Frauenzimmer Gesprächsspiele: Teil 7 9783110954678, 9783484160156


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German Pages 678 [688] Year 1969

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Table of contents :
Ehrengedechtniß des ... H. Christians Grafen von Pentz ... des Ansehlichen... Aufgerichtet Durch den Spielenden [Georg Philipp Harsdörffer] Zuschrift
Graf von Pentz [Bildnis]
Epigramm
[Zuschriften zum VII. Teil der Gesprächspiele:]
Vorrede Zu dem siebenden Theil der Gesprächspiele
Personen / Welche in diesen Gesprächspielen unterredend eingeführet werden
Der Gesprächspiele Siebender Theil
Das Schauspiel zu Roß
Die Entschuldigung
Die Bildkunst
Die Seeligkeit der Christglaubigen
Die Heroldskunst
Die Sinnbildkunst
Der wahnwitzige Schäfer
Das Lehrgedicht
Salomons Haus
Das Firmament
Die Erde
Der Himmel
Das Wasser
Die Thiere
Die Freude
Die Betrachtung
Reyengemähl
Hörner
Reyenreimen
Geschichtreden
Reuen und freuen
Gespenster
Reyenfragen
Die Ehre
Wortgrifflein
Trompeten-Music Des Schauspiels zu Roß/ welches beschrieben in dem CCLI. Gesprächspiele
Anhang. La Bibliotheque des Dames. Frauenzimmer Bücherschrein; erstlich von Herrn Chatunieres de Grenaille, in Französischer Sprache/ nun aber in unsrer Teutschen Sprache eröffnet durch den Spielenden [Georg Philipp Harsdörffer]
I. Ordnungsregister. Begreiffend Die Spiele dieses siebenden Theils / benebens den verhandlenden Fragen
[II.] Inhaltsregister [Alphabetisches Sachverzeichnis]
III. Entwurfs des achten und letzten Theils der Gesprächspiele
Inhalt
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Frauenzimmer Gesprächsspiele: Teil 7
 9783110954678, 9783484160156

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Harsdörffer Frauenzimmer

Gesprächspiele

VII. Teil

Georg Phißpp Harsdörffer

Frauenzimmer Gesprächspiele VlLTeil

^TSc^ ~Z- I

\

Deutsche Neudrucke herausgegeben von Karl Stackmann Mittelalter, Erich Trunz Barock, Paul Böckmann und Friedrich Sengle 18. Jahrhunderts Arthur Henkel Goethezeit, Walter Killy 19. Jahrhundert

Reihe: Barock

Herausgegeben von Erich Trunz 19

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1969

Georg Philipp Harsdörffer

Frauenzimmer Gesprächspiele Herausgegeben

von Irmgard Böttcher

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1969

Die Deutschen Neudrucke werden in Zusammenarbeit mit der Germanistischen Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft herausgegeben

Für die freundliche Überlassung des Originaldrucks danken wir der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart

© Max Niemeyer Verlag Tübingen 1969 • Printed in Germany Druck; Omnttypie Gesellschaft Nachf. Leopold Zechnall, Stuttgart

Einband von Heinr«. Koch Tübingen

Gchrächsplcle Siebend« Theil: banbtenb Don Vielen Künsten/Fragen/Geschichten/ Gedichten/ und absonderlich von der nochundekanten

Bildkunst r Benetens einem Anhang bename

Kanmznnmer Bücherschrein. ßeftrtigrtbnrch

LLin Mttglitd der HochldblichenZruchtbringenden Gesellschaft Nürnberg/ Gedmitt und verlegt try Wolffgang Endktrn. ImIahrr 16+7,

7

8

Dem Hochwolgebornm Herrn/ Herrn

Des Heiligen Römischen Reichs Grafen von Pentz/Rittern/ Herrn zu Wandesbeke/verKönlgs. Majestät zu Dennenmark / Norwegrn/rc. Geheimen Raht/ Königlichen Statthalter zu Glükkstatt/ Ambtmann -u Steinburg/ und tm Südern Dilmarschen/ -Obersten/rc.

Semem gnädigen Grafen »ndHerrn.

»

Zuschrift.

»

Hochgcöorncr Grasund Herr. Dieses Kunst-- undTugendbild zeiget z» der rechtet! Hand/der belobten Ahnen Schild/ mit dem starken Löwemhicr/das den Heldenmut beweiset/ und die kluge Tapferkeit/in der Pentzen Stammen preiset. Diese Lantz«/ dieses Buch/ zeigt des Adels Eigenthum/ * und zu Rrieg- und Friedenszeit/ aller Ritter wahren Ruhm, goh. Rist/ wievon dir/der Rüstig *herste/in dem Heldenton gesungen/ in der Lobdass es von dem kNustnberg/ bis an pegnitzflust erklungen, redevonH. Solches wcltdewuste Lob/ gleiche dem guldrren Sonnen« GEmtz. glantz/ Hände!»? »"ö dieweil cs ewig bleibt/ dem niefalbenLorbeerkrany. gedrukkt 1046.

Darum

« Zuschrift. « Darkm har- das Tugendbil-* dein Gedächtniß avfgen'chtet/ * an dem steten Ehrenstein/ welchen keine Zeit vernichtet. ,,, , wie der welsch' nnd der Franyos/wie der Lastrljancr spricht/ SSn höret man ans deinem Mund'/( als uns dz Gerücht bericht/) zu sthrnbry daßdasHaube der Christenheit sich verwundrend mitBe-^^vHagen/ m//"'*' dir den hohen Grafenstand allergnädigst avfgetragen. ' keiner felenenGabenZiermacht/daßdichder König liebe/ dem der Denen Volk gehorcht/und es deinerTreu'ergiebt. N7rlde/Huld undFreundlichkeit/ heißen deinen FUrnen ehren/ daß Soldaten und Gelehrte dein Lob hier und dar ver­ mehren; Jenesagen/ diese schreiben/wasdein Degen hatgethan/ rindwieerin deiner Faust seinen Feind besiegen kan. XX durch

»

N

Zuschrift.

#

Durch dich hak dem Vaterland in Gesandschast oft; geredet, du haß mit ermannten, Mlut deine beider oft befedec: ja durch deinen klugen Rahe ruht der Denen Reich ergeyt/ undward nach erduleemRriea' in denAnedenstand gesetzt. Glükkstatttraurte sonder GlAk/ wann du/wie ich hören sagen/ soltst den Scepter von Norweger»/ anstatt deines Rönigs tragen/ doch fo4 dein verdienter Ruhm hoch erklingen fort und fort/ wann du/ wie wirwünschen/ lebst/ an lo weit entlegnem Ork»

$uÄ!t. Lastdann/laß dass/ holder Held/laß es dißfalls ieyt geschehe/ grndea der daß die noch erwarte welk möge deinen Namen sehen 281. tragt, aufderSchwelle dieses Buchs. Deine TIua end hat erkent/ trete« der Mio dem Gesellschastswort dich Ansthlich * erstgenennt/ iw* Als



Zuschrift. #

Als 6u/t>or verwichnerZeit/in der FruchtgeseLfchast Orden/ zu Behuf d Teue sthenSprach/ein geliebtesHl ttglwb worttö Solches beut drc Nadelblum in erhabner vieler Blür/ und daß in dermAngesicht ist Zusehen dem Gemüt; dem Gemüt/dz wolgeneige meinen ljüngstersündne Spielen/ die im Eingang dieses Theils auch)» deinen Ehren zielen, dem hvchgeehr tm Ansthlichen fetzet dieses j« unterthZaiger Dteaft. bejeugung

tH» rnbevg den 4. des Herbstms-

der Spielende. X)( r

Epigram-

14

BGHGOSHNVBGGHGGBHBGOHHHA Epigtammtu« lAdEffgiem iUustrisßmi Damini, Domini

CHRISTIANE ComitisS.Rom.Imports, i PENTZ | Eguitis,&t.

Inge mihi, Alcimedon,* glaucopis PaUadis ora, J quam cumulatfocius Martis 8c Anis honos. Indole Dxdalea polles, dum fingis Heroa Pentzium: utrumq;decusposfidetingenio« Te Danix columen totfortia facta loquuntur: Te dccorat Regis judiciofus amor. Ureris Aufbnia loquerisq; Hifpanavenulle. quin Latii fermo&Gallica Lingua tua est. Alternante manu verlaus gladiumq; librosq;, Biftonkae & clariat T»Hadis ora geris,

XX -

* Scufptor nobilis apud Virgil. Ec log, 3.

6. P H. iS

Pf. »ro. Prov. 8_.

Das I. Lobgedicht. A7Err! derBefrcpmd'hakin Gnaden mir einmal •äy Ern Spiel von euch gezeigt/ in seinem Bücherlaal/ Den er im Guelphenhaus' hak Fürst!, angerichrce/ Daraus hab' ich erfehn/wie stharfflhr spielend dichtet/ Geheimniß klugerDing': hiedurch mr kunstreich ziere Derviek fruchtbringenden Gesellschaft Ehr und würd' Inmancherley Spick ehre Durch weitbelobtr Kunst bereit/ dort auf der Musen Hügel r Gebt/ dieser Spielestrenger Skraal brennt gleichsam über Meer und zündet auch bey Fremden an/ Gunst/ Liebe/ L ob und Ehr.

Dieses fetzte aus schuldiger Ehrerbietung seinem hochgeehrte»» Herrn Vettern/ Johann Paulus Paumgarnttr.

vi d. P.BettiQi Apiar. VL progym* r.f. 32.8c Apiar. VIT. prog. r f-4S»

WM Je das fröc Morgentauen

«

in den fettbetriefcen Auen bringet Blumen/ Gras und FruchtAlso wächset auch bey vielen/ durch das ofcbcliebte Spielen/ Runst/ Verstand und Tugendzvchk. Aufdem Feld und in den» Garten ist der winkerzu erwarten. Dißbleibt in der Zeiten Flucht.

Aus söhnltchem Gehorsam fetzek dies« Carl Gottlieb Harsdörffer. Vomde

Vsnede Zu dem stebenven Theil der GchrächsMe. S ist eine alte Stteitftage r Gb der mündliche -der schriftliche Unterricht der Jugend Vortraglicher sty f Das Aug vnd das Dhr sind gleichsam die Thore/ vermittelst welcher alle Wissenschaft durch die redenden und stummen Lehrmeisiere in vnsren Sinn etngcführet werden. Die Rede ist begleitet mit beweglichen Grberden/ mitVerA wend-

#

Vorrede.

#

rvendungder Augen/ mit Erregung der Lippen / mit Behandlung der Hände/Erhöhung deß Haubts/Erhebung derStime/und des gantzen Leibes nachdrükklichsterBegeisternng undBeyhülffe. Hin­ gegen ist der todte Buchstab ohneBertcht/ohne Eifer und Wort­ klang /der in begebenenZweiffel keine Erörterung leisten kanL. Gleichwie das Sigel seine Gleichheit dem Wachs ein» drukket; also senket des Menschen Rede Freude und Traurigkeit/ Lieb und Haß/Zorn und Freundschaft/ u.rd eine jede Neigung / so derRedner bey sich fühlet/ in unser Gemüt. Die Schrift aber ist eine Bildung der Stimme/nach eines jeden Volkes Beliebung erdacht/ vnd kan so viel nicht zu verstehen geben/ais dieRcde/welche die Gedanken vollkommener ausbitdet. 5* Im Gegenstand ist die Schrift mit mehrBedacht zu Papier

geseß-

Ä» Vorrede, gt fe$rf/und wird mit mehrn Nachdenken -u Sinne gefasste / als die flüchtige Rede/welche vielmals unfreAugen blendet/ daß wir uns mehr von des Redners Geberden/ als seinen Worten bewegen lassen. Die Schrift ist ohne dergleichen Berukkung / und durch dieAuSredenichtverkünstelt. Die Rede ist schnell/und lautet aus eines klugen Mannes Munde weitanderst/als wann man sie vor» einem einfältigen Leyen hörek.Dle Schrift giebet dem Leser so viel Bedacht/und Nachsinnen/alS er selber wil, er kanwiderholen/waö er nicht verstehet/ und nachsuchen / was er vergessen/ja die Schrift wartet vnS/alS einKncchte/auff/wann wir wollencha wir demRedner zu Dimsten stehen müssen. 4* Viel wenigere Fehler werden in dm Büchern / alS in den Reden begangen, und solle auch die mündlicheS ltmme einen näh­ rt 0 ern

# Dorredt. H trn Weg jur Wissenschaft weisen; so ist doch dte schriftliche Unt­ errichtung viel sicherer/ und nützlicher: massen alle Gelehrte beken­ nen werden/ daß sie mehr auß Büchern/ als aus Gesprächen erler­ net. DeßMenschenGedächtniß nimmet mitruwachsendenIahren ab; solchen Mangel ersetzet nun die Schrift. Die Wort ver­ hauchen in dem Lufft: die Schrift bleibet unveränderlich in ihrem Vegrief.Zugeschweigen/daß viel Wissenschaften ohne dieSchüst/ und das Gemähl nicht wol erlernet werden können. 5. Wil mau nun diese Frage relsser betrachten/so muß man setz­ en/ daß die Rede/ sowo! als die Schrift/in gleicher Vollkommen­ heit beruhe: und zweenIüngltnge von gleicher Fähigkeit/gleichem Älter/und in gleicher Zeit/ das in der Rede/ und in der Schrift ver­ fasste/ lernen sollen. In solchem Fall ist ausser allemZweiffel/ daß der

®

Vorrede.

H

der eine Jüngling durch die Rede geschwinder/ und nachdrükkliche» unterwiesen werden solle/ als der andere durch die Schrift. Daher siehet man auch / daß viel Blinde / aber keine Laube zu finden/welche gelehrt werden. Die Schrift ist ohne die Stimme niemand nutz > dann darüm liefet man/daß man reden/ und Zuhö­ rer haben wil; wie dann alle Sprachen/ durch die Rede / und nicht durch die unvernemliche Schrift erlernekwerden müssen. 6. Wie nun in vielen dergleichen Kragen nichts gewisses -uschliessen-, als will ich glaubcn/daß ein geschwinder Geist eine Sache viel leichter und besser durch die Rede fassen sol; da hingegen ein mittelmWger oder schwacher Verstand sich der Bücher besser bedienen wird. Was in der Betrachtung und wirklicher Behandlung hasstet/wird billich mündlich gclrhreti was aber ein 3 rij grosse

lü Dorrebe. 9 -rosse Gedächtniß erheischet / kan ohne Bücher nicht behalten tverden. 7. Juden Gesprächspielen wird erstlich erfordert die schriftliche Anweisung/ wasund wie man ein/ oder das andere Spiel vor und anbringen sol r Zum andern die Rede und das wirkliche Ge­ krächz und ist zwischen beeden keine wesentliche/ sondern eine zu­ fällige Unterscheidung; gestalt man schreibet/ was man reden kan/ und redet/was geschrieben wird. 8- Welche Bücher in öffentlichen Drukk geben wollen / sind denen gleich/soan dieSkrassen bauen; Sie müssen dicStcine von altenGebäuen herholen/ oder aus einem neuen Bruch selbsten hauen und zu Werk bringen r jenes ist so schwer nicht/und bedarf fast mehr Fleiß als Verstand; dieses aber ist mühsamer/ und lobwürd-

9 Vorrrde. * würdiger/zu solchem Schrtftgebäu muß man erstlich einen Aberschlag machen des ganken Hanbkstands; alsdann von niedrigem Grund anfangen/schlechte/dochstarkePftiler setzen/dann nach und nach das ganmWerk meisterlich und kunstzierlich aufführen; wst man anderst nicht mehr Schande alSEHredarvonhaben/oderdas anfangs erlangte Lob in nachfolgenderArbeit wlederüm verlieren» Die vorübergehenden wahnweisen Ladler muß man reden vnd urtheilen lassen: versichert/daßandere von ihremBrtheil/widerüm schlechtlich urtheüen werden. 9 «Lssind der Bücher so viel/ daß fast schwer ist woszu Wehlen; doch finden sich der unterschiedlich geartenGeister noch viel mehr/ und Hai man noch auf die Gelehrten/ noch auf die Ängelchrten allein/noch auf dle Ekkelhafim/noch aufdicLiebhaber derHoeterey/ A list oder

* Vorrede.