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German Pages 110 Year 2010
International Federation of Library Associations and Institutions Fédération Internationale des Associations de Bibliothécaires et des Bibliothèques Internationaler Verband der bibliothekarischen Vereine und Institutionen Международная Федерация Библиотечных Ассоциаций и Учреждений Federación Internacional de Asociaciones de Bibliotecarios y Bibliotecas
About IFLA
www.ifla.org
IFLA (The International Federation of Library Associations and Institutions) is the leading international body representing the interests of library and information services and their users. It is the global voice of the library and information profession. IFLA provides information specialists throughout the world with a forum for exchanging ideas and promoting international cooperation, research, and development in all fields of library activity and information service. IFLA is one of the means through which libraries, information centres, and information professionals worldwide can formulate their goals, exert their influence as a group, protect their interests, and find solutions to global problems. IFLA’s aims, objectives, and professional programme can only be fulfilled with the cooperation and active involvement of its members and affiliates. Currently, approximately 1,600 associations, institutions and individuals, from widely divergent cultural back-grounds, are working together to further the goals of the Federation and to promote librarianship on a global level. Through its formal membership, IFLA directly or indirectly represents some 500,000 library and information professionals worldwide. IFLA pursues its aims through a variety of channels, including the publication of a major journal, as well as guidelines, reports and monographs on a wide range of topics. IFLA organizes workshops and seminars around the world to enhance professional practice and increase awareness of the growing importance of libraries in the digital age. All this is done in collaboration with a number of other non-governmental organizations, funding bodies and international agencies such as UNESCO and WIPO. IFLANET, the Federation’s website, is a prime source of information about IFLA, its policies and activities: www.ifla.org Library and information professionals gather annually at the IFLA World Library and Information Congress, held in August each year in cities around the world. IFLA was founded in Edinburgh, Scotland, in 1927 at an international conference of national library directors. IFLA was registered in the Netherlands in 1971. The Koninklijke Bibliotheek (Royal Library), the national library of the Netherlands, in The Hague, generously provides the facilities for our headquarters. Regional offices are located in Rio de Janeiro, Brazil; Pretoria, South Africa; and Singapore.
IFLA Series on Bibliographic Control Vol 41
Funktionale Anforderungen an Normdaten Ein konzeptionelles Modell Herausgegeben von Glenn E. Patton IFLA Working Group on Functional Requirements and Numbering of Authority Records (FRANAR)
Abschlussbericht Dezember 2008 genehmigt von der IFLA Cataloguing Section und der IFLA Classification and Indexing Section März 2009
De Gruyter Saur
IFLA Series on Bibliographic Control edited by Sjoerd Koopman
Übersetzung: Susanne Oehlschläger
ISBN 978-3-11-023250-9 e-ISBN 978-3-11-023251-6
Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the Internet at http://dnb.d-nb.de. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/New York Datenkonvertierung und Satz: Rainer Ostermann, München Drucken und Binden: Strauss GmbH, Mörlenbach © 2010 by International Federation and Library Associations and Institutions, The Hague, The Netherlands ∞ Printed on permanent paper The paper used in this publication meets the minimum requirements of American National Standard – Permanence of Paper for Productions and Documents in Libraries and Archives ANSI/NISO Z39.48-1992 (R1997) Printed in Germany www.degruyter.com
Inhalt Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Mitglieder der IFLA Working Group on Functional Requirements and Numbering of Authority Records . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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1. Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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2. Umfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . 3.1 Entitäten-Beziehungsmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Diagrammkonventionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3 Entitäten-Beziehungsdiagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.4 Definitionen der Entitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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4. Merkmale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 Merkmale einer Person . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Merkmale einer Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3 Merkmale einer Körperschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4 Merkmale eines Werkes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5 Merkmale einer Expression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.6 Merkmale einer Manifestation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.7 Merkmale eines Exemplars . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.8 Merkmale eines Begriffs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.9 Merkmale eines Gegenstands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.10 Merkmale eines Ereignisses. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.11 Merkmale eines Ortes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.12 Merkmale einer Bezeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.13 Merkmale eines Identifiers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.14 Merkmale eines normierten Sucheinstiegs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.15 Merkmale von Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.16 Merkmale einer Agentur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Inhalt
5. Beziehungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.1 Normbeziehungen im Kontext des Modells. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Darstellungen der obersten Ebene von Beziehungen . . . . . . . . . . . . 5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.1 Beziehungen zwischen Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.2 Beziehungen zwischen Personen und Familien . . . . . . . . . . . . 5.3.3 Beziehungen zwischen Personen und Körperschaften . . . . . . . 5.3.4 Beziehungen zwischen Familien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.5 Beziehungen zwischen Familie und Körperschaften . . . . . . . . . 5.3.6 Beziehungen zwischen Körperschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.7 Beziehungen zwischen Werken, Expressionen, Manifestationen und Exemplaren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.4 Beziehungen zwischen den verschiedenen Bezeichnungen von Personen, Familien, Körperschaften und Werken . . . . . . . . . . . . . . 5.4.1 Beziehungen zwischen Namen von Personen . . . . . . . . . . . . . 5.4.2 Beziehungen zwischen Namen von Familien . . . . . . . . . . . . . 5.4.3 Beziehungen zwischen Namen von Körperschaften . . . . . . . . 5.4.4 Beziehungen zwischen Bezeichnungen von Werken . . . . . . . . 5.5 Beziehungen zwischen normierten Sucheinstiegen . . . . . . . . . . . . . 6. Benutzeranforderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
65 65 65 67 69 73 74 75 75 76 79 84 85 87 87 89 90 95
Quellenangaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Index. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
Einleitung Die Working Group on Functional Requirements and Numbering of Authority Records (FRANAR) wurde im April 1999 von der IFLA Division of Bibliographic Control und dem IFLA Universal Bibliographic Control and International MARC Programme (UBCIM) gegründet. Nach der Beendigung des UBCIM Programme 2003 hat die IFLA-CDNL Alliance for Bibliographic Standards (ICABS) gemeinsam mit der FRANAR Working Group und der British Library als der zuständigen Institution, die Verantwortung übernommen. Die Arbeitsgruppe hat drei Aufgaben: 1) Funktionale Anforderungen an Normdatensätze zu definieren und damit die Arbeit fortzuführen, die die „Funktionalen Anforderungen an bibliografische Datensätze“ begonnen haben, 2) die Machbarkeit einer International Standard Authority Data Number (ISADN) zu erforschen, mögliche Anwendungen und Anwender zu definieren, zu entscheiden, für welche Arten von Normdatensätzen eine solche ISADN notwendig ist, die mögliche Struktur der Nummer und die dafür notwendigen Pflegemechanismen zu untersuchen, 3) als der offizielle IFLA-Kontakt zu anderen an Normdaten interessierten Gruppen zu fungieren und mit ihnen zusammenarbeiten: (Interoperability of Data in E-Commerce Systems), ICA/CDS (International Council on Archives Committee on Descriptive Standards; später International Council on Archives Committee on Best Practices and Professional Standards), ISO/TC46 for international numbering and descriptive standards, CERL (Consortium of European Research Libraries) usw. Dieses Dokument erfüllt die erste dieser drei Aufgaben und stellt einen Teil der Erweiterung und Ergänzung des Modells der Funktionalen Anforderungen an bibliografische Datensätze dar, die die IFLA Study Group on the Functional Requirements for Bibliographic Records geplant hatte. Mit der zweiten Aufgabe, bei der es um Nummerung geht, hat sich die Arbeitsgruppe in einem separaten Dokument auseinandergesetzt. Die dritte Aufgabe stellt eine Daueraufgabe dar, die viele
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Einleitung
wertvolle Kontakte zur Folge hat, die dieses Dokument und andere Aspekte der Arbeit der Gruppe bereichern und ihr die Gelegenheit geboten haben, eine Reihe anderer Dokumente über Normdaten zu überprüfen, die während der Zeit ihrer Arbeit erstellt wurden. Da die Funktionalen Anforderungen an Normdaten tatsächlich eine Erweiterung und Ergänzung des FRBR-Modells darstellen, hat die Arbeitsgruppe potentielle Verbesserungen des FRBR-Modells selbst und einiger Definitionen usw. identifiziert. Diese werden der IFLA FRBR Review Group zur Prüfung vorgeschlagen. Darüber hinaus hat die Gruppe andere IFLA-Veröffentlichungen identifiziert, die im Zusammenhang mit Normdaten stehen, die möglicherweise überarbeitet werden müssen. Diese potentiellen Überarbeitungen werden auch den zuständigen Gruppen zur Prüfung übermittelt. Die IFLA FRBR Study Group hat auf die Notwendigkeit einer weiteren Analyse der „Entitäten, die im Zentrum des Interesses an inhaltlichen Normdaten, Thesauri und Klassifikationsschemas stehen sowie den Beziehungen zwischen diesen Entitäten“ hingewiesen. Während die Arbeitsgruppe einige Aspekte der inhaltlichen Normdaten in das Normdatenmodell aufgenommen hat, hat sie nicht die vollständige Analyse durchgeführt, die die FRBR Study Group vorgesehen hat. Als die FRANAR Working Group ihre Arbeit aufgenommen hat, wurde eine neue Arbeitsgruppe, die Working Group on Functional Requirements for Subject Authority Records (FRSAR)1, damit beauftragt. März 2009
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Mitglieder der IFLA Working Group on Functional Requirements and Numbering of Authority Records Françoise Bourdon (Vorsitzende, 1999–2002) Bibliothèque nationale de France Christina Hengel-Dittrich Deutsche Nationalbibliothek Olga Lavrenova Russische Staatsbibliothek Andrew MacEwan The British Library Eeva Murtomaa Finnische Nationalbibliothek Glenn E. Patton (Vorsitzender, 2002–2009) OCLC, USA Henry Snyder University of California, Riverside, USA Barbara Tillett Library of Congress, USA Hartmut Walravens Internationale ISBN-Agentur, Deutschland Mirna Willer University of Zadar, Kroatien
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Mitglieder der IFLA Working Group
Sekretariat Marie-France Plassard (1999-2003) IFLA UBCIM Programme
Beratung Tom Delsey Ottawa, Kanada (2001-2009)
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Funktionale Anforderungen an Normdaten
1. Ziel Ein Katalog in Bibliotheken, Museen oder Archiven ist ein Bündel organisierter Daten, welche die Informationen über die Inhalte beschreiben, die von einer Institution verwaltet werden. Normdaten repräsentieren die normierten Sucheinstiege und andere Informationen, die von Institutionen verwendet werden, um die Werke von einer bestimmten Person, Familie oder Körperschaft oder die verschiedenen Ausgaben eines Titels an einer Stelle zusammenzutragen. Zu den normierten Sucheinstiegen gehören Ansetzungsformen und abweichende Formen von Bezeichnungen, die von Katalogisierern zusammengetragen wurden, um eine Entität zu identifizieren. Im Rahmen dieser Studie werden nur die Entitäten Bezeichnung und Titel vollständig behandelt. Allerdings gehören Schlagwörter zu den anderen Entitäten, die innerhalb von Katalogen im Allgemeinen der Normdatenkontrolle unterliegen. Normdatenkontrolle – das bedeutet sowohl die Bestimmung von Entitäten, die durch normierte Sucheinstiege repräsentiert werden, als auch deren dauerhafte Pflege – ist für das Funktionieren eines Katalogs essentiell. Normdatenkontrolle dient den Katalogisierern zur Bestimmung der normierten Sucheinstiege und zu deren Unterscheidung innerhalb eines Katalogs. Noch wichtiger ist es, dass die Normdatenkontrolle es den Endnutzern ermöglicht, nach irgendeiner normierten Form eines Verfassernamens oder eines Titels zu suchen, um in Katalogen bibliografische Ressourcen zu finden. Das Hauptziel dieses konzeptionellen Modells ist es, einen Rahmen für die Analyse funktionaler Anforderungen für die Art von Normdaten zu liefern, die notwendig ist, um die Normdatenkontrolle zu unterstützen und für den internationalen Normdatentausch. Das Modell konzentriert sich auf Daten, unabhängig davon, wie diese präsentiert sein können (z. B. in Normdatensätzen). Ganz speziell wurde das konzeptionelle Modell entworfen, um: • einen klar definierten, strukturierten Referenzrahmen anzubieten, der die Daten, die von Normdatenproduzenten erfasst werden, mit den Bedürfnissen der Nutzer dieser Daten in Beziehung zu setzen und • bei der Bewertung des Potentials für den internationalen Tausch und die Verwendung von Normdaten in Bibliotheksbereich und darüber hinaus zu helfen.
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2. Umfang Der Funktionsumfang der Studie wurde absichtlich auf den Bibliotheksbereich begrenzt, aber sie wurde mit Blick auf eine vergleichende Analyse mit anderen Bereichen durchgeführt. Für die Zwecke dieses Modells gehören zu den Nutzern von Normdaten sowohl die Normdatenerzeuger, die Normdaten erzeugen und pflegen, als auch Endnutzer, die die Normdateninformationen entweder durch den direkten Zugriff auf die Normdaten nutzen oder indirekt durch die normierten Sucheinstiege und Auskunftsstrukturen in Bibliothekskatalogen, Nationalbibliografien usw. Für die Zwecke diese Studie sind Normdaten als die Gesamtsumme der Informationen über eine Person, eine Familie, eine Körperschaft oder ein Werk definiert, deren bzw. dessen Bezeichnung als Grundlage für einen normierten Sucheinstieg für bibliografische Zitate oder für Datensätze in einem Bibliothekskatalog oder einer bibliografischen Datenbank verwendet wird. Normalerweise werden Normdaten nach Richtlinien und Spezifikationen strukturiert, wie solchen, die in den Guidelines for Authority Records and References (GARR)2 und/oder Katalogisierungsregeln festgehalten sind. Bei den gegenwärtigen Verfahren enthält ein Normdatensatz normalerweise die Ansetzungsform des Sucheinstiegs für die Entität in der Form, in der sie von der Katalogisierungsagentur für die Anzeige in ihrem Katalog als Standardform festgelegt wurde, sowie Sucheinstiege für abweichende Namensformen und Ansetzungsformen des Sucheinstiegs für Entitäten, die mit ihnen in Beziehung stehen. Im Normalfall enthält der Normdatensatz auch Informationen über die Regeln, nach denen die normierten Sucheinstiege gebildet wurden, über die konsultierten Quellen, die Katalogisierungsagentur, die für die Bildung des normierten Sucheinstiegs verantwortlich ist, usw. Für die Zwecke diese Studie wurden jedoch weder A-priori-Annahmen über die physische Struktur von Normdaten gemacht, noch irgendwelche Annahmen darüber, ob die Normdaten in einer Normdatenbank gespeichert werden, die per se getrennt vom Katalog oder der bibliografischen Datenbank ist oder vollständig darin integriert ist.
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Umfang
Auf einer hohen Ebene umfasst das konzeptionelle Modell alle Arten von Normdaten. Das Diagramm, das die Beziehungen zwischen den Entitäten darstellt (Abschnitt 3.3) und die Definitionen der Entitäten (Abschnitt 3.4) sollen die Normdaten widerspiegeln für Personen, Familien, Körperschaften und geografische Entitäten oder für Entitäten, die in Katalogen durch Titelnormdaten repräsentiert werden (in der Art von Werktiteln oder Werk-/Expression und übergeordneten Titeln von Werken oder Werken/Expressionen) oder für Normdaten von geistigen Schöpfern und Titeln, für inhaltsbezogene Normdaten (Schlagwörter, Thesaurus-Terme und Klassifikationsmerkmale) und für Normdaten für verschiedene Arten von Bezeichnungen und Identifiern (Standardnummern, Codes usw.), die mit diesen Entitäten in Verbindung stehen. Die detaillierte Analyse der Merkmale der Entitäten (Abschnitt 4) und der Beziehungen (Abschnitt 5) konzentriert sich jedoch nur auf bibliothekarische Normdaten für normierte Sucheinstiege von Bezeichnungen, die in Verbindung mit Personen, Familien und Körperschaften stehen und von Bezeichnungen für kontrollierte Sucheinstiege für Geistige Schöpfer/Titel oder Titel, die mit Werken, Expressionen, Manifestationen und Exemplaren in Verbindung stehen. In diesen Abschnitten sind Merkmale und Beziehungen, die ausschließlich mit anderen Arten von Normdaten (wie z. B. inhaltsbezogenen Normdaten) in Verbindung stehen, nicht enthalten. Informationen zur Verwaltung, die als Teil der Normdaten gehalten werden können, wie z. B. Informationen zur Versionskontrolle oder Entscheidungen über die Behandlung der durch die Daten beschriebenen Ressource sind ebenfalls nicht enthalten.
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen 3.1 Entitäten-Beziehungsmethode Die Methodik, die angewendet wurde, um dieses konzeptionelle Modell zu entwickeln ist dieselbe Technik der Entitäten-Analyse, die für die Funktionalen Anforderungen an bibliografische Datensätze (FRBR)3 angewendet wurde. Wie im Abschnitt 2.3 der FRBR beschrieben, ist der erste Schritt die Bestimmung der Hauptobjekte, die für Benutzer von Informationen in einem bestimmten Bereich von Interesse sind. Jedes dieser Hauptobjekte bzw. jede dieser Entitäten dient dann als Ausgangspunkt für ein Datencluster. Ein Modell, das unter Verwendung dieser Techniken entwickelt wird, beschreibt auch die Beziehungen zwischen zwei verschiedenen Entitätenarten. Sobald die hohe Ebene für die Modellstruktur durch Identifizierung der Entitäten und ihrer Beziehungen zueinander erfasst worden ist, besteht der nächste Schritt darin, die primären Eigenschaften bzw. Merkmale jeder Entität zu identifizieren. Auf einer detaillierteren Ebene kann das Modell auch die Beziehungen beschreiben, die zwischen Instanzen der Entitäten bestehen können. Das Modell der Beziehungen zwischen Entitäten, das im folgenden Abschnitt beschrieben wird, wird in dieser Studie angewendet, um die Bedeutung jedes Merkmals und jeder Beziehung im Hinblick auf die später in diesem Dokument definierte Reihe von Benutzeranforderungen zu bewerten. Entität versus Merkmal: Bei der Entwicklung eines konzeptionellen Modells gehört zu der Grundentscheidung die Frage, ob etwas zu einem Merkmal oder einer separaten Entität wird. Das Ergebnis dieser Entscheidung hängt davon ab, wie das Merkmal oder die Entität künftig genutzt werden soll. Die Entwickler des FRBRModells haben wesentliche Vorteile darin gesehen, Personen und Körperschaften als separate Entitäten zu deklarieren, die dann mit den anderen Entitäten, die in diesem Modell verankert sind, in Beziehung gesetzt werden können. Katalogisierer haben traditionell daran gedacht, die Namen für Personen und Körperschaften durch Normdaten zu kontrollieren. Personen und Körperschaften als Entitäten zu deklarieren, ermöglicht sehr viel mehr Flexibilität bei der Namenskontrolle und eliminiert Redundanzen, die auftauchen würden, wenn sie als Merkmale model-
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen
liert wurden. Die Bezeichnungen für diese Entitäten können dann in einem Normdatensatz kontrolliert und mit anderen Normdatensätzen oder bibliografischen Datensätzen oder Bestandsdatensätzen verlinkt werden, wenn das notwendig ist. Die Entscheidung der FRBR, diese als Entitäten und nicht als Merkmale zu behandeln, wird auf dieses konzeptionelle Modell der Normdaten übertragen. Bezeichnungen und Identifier als Entitäten zu deklarieren, erlaubt es in diesem Modell zusätzlich, die Beziehungen zwischen den Entitäten, auf welche sich die Normdaten konzentrieren, und den Bezeichnungen und/oder den Identifiern, unter denen die Entitäten bekannt sind und auf denen die normierten Sucheinstiege für sie basieren werden, deutlicher darzustellen.
3.2 Diagrammkonventionen Ein Rechteck repräsentiert eine Entität (d. h. ein Objekt, das für Nutzer von Normdaten interessant ist).
Ein Rechteck mit gestricheltem Umriss um eine Gruppe von zwei oder mehr Entitäten zeigt an, dass eine Beziehung, die durch einen Pfeil dargestellt wird, der an die gestrichelte Linie anstößt, zu jeder dieser Entitäten und/oder allen, die innerhalb des Rechtecks dargestellt sind, bestehen kann. Ein Pfeil mit einer Spitze auf einer Linie stellt eine Beziehung dar, bei der jede vorhandene Instanz der Entität am entgegengesetzten Ende der Linie mit nur einer Instanz der Entität, auf die der Pfeil zeigt, verbunden werden kann. Ein Pfeil mit zwei Spitzen auf einer Linie stellt eine Beziehung dar, bei der jede vorhandene Instanz der Entität am entgegengesetzten Ende der Linie mit einer Instanz oder mehreren Instanzen der Entität, auf die der Pfeil zeigt, verbunden werden kann.
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3.3 Entitäten-Beziehungsdiagramm
3.3 Entitäten-Beziehungsdiagramm Die elementare Grundlage für das konzeptionelle Modell ist in Abbildung 1 dargestellt. Das Modell kann einfach folgendermaßen beschrieben werden: Entitäten im bibliografischen Universum (wie zum Beispiel diejenigen, die in den Funktionalen Anforderungen an bibliografische Datensätze festgelegt wurden) sind durch Bezeichnungen und/oder Identifier bekannt. Bei der Katalogisierung (in Bibliotheken, Museen oder Archiven) werden solche Bezeichnungen und Identifier als Grundlage zur Bildung von normierten Sucheinstiegen verwendet.
Bibliographic Bibliografische Entitäten
Entities
known by durch Bekannt
Names and/or Bezeichnungen und/oder Identifier Identifiers
Grundlage für basis for
Controlled Access Normierte Sucheinstiege Points
Abbildung 1: Grundlage für das konzeptionelle Modell
Eine vollständigere Form des konzeptionellen Modells für Normdaten ist im Diagramm der Abbildung 2 grafisch dargestellt. Die im Diagramm dargestellten Entitäten sind im Abschnitt 3.4 definiert. 3.3 Entitäten-Beziehungsdiagramm Entitäten: Die im Diagramm dargestellten Entitäten repräsentieren den Hauptgegenstand des Interesses der Nutzer von Normdaten. Das daraus resultierende Diagramm stellt ein Modell der Beziehungen zwischen diesen Entitäten dar, kein
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen
Modell für einen Normdatensatz, der eine spezielle Anwendung von Normdaten ist. Die Entitäten, auf die sich Normdaten konzentrieren (d. h. die zehn Entitäten, die in den Funktionalen Anforderungen an bibliografische Datensätze definiert wurden – Person, Körperschaft, Werk, Expression, Manifestation, Exemplar, Begriff, Gegenstand, Ereignis und Ort – und eine zusätzliche Entität – Familie) sind im oberen Teil des Diagramms dargestellt. Der untere Teil des Diagramms stellt die Bezeichnungen dar, unter denen diese Entitäten bekannt sind, die Identifier, die den Entitäten zugeordnet wurden und die normierten Sucheinstiege, die auf den Bezeichnungen und Identifiern basieren, die als Normdaten registriert sind. Das Diagramm hebt außerdem zwei Entitäten hervor, die bei der Bestimmung des Inhalts und der Form des Sucheinstiegs mitwirken – Regeln und Agentur. Es ist wichtig, festzustellen, dass die im oberen Teil des Diagramms dargestellten Entitäten (Person, Familie, Körperschaft, Werk, Expression, Manifestation, Exemplar, Begriff, Gegenstand, Ereignis und Ort) bibliografische Entitäten sind. Als solche spiegeln sie intellektuelle Konstrukte oder Begriffe wider, die Bestandteil der Regeln sind, die angewendet werden, um Bibliothekskataloge zu erstellen. Was als eine spezifische Instanz einer bestimmten Entitätenart angesehen wird, kann von Regelwerk zu Regelwerk verschieden sein. Nach einigen Regelwerken werden beispielsweise Verfasser einheitlich als reale Individuen angesehen. Konsequenterweise entsprechen die spezifischen Instanzen der bibliografischen Entität Person immer Individuen. Nach anderen Regelwerken können Verfasser unter bestimmten Bedingungen so betrachtet werden, dass sie mehr als eine bibliografische Identität bilden. In diesem Fall kann eine spezifische Instanz der bibliografischen Entität Person einer Identität entsprechen, die von einem Individuum angenommen wurde und nicht dem Individuum selbst. Ebenso erfordern die meisten Katalogisierungsregeln jedes Mal dann die Einführung einer neuen autorisierten Form für eine Körperschaft, wenn diese ihren Namen ändert. In diesen Fällen korrespondiert eine bestimmte Instanz der bibliografischen Entität Körperschaft mit der damit in Verbindung stehenden Körperschaft nur in Verbindung mit der Zeitperiode, zu der die Körperschaft diesen bestimmten Namen verwendet hat. Folgerichtig kann die Körperschaft als solche (z. B. ein eingetragenes Unternehmen, eine Regierungsbehörde, eine Musikgruppe)
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3.3 Entitäten-Beziehungsdiagramm
als zwei oder mehrere Instanzen der bibliografischen Entität Körperschaft angesehen werden. Andererseits können Regeln zur Zusammensetzung von Schlagworten die Bildung einer einzigen Ansetzungsform erfordern, um die Körperschaft für die gesamte Zeit ihres Bestehens zu repräsentieren. In diesem Fall entspricht die spezifische Instanz der bibliografischen Entität Körperschaft der Körperschaft selbst. Genauso können Katalogisierungsregeln sich im Hinblick auf die Behandlung von Werken, Expressionen, Manifestationen und Exemplaren unterscheiden. Die Grenzen einer spezifischen Instanz der bibliografischen Entität Werk, wie diese von einem Katalogisierungsregelwerk definiert sind, können von denen abweichen, die in einem anderen Regelwerk definiert sind. Deshalb kann es sein, dass die beiden Instanzen der bibliografischen Entität Werk nicht direkt äquivalent sind. Gleichermaßen kann die Anwendung eines Regelwerks zum Erkennen einer bestimmten Instanz der bibliografischen Entität Expression führen, die nicht genau dieselbe ist wie diejenige, die bei der Anwendung eines anderen Regelwerks erkannt würde usw. Katalogisierungsregeln und Konventionen zur Erfassung können sich auch in der jeweiligen Behandlung von fiktionalen Charakteren, übernatürlichen oder Fabelwesen, imaginären Orten usw. unterscheiden. In einigen Fällen werden solche Entitäten als Personen, Familien, Orte usw. angesehen, aber in anderen Fällen wird man sie als Begriffe ansehen. Ebenso können bestimmte Ereignisse (spontane Treffen, Sportveranstaltungen usw.) bei der Anwendung des einen Regelwerks als Körperschaften angesehen werden, bei einem anderen einfach als Ereignisse. Beziehungen zwischen Entitäten: Die Beziehungen, die in dem Diagramm (Abbildung 2) dargestellt sind, spiegeln die generischen Verbindungen zwischen den verschiedenen Entitätenarten wider. Die Linien und Pfeile, die die Entitäten im oberen Teil des Diagramms mit denen im unteren Teil verbinden, repräsentieren die Beziehungen zwischen der Bezeichnung und dem Identifier und den bibliografischen Entitäten, mit denen sie in Verbindung stehen (Person, Familie, Körperschaft, Werk, Expression, Manifestation, Exemplar, Begriff, Objekt, Ereignis und Ort). Eine bestimmte Instanz von einer dieser bibliografischen Entitäten kann durch eine oder mehrere Bezeichnungen bekannt sein (Beziehung „hat die Bezeichnung“) und umgekehrt kann eine Bezeichnung mit einer oder mehreren Instanzen einer der bibliografischen Entitäten in Verbindung stehen (Beziehung „ist Bezeichnung von“). Ebenso kann eine bestimmte Instanz einer bibliografischen
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen
Entität einem oder mehreren Identifiern zugeordnet werden (Beziehung „ist zugeordnet“), aber ein Identifier kann nur einer spezifischen Instanz einer bibliografischen Entität zugeordnet werden („ist zugeordnet“-Beziehung). Es sollte angemerkt werden, dass das Diagramm (Abbildung 2) auch eine Beziehung (die Beziehung „ist verbunden mit“) beschreibt, die zwischen einer Person, einer Familie oder einer Körperschaft auf der einen Seite und einem Werk, einer Expression, einer Manifestation oder einem Exemplar auf der anderen Seite bestehen kann. Das Entitäten-Beziehungsdiagramm in den FRBR beschreibt die Beziehungen auf der oberen Ebene zwischen den Entitäten Werk, Expression, Manifestation und Exemplar (ein Werk ist „realisiert durch“ eine Expression usw.). Es beschreibt auch eine Reihe von spezifischen Beziehungen zwischen Person und Körperschaft auf der einen Seite und Werk, Expression, Manifestation und Exemplar auf der anderen Seite (ein Werk kann „erstellt durch“ eine Person usw. sein.). Dieselben Beziehungen sind konzeptionell gültig für die FRBR-Entitäten, die in dem konzeptionellen Modell für Normdaten repräsentiert werden. Die Beziehungen, die im unteren Teil des Diagramms (Abbildung 2) beschrieben sind, repräsentieren die Verbindungen zwischen den Entitäten Bezeichnung und Identifier und der formalen oder strukturellen Entität normierter Sucheinstieg und der Verbindung zwischen dieser Entität und den Entitäten Regeln und Agentur. Eine bestimmte Bezeichnung oder ein Identifier kann die Grundlage für einen normierten Sucheinstieg (Beziehung „ist Grundlage für“) sein und umgekehrt kann ein normierter Sucheinstieg auf einer Bezeichnung oder einem Identifier basieren (Beziehung „basiert auf“). Ein normierter Sucheinstieg kann auf einer Kombination von zwei Bezeichnungen und/oder Identifiern basieren, wie das im Fall eines Geistiger-Schöpfer/TitelSucheinstiegs ist, der ein Werk repräsentiert, das den Namen des Verfassers mit der Bezeichnung (d. h. dem Titel) des Werks kombiniert. Der normierte Sucheinstieg wird im Zentrum einer Instanz der Entität Werk stehen. Um effektiv zu funktionieren, wird der Sucheinstieg nicht nur die Beziehung dieses Werks zu Instanzen der Entität Bezeichnung (d. h. zu den verschiedenen Titeln, unter denen das Werk bekannt ist) widerspiegeln müssen, sondern auch seine Beziehung zu Instanzen der anderen Entitäten, die auch im oberen Teil des Diagramms beschrieben sind (vor allem die Person, Familie oder Körperschaft, die für das Werk verantwortlich ist). Das Ergebnis ist ein Sucheinstieg unter dem geistigen Schöpfer und dem Titel.
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3.3 Entitäten-Beziehungsdiagramm
Normierte Sucheinstiege können durch Regeln festgelegt sein (Beziehungen „ist geregelt durch/regelt”), und umgekehrt können diese Regeln von einer oder mehreren Agenturen angewendet werden (Beziehungen „wird angewendet von/wendet an”). Ebenso können normierte Sucheinstiege von einer Agentur erzeugt oder verändert worden sein (Beziehungen „erzeugt von/erzeugt“ und „verändert von/ verändert”). Diese Beziehungen werden in Abschnitt 5.2 weiter beschrieben. Beziehungen zwischen Instanzen einer Entität: Andere Arten von Beziehungen, die zwischen einer spezifischen Instanz einer bibliografischen Entitätenart und einer spezifischen Instanz entweder derselben oder einer anderen bibliografischen Entitätenart (z. B. eine gemeinschaftliche Beziehung zwischen zwei bestimmten Personen oder eine Mitgliedschaftsbeziehung zwischen einer Person und einer Körperschaft) bestehen können, werden in dem Entitäten-Beziehungsdiagramm nicht gezeigt. Diese Art von Beziehungen wird in Abschnitt 5.3 erörtert. Andere Arten von Beziehungen, die zwischen verschiedenen Instanzen der Entitäten bestehen können, die im oberen Teil des Diagramms beschrieben sind (Person, Familie, Körperschaft, Werk, Expression, Manifestation, Exemplar, Begriff, Objekt, Ereignis und Ort) und bestimmten Instanzen der Entität Bezeichnung werden in Abschnitt 5.4 erörtert.
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen
Abbildung 2: Konzeptionelles Modell für Normdaten
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3.4 Definitionen der Entitäten
Andere Arten von Beziehungen, die zwischen verschiedenen Instanzen der Entität Normierter Sucheinstieg bestehen können (z. B. eine Beziehung parallele Sprache oder andere Schrift zwischen zwei bestimmten Sucheinstiegen), werden in dem Entitäten-Beziehungsdiagramm nicht gezeigt. Diese Art von Beziehungen wird in Abschnitt 5.5 erörtert. Beziehungen versus Merkmale: Für die Zwecke dieser Studie werden bestimmte Arten von Verbindungen zwischen einer spezifischen Instanz einer Entitätenart und einer bestimmten Instanz einer anderen Entität schlicht als Merkmal der ersten Entität behandelt. Zum Beispiel im Fall einer Verbindung zwischen einer Körperschaft und einem Ort, der mit der Körperschaft in Verbindung steht, der bei der Konstruktion eines normierten Sucheinstiegs für diese Körperschaft einbezogen wird, wurde es als ausreichend angesehen, den Ort, der mit der Körperschaft in Verbindung steht, einfach als Merkmal der Körperschaft zu behandeln. Das schließt nicht die Möglichkeit aus, das Modell weiterzuentwickeln, um diese Art von Verbindung auf einer formaleren Ebene als eine Beziehung zwischen zwei Entitäten wiederzugeben.
3.4 Definitionen der Entitäten Die Definitionen der Entitäten wurden im Wesentlichen aus zwei Quellen hergeleitet: den Funktionalen Anforderungen an bibliografische Datensätze (FRBR) und den Guidelines for Authority Records and References (GARR). Jeder Definition folgen Beispiele für Instanzen dieser Entität. Diese Listen sind weder vorgeschrieben noch vollständig. 3.4 Definitionen der Entitäten Als Hilfsmittel, um die Entitäten und ihre Definitionen miteinander in Beziehung zu setzen, kann es für den Leser oder die Leserin hilfreich sein, die Abbildung 2 zu kopieren und diese beim Lesen der folgenden Definitionen hinzuzuziehen. Person
Ein Individuum, eine Rolle oder eine Identität, die von einem Individuum oder einer Gruppe eingeführt oder angenommen wurde. [FRBR, modifiziert] Dazu gehören reale Individuen.
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen
Person (Forts.)
Dazu gehören Rollen oder Identitäten, die von einem Individuum durch die Verwendung von mehr als einem Namen (z. B. dem realen Namen des Individuums und/oder einem oder mehrerer Pseudonyme) eingeführt oder angenommen wurden. Dazu gehören Rollen oder Identitäten, die gemeinsam von zwei oder mehr Individuen eingeführt oder angenommen wurden (z. B. Ellery Queen – ein gemeinsam verwendetes Pseudonym von Frederic Dannay und Manfred B. Lee). Dazu gehören literarische Figuren, Sagengestalten, Gottheiten und mit Namen versehene Tiere als literarische Figuren, Schauspieler und Darsteller. Dazu gehören Rollen oder Identitäten, die von einer Gruppe eingeführt oder angenommen wurden (z. B. Betty Crocker). Dazu gehören Benennungen, die von der Forschung eingeführt wurden (z. B. Bedford-Meister, Meister E. S.) Dazu können Cluster von Individuen gehören, die denselben Namen haben, wenn es nicht möglich ist, individualisierte Identitäten für jedes Individuum innerhalb des Clusters einzurichten. Anmerkung: Katalogisierungsregeln unterscheiden sich in der Behandlung von Rollen (z. B. bibliografischen Entitäten), die von demselben Individuum eingeführt oder angenommen wurden. Einige Regelwerke erkennen Pseudonyme, die von Individuen verwendet werden als eigenständige Rollen an, und es wird eine normierte Form für jede Rolle angelegt mit siehe-auch-Hinweisen, die die daraus resultierenden Ansetzungsformen für diese Rollen miteinander verbinden. Andere Regelwerke erkennen nur eine Rolle für ein Individuum und das Pseudonym, das von der Person benutzt wird, an. Eine Rolle ist die Ansetzungsform, und die Bezeichnungen der anderen Rollen werden als abweichende Namensformen für das Individuum behandelt.
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3.4 Definitionen der Entitäten
Familie
Zwei oder mehrere Personen, die durch Geburt, Eheschließung, Adoption, eingetragene Lebenspartnerschaft oder einen ähnlichen rechtlichen Status miteinander verwandt sind oder sich in anderer Form als eine Familie präsentieren. Dazu gehören Königsfamilien, Dynastien, Adelshäuser usw. Dazu gehören patrilineare und matrilineare Abstammungsformen. Dazu gehören Gruppen von Individuen, die eine gemeinsame Ahnenreihe haben. Dazu gehören Teile von Familien (Eltern, Kinder, Enkel usw.). Dazu gehören die aufeinander folgenden Träger von Titeln eines Adelshauses, die als Gesamtheit angesehen werden (z. B. Dukes of Norfolk).
Körperschaft
Eine Organisation oder Gruppe von Personen und/oder Organisationen, die mit einer bestimmten Bezeichnung identifiziert wird, und die als Einheit handelt. [FRBR, modifiziert] Dazu gehören zeitweilige Gruppen und Gruppen, die als Tagungen, Konferenzen, Kongresse, Expeditionen, Festivals, Messen usw. eingerichtet werden. Dazu gehören musikaufführende Gruppen, Gruppen von bildenden Künstlern und Tanzensembles, die gemeinsame Werke schaffen. Dazu gehören Organisationen, die als territoriale Autoritäten handeln, die über ein bestimmtes Gebiet Regierungsfunktionen ausüben oder das für sich beanspruchen, wie eine Föderation, ein Staat, eine Region, eine kommunale Verwaltungseinheit.
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen
Körperschaft (Forts.)
Dazu gehören Organisationen und Gruppen, die nicht mehr bestehen ebenso wie solche, die noch aktiv sind. Dazu gehören fiktive Organisationen oder Gruppen von Personen. Anmerkung: Katalogisierungsregeln können sich in der Behandlung von Tagungen usw. unterscheiden, abhängig davon, ob sie zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt formal existiert haben oder nicht, ob sie eine Publikation veröffentlicht haben oder nicht usw. In einigen Regelwerken können sie als Körperschaften behandelt werden, wenn sie als Gruppe handeln, aber in anderen werden sie möglicherweise nur als Ereignisse behandelt (siehe auch die Definition für die Entität Ereignis). Anmerkung: Im Allgemeinen behandeln Katalogisierungsregeln unterscheidbare Identitäten von Körperschaften, die sich im Laufe der Zeit durch die Verwendung verschiedener Bezeichnungen eingebürgert haben, so als ob sie unterschiedliche, aber miteinander in Beziehung stehende Körperschaften repräsentieren würden.
Werk
Eine einzelne intellektuelle oder künstlerische Schöpfung (d. h. der intellektuelle oder künstlerische Inhalt). [FRBR, modifiziert nach dem ICP-Glossar4] Dazu gehören Werke, die in Wörtern ausgedrückt sind, musikalische Werke, grafische Werke, fotografische Werke, Werke aus bewegten Bildern, kartografische Werke, dreidimensionale Werke, Computerprogramme usw. Dazu gehören juristische Werke (Gesetze, Vorschriften, Verfassungen, Verträge, Gerichtsregeln, Gerichtsurteile usw.), religiöse Werke (heilige Schriften, Glaubensbekenntnisse, liturgische Werke, päpstliche Verlautbarungen usw.).
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3.4 Definitionen der Entitäten
Werk (Forts.)
Dazu gehören Sammlungen und Zusammenstellungen von Werken ebenso wie einzelne Werke. Dazu gehören Teile von Werken (z. B. Artikel, die in einer Ausgabe einer Zeitschrift veröffentlicht werden oder die Tafeln eines Altarbildes). Anmerkung: Der Begriff dessen, was ein Werk ausmacht und wo die Trennlinie zwischen dem einen Werk und einem anderen liegt, kann von einem Kulturkreis zum anderen, von einem Fachgebiet zum anderen oder von einer Katalogisierungsagentur zur anderen verschieden sein. Deshalb können bibliografische Konventionen, die von verschiedenen Kulturen, nationalen Gruppen oder Katalogisierungsagenturen festgelegt wurden, sich im Hinblick auf die Kriterien, die sie anwenden, um die Grenzen zwischen einem Werk und einem anderen zu ziehen, unterscheiden. Die Besonderheiten von Katalogisierungsregeln können auch Auswirkungen darauf haben, was als Werk verstanden wird.
Expression
Die intellektuelle bzw. künstlerische Realisierung eines Werkes in Form von Buchstaben, Zahlen, Noten, Choreografien, Tönen, Bildern, Gegenständen, Bewegungen usw. oder einer Kombination dieser Formen. [FRBR] Dazu gehören die spezifischen Wörter, Sätze und Absätze usw., die aus der Realisierung eines Werkes in Form eines Textes (z. B. durch Übersetzung) entstehen. Dazu gehören die besonderen Noten, die Ausdrucksweise usw., die aus der Realisierung eines musikalischen Werks entstehen (z. B. durch eine Aufführung). Dazu gehören die spezifischen Sequenzen von bewegten Bildern, mit Ton kombiniert oder ohne, die in einer vorliegenden Version eines filmischen Werkes vorhanden sind.
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen
Expression (Forts.)
Dazu gehören nicht die Aspekte der physischen Form wie zum Beispiel Schriftbild und Seiten-Layout, sofern sie nicht integraler Bestandteil der intellektuellen oder künstlerischen Realisierung des Werkes als solchem sind. Anmerkung: Der Grad, bis zu dem bibliografische Unterscheidungen zwischen unterschiedlichen Expressionen gemacht werden, wird bis zu einem gewissen Maß von der Natur des Werkes selbst abhängen. Unterschiede, die nur bei einer detaillierten Analyse und dem Vergleich von Expressionen erkennbar wären, würden normalerweise in Normdaten nur dann wiedergegeben, wenn die Natur oder Gestalt des Werkes eine solche Analyse rechtfertigten, und nur dann, wenn davon auszugehen ist, dass diese Unterscheidung für die Nutzer wichtig sein würde. Anmerkung: Normierte Sucheinstiege, die Ergänzungen enthalten, welche Merkmale einer Expression wiedergeben (z. B. Sprache der Expression, Form der Expression) dienen normalerweise dazu, in Beziehung stehende Expressionen des Werkes zusammenzustellen, abgesehen von der Unterscheidung zwischen einzelnen Expressionen des Werkes.
Manifestation
Die physische Verkörperung einer Expression eines Werkes. [FRBR, modifiziert] Dazu gehören Manifestationen in Form von Büchern, Zeitschriften, Karten, Plakaten, Tonaufnahmen, Filmen, VideoAufnahmen, DVDs, CD-ROMs, Multimedia, PDF-Dateien, MP3-Dateien usw. Anmerkung: Wenn die physische Verkörperung einer Expression eines Werkes nur die Produktion eines einzelnen Artefakts umfasst (z. B. das Manuskript eines Verfassers oder ein Originalgemälde), dann besteht die Manifestation nur aus diesem einzelnen Artefakt. Wenn allerdings die Verkörperung die Produktion von mehreren Kopien um-
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3.4 Definitionen der Entitäten
Manifestation (Forts.)
fasst (z. B. bei der Veröffentlichung eines Buches oder der kommerziellen Produktion einer Tonaufnahme), dann gehört zu der Manifestation der ganze Satz der produzierten physischen Kopien. Im letzten Fall handelt es sich bei der für Katalogisierungszwecke beschriebenen Entität eigentlich um eine Abstraktion, die aus den Eigenschaften eines einzelnen Stückes abgeleitet ist, von der man davon ausgeht, dass sie auf alle Stücke aus diesem Satz, der die Manifestation darstellt, zutrifft.
Exemplar
Ein einzelnes Exemplar einer Manifestation. [FRBR] Dazu gehören Exemplare, die aus einem einzelnen physischen Objekt bestehen (ein Band, eine Kassette usw.). Dazu gehören Exemplare, die aus mehr als einem physischen Objekt bestehen (zwei oder mehrere Bände, CDs usw.) sowie elektronische Web-Ressourcen in mehreren Dateien.
Begriff
Ein abstrakter Gedanke bzw. eine Idee. [FRBR] Dazu gehören Wissensgebiete, Disziplinen, Denkschulen (Philosophien, Religionen, politische Ideologien usw.) o. ä. Dazu gehören Theorien, Prozesse, Techniken, Verfahren usw. Anmerkung: Die Entität Begriff ist definiert wie in den FRBR, ohne Ergänzungen oder Erläuterungen, die von der Arbeit der FRSAR Working Group abhängig sind. Anmerkung: Für die Zwecke dieser Studie sind Entitäten, die als Begriffe eingestuft sind, nur im Kontext von inhaltlichen Normdaten relevant.
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen
Gegenstand
Ein materielles Ding. [FRBR] Dazu gehören lebende und leblose Gegenstände aus der Natur. Dazu gehören feste, bewegliche und sich bewegende Gegenstände, die Produkte menschlichen Schaffens sind. Dazu gehören Gegenstände, die nicht mehr existieren. Anmerkung: Die Entität Gegenstand ist definiert wie in den FRBR, ohne Ergänzungen oder Erläuterungen, die von der Arbeit der FRSAR Working Group abhängig sind. Anmerkung: Für die Zwecke dieser Studie sind Entitäten, die als Begriffe eingestuft sind, nur im Kontext von inhaltlichen Normdaten relevant.
Ereignis
Eine Aktion oder Begebenheit. [FRBR] Dazu gehören historische Ereignisse, Epochen, Zeitalter. Anmerkung: Die Entität Ereignis ist definiert wie in den FRBR, ohne Ergänzungen oder Erläuterungen, die von der Arbeit der FRSAR Working Group abhängig sind. Anmerkung: Katalogisierungsregeln können sich in der Behandlung von Tagungen usw. unterscheiden. In einigen Regelwerken können sie einfach als Ereignisse behandelt werden, wenn sie als Gruppe handeln, aber in anderen werden sie möglicherweise als Körperschaften behandelt (siehe auch die Definition für die Entität Körperschaft). Anmerkung: Für die Zwecke dieser Studie sind Entitäten, die als Begriffe eingestuft sind, nur im Kontext von inhaltlichen Normdaten relevant.
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3.4 Definitionen der Entitäten
Ort
Eine geografische Ortsangabe. [FRBR] Dazu gehören irdische und außerirdische Orte. Dazu gehören historische ebenso wie zeitgenössische Orte. Dazu gehören geografische Eigenschaften. Dazu gehören geo-politische Zuständigkeitsbereiche Anmerkung: Die Entität Ort ist definiert wie in den FRBR, ohne Ergänzungen oder Erläuterungen, die von der Arbeit der FRSAR Working Group abhängig sind.
Bezeichnung
Ein Buchstabe oder eine Wortgruppe und/oder Buchstaben, durch den/die eine Entität in der realen Welt bekannt ist. [FRBR, modifiziert] Dazu gehören Namen, unter denen Personen, Familien und Körperschaften bekannt sind. Dazu gehören Titel, unter denen Werke, Expressionen und Manifestationen bekannt sind. Dazu gehören Bezeichnungen und Terme, unter denen Begriffe, Gegenstände, Ereignisse und Orte bekannt sind. Dazu gehören reale Namen, Pseudonyme, religiöse Namen, Initialen und separate Buchstaben, Ziffern oder Symbole. Dazu gehören Taufnamen (oder Vornamen), Matronyme, Patronyme, Familiennamen (oder Nachnamen), dynastische Namen usw. Dazu gehören die Vornamen von Herrschern, Päpsten, usw. mit dazugehörigen römischen Ziffern.
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen
Bezeichnung (Forts.)
Dazu gehören Namen von Familien, Clans, Dynastien, Adelshäusern usw. Dazu gehören Bezeichnungen, die die aufeinander folgenden Träger eines Titels in einem Adelshaus o. ä. repräsentieren, die als Ganzes angesehen werden (z. B. die Dukes of Norfolk). Dazu gehören die Namen, die von einer Körperschaft in verschiedenen Perioden ihrer Geschichte benutzt wurden. Dazu gehören die Namen von Vereinigungen, Institutionen, gewerblichen Betrieben, Non-Profit-Organisationen usw. Dazu gehören die Bezeichnungen von Regierungen, Regierungsbehörden, Projekten, Programmen, Regierungsvertretern, Delegationen, gesetzgebenden Körperschaften, bewaffneten Streitkräften usw. Dazu gehören Bezeichnungen von religiösen Körperschaften, lokalen Kirchen usw., Konzilien, Kirchenvertretern, Provinzen, Diözesen, Synoden usw., päpstliche diplomatische Missionen usw. Dazu gehören die Bezeichnungen von Konferenzen, Kongressen, Sitzungen usw. Dazu gehören die Bezeichnungen von Ausstellungen, sportlichen Wettbewerben, Expeditionen, Messen, Festivals usw. Dazu gehören die Namen von untergeordneten und verwandten Körperschaften. Dazu gehören Zahlen, die einen integralen Bestandteil des Namens einer Körperschaft oder eines Ereignisses darstellen. Dazu gehören Handelsbezeichnungen.
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3.4 Definitionen der Entitäten
Bezeichnung (Forts.)
Dazu gehören Inhaltsbezeichnungen, Teile des Inhalts, Zusammenstellungen von Inhalten usw. Dazu gehören die Titel, unter denen ein Werk bekannt wurde. Dazu gehört der Hauptsachtitel der Originalmanifestation eines Werkes. Dazu gehören die Titel, unter denen ein Werk in den Nachschlagewerken identifiziert wird. Dazu gehören die Titel, unter denen ein Werk veröffentlicht wurde. Dazu gehören die Titel, unter denen Manifestationen einer Expression bekannt wurden. Dazu gehört der Hauptsachtitel der Originalmanifestation einer Expression. Dazu gehören die Titel, unter denen Manifestationen einer Expression in den Nachschlagewerken identifiziert werden. Dazu gehören die Titel, unter denen Manifestationen einer Expression in den Nachschlagewerken veröffentlicht wurden. Dazu gehört der Hauptsachtitel der Originalausgabe einer Manifestation. Dazu gehören die Titel, unter denen eine Manifestation in den Nachschlagewerken identifiziert wird. Dazu gehören unterschiedliche Titel, die auf oder in einer Manifestation erscheinen.
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen
Dazu gehören Bezeichnungen und Terme für Ereignisse, Gegenstände, Begriffe und Orte. Anmerkung: Katalogisierungsregeln können die Verwendung eines Ortsnamens erfordern, um sowohl das geografische Territorium selbst als auch die Regierung, die für dieses Territorium zuständig ist, zu repräsentieren (z. B. die Verwendung des Namens Massachusetts, um sowohl das Territorium zu repräsentieren, das von diesem Staat umfasst wird als auch die Regierung des Staates, dessen offizieller Name The Commonwealth of Massachusetts ist). Anmerkung: Katalogisierungsregeln können sich im Hinblick darauf unterscheiden, welche Elemente sie als integrale Bestandteile der Bezeichnung ansehen im Unterschied zu Elementen, die sie als Ergänzungen zur Bezeichnung ansehen, um normierte Sucheinstiege zu erstellen. Identifier
Eine Nummer, ein Code, ein Wort, eine Phrase, ein Logo, ein Emblem usw., die/der/das mit einer Entität in Verbindung steht, und dazu dient, diese Entität innerhalb des Bereichs, in dem der Identifier vergeben ist, von anderen Entitäten zu unterscheiden. Ein Identifier kann aus einem Identifier-String bestehen (d. h. aus einer Folge von numerischen und/oder Buchstabenzeichen, die einer Entität innerhalb des Bereichs, in dem der Identifier vergeben ist, als eindeutige Identifier zugeordnet sind) und einem Präfix und/oder Suffix (einem Zeichen oder einer Reihe von Zeichen (numerisch und/oder alphabetisch), das/die vor oder nach dem Identifier-String erscheinen). Dazu gehören Identifier wie z. B. Sozialversicherungsnummern, die von einer staatlichen Stelle vergeben werden. Dazu gehören persönliche Identifier, die von anderen Registrierungsstellen vergeben werden.
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3.4 Definitionen der Entitäten
Identifier (Forts.)
Dazu gehören Registriernummern für Wirtschaftsbetriebe, für gemeinnützige Organisationen usw., die von einer staatlichen Stelle vergeben werden. Dazu gehören Identifier für Körperschaften, die von anderen Registrierungsstellen vergeben werden (z. B. das ISBNPräfix für Verlage). Dazu gehören Standard-Identifier, die von Registrierungsstellen vergeben werden, die Inhalte identifizieren (z. B. ISRC, ISWC, ISAN). Dazu gehören Standard-Identifier, die von Registrierungsstellen vergeben werden, die Manifestationen identifizieren (z. B. ISBN, ISSN). Dazu gehören Werkverzeichnisnummern, die einem Musikwerk vom Verlag oder von einem Musikwissenschaftler zugewiesen werden. Dazu gehören Catalogue-raisonné-Nummern. Dazu gehören Identifier für Exemplare, die von einem Depot zugewiesen werden (z. B. Regaladresse). Dazu gehören Notationen, die sich auf eine bestimmte Entität beziehen (z. B. eine Notation, die sich auf ein bestimmtes Gemälde bezieht). Dazu gehören eingetragene Warenzeichen. Anmerkung: Einige dieser Identifier können in Normdaten enthalten sein, werden aber aus Datenschutzgründen vertraulich behandelt. Anmerkung: Diese Identifier beschränken sich auf solche, die mit Entitäten in Verbindung stehen. Dazu gehören nicht Datensatznummern, die Normdatensätzen zugeordnet sind.
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3. Entitäten-Beziehungsdiagramm und Definitionen
Normierter Sucheinstieg
Eine Bezeichnung, ein Term, ein Code usw., unter der/ dem ein bibliografischer oder ein Normdatensatz oder eine Verweisung gefunden werden kann. [GARR, modifiziert] Dazu gehören Sucheinstiege, die als Ansetzungs- (oder bevorzugte) Form von Bezeichnungen (d. h. Ansetzungsform der Sucheinstiege) gekennzeichnet sind, ebenso wie solche, die als abweichende Formen der Bezeichnungen (d. h. zusätzliche Sucheinstiege) gekennzeichnet sind. Dazu gehören Sucheinstiege, die auf Personen-, Familienund Körperschaftsnamen basieren. Dazu gehören Sucheinstiege, die auf Titeln (d. h. Bezeichnungen) für Werke, Expressionen, Manifestationen, und Exemplare basieren. Dazu gehören Sucheinstiege, die aus einer Kombination von zwei Sucheinstiegen bestehen, wie im Fall eines Sucheinstiegs mit dem geistigen Schöpfer/Titel für ein Werk, der aus dem normierten Sucheinstieg für den Namen des geistigen Schöpfers kombiniert mit einem normierten Sucheinstieg für die Bezeichnung (d. h. den Titel) des Werkes besteht. Dazu gehören Sucheinstiege, die auf Bezeichnungen und Termen für Ereignisse, Gegenstände, Begriffe und Orte basieren. Dazu gehören Sucheinstiege, die auf Identifiern basieren, wie z. B. Standardnummern, Klassifikationsmerkmale. Anmerkung: Elemente, die zum Namen selbst hinzugefügt werden (z. B. Daten) stellen einen integralen Bestandteil des normierten Sucheinstiegs dar.
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3.4 Definitionen der Entitäten
Regeln
Eine Reihe von Anweisungen, die sich auf die Formulierung und/oder Verzeichnung von normierten Sucheinstiegen bezieht (normierte Formen, abweichende Formen oder Verweisungen usw.). Dazu gehören Erschließungsregeln und Interpretationen solcher Regeln. Dazu gehören Kodierungsfestlegungen.
Agentur
Eine Organisation, die für die Erzeugung oder Veränderungen eines normierten Sucheinstiegs verantwortlich ist. Die Agentur ist verantwortlich für die Anwendung und Interpretation der Regeln, die sie erstellt und/oder anwendet. Die Agentur kann auch für die Erzeugung und Verwaltung von Identifiern innerhalb ihres Bereichs verantwortlich sein. Dazu gehören Bibliotheken, nationalbibliografische Agenturen, bibliografische Betriebe, Konsortien, Museen, Archive, Verwertungsgesellschaften usw.
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4. Merkmale Merkmale für jede dieser oben definierten Entitäten sind in den folgenden Abschnitten 4.1 bis 4.16 aufgeführt und definiert. Die nachfolgend aufgeführten und definierten Merkmale wurden aus einer Untersuchung von Daten abgeleitet, die in den FRBR, in GARR, dem UNIMARC Manual – Authorities Format5, Mandatory Data Elements for Internationally Shared Resource Authority Records6 (MLAR) sowie dem International Standard Archival Authority Record for Corporate Bodies, Persons and Families7 (ISAAR(CPF)) identifiziert und/oder definiert sind. Auf diese Art und Weise können sie eine umfassendere Liste möglicher Merkmale repräsentieren als traditionellerweise in Bibliotheksnormdaten verzeichnet werden. Damit soll nicht impliziert werden, dass die Merkmale für eine Anwendung obligatorisch oder notwendig sind. Andere Modelle, wie Encoded Archival Context8, sind erst später entstanden und sind noch nicht vollständig evaluiert. Das könnte ein Thema für künftige Untersuchungen sein. Für den Zweck dieses Modells werden die Merkmale auf einer „logischen“ Ebene definiert (d. h. als Eigenschaften der Entitäten, zu denen sie gehören und nicht als spezifisch definierte Datenelemente). In manchen Fällen können die Eigenschaften einer bestimmten Entität sich im Laufe der Zeit verändern (z. B. das Tätigkeitsfeld einer Person). Das Modell unterscheidet nicht explizit zwischen Merkmalen, die sich im Laufe der Zeit verändern können und solchen, die keinem Wandel unterliegen. Wenn Merkmale auf der Ebene des Datenelements definiert sind, werden sie dementsprechend entweder als wiederholbar oder als nicht wiederholbar gekennzeichnet. Einige der im Modell definierten Merkmale könnten eher als Bestandteile der Entität angesehen werden denn als Merkmale der Entität. Sie als Bestandteile der Entität anzusehen wäre gerechtfertigt, wenn es notwendig wäre, Merkmale für die Bestandteile zu definieren, die sich von der Gesamtentität unterscheiden, oder wenn das Mapping der Benutzeranforderungen zu den Bestandteilen sich von dem Mapping der Benutzeranforderungen zu der Gesamtentität unterscheidet. Für die Zwecke dieser Studie hat man keinen dieser Fälle als zutreffend angesehen.
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4. Merkmale
In bestimmten Fällen behandelt das Modell eine Verbindung zwischen einer Entität und einer anderen einfach als Merkmal der ersten Entität. Zum Beispiel könnte die Verbindung zwischen einer Person und dem Ort, in dem die Person geboren wurde, logisch ausgedrückt werden, in dem eine Beziehung („geboren in“) zwischen Person und Ort definiert wird. Für die Zwecke dieser Studie wurde es jedoch als ausreichend angesehen, den Geburtsort einfach als Merkmal einer Person zu behandeln. Das schließt nicht die Möglichkeit aus, das Modell weiterzuentwickeln, um diese Verbindung noch förmlicher als eine Beziehung zwischen den zwei Entitäten wiederzugeben. Wenn das Modell ausgeweitet wird, um solche Verbindungen als Beziehungen zwischen definierten Entitäten zu behandeln, wäre es wiederum möglich, Merkmale zu definieren, die für die Beziehungen selbst gelten. Zum Beispiel wenn die Verbindung zwischen einer Person und einem Ort, in dem die Person wohnt, als Beziehung („wohnt in“) definiert würde, dann wäre es möglich, ein Merkmal der Beziehung zu definieren, um die Daten, zu denen die Beziehung zutrifft (d. h. die Zeitspanne, in der die Person an diesem Ort gewohnt hat) wiederzugeben. Allerdings wurde es für die Zwecke dieser Studie wiederum als unnötig angesehen, dieses Level an Ausführlichkeit zu definieren. Beachten Sie, dass in diesem Modell Bezeichnung und Identifier als eigene Entitäten definiert sind und jeweils durch die Beziehung „Bezeichnung“ und „zugeordnet“ mit den Entitäten Person, Familie, Körperschaft, Werk, Expression, Manifestation, Exemplar, Begriff, Objekt, Ereignis und Ort verbunden sind. Deshalb werden die entsprechenden Merkmale (z. B. Name der Person, Identifier für die Person) nicht unter der damit in Verbindung stehenden Entität aufgeführt. Zum Beispiel wird das FRBR-Merkmal „Titel des Werks“ in diesem Modell als ein Merkmal der Bezeichnung behandelt, unter der dieses Werk bekannt ist. Durch die Beziehung jedoch funktionieren die Merkmale von Bezeichnung und Identifier ebenso, als ob sie als Merkmale der damit in Verbindung stehenden Entität definiert wären.
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4.1 Merkmale einer Person
4.1 Merkmale einer Person Daten, die mit einer Person Ein Datum oder Daten, das/die mit der Person in in Verbindung stehen Verbindung steht/stehen. [FRBR] 4.1 Merkmale einer Person Dazu gehören das Jahr oder Jahr/Monat/Tag der Geburt, des Todes usw. Dazu gehört das Jahr, die Zeitspanne oder das Jahrhundert der Betätigung. Titel einer Person
Dienstgrad, Amt, Adelsstand, Ehre usw., die mit einer Person in Verbindung stehen. [FRBR] Dazu gehören Rang- und Amtsbezeichnungen (z. B. Major, Ministerpräsident, Generalgouverneur). Dazu gehören Königs- und Adelstitel, kirchliche Titel, Anredetitel und Ehrentitel (z. B. Königin, Duke, Papst, Sir, Dame). Dazu gehören weltliche oder religiöse Informationselemente (z. B. Mrs., Swami, Professor).
Geschlecht*
Das Geschlecht, durch das die Person identifiziert wird (z. B. männlich, weiblich, unbekannt, anderes).
Geburtsort*
Stadt, Großstadt, Provinz, Staat und/oder Land, in der/dem die Person geboren wurde.
Sterbeort*
Stadt, Großstadt, Provinz, Staat und/oder Land, in der/dem die Person gestorben ist.
Land*
Ein Land, durch das die Person identifiziert wird.
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4. Merkmale
Wohnort*
Ein Land, ein Staat/eine Provinz, eine Stadt usw., in dem/der die Person wohnt oder gewohnt hat.
Affiliation*
Eine Gruppe, mit der die Person affiliiert ist oder war durch ein Arbeitsverhältnis, Mitgliedschaft, kulturelle Identität usw.
Adresse*
Die aktuelle oder frühere Adresse des Wohnorts, des Geschäfts oder des Arbeitgebers der Person. Dazu gehören die Straße, die Postanschrift, die Telefonnummer, die E-Mail-Adresse usw. Dazu gehört die Adresse einer Seite im World Wide Web, die von der Person betrieben wird, die von der Person handelt oder mit der die Person in Verbindung steht.
Sprache der Person*
Eine Sprache, die die Person verwendet, wenn sie eine Expression zur Veröffentlichung, zur Rundfunkübertragung usw. erzeugt.
Tätigkeitsfeld*
Ein Betätigungsfeld, ein Fachgebiet usw., in dem die Person tätig ist oder war.
Beruf/Beschäftigung*
Ein Beruf oder eine Beschäftigung, in dem/der die Person arbeitet oder gearbeitet hat.
Biografie/Geschichte*
Informationen, die das Leben oder die Geschichte der Person betreffen.
Sonstige Informationen, die mit der Person in Verbindung stehen
Andere Informationselemente als der Titel, durch die eine Person bekannt ist oder identifiziert wird. Dazu gehören Elemente wie „Saint“, „Spirit“ usw.
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4.2 Merkmale einer Familie
Sonstige Informationen, die mit der Person in Verbindung stehen (Forts.)
Dazu gehören Elemente wie „Jr.“, „III“ usw., wenn sie mit einer Person in Verbindung stehen, deren Name einen Nachnamen enthält. Dazu gehören Informationen, die eine Person mit einem bestimmten Werk in Verbindung setzen (z. B. „Verfasser von Early Impressions“). Dazu gehören Informationen, die eine Person mit einer anderen in Verbindung setzt (z. B. Schüler von Rembrandt“).
4.2 Merkmale einer Familie *Merkmale, die mit einem Sternchen gekennzeichnet sind, repräsentieren Ergänzungen zu denjenigen, die bereits in den Funktionalen Anforderungen für bibliografische Datensätze identifiziert worden sind.
4.2 Merkmale einer Familie Art der Familie
4.2 Merkmale einer Familie Daten einer Familie
Eine Kategorisierung oder ein generischer Deskriptor für die Art der Familie. Dazu gehören Kategorisierungen wie Clan, Dynastie, Familienzweig, patrilineare und matrilineare Abstammungsformen usw. Daten, die mit der Familie in Verbindung stehen.
Orte, die mit der Familie in Verbindung stehen
Informationen, die Orte betreffen, in denen die Familie wohnt, gewohnt hat oder mit denen eine Verbindung bestanden hat.
Tätigkeitsfeld
Ein Betätigungsfeld, ein Fachgebiet usw., in dem die Familie tätig ist oder war.
Geschichte der Familie
Informationen, die die Geschichte der Familie betreffen.
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4. Merkmale
4.3 Merkmale einer Körperschaft Ort, der mit der Körperschaft in Verbindung steht
Eine geografische Ortsangabe, die mit der Körperschaft in Verbindung steht. Dazu gehören Länder, Staaten, Provinzen, Bezirke, Großstädte, Städte, regionale Bezirke usw. Dazu gehört ein Ort, an dem eine Versammlung, eine Konferenz, Ausstellung, Messe usw. stattfindet. Dazu gehört der Standort der Hauptgeschäftsstelle.
Daten, die mit der Körperschaft in Verbindung stehen 4.3 Merkmale einer Körperschaft
Ein Datum oder ein Datumsbereich, an/in dem eine Versammlung, eine Konferenz, eine Ausstellung, eine Messe usw. stattfindet, oder ein Datum, mit dem die Körperschaft in anderer Weise in Verbindung steht. Dazu gehören Gründungsdaten von Organisationen, Firmen usw. Dazu gehören Daten, die das Bestehen einer Organisation, Regierung usw. betreffen.
Sprache der Körperschaft*
Eine Sprache, die die Körperschaft für ihre Kommunikation verwendet.
Adresse*
Die aktuelle oder frühere Adresse des/der Büros der Körperschaft. Dazu gehören die Adressen der Hauptgeschäftsstelle der Körperschaft und/oder anderer Büros. Dazu gehören die Besucheradresse, die Postanschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse usw.
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4.3 Merkmale einer Körperschaft
Adresse* (Forts.)
Dazu gehört die Adresse einer Präsenz im World Wide Web, die entweder von der Körperschaft betrieben wird, die von der Körperschaft handelt oder mit ihr in Verbindung steht.
Tätigkeitsfeld*
Ein Geschäftsfeld, in dem die Körperschaft tätig ist, ihr Kompetenzbereich, die Verantwortlichkeit, Gerichtsbarkeit usw.
Geschichte*
Informationen, die die Geschichte der Körperschaft betreffen. Dazu gehören historische Informationen, die eine Organisation, Institution usw. betreffen.
Sonstige Informationen, die mit der Körperschaft in Verbindung stehen
Informationen, die die Gründung oder den rechtlichen Status der Körperschaft betreffen, oder jeder Term, der zur Unterscheidung zwischen einer Körperschaft und anderen Körperschaften, Personen usw. dient. [FRBR] Dazu gehören Arten der Körperschaftsgründung usw. (z. B. GmbH). Dazu gehören Arten von Körperschaften oder von Gerichtsbarkeiten (z. B. Bruderschaft, Bezirk, Musikgruppe). Dazu gehören sonstige unterscheidende Eigenschaften der Körperschaft (z. B. der Name der Glaubensgemeinschaft einer lokalen Kirche).
*Merkmale, die mit einem Sternchen gekennzeichnet sind, repräsentieren Ergänzungen zu denjenigen, die bereits in den Funktionalen Anforderungen für bibliografische Datensätze identifiziert worden sind.
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4. Merkmale
4.4 Merkmale eines Werkes Form des Werkes
Eine Gattung, zu der das Werk gehört. [FRBR] Dazu gehören Formen, Genres usw. (z. B. Roman, Schauspiel, Gedicht, Aufsatz, Biografie, Symphonie, Konzert, Sonate, Karte, Zeichnung, Gemälde, Fotografie).
Datum des Werkes 4.4 Merkmale eines Werkes
Das erste Datum (normalerweise das Jahr), das mit dem Werk in Verbindung steht. [FRBR, modifiziert] Dazu gehören einzelne Daten und Datumsbereiche. Dazu gehört das Erstellungsdatum. Dazu gehört das Datum der ersten Veröffentlichung bzw. des ersten Release, wenn kein Erstellungsdatum zu ermitteln ist.
Aufführungsmedium
Das Instrument, die Stimme und/oder ein anderes Aufführungsmedium, für das ein musikalisches Werk ursprünglich konzipiert wurde. [FRBR] Dazu gehören Einzelinstrumente, Instrumentalensembles, Orchester usw. Dazu gehören Einzelstimmen, Vokalensembles, Chöre usw. Dazu gehören sonstige Objekte, die bei der Aufführung des Werkes verwendet werden (z. B. Löffel, Waschbrett).
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4.4 Merkmale eines Werkes
Thema des Werkes*
Die Themenaspekte des Werkes und seines Inhalts. Dazu gehören Informationen über das Thema eines Werkes. Dazu gehören Notationen.
Numerische Kennzeichnung
Eine Nummer, die einem Werk zugeordnet wurde. [FRBR, modifiziert] Dazu gehören laufende Nummern, Opus-Nummern, die einem musikalischen Werk vom Komponisten zugeordnet wurden, usw.
Tonart
Bei einem musikalischen Werk die Stufenfolge von Tönen, die auf einem gegebenen Grundton aufbaut. [FRBR] Dazu gehört die Tonart, in der das Werk ursprünglich komponiert wurde.
Entstehungsort des Werkes *
Das Land oder eine andere territoriale Gerichtsbarkeit oder der Kulturkreis, aus dem/der das Werk stammt. Dazu gehört der Entstehungsbereich usw.
Geschichte*
Informationen, die die Geschichte des Werkes betreffen. Dazu gehören historische Informationen, die ein Werk betreffen, einschließlich Titeländerungen bei fortlaufenden Ressourcen.
Sonstige unterscheidende Eigenschaft
Eine beliebige Eigenschaft, die ein Werk von einem anderen Werk mit demselben Titel unterscheidet. [FRBR]
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4. Merkmale
Sonstige unterscheidende Eigenschaft ( Forts.)
Dazu gehören Teile von intellektuellem oder künstlerischem Inhalt. Dazu gehört ein Musik-Incipit.
*Merkmale, die mit einem Sternchen gekennzeichnet sind, repräsentieren Ergänzungen zu denjenigen, die bereits in den Funktionalen Anforderungen für bibliografische Datensätze identifiziert worden sind. Anmerkung: Die oben aufgeführten Merkmale eines Werkes umfassen nur diejenigen, die normalerweise in normierten Sucheinstiegen oder in anderen Datenelementen, die in Normdatensätzen erfasst werden, wiedergegeben werden. Andere Merkmale eines Werkes, die in bibliografischen Datensätzen wiedergegeben werden können, wie sie in den Funktionalen Anforderungen an bibliografische Datensätze identifiziert wurden, gehören nicht dazu.
4.5 Merkmale einer Expression Form der Expression 4.5 Merkmale einer Expression
Die Art und Weise, in welcher die Expression realisiert wurde. [FRBR]
Datum der Expression
Das Datum, an dem eine Expression geschaffen wurde. [FRBR]
Dazu gehört der Modus oder das Medium der Expression (z. B. alpha-numerische Notation, musikalische Notation, notierte Bewegung, Ton, Bild oder irgendeine Kombination daraus).
Dazu gehören einzelne Daten und Datumsbereiche. Dazu gehört das Datum des Schreibens, des Tippens, der Gravur eines Textes, der Übersetzung usw. Dazu gehören Aufführungsdaten eines dramatischen Werks, eines musikalischen Werks usw.
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4.5 Merkmale einer Expression
Aufführungsmedium einer Expression
Das Instrument, die Stimme und/oder ein anderes Aufführungsmedium, das/die in der Expression eines musikalischen Werkes repräsentiert wird. [FRBR] Dazu gehören Einzelinstrumente, Instrumentalensembles, Orchester usw. Dazu gehören Einzelstimmen, Vokalensembles, Chöre usw. Dazu gehören sonstige Objekte, die bei der Aufführung des Werkes verwendet werden (z. B. Löffel, Waschbrett).
Sprache der Expression
Eine Sprache, in der das Werk ausgedrückt ist. [FRBR] Dazu gehört/gehören die Sprache/n der Expression als Ganzes. Dazu gehört die Sprache der einzelnen Bestandteile der Expression.
Technik
Die Methode, die verwendet wird, um ein grafisches Bild zu visualisieren (z. B. Gravur), oder um Bewegung in einem projizierten Bild (z. B. Animation, Live-Aufnahme, Computergeneration, 3D) umzusetzen. [FRBR] Dazu gehören Angaben zur Technik, die dazu verwendet werden, Expressionen eines Werkes zu unterscheiden.
Sonstige unterscheidende Eigenschaft
Jede beliebige Eigenschaft der Expression, die eine Expression von einer anderen Expression desselben Werkes unterscheidet. [FRBR]
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4. Merkmale
Sonstige unterscheidende Eigenschaft (Forts.)
Dazu gehören Bezeichnungen, die mit abweichenden Varianten eines Werkes in Verbindung stehen (z. B. King James Version). Dazu gehören „Ausgaben-“ und Versionsbezeichnungen, die sich auf den intellektuellen Inhalt der Expression beziehen (z. B. Version 2.1, gekürzte Ausgabe).
Anmerkung: Die oben aufgeführten Merkmale einer Expression umfassen nur diejenigen, die normalerweise in normierten Sucheinstiegen oder in anderen Datenelementen, die in Normdatensätzen erfasst werden, wiedergegeben werden. Andere Merkmale einer Expression, die in bibliografischen Datensätzen wiedergegeben werden können, wie sie in den Funktionalen Anforderungen an bibliografische Datensätze identifiziert wurden, gehören nicht dazu.
4.6 Merkmale einer Manifestation Auflage-/ Ausgabebezeichnung
Ein Informationselement, das in der Manifestation angegeben ist, und normalerweise den Unterschied von Inhalt oder Form zwischen einer Manifestation und einer verwandten, zuvor veröffentlichten Manifestation desselben Verlags/Vertriebs (z. B. 2. Aufl.) oder zwischen zwei Manifestationen, die gleichzeitig vom selben oder einem anderen Verlag/Vertrieb veröffentlicht wurden (z. B. Großdruckausgabe, britische Ausgabe) aufzeigt. [FRBR]
Erscheinungsort/ Vertriebsort
Eine Stadt oder der Ort, die/der in der Manifestation mit dem Namen des Verlags/Vertriebs in Verbindung steht. [FRBR]
Verlag/Vertrieb
Eine Person, Gruppe oder Organisation, die in der Manifestation als verantwortlich für die Veröffentlichung, Herstellung, Auslieferung, Heraus-
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4.7 Merkmale eines Exemplars
Verlag/Vertrieb (Forts.)
gabe oder Freigabe der Manifestation genannt ist. [FRBR]
Erscheinungsdatum/ Vertriebsdatum
Das Datum (normalerweise das Jahr) der Veröffentlichung einer Manifestation. Wenn kein Veröffentlichungs- bzw. Freigabedatum existiert, kann ein Urheberrechtsdatum, oder ein Druckoder Herstellungsdatum als Ersatzdatum dienen. [FRBR]
Art des Datenträgers
Die spezifische Materialklasse, zu welcher der Datenträger der Manifestation gehört (z. B. Audiokassette, Videodisc, Mikrofilm-Cartridge). [FRBR]
Zählung
Die Bezeichnung des Bandes/der Ausgabe usw. und/oder das Datum, die/das in einem fortlaufenden Sammelwerk angegeben ist. [FRBR]
Anmerkung: Die oben aufgeführten Merkmale einer Manifestation umfassen nur diejenigen, die normalerweise in normierten Sucheinstiegen oder in anderen Datenelementen, die in Normdatensätzen erfasst werden, wiedergegeben werden. Andere Merkmale einer Manifestation, die in bibliografischen Datensätzen wiedergegeben werden können, wie sie in den Funktionalen Anforderungen an bibliografische Datensätze identifiziert wurden, gehören nicht dazu.
4.7 Merkmale eines Exemplars Standort des Exemplars*
Die Sammlung und/oder Institution, in der das Exemplar vorhanden ist bzw. aufbewahrt oder zugänglich gemacht wird.
Der Beleg über die früheren Besitzer eines ExBesitzhistorie des emplars. Exemplars* 4.7 Merkmale eines Exemplars
53
4. Merkmale
Unmittelbare Erwerbungs- Die Quelle, von der ein Exemplar direkt erworben wurde, und die Umstände, unter denen es erworquelle des Exemplars* ben wurde. *Merkmale, die mit einem Sternchen gekennzeichnet sind, repräsentieren Ergänzungen zu denjenigen, die bereits in den Funktionalen Anforderungen für bibliografische Datensätze identifiziert worden sind. Anmerkung: Die oben aufgeführten Merkmale eines Exemplars umfassen nur diejenigen, die normalerweise in normierten Sucheinstiegen oder in anderen Datenelementen, die in Normdatensätzen erfasst werden, wiedergegeben werden. Dazu gehören nicht andere Merkmale eines Exemplars, die in bibliografischen Datensätzen wiedergegeben werden können, wie sie in den Funktionalen Anforderungen an bibliografische Datensätze identifiziert wurden, oder in Bestandsdatensätzen.
4.8 Merkmale eines Begriffs Anmerkung: Für die Entität Begriff werden bis zum Vorliegen der Ergebnisse der FRSAR Working Group keine Merkmale definiert.
4.9 Merkmale eines Gegenstands Anmerkung: Für die Entität Gegenstand werden bis zum Vorliegen der Ergebnisse der FRSAR Working Group keine Merkmale definiert.
4.10 Merkmale eines Ereignisses Anmerkung: Für die Entität Ereignis werden bis zum Vorliegen der Ergebnisse der FRSAR Working Group keine Merkmale definiert.
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4.12 Merkmale einer Bezeichnung
4.11 Merkmale eines Ortes Anmerkung: Für die Entität Ort werden bis zum Vorliegen der Ergebnisse der FRSAR Working Group keine Merkmale definiert.
4.12 Merkmale einer Bezeichnung Art der Bezeichnung
Die Kategorie einer Bezeichnung. Dazu gehören Personennamen, Körperschaftsnamen, Namen von Familien, Handelsbezeichnungen und Titel von Werken und Manifestationen. Dazu gehören Benennungen von Begriffen, Gegenständen, Ereignissen und Orten. Eine Folge von Ziffern und/oder Buchstaben oder Symbolen, die die Bezeichnung der Entität repräsentieren.
Bezeichnung als String
Geltungsbereich 4.12 Merkmale Bezeichnung
Die Form des Werkes, die mit einer bestimmten einer Bezeichnung für eine Rolle assoziiert wird.
Verwendungsdaten
Daten, die mit der Verwendung eines bestimmten Namens durch eine Person, Körperschaft oder Familie in Verbindung stehen.
Sprache der Bezeichnung
Die Sprache, in der die Bezeichnung ausgedrückt wird.
Dazu gehören Formen, Genres usw. (z. B. literarische Werke, kritische Werke, mathematische Werke, Kriminalromane), die mit einem Namen, der von einem Verfasser verwendet wird, in Verbindung stehen.
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4. Merkmale
Schrift der Bezeichnung
Die Schrift, in der die Bezeichnung wiedergegeben wird.
Transliterationsschema für die Bezeichnung
Das Schema, das verwendet wird, um die transliterierte Form der Bezeichnung zu erstellen.
4.13 Merkmale eines Identifiers Art des Identifiers
Ein Code oder eine andere Bezeichnung, der/die die Art des Identifiers angibt (z. B. der Bereich, für den der Identifier vergeben wurde). Dazu gehören Buchstabenreihen, die das Nummernsystem identifizieren (z. B. „ISBN“, „ISSN“, „ISRC“). Dazu gehören Symbole, die die Art des Identifiers bestimmen (z. B. ®).
4.14 Merkmale eines normierten Sucheinstiegs Art des normierten Sucheinstiegs
4.14 Merkmale eines normierten Sucheinstiegs
56
Eine Kategorisierung oder generischer Deskriptor für den normierten Sucheinstieg. Dazu gehören Terme und/oder Codes, die die Art des Sucheinstiegs angeben (z. B. Sucheinstieg für den Namen einer Person, Sucheinstieg für den Namen einer Familie, Sucheinstieg für den Namen einer Körperschaft, Sucheinstieg für die Bezeichnung einer Konferenz, Sucheinstieg für die Bezeichnung eines Gebiets, Sucheinstieg für einen Titel, Sucheinstieg für einen übergeordneten Titel oder Sucheinstiege, die aus einer Kombination von Bezeichnungen bestehen, wie
4.14 Merkmale eines normierten Sucheinstiegs
Art des normierten Sucheinstiegs (Forts.)
zum Beispiel Sucheinstiege mit dem geistigen Schöpfer und dem Titel).
Status des normierten Sucheinstiegs
Eine Angabe des Katalogisierungslevels des normierten Sucheinstiegs für die Entität (z. B. vorläufig).
Vorgesehene Verwendung des normierten Sucheinstiegs
Eine Angabe dazu, ob die Regeln, nach denen der normierte Sucheinstieg erzeugt wurde, diesen als Ansetzungsform (oder bevorzugte Form) vorsehen (d. h. als Ansetzungsform des Sucheinstiegs) oder als eine abweichende (oder nicht bevorzugte) Form (d. h. als abweichende Form des Sucheinstiegs).
Nicht individualisierter Sucheinstieg
Eine Angabe darüber, dass der normierte Sucheinstieg für die Ansetzungsform einer Bezeichnung (d. .h. für den normierten Sucheinstieg) nicht präzise genug ist, um zwischen zwei oder mehrerer Entitäten, die durch dieselbe Bezeichnung identifiziert werden, zu unterscheiden.
Sprache des BasisSucheinstiegs
Die Sprache, in der der Basis-Sucheinstieg erfasst ist.
Erschließungssprache
Die Sprache, in der Ergänzungen zum BasisSucheinstieg erfasst sind.
Schrift des BasisSucheinstiegs
Die Form der grafischen Buchstaben, in denen die Daten im Basis-Sucheinstieg erfasst sind.
Schrift der Erschließung
Die Form der grafischen Buchstaben, in denen Ergänzungen zum Basis-Sucheinstieg erfasst sind.
Transliterationsschema für den Basis-Sucheinstieg
Eine Angabe des Schemas, das bei der Transliteration für den Basis-Sucheinstieg verwendet wird.
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4. Merkmale
Transliterationsschema für die Erschließung
Eine Angabe des Schemas, das bei der Transliteration von Ergänzungen zum Basis-Sucheinstieg verwendet wird.
Quelle für den normierten Sucheinstieg
Die Veröffentlichung oder Quelle, die bei der Ermittlung der Form der Bezeichnung oder des Titels verwendet wurde, auf der der normierte Sucheinstieg basiert. Dazu gehören Titel, Verlag, Datum usw. der Ressource, für die der normierte Sucheinstieg ursprünglich angelegt wurde. Dazu gehören Titel, Ausgabe usw. der Quelle/n, die verwendet wurde/n, um die gebräuchliche Bezeichnung oder den Titel zu ermitteln.
Basis-Sucheinstieg
Alle Elemente in einem normierten Sucheinstieg die für die Bezeichnung oder den Identifier wesentlich sind, die/der die Grundlage für den Sucheinstieg darstellt/darstellen. Dazu gehört das Element „Bezeichnung“ in einem normierten Sucheinstieg, der mit dem Namen einer Person, einer Familie oder einer Körperschaft beginnt. Dazu gehört das Element „Phrase“ in einem normierten Sucheinstieg, der mit einer Phrase beginnt, die mit der Person in Verbindung steht, die aber anstelle eines Namens verwendet wird, wenn der Name der Person nicht bekannt ist (z. B. ein Arzt, Verfasser von Frühdrucken). Dazu gehört das Element „Bezeichnung“ für eine untergeordnete oder in Beziehung stehende Körperschaft in einem normierten Sucheinstieg,
58
4.14 Merkmale eines normierten Sucheinstiegs
Basis-Sucheinstieg (Forts.)
der mit dem Namen einer übergeordneten Körperschaft beginnt. Dazu gehört das Element „Bezeichnung“ für eine Regierungsbehörde, einen Funktionär, eine gesetzgebende Körperschaft, ein Gericht usw. in einem normierten Sucheinstieg, der mit der Bezeichnung für die territoriale Autorität beginnt. Dazu gehört das Element „Bezeichnung“ für einen religiösen Rat, einen Funktionär, eine Provinz, eine Synode usw. in einem normierten Sucheinstieg, der mit dem Namen für die religiöse Körperschaft beginnt. Dazu gehört das Element „Titel“ in einem normierten Sucheinstieg für ein Werk. Dazu gehört ein Term, der die Form am Anfang des Elements „Titel“ eines normierten Sucheinstiegs für ein musikalisches Werk oder eine Expression angibt (z. B. Symphonie, Konzert). Dazu gehören allgemeine und Formalsachtitel am Anfang des Elements „Titel“ eines normierten Sucheinstiegs für ein Werk oder eine Expression (z. B. Abkommen, Gesetze, Werke, Auszüge, Klaviermusik). Dazu gehören das/die zusätzliche/n Element/e in einem normierten Sucheinstieg für Formalsachtitel (d. h. ein folgender Term oder mehrere Terme, die dazu verwendet werden, den allgemeinen Einheitstitel zu unterteilen).
Zusatz/Ergänzung
Eine Bezeichnung, ein Titel, ein Datum, ein Ort, eine Nummer oder eine andere Kennzeichnung, die zum Basis-Sucheinstieg hinzugefügt wird.
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4. Merkmale
Zusatz/Ergänzung (Forts.)
Wird manchmal als „Qualifier“ bezeichnet. Dazu gehört die vollständigere Form des Namens, die zum Basis-Sucheinstieg hinzugefügt wird.
Zusatz
Dazu gehört der Adelstitel, der Herrschertitel oder der religiöse Titel, der zum Basis-Sucheinstieg hinzugefügt wird. Dazu gehören Daten, die zum Basis-Sucheinstieg hinzugefügt werden. Dazu gehört der Ortsname, der mit einer Körperschaft in Verbindung steht, und zum Basissucheinstieg hinzugefügt wird. Dazu gehört eine Nummer, die mit einer Körperschaft oder einem Musikwerk verbunden ist, und zum Basis-Sucheinstieg hinzugefügt wird. Dazu gehört ein Titel einer Adaption oder einer Version eines Werkes, der zum Basis-Sucheinstieg hinzugefügt wird. Dazu gehört die Bezeichnung und/oder die Zählung eines Abschnitts oder eines Teils des Werkes, die zum Basis-Sucheinstieg hinzugefügt wird. Dazu gehört ein Term, der die Form eines Werkes angibt, und zum Basis-Sucheinstieg hinzugefügt wird. Dazu gehört ein Term, der die Sprache der Expression angibt, und zum Basis-Sucheinstieg hinzugefügt wird.
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4.15 Merkmale von Regeln
Zusatz (Forts.)
Dazu gehört ein Term, der die Tonart angibt, in der ein Musikwerk ursprünglich komponiert wurde, und zum Basis-Sucheinstieg hinzugefügt wird. Dazu gehört ein Term, der das Aufführungsmedium bezeichnet, für das ein Musikwerk ursprünglich konzipiert wurde, und zum BasisSucheinstieg hinzugefügt wird. Dazu gehören sonstige Kennzeichnungen, die mit Personen und Körperschaften in Verbindung stehen, und zum Basis-Sucheinstieg hinzugefügt werden. Anmerkung: Terme, welche die Rolle der Entität in Bezug auf ein Werk, eine Expression, eine Manifestation oder ein Exemplar anzeigen, das/ die in einem bibliografischen Datensatz beschrieben wird, zu dem der Sucheinstieg hinzugefügt wird, und die durch den normierten Sucheinstieg repräsentiert werden (z. B. Herausgeber, Übersetzer, Illustrator), sind für die Zwecke dieser Studie aus dem Spektrum der Zusätze zu normierten Sucheinstiegen ausgenommen, weil sie bei den Normdaten verzeichnet werden.
4.15 Merkmale von Regeln Angabe der Regeln
Eine Zitierung des Erschließungsregelwerks, des Regelsatzes, der Bestimmungen usw.
4.15 Merkmale von Regeln Dazu gehört der Titel der Regeln usw. und wenn notwendig der Name der Körperschaft, die
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4. Merkmale
Angabe der Regeln (Forts.)
für die Regeln verantwortlich ist, die Ausgabebezeichnung, ein Datum usw. Anmerkung: Zur Zitierung kann auch ein Hinweis auf eine oder mehrere spezifische Regeln innerhalb des Erschließungsregelwerks usw. gehören.
Regel-Identifier
Ein Akronym oder Initialen oder ein alphanumerischer Code, der die Regeln identifiziert.
4.16 Merkmale einer Agentur Die Bezeichnung, unter der die Agentur allgemein Bezeichnung der Agentur 4.16 Merkmale einer Agen- bekannt ist. tur Dazu gehört die Bezeichnung einer Agentur, die für die Erzeugung des Datensatzes (d. h. die Originalquelle) verantwortlich ist, einer Agentur, die für die Umsetzung des Datensatzes in maschinenlesbare Form verantwortlich ist, einer Agentur, die für die Modifizierung des Datensatzes verantwortlich ist, oder einer Agentur, die für die Herausgabe des Datensatzes verantwortlich ist. Dazu gehören Akronyme oder Initialen, die anstelle der vollständigen Bezeichnung der Agentur verwendet werden. Agentur-Identifier
Ein alphanumerischer Code, der die Agentur identifiziert. Dazu gehören Standard-Codes, die als AgenturIdentifier verwendet werden (z. B. ISO 15511, International Standard Identifier for Libraries and Related Organizations (ISIL) und MARC-21-Organisationscodes).
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4.16 Merkmale einer Agentur
Lage der Agentur
Das Land, das Bundesland/die Provinz, die Stadt usw., in dem/der die Agentur ansässig ist oder ihre Hauptgeschäftsstelle hat, oder die Adresse der Agentur.
63
5. Beziehungen
5.1 Normbeziehungen im Kontext des Modells Die folgenden Abschnitte beschreiben vier umfassende Kategorien von Beziehungen, die in Normdaten widergespiegelt werden. Die erste Kategorie (beschrieben in Abschnitt 5.2) besteht aus den Beziehungen, die auf einer generischen Ebene zwischen den Entitätenarten funktionieren, die in dem Entitäten-Beziehungsdiagramm in Abschnitt 3.3 (Abbildung 2) dargestellt sind. Die zweite und dritte Kategorie (beschrieben in den Abschnitten 5.3 und 5.4) besteht aus Beziehungen, die im Allgemeinen in der Verweisungsstruktur des Normdatensatzes widergespiegelt werden (d. h. in den Verweisungen selbst, in Hinweisen, Bestimmungen, Anmerkungen des Katalogisierers). In einigen Anwendungen können diese Beziehungen durch die Verwendung von kodierten Daten hergestellt werden, um Anzeige-Konstanten zu generieren. Die erste dieser Kategorien umfasst Beziehungen zwischen einer bestimmten Instanz der Entität Person, Familie, Körperschaft oder Werk auf der einen Seite und einer spezifischen Bezeichnung, unter der die Entität bekannt ist, andererseits. Die vierte Kategorie (beschrieben in Abschnitt 5.5) besteht aus den Beziehungen zwischen spezifischen Instanzen der Entität normierter Sucheinstieg, die in den Verknüpfungsstrukturen widergespiegelt werden, die in Normdatensätzen eingebaut sind (z. B. die Verknüpfungen zwischen Feldern, die die selben Daten enthalten, die in unterschiedlichen Schriften erfasst sind).
5.2 Darstellungen der obersten Ebene von Beziehungen Die Darstellung der Beziehungen zwischen Entitäten in Abschnitt 3.3 (Abbildung 2) zeigt die logischen Beziehungen zwischen den Entitäten auf der höchstmöglichen Verallgemeinerungsstufe.
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5. Beziehungen
Die dargestellten Beziehungen in Abbildung 2 repräsentieren die Verbindungen zwischen bibliografischen Entitäten und den Bezeichnungen, unter denen diese Entitäten bekannt sind, sowie die Identifier, die diesen Entitäten zugewiesen sind. Personen, Familien, Körperschaften, Werke, Expressionen, Manifestationen, Exemplare, Begriffe, Gegenstände, Ereignisse und Orte haben als „Bezeichnung“ (d. h. sind bekannt unter) die Bezeichnungen, die mit ihnen in Verbindung stehen. Ebenso können diesen Entitäten „zugewiesene“ Identifier sein. Abbildung 2 beschreibt auch eine generische Beziehung zwischen Personen, Familien und Körperschaften auf der einen Seite und Werken, Expressionen, Manifestationen und Exemplaren auf der anderen. Eine Person zum Beispiel kann mit einem Werk in Verbindung stehen (als Verfasser des Werkes, als der Empfänger eines Briefwechsels, der in dem Werk enthalten ist, als Beklagter in einem Gerichtsverfahren, von dem in dem Werk berichtet wird, usw.). Gleichermaßen kann eine Person oder Körperschaft mit einer Expression eines Werkes (z. B. als Darsteller des Werkes), mit einer Manifestation (z. B. als Hersteller der Manifestation) oder mit einem Exemplar (z. B. als Eigentümer des Exemplars) in Verbindung stehen. Die generische Beziehung („in Verbindung mit“) kann in Name-/Titel-Normdatensätzen widergespiegelt werden durch die Kombination eines Sucheinstiegs mit dem Namen, der die Person, Familie oder Körperschaft repräsentiert, mit einem Sucheinstieg mit dem Titel, der ein damit in Verbindung stehendes Werk, eine Expression, eine Manifestation oder ein Exemplar repräsentiert. Die Beziehungen, die im unteren Teil der Abbildung 2 beschrieben sind, repräsentieren die Verbindungen zwischen Bezeichnungen und Identifiern auf der einen Seite und den normierten Sucheinstiegen, die „basieren auf“ diesen Bezeichnungen und Identifiern, den Regeln, die die Form und Struktur des normierten Sucheinstiegs „beherrschen“ und den Agenturen, die die Regeln bei der „Erzeugung und Modifikation“ der normierten Sucheinstiege „anwenden“.
66
5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken
5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken Innerhalb von Normdaten gibt es eine Reihe von Beziehungsarten, die zwischen den spezifischen Instanzen der Entitäten bestehen, die im oberen Teil der Abbildung 2 beschrieben sind (Person, Familie, Körperschaft, Werk, Expression, Manifestation, Exemplar, Begriff, Gegenstand, Ereignis und Ort). 5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken Zu den Beziehungen in dieser Kategorie gehören sowohl diejenigen, die zwischen spezifischen Instanzen von Entitäten desselben Typs bestehen (z. B. die Beziehung zwischen zwei Personen, die Beziehung zwischen zwei Werken) als auch diejenigen, die zwischen einer spezifischen Instanz einer Entitätenart und einer spezifischen Instanz einer anderen Entitätenart (z. B. die Beziehungen zwischen einer Person und einer Körperschaft) bestehen. Diese Beziehungen werden in Normdaten gewöhnlich als die Beziehung zwischen den normierten Bezeichnungen (bevorzugte Form der Bezeichnung) ausgedrückt, die jeder Entität zugeordnet sind. Diese Beziehungen können mithilfe von Hinweisen, Bestimmungen, Anmerkungen des Katalogisierers oder kodierten Daten, die zur Generierung der Anzeige-Konstanten verwendet werden, verdeutlicht werden, oder sie können einfach durch die „siehe-auch“-Verweisungsbeziehung zwischen einer normierten Form der Bezeichnung für jede Entität und einer anderen impliziert werden (siehe 5.4 Beziehungen zwischen den verschiedenen Bezeichnungen von Personen, Familien, Körperschaften und Werken sowie 5.5. Beziehungen zwischen normierten Sucheinstiegen). Die Tabelle 1 zeigt Beispiele von Beziehungsarten, die zwischen spezifischen Instanzen der Entität Person, Familie, Körperschaft oder Werk bestehen, oder zwischen einer Instanz einer dieser Entitätenarten und einer Instanz einer anderen Entitätenart, wie sie üblicherweise in Bezeichnungen, Titel und Name-TitelNormdatensätzen reflektiert werden. Die Beziehungsarten, die in der Tabelle identifiziert sind, sollen nur stellvertretend sein und zielen nicht darauf ab, eine erschöpfende Taxonomie der Beziehungen in dieser Kategorie, die in Normdatensätzen widergespiegelt werden können, zu liefern. Es wird anerkannt, dass spezifische Anwendungen Beziehungen auswählen werden, die für die Anwendung wichtig sind, so dass es nicht beabsichtigt
67
5. Beziehungen
ist, diese Beziehungen als erforderlich oder optional zu kennzeichnen. (Beachten Sie, dass Beziehungen in dieser Kategorie, die spezifisch für inhaltliche Normdaten sind, nicht in der Tabelle enthalten sind.) Zusätzlich zu den Beziehungsarten, die in Tabelle 1 aufgeführt sind, werden die „Rollen”-Beziehungen alle durch die „zugehörig zu“-Beziehung abgedeckt, die im oberen Teil von Abbildung 2 gezeigt und in Abschnitt 3.3 beschrieben ist. Anwendungen können sich dafür entscheiden diese Verbindungen (oder „Rollen“) zu unterteilen, wenn sie dafür spezifischer benötigt werden. Zu den „Rollen“ gehören Terme wie z. B. Herausgeber, Illustrator, Übersetzer, Beklagter, Buchdrucker, Vorbesitzer, welche die spezifische Natur der Beziehungen zwischen einer Person, Familie oder Körperschaft und einem Werk, einer Expression, einer Manifestation oder einem Exemplar widerspiegeln können, die in einem bibliografischen Datensatz beschrieben wird oder auf die dieser sich bezieht. Solche Terme können Daten in bibliografischen oder Normdatensätzen identifizieren, werden gegenwärtig aber typischerweise nur zu bibliografischen Datensätzen hinzugefügt. Definitionen und Beispiele für jede der Beziehungsarten, die in Tabelle 1 identifiziert sind, werden unten in den Abschnitten 5.3.1-5.3.7 angegeben. Andere Communitys können eine andere Terminologie verwenden. Die Beispiele enthalten auch Vorschläge dazu, wie das konzeptionelle Modell in einer besonderen Normdatenanwendung angewendet werden könnte. Es werden keine Beispiele für diejenigen Beziehungen angegeben, die normalerweise nicht in Normdatensätzen ausgedrückt werden. Tabelle 1: Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken Entitätenart
Beispiele von Beziehungsarten
Person Ù Person
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Pseudonym-Beziehung Weltliche Beziehung Religiöse Beziehung Amtliche Beziehung Zugeschrieben-Beziehung
5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken
Entitätenart
Beispiele von Beziehungsarten Gemeinschaft-Beziehung Geschwister-Beziehung Eltern-/Kind-Beziehung
Person Ù Familie
Mitglied-Beziehung
Person Ù Körperschaft
Mitglied-Beziehung
Familie Ù Familie
Genealogische Beziehung
Familie Ù Körperschaft
Gründungs-Beziehung Eigentümer-Beziehung
Körperschaft Ù Körperschaft
Hierarchische Beziehung Folge-Beziehung
Werk Ù Werk
Äquivalenz-Beziehung Abgeleitet-Beziehung Beschreibende Beziehung Ganzes-/Teil-Beziehung Begleitend-Beziehung (Teil zu Teil) Folge-Beziehung Gemeinsame Eigenschaft-Beziehung
5.3.1 Beziehungen zwischen Personen Pseudonym-Beziehung Die Beziehung zwischen einer „realen“ Person (d. h. einem Individuum) und einer oder mehreren Rollen oder Identitäten, die dieses Individuum durch die Verwendung eines Pseudonyms oder mehrerer Pseudonyme angenommen hat.
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5. Beziehungen
Beispiel Person
Rolle
ÅÆ Dieser Sachverhalt wird in Normdaten normalerweise durch Verknüpfungen zwischen den Ansetzungsformen der Namen (bevorzugte Form des Namens) mit jeder Entität (siehe-auch-Verweisungen) und/oder durch Hinweise ausgedrückt:
Die Beziehung zwischen der Person, die als „Eric Arthur Blair“ bekannt ist, und der Identität „George Orwell“, die er für seine literarischen Werke benutzt hat. Die Beziehung zwischen der Person, die als „Barbara Metz“ bekannt ist, und den zwei anderen Identitäten, die sie angenommen hat: „Barbara Michaels“ und „Elizabeth Peters“.
Weltliche Beziehung Die Beziehung zwischen einer Person und einer Identität, welche die Person in ihrer weltlichen Funktion annimmt. Beispiel Die Beziehung zwischen dem Papst, der als „Papst Johannes XXIII“ bekannt ist und der weltlichen Identität dieses Papstes: „Angelo Giuseppe Roncalli“.
Religiöse Beziehung Die Beziehung zwischen einer Person und einer Identität, die diese Person in einer religiösen Funktion annimmt.
70
5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken
Beispiel Die Beziehung zwischen der Person, die als „Thomas Merton“ bekannt ist, und dem religiösen Namen dieser Person, „Father Louis“.
Amtliche Beziehung Die Beziehung zwischen einer Person und einer Identität, welche diese Person in einer amtlichen Funktion annimmt. Beispiel Die Beziehung zwischen der Person, die als „John Fitzgerald Kennedy“ bekannt ist, und dem amtlichen Namen dieser Person als „President of the United States“ für den Zeitraum 1961-1963.
Zugeschrieben-Beziehung Die Beziehung zwischen einer Person und einer anderen Person (entweder ein „reales“ Individuum oder eine Rolle oder eine Identität), der ein Werk oder mehrere Werke der ersten zugeschrieben wurden, entweder irrtümlich oder fälschlicherweise. Beispiel Zugeschrieben Person
Person
Å Dieser Sachverhalt wird in Normdaten normalerweise durch Verknüpfungen zwischen den Ansetzungsformen jedes Namens (siehe-auch-Verweisungen) und/oder durch Hinweise ausgedrückt:
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5. Beziehungen
Die Beziehung zwischen der Person, die als „Marcus Junius Brutus“ bekannt ist, und der Person, die als „Pseudo-Brutus“ bekannt ist, deren Werke irrtümlich dem „Marcus Junius Brutus“ zugeschrieben wurden.
Gemeinschaft-Beziehung Die Beziehung zwischen zwei oder mehreren Personen (d. h. einem oder mehreren Individuen), die bei intellektuellen oder künstlerischen Bemühungen gemeinschaftlich zusammenarbeiten. Beispiel Person A Person B
Rolle
ÅÆ Die Beziehung zwischen zwei Personen, die als „Émile Erckmann“ und „Alexandre Chatrain“ bekannt sind, und ihrem gemeinsamen Pseudonym „Erckmann-Chatrain“.
Geschwister-Beziehung Die Beziehung zwischen zwei Personen, die dieselben „Eltern“ haben (in einer wirklichen Familie oder in einer Gruppe). Diese Beziehungsart wird oft aufgrund der Beziehung zu den Eltern oder der Familie oder Gruppe, der die „Geschwister“ angehören, dargestellt. Siehe „Mitglied-Beziehung“ unter 5.3.2 Beziehungen zwischen Personen und Familien sowie 5.3.3 Beziehungen zwischen Personen und Körperschaften. Beispiel
ÅÆ
Geschwister (haben ein Elternteil oder mehrere gemeinsam )
Diese Beziehungsart wird selten in bibliografischen oder Normdaten ausgedrückt.
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5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken
Eltern-/Kind-Beziehung Die Beziehung zwischen zwei Personen, von denen eine ein „Elternteil“ oder ein „Kind“ der anderen ist. Diese Beziehungsart wird oft aufgrund der Beziehung zu der Familie oder Gruppe, der die „Kinder“ angehören, dargestellt. Siehe „Mitglied-Beziehung“ unter 5.3.2 Beziehungen zwischen Personen und Familien sowie 5.3.3 Beziehungen zwischen Personen und Körperschaften.
Beispiel
Elternteil
↕ Kind Diese Beziehungsart wird selten in bibliografischen oder Normdaten ausgedrückt.
5.3.2 Beziehungen zwischen Personen und Familien Mitglied-Beziehung Die Beziehung zwischen einer Person und einer Familie, deren Mitglied die Person ist. Beispiel
Dieser Sachverhalt wird in Normdaten normalerweise durch Verknüpfungen zwischen den Ansetzungsformen der Namen für jede Entität (siehe-auch-Verweisungen) und/oder durch Hinweise ausgedrückt:
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5. Beziehungen
Die Beziehung zwischen der italienischen Fotografin, die als „Wanda Wulz“ bekannt ist, und anderen Mitgliedern ihrer Familie, die als „Familie Wulz“ bekannt ist.
5.3.3 Beziehungen zwischen Personen und Körperschaften Mitglied-Beziehung Die Beziehung zwischen einer Person und einer Körperschaft, von der die Person ein Mitglied ist oder mit der die Person affiliiert ist. Beispiel
Example Körperschaft Å Æ
Gruppe Å Æ
Person
Person
Dieser Sachverhalt wird in Normdaten normalerweise durch Verknüpfungen zwischen den Ansetzungsformen der Namen für jede Entität (siehe-auch-Verweisungen), durch Anmerkungen des Katalogisierers und/oder durch Hinweise ausgedrückt: Die Beziehung zwischen den drei Personen „Tomislav Alajbeg“, „Trpimir Alajbeg“ und „Boris Budiša“ und der Gruppe, die als „Digitalis vulgaris“ bekannt ist. Die Beziehung zwischen der Person, die als „Buddy Rich“ bekannt ist und der Musikgruppe, die als die „Buddy Rich Band“ bekannt ist.
74
5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken
5.3.4 Beziehungen zwischen Familien Genealogische Beziehung Die Beziehung zwischen einer Familie und einer anderen, die aus der ersten abstammt oder der Vorgänger der anderen ist. Beispiel Stamm-Familie
abstammende
abstammende
abstammende
Familie
Familie
Familie
Dieser Sachverhalt wird in Normdaten normalerweise durch Verknüpfungen zwischen den Ansetzungsformen der Namen für jede Entität (siehe-auch-Verweisungen), durch Anmerkungen des Katalogisierers und/oder durch Hinweise ausgedrückt: Die Beziehung zwischen der Familie, die als „House of Condé“ bekannt ist, und der Familie, die als „House of Conti“ bekannt ist, die von ihr abstammt.
5.3.5 Beziehungen zwischen Familien und Körperschaften Gründungs-Beziehung Die Beziehung zwischen einer Familie und einer Körperschaft, welche die Familie geschaffen hat. Beispiel
Familie ÅÆ
Körperschaft
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5. Beziehungen
Dieser Sachverhalt wird in Normdaten normalerweise durch Verknüpfungen zwischen den Ansetzungsformen der Namen für jede Entität (siehe-auch-Verweisungen), durch Anmerkungen des Katalogisierers und/oder durch Hinweise ausgedrückt: Die Beziehung zwischen der Familie, die als „Familie Hall“ bekannt ist, und der Gesellschaft, welche sie geschaffen hat, die als die „Hall Family“ Foundation bekannt ist.
Eigentümer-Beziehung Die Beziehung zwischen einer Familie und einer Körperschaft, welche die Familie besitzt. Beispiel
Familie ÅÆ
Körperschaft
Dieser Sachverhalt wird in Normdaten normalerweise durch Verknüpfungen zwischen den Ansetzungsformen der Namen für jede Entität (siehe-auch-Verweisungen), durch Anmerkungen des Katalogisierers und/oder durch Hinweise ausgedrückt: Die Beziehung zwischen der Familie, die als „Familie Herlin“ bekannt ist, und dem Unternehmen, das sie besitzt, das als „Kone“ bekannt ist.
5.3.6 Beziehungen zwischen Körperschaften Hierarchische Beziehung Die Beziehung zwischen zwei Körperschaften, von denen eine der anderen untergeordnet ist (innerhalb einer Firmenhierarchie usw.).
76
5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken
Beispiel Organisation
Abteilung
Abteilung
Abteilung
Diese Beziehung wird in Normdatensätzen normalerweise durch die hierarchische Struktur der Ansetzungsform des Namens ausgedrückt, die der untergeordneten Körperschaft gegeben wird (um die bevorzugte Namensform der übergeordneten Körperschaft einzuschließen), durch siehe-Verweisungen und/oder durch Hinweise oder Anmerkungen des Katalogisierers erläutert. Die Beziehung zwischen der Konferenz, die als „Journée de la kinésithérapie“ bekannt ist und der Konferenz, die als „11e Congrès de pneumologie de langue française“ bekannt ist, von der die „Journée de la kinésithérapie“ ein Teil war. Die Beziehung zwischen der Körperschaft, die als „Carl A. Kroch Library“ bekannt ist, und der Körperschaft, die als „Cornell University“ bekannt ist, von der die Bibliothek ein Teil ist.
Folge-Beziehung Die Beziehung zwischen zwei oder mehreren Körperschaften (d. h. Organisationen, Tagungen, Konferenzen usw.), die der ersten in der Anordnung oder zeitlich nachfolgen (z. B. Vorgänger/Nachfolger, Teilungen, Fusionen, aufeinander folgende Tagungen/Konferenzen usw.).
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5. Beziehungen
Beispiel
oder
Körperschaft (KS) A KS: A1
Gesplittete Körperschaft
KS: A2 oder
Fusionierte Körperschaft KS: A KS: B
Diese Beziehung wird in Normdaten normalerweise durch Siehe-auch-Verweisungen, durch Hinweise oder durch Anmerkungen des Katalogisierers ausgedrückt, in denen die normierten Bezeichnungen, die jeder Entität zugeordnet sind, verlinkt werden.
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5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken
Die Beziehung zwischen der Körperschaft, die als „Second Presbyterian Church, Cranbury, N.J.“ bekannt ist, und der Körperschaft, die als „First Presbyterian Church, Cranbury, N.J.“ bekannt ist, von der sich die erstgenannte 1836 abgespaltet hatte und später wieder verband. Die Beziehung zwischen den Musikgruppen, die als „Eppu Normaali“, „Popeda“ und „Räp Popeda“ bekannt sind, und die miteinander fusionierten und die Gruppe bilden, die als „Eppupopedanormaali“ bekannt ist. Die Beziehung zwischen der Körperschaft, die als „Lapin korkeakoulu“ bekannt ist und dieselbe Körperschaft, die später als „Lapin yliopisto“ bekannt ist. Die Beziehung zwischen der Tagung, die als „Technical Thick Film Symposium“ bekannt ist und späteren Tagungen, die als „Symposium on Hybrid Microelectronics“, „Hybrid Microelectronics Symposium“ und „International Hybrid Microelectronics Symposium“ bekannt sind.
5.3.7 Beziehungen zwischen Werken, Expressionen, Manifestationen und Exemplaren9 Äquivalent-Beziehung Die subjektive Beziehung zwischen zwei Manifestationen oder Exemplaren verkörpert denselben intellektuellen oder künstlerischen Inhalt (Werk oder Werk/ Expression), der aber auf verschiedene Arten gepackt oder präsentiert wird (z. B. ein Original oder exakte Kopien, Digitalisierungen, Faksimiles, Reprints, Fotokopien, Mikroform-Versionen und andere Reproduktionen, wie eine original auf Papier gedruckte Landkarte und eine Fotokopie oder eine Mikrokopie bzw. eine digitale Kopie davon, eine Tonaufnahme auf einer Platte und eine CD derselben Musik, ein Film auf einer Spule und auf einer Videokassette oder einer DVD. Dies ist eine Art von gemeinsamer Eigenschaft, wobei diese Eigenschaft das Werk ist. Die Äquivalenz ist subjektiv, weil sie davon abhängt, was der Benutzer als „dasselbe“ ansieht. Es kann allerdings eine sehr nützliche Beziehung sein, um alle Manifestationen und Exemplare zusammenzubringen, die dasselbe Werk oder das Werk und die Expression verkörpern.
79
5. Beziehungen
Diese Beziehung wird normalerweise in bibliografischen Daten durch die Verwendung einer Ansetzungsform des Sucheinstiegs für das gemeinsame Werk (die gemeinsame Eigenschaft) ausgedrückt und/oder durch Anmerkungen oder durch verlinkte Bestandsdaten und weniger als Normdaten.
Abgeleitet-Beziehung Die Beziehung umfasst zwei Arten. Dazu gehören die Beziehungen zwischen einem Originalwerk und einem breiten Spektrum von Modifikationen des Originals, einschließlich der Variationen oder Versionen dieses Werkes, wie zum Beispiel Ausgaben, Überarbeitungen, Übersetzungen, Zusammenfassungen, Abstracts und Digests. Dazu gehören auch neue Werke, die Adaptionen oder Veränderungen sind, die neue Werke werden, aber auf einem früheren Werk basieren (Improvisationen usw.); neue Werke, die eine Änderung des Genres sind (Umsetzungen, Dramatisierungen, Bearbeitungen als Romane usw.); und neue Werke, die auf dem Stil oder dem Inhalt von anderen Werken basieren (freie Übersetzungen, Paraphrasen, Nachahmungen, Parodien usw.). Diese Beziehung, die auch als „horizontale Beziehung“ bekannt ist, wird normalerweise in Normdaten als die Beziehung zwischen der Ansetzungsform der Bezeichnungen, die jeder Entität zugeordnet sind, und/oder durch Anmerkungen ausgedrückt. Sie wird auch in bibliografischen Daten durch die Verwendung einer Ansetzungsform des Sucheinstiegs für das Originalwerk mit einer Erweiterung durch identifizierende Elemente ausgedrückt, um die abgeleitete Expression oder Manifestation zu bezeichnen. Beispiel Die Beziehung zwischen dem Werk, das als „Coriolanus“ von William Shakespeare bekannt ist, und dem Werk, das als „Coriolan von Shakespeare“ von Bertolt Brecht bekannt ist, das eine Adaption des Werks von Shakespeare darstellt. Die Beziehung zwischen dem Werk, das als „The Lord of the Rings“ von J. R. R. Tolkien bekannt ist, und einer Parodie dieses Werkes, bekannt als „Bored of the Rings“ von Henry N. Beard. Die Beziehung zwischen dem Werk, das als „Ympäristöinformaatio kuluttajan päätöksenteossa“ bekannt ist, und dem Werk, das als „Environmental informa-
80
5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken
tion in consumer decision making“ von Mari Niva bekannt ist, das eine englischsprachige Zusammenfassung des ersten Werkes ist. Die Beziehung zwischen dem Musikwerk, das als „La Chute de la Maison Usher“ von Claude Debussy bekannt ist, und dem literarischen Werk von Edgar Allan Poe, das als „The Fall of the House of Usher“ bekannt ist, auf dem das Werk von Debussy basierte. Die Beziehung zwischen dem Werk, das als „Roman d’Alexandre“ bekannt ist und dem Werk, das als „Roman de toute chevalerie“ von Thomas of Kent bekannt ist, das eine spätere Version des ersten Werkes ist.
Beschreibend-Beziehung Die Beziehung zwischen einem Zielwerk oder einer -expression, -manifestation oder einem -exemplar und einem neuen Werk, das sich auf dieses Ziel als Thema bezieht (z. B. Kritik, Kommentar, Rezension, Fallsammlung usw. und das Objekt dieser Analyse). Die Art der Beziehung wird normalerweise in bibliografischen Daten durch einen normierten Sucheinstieg für das Thema des Zielwerks ausgedrückt und nicht durch Normdaten.
Beziehung zwischen dem Ganzen und den Teilen Die Beziehung zwischen einem Werk und einem oder mehreren Werken, die Teil eines größeren Werkes sind (z. B. die ganze Anthologie und ihre einzelnen Werke, die ganze Monografien-Schriftenreihe und ihre einzelnen monografischen Teile, das ganze fortlaufende Sammelwerk und ein individuelles Themenheft oder ein bedeutender Artikel). Diese Art der Beziehung, die auch als „vertikale Beziehung“ oder als „hierarchische Beziehung“ bekannt ist, wird normalerweise durch die Verwendung von sieheauch-Verweisungen und/oder durch allgemeine Anmerkungen oder Anmerkungen des Katalogisierers ausgedrückt. Sie wird auch oft durch bibliografische Daten ausgedrückt, die die Ansetzungsform des Sucheinstiegs für das Werk verwenden, um das „Ganze“ zu identifizieren und/oder Anmerkungen, die die Beziehung des Teils zu seinem Ganzen beschreiben. Oder durch die Verwendung von Anmer-
81
5. Beziehungen
kungen zum Inhalt und/oder Ansetzungsformen der Sucheinstiege für jeden Teil, um die Beziehung zwischen dem Ganzen und seinen Teilen zu beschreiben. Beispiel Die Beziehung zwischen dem Werk, das als „Anthologie grecque“ bekannt ist, und seinen drei Teilen, die als „Anthologie palatine“, „Anthologie Planude“ und „Couronne“ bekannt sind.
Begleitend-Beziehung (zwischen den Teilen) Die Beziehung zwischen einem Werk und einem anderen, das eine Beilage zu diesem Werk darstellt (d. h. ein Werk, das dafür vorgesehen ist, in Verbindung mit oder zur Erweiterung des damit in Beziehung stehenden Werks benutzt zu werden, wie beispielsweise eine Lehreranleitung oder Bühnenmusik zu einem Schauspiel; oder das dafür vorgesehen ist, ein anderes Werk zu vervollständigen oder eine Begleitung dazu zu sein, wie zum Beispiel ein Kartensatz zu einem Video-Reisebericht, eine Diskette als Begleitung zu einem Lehrbuch, ein Satz farbiger Bildtafeln zur Begleitung eines Textes, die gleichberechtigten Teile eines Pakets). Diese Art der Beziehung wird normalerweise in bibliografischen Daten durch die Verwendung eines Zusatzes zur physischen Beschreibung, durch Anmerkungen und/oder die Ansetzungsform des Sucheinstiegs für den in Beziehung stehenden Teil und weniger durch Normdaten ausgedrückt. Begleitend-Beziehungen können jedoch in Normdaten erscheinen, insbesondere um siehe-auch-Verweisungen oder Informationsanmerkungen anzubieten, wenn viele Manifestationen beteiligt sind. Beispiele Die Beziehung zwischen dem Werk, das als der „United States Catalog“ bekannt ist und dem Werk, das als „Cumulative Book Index“ bekannt ist, bei dem es sich um eine Beilage zum ersten Werk handelt. Die Beziehung zwischen dem Werk, das als „The Merchant of Venice“ von William Shakespeare bekannt ist, und dem Werk, das als Bühnenmusik für „Shakespeare’s The Merchant of Venice“ von John Barbison bekannt ist.
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5.3 Beziehungen zwischen Personen, Familien, Körperschaften und Werken
Sequenzielle Beziehung Die Beziehung zwischen einem Werk und einem anderen mit unterschiedlichem Inhalt, das ein Nachfolger oder Vorgänger dieses Werks ist (d. h. eine Folge, ein fortlaufendes Sammelwerk oder eine Schriftenreihe, die den Titel geändert hat). Dazu gehören nicht abgeleitete Werke, die den Inhalt eines früheren Werkes modifizieren (siehe Abgeleitet-Beziehung oben). Diese Art der Beziehung, die als „chronologische Beziehung“ bekannt ist, wird normalerweise in bibliografischen Daten durch die Ansetzungsform eines Sucheinstiegs für den Vorgänger und/oder die Folge und/oder eine Anmerkung ausgedrückt. Oder in Normdaten durch eine siehe-auch-Verweisung und/oder eine Anmerkung zur Information oder eine Anmerkung des Katalogisierers. Sie könnte angezeigt werden durch die Kennzeichnung der Ansetzungsform des Sucheinstiegs für die in Beziehung stehenden Werke innerhalb eines Normdatensatzes für die „Familie der Werke“. Beispiel Die Beziehung zwischen dem Werk, das als „Friede von Amiens“ bekannt ist, und einem früheren Vertrag, der von Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Batavischen Republik unterzeichnet ist, auf dem ersterer basierte. Die Beziehung zwischen dem Werk „Historical dictionaries of Africa“ und demselben Werk, das später als „African historical dictionaries“ bekannt war.
Gemeinsame Eigenschaft-Beziehung Die Beziehung zwischen zwei Werken/Expressionen/Manifestationen/Exemplaren, die abgesehen von einer der anderen Beziehungen (z. B. selbe Sprache, selber Farbeinband, selber Verlag, selbes Erscheinungsdatum) einige Eigenschaften gemeinsam haben. Diese Art der Beziehung wird durch den gemeinsamen Sucheinstieg oder das gemeinsame Merkmal in bibliografischen oder Normdaten für die beteiligten Entitäten ausgedrückt.
83
5. Beziehungen
5.4 Beziehungen zwischen den verschiedenen Bezeichnungen von Personen, Familien, Körperschaften und Werken Innerhalb von Normdaten gibt es auch eine Reihe anderer Beziehungsarten, die zwischen spezifischen Instanzen der Entität Bezeichnung und anderen damit in Beziehung stehenden Bezeichnungen bestehen, die im oberen Teil der Abbildung 2 (Person, Familie, Körperschaft, Werk, Expression, Manifestation, Exemplar, Begriff, Gegenstand, Ereignis und Ort) dargestellt sind. Beziehungen in dieser Kategorie spiegeln sich normalerweise als Beziehungen zwischen Bezeichnungen durch eine siehe-Verweisung von einer abweichenden Namensform zur Ansetzungsform der Bezeichnung oder durch siehe-auchVerweisungen zwischen den miteinander in Beziehung stehenden Ansetzungsformen der Bezeichnungen für zwei oder mehrere miteinander in Beziehung stehende Entitäten wider. 5.4 Beziehungen zwischen den verschiedenen Bezeichnungen von Personen Tabelle 2 hebt die Beziehungsarten hervor, die zwischen einer spezifischen Instanz einer Bezeichnung für eine Person, Familie, Körperschaft oder ein Werk und anderen Bezeichnungen für diese Entität bestehen. Die Beziehungen, die in der Tabelle identifiziert sind, sollen nur repräsentativ sein und beabsichtigen nicht eine erschöpfende Taxonomie der Beziehungen in dieser Kategorie zu liefern, die in Normdaten widergespiegelt sein können. Es wird anerkannt, dass spezifische Anwendungen Beziehungen auswählen werden, die für die Anwendung bedeutend sind, so dass es auch nicht beabsichtigt ist, diese Beziehungen verpflichtend oder optional zu machen. (Bitte beachten Sie, dass Beziehungen in dieser Kategorie, die spezifisch für Sacherschließungsnormdaten sind, nicht in der Tabelle enthalten sind.) Definitionen und Beispiele für jede der Beziehungsarten, die in Tabelle 2 identifiziert ist, werden in den Abschnitten 5.4.1 – 5.4.4. gegeben.
84
5.4 Beziehungen zwischen den verschiedenen Bezeichnungen von Personen
Tabelle 2: Beziehungen zwischen den verschiedenen Bezeichnungen von Personen, Familien, Körperschaften und Werken Entitätenart
Beispiele für Beziehungsarten
Name der Person Ù Name der Person
Name der Familie Ù Name der Familie
Alternative Sprachform
Name der Körperschaft Ù Name der Körperschaft
Bezeichnung des Werkes Ù Bezeichnung des Werkes
Alternative Sprachform Gebräuchliche Bezeichnung Sonstige abweichende Bezeichnung
Früherer Name Späterer Name Alternative Sprachform Sonstiger abweichender Name
Erweiterter Name Akronym/Initialen/Abkürzungen Alternative Sprachform Sonstiger abweichender Name
5.4.1 Beziehungen zwischen Namen von Personen Früherer Name Die Beziehung zwischen einem Namen einer Person und einem Namen, den diese Person zu einem früheren Zeitpunkt ihres Lebens verwendet hat. Beispiele Die Beziehung zwischen einer Person, die zum „Earl of Beaconsfield“ gemacht wurde und dadurch den Namen „Benjamin Disraeli, Earl of Beaconsfield“ erworben hat, und dem früheren Namen dieser Person „Benjamin Disraeli“. Die Beziehung zwischen einer Person, die einen „Mr. Nichols“ geheiratet hat und dadurch den Namen „Charlotte Nichols“ erhalten hat, und dem früheren Namen dieser Person „Charlotte Bronte“.
85
5. Beziehungen
Späterer Name Die Beziehung zwischen einem Namen einer Person und einem Namen, den diese Person zu einem späteren Zeitpunkt ihres Lebens verwendet hat. Beispiele Die Beziehung zwischen dem Namen einer Person, die zunächst als „JacquesAnatole Thibeault“ bekannt war, und den späteren Namen dieser Person „Anatole France“. Die Beziehung zwischen einer Person, deren Namen vor der Eheschließung mit Robert Browning „Elizabeth Barrett“ lautete, und dem späteren Namen dieser Person „Elizabeth Barrett Browning“.
Alternative Sprachform Die Beziehung zwischen dem Namen einer Person und einer alternativen Sprachform des Namens, unter dem diese Person bekannt ist. Dazu gehören auch Übersetzungen des Namens in andere Sprachen. Beispiel Die Beziehung zwischen den Namen einer Person, die im Englischen als „Horace“ bekannt ist und als „Quintus Horatius Flaccus“ auf Latein.
Sonstiger abweichender Name Die Beziehung zwischen einem Namen einer Person und verschiedenen anderen Varianten eines Namens, wie zum Beispiel Rechtschreibungsbeziehung (unterschiedliche Schreibweisen, Transliterationen, abweichende Zeichensetzung, abweichende Groß- und Kleinschreibung), Wortfolge-Beziehungen (Inversion, Umstellung), alternative Namen/Synonyme (Beinamen, Spitznamen, Anredename). Für einige Zwecke kann es ausreichend sein, einfach all diese als „abweichende Formen“ des Namens für eine Person zu identifizieren und sie mit der bevorzugten Form des Namens für den Namen der Person zu verlinken.
86
5.4 Beziehungen zwischen den verschiedenen Bezeichnungen von Personen
Beispiele Die Beziehung zwischen dem Namen der Person, die als „Babe Ruth“ bekannt ist, und den beiden anderen Namen, unter denen diese Person bekannt ist „Bambino“ und „Sultan of Swat“.
5.4.2 Beziehungen zwischen Namen von Familien Alternative Sprachform Die Beziehung zwischen einem Namen einer Familie und einer alternativen Sprachform des Namens, unter dem diese Familie bekannt ist. Beispiel Die Beziehung zwischen den Namen der Familie, die auf Deutsch als „Familie Trapp“ bekannt ist und auf Finnisch als „Tappin perhe“.
5.4.3 Beziehungen zwischen den Namen von Körperschaften Erweiterter Name Die Beziehung zwischen einem Namen einer Körperschaft und der erweiterten Form des Namens, unter dem diese Körperschaft bekannt ist. Beispiel Die Beziehung zwischen dem Namen der Körperschaft, die als „Abdib“ bekannt ist, und der erweiterten Form dieses Namens „Associação Brasileira para o Desenvolvimento das Industrias de Base“.
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5. Beziehungen
Akronym / Initialen / Abkürzungen Die Beziehung zwischen einem Namen einer Körperschaft und einem Akronym, Initialen oder einer Abkürzung, unter dem/der diese Körperschaft bekannt ist. Beispiel Die Beziehung zwischen dem Namen einer Körperschaft, die als „United Nations International Children’s Emergency Fund“ bekannt ist, und der Initialenform dieses Names „UNICEF“.
Alternative Sprachform Die Beziehung zwischen einem Namen einer Körperschaft und einer alternativen Sprachform des Namens, unter dem diese Körperschaft bekannt ist. Dazu gehören auch Übersetzungen des Namens in andere Sprachen. Beispiel Die Beziehung zwischen den Namen der Körperschaft, die auf Englisch als „United Nations“ bekannt ist, als „Nations Unies“ auf Französisch und auf Russisch als „Организация Объединённых Наций“.
Sonstiger abweichender Name Die Beziehung zwischen dem Namen einer Körperschaft und einem Namen, unter dem die Körperschaft bekannt ist, wie zum Beispiel Rechtschreibungsbeziehung (unterschiedliche Schreibweisen, Transliterationen, abweichende Zeichensetzung, abweichende Groß- und Kleinschreibung), Wortfolge-Beziehung (Inversion, Umstellung). Beispiele Die Beziehungen zwischen dem Namen der Körperschaft, die als „Women of Color Quilters Network“ bekannt ist und einer abweichenden Schreibweise dieses Namens „Women of Colour Quilters Network“.
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5.4 Beziehungen zwischen den verschiedenen Bezeichnungen von Personen
5.4.4 Beziehungen zwischen Bezeichnungen von Werken Alternative Sprachform Die Beziehung zwischen einer Bezeichnung eines Werks und einer alternativen Sprachform der Bezeichnung, unter der dieses Werk bekannt ist. Beispiel Die Beziehung zwischen den Bezeichnungen des Werkes, das in transliteriertem Griechisch als „Pentekostárion“ bekannt ist, und auf Französisch als „Pentecostaire“.
Gebräuchliche Bezeichnung Die Beziehung zwischen der Bezeichnung eines Werkes und einer gebräuchlichen Bezeichnung, unter der dieses Werk bekannt ist. Beispiel Die Beziehung zwischen der Beethoven-Symphonie, die als „Eroica“ bekannt ist und dem gebräuchlichen Titel „Symphonie Nr. 3, op. 55, E-Dur“, unter dem sie ebenfalls bekannt ist.
Sonstige abweichende Bezeichnung Die Beziehung zwischen der Bezeichnung eines Werkes und der Bezeichnung, unter der dieses Werk bekannt ist, wie zum Beispiel Rechtschreibungsbeziehung (unterschiedliche Schreibweisen, Transliterationen, abweichende Zeichensetzung, abweichende Groß- und Kleinschreibung), Wortfolge-Beziehung (Inversion, Umstellung), abweichender Titel (Titel für das Werk basierend auf Titeln, die auf Manifestationen oder Exemplaren gefunden werden, einschließlich Umschlagtitel, Rückentitel, Kopftitel, Titel auf dem Behältnis, Paralleltitel). Beispiele Die Beziehung zwischen den Bezeichnungen des Werkes, das als „Hamlet von William Shakespeare“ bekannt ist, und der Bezeichnung, die auf manchen Veröffentlichungen erscheint, „Tragicall Historie of Hamlet Prince of Denmarke“.
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5. Beziehungen
Die Beziehung zwischen den Bezeichnungen des Werkes, das als „Honour This Day von Alexander Kent“ bekannt ist, und der abweichenden Schreibweise der Bezeichnung, die auf einigen Veröffentlichungen erscheint, „Honor This Day“.
5.5 Beziehungen zwischen normierten Sucheinstiegen Innerhalb von Normdaten gibt es auch eine Reihe anderer Beziehungsarten, die zwischen spezifischen Instanzen der Entität normierter Sucheinstieg bestehen (z. B. zwischen zwei Sucheinstiegen im Unterschied zu Beziehungen, die nur die Bezeichnung oder den Identifier, der die Grundlage für den normierten Sucheinstieg bildet, berücksichtigen). 5.5 Beziehungen zwischen normierten Sucheinstiegen Beziehungen in dieser Kategorie können verdeutlicht werden durch Verlinkungsvorrichtungen, wie Verknüpfungsfelder und Kontrollunterfelder (z. B. ein Link zwischen alternativen Schriftrepräsentationen desselben normierten Sucheinstiegs). Die Beziehungen zwischen normierten Sucheinstiegen, die am häufigsten in Verknüpfungsstrukturmechanismen wiedergespiegelt werden, sind parallele Sprache, andere Schrift und unterschiedliche Regeln. Zusätzliche Beziehungen bestehen zwischen normierten Sucheinstiegen für die Bezeichnungen bibliografischer Entitäten und Sucheinstiege für die dazu gehörige Notation oder das Schlagwort für dieselbe Entität. Weitere Verknüpfungen können Beziehungen zur digitalisierten Version einer Entität liefern, indem der Sucheinstieg für die Bezeichnung mit dem Identifier der Entität in Beziehung gesetzt wird.
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5.5 Beziehungen zwischen normierten Sucheinstiegen
Tabelle 3: Beziehungen zwischen normierten Sucheinstiegen Entitätenart
Beziehungsart
Normierter Sucheinstieg Ù Normierter Sucheinstieg
Parallele Sprache Andere Schrift Unterschiedliche Regeln Bezeichnung/dazugehöriges Schlagwort oder Notation Bezeichnung/Identifier
5.5 Beziehungen zwischen normierten Sucheinstiegen Definitionen und Beispiele für jede dieser Beziehungsarten folgen.
Parallele Sprache Die Beziehung zwischen zwei oder mehreren normierten Sucheinstiegen, die als parallele Sprachformen von Sucheinstiegen für die normierten Formen der Bezeichnungen für dieselbe Entität eingeführt wurden. Beispiel Die Beziehung zwischen dem normierten Sucheinstieg „Library and Archives Canada“, wie er auf Englisch etabliert ist, und dem normierten Sucheinstieg „Bibliothèque et archives Canada“, wie er auf Französisch heißt.
Andere Schrift Die Beziehung zwischen zwei oder mehreren normierten Sucheinstiegen, die als andere Schriftformen des Sucheinstiegs für die Ansetzungsform der Bezeichnung für dieselbe Entität eingeführt sind. Beispiel Die Beziehung zwischen dem normierten Sucheinstieg „Gogol, Nikolai Vasilievitch“ in lateinischer Schrift und dem normierten Sucheinstieg „Гоголь, Николай Васильевич“ in kyrillischer Schrift.
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5. Beziehungen
Unterschiedliche Regeln Die Beziehung zwischen zwei oder mehreren normierten Sucheinstiegen für die normierte Form der Bezeichnung für dieselbe Entität, die nach unterschiedlichen Regelwerken angelegt wurden. Beispiel Die Beziehung zwischen dem normierten Sucheinstieg „Russia (Federation)“, eingeführt nach einem Katalogisierungsregelwerk und dem normierten Sucheinstieg „Российская Федерация“, der nach einem anderen Katalogisierungsregelwerk erstellt wurde.
Normierter Sucheinstieg/Dazugehöriges Schlagwort oder Notation Die Beziehung zwischen dem normierten Sucheinstieg für die Bezeichnung einer Entität (für eine Person, Familie, Körperschaft, Werk, Expression, Manifestation, Exemplar, Begriff, Gegenstand, Ereignis, Ort) und einem Schlagwort in einem kontrollierten Vokabular und/oder einer Notation für diese Entität. Hier können das Schlagwort und die Notation auch als parallele Bezeichnungen/Identifier für die Bezeichnung derselben Entität angesehen werden. Beispiel Die Beziehung zwischen dem normierten Sucheinstieg „Library education“, der gemäß der Library of Congress Subject Headings erstellt wurde, und der damit in Beziehung stehenden Dewey-Notation 020.7. Die Beziehung zwischen dem normierten Sucheinstieg „Gautama Buddha“, wie er gemäß AACR2 erstellt wurde, dem normierten Sucheinstieg „Gautama Buddha“, wie er gemäß der Library of Congress Subject Headings erstellt wurde, und/oder der damit in Beziehung stehenden Notation BQ860-939 der Library of Congress.
Normierter Sucheinstieg/Identifier Die Beziehung zwischen dem normierten Sucheinstieg für eine Entität, die als Sucheinstieg ausgedrückt wird, der auf der Ansetzungsform oder einer abwei-
92
5.5 Beziehungen zwischen normierten Sucheinstiegen
chenden Form der Bezeichnung der Entität basiert, wie er in Beziehung zu einem Identifier für die Entität steht. Beispiel Die Beziehung zwischen dem normierten Sucheinstieg „Advances in the history of rhetoric (Online)“, und der ISSN-L für dieses Werk, 1536-2426.
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6. Benutzeranforderungen
Für die Zwecke dieser Analyse wurden die Benutzer von Normdaten breit definiert und schließen folgende ein: 6. Benutzeranforderungen Ersteller von Normdaten, die Normdaten erstellen und pflegen; Benutzer, die Norminformationen entweder durch direkten Zugriff auf Normdaten verwenden oder indirekt durch die normierten Sucheinstiege (Ansetzungsformen von Bezeichnungen, abweichende Formen von Bezeichnungen/Verweisungen usw.) in Katalogen, Nationalbibliografien oder vergleichbaren Datenbanken usw. Vier Anforderungen, die alle Benutzer repräsentieren sollen, sind wie folgt definiert: Finden
Eine Entität oder einen Satz von Entitäten finden, die/der festgelegten Kriterien entspricht (d. h. entweder eine einzelne Entität oder einen Satz von Entitäten finden, die ein Merkmal oder eine Kombination von Merkmalen oder eine Beziehung der Entität als Suchkriterium verwenden), oder das Universum der bibliografischen Entitäten durch die Verwendung dieser Merkmale und Beziehungen erforschen.
Identifizieren
Eine Entität identifizieren (d. h. bestätigen, dass die repräsentierte Entität der gesuchten entspricht, unterscheiden zwischen zwei oder mehreren Entitäten mit ähnlichen Eigenschaften) oder die Form der Bezeichnung, die für den normierten Sucheinstieg verwendet wird, validieren.
In den Kontext einordnen
Eine Person, Körperschaft oder ein Werk usw. in einen Kontext stellen, die Beziehung zwischen zwei oder mehreren Personen, Körperschaften, Werken usw. klären oder die Beziehung zwischen einer Person, Körperschaft usw. und einem Namen, unter dem diese Person, Körperschaft usw. bekannt
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6. Benutzeranforderungen
ist, klären (z. B. ein religiöser Name im Gegensatz zu einem In den Kontext einordnen (Forts.) weltlichen Namen). Begründen
Den Grund des Normdatenerstellers für die Wahl der Bezeichnung oder für die Form der Bezeichnung, auf der ein normierter Sucheinstieg basiert, dokumentieren.
Tabelle 4 stellt die Merkmale und Beziehungen, die in den Abschnitten 4 und 5 definiert wurden, dem definierten Satz an Benutzeranforderungen gegenüber. Die Zuordnung soll als Hilfsmittel zur Verdeutlichung der spezifischen Benutzeranforderung(en) dienen, welche die Daten, die mit jedem Merkmal oder jeder Beziehung, das/die im Modell definiert ist, unterstützen sollen. Für die Zwecke dieses konzeptionellen Modells werden alle potentiellen Verwendungen von Daten identifiziert, die mit einem bestimmten Merkmal oder einer bestimmten Beziehung in Verbindung stehen. Es wurde nicht versucht, die relative Bedeutung jedes Merkmals oder jeder Beziehung für eine Benutzeranforderung abzuschätzen oder anzugeben, wie dies im FRBR-Modell geschehen ist. Kennzeichnungen dessen, welche Merkmale und Beziehungen als obligatorisch angesehen werden, müssen auf Grundlage der jeweiligen Anwendung entschieden werden. Anmerkung: Für die Zwecke dieser Studie werden nur Merkmale, die normalerweise in normierten Sucheinstiegen widergespiegelt werden, der Finden-Anforderung gegenübergestellt. Die Möglichkeit, Stichwort-Suchen über andere Daten im Datensatz durchzuführen, wurde nicht berücksichtigt. Hätte man dies getan, könnte nahezu jedes Merkmal der Anforderung Finden gegenübergestellt werden.
96
6. Benutzeranforderungen
Tabelle 4: Zuordnung von Merkmalen und Beziehungen zu den Benutzeranforderungen Entität
Merkmal/Beziehung
Begründen In Kontext setzen Identifizieren Finden
Person
„hat die Bezeichnung/ist die Bezeichnung von“-Beziehung Ù Bezeichnung
„ist zugeordnet“-Beziehung Ù Identifier
Daten der Person Titel der Person
Geschlecht*
Geburtsort*
Sterbeort*
Land*
Wohnort*
Affiliation*
Adresse*
Sprache der Person*
Tätigkeitsfeld*
Beruf/Beschäftigung*
Biografie/Geschichte*
Sonstige Informationen, die mit der Person in Verbindung stehen Pseudonym-Beziehung Ù Person*
97
6. Benutzeranforderungen
Entität
Merkmal/Beziehung
Begründen In Kontext setzen Identifizieren Finden
Person (Forts.)
Weltliche Beziehung Ù Person*
Religiöse Beziehung Ù Person*
Amtliche Beziehung Ù Person*
Zugeschrieben-Beziehung Ù Person*
Gemeinschaft-Beziehung Ù Person*
Familie
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Geschwister-Beziehung Ù Person*
Eltern-/Kind-Beziehung Ù Person*
Mitglied-Beziehung Ù Familie*
Mitglied-Beziehung Ù Körperschaft*
Pseudonym-Beziehung Ù Name der Person*
Früherer Name-Beziehung Ù Name der Person*
Späterer Name-Beziehung Ù Name der Person*
Alternative Sprachform-Beziehung Ù Name der Person*
Sonstiger abweichender Name-Beziehung Ù Name der Person*
„hat die Bezeichnung/ist die Bezeichnung von“-Beziehung Ù Bezeichnung*
6. Benutzeranforderungen
Entität
Merkmal/Beziehung
Begründen In Kontext setzen Identifizieren Finden
Familie (Forts.)
„zugeordnet/ist zugeordnet“-Beziehung Ù Identifier*
Art der Familie*
Daten einer Familie
Orte, die mit der Familie in Verbindung stehen*
Tätigkeitsfeld*
Geschichte der Familie*
Genealogische Beziehung Ù Familie
Körperschaft
Gründungs-Beziehung Ù Körperschaft*
Eigentümer-Beziehung Ù Körperschaft*
Alternative Sprachform-Beziehung Ù Name der Familie*
„hat die Bezeichnung/ist die Bezeichnung“Beziehung Ù Bezeichnung
„zugeordnet/ist zugeordnet“-Beziehung Ù Identifier
Ort, der mit der Körperschaft in Verbindung steht
Datum, das mit der Körperschaft in Verbindung steht
Sprache der Körperschaft*
99
6. Benutzeranforderungen
Merkmal/Beziehung
Körperschaft (Forts.)
Adresse*
Tätigkeitsfeld*
Geschichte*
Sonstige Informationen, die mit der Körperschaft in Verbindung stehen
Werk
100
Begründen In Kontext setzen Identifizieren Finden
Entität
Hierarchische Beziehung Ù Körperschaft*
Sequenzielle Beziehung Ù Körperschaft *
Erweiterter Name-Beziehung Ù Name der Körperschaft *
Akronym/Initialen/Abkürzungen-Beziehung Ö Name der Körperschaft *
Alternative Sprachform-Beziehung Ù Name der Körperschaft*
Sonstiger abweichender Name-Beziehung Ù Name der Körperschaft*
„hat die Bezeichnung/ist die Bezeichnung“Beziehung Ù Bezeichnung
„zugeordnet/ist zugeordnet“-Beziehung Ù Identifier
Form des Werkes
Datum des Werkes
6. Benutzeranforderungen
Entität
Merkmal/Beziehung
Begründen In Kontext setzen Identifizieren Finden
Werk (Forts.)
Aufführungsmedium
Thema des Werkes* Numerische Kennzeichnung
Tonart
Entstehungsort des Werkes*
Geschichte
Sonstige unterscheidende Eigenschaft
Äquivalent-Beziehung Ù Werk
Abgeleitet-Beziehung Ù Werk*
Beschreibend-Beziehung Ù Werk*
Beziehung zwischen dem Ganzen und den Teilen Ù Werk Begleitend-Beziehung (zwischen den Teilen) Ö Werk*
Sequenzielle Beziehung Ù Werk*
Gemeinsame Eigenschaft-Beziehung Ù Werk*
Alternative Sprachform-Beziehung Ù
Bezeichnung des Werkes* Gebräuchliche Bezeichnung-Beziehung Ù Bezeichnung des Werkes*
101
6. Benutzeranforderungen
Entität
Merkmal/Beziehung
Begründen In Kontext setzen Identifizieren Finden
Werk (Forts.)
Sonstige abweichende BezeichnungBeziehung Ù Bezeichnung des Werkes*
Expression
„hat die Bezeichnung/ist die Bezeichnung“Beziehung Ù Bezeichnung
„zugeordnet/ist zugeordnet“-Beziehung Ù Identifier
Form der Expression
Datum der Expression
Aufführungsmedium einer Expression
Sprache einer Expression
Technik*
Manifestation
102
Sonstige unterscheidende Eigenschaft
„hat die Bezeichnung/ist die Bezeichnung“Beziehung Ù Bezeichnung
„zugeordnet/ist zugeordnet“-Beziehung Ù Identifier
Auflage-/Ausgabebezeichnung
Erscheinungsort/Vertriebsort
Verlag/Vertrieb
Erscheinungsdatum/Vertriebsdatum
Art des Datenträgers
6. Benutzeranforderungen
Merkmal/Beziehung
Manifestation (Forts.)
Zählung
Exemplar
„hat die Bezeichnung/ist die Bezeichnung“Beziehung Ù Bezeichnung
„zugeordnet/ist zugeordnet“-Beziehung Ù Identifier
Begriff
Gegenstand
Ereignis
Begründen In Kontext setzen Identifizieren Finden
Entität
Standort des Exemplars*
Besitzhistorie des Exemplars
Unmittelbare Erwerbungsquelle des Exemplars
„hat die Bezeichnung/ist die Bezeichnung“Beziehung Ù Bezeichnung
„zugeordnet/ist zugeordnet“-Beziehung Ù Identifier
„hat die Bezeichnung/ist die Bezeichnung“Beziehung Ù Bezeichnung
„zugeordnet/ist zugeordnet“-Beziehung Ù Identifier
„hat die Bezeichnung/ist die Bezeichnung“Beziehung Ù Bezeichnung
„zugeordnet/ist zugeordnet“-Beziehung Ù Identifier
103
6. Benutzeranforderungen
Entität
Merkmal/Beziehung
Begründen In Kontext setzen Identifizieren Finden
Ort
„hat die Bezeichnung/ist die Bezeichnung“Beziehung Ù Bezeichnung
„zugeordnet/ist zugeordnet“-Beziehung Ù Identifier
Art der Bezeichnung
Bezeichnung als String
Bezeichnung
Geltungsbereich
Verwendungsdaten
Sprache der Bezeichnung
Schrift der Bezeichnung
Transliterationsschema für die Bezeichnung
„Ist Grundlage für/auf der Grundlage von“ Beziehung Ù normierter Sucheinstieg Identifier
104
Art des Identifiers „Ist Grundlage für/auf der Grundlage von“ Beziehung Ù normierter Sucheinstieg
Normierter Sucheinstieg
Art des normierten Sucheinstiegs
Status des normierten Sucheinstiegs für die bevorzugte Form
6. Benutzeranforderungen
Merkmal/Beziehung
Normierter Sucheinstieg (Forts.)
Vorgesehene Verwendung des normierten Sucheinstiegs
Nicht individualisierter Sucheinstieg
Erschließungssprache
Sprache des Basis-Sucheinstiegs
Schrift der Erschließung
Transliterationsschema für den BasisSucheinstieg
Transliterationsschema für die Erschließung
Quelle für den normierten Sucheinstieg
Begründen In Kontext setzen Identifizieren Finden
Entität
Basis-Sucheinstieg
Zusatz/Ergänzung
„ist geregelt durch/regelt“-Beziehung Ù Regeln
„ist erstellt/modifiziert durch/ erstellt/modifiziert“-Beziehung Ù Agentur
Parallele Sprache-Beziehung Ù normierter Sucheinstieg für die Ansetzungsform
Andere Schrift-Beziehung Ù normierter Sucheinstieg für die Ansetzungsform
Unterschiedliche Regeln-Beziehung Ù normierter Sucheinstieg für die Ansetzungsform
105
6. Benutzeranforderungen
Entität
Merkmal/Beziehung
Begründen In Kontext setzen Identifizieren Finden
Normierter Sucheinstieg (Forts.)
Normierter Sucheinstieg/Dazugehöriges Schlagwort oder Notation-Beziehung Ù normierter Sucheinstieg
Normierter Sucheinstieg /Identifier- Beziehung Ù normierter Sucheinstieg
Regeln
Angabe der Regeln
Regel-Identifier
„werden angewendet von/wendet an“Beziehung Ù Agentur
Agentur
106
Bezeichnung der Agentur
Agentur-Identifier
Lage der Agentur
Quellenangaben 1. Working Group – Functional Requirements for Subject Authority Records (FRSAR). http://www.ifla.org/en/node/1297 (Zugriff am 6. August 2010) 2. Guidelines for authority records and references / revised by the Working Group on GARE Revision. Second edition. München : K.G. Saur, 2001. 3. Functional requirements for bibliographic records : final report / IFLA Study group on the Functional Requirements for Bibliographic Records. München : K.G. Saur, 1998. Deutsche Übersetzung unter: Funktionale Anforderungen an bibliografische Datensätze (Stand Februar 2009) http://www.dnb.de/standardisierung/pdf/frbr_deutsch_09.pdf (Zugriff am 6. August 2010) 4. Statement of international cataloguing principles. 2009. http://www.ifla.org/ files/cataloguing/icp/icp_2009-en.pdf (Zugriff am 6. August 2010) 5. UNIMARC manual – authorities format. 2nd revised and enlarged edition. München : K.G. Saur, 2001.) http://www.ifla.org/files/uca/unimarc-authorities-format. pdf (Zugriff am 6. August 2010), Hinweis: Diese Online-Version enhält Korrekturen, die 2004 eingebracht wurden. 6. Mandatory data elements for internationally shared resource authority records : report of the IFLA UBCIM Working Group on Minimal Level Authority Records and ISADN. Frankfurt am Main, 1998. http://archive.ifla.org/VI/3/ p1996-2/mlar.htm (Zugriff am 6. August 2010) 7. International standard archival authority record for corporate bodies, persons and families. 2nd edition. April 2004. http://www.icacds.org.uk/eng/ISAAR%28 CPF%292ed.pdf (Zugriff am 6. August 2010) 8. Encoded archival context. November 2004. http://www3.iath.virginia.edu/eac/ (Zugriff am 6. August 2010)
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Quellenangaben
9. Auf der Grundlage von Tillett, Barbara B. „Bibliographic Relationships,“ in C.A. Bean and R. Green (eds.), Relationships in the Organization of Knowledge. Dordrecht : Kluwer Academic Publishers, 2001, S. 19-35.
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Index Dieser Index enthält nur die Terme, die für die Entitäten, Merkmale und Beziehungen verwendet werden, die in diesem Modell definiert wurden. Die Seitennummer, die dem Term folgt, gibt die Seite an, auf der der jeweilige Term definiert ist.
Adresse (Körperschaft) 46 Adresse (Person) 44 Affiliation 44 Agentur 39 Agentur-Identifier 62 Amtliche Beziehung 71 Angabe der Regeln 61 Art der Bezeichnung 55 Art der Familie 45 Art des Datenträgers 53 Art des Identifiers 56 Art des normierten Sucheinstiegs 56 Aufführungsmedium (Expression) 51 Aufführungsmedium (Werk) 48 Auflage-/Ausgabebezeichnung 52 Basis-Sucheinstieg 58 Begriff 31 Beruf/Beschäftigung 44 Bezeichnung 33 Bezeichnung als String 55 Bezeichnung der Agentur 62 Biografie/Geschichte 44 Daten einer Familie 45 Daten, die mit der Körperschaft in Verbindung stehen 46 Daten, die mit einer Person in Verbindung stehen 43 Datum der Expression 50
Eltern-/Kind-Beziehung 73 Entstehungsort des Werkes 49 Ereignis 32 Erscheinungsdatum/Vertriebsdatum 53 Erscheinungsort/Vertriebsort 52 Erschließungssprache 57 Exemplar 31 Expression 29 Familie 27 Form der Expression 50 Form des Werkes 48 Geburtsort 43 Gegenstand 32 Geltungsbereich 55 Gemeinschaft-Beziehung 72 Geschichte (Körperschaft) 47 Geschichte (Werk) 49 Geschichte der Familie 45 Geschlecht 43 Geschwister-Beziehung 72 Identifier 36 Körperschaft 27 Lage der Agentur 63 Land 43
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Index
Manifestation 30 Mitglied-Beziehung (Personen und Familien) 73 Mitglied-Beziehung (Personen und Körperschaften) 74 Nicht individualisierter Sucheinstieg 57 Normierter Sucheinstieg 38 Numerische Kennzeichnung 49 Ort 33 Ort, der mit der Körperschaft in Verbindung steht 46 Orte, die mit der Familie in Verbindung stehen 45 Person 25 Pseudonym-Beziehung (Personen) 69 Quelle für den normierten Sucheinstieg 58 Regel-Identifier 62 Regeln 39 Religiöse Beziehung 70 Schrift der Bezeichnung 56 Schrift der Erschließung 57 Schrift des Basis-Sucheinstiegs 57 Sonstige Informationen, die mit der Körperschaft in Verbindung stehen 47 Sonstige Informationen, die mit der Person in Verbindung stehen 44 Sonstige unterscheidende Eigenschaft (Expression) 51
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Sonstige unterscheidende Eigenschaft (Werk) 49 Sprache der Bezeichnung 55 Sprache der Expression 51 Sprache der Körperschaft 46 Sprache der Person 44 Sprache des Basis-Sucheinstiegs 57 Standort des Exemplars 53 Status des normierten Sucheinstiegs 57 Sterbeort 43 Tätigkeitsfeld (Familie) 45 Tätigkeitsfeld (Körperschaft) 47 Tätigkeitsfeld (Person) 44 Technik 51 Thema des Werkes 49 Titel einer Person 43 Tonart 49 Transliterationsschema für den BasisSucheinstieg 57 Transliterationsschema für die Bezeichnung 56 Transliterationsschema für die Erschließung 58 Verlag/Vertrieb 52 Verwendungsdaten 55 Vorgesehene Verwendung des normierten Sucheinstiegs 57 Weltliche Beziehung 70 Werk 28 Wohnort 44 Zählung 53 Zugeschrieben-Beziehung 71 Zusatz/Ergänzung 59