Geistige Strömungen der Gegenwart [5., umgearb. Aufl. Reprint 2020] 9783112353486, 9783112353479


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German Pages 418 [420] Year 1916

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Table of contents :
Vorwort zur dritten Auflage
Vorwort zur fünften Auflage
Inhaltsübersicht
Einleitung. Die Zeitlage und unsere Aufgabe ihr gegenüber
A. Zum Grundbegriff des Geisteslebens
1. Subjektiv — Objektiv
2. Theoretisch—praktisch (Intellektualismus—Voluntarismus)
3. Idealismus—Realismus
B. Zum Erkenntnisproblem
1. Denken und Erfahrung. (Metaphysik.)
2. Mechanisch—organisch (Teleologie).
3. Gesetz
C. Zum Weltproblem
1. Monismus und Dualismus
2. Entwicklung
D. Zu den Problemen des Menschenlebens
1. Kultur
2. Geschichte
3. Gesellschaft und Individuum (Sozialismus)
4. Probleme der Moral
5. Persönlichkeit und Charakter
6. Freiheit des Willens
E. Letzte Probleme
1. Der Wert des Lebens
2. Das Problem der Religion (Immanenz und Transzendenz)
Schlußwort
Sachregister
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Geistige Strömungen der Gegenwart [5., umgearb. Aufl. Reprint 2020]
 9783112353486, 9783112353479

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GEISTIGE

STRÖMUNGEN

GEISTIGE STRÖMUNGEN DER GEGENWART VON

RUDOLF EUCKEN

DER G R U N D B E G R I F F E DER G E G E N W A R T FÜNFTE UMGEARBEITETE AUFLAGE

VERLAG VON VEIT & COMP. ÌN L E I P Z I G 1916

Druck von Metzger 8t Wittig In Leipzig.

Vorwort zur dritten Auflage. Die dritte Auflage ist gegen die zweite noch mehr verändert als diese gegen die erste; bildete bei ihr die geschichtliche Darlegung den Grundstock, den die sachliche Erörterung nur umsäumte, so ist diese in der zweiten Auflage weit selbständiger geworden und hat in der dritten die volle Herrschaft erlangt; das Buch ist nun vor allem ein Ausdruck einer eigentümlichen philosophischen Gesamtüberzeugung und will als solcher gewürdigt sein. Das mußte auch die Darstellung wesentlich verändern, das verlangte namentlich eine präzisere Anordnung und Einteilung des Stoffes bis in die einzelnen Abschnitte hinein. Den Grundgedanken der früheren Behandlungen: die Verknüpfung von Historischem und Sachlichem einerseits, die Zerlegung in einzelne Abschnitte andererseits glaubte ich dabei festhalten zu können. Daß das Geschichtliche mir mehr ist als ein Gegenstand gelehrter Beschäftigung, daß es, freilich unter bestimmten Voraussetzungen, zur Erhöhung der eignen Arbeit kräftig beizutragen vermag, dafür kämpft das Buch ebenso als Ganzes wie in besonderen Erörterungen, die sich hier nicht vorwegnehmen lassen. Das Ausgehen von einzelnen Problemen aber gewährte den Vorteil greifbarer Angriffspunkte, von denen sich rasch zu irgendwelcher Entscheidung vordringen ließ. Allerdings verblieb dabei der Mißstand, daß das Ganze der Überzeugung nicht als solches volle Rechenschaft geben und sich in einem fortlaufenden Zusammenhange darlegen kann. Dieser Mangel sei bereitwillig zugestanden, er ist zu eng mit dieser Behandlungsweise verbunden, als daß sich ihm hier abhelfen ließe. Gewisse Ergänzungen bieten in dieser Hinsicht meine früheren Bücher, die größte Lücke liegt in dem Mangel einer genügenden erkenntnistheoretischen Fundamentierung,

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Vorwort

mein nächstes Buch wird einer prinzipiellen Erörterung dieses Problems gewidmet sein. Mehr noch als die Art der Behandlung aber ist es eine durchgehende Grundüberzeugung, welche die verschiedenen Auflagen zusammenhält, die Überzeugung von der Unsicherheit des Bodens, auf dem unser ganzes Kulturleben und mit ihm auch unsere wissenschaftliche Arbeit steht, die Überzeugung, daß dieses Leben nicht nur einzelne Probleme in Hülle und Fülle enthalte, sondern daß es auch als Ganzes einer energischen Revision und einer gründlichen Erneuerung bedürfe. Am Streben danach aber schien mir auch die Philosophie sich beteiligen zu müssen, ja sie besonders schien hier zu eifriger Mitarbeit berufen. Das brachte mich in Gegensatz zum Hauptzuge der heutigen deutschen Philosophie, der seine wissenschaftliche Arbeit unbeirrt durch jene Fragen und Zweifel ruhig fortführen zu können meint. Wieviel Wertvolles diese Arbeit, namentlich in der genaueren Durchbildung der einzelnen Erkenntnisgebiete, geleistet hat und weiter leistet, das sei freudig und dankbar anerkannt. Aber zugleich sei auch auf dem Rechte und der Notwendigkeit jenes allgemeineren Problems mit aller Entschiedenheit bestanden; wir werden uns in der Arbeit dafür in keiner Weise durch die Sorge um die Stellung anderer dazu beirren lassen, sondern lediglich und allein der inneren Notwendigkeit der Sache vertrauen. Aber es sprechen neuerdings auch Zeichen in Hülle und Fülle dafür, daß weitere Kreise den Problemen, für die wir eintreten, ihre Teilnahme zuwenden. Die inneren Verwicklungen unserer Kultur, ja unserer gesamten geistigen Lage werden immer augenscheinlicher, mehr und mehr empfinden wir darin schwere Unwahrheiten, Phrasen, wo wir Wirklichkeiten, Steine, wo wir Brot suchten. Nun steht dabei das Glück und der Sinn unseres eignen Daseins auf dem Spiele; so erhebt sich immer dringender das Verlangen nach Klärung wie nach Befestigung, so wird auch die Philosophie immer zwingender zur Arbeit an diesen Lebensfragen aufgerufen. Neue Wogen des Lebens steigen auf, neue Stimmungen ergreifen die Gemüter und heißen sie neue Ziele suchen. Diese inneren Wandlungen haben auch meinen Büchern mehr und mehr Freunde zugeführt und mir das Bewußtsein

Vorwort

VII

eines engen geistigen Kontaktes mit der Zeit gegeben, das ich früher nicht haben konnte. Mit besonderer Freude begrüße ich die unerwartet rasch wachsende Teilnahme des aufsteigenden jüngeren Geschlechts; möchte solche Teilnahme auch diesem Buche zugute kommen, und möchte sie namentlich zu einer Weiterführung der hier bloß entworfenen und sicherlich oft sehr unvollkommen behandelten Probleme wirken. Denn was uns gemeinsam vorschwebt, ist schließlich nichts geringeres als die Idee eines neuen Menschen und einer neuen Kultur; nur ein Zusammenschluß der Kräfte, nur eine Überwindung alles bloß Individuellen, nur das Entstehen einer durchgehenden Bewegung kann uns bei einer so gewaltigen Frage weiterbringen. J e n a , im Februar 1904. Rudolf Eucken.

Vorwort zur fünften Auflage. Die fünfte Auflage hat das Streben der vierten fortgesetzt, die Darstellung flüssiger, den Inhalt gesättigter, die Hauptthesen präziser zu gestalten, die Probleme der Zeit unmittelbarer zu erfassen, mit dem allen das Ganze anschaulicher und eindringlicher zu machen; es sind in dieser neuen Auflage namentlich die Abschnitte umgebildet worden, welche die Probleme des Menschenlebens behandeln. Die Aufgabe, der dies Werk in seiner Weise dienen möchte, die Aufgabe einer stärkeren Konzentration des Lebens und einer Erhebung des Strebens über das bloße und leere Menschengetriebe, ist im Verlauf der Jahre immer dringlicher geworden. Immer deutlicher wird inmitten aller glänzenden Erfolge der Spezialarbeit die Gefahr eines geistigen Sinkens und eines Verschwindens großer Persönlichkeiten, immer schmerzlicher wird der Mangel eines die verschiedenen Lebensgebiete umfassenden und erhöhenden Zieles, immer tiefer wird die Kluft zwischen Arbeit und Seele. Eine solche geistige Krise muß überwunden werden und wird überwunden werden. Aber sie wird das nur bei höchster Kraftanspannung und mit Hilfe eindringender Arbeit. Und zu dieser Arbeit möchte unser Buch einen bescheidenen Beitrag liefern. J e n a , im Juli 1914. Rudolf Eucken.

Inhaltsübersicht. Seit«

Eiinlei tung. Die Zeitlage und unsere Aufgabe ihr gegenüber AJ.. Z u m G r u n d b e g r i f f d e s

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Geisteslebens.

1. Subjektiv—Objektiv. a) Geschichtliches b) Das 19. Jahrhundert c) Die positive Behauptung. a. Einführung ß. Der Grundbegriff des Geisteslebens y. Das Verhältnis des Menschen zum Geistesleben