben, Schusseln etc., geben 2 Pferde 1 gr., 3 d. vom Wagen zu Zcolle. Wer Pauradt oder Hußrath us dem Gericht, von eim andern Gericht in dis Gericht furth oder us der Stad ins Gericht und Pfleg zceuhet, der mus sich vortragen nach Gute eins Gleitsmans. Edelleut und Pfaffen dorfen nichts zu Gleit noch Zcolle geben. Den cleinen Zcolh in der Stadt nimbt der Rath durch yren Marckmeister und geben jerlich ins Ambt davon zwai Schock und sie den nehmen von allen Dingen, haben sie in yrem Stadbuch eigentlich bezaichent etc.
2b. Altenburg Geleitsordnung des Amtes Altenburg mit den Beigeleiten Schmölln, Gerstenberg, Wintersdorf, Altmörbitz und Treben (1548) SHStA Dresden, Loc. 37 837, p. 512 – 521. Ampt Aldenburgk, der ander Teil des ersten Reiten. 1548. Gleytsordenungk, wie man zue Aldenburgk ym Gleitshause das Gleydt nimpt. Wagen, die kegen Hall nach Saltz gehen, geladen aber ledigk, geben 1 gr. von 1 Pferde und keinen Wagenzoll. Wo sie abladen, geben sie halb soviel, nemlich ½ gr. von 1 Pferdte. Alle Furleute und Kerner, so im Ampt und in der Stadt wohnen, geben ½ gr. von 1 Pferde und keinen Wagenzoll, sie füren was sie wollen. Kramer, die hie feil haben, geben halb Gleit und Zoll, wenn sie wider heim faren, nemlich ½ gr. von 1 Pferde, 3 d. von 1 Wagen, 1 ½ d. von 1 Karn. So sie aber forder faren, geben sie gantz Gleit, nemlich 1 gr. von 1 Pferde, ½ gr. von 1 Wagen, 3 d. von 1 Karn. Wagen, die Steinkoln, Pech, Kramer, Leder, Wolle, Gewandt, Eisen, Bley, Wachs, Weit, Lohe, Wein, Putter, Kese, Maltz, Unsler, Stencker oder ander Centhnerguter von Leipzig und uf Leipzigk hie durch füren, geben 1 gr. von 1 Pferde, ½ gr. Wagenzoll, 3 d. von 1 Karn und alle Spitzpferde gehen frey, nemlich das fünfte, siebende und neunde. So sie alhir abladen, geben sie halb soviel, nemlich ½ gr. von 1 Pferde, 3 d. von 1 Wagen, 1 ½ d. von 1 Karn. Von 1 Kalckwagen, so hie abgeladen, wirt 6 d.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
So die Furleute zu Leipzigk Pferde keufen und spannen sie hirauf ein, geben sie halb Gleidt, nemlich ½ gr. 1 Pferde. So die Furleute Pferde borgen und die ausm Ampte gebrauchen, nimpt man gantz Gleit darvon, nemlich 1 gr. wo es Centhnerguter sein, ists aber Getreide ½ gr. vom Pferdte, es were dan ein Spitzpferdt. Und so sie in die Margk, an Rein, Nürnbergk oder Breßlau faren und uber vierzehen Tage ausn bleiben, geben sie wider vol Gleit und Zoll. So Furleute nichtes anders uf die Merkte dan Leute furen kegen Leipzig und Naumburgk, so es nicht vorl(...) oder behangen Wagen sein, und das Lohn dorvon nehmen, werden sie Kornwagen vergleicht, nemlich ½ gr. von 1 Pferdte, 6 d. von 1 Wagen. Wagen, die nach Pegau, Weisenfels, Zeitz, Merseburgk faren und Getreide laden, geben ½ gr. von 1 Pferde, 6 d. Wagenzol; so sie aber im Ampt wohnen, geben sie kein Wagenzol. Und so die Furleut anderswohe, als Gerstenbergk, Treben, Porten, Schmöln gleiten oder wohe im Ampt das ist, und faren hie durch, mussen sie 6 d. Wagenzoll geben, 3 d. vom Karn, es weren dan Saltzwagen, die geben nichtes. Wagen, die her zu Markte Getreide furen, viel aber wenigk und nicht in der Pflege wohnen, geben jhe 12 alde Pfennige von 1 Wagen, 6 d. von Karn. Furleute, so im Ampt wohnen und Getreide kegen Zwickau furen, geben 2 gr. vom Fuder und nicht von den Pferdten. Wagen, die Getreide hie aufladen und nicht im Ampt sessigk, geben 6 d. von 1 Pferdte, 3 d. von Wagenzoll. Wan die Amptsessen jhr eigene gewachsen Getreide mit ihren selbst eigen Pferdten wegkfuren, gibet ieder itzo 6 d. von 1 Pferdte. So einer weniger dan 4 Scheffel Getreide ledet, giebet ehr 2 alde Pfennige vom Scheffel, 3 d. Wagenzoll. Wagen, die Zimmerholtz, Schindeln, Bret, Latten., Hopfstangen, Kolen, Pflugkrade, Reifstebe, Eichenvaß und Bottichholtz, Brot, abladen, geben jhe 3 alde d. von 1 Wagen, 1 ½ d. von 1 Karn. Von Schur- und Brenholtz giebet man nichtes. Kerner, die Nusse, Kastanien, Kirschen, Birn, Weinbern, Opfel, Putter, Kese, Haderlumpen, Zwibeln, furen, geben jhe 1 gr. von 1 Pferde, 3 d. von 1 Karn. So sie aber hie abladen, geben sie halb soviel, nemlich ½ gr. von 1 Pferde, 1 ½ d. von 1 Karn. Kerner, die Fleisch zu Markte furen, geben 6 d. von 1 Wagen, 3 d. von 1 Karn; frembde Fleischhauer aus den Stedten, die hie zu Mark stehen, geben 2 alde d. von.einer Banck zu Zol. Kerner, die Gleser, Kreuse, Mulden, Siebe, Schußeln, Topfe, die hie auf- oder abladen oder durchfuren, geben ½ gr. von 1 Pferdte, 3 d. von 1 Wagen, 1 ½ d. von 1 Karn. Wagen, die Hopfen, Ferbeblumen herdurchfüren, geben ½ gr. von 1 Pferde, 3 d. von 1 Wagen und so sie hie abladen, geben sie gleich soviel. Wer Hausgeredte durchfurt, giebt ½ gr. von 1 Pferde, 6 d. von 1 Wagen. Der Kretzschmar zu Starckenburg giebt 3 d. von 1 Fuder Bier. Die Kretzschmar, so ausserhalb dem Ampt wohnen, geben 1 gr. 1 ½ d. von 1 Faß Bier. Es seint
ALTENBURG
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neun bestetige Erbkretzschmar, als nemlich Lesen, Buschau, Sara, Rolagk, Treben, Gerstenbergk, Gubitzsch, Fußhain, Tegkwitz und Rositz, die geben 3 d. von 1 Fass Bier Gleitgelt, und alle andere, so ihm Ampt schencken uber die erzelten Erbkretzschmar, geben 2 gr. 3 d. von 1 Fass Bier. Auch sein etliche Kretzschmar, die nicht Erbkretzschmar sein, die geben auch nuhr 3 d. von 1 Fas, als nemlich Kleinleube, Nebitz, Eschefelt, Jurbergk, Heiligleichnam, Bendorf, Menau, Tauschwitz und Lohma. Wer Schwein, Ochsen, Khue, gemest und ungemest, hindurch aber hinwegk treibet, giebet man jhe vom Heupt 3 d. und vom Hundert 1 fl. Wer mager Schwein, Schaf, Lemmer, Bocke, Zigen, Kelber hie durch treibet, giebet jhe vom Heupt 1 ½ d., vom Hundert 10 gr. Von Pferden, so die Rossteuscher an der Handt fhuren, gibt man ½ gr. von 1 Pferde. Von eintzelen Ledern, so die frembden Schuster wegktragen, von einem 2 d. So iemandts aus diesen in ein ander Gericht zeucht, nimpt das Gleidt nach der Amptleute Befhel, jdoch gewonlichen 2 gr. von iden Fuder Hausgeredt; was aber Stro, Heue und Holtz ist, dorfen sie nichtes vergleiten. Gleytsordenungk zu Schmoln. Von einem gemesten Rindt 1 gr., von einem gemesten Schwein 1 gr., von 1 mager Schwein ½ gr., von ein gerichen Schwein 6 d., von einem jungen Schwein 4 d., von 1 Schopfts 1 a Heller. Von ledigen Pferdten, das an der Handt gefurt wirt 1 gr., von einem Pferdte, das Getreide furet, ½ gr. Von einem Viertel Bier 1 gr. Gleytsordenungk zu Gerstenbergk. Von einem Pferde, so Saltz furen, 1 gr., von einem Pferde, so Getreide fhuren, ½ gr., von einem Pferde, so Centhnerguter furen 1 gr. Und man giebet doselbst keinen Wagenzoll. Gleytsordenungk zu Wyntersdorf. Von 1 Wagen 4 d., von 1 Karn 2 d., ehr fure auch was ehr wolle. Gleytsordenungk zu Aldenmerbietz. Wurdet dergleichen genhomen und damit gehalden wie zu Wintersdorf. Treben, das wurdet in allermaßen genhomen wie zu Wintersdorf. Angezeigt Heupt treget mit seinen Beygleiten zu gemeynen Jaren 285 gute Schock. 2 Schock gibt der Radt von den kleinen Zoll. (Der Radt zu Aldenburgk gibt jerlichen vor den kleinen Zoll 2 Schock Michaelis und ist ihnen pachtweiße bis uf Widerrufen ausgelassen worden.)
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3. (Gräfinau-)Angstedt Zoll- und Geleitsordnung für Angstedt (1566) ThStA Rudolstadt, Kanzlei Arnstadt, 1129, p. 175 f. Zolltafel de ao. 1566. Verzeichnus des Zolls und Geleitsgebuhr zu Angstedt, wieviel an langen Jahren hero von den durchgeführten Gutern erlegt werden mußten. 1 gr. 6 d. ein Lastwagen, es sey Weit, Getreydich oder Kaufmannsguth, 9 d. ein Karn mit obgemelten Güthern. 1 ½ d. ein Ochsen oder Kuhe, 1 d. ein Schwein, Schaf oder ander Kleinviehe, 1 gr. ein ungesattelt Roß oder Füllen. 3 gr. 6 d. ein Wagen mit Hausrath, Zimmerwerk oder Bettgewandt, 1 gr. 9 d. ein Karn mit solchen Wahren, 1 gr. 6 d. ein Wagen sonst gemein Hausrath, 9 d. ein Karn mit solchen Wahren. 1 gr. 6 d. ein Karn mit Kastanien oder 2 lb. derselben, ein Pfund ein Karn mit welschen Nüßen. Ein Mas Wein ieder Spundt oder Geld, so viel er gültig. 2 d. ein Karn mit Stallholtze, 2 d. ein Karn mit Bauholtze, so gelocht oder gekimmet, 4 d. ein Wagen mit Bauholtze. 2 d. von iedem Pferdt, so Saltz führet. Ein halb Nösel von ieder Lagen süßen Wein. Eine Metz von iedem Karn Äpfel oder Biern. 9 d. ein Karn mit Aschen. 9 d. ein Karn Bier, so hier geladen und in frembde Herrschaften geführet wird. 9 d. ein Karn mit Haselnußen, Zwiebeln, Bech, alt oder neuen Eisen. 4 d. von ieder Hopfziechen, item ein Karn mit Kraut oder weißen Rüben. Ein Schaub von ieder Truhen Glaß oder Geld, so viel der gültig. 1 gr. von iedem Karn Löffel oder zwey Dutzend duchtiger Löffel. 4 d. von iedem Karn Schreinwerg. 9 d. ein Karn Keßlerswahre. 9 d. ein Karn Künrauch. 4 d. ein Karn Leinkuchen. 9 d. ein Karn mit Wahren von der Schwefelhütten. 9 d. ein Karn mit Getreyde, so nach Ilmenau oder Grefenthal geführet wird. 9 d. ein Karn mit Leinsamen. Ein Gelte von einem Karn Bötnersgefäße. 8 d. von einem neuen Wagen. Drey Pfund Creiden von iedem Karn oder Geld, so viel iedes Pfund guldig.
BERNBURG
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Ein Mas Brandewein von iedem Fäßlein oder 3 ½ gr. dafür. 9 d. ein Karn mit Butter oder Kesen. 2 d. ein Karn mit Bretern. 1 gr. 6 d. ein Wagen mit Kupferwahren, 9 d. ein Karn mit Kupferwahren. 1 gr. von einem Karn mit Pfropfbäumen.
4. Bernburg Geleitsordnung des Amtes Bernburg (1563) LHASA, DE, Z 10, Nr. 9, Bernburger Register. Eine alte Consignation de anno 1563, wie die Ambter Bernburgk, Sandersleben, Freckleben zu fürst Wolfgangs zu Anhalt Zeit mit ihren Einnahmen gestanden. Ampt Bernburgk, 1563, 2. Julii die Woche Marie Magdalenen. Bereits veröffentlicht in: Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts, Teil II, hrsg. von der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt, bearb. von Reinhold SPECHT, (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaats Anhalt; Neue Reihe, Bd. 19), Magdeburg 1938, S. 10 f. Den brügk und wegepfennig nimt der radt, ist ihm vorsatzt. 250 fl. das Gleit angeschlagen, tregt gemeinlich 300 fl., auch woll mehr. 4 gr. von 1 Heidtwagen mit 8 Pferden, von 6 oder 7 Pferden 3 gr. Wan sie zuruck faren von Leiptzig, geben sie von 1 Fas Ware 1 gr., vom kleinen Fas ½ gr., von 1 Ballen oder Pack 1 gr. Vom Pferde ledig 3 d., 3 d. vom Rinde, 1 vom Schwein, 1 d. vom Scheps. 3 d. von 1 Tonne Hering, 8 d. von 1 Tonne gesaltzen Hecht, 6 d. von 1 Tonnen Kulpling, 6 d. von andern gesaltzen Fischen als Bersse, Brassen, Ehele von jeder Tonne, 1 Sch(ock) Krebs von jedem Fuder, 3 d. von 1 Tonnen Rotscher. 1 d. von 1 Stuck Leinwant. 3 d. vom Korb Rosin, 18 d. von 1 Karren mit Gibernden (?), 3 d. vom Korb Feigen. 2 d. von Strobucking, 6 d. vom Sch(ock) Stenen (?), 6 d. von 1 Tonnen Hering. 2 d. vom Stein Flags, 2 d. vom Stein Hanf. 4 d. von jeden Kramerfas und Kasten, wan er zu Marckte kompt. 8 d. von 1 Pack Gewant, 8 d. von Schneiderkorbe. 2 d. von 1 Hosichen Putter, 3 d. von 1 Tonne Kese, 3 d. von 1 Centner groß Kese. 2 d. von 1 Stuck Tuch. Von 1 Centner Kupfer, Blei und alles, was zu Centner verkauft wirt, von jedem Centner 3 d. 6 d. vor 1 Fas Talck.
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Item von 1 Emmer Wein, item fremb Fas mit Byr, 3 d. von ieder Fas Bernburger, so aus der Stadt gefurt. 6 d. von 1 Decher Leder, wan er groß ist, 3 d. von 1 kleinen. 18 d. von jedem S(cheffe)l. Getreidich, das hie oder anderswo gekauft und durchgefurt. Gleite ufm Berge, gefelt fur Bir, so ausgefurt, 10 fl.2 Gleite ufm Lande, ins Ampt gehorigk, von den Topferwegen von Schmiedebergk, 2 fl.
5a. Bitterfeld Zoll- und Geleitsordnung des Amtes Bitterfeld mit den Beigeleiten Brehna, Roitzsch und Holzweißig (1539/40) ThHStA Weimar, Reg. Bb 606, Jahresrechnung Amt Bitterfeld 1539/40, p. 1 – 5v. Gleyt zu Bitterfeld. Zoll oder Geleyth eines gemeinen Furmans. Der gemeine Furman gibt von 1 Pferd 6 d., item furt er Centnerguth, gibt er von 1 Pferd 3 gr. Item ist vormals ein Furman uf Eylburg, Leypsig gefaren von Halle mith Saltz uf Bitterfeldt, gibt er von 1 Pferd 3 d. Zu mercken: hat ein Furman fünf oder sieben Pferde, so mag ein Gleitsman aus gutem Willen (eins) frey lassen gehen. Wue nicht, mus es dan auch vorrecht werden; gibt er aber halb Geleyt, so darf man im nichts nachlassen. Gleydt von uffenem Fisch: Furth yrendt ein Fhurman Planhecht, gibt er von der Plane, sie sey gros oder klein, einen halben Groschen und mus die Pferde sunderlich vorzollen. Ist aber Sach, das iemandt furth uffnen Fisch, es sey an Schuppen, Persch oder Ael, gibt er von der Ladung 2 gr., 1 ½ gr. dornach die Ladung ist, und die Pferde sunder vorrecht. Gleythe von Kremerey: Furth iemandt Khremerey durch von Leypsig, Zorbegk, Magdeburgk, so gibt er von 1 Vas darnach es gros ist, einen gr. Solchs stedt zu einem Gleitsmann. Die Kramer von Delitzsch, Wittemberg, geben von der Ware nichts. Wann aber Khramerey von den Kremern gein Bitterfeldt kumpt, es sey im Jarmarg oder sust, geben sie von der Ware nichts, laden sie wider auf und beruren die Brucken, geben 6 d.; beruren sie aber die Brucken nicht, so geben sie von 1 Pferd 3 d. Was man von Thunnenguth gleyt: Von einer Thunnen Honig einen Groschen, von einer Thunnen Hecht ein halben Groschen, von einer Thun Flumfisch 3 d., von einer Thunnen Ael 3 d., von einer Thunnen Schuppenfisch 3 d., von einer Thunnen Perisch 3 d. 2
In der Bergstadt Bernburg.
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Weingleithe: Von einem Vas Weyn zwene Groschen. Von Bier: Von einem Vas Bir 6 d. Scheffelgleythe: Von einem Scheffel Hanefkorner, Hirsen, Grützen, Mohn einen Pfennig. Von Flachshanef: Von einem Stein Flachshanef einen Pfennig, when der Fhurman nicht fulle Ladung hat; hat er aber folle Ladung, gibt er von einem Pferd 3 d. Gleyth wie er Centnerguth furth. Von Eysen: Von einem Schogk Eysen 1 Groschen. Von Tuchern: Itzlich Furmann, der do Tucher furt, gibt von einem Tuch, ist es geferbet, einen halben Groschen, es sein dan grawe oder weys, gibt man von einem Tuch 3 d. Gleythe zu Lachszoll: Von einem Lachs drey Pfennigk. Von Leymeth: Furt irgendt ein Furmann Leimeth, gibt er von einem Ballen drey Pfennig, hat er aber folle Ladung, gibt er von einem Pferde 3 Groschen. Die von Hall gleythen nachvolgender Weyse. Die von Hall, so sie Bir furen, geben von 1 Pferd 6 d. und von 1 Vas Bir desgleichen auch 6 d. Furen sie aber Hols und laden genseidt der Brugken zu Molbegk, Schlawicz, Friederstorf, Resen, Besen, Grober oder in den umliegenden Dorfern zu der Heyde, geben sie von einem Pferde 6 d. Isth aber Sach, das sie laden zwischen beyden Brugken in der Stadt Bitterfeldt, in der alden Stadt, in der Landwere aber uf der Vhieweydt, geben sie von einem Pferde 3 d., dann sie beruren kein Brugken. Die von Zorbegk. Haben die von Zorbegk Bir zu Torgau geholt, so geben sie von einem Vas Bir 6 d. und von einem Wagen, darauf das Bir leydt, 1 gr. und von den Pferden nichts. Fueren sie aber Gedreyt durch nach Schmideburgk, von Kembergk, Wittembergk aber Heinichen, geben sie von 1 Pferd 6 d. Laden sie aber uf der Reys Hols und kommen mith dem Hols gen Bytterfeldt, sein sie gleitsfrey. Holen sie aber schlechts Hols und furn kein Getreydt, geben sie von einem Wagen 1 Groschen. Die von Hertzbergk. Die von Hertzburgk geben zu Bitterfeldt, wan sie das Gleithe ruren, von einem Pferd 3 Pfennig, die von Wittenbergk geben von einem Wagen, sie furen was sie wollen, nicht mer dan drey Pfennige. Die armen Leudt aus dem Gefilde, so sie Hols holen und das Holtz zu Molbegk, Pauch ader zu der Heyde laden und alle Brugken beruren, geben sie von einem Wagen einen Groschen. Laden sie tzwischen den zweyen Brucken und die euserste Brucken nicht beruren, geben sie von 1 Wagen einen halben gr. Desgleichen auch, so sie Hols laden uf der Viheweyde ader in Bitterfeldt, geben sie auch von einem Wagen einen halben Groschen. Laden sie aber auserhalb Bitterfeldt als in der alden Stadt, in der Aue, bey Greppin aber im alden Dorf oder in der Landtwere, geben sie von einem Wagen 3 d.
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Was man von Rindern, Schwein und Schopsen gleith. Der gemeine Vietreyber gibt von vier Rindsheuptern einen Groschen, er sein von Halle, Leypsig oder von wan er wolle. Item gibt von acht Schwein, Schopsen, Zigen einen Groschen. Die von Wittenbergk gleythen und geben zu Gleyth von acht Rindesheuptern einen Groschen. Auch geben die von Wittenberg von sechzen Schwein, Schopsen oder Ziegen einen Groschen. Die von Pretzsch geben, so sie Hols furen, von 1 Wagen einen Groschen ader so sie Bredt furen. Ist es aber Sach, das sie ander Wahre furen, müssen sie gleich einen andern Furman gleithen. Die von Roytzsch. Die zwene Krüger von Roytzsch, als der Krüger von Beyersdorf zustendig und Schillingskrüger, geben von einem Birwagen 1 gr. und sollen kein ander Bir schenken denn das in m(eines) g(nädigen.)H(errn) Furstenthumb gebrauen wirdt. Paur aus der Heide: die von Meuro, Sacwiz, Reineriz, Glowigk, Cleine Zerbst, Golp, Karge, Knisch, Ockel, Cleine Lubis, diese Dorfer geben, so oft sie faren, yhe von einem Wagen 6 d. Die von Meschheyde geben von einem Fuder Hols funf Pfennig. Die von Grober geben von einem Holswagen, wan sie gen Halle faren, ½ gr. Die von Zhene und Krien geben, so oft sie nach Halle faren, von einem Wagen 4 d. Die nachgeschrieben Dorfer als Scholgen, Selcha, Schwarts, Thornau, Große Lubis, itzlicher der Dorfer eins, so oft sie faren, gibt einer von Wagen 3 d. Hoppe, Heringe, Korn, Weytze, Hafern, Pechwagen, Ther, treuge und lebendig Fisch, Krebes, Toppe, Knoblach, Zwippen, gibt kein Gleiths; die Pferde mussen alle Gleidt geben. Gleythe Wollenseck zu Bitterfeldt. Die Wollenseck, zu Bitterfeldt im Jarmargk gekauft, do nimpt ein Gleitsman von daranach sie gros seyn und sie zu Erkenntnus des Gleitzmans und ein Gleitsmann erdenckt im ein Zeichen, welche uf die Zeyt uf die Seck schryebet und solch Zeichen alsden dem Thorwerter angesaget. Beigeleith. Bhrene. Beierstorf Weyssag.
Das Gleith zu Brene thut man ierlich einem Man, welcher dann dem Amptman davon uberricht, ein silwern Schock. gibt ein ganz Jar dreyßig Groschen. Das Beygleith zu Weyßig ist nicht ausgethan, davon ein Amptman zu Bitterfeld bevihlt das einem gedreuen frummen Man, dan es steyget und feldt, und derselbige berechents bey seinen Pflichten.
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5b. Bitterfeld Geleitsordnung des Amtes Bitterfeld mit den Beigeleiten Brehna, Roitzsch und Holzweißig (1550) LHASA, MD, d. 6, A I Nr. 1, Erbbuch des Amtes Bitterfeld 1550, p. 234 – 237v. Geleitsordnung des Ampts Bitterfeldes. Uf Befehl unsers gnedigsten Hern, des Churfürsten zu Sachsen etc., ist befolen Inhalts seiner churfürstlichen Gnaden Befelch, diesen nachgfolgenden Artigkel ins Amptbuch zuvorleiben. Nemlich der Fuhrman, so mit einem, zweien, dreien Pferden, geladen oder ungeladen, wann er von Leipzigk nach Wittenbergk, auch widerumb oder sonsten seiner Gelegenheit zu Löbenitz zu fehret, soll daran durch die Ampt Bitterfelt und Eilenbergk nicht gehindert, sondern Ernst von Schonfelt bey seinem hergebrachten Geleite und Zollzerung gelassen werden, doch soll auch der von Schonfelt die Furhleute, so mehr dann mit drey Pferden gespannen wissentlich alda nit durchlassen, sondern in bemelte Ampte auf die Landstrassen weisen. (Geleitsordnung wie unter 5a.) (Beigeleite Brehna, Roitzsch und Holzweißig) Darüber seint noch drey Beygeleite als zu Brehne, Roitsch und Holtzweissigk, werden gleicher Gestalt genommen wie das zu Bitterfelt und vorbeschriebene Gleitsordnung meldet. Außgeschlossen Holtzweissig, daselbsten wirdet nur das halbe Geleit gefordert und eingenommen. Das Beygeleite zu Brehne und auch zu Roitsch ist jedes jerlichen umb einen Pacht einzunehmen ausgethan und wirdt jherlichen von jedem inbesonder 1 ß an Gelde ins Ampt vorrichtet, so lange es dem Ampte gefelligk und treget das Heupt- zusampt bemelten Beygeleiten zu gemeinen Jaren ungeferlichen 221 ß. Gleite ufm Berge, gefelt fur Bir, so ausgefurt, 10 fl. Gleite ufm Lande, ins Ampt gehorigk, von den Topferwegen von Schmiedebergk, 2 fl.
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6. Bobbau Geleitsordnung für Bobbau (1547/49) LHASA, DE, Z 10, Nr. 27, Land Register über den Dessauischen Anteil 1547/49. Landregister des durchleuchtigsten hochgebornen Fursten und Herren, Herren Joachims, Fursten zu Anhalt (...), angefangen vor Weinachten im 47. Jar und vollendet uf Donnerstag nach Matthei anno domini 1549. Bereits veröffentlicht in: Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts, Teil I, hrsg. von der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt, bearb. von Reinhold SPECHT, (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaats Anhalt; Neue Reihe, Bd. 17), Magdeburg 1935, S. 196. Geleite zu Bobbe. Item die Herschaft hat aldo ein Geleite, das tregt jerlich in 15 fl., wird also genommen, nemblich: von izlichem Pferde 4 d., er hab geladen was er wöll, vom Oxen 2 d., vom Schwein 1 alten d., vom Scheps 1 alten Heller. Diß Geleit wirt von den genommen, so die Straß von Dessa ufn Steinfort oder herwarts fahren und was von Coten her uff Bitterfelt und Delitsch und wider herwarts fehret. Item wer zu Jeßnitz oder Ragun hat geleitet, darf zu Boba nicht geleiten, so er daruf zu zeucht. Wer in Leipzigschen Merckten zu Boba gleitet, krigt ein Zettel; so er die uff der Widerreiß widerbringt, er hab geladen oder nicht, so feret er frei.
7a. Borna Geleitstafel für das Amt Borna (1514/15) ThHStA Weimar, Reg. Bb 661, Geleitsrechnung Borna 1514/15, p. 14 f. Die Gleitztafel, wie man daß Geleite zu Borne eynnympth. So einer Ztr.guter laden will, es sey an Kramerey, an Fischen, Wolle ader Gewanth etc., der gibet von eynem Pferde 6 a d. und von dem Wagen ein ½ gr. So einer aber 5 ader 7 Pferde vor einem Wagen hat, so gehet das Orthpferdt frey. So einer Getreide als Korn, Gersten, Weyß etc. laden will, gibet vom Pferde ½ gr. und vom Wagen 3 alde pfennig. So einer aber Zimmerholtz, Schindelen, Latten ader Bottigerholtz furth und hat nicht volle Ladung, gibet her vom Wagen und Pferden 1 d. 1 h. und von eym ß Latten 2 nauw d., von eyn ß Pottigerholtz 1 alden Heller, so her mher Brether wider 6 fureth, so gibet her von eynem eyn alden Heller, dann 6 furet her ir frey,
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BORNA
so her aber volle Ladung hat, es sei Latten, Schindeln ader Breth und will Ztr. guter als Saltz, Kremerei etc. aber Getreide laden, so gibet her wie obin berurth. Gleit vom Vhie nympt man wie volgeth. So einer Ochsen treibet, gibet von 100 Ochsen 21 gr., treibet her aber ein itzeldt als 6, 7 aber 8, gibet ye von eim 3 alde d. Von 100 Schwein gibet man 10 gr., wenn eyner aber eynzeldt treibet, von einem 2 d. naw. Von 100 Schopsen ader Schafen 10 gr., whue her aber under einem Virtel treibet, als 5, 6, etc., gibet von einem 2 naw d. Von allen Pferden, die man an der Handt furt ken Leipzick uf den Marckt zu vorkeufen, aber Furleute, die dae fuern Kegenpferde, gibet man von einem Pferde 3 alde Pfennige. Item wer uf dem Marckt zu Born Buttern kauft, die widerzuvorkeufen gedenckt, gibet von eynem Hessigen 3 alde d.
7b. Borna Geleitstafel für das Amt Borna (1548) SHStA Dresden, Loc. 37 869, Borna Nr. 2, Ampts- und Erbbuch des Ampts Borna 1548, p. 566 – 569v.. Gleidtstafel des Ampts Born. (Wortlaut wie 7a.) In den dreien leipzischen Mergkten gibt man von einem Wagen, so Centnergueth fuhret, 1 gr. und von einem Pferde 6 a d. [...] Von einem Karrenpferde gefallen 3 a d. (Weiter wie 7a) Nachgeleithe. So einer auf Korn geleithet und lade Centnerguether auf, muß vom Wagen, auch von einem idem Pferde, in Sonderheit 2 n d. Nachgeleit geben. Nuß, Birn, Opfel. So imandts Nus, Birn oder Opfelh fuhret, nimpt der Gleitzman von einem Karn vor einen Groschen dovon oder das Geldt zu seinem Beschiede. Auch fahren bisweilen Kalckwagen gegen Pegau und uf die Dorfer, geschicht selden, solch Gleidt nimpt der Gleitzman zu seinem Beschiede Alle Dinstagk nimpt der Gleitzman 4 d. von einem Karn Saltz Margkrecht, die feil haben. Jüdengleit:. Judengleidt gefeldt selden, gipt einer, so er gehet, 1 gr., so er reithet 2 gr. Hat auch der Gleitzman zu seinem Beschiede genohmen.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
8a. Breitungen Zollordnung für Breitungen (16. Jahrhundert) ThStA Meiningen, Sekt. III A 14 b Nr. 5, undatiert. Verzeichnus des Zolls zu Braitingen. Was zu Zoll die Zeit, so ihnen Michel Lutz eingenommen, ein jedes gegeben etc. Erstlichen: 100 Schaf gibt 3 gr., 1 Schwein 1 d., 1 Ochs, Kuhe, Kalben und Stiere gibt jedes 1 d. Wer Saltz, Habern und Korn furet auf Karn, gibt jedes Pferdt 1 d. Ein Wagen, so Korn furet, gibt 4 d., ein Karn, so Wein furet, gibt 4 d., ein Wagen, so Wein furet, gibt 8 d. Ein Karn, so Leinwant furet, er sey zwey- oder dreyspennig, gibt 1 gr. Desgleichen geben die Karn, so Guter furen, 1 gr. und ein einspenniger 6 d., und ein Wagen, so Guter furet, 2 gr. Desgleichen ein Wagen, so er Kupfer oder Bley furet, gibt auch 2 gr. Ein Karn voll Nuß, er sey zweyspennig oder dreyspennig, gibt 8 d., ein einspennig Karn gibt 4 d. Ein Koppelpferdt gibt 6 d. Ein Karn, so Stutz füret, gibt 2 d., und ein zweyspenniger gibt 4 d. Ein Schock Diel gibt 6 d., Schreinerwerck gibt ein Stück 1 d. Ein Wagen, so Hausrath füret, gibt 1 gr., und ein Karn mit Hausrath gibt 6 d. Fischwerck, so durchgefüret wurdt, ein Wagen 18 d., und ein vierspenniger oder dreyspenniger 1 gr., und ein einspenniger Karn 6 d. Stahel und Eisen gibt ain zwey- oder dreyspenniger Karn 1 gr., ein einspenniger 6 d. Ein Jude gibt ein Gnacken. Ein Karn Eisenstein 1 d., ein Karn mit Schmier 3 d., ein Karn mit Harz oder Bech gibt 3 d. Ein zwispenniger oder dreyspenniger Karn mit Leitern gibt 1 gr., ein einspenniger 6 d. Ein Karn mit Obs 2 d., ein Karn mit Zwifel gibt 3 d.
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BREITUNGEN
8b. (Herren-)Breitungen Ergänzung zur Zollordnung für Herrenbreitungen (16. Jahrhundert) ThStA Meiningen, Sekt.III 512. (A 14 b Nr. 5), undatiertes Schriftstück betr. den Zoll zu Herrenbreitungen. Volget, wie der Zoell ufgehoben werden soll. 6 alte Pfenning 4 alte Pfenning
von eim jedern Pferde, so frembde Whar furet. von eim Wagen, so Getreidich gein Schmalkalden furet, halb soviel von einem Karren. 6 alte Pfenning von einem Wagen, so Diel furet und von einem Karren halb soviel. 2 alte Pfenning von eim Eisenkarren. 6 alte Pfenning ein jedes Coppelpferdt. 2 alte Pfenning ein Ochs, Kue, Stier oder Kalben. 2 alte Pfenning ein Schwein. 1 alten Pfenning ein Schaf oder Hemel und gehen die Lemmer darunder frei. Item von eim Bock, Ziegen auch soviel. 1 Groschen ein Jude. Und dieweil Hessen und Hennenberg keine Handdienst zue Scharwerg oder Frone hat, dovon der Zollner und Zeichenheber erlassen werden konten, also where ahn Gelde die Besoldunge zu machen, deme Zolner 8 fl., item dem Zeichenheber 6 fl. Verzeichnus, wie der Zoll vor alters zu Herrenbreitungen genommen worden: 4 Gnacken 8 oder 10 a d. 2 a d. 1 a d. 1 a d. 1 Gnacken 1 Gnacken
von einem Lastwagen. von einem Karn, darauf man Fischwerck führet, zweyspennig. von einem Wagen, darauf man Getraidigk gegen Schmalkalden zum Marckt führet, von einem Karn, darauf man Getreidig zum Marckt führet, von einem Stück Triebviehe. von einem Schock Diel. ein Jude, so fur die Zolstadt furzeucht und keinen Brief hat.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
9. Burgau Geleitstafel für Burgau (1538) ThHStA Weimar, Reg. Bb 193, Hauptrechnungen Thüringen und Voigtland 1542/43. Vorzaichnus der Glaitztafeln zu Burgau, welcher Gestalt die Gelaite aldo eingenomen werden, Anno Domini 1538 aufgericht. Ein Wagen Centhnerguth 1 gr., ein Wagen mit Weine 1 gr., ein Wagen mit Biere 6 alt d. Ein Holtzwagen, der do fuerth Bauholtz, Breth, Schindel, Pfahl- oder Brauholtz und geinseit der Sahle in Ambtern Weidau, Arnßhaug, Schleutz, Gera, Rodau, Leuchtenburgk etc. wonen und den Marckt zu Jhena besucht, 6 alt d. Ein Holtzwagen von den Dhüringen, die es auf den Gehültzen selbst holen 1 ½ gr. Ein Wagen mit Kolhen 1 gr., ein Wagen mit Weith, 1 gr., ein Wagen mit Haußgerethe 2 gr., ein Wagen mit Wolle 2 ½ gr., ein Wagen mit Eisen 1 gr., ein Wagen mit Kupfer 3 gr., ein Wagen mit Kramwerg oder Gewandt 1 gr., ein Wagen mit Getraide 1 gr., ein Wagen mit Kesen 1 gr. Ein Karn, er führe was ehr wolle, so gibt ehr nuhr halb so viel als ein Wagen. Was aber die Underthanen als Holtzwagen und andere die zu ihrer notturftigen Unterhaltunge über 3 Sch(effel) führen, davon geben sie von jden Wagen 4 alte d. Was aber 6, 8 bis in 12 oder mehr Sch(effel) seint, davon geben sie von jedem Wagen 1 gr. Was aber zu Burgau in der Molh gemalhen wirdet, davon dorfen sie kein Geleithe geben, es sey viel oder wehnig. Viehzoll. Von einem ledigen Pferde, so one Sattel durchgefurth wirdet 2 gr., von einem jungen Füllen 1 Sgr., von einem gemesten Ochsen 4 alt d., von einem mageren Ochsen oder Kuhe 3 alt d., von einem gemesten Schwein 3 alt d., von einem magern Schweine, Schaf, Ziegen oder dergleichen 2 n d. Item der Vihetreiber Knechte, welche ihren Herren Vihe durchtreiben, was die vor aigen Vihe dorunder haben, darvon dorfen sie altem Gebrauch nach nichts geben, doch das es nicht übermessigk sey.
BUTTELSTEDT
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10a. Buttelstedt Geleitstafel für Buttelstedt (1533) ThHStA Weimar, Reg. Cc 555 (1533); ThHStA Weimar, Reg. Bb 171 (1535/36). Erstlich ist hirnach angezeigt den Inhalt gehaltener Gleitztafel aldar. Darnach zu wissen, alles was vor Centnergut, es sey Specerey, Kramerey und ander War von Eysenach, Gotha, Erfurt, Franckfurt durch Erfurt uf Naumburck, Leypsick die Mercke durch Buttelstadt gefurt, desgleichen Weydtwagen, wirt alles zu Erfurt vorgleidt, brengt Bleizeichen, werden zu Buttelstedt angenummen und gibt alda nigs, es stund dan exconverso uf der Zedel, also das daselbige Gut in Erfurt nidergelegt wer worden und wurdt wider ufgeladen. Gleitzstafeln zu Buttelstat, was jdes gibt. Von eynem Rindt oder Ochsen 1 Ort guts Gelts wies geboten, von einer Khue 5 gr., von eyner Kalben oder zweyjherigen Ochsen 3 gr., von eynem jerigen oder anderhalbjherigen Khalb 2 gr., von eynem Khalb ½ Jars 1 gr., von eynem Khalb durchaus ½ gr., von eynem Schops 1 gr., von eynem Schaf 8 d., von eynem Jerling oder Lamp ½ gr., von 1 Bocke 1 gr., von eyner Zigen 6 l d., von eyner jungen Zigen 3 d., von eynem Schwein, jherig oder uberjehrig, 1 gr., von eynem clein Schwein under 1 Jar ½ gr., von eynem feysten Schwein 3 gr., von eynem Pferdt 1 gr. Ein gehender Jude gibt 1 gr., ein reytender Judt gibt 2 gr. Ein Wagen Centhner, Specerey, Kramerey, Wollen, Flachs, Speck, Vhelwerck, Honig, Putter und desgleichen gibt 3 gr., eyn Kharn desgleichen 1 ½ gr. Ein Wagen Fischwerck, den man in Thunen furt, 3 gr., ein Karn 1 ½ gr. Ein Wagen Diln, Schinteln ader Holtzwerck, gibt 2 gr., ein Karn 1 ½ gr. Ein Wagen Gedretig gibt 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen Saltz 2 gr., eyn Kharn 1 gr. Eyn Karn Hockerey, Eyer, Huner und essende Speis, gibt 1 gr. Eyn Wagen mit Hausrat gibt 3 gr., eyn Kharn 1 ½ gr.
10b. Buttelstedt Geleitsordnung für das Beigeleit Nermsdorf (1557) ThHStA Weimar, Reg. Cc 578, Geleitsrechnung Buttelstedt 1557. Beygeleidt zu Nermesdorf. Der Geleitzmann zu Nermesdorf sitz auf den dritten Pfennigk. Man hat das Geleidt genommen wie zu Buttelsthett, es ist aber dohin wegk und gegen Wigendorf geschlagen. Gibet itzo ein Pferdt nuhr ein althen Pfennigk und hat der Geleitzmann dis Jhar geantworth 3 fl. 5 gr. 6 d.11.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
11. Calbe Geleitsordnung der Stadt Calbe (16. Jahrhundert) LHASA, MD, A 2 Nr. 1068, p. 7 – 8, undatiert. Geleithe zu Calbe nach Stucken, wie es genhomen wirt. Von einem ledigen Pferde, das nicht gesattelt ist, 6 d. Item welche Fhurleute von Tuchin (?), von Calbe uf Stasford und dann widderumb des Weges, vom Pferde 4 d. Item das funfte und siebende Ortpferd ist frey. 4 d. von einem Ochsen und Kuhe gleich viel, 2 d. vom Kalbe, 2 d. vom Schweine, 1 a Pfennig vom Hamel, 1 d. vom Schafe. 6 d. von einer Thon saltzen Hecht, 6 d. von einer Thon Honig, 6 d. 1 Thonn Lachs, 6 d. 1 Thon Stoher, 4 d. 1 Thon Hering, 4 d. 1 Thon Brassen, 4 d. 1 Thon Ael, 4 d. 1 Thon Rodschier, 4 d. 1 Thon Feigen, 6 d. 1 Thon Talch, 3 d. 1 Thon Wagentheher. 1 gr. vom gepackten Stuck islendisch Fisch, 1 gr. 1 Stucke Schollen. 1 gr. vom Wollsacke, 1 gr. vom Kramfasse, 2 gr. vom Zinnfasse, 1 gr. vom halben Zinfasse. 1 gr. von einem Packen, 1 gr. von einem Kasten. 4 d. von einem Centner, es sey Kopfer oder Bley. 1 gr. vom Schiffpfund schwer, des helet ein Schiffpfund 3 Centner. 6 d. vom geferbten Tuche, 4 d. von grauen oder weissen Tuche, 2 d. ein Ball Leinewand. 8 d. ein Wispel Korn, 8 d. ein Wispel Hopfen. 4 d. ein grun Lachs, 4 d. von eim Gulden Werd Zerthen (?). 1 Stucke von eim Schock Schenen oder Strecklingen (?) 1 alden Pfennig vom Hosigen Potter. 8 d. von einem Techer Rauchleder. Von einem Schock Schuppen, Mulden, Kober, Opfel, Nosse oder sonsten was Schockzoll ist, von iglichem Schocke ein Stuck. Und ob die Gefreiheten alhier zu Calbe ethwas keufen, müssen sie von denselbigen gekauften Guthe Geleithe geben.
CHEMNITZ
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12a. Chemnitz Geleitsordnung der Stadt Chemnitz mit den Beigeleiten Oederan, Schellenberg, Kunnersdorf und Zschopau (1551) SHStA Dresden, Loc. 37864, Augustusburg Nr. 5, Erbbuch des Amtes Schellenberg 1551, p. 588 – 596b. Gleyde des Ampts Schellenbergk. Gleydt zu Kempnitz Von idem Saltzwegen, der uf die Zschopaw feret, wirdet 2 gr. genohmmen, ehr hab viel aber wenigk Pferde; daran hat das Ampt Schellenpergk 1 gr. und der ander Groschen geburt dem Radt zu Kempnitz und darf das Ampt Schellenpergk keine Wege noch Strassen nicht halden noch bessern, sondern der Radt zu Kempnitz ist solches zu thun vorpflicht und ist das Ampt Schellenbergk befueget, einen Gleitzmann des Ortes zu ordenen und zu entsetzen. Solch Gleidt tregt dem Ampt ungeferlichen zu gemeinen Jaren 4 Schock, weniger und mehr, steyget und fellet und wurdet dem Gleitzmann jerlichen hie von 10 gr. zu seiner Besoldung geben. Eyn Gleydt zu Odern, steiget und fellet. Von eim Wagen, der Centhnerguter aber Tuch füret, ehr habe so vil Pferde als ehr wolle, 1 gr., von eim Kerner 3 d., von 2 Pferden vor 1 Wagen 6 d., von 3 Pferdten vor 1 Wagen 9 d., von eim Saltzwagen, der 5 aber 6 Pferdte hat, 2 gr. Do aber darvor 4 Pferde gehen, nuhr 1 gr. Von 1 Karn Salz 3 d. Von gemesten Vihe 1 d., von einem Ochsen auch 1 d., von 1 mager Schwein 1 Heller, von 1 Schaf 1 Heller. Von 1 Fas aderischen aber freibergischen Bier 4 d. Eyn Gleydt ufm Schellenbergk. Von 1 Saltzwagen 1 gr., von 1 Fuder Korn 6 d., von 1 Fuder Brethe 4 d., von eim Fuder Siebenleufen (?) 6 d., von eim Fuder Falgen 4 d., von 1 Karn, er fure was er wolle 3 d. Von eim Feßlein Leinwat nach Franckenbergk 6 d. Von eim Ochsen 1 Pfennigk, von eim Schwein, Schaf aber andern magern Vihe 1 Heller. Solch Gleidt treget zu gemeinen Jaren 1 Schock an Gelde. Ein Gleyt zu Kunnersdorf und giebet ein Guterwagen 6 d., ein Karren 3 d., ein Faß zscheppisch Bier 3 d. Von eim Schops 1 Heller, die Bergkstedte seint frey. Von eim Ochsen 1 Heller, die Bergkstedte seint frey. Vom Obstwagen 6 d., von 1 Obstkarren 3 d.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Eyn Geleydt zur Zschopaw und wirdt des Ortes genhomen von einem Saltzwagen 2 gr., von einem Guterwagen ader Ballen 2 gr., von einem geladenen Wagen 4 d., von einem Kupperwagen 2 gr., von eim Kornwagen 6 d., von einem Fuder Weidtaschen 2 gr., von einem Bleywagen 2 gr. Von einem Faß Bier, es sey frembde aber ir Bier 4 d. Die ins Ampt aber gehoren, geben nichtes. Von einem Stuck Garn 1 d. der es keufet und vorkeufet, ist aber der Keufer ader Vorkeufer im Ampt besessen, ist er frey. Von eim gantzen Tuch im Jarmargkte, der do frembde ist 6 d. Von 3 Elen Tuch 2 d., und was darüber ist, muß auch vorgleitet werden. Von 1 Eimer Butter 4 d. der Keufer, von eim Faß Wein 1 gr., von einem feisten Schwein, so durchgetrieben ader vortkauft 1 d., von einem magern 1 Heller. Was nicht Centhnerguter seint, stehet uf Gefallen eines Ampts. Solch Gleidt ist dem Radt zur Zschopaw so lange, als es dem Ampt gelegen, gelassen, das sie jerlichen dorfur 7 Schock geben. Steygende und fallende Eynkommen. Gleydt zu Kempnitz: Das wurde nach besage der Gleitstafel eingenommen und traget zu gemeinen Jaren 5 gute Schock. Gleydt zu Odern: Wurdet auch nach besage der Gleitstafel eingefordert, treget zu gemeinen Jaren 15 Schock. Gleyt zur Tschopaw: Wurdet auch nach besage der Gleitstafel eingenohmen und ist dem Rath pachtweise gelaßen, das sie jerlichen davon 7 Schock geben. Gleydt zum Schellenberge: Wurdet auch nach besage der Gleitstafel gefordert und treget zu gemeinen Jaren 2 Schock. Gleyt zu Kunnersdorf: Wurdet nach Inhalt der Gleitstafel eingenohmmen und treget zu gemeinen Jaren 1 ß 20 gr.
12b. Chemnitz Salzzoll- und Geleitsordnung der Stadt Chemnitz (1558) SHStA Dresden, Loc. 33 892, XXIX, Gleith Kempnitz Nr. 12. Verschreibung über die dem Rathe von Chemnitz auf 6 Jahre verpachtete Gleits-, Salzzoll-, Bleichnutzung. 18.1.1558 (...) und sol vorbeschriebener Rath zu Kempnitz das Gleith in der Stadt einbringen wie volget, nemblichen fünf Groschen von einem Gütherwagen, welcher Centnerguth fhüret; sechs Groschen von einem Wagen Kupfer; drey Groschen von einem Karn mit Kupfer; anderhalben Groschen von einem Karn, der Centnerguth fhüret.
CHEMNITZ
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Drey Groschen von einem Wagen mit Eisen; anderthalben Groschen von einem Karn mit Eisen. Drey Groschen von einem Wagen mit Pech, anderthalben Groschen von einem Karn mit Pech. Anderthalben Groschen von einem Mulstein, von einem Boden auch so viel. Acht Groschen von einem Weidtwagen. Acht Groschen von einem Wagen, der breßlische Güther führet. Acht Groschen von einem Wagen mit zwickischen Tuchen, der nach Preßla durchfehret. Ein Groschen von einem Feßlein Ernfriedersdörfer und geirisch Zihn. Zwen Groschen von einem Faß schlackewaldisch Zihn. Acht Pfennige von einem Ochsen, der frembdes durchgetrieben oder zu Kemptnitz erkauft und hinwegk getrieben wirdet, sechs Pfennige von einer Kuhe ader Landtrinde, drey Gulden von einem Hundert Ochsen, so man frembde durchtreibet, ein Groschen von einem ledigen Pferde, das man ahn der Handt führet. Ein Groschen von einer Zichen Wollen, so man in der Stadt keuft und herausfhuret. Was uf die Bergkstedte gehet und doselbst vertrieben wirt, wan sie Gleitsbriefe haben und in der Stadt Kemptnitz ufgeladen wirdet, sol des Gleits frey sein wie hergebracht und vor dieser Zeit gescheen. Das Bley aber sol wie zuvorn üblich gewesen vorgleithet werden. Der Saltzzoll sol genhomen werden in idem Wagen, er habe viel ader wenigk Pferde, zwen Groschen. Dorhan sol dem Rathe zu Kemptnitz wie hergebracht, der halbe Teil volgen. Den andern halben Theil sollen sie ahn der Stadt zehen Gulden Pachtgeldes gebrauchen bis zu Endunge der sechs Jhar.
12c. Chemnitz Geleitsordnung für das Beigeleit Röhrsdorf (1548) SHStA Dresden, Loc. 37 873, Chemnitz Nr. 5b, Erbbuch des Amtes Chemnitz 1548, p. 428v. Beigeleit Röhrsdorf. In diesem Dorf hat es ein Erbgeleite und welcher des Orts durch oder voruber mit Saltz, Korn aber andern Gutern geladen faret, der ist von jedem Wagen 1 a d. Geleit zu geben schuldigk. Solch Geleit wirdet jherlichen umb einen Pacht ausgethan und auf ein Jahr darvor 1 ß 30 gr.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
13. Coburg Geleitsordnung der Stadt Coburg (1492) Bayerisches Staatsarchiv Coburg, LAF 10978. In abweichender Form bereits veröffentlicht in: Waldemar FISCHER, Die Coburger Geleitsstraßen zu Beginn des 16. Jahrhunderts, in: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde NF 33 (1939), S. 385 f. Fischer transkribierte nach: Bayerisches Staatsarchiv Coburg, Erbbuch des Coburger Katasteramtes von 1492, heute vermisst. Anzeige des Gleyts, wie das in dem fürstlichen Erbbuch zu Coburg registrirt wirdet befunden und sunsten im Gebrauch erhalden: meine gnedige Fürsten zu Sachsen etc. haben zu gleiten wie folgt: Von Coburg bys gein Trübenbach an die Marter und hinunter biß gehen Schwarzach in Mayn Von Coburg an bis gen Lichtenfels an die Brücken Von Coburg bys gein Undelsdorf unter Banz Von Coburg bis gein Bygen in Main Von Coburg bis gein Seßlach, gein Ebern, gein Altmann an die Brücken Von Coburg bis gein Hasfurt in die Stadt Von Coburg gein Helburg bis an die Landwerhe, als man gein Königshoffen geht Von Coburg gein Hilpershausen bys gein Vesser an die Brücken Von Coburg bys gein Schleusingen Von Coburg bys gein Erffurdt Von Coburg bys gein Greventhalh Das Erbbuch liegt zu Coburg in Verwarung Hansen Orten, Secretarien und Hansen Francken, Castner daselbst. Was sich meines gnedigsten und g. Herrn Geleitsmann zu Coburg halten sol, volget. Der Geleitsman zu Coburg geleit von Coburg rauß biß gein Bigen mitten in Meyen und hie disset des Meins weit und breit biß gein Trübenach an die Marter und nicht herwider. Von Coburg auß gein Seßlach, Ebern, Konigsperg und Haßfurt und nicht herwider. Von Coburg biß gein Helperg, Hilpurghausen und Esfelt, doch nit anders dan von Coburg auß an iglich Ende und nicht erwider. Von Coburg auß uber Walt gein Grevental und nicht herwider, es wer dann, daß im von den Geleitsleuten an iglichem Ende uf sein Ansuchen zugelassen wurde.
COLDITZ
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Item so gilt an iglich Wage der volle Ladung hat, 27 landsperger Pfennig, daran hat ein Geleitsman Macht, Gnad zubeweisen. So einer nicht volle Ladung hat, so sol ein Geleitsman nach Anzal der Ladung Geleit nehmen. Welcher reitend ein Geleitsbrive nimpt, gibt 21 d. Bamberger zu Geleitgelt, ausgeschlossen Pryster und Edelleut seint geleitsfrey. Waß sie aber von guten Willen geben, begelt eyn Geleitsman inne und bedarf es nicht verrechnen. Dergleichen was Juden und Karren zu Geleit geben, ist auch des Geleitsmans, doch das er keinen, das er Geleit gebe, nicht darauf drengen sol, es sei dann,das sie das Geleit selbst synnen. Welcje Wagen und Karren Zentnergut füren, müssen auf und ab Geleit geben, sunst hat ein Geleitsman nymand Geleit zu nehmen und zu geben zu nötigen. Getreid, Brot, Wein, Bier, so man das voruberfürt, gibt kein Geleit, es wolt sich dann ein Furman selbst verstehen. Welche Wagen Blei ader Vaßbech furen, gibt halbs Geleit. Der fünft Pfennig an dem eingenommen Geleit ist eins Geleitmans.
14a. Colditz Geleitsordnung für das Amt Colditz mit dem Beigeleit Lausick (16. Jahrhundert) SHStA Dresden, Loc. 400 81, Vol. I, 65e, Erbbuch des Amtes Colditz III, p. 40 – 42b, undatiert Gleithe des Ambts Colditz zue Colditz. In der Stadt Colditz wirdet von Güthern, Pferden und Wagen kein Gleith ins Ambt Colditz gegeben, sondern allein dem Rathe daselbst hergebrachten Gebrauch nach ein Brückenpfennigk, dargegen sie die Brücken, den Steinwegk in und vor der Stadt wie auch die Wege nach Backseilen (?) (...) und im Tiefengrunde neben dem Steinwege dießen Orths und den Wegk nach Terpitzsch in beulichen Wesen und Beßerung zue erhalten schuldigk, wie bei der Stadt Colditz (Privilegien) zue befinden.3 Vom Viehe aber, so durch Colditz getrieben wirdt, muß das Gleith ins Ambt Colditz folgendermaßen entrichtet werden, nemlichen 3
Und wirdet dem Rath darkegen aus sonderbahrer Begnadunge zue Erhaltung der beyden Brücken laut Churfürst Augusti hochlöblicher Gedachtnuß Gn. Bevehlichs de dato den 27. Febr. Anno 1573 das Bauholtz in folgenden Kaufe gelaßen: 6 gr. vor 1 Brückenrahmen, 6 gr. vor 1 Brett Eichen, 2 gr. 6 d. vor 1 Lehnenholtz, 6 gr. vor 1 Eiche, so man zue den Brückengebeuden bedürftigk.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
drey Gülden von iedem Hundert Ochsen und werden uf iedes Hundert fünf Knechtsochsen frey paßieret, von einem eintzelnen Ochsen, was Hundert nicht erreichet, acht Pfennige, von einer Kuhe sechs Pfennige, von einen gemesten Schweine vier Pfennige, von einem mageren Schweine zwene Pfennige, von einem Schafe ein alter Pfennig, von einem Bocke vier Pfennige, von einem Kalbe zwen Pfennige. Dis Gleit steiget und fellet nach deme jerlich uf dieser Straßen viel oder wenig Viehe zuekömmet und durchgehet. Tregt zu gemeinen Jahren ein 70 oder 80 fl. mehr und weniger. Gleithe des Ambts Colditz zue Laußigk. In diesem Städtlein hat das Ambt Colditz das Gleithe einzunehmen, ist aber auch nur ein Beygleithe. Tregt zue gemeinen Jahrn ein 15, 16 und 17 fl. mehr und weniger nach Gelegenheit des Fuhrwergs, so uf dieser Straßen zue- und abgehet. Und wirdet das Gleithe vermöge der Gleitstafel daselbst entrichtet wie folget: sechs Pfennige von einem Wagen oder Karn mit Getreydicht, Güthern, Weidt, Saltz, Wein, Castanien oder andern dergleichen beladen; zwen Pfennige von einem Wagen oder Karn mit Holtz, Brettern, Schindeln, Latten oder Kalck beladen. Das Viehe, so nicht durch Colditz kombt undt durch Laußigk getrieben wirdt, muß alda vergleithet werden folgendermaßen: von jedem Hundert Ochsen 3 fl. undt werden uf jedes Hundert fünf Knechtochsen frey paßieret. Von einem ieden eintzeln Ochsen aber, was Hundert nicht erreicht, acht Pfennige, von einer Kuhe acht Pfennige, von einem Pferde ohne Sattel acht Pfennige, von einem gemesteten Schweine vier Pfennige, von einem magern Schweine zwen Pfennige, von einem Schafe ein alter Pfennig, von einem Bocke vier Pfennige, von einem Kalbe zwen Pfennig. Was aber zue Colditz an Viehe durchgetrieben undt vergleitet worden, darf zue Laußigk kein Gleith entrichten, doch muß der Gleitsman ausm Ambt Colditz deshalb ein Schein oder Bekendtnuß furgelegt werden. Und wirdt dem Gleidtsmann zue Laußigk von jedem neuen ßo, so er einbekömbt, fünf Groschen zur Besoldung gereichet. Das Ambt Colditz muß die Brücken undt Straßen außerhalb des Städtleins in Bauwürden erhalten. Den Steinwegk aber durchs Städtlein Laußigk ist der Rat daselbst zue halten schuldigk.
COLDITZ / COSWIG
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14b. Colditz Geleitsordnung der Stadt Colditz mit dem Beigeleit Lausick (1609) SHStA Dresden, Loc. 40080, Vol. I, 65c, Erbbuch des Amtes Colditz 1609, p. 338 – 339b. Geleithe oder Brückenpfennige des Raths zue Colditz. Von Güthern und Pferden wirdet zue Colditz kein Geleithe gegeben, sondern allem dem Rathe hergebrachten Gebrauch nach ein Brückenpfennig, der Zoll aber vom Viehe wirdt ins Ampt geliefert, wie hernach (...) zue befinden und wird an Brückenpfennigen itzo zue Gleithe gegeben wie folget: 1 gr. von einem Gütherwagen, 1 gr. von einem Weydwagen. 4 d. von einem Faß Bier, 8 d. von einem Karn Wein. 8 d. von einen Karn Nüssen, 8 d. von einen Karn Kastanien. 4 d. von einen Saltzwagen, 4 d. von einen Wagen mit Getreydicht, 2 d. von einen Lohewagen, 2 d. von einen Brett- oder Schindelwagen, 2 d. von einen Karn, es sey Saltz oder Holtz. 5 gr. von jeden Hundert Ochsen, 2 gr. von hundert Schafen, 2 gr. von hundert Schweinen. Diß Geleithe tregt zue gemeinen Jahren ihren Bericht und Stadtrechnung nach ein 18, 20 oder zum meisten 25 fl. Dieweil sich auch zum öfteren zuetregt, sonderlich wann die Mulda klein ist, das die Butterkeufer an S. Laurentii (10.8.) mit ihren Wahren, so sie zue Leisnigk erkauft, zue Kleinsermuth durch das Wasser fahren, ist der Rath befugt, doselbst die Brückenpfennige abzufordern.
15. Coswig Geleitsordnung des Amtes Coswig (1566) LHASA, DE, Z 10, Nr. 24, Landbuch und Register des Amtes Coswig 1566. Landtbuch und Register des Amts Coswigk angefangen bey Regirung des durch. und hochgebornen Fursten und Hern Bernharts, Furst tzu Anhalt anno 1566. Bereits veröffentlicht in: Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts, Teil III, hrsg. von der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt, bearb. von Reinhold SPECHT, (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaats Anhalt; Neue Reihe, Bd. 21), Magdeburg 1940, S. 24 – 26.
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Von Zollen und Gleiten. Erstlich ufm Lande. 2 Landt- und Strassenzolle und Gleite hat m(ein) g(nädiger) H(err) Fürst Bernhardt im Ampt Coßwigk. Der erste ist in der Stadt Coßwigk, darzu ist ein Gleitsmann geordenet, welcher solchen fördert, der itzige Gleitsmann heist Valten Eschenholtz, ist ein Seiler, wohnet auf dem Berge vor dem Schlosse und nimpt das Geleite nach volgenden Verzeichnus ein, und eß treget jerlich uf und abe 80 fl., Zeiten mehr und auch wol weniger. Vorzeichnuß deß Landtgleites in Specie, wie solches vor alters hero und itzo genommen wirdt: Von 1 leddigen Wagen 6 d., 1 Tonne Heringk 5 d., 1 Faß Röte 6 d.,4 1 Faß Wein 2 gr., ¼ Wein 1 gr., 1 Faß Bier 14 d., 1 gantzen Hösigen Butter 4 d., 1 gantzen Tonne Butter 1 gr., 1 Tonne Kese 6 d.,5 1 Faß Karpen 1 gr., 1 Tonne Hechte 5 d., von gesaltzten Fischen im Wagen 1 gr., 1 Ballen Schollen 6 d., 1 Kiepen Stockfische 1 gr. 1 Ochsen 4 d., 1 Pferde 4 d., 1 Schwein 1 d., 1 Kalb 1 d., 1 Schaf 1 d., 1 Ziege 1 d. 1 W(ispel) Getreidig 14 d., 1 Stein Hanf oder Flachß 1 d.,6 1 Ballen Leinwandt 2 d., 1 Sch(ien) Eysen 1 Stab., 1 wollen Zichen 1 gr., 1 geferbeten Tuche 5 d., vom Sechz(ig) Schindeln 5 gr., von gantzen Tuche = 3 d., wann der Wagen gar beladen ist, von 1 Pferde 3 gr. Die vonn Adel, wann sie etwas zum Marckte füren, geben sie von 1 Casten, do was innen ist, 1 gr.,7 item die vom Adel sollen von jederen Wispel Getredigk, so sie zu Marckte füren, 14 d. geben, aber sie wegeren sichs und wollen alle frey faren. Vom Centener Wachß 1 ½ gr., 1 ctr. Karpen 1 ½ gr., 1 ctr. Ziehen 1 ½ gr.8 von 60 libb. Tzweschken 1 lib., von 60 libb. Mandeln 1 lib., 1 Korbe mit Rosinen 1 gr., von 60 libb. Reiß 1 lib., von 1 Feyenkorbe 1 gr. 1 Sch(ock) Raden 1 Raht, 2 leddigen Raden 1 d., 1 newen Braubottich 8 d., 1 Standen 2 d., 1 Sch(ock) Trogen 1 Trogk, 1 Sch(ock) Mulden 1 Mulde, 1 Sch(ock) Schuppen 1 Schuppe, 1 Sch(ock) Schippen 1 Schippe, 1 Sch(ock) Topfen 1 Topf, 1 Sch(ock) Leuchten 1 Leuchte, 1 Bette 2 d., 1 leddigen Casten 2 d., 1 Stein Untzleidt 2 d., von 60 Gebinde Spinnwergk 1 Gebinde. 1 Mulstein 2 d.,9 1 Schleifstein 5 d., 1 einspennigen Wagen, so Krebs furet = 4 5 6 7 8 9
Randnotiz von anderer Hand: geben itzo 1 gr. Randnotiz von anderer Hand: itzo 1 gr. Randnotiz von anderer Hand: itzo 2 d. Darunter von anderer Hand: wollen itzo nichts geben. Darunter von anderer Hand: von 1 W(ispel) Hopfen 3 d., von 1 Stein Wollen 2 d. Dahinter von anderer Hand. Geben itzo 1 gr.
COSWIG
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1 Sch(ock) Krebs,10 wer Haußgeräde füret, stehet nach Genaden; wer Kramwergk füret, stehet auch nach Genaden;11 Stuedentengut, wann die Furleute keinen Beweise haben, sollen sie von 1 Kramfaß oder von 1 Kasten geben 6 d., von 1 Sch(effe)l Hirse 1 lib., von 1 Stro Bueckhingk 1 Bickingk.12 Das ander Landtgeleite ist zue Coselitz und wirdt von den Schultzen aldar eingenohmen und wochentlich den Gleitsmann zue Coßwigk uberantwortet; und obwol wenig Fure durch diß Dorf ist, so wirdt doch das Geleite von iglicher durchgefurten Wahre und durchgehenden Viehe, wie itzo erzelet, aldar auch gleicher Gestaldt genommen, und ist dorinnen keine Höherung noch Minderung. Von Wasserzolle und Geleite. Wie das Geleite und der Zoll von den Flössen und Schiefen vor alters und itzo allenthalben von iglicher Wahre uf den Elbstrom genohmen wirdet, ist auß nachgeschriebenen Vorzeichnus zu befinden: 1 Sch(ock) Ziegelsparren und 1 Sch(ock) Bauholtz wirdt zugleich vorgleitet mit 8 gr., do es aber grosse Balcken seindt, welches die Flosser nicht gerne bekennen, oder Schwellen, gibt 1 Sch(ock) 20 gr.; 1 Sch(ock) Schindelsparren wirdt vorgleitet mit 6 gr.; von 1 Sch(ock) Brettern wirdt gegeben der Herrschaft 2 gr.13 und 1 Brett und von einem jedern Flusse dem Gleitsman oder Schreiber 2 Schreybebrett; von 1 Sechz(ig) Sch(ock) Schindel 4 gr. und von 1 jederm Sch(ock) 1 Schindel; von 1 jedern Mulstein hat man hiebevor 2 gr. gegeben, itzo aber gibt man 3 ½ gr. und von 50 Steinen muß man 1 aussetzen, aber in Ampt Coßwigk geben die Flösser und Schiefleut vor denselben Mulstein 3 alte Sch(ock); 1 Sch(ock) Faßholtz gibt zum Gleite 4 d. und 1 Tauben; 1 Sch(ock) Latten, es sein geschnittene oder ungeschnittene, gibt es 15 d. Geleit; 1 W(ispel) Getreidich gibt Zoll 3 gr. 1 ledigk Schieff, daß nach Holtze fehret, gibet 6 gr. Zoll, do eß es aber vorhin nicht herunder oder droben gewesen, gibt’s in einem jedern Ampt zu Zoll 1 fl. zur neue, gehoret den Amptman oder Gleitsman, darf nicht ins Register kommen und berechnet werden; 1 Sch(ock) Felgen gibt 4 d. und 1 Felge; 1 Sch(ock) Speiken gibt 2 d.; 1 Faß Weins gibt 2 gr.14 und ½ Stübichen Weins zum Zolle; do ein Flosser mehr dann 1 Kannen hat beyhengen, muß er den vorgleiten mit 2 gr., gehöret dem Amptman oder Gleitsman, 1 Kannen aber hat er allewege frey; was Tischwergk ist, gibt allewege, was 4 fl. Werdt ist, 2 gr. zu Zolle, gehet aber mehrenteyls frey voruber; 1 Sch(ock) Töpfe 1 Topf zue Zolle; 1 Sch(ock) Teller gibt 1 zu Zolle; 1 Sch(ock) orich Fesser, Schuppen 10 Darunter von anderer Hand: vom Feßlein Schlieff 2 d., vom Feßlein eingemachte Bricken 2 d., von 1 beschlagenen Radt 1 a d. 11 Danach von anderer Hand: uf Erkentnuß des Gleitzmans. 12 Danach von anderer Hand: itzo 2 d. 13 Von anderer Hand berichtigt: 3 gr. 6 d. 14 Darüber von anderer Hand: 5 gr. 3 d. darumb, weil der Wein nicht gegeben wirdt.
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und Epfel geben 1 zum Zoll,15 1 Tonne Kupperwasser, Victrill, welches auß Behem kompt, gibt 1 gr.;16 1 Sch(ock) krummer Holtzer, Ziegen, Kopfholtz, so die Satteler gebrauchen, gibt 2 d.; von 1 Last Herung ½ Tal., von 1 Tonnen aber 1 gr.; von 1 gantzen Pak islendischen Fischen 4 gr.; von 1 Centener Stahel 4 d.;17 von Centener bemischen Kese 4 d.; und was sonsten Centenerwahre ist, 4 d.; von 1 Feßlein Butter 4 d.18 Von gehauenen kleinen Fensterstücken von einem 4 d., wann es aber grosse seindt, von einem 6 d.; von 1000 Ziegel 4 d.;19 von 1 Sch(ock) gehawen Stein 4 d.; von 1 kleinen Fuder Kolen ½ gr.; von 1 W(ispel) Lohe 2 gr.; von 1 Sch(ock) geschnittenen Seulen 5 gr.; von 1 Sechz(ig) Exsenholtz, so auf Latten oder andern Höltzern herundergeflosset wirdt, gibt man 4 gr. 8 d.; von 1 Schiefschare (?) 4 d.20 von 1 Schiefbrange 2 d.; von jedern nawen Bawen 3 d.; von 1 Tonne Ter 2 d.; von 1 Tonnen Aschen 1 d.; von 1 Faß Röte 1 gr.21 Dieß ist bißhero allezeit im Ampt zum Zolle genommen worden, und muß kein Floß uf der Elben furuberfaren, sondern zu Lande anfaren und anhalten, sich angeben, daß man es besichtigen und den Zoll davon nemen möge. So aber jemandt mit einem Flosse nicht anhielte und unangezeiget fürüberfüre, der hat alle seine Wahre oder sonsten nach Gelegenheit ein Grosses verfallen, und man helt hart darüber, damit die Floßleute sich nicht leichtlich gewennen voruberzufaren. Es seindt auch alle Floßleute vorpflichtet, das sie 3 Sonneschein uber anhalten und bleyben müssen, ob jemandt in der Stadt keufen wollte, do er zu keufen bequeme, doch auß Gunst lest man sie nach entrichten Zoll faren und wirdt die Pflicht der 3 Tagen selten gehalten, sondern auß Gunst erlassen, do man es aber je haben wolte, müssen sie es tun. Es kann auch der Zoll so schnuerrecht und stracks, wie obstehet, nicht all von den Flössern heraußgebracht werden, dann sie bekennen die Wahre oder Anzal der Bretter, Baw- und Sparrholtz etc. kaum halb oder je wenig druber, wiewol man es durch Messung und Uberschlagunge anders und das sie mehr haben, befinden und abnehmen kann, aber sie beruhen meiniglich uf ihren Bericht oder bekennen gar wenigk, schweren und beteuren es, das es also sey und stellen sich cleglich. Derhalben muß man gestrenge Hertigkeit in Nehmung des Zols allewege nicht brauchen, sondern nach Gelegenheit zu prüfen und etwaß leidtlichen lassen hingehen, uf das die armen Leute mit ihren sauren Arbeit, Mühe und Gefahr auch etwas daran haben und erobern mögen etc. 15 Darunter von anderer Hand: 1 Stucke Salz gibt 4 d. und also 1 Sche(ffel) Stucken 20 gr.; 1 Vaß Zerbester Bier 2 gr. 16 Berichtigt aus 5 d. 17 Darunter von anderer Hand: von einer Last Kreiden. 18 Dahinter von anderer Hand: von der Tonnen 4 gr. 19 Dahinter von anderer Hand: itzund ist es aber mehr. 20 Darunter von anderen Hand: von 1 Faß Arsenicum oder Zafflorforum 1 alt d., 2 d.; von 1 Faß Glaren 4 gr.; von 1 Faß Talck 4 gr.; von 1 Kasten Seife 4 gr. 21 Darunter von anderer Hand: von 1 Wullzichen 4 gr.; von 1 Faß Alaun 1 gr.; von 1 Tafeln Zin 2 gr.
CREUZBURG
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Fehre Zue Coßwigk heldt man eine kleine Fehre und einen grossen Kanen, damit holet der Fehrmeister die Leute uber und bekumpt von einem jedern sein Far- und Überfardtgeldt, darauf er sich auch entheldt. Mit der Fere aber muß er jederzeit, wann eß Not tut und es auch muglich und nicht gefehrlich, m(eines) g(nädigen) H(errn) Gesinde mit Wagen und Pferden uberfüren und darauf warten, doch soferne man ihme ein Genandts gibt, wie dann Fürst Wolfgangk hochloblicher seliger Gedechtnuß ihme jerlichen davon ½ W(ispel) Rocken gegeben. Do auch sonst ein Frembder mit der Fehre sich wolt herubersetzen oder hinüberfüren lassen, der muß solches mit ime zuvor bestellen und ihme darumb lohnen. Itzo aber hat der Fehrmeister nichts genandt, wenne er uberfüret, der lohnet ihme auch, und darf man ihme keinen Kanen, wie bißhero geschehen, halten, dann er selbst sein eygen Kanen zur Uberfart zu halten schuldigk.22
16. Creuzburg Geleitsordnung für das Amt Creuzburg (1535/36) ThHStA Weimar, Reg. Bb 171, Capitalrechnungen der Ämter zu Thüringen, Vogtland und Franken 1535/36. Gelaitztabel, welchermassen das Gelaite soll genommen werden nach altem ubelichen Gebrauch. Zu wissen, das ditz Gelaite ist gesatzt und wirt genomen als altem hergebrachtem Brauch, Ubungen und von Horsagen. Von entzelnen Stücken: von 1 Stuck Leinentuch 3 n d., von 1 Techer Leder 6 a d. Vom Getrencke: ein Fuder Wein 3 gr., von 1 Lagel Malvasier 2 gr., von 1 Vas Bier 4 a d., von 1 Viertel Vas Bier 2 a d., von 1 Thonnen Bier 1 a d. Von Tuche: ein Paln Tuch, er sei gros oder cleine, gibt 4 gr., ein Paln gemeine Tuch gibt 2 gr., ein gut Tuch gibt 6 a d., ein gemein Tuch gibt 3 a d. Ditz vorrecht nach dem Zentner: in Zentner Wachs gibt 2 gr., ein Zentner Speck gibt 1 gr. Von Vischen: ein Stuck Stockfisch gibt 15 n d., ein Stroh Bucking 6 a d., ein Last Bucking ist neun Strohe, gibt 6 gr. 6 a d. Vom Vihe: ein Rindt gibt 6 oder 8 gr., darnach es gut ist, ein Pferdt, so durchgehet 3 a d., ein fet Schwein 3 a d., ein mageres 1 a d., ein Hamel 1 a d., ein Kuhe 6 a d., ein Schaf 1 a d., ein Lamb halb so viel. 22 Randnotiz von anderer Hand betr. Bestallung des Fährmeister Hans Waitzel d. d. 1596 Juli 3. auf 3 Jahre für jährliches Gehalt von 16 fl. und des Jacob Goldberg (?) d. d. 1599 Joh. Bapt. für 18 fl.
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Ein Hundert Ochsen gibt 4 fl., ein Hundert Hamel gibt 11 gr. 1 a d., ein Hundert Schaf gibt 8 gr. Ditz vorrecht sich nach den Pferden: von den Wegen, so da füren Eisen, Blei, Getraidich, Hopfen, Brodt, Saltz, Malz, von einem ieden Pferde 6 a d. Von einer Thon Hering, Pottern, Schmer, Lachs, Hecht, Honig, von jeder 6 a d. Zu vermercken, das die von Franßbach, so durchs Jhar faren, geben von einem Wagen ½ fl., dergleichen zu Erfurt auch so vil, laut irer Freiheit, so inen von meinem gn. Hern zugestelt. Ditz vorrecht sich nach den Wagen: ein Wagen Felwerg 4 gr., ein Wagen Specerey 3 gr. 3 a d., ein Kupferwagen 8 gr., ein Weitwagen 4 gr., ein Wollwagen 8 gr., ein Wagen mit Rothe 4 gr. Ein itzlicher Karn gibt halb so vil von der Wahr wie oben vortzeichent. Ein Tisch oder Schrank gibt 6 a d., ein Kisten 6 n d. Von einem Karn Wagenschmire 2 gr., von einem Veslein 1 a d. Von einem Vas Galmei 6 n d. Volget, wie man das cleine Gelaite ins Schulteis Bestallung gehorig eynnimbt: Zum erst ist zu wissen, das alles das zu Creutzburg gekauft oder vorkauft und feile gehabt wirt, gibt sein Geleithe wie vorhin vorzeichent ist, gehort aber in das cleine Geleithe. Item es seint zwene Jharmarkte zu Creutzburg, der erst in der Creutzwoche, der ander Galli. Von jeder frembden Person, so nicht in der Stadt daheim, 1 a d. Ein Stuck Scholn gibt 5 par Vische, ein Wagen Dilen gibt 2 Dilen, ein Karn gibt eine. Ein Flos Dilen gibt 2 Dilen. Ein Karn Kandeln, Stuntzen oder Eimer gibt ein Stuck. Ein Karn Nus oder Kastanien gibt 1 lb., ein Karn Epfel oder Birn gibt 1 ß. Ein Fuder Wein gibt 2 Stoben, ein Karn halb so vil. Ein Jude gibt 20 alte gr., ein Esel auch so vil. Ein Wagen Glas gibt vier Gleser, ein Karn halb so vil. Ein Rumpf (?) Bech gibt 3 n d. Ein Sack Wollen, in der Stadt kauft, gibt 2 a d. Ein jedes Malter Getraidich gibt 2 a d. Von Hopfen, in der Stadt kauft, von 1 Pferde 6 a d. Von 100 Hameln 11 gr. 1 a d., von 100 Schafen 8 gr. Von 1 Wagen Felle 4 gr., ein Karn halb so vil. Von 1 Rint 6 a d., darnach es gut ist. Ein Karn Saltz, zu Creutzburg kauft oder feile gehabt, gibt 2 a d. Ein Wagen Zwipeln zwen gros Reihn, ein Karn halb so vil. Ein Karn Ruben, Kraut oder dergleichen, davon 1 Mas. En frembder Kramer, so in der Stadt feile hadt, 2 a d., im Markte aber gibt er 6 a d. Ein Karn Saltz, so im Markte feil hat, gibt 6 a d. Ein Wagen Haußgerethe nach dem Land tzu Hessen, gibt 20 a gr., ins Furstenthumb aber halb so vil.
DELITZSCH
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17. Delitzsch Geleitstafel für das Amt Delitzsch (16. Jahrhundert, Abschrift 1688) LHASA, MD, d. 10, A I Nr. 5 Bd. 3 (1668), p. 214 – 217. Des Ambts Dölitzsches Gleitstafel, nach welcher ieziger Zeit und von langen Jahren her uf churfürstl(ich) gnädigsten Befehl in den Hauptgleite zu Dölitzsch und beyden Beygleiten Landsbergk und Zwochau eingenommen und abgegeben würdt. Zu Dölitzsch Pferde- und Wagengeleite. 2 gr. von jeden Pferde, so der Fuhrmann nach Halle fähret, 6 d. uf ieden Wagen, wann solcher Fuhrmann wieder zurücke fähret und soll durchaus kein Pferdt frey gelassen werden. 2 gr. von jeden Pferde, wenngleich der Fuhrman er so nicht nach Dölitzsch gefahren, auch ob er gleich zum Landesberge vorzollet und 6 d. Dammgleite von einem Wagen. 2 gr. von einem Pferde, der Fuhrmann fahre gleich nauf oder nunter ins Land nach Guthe, stehet ihm hergebrachten Gebrauch nach daß Gleith nur 8 Tage frey. 3 gr. von jedem Pferde die Fuhrleute, so in der Stadt oder des Ambts Bothmäsigkeit innerhalb einer Meile Weges geseßen. Von Wagen nichts. 2 gr. jeder, so auser der Meile geseßen, von einem Pferde. 2 gr. von jedem Pferde, es habe der Fuhrmann geladen waß er wolle, auch wenn er gleich ledig fähret. 6 d. von jeden Faß Bier, so in der Stadt Dölitzsch die ausländischen Krüger aufladen. 1 gr. jeder Cramer, so in der Wochen- und Jahrmärckten feil hat. Viehegleite: 1 gr. von einen Ochßen, 6 d. von einem Kalbe, Schöpse und Schweine. Krebßgleite: 1 ß Krebße von jeden Pferde. Gleitstafel zum Landtsberge. Pferde- und Wagengleith. 8 d. von jeden Pferde und 8 d. von jeden beladen Wagen und stehet uf 8 Tage daß Gleite frey, und wann der Fuhrmann wieder beladen zurücke fahret, muß er wieder 8 d. von Wagen geben. 6 d. von einen Zimmerwagen und gehen die Pferde frey. 3 d. von jeden einzeln Stücke Saltz. Die Fuhrleute, so Saltz geladen und zum Landsberge durchfahren, geben zu Dölitzsch das volle Geleite, zum Landesberge aber nichts. 8 d. von einen Ochsen, 10 gr. von 100 Schafen, 2 d. von einen einzelnen Schöpßse, Kalbe oder Schweine. 2 Metzen Rüben von einen Wagen, so dergleichen geladen. 4 Scheit Holtz von einen Wagen, so dergleichen geladen.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
4 Besen von einen Wagen, so dergleichen geladen. 4 Gläser von einen Wagen, so dergleichen geladen. 2 Gehäncke Zwiebeln von einen Wagen, so dergleichen geladen. 4 Döpfe von einen Wagen, so dergleichen geladen. 1 gr. von einen Wagen, so Obst fähret. Gleitstafel zu Zwochau. Es sollen daselbst allein die drey-, zwey- und einspännigste Fuhrleute durchzufahren befugt sein, do aber vier- oder mehrspännige Fuhrleute darauf zu fahren, soll von ieden Pferde – durchaus keines ausgeschlossen – 2 gr. genommen werden. 1 gr. 6 d. von jeden Pferde die kleinen Wagen, so unter dreyspännig oder 5 gr. die dreyspännigen Wagen. Krebsgeleithe: 1 ß Krebße von jeden Pferde. Viehegleithe: 1 gr. von einen Ochßen, 4 d. von einen Kalbe. Ob auch sonsten andere Wahren wehr, so hierinnen nicht bes. ausgedrückt, vor dieses in der Stadt Dölitzsch, Landsbergk und Zwochau vergleitet worden, so sollen dieselben – wie vor dieser Zeit geschehen –, nochmals in den Haupt- und Beygleithen vergleitet genommen und solchs Gelds in seinen Stande und in sein Wesen erhalten werden. Die Geistlichen aber und die in Churfürstenthum Sachßen Angeseßene von der Ritterschaft, so wohl die Bergkstädte und andere Gleitsbefreyeten bleiben mit dem, waß sie zu ihrer Haußhaltung bedürftigk, bey ihrer erseßenen Gerechtigkeit und Befreyung des Geleits.
18. Dessau Geleitsordnung der Stadt Dessau (1547/49) LHASA, DE, Z 10, Nr. 27, Land Register über den Dessauischen Anteil 1547/49. Landregister des durchleuchtigsten hochgebornen Fursten und Herren, Herren Joachims, Fursten zu Anhalt (...), angefangen vor Weinachten im 47. jar und vollendet uf Donnerstag nach Matthei anno domini 1549. Bereits veröffentlicht in: Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts, Teil I, hrsg. von der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt, bearb. von Reinhold SPECHT, (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaats Anhalt; Neue Reihe, Bd. 17), Magdeburg 1935, S. 35–39.
DESSAU
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Von Zöllen und Geleiten. Erstlich zu Lande: 4 Strassenzolle und Geleite hat m(ein) g(nädiger) H(err) Furst Joachim in seinem Lande. Das erste ist in der Stadt Dessaw, dartzu ist ein Geleitsman vorordent, der es einnimpt; es tregt jerlich uf und ab bei 50 fl. min. oder mehr. Man nimpts nicht nach der Wahre, so durchgefurt wirdt, sondern nur nach den Pferden, nemlich von izlichem Pferde, so vorm Wagen geht, 5 d., es fure einer fur Wahr, was er wolle. So aber imand Herinck furete und fure uber die Milde, der muß von izlicher Tonne 2 d. geben und auch von izlichem Pferde 5 d. Disse Geleitsnehmung ist also von alters herbracht und ist noch so gestanden, do dies Landregister gemacht ist worden. Das ander Geleit hat m(ein) g(nädiger) H(err) zu Ragun; wie das genommen wird, stet dohinden folio 236.23 Das dritt Geleit ist zu Jeßnitz, wie das genommen wird, stet folio 272.24 Das vierdt Geleite ist zu Bobbau, wie es darmitte gehalten und es genommen wirdt, stehet dohinden folio 314.25 Über das alles hat m(ein) g(nädiger) H(err) den Wegepfennig vom Tamb zum Steinfort, wird gemeinlich vormietet oder außgetan. Wasserzolle und Geleite. Von oberlendischen Flossen nimpt man dermassen den Zol zu Dessaw uf der Fehre, dan an disem Ort allein hat m(ein) g(nädiger) H(err) den Wasserzoll von oberlendischen Holzflossen. Zu Roßlaw hat Furst Hans den Zol dergleichen. Wird also genommen zu Dessaw an der Elb, nemblich: Von 1 Sch(ock) Bauholz oder Zimmer 8 gr.; von izlichem Sch(ock) Bredt 1 Bret und 2 gr.; von izlichem Sch(ock) Schindelsparn 6 gr.; von 60 Sch(ock) Schindeln 60 Schindeln und 4 gr.; von 1 Sch(ock) Latten 2 gr.; von izlichem Sch(ock) Faßholz 1 Taube und 2 d.; von izlichem Sch(ock) Zigenkoppe, das seind Tauben zu orichten Fessern, Zobbern, Tubben etc., 2 d. und Taube; von izlichem Sch(ock) Velge 1 Felge 2 d.; von 1 Sch(ock) orichten Fassen 1 oricht Faß; von izlichem Sch(ock) Schufen 1 Schufe; von izlichem Mohlstein 2 gr. So einer viel Molsteine furet, muß er alwege von funfzigen einen zu Zol geben. Von Tischen, Sideln (?), Kasten und Speiseraten (?) wird selten etwas vorzollet. Itzlich Floß gipt 2 Bredt, das heissen Schreibebrett, die gehoren dem, der des Wasserzols Befelch hat. 23 Siehe Nr. 73. 24 Siehe Nr. 45. 25 Siehe Nr. 6.
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Es muß kein Floß zu Dessaw uf der Elben furuberfahren, sondern zu Land anfahren und anhalten und zu Dessau zu Hofe durch den Floßhern angesagt werden, domit man hinaußziehe, es besichtige und den Zol dovon nehmen moge. So imandt mit eim Floß nicht anhielt und unangesagt furuberfure, der het al sein Wahre oder sonst nach Gelegenheit ein Grosses vorfallen, und man helt hart darob mit Ernst, das mit den Flossen angehalten wirdet, ob es glich nit fast Not tete, domit man das Anhalten in Brauch und Wehr behalt, domit die Floßleut nicht gewohnen dorfen, leichtlich furuberzefahren. Es seind auch alle Floßleut vorpflichtet, das sie 3 Sonnenschein uber anhalten und bleiben mussen mit dem Flosse, ob imandt keufen wollte, das er ze keufen bequeme, doch aus Gunst lest man sie nach entrichttem Zol fahren, und wird dise Pflicht der dreier Tag anhalten selden gehalten, sonder aus Gunst erlassen. Es kann auch der Zoll so schnurecht und stracks, wie obstet, nicht al von den Flossern herausbracht werden, dan sie bekennen die Wahre oder Anzal der Bretter, Bauholz etc. kaum halb oder wenig druber, wie wol man es durch Messung und Uberschlagunge anderst und, das sie mehr haben, befinden und abnehmen kann, aber sie beruhen gemeinlich uf irem Bericht oder bekennen gar wenig darzu und verschweren und vormaledeigen sich, das ir Anzeig wahr sey und nit mehr dan so viel haben, das es Got erbarmen mocht, tun cleglich und weinen oft. Derhalben muß man gestrenge Hertickeit in Nehmung des Zols alwege nicht brauchen, sondern nach Gelegenheit zu prufen und etwas liderlich lassen hingehn, uf das die armen Leut auch was mit irer sauren Muhe, Fahr und Arbeitsselickeit erobrigen mugen, dan der Zolle seind uf der Elbe sere viel. (Disen Bericht hat getan bey gutem christlichem Gewissen der erhaftige und achtbar Johan Schulz der elder, m(meines) g(nädigen) H(errn) Rentmeister, der uber 33 Jahre biß doher und noch solche Zolle verwaltet und einnimpt.) Vom Schifzoll. Itzlich Schiff, so nach Holze die Elb herauf geht, muß 4 gr. zu Aufzolle geben gein Dessau, und solchs nimpt ein der Fehrmeister, helt ein Kerbholz und uberantwortets in die Renterei; sonst nimpt m(ein) g(nädiger) H(err) nirgent keinen Uffzol mehr. Itzlich Schiff, so mit Holze beladen die Elbe hinapschiffet, muß von itzlichem Sech(zig). Holz, soviel es derer geladen, 4 gr. 2 d. zu Stadtgelt gein Dessaw geben von allem Holz, so aus Hans Nitschen und Frantz Merckers Forstereien kommet. Aber von der Schleusse an, die durchs Schwartze Landt geht herab biß uf Nitschen Fursterei, wird das Stadtgelt zu Vockerode durch den Holzfurster doselbst eingenommen, jo von izlichem Sechz(ig) soviel derer izlich Schiff geladen hat, 4 gr. Schiffe, die mit Getreid beladen furuberschiffen wollen, mussen anhalten und von izlichem Sch(effe)l 1 behmischen Pfennig zu Zoll geben als fur ein
DESSAU
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Geleit zu Dessaw. Der Rentmeister, bericht man, hab vorhin vom Sch(effe)l nur 1 bemischen Heller Zoll genommen, als aber das Korn anno 1529 und hernach begunst treflich aus diesen Landen weckgeschift zu werden, welchs vorhin nicht gemein gewesen, und solchs in Brauch kommen und noch in Ubung bleibt, ist der Zol uf 1 behmischen d. kommen. Von izlichem Werckstucken, so zu Wasser furgefurt wird, gehort sich 4 d. zu Zolle; es wird aber selten genommen, dan gemeincklich stehen die Werckstucken den Herschaften zu und werden derhalben nicht verzollet. Wer Mohlsteine schiffet, zollet dovon, wie oben bei den Flossen gemeldet. Wer in Schiffin oder Kahnen Toppe schiffet, der muß von izlichem Sch(ock), was fur toppern Wahre er schiffet, 1 Stuck zu Zol geben; diese rechtfertigt der Fehrmeister und antwortet das verzolte Gefeß in die Kuchen zu Hove. Es hat auch der Gleitseinnehmer, nemblich izt der Rentmeister oder wem es m(ein) g(nädiger) H(erre) gonnet, ein Pflicht- oder Trinckgelt von Floeßen, Schiffen und Kahnen, sie werden nu neben den Flossen oder allein herabgebracht, die neu sein oder vormals nicht heraber kommen sein zur Newung, wie mans nent, nemblichen von einem Schiffe 1 fl., von einem Flöesse 20 gr., von einem Kahne 2 gr. Über das alles binden oft die Baurn das Brenholz, so man sonst in Schiffen pflegt weckzuschaffen, in Flosse zusam, das heist man cleine Holzfloß, und furen es die Elb hinab gen Schonbeck oder gein Magdeburg. Dovon nimpt man zu Zolle durch den Fehrmeister 1 fl.; aber es tregt der Herschaft am Stadtgelt viel abe, so stet es nu beyn Hern, ob sie diesen Zol alter Gewonheit bleiben lassen oder erhohern wollen, und das man wenig Zol nimpt, geschicht den Untertanen, die sie furen, zu Gnaden, sie mussen auch groß Fahr und Schaden darmitte gewarten uf dem Wasser. Es mocht sich zutragen, das die Zolle und Handelung uf der Elben von ander mehr Wahr, dan iz gemelt ist, sich bessern mochten, dan Ferdinandus, Romischer Konig und zu Hungern und Behmen, wolt gern dem behmischen Reich zu Gute, auch den Fursten und Hern in Deutschlandt, durch derer Landt die Elbe leuft, zum Besten, das die Schiffung aus der Sehe biß in Behem uf und ab mit allerley Wahr uf der Elb gescheen und gebraucht werden mocht, welchs aber die Stedte Magdeburg, Luneborg, Hamburgk nicht vermeinen ze tun, die sich bißher allein der Schiffung aus der Sehe biß in ire Stedte gebraucht, die Wahren bey sich nidergelegt haben und nicht ferrer herauf gehen lassen wollen. Aber der Romisch Konig helt an und vorhoft es mit Hilf des Keisers Caroli quinti, seins Bruders, dohin zu bringen, wie er furhat, und seind etliche Tage derhalben durch gedachten Rö(mischen) Konig, darzu die Stende, Fursten und Stedte, die es angeht, erfordert, zu Gutterbock neulich gehalten worden. Wo es zuletzt bleiben wirdt, das wird die Zeit wol geben.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Die Fehre uf der Elben gehoret zu m(einem) g(nädigen) H(errn) Joachim. Die Fehrleut haben bißher nur 16 fl. jerlich zu Zins dovon gegeben und alles Gesind, Pferd und Notdurft m(eines) g(nädigen) H(errn) frey uberfuren mussen. Es stet noch bey m(einem) g(nädigen) H(errn) und zu jeder Zeit, die Fehre einzutun, wenn s(eine) f(ürstlichen) G(naden) will. Es kostet s(eine) f(ürstlichen) G(naden) viel, die Flöessen und Kahnen zu tzeugen, dan die wurden aus s(einer) f(ürstlichen) G(naden) Kammer gezeuget. Der Flöessen werden 2 gehalten, ein groß und ein cleine; die grosse keuft man umb 90 fl., die cleine umb 45 , und wehret eine 4 Jar langk. So man wolt und hets im Vorrat, mochte man ein Brucken uber die Elbe bawen; hiervon ist Versehung gemacht mit außdrucklichen Worten in der bruderlichen Teilung, der Datum stehet Dinstag nach Palmarum 1546.
19. Dresden Geleitsordnung der Stadt Dresden (1547, Abschrift 1716) SHStA Dresden, Coll. Schmidt, Amt Dresden, Vol. V, Intradensachen, Nr. 132. Churfürstlich. sächß. Land- und Waßergleithes Ordnung zu Dreßden de anno 1630, ingeschl. die alte Gleithsordnung de anno 1547. Abschrift von 1716. Alte Gleithsordnung de anno 1547. Bley:
ein Centner Bley giebt 6 d. So man das aber alhier ableget, so giebt der es herein geführet, wo er ledig wiederumb hinaußfähret, von Wagen 2 gr. und 4 d. Ladet er aber alhier wiederumb etwas auf, so muß er das aufgeladene Guth nach seiner Satzung vergleithen. Wer nachmals das Bley alhier wegführet, der muß von Centner 6 d. geben. Zien: ein Centner Zien, so viel derer alhier durchgeführet werden, gibt 1 gr. und ist gemeiniglich in Vaßen geschlagen und seynd in einem Vaß 10 Centner und in einen halben 5 Centner. Leget man das Zinn alhier nieder, so giebt der Fuhrmann, der es geführet hat, von Wagen 2 gr. 4 d., so er ledig hinausfähret. Ladet er aber etwas auf, so muß er dasselbe nach seinen Werth vergleithen. Leder: ein beladener Lederwagen, es sey rauch oder gegerbt, soll 2 fl. geben, jedoch gehört Gnade darzu, aber unter 5 oder 6 gr. nimbt man nicht, so ferner die Ladung voll und der Wagen mit 6 Pferdten oder drüber bespannet ist. Ist aber die Ladung nicht voll und der Wagen schwach gespannet, so mag man es nach Erkäntnüß lindern. Führet aber jemand einzeliche Ballen, der giebt vom Ballen 2 gr., ist von einen Leder 2 d.
DRESDEN
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Führet iemandes Schaffel oder Kalbfelle, der giebet von 100 2 gr. Legt ein Fuhrmann das Leder alhier abe ader bringets denen Gerbern, so giebt er 2 gr. 4 d., so ferne er ledig wiederumb hinaus fähret; fähret er aber wiederumb hinaus etwas, so muß er das aufgeladene Guth nach seiner Sazung vorgleithen, und haben die Bergstädte keine Freyheit mit dem Leder. Wachs: ein beladener Wachswagen soll geben 2 fl., doch ist Gnade dabey, aber unter 36 gr. soll man nicht nehmen, so der Wagen mit 6 Pferdten oder drüber bespannet ist. Ist der Wagen aber nur mit 4 Pferden oder aufs meiste mit 5 bespannet, so mag man noch ein bar Groschen nachlassen. Führet aber ein Kaufmann Wachs und andere Kaufmannswahre durcheinander und ist das Wachß mehr denn der andern Wahr, so mag man von Ztr. 2 gr. und sonst von den andern Guthe nach Gelegenheit des Werthes das Geleithe nehmen. Legt man aber das Wachß alhier abe und fähret der Fuhrmann ledig hinauß, dass doch selten geschicht, so giebt der Fuhrmann 2 gr. 4 d. Wagenzoll. Fahret er aber etwas widerumb hinaus, so giebt er das Geleithe vom Guthe nach seiner Sazung. Gewandt: ein Wagen, der Schöntuch alß lundisch, mertbisch (?), Sammet, purpuranisch, lürisch (?) und dergleichen führeth, der soll von Wagen 2 fl. geben, doch so stehet Gnade dabey und nimbt von Wagen gemeiniglich 36 gr. Zwickisch Tuch: ein Ballen zwickisch Tuch giebt 8 gr. Freyberger Tuch: ein Ballen Freyberger Tuch giebt 4 gr. Fähret man aber sonsten Freyberger Tuch gegen Bautzen auf die Jahrmärckte oder anderswo, so giebt man von Pferde 2 gr., dass die Tuchmacher selber feil haben Andere Tücher, die man von Rosswein, Hayn, Meißen etc. nach Pirna oder Dippoldiswalda auf die Jahrmarckte führet, giebt man von Wagen 2 gr. 4 d., wiewohl die von Hayn führgeben, sie sollen mit 8 d. abkommen. Fähret aber sonsten iemandes schlecht geferbte Tucher in oder außer dem Lande, der gibt von ieglichen mehr nicht, es sey dresdenisch, meißnisch oder von wannen es wolle, 2 d. Besondern die von Pirna geben von einen Gewandwagen, sie führen viel oder wenig, 2 gr. 4 d. ihres eigenen Tuchs. Unschliedt: ein Centner Unschlidt gieb 1 gr. so viel man hir durchführet. Leget aber ein Fuhrmann das Unschlitt alhier abe, so giebt er den Wagenzoll, das seyn 2 gr. 4 d. Fähret er aber wiederumb etwas hinauß geladen, so muß er dieselbige aufgeladene Wahre nach ihrer Sazung vorgleithen. Wer das abgeladene Unschlitt alhier wiederumb aufladet, der muß davon das Geleithe alß von Ctr. 1 gr. geben. Flachs: ein Flachswagen giebt von Pferdte 2 gr., so er durchaußfähret, leget er aber alhier abe, so giebt er 2 gr. 4 d. Ladet er aber wiederumb etwas hier auf, so muß er die Wahr nach ihrer Sazung vorgleithen. Hanf: ein Hanfwagen giebt den Flachßwagengleite.
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Garn:
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ein Garnwagen giebt von einen jeglichen Pferdte 6 gr., so er durchaußfähret. Leget aber aber alhier abe und fähret ledig zurück, so giebt er den Wagengeleite, das seynd 2 gr. 4 d. Ladet er aber Wahre alhier auf, so vorgleithet er die nach irer Sazung. Leinwandt: ein Leinwandtwagen giebt von ieglichem Pferthe 2 gr., so er durchaußfähret. Leget er aber alhier abe, so giebt er das Wagengeleith, so er ledig hinaus fähret. Ladet er aber wiederumb Wahre auf, die vergleithet er nach seiner Sazung. Kramerey, das seind Crahmwahren, Vaße, Büthere und andere Kästen: führet ein Fuhrmann Crähmerey durch, der giebt von iezlichen Pferdte 2 gr., so er die durchaußführet. Leget er aber alhie abe, so giebt er den Wagenzoll, so er ledig wiederumb hinaußfahret. Ladet er aber Wahre, so muß er die vorgleithen nach irer Sazung. Fuhret ein Frembder, der nicht Stadtrecht alhier hat, denen Burgern alhie Crahmerey alhier hierein oder hinauß, so giebt er sein Wagengleith alß 2 gr. 4 d. Führet aber ein Bürger den andern oder sein selbst Krahmerey zum Marckte, der darf daran nicht zalen, er hette denn einen Frembden etwas mit aufgeladen; das muß nach Erkäntnuß oder nach des Guths Satzung vergleithen. Röthe: ein Wagen, der Röthe führet, der giebt von ieglichen Pferdte 2 gr. Leget er sie aber alhier abe, so giebt er den Wagenzoll alß 2 gr. 4 d. Ladet er aber wiederumb etwas alhier auf, so muß er das aufgeladene Guth nach seiner Sazung verzollen. Weydt: wie wohl in alten Gleith-Registern stehet, dass ein Weydwagen nicht mehr dan das Wagengleythe geben soll, so hat man doch in Übung, dass ein Weydwagen, der durchaußfähret und hat volle Ladung, von Pferde 2 gr. giebet. Ladet er aber alhier abe, so giebt er daran wie von der Röth und anderer Wahre, die alhier wird abgeladen. Weydtasche giebt der Centner 2 d. Bücher: fahret einer Bücher einen ganzen Wagen voll, so giebt er von Pferde 2 gr. Pappier: giebt wie von Büchern. Getreyde: fähret jemand Getreyde durch ader von hinnen hinaus, es sey Weitz, Korn, Erbsen, Hafer, Gerste, Heydekorn, Hierschen, Maltz etc., so giebt iezlicher Scheffel 1 a h. Führet er aber deren Burgern zu, so darf er nichts geben. Mehl: giebt wie das Getreyde. Butter: ein Centner Butter giebt 4 d., ein Väßel oder Neußel Butter auch so viel, es sey uf Wasser oder Lande. Käße: ein Schock böhmischer Käse giebt 2 gr. Eisen: ein Sechzig Eißen giebt 2 gr., dass durchgeführt wird, bringet aber jemanden denen Bürgern ader Schmiedten alhier Eisen, der darf in Ambte nichts geben, muß aber sein Wagenzeichen lößen.
DRESDEN
Saltz:
Bier:
Rausch: Karten: Haußrath: Kupfer: Vieh:
Schweine:
Wein:
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ein jeglicher Salzwagen, der uf Mischwitz zu kombt und bringt das heynische Zeichen, der giebt von Wagen nicht mehr den 8 d., er lade es abe oder führe es durch. Bringet er aber das heynische Zeichen nicht, so muß er zur Strafe vom Pferde 6 gr. geben. Lüde aber der Salzer zurück wiederumb etwas auf, das müste er nach seiner Sazung verzollen; die aber von Willensdorf hereinkommen, geben nicht mehr alß 8 d. und dürfen kein haynisch Zeichen geben. Welcher Salzer wiederumb ledig zurück fähret, darf nichts geben, wenn er vorgleithet hat, da er durchgefahren ist und man giebt ihn ein ledig Zeichen. Bier, dass alhier durchgeführet wird, es sey freybergisch, dippoltischwaldisch, gieb iezlich Vaß 1 gr. Die Kretzschmar oder die Zehenden ins Ambt geben, die durfen keinen Zoll von ihren geben, auch von ihren Maltze nichts. damit man schwarz ferbet. Führet einer Rausch herein oder durchaus, der giebt nach Anzahl der Pferde vom Pferde 1 gr., denn es ist geringe Wahre. die die Tuchmacher brauchen, geben wie der Rausch, denn es ist geringe Wahre. wer Haußrath durchführet und bleibt damit in dem Fürstenthumb, der giebt nichts davon, führet er den aber außerhalb des Fürstenthumbs, so giebt er vom Wagen 2 gr. 4 d. ein beladener Kupferwagen giebt 28 gr. oder von Centner 1 gr. und seynd die Bergstädte in den, wie sie wohl gerne wollten, nicht verschonet. von alters her hat man lange Zeit von einen Ochßen müssen 1 gr. geben. Es hat aber m(ein) gn(ädigster) H(err) und seiner c(hurfürstlichen) G(naden) Rath als Doctor Frommerstadt und Ernst von Miltitz auf Angeben Hanß Volckmar von Marienberg verordtenth, was vor Nutz darauß folgen würde, so man am Ochßengeleithe etwas fallen ließe biß auf seine c(hurfürstlichen) G(naden) Wiederrufe und anno MIIIIXLV nachlassen, dass man von Ochßen 9 d. nehmen möge. Eine Kuhe giebt 4 d., ein Schöps oder Schaf gieb 1 a d. Ein Hengstpferd, dass man an der Hand führet, giebt 1 gr., darauf man aber reuthet, obschon uf einen Jahrmarckt erkauft währe, giebt nichts. Ein Mutterpferdt, das ledig an der Hand geführet wird, giebt 1 gr., ein jährig Füllen auch 1 gr. das Schweingeleith ist ungleich: ein groß Mastschwein soll geben 1 gr., ein mäßiges 8 d., ein geschlacht Schwein 6 d., ein mager Schwein 4 d. Jedoch nimbt man gemeiniglich von einen gemästen Schwein 6 d. und von einen magern 4 d. ein Eymer reinischen oder Franckenwein giebt 2 gr. Ein Vaß Kotschberger Wein, so man das außen Fürstenthum an Örther führet, do m(ein) gn(ädigster) H(err) keine Folgen an Zehenden ader Steuer
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hat, giebt 10 gr., bleibt aber in m(eines) gn(ädigsten) H(errn) Lande, so giebt man von Wagen 2 gr. 4 d. Böhmischer Wein giebt ein Vaß 2 gr., Wasser und Land. Wolle: ein Centner Wolle giebt 5 a d. ader ein Stein 1 a d. Die von Pirna aber geben vor ihre Tuchmacher, durfen von einen Wagen mit Woll beladen nicht mehr den 2 gr. 4 d., stehet biß auf meines gnädigsten Herrn Zukunft in Geduld. Honig: führet einer Honig, so muß er von ieglicher Tonne 1 gr. Geleith und Niderlage geben. Pech: ein ieglicher Centner Harzpech giebt 4 d., und eine iegliche Tonne Wagenpech giebt 4 d. Von schwarz Pech aber giebt man von Centner nicht mehr alß 2 d. Fisch und Tonnengüther: ein Wagen, der Tonnengüther alß Hering, Öhl, Hechte oder sunst gesaltzene Fische führet, der giebt 2 gr. 4 d., so er die Güther alhier niederleget. Führet er aber die Güther alßbald durch, so giebt er zu den Wagengeleithe noch von ieglicher Tonnen 4 d. Niederlage und mag also davon fahren. Uf die Niederlage giebt man ihnen blechern Zeichen. Ladet einer alhie auf der Niederlage Tonnenguth auf und führet nachm Lande zu Böhmen oder anders wohin, so giebt er von Wagen 2 gr. 4 d.; führet aber jemand etzliche Tonnen, so giebt er von der Tonnen 3 alte oder 4 neue Pfenige, es sey ufm Wasser oder ufm Land. Wer da gesaltze Fische alhier feil hat, es sey in Planen oder Tonnen, der giebt von Wagen 2 gr. 4 d., so er 4- oder dreyspännig ist. Dürre Fische: führet aber einer dürre Fische, ein beladener Wagen giebt 2 gr. 4 d., doch so er halb oder gleich nicht halb beladen ist, so giebt er eben so viel. Lebendige ader grüne Fische: von Fließ- oder lebendigen Fischen, es seyn Karpfen ader Hechte, giebt man von ieglichen Vaße 8 d. Schmehr: ein Wagen, der mit Schmehr beladen, giebt von ieglichen Centner 1 gr., so er’s durchausführet; legt er’s aber alhier abe, so giebt er das Wagengeleith alß 2 gr. 4 d. Ladet er aber etwas wiederumb auf, so verzollet er die aufgeladene Wahr nach ihrer Satzung. Hoppen: ein Wagen mit Hoppen beladen giebt 2 gr. 4 d., er fährt ihn durch ader legt ihn alhier abe. Sicheln: vom Wagen 2 gr. 4 d. Seitenfleisch: von ieglicher Seiten 1 a d. Töppe: ein Wagen, der Töppe führet, der giebt von Wagen 2 gr. 4 d. Senßen: eine Senße giebt 4 d., doch gemach darzu. Seyfen: ein Centner Seyfe giebt 6 d. Kreyde: ein Kreydewagen giebt 2 gr. 4 d. und ein Stück Kreite darzu.
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Bretter:
ein Wagen, der mit Brethern beladen nach Halle gehet, der giebt 1 gr. Kürschen, Äppel, Birn, Quitten: giebt iegliches Veßel 3 d. und gebühret den Ambtman. Zwiebeln und Knobloch: giebt ein Wagen 2 gr. 4 d. Mühlsteine ufm Lande 2 gr. ein Läufer, 1 gr. ein Bocken. Gleithe aufm Wasser. Mühlstein:
4 gr. von einen Läufer, 2 gr. von ein Boden Schleifstein, 2 gr. von einer Fuhre Schleifsteine, 2 gr. von einen großen Schleifstein, 1 gr. von einen kleinen Schleifstein. Steinerne Tröge: 1 gr. von einen steinern Troge. Bauholz: 8 gr. von 6 Stämmen. Sparrhölzer geben nichts. Allein die Knechte, so ufm Floße seyn, giebt ieglicher 4 gr. Brether und Schindeln: geben nichts, allein die Knechte, so viel deren ufm Floß seyn, giebt ieglicher 4 gr. Kalck, Holtz und Brennholtz: geben nichts. Allein die Knechte, so viel ihr ufm Floß seynd, giebt iezlicher 4 gr. Kalcksteine: eine Ruthe Kalcksteine giebt 16 gr. Werckstücken: gehauen und nicht gehauen, giebt iegliches 1 gr. Leichstein: 1 gr. von einem Leichsteine. Gehörne: geben vor sich selbsten nichts, so die aber auf einen Floße geführet werden, die Bauholtz eingebunden, so giebt das Bauholz seine Sazung als von 60 8 gr. und ieglicher Knecht 4 gr. Führet man aber Gehörne in einen Schiffe, so giebt man (von) ieglichen Knechte 2 gr. Ein neu Schiff oder eine neue Flöße: giebt 1 fl. und ist des Ambtmanns, doch giebt man nach Gelegenheit der Größe von einem 5, 10, 15 gr. Kähn: ein neuer Kahn giebt 2 gr. und ist des Ambtmanns. Pech, Eisen und Getreyde: geben also viel als ufm Lande, desgleichen auch Käse. Gläser: von einen Schock Gläser, es seyn Bier- oder Weingläser, ein Glaß iegliches nach seiner Arth und gebühret einen Ambtmann. Mulden und Trincklegel: von ieglichen Schock eines nach seiner Arth. Holzerne Schüssel und Teller: von ieglichen Schock eines nach seiner Arth. Krebß: von einen Karn 1 ßo, von einen Wagen 2 ß, gehören den Ambtmann. Castanien: von einen Karn 2 ßo, von einen Wagen 4 ß, gehören den Ambtmann. Welsche Nüsse: von einen Karn 2 ßo, von einen Wagen 4 ßo, gehören den Ambtmann.
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20a. Düben Verwendung der Geleitseinnahmen des Amtes Düben (1509/10) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1051, Jahresrechnung Amt Düben 1509/10, p. 26. Es ist kein Gleitztafel vorhanden, aber dy Underrichtunge deß Gebrauchs des Geleitzeinnemens werde ich bericht wie folgeth: Item 4 neu d. von eynem Pferth ym Lastwagen, waß er geladen, item 2 neu d. von eynem Pferth ym Holtzwagen, so er dass außwendig der Stat geladen, item 1 d. von eynem Pferth ym Holtzwagen, so er das yn der Stad geladen. Item so er der Stath Getreide einfurth, ist gleitsfrey. Item wen eyner der Stadt mith seiner Fuer widerkerth, gipth halp Geleith, item ½ gr. deßwegen eym itzlicher aufm Land, der sich deß gebraucht. Item 4 neu d. von eynem Rinde, item 2 neu d. von eynem Rinde, so yn der Stath gekoefth., item 1 d. von eynem Kalbe, wu ers gekoefth, item 2 d. von eynem Schops oder Schaef, item 2 alte d. von eynem Schwein. Item Judengeleith ist deß Gleitzmanßs, hat er yn wy hog er kann son sal(...)rzken (?).
20b. Düben Geleitsordnung für das Amt Düben mit den Beigeleiten Söllichau und Zettel (1590) LHASA, MD, d. 10 I Ia Nr. 2, Erbbuch des Amtes Düben 1590, p. 90 – 95b. Geleitsordnung des Ambts Thieben. Welcher Fuhrman Centnergueth fuhret, gibet von jederm Pferde 4 d. zu Geleite undt so ehr über dreyspennig, muß ehr nach Eylenberg fahren. Wann der Fuhrman gleicher Gestalt von Eylenberg herkömpt, von jederm Pferde 4 d. Welcher aber Saltz, Wein, Bier, Getreydicht, Gewandt, Eysen, Pech, Töpfe und dergleichen Whare fuhret, gibt von jedem Pferde 4 d. Wann ein Merckischer, Güterbockischer oder andere hinderlendische Fuhrleute alhier durchfahren, gibet von jederm Pferde 1 gr. Welcher Fuhrman nach Leiptzig Krebse fuhret, gibet ein halb Schock Krebse und von jederm Pferde 1 gr. Wann ein Fuhrman mit Krebsen nach Delitzsch fehret, gibet ehr eine Mandel Krebse undt von jederm Pferde 4 d. Welcher Fuhrman mit Fischen gen Delitzsch fheret, gibet von jederm Pferde 4 d.
DÜBEN
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Welcher Furman mit lebendigen Hechten gen Leiptzig fheret, gibet von jederm Pferde 4 d. Welcher Fuhrman zwey- und dreyspennig Centnergueth führet, der soll alhier über die Brücke gelassen werden und von jederm Pferde geben 3 gr. So ehr aber über dreyspennig fehret, sol ehr seinen wegk von hinnen nach Eylenburg nhemen undt von jederm Pferde zu Geleite geben 4 d. Welcher wittenbergische Fuhrman über die Brücke fehret, ehr habe geladen was für Whare es sey, gibet von jederm Pferde 16 d., ausgeschlossen, wann sie Hopfen fuhren, sollen sie von jederm Pferde geben 4 d. Von der Wahre: von einer jeden Thonnen Hechte 1 gr., von einer iedern Thonnen Ahal 1 gr., von einer jedern Thonnen Lachs 1 gr., von einer jedern Thonnen Sthör 1 gr., von einer jeden Thonnen Honigk 1 gr., von einer iedern Thonnen Kölphechte 6 d., von einer jeden Thonnen Pflumfische 4 d. Von einem jederm Pferde, so da Rausch führet 4 d., von einer jedern Thonnen Heringe 2 d., von einer jedern Thonnen Ther 2 d. Von einem Faß Wein, wenn die merckischen Furleute von Leiptzig wieder zurück fahren 2 gr., von einem Viertel Wein 1 gr. Desgleichen geben sie von einem großen Pallen 1 gr., von einem kleinen Pallen, sie fahren darmit gegen Leiptzigk oder herwieder zurücke 6 d. Von einem grossen Krahmfaß oder Kasten 1 gr., von einem kleinen Krahmfaß oder Kasten 6 d. Von einer Laden zu führen, damit von hinnen gen Leiptzigk oder herwieder zurücke 3 d. Welcher Fuhrman oder Bürger oder Bauersman mit seinem Hausrath, Vihe und anderm alhier durchfehret, gibet in Summa 7 gr. 6 d. Welcher Fuhrman alhier Getreydigt verkauft oder Bier hinausführet, der soll wie vor alters nichtes geben. Von einem jederm Feßlein Stahl, so alhie durchgeführet wirdt, 8 d. Von einem iederm Pferde, so da Holtz alhier durchfuhret, 4 d. Von einem Gewandt Tuch 4 d. Die merckischen Fuhrleute, wann sie durchfahren, sollen geben von jederm Pferde, wann sie gemachte Stricke führen 18 d. Von jederm Pferde, wenn sie halb Hanf undt die andere Helfte Stricke geladen haben 2 gr. Von den dürren Fischen sollen die Fuhrleute nach Gelegenheit der Ladunge das Geleit entrichten. Jüdengeleit: ein jeder Jüde, wann ehr zu Wagen fehret, soll geben 3 gr., ein ieder reutender Jüde 2 gr., ein jeder Jude, der zu Fuße gehet 1 gr. Vihegeleite: von einem Rinde oder Pferde, so man alhier durchtreybet oder führet, wird gegeben 4 d., von einem jederm Schöpße, Schafe, Ziegen, Kalbe undt Schweine 2 d. Das Vihe, so alhier gekauft wird, soll von jederm Stücke nach seiner Gelegenheit und Art das halbe genhomen werden.
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Das Geleite stehet den inlendischen Fuhrleuten mit den Pferden viertzehen Tage frey. Die halleschen Fuhrleute, so Bier fuhren, sollen von jederm Pferde geben (stehet vorn) 4 d., wann sie aber alhiero über die Brücke fahren, von jederm Pferde (stehet auch vorn) 8 d. Einen alten Pfennigk von jederm Wagen, welcher Fuhrman lheer alhier durchfehret. Hierüber hat der gewesene Churfürst etc. gnediglichen nachgelassen, doch bis uf weitern Bevhelich, das die Fuhrleute, so ein-, zwey- oder dreyspennig von Wittenbergk nach Leiptzig und herwieder Centnergueth fuhren, das sie den nechsten alhier uber die Brücke fahren mögen, dergestalt, das sie so viel Geleitgeld darvon alhier geben, als sie zu Eylenburg zu geben pflegen nach Meldung der eylenburgischen Geleitstafel; welche aber vierspennig und darüber gespannet sein, mussen nach Eylenburg fahren. Beygeleite. (Söllichau) Alle Fuhrleute, welche durch das Dorf Selchaw oder denselbigen Fluer fahren, seind von jederm Pferde 3 d. zu geben schuldig und wird solch Geleyte durch einen Bauren eingenhomen. Deme wird jherlichen 40 gr. zur Besoldung gegeben undt treget solch Geleite zu gemeinen Jharen 7 Schock. (Zettel) Geleite zu Zettel: ist eine Wüstunge, do sie aber besetzet gewesen, hat man des Ortes auch Geleyte geben mussen. Darumb geben sie nach vorzeichnete jherlichen ein Genante von dem schmiedebergischen Bier, sie führen des viel oder wenigk und stehet dem Ampte wilkürlichen, solch genant Geldt zu mindern oder zu erhöhen oder mit ihnen zu schaffen, das sie ihren Weg auf Sölchaw zu nehmen mussen. Der Rath zu Bitterfeld gibet jherlichen uf Walpurgis von schmiedebergischen Bier uber Zedelermarck zu fahren 20 gr. zu Geleyte. Beyde Krügere zu Pouch gibet jeder 10 gr. Walpurgis, der Krüger zu Resa gibet 12 gr. Walpurgis, der Krüger zu Bresen gibet 6 gr. Walpurgis. Wann sie aber auf Sölchau fahren sollten, wird von jederm Pferde 3 d. genhomen. Undt treget das Heuptgeleyte zusampt dem Beygeleite zu gemeinen Jharen ungefherlichen 105 Schock. Nota. Die Krügere zu Löbenitz, Sorge, Sausedelitz, Hünnersdorf fharen alle auf Zedelmarck. Item Krina 10 gr., Paupitsch gibet 10 gr., Döbern 10 gr., Selhausen 8 gr.
EBERSDORF
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21. (Groß-)Ebersdorf Zoll-und Geleitsordnung für das Amt Ebersdorf (1610) ThHStA Weimar, Ämter und Städte 1046, p. 9 f. Kurtzer Bericht und Verzeichnüs des Ambts Weyda erblicher und eigenthümlicher Gutere (...) 1610. Gleidt und Zoll. Zu Ebersdorf hat dz Ambt ein Geleidt von den durchfahrenden Furleuten, Kernern und andern. Was durchgefurt und getriben wird, tregt zu gemeinen Jahren biß anhero ungeverlich 13, 14, 15 gute ß, steiget und fellet, wird von dem Ambtsforster daselbst eingenommen, ist ihme nuhmer vorpachtet auf churf(ürstlich) s(ächsisch) gn(ädigsten) Bevehl; dz Pachtgelt wird vorrechnet und ist dis die Gleitstafel, darnach sich der Gleitsman dis Orts zu richten.26 Ein Durchreitender von Egra gibt 2 gr., ein Fusgenger von Egra gibt 1 gr. Ein Wagen Centnergut gibt 2 gr., ein Wagen mit Wein 4 gr. 4 a d., ein Karn mit Wein 2 gr. 2 a d., ein Wagen mit Bier 1 gr. Ein Wagen mit Eisen, Schiefer oder Kohlen 1 gr., ein Wagen mit hölzern Marcktgerethe gibt 1 gr. Vom Hausgerethe, so durchgefurth oder nach Gelegenheit auch 3 gr. oder 4 gr. Von einem Muhlstein 2 gr., von einem Karn mit Lohe ½ gr., ein Karn mit Obst ½ gr. Was vor Wagen von Ebersdorf auf die Neustadt oder herwieder von dannen gehen, gibt der Wagen noch uber die vorige Setzung 4 a d., ein Karn 2 a d. Von Getreide, Saltz und Holtzfuhren gibt man kein Geleit. Ein Pferdt, so ledigk durchgefuret, gibt 1 gr., ein Ochße ½ gr., ein Kuhe ½ gr., ein Schwein 4 d., von ieden Schafnöser 1 n d., was Hundert erreichet gibt 8 gr. Ein durchreisender Jude 2 gr., eine Jüdin 1 gr. Das Geleite aber in der Stat Weida ist dem Rathe zusambt den Gerichten daselbst pachtweise kegen 100 fl. jerliches Pachtgeldes eingethan, stehet auf Wiederziehen.27 Der Bruckenzoll ufn Voitsberge ist zum Ambte ordinarie nicht gehörig, sondern zu Underhaltung zu Brücken doselbst vor etzlichen Jahren geordenet. Das Ambt nimbt denselben von Zölner ein und bringet ihn in Rechnung. Wen aber nothwendige Beßerung vorfellet, wird ihm dzjenige, so man bedörftig, jedoch uf churf(ürstlichen) Befehlich, wieder gevolget. 26 ThHStA Weimar, Reg. Bb 209, 1548/49: Einnahmen Geleit Ebersdorf 100 fl. 9 gr. Glaitzman zu Ebersdorf helt kein Register, wie es eingenomen, thut es monatlich überantworten. Ist gegen negster Rechnung (1547/48) mit 5 ß 30 gr. (= 15 fl. 15 gr) gestiegen. 27 Ebenda, 35 ß (= 100 fl.) gibt der Rat vom Zoll und Gerichte, stehet auf Widerruf.
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22. Eckartsberga Geleitsordnung für das Amt Eckartsberga mit den Beigeleiten Auerstedt, Sulza, Tauhardt, Wiehe und Rudersdorf (1550) LHASA, MD. d. 11, A I Nr. 2, Amt Eckartsberga, 1550, p. 395 – 398b, 406 – 407b. Gleidtsordnung des Ampts Eckersberga.28 Ein jtzlicher Wagen, der Centnergut furet, es sey rohe Wolle, Eisenbergk, Kopfer, Bley, Zien, Blech, Kramschatz, ein Wagen reinisch oder Franckenwein, allerley Obes, Opfel, Birn, Nusse, Kastanien, Zwipeln, auch Butter, Kese, Fischwergk, dorre oder grun, Tuch oder Gewandt, Leinengarn, Flachs, Wachs, Honig, auch allerley Getreide, Leder, Fell, Strenge, desgleichen Rimwergk, Sattler und Hutter, gibt zu Geleite 3 gr.; von einem Karn, der obvermelte Guter etliche fuhren thut, wird 1 ½ gr. genommen. Von einer Lagen welschen oder gebranten Wein wirt 3 gr. genommen., von einem entzelen Sch(effel) Getreidt 1 a d., von 1 Wagen Landwein 16 d., von einem Karn Landwein 8 d., von einem Wagen Weidt 4 gr., von einem Karren Weidt 2 gr. Von jdem Fas naumburgisch Bir, so durchgehet, wirt genommen zu Geleite 6 gr., von einer Kufen naumburgisch Bier 12 gr.29 Von 1 Wagen Hopfen oder Saltz 2 gr., von 1 Karren Hopfen oder Saltz 1 gr. Von 1 Wagen Wollen, Weberkarten, Gleser, Topfe, Kreuse und Kreiden 2 gr., von 1 Karn bemelter Ware 1 gr. Von 1 Wagen Bauholtz, Schindeln, Schiefern, Rade, Brete, Steine, Kalgk und Bech geburt sich zu Geleite 20 d., von 1 Karn bemelter Ware 1 gr. Von einhundert Rinder, Ochsen, Kuhe 2 ½ fl., von 15 Ochsen oder Kuhe 8 gr., seint sie aber darunter entzelen, wirt von 1 Stück gegeben 6 a d., von 1 Schock Schafe, Hammel, Schopse oder Schweine 8 gr., von entzelen Nössern 2 d., von einer Geiße 1 a d., von einem Esel 2 a d., von einem ledigen Pferde ane Sattel 6 a d. Von einem enzelen reitenden Juden 2 gr.,30 von einem fußgehenden Juden 1 gr. So er aber sonsten etwas furet, mus ers Insonderheit wie andere vorgleiten. Von einem Strohe oder Mandel Bucklinge 2 gr., von einem grunen Lachs 3 gr. oder den zenden Lachs. 28 Im LHASA, MD, befindet sich in d. 11, A I Nr. 1, Amt Eckardtsberga, p. 35 eine knappere Ausführung einer Geleitsordnung von 1517, die inhaltlich identisch ist mit der Ordnung von 1550. 29 1517: Von ener Thun zwene gr. 30 1517 sind reitende Juden noch nicht erwähnt.
ECKARTSBERGA
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Von einem Wagen Haußrath 3 gr., furet er aber Bettgewandt, von einem Zipfel 3 a d. Des Jares seint zwene Jarmargkte alhier zum Eckersberga und alle Donnerstage ein Wochenmargk. Was man darauf furet, treibet und keuft, ist gleitsfrey, so ferne sie wieder zurücke heimzyhen. Faren sie aber auf andere Mergkte durch, mussen sie das Geleite, wie oben stückweis angezeigt, geben und entrichten. In nachfolgenden Dorfern hat das Ampt auch Beygeleite, in denselben auch jderzeit Geleitsleute desselben Gelegenheit nach zu ordenen und zu entsetzen Macht, nemlich zu Auerstedt, Sultza, Tauwart, Wie und Rödersdorf, und wirt das Geleite allermassen gefordert und eingenommen wie in der Ordnung gnugsam vormeldet. Und treget das Geleite zum Eckersberge zusampt den Beygeleiten zu gemeinen Jaren ungefehrlichen 700 Schock. Hienach volget Underricht, was das Ampt vor Gerechtigkeit auf den Landstrassen hat, was vor Felle sich darauf zugetragen und wie weit das Leibgeleite unserm gnedigsten Herrn, dem Churfürsten etc. zu Sachsen etc., vorwand und gehörigk. Leybgeleyte. Von der Naumburgk aus sollen wir, der Churfürst zu Sachsen etc., nach Auerstedt ader dem Eckersberga nicht ferner zu geleiten haben dann bis an das Mühlbrucklein im Dorf Altenbergk, welch Brucklein uber den Flus gehet, der die Mulreder aus den Klosters Pforten Teich treibet. Do aber die Vorgleitung oberhalb des Klosters Pforten zwischen dem Teich und dem Berge hin geschehen solt, sol das Gleithe an dem Kreutzwege vor dem Dorf Altenberg, do ein Stein gesatzt werden sol, dem Muhlbrucklein gleich sein. Wurde aber derjenige, so von unsertwegen geleitet, durch die Sale bei Aldenburgk gefurth werden, so sollen wir, der Churfürst, durch das Dorf bis an das Ufer der Salen und hinwider, wir, Hertzogk (Moritz), von Auerstedt oder Eckersberga aus auf allen dreien Strassen bis an obgemelt Brucklein und Stein auch an das ander Ufer der Salen nach dem Eckersberga warts geleiten. Von der Naumburgk aus nach Weißenfels sollen wir, der Churfürst, bis an die Wetha, und wir, Hertzog Moritz, von Weißenfels aus bis widerumb an die Wetha geleithen, doch mit dieser Erclerung, das wir den Wegk und den Steigk durch und neben Schonbergk hin weder Fursten, Hern noch andere geleithen ader füren, sondern mit der Vergleitung uf dem obern Wege bis an die Brucken, die bei dem Dorfe Wetha uber das Wasser daselbst geht, ader aber uf dem Mitelwege bis an die Wetha bleiben sollen und wollen. Welche aber auch derjhenige, so gleitlich gefurth nach Eila wartz durch die Sala ziehen, so mogen wir, Hertzog Moritz, uf den untern Wege, so nach der Sale durch des Stifts Naumburgk Guter des Orts gehen, hin und wider geleiten lassen und von Eila so weith, als unser Furstenthumb nach der Naum-
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burgk wendet. Zwischen Buttelstedt und dem Eckersberge sol das Leibgeleite uf der Querstrassen, do sich der Reusdorfer Flur endet und itzt ein steinern Creutz stehet, darneben ein Stein wie oben gemeldet gesetzt werden sol, wenden, doch sol unsern, des Churfürsten, Gleitsleuten zu Erfurth und Butelstedt den Zoll ader das Geleithgelt uf die eckersbergische Merckte wie herbracht vor solch Dorf Rudersdorf einzunemen vorstadt und sie daran nicht vorhindert werden. Von Weimar ader Rosla aus uf Auerstedt und Naumburgk zu, sollen wir beiderseits an und bei dem Stein, der zu Ende der auerstedtischen Fluer nach Weimar warts gesatzt werden sall, mit der Vorgleitung wenden. Von Weimar aus nach dem Eckersberga sollen wir uns beiderseits zu kunftigen Vertragen, wie man es vor dieser Zeit und bisher mit dem Leibgeleith gehalten, jder Teil vor sich erkunden, alsdan beiderseits Rethe gleicher Antzahl, jder Theil 2, vorordenen und einen Stein der Ende setzen lassen, daran mit dem Leibgeleithe sol gewendet werden und wann solchs gescheen, so sollen unser, des Churfürsten, Gleitsleuthe, die Beiwege uf der Sonnen, Reusdorf und Rosla meiden und niemants von Weimar und Rosla aus nach dem Eckersberga und Auerstedt anderswo furen, dann an die berurten 2 Steine. Und sol sich unser jder, wie er durch diesen Vortrag in und uf des andern Furstenthumb und Lande ader desselben zugetheilten bischoflichen Stift und Closter die Vorgleitung behelt, craft solcher Vorgleitung, auch der gesatzten Stein halber, darüber weiter nichts anmassen, dann allein der Vorgleitung uf solcher Straß. Do sich aber in Zeit solcher Vorgleitung etwas uf der Strassen zutruge ader wider diejenigen, so vorgleitet, understanden und thetlichen furgenohmmen wurde, das sol unsern jden, der uf die Zeit die Vergleitung wirdet thun lassen, zu richten und zu strafen zustehen und geburen und weiter nichts. Do aber wir vor unser Person selbst reisen wurden, sol uns hirdurch kein Mas oder Ziel gesatzt sein, sondern wollen uns dem Herkommen nach in dem Gegeneinander freuntlich zu halten und zu vergleichen wissen.
EILENBURG
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23. Eilenburg Geleitsordnung für das Amt Eilenburg (1524/25) ThHStA Weimar, Reg. Cc 676, Geleitsrechnung Eilenburg 1524/25, p. 2 – 6. Bereits veröffentlicht in: Manfred STRAUBE, Mitteldeutsche Städte und der Osthandel zu Beginn der frühen Neuzeit. Forschungsergebnisse, Forschungsmöglichkeiten, Forschungsnotwendigkeiten, in: Stadt und Handel. 1993, hrsg. von Bernhard KIRCHGÄSSNER und Hans-Peter BECHT, (Stadt in der Geschichte. Veröffentlichungen des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung; Bd. 32), Sigmaringen 1995, S. 83–106, die Ordnung S. 104–106. Dys hirnach beschriben vorglait man nach Centnergut: Wachs, Flachs, Kupfer, Bley, Kupferwasser, Federn, Leder, allerley Gewortze und derglaichen. Was man von Centnergut ansaget und fuhret, pfleget man von jtzlichem Pferde 3 Groschen zu geben, und wo 5, 6, 7, 8 Pferde in eynem Wagen gehen, vorsehet man allewege in eynem Wayne ein Pferdt. Wenn man entzeln Centner fuhret, gibt mahn von eynem Centner schwer 1 gr. und dass Pferdegelaidt. Das ist von jtzlichem Pferd 1 gr. Wenn man entzeln Tuchgewandes fuhret, alß lundisch, leydisch, mechlisch, amsterdams, engelisch, brugkisch, gibt man von jtzlichem Tuch 1 gr. und von itzlichem Pferd 1 gr. oder verglaites nach Ctr.gut. Fuhret man aber eynlendisch, zwigkische, kempnitzsch, naustetter, mitweydisch ader ander geferbte Tucher, gibt man von eynem ½ gr. und von jtzlichem Pferde 1 gr. ader vorglait nach Centnergut. Fuhret man grau Tucher, die grob und ungeferbet sein, gibt mahn von eynem Tuche 3 alt d. und von jtzlichem Pferde 1 gr., wo mahn sie auß dem Lande fureht, ader vorglaidt es nach Ctr.gut. Wenn die Oschatzer Tuchmacher gen Leipzg ader hie im Lande zum Margkte fahren, geben sie von jtzlicher Manßladung 6 alt d. und von jdem Pferde 1 gr. Desgleichen thun alle eynlendische Tuchmacher, die ir Gewandt hie jm Landt vorkaufen, geben ye von eyner Manßladung 6 alt d. und das Pferdeglaidt. Wen die leiptzischen Kramer jre Guter fuhren uf die Mergkte auß dem Lande alß in die Margk, Lausitz, Schlesige ader anderswo, müssen sie vor Ztr.gut vorglaiten, je von eynem Pferde 3 gr. Wen die leiptzschen Kramer hie im Lande die Mergkte besuchen, geben ye von eyner Mannßladung 6 alt d. und daß Pferdegelaidt. Wen man furet Leder, gibt von eynem Techer 1 gr. und daß Pf(erde)gelaidt; hat er aber fulle Ladung, vorglaidt ers nach Centnergut. Fuhret man aber geringe Leder entzeln, gibt mahn vom Hundert 6 alt d., alß Schmaschen, Lamfel, Kalpfel. Hat man aber fulle Ladung, so vorglait mans nach Ztr.gut von 1 pf. 3 gr.
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Wen mahn Garn fuhret, hat mahn fulle Ladung, szo vorglaidt mans nach Ztr.gut; wo aber nicht folle Ladung ist, so gibt mahn von eynem Ballen ader Ztr. schwer 1 gr. und daß Pferdegeleydt. Fuhret man Leynwandt ader Zachwergk (?), hat mahn folle Ladung, so vorglaidt mans nach Ztr.gut, wue aber nicht fulle Ladung ist, gibt man von einer Rolle 4 gr. ader von eynem entzeln Stugke 2 alt d. 20 Stugke mach eyn Rolle und daß Pferdegeleydt. Von eynem Weydtwayne nympt mahn von jtzlichen Pferd 1 gr. und schengkt im den Weydt und allewege wen sie fahren, pfleget man in ein Pf(erd) zuvorsehen in eynem Wayne. Wen her die Pferde vorhin vorglaidt hat, gibt her von dem Weydt 6 alt d., doch steht das Schengken alweg uf eynem Wayne ein Pferdt. Alle Wayne, die nach Saltze ader sunst anderer Wahre ledigk durchfahren, die geben von eyn Pferd 1 gr. Den hat mahn das kleyne Czeichen allewege wider geschengkt. Wer do fuhret Sensen, Sicheln, von fuller Ladung gibt erß nach Ztr.gut, fuhret er entzeln, so gibt ehr von eyn Schogk Sensen 2 gr., von einem Schock Sicheln 6 alt d. und daß Pferdeglaidt. Wer da fuhret Stael, der gibt von eynem Feßlein 3 alt d. und daß Pferdeglaidt, von eynem Wayne Eysen gibt mahn 6 alt d. und daß Pferdeglaidt. Wer do fuhret Honig, der gibt von der Thonne 1 gr. und das Pferdeglait aber vorglaits nach Ztr.gut. Wer do fuhret Putter, Schmaltz, Schmer, Traen und derglaichen, gibt von jtzlicher Thonne 1 gr. und das Pferdeglaidt, aber vorglaidt eß nach Ztr.gut ad plautum deß Fhurmanns. Wer do fuhret Fische in Thonnen, der gibet von eyner Thon Hecht 1 gr., von 1 Th(on) Kulpling ½ gr., Flumfisch je von eyner Thonnen 3 alt d. und daß Pferdeglaidt. Stoer, Lachs, Ael gibt die Thon 1 Groschen und das Pferdeglaidt. Allerley Dohrfisch, wie der Nahmen hat, gibt die Thon schwer 1 gr. und daß Pferdeglaidt. Eyn kleiner Kocher gibt 6 alt d., hat er aber in die Plahen geladen, gibt ye von eyner Thon Hecht 1 gr., Kulhecht ½ gr., Flumfisch 3 alt d. und das Pferdeglaidt und ein Kocher von einer Tonnen ader zweyen gibt auch 6 alt d. Von eynem kleinen Sack merckischer Wolle gibt man 1 gr. und das Pferdegeleydt. Von einem eintzeln Stein merckischer Wolle gibt mahn 3 alt Heller und daß Pferdeglaidt. Von eynem Stein Flachs gibt mahn 3 alt Heller und von eynem Stein Hanfe 1 alten d. Führet mahn aber gantze Fuder Flachs ader Hanf, szo vorglait mans nach Ztr.gut. Wehr do Kreyde fuhret, der gibt das Pferdeglaidt und ein Stugke Kreyde. Von Lithmaß gibt mahn das Pferdeglaidt und von eynem gantzten Wayne 1 gr. Von Rothe gibt mahn eynen Groschen vom Pferde und vom Wayne 6 alt d. Wer do fuhret süssen Weyn alß Malmasyr, Reynfall, Welschweyn, Dromyner etc., der gibt von eynem Pferde 3 gr. und ein Legel Weyn von eyner Kanne
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desselbigen Weyns. Fuhret ehr aber entzeln Lagen, so gibt er von der Lage 2 gr. und das Pferdeglaidt Wer da fuhret Franckenwein, reinisch, Elsesser, Kotzschperger, Gubener, jhenisch und Lantweyn, der gibt von eynem halben Fuder 2 gr., von einem Viertel 1 gr. und das Pferdeglaidt. Alle Krüger, die do hie durchfahren, die geben von eynem Pferde 1 gr., sie fuhren torgisch, belgerisch ader ander Biere, szo geben sie von eynem Fasse 6 alt d., ausgeschlossen die in der eylburgischen Pflege, die geben von einem Fasse 1 gr. und sindt des Pferdegeleyts frey. Alle Krüger in der delitzschen Pflege und die do sunst uf Grimmau pflegen zu fahren, die geben von 1 Fasse 1 gr. und sint des Pferdeglaits frey. Fuhret mahn bernauisch Bier bey Thonnen, so gibt mahn von der Thonne 3 alt d. Von eyner Thonne Methe gibt mahn 1 gr. und das Pferdeglaidte. Von eyner Thonne gebranthen Weyn gibt mahn 1 gr. und daß Pferdeglaidt. Es gestehet das Pferdegeleythe eynem itzlichen Fuhrmann 14 Tage, außgeschlossen, die do Centnergut fuhren, die mussen hin und wider geleythen. Wen mahn Hopfen durchfuhret, gibt mahn von eynem Pferde 1 gr. und von eyner kleinen Zichen 1 alten d. Alle Pauern, außgeschlossen, die do hie ins Amt frohnen, ab sie gleich Brugkscherf geben, alß ofte sie durchfahren mit Ruben, Holtz, Koln, die geben von eynem Wayne 3 alt d. Welche aber nicht Bruckscherf geben, die mussen von eynem Pf(erd) einen halben gr. geben. Von eynem Saltzwayne gibt mahn ½ gr. und das Pferdeglaidt, so die Pferde zuvor nicht vorglait sein. Eyn entzeln Stugk Saltz gibt 1 alten d. Von eynem Molstein gibt mahn 6 alte d. und daß Pferdeglaidt. Von grünen Fischen gibt mahn von eynem Fasse 6 alt d. und daß Pferdeglaidt. Wenn man führet Seytenfleisch ader Speck, hat ehr fulle Ladung, gibt ers nach Ztr.gut, fuhret er aber entzelen Seyten, gibt er vom Ztr. schwer 1 gr. und das Pferdeglaidt. Fuhret man Zschwetzken, Opfel, Birn, Kirschen etc., gibt von der Thonnen 3 alt d. Pf(er)dglaidt. Dye do Getreydich fuhren, es sey Korn, Hafer, Gerste, Weyse, Maltz, Mehl, geben von eynem Wayne 6 alt d. und das Pf(er)dgeleite. Alle Kramer, die hie her zum Margkte fahren und wider kehren, geben von 1 Pfd. ½ gr. Wer do Nüsse furet , der muß geben daß Pf(er)dglaidt und von eynem Wayne 1 Pfundt Nusse, von einem Karn ein halb Pfundt. Desgleichen Kastanien geben auch so vil. Von eyner Lagen Seyfen gibt mahn 2 gr. Alle Geystligkeit, desgleichen alle Edeleuthe, so sie Kuntschaft mit schigken ader selbst dobey sein, den gehet ir Gerethe und Guter frey alßferne sie nicht Kaufschlagen.
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Auch ein itzlicher Burger hier in der Stadt als Schmide, Gerber, Becker, Brauer und ander, was in zugefurt wirt und die Furleuthe wider kern, geben sie halb Glaidt, doch stehet Gnade dabey etc. Eyn Hosgen Putter gibt 3 alt d. Wer do Krebß fuhret, der gibt vom Pferd 1 gr. und von Krebsen 6 alt d. Wen mahn ein Pferdt ufn Kauf an der Handt durchfuhret, gibt mahn 1 gr. dovon; eyn Mutterpf(erd) gibt ein halben Groschen. Von eynem Rinde gibt mahn 6 alt d., von eynem Schweyne 3 alt d., von eynem Kalbe 3 alt h., von eynem Scheps ader Schafe 3 alt h., von eynem Lamme 1 alten d. Alle Juden gibt je eyner von eynem Heupt 1 gr.
24. Eisenach Geleitstafel für das Amt Eisenach (1517/18) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1237, Rechnung des Amtes Eisenach 1517/18, p. 1–7.31 Zohl und Geleytstafel zu Eyßenach. Nachvolgender Maß pflegt man den Margtzoll zu Eysenach zu nehmen und wo darinne Pfennige benandt, sollen alte vorstanden und genommen werden. Item was ubir Jahr zu Margte in dye Stadt gefurt und abgeladen ader vorkauft wirdet, gibt manvon eynem Wagen 4, (eynem) Karhen 2 Pfennig, (eynem) Pferde 1 Pfennig. Item auf dye vier Jharmerke ist solcher Zoll zweyfach und eyn jtzlicher Kremer, der auf dye Jharmergkte feyl hat, gibt jzlichen Tag zwene Pfennige und was eyn jzlicher auf solchen Jarmergkten keuft, darvon gibt er von ydem Guldenwerdt 4 d. zu Zoll; außgenomhen am Gewandtkaufe wirdt es also gehalten: ab eyner gantze fuldische Tucher ader andere keufte, gibt er nicht nach dem Guldenwerdt, sunder von jzlichem Tuche 4 d.32 Item holtzern, auch steynen Gevesse und Gleser, so zu Jharmargte geyn Eyßenach gefurdt, gibt eyn Wagen 4, (eyn) Karhen 2, (eyn) Reff 1 Stucke. Zwibeln gibt eyn Wagen 4, (eyn) Karrn 2 Reygen. Was aber außerhalb der vier Jarmergkte von Fremden zu Eyßenach gekauft und nicht auf Geschirren ader Pferden gefurdt wirdt, darvon gibt man keynen Zoll. Item in allen obgeschrieben Stucken seyndt dye Geistlichen, auch wertlichen Herren und Ritterschaft nach Gebur yres Standes zu halten. 31 Inhaltlich weitgehend identische Geleitsordnungen sind in den Geleits- und Amtsrechnungen Eisenachs mehrfach überliefert. Wichtige Veränderungen werden nach den Ordnungen von 1535/36 (ThHStA Weimar, Reg. Bb 171) bzw. 1553/54 (ThHStA Weimar, Reg. Bb 1244) vermerkt. 32 1535/36: von einem grosser Duch 6 d. 1553/54: fuldisch Kemling 4 d. von 1 Thuch, GiesserThuch 6 d. von 1 Thuch.
EISENACH
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Nachvolgender Maß pflegt man das Feltgeleythe zu Eyßenach zu nehmen, und wo darinne Pfennige benempt, werden neu Pfennig vorstanden. Centhnergut gibt eyn groß Deysselwagen 1 Gulden, (eyn) Stelwagen 15 gr., (eyn) Karrn 10 gr. Item Weyß, Korn, Maltz, Weydt und ander Getreide gibt eyn Pferdt in eynem Wagen 1 gr., (eynem) Karrn 6 d. Saltz gibt eyn Pferdt in eyme Wagen 8 d., (in eynem) Karrn 4 d. Weyn gibt eyn Fuder 4 gr., eyn eynzeln Eymer nach Anzal des Fuders 4 d., gebranten Weyn und Essig gibt eyn Eymer 1 gr. Byer gibt eyn Vas 1 gr. Heuterwollen (?) gibt eyn Wagen 15 gr., (eyn) Karr 7 ½ gr. Wollen, so von ader durch Eyßenach gefurdt wirdt, gibt eyn Wagen 10 gr., (eyn) Karrn 5 gr. Item Honigk, Schmaltz, Schmer, Büttern, Stoer, Oehl ader ander gesaltzen Vischwergk, gibt 1 Thon 1 gr. Item Hering, Wagenpech gibt 1 Thonn 6 d. Item Halbvisch, Stockfisch gibt 1 Stucke 4 gr. Buckyng gibt eyn Wagen 1 Strohe, (eyn) Karrn ½ Strohe. Kremerey, so von eynem Margte zu dem andern gefurdt wirdt, gibt eyn Pferdt 6 d. Eyn Esel, der do Kremerey ader ander Warh tregt, gibt 5 Schilling, das seyndt 6 gr. 8 d. Kupfer, Bley gibt eyn Wagen 4 gr., (eyn) Karn 2 gr. Item Kalb-, Schaf-, Lambfehel, grune Visch, Hopfen, Wolleweberkarten, Dyelen, Taubholtzs gibt 1 Pf. 6 d. Haußgeredt, so zu Eyßenach durchgefurdt wirdt, gibt eyn Wagen 5 Schillinge, (eyn) Karren halb so viel. Eyn Burger, der von Eyßenach hynweg zoucht, gibt von aller seyner Wahre 5 Schillinge zu Abschiede, ist 6 gr. 8 d. Ochsen, eyn Hundert reuschische Treibochsen, 4 Gulden, was aber polnische ader sunst kleyne Vyhe ist, gibt 3 ½ Gulden.33 Treibschwein gibt eyn Hundert 1 ½ Gulden,34 feiste Schweyn eyns gibt 4 d., Magerschwein eyns gibt 2 d., Kaufpferd eyns gibt 1 gr. Item Hemel, Schaf, Kelber, eyn Heubt gibt 2 d. Floßstein eyn Karn gibt 4 d. Item Glas, steynen, holtzern Geveß gibt eyn Wagen 4, (eyn) Karrn 2, (eyn) Reff 1 Stucke. Kreuße eyn Wagen 12, (eyn) Karren 6 Stucke. Item Oepfel, Byrn gibt eyn Wagen 4 Schogk, (eyn) Karrn 2 Schogk. Nusse, Castanien gibt eyn Wagen 4 Schogk, (eyn) Karn 2 Schogk. Eyn Jude, der do ledig durchgehet, gibt 3 Wurfel, tregt er aber etwas ader hath eyn Pferdt, darvon gibt er 8 d. 33 1535/36: Ein Hundert polnisch gibt 3 Gulden; von den andern als Denen, Pomern, pflegt man von Hundert 2 Gulden 15 gr. 9 d. oder 3 ½ fl. und von einem entzeln Stucke 6 d. zu nehmen. 1553/54: 1 Hundert reussische Ochsen 4 fl. oder zum wenigsten 3 ½ fl. 34 1553/54: man pflegt aber gemeiniglich 1 fl. zu nehmen.
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25a. Erfurt Geleitstafel der Stadt Erfurt (1315) StA Erfurt, 2/111- 2 (sog. Grünes Buch). Bereits veröffentlicht in: Luise GERBING, Erfurter Handel und Handelsstraßen, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt 21 (1900), S. 96 – 148, die Ordnung S. 128 – 131. Erneut veröffentlicht in: HELBIG, Quellen II, Nr. 169, S. 133–134, der Gerbing folgt. Erneut veröffentlicht in: Quellen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte mittel- und oberdeutscher Städte im Spätmittelalter, ausgewählt und übersetzt von Gisela MÖNCKE, (Freiherr vom Stein-Gedächtnis-Ausgabe; Bd. XXXVII), Darmstadt 1982, S. 157–160. Diz ist das Geleite des hochgebornen Fursten, Langrafin Frederiches in Doringen, Margrafen zcu Missen, wyn das Geleite von Aldem genomen hat und noch phlegit zu nemen. Von Gewande. Von eyme Soyme Gewandis von Gynt X Solden. Der Soym sal behalde X Tuch. Item von Ache der Soym sechezen Tuch, ye von deme Tuche X den. Item von eynem Suester Tuche, von einem Tuche hir in deme Lande gemachit adir von eynem Tuche von Nuremberg, VI den. Von lynem Gewande und Zcichen. Item von eynem Hundirt lynem Gewande und Zcichin, VI den, item von deme Zcentener XVIII den, item VIII Stucke Zchichin thun eyn Hundirt. Item von deme Zcendener Flachsis, Wollin, Fedirn, Garnes, Weitin, Zcwirnes ader Pflocken, VI den. Item von deme Zcentner Hute, Vilcze adir Har, VI den. Item von eyne Fudir Winis XXX den, item von eyme Futir Metis, XXX den, item von eyme Fudir Bires, uz deme Lande zcu furne, 1 sol. den. Item von eyme Wayne mit Weite XXX den, item von eyme Karren XV den. Item von eyme Wayne mit Korne 1 sol., item von deme Karne VI den. Item von deme Pferde, das da geet vor deme gesalczen Fische eyn Lot, item von der Tunnenfischis adir Nunougen ader Ele, VI den., item von der Tunnen Heringis, III den. (das ist von der Last III sol.), item von eyme Stro Bückingis III den., item von eyme Hundirt Stockfischis XV den. Item von eyme Techir Ledirs XV den., und der Techer sol behalte zcen Hute. Item von deme Hundirt Smaschin adir Clipping adir Bockingfel, je von deme Hundirt XV den. Item von Ottirbalgen, Fuchsbalgen, Hasinbalgen und Lampfeln, ye von deme Hundirt II sol. Item von dem Tusint Buntwerkis, eynen halben Vierding. Item von deme Zcentener Wollin VI den.
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Item von deme Zcentener Kolsamen adir Samen von Louche von allirley Samme, je von deme Zcentere III den. Item von dem Lodinwerke XV den., item von deme Zcentener aldir Pelcze adir aldir Cleidir, VI den. Item von deme Tusint Hornis 1 sol. Item von Bachin, von Sitin, von Schuldirn ie von dem Zcentener VI den., item von Smalcze, von Ole, von Unslede, ie von deme Zcentener VI den. Item von deme Fudir Honigs XXX den., item von deme Zcentener Wachsis XX den. Item von deme Zcentener Parhans XX den., item von eyme Parhan, III Scherf, item von dem Ballin III sol. Item von eyme Zcentener guter Kremerie, als da ist Candet, Muschatin, Muschatinblumen, Ingebir, Pfeffir, Safferei und sogetane Kremerie, die also gut ist, XX den. Item von Laccricien, Anyse, Rise, Lorbern, Mandilkernen, Zukir, Meln, Kanil, Alun, Swevel, Wynsteyn, Thymean., ie von deme Zcentener VI den und von deme, das dem glich ist. Item von deme Zcentenern Messirwerkis X den. Item von deme Zcentner Boymwollin VI den. Item von Messinge, von messingis Beckin, von messingis Kessiln, ie von deme Zcentere 1 sol. Item von Kupphere, von Zcene, von Wessemate, ie von deme Zcentere VI den. Item von ysirin Pflaschin, die obirzent sind, adir Hentschun (?), die obirzint sint, adir von yserne Drate, ie von deme Zcentenere VI den. Item von Platten adir von Panczern, ie von deme Zcentener VI den. Item von deme Zcentener Glasis VI den. Item von dem Zcentener gemeyner Patirnoster VI den. Item von eyme Wage mit Sessin, eine halbe Marg, item von eyme Wayn Sichiln, eynen halben Virdung. Item von eyme Wage mit Karten 1 sol., item von deme Karen VI den. Item von Ysene, das da gesleffin (?) ist ader gevilit (?) Item von deme Zcentener Blies, III den. Item von deme Wagne mit Salze X Heller, item von deme Karren V Heller. Item von deme Wagne mit Beche 1 sol., item von deme Karren VI den. Item von deme Fudir Heringis adir Smalzcis XXX den., item von deme Kypinge, Stogfischis, XV den. Item von deme Zcentener Papieres VI den. Item von deme Wagne mit Nussin IV Phunt Nusse, item von deme Karren II Phunt Nusse. Item eyn Tuch von Harras, item eyn spirisch Tuch III den., item ein Berwer (?) VI den. Item ein Wagn mit grun Heringe, III sol. Item eyn Zcentener Gorteln, X den. Item eyn Zcentener slechter Rymen X den.
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25b. Erfurt Geleitstafel der Stadt Erfurt (1441) StA Erfurt, 2/122-5, Bl. 166b – 169. Eine weitgehend identische Abschrift in: LHASA, MD, A 33b I, I 3 Nr. 1. Acta miscellanea betr. Das sächsische Geleit zu Erfurt. Eine fehlerhafte Abschrift von 1533 (vgl. 25c) in: ThHStA Weimar, Reg. Cc 722 B II Erfurt I – mit diesen Fehlern zunächst veröffentlicht von Luise GERBING, Erfurter Handel und Handelsstraßen, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt 21 (1900), S. 96–148, die Ordnung S. 128 – 131. Erneut veröffentlicht in: Helbig, Quellen II, Nr. 174, S. 145 – 153. Außschreybunge der Gelytztafel zcu Erfurdt bey der Zceyt Hartung Cammermeisterß, Gleitzman Anno 1441, die Astensionuß domini. Ist zcu mercken, daß ditz Register ader daß Geleyte nicht gesetzt ader gemacht ist nach deß alten Gesetze, sondern nach Hörensagen und nach Lauften und Gewonheit alßo eß etzliche Jahre und Zeit gehalten wurden, daß den etzliche Maße nach Genaden genommen. Czu dem ersten alle Burger und Bawren zcu Doringen gesessen, mogen uf alle Wochenmerckt, Kermesßen und Jarmarckten uf und abe in dem Lande zcehen, geben zcu Erfurt keyn Geleyte. Item alleß, waß im Lande zcu Doringen gewachsen ist, eß seye Weyt, Weyn, Gersten Hafer, Hopfen, gibt zcu Erfurt keyn Geleit, eß werde dan auß dem Lande hynweg gefurt in die Stete, do daß gleytbar sey. Item was durch Isenach mit Geleyte durch Erfurdt gehit, brengt Bleyzeichen und gibt zu Erfurt keyn Geleyt, doch daß selbige Guter alßbalde durchgehen oder nedergelegt werden. Item was Guths von Molhusen ader selbigen Strasßen ingehet uf Erfurdt, das Geleyt zu Gottern und brengt Bleyzeichen geyn Erfurt, gibt kein Geleydt also das Gut alsbald durchgehet ader nedergelegt werde. Würden dieselben Zeichen über Nacht nicht überantwort, müßen sie mit Gelde vergeleyten. Item die von der Saale geben keyn Geleydte von Obs zu Erfurt, fuhren sie aber Hopfen oder ander Ware, müßen sie es vergeleydten. Item die von Wyßenfels geben kein Geleidt zu Erfurdt von allem dem Guet, daß sie ußwendig des Landes hyn in und ußführen. Item die von Meliß uf dem Walde geseßen geben kein Geleidt zu Erfurdt von Isen, das sie inbringen und zu Erfurdt verkaufen. Führen sie durch Erfurdt, müßen sies vergeleydten. Desgleichen seyn die auch von Sula, und von einem Tagwerck Isen geben sie 6 gr., wenn sie durchfahren.
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Item was die von Melis und Sula aus Erfurdt führen, davon geben sie nichts. Führen sie es über den Waldt, müßen sie es vergeleydten. Item was man von Wein von Jena durch Erfurdt führet, die hiedensit der Sale gewachsen weren und im Lande zu Döringen blieben, darvon gibt man nichts zu Erfurdt, sondern daß sie eyn Brief mit der Stadt Jena Siegel bringen, daß der Wein hiedesit der Sale gewachsen ist. Wulde man aber den Wein weg durch das Land zu Döringen füren, so müßen sie den Wein vergeleydten und der Brief hilft sie nichts. Item das da lebet, Pferde, Küe, Schwein, Schafe, Fische lebendig, gibt kein Gleydte zu Erfurdt. Item ein Bürger von Nürmberg, was der Guts von Nümberg in Erfurdt bringt und nyderlegt oder verkauft, darvon geben sie halb Geleydt, füren sie furder in andere Lande, müßen sie gantz vergleite. Bringen sie Güter von anderen Landen und nicht von Nürnberg oder kaufen sie zu Erfurdt ichts, müßen sie es gantz vergeleydte. Item alle Fursten, Grafen, Herren, Rytter, Edelleuthe, Phaffen, Studenten, Closter geben keyn Geleyt von allem dem, daß sye furen lassen, ußgeschlosßen daß sie durch yhren Gewyn trieben. Item eyn jeder Burger zcu Erfurt, der Guth inbrengt, magk daß Gut, ob er eß nicht verkeufen kunde, wider hynuß furen, wan eß yhm eben ist, darf darvon nicht mehir thun in vier Wochen. Item eyn jglicher Gast, der Gut in Erfurt brengt und daß vergeleyt, der magk in 14 Tagen wider hynuß faren, darf darvon nicht mehir thun. Item die Stadt Gotha, Isenach, Walterßhußen, geben halb Geleyt von all den Güthern, daß sie auß dem Lande hynin und heruß furen auf Erfurt. Von Gewande Eyn Tuch von Probant, Preußel, Amstertam, lundisch Tuch ader dergleichen, heysßen guthe Tuch, gibt eyns 15 d. Item eyn Tuch von Tresßen, Meyningen, Schmalkalden, frydeberger, putzbacher, arnsteter, erfurdischß und dergleichen heyssen breyt Tuch, gibt eyns 6 d. Eyn furlendisch Tuch 6 d. Eyn dün Tuch geheyssen eyn cleyn Tuch 9 d., und helt eynß hundert Ellen. Eyn Soum an Gewanth von Jhent gibt 10 Schilling, ist aber eyn entzel Tuch, gibt 1 Schilling d. und der Soum sal haben 10 Tuch und nicht mehir. Eyn Soum Gewant von Ache helt 16 Tuch, je von eynem Tuch 9 d. Eyn Soum Gewant von Ippern, do in eynem Soum 12 Tuch, von dem Tuche 10 d. Eyn Stucke Gewant von Nürmbergk, Franckfurt, Erfurdt helt 16 Tuch und von dem Tuch 6 d. Ditz synt entzeln Stücke. Harriß 6 d., Vorstadt 6 d., Parchen 6 d., Forchen Parchent 5 Schilling, galler Reyspappir, Baum Hantzwell, und eyn Baum helt seß Hantzwellen, 3 Heller,
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Baum Tischlachen, und ein Baum helt 6 Tischlachen, 3 Heller, Par Zciechen 3 Heller, Werck Zciechen 18 d., Schalun 3 Heller, Thosin 18 d., Lybant 4 d., Hartuch 6 d., Schleyger 1 d., Werck Schleyger 6 d., eyn Schock Trelichs 4 d., Lagel Seyffen 12 d., Glaß Stron 6 d., Steyn Garn 1 d., Steyn Flax 1 d., Steyn Woln,35 wisße Filtzmantel 3 d., Groß Schlifstein 12 d., Mittel Schlifstein 9 d., cleyn Schlifsteyn 6 d., zcu Schermesser 3, Hoßlin Putter 3 d., Federbetthe 12 d., Saum Sinder 3 d., Stucke Kursen 6 d., Futter 6 d., ledig naw Weytfaß 1 d. Von Getrencke. Eyn Legel Malmasir 2 ½ d., Legel Reynfal und dergleichen gibt 2 ½ d., Eymer Medt 2 ½ d., Thon Weyn 3 d., Eymer Weyn 2 ½ d., Fuder Weyn 10 antiquis, Fuder Byrß 6 d., Thon Byr 2 d. Von Fischen. Stucke Schuln 40 antiquis, Stucke Stockfisch 7 ½ antiquis, Stuck Langen 7 ½ antiquis, Stuck Loben 7 ½ antiquis, Kype Fisch mit Reyfen gibt 15 d., von eym Stucke 3 d., durren Lachß 3 Heller, Stuck Halpfisch 3 d., Schock dürre Tauben 3 d., Stro Bucking 2 ½ Schilling, Schock Neunaugen 3 d., Schock Spirale 3 d., Kocher Hecht 15 d. Item von gemeynem Lachß und von Planhecht vom Pherde 10 antiquis. Ditz vorrecht sich bye Thonnen. Thonne Hering 3 d., Thonne Lasthering 2 ½ Schilling, Thonne Stor 15 d., Thonne Hechtß 12 d., Thonne Lachß 12 d., Tonne Oels 12 d., Thonne Neunaugen 12 d., Tonne Husßen 12 d., Thonne Honig 12 d., Tone Puttern 12 d., Tone Schmaltz 12 d., Thonne Vischtron 12 d., Thonne Keße 12 d., Tonne Danthey 12 d., Tonne Zcandit 9 d., Thonne Bliefisch 6 d., Thonne Kulbling 6 d., Thonne Broßman 6 d., Tonne Schleyf 6 d., Thonne Galmey 6 d., Tonne Victril ader Kopherwasßer 12 d., Thonne Wagenschmer 6 d., Tonne Figen und die Thonne helt drey Korbe, 18 d., Korp Figen 6 d., Korp Rosyn 6 d., Zcepf 3 d., Vaß Thron 5 Schilling, Thonne Rotschir 6 d., Ditz vorrecht sich bey den Schocken. Schock verczente Blech 6 d., Schock Stortzisen 6 d., Schock Sicheln 3 d., Schock Sensen 18 d., Schock Zcystrenge 4 d., Schock Kalbfel 18 d., Schock Bockfel 18 d., Schock Lambfel 15 d., Schock Weyserich 9 d., Schock Semesch 18 d., Schock Hamster 3 Heller, Schock Buchßbaum 3 Heller. Von eym Gulden 3 d. Ditz vorrecht sich bey dem Techer und der Techer helt 10 Fell. Bockfell, Schaffel, Kalpfel, Zcigenfel, Semisch, Preusch 3 d., Czargamen 3 Heller, Schweinßheut 3 d., Wiserich 3 Heller. Von eynem Gulden 3 d. 35 Von späterer Hand hinzugefügt: Stück Saltz 1 alten d.
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Ditz vorrecht sich bey dem Tausent. Tausent Buntwerck gibt eynen halben Virding eyner Margk Silber. Tausent Leym 3 Heller, Tausent Kanelinchen, ist eyn Czentener, 5 ½ Schilling, Czymer Schonwerck 6 d., 40 Fell ist eyn Zcymer, Tusent Schonwerck alß Eichorn, Hermel, Lassitz, 5 ½ Schilling, Tusent Sehemeuse 5 ½ Schilling, Tussent Kalpfel gibt 1 Schilling und 15 alde gr. Dergleichen gibt auch eyn Tussent Bockfell und Schaffell. Ein Tussent Haßenbelge, Vochsbelge, Otterbelge, Marderbelge, Ratzbelge, Czobelfell, Klyptzen, Schmossen gibt 1 Schilling und 20 antiquis. Ditz vorrecht sich bey dem Hundert. Eyn Hundert Rintleder 50 antiquis, eyn Techer Rintleder 15 d., eyn eyntzel Leder 3 Heller, Kalbfell 10 antiquis, Schaffel 10 antiquis, Bockfel 10 antiquis, Grobfel 10 antiquis. Ein Hundert Heckelfell, Schmossen, Kloppen, Otterbelge, Hasenbelge, Ratzbelge, Fuchßbelge, Lampfelle gibt 8 antiquis. Von eym Gulden 3 d. Ditz vorrecht sich bey dem Czentener. Eyn Zcentener Garn gibt 6 d., Hanf 6 d., Flachß 6 d., Zcwirn 6 d., Wollen 6 d., Baumwollen 6 d., Phlugken 6 d., Filtzhute 6 d., Czentener Filtze 6 d., Putter 6 d., Unschlet 6 d., Schmaltz 6 d., Schmer 6 d., Fleysch 6 d., Speck 6 d., Weltzrot 6 d., Keße 6 d., Talck 6 d., Stortzblech 6 d., Blechgyß 6 d., Scherhar 6 d. Weynstein, Czippelsamen, Kopherwasser, Kopfer, Messyng, Czihn, Lorbern, Lacritz, Victriol, Reyß, Anis, Wacholdern, Johanßbrot, Stynmandel, Kalßmuß, Hirßen, Schweynßborsten, Federn, Wiltsafran, Entzian, Galephel, Rubensamen, Safrankerner, Bech, Zcwetzken gibt 6 d. eyn Zcentener.Alaun, wilde Bresiliegn, Berg, Spickenariuß, Rott, Pallaß, Hußgeret, Baumwolle gibt 6 d. 1 Czentener. Eyn Ctr. Bley 3 d., ein Ctr. Kriden 3 d., eyn Ctr. Glidt 3 d. Von eyn Gulden 3 d. Ditz heist Spiecerie und gibit der Zcentener 10 d. Eyn Ctr. Beutel gib 10 d., Taschen, Meßer, Senckel, Gortel, Schapel, Paret der geringen, Messer, zcehen Kandeln, Seyfe, Schloß, Schlossel, Eysenphlaschen, Drat, messig Becken, Settel (24 thun 1 Ctr.), Pfrien, Topfen, Schaffen, Kessel, Fischblaßen ein Ctr. gibt 10 d. Von 1 Gulden 3 d. Ein Ctr. Salpeter gibt 10 d., Schwertblech, Harnischplaten, Pantzer, Rinckharnisch, Harnischblech, Buchsßen, Schafschellen, Nadeln, Schermesßer, Seyfen, Verniß, groß Rosyn, Karthen, Wetschler, Nagel vom Ctr. gibt 10 d. Lauthen, Pappir, Bücher, Creutzkeße, Lynwant, Lecht eyn Ctr. gibt 10 d. Kremern und waß von Reymwerck gemacht ist, gemacht Hosßen und Cleyder iglich vom Ctr. 10 d. Von eynem Gulden 3 d.
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Ditz hirnach geschriben heist Craemerey, gibt der Zcentener 20 d. Pheffer, Ingwer, Neglin, Muscatenblumen, Cinamunt, Pardißkorner, Zcucker, Czuckermehl, gut Presilgenholtz, Sandel, Glasur und alle gude Farbe, Wachs, Sammet, Seyden, Seydenbant und waß von Sidenwerg gemacht ist, cleyn Rosyn, guthe Hosßen, Harriß, Bockschein, Baumwoll, gulden Borten, Perleyn, Korellen, scharlachen Parret, Golt und Silber eyn Czentener gibt 20 d. Von eym Gulden 3 d. Von Isen. Eyn Gebunt Schen und 12 Schen macht eyn Gebunt 12 d., eyn Tagewerck Isen 6 d., eyn Wageisen 6 d. Eyn Gulde Wert 3 d. Dytz vorrecht sich bey den Schock und 1 Schock gibt eyn Stück. Kynderretzgen, Schar, Schuffeln, Hauen, Grabeisen, Barten, Schusßeln, Teller, Loffel, holtzern Kandel, Pheyfen, Czapfen, Leufte, Syebe. Ditz verecht sich von den Wagen. Eyn Wage Weydt 10 antiquis, eyn Kubel Weyt 6 d., eyn Vaß Weyt 15 d. Eyn Wagen ader Karn mit Nusßen gibt von eynem Rade eyn Pfundt. Eynen Wagen ader eyn Karn mit Obse gibt von eym Rade 1 Schock. Eyn Wagen ader eyn Karn mit Keßen gib vom Rade eynen Keße. Eyn Wagen ader eyn Karn mit Mulden gibt von eynem Rade eyn Stücke. Furt er aber Schüssel ader Teller, gibt von eynem Schock eynß, außgeschlosßen im Aplaß, geben sie von eym Rade eyn Stucke. Eyn Wage mit Holtzwerck gibt 12 d., eß seynt Speichen ader Phlockholtz ader dergleichen. Waß uber den Waldt her kömpt, gibt von eym Karne 6 d., von eym Wagen 12 d. Eyn Wagen ader eyn Karn mit Stutzen gibt von eynem Rade 1 Stucke. Eyn Wagen ader eyn Karn mit Tophen ader Kreußen ader sust Gescherre, gibt von eynem Rade eyn Stucke. Eyn Felgen vom Rade eyn Felgen. Eyn nawe Karn gibt 10 d., eyn nawe Wage gibt 12 d. Eyn Wage mit Lohe 12 d. Eyn Wage mit Schmeltzthegelin gibt 12 d. Eyn Wage mit Delen gibt 12 d. Eyn Karn mit Kastanien von eym Rade Hundert. Eyn Wage mit Zcymer ader geleymt Holtz gibt 12 d. Eyn Wage mit Fensterglaße gibt 6 d. Eyn Wage mit Getreydich 12 d., eyn Karn 6 d. Eyn Wagen Hopfen 12 d., eyn Karn 6 d., eyn Sack Hopfen 3 d. Eyn Wage mit Libestickel Roren vom Rade 1 Stucke. Eyn Wagen mit eymbisch Byer, wen sie keyn Bleytzeichen brengen, gibt 5 gr., eyn Thonne 15 d. Eyn Wagen Reyfe 12 d., eyn Karn 6 d. Czu mercken, daß bey Gecziten deß alten Geleytzmanß Clauß Hildebrant und seyn Vorfarn gehalten und genommen von den grosßen gedeckten polnischen Wagen von eyme eyn Gulden.
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25c. Erfurt Ergänzung zu 25b: Geleitstafel der Stadt Erfurt (1441, Abschrift 1533) ThHStA Weimar, Reg. Cc 722. Vorlage für die Veröffentlichung in: Helbig, Quellen II, Nr. 174, S. 145 – 153; Abschrift durch Hans Patze. Zu mercken, das bey Getzeitn des alten Gleitzmans Claus Hiltebrandts und seine Vorfharen gehalten und genohmen von den grossen gedeckten polnischen Wagen ein Gulden zu Glaite, desgleichen von den Frambspachern, die uber Jhar fharen von einem Wagen ein halben Gulden. Zu merken, das auch bey Getzeiten Freidanks von Wildenrod und sein Sohen Hans auch dergleichen genohmen ist worden, der beider Diener ich am Gleite zu Erfurdt gewest bin. Wie man einem schriftlich Glait geben soll. (Darvon gehort sich 5 Groschen.) Des durchlauchtigsten hochgebornen Fursten und Hern, Herren Johans Fridrichn, des heyligen rhomischen Reichs Ertzmarschalck, Churfurst, Hertzog zu Sachsen, Landtgraf in Doringen und Marggraf zu Meißen, hochgedachts seiner churfürstlichen Gnaden Gleitzman zu Erfurdt, ich, Hans Hofman, bekenne offentlichen und gegen mennigklichen, das ich dem erßamen N und N sampt seinen Dienern, von wegen des hochgedachtes meins gnedigsten Herren und meins Ambts halben gebe ein gut, frey, sicher und ungeferlich Geleite, gebe und geleite sie mit irem Leibe und Guthe zwischen hier und Eysenfelt und sofern ich meines Ambts halben zugeleithen habe, vor einem itzlichen, die von meins gnedigsten Herrn wegen thun, lassen sollen und wollen, ungeferlichen, mit Urkund unter meinem aufgedruckten Pitschaft vorzeichent und gegeben am N nach N im Jar XVc XXXIII.
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26a. Frankenberg Geleitsordnung für das Amt Frankenberg (1610) SHStA Dresden, Loc. 37 924, Erbbuch des Amtes Frankenberg 1610, Frankenberg Nr. 8. Geleite zu Franckenbergk. Von iedem Wagen, so durchgehet ueber Landt, wirdt 6 d. gegeben, so derselbe Getreidicht fuhret, und von einem Karn 3 d. Wo aber dieselbe mit Centnergut beladen durchgehen, muß man von ieden Wagen 1 gr. und vom Karn 6 d. geben. Von einem Rindte 2 d., von einem Pferde, so man nicht reit, 2 d., von einem Schwein 1 h., von einem Schaf 1 h., von einem Fuder Krebse ein halb Schock, welches durch eine gewieße Person in eine verschlossene Buchse gesamblet und dem Collectori oder Exacutori jährlichen 1 n ß darvon gegeben werden. Von iedem Floßbrethe oder Holze werden zwey Brethe, iedoch wenn sie ein Furfach (?) an eine Stube mit anhengen, drey solcher Brette zum Geleite der Herrschaft gegeben und ist der im Brückenheußlein dieselbe einzunehmen schuldigk, wirdt von iedem Schocke, so er einbringet, ihm 1 gr. gegeben.
26b. Frankenberg Zoll- und Geleitsordnung für das Amt Frankenberg mit Beigeleit Kunnersdorf (1624) SHStA Dresden, Loc. 37924, Erbbuch des Amtes Frankenberg 1624, Frankenberg Nr. 9, p. 51 f. und p. 159. Geleith oder Zoll zu Franckenbergk. Undt wirdt von allerhand Wagen und Karrn wie auch von allerley Vihe, so dis Orts von frembden Fleischern durchgetrieben, das Geleith oder der Zoll nach vollgendermaßen endtrichtet, nemblichen: von einem iden Gueterwagen 1 gr., von einem Kornwagen 6 d., von einem Karn 3 d., von einem Wagen Saltz 6 d., von einem Karn Saltz 3 d., von einem Bredtwagen 4 d., von einem Kohlwagen 4 d., von einem Rinde 2 d., von einem Schopße 1 h., von einem Schweine 1 h., von ieden Wagen, so mit Krebßen beladen 1 ß.
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Gunnersdorf – Geleith. In diesem Dorfe hat die gnedigste Herrschaft das Geleith, wirdt vom Richter aldar eingenommen, bekümbt zum Lohne von iedem Gulden einen Groschen und wirdt nachfolgender Gestaldt von denenjenigen, so durchreisen, abgetragen, alß von einem jeden Gueterwagen 1 Sgr., von einem Kornwagen 6 d., von einem Karn 3 d., von einem Wagen Saltz 6 d., von einem Karn Saltz 3 d., von einem Bredtwagen 4 d., von einem Kohlwagen 4 d., von einem Rindte 2 d., von einem Schopße 1 d., von einem Schweine 1 d., von iedem Wagen, so mit Krebßen beladen 1 ß.
27. Frauenwald Zollordnung für Frauenwald (16. Jahrhundert) LHASA, MD, A 33, O Nr. 77, Erbbuch des Amtes Schleusingen, p. 125, undatiert; außerdem LHASA, MD, A 33, S I Nr. 3, 1529/30, Einnahme Zoll. Der Zol, wie der zu den Frauen auf dem Walde vor alders und bißher genomen volgt herenach: Von einem Wagen mit Getreid 2 Gnacken. Von einem Karen mit Getreid 1 Gnacken. Vom Wagen mit Salz 2 Schillinge. Von einem Karen mit Salz 1 Schilling. Von einem Wagen mit Wein 4 Gnacken. Von einem Karen mit Wein 2 Gnacken. Von einem Wagen mit Nussen oder Caßtanien 4 Gnacken. Von einem Karen mit Castanien oder Nussen 2 Gnacken. Ein Jud oder Jüdin 1 Gnacken. Ein Ochs, Schwein oder sonst ein Verß 1 alder d. Ein Wagen mit Obs 2 Gnacken, ein Karen mit Obs 1 Gnacken. Ein Wagen mit Centnergut 2 Gnacken. Ein Charen mit Centnergut 1 Gnacken. Von einem Wagen mit Leder 2 Gnacken. Von vier Hemel oder Schaf 1 neuen d. Von Hausrath nach Gelegenheit etc. Ein Bett 6 Gnacken.
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28. Freyburg Geleitstafel für das Amt Freyburg mit den Beigeleiten Karsdorf, Nebra, Schönewerda, Markröhlitz (1621) LHASA, MD, d. 14, A I Nr. 2, Freyburg 1621, p. 986 – 990v. Bereits veröffentlicht in: Manfred STRAUBE, Freyburg – ein bedeutender Transitort im Handelsverkehr vergangener Jahrhunderte, in: Saale-Unstrut-Jahrbuch 8 (2002), S. 14 – 27, die Ordnung S. 26 f. Gleitstafel im Ambt Freiburgk, nach welcher des Ambts Gleite durch den Gleitsmann eingenommen wirdt. Vom Weine: 1 gr. von ieglichen Vaße, wie es sey, groß ader klein, ausgenommen Francke- oder Reinwein, do nimbt man 1 gr. 3 a d. von einem Wagen, 6 a d. von einem Karren. Von naumburgischen Biere: 6 gr. von einem iedern Vaße, 1 gr. von einer iedern Tonne. Von Rinde- unde andern Viehe: 6 d. von einem Ochsen, 2 a d. von ieden Schöpse, Schafe, Schwein oder Ziegen, 3 a d. von einem iedern Pferde, so gekauft undt nicht gesattelt. Von Wagen und Karren, so mit Centnergut als Bech, Flachs und Gewandt beladen: 3 gr. von einem Wagen, 1 gr. 6 d. von einem Karren, so zwey- oder dreyspennigk, 1 gr. von einem einspennigen Karren. Von Muhlsteinen und neuen unbeschlagenen Raden: 3 gr. von einem Wagen. Von Butter und Kehse: 3 gr. von einem Wagen, 2 gr. von einem Karren, so zweyoder dreyspennigk. Von Weidt: 3 gr. von einem Wagen, 1 gr. von einem Karren. Von Getreidicht: 2 gr. von einem Wagen, 6 a d. von einen Karren, 2 a d. von einem iedern Sacken. Von Schindeln, Wagnerholtze und Schuseln: 1 gr. 3 a d. von einem Wagen, 6 a d. von einem Karren. Vom Saltze: 1 gr. 3 a d. von einem Wagen, 6 a d. von einem Karren. Von neuen Gefeße als Teisen undt Zobern: 1 gr. 3 a d. von einem Wagen, 6 a d. von einem Karren. Von Bauholtze, Latten und Holtzkohlen: 4 a d. von einem Wagen, 2 a d. von einem Karren. Vom Obst: 1 gr. 4 d. von einem Wagen, 6 a d. von einem Karren. Von Tischengerete und Schifer: 1 gr. 6 d. von einem Wagen, 9 a d. von einem Karren. Vom Haußrath: 2 gr. von einem Wagen, 8 a d. von einem Karren. Vom Fischwerge: 3 gr. von einem Wagen, 1 gr. 6 d. von einem Karren, 3 a d. von
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ieder Tonnen Fischwergk. Von neuen beschlagenen Radenwagen, Flachten (?), Schubkarren, Satteln, Kompten, Rinckwerge, Waldtgerethe, Loe, Zwibeln, Nußen, Castanien und gemeiner Crähmerey giebt man wie folget: 1 gr. 3 a d. von einem Wagen, 6 a d. von einem Karren, 3 a d. von einem neuen unbeschlagenen Wagen, 2 a d. von einem neuen unbeschlagenen Karren. Und ist dieses Gleith uf churf(stlich) s(ächsisch) gnedigsten Bevehlniß durch churf(ürstliche) G(naden) vorordente H(erren) Commißarien alhier zue Freiburgk uf sechs Jhar langk von Michaelis 1617 biß auf Michaelis ao. 1623 jerlichen umb 600 fl. zusambt dem Carßdorfer Gleith vorpachtet. Gleitstafel im Ambt, nach welcher des Ambts Viehegleite zue Nebra undt Schönewerda eingenommen wirdet. 1 ß 3 gr. von 100 Rindern, 31 gr. 6 d. von 50 Rindern, 15 gr. 9 d. von 25 Rindern. Was aber 50 oder 25 nicht erreichet, wirdet von iedern Stuck wie folget zu Gleite genommen: 8 d. von einem iedern Ochsen, 6 d. von einer iedern Kuhe, 3 d. von einem iedern Bock oder Ziegen, 2 d. von einem iedern Hammel, Schöpse oder Schafe. Solch Viehegleite ist dem Herrn Haubtmann Georgen von Nißwitz uf Nebra umb 150 fl. jerlichen Pachtgeldes von Michaelis ao. 1614 uf drey Jhar langk biß Michaelis ao. 1617 vorwichen anderweit pachtweise uberlaßen gewesen, darumb er es auch biß dahero noch gebraucht und darf er sich desjenigen, so zue Carßdorf vorgleitet, in Maßen er sich deßen vorreversiret haben soll, nicht anmaßen. Gleitstafel im Ambt, darnach das Gleite zue Carßdorf eingenommen wirdet undt vor deßen berechnet worden. 1 gr. 4 d. von einem frombten Landtwagen, 8 d. von einem frombden Karren. 4 d. von iedern gekauften ungesattelten Pferde. Wann aber das Viehe zue feilen Kaufe oder gekauft des Orths vorüber getrieben wirdt, welchs doch selten geschicht, so wirdet das Gleithe folgendter Gestalt genommen: 1 ß 3 gr. von 100 Rindern, 31 gr. 6 d. von 50 Rindern, 15 gr. 9 d. von 25 Rindern. Was aber 50 oder 25 Rinder (nicht) seindt, wirdet von einem ieden Stücke zue Gleithe genommen wie folgeth: 8 d. von einem iedern Ochßen, 6 d. von einer iedern Kuhe, 2 d. von einem iedern Schweine, 2 d. von einem ieden Bocke oder Ziegen, 2 d. von einem ieden Hammel, Schafe oder Schöpße, 2 d. von einem iedern Kalbe. Dis Beygleite ist dem Rathe zue Freyburgk in das freyburgische Hauptgleithe in einer Summa vorpachtet, welcher Pacht sich Michaelis ao. 1623 endeth.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Gleitstafel im Ambt, nach welcher das Ambtsgleithe zue Margkröhlitz eingenommen wirdt. Vom Biere: 6 gr. von einem naumburgischen Vas Biere, so durch Marckröhlitz außerhalb des Ambts Freiburgk geführet wirdet, 3 gr. von einem Vase naumburgischen Biere, so zu Marckröhlitz, Vaseritz, Gosigk und Naumarkt geschenket wirdet. 1 gr. von einer Tonnen eimbeckischen Bier. Wein: 1 gr. von einem Vaßen. Centnerguth, Getreidicht oder sonst Wahren: von einem ieglichem Pferde, es fuhre was es wolle an Wahren, Guethern, Saltz oder Getreide, Holtzkohlen, Fischwerge undt andern, nichts außgeschlossen, 8 d. zu Gleithe, von den Gutern aber nichts. Des Ambts Freiburgk Unterthanen seindt von ihren eignen erwachsenen Getreidicht, auch was sie vor ihre Haußhaltung kaufen, des Gleits wie herobracht, befreyeth. Welche auch Getreidicht einkaufen, daßelbe zu Marckte oder aber umbs Lohn fuhren, es sey was es wolle, mußen das Gleithe wie die außlendischen alle 8 d. von einem Pferde, von Getreide undt Guethe aber nichts geben. Die von Weißenfels geben kein Gleith wie vor alters, sie fuhren auch was sie wollen. Die von Freiburgk, wenn sie Holtz oder Bretter zue ihren Gebäuden oder sonst was zue Weißenfels vor ihre Haußhaltung einkaufen, geben sie kein Gleithe, wann sie aber umbs Lohn oder sonsten etwas mit oder Wahren nach Leipzigk fahren, mußen sie von iedern Pferde 8 a d. Gleithe, von dem Guthe aber nichts geben. Welche uf Petri-Pauli zur Naumburgk Guthere aufladen – wie die Nahm haben mögen – und wieder zurückführen, es (sei) volle Ladung oder nicht, mußen sie 8 a d. von einem iederm Pferde, fahren sie aber ledigk zurück und haben zuvorn vergleitet, durfen sie nichts geben. Viehegleite. 4 n d. von einem iedern Pferde, so gekauft oder vorkauft wirdet, es sey gesattelt oder ungesattelt, 8 n d. von einem iedern Ochßen, 7 n d. von einer iedern Kuhe, 1 n d. von einem iedern Schweine, 2 n d. von iederm Schafe oder Hammel, 2 n d. von einem Bock oder Ziegen, 2 n d. von iedern Kalbe. Welche aber Viehe zue Freiburgk uf dem Marckte kaufen und doselbst vergleiten, geben zue Marckröhlitz kein Gleite. Die Geistlichen undt die vom Adel, welche in den Chur- und Fürstenthumb Saxen geseßen, desgleichen die Bergkstädte, seind von deme, so sie vor ihre Haußhaltung bedurftigk, Gleite zue geben befreyeth. Dieses Gleite ist uf erfolgten gnedigsten Bevehlich durch die vorordenten Herrn Commißarien Hansen Tauberten zue Marckröhlitz Michaelis ao. 1617 umb 140 fl. jherlichen Pachtgeld uberlaßen undt eingereumet worden.
GEHREN / GERSTUNGEN
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29. Gehren Zollordnung für das Amt Gehren (16. Jahrhundert) ThStA Rudolstadt, Kanzlei Arnstadt 1129, p. 93, undatiert. Begriff, wie hoch und wovon hinführ im Ambt Gehren der Zoll zue fordern: 18 d. von einem Wagen, er sey beladen mit Getreyde, Obst, Haußrath oder Kaufmannsguth undt von jedem Pferde, so uber zwey vorgespannet, 6 d.; 9 d. von einem Karn und auch von ieden Pferde, so uber eins vorgespannet, 6 d. Ein Maß Wein von ieden Spunde oder so viel derselbe gültig, er sey auf Wagen oder Karn geladen. 1 gr. von einem Pferde, so von Roßteuschern oder andern durchgeführet wirdt. 3 gr. 6 d. von einem Pferde, so einem Juden zuestendig, 1 gr. der Jude von seinem Leibe. 4 d. von einem Ochsen, er sey ledig oder bespannen, 2 d. von einer Kuhe oder kleinem Rinde, 2 d. von einem fetten Schweine, 1 d. von einem magern Schweine, Schaf, Ziegen oder ander kleinen Viehe. 1 ½ d. von einem Schubkarren, er führe was er wolle. 6 d. von einen neuen Karn, 1 gr. von einen neuen Wagen, so hinten angehenget werden.
30. Gerstungen Geleitsordnung für das Amt Gehren (1539/40) ThHStA Weimar, Reg. Bb 183, Hauptrechnungen der thüringischen, voigtländischen und fränkischen Ämter 1539 – 1540, p. 66v. Vorzaichnus, welcher Gestalt das Gelaite im Ambt Gerstungen eingenommen wirdet. Alles zu neuen d. Von Zentnergutern als Hopfen, Wollen, Bley, Kramerei etc. gibt man vom Pferde 4 d., ausgeschlossen auf Zeit der zweier Franckfurter Meß, aldo pflegt man von jedem Pferde 6 d. zu geben. Was sunst durchgefurt, es sei Holz, Korn, Getraide, Salz, Schindel, Dilen, Eisen, Haußrath und anders gibt man von einem Pferde 3 d. Von einem Flosse Dilenwar gibt man 2 Dilen. Von einem Flosse Bauholz gibt man (...). Ein Pferdt, so ane Sattel durchgefurt 2 d., ein Rint, Kue oder Stier 2 d., ein jung Rint 1 d., von hundert Hammel, Schaf oder Zigen 8 gr., von einen entzeln Schaf oder Zigen 1 d., von einen Mastschwein 4 d., von einen magern Schwein 1 d.
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31a. Görlitz Bestätigung des Zolls mit Zollordnung für die Stadt Görlitz durch den böhmischen König Wenzel (1414, Abschrift 16. Jahrhundert) RatsA Görlitz, I 321 3. 8,5. Zoll-Ordnungen 1414 – 1628.36 Wir Wentzlaw von Gottes Gnaden Römischer Künig, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs und Künig zu Beheim, bekennen und thun kundt offentlich mit diesem Briefe, allen den die in sehen oder hören lesen, das Wir von wegen des Bürgermeisters, Raths und Bürgern gemeinlich der Stadt zu Görlitz Unser lieben Getreuen mit demutigen Fleiße gebeten sein, das Wir in den Zoll, den sie von Uns und der Cron zu Beheim zu Lehen haben, zuvorleyhen, zu reichen, zu besteten und zu confirmiren, gnediglich geruhten bey in und der Stadt furbaß mehr ewiglich zu bleiben. Des haben ir angesehen manigfaldige stete und getreuwe Dienste, die Uns und der Cron zu Beheim die egenannten Unsere Bürger zu Görlitz offte und dicke nützlich und williglich erzeiget und getahn haben, teglich thun und furbas thun sollen und mögen in künftigen Zeiten und haben in darumb mit wolbedachtem Mute gutem Rathe Unserer Fürsten, Herrn, Edeln und Getreuen den egenannten Durchzoll mit rechter Wißen gelihen, gereicht, bestetiget und confirmiret, leihen, reichen, bestetigen und confirmiren in mit Kraft dis Briefs und küniglicher Macht zu Beheim also, das sie denselben Zoll bey ihn in der Stadt von aller Kaufmanschatz, die darein kompt und doselbst verkauft oder durch die Stadt gefüret wirdet, ufheben, einnehmen und entpfahen sollen und mogen, von Uns und Unsern Nachkommen, Künigen zu Beheim und auch allen unsern Amptleuten, furbaß mehr ewiglich ungehindert in solcher Maße und Weise als hernach geschriben stehet und nicht anders noch höher. Zum ersten sollen die egenanten Bürger zu Görlitz von einem iglichen Wagen, der durch die Stadt daselbst mit Wollen fert oder darinne bleibet, vier Heller zu Zolle nehmen und entpfahen. Item von einem iglichen Wagen mit Weite, den man in die Stadt furet, einen halben Groschen. Item von einem iglichen Wagen mit Saltz, man fuhr ihn durch die Stat oder verkaufe das Saltz daselbist, zwen Groschen und vier Heller. Item von iglichem Haupt großes Rindvihes, das man durch die Stadt treibet oder daselbist verkauft, zwen Heller. Item von einem Schweine und von einem Schafe, das man durch die Stadt treibt oder darinne vorkauft, einen Heller. 36 Dazu eine Abschrift des Zollregisters im SHStA Dresden, Außenstelle Bautzen, Sign. LA Bautzen, Ober- und Niederlausitzer Sachen. Vol. I, Bl. 98–100, vgl. Martin REUTHER, MetzkerScharfenbergs ›Abkontrafeitung der Stadt Görlitz im 1565 Jar‹ im Spiegel stadtgeschichtlicher Betrachtung, in: Heimatkunde und Landesgeschichte. Zum 65. Geburtstag von Rudolf Lehmann, hrsg. von Friedrich BECK, Weimar 1958, S. 50–90, bes. S. 86 ff.
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Item von einem Barchant und von einem Harraße, den man durch die Stadt furet oder daselbst verkaufet, einen Heller. Item von Landwein, Bier, Hopfen, Glas, Beche, Rötte, Eisen, das in die Stadt kömpt oder dadurch gefuret wirdet, von iglichen Wagenpferde einen halben Groschen. Item von zweien Lageln schweres Weins, der durch die Stadt gefuret ader dorinnen vorkauft wirdet, einen Groschen. Item von allerley Centnergute das in die Stadt kumet und daselbst vorkauft oder da durch gefuret wirdet, je von einem Centner einen halben Groschen. Item von einem iglichen Landtuchgewandes, das man in der Stadt zu Görlitz vorkaufet oder das man da durch zu dem Tore uber die Brucke furet, drey Heller und was man Landtucher und Gewandes durch die Stadt zu andern Toren ausfuret, je von einem Tuche zwen Heller. Item von einem iglichen brabantischen Tuche oder von andern schwerem Gewande, das man durch die Stadt furet oder darinnen verkauft wirdet, von einem iglichen Tuche einen halben Groschen. Item von einem iglichem Last Herings, der durch die Stadt gefüret oder darinne vorkauft wirdet, sechs Groschen. Item von einem iglichen Wagen gesaltzner Fische, es sey mit Hechten oder von andern gesaltznen Fischen, der durch die Stadt gefüret oder darinne verkauft wirdet, dritthalben Groschen. Item von einer iglichen Tonnen Honigs, die man durch die Stat furet, zwen Groschen und von einer iglichen Tonnen Honigs, die man daselbst in der Stadt vorkauft, einen Groschen. Item von einem Hundert großes Leders, das man durch die Stadt furet oder darinne vorkaufet, sechs Groschen. Auch als etwan seliger Gedechtnus der allerdurchleuchtigste Fürste und Herr, Herr Carl, Römischer Keiser, zu allen Zeiten Merer des Reichs und Kunig zu Beheim, Unser liber Herre und Vater, die Bürger der egenannten unser Stadt zu Görlitz und auch die Burger der Stadt zur Sittau Unser lieben Getreuen von wegen der Straßen Friedland, Seidenberg und Schönberg aneinander beiderseit gescheiden, vorrichtet und zwischen ihn einen Ausspruch gethan hat, als das seine keiserliche Maiestat Briefe, die er darüber geben hat, wol ausweisen, also ist auch Unser gantze Meinunge, und setzen und wollen in Kraft dieses Briefs und küniglicher Macht zu Beheim, das des egenanten Unsers liben Herrn und Vaters Verrichtunge und Auspruch als von der egenannten Straßen wegen furbas mer in seinen Kreften gentzlich und gar bleiben und von den Burgern der egenannten Unser Stete Görlitz und Sittau unvorruckt gehalten werden solle, als das auch nechsten von Unsern Rethen zwischen in beiderseit ausgetragen und entschieden ist. Und darumb so bitten Wir allen und iglichen Unsern Amptleuten und Voiten zur Sittau, Görlitz, Budißin, Lubau, Luban und Camentz und zu Lusitz und sonst allen andern Unsern und der Cron zu Beheim Unterthanen und Getreuen, in welchen Wirden, Adel oder Wesen die sein, die nu sint oder in Zeiten sein werden, ernstlich und vestiglich mit diesem Briefe, das sie die egenanten Unsere Bürger zu Görlitz
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an dem egenanten Zolle und auch den vorgeschrieben Straßen nicht hindern nach irren, noch zu hindern oder zu irren gestatten, sonder dabey getreulich handthaben, schützen und schirmen sollen, als Libe in sy Unser schwere Ungnade zuvormeiden und urkundt dis Briefs vorsigelt mit Unser kuniglichen Maiestat Insigel. Geben zu Prage nach Christs Geburt vierzehnhundert Jar und darnach in dem vierzehenden Jare, des nechsten Sontag nach Gotts Leichnams Tage, Unserer Reiche des Behemischen in dem einund fünftigisten und des Bemischen in dem achtund dreißigisten Jaren. (10.Juni 1414)
31b. Görlitz Änderungsvorschläge den Zoll der Stadt Görlitz betr. (Mitte 16. Jahrhundert) RatsA Görlitz, I-321-3,8,5, undatiert. Den Zoll betreffend. Erstlich diweil sich befindet, das die bißher im Zoll gehaltene Einnam vermüge beygelegter Aufzeichnüs mit dem Privilegio ubereinstimmet, könte es nachmals darbey verbleiben und dieweil in Einbringung deßelben großer Unfleis und Unterschleif vermerckt wird, so ist der hohen Not, das man solchs verbeßere und den Zol von menniglich richtig einfordere. Zum andern kunnen wir aus dem Privilegio nicht befinden, das die Burger und Einwohner dieses Zohles solten befreiet sein, dieweil daßelb klerlich besagt, das von aller Kaufmanschaft und Wahren, die in Görlitz verkauft oder durchgefürt werden, der Zoll richtig erlegt und gegeben werden solle, ohn Unterscheidt. Zum dritten befindet sich aus eingenommenem Bericht, das bißhero die im Keller zum Zoll verordnet, von Furleuten und andern entpfangen, was man ihnen gutwillig gegeben und ferner, ob der Waren mehr oder ob der Bericht der Warheit gemeß keine Nachforschung gehabt, daraus vermutlich, das der Zoll nicht richtig eingenommen, sondern viel verschwiegen und hinterhalten werden, solchs zu verhüten achtet man der Not zu bestellen, das die Zolleinnemer vleißig Achtung darauf geben und Nachfersehen sollen, damit das Centnergut und andere Wahren recht angesagt wurden, da auch einige Vermutung, das was hinterhalten, solten dieselben dem Herrn Bürgermeister solchs alsbaldt anmelden, damit der Furmann aufgehalten, Erkundigung, ob er recht oder unrecht eingenomen und alßdann seiner Schult oder Unschuldt entgelten möchte. Zum vierden kömbt auch Bericht ein, das etliche Furleut im Lande mit Saltz und andern Wahren uber die Leschwitzer Brücke und nicht durch die Stadt fahren, dadurch der Zoll auch verfahren wird. Weil dann die Strasse auf Fridlandt alhie durchgehen sol, achtet man des Not sein, das solchs abgeschaft wurde.
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Zum fünften ist an den Thorhutern sehr viel gelegen, damit sie recht zusehen und wol acht darauf geben, das kein Wagen ohne das Zeichen hinaus gelaßen sowol kein Pferd oder Vihe, dann gleichwol Bericht einkömbt, das die Thorhüter in deme sehr nachleßig sein, Tranckgelt nemen und Roß und Vihe unverzolt und ohne Zeichen durchlaßen. Zum sechsten kömbt auch gewißer Bericht ein, das die Keuler mit irem erkauften Vihe nicht durch die Stadt, sonder beiseits obig und niewig hinweg treiben und hierinnen im Zoll ansagen, was inen gefellig, oft nicht den halben Theil, achtet mans dafür, das man die Anordnung thuen solte, damit sie mit dem erkauften Viehe durch die Stadt treiben und daßelb wie recht verzollen müßen. Zum siebenden achtet man fur gemeine Stadt nachtheilig und schedlich zu sein, das die Einnemer des Zolls einige Theil an den Wahren für ihre Besoldung nemen und haben solten, sondern das dieselbigen Wahren umb ein zimlich Geldt angeschlagen und zu den andern des Raths Zollgefellen gelegt, dagegen den Zolleinnemern alles Quartal 1 Taler zur Verehrung könte gegeben werden, weil sie ohne das ihre Besoldung vom Rathskeller haben. So wol auch dieselben Personen zu erinnern und einzunemen, das sie mit diesen ihren vertrauten Gefellen treulich und fleißig, unangesehen einiger Person, umbgehen, einbringen und an seinen Ort einstellen solten. Ob nicht auch umb mehrer Nachrichtung und Sicherheit willen teglich was und von weme Zollgefelle einbracht, aufgezeichnet und wochentlich im Ablonen ubergeben werden solte, stellet man in der Herrn Bedencken. Und dann zum Beschluß, wer unsers Erachtens wie auch oben gemeldet, hoch von Nöten, das man auf die schweren Wagen sowol als auf andere ansagende Waren im Zoll gut Aufachtung geben, damit man nicht für Centnergut diß ansaget, was stückweise zu verzollen gebüret, sowol mit den schweren und andern Tuchen, deßgleichen mit Ansagung des Centnerguetes recht umgegangen und verholt wurde, da auch einiger Verdacht darneben (wie mans ohngefehr woll nach Anzal der Roß furen kan) vermerckt werden wolt, das man alsbaldt dieselben Wagen anhilte und sich des erkundigte. Der Hoffnung da mit einem, zwen oder dreien also procediert wurde, das kunftig andere desto richtiger iren Zoll verrichten möchten. So were auch hoch von Nöten, das man eine Person aus den Räthen oder sonsten vermöchte, das er wöchentlich bey den Einnemern, sonderlich wen die breßlische, leibtzische und franckfurdische Merckte furstehen, Nachforschung und Erkundigung hilte und selbst mit zu rathen hülfe, damit das Zollwesen wiederumb in eine Richtigkeit gebracht und also gemeiner Stadt in diesen bedrangten Wesen und Zuestandt in diesem Urbar wol furgestanden werden möcht. Und dann wirt auch zu der Herrn ferner Bedencken gestalt, ob man nicht, was man von allerhandt Waren und Wagen zu zollen pfeget, auf Papier brecht und furn Keller menniglich zur Nachrichtung aufhengen solte. Gleichfals, das man an die von Breßlau ein Schreiben fertigen, darin man den Kaufman in Breßlau warnete, das sie den Furleuten befehlich theten, die Wahren recht antzusagen und den Zol davon richtig zu machen, dan an künftig vleißiger Achtung daruf geben
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würde, dann sie sich also für Schaden zu hüten wüsten. Doch wil man dieses alles auf eines erbarn Raths und der Herrn ferner Nachdencken und Verbeßerung hiemit gestelt haben.
31c. Görlitz Zollordnung der Stadt Görlitz (1597) RatsA Görlitz, I-321-3,8,5. Ordentliche Vorzaichnis der Zollgefelle. Anno 1597. Saltz:
von einem Wagen, darauf Saltz in die Stadt geführet wirdt, das Saltz sey vil oder wenig, es werde in der Stadt abgemessen oder duchweg geführet, 19 d. Wirdt dan etwas mehr auf solchen Wegen bey dem Saltz geführet, das mus auch nach seiner Satzung verzohlet werden. Waydt: von itzlichem Wagen, darauf Waidt in die Stadt geführet wirdt ½ Groschen. Was aber geworfen Waidt in Secken geführet wirdt, darvon darf man nichts geben. Ist nach der alten Schatzung gemacht. Wird aber ander Wahr auf solchen Wagen bey dem Waydt geführet oder werden die Wagen Waid alhier beladen, die selbigen Wahren müssen nach ihrer Schatzung vorzohlet werden. Von itzlichem Wagen, der hier in Sacken wirdt aufgeladen und weggeführet, gibet man 4 d., es sey vil oder wenig. Wolle: von einem Wagen Wolle, so in die Stadt kombt, der Woll sey vil oder wenig, sie werde alhier vorkauft oder weggeführet, 2 d. So auch ein Gast Wolle alhier kauft und wegführet, von itzlichem Wagen, der Woll sey vil oder wenig, 2 d.; wird etwas darbey in oder aus der Stadt geführet, das muß nach seiner Schatzunge vorzohlet werden. Gewandt: von einem itzlichem Terlin (?) schön Gewandt, der in oder durch die Stadt geführet wirdt, 10 gr. Von einem Ballen Landtuch, der eines Gastes ist, und aus der Stadt über die Neisbrücken geführet, 6 gr., zu einem andern Thor hinaus 4 gr. Von eintzeln schönen Tuchen einem itzlichen ½ gr. Von zwickischen Ballen 8 gr., von hainischen Ballen 6 gr., von Meissnischen Ballen 4 gr.37 Von einem Ballen, so eines Mitburgers ist, 2 gr. Von entzelen Landtuchen zalet man nach Achtung eines Ballens von 4 Tuchen 1 gr., das bringet vom Ballen 6 gr., von Bürgern von Tuch 1 h., oder von 4 Tuchen 5 h. So die zittauischen, Sagener oder ander entzel Tüche in die Stadt führen und den Marckt damit halten, so zollen sie nicht davon, sondern wer 37 Am Rande:
vom Pallen durch und durch 6 gr.
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sie kauft und wegführet, der vorzohlet sie als ein Gast. Werden sie aber schlecht durchgeführet, so zollen sie. Harraß & Parchen, Saidenwahr: von itzlichem Stück 1 h., von einem Ballen Harraß 10 gr., jedoch werden sie nach Centnergut vorzohlet. Leder: von Hundert groß Leder 6 gr., was aber darunter ist, rechnet man nach dem Hundert als von 50 3 gr. und also fort. Bockfehl vom Hundert 6 d., vom Schaffel vom Hundert 4 d., iedes Schock 2 d. Gärleder: von fünfzehen Ledern 6 d.; Ericht: von einem ganzen Ballen Ericht 5 gr. Centnergut: Leimadt, Kupfer, Blay, Zinn, Stahl, Wachs, Unslet, Saif, eintzel Tönlin, Feslin, Röthe, Zwetschken, Lidmaß und andere Specerey, so man alhier vorkauft oder durchführet, von jdem Centner ½ gr. Eisen: von einem Schock Eisen 1 gr. Garn: von einem Centner Garn 1 gr., ein einheymischer von Centner 2 gr., von 100 Stück 2 gr. Sensen: von einem Schock Sensen 1 gr.; Sicheln: von einem Schock Sicheln 4 d. Mühlstein: von einem Mühlstein 1 gr. Farb: von einem Feßlin brauner Farb 5 gr. Kirschen: von einem Feßlin gegossener Kirschen, so man durchführet ½ gr. Honig: von einer Tonnen Honig, das man durchführet, 2 gr., so man aber niederleget oder aufladet 1 gr. Hering: von der Tonnen 1 gr., leget ein Gast Hering abe und vorkauft in alhier einem andern Gast, der in wieder wegführet, mus man ihn besonders verzohlen, die Tonne 1 gr. Wen aber ein Gast uns vorkauft und wegledet, so verzohlet er in 3fach. Fisch: von einem Wagen gesaltzen oder Dürrfisch 3 Kr, wirdt auch gesaltzen Fisch alhier gekauft und aufgeladen, des sey vil oder wenig, gibt er auch 3 Kr. Potter: von der Tonnen Potter 2 gr., von der Kannen 2 d. Öel: von einer Tonnen 1 gr. Pech: von einem Wagen Pech, so durch die Stadt geführet wirdt, 3 gr., von einem Wagen mit Pech, das alhier verkauft wirdt, gibet man in der Wagen zu Zolle und Wagegeldt 3 gr. Hoppen, Flocken, Scharten, Karthern, Pfefferkuchen, Rausch vom Pferde: 1 gr. Glas: von der Tonne, so alhier aufgeladen, 1 gr. Viehe: vom Ochsen oder Kuhe 1 d., vom Schwein 1 d., vom Schafe 1 h. Was hinter der Stadt weggetrieben wirdt vom Stück 3 d. Behmisch Käese: von einem Wagen, darauf böhmisch Kase sein, er sein vil oder wenig, gebüret dem Zollner 1 Stück, vom Schock Kleinkäse 2 d.; was aber Käse hier vorkauft werden, davon darf man nicht zollen.
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Welsche Nüß, Castanien: sie werden hier vorkauft oder durchgeführet, gebühret dem Zollner die Gebür 2 lb. 1 lb. tat 4 Schog Nuß oder Castanien. Gabeln, Schaufeln, gehört dem Zolner 1 Stück. Holtzwerg, Schüsseln, Löffel, Mulden zolln dem Zolner 1 Stück. Zwiebeln: so sie alhier vorkauft, zolln sie nichts, so sie aber duchgeführet werden, zollen sie dem Zollner 1 Rey. Wetzstein: zollen dem Zollner wie von Karn 1 Stein. Fleisch: Saitenfleisch von der Seiten 1 d., in der Summen gibt man erlich zuvortrincken. Korn: von Scheffel 1 ½ d. Ongeldt vom Wein: von einem Eimer schweren Wein einzulegen 1 d., von einem Virtel Landtwein einzulegen 2 d., von einem halben Fuder Wein, so durchgefurt 6 gr., von Eimer Koffen Wein, so dorchgefurt 8 gr., von einem Dreyling 10 gr.38 Zoll: von einem Fessel gebrant Wein 1 gr., von 1 Lagen schwer Wein 2 gr., es sey gleich reynisch oder spanisch 2 gr., was aber Wein alhier im Keller vorkauft wird, der zollt nichts. Bier: von einem Firtel fremden Bier, das durchgeführte wirdt, Zoll 3 gr. Von einem Virtel Bier, das man mit Vorgonstigung eines erbarn Radts einlegt, 24 gr. Vom Achtel Bier oder Scheps (?) 12 gr., vom halben Achtel Schepß 6 gr. Pferdezoll: Vom Pferde, so zu Marckte kombt, 3 d. Stehet an in der ersten Festwochen und wehret bis zum grünen Donnerstage. Item den Donnerstag nach des h. Leichnams Tag , item den Donnerstag in der Kirchmessen. Zoll: ein Burger ist aller Wahr halben zollfrey, allein Gewandt ausgenommen und Tonnengut. Die vom Lauben und Prübes sindt allhier gantz zollfrey. Der Furman gibt vom Pferde 2 d. So man Waydtaschen in der Wage weget, geben die sie hergebracht haben, vom itzlichen Vasse 2 d. So sollen der Tuchmacher Ascherherren auch so vil geben 2 d. So (geben) die Wagknecht Kerben an, wie vil sie Vasse und auf den nechsten Sontag nach Epiphaniä und den nechsten Sontag nach Johannis rechen sie mit den Tuchmachern ab und nemen von itzlichem Vasse 2 d. So dan die Wagknechte gerecht und dz Geldt entpfangen haben, bringen sie es dem Zölner, der in alsdan nach alter Gewonheit 6 gr. zu vortrincken gibet. Was den Diener zugehörig: dem Stubenheitzer der Jahr uber gehert ime 2 Marg., den Dienern gehoret Brantwein, auf Weihnachten oder Christnach 2 Quart, auf den guten Freytag 2 Quart und auf Egidi, wan man den Burgermeister schweret, auch 2 Quart. 38 Am Rande:
vom Eimer 2 gr.
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Den Bierschröten:
des Jars gehort inen 16 Schog, auf Michaelis und Ostern yedesmal 8 Schog. Der Pristerschaft: diesen gehort auf die 4 Opfertage als Weynachten, Ostern, Pfingsten und Mariä Himelfart yeden auf einmal, dem Primario 1 Taler 21 gr., den andern yeden 1 Taler Dem Cantor, Organist und Gleckner ist ir Thun aufgehaben, dan sie wollen zuvil haben.
32. Gotha Geleitstafel der Stadt Gotha (16. Jahrhundert) ThStA Gotha, Kammer Stadt Gotha 66 Nr. 222, undatiert. Tafel des gothaischen großen und kleine Zols und auch weimarischen Geleits.39 Großer Zoll. Birn: 1 Wagen 8 d., 1 Karn 4 d.; Äpfel 1 Wagen 8 d., 1 Karn 4 d. Brodt: 1 Wagen 3 d., Karn 3 h. Böckinge: der sie furt von 1 Pferdt 3 Heller. Castanien: 1 Wagen 2 lb., 1 Karn 1 lb. Ein Wagen Getreidich: 3 d., 1 Karn 3 h. 1 Wagen oder Karn Heringe: von iedem Pferde 3 Heller. Haselnusse: 1 Karn 1 Mäslein. 1 Wagen Holz : 3 d., 1 Karn 3 Heller. Ein Jude gibt wie man will und stehet bey ihme selber 1 gr.; Juden gibt einer 1 gr. und 2 oder 3 bahr düchtige Würfel. 1 Wagen Korn: 3 d., ein Karn 3 Heller. 1 Wagen Nusse: 2 lb., 1 Karn Nusse 1 lb., ein Karn Castanien. 1 Kesekarn: 4 d., 1 Karn Kraut 4 d., 1 Karn Ruben 4 d., 1 Karn Kirschen 4 d., 1 Karn Moren und dergleichen allenthalben; uf 1 Wagen noch soviel. 39 Unter weimarisch Geleit sind nur Handelsgüter genannt, ohne jeden Zollbetrag; u.a. ein Wagen oder Karn Schindeln, Thilen, Bauholtz, Latten und dergleichen, Radeholtz, Leitern, Mulden, Krippen, Geldten, Leinöl, Kramerey, Hausrath, Kupferwasser, Zihn, Bley, Blech, Röthe, Grünspan, Eisen, Schlacken, Töpfergelöth, kupfern und ehrn Gefäß, gesaltzene Butter, Speck, Pappir, Lumpen, Kürsnerwar, Süßholz, große und kleine Rosin. Dazu ein Wagen oder Karn allerley Gewurtz, Federn, Leinengereth, Bettgewandt, Unschledt, Wachs, Bech und Bechfackeln, Salpeter, Pfeufen, Schleif, Nüchsenstein, Pistolenleuft, Musqueten und dergleichen, Galmey und was sonsten uber itzo specificirte Stuck centnerweise gefurt wirdt, Wagenschmir, Saltz, Muhlstein, Muhlschaufeln, Schleif- und wetzstein, Sech und Sensen, Sicheln (...) Schweinsborsten, Gerberlohe, Kummethöltzer, Tuchmacherkarten, Buchblätter oder Spahnscheiden, Faßbier, Viertel Bier, waldenburgisch Kreuse, Krebse.
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So Vihe
durch die Stadt oder nebenhin getrieben wirdt und einem Herrn zustehet oder sonst, so ist es frey, wan aber gemeine Kaufleute durch oder nebenhin Vihe treiben, die geben von ieden Stucke was sie wollen. Stroh: 1 Wagen 4 d., 1 Karn 3 Heller Ein Wagen (Wollen?) geladen 3 d., 1 Karn 3 Heller. Ein Weidtwagen hineingefurt 4 d. Wein: alhier abgeladen oder durchgefurt, von ieden Pferde 3 Heller. Ein Wagen Bier: 3 d., 1 Karn Bier 3 Heller. Zwiebeln: 1 Wagen 8 d., 1 Karn 4 d. Ein Wagen oder Karn mit Gutern beladen: von iedem Pferde 3 Heller. Was von Fuhren durchs gantze Jhar durchgehen, von ieden Pferde 3 Heller undt ist der Spiesgaul frey. 1 Karn Thilen: 3 Heller. Kleiner Zoll Bantoffel: Brodt:
von iedem Bahr 3 Heller. vor 10 gr. ist frey unde was daruber 3 Heller undt was noch mehr vom fl. Werth 3 Heller. Bockinge: vom Stroh 3 Heller. Brandtewein: so viel dessen über 16 d. 3 h. Butter: 18 d. Werth 3 Heller. Duch: an einem Stuck und beiner Farbe von iedem Stuck 3 Heller. Ein Hosentuch, gerade 2 Elen, ist frey, hat es mehr oder weniger 3 Heller. Freyzeichen umbs Geldt: werden uf die Wochenmarckt mit 4 d., uf die Jharmarckt aber mit 1 gr. gelost. Fleisch: über 2 lb. 3 Heller. Getreidich: hinausgetragen gibt von iedem Viertel und was darunter 3 Heller, 1 Metzen ist frey. Garn: 1 Stuck 3 Heller. 1 Hut: vom Krahmer gekauft gibt 3 Heller, 1 Hut vom Huter ohne Schnure ist frey, hat er aber eine Schnure, gibt er 3 Heller. Holzschuhe: vom Bahr 3 Heller. Hopfen: von ieder Möltern 3 h. Hanf: ieder ctr. 1 gr. Heringe: so die Schencken einzeln kaufen, 3 Heller, 1 Thonne Hering 3 d. Holzwergk: hier gekauft und hinaus gefurt, 3 Heller. Eine Gans: 3 Heller, ein Hun 3 Heller. Korn: 1 Malter 2 d.; Gerste: 1 Malter 2 d.; Hafer: 1 Malter 2 d.
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Kupfer: Leder: 1 Haut:
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von iedem Gulden Werth 3 Heller. uf Schuh uber 16 d. Werth. von ieden Gulden was sie kostet, 3 Heller, 1 Techer Schaffell 1 gr., 1 Schock Rauchleder 1 gr. Lein: von 1 Viertel 3 Heller, von 1 Malter 2 d. Liecht: von ieden lb. 3 Heller. Maltz: von ieden Malter 2 d. Ochsen: von einem Stuck 2 d., es gehe durch oder hinder der Stadt hin. Item Rindtvihe: von 30 Stuck oder drunder von einem Stuck 1 d. Läuft die Zahl daruber, gibt iedes Stuck 1 Heller. Schwein von ieden, der es kauft, 3 Heller; Schwein unverkauft von 1 Stuck 3 Heller. Sogkschweinlein hinausgetrieben 1 d., von ieden Stuck Sogkschweinlein in Säcken hinausgetragen, von ieden Sagk 3 Heller, 1 Sogkschweinlein gekauft, 3 Heller. Seifen: uber 16 d. Werth 3 Heller. Wollen: 1 ctr. 1 gr., 1 Glieder Wollen 3 d. Weidt: 1 Kübel 4 d. (Wein:) Elsaßer, reinisch oder Franckenwein, so durch die Stadt gehet, 1 Wagen 10 gr. und ½ Stubichen Wein, ein Karn halb soviel. Ein Gespan, der Wein bey einem Burger kauft, 2 a d. und von den Wein 1 a d. Stockfisch: 1 ctr. 3 d., von einer Tonnen Hecht 3 Heller. Ein Centner Flachs: 3 d. Ein Centner Speck: 6 d. Kramer: die da stehen und feil haben, geben 1 Tag 1 d., haben sie Wagen oder Karn, müssen sie dieselben verzollen. Vierley Stucke: die man vor 1 Schilling kauft, gibt 3 Heller. Wenn ein Stuck, das nicht eines Schillings Werth und wehren mehr Stucke, daß auf einen Schilling liefe, gibt er 3 Heller. Von einem neuen Pfluge gibt man nichts, wann er gantz ist, aber von einzeln Stucke von ieden 3 Heller. Laden ihr zwene oder mehr einen Wagen, so gibt ieder 2 d. Von 1 Rade: von 1 Stuck 3 Heller, ein Wagen oder Karn gibt Schlägeschatz von ieden Gulden 3 Heller. Ein Karn Breth: 2 a d; von 100 Hengezigel 1 gr., von 100 Sturtzziegel 6 d., von 100 Backsteine 6 gr., 1 Erfurter Malter Kalck 1 gr. Was ein Gespann an Hafer ½ Viertel zu futtern pflegt, gibt er nichts, ists aber mehr, muß er geben von einem Sattel oder was bei dem Schneiter zu einem Pferde gehörig und erkauft wirdt, von jedem Stuck 3 Heller geben. Von einem Bahr Strenge bey den Wagengeschirr 3 Heller. Wer sich anhero kauft und wegkziehet, gibt Schlegeschatz.
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Die von Waltershausen geben von 1 Wagen 2 d. und von dem, was er fürt, auch 2 d. Edelleute, Pfarrer, Schulmeister und Schultheysen sindt frey. Hieruber ist zu wissen, daß uf die Jahrmerkte alles, großer und kleiner Zoll, geduppelt gegeben wirdt.
33. Gräfenhainichen Geleitsordnung für das Amt (Gräfen-)Hainichen (1550) LHASA, MD, d. 16, Nr. 17 1a, Erbbuch des Amtes Gräfenhainichen 1550. Geleite des Ampts Hainichen. Ider Fuhrman, der durch dies Stettlein oder voruber fehret, wasserley Gut er auch fuhren mochte, ist er nicht mehr von einem Pferde zu geben schuldig dann 4 d. So aber ein Fuhrmann im Stettlein etwas feihl hette, ist er solchs Gleits befreiehet, alleine dem Rath ist er 1 a d. zu geben schuldig. Fischfurer oder Kramer, so zum Hainichen fail gehabt und wider zurücke fahren, geben halb Geleite; so sie aber durchhin fahren, ob sie gleich feil gehabt, müssen sie das gantze Geleidt erlegen als vom Pferd 4 d. Die Fuhrleute, so zum Hainichen etwas auf- oder abeladen, es sey Hopfen oder anders, die geben nur das halbe Geleit als 2 d. Furet aber einer Wollen hindurch oder ladet diese auf, gibt er von jden Stein Wolle 1 d. und von jdem Pferde 4 d. Viehegeleite. Von einem Rinde, so durch das Stedtlein getrieben, wird 2 d. gegeben. Von jdem Schops 1 d., von einem Schwein 1 d. Da auch einer ledige Pferde, die er erkauft hette, durchfurete, mus er von jdem 2 d. geben. Solch Geleite tregt zu gemeinen Jahren ungefehrlichen 6 ß. Daneben ist ein Beygleidt zu Großzöbern, wirt gleichergestalt genommen wie vormeldet, tregt auch ungefehrlichen zu gemeinen Jaren 6 ßo. Item es ist auch ein Geleith zu Tschiesewitz, wirt genommen ut supra; tregt zu gemeinen Jaren 1 ßo. Gleichfals ist ein Geleite zu Goldewitz, wirt auch genommen wie oben; tregt zu gemeinen Jaren 1 ßo. Und treget das Haupt zusampt den dreien Beigeleiten zu gemeinen Jaren ungefehrlichen 22 ßo.40 40 In einer gleichlautenden Geleitsordnung von 1589 (LHASA, MD, d. 16 Nr. 17 1c, Erbbuch des Amtes Gräfenhainichen, 1589) heißt es: tregt das Haupt- zusampt den dreyen Beygeleiten zu gemeinen Iharen ungefherlichen 17 ß.
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34a. Grimma Geleitsordnung der Stadt Grimma (1390) Bereits veröffentlicht in: Neue Sächsische Historische Handbibliothek, hrsg. von Benjamin Gottfried WEINART, Teil 2, Dresden 1784, S. 278 – 281. Stattgeleite wie es soll genommen werden. 1390. Ein Waidtwagen undt mit voller Ladung gehen hin undt herwieder etc., geben von einen Wagen 2 gr. Wenn er herwider durchfehret mit halber Ladung, giebt er einen gr. Welcher am Wiederwege über die Brücke fähret, der soll nichts geben. Der Salzwagen, der sechs oder acht Pferde vor ihm hat, der giebt 18 Heller, welcher 4 Pferde 16 Heller, welcher 3 Pferde hat einen gr. Welcher zwey Pferde hat 8 Heller, welcher 1 Pferdt hat, der giebt 4 Heller. Also soll eines dem anderen folgen mit dem Geschirr. Das ledige Pferd, das man auf den Kauf über die Brücken führet, soll geben zween Heller. Von jeden Ochsen zween Heller. Von jeden Schweine einen Heller zum Brückengelde. Geleite. Wir Wielhelm, von Gottes Gnaden Marggrafe zu Meissen, in dem Osterlande undt zu Landsbergk und Landgraf in Thüringen, bekennen öffentlich und thun kundt mit diesen kegenwertigen Briefe, dass Wir von sonderlichen Gnaden undt Gunsten durch Nutzes undt Besserung Willen, Unserer Stadt Grimma, den Bürgern gemeiniglich derselben Unserer Stadt Grimma, die Gunst undt Gnade gethan haben und thun ihnen auch, dies gnädiglich mit diesen Briefe, dass sie einen neuen Zoll haben und nehmen sollen in solcher Maße als hernach geschrieben stehet, den Wier ihnen undt derselben Statt Grimma zu Nuze gegeben haben, also waß man Centnerguths durch die Statt führet oder dahin bringet, Gewandt, Wachs, Leder oder Wolle, da sollen sie je von den Wagen zu Zoll 2 gr. nehmen. Was man auch von Wein dahin oder dadurch führet, sollen sie je von dem Viertel vier Heller zu Zoll nehmen. Waß auch ledige Pferde von Kaufleuthen durch unsere Statt Grimma geführet werden, sollen sie je von den Pferde zween Heller zu Zoll nehmen. Waß man auch Herings oder Fisches durch die Stadt führet, der nicht über die Brücke gehet, sollen sie von den Wahren vier Heller undt von einen einspennigen Wagen zweene Heller zu Zoll nehmen. Waß man auch Viehes durch die Statt treibet, sollen sie von ieden Rinde zweene Groschen, von jeden Schweine zweene Groschen, von jeden Schöpsz oder Schaf einen Heller zu Zoll nehmen undt waß ihnen von dem Zolle des Jahres
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wirdt undt gefället, dass sollen sie kündtlich undt nützlich an der Statt Gebäude legen und verbauen. Daraumb sie auch den kleinen Zoll, den sie vor undt uf dem Marckte genommen haben, abthun und nicht mehr nehmen sollen. So umb die zweene Jahrmärckte, die jährlich zu Grimma seindt, haben Wir geschickt und geheißen, dass man den ersten, der da ist nach Ostern auf den Sonntag Jubilate halten sollen, droben uf dem alten Marckte und den andern Jahrmarckt, der da ist an dem Sonntag Bartholomei, den soll man halten hinden uf den andern Marckte. So umb die Wochenmärckte haben Wir geschickt und geheissen, dass eine Woche der Marckt soll sein droben uf den alten Marckte undt die andre Wochen uf den Untermarckte, da man Wochenmarckt halten soll uf iglichen Marckte in seiner Wochen und allen anderen Dingen ohne an Wein undt Bier zu schenken, dass Jedermann in seinen Hause wohl thun mag. Daß die obgeschriebene Unsere Gnade, die Wir ihnen gethan haben, ewiglichen undt unverbrechlichen gehalden werde, dass zu Urkundt und mehrer Sicherheit haben Wir unser Insiegel wissentlich an diesen Brief lassen hengen. Hierbei seindt gewest und sindt Gezeugen der edle Graffe Hans von Schwarzburgk, die Gestrengen Herr Heinrich von Köckeritz, Otto von Schlieben, Conradt von Preißnitz und andere Leuthe genug, denen wohl ist zu glauben, gegeben zu Dreszden, nach Gottes Geburth Dreytzenhundert Jahr, darnach in den Neunzigsten Jahre, am Freytage vor dem heiligen Pfingsttage (20.05.1390).
34b. Grimma Geleittafel der Stadt Grimma (1524/25) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1407, Jahresrechnung Amt Grimma 1525/26, p. 6 – 8. Gleitztafel. Jahrleder:
von 100 Jahrleder 8 d. und Pferdtgleit und man gibt vom Pferde 1 gr. zu Gleit. Rauchleder: von 100 8 d. und Pferdtgleit. Sicheln: von 1 Schock 1 Groschen und Pferdtgleit; Sensen: von 1 Schock 1 Groschen und Pferdtgleit. Kese: von 1 Schock 4 d. und Pferdtgleit; Potter: von 1 Hösigen 4 d. und Pferdtgleit. Von Schmaltz, Schmer, Fischstran, Honigk von jder Thonn 6 d. und das Pferdtgleit. Von Wellischs, Lachs, Stör, Hecht, Kolper von jder Thonnen 6 d. und Pferdtgleit. Von Prossen, Pleyfisch, Schupfisch, Schleyn von jder Thonn 2 n d. und Pferdtgleit. Krebs: von eyn Wagen 8 d. und Pferdtgleit. Von Pir, Weyn, Most, Breth, Korn, Weys, Hoppen gibt man nicht mehr dan Pferdtgleit.
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Wolle:
von aynem Sack 1 gr. und Pferdtgleit. Haben sie aber die Pferdt zuvor vorgleit, so geben sie nit mehr dan von der Wolle. Tuch: von eynes Mannes Ladung 4 d. und Pferdtgleit. Kramerey: von eynes Mannes Ladung 4 d. und Pferdtgleit. Weyßwahr: von eynem Pallen 1 gr. und Pferdtgleit. Von Korschners Thrun, Schusters Thrun, Guterthrun und Messerklingen von jder 1 gr. und Pferdtgleit. Rindtvihe: von aynem Rinde 6 d.; gemeste Schweyn: von aynem gemesten Schwein 4 n d; magern Schwein: von aynem magern Schwein 3 n d; Schopse: von aynem Schopfs 1 n h. Von Nuß, Kastanien, Kreusse gibt man Pferdtgleit. Zin: von aynem Vas Zin gibt man 4 gr. 6 d. und das Pferdtgleit nicht; Pley: von aynem Ztr. 6 d. und nicht Pferdtgleit; Kopper: von ayner Ztr. 6 d. und nicht Pferdtgleit. Wachs: von aynem Ztr. 6 d. und nicht Pferdtgleit. Federn: von aynem Ztr. 6 d. und nicht Pferdtgleit. Hanf, Schmer: vorgezeichnet. Heringe: von ayner Thonnen ayn alten d. und Pferdtgleit. Weidt: von aynem Kübel 1 gr., haben hyn zuvor von Pferden gleit.
34c. Grimma Geleitsordnung für das Amt Grimma mit den Beigeleiten Großbardau, Burkhartshain, Nerchau und Otterwisch (1621) SHStA Dresden, Loc. 40084, Grimma Nr. 44 f., Erbbuch des Amtes Grimma 1621, p. 519 – 523b. Ambts Grimm Gleitsnutzungk. Zu Grim ist das Hauptgeleidt undt hat darneben vier Beygeleite als Grossenparda, Burckertshayn, Otterwisch, Nercha. Welchergestald das Gleit zue Grim genommen wird, ist aus der folgenden Gleitstafel zuebefinden, hat biß anhero zue gemeinen Jharen 40, 50 und mehr ß getragen wie folget: Churfürstliche Sächsische Gleitsordtnung im Ambt Grim. Zentnergüther. Welcher Fuhrmann Zentnerguet führet, soll von iedem Pferde 3 Zinsgroschen geben und soll vor Zentnergueth gerechnet sein als Butter, Bley, Eysen, eyserne Wörstel (?), Flachs, Federn, Hanf, Leder, Leinwadt, Kehse, Mühlsteine, Schmehr, Senfe, Kupfer, Unzlett, Wachs, Wait, Röte, Zwetschken, Samen, Zinn.
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Welcher Fuhrmann mit nachfolgender Fuhre durchfähret als alte Keßel, Bücher, Bier, Baustein, Fische, Gläser, Gerste, Hoppen, Heute, Hierschen, Castanien, Korn, Kalck, Kruege, Löe, Nüße, Pech, Pappier, Pelze, Reis, Sensen, Saltz, Schindeln, Schmier, Tuch, Töpfe, Wein, Weizen, Wetzsteine, Zwirn und Zwiebeln, soll von einem jeden ein Zinsgroschen geben. Von Fischen: von nachbezeichneten Fischen sol ein ieder Fuhrmann von 1 Tonnen ein Zinsgroschen geben, desgleichen auch von einem ieden Pferde ein Zinsgroschen, als Hechte, Kolpern, Stör, Ael und Stockfisch, aber von eine Ladunge Heringe einen Zinsgroschen. Von Krebsen: von einen ieden Wagen 8 d. und von einen ieden Pferde einen Zinsgroschen. Von Bretern: von iedem Schock 1 Zinsgroschen und 1 Ellen frey, so diese zue Grim geladen. Welcher Fuhrmann des vorgedachten Zentnerguets einzeln Mannesladunge führet, soll von einem ieden Pferde einen Zinsgroschen zue Gleite geben oder daßelbe nach voller Ladung uf iedes Pferdt mit 3 Zinsgroschen vergleiten. So soll das Gueth nachfolgender Gestald vergleit genommen werden: 8 d. von einer Hoßen Butter, 8 d. von einen Zentner Gar- oder Rauchleder, 1 gr. von einen Krambfaße, 4 d. von einem Sacke, 1 gr. von einem Sack Wolle, 1 gr. von einen ieden Kubel Weidt. Gemein Geleit: 6 d. von einen Pferde von ieder Wahr, so zue Grim abgeladen und der Fuhrmann ledigk heimbfähret, aber 1 gr. soll ein Fuhrmann, welcher meher ladet und weit zue führen gesinnet, von ieden Pferde geben. 1 gr. soll ein Fuhrmann, welcher zue Grimm Wahre aufledet, geben als Tücher, Krämerey, von ieden Pferde zue Gleit geben. Viehegeleit: 1 gr. von einem Pferde, so zue Grim oder anderswo erkauft wirdt, 6 gr. von einen ieden Ochßen, do aber derselben einhundert ist, sollen darunter fünf zuegleich frey gehen, 4 d. von einer Kuhe, 2 d. von einen ieden Schweine; es sollen aber nach Gelegenheit der Menge zwey oder drey frey gehen. Ob auch sonsten wehre, so hierinnen nicht ausgedrücket in der Gleid Grim, den Beygeleiten zue Großenparda, Burckertshayn und Nercha und in den verdingten Geleite genommen würdet, so soll dieselbe nachmals wie vor dieser Zeit geschehen, vorgleit genommen und solch Geldt in seinen Stande und Wesen erhalten werden. Beygeleidt zur Grossenpardau: das Gleid wird in allermaßen genommen wie zue Grimma. Bißhero zue gemeinen Jharen 80, 90, auch 100 ß getragen.
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Beygeleydt zue Otterwisch: geben von iedem Pferde 1 gr. Hat bißhero 20, auch 30 ß getragen. Burckertshayn: wirdt von Pferde 1 gr. genommen und obwohl solch Beygeleidt bishero 40, 50 und mehr ßock des Jhares getragen, so ist es doch aus dieser Ursachen, weil die Fuhrleute ietzo auf Wurzen und Eylenburgk zue fahren müßen, umb ein Merckliches gefallen, das es also des Jhares uber (...) ß nicht treget. Beygeleit zue Nercho: dis Orts mügen die Fuhrleute nach Mügellen, Oschatzs und Döbeln mit Getreyde, Salz, Schindellen und Böticherholz, nur die zweyspennig seind, gebrauchen und geben wie zue Burckertsheyn von Pferde 1 gr. Hat bishero zue gemeinen Jharen 6 – 8 und mehr ß getragen. Wurtznisch Bier undt Pferdegeleite: wird von 1 Pferde 1 gr. und 1 Vas 6 d. genommen und bißhero zue gemeinen Jharen 1, 2 ß mehr und weniger getragen.
35. Großenhain Geleitsordnung für das Amt (Großen-)Hain mit den Beigeleiten Broden, Merwitz, Moritz und Paulsmühle (1547) SHStA Dresden, Loc. 40 085, Hain Nr. 116 b, Erbbuch des Amtes Großenhain 1547, p. 731 – 780v. Geleitsordnung des Ampts Hain, dorinnen die Beigeleit als Broden, Merschwitz, Mortitz und Paulsmuele auch begriffen. Geleitsordenung von Wagen. Die erste Teilung. Die Wagen ader Furleute, so das ampt Hayn beruren, geschicht dreierlei Weise. Die erste faren durch und solch geschicht zweierlei Weise, ethwo leher ader geladen; seint es ledige Wagen, so geben sie nichts, seint es geladen Wagen, so geschicht solches abermal zweierlei Gestalt: ethwan der Furman hat Centnerguther ader hat nicht Centnerguther. Seint es Centnerguther, so geschicht solches, das ethwan der Fhurman hab volle Ladung oder hab nicht volle Ladung. Dorumb volgen aus solchen Unterschidungen diese Regeln: Geleitsordenung von Wagen. Die erste Regel vom Centnergut voller Ladung. Eyn jeder Fhurmann, der das Geleitsampt Hayn berurt und geladen durchferet mit Centnerguter voller Ladung, gibt von einem jedern Wagen 35 gr., und werden
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die vor Centnerguther eracht, die Wachs, Leder, Schontuch, Wollen, Schonberg etc. geladen haben, wie dann clar anzeigt der erst Artickel der alten Ordenung.41 (Auszug der ersten Regel.) Zu mercken, wie wol die Wagen, so mit Kopper, Zwetschken, Rothe, Unzlet, Schmer in Vassen und dergleichen Centnergutern geheissen und dofur gehalden und voller Ladung seint, so gibt doch ein Furmahn von solchen Stücken Inhalt der alten Geleitsordenunge von eim Wagen nicht mehr dann 25 gr. lauts des andern Artickels des ersten Capitels. Und zu diesem Außzuge gehort eine volle Ladung Honigs, Öhl, Fischsthron, Kuchenfets, wie wol solche nicht Centner- sonder Thonnenguther genent, so gibt man doch von einem Wagen nuhr 25 gr. nach Vormüge des dritten Artickels der alten Ordenung. Item ein Wagen Leinwant voller Ladung 25 gr. und volle Ladung eins Wagens wirdt genant ein Wagen, der geleust Leitern hat und geladen ist bis uber die Leitern und der VI, VII, VIII, IX Pferdt hat. Die ander Regel von Centnerguthern nicht voller Ladung. Fhuret aber jmant Centnerguther, nemlich die, so in der ersten Regeln benent und den gleich sein und hat nicht volle Ladung, wie nechst berurt, also ungeferlich ober biß an die Leitern und nicht hoher geladen, sonder dorunder, oder hat vor einem kleinen geleusten geladen Wagen nicht VI ader mehr Pferdt, sondern V, IV, III und solchs were nicht ein starcker Wagen, so gibt er minder, nemlich 34 gr., 30 gr., 25 gr., 24 gr., auch 20 gr. nach Gelegenheit der Ladung und Anzal der Pferdt, also zum wenigsten in solchem Fall ufs Pferdt under 3 gr. nicht genohmen werde. So wirdet auch neben solchen allen als der vollen und halben Ladung geachtet die Zeit, nemlich ob die Wege gut oder bose sein und solche Ladungen oder Minderungen werden mit + ader wo es sehr schwache Ladungen seint, mit eim duppeln ++ gezeichent. Die dritte Regel. Alle, die einlitzige Centnerguter fhuren, geben je von einem einlitzigen Centner 1 gr. Hie solt angezeigt werden, wie lang sich die Einlitzigkeyt erstrecken sol, ob es in III, IV, V, VI mehr oder minder zuzulassen sei. Und diß alles ist gesatzt von den Wagen, die do durchfaren. Die andere Teilung. Ethwan ein Fhurman kompt von aussen her geladen oder bringt was mit ime und leget es hier nieder und keret dann wider zurück, ist nue solches Centnerguth wie vorbestimpt und benent ist, so wirdet es mit den selbigen gehalden in Massen es mit dem gehalden wirdet, so durchfaren und oben underschidtlich angezeigt ist, nemlich das die Gleit geben mussen als fureten sie es durch 41 Diese alte Ordnung, auf die im Folgenden laufend verwiesen wird, ist nicht erhalten.
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und, so es im Niderlegen vorgleitet wirdet, so darfs der, so es hernach wider aufledet, nicht vorrechten. Solche Abeladung geschicht alhier im Centnergut selden dann allein allermeist mit dem Kopper, welchs die Fhurleute aus der Schlesien, die so nach Weit herfaren, mit in bringen und die legen es hier ab und laden dann Weit auf, so zollen sie von einem Wagen Koppers wie vor 25 gr. und vorgleiten dann den Weit so sie aufladen auch sonderlich durch das Pferdegeleit, nemlich je vom Pferde 2 gr. wie hernach unterm selben Capitel vom Pferdtgelt clarer Bericht sol gegeben werden. Hierbei ist auch zu mercken, das berurt Kopper, so hier nidergelegt wirdet, gemeinlich durch die, so Weit aus Doringen alher bringen und ablegen, geladen wirdet und so dann das Kopper im Niderlegen verrecht werde, darf es der Auflader nicht vorrechten. Und domit hie des Geleits Irrung nicht einfalle, ist bestalt, wann einich Furman Kopper herbringet und dokegen Weit aufladen will, das sich der umbs Geleit vortrage, so gibt man ime ein ledig Zeichen an die Weitknecht ader Lader, ane welchs die Weitladung nicht gescheen sol. Der dritte Unterscheidt erster Teilung. Ist zu mercken, das ethwan ein Furman kompt von aussen her ledig oder lehr, bringt nichts, ladet aber alhier auf, solchs geschicht im Centnergut auch selden, dann allein im Kopper. Es betrifft sich mehrmals, das die schlesischen Furleute auf eine Zeit Kupper anherbringen, dasselb abeladen und vorrechten und laden hier Weit auf und so sie dahinden, auch hier, nicht mehr zu laden finden, komen sie wider ledig, laden dann solch Kopper auf, fharen es gen Leipzigk, do sie abeladen, schlahen dann nach Halle und von dieser Abeladung Koppers findet man in der alten Ordenung. Hierbei ist zu mercken, das ein Wagen mit reinischen Wein gibt auch 35 gr.; der Fhurman sol aber domit des Weinzapfens ader Außlassens vorschonet bleiben nach Vormüge eines Artickel alter Ordenung. Deßgleich ist zuvornehmen von eim Wagen wellischs Wein, Malmasier, Reinfal etc., dann wie wol die alte Ordenung dovon mit Worten nit Meldung thut, ist doch die Meinung desselbigen Artickels und leichtlich zu ermessen, weil dieselbigen wellischen Wein gultiger oder teuerer sein dann reinisch. Hie fellet mit ein ein Fhall, der sich zu Zeiten im Gleitsampt ereignet hat, nemlich wer craußy (?)Holtz fhuret, voller Ladung, als VI, VII, VIII Pferdt etc., gibt Und diß bißher sei gesatzt von den Wagen, die Centnerguther fhuren, alles nach Vormoge des ersten Capitels der alten Ordenung, sagendt vom Goltgeleit. Geleitsordenung von Weit. Nachdem zuvor von Zu- und Abefurung Weits Meldung bescheen, ist zu mercken, das ein jeder Wagen Weit, so aus Doringen anher auf die Niederlag und Schatzung bracht und nidergeleget wirdet, unserm gnedigsten Herrn 31 ½ gr. und gemeiner Stadt 10 ½ gr. zu Geleit geben mus. Wirdet er aber hie aufgeladen und wegkgefuret, so gibt der Wagen von jegklichem Pferde 2 gr.
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und diß heist dann das Pferdtgleit. Alhier schenckt man der Wirtin oder Gesindt von jedern Wagen 1 gr. alter Gewonheit nach, und von itzlichem einlitzigen Maß Weits, so hier aufgeladen und wegkgefuret wirdet, geburt sich ½ gr. ader 6 n d. zu Geleit. Hier were aber von Nothen zu entschlissen, uf welcher Zal ufhören sol Vergleitung einlitziges Maß und das Pferdtgeleit angehen sol. Alle, die Saltz, lebendt Fischs, losen Fischs – das ist der, so gesaltzen und in Planen gefurt wirdet –, Getreidich uf Gewinst, Hanfkerner, Mohn, Lehin, Hoppen, Zwippeln, Knobloch und dergleichen Korner und Gesehen alhie durchfuren, die geben das volle Pferdegeleit, nemlich je vom Pferde 2 gr. nach Vormuge des andern Anrtickels alter Ordenung anderm Capitel vom Pferdtgeleit. Alle, die so Kramerei fhuren, auch Kupper, Waffen ader sonst Schmide, Tuchmacher, Tischer und Bothner, Seiler, Satler, Seifensieder, Muldenmacher, Drechsler, Topper und Siebemacher, diese alle, so mit irer Arbeit und Whare durchfaren, geben voll Pferdegeleit, das ist vom Pferde 2 gr., auch nach laut des ersten und andern Artickels alter Ordenung des Capitels wie oben. Alle die, so Holtzwergk durchfhuren, als hültzen Schusseln, Teller, Kannen, Troge, Multehrn, Schuppen, Schupfen, Schaufeln, Pflugerade, Grabscheidt, Breth etc., geben voll Pferdegeleidt, je vom Pferde 2 gr. nach Inhalt des Artickels allenthalb wie oben angezeigt. Wer Weit alhie aufladet und wegfuret, gibet vom Pferde 2 gr. Wer Eisen durchfuret, gibet vom Pferde 2 gr. Hie scheidet ader irret nicht in vorhergehenden funf Artickeln, die Pferde seint eins eigen oder solche Furen gescheen umbs Lohn, so ists allewege gleich im Durchfaren, dann nicht allein die, so angezeigte Ware ader Arbeit umbs Lohn durchfuren, geben das volle ader gantze Geleit, sonder auch die es alhier umbs Lohn bringen und abeladen, deßgleichen die, so es alhier umbs Lohn aufladen und wegkfuren, geben das gantze Geleit, das ist je vom Pferde 2 gr. Zu verstehen, wo volle Ladung vorhanden, hat aber jmant der Stücke nicht volle Ladung oder hat schwache Pauerspferde, so sol es domit gehalden werden wie hernach vorzeichent befunden wirdet unterm Capitel vom halben Pferdegeleite. Vom halben Pferdgeleit. Alle diejenigen, so mit Saltz, toden oder losen Fischen, den man sonst gesaltzen Fisch heisset und in der Plane gefurt wirdet, item die, so mit Getredich handeln und domit anher zu Margkt komen, Margkt halden und hie dann wider zurückkeren, die geben halb Pferdtgeleit, das ist vom Pferde 1 gr. Deßgleich Kremer, Tuchmacher, Kopper- oder sonst Schmide, Tischer, Bothner, Seyler, Satler, Drechßler, Topper, Muldenmacher, Sibemacher, Seifensieder und dergleich mit irer Whar und Arbeit alher zu Margkt komen, veil haben und zurückkheren, geben halb Pferdtgeleit, nemlich von jedem Pferdt 1 gr.
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Solches ist auch zuvornehmen von Holtzwergk als Trogen, Molten, Schuffen, Schaufeln, Schusseln, Teller, Kannen etc., jedoch unschedelich dem nechsten Artickel an dem Ort, do er spricht von den dye angezeigte Whare oder Arbeit umbs Lohn anherbringen, denn die müssen in dem Fall auch, so sie ethwan die Stück umbs Lohn alhier laden und volle Ladung haben, das gantze Pferdegeleit entrichten. Hierbei ist zu wissen, dorumb das gesaget wirdet oben im andern Artickel von denen, die do ethwas her zu Margkt bringen und wider umbkeren. Wo imant nicht umbkeret sonder weiterfure, er vorkaufe aber nicht, er fare wider aber, geladen ader ledig, so ist er das volle Geleit zu geben schuldig. Umb mehrer Berichts oder Vorstants willen wirdet vorangezeigte Ordenunge erholt und repetirt durch alle Capitel, Artickel und Felle nach dem ABC zu suchen und finden wie volget. Bothner: wann Bothner mit irer Arbeit oder Whare alhier durchfharen, geben sie von jegklichem Pferde 2 gr. zu Geleite; deßgleich, so sie solche umbs Lohn anherbringen oder abladen ader so sie es umbs Lohn aufladen und von dann wegkfüren, geben sie je vom Pferde 2 gr. Die aber mit irer Arbeit und Whare alher zu Margkt komen, Margkt halden oder feil haben und hie dann wider zurückkeren, die geben das halbe Pferdegeleit, das ist von jedem Pferdt 1 gr. Und diese drei Artickel werden vorstanden von Brethenmachern, Kremern, Drechslern, Muldenmachern, Seilern, Sibemachern, Satlern, Seifensidern, allerlei Schmiden, Sensen-, Sicheln- und andern Waffenmachern, Tuchmachern, Tischern, Toppern und als hievorn im andern Artickel angezeiget, das die, so umbs Lohn faren oder fharen lassen, das gantze Pferdtgleit, das seint je vom Pferde 2 gr. zu geben schuldig. Sol vorstanden werden von den, die volle Ladung haben, dann die, so nicht volle Ladung haben ader so sie gleich volle Ladung und schwache Pauerspferdtlein hetten, so ist bißher das halb Geleit von inen genohmen worden, das ist vom Pferdt 1 gr. Diß alles bißhero wirdet gegrundet in der Ordenung. Blech: von eim Centener Blechs 1 gr. Breth: wer ein Wagen mit Bret durchfuret, gibet 8 neu d. wie von Schindel (ut supra). Beigeleit: der Beigeleit, so ins Ampt Hayn gehören, sein vier an den Örthern nemlich zu Bröden, Merschwitz, Mortitz, Paulsmüle. Der jedern gibt man vom Schock 3 gr. zu Lohn und dem Paulsmoller doruber von jederm Gang, wann er sein Geleit bringt, 1 gr. zu vortrincken. Hie ist zu mercken, das in den Beigeleiten die Guterwagen nicht gehen, sollen allein die das Pferdtgeleit geben als die, so Saltz, Getreidedich, Fischs und dergleich fhuren und dieselbigen Beigeleit sollen sich im Einnehmen allenthalben halden wie es dormit zum Hayn gehalden wirdet, nemlichen vom jegklichen Pferde 2 gr.
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Zu weiter Notorft erhelt man sich in der alden Ordenung. Bürger: von Bürgern such hernach unterm P. Centnergüther: Centnergüther werden geheissen Wachs, Leder, Schontuch, Wollen, Schonberg etc., die volle Ladung haben, nemlich zu 6, 7, 8, 9 Pferden, geben von eim Wagen 35 gr. zu Geleit. Fhuret aber jmant solche oder dergleichen Centnerguther wie under der ersten Regeln der neuen Ordenunge hievorn angezeigt und hat nicht volle Ladung wie obstehet, sondern nuhr 5, 4 ader 3 Pferde, so gibt er minder, nemlich beiweilen 34, 33, 30, 25 auch 20 gr. nach Underricht der dritten Regel. Zu Centnerguthern wirdt gerechent Craußeholtz, eine starcke Ladung, wirdet doch auch selden vor voll vorrechtet. Einlitzig Centnerguth: wer einlitzig Centnergut fhuret, gibt von jedem Centner 1 gr. lauts der alten Ordenung. Was einlitzig Centner sei, auch hievorn im Anfang. Cromerei: wer die durchfhuret, gibt vom Pferde 2 gr. Wer es aber umbs Lohn alher bringt, abledet ader aber alhier aufledet und wegkfuret, vornim umbs Lohn, gibet auch vom Pferde 2 gr. Wer aber Cromerei alher zu Margkt bringet, veil hat und dan widerumbkheret, gibt vom Pferde 1 gr. Cuchenfeth in Thonnen: ists volle Ladung, so gibt man von einem Wagen 25 gr. wie vom Untzlet ader Schmeher. Ists aber nicht volle Ladung, so gibt man von jeder Thonnen 1 gr., von der ½ Thonnen ½ gr., vom Hoßgen 3 d. wie vom Ohl lauts der alten Ordenung unterm Artickel alles was in Thonnen gefurt wirdet. Drechsler: von Drechßlern irer Arbeit und Ware hastu untern Bothner und Cromern hier vorn unterm Buchstaben B und C, halts mit den wie mit jehnen. Drilich: von eim Centner Trilichs 2 gr. Eysen: wer Eysen durchfuret, gibt vom Pferde 2 gr. Gleicherweise so sie es umbs Lohn herbringen, abeladen ader alhier ufladen und wegfuren. Die aber, so es alher bringen, es hier den Burgern verkaufen, geben vom Pferde 1 gr., das ist halb Geleit. Item von einem einlitzigen Schock Eisen, so durchgefuret wirdet, je 1 gr. 4 d. Wirdts aber alher bracht und den Burgern vorkauft, so ists das halb Geleit als vom Pferde 8 n d. Wirdt es aber alhier Frembden vorkauft, so ists das gantze Geleit als vom Pferde 2 gr. ader vom Schock 16 d. Fisch: wer lebendt Fischs durchfüret oder alhier holt, gibt vom Pferde 2 gr. und durch lebent Fisch verstehe ich Hecht oder Karpen, dan von den andern Speißfischen ist mir noch bißhero kein Geleidt worden. Von Fischen in Planen: wer losen Fisch, das vernehm ich, der gesaltzen und in Planen gefurt wirdt, durchfurt, gibt vom Pferde 2 gr. Deßgleich zu verstehen, wer solchen Fischs umbs Lohn herfurt und abledet oder alhier ufledet und wegfüret, gibt voll Geleit. Wer in aber anher zu Margkt bringt, hie feil hat und zurückkeret, der gibt das halb Geleit vom Pferde 1 gr. Von Fischen in Thonnen: wer Fischs in Thonnen durchfuret, gibt von der Thon 1 gr., von der ½ Thon ½ gr., vom Hoßlein 3 d. Wo solches aber volle Ladung, mocht man Craft des andern und dritten Artickels alter Ordenung unterm Geldtgeleit wie von Honig, Fischtron, Untzlet ader Schmehr 25 gr. heischen.
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Thonnenfisch (doch ist die Nahme nach der Thonnen sicherer und gangkhaftiger): deßgleich sich zu halden gen den, so solchs umbs Lohn auch bringen und abeladen oder aber alhier aufladen und wegkfuren, die sollen voll Geleit geben. Brachte aber jmandt Fischs in Thonnen her zu Margt oder verkauft es den Hocken, die Burger hier sein, so sol das halb Geleit gesucht und gegeben werden, nemlich von einer Thon ½ gr., von ½ Thon 3 d., ein Hoßlein 1 ½ d. Und durch Fischs in Thonnen werden verstanden allerlei Fischs, so man in Thonnen zu furen pfleget als Hecht, Hering, Kolphecht, Ahl, Persig und anders nichts außgenohmen. Jedoch stehe ich des gesaltzen Lachs und Stors halb auch der Neunaugen in Zweifel. Fischtron: von einer Ladung 25 gr., von einlitzigen Thonnen von jeder 1 gr., doch vergiß nicht die vilmal angezeigte Underscheide des Durchfurens, Zu- und Abfhurens umbs Lohn und so es auch zu Margk gebraucht, dann diese drei ader vier Underscheide seint durch Capitel vleissig warzunehmen, ob sie gleich allemal nicht gesatzt ader außgetruckt wurden. Flachs: wer eine ganze Ladung hat auf 1, 2, 3, 4 Pferdt etc., gibt je vom Pferde 3 gr. zu Geleit im Durchfurn wie vom Hanf. Vergiß nicht der Wahrnemung nechst zu rücken, so es herbracht wirdt etc. Feigen: von eim Korpe Feigen 6 d. Goltgeleit: Goltgeleit ader Wagengüther oder Centnerguter ist ein Ding, dovon ist oben genug angezeigt. Guter: wer alhie Guther umbs Lohn niderleget ader aufledet, sol vom Pferde 2 gr. geben. Zuvornehmen, das nicht Thonnenguter seint. Gewant – von schonem Gewant oder Tuchen: wer einen Wagen mit schonen Tuchern oder Gewant durchfuret und volle Ladung hat, 6, 7, 8, 9 Pferdt, gibt vom Wagen 35 gr. und die heist dann Centnergut oder Goltgeleit. Getreidich: wer Getreidich durchfhuret, gibt vom Pferde 2 gr. Die ist eine gemeine Regel. Gleicherweise so umbs Lohn anherbracht und abgeladen wurdet oder umbs Lohn aufgeladen und weggefurt wurdet, Inhalt alter Ordenung des letzten Artickels. Welcher Getreidich her zu Margk fhuret oder bringet und das alhie Burgern ader Becken vorkauft und darnach umbkeret, gibt vom Pferde 1 gr. Fhure er aber furder oder vorkauft es nicht Burgern sondern Frembden, so vornehm ichs anders nicht, dann das als dann dovon das gantze Pferdegeleit gefalhen soll, es geschee ethwan durch den, der es bringt oder durch den, der es kauft ader holt. Merck auch, das ein jeder Pauersman, der nicht ins Ampt gehöret, gibt vom Scheffel Korn 1 d. Fhurleute, die in diesem Furstenthumb wohnen oder sitzen und Getreidich durchfuren und das auch im Furstenthumb abeladen ader lassen, als Radebergk, Pirn, Dreßden etc., die zeigen an, das es in hie vor alters beim halben Geleit gelassen. So sie es aber ausserhalb des Furstenthumbs, es sei in die Cron Behem, Schlesien, Lausitz oder Bistumb Meissen fhuren, sollen sie vom Pferde 2 gr. geben. Alles Landtvolck des Ampts Radebergs und desselbigen Kreisses und Refirs dis Furstenthumbs, was sie alhier holen an Getreidich mit iren
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eigen Pferden, die auch ethwas dokegen herbringen an Breth, Schindeln etc., geben von Scheffel Getreidich 1 d., so sie das zu irer Haußhaltung brauchen. Were es aber, das sie es auf Gewinst kauften ader andern umbs Lohn aufdingten und volle Ladung hetten, so sol aber das gantze Geleit von inen genohmen werden als von eim Pferde 2 gr. Hetten sie aber nicht Ladung vor voll ader hetten schwache Pauerspferdtlein, so mochte man vom Pferde 1 gr. nehmen ader vom Scheffel Getreidich 2 d. Und die, so es aus dem Furstenthumb holen von hinnen und einlitzig Scheffel haben, von dem ist zu Zeiten 3 ader 4 d. vom Scheffel zu geben angefordert. Durchs Getreide sol verstanden werden Weitz, Korn, Gersten. Garn: von jegklichem Stuck Garn 1 d. Honig: eyn Wagen mit voller Ladung so durchgehet, gibt 25 gr., dem Kupfer gleich. Wer aber Honig in etzlichen Thonnen fhuret, gibet von jeder Thonnen 1 gr., von der ½ Thonnen ½ gr., vom Hoßgen 3 d. Hanfkorner: wer Hanfkorner durchfhuret, gibt vom Pferde 2 gr. Bringt auch jemant Hanfkorner umbs Lohn her, ladet es ab oder aber ladet es alhier uf und fhuret es weg, so seint es aber 2 gr. vom Pferde. So man aber solich Gesehen ader Korner anher zu Margkt bringt und vorkauft es und umbkert, gibt man vom Pferde 1 gr. Also auch von allerlei Samen zu vornehmen. Hanf: mit den, so Hanf furen, ists in aller Maß zu halden als mit denen, so Flachs furen ut supra unterm Buchstaben F. Holtzwerg: wer es durchfurt, gibt vom Pferde 2 gr., deßgleichen, so es umbs Lohn herbringen ader alhier ufladen. Die aber domit Margkt halden und umbkeren, geben vom Pferde 1 gr. Und durch das Wort Holtzwerg sol verstanden werden Troge, Multern, Schuffen, Schuppen und Schaufeln, Zuber, Toppe und Vasse, Laß- und Wasserkannen, Schusseln, Teller, Leuste (?) zu Scheffen, allerlei Mesten, Hecheln, Brethen, Grabscheidt und dergleichen. Hoppen: wer Hoppen durchfuret, gibt vom Pferde 2 gr. Judenzoll ader Geleite: welcher Jude oder Fhurman den Juden Guther furet, das Kaufmanschatz ist, davon gibt man von jedem Pferde 5 gr. Von iren Pferden, so sie in Reisen vor ire Person gebrauchen und kein Kaufmansgut mit in furen, so geben sie von jedem Pferdt 2 gr. Ein jeder Jude ader judische Person, sei Weib ader Mahn, zu Fuß durchreisendt, gibt 1 gr. Kopper: eyn Wagen mit Kopper gibt 25 gr. Kopperschmide: wann sie durchfaren mit irer Whar oder Arbeit, gehoren sich je vom Pferde 2 gr. Gleicherweiß wo es umbs Lohn gefurt, ethwan anherbracht oder geholt wirdet. Die aber, so es alher zu Margkt bringen, es feil haben und wider zurückkeren, geben das halb Geleidt. Kese: von einer Thon Kese 1 gr., von ½ ½ gr., von 1 Hoßlein 3 d. Wo aber eine volle Ladung vorhanden, solt ein Wagen 25 gr. geben wie Honig, Putter ader Ohl, doch ist in dem Fall sicherer, das Pferdegeleit zu nehmen. Korn ader Rocken: dovon such unterm Buchstaben underm Wort Getreidich.
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Kuhe ader Kalben: such unterm R und O von Rindern und Ochsen. Karten (als die Tuchmacher brauchen): ein Wagen ader Karren mit solchen Karten gibt das Pferdt 2 gr. im Durchfaren. Leder: ist Centnergut, ut supra undem C. Ein Wagen mit Leder, es sei rohe ader gar, voller Ladung, gibt 25 gr. Von jeden Leder, zum Hain gekauft und weggefuret, 2 n d. Wo es anher bracht und nicht vorkauft wurde und nach Außgange des Margktes furder geschichet, dann gibt der Fhurman dovon das Gleitgelt, doch underschiedlich, so er mit voller Ladung in Massen gewonlich grosse Wagen beladen, als dann brengts Goltgeleit wie oben angezeigt und dann es gebe der, so es bringet oder der, so es holt, ists ein Ding. Leynwant: ein Wagen Leinwandt voller Ladung durchgehendt, gibt 25 gr. wie Kopper oder Rothe. Von eim Ball oder Schock Ellen cleiner Leinwant 8 d. im Durchfuren. Von eim Ball ader Schock Ellen grober Leinwant im Durchfaren 4 d. So sie alher zu Margkt bracht und Burgern verkauft wirdt, so ists das halb Geleit. Lebendt – losen Fischs: dorvon unterm F. Lein: wer Leinkerner ader Samen durchfuret, gibt 1 ½ gr. von eim Pferde voller Ladung ut supra von Hanfkornern. Mahnkorner: in Massen Hanfkorn ader Lein dovon hievor gesagt worden. Muldenkorner: hierzu findet man unterm Buchstaben C und B under den Worten Bothner und Kromer. Vom Schock grosser Muldern 8 d., von den kleinen 4 n d. lauts der Ordenung der eltisten. Mandeln: ein Centner Mandeln sol 2 gr. geben. Olh: ein Wagen Ohl voller Ladung gibt 25 gr. wie Honig oder Fischthron. Wirdet es aber einlitzig in Thonnen gefurt, so gibt man von der Thon 1 gr., von ½ Thon 6 d., vom Hoßlein 3 d. Gedenck auch hie der Underscheidt derjenigen, so es umbs Lohn bringen und wegkfuren und der, so es hie verkaufen wie oben manigfeldig angezeigt worden. Ochsen: Ochsen oder Rinder, Kue und Kalbe, ist im Geleit fast ein Ding. Von eim Hundert Ochsen so man durchtreibet, 3 ½ Gulden und ob 5 oder 6 Heupter ubers Hundert weren, die lest man inen frei sein. Was das Hundert halb oder vierteil nicht erreicht, geburte sich der Ordenung nach von jedem Ochsen 1 gr. einzubringen. Die Übung ist aber dowider, dann ethwan sie wollen etliche Heupter erlassen haben ader das Heupt nuhr mit 8 d. bezalen und man hat allewege dereins gescheen lassen und diß wirdt alles vorstanden von polnischem ader ungarischem Vihe und den, die domit handeln und durchtreiben, wiewol es nue ein Ding worden, man treib solchs durch oder hole es hier zum Hain, im Ampt ader aufm Lande umbher als Ortrandt, Lucka etc. Merck: was der Amptman vom Vihe unser genedigsten Herren zu Kalckereut ader sonst im Ampt vorkeuft, so seint die Keufer des Zols frei; dermaß wirdet es von Fischen und allerlei Getreiden verstanden. Hat der alte Gleitsman die alle, so Amptsessen oder Landtvolk seint und Zugkvihe kaufen, sollen frei sein. Dieselbigen aber, so sie es kaufen zu Wirtschaften, sollen sie geleiten.
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Von einem einzelnen Ochsen 1 gr.; vornim: die nicht Amptsessen sein, dann die selbigen des Geleits mit dem Vihe, was Zugkvihe ist, frei sein. Handelte aber jemant aus den Amptsessen mit Kaufen ader Vorkaufen domit, so gibt er sein Geleit wie ein Fremder. Hievon werden außgeschlossen Geistlichheit, Adel, Burger und Amptsessen, so sie Vihe zu ihrer Haußhaltung keufen, seint sie frei. Obs: die Pauersleuthe, so ins Ampt nicht gehoren und mit Obs als Opfel, Birnen und dergleich zu Margkt herkomen, geben vom Wagen 8 n d. Weren es aber Vorkeufer ader Hocken uf dem Gewinst und solchs herbringen, geben sie vom Pferde 1 gr. Putter: eyn Wagen voller Ladung mit Putter gibet 25 gr. wie Honig oder Untzlet, von einer einlitzigen Thon 1 gr., von einer halben Thon 6 d., vom Hoßigen 3 d. Vornim: alles im Durchfuren und so es umbs Lohn gefurt ethwan anherbracht oder von hinnen geladen wirdet. Pech: ein Wagen mit Pech, so durchgehet, gibt vom Pferde 2 gr. Pferde: eyn ledig Pferdt, das durch die Stadt gehet zu Kauf, als die Roßteuscher furen, sol 2 gr. geben. Pürgern: Burgern zum Hayn und irer Freiheit Geleyts und Zolls. Wein: eyn Wagen mit reinischem Wein, voller Ladung, gibt 35 gr., ist darmit des Außzapfens frei. Von eim Fuder 1 Zweifaß oder 2 halbe Fuder bemischs Weins im Durchfhuren, gibt man ½ Gulden, das seint 10 ½ gr. nach Vormoge der alten Ordenunge. Waffenschmide: wann sie mit Arbeit oder Ware durchfaren, geben sie vom Pferde 2 gr. Gleicher Gestalt, ob jmant solche ir Arbeit und Whare umbs Lohn herbracht und abledet, auch so jmant solchs umb Lohn alhyer uflude und wegfuret. Wann aber jmant damit auch zu Margk kompt, feil hat und umbkeret, so ists das halb Geleit, nemlich zu Pferde 1 gr. Von Weit: ein Wagen mit Weit, so aus Doringen ader sonst der Landtart her auf die Niderlage und Schatzung bracht wirdet, gibt 31 ½ gr. zu Geleit und gemeiner Stadt einen halben fl. oder 10 ½ gr. Wer aber alhie Weit aufledet und wegfuret, gibt vom Pferde 2 gr. und auf jeden Wagen pflegt man der Wirtin 1 gr. wider zu schencken. Von einem einlitzigen Maß Weits, so hier geladen und geholt, gibt man 6 d. Zwetzschken: ein Wagen mit Zwetzschken voller Ladung gibt 25 gr., vom einlitzigen Centener 1 gr. Zwippeln: wer Zwippeln durchfuret oder umb Lohn herbringt oder hier aufladet, gibt vom Pferde 2 gr. Wer aber Zwippeln her zu Margk bringt, veil hat und zurücken keret, gibt vom Pferde 1 gr. Rodrisch Geleit – Bericht dorüber: die Fhurleute von Stolpen geben ersdtlich das hainisch Geleit wie andere, je vom Pferde 2 gr.; dovon schenckt man inen wider je vom Wagen ½ gr. zum kleinen Zeichen im Weinkeller. Zum andern geben sie zum rodrischen Geleit von jedem Pferd 1 gr. Wo sie uber 4 Pferde
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furen in eim Wagen, so gehet alhier dass Orth- ader Spitzpferd frei (5,7,9), das dann selden geschicht. Ists aber unter 4, als 3 Pferdt, so hat das Orthpferdt keine Vorschonung, sonder muß 3 gr. geben. Do es nuhr 1 Pferdt were, so mus es denselbigen gr. geben. Reinisch Wein: wie hernach unterm Wein. Reis: von einem Centner Reiß 2 gr. Rothe vor die Tuchmacher: ein Wagen mit Rothe voller Ladung gibt 25 gr., von einem einlitzigen Centner 1 gr. Schontuch: ist Centnergut, ein Wagen mit schonem Tuch gibt 35 gr. Schonwerg: ein Wagen domit voller Ladung gibt 25 gr. Schmehr: ein Wagen voller Ladung gibt 25 gr., von eim einlitzgen Centner Schmehr 1 gr. Vorgiß der Underschiedt nicht ut supra! Saltz: wer Saltz durchfuret, gibt vom Pferde 2 gr. So aber der Furman geladen hinausgefaren, so schenckt man ime nohr ½ gr. zum kleinen Zeichen auf jeden Wagen. Seiler, Satler, Seifensieder, Sibemacher: von den allen irer Arbeit oder Whar ist gleich Recht, wie hie vorn im Anfang von Bothnern und Cromern under den Buchstaben B und C angezeigt. Schwein, Schopse, Schaf: von jeden Heupt im Durchtreiben 2 d., außgeschlossen Amptssessen, sein frei zu irer Haußhaltung. Die Hendtler aber sollen das bemelte Geleit geben. Sensen: von eim Schock Sensen im Durchfaren 2 gr. 4 n d. oder 28 d. lauts der eltisten Ordenung. Wer aber volle Ladung hat, das Pferdegeleit ut supra. Sicheln: von eim Schock Sicheln 4 n d. Salpeter: von einer Thon Salpeter 1 gr. Schindel: wer die durchfuret, gibt vom Wagen 8 n d. wie von Bretten. Tuch ader Gewant: von schonem Tuch finstu unterm S. Von einem gemeinen Tuch, das alhier gemacht und weggefurt, von jedem 6 n d. Was aber Tuchmacher sein, dovon hastu auch unter Buchstaben B. Thonnengüther: alles was in Thonnen gefurt wirdet als Putter, Kese, Ohl, Honig, Fisch, Fischstron, Kuchenfets, gibt man von jeder Thonnen 1 gr. im Durchfuren, von der halben Thon ½ gr., von dem Hoßlein 3 d. Jedoch vergiß nicht, wo volle Ladung Honigs, Ohls, Fischtrons, Kuchenfets vorhanden sein, gibt man vom Wagen 25 gr. Von Tischern, Toppern: irer Arbeit und Ware halt dich mit dem, wie von den Bothnern und Cromern vilmal angezeigt, jedoch vorgiß domit nicht der Underschidt derjenigen, so umbs Lohn faren, item die her zu Margkt komen und umbkeren. Tuchscheren: wer do Gewant- oder Tuchscheren in oder durchfuret, gibt von einer Scheren 6 n d. lauts der eldisten Ordenung. Wachs: ist Centnergut ut supra C und ein Wagen mit Wachs voller Ladung gibt 35 gr., von 1 einlitzigen Centner Wachs 1 gr.
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Volle Ladung: welchs volle Ladung geheissen nach dem hin und her vil mal von voller Ladung Meldung beschicht, ist wan Wollen: ist Centnergut. Ein Wagen mit voller Ladung gibt 35 gr., von eim einlitzigen Centener 1 gr. Untzlet: von eim Wagen mit Untzlet voller Ladung 25 gr. wie Kopper, Honig oder Schmeher und vom Centner 1 gr.
36. Haldensleben Jahreseinnahmen an Geleitsgeldern im Amt Haldensleben (1549) LHASA, MD, A 2 Nr. 1068, p. 11 f. Martin Gerntners, Gleitsmans zu Haldensleben Bericht, wie viel ohngefehr das Geleite jährlich traget. (An Johann Albrecht, Erzbischof zu Magdeburg. 1549.) (...) das alle Güter, so aus der Marcke ader aus dem Lande zu Lüneburgk durch Haldensleven ins Stiefte Magdeburg gefurth werden, es sey Kaufmanswhare, Wülle, Hopfen, Bier ader wie die Namen haben mügen, geben keinen Zolle noch Gleithe, alleine was aus dem Stiefte Magdeburg in die Marcke und in das Land Lüneburgk gefurth wirth an Korn ader andere Wahre, geben die grossen Heuptfuhrwagen, so achte ader 9 Pferde vor haben, von dem Wagen zwene Silber gr., und die Wagen, so sechs ader sieben Pferden haben, geben von dem Wagen anderhalben Silber gr., sie haben vil ader wenigk geladen und die Pauern, so in Stiefte gesessen, geben von den Wagen, so vier Pferde haben, wan sie Korn nach Gardelegen führen, anderhalben Silber gr. Die do drey Pferde haben, geben 9 d. und wan sie gardelegisch Bier wyderumbe führen, geben sie nichts; fahren sie auch ledigk nach Gardelegen, geben sie auch nichts. So auch Saltz in die Marke gefürth wirth, so giebt man dem Gleitzman vom Wagen ein Korn Viertel ader Scheffel vor Saltz und von einem Wagen mit Wein beladen, ein Stobichen Wein. Sülchs ist des Gleitzmans zu Bereits (?), sonst ist zu Haldensleben keine Gleithe ufzunehmen, alleine der Zegel-(?)Zolle und Viehezolle, den nehmen die Sandersleven uf. Derhalben sich das Gleithe ufs Höchste in die hundert Gulden, under Zeiten 80 Gulden, weniger ader mehr, darnach das Korn in die Marcke und ins Lanth zu Lüneburgk gefurth wirth, in der Ufnahme erstrecketh. Auch führen alle die vom Adel, so in beiden Stieften und auch auswendigk den Stieften gesessen, mit yrem Korn und Wahre frey, desgleich die Closter, auch alle die Freihen, so in den Ampten wohnen.
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37a. Herbsleben Geleitsordnung für das Amt Herbsleben (1554) ThHStA Weimar, Reg. B 23 937, p. 57 – 58v. Acta, die benachbarten chur- und fürstl. Geleithe, auch andere Sachen betr., von anno 1550 bis 1667 inclusis. (1554). Ordenung, welcher Massen das Geleit alhie umb Herbstleben gegeben und genommen wirdet. Von Centnerguthe als Erzgleit, Plei, Kopfer, Eissen und dergleichen: 2 Groschen von 1 Wagen, 1 Groschen von 1 Kharn. Von Kramerey: 2 Groschen von 1 Wagen, 1 Groschen von 1 Kharen. Von Fischwerge: 2 Groschen von 1 Wagen, 1 Groschen von 1 Kharn. Von breitden Weidt: 2 gr. von 1 Wagen, 1 Groschen von 1 Kharn. Von Bast oder Khloben: 2 Groschen von 1 Wagen, 1 Groschen von 1 Kharn. Von Weyn: 2 Groschen von 1 Wagen, 1 Groschen von 1 Kharn: Von Butther oder Kessen: Von Tuchgewandt: 2 Groschen von 1 Wagen, 1 Groschen von 1 Kharn. Von Hausgeredt: 6 Groschen 6 d. von 1 Wagen, 3 Groschen 4 d. von 1 Kharn. Von Ochßen: 8 Groschen von 1 Schock, von Schafen und Schweinen 4 Groschen von einem Schocke. Von neuhen Wagen undt Kharn: 6 d. von jedern Rade. Vom Bier: 16 d. von 1 Wagen, 8 d. von 1 Kharn. Von Dilen, Zimmer undt ander Holzwerge: 8 d. von eynem Wagen, 4 d. von eynem Kharn. Von Balweidt: 8 d. von einem Wagen, 4 d. von eynem Kharn. Vom Getreide: 8 d. von eynem Wagen, 4 d. von eynem Kharn: Von Salz: 8 d. von einem Wagen, 4 d. von einem Kharn. Von Hopfen: 8 d. von einem Wagen, 4 d. von einem Kharn. Von Kraut und Rüben: 8 d. von einem Wagen, 4 d. von einem Kharn. Von geschlagen oder Rechßen Zwiebeln 2 Bandt von einem Wagen, 1 Bandt von einem Kharn. Von ungeschlagenen, auch grünen Zwiebeln: 8 d. von einem Wagen, 4 d. von einem Kharn. Von Kreiden, Lohe, Dohen und ferner anderer solcher geringer Matherey: 8 d. von einem Wagen, 4 d. von einem Kharn. Von Steinen, Stro und Haw: 8 d. von eynem Wagen, 4 d. von eynem Kharn. Von Knobelauch: 4 Rechten von einem Wagen, 2 Rechten von einem Kharn. Von Opfeln und Byrn: 2 Schock von einem Wagen, 1 Schock von eynem Kharn. Von Nossen und Kastanien: 2 Pfundt Nosse von eynem Wagen, 2 hundert Castanien von 1 Wagen, von Kharn halb so viel.
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Von bestern Strengen (?): 1 Schock von 1 Wagen, ½ Schock von 1 Kharn. Von Sant- oder Wetzstein: 2 Steine von eynem Kharn. Zu mercken, was entzelen durchgehedt oder getrrieben wirdt, nemlich Pferde, Ochsen und Khue, gibt mhan von jdern Stucke 4 d. nheue, wie denn die vorigen d. auch also gemeindt. Von Kelbern, Hameln, Schafen, Bockhen, Ziegen und Schweinen jdern 1 alten d. Von Lemmern, jungen Schweinen und dergestalt weiter wie izo gehordt 1 alten Heller.
37b. Herbsleben Geleitstafel für das Amt Herbsleben (1554) ThHStA Weimar, Reg. B 23 937, Acta, die benachbarten chur- und fürstlichen Geleite, auch andere Sachen betr. von Anno 1550 bis 1667 inclusis, p. 59 – 61b. Ordenung, welcher Massen das Geleit alhie umb Herbstleben gegeben und genommen wirdet. Von Gottes Gnaden Unser, Johanns Fridrichs des Mitlern, Johans Wilhelmen und Johans Fridrichs des Jungern, Gebrudere, Hertzogen zu Sachßen, Landgraven in Duringen und Marggraven zu Meissen, gnedige Nachlassunge oder Gleitstafel, was vor Wagen und Karren nun hinfurt aufs Herbsleben fahren moegen, auch was sie daselbst vor Gleitsgelde zu geben schuldig sein sollen etc. Erstlich sollen alle Burger oder Einwohner zu Erfurdt, welche auf die nechst umbliegende Jhar- und Wochenmerckte ziehen, und nicht über den Waldt, die Unstrudt, die Werra oder die Sahl fahren und doch Herbsleben beruren, das Gleit daselbst, wie hernach undterschiedlich vorzeichent ist, zu geben schuldig sein. Zum andern, alles das, was im Lande zu Duringen erwechst und darinnen erzeuget wirdet und nicht über den Waldt, die Unstrudt, die Werra oder die Sahl im Hinoder Herwege gefurt wirdet, sondern im Lande pleibet und Herbsleben beruret, das sol daselbst Gleit geben. Was aber uber den Waldt, die Unstrudt, die Werra oder die Sahl gefurth werden will, das alles, es sei uf dem Hin- oder Herwege, soll uf Erfurdt gewiesen und daselbst vorgleitet werden. Zum dritten muegen diese nachbenante Stuck auf Herbsleben fahren und daselbst volgender Gestaldt vorgleit genommen werden, nemlich: Wein, der im Lande zu Dhüringen gewachsen, desgleichen frembder Wein, der zu Herbsleben oder in der selben Jegenheit pleibt und nicht ferner gefurth wirdet, gibt zwen Groschen von einem Wagen und ein Groschen von einem Karren.
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Item Hausgeredt gibt sechs Groschen acht Pfennig von einem Wagen und drei Groschen vier Pfennige von einem Karren. Item Ochßen gibt man von einem Schock acht Groschen, item Schaf und Schwein gibt man von einem Schock vier Groschen. Item Bier, das in Dhüringen gebreuet wirdt, gibt ein Wagen sechtzehen Pfennige und ein Karren acht Pfennige, item frembd Bier, das zu Herbsleben pleibt und nicht weiter gefurt wirdet, gibt von einem Wagen sechtzehen Pfennige und von einem Karren acht Pfennige. Item Dielen, Zimmerholtz, Weinpfehl, Schindelen und ander Holtzwergk, das hier disset des Waldes geladen und in Duringen pleibt, gibt von einem Wagen acht Pfennig und von einem Karren vier Pfennig. Item Getreidig, das in Duringen erwechst und nicht uber Waldt gefurt wirdet, gibt ein Wagen acht Pfennig und ein Karren vier Pfennig. Item Pallenweit gibt ein Wagen acht Pfennig und ein Karn vier Pfennig, aber aller beraiter Weith, ehr sei berait wo ehr wolle, der auf Norembergk oder uber den Waldt oder uber die Sahl nach dem Hayn oder andere Orther will gefurt werden, der ist auf Erfurdt zuzefahren und daselbst das Gleit zu geben schuldig. In Gleichnus auch aller beraiter Waith, der nicht zwischen Erfurdt und Herbsleben bereitet ist oder daselbst aufgeladen wirdet und nach dem Landt zu Sachsen uber die Unstrudt oder uber die Werra gefurth werden will, der sol schuldig sein uf Erfurdt zuzufahren und daselbst sein ordentlich Gleit zu entrichten. Aber alle der Weith, ehr sei bereitet oder unbereitet, der zwischen Erfurdt und Herbsleben oder auch zu oder umb Herbsleben erwechst und ufgeladen wirdet, der nach der Werra oder in Landt zu Sachsen uber die Unstrudt gefurth werden will oder aber der in der selben Jegenheit pleibet, derselbe mog (so ferne ehr das Gleit Herbsleben beruret) daselbst und nicht zu Erfurdt vorgleitet genommen werden. Item Franckenheuser Saltz, das nicht uber Waldt gefurth werden will und auf Herbsleben zukombt, das gibt von einem Wagen acht Pfennig und von einem Karren vier Pfennig, doch sollen sie dahin zu fahren nicht gedrungen werden. Item Hopfen, der in Dühringen erwechst und nicht über den Waldt, dy Werra, die Unstrudt oder Sahl gefurth und auf Herbsleben zukombt, der gibt von einem Wagen acht Pfennig und von einem Karren vier Pfennig. Item Kraudt und Ruben gibt von einem Wagen acht Pfennig und von einem Karren vier Pfennig. Item Zweifeln, die an Rechsen hangen, gibt man von einem Wagen zwir Rechsen und von einem Karren ein Rechsen und von denen aber, die nicht an Rechsen hangen, gibt man von einem Wagen acht Pfennig und von einen Karren vier Pfennige. Item Kreiden, Lohe, Tahen und andere geringe Materien, gibt ein Wagen acht Pfennige und ein Karren vier Pfennige. Item Stein, Stroe und Hau gibt ein Wagen acht Pfennige und ein Karren vier Pfennige.
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Item Knobloch gibt von einem Wagen vier Rechsen und von einem Karren zwei Rechsen. Item Opfel und Biern, die in Duhringen erwachsen und darinnen pleiben, davon gibt ein Wagen zwei Schock und ein Karren ein Schock. Item Beseme (?), Strick oder Strenge, die geben von einem Wagen ein Schock und von einem Karren ein halb Schock. Item Sandt- und Wetzstein gibt ein Wagen vier Stein und ein Karren zwen Stein. Îtem Kelber, Hemel, Schaf, Zigen, Bocke und Schweine, die nicht bei Schocken oder grossen Haufen getrieben, gibt man von einem ieden Stuck ein alten Pfennig; item Lemmer und junge Schweinlein oder Pocklein gibt man von einem ieden Stuck ein alden Heller. Item alle lebendig Fisch und Krebs, die auf Herbsleben zu kommen, muegen daselbst auch vorgleit genommen werden. Diese oberzelte Stuck muegen zu Herbsleben wie bei einem jeden underschiedlich angezeigt vorgleitet werden, aber die hirnachgeschriebene Stuck und Centhnerguter sol man alle auf Erfurdt zu fahren weisen und daselbst unserm Gleitsmann vorgleiten lassen, nemlich Ertzs, Kupfer, Bley, Stahl, Messing, Zien, Eissen, Gledt, Draht, Plech, Harnisch, Pantzer, Kessel, Buechsen, Spies, Hellebarten, Schwerter, Schermesser, Glocken, Glockenspeis, Eisenwahr, Schaufeln, Schafscheln, Nagel, Nadeln, Sensen, Sicheln, Grabscheit, Schifer, Glas, Kreuße, Rimwergk, Gahrleder, Rauchleder, Butter, Kesß, bereiter Weith, Hanf, Flachs, Federn, Baumwolle, neue Wagen, neue Karren, hültzern gemachtes Gefes, Kupferwasser, Rubesamen, Schweinsfedern, Reife, Tuchkarten, Gewurtze, Kramerey, Seidengewandt, Leimet, gute Tuch, gemeine Tuch, Wollen, dürre Fisch, gesaltzene Fisch, Buecklinge, Speck, Schmer, Talck, Unslitz, Schmaltzs, Thran, Wagenschmir, Saltzs, Wachs, Pech, Honigk, suesser Wein, reinisch Wein, Franckenwein, northeimisch, eimbeckisch, gottingisch Bier, naumburgisch, Hamburger, Mumme, alle frembde Bier, Nusse, Kastanien, schimmes oder Pallenguter, Salpeter, Pulfer, Schwefel, Karten, Papier, Buecher, Garn, Zwirn, Pflock, Viltz, Scherhar, Weinstein, Olaun, Rothe, Wagenerholtz und alles andere, was man zu Herbsleben zuvorgleiten in specie nit zugelassen. Und do darinne Mißvortandt vorfiele, so wollen Wir hirinnen Erclerung und Deutung zu thun Uns und Unsern Erben hirmit vorbehalten haben. Die Urkundt haben Wir unser Insigel wissentlich hiran hengen und gleichlauts Unsern Gleitsleuten zu Erfurdt und Sachsenburgk Abschrift zustellen lassen. Gescheen zu Weimar, nach Christi unsern Erlosers Geburt im 1554 Jhare, am 19. Tage des Monats Decembris.
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HERSCHDORF / HERZBERG
38. Herschdorf Zolltafel für Herrschdorf (1566, Abschrift 1638) ThStA Rudolstadt, Zolltafel zu Herßdorf 1566, Kanzlei Arnstadt, 1129, p. 176 f. Gräflich schwartzburgische Zolltafel. Vom Viehe: 4 d. von einem Ochsen, 2 d. von einem gemeinen Rinde, 2 d. von einem Mastschweine, 1 d. von einem Schafe, 1 gr. von einem Pferde ein Roßdeuscher sowohl diese, welche uf den Marckt treiben. 3 gr. 6 d. von einem Pferde die Jüden, 1 gr. ein Jude von seinem Leibe. Von Wagen: 1 gr. von einem Wagen, der Centnerguth sowohl der Wein und Getreydich führet, 1 gr. von einem Wagen, der Getreyde sowohl Wein, Bech, Fischwerg, Bret oder Schindeln führet und verkauft, 2 gr. 8 d. von einem Wagen, so mit Butter und Kese beladen. Von Karren: 6 d. von einem Karrn, der Centnerguth sowohl der Wein führet, 6 d. von einem Karren, der Getreydt, Saltz, Brett oder Schindeln führet und verkauft, 1 gr. 4 d. von einem Karn, so mit Kastanien oder Welschnüssen beladen, von ieden ein Pfund oder solches mit Geldt, was es derzeit gielt, zu bezahlen. 1 ½ d. von einem Schaubkarn, er führe was er wolle. 3 d. von einem neuen Karn, 6 d. von einem neuen Wagen, so hinten ahngehenget.
39a. Herzberg Geleitsordnung für Herzberg (1510) Bereits veröffentlicht in: Magazin der sächsischen Geschichte, hrsg.von Johann Christian Hasche, Bd. 5, Dresden 1788, S. 161-165 Das ist die geleycz, dassel, wie mann das Geleytte Inn dieser Stadt nemenn sczall vnnd bisszere genommen, ao. 1510 vonn einem Ledigenn Pferde: Zcenntenner gut: Auslenndisch bier: Innlenndisch bierr: Weinn: (Fisch):
1 gr. von 1 pferde allerley ledige schurwhann 3 gr. vonn 1 pfferde zcenttenner gut 1 gr. vonn 1 virttel aussiendisch bier 4 pf. vonn 1 virtell Innlendisch bier 2 gr. vonn 1 fuder weinn, 1 gr. vonn 1 virttell weinn 1 gr. vonn 1 thonn Hönnig, Lachs Sthörr, Hecht, Newnackenn, Heringk zu geleytte, 1 pf. vonn 1 thonn Heringk vnnd von 1 pfl 1 gr.
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Phlumfisch: Stockfisch:
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1 pf. vonn 1 thonn pflumfisch 5 gr. von 1 sechtzigk stgkfisch, 1 gr. vonn 1 kippe stogkfisch Trewefisch: 1 gr. von 1 whaenn trewloße fisch Grünfisch: 1 gr. von 1 whaenn grünlosze fisch Geferbttuch: 1 gr. vonn 1 geferbttenn tuch Vnngeferbt tuch: 2 pf. vonn 1 vngeferbttenn tuch Barchamt: 2 gr. vonn 1 pordell barchamt macht xl. barchemt, 2 pf. vonn 1 barchamt Harres: 1 gr. vonn 1 Harres Golez: 2 pf. vonn 1 Golcz Leywant: 2 pf. vonn 1 stugk Leywannth Schaff vnd kalpvhell: 1 gr. vonn 1 decherr Schaff vnd kalpvhel Smaschenn: 2 pf. vonn 1 C. Smaschenn Wolffs vnd fuschs belge: 1 gr. von 1 decher Wolffs oderr fuschs belge Hamßter vnnd eichornner: 1 gr. vonn 1 decher hamsterbelge oder eichornner ader annder klein velbergk Lyßenn: 4 pf. vonn 1 ßchogk ader stehllyßenn Kupper, Zcinn, bley meffig, geworcht ader vnngeworcht: 1 gr. vonn 1 Cr. Kupper, messig, zcinn etc. uts. Blech: 1 gr. vonn 1 vassz blech Stahel: 1 gr. vonn 1 vass stahell Spitczerey: 1 gr. vonn einer schber Spiczerey, als schermesserr Weinn: 1 gr. vonn j kuffenn weynnß Sleiff vnnd mollstein: 1 gr. vonn 1 ßleyff ader mohell stein Butterr: 12 pf. vonn 1 thonn buttherr Whaenther: 4 pf. vonn 1 thonn wagenntherr Pech: 1 pf. vonn 1 stein bech Wachs: 1 gr. vonn 1 stein wachs Vnnslech: 2 pf. vonn 1 stein unnslith Smehr, Speck: 2 pf. vonn 1 stein ßmer vnnd spegk Pfeffer: 4 pf. vonn 1 stein pffefferr Jnngeber: 6 pf. vonn 1 stein Jnngeber Saffran: 1 gr. vonn 1 stein saffrann Kalmos: 1 gr. vonn 1 stein kalmos Negelenn: 12 pf. vonn 1 stein negeleynn Muscattenn: 12 pf. vonn 1 stein muscattenn Komell: 1 gr. vonn 1 stein komell Flaschs ader Hannff: 1 pf. vonn 1 stein faschs ader hannff Allawn: 1 gr. vonn 1 thonn allawnn
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HERZBERG
Lirdung: Glas ader kraws: Pfeyffenn oell: Lagell oell: wer glessig gleb furth: Bawrath: Holczwerck: Sweyn, Pferde: Böcke: Schaff: Wulle:
1 gr. vonn 1 sagk rod ader lirdung 1 gr. vonn 1 wagenn glasß oder krawsß 4 gr. vonn 1 Ctr. pffeyffenn oell 1 gr. vonn 1 thonn Lagell ohell 2 pf. vonn 1 wagenn wer glessig gleb furth 2 gr. vonn bawrath 1 gr. wer holcjwerck furth 2 pf. vonn eynem Sweynn, ader pfferrde der es durch treybet ader schuretth 1 pf. vonn 1 Böcke 1 pf. vonn 1 schaff 2 pf. vonn 1 steinn wullen.
39b. Herzberg Geleitsordnung für Herzberg (1534/35) ThHStA Weimar, Reg. Cc 972, Geleitsrechnung Herzberg 1534/35. Register und Ausweisung des Gleith czu Hertzberg wie folget: 1 gr. von ein Pferde allerley ledig Furwagen, 3 gr. von ein Pferd Tzendnergut. ½ gr. von eyn Fuder außlendischen Weyns, 4 d. von ein Fuder ynlendisch Weyns, 2 gr. von ein halbes Fuders Weyns, 1 gr. von ein Firdel Weins. 1 gr. von 1 Tonne Honick, Lachs, Sthor, Hecht, Elle und Neynaugen, 1 d. von 1 to Heringe, 1 d. von 1 to Plumfisch, 5 gr. von ein Sechtzick Sthockfisch, 1 gr. von ein Kupen Sthockfisch, ½ gr. von ein Wagen lose durre Fisch. ½ gr. von ein geferbte Duch, 2 d. von ein ungeferbte Thuch, 4 gr. von eyn Porthel Parchant, magt 60 Parchent, 2 d. von ein Parchent, 2 d. von eyn Sthuck Libent. 1 gr. von eyn Decher Schof- aber Kalbfell, 2 d. von ein Hundert Schmasen, ½ gr. von ein Decker Fuchs- aber Wolfs(fehl), ½ gr. von ein Decher Hambster, Eicherner aber sunst klein Felbergk. 4 d. von ein Schock Stel- aber Schyneysen, ½ gr. von ein Tzendner Kuper, Zin, Messing, Bley, gewürck aber ungewürck, 1 gr. von 1 Fas Bley, ½ gr. von eyn Feslein Sthol. ½ gr. von 1 to schwer Schpicerei, Fermesser, Nagel und anderes. 1 gr. von eyner Kufen Wayn. 12 d. von eyn Mul- aber Schleifsthein. 12 d. von eyner to Puttener.
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1 d.
von 1 Sthein Pech, 4 d. von ein to Wagenther, 1 gr. von 1 Sthein Wachs, 2 d. von 1 Sthein Unschlit, 2 d. von ein Sthein Schmer aber Speck. 4 d. von ein Sthein Pfeffer, 6 d. von 1 Sthein Ingwer, 1 gr. von 1 Sthein Safran, ½ gr. von 1 Sthein Calmas, 12 d. von ein Sthein Negelayn, 12 d. von 1 Sthein Muscaten, 1 gr. von 1 Sthein Komel. 1 d. von 1 Sthein Hanfe aber Flachs, 1 gr. von 1 Schogk Rogt aber Litmuß, ½ gr. von 1 to Olun ½ gr. von 1 Wagen Glas aber Kreuß, 4 gr. von einer Pfeifers Ols, 1 gr. von einer Lagen Ols. 2 d. von 1 Wagen, der gleibrig Stheb (?) furt. 2 gr. von ein Wagen Paurenrath, ½ gr. von eyn Wagen, der Hollnwerck (?) furt. 2 d. von 1 Rinde, Schwein, wer es durchtreybt aber furt, 1 d. von 1 Bocke, 1 d. von 1 Schafe. 2 d. von Sthein Wolle. 3 d. wo er sein Hauß zu Hertzberg vorkauf aber vor frei marckt. Wer niederlegt gibt Halbtzoll, wer auflat gibt auch halbe Tzoll.
39c. Herzberg Ergänzung der Geleitsordnung für Herzberg (1545) ThHStA Weimar, Reg Cc 996, Geleitsrechnung Herzberg 1545. Ergänzung zu 39b. Und das Gleitz stet fertzen Tage; wer durchfert und kumpt in den fertzen Dage wider leydigk, der ist frey.
40. Hildburghausen Zoll- und Geleitsordnung für Hildburghausen (1570) ThStA Meiningen, Heldburger Erbbuch 1570 (Zink-Mattenberg 1117). Bereits veröffentlicht in: Kurt BIEßMANN, Das fürstlich-sächsische Amt Heldburg um die Mitte des 16. Jahrhunderts, dargestellt auf Grund eines Erbbuches vom Jahre 1570, Diss. Jena, Jena 1936, S. 65 – 66. Der Zoll in der Stadt und im Gericht Hildburghausen. (In der Stadt selbst gehörte der Zoll, der, wie folgt, eingefordert wird, zur Hälfte dem Fürsten.)
HILDBURGHAUSEN / HOHNSTEIN
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Der Zoll in der Stadt und im Gericht Hildburghausen. Von einem Wirdtwagen 3 d., von einem Ztr. Kupfer 1 d., von einem Ztr. Krämerei 1 d. Von 1 to Fische oder Heringe 1 d., von einem Stück Stockfisch 2 Stockfische oder Geld dafür, 1 to Öl 4 d., 1 to Heringe 6 d. 1 gefärbtes Tuch 2 d., 1 ungefärbtes Tuch 1 d. 1 Kuh 1 d., 1 Ochsen 1 d., 4 Schafe 1 d., 1 Schwein 1 d., 2 kleine Schweine 1 d., 1 reisigen Pferd 3 d. 1 Wagen mit Ztr.gut 18 d. 1 Fuder Wein 6 d., 1 Fuder Elsässer 18 d., 1 Fuhre Bier 4 d. 1 Ochsen- oder Kuhhaut 1 d., 4 Schaf- oder Kalbfelle 1 d. 1 Ztr. Gutes, Wachses oder von anderer Ware 1 d. 1 halben ß Käse 2 d., 1 Ztr. Butter 1 d. 1 Fuhre Schindel oder Bäume 3 d., 1 Rauftrog 1 h. Von jeder Getreidefuhre so viel d., wie Pferde vorgespannt sind. Veilsdorf und Harras. 1 Salzwagen 6 d., 1 Salzkarren 3 d. 1 Last Wein 9 d. 1 geladener Wagen 6 d. 1 Rind, Pferd oder Schwein 1 d. Je nach Anzeige der Wagen von gezimmertem Bauholz 12 d. o. 6 d. 1 Fuhre Heu, Stroh oder dgl. 3 d. 1 Fuhre Schindeln, Bäume oder Dielen 3 d. 1 Wagen mit Getreide 6 d., 1 Karren mit Getreide 3 d.
41. Hohnstein Geleitstafel für das Amt Hohenstein mit den Beigeleiten Neustadt, Schandau, Ehrenberg und Hinterhermsdorf (1547) SHStA Dresden, Loc. 37 964, Nr. 11a, Amtserbbuch Ampt Hoenstein, 1547. Gelaytstafel im Ampt Hoenstain, wie viel der Glaitsstelle sindt, was mahn an idem Orte giebeth, was der Zolner davon hat. Honsteiner Zcoll. 1 d. von einem Ochsen oder Kue, 1 h. von einem Kalbe, 1 h. von einem Scheps, 1 h. von einem Schwein. Ahn diesem Zoll hat der Zcölner den zehenden Pfenning.
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Neustadt: 1 d. ein ieder Verkeufer von eim Stuck Garn, ½ gr. von eim Pallen Garn. 1 ½ gr. von eim Saltzwagen, ½ gr. von eim itzlichen Wagen mith Pech oder Holtzwergk durchfarende. ½ gr. von einen Guth, Honigk oder Hering. 1 behmischen d. von einem Veßlin Saltzs, so mans durchfuhret. 1 d. von einem Rind, Ochsen oder Kue, 1 h. von eim Kalbe, so mans durchtreibt, 1 h. von eim Schöps, 1 h. von eim magern Schwein, 1 d. von einem Mastschweine. ½ gr. von eim Fuder Hoppen, ½ gr. von eim Fuder Waydtaschen, ½ gr. von eim Mohlstein, 3 h. von eim Pitzel Butter, 1 h. von eim Kalb- oder Schöpsfehll, 1 d. von eim großen Fehll oder Leder, ½ gr. von ein Ballen Gewandt. 1 gr. oder zu Zceiten 1 ½ gr. von behmischen Kesen. 1 w gr. von ein Vhaß Wein, ½ gr. von ein Vhaß Biehr, und der Zohl wirth auf zwo Tagzeith als Walpurgis und Michaelis berechenet, ohne der Marckt, wirdt allein berechent. Hat der Zolner den zehenden Pfenning. Schandau: 1 gr. von einem Maltze, 1 w gr. von einem halben Fuder Wein, 2 w d. von eim Vierteil Biehr, so von oben herabkömbt. 1 w gr. von einem geladenen Wagen, 1 w d. von itzlichen Pferde, so in ein Brethoder Schindelwagen gespannen. 1 w d. von einem Heupt Rindtviehe, 1 Möckerlin von einem Schaf, desgleichen Böcke, Ziegen oder Kuen. 1 Möckerlin von ein Scheffel eine ieden Getreides, es sei Korn, Weytzs, Hafer, Grütze, Erbeis, Heidekorn. 6 n d. von einer Thonne Vische, Hering, Honigk, Unzleth. 6 n d. von einem Malder Hoppen. 3 n d. von einem Veßlin mit Opfeln und einem Veßlin Saltze. 1 n d. von 1 ß Schockholze so viel des von der Sahlhaußen Guter herab gefloßet wirdt 6 n d. von einem ß Brethe, so viel der auf der Bach herausgefloßet werden, sie seindt Frembde oder einheimisch. Hat der Zölner den zehenden d. Ernbergk Zoll: ½ gr. von eim Saltzwagen oder was ehr sunst ahn Gutern durchfuhret. 1 d. von einem Ochsen oder Kue, 1 h. von einem Kalbe, 1 h. von einem Schafe, 1 d. von einem gemesten Schwein, 1 h. von einem Nehrschwein. ½ gr. von eim Baln Garn, 1 d. von zwey Stucken Garn. Hat der Zolner den zehenden d.
ILMENAU / JERICHOW
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Hinderhermsdorf: 1 Mockerlin von eim Ochsen oder Kue, 1 Mockerlin von eim Schwein, 1 Mockerlin von 2 Schafen und Ziegen. Hat der Zollner den X. d.
42. Ilmenau Zollordnung für das Amt Ilmenau (1642) ThStA Rudolstadt, Kanzlei Arnstadt 1129, 1642. Der ordinari Zoll des Ambts Ilmenau ist dieser: von iedwedern Pferde 4 d., es mag vor einen Wagen oder Karn gehen, auch beladen sein womit es will, es sey Wein, Getreydt, Obst, Haußrath, Kaufmannsguth oder wie es zue erdencken sein mag. Ebenmeßig muß ein Pferdt, wann es ledig durchgeritten und geführet wirdt, 4 d. Zoll entrichten. Item von einem Ochsen oder Kuhe 3 d., es sey ledig oder bespannet. Von einem Schaf, Ziegen oder Schwein werden 2 d. entrichtet. Signatum Ilmenau den 28. July 1642.
43. Jerichow-Plathe Zollordnung für die Herrschaft (Haus bzw. Gericht) Jerichow (16. Jahrhundert) LHASA, MD, A 2 Nr. 1068, p. 9 f., undatiert. Ditt sein die Zolle, so zum Hause Jerichow gehorende.42 Item von einem Fasse Weins ein Stobeken, item von einem Ame Weins ½ Stobeken. Item von einem Kramfaß 4 d., item was Tunnen schwer ist, 4 d., item was zwier Tunnen schwar ist 8 d. Item von 1 Lacken Wands, geferbet, 4 d., item von ein weis Lacken Wands, 2 d. 42 Auf der Rückseite: Plathe zu Jerichow Zoll,. Ebenda, p. 13: Bericht Hans Jugerths, was daz Geleit zu Alten-Platho järlich ohne gefehr trage. 1549. (...) das der Zoll oder Geleite im Gerichte Plathe gemeinlich alle Jar vierzigk Gulden und zum oftermal auch darunter tregt und man gibt vom Pferde dres Pfenning und die Wahr vorzollet man nicht; die Dorfer, ober das das Haus Plathe den Zoll hath, sein Gentin, Grossen-Wusterwitz, Bertzow, Velim, Derwen und Rogoisen.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Item von 1 Stein Wullen 1 d., item von 1 Stein Hennepf oder Flas 4 d. Item von 60 Nusse 4 d. Item von ein Parchen 4 d. Item von Abes vom Scheffel 1 d., item von Wispel Korne 4 d., item von Wispel Hoppen 4 d. Item von ein Schock Schutzelen (?) eins, item von 1 Schock Hopfen eins zu geben. Item von 1 ungewerkten Mollenstein 4 d. Item vom Schock Emmer 1. Item von einer Tagett (?) 3 Silber Groschen ane 1 d. Item vom Schock Eysen 8 d. Item die Harzolle (?) 4 d. Item von einem gewirckten Mollenstein 8 d. Item von einem lasen Pferde, die nicht in Schelen gespannen, 4 d. Item von idern Heupt Vihe 2 d., item vom Schafe 1 d., item vom Sweine 3 Heller. Item von eine Ferndel von einer Tunne Botter 2 d., item ein Buttergrape darnach ehr ist 1 d. oder 2 d. Item Decker grosse Heude 10 d., item klein Decker Heude 5 d., iem ein grosse lose Hut, so nicht im Decker, 1 d., item vor jder klein Hut einen Heller. Item alle Lasten und Spinden, do Ledders sein, 4 d. Item ein Sternde (?) 3 d. Item vor ein Schocke Kahetopfe (?) 1, item vom ein Schock Glase eins. Item vor 1 Foder Solt, so ehr selbet firt, 1 halb (d?). Item von 1 Schock Brasmen, Hechte, Slie, was nicht in Tunnen ist, eyns. Item von einem Schock Strenge eins. Item von ein Schock Pfennigklinen (?) 1. Item ein Weithfaß 8 d. Item vor 4 nie Rade 4 d. Item von steinern Kruße vom Schogk eins. Item vom Schock Zefe (?) eins. Item Zipollen, Knoffelauch vom Schock eine Rege. Item vom Schock Brette eins. Item von hundert Kesen 2 Silbergroschen. Item die Last Heringk 4 Silbergroschen. Item vom Schock Schuffen eins. Item eine Packen drogen Fisch 3 silbern Groschen. Item von jdern Schiff und Floße, groß ader kleine, 7 Silbergroschen. 4 d., was niderwert geist, uf wett 4 d. (?). Die Whare verzollet in Massen wie oben.
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JESSEN
44. Jessen Geleitsordnung für Jessen (1537/38) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1053, Geleitsrechnung Jessen 1537/38. p. 1 f. Ausweysunge des Gleydts zum Jhessen. Ein ledig Wagen: Ein gut Gewandt:
1 gr. von 1 Pferdt, Centnerwagen 3 gr. von 1 Pferdt 4 d. von 1 Tuch, 2 d. von 1 gemein Gewandttuch, Leywandt 2 d. von 1 Stucken (Tonnenfisch): 1 gr. von Honig, Neunaugen, Lachs, Steer, Hecht, Ol 1 Tonnen, Stockfysch: 1 gr. von 1 Kypen, Hering 2 d. von 1 Thonn Viech: 6 d. von einem Rindt, 4 d. von einem kleinen Rindt, 2 d. von 1 Schwein, 1 d. von 1 Schaf Hanf, Flachs: 1 d. von 1 Stein Reifen oder Pfeifen Öl: 2 gr. von 1 Wagen Glas: 8 d. von 1 Sechtzig Hopfen: 6 d. von 1 Wagen Molstein, Schleyfstein: 1 gr. von 1 Wagen (Gewürz): Negelein, Safran, Muscaten 1 gr. von 1 Stein, von Komel, Ingver 6 d. von 1 Stein, von Pfeffer 4 d. 1 Stein Fysch: 6 d. von 1 Plane, 6 d. von 1 Wagen loße Fysch, 1 gr. von 1 Wagen treu loße Fysch, 4 d. von 1 Thonn Flumf(isch), 6 d. von 1 Thonn Kolhecht, 6 d. von 1 Tonn Bricken, das ist klein Ol, 8 d. von 1 Tonn Mittelol, 4 d. von 1 Thonn Barß, Welß und allerley gemeine Fysch Wulle: 1 a d. von 1 Stein Bier: 4 d. von 1 Vas inlendisch Bier, 6 d. von 1 Vas außlendisch Spezerey und ander gemacht Eyßenwerck: 1 gr. von 1 Thonne schwer oder von 1 Kramfaß. Kupfer, Zynn, Bley, Messing, gemacht oder ungemacht: 6 d. von 1 Centner Blech: 1 gr. von eynem Vass; Stael: 4 d. von 1 Fesslein, dz ist 1 Centner. Grossleder: 6 d. von 1 Techer; Schaf- oder Kalpfelh: 2 d. von 1 Techer; Schmaschen: 6 d. von 1 Hundert; Wolfsbelg: 6 d. von 1 Techer Hamster- und Eichhornerbelg: 6 d. von 1 Hundert Wachs: 1 gr. von 1 Centner Butter: 1 gr. von eyner Thonne Wagentheer: 2 d. von 1 Thonne Pech: 2 d. von 1 Centner Unslitt: 2 d. von eynem Stein; Schmeher: 2 d. von eynem Stein Bauradt: 2 d. von eynem Wagen
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
45. Jessnitz Geleitsordnung für Jessnitz (1547/49) LHASA, DE, Z 10, Nr. 27, Land Register über den Dessauischen Anteil 1547/49. Landregister des durchleuchtigsten hochgebornen Fursten und Herren, Herren Joachims, Fursten zu Anhalt (...), angefangen vor Weinachten im 47. jar und vollendet uf Donnerstag nach Matthei anno domini 1549. Bereits veröffentlicht in: Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts, Teil I, hrsg. von der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt, bearb. von Reinhold SPECHT, (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaats Anhalt; Neue Reihe, Bd. 17), Magdeburg 1935, S. 175. Das Strassengeleite hat die Herschaft zu Jeßnitz, dasselb tregt ein Jar dem andern zu Hulf 80 fl. zu diser Zeit, und es wirdt dermassen genommen, wie folgt: wer Korn durch Jeßnitz furet, der gipt von izlichem Sch(effe)l 1 alten Heller, aber von Pferden nichts, wer Hoppen durchfuret, gipt von izlichem Pferde 8 d., wer Wulle durchfuret, gipt vom Pferde 8 d., wer Bier durchfuret, gipt vom Faß 6 d., von den Pferden nichts, wer Toppe durchfuret, gipt vom Pferde 4 d. Was sonst an Kramwerck, Hering und allerley Wahre durchgefurt wirt, zollet 1 Pferd 4 d. Ein Holzwain mit 6 oder 5 oder 4 oder 3 Pferden gipt nichts mehr dan 6 d., ein Holzwain mit Holz oder Kollen, der von Halle ist, gipt 12 d. Dieses Geleits seind frey die von Jeßnitz und Boba, auch Hern und Adel, sonst niemandt.
KÖNIGSBRÜCK
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46. Königsbrück Jahreseinnahmen an Zoll in Königsbrück (1564) SHStA Dresden, Loc. 8634, Bl. 246 – 248v. Verzeichnis des Zolleinnehmers zu Königsbrück. 1564. Erstlich vom Wagen. 13 ar gr. vom Gewandwagen, 12 ar gr. vom Wachswagen, 12 ar gr. vom Garlederwagen, 7 ar gr. vom Kupferwagen, 7 ar gr. vom Schwarzkornwagen, 7 ar gr. vom Röthewagen, 7 ar gr. vom Leinwandwagen, 7 ar gr. vom Wollwagen, 7 ar gr. vom Hanfwagen, 7 ar gr. vom Ziehwagen, 7 ar g vom Federwagen, 4 ar gr. vom hohe Lederwagen. Das halbe Geleit von einem Wagen mit Zerrenrins spannenden Pferden. 1 ar gr. vom Malzwagen, 1 ar gr. vom Flachswagen davor 2 Pferde sein. Vom Eisenwagen zahlt nach Schocken. 1 ar gr. von jedem Schock Eisen. 9 d. vom Krautwagen. Vom Ballen Garleder, so die Schuster der Örter hin und wider kaufen, geben nach Ballen 4 ar gr. von 3 Ballen. Von Zentnerware: 1 fl. von einem Zentnerwagen. 1 fl. vom Weinwagen. Pferdezoll auf den Wegen: 8 d. vom Pferd, wenn er Kreide geladen, 8 d. vom Pferd, so Bier durchfuhren, 8 d. vom Pferd, so Scheibe- oder Tafelglas geladen, 8 d. vom Pferde, so Schmer geladen, 8 d. vom Pferde, so Käse und Butter geladen, 8 d. vom Pferde, so Salz geladen. Von Tonnewagen: 1 böhmischer Schock von 1 Tonne Hering, 1 böhmischer Schock von 2 Tonnen gesalzen Fischen, 1 böhmischer Schock von 1 Tonne Honig, 1 böhmischer Schock von 1 Tonne welsch Nüsse. Von andern Thun und Wahren geben 4 oder mehr Gläser nach Gelegenheit von einem Wagen Gläser. 2 Schock Kerbis von einem großen Wagen Kerbis, 1 Schock Kerbis von einem kleinen Wagen Kerbis. 1 Karpfen oder Hecht von einem Faß Karpfen oder Hecht. Viehzoll. 15 ar gr. von 100 Ochsen, 16 d. von einem einzigen, desgleichen von der Kuh, 4 ar gr. von 100 Schafen, 1 Görlitzer d. von einem einzelnen Schaf, 1 Görlitzer d. von einem einzelnen Schwein, 2 Görlitzer d. vom Pferde, so durchführet und nit geritten wird.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
47. Königsee Zolltafeln für Königsee (1637) ThStA Rudolstadt, Kanzlei Arnstadt 1129, p. 240. Gräflich schwarzburgische Zoltafeln a. o. 1637. 6 d. von einem Pferdt, so Roßteuscher verkaufen oder durchtreiben, 4 d. von einem Ochsen, so verkauft oder durchgetrieben, 2 d. von einem Rindt, 2 d. von einem Mastschwein, 1 ½ d. von einem magern Schwein, 1 ½ d. von einem Schafe. 1 gr. ein Jude von seinem Leibe, 3 gr. 6 d. von einem Pferde, so einem Jüden zustendig ist. 1 gr. von einem Wagen, der Centnergut, Wein, Bier, Fischwergk oder ander Kaufmanswahre führet oder verkauft, mag er Pferde haben so viel als er hat. 1 gr. von einen Wagen, der Getreidich durchführet oder verkauft, 1 gr. von einem Wagen, der Breth, Schindeln, Holtz zu bauen durchführet oder verkauft, 1 gr. von einem Stutz Kohlen, 1 gr. von einem Wagen, der Eisen führet oder verkauft, 1 gr. von einem Wagen, der Wollen oder Tuch führet oder verkauft, 1 gr. von einem Wagen, der Schreiners- oder Botnerswahre furt oder verkauft, 1 gr. von einem Wagen, der Bech, Zwibeln, Saltz, Hopfen, Öpfel, Birn furt oder verkauft. 6 d. von einem Karn, er mag Pferde haben so viel als er hat und hat mögen führen was er hat gewolt, ists nur bey 6 d. blieben.
48. Köthen Geleitsordnung für das Amt Köthen (1563) LHASA, DE, Z 10, Nr. 48, Amtsregister und Anschlag des Amtes Köthen. Bereits veröffentlicht in: Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts, Teil I, hrsg. von der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt, bearb. von Reinhold SPECHT, (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaats Anhalt; Neue Reihe, Bd. 17), Magdeburg 1935, S. 244 – 246. Amptsregister und Anschlagk uber alles Einkomen des Ambts Coethe. 1563. Gleite zu den Ambt Cothen gehorigk. Es bericht der Rentmeister Blasius Herman, das das Gleit zu Cothen fur der Magdeburgischen Belagerung43 zu 400 oder 500 fl. getragen, sider dem aber so 43 Gemeint ist die Magdeburgische Belagerung von September 1550 bis November 1551 durch Kurfürst Moritz von Sachsen infolge der Verweigerung der Annahme des Augsburger Interims von 1548.
KÖTHEN
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vil nit tragen wollen, hat aber diß vorgangen halbe Jar 102 fl. getragen, darumb 1 Jar langk in Anschlag bracht dis Gleit zu geniessen uf 200 fl. Die Ursachen seint die bosen Wege und im Memoriale vortzeichnet, u(nser) g(nädigen) H(errn) zu berichten, auf das die Wege gebessert und andere Verhinderung abgeschaft und das Gleit widerumb in Schwangk gebracht. Welche zu Cothen gleiten, dorfen in den andern Gleiten nits geben, auch die, so ufn Dorfern gleiten, dorfen zu Cothen nits geben. Von Magdeburg kombt die meiste Ware, wollen kein Gleit geben, aber denen von Cothen oder sonsten andern aus dem Furstentumb Anhald wollen sie an Gleit zu Magdeburgk nits erlassen. Mussen aber, wann sie Ware durch Cothen schigken, ein Zettel von sich geben bey irem Eide, das die Ware ire sey.44 Folgender Gestalt gibt man das Gleite zu Cothen und also uf den andern Gleiten: 6 d. von 1 Pherde, 4 d. von 1 Rinde, 2 d. von 1 Kalb, 4 d. von 1 fetten Schweine, 2 d. von 1 magern Schwein, 2 d. von 1 Schepß, 6 d. von 1 Tonne Hering, 6 d. von 1 Tonne Fisch, 2 d. von 1 Korb Fisch, 6 d. von 1 Kipen Stogkfisch, 6 d. von 1 Tonne Rotscher, 6 d. von 1 Tonne Feigen, 4 d. von 1 Tonne Buckling, 2 d. von 1 Stein Flachs, 2 d. von 1 Stein Hanf, 8 d. von allerley Ware, die man nach phundschwer furet, ein lbschwer sol haben 2 ½ C(entne)r, 6 d. von einem lundischen Tuche, 4 d. von 1 geringen Tuche, 4 d. von 1 C(entne)r Kupfer oder Bley, 1 gr. vor 1 Fas Talch, 2 ½ gr. vor 1 Lage sussen Wein, 8 d. von 1 C(entne)r Speck, 4 d. von 1 Fuder Holtz, 6 d. von 1 Kolwagen, 2 d. von 1 Lax, 1 gr. von 1 Tonne Putter, 6 d. von 1 Tonne Kese, 2 d. von 1 Stein Wolle, 8 d. von 1 Decher Leder, 1 d. von 1 Sch(effe)l Getrede, 2 gr. von 1 Hopfwagen, der 1 Pherd hat, 4 gr., so er 2 Pherde hat, 1 Sch(ock) Krebtz vom Fuder, 1 Ahel vom Fas, 1 Hecht vom Fas, wan sie leben. Die von Magdeburgk seint oftmalen, wie der Rentmeister bericht, von Furst Wolffen angelanget, ein Schein vorzulegen, warumb sie der Zolle gefreihet, hirauf sie allerweg die Antwort geben, das es vorjaret sey und uber vorwerter Zeit frey gefaren. Es sollen auch ein Rat von Magdeburgk ein Suma Geldes ufbracht haben, die Furst Wolffen Vater45 bekomen und noch mussen vorzinset werden, hivor sich die Stet, als Sudenburgk, Neuestadt und Borgk und ander, vorschrieben, dargegen sie also mit dem Gleit befreihet soln worden sein.46 Das Gleite zu Prosigk hat dis vorige halbe Jar getragen 4 fl. 14 gr., ist doppel angeschlahen, das es jerlichen ertragen sollte 9 fl. 7 gr. 44 Diese Textstelle ist bereits veröffentlicht bei: Otto H bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, 1910, S. 186. 45 Waldemar VI. von Anhalt. 46 Wie Anm. 44.
, Geschichte der Stadt Cöthen
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Das Gleit von Worptzigk sol geringe sein, hat getragen ½ Jar 1 fl. 4 gr., tut ein Jar 2 fl. 8 gr. Das Gleite zu Bistorf hat dis halbe Jar getragen 1 fl. 2 gr., uf 1 Jar 2 fl. 4 gr. Das Gleit von Briesen mocht ein Jar 4 fl. tragen. Das Gleite zu Weissand 2 fl. Das Gleite von Thurau hat ein halb Jar getragen 3 fl. 3 gr., tut ein Jar 6 fl. 6 gr. Das Gleite zu Piethen mocht ungeverlichen 3 fl. tragen. Das Gleite zu Wolffen do die von Rosthleben wonen, haben auch u. g. H. vor alters gehabt, ist aber aus dem Brauch komen, wirt derhalben alhir gemerket, domit es nit vorgessen. Item zu Grobtzigk haben u(unsere) g(nädigen) H(erren) auch daß Gleit, seint gegen Berneburgk gelegen, hirauf Achtung zu geben.
49. Langensalza und Thamsbrück Zoll- und Geleitsordnung für (Langen-)Salza und Thamsbrück mit den Beigeleiten (Großen-)Gottern, Welsbach, Flarchheim, Heroldishausen und Issersheilingen (1516) LHASA, MD, d. 21 A I Nr. 1 I, Amtserbbuch für Salza und Thamsbrück 1516, p. 83 – 84 und p. 113 – 116. Man hat kein Geleyte im Ampt Saltza, alleyne den Zoll in der Stadt. Ist auch dem Rathe mit den Gerichten und Margtrechte vorpfendet lauts ff. Vorschreybung. Vor alters ist der Zoll an 30 Pfunt Landtpfennige geschatzt, ist ein Pfunt 26 gr. 6 d. Wirdet wy hirnach stugweis vortzeichent gegeben und genomen. Was Zentenersguter Fromde in der Wagen wygen lassen, es sey was Ware es wolle, gibt derselbige Fremde von jdem Zentener 2 alte d. Zoll. Von eyner jglichen Thon Fyswerge, auch Honig, Puther und dergleichen, ßo Fremde her gein Saltza vorkeufen, gibt der Fremde 1 d. Zol. Von eynem Stugk Stogfysch 2 d. Von jglichem Tuche, ßo der Fremde hy keufen ader vorkeufen, gibt man 1 d. Zoll, außgezogen dy zwene Jarmergte. Szo auch einer in dem selbigen Mergten Tuche in den Heusern keufte, mus gleichwol von iglichem 1 d. zu Zolle durch dy Fromden gegeben werden. Maltzwagen, Balweytwagen, Waltwagen, Abeswagen, Krautwagen und dergleichen, gibt jglicher 1 d., vom Karne 1 d. zu Zolle. Von eynem jglichen Wagen bereyten Weyts gibt der Fromde 3 d., vom Karne 1 d. 1 Heller.
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Borneholtzwagen alße Scheytten, Rytteln (?) und Welholtzwagen, gibt jglicher 1 d., ein Karn 1 Heller. Reuffestangen (?), Zeunegerten und Stigholtz, gibt man vom Wagen 2 d., vom Karne 1 d. Von eynem jglichen Stugke ader Haupte Ryndtvyhes gibt man 1 d. Von eynem feysten Sweyne 2 d., von 1 mager Sweyne 1 d. Von eynem jglichen Wagen Weins, ßo Fromde zu Saltza vorkeufen, gibt man 2 d., vom Karne 1 d., szo auch Fromde zu Saltza Wein keufen, auch so vil. Furt eyn Fromder eynem Borger etzwas umb Lon in die Stadt, gibt er vom Wagen 1 d. Ein Wagen Koln gibt 3 d., ein Karn 1 ½ d. Ein Saltzkarn, ßo Fromde feyle haben, gibt 1 d. Ein Wagen Fysche, ßo der feyle hat, gibt 2 d. Ein Techer gros Leders gibt 2 d., ein Techer cleyne Leders 1 d. Dy von Thamßbrugk, Uffhoven, Merxleuben und außm Nidersdorf, Schonstedt dorfen keinen Zoll geben. Das Margtrecht in der Stadt Saltza, das auch dem Rate wy vormelt mit vorschryben, wirdet alßo eingenommen: ein Wagen mit Kraute gibt 4 d. zu Margtrechte, ein Karn halp so vil. Abeswagen und Karne auch also. Gemacht Gefese und Geschir alße Stutze, Gelten, Lyttern, Kryppen, Mulden, Worfschaufeln und dergleichen, gibt der Wagen 4 d., der Karn 2 d. Rollwagen und Karne geben nicht Margtrecht, ßo anders dy Koln zu Saltza vorkeuft. Ein jglicher Kramer, ßo Ware feyle hat, deßgleichen wan fromde Höcken Fyschwerg ader Putter und dergleichen ufm Margt vorkeufen, mus jglicher des Tages 2 d. geben, es were dan, der Kram und gemelter Ware ßo gar geringschetzig, dan geb der selbige 1 d. Was fromde Leute uf jgliche Weichfasten des Margts gebrauchen und was Redelichs keufen ader vorkeufen, mus jder 2 d. zu Margtrechte geben. Und mus jglicher, der wy obgemelt Margtrecht gibt, auf jgliche Weichfasten auch so vil zu Weichfastengeldt geben. Was fromde Baurn und Beurin eygen Kese, Putter ader was desgleichen were, auf dy Weichfasten feyle haben, gibt jgliche Person 1 d. uf dry Weichfasten zu Weichfastengelde und sein der virden Weichfasten freye. Dargegen vorsammeln dy Knechte ufn Palmabent dy Kramer mitwochen und den Osterabent Eyer, Putter und Kese von den selbigen Baurn und Beurin vor jre Muhe. So gibt man auch sunst jdem Knechte, dy das Weichfastengelt vorsammeln, jgliche Weichfasten 1 Schilling. Dy von Thamßbrück, Ufhoven und Merxleuben sein des Margtrechts auch frye, desgleichen des Weichfastengelds.
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Czol und Gleyte belangend. Es ist ein Gleytzman, ßo der Zolner zu Saltza außm Ampt verordent, der wart alleyne auf Weine, ßo daselbst durchgefurt werden und sollte nach Antzeigung der alten Register von jglichem Fuder ein Stobgen einem Amptman gefallen in Stecheweyne. Es nympt aber derselbige Zolner jtzt gemeynlich Gelt davor, nemlich vom Fuder 1 gr. 3 d., das ist von dem Eymer 1 Pfennig, das alßo selden ader nimmer Wein genommen wirdet. Solchs Gelts gehort dem Zolner der drytte Pfennig vor seinen Lon nach altem Herkomen. Dy andern zwey Teyl werden dem Ampt behendigt und vorrechent. Tregt des Jars zu des Ampts Teyl bey 2 fl., weniger ader mehr. Hat ditz Jar 1 Schog 6 gr. 3 d. getragen. Geleyte zu Guttern. Wy hirnach stugweis vortzeichent, wirdet das Gleyte zu Guttern durch eynen geswornen Gleytzman eygentlich gnomen und angeschryben, volgende alle virzehen Tage ins Ampt stugweys vorrechent und alspalt bezalt. Von eynem Fuder einbegks Birs 21 Groschen neu, von eyner Thon einbegsch Bir 2 gr. 7 neu d., von eym Fuder gottingschen Birs 2 gr. 6 d., von eynem Fuder northeymsch Bire 2 gr. 6 d., von eynem Fuder dudestedischen Bire 2 gr. 6 d., von eym Fuder Molh(ausener) Bire 2 gr., von eym Fuder nortsch. Bir 2 gr. 6 d. Von allen Zentenersgutern von jglichem Zentener 3 alde Pfenige. Von Hechte, Ol, Lachs, Heringe und Honige von jder Thonn ½ Groschen und von 1 Thon Brosman 3 d. Von eyner Thon Putter 6 d. Vom Stugke Stogfysch 1 gr. 6 d. Von eynem Wagen Wollen 4 a gr., szo aber der Wagen und Last obirvoll und gros, nympt man dovon 8 ader 6 alde gr. Von eynem Wagen Hopfen 1 gr. 3 d., von eynem Karne Hopfen ½ gr. und wirdet wy mit der Wollen gehalten ab dy Lesten zu gros. Von jglichem Keubel Weyts 3 d. Von aller und jglichen ander Ware als Korn, Gersten, Hafer, Erbes, item Dyel, Stutze, Gelten, Multen, Gleser, Abes, Birn, Epfel, Nusse, Kastanigen, Pflumen, Spillingen und anderm von jdem Wagen 6 d. und vom Karne 3 d. Von jglichem Eymer Weins, ßo durchgefurt wirdet 3 d. Von beslagenem Baueholze vom Fuder eyn gr. Von Radeholtze und Tupholtze (?) vom Wagen 6 d. und vom Karne 3 d. ut supra. Von nauem Geschir von eynem Wagen 6 d., von eynem Karne 3 d. Und sunst von jglichem Stugke als Rade, Achsen, Deyssel, Pfluge, Egen etc. 1 d. Von jglichem Rindtnosse 3 d., Schopsen, und Schafen vom Stugke 1 nauen d., von eynem Sweyne 1 alten Pfennig. Von eynem Techer Leders 3 d. Von Gewande von eynem Tuche 3 d.
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Szo aber Geschir uf Mergte zu zyhen durchfaren, gibt 1 Wagen 2 Zinsgr., 1 Karn 1 Zinsgr. Vom Schog leynen Tuche 1 d. Ein Jude gibt 3 Pfenge, szo eyner Heffen (?) uf eynem Pferde durchfurt, gibt 1 nouen d. Nach solcher Anzeigung wirdet das Gleyte wy vermelt genomen und tegelich angeschryben, alßo vorrechent und hat das tegeliche Gleyte diß Jar 25 Schogke 12 Groschen 1 d. 1 newen d., wy im Gleytsregister stugweis vorzeichent, getragen. Gedingte Gleyte. Obir vormelte Ordenung des Gleyts vom einbegschen Bire werden gemeynlich dy Stadtkeller zu Erfurt, Weymar, Arnstedt und ander, underweylens zu Gotha und Eysenach etc.vordinget, alßo das dyjenigen, ßo das Bir dareinfuren, von eynem Walpurgistage uf den andern, ein Jar gnant, Gelt dovon geben in Gedinge, damit dy rechte Strassen mit dem Bire gehalten und nicht durch ander Wege das Bir, wy of geschen, hineyn bracht und das Gleyte entzogen worde. Und sein dytz Jar volgende Keller vormitet und dorvon geben: 13 Schog 20 Groschen Nickel Moller vom Keller zu Erfurt, 2 Schog 38 gr. der Rath zu Arnstadt von irem Keller, 3 Schog 40 gr. Caspar Hopfener vom Keller zu Wymar, 1 Schog 3 gr. Heinrich Kegel vom enbegschen Bire, was er des in dryen Wochen vor sich in Keller zu Saltza gefurt. Summa 20 Schog 51 Groschen. Dorobir hat Nickel Moller 5 Schog gegeben, ßo er vorm Jare schuldig blyben, das alßo dy gegeben Gedinge, wy im Register stehet, 25 Schog 51 gr. getragen. Item Gota und Eyssenach werden jtzt durchs Hessenlandt herein mit einbegschen Bire vorsorget, geben nicht Gleyte, wy wol dy Keller vor lange in Gedingen gewest. Summa von gedingten Gleyten ut supra. Es werden auch underweylens etliche Thonnen einbegks Birs mit ingedinget, doch das dy Geltsummen derhalben unvormynnert. Solche Thonnen Birs, 4, 5 ader 6, darnach vil Gedinge sein, ein Amptman bißher vor sich gehapt. Beygeleyte, auch ins Gleyte zu Guttern gehorig. Es sein vier Beygeleyte, alle ins Gleyte zu Guttern gehorigk, uf das dyjenigen, ßo dy rechte Strasse nicht halten mogen, das Gleyte nicht vorfaren, ufgericht. Es dorfen aber dy Gleytzleute von keyner Ware weniger den im Hauptgleyte nehmen, und des einbegschen Birs gar nichts zu schaffen haben, alßo wer ader welche ynen mit einbegschen Bire vorkompt und nicht des Gleytzman Zeichen hat, mus mit dem Bire umgetryben und dem Gleytzman zu Guttern vormelt werden. Weyl man auch solche Beygeleyte, nach dem dyselbigen geringe, auf Rechnung nicht vorthun kann, sein sy wy volgende jglichem zu eynem gnanten Jargelde dovon zu geben gelassen:
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der Gleytzman zu Welspach gibt von dem Beygleyte doselbst jdes Jars 1 Schog 10 Groschen, der Gleytzman zu Fladicheim gibt von dem Gleyte doselbst 1 Schog 50 Groschen, der Gleytzman zu Herbshausen vom Gleyte doselbst jdes Jars 2 Schogk, der Gleytzmans zu Ipsersheilingen vom Gleyte doselbst 20 Groschen. Hat das Gleyte alle ditz Jar 56 Schogk 23 Groschen 1 d. 1 n h. getragen mit den fünf Schogken, ßo fern Nickel Moller schuldig blyben. Und darf der Gleytzman zu Guttern bey gethanem Eyde keynerley Ware, wy dy Namen haben mochten, nehmen. Szo hat ein Amptman, Schreyber, Schosser ader Knecht auch gar nichts dorvon, wenn alleine dy Thonnen einbegsch Birs in dy Gedinge wy obgemelt und eyn Amptman zuvor auch gehapt.
50. Lauchstädt Geleitsordnung für das Amt Lauchstädt mit den Beigeleiten Teutschenthal, Schafstädt und Holleben (1600) LHASA, MD, U 10 XXIII Nr. 1. Geleitsordnung des Amtes Lauchstadt, d. Merseburg, 22. December 1600. Von Gottes Gnaden, Wir, Johans Georg, Hertzog zu Sachßen, Landtgraf zu Düringen und Marggraf zu Meissen, postulirter Administrator des Stifts Merseburgk, fugen allen Unsern des Ampts Lauchstedt vorordenthen Amptszohl- und Gleitsleuten hiermit zuvornehmen, nachdem die Notturft erfordert, das die von Unsern geliebten Vorfahren aufgerichte Gleitsordnung ufs neue ubersehen, verbessert, auch hernach von Uns confirmiret und bestetiget werde, welche von Wort zu Wort wie die von itzlicher Wahre, so daselbst durchgefurt und getrieben wirdt, jdes Mahl genommen werden soll, wie hernach volget, lautet, nemlichen: von Pferden: alle angespannene und beschlet Pferde gibt jtzliches 8 naue Pfennige. Item alle Pferde ahn Kuppel und welche sonst nicht geritten, besonders bey ahngefurt werden, gibt itzliches acht naue Pfennige. Von Wagen und Karnen, wird Wegegeldt geheissen: ein itzlicher Wagen gibt vier naue Pfennige, ein itzlicher Karn halb so viel. Von Viehe: ein itzlicher Ochße, Kuhe oder sonst dergleichen Nöser, gibt itzlicher vier Pfennige, ein Schwein zwene alte Pfennige, ein Schaf, Schopße, Böcke und Zigen, gibt itzliches zwene alte Pfennige, ein Kalp und Lamb jtzliches einen alten Pfennig. Von Getrencke: item alles Getrencke, Wein, Bier, Börnewein und auch Malvasier, so im Ampte durchgefurt, sol angezapt werden. Bier: von jtzlichen Faß Bier ein halb Stibichen merseburgisch Maß, darzu dan ein sonderlich Maß vorhanden oder aber einen Groschen vier Pfennige. Item auch von jdern Faß Spundtgeldt sechs n. Pfennige und von jdern Pferde
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sechs naue Pfennige. Von einer Kuefen ein Stibichen Bier oder zwen Groschen acht naue Pfennige. Von einer Kuefen Spundtgeldt einen Groschen und von jdem Pferde sechs naue Pfennige. Landtwein und Most: von jtzlichen Faß, das uber vier Eymer helt, ein halb Stibichen, und vom Spundtgeldt einen Groschen. Item auch von jdern Pferde sechs naue Pfennige. Item von jdern Karn Wegegeldt zwene naue Pfennige. Was unter vier Eymer, zapft man nicht, es hette dan einer eydel kleine Faß geladen; rechnet man, das gemeiniglich von fünf Eymern ein halb Stibichen gezapft wirdt und ein Groschen Spundegeldt genommen. Was aber Behrwein und sonst gemachte Kreuterwein in kleinen Feßlein mit durchgefurt werden, zapft man nicht, es wehren dan große Faß oder hette einer ein gantz Fuder geladen, heldt man sich wie oben und gibt jtzliches Pferdt sechs nau Pfennige. Francken- und reynischen Wein und Most, so die Kerner fuhren, wan sie volle Ladung haben, gemeiniglich zwölf Eymer oder darüber, auch drunter, geben von einem Karn ein Zapfenmas Wein, von einem Faß Spundtgeldt einen Groschen, von einem jdern Pferdt sechs neue Pfennige, von einem Karn Wegegelt zwene naue Pfennige. Wan sie aber halbe Ladung haben, geben sie ein halb Zapfemas, wohl gemeiniglich die Einspennigen. Von Bornewein und Malvasier nimpt man von der Lage und Thunnen ein Nösel und was man also anzapft, gibt man von Hofe uf einen Wagen oder Karn jtzlichen einen Kesen oder kleine Brotwurste, die man darzu machen lest, den Franckenkernern, sonderlich wan Fleischtage seindt. Von Zentnerguth. Alle Zentnerwahre in Ballen, Blanen oder Bündel geladen, wasserley die sindt, sollen wie die alten Zölner (Hans Bufeler bey sechzigk Jharen am Zoll gewest) Bericht gethan, jtzlicher Zentner sechs alte Pfennig geben. Weil es aber in diesem Ampte darwider Wasser-, Brucken- noch sonderliche Steinwege nicht gehalten werden, den Furleuten, so bey funfzigk oder sechzigk Zentner geladen, zu hoch liefe und die Strasse dadurch vorwüstet wurde, hat man bishero nach Gelegenheit der Last- und Haubtwagen gemeiniglich von einem Pferdt einen Groschen und von einem Wagen Wegegeldt vier naue Pfennige, von einem Karn halb so viel Wegegeldt, dan bisweilen wohl zehen oder eilf Pferde vor einem Wagen gespannet, sonderlich Petri Pauli kegen der Naumburgk. Von Kaufmanschaft, so in Krahmfassen und Kasten gefurt wirdt, als ahn Wurtze, Leinwadt, Gürtel, Taschen seindt und allen, wie es Nahmen haben magk, in Krahmfassen und Kasten gefurt wirdt, geben nach Gelegenheit derselbigen Faß und Kasten von sechs nau d. einen, zwene ader drey Groschen, darnach sichs leiden will und groß seindt; muß der Zolner Fleiß uf haben. Von Wollen und Hopfzichen: von Wollen und Hopfzichen, darnach die gros seindt und viel gelahden haben, wirdt genommen von jder Ziechen sechs ader acht n d., auch ein Groschen, sie gros seindt.
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Gewandt: alle geferbte Tucher mußen die Kaufleute, wie viel sie derer haben, ansagen und gibt jtzliches Tuch acht naue Pfennige, ein ungeferbtes vier naue Pfennig. Vom Leder: alle grobe Fell und Heute, gar gemacht ader rohe, geben ein Techer acht naue Pfennige. Kleinfellbergk aber ein Techer vier naue Pfennige und machen zehen Fell einen Techer. Von Federn: von Federn geben ein Zentner acht naue Pfennige, werden bisweilen viel durchgefurdt, desgleichen von Wachs, Bech und Röthe. Von Wachs, Bech und Rothe: jtzlicher Centner acht naue Pfennige, doch wirdt auch gemeiniglich wie oben von den Pferden gehalten, von jden einen Groschen. Von Fischwergk: alle dürre Fische ader Stockfische, Schollen, Rahen (?), dörre Tauben und andere werden vor Zentnerguth vorrechnet. Was aber eingepackt Gut, Hechte, Ehele, Heringe, Thonnen Honigk ader dergleichen, gibt itzliche Thonnen Honigk acht naue Pfennige, eine halbe Thonne vier naue Pfennige. Von grünen Fischen: Karpen, Hechte und Ehele, so grün in Faßen durchgefürt, sollen einen Centner acht naue Pfennig geben, und ein Wagen ein bar Ahle, Hechte ader Karpen und ein Karn halb so viel; wirdt auf Schloß geantwortet.47 Von Zwiebeln: gibt ein Karn ein ader zwey Gehengke ufs Schloß und das Pferdtgeleide ins Ampt.48 Krebse: Krebse, wan sie durchgefurt werden, ein Wagen zwey Schock ader anderthalb Schock, darnach ehr viel geladen; wirdt aufs Schloß geantwort und gibt das Pferdtgeleidt ins Ampt.49 Butter und Kehse: Butter gibt eine Hose vier naue Pfennige, eine Thonne Butter acht naue Pfennige. Kese, klein oder gros, mußen nach dem Centner vorrechnet werden, gibt jder Centner acht naue Pfennig. Von Obst: Nüsse gibt ein Karn voller Ladung zweyunddreysig Pfennige und hierzu vier Schock Nüße aufs Schloß. Kostanien gibt ein Karn voller Ladung zweyunddreysigk Pfennige und hierzu 200 Kostanien ufs Schloß.50 Die aber nicht volle Ladung, nimpt man weniger nach Gelegenheit, sonderlichen von einspennigen Kernern. Kirschen, Opfel, Pirn, Weinbern und andere dergleichen Obst, gibt nichts dan das Pferdegleidt als acht Pfennige. Holz und Gefeße: alles Bauholtz, Bretter, Latten, Schindeln, Schiefer, auch Papier, Bücher, gibt kein sonderlich Geleite dan von den Pferden acht n pfennige, desgleichen auch alles Gefeße, Backtröge, Schaubekarn, Mulden, Faß, Gelten, Schaufeln, Schußeln, Spanbetten, Teller, wie mans nennet, giebt kein sonderlich Geleite dan ein Stuck von Fuder, wirdt aufs Schloß geantwortet.51 47 48 49 50 51
Später hinzugefügt: beheldt der Schößer. Später hinzugefügt: beheldt der Schößer. Später hinzugefügt: beheldt der Schößer. Später hinzugefügt: beheldt der Schößer. Später hinzugefügt: beheldt der Schößer.
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Von Eisen: alles Eysenwergk, Pfannen, Peil, Wageeisen, Stahl, gibt nach dem Zentner. Allein Hufeisen, Brett- und Schindelnagel nichts. Töpfe, Krüge und Gleser: Töpfe oder Krüge und Gleser, geben zwey ader drey aufs Schloß,52 nachdem sie viel geladen, und 8 d. vom Pferde. Vom Getreyde: keynerley Getreyde gibt nichts sonderlich Geleite. Von Saltz und Lohe: Saltz und Lohe gibt nichts sonderlich Geleite dan das Pferdegeleit als jder Karn acht Pfennige. NB. Item was zu Mersburgk geleitet hat, wans die Amptgleite berurt, muß noch einmahl Gleite geben, dan dis Ampt magdeburgisch gewesen, der Stadt. Item diejhenigen, so in der Stadt Freiburgk wohnen, alleine geben von Johanns Babtiste bis uf Martini von allen, das sie fuhren und auch von Pferden halb Gleite, sonst gleich den andern mit Amptssassen und Fuhrleuten. Alles was von Eißleben nach Mersburg fehret vor dem Flecke Lauchstedt uber, gibt ein itzliches Pferdt einen halben Groschen und keine Wahre nicht, es wehere dan Bier ader etwas anzuzapfen, heldt mans wie im Ampte ader Fleck. Von Juden: Juden zu Roße gibt einer sechzehen naue Pfennig, zu Fuß gibt einer acht naue Pfennig, beheldt des Zolners Weib und mus die Juden beherbrigen. Item alle Zolle zu Holleuben, im Teutzschenthal und Schafstedt werden allermassen mit dem Viehegleite und Zapfen gleich gehalten dehne zu Lauchstedt und mußen das Zapfgetrencke aufs Schloß antworthen. Schafstedt: sonst gibt zu Schafstedt ein jtzlich Wagen einen Groschen und Karn sechs Pfennige, ehr habe geladen was ehr wolle, wan die von Micheln nach Eißleben ader vom Mersburgk nach Querfurt fahren, wan aber die von Halla nach Micheln und Naumburgk ader wiederumb fahren, sol das Gleite gleich gehalten werden, vorwüstet sonst die naumburgische Strasse durch Lauchstedt umbs Zohls willen. Teutzschenthal: im Teutzschentahl nimbt man von jtzlichen Pferde uf der Strassen sechs Pfennige, im Dorf sechs alte Pfennige, sonst alles gleich dehme zu Lauchstedt. Holleuben: mit dem Gleite und Zoll zu Holleuben wirdts dehme zu Lauchstedt alles – in nichts ausgeschloßen – uf der Strassen von Merseburgk und Weussenfels nach Halla und wiederumb gleich gehalten. Was aber von Halla nach Lauchstedt fehret und treibet, gibt zu Holleuben kein Geleite, besondern zu Lauchstedt. Item es gefellet ahn keinem Zolle nicht Wegegeldt dan alleine im Flecken zu Lauchstedt etc. 52 Später hinzugefügt: beheldt der Schößer.
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Als confirmiren bestetigen Wir dieselbige auch hiermit und in Craft ditz Unsers Briefs, befehlen auch hierauf allen Unsern Amptszohl- und Gleitsleuten berurtes Unsers Ampts Lauchstedt, sie wollten es dieser vorgeschriebenen Gleitsordnung vestiglich halten und niemandt gestatten, wer die auch sein, darwider in einem und den andern Puncten zu handeln, sondern die Straffelligen zum gebuhrlichen Abtragk jdesmahl unvorschonet anhalten, ahn dehme allen geschicht Unsere gefellige und zuvorleßliche Meinung. Urkundlich haben Wir ahngezeigte Ordnung mit Unserm vorordenten Cantzleysecret bekreftigen lassen. Geschehen zu Mersburgk am zweyundzwanzigsten Decembris eintausendtsechhundert Jhare.
51. Lehesten Zolltafeln für Lehesten (1579) ThStA Gotha, Y Ib Schwarzburg Nr. 1. Zolltafel zu Lehsten, was ein jder Wagen und Karn desgleichen Stuk zu geben schultigk. 1579. (Johann Mockeroth, Zolner aldo). 1 Wagen mit Guter beladen, so auswendig sein, 2 gr. 1 Wagen, so auf zwo Meil Weges umb Lehsten 1 gr. 9 d. 1 Wagen mit Guter zu Lehsten doheim seindt 1 gr. 8 d. 1 Karn mit Guter 1 gr., ein Karn mit Salz, Korn, Keß oder Butter 6 d. 1 Wagen mit Kupfer oder Bley 2 gr. 1 Wagen mit Korn 1 gr., 1 Karn mit Korn 6 d. Von ein Pferdt, das ledigk gefurt, 2 d., von ein Ochsen oder Rindvihe 2 d., von ein Schaf oder Schwein oder Kleinvihe 1 d. Zu vorkeuffen: von ein Wagen mit Hopf 2 gr., von ein Wagen mit Maltz 1 gr., von Karn 6 d., von ein Wagen mit Obest, Mispelen, Epfel oder Birn 1 gr., ein Karn halpsovil. Ein Gute, wan er reit 2 gr. 3 bar Wurfel, ein Gute zu Fus 1 gr. 3 bhar Wurfel.
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52a. Leipzig Geleitsordnung der Stadt Leipzig mit dem Beigeleit Taucha (1464) StA Leipzig, Tit. XVIII 1b (F) und Wage-Sachen, Vol. II de a. o. 1668 ff. Fehlerhafte Abschrift bei Adolf HOFMANN, Das Landgeleite in Sachsen, phil. Diss. Leipzig, Waldenburg 1931, S. 35 f. Geleitsrolle zu Leipzig aus dem Jahre 1464. Ein ietzlicher Fuhrman, der in die Stadt zu Leipzigk fähret und Stuben, Bohlen, groß Zimmer, Mulden, Schaufeln, Schöppen, Bötticherholz, Bret, Schindeln, Latten, Bauholz undt anders geladen, soll von einem Pferde, so er wieder geladen auß der Stadt fähret, halb Geleyte, das ist vier alte Pfennige (oder 6 neue) zu Geleithe geben. Alle, so zu zu Leipzigk durch und kegen Magdeburgk oder in das Land zu Hessen oder in die Margk nach Fischen oder von dannen in die Stadt Leipzigk fahrn, sollen von einem jeden Pferde 8 alte oder 12 neue Pfennige geben. Diese nachgeschriebene Wagen, so aus nachfolgenden Städten kommen, darinnen wohnen und auf Salz fahren, sollen von iedem Pferde einen Zinsgroschen geben und gehet kein Ortpferdt frey, nehmlichen aus der Stadt Zwickau, Chemnitz, Mittweida, Frankenbergk, Altenburgk, Geithen, Rochlitz, Penigk, Borna undt Froburgk. Welcher Fuhrmann aus nachgeschriebenen Landen kompt und ufs Salz fähret, soll gleichergestalt von einem Pferde einen Zinsgroschen zu Gleite geben undt kein Spitzpferdt frey gelassen werden, nehmlichen die so aus der Margk, aus der Schlesien, ausm Landt Pohlen, aus dem Voigtlande und aus dem Franckenlande fahren, und do sie ihren Weg in der Zeit des großen Gewissers wieder uf Leipzigk zu nehmen, sollen sie das halbe Geleite als sechs neue Pfennige von einem jeden Pferde zu Geleyte geben. Welcher Wagen zu Leipzigk durchgehet, er führe was er wolle, soll von einem jeden Pferde 8 alte oder 12 neue Pfennige zu Geleite geben. Welcher Wagen geladen in die Stadt Leipzigk und ledig wieder herauß gehet, soll von iedem Pferde 8 alte oder 12 neue Pfenmnige, fähret er aber ledig hinnein undt geladen heraus, von jdem Pferde 4 alte oder 6 neue Pfennige als halb Geleite geben. Welcher Fuhrmann auf Saltz fähret und auf nachfolgende Städte kömpt und darinnen daheime ist, nehmlichen von Freybergk, Dreßden, Pirna, Döbeln, Mügeln, Rosswein, Leißnigk, Colditz, von Frauenstein, Hänichen, Schopa, Schöllenbergk oder von Oberwalda, aus dem Lande zu Böhmen oder was sonsten aus dem Landt zue Meißen, als zu Grimma und Colditz über die
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Brücken undt nicht über die Elbe kombt, soll von einem ieden Pferde 18 neue Pfennige zu Gleite geben und das Spiezpferdt frey gehen. Wenn derselbe Fuhrmann aber herwiederkompt, soll ihme sein frey Wiederziehen gegeben werden. Welcher aus der Stadt Leipzigk auf Saltz fähret, soll gleich einem Frembden 18 neue Pfennige zu Geleite geben. Von einem iezlichen ledigen Pferde, Ochsen oder Kuhe, welche die Roßteuscher zu Leipzigk durchführen oder die Viehetreiber durchtreiben, soll von iederm Haupt ein Zinßgr., ausgeschlossen junge Kälber undt Füllen, nur 6 d. zu Geleite geben werden. Von einem ietzlichen Schöpß, Schafe, Schwein undt dergleichen, soll von iedern Haupte 3 alte oder 4 ½ neuer Pfennigk zu Geleite genommen werden. Die Bürger zu Leipzigk, so alda besessen, gehen frey, so ferne sie mit Frembden nicht in Gesellschaft sindt; führet aber ein Bürger Frembde Güther mit den seinen, es sey wenig oder viel, oder führet frembde Güther umbs Geldt, derselbe giebet sein ganz Geleite, dass ist von einem iederm Pferde 8 alte oder 12 neue Pfennige. Ein ietzlicher Bürger, der Centnergüther, Bier undt anders umbs Lohn führet, der soll von iedem Pferde 8 alte oder 12 neue Pfennige geben. Die aus den umbliegenden Städten und Kretzschmarn auf den Dörfern, so die Bier durch Leipzigk oder neben der Stadt wegführen, sollen von iederm Pferde acht alte oder 12 neue Pfennige zu Geleite geben. In den leipzigischen Jahrmärkten sollen die Bürger daselbsten von ihren Güthern gleich den Frembden das Geleite geben. Was vor Jahrmarcktsgüther in die Stadt Leipzigk und heraus gehen, wie die Nahmen haben, soll von iedem Pferde acht alte oder 12 neue Pfennige zu Gleite genommen werden. Das gantze Gleite soll acht Tage vor jedem leipzigischen Jahrmarckte undt acht Tage hernach, wenn er ausgeleutet worden, stehen. Diese vierzehen Tage soll ein ieder Fuhrmann, wer der sey, ausgeschlossen die nach Saltze fahren, von iederm Pferde acht alte oder 12 neue Pfennige geben. In wehrenden Marckte, do der ein- und ausgeleutet wird, soll ein iedes Pferd diese acht Tage einen Zinsgr. zue Geleite geben. Ein jeder Fuhrmann, welcher Gläser, Krüge oder Krause in die Stadt Leipzigk führet, soll von iedem Pferde acht alte oder 12 neue Pfennige und einen Krugk, Krauß oder ein Glas geben. Ein jeder Jüde, welcher das Gleite zu Roß berühret, soll zweene Zinßgroschen, aber ein gehender einen Zinsgroschen zu Geleite geben.
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Beygleite zu Taucha. Ein ieder Wagen, so durch Taucha gehet, vor welchen wenig oder viel Pferde gespannet undt Centnerguth führet, soll sechs neue Pfennige zu Gleite geben. Was aber Holzwagen seind und andere, so nicht Centnerguth führen, soll ein ieder Wagen zwene alte oder 3 neue Pfennig geben. Von einem ieglichen Ochßen oder Kuhe, so zu Taucha durchgetrieben wirdt, soll von iederm Haupt vier neue Pfennig zu Gleite genommen werden. Von einem ieglichen Schöpß, Schaf oder Schwein, so zu Taucha durchgehet, soll von einem iedern Haupt ein alter oder 1 ½ neue Pfennige genommen werden. Die eulenburgische Fleischer, welche zu Tauch Fleisch durchführen, sollen von einem Karren ein alten oder 1 ½ neue Pfennigk geben. Die umbliegende Dörfer fahren alle frey, darkegen sollen sie die Brücken und die Steinwege zu Taucha mit der Fuhre bessern helfen. Ob auch sonsten andere Wahre, so hierinnen nicht ausgedrücket, in Haupt- und Beygeleithe zu Leipzigk und Taucha vergleitet worden, so soll dieselbe wie vor dieser Zeit von wegen bemelten Haupt- undt Beygleite geschehen, nochmals vergleitet genommen und solch Haupt- und Beygleite in guten Stande und seinem Wesen erhalten werden. Do aber auch die Geistlichen und die von der Ritterschaft, welche in unsern Fürstenthümen gesessen, von deme, so sie zu ihrer Behausung bedürftig, desgleichen unsere Bergkstädte oder sonsten iemand anders, wie die genandt, aus guten alten Herkommen des Geleits befreyet gewesen, so sollen dieselbigen bey ihrer ersessenen Gerechtigkeit und Befreyhung des Geleits nochmahls gelassen und zur Neuerung damit nicht beleget werden. Des zu Uhrkundt haben Wir Uns mit eigener Handt unterschrieben und Unser Secret hierauf wissentlich drucken lassen. Geschen und gegeben zu Freybergk, den 6. January im 1464 Jahre. Fridericus Secundus, Churfürst.
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52b. Leipzig Geleitsordnung der Stadt Leipzig mit dem Beigeleit Taucha (1547) SHStA Dresden, Loc. 37 981, Leipzig Nr. 4, Amts- und Erbbuch des Amtes Leipzig 1547, p. 104 – 110b. Ampts Leipzig Geleitstafel. Diese nachgeschribene Wagen, die aus den Landen komen und uf Saltz fharen, die geben vom Pferdt einen Groschen und gehet kein Spitzpferdt frei: die von der Mitweide, die von Franckenberg, die aus Kemnitz fharen, die aus der Margk fharen ein Groschen, die von Gorlitz, Budissin und was aus der Schlesien faren, geben zu eim Groschen, die aus dem Lande zu Polen fharen ein Groschen, die von Geitthen, die von Rochlitz, die von Aldenburgk ein Groschen, die von Benigk, die von Zwickau, die außm Voitlande, die von Grimme ein Groschen. Item ein itzlicher Wagen, der do durchgehet, ihe vom Pferde 8 Pfennig zum Geleite. Item geladen herein und ledig hinauß gibt 4 d., aber ledig herein und geladen hinaus auch so vil. Item welch Wagen in die Margk fehret, gibt vom Pferde 8 d. Dem stehet sein Geleite 14 Tage. Item welch Furman kompt von Freibergk, Dreßden, Byrne, Dobeln, Mogeln, Roßwin, Leyßnich, Colditz ader vom Frauenstein, Heinichin, Zschape, Schellenberg ader aus Oberwaldt, aus dem Landt zu Behmen, wenn sie Saltz fhuren, gibt je ein Pferdt anderthalben Groschen, denselben gehen die Spitzpferde frei. Ader was aus dem Lande zu Meissen, zu Gryme uber die Brucken oder zu Colditz uber die Brucke kompt und nicht uber die Elbe, die alle geben zu anderthalben Groschen. Ausgeschlossen die mitweidischen, Franckenberg, Kemnitz, die geben zu Groschen und gehet kein Pferdt frei. Und was aus der Margk fheret, deßgleichen Gorlitz, Budissin und was aus der Schlesien und von Polen ufs Saltz fharen. Item wer hie aus der Stadt uf Saltz fheret, gibt je ein Pferdt 1 ½ Groschen. Item was sonst ufs Saltz fheret von Geytthen, Rochlitz, Aldenburgk, Benigk, Zwickau, aus dem Voitlande ader wo sie sonst herkomen, gibt je das Pferdt ein Groschen und gehet kein Pferdt frei. Borne, Frubergk dergleichen. Item was ledige Pferde ader Vihe, das die Roßteuscher ader Vihetreiber hie durchgehen lassen, fhuren ader treiben, an der Handt oder wie das geschicht, gibt ein jedlich Haupt ein Groschen, ausgeschlossen Kelber und junge Föllen.
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Item ein itzlichs Schaf, Schwein, Schopße und dergleichen, gibt itzlichs Heupt drei Pfennig. Item der Burger Gut, so besessen sein, gehet frei, so ferne er mit einem Frembden nicht Geselschaft hat. Furt aber ein Burger icht frembdes Gut under der Bürger Güter ader alleine, es sei wenig ader viel, der gibt sein Geleite. Item im Jarmargkte geben die Burger von irem Gute das Geleite gleich andern Leuthen. Ithem was Jarmargksgut herein ader hinaus gehet ader Jarmargk halden will oder gehalden hat, gibt vom Pferde acht Pfennig. Acht Tage vor dem Jarmargkte und acht Tage darnach stehet solch Geleite. Item ein itzlicher Schmidt, der Meister wirdt, gibet meinem gn(ädigen) H(errn) 12 gr. Item wer Glaß herein ader durchfüret, der gibt ein Glaß und 8 d. ap er die durchfhuret. Von Creusen gleich so vil. Item ein itzlich Jude gibt einen Groschen dem Gleitsman. Item welch Furman mit Weide gegen Gorlitz durchfehret, gibt vom Pferde 8 Pfennige. Dem stehet seyn Geleite 14 Tage, kompt er anderst ledig gefharen, kompt er aber geladen und fert also durch, der gibt acht Pfennige vom Pferde. Ledet er aber abe und fheret ledig hinaus, so gibt er 4 d. Item von itzlichem, der do hereinfhuret Breth, Schindeln, Bornholz, Stuben, Bolen, grosse Zimmer mit den Schauffen, Bottichholz, denselbigen stehet sein Geleit frey, so ferne er solche Whar alhie vorkauft und widerumb zurückfheret, so auch einer ader mehr funf ader sechs Scheffel Korn in seinem Zurückfharen aufladet, denselbigen stehet domit sein Geleit frey, jedoch so ferne er oben bestimpte Wahr alhier bracht und alhier vorkauft hat; so aber ein Scheffel ader mehr dorüber geladen wurde, so ist alsdann derselbige sein Geleit schuldig zu geben, als nemlich vom Pferde vier alte Pfennig, so ferne er zurückferet. Wurde aber einer ader mehr heirein fharen und oben berurte Stuck alhier nicht brachte oder verkauft und vil ader wenig Getreides laden und widerumb zurückfharen, der ader dieselbigen sein ir Geleite vom Pferde, als nemlich vier alte Pfennig zu geben schuldig. Ein itzlicher Furmahn, der alhier durchfheret, so er auch gleich Schindel, Brette, Holtz ader anders geladen ader ledigk, der gibt sein Geleite, nemlich vom Pferde acht alde Pfennig. Fheret er aber gegen Halle nach Salz, so ist er sein Gleite nach Anzeige und Besage der Gleitsordnung zu geben schuldig. Was Leuth von hinnen wegk- oder durchfhuren von Haußgerethe, ist ein itzlicher, so vil der Fhurman von den Pferden zu Geleite gibt, auch davon vom Haußrath zu geben schuldig. Es sollen auch hinfurter sonderliche Zeichen in der Wage geanthwortet, welche den Furleuten, die Burger alhier sein sollen, geanthwort und zugestellet werden, jedoch so fern sie gantz ader eitel Burgerguth gefurt ader geladen haben; solche Zeichen sollen von inen, so sie das Schloßzeichen fordern, in das Geleidt uberanthwortet werden, aber frembde Fhurleute, wann sie gleich eitel Burgerguter fhuren, die sollen wie vor gescheen ir voll Geleide geben.
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Were es ader Sach, das wenig oder viel frembdes Guts under der Burger Gut befunden ader gefurt wurde, sal alsdann denselbigen Fhurleuten der erwenten Zeichen keins zugestelt werden, domit ein Gleitsman unentzihentlich wie bißhero gescheen, zu Entpfaung geburlichs Geleites hinforder komen müge. Zu oben bestimpten Artickeln ist abegeredt und bewilligt worden, das uf künftige Merckte uf die Fhurleute, so in den Vorstetten ire Herbrige haben, sol vleissig acht gegeben werden, dordurch Entzihung geburlichs Geleites moge vorhutet werden. Dergleichen uf die Roßteuscher sampt allen andern Gebrechen, so dem Geleite zu wider oder zu Abbruch sol vleissig vor sein und uf Achtung gegeben werden. Geleitstafel zu Taucha. Das Geleite zu Taucha pfleget man einem Einwohner zu Taucha umb einen Beschiedt jerlich außzulassen und wirdet jerlich dovor 10 gute Schock genohmen, und wirdet von jedem Wagen wie volget genohmen: item von einem Wagen, der Guter furet, er hab ein Pferdt, zwei, drei ader 4, 6 d., item Kolen-, Kraut-, Rübenwagen 2 d., item eyn Wagen mit Fleisch 2 d., item ein Karre mit Fleisch 1 d., Borneholtz 2 d., Schindel, Bauholz 6 d., item Karren mit Wein, Nuß, Castanien, Opfel ader ander Obis 3 Pfennig, ehr habe vil ader wenig Pferde. Die Burger zu Leiptzig geben nichts doch so ferne, das sie mit Frembden, welche zalen, nicht Geselschaft oder Societäten haben, weliche sie bei iren Eiden außzusagen vorpflicht sindt. Ledige Wagen hin und wider geben nichts. Item von lebendigem Vihe, so durch Taucha getrieben wirdet, gibet ein Rindesheupt, es sei Ochs oder Kue, drei alte Pfennige, item ein Schaf zwen alde pfennige. Item ein Straß pfleget man zu faren von Eilenburg nach Leiptzigk ader Delitsch, geben ir Geleite, so sie nicht auf Taucha fharen, zu Merckewitz, do helt der Gleitsman ein Knecht, der nimpt das Geleite in Massen wie oben und zuvor vorzeichet und uberanthwort das dem Gleitsman zu Taucha.
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52c. Leipzig Pachtbrief über das Geleit der Stadt Leipzig mit dem Beigeleit Taucha (1558) StA Leipzig, Tit. XVIII 1b (F), p. 370 – 374. Des Durchlauchtigsten und Hochgebohrnen Churfürsten und Herrn, Herrn Augustus Pachtbrief über das dem Rathe zu Leipzigk uff sechs Jahr pachtweise ausgethane Haupt Gleit zu Leipzigk und Beygeleyt zu Taucha sambt nachgesetzter Gleitsrolle gegeben den 31. Marty Anno 1558. Von Gottes Gnaden Wir Augustus, Herzog zu Sachsen, des Heiligen Römischen Reichs Erzmarschalch und Churfürst, Landgraf in Döringen, Marggrafe zu Meissen und Burgkgrafe zu Magdeburg bekennen und thun kundt vor Uns, Unsere Erben und Nachkommen, mit diesem Unserm Briefe gegen männiglichen, daß wir Unsern lieben Getreuen, dem Rathe zu Leipzigk und ihren Nachkommen, uff ihr unterthänigst Ansuchen und Bitten, Unser Hauptgeleithe zu Leipzigk sambt dem Beygeleithe zu Taucha, welche Wir und Unser Vorfahren bis anhero durch Unsere verordnete Gleitsleuthe und Schösser daselbsten uff Rechnunge, das zu Taucha aber pachtweise einbringen und entpfahen haben lassen, von dato an uff sechs iahrlang die nechstfolgende umb ein Genantes pachts- und schiedeweise ausgethan und vorschrieben, also daß sie die Strassen, Brücken, Tämme, Gräben, Wege und Stäge soviel Wir derer aus Unserm Ambt und Gleithe zu Leipzigk und von wegen des Beygeleits zu Taucha von dieser Zeit bis anhero zuerhalten schuldig gewesen, uff ihren Selbstkostn und Darlage diese Pachtiahr über beulichen und wesentlichen erhalten und die von Jahre zu Jahre in Besserung bringen und in guten und itzigen Würden erhalten und darkegen das gebräuchliche und gewöhnliche Haupt- und Beygeleithe zu Leipzigk und Taucha, wie solches Herkommen und am Ende dieses Pachtbriefes Verzeichnus folgt, einnehmen, empfahen und zu ihrem Besten gebrauchen und solche Pflicht dem Haupt- und Beygleite durch keinerley Weyse noch Wege geringern, sondern dieselben nach vermöge der angehengten Gleitsordnung einbringen und dieselben Gleitsgefelle in Würden erhalten, darüber auch niemands über alt Herkommen mit Neuerung beschwehren noch belehen sollen, damit solche Neuerunge noch anderer Uhrsachen halber wie die gebräuchet werden könten, solche Gleitsordnung nicht in Abfall kommen möge. Sie sollen auch ein besonders fleissiges Aufsehen haben, daß die alten geordenten Strassen gebauet und gehalten, daß auch niemands das schuldige Gleite verfahre, vertreibe noch anderergestalt entwenden, verschweige oder betrügliche Vortheil gebrauche, unter was Schein solches geschehen könnte. Ob sie auch iemandes, der solches thete, antreffen würden, die sollen sie nach Gelegenheit ihrer Verbrechungen straffen. Unsere Ambsbefehlshabere und andere Gerichtsherren
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auch umb Hülfe, Aufhalten anruffen, die sollen ihnen gebürliche Hilfe und Nachfolge thun, und was also von derselbigen Verbrechern an Strafen einkommen würdet, dieselben sollen ihnen halb und der andere halbe Theil in Unsere Ämbter oder den andern Gerichtsherren in derer Gerichten sie aufgehalten und denen sie von Billigkeit wegen geherig, folgen und bleiben und damit die die Straßen, Brücken, Tämme, Gräben, Stege und Wege mit desto besonderer Bequemigkeit in Würden und Beulichen erhalten können, so wollen Wir ihnen aus den Gehölzen unsers Ambts Leipzigk, woferne den Strassen, Brücken, Thämme, Gräben, Wegen und Stegen mit Steinen nicht zu helfen, Holznotdürft zu denselben Strassen Besserungen uf ihr Ansuchen anweisen und ohne Bezahlung folgen lassen, dass sollen sie auf ihren Selbstkosten fellen, schneiden, führen und legen lassen, solche Holz auch zu nichts anders denn zu Besserunge der Strassen, Brücken, Thämme, Gräben, Wege und Stege die Wir aus und von wegen Unsers Geleitsambts zu Leipzigk zu erhalten schuldig gewesen, anwenden noch gebrauchen und sich an den Afferschlägen, Ästen, Wippeln, Spänen noch dem alten Holze keiner alten Nutzunge unterziehen, das Holz auch uf Unsers Schössers zu Leipzigk Anweisen, zu rechter Zeit fällen, und daßelbe in Monatsfrist nach der Fällunge aus aus dem Gehauen reumen und soll solche Verpachtungen auf den Ostermontagk dieses laufenden 58. Jahres angehen und sich auf den Ostermontagk wenn man der wenigen Zahl 64 schreiben wird, solche Jahr enden. Es soll aber der Rath und ihre Nachkommen schuldig sein, sich ein halb Iahr vor Endunge solcher sechs Pachtiahr bey Uns zu erkunden, ob Wir ihnen solche Geleithe dieser oder ander Gestalt länger gönnen und lassen wollen. Von obangezeigen Haupt- und Beygeleite zu Leipzigk und Taucha haben sie Uns iährlichen und iedes Iahr besondern 2.721 fl. Unserer ganghafftigen meißnischen Münze ie 21 gr., deren einer zwelf Pfennige güldet, vor 1 fl. gerechnet, Pacht- und Schiedesgeld zu geben bewilliget, verheischen und vesprochen, nemlichen 1.360 fl. 10 gr. 6 d. auf die Leipzigische Michaelismärkte, solchen Termin dieses 58. Jahres erstlichen anzufahen, uf die Leipzigische Neue Jahrmärkte 680 fl. 5 gr. 3 d. und uf die Leipzigische Ostermärkte aber 680 fl. 5 gr. 3 d., thut 2.721 fl. und sollen solch Pacht- und Schiedegeld in allen Leipzigischen Jahrmärkten in Unsere Renthey zu Leipzigk uf vorgehende Quittung Unserm Cammerleister überantworten und entrichten und weil sie das erste halbe Jahr in Angehunge solches Pachts, als von Ostern bis auf Michaelis nichts geben, sondern den halben Theil erst in den Michaelismarckt erlegen sollen, so sollen sie in Endungen der sechs Jahr uf den Ostermarckt in der Abtretunge 680 fl. 5 gr. 3 d. zum letzten Pachtgelde entrichten, damit also daß vollkommene Pacht- und Schiedgeld uf die sechs Jahre vollekömmlichen erlegt und bezahlet, wie sich denn in einem sonderlichen Revers solches zu thun verpflichtet. Damit auch solch Haupt- und Beygeleithe im Stande und rechten guten Wesen erhalten, so sollen sie über alle tägliche, wöchentliche, monatliche und jährliche Gleitsgefälle richtige Register halten und was am Gleith einkommen würdet,
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daßselbe Geld von ihren geordneten Gleitsleuthen wöchentlich entpfahen und mit denselben über das empfangene Geld Kegenregistrer halten. Darauf verpachten und veschreiben Wir gedachten Rathe zu Leipzigk und ihren Nachkommen obgedachte Haupt- und Beygleithe zu Leipzigk und Taucha vor Uns und Unsere Erben und Nachkommen uf die angezeigte sechs Jahre und was wir hierinnen ausgedrucket und befehlen darauf unern izigen und künftigen Ambtleuthen und Schössern Unsers Ambts Leipzigk und andern Unsern Ambtsbefehlshabern Unseren anstossenden Ämbter, auch denen von der Ritteschaft und Räthen der Städte, so Schrift- oder Ambtsassen seind, welche vom bemelten Rathe mit dem sonderlichen von Uns erlangten Patent ersuchet, sie bey den Gebrauch solches Haupt- und Beygeleith bis an Uns iedesmal zu schützen und zu Handhaben, die Verbrecher, so sie antreffen, aufzuhalten und zu gebührlichen Abtragk und Wandel zu weisen und ohne das nicht von Abhanden kommen zu lassen und zu Erhaltung solcherer Unserer Gerechtigkeit und Einbringung dieses verpachteten Haupt- und Beygeleiths uf ihr Ansuchen gebührliche Handreichunge, Hülfe und do es die Notturft erfordert, ohne Unsere sondere neure Befehl Nachfolge zu thun und soll bemelter Rat das Haupt und Beygeleiythe nachfolgender Gestalt und wie herbracht einbringen und empfahen, nemlichen zu Leipzigk (...) (wie 52b). Geschehen und geben zu Dresden den letzten Monatstagk Marty nach Christi Unsers lieben Herrn Geburth im 1558. Jahre. Augustus Churfürst.
53. Leisnig Geleitsordnung für Clennen (1548) SHStA Dresden, Loc. 40087, Leisnig Nr. 73b, Erbbuch des Amtes Leisnig 1548, p. 993 f. Geleid zu Clennen. Von einem Pferde 3 a d. vom Saltz- und Getreidewagen. Geleidt zu Fischendorf. 3 a d. vom Saltz- und Getreidewagen, ehr habe geladen oder nicht. Beygeleit zu Börtewitz. 3 a d. von 1 Pferde, so die clennische Strasse nicht brauchen. Wasserzoll. Von einem Flosbrethe 6 gr., von einer Stuben 8 gr., von idem Stam Bauholtz 1 gr., von einem Kahn 1 gr.
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54. Liebenwerda Geleitsordnung für das Amt Liebenwerda mit den Beigeleiten Wahrenbrück, Uebigau, Hohenleipisch, Dobra und Naundorf (1505) SHStA Dresden, Loc. 38127, Liebenwerda 1, Erbbuch des Amtes Liebenwerda 1505, p. 1–8v. Geleite zu Liebenwerde sall man geben unde nehmen wie hernach folget:53 Von einem Pferde ein Groschen und das Spitzepferdt gehit frey. Von Zentnergut gibit man von eym Zentner eyn Groschen oder von eym Pferde drey Groschen. Von eynem Fuder loße Fisch vier alde Pfennige, von eynem Fuder treuge Fisch vier alde Pfennige. Von eyner Thonnen Hecht ein Groschen, von eyner Thonnen Honyg eyn Groschen. Von eyner Thonnen Heringk ein alden Pfennige, von einer Thonnen Slechtfisch ein alden Pfennige. Von einer Thonnen Kulpel ein alden Pfennige. Von eynem Mohlstein vier alde Pfennige. Von einem Stein Wolle zwene alde Pfennige, von einem Stein Flachß oder Hanf ein alden Pfennige. Von eynem geferbten Tuch ein Groschen, von einem ungeferbten Tuch zwen alde Pfennige. Von einem Scheffel Getreyde 1 alden Pfennige. Von Spitzerey, eine Thonn Schue 1 gr. Von eynem Stein Pfeffer ader Ingeber 1 gr. Von eynem Techer Schaffelh ader Kalbfelh 1 gr., von eyner Rindeshaut 1 alde Pfennige. Wer do widerkerth, auch wer do Margt heldt, geben halb Geleite. Edeler Leuth Pferde geben nichts. Von einem Fuder Gleffinscheft (?) ein Groschen. Von einem Rinde ein alden Pfennige. Wer ein Pferdt zum Margte reydt ader darvon reydt ader kauft ader vorkauft, der gibt ein alden Pfennige. Von einem Schwein 1 alden Heller, von vier Schafen 1 alden Pfennigk. 53 Salhbuch, angelegt von Hans Marggraf um czu vormeiden Zweitracht unde manchfeldige Irrunge zwischen den Undertanen des Ampts Liebenwerda Verwandten. Marggraf beruft sich auf Caspar Herling, der über 40 Jahre im Amt gedient habe.
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Ein Jude ein Groschen. Von einem Wagen Erbeis alle Marcktage eine Metze, von einem Wagen Rüben alle Marcktage eyne Metze, von einem Wayne Arbis drey alde Pfennige ader so vil Arbis. Von einem Faß Wein eyn Stobichen, von eynem Faß Bier ein Stobichen Das erste Capitel von dem Geleite zu Wartenbrug.54 Das Geleyte zu Wartenbrug sall gegeben und genomen werden wie ernach folget: Wer do ledig durchferet, sal von yeglichem Pferde 1 gr. geben, wer durchferet und Cramfaß furet, der gibit von ieglichem Cramfaß 1 gr. Wer do Fisch geladen, der gibit von ieglicher Thonnen 1 gr. Von einer Thonnen Honig 1 gr. Von einem Faß Wein 1 gr., von eynem Dreylinge Weins 1 ½ gr. Von grauen Tuchern von ieglichen 1 a d., von geferbten Tuchern von ieglichen drei a d. Von eynem Molsteine 4 gr., von eynem Schleyfstein 3 a d. Von eynem Ball Leynwandt ein a d. Wer do Knapsegk ader Cramerey durchtregit, gibit ein halben Groschen, zu Zeiten nach Erkentnis des Gleytsmans. Wer do Fogel ader sunsts Wiltpredt durchtregit, der das nach Erkentnis vorgeleiten. Von einem Stein Hanf 1 a d., von einem Stein Flachs 2 a d. Von eynem Rinde 1 a d. Wer Pferde zum Marck ader darvon reydt ader füret, gibt von iglichen 1 a d. Von vier Schafen 1 ald Pfennig, von eynem Sweyn 1 alden Pfennig. Von eynem Stein Wolle 1 alden Pfennig. Wenn ein Jude durchgeht zu Fuße, der gibit ein gr., reydt er aber, so gibit er vor sich ein Groschen und von eynem Pferde 1 gr. Geleit zu Obigau. Alhie gehit keine nahemhaftig Strasse nicht zu, die von Furleuten soll gefaren werden. Aps sich’s aber begebe, das ein Furman do zu fure unde faren ledig, der gibit von ieglichen Pferde 1 gr., fürdte er Cramfaß, so sol er von ieglichen darzu ein Groschen geben. 54 In den weiteren überlieferten Geleitsordnung von Liebenwerda (SHStA Dresden, Loc. 38 127, Rep. 47, Liebenwerda 2, p. 375 ff.) ist vermerkt: Daruber seint noch sechs Beygeleite als Wardenbrugk, Hohenleubitsch, Ubigau und Nauendorf, dergleichen zu Krobelin und Dobra. In solchen Beygeleiten allen wirdet das Geleite genommen gleicher Gestalt wie das Liwenwerda und obbeschriebene Tafel meldet. Und treget das Heupt- zusampt erzeleten Beygeleiten zu gemeinen Jaren ungefehrlich 125 ß.
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Was er sunst furet, soll gleich als zu Wartenbrug vorgeleit werden. Er sall auch sunsts mit Geleite doselbt zu Obigau zu geben und nehmen gleich als zu Wartenbrug gehalten werden mit allem dem, daz do durchgefürt ader getrieben wirdet. Geleit zu Hoeleubitzschs sall man geben unde nehmen wie ernach folget: Von einer Thonnen Hering zwene alde Pfennige, von einer Thonnen Visch drei alde Pfennige, von einer Thonnen Hechte ein Groschen, von eynem Fuder dörre Fische so manch Pferdt so manchen Groschen. Von einer Thonnen Honigk ein Groschen. Von einem Vaß Wein ein Groschen, von einem Dreylinge anderthalben Groschen. Von fünf grauen Tuchern ein Groschen, von einem geferbten Tuch drey alde Pfenning. Von einem Mölstein ein Groschen, von einem Sleyfstein drey alde Pfennige. Wer Gewandt tregt von einem grauen Tuch zwene alde Pfennige, von eynem Balle Leynbandt 3 alde Heller. Ein Tragekramer gibt nach Erkentnus das er tregt. Fogel, Wiltpradt, was des ist, das muß vorgeleit werden. Von eyner Thonnen Waynpech, wo das geladen wirdt zu Hoeleubitzschs in der Heide, zwene alde Pfennige, aber meins gn(nädigen) Hern Leuth doselbst gesessen, die das Pech selbst vorfuren, die dorfen nicht geben. Von einem eynlitzigen Kramfaß gibit man ein Groschen. Welcher Kramerey durchfuret, gibit von ieglichen Pferde ein Groschen. Ein Kopferschmidt, der Kessel und ander Kupferwerg durchfuret, gibit von ieglichen Pferde ein Groschen. Wer Sensen furet, gibit auch von ieglichen Pferde ein Groschen. Von eynem Steyn Hanf ein alden Pfennige, von eynem Steyn Flachs muß man geben zwene alde Pfennige, wer Gaern durchfuret ader tregit, gibit von einem Stuck ein alden Heller. Wer Erbeys ader Zwybeln furdt, des muß von eym Fuder geben eyne Metz. Wer Rindere durchtreibet, gibit von eym Rinde ein alden Pfennig, von eynem Pferde, das man zum Margte aber abe von reit ader füret, gibt man 1 alden Pfennig, von eynem Schafe ein alden Heller. Wer Getreide, was er Getreide es ist, durchfuret, gibit von eym Scheffel ein alden Pfennig. Von einem Stein Wolle ein alden Pfennig Wer eyseren Schenen furet, der gibit von zwey Schogk Schenen eine Schene ader so vil Geldes. Wer Hopfen furet, gibit von eym Pferde ein Groschen. Welche Jude durchferet, der gibit von sich selbst ein Groschen und von ieglichen Pferde ein Groschen. Gehit aber der Jude zu Fuß, so gibit er einen Groschen.
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LÜTZEN
Geleit zu Dobra. In dem Dorf zue Dobra muß ein Amptman bestellen das Geleite zu nehmen die Zeit, wann zum Kirchhain und zu Herzberg Jarmargk. Dieselbe Zeit werden etlich Rindere doselbst durch nach dem Kirchhain ader Hertzberg getrieben. Dieselben, so sie durchtreiben, geben von eynem Rinde einen alden Pfennige. Geleite zu Nauendorf In dem selben Dorf muß ein Amptman das Geleit zu nehmen bestellen die Zeit, so zu Hertzberg Jarmargt ist, dan die selbe Zeit werden aus der Eptei und andern Orten Rinder dodurch gein Hertzberg getriben und mussen ye von eynem Rinde geben ein alden Pfennige.
55. Lützen Geleitsordnung für das Amt Lützen mit den Beigeleiten Nauendorf, Keuschberg und Räpitz (Anfang 16. Jahrhundert) LHASA, MD, U 10 XXIII Nr. 1, Zoll- und Geleitssachen. Geleitsordnung des Amtes Lützen, undatiert. Diß hier Nachfolgende ist die Ordenunge der Gleyte, so es die Gleitzleute in den Pflegen zu Lützen zugehörende nach Gewonheit pflegen zu fordern und nehmen. Diß hier Nachfolgende ist die Ordenunge der Gleyte, so es die Gleitzleute in den Pflegen zu Lützen zugehörende nach Gewonheit pflegen zu fordern und nehmen. Zum ersten: alle Fursten, Hern, Graven, Ritter, Edelleuthe, Priester und alle geistliche Orden fhuren und treyben ihre Gutere und Habe gleitzfrey, sundern wer under den Kaufschlagen will üben, der muste Kaufmansrecht pflegen am Geleite und Zolle. Item welich Wagen Weyn ader nach Fischen in die Marck feret, der gibt von einem Pferde 6 d. und das Gleyte steht mit den vorgenanten Wegen 14 Tage. Wers aber, das sie lenger dan 14 Tage us dem Gleyte seynt, so mussen sie geben halb Geleite, das ist von einem Pferde drey Pfennige. Item welch Wegen Kaufspitzereye, Zentnerguth ader welcherley das die fhuren, der gibt von eynem Pferde 6 d.; das Gleyte steht zu und abe. Item welche Wegen gegen Halle feret und Salz ledit, der gibt von 1 Pferde 3 d., wurden aber Wagen uf Halle ader von Halle usgehen durch das Gleyte zu Lutzen, die nicht Saltz, sundern andre Ware furten, do gibt eyn Pferdt 6 d.; das Gleite steht zu und abe. Item welich Wagen aber Bier furet, der gibt von eynem Pferde 6 d.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Item welch Wegen Getreide fhuret ader ledet, der gibt von eynem Pferde 6 d. Item welich Wagen zu Lutzen wider keret, der gibt halb Gleite, das ist von eynem Pferde drey Pfennige. Item eyn itzlicher ingesessener Burger zu Leiptzk furet seyn eygen Guth mit seynen Pferden zu Lutzen gleitzfrey. Item welch ingesessen Burger zu Leiptzk Leiptzker ader fremder Leuthe Gut furit, der gibt halb Gleite, das ist von eynem Pferde 3 d. Item welcher Burgerrecht hat und nicht ingesessen Burger ist, welcherley Gut der furt, gibt von eynem Pferde 6 d. Item die von Pegau, welcherlery Guth die fhuren, geben von eynem Pferde 6 d., sundern welche Salz fhuren, die geben von eynem Pferde drey Pfennige. Item die von Weißenfels, was die fhuren, geben halb Gleyte, das ist von eynem Pferde drey Pfennige. Item auch hat man vor etzlichen Gezeiten eynen Gleitzmann gegen Eyßdorf mussen setzen in den nassen Jharen durch der tiefen Wege willen, das die Wagen da zu schlugen und gyngen. Da gibt 1 Pferdt 6 d. und welch Wagen daselbst gleytet zu Lutzen frey et equerso. Gleite zu Nauendorf Item auch ist eyn Gleite zu Nauendorf, do gibt 1 Pferdt 2 d. Gleyte zu Keuscheburgk Item auch ist eyn Gleyte zu Keuscheburgk, do gibt eyn Pferdt 3 d. und von dem selben Gleyte gibt eyn Gleitzmann dem Gotshause zu Keuscheburg jherlich eyn Stuck Saltz. Zol zu Repewitz Item auch ist eyn Zol zu Repewitz, do pflegen die Holzwagen, die auf Merseburg gehen, zu farn. Do gibt 1 Wagen 2 d. Item welch Jude reytet ader furet, der gibt von 1 Pferde 6 d., item von eynem toden Juden, der durchgefurt wirt, gibt 8 gr., item sunst Zol der Juden nymt die Stadt zu Lüttzen von eynem 2 d. Item wer Rynth hy treybet, der gibt von 2 Heubtern 1 gr.; sundern die von Weißenfels und die von Pegau geben halb so viel. Item wer Schweyn, Schaf, Schopse, Zigen treybet, der gibt von eynem Heubt 2 d.; sundern die von Weissenfels und Pegau geben halb so viel, das ist von 1 Heubte 1 d. Item wer Hußradt furet, der gibt von eynem Kasten 2 gr., von eynem Bette 4 gr., von eynem Pfole 2 gr., von eynem Kussen 1 gr. Solche Gleyte des Hußradts hat eyn Gleitzmann zu messigen ader nydern nach Wirdunge, ab solich Hußradt gerynge were und 6 d. von 1 Pferde. Item die von Leiptzk fhuren naumburgisch Bier mit iren Stadtpferden und ingesessen Burgerpferden, die dasselbige Bier umb Lohn fuhren, gleitzfrey.
MAGDEBURG
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56a. Magdeburg Geleitsordnung für die Stadt Magdeburg (1519) LHASA, MD, A 2 Nr. 1068. Nachrichten von der Zollerhebung im Erzstift 1519 – 1571, p. 1 – 3v. Vorzeichnus, wie dz Geleit zue Magedenburg genommen werden solle. Wyr Albrecht, von Gottes Gnaden der heiligen romischen Kirchen (...) (des Titels sancti Chrisogoni) Cardinal, Ertzbischofe zu Magdeburgk und Mentz, Primas, Ertzcantzler, Churfürst, Administrator des Stifts zu Halberstadt, Marggrave zu Brandenburgk, zu Stettin, Pommern, der Cassuben und Wenden Hertzog, Burggrave zu Nurnbergk und Fürste zu (...) empfehlen dyr, Hansen Francken, Burger Unser Altenstadt Magdeburg, Unserm lieben Getreuen, Unsern Zoll in der itzt genanten Unser Altenstadt Magdeburg zu nemende in der Weyse, also vor alter genhomen ist und wyr des auch aus alten Registern underrichtet wurden seynd, nemlichen von einem Wagen vier Pfennige und fehret er umb Lohn, so gibt er auch vier Pfennige; fehret er umb Lohn aus und ein, so gibt er 8 Pfennige.55 Von einen Boumenkahnen 4 Pfennige, von einen Vehrkahnen 8 Pfennige, von einen wusten hufischen Kahne 1 Schock, von einen Saltzkahne 1 Schock, von einem Prahme 2 Schock Pfennige, von einen Kornschiffe 2 Schock Pfennige, von einen Schiff, das mit Molsteinen beladen 1 Schock Pfennige, von iglichem Steine 2 Pfennige.56 Ist es, das Schiff vorkouft wirdet, sall von einem Schiff 1 Schock Brete gegeben werden. Wer Mohlsteine vorkauft, der sall von iglichem Steine geben 2 Pfennige, hat der Stein ein Loch, so gibt er 4 Pfennige.57 Welcher Gast 1 Schiff mit Holtze bringt, das sein ist ader das umb Lohn fuhret, der gibt er von 1 Schock.58 Ist, das ein Gast Eisen uf Flossen ader Schiffen bringet, der gibt von einem Stuck Eisens 2 Pfennige.59 Ist, das ein Gast Pferde keuft ader vorkouft, der sall von dem Pferde geben vier Pfennige.60 55 Randnotizen von gleicher Hand: Das kummet uf 56 Die alten Schiffleute gebens, aber die in funf, sechse Jaren vergleiten, bezeugent und sprechen, sie habens vor nicht gegeben; davon ist in 18 Jaren nichts ufkomen. 57 Das wirdt geweigert, aber der sie kouft und zu Wagen wegkfert, gibt. 58 Das kummt nicht. 59 Das ist in langer Zeit nicht ufkomen. 60 Das kumt nicht uf.
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Wirdt ein Pferdt umb das ander vorbeutet, so sal man von einem iglichen Pferde 4 Pfennig geben. Welcher Gast Kuhe ader Sweine bringet, die vorkauft werden, sal von iglichem Sweine einen Pfennig und von 1 Rinde zwene Pfennige gegeben werden; desgleichen derjenige, der sie kouft auch so viele.61 Werden sie aber nicht vorkauft, sundern durch ader voruber getrieben, sal die Helfte gegeben werden.62 Von einem Bocke sal ein Pfennig und von einem Schafe 1 Scherf gegeben werden.63 Von den Wagen, die Epfel, Kirschen ader Birn bringen, sal je von einem Wagen 8 Pfennige genhomen werden. Von Wagen, die Quitten, Mispeln, Nusse, Knobeloch, Zipeln, Krebs, Vasse, Schuffeln, Molden, Troge, Kruse, Topfe, allerley gewercket Guth und Holtzwerck, das umb Gewinst ader Lohn gefurt wirdt, von iglichem Wagen 4 Pfennige.64 Von iglichem Wagen, der Fisch feret, vier Pfennige, und von den Fassen 2 Pfennige.65 Welcher Gast Bettekasten, Tische, Kleder, Stock, Spiseraht wegfurt, der sal von deme Stucke zwene Pfennige geben. Von einem Braufas, das man wegfurt, vier Pfennige, von einer Pfannen vier Pfennige. Von einem Wagen, der Baurat furt, zwene Pfennige. Welcher Gast Wulle keuft und wegfurt, der sall geben vor vier Stein 2 Pfennige.66 Von Wollengarne von iglichen Steine ein Scherf und welcher Gast Wulle ader Wullengarne verkauft, der sall geben von dem Steine ein Scherf und von dem Sacke, dar zwene ader drey Steine inne seindt, 1 Pfennig.67 Von einem Saltzwagen, der in Unser Altenstadt Magdeburg abladet, 1 Pfennig. Von einem Kahlwagen 2 Pfennige, von einer entlichen Thunnen Harings zwene Pfennige, von einem Birwagen vier Pfennige. Iglich Judenheupt gibt zwene Pfennige. Furet ein Jude Baurat wegk, so gibt er zwene Schock Pfennige. Von den Honigfassen, die hir gekouft ader verkouft ader verbeutet worden, von iglichem Stuck zwene Pfennige, und von den Honig, das slecht durchgeht ader furuber fehret, von dem Wagen vier Pfennige.68 Und Wir wollen und begeren von dyr, das du nach abgeschriebener Weise (...). 61 62 63 64 65 66 67 68
Der sie kouft und hinaus dreibt, der gibt. Das kumet uf. Kumet uf. Darvon kumet zum Teile uf. Kummet uf. Das kummet auch uf. Darvon ist nie ufkomen. Das kummet uf.
MAGDEBURG
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unsern Zol nehmest und niemandes frei faren lassest den die von Goseler, die Altenstadt Quedlingenburgk, Burgk, Jüterbogk, Froße, Schonebeck, Nienhaldensleben, des Abte von Berga Leuthe, Unsers Thumprobsts Leute, Techands und Thumherrn Leute von den Guthern, die ire eigen seindt und nicht von andern Guthern und geistliche Leuthe, die Zolles frey sein sollen. Und das also und nicht anders halten, darahne thustu Unsere ganze Meinunge. Geben unter Unserm anhangenden Ingesiegel zu Magdeburgk, Mitwoch nach Maurici (28.9.) nach Christi Unsers Hern Geburt Tausentfunfhundert darnach im neunzehenden Jahre. Was aber nicht im Brieve, sondern in Hans Kruselers Registern, so ime nach Hans Francken Tode ubirandwordt, im Gebrauch befunden, ist wie hernach volget, nemlich von Hanpfe, Flax, Speck, Korpfisch, Ahl, Hanpfkorner, Ther, Hopfen, von iglichem Wagen vier Pfennige. So ein Kerner Wein bringet und ledig naus furet, so gibt er vom Karren vier Pfennige; wo er aber was widerumb leht, so gibt er einen Grossen. So einer mit Weine slecht durch- ader furuber fert, vom Karn 3 Pfennige und vom Wagen 1 Grossen. So einer herein kommet mit einem Wagen mit Weine und widerumb ufledt, gibt er 1 ½ Grossen; so er aber ledig widerumb hinaus furet, so gibt er 1 Grossen. Von einen Wagen mit Bredern vier Pfennige, von einer Mandel zwene Pfennige, von 8 Bredern 1 Pfennig. Vom Wagen mit Floßholtzern 4 Pfennige.69
56b. Magdeburg Bericht des Magdeburger Geleitsmannes Andres Fehse über Unstimmigkeiten in der Praxis Magdeburger Geleitsordnung (1571) LHASA, MD, A 2 Nr. 1068. Nachrichten von der Zollerhebung im Erzstift 1519 – 1571, p. 15 – 15v. Der Gleitsmann zue Magdenburg, Andres Fehse, zeigt etzliche Unrichtigkeiten ahn, darinnen Vorordenung zu machen. 1571. (...) erstlich, weil ich ihn den alten und neuen Registern befinde, daß die unbefrienten Stede und Dorfer von iglichen Wagen 8 d. geben, so weigern sich doch die Furleuth aus der Margk zu Brandenburgk, Sleisien und andern Landen, die zu geben. (Bittet um Klärung, was richtig ist). 69 Das kummet alles uf.
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Zum andern (...), ab schon die Wagen, so ungefürterts Geleits aus der Stadt fharen, so wirt ihnen von den Thorsitzern, ab sie schon keine Zeichen gelöset, Auszufaren nicht geweret, dadurch den e(uer) f(ürstlichen) G(naden) Geleite mergklich geschwechet wirt, dan sie beclagen sich, das ihnen wochlings sechs d. darauf Achtung zu geben zur Besoldung ghar geringke. Und wir wollen und begeren von dyr, das du nach abgeschriebener Weise (...) unsern Zol nehmest und niemandes frei faren lassest den die von Goseler, die Altenstadt.
57. Mainburg Zollordnung für Mainburg (1499) ThStA Meiningen, Sekt. III, Nr. 508. Meynburg Zoll belangend. 1499 Was man von allen und iglichen Dingen auf dem Mayn auf- und abfarende zu Zolle nemem soll: Item ein Fuder Weins Sweinfurter Fuder und Eiche gibt zu Meyenberg zu Zolle ein Pfennig. Item ein Fuder Biers Sweinfurter Fuder und Eiche gibt ein Pfennig. Item ein Flos, einer Pfaten (?) langk, do ein Knecht offen stehet, gibt ein halb Pfennig, das sein zwen Boden (?). Item ein Floß zwener Pfaten langk mit einer Strickern (?), do ein Knecht uf stehet, ein Pfunth, sinth 4 Boden. Item ein Flos zweyer Pfaten langk mit zweien Stricken, do zwen Knecht offen stehen, gibt 2 Pfennig, sein acht Boden. Item ein Floß dreier Pfaten langk mit 4 Stricken, do 4 Knecht offen stehen, gibt 4 lb., sinth 12 Boden. Item forder als mannich Strick als manich Pfunt Item hundert Burden Pfele geben 15 d. und ob sie Flos tragen, sie zollen die Flos fur sich wie oben geschrieben stehet.
MARKSUHL
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58a. Marksuhl Zoll- und Geleitsordnung für Marksuhl (1553/54) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1244, Geleitsrechnung Eisenach 1553/54, p. 110. Volgender Gestalt soll das Gelaith und Zoll zu Marthsuhla genomen werden und wue Pfennig oder Groschen benant, werden Lewenpfenning und Silbergroschen verstanden. Zu mercken: waß uber Landt gefurt wirdet, das gibt Gelait, was aber nicht uber Landt gefurth wirdet, gibt kein Gelait und dasselbe ist des Zolners in sein Beschiedt. Gelaith. Centnerguth: 8 gr. 1 Wagen, 4 gr. 1 Karren. Wollen: 8 gr. 1 Wagen, 4 gr. 1 Karren. Wein: 4 gr. ein Stubichen Wein vom Fueder. Kupfer, Blei: 4 gr. 1 Wagen, 2 gr. 1 Karren. Waidth, Korn, Hafern, Gersten, Hirschen: 6 d. 1 Pferdt. Saltz: 4 d. 1 Pferdt. Bier: 1 gr. 1 Vaß, 3 d. 1 Thonn. Hering, Schmalz, Schmer, Buettern, Hecht, Oel, Wagenschmir: 6 d. 1 Thonn. Halpfische: 4 gr. 1 Stück. Stockfisch: 2 gr. 1 Stück. Buckinge: 6 d. 1 Strohe. Floß: 2 a d. 1 Karrn. Kese, Garleder 4 gr. 1 Wagen, 2 gr. 1 Karren. Tiln, Gelten, Sturze oder andere hültzere Gefeß: 6 d. 1 Pferdt und nimbts der Zolner. Nüsse: 4 lb. 1 Wagen, 2 lb. 1 Karren. Opfel, Birn: 2 ßo 1 Wagen, 1 ßo 1 Karren. Viehgelaith. Hamel, Schaf, Ziegen, Bocke: 2 d. 1 Heupt.
58b. Marksuhl Zoll- und Geleitsordnung für Marksuhl (1535/36) ThHStA Weimar, Reg. Bb 171, Capitalrechnung der Ämter zu Thüringen, Vogtland und Franken 1535/36. Und forder, wie in der Glaitzstabeln Eisenach befunden wirdet.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
59. Marlishausen Zollordnung für Marlishausen, Abschrift (1635) ThStA Rudolstadt, Kanzlei Arnstadt 1134, p. 25. Vorzeichniß des Zols zu Marlishausen, was ein itwetter gibt. 1 gr. von einem Guterwagen, 6 d. von einem Guterkarn. 6 d. von ein Karn Weit, wan er in Fäßern ist, 4 d. 1 h. von ein Karn Weit, wan er in Duchern ist 1 Pfundt Nusse: von ein Karn, wan sie Nusse fuhren. 2 Tutzent Loffel von ein Karn, wan sie Löffel führen. 9 d. von Wagen Bauholz, 4 d. 1 h. von ein Karn Bauholtz. 4 d. von ein Karn Schifer. 4 d. von ein Saltzkarn, wan er über den Walt fähret. 2 d. von ein Karn Schreinwerck. 4 d. von einen neuen Wagen, 1 d. von item nauen Rate, so durchgehet. 2 d. von einen Karn Hopfen. 2 d. von einen Karn Saltz, wan er dieseit des Waltes bleib. 2 d. von ein Karn Aschen. 2 d. von ein Karn Korn uber den Walt, 1 d. von ein Karn Korn, wen er dieseit des Walts bleibet. 2 d. von ein Karn Fälgen. 2 d. von einen Kolkarn heraufwartz. 1 d. von einen Karn, wen sie Holtz fuhren heraufwartz. 1 h. von iten Ohsen, wan er ziehet, 1 d. von einen Ohsen oder Kuh, wen sie lehr gehen. 3 d. von iten Pferte, so auf den Mart gehollet; wan es gesattelt ist, so ist es frey. 1 h. von einer Ziegen, 1 h. von einen Schaf, 1 h. von einen Schweine. 3 d. von einen Spunte, wen sie Bihr fuhren. 1 gr. ein iter Jute, so durchgehet, von seinen Leibe. Hir zollet alles, was durchgehet. Was von Oberilmen herkömbt, bringt Zettel, was auf Oberilmen fehret, muß man Zettel geben.
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MEIßEN
60. Meißen Geleitsordnung für das Amt Meißen mit den Beigeleiten Pulsnitz, Willsdruff und Lommatzsch (1547) SHStA Dresden, Loc. 37997 Meißen 9 f., Erbbuch des Amtes Meißen 1547, p. 338 – 339. Gleytstafel des Ampts Meißen70 Waßergleydt. Von einer Patschen 56 gr., so aber die Knechte ubertrugen, so nymet mahn es nach der Antzal der Knechte. Von eynem Knechte 4 gr. und wo ein Herr nicht mehr dan einen Knecht hat, muß ehr vor sich auch vier silberne Groschen zu Geleidt geben. Von eynem neuen Schyef oder Floße 21 gr. Von eynem nauen Holigken (?) 15 gr. darnach es ist, auch weniger. Von eynem neuen Kahn 2 gr. Von eyner Rhütten Kalckstein 16 gr. Von eynem Sechzigk Wergkstuecken 8 gr. Von eyner Rhutten Gehorn 4 gr. Von eynem Mulstein, einem Leufer 4 gr., von eynem Boden 2 gr., von eyner Fhur Schleifstein 2 gr. Von eyner Bolen, geschnitten Stuben 3 gr. Von eynem Sechzigk Eisen 2 gr. von eynem Centhner Stal aber Eisen 2 d. Von eynem Faß Weyn 2 gr., von eynem Faß frembden Bier 1 gr. Von eynem Schock bemischen Kese 2 gr. oder 3 gr., würdet aber gemeinlich davon 2 gr. genommen. Von Sechzigk Scheffel Lohe 2 gr. Von eym Hundert Scheffel Habern 2 gr., von eynem Scheffel Erbeys 1 a d., von eynem Scheffel Weytzen 1 a d., von eynem Scheffel Korn 1 a h., von eynem Scheffel Gersten 1 a h. Von eynem Feßgen Saltz 3 a d. Von eyner Thon Hering 3 a d. Von eynem Feßgen Obst, Zwetschken, gebacken oder rohe und dergleichen, 3 a d. Von eynem Hoßgen Butter oder einem Topf, eines Hoßgens gros, 3 a d. Von eynem Stück dürren Fischs 3 a d. 70 Auf mehreren Seiten hat der Schreiber den Text überschrieben Gleytstaffel des Ampts Kempnitz – ein Zeichen dafür, dass das vorliegende Exemplar eine vervielfältigende Abschrift ist, die Schreibfehler nicht ausschließt.
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Von eynem Centhner Weitaschen 2 a d. Von eynem gantzen wullen Tuch 1 a d., darnach die Ballen Tuch zu nehmen. Von eynem Steyn Flachs 1 a d., darnach der Centhner zu nehmen ist. Von eyner Thon Butter 1 gr. Von eynem Centhner Bech 3 n d. Zu mercken: es fure einer in einem Schief Kalckstein, Gehorn, Wergstueck, Bier etc., so giebet ehr von einem Knecht nicht mehr dan 2 gr., es were dann, das die Ware mehr austrüge, so wurdet es nach der Wahre vorgeleitet genohmen. Das Glas und anders, so in den Khenen vorübergefurt und oben mit Anzal seines Gleits nicht benuhmet, würdet nach Gelegenheit und Billigkeit genhommen. Gleyt ufm Lande. Getreide: von eynem Scheffel Weytz 1 a d., von eynem Scheffel Erbeys 1 a d., von eynem Scheffel Korn 1 a h., von eynem Scheffel Gersten 1 a h., von eym Hundert Scheffel Habern 2 gr. Getrencke: von eynem Fuder Weyn, der außerhalb dem Hause und Fürstenthumb zu Sachsen gefüret, aldo der Zehendt nicht gegeben wurdet, 21 gr., von eynem Fuder Weyn, der in dem Furstenthumb zue Sachsen bleibet und der Zehendt darvon gegeben wurdet, 4 gr., von eynem Faß frembden Bier, das durchgefurt wurdet, 1 gr. Vihezolle. Von eynem Hundert Ochsen 21 gr., von eynem Ochsen, so enßlen durchgetrieben werden 1 gr., von eyner Kühe ½ gr., von eynem Hundert Schops 7 gr., von eynem Schops, die enßel durchgetrieben werden 4 d., von eym gemesten Schwein ½ gr., von eynem magern Schwein 4 d. Pferdtgleydt. Eyn Pferdt, das ym Jar geladen durchferet, es fure was es wolle, ausgeschlossen Wein, Bier und Getreide etc.1 gr., von eynem Pferdte, das alhie abledet und ledigk widerkeret ½ gr., do es aber widerumb ethwas aufledet, muß es vohl Geleidt geben als 1 gr. Von eym Pferdt yn den Jarmerckten, es kere ledigk wider aber nicht, aber das do Ware herbringet oder durchfuret, 1 gr. Die Furleute, die do Hopfen hie durchfuren, geben von eim Pferde 1 gr. und wan sie in achtagen ledigk wider durchfuren, so seint sie gleitsfrey, seint aber die acht Tage voruber, so gaben sie halb Gleit, wann die ledigk faren. Haben sie aber geladen, so wurdet dasselbe nach obvorzeichneter Ordenung mit vollem Geleit vorgleitet. Bey diesem ist auch zu mercken, wer die Ware vergleitet, als Wein, Bier, Getreide etc., der darf von Pferden nichtes geben.
MEIßEN
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Wie das Gleydt zu Pulst eynenhommen wurdet volget. Die Wagen, so Güter von Meißen nach Leipzigk furen, aber von Leipzigk nach Dresden, giebet 1 Pferdt 1 gr. Getreydewagen, so noch Freibergk gehen, gibt ein Wagen 1 ½ gr. Saltzwagen, so zu Lummitsch nicht Margkt halten, giebet ein Pferdt 1 gr. Wagen, die zu Oschietz geleit haben und nach Freibergk faren und das Zeichen zu Pulst weisen, seint frey. Vihetreyber, so zu Streln geleit und ein Zeichen brengen, seint zu Pulst frey, wan sie aber kein Zeichen haben, so gibt ein Ochs 4 d. und ein Schwein 2 d. Ein Weydtwagen gibt vom Pferde 1 gr., eyn Fuder Weyn 4 gr. Wie das Gleydt zu Wylsdorf eyngenhommen volget. Von eynem Ochsen 9 d., von eynem gemesten Schweyn 4 d., von eynem Struet Pferdte, die mit Haufen getrieben 6 d., von eym magern Schwein 3 d., von eim Schops 1 d. Wie das Geleyt zu Lummitzsch eingenohmmen wurdet. Von eym Hundert Ochsen 21 gr., von eym Rinde 4 d., von eym Hundert Schops 5 ½ gr., von eym Schweyn, gros aber klein 2 d., von eym Pferdt, so an ein Sattel ledig durchgefurt 4 d., Zigenbocke werden Schopsen gleich vorgleitet. Von Getreyde: von eym Scheffel Korn 1 a h., von eym Scheffel Gersten 1 a h., von eym Scheffel Weytzen 1 a h., von eym Scheffel Erbeys 1 a d., von eym Scheffel Wicken 1 a d., von eym Scheffel Rieben 1 a d., von eym Scheffel Grütz 3 d. Von eyner Zichen Hopfen, die aldo durchgefurt, 3 d. Von eym großen Leder, rauch aber gegerbet, 2 d. Von eynem Kalpfehl 1 a h., von eynem Schaffehl 1 n h., von eym Pferdt, so Kupper, Zin oder Weit durchfüret, 1 gr. Von eim Pferdt, so Kremerey füret, 1 gr. Von eim Fuder Holtz 1 gr. Von Getrencke: von eym Faß Weyn 2 gr., von eym Faß Bier 1 gr. Von Fieschen: von eyner Thonnen Fiesch 8 d., von eyner halben Thonnen Fisch 4 d., von eyner Thonnen Hering 4 d., von eym Pferdt, so Karpen durchfuret ½ gr. Von Kernern: eyn jeder Kerner, der Guter, Wein aber Bier furt, giebet 8 d., mus sonderlich vorrecht werden. Von eynem Karren Nuß ader Castanien 1 lb. Nuß oder Castanien. Eyn jeder, der Glaß durchfuret, gibt von itzlichem Rade 1 Trinckglas. Eyn jeder, der Rüben feil hat, gibt 8 d., die mus der Pittel einfordern. Von eim Fischwagen 8 d. Von eym Zwippelwagen 6 d.
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Der Waldenburger Kreuß feil hat 4 d. Es mußen die Salzfürer, welche durchs Jar zu Lummitsch den Margkt bauen, itzlicher ein Jar 2 Scheffel Saltz in das Ampt Meißen geben, als uf Walpurgis und Michaelis einen, darum sein sie des Gleits zu Pulst befreiet. Alles, was den Bergkstedten als Freibergk, Marienbergk und Schnebergk auf ihr Schrieft zugehet, das gehet frey, was sie aber herunder furen, das mußen sie andern gleich vorgleiten. Desgleichen die Burger zu Lommitzsch, was vor Vihe ader Getreide, welchs sie selbst nicht erzeugen noch in selber erwachsen und anderswoher bringen, müßen dasselbig gleich den Frembden vorgleiten. Welch Getreyde inwendigk der Meil umb Lummitzsch wirdt geladen, sol zu Lommitzsch vorgleitet werden. Auf den Wollenmargkt Walpurgis und Michaelis muß ein itzlicher, der Wollen kauft, von eim Stein Wollen 4 a d. zu wegen geben und so solche durch den Gleitsmahn und Wagemeister geteilet, nimpt der Wagemeister von des Radts wegen den fünften Pfennigk, das ander bleibt meinem gnedigsten Herren im Ampt Meißen. Ufm Jarmargkt Andree von einem Pferde, er khere umb ader nicht, 1 gr. Gleydt zu Grünbach. Unter dieser Überschrift ist in der Akte nichts ausgeführt.
61. Merseburg Geleitsordnung für das Amt Merseburg mit den Beigeleiten Liebenau und Frankleben (16. Jahrhundert) StA Leipzig, Tit. XVII (F) Nr. 4, undatiert. Gleitstafel, wie das Hauptgleite zu Merseburgk eingenommen und berechnet wird. 1 gr. 6 d. 1 gr. 2 d. 1 gr. 2 d. 1 gr. 2 d. 10 d. 10 d. 8 d. 4 d. 4 d.
von einem Pferde frembde Fuhrleute. von einem jeden Pferde von Leipzigk. von einem jeden Pferde von Weißenfels. von einem jeden Pferde diejenigen, so im Stift Merseburgk gesessen und mit Getreyde oder andern Waren alda durchfarn. von einem jeden Pferde von Lausigk. von einem jeden Ochsen oder Kuhe, von einem Kalbe, von einem Schaf, von einem Schwein.
MERSEBURG
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Und wird den Karnern und Fuhrleuten, wenn sie den ersten und andern Tag wieder zurück kommen, Freyzeichen gegeben, dass sie kein Gleit geben dürfen, da sie aber den 4ten Tage wieder zurückkommen, mußen sie aufs neue Geleite geben. Wann aber die Leipziger Marckt eingeläutet wird, so muß ein jeder, er fahre hin wo er wolle, von einem jeden Pferde 2 gr. geben und fahet sich um 12 Uhr an und wert bis wieder 12 Uhr, wann der Leipziger Markt ausgeläutet wird. Es wird auch diese Zeit über keinem kein Freyzeichen gegeben; so bald aber die Leipziger Marckt wieder ausgeläutet wird, muß man hernach auf den ersten, andern und dritten Tag Freyzeichen geben und wird das Gleite wie vorgemeldet genommen. Gleitstafel des Beygleits Liebenau, wie solches durch den Beygleitsmann daselbst auf seine Pflicht eingenommen wird. 2 gr. 8 d. von 4 Pferden und 8 d. Wegegeld, 2 gr. von 3 Pferden und 6 d. Wegegeld, 1 gr. 4 d. von 2 Pferden und 4 d. Wegegeld, es sey von einem Wagen oder Karren. 4 d. von einem ledigen Püferde, so durchgeführet wird. 4 d. von einem Ochsen oder Kuhe. 1 d. von einem Schweine, 1 d. von einem Schafe, 1 d. von einem Kalbe, so ins hallische Gericht geführet wird. Wann aber zu Merseburgk, Franckleben oder Loßen das Gleite gegeben, so dorfen sie dieses Orts nichts dann das Wegegeld – auf jedes Pferd 2 d. – geben. Gleitstafel des Beygleits zu Franckleben. 8 d. von einem frembden Pferde. 6 d. von einem Pferde von Leipzigk. 6 d. von einem Pferde von Weißenfels. 4 d. von einem Pferde von Lausigk. 4 d. von einem Rinde, 2 d. von einem Schweine. Hirbey wird berichtet, dass ein jeder Fuhrmann, wann er gegen Frankleben kommet und in einem oder zweyen Tagen solche Gleite wieder berühret, kein Gleit geben darf; wann er aber nach dreyen oder vier Tagen wieder zurück komt, muß er gantz Gleite geben.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
62a. Mühlberg Geleitsordnung für das Amt Mühlberg (1555) SHStA Dresden, Loc. 38 128, Mühlberg 1, Erbbuch des Amtes Mühlberg 1555, p. 214 – 216. Mülbergisch Gleidt aufm Lande. Von einem Wagen, darauf Centnerguth, von die Centner 4 d., von einem Saltzoder Getreidichwagen 6 d., von einem Ochsen 4 d., von einem Schops, Schwein oder Ziegen 1 n d., von einem geferbten Tuch 1 d., von 1 grauen oder ungeferbten 1 h. Beygeleite. Ein Beygeleite zu Cosdorf und eins zu Oschetzgen, werden gleichergestalt genohmen wie das zu Mülbergk. Wassergeleite, wird von jdem Wasserknechte, so auf dem Schief dinsthaftigk, 16 d. genomen. Der Steuermeister und Wandersleute, so der daruf weren, seint frey. Von einem Mühlstein 16 d., von einem Scheffel Getreidich 1 a h., von idem Wergkstucke 1 n d., von einer Ruten Kalckstein 16 gr., und verheldet sich die Gelegenheit solchs Kalcksteins, wann ein Steuerman Kalckstein führet, wirdt von einem Knechte 2 gr. 8 d. Geleite gefordert und mus die Achtung darauf gegeben werden, so der Kalckstein am Geleite mehr tragen welte, wird von den Knechten nicht, da aber der Knechte Zahl mehr austruge, wirdt vom Kalckstein nichts gefordert, sondern das Knechtegeleite genohmmen. Von einem Schock behemischen Kese wirdet 1 ½ gr. genohmen. Und was also das Jahr uber am Wasserzohl einkomet, daran geburet dem Spital zu Mulbergk der vierde Pfennigk und wirt solchs dem Spitalmeister alle Quartal überantwort. Solche Geleite ufm Lande und Wasser sampt den zweien Beigeleiten zu Cosdorf und Oschatzgen tragen zu gemeinen Jharen ungefehrlichen 70 Schock.
MÜHLBERG
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62b. Mühlberg Geleitsordnung für das Amt Mühlberg mit den Beigeleiten Koßdorf Oschätzchen, Reichenhain (1590) SHStA Dresden, Loc. 38128, Mühlberg 2, Erbbuch des Amtes Mühlberg 1590, p. 838 – 844. Gleidtsordenunge des Ambts Mulbergk nach Inhalt der alten Erbbücher. Ufm Lande Wagen: Salzwagen 6 d., Getreidichtwagen 6 d., Planfische 6 d., Felgen- oder andere Holzwagen 6 d., Hopfstangen 1 gr., Krebswagen 1 gr., Leimetwagen 3 gr., Pechwagen 1 gr., Krahmerwagen 6 d. Viehe: Pferde, Ochsen ader Kühe 4 d., Schaf 1 d., Schwein 1 d. Gewicht: ein Centner, worahn der sey, 4 d., ein Stein Wolle 1 d. Ehlen: ein Paln Leimath 1 gr., 1 Tuch, es sei ganz oder zerschnitten 1 d., 1 Schock Ehlen Leimath 4 d. Maeß: 1 Vas Wein 1 gr., 1 Vas Biher 6 d., 1 Tonne Kese 6 d., 1 Feßgen Butter 3 d., sieben Tonnen Fischen 1 gr., so viel Tonnen darüber von jedern gefallen 1 gr., sechs Tonnen Heringe 6 d., so viel Tonnen darüber muß von jdern gefallen 1 gr. Zahl: 1 ß Eysen 1 gr., 1 Muhlstein 6 d., 1 Stuck Fisch 1 gr., 1 Tunne Glahs 1 gr., 1 Kasten Glahs 1 gr. Dies Haubtgleidte uf dem Lande gehoret beneben den Beigeleiten zu Koßdorf, Oschatzgen und Reichenhain ins Ambt Mulbergk und wird das Geleithe vormöge obgesatzter Ordenungen von den Fuhrleuten und Hendelern eingenommen. Diejenigen, so das Geleithe einnehmen, haben von jdern guthen Schock funf Groschen. Von jdern geladenen Wagen, so durch Mulbergk gehet, hat der Rath doselbst einen alten Pfennigk, von einem Karren aber einen alten Heller, welches Geldt sie zu Erhaltunge der Brücken und Steinwege im mülbergischen Weichbilde gelegen, zur Beisteuer gebrauchen, ist ihnen von dem Churfursten zu Sachsen etc. und
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Burggrafen zu Magdeburgk, Hertzogen Augusten hochlöblichster und sehligster Gedechtnus den 24. Aprilis anno 57 uf Wiederufen zu nehmen gnedigst nachgelassen worden vermoge hernach volgenden Bevehlichs. Geleidtsordenung aufm Wasser. Zahl an Steinwergk: 1 Ruthe Kalckstein 16 gr., 1 Ruthe Gehörn 10 gr., 1 enzlen Werckstuck 1 d., 1 Schock Werckstuck 8 gr., 1 Muhlstein 1 gr. 4 d., 1 Schleifstein 8 d., 1 Leichstein 1 gr. Zahl sonsten: 1 Fenster 4 d., 1 ß Eysen 1 gr. 6 d., 1 ß behemischen Kese 1 gr. 6 d., 1 Stuck Halbfisch 1 gr., 1 ß Breth, so ufm Schiefe geführet, 4 d., 1 Faß Wein 2 gr., 1 Faß Bihr 1 gr., 1 Scheffel Getreide 1 a d., 1 Malder Korn, Getreidicht ader Lohe 8 d., 1 Kestlein Butter, Pflaumen ader Obest 3 d., 1 Tonne Kese 1 gr., 1 to Heringk 1 gr., 1 Faß Röthe 6 d., 1 Last Kreyde 3 gr., 1 Feßlein Salz 3 d. Von einem Knechte, so Kalcksteine ader Werckstucken führet, 2 gr. 8 d.; do aber die Steine mehr austrugen, so vergleitet man noch derselben Anzahl. Von Floßen ader Schiffen, so ahneinander hangen, 28 gr. Do aber Steine darauf gefuhret werden und der viel, so giebet man noch derselben Anzahl, wie oben gemeldet. Solch Wassergeleithe gehoret gleicher Gestald ins Ambt undt was jehrlichen einkombt, daran gebueret dem Hospital zu Mulbergk der vierdte Pfennigk, welchen vierten Theil und wirdt solches den Vorstehern erwehntes Hospitahls uberantwortet. Dargegen mußen sie demjenigen, so da Geleite einniemt, nach dem die Summa viel oder wenigk, eine Abrechnung zustellen. Strafe derer, so das Geleite vorfahren oder die Wahren underschlagen: wird allewegen der halbe Theil der Wahren von dem Vorbrecher soviel er derer auch bei ihme hat, genomhen, daran demjenigen, so das Geleith einnimet, der dritte Pfennigk zustendigk ist.
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NAUMBURG
63. Naumburg Zollordnung der Stadt Naumburg (1567) StA Naumburg, Rep. XLVII – 2 – 1567. Vorzeichnus von aller Handelwahr, die man einem erbarn Rath alhier im Markt vorrechnen muß. A Alaun Ahl Ahl Ahl Ahlaun
von einem ctr. 8 alte d. von einer Wannen grün Ahl 8 gr. ein Schock dorre Ahl gibt 1 gr. ein Wagen grün Ahl gibt 12 gr. 6 d. ein Fas gibt 4 gr.
B Baststrenge Blasen (?) Butter Bucklinge Bricken Blech Bellichen
ein Wagen gibt 4 gr. ein Korb gibt 8 gr. ein Tonne gibt 4 gr., ein Hose gibt 4 d. ein Stücke gibt 4 gr., ein Tonne gibt 6 d., ein Stro gibt 3 d. gibt ein Veslein 1 gr. (anno 1602 also vorrechet genohmen). ein ctr. Sturtzblech gibet 1 gr. schlesischer Leinwadt gibt 2 gr. 6 d., 4 d. Ballen grosse gibt einer 4, 5, 6 gr. Blatischgen (?) ein Stück gibt 2 gr., Beutel Einfachs (?) gibt 3 gr. Barchent 1 Stück 4 d. Baumwolle so nicht gewogen, ein Ballichen 3 gr. (Nota: Bucklinge werden itzo nicht mehr gantze, sondern nur halbe Stucke gemacht, gleich wie an Schollen, darumb beschweren sich die Handeler, von einem halben Stucke 4 gr. zu geben). C Czihn
D Dorre Tauben Draht Dachsheute
ein Fas gibt 7 gr. ein Wagen gibt 1 fl., ein Stück gibt ein ctr. Eysen- oder Messingdrat gibt dem Blech gleich, ist aber ungleich, dieweil er teurer verkauft wird, sol so hoch gebracht werden als man kan. 100 geben 5 gr.
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E Eisen
GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
ein Fas gibt 3 gr.
F Fische allerley: Schollen ein Stück gibt 4 gr. Rocken ein Stück gibt 4 gr. Bucking ein Stück gibt 4 gr., ein Tonnme gibt 8 d., ein Stro gibt 3 d. Blasen ein Korb gibt 8 gr. Kupfischein Stücke gibt 1 fl., einhundert Kipfisch gibt 4 d. Dürre Tauben ein Wagen gibt 1 fl. Goldtfisch ein Wagen 1 fl. Flachfisch ein Stück, das 3 ß helt, 2 gr., helt es mehr, so gibt’s auch mehr. Plateusgen (?) ein Stücke gibt 2 gr. Rundtfisch, Ronschlagen (?) ist ein Ding, gibt 1 Stücke 2 gr. Lachs von einem dorren Lachs 3 d. Rotscher ein Tonne gibt 2 gr. Stockfisch eine Donne gibt 2 gr. Dorre Ehle ein Schock gibt 1 gr., grüne Ehle ein Wanne gibt 8 d., Ohl gesalzen von einer Thonnen 2 gr. Krebs ein Wagen gibt 5 gr. Flachs ein ctr. gibt 1 gr. Fuchsbelger von hundert gibt man 8 gr. Fehen Grauwergk vom Techer oder Zimmer 2 gr. Fischtrohn ein Tonne gibt 2 gr. Feygen ein Tonne gibt 2 gr. Ein Seiten Essefleisch gibt 2 d. Feigen ein Fas gibt 4 gr. Filtz ein Baln gibt 3 gr. Rundtfisch ein Baln 12 gr. Ein Stück Sanda (?) gibt 2 gr.; nach Underricht der Kaufleut ist es kaum so gros als ein ½ Stücke Schollen. Fyrnis ein Feslein hat gegolten 3 fl., ein Ort gibt 1 gr. 1 weis Schmachenfutter 6 d. Flachs ein Fuder 1 fl., ein Pallen 3 gr., ein Centner 1 gr. G Grüner Ohl Gahrn Gahrn Gebranten Wein Glahs
ein Wanne gibt 8 gr. ein Fuder 1 fl. 10 gr. 6 d. ein Stück gibt 1 gr. ein Tonne gibt 1 gr. ein Karn gibt 4 gr., ein Wagen gibt 8 gr., ist Schonglas, Glas in Truhen 3 gr.
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NAUMBURG
Grempel Grauwergk:
ein Feslein gibt 5 gr. ein ctr. Grauwergk gibt 10 gr. 6 d., Grauwerg ein Zimmer gibt 4 d., Grauwergk ein Fas gibt 1 fl. Grosgahrn ein Paln gibt 8 gr., Gahrn ein Ctr. 3 gr. Goldtfel ein Schock gibt 4 d. Ein Schmaschenfutter 4 d. H Hosen Botter Heringk Hamsterbelge Hahrtucher Huf-Eysen Honigk Hecht Hentzsch (?) Harnisch Humpen J Juden
K Kese Krebse Kese Kipfisch Konigslobben Kalbfell Kese Kuchenfett Kese, holendisch Kettchen (?) Kalbfell Knobloch Kupperwasser Ein Thun Klingen Kalbfell
gibt 4 ld. ein Thonne gibt 2 gr. ein Schock geben 2 ld. so uf der Herrn-Brücke stehen, 1 gr. ein Vesgen 4 gr., wiewol es zu wenigk, weil man auf ein Wagen 40 ß geladen kann. ein Thunne gibt 2 gr. gibt in Thunne 1 gr. ein Techer 2 d. ein Fas ungefehrlich von 4 ctr. gibt 12 gr. 1 ß 1 gr. gibt einer zu Roß einem erbar Radt 18 gr., Juden zu Fuß gibt einer 9 gr. und müssen ihre Wahren in Sunderheit vorrechten. (Bei Nickel Haxen: Moses von Busen, Aaran von Busen, Abrahom von Busen). ein Karn 4 gr. ein Wagen gibt 1 ß. ein Thonne 1 gr. ein Stück gibt 1 ß. oder Rundfisch geben ein Stücke 2 gr. ein 100 geben 3 gr. ein Fas Waldsachsener Kese geben 1 gr. ein Thonne gibt 2 gr. ein Karn gibt 5 gr. ein Fas gibt 6 gr. ein Techer gibt 4 d. ein Schock gibt 2 gr. 1 ctr. 6 d. 6 gr. gibt ein Schock 2 gr.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
L Leder rauch: Gros Rauchleder giebt ein Hundert 8 gr. Mittel Rauchleder ein Hundert 6 gr. Kalbfellrauchleder ein Hundert 3 gr. Lampfelrauchl ein Hundert 1 gr. Fuchsbelger ein Hundert geben 8 gr. Wolfsbelge ein Hundert geben 8 gr. Bockfell oder Ziegenfell ein Hundert geben 2 gr. Schmassen giebt ein Hundert 1 gr. Scherlinge oder Hemmelfell ein ß 2 gr. Hamsterbelge ein ß 2 d. Schmassen von einem Fas gibt man 20 gr. Ein Zimmer Marder von 40 gibt man 5 gr. Fehen Rauchweerk vom Zimmer 2 d. Leder breussisch uf Lohe gar gemacht giebt ein Techer 1 gr. (Die von Leiptzigk geben vom Hundert 8 gr., gibt man ihn wierder 4 gr. zu Tranckgelde denen, die das Gelt bringen.) Garleder: Groß Garleder ein Hundert gibet 15 gr.71 Mittel Garleder ein Hundert gibet 6 gr. Gros Garleder ein Baln 3 gr. Ein Schock Kalbfel geben 2 gr. Semisch ein Fas gibt 4 gr. Schaffel ein Techer gar 2 d., ein ß 1 gr. Preußenleder roth ein Techer 3 ld. Weißgarleder ein Techer 3 ld. Semisch Garleder ein Techer 6 ld. Nota: das große Garleder soll hinfort Pallenweyse und nicht nach dem Hundert vorrechtet werden. (Ist anno 61 also gesetzet worden.) Leym Leinwadt Lidmas Leinwandt Leinwadt Leufte zu den Mühlsteinen 71 Durchgestrichen: 12 gr.
1 ctr. 1 gr., Leym ein Fas 4 gr. ein Baln Schlesier gibt 2 gr. 6 d. ein Sack Gledt gibt 2 gr. geben die Schlesier von 1 ß 4 d. Die von Pautzen, so in Bopferts Hause liegen, geben von ihrer Leinwadt dem Radt von einem jedern Stuck 4 d. ein Kasten gibt 6 gr. einer 2 ld.
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NAUMBURG
Leinwadt
ein Kunigesbellichen gibt 2 gr.; Leinwadt: ein Kasten schlesische gibt nach Gelegenheit der Grosse 6, 5, 4 gr.; Leinwadt: ein Ballen gibt 3 gr.
M Marder Mühlsteine Messer Mühlsteine
ein Zimmer von 40 5 gr. gibt einer 4 ld. ein Fas gibt 3 gr. ein Fuder gibt 1 gr. 4 d.
N Nüsse
ein Karn gibt 4 gr.
O Ohl
P Paststrenge Pladnig (?) Plasen Pallen groß Leder Pranttenwein Plech Pappier Presilge Pech Pantzerkragen Pflaumen Pulver Pfeffer R Röthe Rosin Rotscher Rundtfisch Rachen (?) Rosin Reinisch Wein Rauchwergk Rannert
ein Wagen grün Ahl gibt 13 gr. 6 d.; Ohl, ein Wanne grün Ahl gibt 8 gr.; Ohl ein ß dorre Ohl geben 1 gr.; gesaltzener Ohl eine Thonne 1 gr. ein Fuder gibt 4 gr. ein Stücke gibt 2 gr. ein Korb gibt 8 gr. gibt 3 gr. ein Thonne gibt 4 gr. ein Ztr. Stortzblech gibt 1 gr. von einem Pallen gibt man 2 gr. ein Fas gibt 4 gr. ein Fuder Kalbs- oder Rinderpech, 4 gr. ein Fas gibt 10 gr. ein Vahs gibt 4 gr. ein Centner 2 gr. 1 Sack oder ein Faß 7 gr. ein Sack gibt 3 gr. 6 d. ein Thonne gibt 2 gr. 6 d.; Rosin, ein Ztr. gibt 10 d. ein Thonne gibt 2 g.; ein Stücke gibt 2 gr. ein Stücke gibt 4 gr. ein Stein gibt 2 ld; Rosin, ein Bixe (?) gibt 3 gr.; ein Faß gibt 3 gr. 4 d. gemein ein Fas 4 gr. ist ein Fisch wie Schollen, der vorworfen hat, wirdt verkauft vor guthe Schollen, ist ein falsch und Betruck darhinder, darmit
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
das Volgk boslich betrogen wirdt. Neppisch Rodtscher ist dergleichen ein Fisch, dem andtern Rodtscher nicht gleich, damit wirdt das Volck auch betrogen, ist voller Gallen. Berger Rodtscher ist der Beste. Ist in Zukunft zu verbieten bey Leibes Strafe. Ist auch derwegen von einem erbarn Radt der Stadt Hamburg zu schreiben und den Falh zu entdecken, vor gut angesehen worden. Rubesamen ein Sack, es sey darinnen viel oder wenigk, sol hinforder 3 gr. geben wie itzo anno 61 von ihnen empfangen ist, dan sie in den Herbergen oftmals zu 2, 3, 4 und 5 Ztr. stehen haben und also dem Radt einen Abbruch thun. Rauchwergk ein Baln gibt 20 gr. und hat fast nicht hinne gestanden, ist aber erklärt durch Erkentnis der Herren. Rauchwergk kieliß (?) ein Fuder 20 gr. S Speck ein Ztr. gibt 8 a d. Stencker ein Wagen gibt 3 gr. Schollen ein Stucke gibt 4 gr. Stockfisch ein Stucke gibt 2 gr. Schmassen ein Hundert gibt 1 gr. Schmassen ein Fas gibt 20 gr., Sehmisch ein Fas gibt 4 gr. Sehmisch ein Techer gibt 6 d. Sturbelinge pfuschgen (?) gibt von 1 ß 8 d., geben sie nicht gerne. Schaffel ein Techer gar geben 2 ld, Schaffel, ein ß geben 1 gr. Schineysen eins, wan nichts davon ausgewogen und in der Wahge nichts vorrecht wirdt, gibt 8 gr. Sicheln ein Wagen gibt 12 gr., Sicheln, ein Karn gibt 6 gr. Sensen ein Wagen gibt 1 fl. Speck ein Wagen, der nicht in die Wahge kompt, gibt 1 fl. Schmer oder Tahlk eine Tonne gibt 3 gr. Schalaunen ein Ballen gibt 6 gr. Stahel ein Feslein gibt 4 ld, Stahel, ein Gebundt langer Stahel gibt 8 ld. Senckel ein Fas gibt 4 gr. Seitenessefleisch gibt 2 ld. Sporn ein Fas Bauersporn gibt 2 gr. Schwefel ein Tonne, dem Richter und dem Rate 1 gr. Schalaun, Bamberger 4 gr., Schalaun, Erfurter 3 gr. Stencker ein Wagen 3 gr. Schleifstein ein Karn gibt 1 gr. 6 d.
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Schweinsheute gibt ein Techer 6 d. Schoskugeln ein Fas gibt 6 d. Sport (?) von allerley Fischen 1 Thon 1 gr. Schleyer 1 Kestlein 3 gr. T Talck Tauben Tuch
ein ctr. gibt 8 a d. ein Wagen dorre Tauben 1 fl. 1 Paln lundisch und engelisch, 12 gr., Tuch von einem Schifftuch und wird nicht nach Ballen, sondern nach Stucken vorrecht, 2 gr. Von den Tuchen, so nicht ufs Gewandthaus nicht gebracht und entzeln vorkauft werden, 1 gr.
V Vischlott ein Ztr. gibt 8 ld. Vischtrahn ein Thonne gibt 2 gr. Vogelleim gibt ein Veslein 1 gr. Nb.: Peter Winckler, Peter Grebsitzer und Antonius Angermann von Lohma aus der aldenburgischen Pflege haben sich mit einem erbarn Rath des Vogelleims also verglichen, nachdem sie uf jtzigen Jahrmarkte desselben zwene Karren voll anher zu feilem Kauf bracht, das sie uf dis Jahr zwene fl. und also auch hinfuer von jdem Karn einen fl. wolermelten Rath zu Stettegelt geben sollen und wollen, ob auch sonsten andere mit Vogelleim, es sein uf Karren oder eintzelen Veßlein anhero komen und zu inen treten wurden, haben sie sich verpflichtet, dieselben alsbald dem Rath anzuzeigen, damit man die geburliche Vorrechtung von den selben auch bekommen moge. Dem Herrn Richter aber sollen sie sein Stettegeld als 16 d. sonderlich zu geben schuldig sein. (Actum dornstags p. Joh, ao. 78). W Wein Weit Wagen Gebrandter Wein
ein Fas reinisch gibt 3 gr. 4 d. ein Kubel gibt 1 gr. 6 d. ein neuer Wagen gibt 4 gr. 1 Feßlein 3 gr. 6 d.
Z Zien Zucker Zobel Zucker Zwirn
ein Fas gibt 7 gr., wollen vom Fas nicht mehr geben als 5 gr. ein Fas gibt 12 a d. ein Fas gibt 1 fl. ein Fas, das nicht vorrecht ist, gibt 3 gr. 1 Schachtel 2 gr., Zwirn, ein Kasten 6 gr.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
64. Nienburg Geleitsordnung Nienburg (1563) LHASA, DE, nicht mehr vorhanden (Kriegsverlust) – vormals Rep. I, Nr. 62, Nienburger Register. Vorzeichnus uber das Einkommen und Nutzung des Stifts Monchen-Nienburg etc. 1563. Bereits veröffentlicht in: Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts, Teil I, hrsg. von der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt, bearb. von Reinhold SPECHT, (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaats Anhalt; Neue Reihe, Bd. 17), Magdeburg 1935, S. 362. Bericht vom Gleite Von idem Pferde gibt man zu Gleite 3 d., von 1 Ballen oder Kramfas 4 d., was einer Tonnen gros ist, davon gibt (man) 3 d., von einem Ochsen 3 d., vom Schepß oder Schwein 1 d., vom Wein geben die Kremer von 1 Emmer 3 d. Wan die von Zerbst oder Schandersleben Zerbster Byr durchfueren, geben sie vom Pferde 3 d., aber die von Berneburgk seint zoll- und gleitfrey, desgleichen die von Plotzig und Warmsdorf. Von einem Wagen Getreidich 1 gr. Strassengleite Hat der Richter Blasius Tissener bei Zeiten des Abts eingenommen, bericht, das ein Laden darzu vorordnet, darzu der Abt die Schlussel gehabt und verschlossen gewesen, das der Richter kein Wissenschaft tragen kann, wieviel es getragen und ist zu 3, 4 oder 5 Woche das Gleit vom Abt gefoddert, es eracht aber der Richter, das es jerlich uber 30 fl. schwerlich tragen solle.
OBERHOF
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65a. Oberhof Geleitsordnung für Oberhof (1540) ThHStA Weimar, Reg. Cc 369. Fehlerhaft veröffentlicht in: Luise GERBING, Beiträge zum Thüringer Geleitswesen im 16. und 17. Jahrhundert, in: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft zu Jena 13 (1894), S. 56 – 58. Das Geleite zum Obernhove ufm Schwartzwalde 1540. Vorzeichnus, welcher Gestalt das Geleite zum Obernhove ufm Schwartzwalde eingenohmen werden soll und ditz Gelaite ist der alten ordentlichen Gelaitstafeln, welche anno domini 1505 gestelt gewest, gemeß gesatzt und doraus genohmen worden. Actum Weimar, die Wochen Viti anno domini 1540. Ein Karn Saltz, zwey- oder dreyspenig, 2 a d., ein einspeniger Karn 1 a d. Ein Karn Getreide, zwey- oder dreispenig, 3 a d., ein einspemiger Karn 2 a d. Ein Wagen mit Nüssen gibt 2 lb., ein Karn Nüsse, er sey ein-, zwey- oder dreyspenig, 1 lb. Nusse oder das Gelt darfür. Ein Karn Castanien gibt 100 Castanien oder 5 n d. darfur. Ein Fuder Wein gibt ein Stobichen oder 2 gr. darfur, ein Karn Wein, zwey- oder dreyspenigk, gibt 2 Kandeln oder 1 gr. darfür, ein Karn, einspennig, gibt 1 Kandel oder 6 n d. Ein Wagen mit Kupfer 2 gr., ein zweyspenniger Karn mit Kupfer 1 gr., ein einspenniger halb so vil, ein Wagen Bley 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Heringen 2 gr., ein Karn halb so vil. Ein Wagen mit Hechten, Halb-, Stock- oder andern Vischen, 2 gr., ein Karn halb so vil. Ein Wagen mit Specerey 2 gr., ein zwey- oder dreyspeniger Karn 1 gr., ein einspeniger Karn ½ gr. Ein Karn Eysen, zweyspenigk, 2 a d., ein einspeniger halb so vil. Ein Karn mit Kesen gibt einen nach dem Besten. Ein Wagen mit Beche 2 gr., ein Karn, zwey- oder dreyspenig, 1 gr., ein einspeniger Karn halb so vil. Ein Techer Rindesleder 1 gr. Ein Karn Dilen 2 a d. Ein Wagen mit Weit 4 gr., ein Karn, zwey-oder dreispenigk, 2 gr., ein einspeniger Karn halb so vil. Ein Wagen mit Hausgerethe 4 gr., ein Karn halb so vil. Ein Wagen mit Wollen 4 gr., ein Karn halb so vil. Ein Wagen mit Flachs 2 gr., ein Karn halb so vil.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Ein Karn mit Obs gibt 1 ß Epfel oder Birn. Ein Wagen mit einbeckischem oder anderm Biere 2 gr., ein zwey- oder dreyspenniger Karn 1 gr., ein einspenniger halb so vil. Ein Karn mit Kirschen gibt 1 lb. oder 5 d. Ein Karn mit Multern oder Schaufeln 2 a d. Ein Karn mit Holtz oder Schindeln 1 a d. Was aber die von Ordorf, Wolfis und Krawinckel aldo durchfuren oder treyben und zu ihrer notturftigen Unterhaltung bedorftigk, darvon geben sie altem hergebrachten Gebrauch nach keinen Zoll oder Geleithe, furen sie aber solchis umbs Lohn, uf den Fall seint sie das Geleithe zu geben schuldigk und pflichtigk. Vom Vihe: ein Ochse 3 a d., ein mager Rinth 2 a d., ein Pferdt, so ane Sattel durchgefurt 4 a d., ein mager Schwein 1 a d., ein feist Schwein 2 a d., ein Schaf 1 n d. So aber die Vihetreyber lenger dann eine Nacht auf dem Schwartzwalde beharren und ihr Vihe aldo weiden wurden, das soll ihnen nit vorstatet oder zugelassen werden, sie geben dann zwifach Geleithe.
65b. Oberhof Zollordnung für Oberhof (1568) ThStA Meiningen, Sekt. III, 512. Abschrieft eines öffentlichen Schreibens Herzog Johann Wilhelms von Sachsen des erstaigerten Zols wegen, Weimar 1568, August, 24. 3 alte d. von eynem jeden Ochsen, thut von 100 Ochsen 1 fl. 12 gr. 3 d., 3 d. leonis von 1 Pferde, das da ledig geht, 1 d. von 1 Schwein oder Schafe, 1 alt d. von 1 Kuhe. 1 Kes von 1 einspennigen Karn oder 2 gr. darfür, steht bey dem Gleitsmann. 1 klein Meßgen Erbeis von 1 einspennigen Karn, von 1 zwispennigen aber 2 Meßlein oder 1 Metzen. 1 Schock Opfel oder Birn von 1 einspennigen Karn, von 1 zwispennigen 2 Schock. 100 Castanien von 1 Karn einspennich, aber ein zwispennigk 200. 4 Schock Nusse von 1 Karn einspennich, von ein zwispennichen aber 8 Schock. 3 alt d. von 1 Karn zwispennig Korn, Gersten oder Habern. 2 d. leonis von 1 einspennigen Karn mit Korn oder Brodt. 2 alte d. von 1 Karn Saltz, aber von 1 zwispennich 4 d. 2 alte d. von 1 Karn Waldtwerck zwispennich, von ein einspennichen halb so vil.
OSCHATZ
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1 Stubichen Wein von 1 Wagen oder 5 gr. darfür, ½ Stubichen Wein von 1 zwieoder dreyspennigen Karn oder 2 ½ gr. darfur, 1 Maß Wein von 1 einspennigen Karn oder 15 d. 1 gr. von 1 Techant rindern Leder. 2 gr. von 1 zwiespennichen Karn mit Schafleder, aber ein einspenniger halb so vil. 2 gr. von 1 zwiespennigen Karn mit Tuch, aber von eim Wagen 4 gr., 1 gr. von 1 Karn einspennig mit Tuch. Der Weidt gibt dem Tuch gleich. 2 gr. von 1 Wagen. 1 gr. von 1 zwiespennigen Karn, 6 d. von 1 einspennigen Karn mit Fischwerck. 2 a d. von 1 zwispennigen Karn mit Eysen, aber von 1 einspennigen 1 d. 2 Maß Bir 1 zwispennig, 1 Maß Bir 1 einspennich oder 6 d. für das Mas. 2 gr. von ein Wagen, 1 gr. von eim zwispennichen, 6 d. von 1 einspennigen Karn mit Hopfen. 2 gr. von 1 Wagen, 1 gr. von 1 zwispennigen, 6 d. von eym einspennichen Karn mit Hausrath. 2 gr. ein Wagen, 1 gr. ein zwispennich, 6 d. ein einspenniger Karn mit Kupfer. Bley giebt dem Kupfer gleich. Wollenfuhren geben dem Tuch gleich. Die von Ordrof, Cranwinckel und Wolffes geben von allen, was es sey, so sie vor ihr Haushalte gebrauchen, nichts, do sie aber solches verner verkaufen, es sey Wein, Vihe oder was es sey, sind sie es Gleich andern zuvergleichen schuldig. 1 Ohrt eins Gulden, so eine Braut aus- oder eingeführet wirdt, doch stehet das Nachlassen bey dem Glaydtsman.
66a. Oschatz Geleitsordnung für das Amt Oschatz mit den Beigeleiten Dhalen und Strehla (1516) SHStA Dresden, Loc. 38032, Oschatz Nr. 2, Erbbuch des Amtes Oschatz 1516, p. 9v – 11. Eyn Vorzeichnis des Gleyts meyns gnedigsten Hern von Sachsen etc., wie das durch dye Amptleuthe von eynem uf den andern Herkommen gewonlich gefordert unde genommen ist. Item das Pferdt, das kegen Halle nach Salze gehet, gibt 1 gr. unde gehet frey, wen es beladen wider kommeth. Item das Pferdt, das Getreyde, geworcht Holtz, Hoppe, Gefesse, Schindeln, Breth, Czymmerholz unde dergleych zeuhet, gibt 1 gr., kert es aber widerumb, ½ gr.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Item das Pferdt, das do Weyt zuhet, gibt 2 gr. unde das Spytzpferdt stehet zu Gunst. Darnach, wen sie von Gorlitz ader vom Hayn widerumb farn unde Ladunge brengen, dye ader ander Wayn, haben sie volle Ladunge, sechs, syben ader acht Pferde, so stehet zu heyschen eyn ung(arischen) Gulden von der Last unde eynen reynischen Gulden mußen sye gemeynigklich geben; szunder alleyne von Wachse gybet man 24 gr. Auch ist zu mergken, wen Saltzwayne kegen Halle farn, etzlich furen entzel Güther unde vahren umb Lohn ader yne selbst, so stehet zu heyschen 2 gr. vom Centner Wachs, 1 gr. vom Centner Smehr, 1 gr. vom Centner Unslet, 1 gr. vom Centner Wolle, 1 gr. vom Centner Czyhen, 1 gr. vom Centner Bley, 1 gr. vom Centner Kupper, 1 gr. vom Centner Rothe, 1 gr. von zweyen Centnern Hanf ader Flachs, 1 gr. von zweyen Tuchen Gewandt, sye synt geferbet ader ungeferbet. Item das Pferdt, das grune Fysche, Crebs, Herynge, dorre Fysche ader Stogkfysche zeucht, gibt 1 gr. Dye Ware zolth den Burgern. Item das Pferdt, das Landtweyne zeuhet, gibt 1 gr. unde von ydem Viertheyl Weyn auch 1 gr. in Sunderheit. Item wer suße Weyne furt, will er nicht Lastgleydt geben, so gebe er vom Pferde 1 gr. unde von ydem Eimer Weyn auch 1 gr. Item Eppel, Bern, Queytten, Nosse und Kastanien stehet zu Gunst des Gleitzschmans. Item was Pferde von Bresla ader anders wu herkommen, ungesattelt unde unbeseyhlt, gibet itzlich 1 gr. Item dye Eyßen furn der Stadt zu guthe, geben halb Gleydt, farn sye durch, von Sechszig Eyßen 3 gr. unde von eynem Schog Schenen 2 gr. Item von eynem Ochsen von yden Houpte ½ gr., item von eynem Schweine stehet zu heyschen 3 d., item von eynem Schopße steht zu heyschen 3 h. Item von eynem Schog Leymeht 3 d. Item von eyner Thonne Honigk 2 gr. Item von eynem Vaß Seife gibt man 1 gr. Item von eynem Molsteyn ader Schleyfstein 1 gr. Item was Pferde in wann einem Furmannpferde in Noten entkegen komen ader gemyete Pferde steht zu Gunst. Item was der Rath Czoll innymmet, sall dye zwelfte Woche dem Voythe den vierden Pfennigk oberantworten. Item zu mergken, dass der Voyt alle Jar uf den nehsten Dinstag nach Bartholomei das Gleydt vor Dalen durch den Richter vom Colmen unde den Landtknecht bestellen sall zu fordern von Ryndern, Schweynen und Schopsen wie oben vormeldet. Von allem Gleith und Zohl, so dem Rathe einkompt, geburth dem Ampt der vierde Pfennig, mussen solch Gelt so viel sein Einkommen, alle Weichfasten dem Amptsvoigt uberantworten, tregt zu gemeinen Jaren ungeferlichen 30 gr.
OSCHATZ / PAUSA
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66b. Oschatz Geleitsordnung für das Beigeleit Thalen und Strehla (1552) SHStA Dresden, Loc. 38032, Oschatz Nr. 2, Erbbuch des Amtes Oschatz 1516, p. 9v – 11. Eyn Vorzeichnis des Gleyts meyns gnedigsten Hern von Sachsen etc., wie das durch dye Amptleuthe von eynem uf den andern Herkommen gewonlich gefordert unde genommen ist. Beygleithe zu Thalen. Wirdet das Gleith von Rindern, Schweinen, Schepsen und andern allermassen genohmen und einbracht wie forne vorzeichent und dinstags nach Bartholomei durch den Richter zu Kolma und dem Landknecht eingefordert. Gleith zu Strelen. Das Pfert, so in einem ledigen Wagen kegen Halle gehet, giebt 1 gr., das Pfert, so nach Hering oder Fischen gehet, giebt 1 gr. Wann die Wagen inen selbst oder andern umbs Lohn Wahre furen, giebt man vom Centner Wachs 2 gr., vom Centner Unslet 1 gr., vom Centner Wolle 1 gr., vom Centner Zihen 1 gr., vom Centner Kupper oder Blei 1 gr. und von iglichen Tuche, es sey geferbt oder ungeferbt, ½ gr., vom Fas Seife 1 gr. Das Pfert, so Wein durchfuret, 1 gr., darzu von igklichem Viertel Wein Insonderheit 1 gr. Vom Stein Hanf oder Flachs 1 a d., von einer Thonnen Hering 2 gr., von einem Mohlstein 1 gr., von einem Schleifstein 1 gr., von einem Ballen Leimbath 3 a d., von eim Sechzigk Eißen 3 gr., von eim Schock Schin 2 gr. Von ledigen Pferden vom Heupte 1 gr., von Rindern von iglichen Heupte ½ gr., von einem Schweine 2 a d., von einem Schopse 1 a d. Von einer Hosen Putter ½ gr. Solch Haupt- und Beigeleite tragen zu gemeinen Jaren ungeferlichen 350 Schock.
67a. Pausa Zollordnung der Stadt Pausa (1506) ThHStA Weimar, Reg. Bb 79, Amtserbbuch Pausa 1506. Den Zoll. Den Zoll haben ir fürstlich Gnaden von Saltz- und Kornwegen, jhe von eine Wagen 3 d. und von einen Karn 2 neue d. so sie ganghaftigk sein.
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67b. Pausa Geleittafel für das Amt Pausa (1619) SHStA Dresden, Amtsgericht Nr. 16, Erbbuch des Amtes Pausa 1619, p. 25. Geleidtstafel im Ambt Paußa. Von 1 Von 1 Von 1 Von 1 Von 1 Von 1 Von 1 Von 1 Von 1 Von 1 Von 1
Wagen mit Centnergut 3 gr., von 1 Karn mit Centnerguth 1 gr. Wagen mit Wein 3 gr., von 1 Karn mit Wein 1 gr. Wagen oder Karn mit Getreide 4 d. Wagen oder Karn mit Salz 4 d. Karn mit Hering 1 gr. Karn mit steinern Krügen 1 gr., von 1 Karn mit hölzern Geväße 1 gr. Wagen mit Schiefer 4 d. Wagen mit Eisen 1 gr. Wagen mit Schindeln 4 d. Wagen oder Karn mit Nüssen 4 d. Pferd, so ufm Marckte oder in der Behausung vorkauft wirdt, giebt der Vorkeufer oder Keufer ieder 4 d. Von 1 Vaß Bier, so außerhalb Ambts vorkauft wirdt, 4 d. Von 1 Rindt oder Schwein, so ufm Marckt vorkauft wirdt, 4 d. Von 1 Wagen mit Heringen 3 gr. Von 1 Wagen mit dörre Fische, steinern Krüge. Hölzern Geväße, Töpfe, 3 gr. Von 1 Wagen oder Karn mit Hopfen 4 d. Von 1 Hose Butter, so außer Ambts vorkauft, 2 d. Von 1 Schaf, so außer Ambts vorkauft, 1 d., von 1 Stück Rindtviehe, so durchgetrieben wirdt, 2 d., von 1 Schaf 1 d. Von 1 Muhlstein, so durchgefurt, Von 1 Stück Rindtviehe, außerhalb Ambts vorkauft, 4 d. Von 1 Wagen mit Kalck Von iedem Stein Wolle, so vorkauft, 1 d. Von 1 Wagen mit rauchem Leder 3 gr., von 1 Karn mit rauchem Leder 1 gr. Von 1 Karn mit Glaß 1 gr. Von 1 Karn mit Hausgerethe 4 d. Von 1 Scheffel Hafer oder ander Getreide, außerhalb Ambts vorkauft, 4 d. Von 1 Karn mit Kesen 1 gr.
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PEGAU
68. Pegau Geleitsordnung für das Amt Pegau mit dem Beigeleit Zwenkau (1548) SHStA Dresden, Loc. 38037, Erbbuch des Amtes Pegau 1548, p. 373 – 388b. Gleidtsordnung des Ampts Pegau. Von jdem Pferdt 5 a d. und wann sie herwider fahren, haben 4 oder 6 Pferdt, und Saltz fuhren, gibt von dem Wagen 8 n d. und von 3 Pferden 6 n d. und von 2 Pferden 4 n d. Furen sie aber Getreidich herwider, so gibt man von dem Pferdt 1 a d. und von dem Wagen 8 n d. und von einem Karn hin und erwider 4 n d. Wan aber ein Kerner Kreusse oder Lohe fuhret, gibt von 1 Pferde 8 n d. und im Herwiderfahren von 1 Pferdt 4 n d. Das fünfte und siebende Pfert gehet frey. Getreidfuehr ausm Ampt. Wann einer Getreide außm Ampt ledt und fuhret, gibt er von dem Pferdt 8 n d., herwider, wo er geladen oder ledigk fehret, von dem Wagen 8 n d. und von den Pferden nichts. Wann aber einer im Herwiderfahren mehr Pferde hat dann ehr vor gehapt, so gibt ehr von jdem Pferdt halb Gleidt. Getreidfuehr im Ampt und in der Stadt. Wann einer im Ampt oder in der Stadt Getreide leth, gibt von 4 Pferden 2 gr., von 6 Pferden 2 gr. 8 n d., von dreyen Pferden 1 gr. 8 n d., von 2 Pferden 1 gr. 4 n d. Wann aber einer ledigk ins Ampt oder in die Stadt fehret, gibt er allemal 4 n d. weniger von 1 Geschir. Maltz: wann einer ein Maltz in der Stadt ledet, gibt man von 1 Pferde 4 n d. Topfe: von einem Fuder Topfe gibt 1 gr. und von einem Karn 4 n d., man fuhre sie durch ader lade sie hierin abe ader fuhre die aus der Stadt hynwegk, und im Herwiderfahren gibt man nichts. Leipzigk: was man gegen Leipzigk furt, gibt man vom Pferdt 4 n d. und von dem Wagen 2 a d., von 1 Pferdt im Karn 4 n d. und im Herwiderfahren auch 4 n d. Tuch: von einem iden Tuch, so man durchfuhret, gibt man 1 a d., von dem Pferdt 8 n d., man fuhre es gegen der Naumburgk oder wo man hin wolle. Aber so man Tuch gegen Leipzigk fuhret, gibt man von einem jdem Tuch 1 a d., von 1 Pferdt 4 n d., von dem Wagen 2 a d. Die von der Naustadt an der Orle geben von keinem Tuche nichts, so sie jhren Gleidtsbrif weisen, aber Wagen und Pferdt mussen sie vorgleiten. Weissenvels: was die von Weissenvels zu Margk fuhren, das gehet frei, Wagen und Pferdt, ane Zeichen und Gleidtsbrive. Das Bier, so man gegen Weißenvels fuhret, gehet frey, aber die Pferde nit. Gibt man von 1 Pferdt 8 n d.
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Bergkstedte: was vor Gestrengke, Getreidich und Saltz auf die Bergkstedt durch die eigne bestalte Fuehr gefuhret wirt, die Befreihungsbrive weisen, das gehet frey. Ochsen: von 100 Ochsen gibt man 15 gr., von 50 7 ½ gr., von 25 3 gr. 9 n d. und was dorunter von einem Ochsen 2 a d. und gehen gemeinigklich under hunderten 5 Knechtochsen ungefehrlichen freie. Schwein: von 1 Schwein gibt man 1 a d. Schaf: von 100 Schaf 5 gr. Getrencke. Wein: von einem idem Pferdt, es gehe im Wagen oder Karren, 8 n d., vom Spundt 1 gr. Im Herwiderfahren gibt der Wagen 8 n d., der Karren 1 a d. und von den Pferden nichts. Bier: gleich wie der Wein, was aber der Rath zu Pegau den Furleuten abkeuft, gibt man von dem Spunde nichts, sondern von dem Pferde 8 n d. Und was vor Furleuthen dem Rath alhie Getrencke pringen und im Ampt oder sonsten in der Nehe umb die Stadt wohnen und nicht wider aufladen, die geben nichts. Die aber wider aufladen, die geben von dem, das sie geladen, wie andere. Castanien und Nusse: ein jder Kramer, so Castanien oder Nuss fuhret, der gibt von den Pferden 8 n d. und herwider von dem Karren 1 a d. und von dem Pferde nichts. Getreidekarn: jeder Karner, so Getreidich in der Stadt aufledet, der gibt vom Pferdt 6 d. Holtz und Kolen: wann einer Kolen feil hat, gibt ehr von dem Pferdt 4 n d. Bauholtz: wann einer Bauholtz zuvorkaufen durchfuhret ader alhie feil hat, gibt er von 1 Pferde 2 n d. und herwider nichts. Glas: so einer Glas fuhret, gibt ehr von dem Pferde, es sei ein Wagen oder Karn, 8 n d. und herwieder gibt der Wagen 8 n d. und der Kerner nichts. Vorkaufte Pferdt: wann einer Pferde durchfuhret von ader uf die Mergkt und nit darauf reit, auch nit besattelt ist, gibt jdes Pferdt 2 a d. Gemeine Wahr: was man sonst gemeiniglich durchfuhret, gibt man von dem Pferdt 8 n d. und herwider von dem Wagen 8 n d. Wann auch ein Wagen unden herein fahret und oben wider hinaus, und ob er gleich ledigk fehret, hat kein Feldtzeichen, so muß er von einem Pferdt 8 n d. gegeben und herwider von Wagen 8 n d., von den Pferden nichts. Wann einer unden ledigk hereinfehret und kann nit zu laden bekohmen und will unden also ledigk widerumb hinaus fahren, so gibt er von einem Pferdt 4 n d. Item was man gemeiniglich sonsten durchfuhret aber hirin abladet, gibt man von dem Pferdt 4 n d. und herwider auch 4 n d. Geladen unden herein zue fahren: wann einer geladen unden herein fehret und leth abe und ferth alsdan ledigk widerumb unden hinaus, muß er von dem Pferdt so viel geben als het er hierin aufgeladen.
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PIRNA
Item desgleichen mit dem Obenhereinfahren, geladen und ledigk widerumb oben hinauszufahren, auch also. Item so man Prenholtz hereinfuhret und feret ledigk wiederumb hinaus, so gibt man kein Gleidt. Steigend und fallend Einkohmen des Ampts Pegau. Gleid zu Pegau und Zwenckau, die tragen zu gemeinen Jharen ungefehrlichen 1 hundert 25 guthe Schock, doch steigen und fallen sie und wirdet das Gleidt zu Zwenckau allermassen wie zu Pegau genohmen und wirdt dem Gleitzsman zu Zwencka jherlichen 2 Schock zu Lohn gegeben. Straf derer, so das Gleidt vorfahren, tregt zu gemeynen Jahren 7 Schogk.
69. Pirna Geleitsordnung für das Amt Pirna mit den Beigeleiten Posterberg, Königstein, Rathen, Wehlen, Dohna und Ploschwitz (1548) SHStA Dresden, Loc. 40094, Pirna Nr. 69b, Erbbuch des Amtes Pirna 1548, p. 1305 – 1347.72 Ordenung in m(eines) gn(ädigen) H(errn) Glaith zu Pyrna. Von Gots Gnaden, Wir, Moritzs, Herzogk zu Sachsen, Landtgraf in Döringen und Margkgraf zu Meyssen, thuen kundt ahn diesem Unserm offen Brieve vor menniglich, nach dem und als Wir befunden, das Unser Notturft erforderth, ein Mas und Ordenunge zu bestellen, wie es mit der Schiffunge und Vlößunge uf der Elbe gehalden solle werden, so haben Wir nachvolgende Artickel vorzeichen laßen und wollen, das es hinforder dergestaldt und nicht anders gehalden werde. Und erstlich, so soll ieder menniglich frei sein, Mohlsteine, Holtz, Bretter und andere Wahre zu keufen und zu vorkeufen, wie ehr das ufs nechst zu bekomen weis nach Inhaldt unser volgenden Ordenunge. Zum andern sollen Unsere und der Unsern Unterthane hinforder keine derselbige Wahre wie oben berurth, auserhalb Unsers Fürstenthumbs fuhren anders denn umb Lohn. Zum dritten soll mahn keinen Mohlsteine auf der Elbe laden noch wegkfuren anders denn in Schiffen, die mahn wiederumb die Elbe herauf brengeth. 72 Die Eintragungen im Amtserbbuch entsprechen nicht der Reihenfolge im Abdruck.
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Zum vierden so soll mahn alle Flöße, die mahn hinwegkführen will, vor Pirna auf der Elbe binden und zurichten und also wann sie solche Flößer binden wöllen, Unsern Glaitzmahn zuvorn ahnsagen. Desgleichen auch, wann sie Mohlsteine in die Schiffung schlagen wollen, damith Uns ahn unsern Zollen und Gerechtigkeithen nicht Abbruch geschee. Zum funften soll iedermahn Macht haben und frei sein, die Merckte in Unserem Furstenthumb auf der Elbe gelegen, zu besuchen, doch also, das die Mohlsteine in Schiffen, wie oben berurt, gefürth werden. Zum sechsten und letzten soll keine Wahre, die do uf dieselben Merckte in Unser Furstenthumb gebracht und aufgeschlagen wirdt, hinfurder die Elbe hienab geführet, sondern also bleiben und verkauft werden. Solche obbemelte Artickel wollen Wir von menniglichen dergestaldt unvorbruchlichen gehalden haben und befehlen dorauf allen und itzlichen Unsern Amptmahnnen und Glaitzsleuthen, darobe vhestiglich zu halden und mit Vleis Aufsehung zu haben, das dem allen bei Vorhutunge Unser ernsten Straf also nachgegangen werde. Dorahn geschieht Unser gentzliche Meinunge. Zu Urkundt mith Unserm hierunder aufgedrucktem Secret besigelt und geben zu Dreßden den 10. Aprilis anno 1545. Glaitstafel zu Pyrna. Glait uf dem Wasser. Der gemein Kasten der Kirchen zu Pirna hat allewege die zehende Wochen Glaith ufm Wasser und Lande, wirdt durch den Glaitsmahn eingenommen, ihnen vorrecht, ist zuvorn des Pfarrhers gewest. Was mahn in nachvolgender Tafel nicht befindeth, hat mahn sich in der Konigsteiner zu erholen. Kese: 4 gr. von 1 ß, Kese, die eingeschlagen werden, werden nach dem Centner vorgleithet. Tuchmacher und Leinweber, die zu Pirna wohnen, zeigen ahn: sie dörfen ihre eigene gemachte Tuchere nicht vorgleithen. Kramer: die pirnischen Krahmer zeigen ahn, wann sie die Elbe hienauffahren, geben sie das pirnisch Glait nicht, aber die Glaith Raden, Weehlen und Königstein geben sie. Kalckstein: der Kalckstein, so unter Pirna bei Hedenau ahngefuhrt, gehort ins Glaith gen Pirna. So der aldo eingeschifft und die Elbe hienabgeführet, mus der zuvorn zu Pirna ahngesagt und vorgleithet werden. Die zu Dreßden und Meyßen zeigen ahn: von den Wergkstucken zu ihren Bauen haben sie vor aldters nichts geben.
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Glait ufm Lande. Pferde und Wagen. 6 n d. von eim Pferde, so mahn ledigk durchfehret, auch ledigk umbkehret. 1 gr. von eim geladenen Wagen, der durchfehret. So aber das geladen Guth mehr am Centner und sunsten dann im Pferdtgleith austregt, hat mans vor aldters nach dem Wichtigsten vorgleith genomen. Ein Burger, der eigen Geschirr hat, so ehr ledigk durchfehret, giebt nichts; wo ehr beladen durchfehret, vorglait ehr wie andere. Viehe: 2 n d. von eim Rindt, 5 gr. 6 n d. 1 a h. von eim Hundert Schöps, 1 a h. von eim einzelichen Schöps, 2 n d. von eim Schwein. Rindeshaut: 2 n d. ein Rindeshaut; Schaffell: 1 a h. von zweien Schaffellen Gesaltzene Vsche: 1 gr. von einer Thonn gesaltzene Vische, Heringe 6 n d. von einer Thonne Hering. Honigk: 1 gr. von einer Thonne Honigk. Wagenbech: 4 n d. von einer Thonne Wagenpech. Schleifsteine: 1 gr. von einem großen Schliffsteine, 2 gr. von einer Fuhr kleiner Schliffsteine, 4 gr. von ein ß kleiner Schliffsteine. Speck und Seitenfleisch: 1 a d. von einer Seithen Fleisch ader Speck. Wergkstücke: 1 n d. von einem Wergkstucke. Centenerguth: 6 n d. von 1 Centner, so es aber Pech oder Weidtaschen ist, von 1 Centner 3 n d. Saltz: 4 n d. von eim Vheßlein Saltzs. Tuche: 2 n d. von eim behemischen Tuche, 4 n d. von eim geferbten pirnischen Tuch, wann es ein Fremder wegkführet, 2 n d. von eim ungeferbten pirnischen Tuch, so es ein Frembder wegkführet. Die einheimnischen Tuchmacher wöllen in ihren eigen gemachten Tuchern des befreieth sein. Von frembden Tuchern geben sie wie andere. Eysen: 2 gr. von 1 Sechzigk Eysen, 1 gr. die Freiberger von 1 Sechzig Eysen Glashütten und Aldenbergk geben nichts, wöllen des befreieth sein. So aber die zehende Wochen des Pfarrhers ist, mussen sie alle, auch die zu Freibergk, gleich gelaiten Wein: 2 gr. von eim Vhas Wein. Hoppenwagen: 1 gr. von einem Pferde, so er geladen durchfehret, 6 n d. von eim Pferde, so ehr alhie vorkauft. Getreyde: 1 a d. von 1 Scheffel Getreide, so es wegk- oder durchgefurth. So es aber in die Stadt herein geführet und bleibeth, giebt nichts. So aber der ledig Wagen ledigk hienaus fehret, giebt er vom Pferde 6 n d. wie oben. Die in der Wildtpahn sitzen zeigen ahn, das sie nichts dorfen geben vom Getreid, allein wann des Pfarrhers Wochen ist. Maltz: 2 gr. von einem Maltz, wo es in m(eines) gn(ädigen) H(errn)
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Lande nicht bleibt, 1 gr. von eim Maltz, wo es im Lande bleibt, desgleichen im Bistumb. Kese: 4 gr. von 1 ßo Kese Mühl- und Leichsteine: 4 n d. von eim Muhlsteine, 2 n d. von eim Boden, 1 gr. von eim Leichsteine. Saltzwagen: 1 gr. von einem Pferde, so ehr zu Pirna Saltz abschüttet, desgleichen der durchfehreth und nicht abgeschütt hat. Bergstedte: Die in der Glashütten, Gießhübel, Gottleuben und Aldenbergk zeigen ahn, das sie von keinem Vische, Fleisch, Viehe, Getreide, Saltz und was sie hienaus fuhren, Gleith geben dörfen. Die Netzkittel und andere, die Saltzs hienaus uf Fudern und nicht in Veßlin fuhren, vorgleiten das gleich andern. Die benandten Netzskittel, wenn sie ledigk nach Saltze fahren, sprechen, das sie von aldters nichts geben; die andern geben vom Pferde 6 n d. Freiberg: Die Freibergischen, so sie vom Rath Glaitzsbriefe brengen, wöllen sie allenthalben gleitzsfrei durchpassieren. Die im honsteinischen und lohmischen Ampt, auch der Schriftsassen Leuthe und die unter dem Ampt Pirna von ihrem selbs erwachsenen Getreide, geben nichts. Die andern, wann sie wieder hienaus ledigk fahren, geben sie vom Pferde 6 n d. Vom Biehr hienaus führen geben sie auch nichts. Aldte Gerechtigkeit, die etwan im Glait gehalden, aus dem Gebrauche komen: 1 gr. von eim Pferde, die in der Stadt Saltz eingeschütt, nach dem Maß ausgemessen und nicht nach gantzen Veßlin vorkauft, daß sie sich itzundt zu thuen wegern, dieweil etzliche das zuvorn nie gegeben. Desgleichen in nachvolgenden Stücken auch, als 6 n d. von einer Thonne Visch, 4 n d. von einer Thonne Hering, 6 n d. von einer Thonne Honigk, alles, das zu Pirna nieder- oder abgelegt ist wurden. Davon itzo niemantzs will wissen noch geben. Glait aus den Posterbergen. Der vorordenth Viermeister recht dem Glaitzsmahn von nachvolgenden Stucken allein die Helfte. Die ander Helft wirdt ins Ampt Honstein berechenet, nehmlich wie viel der Glaitzmahn empfehet, giebt ehr ein Zeddel mith hienauf. Darnach mahn die Rechnunge stelleth als 1 n d. von eim Wergkstuck, sei gros ader klein, 1 gr. von eim Wassertroge, 1 n d. von eim Kuhetroge, 1 ½ gr. von eim ß Tafeln, 5 gr. von einer Ruthen Gehörne, 5 gr. von einem Schock, wo die Steine nach dem Schock verkeuft, 3 n d. von eim Schock Gehörne, so mahn es allein wegkledeth, 4 n d. von 1 ß Gewelbensteinen, so mahn die wegkledeth.
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Die zu Stadt Wehlen geben halb Gelaidt uf ihren Gutern. Nachvolgende Stücke seindt iedem Gleitsmahn, auch dem itzigen, aus Gnaden nachgelassen: 1 fl. von eim neuen Schiff, 4 fl. von eim nauen behemischen Schiff, 4 gr. von eim nauen Kahn, 2 gr. von eim Schiff, das durchgehet mith Getreide ader sunsten, 1 gr. von eim Kahen, 1 gr. von eim Vheßelin Obs, 1 gr. von eim Juden zu Fuß, 2 gr. von einem Juden, der reith, 4 n d. von 1 ß klein Reifsteben, 2 gr. von eim Vhaß lebendiger Vische, 4 a d. von eim Scheffel Gries oder Mehle, 1 gr. 4 n d. von einer Rinne, 1 die beste Mulden von 1 ß, 2 gr. von eim bahr Schalen, 1 gr. 8 n d. von 1 ß Hanfkuchen, 4 gr. von einer Thonnen gebrandten Wein, 8 n d. von 1 ß Schwarten, 1 gr. Toppe von 1 Fuder bautzischer Töppe, 7 ½ gr. wann mahn Bauradt zu Wasser und Lande durchfuhret. Der itzigk Glaitsmahn hat 8 ½ ßo. Vom Glait mussen nachvolgende Stücke besoldet werden: 1 gr. wochentlich dem, der in dem obern Stadtthor wohnet und die Zeichen einforderth, 1 gr. dem, der im donischen Thor die Zeichen einfordert wochentlichen, 2 gr. dem Fermeister hier unden ahn der niedern Fehr, das ehr mith getrauen Vleis die Wegezeichen, so sie über die Elbe fahren, einforderth. Desgleichen von denen, die mith Floßen, Kähnen, Schiffen etc. furuber fahren, mus ehr die Zeichen einfordern; giebt der Glaitzsmahn alhie allewege ein Zeddel einem iedem mith gen Dreßden. Was der Gleitzsmahn zu bestellen. Soll uf churfürstlichen Bevehlich mith allen treuen Vleise auf Achtung geben, das churf(ürstlichen) Durchl(aucht) Ordenunge in allen unverbruchlich nachgegangen werde, das auch alle Stucke in Gleitzstafeln von iedem, wie es Nahmen hat, eingeforderth und berechenet. Aus dem bevohlen Glaitzsampt hat ehr bies anher keine Brucken, Wege noch Bau erhalden, des nicht Bevelch gehabt, auch nicht unterrichtet ohne allein, was in itziger Vorhore der Beigelaitsmahn zu Ploschkewitzs bericht hat von den Wegen doselbst zu bessern. Das Glaith bei Meißner hat getragen 300 ßo ungefehr. Gleytstafel zum Konigsstein – Konigsteiner Glaitstafel. Der Pfarrher zum Konigsstein hat die zehende Wochen vom Gleith uf der Elbe von allem, das die konigsteinische Gleitstafel in- und mithsichbringeth. Bauholtz, Zimmer und Zigelsparren: 4 gr. von einem Sechzigk Bauholze oder Zigelsparren, 1 n d. von einem einzelichen Stam, der unter der Zahl funfzehen ist Inhalt eines aldten Vorzeichnus. Dermaßen heldt sich das Gleith Pirna, Raden und Wehlen.
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Schindelsparren: 2 gr. von eim Sechzigk Schindelsparren, 6 n d. von 15, 1 n h. von eim einzelichen Sparren. Gleith Pirna, Raden und Wehlen heldt sich auch also. Brettbeuhme und Klötzer: 5 gr. von eim Sechzigk Brethbeuhm und Klötzern,1 n d. von eim einzelichen. Im Glaith Pirna, Wehlen, Raden heldt sichs auch also. Stubenholtz: 4 gr. von einer geschnitten Stuben oder Polnholtz zur Stuben Inhaldt Merten Meißners Handt 20 a d. vor aldters, 1 n d. vor ein einzelich Holtzs. Im Glaith Pirna, Raden, Wehlen heldt sichs auch also. Schranholtzs: 6 n d. von eim Schranholtzs, 3 n d. von eim halben. Im Gleith Pirna, Raden, Wehlen heldt sichs auch also. Schockholtzs: 2 n d. ein Schock Schockholtzs, Zigellatten, Kalckholtzs und wird gleich gehalden im Gleith Pirna, in Raden, Wehlen heldt sichs nicht also Inhaldt ihrer Capitel. Stangenholtzs: 2 gr. von 12 Fuder Stangenholtzs, 2 n d. von 1 Fuder. Im Gleith Pirna heldt auch gleich, Raden und Wehlen in ihren Capitel. Breth und Latten: 4 n d. ein ßo Breth oder Latten. Gleith Pirna, Raden und Wehlen heldt sich dergleich. Vhaßholtz und Spannen: 4 gr. von eim Sechzigk Vhaßholtzs, 1 n d. von einem Schock, was unter 15 ßo ist, 2 n d. von 1 ßo Spannen, bies anher den Felgen gleich genomen. Heldt sich im Gleith Pirna, Raden, Wehlen gleich also. Schiffbrethe: 4 n d. von eim Schiffbrethe. Im Gleith Pirna, Raden, Wehlen heldt sichs auch also. Frangen (?): 2 n d. von einer Frangen. Heldt sich im Glaith Pirna, Raden und Wehlen auch also. Felgen: 5 gr. von 1 Sechzigk 2 n d. von 1 ßo. Heldt sich in den dreien Glaithen auch also. Spechen: 1 a h. von 1 ßo Speichen, 4 n d. ein Fuder Speichen. Heldt sich in den 3 Gaidten auch also. Reuffe: 1 gr. von 1 ßo Reufschinnen zu Pöttichen, 4 n d. 1 ßo Reufstebe zu Uberscheften. Ist bies anher in den dreien Glaithen auch also gehalden worden. Schindeln: 1 gr. von 1 Sechzigk Schindeln, 2 n d. von 1 Fuder uf der Elbe. Heldt sich in den 3 Glaithen auch also. Pfosten: 6 n d. von 1 ßo Pfosten. Ist in den 3 Glaithen auch also gehaldten. Getreyde: 7 gr. von hundert Scheffel Getreide, 1 n d. von 1 Scheffel was unter 25 Scheffel. (Das aldt Vorzeichnis hat 1 a d). Gleith zu Pirna heldt sich gleich, Raden und Wehlen findt mahn in ihren Capiteln. Maltzs: 2 gr. von einem Maltzs, 1 gr. von eim Malzs, das in m(eines) gn(ädigen) H(errn) Landt bleibt. Die Undersessen des Bischofs zu Meißen wöllen des befreieth sein wie oben. Glaith Pirna, Wehlen, Raden heldt sich also auch. Kese: 2 gr. von 1 ßo gantzer Kese; eingeschlagene Kees, die nicht gantz sindt, vorglaith mahn nach dem Centner. Im Glaith Raden und Wehlen heldt sichs auch also, Pirna findt mahn unter seinem Capitel.
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Vom Centnerguth: 6 n d. von 1 Centner. Hieher gehört Butter, Schmeher, Unzlet, Seyfen. Goldtschmiedtsherdt (?), Hanf, Flachs, Woll etc., 3 n d. von 1 Centner Beche, Weidtaschen. Wirdt im Glaith Pirna, Raden, Wehlen auch also gehalden. Eyßen: 2 gr. 1 Sechzigk Eyßen, wenn es uf Behemen hienauf gehet, 2 gr. von 1 Sechzigk, wann es uf der Elbe hienab gehet als uf Dreßden, Meyßen, Lummitzsch. Heldt sich in den 3 Glaithen dergleichen. Saltzs: 3 n d. von eim Veßlin Saltzs, 6 n d. von eim gantzen Vhaß. Heldt sich im pirnischen Glaith auch also. Raden, Wehlen seindt unter ihren Capiteln zu befinden. Mohlsteine: 4 n d. von einem Mohlsteine, 2 n d. von eim Boden. Glaith Pirna, Raden, Wehlen heldt sich auch also. Leichsteine: 1 gr. von eim Leichsteine. Heldt sich in den 3 Glaithen auch also. Biehr und Wein: 2 gr. von eim Vhaß Wein, 4 n d. von eim Vhaß Biehr. Im pirnischen Gleit heldt sichs auch also. Raden, Wehlen finden sich unter ihrem Capitel. Gesaltzene Vische: 1 gr. von 1 Thon Visch gesaltzen, 6 n d. von 1 Thon Hering. Heldt sich im Glait Pirna auch also. Raden, Wehlen seindt in ihrem Capitel zu befinden. Honigk: 1 gr. von 1 Thon Honigk. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also. Beche: 4 n d. 1 Thon Beche, 1 gr. von eim Vhaß Hartbech, 3 n d. von eim Centner Pech und werden 4 Centner vor ein Vhaß gerechenet, 25 Kann vor 1 Thonne. Heldt sich in den 3 Emptern auch also. Schleifsteine: 1 gr. von einem großen Schliffsteine, 2 gr. von einer Fuhr kleiner Schliffsteine, 4 gr. von 1 ßo kleiner Schliffsteine. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also. Sensen und Sicheln: 1 gr. von 1 ßo Sensen, 3 a d. 1 ß Sicheln. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also. Dorre Vische: 4 n d. von einer Kip Stockvisch, 1 gr. von sunsten dorren Vischen, einer Thonn schwehr. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also. Glas: 6 n d. von 1 Sechzigk Tafelglas. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also. Hutt (?): 1 ½ gr. von 1 Vhaß Hutt. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also. Kalcksteine: 16 gr. von einer Ruten Kalckstein, 6 n d. von 1 Zentner Schiffersteine. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also. Kacheln: 1 gr. von einem Kahn voll Kacheln. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also. Huttvesselbreth (?): 2 n d. von 1 ßo Huttveßlinbreth. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also. Hopfen: 4 n d. von eim Malder Hopfen. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also. Tuchmacherfarb: 2 n d. von eim Veßlin Tuchmacherfarb. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Leinwandt und Wullentüchern: 2 n d. von 1 ß Leinwandt, 4 n d. von eim Krahmvhaß, 2 n d. von einem behmischen Tuch, 4 n d. von einem pirnischen Tuch, so das ein Frembder wegkfuhreth, 2 n d. von einem ungeferbten Tuch. Heldt sich in den 3 Glaiten auch also. Nachvolgende Stucke hat der Glaitsmahn also gehalden: so mahn ufm Wasser unterweihlen fuhret, das mahn gebreuchlicher ufm Landt treibeth oder mith der Axt furthbringeth, hat er sich dem Landtzoll gemes verhalden, als seind Schwein, Heute, Fellwergk, Seitenfleisch, Speck, Werckstucke, Kalck etc. Glaitstafel Ampts und Zolls Raden und Wehlen. Die beide Glaith seindt in Allem gleich von den Wahren zu nehmen; was mahn unter den nachvolgenden Capiteln nicht findeth, hat mahn sich in der konigsteinischen Glaitstafel zu erholen. Schock- und Kalckholtzs: 1 n d. von 1 ßo Schockholz und auch von 1 ß Kalckholtz. Stangenholtz: 1 gr. von 12 Fuder Stangenholz, 1 n d. von einem Fuder. Getreyde: 4 gr. von eim Hundert Scheffel Getreide, 1 n d. von eim Scheffel, was unter 25 Scheffel ist. Saltzs: 2 n d. von eim Vheßlin Saltzs, 4 n d. von eim Vhaß Saltzs. Wein und Biehr: 1 gr. von eim Vhaß Wein, 4 n d. von eim Vhaß Biehr. Gesaltzene Vische: 1 gr. von einer Thonn gesaltzene Vische. 4 n d. von einer Thon Heringe. Beygelait Dhonau und Ploschkewitz. Dhonau. Ein geladener Wagen, ehr gehe herab oder hienauf, giebt ½ gr., 1 gr. ein Wagen von ieder Thonnen, so viel ehr der geladen. 1 n d. von eim Ochsen, 1 n d. von einer Kuhe, 1 n Heller von eim Schwein, 1 n Heller von ein Kalb, 1 n Heller ein Schafe, 1 n Heller eine Zige. ½ gr. von eim Wagen, der Mohlstein, der einen ader zwehn fuhret. ½ gr. ein Wagen, der Mehl, Korn ader Getreide fuhret. 7 ½ gr. vom Bauradt, es seien Wegen wieviel der wöllen, Viehe und anders, das mith getrieben wirdt. Die ledigen Wagen rauf ader hienab geben nichts. Diese Gleitsstelle hat zwo Leisten, eine uf Freibergk, die ander uf Außegk. In gemeinen Jaren tregts ungefehr 2 ß, hat keine bestimbte Besoldung, allein der Zoll vom Bauradt wie oben ahngezeigt, ist sein gewest. Hat ein mahl im Jar Rechnung gethan. Wann dies gescheen, hat ihm der Gleitsmahn zu Pirna 5 ader 6 gr. zur Vorehrunge geben.
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Ploschkewitz. Dietzs Beigelaidt zu Ploschkewitz heldt sich in aller Maß in der Einnahm wie oben zu Dhonau, berechent dem Gleitsmahn zu Pirna ein Jar ein mahl. Tregt 20, auch 30 gr. ungefehr. Wann ehr Rechnung thut, vorehret mahn ihn mith 3 oder 4 gr. Hat dietzs Beigeleith nuhr einen Leist von Pirna aus uf die Bergkstedte. 5 gr. vom Bauhradt, hat der Zolner behalden. Die Bergkstedte, Glashutten und Aldenbergk, wollen des Glaits frei sein. Wo die freibergkischen Briefe haben, leßt mahn sie passieren. 4 gr. von eim Vhaß Weins, so mahn uf die Stedte führet. Zeigt ahn, die Wege unter Ploschkewitz bies ahn die Mohel, seindt aus dem Geleith zu Pirna gebessert worden. Den andern voer dem Wasser heldt ein Leist Jorg Patzigk, das ander das Gleith zu Pirna.
70. Plaue Zollordnung der Stadt Plaue (1626) ThStA Rudolstadt, Kanzlei Arnstadt 1132. Gräfliche schwartzburgische Zollordnung der Stadt Plaue 1626. Kaufmans- und Centnergute von jdem Pfert 2 d. Getreid, so uber den Walt geführet wirt, von idem Pfert 2 d. Franckenheuser Saltz von jdem Pfert 1 d., von andern Saltz von jdem Pfert 2 d. Roßtauschen und andere Pferde ohne Sattel von jden Pfert 6 d., von einem jden Rinde 6 d., von einem Schafe 1 d., von einem Schweine 1 h. Von jdem Karn Gefäs eine Gelde oder ander Stucke, von jdem Fas Löffel ein Dutzend Löffel. Von Gläsern von einem Gulden ein Glas, von jdem Faß Kandeln ein Maskan. Ein Jüd vor seine Person 1 gr., von seinem Pfert, darauf er reit, 6 d. Von einem Karn Bracht ein Bracht.73 Fensterholtz von jdem Pfert 2 d. Von Siebleuften von jdem Pfert 2 d. Von Bauholtz, so zugelegt, von jdem Gespar 1 gr. Hopfen von jdem Pfert 2 d., Wollen von jdem Pfert 2 d. Wein von jdem Pfert 2 d. Weltschnuß von jdem Karn ein Pfund Nuß, Castanien von jdem Karn ein Pfund Kastanie. Von blauen Arnstadter und ander Dopfergeschir von jdem Pfert 2 d. 73 Von anderer Hand erläutert: Karn Flachsbrechen eine Brechen.
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Rauch- und ander Fellwerck von jdem Pfert 2 d. Wagnersholtz von jdem Pfert 2 d., Böttnersholtz von jdem Pfert 2 d. Bech von jdem Pfert 2 d., Keynrauch von jdem Pfert 2 d. Mühlstein: von einem Muhlstein 4 d. Kese und Butter von einem Pfert 2 d., Unschlot von jdem Pfert 2 d. Weisse Rüben, Zwiblen, Kraut von jdem Pfert 2 d. Opfel, Biern und andern Obst von jdem Pfert 2 d. Schreinwerck von jdem Pfert 2 d. Dresselwerck (?) von jdem Pfert 2 d. Lein-, Flachs-, Hanfwerck und Körnern von jdem Pfert 2 d. Von Gensen von jdem Schock Gensen 1 gr. 3 d. Eysen von Ilmnau und andern nach Ordorff, Erfurt oder sonsten hingeführet wird, von jdem Pfert 2 d. Hausraht von einem Fuder 8 d., von jdem Karn 4 d. Maltz und Biers, so uber den Wald geführet wird, von jdem Pfert 2 d. Lädern und höltzerne Blasbelge, von jdem Pfert 2 d. Von einer jden Braut, so durchgeführet wird, 5 gr. 3 d. Die Vorfahrer soll der Zöllner nach seinem Gefallen zu bueßen und zu strafen Macht haben, doch do es wieder Billigkeit und zu hoch, dem Ampt zu entscheiden anhaim gegeben werden soll.
71a. Plauen Zoll- und Geleitsordnung für das Amt Plauen (1506) SHStA Dresden. Loc. 11375. Erbbuch des Amtes Plauen 1506, p. 4 – 5. Bereits veröffentlicht in: Das Amt Plauen im Anfang des 16. Jahrhunderts und das Erbbuch von 1506, bearb. und hrsg. von Curt VON RAAB, Beilage zu den Mitteilungen des Alterthumsvereins zu Plauen 15 (1902), S. 141 – 143. Des Ampts Plauen Gleit und Zoll, allenthalben wye der Gebrauch herkommen und genommen werden, volgt hir noch. 3 gr. von eynem Wagen, der Zentnerguth furth. 4 gr. muß der Wagen geben, so man im eynen Gleitzman zuschickt. 3 gr. von eynem Wagen mit Weyn. 1 Lägel sueß Weyns gibt man von eynem Wagen, der sueßen Weyn fürth. 6 d. von eyner Thonn Honigk, wue aber volle Ladung ist, wirth gewonlich 3 gr. von einem Wagen geforderth. 6 d. von eynem Eymer Metzs, wue aber volle Ladung ist, wirth wye mit Honig gebraucht und genomen.
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PLAUEN
6 d. 6 d. 3 d. 3 d. 3 d.
von eynem Palen Leders. von eynem Schock raue Leders. von eynem Fuder Saltz. von eynem Karn mit Obs. von eynem Tuch, wireth auch, dyeweil man der Zal in Palen nicht wyssen mag, Zentner guth gleich vorricht. Ist aber des Stucks, wye die höfyschen Gleitzleuth sich gen meiner g. H. Leuthen halden, lynder, auch scherfer furgenomen und gebraucht. 3 d. von eynem Rindt, 3 d. von eynem Schwein, 1 d. von eynem Schafnos. 20 gr. ir vire vom reitenden Gleith, auch ob ir zehne wern, geben nicht mehr; 5 gr. eyner, 10 gr. ir zwen, 15 gr. ir drey. In dem allen und besunder mit dem Vihe, auch wue nicht volle Ladung, ist Gnade. Jharmargkzoll auf Johannis Baptiste. 3 d. von eynem vorkauften Pferde 3 d. von eyner vorkauften Seynsen 3 d. von eynem vorkauften Butterküwel 3 d.. von einer vorkauften Kuwe. Zoll von Pferden in der Vasten. 6 d. von eynem vorkauften Pferde, müssen Kaufer und Vorkaufer yder 3 d. geben 3 d. von eynem Wagen Gleith, welcher von Olßnitz ader auf Olßnitz durch Theyman gehit, nymet aldo der Schultheis eyn, muß alle vir Wochen alher antworten, gehört zum Brügkenzoll.
71b. Plauen Zoll- und Geleitsordnung für das Amt Plauen (1532/33) ThHStA Weimar, Reg. Bb 1920, Jahresrechnung Amt Plauen 1532/33, p. 143–147b. Gelaydtstabell. Erstlich wie und wasser Inhaldt die im Ambtsbuch vorleibet von Worth zu Worth volget. Dritte Artickel vom Gelaydt, wie, auch wue noch aller Gelegenheit aldem Gebrauch noch das genomen werden soll. Ein Wagen, der Centnerguth fuhrt, giebt 3 Groschen, ein Wagen, welcher dartzu eins Gelaydtsmans begert, yhm der zugeschigkt wirt, gibt 4 Groschen.74 74 Kursiv geschriebene Textteile sind spätere Zusätze, die aber bereits in der Geleitsordnung von 1506 (70a) enthalten sind.
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Ein Wagen mit reinischem, Frangkenweine ader Landtwein giebt 3 gr., ein Wagen mit süssem Wein giebt 1 Leglen susses Weins zu Gelaydt. Von einem Wagen, welcher Honig fuhrt, wue nit Volladung vorhanden, giebt 1 Thonne 6 alde Pfennige, wue aber Volladung ist, wirt gewonlich über 3 gr. nicht genhommen. Von 1 Wagen mit Methe, wo nicht Volladung vorhanden, von einem Eimer 6 a d., wo aber Volladung ist, wirt es wie mit dem Honig gebraucht und gehalden. Von einem Wagen mit garem Leder, von einem Ballen 6 a d., von einem Wagen, so rauhe Leder fuhrt, von einem Schogk 6 a d. Von einem Wagen, der Tuch führt, von einem Tuch 3 a d. Wo man aber der Zall nicht wissen magk, dem Centnerguth gleich vorgleith genhommen werden. Auch was von Wegen auf Olßnitzs hyn und wider durch Theymau geladen fahren, giebt 3 a d. Kleinzoll, geburt sich alle vier Wochen vom Gelaydtsman herein zu anthworten; geburt sich zum Brugkenzoll zu setzen. Von eim Wagen, der rohe Eyßen fuhrt, giebt 3 a d. Brugkenzoll. Von eim Wagen mit Heringen wirt genhommen 3 a d. Brugkenzoll. Von eim Wagen mit Saltze, von eim Wagen mit Bier, von eim Getreydwagen, von eim Karn mit Obs jedes 3 a d. Brugkenzoll. Viehezoll. Von einem Ochsen ader Rinde 3 a d., so aber viel und die Menge ist, darbey mag man m(einem) gn(ädigen) H(errn) wegen Gnade und zimliche Nachlassung thun. Von einem Schwein, feyst ader mager 3 a d., von einem Schafnos 1 a d., wirt aber, so es die Meinung ist, wie mit anderm Viehe gehalden. Reitende Geleith. 20 gr. yhr viere, so man die gein Hofe ader gein Czwigkau gelaydet, geben. Ab yhr auch 10 ader 20 weren, geben die auch nit mehr. 15 gr. yhr drey geben müssen, 10 gr. geben yhr zwene, 5 gr. giebt einer. Exclusis: Fursten, Bothschaft, geistlicher und weltlicher, Graven, Ritter, Edelleuth, alle geistliche ader geordent Leuthe, Doctores, Magistri, Baccalaurei, Studentes etc. seint fur Gelaydt zu geben gefreyet, geben nichts. Jharmargkzoll uff Joannis Baptiste. 3 a d. von 1 verkauften Pferde, Sensen, Butterkubeln, Kuhe. Zoll von Pferden in der Fasten. 6 a d. von einem vorkauften Pferde, müssen beyde, Kaufer und Verkaufer, yeder 3 a d. geben, exclusis etzlicher Dorfer dietzs Ampts als nemlich Straspergk, Chrischwitz, Vogtzgrun, seint aldem Herkomen und Gebrauch nach darfur gefreyet.
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In den allen, besunder mit dem Viehe, auch an Wegen, wo nicht Volladung und sunderlich so groß Wasser, böse Wege, also Zuvorhynderung zu gefallen, ist Gnade bey. Bisher der Auszug ausm Amptsbuch. Underricht ausserhalben des Amptsbuchs. Gelaytstabeln, wie es itzt im Gebrauch und wie ferne sich das Gelaydt erstregkt, volget. Erstlich so ist und gehet die rechte geordente Landt- und Heubtstrasse vom Hofe herab uf Plauen und wider hynauf. Dergleichen von Plauen uf Czwigkau und wider herauf. Hierneben ist zu mergken, das die Guther, so von Nurnbergk uf Leipzigk und Breßlau und die von dannen wider hynaus durch diesen Landtkreys geführt werden, die sollen und mussen ane Mittel uf Plauen zu kommen und keinen Beyweg suchen. Zum andern so ist eine Strasse von Olßnitz gein Plauen und wider hynüber, volgend von Plauen uf Weydau und von dannen wider herauf. Und diese Strasse wirt jtziger Zeit am meysten gefahren von den Fuhrleuthen von Adorf, Neukirchen und andern, die Guther von Egra herein in Landt zu Doringen, gen der Naumburgk, Halle, an Hartzs und gein Magdeburgk führen. Desgleichen was sie doselbst aufladen und wider herauf bringen, sunderlich aber Fellwergk, Fische, Saltzs, Getreyde und andere, wie in Einnam des Gelaydts befunden. Ausserhalben diesen Strassen werden keine Centnerguther durchgefuhrt dann zu seltzamen Zeiten, was an Kupfer, Zien und anderm Metall von Bergkwergken uf die Seigerhutten von hynnen uf Schlaytzs zu komen und das Zienwergk, so gein Erfurth gefuhrt. Von hynnen auch uf Schlaytzs, Trieptis, Auma und Paußau pflegen die Getreyde aus Doringen herauffuhren, zu kommen. Die Wegen, die von Olßnitzs hyn und wider durch Taltitzs gehen, wiewol selten, die mussen jtziger Zeit yder 3 a d. Zoll geben. Die Strasse uf Themau ist wie oben im Amptsbuch dermassen ganghaftig etc. Und also an den Enden allenthalben erstregkt sich des Ampts Gelaydt. Hieruber ist zu wissen, das etzlich Ding im Gebrauch, so nit in der berurten Gelaydtstabeln befunden, auch damit nit ubereintrieft, sundern anders gehaldten wirt. Erstlich seint mancherley Guther, so den Centnerguthern gleich Gelaydt geben mussen, darvon doch in der Glaydtstabeln nichts clar außgedrugkt, als allerley Eysenwahr von Wunsiedel, Harnischs, Sensen, Clingen, Blech, Drahet, Stahl, Zieheeysen etc., item stainen Tische, Riemwergk, Schlayer, Leinwath und weisse Wahr, Kese und Puttern, Fleischs, Bücher, Spiegel etc. Item 3 gr. Gelaydt gefellet von yedem Wagen mit durren Fischen, wo aber nit Volladung, so giebet man von yedem Stugke 6 a d. ader 8 n d. zu Gelaydt.
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Als in der Gelaytstabeln angezeigt, von eim Wagen, so rauhe Leder fuhrt, von eim Schogk 6 a d., aldo wirt das klein Fellwergk, als Schaf-, Bögke- und Kalpfelle etc. und nit die Rindesleder, die nach der Ladung auch gelaydten mussen, aber nicht nach den Schogken gemeint. Von solchen kleinen Fellwergk hat man vor aldters 6 a d. zu Gelaydt geben, aber itzundt und wie es bey meinen Vorfahren herkommmen, gefellet von 1 Schogk derselben Felle nuhr 6 n d. Uber den angezeigten Brugkenzoll so muß man auch von yedem Wagen und Karn 3 a d. geben, die da fuhren Muhlsteine, Hopfen, Topfe. Viehezoll. Vom Rindtviehe ist es bis anher wie im Amptsbuch begrieffen gehaldten worden. Mit den Schweinen aber hat es den Gebrauch, das man von 1 feisten Schweine 3 a d. giebt, wie im Amptsbuch angetzeigt, aber von den magern Schweinen werden von einem nuhr 2 n d. gereicht, wie dan solchs im Ampt Czwigkau und Voytzbergk dermassen auch genhommen. Von einem Schafnos giebt man itziger Zeit nuhr 1 a h., wiewohl der selten furgetrieben. Der Jharmargktzoll Joannis Baptiste und der von Pferden in der Fasten ist dermassen auch ganghaftig. Allein von Pferden, so auf Joannis vorkauft, von der selben yedem geben Kaufer und Vorkaufer sowol 8 n d. als von den in der Fasten. Nota. Die Stadt Plauen hat bis anher den Brauch erhalden, das die Guther, so gemeiner Stadt und den Einwonern zu guth zu kommen und wormit sie handeln, sie darvon kein Gelaydt noch Zoll in diesem Ampt geben.
72. Radeberg Geleitsordnung für das Amt Radeberg mit den Beigeleiten Naundorf, Wolmsdorf, Okrilla und Weißig (1557) SHStA Dresden, Loc. 38055, Radeberg Nr. 5, Erbbuch des Amtes Radeberg 1557. Geleit zu Radebergk. Von eynem Güterwagen, so bedacket, 3 gr. Von eynem itzlichen Pferde im Saltzwagen 6 d. Wagengleydt: 6 d. von 1 Wagen Mhulstein, Kalckstein, Topfe, dorre Fische, Erbeis, Weitasche, Hoppen (ist aber die Ladung von Hopfen gros, mus ehr 1 gr. geben), Mulden, Legel, Kandel, Putter, Kese.
RADEBERG
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Von ein Sechzigk Schineysen 6 d. Von 1 Thonnen Heringk 6 d. Von 1 Faß freybergisch Bier 6 d. Von 1 Virteil Weyn 1 gr. Von eynem Schaffel Weitz, Korn, Gersten, Maltz und Hafern 1 a h. Von eynem Ochsen oder Khue 1 a d., von eynem Kalp, Schwein, Schaf und Schops 1 a h. Wan aber Fische durchgefürt, so hat der Gleitzman Macht, aus idem Faß 1 Karpen zu nhemen, die beheldt ehr in seinem Schiedt. Und treget solch Gleidt zu gemeinen Jaren 24 Schock. Geleit zu Naundorf. Das wurdet in aller Maßen und dergestalt genohmmen wie das Gleidt zu Radepergk und die selbe Gleidtstafel vormag. Und tregt zu gemeinen Jaren 4 Schock. Gleydt zu Wollmenßdorff. Das wurdet in aller Maßen und dergestalt genohmmen wie das Gleidt zu Radebergk und dieselbe Gleitstafel vormagk. Und tregt zu gemeinen Jaren 3 Schock. Ockruel. Das wurde in aller Maßen und dergestalt genohmen wie das Gleidt zu Radepergk und dieselbe Gleitstafel vormag. Und treget zu gemeinen Jaren 14 Schock. Geleydt zu Weysogk. Von einem Lastwagen 1 ½ gr. Guterwagen als Gewandt, Kremerey, Garn, dorre Fische, Wein, Getreidtewagen etc. 1 gr. von 1 Wagen. Kleyne Wegen, als holtzener Gefeß, Waidt, Waidtasche, Bier, von allerley Gedreidicht etc. 6 d. von 1 Wagen. 6 d. von 1 Fas freibergischen Bier. Von eynem Ochsen oder Khue 1 a d., von eynem Schwein, Schof und Schops 1 a h. Solich Gleidt zu Weißagk treget zu gemeinen Jaren 25 Schock. Straf derer, so das Gleite verfaren: wirdet die Helfte der Wahre von dem Verbrecher genohmen so viel er der auch bei sich hette. Tregt zu gemeinen Jaren ungeferlichen 2 Schock.
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73. Raguhn Zoll- und Geleitsordnung für Raguhn (1547/49) LHASA, DE, Z 10, Nr. 27, Land Register über den Dessauischen Anteil 1547/49. Landregister des durchleuchtigsten hochgebornen Fursten und Herren, Herren Joachims, Fursten zu Anhalt [...], angefangen vor Weinachten im 47. jar und vollendet uf Donnerstag nach Matthei anno domini 1549. Bereits veröffentlicht in: Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts, Teil I, hrsg. von der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt, bearb. von Reinhold Specht, (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaats Anhalt; Neue Reihe, Bd. 17), Magdeburg 1935, S. 154 f. – hier mit der Jahresangabe 1546. Das Strassengeleite und Zoll zu Ragun ist der Herschaft, tregt uf und ab bey 80 fl. und wird also genommen wie volgt: ein Furman, der zum Cleckewizer Tor einferet, Salz zu holen, gipt von izlichem Pferde 4 d.; wan er wider beladen durchfert uf dem Heimreisen, gipt er nichts. Wer zum Viehetor einfehret, Holz zu holen, der gipt uf der Widerreise, so er 4 Pferde hat, 6 d., hat er 3 Pferde, gipt er auch 6 d., hat er 2 Pferde, gipt er 4 d., hat er 1 Pfert, gipt er 2 d. Wer Holz durch Ragun furet nach Halle oder anderßwohin, gipt eben, wie izt gemelt. Wer ausm Cothenischen Lande oder anderßwoher Getreid durch Ragun furet, gipt von Pferden nichts, sondern von izlichem Sch(effe)l 1 alten Heller; faren sie ledig herwider, so geben sie nichts, bringen sie Holz, so geben sie von 4 Pferden 6 d., desgleichen von 3 und so fordan, wie obstet. Bringen sie aber Bier herwider, so geben sie vom Faß 6 d., vom Firtel 3 d., von der Ton 3 Heller. Wen Toppe durchgefurt werden, gipt izlich Pferd 4 d.; laden sie aber Toppe zu Ragun, so gipt izlich Pferd nur 2 d. So Wulle durchgefurtet wirt, geben sie von itzlichem Stein Wulle 2 d. und von itzlichem Pferd 4 d.; weren sie aber vorhin ledig durchgefaren und domals von Pferden geleitet, so dorfen sie es nicht uf der Widerreis, allein von der Ladung. Von itzlicher Tonne Hering zollet man 2 d., von itzlichem Rindt 2 d., vom Schafe 1 d., vom Schwein 1 d.; von 1 Wayn mit Hoppen beladen nimpt man ongefer 4 oder 3 oder 2 gr., darnach die Ladung clein oder groß ist.
RAMMELBURG
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74. Rammelburg Zollordnung für das Amt Rammelburg (undatiert) LHASA, MD, d. 38, A I Nr. 1. Amt Rammelburg. Das Ambt Rammelburgk hat einen Zoll daselbst giebet iedes Fuder Kohlen, so furüber gehet, ein Maß zu Zol, welches Maß der sechste Theil von den stolbergischen Kühbelmaß, und von einem Wagen Floß, so drey oder vier Pferdt ziehen, fünfundzwantzig Pfundt Floß. Von einem Schwein oder Ochsen ein alten Pfennig. Von einem Karren, so Kramwergk führte, vier Pfennig und von einen Wagen noch einst so viel. Was aber von Pret- und Bauholtz in die Herrschaft Manßfeldt geführt, gibt keinen Zoll. Undt so den Hüttenmeistern das Schock Fühter Kohlen umb vierundzwantzig Gülden gelassen, ist bis anher der Gebrauch gewest, dass alsdann der Floß den Hüttenmeistern unbezahlt gelassen wirdt, als dan lohnen sie den Kliesener so viel, als den Floß betreffendt ist, als von iedem Fühter zwene Grosschen und müssen die Hüttenmeister alsdann den Floß zu führen selbst verlohnen. Aber das Ambt lohnet dem Cliesener von iedem Fühter Kohlen zwene Groschen. Wann aber das Floß sonderlich vorkauft, so muß der vor die Hütten zu führen aus dem Ampt verlohnet und dem Kliesener vom iedem Fuhter – doch daß zwenundzwantzig Zentner uf ein Fühter geladen –, zwene Groschen gegeben werden. Aber was für Kohlen zu Zoll gefallen, müssen die Ambtsverwandten vor die Hütten führen.
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75. Rochlitz Geleitstafel für das Amt Rochlitz mit dem Beigeleit Geithain (1548) SHStA Dresden, Loc. 38961, Rochlitz Nr. 9c, Der dritte Teil des Ampts Rochlietz Erbbuchs, 1548. Gleitstafel des Ambts Rochlitz. – Gleidt des Ambts Rochlietz. – Ein Geleidt zu Rochlietz. Eisen: 4 gr. von einem Wagen, 21 d. von 1 Karren. Weidt: 3 ½ gr. von einem Fuder Weidt. Von jeder Fuhre Hopfe, Saltz, Rausch, Glas: 1 gr. Wolle: 2 gr. von 1 Fuder. Von Kremerey, Tuch, Garn: 2 gr. Wein: 16 d. von 1 Fuder Wein, Bier 8 d. von 1 Fasse Bier. Nuß, Kastanien: 1 gr. von jeder Fuhre Nuß oder Kastanien, dazu ides 1 lb., es sey Nuß oder Castanien. Von jdem Wagen mit Getreudte, Zimer, Fiesch, Brethe, Schindeln, Bottgerholz: 8 d. Pauerrath: 2 gr. von 1 Fuder Pauerrath darnach ist. Krebs: 1 gr. von 1 Fuder Krebs. Ochsen: 6 d. ein Ochs. Kuhe: 4 d. von 1 Kuhe. Schwein: 4 d. von einem fetten Schwein, 2 d. von 1 magern Schwein. Schaf: 1 h. von 1 Schaf. Pferdt: 6 d. von einem Pferdt, das do beigehet und erkauft ist. Solch Gleidt kann zu gemeinen Jharen 90 Gulden weniger oder mehr ertragen. Ein Geleidt zu Geitten derer, so uf Rochlitz faren. Wein: 16 d. von einem Faß reinisch oder Landwein, das 5 Eimer hat 4 d. von 1 Faß Pier. 2 d. von 1 Fur Brett, Zimer, wann sie das Landt nunde faren. 4 d. von 1 Fuder Korn, Lohe, Saltz, 1 d. von 1 Karn, so des oder dergleuchen furt. 8 d. von einem Gueterwagen, er fure was er welle und hab vil oder wenig Pferdt. Zu Geitten, so uf Zschille fahren. 10 d. ein Brettwagen, 2 d. in Zimerwagen. 1 gr. ein Kornwagen. 16 d. ein Guetherwagen. 1 gr. ein Saltzwagen. 8 d. von einem Bierwagen. 5 d. von einem Karn, er fure daruf was er welle. 1 a h. von 1 Schaf. 1 n h. von aim Kalbe, 3 d. von einer Khue, 4 d. von einem Ochsen, 1 a d. von einem Schwein, es sey mager oder gemest. Solch Gleit zu Geitthen kann ungeverlich jherlichen ertragen 70 fl. weniger oder mehr.
RONNEBURG / RUDOLSTADT
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76. Ronneburg Geleitsordnung für Ronneburg (1504/05) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1118, Geleitsrechnung Ronneburg 1504/05, p. 33. Geleit von Wagen und Karn, die so geladen faren. Wer ledig ferth, gibt nichts, und die Getreiyde furen, geben von eynem Fuder 3 alt d., von einem Karn 1 d. 1 Heller. Die do Zentnergut, Öbis, Wein ader Bir füren, geben vom Wagen 6 alt d. und vom Karn 3 d. Die do Holtz, Schindeln, Breth furen, geben von eynem Wagen 1 d. 1 h., vom Karn halp so vil. Fußgenger, die do tragen, geben von einer Burden 1 d. Von eynem entzlichen Kalbe, Swein ader Schaf, auch 1 d.
77. Rudolstadt Zollordnung für Rudolstadt (1638) ThStA Rudolstadt, Kanzlei Arnstadt 1129, p. 91 f. Gräflich-schwartzburgische Zolltafel 1638. Von Viehe: 4 d. von einen Ochsen, 4 d. von einem gemeinen Rinde, 2 d. von einem Mastschweine, 1 d. von einen magern Schweine, 1 d. von einen Schafe. 1 gr. von einen Pferde ein Roßteuscher, so vil diese welche auf dem Marckt treiben. 3 gr. 6 d. von einen Pferde die Jüden, 1 gr. ein Jüde von seinen Leibe. Von Wagen: 1 gr. von einen Wagen, der Centnerguth sowohl der Wein führet, 1 gr. von einen Wagen, der Gedreyte sowohl Wein, Bech, Fischwerg, Bret oder Schindeln führet und verkauft, 2 gr. 8 d. von einen Wagen, so mit Butter und Kese beladen. Von Karren: 6 d. von einen Karn, der Centnerguth sowohl der Wein führet, 6 d. von einen Karn, der Getreyde, Saltz, Bret oder Schindeln führet und verkauft, 1 gr. 4 d. von einen Karn, so mit Butter und Kese beladen, von einen Karn, so mit Kastanien oder welschen Nüssen beladen, von ieden 1 Pfundt oder solches mit Gelde, was es derzeit gilt, zu bezahlen. Mehr: 1 d. 1 h. von einen Schaubekarn, er führe was er wolle; 3 d. von einen neuen Karn, 6 d. von einen neuen Wagen, so hinten angehengt. Uhrkündlichen ist das gräfliche schwartzburgische Canzeleysecret hierfür hintrücken befohlen worden. Signatum Rudolstadt 25. July 1638.
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78. Saalfeld Geleitsordnung für das Fürstentum Sachsen-Saalfeld mit den Beigeleiten in den vier Ämtern Saalfeld, Gräfenthal, Zella, Pößneck: Etzelsbach, Wittmannsgereuth, Hoheneiche, Renschütz, Oberpreilipp, Catharinau, Schloß Kulm, Langendache, Gorndorf, Graba, Röblitz, Unterwirbach, Gräfenthal, Schmiedefeld, Reichmannsdorf, Schlägethal, Spechtsbrunn, Wallendorf, Lichtenhain, Volkmannsdorf, Lehesten, Zella, (Groß-)Geschwenda, Schlaga, Reichenbach, Schadertthal, Oberloquitz, Klein-Neundorf, Pößneck, Langenorla, Jüdewein, Hütten, Friedebach und Schweinitz (1728) Fürstlich-Sächsisch-Salfeldische Geleitsordnung Anno 1728. Salfeld, gedruckt bey Gottfried Böhmern, Fürstlich-Sächs.-Hof-Buchdrucker. ThHStA Weimar, Sammlung I 831. ThULB Jena, HZ 4 Bud. Jus germ.226(4). Bibliothek des Thüringer Oberlandesgerichts Jena, N 10.1.c.N 923. Cap. I. Von ein-, aus- und durch-gehenden Centner-Gütern. Unter Centner-Güter werden gerechnet Alaun, Apothecker-Waren, Bicklinge, Blech, Bley, Potasche, Castanien, Citronen, Dalck, Eisen, allerhand FärbeWaren, Federn, dürre Fische, gesaltzene Fische, böhmisch und geschnittenes Glas, Glätte, Hanf, Hanf-Körner, Häringe, Hirsch-Hörner, Honig, Hüte, Käse, Capern, Kraut, Krebse, Kiehn-Oel, Kupfer, Kupfer-Wasser, Lein, Lein-Samen, Linsen, Material-Sachen, Meerettig, Messer, Nägel, Papier, Pfeffer-Kuchen, Pommerantzen, Pulver, Salpeter, Schaar, Schardt, Schaufeln, Schneide-Messer, Schiefer, Schliff, Sech, Seifen, Serpentin, Stahl, Starcke, Stockfisch, Perpentin (Terpentin?), Toback, Tobacks-Pfeifen, Tuch, Theer, Thran, Wachs, Weydt, Weinstein, Zien, Zwiebeln und dergleichen. Ein Wagen, Karn oder Schlitten mit allerhand Centner-Gut, entrichtet bey voller Ladung von iedem Pferde 1 Gr. Vom Wagen, Karn oder Schlitten aber Insonderheit nichts. Die halb-beladenen entrichten von iedem Pferde 6 Pf. Ein Wagen, Karn oder Schlitten mit 3, 4 oder mehrern Ochsen bespannet, wird von ieden Ochsen gleichwie vom Pferde entrichtet 1 Gr. Wenn die Pferde und Ochsen also vergleitet, wird von der Ladung und Centnern Insonderheit nichts entrichtet. Ein beladener Schubekarn, er habe geladen was er wolle, giebt überhaupt 4 Pf. Ein Centner inländischer Käse, so im Lande aufgekauft, und ausserhalb solchen verführet wird, giebt 3 Gr. Ein Centner inländische Unschlitt, so aufgekauft und verführet wird, giebt 4 Gr. Zu Lehesten an Schiefer-Geleite: Von iedem Wagen 1 Gr., in Salfeld weiter nichts als den gehörigen Stadt- oder Raths-Zoll.
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Cap. II. Von Mühl-Steinen. Ein Wagen oder Karn mit Mühl-Steinen, so durchgehet, giebt von iedem Pferde 1 Gr. Wann fremde Fuhrleute dergleichen zu denen innerhalb des Amts liegenden Mühlen hereinführen, geben solche alleine bey der Rückfuhre das Geleite als ledig, einheimische aber, die solche mit eigenen Pferden anführen, entrichten kein Geleite. Cap. III. Vom Saltz. Ein Wagen oder Karn mit Saltz voller Ladung, so durchgehet, vom Pferde 1 Gr. Halbe Ladung von Wagen und Karn 6 Pf. Dasjenige Saltz, so denen Städten zugeführet wird, entrichtet kein Geleite, wann aber einheimische SaltzKärner mit dergleichen wieder ausser Landes oder in denen Dorfschaften hausiren herum fahren, haben sie von einem Wagen 1 gr., und vom Karn mit einem Pferd 6 Pf., mit 2 Pferden aber zu entrichten 1 Gr. Cap. IV. Von durchgehenden Getreidig und Holtz-Materialien. Ein Wagen, Karn oder Schlitten, so mit allerhand Getreidig und Holtz-Materialien durchgehet, giebt von iedem Pferde 1 Gr. Ist aber solcher mit Ochsen bespannt, wann derer selben dreye oder viere 2 Gr., zwey Ochsen nur 1 Gr. Cap. V. Von Getreidig- und anderen Fuhren. Fuhrleute oder Bauern, die innerhalb des Amts wohnhaft sind, und nach Getreidig, Stein- und Holtz-Kohlen, Bretern und andern Sachen ledig ausfahren, geben, wann sie über die Grentze gehen, weder bey der Ausfuhre noch bey der Einfuhre einig Geleit. Diejenigen aber, so mit selbst erwachsenen Getreidig oder dem, was sie sonsten erbauen, ausser Landes fahren, geben sowohl als diejenigen, welche das allhier zu Marckt gebrachte oder sonst aufgeschüttete Getreidig wieder aufladen und abfahren, von iedem Pferde 1 Gr., von 3 bis 4 Stück Ochsen 2 Gr., zwey Ochsen 1 Gr. Was Fremde denen Städten zu führen, entrichtet bey der Einfuhre nichts, sondern die Geschirre werden bey der Rückfuhre als ledig vergeben. Ein Pferde oder Esel, auf dem Getreide über die Grentze getrieben und getragen wird, 3 Pf. Ein Centner inländisch Pech, so aufgekauft und verführet wird, entrichtet 6 Pf. Cap. VI. Von ledigen, Kalck-, Asche-, Stein- und andern Fuhren. Ein beladener Wagen mit Kalck, Backsteinen oder Dachziegel, Heu, Stroh, Grummet, Siede oder Spreu giebt überhaupt 2 Gr. Ein leerer Wagen 1 Gr. Ein leerer Karn mit 1 Pferd 6 Pf., zwey Pferde aber 1 Gr. Ein Wagen oder Karn mit Seifensieder-Asche vom Pferde 1 Gr. Was von obigen Sachen zu des Landes Anbau und Düngung angewendet wird, ist sowohl als dasjenige, was die Stadt-Räthe in Städten zu Wasser-Röhren anführen lassen, Geleits frey.
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Cap. VII. Vom Haus-Geräthe. Ein Wagen, mit Hausrath beladen, giebt überhaupt 2 Gr., ein Karn mit dergleichen von iedem Pferde 1 Gr. Einheimische, auch Schäfer und Hirten, so innerhalb der Ämter Salfeld, Pößneck, Gräfenthal und Zella hin und wieder ziehen, geben kein Geleite; diejenigen aber, so mit dergleichen aus- oder von Fremden dahin eingehen, haben das Geleite nach der Tabelle zu entrichten. Cap. VIII. Vom Hopfen. Ein Wagen oder Karn mit Hopfen, so durchgehet, giebt vom Pferde 1 Gr. Einer, so Hopfen trägt, von jeder Züche 3 Gr. Wann Böhmischer und anderer fremder Hopfen eingeführt wird, geben die Geschirre beym Rückgehen das Geleit als ledig. Cap. IX. Von Juden. Ein Jude, zu Pferd oder Wagen, so durchreiset, ohne dass er hausiren gehet, giebt 8 Gr. Von dem Geschirre weiter nichts. Hält er sich aber über Nacht auf, über Obiges annoch 4 Gr. Ein Jude, so zu Fuß durchreiset, ohne dass er hausiren gehet, giebt 4 Gr. Bleibt er aber über Nacht, hierüber annoch 2. Welcher aber hausiren gehet, hat sich im Geleite zu melden und nach Beschaffenheit seines Gewerbes der Determination eines billigen HausirGeldes zu gewarten, iedoch weniger nicht als täglich 12 Gr. Cap. X. Von Pferden, Rind- und anderm Vieh. Ein Pferd, so in der Kuppel durchgehet, giebt 1 Gr., ein Fohlen, so entwöhnet, 6 Pf., ein unentwohntes Fohlen 6 Pf. Die Pferde, so die Roßhandler reuthen, sind hingegen sowohl als diejenigen, welche die Vasallen und Unterthanen, so damit kein Commercium treiben, zu ihrer häuslichen Nothdurft einkaufen, Geleits frey. Ein Ochse, Kuhe oder Rind-Vieh giebt 1 Gr., ein mager Kalb 3 Pf. Wann vom Viehe etwas im Lande gemästet und ausserhalb verführet wird, entrichtet selbiges folgender Massen Geleite: Ein fetter schlachtbarer Ochse giebt 12 Gr., eine schlachtbare fette Kuh oder Rind 6 Gr., ein fettes Schwein 1 Gr., ein Hammel oder Schaf 1 Gr., ein mager Schwein 3 Pf., ein mager Schaf oder Hammel desgleichen, ein Bock oder Ziege 3 Pf. Was die Metzger der Stadt Salfeld innerhalb des Amts-Bezircks von Viehe erkaufen und daselbst schlachten und verkauffen, ist Geleits frey. Bey denen ordentlichen Viehmärkten zu Salfeld wird an Geleite also entrichtet: Von einem Koppel-Pferde 1 Gr., von einem Fohlen 6 Pf., von einem Schwein 6 Pf., von einem Ochsen oder Kuhe 1 Gr. Hierbey ist zu gedencken, dass diejenigen, so auf die Viehmärckte bey der Stadt Salfeld ihr Vieh treiben, das Geleite nirgends anders als daselbst und sonst in keinem Geleit dasiger Landes-Portion zu entrichten haben.
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Cap. XI. Von fremden und einheimischen Butter-Fuhren. Ein Wagen oder Karn mit Butter, so durchgehet, giebt von iedem Pferde 1 Gr. Butter, so aus dem Lande geführet wird, giebt von iedem Centner 6 Gr. Die Geschirre geben aber sodann in Sonderheit kein Geleite. Cap. XII. Von Ochsen-, Kuh- und anderm Leder. Ein Wagen oder Karn, so Leder aus- oder durchführet, von iedem Pferde 1 Gr. Einer, so Leder trägt, 3 Pf., ein Schubekarn mit Leder 4 Pf. Dasjenige Leder, so die einheimischen Gerber von Fremden zu ihrem Handwerk einführen, giebt kein Geleite, Fremde aber, so ihnen dergleichen zu führen, geben bey der Rückfuhre das Geleite als ledig vom Pferde 6 Pf. Cap. XIII. Von Kutschen und Kaleschen. Land- und andere Mieth-Kutschen und Wagen geben von iedem Pferde 1 Gr. Fremde, herrschaftliche Bediente, Officiers, Standes-Personen und Geistliche, wann sie mit eigenen Geschirren fahren, geben kein Geleite, desgleichen sind diejenigen, so in herrschaftlichen Verrichtungen reisen, ihre Freunde besuchen oder bey Hochzeiten, Gevatterschaften und andern Ehren-Wercken erscheinen, Geleits frey. Cap. XIV. Von Aertzten, Italiänern und dergleichen. Ein Wagen oder Karn mit Italiäner- oder kurtzen Galanterie-Waren, so aus- oder durchs Land gehetm giebt von iedem Pferde 3 Gr. Diejenigen, so dergleichen wie auch kurtze Waren tragen oder auf Schubekarren fahren, entrichten ieder 1 Gr. Welche aber bey öffentlichen Jahr-Märckten feil haben oder alsdann sonst im Lande oder denen Städten hausiren gehen, geben nach Proportion ihrer War oder Vertriebs, ein billiges Hausir-Geld, iedoch weniger nicht als täglich 8 Gr. Aertzte entrichten von iedem Pferde 3 Gr. Cap. XV. Von Spitzen und Strümpfen. Ein Wagen oder Karn, so Spitzen und Strümpfe führet, von iedem Pferde 3 Gr. Diejenigen, so dergleichen tragen, ieder 1 Gr., von Neigen, wenn sie zurück gehen, 6 Pf. Welche aber damit in der Stadt oder auf dem Lande hausiren gehen, geben als Hausir-Geld täglich 6 Gr. Cap. XVI. Von Wein, Most, Brantewein und Essig. Ein Wagen oder Karn, so mit Wein, Brantewein oder Essig durch- oder ausgehet, giebt vom Pferde 1 Gr. Derjenige Brantewein aber, so von Fremden ins Land geführet wird, giebt über die gewöhnliche Tranck-Steuer von ieder Kanne Geleite 1 Pf., und sind sodann die Geschirre Geleits frey. Ein Schubekarrn mit Wein, Brantewein oder Essig, aus- oder durchgehend, 4 Pf., ein Eimer Wein oder Most 6 Pf.
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Wann Wein, Most oder Essig der Stadt oder dem Lande zugeführt wird und in solchem verbleibet, geben die Geschirre bey der Rückkehr das Geleite als ledig. Cap. XVII. Von fremden und einheimischen Bieren. Wagen und Karn, so fremde Bier denen Städten zuführen, geben das ledige Geleite wie Cap. VI verordnet, welcher aber dergleichen durch eigene Geschirre holen lässet, entrichtet kein Geleite. Wann einheimische Biere über die Grentze geführet werden, so entrichten sie das Geleite, von iedem Pferde 1 gr. Was aber davon innerhalb des Amts verbleibet, ist Geleits frey. Cap. XVIII. Von allerhand Waren, so getragen oder auf Schubekarnen gefahren werden. Ein Träger mit Spiegeln, Kämmen, Messern, geschnittenen Gläsern, Damasten, gewürckten Teppichen, musicalischen Instrumenten etc., so durchs Land gehet, giebt er 1 Gr. Wann er aber mit obigen Waren im Lande oder in denen Städten hausiret, täglich 6 Gr. Ein Schubekarn oder Ziehe-Schlitten mit eisernen Blech, Nägeln, Wetz- oder Buchsen-Steinen, Wagenschmiere, Seifen, Hirsch- oder Bock-Hörnern, Kiehnrus, Zunder, Gesäme, geringen Gläsern, Papier, Schachteln, grün und dürrem Obst, Röhren, holtzernen Waren, Tuch, geringen Leinwand-Gewebe, Butter, Käse und Pflocken-Wolle, Schaf- und anderen Fellen und dergleichen, 4 Pf. Ein Träger mit vorher benannten Waren 3 Pf. Ein Kluppe Vogel, so im Lande gekauft und auswärts verführet wird, 3 Pf. Cap. XIX. Von Topfer-Arbeit und Waren. Ein Wagen oder Karn, so Porcellan führet, vom Pferde 1 Gr., ein Wagen mit gemeiner Arbeit überhaupt 2 Gr., ein Karn mit dergleichen 1 Gr., ein Schubekarn mit Porcellan 1 Gr., ein Schubekarn mit gemeiner Arbeit 4 Pf. Cap. XX. Vom Studenten-Gut. Studentengut, wann es bescheiniget wird, passiret frey, Pferde und Wagen aber, so solche um Lohn gedrungen, entrichten das Geleite als ledig. Cap. XXI. Von Holtz- und Bittfuhren. Wann Holtz zum Aufbauen, Schindeln, Latten, Bretter, Steine, Schiefer, Ziegeln und dergleichen in hiesiges Land gebracht oder innerhalb solchen mit eigenen oder Lohn-Pferden zu des Landes Anbau geführet werden, bleibet solches samt Wagen und Pferden, sowohl beladen herein als ledig zurück, Geleits frey, iedoch dass von iedes Obrigkeit gebührender Schein, welcher ohne Entgeld zu ertheilen, im Geleite vorgezeiget und daselbst sonder einige Abgabe registriert werde; Bitt-Fuhren sind allezeit Geleits frey.
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Cap. XXII. Von Steinen und Werckstücken. Wann dergleichen zum Bauen und Begräbnissen herein geführet werden, hat es damit wie bey dem vorhergehenden XXI. Cap. gleiche Masse; würden solche aber durchgeführet, so wird es, wie oben Cap. VI verordnet, damit gehalten. Cap. XXIII. Von Ritter- und Geistlichen, auch Pfarr-Güter-Fuhren. Alles dasjenige, was die von Adel von ihren Ritter- und andern Gütern zu Marckte bringen oder mit eigenen Pferden führen lassen, ist auch frey; wann aber das Dominium der Ladung an andere transferiret worden, so ist das Geleit von solchen als ledig zu entrichten. Alles, was Geistliche von Pfarr-Gütern führen lassen, ist sowol als was zu Pfarrkirchen- und Schulgebäuden nöthig, Geleits frey. Cap. XXIV. Von Frey-Pässen. Wann die von Adel bey ihren Rittergütern nicht anwesend, sind die von dem geschwornen Actuarier, Pachter oder Haus-Verwalter ausgegebene und besiegelte Pässe im Geleite anzunehmen, Geistliche aber haben solche eigenhändig und besiegelt auszustellen. Cap. XXV. Von Spitzpferden. Denen Fuhrleuten, welche 5, 7 oder 9 Pferde an einem Wagen gespannet, sollen das 5te, 7te und 9te, wann garstiger Weg ist und solche aus Noth vorgespannet werden müssen, frey gehen, sonsten aber gewöhnlicher Massen vergleitet werden. Cap. XXVI. Von Wolle und wollenen Garn. Ein Wagen oder Karn mit Wolle oder wöllenem Garn, so durchgehet, giebt von iedem Pferde 1 Gr., ein Schubekarn mit dergleichen 4 Pf., ein Träger darmit 3 Pf. Wolle aber und wöllenes Garn, so aus dem Lande gehet, giebet vom Centner 6 Gr., ein Stein dergleichen 1 Gr. 3 Pf. Die inländischen Tuchmacher aber, so dergleichen verführen, geben von der gekrämpelten Wolle nur die Helfte dieses Geleits, nemlich vom Centner 3 Gr. Cap. XXVII. Von Leinwand und leinen Garn. Ein Wagen oder Karn mit Leinwand oder leinen Garn, giebt von iedem Pferde 1 Gr. Ein Schubekarn mit leinen Tuch 4 Pf., einer, so dergleichen trägt, 3 Pf. Diejenigen, so holländische und andere klare Leinwand tragen, entrichten ieder 1 Gr. Wann sie aber damit im Lande oder in denen Städten hausiren gehen, ieder träglich 6 Gr. Ein Wagen oder Karn von dergleichen von iedem Pferde 3 Gr. Cap. XXVIII. Von wöllenen Zeugen. Ein Wagen oder Karn mit wollenen Zeugen entrichtet vom Pferde 1 gr., ein Schubekarn mit dergleichen 3 Pf., einer so dergleichen trägt 3 Pf.
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Cap. XXIX. Von Bey-Geleiten. Bey-Geleite des Haupt-Geleits zu Salfeld sind I. im Amte Salfeld: Ezelbach – Wittmannsgereuth – Hohen-Eich – Remschütz – Ober-Preylip – Catbinau – Schloß Culm – Dorf Culm – Langendache – Gorndorff, Graba – Röblich – Unterwirbach. II. im Amt Gräfenthal: Stadt Gräfenthal – Schmiedefeld – Reichmannsdorff – Schlägethal – Spechtsbrunn – Wallendorff – Lichtenhain – Volckmannsdorff. III. im Amte Zelle: Stadt Lehesten – Zella – Forwerck Lehesten – GrossenGeschwenda – Schlaga – Reichenbach – Schodderthal – Ober-Loquitz – Klein-Neundorff. IV. im Pößneckischen Bezirk: Stadt Pößneck – Langenorla – Jüdewein – Hutten – Friedebach – Schweinitz. Worbey zu gedencken, dass zu Gräfenthal von iedem Pferde 8 Pf. an Geleite und 4 Pf. Wegegeld entrichtet werden musse, die übrigen Beygeleite aber sich in allen noch vorheriger Tabelle zu achten.Cap. Cap. XXX. Vom Wegegeld. An Wegegeld wird entrichtet von ieglichem Pferde, es seye in Wagen, Karn oder Schlitten, sowohl als von iedem, so mit so mit Waren beladen 4 Pf., von einem Kuppel-Pferde 2 Pf., von einem ledigen Pferde, Ochsen, Kuh oder Rindvieh 1 Pf., von einem Schwein, Hammel, Schaf, Ziege oder Bock ½ Pf. Hierbey ist zu gedencken, dass dieses Wegegeld alleine zu Gräfenthal zu entrichten. Cap. XXXI. Vom Wasserzoll auf der Sale. Es führe einer an Holtz was er wolle, giebt er vom Floß 4 Gr., wovon der StadtRath 1 Gr. bekömmt. Die Amtsunterthanen geben 1 Gr. 6 d., dem Rathe aber nichts. Endlich ist annoch überhaupt zu gedencken: 1. dass, wann das Geleite von denen Pferden oder von Wagen oder Karn auch wol nach denen Centnern, wie die Tabelle im Vorhergehenden des Mehreren besaget, entrichtet wird, alsdann im ersten Fall Wagen und Karn, im andern die Pferde und Ladung und im dritten Schiff und Geschirre Insonderheit nichts abzugeben hat. 2. dass das Geleite 24 Stunden von der Zeit, da es zum ersten entrichtet worden, stehe, auch nach drey mal vierundzwantzig Stunden keinen, der sich um das Geleite melden wird, solches gereichet, sondern derselbe ipso jure für einen Geleits-Verbrecher geachtet und bestraffet werden soll. 3. dass diejenigen, so das Geleite uberfahren, von iedem Groschen Geleite mit einem Rthl. und von 6 Pfennigen mit zwölf Groschen, auch so fort nach Proportion bestrafet werden.
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4. dass die Ochsen, so Kaufmanns- und andere kostbare Waren führen, denen Pferden gleich das Geleite zu entrichten haben, im übrigen wie im Vorhergehenden verordnet, überhaupt solches abgeben. 5. Wann einige Dorfschaften, welche denen Geleitsstellen entlegen, etwas an Vieh oder sonsten über die Grentze führen, haben sie bei iedes Orts-Schultheissen das Geleite zu entrichten, die es hernach in das Geleits-Amt treulich einzuliefern haben. 6. Wann sich neue Species, so in dieser Geleits-Ordnung weder überhaupt noch Insonderheit angelegt, ereignen sollten, haben sich die Einnehmer alles eigenmächtigen Anliegen deralben zu enthalten und auf disfalls erstatteten Bericht von der Rent-Cammer Verhaltungs-Befehl zu erwarten. 7. Wann wider Vermuthen von den Unter-Geleits-Bedienten iemand, er sey Einheimischer oder Fremder, über oder wider diese Geleitsordnung mit Ungebühr angehalten werden sollte, hat er solches sofort entweder der Obrigkeit, unter die er gehörig, oder in denen Gerichten, darinnen dergleichen geschiehet, anzuzeigen und auf den erstatteten Bericht recht- und billiggemäßiger Verfügung zu gewarten. Und ist hiermit an alle und iede von der Ritterschaft, Beamte, Schösser, GeleitsEinnehmer, Verwalter, Räthe in denen Städten und insgemein alle und iede unsere Unterthanen unser ernstliches Begehren, dass sie nach vorherbeschriebener Geleits-Ordnung sich allenthalben gehorsamlich achten, die Einnehmer über das darin Verordnete niemand in einigerley Weise und Wege beschweren, diejenigen aber, so Geleite zu entrichten haben, zur Gefehrde nichts unternehmen sollen. Alles bey Vermeidung Unserer schweren Ungnade, Cassation, auch anderer ernstlichen und empfindlichen Bestrafung, so gegeben zu Salfeld den 12. Januarii des Eintausend Siebenhundert und Acht und Zwantzigsten Jahres.
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79a. Sachsenburg Zolltafel für Sachsenburg (vor 1520) Bereits veröffentlicht in: Gustav POPPE, Über Handel und Handelsstraßen unserer Gegend in früherer Zeit, in: Mitteilungen des geschichtlich-naturwissenschaftlichen Vereins von Sangerhausen und Umgegend 3 (1896), S. 200 f. Zolltafel. Vom Frankenhäuser Salze von 1 Pferde 1 alter Pfennig, von Staßfurder und hallischen Salze von 1 Pferde 3 alte Pfennige. So man welsche Nosse furdt, gibt man 1 Pfund Nosse, sind 4 Schogk und 1 gr. Die Nosse hat allwege der Gleitsmann genommen. Welcher Opfel furdt, gibt 1 Schogk Opfel und 1 gr., ist mit denselben gehalten wie den Nossen.Welcher Castanien furdt, gibt 100 und 1 gr., ist auch wie mit dem andern Obis gehalten. Dys vorgeschriben Geleite, das nimbt man von eyn Kerner obgeschriebener Maß; Obis belangend von dem Wagen noch so vil. Welcher auslendische Weyne furdt, gibt von 1 Wagen 4 gr. und vom Karrn 2 gr. Lantweyn von eynem Eymer 3 lauen Pfennige. Welcher Broth furdt, gibt vom Karn 1 Brot, von 1 Pferde eyn Pfennig. Das Brot nimbt ein Gleitsmann. Welcher Holtze, Delen, Schindeln oder Weynpfele furdt, gibt von 1 Pferde 1 d. Alle Lastwagen als Honig, Fischwergk, Gewandt, Kupper, Eysenwergk, Kremerey und Zentnergut, gibt eyn jder Wagen 8 alte Groschen und 1 Karrn 4 gr., nemlich 3 gute Pfennig für 1 gr. Eyn jder Wagen mit Zwippeln gibt zwo Rechsen, von eyn Karn 1 Rechsen, und von jdem Pferde 1 guten Pfennig; mit den Zwippeln ist gehalten wie mit dem Obis. So man Gedredig furt, gibt von jdem Pferde 3 gute Pfennige. Wher Hoppen furdt, gibt vom Wagen 8 alte Groschen und vom Karrn 4 gr. Welcher Glas furdt, gibt vom Wagen 2 Schaube Glas und 8 alte gr. und vom Karrne 1 Schaub und 4 alte gr. Wher Trinckegleser furdt, gibt vom Wagen 2 Glase, vom Karrn 1 Glas. Die kommen selden in die Geleyte. Welcher Stutze und Gelten furdt, gibt vom Karne eyne Gelten und vom Pferde 1 guten Pfennig. Welcher große Stutze, Zobergelten und Bottiche furdt, gibt vom Wagen 8 alte gr. Welcher Hausgerethe furdt, hat keyn besondere Satzunge und darnach das gut und wirdig, darnach mus man nehmen. So man Ochsen oder Farren voruber treybet, gibt man je von eynem 3 alte Pfennige. Von eynem Schweine oder Schaf 1 Pfennig, von eynem Kalb 1 Pfennig, 3 ader 4 Lemmer eyn Pfennig.
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Northus oder sangerhus Bier, gibt je von eynem Vaß ½ Stobichen und von dem Pferde 1 Pfennig. Das Bier hat ein Gleitsmann gebraucht. Eymbecks Bier gibt vom Vasse 3 gr., numburgs Bier gibt vom Vasse 2 Schneberger gr. Die vorgeschriben Bier kommen gar selten in dis Geleyte. Vor eine Molrehe und von 1 Mölrade oder Molsteyn gibt man 12 gute Pfennige, der Wagen 8 alte gr. So man eyne Brauth voruber furdt, gibt 2 Schneberger. Welcher gekaufte Pferde voruber furdt, gibt von eynem 3 gute Pfennige. Welcher Ruben oder Kraut furdt, gibt vom Wagen 4 Haupt und 1 Mos, vom Karn 2 und von jedem Pferdt 1 d. Damit hat ein Gleitsman wie mit dem Obis. Welcher Kreuse furdt, gibt vom Wagen einen Kraus und 8 alte gr. und vom Karne 4 gr. Welcher neue Fische furt, gibt vom Wagen 8 alte gr., vom Karn 4 gr. Welcher Wolle furdt, gibt eben so vil. Von eynes Juden Person eynen gr. zu Geleite. Das Closter zu Frankenhausen gibt alle Jar eyn Schweyn dem Gleitsman zur Sachsenburgk, aus Ursache, das ir Gedredich von Etzleben frey alle Jar gen Frankenhausen gehen lassen.
79b. Sachsenburg Geleitstafel für das Amt Sachsenburg (1654/55) StA Leipzig, Tit. XVIII, Nr. 51, p. 271 – 273v. Gleitstafel des Amts Sachsenburg, wie solche in des Amts Sachsenburg OriginalGleitsrechnung, so von dem damahligen Amt-Schößer Zacharias Thrumen vom Tage Michaelis 1654 bis wieder dahin 1655 geführet worden a. fol. 1 – 3 befindlich. Centnerguth: 5 gr. 4 d. von einem Wagen Güther, er führe Kupfer, Speck, Flachs, Eisen, Bley, Zinnwerck, Messing, Röthe, Crämerey, Ho(...), Felle, Leder, Wollen, Wayth, großen Stutzen und Bottichen, neue Tische und dergleichen. Mühlgeschirr: 5 gr. 4 d. von einem Wagen Mühlräder, Mühlenrinnen oder was das nützlig 2 gr. 8 d. Krause: 5 gr. 4 d. von einem Wagen Krause und vom Wagen 2 Krause, von 1 Karn halb so viel. Käse: 5 gr. 4 d. von einem Wagen Käse und 2 Käse, von einemm Karn halb so viel. Glas: 5 gr. 4 d. von einem Wagen Glas und vom Schaub-Glas 2 Schaub, vom Trinck-Glas 2 Trinckgefäß und ein Karn halb so viel.
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Fleisch:
5 gr. 4 d. von einem Wagen Fleisch und 4 lb. Fleisch und ein Karn halb so viel. Bücklinge: 5 gr. 4 d. von einem Wagen Bücklinge 1 ß Bücklinge und ein Karn halb so viel. Blasebälge und Mulden: 5 gr. 4 d. von einem Wagen Blasebälge und Mulden und 2 kleine Blasebälge und Mulden. Schiefer: 5 gr. 4 d. von einem Wagen Schiefer und ein Karn halb so viel. Fischwerck: 4 lb. von einem Wagen oder Faß Fischwerck, so offen geführet wird und kein Geld zu Gleithe. Viehe: 10 ½ a d. von einem Esel, Kuh, Ochsen und unbesattelten Pferd, 4 d. von einem Schaf, Schwein und Kalb, 2 ½ ad von einem Lamm. Juden: 2 gr. giebt ein Jude vor seine Person, führet er aber etwas, das soll er nach Inhalt obbeschriebenen Verzeichnusses vergleithen. Brodte: 2 ½ a d. von einem Pferd, so Brod führet und vom Wagen 2 Brod. Gemeiner Zoll. Getreyde:
führet einer Getreide, so giebt er von ieden Pferd 1 gr. 4 d. und vom Wagen 2 ½ a d. Wegegeld und 1 Karn 1 a d. Salz: desgleichen giebt man von hällischen, Staßfurther, Artherischen und Franckenhäußer Saltz. Kreyde: 2 gr. giebt ein Karn Kreyde und 4 lb. Kreyde. Hotzeln (?): 4 gr. giebt ein Wagen Hotzeln und 2 Metzlein Hotzeln und ein Karn halb so viel. Zwiebeln: 2 ½ a d. von einem Pferde, so Zwiebeln führet und vom Wagen 2 Raspen, vom Karn halb so viel. Wein: 8 gr. von einem Wagen ausländischen Weinen und ein Karn halb so viel. Bier: 6 gr. von einem Faß einbeckisch, braunschweigisch und Zerbster Bier, 2 ½ a d. von einem Pferd, so sangenhäusisch, bruckisch oder Eislebisch Bier führet und von iedem Faß ein Stübgen Bier, 4 gr. von einem Faß torgauisch, Naumburger oder ziegenrückichen Bier. Obst: 4 gr. von einem Wagen Aepfel oder Birnen und 2 ß Aepfel oder Birnen und ein Karn halb so viel. 4 gr. von einem Wagen Nüsse und 4 lb. Nüsse, ein Karn halb so viel. 4 gr. von einem Wagen Castanien, 2 lb. Castanien und ein Karn halb so viel. Siebe und Löffel: 2 gr. von einem Karn Löffel und Siebe und von ieden Karn 2 Dutzend Löffel und 1 Sieb und vom Wagen noch so viel. Gelten: 2 ½ d. von einem Pferd, so Gelten führet und von einem Wagen 2, vom Karn 1 Gelten.
SANGERHAUSEN
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80. Sangerhausen Geleitsordnung der Stadt Sangerhausen (1517) LHASA, MD, d. 40 A I Nr. 1, Amt Sangerhausen 1517. Nachvolgender Maß nimbt man das Gleyt zu Sangerhausen, alle zu alden Pfennigen, der 9 ein Zinsgr. thudt, verechent. 24 Pfennige ein Lastwagen, als Zenthnirguth, Vischwergk, Eyssenwergk, Weyt, Kramereyge, Wulle- und Leynegewant, Fellis, gemacht Geholz als Tische, Kisten, Gefhes, Gescherre, Rade und Pfluge, Wolln und anders, das man Zenthnirguth heyst. 12 Pfennige der Karn, der dergleychen furth. 8 Pfennige ein Floßwagen. 2 Pfennige ein Rindt, desgleychen Pferde, was man dor vorubir furth, das nicht geritten wirt ader im Gescherre geht. 1 Pfennigk von eim Schwein adir Schaf. 2 d. ein Kolwagen, 2 d. ein Wagen Thanholtz, 2 d. ein Wagen Deln, Latten ader dergleychen, 1 d. ein Karrn. Item welcher Kolwagen dinget ein Jor freyhe zu faren, gibet 1 Gulden. 2 d. ein Wagen Getreyd, 1 d. ein Karren Getreyd. 2 d. ein Wagen Brot, 1 d. ein Karren Broth. 9 d. von einem Vaß eimbichs, nortisch adir ander frembde Bir zu Geleyt, 2 d. von ein Fuder sengerisch Bier, wan man das aus der Stat furt, meim gn(ädigen) H(errn) zu Geleyte. 6 d. eins Juden Person zu Geleyte. 12 d. ein Wagen, der Saltz furth, 6 d. ein Karren. 18 d. ein Wagen, der erden Topfe furth. Es haben abir die Amptleut vor das selbige Gelt alwegen Toppe genommen. Dis Hirnachgeschriben nennt man das Cleingeleyt, habe ich, Mattes Kittel, Schosser, auf des gestrengen vehesten Hermann von Pocks, Hauptmans etc., Bevelch, so vil mir muglich gewest, in Gelt vorwandelt. Ein Wagen, der Wein furt, ein Stobichen Weins. Ist izund bevolen, Gelt dorvor zu nehmen; ein Karren ein halbes Stobichen. Ein Wagen, der Multern furt, gibt zwu Multern, ein Karn eine Multer. Ein Wagen, der Gelten furt, gibet zwu Gelten, ein Karren ein Gelten. Ein Wagen, der Bergkorbe furt, gibet zwene Korbe, der Karren ein Korp. Ein Wagen, der Nusse furt, gibet zwey Phundt, ein Karn ein Phundt. Ein Wagen Kastanigen gibt 200, ein Karn 100 Castanigen. Ein Wagen, der Glas furt, gibt 8 Trinckglas, ein Karn vier Glas. Wue er Fenster- ader Tafelglas furth, gibt der Wagen ein Schaup, der Karren ein halben Schaup Glas. Ein Wagen, der Opfel ader Birhen furt, gibt 2 ß Opfel ader Biren. Ein Karn halb so vil; desgleychen Huzzeln (?). Ein Wagen Wachhulder 2 lb., 1 Karn halb so vil.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
81. Sayda Geleitsordnung für das Amt Sayda (1550) LHASA, MD, d. 45, A Nr. 146 II, Amt Seyda 1550. Geleidt des Amts Seida. Wann im Stedtlein Seida ein Karn oder Wagen mit Knobloch durchgehet, wirt davon ins Ampt 1 Reihe Knobloch gegeben. Tregt jerlichen 3 ader 4 Reihen Knobloch, wirt des Amptsschosser gelassen.
82. Schkeuditz Geleitsordnung für das Amt Schkeuditz (1535) SHStA Dresden, Loc. 9013, Nachlaß des ehem. Finanzsecretärs Müller. Copie der Geleitsordnung im Amt Schkeuditz, durch Bischof Sigmunden seligen a. o. 1535 erneuert. Ein izlicher Fuhrmann, der Zendtnerguth fuhret, sol vom Pferde 9 d. Geleite und von der Ladunge 1 gr. Zol geben und dz ungerade Pferd gehet gleitsfrei. Item ein izlicher Fuhrmann, der Korn, Schindeln, Bret, Holtz oder was er sonsten geladen, das nicht Cendtnerwahre ist, gibt von der Ladungen 4 d. Zol und vom Pferde 9 d. Geleithe und das fordere einzelne Pferdt ist gleitsfrei. Ein izlicher Fuhrmann, der durchfehret und kömmet nicht wieder zurücke, als die Hessen und andere, fahren wiederumb auf Merseburgk oder andere Strassen, geben im Durchfahren halb Geleithe, von einem Pferde 4 ½ d. und ein einzeln Pferdt gehet auch gleitsfrei. Von der Ladunge, ist es Centnerguther, idem. Seindt es aber nicht Cendtnerguter als Getreide, Schindeln, Brethe, Holtz, gibet er von der Ladunge 4 d. Item so einer durchferet, gibt er von einem Fasse 4 d. Zoll und dz Geleithe vom Pferde wie oben. Item ein izlicher Fuhrmann, der durchfehret kegen Halle nach Saltze, hat er geladen, von Cendtnergutern gibt er von der Ladungen 1 gr., dzgleichen vom Pferde wie oben, und wann er mit Saltz wieder durchfehret, gibt er von der Ladunge nichts. Item ein jglicher Fuhrmann, der durchfehret und hat nichts geladen, der gibet keinen Zoll, aber vom Pferde wie oben. Ein izlicher Kerner, der durchfehret, gibet vom Pferde 9 d. Geleite, von der Ladungen 3 d. Zoll, er fahre Cendtnerguther, essende Wahre oder sonsten was es sey.
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Item ein izlicher Kerner, der durchfehret und kömmet nicht wieder auf Schkeuditz, sondern fehret auf eine andere Strasse herwieder, der gibet halb Geleithe, vom Pferde 4 ½ d. und von der Ladunge 3 d. Zoll. Ein Kerner, so ledig durchfehret, gibet keinen Zol, vergleitet die Pferde wie oben. So man Hengste durchtreibet, gibt man vom Stücke 4 d. Geleithe. Von Ochssen, Kuhen, Schweinen, Ziegen, Schafen, Kalben oder dergleichen, vom Stucke 1 ½ n d. Die Dorfschaften in der hellischen Pflege, als Osmunde, Kügeln und andere der sechs Dorfschaften kegen Osmunde pfarrende, als Bendorf, Groberß, Gatentz, die des Jhar uber durchfahren zue Mark kegen Leipzigk mit Getreide und andern, die geben Jharzoll 16 d. Der Gleitsmann sol vormittelst seines Eides einen iglichen Fuhrmann oder Kerner, der durchfehret, fragen, wie er heisse, was er fuhre, wieviel Pferde er habe, er kehre wider oder nicht, einzeichnen und solches dem Schosser daselbst alle Wochen ein Register zuestellen; derwegen sol er zue seine Besoldunge haben das Jhar langk zwo Feureichen und zwo Aspen. Ahm Sontage, so der dz Geleite uberantwortet, die Malzeit aufm Schlosse und 16 n d; dakegen sol er essende Wahre nicht nehmen, sollen Geleite geben wie andere. Zue Uhrkunde mit Unserm Secret besiegelt geben donnerstags nach Thome nach Christi Geburt im 1535. Jhare.
83. Schmalkalden Zollordnung für Schmalkalden (1489) ThStA Meiningen, III A, 14. Bereits veröffentlicht in: Ernst KOCH: Der Schmalkaldische Zolltarif vom 23. Juni 1489, in: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde NF 11 (1899), S. 121 – 125. Erneut veröffentlicht in: HELBIG, Quellen II, Nr. 178, S. 158 – 161. Der Zol zu Smalkalden sal diese nechstkomende drey Jare, wie hirnach folget, vom Rat zu Smalkalden genommen werden. Item ein Lastwage mit Zentnergut gibt 8 Gnacken, ein Karn halp alsvil. Item ein Decher grobs Leders gibt 5 Groschen, macht 10 neu Pfennig. Item ein Decher clein Gefilde 1 Groschen, 2 neu Pfennig für 1 Groschen. Item von einem Cleude Woln, wo man die in der Stat odir Ampt einzel keuft, 1 neu Pfennig; wo der Woln ubir 10 Zentner einzel zusamen gekauft wurde, solt verzolt werde wie ein Lastwage.
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Item von einem Weytwagen 6 Groschen, 2 neu Pfennig für 1 Groschen, ein Karn halp alsvil. Item was von Weyt zu Smalkalden verkauft wirt, gibt man von einem Kubel 1 Groschen, 2 neu Pfennig fur 1 Groschen. Item ein Wag mit Getreide gibt 1 Groschen, 2 neu Pfennig fur 1 Groschen, ein Karn halp alsvil. Item ein Malczwag gibt 2 Groschen, 2 neu Pfennig für 1 Groschen, ein Karn halp alsvil. Item ein Stück Stogkfisch 2 Gnacken, so es durchgehit, so es abir hie verkauft wirt, ein Tag 2 neu Pfennig. Item von Salcz- und gesalczen Fisch, das durchgehit, zollet nicht; so man abir Salcz- oder gesalczen Fisch feyle hat, gibt man einen Tag 2 neu Pfennig. Item von einem Kloben Flachs, so der verkauft wirt, 2 neu Pfennig. Item ein gancz wollen Tuch 3 neu Pfennig. Item von einem Stuck slechts Tuchs undir 8 Eln 1 Pfennig; was abir mer ist, ye von einem Stucke 2 neu Pfennig. Item von einem Stucke lundisches Tuch wenigk odir vil 2 neu Pfennig. Item von Gesmeyde, Spiczerei, Eysenkauf und Sleyer von einem Geschogk Geldes 2 neu Pfennig. Item Leynentuch, so das verkauft wirt, von einem Geschogk Gelts nach Anzal 1 neu Pfennig. Item von einem neuen Wagen 2 Groschen, ye 2 neu Pfennig fur ein Groschen; von einem halbin Wagen halp alsvil. Bessert ein Furman sein Geschirre undir seiner Ware, davon sal er nichts zollen. Item von einem Mulstein 1 Groschen, 2 neu Pfennig für 1 Groschen; desglichen von einem Sleifstein auch sovil gebin. Item von einem Pferde, das man hie durchfurt, 1 Gnagken. Reidt abir einer auf dem Pferde, zolt er nicht. Item von ein Rintvihe, das gemest ist, und von einem fremden Ochsen, auch gemest Swein, ye von einem 1 Groschen, 2 neu Pfennig für 1 Groschen. Item ein Weidekuwe und ein mager Swein, ye von einem 1 neu Pfennig. Item 2 Hemel 1 neu Pfennig, item 3 Schaf 1 neu Pfennig. Item ein Fudir Weins gibt 2 Maß, ein halb Fudir 1 Maß. Item Opfel und Birn, so man die durchfurt, gibt ein Karn ein halb Schog Opfel oder Birn, was er furt, so er abir die feyle hat, ye ein Tag 2 Pfennig neus Gelts. Desglichen sal es mit Kraut, Ruben, Kirschen, das man herein furt, auch gehalten werden. Item ein Wag mit Nussen gibt 2 Pfunt Nuß, ein Karn halb alsvil, desglichen die Kastanigen. Item ein fremder Kremer, der do feyl hat und sein Kram tregt, gibt ein Tag 1 neu Pfennig.
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Item ein Kremer, der sein Kram furt uf Wagen odir Karn, gibt 4 neu Pfennig die Tag alle, die er feyle hat; fert er durch, gibt er auch alsvil. Item ein Karn mit Hefen, der do feyl hat, gibt ein Tag 2 neu Pfennig. Item ein Karn mit Stuczen und Gelden, der do durchget, gibt 4 neu Pfennig; hat er abir feyle, so gibt er ein Tag 2 neu Pfennig. Item wer hie feyle hat, der do fremde ist, Fleisch odir Brot, gibt 1 Tag 2 neu Pfennig. Item von einem Strohe Buckinge vir Buckinge. Item von einem Wagen mit Halpfisch 8 Halbfisch, von einem Karn halp alsvil. Item von einem Wagen mit Hausgerethe, do zwey Bette adir mere uf sein, sal gebin 3 Gnacken; wo es abir geringer Armut were und nicht Bette hett, sal gebin 1 Gnacken. Item von einem Wagen mit Hopfen 4 Gnagken, und von einem Karn halp alsvil. Item wann ein Burger von Smalkalden hinwegk zeugt, was er dann furt auf Wagen und Karn, sal er verzollen wie ein Fremder. Item ein Karn mit Karten gibt 2 neu Pfennig. Item ein Karn mit Rorn gibt ein Schog Rorn. Item ein Wag mit Glas gibt 8 Dringkgleser, ein Karn halb alsvil. Item ein Wag mit Kesen gibt 2 Gnagken, ein Karn alsvil. Item von einer Thonn fremdes Birs 1 neu Pfennig. Item von einem Juden 1 Schilling und 3 Wurfel. Item ein iglicher Burger, der das Sein auf sein eigen Ebinthure und unverdingkt hinwegk furt, gibt kein Zol; so es abir verdingt odir verkauft ist, so sal er seine Zol wie ein Fremder gebin. Doch so habin unser gnedige Hern von Hessen und von Henneberg in hirinnen vorbehalten, ob imants den Zol freventlichen verfure, das ir Gnade den odir dieselbin, die sollichs ubirfuren, nach irer Gnaden gefallen zu strafen haben. Der Zolner, so der Radt, die Zeidt sie den Zoll innehabin, seczen werden, derselbe sal unsern gnedigen Hern, so balden er ubir den Zoll geseczet wirdet, in Gegenwertigkeidt der Amptlute zu Smalkalden globen und sweren, ubir dysen gesaczten Zoll nicht zu nehmen, auch ab einche Ubirfarunge des Zolles geschee, das zu melden. Sundirlichen so sal auch diese Verzeichnuß des Zolles der Ordinancz, so vormals von unser gnedigen Hern von Hessen und von Hennberg Rethen zu Smalkalden gesaczt und gemacht worden ist, unschedelich sein und dieselbe Ordenungen und Saczunge bey iren Creften bleiben. Diese Ordenünge des Zolles zü Smalkalden ist durch unser gnedigen Hern von Hessen und von Hennenberg geschickten Rethe zu Smalkalden gesaczt worden, als nemlich Raban von Herda, Anthonius von Bibra, Hanns von Boynenburg, Johann Mor, Heincz Smidt, Bernhart vom Berge, Philips Dymar, Linhart Nun, Prister, Kilian Westhusen, Schreiber, und Heincz Goltsmidt, Schultheis. Gescheen an Dinstag Sant Johanns Abint Baptiste anno etc. im lxxxix Jar. (23.6.1489)
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84. Schwarzenberg-Crottendorf Geleitsordnung für (Ober-)Wiesenthal (1559) SHStA Dresden, Loc. 38069, Schwarzenberg Nr. 7, Erbregister des Amtes Schwarzenberg-Crottendorf 1559, p. 83, p. 134b. Geleyd in Wysenthal. Steygt und felt, doch hat es mit denselbigen Gefellen die Gelegenheit, das man von jdem Pferdt ½ gr. und von ein Ochsen ein weysen Pfening, von ein Schopfs ein klein Pfenning, von ein feysten Schwein ein weisen Pfennig, von ein magern Schwein ein klein Pfenigk geben muß. Zoll zur Polla. Steygt und felt, wirdt gleichergestalt wie in Wysenthal eingenhomen.
85a. Schweinitz Geleitstafel für Schweinitz (1510) Bereits veröffentlicht in: Magazin der sächsischen Geschichte, hrsg.von Johann Christian Hasche, Bd. 5, Dresden 1788, S. 157-161 Das ist die Geleycz, dassel wie man das Geleytte, alhier zurr Sweynicz nehmen ßall und bißher genommen, de ao. 1510, nemlichen vonn einem ledigenn Pferde: Ctennttenerr gutt: geferbttenn Tuech: unngeferbtt Tuch: Leywanndtt: (Fisch): Herinngk: Rinnder: Scweynn: Schaf: Ohell: Flaschs oderr Hannf:
1 gr. von einem ledigenn Pferd, 3 gr. von eynem Pferde, 1 gr. vonn 1 geferbttenn tuch, 2 naw pf. von 1 ungeferbttenn Tuch, 2 pf. Von 1 Stuck Leywannth, 1 gr. vonn 1 thonn Hoenig, Newnäcken, Lachs, Stoerr, Hecht, Ael zu Geleytte, 1 gr. vonn 1 keppen Stuckfisch, 1 gr. vonn 1 thonn Heringk, 1 gr. vonn 1 Rinde, 2 pf. vonn 1 Schwein, 1 pf. vonn 1 Schaf, 2 gr. vom wagenn reyffen oder pfeyffen ohel, 1 pf. von 1 stein flaschs oder hannff,
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Glasß: 1 gr. von 1 glas wahen, Krawssenn: 1 gr. vonn 1 Kraws whaenn, vom Mohel- (oder) Sleyff Stein: 1 gr. vonn 1 mohell- oder ßleyffstein, Hoppe: 1 gr. vonn 1 hoppen whaenn, Fassüngfisch: 4 pf. vonn 1 fassunge fische, Fluem Fisch: 4 pf. vonn 1 thonn fluemfisch, Trewloße Fisch: 1 gr. vonn 1 Wagen trewloße fisch, Wolle: 2 pf. von stein wolle, Auslenndisch Bierr: 1 gr. vonn 1 Fuder ausslenndisch bierr Spicereye: 1 gr. vonn 1 thonn spicerey, vom Zennttener Kupper, Zcynn, Bley, messig, geworgchtt oder ungeworchtt: 1 gr. von Zcennttener kupper, zcin, bley, messig, vts. Blech: 1 gr. von 1 vassz Blech, Stahel: 1 gr. von 1 vasß Stahel, Smehr: 1 gr. vom Stein smehr, (Gewürz): 1 gr. vom stein komel, Nelcken, Safran, muscat zu geleytt, Inngeber: 1 gr. vom stein Ingeber, Pfefferr: 4 pf. vom Stein pfeffer, Fischwhann: Wenn ein fischwhaenn alhir durch fehret unnd ausleget feill zu habenn, Ist bißher zcoll unnd geleytz frey gewest Holczwerg: Holczwergk, als muldenn, Schauffell schosße,l Schuffenn, spattenn vnnd der Gleichen etc. das mann hie zur Sweynicz durch furet hatth das ampt allewegenn desselbigenn gefessz zoe vil mann des vmb ein zcins gr. hut mogenn kauffen bisszhere bezaltt, Solch gerethe vnnd holczwergk gebraucht mann Jme Ampt wu zu mann das bedarff. Nach Christi vnnsers Liebenn Herrn geburth Tawsennt funffhunderth vnnd Im virdenn Jahre, hat ein Harnisch wischerr hie zcw Sweynicz sich enthalttenn vnnd gearbeyt vnnd arg geßunnenn wie er das Stettgenn zu grunnd vorbornne vnnd vorderbenn mocht. Ist woll bekannth gewest vnnd mann hat sich solcher vnntrew bey ohme nicht vorsehenn, derselbige mit Namen Blasius genannt. Weylandt ein Cristus zur Loben gewest, welchs Jm ampt gelegenn, hat sein bosß vorstogkt vornemenn, Am Sonnabenth vor Joannis Baptiste Anno uts. vmb seigers x. Inn der Nacht vorarndt vnnd vorbracht derselbige (gotte vorgebe Jme ßeine ßunde, hat seine gerechtikeyt dornach Im selbigenn Jar zu Jllenbergk, forsan, Eyllenburg) dorumb enpfangenn. In demeselbigenn Jare seint vill stette dermasszen hir zu lande vnnd meysszen verderbet wurden.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
85b. Schweinitz Geleitstafel für Schweinitz (1531/32) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1152, Geleitsrechnung Schweinitz 1530/31. Geleytstafel. 1 gr. ½ gr. 2 d. 1 gr. 1 gr. ½ gr. ½ gr. 2 gr. 1 d. 1 gr. 1 gr. 1 gr. ½ gr. 4 d. 4 d. 1 gr. 2 d. ½ gr. 1 gr. ½ gr. 1 gr. ½ gr. 1 gr. ½ gr. ½ gr. 1 gr. 1 gr. 4 d. 1 d. 2 d. 1 gr. ½ gr. 4 d.
von einem ledigen Pferd, 3 gr vom Pferd Zentnergut. vom geferbten Tuch, 2 n d. von einem ungeferbten Tuch. vom Stug Leynwandt. von 1 Thon Honig, Neunogen, Lachs, Stor, Hecht, Ael zu Geleyt. von 1 Kippen Stockfisch. von 1 Thon Hering. vom Rinde, 2 d. von einem Schwein, 1 d. vom Schaf. vom Wagen Reyfenohel. vom Stein Flachs oder Hanf. vom Glaswagen. vom Krameswagen. vom Mhol- oder Schleyfstein. vom Hopfenwagen. von 1 Faschung Fisch. von einer Thon Flumfisch. von einem Wagen treu los Fisch. von einem Stein Wolle. von ½ Fuder auslendis Birs. von 1 Thon Specerey. von Centner Kupper, Zin, Bley, Messing. von 1 Fas Blech. von 1 Fas Stahel. von 1 Techer groß Leder, ½ gr. vom Techer klein Leder. von 100 Schmaschen. vom Techer Wulfsbelge. von 1 Stein Wachs, von 1 Thon Putter. von 1 Thon Wagenther. vom Stein Pech. von Stein Unschlitt, ½ gr. vom Stein Schmer. vom Stein Negelein, Safran, Muscaten zu Geleyt. vom Stein Ingber. vom Stein Pfeffer.
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SUHL
86a. Suhl Zollordnung für Suhl (1502) ThStA Meiningen, Sekt. III Nr. 510 (1502). zu Sula ein Zoll Mein gn(ädiger) H(err) hat zu Sula einen Zoll, der ist auf Berichtigunge und Angeben Steffan Roßteuschers, vortzeiten Schultesen doselbst, eingenommen worden vor langen Jare here, wie hernach volgt. Ist gescheen am Freitag nach corpore Christi anno dmi. Funfzehenhundert und im anderen Jahre (27.05.1502). Erstlich geben die von Sula, Heinrichs und Neundorf zu Zoll von einem Karn mit Salz zwene neue wurtzburger Pfennig und 1 Maß Saltz, damit man pflegt Saltz zuverkeufen. Von einem Wagen mit Saltz vier wurtzpurger Pfennig und zwey Maß Saltz. Sollich Saltz soll sich ein Schultes zu Sula in mein gn(ädigen) Herrn Haus doselbst gebrauchen und was alle virthel Jars uberig ist, meinem gn(ädigen) H(errn) in seiner Gnaden Haus gein Schleusingen antworten. Ein Karn mit Saltz von einem Frembden, er sey einspendig oder dreyspendig, gibt ein Schillinger, ein Wagen mit Saltz von einem Frembden gibt zwen Gnacken. Ein Karn mit Wein, vil oder wenig, gibt einen Schillinger. Zentnerguth gibt je ein Zentner zwen Pfennig. Ein Karn mit Weisse zwen Gnacken, ein Wagen mit Weisse vier Gnacken. Ein Karn mit Nüssen ein Pfundt Nüsse, sol der Schultes antworten gen Schleusingen. Ein Karn mit Kastanien einhundert Castanien, soll der Schultes antworten gen Schleusingen. Ein Wage mit Castanien oder Nüssen gibt noch vil als ein Karn mit Castanien oder Nüssen. Ein Karn mit Opfeln oder Birnen gibt ein Schock Epfel oder Birn. Ein Karn mit Kirßen gibt für 2 d. Kirsen; ein Korp mit Kirßen ein Schussel voll Kirsen. Ein Karn mit Kese ein Kese. Ein Thonnen Honigs, Fischs, Smalz oder Smaltz ein Gnacken. Ein Tagwerck Eisens 1 d. Ein Karn mit Korn von einem Malter 1 d. Von einem Bethe 4 Schilling; Hausgereth gibt ungeverlich Zoll nach Erkentnis eines Schultesens. Von einem Karn mit Diln oder ander Waltwergk zwen d., von einem Wagen mit Diln 4 d.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Ein Kipen Stockfischs ein Schillinger, ein Stuck Halpfischs ein Schillinger, ein Stroe Bucklings 4 d. Ein Kue, 1 Ochs ein itzliches 1 d., von Schafen und Hemel von der 4 ein d. Von einem Wollentuch 2 d. Ein Pferd an der Hand 1 d. Von einem neuen Karn 2 d., von einem neuen Wagen 1 Gnacken, von einem bar Reder 1 d. Item zu mercken: von alterhere ist es also zu Sula Herkomen, was doselbst zu Sula auf ein Sontage verkauft wirdet, zollet nicht.
86b. Suhl Zollordnung für Suhl (1524) ThStA Meiningen, Sekt. III 510 (A 14b) Nr. 3. Anno 24 Zol zu Sul. Von Salz und Getraidt, auch von Eisen: 1 Gnacken von einem Karn einspenniger, 1 ½ Gnacken von einem Karn zwei- oder dreispenniger, 2 Gnacken von einem Wagen oder vierspenniger Karn. Von Wein: 1 Gnacken ein einspenniger Karn, 1 ½ Gnacken zwei- oder dreyspenniger, 2 Gnacken ein Wagen oder vierspenniger Karn. Von Zentnergut: 2 neue d. von einem Zentner. Von Nüssen und Castanien: 1 Gnacken ein einspenniger, 2 Gnacken ein zwei- und dreyspenniger, 3 Gnacken ein Wagen oder vierspenniger. Von Apfel und Birn: 2 Gnacken ein einspenniger, 4 Gnacken ein zwei- oder dreyspenniger, 6 Gnacken ein Wagen oder vierspenniger. Von Kirßen: 2 neue d. von eim einspenniger, 1 neuer d. von einem Korb. Keß: 4 Gnacken ein einspenniger Karn, 6 Gnacken ein zweispenniger. Von dem, das in Thon gefurt wirdet, 1 Gnacken. Halpfische: 1 ½ Gnacken von einem Stück Halpfisch. Stockfisch: 1 ½ Gnacken von einem Stück Stockfisch, 1 Gnacken ein Kip Heuptfisch, 2 neue d. ein Kiple Mittelfisch. Bockinge: 1 Gnacken von einem Stroe Bockinge. Vom Vihe: 1 neuer d. 1 Ochs, 1 Kue und 1 Swein, es sey groß oder clein. 1 neuer d. von 4 Schafen oder Hemel. 1 d. von einem Pferd, so einer an der Hant fürt. Getredich: 2 Gnacken von einem Karn Weiß, 4 Gnacken von einem Wagen mit Weiß, 1 d. von einem Malter Korn, 1 Gnacken von einem einspennig Karn mit Malz, 2 Gnacken von einem zweyspennig Karn mit Malz.
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Duch: Eisen:
1 neuer d. von einem wollen Duch. ½ Gnacken von einem Zentner Eisen, 1 Gnacken von 1 Zentner Kethen, Egenzincken, Hufeisen oder anders von Eisen gemacht. Holtzwerck: 1 d. von zweyen Redern, 2 d. von einem Karn, 1 Gnacken von einem Wagen. Von Diln oder Waltwerck: 2 neue d. von einem Karn einspenniger, 1 Gnacken von einem zweyspennigen Karn, 2 Gnacken von einem Wagen. Haußrath: 6 Gnacken von einem Beth, das Haußgereth nach Erkentniß des, der den Zol einimpt. Eimbisch Bier: 1 neuer d. von einer Thun. Juden: 1 ½ Gnacken 1 Jüd oder Groschen.(?) Filwerck: 1 ½ oder 2 Gnacken von 1 Karn Vilwerck oder Groschen.
87. Tambach Geleitstafel für Tambach (1535/36) ThHStA Weimar, Reg. Bb 171, Capitalrechnung der Ämter zu Thüringen, Vogtland und Franken 1535/36. Volget die Gelaitstafeln, welchermassen das Gelaite zum Tambach eingenommen wirdet: ein Karn Salz gibt 6 d., ein Karn Getraide gibt 6 d., ein Karn Nüsse oder Castanien gibt 1 ½ Pfunt Nüsse. Von einem Eymer Wein 3 d., von einem Fuder Wein 3 gr. 4 d. Ein Wagen Kupfer 4 gr., ein Wagen Blei 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Thon Hering 3 d., ein Thon Hecht 6 d. Ein Zentner Wachs 3 d. Ein breit Tuch 3 d. Von einem Pferde, daruf etwas gefurt 3 d. Ein Zentner Eisen 3 d. Ein Techer Rindsleder 1 gr. 3 d. Ein Karn Dilen 6 d. Ein Wagen Weidt 4 gr. Ein Stuck Stockvische 1 gr., ein Stuck Schollen 1 gr. Ein Karn Hausgerethe 1 gr., ein Federbette 8 d. Ein Karn Wollen 2 gr., ein Zentner Wollen 3 d. Ein Karn Flachs 2 gr., ein Zentner 3 d. Ein Karn Obs gibt 1 ½ ß was es furhet.
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Ein Thon Honig 6 d. Ein Karn Wacholterber gibt ½ Metze. Ein Karn Kreusse 2 d. Ein Karn Kese gibt 6 d. oder ein Kese. Ein Karn Spenhen oder Pflugkholtz 6 d., ein Karn Schindeln 6 d. Ein nauer Wagen gibt 1 gr., wo er aber nicht beschlagen, so gibt er 6 d. Ein Zentner Specerey 3 d. Von Vihe: ein Rindt 3 d., ein Pferdt 4 d., ein mager Schwein 1 d., ein veist Schwein 2 d., vier Schaf geben 1 d. (13 ß 17 gr. 3 d. 1 h. vom Gelaite zu Tambach inclusis 3 ß 3 gr. 2 d. vom Beigeleite zu Friderichenroda).
88. Teutleben Zolltafel für das Amt Tenneberg mit dem Beigeleit Teutleben (1596) ThStA Gotha Y I b, Amt Tenneberg 1, Geheimes Archiv. Zohll-Tafel des Ambts Tennenbergs Beygeleits zue Teudleben. 1596.75 Feldtgeleit. Centnerguth: Röethe: Stelkucher(?): Ziffeln: Gallmey: Eyssenwahr: Getreydigk:
ein großer Deisselwagen 1 fl., ein Stellwagen 16 gr., ein Karn 8 gr. ein Wagen 10 gr., ein Karn 5 gr. ein Karn 2 gr. ein Wagen 4 Riegen, ein Karn 2 Stucke, ein Reff 1 Stuck. ein Karn 2 gr. ein Karn 2 gr. Korn, Weytzen, Gersten, Habers, Mehl, Malz, Wayd, ein Pferd an einem Wagen 1 gr., ein Pferd an einem Karn 6 d. Saltz: ein Wagenpferdt 8 ld, ein Karnpferdt 4 ld. Wein: ein Fuder 4 gr., 1 Stubichen Wein. Itzo gibt man von jedem Aymer 8 ld. Gebrantenwein / Weinessigk: ein Aymer 1 gr. Byer: ein Faß 1 gr. 4 ld, ein Thonne 3 ld. Hütterwollen: ein Wagen 15 gr., ein Karn 7 ½ gr.
75 Weiter in der Überschrift: Nachvolgender massen pflegt man das Geleit und Zoll zue Eyssenach altem Herkommen nach zu nehmen.
TEUTLEBEN
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Honigk, Buttern, Schmalz, Lachs, Stoer oder ander gesaltzen Fischwergk, item Öele ein Thonne 1 gr. Eyssen, Siebeleuffen: ein Karn 1 gr. Wollen: so von oder durch Eyssenach gefurt wird, ein Wagen 10 gr., ein Karn 5 gr., Flachs: ein Karn 4 gr. Messing, Wagenbech: ein Thonne 6 d. Halbfisch, Stockfisch: ein Stueck 4 gr., Bückinge: ein Wagen 1 Stroe, ein Karn ½ Stroe. Gemeine Kremerey: ein Pferdt 6 ld. Kopfer, Pley: ein Wagen 4 gr., ein Karn 2 gr. Ein Centner gescheiden Kupfer 4 a d. Ein Esel, der Kremerey hat gibt 6 gr. 8 ld. Hausgereth: ein Wagen 6 gr. 8 ld, ein Karn 3 gr. 4 ld. Kalbfell, Schaffell, Lambfell, grune Fisch, Hopfen, Wöllenweberskarten, Dielen, Daubholz ein Pferdt 6 d. Ochsenheut, Kueheut: ein Wagen 4 gr., ein Karn 2 gr. Floeßsteine: ein Karn 4 ld. Epfel, Birn und dergleichen Obs: ein Wagen 4 Schock, ein Karn 2 Schock. Ertz und Talcken: ein Karn 2 gr. Glas: ein Karn 2 gr. Gliedt: ein Karn 2 gr. Nüesse, Castanien: ein Wagen 4 lb., ein Karn 2 lb. Kreuse: ein Wagen 12 Krauße, ein Karn 6 Krauße. Gemeine Tuch: ein Stuck 4 lb. Gute Tuch werden Centnergüthern gleich vergleith. Vieheglaydt. Ochsen:
einhundert reusische Treybochsen 4 fl., einhundert polnische Ochsen oder sonst Kleinviehe gibt 3 ½ fl., eintzeln Rindtviehe gibt man von einem Stueck 1 gr. Kaufpferde: von einem zue Zoll 1 gr. Schwein: von einhundert Treibschwein 1 ½ fl., feiste Schwein eines 4 ld., Magerschwein eines 2 ld. Hamel, Schafe, Ziegen, Böcke, Kelber: ein Heubt 8 ld. 1596, July, 8. renovatio. Gleichergestaldt soll das Glayd von allem, so über den Waldt bey Tennenbergk geführet wirdt, gehalten werden.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
89. Thierschneck Geleitsordnung für das Amt Thierschneck (1535/36) ThHStA Weimar, Reg. Bb 171, Capitalrechnung der Ämter zu Thüringen, Vogtland und Franken 1535/36. Nachvolgender Gestalt wirt das Gelaite zu Tersnick genomen. Eine Kufe Weins von 9 Eymern gibt 2 gr., ein Vas Weins von 5 Eymern gibt 1 gr., ein Vas naumburgisch Bier 6 gr., ein Kufe gibt 12 gr. Ein Lederwagen, der volle Last tregt, gibt 8 gr., ein Zentnerwagen 2 gr., ein Saltzwagen vom Pferde 1 d. Von einem Kornwagen 1 gr., furt ers in Secken, so gibt er vom Sacke 1 d. Ein Wagen, der Tucher tregt, folle Last 8 gr., oder von einem jeden Tuche 3 d. Item wer Bauholtz furet, gibt vom Pferde 1 d. Item ein gemest Schwein oder Ochsen 3 d., item ein mager Schwein 3 h. Item ein Karn, darnach er furet 6 d., item ein Kramvas, darnach es gros ist 3 d., 2 d., 1 d. Item 100 Schaf 12 gr., ein halb Hundert 6 gr. Item wer aus diesem Gerichte in ein ander Gerichte zeuhet, nimbt man ein Gedinge, darnach er vil zu furen hat. Item ein Wagen mit Kraussen gibt 4 d. oder 5 Kreusse. Item wer do Weit furet, gibt vom Kubel 3 d. Nota: die von Weissenfels geben kein Geleite. Item von Thon Honigis 6 d. Item von einer Thon Herings 3 d. Item von einem Stain Wollen 3 d. Item von einer Thon Visch 6 d. Item von einem Karn Herschen 1 gr. Item von einem Karn Kese 2 oder 3 gr. Item von einem Karn Obs 1 gr. Item von einem Schock Halbvische 3 d. Item von einem Stuck Halbvische, darnach es gros ist, 2 oder 3 gr. Item von einem ledigen Pferde 3 d. Ditz ist aus einer alten pergamen Tzeteln, welche der Glaitzman vorgelegt, geschrieben und ime wider zugestelt worden.
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TORGAU
90. Torgau Geleitstafel der Stadt Torgau mit Brücken- und Flußgeleit (1510) LHASA, MD, d. 49, Nr. 2, Amt Torgau 1510, p. 348 – 354. Hie volget die Gleitzvorzeichnus ader Gleitztafel, wie man das Geleit allenthalben zu Torgau und uf der Brücke und Elbe nehmehn sal etc. Von deme Zentenergut. Were Zenthnergut fhuret als venedische Pfennigkwert, als Klingen, Stahel, Blech, Wachs, Leder, Federn, ist Zentnergut und gibt von einem Pferde 3 gr. Were aber einzeln Zentnergut fureth, der gibt von eim Pferde 2 gr. Item were Zihen furet, der gibt von eynem großen Vas 4 gr. Idem von eynem kleinen Vas Zinhn 2 gr. Idem und darzu von eim Pferde 1 gr. Von deme Pferdegeleite. Item were ledigk durchfheret, der gibt von eim Pferd 1 gr., wer alhier umbkereth, der gibt von 1 Pferd ½ gr. Sulch obgeschrieben Geleite stehet 14 Tage, so er aber 14 Tage aussen bleibet, mus er wieder ut supra geleiten. Von deme Wasserzolle uf der Elben. Wer fhuruber feret als die Elbe hienabe mit eynem Vlos ader Schiffe, gibt von einem Knecht 4 gr. Wer aber alhir abeleget und vorkeuffet, gibt von 1 Knecht 2 gr. Were Mulstein fhuret furuber, der gibt m(einem) g(nädigsten) u(nd) g(nädigen) H(errn) von einem Stein 4 gr. und zu einem Altare zu Unser Lieben Frauen von jglichen Stein 6 nau d. ut supra in andern Artigkel des ersten Capitels. Das sall man also vornhemen, wen ein Floß- ader Schiffman fhuret Mülstein und wu der Stein meher sein den der Knechte, so muß er von den Steynen je von einem 4 gr. geben. Ist aber der Knecht mehr den der Stein, so muß er von jdem Knecht auch 4 gr. geben und ab man der Stein mehr ader mynner ist, so mus er gleichwol 6 naue d. von eim Stein zu bemelten Altar geben. Wer auch Mulstein hie ableget, gibt von eiynem Stein 2 gr. Wer ein Floß hat mit zweyen Patzschen, gibt ye von einer Patzschen 56 gr., das sollen große Heidtpatzschen sein, die man mit den Wurrzeln ausgrebet und fhuret die uf dem Wasser, das sal man auch alzo vornehmen, wen des Geldes von diesen Patzschen mehr macht wan das Gelt vor den Knechten oder Mölstein, magk man nehmen und wieder uben. Wer einen Scherper hut ader fhuret uf deme Wasser, gibt je von eynem 14 gr., ist bishere in eyner Weyle in Gebrauch nicht gehalten.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Wer auch Wein fhuruber fhuret ader hie ableget, gibt ye von eynem Vas ein halb Stubichen Weins, ist eins Schossers gebest und ime aus Gnaden nachgelassen und ist es uf dem Wasser, gibt er von eim Knecht darzu 4 gr. m(einem) g(nädigsten) u(nd) g(nädigen) H(errn) zu Geleyte, aber uf deme Lande gibt er von eynem Fas auch zovil und von eim Pferdt 1 gr. Und ist des Weins mehr ader mynder, so gibt er auch daranach. Were mit Kahnen auf der Elben fereth, gibt 2 ader 1 gr. nachdeme er ist. Fhüret er Wein ader Obes darinnen, den Wein und Knecht mus er auch ut supra vorechten nach Gelegenheit des Handels. Were Obes fhuret, der gibt von deme Obes 1 Meze, nympt der Schosser ader Schreyber ut supra im ersten Capitel des ersten Artigkels. Wer welische Nusse fhuret uf Wain ader Karren, gibt vom Pferde 1 gr. wan er durchfheret und 1 lb. Nusse, das ist 2 ß Nusse; keret er hie umb, gibt er von 1 Pferd ½ gr. und die Nusse ut supra. Dergemeß helt man sich auch mith den Kastanien. Von deme Viehzolh. Item wer auslendische Ochsen furuber ader durchtreibet, gibt von eynem 1 gr. Item wer inlendische Ochsen ader Kuhe furuber ader durchtreibet, gibt von eynem 6 d. Item wer gemeste Swein fhuruber ader durchtreibeth, gibt von eynem 6 d. Item wer mager Swein fhuruber ader durchtreibeth, gibt von eynem 2 d. Item wer Scheps ader Schaf treibet, gibeth von eynem Heupt 1 d. Man saget, es sollen alde d. sein. Item wer Ochsen, Schwein, Kuhe ader Schaf hie keuft und und treibeth die hinwegk, gibt ½ Geleit. Von deme Zoll uf der Brücken, wie und von weme der genohmen sall werden. Ein jgklicher Bürger zu Torgau, der eygen Pferdt hath, der gibt ein Dagk von eynem Waen ½ gr.; bleibet er ein Nacht außen, gibt er auch zo vil als ½ gr. Aber Valten, der jezt den Bruckenzoll einnympt und zuvor Vhermeister lange gewest, sageth, zo ufte er vehret, ½ gr. Ein Mitburger, der nicht eigen Pferdt hath und sie miten mus, gibt ein Dagk ein gr.; bleibet er ein Nacht außen, gibt auch 1 gr. Bemelter Valten saget, gebe von jder Reyse ein gr. Bruckenzoll. Ein igklicher Fhurman, der die Straßen baueth, gibt von idem Pferde 6 nau d. Ein igklicher Pauerswaen, der zum Marckte vheret, gibt von einem Waen 1 gr., außgeschlossen Rosenfelt, Doberchau, Zeckeritz, Zweth, Werde, Schackau, die geben von einem Wan ½ gr. daraumb, daß sie den Tham bey Schackau halden müssen.
VOIGTSBERG
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Sulchs ist uf der Vehre genomen, aber jtzt wollen sie alle frey sein, die weile die Brücke gepaueth und sagen, daß sie vor alders auch uber die alde Brucke frey gefharen. Ein igklicher Fußgenger gibt 1 d. Von einem auslendischen Ochsen 6 d., von einem inlendischen Ochsen 3 d., von einem Swein ader Schaf 1 d., von einem Scheps 1 Heller. Hie endets sich die Geleitsdafel. Von dem Vher- und Bruckengelde der Bürger in der Stadt Torgau. (Bericht des Schossers) Eher und als die Brücke alhier gebauet, haben die Bürger zu Torgau, so die Strassen und ander, die das Furbergks sunsten gebraucht, nach bemelter Anzeigung Vhergeld hinuber und heruber geben müssen, und do man an der Brucke zu arbeiten angefangen und die Burger mit Waen, Pferden und auch mit der Handt fronen musten, ist ine solch Gelt die Zeit langk, diweil sie arbeiten, zu geben nachgelassen und so bald sich sulch Frone und Arbeit abschneiden wurde, alsdann und nicht ehr, sollten sie wieder in Massen wie zuvor Vehr- oder Bruckengelt geben. Des ich mich gehalten und nach beschener und gethaner Arbeit, als die Brucke gebauet, hab ich wider Gelt von ine gefurderth, des sie sich beswerten, einer Gelt gegeben, dem andern ein Pfandt genohmen, domit man es wieder in die vorige Ordnung über die Brücke gemacht wurde, uf das man wuste, was ein jder geben solde, denn dermaßen, wie es zuvor uf der Vher beschen genohmen wirth, indem sich die arme Leuthe groß besweren, das ich denn uf m(eines) g(nädigsten) u(nd) g(nädigen) Herren gnedigs Bedencken und Zuvoränderunge stelle.
91. Voigtsberg SHStA Dresden, Loc. 38101, Voigtsberg Nr. 56, Erbbuch des Amtes Voigtsberg 1542, p. 38 – 42. Bereits veröffentlicht in: Schloß und Amt Vogtsberg bis Mitte des 16. Jahrhunderts und das Erbbuch vom Jahre 1542, bearb. und hrsg. von Curt VON RAAB, Plauen 1907, unveränderter fotomechanischer Nachdruck Plauen 1999, hier S. 201 – 204. Erneut veröffentlicht in: Manfred STRAUBE, Böhmische Kaufleute auf der Leipziger Messe – Handelsbeziehungen zwischen Sachsen und Böhmen im 16. Jahrhundert, in: Grenzüberschreitende böhmisch-sächsische Beziehungen – Widerspiegelung im Archivwesen und in der Landesgeschichte. Tagungsbeiträge. 10. Sächsischer Archivtag – 1. Sächsisch-Böhmisches Archivarstreffen 19.–21. Oktober 2001 in Aue, Dresden 2002, S. 71 – 88, die Ordnung S. 82 – 84.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Des Ampts Wagenglaidt, wie das von einem itzlichen Wagen und Karn soll genommen werden, sondern in Betrachtunge irer Ladunge. Hie sey dem Einnemer des Glaits Wissen in dem allen und besonder mit dem Vihe; wo nicht volle Ladunge, ist Gnade. Himit vormerck der Amptmann oder Schosser, welche zum Gleit das einzunehmen vorordent, das mein genedigster und gnedige Herrn von Sachsen aus alter Ubunge gein Eger in die Stadt zu gleiten und wieder heraus gen Olßnitz haben; ihr churfürstlich Genaden und f(ürstlich) Gn(aden) mogen auch zur Notturft ein Glaitsreuter zu Eger halten. Gen Hof in die Stadt hat man zu gleiten aus alter Ubunge, wiederumb der Amptmann zum Hof anher gen Olßnitzs auch zuvorgleiten. Vom suessen Wein: ein Legla von einer Kandel von einem itzlichen Fueder. Von Zentnergueter: 3 gr. von einem jden Wagen mit voller Ladungen Zinn, Wein, Honigk, Buttern, Rauleder, Gewandt, Meth, Kremerey, egerische Guter. 2 gr. 6 d. von eim jden Wagen mit halber Ladunge Heringe, bayrisch Aysen, Blechfaß, Unslet, welches nicht ufm Schnebergk gehet. 2 gr. von eim Wagen Karpfen oder andere grune Fisch, wirdt nach vormoge irer Ladunge nach dem sie schwerher Wasser dann Fisch furen. Karrenfart. 1 gr. von eim jden Kharn Zinne, Meth, Honigk, Buetter. 8 d. von eim iden Kese, Rauleder, Eysen, Unslet. Reitende beschrieben Gleit. 20 gr. ir vier von reitenden Glait, auch ob ihr zehen wehren, geben nit mehr. 5 gr. ein Reitender, 10 gr. zwen Reitende. 5 gr. von beschrieben Gleit gen Eger von einer jden Perschon, ausgeschlossen Dinstknecht. 3 gr. von eim beschrieben Glait gen Hof von einer jdern Perschon. Bruckenzohl. 2 alde Pfening von einem jtzlichen Wagen, von eim Karn halb so viel, Saltz, Waitzs, Korn, Gersten, Hafer, Abs, Hopfen. Die Topf, so vom Wildtstein gefurt, gibt der Wagen 4 Topf, ein Karn 2, seindt halb des Ampts, der ander halbe Theil der Stadt Olßnitz. 1 Pfening von einem jden Kuebel Puettern, der jn der Stadt von Fürkaufern geschart wirdt, vom Landt hereingefürt; aber ein Burger ist des gefreit. 1 alde Pfening von einem jden Faß Bier, so aus der Stadt gefürdt wirdt; in dem seindt die Priester und die vom Adel frey.
VOIGTSBERG
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Jarmarckszohl uf Kiliani. 8 Pfening von einem vorkauften Pferde. 1 Pfening von einem Puetterkuebel, so vorkauft wirdt. 1 Pfening von einer vorkauften Kuhe. 1 Heller von einer Sichel. 1 Heller von einer Eln Tuch. So hoch einer kauft von allerley Handtirunge von zweyen Groschen ein Heller zu geben. Vihezolle. 8 Pfenning von einem jden Pferde in der Fasten und Sanct Jacobstag, so vorkauft wirdt, gibt Kaufer und Vorkaufer zugleich. 4 Pfening von einem ledigen Pferdt, so durchgefuret wirt. 4 Pfeningen von einem Ochsen, so durchgeführt wirt. 1 alten Pfening von einer Khue, so durchgefüret wirdt, desgleichen die frembden Fleischer, so das gemeste Vihe in der Stadt kaufen; sollen auch den Zohl darvon geben. 1 alden Pfening von eim magern Schwein, so durchgetrieben. 2 Pfening von einem gemesten groben Schwein. 1 Pfening von einem geringen Mastschwein. 1 Pfening von einem zeitigen Hemmel. 1 Heller von einem Schaf. 1 Heller von zweyen Lemmern. Das Stedtgeldt, so viel des ufm Jarmarck sonntags nach Kiliani gefellet, ist halb des Ampts, die ander Helft der Pfarrkirchen zu Olßnitzs zustendig. Das Stedtgeldt von den andern zweyen Marckten Michaelis und Mitterfasten stehet ohne Mittel dem Radt allein zu. (Vorgleitunge nach aldem Herkommen) Volgende wirdt vormarckt, wie es mit Vorgleitunge nach aldem Herkommen von Olßnitzs bis gen Eger und von Eger wider gen Olßnitzs die Gerechtigkeit gewant ist. Der Rath zu Eger thuet des Jahres vier mahl von wegen ihrer Burger, die drey Marckt zu Leyptzigk und einen zur Naumburgk besuchen, alhie im Ampt durch ihr Schreiben ansuchen, ire Burger zu vorgleiten, den wirt lauts volgender Schrieft Gleit zugeschrieben, dem Schreiber wirdt vom Gleit zu schreiben ein halber Gulden geben. So die egerischen Burger gen Olßnitzs kommen, pflegt ein jeder reitender drey Groschen, ein fueßgehender zwen Groschen zue geben. Das Ampt hat Fueg und Recht, ein Gleitsmann zu jedem Jarmarck gen Eger zu schicken, der ire Burger in der Stadt Eger zu vorgleiten annimbt, ufm Widerwege gen Olßnitz wieder gen Eger glait. Dann m(eine) gn(ädigen) Herren, des Churfürsten Ampt Voitbergk hat die Vorgleitunge aus und ein in die Stadt Eger von Olßnitzs zu thun.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
Das op Menschengezeiten Gerechtigkeit unwidersprechlichen im Gebrauch erhalten und magk m(ein) gn(ädiger) Herr ein Gleitsmann zu Eger halden, der die, so durchreisen, auch die egerischen Burger, gen Olßnitzs zu geleiten hat; aber die vom Radt und ire Diener seint des Gleitsgeldes zu geben frey. Volgende das schriftliche Glaith. Des durchlauchtigsten hochgebornen Fürsten und Herrn, Hern Johanns Friedrichen, Hertzogen zu Sachsen, des Heiligen Römischen Reichs Ertzmarschalh und Churfürst, Landtgrafen in Doringen, Marggrafen zu Meichsen und Burggrafen zu Magdeburgk, meines gnedigsten Herrn, ich, Leonharde Engelschall, Schosser zu Voitpergk, hiermit kegen mennigklichen bekenne, das ich gegenwertige Burger von Eger so viel der seindt, mir irem Leibe, Habe und Guete, von wegen des hochgenannten m(eines) gn(ädigsten) Herrn in und durch seiner churfürstlichen Genaden Churfürstenthumb von Eger aus durch mein Ampt den leipzischen neuen Jarsmarckt schirsten zu besuchen, abe und zu wieder durch mein Ampt bis in ire Stadt Eger glait, die bestimpten in und mit Craft ditzs Briefs uf ihr guetlich Ansinnen, vor allem den, die durch des hochge Elsässer nannten meines genedigsten Herren Willen thun sollen und wollen, der auch ihr churfurstliche Genaden ungeferlichen mechtigk seindt zu urkundt mit angemarckten meinem Petzschaft bekreftiget. Datum.
92. Warmsdorf – Neindorf Geleitsordnung für Neindorf (1537) LHASA, DE, Z 10, Nr. 9, Bernburger Register. Landtregister uber das Schlos und Ambt Warmßdorf. 1537. Bereits veröffentlicht in: Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts, Teil II, hrsg. von der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt, bearb. von Reinhold SPECHT, (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaats Anhalt; Neue Reihe, Bd. 19), Magdeburg 1938, S. 27. Gleite zu Neindorf. Das Gleite zu Niegendorf gehört zum Hause Warmßtorf, das es aber itzt ins Ambt ufgehoben wirdt, ist die Uhrsache, do man vor Zeiten das Haus Warmßdorf vorsatzt, hat die Herrschaft dasselbige Gleite außgetzogen und sich furbehalten und ins Ambt Bernburgk geleget, stehet bey i(hrer) f(ürstlichen) G(naden) Gefallen, solches, wan sie will, wiederumb ins Amt Warmßdorf zu legen, und es wirdt solch Gleite dermaßen genommen wie volget (...): Es folgen 2 ½ leere Seiten, die Eintragung ist also nicht erfolgt.
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WEIMAR
93. Weimar Geleitsordnung für die Stadt Weimar (1580) ThHStA Weimar, Reg. B 24444 (1573) – inhaltlich gleich mit ThHStA Weimar, Reg. Cc 1315 (1567). Wie das Geleith Weimar unterschitlichen sol eingenhomen werden. 1580. 4 gr. von 1 Wagen Weith, 2 gr. von 1 Karn Weith. 3 gr. von 1 Wagen Centnergueth oder Leder, 1 ½ gr. von 1 Karn Centnergueth. 3 gr. von 1 Wagen Kramerey, 1 ½ gr. von 1 Karn Kramerey. 2 gr. von 1 Wagen Faßbech, 1 gr. von 1 Karn Faßbech. 2 gr. von 1 Wagen Schmere, 1 gr. von 1 Karn Schmere oder Stencker. 2 gr. von 1 Wagen Schindeln, 1 gr. von 1 Karn Schindeln. 2 gr. von 1 W(agen) Dielen, 1 gr. von 1 K(arn) Dielen. 2 gr. von 1 W(agen) Dopf, 1 gr. von 1 K(arn) Dopf. 2 gr. von 1 Wagen Gleser, 1 gr. von 1 Karn Gleser. 2 gr. von 1 Wagen Gedredich, 1 gr. von 1 Karn Gedredich. 2 gr. von 1 Wagen Hopfen, 1 gr. von 1 Karn Hopfen. 8 d. von 1 alten Pferde, 4 d. von 1 jungen Fullen. 2 gr. von 1 Wagen Ruben oder Rettich, 1 gr. von 1 Karn Ruben. 4 gr. von 1 Wagen Wein, 2 gr. von 1 Karn Wein, 4 d. von 1 Eimer Weins. 1 gr. von 1 Vaß Bier, ½ gr. von 1 Viertel Biers, 4 alte d. von 1 Thonen Biers. 2 gr. von 1 Wagen Saltz, 1 gr. von 1 Karn Saltzs. 2 gr. von 1 W(agen) Bauholtzs, 1 gr. von 1 Karn Bauholtz. 15 alte d. von 1 Stro Bockinck. 6 alte d. von 1 Pferde an der Handt. 4 alte d. von einen Rindt oder Khue. 2 alte d. von 1 Kalbe oder Schafe. 2 alte d. von 1 Schwein oder Zigen. 2 gr. von 1 Wagen Obest, 1 gr. von 1 Karn Obest. 3 gr. von 1 Wagen Herinck, 1 ½ gr. von 1 Karn Herinck. 3 gr. von 1 Wagen Wullen Duch, 1 ½ gr. von 1 Karn Wullen Tuch. 3 gr. von jdem Wagen gesalzen Fischwerck, 1 ½ gr. von 1 Karn gesalzen Fisch. 3 gr. von 1 Wagen Flachs, 1 ½ gr. von 1 Karn Flachs. 4 gr. von 1 Wagen Weinpfehl, 2 gr. von 1 Karn Weinpfehl. 1 ½ gr. von 1 Karb Pflumen. 3 gr. von 1 Wagen mit Kupfer. 1 ½ gr. von 1 Karn mit Eysen. Und weil in der alten Gleitsordnung was man von Krebsen, Kehsen, Kastanien und Nussen nehmen soll, nichts Grundtlichs zu befinden, als soll man hinfuhro von einem jdern Wagen 3 gr. und von einen Karn 1 ½ gr. nehmen und vorrechnen.
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GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
94. Weißensee Pachtverschreibung und Geleitsordnung für das Amt Weißensee (1558) LHASA, MD, d. 52, A IV Nr. 1. Amt Weißensee. Pachtvorschreibung, die Gleidt im Ampt Weissensehe belangende.76 Von Gottes Gnaden, Wier, Augustus, Hertzog zu Sachsen, des Heiligen Römischen Reichs Ertzmarschalch und Churfürst, Landtgrafe in Düringen, Marggrafe zu Meißen und Burggrafe zu Magdeburgk, bekennen und thun kundt vor Uns, Unsere Erben und Nachkummen mit diesem Unsern Briefe gegen menniglichen, das wir Unsern lieben Getreuen, dem Rathe zu Weissensehe und jhren Nachkomen uf unterthenigst Ansuchen und Bitten, Unser Hauptglaidt zu Weissensehe mit dem kleinen Gleidt zusampt den Beygleiten zu Frombstedt und Wonnersleben mit ihren auch kleinen Gleiten, welche Wier und Unsere Vorfahren bishero durch Unsere g(nädigst) vorordente Gleidtsleuthe und Schossere doselbest uf Rechnung einbringen und empfahen haben, lassen von dato ahn uf drey Jahr langk die nechste volgenden umb ein genandes pacht- und schiedsweis ausgethan und vorschrieben, also das sie die Strassen, Temme, Stege, Wege, Greben und Brücken, so viel Wir der aus unserm Ampt und Gleidte vor dieser Zeit bis anhero zuerhalten schuldig gewesen, uf iren selbst Costen und Darlage, diese Pachtjahr uber beulichen und wesenlichen erhalten und die von Jahr zu Jahr in guthe Besserung bringen und in Guthen und itzigen Wirden erhalten und dargegen die gebreuchliche und gewonliche Heupt- und Beygeleite sampt den kleinen Gleidten, wie solchs Herkommen und am Ende dieses Pachtbriefs vorzeichnet volget, einnehmen und empfahen und zu ihrem Besten gebrauchen und solche Pflicht des Heupt- und der Beygeleydte mit den kleinen Gleiden durch keinerleyweise noch Wege geringern, sondern selbigen nach Vormoge der angehengten Gleidtsordnung einbringen und die selbe Nutzunge in Wirden erhalten, darüber auch niemandts uber alt Herkommen beschweren noch belegen sollen, darmit solcher Neuerung noch anderer Ursachen halben, wie die gebraucht werden konnten, solche Gleitznutzung nicht in Abfall kommen mogen. Sie söllen auch ein besonders vleissiges Ufsehen haben, das die alten geordenten Strassen gebauet und gehalten, das auch niemandt das schuldige Gelaidt vorschweigen ader betriegliche Vorteil gebrauche under was Schein solchs geschehen kondte, ob sie auch jemandts, der solchs thete, antreffen wurden, die selbigen sie nach Gelegenheit irer Vorbrechnung strafen, Unsere Amptsbevehlhabere und andere Gerichtsherrn auch umb Hulfe und Aufhalten anrufen, die selbige ihnen geburliche Hulfe und Nachfolge thuen und was von Vorbrechern vor Strafen einkommen wirdet, die selben sollen ihnen halb und der andere halbe Teil in Unser 76 Mit Lücken (...) durch Papierschäden.
WEIßENSEE
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Empter ader den andern Gerichtsherren, in derer Gerichte sie aufgehalten und denen sie von Billigkeit gehorigk, volgen und bleiben. Es sollen auch der Rath in Unserm Ampte Weissensehe uf ihr Anlangen so ofte es die Notturft erfordert und sie derwegen ansuchen, in guthem Schutze gehalten werden und damit sie die Strassen, Brucken, Temme, Stege und Wege mit desto besserer Bequemlickeit in Wirden und Bevehlichen erhalten konnen, so wollen Wier ihnen aus Unserm bonrodischen Geholtzen, wo ferne es denn Brücken, Stassen, Wegen und Stegen mit Steinen nicht zu helfen, Holtz Notturft dartzu dienstlich, uf ihr Ansuchen Anweisen und ohne Bezalunge volgen lassen. Das sollen sie selbst uf ihren Kosten (...) niderschlagen, furen und legen, (...). solchs Holtz auch zu nichts anders dann zu Besserung der Strassen, Wege und Stege, die Wier aus von wegen unsers Gleidtsampts zu Weissensehe zuerhalten schuldig gewesen, anwenden, gebrauchen und sich an den Afterschlegen, Esten, Wippeln, Spenen, noch dem alten Holtze keiner Nutzung unterziehen, das Holtz auch zu rechter Zeit fellen und dasselbe in Monatsfrist nach der Fellunge aus den gehauen Beumen (...) Weil auch die Amptsunterthane zum Teil vorbunden seint zu solchen Strassen, Wegen und Stegen nach Besage des Amptbuchs zu dienen, so sollen sie solche schultige Dienste die Zeit des Pachts bemeltem Rathe an den Enden, do ihnen solche Besserung zu halten gehorigk und wie dieselben Orte vorpflocket sein, nachmals leisten und die Besserung halten, dartzu die Leuteh dann aus Unserm Ampte ernstlichen gewyset und gehalten werden sollen. (...) als auch die Brücke zu Wonnerßleben etwas wandelbar, so soll (...) zwischen hier und Ostern schirsten (...) Ampte in guthe Besserungen gebracht werden und sol solche Vorpachtung uf den Ostermontagk dieses laufenden achtundfunfzigsten Jhares angehen und sich uf den Ostermontagk, wann man der weniger Zahl einundsechtzigk schreiben wirdet, solche drey Jahr enden. Es sol aber der Rath und ihre Nachklommen schuldigk sein, sich ein halb Jahr vor Enderung solcher dreyer Jahr bey Uns zuerkunden, ob Wir ihnen solch Gleidte dieser oder anderer Gestalt lenger gonnen und lassen wollen. Von ob angezeigten Heupt- unf Beygleidten, auch den Kleingeleydten haben sie Uns jerlichen und ides Jahr besundern funfhundert Gulden Unser ganghaftigen meißnischen Müntze jhe einundzwentzigk Zinsgroschen, der einer zwolf Pfennige gildet, vor einen Gulden gerechnet, Pacht- und Schiedsgeldt zu geben bewilliget, vorheischen und vorsprochen, nemlichen zweyhundertfünfzigk Gulden uf die leiptzigischen Michaelismerckte solchen Termin dieses achtund(fünfzigsten) Jahres erstlichen anzufahen, uf die leiptzischen neue Jahrmerckte einhundertundfünfundzwentzigk Gulden und uf die leiptzische Ostermerckte aber einhundertfünfundtzwentzigk Gulden, thut fünfhundert Gulden, und solle solche Pacht- und Schiedtgeldt in allen solchen leiptzischen Jharmarckten uf die Donnerstage unseumplichen in Unsere Renterey zu Leiptzigk uf vorgehend Quittunge Unserm Cammermeister uberantworten und unticken und weil sie das erste halbe Jahr in Angehunge solchs Pachts als von Ostern bis uf Michaelis nichts geben, sondern
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den halben Theil erst in dem Michaelismarckte erlegen söllen, so sollen sie in Endung der dreyen Jahr uf den Ostermontagk in der Abetretung einhundertfunfundzwentzigk Gulden zum letzten Pachtgelde entrichten, darmit also der volkomene Pacht- und Schiedtgeldt uf die drey Jahr erleget und bezalet. (...) sie sich dann auch in einem sonderlichen Revers solchs zu thun vorpflichtet vor sich und ihre Nachkomen, darmit auch (...) und Beigleidte sampt den kleinen (Geleiten) in ihrem Stande und rechten Wesen erhalten, so sollen sie über alle tegliche, wochentliche, monatliche und jherliche Gleitzgefelde richtige Register halten und was am Geleidte einkommen wirdt, dasselbige Geldt von ihren vorordenten Gleitsleuten wochentlichen empfahen und mit denselben uber das empfangene Geldt Kegenregister halten. Darauf vorpachten und vorschreiben Wier erdachtem Rathe zu Weissensehe und ihren Nachkomen obgedacht Haupt- und Beigleidt mit ihren kleinen Gleidten vor Uns, Unsere Erben und Nachkomen uf die angezeigte drey Jahr und Maß, wie hirinnen ausgedruckt und bevehlen darauf Unsern itzigen und kunftigen Amptleuten (...) Schossern Unsers Ampts Weissensehe(...). andern unsern Amptsbevehlshabern (...) Empter, auch Graven, Herrn (...), der Ritterschaft und Rethen der (...) Schrift- oder Amptsassen seindt, bemeldem Rathe mit dem von Uns erlangten Patent (...) des mahl zu schützen und zu Handthaben, dye Vorbrecher, do sie antreffen, aufzuhalten und zu geburlichen Abtragk und Wandel zu weißen und ahne das darvon nicht komen lassen und zu Erhaltung solcher Unserer Gerechtigkeit und Einbringunge solche Pachten Heupt- und Beigleidt sampt den kleinen Gleidten uf ihr Ansuchen geburliche Handtreichung, Hulfe und do es die Notturft erfordert, Nachfolge zu thun und soll bemelter Rat das Haupt- und Beygleidt mit den kleinen Gleidten nach volgender Gestalt einbringen, nemlichen: vom Centnergut. (...) funf, sechs, sieben, acht, neun, zehen, eilf, (zwe)lfspenniger Wagen, so mit Centner(gut) als Bley, Kupfer, Fischwerck, welchs die (...) furen oder andere Centnerguter (...) zwehne Zinsgroschen, acht neue (d zu) Gleidte geben. (Drei-) oder vierspenniger Wagen, (so Fischwe)rck, Kupfer, Bley, Flachs, Hanfs (...) oder frenckischen Wein, Felle, Wolle, Kremerey und dergleichen furent, sol zwehne Zinsgroschen zu Gleidte geben. Ein Kerner mit einerm Pferde, so dergleichen Guter wie obstehet, furet, sol vor einen Karn einen halben Zinsgroschen, welcher Kerner Staßforder Saltz furet, er habe viel oder wenig Pferde, sol auch einen halben Zinsgroschen zu Gleidte geben. Von bereitem Weidt. Ein Wagen Weidt, welcher ausserhalb des Landes gel(aden), er habe viel oder wenigk Pferde, sol 2 Zinsgro(schen) (...) 1 n d. zu Gleidte geben. Ein Kerner aber mit zweien ader dreyen (Pferden), sol sechtzehen neu Pfennige, aber ein (einspen)niger Kerner 8 n d. zu Gleidt geben.
WEIßENSEE
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Bereiter Weidt im Ampt (Weissensehe). Ein Wagen mit bereitem Weit (...) oder sunst in den Amptsdorf(ern geladen), sol zwolf alte d. zu Gleidte geben. Ein Karner aber, er hab viel oder wen(ig geladen), sol von einem Karn sechs alte d. geben. Landtwein. Von allen Wein, so aus der Stadt Weissensehe ader sunst aus den Dorfern ausserhalb Ampts vorkauft wirdt, sol von einem jdern Vasse, es sey klein oder groß, 6 alte d. zu Gleidte genomen werden. Getreydich. (Ein) Wagen, welcher Getreidich geladen, sol einen Zinsgroschen zu Gleidte geben. Wann (aber) der Wagen neu beschlagen, so sol (er von) dem neu beschlagenen Wagen auch (einen) Zinsgroschen geben. (Ein Karn), welcher Gedreydich geladen, soll einen halben (Zins-)groschen zu Gleidte geben (...) von einem halben neuen beschlagenen (Wagen) soll ½ Zinsgroschen genohmen werden. (Sta)ssforder Saltz. (Ein Wagen, welcher Stass)forder Saltze geladen, er habe viel (oder wenig Pferde), soll einen Zinsgroschen (geben), (von einem Karn) aber ½ Zinsgroschen (genohmen) werden. Franckenhauser Saltz. Ein Wage mit Franckenheuser Saltz beladen, soll vier alte Pfennige zu Gleidte geben, ein Karn sol 2 alte d. geben. Viehegleidte. Von einem Koppel Pferde, Ochsen oder Kue, so (...) durchgefuret und getrieben werden, (...) alte Pfenning. Von einem Schwein, Schaf, Schops und (...) alten Ziegen 1 a d., von einem jungen Lamme 1 Hel(ler). Das kleine Gleidt. Ein Wagen mit Planhe(cht) (...), ein Karn sol ein Pfundt zu Ein Wagen mit Krebsen (...), ein Karn ein ½ Schogk zu Gl(eidt). Ein Wagen mit Castanien (...), ein Karn 1 Pfundt Castanien. Ein Wagen mit Nussen (...), ein Karn 1 Pfundt Nusse. Ein Wagen mit Opfeln sol ein Schogk, ein Karn ein ½ Schock Opfel zu Gleidte geben. Ein Wagen mit Biern 1 Schogk, ein Karn ein ½ Schogk Biern zu Gleidte geben. Ein Wagen mit Gefes soll eine Gelden, eines Zinsgroschen werdt, zu Gleidte geben. Wer in Heintz Braunen Hofe wohnet, soll des Gleidts frey sein, dargegen er die Brucken zu Hernschwenden wie herbracht (beru)rn soll.
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95. Wiegendorf Geleitsordnung für Wiegendorf (1536/37) ThHStA Weimar, Reg. Bb 171, Capitalrechnung der Ämter zu Thüringen, Vogtland und Franken 1535/36. Volgender Gestalt wirt das Gelaite zu Wigendorf genomen. Ein Wagen Wait gibt 4 gr., ein Karn Wait gibt 2 gr. Ein Wagen Zentnergut Gibt 3 gr., ein Karn Zentnergut gibt 1 ½ gr. Ein Wagen Kramerei 3 gr., ein Karn 1 ½ gr. Ein Wagen mit Bech 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Schmire 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Schindeln 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Bredt 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Topfe 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Gleser 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Getraide 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Rettich oder Rüben 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Hopfen 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Wollen 3 gr., ein Karn 1 ½ gr. Ein Jude zu Rosse 2 gr., zu Fusse 1 gr. Ein Fuder Weins 4 gr., ein Karn 2 gr., ein Eymer 3 a d. Ein Vas Bier 1 gr., ein Eymer 3 a d. Ein Wagen mit Saltz 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen Bauholtz 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Gewande 3 gr., ein Karn 1 ½ gr. Ein Strohe Bücking 15 a d. Ein Pferdt ane Sattel 6 a d., ein Ochs 4 a d., ein Kuhe 3 a d., von einem Schopse, Kalb, Schaf oder Zigen 2 a d., ein Schwein 2 a d. Ein Wagen Obs 2 gr., ein Karn 1 gr. Ein Wagen mit Heringen oder anderm gesaltzen Vischwerge 3 gr., ein Karn 1 ½ gr. Ein Wagen mit beschlagen Raden 3 gr., ein Karn 1 ½ gr. Ein Wagen mit unbeschlagen Raden 2 gr., ein Karn 1 gr.
WITTENBERG
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96a. Wittenberg Geleitsordnung für die Stadt Wittenberg (1513) LHASA, MD, d. 54, Wittenberg Nr. 1, Erbbuch des Amtes Wittenberg 1513, p. 100v – 106v. Bereits veröffentlicht in: Manfred STRAUBE, Zur wirtschaftlichen Stellung Wittenbergs in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in: Jahrbuch für Regionalgeschichte 10 (1983), S. 49–69, die Ordnung S. 64–69. Wie man das Gleithe zu Wittenbergk gibt und nympt. Item ein ytzlicher, der durch die Stadt Wittenbergk fehrt, ledig oder geladen, der nicht Centnerguth führet, gibt von 1 Pferde 1 gr., kömpt er aber in 14 Tagen wieder, so sind die Pferde frey. Item ein halben Groschen vom Pferd, der wiederkehrt. Item von allem Salz, Heringk oder Fischwergk, auch von allen Kaufmannswagen ie vom Pferdt 1 gr.; das steht 14 Tage. Item vom Wagen, der Getreyde durch die Stadt führt, gibt von 24 Scheffel 1 d., vom Pferde 1 gr. Item von Fuder Wein 2 Stobichen Wein, vom Pferde 1 gr., fehrt er durch; kehrt er aber wiederumb ½ gr. Den Wein hat der Schosser nach alter Gewohnheit genommen, izt nimt ihn ein Gleitsmann. Item von einer Thonne Honigk 1 gr. Item von einer Tonne Heringk 1 h. Item von ein Wagen, der treuge oder los Fisch als dharre Tauben, Schollen, vom Wagen ½ gr. Item von 1 Fassung Fisch 1 h. Item von einer Tonne Hecht, Stohr, Lachs oder Neunaugen, je von 1 to 1 gr. Item von einer Tonne Öhel ½ gr. Item von einer Tonne schwehr Stockfisch 1 gr. Item von einer Tonne Flumfisch 1 d. Item von ein Centner treuge Fische ½ gr. Item wer da Fische auf dem Marckte sthelt, gibt er, so er wiederkehrt, vom Pferde ½ gr. Item von einen geferbten Tuch 2 d., item von ein ungeferbten Tuch 1 d. Item von ein Molstein oder Schleifstein 6 d. und vom Pferde 1 gr., kehrt er wieder, vom Pferde ½ gr. Item von ein Viertel Parchat ½ gr., item von ein Harras ½ gr. Item von 100 Ellen Leinwandt 1 d. Item von ein Kramfaß, da Spizerey inne ist, als Nagel, Messer etc. ½ gr. Item von ein Stein Pfeffer 6 d., das ist von Centner 3 gr., 6 d.
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Item vom Stein Safran 1 gr. Item von ein Techer groß Leder, rohe oder gegerbet, einen Groschen. Item von einen Techer Schaffelle 2 d., item von 1 hundert Lamfehl ½ gr. Item 1 hundert Schmaschen 1 d. Item 1 Techer Fuchsbelge ½ gr., item 100 Techer Hasenbelge oder Eychorner, je von 100 ½ gr. Item 1 Sechzigk Stabeysen 2 d. Item 1 Centner Wageysen 1 d. Item 1 Centner Zyhn, Kupfer, Blech, gewürckt oder ungewürckt, ½ gr. Item von ein Stahlfaß ½ gr. Item von einer Tonnen Butter 6 d. Item von ein Centner Wachs 1 gr. Item von ein Centner Schmehr ½ gr. Item von 1 Wispel Hopfen 2 d. Item von 1 Stein Hanf 1 d. Item von ein Hopfensack 1 gr. Item von ein Stein Flachs 2 d. Item von ein Wagen, der do Tröge, Mulden, Schaufeln oder ander Holzwerck führt, ½ gr. Item von einen Topfwagen oder Glaswagen ½ gr. Item von 100 Ochsen, die von Pohlen oder Reussen getrieben werden, 2 fl. Item von ein Rindt, das man durch die Stadt treibt und im Lande einzeln gekauft, 1 gr. Item von 1 Schaf 1 h., item von 1 Schöps 1 d., item von 1 Schwein 2 d. Item von ein gemästen Schwein, das zu Wittenbergk von Beckern erkauft wird, 1 gr. Item von einer Ziegen 2 d. Item von einen Wagen, der Hausrath durch die Stadt führet, 8 gr. Item von Pferde, das man an der Lein führt und nicht reuth, 1 gr. Item von ein Kasten 4 d. Item von 1 Tonne Nüsse 3 ß, item von 1 Sack Nüsse 4 d. Item wer do Centnerguth führt, gibt von Pferde 3 gr., und von ander War vom Pferde 1 gr. Item von einer Pfeifen Oel 4 gr. Item von 1 Lagen Seyfe 2 gr. Item von ein Wollsack 1 gr. Item von 1 ß Sensen 6 d. Item von 1 ß Sicheln 4 d.
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Der Zoll auf der Elbe. Item von ein Schock Breth 1 Gulden und 1 Dyhlen. Item von ein Schock Pfostbreth 3 gr. Item von ein Schock Latten 2 gr. Item von ein Schock gemeine Balcken oder Holz, die man nennet 30 Ellenholz, 8 gr. Item von ein Schock Schindelsparren 4 gr. Item von ein ytzlichen Strachbalcken 3 gr. Item ein Rudelschaft (?) 3 d. Item ein Sechzigk Schindel 1 gr. und ein Schock Schindeln. Item ein Schock Zigenkopf 3 d. Wenn was der Schiffmann Tisch oder Kasten führt ie von einem 3 d., ausgenommen 1 Tisch 2 Kasten und was man führt auf dem Schiff, do man nicht Dyhlen, Schindelen, Stein, Holz oder ander Ware ufm Schiff führt, als Baumkarren, Schippen, das soll zollfrey seyn. Item von den geferbten Tüchern ie von einem 3 d. Item von den gemein geferbten und grauen Tüchern 2 d. Item von einem Fuder Weins 6 gr. Item von einen Fuder Bier 1 gr. Item von 1 Centner Berger Stockfisch 3 d. Item von 3 Centner gemein Stockfisch 3 d. Item von 1 Centner Halbfisch 3 d. Item von 1 Tonnen Hering oder welcherley das sey, 3 d. Item von einem Wispel Korn, welcherley das sey, ein Groschen. Item von sechzigk Scheffel Salz einen zu Gleythe. Item von einen Centner schwehr Eysen, Stahl, Bley, Zyhn, Kupfer, Nagel 3 d. Item will man auch auf der Elben führen Gekrauth, Specerey oder ander Kaufmannsware, das hier nicht benant ist, das sol darauf bestehen, das man das nach redelicher Weise werde und halte. Item von einem Mohlsteine 2 gr. Item von einem Schleifsteine 1 gr. Item auf den Steinschiffen soll man 4 ß Breth, darauf der Schiffmann seine Nothurft hat und zum Schiffen nuzt, frey gehen lassen; hat er ichts darüber, das verzolt er. Item was man vor Kaufmannswar und -güther die Elbe an- und aufführt, das der Zolner und ytzlicher Zollherre und auch Schiffmann von dem Knechte des Schiffes gebe und nehmen die Helfte des Zolls, als er die Elbe nieder gegeben und genommen hat. Item ein ytzlicher Schiffmann, der die Elben bauet und daruf ferht, soll bey seinem Eyde dem Zollherren und ihren Ambtleuthen in besunder ohne alle Behelfen und Gefehrde kundt thun und sagen und verzollen insambt und
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besundern, was er habe und führe und welch Zollherr des nicht entperen will, dem soll der Schiffmann darvor eyden, daß das also sey, als er das benanth und also verzollet und welch Zollherr des überfündyk würde und den Schiffmann mit Wahrheit überwende, daß der Schiffmann Unrecht gesagt und verzollet hette, daß soll der Schiffmann allen und jeglichen Zollherren, den Unrecht gescheen were, damit verbussen und dem ersten gegeben Zoll darnach anderweit ersucht geben. Item auch soll ein jeglicher Schiffmann an den Städten zweine Tage und zwu Nacht Marckt halten, doch nach Gelegenheit seiner Güter das zu messigen. Von Brückenzoll. Was die zu Gleithe und Brückenzoll geben, die da Kaufmannschatz, Getreyde, Holz, Bier und Hopfen der Stadt Wittenberg zu- und abführen, auch Kaufleute und andere, die darüber ziehen, als Pfaffen und alle Geistliche, auch erbare Personen, sind frey. Item ein jeglicher, der Getreyde in die Stadt führt und auswendigk Landes gesessen, gibt von einem Pferde zu Gleithe 6 d. und so er über die Brücken fehrt, von jeglichem Pferdt zu Bruckengeldt auch 6 d. Item ein ytzlicher, der Getreyde in die Stadt führt, bynnen Landes gesessen, gibt 1 gr. 3 d. zu Bruckengelde, so er über die Brücken fehrt und zu Gleithe nichts. Item ein ytzlicher, der auswendig Landes gesessen und Bier aus der Stadt führet, gibt je von 1 Pferde 6 d., von 1 Faß Bier 2 d. zu Gleithe und fehrt er über die Brücke, so gibt er von 1 Pferdt 6 d. Brückengeld. Item ein ytzlicher, binnen Landes gesessen, der Bier aus der Stadt führt, gibt von 1 Faß 2 d. zu Gleith, fehrt er über die Brücke, gibt er von 1 Faß 1 gr. 3 d. zu Brückengeldt, von dem Pferde nichts. Item ein ytzlicher, der Holz in die Stadt über die Brücke zu Marckte führt, gibt von einen Fuder einen halben Groschen zu Bruckgeld, führt er Bier wieder hinaus, gibt er von 1 Faß ½ gr. Item von einem ytzlichen Fuder Heu, so man über die Brücken führt, gibt man 6 d. zu Brückengelde. Item von einem ytzlichen Kohlwagen gibt man 1 gr. Brückengeldt. Item ein ytzlicher, der Lohe über die Brücke in die Stadt führet, gibt ye von 1 Fuder 1 gr. Brückengeldt. Item ein ytzlicher, der in die Stadt Schuch und Hopfen wieder hinaus führt, gibt ye von 1 Pferde ½ gr. und von 12 Scheffel Hopfen 1 d. zu Geleithe und ye von einem Pferde ½ Groschen Brückgeldt. Item ein ytzlicher Fuhrmann, geladen oder ungeladen, gibt von 1 Pferd ½ gr. Brückgeldt; fehrt er einen Tag aus oder ein, gibt er nur einmahl, bleibt er über Nacht aus, so gibt er so oftmals er kompt, ½ gr. Item ein ytzlicher Reutender gibt von 1 Pferde 3 d. Item ein ytzlicher, der zu Fuß über die Brücken gehet, gibt einen alten Heller.
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Uf mannigfaltige Bethe und Ansuchen gemeyner Stadt Wittenbergk hat m(ein) gn(ädiger) H(err) aus sonder Gnaden bewilliget, daß alle diejenige, die der Stadt zu und abführen, nemlich Getreyde und Hopfen, sollen zolls- und gleitsfrey seyn, doch der Bruckenzoll soll vor vull, wie vormahls geben, bleiben. Daran soll nichts nachgelassen werden. Nachdeme auch die Krezschmar ynnehalben der Elben nach Kemrigk und des Orths gesessen, vormahls 1 d. von 1 Viertel Bier ufn Schlosse zu Zolle gegeben, das sollen sie hinfurth auch gefreyeth seyn, aber den Brückenzoll wie zu vorn ohne Verminderung geben. Solch Nachlassung hat m(ein) gn(ädiger) H(err) gemeyner Stadt zu guthe bewilliget bis auf seyn fürstl(ich) Gnaden Wederrufen, das seine fürstl(iche) G(naden) allewege zu thun machtig ist. Solcher Bfehl oder Zusage ist geschehen und angesaget durch Ern Hansen Hundt, Ritter pp., Landvoigt zu Sachsen anno 1504.
96b. Wittenberg Geleitsordnung für die Beigeleite Marzahna und Elster (1513) LHASA, MD, d. 54, Wittenberg Nr. 1, Erbbuch des Amtes Wittenberg 1513, p. 258 f. Wie man das Geithe zu Mortzahn nympt. Zu mercken, daß man zu Morzahn alle Güter, so von Wittenbergk nach der Marcke und aus der Marcke nach Wittenbergk gehen, in Massen die Gleitstafel ausweist, verzollen soll, und zu Eckmerstorf alle Güter, die von Jüterbock nach Zerwest und des Orths wieder nach Jüterbock gehen und Schlesiger gehen, verzollen soll, in Massen die Gleitstafel zu Morzahn inneheldet und ausweiset. Ein jeglicher Fuhrmann, der Centnergüter durchführt, gibt, so oft er kömpt, ie von 1 Pferde 6 alte Pfennige der besten Münze. Ein lediger Wagen gibt 4 d. Ein Saltzwagen gibt 4 d. Ein Thonne Hechte 4 d. ein Plane Fische 4 d., eine Thonne Honigk 6 d., ein Thonne Flumfisch 2 d., ein Thonne Heringk 1 d. Ein Thonne Butter 4 d. Ein Faß Bier 4 d. Ein Töpferwagen 3 d. Ein Stein Hanf 2 d., ein Stein Flachs 2 d., ein Scheffel Hanf 1 d.
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Ein Stück Leinwandt 4 d. Ein Tuch Gewant, das do gut ist, als polnisch, behmisch, lundisch, ledisch etc.6 d., von 1 Tuch, das aussem Lande gemacht und gemeine Tuch sind, 4 d., ein ungefärbet Tuch 1 ½ d. Ein Schock Schienen 4 d. Ein Stein Bley 4 d., ein Zentner Kupfer 4 d. Von 1 Ochsen 1 d., von 100 Ochsen 2 gr., von 1 Schwein 1 h., von 1 Schöps 1 h. Von 1 Wispel Korn 4 d. Von 4 neue Wagenradt 1 d. Ein Wagen mit Hausrath 4 Schilling d. Von ein Fuder guten Wein Von ein Fuder geringen Wein Von 1 ledigen Pferde ½ gr. Wie man das Gleite zur Elster nympt. Ein ledig Wagen 2 d. Ein Tuch Gewandt 2 d. Eine Thonne Fische 3 d., eine Thonne Hering 2 d. Ein Schock Eysen 4 d. Ein Viertel Wein ½ gr. Eine Thonne Honigk ½ gr. Ein Ochse 2 Pfennige. Ein Stein Wulle 2 d. Ein Paurwagen 2 d. Item die nechstgesessene Dörfer gibt ein jeglicher Paur ein Jar 1 d., nemlich Lüsterforde, Gorstorf, Rulsford, R(...) heyn, Arnstorf, Lipa, Gente, Jennigk, Lucka, Sidow, Schützbergk, Meltendorf, sondern zu Hensendorf giebt iezlicher 2 d. Es seyn aber die Lehnleute frey und die Kasten geben iezlicher 1 h. So geben die von Batin 15 Gense jährlich derhalben, dass sie frey fahren, der behelt der Gelitzmann, die andern sind meyn gnedigsten Herrn.
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96c. Wittenberg Geleitsordnung für die Beigeleite Eckmannsdorf, Mellnsdorf, Schmiedeberg, Kemberg, Ogkeln (1550) LHASA, MD, d. 54, Nr. 2, T. 2, Erbbuch des Amtes Wittenberg 1550, p. 387 – 393. Beigeleite zu Eckmannsdorf. Wird eingenommen wie in Marzahna, siehe oben, 96b. Beigeleit zu Melmesdorf. Auf welche Dorfer underweilen entzelne Fischwagen gehen, wirt von jedem Wagen, was er auch fürete, 2 d. genommen, trägt in gemeinen Jaren 9 gr. Dem Geleitsman daselbst wirdet, so er das Geleite zu halben oder gantzen Jaren uberantwortet, wirt ime 1 gr. oder ein halber, darnach des Geleits Einkommen, zu Tranggelde gegeben. Beigeleit zu Schmiedeberg und Kembergk. Das Vihe, so zu Wittenbergk nicht vorgeleitet, mus in diesem zweien Stedlein vorgeleitet werden und wirdet genommen wie das zu Wittenbergk, traget ungefehrlichen zu gemeinen Jaren 24 gr. Beigeleit zu Ockell. Des Orts wirt nichts dann Viehe durchgetrieben, wirt genommen wie das wittenbergische. Tregt zu gemeinen Jaren ungefehrlichen 20 ß. Dem Geleitsmann daselbsten wirdet 1 ß Jarlohn und 13 gr. Nachtzerunge gegeben, der desto fleissiger uf obbemelt Vihe auch Achtung haben soll. Und tregt das Heupt- zusampt yn all andern vorbeschriebenen Bruckenzinse und Beigeleite zu gemeinen Jaren ungeferlichen 630 ß 57 gr. Straf derer, so das Geleite vorfaren. Wirdet die Helfte der Wahre von dem Vorbrecher genommen, so vil er auch bey sich hette. Daran dem Schosser der dritte Pfennig zustendig. Trägt in gemeinen Jaren 4 ß.
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97. Wolkenstein Geleitstafel für das Amt Wolkenstein mit den Beigeleiten Rückerswalde, Grumbach und Zur Satzung (1591) SHStA Dresden, Loc. 40099, Wolkenstein Nr. 40b, Erbbuch des Amtes Wolkenstein 1591, p. 477 – 481. Gleitstafel, nach welcher die Heubt- und Beygleite in diesem Ambte eingenommen werden sollen. Gleit ufm Wolckenstein. Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von
1 Fuder Hausrath 7 gr. 1 Kupferwagen, wann er volle Ladung hat, 7 gr. 1 Güterwagen 3 gr. 1 Fuder Salz 3 gr. 1 Faß Wein 2 gr. 1 Faß mit Fische 2 gr. 1 Fuder Unslet 1 gr. 1 Fuder Weizen, er habe 6 oder 7 Pferde, 1 gr. 1 Fuder Korn 1 gr. 1 Fuder Malz 1 gr. 2 Stücke Bley 1 gr. 1 Müelstein 1 gr. 1 Karn, darnach er beladen ist, 4 d. 1 Faß Bier 4 d. 1 Centner Pech 2 d. 1 Fäßlein Äpfel 2 d. 1 Pferde, so zum Marckte geführet wirdt, 2 d. 1 gemesten Schweine 1 a d. 1 Ochsen 1 a d. 1 oderischen Kuhe 1 d. 1 magern Schweine 1 d. 1 Kuhe 1 d. 1 Rindeheubt 1 d. 1 Wageisen 1 d. 1 Schöpse 1 d. 1 Kalbe 1 h.
WOLKENSTEIN
Zu Rückerswalde. Von 1 Fuder Hausrath 7 gr. Von 1 Güterwagen 2 gr. Von 1 Fuder Salz, so gereitelt ist, 2 gr. Von 1 Faß Wein 1 gr. Von 1 Fuder Weizen mit 6 Pferden 1 gr. Von 1 Fuder Weizen mit 5 Pferden 9 d. Von 1 Fuder Weizen mit 4 Pferden 6 d. Von 1 Fuder Korn mit 6 Pferden 1 gr. Von 1 Fuder Korn mit 5 Pferden 9 d. Von 1 Fuder Korn mit 4 Pferden 6 d. Von 1 halben Malz 1 gr. Von 1 gemesten Schweine 1 d. Von 1 Ochsen 1 d. Von 1 magern Schweine 1 h. Von 1 Schöpse 1 h. Zu Grumbach. Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von
1 Fuder Hausrath 7 gr. 1 Wagen Kupfer, der volle Ladung hat, 7 gr. 1 Karn, der Kupfer führet, 3 ½ gr. 1 Centner ungearbeitet Kupfer 2 d. 1 Güterwagen 3 gr. 1 Fuder Salz 3 gr. 1 Faß Wein 2 gr. 1 Faß mit Fischen 2 gr. 1 Faß mit Unslet 1 gr. 1 Fuder Weizen 1 gr. 1 Fuder Korn 1 gr. 1 Fuder Malz 1 gr. 1 Centner Bley 2 d. 1 Mühlstein 1 gr. 1 Karn, der Apfel und Nüsse führet, 3 d. 1 Centner Pech 2 d. 1 Faß Bier 1 gr. 1 ungesattelten Pferde 6 d. 1 gemesten Schweine 1 a d. 1 magern Schweine 1 d. 1 Ochsen oder gemesten Kuhe 1 a d.
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Von Von Von Von Von
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1 Ochsen- oder Kuhehaut 1 a d. 1 ß Kernienfellen 1 gr. 1 Wageisen 1 d. 1 ß Scharrn 1 gr. 1 Schöpse 1 h.
Zur Satzung. Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von Von
1 Fuder Hausrath 7 gr. 1 Kupferwagen, so er volle Ladung hat, 7 gr. 1 Karn, der Kupfer führet 3 ½ gr. 1 Centner ungearbeitet Kupfer 2 d. 1 Güterwagen 3 gr. 1 Fuder Salz 3 gr. 1 Faß Wein 2 gr. 1 Faß mit Fischen 2 gr. 1 Faß mit Unslet 1 gr. 1 Fuder Weizen 1 gr. 1 Fuder Korn 1 gr. 1 Fuder Malz 1 gr. 1 Centner Bley 2 d. 1 Faß Bier 1 gr. 1 Müelstein 1 gr. 1 Karn, der Epfel oder Nüsse führet, 3 d. 1 Centner Pech 2 d. 1 ungesattelten Pferde 6 d. 1 gemesten Schweine 1 a d. 1 magren Schweine 1 d. 1 Ochsen oder gemesten Kuhe 1 a d. 1 Ochsen- oder Kuhehaut 1 a d. 1 ß Fellen 1 gr. 1 Wageisen 1 d. 1 ß Scharen 1 gr. 1 Schöpse 1 h. 1 Faß Kraut 1 gr. 1 Tonne Heringe 4 d. 1 Palen Fische 8 d.
WURZEN
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98. Wurzen Zoll- und Geleitstafel der Stadt Wurzen (16. Jahrhundert) SStA Leipzig, Stadt Wurzen Nr. 932, undatiert Wurznische Zoll- und Gleitstafel. Centner Gut: ein Wagen, welcher Centnergut führet als Wachs, Kupfer, Bley, Federn, Leder und alles Gewürtze und dergleichen, was vor Centnergut angesaget und geführet wird, soll von einem Pferde sechs Groschen zu Gleite geben. Seind aber vor einen Wagen fünf, sechs, sieben oder acht Pferde, soll ein Pferd, welches die Fuhrleute ein Ortpferd nennen, versehen und kein Gleite darvon genommen werden. Das Pferdegleithe soll vierzehen Tage frey stehen, fehret aber ein Wagen in solchen vierzehen Tagen wiederumb zurücke, verzollet er das seinige folgender Gestalt als wenn er volle Ladung: hat von iedem Pferde 4 gr., von halber Ladung 3 gr., von nicht halber Ladung 2 gr. oder von iedem Centner 1 gr. und kein Pferdegleithe,77 soll von iedern Pferde zwey Zinsgroschen zum Gleite genommen werden und als denn kein Pferd zurück gleitsfrey gehen. Wenn aber ein Wagen im Wiederfahren mehr Pferde denn im Durchfahren vergleitet werden hat, soll er von iedem übrigen Pferde, so er Centnergüther führet, sechs Zingroschen, aber von solchen übrigen Pferde zwey Zinsgroschen geben. Tuch: ein Wagen, welcher Tuch oder Gewand führet, als Lundisch, Leidisch, Mechlisch, Ambsterdamisch, Engelisch oder Brückisch, soll er von ieden einzeln Tuche zwey Zinsgroschen und von iedern Pferde zwey Zinsgroschen zu Gleithe geben. Ein Wagen aber, welcher inländisch Tuch führet, als zwickauische, Kemnitzer, Neustädter, mittweidisch oder andere geferbte Tuche, soll von einem geferbten Tuche einen Zinsgroschen und von ieden Pferde zwey Zinsgroschen, oder mag es der Fuhrmann vor Centnergut als iedes Pferd mit 6 Zinsgrochen vergleithen. Ein Wagen, der ungeferbte Tuch führet, soll von iedern Tuche neun Pfennige und das Pferdegleithe als von iedern Pferde zwey Groschen geben. Wenn die Oschatzer Tuchmacher kegen Leipzigk oder sonsten im Lande zu Marckte fahren, soll von ihrer Wahr oder einer Mannsladung 1 gr. 6 d. und von iedern Pferd zwey Groschen zu Gleithe genommen, dergleichen soll es mit den andern inländischen Tuchmachern, die ihr Gewandt im Lande verkaufen, gehalten werden. 77 Kursiv: früh eingefügt.
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Führen aber die Oschatzer und andere inländische Tuchmacher wiederumb Wahre als Wolle und dergleichen von Leipzigk wieder zurücke, soll es vor Centnergut wie es vor dieser Zeit gehalten, vergleidet, auch mit den Handwergsleuten und Cramern wie vor dieser Zeit geschehen, gehalten werden. Desgleichen die leipzigischen Cramer, wenn sie ihre Güther ausm Lande uf die Märckte führen, als in die Marck Laußnitz, Schlesien oder anders wo hin, sollen solche ihre Güther vor Centnergut vergleithen als von ieden Pferde sechs Zinsgroschen. Wenn sie aber innerhalb Landes die Märckte besuchen, sollen sie von einer Mannsladung 1 gr. 6 d. und von ieden Pferde zwey Zinsgroschen geben. Leder: von einem Decher Leder zwey Groschen und von iedem Pferde zwey Groschen, von einem Ballen Leder zwey Groschen, von einem Dutzend preißischen Leder oder Fellen neun Pfennige. Volle Ladung aber soll vor Centnergut vergleitet werden, als von iedem Pferde sechs Groschen. Von einem Hundert kleine Felle 18 d. Garn: von einem Ballen oder Centner schwer zwey Zinsgroschen, und von einem Pferde zwey gr. Volle Ladung aber soll vor Centnergut vergleitet werden. Leinwand oder Wergk: volle Ladung soll vor Centnergut vergleitet werden, aber von einem einzeln Centner oder ziemblichen Ballen zwey Zinsgroschen und von einem Pferde zwey Zinsgroschen zu Gleite genommen werden, von 1 ß Ellen Leinwand sollen 9 d. gegeben werden.78 Weyt: von einem Weydtwagen soll von ieden Pferde zwey gr. genommen werden, doch soll uf einen ieden Wagen uf des Fuhrmanns Bitt ein Pferd als zwey Groschen Gleite – wie Herkommen – aus guten Willen nachgelassen werden; seind aber die Pferde zuvorn vergleitet, so soll ein Wagen 1 gr. 6 d. geben. Saltz: ein Wagen, welcher ledig nach Saltze fehret, von ieden Pferde zwey Groschen zu Gleite geben. Holtz: ein Wagen, welcher mit Holtz nach Saltze fehret, soll von iedern Pferde zwey gr. aber von Holtze nichts zu Gleithe geben, ingleichen von einem beladen Saltzwagen, so mit 1, 2, 3 biß 6 Pferde bespannet, von ieden Pferde 1 gr. gegeben werden.79 Ein Saltzwagen oder Karn, welcher vorhin die Pferde vergleitet hat, soll von einem Wagen 1 gr. und von einem einzeln Stück 3 d. zu Gleite geben. Sensen oder Sicheln: volle Ladung soll vor Centnergut vergleitet werden, wo aber nicht volle Ladung ist, soll ein Schock Sensen vier gr. und ein Schock Sicheln 1 gr. 6 d. und von iedem Pferde zwey gr. zum Gleithe genommen werden. Nagel: ein Wagen mit Nageln beladen soll 1 gr. 6 d. geben und von einem Pferde 2 gr. zum Gleithe. 78 Kursiv: früh hinzugefügt. 79 Kursiv: früh hinzugefügt.
WURZEN
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Stahl: ein Väßlein Stahl soll 9 d. und von iedem Pferde 2 gr. zum Pferdegleit geben. Honig: eine Tonne Honig zwey gr. und das Pferdegleithe, volle Ladung aber soll vor Centnergut vergleitet werden. Butter, Schmaltz, Schmer, Fischtrahn und allerley Fettes: volle Ladung soll vor Centnergut als iedes Pferd mit sechs gr. vergleitet werden, ist es aber nicht volle Ladung, soll von ieder Tonne abberürten Stück zwey gr. gegeben werden. Eine Hose Butter, Pitzschlin oder ein Eimerlein soll 9 d. und das Pferdegleithe geben. Fischwergk: ein Wagen, welcher Fischwerck führet, soll von iedem Pferde zwey Groschen geben und die Fische folgender Gestalt vergleiten: eine Tonne Hecht mit zwey Groschen, eine Tonne Külzer (?) mit einem Groschen, eine Tonne Pflumfische mit 9 d., ein Köcher mit einem gr. und sechs d., eine Tonne Lachs zwey Groschen, eine Tonne Ahl mit zwey Groschen, eine Tonne Stöhr mit zwey Groschen, eine Tonne Zuppen mit neun d., eine Tonne Brücken mit einem Groschen, eine Tonne Prößen mit neun d., eine Tonne Zandel mit zwey Groschen, eine Tonne Persch mit neun d., eine Tonne lose Fische mit neun d., eingeschütte Fische mit 1 gr. 6 d., allerley dörre Fische eine Tonne schwer soll zwey Groschen geben, eine Tonne Hering zwey Groschen. Wolle: ein kleiner Sack mit Wolle soll zwey gr. und das Pferdegleithe geben. Flachs oder Hanf: ein Wagen, welcher Flachs oder Hanf geladen und volle Ladung hat, soll solches vor Centnergut vergleitet werden; hat er aber nicht volle Ladung, soll er von einem Centner zwey Groschen geben von 1 Stein Flachs 9 d., von 1 Stein Hanf 3 d. und von ieden Pferde 2 gr.80 Kreyde: ein Wagen oder Karn, welcher Kreyde führet, soll von einem Pferde zwey Groschen und ein Stück Kreyde – dreyer Pfundt ungefehr schwer – geben. Littmaß: ein Wagen, so Littmaß geladen zwey Groschen und dz Pferdegleithe, ein Wagen, der Röthe führet, soll 1 gr. 6 d. und das Pferdegleit geben.81 Wein: ein Wagen, welcher Malvasier, Reinfal, Welschwein, Tramminer und dergleichen führet, soll von Pferde sechs Groschen und eine Kandel deselben Weins, von einem einzeln Legel vier gr. und dz Pferdegleithe. Reinischer, fränkischer, elsaßer, Ketzschbar, Gubener, Jänische und andere Landweine soll von einem Vaße vier Groschen und von einem Virtel zwey gr. und das Pferdegleithe geben werden. Meth: eine Tonne Meth zwey Groschen und dz Pferdegleite. Hopfen: eine kleine Zieche Hopfen drey, eine große sechs d. und dz Pferdegleite. Gebranter Wein: eine Tonne gebranter Weinn zwey gr. und dz Pferdegleithe. Rüben: ein Wagen mit Rüben, sie sein frisch oder welck, 1 gr. 6 d. und dz Pferdegleite. 80 Kursiv: früh hinzugefügt. 81 Kursiv: früh hinzugefügt.
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Mühlsteine: ein Mühlstein oder Läufer 1 gr. 6 d., aber ein Boden 9 d. und dz Pferdegleithe. Grüne Fische: von einem Vaße grüne Fische 1 gr. 6 d. und das Pferdegleithe. Schleifsteine: ein großer 1 gr., ein kleiner 6 d. Speckseiten oder Fleisch: volle Ladung soll vor Centnergut, aber eine einzelne Seite von einem Centner zwey gr. und dz Pferdegleithe. Wildtpret: ein Wagen mit Wildtpret 1 gr. 6 d., von einer Tonne neun d. und von einem Pferde 2 gr. Quitten, Opfel, Pirn und Kirschen: soll von einer Tonne oder Väßichen 9 d., von einem Virtel 1 gr. und von einem Pferde zwey gr. zu Gleithe genommen werden. Vom Wagen 1 gr. 6 d. Korn, Hafer, Gersten, Maltz und Mehl: soll von einem Wagen 1 gr. 6 d. und das Pferdegleithe gegeben werden. Nüsse und Castanien: soll von Pferde zwey82 Groschen und von einem Wagen zwey lb. Nüsse, von einem Karn 1 lb., desgleichen von eingeschütten Obst geben; wann es zu Marckte geführt wird 1 ß Obst, von Zwiebeln aber eine Reihe gegeben werden. Seife: volle Ladung soll vor Centnergut vergleitet werden, aber von einem einzeln Legel vier Groschen zu Gleithe geben und von einem Pferde zwey Groschen. Krebse: ein Wagen mit Krebsen 1 gr. 6 d. und das Pferdegleithe, von einem Schaubekarne sechs Pfennige. Was den Bürgern wird zugeführet als Schmieden, Schustern, Gerbern, Becken und Brauern und die Fuhrleuthe wieder zurücke fahren, soll ein Pferd ein gr. geben, die Bauern ausgeschlossen, die ins Ambt fröhnen. Geistlichkeit und die von Adel. So sie Kundschaften mitschicken oder selbst darbey sein, denen soll ihr Gerethlein und Gütherzoll frey gehen, so ferne sie nicht Kaufschlagen und solches nicht ümbs Lohn führen und sollen die Bauern von deme, wenn sie etwas ümbs Lohn führen, nicht verschonet werden. Auswärtige Herrschaft. Die auswärtige Herrschaft, so außerhalb gesessen, sollen ihre Wahre, Guther und Vihe, ungeachtet ob sie solches vor ihre Haushaltung gebrauchen und gleich Gleitsbriefe überreichen, wie andere, so nicht von Adel seint, vergleiten.
82 Übergeschrieben: ein.
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Frohnbauerhofe, Clöster-Amt und Städte: Pferde und Geschirr, welche Unsere Wahren, Wein und anderes nach Torgau, kegen Hof oder sonsten führen, und darvon keinen gedingten Lohn haben, die sollen das Gleithe frey seyn; welche aber ihren gedingten Lohn haben, die sollen das gewöhnliche Wagen- und Pferdegleite geben, die Wahre aber frey sein. Gleichfalls soll es mit Unsern belehnten Ritterschaften, so in Unsern Chur- und Fürstenthumb gesessen, auch gehalten, ihnen aber nicht mehr ane vorgelegte ihre Kundschaft und Paßbriefe frey durchgelassen werden, denn was sie vor ihre eigene Haushaltung bedürfen. Andern frembden Herrschaften aber sollen die Butter vor ihre Hofstadt weiter nicht denn kegen Vorlegung unserer churfürstl(ich) eigenen Freyggleitsbriefe altes Herkommen nach, unvergleitet passiren lasse Viehegleite. Von einem Pferde, so aus oder von dem Marckte geführet wird, von einem Hengst83 es sey Hengst, Wallach oder Studte zwey Groschen, von einem Mutterpferde einen Groschen, von einem Rinde 1 gr., von einem Schweine 9 d., von einem Kalbe 4 ½ d., von einem Schöpse oder Schaf 4 ½ d., von einem Ziegenbock 4 ½ d., von einem Lamb 4 ½ d. Judengleite. Ein Jude soll von einem Haubte sechs alte gr. und darüber die Pferde und Wahre vergleiten, darkegen soll ihm ein geschriebener Gleitsbekentnis ufs kürzte, wieviel Pferde und Wahre sie vergleitet haben, welches sie in den andern Gleithen weisen sollen, gegeben werden. Collegia. Die Collegia zu Leipzig sollen nach beschriebene Anzahl Bier jährlich unvergleitet durchzuführen haben als einhundertzweyundfünfzig Vaß vor das große Collegium, achtzig Vaß vor das Fürstencollegium, sechzig Vaß vor das P. F. Collegium. Weil aber alles Bier durch gedingte Fuhre nach Leipzig geführet, so sollen die Fuhrleuthe, welche das Bier führen, das gebührliche Gleithe von den Pferden geben. Studenten. Welche von ihrem Rector Kundschaft vorbringen, denen soll ihr Gleithe frey durchgehen, die Fuhrleuthe aber sollen das gebührliche Pferdegleithe geben. 83 Kursiv: hinzugefügt.
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Talck, Untzlit und Licht: was volle Ladung ist, sol alles vor Centnergut vergleitet werden, was aber nicht volle Ladung ist, soll von ieder Tonne oder Centner schwer zwey gr. und von einem Pferde zwey gr. genommen werden. Glett: soll vor Centnergut vergleitet werden. Zwiebeln, Pflocken, Handschuch und Räusch: soll von Wagen 1 gr. 6 d. und von einem Pferde 2 gr. geben werden; soll von 1 Wagen Zwiebeln 1 Reihe und vom Pferd 1 gr. gegeben werden. Pflaumen und Zwetzschken: volle Ladung soll Centnergut sein, wenn aber nicht volle Ladung ist, von einem Vaße vier gr. und von einem Virthel zwene Zinsgroschen, von einer Tonne 9 d. genommen werden. Gebackene Pirn: von einem Virtel einen gr. und Pferdegleithe. Papier: von einem Ballen zwey gr. und das Pferdegeleite als vom Pferde 2 gr. Schmeltzwergk: von einem Centner zwey gr. und das Pferdegleite. Sauborsten: von einem Väßlein zwey Groschen undt von einem Pferde zwey Groschen. Glas: von einem Pferde zwey gr. und von einem Wagen oder Karn sechs Gläser. Schiffe, Kähne, Langefließe, Bret, Schindeln, Felgen, Lohe, Hausgeret, Pech, Leim, Leder und allerley von Arbeit, Wassergeschirr und Holtzwergk von einem Wagen 1 gr. 6 d. und dz Pferdegleithe. Schwefel: von einer Tonne 9 d. und von einem Pferde 2 gr. zum Pferdegleithe. Salpeter, Weinstein und Kupferwasser: volle Ladung soll vor Centnergut vergleitet werden, ohne das soll die Tonne oder Centner schwer mit zwey Groschen vergleitet genommen werden und von einem Pferde zwey Groschen. Kese: volle Ladung soll vor Centnergut vergleitet werden, wo aber nicht volle Ladung von einer Tonne oder Sack voll zwey Groschen und von einem Sack Kese drey Pfennige und das Pferdegleite gegeben werden. Böhmischer Kese: von einem Sack Kese vier gr. und dz Pferdegleithe. Krüge: von einem Pferde zwey gr. und von einem Wagen zwey Groschen. Eisen: von einem Wagen 1 gr. 6 d. und dz Pferdegleite, von einem Schock neun Pfennige. Hirsen: von einem Wagen 1 gr. 6 d. und 2 gr. von einem Pferde zum Pferdegleithe Therr: von einer Tonne fünftehalben Pfennig und das Pferdegleithe. Senf: von einem Väßlein fünftehalben Pfennig und dz Pferdegleithe. Schaffelle: von einem Hundert 1 gr. 6 d. und dz Pferdegleithe. Firnß: soll vor Centnergut vergleitet werden. Plech: soll von Centner zwey gr. und von einem Pferd zwey gr. geben werden. Bier: es sey torgauisch, belgerisch oder anders, soll von einem Vaße 1 gr. 6 d. und dz Pferdegleite geben werden. Von dem wurtznischen Biere aber, welches alda aufgeladen wird, soll von einem Vaß 9 d. und von einem Pferde 1 gr., welches aber innerhalb der Meile geführet wird auf die nahegelegenen Dorfschencken, das Biergleithe allein gegeben werden.
ZELLA-MEHLIS / ZWICKAU
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99. Zella-Mehlis Zollordnung für Zella-Mehlis (1580) ThStA Gotha. Y Ib Schwarzburg Nr. 1. Verzeichnus, was zur Zella von den Furleuten, Kernern und andern, so die Stras bauen, zu Zoll genommen werden solle. 1580. 1 gr. 20 d. 20 d. 10 d. 1 gr. 1 gr. 4 d. 2 d. 1 gr.
von ein Guterwagen, so doheim sindt. von ein Kopferwagen. von ein Guterwagen. von ein Kerner, so Guter oder Kupfer furth. von ein Gedreitewagen. von ein Topferwagen. von ein Karn Saltz. von einen iden Heupt Rindesvihe, es sey gros oder klein. von ein Spundt, so Wein oder Bier führen.
100a. Zwickau Pferdegeleits- und Viehzollordnung für Zwickau (Ende 15., Anfang 16. Jahrhundert) ThHStA Weimar, Reg. Bb 106, Amt Zwickau, undatiert Vorzeichnung alles Einkomens des Ampts Zwickau an Erbzinsen, Geschoß und allen anderen In- und Zugehörung der Gerichte, Dinste, Frone und Folge etc. Meine gnedigste und gnedige Herrn haben hie im Ampt Pferdegeleith und Viehzol, aus dem alten Amptbuch vorzeichent wie man das nehmen sal, volgt hernach, man thut aber den Leuthen gutlich. 4 gr. von einem Pferde, welcher Wagen Zentnergut ader welschen Wein furth, Spitzenpferdt gehet frey. Man thut aber den Leuten gutlich und sunderlich, wan sie nicht volle Ladung haben. 2 gr. von einem Pferde, welcher Wagen Kopfer, Zynh, Bley, Sthalh, Eysen, Wolle, Hering und ander Fisch oder dergleichen furth. 1 gr. von einer entzlichen Thonnen Honigs, Hering ader andern Fischen, die aus der Stadt gefurt wirt. 1 gr. von einem Pferde, welcher Wagen Elsesser, reynisch, Francken ader Landtwein furth.
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1 gr. von einem Pferde, welcher Nus, Castanien, Bückyng, Unslet, Weidt, Saltz oder dergleichen furth. 2 gr. von einem Wagen, welcher Pech ader Hopfen furth. 3 gr. von einem Ballen zwickisch Tuchs, der von Auslendischen aus der Stadt gefurt ader geschickt und von einem entzlichen Tuch 2 d. 4 gr. von einem Wagen, der behemische Maltz furth. Viehzoll 1 gr. von einem ledigen Pferde, welchs hie durchgefurth; es geschiet aber selden. 1 gr. von einem gemesten Ochsen, 3 Gulden von hundert Ochsen, welche hie durch aber voruber getrieben werden. ½ gr. von einer Ku, 1 gr. von einem gemesten Schwein, ½ gr. von einem magern Schwein. Man thut aber den Leuthen gutlich. 30 gr. von hundert mager Schwein; man thut aber den Leuthen gutlich. 3 d. von einem Schöps ader Schafe, 15 gr. von hundert Hemmeln ader Schopsen, welche durch ader voruber getriben werden. Es gibt auch ein itzlich Wagen, welcher welschen Wein hie durchfurth, dem Amptman aufs Schloß ein Legelein desselbigen Weins, dorein eine zwickische Viertelskanne gehet. Es geschiet aber selten. Es gefellet auch zu Zoll aufs Schloß von einem itzlichen Saltzwagen, welcher hier veil hat ader abeleth, 1 clein Viertel Saltz. Es gefellt auch von einem itzlichen Karn, welche Nuß, Castanien und zu Zeiten Weinper hie veil haben, 1 Meßlein aufs Schloß, vor 1 gr. angeschlagen, steigt und fellth. Es gefallen auch zu Zeiten hultzerne Kannen, Schusseln, Multern und Stötze, wan man die hirein furth und hie veil hat. Es gefallen auch all Freitag von den Töpfern zu Zwickau von einem itzlichen Topf, vor 1 d. angeschlagen.
100b. Zwickau Geleitsvorschriften für das Beigeleit Werdau (1512) StA Zwickau A I 4 Nr. 10, 1512 – 1629, Kurfürstliche und andere Schreiben, Geleit und Straßen betreffend. Kopie aus dem Amtsbuch zu Werdau das Geleit betr. Gleith und Vihzolle Fur alters ist kein Gleith zu Werdau genommen noch gegeben, auch mit niemands bestalt gewest. Aber die Herrschaften des Obern Landes als Auerbach, Falckeernstein, Dreuen, Reichenpach und andere haben an unsern gnedigen
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Herrn Altvetern so viel erlanget, das ihre Leute mit Saltz, Pech und Getreide, dieweil sy der Straßen uf Zwickau dieses Orts der Zunehunge nach Halle, Weissenfels und Aldenburgk entlegen alhier zu Werdau auffahren mogen, geben nach altem Brauch von einem Wagen einen Groschen, das muß der Richter einnehmen und ins Ampt Zwickau dem Schosser überantworten.
100c. Zwickau Viehzoll- und Geleitsordnung für Zwickau mit Beigeleiten Bärenwalde, Kirchberg, Werdau (um 1530) SHStA Dresden, Loc. 38121, Zwickau Nr. 52, Erbbuch des Amtes Zwickau, um 1530, p. 3 – 4. Geleith und Vihzolle ist bisher in Übungk genohmen wie volget, nemlich item von Zentnergut, Kremrey, Specerey, Schongewandt, Zyn, Kupfer, Bley, Wachs, sußen Wein, vom Pferde 2 gr., von Honig, Hering, Fisch, Eysen, Stalh, Klingen, Plech, vom Pferde 1 ½ gr., von einem Ballen zwickisch Tuchs 3 gr., von einem entzlichen Tuche 2 d., von einbeckisch Bier, Methe, elsesser Wein, reinisch, Landtwein, Wolle, Weid, Leder, Velh, Unsleth, Schmalz, Putter, Kese, Nus, Kastanien, Weinber, Mispeln, Zwipeln, Maltz, Hopfen, Salz, einlendisch Tuch, Kremerey etc. vom Pferde 1 gr., von Waldwergk, Multern, Schuffen, Schussel, Teler vom Pferde ½ gr., von einem Pech- oder Schmirwagen 2 gr. von einem ledigen behamischen Pferde 1 gr., von einem einlendischen kleinen Pferde ader Stuten ½ gr., von einem gemesten Schwein ½ gr., von einem magern Schwein 2 d., von einem gemesten Ochsen 1 gr., vom Hundert 3 fl., von Kuen halb so vilh, von einem Schöps 1 d. 1 h., vom Schaf 1 h. Item was diesen obgeschrieben Stücken in der Wirderungh gleich ist, das gibt gleich Gleith und Zoll. Item die Burger zu Zwickau geben nicht Geleith ader Zoll von yren eygen Gutern; wenn sy aber frombde Güter führen, so geben sie den frembden Fuhrleuten. Item was zu Notturft des Schnepergks und besessen Inwohnern desselbigen hiedurch geführt ader getrieben, ist gleth- und zohlfrey aus f(ürstlicher). Nachlassung als nemlich Stalh, Eysen, Bley, Unsleth, Brot, Fleisch, Fisch, Putter, Kese, Habern, Korn, Gerste, Salz und dergleichen. Sie müssen aber von dem Ampt ader Richter briefliche Kundtschaft haben, das solchs zu Notdürft des Berges und Inwohnern geführt und nicht daraus ader weyter. Aber Wein und Bier, das in diesen Fürstenthumen nicht vorungelt, auch Kaufmannschaft als Tuch, Kremerey und Nürnberger Pfenwerdt und dergleichen, welche forder vom Schneperge ins Landt
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Behemen und anderswo gführt, ist nicht gleitsfrey. Beigeleith. Item das Ampt hat auch in dreyen Enden um Zwickau Beygeleith, als nemlich zu Bernwaldt, Kirchpergk und Werda, doch nicht daselbst für eine Landstraße gehalten, sondern allein das zu Bernwalde und Kirchperg ist dem Schneperg zu gut wie oben vermelt vorordent und das zu Werda m(einem) gn(ädigen) und gn(ädigsten) H(errn) Underthanen als Adorf, Olsnitz und andern umligenden Mergkten und Dorfern zu gut und yrer Notturft, als nemlich hynauf Wein, Salz, Getreyde etc., und herab Eysen, Pech, Waldwergk und dergleichen.
100d. Zwickau Marktzollordnung für Zwickau (um 1530) SHStA Dresden, Loc. 38117, Zwickau Nr. 3, Erbbuch des Amtes Zwickau, um 1530, p. 569 – 576 Gleytstafel – Eyn Gleyd zu Zwigkau. (Wie 101c). Von einem itzlichen Saltzwagen, welcher hie abledt und feil hat, giebt 1 Viertel Saltz, ungeferlich 1 gr. werdt. Ein itzlicher Kerner, welcher Nuss, Kastanien, Weinbehr, Mispeln und dergleichen veil hat, 1 Meßigen, 1 gr. werdt. Von Waldtwergk als Mulden, Schuffen, Schusseln, Kannen, Tellern und dergleichen, welcher das hie feil hat, giebet 1 Stuck zu Marckzoll. Es gefellet von einem itzlichen innen wonenden Topfer, so hie veil hat, alle Freitage 1 Topf, eines Pfennig werdt und von einem itzlichen frembden Topfer, so ofte ehr veil hat, auch ein Topf, eines Pfennigk werdt. Item Opfel, Birn, Kirschen und dergleichen haben bishero nichtes zu Gleite oder zu Margkzoll gegeben, wo nun solches underlassen oder aus Übung bracht, magk man nicht erforschen, desgleichen von Fischen. Steigende und fallende Einkommen des Ampts Zwickau. Geleit zu gemeynen Jaren 35 ß Gleydt zu Bernwalde zu gemeynen Jaren 7 ß Klein Geleide von einem Karn Kastanien und Nuss giebet man ins Ampt 1 Meßlein, treget zu gemeinen Jaren 1 ß. Von einem Karn Weinber giebet man noch Gelegenheit der Ladungk etliche Treubel Weinbehr ins Ampt, treget ungeferlichen 6 gr.
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Straf derer so das Gleydt vorfaren: wirdet der halbe Teil der Ware von dem Vorbrecher genohmen, daran dem Schosser der dritte Pfennigk geburet, treget in gemeinen Jaren ungeferlichen 3 ß 30 gr.
100e. Zwickau Geleitsordnung für Zwickau (1534/35) ThHStA Weimar, Reg. Cc 1447, Geleitsrechnung 1534 – 1535 Glaydtsordenung, wie das itziger Zeit gegeben und genhomen wirdet. Von nachvorzaichenter Whar wirth von dem Pferd 1 gr. genhomen. Welche Furleuth im Churfürstentum sesshaftig, den lest man das Ortpferd frey gehen, aber die auslendischen mussen das Ortpferdt mit nachvorzaichendet Whar auch mit 1 gr. vorglaiten, nemlich ut infra Zin, Kupfer, Bley, Wachs, Sueßwein, Honig, Hering, gesaltzen Fisch, Eysen, Stahel, Klingen, Plech etc., Sensen. Idem von nachvorzaichenter Whar gibt man vom Pferdt 1 gr., das Ortpferd der fremden und einlendischen Furleuth geth frey: Cremerey, Specerei, Tuch, fremdt und einlendisch, reynisch- und Landtwein, Methe, Bier, einpeckisch und anderes, Woll, Waydt, Leder, Fhell, Spiegel, Snellkeulen, mermelstainen Tische. Idem Unslidt, Schmaltz, Putter, Kese, Maltz, Hopfen, Salz, Karthen, von Waldtbergk als Multern, Susseln, Tellern von dem Pferdt ½ gr. Idem von einem Pallen zwickischen Tuchen, wan die von Fremden hie geladen werden, 3 gr. Idem von einem einlitzen zwickischen Tuch geben die Fremden 2 d. Idem von einem Pech- oder Smirwagen 2 gr. Idem von einlendischem Bier, so das durchgefürth, vom Wagen 2 gr. Idem von Getraidicht, so das durch wirt gefurt, von einem Wagen 2 gr. Idem von einem Karren fremde Nus, Kastanien, Weinper, Mispeln, Zwibeln, gibt man ins Ampt ein Mas uf 1 gr. geacht, dergleichen vom Hirsch auch vor 1 gr. ins Ampt. Idem alles Salz, das hie abgeladen, von dem Fuder 1 Viertel der XIIII 1 Scheffel tragen, ins Ampt. Idem von einer eintzlichen Thonne Honig, Hering oder Fisch, hie aufgeladen, 1 gr. Idem von einem ledigen pehemischen Pferdt, das hie durchgetriben wirth, 1 gr. Idem von einem einlendischen Pferdt, das hie durchgetriben wirth, ½ gr. Der Vyhezol ist dieser Zeit aufgehoben. Item was der Stadt Zwickau auch dem Snepergk zugefurth wirdet, inhalts irer
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Privilegien, das ist glaits- und zolfrey.
100f. Zwickau-Werdau Geleitsordnung für die Beigeleite Werdau, Kirchberg und Bärenwalde (1558) StA Zwickau A I 4 Nr. 10, 1512 – 1629. Kurfürstliche und andere Schreiben, Geleit und Straßen betr. Beygeleithe zu Werda. Welcher Fuhrman nachvolgende Wahre und Güther führet, sol von iedern Pferdte einen Zinsgroschen zu Gleide geben als von Salz, Butter, Kese, Speck, Kol, Eysen, Fische, Zien, Wolle, Tuch, Kramschaft, Tiegel, Hopfen, Kirschen und Wein. Zwene Zinsgroschen von einem Fuder Bech, einen Zinsgroschen von einen Karren mit Bech, sechs Pfennige von einem Faß Schneberger Bier. Sechs Pfennige von einem Pferde, so Hausrath fuhret. Viezol. Sechs neuen Pfennige von einem Pferde, so man von Roßmargkt bringt. Sechs Pfennige von einem Ochsen, zween Pfennige von einem Schweine. Ob auch sonsten andere Wahre, so hierinnen nicht ausgetruckt in der Stadt Zwickau und in den Beygeleiten zu Werda, Kirchbergk und Berwalda vergleitet worden, so sol dieselbe wie vor dieser Zeit geschehen, nochmals vergleid genommen und solch Gleidt in seinem Stande und Wesen erhalten werden. Do aber auch die Geistlichen und die von der Ritterschaft, welche in unsern Fürstenthumb gesessen, von deme, so sie zu ihrer Haushaltunge bedurftig, desgleichen unsere Bergkstedte, aber sonsten iemandes anders, wie die genand sein mögen, aus guten alten Herkommen des Gleits befreyet gewesen, so sollen dieselbigen bey ihrer ersessenen Gerechtigkeit und Befreyunge des Gleides nachmals gelassen und dormit zur Neuerunge nicht belegt werden. (Dresden, den letzten Monatstag Marty 1558).
III. Erläuterungen zu den Geleitsordnungen
1. Fische, Fischzubereitung, Fischkonservierung, Fischtransport Berrse, Persch, Pers, Persig, Perisch Blasen
Blie, Bliefisch, Brachsen, Brasmen Brasse, Brosmen, Broßman, Prößem, Prossen Bricke, Bricken Bucking Danthey (Tantey) Dorrfisch, Dohrfisch Ehele Fassüngfisch, fassunge fische Fischöl, Fischschmaltz, Fischthran Fischwhann Flumfisch, Fluemfisch Pflumfisch Gold(t)fisch Grünfisch Halbfisch Husßen Käuling, Keuling, Kauling, Kolper, Kölphecht, Kulbling Klippfisch, Kupfischein Konigslobben Kolhecht, Kulhecht
Barsch, Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) Schwimmblasen zur medizinisch-pharmazeutischen Verwendung, als Kollagenzusatz für Nahrungsmittel oder zum Behandeln von Stoffen und Papieren bzw. Fischleim Brachse (Abramis brama) siehe Neunaugen, das ist klein Ol (Jessen) Bückling, gesalzener und geräucherter Hering Thunfisch Trockenfisch, siehe auch Rotscher Elritze, Eller im Faß transportierter bzw. in Faß gemessener Fisch siehe Tran Fischwagen Weißfisch, Karpfenfische (Cyprinidae), z. B. Aland, Brasse, Blei, Barbe, Döbel, Elritze, Karausche, Rotauge, Plötze, Rotfeder, Sichling Karausche (Carassius carassius) frischer, nicht eingelegter Hering getrocknete Plattfische, Scholle (Pleuronectes platessa L.) bzw. Flunder (Platichthys flesus) Hausen, Störart, Kaviarfisch kleine Quappenart (Cottus gobin), Grundelfische haltbarer gesalzener Fisch, der zum Trocknen auf Felsklippen ausgebreitet wird siehe Lobben Hecht im Kohlenfeuer gebacken, gebraten
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Lasthering, Last Hering Laugen Lobben, Loben
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ca. 2 Tonnen Hering Strömer (Leuciscus souffia) Größenbezeichnung der geköpften und ausgeweideten getrockneten Fische, die in Ballen von 238 bis 240 kg gehandelt wurden, Königslobben zu 200 Stück und Magdeburger Packung zu 150 Stück lose Fisch nicht in Tonnen transportierte bzw. angebotene Fischware Neunaugen, Newnäcken, Bachneunauge (Lampetra planeri), MeerneunNunougen, Bricke auge (Petromyzon marinus) Ol, Mittelol, Oels Aal Plane, Planfisch loser Fisch im Gegensatz zu Tonnenware, losen Fischen, den man sonst gesaltzen Fisch heisset und in der Plane gefurt wirdet (Großenhain) Planhecht Hecht, gibt er von der Plane (Bitterfeld) Plateusgen Plattfisch, Platteiße, Scholle (Pleuronectes Platessa) Rahen getrockneter Fisch, von jungen Fischen, siehe auch Rundfisch Rannert ist ein Fisch wie Schollen (Naumburg) Rotscher, Rotschir Bezeichnung für den seiner Länge nach bisnahe dem Schwanzende gespaltener und getrockneter Stockfisch, siehe dort Rundtfisch, Ronschlagen, Rahen Stockfisch (Dorsch), bei welchem der Rücken nicht aufgeschnitten ist Sandal, Sandaal kleiner aalartiger Fisch, Tobiasfisch Schleyn, Slie, Schupfisch, Schleie, Schlei (Tinca tinca) Schuppen, Zuppen Spillinge Sprotten Spirale Ellritze Stenen Stint (?) Stockfisch durch Trocknung auf Holz(Stock)gestellen haltbar gemachter Fisch, vor allem Kabeljau (Dorsch), auch Seelachs, Schellfisch Stor Stör Strobucking, Stro Bucking Gebund, in das die Fische (Bücklinge) zu je 1000 Stück verpackt wurden Stück Fisch Ballen, im Fischhandel mit 150 Fischen Tauben, dürre, dorre, dharre Räucherfisch (?), getrockneter, ausgenommener Fisch
ERLÄUTERUNGEN
Tonne (Fischmaß) Thon, Ton, Tun
Tran, Thran, Lebertran, Fischfett, Fischschmaltz, Fischöl
Trewloße, treuge Fisch Vischtron Wellischs Zalfisch, Salfisch Zandir, Zcandit Zerthe
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Hohlmaß mit normiertem Inhalt für Fische, siehe auch unter 2. Maße. Maßgebend war das Rostocker Tonnenmaß, das Rostocker Band. Die Tonnen wurden sowohl nach Außenmaßen als auch nach Innenmaßen geeicht. Die Rostocker Tonne fasste 830 bis 840 schonische Heringe (14 Schock), 1480 wurde das Nettogewicht auf 100 lb. festgesetzt. Etwa seit dem zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts, wurde z. B. der Rotscher mittels hölzerner Schrauben in die Tonnen gepresst, dadurch nahm das Gewicht auf fast das Doppelte zu. Öl, das aus dem Fett von Walen, Robben, Haien, Heringen, Dorschleber, Sardellen etc. hergestellt wird und beim Gerben, Kalfatern der Schiffe, Seifensieden, als Lampenbrennstoff, oder als Schmier-, Gleit- uned Putzmittel Verwendung findet getrockneter Fisch verschiedener Arten, lose angeboten Fischtran, siehe Tran Wels Seeforelle (Salmo trutta lacustris) Zander (Sander lucioperca) Zärte oder Rußnase, ein Karpfenfisch (Vimba vimba)
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2. Maße Die in den Quellen angegebenen Maße sind nicht einheitlich und auch die Bezeichnungen stimmen nicht überein. Es sind deshalb stets die jeweiligen örtlichen Bedingungen zu beachten.
Ballen, Bellichen
eingeschlagenes und mit Strick gesichertes Kaufmannsgut, ein Ballen Leder sind 12 Leder (Dresden), 1 Ballen Flachs kann 18 Zentner wiegen Baum ein Baum Hantzwell sind 6 Handtwellen, ein Baum Tischlachen sind 6 Tischlachen (Erfurt) Buttergrape kleines hölzernes Hohlmaß Eimer regional verschiedenes Hohlmaß für Wein und Bier, 65 bis 70 Liter Elle regional verschiedenes Längenmaß zwischen 55 und 62 cm Ferndel, Fardel Warenballen, Pack, Mannestraglast, halbe Pferdelast Faden, Pfaden, Pfaten Längenmaß für Flöße sowie Garnmaß, regional verschieden, ca. 1,8 m Faß regional verschiedenes Gewichtsmaß, auch synonym für im Aufbewahrungsgefäß enthaltene Waare und damit Bezeichnung der Beschaffenheit, Anzahl oder Gewicht, z. B 1 Faß Heringe, als Schiffsladung häufig 100 Pfund Fassung, Fassuenge Faß Fassüngfisch, fassunge fische im Faß transportierter bzw. in Faß gemessener Fisch Fesslein 2 Fesslein Stael dz ist 1 Centner (Jessen) Fuder, Fueder, Füther regional verschiedenes Hohl- oder Massemaß für eine Wagenlast zwischen ca. 800 bis 2000 Liter bzw. 16 bis 22 Zentner Gebunt Bündel, 12 Schen macht eyn Gebunt (Erfurt) Gelten kleines Holzgefäß oder Flüssigkeitsmaß Hose, Hosichen, Hosgen, Hoßlin röhrenförmiger hözernes Gefäß für Butter regional verschiedener Größe Kandel Weinmaß, ca. 56.6 Liter oder 64 Maß Kasten mit einem Rad versehene Last- oder Schubkarre
ERLÄUTERUNGEN
Kiepe, Keppe, Kype, Kyppinge Kocher Koffen, Kufe Kloppen, Kloben, Kluppe Korb Laden Ladung, voll oder halb Ladung, volle (Großenhain) Ladung, volle (Lauchstädt) Lagel, Lagell, Legel Last Malter, Malder
Mandel Maskan Metze
Mockerlin Modios Neußel, Nösel, Nössel Pitzel, Pitzschlin Pfaden, Pfaten Pfund Pitzschlin
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Tragkorb, im Tragkorb befindliches Gut Gefäß zum Fischtransport großes Holzgefäß für Bier und Wein Bündel zu 4 bis 5 Stück oder Büschel von gewisser (Gewichts)menge regional verschiedenes Hohlmaß für Handel mit trockener Ware, ca. 14 bis 22 Liter Truhe, Holzkiste Fracht eines Wagens oder Schiffs mit ganzer (voller) oder geringerer (halber) Beladung volle Ladung eins Wagens wirdt genannt ein Wagen, der geleust Leitern hat und geladen ist über die Leitern und der VI, VII, VIII, IX Pferdt hat gemeiniglich zwölf Eymer kleineres Flüssigkeitsmaß oder 2 bis 4 Liter haltendes, kleines hölzernes Fässchen Zählmaß verschiedener Größe, z. B. 12 Schiffspfund zu je 3 Zentner oder 2 Tonnen zu 4000 Pfund, ein Last Bucking ist neun Strohe (Creuzburg) regional verschiedenes Hohlmaß, z.B. für Getreide, in der Regel 12 Scheffel (aber auch 2 Scheffel/Gotha, 4 Scheffel/Nordhausen, 125 Liter/Wittenberg) oder für Holz (1 Elle hoch/ 1 Elle weit, ½ Klafter bzw. 1,5 m3 Brennholz) Zählmaß von 15 Stück, Strohe oder Mandel Bucking (Eckardtsberga) 1 Maß (1 Kandel = 64 Maß) kleines, regional verschiedenes Hohlmaß, besonders für Getreide zwischen 14 und 27 Liter; in Mittel- und Norddeutschland entweder der achte (große Metze) oder de sechzehnte Teil (kleine Metze) des Scheffels (Himten, Malter, Simra, Simmer) Mocke, großes Stück Fleisch oder Brot Getreidemaß, lat. Bezeichnung für Scheffel regional verschiedenes Hohlmaß, etwa 0,5 Liter kleine Maßenheit, winziger Rest siehe Faden regional verschiedenes Gewichtsmaß, 1 Pfund = 16 Unzen oder 32 Loth, später 500 Gramm kleines Hohlmaß unbestimmter Größe
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Porthel, Baertel Reyfen Rolle Saum Rumpf Ruthe, Rute Scheffel
Schiffspfund Stein Stroh, Stro Strobucking, Stro Bucking Stobeken, Stobichen, Stübchen Techer, Decher Tonne (Fischmaß) Tonne, Thon, Ton, Tun
Tuch Vaß, Vhaß Wahen, Whaenn, Wayn, Wayne Wispel
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ein Porthel Parchant magt 60 Parchant (Herzberg) Hohlmaß, auch in der Bedeutung von Bündel, Bündelung verschiedene Arten zusammengerollter Waaren, 20 Stücke Leinwand machen eine Rolle (Eilenburg) Maß für wollene Tücher, ein Saum von Gent sind 10 Tuch, ein Saum von Aachen sind 16 Tuche, ein Saum von Ypern sind 12 Tuche (Erfurt) aus Baumrinde oder Bast gefertigtes Gefäß regional verschiedenes Längenmaß, ca. 4,5 m Hohlmaß für Schüttgut zwischen 17,38 und 310,25 Liter, besonders für Getreide (12 Scheffel = 1 Malter, Dresdner Scheffel = 16 Metzen, Gothaer Scheffel = 8 Metzen) regional verschiedenes Handels- und Frachtgewicht von 2,5 bis 3 Zentner, ein Schiffspfund helet 3 Centner (Calbe) regional verschiedenes Gewichtsmaß, in der Regel der 5. Teil eines Zentners, 10 bis 11 kg eine gewisse Zahl in Stroh gepackter oder mit Stroh zusammengebundener Bücklinge, 20 Stroh sind eine Last Bücklinge Gebund, in das die Fische (Bücklinge) zu je 1000 Stück verpackt wurden regional verschiedenes Hohlmaß, besonders für Wein und Bier, zumeist 4 Schoppen, ca. 5 Liter zehnerweise (decuria) Bündelung, insbesondere von Fellen, ein Techer sind 10 Felle (Erfurt) siehe unter 1. Fische regional verschiedenes Hohlmaß für trockene und flüssige Stoffe mit normiertem Inhalt, eine Tonne Feigen sind 3 Körbe (Erfurt); eine Tonne Bier enthält 20 Stobichen (Eisenach) Woll- oder Leingewebe verschiedener Feinheit, auch als Größen- und Maaßbestimmung, clein Tuch sind 100 Ellen (Erfurt) in einem Vaß Zien seynd 10 Centner und in einem halben 5 Centner (Dresden); 4 Centner Pech werden vor ein Vhaß gerechnet (Pirna), siehe Faß Wagen, regional verschiedenes Volumenmaß, etwa 30 m3 oder 3000 Pfund Großes Getreidemaß (= 2 Malter = 24 Scheffel)
ERLÄUTERUNGEN
Zentner, Centner Zimmer, Czymer
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regional verschiedenes Gewichtsmaß, zumeist 100 Pfund, z. B. Leipzig 110, in der Seefahrt 20 Zentner = 1 Tonne im Pelzhandel eine Zahl von 40 Zobel- oder von 20 Fuchs- und anderen kleinen Fellen, ein Czymer sind 40 Felle (Erfurt)
3. Münzen alter Pfennig (Denarius) Gnacken Groschen Gulden, rheinisch Heller Landpfennige Möckerlin neuer Pfennig (Dedarius) Pfennig (Denarius) Pfund (Libra)
Ort Schock Scherff, Scherf Schneeberger Groschen Taler weißer Pfennig weißer Groschen
in der Grafschaft Henneberg gebräuchliche Münze, von der 42 auf 1 Gulden gingen Münze zu 9 bzw. 12 Pfennig, 24 Groschen = 1 Thaler Münze zu 21 meißnischen Groschen kleinste Münze, ½ Pfennig ist ein Pfunt 26 gr. 6 d. (Langensalza) vermutlich geringe Münze kleine Scheidemünze, 12 Pfennig = 1 Groschen regional verschiedenes Rechnungsmaß für Münzen, z. B. Heldburg: 32 ½ d. sind 1 lb.; Coburg: 7 ½ lb. landsberger Münze thun ein fl.; Königsberg: 5 lb. 18 d. thun ein Gulden und 30 d. thun ein lb. und 8 d. thun 12 bamberger Pfennige und 12 bamberger Pfennig thun 1 Zinsgroschen eine Viertelmünze 60 Gulden oder 60 Meißnische Groschen oder 2 1/2 Rthlr. ½ Pfennig Bezeichnung für ab 1496 in Schneeberg / Erzgebirge geprägte sächsische Groschen Silbermünze zu 24 Silbergroschen Weißpfennig, Albus oder rheinischer Pfennig, silberne Groschenmünze Weißgroßschen, Silbermünze zu 12 Heller oder 6 Pfennig
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4. Begriffe A Abes, Abs Alaun, Ahlaun, Allawn, Alun Olun
B Bachin Balg, Belg Ballenwaid, Balweyt, Pallenweit Barchant, Barchent Barit, Paret Baststrenge Baumohl Bech, Bech, Pech Berg, Bergkörbe Berwer, Perwer Beseme Biher, Bir, Byer, Byr Blatischgen Blechgieß, Blechgyß Blechgut Bockingfel Bockschein Boden Börnewein Boyhman Boumenkahn Bracht
Anis, Gewürz- und Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) Salz, Kaliumaluminiumsulfat (12H2O), Beizund Gerbstoff, seit Mitte des 15. Jahrhunderts in Gruben des Vatikans (Ischia, Civita Vecchia, Voltera) gewonnen Schinken alle Tierhäute, die abgestreift, zum Unterschied von denen die aufgeschnitten und abgezogen werden, z.B. Hasen-, Fuchs- oder Marderbalg getrocknetes Waidmus, Rohmaterial vor der Bearbeitung des Waids zu Farbpulver Baumwollgewebe Barett, Birett, Mütze Baststrang, aus Weiden- oder Lindenschalen gedrehte Stränge, auch Strohbast für Strohhüte Olivenöl teerartige Substanz aus Harz Bergblau aus Kupfervitriol bereitete Farbe (?) zottiger wollner Stoff Besen Bier (?) Bramme, Vormaterial für Bleche und Bänder Blech, Rohmaterial Bockfell, Schafsfell feine Leinwand, Baumwollstoff festliegender Teil von 2 Mühlsteinen Branntwein (?) Baumkahn, Beiboot, das den Flößen vorausfuhr, um durch Markzeichen den Fahrtverlauf zu kennzeichnen durch Brechen / Hecheln gebrochene Pflanzenfasern, ein Karn Flachsbrechen eine Brechen (Plaue)
ERLÄUTERUNGEN
Bresiliegn, Presilge, Preßilienholz, Presilgenholz Brugkscherf Buchßbaum Büthere Buntwerk, Buntwerkis Buttergrape C Cinamunt Cleude
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Brasilienholz (Caesalpinia crista), dunkelrotes oder gelbbraunes Färbeholz Brückengeld Buchsbaum,(Buxus), zum Färben Bütte, Holzgefäß Kürschnerware Holzgefäß
Clipping Creutzkese Czargamen (?) Czihn
Zimtrinde (Cinnamoni Cortex) Gewicht im Wollhandel, dem sonst gebräuchlichen Stein entsprechend Fellart bzw. bestimmte -zubereitung (?) Alpenkäse Pergament (?) siehe Zinn
D Dalck Damast(en) Deyssel Dohen,Tahen Dyel, Dyelen
siehe Talg figürlich gemustertes Leinen, Seide oder Wolle Deichsel Lehm, Ton Dielen, Bretter
E Ekeschyn Tuch einlitzig Eisenstein Eisenwerk Erbeis, Erbeys Ericht Essefleisch F Farren Fehen Grauwergk Fehe, Fech, Vehe, Ferbeblume
gefärbtes Tuch einzeln eisenhaltiges Sedimentgesteine bzw. Eisenerz (Magnet-, Braun-, Ton-, Rot- oder Raseneisenstein) Eisen- und Metallwaren Erbsen, Hülsenfrucht dünnes weißgegerbtes Leder im Rauch haltbar gemaches (Bauch-)Fleisch Stier ursprünglich feinster Pelz aus Marder oder Eichhorn für Kopfputz, in Verbindung mit Grauwerk auch einfaches Kaninchenfell Ackerbrem, zum Gelbfärben
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Figen Flaschs Floß, Floßstein G Gallapfel
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Feilen Flachs Flußspat, Kalziumfluorid (CaF2)
Goldfell Gortel Grabscheidt Gute
Farbstoff in den durch Insekten (Gallwespen) hervorgerufenen Pflanzenauswüchsen, wurde zur Bereitung von Tinte und Arznei verwendet kohlensaures Zinkoxyd (ZnCO3) weißgares Leder im Unterschiede zu lohgarem und Rauchleder Holzkonstruktion für die Auflage der Patzschen mit Kerben zubereitetes Bauholz siehe Blechgieß beim Abtreiben des Werkbleis erhaltenes Bleioxyd (PbO2), das als Zuschlag beim Schmelzen der Erze verwendet wurde, aber auch zur Herstellung von Glas und Glasuren Glasur siehe Glätte Zinnbronze für Glockenguss Kupfer, Feinblech für Goldschmiedarbeiten (?) Golsch, blau/weiß gestreifter oder gewürfelter grober Baumwoll- oder Leinenstoff Kork Eichhörnchenfell altes Hausgerät, aber auch Spezialwerkzeug in der Leinwandherstellung (Krämpelkamm) golden gefärbtes Leder Strick, Schnur, Band, Riemen Spaten, Grabschaufel Jude
H Harras, Harres, Harriß Rasche Hantzwell Heckelfell Hefen, Hafen Heidekorn Hentschun Hermel
leichter Wollstoff, Gewebe (benannt nach der Stadt Arras) Handtuch Igelfell hölzernes bzw. Tongefäß Buchweizen (Fagopyrum esculentum) zur Rüstung gehörige Handschuhe Hermelin
Galmei, Galmey Garleder Gehörne Gekimmet Holz Gießblech Glätte, Gledt, Glidt, Glitt
Glafar (Glasar?) glessig gleb Glockenspeis Goldschmiedsherot Golez, Golcz Gorg Grauwerk Grempel
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ERLÄUTERUNGEN
Hoppe Hornis Hutter, Huter
Hopfen Hamsterfell Hutmacher
I Isen, Ysene
Eisen
J Johansbrodt
Johannisbrotbaumfrucht (Ceratonia siliqua)
K Kalmus, Kalmos, Calmas
aromatische Wurzel der Teichlilie für Kalmusöl, (Likör, Perfum), für Karamell, kandiert »deutscher Ingwer«, auch als Heilpflanze genutzt Kandel Kanne, Kännchen Kanil, Kaneel Stangenzimt Kanelinchen Kaninchenfelle Karten, Karthen, Karden Wilde Karde(ndistel) (Dipsacus fullonum), die zum Krempeln der Wolle oder zum Rauhen der Tuche nach dem Wachen (Walken) Verwendung fand zur Entfernung grober Wollhaare Kasten, gemeiner nach der Reformation geschaffene städtische Einrichtung, um mit den bisherigen Abgaben an die Kirche die Versorgung der evangelischen Pfarrer, das Schulwesen und die Armenpflege zu sichern Kerbholz Holzstück, in das durch Kerben erbrachte oder fehlende Leistungen (Zoll, Geleit, Schulden) vermerkt wurden Keßler Kesselflicker Keuler Schlächter, Fleischer Keynrauch, Kiehnrus, Künrauch Kienrauch, Ruß zum Färben Kinderretzgen Kinderklapper Kloppen Fell Klyptze Kluppicht, Geweih, noch nicht ausgewachsen Kraws, Krawssenn Krauskohl (?), Kraut Kretschmar dörflicher Schank- und Gastwirt, auch Brauer Kreuse, Kreuß, Kruße Krüge, auch synonym für Steingut aus WaldenKrews, Krewsen burg / Sachsen Kriden Kreide Krüger dörflicher Schankwirt, insbesondere für Bier Komel, Kohmehl Kümmel
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Kursen Kynderretzgen Kuchenfett Kupper Kupperwasser, Kopherwasßer Kupperrauch
L Lacritz Lassitz Läufer Lauthe Leder, preußisch
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Kürschnerware, Pelze Kinderklapper altes Küchenfett zur Verwendung als Schmierund Gleitmittel Kupfer Kupferwasser (Grünsalz), unreines Eisenvitriol (FeSO4) für Gerb- und Beizmittel Kupferrauch, Zinksulfat (ZnSO4), für die Farbherstellung, zur Konservierung von Häuten und Holz, als Firniszusatz
Lodin Lohe, Löe Louche Lyßenn, stehllyßenn
Süßholzsaft (Succus Liquiritiae) Balg des Ziesels, Lassitzmaus (Mus lassicius) sich drehender Teil zweier Mühlsteine Laute, Zupfinstrument trapazierfähiges, gröberes Leder für Schuhe, vergleichbar Juchtenleder, uf Lohe gar gemacht (Naumburg) Grabstein, auch Rohmaterial Leinwand in Kuchenform gebackene Reste von zu Öl verarbeiteten Leinsamen, Viehfutter Einlager (obstagium, Leistung), Aufenthaltsort für Schuldner und Bürgen bis zur Zahlung ausstehender Gebühren oder Konventionalstrafen (Pirna, Gleitsstelle Dohna), z. T. mit Knechten und Pferden auf eigene Kosten Leiste Glasur (?) Lackmus, blauer Farbstoff aus Flechten (roccella tinctoria) grobes wollenes Gewebe beim Gerben zum Beizen verwendete Rinde Lauch Eisen, Stahleisen
M Marder Macis Meth Mispeln
Mardefelle Muskatblüte Met, Honigwein Mispel (Mespilus germanica) Kernobstpflanze
Leichstein Leimeth, Lyment Leinkuchen Leisten
Leuste Lirdung Litmes, Lidmas, Litmuß
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ERLÄUTERUNGEN
Mohel Multen, Mulden Mumme Muscathen, Muschatin, Muschcathen N Negelenn O Oel, Ohl, Ohell Ohl, grün Olaun Ongelt, Omgelt, Ungeld Opfel P Palen Palenguter Pallas, Pallaß Paradeiskörner
Mühle-, Mahlstein längliche, flach ausgehöhlte Gefäße zur Aufbewahrung von Teigen und dicken Flüssigkeiten dunkles Bier aus Braunschweig Muskat(nuss)
Gewürznelke Öl Olivenöl siehe Alaun eigene Umsatzsteuer neben dem Zoll, vor allem auf Wein und Bier Apfel
Ballen Ballengut Edelstein, Rubin Samen der Paradieskörner-Amone oder Meleguetta-Pfefferstaude, Gewürz und Droge Parchen Barchent, Baumwollgewebe Pan(t)zerkragen Platten- oder Kettenkragen zum Schutz des Hals, Schulter- und Brustbereichs Parhans, Parhan, Parche, Parchent Barchent (?) Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen Paststrenge siehe Baststrenge Patirnostir vermutlich Ketten gemeint, die ähnlich einem Rosenkranz in sich drehbar zusammengefügt sind Patschen langer, gleichmäßig gewachsener und dünner Baumstamm, seitlich abgeflacht als Ruder der Flöße Peil Beile Perpentin (?) Terpentin, Balsamöl, Kiefernöl Pfeyffenn oell, Pfeifen-Öl Terpentin (?) Phlugken, Pflocken Woll- / Baumwollflocken, die beim Kämmen der Rohwolle zurückbleibend
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Phostbreth Piper Pladnig Plasen Pommerantzen Pottiger Porteln Presilge, Preßilienholz, Pupuranisch Gewand Putter(n) R Raspen Rachen Ratzebelge Rauchleder Rauchwerk Rauchwergk kieliß Rauch, Rausch Reff Rechsen, Reisten Reyspapier, Reispapier
Riman Rimwergk Rindtnosse Rocken Röthe, Rot, Rote Rosyn, Roßein Rübsamen
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Floßbrett (?) Papier (?) siehe Blasen unter 1. Fische Zitrusfrucht, Bitterorange Böttcher(ware) Borten, Zierbänder siehe Bresiliegn kostbares Tuch Butter Rispe Schlundfleisch, Hundenahrung ? Rattenfell, aber auch von Haselmaus, Bilch und Siebenschläfer dunkles, schwarzes Leder auf sämische Art zubereitet und geschwärzt, auf der Fleischseite rauh Kürschnerware ? für Schwarzfärberei, damit man schwarz färbet (Dresden) Holzgestell als Rückentrage zum Verkauf einander verbundene Zwiebeln verschiedene Papierarten aus unterschiedlichen Pflanzenfasern, z.B aus Reisstroh bzw. Reismehl, Bambus, Hanf oder der Rinde des Maulbeerbaums Riemen Riemenware Rindernuss, Teilstück aus der Keule Roggen Färberröte (Rubia tinctorum), Krapp, wichtigste Färbepflanze Europas bis ins 19. Jahrhundert Rosinen Rübsen oder Rübsaat (Brassica rapa), Elternart des Raps, angebaut als Öl-, Gemüse- bzw. Futterpflanze
ERLÄUTERUNGEN
S Saffler Saliter Sandel Schaar Schaffen, kupfen Schaffschellen Schalaun(en), Scalun, Schalun Schapel, Schappehl Schardt Schaube Schelen Schenen, Strecklinge Scherling Schieneisen Schimmes Schleyer, Schleier Schleyf, Schleyfstein Schlägeschatz, Schlegeschatz, Slegeschatz Schliff Schmaschen, Schmachen, Schmassen, Schmossen Schmer, Schmehr, Smehr Schöppe Schönwerk Schoskugeln Schopsen, Schöps Schuffel Schuffen Schuldirn Schuppen Schurholz Sech Sehemeuse
1035
Safran Salpeter Sandelholz (lignum santalinum), zum Färben und für Aroma benutzt Pflugschar kupfernes Schöpfgefäß Schelle, Glöckchen von Schafen Wollzeug und daraus gefertigte Ware (Mantel, Decke) aus Châlons-sur-Marne Kopfschmuck Haarreif, Bandschmuck Pfanne, Röstpfanne, Tiegel langes, mit Rauchwerk gefüttertes Überkleid Sielen, Riemen, Zugriemen, Pferdegeschirr Schienen, Eisenstäbe, siehe Schieneisen wenig bewolltes Schaffell, auch Schaflederware Eisenrohmaterial (Stabeisen) zur Weiterverarbeitung durch Schmiede Korb leichtes, dünnes, durchscheinendes Gewebe, Kopftuch Schleifstein Abgabe zur Beteiligung an den Unkosten der Münzeprägung, die auch als Zoll auf Waaren oder als Tranksteuer umgelegt werden konnt Schleifstein feinste Felle von wenige Tage alten Lämmern, besonders als Pelzfutter gebraucht Fett vom Schwein (Schmalz), unterschieden von Talg und Unschlitt (Rind und Hammel) Schippe, Schaufel Kürschnerware Schießkugeln, Munition kastrierter Hammel Schaufel, Spezialgerät zum Unkraut kratzen Schöpfgefäße, Kellen Schultern, Schweineschulter, Bug, Vorderbein Schaufeln Astholz, Wurzelholz, beschädigte Holzstämme vorderes Pflugeisen, Pflugmesser Siebenschläfer, Bilch (scismae)
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Seitenessefleisch Semisch, Sämisch Semisch, Preusch Serpentin Sessin Sidel Sinder Sitin Specerey, Spicereye Spickenarius Spilling Spiseraht Sport (?) Spuntgeldt Starcke Steinkohlenteer Stynmandel Steinmehl Stelwagen Stencker, Stänker Stortzisen Stortzblech, Sturzblech Stotz, Stutz, Stutze Stotzeisen Strenge Sturbelinge pfuschgen Sweuel T Talg Tauben, Dauben Thron, Tron, Vischtron Tahen
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siehe Essefleisch Gerbverfahren mit Tran für feines Sämischleder (Chamoisleder) siehe Leder, preußisch Schlangenstein, Silikat-Mineral, für Gefäße, Tischplatten, Grabsteine und Architekturteile Sensen Sitz, Stuhl, Bank, Sessel Waidasche (?), siehe dort, Schlacke (?), Travertin (?) oder Weinstein (?), siehe dort Seite (?), Schweinehälften Gewürze, Aromen, Apothekerwaren Blüte der Narde oder Spika, einer zur Ölbereitung benutzten Pflanze (gelbe) Spille oder Katharinenpflaume (Prunus domestica subsp. pomariorum) Speisen, Wegzehrung ? kleine Flechtkörbe (von Sportula (?) Schankabgabe für Bier oder Wein, auch von Dorfbier bei Einfuhr in die Stadt Stärkemehl zur Festigung von Kragen (?) Erdöl Steinmandel, bittere Mandeln gemahlener Stein verschiedenster Arten für Dünger an welchen eyn Pferdt fur dem andern gehet Teer oder Wagenschmiere zur Pechherstellung (Meißen) siehe Stortzblech starkes Blech, 8 bis 16 Stück sind ca. ½ Zentner eimerartiges rundes Holzgefäß Pflugschar Sricke, Seile (?) Schwefel Fett vom Rind, auch Hammel, unterschieden von Schweineschmalz (Schmer) Langhölzer eines Fasses Tran Lehm, Ton
ERLÄUTERUNGEN
Thilen, Tiln Thosin Trelich (Drillich) Trincklegel Tuch
U Unschlitt, Unslede, Vnnslech V Verniß, Vernis Vhelwerck Victriol, Victril Vogelleim Vorstadt W Wagenschmer Waltwagen Wei(d)tasche Wein, Weyn, Winß
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Dielen, Bauholz (?) festes Leinengewebe Trinkpokal lundisch (entweder Tuch aus London oder holländisches Tuch), Mertbisch, Brabant, Tressen, Meiningen, Vorstadt (Kammgarngewebe, nach der englischen Tuchsorte Worstead), Harris (leichter Wollstoff aus Arras), spirisch (aus Speier), Dündücher: Schläfen- oder Kopftücher Körperfett geschlachteter Wiederkäuer, siehe Talg Firnis Fellwerk, Kürschnerwaren siehe Kupperwasser Mistel bzw. daraus hergestellter Klebstoff für Leimruten zum Vogelfang siehe Tuch Wagenschmiere, Gemisch aus Teer, Fett und Öl mit Waid beladene Wagen ? als Beizstoff der Textilfärberei verwendet Böhmischer, Elsässer, Fränkischer, Gubener (aus Guben), Jänischer / jhenischer (aus Jena), Kotschberger / Ketzschbar (aus Kötzschenbroda bei Dresden), Landwein, Malmasier / Malmasyr / Malvasier (in südlichen Ländern verbreitete Rebsortenfamilie verschiedener Weiß- und Rotweine, synonym auch für Frühroten Veltliner), Reinfal (aus Rivoglio/Istrien), Rheinischer, Salewein (Saale-Unstrut-Gebiet), Spanischer, Süßer (aus Madeira, Sardinien, Sizilien bzw. Portwein, Dessertwein), Thüringer Wein (aus Erfurt, dem Eichsfeld bzw. Saale-UnstrutGebiet), Tramminer / Dromyner (aus Tramin / Etsch-Tal), Wellischs / wellischer / Welschwein (aus dem Trentino bzw. überhaupt aus Italien)
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Weinstein, Wynsteyn Weitin welsche Nüsse Wessemate Wetzker Wetz- oder Buchsenstein Weyserich Whaenther, wagenntherr Wildsafran Würfel ysirin pflaschin Z Zcepf Zcystrenge Zciechen, Zcichin, Zichen, Zieche Ziegenkoppe Zimatrinden Zinn, Zihen, Czihn Zinkandeln Zzymerholz
GELEITSORDNUNGEN IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN R AUM
für Arzneimittel oder Beizmittel beim Färben mit Waid blau gefärbter Zwirn Walnüsse Wismut (auch Schwarzblei), Verwendung für Arzneimittel sowie als Bleiersatz Wetzstein Wetzstein klebrige Masse zur Herstellung von Leimruten für den Vogelfang Teer, Wagenteer Saflor, Färberdistel (Carthamus tinctorius) eine persönliche Abgabe, die jeder Jude und jede Jüdin beim Passieren einer Geleits- oder Zollstelle zusätzlich zu entrichten hatte eiserne Flansche (?), Verbindungsteile von Metallteilen, hier für Rüstungen (?) Zöpfe (?) Zugseile für Flaschenzüge, Brunnen, Holztransport oder Pferdegeschirre Bettbezug das seind Tauben zu orichten Fessern, Zobbern, Tubben, also die Seitenbretter von Fässern, an denen sich ohrenartige Handhaben (Griffe) befinden Zimtrinde, Stangenzimt Zinn Zinnkannen Zimmer(manns)holz, Bauholz
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Abkürzungsverzeichnis
a d. Bd. BDLG c., Cr., ctr., Ctr. d., den. fl. FS gr. GSWR h. Jb. JbCL JbGF JbGMOD JBLG JbRG JbWG JfL lb. ld. LHASA, MD MVGAE ND n d. Ort Pfd. RA schneebg. gr. SchrrVGLeipzig StA SStA Leipzig ß T. ThHStA ThStA to
alter Pfennig (Denarius) Band Blätter für deutsche Landesgeschichte Zentner Pfennig (Denarius) Gulden (Florin) Festschrift Groschen Gesellschafts- und Sprachwissenschaftliche Reihe Heller Jahrbuch Jahrbuch der Coburger Landesstiftung Jahrbuch für Geschichte des Feudalismus Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte Jahrbuch für Regionalgeschichte Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte Jahrbuch für fränkische Landesforschung Pfund (Libra) Löwenpfennig Landes-Hauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Magdeburg Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt (unveränderter) Nachdruck neuer Pfennig (Dedarius) 1/4 einer Münzeinheit, im Raum Coburg 1/4 eines Gulden Pfund Ratsarchiv Schneeberger Groschen Schriften des Vereins für die Geschichte Leipzigs Stadtarchiv Sächsisches Staatsarchiv Leipzig Schock Teil Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar Thüringisches Staatsarchiv Tonne
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UBE UBL UB w d. w gr. WZ ZAA Ztr. ZVThGA
A BKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Urkundenbuch Erfurt Urkundenbuch Leipzig Urkundenbuch Weißpfennig Weißgroschen Wissenschaftliche Zeitschrift Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie Zentner Zeitschrift für Thüringische Geschichte und Altertumskunde
Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Ungedruckte Quellen Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar (ThHStA Weimar) Reg. Aa (Gebrechen der Ämter) Nrr. 2878, 2879, 2880, 2881, 2882, 2884, 2886, 2926 bis 2947. Reg. B (Geleits- und Straßenwesen) Nrr. 23 204, 23 211, 23 218, 23 219, 23 221. Reg. Bb (Hauptrechnungen der Ämter – jede Nr. umfasst ein Jahr) Nrr. 106, 107, 109, 112 bis 119, 121 bis 144, 146 bis 155, 170, 171, 175. Reg. Bb (Amtsrechnungen mit Geleitsrechnungen) Nrr. 318 bis 328, 606, 661, 676, 677, 1026, 1030, 1032, 1033, 1227, 1228, 1229, 1232, 1234 bis 1244, 1263, 1406, 1407, 1408, 1705, 1901, 1903, 1905, 1906, 1907, 2504, 2505, 2891, 1904, 2905, 2906, 2907. Reg. Cc (Leibgeleite für Bürger und Bauern) Nrr. 70 bis 77, 79 bis 81, 84, 86, 87, 89 bis 95, 98 bis 103, 106 bis 108, 110 bis 112. Reg. Cc (Geleite für Juden) Nrr. 125, 126, 127, 128, 129, 130. Reg. Cc (Viehzoll) Nrr. 134, 135, 136, 138 bis 142, 144 bis 148. Reg. Cc (Befreiung von Geleit und Zoll) Nrr. 149 bis 154, 156 bis 174. Reg. Cc (Straßen und Wege) Nrr. 175, 176, 178 bis 202, 205. Reg. Cc (Vermischtes) Nrr. 215, 216, 217, 218, 220, 221, 223, 224, 225, 225a. Reg. Cc (Die einzelnen Geleite) Nrr. 228, 234, 237, 240, 242, 251, 258, 261, 262, 268, 271, 272, 274, 279, 287, 303, 304, 306, 307, 308, 353, 363, 371, 376, 378, 380, 382, 388, 390, 392, 393, 394, 395, 396. Reg. Cc (Geleitsrechnungen – jede Nr. umfasst eine Jahres- oder Halbjahresrechnung): Nrr. 422, 423, 424, 431, 432, 540, 546, 547, 548, 549, 552, 555, 592, 593, 595, 597, 631, 676, 679, 697, 729. 732, 733, 733a, 734, 740, 777, 779, 781, 804, 805. 806, 807, 810, 812, 870, 871, 916, 917, 918, 986, 996, 1024, 1030, 1053, 1080, 1084, 1085, 1090, 1092, 1093, 1094, 1095, 1107, 1108, 1109, 1118, 1137, 1152, 1184, 1185, 1272, 1273, 1278, 1287, 1315, 1326, 1327, 1328, 1329, 1343, 1388, 1391, 1394, 1395, 1404, 1414, 1415, 1416, 1444 bis 1449, 1512. Reg. Pp (Land- und Türkensteuern) 256, 2, 3, 5, 8, 10. Urkunden Nrr. 3440, 3441, 3442, 3444, 3445. Ämter und Städte 1046. Kopialbuch A 8. Sammlung I 831.
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Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden (SHStAD) Loc. 8 294 Nr. 4, Von denen Haupt- und Beigeleiten in Sachsen (Aus der asterschen Bücher-Auction). Loc. 8 386 Das vom Bischof zu Merseburg an der neu erbaueten Brücke zu Zwenckau angelegte Geleite .... 1534 – 1539 betr. Loc. 8 634 Königsbrück. Loc. 9 013 Nachlaß des ehem. Finanzsecretärs Müller. Loc. 9 032 Straßensachen und die Erhaltung derer Straßen im Stifft Merseburg bel. 1530-1556. Loc. 9 037 Bischof Michaels Vorgunst und Begnadungen des Wegepfenniges und Zolls zu Schkeuditz 1557. Loc. 10 511 Etliche alte Urkunden zu dem Discours wegen der Hohen Landstraße aus Polen gehörig. Ao. 1462 – 1525. Loc. 10 514 Grenzen und Straßen. Loc. 10 523 Niederlage und Schätzung. Loc. 11 375 Erbbuch des Amtes Plauen 1506 Loc. 33 892 XXIX Gleith Kempnitz Nr. 12. Loc. 37 837 Erbbuch des Amtes Altenburg 1548. Loc. 37 864 Augustusburg Nr. 5, Erbbuch des Amtes Schellenberg 1551. Loc. 37 869 Borna Nr. 2, Ampts- und Erbbuch des Ampts Borna 1548. Loc. 37 873 Chemnitz Nr. 5 b, Erbbuch des Amtes Chemnitz 1548. Loc. 37 885 (Rep. XLVII) Colditz Nr. 6b. Loc. 37 924 Erbbuch des Amtes Frankenberg Nr. 8, 1610. Loc. 37 924 Erbbuch des Amtes Frankenberg Nr. 9, 1624. Loc. 37 964 Amtserbbuch Ampt Hoenstein Nr. 11 a, 1547. Loc. 37 965 Amtserbbuch Lohmen 1547. Loc. 37 981 Leipzig Nr. 4, Amts- und Erbbuch des Amtes Leipzig v. 1547. Loc. 37 997 Meißen 9 f, Erbbuch des Amtes Meißen 1547. Loc. 38 032 Oschatz Nr. 2, Erbbuch des Amtes Oschatz 1516. Loc. 38 037 Erbbuch des Amtes Pegau 1548. Loc. 38 055 Radeberg Nrr. 4 und 5, Erbbuch des Amtes Radeberg 1517 bzw. 1557. Loc. 38 069 Schwarzenberg Nr. 7, Erbregister des Amtes Schwarzenberg-Crottendorf 1559. Loc. 38 101 Voigtsberg Nr. 56, Erbbuch des Amtes Voigtsberg 1542. Loc. 38 117 Zwickau Nr. 3, Erbbuch des Amtes Zwickau, um 1530. Loc. 38 121 Zwickau Nr. 52, Erbbuch des Amtes Zwickau, um 1530. Loc. 38 127 Liebenwerda 1, Erbbuch des Amtes Liebenwerda 1505. Loc. 38 128 Mühlberg 1, Erbbuch des Amtes Mühlberg 1555. Loc. 38 128 Mühlberg 2, Erbbuch des Amtes Mühlberg 1590. Loc. 38 961 Rochlitz Nr. 9c. Der dritte Teil des Ampts Rochlietz Erbbuchs 1548. Loc. 40 080 Rep. XLVII, Vol. I, 65e, Erbbuch des Amtes Colditz 1609. Loc. 40 085 Hain Nr. 116 b. Erbbuch des Amtes Großenhain 1547
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Loc. 40 084 Grimma Nr. 44 f. Erbbuch des Amtes Grimma 1621. Loc. 40 081 Vol. I, 65e – Erbbuch des Amtes Colditz III. Loc. 40 084 Erbbuch des Amtes Grimma 1621. Loc. 40 085 Hain Nr. 116 b, Erbbuch des Amtes Großenhain 1547. Loc. 40 087 Leisnig Nr. 73 b, Erbbuch des Amtes Leisnig 1548. Loc. 40 094 Pirna Nr. 69 b, Erbbuch des Amtes Pirna 1548. Loc. 40 099 Wolkenstein Nr. 40 b, Erbbuch des Amtes Wolkenstein 1591. Coll. Schmidt, Amt Dresden, Vol. V, Intradensachen Nr. 132. Amtsgericht Nr. 16, Erbbuch des Amtes Pausa 1619.
Landes-Hauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Magdeburg (LHASA, MD) A 2, Nr. 1068. A 10 XXIII 10 – 1600. A 33 G XII Nr. 1. A 33 O Nr. 77. A 33 R Ib, Nr. 2a bis 22. A 33 S I Nr. 3 I. A 37b I, Tit. 3 Nr. 1 und 12.
Nachrichten von der Zollerhebung im Erzstift 1519 – 1571. Geleit Henneberg. Erbbuch des Amtes Schleusingen. Rechnungen des Amtes Schmalkalden. Rechnungen der Rentei Henneberg. Acta miscellanea betr. Das sächsische Geleit zu Erfurt 1450 – 1623.
A 37b III Nr. 3, 12, 13, 19, 22. A 44, Nr. 738. Geleitssachen. D 6, A I Nr. 1. Amt Bitterfeld 1550. D 9, A I Nr. 5, Bd. 3. Amt Delitzsch 1668. D 10, A I 1a Nr. 2. Erbbuch des Amtes Düben – 1590. D 14, A I Nr. 1, 2 (1621), 4. Amt Freyburg. D 11, A I Nr. 1 und 2, 1550. Amt Eckartsberga. D 16, Nr. 17 I a. Amt Gräfenhainchen. 1550. D 21, A I Nr. 1 I. Amtserbücher für Salza und Thamsbrück 1516. D 38, A I Nr. 1. Amt Rammelburg. D 39, A I Nr. 1. Amt Sachsenburg. D 40, A I Nr. 1. Amt Sangerhausen 1517. D 43, A I Nr. 1. Amt Schlieben. D 45, Nr. 146 II. Amt Seyda (1550). D 49, XXVIII, Nr. 1 (1505), Nr. 2 (1510), Nr. 3 (1553). Amt Torgau. D 52, A IV Nr. 1. Amt Weissensee. D 54, Nr. 1. Amt Wittenberg 1513. D 54, Nr. 2, Bd. 2. Amt Wittenberg 1550. U 10, XXIII, 1. Zoll- und Geleitssachen.
Sächsisches Staatsarchiv Leipzig (SStA Leipzig) Stadt Wurzen Nr. 932.
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Thüringisches Staatsarchiv Gotha (ThStA Gotha) Kammer Stadt Gotha 66 Nr. 222. Y I a 2 – 1570. Y I a 3 – 1580. Y I a 6 – 1596. YIa7–? Y 1 a 8 – 1603. Y I d 18 Y I b – Amt Tenneberg Nr. 1. Y 1 b – Georgenthal Nr. 1 a 1525 – 1620. Y 1 b A 1596 – 1616. Y 1 b – Schwarzburg Nr. 1.
Thüringisches Staatsarchiv Meiningen (ThStA Meiningen) Sekt. III 311, 508, 509, 510, 511. 512. 513. 514. Sekt. III A 14 b Nr. 5 (?).
Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt (ThStA Rudolstadt) Kanzlei Arnstadt 1129. Kanzlei Arnstadt 1132. Kanzlei Arnstadt 1134.
Okresni Archiv Cheb (Eger) Fasc. 264 A/739 bis A/745. Fasc. 266 A/471. Fasc. 354 A/1058. Fasc. A/819 und 820.
Wojewodzkie Archivum Panstwowe Gdansk 23 C 6 – zu 1524. 300 D 24 zu 1506.
Stadtarchiv Leipzig (StA Leipzig) Hauptrechnungen (Stadtkassenrechnungen) der Stadt Leipzig von 1471 bis 1550. Tit. I (F) Nr. 1 (u. a. Der Stadt Leipzig Statuta und Willkühr 1556, Ratsbeschlüsse 1498 – 1531). Tit. II (F) Nr. 1 (Landtags-Acta 1525 – 1540). Tit. II (F) B Nr. 54 (Extract der Handlungen aller Landtage 1525 – 1582). Tit. III (F) Nr. 1a (Merseburger Stifts-Acta, Vol. I, 1529 – 1605). Tit. IV (F) Nr. 18 (Nachrichten über den Statutum passivum et activum des Rates). Tit. IV (F) Nr. 52 (Beiheft 1, Auszug aus den Kassenrechnungen 1561 – 1600).
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Tit. IV (F) Nr. 76 (Schuldbuch 1544). Tit. IV (F) Nr. 76a (Schuldbuch 1538). Tit. IV (F) Nr. 82 (Acta zu 1553). Tit. XVII (F) Nr. 4. Tit. XVIII (F) Nr. 1a, 1b, 1 c, 1 d. Tit. XVIII (F) Nr. 1b (Waagesachen – Vol II de ao. 1668). Tit. XVIII (F) Nr. 2 (Waageordnung 1597, Waagetafel 1682). Tit. XVIII (F) Nr. 51. Tit. XVIII (F) Nr. 52 (u.a. Merseburger und Eilenburger Geleit). Tit. XVIII (F) Nr. 55. Tit. XVIII (F) Nr. 115. Tit. XLV A (F) Nr. 1a (Privilegien). Tit. XLV A (F) Nr. 16a (Privilegien, zum Straßenverlauf). Tit. XLV G 2 (F) (Acta, sehr alte Nachrichten und Befehle in Handelssachen). Tit. XLV (F) B Nr. 1c Tit. LIX (F) Nr. 25, Paket 1, Bd. 2. (Testament Heinrich Scherls d.Ä. 1549. Tit. LX (F) B Nr. 9b (Gelbes Buch) Kontraktenbücher 1 (1509 – 1523), 2 (1527 – 1536), Ratsbücher 1 – 11 (14 – 1555).
Stadtarchiv Erfurt (StA Erfurt) 2 – O/B I 1. (Außczihung und Gebrechen). 2 – /122-5.
Stadtarchiv Naumburg (StA Naumburg) Rep. XLVII – 2 – 1567.
Stadtarchiv Saalfeld (StA Saalfeld) B – XXIII 3.
Stadtarchiv Weißenfels (StA Weißenfels) A I 909 Acta der Zoll- und Geleitsprivilegien 1421 – 1737. A I 941 Zollprivileg Albrechts. A I 3567.
Ratsarchiv Görlitz (RA Görlitz) I-321-3. 8, 5. Zoll-Ordnungen 1414 – 1628. I-437, 16, Reg. X, Fach 33.
Stadtarchiv Zwickau (StA Zwickau) A I 4 Nr. 9 und 10.
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seiner im städtischen Archiv befindlichen Handschrift, hrsg. von KÖSTER, Naumburg 1935. Das Hofer Landbuch von 1502, hrsg. von Christian M EYER, Bayreuth 1885. (Quellen zur alten Geschichte des Fürstentums Bayreuth, I. Band). Lebensbeschreibung Herrn Götzens von Berlichingen, hrsg. von Albert LEITZMANN, Halle 1916. (Quellenschriften zur neueren deutschen Literatur, Nr. 2). Die Privilegien der Leipziger Reichsmessen. Bearb. von Ernst MÜLLER, Leipzig 1941. Quellen zur Geschichte des Bauernkrieges. Ges. und hrsg. von Günther FRANZ, Darmstadt 1963. Quellen zur älteren Wirtschaftsgeschichte Mitteldeutschlands, hrsg. von Herbert HELBIG, Teil 1 und 2, Weimar 1952, Teil 3 bis 5, Weimar 1953. Quellen zur alten Geschichte des Fürstenthums Bayreuth. Erster Band, hrsg. von Christian M EYER, Bayreuth 1885. MÜLLER, Karl-Otto, Quellen zur Handelsgeschichte der Paumgartner von Augsburg (1480 – 1570), Wiesbaden 1955. Reformation Kaiser Siegmunds, hrsg. von Heinrich KOLLER. Stuttgart 1964. (Monumenta Germaniae historica 500 – 1500. Staatsschriften des späteren Mittelalters, VI. Bd.). Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae. Bearb. und hrsg. von Otto DOBENECKER, Band 3, 1228 – 1266, Jena 1925. Regesten zur Geschichte des Vogtlandes im 14. bis 17. Jahrhundert. Gesammelt und herausgegeben von Erich WILD. Beilageheft zur 38. Jahresschrift des Vereins für vogtländische Geschichte und Altertumskunde, Plauen 1929. Regesten und Urkunden zur Geschichte Naumburgs im 16. Jahrhundert, hrsg. von Schöppe, in: Zschr. des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde, NF 15. Band, Jena 1905, S. 335 – 354. Registrum dominorum marchionum Missnensium. Verzeichnis der den Landgrafen in Thüringen und Markgrafen zu Meißen jährlich in den wettinischen Landen zustehenden Einkünfte. 1378, hrsg. von Hans BESCHORNER, I. Band, Leipzig–Berlin 1933. R EPKOW, Eike von, Der Sachsenspiegel, hrsg. von Clausdieter SCHOTT, Übertragung des Landrechts von Ruth SCHMIDT-WIEGAND, Zürich (Manesse) 19963. rev. R IES, Adam, Rechnung auff der Linihen und Federn, Erfurt 1991. Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Bearbeitet von Carl BEYER, Band II, Halle 1897. Urkundenbuch der Stadt Leipzig, hrsg. von Karl Friedrich VON POSERN-K LETT, Band I, Leipzig 1868. Zwickauer Chroniken aus dem 16. Jahrhundert, hrsg. von Rudolf FALK, in: AltZwickau, Beilage zur Zwickauer Zeitung 1923.
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Geographisches Register Landschaften, Territorien, Flüsse Anhalt Fürstentum 283– 285, 773 Bayern 102 Bergstädte 815, 817 Böhmen 19, 28f., 36, 66, 91, 98, 102, 232, 248, 265, 273, 277, 278, 292, 294, 299, 322, 326f., 329, 355, 383, 386f., 404, 407, 417, 419, 422, 430f., 433, 437, 442, 450, 559, 561f., 567, 569, 813, 816, 818, 851, 887, 899, 902, 962, 964, 1004, 1037 Brabant (Proba(n)n(d)t) 46, 113, 835, 847, 1037 Brandenburg 29, 70, 102, 254, 270, 271, 285, 553, 915
Lausitz (Ober- bzw. Nieder-) 66f., 98, 102, 265, 268, 270, 279, 288, 294, 299, 331, 337, 347– 350, 356, 360, 364, 378, 405, 688, 827, 846, 867 Main 68, 89, 177, 198, 205, 207, 210, 250, 269, 429, 466– 468, 800 Mark 54, 64f., 73, 80, 102, 105, 106, 219, 270, 277, 279, 291, 331, 355, 373, 377, 396, 599, 782, 827, 872, 899, 902, 915 Mulde 83, 369 Niederlande 63, 103, 107, 109f., 177, 190, 214, 298, 344, 447, 633
Donau 429
Oder 270, 344f., 360
Elbe 60, 92, 97, 271, 272, 283, 288, 297, 349, 351f., 354, 357, 362, 368, 429– 439, 441– 443, 493, 531, 533, 763, 771, 779f., 806, 812– 814, 900, 902, 924, 943, 944, 947– 949, 987f., 1001, 1003 Elsaß 225, 411, 855, 881, 992, 1011, 1037 England/engelisch 19, 29, 41, 44, 75, 101, 158, 250, 279, 303f., 447, 827, 933, 1009, 1037
Polen 22, 26– 28, 44, 46, 48, 52, 65, 68, 96, 114, 109, 129, 158, 180, 214, 263, 265, 267, 270, 277, 280, 282, 328, 330, 333f., 345, 348, 352, 359f., 446, 449, 653, 831, 838f., 869, 899, 902, 985, 1000, 1004, 1042 Preußen 87, 250, 326, 334, 344, 930
Franken 44, 46, 57, 68– 70, 76, 82, 96, 108– 111, 120f., 168f., 178, 214, 219, 226, 265, 273, 294, 359, 380, 392, 394, 401, 405f., 408, 414, 462f., 807, 845, 917, 983, 986, 998, 1011, 1037 Frankreich 447 Goldene Aue 223 Harz 64, 104, 111, 122, 151, 158, 213, 386, 388, 955 Hessen 47, 52, 69, 74, 76, 82, 88, 96, 108, 110f., 120, 145, 177, 178, 183, 214, 263, 277, 450, 463, 793, 808, 893, 899, 974 Holland 29, 967, 1037
Rhein 31, 44, 54, 65, 77, 102, 111, 177, 229, 263, 269, 293, 299, 409, 429f., 446, 447, 449, 451, 499, 663 Rußland, Reussen 28, 96, 114, 180, 282, 344, 653, 831, 1000 Saale 45, 81, 88, 92, 116, 125– 127, 206, 242f., 257, 290, 301f., 460, 777, 794, 834, 874, 875, 1037 Sachsen 19, 31, 35– 37, 39, 40, 43, 44, 46, 47, 48– 51, 55, 63– 66, 69, 74– 77, 87, 89, 91, 96– 98, 100– 102, 112f., 115, 119, 122, 144, 149f., 153, 164, 166, 170f., 175, 178, 197, 214, 222, 223, 232, 236, 251, 263, 266, 267, 270f., 273, 275– 277, 283, 285, 288, 297, 299, 312, 322, 324, 326– 329, 337, 339, 347, 349, 351, 354, 357, 379,
1076 381, 382, 387, 389, 392, 401f., 413– 415, 419f., 426, 430, 433, 442, 445– 452, 464, 469, 717, 770, 773– 775, 834, 875, 920, 962, 1027, 1031 Schlesien 19, 26, 28f., 44, 65– 68, 96, 102, 214,263, 265, 267, 269, 277– 281, 285– 287, 292, 331, 335, 337, 345, 347– 350, 354, 356, 360, 364, 378, 402, 408, 435, 446, 449, 450, 705, 777, 827, 863, 867, 899, 902, 915, 927, 1010 Schwarzwald (Thüringer Wald) 97, 769, 935, 936 Steiermark 28, 29, 164, 407 Thüringen (Doringen) 25f., 31, 35, 36, 39f., 42– 46, 48f., 51, 63f., 68, 73, 75, 95– 98, 101– 104, 107, 109, 111– 113, 115– 117, 119, 121f., 125– 128, 131, 142, 148– 150, 153, 158f., 162f., 166– 171, 174– 177, 181, 183, 188, 197, 215f., 219, 224, 242f., 246, 250, 251, 253, 258– 260, 262– 264, 266, 267, 275– 277, 285, 294, 299, 325, 328, 335, 347– 350, 357, 359, 385, 403f., 410f., 415, 417, 420, 430, 445– 452, 773– 775, 794, 807, 834f., 845, 863, 870, 917, 955, 983, 986, 998, 1037 Ungarn 28, 74, 96, 150– 152, 156, 264, 274, 335, 813, 869 Unstrut 104, 290, 1037 Vogtland (Voigtland) 58, 69, 238, 277, 290, 294, 392, 406, 412, 413, 419, 717, 794, 807, 845, 899, 902, 917, 983, 986, 998 Wald (Thüringer) 58, 62, 64, 75f., 79, 88, 90, 111, 115, 118, 144, 150f., 153, 156, 158, 159, 163, 165, 167– 169, 174, 188, 198– 200, 205f., 209, 211f., 214, 215, 218f., 223, 226, 232, 264, 363, 415, 418, 446, 463 Werra 108, 463, 874, 875
GEOGRAPHISCHES R EGISTER
Städte und Dörfer Aachen (Ache) 43, 46, 113, 298, 305, 328, 832, 835, 1026 Adorf 37, 70, 272, 349, 382f., 386f., 392– 395, 397, 403– 406, 408, 410, 415, 416, 418, 420, 426, 489, 539, 551, 553, 955, 1018 Aderisch (?Oederan) 580, 726, 797 ?Aiershausen 523 Aken 47, 432, 436, 443, 558, 563, 571, 763, 779 Allendorf (Bad Soden-) 75 Alsenborn 725 Alsfeld Altenberg 373, 825 Altenburg 39, 54, 55, 60– 62, 66, 70, 222, 236, 260, 262, 266, 267, 273– 275, 277, 289, 290, 291, 375, 376, 378– 380, 382, 384, 386, 389– 396, 398, 400f., 403– 405, 408f., 411, 423– 425, 427, 577, 583– 585, 587– 591, 763, 773, 780, 781, 783, 825, 899, 902, 933, 1017 Altenstein 120, 178 Altmörbitz 290, 390, 396, 399f., 577, 585– 587, 591, 763, 781, 783 Alzen (Altzen; Hałcnów) 130, 144, 266, 268, 335, 338 Amberg 99, 422 Amsdorf 531 Amsterdam 36, 46, 113, 279, 827 Angstedt (Gräfinau- ) 167, 169, 763, 784 Annaberg 273, 323, 324, 327, 383, 387, 388, 398, 404, 407, 409f. Antwerpen (Antorff) 36, 107, 109f., 144, 146, 158, 177, 193– 195, 197, 214, 519, 633, 662f., 778 Arnshaugk 85, 125, 243, 260f., 577, 592 Arnstadt 82, 84, 95, 106f., 113, 123, 129– 131, 133, 147f., 150f., 153– 158, 162, 168f., 174, 180f., 183f., 189, 199, 201f., 208, 211, 230– 234, 335, 395, 462, 500– 502, 511, 520, 656, 777, 784, 845, 877, 883, 888, 893, 918, 951, 961, 1044 Arnstorf 1004 Artern 64, 104f., 122, 224 Auerbach 551, 1016
GEOGRAPHISCHES R EGISTER Auerstedt 83, 232, 765, 825f. Auerswalde 381, 383 Augsburg 101, 117, 152, 156, 256, 262, 307, 455, 479, 486, 777, 888 Auhorn 335 Auma 255, 274, 524, 955 Aussig (Ústí nad Labem) 432, 442, 559, 561, 567 Bamberg 41, 66, 70, 75, 89f., 108, 117, 119, 198, 205f., 208, 210f., 250, 260, 266, 328, 375, 486, 626, 656, 693, 801, 932, 1027 Bardau 577, 583– 585 Bärenwalde (Bärwalde) 376, 421, 581, 758– 760, 772, 1020 Barchfeld 178, 181, 184, 186, 188 Batin 1004 Bautzen (Budissin) 65, 164, 265, 268, 270, 299, 338, 348f., 360, 371 372, 378, 402, 405, 815, 847, 902 ?Backseilen 801 Beeskow 270 Beiersdorf 202, 577, 602f., 788 Belgern 59, 62, 67, 269, 271, 280f., 338f., 344f., 349, 352, 354– 356, 580, 733– 735, 763, 788 Bendorf 783, 975 Benshausen 68, 75, 130f., 133, 167, 168, 174, 199, 211, 219, 225, 284, 349, 350, 363, 382, 395, 410, 522, 776 ?Bereits 872 Bergen (-Belsen?) 174 Berka (Bad) 147 Berka/Werra 74, 75, 108, 119 177, 180, 181, 183f., 186– 189, 211, 512 Berkau 367 Berlin 65, 107, 174, 225, 262, 270f., 281, 284– 286, 303, 337, 339, 344, 353, 357, 359, 361– 363, 461, 507 Bernau 281, 337, 339, 353, 829 Bernburg 366, 763, 785, 934, 992 Bernsdorf 272, 688 ?Bernsgereuth 393 Besen 787 Bettelhecken 119 Bibra 463, 977 Bietegast 367
1077 Bigen (wüst nördlich Bamberg) 119, 198, 200– 207, 210, 466– 468, 800 Billroda 104 Bilzingsleben 83 Bindlach 551 ?Binthen 393 Bischleben (Erfurt-; Bischofsleben) 60 Bischofswerda 65, 265, 378, 402 Bitterfeld 55, 58, 60f., 267, 277, 283– 285, 348, 577, 600– 605, 640, 763, 786– 789, 822, 1022 Bobbau 54, 763, 790, 811 Bockenem (Pocklen) 67 Bonnrode 995 Borna 50, 59, 62, 66, 70, 84, 91, 94, 97, 164, 236, 260, 266, 267, 273– 275, 277, 289f., 375– 381, 383– 397, 400f., 403, 405, 423, 425– 427, 458, 547, 551, 577, 606– 609, 763, 790f., 899, 902 Bornitz 530, 531 Börten (Wilden-) 390, 396 Börtewitz 907 ?Brack 165 Brandenburg 285, 307, 328, 362, 366, 388 Branderoda 63f. Braunau 99, 422 Braunschweig 74f., 81, 105– 107, 119, 154, 164, 174, 178, 201, 210, 213, 253, 373, 387, 404, 662, 972, 1033 Braunsdorf 255 Brehna 577, 600– 603, 605, 763, 786, 789 Breitenbach (Groß-) 130, 133, 144, 159, 162, 169, 182, 202, 230, 233– 235, 499 Brietzen (Treuen-) 358– 361 Breslau (Wroclaw) 28, 29, 36, 52– 54, 65– 67, 73, 130, 132, 144, 183, 186, 194, 202, 225, 246, 267– 269, 274, 287, 291, 325, 327, 328, 335, 340, 343f., 349, 357, 360, 369, 372, 377, 384, 396, 405, 407– 409, 415, 417, 446, 450, 499, 507, 509, 538, 780, 782, 799, 849, 955 ?Briesen 890 ?Broden, Bröden 766, 861, 865 Brösen (Bresen) 822 Brotterode 95, 776 Brück 60, 282, 285, 369, 577, 593, 594 Brügge 28
1078 Brüssel (Preussel, Prosßel) 46, 113, 835 Brüx (Most) 98, 272, 293, 299 Buchbach 205 Buchholz 324– 326, 383, 384, 387 Büdingen (Budingen) 182, 510 Burg 889, 915 Burgau (Jena-) 62, 88, 97, 125– 128, 238– 243, 255, 259, 261, 577, 611, 613– 616, 764, 777, 794 Bürgel 257, 580, 719, 720 Burgtonna 104 Burkartshain 278, 579, 673– 675, 766 Burkersdorf 388, 529 Buscha (Buschau) 783 Busendorf 205 Buttelstedt 45, 52, 57, 59– 62, 78, 81, 95f., 105, 108, 111, 122– 124, 126, 129, 130, 133, 143– 145, 147f., 153, 154, 157, 159– 163, 166, 167, 169, 218, 221, 224– 229, 237, 253, 263, 275, 446, 456, 461, 462, 495, 498, 500– 502, 519, 577, 618– 620, 764, 777, 795, 826 Buttstädt 81, 93, 96, 104, 114, 456, 498, 661– 665 Butzbach 49, 113, 183, 189 Cadan (Kadaň, Kaaden) 98, 272 Calbe 764, 796, 1026 Camburg 77, 109, 257, 577, 621 Catharinau (Catbinau) 962, 968 Chemnitz (Kemnitz) 37, 62, 65, 97, 122, 163f., 183, 186, 222, 232, 265, 267, 271– 273, 275, 277, 279, 289f., 292, 294f., 299, 326f., 349, 351, 353, 378, 380– 383, 385, 387– 389, 390, 394– 398, 402, 404f., 407– 409, 413, 417, 450, 507, 509, 577, 580, 622, 726, 764, 773, 797– 799, 827, 899, 902, 919, 1009 Chrieschwitz (Chrischwitz) 954 Christiansgrün 205 Claußnitz 380 Clennen 695– 697, 768, 907 Coburg 37, 57, 75, 77, 85, 88– 90, 99, 108, 117– 119, 121, 125f., 149, 163, 168, 178, 198– 210, 212, 214– 216, 225, 230, 232– 236, 238, 243, 250, 259, 275, 289, 446, 455, 457, 462f., 466– 468, 471, 486,
GEOGRAPHISCHES R EGISTER 523, 551, 577, 623– 626, 663, 764, 800, 1027 Colditz 97, 271, 272, 277, 323, 381, 384f., 388, 394, 577, 591, 626– 629, 764, 778, 801– 803, 899, 902 Collm (Colmen) 938 Crawinkel 83, 104, 108, 116, 130f., 133, 147, 153– 157, 159, 161, 163, 165, 168, 174, 199, 211, 213, 214, 231, 234, 462, 501f., 520, 937 Creidlitz 205 Creuzburg 57– 59, 64, 72, 74f., 78, 82, 88, 97, 109– 111, 119– 122, 129f., 133, 137, 143–145, 147, 157, 162, 164, 169, 174, 177f., 180– 182, 186, 190, 191– 197, 216, 225, 260, 263, 446, 456f., 461f., 499, 502, 507– 509, 518– 522, 578, 631– 633, 662, 764, 776, 778, 807f., 1025 Crimmitschau 386, 392, 394, 411f. Crossen (Krossen; Krosno Odrzańskie) 270, 287, 330, 332– 334, 339, 345, 347– 350, 359f., 366, 538f. Crottendorf (Krottendorf) 383, 387, 394, 771, 978, Dabrun (Dobrun) 367 Dahlen (Thalen) 354, 769, 937, 939 Danzig (Gdansk) 27– 29, 31, 107, 330, 332, 339, 349, 358– 360, 457, 499, 534, 538, 539 ?Delfeyn 144 Delitzsch (Dölitzsch) 54, 97, 272, 337, 339, 348, 372, 532f., 578, 634, 764, 786, 809, 820, 822, 829 Dessau 53, 96, 284, 432, 438f., 765, 790, 810, 812, 886, 958 Deventer 194, 197, 518, 522 Dietersdorf 210, 523 Dinkelberg 165 Dingelstädt 76 Dietzhausen 133, 144, 174, 225, 226, 349f., 363, 385 Dippoldiswalde 349, 371– 373, 539, 815 Döbeln 83, 271f., 277, 278, 299, 349, 371, 372, 384, 861, 899, 902 Dobergast 84 Doberlugk (-Kirchhain) 267, 269, 280, 288,
GEOGRAPHISCHES R EGISTER 345, 364 Döbern 822 Dobichau 71 Dobra 271, 288, 704, 768, 908, 909, 911 Dohna 434, 580, 713, 770, 943, 1032 Döllstedt 106 Dommitzsch 59, 62, 67, 271, 280f., 286– 288, 290, 332, 337, 343– 345, 347, 349, 351– 353, 362, 364, 533, 580, 691, 733– 735 Donauwörth 117, 486 Dorfchemnitz 394, 397, 398 Dorfkulm 968 Dorna 367 Dreitzsch 577, 592 Dresden 36, 37, 49, 55, 60, 62f., 65, 225, 232, 246, 265, 272, 277, 288, 292, 295, 299, 325, 335, 338, 341, 349, 357, 371– 373, 378, 402, 405, 430f., 432– 437, 440– 443, 499, 529, 531f., 555– 574, 578, 635, 765, 814, 815, 867, 899, 902, 907, 921, 944, 947, 949, 1020, 1024, 1026, 1034, 1037 ?Drew 393 Düben (Bad) 54, 56, 59f., 62, 78, 97, 283, 284, 348f., 356, 361, 578, 636– 640, 765, 820 ?Duchel 123 Duderstadt 76, 106 Ebern 118, 210, 523, 800 Ebersdorf (bei Coburg) 119, 206, 577, 624– 626 Ebersdorf (Groß-) 60, 260, 261, 377f., 457, 524f., 579, 679, 765, 823 Eberswalde 349, 359f., 538 Eckartsberga 39, 62, 65, 68, 71, 78, 81, 83, 88, 97, 108, 111, 124, 167, 222, 245, 252f., 278, 641, 765, 824 Eckmannsdorf (Eckmerstorf) 271, 283, 356, 357, 368, 581, 755– 757, 772, 1003, 1005 Eger (Cheb) 36, 66, 91, 99, 186, 232, 261f., 266, 293– 295, 375, 392, 403– 406, 408– 410, 412, 416– 418, 420– 422, 489, 490, 551, 554, 990– 992 Ehrenberg 767, 881 Ehrenfriedersdorf 799 Eilenburg 53– 57, 59, 61f., 65– 67, 78, 83,
1079 95, 116, 205, 265, 266– 273, 275, 277, 278, 279, 280f., 283, 286, 288, 329– 339, 341– 345, 347– 353, 356, 358– 361, 370, 374f., 392, 411, 446, 447, 450, 455, 457– 459, 491, 529, 534– 536, 540, 542, 578, 642, 644– 647, 765, 776, 786, 789, 827, 829, 904, 1026 Einbeck 212, 215, 936, 972, 1017 ?Einsiedel 393 Eisdorf 83 Eisenach 37, 45, 46, 58, 62– 65, 72, 73, 75f., 78, 80, 82, 88, 96, 97, 109– 111, 117, 119– 121, 124, 129f., 133, 137, 143– 145, 147, 149, 156– 158, 161, 163, 168, 169, 174, 177– 191, 194, 196– 198, 216, 225, 260, 263, 387, 446, 456, 457, 462, 490, 499, 502, 507f., 510– 513, 515f., 18– 522, 578, 648– 653, 765, 776, 795, 830f., 834f., 893, 917, 984, 985, 1026 Eisenberg 50, 255, 257, 260, 274, 289, 580, 719f., 722 Eisfeld 41, 108, 119, 144, 155– 157, 159, 169, 178, 198– 205, 208– 212, 215, 230, 231, 233– 236, 326, 446, 461, 462, 466– 468, 499,502, 523, 578, 624, 654– 656, 777, 800 Eisleben 74, 76, 106, 108, 151, 153, 154, 156, 174, 208f., 213, 219, 222, 231, 234, 236, 253, 324, 384– 386, 388, 462, 656 Elbogen (Loket) 66, 266, 299, 375 Elbing 28 Elleben 109 Elster/ Elbe 271, 283, 286, 356, 357, 368, 581, 752– 754, 772, 1003, 1004 Eltmann 210 Erbisdorf (Brand-) 384 Erdmannsheim 278 Erfurt 17, 25, 43– 46, 48f., 51– 54, 57– 65, 71– 85, 87f., 93– 95, 101– 126, 128– 137, 141– 171, 173– 178, 180– 183, 186– 188, 190– 195, 197– 199, 201f., 205f., 208, 210– 214, 215– 219, 221– 230, 232f., 245f., 250, 260, 262– 265, 274– 277, 279, 289, 292, 298, 310, 329, 332, 334f., 337, 341– 343,
1080 373, 385, 387, 390, 398, 405, 409, 411, 430, 446– 448, 450f., 455f., 460– 462, 494– 496, 498– 503, 505, 507– 509, 518– 522, 578, 620, 653, 656f., 658, 661f., 731, 745, 765, 773– 775, 777, 795, 800, 808, 826, 832, 834f., 839, 855, 893, 932, 952, 955, 1024, 1026f., 1037 Erlangen 198, 275 Erlbach 490 Eschefeld 783 Essen 194 Etzelbach 968 Etzleben 60, 971 Eula 372 Eulau (Eula) 71 Eutzsch 367 Eyba 205 Exdorf 463 Falkenau (Sokolov) 393, 411 Falkenberg 272, 372, 705 Falkenstein 1016 Finsterwalde 280, 286, 345 Fischendorf 579, 695– 697, 907 Fladichheim 894 Flarchheim Forchheim (Fortheim) 117, 198, 486, 538 Forst 95, 491 Frammersbach 47, 52, 110f., 117, 124, 130, 133, 144f., 169, 178, 183, 189, 191, 193, 225, 227, 229, 328, 499, 839 Frankenberg 271f., 277, 765, 797, 840, 899, 902 Frankenberg/ Eder 518 Frankenhausen (Bad) 60, 81, 83, 106, 122, 131, 166f., 216, 219, 224, 226, 349, 386, 447, 539, 875, 951, 970– 972, 997 Frankfurt/M. 26, 28, 33, 36, 43– 45, 48f., 53, 65, 74, 76, 78, 87– 89, 92, 94, 102, 109f., 113, 117, 119, 124, 141, 145f., 149, 155, 158, 177f., 182f., 186, 189– 195, 208, 229, 238, 262f., 275, 330, 335, 337, 346, 411, 430, 446, 450, 455, 462, 464, 507, 509, 518, 653, 656, 776, 778 Frankfurt/O. 17, 31, 48, 65, 68, 107, 144, 174, 222, 225, 270, 280, 287, 330, 335, 337, 339, 340, 343– 345, 347– 349,
GEOGRAPHISCHES R EGISTER 359– 361, 384, 448, 538f. Frankleben 769, 922, 923 Frauenstein 272, 277, 353, 373, 899, 902 Frauenwald 69, 116, 167, 199, 212, 765, 841 Fraustadt (Wschowa) 360 Freiberg 37, 65, 92, 164, 169, 183, 186, 232, 265, 267, 271f., 275, 277f., 290, 292, 295, 299, 335, 337, 349, 351, 364, 371– 373, 378, 381f., 384, 386, 388, 402, 405– 410, 417, 434, 462, 499, 507, 509, 539, 797, 815, 817, 899, 901f., 921f., 945f., 950f., 957 Freiburg/ Breisgau 17 Freienwalde 361 Freistadt 95, 164, 499 Freyburg/Unstrut 49, 62, 71, 245, 252– 255, 278, 403, 666, 766, 775, 842– 844, 897 Freystadt (Kożuchów) 349, 360, 538, 539, 542 Friedebach 962, 968, Friedeburg 95, 491 Friedland 847 Friedersdorf 787 Friedrichroda 213, 518, 521, 580, 730, 731, 984 Frohburg 277, 386, 899 Frohse 915 Frömmstedt (Frombstedt) 111, 994 Fulda 119, 144, 161, 177f., 182, 189, 463, 510, 830 ?Fußhain 783 Gamstädt 104 Gardelegen 872 Gebesee 81, 106, 129f., 143, 147, 154, 158, 161, 162, 500f. Gefell 70, 255, 274, 394, 406, 408, 412, 551, 554 Gefrees 551 Gehren 199, 766, 845 Geisa 182, 183, 186, 463, 510 Geithain 62, 271, 273, 277, 372, 384– 386, 388, 394, 395, 770, 899, 902, 960 Gelenau 383, 397 Gent (Jhent) 43, 46, 113, 835, 1026 ?Gente 1004 Gera 70, 78, 125f., 163, 232f., 242, 243, 251,
GEOGRAPHISCHES R EGISTER 261f., 267, 275, 277, 289, 292, 299, 377– 379, 404, 408f., 417, 463, 499, 777, 794 Gernrode 106 Gerstenberg 222, 262, 290, 380, 390, 396– 401, 577, 583– 585, 763, 776, 781– 783 Geschwenda (Groß-) 962, 968 Geyer 324, 385, 387, 398, 410 Gieboldehausen (Gobelhausen) 76 Gießhübel (Berg-) 946 Gillersdorf 79, 130, 144, 159, 162, 169, 200– 202, 204, 232– 235, 499 Glashütte 945, 946, 951 ?Gleichewiese 211 Gleina 71 Gleußen 198, 205 Globig (Glowigk) 788 Glogau (Głogów) 28, 222, 267f., 270, 280, 287, 335, 336, 341, 345, 348f., 353, 358– 360, 364, 538, 539, 542, 777 Glösa 381, 383, 397 Gniest (Knisch) 788 Goldberg (Złotoryja) 269, 335, 338, 340 Golpa (Golp; wüst bei Gräfenhainichen) Goltwitz 579, 671, 672 Göppersdorf 381 Gorden 269 Görlitz 34, 44, 65, 67, 130, 144, 164, 168f., 183, 186f., 222, 225, 229, 246, 265, 269f., 279, 335f., 338, 340, 349, 353, 359f., 364f., 405, 499, 507f., 538f., 542, 766, 773, 777, 846– 848, 850, 887, 902f., 938 Göttingen 75, 106, 108, 211, 876, 892 Gorndorf 962, 968 Gorsleben 108 Gorstorf 1004 Goseck 71 Goslar 157f., 218, 264, 325, 385, 388, 394, 398, 653 Gößnitz 411 Gotha 45, 46, 52, 58, 62, 64, 72– 74, 104, 106, 111, 117, 124, 147, 156, 161, 163, 169, 181, 186f., 193– 195, 197, 213, 225, 349, 460, 502, 518, 520– 522, 539, 579, 617, 669, 670, 766, 773, 795, 835, 853, 893, 1025, 1026
1081 Gottenz (Gatentz) 975 Gottern (Großen-) 45, 62, 106, 117, 129f., 133, 143, 147, 158, 161f., 164, 169, 174, 501, 519, 768, 834, 890, 892– 894 Gottleuba (Bad) 338, 946 Graba 962, 968 Gräfenthal 77, 88– 90, 109, 117, 126, 155, 199– 207, 238, 250, 258f., 324, 360, 466– 468, 486, 523, 770, 800, 962, 964, 968 Gräfentonna 106 Gräfinau 73, 108, 112, 129f., 143f., 147, 158– 163, 165– 169, 174, 182f., 186, 189, 199, 202, 225, 233f., 499, 502, 510, 512, 784 Greiffenberg (Gryfów Śląski) 335, 338, 340, 348f., 542 Greppin 787 Greußen 106, 122, 147, 219 Griefstedt 83, 93 Grimma 50, 58f., 61, 62, 65, 83, 267, 269, 271– 273, 275, 277– 280, 331, 349, 353, 369– 374, 382, 546, 579, 609, 673– 677, 766, 829, 857– 860, 899, 902 Gröbern (Grober) 284, 579, 671f., 787, 788 Gröbers 975 Groitzsch 39, 260 ?Groß-Bristitz 359 Großbardau 272, 278, 370, 579, 675, 676, 766, 859 Großfahner 106, 230 Großgrimma 84 Großheirath 205 Großkugel (Kügeln) 975 Großneundorf 205 Großzöbern 413, 553, 856 Grumbach (Erzgebirge) 772, 1006, 1007 Grumbach (Grünbach) 922 Gruna 348f., 391, 397 Grünberg 182, 336, 360, 510, 542 Grüneberg 183 ?Grünrode 530f. Guben 287, 331, 349, 360, 364, 366, 499, 538f., 829, 1011, 1037 Gubitzsch 783 ?Gumpfenhausen 230f. Gunnersdorf 841
1082 Günsdorf 397f. Guthmannshausen (Gut(t)enshausen) 65, 80, 82, 95, 103– 106, 110f., 122, 123, 129, 133, 143f., 147, 151, 153f., 157, 161, 165, 169, 215, 221– 224, 263, 446, 461f., 498, 500– 502, 578, 659– 663, 777 Haarbrücken 205 Hain (Großen-) 55, 62, 65–67, 96f., 111, 155, 222, 265– 271, 275, 279, 288, 335f., 338, 343, 357, 364, 366, 538f., 542, 766, 861, 869, 1022, 1025 ?Hainbuch 119, 201f., 206, 577, 625 Hainichen 384, 385 Hainichen (Gräfen-) 284, 357, 579, 671f., 766, 856, 870, 902 Halberstadt 75, 81, 106f., 174, 217, 219, 302, 309, 385, 388, 913 Haldensleben 766, 872, 915 Halle 67, 92, 117, 130f., 166f., 216, 225f., 254f., 258, 268, 272, 274, 284, 285, 290, 298, 300– 302, 306, 309f., 326, 328, 337, 339– 341, 343, 348– 350, 355, 361– 363, 366, 372, 379, 381f., 385f., 403, 447, 459, 486, 510, 529– 532, 546, 626, 780, 786, 788, 809, 819, 863, 886, 897, 903, 911, 923, 937– 939, 955, 958, 970, 972, 974, 975, 1017 Hamburg 74f., 81, 104f., 107f., 119, 158, 173, 211, 213f., 251, 512, 813, 876, 932 Hannover 76, 101, 108, 211 Hausbreitenbach 74f., 177 Harras 83, 104f., 110, 210f., 579, 680, 881 Hartenstein 393, 407, 409 Hartingen 106 Hartmannsdorf 381, 398 ?Hassfeld 204 Haßfurt 200, 202– 204, 210, 523, 579, 692f., 800 Heidenau (Hedenau) 944 Heiersdorf 381 Heiligenleichnam 783 Heldburg 58, 108, 118f., 198f., 204, 209– 211, 232– 235, 579, 624, 626, 680– 682, 800, 1027 Heldrungen 105, 122 ?Helmerith 393
GEOGRAPHISCHES R EGISTER Helpershausen 682 Henneberg 32, 68f., 74, 108, 212, 455, 463 Hensendorf 1004 Heiligen 64 Heinrichs 130, 133, 167f., 217f., 225, 349f., 395, 411, 981 Herbsleben 64, 83, 97, 104, 106, 111, 130, 133, 147, 151, 158, 213, 579, 683, 766f., 873– 876 Heringen 64 Hermsdorf 256, 257, 391, 531, 580, 720f., 767 Heroldishausen (Herbshausen) 768, 890, 894 Herrnschwende 997 Herschdorf 130, 144, 159, 162, 200– 203, 232– 234, 499, 767, 877 Herzberg (Elster) 46, 54, 60f., 66f., 98, 271f., 275, 281, 286– 288, 307, 333f., 345, 347– 349, 531, 533, 542, 579, 684– 688, 767, 877, 879f., 911, 1002 Heubach 64, 108, 199, 206, 233, 234 Heubisch (Heubsch) 119 Hildburghausen 84, 108f., 133, 178, 198f., 204, 210f., 219, 231, 233f., 256, 363, 579, 680, 767, 773, 880f. Hildesheim 76, 108, 211 Hillersdorf 205 Hinterhermsdorf 881, 883 Hitzerode 151 Hof 66, 70, 90, 108, 174, 205f., 236, 238, 243, 255, 260f., 266, 273– 275, 289, 294f., 325, 341, 373, 375, 377f., 382, 387, 392– 394, 405– 409, 411– 419, 421, 423f., 426, 458, 459, 551– 554, 990, 1013 Hohenbuckow 60, 272, 287, 579, 684f., 688 Hoheneiche (Hohen-Eich) 191, 205, 962, 968 Hohenkirchen 74, 129, 130, 133, 149, 151– 154, 156, 158, 180f., 183f., 189, 208f., 499– 501, 511, 656 Hohenleipisch (Hohenleubitsch,) 60, 269, 271, 288, 579, 699– 701, 768, 908f. Hohenmölsen (Melßen) 84, 388, 581, 742 Hohnstein 767, 881 Holleben 768, 894 Holzweißig (Weyssag) 61, 577, 600, 601, 616, 763, 786, 788, 789
GEOGRAPHISCHES R EGISTER Höngeda 106 Hünfeld 182f. ?Hünnersdorf 822 Hütten (Hutten) 962, 968 Ifta 191, 193f., 197, 518 Ilmenau 69, 73, 75f., 79, 81– 83, 94, 107– 109, 116, 130, 133, 143f., 147, 151, 157, 159f., 168, 174, 198f., 201f., 210, 212, 224, 226, 230– 235, 502, 530, 767, 784, 883, 952 Issersheilingen 83, 768, 890 Jahnsdorf 397 Jena 17, 45, 68, 77, 81, 85, 88, 93, 116f., 125– 128, 163, 205, 237– 240, 242f., 246f., 254f., 257– 259, 261, 275, 331, 349, 360, 404, 410, 451, 486, 499, 577, 611, 615– 617, 777, 794, 829, 835, 1037 Jennigk 1004 Jerichow 767, 883 Jessen 57, 98, 271, 282f., 286– 288, 290, 348, 352f., 357, 366, 579, 689, 691, 767, 885, 1021, 1024 Jessnitz 96, 767, 886 Joachimsthal 248, 324, 327, 383, 387, 407– 409 Jüchsen 463 Judenbach 88, 199, 202, 204, 205, 523, 624 Jüdewein 962, 968 Jüterbog 286, 340, 353, 361, 362, 366, 915, 1003, ?Jurbergk 783 ?Kalend 393 Kalte Küche 205 Kaltenbrunn 99, 108, 198, 205, 211 Kamenz 65, 265, 270, 299 ?Kändler 381, 383, 385, 388 Kapellendorf 81 ?Karge 788 Karlstadt 411 Karsdorf (Carsdorf) 97, 766, 842 Kassel 94, 119, 144, 164f., 177, 190, 295, 520, 522 ?Kauspg 529 Kemberg (Kemrick) 282f., 351, 356f., 361– 364, 368f., 535f., 581, 753f., 757,
1083 772, 787, 1003, 1005 Kemnath 393 Keuschberg 768, 911 Kindelbrück 106, 122 Kirchberg 376, 760, 772, 1020 Kirchlautern 210 Kleinfahner 104 Kleinhartmannsdorf 381 Kleinleube siehe Windischleuba Kleinneundorf 962, 968 Kleinschmalkalden 60 Kleinsermuth siehe Sermuth Kleinzerbst (Cleine Zerbst) 788 Kleinzöbern 413, 553 Klepzig 285, 599 Kölleda 81, 88, 95, 147, 224 Kölsa 272 Komotau (Chomutov) 272, 383f., 387, 407, 421 Königsberg 59, 198, 204, 209f., 359, 579, 692, 693, 1027 Königsbrück 65f., 265, 275, 767, 887 Königsee 75, 163, 169, 217, 219, 224, 231– 235, 463, 767, 888 Königshain 381 Königshofen 62, 144, 199, 204, 210, 257, 580, 720, 721, 800 Königstein 97, 431– 435, 580, 713, 770, 943f., 947, 950 ?Konsberg 393 Koppelsdorf 205 Koßdorf (Cosdorf) 272, 542, 769, 924f. Kosten (Kościan) 270 Köthen 60, 83, 767, 777, 888 Kötzschenbroda (Kotzschberg) 331, 829, 1037 Krakau (Kraków) 28, 52f., 73, 259, 328, 430 Kranichfeld 161 Krawinkel siehe Crawinkel Kremnitz (Kremnica) 335 ?Krien 788 Krina 822 ?Krobelin 909 Krölpa 255 Kronach 77, 89, 92, 130, 144, 183, 186, 187, 195, 206, 225, 258f., 330, 335, 341, 349, 358– 361, 392, 458, 499, 507, 509, 537f., 551
1084 Krossen siehe Crossen Küllstedt (Kulstadt) 76 Kulmbach 360, 393f., 415, 417, 551 Kunnersdorf 764f., 797f. Kupferberg 392f., 406, 408, 409, 412 Kursdorf (Cunnersdorf o. Chursdorf) 381, 391 ?Kynden 165 Lammsdorf 367 Landsberg 41, 54, 97, 206, 360, 578, 634, 682, 764, 809f., 1027 Langenbernsdorf 412 Langenorla 962, 968 Langensalza (Bad) 65, 73, 80, 83, 106, 111, 119, 122, 144, 147, 169, 180 –182, 186– 188, 194, 409, 518, 520, 521, 768, 890, 1027 Lauban (Luban) 265, 268, 270, 335, 338, 340, 349, 360, 373, 847 Laucha 64, 246 Lauchstädt (Bad) 56, 94, 768, 894, 897, 898, 1025 Lausick (Bad) 801, 803, 922, 923 Laußig 97, 577, 627– 629, 764, 802 Lauterbach 183, 299, 529 Lehesten 68, 73, 77, 94, 109, 130, 144, 182, 186f., 225, 226, 237, 258– 260, 268, 330, 335, 341, 349, 358– 361, 499, 507f., 538, 539, 579, 694, 768, 898, 962, 968 Leippe 437, 561, 571 Leipzig 17, 19, 22, 28, 30f., 33– 37, 39f., 44, 47– 49, 52, 54– 56, 62f., 65– 71, 74, 77f., 80, 85– 95, 98– 100, 102f., 108– 112, 115, 117– 119, 122, 124, 126, 130, 141, 144f., 147f., 155f., 162, 164, 169, 174, 177f., 182f., 186f., 190, 192f., 195, 198f., 205, 207f., 214, 221f., 224f., 229– 236, 238– 242, 245– 248, 251f., 254f., 257– 263, 265– 267, 269– 278, 280f., 283f., 286f., 289– 291, 293, 295– 302, 304– 307, 309– 313, 316f., 319, 322– 329, 331– 335, 337, 339– 344, 346– 354, 356, 359–361, 363f., 366, 369, 371– 389, 392– 395, 401– 406, 408– 418, 422f., 425– 427, 430, 435, 446– 451, 455, 458– 460, 462, 464, 466, 468f., 471,
GEOGRAPHISCHES R EGISTER 487– 491, 499, 507, 509, 529– 534, 542f., 616, 768, 773, 775, 777f., 781, 783, 786, 788–790, 795, 844, 863, 899– 902, 905– 907, 921– 923, 941, 955, 975, 991, 1009f., 1013, 1027 Leisnig (Lysenich) 83, 96, 144, 222, 271f., 277f., 349, 372, 386, 388, 394, 539, 579, 695, 697, 768, 803, 902, 907 Leitmeritz (Litoměřice) 272, 372, 393, 437, 538, 561f., 567, 569 Lengefeld 382f., 385, 387f., 394, 398, 463 Leesen (Lesen) 783 Lemberg (Lwiw) 28 ?Lensenheim 411 ?Lesenitz 187 Leubingen 83, 157, 502 Leubsdorf 577, 592 Leuchtenburg 85, 125, 243, 261, 457, 527, 579, 698, 794 Lichtenberg 384, 418, 533 Lichtenhain 962, 968 Lichtenstein 383, 388, 392f., 395, 404 Liebenau (Burg-) 769, 922f. Liebenwerda (Bad) 66f., 72, 77, 267– 269, 271f., 275, 281, 288, 344, 349, 352, 354– 356, 539, 579, 699– 705, 768, 908f. Liegnitz 95, 155, 246, 267, 269, 335f., 340, 348f., 360, 364, 371– 373, 538f., 542 Liemehna 83, 272 Limbach (-Oberfrohna) 381, 391 Lind 119, 200– 203, 205f., 523, 577, 625 Linda 262, 411, 528, 580, 718 Lindenau 323f. Lipa 1004 Lobeda (Jena-) 239, 299, 615f. Lobenstein 70, 109, 206, 243, 256, 359, 394, 408, 554 Lohma 591, 783, 933, 946 Lohmen 591 Lommatzsch (Lummitzsch) 97, 272, 432, 579, 706, 769, 919, 921f., 949 Lonnewitz 272 Lössen (Loßen) 923 Löwenberg (Lwówek Śląski) 66f., 268, 269, 335, 338, 340, 349 Lubast (Klein Lubis, Groß Lubis) 788 ?Lubau 847
GEOGRAPHISCHES R EGISTER Lübeck 26, 73, 74, 76, 79f., 101, 104f., 107f., 119, 130, 169, 171, 213, 312, 328, 499 Lublin 28, 73, 259 Lucka 290, 390, 394, 396, 398– 400, 869, 1004 Luckau 98, 270f., 280, 285, 287, 345, 366, 385, 388, 577, 585– 587 ?Luder 182 Ludersdorf 204, 208, 523, 656, 731 Luderstadt 80 Ludwigsstadt 155, 294, 326, 417f. Lüneburg 74– 76, 101, 104f., 107f., 169, 173f., 211, 213, 214, 217– 219, 813, 872 Lungwitz 391, 392, 397 Lüsterforde 1004 Lützen 54, 83, 95, 205, 275, 460, 768, 911f. Magdala 68, 109, 126, 127, 243, Magdeburg 28, 61, 81, 93, 101, 104f., 107f., 117, 119, 122f., 154, 158, 164, 171, 173f., 213, 217– 219, 223, 234, 253f., 262, 271, 274, 277, 281, 284f., 302, 306, 310, 312, 353, 356, 359, 363, 365f., 382, 383, 431f., 436f., 442, 448, 450, 455, 486, 556, 558– 560, 569– 573, 768, 773, 777, 780, 786, 813, 872, 888f., 897, 899, 913– 915, 955, 1022 Mainburg 69, 768, 916 Mansfeld 32, 83, 105– 107, 122f., 149– 151, 153, 155, 157f., 237, 260, 264, 324, 326, 373, 386, 388, 731 Marbach 144, 233, 499 Marburg 17, 165, 178, 194, 328, 518 Marienberg 323, 387, 817, 922 Markröhlitz 49, 71, 245, 252– 255, 578, 666, 766, 775, 844 Marksuhl 60, 75f., 82, 108, 119f., 122, 177f., 180f., 183, 188, 211, 570, 578, 650– 652, 768, 917 Marlishausen 57, 167, 502, 769, 918 Marzahna 60, 283, 285, 333f., 356– 363, 368, 369, 392, 535f., 577, 581, 593, 594, 753f., 772, 1003, 1005 Maßfeld (Ober- oder Unter-) 75, 108, 211, 226, 463 Meckfeld (Merckefeld) 109, 112, 156 Medlitz 205
1085 Meerane 384, 393 Mehlis (Zella-) 45, 57, 115, 130, 133, 167, 168, 174, 199, 211, 219, 225, 233, 350, 363, 385, 388, 404, 408, 410, 772, 1015 Meiningen 61, 69, 105, 107f., 113, 119, 178, 198f., 211, 463, 773, 835, 1037 Meißen 55, 97, 109, 164, 289, 294, 299, 327, 338, 357, 371– 373, 431f., 434, 437, 559, 579, 706, 769, 815, 899, 906, 919, 921f., 944, 947, 949, 995, 1027, 1036 Mellingen (Mellungen) 109 Mellnsdorf 271, 283, 356f., 368, 581, 755f., 772, 1005 Mellrichstadt 68, 463 Melpers 130, 133, 144, 161, 167, 168, 219, 226 Meltendorf 1004 Melzwig 367 Mehna (Menau) 783 ?Mergelheim 408 Merseburg (Merßburg) 56, 59, 95, 110, 254, 258, 274, 290, 379, 381, 388, 391, 459, 460, 769, 782, 894, 897f., 912, 922f., 974 Merschwitz (Merwitz) 272, 766, 861, 865 Mescheide (Meschheyde) 788 Meuro 788 Merxleben 891 Mihla 76, 119, 378f., 518 Mischwitz 817 Mißlareuth 70, 551– 553 Mittelpölnitz 256, 260, 457, 524, 577, 592 Mittenwalde 337, 340, 353, 361, 366 Mittweida 83, 222, 271f., 277, 279, 299, 373, 384, 827, 899 Molau 256 Molsdorf 381 Mönchröden 205 Monheim 117, 486 Moritz 766, 861 Mücheln (Micheln) 897 Mügeln 83, 272, 277, 861, 899, 902 Mühlbeck (Molbegk) 787 Mühlberg 37, 71, 77, 86, 236, 272, 432, 434f., 529, 556, 769, 776, 924, 925, Mühlhausen 45, 64f., 85, 88, 106, 110f., 117, 119, 122, 130, 133, 158, 164f., 169, 174, 178, 182, 186, 222, 246, 510, 731, 834,
1086 892 Müncheroda 71 Mupperg (Mopperg) 119, 206 Mürschnitz (Morßnitz) 119, 206, 577, 625 Muskau (Bad) 66f., 267– 269 Mutzschen 84, 529 Mylau 381 Nabburg 393, 551 Naila (Naylein) 553 Nassau 130, 144, 663 Naumburg 33, 44, 48– 50, 56, 64, 71, 77, 83, 87f., 90–92, 96, 99, 110– 112, 117– 119, 121– 126, 141, 147f., 169, 174, 190, 192f., 198, 199, 205, 207f., 213– 215, 222, 224, 230– 236, 238– 241, 245– 248, 250– 263, 256, 274f., 289, 290, 292, 295f., 310, 326, 328, 342, 371, 373, 379, 382, 384– 386, 390, 393, 396, 398, 408, 410, 412, 417, 422, 430, 450, 455, 460– 462, 466, 468, 486– 490, 518, 526, 626, 641, 722, 769, 773, 775, 782, 795, 824– 826, 842, 844, 876, 895, 897, 912, 927, 941, 955, 971f., 986, 991, 1022, 1032, Nauendorf (Langennaundorf) 271, 288, 700, 768, 905, 908f., 911 Nauendorf (Knautnaundorf) 764, 768, 911, 912 Naundorf 770, 956, 957 Naunhof (Nauenhof) 529 Naustadt siehe Neustadt (Orla) Nazza (Natha) 76 ?Nebitz 783 Nebra 62, 97, 104, 578, 641, 766, 843 Neindorf 771, 992 Neisse (Nysa) 29 Nerchau 83, 272, 278, 579, 673– 675, 678, 766, 859 Nermsdorf 577, 618f., 795 Neubrunn siehe Unterneubrunn Neuenbau 205 Neuflemmingen 71, 256 Neuhaldensleben siehe Haldensleben Neukirchen 144, 183, 394, 955 Neumark 411 Neundorf 981 Neunheiligen 64
GEOGRAPHISCHES R EGISTER Neunkirchen 383, 392f., 551, 553 Neusohl (Banská Bystrica) 335 ?Neustadt 106 Neustadt am Rennsteig 199 Neustadt (bei Coburg) (Neustedtlein) 77, 88, 108, 117, 119, 144, 186, 187, 199, 204– 206, 210, 486, 507, 523, Neustadt-Eberswalde 349, 359f., 538 Neustadt in Sachsen 186, 507, 767, 881f. Neustadt (Orla) 417, 823, 1009 Niederfüllbach 205 Niederfrohna 381 Niederschmalkalden 463 Niedersuhl siehe Untersuhl Niemegk 46, 60, 282, 285, 357, 362, 369, 577, 593f. Nordhausen 64, 106, 215, 386, 971, 1025 Northeim 106, 463, 876, 892 Nürnberg 19, 28f., 36, 46, 54, 63, 66, 70, 73– 77, 80, 85, 87– 90, 94, 98– 102, 105, 107– 109, 111– 113, 117– 119, 121, 126, 130– 132, 148– 150, 159f., 162f., 169, 174, 178, 184, 186, 188f., 198, 199, 205– 208, 210f., 214, 232– 235, 238f., 243, 250, 255f., 258– 262, 266, 274, 275, 289, 291, 293f., 296, 299, 312, 313, 324– 326, 328, 341, 349, 358– 361, 375, 377, 382, 392f., 396, 402, 405, 409– 411, 413– 415, 417, 421, 426f., 430, 447, 461, 486, 539, 551, 616, 656, 777, 780, 782, 832, 835, 875, 955, 1017 ?Nydeck 529 Oberfrohna 381, 391 Oberhof 62, 81, 97, 108, 115f., 167, 198, 199, 211f., 769, 935f. Oberilm 57, 918 Oberlind siehe Lind Oberloquitz 962, 968 Obernessa 84 Oberpreilipp 962, 968 Obersuhl 578, 667 Oberwald (?Erzgebirge) 899, 902 Oberweida 463 Oberweimar 182 Ockrilla (Ockruel) 770, 956f. Oederan 272, 384, 764, 797
1087
GEOGRAPHISCHES R EGISTER Oelsnitz (Olschnitz) 66, 70, 262, 294, 349, 358, 361f., 375, 378, 379, 382f., 388, 392f., 396, 403– 408, 410, 412, 417– 419, 421, 424, 551, 553, 1018 Oeslau 205 Ogkeln 581, 755– 757, 772, 788, 1005 Ohrdruf 64, 83, 116, 147, 157, 161– 163, 174, 192f., 219, 502, 518– 520, 522, 936f., 952 Ölmütz (?Ylmitz) 387 Oldisleben 106 Orb (Bad; Urba) 182 Ortrand 338, 530, 869 Oschatz 62, 65f., 219, 222, 246, 265– 272, 275, 278f., 299, 332, 334f., 338, 339, 343f., 350f., 354, 356, 372f., 385, 539, 580, 710, 769, 776, 827, 861, 921, 937, 939, 1009f. Oschätzchen (Oschatzgen) 769, 924f. Osmünde 975 Osterfeld 84 Otterwisch 766, 859, 861 Pannigkau 367 Paulsmühle 766, 861, 865 Paupitzsch 822 Pausa (Paußau) 70, 417, 419, 580, 711, 769, 939f., 955 Pegau 70, 97, 260, 267, 274, 289f., 299, 339, 377– 379, 381f., 386, 388, 391, 394, 397f., 403, 580, 712, 769, 782, 791, 912, 941– 943 Penig 277, 289, 381, 383, 385, 387f., 395, 398, 408, 899, 902 Pfaffendorf 210 Pfaffenroda 391 Pfersdorf 210f., 579, 681 Pforta (Schul-) 50, 825 Piethen 890 Pirna 59, 97, 246, 272, 277, 299, 335, 337, 343, 371f., 384, 429– 437, 440f., 555, 557f., 560, 563, 566– 574, 580, 713, 770, 815, 880, 867, 896, 899, 943– 951, 1026, 1032 Pißdorf (Bistorf) 890 Plathe 883 Plaue 69, 107, 144, 521, 770, 951,
Plauen 66, 69f., 77, 90, 99, 144, 236, 238, 260, 265, 267, 275, 289, 293– 295, 375, 376, 378f., 382, 392– 394, 404– 410, 412– 424, 426, 499, 551f., 580, 609, 714– 717, 770, 952f., 955f. Plaußig 530, 531 Pleißa 397 Ploschwitz (Ploschkewitz) 434, 580, 713, 770, 943, 947, 950f. Plötzkau (Plötzig) 934 Poppeln 262, 528, 580, 718 Pößneck 77, 169, 258f., 359f., 770, 962, 964, 968 Pöhla (Polla) 771, 978 Posen (Poznan) 28f., 73, 95, 110, 117, 130, 144, 169, 186, 194, 225, 229, 267, 268, 270, 287, 296, 331f., 335, 339, 347, 349, 358– 360, 392, 457, 491, 535, 538, 776 Posterberg (Ober- und Niederposta) 97, 770, 943, 946 Pouch 822 Prag (Praha) 28, 95, 162, 272, 293, 387, 404, 409f., 416, 461, 491, 499, 571, 848 Pratau 367 Predeln 84 Prenzlau 307, 361 Pressath (Breßath) 393 Prettin 271, 282, 287f., 352f., 436, 562, 567, 580, 733– 735 Pretzsch 279, 283, 432, 436, 442, 556– 562, 564f., 567– 572, 691, 788 Priebus 66f., 267– 269, 349 Prießnitz 381, 398 Prießnitz (Frauen-) 256, 257 Prosigk 889 Prottitz 62 Pulsitz (Pulst) 372, 532, 579, 706, 769, 919, 921f. Putzbach 113, 835 Quedlinburg 106, 210, 915 Queienfeld (Queinfeld) 463 Querfurt 71, 82, 105, 117, 253, 486, 897 Quenstedt 50 R(...)heyn 1004 Rabenstein 381, 383, 385, 388, 551
1088 Radeberg 77, 373, 770, 867, 956, 957 Ragösen 60, 285, 369, 577, 595f. Raguhn 59, 770, 790, 811, 958 Rammelburg 770, 959 Räpitz 768, 911 Rathen 97, 433f., 580, 713, 770, 943 Rattelsdorf 77, 889, 117– 119, 198, 205– 207, 211, 446, 455, 468, 577, 624– 626 Rauschwitz 256 Regensburg 66, 99, 256, 266, 274, 328, 375, 403f., 406, 409f., 416, 417, 427, 452 Rehau (Resaw) 273, 553 Reichenbach 29, 295, 338f., 379, 383, 393f., 397, 411f., 414, 1016 Reichenbach (bei Saalfeld) 962, 968 Reichenbrand 397 Reichenhain 769, 925 Reichmannsdorf 205, 962, 968 Reinharz (Reinericz) 788 Reinsdorf 408 Reisdorf (Reusdorf) 826 ?Remeritz 393 Remschütz 968 ?Reunit 463 Ringleben 64, 106 Röblitz 962, 968 Rochlitz 44, 232, 271f., 277, 373, 380– 382, 384f., 388, 770, 899, 902, 960 Rochsburg 383 Roda (Stadt-) 125, 163, 243, 299, 663, 794 Rodach 198 Rödern (Rodrisch Geleit) 870 Röhrsdorf 397, 764, 799 Roitzsch 577, 601– 603, 605, 763, 786, 789 Rolagk 783 Römhild 75, 108, 211, 463 Romstedt (Groß- oder Kleinromstedt) 47, 68, 109, 127, 238, 243, 581, 743f. Ronneburg 78, 261f., 404, 410f., 457, 528, 580, 718, 770, 961 Rösa (Resa, Resen) 787, 822 Rosenfeld 988 Rositz 783 Rossach 205 Roßla 106 Roßla (Nieder-; Ober-) 826 Roßlau 811
GEOGRAPHISCHES R EGISTER Roßwein 271f., 277f., 350f., 371– 373, 384f., 388, 815, 899, 902 Roth 117, 486 Rothenburg 67, 348f., 353, 364, 366 Rückerswalde 772, 1006f. Rudersdorf 111, 661– 665, 765, 826 Rudolstadt 126, 165, 770, 773, 961 Rulsford 1004 Rursdorf 381, 383, 385, 388, 391 Saalfeld 64, 77, 85, 88, 108, 117, 126, 128, 144, 165, 186, 197– 199, 201, 205f., 219, 237f., 243, 256, 258f., 275, 289, 349, 360f., 467f., 486, 502, 539, 580, 694, 719– 722, 770, 962 Saalhausen 267 Saara (Sara) 783 Saaz (Žatec) 387 Sachsenburg 60, 63– 65, 72, 74– 76, 83, 103– 108, 110f., 121– 124, 213– 219, 221, 223, 263, 446, 580, 723f., 770, 876, 970f. Sackwitz (Sacwiz) 788 Sagan 67, 266– 268, 270, 280f., 287, 336, 345, 349, 352, 360, 363– 366, 539, 542 Salgast (?Salga) 269 Sandersleben 785, 872, 934 Sangerhausen 39, 62, 64, 74, 81, 104– 107, 164, 174, 215, 217, 220, 386, 461, 580, 725, 770, 971, 973 Sardau 272 Sattelpaß 205 Satzung (Zur Satzung) 772, 1006, 1008 Sausedlitz 822 ?Schackau 988 Schaderthal (Schodderthal) 962, 968 Schafstädt 768, 897 Schandau (Bad) 561, 563, 565, 572, 767, 881f. ?Schandersleben 934 Schellenberg 373, 580, 726, 764, 797, 798, 902 Schemnitz (Banská Štiavnica ) 335 Schildau 59, 62, 280, 281, 345, 352, 356, 580, 733–735 Schlackenwald (Horní Slavkov) 799 Schlackenwerth (Ostrov nad Ohří) 383, 384, 387, 392f., 421
GEOGRAPHISCHES R EGISTER Schlägethal 962, 968 Schlaga 962, 968 Schlawitz (Schlawicz) 377, 787 Schleiz 70, 125, 243, 255f., 260, 261, 266, 274f., 277, 289, 378f., 382f., 392– 394, 406, 408, 551f., 554, 955 Schlema (Bad) 326, 410 Schleusingen 69, 95, 105, 107– 109, 116, 130, 133, 151, 156, 159, 162, 167, 198f., 211f., 226, 229, 234, 404, 410, 463, 491, 499, 510, 512, 800, 841, 981 Schloßkulm 962, 968 Schmalkalden 64, 68f., 75f., 106, 108, 113, 115, 131, 142, 147– 149, 159– 166, 174, 183, 188, 198, 213f., 219, 223, 225f., 243, 447f., 462f., 512, 771, 773, 776, 793, 835, 975 Schmiedeberg 271, 282f., 343, 350, 356f., 364, 368, 581, 753f., 757, 772, 786, 789, 822, 1005 Schmiedefeld 962, 968 Schmiedehausen 577, 621 Schmölln 290, 390, 394– 397, 399f., 551, 577, 583– 585, 591, 763, 781– 783 Schneeberg 18, 151, 292f., 322– 327, 378, 383f., 386f., 389, 403f., 408, 410f., 417f., 420f., 423, 1019, 1027 Schönberg (Sulikow) 489, 825, 847 Schönebeck 813, 915 Schönstedt 891 Schönewerda 97, 104, 766, 843 ?Scholgen 788 Schotten 106, 133, 144, 182 Schützbergk 1004 Schwallungen 463 ?Schwarts 788 Schwarza 69, 105, 106, 131, 133, 151, 153– 155, 158, 199, 211, 213, 500, 501, 777 Schwarzach 731, 800 Schwarzenberg 771, 978 Schweidnitz (Swidnica) 29, 246 Schweina 119f., 144, 178, 653 Schweinfurt 95, 108, 144, 200, 202, 204, 210, 229, 491 Schweinitz 67, 268, 271, 282, 286– 288, 352, 364– 366, 368, 580, 688, 691, 727, 729,
1089 771, 978– 980 Schweinitz (bei Pößneck) 962, 968 Schweinsberg 144 Schwiebus (Swiebodzin) 330, 337, 349, 358– 360, 538f. Sebnitz 337, 348f., 539 Seelhausen 822 Seegrehna 367 Seesen (Sasßlen) 76 Selbitz 367 Seßlach (Seßlich) 108, 130, 202– 204, 210f., 800 Seyda 282, 357, 360, 362, 771, 974 Seidenberg 847 Söllichau (Selchau, Selcha) 62, 283, 347– 349, 542, 578, 636f., 765, 788, 820, 822 Senftenberg 37, 66, 281, 348, 349, 364– 366 Sermuth (Kleinsermuth) 803 ?Seulingssee 578, 668 Sidow 1004 Sitta 338, 360 Sömmerda 80, 105, 122f., 147 Sondershausen 106, 122 Sonneberg 200f. ?Sonnen 826 Sonnewald 328, 364– 366, 532 Sorau (Zory) 66f., 267, 270, 287, 335f., 349, 353, 359f., 364, 538 ?Sorge 822 Spandau 359, 366 Spechtsbrunn 201, 962, 968 Speier 833, 1037 Speiersberg 205 Spielmes 551 Spremberg 66f., 267, 269, 280, 307, 345, 357 Sprottau 267 Starkenberg (Starckenburg) 782 Staßfurt 131, 167, 216, 796, 970, 972, 996 Staupitz 269 Steinach (Hütten-) 155, 199– 201, 203– 205, 210, 325, 523 ?Steinfort 790, 811 ?Steynitz 393 Stettin (Szczecin) 28, 87, 272, 281, 312, 339, 355, 359– 363, 913 Stolberg 64, 151, 153, 174, 386, 388, 959 Stollberg 158, 223, 387, 388, 394, 397, 398,
1090 407 Stölpchen (Stolpen) 338, 343, 354, 870 Stößen 84, 257, 581, 742 Straußberg 361 Straußfurt 106 Strehla (Strehlen) 272, 338, 354, 432, 530, 580, 710, 769, 937, 939 Stressenhausen 210f., 579, 680 Struth 76 Sudenburg 889 Suhl 45, 57, 69, 83, 94–, 107f., 115f., 130, 133, 167f., 174, 188, 198f., 211f., 217– 219, 225, 229, 349f., 363, 395, 404, 410f., 771, 834f., 981f. Sulza (Bad) 83, 765, 825 Taltitz 717, 955 Tambach (-Dietharz) 58, 62, 64, 104, 106, 115f., 130f., 133, 143f., 147f., 153f., 157– 163, 165f., 168f., 174, 183, 192– 194, 212– 215, 219, 225f., 404, 407, 500– 502, 518, 521f., 580, 730, 731, 771, 776f., 983f. ?Tamburg 409 Tannroda 129f., 147f., 154f., 168f., 500f. Taucha 62, 83, 272, 276, 768, 899, 901, 902, 904– 907 Tauhardt 63, 104f., 765 Tauschitz 393 Tauschwitz 783 Tegkwitz 783 Tennstedt (Bad) 65, 106, 111, 122, 147, 219, 518 Terpitzsch 801 Tetschen (Děčín) 560 Teutleben 76, 97, 771, 984 Teutschenthal 768, 894, 897 Thamsbrück 890f. Thann 119, 206 Themar 69, 83, 130, 133, 143f., 198, 211, 226, 230f., 463 Theuma (Theyma, Theyman) 717, 953, 954 Thierschneck 47, 77, 245, 252, 255– 258, 260f., 274, 580, 719, 720, 722, 771, 986 Thiersheim 382, 392f., 405f. Thorn (Torun) 28 Tornau (Thornau) 788
GEOGRAPHISCHES R EGISTER Thurau 890 ?Tiefenort (Tiefenhart) 182 Torgau 48, 54, 57f., 61, 62, 66f., 85f., 95, 97, 217, 219, 222, 266 – 271, 275, 277, 279–281, 286– 288, 329– 339, 341, 343– 352, 354– 357, 362, 370, 374f., 401, 404, 411, 431f., 435– 439, 441– 443, 447, 455, 458f., 491f., 530f., 533, 538, 542, 555, 564, 573, 580, 609, 732, 735– 737, 771, 787, 972, 987– 989, 1013f. Traun 577, 592 Treben 273 Treben (bei Altenburg) 290, 384, 390, 396– 400, 577, 585– 587, 591, 763, 781– 783 Trebsen (Drebissen) 278, 678 Treuen (Dreuen) 1016 Treysa (Treyße, Tresßen) 113, 835, 1037 Triptis 260, 457, 524, 577, 592, 955 Troppau (Opava) 29 ?Tuchin 796 Uebigau 267, 269, 272, 288, 344, 579, 699– 701, 704, 768, 908, 909 ?Ufenau 182 Ufhoven 891 Ulfen 75, 108 Umpferstedt 581, 743f. Unterlauter 198, 201, 209 Unterlind (Niederlindt?) siehe Lind Unterneubrunn (Neubrunn) 151, 159, 624, 656 Untersiemau 205 Untersuhl 75, 578, 667 Unterwirbach 962, 968 Vacha 85, 95, 120, 177f., 181– 183, 186– 188, 198, 229, 463 ?Vaseritz 844 ?Vecken 119, 206 Veilsdorf 210f., 579, 680, 881 Viernau 68, 130, 167f., 225, 395, 410 Vilnius (Wilna) 28 Vockerode 812 Vogelsberg 82f., 95, 104– 106, 121– 123, 131, 143f., 147, 151, 153f., 157, 161, 165, 169, 213, 215, 221, 223, 263, 446, 456, 462,
GEOGRAPHISCHES R EGISTER 498, 578, 657, 658, 661 Vogtsberg 500f. Voigtsberg 69, 86, 91, 119, 260, 262, 265, 294f., 375, 378, 402, 413– 415, 419, 420– 422, 455, 489, 490, 581, 738, 739, 771, 773, 823, 989 Volkenroda 130 Volkmannsdorf 962, 968 Wahrenbrück 60, 269, 271, 288, 336, 349, 355, 356, 538f., 542, 579, 699– 701, 704, 768, 908f. Waldenburg 339, 362, 390, 395, 853, 922 Waldkappel 133, 174, 191– 194, 197, 518– 520, 522 Wallendorf 962, 968 Walschleben 106 Waltershausen 45, 46, 64, 72, 76, 117, 120, 161, 178, 181, 182, 187f., 226, 233, 404, 410, 418, 521, 856 Wandersleben 232 Warmsdorf 771, 934, 992 Wasungen 68f., 75, 105, 107f. Wehlen 97, 433f., 770, 943, 947– 950 Weida (Weidau) 63, 70, 84, 86, 91, 99, 225, 232, 243, 260f., 294, 299, 377, 416, 417, 419, 553, 765, 794, 823, 955 Weiden 99, 393, 406, 422, 552 Weimar 50, 68, 73f., 76, 77, 84, 93, 95, 106, 108f., 111f., 122, 124– 127, 133, 143, 147f., 151f., 155f., 161–163, 214, 229, 231– 237, 368, 435, 460, 462, 491, 501, 519, 581, 617, 656, 740f., 744, 766, 772– 774, 777, 826, 853, 867, 893, 935f., 993 Weißenburg 117, 486 Weißenfels 46, 62, 83f., 111, 116, 246, 248, 262, 274f., 290, 349, 381, 385f., 388, 390f., 398, 530, 581, 722, 742, 782, 825, 834, 844, 897, 912, 922f., 941, 986, 1017 Weißensee 56, 62, 64f., 74, 76, 80f., 83, 88, 103– 107, 111, 122f., 129– 131, 133f., 143f., 147, 151, 153f., 157– 159, 161f., 164– 169, 173– 175, 213f., 263, 500– 502, 772, 994– 997 Weißenstadt 405, 499, 551 Weißig (Weißagk, Weysogk) 957
1091 Welsbach 83, 768, 890 Wenigenjena 64, 616 Werdau 222, 232, 261, 292, 299, 376, 378, 382, 402, 404, 407f., 411– 413, 417, 423, 426, 551, 581, 758f., 772, 1016f., 1020 Werdau (bei Torgau) 492 Werder 361f. Wernigerode 106, 158, 174, 218, 773 Wertheim 182 Westendorf 117, 486 Wethau 247, 825 Wetzdorf 256 Wiegendorf 47, 68, 81, 106, 126– 128, 151, 155, 229, 236– 238, 243, 581, 620, 656, 731, 741, 743f., 772, 777, 795, 998 Wiehe 63, 765 Wiesenthal (Ober-) 771, 978 ?Willensdorf 817 Wilsdruff (Wilsdorf, Wylsdorf) 579, 706, 769, 921 Wimpfen 551 Windischleuba 783 Wintersdorf 290, 390, 396f., 399, 577, 585– 587, 591, 763, 781, 783 Wirtheim 462 Wittenberg 17, 37, 47, 54f., 57f., 61, 72f., 97, 236, 254, 267, 270f., 274f., 277, 279– 288, 331– 334, 337, 339, 343– 346, 351f., 356– 370, 373– 375, 392, 411, 429– 432, 436– 440, 442f., 447, 451f., 457f., 493, 534f., 537, 555– 571, 573, 581, 746, 751– 753, 757, 772, 776, 786– 789, 821f., 999f., 1002f., 1005, 1025 Wittgendorf 380f. Wittmannsgereuth 962, 968 Wolfen 890 Wölfis 116, 157, 174, 502, 936, 937 Wolkenstein 293, 383, 387, 772, 1006 Wöllmen 272, 279 Wolmsdorf (Klein-, Wollmenßdorff) 770, 956, 957 Wörbzig (Worptzigk) 890 Wundersleben (Wonnersleuben) 104, 213, 994, 995 Wurzbach 130, 206, 258, 259, 335, 358– 360 Würzburg 59, 74, 77, 105, 107f., 118f., 210,
1092 328, 693, 981 Wunsiedel 293, 377, 382f., 387, 392f., 394, 404– 409, 412, 415f., 418– 421, 423, 426, 551, 955 Wurzen 54, 55, 272f., 278, 678, 772, 861, 1009 Ypern 46, 113, 835, 1026 Zahna 282, 353, 357, 362– 364, 366 ?Zeckeritz 988 Zedeler Mark 822 Zella siehe Mehlis Zella (Probst-) 770, 962, 964, 968 Zeilfeld 210, 211, 579, 681, 682 Zeitz 70, 84, 248, 251, 261f., 267, 274, 277, 289f., 349, 362, 377, 379, 382, 386, 391, 395, 403f., 410, 742, 782 Zerbst 98, 366, 806, 934, 972 Zettel (wüst bei Bad Düben) 765, 820, 822 ?Zhene 788 Ziegenhain 144, 225, 229, 499 Ziegenrück 972 Zittau (Sittau) 246, 270, 847, 850 Zöblitz 383 Zollgrün 255 Zörbig 284, 382, 786f. Zossen 337, 339, 353 Zschiesewitz (Tschiesewitz) 579, 671, 672, 856 Zschillen 960 Zschopau (zscheppisch) 222, 277, 381, 383– 385, 388, 531, 726, 767, 797f., 902 Zwenkau 126, 242f., 379, 769, 777, 941, 943 Zwickau 37, 65f., 70, 97– 99, 122, 161– 164, 168, 222, 232, 236, 238, 260, 262, 265, 267, 271, 274f., 277, 279, 292– 295, 299, 307, 328, 349, 373, 375– 379, 381– 383, 385, 387– 389, 391– 396, 398, 402– 411, 413, 415– 421, 423f., 426, 450, 462, 539, 551, 554, 581, 609, 629, 759f., 772, 782, 827, 899, 902, 954– 956, 1009, 1015– 1020 Zwethau (Zweth) 988 Zwochau 54, 578, 634, 764, 809, 810 Zwönitz 394, 397, 398
GEOGRAPHISCHES R EGISTER
KARTE 1
KARTE 2
VERÖFFENTLICHUNGEN DER HISTORISCHEN KOMMISSION FÜR THÜRINGEN NEUE FOLGE. KLEINE REIHE HERAUSGEGEBEN VON WERNER GREILING EINE AUSWAHL
BD. 40 | RUTH SCHILLING JOHANN FRIEDRICH GLASER (1707–1789)
BD. 34 | REINHARD HAHN
SCHARFRICHTERSOHN UND
GESCHICHTE DER MITTELALTERLICHEN
STADTPHYSIKUS IN SUHL
DEUTSCHEN LITERATUR THÜRINGENS
2015. 279 S. 15 S/W-ABB. UND 2 KT.
2012. VIII, 425 S. GB.
GB. | ISBN 978-3-412-22141-6
ISBN 978-3-412-20926-1 BD. 41 | CHRISTIAN HAIN BD. 36 | KERSTIN VOGEL
DAS FALKSCHE INSTITUT IN WEIMAR
CARL HEINRICH FERDINAND
FÜRSORGE UND GESCHLECHT
STREICHHAN
IM 19. JAHRHUNDERT
ARCHITEKT UND OBERBAUDIREKTOR IN
2015. 507 S. 4 S/W-ABB. GB.
SACHSEN-WEIMAR-EISENACH 1848–1884
ISBN 978-3-412-22285-7
2013. 365 S. 60 S/W-ABB. GB. ISBN 978-3-412-20955-1
BD. 42 | MANFRED STRAUBE GELEITWESEN UND WARENVERKEHR
BD. 37 | SEBASTIAN NICKEL
IM THÜRINGISCH-SÄCHSISCHEN RAUM
MÄNNERCHORGESANG UND BÜRGER-
ZU BEGINN DER FRÜHEN NEUZEIT
LICHE BEWEGUNG 1815–1848 IN
2015. 1095 S. ZAHLR. TAB. GB. 2 KT.
MITTELDEUTSCHLAND
ISBN 978-3-412-22343-4
2013. 392 S. 35 S/W-ABB. GB. ISBN 978-3-412-21067-0
BD. 43 | HORST SCHRÖPFER SCHACK HERMANN EWALD (1745–1822)
BD. 38 | CHRISTOPH MATTHES
EIN KANTIANER IN DER THÜRINGISCHEN
FINANZIER – FÖRDERER – VERTRAGS-
RESIDENZSTADT GOTHA
PARTNER
2015. 435 S. GB.
DIE UNIVERSITÄT JENA UND DIE
ISBN 978-3-412-22346-5
OPTISCHE INDUSTRIE 1886–1971 2013. XI, 472 S. 11 S/W-GRAFIKEN. GB.
BD. 44 | JÜRGEN JOHN
ISBN 978-3-412-21068-7
DER THÜRINGER LANDES- UND MINISTERPRÄSIDENT RUDOLF PAUL
BD. 39 | ALEXANDER KRÜNES
1945 BIS 1947
DIE VOLKSAUFKLÄRUNG IN
DARSTELLUNG UND EDITION
THÜRINGEN IM VORMÄRZ (1815–1848)
2015. CA. 512 S. CA. 50 S/W-ABB. MIT CD-
2013. X, 662 S. 4 S/W-ABB. UND 5 GRAFI-
ROM. GB. | ISBN 978-3-412-10995-0
TR806
KEN. GB. | ISBN 978-3-412-21071-7
böhlau verlag, ursulaplatz 1, d-50668 köln, t: + 49 221 913 90-0 [email protected], www.boehlau-verlag.com | wien köln weimar