Ernst Krenek - Briefwechsel mit der Universal Edition (1921-1941) 9783412212872, 9783412205706


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Ernst Krenek - Briefwechsel mit der Universal Edition (1921-1941)
 9783412212872, 9783412205706

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ERNST KRENEK – BRIEFWECHSEL MIT DER UNIVERSAL EDITION (1921–1941) Teil I + II

Herausgegeben von Claudia Maurer Zenck unter Mitarbeit von Rainer Nonnenmann

2010 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN

Gedruckt mit Unterstützung des Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG WORT

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abruf bar.

© 2010 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau.de Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Druck und Bindung: Strauss GmbH, Mörlenbach Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-412-20570-6

Gladys Mercedes Nordenstrom Krenek gewidmet

Inhaltsverzeichnis Abkürzungen und Siglen Abgekürzte Materialien in Archiven Abgekürzte Literatur Fotograf/in, Bildnachweis und Copyright

9 10 11 11

Einführung Zur Edition

13 18

Vertrag vom 19.2.1921 Kreneks Briefe 1921 Kreneks Briefe 1922 Kreneks Briefe 1923

23 25 30 48

Prof. Dr. Albert Osterrieht an Dr. Rudolf Cahn-Speyer (14.4.1923) Korrigierter Vertragsentwurf vom Frühjahr 1923 Zusätze im Vertrag vom 15.6.1923

56 60 63

81

Kreneks Briefe 1924 Schreiben der UE an Krenek (15.3.1924) Schreiben der UE an Krenek (23.7.1924) Anna Krenek Mahler an Emil Hertzka (Herbst 1924?) Krenek an die Redaktion von Pult und Taktstock(4.10.1924)

92 113 124 130

Kreneks Briefe 1925 Übereinkommen zwischen Krenek und Levetzow (26.2.1925) Bestellung von Musikalien bei Hofmeister für Krenek (10.4.1925) Schreiben der UE an Krenek (20.1 0.1925) Amold Schönberg, "Kreneks ,gehaltener' Vortrag" (1926?) Amold Schönberg, "Krenek für leichte Musik. Zum Artikel Kreneks im Jahrbuch: ,Musik in der Gegenwart"' (26.2.1926)

149 156 160 188 184 185

Kreneks Briefe 1926

198

Schreiben der UE an Krenek ( 5 .1.1926) 198 Kommentar zu Jakob Torbes Studie über Kreneks Werke (2.6.1926) 213 231 Krenek, Artikel über seine Werke flir Viktor Belaiev

239

Briefwechsel 1927 Verlagsnotiz über Jonny spielt auf(Ende März 1927?) Pressenotiz der UE zu den Einaktern (Ende 1927?) Krenek anWalther Brügmann (16.12.1927) Brügmann an Krenek (Fragment, 13.1.1928)

293 416 416 418

420 521

Briefwechsel 1928 Briefwechsel 1929 Vereinbarung über die UA von Leben des Orest (4.5.1929)

532

550

Briefwechsel1930 George Antheil an Krenek (10.6.1930)

577

7

Briefwechsel 1931 Besprechung mit Gustav Brecher über Kehraus um St. Stephan (28.2.1931) Liste über Auführungen von Jan./Febr. 1931 Gedächtnisprotokoll über Kreneks Unterredung mit Dr. Heinsheimer über Karl Kraus (31.3.1931) Liste über Aufführungen von (Jan.-) März 1931

628 629 632 633 639

Briefwechsel 1932 Briefwechsel1933 Unterredung mit Ernst Krenek am 28.3.1933

656 717 724

Briefwechsel 1934 Besprechung mit Krenek (4.1.1934) Krenek an die ÖAZ (ca. 20.1.1934)

752 752 753

Briefwechsel1935 Krenek an die AKM (1.7.1935)

773 774

Briefwechsel1936 Ernst Krenek bearbeitet Monteverdi (Februar 1936?) Krenek an Willi Schuh (26.6.1936) Krenek an Karl Schmid-Bloss (26.6.1936)

785 785 787 788

Briefwechsel1937 Briefwechsel1938 Briefwechsel1939 Antrag der UE auf Erteilung einer Devisengenehmigung (9 .12.1940)

810 868 920 939

Briefwechsel 1941 Bescheid der Devisenstelle (4.1.1941) Ansuchen der UE an das Finanzamt Wien-Hietzing ( 11.1.1941) Ansuchen der UE an das Finanzamt Kassel-Innenstadt (16.1.1941)

Verzeichnis der in den Briefen genannten Literatur Personen-, Werk- und Ortsregister

8

940 940 941 942

943 950

Abkürzungen und Siglen AdK ADMV Ak AKM AMP AMZ a.R. ASC AVRO CMZ DAZ DBJb Dötz Ds EA EEA FZ Gema GMD H.I.N. Hs(s), hs IGNM ISCM Jb KA MdAnbr m.p. Ms(s) NBC NFrPr NWJ

NWT NZZ ÖNB Pk PSS SRG STAGMA Typ, typ UA UE

Akademie der Künste Berlin, Musiksammlung Allgemeiner Deutscher Musikverein Ansichtskarte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger Associated Music Publishers Allgemeine Musikzeitung amRand Arnold Schoenberg Center, Wien Allgemeene V ereeniging Radio Omroep die Herausgeberin [Abk. aus praktischen Gründen] Deutsche Allgemeine Zeitung Deutsches Bühnen-Jahrbuch Deutsch-Österreichische Tages-Zeitung Durchschlag Erstaufführung Eduard-Erdmann-Archiv der AdK Franlifurter Zeitung Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte Generalmusikdirektor Handschriften-Inventarnummer der WB-H Handschrift(en), handschriftlich Internationale Gesellschaft für Neue Musik International Society for Contemporary Music, s. IGNM Jahrbuch Krenek-Archiv der WB-M Musikblätter des Anbruch manu propria, i.e. eigenhändig Manuskript(e) National Broadcasting Corporation Neue Freie Presse Neues Wiener Journal Neues Wiener Tagblatt Neue Zürcher Zeitung Österreichische Nationalbibliothek, Musiksammlung Postkarte Paul Sacher Stiftung, Basel Schweizerische Rundspruchgesellschaft Staatliche genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Urheberrechte Typoskript, maschinenschriftlich Uraufführung Universal-Edition

9

VfnM Voss WB WB-D WB-H WB-M WT

wz

WZAS Zs(s)

Verein für neue Musik, Ortsgruppe Wien der IGNM Vossische Zeitung Wienbibliothek, vormals: Wiener Stadt- und Landesbibliothek Druckschriftensammlung Handschriftensammlung Musiksammlung Wiener Tag Wiener Zeitung Wissenschaftszentrum Arnold Schönberg an der Universität ftir Musik und darstellende Kunst, Wien (im ASC) Zeitschrift(en) 11 11 11

-

Weitere Abkürzungen (der Zeitschriften und Reihen) orientieren sich an den Usancen der Fachlexika; abgekürzte Literatur siehe das Literaturverzeichnis.

Abgekürzte Materialien in Archiven (z.T. mit Signaturen) Archiv der UE I WZ AS Verlagskorrespondenzen im Archiv der UE im Wissenschaftszentrum Arnold Schönberg (s.o., WZ AS) Aufführungsverzeichnis Nordamerika 1927-1957 [der UE], 2 Bde WB-M, Sign. UE Verlag 016 (D) Stichplatten Verzeichnis [der UE] WB-M, Sign. UE Verlag 012 (D) UCSD box ... folder ... (EKI) früher im Krenek Archive des Special Collections Dept. der UCSD, jetzt im EKI verwahrte Briefe an Krenek (ab 1938) UE Briefarchiv WB-M UE Reversbücher WB-M, Sign. UE Verlag 009 (D)- A UE VerlagsbuchDruckaufträge Juli 1919-Sept. 1922, WB-M, Sign. UE Verlag 009 (D)- B UE VerlagsbuchDruckaufträge Okt. 1922-Apr.1927 WB-M, Sign. UE Verlag 010 (D) UE Verlagsbuch Druckaufträge Mai 1927 -Mai 1932 WB-M, Sign. UE Verlag Oll (D) UE Verlagsbuch Druckaufträge 1.6.1932-31.7.1942 WB-M, Sign. UE Verlag 003 (D) UE Verlagsbücher Werke I und Werke I! (ca. 1911-1927), Bd. 2 WB-M, Sign. UE Verlag 008 (D) UE Vertragsarchiv, Mappe Krenek Universal Edition, 1010 Wien, Karlsplatz 6 Werkekartei (der Bühnen- und Orchesterwerke) Archiv der UE, 1200 Wien, Forsthausgasse 9

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VfnM Voss WB WB-D WB-H WB-M WT

wz

WZAS Zs(s)

Verein für neue Musik, Ortsgruppe Wien der IGNM Vossische Zeitung Wienbibliothek, vormals: Wiener Stadt- und Landesbibliothek Druckschriftensammlung Handschriftensammlung Musiksammlung Wiener Tag Wiener Zeitung Wissenschaftszentrum Arnold Schönberg an der Universität ftir Musik und darstellende Kunst, Wien (im ASC) Zeitschrift(en) 11 11 11

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Weitere Abkürzungen (der Zeitschriften und Reihen) orientieren sich an den Usancen der Fachlexika; abgekürzte Literatur siehe das Literaturverzeichnis.

Abgekürzte Materialien in Archiven (z.T. mit Signaturen) Archiv der UE I WZ AS Verlagskorrespondenzen im Archiv der UE im Wissenschaftszentrum Arnold Schönberg (s.o., WZ AS) Aufführungsverzeichnis Nordamerika 1927-1957 [der UE], 2 Bde WB-M, Sign. UE Verlag 016 (D) Stichplatten Verzeichnis [der UE] WB-M, Sign. UE Verlag 012 (D) UCSD box ... folder ... (EKI) früher im Krenek Archive des Special Collections Dept. der UCSD, jetzt im EKI verwahrte Briefe an Krenek (ab 1938) UE Briefarchiv WB-M UE Reversbücher WB-M, Sign. UE Verlag 009 (D)- A UE VerlagsbuchDruckaufträge Juli 1919-Sept. 1922, WB-M, Sign. UE Verlag 009 (D)- B UE VerlagsbuchDruckaufträge Okt. 1922-Apr.1927 WB-M, Sign. UE Verlag 010 (D) UE Verlagsbuch Druckaufträge Mai 1927 -Mai 1932 WB-M, Sign. UE Verlag Oll (D) UE Verlagsbuch Druckaufträge 1.6.1932-31.7.1942 WB-M, Sign. UE Verlag 003 (D) UE Verlagsbücher Werke I und Werke I! (ca. 1911-1927), Bd. 2 WB-M, Sign. UE Verlag 008 (D) UE Vertragsarchiv, Mappe Krenek Universal Edition, 1010 Wien, Karlsplatz 6 Werkekartei (der Bühnen- und Orchesterwerke) Archiv der UE, 1200 Wien, Forsthausgasse 9

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Abgekürzte Literatur AmTb

Ernst Krenek, Die amerikanischen Tagebücher 19371942. Dokumente aus dem Exil, hg. von CMZ, Wien I Köln I Weimar 1992 Bowles Garrett H. Bowles, Ernst Krenek. A Bio-Bibliography (Bio-Bibliographies in Music 22), New York I Westport I London 1989 Bw Adorno I Krenek Theodor W. Adorno I Ernst Krenek, Briefwechsel, Frankfurt a. M. 1974 Bw Krenek I Gubler Der hoffnungslose Radikalismus der Mitte. Briefwechsel Ernst Krenek-Friedrich T. Gubler 1928-1939, hg. von CMZ, Wien I Köln 1989 Bw Weil! I UE Kurt Weill, Briefwechsel mit der Universal Edition, ausgewählt und hrsg. von Nils Grosch, Stuttgart I Weimar 2002 IAdZ Ernst Krenek, Im Atem der Zeit, München 1999 (zuerst Harnburg 1998) ÜnM Ernst Krenek, Über neue Musik, Wien 1937, Nachdruck Darmstadt 1977 ZSprg Ernst Krenek, Zur Sprache gebracht, hg. von Friedrich Saathen, München 1958

Fotograf/in, Bildnachweis und Copyright Fotograf/in: Suse Byk [?] Hermann Collmann Pranz Löwy Max Nehrdich Otto Skoll

S. 392 S.555 S.458 S. 174 S. 769

Arnold Schoenberg Center, Wien S.606 Ernst Krenek Institut Privatstiftung, Krems S. 12,62, 197,202,311,312,458,501,808 http:/I content.ancestry.de/Browse/print_u.aspx?dbid= 107 5&iid=m 1464_ 602S. 912 0388 Österreichische Nationalbibliothek (Musiksammlung), Wien s. 152 Universal Edition, Wien S. 35, 560, 682, 685, 789, 820, 854, 898, 925 Frances Heinsheimer Wainwright, Sechelt/BC (Canada) S.560, 791 Es war leider nicht möglich, das Copyright der aus Publikationen stammenden Fotos auf den Seiten 174, 392, 555 und 769 zu ermitteln.

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Abgekürzte Literatur AmTb

Ernst Krenek, Die amerikanischen Tagebücher 19371942. Dokumente aus dem Exil, hg. von CMZ, Wien I Köln I Weimar 1992 Bowles Garrett H. Bowles, Ernst Krenek. A Bio-Bibliography (Bio-Bibliographies in Music 22), New York I Westport I London 1989 Bw Adorno I Krenek Theodor W. Adorno I Ernst Krenek, Briefwechsel, Frankfurt a. M. 1974 Bw Krenek I Gubler Der hoffnungslose Radikalismus der Mitte. Briefwechsel Ernst Krenek-Friedrich T. Gubler 1928-1939, hg. von CMZ, Wien I Köln 1989 Bw Weil! I UE Kurt Weill, Briefwechsel mit der Universal Edition, ausgewählt und hrsg. von Nils Grosch, Stuttgart I Weimar 2002 IAdZ Ernst Krenek, Im Atem der Zeit, München 1999 (zuerst Harnburg 1998) ÜnM Ernst Krenek, Über neue Musik, Wien 1937, Nachdruck Darmstadt 1977 ZSprg Ernst Krenek, Zur Sprache gebracht, hg. von Friedrich Saathen, München 1958

Fotograf/in, Bildnachweis und Copyright Fotograf/in: Suse Byk [?] Hermann Collmann Pranz Löwy Max Nehrdich Otto Skoll

S. 392 S.555 S.458 S. 174 S. 769

Arnold Schoenberg Center, Wien S.606 Ernst Krenek Institut Privatstiftung, Krems S. 12,62, 197,202,311,312,458,501,808 http:/I content.ancestry.de/Browse/print_u.aspx?dbid= 107 5&iid=m 1464_ 602S. 912 0388 Österreichische Nationalbibliothek (Musiksammlung), Wien s. 152 Universal Edition, Wien S. 35, 560, 682, 685, 789, 820, 854, 898, 925 Frances Heinsheimer Wainwright, Sechelt/BC (Canada) S.560, 791 Es war leider nicht möglich, das Copyright der aus Publikationen stammenden Fotos auf den Seiten 174, 392, 555 und 769 zu ermitteln.

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Ernst Krenek 1923

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Einfuhrung Diese Bände machen der Öffentlichkeit und der Forschung einen weiteren Teil von Schriftzeugnissen Ernst Kreneks aus den Jahren 1921 bis 1942 zugänglich. Sie erscheinen im selben Verlag und haben dieselbe Herausgeberin wie die beiden früher erschienenen Bücher. Zunächst kam 1989, noch zu Lebzeiten des Komponisten, sein Briefwechsel mit Friedrich T. Gubler aus den Jahren 1928 bis 1939 unter dem Haupttitel Der hoffnungslose Radikalismus der Mitte heraus. Drei Jahre später folgten Die amerikanischen Tagebücher 1937-1942. Dokumente aus dem Exil. Die vorliegende Edition der Korrespondenz mit seinem Wiener Verlag, der Universal Edition, umfasst das bei weitem umfangreichste Konvolut: Es enthält mehr als 1350 Schriftstücke aus den ersten zwei Jahrzehnten seines Schaffens (1921-1941), beginnend noch vor dem ersten öffentlichen Erfolg des früh Erfolgreichen und endend im dritten (Krisen-)Jahr seines Exils, im Jahr des Eintritts der USA in den Krieg. Sie liefern unzählige Details zur Vita des Komponisten sowie zur Entstehung seiner Werke und geben einen Einblick in seine Persönlichkeit und seine Entwicklung. Ernst Krenek war erst 20 Jahre alt und noch Student bei Pranz Schreker in Berlin, als ihm Emil Hertzka, der Inhaber der Universal Edition, des auf moderne Musik spezialisierten Verlags in Mitteleuropa, einen Vertrag anbot. Zwar war es nur der Standardvertrag für AnHinger, den zur selben Zeit auch sein Kommilitone Karol Rathaus erhielt'. Aber auffallend ist doch, dass den beiden namhaftesten Schülern Amold Schönbergs, Anton Webern und Alban Berg, 17 bzw. 15 Jahre älter als Krenek, solch ein Angebot nicht zuteil geworden war: Webern hatte erst 1920 einige Werke bei der UE verlegen können und bekam zwei Jahre später einen Generalvertrag, und Berg musste sogar bis 1923 darauf warten. Sicherlich haben sich für alle ihre Lehrer eingesetzt, die beide übrigens zur selben Zeit, nämlich 1909, mit der UE in geschäftliche Beziehung traten. Schreker war aber, anders als Schönberg, ftir Hertzka gerade zur in Frage stehenden Zeit ein viel einträglicherer Partner, nahm doch der Erfolg seiner Opern seit der Uraufführung der Gezeichneten 1918, besonders stark aber ab 1920 zu. Vielleicht hing es damit zusammen, dass er für seine schon in Wien viel versprechenden Studenten, auch für Alois Haba und Felix Petyrek, die Verbindung zur Universal Edition frühzeitig herstellen konnte. Haba wiederum war es, der Emil Hertzka brieflich und nachdrücklich auf den einige Jahre jüngeren Studienkollegen nachdrücklich aufmerksam machte, so dass der Verleger sich Ende Januar 1921 in Berlin mit diesem traf. Mit dem Vertragsschluss begann der Briefwechsel zwischen dem jungen Komponisten und dem Verlag, personifiziert vor allem in den ersten Jahren 1 Vgl. Peter Sarkar, "Karo! Rathaus", in: Franz Schrekers Schüler in Berlin. Biographische Beiträge und Dokumente (Schriften aus dem UdK-Archiv 8), hg. von Dietmar Schenk, Markus Bröggemann und Rainer Cadenbach, Berlin 2005, S. 98-101, hier S. 98.

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durch den Gründer und fuhaber der Universal Edition, Direktor Emil Hertzka. Man erfährt, wie Krenek ihm seine beruflichen Pläne und Projekte darlegte, wie er aber gelegentlich auch in privaten Dingen auf seine Hilfe baute. Und Hertzka, wohl nicht nur äußerlich ein Patriarch2, scheint den hoffnungsvollen Nachwuchs väterlich beraten zu haben. Damit zeigt sich als Charakteristikum der Beziehung dieses - und wohl auch anderer - Komponisten zu seinem Verleger, dass in ihr geschäftliches futeresse und menschliche Beziehung auf spezielle Weise miteinander verwoben sind. So erfuhr Krenek, als er bereits zwei Jahre später bemüht war, den Generalvertrag zu seinen Gunsten zu verändern, da er inzwischen doch schon einige Erfolge beim Publikum Neuer Musik aufzuweisen hatte, dass Hertzka bei aller patriarchalischen Würde durch und durch Geschäftsmann war. Aber Krenek, so jung er war, trat ihm gewappnet entgegen. Seine Verhandlung eröffnete er durch den Vergleich mit dem einige Jahre älteren Paul Hindemith, der bei Schott einen günstigeren Vertrag hatte als er bei der UE. Dann bat er den Verwaltungsratsvorsitzenden des Verbands der konzertierenden Künstler Deutschlands um Beistand, der seinerseits einen einschlägig spezialisierten Rechtsanwalt einschaltete. Der Briefwechsellässt uns an den zähen Verhandlungen beider Seiten teilhaben, die schließlich zu einem Kompromiss flihrten. Sie bestätigen den Eindruck, den schon die Briefe des noch sehr jungen Krenek von seiner Persönlichkeit vermitteln: Er konnte sich sprachlich sehr präzise ausdrücken (die handgeschriebenen Briefe weisen selten Korrekturen auf), wusste logisch zu argumentieren, übersah dabei kein noch so gering scheinendes Detail, selbst wenn es flir die in Frage stehende Sache wenig wichtig war, und wahrte überdies mühelos und verbindlich die Form. Das alles machte schon den jungen Studenten zu einem interessanten Gesprächspartner auch flir Ältere, waren sie schöpferische oder ausübende Musiker oder musikinteressierte Bildungsbürger, so dass er schon früh unter ihnen Freunde und Unterstützer fand. Auch seine Verleger waren wohl von diesen Gaben des jungen Komponisten beeindruckt, und der Respekt, den er ihnen zollte, wurde sicherlich auch ihm entgegengebracht. Dies lässt sich, selbst wenn aus den ersten Jahren (fast) keine Schreiben des Verlags erhalten sind, doch indirekt den antwortenden Briefen Kreneks entnehmen. Die verbesserten Konditionen des neuen Vertrags schlugen flir den jungen Komponisten jedoch keineswegs nur zum Vorteil aus. Als er nämlich seine frühen Erfolge mit Orchester- und Kammermusik Mitte der 1920er Jahre nicht bruchlos fortsetzen, geschweige denn durch einen wirklichen Erfolg seiner ersten Opernversuche krönen konnte, fühlte er sich zunehmend in der Schuld Hertzkas. Während er anfangs noch den Druck flir jedes neugeschriebene Stück angemahnt hatte, machten ihm die geringen Verkaufszahlen allmählich klar, dass er keine Ansprüche an den V erlag stellen konnte, sondern im Gegenteil durch die monatlichen Vorschüsse ins Hintertreffen geriet. Um nicht allzu abhängig zu werden, nahm er erstens eine Stelle am Staatstheater in Kassel an 2

Siehe das Foto aufS. 35.

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und war zweitens fest entschlossen, die mit dem frühen Vertrag in ihn gesetzten Erwartungen durch einen Publikumserfolg zu erfüllen. Zufallig wurde aus der sechs Jahre lang sehr einseitigen Korrespondenz just zu der Zeit ein richtiggehender Briefwechsel, als Krenek tatsächlich auf den Riesenerfolg von Jonny spielt auf zusteuerte. So lässt sich den Briefen in allen Einzelheiten entnehmen, wie der sich auswirkte. Nicht nur der Verlag - in diesem Falle meist durch den mit Krenek gleichaltrigen Leiter der Opemabteilung, Hans W. Heinsheimer, vertreten - war sofort auf dem Sprung, den geschäftlichen Erfolg in jeder Hinsicht auszunutzen und durch massive Propaganda zu steigern, sondern auch der Komponist war willens, das Seine dazu beizutragen, indem er Programmheftbeiträge und Aufsätze a Ia "Der Dichterkomponist über seine Oper" lieferte und Vorschläge zur Vermarktung beisteuerte. Propaganda ist das häufigste Wort in den Briefen beider Seiten aus dieser Zeit. (Ebenso interessiert daran, den Markt zu bedienen, war der gleichaltrige Kurt Weill bei seiner Dreigroschenoper3 .) Ein Jahr später brachte Heinsheimer Krenek die höheren Weihen der Propaganda bei und erläuterte ihm das bei der Vorbereitung der Uraufführung seiner drei Einakter geplante Vorgehen: Der Verlag wollte vorläufig nicht wieder die "Musikwelt mit einer ziemlich rücksichtslosen [... ] Reklame" für Werk und Komponisten bearbeiten und "den Herrschaften möglichst nicht auf die ohnehin durch ,Jonny' schon empfindlich berührten ethischen Hühneraugen treten" (12.3.1928). Der Komponist war bereits so bekannt, dass es keiner besonderen Anstrengungen mehr bedurfte, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erregen, so dass man sich nun "Moral" leisten konnte. Nebenbei erfahrt man gerade in den beiden Jahren des größten JonnyErfolgs durch die stark anschwellende Korrespondenz - oft wurden sogar mehrere Briefe täglich geschrieben -viele Einzelheiten über den damaligen Usus des Notendrucks und der Materialherstellung; die der Forschung zugänglichen Verlagsbücher und Werkekarteien der UE konnten zusätzliche Informationen liefern. So liest man Genaueres über Auflagenhöhen, die Dauer der Herstellung und die von der Werkgattung und der zu erwartenden Aufführungszahl abhängige Art der Vervielfaltigung. Denn das Procedere bei Solostücken, Kammermusik und Vokalmusik mit Begleitung unterschied sich stark von dem von Orchesterwerken, von diesem wiederum das von Opern. Ein Beispiel: Die Partitur eines Orchesterwerkes ließ der Verlag abschreiben, während das Stimmenmaterial meist vom Dirigenten der Uraufführung in Eigenregie besorgt wurde. Wenn sich dann abzeichnete, dass mehrere Aufführungen zustande kommen würden, übernahm der Verlag anschließend die Materialherstellung; bei Opern war dies von vomherein seine Aufgabe. Bei ihnen wurde auch der Klavierauszug meist nur abgeschrieben, aber dann im Lichtpausverfahren vervielfaltigt; dies kam auch für Partiturabschriften in Frage, wenn sich herausstellte, dass sich ihre Vervielfaltigung wegen zahlreich zu erwartender Aufführungen lohnte. 3

Vgl. dazu mehrfach Nils Grosch, u.a. "Einfiihrung", in: Bw Weil! I UE, S. I-V.

15

Auch wenn der Briefwechsel ab Ende 1928 zeitweise Lücken aufweist, weil Krenek damals nach Wien zurückzog und mit seinen Verlegern häufiger Gespräche führte als korrespondierte - dies meist nur noch auf Konzert- oder Urlaubsreisen oder während seiner Sommeraufenthalte -, sind doch wichtige Phasen im Verhältnis Verleger - Komponist anhand der Briefe nachzuvollziehen: - Infolge des Jonny-Erfolgs war der Verlag in den nächsten Jahren überaus entgegenkommend. Gedruckt wurde praktisch alles, was Krenek komponierte. Die Mitarbeiter waren ihm behilflich, wo sie nur konnten. Und wenn Krenek seinerseits einen Teil seiner Tantiemen beim Verlag stehen ließ, so übernahm der auch Arbeiten für ihn, die über die eigentlichen verlegerischen hinausgingen (wie Steuerzahlungen). - Diese enge Beziehung veränderte sich, als Anfang der 1930er Jahre der deutsche "Opernmarkt" aufgrund der Weltwirtschaftskrise und des politischen Rechtsrucks wegzubrechen begann und für Krenek ab 1933 völlig verschlossen war. Die schöpferische Krise des Komponisten tat ein Übriges. Er suchte neue Wege, war nicht mehr auf Sensationserfolge erpicht und wurde dadurch für die UE weniger interessant. Das Werk, mit dem er einen entscheidenden Schritt in Richtung auf die Dodekaphonie machte, die Gesänge des späten Jahres (1931 ), druckte sie nicht mehr als Zyklus wie noch zwei Jahre zuvor das Reisebuch aus den Österreichischen Alpen, sondern nur noch, peu a peu, einige Lieder daraus. Dass die Uraufführung des neuen Bühnenwerks Kar! V. an der Wiener Staatsoper, auf die beide Vertragspartner große Hoffnung gesetzt hatten, Anfang 1934 hintertrieben und auch nicht nachgeholt wurde, tat ein Übriges. - Die Loyalität ihm gegenüber wurde zwar gewahrt, aber Krenek sah sich doch zweimal veranlasst, mehr Engagement von Seiten des Verlags einzuklagen: einmal mündlich noch zu Lebzeiten Hertzkas, der erschrocken mit sofortiger Selbstkritik reagierte (18.3.1932, Nr. 926), das andere Mal in einem sehr langen Schreiben, in dem sich der Komponist auch prinzipielle Gedanken über die wünschenswerten Ziele des Verlags machte (an seinem 35. Geburtstag abgeschickt). Umgekehrt meinte Heinsheimer im folgenden Jahr Krenek klarmachen zu müssen, dass ihm, "der mit einem richtigen, ganz grassartigen Theaterstück ein grosses Vermögen verdient" habe, der Standpunkt der Verachtung des "praktischen Betriebs" nicht gemäß sei (7.7.1936). Dabei ging schon aus Kreneks Schreiben vom August 1935 hervor, dass er gewillt war, das Komponieren in Form von Bearbeitungen auch als Brotberuf zu betreiben, um Geld zu verdienen; sein in Deutschland angelegtes Vermögen stand ihm ja nicht mehr zur Verfügung. - In seinen letzten Jahren in Europa suchte Krenek- wie es scheint, mehr auf eigene Faust als mit Unterstützung des Verlags - Möglichkeiten zur schöpferischen Betätigung und zum Überleben außerhalb des von innen und außen vom Nationalsozialismus bedrohten Österreich. Er organisierte Vortrags- und Konzertreisen und erregte dadurch die Bewunderung seiner Verleger, deren Profession das Organisieren war, während er sich doch immer noch in erster Linie als

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Komponist verstand. Und er plante seine Auswanderung, die dann durch den "Anschluss" zum Exil wurde. - Auch nach dem 12. März 1938 und der unverzüglich erfolgenden "Arisierung" des Verlags blieben Krenek während seiner letzten Monate in Europa die Mitarbeiter behilflich, die nicht auch bereits im Exil waren (wie Alfred Kalmus in London oder Heinsheimer in New York) oder bald aus Wien flohen (wie Hugo Winter nach New York). Besonders die Briefe Betty Rothes, der Prokuristin, zeichnen sich nach wie vor durch große Herzlichkeit und Loyalität aus. Da Krenek nicht mehr nach Österreich zurückkehren konnte und sich auch versagte, zur Uraufführung seines Schmerzenskindes Kar! V im Juni nach Prag zu reisen, sah er damals keinen der bei der UE verbliebenen Verlagsangestellten wieder. Aber auch nach seiner Immigration in die USA im Spätsommer 1938 riss der briefliche Kontakt zu ihnen nicht ganz ab, obwohl er von dort aus nichts mehr bei der UE verlegen konnte. Sie schickten ihm Noten, nahmen Anteil an seinen Versuchen, in den USA beruflich Fuß zu fassen, machten ihm Mut und freuten sich über die Professur, die er 1939 erhielt. Die Loyalität zeigt sich auch an den Grußformeln. Zwar verabschiedete sich der im Spätsommer 1938 zum stellvertretenden "Betriebsführer" der UE avancierte Erich Schenk, der schon vorher fur Finanzdinge verantwortlich war, bereits seit Anfang Juni dieses Jahres in seinen einschlägigen brieflichen Berichten gern "mit deutschem Gruß" von Krenek. Aber nur zwei Schreiben der UE, die beiden letzten von 1941, sind mit "Heil Hitler" gezeichnet, und sie gingen nicht an Krenek, sondern wegen einer "Unbedenklichkeitserklärung" an zwei Devisenstellen. Die Mitarbeiter versuchten es möglich zu machen, dass seinen Eltern eine monatliche Zuwendung aus seinem Guthaben bei der UE ausgezahlt werden konnte, obwohl er im Ausland lebte. So wünschte es Krenek noch in seinem letzten erhaltenen Brief vor Eintritt der USA in den Krieg, und damit endet die Korrespondenz dieser zwanzig Jahre umfassenden ersten Phase der Beziehung Universal Edition - Ernst Krenek im gemeinsamen Streben nach humanem Verhalten gegenüber dessen Eltern. Als Krenek 1946 nach flinfjähriger, kriegsbedingter Pause erneut Post von der Universal Edition erhielt, begann eine neue Phase in diesem ganz speziellen Verhältnis, in dem sich berufliche Interessen und persönliche Beziehung mischen. Sie sollte bis zu seinem Tod 1991 dauern. Jedoch war die UE nicht mehr der einzige Verlag, bei dem seine Opera herauskamen. Blättert man Kreneks Werkverzeichnis durch, so zeigt sich, dass seine Kompositionen seit 1938, dem Beginn seines Exils, in 17 verschiedenen US-amerikanischen und 5 europäischen Verlagshäusern publiziert wurden. Und auch wenn aus der Zusammenarbeit mit dem Bärenreiter-Verlag bei mehr als 50 Werken eine ebenfalls umfang-und aufschlussreiche Korrespondenz aus dreieinhalb Jahrzehnten hervorging, so stellt der Briefwechsel Kreneks mit der Universal Edition von 1921 bis 1941 -ähnlich dem Kurt Weills aus den 28 Jahren seiner Verbindung mit dem Verlag -, der die Entstehung von 80 Kompositionen begleitete, eine Besonderheit dar.

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Zur Edition Bis zum Jahr 1927 ließ der Verlag Universal Edition keine Durchschläge seiner Korrespondenz anfertigen, weshalb für die ersten sechs Jahrgänge der Korrespondenz des jungen Komponisten Ernst Krenek mit seinen Verlegern- mit vier Ausnahmen - nur seine Schreiben erhalten sind. (Ob er die an ihn gerichteten Verlagsbriefe nicht aufhob oder ob sie 1938 von seinen Eltern verbrannt wurden, als sie seine Registratur vorsichtshalber "aufräumten", lässt sich nicht mehr klären.) Auf den Briefen Kreneks - im Folgenden sind mit Briefen alle Arten von Schreiben gemeint, auch Post- und Ansichtskarten, Verträge und Protokolle - sind allerdings Spuren des Verlags zu sehen: erstens die Vermerke des Eingangs und der Beantwortung seiner Briefe, meist in Form von mit dem jeweiligen Datum manuell ausgefüllten Stempeln; zweitens in seltenen Fällen kurze Stenogramme, manchmal gemischt mit ausgeschriebenen Wörtern, als Gedächtnisstütze. Die Antwortdaten, die wenigstens einen Eindruck von der zeitlichen Abfolge der Korrespondenz geben können, und die Stenogramme schienen es wert, in die Ausgabe aufgenommen zu werden; sie wurden am Briefende in kleinen und die Datums-Eintragungen möglichst genau wiedergebenden bzw. in normal großen, aber kursiven Lettern hinzugefügt. (Das hier und in den Verlagsbriefen oft mit einem Strich über der Zahl der Jahrzehnte und Jahre abgekürzte Datum wurde jedoch ohne diesen Strich reproduziert.) Stenogramme finden sich später auch auf einigen UE-Durchschlägen; sie entsprechen handschriftlichen Zusätzen auf den Originalbriefen. Auch sie sind hier kursiv gesetzt. Mit Stenogrammen, Zeichen oder Kurzkommentaren (oft von mehreren Lesern im Verlag) sind aber auch spätere Briefe Kreneks gelegentlich übersät. Nur wenn die Bemerkungen über etwas informieren, was die folgenden UEBriefe nicht enthalten, oder wenn die Zeichen aufschlussreich erschienen, sind sie hier aufgenommen worden. In der Regel sind jedoch sämtliche edierten Zusatzzeichen, auch Unterstreichungen, stets die der Absender. Die Briefe bis Ende 1937 wurden nachträglich inventarisiert, und zwar wohl bevor sie als Leihgabe an die Musiksammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek (heute: Wienbibliothek) gegeben wurden. Nachdem sie im Januar 2007 ins Ernst Krenek Institut an der Donauuniversität Krems gelangten, wurden einige wenige Nummern verändert; aber die Notwendigkeit einer gründlichen Neuordnung- im Sommer 2008 wurden im Zuge der Endkorrektur noch einige unnummerierte Briefe dazwischen entdeckt - dürfte zu einer weiteren Revision führen. Da die Chronologie des Schreibens das Prinzip der Anordnung in der Briefausgabe ist - was gelegentlich die Nummernfolge verwirrt -, wurde im Zweifelsfall die der Chronologie besser entsprechende Briefhummer gewählt. Alle Briefe sind jedoch auch durch ihre Daten zu identifizieren, so dass der Zugriff der Forschung auf sie in jedem Fall und auch von außerhalb des

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Ernst Krenek Instituts leicht möglich ist4 . Die Briefe ab 1938 bilden ein separates Konvolut, sie liegen im Wissenschaftszentrum Arnold Schönberg an der Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien (s.u.). Die in der Musik-, der Handschriften- und der Druckschriftensammlung der Wienbibliothek deponierten Krenek-Materialien sind seit 1977/78, als ich sie zum ersten Mal systematisch durcharbeitete, ebenfalls teilweise neu geordnet und ausgezeichnet oder in eine andere Abteilung verlagert worden. Die Folge davon ist, dass ich im Zuge der Endkorrektur einige wenige Briefe anderer Absender an Krenek nicht mehr aufspüren konnte und daher in den Anmerkungen nur auf meine Exzerpte oder Kopien in meinen Unterlagen verweisen konnte, die ich damals angefertigt oder erhalten hatte. Sie können bei Bedarf gern eingesehen werden. Unter der Inventamummer, die über jedem Brief angegeben ist, finden sich gelegentlich weitere Hinweise: auf das Medium, wenn es sich nicht um einen Brief handelte, oder auf die Schreibart Während die Verlagsbriefe, die ab 1927 erhalten sind, fast ausschließlich Durchschläge von Brief-Typoskripten sind (wenn es sich um Postkarten gehandelt haben könnte, wurde dies mit Fragezeichen angegeben), sind die Briefe Kreneks bis zum Herbst 1928, als er vom UE-Direktor Emil Hertzka zu seiner (zweiten) Hochzeit eine Schreibmaschine geschenkt bekam, durchweg handgeschrieben, und auch danach blieb er meist dabei. Vermerke über die Schreibart gibt es daher nur bei Abweichungen von diesem Muster, etwa wenn Krenek tippte oder im Original erhaltene Verlagsbriefe handgeschrieben sind; einige davon liegen nicht im UE-Leihgaben-Konvolut, sondern unter den an Krenek bis zum Herbst 1937 gerichteten Briefen diverser Absender, die er 1950 der damaligen Wiener Stadt- und Landesbibliothek schenkte und die in der Handschriftenabteilung der Wienbibliothek aufbewahrt werden. Die UE-Durchschläge haben - meist im Kopf- normalerweise zwei Absender-Kürzel: das erste von der Person, die den Brief diktierte, das andere von der schreibenden Sekretärin. Ist dies nicht der Fall, so ist der oder die Diktierende nicht immer zweifelsfrei aus dem Schreibstil oder aus der Antwort Kreneks zu erschließen (der andererseits gelegentlich auf mehrere Briefe verschiedener Schreiber nur eine und nur an eine Person gerichtete Antwort verfasste). Wenn der Name feststeht, wird er in eckigen Klammem hinzugefügt. In der Regel enthält ein hier abgedruckter Brief zwar zwei bis drei Paraphen, denn die Briefe des Verlags wurden meist von mehreren Mitarbeitern, im Regelfall von den Direktoren, gegengelesen und die Durchschläge entsprechend abgezeichnet. Wenn auch der Briefschreiher/die Briefschreibetin selbst abzeichnete und zu identifizieren war, wurde die entsprechende Paraphe zum Namen ergänzt. Nicht immer aber konnten die oft flüchtig notierten Zeichen zweifelsfrei zugeordnet werden, zumal nur eine unvollständige Liste der UE-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

Bei den EinzeWH!en, in denen mehrere Briefe am seihen Tag geschrieben wurden, empfiehlt es sich, nicht nur die Nummer, sondern auch den Briefbeginn mit anzugeben.

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aus der Zwischenkriegszeit erhalten ist. Einige Durchschläge meist kurzer Schreiben wurden überdies gar nicht abgezeichnet. Zu den Unterschriften auf Originalbriefen wurde der Firmenname hinzugefügt; dass dies mittels eines Stempels geschah, ist hier nicht gesondert vermerkt. Krenek schrieb seine Verleger nicht immer mit Namen an. Bis zum Tode Emil Hertzkas 1932 meinte er im Regelfall diesen mit "Herr Direktor", danach Hugo Winter. Den gleichaltrigen Hans Heinsheimer adressierte er später gern "Lieber Doktor", dann auch gelegentlich "Freund". Wenn er von diesem Muster abwich und der Adressat nicht von vomherein zu erkennen ist, wurde der Name in eckigen Klammem in der Anrede ergänzt. Ebenso in eckigen Klammem ergänzt wurden fehlende Briefdaten, Wörter, durch die Lochung der Briefe ausgestanzte Buchstaben sowie, um Anmerkungen zu vermeiden, die Daten von genannten Wochentagen. Bei Telegrammen wurden die an anderer Stelle stehenden Daten über die Texte gesetzt. Offensichtliche Schreib- oder Tippfehler wurden stillschweigend korrigiert, orthographische Eigenheiten jedoch ebenso wie die futerpunktion beibehalten, wenn dadurch das Verständnis nicht allzu sehr erschwert wurde. (Auch die Durchschläge wurden in der Regel korrigiert, so dass es sich bei eigenwilliger Schreibweise i. A. um eine von den Diktierenden gebilligte Fassung handeln dürfte.) Das damals gebräuchliche Zeichen = als Bindestrich wurde durch einen einfachen Strich ersetzt, Umlaute in Großbuchstaben, die damals auf den Schreibmaschinen nicht verfügbar waren und in zwei Vokale aufgelöst wurden, sind hier dem handschriftlichen Usus entsprechend auch als Umlaute gesetzt. Krenek schrieb seinen Namen stets Krenek. Die Schreibmaschinen der meisten UE-Sekretärinnen verfugtenjedoch nicht über den Häcek, so dass die Verlagsbriefe überwiegend die vereinfachte Namensform Krenek enthalten. Bei den in den Anmerkungen zitierten Schriften verhielt es sich auch damals schon unterschiedlich. Hier wurde versucht, wenigstens in den Briefen die Schreibweise original zu reproduzieren. In den Anmerkungen ist dies nicht konsequent durchgehalten - schon deshalb nicht, weil in den dort befindlichen Kommentaren der Herausgeberin oder ihres Mitarbeiters aus arbeitsökonomischen und historischen Gründen5 durchweg die vereinfachte Schreibweise gewählt wurde. Austriazismen wie "Anbot" oder "hier ist schön" wurden belassen, manche allerdings für die deutsche Leserschaft in einer Anmerkung erklärt. Die Entscheidung für Anmerkungen anstelle der besser in die Lektüre zu integrierenden Fußnoten fiel vor allem deshalb, weil die Briefschreiber selbst gelegentlich Fußnoten anbrachten, die hier, wenn möglich, auch als solche reproduziert wurden. Die Anmerkungen finden sich aber hinter jedem Brief, so dass sich das umständliche Blättern in Grenzen hält. Die Disposition der Brieftexte wurde ebenso wie Zusatzzeichen annähernd ins Layout zu übertragen gesucht, dabei allerdings die der Anreden und der Absätze vereinheitlicht. Um Platz zu sparen, wurden die Grußformeln, die vor 5 Nach seiner Immigration in die USA gab Krenek die tschechische Schreibweise seines Namens aus praktischen Erwägungen auf.

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allem Krenek gern über drei Zeilen verteilte, graphisch zusammengefasst. Nicht reproduziert wurden gedruckte Briefköpfe, Absenderangaben auf Postkarten sowie die Adressen Kreneks, mit denen die UE-Angestellten ihre Schreiben nach der Datumsangabe stets versahen. Nur wenn es bedeutsam erschien, an welchen Aufenthaltsort Kreneks der Brief geschickt wurde, ist er in einer Anmerkung angegeben. Ebenso angemerkt wurden die Hotels, in denen Krenek auf Reisen logierte und auf deren Briefpapier er oft schrieb, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass solche Angaben für eine sozialhistorische Untersuchung von Interesse sein könnten. Aus diesen Gründen wurden auch Schreiben, die ausschließlich über finanzielle Transaktionen wie z. B. Steuerzahlungen informierten, stets wenigstens nachgewiesen, selbst wenn sie wegen der Eintönigkeit der Wiederholungen nicht ediert wurden. Zu den beiden Schriftgrößen für die Briefe einerseits und flir die Nummern und Hinweise über den Briefen sowie die Anmerkungen andererseits kommt eine dritte, mittlere Type. Sie wurde ftir interpolierte Texte gewählt, die nicht im engeren Sinne zur Korrespondenz gehören, die sie aber ergänzen können und ihr auch oft beilagen. Um die verhandelten Inhalte des Textkorpus anschaulicher zu machen, wurden auch einige bislang wenig oder gar nicht bekannte Fotos integriert: von den Hauptkorrespondenten, von in den Briefen präsenten Personen oder von unveröffentlichten Materialien. Für die hier publizierte Ausgabe und ihr Layout übernimmt die Herausgeberin die Verantwortung. Sie hatte jedoch tatkräftige Unterstützung: Die Abschrift der Korrespondenz aus den Jahren 1921 bis 1937 fertigte Rainer Nonnenmann (Köln) an, der auch einen Teil der Anmerkungen beisteuerte. Seine beiden, insgesamt ein gutes halbes Jahr dauernden, Arbeitsphasen in Wien im Herbst 1999 und Sommer 2000 wurden dankenswerterweise vom Jubliäumsfonds der Österreichischen Nationalbank finanziert. Nachdem 2002 ein großer Teil der VB-Korrespondenzen ins Wissenschaftszentrum Arnold Schönberg an der Universität fur Musik und darstellende Kunst, Wien, gelangte und sich darunter noch ein Paket mit Briefen von und an Krenek aus den Jahren 1938-1941 befand, transkribierte Kristina Wille im Frühjahr 2004 in Harnburg deren Kopien. Dem Problem der Stenogramme widmeten sich mit großer Kompetenz Sigrid und Horst Grimm (Winsen) und entzifferten die heute veraltete Kurzschrift, soweit sie überhaupt noch lesbar war. Bei der Herstellung und Interpolation der Notenbeispiele sowie bei einigen graphischen Besonderheiten und dem Literaturverzeichnis half Fabian Zerhau, bei den Fotos und der Schlusskorrektur mit großer Umsicht Petra Eisenhardt. Sie fertigte auch das Personen-, Werk- und Ortsregister an, wobei Martin Schneekloth sie unterstützte. Ihnen allen danke ich sehr fur ihre Beiträge. Mein Dank gilt auch einer Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Bibliotheken, Archiven, Stiftungen und Institutionen sowie befreundeten Kolleginnen und Kollegen für vielfache Unterstützung während der Recherchen. (Diese erstreckten sich zwar über einen Zeitraum von neun Jahren inclusive

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zweier Forschungsfreisemester, aber sie mussten von 2003 bis 2007 unterbrochen werden; in der Anfangszeit und während des letzten Jahres konnten sie jedoch kontinuierlich durchgeführt werden.) Ausdrücklich bzw. stellvertretend seien hier genannt: - für die Universal Edition (Wien): Astrid Koblanck, die mir auch (entgegen dem Usus, Verträge nicht zur Veröffentlichung freizugeben) den Abdruck des ersten Vertrages zwischen dem Verlag und dem blutjungen Komponisten gestattete; Angelika Dworak, die mich bereitwillig mit Fotos der VB-Angehörigen versorgte; sowie Elisabeth Knessl und Angelika Glatz, die mir tatkräftig bei verlagsinternen Recherchen halfen; - für die Ernst Krenek Institut Privatstiftung (Donauuniversität Krems): Petra Preinfalk und Dietlind Piehier bis 2007, Maria Skodak 2007/08, zuletzt Florian Schönwiese und Veronika Grossberger, die meine Arbeit an Ort und Stelle erleichterten und mich mit Kopien und Informationen versorgten; - für die Musiksammlung der Wienbibliothek Thomas Aigner und Karl Ulz, die mich vor Ort und aus der Distanz bei der Arbeit mit dort deponierten VBMaterialien und im Krenek-Archiv befindlichen Manuskripten unterstützten; - für die Druck- und die Handschriftensammlung der Wienbibliothek stellvertretend die freundlichen Beamten im Depot, die mir bei Bedarf stets einen Arbeitsplatz freiräumten und auch nicht katalogisierte Materialien suchten und fanden; - für die Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek: Thomas Leibnitz; - für das Archiv des Arnold Schoenberg Center (Wien): wieder einmal die stets hilfreiche Therese Muxeneder; - für das Wissenschaftszentrum Amold Schönberg an der Musikuniversität Wien: Hartmut Krones, der die Briefkopien ab 1938 bereitstellte, und Katharina Bleier, die mir Auskünfte über andere VB-Korrespondenzen gab; -für das Musikkollegium Winterthur: Gertrud Muraro; - für die Theatersammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Harnburg Carl von Ossietzky: Michaela Giesing; - für das Archiv der Universität der Künste Berlin: Dietmar Schenk; -für das Ernst-Bloch-Archiv (Ludwigshafen): Karl Weigand; - für die Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek: Sabine Köttelwesch; -die Kolleginnen bzw. Freundinnen, die mir Materialien überließen und/oder bereitwillig Informationen gaben: Regina Busch und Rainer Schwob (Wien), Filippo Juvarra (Padua), Lujza Erdelyi (Budapest), Matjaz Barbo (Ljubljana), Michael Fend (LondonNork), Matthias Schmidt (Basel), Sophie Fetthauer, Nicole Ristow, Kai-Uwe Garrels, Margarete Berndt, Alenka Barber-Kersovan (Hamburg) sowie Stefan Frey (München). Last but not least sei der VG Wort gedankt für die Finanzierung des Drucks. Hamburg, im Dezember 2008

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Claudia Maurer Zenck

1921 UE Vertragsarchiv, Mappe Krenek Ds; Datum u. Unterschrift hs

An die Universal-Edition A.G. Wien-Leipzig. Mit Vorliegendem 1 überlasse ich Ihnen für sämliche Kompositionen, einschliesslich der musikdramatischen Werke, die ich im Verlaufe der nächsten zehn Jahre vollenden werde, das Prioritätsrecht in der Weise, dass Sie auf Grund eines an mich zu zahlenden Anteiles das ausschliessliche und alleinige Urheberrecht, welches insbesondere das Verlags-, Vertriebs-, Aufführungs- und Übersetzungsrecht, sowie das Recht zur Benützung auf mechanischen Musikinstrumenten oder ähnlichen Vorrichtungen umfasst, durch einfache Annahmeerklärung zu erwerben berechtigt sind. Für die in den ersten vier Jahren zur Herausgabe angenommenen Kompositionen ist der Anteil mit 10% i. W. zehn Prozent, für die in den weiteren drei Jahren zur Herausgabe angenommenen Kompositionen und der Ausgaben aller Art, Textbücher etc. ist der Anteil mit 12% i.W. zwölf Prozent des Ladenpreises und für die in den letzten drei Jahren zur Herausgabe angenommenen Komposition ist der Anteil mit 15% i.W. fünfzehn Prozent des Ladenpreises eines jeden verkauften und bezahlten Exemplares festgesetzt worden. Sie erhalten für Ihre Bühnenvertriebstätigkeit von sämtlichen aus deutschen Aufführungen in Deutschland und Deutschösterreich resultierenden Bühnenaufführungserträgnissen 20% i.W. zwanzig Prozent, von sämtlichen ausländischen Bühnenaufführungserträgnissen 30% i. W. dreissig Prozent, die Sie für sich in Abzug zu bringen berechtigt sind. Von den mir zufallenden Bühnenaufführungs- und Verlagserträgnissen habe ich im Falle das Werk mit einem Mitarbeiter verfasst wird, diesen zu honorieren und übernehme ich die Verpflichtung, diesem Mitarbeiter von meiner Vereinbarung mit Ihnen Kenntnis zu geben und werde ich an die gemeinsame Arbeit die Bedingung knüpfen, dass der Betreffende mit den in diesem Abkommen getroffenen Abmachungen einverstanden ist. Sie haben mir die Erklärung abgegeben, dass Sie berechtigte Wünsche des Buchautors, auch wenn sie über den Rahmen dieser Abmachung hinausgehen, erfüllen werden, um mir die Möglichkeit zu geben, ein geeignetes Opernbuch zu erlangen. Die Verrechnung über die auf mich entfallenden Anteile erfolgt halbjährlich in den Monaten Jänner und Juli und stehen mir, beziehungsweise meinem Machthaber, behufs Prüfung der Richtigkeit dieser Abrechnung die betreffenden Konti der Bücher, sowie überhaupt alle auf meine Werke bezüglichen Auf-

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schreibungen, wie Auslieferungsaufschreibungen, Korrespondenzen, etz. zur Verfügung. Ich bin verpflichtet, Ihnen die betreffenden Kompositionen nach Vollendung vorzulegen (bei Bühnenwerken in Buch, Klavierauszug und Partitur) und es steht Ihnen frei, die betreffenden Werke innerhalb eines Zeitraumes von vier Wochen nach Vorlage zu den vorerwähnten Bedingungen zum Verlage anzunehmen. Falls innerhalb vier Wochen Ihrerseits nicht die Erklärung zur Annahme der betreffenden Kompositionen erfolgt, erlischt Ihr Prioritätsrecht und ich habe über die betreffenden Werke das unbeschränkte Verfügungsrecht. Sie übernehmen mit der Annahme des Werkes gleichzeitig die Verpflichtung, die betreffende Komposition innerhalb eines Zeitraumes von einem Jahre nach erfolgter Annahme zu veröffentlichen. Sollte innerhalb dieses Jahres die Veröffentlichung nicht erfolgt sein, so geht, falls ich dies verlange, das Urheberrecht des betreffenden Werkes wieder an mich zurück. Die Aufführungserträgnisse aus Konzertaufführungen werden in jenen Ländern, in welchen Anstalten zur Kontrolle der konzertmässigen Aufführungsrechte bestehen, durch die betreffenden Autorengesellschaften auf Grund der Statuten verteilt. Ich gestatte Ihnen zum Zwecke der Reklame und Popularisierung einzelne Kompositionen oder Bruchstücke aus einer Oper in Zeitungen, Zeitschriften, Kollektivausgaben zu veröffentlichen, ohne dass ich hiefür eine Tantieme oder sonstige Entschädigung beanspruche. Für Aufnahme in Sammelalbums werden Sie mir für kleine Kompositionen (bis zu drei Platten Umfang) ein Pauschalhonorar von je K 100.- (einhundert Kronen) bezahlen. Sollte ich der von mir übernommenen Verpflichtung zuwiderhandeln, dann sind Sie berechtigt, unbeschadet der Ihnen sonst zustehenden Rechte, die Verrechnung der mir in dieser Abmachung bewilligten Tantiemen zu sistieren. Berlin-Charlottenburg am 19. Februar 1921. Ernst Krenek 2

1 Es handelte sich dabei um einen Generalvertrag, wie er von dem Verlag mit allen neu aufzunehmenden, jungen und noch unbekannten Komponisten abgeschlossen wurde; auch Felix Petyrek hielt 1919 diese Einzelheiten fest, als es um einen Vertrag mit der UE ging (Tage bucheintrag vom 31.3.1919, zit. bei Lisa Mahn, "Felix Petyrek", in: Franz Schrekers Schüler in Berlin, S. 93-97, hier S. 96). Bereits zwei Jahre später - inzwischen hatte Krenek bereits einen Ruf erworben standen Veränderungen zur Debatte; vgl. Kreneks Briefe vom 3.4. bis 24.5.1923. Die Kopie des Vertrags liegt in derUE. 2 Datierung und Unterschrift hs von Ernst Ki'enek senior, dem "Machthaber" (s.o.) seines noch unmündigen Sohnes.

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2 Pk (Einschreiben)

Sehr geehrter Herr Doktor [Kalmus) 1, ich bitte Sie schleunigst meine Klaviersonate an Felix Petyrek, Salzburg, Mozarteum, zusenden lassen zu wollen 2• Er soll sie hier noch vor dem 15. Mai in einem Klavierabend spielen 3 und hat sich an mich gewendet, um das Exemplar zum Studium zu erhalten. Ich bitte Sie um entsprechend gesicherte Zusendung, da es das einzige ist. In etwa 8-10 Tagen kann sie wieder zurück sein. Ergeb. Krenek Bin., 28.4.21. Beantwortet: 2/5 1921 1 Lt. Anschrift. Alfred Kalmus, der zeitweise Musikwissenschaft bei Guido Adler studiert hatte, war ein weitläufiger Verwandter des Inhabers der Universal Edition (UE) Emil Hertzka. 1909 trat er als dessen Assistent, Berater und Werbeagent in den Verlag ein. 1924 schied er vorübergehend aus der UE aus und gründete den Wiener Philharmonischen Verlag, in welchem er die Philharrnonia-Taschenpartituren herausgab. 1927 brachte er seinen Verlag in die UE ein und wurde Teilhaber. Später gründete er in London, wohin er schließlich auch exilierte, eine Niederlassung der UE und den Alfred A. Kalmus Verlag. 2 Der Pianist Felix Petyrek war wie Alois Haba, Karo) Rathaus und Krenek Kompositionsschüler Schrekers in Wien gewesen. Er leitete 1919-21 am Mozarteum eine Ausbildungsklasse fiir Klavier und errichtete einen staatlichen Klavierlehrerkurs, bevor er im Herbst 1921 an die Orchesterschule der Hochschule in Berlin ging. Seit 1918 setzte er sich in Klavierabenden fiir das Schaffen der jüngeren Zeitgenossen ein; so hatte er Kreneks erste Klaviersonate op. 2 bereits am 3. Mai 1920 in seinem zweiten "Modemen Klavierabend" Salzburg uraufgefiihrt und das Rondo daraus am 27. August desselben Jahres in Winterthur gespielt. 3 Der für Mai mit Unterstützung der tschechischen Gesandtschaft geplante Klavierabend, an dem Petyrek die Klaviersonate op. 2 und die Doppelfuge op. Ia von Krenek sowie Rathaus' Zwei groteske Klavierstücke aufführen wollte (vgl. Petyreks Postkarte vom 22.4.1921 aus Salzburg an die UE), wurde allerdings nicht realisiert, die Auffiihrung auf den Herbst verschoben. Am 4. Oktober 1921 spielte er Kreneks op. 2 an der Berliner Hochschule in einem "Modemen Klavierabend", zusammen mit eigenen (Grotesken, Konzertetüden) und mit Werken Alois Habas. (Kritiken des Berliner Konzerts sind in einer Mappe unter der Sign. L 142057 in der WB-D gesammelt; dort findet sich auch eine Kritik aus Prag, Datum unbekannt, und eine vom 29.6.1923 aus Köln.)

3 Pk

Liebes Fräulein Rothe 1, bitte wollen Sie so freundlich sein mir mitzuteilen, ob Ihnen Petyrek meine Sonate wieder zum Stich zurückgeschickt hat. Vielleicht haben Sie die Güte, sich dann der Sache ein wenig anzunehmen, damit sie möglichst bald herauskommt. Was macht das berühmte Album? 2 Mein Streichquartett wurde zur Aufführung beim Deutschen Tonkünstlerfest in Nümberg, Juni 1921 - angenom-

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men 3 . Empfehlen Sie mich bitte den anderen Herrschaften und seien Sie bestens gegrüßt von Ihrem Ernst Krenek Berlin, 24.5.1921. 1 Betty Rothe war die Chefsekretärin der UE, die jedoch spätestens ab 1930 als Prokuristin fungierte (vgl. den Eintrag im Wiener Adressbuch des Jahres). Sie bearbeitete vor allem Verträge, Korrespondenzen, Aufträge zur Materialherstellung, Organisation und Terminierung der Drucklegungen etc. 2 Krenek fragte nach dem Grotesken Album (UE 6567), das zwar bereits am 7. Dezember 1921 an die Druckerei gegangen und am 23. Dezember hätte geliefert werden sollen, aber erst am 4. Februar 1922 erschien (vgl. Brief vom 11.2.1922 und UE 009 D/B). Es enthielt neben Kreneks op. 1 Nr. 2 (später: op. I b), die Tanzstudie für Klavier, die Frau Malla Kochmann in Berlin gewidmet war, folgende Werke: Bela Bart6k, op. 20: Zwei Improvisationen über ungarische Bauernmelodien; Wilhelm Grosz, Walzer, Polka; Alois Haba, Zwei groteske Stücke; Felix Petyrek, Excentric, Wurstelprater, Der offizielle Empfang; Karo! Rathaus, Zwei kleine Klavierstücke; Rudolf Reti, op. 2 Nr. 3 aus: Terrassen und von Egon Wellesz, op. 11 Nr. 3: Burleske. Krenek hatte angenommen, dass auch seine Fuge in diesen von Carl Seelig herausgegebenen Band aufgenommen wurde, wie es wohl Petyreks Konzept für den Sammelband entsprochen hatte (Petyrek bezeichnete sie als "grotesk"; dagegen hatte er Wellesz' Stück nicht eingeplant, weil es ihm nicht grotesk erschien; vgl. dazu die Postkarte Petyreks an die UE vom 24.9.1921 [Poststempel] aus Berlin, in: UE Briefarchiv, Felix Petyrek, Nr. 28, WB-M). 3 Zur UA seines 1. Streichquartetts op. 6, dessen Komposition er bereits vor dem 22. Februar 1921 beendet hatte, vgl. den folgenden Brief.

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Sehr geehrter Herr Doktor [Kalmus]! Anbei erlaube ich mir die korrigierten Abzüge meiner Sonate zurückzusenden. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn das Werk möglichst bald erscheinen würde. Mein Streichquartett, das beim Tonkünstlerfest in Nürnberg mit großer Sensation aufgeführt wurde\ hat schon sehr viele, meist sehr gute Rezensionen aus fanz Deutschland erhalten (auch P. Bekker schreibt sehr ausführlich und gut) , die ich Anfang August nach Wien mitbringe. Ich würde ihnen das Streichquartett als nächstes Werk zum Druck empfehlen, da sich bereits verschiedene Kammermusikvereinigungen aus Deutschland für das Werk interessieren, so daß schon mehrere Aufführungen gesichert sind, wenn ich bloß das Material hätte 3 • Meine eben vollendete Symphonie gelangt im Winter im "Anbruch" zur Aufführung4 • Ich bitte Sie nochmals um möglichst rasche Erledigung meiner Sonate und bin mit den verbindlichsten Grüßen Ihr ergebenster Ernst Kfenek Berlin 30.6.1921. Programme u Kritiken bringe ich Anfang August mit. 5 1 Die UA von Kreneks 1. Streichquartett op. 6 fand am 16. Juni 1921 beim Tonkünstlerfest des ADMV durch das Lambinon-Quartett aus Berlin statt.

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Paul Bekkers Kritik "Deutsche Musik der Gegenwart. Betrachtungen zum Nürnberger Tonkünstlerfest." erschien in der FZ vom 24. Juni 1921; weitere Kritiken erschienen in der Allgemeinen Musikzeitung Jg. 48 Nr. 23/24 vom 10. Juni, S. 405ff. (Ralf von Saalfeld, "Ernst Krenek: Streichquartett in einem Satz"), in der DAZ vom 18. Juni (Walter Schrenk, "Das Nürnberger Tonkünstlerfest."), in der Vossischen Zeitung vom 21. Juni (Morgen-Ausgabe, C. Brunck, "Das Nürnberger Tonkünstlerfest."), im Anbruch, Jg. 3, Nr. 12, Juli/Aug. 1921, S. 224f. (Alexander Stern, ",Mehr Talente!' Eine Betrachtung zum Nürnberger Tonkünstlerfest") und in einer Reihe von Tageszeitungen; vgl. hierzu auch den Pressespiegel im UE-Prospekt zu Krenek vom Juli/ August 1923 und weitere gesammelte Kritiken in der WB-D, Sign.: L 142057. Krenek beauftragte daftir den Zeitungsausschnitt-Dienst von Klose & Seidel, Berlin, ab Sommer 1923 bis zum Ende seines Berlin-Aufenthalts den von Adolf Schustermann, Berlin. 3 Weitere Auffiihrungen sind erst 1922 nachzuweisen; vgl. dazu die Briefe vom 25.4.1922 und 16.9.1922. 4 Seine 1. Symphonie op. 7 hatte Krenek bereits im Sommer 1920 begonnen; sie wurde erst im Frühjahr 1922 uraufgefiihrt (vgl. Kreneks Briefvom 8.4.1922 an Hertzka).- Zu den "Anbruch"Konzerten vgl. Kreneks Briefvom 21.10.1921. 5 Der Satz wurde an den Rand geschrieben. - Krenek fuhr in den Semesterferien zu seinen Eltern nach Wien. Vorher besuchte das Kammermusikfest in Donaueschingen, wo am 31. Juli seine Serenade op. 4 aufgefiihrt wurde, und fuhr über Lindau nach Innsbruck zu seinen Verwandten und nach Vent zu den Berliner Freunden Demuth, bevor er über Salzburg, wo er Petyrek treffen wollte, am 15. August nach Wien zurückkehrte. 2

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Liebes Fräulein Rothe, ich bitte Sie ergebenst, die Zusendung meiner Sonate an folgende Adressen veranlassen zu wollen: Prof. Franz Schreker, Prof. Dr. Georg Schünemann, Bibliothek der Hochschule f. Musik (alle drei: Berlin-Charlottenburg, Fasanenstr. 1.) Ferruccio Busoni, Berlin W, Victoria Luise Platz 11. Artur Schnabel, Berlin-Charlottenburg, Wielandstr.14, Eduard Erdmann, Berlin-Grunewald, Humboldtstraße 35, Geheimrat M. Friedländer (Prof. an der musikhistorischen Abtg. der Universität) Berlin W, Kurfürstendamm 242, Redaktion des "Melos", Berlin (nähere Adresse kenne ich nicht, flir Prof. W. Altmann zur Rezension, eventuell auch an die Preußische Staatsbibliothek, deren Vorstand er angehört) 1 Josef Rosenstock, Stuttgart, Nationaltheater, Prof. Comelius Czamiawski Wiesbaden, Friedrichstr. 36, !! Prof. Leo Kestenberg, Berlin-Halensee, Joachim-Friedrichstr. 33. Fürstl. Fürstenberg. Hofbibliothek (Musikdirektor H. Burkard), Donaueschingen. -

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Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die Versendung2 recht bald in die Wege leiten wollten. Mit den besten Grüßen Ihr ergebenster Ernst Ki'enek Wien, 19.9.1921. Beantwortet: 23 ./X 2 I 1 Zur Melos-Redaktion und zu ihrem Kritiker Wilhelm Altmann wurden vom Verlag Bleistiftnotizen, die Adressen betreffend, hinzugefügt.- Altmann betreute im Melos die Rubrik "Wichtige neue Musikalien, Bücher und Aufsätze über Musik"; dort erschien im Juniheft des nächsten Jahres (Jg. 3, Nr. 3) im Abschnitt "1. Instrumentalmusik a) Orchester (ohne Soloinstrumente)" der Hinweise aufKreneks 1. Symphonie op. 7 ("noch ungedruckt") und die UA am 17. März, in der Spalte "c) sonstige Instrumentalmusik" die Klaviersonate op. 2 (S. 161 bzw. 164). 2 Krenek ließ seine Sonate also an Professoren der Hochschule bzw. der Preußischen Akademie der Tonkunst (seinen langjährigen Kompositionslehrer und Direktor der Hochschule Franz Schreker, den stellvertretenden Direktor Georg Schünemann, den Pianisten Ferruccio Busoni, mit dem er Kontakt aufgenommen hatte), an befreundete Musiker (die Pianisten und Komponisten Artur Schnabel und Eduard Erdmann sowie an seinen ehemaligen Kommilitonen, den Dirigenten Josef Rosenstock), an einige Förderer (darunter der Musikbeauftragte Kestenberg im Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung) und Kritiker schicken. Comelius Czamiawski war ein in Wiesbaden ansässiger Pianist, der dort als "glänzender Virtuose" galt (Otto Dom, Rubrik Musikleben. Konzert., Artikel "Wiesbaden", in: Die Musik, Jg. XVI/5, Febr. 1924, S. 373) und der auch selbst komponierte.

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Liebes Fräulein Rothe, bitte wollen Sie so freundlich sein und die Versendung je eines Exemplars meiner Sonate an Herrn Dr. Otto Schneider, Berlin-Halensee, Joachim-Friedrichstr. 46 und an Kapellmeister Karl Salomon 1, Baden-Baden, Lange Straße 83, ferner die Zusendung eines Belegexemplares des kommenden "Anbruch"Heftes an den Autor des Textes zu meinem Lied, Herrn Gerd Hans Goering 2, Leipzig, Georgiring 6b, veranlassen. Im Voraus bestens dankend herzl. Ihr Ernst Ki'enek Berlin, 21.1 0.21. erl. 25./X.2l. 1 Otto Schneider hatte zunächst die Schriftleitung der bei der UE erschienenen Musikzeitschrift MdAnbr inne, bevor diese an Paul Stefan überging. Er veranstaltete in Berlin die gleichnamigen "Anbruch"-Konzerte, bei denen bereits am 5.2.1921 Kreneks Serenade für Klarinette und Streichtrio op. 4 aufgeführt worden war. - Kar! Salomon resp. Kare! Salmon arbeitete nach Studien in Meisterklassen von Richard Strauss an der Berliner Akademie der Künste zunächst als Korrepetitor an der Berliner Staatsoper, dann als Dirigent in Baden-Baden. 2 In den MdAnbr (Jg. 3, Nr. 15/16, Okt. 1921) war gerade als Notenbeilage Kreneks Lied "Im Spiegel" op. 9 Nr. 1 auf einen Text seines Jugendfreundes Gerd Hans Goering erschienen.

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Liebes Frl. Rothe, ich weiß zwar nicht, wer die Übersendung der 10 Exemplare meines Liedes veranlaßt hat, jedenfalls danke ich herzliehst dafür. Sie würden mich sehr verbinden, wenn Sie sich gelegentlich wieder für die Bürstenabzüge meines Streichquartetts interessieren würden. Bitte grüßen Sie auch Herrn Dr. Kalmus und bitten Sie ihn, die Sache tunliehst im Auge zu behalten, damit ich hier ftir Aufführungsmöglichkeit sorgen kann. Beste Grüße und Dank im voraus Ihr ergeh. Ernst Kfenek Bin., 7.11.2[1]. erI. ll.XI.192[1]

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Sehr geehrter Herr Doktor [Kalmus], besten Dank für die Zusendung eines Exemplares meiner Sonate, ich werde die Rechnung durch Breitkopfu. Härtet begleichen. Wann kann ich das Erscheinen meines Streichquartetts erwarten? 1 Darf ich Ihnen dann wieder einige Adressen angeben, an die es einzusenden wäre? Wollten Sie bitte an den Herrn Direktor und meine anderen Bekannten in der U.E. meine besten Weihnachts- u. Neujahrsgrüße bestellen. Ich bin mit den besten Empfehlungen Ihr ergeh. Ernst Kfenek Bln, 19.12.21. antw 21/XII 21 1

Das Streichquartett kam erst Ende März aus dem Druck; vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge

Juli 1919-Sept. 1922.

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1922 9

Sehr geehrter Herr Doktor, ich danke Ihnen herzliehst für Ihre Nachricht bezüglich meines Quartetts und erwarte es Ende Januar. Darf ich auch hierbei, wie bei der Klaviersonate auf 5 Freiexemplare rechnen? Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie die Versendung an folgende Adressen "honoris causa" veranlassen würden: 1) Schreker, Schünemann, Bibliothek der Hochschule f. Musik in BerlinCharlottenburg, Kestenberg (Bln-Halensee, Joachim-Friedrichstr. 33), F. Busoni (Bin. W, Victoria Luise Platz 11), Allg. Deutsch. Musikverein (Hofrat Rösch, Bin. W Wilhelmstr. 57 /58), eventuell Fürstl. Hofbibliothek Donaueschingen, Geh. Rat Friedländer, Bin-W, Kurfürstendamm 242 1. Ferner an folgende Herren: Prof. Carl Flesch, Bln-W, Lützowplatz 12, Prof. Gustav Havemann, Bln.-Neubabelsberg, Berlinerstr. 145, Konzertmeister Nicolas Lambinon, Bln.-W, Lützowstraße 17, Prof. Adolf Rebner, Frankfurt, Schwindstr. 11, Dr. Hermann Unger, Köln, Lindenburger Allee 86, eventuell an Prof. Dr. Ernst Kurth, Bern, Riedweg 19. 2 Weiters möchte ich mir erlauben, Sie, hochverehrter Herr Doktor, auf den am 2. Februar in Wien stattfindenden Klavierabend von Eduard Erdmann aufmerksam zu machen. Er spielt unter anderm eine von mir zu Ende gearbeitete "unvollendete" Sonate von Franz Schubert in C-Dur">. Er hat sie hier arn 5. Januar mit großem Erfolg gespielt, auch sind schon mehrere sehr günstige Kritiken eingelaufen. Ich werde mir erlauben, Ihnen gelegentlich das Manuskript zu übersenden und möchte Ihnen diese nun "vollendete" Sonate zum Druck sehr empfehlen, da ich den Eindruck habe, daß sie viel gespielt werden dürfte 3 • Nach den meisten Urteilen ist dadurch zu den 10 bekannten Sonaten von Sch. diese als eine der schönsten und musikalisch wertvollsten dazugekommen. Gleichzeitig möchte ich Sie im Zusammenhang mit der Verlagssache über meine hiesigen Aufführungsaussichten orientieren. Am 28. März wird mein II. Streichquartett op. 8 vom Havemann-Quartett uraufgeführt. Ich würde es Ihnen dann gerne sehr bald übermitteln, damit es eventuell für die nächste Saison für Aufführungen durch andere Quartette in Betracht komme. In Aussicht steht ferner die Aufführung meiner Symphonie op. 7. In letzter Zeit habe ich ein "Concerto grosso" für Streichorchester, Flöte, Klarinette, Fagott, Violine, Viola und Violoncello vollendet, das voraussichtlich gegen Ende der Saison herauskommen wird. Ich glaube, daß dieses Stück, wie auch Prof. Schreker äußerte, für Aufführungen in weiteren Kreisen sehr geeignet sein wird und sich folglich für den Druck sehr empfehlen würde. abgedruckt als Fragment im Supplementband der Kritischen Urtextausgabe sowie bei Peters.

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Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie diesbezüglich auch mit Dir. Hertzka4 sprechen würden, und ersuche Sie, auch ihn für den Klavierabend von Erdmann zu interessieren, der außer der Schubertsonate auch die meiner Ansicht nach außerordentlich wertvolle Tanzsuite von Artur Schnabel bringt. Vielen Dank im voraus, mit den besten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Kfenek Bln, 14.1.1922. Beantwortet: 30/1 22 1 Krenek wollte sein Quartett nicht nur an seine Berliner Lehrer und Förderer (Schreker, Schünemann, Busoni, Kestenberg, Friedländer; vgl. dazu seinen Briefvom 19.9.1921) schicken, sondern auch an den ADMV, bei dessen Tonkünstlerfest es uraufgeführt worden war, und an die Bibliothek des Fürsten zu Fürstenberg, der die Donaueschinger Kammermusiktage förderte, bei denen in diesem Jahr zum ersten Mal auch ein Stück von Krenek gespielt worden war. 2 Hinzu kamen Interpreten: Carl Flesch, bis 1921 Geiger im berühmten Schnabel-Trio, der bereits im Sommer 1921 angekündigt hatte, Kreneks Viatinsonate in der kommenden Saison spielen zu wollen (Brief des Direktionsbüros der Hochschule für Musik an Krenek vom 30.6.1921 ), sowie die Geiger Lambinon und Havemann, deren gleichnamige Ensembles Kreneks erstes bzw. zweites Streichquartett gerade uraufgeführt hatte bzw. im nächsten Jahr uraufführen würde; dazu Adolf Rebner, gebürtiger Wiener und ehemaliger Schüler des dortigen Konservatoriums, der ebenfalls Primarius eines häufig in Deutschland, Frankreich, England und Spanien konzertierenden Quartetts war; sodann der Dirigent und Komponist Hermann Unger, der nach Kompositionsstudien Privatschüler, Freund und Berater Max Regers wurde und seit 1919 am Konservatorium in Köln und seit 1921 auch als Lektor an der Universität tätig war. Mit dem in Bern lebenden Wiener Musiktheoretiker Ernst Kurth stand Krenek seit dem Frühjahr über dessen Buch Grundlagen des linearen Kontrapunkts in brieflicher Verbindung. 3 Krenek komplettierte den 3. und 4. Satz der unvollendeten Klaviersonate D 840 von Schubert ("Reliquie"). Erdmann spielte die Sonate in Berlin drei Wochen später wieder in einem Klavierabend im Schlosspark-Theater. (Die Kritiken von Erdmanns UA sind in einer Mappe mit der Sign. L 142057 in der WB-D gesammelt.) Vgl. auch die Anm. 4 zum Briefvom 2.6.1922. 4 Emil Hertzka war Gründer und Inhaber der UE.

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Liebes Frl. Rothe, für die Zusendung des Groteskenheftes besten Dank 1• Falls mein durch Breitkopf u. Härte! expediertes Ersuchen an Dr. Kalmus durch den Streik2 nicht angekommen sein sollte, bitte ich Sie, liebes Frl., dringend, für schleunigstes Erscheinen meines Streichquartetts zu wirken. Ich brauche es fur eine sehr baldige Aufführung 3 . Außerdem ist es nun schon seit 2.9.1921 im Druck! Im voraus dankend mit besten Grüßen Ihr Ernst Kfenek Bin, 11.2.22 er!. 16.11.22

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Vgl. Kreneks Briefvom 24.5.1921. Anfang Februar waren die Eisenbahner in Deutschland in einen einwöchigen Streik getreten, der auch die Zugverbindung mit Österreich in Mitleidenschaft zog. 3 Das Lambinon-Quartett, welches das erste Streichquartett im Sommer 1921 uraufgeführt hatte, spielte es am 27. April in Berlin in einem halböffentlichen Konzert des "Sturm". (Der "Sturm" war eine Kunstvereinigung, die in Assoziation mit der "Melos-Gesellschaft" neben Ausstellungen auch alle zwei Wochen Konzerte mit moderner Kammermusik veranstaltete.) 1

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UE Vertragsarchiv, Mappe Krenek, o.Nr. (Orig.) 1

Ich habe heute von Ihnen M 400.- in Worten vierhundert Mark ftir 1 Groteske (Tanzstudie im Grotesken Albumi 1 Ergänzung zur unvollendeten Sonate von F Schubert erhalten, wofür Sie mein Konto belasten wollen. Ernst Krenek Wien am 27.III 19223 1 Vorgedrucktes Formular eines Reversscheins, bei dem Betrag, Werktitel, Ort und Datum vom Verlag handschriftlich eingetragen wurden und der von Krenek unterschrieben wurde. 2 Zur Tanzstudie vgl. Kreneks Brief vom 24.5.1921, zur vollendeten Schubert-Sonate D 840 seinen Briefvom 14.1.1922. 3 Krenek war am 22. März mit dem Nachtzug nach Wien gefahren und kehrte am 27. nachts nach Berlin zurück. Er hatte sich inzwischen, ebenso wie Alois Haba, exmatrikuliert, beide waren am 19. März mit einer Feier bei Schreker verabschiedet worden, und Krenek hatte als Prämie von der Hochschule eine Meistersinger-Partitur erhalten.

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Liebes Frl. Rothe, vielen Dank ftir die Zusendung meines Quartetts; so hab' ich es doch noch erlebt! Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie 1 Exemplar auch an Prof. Karl Klingler, Hochschule f. Musik in Charlottenburg zusenden könnten 1, und eines dem Prof. Eduard Dent aus London geben würden, der demnächst nach Wien kommt und sich sehr für mich interessiert2• Soviel ich weiß, schreibt er über diese Sachen auch in England. Besten Dank im voraus u. herzl. Grüße Ihr Ernst Krenek Bin, 3. April 1922 erl. 7.IV.22 1 Der Geiger Kar! Klingler hatte bei Joseph Joachim Violine und bei Max Bruch Komposition studiert und war seit 1903 als Violin-Pädagoge an der Berliner Hochschule ftir Musik tätig. Er

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spielte außerdem seit 1906 Bratsche in Joseph Joachims Streichquartett. Nach dessen Tod setzte Klingler als Primarius (er spielte auf Joachims Stradivari) zusammen mit seinem Bruder Fridolin, Bratsche, Richard Heber, 2. Geige, und Max Baldner, Cello, im nach ihm benannten Streichquartett die große Tradition des Joachim-Quartetts fort. Das Klingler-Quartett galt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als eine der bedeutendsten Kammermusikvereinigungen. 2 Edward Dent wirkte seit 1918 als Musikkritiker in London. Er war bestrebt, den kulturellen Austausch zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern zu fördern und setzte sich kurze Zeit später für die Gründung der IGNM (bzw. ISCM) ein. Er schrieb am 12. April aus Wien an Krenek, er bedanke sich für die Partitur des Quartetts, das er außerordentlich interessant, originell in der Form und kontrapunktisch meisterhaft gearbeitet finde. Er wolle es in England empfehlen und hoffe auf eine Aufführung in London (H.I.N. 116444).

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Sehr geehrter Herr Direktor [Hertzka], anbei erlaube ich mir, Ihnen die Partitur der Symphonie zu übersenden 1, wie Sie gewünscht haben. Kapellmeister Grevillius, der, wie er mir sagte, in den nächsten Tagen nach Wien kommt, interessiert sich sehr flir das Werk 2• Vielleicht läßt er sich veranlassen, es in sein Programm aufzunehmen. Ich bin mit dem Druck meines Quartettes sehr zufrieden, es ist sehr schön ausgefallen 3 . Hoffentlich trifft es bald auch bei den Berliner Buchhändlern ein. Am 24. April wird mein II. Streichquartett durch Havemann aufgeführt4 • Die Kritiken über die Symphonie, die größtenteils sehr beachtenswert sind, werde ich im Lauf der nächsten Woche übersenden, wenn sie vollzählig sind. Mit ergebensten Grüßen Ihr Ernst Kfenek Berlin, 8. April 1922. Beantwortet: 18.IV .1922 1 Krenek übersandte dem UE-Direktor seine 1. Symphonie, die der Verlag erst 1924 druckte. Sie war am 17. März durch Hermann Scherehen in Berlin uraufgeführt worden; vgl. Kreneks Brief vom 30.6.1921 an Kalmus. 2 Der schwedische Dirigent Nils Grevillius dirigierte auch in Österreich und Deutschland, so z. B. 1922 und 1923 in Wien und 1923 in Berlin. 3 Zum Druck des 1. Streichquartetts op. 6. s.o., Anm. 1 zur Postkarte vom 19.12.1921. 4 Bei der geplanten Aufführung handelte es sich um die UA des 2. Streichquartetts op. 8. Zu dem Quartett gehörten außer Gustav Havemann noch Georg Kniestädt (VI.), Hyans Mahlke (Va.) und Hermann Hopf(Vc.); zu Havemann vgl. auch die Anm. 2 zum Briefvom 14.1.22.

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Sehr geehrter Herr Direktor, im Besitze Ihres Schreibens vom 18. April will ich Ihnen über die gestrige Uraufftihrung meines II. Streichquartetts berichten. Die Aufftihrung durch das

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Havemann-Quartett war ganz vorzüglich, die Aufnahme geteilt und nach beiden Seiten hin sehr stürmisch. Es war jedenfalls der bewegteste Quartettabend in dieser Saison. Das Kopenhagener Streichquartett ließ sofort anfragen, wo das Stück gedruckt sei. Leider mußte ich die Damen 1 auf unbestimmte Zeit vertrösten. Hoffentlich kommt doch wieder bald etwas zum Stich von mir, damit keine Stockungen eintreten. Havemann wird mein Quartett in nächster Zeit öfters auffuhren. Ich werde nach einiger Zeit wieder die Kritiken übersenden. Mein I. Quartett wird am Donnerstag den 27. April von Lambinon aufgeführt 2, worüber ich berichten werde. Nächsten Monat kommt dann mein Concerto grosso dran 3 . Wie Sie sehen, geschieht also immer etwas. Ich bin mit den besten Empfehlungen Ihr sehr ergebener Ernst Ktenek Bin, 25. April 1922 Beantwortet: 3. Mai 1922 1 Es handelte sich anscheinand um ein Damen-Streichquartett. Krenek hatte erst dazu angesetzt, "Herren" zu schreiben. 2 Das Lambinon-Quartett spielte op. 6 in Berlin im Rahmen der "Sturm"-Ausstellung; vgl. dazu Kreneks Briefe an seine Eltern vom 25.4.1922 (H.I.N. 115161) und 9.5.1922 (H.I.N. 115160). 3 Krenek versah das Concerto grosso fiir Flöte, Klarinette, Fagott, Violine, Viola Cello und Streichorchester, das er zwischen Oktober 1921 und Januar 1922 komponiert hatte, mit der Zählung "op. 10 Nr. 1"; er plante also vermutlich, in nächster Zukunft ein zweites zu komponieren. Das Concerto grosso 11, sein op. 25, entstandjedoch erst 1924. Die UA des ersten Concerto grosso war offenbar fiir Mai geplant, und zwar vermutlich in der Hochschule fiir Musik (heute: Universität der Künste; Xeroxkopie im EKI), wo eine Abschrift (möglicherweise von der Hand seines Vaters; nicht bei Garret H. Bowles vermerkt) liegt. Sie fand jedoch erst bei der Frankfurter Musikwoche am 17. Juni 1923 unter Hermann Scherehen statt. Das Werk wurde nie gedruckt und Krenek zog es später zurück.

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Sehr geehrter Herr Direktor, gestatten Sie, daß ich nochmals die Frage aufrolle, welches meiner Werke jetzt zum Druck gelangen soll. Wir hatten uns ursprünglich geeinigt, die Uraufführungen des Concerto grosso abzuwarten und uns dann zwischen diesem und der Symphonie zu entscheiden. Nun ist die Saison aber bereits soweit vorgerückt und die Orchester- und Probenverhältnisse an der Hochschule (in der die Aufführung stattfinden sollte) haben sich derart ungünstig gestaltet, daß ich auf eine Aufführung in dieser Saison kaum rechne, ja sie kaum wünsche. Da ich eben im Begriffe bin, an die Ostsee zu verreisen und also den Proben gar nicht beiwohnen könnte 1, fürchte ich, daß die Wiedergabe eventuell nicht ganz meinen Intentionen entsprechen könnte. Außerdem ist im Juli kaum mehr auf eine ausführliche Berichterstattung zu rechnen.

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Emil Hertzka, 1920er Jahre

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Dagegen führt Scherchen, der inzwischen Dirigent der Frankfurter Museumskonzerte geworden ist, meine Symphonie nicht nur dort, sondern auch in Leipzig auf und plant auch eine Aufführung in Wien. Er interessiert sich ebenfalls lebhaft für das Concerto grosso 2 sowie für meine II. großangelegte dreisätzige Symphonie, die ich dieser Tage vollende. Sie ist entweder für Berlin (nächste Saison) oder das nächstjährige Tonkünstlerfest bestimme. Bei diesem Gedränge von Werken (außerdem liegt ja noch ein II. Streichquartett und eine Kammermusik für 9 Soloinstrumente vor) erlaube ich mir Ihnen vorzuschlagen, vielleicht doch die Symphonie in Angriff zu nehmen. Ich habe auch mit Schreker darüber gesprochen und er ist derselben Ansicht. Ich hoffe, daß es in der Art möglich wäre, daß sie zur nächsten Saison fertiggestellt ist, da ich sie dann unbedingt mehrmals brauche. Gleichzeitig erlaube ich mir anzufragen, wie es mit den Korrekturen der Schubertsonate steht4 . Seit der Übernahme dieser kleinen Sache sind über 2 Monate vergangen. Ich verbleibe mit vorzüglicher Hochachtung Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Berlin, 2. Juni 1922. Briefe werden an meine Sommeradresse nachgesendet! Beantwortet: 7.6.22 1 Krenek verbrachte die Wochen bis Mitte Juli mit Anna Mahlerund dem Ehepaar lrene und Eduard Erdmann in Neverstorfund Lippe an der Ostsee. 2 Nach der UA am 17. März 1922 in Berlin dirigierte Scherehen die I. Symphonie op. 7 (vgl. Rugo Leichtentritts Kritik "Die Wochen vor Ostern im Berliner Musikleben." im Hannover Courier vom 10.4.1922) noch am 8. und am 10. Dezember 1922 in Frankfurt (s.u., Briefvom 9.12.1922), und auch in späteren Jahren dirigierte er das Werk immer wieder (etwa bei den StudienAufführungen im September 1932, vgl. dazu die UE-Briefe vom 16.8. und 24.9.1932). Scherehen war für den jungen Krenek der wichtigste Dirigent: Er führte fast alle seiner frühen Orchesterwerke zum erstenmal auf: außer op. 7 auch das Concerto grosso op. 10 Nr. I am 17. Juni 1923 zur Eröffnung der Frankfurter Musikwoche (vgl. Kreneks Briefe vom 24. und 29.5.1923; falsches Datum bei Bowles), die Symphonische Musikfiir neun Soloinstrumente op.ll, die ihm auch gewidmet ist, am 30. Juli 1922 beim 2. Donaueschinger Kammermusikfest (Kritik in den MdAnbr, Jg. 4, Nr. 15/16, Sept./Okt. 1922, S. 243ff. von Paul Stefan; weitere Kritiken in der Franlifurter Zeitung, Deutschen Tageszeitung, Berliner Morgenpost, Deutschen Allgemeinen Zeitung und den Leipziger Neuesten Nachrichten; vgl. den Pressespiegel im UE-Katalog zu Krenek vom Juli-August 1923); auch dieses Stück dirigierte Scherehen über die Jahre immer wieder, so am 20. Dezember 1922 in Frankfurt, im September 1932 in Wien (vgl. dazu den UE-Brief vom 24.9.1932) und noch am 9. August 1933 bei seiner Arbeitstagung in Straßburg. 3 Die 2. Symphonie op. 12 wurde 1923 beim Tonkünstlerfest in Kassel uraufgeführt, allerdings unter der Leitung von Robert Laugs (s.u., Briefvom 29.6.1923). 4 Die Sonate wurde anscheinend erst am 22. März 1923 von der UE mit der Ergänzung in Auftrag gegeben (UE 7296, s. UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922 -Apr. 1927) und offenbar erst nach dem Krieg als Kreneks op. 18a gezählt. Vgl. auch Kreneks Brief vom 14.1.1922.

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Sehr geehrter Herr Direktor, meinen besten Dank fiir die Zusendung der letzten Abrechnung. Leider habe ich die beiden zum Druck bestimmten Werke (op. 9 [recte: 11] und 13) noch nicht bekommen, trotz telegraphischer und sonstiger Mahnungen an die Besitzer der bisher einzigen Exemplare: Scherehen und Erdmann 1• Ich hoffe, daß ich demnächst wenigstens Nachricht bekomme. Meine Oper, deren Text Franz Werfel umgearbeitet hatl, ist demnächst fertig instrumentiert2. Ich wurde von der Prager Musikzeitschrift "Hudebni Matice" um eine Musikbeilage ersucht. Da das Honorar in cechischen Kronen ausgezahlt wird und ich es "nötig habe", würde ich gern ein Lied, das ich jüngst geschrieben habe, hinschicken. Ich möchte Sie daher ersuchen, dieses Lied freizugeben, u. zw. so, daß es die "H.M." zum Vorabdruck bekommt, während ich mir vorbehalten will, es späterhin etwa in einem Heft mit mehreren Liedern in Ihrem Verlag erscheinen zu lassen3 • Ich wäre Ihnen flir einen baldigen Bescheid sehr verbunden, da ich einen Termin habe, und verbleibe mit den herzlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Breitenstein, 6.10.[recte: 9.]1922, Haus Mahler. xJ Dieses bitte ich Sie, sehr geehrter Herr Direktor, auf Wunsch von Herrn Werfe! streng vertraulich zu behandeln. Hr. Werfel wünscht nicht in der Öffentlichkeit als Autor genannt zu werden, da nicht die ganze Idee von ihm stammt4 • Beantwortet: 8.9.22 1 Krenek vertauschte die Anzahl der Instrumente mit der Opuszahl; es handelte sich um die Symphonische Musik, die Scherehen direkt aus dem Autograph oder aus einer Abschrift dirigiert hatte. Für seinen Freund Eduard Erdmann hatte Krenek im Sommerurlaub die Toccata und Chaconne über den [fiktiven] Choral "Ja ich glaub an Jesum Christum" op. 13 (und zum Geburtstag Irene Erdmanns die Kleine Suite op. 13a) komponiert, die anscheinend noch vor der UA am 6. Oktober 1922 in Leipzig durch Erdmann gedruckt vorliegen sollte. Erdmann schickte Krenek kurz darauf eine korrigierte Abschrift, wie aus Kreneks Briefan ihn vom 16.9.1922 hervorgeht (EEA [151]). 2 Krenek hatte im Sommer auch die Zwingburg op. 14 zu komponieren begonnen, die er allerdings erst im September in Breitenstein, dem Haus seiner zukünftigen Schwiegermutter Alma Mahler am Semmering, in dem auch Franz Werfe! die Sommer verbrachte, beendete. 3 Hudebni Matice Urnelecke Besedy war ein bereits 1871 gegründeter Prager Musikverlag, der sich zum Ziel gesetzt hatte, vor allem tschechische Musik zu verlegen. Er wurde 1884 aufgelöst, jedoch 1907 reorganisiert. Unter dem Direktor Vaclav Mikota wurden seit 1910 böhmische Komponisten (z. B. Vitezslav Noväk, später auch Antonin Dvofäk, Janacek, Suk etc.) verlegt, die teilweise auch bei der UE veröffentlichten und von Hudebni Matice kommissionsweise fiir Böhmen und Mähren, später für die C.S.R. vertreten wurden. (Außerdem gab es in Prag einen gleichnamigen Musikverein, der unter dem Vorsitz von Zdenek Nejedly, Professor ftir Musikgeschichte an der Prager Universität, u. a. Musikabende mit Vorträgen veranstaltete.) Krenek wollte wohl eins der Lieder op. 15 an den Verlag schicken, die er im August und September 1922 in Breitenstein geschrieben hatte, und zwar vermutlich "Elevation" (komponiert am 7. September 1922, das als einziges dieser Gruppe 1927 in der Sammlung Neun Lieder für Gesang und Klavier

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von der UE gedruckt wurde. Die drei Ausgaben der Knihovna Hudebn[ Malice von 1922 und 1923, die ich einsehen konnte, enthielten keine Liedbeilage. 4 Die erste Fassung des Librettos hatte Kreneks Berliner Freund, der musisch interessierte Arzt Fritz Demuth, geschrieben und Franz Werfe! hatte sie literarisch überarbeitet; vgl. dazu Krenek, !AdZ, S. 415ff.

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen sehr für das Entgegenkommen bezüglich des Liedes für die "Hudebni Matice", ich habe es bereits unter den mit Ihnen vereinbarten Bedingungen abgesandt. Mein Klavierwerk, das wir zum Druck bestimmt haben, wurde in Berlin kopiert (da Erdmann das einzige Exemplar besitzt) 1 und trifft nach seiner Mitteilung in den allernächsten Tagen hier ein. Ich werde es Ihnen nach erfolgter Durchsicht sofort zugehen lassen und hoffe, daß es möglichst bald erscheint. Wie mir eben mitgeteilt wird, soll mein I. Quartett (das bei Ihnen erschienen ist) am 17. Oktober in London aufgeführt werden 2 • Ich habe bereits gedruckte Vorprogramme in Händen. Ich hoffe, daß Sie diese Aufführung gleicherweise wie mich erfreuen wird. Mein II. leider noch ungedrucktes Quartett wird, wie man mir schreibt, im Dezember in Prag und Brünn aufgeführt, wozu Havemann schon engagiert ise. Ich hoffe Ihnen in den nächsten Tagen mein Klavierwerk zusenden zu können und verbleibe mit ausgezeichneter Hochachtung Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Breitenstein, 13.9.1922. Beantwortet: 14/9.22 1 Bei

dem Klavierwerk handelt es sich um op. 13 und 13a (s.o., Kreneks Briefvom 6.9.1922). Zur Aufführung von op. 6 in London vgl. Kreneks folgenden Brief. 3 DasHavemann-Quartett spielte op. 8 am 2. Dezember in Prag und am 4. Dezember in Brünn. 2

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Sehr geehrter Herr Direktor, mein Klavierwerk ist soeben eingetroffen und geht Ihnen dieser Tage zu. Ich lege Wert darauf, daß der Anhang, der einen Bestandteil des Ganzen bildet, mit den Titeln und der Widmung mitabgedruckt wird. Er vermehrt die Zahl der Seiten höchstens um 3. Das Stück wird auch immer nur mit dem Anhang gespielt 1• Die Uraufführung findet, wie mir Erdmann mitteilt, am 6. Oktober in Leipzig

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statt, in Berlin spielt er es am 16. Oktober. Mein Quartett wird in London von einer Gesellschaft aufgeführt, die sich "The Contemporary Music Centre" nennt, und vom McCullagh-Quartett aus Liverpool gespielt2• Die Aufführung findet statt Queens Square NQ 6, Bloomsbury. Ich bin sehr erfreut über Ihre Idee, Taschenpartituren für die Aufführung bereitzustellen 3 • Besten Dank und hochachtungsvolle Grüße von Ihrem sehr ergebenen Ernst Krenek Breitenstein, 16.9 .1922. Beantwortet: 19/9.22 1 Der vollständige Titel mit Widmung von op. 13a lautet: "Eine kleine Suite von Stücken über denselbigen Choral [vgl. Kreneks Briefvom 6.9.1921, Anm. 1], verschiedenen Charakters. Für Irenehen Erdmann zum 30. Juni 1922." Dieser Anhang nahm im Druck vier Seiten ein. 2 Zum McCullagh String Quartet gehörten Isobel McCullagh und Gertrude Newsham, VI., Helen Rawdon Briggs, Va., und Mary McCullagh, Vc. Es führte bevorzugt Werke von Edward Elgar und William Walton auf, z. B. 1923 in London die endgültige Fassung von dessen I. Streichquartett. 3 Die UE druckte nicht nur das erste, sondern auch das dritte, fünfte und siebte Quartett Kreneks in Taschenpartitur; allerdings wurde op. 6 erst nach dem dritten Streichquartett in der "Philharmonia"-Sammlung veröffentlicht (s.u., Anm. 2 zum Briefvom 2.4.1924). Das sechste Streichquartett op. 78 erschien im Juni 193 7 bei der UE in großer Partitur, während das zweite und das vierte Quartett bis lange nach dem 2. Weltkrieg ungedruckt blieben und nicht von der UE, sondern vom Assmann-Verlag publiziert wurden.

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Sehr geehrter Herr Direktor, besten Dank für Ihre Zeilen. Ich bin sehr froh, daß mein Klavierwerk mit Anhang so rasch in Angriff genommen wird 1• Erdmann wird es natürlich auch später häufig spielen. Soeben schreibt mir Scherchen, daß er meine "Symphonische Musik" (die in Donaueschingen aufgeführt wurde) Ihnen demnächst senden wolle, sobald er das Stimmenmaterial aus Donaueschingen beisammen hat. Ich hoffe, daß dann auch diese wichtige Sache rasch vorwärtsgehen wird. Ich bin mit den verbindlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Kfenek Breitenstein (Semmering) Haus Mahler, 22.9.22. 1 Am 31. Oktober ging op. 13 in den Satz, aber der Druckauftrag wurde erst am 23.2.1923 erteilt, so dass die Noten nicht vor dem März 1923 ausgeliefert wurden (UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927).

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Sehr geehrter Herr Direktor, da ich soeben ein Schreiben aus Hannover bekomme, des Inhalts, daß man mich dort in den allernächsten Tagen erwartet, habe ich mir die Sache mit der Oper doch anders überlegt und erlaube mir hier meine Vorschläge mitzuteilen: Ich nehme nach Berlin nur den Klavierauszug mit und übergebe Ihnen hiemit die Partitur mit der Bitte, Sie möchten die Freundlichkeit haben, sich möglichst sofort mit Zemlinsky in Verbindung zu setzen, noch bevor ich Ihnen aus Berlin Nachricht gebe. Vielleicht ist es denkbar, daß er veranlaßt wird, sich möglichst rasch zu äußern - nicht etwa definitiv über Annahme oder Ablehnung, sondern nur, ob diese Kombination ftir ihn überhaupt in Betracht käme. Sie werden gewiß verstehen, daß mir daransehr gelegen ist, eine diesbezügliche Nachricht möglichst bald zu erhalten, da ich mir im Falle einer Unmöglichkeit der Prager Uraufführung Hannover als Möglichkeit offen halten will, wohin ich heute depeschiere, daß ich meine Reise etwas verschieben muß. Allzulang dürfte ich allerdings nicht zuwarten, da es sonst zu spät wird. Es ist wohl nicht nötig, daß ich Ihnen auseinandersetze, um wieviel lieber mir Prag ist als Hannover. Denn ich schätze Zemlinsky als unvergleichlichen Dirigenten und auch eine Kombination mit Schönbergs "Erwartung" würde meinem Werk nur förderlich sein. Doch ist es wohl begreiflich, daß ich nicht gern zwischen zwei Stühlen zu sitzen kommen möchte. Ich habe daher an Sie, verehrter Herr Direktor, die ergebenste Bitte, die nötigen Schritte mit Prag so bald wie möglich einzuleiten und mir schleunigst davon Nachricht zu geben. Ich bin selbstverständlich bereit, auf Wunsch Zemlinskys nach Prag zu kommen und ihm das Werk vorzuspielen. Im Fall, daß Prag in Betracht käme, würde ich Ihnen den Klavierauszug, den ich mitnehme, um etwas in Händen zu haben und Schreker zeigen zu können, augenblicklich zusenden 1• Beiliegend ist ein zweites, nunmehr vollständig richtiggestelltes Textexemplar, dessen Abweichungen von dem bei Ihnen befindlichen durch Bleistiftstriche am Rande kenntlich gemacht sind. Sollte dieses zum Druck verwendet werden, so müßte es erst mit dem beiliegenden in Übereinstimmung gebracht werden. Ich habe noch eine zweite Bitte an Sie, sehr geehrter Herr Direktor. Wie mir Haba schreibt, befindet sich meine I. Symphonie op. 7, deren Partitur bei Ihnen liegt, nunmehr endgiltig auf dem Programm des Konzertes der cechischen Philharmonie in Prag, das am 25. Februar nachmittag stattfindet. Der Dirigent, Talych, wünscht die Partitur in den kommenden Wochen zu studieren und ersucht mich, sie ihm bis zum 15.X. zu übersenden. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, verehrter Herr Direktor, wenn Sie die Übersendung bis zum angegebenen Datum veranlassen könnten. Seine Adresse ist: Prag, Vaclavske name sti 53, Kancelar Ceske Filharmonie. Dirigent Vaclav Talich2

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Das Orchestermaterial ist mein Besitz und befindet sich in Berlin. Ich werde es der cechischen Philharmonie seinerzeit zugehen lassen. Ich hoffe, daß alles glatt gehen wird und daß ich recht bald eine hoffentlich angenehme Nachricht wegen der Oper erhalte. Bis dahin bin ich mit den verbindlichsten Grüßen Ihr hochachtungsvoll ergebener Ernst Kfenek Berlin W 50, Würzbuq~erstr. 4 Wien, 9.X.1922. bei Erdmann erl30 X 22 1 Krenek diskutierte die Möglichkeiten, seine "Oper", d.h. die "Szenische Kantate" Zwingburg (s.u., Briefe vom 21. und 31.1 0.1922), entweder in Hannover oder in Prag, wo Alexander Zemlinsky seit 1911 Kapellmeister am Neuen Deutschen Theater war, zur UA zu bringen. Vgl. dazu Kreneks Briefvom 21.10.1922. 2 Der Dirigent Vaclav Talich hatte bei N ikisch und Reger studiert und 1919 die Leitung der tschechischen Philharmonie in Prag übernommen. 3 Krenek und Anna Mahler hatten, nach Berlin zurückgekehrt, möblierte Zimmer in der Wohnung von Eduard Erdmanns Mutter gemietet.

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Sehr geehrter Herr Direktor, da ich von Hannover sehr gedrängt werde, erlaube ich mir, Sie nochmals dringend um möglichst rasche Mitteilung bezüglich Prag zu ersuchen. Ich hoffe, daß Sie Partitur und Textbuch richtig erhalten haben. Schreker konnte ich leider nichts mehr zeigen, da er am Tage meiner Ankunft abreiste. Er war bloß im allgemeinen mit der Idee einer Oper durchaus einverstanden. Vielleicht hat er Zeit und Möglichkeit, die bei Ihnen befindliche Partitur einzusehen. Für rascheste Verständigung wäre ich sehr dankbar und verbleibe mit den verbindlichsten Grüßen in ausgezeichneter Hochachtung Ihr stets ergebener Ernst Kfenek 13. Okt. 1922. Bin. W 50, Würzburgerstr. 4/11. Beantwortet: 24.X.22

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21.10.[1922] Sehr geehrter Herr Direktor, ich wurde von Hannover dringend eingeladen am 29. hinzufahren. Es ist dort eine Premiere und ich soll bei dieser Gelegenheit vorspielen 1• Ich teile Ihnen

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das mit, damit Sie über meine Schritte bezüglich der "Zwingburg" orientiert sind. Selbstredend ist diese Reise zunächst ganz unverbindlich und ich möchte nicht, daß Sie die Fühlung mit Prag aufgeben, falls Sie diese schon aufgenommen haben 2• Das Material der "Symphonischen Musik" ist bereits, von Scherehen druckfertig redigiert, in Berlin. Ich werde es in den nächsten Tagen absenden. Erdmann hatte mit der "Toccata" hier u. in Leipzig großen Erfolg. Nächstens spielt er sie in Harnburg u. Frankfurt. Soeben erhalte ich einen ausführlichen Bericht über die Londoner Aufführung von Prof. Dent. Großer Erfolg! 3 Mit ergebensten Grüßen Ernst Ki'enek Beantwortet: 24.10.22 Krenek spielte die Zwingburg am 30. Oktober 1922 in Hannover vor. Inzwischen hatte Hertzka tatsächlich Alexander Zemlinsky, der seit 1911 Opernchef am Deutschen Theater in Prag war, das Textbuch geschickt und offenbar ftir das kommende Jahr eine UA zusammen mit der von Schönbergs Erwartung vorgeschlagen. Zu Zemlinskys Antwort vgl. Anm. 4 zum Briefvom 31.10.1922. 3 Zur Londoner Auffiihrung des ersten Streichquartetts s.o., Kreneks Brief vom 16.9.1922. Edward Dent hatte Krenek am 19. Oktober brieflich vom großen Erfolg und der Begeisterung des McCullagh-Quartetts ftir das Werk berichtet und noch einmal Kreneks kontrapunktische Künste hervorgehoben (H.I.N. 116443). 1

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Liebes Frl. Rothe, besten Dank für Ihre Karte. Die Kammermusik, die nach Königsberg soll 1, ist bereits bei mir und wird morgen oder übermorgen durch Breitkopf u. Härtel an die U.E. abgehen. Ich hoffe, daß es bei der Vereinbarung mit Dir. Hertzka bleibt, daß das Stück sofort in Druck geht und bis zur Königsherger Aufführung fertiggestellt ist. Ich kann mir anders übrigens nicht erklären, warum ich es Ihnen schicken soll und nicht direkt nach K. Es wäre auch sonst sehr günstig, da es Scherehen wohl noch anderwärts zur Aufführung bringen will. -Bitte wie steht es mit der Absendung meiner Symphonie-Partitur an Talich in Prag? Ich möchte gern orientiert sein, ob sie richtig abgegangen ist, da ich mit ihm sofort in Verbindung treten muß. Ich brauche nämlich die Partitur im Dezember für Frankfurt2 • - Bitte wollen Sie so lieb sein und ein Exemplar meines 1. Streichquartetts samt Stimmen an das Tschechische Quartett nach Prag senden (Hr. Hofmanni, aber wenn möglich nicht "auf meinen Wunsch". - Dann habe ich noch eine große Bitte, die Sie aber nur berücksichtigen wollen, wenn Sie einmal viel Zeit haben - also gar nicht. Können Sie mich orientieren, ob und in welcher Weise ich an Aufführungstantiemen meiner Werke beteiligt bin, und wenn nicht, was ich tun muß, um es zu werden. Seit meiner Londoner Aufführung interessiert mich diese Frage begreiflicherweise einigermaßen.

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Verzeihen Sie die vielfache Quälerei und seien Sie bestens gegrüßt von Ihrem Ernst Krenek Bin, 24.10.22. Beantwortet: 31.X.22 Vgl. dazu Kreneks nächsten Brief. Es ging um die Aufführungen am 8. und 10. Dezember unter Scherchen. 3 Der Geiger Kare! Hoffmann hatte 1892 das Böhmische - ab 1918 Tschechische - Quartett gegründet und war seit 1922 Violinprofessor am Prager Konservatorium. 1

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Sehr geehrter Herr Direktor, meine "Symphonische Musik" ist Ihnen in Partitur und Stimmen vor etwa 3 Tagen durch Breitkopf u. Härtel zugegangen, ich hoffe, daß alles richtig ankommt. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, soll sie bis zur Königsherger Aufftihrung 1 gedruckt erscheinen. Dies würde ja auch unserer Vereinbarung, daß sie zusammen mit dem Klavierwerk erscheinen soll, entsprechen. Ihr Schreiben bezüglich meiner Oper habe ich erhalten. Ich war gestern in Hannover, wo ich übrigens Gelegenheit hatte, einer ausgezeichneten Aufftihrung von "Julius Cäsar" von Händel beizuwohnen. Ich spielte "Zwingburg" vor und habe im allgemeinen einen günstigen Eindruck hinterlassen; der Intendant macht die Annahme von dem endgültigen Urteil seiner beiden Mitarbeiter abhängig2. Kapellmeister Lert wiederum will ein abschließendes Urteil erst fällen, wenn er die Partitur eingesehen hat oder wenigstens den Klavierauszug eingehend zu studieren Gelegenheit hatte. Über diesen Punkt werden wir nun schwer hinausgelangen, solang der Auszug bloß in einem Exemplar vorliegt. Dieses kann ich unmöglich aus der Hand lassen, da ich ihn für weitere Propagandareisen, die tatsächlich kein Vergnügen sind, behalten muß. Ich habe nämlich inzwischen auch von Frankfurt vom Dramaturgen Wartenberg3 im Auftrag des Intendanten Lert ein Schreiben des Inhalts erhalten, daß man sich ftir mein Werk lebhaft interssiere, orientiert sein wolle, wann das Material fertig vorliegt und wann und wie man die Musik kennen lernen könnte. Ich habe die Herren ersucht, sich an die U-E. zu wenden und ihnen vorderhand den Text zugesandt. Ich glaube, daß Ihnen, sehr geehrter Herr Direktor, eine Aufführungsmöglichkeit in Frankfurt sicher nicht unsympathisch sein wird. Daß sich Frankfurt vorwiegend ftir die Uraufführung interessiert, ist klar. Daß Zemlinsky Interesse ftir "Zwingburg" äußert, freut mich außerordentlich, nur weiß ich nicht, in welcher Weise Sie wünschen, daß ich mich mit ihm in Verbindung setze, zumal er den Text schon kennt4 • Ich bin gerne bereit, ihm zu schreiben, doch fUrchte ich, daß er dadurch das Werk nicht näher kennen zu lernen in der Lage sein wird. Es liegt stets an der leidigen Einmaligkeit des Klavierauszugs und ich weiß noch nicht, wie dem abzuhelfen wäre.

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Ich habe übrigens auch die Hannoveraner Herren ersucht, sich mit irgendwelchen Wünschen und Anfragen an den Verlag zu wenden, denn auch ich wünsche, daß sich alles Geschäftliche bei Ihnen konzentrieren soll. Erdmann hat mein Klavierwerk vorige Woche in Frankfurt gespielt. Wenn ich Kritiken erhalte, will ich sie Ihnen gern zusenden 5• Mit den besten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Kfenek Bln, 31.10.1922. Beantwortet: 25.XI.22 I Die Aufführung von op. 11 in Königsberg fand am 9. April 1923 statt. Erst drei Tage später erging der Auftrag an die Druckerei Waldheim, Lichtpausen von Partitur und Stimmen (UE 7278 und 7279) herzustellen (UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927). Zum Lichtpausverfahren vgl. die Anm. 1 zum UE-Briefvom 14.2.1927. 2 Intendant in Hannover war damals Willy Grunwald. Vermutlich meinte Krenek mit dessen Mitarbeitern den Oberspielleiter der Oper, Max Hofmüller, und den im nächsten Satz namentlich genannten Kapellmeister Richard Lert, einen Bruder des Frankfurter Opernintendanten Ernst Lert (zu diesem weiter unten im Brief). 3 Der Sänger Franz Hans Wartenberg war gerade erst Dramaturg in Frankfurt geworden. 4 Der Brief Zemlinskys an die UE vom 18.10.1922 ist erhalten (WB-M, UE Briefarchiv, Alexander Zemlinsky, Nr. 146). Zemlinsky bestätigt darin den Erhalt des Textbuchs Zwingburg, das ihm "sehr gefällt"; weiter schreibt er: "Ist die Aufführung an eine der ,Erwartung' verknüpft, so kann ich zunächst noch keinen Anspruch darauf erheben, weil wir noch nicht wissen, ob wir ,Erwartung' herausbringen können. Ich werde darüber mit Dir. Kramer sprechen. Jedenfalls interessiert mich das Buch Kreneks sehr."- Tatsächlich dirigierte Zemlinsky erst am 6. Juni 1924 die UA von Schönbergs 1909 komponiertem Monodram Erwartung op. 17, während Kreneks Einakter schließlich am 20. Oktober 1924 in der Staatsoper Berlin unter Erich Kleiber uraufgeführt wurde. 5 Erdmann spielte die Toccata und Chaconne op. 13 in Frankfurt am 18. Oktober 1922. Kritiken aus der Berliner Zeitung, der Deutschen Allgemeinen Zeitung, dem Berliner Börsenblatt und den Leipziger Neuesten Nachrichten sind im Pressespiegel des UE-Prospekts zu Krenek vom Juli/August 1923 wiedergegeben.

24 Telegramm

Berlin 21/11 [1922] musikedition wien = symphonische musik partitur und stimmen sofort senden sehereben cronberg (taunus) hamstrasse 18 auffuehrung 18. 12. berlin 1 = krenek+ =

Beantwortet: 23.XI 22 I

Die Aufführung wurde später verlegt; vgl. dazu Kreneks Briefvom 18.12.1922.

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich bin in der angenehmen Lage Ihnen mitzuteilen, daß die Frankfurter Oper "Zwingburg" zur deutschen Uraufführung annimmt. Herr Intendant Lert wird sich wegen des Vertrages selbst an Sie wenden. Darin wird er wohl auch das Nähere über den Termin der Aufführung und Fertigstellung des Materials mitteilen1. Bezüglich Ihrer Forderung einer Kaution von Scherehen für das Material meiner "Symphonischen Musik" dürfte wohl ein Mißverständnis obwalten, da das gesamte Material sein Eigentum ist. Bei seinen Leistungen für die U-E. im allgemeinen und mich im besonderen2 darf er wohl etwas Entgegenkommen beanspruchen. Er hatte hier mit meiner Symphonie großen Erfolg. Die Aufführung war ausgezeichnet. Das Material geht sofort wieder nach Prag. Die Zuschrift der Ceska Filharmonie wegen der Leihgebühr werde ich erledigen, ebenso den mir zugesandten Verlangsschein unterzeichnet abschicken. Meine "Symph. Musik" wird am 20. Dezember hier von Scherehen aufgeführt. Ich hoffe, daß Sie mit dem Resultat meiner Frankfurter Reise so zufrieden sind wie ich und bin Ihr hochachtungsvoll ergebener Ernst Kfenek Hofheim (Taunus), 9. Dez. 1922. Reise morgen nach Berlin zurück. Beantwortet: 13 .XII 22 1 Krenek verbrachte drei Tage in Frankfurt, um der Aufführung seiner I. Symphonie am 8. Dezember unter Scherchen, der seit Herbst Leiter der Museumskonzerte war, beizuwohnen (s. auch den Briefvom 2.6.1922) und dem Opernintendanten Ernst Lert die Zwingburg vorzuspielen. (Er wohnte auf dessen Einladung bei Paul Bekker, der über das Konzert eine Kritik in den MdAnbr, Jg. 5, Nr. I, Jan. 1923, S. 16ff. schrieb.) Die UA der Zwingburg fandjedoch nicht in Frankfurt a. M. statt, sondern 1924 in Berlin. 2 Vgl. dazu die Anm. 2 zum Briefvom 2.6.1922.

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Hochverehrter Herr Direktor, ich bestätige dankend den Empfang Ihres letzten Schreibens und freue mich, daß Sie mit Lert bereits in Verbindung getreten sind. Die Aufführung meiner Symphonischen Musik findet am 20. d. in Frankfurt statt, in Berlin erst am 24. Januar, im Rahmen der Internationalen Gesellschaft fur Neue Musik. Die Drucklegung wird dadurch wohl ein wenig verzögert, doch ist das leider nicht anders möglich. Darf ich bald auf die Korrekturen meines Klavierwerks hoffen? Ich werde sehr häufig von Pianisten danach gefragt und kann ihre Wünsche nie-

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mals befriedigen. Es sind ja nun auch schon einige Monate vergangen, seit das Werk im Stich ist. Da man jetzt wohl auch in nächster Zeit an den Druck des Klavierauszuges von "Zwingburg" wird gehen müssen, hinterlege ich diesen bei Breitkopf u. Härte!, da ich über die Weihnachtstage von Berlin abwesend bin, und bitte Sie, falls Sie den Auszug benötigen, sich an die genannte Firma zu wenden, die die Zusendung nach Wien veranlassen wird. Ich bin mit den besten Grüßen und Weihnachtswünschen auch an Ihr Personal Ihr sehr ergebener Ernst Kfenek Berlin, 18. Dez. 1922. Beantwortet: 27.XII.22

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Hochverehrter Herr Direktor, anläßlich der Aufführung meiner Symphonischen Musik war ich in Frankfurt. Ich hatte dabei Gelegenheit, die Bedingungen des Hindemithschen Vertrages authentisch kennen zu lernen. Dadurch sehe ich mich veranlaßt, auf eine schon öfters von mir berührte Angelegenheit zurückzukommen. Ich will hier keine Vergleiche ziehen, doch erscheint es mir unbillig, daß Hindemith allein aus der Tatsache, daß er der einzige namhaftere Autor des Schott-Verlages ist, Vorteile zu ziehen in der Lage ist, die mir unzugänglich sind, weil ich einem besseren und größeren Verlag angehöre. Das Wesentliche ist, daß Hindemith von seinen Verlagsbezügen beinahe leben kann 1, während ich im letzten Halbjahr 267 Mark bezog. Das liegt natürlich unter anderem daran, daß von mir nicht so viel gedruckte Werke vorliegen wie von Hindemith, aber das ist wohl kaum meine Schuld. Andrerseits wird auch der Verkauf meiner Werke dadurch verhindert, daß z. B. in Berlin augenblicklich kein Exemplar meines Streichquartettes zu haben ist, wovon ich mich selbst überzeugen konnte. Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Direktor, mir irgendwelche Vorschläge zur Abänderung unseres Vertrages zu machen, etwa in der bei anderen Verlegern üblichen Form eines entsprechenden Valutazuschlages oder sonst irgendwie. Ich wäre sonst genötigt, einen unter ganz anderen Bedingungen zustande gekommenen Kontrakt zu kündigen, da ich wirtschaftlich durch ihn offenkundig geschädigt werde. Mit dem Ausdruck meiner ganz vorzüglichen Hochachtung Ernst Krenek Wimpfen (Neckar) 28. Dez. 1922. Ich bin am 2. Januar wieder in Berlin2 • Beantwortet: 5.1.1923

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1 Paul Hindemith, der seit 1919 unter wechselnden Bedingungen vom Schott-Verlag vertreten wurde, hatte zwei Monate vorher mit harten Verhandlungen begonnen, um als Komponist finanziell unabhängig zu werden. Tatsächlich gelang es ihm um die Jahreswende, die Brüder Strecker von der Notwendigkeit eines entsprechenden Vertrages zu überzeugen, so dass er 1923 seine Konzertmeisterstelle kündigen konnte. Vgl. dazu Paul Hindemiths Briefe an Schott vom 31.10., 10.11.1922 und 19.2.1923, in: ders., Briefe, hg. von Dieter Rexroth, Frankfurt a. M. 1982, S. 108114.- Vgl. auch oben Kreneks Vertrag mit der UE vom 19. Februar 1921, der am Anfang des Briefwechsels abgedruckt ist, sowie seine Briefe vom 16.4.1923 (mit dem folgenden Schreiben des Anwalts Osterrieht, 39) sowie vom 24.5.1923 und Anm. 3. 2 Krenek war einige Tage zum Arbeiten an den Neckar gefahren; Silvester feierte er mit Scherehen.

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1923

28 Pk

Liebes Fr!. Rothe, darf ich Sie bitten, möglichst schnell eine Partitur meines Streichquartetts auf meine Rechnung an Prof. Oskar Kokoschka Dresden, Großer Garten, Pavillon J, abzusenden?' Besten Dank im Voraus, herzlichen Gruß Ihr Ernst Ki'enek Bin, 17.1.23. 1 Krenek hatte wenige Tage zuvor Oskar Kokoschka in Dresden besucht, wo dieser seit 1919 an der Akademie lehrte, um mit ihm über die Vertonung seines Schauspiels Orpheus und Eurydike zu sprechen. Der Maler Walter Spies hatte Krenek Kokoschka im November 1922 als Komponist der wohl ursprünglich geplanten Bühnenmusik empfohlen. Möglicherweise wurde der Plan zu einer Oper bereits Anfang Dezember entwickelt, als Krenek Kokoschka das erste Mal aufsuchte.

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Sehr geehrter Herr Direktor, anbei geht der I. Teil der Korrekturbogen des Klavierwerkes zurück, die ich heute morgens erhielt. Hoffentlich trägt meine rasche Durchsicht etwas zur Beschleunigung des Verfahrens bei. Ich erwarte nunmehr den II. Teil, sowie das Titelblatt, das ich auch gern sehen möchte. Ich wäre sehr verbunden, wenn ich alles rasehest erledigen könnte, da ich vielleicht auf kurze Zeit verreisen muß. Es wäre mir auch sehr angenehm, wenn wir über den neuen Zusatzvertrag bis zum Erscheinen des Klavierstücks uns einigen könnten'. In Erwartung Ihrer freundlichen Zuschrift bin ich mit den besten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Ki'enek Berlin, 2. Februar 1923. [a. R.:] Die Reststimmen zur Symph. Musik folgen baldmöglichst. Scherehen scheint sie irrtümlich mitgenommen [zu haben]. Beantwortet: 13.11.23 1 Es handelte sich um op. 13.- Am 22. Januar hatten Hertzka und Krenek eine Unterredung über eine Veränderung des Vertrages gehabt; vgl. dazu Kreneks Briefvom 28.12.1922.

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30 Pk

Sehr geehrter Herr Winter 1, wie ich höre, hat Herr Haba seine Abrechnung vom Jänner schon erhalten. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn ich meine auch bald bekäme und bin mit ausgezeichneter Hochachtung Ihr ergebener Ernst Krenek [Berlin,] 5.2.23. (er!.] 7111.23 1 Hugo Winter war seit 1910 kaufmännischer Leiter des Verlags. Als Finanzdirektor der UE war er mehr für Rechts- und Abrechnungsfragen zuständig denn für die künstlerische Leitung des Verlagsprogramms. Nach Hertzkas Tod 1932 führte er zusammen mit Hans W. Heinsheimer und Alfred Kalmus den Verlag weiter. Auch noch während der ersten Monate der ab März 1938 in Österreich einsetzenden ,,Arisierung" behielt er als Jude bis zu seiner Emigration 1939 in die USA die Firmenleitung inne, allerdings ohne Schriftstücke mit eigenem Namen zeichnen zu dürfen.

31 Telegramm

Berlin Grunewald 8.2.23 musikedition wien = korrekturen klavierwerk dringendst noch einmal 1 wichtige dynamische aenderungen = krenek + =

1

UE-Notiz aufdem Telegramm: "Korr. gesendet 9./II.23".

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Sehr geehrter Herr Direktor, soeben erhalte ich die Nachricht, daß die Stimmen der Kammermusik bei Breitkopf u. Härtel eingetroffen sind. Ich veranlasse telegraphisch die Absendung an Sie und hoffe, daß die Arbeit sofort aufgenommen werden kann und bis 9. April fertig ist 1. Mit den ergebensten Grüßen Ihr Ernst Krenek Wien, 26.3.[recte: 2. 2]1921. Bitte ein Exemplar meines Streichquartetts an Hr. Schönberg zu senden, der mich darum ersucht hat3, und eine kleine Partitur der VIII. Mahlersymphonie auf Rechnung v. Frau Mahl er mir nach Berlin zu senden.

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Herzlichsten Dank im voraus! Beantwortet: 1. III 23 handelte sich um die Symphonische Musik op. I I. So auch die Bleistiftkorrektur vom Verlag sowie der Poststempel. 3 Ein Exemplar von Kreneks op. 6 hat sich in Schönbergs Bibliothek im ASC Wien unter der Signatur MSCO K13 erhalten. Es enthält jedoch keinerlei Eintragungen oder Kommentare Schönbergs. (Eine Liste der Werke Kreneks, die dort erhalten sind, umfasst ansonsten folgende Opera: I I, 13, I7, 2I, 25, 26, 43a, 47-50,54,55,62, 65, 67, 68, 7I, 73.) 1 Es

2

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Liebes Frl. Rothel Bestätige dankend den Empfang der VIII. Mahler. Inzwischen sind auch die Stimmen von der Kammermusik in Wien eingetroffen, wie ich von Breitkopf u. Härtel erfahre, sodaß die Sache hoffentlich rasch in Schwung kommt. Wäre es möglich, daß mein Klavierwerk bis 26. März fertig ist? Erdmann spielt es hier nocheinmal 1 und es wäre wünschenswert, wenn es möglich wäre, daß das Publikum sich mit Exemplaren versehen kann. Besten Dank und Gruß Ihr E. Ki'enek [Berlin 2,] 7.3 .23. Beantwortet: 9.III 23. spielte op. 13 und I3a am 26.3.I923 in Berlin im Rahmen eines IGNM-Konzertes. Laut Absenderangabe und Poststempel.

1 Erdmann 2

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Liebes Frl. Rothe, mit großer Freude erfahre ich, daß mein Klavierstück geboren ist. Dieses Kind hat nicht einmal neun Monate gebraucht... Darf ich Sie bitten, je ein Exemplar an folgende Herrschaften versenden zu lassen: Frau Alma Mahler Arnold Schönberg Alban Berg 1 Ernst Krenek, Wien 18/1 Argauergasse 3 (meine Eltern) Eduard Erdmann, Bln.-Grunewald, Humboldtstr. 35. Pranz Schreker Prof. Schünemann Bibliothek der Hochschule f. Musik in Berlin Feruccio Busoni, Bin W, Victoria Luise Platz 11 Leo Kestenberg

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Artur Schnabel, Bln-Charlottenbg, Wielandstr. 14 Paul Bekker, Hofheim (Taunus) Kapellenstr. 3 Alexander Zemlinsky Felix Petyrek Fürstl. Bibliothek in Donaueschingen. Prof. Ladislav Vycpalek, Prag, Universitätsbibliothek im Clementinum Eduard Steuermann 2• Die Partitur meiner Symphonischen Musik geht heute, hoffentlich zum letzten Mal, an Sie ab 3 ; bitte wollen Sie bei der Versendung nach Königsberg ausdrücklich darauf aufmerksam machen, daß es sich um ein einziges Exemplar handelt, und aufpünktliche und vollständige Rückstellung zu achten. Im Voraus bestens dankend mit den besten Grüßen Ihr Ernst Ki'enek Berlin, 13 .3.1923. Beantwortet: 15.III 23 1 Alban Berg bedankte sich am 22. April brieflich fiir die Übersendung von op. 13. Er hielt die Chaconne fiir besonders gut und stellte einen großen Fortschritt in diesem Werk gegenüber dem ~I.) Quartett fest (H.I.N. 114694). Krenek muss Steuermann bereits zu dieser frühen Zeit kennengelernt haben. 3 Der Verlag gab am 12. April den Auftrag, Lichtpausen von der Partitur und den Stimmen von op. 11 herzustellen (UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927).

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Liebes Frl. Rothe, ich bitte um dringendste Zusendung des Klavierstücks an Breitkopf u. Härtet! Am 26. ist das Konzert und noch ist nichts zu sehen! Vielen Dank für die Zusendung an die Adressen, bitte senden Sie auch an Prof. Dent, London W, New Quebec Street 10, ein Exemplar! Hoffentlich kommt es also noch rechtzeitig. Herzl. Grüße Ernst Krenek [Charlottenburg 1,] 20.3.23 1 Laut

Poststempel.

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Hochverehrter Herr Direktor, da Sie Ihre Dispositionen bezüglich Ihrer Berliner Reise, von der Sie anfang des Monats hier sprachen, anscheinend geändert haben, möchte ich brieflich einige Anfragen an Sie richten.

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Zunächst erscheint es mir unerklärlich, daß mein Klavierwerk noch immer nicht in Berlin eingetroffen ist. Ein Brief, von Frl. Rothe gezeichnet, datiert am 15.III., teilt mir mit, daß einzelne Freiexemplare, deren Versendung an bestimmte Adressen ich gewünscht habe, bereits abgegangen sind. Daraus schließe ich, daß das fertig gedruckte Werk damals bereits zur Verfügung des Verlages gestanden haben muß. Heute ist jedoch der 26. März und nicht nur keiner der mir erreichbaren Adressaten hat etwas erhalten, sondern auch Breitkopf u. Härtel und ich selbst sind ohne Exemplar. Zwar erfahre ich soeben, daß auf der Wiener Post passive Resistenz herrscht, doch war dies vor dem 15. März meines Wissens nicht der Fall, andrerseits erhalte ich soeben einen Brief aus Wien vom 23. d. M. Somit kann ich das Nichteintreffen meiner Noten auch damit nicht in Verbindung bringen. Dies ist mir doppelt bedauerlich da Erdmann das Stück heute abend in einem Konzert der I.G.N.M. spielt und ich sehr viel Wert darauf gelegt hatte, daß das Publikum Gelegenheit habe, sich mit Exemplaren zu versehen. Meine zweite Anfrage betrifft die Oper "Zwingburg". Wird an der Herstellung des Materials und des Klavierauszuges weitergearbeitet? Wie weit ist beides gediehen und wann kann ich die Korrekturen des Klavierauszuges erhalten? Bei Ihrem Besuch im Januar d. J. stellten Sie mir am 22.1. eine Frist von 2 Monaten für die Korrekturen des Klav. Ausz. in Aussicht. Ich stelle fest, daß diese nunmehr verstrichen sind.- Ich habe an Lert in Frankfurt a.M. geschrieben, jedoch keine Antwort erhalten. Bekker rät mir in einem längeren Schreiben 1, zunächst vielleicht eine andere Bühne für das Werk zu interessieren, da ich dann auf Frankfurt einen gewissen Druck ausüben könnte. Ich möchte daher auf Prag (Zemlinsky) zurückkommen; er interessiert sich, wie er mir selbst sagte, lebhaft für das Stück, möchte jedoch begreiflicherweise die Musik kennen lernen.- Es wäre von größter Wichtigkeit, ihm den Klavierauszug, dessen baldigste Fertigstellung ich erwarte, schleunigst zuzusenden, damit er sich entscheiden kann. Der dritte Punkt bezieht sich auf die unvollendete Schubert-Sonate. In diesen Tagen ist genau ein Jahr seit der durch Sie erfolgten Annahme verstrichen. Vor 4 Wochen ging das Werk zum Stich. Bis heute erhielt ich keine Korrekturen dieser 4-5 Platten. Diese Tatsache führe ich nur an, weil ein Klavierwerk von Alois Haba, das 3 Tage vor der Schubert-Sonate zum Stich ging, ihm schon vor mehr als 10 Tagen in Bürstenabzügen vorlag 2 • Es ist sehr bedauerlich, daß gerade dieses Stück, für das seit einem Jahre-trotz Ihres Zweifels an dieser Tatsache - überall, wo es gespielt wird, das lebhafteste Interesse herrscht, so lange zu seiner Fertigstellung braucht, daß ich sie kaum noch zu erleben hoffe. Auch der mir in Aussicht gestellte Entwurf des neuen Vertrages ist mir noch nicht zugegangen. In ausgezeichneter Hochachtung Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Berlin, 26. März 1923. Beiliegend ein Zettel, auf welchem Verlagswerke stehen, die ich mir auf Konto meiner nächsten Abrechnung zusenden zu lassen bitte.

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Beantwortet: 29.III.23 1 Der

Briefvon Paul Bekker ist in der WB-H nicht vorhanden. Bei dem Klavierwerk von Häba handelt es sich um die Variationen fiir Klavier op. 1, die als UE 7274 am 4.5.1923 in den Druck gingen und noch im selben Monat ausgeliefert wurden. 2

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Hochverehrter Herr Direktor, ich bestätige dankend den Empfang Ihrer geschätzten Schreiben vom 29. März und 31. März, des gleichzeitig eingetroffenen Nachtragsvertrages und einer Sendung von mir bestellter Noten. Über den Vertrag werde ich Ihnen eingehend schreiben, sowie ich ihn einer genauen Durchsicht unterzogen 1 und mit Herrn Haba besprochen habe. Die Exemplare des Klavierstücks sind am Tage des Konzertes bei Breitkopf und Härte! eingetroffen, die anderen (Freiexemplare), die mir offenbar versehentlich als schon abgesandt gemeldet wurden, haben ihre Empfänger noch nicht erreicht. Ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Direktor, für Ihre Aufklärungen über diesen Punkt. Leider habe ich in Ihrem Schreiben ebenso klare Aufklärungen der beiden anderen von mir berührten Fragen vermißt Sie betreffen die Oper "Zwingburg" und die Schubert-Sonate. Besonders den Opernauszug benötige ich dringend, da ihn nun bereits vier Bühnen von mir wünschen 2• In Erwartung Ihrer Informationen über diese beiden noch unaufgeklärten Punkte zeichne ich als Ihr hochachtungsvoll ergebener Ernst Kfenek Berlin, 3. April 1923. Beantwortet: 5 .IV 23 1

Daher ist der Vertragsentwurf mit Kreneks Kommentar an späterer Stelle abgedruckt. Um welche vier Bühnen es sich handelte, die an Zwingburg interessiert waren, ließ sich auch anhand von Briefen der UE aus dieser Zeit nicht eindeutig klären. In Frage kommen außer Hannover und Prag noch die Opernhäuser der Volksbühne und der Staatsoper in Berlin, aber möglicherweise auch schon das Württembergische Landestheater in Stuttgart.

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Liebes Fr! Rothe, ich bitte höfl. um folgendes: 1) lassen Sie bitte mein Klavierstück, sobald wie möglich, an die von mir angegebenen Adressen versenden

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2) dazu noch an diese: Hans Jürgen v. d. Wense, Warnemünde, Sanssouci 1 Heinz Tiessen Berlin-Friedenau Wilhelmshöherstr. 7 3) senden Sie mir nach erfolgter Versendung eine Namensliste der beteiligten Adressen, damit ich einen Überblick habe, wie ich mit den Freiexemplaren stehe. Herzl. Dank und Gruß Ihr Kfenek Berlin, 9.4.23.

1 Krenek hatte Hans-Jürgen von der Wense, einen aus Ostpreußen stammenden Schriftsteller und Komponisten (1920 wurden in Berlin Klavierstücke uraufgeführt, 1922 in Donaueschingen Lieder vorgestellt), über Eduard Erdmann kennengelernt Krenek gab ihm, dessen Stücke er als kompromisslos, explosiv bis zur Aggressivität komprimiert beurteilte (JAdZ, S. 357), zeitweise Kompositionsunterricht

Hochgeehrter Herr Direktor, ich habe den mir zugesandten Entwurf eines Zusatzvertrages nicht nur selbst genau durchgesehen, sondern auch mit anderen, sachkundigen Personen beraten. Besonders durch die Liebenswürdigkeit von Herrn Cahn-Speyer gelang es mir, von Prof. Dr. Osterrieth, der eine Autorität auf diesem Gebiete ist, ein Gutachten über den Vertrag zu erhalten, dessen Abschrift beiliegt2• Da ich mich nun, nachdem wir zwei Jahre in aller Freundschaft zusammen gearbeitet haben, (mich) nicht gern auf den Rechtsstandpunkt stellen möchte, will ich im Folgenden nur jene Punkte geltend machen, die sich aus der Tatsache ergeben, daß ich seit dem Abschluß des Vertrages mehr Einblick in die rechtlichen und geschäftlichen Verhältnisse unseres Abkommens gewonnen habe. Zunächst muß ich feststellen, daß Ihr Vertragsentwurf mich leider in keiner Weise befriedigt. In einigen Punkten widerspricht er unseren mündlichen Vereinbarungen in Berlin, so in der Festsetzung der Auflagenhöhe mit 200 - wo wir 300 festgesetzt hatten - und in dem Ersatz der im alten Vertrag steigend vorgesehenen Tantiemen (10%, 12%, 15%) durch eine Einheitstantieme von 14%, die nicht gesteigert werden soll. Diese letzte Bestimmung in Verbindung damit, daß die Tantiemen von dem am Erscheinungstage geltenden Ladenpreis ftir die ganze Auflage bezw. 200 Exemplare im Voraus bezahlt werden sollen, ergibt meinesErachtenseine Verschlechterung gegenüber dem alten Vertrag. In diesem war ich wenigstens an

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der Erhöhung des deutschen Ladenpreises ausdrücklich beteiligt. Nunmehr wird statt des deutschen Ladenpreises der Österreichische Ladenpreisx) eingeführt also eine wesentliche Veränderung der Basis findet nicht statt, - dafür bin ich nicht einmal mehr an der Steigerung dieses Ladenpreises beteiligt. Die Erhöhung der Tantieme auf 14%, auf die ich noch später zu sprechen komme, ist keinerlei Ersatz dafür, da sie in Ihrem Entwurf ausdrücklich damit begründet wird, daß ich auf die Erträgnisse aus dem Verkauf in hoch valutierten Ländern verzichten muß, eine Erklärung, die der alte Vertrag noch nicht enthielt. Ich betone, daß ich die Erhöhung der Tantieme auf 14% auch nic[h]t dafür als Ersatz betrachten kann, da schon zwei Jahre, in denen ich 10% bezog, verstrichen sind. Wenn ich nun in den restlichen acht Jahren der Vertragsdauer 14% erhalte, so ist das ungefahr der Durchschnitt zwischen 12% und 15%, aber keine Verbesserung. Bezüglich der Tantiemenberechnung und -auszahlung mache ich folgenden Gegenvorschlag. Als Höhe der Tantieme werden 15% festgesetzt. Die Tantieme ist von dem im Erscheinungsmonat geltenden Österreichischen Ladenpreis für die ganze Auflage im Voraus zu bezahlen. Das Plus, das sich aus der eventuellen Erhöhung des österr. Ladenpreises, .!;U aus Verkäufen von Exemplaren in das hochvalutierte Ausland ergibt, ist anläßlich der aus dem alten Vertrag beizubehaltenden halbjährlichen Abrechnungen über die vor dem 1. Januar 1923 erschienenen Werke jeweils zu bezahlen. Dagegen wären Sie berechtigt, bei einer Herabsetzung des österr. Ladenpreises einen entsprechenden Abzug zu berechnen. Die Auflagenhöhe flir die verschiedenen Klassen von Werken müßte ein für allemal bindend festgesetzt werden. Was die Freiexemplare betrifft, so verstehe ich nicht, warum von unveränderten Neuauflagen überhaupt Freiexemplare in Abzug gebracht werden. Ich bin dafür, diesen Passus zu streichen. Dagegen müßte ich nicht nur über die auf meinen Wunsch, sondern auch von Ihnen aus versendeten Freiexemplare eine genaue Nachweisung erhalten. Schließlich enthält weder der alte Vertrag noch der neue Entwurf eine Bestimmung über meinen Anteil an den Erträgnissen der Verwertung mechanischer Aufführungsrechte. Ich schlage vor, daß ich hievon 60% erhalte. Zuletzt will ich noch auf einen formalen Fehler Ihres Entwurfes aufmerksam machen. Im Eingang beziehen Sie sich auf unsern Vertrag vom 22. Februar 1921 3, am Schluß wird ein Vertrag vom 4. Juni 1918 zitiert. Mir ist kein solcher Vertrag bekannt. Im Zusammenhang damit möchte ich noch meine Bedenken dagegen vorbringen, daß zwei Verträge gleichzeitig gelten. Ich furchte, daß sich daraus eine Kette zahlloser Mißverständnisse ergeben wird. Deshalb schlage ich vor, einen ganz neuen Vertrag herzustellen, der den alten außer Kraft setzt, mit der Geltungsdauer bis zum 22. Februar 1931.

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x) Im Zusammenhang damit ist mir der handschriftliche Zusatz, daß 1 Mk = 1500 K, Erhöhung auf 1700 K bevorstehend, vollkommen unverständlich.

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In Erwartung Ihrer Formulierung dieses neuen Vertrages bin ich mit dem Ausdruck meiner ausgezeichneten Hochachtung Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Berlin, 16. April1923. Beantwortet: 2. V.23 Die voran gehende Inventarnummer folgt aus inhaltlichen Gründen erst hiernach. Albert Osterriebt war auf Rechts- und Patentschutz sowie Urheberrecht spezialisiert und veröffentlichte auch einschlägige Abhandlungen. - Dr. Rudolf Cahn-Speyer war Musikschriftsteller und Kapellmeister in Berlin und Vorsitzender des Verwaltungsrats des Verbandes der konzertierenden Künstler Deutschlands. 3 Auch Krenek irrte sich hier und weiter unten: Der Vertrag datierte vom 19 .2.1921. 1

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hs Ernst Krenek Abschrift. Prof. Dr. Albert Osterrieht, Bin. W, Wilhelmstr. 57-58, den 14. April1923 Herrn Dr. Cahn-Speyer, Berlin-Wilmersdorf, Landauerstr. 16. Sehr geehrter Herr Doktor! Auf Ihre Veranlassung habe ich mir den Verlagsvertrag des Herrn Krenek und den ihm zur Unterzeichnung vorgelegten Revers der Univ. Edit. angesehen. Ich muß gestehen, daß der Vertrag lebhafte Bedenken bei mir weckt. Er bedeutet praktisch die Übertragung sämtlicher Urheberrechte an allen Werken, die Herr Krenek im Laufe der nächsten 10 Jahre vollenden wird. Wenn auch zunächst von einem Prioritätsrecht gesprochen wird, so heißt das nur, daß die Univ. Edit. nicht verpflichtet ist, die Kompositionen des Herrn Krenek zu übernehmen. Die Verpflichtung des Komponisten aber ist die bedingungslose Überlassung seiner sämtlichen Schöpfungen zu den einmal vereinbarten Bedingungen. Die Verpflichtungen des Tonsetzers sind außerordentlich weitgehend. Er überträgt dem Verlag seine sämtlichen Urheberrechte, also auch die Auffiihrungsrechte und die mechanischen Urheberrechte u. zw. fiir alle Werke. Daß das für den Tonsetzer eine sehr schwere, fast unerträgliche Bedingung ist, geht schon aus der mir berichteten Tatsache hervor, daß Herr Krenek, der einen Text Kokoschkas vertonen möchte, nach dem V ertrage gezwungen ist, Kokoschka zur Annahme der Bedingungen des Vertrages zu veranlassen oder auf ein Werk überhaupt zu verzichten, von dem er sich eine besondere Anregung und einen Erfolg verspricht. -Eine Überlassung künftiger Urheberrechte ist an und für sich nach deutschem Recht zulässig. Eine Überlassung aller künftigen Urheberrechte aufunbestimmte Zeit ist aber als Übertr[a]gung eines künftigen Vermögens nach dem BGB unwirksam. Es kommt also zur Beurteilung des Falles noch weiter darauf an, fiir wielange Herr Krenek gebunden ist, und welches die Gegenleistungen des Verlages sind. Ich halte die Bindung auf 10 Jahre fiir sehr weitreichend, vor allem, wenn man das noch zu erörternde Alter des Tonsetzers in Betracht zieht.- Was die Gegenleistungen des Verlages betrifft, so scheinen sie hinsichtlich des Verlages und der Bühnenaufführung nicht unbillig, indessen enthält der Vertrag bezüglich des ersten Punktes gewisse Unklarheiten, zu denen der von der Univ. Edit. gemachte Zusatzvorschlag einen auffallenden Kommentar gibt. Hiernach soll der Verfasser auf die Mehr-

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einnahmen aus hoch valutierten Ländern verzichten. Zu diesen würde im Verhältnis zu Österreich wohl auch Deutschland gehören. Außerdem soll der bei dem Erscheinen festgesetzte Ladenpreis auch für die Zukunft gelten, so daß der Urheber an den Erhöhungen des Ladenpreises, namentlich auch durch Erhöhung des Index keinen Anteil hätte. Schließlich ist zu bemerken, daß dem Urheber ein Anteil aus der Verwertung der mechanischen Urheberrechte überhaupt nicht zugesichert ist. Das Ergebnis ist für Herrn Krenek also alles in allem sehr ungünstig; die Gegenleistung des Verlegers entspricht in keiner Weise der Abtretung aller Urheberrechte, selbstverständlich für alle Länder und alle Werke. Wenn man noch berücksichtigt, daß Herr Krenek bei Abschluß des Vertrages 20 Jahre alt war, also noch unmündig, so muß man zu dem Schluß kommen, daß der Vertrag im Sinne des §138 B.G.B. gegen die guten Sitten verstößt. Die Unerfahrenheit des Komponisten ist in einer Weise ausgebeutet worden, die dem Verleger unverhältnismäßige Vermögensvorteile zusichert. Ich glaube daher, daß nach deutschem Recht dieser Vertrag angefochten werden könnte. Mit ausgezeichneter Hochachtung ergebenst Osterrieth m.p. 41

Liebes Frl. Rothe, bitte seien Sie so gut und veranlassen Sie, daß 1) ein Exemplar meiner Toccata an Breitkopf u. Härte I abgeht, als Ersatz ftir das von mir bei ihm entnommene (damit ich auch endlich eines habe) 2) daß ein Exemplar meines Streichquartetts (Partitur u. Stimmen) ebenfalls an B. u. H. geht (auf meine Rechnung). Ich habe ein solches von ihm abgeholt. 3) daß ein Exemplar der Partitur des Streichquartetts an mich abgeschickt wird, weil ich keines mehr habe 4) daß ein Exemplar der Toccata an Josef Rosenstock, Darmstadt, Landestheater, gesendet wird 1. Ferner würde mich sehr interessieren zu hören, ob meine Symphonische Musik für 9 Instrumente tatsächlich in Königsberg aufgeführt wurde 2 , ob der Verlag die Partitur wieder erhalten hat und was er damit veranlaßt hat oder zu veranlassen gedenkt. Für Versendungen und Nachrichten im Voraus herzlichsten Dank! Herzl. Gruß Ihr Ernst Kfenek Berlin, 28. April1923. Beantwortet: 2.V 23 1 Der Verlag sandte außerdem ein Exemplar an Kreneks Eltern, wofür Ernst Ki'enek sen. sich am 30.4.1923 schriftlich bedankte (42). 2 In den UE Verlagsbüchern Werke I und Werke /1 (ca. 1911 -1927), Bd. 2, findet sich aufS. 111 der Eintrag, dass op. 11 am 13. und am 20. März 1923 nach Königsberg gesandt worden sei, das erste Mal an die Musikalienhandlung K. Jüterbock, das zweite Mal an Joseph Müller-Blattau, der sich 1922 in Königsberg habilitiert, aber neben der Musikwissenschaft auch Dirigieren studiert hatte.

42 s. Anm. 1 zum Briefvom 28.4.1923.

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich habe Ihre in Ihrem werten Schreiben vom 2. Mai dargelegten Einwände gegen meine Vorschläge vom 16. April einer genauen Erwägung unterzogen und möchte mir erlauben, im Folgenden auf einige Einzelheiten einzugehen: In Betreff der Auflagenhöhe halte ich Unverbindlichkeiten deshalb für ungünstig, weil sich z. B. bei der Klassifikation der Werke in gut und minder gut gehende Meinungsverschiedenheiten ergeben könnten. Die Festsetzung der Auflagenhöhe müßte jedenfalls bei jedem einzelnen Werk Gegenstand besonderer und ausdrücklicher Vereinbarung sein 1• In dem Teil Ihres Schreibens, der sich mit der Tantiemenhöhe beschäftigt, führen Sie eine neue Begründung dafür an, daß die Durchschnittstantieme von 14% eine Verbesserung des Vertrages darstellen soll, nämlich die für mich unkontrollierbare Behauptung, daß bei der Umwandlung der Verkaufstantieme in eine Auflagentantieme eine Herabsetzung um 40% eine Gleichwertigkeit herstellen würde. Diese Darstellung leuchtet mir deshalb nicht ein, weil bei den ohnedies niedrigen Auflagenziffern, die in Betracht kommen, meines Erachtens ein Ausverkauf der Auflage binnen zwei Jahren (durchschnittlich) zu erwarten ist. Ich folgere dies aus den mir zugekommenen Abrechnungen, aus denen ich ersehe, daß z. B. von meinem Streichquartett op. 6 im 1. Halbjahr 1922 18 Exemplare der Partitur, im 2. Halbjahr 1922 bereits 37 Exemplare verkauft wurden. Da diese Ziffern in Hinkunft vermutlich noch steigen werden, so glaube ich die Annahme des obigen Ergebnisses einigermaßen berechtigt. Ebenfalls neu war mir die Erwähnung, daß die um 40% herabgesetzte Auflagentantieme dem Mehrerlös aus den valutastarken Ländern hätte Rechnung tragen sollen. Über den Modus, nach dem dies hätte geschehen sollen, ist mir nichts bekannt geworden. Wenn dies mit Ihrem ursprünglichen Vorschlag der Schweizer Franken als Berechnungsbasis zusammenhängen sollte- dies ist aber eine reine Vermutung meinerseits - , so will ich hier nur beiläufig bemerken, daß ich diese Basis deshalb abgelehnt habe, weil sie im Zusammenhang mit einer Tantiemenhöhe von 4.5-5% vorgeschlagen wurde, was einer Herabsetzung nicht um 40%, sondern um 50, bezw. (in den späteren Jahren) 60 und 66% gleichkommt. Das Rechenbeispiel, welches Sie mir in Ihrem Brief vorführen, kann ich nur bis zu dem Punkt verfolgen, wo Sie sagen, ich hätte bei Verkäufen in Deutschland Anspruch auf 10% Tantieme. Das würde nur bei Annahme des alten Vertrages zur Berechnungsgrundlage richtig sein, doch kann dieser an der angezogenen Stelle Ihres Briefes gar nicht als Vergleichsobjekt dienen, weil es Ihnen nach meiner Auffassung der Stelle darauf ankam darzutun, daß bei der im neuen Entwurf vorgesehenen Tantiemenhöhe von 14% der Österreichische Preis eine günstigere Basis ftir den Autor bilde als der deutsche. Bei den jetzigen Schwankungen der deutschen Valuta möchte ich sie jedoch als Wertmesser ftir die Güte der neuen Vorschläge ganz ausschalten. Unklar bleibt mir die Darlegung, daß

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der Umrechnungskurs von 1700 einem Markpreis von 3.40 x 500 entsprechen sollte, weil ich die Bedeutung der Zahl 500 hier nicht verstehe. Soll sie eine Schlüsselzahl bedeuten, so ist sie nicht zutreffend, da die jetzige im deutschen Buchhandel gebräuchliche Indexziffer 2500 beträgt. Aber weder 2500 noch 500 mit 2.40 oder 3.40 multipliziert ergibt die etwas weiter oben von Ihnen als Verkaufspreis angegebene Zahl3750. Ich glaube aber, daß alle diese Berechnungen nicht mehr Gegenstand einer Diskussion zwischen uns bilden werden, wenn ich Ihnen meinen Standpunkt gegenüber unserem Vertrag präzisiere. Das Gutachten des Herrn Prof. Osterrieth, über das Sie in Ihrem Schreiben als über die Expektoration eines Theoretikers hinweggehen, bildet für mich die Grundlage der Überzeugung, daß der Vertrag in sei[n]er bisherigen Form unhaltbar ist, eine Anschauung, der Sie ja im Eingang des mir zugesandten Zusatzvertragsentwurfes ausdrücklich beitreten. Ich bin zu der Auffassung gelangt, daß eine zehnjährige Bindung unter gleichbleibenden Voraussetzungen gänzlich unannehmbar ist. Dennoch bin ich bereit, um Schwierigkeiten und Mißhelligkeiten zwischen uns zu vermeiden, Ihnen die bereits in Ihrem Verlag befindlichen Werke zu den Bedingungen des alten Vertrages mit steigender Verkaufstantieme zu belassen. Ferner soll Ihr Prioritätsrecht bezüglich der Bühnen- und Orchesterwerke bestehen bleiben, unter der Voraussetzung, daß die in dem neuen Vertragsentwurf für Orchester- und Bühnenwerke vorgesehene Auszahlung der Tantieme in der Empfangsvaluta nicht nur für diese Werke in den Vertrag aufgenommen wird, sondern auch auf die bereits in Ihrem Verlag befindlichen anderen Werke ausgedehnt wird. Ich glaube, daß diese Maßnahme Ihrem Bestreben nach Vereinfachung der Berechnung sehr entgegenkommen wird, denn auf der Basis Ihres Entwurfes würden Sie drei verschiedene Verrechnungsarten in Anwendung bringen müssen: die alte Verkaufstantieme für die alten Werke, die Auflagentantieme für die neuen, und die Auszahlung in der Empfangsvaluta für Orchester- und Bühnenwerke. Im übrigen bin ich der Meinung, daß eine Detailverrechnung nach Empfangsvaluten für Sie wesentlich einfacher sein muß als die jetzige Art eines Durchschnittskurses. Was nun die übrigen Werke betrifft- soweit sie nicht Bühnenund Orchesterwerke sind-, verlange ich die Aufhebung des Vertrages und eine Festsetzung der Bedingung für jedes einzelne Werk von Fall zu Fall. Eine weiter fortdauernde B[in]dung auf diesem Gebiet ist nach meiner jetzt gewonnenen Überzeugung für mich durchaus unmöglich geworden. In Erwartung Ihrer geschätzten Rückäußerung bin ich Ihr hochachtungsvoll ergebener Ernst Kfenek Berlin, 24. Mai 1923. P.S. Die korrigierte Abschrift des Klavierauszuges von "Zwingburg" ist Ihnen bereits zugegangen. Sie enthielt so wenig Fehler, daß ich sehr zufrieden gewesen wäre, wenn die Korrekturabzüge nicht mehr enthalten hätten, so daß ich ihre Notwendigkeit nicht ganz einsehe. Leider ist es mir bei meinem Zeitmangel unmöglich, bessere Schriftleistungen zu produzieren.

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Ich danke ergebenst für die Übersendung des Bühnenkatalogs 2 und der Annonce für die "Musik" 3 , mache jedoch darauf aufmerksam, daß meine szenische Kantate nicht "Die Zwingburg", sondern "Zwingburg" (ohne Artikel) heißt. Ich habe in der letzten Zeit ein Klavierkonzert und ein drittes Streichquartett vollendet 4 • Am 11. Juni gelangt meine zweite Symphonie (op. 12) beim Tonkünstlerfest des Allg. Deutschen Musikvereins in Cassel, am 17. Juni mein Concerto grosso (op. 10) beim Eröffnungskonzert der Frankfurter Musikwoche zur Uraufführung. Meine komische Oper "Der Sprung über den Schatten" wurde vom Opernhaus in Frankfurt (Main) zur Uraufführung angenommen5. Beantwortet: 29.V.23 1 Am

Rand steht folgende Notiz des Verlags: "Auflage statt 200 300 resp. 100 lt Vert[ra]g". Der Katalog des Bühnenverlags der Universal Edition wurde im April 1923 gedruckt und hat sich im Archiv der UE (historische UE-Verzeichnisse) erhalten. Er führt im Jahr 1923 unter der Rubrik "Opern und Singspiele" von Kreneks Werken lediglich Zwingburg auf. 3 In der Zeitschrift Die Musik erschien erst im Februarheft 1924 eine Anzeige eines Krenek-Werkes in der Rubrik "Wichtige neue Musikalien und Bücher über Musik", und zwar des Klavierkonzertes op. 18 (Jg. XVI Nr. 5, S. 379) 4 Klavierkonzert Nr. 1 in Fis-Dur op.18, Eduard Erdmann gewidmet, komponiert vom 23. März bis zum 21. April 1923; 3. Streichquartett op. 20, komponiert zwischen Anfang Mai (auf einer Bahnfahrt) und dem 23. Mai 1923. 5 Eine Kritiken-Sammlung zur UA von op. 12 und von op. 10 liegt in WB-D, L 142057. Krenek hatte Anfang Mai in Darmstadt und Frankfurt wegen der UA seinerneuen Oper verhandelt. 2

44 1 typ Orig. Vertragsentwurf

Berlin ... An die Universal-Edition A.G. Wien-Leipzig Infolge der durch die Verhältnisse entstandenen Lage erscheint der zwischen uns bestandene Vertrag vom 19. Februar 1921 in einigen Punkten ergänzungsbedürftig, und wir haben uns veranlasst gesehen, diese Punkte in folgender Weise neu zu regeln: Die Berechnung der Tantiemen für alle vom 1. Jänner 1923 an erstmalig, oder in Neuauflagen erscheinenden Werke wird in Hinkunft nicht mehr auf Grund der verkauften oder bezahlten Exemplare, sondern auf Grund der gedruckten Auflagen- in nachstehender Weise erfolgen: a.) Die Höhe der Auflagen wird für die Tantiemisierung bei Kompositionen flir Klaviere zu 2 Händen, sowie bei Kompositionen flir Klavier mit einem anderen Instrument, [flir Werke für Violine solo] bei Instrumental Kompositionen und bei Liedern mit~ ri300il Exemplaren bei allen übrigen Werken mit 100 Exemplaren bestimmt. Die Drucklegung von grösseren Auflagen als die genannten ist zulässig, und hat dann, sobald ein Teil der Auflage, dessen Tantieme

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verrechnet wurde, verkauft ist, die Tantiemenverrechnung für den Auflagenrest zu erfolgen. Nicht tantiemenpflichtig sind die vonjedem Werke zur Versendung gelangenden Freiexemplare, wie die Pflicht- Autoren- Rezensions- und Künstlerexemplare. Sie sind berechtigt, bei der Berechnung von der ersten und jeder veränderten Auflage insoweit diese mindestens~ [300] Exemplare umfassen, mindestens 50 Exemplare, bei Auflagen unter 200 Exemplaren mindestens 20 Exemplare, und von jeder unveränderten Neuauflage 5% jedoch mindestens 15 Exemplare der zum Druck gelangenden Exemplare als der Tantiemisierung nicht unterliegenden in Abzug zu bringen. Sollten besondere Umstände es verlangen, dass Freiexemplare über die oben festgesetzten Exemplare gewährt werden, se-sei+ [so wird Ihnen das separat angesagt. Sie sollen] über Wunsch eifl. detaillierter [einen] Nachweis über die Verteilung fürjedes der FreiExemplar[e] erhalten2• erbraeht vt'erden, widrigenfalls aueh dieses E~templar tantiemenpflieh tig •.väre. b.) Höhe der Tantiemen. Als Grundlage der Tantiemenberechnung für neue Werke und Neuauflagen soll nicht wie bisher der deutsche Ladenpreis sondern der Österreichische Kronenpreis gelten. Von den Österreichischen Katalog[Kronen]preisen habe ich mit Hinblick darauf, daß ich auf jedwede Vergütung ftir den Verkauf für das hoch valutierte Ausland verzichte, ftir die ganze Vertragsdauer eine Durchschnittstantieme von 14% i. W. vierzehn Prozent des oesterreichischen Ladenpreises [zu] erhalte[n]. Als oesterreichischer Ladenpreis gilt jener Preis der bei Erscheinen des Werkes [jeder Auflage] Geltung hat. (Derzeit für Mk 1.- K 1500.-, K 1700.- bevorstehend) Die Auftagstantieme und die Kronenberechnung hat auf Orehestenverke und [Werke des Chor- u. Orchesterkatalogs sowie auf] Bühnenmaterial [und deren Bestandteile] keine Geltung. Von diesen Werken habe ich Anteile zu erhalten die in der Empfangsvaluta bezahlt und verrechnet werden. Die Tantiemensätze für diese Werke bleiben die im Vertrag vom 19. Februar 1921 festgesetzten. c.) Tantiemenverrechnung: Die Abrechnung meiner Tantiemensanteile hat in folgender Weise zu erfolgen: Für die noch auf Grund des bisherigen Vertrages zur Auszahlung gelangenden Ladenpreistantiemen bleiben die vertragsmässigen Termine Ende Jänner und Juli bestehen. Für die auf Grund der vorliegenden Neuabmachung zu zahlende Auflagetantieme wird eine monatliehe [vierteljährliche] Verrechnung in der Weise eingeführt, dass ich die mir zustehende Auflagentantieme bis Ende jenes Monats, in welchem die Auflage tatsächlich von der Druckerei abgeliefert wird, [verrechnet und falls sich ein Guthaben für mich ergibt] ausbezahlt erhalte. Alle übrigen Punkte unseres am 4. Juni 1918 19. Febr. 1921 getroffenen Abmachung bleiben vollinhaltlich aufrecht. 3 1 Bei diesem Schriftstück handelt es sich um den in Kreneks Brief vom 16.4.1923 erwähnten Nachtragsvertrag, der von der UE an Krenek zur Prüfung und etwaigen Unterschrift geschickt wurde. Die Zusätze und Korrekturen mit Bleistift, die hier in eckige Klammem gesetzt sind, entsprechen weitgehend- der Verzicht auf die Vergütung aus dem Verkauf ins hochvalutierte Ausland blieb jedoch bestehen- Kreneks Vorschlägen aus seinem Brief vom 16.4.1923 (mit Erläu-

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Ernst Krenek, Klavierauszug Der Sprung über den Schatten, Beginn des 1. Aktes, Handschrift Anna Mahler–Krenek

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terungen vom 24.5.1923) und wurden vom Verlag angebracht. Sie sind in dem neu geschlossenen Vertrag vom 15. Juni 1923 enthalten (s.u. die folgende Zusammenfassung). 2 Über dem Passus: "Nachweis über alle Freiexemplare". 3 Es folgen noch hs Zusätze, die in den Vertrag vom 15.6.1923 eingingen (s.u. die folgende Zusammenfassung).

UE Vertragsarchiv, Mappe Krenek, Nr. 2213 Vertrag mit 2 hs Zusätzen und eigenhändiger Unterschrift Ernst Kfeneks

[Am 15. Juni 1923 wurde ein Zusatzvertrag zwischen der UE und Krenek geschlossen. In ihm wurde in Abweichung vom korrigierten Vertragsentwurf (s.o., 44) folgendes verändert bzw. hinzugesetzt:] zu b) Das Verhältnis der Valuten wurde mit Mk 1.- : 1700 K festgesetzt; die Höhe der Durchschnittstantieme wurde jedoch offengelassen und durch andere Modalitäten, die am Schluss des Vertrags hinzugefügt wurden (s.u.), ersetzt. Krenek fügte im folgenden Passus über die Kronenberechnung hinzu, dass dies auch für Klavierauszüge mit Text und Textbücher keine Geltung habe, sondern dass für sie 14% an Tantiemen zu zahlen seien. zu c) Am Schluss wurde noch ein Passus eingesetzt, der die Tantiemenzahlungen ergänzte: Darin wurde vereinbart, dass Krenek in den folgenden drei Jahren einen Vorschuss von monatlich 300.000 K (abhängig vom jeweiligen Kronenwert, d.h. veränderlich) erhielt, die nur mit seinen Tantiemenanteilen der zukünftig zu druckenden Werke verrechnet werden konnten. Die bereits gedruckten Werke waren davon ausgenommen, die Tantiemen für sie wurden halbjährlich berechnet. Da die Höhe der Tantiemen nicht festgelegt wurde, ist davon auszugehen, dass der alte Vertrag von 1921 darin gültig blieb.

45 Telegramm Frankfurt 23/6 1923 = musikedition wien =

opemvertrag 1 sofortfrankfurtsenden materialherstellungbeginnen = krenek 1

+

Für die UA von Sprung über den Schatten in Frankfurt a. M.

Berlin W 9, den 26. Juni 1923 Liebes Frl. Rothe, anbei die "Zwingburg"-Korrekturen, soweit ich sie in Wien bekam. Der fehlende Teil ist nicht in meinem Besitz. Außerdem der Klavierauszug von

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"Sprung über den Schatten" und eine [Ce]llostimme der Kammersymphonie von Herbert Winde, die ich in Frankfurt a. M. irrtümlich zu meinen Stimmen dazu bekam.- Ferner bitte ich Sie, freundliehst an Kapellm. Ludwig Rottenberg, Frankfurt (Main), Niedenau 72, möglichst sofort (weil er abreist) je ein Exemplar meiner Sonate, meines Quartetts und meiner Toccata zuzusenden. (Von der Tocc. ein Freiexemplar, von den anderen Stücken auf meine Kosten.) Weiters bekam ich eine Karte, worin die Rücksendung eines Reverses, betreffend die Schönberg-Lieder op. 22, meinerseits vermißt wird 3 • Ich habe einen solchen Revers nie gehabt und kann ihn in folge dessen auch nicht zurücksenden. Heute nachmittag fahre ich nach Schleswig. Mit herzlichen Grüßen Ihr Ernst Kfenek er!. 30. Juni 1923. auf einem Notizzettel ("Mitteilung") des Musikhauses Breitkopf & Härte!. Die Kammersymphonie (Andante religioso) op. 6 (1921) von Herbert Windt war bei der UE in Partitur, Klavierauszug und Stimmen im Oktober 1922 erschienen (UE 7135-7). 3 Krenek hatte offenbar Schönbergs Vier Orchesterlieder op. 22 erhalten; vgl. Brief vom 13.7.1923. 1 Geschrieben

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich bestätige Ihnen dankend den Empfang der restlichen Korrekturabzüge der "Zwingburg", sowie der zweiten Korrekturen der Schubert Sonate. Beides wird so rasch wie möglich an Sie zurückgehen. Auf der Rückreise von Frankfurt am Main habe ich die Absendung des ersten Teils "Zwingburg"-Korrekturen und des Klavierauszuges "Der Sprung über den Schatten" veranlaßt. Aus einem Briefe von Frau Alma Mahler entnehme ich, daß Herr Werfel vor der endgültigen Drucklegung der "Zwingburg" den Text noch einmal durchsehen möchte. Ich bitte ihm diesen zu senden, falls es sich noch ermöglichen läßt, doch möchte ich gern, daß dadurch keine Verzögerungen eintreten. Auch möchte Herr Werfel den Text der komischen Oper kennen lernen. Wenn es möglich wäre, daß von diesem ein paar Durchschläge gemacht werden, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Ich selbst besitze kein Exemplar, da ich Ihnen das einzige geschickt habe. Ich möchte dann auch um so einen Durchschlag bitten und bitte einen an Herrn Werfel zu schicken. Ihrer Bitte um Beiträge zu dem geplanten Prospekt 1 will ich gern entsprechen. Leider besitze ich keine Photographie - schon seit langer Zeit habe ich nur Paßbilder - habe jedoch hier nicht einmal diese. Außerdem besteht hier kaum die Möglichkeit sich photographieren zu lassen. Auch Rezensionen kann ich nicht beisteuern, da ich schon seit langer Zeit keine sammle. Biographische Daten: Geboren am 23. August 1900 in Wien. Meine Eltern stammen aus Böhmen 2, leben aber schon lange Zeit in Wien. Mein Vater war österreichischer Militär. Ich selbst bin in Wien aufgewachsen und er-

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zogen. Meine musikalische Ausbildung begann im 7. Lebensjahre. Trotz zahlreicher kompositorischer Versuche entschied ich mich erst, nachdem ich auf Betreiben meines Klavierlehrers 1916 zu Pranz Schreker an die Wiener Akademie gekommen war, im Jahre 1918 definitiv für die musikalische Laufbahn. 1920 folgte ich Pranz Schreker nach Berlin, dessen Lehre ich 1921 3 verließ. Werke 1) Während der Lehrzeit bei Pranz Schreker: Zahlreiche Fugen für Klavier zu zwei und vier Händen und für zwei Klaviere 4 • op. 1, N2 1 Doppelfuge für Klavier zu zwei Händen (1918i op. 2 Klaviersonate in Es dur (1919) Aufführungen: Wien, Salzburg, Berlin, Wintertbur (Petyrek) 6 op. 3 Sonate für Violine und Klavierfismoll (1919) Aufführung in Berlin 7 op. 4 Serenade für Klarinette, Violine, Viola u. Violoneeil (1919) Aufführungen in Wien, Berlin, Donaueschingen8• op. 5 Fünf Sonatinen für Klavier (1920) 9 op. 6 Erstes Streichquartett (1921) Aufführungen in Nürnberg, Berlin, London, Freiburg, Darmstadt 10 op. 7 Erste Symphonie (1921) · Aufführungen in Berlin, Frankfurt (Main) (Hermann Scherchen) 11 op. 8 Zweites Streichquartett (1921) Aufführungen in Berlin, Prag, Brünn (Havemann) op. 9 Lieder (Texte v. G. H. Goering) (1921) Davon "Im Spiegel" gedruckt im Anbruch 12 op. 10 Concerto grosso für Streichorchester und Violine, Viola, Cello, Flöte, Klarinette, Fagott (1921) Aufführung in Frankfurt a. Main (Scherchen) 13 op. 11 Symphonische Musik für 9 Soloinstrumente (1922) Aufführungen in Donaueschingen, Frankfurt a. Main, Berlin (Scherchen) 14 2) nach Beendigung der Lehrzeit: op. 12 Zweite Symphonie (1922) Aufführung in Cassel (Robert Laugs) 15 op. 13 Toccata u. Chaconne für Klavier } 0922 ) 13a Anhang: Kleine Suite Aufführungen von op. 13 in Leipzig, Berlin, Frankfurt, Harnburg (Eduard Erdmann) 16 Aufführungen von op. 13a Berlin, Madrid, Barcelona, Zürich, London, München, Stuttgart 17 op. 14 "Zwingburg", szenische Kantate, Text bearbeitet von Pranz Werfel 18 op. 15 Lieder (Texte von Fr. Werfel) 19 op. 16 Dritte Symphonie 20 op. 17 "Der Sprung über den Schatten" Komische Oper in drei Akten (nach eigenem Text)

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Zur Uraufführung angenommen in Frankfurt am Main21 op. 18 Klavierkonzert in Fis-dur. Mehrere Aufführungen in Aussicht (Erdmanni 2 op. 19 Lieder (Texte von Krzyzanowskii 3 op. 20 Drittes Streichquartett Aufführung in Salzburg bevorstehend (Amar-Hindemithi4 Augenblicklich bin ich mit der Komposition von Kokoschkas Drama "Orpheus und Eurydike" beschäftigt25 • Die Bearbeitung der vorstehenden Daten überlasse ich natürlich ganz Ihrem Ermessen. Wenn es möglich wäre, möchte ich einen Abzug des Prospektes sehen. Ich verbleibe mit den besten Grüßen Ihr hochachtungsvoll ergebener Ernst Kfenek Langballigau26, 29. Juni 23. Nach Rücksprache mit den Herren von der Frankfurter Oper bitte ich Sie, die Arbeiten an der Komischen Oper möglichst zu beschleunigen! 1 Der Prospekt erschien im Juli/August 1923; ein Exemplar liegt im Pressearchiv der UE. Er enthält aufS. I eine kurze Biographie (s.u., Anm. 3) und die kurze Liste seiner bis dahin gedruckten Werke (opera 2, 6, 11-14, 17 und 20), während das Verzeichnis aller. auch der ungedruckten, Kompositionen, unterteilt nach solchen, die während, und denen, die nach dem Studium bei Schreker entstanden, erst aufS. lOf. steht. Dazwischen, aufS. 2-9 (!),findet man Auszüge aus Kritiken der opera 6, 10, 11-13 und 20. 2 Die Eltern stammten aus der tschechischen Kleinstadt Cäslav nahe Prag. Ernst Krenek sen. war seit den 1890er Jahren als Offizier in Wien stationiert, ließ sich aber in die Heeresverwaltung versetzen, um heiraten zu können. Zur Herkunft Kreneks vgl. /AdZ und seinen 1980 verfassten Aufsatz "Von Krenek über Krenek zu Protokoll gegeben", in: Ernst Krenek (Studien zur Wertungsforschung, Bd. 15), hg. von Otto Kolleritsch, Wien/Graz 1982, S. 9-14. Der Verlag machte aus Kreneks brieflichen Angaben in der Biographie des Prospekts Folgendes: "Krenek stammt aus Böhmen. Aber er kann als Wiener gelten. [... ] Mit sieben Jahren begann die musikalische Ausbildung [... ]." Er endet so: "Heute lebt er frei, meist in Berlin, rastlos, strebend, nur der Musik." 3 Krenek hatte bereits im Dezember 1921 sein Studium bei Schreker beendet gesehen. Offiziell ging er erst Ende des Wintersemesters zusammen mit Alois Häba, und zwar, wie damals üblich, ohne Prüfung von der Hochschule ab; vgl. dazu die Anm. 3 zum Revers vom 27.3 .1922. 4 Vgl. die Nummern WoO 33 (4hd.), 34-35, 37-39 (1917), WoO 50 (2 Kl., 1918) bei Bowles. 5 Später gezählt als op. Ia, komponiert 1917, gewidmet Felix Petyrek.- Krenek nannte nicht die 1920 komponierte, 1922 im Grotesken Album der UE erschienene Tanzstudie op. lb, vgl. hierzu Anm. 2 zum Briefvom 24.5.1921. 6 Die offizielle UA fand am 3. Mai 1920 in Salzburg statt, die Aufführung in Berlin am 4. Oktober 1921; bei seinem ersten modernen Klavierabend in der Schweiz im Musikkollegium Wintertbur am 27. August 1920 spielte Petyrek nur das Rondo. Vgl. Kreneks Brief vom 28.4.1921, Anm. 2 und 3. Noch Ende Juni 1923 spielte er die Sonate in Köln, wie sich einer Kritik im 2. Morgenblatt der Kölnischen Zeitung vom 29.6.1923 entnehmen lässt (Sign. L 142057, WB-D). 7 Die UA am 18. Juni 1921 beim dritten der insgesamt fiinf "Vortragsabende mit Arbeiten der Kompositionsabteilung der staatlichen akademischen Hochschule ftir Musik", der ganz der Klasse Schrekers gewidmet war, wurde vom Geiger Heinrich Scholl und dem Pianisten Siegfried Schult-

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ze veranstaltet; vgl. Kritiken in der Musikalischen Welt (Berlin) vom 22.6.1921 und der Deutschen Tageszeitung (Berlin) vom 20.6.1921. 8 Die erste Aufführung in Wien im Rahmen eines Schreker-Schülerkonzerts an der Akademie statt, eine zweite am 10. Mai 1920 beim Kammerkonzert des Philharmonischen Chores von Schreker neben Werken von JosefDasatiel (vier Lieder fiir hohe Stimme), Karo! Rathaus (Variationen und Fuge über ein Thema von Reger), Ernst Kanitz (drei Lieder) und Emil Nikolaus von Reznicek (Vater unser für gemischten Chor und Orgel); vgl. die Kritik im NWJvom 25.5.1920.In Berlin fand die erste Aufführung am 1. Dezember 1920 in einem Berliner Privathaus durch das Anbruch-Quartett statt, die zweite am 5. Februar 1921 im 4. Kammermusikabend des "Anbruch"; vgl. u. a. die Kritik in der National-Zeitung vom 11.2.1921; am 18. und 26. Juni 1921 wurde sie in der Hochschule für Musik gespielt, u. a. zusammen mit op. 3 (vgl. Anm. 6). - Am 31. Juli 1921 trat Krenek mit diesem Stück als Komponist beim Kammermusikfest in Donaueschingen in Erscheinung; vgl. die Kritiken in WB-D, Sign. L 142057. 9 Dieses Opus blieb bis heute unpubliziert. Die Sonatine Nr. 1 wurde anscheinend von Petyrek am 11. April 1922 in Winterthur auf dem Rychenberg, dem Sitz der Mäzene Reinhart, unter dem Motto "Neuzeitliche Klaviermusik" aufgeführt. 10 Zu den Aufflihrungen in Nümberg und Berlin s.o., Briefe vom 30.6.1921 und 25.4.1922. Über die Konzerte in Freiburg und Darmstadt sind der WB-D und im UE-Pressearchiv keine Angaben erhalten. In Darmstadt wurde das Stück jedenfalls bei dem großen Musikfest gespielt, das vom 15. bis 25. Juni im Landestheater veranstaltet wurde und dessen dritter und vierter Tag ausschließlich zeitgenössischen Werken gewidmet war. (Der Kritiker H. Sonne schrieb dazu: "Recht problematische Eindrücke - trotz genialer Ansätze - hinterließ das völlig atonal gehaltene Streichquartett in einem Satz op. 6 von Ernst Ki'enek [... ]"(Rubrik Konzert, "Darmstadf', in: Die Musik Jg. XV, H. 12, Sept. 1923, S. 894). 11 Die UA leitete Scherehen in Berlin am 17. März 1922, die Aufführungen in Frankfurt fanden am 8. und 10. Dezember 1922 statt; vgl. dazu Kreneks Briefvom 2.6.1922, Anm. 2. 12 Von den 8 Liedern wurden die Nummern 1 ("Im Spiegel"), 2 ("Räume"), 4 ("Erinnerungen") und 6 ("Rätselspiel") 1924 zusammen mit der Nr. 3 aus op. 15 und den Nummern 1, 2, 4 und 5 aus op. 19 unter dem Titel Neun Lieder fiir Gesang und Klavier gedruckt (UE 6005). Die Nr. 7 von op. 9 ("Die Ballade vom König Lobesam") wurde zur selben Zeit separat publiziert (UE 7573).- Zu Nr. 1 s.o., Briefvom 21.10.1921. 13 Die UA fand am 17. Juni 1923 in den Frankfurter Römerhallen zur Eröffnung der insgesamt sieben Konzerte umfassenden Frankfurter Kammermusikwoche statt; vgl. u. a. die Kritiken in der Voss vom 27.6.1923, der AMZ Berlin vom 3.8., den Frankfurter Nachrichten vom 19.6. und in Die Musik, Jg. XV, H. 11, Aug. 1923, S. 814. Diese Aufführung hatte Krenek besucht, bevor er den Brief schrieb (vgl. die Erwähnung am Brietbeginn). 14 Die UA war am 30. Juli 1922 beim 1. Konzert des 2. Donaueschinger Kammermusikfestes zur Förderung der zeitgenössischen Tonkunst (dabei mitgewirkt hatte das Amar-Quartett); die anderen Aufführungen hatten am 20. Dezember 1922 in Frankfurt a. M. und am 24. Januar 1923 in Berlin (IGNM) stattgefunden. 15 Besprechung im Artikel "Das Tonkünstlerfest 1923" von Carl Johann Perl, in: Die Musik, J~. XV, H. 11, Aug. 1923, S. 803-813, hier S. 809 und 812. 1 In Leipzig spielte Erdmann op. 13 erst Anfang November 1922 (vgl. die Kritik in den Leipziger Neuesten Nachrichten vom 5.11.1922), in Berlin gab er die UA am 16. (18?) Oktober 1922 zusammen mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Schubert (vgl. die Kritiken in der AMZ Berlin vom 19. und 27.10.1922), Mitte November spielte er es in Harnburg (vgl. die Kritiken in den Hamburger Nachrichten und dem Harnburgischen Correspondenten vom 16.11. und in der AMZ Berlin vom 8.12.1922). Später flihrte Erdmann das Stück in Berlin auch im Rahmen eines Konzerts der IGNM zusammen mit Stücken von Heinz Tiessen und Schnabel auf (vgl. die Kritik in der BZ am Mittag vom 29.3.1923). Aufflihrungen in Frankfurt sind durch die Kritiken in WB-D, Sign. L 142057) nicht belegt.

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Außer der UA von op. 13a in Berlin zusammen mit op. 13 ist nur die in Zürich am 20. April 1923 nachweisbar. 18 Nicht nur Franz Werfe!, der den Text bearbeitete, hatte darum gebeten, nicht genannt zu werden (vgl. den Nachsatz zum Briefvom 6.9.1922), sondern nach Kreneks Erinnerungen (!AdZ, S. 416) auch sein Berliner Freund und Urheber des ersten Librettoentwurfs, der Arzt Fritz Demuth, so dass der Klavierauszug ohne Autorenname gedruckt wurde. 19 Die Verse des ersten dieser fünf Lieder ("Ich wandelt' allein") stammen nicht von Werfe!, sondern von Guido Gezelle, dem berühmtesten flandrischen Dichter, der Priester war und sich auch als Publizist, Zeitschriftengründer und Mundartenforscher betätigte. Er veröffentlichte u. a. Gedichten (1862), Tijdkrans (1893) und Rijmsnoer (1897). 2 Krenek hatte sie zwischen dem 23. August und dem 22. November 1922 komponiert und instrumentiert. Ihre UA verzögerte sich: Hermann Scherehen hatte sie ursprünglich am 18. August 1923 bei der Bauhaus-Woche in Weimar urautftihren wollen, zusammen mit Schönbergs op. 8 und Busonis Suite für Orchester (ebenfalls eine UA; vgl. Scherchens Brief an seine Frau Auguste vom I 1.7.1923 [Poststempel], Abschrift im Scherehen-Archiv der AdK Berlin). Der Plan wurde aus bisher unbekannten Gründen alsbald geändert (am 18. August gab es Hindemiths Marienleben und 6 Klavierstücke von Busoni zu hören, am 19. Kreneks Concerto grosso op. 10 und Strawinskys Geschichte vom Soldaten), das ursprüngliche Programm auf den 29. September in Berlin verschoben, wo Scherehen die Stücke mit den Philharmonikern auffuhren wollte (undatierter Brief Scherchens an seine Frau [vom 25.7.1923], AdK). Auch dies kam nicht zustande- Scherehen dirigierte an diesem Abend ein völlig anderes Programm -, und die UA fand nach mindestens einem weiteren geplanten Termin (im Frühjahr 1924 in Winterthur, vgl. Kreneks Brief vom 25.1.1924) schließlich erst am 20. Dezember 1924 im Beisein Kreneks unter Scherehen in Frankfurt a. M. statt (Angabe bei Bowles irrtümlich: 1924 Berlin); die Symphonie wurde 1925 17

°

~edruckt.

Es gibt keine vollständigen Entstehungsdaten; die Komposition wurde am 12. April 1923 in Berlin beendet. 22 Komponiert vom 23. März bis zum 21. April 1923 (s.o., Brief vom 24.5.1923), uraufgeführt wurde es von Erdmann am 19. Dezember 1923 unter Scherchens Leitung im Musikkollegium Winterthur. Anschließend konzertierte Erdmann damit in vielen europäischen Städten, wie auch aus späteren Briefen ersichtlich wird, bevor es auch andere Pianisten spielen konnten. 23 Das 5. Lied stammte nicht von Otfried Krzyzanowski, einem Wiener Kaffeehaus-Literaten, dessen Band Unser täglich Gift posthum 1919 gedruckt wurde, sondern von Klopstock: Es war das auch vonSchubertim September 1815 vertonte Gedicht "Die frühen Gräber" (D 290). Krenek widmete die Vertonung "Unserem lieben Irenchen" [Erdmann]. 24 S.o., Briefvom 24.5.1923; die UA fand am 3. August 1923 beim Musikfest der IGNM in Salzburg statt. 25 Zu Kreneks Kokoschka-Vertonung s.o., Briefvom 17.1.1923. 26 Krenek und Anna Mahler machten bis Anfang August Ferien bei den Erdmanns in deren Sommerhaus an der Ostsee, nahe der dänischen Grenze. 1

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Liebes Frl. Rothe, ich bestätige dankend den Empfang der Orchesterpartitur v. Alban Bergs Orchesterstücken 1• Was macht der Frankfurter Opernvertrag ! ! !? Herzl. Grüße Ihr Ernst Krenek Langballigau, 6. Juli 1923.

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1 Krenek hatte die Zusendung von Bergs op. 6 vermutlich erbeten (oder von Berg vermittelt bekommen}, nachdem die ersten beiden Sätze des Werkesam 5. Juni in Berlin in Anwesenheit des Komponisten zusammen mit Orchesterliedern von Julius Bittner, Schönbergs Kammersymphonie in der Bearbeitung durch Eduard Steuermann, Zemlinskys Maeterlinck-Liedern und Weberns Passacaglia unter dessen Leitung aufgeführt worden waren. Das geschah im Rahmen der von Heinrich Jalowetz und Paul Pella organisierten "Österreichischen Musikwoche", die vom 2. bis 9. Juni 1923 in Berlin stattfand und während der auch zweimal Mahlers 8. Symphonie und dreimal Schönbergs Gurrelieder mit dem Berliner Philharmonischen Orchester zu Gehör gebracht wurden. Eine Aufführung von Schrekers Schatzgräbern in der Staatsoper stand ebenfalls auf dem Programm. Vgl. die Besprechung von Adolf Weissmann in den MdAnbr, Jg. 5, Nr. 6/7, Juni/Juli 1923, S. 181 ff.

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich bestätige anbei den Empfang von 300.000 K = 780.000 M. 1 mit bestem Dank. Gleichzeitig übersende ich den Revers für Schönberg op. 22 Orchesterlieder2. Gleichzeitig bitte ich ergebenst um Nachricht, ob der Frankfurter Vertrag betreffend die Komische Oper schon perfekt ist und wie es mit dem Material steht. Sie werden sicher verstehen, daß mein Interesse für diese Sache sehr groß ist. Ich bin mit den ergebensten Grüßen Ihr Ernst Krenek Langballigau, 13. Juli 23. Beantwortet: 18.7.23 1 Die Inflation nahm im Sommer beängstigend zu; Krenek klagte im August in Berlin, die Preise seien so gestiegen, dass eine Existenz kaum mehr möglich sei. 2 Zu Schönbergs op. 22 s.o., Briefvom 26.6.1923.

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Sehr geehrter Herr Direktor, anbei geht die Partitur der Symphonischen Musik zurück. Die Fragen des Fragebogens sind alle erledigt und gleich in der Partitur richtiggestellt Es scheint über diesem Stück ein eigentümlicher Unstern zu walten. Hoffentlich war dies die letzte Korrektur von den Bürstenabzügen! Im ganzen hätte ich allerdings diese paar Kleinigkeiten erst nach dem Stich in den Abzügen richtigstellen können und wir hätten dadurch eine kostbare Woche erspart. Mit Vergnügen habe ich erfahren, daß der Vertrag betreffend die Komische Oper bereits nach Frankfurt gegangen ist. Hoffentlich macht die Gegenzeichnung keine Schwierigkeiten. Ich würde gern erfahren, welcher Termin darin ftlr die Uraufführung angesetzt wurde. Ich werde gegen Ende August voraussichtlich in Wien sein und wäre sehr zufrieden, wenn ich dann eventuell die Korrek-

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turabzüge der Symphonischen Musik und vielleicht auch etwas vom Material der Komischen Oper durchsehen könnte. Mir fcillt übrigens ein, daß meine Eltern in Wien vielleicht im Besitz verschiedener Kritiken meiner Werke sein werden, die sie Ihnen für Ihren Prospekt sicher gern für einige Zeit zur Verfugung stellen werden 1. Vielleicht wollen Sie sich in diesem Sinne an sie wenden. Ich werde von hier voraussichtlich am 4. August abreisen und bitte mir Nachrichten bis etwa 8. August nach Berlin zuzusenden. Wo ich mich dann aufhalten werde, weiß ich noch nicht bestimmt. Ich bin mit den besten Grüßen Ihr ergebener Ernst Krenek Langballigau, 25. Juli 1923. Beantwortet: 30.VII.23 1 Der UE-Prospekt hat sich im Archiv der UE (Autorenprospekte D-L) erhalten. Er umfasst neben einer kurzen biographischen Notiz auf der ersten Seite eine Liste der bis August 1923 bei der UE erschienen Werke Kreneks (op. 2, 6, 11-14, 17 und 20). Die Seiten 2-8 enthalten Presseausschnitte zu Aufführungen der einzelnen Werke, aufS. lOf. sind - entsprechend Kreneks Brief vom 29.6.1923 - seine sämtlichen bis August 1923 komponierten Werke aufgelistet.

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Liebes Frl. Rothe, bitte wollen Sie so gut sein zu veranlassen, daß man mir die Gage für August nicht hieher überweist. Ich werde Sie am Ende August selbst in Wien beheben. Herzl. Gruß Ihr Ernst Krenek Langballigau 31. Juli 1923.

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich bestätige dankend den Empfang Ihres werten Schreibens vom 30. Juli 1923. Ich werde selbst nochmals nach Frankfurt schreiben wegen des Vertrages. An Herrn Werfel telegraphiereich heute noch wegen der Rücksendung des Textes. Es lag allerdings nicht in meinen Intentionen, daß er das einzige Manuskript erhalten sollte, sondern ich hatte ausdrücklich gebeten, ihm nur einen eventuell vom Verlag herzustellenden Durchschlag zuzusenden. Es handelt sich bei der ganzen Sache nicht etwa um vorzunehmende Korrekturen an dem Text, sondern um eine ganz private Gefalligkeit meinerseits gegenüber Werfe!, der den Text gerne kennen lernen wollte 1• Ich hoffe, daß er auf mein Telegramm hin das Manuskript sofort zurücksenden wird und daß nicht allzuviel Zeit verstreicht.

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Ich erfahre gern, daß die Symphonische Musik jetzt bald erscheint2 und hoffe, daß auch "Zwingburg" und vor allem Schubert-Sonate jetzt rasch herauskommen. Ich bin mit den besten Grüßen Ihr ergebener Ernst Krenek Langballigau, 4. August 1923. Ich reise hier am 6. ab. Beantwortet: 17.VIII 23 1 Zur Sendung des Librettos vom Sprung über den Schatten an Pranz Werfe! vgl. den Briefvom 29.6.1923. 2 Der Auftrag, 100 bzw. 60 komplette Broschüren der Partitur bzw. der Stimmen herzustellen, war drei Tage vorher an die Druckerei Waldheim ergangen. Die Stimmen wurden am 15., die Partituren am 20. September ausgeliefert (vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927).

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich habe hier: Vent, Hotel Vent, Ötztal, Aufenthalt genommen und bleibe bis voraussichtlich 1. September. Ich bitte mir dringende Nachrichten freundliehst hierhersenden zu wollen. Das Geld, das für den August an mich abgesandt wurde, traf einen Tag vor meiner Ankunft in Berlin ein und ging daher an die Bank zurück. Ich werde mir erlauben, es in Wien zu beheben, bis ich Anfang September dort eintreffe. Mit den ergebensten Grüßen Ihr Ernst Krenek Vent, 14/8.23. Beantwortet: 20.VIII.23

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Sehr geehrter Herr Direktor, Ihr geschätztes Schreiben vom 17 ./8. wurde mir in Abschrift mitgeteilt. Ich entnehme daraus mit Vergnügen, daß die Arbeiten an meinen Werken gut fortschreiten. Ich werde in ungefahr 8-10 Tagen in Wien sein und wir wollen dann alles Weitere im Sinn Ihres Schreibens mündlich besprechen. "Orpheus und Eurydike" ist vollendet, die Instrumentation bis zum 3. Akt gediehen 1• Inzwischen bin ich mit den besten Grüßen Ihr ergebenster Ernst Krenek Vent (ötztal), Hotel Vent, 21./8.23. 1 Krenek hatte die Komposition am 23. April angefangen und am 31. Juli beendet; die Instrumentation, am 2. Juli begonnen, wurde am 14. September 1923 abgeschlossen.

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich erwarte täglich die Korrekturen vom Klavierauszug "Sprung über den Schatten" und der Symphonischen Musik (Partitur). Ich hoffe bestimmt, daß beide Sachen noch in diesem Monat erledigt werden können, sonst müssen wir, besonders bei der Oper, mit enormen Verspätungen rechnen. Ich bitte mich auch gegebenenfalls auf dem Laufenden zu erhalten, was die Frankfurter Vertragsangelegenheit betrifft. Ich habe mich so gut wie entschlossen, den Winter hier in Breitenstein zuzubringen und ab und zu, eventuell in regelmäßigen Zeiträumen nach Wien zu kommen, Deutschland aber nur gelegentlich zu besuchen 1• Ich möchte Sie daher bitten, sehr geehrter Herr Direktor, mir bei dem Aufbau meiner hiesigen Existenz insofern an die Hand zu gehen (soweit dies möglich ist), daß Sie mir, falls Sie hiezu Gelegenheit haben, vielleicht Schüler zuwenden, die ich bei meiner Anwesenheit in Wien unterrichten könnte. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie in dieser Beziehung an mich denken würden. Ich rechne also mit dem baldigsten Eintreffen der Korrekturen und bin mit den ergebensten Grüßen Ihr Ernst Ki'enek Breitenstein (Semmering) Haus Mahler, 10. Sept. 1923. Beantwortet: ll.IX.23 1 Krenek blieb schließlich doch nur bis Anfang November am Semmering. Im Brief an seine Eltern vom 2.11.1923 kündigte er an, er und Anna Mahler kämen am 3. nach Wien und wollten am 6. abends nach Berlin weiterfahren.

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Liebes Frl. Rothe, ich danke Ihnen herzliehst für die Zusendung der Textbücher "Zwingburg". Sie sind sehr schön ausgefallen. Wann erscheinen die vom "Sprung über den Schatten"? Bitte wollen Sie so gut sein und mich informieren, ob die Textbücher in derselben Weise verrechnet werden wie die anderen Werke (Vorausbezahlung der Auflage) und wie hoch die Auflage in diesem und dem nächsten Falle ist, sowie wie es hier mit den Freiexemplaren steht! Ich habe meinen Vertrag nicht bei mir und möchte gern orientiert sein. Ich erwarte dringend die Korrekturen vom Klavierauszug "Sprung über den Schatten" und hoffe sie gemäß einem Brief des Herrn Direktors Mitte der Woche zu bekommen. Bitte wollen Sie veranlassen, daß die betreffenden Teile der Partitur, die bei den verschiedenen Lieferungen in Frage kommen, immer mitgeschickt werden, sonst entstehen nachher wieder zeitraubende Unklarheiten.

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Ferner möchte ich Sie bitten, mit dem Herrn Direktor zu besprechen, ob es eventuell möglich wäre, für den Klavierauszug "Sprung über den Schatten" ein farbiges Titelblatt zu stiften. Nach meiner unmaßgeblichen Erfahrung ist dies für den Verkauf immer von Vorteil, außerdem wüßte ich jemanden aus meiner nächsten Nähe, der es kostenlos liefern würde 1• Ich bin aber nur dann dafür, wenn mir versichert wird, daß dadurch das Erscheinen des Auszugs um keinen Tag verzögert wird. Zuletzt bitte ich Sie um Nachricht, ob Sie vielleicht durch irgend einen Zufall wissen, ob und was Herr Scherehen am 29. September von mir in Berlin aufzuführen gedenkt2, da er mich trotz Expreßbriefen und Telegrammen, mit denen ich ihn versorge, ohne Nachricht läßt. Ihr Ernst Krenek Herzlichen Dank im Voraus und beste Grüße Breitenstein (Semmering) Haus Mahl er 17. Sept.l923. Beantwortet: 20.IX.23 1 Zu 2

Kreneks Plänen für die Gestaltung des Titelblatts vgl. auch seinen Briefvom 28.9.1923. Nicht zu ermitteln.

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Sehr geehrter Herr Direktor, Ihre Ankündigung der ersten Korrektursendung habe ich erhalten, die Korrekturen selbst jedoch bisher nicht. Ich hoffe, daß sie jeden Augenblick kommen werden. Ich bin Samstag den 22. Sept. in Wien (ftir 3-4 Tage) und bitte mir daher weitere Korrekturen nicht hieherzusenden. Mit den besten Empfehlungen Ihr ergebenster Ernst Kfenek Breitenstein, 19.9.1923.

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Liebes Frl. Rothe, bitte seien Sie so gut und veranlassen Sie, daß mir das Geld für Oktober nach Wien 18. Argauergasse 31 geschickt wird, und nicht nach Breitenstein. Ich bin zwar immer dort aber man bekommt es dort nicht nach Haus, sondern muß es vom Postamt abholen und das möchte ich nicht. Herz!. Grüße Ihr Ernst Krenek [Breitenstein, ca. 24.9.23 2 ] Beantwortet: 29.IX 23

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Krenek gab die Adresse seiner Eltern an. Eingangsstempel des Verlags: "26. Sep. 1923".- Am oberen Briefrand findet sich der hs Vermerk des Verlages: "K 300.000-".

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Liebes Frl. Rothe, mit gleicher Post gehen die ganzen Korrekturen, die ich bekommen habe, wieder zurück. Die Partitur behalte ich hier ftir die hoffentlich bald nachfolgenden. Im gleichen Paket ist das von mir vorgeschlagene Titelblatt. Es ist von Anna Mahler gezeichnet 1• Ich wäre sehr froh, wenn es verwendbar wäre. Sie werden es sicher auch hübsch und effektvoll finden. Bitte vergessen Sie nicht, gleich mit dem Direktor darüber zu sprechen, wenn er kommt, damit ,ill keine Verzögerung eintritt. Besten Dank im Voraus und herzl. Grüße, Ihr Kfenek Breitenstein, 28. Sept. 1923. Beantwortet: 5 .X 23 1 Der Verlag entschied sich gegen die Verwendung der Zeichnung Anna Mahlers für das Titelblatt zum Klavierauszug von Sprung über den Schatten (vgl. auch Kreneks Briefvom 15.1 0.1923), und es erhielt schließlich nur den für die UE-Ausgaben dieser Zeit üblichen olivgrünen Druck von Autor, Titel, und dem UE-Logo einer stilisierten Lyra. (Dagegen wurde später Kokoschkas Titelzeichnung für Orpheus und Eurydike blau und rot auf weißem Umschlag gedruckt.)- Die Zeichnung (vgl. Kreneks Briefvom 17.9.1923) ließ sich im Bild-Archiv der UE nicht ermitteln. Auch im Nachlass Anna Mahlers, die 1938 bei ihrer Flucht aus Österreich fast alles zurücklassen musste, fand sich laut Auskunft von Marina Mahler (Email vom 13.11.2007 an CMZ) keine Zeichnung, die sich daraufbeziehen ließe.

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Liebes Frl. Rothe, mit gleicher Post gehn die Auszugskorrekturen bis S. 98 und die Partitur des 1. Aktes an den Verlag zurück. Bitte wollen Sie so gut sein und nicht vergessen, mit dem Herrn Direktor gleich nach seiner Rückkehr über die Titelblattsache zu sprechen. Mit besten Grüßen Ihr ergebener Ernst Kfenek Breitenstein (Haus Mahler) Semmering 3. Oktober 1923. Beantwortet: 5.X.23

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Liebes Frl. Rothe, soeben habe ich die mir zugesandten Korrekturen vom li. Akt durch einen Herrn zurückgeschickt, die Sie morgen früh erhalten. Partitur kann ich momentan noch nicht mitsenden, weil sie in einem Heft ist und ich die Fortsetzung noch brauche. Ich schicke Ihnen sofort alles, sowie es frei ist. Herzlichen Dank für die "Zwingburg"-Auszüge, die mir viel Freude machen. Ich bitte Sie sehr je ein Exemplar an die Frankfurter, Darmstädter, Stuttgarter, Dresdner und Berliner Oper zu senden, ferner an Erdmann, (eventuell auf meine Kosten) und natürlich an Schulz-Dornburg nach Bochum 1• In Erwartung weiterer Korrekturen mit herzlichen Grüßen Ihr Ernst K1enek Breitenstein, 7. Okt. 1923. Bitte auch je eine "Zwingburg" an Schreker, Hochschule Berlin und Zemlinsky Beantwortet: 1O.X.23 1 Rudolf Schulz-Dornburg war in der Spielzeit 1923/24 Kapellmeister am Opernhaus Bochum der Vereinigten Bühnen Duisburg-Bochum. Ende der Saison übernahm er die musikalische Leitung des Stadttheaters in Münster (Westfalen).

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Liebes Frl. Rothe, mit gleicher Post gehen die Korrekturen vom Rest des II. Aktes an Sie ab. Außerdem die Partitur des ganzen II. Aktes. Ich bitte Sie sehr, mir wenn möglich, dann wenn ich die Korrekturen des Schlusses vom III. Akt bekomme, die betreffenden Seiten der Partitur (337-346) wieder herzuschicken, weil ich sie brauche und sie mit den S. 158-169 der Partitur zusammenhängen. Andernfalls müßte ich die letzten Seiten des Auszugs unkorrigiert zurücksenden und Sie bitten, die Korrektur in Wien zu veranlassen, lieber ist mir aber, wenn ich es selbst mache, weil ich noch manches in Klaviersatz und Orthographie ändere. Bitte seien Sie so gut mir wenn möglich den Empfang meiner Sendungen zu bestätigen. Ihr Ernst K1enek Mit herzlichen Grüßen Breitenstein, 9. Okt. 1923. mündlich erledigt 16./X.23

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Liebes Frl. Rothe, ich habe vorgestern die Korrekturen III. Akt, 1. Teil abgesendet. Was die Mitteilung von Aufführungen betrifft, kann ich Ihnen nur versprechen, daß ich Sie von Aufführungen benachrichtigen werde, die ich selbst erfahre. Ich glaube jedoch, daß Sie im allgemeinen bessere Informationen haben werden als ich. Wegen des Titelblattes bin ich sehr traurig, aber da ist eben nichts zu machen 1• Für Versendung der "Zwingburg"-Auszüge besten Dank. Mit herzlichem Gruß Ihr Ernst Ki'enek Breitenstein, 15. Okt. 1923. Ich komme voraussichtlich diese Woche aufpaar Tage nach Wien. 1 Zum Titelblatt fiir Der Sprung über den Schatten vgl. Kreneks Briefe vom 17. und 28.9.1923.Der Klavierauszug ging am 24. November 1923 in Druck und erschien am 21. Dezember. Krenek muss ein Exemplar sofort Schönberg zugeschickt oder vielleicht selbst überbracht haben: Am selben Tag setzte sich Schönberg schriftlich und sehr genau mit der Oper auseinander (veröffentlicht in: Style and ldea, ed. by Leonard Stein, Berkeley!Los Angeles 1975, S. 477-481).

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Hochverehrter Herr Direktor, gestatten Sie, daß ich Sie mit einer Idee bekannt mache, die mich schon seit Jahren verfolgt. Ich befasse mich ernsthaft mit dem Plan, eine Operette zu schreiben. Es ist sehr bedauerlich, daß es in unserer Zeit zu einer so scharfen Trennung zwischen der sogenannten "anständigen" und der "leichten" Musik gekommen ist, eine Trennung, die noch vor relativ kurzer Zeit nicht bestand. Da ich der Meinung bin, daß es in der Kunst nicht auf das ankommt, was man macht, sondern nur, daß man es gill macht, so sehe ich auch in der Tatsache der leichten Musik keine Entwürdigung, sondern eine sehr begrüßenswerte Bereicherung des Schaffensgebietes. Daß es gute Operetten gibt, brauche ich wohl gar nicht zu erinnern. Um vollständig zu sein, will ich noch anführen, daß der Plan eine zweite, materielle Seite hat. Ich sehe mehr und mehr, daß ich auf meine Einnahmen aus dem Verlagsgeschäft durchaus angewiesen bin. Andrerseits sehe ich ein, daß ich an den Verlag keine irgendwie nennenswerten Forderungen stellen kann, solange er wieder seinerseits auf die bescheidenen Verkäufe meiner Werke beschränkt ist. Die Ursache, warum ichtrotzdes lang gehegten Wunsches noch nicht dazugekommen bin, die Sache konkret anzufassen, ist, daß ich bisher mit meinen Bemühungen um einen Text keinen Erfolg hatte. Ich habe mich an einige Autoren (in Berlin) selbst gewendet (Tucholsky und Mehring) 1, auch durch Vermittlung anderer etwas versucht, jedoch keinen Erfolg gehabt. Da ich nur das Libretto eines bekannten Autors komponieren möchte, weil ich der Ansicht bin,

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daß die Sache nicht den richtigen Erfolg haben wird, wenn nicht nur der Komponist, sondern auch der Librettist ein Neuling auf diesem Gebiete ist, so möchte ich an Sie, sehr geehrter Herr Direktor, die Frage richten, ob Sie in der Lage sind, mir dabei irgend einen Rat zu geben, mich eventuell einem Autor zu empfehlen, oder sonst etwas Zweckdienliches zu tun. Zwar kenne ich Ihre ganze Stellungnahme zu dem Unternehmen nicht, hoffe aber, daß Sie meine oben vorgetragenen Darlegungen verstehen werden. In Erwartung einer günstigen Antwort bin ich Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Breitenstein (Haus Mahler) Semmering 23.10.23. Beantwortet: 27.X.23 1 Über die Kontakte Kreneks zu Kurt Tucholsky und Walter Mehring ist nichts Näheres bekannt. Tucholsky hatte zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Dramentexte veröffentlicht. Erst 1929 erschien sein juristisches Dramolett Wiederaufnahme. Walter Mehring, der aus dem "Sturm"-Kreis und dem Dadaismus kam und 1920 sein "Politisches Cabaret" gegründet hatte, veröffentlichte 1921 Das Ketzerbrevier. Ein Kabarettprogramm, in dessen Gebrauchslyrik er Schlager- und Jazzelemente integriert und das Montageprinzip übertragen hatte. Zuvor hatte er bereits den Dramenband Einfach klassisch! (1919) veröffentlicht. Außerdem erschienen in der ersten Hälfte der 1920er Jahre einige Versbände von ihm mit Chansons und Couplets: Das politische Cabaret (1920), Wedding-Montmartre (1923) und Europäische Nächte (1924), aus denen z. B. Hanns Eisler das "Lied vom trockenen Brot" und Friedrich Hollaender "Berlin-Simultan" und "Wenn wir Stadtbahn fahren" vertonten. - Kreneks Affinität zu Tucholsky als Texter führte etwas später dazu, dass er an eine neuerliche Repertoireerweiterung dachte; vgl. Anm. 5 zum Brief vom 23.12.1923.

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Liebes Fr!. Rothe, bitte können Sie mir möglichst sofort die Auszüge der 3 Opern von Jamicek "Jenllfa", "Vylety pana Broucka" und "KaUt Kabanova" auf meine Rechnun:f zusenden 1• Ich habe, seit Frau Mahl er mit den meisten Noten abgereist ist , furchtbaren Mangel an Musik! Herzlichen Dank im Voraus und besten Gruß Ihr Ernst Ki'enek Breitenstein, 27. Okt. 23. Noch eine Bitte! Sollte etwa zufällig mit den von mir zurückgeschickten Korrekturen und Manuskripten ein Textentwurf (cca 20 Seiten, Bleistift- und Tintenmanuskripti irrtümlich mitgegangen sein? Bitte seien Sie so gut nachzusehen und schicken Sie es mir, wenn Sie es finden. Ich suche es hier vergeblich. Besten Dank und Gruß Kfenek Beantwortet: 27.X.23

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1 Janaceks Oper Jenufa, 1904 in Brünn/Brno ohne Resonanz uraufgefiihrt, gelangte 1918 in Wien zur deutschsprachigen EA; sie wurde dort im März 1925 neu einstudiert. Die Ausflüge des Herrn Broucek waren 1920 in Prag uraufgefiihrt worden, eine zweite Inszenierung gab es nicht vor 1926 in Brünn (und eine Aufführung mit deutscher Übersetzung erst 1959), und nur Katja Kabanova wurde nach der UA 1921 in Brünn mehrfach nachgespielt, so auch 1923 in Köln unter Otto Klemperer. Die breitere Rezeption von Janaceks Opern im deutschen Sprachbereich setzte in der Saison 1924/25 ein, wie der UE-Zeitschrift Die Oper von Heute zu entnehmen ist: In der Nr. 5 von 1924 vom 15. November steht unter "Mitteilungen": "Jenufa erobert sich die Bühnen". 2 Alma Mahlerfuhr vermutlich nach Venedig, wo sie erst vor kurzem einen Palazzo erworben hatte; vgl. BriefKreneks an seine Eltern vom 19.9.1923 (H.l.N. 115685). 3 Um welchen Textentwurf es sich handelte, ließ sich nicht sicher ermitteln. Es könnte sich um das "neue Opernprojekt" gehandelt haben, das Krenek im Sommer in Vent eine Zeit lang verfolgt hatte (vgl. IAdZ, S. 451).

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Liebes Fr!. Rothe, bitte schön, die beiliegende Partitur, wie besprochen, zum Buchbinder 1, die Stimmen aber, (die mein Eigentum sind), nach Winterthur, Schweiz, Musikkollegium, befördern zu wollen 2• Die Partitur lassen Sie bitte nach erfolgter Bindung bei sich, bis ich disponieren werde. Mit bestem Dank und Gruß Ihr erg.[ebener] Kfenek Wien, 30. Nov. 1923. 1 Die Partitur, die Krenek zum Binden gab, war das Autograph seines Eduard Erdmann gewidmeten Klavierkonzerts op. 18. Sie liegt heute in der Roughton Library der Harvard University, Cambridge/Mass., Sign. bMS Mus 230 (534). 2 Notiz auf dem Brief: "Mat. 3.XII.23 ges."- Die UA des Klavierkonzertsam 19. Dezember 1923 unter Scherehen im Musikkollegium Winterthur stand bevor; vgl. Kreneks Briefvom 23.12.1923.

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Liebes Frl. Rothe, bitte seien Sie so gut, dem Herrn v. Klenau die Symphonische Musik und die Partitur der II. Symphonie zu schicken. Ich habe mit ihm darüber gesprochen 1• Aber versichern Sie sich, wenn möglich, telephonisch vorher, daß er dann auch in Wien ist, bezw. wie lang er bleibt und daß er es wieder hergibt, bevor er fortfährt. Ich möchte dann, wenn die Hindemithstimmen in Wien sind2, bei dieser Gelegenheit mit ihm darüber sprechen. Herz!. Dank und Gruß! Ihr Kfenek Breitenstein, 3. Dezember 1923. Bitte die Klavierkonzertstimmen sofort nach Wintertbur senden!

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1 Der dänische Komponist Paul von Klenau, Schüler Max Bruchs und Ludwig Thuilles, war Leiter der Philharmonischen Konzerte in Kopenhagen und gleichzeitig von 1922 bis 1930 als Diri~ent der Konzerthausgesellschaft in Wien tätig. In welchem Zusammenhang mit dem vorher Geschriebenen die "Hindemithstimmen" stehen, ist unklar; es handelte sichjedenfalls um die Stimmen des 3. Streichquartetts, das das Amar-Quartett am 27. November in Wien aufgefiihrt und möglicherweise aufKonzertreise mitgenommen hatte.

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich komme von Wintertbur mit neuen Informationen über das Concerto grosso, die, wenn ich ihnen Glauben schenken soll, für mich höchst erstaunlich wären. Herr Scherehen sagte mir, daß ein Herr Zuckmayer in Mainz ihm gegenüber die Absicht äußerte, das Concerto grosso aufzuführen, und als ihm Scherehen andeutungsweise das Material anbot, erklärte, er habe Partitur und Stimmen von der U-E. erhalten. Da Scherehen damals die später nach Wien geschickte Partitur noch besaß, kann es sich nur um die von uns gesuchte gute Abschrift handeln. Dieser Sachverhalt ist mir völlig unbegreiflich, und ich würde ihn glatt anzweifeln, wenn mir Scherehen nicht angeboten hätte, einen Briefwechsel mit Herrn Zuckmayer einzusehen, der sich auf die Sache bezieht. So scheint mir der Fall doch einer dringenden Aufklärung bedürftig2 • Die Aufführung des Klavierkonzertes war sehr schön und eindrucksvoll, von allen Beteiligten! Der Erfolg soll für Wintertbur außergewöhnlich gewesen sein. Kritik konnte ich bisher noch keine erhalten. Was unsere nächsten Arbeiten betrifft, so bringe ich das Arrangement des Klavierkonzertes nach Wien mit und hoffe, daß es dann sofort in Druck komme. Außerdem würde ich sehr um eines bitten: Scherehen macht im Januar eine Aufführung meiner 111. Symphonie in Berlin und eventuell in Leipzig, mit dem Frankfurter Museumsorchester4 • Ich wäre sehr froh, wenn die Stimmen in der U-E bis dahin ausgeschrieben werden könnten. Ich werde die Partitur sofort von hier absenden und bitte um Empfangsbestätigung. Ich werde etwa zu Neujahr in Wien sein und kann die Stimmen vorAbsendungnoch kollationieren. Es handelt sich um ein Werk für kleines Orchester (außer Streichern nur 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fg., Kfg, 2 Hr. Trompete und Pauke.) Ich würde 6 erste, 5 zweite Geigen, 4 Bratschen, 3 Celli und 2 Kontrabaßstimmen gerne ausgeführt sehen. In Erwartung günstiger Nachrichten bin ich mit den besten Neujahrswünschen, auch an das Personal des Verlages Ihr sehr ergebener Ernst Kfenek Zuoz, Engadin 5 Hotel Weißes Kreuz. 23. Dezember 1923. 1

Aufder Pk 68 bedankte sich Krenek sen. am 5.12.1923 für den Empfang von 1,000.000 Kronen.

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2 Eduard Zuckmayer war Mitglied der Gemeinschaft für zeitgenössische Musik in Mainz. Es scheint sich um ein Missverständnis gehandelt zu haben, denn die Nr. 8496 in den Reversbüchern der UE verzeichnen für Januar 1924 in Mainz/Wiesbaden nicht eine Aufführung von op. 10, sondern von der Symphonischen Musik op. 11. 3 Das Klavierkonzert op. 18 wurde im April 1924 in der Fassung für 2 Klaviere gedruckt (UE 7533). 4 Die UA von Kreneks 3. Symphonie op. 16 fand erst am 20. Dezember 1924 statt; vgl. dazu Kreneks Briefvom 29.6.1923, Anm. 20. 5 Krenek verbrachte nach der UA seines Klavierkonzerts die Tage bis Weihnachten mit Anna Mahlerund Eduard Erdmann auf Einladung des Winterthurer Mäzens Wemer Reinhart in Zuoz. Dabei kam er auf die Idee, Chansontexte zu vertonen, wie sich einem hs Briefkonzept entnehmen lässt, das Erdmann am 29.12.1923 an den Texter Krüger schrieb (EEA 395, AdK). (Bei diesem handelte es sich vermutlich um den aus dem Baltikum stammenden Hellmuth Krüger, der u. a. 1929 Chansontexte für die Kabarettrevue Napoleon greift ein mit der Musik von Willi Kollo schrieb.)

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1924 70 Pk

Liebes Frl. Rothe, herzlichen Dank flir die Noten. Hoffentlich sind Sie schon gesund! - Wie mir He[rr] Reinhart aus Wintertbur mitteilt, braucht Scherehen das Material der III. Symphonie bereits Anfang Februar. 1 Bitte tun Sie Ihr Möglichstes, die Herstellung, die Sie mir flir 15. II. in Aussicht gestellt haben, zu beschleunigen! Ich komme Montag nochmals zu Ihnen. Besten Gruß! Ihr Kfenek Wien, 25.1.24. 1 Zur UA von op. 16 vgl. die Anm. 20 zu Kreneks Brief vom 29.6.1923. Die Herstellung des Materials nahm anscheinend mehr Zeit in Anspruch, denn die erste Lieferung ging erst am 13. Juni nach Berlin, und zwar an den Dirigenten Eduard Mörike; vgl. UE Verlagsbücher Werke I und Werke// (ca. 1911-1927), Bd. 2, S. 353.

71 Pk, hs 1

Liebes Fräulein Rothel Bitte, senden Sie gef. 1 Exemplar meiner Symphonischen Musik für 9 Soloinstrumente op. 11 an meine Wiener Adresse: 18/1 Argauergasse 3. Herzlichen Gruß Ihr ergeb. Ernst Kfenek Wien, 1/2 1924 Bitte außerdem ein "Sprung" an die Wiener Adresse und "Sprung" und "Zwingburg" an Scherehen Frankfurt, Museum. Beantwortet: 2. II. 24 1 Mit

Ausnahme der Unterschrift und des Nachsatzes in der Handschrift von Ernst Krenek sen.

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Pk, hs 1

Wien 5.2.24 Namens meines verreisten Sohnes 2, bestätige ich dankend den Empfang des überwiesenen Betrages von 1 Million Kronen. Hochachtungsvoll Kfenek 1 Schreiben

von Ernst Krenek sen. Krenek und Anna Mahler hatten im Januar in Wien geheiratet und waren danach in die Schweiz zurückgekehrt. Eine großzügige Geldzuwendung Werner Reinhartsan Krenek erlaubte ihnen ein finanziell gesichertes Leben in Zürich, wo sie sich im März in einer Pension einmieteten. 2

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Liebes Frl. Rothe, ich bitte die von meinen Eltern übergebene Partitur von "Orpheus und Eurydike" an Fritz Busch in Dresden zu senden. Ich lege seinen Brief bei, aus dem Sie alles Erklärende ersehen werden 1• Ich bitte ihn gelegentlich zurückzusenden. Den Klavierauszug habe ich hier und sende ihn direkt nach Dresden. Ich werde Sie seinerzeit bitten, die Rücksendung im Auge zu behalten. Drei Dinge erwarte ich in nächster Zeit: Korrekturen des ~uartetts 2 und des Klavierkonzerts, sowie einen Textentwurf von Herrn Wilhelm . Bitte berichten Sie mir über die Aussichten dieser drei Sachen. Meine Adresse ist in den nächsten 4 Wochen Winterthur, Hotel zum Löwen, 4 wohin ich auch das Honorar für März zu senden bitte. Es geht mir hier unberufen ausgezeichnet. Herzt. Grüße Ihr Kfenek Winterthur, 6.2.24. Beantwortet: 9.11.24 1 Der

besagte BriefBuschs hat sich nicht erhalten. Gedruckt wurde nach dem ersten als nächstes das dritte Streichquartett op. 20. 3 Vermutlich handelt es sich um das im Brief vom 6.3.1924 erwähnte Textbuch Märchennacht von Julius Wilhelm, der für den Wiener Operetten Verlag, einer Abteilung der UE, einige Operettentexte geliefert hat, z. B. das zusammen mit Kurt Robitschek geschriebene Libretto Die Spieler, das den Alternativtitel Liebling der Götter trug. Dieses Textbuch wurde 1925 von der UE unter Vertrag genommen mit der Auflage, baldmöglichst einen Komponisten fl.ir seine Vertonung zu finden, aber tatsächlich wurde es erst 1934 von Rudolf Kattnigg komponiert. Außerdem schrieb Wilhelm für die UE die Textbücher Alt-Wien und General d'Amour, welches letztere von Julius Bittner vertont wurde. Vgl. zu Kreneks Suche nach einem geeigneten Operettenlibretto auch die Briefe vom 23.10.1923 und vom 6.3.1924. 4 Krenek verbrachte den Februar in Winterthur, während Anna Krenek bei dem Maler Cuno Amiet im Kanton Bem studierte. 2

Liebes Frl. Rothe, besten Dank für die Zusendung des Divertimentos 2• Ich teile Ihnen jetzt die Dispositionen betreffend die Dritte Symphonie mit: Erstens bitte ich die Streicherstimmen dahin zu ergänzen, daß wir ~ erste, 1 zweite, .2, Bratschen, ± Celli und 4 Bässe haben. (Hiezu ist die Partitur nicht notwendig) Zweitens die Stimmen bitte ich nach Fertigstellung und Korrektur (ich werde keine Gelegenheit mehr haben, sie zu lesen) an Hermann Scherchen, Frankfurt a. Main, Junghofstr., Saalbau d. Museums zu schicken (Er macht eine Aufführung der Symph. im Mai in Berlin und Leipzigl Drittens: Die Partitur bitte ich, mir hierherzusenden, so daß ich sie spätestens am 21. Februar habe. Ich reiche sie bei der Internat. Kommission, welche in Zürich von 24.-26. Febr. tagt, ftir Prag ein 4 •

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Ich bin nicht ganz glücklich zu hören, daß die Korrekturen von Quartett und Klavierkonzert in den "nächsten Wochen" kommen. Ich dachte einen bestimmteren Zeitpunkt zu erfahren. Das Quartett wird flir Aufführungen gebraucht! Ich bitte mich zu verständigen, wie es mit "Zwingburg" Berlin und "Sprung über den Schatten" Frankfurt steht. Ich bin sicher, daß in beiden Fällen Entscheidungen vorhanden sein müssen oder dringendst nötig sind. Ich bitte das Stimmenmaterial der acapella-Chöre 5 zu beschleunigen. Wie steht es mit dem Stich der Partitur? Ich erfahre übermorgen näheres über die Aufführung und werde berichten. Was macht Herr Wilhelm? Ich bitte um Zusendung der "Schweizer Volksliederbearbeitungen" von R. Gund 6 und um die Komische Oper von Braunfels, falls schon vorhanden 7 • Ich danke für liebevolle Besorgung im Voraus und bin Ihr Ernst Ktenek Winterthur, 12.2.1924. Beantwortet: 16. II. 24 1 Am Rand sind die vom Verlag zu erledigenden Aufträge von 1) bis 7) mit rotem Buntstift durchnummeriert. Damit sind auch zusätzlich zu Kreneks Unterstreichungen seine Ordnungszahlwörter hervorgehoben sowie die beiden Opern und die Orte ihrer UA, die er nicht selber markierte. 2 Krenek hatte im vergangeneu Herbst als op. 23 eine Symphonische Musik Nr. 2 für Kammerorchester geschrieben, die er auch als Divertimento bezeichnete und die Fritz Stiedry am 25. Januar in Berlin "in einer von mir nicht kontrollierten Weise [ur]aufgefiihrt" hatte (so Krenek in seinem Brief an Irene Erdmann vom 31.1.1924, EEA !51 [1 ]). Anscheinend hatte er im Verlag darum gebeten, die Partitur zurückzuerhalten; möglicherweise zog er das Werk bereits zu diesem Zeitpunkt definitiv zurück. 3 Aus diesem Plan wurde nichts; vgl. Kreneks Briefvom 29.6.1923, Anm. 20. 4 Ob Krenek seinen Plan, die neue Symphonie bei der Schweizer Sektion der IGNM flir das Musikfest in Prag einzureichen, realisiert wurde, ist unbekannt; tatsächlich wurde dort 1925 sein op. 25, das Concerto grosso Nr. 2, aufgeführt, das er gerade zur Zeit der Korrespondenz komponierte (1. Januar bis 23. Februar 1924). Möglicherweise wurde die Symphonie abgelehnt, weil er als Österreicher auf die Österreichische IGNM-Sektion verwiesen war; andererseits wurde er auf der Konstituierenden Versammlung der Internationalen Kommission am 25. Februar 1924 in Zürich eingeladen, dem Vorstand der Schweizer Sektion beizutreten. 5 Gleichzeitig mit op. 23 entstanden die Gemischten a-capella-Chöre op. 22 auf drei Gedichte von Matthias Claudius, die Krenek dem Frankfurter "A-cappella-Chor 1923", den Scherehen gegründet hatte und leitete, widmete. 6 Robert Gunds Sechs Lieder op. 39 nach Texten von Gottfried Keller und aus Des Knaben Wunderhorn (UE 7113) sind eher originale Kompositionen als Volksliedbearbeitungen. In der Vindobona Collection, in der sonst derartige Bearbeitungen bei der UE erschienen, ist nichts von Gund herausgekommen. 7 Bei der neuen Oper von Walter Braunfels handelt es sich vermutlich um Don Gil von den Grünen Hosen op. 35, eine "Musikalische Komödie in drei Aufzügen nach dem Spanischen des Tirso de Molina". Die UA fand am 15. November 1924 in München statt. Sie gelangte noch im seihen Monat in Stuttgart zur EA und wurde anschließend in zahlreichen weiteren deutschen Städten gespielt. Von der UE wurde es bereits im März 1924 in Ihrem verlagseigenen Mitteilungsblatt Die Oper von Heute angekündigt. Gedruckt wurde der Klavierauszug, den Hellmut Schnackenburg anfertigte, bereits 1923 (UE 7376).

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Liebes Fr!. Rothe, ich bitte Sie sehr, den beiliegenden Brief zu lesen und mir dann wieder zuzusenden. Bitte veranlassen Sie alles, was Ihnen nötig scheint, um Herrn GilMarchex in Stand zu setzen, damit er Ende Februar das Konzert Herrn Koussewitzki vorspielen kann. 1 Ich halte eine Aufführung in Paris flir recht wichtig. Mit bestem Gruß Ihr Kfenek Winterthur, 14.2.1924. Beantwortet: 18. II 24 1 Die Bekanntschaft mit Henri Gil-Marchex machte Krenek vermutlich bereits 1923 beim IGNMFest in Salzburg, wo der Pariser Pianist konzertierte. - Sergej Kussewitzky leitete damals in Paris sein eigenes Orchester und und hatte 1921 bis 1929 eine Konzertreihe, die "Concerts Koussevitzky" (vgl. auch die Anm. 2 zu Krenek Briefvom 4.6.1928). Dass eine Auffiihrung des Klavierkonzerts in Paris zustande kam, ist nicht nachgewiesen. Auch eine Aufführung bei den "Concerts Colonne" unter Gabriel Pieme, die der Bemer Pianist Franz Josef Hirt für den Winter 1926/27 plante (vgl. seinen Briefvom 8.6.1926 an Krenek, in: EKI, MM III 003-02_UE, Rückseite von Jonny-Bühnenskizzen), war bisher nicht zu ermitteln. Allerdings spielte Hirt das Werk in Bem unter der Leitung von Albert Nef und in einem Klavierabend auch die Suiten op. 26 ("Konzertierende Künstler und neue Musik", in: Anbruch Jg. I 0, H. 2, Febr. 1928, S. 78).

76 Telegramm

Zürich 15.2. [1924] musikedition wien = erwarte dringend symphonie bitte chorstimmen rasehest frankfurt senden = krenek +

=

Beantwortet: 16. II 24

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Liebes Fr!. Rothe, Herr Dr. Kruttge aus Köln, für dessen Jahrbuch ich unter Mißbrauch einer Ihrer Schreibmaschinen einen Beitrag geliefert habe\ schreibt mir, daß ein von ihm durchaus empfohlener Musiker, Herr Willms oder Willens in Bonn beabsichtigt, über mich etwas zu schreiben und zu diesem Zweck Werke von mir kennen lernen möchte 2 • Eine Frau Dr. Thalheimer hat sich derowegen schon an Dr. Stefan gewendee, aber ohne Erfolg, bitte veranlassen Sie vielleicht, daß diesem Manne etwas von meinen gedruckten Sachen geschickt werde, etwa das I. Streichquartett, die Toccata u. Chaconne und ein Opemauszug. Er wohnt in

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Bonn, jedoch kann ich seine Adresse nicht mit Sicherheit entziffern. Vielleicht schicken Sie die Noten an Dr. Kruttge, Köln, Apostelnkloster 2i "auf meine Veranlassung für Herrn Willms oder Willens in Bonn". Außerdem bitte ich Sie um Zusendung einiger meiner Prospekte an mich ich brauche ab und zu ein Verzeichnis meiner Werke. Herrn Dr. Heinsheimer bitte ich zu grüßen4 und ihm zu sagen, daß ich Erdmann leider nicht mehr hier antrafund folglich keinen Artikel von ihm über mein Konzert erhalten konnte. Mit besten Grüßen Ihr Ki'enek Winterthur, 15. 2. 24. Beantwortet: 21. II. 24 1 Krenek hatte einen Beitrag "Zum Problem der Oper" für den von Heinrich Grues, Eigel Kruttge und Else Thalheimer (s. auch unten im Briet) herausgegebenen Sammelband Von neuer Musik. Beiträge zur Erkenntnis der neuzeitlichen Tonkunst (S. 39-43) geliefert, der 1925 in Köln herauskam. Vgl. dazu auch Kreneks Briefvom 27.4.1924, Anm. 3. 2 Franz Willms lieferte zu dem Sammelband (s. Anm. 1) einen Beitrag über Paul Hindemith. 3 Zu Thalheimer und Kruttge s.o., Anm. 1. - Paul Stefan war verantwortlicher Schriftleiter der bei der UE verlegten MdAnbr. Er steuerte selbst zahlreiche Artikel für diese Zs bei. 4 Hans W. Heinsheimer kam 1923 zur UE und avancierte zum erfolgreichen Leiter der Opernabteilung. Über seine Tätigkeit im Verlag und die sich daraus ergebenden zahllosen Kontakte mit Opernintendanten, Dirigenten, Musikern und Komponisten schrieb er später im USA-Exil die z.T. autobiographischen Bücher Menagerie in F-Sharp und Fanfare for 2 Pigeons (New York 194 7 bzw. 1952; zusammengefasst auf deutsch: Menagerie in Fis-Dur, Zürich/Stuttgart 1953) und Best Regards to Aida. The Defeats and Victories ofa Music Man on two Continents (New York 1968).

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Liebes Frl. Rothe, ich danke bestens für Ihr Schreiben v. 18. d. und die Übersendung der Noten. Die Symphonie ist richtig eingetroffen. Leider haben Sie mir nicht U-E NR 5815 mitgeschickt, das mich am meisten interessiert 1. Bitte wollen Sie das noch tun. Mit der Antwort an Herrn Gil-Marchex bin ich einverstanden. Ich bitte nur, mir seinen Brief und einen schon früher Ihnen zugeschickten von Fritz Busch zurückzusenden2 • Wie steht es mit den andern Dingen, um die ich Sie, soviel ich weiß, im selben Brief bat? (Übersendung von Noten nach Köln und Zusendung von Prospekten an mich) Das elfte von den zwölf Liedern, die zum Stich bestimmt sind und von denen Sie schon 10 haben, ist jetzt in Wien eingetroffen und wird Ihnen überreicht werden. Ich bitte Sie jedoch, das Manuskript, das man Ihnen gibt, sofort kopieren zu lassen (es hat kaum 2 Seiten!) und meinen Eltern wieder zurückzugeben. Frau Erdmann, der das Lied gewidmet ist, liegt ganz besonders an dem Manuskript und sie schrieb mir speziell deshalb. Die Widmung auf der Kopie wird anders lauten als auf dem Original u. zw. "Unserem lieben Irenchen. " 3 Wegen des zwölften Liedes sind noch Recherchen im Gang 4. - Herr MüllerWieland hat mir ebenfalls, aber weniger konkret geschrieben. Es soll mich sehr

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freuen, wenn er an der Oper schon studiert5. -Bitte orientieren Sie mich, welchen Eindruck die Vorftihrung meiner Werke auf Herrn Wilhelm gemacht hat, ob er schon genügend in ihren Geist eingedrungen ist, um ein Operettensujet zu erfinden, das ihm angepaßt ist, und wie er in dieser Sache weiterhin zu handeln geneigt ist. Ich verfolge gerade diese Angelegenheit mit besonderer Spannung und bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr Kienek Winterthur, 21.2.1924. [links a. R.:] Bitte senden Sie mir einen "Sprung über den Schatten", den ich Othmar Schoeck stiften möchte! Beantwortet: 27.11.24 1 Bei UE 5815 handelt es sich um 6 groteske Klavierstücke von Felix Petyrek, die in erster Auflage im November 1923 erschienen waren. Eine zweite Auflage gab es im Juli 1924. 2 Zum Briefvon Fritz Busch vgl. Kreneks Briefvom 6.2.1924. 3 Es handelt sich um die Auswahl an Liedern aus op. 9, 15 und 19, die als Neun Lieder für Gesang und Klavier gedruckt wurden, sowie um das separat publizierte op. 9 Nr. 7. Die Widmung bezieht sich auf op. 19 Nr. 5, dessen Autograph Irene Erdmann auf Kreneks Bitten flir den Druck an den Verlag gesandt hatte (s.o., Kreneks Briefvom 29.6.1923, Anm. 12 und 21); wie die Widmung ursprünglich gelautet hatte, lässt sich nicht klären, da der heutige Verbleib des Autographs unbekannt ist. Es war jedoch im Katalog der Musiksammlung von Eduard Erdmann (AdK, EEA, Sammlung Scherliess, Nr. 504) verzeichnet, ebenso wie Kreneks Autographe von op. 13 [und 13a], op. 18, op. 18a, op. 26 (Artur Schnabel gewidmet) und von (bisher unbekannten) "Kadenzen zu Haydn". Diese hatte Krenek flir Erdmann komponiert, der Haydns Klavierkonzert in D-Dur Hob. XVIII:11 am 19. Dezember 1923 in Winterthur im selben Konzert spielte wie die UA von Kreneks op. 18.- Eins der elf Lieder wurde ebenfalls gesetzt, aber nicht in die Veröffentlichung aufgenommen: Es war Otfried Krzyzanowskis "Erwachen bei der Geliebten" (op. 19 Nr. 3; Autograph und Probedruck im EKI, MM 123-01_UE bzw. 123-03_UE). 4 Zum zwölften Lied s.u., Kreneks Briefvom 15.3.1924. 5 Otto Müller-Wieland hatte die Gesamtleitung der Städtischen Bühnen Frankfurt inne und den Sprung angenommen. Ein Briefvon ihm an Krenek hat sich in der WB-H nicht erhalten.

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Liebes Frl. Rothe, anbei geht der Verlagsschein an Sie zurück. Bitte beachten Sie, daß ich II. in III. Streichquartett1 abgeändert habe und korrigieren Sie analog. Ich bin ab morgen in Zürich, Ebelstr. 29, Pension Rittershaus zu erreichen und erbitte alle Sendungen dorthin. Herrn Klemperer habe ich in dem Sinn geantwortet, daß die "Zwingburg" an die Volksbühne vergeben ist, daß aber einer Wiederaufführung im Herbst nichts entgegensteht, und daß er vielleicht geneigt wäre, eine andere Oper von mir zu bringen. Ich habe ihn besonders auf "Orpheus" aufmerksam gemacht und ihn gebeten, sich wegen des Materials an Sie zu wenden. Ich bitte Sie, an Fritz Busch zu schreiben, mit der Bitte um baldige Entscheidung (ohne natürlich

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Klemperer zu erwähnenl - Ich teile Ihnen mit, daß Schulz-Dornburg die Symph. Musik op. 11 in Bochum u. Harnburg gemacht hat. Ich befürworte nach wie vor, daß er die "Zwingburg" in den Industriestädten aufftlhrt 3, denn er hat wirklich ausgezeichnete Ideen dafür. Ihr Kfenek Herzl. Gruß Bern, 1. März 1924. Beantwortet: 4. III. 24 Der Verlag hatte bereits arn 17. Januar den Auftrag zur Abschrift der Stimmen erteilt; vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927. 2 Die UA der Zwingburg war an die Volksbühnenorganisation von Berlin vergeben worden, die im Theater arn Bülowplatz ein Schauspielhaus besaß und die Krolloper wieder aufgebaut hatte, um mit ihr auch über ein (Volks-)Opernhaus zu verfUgen; zu mehr Details vgl. Kreneks Brief vom 5.3.1924, Anm. 2. Otto Klemperer, GMD in Köln, hatte sich anscheinend fiir das Werk ebenso interessiert wie Fritz Busch in Dresden. Zu den vorangegangenen Bemühungen, die UA der Zwingburg zu erreichen, vgl. besonders Kreneks Briefe vom 7.10.1923 und vom 12.2.1924. 3 Die Aufführungen von op. 11 unter der Leitung von Rudolf Schulz-Domburg hatten in Bochum vermutlich arn 17. Februar (vgl. Nr. 8539 in den UE Reversbüchern) und möglicherweise arn 28. Februar in Harnburg stattgefunden. Allerdings findet sich in den UE Verlagsbüchern Werke 1 und Werke 11 (ca. 1911- 1927), Bd. 2, S. 111, unter diesem Werk die Notiz "28.1.[24] [... ]Rufer, Harnburg 40 Goldmark storniert". Vgl. auch Kreneks Brief vom 6.4.1924 und Anm. l. - In der "Szenischen Kantate" Zwingburg ging es um die versuchte Auflehnung des Volkes gegen den Zwingherm, so dass Krenek ihre Aufflihrung in den Städten des Ruhrgebiets für besonders sinnvoll hielt. 1

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Liebes Frl. Rothe, ich danke sehr für die Übersendung des "Sprunges", der Volkslieder und der "Märchennacht" 1. Ich habe letzteres Elaborat durchgelesen und habe konstatiert, daß es zumindesten für mich völlig ungeeignet ist. Es stimmt auch gar nicht mit meinen Wünschen überein, um die mich Herr Wilhelm ausdrücklich gefragt hat. Diese bestanden in dem Verlangen nach einem modernen Stoff mit reichlicher Möglichkeit ftlr amerikanische Tanzrhythmen. Ein Blick in das vorliegende Manuskript lehrt, daß es dem ersten Wunsch nur zu einem Drittel und dem zweiten gar nicht gerecht wird. Außerdem schmeckt das Ganze sehr nach "veredelter" Operette. Ich kann aber mit einem Text, der die Tendenz eines Weihnachtskindermärchens hat und andeutet, wie minderwertig die Menschenwelt in moralischer Hinsicht ist gegenüber der reinen Welt der Naturgeister, wahrhaftig nichts anfangen. Über die Entstehungsgeschichte dieses Manuskriptes sind zwei Theorien zulässig. Entweder es ist für mich gemacht worden, u. zw. auf Grund des Eindrucks, den Herr Wilhelm vom Vorspielen meiner Werke empfing- in diesem Fall wäre ich begierig, das Stück von mir kennen zu lernen, welches ihn auf die Vermutung gebracht hat, ich sei der berufene Mann, das Rauschen des deutschen Märchenwaldes am besten zu komponieren. Diese Theorie ist aber

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schon aus äußeren Gründen sehr unwahrscheinlich. Der ganze Habitus der Sache zeigt mir an, daß es sich um ein schon wiederholt abgelehntes Libretto handelt, welches Herr Wilhelm nur präsentiert hat, weil ich ungeduldig wurde. Ich möchte Sie um Bestätigung dieses Sachverhaltes bitten. Ferner seien Sie so freundlich, Herrn Wilhelm all dies in geeigneter Form darzulegen und ihn zu bitten, er möge sich noch etwas bemühen, und vor allem so verfahren, wie er es mir erst ankündigte, nämlich mir zunächst einen Entwurf des Textes auf einer Seite einzusenden und meine Stellungnahme kennen zu lernen. Ferner möchte ich Sie bitten, an Herrn Prof. Dr. Ernst Kurth in Spiez, Chalet Waldrand (Schweiz) je ein Exemplar meiner Toccata u. Chaconne, meiner Symph. Musik f. 9 Instr., meiner unvollendeten Schubertsonate, "Zwingburg" und "Sprung" zu senden 2• Mir bitte ich zu senden: "Meisterwerke kirchlicher Tonkunst" Bd. 4 (U.E. 4963) und die 15 Mysterien von Biber3 , beides Werke, die mir Prof. Kurth (den ich besucht habe) dringend empfohlen hat. Wie steht's mit a-capella Chören, Quartett u. Konzert?!! Herzlichste Grüße Ihr Ki'enek Zürich, Ebelstr. 29 Pension Rittershaus [ca. 4.3.1924] 4 Das zwölfte Lied ist bereits unterwegs. Was die schon bei Ihnen befindlichen betrifft, so wird nächstens bei Ihnen mein Papa erscheinen, um die Goeringschen Texte abzuschreiben und diesem Autor zu senden, weil er vor Erscheinen eine Revision vornehmen möchte 5 • Beantwortet: 12. [13.?] III 24 1 Zur

Märchennachtvgl. Kreneks Briefvom 6.2.1924, Anm. 3. Krenek hatte Ernst Kurth Ende Februar/Anfang März bei Bem besucht (IAdZ, S. 497); vgl. dazu auch den Briefvom 14.1.1922. 3 Bd. 4 der Meisterwerke kirchlicher Tonkunst in Österreich (UE 9308) wurde von der Schola Austriaca unter der Leitung von Prof. Goller herausgegeben. Er enthielt Eucharistische Gesänge for gemischten Chor ausgewählt aus Werken von Meistern des 16.-19. Jahrhunderts undfür den praktischen lithurgischen Gebrauch eingerichtet, darunter Werke von Pierre de Ia Rue, Jakob Hand!, Antonio Caldara, Blasius Amon, Johann Stadlmayr, Leopold Hoffinann, Giuseppe Tricaricio, Johann Georg Albrechtsberger, Giacomo Antonio Perti, Wolfgang Amadeus Mozart, Anton Bruckner und einigen Anonymi. -Heinrich Ignaz Franz Bibers 1676 komponierte Sonaten fiir Violine mit basso continuo (Mysterien) waren bereits 1905 von Guido Adler in den DTÖ XXV, Jg. XII/2, herausgegeben worden. 1920 gingen die DTÖ an die UE über, die die Mysterien dann in zwei Bänden (UE 7283/4) im Juli 1923 druckte.- Dass Krenek sich weiter um kontrapunktische Fertigkeiten bemühte, zeigen auch die sieben Kanons, die er Ende November 1923 feschrieben hatte (KA, Woü 71). . Eingangsstempel der UE: 6. März 1924. 5 Die Autographe der vier Lieder Nr. 1, 2, 4 und 6 aus op. 9, die 1924 in der Sammlung Neun Lieder (UE 6005) erschienen, und dem 7. Lied, das separat (UE 7573) gedruckt wurde, ergaben, dass Goering fiir den Druck folgende kleine Korrekturen vornahm: In "Räume" (Nr. 2) heißt es statt "Endlich auszuruh'n" nun "Einmal auszuruh'n" und "Hier fand ich noch kein End" statt "noch fand ich hier kein End". In "Erinnerungen" (Nr. 4) wurde "der die Blätter streifte" zu "der Blätter streifte" (infolgedessen kam eine Appoggiatur auf "der"), in "Rätselspiel" (Nr. 6) ersetzte 2

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Goering im Vers "daraus ich viele, viele Tropfen schöpfen kann" das Verb durch "heben" und strich das Ausrufezeichen nach "Du ewig Wandelbare, sieh!" Bei der Nr. I "Im Spiegel" veränderte Goering gegenüber der ersten, in den MdAnbr (3. Jg., Heft 13/14, Sept. 1921) veröffentlichten Fassung die Interpunktion im Satz "und eine Tafel drüber, die [,] riesengroß [,]" und "denn von dir selber kannst du nicht ein Stück" zu "denn dir entgehen kannst du nicht ein Stück". In der erhaltenen Abschrift des ungedruckt gebliebenen Goering-Liedes "Mädchens Klage" W 70 (KA: oO 70, MH 10347/c) findet sich eine Änderung im zweiten der Verse "Den Kater zur Jungfrau macht ich I und mich überwältigt die Scham"; die ursprüngliche Fassung lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Vgl. dazu die Briefe vom 15. und 21.3.1924.

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Liebes Frl. Rothe, ich erhalte soeben einen Brief von Prof. Schünemann, mit der Mitteilung, daß Herr Kestenberg eventuell bereit wäre, zugunsten von Klemperer aus dem Vertrag zurückzutreten 1• Ich persönlich habe meine Wünsche in dieser Sache von verschiedenen Ereignissen abhängig gemacht, nämlich: 1) wie sich Busch über "Orpheus" entscheidet2 2) wie sich Klemperer über "Orpheus" entscheidet und 3) ob Kleiber für "Orpheus" zu interessieren wäre. Nimmt Busch "Orpheus" an, so bin ich für Übertragung der "Zwingburg" an Klemperer. L[e]hnt er "Orpheus" ab und nimmt ihn hingegen Klemperer an, so bleibe die "Zwingburg" bei der Volksbühne, denn dann haben wir zwei Opern in Berlin. Interessiert sich hingegen Kleiber für "Orpheus" 3, so möge Klemperer die "Zwingburg" auffuhren, denn dann hätten wir zwei Opern in Berlin, unter den günstigsten Bedingungen. (Kleiber erwähne ich in diesem Zusammenhang deshalb, weil Schünemann meint, daß er unter dem Eindruck von Klemperers Anboten zugänglich sein würde.) Ich bitte Sie nun, mir erstens Ihre Stellungnahme in der ganzen Angelegenheit vorzuführen, zweitens alle Fäden, besonders was "Orpheus" betrifft, in der Hand zu behalten und drittens mich über alles dringend auf dem laufenden zu erhalten. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr Krenek Zürich, 5. März 1924 Ebelstr. 29, Pension Rittershaus [links a. R.:] Das Klavierkonzert soll in Berlin großen Erfolg gehabt haben 4 • [rechts a. R.:] Besten Dank für Rücksendung der Briefe! Beantwortet: 11.III 24 1 Ein Brief Schünemanns von Februar/März 1924 ist in der WB-H nicht erhalten. -Zur Vergabe der UA der Zwingburg an die Volksbühne Berlin vgl. Kreneks Brief vom 1.3.1924. Leo Kestenberg, Referent fiir musikalische Angelegenheiten im preußischen Kultusministerium, hatte für den Pachtvertrag für die Krolloper zwischen Volksbühne und preußischer Regierung

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vermittelt. Das wiederaufgebaute Opernhaus war am 1. Januar 1924 eröffnet worden; es wurde vom Staatsopernensemble bespielt und bis zur Berufung Otto Klemperers im Herbst 1926 auch von der Staatsoper aus als deren zweites Haus geleitet. Eine dritte Spielstätte in Berlin war in den Jahren 1922 bis 1925 die Große Volksoper, die auch das Theater des Westens bespielte und deren GMD 1924 Eugen Szenkar war. Allerdings scheint Klemperer dort entweder ebenfalls verpflichtet gewesen oder in Verhandlungen fiir dessen Nachfolge getreten zu sein (vgl. Klemperers Briefe an Krenek vom 17.3. und 1.6.1924, H.I.N. 115545 und 115546). Vom Deutschen Opernhaus in Charlottenburg, das nicht gerade als Bühne fiir Urauffiihrungen galt (in den vier Spielzeiten 1924/25-1927/28 gab es keine einzige) war in der ganzen Diskussion übrigens keine Rede. 2 Fritz Busch war seit 1922 GMD in Dresden; vgl. Kreneks Brief vom 1.3 .1924. 3 Erich Kleiber war zu Beginn der Spielzeit 1923/24 GMD an der Lindenoper in Berlin geworden. 4 Erdmann und die Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Fritz Busch fiihrten Kreneks Klavierkonzert op. 18 am 29. Februar 1924 in Berlin auf; sie spielten das Werk auch mit der Staatskapelle Dresden. (In Wien gab Erdmann die EA in einem Außerordentlichen Symphoniekonzert der Gesellschaft der Musikfreunde Anfang Aprill925 unter Leopold Reichwein.)

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Liebes Frl. Rothe, bitte seien Sie so freundlich, mir die Partitur meiner 2. Symphonie hieherzuschicken, eventuell auch die der I., falls Sie sie wieder haben. Der hiesige Dirigent Andreae möchte etwas von mir in der nächsten Saison bringen und die Sachen kennen lernen. Ferner bitte ich, Herrn Dr. Volkmar Andreae, Zürich 2, Hans Huberstr. 4, je ein Exemplar meiner gedruckten Werke zu senden 1• Er hat eine sehr große Musikbibliothek (größer als die öffentliche und Konservatoriumsbibliothek), die auch viel von Studierenden und Künstlern benützt wird. Dann bitte ich Sie, mein monatliches Honorar von nun an hieherzusenden. Ferner seien Sie so gut, Herrn Winter zu fragen, wann ich eine Abrechnung zu erwarten hätte, die ich, glaube ich, schon im Januar hätte erhalten sollen. Endlich haben Sie die Güte, ein Exemplar Ihres famosen "Abbruch" 2 an Eduard Erdmann, Berlin W 50, Würzburgerstr. 4 zu senden. Ich möchte, daß er sich krank lacht. Mit bestem Dank und Gruß Ihr Ki'enek Zürich, 9.3.24. Ich bitte Sie beiliegenden Brief Herrn Direktor Hertzka zu überreichen Beantwortet: 12. III 24 1 Volkmar Andreae war Komponist und der Leiter des Zürcher Tonhalle-Orchesters. Vgl. Kreneks Briefvom 21.3.1924 und Anm. 1. 2 Dabei handelte es sich um die im Februar erschienene Nummer Faschingsblätter des Anbruch; sie enthält zahlreiche satirische Aufsätze und Notizen zu Komponisten, Dirigenten, Kritikern etc. im Stil der sonst üblichen Rubriken und Artikel der MdAnbr. Auch zum Fasching 1925 erschien wieder ein Abbruch-Heft.

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Hochverehrter Herr Direktor, Sie werden sich gewiß der Vereinbarung erinnern, die wir ungefähr im Dezember v. J. betreffend meine Orchesterwerke getroffen haben 1• Sie sagten damals, daß nach ungefähr 3 Monaten, gegen das Frühjahr zu, Ihr Betrieb in der Lage sein würde, eine ähnliche Arbeit aufzunehmen. Da ich annehme, daß sich dieser Zeitpunkt nunmehr nähert, möchte ich mit Ihnen über die Auswahl, Art und Zeit der Veröffentlichung eines meiner Orchesterwerke in Unterhandlung treten. Ich möchte meinen Standpunkt dahin präzisieren, daß ich nach wie vor die II. Symphonie als das repräsentativste meiner bisherigen Orchesterwerke am liebsten gedruckt sehen würde. Doch möchte ich Ihre Stellungnahme zur ganzen Angelegenheit gern kennen lernen. Ferner möchte ich berichten, daß nach den Meldungen, die ich bekam, jetzt alle Zwölfvon mir zur Veröffentlichung ausgewählten Lieder beim Verlag eingetroffen sind. Der Schriftsteller Goering, von dem einige Texte stammen, nimmt jetzt noch eine Revision dieser Texte vor 2, die in kürzester Zeit beendet sein wird. Ich bitte Sie, sehr verehrter Herr Direktor, anzuordnen, daß nach Eintreffen der definitiven Texte sogleich zum Stich geschritten wird. In Erwartung Ihrer freundlichen Antwort bin ich mit den ergebensten Grüßen Ihr Ernst Krenek Zürich, Ebelstr. 29 Pension Ritterhaus. 9. März 1924. Beantwortet: 17 .III 24 1 In der UE haben sich keine Notizen zu der zwischen Krenek und der UE im Dezember 1923 über seine Orchesterwerke getroffenen Vereinbarung erhalten. 2 Vgl. dazu Kreneks Brief vom 21.2.1924 und Anm. 3.

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Liebes Fr!. Rothe, ich möchte gerne wissen, warum Sie mich durchaus ohne Nachrichten lassen. Es scheint mir, daß einige recht wichtige Sachen im Gange sind, aber ich habe keine Ahnung, was geschieht. Soeben erfahre ich durch Herrn Klemperer, daß Sie ihm geschrieben und vorgeschlagen haben, sich mit der Volksbühne so zu einigen, daß er die Uraufführung bekommt und d[ie1 Volksbühne nachher kommt. Er schreibt mir, daß er dies mit Skepsis betrachtet . Haben Sie ihm nicht geschrieben, daß Kestenberg, nach meinen Informationen, nötigenfalls bereit ist, von seinem Vertrag zurückzutreten? Dann wäre die Skepsis des Herrn Klemperer doch überflüssig. Haben

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Sie meinen dies meldenden Brief [vi]elleicht nicht bekommen? Wollten Sie das Klemperer nicht mitteilen? Ich wüßte keinen Grund dafür. Ich habe ihm jedenfalls heute in beruhigendem Sinn geantwortet. Weiters schreibt er mir, daß Sie ihm betreffs "Orpheus" geschrieben hätten, ich stünde mit Dresden in Unterhandlung und das Material wäre dort. Sie werden mir zugeben, daß diese Nachricht auf ihn einen durchaus unerfreulichen Eindruck machen mußte. Ich hatte Sie doch gebeten, auf Busch einen Druck auszuüben, daß er sich sofort entscheiden und das Material zurücksenden möge. Ich hatte in dieser Sache sehr auf Ihre Diplomatie gehofft. Bitte wenden Sie alles auf, eventuell auch die Mitteilung, daß Klemperer den "Orpheus" bald zu sehen wünscht, damit Busch sich endlich entscheidet. Es ist nur bedauerlich, daß ich erst durch Klemperer erfahre, daß Busch noch nichts hat hören lassen. Ich hätte es aber durchaus ftir nötig gehalten, daß wir in dieser Sache zusammenarbeiten, und hätte, falls Sie mich rechtzeitig von der Erfolglosigkeit Ihres Schrittes bei Busch benachrichtigt hätten, diesem telegraphieren, oder sonst etwas unternehmen können. Es ist klar, daß ich Ihnen alle wesentlichen Entscheidungen überlasse, weil bei Ihnen alle Fäden zusammenlaufen, aber ich möchte Sie doch bitten, mich auf dem laufenden zu erhalten, damit ich weiß, woran wir sind. Bitte nehmen Sie mir nichts übel, aber ich komme mir ein bißchen vor, wie auf Robinsons Insel. Ich bin mit den besten Grüßen Ihr K1enek Zürich, 14.3.24. Beantwortet: 17. III 24 1 Ein einschlägiger BriefKlemperers an Krenek ist (in der WB-H) nicht erhalten, wohl aber sein hs Briefvom 11.3.1924 an Hertzka (WB-M, UE Briefarchiv, Otto Klemperer, Nr. 43), in dem er allerdings schreibt, er halte die Idee mit der Volksbühne fiir sehr glücklich "(wenn die Volksbühne :ill!!)". In seinem Schreiben an Krenek vom 17.3. (H.I.N. 115545) teilte er mit, er hoffe, dass Hertzka über Zwingburg nun endgültig abschließe, und fragte gleichzeitig an, was Krenek von seinem Vorschlag hielte, als Ergänzung der Auffiihrung Strawinskys Petruschka zu bringen, das szenisch in Berlin noch nicht gegeben worden sei. In einem weiteren Schreiben an Krenek vom 1.6.1924 (H.I.N. 115546) berichtete Klemperer, damals noch GMD in Köln, dass er seinen Vertrag mit der Berliner Volksoper infolge völlig ungesicherter Verhältnisse gelöst habe und stattdessen am Staatstheater in Wiesbaden tätig sein werde, wo er in Absprache mit dem Intendanten Hagemann beabsichtige, Zwingburg in Kombination mit Busanis Arlecchino als erste Novität aufzufiihren.

Sehr geehrter Herr Krenek! Gleichzeitig senden wir Ihnen Korrekturabzüge Ihres "Konzertes für Klavier und Orchester" und zwar Korrekturabzug 3-19 samt Innentitel und Umschlag,

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(ferner das Manuskript 1-12) zur gefl Korrektur. Wir sehen der Rücksendung der Korrekturen ehestens entgegen und empfehlen uns mit vorzüglicher Hochachtung Wien, 15. März 1924 1 Erstes

erhaltenes Schreiben der UE an Krenek.

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich schrieb gestern einen Brief an die Universal-Edition, der, mir scheint, etwas unmutvoll ausgefallen ist. Da ich heute Ihre beiden ausfuhrliehen Briefe vom 11. und 12. d. M. erhalte, ändert sich die Situation durchaus, und ich möchte Sie sehr bitten, jenen Briefnur cum grano salis zu nehmen. Betreffs der "Zwingburg" scheint mir die Sache jetzt ganz klar, daß wir die Uraufführung an Klemperer übergeben. Ich will gern, sobald ich erfahre, daß Sie diese Lösung wünschen, auch an Kestenberg schreiben, mit der Bitte, formell von seinen Rechten abzustehen. Allerdings möchte ich dann, daß von dem Garantieangebot von 10 Aufführungen durch Klemperer Gebrauch gemacht werde. Zwei Punkte sind mir nun noch unklar. Erstens fällt mir in Ihrem Brief auf, daß da, wo von einer Verständigung Kestenbergs mit jemandem die Rede ist, "Klemperer" ausdrücklich durchgestrichen erscheint und an dessen Stelle "Staatsoper" gesetzt, was ich nicht ganz verstehe. Zweitens steht in dem Brief, den ich gestern von Klemperer erhielt, Sie hätten ihm vorgeschlagen, das Werk uraufzuführen und dann in der Volksbühne zu machen, was er mit Skepsis betrachtet, weil er scheinbar auf die Volksbühne nicht sehr gut zu sprechen ist. Ich nehme an, daß dieser Vorschlag den Zweck eines Kompromisses mit der Volksbühne hatte, und geschah, bevor Sie von mir erfuhren, daß Kestenberg zurückzutreten geneigt ist. Was den "Orpheus" betrifft, teile ich ganz Ihre Meinung, daß unsere beiden unabhängigen Mitteilungen an Klemperer einander keineswegs widersprechen. Ich habe ihm auch sofort in diesem Sinne geantwortet. Auch ich habe entdeckt, daß er irgendetwas an dem Sachverhalt nicht begreifen will, führe dies aber auf verletzte Eitelkeit zurück, und, um nun nochmals auf mein gestriges, etwas ärgerliches Schreiben zurückzukommen, meine ganzen gestr[ig]en Expektorationen zielten darauf, daß er sich vermutlich durch Ihre Mitteilung, daß das Werk bei Busch liege und daß ich mit ihm verhandle, beleidigt fühlte. Vielleicht wäre es möglich gewesen, ihm die Sachlage in anderer Form beizubringen. Doch ist dieser Fall ja als erledigt zu betrachten. In Bezug auf das Sachliche möchte ich bezweifeln, daß Klemperer außer der "Zwingburg" auch noch den "Orpheus" in der kommenden Saison auffuhren würde. Aber in dieser Beziehung kann man ja den Dingen ihren Lauf lassen, wenn wir das Junktim zwischen "Zwingburg"

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und "Orpheus" aufgeben, was in dem Augenblick geboten ist, wo wir die Aufführung an der Volksbühne nicht mehr als unbedingt erstrebenswert betrachten. Aus dem Brief von Frl. Rothe möchte ich hier die Anfrage wegen der 12 Lieder beantworten. Ich dachte allerdings ursprünglich daran, alle 12 in einem Heft zu vereinigen, gewissermaßen als ausgewählter Überblick über mein bisheriges Schaffen auf diesem Gebiet. Wenn Sie das für untunlich halten, würde ich eine Teilung in 2 Hefte vorschlagen, wovon das erste die Lieder mit den Texten von Goering und das eine von Werfel enthalten sollte, das zweite die Krzyzanowski-Lieder, "die stillen Gräber" und als Abschluß das "Katzenlied", welches den Untertitel "Couplet" tragen soll 1• Dies wäre eine mir sympathische Einteilung nach stilistischer Zusammengehörigkeit. Eine Einteilung nach dem Charakter der Lieder (ernste und heitere), wie sie Ihnen vielleicht vorschwebt, möchte ich aus musikalischen Gründen, die ich flir allein maßgebend halte, ablehnen. Ganz und gar unsympathisch wäre mir, jedes Lied einzeln erscheinen zu lassen. Es wäre grotesk, ein Heft in die Hand zu bekommen, welches zwei Zeilen enthält2 • Ich erwarte in allen diesen Dingen wie auch besonders betreffend die II. Symphonie, Ihre Stellungnahme kennen zu lernen, und bin mit dem Ausdruck meiner besonderen Hochachtung und den besten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Kfenek Zürich, 15. März 1924. Ich habe in letzter Zeit ein neues Concerto grosso und ein Concertino für Flöte, Violine und Cembalo mit Streichorchester vollendet. Augenblicklich arbeite ich auf dringenden Wunsch von Alma Moadie an einem Violinkonzert flir sie. 3 Beantwortet: I 9 III 24 1 Zu den I2 Liedern vgl. Briefe vom 21.2. und 4.3.I924. Krenek wollte demnach im ersten Heft fünf Lieder aus op. 9 (wie sich den Strichen im Autograph entnehmen lässt, waren es die Nummern I-4 und 6) und op. I5 [vermutlich] Nr. 3 publizieren, im zweiten Heft die fünf Lieder op. 19 und das erWähnte Couplet "Katzenlied", dessen Text auch von Goering stammte und das ursprünglich den Titel "Mädchens Klage" (KA, W 70) hatte; es blieb aber ungedruckt. 2 Krenek dachte wohl an das nur I I Takte umfassende Lied "Wunsch" auf einen Text von Otfried Krzyzanowski. Es nimmt im Druck 3 Akkoladen ein (op. I9 Nr. 4, in: Neun Lieder, S. I8). 3 Am linken Blattrand nachgetragen. - Das Concerto grosso Nr. 2 op. 25 komponierte Krenek vom I. Januar bis zum 20. Februar I924 und widmete es "Meinen Freunden in der Schweiz". Das Concertino op. 27 schrieb er im Februar I 924 für das Musikkollegium Winterthur (vgl. den Brief vom 28.8.1924 und die Widmung in der Partitur). Mit dem Violinkonzert op. 29 hatte er erst am 9. März begonnen. Dass Krenek nur Werke für Orchester nannte, hängt vermutlich mit der im Brief vom 9.3.1924 angesprochenen Vereinbarung zusammen; er erwähnte Hertzka gegenüber jedenfalls zwei weitere Werke nicht, die er inzwischen komponiert hatte: das 4. Streichquartett op. 24 (2.I2.I923-1.1.1924) sowie die Kleine Suite op. 28 für Klarinette und Klavier (I9.2.-3.3.I924), die er Werner Reinhart, der Klarinette spielte, zum 40. Geburtstag widmete und schenkte (und die wie das 4. Streichquartett erst nach dem 2. Weltkrieg gedruckt wurde).

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Liebes Fr!. Rothe, auch Ihnen möchte ich den gestrigen Brief feierlich abbitten. Es war nicht so schlimm gemeint. Die "Märchennacht" schicke ich gleichzeitig zurück, ich wollte es nicht tun, bevor ich nicht die Erklärung dazu hatte. Aus dem Schreiben des Herrn WHhelm, das Sie mir mitschickten, argwöhne ich, daß Sie ihm meinen Brief über das Buch gezeigt haben. Der Arme! Ich werde bezüglich des Operettentextes etwas anderes entrieren. Zunächst werde ich mich mit Dr. Heinsheimer darüber unterhalten, der mir einen Text angeboten hat, außerdem habe ich hier die Spur einer Möglichkeit entdeckt. Für die Übersendung der II. Symphonie, der Kirchenmusik und der Mysterien danke ich bestens, alles ist soeben angelangt. Sind Sie der I. Symphonie schon habhaft geworden? Ich dachte, daß sie am 19.3. in Magdeburg aufgeführt wird? 1 Also nichts für ungut! Mit den herzlichsten Grüßen Ihr Kfenek Zürich, 15.3.24. Ich bitte Sie, die beiliegenden Briefe 2 entsprechend zu verteilen. Beantwortet: 17. III 24 1 Laut Nr. 8442 in den UE Reversbüchern wurde die fiir den 19. März 1924 geplante Auffiihrung unter Kapellmeister Unger in Magdeburg bereits am 27. Februar storniert. 2 An wen Krenek Briefe beilegte, war nicht zu eruieren; weitere Schreiben an UE-Mitarbeiter sind nicht erhalten, und dass Krenek den am selben Tag geschriebenen Brief an Hertzka (86) nicht separat schickte, ist unwahrscheinlich.

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Liebes Fr!. Rothe, ich bestätige dankend den Empfang von Korrekturen (2 Stimmen Streichquartett und Klavierkonzert S. 1-19) und Operettentext "Bluff'. Die Korrekturen des Streichquartetts werde ich erst lesen, wenn ich auch die Partitur bekomme, um einen übereinstimmenden Text zu erhalten. Das Klavierkonzert sende ich zurück, bis ich es ganz gelesen habe. Das Operettenbuch "Bluff' von George Gribble sagt mir durchaus zu. Ich hätte nur einige kleinere Wünsche an den Autor vorzubringen. Bitte berichten Sie mir näheres über ihn, auch ob und wie er bei Operettenbühnen angeschrieben ist, wegen Aufführungsmöglichkeiten. Für Wien scheint mir das Buch für längere Zeit unmöglich, weil der "Süße Kavalier" von Leo Fall in einem zu ähnlichen Milieu spielt. Aber das ist bis zu dem Zeitpunkt, wo die Operette

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aufführungsreif wird, vielleicht schon überholt. Ich bitte Sie um die Adresse, unter welcher Herr Gribble - welche Rolle spielt der andere Herr? 1 - jetzt zu erreichen ist. Ferner liegt mir ein Brief von Fr!. Anni Hein, Redaktion des Verlages "Pult und Taktstock" vor, mit einer Beschreibung der Lyrischen Symphonie von Zemlinsky und schönen Ansichten von einem Elektrizitätswerk bei Zirl 2 • Ich gehe wohl nicht fehl, wenn ich ihn aus Ersparungsgründen an Sie beantworte. Man teilt mir mit, daß meine Analyse meines Klavierkonzertes flir die Zeitschrift nicht taugt, was ich schon wußte. Ich kann auf die Bitte, eine bessere Gebrauchsanweisung zu verfertigen, nur erwidern, daß ich eine solche von Erdmann bekommen wollte, aber nicht bekam, weil ich ihn nicht mehr antraf, was "Pult und Taktstock" 3 bereits weiß. Ich selbst möchte vermeiden, Fingerzeige flir Dirigenten in verbindlicher Form zu geben, weil ich keinerlei Dirigiererfahrung besitze. Ich möchte "Pult und Taktstock" raten, sich vielleicht an Herren zu wenden, die das Konzert bereits [zw]eckentsprechend dirigiert haben, z. B. Scherehen oder Fritz Busch4 • Ich bitte Sie, Fr!. Anni Hein davon in Kenntnis zu setzen und empfehle mich mit den herzlichsten Grüßen, Ihr Ktenek Zürich, 18. März 1924. Beantwortet: 20. III 24 1 Von George Dunning Gribble sind bis dahin keine Operettenlibretti nachweisbar. Gedruckt erschienen in diesem Jahr in London The Masque of Venice, das Krenek sich beschaffte (vgl. den Titel in seiner Bibliothek, EKI, Sign. BEK 0188), und The Scene that was to write itself Krenek erwarb das Buch von Kar! von Radn6tfäy in Zürich, der ihm auch einen Ausschnitt aus einer Rezension des Buches im Times Literary Supplement vom 7.8.1924 zugänglich machte (Typ im Buch).- Das Libretto zu Leo Falls 1923 in Berlin uraufgeführter Operette Der süße Kavalier war von Ernst Welisch, mit dem Fall seit 1913 mehrfach zusammengearbeitet hatte. -Der "andere Herr", den die UE noch genannt hatte, war vermutlich der in Kreneks Brief vom 16.8.1924 erwähnte am Ort lebende Freund Gribbles. 2 Marktgemeinde bei Innsbruck. 3 Pult und Taktstock erschien seit April bei der UE als Fachzeitschrift für Dirigenten; 1931 wurde sie mit dem Anbruch vereinigt. Es erschien kein Aufsatz über Kreneks Klavierkonzert in der Zeitschrift. 4 Krenek erwarb sich erste Erfahrungen im Dirigieren erst, nachdem er im Herbst 1925 nach Kassel ans Preußische Staatstheater ging.

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich bestätige den Empfang Ihres Briefes vom 17. März. Die Partitur der II. Symphonie befindet sich augenblicklich bei Herrn Volkmar Andreae zur Ansicht. Ich erhalte sie in einigen Tagen zurück, werde sie dann von störenden Di-

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rigierbezeichnungen u. dgl. säubern und Ihnen übersenden. Ich freue mich sehr, daß dieses Werkjetzt in Angriff genommen werden soll 1• Betreffs des Liedes "Mädchens Klage" teile ich Ihre Bedenken keineswegs. Ich glaube, daß ein Vergleich mit der Toccata und Chaconne nicht ganz zutreffend ist, weil es sich dort um eine zu parodistischen Zwecken ersonnene, also auf Mißdeutung hin angelegte Fiktion handelt, hier aber um die Vertonung eines Textes, für den ja ein Autor namentlich zeichnet und die Verantwortung trägt2• Überdies weiß ich kaum, was an diesem Text mißverständlich sein sollte. Es wäre grotesk, eine Komposition nach dem Text zu beurteilen, mit dem sie in mehr oder minder zufalligem Zusammenhang steht3 . So wie es aber schon traurig genug ist, daß Gedichte nicht nur von künstlerischen, sondern von moralischen Standpunkten kritisiert werden, um wie viel trauriger wäre es, wenn sich die moralischen Bedenken, die gegen ein Gedicht etwa geäußert werden könnten, bis auf die Komposition dieses Gedichtes erstrecken sollten. Man kann doch nicht ernsthaft dem Standpunkt einer ungarischen Sittenkommission Rechnung tragen, welche die Aufführung des "Bananen"-Foxtrots4 , sogar ohne Text, verboten hat. Das Fortbleiben des Liedes aus der Publikation würde ihr Aussehen für mein Gefühl erheblich stören, weil dadurch erstens eine Seite meiner bisherigen Liederproduktion unberücksichtigt bliebe und andrerseits den zwölf Liedern ein netter und heiterer Abschluß fehlen würde, den ich mir besonders günstig vorgestellt habe. Doch will ich, um Schwierigkeiten irgendwelcher Art grundsätzlich aus dem Weg zu gehen, auf die Veröffentlichung dieses Liedes gern verzichten, falls Sie unbedingt darauf bestehen. Dann sind die "frühen Gräber" als letztes Lied zu betrachten. In Erwartung Ihrer Nachrichten über "Zwingburg" und "Orpheus" bin ich Ihr stets ergebener Ernst Kfenek Zürich, 21. März 1924. 1 Vgl. Kreneks Brief vom 9.3 .1924. - Andreae entschloss sich dazu, das Concerto grosso op. 25 am 14. Oktober 1924 in Zürich uraufzuftihren. Er leitete auch die Aufführung am 19. Mai 1925 beim IGNM-Fest in Prag. 2 Der bizarr-surrealistische Text von Gerd Hans Goerings Gedicht "Mädchens Klage" (KA, MH 10347), dessen Vertonung durch Krenek schließlich doch ungedruckt blieb, parodiert die Gattung der Liebesklage. Die geliebte Katze eines Mädchens stellt sich als Kater heraus. Dieser liegtjetzt im Bett und dem Mädchen auf der Brust. Zudem gerät er in andere Umstände, weil das Mädchen ihn als Katze nahm und zur Jungfrau machte. Zuletzt jedoch hat das Mädchen selbst die Folgen zu tragen: "Auf mich fallen Folgen und Strafen, I ich habe die Wehen zuletzt, I habe mit einem Kater feschlafen I und habe die Umstände gar nicht geschätzt!" Vgl. auch den Briefvom 6.5.1924. Bereits in seinem Brief an Alban Berg vom 20.1.1923 aus Berlin (Berg-Nachlass, ÖNB, Sign. F 21 Berg 97411) hatte sich Krenek anlässtich des Wozzeck, dessen Klavierauszug er gerade von Alma Mahlerbekommen hatte, darüber ausgelassen, dass die Beziehung der Musik zum Text nur "in der annähernden Wahl einer Grundfarbe und im genauen Parallellaufen der musikalischen Intensitäts- (Bewegungs-)Kurve mit der des Textes" bestehe. 4 Krenek meinte vermutlich den Song "Yes! We have no bananas" (SilveriCohn), der damals nicht nur in verschiedenen Bearbeitungen, sondern auch in der deutschen Version "Ausgerechnet Bananen" kursierte (1924 aufgenommen von Arpad Varosz und seinem Orchester).

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Liebes Fr!. Rothe, ich danke Ihnen bestens für Ihren Brief vom 22. d. M. mit der Zuschrift des Centralvereines deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Ich finde, daß dieser Fall insofern der Befassung würdig ist, weil sich eine scheinbar ernst zu nehmende Organisation seiner annimmt und vor allem der Ansicht zu sein scheint, daß er ihre Interessen angeht. Ich bitte Sie daher, das beiliegende Schreiben und den Entwurf einer tatsächlichen Berichtigung durchzulesen und dem Centralverein nach Berlin weiterzugeben. Dem Herrn Redakteur der betreffenden Zeitung schreibe ich privat, was er sich nicht hinter den Spiegel stecken wird 1• Die Korrekturen der a-capella Chöre habe ich Samstag [22.3.] zurückgesendet, die des Klavierkonzertes gehen heute ab. Vom Streichquartett fehlt mir nur noch die Cellostimme. Die Partitur ist gestern angekommen. Bitte setzen Sie mich sofort nach der Rückkehr des Direktors von seinen in Köln in Bezug auf meine Sachen getroffenen Vereinbarungen in Kenntnis, wobei Sie berücksichtigen mögen, daß ich vom 4.-13. April ungefähr nicht hier bin. Ferner bitte ich Sie, das Erscheinen der a-capella-Chöre tunliehst zu beschleunigen. Mit herzlichsten Grüßen Ihr Ki'enek Zürich, 25.3.24. Beantwortet: 27. III 24 1 In der Westfotischen Zeitung in Herford war ein Artikel erschienen, in dem Krenek für einen Juden gehalten und beschimpft worden war. Krenek plante eine Richtigstellung gegenüber dem jüdischen Centralverein, nicht jedoch eine öffentliche Erwiderung auf den Artikel. Briefentwürfe Kreneks an besagten Redakteur oder den Centralverein sind in der WB-H aber nicht vorhanden.

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Liebes Fr!. Rothe, die Gesamtkorrekturen des Streichquartetts und die Partitur der a-capellaChöre sind gestern abgegangen. Zum Streichquartett bitte ich zu beachten, daß ich die Stimmen nach der Partitur korrigiert und mit ihr in Übereinstimmung gebracht habe. Sie dürfen daher nicht etwa nach den Stimmenmanuskripten nachkorrigiert werden. Ich lege Ihnen einen Brief von Fritz Busch betreffend Orpheus bei 1 und bitte Sie, mir bekanntzugeben, was Sie jetzt mit dem Material zu machen gedenken. Seinerzeit sollte es Klemperer zu sehen bekommen. Vielleicht warten wir am besten die Rückkehr des Direktors ab. Sie schreiben, daß er über die Schweiz zurückfährt, aber nicht wann, ich hätte ihn ganz gern eventuell hier gesehen.

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Herr Gribble hat sich insofern bemerkbar gemacht, als er mich zu einem seiner Freunde in Zürich bestellte, er selbst wohnt in Rom, Torre dei Capocci, Via Giovanni Lanza. Vielleicht setzen Sie sich einmal direkt mit ihm in Verbindung, auch wegen der Bedingungen. Vor allem aber hätte ich gern von Ihnen oder dem Herrn Direktor einen offenen Rat, ob ich mich mit dem Buch befassen soll. Sie kennen ja die Voraussetzungen, die ich außer einer mir zusagenden Qualität des Buches noch erfüllt wissen möchte. In Bezug auf meine Lieder ist jetzt denke ich alles in Ordnung, ich bitte Sie mich zu verständigen, ob die Sachen jetzt in Druck gehen. Übrigens - zum Quartett, möchte ich Sie noch bitten: Rufen Sie doch bitte beim Philharm. Verlag an und fragen Sie, warum ich vom Titelblatt und Vorw[ o]rt keinen Korrekturabzug bekommen habe 2 und ob ich noch welchen bekomme. Ihr Kfenek Mit den herzlichsten Grüßen Zürich, 2. April 1924. Ich fahre übrigens am 4. noch nicht weg! Beantwortet: 8. IV 24 1 Busch versicherte in seinem Brief aus Dresden vom 25.3.1924 (H.I.N. 115825), dass er nach Kreneks Klavierkonzert eine positive Einstellung zu dessen Schaffen habe, ungemein an Orpheus interessiert und in Einzelheiten auch unmittelbar davon gepackt worden sei. Dennoch könne er sich leider nicht zur UA entschließen: "Ich halte das Werk lediglich vom Standpunkte der Theaterwirksamkeit, d.h. also auch der Auswirkung eines wohl zu erwartenden Premierenerfolges für zu problematisch, als dass es sich bei dem heutigen Publikum über die 2 bis 3 Aufruhrungen hinaus halten könnte. Es fällt mir schwer, Ihnen das so rund heraus sagen zu müssen; doch möchte ich Sie auf den ,Palestrina' hinweisen, der gewiss zu den interessantesten und wertvollsten Erscheinungen der letzten Jahre gehört und der jetzt nach seiner Wiederaufnahme in unseren Spielplan trotz einer wirklich ausgezeichneten Aufführung mit ersten Gästen nur zweimal bei schlechter Kasse gegeben werden konnte." Außerdem führte Busch finanzielle Gründe an: die Sächsischen Theater erhielten in allernächster Zeit keine Reichszuschüsse mehr, er halte aber für Orf.heus mindestens eine Vorbereitungszeit von einem l/4 Jahr flir erforderlich. Das 3. Streichquartett op. 20 erschien als "Philharmonia"-Taschenpartitur No. 24 7. (Erst danach wurde das 1. Streichquartett in die Sammlung aufgenommen als No. 397.) Krenek hatte den Vorspann aus einer kurzen Vita und einer "Formübersicht" offenbar selbst verfasst. Zunächst aber wurden am 10. April die Stimmen in einer Auflage von 200 in Auftrag gegeben (UE 7530/a-d; UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922 -Apr. 1927); vgl. dazu auch die Briefe vom 5.8.1924, Anm. 4, und vom 13.9.1924, Anm. I.

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Sehr geehrter Herr Winter, Ihre Abrechnungen vom 31.12.23 und 26.3.24 habe ich dankend erhalten. Ich möchte Sie bloß bitten, mir nur aus Informationsgründen folgende Punkte gelegentlich aufzuklären.

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1) es heißt in unserem Zusatzvertrag vom 15. Juni 1923, Abs. 5, daß von Werken des Orchester- und Chor-Kataloges die Anteile in der Empfangsvaluta bezahlt und verrechnet werden. Ich hätte demnach bei den Posten "7278 op. 11 Symph. Musik P. 5" und vor allem weiter unten, wo die Leihmaterialien für 4 deutsche Städte 1 angeführt sind, die Preise in der Empfangsvaluta nebst Umrechnungskurs gern gesehen. Wie erklären sich nebenbei die Differenzen in den Preisen bei den einzelnen Städten? 2) soviel mir bekannt ist, hat Schulz-Dornburg besagtes op. 11 in Bochum und Harnburg aufgeführt, wozu er Material gehabt haben muß. Ob diese Aufführungen noch 1923 waren 2 , weiß ich allerdings nicht, ich weiß aber bestimmt von einer Aufführung von op. 11 in Elberfeld, durch Herrn Schmeidel, welche Mitte Dezember 1923 stattgefunden hat 3 . Diese 3 Aufführungen treten in der Abrechnung nicht in Erscheinung. 3) fand ich, daß vom Klavierauszug "Zwingburg" erstaunlich wenig verkauft wurde, aber dafür können Sie nichts können. Ihr Aviso, daß 1,000.000 öK abgeschickt ist, habe ich erhalten, ebenso von der [Ba]nk, daß das Geld für mich bereit ist. Darf ich Sie bitten, wenn es möglich ist, das Geld künftig an die "Schweizerische Bankgesellschaft", Zürich, Bahnhofstraße, zu überweisen, wo ich ein Konto besitze? Mit besten Grüßen hochachtungsvoll Ernst Kfenek Zürich, 6. Apri11924. [abgezeichnet:] 8/4 24 W[inter] 1 Der Brief ist übersät mit Notizen des Verlags. Bei diesem Satz steht anfangs "nur 1 Orch[ester}" und "Vergütung in österr. Kronen", dann "siehe Schar![?] lt. Rechnung Kopie". 2 Vgl. zu den Aufführungen von Schulz-Dornburg die Anm. 2 zu Kreneks Briefvom 1.3.1924. (Zwei Tage nach Kreneks Brief wurde noch einmal Auffiihrungsmaterial an "Schulz-Dornburg, Hamburg" versandt; aber auch hier gab es den Vermerk "storniert".) Randbemerkungen des Verlags dazu lauten: ,,Auffiihrung war 22.III 24. Fakt[ura] 9.1 24 Bochum 36983. Auffiihrung in Harnburg war erst am 28./II 24 lt Angabe Herrn Rufer" und beziehen sich auf Einträge in Bd. 2, S. 111 der UE Verlagsbücher Werke 1 und Werke 11 (ca. 1911-1927). 3 Die Noten waren bereits am 28. November 1923 "an Hartrnann, E1berfeld f. Barmen" abgegangen, und dazu wurde notiert, dass es zwei Aufführungen gab (ebd.). Die Verlagsnotiz dazu über dieser Zeile lautet: "ist in der Abrechg irrtümlich unter Krefeld angefiihrt worden".

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Liebes Frl. Rothe, ich sende mit gleicher Post meine II. Symphonie in gereinigtem Zustande an Sie ab und erwarte, daß sie nach unseren Vereinbarungen baldigst zum Stich gelangt. - Das Buch von Herrn Levetzow kann ich mir ja ansehen 1, doch bitte ich zu beachten, daß ich heute für etwa 14 Tage nach Locarno und Sierre verreise 2•

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Für einen ganz dringenden Fall bitte ich mir zum 21.-23. etwa nach Sierre (Valais), Schweiz, Hotel Bellvue, p. Adr. Wemer Reinhart zu schreiben. Für Abrechnungszwecke möchte ich Sie aufmerksam machen, daß mein Klavierkonzert nach einem Bericht von Erdmann in Dresden, Berlin, Wiesbaden und Bergen (Norwegen) aufgeführt wurde 3 • Mit besten Grüßen Ihr Kfenek Zürich, 12. April 1924. Beantwortet: 23. IV. 24 1 Der Verlag, der an Kreneks Wahl von Gribbles Operettenlibretto Bluff offenbar zweifelte, schickte ihm ein anderes Libretto. Es stammte von Baron Kar! von Levetzow, der der UE bereits mehrere Libretti geliefert hatte (und dessen Gedichte Schönberg in seinem op. 1 vertont hatte), u. a. zu den Bühnenwerken Die heilige Ente (1922) und Das Lied der Nacht (1925) von Hans Gäl und Das lachende Haus von HansA. Mattausch. Weitere Textbücher hatten die Titel Der weiße Wächter (Dämon), Der verlorene Kopf, Weiber ... Weiber und Die schwarze Orchidee, von welchem die UFA 1938 von der UE die Verfilmungsrechte erwarb. Um welches Libretto es sich handelte, geht aus Kreneks Briefvom 6.5.1924 hervor. 2 Die Kreneks reisten mit dem Dichter Hans Reinhart-er hatte auch Ramuz' L 'Histoire du soldat ins Deutsche übersetzt- nach Locamo und Ascona (vgl. dazu Kreneks Briefvom 6.5.1924, Anm. 3) und trafen später in Sierre im Wallis mit seinem Bruder Wemer Reinhart und mit der Geigerin Alma Moodie zusammen. Krenek brachte das Violinkonzert op. 29 mit, das er gerade für diese geschrieben hatte, und Reinhart wollte Rainer Maria Rilke besuchen, dem er den mittelalterlichen Turm Chäteau Muzot als Wohnung zur Verfügung gestellt hatte. Es kam zu einigen Begegnungen zwischen Krenek und Rilke, bei denen jener auch einige seiner Kompositionen vortrug. 3 Erdmanns Brief an Krenek ist nicht erhalten. Er hatte das Klavierkonzert am 29. Februar dieses Jahres in Berlin gespielt; wenn er es auch in einem seiner beiden Konzerte am 14. und 17. Februar in Bergen aufgeführt hatte, muss das vereinbarte Programm nachträglich geändert worden sein (vgl. den Vertrag mit dem Konzertveranstalter, EEA Nr. 430, AdK).

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Hochverehrter Herr Direktor, ich hoffte anfangs auf Grund der Mitteilungen Ihres Verlages, Sie würden auf Ihrer Rückreise von London und Paris über Zürich kommen und ich würde Sie hier persönlich begrüßen können. Leider blieben jedoch nähere Angaben aus und auch ich reiste am 12. April ab. Von der Reise zurückgekehrt finde ich leider kein Schreiben vor, welches mir die Ergebnisse Ihrer Verhandlungen mit Kestenberg und Klemperer in Köln betreffend die "Zwingburg" mitteilen würde. Die letzte Mitteilung in dieser Sache habe ich in einem Brief von Kestenberg vom 1. April, worin er mir schreibt, er hätte Kleiber dringend empfohlen, die "Zwingburg" im nächsten Herbst bei Kroll aufzuführen. Ob die Intendanz sich entschlossen hätte, diesen Vorschlag auszuführen, entziehe sich seiner (Kestenbergs) Kenntnis. Er empfiehlt mir, wenn ich bis zu "einer bestimmten Frist" von der Staatsoper keine bindende Erklärung habe, mit Klemperer in Verbindung zu treten. Er hätte besonders dann nichts dagegen, wenn sich die Volks-

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oper entschließen würde, einige Vorstellungen der Volksbühne zu überlassen 1• Dies wäre alles sehr erfreulich, wenn nicht die "bestimmte Frist" in Wirklichkeit eine unbestimmte wäre, denn ich kenne Ihre Begrenzung nicht und habe bis heute jedenfalls keine Nachricht von der Staatsoper. Ich wäre Ihnen, sehr verehrter Herr Direktor, verbunden, wenn Sie mir einerseits Ihre letzten Erfahrungen in dieser Sache mitteilen würden und andrerseits diese Geschichte zu einem definitiven Ende bringen wollten. Ich finde, daß sie jetzt schon geraume Zeit dauert und frage mich, ob wir nicht auf diese Weise zwischen zwei oder auch drei Stühlen Platz nehmen. Weiters bedaure ich sehr das Fehlen von Bestätigungen über mehrere Sendungen an die U-E. Ich habe jedenfalls in letzter Zeit mehrere Korrekturen und vor allem das Manuskript der II. Symphonie an den Verlag geschickt. Außerdem habe ich schon vor längerer Zeit die Frage gestellt, was Sie jetzt mit dem "Orpheus" zu tun gedenken, nachdem ihn Busch bei Hofmeister in Leipzig deponiert hat, nämlich vor allem ob ihn Klemperer jetzt erhalten soll, wie es ursprünglich geplant war, oder ob das in die jetzigen Dispositionen nicht mehr paßt. Sehr unangenehm ist mir der in einem Brief des Verlages vom 23. April geschilderte Sachverhalt, zumal ich dadurch auch materiell geschädigt wurde. Ich möchte Sie sehr bitten zu veranlassen, daß vielleicht vom Verlag aus an Herrn Erdmann, Langballigau (Post Langballig) Schleswig, in dem entsprechenden Sinne geschrieben werde 2• Für ausführliche Nachricht wäre sehr verbunden Ihr ergebener Ernst Ki'enek Zürich, 27. April1924. P.S. Dr. Kruttge in Köln, dessen Jahrbuch nun endlich erscheinen soll, bittet mich, ihm einen Satz eines Quartettes zur Verfügung zu stellen, den er in facsimile bringen will. Ich wäre Ihnen für rascheste Mitteilung verbunden, ob ich ihm einen Satz aus dem 4. Quartett (op. 24) zur Verfügung stellen kann (welches heuer in Salzburg kommt) 3 . Ferner wurde mir ein Operettenbuch von Levetzow angekündigt, das ich bisher nicht bekam. Beantwortet: 30 IV 24 1 Zu den Verhandlungen wegen der Zwingburg vgl. auch Brief vom 5.3.1924. Kestenbergs Brief vom 1.4.1924 ist in der WB-H nicht vorhanden. 2 Über den Sachverhalt, in den Erdmann verwickelt war, konnte nichts Näheres eruiert werden. 3 Im Sammelband Von neuer Musik (s.o., Briefvom 15.2.1924, Anm. 1), der als erste Publikation einen Überblick über das Schaffen zeitgenössischer Komponisten gab, ist nicht nur Kreneks Beitrag "Zum Problem der Oper" abgedruckt, sondern zwischen S. 40 und 41 ein gefaltetes Blatt eingeheftet mit dem Faksimile vom Autograph des fünften Satzes seines neuen 4. Streichquartetts op. 24. Die UA dieses Werkes übernahm wieder, wie schon die seines 3. Streichquartetts op. 20, das Amar-Quartett, und zwar am 5.8.1924 beim 2. Kammermusikfest der IGNM in Salzburg.

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Sehr verehrter Herr Direktor, auf Ihr freundliches Schreiben vom 30. April möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich mit Ihren Dispositionen, betreffend "Zwingburg" und "Orpheus" durchaus einverstanden bin. Hoffentlich ergibt sich eine günstige Lösung, die Sie mir dann wohl bald mitteilen werden. Das Buch von Levetzow habe ich erhalten und durchgelesen und sende es mit gleicher Post zurück. In betreff dieses Textes scheint insofern ein Mißverständnis obzuwalten, als er mir von Ihrem Verlag angekündigt und empfohlen wurde, als ich anfragte, ob man mir von dort aus den Rat erteilen könne, das Buch von Gribble zu komponieren. (Dies geschah in einem Briefihres Verlages vom 8. April.) Ich mußte daher annehmen, daß es sich um ein Operettenbuch handle, von dem geglaubt wurde, daß es mir noch besser zusagen würde, als das von Gribble. Nun erfahre ich durch Ihr letztes Schreiben und noch mehr durch den Augenschein selbst, daß es sich keineswegs um eine Operette handelt. Infolgedessen hat dieser Text im Augenblick keinerlei Interesse für mich 1• Was das Buch selbst angeht, finde ich es recht gut, stellenweise von einem sehr überzeugenden Humor und mit viel Verständnis für das Bedürfnis der Opernbühne angelegt. Mir persönlich liegt das plattdeutsche Milieu zu fern, wie ich überhaupt Genrehaftes nicht zu nehmen weiß. Auch scheint mir das Plattdeutsche ab und zu sehr unvermittelt angebracht zu sein. Bedenklicher scheinen mir folgende handgreifliche Unoriginalitäten zu sein: 1) stammt die Situation, daß gleichz[ei]tig zwei Liebespaare, von einander gegenseitig unbemerkt, auf der Bühne sind, und eines davon von einem fünften [Menschen], von oben betrachtet wird, aus "Bocaccio" 2 • 2) Die List, die der kleine Klas anwendet, um den ehebrecherischen Küster aus dem Haus des betrogenen Ehemannes zu bugsieren, kommt zunächst in einem Zwischenspiel des Cervantes vor, zuletzt wieder aufgenommen von Bernhard Paumgartner in der "Höhle von Salamanca", ferner in einem Fastnachtspiel von Hans Sachs "Der fahrend Schuler bannt den Teufel". Einzig das Motiv des Backofens (in welchem sich im Original der Übeltäter verstecken muß, um schwarz und so dem Teufel ähnlich zu sehn) ist anders verwendet, wodurch mir noch unklarer ist, warum es überhaupt da ist. Sehr nett ist, daß der Rabe aufS. 20 "Nimmermehr" sagt3 • Um nun zu meinen Plänen zurückzukommen, so bitte ich Sie, sehr verehrter Herr Direktor, jetzt nochmals um einen Rat, ob ich das Buch von Gribble, welches mir durchaus gefällt, als Operette komponieren soll. Ich frage nur deshalb, weil ich, wie ich schon wiederholt auseinandergesetzt habe, bei einer Operette nicht allein darauf den Hauptwert lege, daß mir der Text gefällt, sondern daß er und sein Verfasser so qualifiziert sind, daß er auf ein gewisses Interesse der, nach meiner Ansicht, wenig sachlich orientierten Operettenbühnen rechnen kann. Denn wenn mich sonst der äußere Erfolg eines Werkes nicht im mindesten im Voraus bewegend interessiert, so ist er bei einer Operette etwas, was ich in erster Linie in Rechnung stellen möchte. Ich möchte Sie bitten, sehr geehrter

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Herr Direktor, mir in dieser Sache bald zu schreiben, damit ich Aussicht habe, zur nächsten Saison mit etwas Fertigem aufzutreten. Betreffend die Publikation meiner Lieder ist mir noch etwas eingefallen. Sie schrieben mir seinerzeit, als Sie wünschten, das Lied "Mädchens Klage" möge dieser Liedersammlung fernbleiben, es sollte aufgehoben werden, bis "wir für das Lied etwas später einen geeigneteren Rahmen" finden. (Brief v. 17. März 24) Ich habe nun in letzter Zeit ganz zufällig ein Lied geschrieben, welches im (musikalischen) Charakter ganz ähnlich jenem ist4 und dachte mir, daß mir etwas Derartiges wohl von Zeit zu Zeit passieren wird. Ich glaube, daß wenn irgend einmal vielleicht 5-6 derartige Lieder zusammenkommen, man davon ein Heft unter dem Titel "Couplets" herausgeben könnte. Jedenfalls möchte ich dann aber, daß von den jetzt zum Druck bestimmten Liedern eines der Krzyzanowski Lieder u. zw. (ich weiß den Titel nicht auswendig) jenes, dessen Text mit den Worten aufhört: "Ich töte dich"- es steht im 3/4 Takt und im Manuskript auf einer Seite links oben - ebenfalls für diese Publikation aufgehoben werde. Es ist im Charakter ebenfalls ähnlich 5 und würde sich hier ohne "Mädchens Klage" sehr einsam ausnehmen. Auch haben wir dann 10 statt 11 Lieder, was hübscher aussieht. Ich bitte Sie um Mitteilung, ob Sie mit diesem Plan ein1verstanden sind und ob er sich durchführen läßt. - Hoffentlich erscheinen die im ~ Druck befindlichen Sachen recht bald. Wann wird die II. Symphonie in Angriff genommen? Ich empfehle mich mit den besten Grüßen Ihr ergebener Ernst Krenek Zürich, 6. Mai 1924. Beantwortet: 14 V 24 1 Levetzows "Spiel" Die beidenKlas blieb unveröffentlicht. (Brigitta Comaro, Kar/ Michael Freiherr von Levetzow. Versuch einer Monographie, Diss. phil. Wien 1950, S. 190, datierte es auf 1929 und gab als möglichen Titel Der kleine und der große Klas an.) Das Libretto konnte in den Archiven der UE nicht ermittelt werden, was vermutlich damit zusammenhängt, dass Levetzow es am 5. August 1927 an Erich Wolfgang Komgold mit der Bitte um Vertonung schickte (Sign. 938151-2 in: http:www.musikerbriefe.atlbriefe.asp?Nr=2634) 2 Krenek meinte vermutlich die neunte Geschichte des siebenten Tages über den verzauberten Birnbaum aus Giovanni Boccaccios Decamerone. 3 Krenek fand wohl die Anspielung aufEdgar Allan Poes Gedicht "The Raven" (1845) erheiternd. 4 Krenek vertonte seit Anfang April und bis Mitte Mai eine Reihe von 13 Gedichten von Gerd Hans Goering und Hans Reinhart (letztere unmittelbar vor ihrer gemeinsamen Reise; vgl. den Briefvom 12.4.1924, Anm. 2). Bei dem genannten Lied dürfte es sich um die "Couplet" genannte Vertonung von Goerings "Die Musen" (Nr. 13) handeln ("Niemand beichtet gern in Prosa, I doch vertrauen wir sub Rosa I manches gern den Musen an. I Wie der Andrang ungeheuer I wächst! S'gibt nur noch Abenteuer, I einzig, daß man beichten könne I und zum Ziel wird das Gerenne. I Muse schafft, als wären's zehn, I keiner läßt sich übersehn. I Er will fiihlen will erleben I kriechen tanzen, rasen schweben I und was er mit seiner Rosa I nur in Poesie und Prosa I haben und nicht haben kann: I Er vertraut's den Musen an."), die am 11. April entstanden war. Die Lieder op. 30 blieben bis heute ungedruckt, das Autograph mit bis zu drei Fassungen eines Liedes und eine Teil-Abschrift von der Hand Anna Kreneks vom April 1924 (4 Lieder von Goering, 6 Lieder von Reinhart, Nr. 1-4, 5-9, 12) liegen im KA, Sign. MH 103301c-10331/c.

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5 Dem Lied liegt Krzyzanowskis Gedicht "Erwachen bei der Geliebten" zugrunde, das vier Verse lang vorgibt, ein Liebesgedicht zu sein (Krenek vertonte es adäquat als "Allegretto grazioso"), und mit der zitierten Pointe endet. -Zu einem Couplets-Druck kam es später nicht mehr.

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Liebes Fr!. Rothe, besten Dank für die Zusendung der a-capella Chöre. Wollen Sie so gut sein, je 1 Exemplar der Partitur an Direktor Schreker, Prof. Schünemann, Hermann Scherehen (Frkft, Saalbau der Museumsgesellschaft) und Dr. Volkmar Andreae zu senden? Vielleicht wissen Sie sonst jemanden, der Ihnen wichtig scheint. Wollen Sie mir eventuell mitteilen, wozu Sie die Partitur meiner III. Symphonie brauchen? Hat es eventuell Zeit, bis ich Anfang Juni nach Frankfurt komme? 1 Ich würde sie ihm dann selbst entreißen und jetzt fürchte ich, kann ich Ihrer sowieso nicht habhaft werden. Außerdem teile ich mit, daß meine Bank den Empfang von 78.95 Frcs. bestätigt hat. Ihr Ki'enek Mit den herzlichsten Grüßen Zürich, 12. Mai 1924. Beantwortet: 14. V. 24 1 Krenek fuhr zur UA seiner zweiten Oper Der Sprung über den Schatten op. 17 nach Frankfurt, die am 9. Juni im Rahmen des ADMV-Tonkünstlerfestes unter der Leitung von Ludwig Rottenberg stattfand. Da er Ende Mai jedoch auf der Rückreise von Venedig (s. den nächsten Brief) durch Wien kam, dürfte er das Manuskript seiner 3. Symphonie dort übergeben haben. VennutIich wollte die UE die Partitur haben, um sie am 13. Juni an Eduard Mörike nach Berlin zu schicken (so in den UE Verlagsbüchern Werke I und Werke II (ca. 1911 -1927), Bd. 2, S. 353.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich treffe Sonntag oder Montag in Wien ein und werde mich freuen, alle "schwebenden Fragen" mit Ihnen direkt besprechen zu können. Vielleicht läßt sich schon Gewisses über "Zwingburg" vernehmen? 1 -Inzwischen bin ich mit dem Ausdruck besonderer Hochachtung Ihr sehr ergebener Ernst Ki'enek Venedig2, 22. Mai 1924. 1 Über den Stand der Verhandlungen wegen der Zwingburg gibt es keine weiteren Hinweise. Krenek spielte die szenische Kantate jedoch am Tag der UA des Sprung in Frankfurt (s. Brief vom 12.5.1924, Anm. 1) Otto Klemperer vor.

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Krenek verbrachte einige Tage in Venedig, um seine Frau abzuholen, die dort ihrer Mutter bei der Einrichtung ihres neu erworbenen Palazzos geholfen hatte. Der Brief ist auf einem oktavformatigen Notizzettel des Albergo Canal Grande I Venezia geschrieben.

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Frankfurt a. M., 5.6.[1924] musikedition wien = erbitteeilsendungneunzig textbuecher fuer orchestermitglieder1 = krenek Beantwortet: 6. VI. 24 1 Krenek wollte demnach die Musiker des Frankfurter Opernorchesters mit dem Libretto des Sprung über den Schatten versorgen.

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Sehr verehrter Herr Direktor, darf ich Sie bitten, zunächst je eine Partitur meiner a-capella Chöre an Siegfried Ochs zu senden, der sie, wie mir Prof. Schünemann mitteilt, aufführen will', ferner an Erdmann und an die Bibliothek der Hochschule in Berlin. Desgleichen fehlt an der Hochschulbibliothek noch der Klavierauszug "Sprung". Ferner bitte ich Sie in Erwägung zu ziehen, ob nicht eine Separatausgabe des Foxtrot aus dem "Sprung" für eine Singstimme und Klavier tunlieh wäre 2 . Ich habe den Eindruck, daß danach große Nachfrage herrscht. Ich werde am Dienstag [17.6.] die 2. Aufführung hören und Ihnen dann berichten, welchen Eindruck ich nun gewonnen habe. Bekker kommt auch noch einmal hin und wir wollen das Ganze dann in Ruhe besprechen. Darf ich Sie bitten, mir recht bald wegen des Operettentextes einen Bescheid zu geben. Ich habe die größte Lust, nun endlich bald anzufangen. Ich bitte Sie, die nächsten Briefe nach Pura (Tessin) "La Sorgente" bei Frl. Alma Moodie zu richten, wo ich ab Freitag 20. Juni 10-12 Tage sein werde. Indessen bin ich mit den freundlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Frankfurt (Main) 15. Juni 1924. ~ [S. 1, links a. R.:] Ich möchte bitten, je 1 Million ö. K., die ich am 1. Juli und

i am 1. August erhalten soll, nach Wien 18/1 Argauergasse 3 zu senden.

1 Siegfried Ochs leitete seit Oktober 1920 die Schule fiir Chordirigieren an der Hochschule für Musik in Berlin und damit auch den Hochschulchor, in dem der von ihm gegründete, renommierte Philharmonische Chor nach dessen Auflösung im selben Jahr aufgegangen war. Ob er

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Kreneks Chöre op. 22, die erst im Mai als Partitur wie in Form von Stimmen in Druck gegangen waren (vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927), in Berlin auffiihrte, ist bisher nicht bekannt. 2 Die Oper enthält mehrere Foxtrotts. Krenek meinte vermutlich den von der Zofe Odette nach einer Einleitung gesungenen "Jazz" der Nr. 11. Er ist bei der UE nicht separat erschienen.

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Sehr verehrter Herr Direktor, nach meiner Rückkehr in die Schweiz (endlich!) möchte ich Ihnen über die 2. Aufführung der Oper berichten. Sie war überraschend gut besucht und wurde recht freundlich, am Schluß sogar unter recht lebhafter Teilnahme des Publikums aufgenommen. Sie werden davon ja auch anderweitig hören.- Was mir jedoch noch wichtiger erscheint, ist, daß Bekker, den ich ausdrücklich gebeten hatte, mit besonderer Aufmerksamkeit in bezug auf eventuelle Änderungen die 2. Aufführung anzuhören, mir nachher ausdrücklich [v ]ersicherte, er hätte kein Bedürfnis nach solchen Änderungen empfunden. Auch Rottenberg ist dieser Meinung. Übrigens scheint der jetzige Zustand des Werkes, das in Anbetracht seiner Exponiertheit in Stoff und Behandlung (auch musikalisch!) ohnedies nicht dazu bestimmt ist, die Bühnen im Sturm zu erobern, seiner praktischen Verwendbarkeit nicht in dem Maße hinderlich zu sein, wie Sie, verehrter Herr Direktor, anfangs anzunehmen schienen. Werner Wolff aus Hamburg, der seine Schweizer Reise eigens wegen meiner Oper in Frankfurt unterbrochen hatte, teilte mir mit, daß er das Werk bereits im Klavierauszug gekannt habe, nunmehr aber, unter dem Eindruck der 2. Aufführung, alles dransetzen wolle, daß es in Harnburg zur Aufführung komme. Auch für Leipzig scheinen mir gewisse Aussichten zu bestehen. Inzwischen interessiert sich die Frankfurter Oper (Rottenberg und Müller-Wieland) aufs lebhafteste flir den Orpheus, über den mir Bekker sagte, er halte ihn für weitaus das Beste, was ich jemals geschrieben hätte. Hoffentlich gelingt es den Herren, ihre Absichten mit denen des neuen Direktors in Einklang zu bringen und eine Uraufführung zu ermöglichen 1. - Ich reise morgen auf Grund einer Einladung zum Schweizer Tonkünstlerfest nach Schaffhausen2 und bin Montag in Pura (Tessin), wo ich Ihre freundlichen Nachrichten betreffend Foxtrot und Operette erwarte. Bis dahin bin ich mit den ergebensten Grüßen Ihr Ernst Krenek Zürich, 19. Juni 1924. 1 In der Spielzeit 1924/25 kam Clemens Krauss als neuer GMD ans Frankfurter Opernhaus und zu den Museumskonzerten. 2 Es fand am 21. und 22. Juni statt.

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Pura, 2/7-24 musikedition wien = erbitte nachricht operettenbuch = krenek +

Sehr verehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen herzliehst für Ihr Schreiben und sehe mit Spannung dem neuen Operettentext entgegen. Ihre Stellungnahme in der Sache "Orpheus" teile ich durchaus und freue mich sehr, daß Clemens Krauß der Annahme sympathisch gegenüber stehe. Ich habe Rottenberg vor ein paar Tagen in Lugano gesprochen, aber natürlich von der Dirigentenfrage nichts erwähnt. Ich denke, daß sich diese im Ernstfall schon regeln wird. Mit gleicher Post erlaube ich mir mein neues Concerto grosso zuzusenden mit der Bitte, möglichst rasch das Stimmenmaterial herstellen zu lassen3 . Aufführungen sind bisher gesichert in Zürich (Andreae) Bern (Brun) und voraussichtlich Dresden (Busch). Von Furtwängler, der mir die Partitur heute zusandte, erwarte ich noch Nachricht 4 • Andreae wünscht mit den Proben am 15. Sept. zu beginnen. Ich hoffe, daß der Verlag im stande sein wird, in 2 Monaten das Material herauszuschreiben. Es handelt sich um 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten in B, 2 Fagotte, 2 Hörner, 1 Trompete, 3 Solostimmen (Violine, Viola, Violoncello) und Streicherstimmen (etwa 5 1., 4 II., 4 Br., 3 Vclli, 2 CB.) Rund T bitte ich in die Streicherstimmen so einzutragen, wie es in der Partitur steht, der Dirigent wird dann die Stärke der Tutti und des Ripieno jeweils bestimmen. Ich bin hier noch bis 14. Juli, dann bis 25. in Bedigliora (Tessin) Pension Paradies 5 . Ich werde die weiteren Adressen jeweils angeben und bitte ergebenst, mir den Empfang der Partitur mitzuteilen. Werden Sie, sehr verehrter Herr Direktor, nach Salzburg reisen? 6 Ich bin mit den ergebensten Grüßen Ihr Ernst Krenek Pura (Tessin) 10. Juli 1924. "La Sorgente" Beantwortet: 15. VIII 24 1 102 ist ein gedruckter Programmheftbeitrag zu Der Sprung über den Schatten op. 17. Er enthält kurze Anmerkungen zu Kreneks Biographie und eine Einfiihrung in die Handlung der dreiaktigen Oper. Er stammt von H[ans] H[einsheimer] und ist mit der unleserlich signierten Widmung "Vom Autor freundschaftliehst zugeeignet." versehen. 2 Zu Krauss vgl. Anm. 2 im Briefvom 19.6.1924; die UA fand nicht in Frankfurt, sondern 1926 in Kassel statt.

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Partitur und Stimmen von op. 25 (UE 7759 und 7760a/e) wurden erst am 5. November im Lichtpausverfahren vervielfältigt. Volkmar Andreae plante die UA des Concerto grosso Nr. 2 im Rahmen der IGNM am 14. Oktober 1924 in Zürich.- Fritz Brun leitete das Bemer Symphonieorchester und führte op. 25 am 27. Januar 1925 dort auf. -Aus einer Aufführung in Dresden unter Fritz Busch wurde offenbar nichts (allerdings ging am 13. August die Partitur ans dortige Theater, vgl. UE Verlagsbücher Werke I und Werke 11 (ca. 1911- 1927), Bd. 2, S. 354f.; zu Wilhelm Furtwängler vgl. Kreneks Briefvom 23.7.1924. 5 Krenek machte in der zweiten Julihälfte Ferien mit seinen Eltern in dem Tessiner Dorf Bedigliora, fuhr dann ins Oberwallis nach Riederfurka, wo er seine Frau und Alma Moodie traf, und verbrachte die ersten Augusttage in Chandolin im Wallis; vgl. auch die angegebenen Orte seiner folgenden Briefe. 6 Krenek plante nicht, selbst zum 2. Kammermusikfest der IGNM in Salzburg zu reisen, bei dem am 5. August sein 4. Streichquartett vom Amar-Quartett uraufgeführt wurde (s.o., Brief vom 27.4.1924). 3

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Sehr verehrter Herr Direktor, eben bekomme ich den beiliegenden Brief von Schulz-Dornburg 1• Ich bitte ihn zur Kenntnis zu nehmen und seinen Inhalt gegebenenfalls zu verwenden. Dann bitte ich ihn umgehend mir zurückzusenden, damit ich ihn beantworten kann. Bestens grüßend Ihr ergebener Ernst Krenek Pura, 10. Juli 1924. Beantwortet: 15. VII. 24 1 Der

Briefvon Schutz-Domburg ist in der WB-H nicht vorhanden.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich habe das Buch von Julius Bauer durchgelesen und muß sagen, daß mir die Entscheidung schwer fallt. Das Gribblesche Buch sagt meiner ganzen Geschmacksrichtung unbedingt mehr zu als das Bauersche, das durch das Hineinspielen des Teufels, wie stets in solchen Fällen, etwas vom Märchen- oder Volksstück bekommt, dessen leicht moralisierende Note mir nicht gefallt. Auch finde ich abgesehen davon, daß "Bluff'' vor allem in der Situationskomik das Bauersehe Buch weitaus übertrifft. Was flir Bauer und gegen Gribble spricht, sind vor allem praktische Gründe. Jener ist ein bekannter und gut eingeführter Autor 1, dieser beinahe das Gegenteil. Bei Gribble müssen Gesangstexte durch einen neuen Mitarbeiter neugeformt werden 2 , was Zeit und Geld kostet. Was Ihre Andeutung betrifft, daß ich

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von meinen Tantiemen etwas herzugeben hätte, so ist mir dieser Gedanke begreiflicherweise zunächst nicht angenehm, und ich möchte ihm erst näher treten, wenn Sie mir Andeutungen über das Maß dieser Geldopfer machen würden. Würde sich dieser jetzt heranzuziehende Mitarbeiter nicht eventuell mit einem einmaligen Honorar abfinden lassen? Wie würden Sie sich, verehrter Herr Direktor, zu der Idee stellen, wenn ich eventuell beide Bücher komponiere? Ich sehe nämlich die vorwiegend praktischen Vorteile des Bauersehen Buches durchaus ein, möchte aber das Gribblesche, das mir sehr gefallt und viel Freude machen würde, ungern aufgeben. Vielleicht ist es dann doch möglich, in einiger Zeit nacheinander, beide Werke herauszubringen. Sollten Sie aus irgend welchen mir einleuchtenden Gründen gegen diesen Plan sein, so möchte ich mich wohl für "Bluff' entschließen. Inzwischen möchte ich das Bauersehe Buch behalten und, wenn wir übereinkommen, daß ich beide mache, dann noch einmal durchlesen, mit Hinblick auf Änderungen, die ich [w]ünschen würde. Darf ich indessen fragen, wie es mit der Arbeit an meiner II. Symphonie steht? Und wieweit ist der Druck der Lieder fortgeschritten? Ich bin mit den ergebensten Grüßen stets Ihr Ernst Ki'enek Pura (Tessin) 13. Juli 1924. Adresse ab 15. bis 25: Bedigliora, Tessin, Pension Paradies. Beantwortet: 18. VII (1924] 1 Um welches Libretto des Journalisten und Schriftstellers Julius Bauer es sich handelte, ließ sich nicht ermitteln. Bauer hatte zusammen mit Hugo Wittmann vor allem Operettenlibretti verfasst (vier wurden von Carl Millöcker, je zwei von Franz Lehär und Paul Ottenheimer, je eins von Johann Strauß und Carl Weinherger vertont. Sein letztes vertontes Libretto stammt aus dem Jahr 1918; im Januar 1924 war anlässlich der Heirat von Richard Strauss' Sohn Bauers Burleske uraufgefiihrt worden, zu der Kar! Alwin Motive aus Strauss-Werken arrangiert hatte. 2 Zu George Gribble vgl. Kreneks Briefvom 18.3.1924, Anm. I. Die Bearbeitung von dessen Libretto Bluffsollte später Kar! von Levetzow übernehmen. Kreneks Vertonung op. 36, die er später zurückzog, hat sich erhalten (KA, MH 10377/78).

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Liebes Frl. Rothe, ich habe Ihren Brief vom 11. Juli erhalten und danke bestens dafür. Auch ich weiß nicht, wer mein Konzert in Wien spielen soll, weil ich von der Tatsache dieser Aufführung bisher überhaupt nichts wußte 1• Ich bin durchaus dafür, daß Erdmann das Konzert spielt. Dann dürften größere Vorkehrungen wegen des Materials nicht nötig sein, weil sich alles bei ihm befindet. Dagegen wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie sich mit Erdmann in Verbindung setzen würden, damit die Stimmen einmal kopiert werden. Erdmann klagt sehr über den Zustand des schon von mehreren Orchestern gespielten Materials und meint,

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daß es kaum mehr brauchbar ist. Die Partitur muß meiner Ansicht nach nicht kopiert werden, da dies ja seinerzeit schon geschehen ist. Auf Ihre Karte vom 10. Juli möchte ich Sie bitten, die Korrekturbogen der II. Symphonie sofort hieherzusenden, damit ich gleich mit der Arbeit beginnen kann. Ich bin hier bis 24. Juli, von 25. Juli bis 1. August in Hotel Riederfurka, Oberwallis, Station Möree und vom 1.-10. August in Grand Hotel Chandolin, Val d' Aniviers, Valais (alles Schweiz). Mit herzlichsten Grüßen Ihr Ernst Kfenek Bedigliora (Tessin) Pension Paradies, 15. Juli 1924 Beantwortet: 18. VII [1924] 1 Vermutlich ging es um die Auffiihrung des Klavierkonzertsam 31. März 1925 in Wien. Sie fand im Rahmen eines ,,Außerordentlichen Symphoniekonzertes mit modernem Programm" im Bösendorfer-Saal der Gesellschaft der Musikfreunde statt. Solist war Erdmann, Leopold Reichwein dirigierte das Wiener Sinfonieorchester. 2 In Riederfurka waren das Ehepaar Krenek und Alma Moodie dann Gäste in Reinharts Landhaus.

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Liebes Frl. Rothe, im Besitze Ihrer beiden Briefe vom 15. Juli und eines Briefes von Direktor Hertzka vom 12. Juli möchte ich zur Frage der Tantiemenabtretung an Herrn v. Levetzow Stellung nehmen. Ich bin mir nämlich zunächst noch nicht ganz klar darüber, wovon Herr v. Levetzow 15% wünscht, und wovon ich 7 1/ 2% abzutreten hätte. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, liebes Fräulein, wenn Sie mir aus meinem Vertrag vorfUhren würden, was ich von der ganzen Sache zu erwarten habe (unter Berücksichtigung der von Ihnen Herrn Gribble vorgeschlagenen Abmachungen, von denen ich nichts weiß) und in welcher Weise die Honorierung des Herrn v. Levetzow erfolgen würde. Wenn ich darüber entsprechend aufgeklärt werde, will ich mich gern sofort entscheiden, ob ich das Gribblesche Buch unter diesen Bedingungen komponieren will 1• Herr Dr. Rottenberg hat mich auf die Werke von Heinrich Schenker aufmerksam gemacht. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir diese so bald als möglich und soweit sie in Ihrem Verlag erschienen sind, zusenden würden, ausgenommen "Phantasien und Theorien eines Musikers", welches Buch meine Frau schon besitzt2• Vielleicht gelingt es Ihnen, mir die Sachen nicht allzu teuer zu rechnen. Ferner möchte ich Sie bitten, mir mitzuteilen, was aus dem Gelde wurde, das ich Sie am 1. Juli und 1. August an meine Wiener Adresse zuzusenden bat. Da meine Eltern etwa am 3. Juli verreisten und erst gegen Mitte August zurückkehren, möchte ich Sie bitten, diese 2,000.000 am besten noch bei sich zu behalten, bis ich Ihnen Weisung gebe, Sie [sie] abzuschicken.

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Den beiliegenden internationalen Gutschein bitte ich Sie, der Redaktion der Musikblätter des "Anbruch" zuzustellen. Ich vergaß ihn beizulegen, als ich auf die Aufforderung, einen Schönberg-Artikel zu schreiben, ablehnend antwortete3, weshalb ich mich nicht [für] berechtigt halte, ihn zu verwenden. Ich bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr ergebener Ernst Krenek Bedigliora (Pension Paradies) Tessin 18. Juli 1924 Ich bin hier bis 24. Juli, sodann: Hotel Riederfurka, Station Mörel, Oberwallis bis 1. August. Beantwortet: 23. VII [1924] 1 Inzwischen muss vom Verlag der Vorschlag gekommen sein, Levetzow mit dem Überarbeiten der Gesangstexte von Gribbles Bluff-Libretto zu betrauen; vgl. dazu den Briefvom 13.7.1924. 2 Von Heinrich Schenker waren bis 1924 bei der UE erschienen Beethovens Neunte Sinfonie (1912), Ein Beitrag zur Ornamentik (1904, rev. 1908), der erst kürzlich im Juni 1924 wieder aufgelegt worden war, und die Vierteljahrschrift zum Zeugnis unwandelbarer Gesetze der Tonkunst mit dem Titel Der Tonwille (1921-24, die aus insgesamt 10 Heften bestand, von denen die ersten sechs vom A. Gutmann Verlag übernommen und die letzten vier 1924 von der UE selbst produziert wurden. In Anna Kreneks Besitz waren anscheinend die drei Satzlehre-Bände, die unter dem Gesamttitel Neue musikalische Theorien und Phantasien zusammengefasst waren und deren ersten Band die UE vom Verlag Cotta übernommen hatte: Bd. I Harmonielehre (Stuttgart 1906, wieder aufgelegt Wien 1921), Bd. 11,1 und II,2 Kontrapunkt (1921 und 1922). 3 Schönberg wurde im September 50 Jahre alt, und die MdAnbr bereiteten zu diesem Anlass ein ihm gewidmetes Sonderheft vor. - Krenek erklärte dem Jubilar seine Ablehnung so: "nicht weil mir der Anlaß der Leistung unwert erschien, sondern weil ich den Ort des Anlasses für unwürdig hielt" (Brief vom 8.9.1924, ASC; vgl. auch die Anm. 2 zu seinem Briefvom 16.8.1924).

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Liebes Frl. Rothe, anbei geht die 1. Hälfte der II. Symphonie, soweit ich sie bekam, an Sie zurück. Es wird nötig sein, dem Schreiber genaueste Korrektur zu empfehlen, es sind sehr viel Fehler. Der Korrektor, der vor mir gewirtschaftet hat, ist etwas flüchtig vorgegangen und hat viel übersehen. Es wird nötig sein, daß die Stimmen nach Fertigstellung der Partitur einer ganz besonders genauen Revision unterzogen werden, da ich noch mancherlei Fehler in meiner Manuskript Partitur entdeckt habe. Bei Ng [!11 habe ich 3 Takte in den Klarinetten gestrichen. Ich erwarte bald den II. Teil der Symphonie. Sie besitzen meine Adressen und werden die Zusendung danach einrichten. Bestens danke ich für die "Ballade v. König Lobesam" 1. Bitte wollen Sie so freundlich sein, 1) dem Autor des Textes Gerd Hans Goering, Darmstadt, Martinstraße 25 und 2) Eduard Erdmann, dem das Stück gewidmet ist, je ein Exemplar zusenden zu lassen.

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Herr Furtwängler schreibt soeben, er werde wahrscheinlich mein II. Cancerta grosso in Leipzig aufführen, worüber ich noch Nachricht erhalte 2• Ich weiß nicht, ob ich Ihnen schon schrieb, daß meine a-capella-Chöre in Zürich von einem Chor studiert werden 3 • Ich bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr Krenek Bedigliora (Tessin), 23. Juli 1924. 1 Dieser Separatdruck des siebten Liedes aus op. 9, das nicht in die Ausgabe Neun Lieder für Gesang und Klavier aufgenommen wurde, wurde - wie für diese Gattung üblich - in einer Auflage von 300 Stück gedruckt (vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922 -Apr. 1927). 2 Wilhelm Furtwängler war damals nicht nur Chef der Berliner Philharmoniker, sondern auch des Leipziger Gewandhausorchesters. Über eine Aufführung ist bisher jedoch nichts bekannt. 3 Der Häusermannsehe Privatchor unter Hermann Dubs studierte die A-cappella-Chöre op. 22 ein; vgl. auch Kreneks Briefe vom 12.2. und 28.8.1924.

UE Vertragsarchiv, Mappe Krenek, Nr. 7 Os

Wien, 23. Juli 1924.

RIM

Sehr geehrter Herr Krenek! Im Besitze Ihrer Zuschrift vom 18. d. M. teilen wir Ihnen höflichst mit, dass die 15% Tantieme des Herrn Levetzow von den Aufführungs-Tantiemen, die für Sie und Gribble zusammen 80% betragen, berechnet würden. Wir hoffen, dass Ihnen dies nunmehr klar ist. Von den Verlags-Tantiemen hätte Levetzow natürlich nichts zu bekommen. Die gewünschten Werke von Schenker 1 gehen Ihnen gleichzeitig zu. Wir haben dieselben als Ehrenexemplare gebucht. Wunschgernäss werden wir die Zahlung von 2,000.000 K vorerst nicht ausfuhren und Ihre weitere Weisung diesbezüglich abwarten. Mit den besten Empfehlungen hochachtungsvoll R[ othe] 1 Vgl.

Kreneks Briefvom 18.7.1924 und Anm. 2.

Liebes Frl. Rothe, besten Dank für Ihren Brief vom 23. Juli. Ihre Hoffnung, daß mir jetzt alles klar ist, erweist sich leider als trügerisch, denn ich bin scheinbar viel dümmer als Sie annehmen. Ich weiß n[ä]mlich immer noch nicht, ob Herr Levetzow 15% vom Gesamtertrag oder von dem 80% betragenden, von mir und Gribble zu teilenden Anteil haben will. In jenem Falle würde ich von meinem 40% betragenden Anteil ilz% abtreten müssen, in diesem nur 6%, d.h. dort 32 1/ 2% erhalten, hier jedoch 34%. Doch ist diese Differenz zu geringfügig im Verhält-

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nis zum Gesamtanteil, als daß wir darüber korrespondieren müßten. Ich erkläre mich mit dieser Regelung einverstanden, wobei ich die Hoffnung ausspreche, ich müßte nur 6% hergeben. Doch bin ich auch mit ih% einverstanden. Ich möchte Sie jetzt nur bitten, schleunigst auf Herrn Gribble einzuwirken, damit er sich auch möglichst rasch einverstanden erklärt und Herr v. Levetzow an die Arbeit gehen kann. Es ist meiner Meinung nach die höchste Zeit. Im übrigen erwarte ich noch Ihre Antwort betreffend meinen Vorschlag, beide Texte zu komponieren. Übrigens: bevor Herr v. Le[ve]tzow anfängt, bitte ich Sie sehr, mich zu verständigen, ich möchte ihm dann durch Sie noch einige Spezialwünsche zugehen lassen. Herzlichsten Dank für die Schenkersehen Bücher, die ich noch nicht erhalten habe. Vermutlich haben Sie sie nach Zürich geschickt. Ich bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr Ki'enek Riederfurka29. Juli 1924. Beantwortet: I. VIII 24 1

Der Briefkam nach der folgenden Postkarte an, wurde aber früher am selben Tag geschrieben.

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Liebes Frl. Rothe, soeben kamen Schenk er und die "Neun Lieder" an 1• Herzt. Dank u. Gruß Ihr Ki'enek Riederfurka, 29.7.24. 1 Bei

Bowles ist irrtümlich 1927 als Erscheinungsjahr angegeben.

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Liebes Frl. Rothe, ich sende gleichzeitig den II. Teil der Symphonie-Korrekturen zurück, sie waren offenbar irrtümlich noch nach Pura adressiert. Ich bitte auch hier dem Abschreiberbesondere Sorgfalt in den Ausbesserungen zu empfehlen, es sind zahllose Fehler drinnen. Ansonsten erwarte ich viele Nachrichten von Ihnen, die nicht kommen, ich weiß nicht mehr genau alles, was ich von Ihnen wissen wollte. Besonders bitte ich Sie, mir den Empfang des I. wie des II. Teiles der Korrekturen zu bestätigen. Sonst geht's mir gut- am 10. August bin ich wieder in Zürich. Herzliehst grüßt Sie Ihr Ki'enek Chandolin pres Sierre, Valais 1 5. August 1924.

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Beantwortet: 12. VIII 24 1

Anna und Ernst Kfenek verbrachten dort zehn Tage auf Einladung von Alma Moodie.

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Sehr verehrter Herr Winter, ich habe Ihre Abrechnungen mit bestem Dank erhalten und sage sofort, daß sie auf mich einen sehr erfreulichen Eindruck gemacht haben. Sie werden mir jedoch sicherlich einige Punkte aufklären, für die sich mein laienhafter Unverstand interessiert. Der Reihe nach: Auf dem Blatt 1 1) "Verlagsabrechnung" heißt es in der 2. Post2 32 Exempl. Sonate 928.000 K. Danach kostet 1 Exempl. 29.000 K. Nun heißt es aber auf dem Blatt "Auflagentantieme" in der 10. Post, daß 1 Exempl. 30.000 K kostet. Wie erklärt sich die Differenz? 2) Aus Post 3 des 1. Blattes ("Verlagsabrechnung") ergibt sich als Preis für 1 Part. Streichquart. etwa 21.7 49 K. Dies scheint mir eigenartig. 3) Beinahe komisch fand ich die Tatsache, daß vom "Sprung" nur- 1 Auszug verkauft wurde. Ich kann mir nur denken, daß die Verkäufe, die mit der Frankfurter Aufführung im Zusammenhang stehen, noch nicht registriert sind. 5) Aus dem Blatte "Aufl.-Tant." scheint mir hervorzu§ehen, daß von der Sonate eine neue Auflage erschienen ist. Ist dies richtig? 6) Warum sind die neu erschienenen Stimmen des III. Streichqu. 4 nicht unter der Auflagentantieme verrechnet? Gehören sie vielleicht nicht hin? Ich kann es auswendig nicht feststellen, weil ich den Vertrag nicht hier habe. 7) Die 3. Aufführung von "Sprung", die meines Wissens am 27. VI. stattfand, kam ftir diese Abrechnung vermutlich zu spät? 8) Habe ich richtig gerechnet, wenn ich behaupte, daß ich bei Ihnen 1,210.000 K guthabe? Ich habe in der Rubrik "Zu Ihren Gunsten" des Blattes "Aufl. Tant." die Summen2,394.000 1,691.000 3,856.000 addiert und gegen die Zahl 6, 731.000 verglichen, wobei ich zu jenem Resultat kam. Sollte ich darin recht haben? Dann würde ich mich sehr freuen! Bitte helfen Sie meiner Unwissenheit [auf] und seien Sie herzlich gegrüßt von Ihrem Ernst Ki'enek Chandolin pres Sierre Grd. Hotel (Valais) 5. August 1924. Ich bin ab 10. August wieder in Zürich 7 Ebelstr. 29 erl. 9./8.

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1 Die folgenden Fragen Kreneks wurden vermutlich von Krenek selbst am Rande durchnumeriert, wobei er die Nr. 4) übersprang. 2 Österreichisch für: Posten. 3 Randbemerkung: "S 23. XII. 23." Tatsächlich war die neue Auflage von 300 Exemplaren bereits am 29. November des vergangeneu Jahres in Auftrag gegeben und am 21. Dezember von der Druckerei Waldheim geliefert worden. (Die nächste Auflage von 500 Stück wurde im Juni 1925 in Auftrag gegeben.) Vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge, Okt. 1922 -Apr. 1927. 4 Vgl. dazu Anm. 2 zum Briefvom 2.4.1924; sie waren am 23. Mai von der Druckerei Waldheim geliefert worden (vgl. ebd.).

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Liebes Frl. Rothe, besten Dank für die Mitteilung wegen der Prozente des Herr Levetzow, wird er sich auf Korsika 1 mit den Änderungen meiner Operette beschäftigen? Im übrigen will ich doch lieber abwarten, bis Sie mir eine genauere Adresse angeben, ich fürchte, daß ihn ein Brief in Korsika schwer erreichen wird. Dies ist nämlich kein Postamt, sondern eine ausgedehnte Insel. Meine III. Symphonie hat Ihnen Herr Suter2 dieser Tage zugesandt, wie er mir schrieb. Ich möchte Sie sehr bitten, mir von dem Eingang der Sendung Mitteilung zu machen. Ich bin ab 10. August wieder in Zürich. Herzliehst grüßt Sie das Matterhorn, welches mir vis-a-vis steht, und ich selbst, d.h. Ihr Ki'enek Chandolin pn!:s Sierre, 7. August 24. Beantwortet: 12. VIII 24 1 Levetzow

wohnte auf Korsika, wo Krenek ihn im Februar 1925 besuchte. Der Dirigent und Komponist Hermann Suter leitete bis zu seinem Tode 1926 das Basler Sinfonieorchester, den dortigen Gesangsverein und die Liedertafel. Er dirigierte am 24. Januar 1925 Kreneks Klavierkonzert mit Erdmann als Solist. Für die 3. Symphonie op. 16 ist bisher keine Aufführung in Basel nachgewiesen. 2

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Liebes Frl. Rothe, weil die Beantwortung meiner diversen Anfragen so lange dauert, hat sich wieder ein kleines Bukett angesammelt, welches ich Ihnen hier überreichen möchte: 1) bitte wollen Sie der Buchhaltung bestens danken für die erfreuliche Nachtragsabrechnungund sie bitten, die für Juli und August falligen 2,000.000 K an die Schweiz. Bankgesellschaft, Zürich, Bahnhofstr. auf mein Konto ftlr mich zu überweisen.

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2) wollen Sie bitte veranlassen, daß von meinen "Neun Liedern" 1 Exemplar Herrn Gerd Hans Goering, Darmstadt Martinstraße 25, ein Exemplar vom "König Lobesam" meinem Vater, Wien 18. Argauergasse 3 zugeschickt wird. 3) wollen Sie bitte die Arbeit an dem Material des "Concerto grosso" ein wenig ins Auge fassen und mir berichten, wie weit es damit ist. 4) kaum war ich in Zürich angekommen, so besuchte mich der durchreisende Herr Klemperer und wollte von mir wissen, ob ich etwas dagegen hätte, wenn er die "Zwingburg", von der er nicht lassen kann, am gleichen Tag aufführen würde wie Berlin 1• Ich hatte natürlich nichts dagegen und versprach ihm, Ihnen dies mitzuteilen. Die Entscheidung darüber, so erklärte ich abermals feierlich, hätten Sie. Er wird sich nun darob an Sie wenden und Sie werden die Freundlichkeit haben, ihm mitzuteilen, daß ich seine Bitte unterstützt hätte und dann, was Sie dazu meinen. 5) Gestern erschien bei mir wieder einmal der hier lebende Freund von Herrn Gribble und erzählte mir zunächst, daß jener niemals einen Vertrag von Ihnen bekommen hätte. Also entweder ist Ihr Vertragsentwurf nicht angekommen, oder es liegt ein Widerspruch vor. Darauf machte ich den betreffenden Herrn schonend auf die Änderungspläne von Herrn Direktor Hertzka aufmerksam, ohne allerdings zu erwähnen, daß Herr v. Levetzow seine Hände im Spiel habe. Denn da ich nicht ganz bestimmt weiß, ob er sich wird damit befassen können, neben seinen Korsikanischen Abenteuern, so wollte ich nicht unnütz die vielleicht in Gribble oder zumindest in seinem Freund vorhandene literarische Eitelkeit verletzen. Ich wäre Ihnen jedoch sehr verbunden, wenn es Ihnen nun endlich gelingen sollte, mit Herrn Gribble selbst die Verbindung über alle notwendigen Punkte (Vertrag, Änderungen etc.) aufzunehmen, damit ich nicht immer hier den höflich-ungeduldigen Fragen des freiwilligen Advokaten ausgesetzt bin. Außerdem wäre es doch nun bald an der Zeit, daß in dieser Sache etwas vorgeht. Herr Gribble ist während des Sommers nicht in Rom, sondern irgendwo in Oberitalien, vielleicht erfahre ich die Adresse noch, aber ich nehme an, daß ein rekommandierter Brief an die gewöhnliche Adresse entweder nachoder zurückgesendet wird. 6) wollen Sie mir bitte umgehend die Adresse von Arnold Schönberg mitteilen, unter der er am 13. September zu erreichen ist2• 7) seien Sie herzliehst gegrüßt von Ihrem Krenek Zürich, 16. August 1924. Beantwortet: 20. VIII 24 1 Klemperer plante, nach seinem Wechsel von Köln nach Wiesbaden dort die Zwingburg aufzuführen; dazu kam es jedoch nicht. Inzwischen waren am 15. Juli die Verhandlungen mit der Lindenoper in Berlin (Kleiber) über die UA der "szenischen Kantate" zum Abschluss gekommen. Der Vertrag verpflichtete die Intendanz, das Werk bis spätestens zum 31. Dezember 1924 in einer Abendvorstellung herauszubringen. V gl. dazu Kreneks Briefe vom 24.8. und 28.9.1924. 2 Krenek wollte Schönberg zu dessen 50. Geburtstag gratulieren, was er am 8. September von Genf aus auch tat. Der Brief ist aufschlussreich in Anbetracht von Schönbergs späterer Verärge-

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rung über Krenek (s.u., die nach dem Schreiben vom 25.9.1925 abgedruckten Glossen Schönbergs sowie Kreneks Briefe vom 21.6. und ll.ll.l926), denn der junge Komponist gab sich deutlich als großer Bewunderer des Älteren zu erkennen. Nachdem er erklärte, weshalb er keinen Beitrag zum Anbruch-Sonderheft liefern wollte (vgl. dazu die Anm. 3 zum Briefvom 18.7.1924), schrieb er: "Ich möchte jedoch nicht versäumen, Ihnen privat flir das zu danken, was Sie mir gegeben haben, nicht sowohl die wenigen Male, da ich mit Ihnen sprechen konnte, als durch Ihre Persönlichkeit überhaupt. Was ich an Ihnen als überhaupt für uns andere erreichbar sehe, das ist die Konsequenz des künstlerischen Wollens, die zunächst die völlige Klarheit über seine Ziele voraussetzt. Das zweite ist die intellektuelle und moralische Redlichkeit, die jedem Kompromiß aus dem Weg geht. Zu all dem aber gehört eben vor allem das klare Wissen um sich selbst, das dann erst jede Intransigenz rechtfertigt. Über Ihre Leistung auch nur ein Wort zu sagen, steht mir in keinem Fall zu und es unterbleibt aus dieser Überlegung. Zu Ihrem flinfzigsten Geburtstage wünsche ich mir, daß mir Ihr Vorbild für immer erhalten bleibe- was sollte ich Ihnen wünschen?"

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Liebes Fr!. Rothe, 1) Die momentane Adresse von Herrn Gribble lautet: Villino Thea, Lucema bei Torino (Italien) 2) bitte senden Sie mir um~ehendst das "Anbruch"-Heft, in welchem P. Bekker über den "Sprung" referiert . Herzliehst Ihr Kfenek Zürich, 18.8.1924. Beantwortet: 23. VIII 24 1 Bekkers Aufsatz "Ernst Kfenek. Zur Uraufführung seiner Oper: ,Der Sprung über den Schatten'" war eben in den MdAnbr (Jg. 6, Nr. 6, Juni/Juli 1924, S. 241ff.) erschienen.

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Zürich, 20. Aug. 24.

= musikedition wien = erbitte express auszug zwingburg = krenek 1 + [UE:] rek. expr. gesandt 20. VIII. 24 1 Vgl.

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dazu Kreneks Briefvom 10.9.1924 und Anm. 3.

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Liebes Fr!. Rothe, ich habe Ihren Briefvom 20.8. dankend erhalten. Daß das I. Concerto grosso kopiert wird, war mir durchaus unbekannt 1• Es tut mir sehr leid, daß die schlechte und abgenützte Handschrift dazu verwendet werden muß, aber die gute ist, wie Sie wissen, irgendeinmal abhanden gekommen. Das Material des II. Concerto bitte ich, sehr sorgfaltig korrigiert, nach der Fertigstellung direkt Herrn Dr. Volkmar Andreae, Zürich 2, Hans Huberstr. 4 zuzusenden, da ich vom 6.-25. Sept. etwa wahrscheinlich nicht in Zürich sein werde (Eventuelle Adresse gebe ich noch an.) Was die gleichzeitige "Zwingburg" Aufführung in Berlin und Wiesbaden betrifft, so besteht die Schwierigkeit meines Erachtens nicht sowohl darin, daß ich dann nur einer Aufführung beiwohnen könnte, sondern besonders darin, daß man zwei Materiale braucht. Dies müßte wohl auch der Fall sein, wenn man die "Zwingburg" in Wiesbaden 2 Tage nach der Berliner Aufführung macht. Gibt es 2 Materiale? Wenn ja, dann lassen Sie ruhig Klemperer den gleichen Tag, falls er darauf besteht, ich lege keinen Wert darauf, anwesend zu sein. Übrigens schrieb mir Kleiber, wegen eines dazu aufzufuhrenden Stückes, er wolle das II. Concerto grosso u. die II. Symphonie (welche beiden Stücke ich ihm vorschlug) sehen. Bitte senden Sie ihm die II. Symphonie, die doch bald erscheint, das Concerto grosso brauchen wir wohl hier in Zürich2 , ich fürchte, daß er es dann nicht rechtzeitig hergibt, also vielleicht besser nicht schicken. Wegen Herrn Gribble halten Sie mich bitte auf dem Laufenden, insbesondere ob er mit den Änderungsplänen (Baron v. Levetzow) einverstanden ist. Herzlichen Gruß Ihr Kfenek Maur a. Greifensee (Fluh)3 bis 1. Sept. 24. August 1924. 1 Der Entschluss des Verlages, das erste Concerto grosso op. 10 abschreiben zu lassen, hing vermutlich damit zusammen, dass sie am 26. Juli ein Exemplar nach Köln hatten senden müssen; auch 1925 und 1926 forderten nochjeweils zwei Interessenten die Partitur an (Göteborg, Leipzig bzw. Gera und Offenbach); vgl. die Werkekartei. 2 Die Zwingburg war als Einakter nicht abendfiillend, daher suchte Kleiber nach einer Ergänzung. -Die 2. Symphonie war gerade im Druck; es wurden 100 Partituren hergestellt (vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927). -Die UA von op. 25 in Zürich stand bevor, vgl. z. B. den Briefvom 28.8.1924. 3 Krenek war zehn Tage zu Gast aufWemer Reinharts Anwesen "Fluh".

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Liebes Fr!. Rothe, ich habe eine sehr große Bitte an Sie. Der Dichter Gerd Hans Goering schreibt mir einen erschütternden Brief, er hätte in dem Lied "Im Spiegel" (Ng 1 von den "Neun Liedern") einen Druckfehler entdeckt, u. zw. muß es heißen statt

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"dir entgegen ... " - "dir entgehen ... " Ich kann seine Erregung darüber absolut verstehen, zumal ich selbst immer mehr dazu komme, der Exaktheit des Details große Wichtigkeit beizumessen. Schließlich ist die eindeutige, korrekte Darstellung dessen, was wir wollen, unsere einzige Waffe gegen den vereinigten Willen zum Mißverständnis, das uns von allen Seiten entgegentritt. Wir müssen wenigstens darauf hinweisen können: Genau so wie es hier steht, haben wir es gewollt. - Ich gebe zu, daß ich infolge der schlechten Handschrift des Poeten diesen Fehler übersehen habe. Ist es möglich, daß man einen kleinen Zettel mit der Berichtigung druckt und beilegt, oder ist es einfacher, wenn jemand die ganze Auflage durchgeht und den Fehler mit Tinte korrigiert? 1 So groß wird sie ja nicht sein, und man [kann] gut 6-8 Exemplare in der Minute korrigieren. Ich würde es selbst tun, wenn ich in Wien wäre, denn gerade weil es ein Druckfehler ist, der mich nichts angeht, sondern einen Außenstehenden, so liegt mir sehr viel daran, daß er korrigiert wird. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie es ermöglichen könnten. Bitte nochmals, genaues Augenmerk auf die sorgfältigste Korrektur des II. Concerto grosso zu verwenden, weil ich wahrscheinlich nicht in der Lage sein werde, das Material hier durchzusehen! Dr. Andreae ist hierin sehr penibel und ich möchte auch nicht, daß die Proben aufgehalten werden. Das Konzert ist am 14. Oktober, als Veranstaltung der Schweizer Sektion der I.G.N.M. Ferner wird in diesem Winter hier aufgeführt, meine Musik f. 9 Instrumente, das IV. Streichquartett und einer von den a-capella-Chören. Dieser wird auch in Winterthur gesungen, wo außerdem das Concertino f. Flöte etc. zur Uraufführung kommt 2 • In St. Gallen kommt mein Violinkonzert heraus. Die Uraufführung ist in Dessau am 6. Januar 25, gesichert ist außerdem Berlin und Bochum 3 • Ich werde Ihnen dieser Tage die Partitur schicken und bitte dann um Herstellung des Materials bis Mitte Dezember4 • Ich hoffe, daß es bei der Kürze des Stückes und der kleinen Besetzung möglich sein wird. Was macht das Klav. Konzert? 5 Herzliehst grüßt Ihr Ki'enek Maur a. Greifensee, 28. Aug. 24. Beantwortet: 2. Sept. 1924. 1 Vgl. zu dieser Textzeile, die auf eine Änderung Goerings zurückgeht, die Anm. 5 zu Kreneks Briefvom [ca.] 4.3.1924. 2 Wann in Zürich op. 11 gegeben wurde, ist bisher nicht bekannt. Das 4. Streichquartett wurde dort am 5. Februar 1925 gespielt.- Der Häusermannsehe Privatchor unter Hermann Dubs führte op. 22 Nr. 1 zum ersten Mal am 4. Dezember 1924 in Zürich und drei Tage später in Wintertbur auf.- Hermann Scherehen leitete die UA des Concertino op. 27 mit W. Burren, Fl. (Näheres nicht zu ermitteln), Ernst Wolters, VI. (Konzertmeister des Stadtorchesters Winterthur) und Li Stadelmann, Cembalo, am 18. Februar 1925 im Abonnementskonzert in Winterthur; Krenek war nicht anwesend. 3 Die UA von Kreneks Violinkonzert op. 29 fand am 5. Januar 1925 unter Franz von Hoesslin im Friedrich-Theater in Dessau statt, Solistin war Alma Moodie, der das Werk auch gewidmet war. Franz von Hoesslin war GMD am Friedrich-Theater (dem ehemaligen Hoftheater) in Dessau. (Er dirigierte gelegentlich auch das Berliner Philharmonische Orchester, wechselte zur Spielzeit

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1926/27 als GMD nach Elberfeld-Barmen und wurde 1927 für die Festspiele in Bayreuth verpflichtet.) Beide wiederholten die Aufführung am 10. Januar in Berlin, während die in Bochum fl.ir den 6. Februar geplante Aufführung, ebenfalls mit Moodie und Hoesslin, nach der Nr. 9698 in den UE Reversbüchern storniert wurde. In St. Gallen spielte Willen de Boer am 3. Februar 1925 das Werk unter der Leitung von Othmar Schoeck. 4 Die Besetzung von op. 29 war relativ klein: je 2 Flöten, Klarinetten, Fagotte, Hörner und Trompeten sowie Streicher; am 27. Januar 1925 waren die ersten 300 Stimmen gedruckt (im Laufe des Jahres folgten weitere 860, am 24. September auch 100 Partituren; vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927). 5 Kreneks Klavierkonzert op. 18 ist bis heute nur in Form von Leihmaterial zugänglich.

Liebes Frl. Rothe, mit gleicher Post geht mein Violin Konzert an Sie ab und ich bitte Sie sehr, mir den Empfang zu bestätigen. Die Stärke der Streicherstimmten habe ich auf dem Titelblatt notiert. Ich danke Ihnen sehr ftir den Brief vom 2. Sept. und besonders fur die Korrektur des Druckfehlers bin ich sehr verbunden. Was das Klavierkonzert angeht, wird es wohl Herrn Erdmann mehr interessieren, wann das Material wieder gebrauchsfähig ist, als mich. Sehr möchte ich Sie bitten, sich gelegentlich beim Philharm. Verlag nach meinem III. Quartett zu erkundigen. Ich finde es nachgerade lächerlich, wie lang das dauert- und ich bin nicht verwöhnt, im allgemeinen. Mein Honorar von Sept. bitte ich an meine Bank in Zürich zu überweisen. Meine Adresse ist vom 10. Sept.: Sierre (Valais) Grd. Hotel Chateau Bellevue (Schweiz), bis auf weiteres. Herzlichsten Gruß Ihr Ki'enek Zürich, 5. Sept. 24. 1 Als 119 katalogisiert ist eine Postkarte von Kreneks Vater, in der er den Empfang des Liedes op. 9 Nr. 7 dankend bestätigt (vgl. Kreneks Bestellung in seinem Briefvom 16.8.1924).

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Sehr verehrter Herr Direktor, Ihr Schreiben vom 8. Sept., welches ich bei meiner Ankunft hier vorfand, hat mich - ich darf es wohl sagen, da Sie an dem Sachverhalt keine Schuld trifft aufs unangenehmste überrascht. Ich kann nicht verhehlen, daß mich der Verlauf der Studien meines Werkes an der Berliner Staatsoper durchaus enttäuscht. Ich bin genötigt, die einzige Erfahrung, die ich bisher gemacht habe, als Maßstab

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anzulegen, d.i. Frankfurt am Main, und da fällt der Vergleich wohl sehr zu ungunsten Berlins aus. Während dort ein abendfüllendes Stück am Ende der Saison, von überarbeiteten Solisten, von einem wahrhaftig überbeanspruchten Orchester und einem Dirigenten, dem man diese Kraftanstrengung überhaupt kaum zutrauen konnte, in einer tadellosen Aufführung - bezeichnenderweise klappte das, was durch die Umstände am wenigsten bedroht war, die Regie, am schlechtesten - herausgestellt wurde', so zwar, daß ich drei Tage vor der Premiere ankommen konnte und kaum den Mund aufzutun brauchte, verlangt man von Berlin, wo alle eben aufgezählten, für Frankfurt so ungünstigen Voraussetzungen im genau entgegengesetzten, höchst günstigen Sinn gegeben sind, schon jetzt, wo an einen Aufführungstermin noch kaum zu denken zu sein scheint, Geburtshelferdienste von mir, über deren Natur ich mir überdies keineswegs im klaren bin. Was soll ich helfen können, wenn Herr Rüdel, anerkannt als einer der besten Chormeister Deutschlands, mit seiner Aufgabe nicht fertig wird, gerade ich, dessen Chorübungen mit den mir von ihm anvertrauten dreieinhalb Damen- ich studierte "Freischütz", "Figaro" u. dgl.- er seinerzeit mit Mißtrauen verfolgt hat? 2 Wie soll ich Solisten beistehen, mit denen ein so routinierter Mann, von so bedeutenden persönlichen Gaben wie Kleiber, nicht zu Rande kommt? Die Partie ftir Herrn Scharr hätte ich auch zweckmäßig punktieren können, wenn man mir von Berlin aus hätte nähere Angaben zugehen lassen. Ein lakonisches Expreßtelegramm befahl ebensolche Zusendung eines punktierten Auszuges 3 . Ich beeilte mich und machte gründlich, was man wollte. Die individuellen Stimmzustände des Herrn Scharr kann ich von hier aus nicht beurteilen. Aus all dem spricht eine absonderliche Hilflosigkeit, über die ich mich wirklich ein wenig alteriere, und Sie werden entschuldigen, sehr verehrter Herr Direktor, wenn ich meinen Groll etwas entlade, und es sogar zweckmäßiger finden, wenn ich es hier tue, als in dem Brief an Herrn Kleiber, den ich gleich hernach unternehme. Um offen zu sein, messe ich, nach meinem unmaßgeblichen Erachten, der "Zwingburg"-Aufftihrung keinen besonderen künstlerischen Wert bei, umso mehr aber einen praktischen, worin wir wahrscheinlich einig sind. Deshalb bin ich prinzipiell zu einer Reise nach Berlin im Sinn Ihres Schreibens und eines von Kleiber erhaltenen Telegramms bereit, obgleich ich mir ihren Wert auch nur im entferntesten nicht vorstellen kann, außer wenn er in einer unglaublichen Belästigung meiner Person bestehen soll. Jedoch muß ich mir jedenfalls vorbehalten, nicht sofort, augenblicklich vom Stuhl aufzustehen und über Stock und Stein davonzufahren. Das Staatstheater in Berlin wird das sicher begreiflich finden, zumal ja seine Unfähigkeit die ganze Reise verurs·acht. Ich bin der Überzeugung, daß mein Aufenthalt in Berlin an der Sache nicht das geringste ändern wird, als daß die Leute an mir einen Blitzableiter finden, während sie sonst ihre eigene Unmöglichkeit anklagen müßten. Ich bin aber trotzdem bereit, diese mehr komische Rolle zu spielen, werde aber erst Ende des Monats reisen 4 • Ich bin nämlich nicht hiehergekommen, um spazieren zu gehen, sondern eine ganz bestimmte, mir ganz besonders wichtige Arbeit zu fördern. In meiner eigenen

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Einstellung zu meiner Produktion, wie auch in dieser selbst, scheint sich ein gewisser Wandel zu vollziehen, und ein gesteigertes Verantwortungsgefühl flir das, was ich tue und lasse, veranlaßt mich, gewissen künstlerischen Problemen sehr konzentiert nachzugehen. Ich habe mir jetzt 10 Tage völliger Abgeschlossenheit und Ruhe vorgesetzt5 und möchte sie nicht durch diese überflüssige Reise stören. Sie werden zugeben, sehr verehrter Herr Direktor, daß 10 Tage wenig genug sind, vor einem Winter, der mich wieder mit vielen Menschen und Anregungen zusammenbringt und mich in dem, was ich jetzt eben erreichen will, sicher finden muß. Ich hoffe, daß Sie mich darin verstehen werden. Übrigens ist meine Wandlung vom verlagstechnischen Standpunkt meines Erachtens sehr begrüßensw[e]rt, denn es wird jetzt eine Zeitlang nicht mehr Werke gießen, sondern höchstens regnen. Ich danke Ihnen jedenfalls herzliehst flir Ihr Angebot, mir die Kosten der halben Expedition in die Berliner Wüste zu ersetzen und will gerne davon Gebrauch machen. Ich möchte Sie bitten, mir den Betrag, im Fall ich Sie auf Grund der zwischen Kleiber und mir zu pflegenden Korrespondenz benachrichtige, daß es bei dem Reiseplan als solchem bleibt, bei meiner Zürcher Bank anzuweisen. Mit nochmaligem bestem Dank und herzlichen Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Ktenek Sierre, 10. Sept. 1924. Beantwortet: 16. IX 24 1 Krenek verglich die UA seiner Oper Der Sprung über den Schatten am 9. Juni in Frankfurt, bei der Walther Brügmann Regie geführt hatte, mit der geplanten UA der Zwingburg an der Staatsoper Berlin unter der Leitung Erich Kleibers. 2 Krenek hatte während seines Studiums an der Hochschule für Musik in Berlin eine kurze Zeit die Frauenstimmen des Chores der Opernabteilung einstudiert; Chorleiter war Hugo Rüde!, der auch Leiter des Staatsopernchores und des Berliner Domchores war. 3 Friedrich Schorr sang den Leiermann. Für seine Stimme lagen offenbar die hohen Töne zu hoch, daher hatten sie punktiert, d.h. in harmonisch passende, bequemer liegende tiefere Töne umgewandelt werden sollen (vgl. dazu Kreneks Telegramm vom 20.8.1924). 4 Tatsächlich fuhr Krenek am 23. September nach Berlin und verbrachte dort zwei Tage bei den Proben.- Kleibers Telegramm ist nicht erhalten, wohl aber seine Beschwerde vom 8.9.1924, dass er es für eine Zumutung halte, das Werk aus der fast unleserlichen autographen Partitur zu dirigieren, und sein einlenkendes Kärtchen vom 27.9.1924, dass er sich doch dazu bereit erkläre, um dem Verlag große Ausgaben zu ersparen (WB-M, UE Briefarchiv, Erich Kleiber, Nr. 39 und 40). 5 Krenek verbrachte knapp zwei Wochen allein in Sierre, wo er regelmäßig nur Rainer Maria Rilke traf. Woran er arbeitete, ist nicht zu klären. In den fünf Monaten zwischen den Stücken für Orchester op. 31 (beendet am 15. Juni) und den Vier kleinen Männerehären [mit Altsolo] op. 32 (komponiert am 19. November für Ludwig Rottenberg; jedoch laut Krenek-Prospekt der UE vom Februar 1933, S. 9, uraufgeführt vom Wiener Männergesangverein) wurde jedenfalls kein Werk abgeschlossen, und erst Mitte Oktober begann er eine Viatinsonate für Alma Moodie, die er im Januar 1925 beendete (vgl. dazu die Anm. 2 bzw. 3 zu den Schreiben vom 13.12.1924 bzw. 26.1.1925). Seine Briefe an Eduard Erdmann vom Juli und August zeigen jedoch, dass er sich damals mit dem Problem herumschlug ("Herummurckserei"), eine harmonische Verbindlichkeit kontrapunktischen Komponierens zu erreichen, auch wenn es keinen "harmonischen Stützpunkt"

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mehr gab (Briefvom 13.7.1924, abgedr. in: Begegnungen mit Eduard Erdmann, Darmstadt 1968, S. 263f.). Vielleicht versuchte er in Sierre unter dem Einfluss der Ideen Ernst Wolffs zu komponieren, woran er sich später zu erinnern meinte (IAdZ, S. 494f., 536); vielleicht befasste er sich mit Bearbeitungen (vgl. den Brief vom 1.11.1924 ); möglich aber auch, dass er weniger arbeitete als vielmehr damit beschäftigt war, das Scheitern seiner Ehe mit Anna Mahl er zu bewältigen.

122+ 123 1 Telegramm

Sierre, 12.9.24 musikedition wien = absendet concerto dringendst zuerich sonst auffuehrung fraglich

= krenek =

er!. 12.IX.24. 1

123 ist eine zweite Ausgabe desselben Telegramms.

hs Anna Mahlers [o.D., frühestens Herbst 1924] Viale del Re 180 Roma Lieber Herr Direktor [Hertzka] Ich lebe hier in Rom ganz der Malerei gewidmet und höre und sehe nichts von Musik- das fehlt mir denn doch sehr, und da ich eigentlich an die Arbeit von Klavierauszügen gewöhnt bin hätte ich viel Lust diese Arbeit fortzusetzen. Und da wollte ich Sie bitten, wenn Sie so eine Arbeit brauchen sich an mich zu wenden. Ich habe den Sprung über den Schatten, Orpheus und Eurydice 1, die 3 Symphonien, das Klavier- und Violinkonzert von Krenek gemacht und würde eine neue Arbeit sicher leichter spielbar machen. Was würden Sie dazu sagen wenn wir einmal eine Symph. vom Papa machen würden. Außer der 8. Symph. und dem Lied von der Erde gibt es keinen Auszug. In der Hoffnung das Sie mir recht bald antworten und Ihre Bedingungen schreiben, verbleibe ich Ihre Anna Ki'enek 1 Der Klavierauszug vom Sprung in der Hs Anna Mahlers liegt im EKI (Sign. MM 121-02_UE). Ihren Klavierauszug zu Orpheus und Eurydike überarbeitete Krenek allerdings vollständig, wie sich aus der Korrespondenz mit dem Verlag vom Frühjahr 1925 ergibt.

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Liebes Frl. Rothe, besten Dank ftir die Zusendung meines dritten Streichquartetts 1• Seien Sie bitte so gut, je ein Exemplar an folgende Adressen zu senden: 1) Frau Alma Mahler, Venezia, San Polo 2542

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2) Ernst Kfenek, Wien 18h, Argauergasse 3 3) Prof. Franz Schreker, Berlin 4) Prof. Dr. G. Schünemann, Berlin-Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 38 5) Prof. Kestenberg, Berlin, Unter den Linden, Unterrichtsministerium 6) Bibliothek der Hochschule für Musik, Berlin-Charlottenburg 7) Eduard Erdmann, Langballigau, Post Langballig, Schleswig 8) Artur Schnabel, Berlin-Charlottenburg, Wielandstr. 14 9) Dr. Volkmar Andreae, Zürich 2, Hans Huberstr. 4 Ich habe Ihnen gestern telegraphiert, Sie möchten das Concerto grosso sofort nach Zürich senden. Ich möchte mich hier darüber auslassen, damit Sie über einen scheinbar vorhandenen technischen Mißstand in Ihrem Betrieb orientiert sind. Herr Draber, der Sekretär der I.G.N.M. in Zürich 2, hat sich, offenbar überflüssigerweise, weil ja zwischen uns über Fertigstellung des Materials für das Concerto dauernd korrespondiert worden war, an die U.-E. gewendet, sie möchte das Material senden. Naiverweise meinte er, es werde schon gedruckt sein(!) und außerdem geschah die Anfrage durch das Musikhaus Hüni. Ich stelle mir nun vor, daß diese Anfrage von Ihrer Auslieferungsstelle beantwortet wurde trotzdem hätte ihm niemals geschrieben werden dürfen, daß das Werk nicht erschienen sei und daher nicht geliefert werden könne! Er hat sich das sofort sehr zu Herzen genommen und mir dringend geschrieben, ich sollte doch etwas unternehmen, damit man das Material doch bekomme, denn das Datum der Aufführung kann nicht verschoben werden, und sie würde sonst unmöglich sein. Vielleicht instruieren Sie also künftig Ihre Linke, was die Rechte tut, damit man sich nicht beunruhigen muß. Ich nehme an, daß das Material momentan schon mindestens unterwegs ist, wenn nicht schon angekommen. Wie mir scheint, erwarte ich noch allerlei Nachrichten von Ihnen, schreiben Sie bitte ruhig hieher, falls ich abreise, wird alles nachgesendet. Mit herzlichsten Grüßen Ihr Ernst Kfenek Sierre, 13. Sept.1924. Beantwortet: 20. Sept. 1924 1 Der Verlag hatte am 3. Juli 200 Partituren (UE 7529) und 800 "Philharmonia"Taschenpartituren bei der Druckerei Waldheim bestellt. Die 200 Exemplare waren am 10. September geliefert worden (UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927). Vgl. auch die Briefe vom 2.4.1924, Anm. 2, und vom 5.8.1924, Anm. 4. 2 Hermann Draber leitete 1920-1925 die Internationalen Festspiele Zürich. Es ging um die UA des 2. Concerto grosso am 14.10., s.o., Briefvom 10.7.1924.

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen bestens für das Schreiben, das mir meldet, daß Sie endlich eine Verbindung mit Herrn Gribble zu erreichen das Glück hatten. Die ganze

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Sache scheint doch an Greitbarkeit zu gewinnen; da es auch mir zugute kommt, wenn sich Herr v. Levetzow mit 10% zufriedengibt, so mag der Versuch immerhin gemacht werden 1• Auf keinen Fall möchte ich aber mehr als Herr Gribble tragen. Jedenfalls aber nach erzielter Einigung schleunigst ans Werk. Ich erhalte soeben ein Telegramm von Kleiber, worin er meinen Aufenthalt in Berlin Ende September für sehr erwünscht erklärt2 • Ich bitte Sie daher, sehr verehrter Herr Direktor, im Sinne Ihres ersten Briefes einen von Ihnen zu bestimmenden Betrag, oder falls Sie die Reisekosten nicht ermitteln können, etwa 100 schweiz. Frcs. bei meiner Zürcher Bank anzuweisen, damit ich die Reise unternehmen kann. Sie werden zweifellos den richtigen Modus dafür eher finden als ich. Ich werde dann so etwa am 22.-23. Sept. abreisen, bis ich auch von Berlin Nachricht habe, wo ich Quartier nehmen kann, weshalb ich heute sofort telegraphiert habe. Ich danke Ihnen nochmals herzlich für das in dieser Frage bewiesene Entgegenkommen und bin mit den ergebensten Grüßen Ihr Ernst Krenek Sierre, 14. Sept.1924. Beantwortet: 19. IX 24 1 Bereitsam 9.9.1924 hatte Hertzka an Levetzow geschrieben und ihm mitgeteilt, dass weder Gribble noch Krenek mehr als je 5% von ihren Tantiemen abzugeben bereit seien. Ein weiterer Brief ging am nächsten Tag an Gribble (beide Briefe als Ds in UE Vertragsarchiv, Mappe Krenek, Nr. 12[?] bzw. o.N.). 2 Bei der Besprechung mit Kleiber ging es um die bevorstehende UA der Zwingburg op. 14.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen herzliehst für Ihren Brief vom 16. Sept. Sie werden ja wohl inzwischen mein späteres Schreiben erhalten haben, worin ich Ihnen mitteile, daß ich mich bezüglich der Berliner Reise schon entschlossen habe. Ich reise Montag d. 22. hier ab und am Dienstag d. 23. von Zürich nach Berlin. Die Zeit, die ich hier verbracht habe, war mir sehr wertvoll, und hat meine Arbeiten ein gutes Stück gefördert 1• Was die "Orpheus"-Angelegenheit betrifft, so will ich zunächst mitteilen, daß ich auf Anraten von Rottenberg, mit dem ich darüber korrespondierte, auf der Rückreise von Berlin über Frankfurt reisen will, um mich mit Direktor Krauss persönlich zu besprechen2• Die rechtliche Situation ist tatsächlich ein wenig verwickelt. Damit wir darin zu einem gedeihlichen Ende kommen, will ich ganz offen über die bisherigen Schritte sprechen. Ich habe zu einer Zeit, da unsere Beziehungen etwas gespannte waren, in Besprechungen mit Dr. Feilchenfeld (dem Verlagsdirektor von Cassierer) und dem Direktor Steindorf von

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dieser gewissen Bühnenvertriebsstelle in Berlin, den Standpunkt eingenommen, daß diese beiden Stellen, wenn sie irgendwelche Rechte in Bezug auf den Text hätten, sie auch geltend machen möchten. Heute, wo wir uns in befriedigendster Weise arrangiert haben und wie ich überzeugt bin, gegenseitig auf das loyalste handeln, liegt mir natürlich gar nichts daran, daß von jener Seite Rechte geltend gemacht werden. Ich möchte in die Diskussion vor allem das Moment einfuhren, daß ich nicht den bei Cassierer erschienenen Text des Dramas, sondern ein von mir durch Kürzungen umgearbeitetes und von Kokoschka approbiertes Libretto [komponiert habe f Ich würde in meinem Laienverstand die Möglichkeit erwägen, ob man nicht durch irgend eine einmalige Abfindung den Verlag Cassierer und die Vertriebstelle aus der Angelegenheit ausscheiden könnte, mit der Begründung, daß es sich um ein, zu ihrem Verlagsobjekt "Orpheus und Eurydike" nur in entfernterem Zusammenhang stehendes Werk handelt, und daß man dann sich mit Kokoschka auf der Basis meines Vertrages mit Ihnen einigen könnte. Ausgenommen hievon mü[ß]ten jedoch wohl die graphischen Blätter sein, die er seinerzeit vorhatte, zum Klavierauszug zu zeichnen, wenn er jetzt noch diese Idee hat4, was ich sehr begrüßen würde. Ich erwähne noch, daß ich augenblicklich mit Kokoschka nicht in Verbindung stehe und auch seine gegenwärtige Adresse nicht kenne. Im Winter wohnte er Wien 16. Liebhartstalstr. 29. - Herr Dr. Andreae hat das Concertogrosso-Material bekommen und soeben ist die erste Probe in Zürich im Gang. - Ich bitte, mir wichtige Nachrichten nach Berlin unter der Adresse von Generalmusikdirektor Kleiber zu senden, bis ich schreibe, wann und wohin ich von dort reise. Ich bin mit den besten Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Kfenek Sierre, 19.9.1924. Beantwortet: 23. Sept. 1924

1 Krenek verbrachte die Tage vom 10. bis 22. September allein in Reinharts Chäteau Muzot in Sierre. Dass er während dieser Zeit etwas komponiert hätte, lässt sich nicht nachweisen, aber er meinte vielleicht die Überwindung seiner kompositorischen Krise, die er in seinem Briefwechsel mit Eduard Erdmann vom Juli und August darlegte (zum größten Teil abgedr. in: Erinnerungen an Eduard Erdmann, S. 265-273). 2 Die Besprechung in Frankfurt fand am 1. Oktober statt; vgl. auch den Briefvom 4.1 0.1924. 3 Im Verlag Cassirer in Berlin (mit seinem Direktor Walter Feilchenfeld) waren 1919 Kokoschkas Vier Dramen erschienen, darunter auch Orpheus und Eurydike. Die Umarbeitung dieses Schauspiels zum Libretto bestand hauptsächlich aus Kürzungen; Kokoschka hatte Krenek dabei freie Hand gelassen. 4 Kokoschka startete den Klavierauszug nicht mit Zeichnungen oder Radierungen aus; selbst fl.ir das Titelblatt wurde die Lithographie der Dramen-Ausgabe übernommen. Allerdings hatte er eine ganze Reihe von Entwürfen und Radierungen zum Thema seines Dramas gemacht; vgl. dazu die Abdrucke und die Zusammenstellung in meinem Aufsatz "Maler, Dichter, Komponist - Orpheus und Eurydike von Oskar Kokoschka und Ernst Ki'enek", in: Der Orpheus-Mythos von der Antike bis zur Gegenwart (HJbMw 21), Frankfurt a. M. 2004, S. 247-272, bes. S. 271f.

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Sehr verehrter Herr Direktor, im Besitze Ihrer beiden Briefe vom 19. und 20. Sept. möchte ich zunächst über Berlin berichten, wo ich mich vom 23.-26. Sept. aufhielt. Ich muß gleich sagen, daß meine Befürchtungen durchaus übertrieben waren. Ich habe von allen Arbeiten, die ich verfolgen konnte, denkbar gute Eindrücke empfangen. Zunächst hatte ich eine ausführliche Besprechung des ganzen Stückes mit den Herren Kleiber, Hörth, Schorr, Soot (Tenorpartie) und Weigert (der die Korrepetition der Solopaden leitet). Wir sprachen das ganze Stück Takt für Takt aufs intensivste durch und behandelten jeweils die die einzelnen Arbeitszweige angehenden Einzelheiten. Dann hatte ich eine Besprechung mit Herrn Hörth und Pirchan, wo wir Regie und Dekoration im einzelnen feststellten2 • Die Chöre sind bereits fertig studiert, und Kleiber übernahm dafür jede Verantwortung. Es wurde im allgemeinen beschlossen, den Abend mit einem Teil meiner II. Symphonie einzuleiten, mit welchem, wird noch entschieden werden 3 • Was den Operettentext von Herrn Julius Bauer betrifft, so habe ich zunächst immer darauf gewartet, daß ich von Ihnen eine Mitteilung über meine seinerzeitige Anfrage erhalten würde, ob Sie mir empfehlen würden, beide Texte (Gribble und Bauer)4 zu komponieren. Indessen bin ich aber jetzt zur Ansicht gelangt, daß es momentan nicht das Richtige für mich ist, gleich zwei Operetten auf einmal zu schreiben. Ich entscheide mich also für das Buch von Gribble und möchte das Bauersehe nicht komponieren. Nur darf ich Herrn Bauer bitten, sich mit der Rücksendung des Buches etwa 8-10 Tage zu gedulden, bis ich erstens nach Zürich zurückgekehrt bin und zweitens meine Koffer geöffnet habe, die jetzt wegen einer Übersiedlung geschlossen sind. Für die Sendung des Concerto grosso-Materials besten Dank, es ist bereits in Zürich und mehrere Proben haben schon stattgefunden. Ich möchte Sie sehr bitten, ein Exemplar der "Neun Lieder" an Frau Irene Erdmann, Langballigau, Post Langballig, Schleswig, senden zu lassen. Ich reise am Dienstag nach Frankfurt 5 , wo ich mich Mittwoch aufhalte und werde wahrscheinlich Freitag oder Samstag wieder in Zürich sein. Meine neue Adresse- ich habe jetzt endlich eine eigene Wohnung- ist Zürich 7, Susenbergstraße 100 und tritt dann sofort in Kraft. Gleichzeitig möchte ich die Anfrage stellen, ob Sie, sehr verehrter Herr Direktor, als nächstes Werk von mir zwei kleine Suiten, für Klavier zu zwei Händen, Artur Schnabel gewidmet und von Erdmann wiederholt gespielt, zum Druck befördern wollten. Es werden im ganzen etwa 20 Seiten höchstens sein6 • Ich sehe Ihren Mitteilungen gern entgegen und bin mit den besten Grüßen Ihr ergebener Ernst Krenek Langballigau 7, 28. Sept. 1924. Ich danke nochmals verbindliehst für die Überweisung der 100 Frcs., welche den Kosten der Reise eben entsprechen.

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Beantwortet: 10. Okt. 1924. 1 127 ist eine Postkarte Ernst Kreneks sen. vom 23.9.1924, worin er sich beim Verlag für die Zusendung der Partitur des III. Streichquartetts seines Sohnes bedankt. 2 Ludwig Hörth war der Regisseur, Emil Pirchan der Bühnenbildner der von Erich Kleiber geleiteten Zwingburg-DA am 20. Oktober 1924 an der Staatsoper Berlin. Neben Friedrich Scharr als Leiermann sangen Fritz Soot den Mann und Frida Leider die Frau. Hermann Weigert war der Korrepetitor. Vgl. dazu auch Kreneks Briefvom 10.9.1924, Anm. 3. 3 Vor der UA der Zwingburg wurde ein Teil aus der 2. Symphonie gespielt und dann das Libretto vorgelesen. 4 Vgl. dazu die Briefe vom 18.3.1924 und Anm. 1 sowie vom 13.7.1924 und Anm. 1. 5 Krenek reiste am 14. Oktober nach Frankfurt zu einer Besprechung mit Clemens Krauss, damals GMD des Opernhauses, und Kapellmeister Ludwig Rottenberg über die mögliche UA seiner Oper Orpheus und Eurydike. (Krauss war dannjedoch bereits abgereist.) 6 Die beiden Suiten für Klavier op. 26 hatte Krenek im Frühjahr und Sommer komponiert, den 4. Satz der ersten Suite ,,Als ,Feuille d'Album' komponiert für Ned und lrene, ein nachträgliches Erinnerungszeichen an die freud- und leidvoll bewegte Zeit von Ende Juni bis Anfang August 1923. I Bedigliora (Tessin), 23. Juli 1924 Ernst Ki'enek" flir das Album Langballigauer Chronik Sommer 1924, das die Erdmanns im Sommer 1924 angelegt hatten (EEA 525, letztes Blatt). Die Suiten wurden ein Jahr später gedruckt (vgl. auch den Briefvom 13.10.1924, Anm. 1) und umfassten tatsächlich 18 Seiten Noten. Dass Erdmann die Suiten in Harnburg uraufgeführt hat, lässt sich Kreneks gedruckter Werkliste (s.u., UE-Briefvom 1.9.1927, Anm. 2 [427]) sowie Kreneks Brief vom 4.9.1927 entnehmen, doch wann er sie gespielt hat, ist bisher unbekannt. In seiner Bibliothek befand sich neben dem Druck auch das von ihm und Krenek Ende September 1924 in Berlinrevidierte Ms (vgl. Anm. 3 zu Kreneks Briefvom 21.2.1924). 7 Krenek war zwischen den Besprechungen über die bevorstehende Zwingburg-UA in Berlin und über eine mögliche Orpheus-UA in Frankfurt für drei Tage nach Langballigau zu Irene Erdmann gefahren, bei der er nach dem Scheitern seiner Ehe mit Anna Mahler Trost und Rat suchte.

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Liebes Frl. Rothe, soeben aus Deutschland zurückgekehrt, finde ich eine Karte von Scherehen vor, worauf er mir mitteilt, daß er die Absicht habe, meine 3. Symphonie am 5. November in Frankfurt aufzuführen 1. Wie Ihnen bekannt sein wird, hat er die Museumskonzerte niedergelegt, und ich weiß daher nicht, in welchem Rahmen er sich diese Aufführung denkt. In Anbetracht dessen, daß Schulz-Domburg diese Symphonie im März als Uraufftihrung bringen will, und ferner, daß ich ein Mißtrauen gegenüber den Möglichkeiten, die Herrn Scherehenjetzt zur Verfügung stehen, schwer zum Ausdruck bringen kann, möchte ich Sie sehr bitten, doch bei ihm anzufragen, wie er sich die ganze Aufführung denkt, bevor Sie ihm das Material, das bei Ihnen ist, zugehen lassen. Ich schreibe ihm gleichzeitig, daß er sich in dieser Sache an Sie wenden möge. Bitte seien Sie so gut, die beiliegenden Blätter an Herrn Direktor Hertzka und die Redaktion von "Pult und Taktstock" zu befördem2 • Mit bestem Dank und herzlichsten Grüßen Ihr Ki'enek Zürich, 4. Oktober 1924.

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!!! Wie ich eben erfahre, soll die Uraufführung meines Violinkonzerts doch in St. Gallen u. zw. schon vor Weihnachten stattfinden. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das Tempo der Materialherstellung diesem Zeitpunkt anpassen könnten! Beantwortet: 10. Okt. 1924. 1 Die UA der 3. Symphonie fand erst am 20. Dezember in Frankfurt statt; zu den vielen Verschiebungen vgl. den Briefvom 29.6.1923, Anm. 20. 2 Krenek sandte der UE einen Brief an die neue Zeitschrift Pult und Taktstock (vgl. auch den Brief vom 18.3.1924, Anm. 2) zu, der als 131 der Korrespondenz beiliegt und unten gleich anschließend (und entgegen der Inventarnummemfolge) abgedruckt ist.

131 An die Redaktion der Zeitschrift "Pult und Taktstock" Wien In einer Beilage zu Heft 5 (September 1924) haben Sie die Freundlichkeit, Mitteilungen über bevorstehende Aufflihrungen meiner Werke zu bringen. Ich überschätze den tatsächlichen Wert dieser Mitteilungen [n]eben ihrem propagandistischen keineswegs, doch möchte ich mir erlauben, Sie- in diesem Falle wenigstens nachträglich - zu orientieren, damit nicht Überraschungen in ihren Mitteilungen enthalten sind, die von den Betroffenen eventuell mißverstanden werden könnte[n]. Zunächst ist mir nicht bekannt, daß Furtwängler mein II. Concerto grosso überhaupt auffUhren will - er hat sich den definitiven Entschluß darüber vorbehalten 1 - zweitens kann er die Uraufflihrung auf keinen Fall veranstalten, weil sie in den nächsten Tagen hier in Zürich stattfindet. Dies ist der zweite Punkt, den ich berühren will, daß ich es nämlich nett finden würde, wenn, falls solche Mitteilungen überhaupt ausge[ge]ben werden, darin meinem jetzigen Wohnort, die Ehre angetan würde, die ihm gebührt. Außer dem Concerto grosso werden hier auch die "Symph. Musik", das IV. Streichquartett und die a-capella-Chöre aufgeführt. Ich wäre Ihnen flir eine Orientierung Ihrer Mitteilungen in diesem Sinne verbunden und zeichne mit vorzüglicher Hochachtung Ernst Ki'enek Zürich 7, Susenbergstr. 10 4. Okt. 1924 Dass Wilhelm Furtwängler Kreneks op. 25 dirigiert hätte, ließ sich bisher nicht nachweisen. Zur UA von op. 25 in Zürich vgl. Kreneks Brief vom 13.10.1924, zu den Aufführungen der anderen drei Werke seinen Briefvom 28.8.1924, Anm. 2. 1

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Sehr verehrter Herr Direktor, in Frankfurt am Main traf ich leider nicht Direktor Krauß, der verreisen mußte, doch konnte Rottenberg mir in seinem Namen mitteilen, daß die Absicht

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bestände, meinen "Orpheus" anzunehmen 1• Ich möchte Sie nun sehr bitten, daran zu denken, daß mir an dieser Premiere sehr viel gelegen ist, und daß ich [n]ichts dagegen habe, wenn sie erst Anfang nächster Saison stattfindet, ja ich finde es sogar besser, als wenn sie noch in dieser Spielzeit gebracht wird, wo sie doch erst gegen Schluß dran käme. Ich glaube, es gilt, eine für dieses an sich schwierig unterzubringende Stück günstige Gelegenheit auszunützen, ohne sie mit anderen Interessen, so sehr ich diese verstehe und würdige, zu verknüpfen, weil jene Gelegenheit m. E. sonst leicht gefährdet werden könnte. Ich selbst, wie gesagt, lege großen Wert auf diese Aufführung, weil "Orpheus" nach wie vor das mir am nächsten stehende meiner Werke ist. Ferner bitte ich Sie, mir doch gleich mitzuteilen, wenn eine definitive Einigung mit Herrn von Levetzow bezüglich des Gribbleschen Buches erreicht ist2 , weil ich dann Herrn v. Levetzow schleunigst meine Wünsche mitteilen möchte. Mein Interesse für die Operette ist jetzt ein gesteigertes. Das Bauersehe Buch hoffe ich in den allernächsten Tagen zurücksenden zu können. Ich bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Kfenek Zürich 7 Susenbergstr. 100 4. Okt. 1924. Ist beim Verlage bekannt, daß die "Zwingburg" auf dem Generalprogramm des Stuttgarter Landestheaters für diese Saison steht? 3 Beantwortet: 10. Okt. 1924. 1 Zu

dem Treffen vgl. Kreneks Briefvom 28.9.1924, Anm. 5. Im UE Briefarchiv, Kar/ von Levetzow, Nr. 12 (auch als 629 nummeriert) ist ein Schreiben (Ds) von Hertzka an Levetzow erhalten, das vom 9.IX. (10.?) 1924 datiert und in dem es um dieses Arrangement geht. 3 Zu den Plänen, in Stuttgart die Zwingburg zu machen, vgl. den Briefvom 8.2.1925 und spätere. 2

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Sehr verehrter Herr Direktor, im Besitz Ihrer freundl. Karte vom 10. d. M. 1 möchte ich Ihnen zunächst mitteilen, daß ich mich über das Erscheinen der II. Symphonie sehr freue 2, und bitte um baldige Zusendung eines Exemplars. Was das nächste in Angriff zunehmende Orchesterwerk betrifft, so möchte ich Ihnen das II. Concerto grosso op. 25 empfehlen, welches morgen hier zur Uraufführung kommt. Es ist in der ganzen Anlage und Haltung denkbar verschieden von der Symphonie, ist ein m. E. relativ leicht auszuführendes und wirkungssicheres Stück. Die Tatsache, daß 3 Solisten dabei beschäftigt sind, spricht auch dafür, daß sich Dirigenten dafür interessieren. Das Orchester ist klein und die Partitur wird nicht sehr stark werden. Ich halte es nebenbei für

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eines meiner besten Stücke aus der letzten Zeit. Über die praktische Seite, nämlich den Zeitpunkt des Arbeitsbeginns, müßten wir uns noch verständigen, da das Stück am 9. Dezember in Bem am Programm steht. Außerdem möchte ich durch Dr. Andreae auf Fritz Busch wegen einer Aufführung einwirken. Ich möchte nebenbei bitten, von dem Bemer Datum wegen der Leihgebühr flirs Material Notiz zu nehmen, und gleich alle mir bekanntgewordenen Daten von Aufflihrungen3 hinzu[zu]fligen, damit sie aus demselben Grund vom Verlag registriert werden können. II. Concerto grosso op. 25 a capella Chöre Violinkonzert (spielt De Boer) (spielt Alma Moodie) Klavierkonzert (Erdmann) III. Symphonie Symph. Musik

Zürich 14. Okt. 1924. Bem 9. Dez. Zürich 4. Dez. Winterthur 7. Dez. St. Gallen Dessau 6. Januar 1925 { Bochum Anfang März Berliner Datum nicht bestimmt. Wien 31. März 1925 Basel20. Januar. Frankfurt (Scherchen) 5. November (von Ihnen abhängig!) Bochum Anfang März. Zürich Januar (noch unbestimmt)

Wegen andrer Daten flir das Klavierkonzert bitte ich Sie, sich mit Erdmann zu verständigen, ich glaube, daß noch andere Aufführungen stattfinden werden 4 • Im übrigen erwarte ich noch sehr die Beantwortung diverser Anfragen, insbesondere aus einem Brief, den ich aus Langballigau an Sie richtete, und aus einem Bleistiftbriefvon hier, beides etwa 8-14 Tage her. Indessen bin ich mit den ergebensten Grüßen stets Ihr Ernst Kfenek Zürich, 13. Okt. 1924. Beantwortet: 17 X 24 1 Vermutlich stand darin auch, dass der Verlag arn Druck der Suiten op. 26 interessiert war, denn Krenek bat Erdmann arn 16. Oktober brieflich (AdK, EEA, 151/1 ), ihm so schnell wie möglich eine Abschrift des ,,Albumblatts" d.h. des 4. Satzes der 1. Suite (s.o., Briefvom 28.9.1924, Anm. 6), fiir den Druck zuzusenden. 2 Die Auflage von 100 Partituren der 2. Symphonie war arn 5. August in Auftrag gegeben und bereits arn 23. September von Breitkopf geliefert worden (vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922-Apr. 1927). 3 Die meisten der in den kommenden Monaten geplanten Aufführungen verschoben sich noch. 4 Erdmann teilte dem Verlag auf einer Postkarte vom 25.2.1925 mit, dass er das Klavierkonzert auch arn 12. März in Warschau spielte (UE Briefarchiv, Eduard Erdmann, Nr. 13).

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133

Hochverehrter Herr Direktor, soeben erhalte ich Ihr Glückwunschtelegramm, welches mich mit Stolz und Freude erfüllt, und danke herzliehst dafür. Es war wirklich ein ausnehmend schöner Erfolg einer ganz außerordentlichen Aufführung - in dieser Beziehung wurden die Pessimisten sehr enttäuscht, denn besonders die Chöre waren imponierend gut-, ja, ich bin sogar bis zu einem hohen Grade zu meinem eigenen Werk bekehrt, dem ich in letzter Zeit etwas skeptisch gegenüber gestanden war. Ich hoffe, daß die Folgen dieses erfreulichen Ereignisses sich in Bezug auf die allgemeine Situation meiner Werke angenehm bemerkbar machen und eine Besserung meiner finanziellen Situation, was die Einnahmen aus meinen Werken betrifft, noch weiterhin fördern werden. Ich möchte mir erlauben, diesen Punkt hier nur anzudeuten und bei Gelegenheit darauf zurückkommen zu dürfen. Ich möchte anschließend berichten, daß das II. Concerto grosso in Zürich einen ganz ungewöhnlichen Erfolg hatte, worüber die Schweizer Blätter, soviel ich höre und im "Journal de Geneve" 1 selbst sehe, sehr günstig berichten. Man versichert mir allgemein, daß dies ein in der Schweiz sehr außergewöhnliches Ereignis sei. Ich freue mich daher sehr, daß Sie das Werk veröffentlichen wollen und werde mich gleich morgen im Sinne Ihres Briefes vom 17. Oktober nach dem Verbleib des Materiales erkundigen. Ich würde Sie sehr bitten, sobald als möglich bei Herrn Kapellmeister Dr. Fritz Brun in Bern (genaue Adresse werden Sie sicher feststellen können) anzufragen, wann er das Material braucht2, weil er die Proben vielleicht über einen größeren Zeitraum erstreckt. Besten Dank für die Zusendung der II. Symphonie nach Zürich. In Berlin bekam ich kein Exemplar und möchte Sie daher bitten, es von der Adresse, an die es ging, zurückzureklamieren. Ich habe in Berlin Herrn Dr. Heinsheimer gesprochen und ihn gebeten, Ihnen eine Anzahl Aufträge zu übermitteln, und darf bitten, mir gelegentlich im Einzelnen darauf zu erwidern. Ein Briefvom 16. Okt. bringt mir ein Fehlerverzeichnis zum (vermutlich ersten) Concerto grosso, mit der Bitte um Aufklärungen. Ich kann solche leider nicht geben, weil ich von dem Werk keine Note zur Hand habe. Ich bitte daher zu veranlassen, daß ich, um die Fehler berichtigen zu können, in Besitz einer Partitur gesetzt werde. Es hat mir aufrichtig sehr leid getan, daß Sie nicht nach Berlin kommen konnten. Abgesehen davon, daß wir uns nach langer Zeit hätten wiedersehen und Vieles besprechen können, glaube ich, daß Ihnen die ganze Sache viel Freude gemacht hätte. Man scheint auf eine größere Anzahl von Aufführungen zu hoffen, was sehr erfreulich wäre, und wie ich häre, soll Klemperer nach wie vor die Absicht einer Aufführung haben. Ich hoffe sehr, bald Nachricht von Ihrer völligen H[ e]rstellung zu haben, wozu ich herzliehst das Allerbeste wünsche. Ich bitte noch, mir sogleich Mitteilung zu machen, wenn in der "Orpheus"Angelegenheit eine Entscheidung fällt.

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Ich bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Ki'enek Zürich, 23. Oktober 1924. Anbei ein paar Zeilen für Herrn Levetzow, die ich zu befördern bitte! Beantwortet: 29. X. 24 1 Die nicht gezeichnete Kritik "Audition de musique nouvelle. - Exposition des peintres et sculpteurs" in der Rubrik "Chronique zuricoise" hatte Krenek in dieser Zeitung vom 19.10.1924 (Nr. 289, S. 4) gelesen. Eine weitere Kritik (E.[mst] I.[sler], "Konzert") erschien in der NZZ vom 17.10.1924 (Nr. 1549, 2. Morgenblatt, S. [1]). Die NZZ hatte bereits am 11. und noch einmal 14. Oktober zwei Vorankündigungen gebracht (Nr. 1515, 2. Morgenblatt, S. [2], Nr. 1529, 1. Mor~enblatt, S. [3 ]). Die Noten waren bereits am 31. Oktober an den Bemer Kapellmeister Fritz Brun abgegangen; die Aufführung war vermutlich für den 9. Dezember geplant, wurde aber auf den 27. Januar 1925 verschoben (vgl. Kreneks Briefvom 27.11.1924).

134 Telegramm

Winterthur, 25.10.24 musikedition wien = bitte sehereben frankfort bescheid geben dritte symphonie auffuehrung geplant 26 november berlin 1 = krenek +

=

[UE:] Wird das Berliner Konzert Ernst[?] Mit wem müssen wir uns wegen der Leitung[?] 1 Zum

Datum vgl. Kreneks Briefvom 29.6.1923, Anm. 20, und den vom 1.11.1924 und Anm. 9.

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Liebes Frl. Rothe, bitte, bitte: 1) senden Sie je ein Exemplar von allen meinen gedruckten Werken (auch Opernauszüge und noch eine Symphoniepartitur). Ich sehe, daß ich kein einziges besitze, und finde es plötzlich irgendwie anständig, sie zu haben. 2) senden Sie mir doch, wenn's geht, recht billig, die Harmonielehre von Schönberg 1 und Milhaud, l'homme et son desir2, ja? 3) teilen Sie mir so rasch wie möglich die Adresse von Alfredo Casella in Rom mit! Herzlichen Dank flir alles und Gruß Ihr Ki'enek Zürich, 29.10.24. Beantwortet: 31. X. 24

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1 Schönbergs Harmonielehre war 1922 in der erweiterten und überarbeiteten 3. Auflage bei der UE erschienen (UE 3370). 2 Darius Milhaud hatte 1918 sein Ballett L 'homme et son desir op. 48 auf ein Szenario das Dichters Paul Claudel komponiert, mit dem er jahrzehntelang zusammenarbeitete. Die UA fand arn 26. Juni 1921 im Theätre des Charnps-Elysees in Paris statt, im Wiener Konzerthaus wurde es im Oktober 1923 gespielt, und die deutsche EA fand Ende Oktober 1924, im Anschluss an die Richard-Strauss-Festwoche der Sächsischen Staatstheater in Dresden, bei einem Gastspiel der Schule Hellerau unter der Leitung Hermann Schereheus statt. Der vierhändige Klavierauszug der Konzertfassung war im Mai (UE 7196), die Partitur im Juni 1923 erschienen (UE 7198).

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen aufs herzlichste für Ihre beiden Briefe vom 28. und 29. Oktober, die ich Punkt für Punkt beantworten möchte. Wegen des Violinkonzertes werde ich Ihnen morgen Nachricht geben, ob der Klavierauszug momentan verfügbar ist, wenn ihn nämlich Alma Moodie nicht zum Studium braucht. Ich wäre natürlich sehr froh, wenn ich ihn Ihnen sofort zusenden könnte, damit er bis Neujahr erscheinen kann.x) Ebenfalls wäre ich aufs angenehmste überrascht, wenn das Concerto grosso bis 9. Dezember vorliegen könnte. Hoffentlich erhalten Sie von Dr. Brun günstige Nachricht, daß er die Partitur nicht allzufrüh benötigt. Um zeitraubenden Anfragen vorzubeugen, möchte ich aufmerksam machen, daß in der Partitur sich nur eine Bleistifteintragun9 befindet, die ich zu berücksichtigen bitte, nämlich: das T in den Kontrabässen , kurz vor Schluß des I. Satzes, ist etwas früher, als es anfangs geplant war. Die Korrektur ist ganz deutlich und ich werde bei den Abzügen darauf achten. Jedenfalls bitte ich, nicht durch öfteres Hin- und Hersenden des Manuskriptes wegen irgend welcher Kleinigkeiten die kostbare Zeit zu verlieren, da es wirklich ganz wunderschön wäre, wenn wir die Partitur bis Dezember fertig haben könnten. Ich freue mich sehr, daß Sie Interesse für die Bearbeitungen haben, die ich mache 2, und ich werde mir demnach erlauben, wenn ich alles gesammelt und nochmals durchgesehen habe, Ihnen die Manuskripte zu senden. Was die Lieder betrifft, so habe ich gar nichts dagegen, noch etwas zu warten, das hat gar keine Eile. Nun zur "Orpheus"-Angelegenheit. Ich glaube meinen Standpunkt in einem früheren Brief, den ich kurz nach meiner letzten Anwesenheit in Frankfurt am Main (Ende September) schrieb, dargelegt zu haben. Mir liegt an der Aufführung von "Orpheus" sehr viel, und ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn der "Zwingburg"-Erfolg 3 auf die Betreibung dieser Sache guten Einfluß nehmen würde. Was den Zeitpunkt der Aufführung betrifft, so bin ich beinahe mehr für

x) Das Violink[on]zert kommt übrigens am 10. Januar in Berlin heraus.

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Beginn der nächsten Saison. Denn einerseits hoffe ich, daß diese Saison doch noch die eine oder die andere "Zwingburg"-Aufführung bringt, so daß das Interesse für eine neue, in der nächsten Saison erscheinende Oper gesteigert sein dürfte, andrerseits würde bei der Situation der Frankfurter Oper die Premiere doch erst wieder in die Ietzen Wochen der Spielzeit fallen, was ich für ungünstig halte, besonders wenn kein ähnlicher Anlaß wie der des Tonkünstlerfestes zu Hilfe kommt. Sollte nun, wie ich es übrigens mit Rottenberg besprochen habe, das Interesse der Frankfurter Oper ebenfalls auf eine Premiere erst im Anfang der nächsten Saison gerichtet sein, so könnten Sie vielleicht durch Nachgeben in diesem Punkte Vorteile andrer Art erzielen, etwa Garantie einer bestimmten Zahl von Aufführungen, was ich für sehr günstig hielte. Klavierauszug und Partitur befindet sich momentan in Frankfurt am Main beim Opernhaus. Ich halte den Auszug für durchaus stichfertig, ich habe diesmal viel Sorgfalt darauf verwendet. Ich behalte mir höchstens vor, diese oder jene Nebenstimme stellenweise in die "kleinen Noten" zu verweisen, doch kann ich dies eigentlich richtig erst in den Korrekturabzügen machen, weil ich dann vom gedruckten Notenbild ausgehe. Es wird sich dabei nur um ganz wenige Stellen handeln. Ich bitte noch, bei Transporten dieses Materials die größte Vorsicht zu beobachten und zu empfehlen, da es sich um einzige Niederschriften meines kostbarsten Werkes handelt. Dürfte ich Sie dann bitten, wenn an den Stich geschritten wird, sich mit Kokoschka in Verbindung zu setzen und unter Berufung aufmeine seinerzeitige Vereinbarung mit ihm, ihn an sein Versprechen zu erinnern, daß er eine Reihe von Zeichnungen oder Stichen für eine Luxusausgabe des Auszugs (die in andrer Form vielleicht auch in die billige Ausgabe aufgenommen we[r]den könnten) liefern wollte? Ich glaube mich zu erinnern, daß er gern von Ihnen Vorschläge über die beste Art und Weise dieser Blätter erhalten wollte. "Zwingburg". Ich bin nicht orientiert, wie die "Zwingburg" jetzt in Berlin aufgeführt wird, ob man den Symphoniesatz immer noch vorher gibt, und dann das Buch vorlesen läßt. Mein Interesse in der Frage der Zugabe ist folgendes: Wird die Möglichkeit zahlreicher Aufführungen des Werkes an einem Ort oder seine Annahme an anderen Orten dadurch beeinträchtigt, daß wir verlangen, es dürfe nichts dazu aufgeführt werden, so wünsche ich natürlich, daß dieser Standpunkt nicht starr festgehalten werde. Andrerseits sehe ich natürlich wegen der Tatsache, daß ich dann die Einnahmen des Abends mit niemandem zu teilen habe, gern, daß neben meinem Werk keines von einem anderen Autor aufgeführt werde. Die beiden Möglichkeiten zahlenmäßig abzuwägen, nämlich ob durch Zulassung eines zweiten Werkes die Aufführungsmöglichkeit in einer solchen Weise gehoben wird, daß dadurch die Abgabe eines Teiles der Tantiemen wettgemacht wird, oder ob es sich empfiehlt, das Werk allein aufzuführen, möchte ich Ihnen überlassen, weil mir alle Handhaben dazu fehlen. Ich hoffe, Sie sind ganz einverstanden, daß ich diesen Punkt für einen rein geschäftlichen ansehe, denn ich wüßte beim besten Willen keine künstlerischen Gründe dafür

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oder dagegen herbeizuschaffen, daß man nach der "Zwingburg" irgend etwas anderes spielt. Was mich etwas beunruhigt, ist Ihre Mitteilung, daß die nächste "Zwingburg"-Aufführung in Berlin erst nach dem 2. November stattfindet. Ich möchte Ihnen meine Meinung darüber kundgeben, daß ich glaube, man müßte den Berliner Betrieb sehr scharf überwachen. Es haben sich vor der Premiere schon recht ungünstige Einflüsse gegen die ganze Veranstaltung breit gemacht und ich glaube, man darf keinen Augenblick ruhen, sonst werden dieselben Einflüsse jetzt gegen die Ausnützung des Erfolgesam Werk sein. Ich weiß nicht, welche Mittel der Pression Ihnen in einem solchen Fall zur Verfügung stehen, aber ich hoffe, daß es irgend eine Möglichkeit gibt, um Berlin bei der Stange zu halten. Vielleicht läßt sich immer wieder mit dem Hinweis operieren, daß wir schon die Garantie von 10 Aufführungen gehabt haben - ich weiß nicht, was sich da machen läßt, doch glaube ich, daß Sie, einmal aufmerksam gemacht, schon etwas finden werden. Ich bin keineswegs dafür, daß Erfolg "gemacht" wird, aber wenn er da ist, bin ich gewillt, mir ihn nicht wegeskamotieren zu lassen, worauf es gewisse Personen meines Erachtens angelegt haben. Sie werden entschuldigen, verehrter Herr Direktor, daß ich erst auf der 7. Seite dieses Briefes dazu komme, Ihnen von Herzen zu danken flir die generöse Erhöhung meiner monatlichen Bezüge. Sie kommen mir dadurch in einer Angelegenheit zuvor, in der das Wort zu ergreifen, ich schon erwogen hatte, und das gibt mir Hoffnung, daß wir uns in diesem Punkte rasch verständigen werden. Zunächst also nehme ich Ihr Anbot von 3,000.000. öst. K. im Monat mit allerherzlichstem Dank an 4 • Da die Sache aber einmal angeschnitten ist, möchte ich die Gelegenheit benützen, um meine Gesichtspunkte zu erörtern. Ich sehe nämlich in absehbarer Zeit den Moment kommen, wo ich durchaus darauf angewiesen sein werde, von meinen Verlagseinnahmen ganz allein 5 zu leben. Dazu werden 225 frcs. (d.i. 3,000.000 öst. K.) nicht reichen. Ich möchte daher an Sie die ergebenste Bitte richten, mir erstens mitzuteilen, ob Sie es für möglich halten, in einiger Zeit (etwa nach 3-4 Monaten) diesen monatlichen Vorschuß auf 300 schw. Frcs. zu erhöhen, bezw. unter welchen Bedingungen Sie dies ermöglichen könnten, denn ich könnte ja eventuell meine Arbeiten leicht in dieser Hinsicht einstellen. Dies würde ich dann für einen Ausgangspunkt halten, von dem aus zu einer "standesgemäßen" Existenz auf Grundlage meiner Kompositionen fortzuschreiten mein dringender Wunsch ist. Also nochmals: ich nehme gern und dankend an und erwarte über das Andre Ihre freundlichen Äußerungen. Eine Dame Therese Rott, Köln, Titusstr. 12, schreibt mir, sie hätte die Absicht, mein Klavierkonzert aufzuftihren 6. Vielleicht veranlassen Sie gütigst die Zusendung eines Exemplars an sie. Gleicherweise bitte ich an Hermann Suter, Margaretengut bei Basel, ein Exemplar des Klavierkonzertes zu senden, damit er es wenigstens schon im Auszug kennt, bevor er die Partitur erhält. 7 Auch möchte ich bitten, wenn in angemessener Zeit von Herrn v. Levetzow nichts zu hören ist, ihn zu mahnen. Im Sinne der obigen Darlegungen liegt mir viel an der Beschleunigung der Operettenangelegenheit 8 •

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Wie ist die Entscheidung über die III. Symphonie gefallen? Bekommt Scherehen die Uraufführung in Berlin am 26. November? 9 Ich würde dann eventuell um diese Zeit dort sein. Wann hatten Sie, vereh[r]ter Herr Direktor vor, hinzureisen, und wann sich in München aufzuhalten? Vielleicht kann ich Sie irgendwo treffen. Übrigens - bei Gelegenheit dieser III. Symphonie - ich möchte, daß analog wie bei den Opern auch bezüglich der Orchesterwerke die Entscheidung über die Uraufführungen im allgemeinen bei Ihnen liegen soll, zur Vermeidung von Konfusionen. Ich bitte noch um recht baldige Antwort und bin mit bestem Dank und vielen herzlichen Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Kfenek Hoffentlich geht's schon ganz gut?! Zürich, 1. November 1924. Beantwortet: 8 XI 24

Das Zeichen "T" markierte den Tutti-Einsatz. In den Vertragsunterlagen der UE existieren keinerlei Hinweise darauf, von welchen Werken bzw. ob Krenek überhaupt Bearbeitungen für den Verlag angefertigt hat. 3 Zur Premiere Zwingburg in Berlin vgl. Die Oper von Heute- Nachrichtenblätter der UniversalEdition, Nr. 5 vom 15. November 1924, wo zahlreichen Pressestimmen wiedergegeben sind, u. a. von Oskar Bie, Heinrich Strobel, Siegmund Pisling und Adolf Weissmann. Bis Ende Dezember fanden immerhin noch fünfweitere Aufführungen statt. Ein farbiger Bühnenbildentwurfvon Emil Pirchan wurde veröffentlicht in: 250 Jahre Opernhaus Unter den Linden, hg. von Georg Quander, Frankfurt a. M. /Berlin 1992, S.160f. 4 Hertzka hatte Kreneks Bezüge offenbar verdreifacht, wobei die Inflation einen Teil der Erhöhung geschluckt haben dürfte. 5 In diesem Satz nahm Krenek die Unterstreichungen nicht wie die anderen mit Tinte, sondern nachträglich mit Bleistift vor (wie auch eine Korrektur im Text). 6 Über die Pianistin Therese Rott ließ sich nichts weiter eruieren. 7 Später von Krenek hinzugesetzt. - Hermann Suter dirigierte das Konzert mit Erdmann am Klavier am 21. Januar 1925 in Basel (vgl. Briefe vom 12.8.1924, Anm. 2, und vom 5.1.1925, Anm. 2); der Verlag schickte am 14. November Noten zur Musikalienhandlung Hug in Basel (UE Verlagsbücher Werke I und Werke II (ca. 1911 - 1927), Bd. 2, S. 111 ). 8 Kreneks Motivation, sich zu dieser Zeit mit der Komposition der Operette zu befassen, lag nach Einschätzung Therese Hehr-Schnabels darin, dass er viel Geld verdienen wollte, um Alma Moodie, mit der er eine problematische Beziehung eingegangen war, das Leben zu erleichtern; vgl. ihren Briefvom 22.1.1925 an ihren Mann Artur Schnabel (AdK, Therese Behr-Schnabel-Archiv), den mir Britta Matterne zur Kenntnis brachte. 9 Die UA der 3. Symphonie wurde schließlich noch einmal verschoben, und zwar auf den 20. Dezember in Frankfurt (vgl. den Briefvom 29.6.1923, Anm. 20). Der Verlag hatte Scherehen die Partitur wohl bereits am 16. Oktober nach Berlin geschickt und gab am 9. Dezember noch einmal eine Sendung (des Materials?) nach Frankfurt auf; vgl. UE Verlagsbücher Werke I und Werke II (ca. 1911 -1927), Bd. 2, S. 353, und UE Reversbücher, Nr. 9436). 1

2

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich erhalte einen Brief von Herrn Schulz-Dornburg, der sich mit seltener Konsequenz für erledigte Angelegenheiten zu interessieren scheint. Diesmal ist es "Orpheus", was ihn intriguiert. Er behauptet, Ihnen in dieser Sache irgend etwas geschrieben zu haben, doch ohne Antwort gelassen worden zu sein, was ihn nicht hindert anschließend zu erklären, daß die U.E. so täte, als hätte er die Uraufführung verlangt, was doch nur aus einer Äußerung der U.E. hervorgehen könnte, während er soeben bestreitet, eine solche erhalten zu haben. Darauf erklärt er, man hätte ihm die Uraufführung abgeschlagen, wonach er "ganz deutlich" eine gleichzeitige Uraufführung mit Frankfurt am Main oder einen oder einige Tage später in Münster verlangt habe. Zuletzt aber kommt die Überraschung: er teilt mit, er hätte nach "Durcharbeitung" seines Spielplans entdeckt, daß er für "Orpheus" überhaupt keine Zeit habe in diesem Winter, und er sei darüber sehr ärgerlich. Gleichzeitig drückt er seine Überzeugung aus, daß ich ihm in dieser Sache nichts helfen könne. Ich behandle dies etwas breit, wegen des Humors, der in den unklaren Bemühungen von Schulz-Dornburg steckt. Das hindert nicht, daß ich ihn als Künstler sehr schätze und gerne sehen würde, wenn er etwas von mir brächte. Auf keinen Fall aber darf die Frankfurter Sache durch diese Nebengeschichte irgendwie tangiert werden. Allerdings warte ich schon mit Ungeduld auf Nachrichten über den Ausgang der Verhandlungen mit Clemens Krauß 1• Den Klavierauszug des Violinkonzertes kopiere und bearbeite ich jetzt für den Druck. Ich bitte sehr um umgehende Bekanntgabe, wann Sie das Manuskript haben müssen, um ein Erscheinen bis Weihnachten garantieren zu können (Es handelt sich um etwa 30 Platten, keinesfalls mehr!) Ich danke sehr für die Zusendung des Operettenanfangs von Levetzow2• Ich bitte nur dringendst, ihm sofort zu berichten, er möchte immer genau angeben, was ungefähr in den Dialogpartien, die er nicht bearbeitet, vorgeht und wie die Reihenfolge der Nummern ist, denn ich habe das Buch von Gribble, welches ich Ihnen im Juni in Frankfurt am Main übergab, natürlich nicht mehr so im Kopf, wie ich es fürs Komponieren haben muß. Auf jeden Fall bin ich sehr froh, daß die Sache nun in Gang kommt, da ich nun endlich mit meiner Arbeit anfangen kann.x) Ich danke sehr für die Zusendung der verschiedenen von mir erbetenen Werke, deren Ankunft ich jeden Moment erwarte. Ich bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Ktenek Zürich, 5. November 1924. x) Übrigens: ich bin mit der Levetzow'schen Bearbeitung im Prinzip einverstanden, hoffe aber, daß er im Verlauf noch witziger und pointierter wird, was ich in geeigneter Form ihm mitzuteilen gern Ihnen überlassen möchte.

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Beantwortet: 8. XI 24 1 2

Vgl. dazu den Briefvom 30.12.1924. Levetzows Bearbeitung von Gribbles Libretto Bluff; vgl. den Briefvom 13.7.1924 und Anm. 2.

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Liebes Frl. Rothe, da ich aus Ihrem Briefe vom 8. Nov. entnehme, daß Herr Direktor Hertzka sich momentan auf der Reise befindet, beantworte ich dieses Schreiben wenigstens in den Teilen, in denen eine Orientierung an Sie genügt. 1) am Auszug des Violinkonzertes arbeite ich noch und schicke ihn so schnell als möglich. 2) von einer Verschiebung der Bemer Aufführung des Il. Concerto grosso weiß ich nichts, doch kann es sein und ich will mich deshalb erkundigen. 3) wegen des "Orpheus" habe ich nach Frankfurt telegraphiert, man möge mir den Auszug sofort schicken, und habe mich gleichzeitig nach Paris gewendet, um zu erfahren, ob Kokoschka noch dort ist und ob es eventuell zweckmäßig ist, daß ich mit den Noten hinreise. Denn wenn überhaupt eine Möglichkeit dort bestehen sollte, so kann ich sie meines Erachtens besser ausnützen als Kokoschka. Bitte teilen Sie mir, wenn nötig, telegraphisch mit, ob und wann Scherehen meine Symphonie in Berlin macht, weil ich dann eventuell hinreise. Von ihm erfahre ich aber doch nichts Zuverlässiges und bitte Sie daher sehr, mich zu benachrichtigen. Ich wäre froh, es bis etwa 20. zu wissen. Herzliche Grüße Ihr Krenek Zürich, 15. Nov. 24. Von der Operette habe ich schon eine Menge Nummern, und auch schon vier komponiert 1• Beantwortet: 22. XI 24 1 Krenek hatte am 7. November die Nummern 1 und 2, Introduktion und Terzett, und am Tage seines Briefes das Duett Nr. 6 komponiert und datiert. Welche der nicht datierten Nummern als vierte fertig war, lässt sich dem Autograph nicht entnehmen.

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Liebes Frl. Rothe, mit gleicher Post geht Ihnen der zum Druck bestimmte Klavierauszug des Violinkonzertes zu (nicht Frl. Moadies Exemplar!). Bitte beachten Sie, daß ich rasch Korrekturen bekomme, es soll zu Weihnachten heraus sein!

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Auf Erkundigung erfahre ich, daß mein Concerto grosso tatsächlich erst am 27. Jänner in Bern aufgeftihrt wird. Ich hatte nur ein Vorprogramm gesehen, wo es zusammen mit Strawinskys Klavierkonzert für 9.12. angesetzt war. Da dieses wegfällt, scheint die Verschiebung eingetreten zu sein. Bitte berichten Sie mir gelegentlich, wie die Arbeiten fortschreiten, und wann ich Korrekturen erwarten kann. Es kann sein, daß ich nächstens wieder viel auf der Eisenbahn sitze. Indessen herzlichste Grüße Ihr Kfenek Zürich, 17. Nov. 1924. II Bitte teilen Sie mir mit, wann Direktor Hertzka wieder in Wien ist, möglichst ~ rasch! Beantwortet: 20. XI. 24.

140 Telegramm

Zürich, 21.11.24 musikedition wien = erbitte dringend mitteilung ob berlin 26. stattfindet 1 = krenek + [UE:] Berliner Aufführung stattfindet vorerst nicht da Scherehen auf unseren letzten Briefnicht reagierte 1 Krenek

meinte die UA seiner 3. Symphonie; vgl. dazu den Briefvom 1.11.1924, Anm. 9.

141 Telegramm

Zürich, 25.11.24 musikedition wien = bitte orpheus auszug augenblicklich express hiehersenden abreise sonntag mit ihm paris 1 = krenek +

=

1 Krenek reiste am 29. November zum ersten Mal nach Paris, wo er bis zum 8. Dezember blieb. Vgl. auch seinen Brief vom 15.11.1924 sowie das folgende Telegramm.

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142 Telegramm

Zürich, 26.11.24 direktor hertzka hotel fuerstenhofberlin = will paris nicht unversucht lassen bitte orpheus auszug express wertpaket senden kokoschka 1 paris rue de tournon hotel foyot bisdienstagabreise sonntag ergebenst = krenek + 1 Krenek unternahm die Reise nach Paris und zu Kokoschka, um herauszufinden, ob eine Auffl.ihrung ihres Orpheus dort möglich wäre; vgl. dazu die Briefe Kokoschkas an Krenek vom November 1924 (OMZ Jg. 45 Nr. 6, Juni 1990, S. 338f.). Er hatte dortjedoch auch sein "Paris-Erlebnis", das er ein Jahr später künstlerisch in Jonny spielt aufumzusetzen begann (vgl. dazu den Aufsatz der Hrsg. "Das Jonny-Problem. Ein Forschungsbericht", in: "Der zauberhafte, aber schwierige Beruf des Opernschreibens ". Das Musiktheater Ernst Kreneks, hg. von CMZ (Ernst Krenek Studien 2), Schliengen 2006, S. 55-76.

143

I

Liebes Frl. Rothe, ich habe Ihnen vor zwei Tagen wegen des "Orpheus" Auszugs telegraphiert, worauf ich keine Antwort bekam. Doch entnehme ich einem inzwischen eingetroffenen Brief, daß ihn Direktor Hertzka nach Berlin mitgenommen hat. Ich habe mich telegraphisch an ihn gewendet, damit ich die Noten rechtzeitig nach Paris bekomme, wo ich doch den Versuch machen will. Wegen des Concerto grosso erfuhr ich gestern von Herrn Ansermet, daß er es am 5. Januar in Genf zu machen gedenkt. Es ist noch nicht ganz sicher, weil er noch die Zustimmung seines Vorstandes braucht, doch stellt er als höchst wahrscheinlich hin, daß er sie in den nächsten Tagen erhält. Er wird sich dann sofort wegen des Materials an Sie wenden. Mir liegt an der Genfer Aufführung außerordentlich viel und ich bitte Sie sehr, die Sache von Ihnen aus zu ermöglichen. Es wäre sehr gut, wenn Herr Ansermet schon aus der gedruckten Partitur dirigieren könnte 1. Bitte senden Sie mir so bald wie möglich die Korrekturen, ich bin vom 1.-7. Dezember in Paris Rue de Tournon, Hotel Foyot, per Adr. Oskar Kokoschka und würde die Sache dort so rasch es geht erledigen. Es wäre sehr schön, wenn die Partitur zu Weihnachten fertig wäre, aus dem Grunde auch, weil ich das Werk "meinen Freunden in der Schweiz" widmen will und es dann einigen Leuten als Weihnachtsgabe senden möchte. Bitte sehen Sie doch, daß es geht! Ich bitte auch we[nn] möglich Korrekturen des Violinkonzertes nach Paris! Vom 7.-15. Dez. werde ich unterwegs und schwer zu erreichen sein, dann wieder in Zürich. Auch erwarte ich sehr bald die Abschrift des Levetzow'schen Operettenbuches. Bitte stellen Sie mir auch gelegentlich den Verlauf Ihres Briefwechsels mit Herrn Scherehen in der Berlin[er] Aufführungssache dar, ich möchte mich dann gern mit ihm darüber unterhalten, weil mir sein Ver-

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fahren mit der Zeit doch etwas sehr komisch vorkomme. Seien Sie so lieb und besorgen Sie mir alles gut, ja?- Mit den herzlichsten Grüßen Ihr Ktenek Zürich, 27. Nov. 1924. Beantwortet: 3. XII. 24. 1 Die geplante Aufführung des Concerto grosso !I op. 25 am 5. Januar 1925 in Genf unter Emest Ansermets Leitung wurde storniert (vgl. Kreneks Brief vom 30.12.1924 und die UE Reversbücher, Nr. 9424). Zum Druck vgl. den Briefvom 22.12.1924, Anm. 2. 2 Es ging um die von Scherehen geplante UA der 3. Symphonie, deren zahlreiche Verschiebungen Krenek irritierten (vgl. Anm. 9 zu seinem Briefvom 1.11.1924).

144 Telegramm

Zürich, 28.11.24 musikedition wien = orpheus erhalten abreise morgen paris

=

krenek +

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Liebes Frl. Rothe, heute früh erhielt ich "Orpheus"-Auszug, der sich also offenbar, im Widerspruch zum Schreiben von Herrn Direktor Hertzka vom 22. November, noch bei Ihnen befand, als mein Telegramm ankam, das um seine Absendung hieher ersuchte. Nun, die Hauptsache ist, daß er sich jetzt in relativer Sicherheit bei mir befindet, worüber ich sehr froh bin. Ich danke Ihnen herzliehst ftir die Sendung. Soeben kommt Ihr Telegramm, in welchem Sie vom Auftrag Ihres Herrn Direktors mitteilen, daß Sie mir von der Reise nach Paris abreden sollen. Als ungetreuer Sohn reise ich aber doch. Ich mache mir gar keine Illusionen, sondern nehme das Ganze als willkommene Gelegenheit, einen lang gehegten Wunsch auszufuhren und Paris zu sehen. Kommt irgend etwas dabei heraus - vielleicht Aufftihrungsmöglichkeit flir ein anderes Werk oder dgl.- so ist es umso besser. Ich reise morgen nach Genf, wo ich einem Strawinsky-Abend beiwohne, und werde Gelegenheit nehmen, mich bei Herrn Ansermet und Strawinsky über die Pariser Verhältnisse genau zu informieren 1• Ich bin Sonntagabend in Paris, meine Adresse kennen Sie schon, und will Sie dann so bald als möglich von den dortigen Resultaten informieren. Inzwischen herzlichste Grüße Ihr Ktenek Zürich, 28. November 1924.

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1 Krenek hatte Igor Strawinsky vermutlich kurz zuvor in Berlin kennengelernt, scheint sich aber erst im folgenden Jahr bei seinem Besuch in Nizza mit ihm angefreundet zu haben. Zwei Tage vor diesem Brief hatte er in Winterthur Strawinskys neues Konzert for Klavier und Bläser mit dem Komponisten am Klavier und Volkmar Andreae am Pult gehört. Am 29. November war er in Genf fasziniert u. a. von dessen Bläseroktett und einer Bearbeitung des Gesangs der Wolgaschiffor, wobei Ansermet am Schlagzeug stand.

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Liebes Frl. Rothe, bitte seien Sie so gut, daran zu denken, daß Herr Hößlin in Dessau [relchtzeitig das einwandfrei korrigierte Material des Violin-Konzertes bekommt!!! Die Aufführung ist am 5. Januar, er sollte es wohl zu Weihnachten haben! 1 Besten Gruß, eben geht's nach Paris Ihr Krenek Geneve, 30.11.24. 1 Der

Verlag schickte Hoesslin die Noten am 1. Dezember.

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Liebes Frl. Rothe, ftir Ihren Brief vom 3. besten Dank. Ich habe nichts dagegen, wenn die Korrekturen des Concerto grosso bei Ihnen gelesen werden, doch bitte ich Sie sehr, darauf zu achten, daß es mit der größten Sorgfalt geschieht. Es ist das erste Mal, daß ich die Korrekturen nicht selbst sehe. Bitte lassen Sie den Lektor seine besondere Aufmerksamkeit auf die T und R in der Partitur bei den Streichern lenken. Zwei sehr wichtige Dinge müssen hineinkommen: 1) Über dem Titel "II. Concerto grosso" muß folgende Widmung erscheinen: Meinen Freunden in der Schweiz gewidmet - Hommage a mes amis dans la Confederation. Bitte lassen Sie darauf achten, daß die beiden Zeilen hübsch angeordnet werden, und daß die Orthographie der französischen Widmung richtig ist!x) 2) aufS. 1 der Partitur muß unten in Form einer Fußnote folgende Anmerkung gebracht werden: T bedeutet Tutti, R Ripieno. Wie stark das "Ripieno" im Verhältnis zum "Tutti" zu besetzen ist, möge der Dirigent jeweils nach Maßgabe des Aufführungslokals bestimmen. Beide Sachen sind ganz unerläßlich!! Wegen der Absendung des Materials nach Genf bitte ich Sie, zu warten, bis Ansermet darum ersucht, ich glaube, ich schrieb Ihnen, daß die Aufführung noch nicht definitiv feststeht.

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~ Bitte verwenden Sie alle Aufmerksamkeit und Sorgfalt auf das Concerto ~ grosso, ich bin sehr besorgt, daß es fehlerlos herauskommt!!!

Herzliehst

Ihr Ki'enek

Paris, 6. Dez. 1924. x)

Die Widmung auch auf das innere Titelblatt setzen!

Beantwortet: 11. XII 24

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Liebes Frl. Rothe, ich bin gestern von Paris zurückgekehrt. Bitte wollen Sie so gut sein folgende Sachen für mich zu expedieren. 1)je ein Exemplar "Toccata und Chaconne", drittes Streichquartett (Partitur) "Sprung über den Schatten", "Zwingburg" und "a-capella-Chöre" an Herrn Artur Honegger, Paris, 21, rue Duperre, als von mir dediziert, zusenden 1. 2) Eine "Toccata und Chaconne", eine "Symphonische Musik für 9 Instrumente" und ein "drittes Streichquartett", ebenfalls als von mir gewidmet, Herrn Igor Strawinsky, Nice (Nizza), 167 Boulevard Camot senden. 3) An meine Adresse nochmals je ein Exemplar meiner gesammelten Werke, womit sie mich aber diesmal belasten wollen! Faktura beilegen! 4) An meine Adresse: ein Exemplar Klavierauszug "Irrelohe", ein Exemplar Bart6k, II. Violinsonate 2, irgend ein repräsentatives Werk von Kodaly (den ich noch gar nicht kenne) und, falls erschienen, den Klavierauszug der neuen Oper von Janacek "das listige Füchslein" 3 , womit Sie mich nach Möglichkeit nicht allzu schwer belasten mögen. Ich erwarte bald Violinkonzert und Concerto grosso! Besten Dank für alles herzliehst Ihr Krenek Zürich, 13. Dezember 1924. Beantwortet: 16. XII. 24. 1 Dass Krenek seine Werke nur an Arthur Honegger, aber nicht auch an Darius Milhaud schicken ließ, hing damit zusammen, dass er diesen bei seinem ersten Parisaufenthalt, entgegen seinen Erinnerungen (vgl. /AdZ, S. 564), noch nicht kennenlemte. Vgl. dazu auch seinen Briefan Heinsheimervom 1.7.1927. 2 Bela Bart6ks 2. Viatinsonate op. 76 von 1922 dürfte Krenek besonders interessiert haben, da er gerade an seiner Alma Moodie zugedachten ersten So!o-Violinsonate op. 33 arbeitete (die ersten drei Sätze waren fertig, den letzten schrieb er im Januar).- Von Zoltan Kodäly bekam er den ein Jahr zuvor uraufgefiihrten Psalmus Hungaricus op. 13 (vgl. den Briefvom 22.12.1924). 3 Krenek bestellte die Klavierauszüge zweierneuer Opern: Schrekers Irrelohe war am 25. Oktober 1924 in Leipzig uraufgeführt worden (möglicherweise hatte Krenek dort auf der Rückfahrt nach Zürich von der UA in Berlin seiner Zwingburg Station gemacht, um die neueste Oper seines ehemaligen Lehrers zu hören), Janäceks Das schlaue Füchslein am 6. November 1924 in Brünn.

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Liebes Frl. Rothe, mit gleicher Post geht Ihnen das Concerto grosso zu. Ich finde es etwas unökonomisch, daß man mir wegen zweier h [Auflösungszeichen] anderthalb Kilo Notenpapier schickt. Ich habe wegen der nötigen Eile auch nur ein paar drucktechnische Sachen korrigiert, die mir gerade auffielen - eventuelle Notenfehler also nach wie vor über Ihr Haupt! - Bitte sehen Sie, daß es jetzt wenigstens rasch geht! Bitte senden Sie mir von der fertige[n] Partitur 10 Exemplare zu, wovon Sie mich mit soviel als unbedingt nötig belasten wollen. Hoffentlich ist jetzt alles in Ordnung! Herzliehst Ihr Krenek Zürich, 15.12.24 Beantwortet: 17. XII. 24.

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Liebes Frl. Rothe, Ihre Zuschriften habe ich vorgefunden, als ich gestern von Frankfurt zurückkam 1• Es tut mir außerordentlich leid, daß das "Concerto grosso" nicht rechtzeitig [fertig] wird, bitte seien Sie doch so gut und sehen Sie, daß ich es wenigstens bis Neujahr habe, ich will Sie nie wieder mit Terminen quälen, aber tun Sie mir diesen einzigen Gefallen!! Natürlich bin ich auch mit "Concert[o] grosso II" einverstanden, aber machen Sie nur, daß es fertig wird! 2 Ich bekam, mit bestem Dank, "Irrelohe", Bart6k, Violinsonate, Kodaly, Psalm 3 , und von mir No. 7278, 7533, 7580, und 74544 • Ich erwarte bald das Weitere. Herzlichste Grüße und alles Gute zu den Feiertagen! Ihr Krenek Zürich, 22. Dez. 24. Das Material der III. Symph. geht Ihnen von Frankfurt aus direkt zu. Beantwortet: 30.12. -24 1 Krenek hatte sich die UA seiner 3. Symphonie unter der Leitung Schereheus angehört, vgl. die Anm. 9 zum Briefvom 1.11.1924. 2 Der Druckauftrag fiir die Partitur erging erst am 17. Januar 1925 ( UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922 -Apr. 1927). 3 Vgl. den Briefvom 13.12.1924, Anm. 2. 4 Die UE hatte ihm, anscheinend seinem Wunsch vom 29.10.1924 entsprechend, auch eigene Werke zugesandt, und zwar die Symphonische Musik op. 11, das Klavierkonzert op. 18 in der Bearbeitung fiir zwei Klaviere vierhändig, die im September 1924 erschienene Partitur der 2. Symphonie und den Klavierauszug vom Sprung über den Schatten.

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Hochverehrter Herr Direktor, entschuldigen Sie bitte gütigst, daß ich jetzt erst dazu komme Ihnen persönlich zu schreiben, aber ich war in der letzten Zeit nicht allein durch meine Reisen und vielerlei Weihnachtsverpflichtungen, sondern auch durch menschliche und persönliche Inanspruchnahme von allen Gedanken anderer Art ferngehalten. Jetzt hoffe ich, daß es in dieser Beziehung besser zu gehen anfangt. Ich möchte nun zunächst anfragen, ob sich in der Angelegenheit "Orpheus" anläßtich Ihrer Reise nach Deutschland im Dezember irgend etwas Neues ergeben hat. Ich habe in dieser Sache zu berichten, daß erstens Klemperer, den ich in Frankfurt am Main ausfUhrlieh sprach, jetzt großes Interesse zeigt. Ich habe ihm den Text geschickt. Weiters scheint mir, daß die Leitung der Internationalen Festspiele in Zürich (die im kommenden Jahr 25 [im] Sommer wieder stattfinden) durchaus geneigt ist, den "Orpheus" aufs Programm zu setzen, wenn ihn eine deutsche Bühne mit ihrem Ensemble studiert. Dies ist, glaube ich, eine Möglichkeit, die eventuell ein Theater für die Unternehmung einer "Orpheus"Aufflihrung bestimmen könnte. Kokoschka, den ich auf der Durchreise hier traf, hat übrigens die Absicht, nochmals auf Busch einzuwirken, mit dem er scheinbar wieder in Verbindung steht. Die Lösung mit Busch wäre übrigens, wie ich orientiert bin, den Zürcher Festspielleuten die sympathischeste - mir natürlich auch, nur möchte ich natürlich Busch gegenüber nicht wieder den ersten Schritt machen. Die Art und Weise, wie Herr Krauß in Frankfurt die Sache behandelt hat, erstaunt mich nach allem, was ich gehört habe, weniger in künstl[er]ischer als in persönlicher Hinsicht. Eben dagegen ist wenig zu machen. Die Operette, von der ich regelmäßige Textsendungen aus Korsika erhalte, schreitet sehr gut fort, und ist ungefahr zur Hälfte komponiert 1• Ich hoffe, daß wir etwas sehr Gutes und Erfolgreiches herausbringen werden. Ich dachte daran, wie sich das Unterbringen dieses Werks an eine[r] Bühne praktisch machen wird, ich glaube, daß wir das am besten jetzt schon überlegen. Nach meinem Daflirhalten scheint es am besten, daß man, wenn Text und Komposition fertig vorliegen, sich noch vor der definitiven Fertigstellung (Instrumentation etc.) an eine Bühne wendet, weil bei der Operette die technischen Voraussetzungen eines Theaters eine große Rolle spielen. Auch die besonderen Bedürfnisse gewisser Kräfte des betreffenden Ensembles müssen in gewisser Weise in Betracht gezogen werden, lauter Dinge, die die endgiltige Fertigstellung beeinflussen können und daher besser schon vorher mit dem Theater besprochen werden, welches die Absicht hat, das Stück herauszubringen. Ich wäre Ihnen sehr verbunden Ihre Meinung darüber zu hören und eventuelle Vorschläge zu erfahren. Ich denke vor allem an Wiener Bühnen, wie Theater an der Wien (wo allerdings die Persönlichkeit des Herrn Marischka ein unüberwindliches Hindernis darstellen dürfte, weil ich seinen Bedürfnissen nach hochdramatischem Rezitativstil nicht nachzukommen gedenke) oder Bürgertheater oder Carltheater2 . Sonst käme glaube ich nur noch Berlin in Frage: Nonendorfplatz oder Berliner Theater

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(in der Friedrichstraße) 3 . Ich würde jedenfalls einen baldigen Gedankenaustausch darüber begrüßen. Ich erlaube mir jetzt auf Ihr freundliches Angebot zurückzukommen, meine finanzielle Lage mit Hilfe der Instrumentation von R. Strauß-Liedern zu verbessern. Ich danke Ihnen auf jeden Fall herzliehst für diese Möglichkeit, und erkläre, daß ich keinerlei prinzipielle Bedenken dagegen habe, daß mich die Aufgabe im Gegenteil nur ehren kann 4 • Doch möchte ich im Augenblick nicht darauf eingehen, weil sich doch plötzlich viele mir dringende Arbeiten zeigen, die ich jetzt vorhabe und nach längerer Pause energisch durchführen will. Indessen will ich mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln auszukommen suchen. Sollte es mir irgendwie schlecht gehen, so werde ich mir erlauben, mich wieder an Sie um Rat zu wenden, Sie werden da sicher immer die besten Einfalle haben. Ich bin mit den herzlichsten Neujahrswünschen und Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Ki'enek Zürich, 30. Dezember 1924. Wie ich eben erfahre, findet das Concerto grosso am 5. Januar in Genf nicht statt, weil es den Rahmen des Programms überschreiten würde. Doch bin ich sicher, daß Ansermet bald darauf zurückkommt. Beantwortet: 7.! 25 1 Krenek hatte inzwischen wenigstens drei weitere Nummern fertiggestellt die auf den 21. und 23. November datierten Nr. 3 und 8 (Couplet und Septett) sowie die am 15. Dezember komponierte Introduction zum II. Akt Nr. 11. 2 Das Theater an der Wien war damals, ebenso wie das Wiener Bürger-Theater in der Gigergasse im 3. Bezirk und das Cari-Theater in der Praterstraße in der Leopoldstadt, auf Operetten spezialisiert; 1924 lief dort fast 400-mal Gräfin Mariza von Emmerich Kaiman. Geleitet wurde es von dem Regisseur und Librettisten Hubert Marischka, dessen Familie zur Zeit der "Silbernen Operettenära" in Wien eine regelrechte Theaterdynastie bildete und als selbständige Generalunternehmer Operettenauffuhrungen veranstaltete. Hubert Marischka leitete außerdem das Stadttheater und das Raimund-Theater. Als Musikverleger ("Papageno"-Musikverlag) hatte er Unterhaltungsmusikund Operettenkomponisten unter Vertrag und gründete später die "Papageno"-Filmgesellschaft, die u. a. Musikfilme und Revuen produzierte. 3 Das Theater am Nollendorfplatz existierte seit 1905 und war ebenso wie das Berliner Theater (seit 1888 unter diesem Namen; gegründet 1883 als "Walhalla"-Operettentheater) auf Operette und Revue spezialisiert. Im Berliner Theater wurde 1929 Georg Kaisers und Mischa Spolianskys Revue Zwei Krawatten mit Marlene Dietrich und Hans Albers uraufgeführt. 4 Richard Strauss instrumentierte eine Reihe seiner Klavierlieder selbst- z.T. erst viele Jahre nach ihrer Entstehung -, erlaubte aber auch ihre Instrumentation durch andere Komponisten. Bei der UE erschienen in der Vindobona Collection etwa ein Dutzend Bearbeitungen von Strauss-Werken von Arnold Wilke, Franz Eber (z. B. von op. 9 Nr. 1 [Stimmungsbilder, ,,Auf stillen Waldespfad"] für Salonorchester) und Robert Heger.

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1925 152

Liebes Frl. Rothe, 1) bitte schön, wann kommt der Klavierauszug des Violinkonzerts? Man braucht ihn hier fur die St. Galler Aufflihrung dringend, denn das Ur-Manuskript hat Frl. Moodie bei sich, die es jetzt in Dessau und Berlin spielt 1• Das Material geht von Berlin direkt nach St. Gallen, wo man schon Mitte Januar mit den Proben beginnt. Die Aufflihrung dort ist am 3. Februar, dann geht das Material an Sie. 2) möchte ich aufmerksam machen, daß das Klavierkonzert am 20. Januar in Basel aufgeflihrt wird. Sorgen Sie rechtzeitig für das Material 2 • 3) ist das II. Concerto grosso am 27. Jan. in Bern. Bis dahin wird doch wohl endlich das gedruckte Material da sein?! 4) bitte senden Sie mir die Jazzband flir Violine und Klavier von W. Grosz 3 . Herzliehst Ihr Krenek Zürich, 5. Jan. 1925. Beantwortet: 10. I. 25. 1 Krenek war nicht bei der UA seines Violinkonzertsam 5. Januar 1925 in Dessau anwesend, doch fuhr er nach Berlin, wo Alma Moadie es fünfTage später unter der Leitung von Hoesslin wiederholte. Zur Aufführung in St. Gallen unter Othmar Schoeck vgl. den Briefvom 13.1.1925. 2 Erdmann spielte op. 18 erst am 24. Januar in Basel unter der Leitung von Hermann Suter. Die UE schickte ihm das Material am 15. Januar nach Frankfurt. 3 Wilhelm Grosz' Jazzbandfor Violine und Klavier war vor zwei Monaten erschienen (UE 7616).

153 Telegramm

Zürich, 6 .1.25 musikedition wien = klemperer auffuehrt zweites concerto grosso sechzehnten bitte unverzueglich material wiesbaden senden bern siebenundzwanzigsten darf dadurch nicht gestoert sein = krenek +

=

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Liebes Frl. Rothe, 1) bitte seien Sie so gut 1 Exemplar meines Violinkonzertes sofort nach Erscheinen direkt an He[rr]n W. de Boer, Zürich Voltastr. 30 zu senden, der es in

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St. Gallen spielt. Ich selbst komme vermutlich erst gegen Ende des Monats nach Zürich zurück. 2) bitte bestätigen Sie mir, daß Sie sich im Besitz meines Manuskriptes QI2:. 26, zwei kleine Suiten flir Klavier zu 2 Hd. befinden, welches zum Druck gehen s[o]ll. Ich möchte feststellen, d[aß] es Erdmann Ihnen schon eingesandt hat. Herzliehst Ihr Krenek Dresden, 13.1.25 Beantwortet: 15.1.25.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich bin vom 25.-31. Januar in Zürich und werde voraussichtlich 1.-2. Februar in Stuttgart sein. Eventuell könnte ich bei dieser Gelegenheit mit Herrn Leonhardt1 über "Orpheus" sprechen, vorspielen etc. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir mit ein paar Worten eventuell Instruktionen geben würden, wie weit die ganze Sache ist, damit ich mich dementsprechend verhalten kann. Das Violinkonzert scheint wirklich ein sehr starker Erfolg zu sein, wie auch aus den meisten Besprechungen in der Presse hervorgeht, die Sie ja vermutlich gesammelt haben. Bitte wollen Sie so freundlich sein, gelegentlich eine Partitur meiner Il. Symphonie an Erdmann zu senden (Berlin, Fürtherstr. 4) zur Ergänzung seiner Sammlung meiner "sämtlichen Werke". Die Operette betreibe ich mit großem Ernst weiter, und hoffe, daß ich im Februar mit Herrn v. Levetzow zusammen bin, um alles ins Reine zu bringen. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir dann die besprochenen Behelfe zur Instrumentationsarbeit senden würden. Ich verspreche mir von dem Stück, daß es den Grundstein zu meiner materiellen Unabhängigkeit bilden soll, nach der ich mich von Tag zu Tag mehr sehne. Die Abhängigkeit von äußeren Faktoren und Personen wird immer weniger leicht erträglich, was Sie sicher begreifen können. Ich erwarte Ihre freundlichen Nachrichten und bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr ergebenster Ernst Krenek Schierkeim Harz 2 , 22. Januar 1925 Beantwortet: 27. I 1925. 1 In Stuttgart plante der GMD Carl Leonhardt am Württembergischen Staatstheater die Aufführung der Zwingburg; vgl. den Briefvom 8.2.1925 und spätere. 2 Nach Berlin und Dresden verbrachte Krenek drei Tage in Schierke, wo Moodie im Hotel Barenberger Hofwährend einer "musikalischen Woche" mit Hans-Erich Riebensahm, einem SchnabelSchüler als Begleiter, konzertierte (vgl. auch Kreneks Brief vom 11.8.1925). Krenek beendete dort am 21. Januar die Komposition der Violinsolosonate op. 33, die er der Geigerin widmete

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(vgl. die Anm. 2 bzw. 5 zu den Briefen vom 13.12. bzw. 10.9.1924). Therese Behr-Schnabel, die mit ihrem älteren Sohn Kar! Ulrich im selben Hotel abgestiegen war, berichtete ihrem Mann über die Zusammenkünfte mit Krenek, der ihr unfreundlich, hochmütig, snobistisch und zugleich spießig vorkam (vgl. ihren Briefvom 22.l.l925, s.o., Anm. 8 zu Kreneks Briefvom l.ll.l924).

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Liebes Frl. Rothe, ich danke Ihnen sehr für die Übersendung des Violinkonzerts, des Concerto grosso und des Violinstücks von Grosz. Auch die Symphonie von Erdmann habe ich mit bestem Dank empfangen 1• Bitte senden Sie mir möglichst rasch ein paar Exemplare des Concerto grosso, ich brauche sie sehr. Wollen Sie bitte auch ein Exemplar davon an Fritz Busch nach Dresden senden, sowie eines vom Concerto grosso und eines des Violinkonzerts an Erdmann. Heute erhielt ich den Entwurf für den neuen Prospekt, den Sie von meinen Werken machen wollen. Ich sende Ihnen den geänderten Text zurück, mit der Ausstattung nach dem Muster Braunfels bin ich einverstanden. Ich wäre sehr dafür, daß auch meine ungedruckten Werke aufgenommen werden, damit ein vollständiges Verzeichnis meines Schaffens existiert; in den nächsten Tagen sende ich Ihnen übrigens ein neues Bild für den Prospekt zu, ich möchte nicht, daß das alte hineinkommt 2 • Das Konzert in St. Gallen, bei dem mein Violinkonzert aufgeführt wird, wird wohl von der dortigen Konzertgesellschaft veranstaltet. Wenden Sie sich bitte an Dr. Bärlocher, Zwinglistr. 8, dem ich auch das Material zugesendet habe. Es wird Ihnen sofort nach der Aufführung gesendet werden, und ich bitte Sie, es dann für die nächsten Aufführungen bereitzuhalten. Bisher steht fest Bochum Anfang März und Düsseldorf(Schneevoigt) Ende April 3 • Das Material des Klavierkonzerts wird Ihnen von Basel zugehen, da die ursprünglich beabsichtigte Aufführung in Dresden nicht stattfindet, wie mir Erdmann sagte4 • Ich freue mich ganz besonders, daß es gelungen ist, das Concerto grosso doch an Klemperer zu senden. Ein Telegramm von ihm belehrt mich, daß er die Aufführung am 9. Februar in Berlin zu wiederholen beabsichtigt5 . Den Inhalt des Briefes von Herrn Direktor Hertzka vom 7.1.25, habe ich schon mit diesem selbst in Berlin besprochen. Ich warte jetzt nur noch seine Instruktionen für Stuttgart ab, wo ich vielleicht am 1.-2. Februar sein werde, und sende Ihnen dann sogleich Partitur und Klavierauszug zu, so daß Sie beides etwa am 10. Februar zur Herstellung des Materials erhalten können. Mit herzlichsten Grüßen Ihr Kienek Zürich, 26. Januar 1925 Beantwortet: 30.1.25

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Eduard Erdmann, 2. Sinfonie, Titelblatt

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1 Eduard Erdmann verstand sich vor allem als Komponist, nicht als Pianist. Er widmete seine 2. Symphonie op. 13, die er im Juli und August 1923 während des gemeinsamen Urlaubs in Langballigau komponierte, dem Freund Krenek (s. das Foto aufS. 152); sie wurde im April 1924 von Rudolf Schulz-Domburg in Bochum uraufgefiihrt und im seihen Jahr bei der UE publiziert (UE 7644). Das Autograph liegt als UE-Leihgabe 1 UE 95 in der Musiksammlung der ÖNB. 2 Der erwähnte neue Prospekt Nr. 281 vom Februar 1925 hat sich im Archiv der UE (Autorenprospekte D-L) erhalten. Nach dem Vorbild des Walter-Braunfels-Prospektes enthielt er auf der Vorderseite eine Photographie des Komponisten (Linksprofil), auf der ersten Innenseite Anmerkungen zur Biographie und zum musikalischen Werdegang und auf den zwei weiteren Seiten eine nach Besetzung systematisierte Liste seiner Werke mit Angabe der UE-Nummer und des Preises. 3 Zur stornierten Auffiihrung des Violinkonzerts in Bochum vgl. die Anm. 3 zum Brief vom 28.8.1924; die Auffiihrung in Düsseldorf fand am 20. Mai 1925 statt. Das Concerto grosso II fiihrte der finnische Dirigent und Cellist Georg Lennart Schneevoigt, der 1915-24 Leiter der Konzertgesellschaft in Stockholm und GMD in Oslo war und 1924/25 das Städtische Orchester Düsseldorfleitete, erst am 13. November 1925 in Scheveningen auf. 4 Die Auffiihrung von Kreneks Klavierkonzert Ende Januar in Dresden durch Erdmann war aus Anlass des Jubiläums der Klavierfabrik Foerster geplant gewesen. 5 Klemperer hatte das zweite Concerto grosso bereits am 16. Januar in Wiesbaden dirigiert.

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Sehr verehrter Herr Direktor, zunächst berichte ich von Stuttgart. Zu meinem großen Erstaunen wußte weder Herr Leonhardt noch Dr. Erhardt 1 etwas von einer Besprechung mit Ihnen, den "Orpheus" betreffend. Ich nehme an, daß das irgend eine diplomatische Veranstaltung der beiden Herren war, um darzustellen, daß im Gegenteil sie diejenigen wären, die sich von sich aus ftir die Sache interessiert hätten. Ich konnte leider Leonhardt nichts zeigen, weil er sehr beschäftigt war, und außerdem jetzt mit der "Zwingburg" so befaßt ist, daß er nur darüber reden wollte. Das war ja schließlich auch ganz zweckmäßig, ich spielte ihm vor und orientierte ihn über alles Notwendige. Er hofft auf eine Aufftihrung Anfang April. Betreffend "Orpheus" möchte ich vielleicht vorschlagen, daß wir jetzt mit dem Stich des Klavierauszugs anfangen, damit ich ihn, wenn die "Zwingburg" in Stuttgart herausgekommen ist, dort präsentieren kann. Mein einziges Exemplar möchte ich nicht gern bei Theatern herumliegen lassen. Doch habe ich eine Bitte, man möchte zuerst auf meine Kosten das Manuskript des Auszugs kopieren und dann diese Kopie als Vorlage benützen, denn erstens wird sie besser lesbar sein als das Manuskript, und dann möchte ich dieses aus einem bestimmten Grund flir mich behalten. Natürlich möchte ich die Kopie noch korrigieren, bevor sie zum Stich geht. Die Korrekturen der beiden Klaviersuiten gehen mit gleicher Post an den Verlag zurück. Die Komposition der Operette, deren ganzen Text ich nun besitze, ist fast vollendet, und ich gehe am Donnerstag nach Corsica, um die Arbeiten mit Levetzow zu Ende zu fuhren.

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Ich möchte Sie sehr bitten, die Versendung folgender Exemplare zu veranlassen: Concerto grosso li an Dr. Volkmar Andreae, Zürich, Hans Huber Str. 4 an M. Ernest Ansermet, Geneve, Boulevard des Tranchees, 12. an Dr. Hermann Suter Binningen bei Basel, Margaretengut an Othmar Schoeck Zürich, Zeltweg 53 Violinkonzert an Dr. Volkmar Andreae und noch zwei Exemplare an mich. Ich bitte noch um rasche Antwort wegen des "Orpheus"-Auszuges, damit ich ihn eventuell noch vor meiner Abreise (Donnerstag 13.) an Sie senden kann, und bin mit den besten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Zürich, 8. Febr. 1925. Beantwortet: 10.II. -25. 1 Zu Leonhardt vgl. Anm. 1 zum Briefvom 22.1.1925. Otto Erhardt wirkte als Oberspielleiter und Dramaturg der Oper. (Im Oktober 1927 inszenierte er Jonny spielt auf in Dresden und bewarb sich bei mehreren Bühnen für die Regie von Gastspielaufführungen; vgl. dazu den UE-Briefvom 19.10.1927.)

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Liebes Frl. Rothe, Ihr Telegramm betreffend "Orpheus" habe ich bekommen und sende Ihnen den Auszug noch heute oder morgen von Basel oder Genf zu, wo ich mich aufhalte. Ich bin Montag früh in Corsica bei Herrn v. Levetzow. Bitte bemerken Sie noch folgende Sachen, die ich neulich zu schreiben vergaß: 1) Die Partitur, aus der Brun in Bern das Concerto grosso dirigierte, habe ich ihm zum Geschenk gemacht, rechnen Sie mir sie bitte an. 2) In der handschriftlichen Partitur des Violinkonzertes muß bei Takt 13981 eine Anmerkung gemacht werden, daß in dem gedruckten Klavierauszug an dieser Stelle ein Takt fehlt, daß aber Partitur und Stimmen richtig sind. Wir müssen das dann bei einer zweiten Auflage oder sonstwie richtigstellen. Solang die Partitur nur in dem einen Exemplar besteht, geht es so. 3) Bitte senden Sie ein Exemplar des Violinkonzerts an den Konzertmeister Brun (nicht den Dirigenten) in Bern, die nähere Adresse weiß ich nicht, ebenso an Wendling in Stuttgart 1• Die nächste Aufführung ist am 6. März in Bochum,

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sorgen Sie für rechtzeitiges Eintreffen des Materials. In der nächsten Saison kommt das Violinkonzert in Zürich2 • Besten Dank und Grüße Ihr Kienek Zürich, 11. Febr. 1925 Beantwortet: 17.11.25. 1

Der Geiger Carl Wendling, seit 1899 Konzertmeister an der Hofkapelle Meiningen, hatte 19031921 die gleiche Funktion in Stuttgart inne. Außerdem wirkte er mehrmals als Konzertmeister des Bayreuther Festspielorchesters und war Primarius eines nach ihm benannten Streichquartetts. Seit 1922 war er Professor und Dirigent an der Hochschule für Musik in Stuttgart. 2 In Zürich spielte Alma Moodie das Violinkonzert am 1. März 1926 unter Volkmar Andreae.

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Hochverehrter Herr Direktor, diese Zeilen schreibe ich von unterwegs nach Korsika, wo ich übermorgen eintreffe. Ich habe eine große Bitte: wollen Sie freundlich erwägen, ob es dem Verlag möglich ist, mir für diese, besonders weite und teure Reise irgend eine Entschädigung zuzuwenden. Ich hoffe ja sehr, daß gerade das Resultat dieser Reise alle Auslagen durch ein Vielfaches lohnen soll. Jedoch im Moment, wo ich dem Ende meiner Finanzen definitiv entgegengehe 1, und neben vielen durch die Umstände sich ergebenden Auslagen die Aussicht habe, mit einem Pariser Autor wegen einer neuen Sache in Verbindung zu treten 2, was jedoch wieder eine teure Reise nach Paris voraussetzt, fallt es mir sehr schwer, viel Geld auszugeben. Es tut mir sehr leid, daß ich Sie immer wieder mit meinen Nöten quälen muß (nicht nur mit meinen Noten!), aber wir hoffen wohl, daß sich ja bald "alles, alles wenden" wird 3 . Bitte erteilen Sie mir bald eine freundliche Antwort, damit ich meine Pläne danach machen kann, und seien Sie herzliehst gegrüßt von Ihrem sehr ergrippten, aber stets ergebenen Ernst Krenek Marseille, 14. Febr. 25 Beantwortet: 25.11.1925 1 Krenek spielte auf die Geldsumme von 10.000 sfrs. an, die Wemer Reinhart ihm Ende 1923 zur Verfügung gestellt hatte, damit er eine Zeit lang sorgenfrei leben und arbeiten konnte. Allerdings vermied er es aus begreiflichen Gründen, den wahren Grund seines akuten Geldmangels aufzudecken: Er hatte sich in Marseille von Betrügern in ein Spiel um Geld (dem heutigen "Hütchenspiel" vergleichbar) verwickeln lassen und dabei 400 ffrcs verloren. 2 Um welchen Pariser Autor und welches Projekt es sich handelte, ist nicht zu klären. Allerdings beschrieb Krenek in seinen Memoiren !AdZ, dass er während seines Pariser Aufenthalts über ein Bühnenstück nach Art einer musikalischen Revue nachdachte (S. 568f.). 3 Krenek zitierte den letzten Vers ("Nun muss sich alles, alles wenden.") von Ludwig Uhlands Gedicht Frühlingsglaube.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen sehr für den Brief, den ich hier erhalten habe. Selbstverständlich bin ich sehr froh, wenn mein "Orpheus"-Manuskript nicht kopiert werden muß, sondern nach Benützung durch die Stecherei wieder in meinen Besitz kommen kann. Ich erkläre nochmals, daß es durchaus druckfertig ist, ich meinte nur mit meiner Äußerung im betreffenden Brief, daß Kopistenabschriften im allgemeinen übersichtlicher sind. Auf jeden Fall ist der "Orpheus" besser geschrieben als alle meine andern Opernauszüge, die ja auch sehr gut geworden sind. Ich bitte Sie also sehr, ihn nur ja recht rasch zum Druck zu befördern! Was die Operette betrifft, so will ich nur rasch berichten, daß Herr von Levetzow von der Musik sehr angetan scheint, ich glaube, er schreibt Ihnen selbst darüber 1• Wir verstehen uns jedenfalls vorzüglich und werden die Sache in diesen Tagen definitiv zu Ende bringen. Über unsere weiteren eventuellen gemeinsamen Pläne will ich erst nach endgiltigen Besprechungen mit Herrn von Levetzow schreiben, es ist wohl ziemlich sicher, daß wir noch verschiedenes zusammen ausbrüten werden 2 • Indessen bin ich mit den besten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Ktenek Prunete Cervione, 18. Febr. 1925 Beantwortet: 25.11.1925. 1 2

Briefvom 18.2.1925 an [Hertzka] (WB-M, UE Briefarchiv, Kar/ von Levetzow, Nr. 4). Vgl. das folgende Schreiben beider Künstler und Anm. 2.

Sehr geehrter Herr Direktor, wir teilen Ihnen folgendes zwischen uns getroffene Übereinkommen mit: 1) Ernst Ktenek und K. M. von Levetzow haben beschlossen, noch zwei weitere dramatische Werke gemeinsam, als Musiker bezw. Textdichter, sofort in Angriff zu nehmen, nämlich a) eine Ihnen der Idee nach durch Levetzow bereits bekannte Operette, deren Handlung teils im Deutschland des 20. Jahrhunderts, teils im alten Ägypten spielt, b) eine abendfüllende Serie von dramatischen Bildern mit einem gemeinsamen Grundgedanken, etwa im Stil einer "Kammeroper", d.h. mit wenig Personen und kleinem Orchester. 2) Beide Autoren verpflichten sich gegenseitig, diese beiden Werke ohne speziellen Ablieferungstermin sofort in Angriff zu nehmen und möglichst rasch zu vollenden, unbeschadet der Möglichkeit, andere dramatische Arbeiten anzunehmen, aber so, daß die oben erwähnten Werke den Vorrang haben2 •

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3) Beide Autoren sind übereingekommen, in diesen beiden von einander untrennbaren Fällen die Tantiemeneinkünfte zu gleichen Teilen zu teilen, während die Einkünfte aus dem Musikalienvertrieb dem Komponisten, die aus dem Librettovertrieb dem Textdichter zufallen. Wir bitten Sie sehr, uns möglichst bald mitzuteilen, wie Sie sich als Verleger zu diesem zwischen uns festgelegten Übereinkommen stellen. Mit besten Grüßen ergebenst Ernst Krenek K M Levetzow Prunete-Cervione, 26. Febr. 1925 Beantwortet: 1O.III.25. 1 2

Von Krenek hs verfasst. Zu einer weiteren Zusammenarbeit kam es jedoch nicht; vgl. dazu den Briefvom 6.5.1925.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich möchte Ihnen berichten, daß die Operette "Bluff'' sozusagen vollendet ist, es fehlt nur noch eine Nummer, die ich heute oder morgen beende 1• Ich reise Dienstag den 3. März ab und gedenke etwa am 8. oder 9. wieder in Zürich zu sein. Ich werde sofort an die Ausarbeitung des Klavierauszuges gehen (der ja in diesem Fall vor der Partitur fertiggestellt werden kann) und bitte Sie sehr, mich D darüber zu informieren, wie Sie sich den Vorgang der Placierung des Werkes an einer Bühne denken. Soll ich nach Wien kommen und es irgendwo vorspielen, oder genügt es, wenn ich den Klavierauszug sende? Wenn Sie wünschen, daß ich nach Wien komme, so würde es mir am besten in der zweiten Hälfte März passen. Über die spätere Zeit kann ich noch nicht disponieren, doch würde es mir, soweit ich sie jetzt übersehen kann, im allgemeinen wenig passen. In der zweiten Märzhälfte könnte ich wohl nur einen Teil des Klavierauszugs in Reinschrift vorlegen, wohl aber das ganze Stück (aus den Skizzen) spielen. Der fertige Klavierauszug würde dann etwa Anfang April vorliegen, eventuell würde ich ihn in Wien beenden, wenn ich hinkomme. Ich bitte Sie mir jetz[t] bald die von Ihnen in Aussicht gestellten Operettenpartituren nach Zürich zu senden, damit ich mich über die mir zur Verfügung stehenden Instrumentationsmöglichkeiten informieren kann. 2) möchte ich Sie bitten, in folgender Sache sich die Möglichkeiten zu überlegen. Herr von Levetzow ist eventuell bereit, das Libretto von "Bluff'' mit seinem Namen zu zeichnen, nämlich so "nach einer Idee von Gribble, von .... " Ich glaube, daß das sehr günstig wäre, denn Herrn Gribble kennt kein Mensch, während der Name Levetzow sich auf dem Buch sehr gut ausnehmen wird. Nun habe ich den Eindruck gewonnen, dass Herr von Levetzow diese Namenszeichnung, die mir von großem Wert zu sein scheint, doch nur vornehmen möchte,

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wenn sein Anteil an den Einnahmen in einem gewissen Verhältnis zu seiner Arbeit besteht. Ich muß sagen, daß ich das an sich sehr begreiflich finde, da seine Arbeit den Rahmen dessen, was ursprünglich geplant war, weit überschritten hat. Ich weiß nun nicht, welche Form Ihr Abkommen mit Herrn Gribble betreffend die Mitarbeit von Herrn Levetzow trägt - denn es scheint mir klar, daß, wenn eine Änderung in der Tantiemenverteilung erfolgen sollte, sie auf Kosten von Herrn Gribble geschehen müßte-, doch möchte ich Ihnen folgenden Vorschlag zur Erwägung stellen. Sie sprachen mir in Berlin davon, daß Herr Gribble die Möglichkeit hat, die Operette in London zu lancieren. Wäre es da nicht möglich, ihn zu veranlassen, daß er den von Levetzow umgearbeiteten Text ins Englische übersetzt und daftlr die üblichen Übersetzertantiemen ftlr England erhält, während er ftlr den deutschen Text einen bedeutenderen Teil seiner Prozente an Herrn von Levetzow abtritt als dies in dem bisherigen Abkommen vorgesehen war? Ich glaube, daß das auch aus dem Grund günstig wäre, weil Herr Gribble dann ein gewisses Interesse daran hätte, ftlr das Stück in England wirklich einzutreten. Ich möchte Sie bitten, diese Angelegenheit zu überlegen, weil ich es erstens fur durchaus gerechtfertigt halte, daß Herr von Levetzow ftlr seine Arbeit besser entschädigt wird, und zweitens weil ich die Absicht habe, mit ihm weiter zusammenzuarbeiten (worüber Ihnen ein gemeinsames Schreiben berichten wird), und ihn infolge dessen zufriedengestellt sehen möchte. Doch bitte ich Sie, sehr verehrter Herr Direktor, ganz besonders, stets im Auge zu behalten, daß durch diese eventuelle Neuordnung der Tantiemenverteilung eine Aufführungsmöglichkeit dieser Operette auch nicht um einen Tag verzögert werden soll, worin ich mit Herrn von Levetzow absolut übereinstimme! Ich darf Ihnen wohl mitteilen, daß ich bestimmt auf eine Premiere im Oktober, spätestens November 1925 rechne!! sonst werde ich finanziell in eine traurige Situation geraten - wenn mir das nicht schon in allernächster Zeit passiert, was ich Ihnen nicht verschweigen möchte, denn ich fUrchte, daß dann ein Hilferuf an Sie meine piece de resistance vorstellen wird. Ich bitte Sie sehr, mich auch hinsichtlich möglicher Premierentermine zu orientieren, damit ich dann [?] beruhigt bin. Ich möchte Ihnen noch sagen, daß mich mein hiesiger Aufenthalt in jeder Hinsicht sehr befriedigt hat und daß ich mit großen Hoffungen von hier scheide, worüber Sie aus einem gleichzeitig abgehenden Schreiben näheres entnehmen werden. Ich bin mit den besten Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Kfenek Prunete-Cervione 27. Februar 1925 Beantwortet: 10.III.25. 1 Die Nr. 7 des 1. Aktes ("Lied" des Harry) beendeteer erst arn 5. April 1925 in Wien, wohin er nach seiner Rückkehr aus Korsika über Italien und Zürich fuhr.

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Sehr verehrter Herr Winter, ich danke Ihnen bestens fur die Zusendung der beiden Abrechnungen über das II. Halbjahr 1924 und bitte Sie sehr, mir den zu meinen Gunsten ausgewiesenen Betrag von 841 Schweizer Francs auf mein Konto bei der Schweizerischen Bankgesellschaft, Zürich, Bahnhofstraße freundliehst so bald als möglich überweisen zu lassen. Ich bin mit bestem Dank und freundlichen Grüßen Ihr Ernst Kfenek Zürich, 12. März 1925. [erl.] "16/III/25"

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Sehr geehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen ergebenst ftir Ihren ausfUhrliehen Brief vom 10. März. Ich komme nun doch Anfang nächster Woche nach Wien, aus privaten Gründen 1, und denke, daß wir dann alle weiteren Punkte eingehend mündlich besprechen können. Im ganzen scheint die Situation ja recht aussichtsreich. Was die Tantiemenangelegenheit "Bluff' betrifft, so bin ich natürlich begreiflicherweise nicht besonders geneigt, von meinen Anteilen weitere Abgaben zu machen. Zwar liegt ja die Brauchbarmachung des Textes und eine eventuelle Namenszeichnung durch Herrn von Levetzow durchaus in meinem Interesse, andererseits zeigt es sich aber an dem fertigen Werk, daß die Leistung von Herrn Gribble sehr gering war und ist, während meine die gleiche ist, ob ich den Urtext komponiert hätte oder den umgearbeiteten. Ich habe mich zunächst entschlossen, Herrn Levetzow ausfUhrlieh über den Sachverhalt zu schreiben und ihm Mitteilung von Ihrer Auffassung zu machen. Im ganzen habe ich nicht den Eindruck, daß er daran denkt, auf meine Kosten seinen Anteil zu erhöhen. Ich hoffe jedenfalls, daß wir noch während meines Wiener Aufenthaltes Antwort auf meinen Brief bekommen werden und uns dann auch über diese Sache definitiv aussprechen können. Ich werde jedenfalls den fast fertigen Klavierauszug der Operette mitbringen und in Wien vollenden. Wir können dann leicht über das weitere Verfahren Beschlüsse fassen 2• Die "Orpheus"-Korrekturen habe ich insgesamt erhalten und bin mit ihrer Lektüre beschäftigt, auf die ich besondere Sorgfalt verwende. Ich werde sie vollständig korrigiert mitbringen, so daß man gleich zum Druck schreiten kann. Ebenso bringe ich die Partitur mit. Ich freue mich sehr, wieder einmal mündliche Aussprache mit Ihnen zu pflegen, und bin mit den besten Grüßen Ihr ganz ergebener Ernst Kfenek Zürich, 16. März 1925.

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1 Krenek sah sich veranlasst, seine Eltern etwas genauer als bisher in seinen Briefen über die definitive Trennung von Anna Mahler zu informieren. 2 Der Klavierauszug, der im KA liegt (MH I 03 77), wurde nie zu einer Partitur ausgearbeitet.

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Sehr verehrter Herr Direktor, eben erhalte ich beiliegendes Telegramm von Kokoschka 1• Ich hatte ihm nach meiner Rückkehr aus Corsica auf eine vorgefundene Postkarte hin nach Monte Carlo telegraphiert, daß "Orpheus" erscheine, er sich infolgedessen mit seinen Zeichnungen, die er versprochen hat, beeilen müsse und sich deshalb mit Ihnen in Verbindung setzen möge. Das Telegramm kam als unbestellbar zurück - so muß er also auf andere Weise vom Erscheinen des "Orpheus" orientiert sein. Ich entnehme dem beiliegenden Telegramm, daß er Ihre Vorschläge betreffs der Zeichnungen erwartet. Ich möchte Sie sehr bitten, wenn Ihnen an den Zeichnungen liegt (ich selbst halte ihre Beigabe für äußerst zweckmäßig), ihm an die angegebene Adresse so rasch wie möglich (solang er noch dort ist) ganz konkrete Vorschläge betreffend Zahl, Technik, Honorar und Termin der Fertigstellung zu senden. Bei seiner notorischen und mir sehr gut bekannten Unentschlossenheit und Zerfahrenheit werden wir anderswie nichts bekomm[e ]n. Er selbst betont wiederholt, daß man ihn mit Terminen und dgl. bedrohen müsse, sonst sei nichts zu erreichen. Ich bitte Sie, sich dabei eventuell auf diese Anregung von mir zu berufen. Anbei der neulich vergessene V[e]rlagsschein. Ich werde voraussichtlich am Mittwoch [25.3.] in Wien sein und mich dann zu diversen Besprechungen gleich melden. Indessen bin ich mit den besten Grüßen Ihr ganz ergebener Ernst Ki'enek Zürich, 19. März 1925. 1 Kokoschkas Telegramm an Krenek vom 18.3.1925 aus Montpellier, das unter 165 in die Korrespondenz eingeordnet ist, lautet (orthographisch korrigiert): "erwarte hertzka brieffreue mich sehr über druck orpheus freundschaftlich ihr kokoschka montpellier metropolehotel"

167 Musik-Groß-Sortiment Friedrich Hofmeister Universal Edition, W. (für Herrn Krenek) Wien, am 10/4 1925 Monatskonto Schilling- Währung! 1 Ex. Schill. 1. = Kö. 10.000.1 Monday Morning Ges. + Pfte 2,40 1 0 Katharina " 2,40 2,80 1 I Iove you "

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1 Chilibornborn 1 Unberufen 1 Jede Gnädige- Bubikopf

11 11 11

2,88 2,40 2,40 15.28

Belastet Krenek Fak 44751

16.IV.25 K Der Schilling war nach der Inflation am 12. Dezember 1924 mit Wirksamkeit zum I. Januar 1925 als neue Währungseinheit eingefuhrt worden; er ersetzte 10.000 Kronen. 2 Die Zahl entspricht 60% der voranstehenden Summe; entweder wurde Krenek 40% Rabatt gewährt, oder die UE beanspruchte den Bonus gegenüber dem Großhandel fur sich.- Wozu Krenek die im Vorjahr in Wien gedruckten Schlager bestellen ließ, geht aus der Korrespondenz nicht hervor. Es handelte sich um den Blues "Monday Morning" von Austin Egen in der deutschen Fassung von Robert Katscher; Lied und One-Step "0 Katharina" sowie Lied und Shimmy "Unberufen" von [Fritz Löhner-]Beda und Richard Fall; den Foxtrott "1 Iove you" vom selben Texter und von Harry Areher (Musik); Lied und Foxtrott "Jede Gnädige, jede Ledige trägt den Bubikopf', Text von "Wauwau", Musik von Hermann Leopoldi und Robert Katscher. Den Shimmy "1 Iove my Chili Born Born" von Walter Donaldson (Musik) und Cliff Friend (Text) übernahm Robert Katscher, vermutlich mit eigener Übersetzung, in die Wiener Revue Küsse um Mitternacht (Auskunft von Kai-Uwe Garreis und Stefan Frey, denen ich dafür danke). 1

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen sehr für Ihren Brief vom 14.4. Inzwischen habe ich in Stuttgart telegraphisch bei Leonhardt angefragt und die Antwort bekommen, daß die "Zwingburg"-Premiere "voraussichtlich siebenten Juni" stattfindet. Das erfüllt mich mit sehr schweren Bedenken, die Sie vermutlich teilen werden. Es ist doch ganz aussichtslos, ein solches Werk, welches man schon aus technischen Gründen nicht dreimal in der Woche spielen kann, so ans Ende der Saison zu setzen. Wir werden es wieder mit Mühe und Not zu drei Aufführungen bringen, so wie voriges Jahr in Frankfurt am Main 1• Haben Sie mit Stuttgart gar keine Vereinbarungen wegen des Datums getroffen? Wenn ja, so versuchen Sie doch bitte auf die Leute etwas einzuwirken. Ich schreibe im gleichen Sinne. Dann möchte ich Sie bitten, die Zusendung eines Buches "Bluff' an mich zu veranlassen, da ich es einerseits für mich brauche, und andrerseits die Spur einer Möglichkeit verfolgen will, die ich hier entdeckt habe. Mit besten Grüßen Ihr ergebenster Ernst Ki'enek Zürich, 17. April 1925. Beantwortet: 22.IV. -25 1 Der

Vergleich bezieht sich auf die UA des Sprung am 9. Juni 1924 in Frankfurt.

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Sehr verehrter Herr Direktor, soeben erhalte ich einen Brief von den neuen Leitern der Karlsruher Oper (Gen. M. Dir. Wagner u. Oberregisseur Krauß) 1 worin sie mich um eine Uraufführung für die kommende Saison bitten. Ich möchte Sie sehr bitten, ihnen den "Orpheus" anzubieten, da Stuttgart, wenn die "Zwingburg" erst im Herbst herauskommt, doch wohl nicht noch eine zweite Premiere von mir machen wird. Mir läge außerdem viel daran, daß Karlsruhe etwas bekommt, weil der ganze Schritt auf eine spezielle Empfehlung von Hans Pfitzner geschehen ist2, und auf diese Weise eine, mich persönlich sehr rührende, Überbrückung eines künstlerischen Gegensatzes zustande käme, die flir alle Beteiligten des gegenwärtigen Musiklebens nur zu begrüßen wäre. Ich darf wohl recht schnelle Antwort von Ihnen erwarten, was Sie zu tun gedenken, damit ich den Herren sofort schreiben kann. Mit besten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Ki'enek Zürich, 24. April 1925. Beantwortet: 28.IV .25 1 Der Dirigent Ferdinand Wagner und der Regisseur Otto Krauß bemühten sich um neue Impulse. Sie führten 1925 im Badischen Landestheater in Karlsruhe Claudio Monteverdis Il ballo delle ingrate unter dem Titel Der Tanz der Spröden zum ersten Mal auf einer modernen Opernbühne auf, und zwar in "freier deutscher Neugestaltung" durch Carl Orff. 2 Krenek lernte Pfitzner durch Alma Moodie kennen, die dessen Viatinsonate schätzte und ihm Kreneks neue, flir sie komponierte Violinsonate op. 33 vorspielen wollte. Über ihre Differenzen schrieb Krenek in seinen Erinnerungen (IAdZ, S. 574). Wie es zu Pfitzners Empfehlung kam, ist unbekannt.

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Sehr verehrter Herr Direktor, Leonhardt schrieb mir von Stuttgart auch noch über die Verschiebung der "Zwingburg" und meinte, man könnte im Juni noch auf 4 Aufführungen rechnen. Außerdem würde man das Werk im Fall eines entsprechenden Erfolges im Herbst weiterspielen. Doch bin ich auch der Ansicht, daß es dann besser gleich im Herbst zur Erstaufführung kommt, denn von 4 schlechtbesuchten Aufführungen im Juni kann man sich nichts erwarten, als eine Entmutigung der Direktion, das Stück im Herbst wiederaufzunehmen. Inzwischen bin ich mit dem Ballettmeister Kröller über ein einaktiges Ballett übereingekommen, welches mir sehr zusagt. Ich bin schon mitten in der Arbeit, welche gut vorwärtsgeht. Ich hoffe bis zum Sommer damit fertig zu sein, worauf sich Kröller bemühen wird, das Stück im Herbst an der Wiener Staastsoper herauszubringen 1• Ich hoffe, daß der Verlag über die Sommermonate die Herstellung des keineswegs umfangreichen Materials leisten kann.

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Ich danke sehr für die Zusendung der zweiten "Orpheus"-Korrektur. Sie ist sehr schön geworden und wir erreichen auf diese Weise einen Klavierauszug von seltener Klarheit, Vollständigkeit und übersichtlicher SpielbarkeiL Ich bitte Sie noch, mir eine Partitur meines Concerto grosso II zuzusenden, welche ich auf mein Konto zu setzen bitte, und bin. mit den ergeb[en]sten Grüßen Ihr Ernst Kienek Zürich, 24. April 1925 Beantwortet: 28.4.25. 1 Krenek hatte in Paris Heinrich Kröller, Choreograph und Regisseur an der Wiener Staatsoper, der auch an der Bayerischen Staatsoper München choreographierte (daher die UA von op. 37 in München am 1. Oktober 1927), getroffen und von ihm den Auftrag zu einem Ballett erhalten. Sie wählten Mammon, ein Szenario von Beta Baläsz, der auch Verfasser u. a. des Librettos zu Bart6ks Oper Herzog Blaubarts Burg und des Szenarios zu dessen Ballett Der holzgeschnitzte Prinz war. Krenek hatte zwei Tage zuvor zu komponieren angefangen und schloss die Arbeit am ll. Juni in Ascona ab.

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Sehr verehrter Herr Direktor, Ihre Mitteilung vom 23. April, daß ich für die "Orpheus" Korrekturen mit 550 Schillingen belastet werden soll, trifft mich an sich nicht überraschend, doch übersteigt die Höhe der Summe meine Erwartungen immerhin sosehr, daß ich noch einmal darauf zurückkommen möchte. Für mich stellt sich die Sache folgendermaßen dar: Sie erklärten mir einmal in Berlin, daß der Autor nur ftir eine ganze bestimmte Art von Korrekturen aufzukommen hätte, nämlich jene, wo eine Verschiebung des Druckbildes eintreten würde, wo also an sich richtige und bleibende Stellen des Textes an andere Stellen der Platte gebracht werden müssen. Im ganzen Klavierauszug "Orpheus" ist keine einzige solche Stelle, außer auf S. 124, wo ich um die Einschiebung einer Zeile gebeten hatte 1• Ich kann nicht annehmen, daß die Änderung einer Platte 550 Schilling kostet. Alle anderen Korrekturen übersteigen in keiner Weise das Maß dessen, was jeder gewissenhafte Autor auf seine Werke an Sorgfalt und Genauigkeit anzuwenden pflegt. Ich sehe den Grund, weshalb ich in diesem Fall einer Sonderbehandlung unterzogen werde, darin daß ich den Zorn Ihrer Verlagsabteilung durch eine in Wien abgegebene Erklärung, die den Korrekturen beigeheftet wurde, erregt habe. Sie bezog sich darauf, daß ich d[as] Klavierauszug-Manuskript nicht mit abgeben wollte, teils weil es mir in Ihrem Schreiben vom 10. Februar versprochen war, teils aus einem anderen Grund, den ich unten anführe, und hauptsächlich deshalb, weil ich mir die wie ich sehe schlecht verdankte große Mühe genommen hatte, den ganzen Klavierauszug noch einmal nach der Partitur zu korrigieren. Auf diese Weise erreichte ich einen gleichzeitig tadellos richtigen und

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übersichtlich spielbaren Text, wie er im ersten Manuskript wohl kaum herstellbar ist. Ich sollte denken, daß das mindestens ebensosehr im Interesse des Verlages liegt, wie in dem des Autors. Nun kommt dazu, daß Ihre Verlagsabteilung an sich wenig Grund hat, sich über meine Sorgfalt zu beklagen und mir für ihre Anwendung Geldstrafen zu diktieren, nachdem ich für die tatsächlich miserable Ausführung des Concerto grosso II auch keine Forderungen aufstelle. Ich habe darüber schon in Wien Erklärungen abgegeben, worauf ich auf die Eile hingewiesen wurde, mit der das Werk hergestellt werden mußte. Zunächst kann ich keinen Zusammenhang herstellen zwischen der Eile der Herstellung und einer total verunglückten Anordnung der Zeilen an vielen Stellen (um einen der eklatantesten Fehler zu nennen) 2 und dann zeigt mir Ihr Brief vom 17. Oktober 1924, daß der Aufführungstermin von Bern lang genug bekannt war. Die zweite Sache, auf die ich noch kommen will, betrifft das Manuskript des "Orpheus"Klavierauszuges. Ihr Schreiben vom 10. Februar stellt ausdrücklich in Aussicht, daß der Klavierauszug "überaus schonend" behandelt werden würde. Davon ist nun an dem zurückerstatteten Manuskript nichts zu bemerken 3 . Ich habe dieses mich sehr verletzende Faktum bisher überhaupt mit Stillschweigen übergangen, weil ich Verständnis habe für die technischen Notwendigkeiten des Stichs. Ich muß aber doch dann auch auf eine Art Entgegenkommen von seiten der Verlagsabteilung hoffen können, die sich nicht nur weder wegen des tristen Zustandes der Concerto grosso-Partitur, noch wegen der Verunstaltung des "Orpheus" Manuskriptes entschuldigt hat, sondern mich auch noch für eine weiß Gott anstrengende und zeitraubende Arbeit im Interesse eines tadellosen Verlagserzeugnisses mit einer empfindlichen Geldstrafe belasten möchte. Ich möchte Sie, sehr verehrter Herr Direktor, bitten, diese Sachverhalte doch zu erwägen und zu sehen, ob der Verlag nicht wenigstens einen Teil dieser Summe übernehmen kann. Sie wissen infolge des Vertrauens, welches ich Ihnen stets entgegengebracht habe, nur zu genau, was 420 Schweizer Frcs. für mich bedeuten. Ich sehe Ihrer Antwort entgegen und bin mit stets gleichbleibender außerordentlicher Hochachtung Ihr stets ergebener Ernst Kfenek Zürich, 27. April1925. Beantwortet: 6. Mai 1925. 1 AufS. 124 des Klavierauszugs stehen zwischen der 2. und 3. Akkolade drei Sätze Kokoschkas zur Bühnenhandlung der letzten Szene vor dem Nachspiel; vermutlich hatte Krenek den zweiten Satz, ungefähr eine Zeile lang, zuerst ausgelassen: "(Aus dem Loche, das Orpheus endlich ganz ausgegraben, aus dem Herde schießen Feuerflammen hin und her. Die Glut scheint sich selbst zu befruchten, überall sich vermehrend, neu erzeugend. In einer kleinen blauen Öffnung taucht Psyches Kopf herein, himmlisch glänzend, hebt die Leier aus der Glut, die Bläue verschwindet mit dem Kopfe, aber die Leier beginnt zu klagen.)" 2 Die Lesbarkeit der Partitur von op. 25 ist aufvielen Seiten durch Unübersichtlichkeit erschwert. 3 Der Verbleib des Klavierauszug-Ms aus der Hand Anna Mahlers von Orpheus und Eurydike (vgl. deren undatierten Brief an die UE, frühestens vom Herbst 1924 [1]) ist nicht bekannt.

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172 Telegramm

Zürich, 4.5 .25 musikedition wien = violinkonzert zwanzigsten duesseldorf schneevoigt hinsendet material geschrieben oder gedruckt bis dreizehnten = krenek + Beantwortet: 4. März [recte: Mai] 25

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Liebes Frl. Rothe, 1~ in Beantwortung Ihrer Anfrage vom 23.4.1925: im Violinkonzert T.l573l ist d 1richtig. 2) ein Herr Dr. Erich H. Müller, Musikhistoriker und Kritiker, Sekretär der Heinrich Schütz-Gesellschaft, Dresden A 20, Wasastr. 14 bittet mich um ein Rezensionsexemplar des Concerto grosso II, da er in mehreren Blättern darüber zu schreiben beabsichtigt. Bitte behandeln Sie den Fall nach Gutdünken, schreiben Sie dem Mann aber auf jeden Fall, damit die Korrektheit gewahrt ist 1• 3) senden Sie bitte je 1 Exemplar meiner 2 Suiten ftir Klavier, die ich mit bestem Dank erhalten habe, an Eduard Erdmann, Walter Gieseking, Hanns Eisler 2 , Arnold Schönberg, Pranz Schreker, Hochschule f. Musik in Berlin, Prof. Schünemann (Hochschule Berlin), Dr. Andreae (Zürich 2, Hans Huberstr. 4), Eduard Steuermann, und wer Ihnen von Pianisten noch einfällt, an die das Stück zu senden einen Sinn haben kann. 4) Auf Ihren Brief vom 28. 4. möchte ich Ihnen antworten, daß ich über Herrn Wagner an sich nicht ungünstige Informationen erhalten habe. Er scheint zumindesten ein s[eh)r energischer und ambitionierter Dirigent zu sein 3 • Was die Verhältnisse an dem Karlsruher Theater betrifft, so hängt ihre Traurigkeit jedenfalls mit den dort beschäftigten Personen zusammen und könnte sich ja im Falle eines Personenwechsels eventuell ändern. Ich bin mit Ihnen einig, daß wir erst einen Bescheid von Stuttgart abwarten wollen. Jedenfalls kann man sich ja des Karlsruher Angebots als eines Pressionsmittels gegenüber Stuttgart bedienen und wenigstens eine Beschleunigung der dortigen Entscheidung herbeiführen. Ich warte also dringend Ihren Bericht ab, was Stuttgart auf Ihre Briefe betreffend "Zwingburg" und "Orpheus" antwortet. 5) wollen Sie bitte zur Kenntnis nehmen, daß ich das mit Levetzow getroffene Abkommen über eine zweite Operette und eine neue Oper, das wir Ihnen im Februar mitgeteilt haben, in Anbetracht der "verblüffenden" "Bluff'-Resultate4 im Einvernehmen mit Levetzow gelöst habe. In Erwartung verschiedener Nachrichten von Ihnen herzliehst Ihr Krenek Zürich, 6. Mai 1925.

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Beantwortet: 9.V 25 Eine Rezension von Erich Müller zu op.25 konnte nicht ermittelt werden. Krenek hatte Gieseking bereits in seiner Studienzeit in Berlin flüchtig kennengelemt, während er Eisler erst in diesem Frühjahr in Wien zum ersten Mal getroffen hatte. 3 Zu Wagnervgl. den Briefvom 24.4.1925 und Anm. 1. 4 WoraufKrenek hier anspielt, ist nicht bekannt. 1

2

174+175 1

Sehr verehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen sehr herzlich ftir das Entgegenkommen in der Angelegenheit der "Orpheus" Korrekturen und will gern nächstens daftir sorgen, daß Sie Klavierauszüge gleich in der Form erhalten, die ich ihnen definitiv geben will. Über Stuttgart bin ich nicht sehr glücklich, doch soll die "Zwingburg" also in Gottes Namen geopfert werden2, wenn wir dadurch "Orpheus" absolut sicherstellen können. Ich möchte nur anfragen, ob der Termin bis 15. März 1926 nicht reichlich spät angesetzt ist. Wie wir die Theater kennen, sparen sie Premieren doch bis zum letzten vertragsmäßig noch möglichen Termin auf, und erbetteln dann erst noch eine Verschiebung. Bei "Orpheus" will ich aber eine ungünstige Placierung unter allen Bedingungen vermeiden. Können Sie nicht Stuttgart verpflichten, die Aufftihrung bis zum Ende des Jahres etwa herauszubringen, so daß wir dann auf Februar-März rechnen können? Die Korrekturen der Streicherstimmen "Zwingburg" werde ich alsbald zurücksenden. Haben Sie übrigens von Kokoschka irg[en]deine Antwort betreffend die "Orpheus" Zeichungen erhalten? Das würde mich sehr interessieren, da er mir neulich wieder die baldige Arbeit in Aussicht stellte, und mich bat, indessen alles Materielle mit Ihnen zu ordnen. Mit besten Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Kfenek Zürich, 12. Mai 1925. Nachschrift: 1) Durch eine mir befreundete Dame, bin ich im Begriffe, eine Beziehung zu dem Leiter eines skandinavischen Bühnenvertriebes, Mare Kalckar, Godthaabsveg 79, Kopenhagen, aufzunehmen, der Ihnen vermutlich ohnedies bekannt ist. Vielleicht senden Sie ihm doch 2 Exemplare der "Zwingburg", und berichten mir, wenn es geschehen ist, weil ich ihm dann selbst in der Sache schreibe. Ich halte es nicht ftir unmöglich, daß in Skandinavien irgendein Interesse ftir meine Werke entstehen könnte. 2) Dann bitte ich Sie noch zu veranlassen, daß Herrn Prof. Willibald Gurlitt, Freiburg (Breisgau) alte Universität, Bertholdstraße eine Partitur meiner a capella-Chöre gesendet wird, um die er mich gebeten hat 3 .

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3) bei der Durchsicht der "Zwingburg" Korrekturen glaube ich zu entdecken, warum die nach diesem System hergestellten Noten immer so undeutlich werden: Die goldenen Notenköpfe, die sich hier sehr hübsch ausnehmen, scheinen mir durchwegs zu groß ftir die Zwischenräume der Linien, also die Noten, die zwischen Linien stehen: ~ ragen fast überall darüber hinaus. -~~---­ Vielleicht läßt sich dem irgendwie abhelfen? 4) darfich die alten "Orpheus"-Korrekturen, die wohl für den Verlag ohne Wert sind, behalten?4 Beant~ortet: 9.V 25 1 Die

Nachschrift wurde irrtümlich mit einer eigenen Inventarnummer versehen. Es ging in Stuttgart nur um die Aufgabe des Junitermins der Zwingburg-Premiere, wie aus dem Briefvom 14.5.1925 klar wird. Zur UA des Orpheus kam es jedoch in Stuttgart nicht. 3 Krenek dürfte Wilibald Gurlitt am 27. April in Freiburg getroffen haben, als er dort auf der Rückreise von Paris Station machte, um mit dem Schriftsteller Axel Lübbe über ein Opernlibretto zu sprechen. Gurlitt war seit 1920 Leiter des musikwissenschaftliehen Instituts an der AlbrechtLudwigs-Universität in Freiburg/Brsg. Er gründete dort das Collegium musicum, mit dem er als erster mittelalterliche und seit 1921122 auch zeitgenössische Musik öffentlich aufführte. Die durchschnittlich 4 Abende mit moderner Musik in jedem Semester wurden ab 1922/23 von Hermann Erpf geleitet. Sie enthielten jeweils einen einleitenden Vortrag über die gespielten Werke und ihre Komponisten, manchmal gab es UAen, manchmal wurden schwierige Werke wiederholt: Ausführende waren Studierende, Orchestermusiker und Musikliebhaber (vgl. Markus Zepf, "Musikwissenschaft", in: Die Freiburger Philosophische Fakultät 1920-1960, hg. von Eckhard Wirbelauer [Freiburger Beiträge zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte, N.F. Bd. 1], Freiburg I München 2006, S. 411-439, hier S. 42lff.). Vermutlich wurden Kreneks Claudius-Chöre op. 22 dort gesungen, ebenso wie seine ersten Streichquartette dort gespielt wurden, wie sich einer undatierten Kritik (vermutlich von 1922) in WB-D, Sign. L 142057 entnehmen lässt. 4 Zusatz vom Verlag: "nein!" 2

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Liebes Frl. Rothe, gleichzeitig gehen die ersten "Orpheus"-Korrekturen an Sie zurück, wenngleich ich auch nicht weiß, wozu man sie noch braucht. Die Lichtpausen des Violinkonzertes habe ich erhalten, doch kann ich wenig damit anfangen, weil ich keine Vorlage zum Korrigieren habe. Diese ist ja in Düsseldorf1• Also schreiben Sie mir bitte entweder, was ftir eine Betätigung meinerseits Sie sich an diesen Abzügen versprechen, oder senden Sie mir wenigstens die Partitur, sobald Sie sie zurück haben. Ich reise von hier am 21. Mai ab - zunächst nach Deutschland (Freiburg, München, Stuttgart - die näheren Adressen werde ich Ihnen eventuell angeben, bis ich sie selbst genau weiß), nach der Zwingburg-Premiere in Stuttgart ziehe ich mich voraussichtlich nach Ascona (Tessin) zurück, was mir sehr nottut Auch die dortige Adresse werden Sie dann erfahren.

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Meine Unterschrift habe ich an Forberg2 gesandt. Mit den besten Grüßen Ihr Kfenek Zürich, 14. Mai 1925 Haben Sie übrigens schon das Bild, das Pretzner3 von mir gemacht hat? Wenn ja, senden Sie mir bitte gelegentl[ic]h eines! Beantwortet: 19. Mai 1925 1 In Düsseldorf wurde das Violinkonzert am 20. Mai aufgefiihrt; vgl. auch den Brief vom 26.1.1925, Anm. 3. 2 Es handelte sich vermutlich um einen Mitarbeiter der Rechtsabteilung der UE. 3 Die Fotografie von Pretzner konnte im Fotoarchiv der UE nicht mehr nachgewiesen werden. Es könnte sich um das Porträt vom 18.1.1924 handeln, das im EKI unter der Signatur FA/I/OIA-03 liegt (Linksprofil).

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Liebes Frl. Rothe, die 7 kleinen Orchesterstücke, die Herr Hoeßlin haben will, habe ich vor 1 Jahr komp[o]niert und ihm versprochen. Wäre es möglich, daß Sie gelegentlich bis zur nächsten Saison das (nicht umfangreiche) Material herstellen? In diesem Fall lassen Sie sich bitte die Partitur zusenden, die sich im Besitze von Herrn Wemer Reinhart, Wfin]terthur, Rychenberg, befindet 1• Herzliehst Kfenek Zürich, 16. Mai 25. Beantwortet: 29. Mai -25. 1 Die Stücke fiir Orchester op. 31 in 7 Sätzen, im Mai/Juni 1924 komponiert und Wemer Reinhart gewidmet, wurden erst am 4. November 1926 unter der Leitung von Scherehen in Winterthur uraufgef\ihrt. Zu Hoesslin in Dessau vgl. Briefvom 30.11.1924, Anm. 1 (146).

Liebes Frl. Rothe, auf Ihren Brief v. 19. Mai: vielleicht senden Sie mir doch die Partitur des Violinkonzertes, bis Sie sie zurück haben! Ich will doch wenigstens ungefahr sehen, wie der Druck ist, und stichprobenweise Korrekturen machen. Meine Adresse ist ab 31. Mai: Ascona (Ticino ), casa delle delizie (Schweiz). Ich komme eben von München, wo ich mit Kröller das Ballett definitiv besprochen habe. Es wird etwa Mitte Juni von mir aus fertig sein, dann sende ich den Klavierauszug an Kröller, der ihn durchsieht und seinerseits mit szenischen

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Bemerkungen etc. versieht. Falls von mir noch etwas geändert werden muß, sendet er mir ihn zurück und Sie bekommen ihn dann von mir, oder er sendet ihn direkt an den Verlag. Es läge sehr im allseitigen Interesse, wenn er dann bis zum September etwa gedruckt sein könnte, weil Kröller dann an die praktische Verwertung der Sache gehen will. Wie er mir sagte, will er übrigens bei seinem Aufenthalt in Wien noch persönlich bei Herrn Direktor Hertzka in dieser Sache vorsprechen. Die Lichtpausblätter "Zwingburg" werden Sie ja inzwischen schon erhalten haben. Mit herzlichen Grüßen Ihr Ernst Krenek Basel 2, 28. Mai 1925. Soeben erhalte ich ein Telegramm von Stuttgart, daß die "Zwingburg" wegen Erkrankung des Hauptdarstellers nun doch erst Anfang nächster Saison herauskomme. Bitte berichten Sie mir doch gleich, was dann mit "Orpheus" wird!! Beantw. 6.VI.25. 1 Als 178 wurde der separat auf einem kleinen, linierten Zettel geschriebeneN achtrag zu 179 rubriziert. (Zu 177 kann er nicht gehören, weil es sich dabei um eine abgestempelte Pk handelt. Er könnte allerdings auch dem Briefvom 14.5.1925 beigelegt worden sein.) 2 Krenek hatte zwischen München und Basel wieder in Freiburg Station gemacht, um sich erneut mit Lübbe zu treffen (vgl. den Briefvom 12.5.1925, Anm. 3). 3 Der Vertrag mit dem Württembergischen Landestheater in Stuttgart (im Vertragsarchiv der UE erhalten) sah ursprünglich vor, dass die Zwingburg-Premiere bis spätestens zum 1. Mai 1925 erfolgen würde, wenn die UA in Berlin spätestens am 1. März 1925 stattgefunden hätte (tatsächliches UA-Datum: 20. Oktober 1924; vgl. dazu den Brief vom 28.9.1924). Außerdem war im Vertrag der Zusatz erhalten, dass das Theater bei nicht ordnungsgemäßer Vertragserfüllung für anfallende Verzugsschäden hafte.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen sehr ftlr Ihren Brief vom 29. Mai. Ich freue mich sehr, daß ein Interesse für "Bluff' existiert, ob Prag oder Wiesbaden vorzuziehen ist, kann ich von hier aus schwer entscheiden. Mir sind natürlich beide Möglichkeiten sehr sympathisch. Ich denke natürlich bei solchen Sachen stets an "Orpheus" - kann man ihn nicht eventuell als Kompensationsobjekt ausspielen ftlr diejenige von beiden Bühnen, die "Bluff' nicht bekommt, und danach, nämlich nach der Wahrscheinlichkeit einer Annahme des "Orpheus" die Entscheidung zwischen Prag und Wiesbaden treffen? Ich bin mit Kürzungen natürlich einverstanden, überhaupt wird ja im Fall einer Aufführung an so guten Theatern manche Adaptierung möglich sein, in Bezug auf Dinge, die im Hinblick auf das - trotzdem noch überschätzte - Niveau unserer heimischen Operettentheater eingeführt wurden. Darüber wird sich reden lassen, wenn das

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Buch nun in der definitiven Fassung, die Sie mit Herrn von Levetzow besprechen mögen, vorliegt. Wann kann das der Fall sein? Ich arbeite an dem Ballett und hoffe in kürzester Zeit fertig zu sein 1• Ansonsten versuche ich mein inneres Gleichgewicht wieder zu finden, welches in letzter Zeit sehr empfindliche Stöße erfahren hat 2 • Au[c]h eine Beschäftigung! Ich erwarte Ihre freundlichen Nachrichten, auch in einigen anderen Fragen, die glaube ich noch offen stehen und bin mit den herzlichsten Grüßen [Ihr] sehr ergebener Ernst Kfenek Ascona (Ticino) 6. Juni 1925 alle delizie (Schweiz) Beantwortet: 20. Juni -25. Krenek beendete Mammon op. 37 am 11. Juni. Dass Krenek sehr niedergeschlagen war, hing mit mehreren Ereignissen zusammen: Die von Werner Reinhart Ende 1923 ausgesetzte Summe Geldes näherte sich definitiv ihrem Ende. Es war also absehbar, dass Krenek die Schweiz, wo er sich sehr wohlftihlte, verlassen musste, und es sah so aus, als ob er wider seinen Willen nach Deutschland gehen musste. Denn er hatte von Leo Kestenberg das Angebot bekommen, in Berlin an der Hochschule zu unterrichten, und ein zweites von Paul Bekker, der Intendant des Staatstheaters in Kassel geworden war, mit diesem zusammenzuarbeiten. Zuletzt trug auch das schwierige Verhältnis mit Alma Moodie, die ihm riet, eins der Angebote aus Deutschland anzunehmen, zu seiner trüben Stimmung bei. 1

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Lieber Dr. Heinsheimer, Ihr Orchester- und Chorkatalog findet durchaus meinen Beifall. Das ist einmal ein sehr intelligentes Verzeichnis. Wollen Sie aber bitte ftir eine Neuauflage notieren, daß meine I. und meine III. Symphonie in die Kategorie B (20-40 Min.) gehören 1• Bitte sagen Sie doch im Verlag, daß meine Adresse bis 26. Juni Ascona (Ticino) alle delizie, Schweiz ist, von da ab ziehe ich etwas herum und bin schwer zu erreichen, sowie ich wieder fest bin, melde ich die Adresse sofort. Kommen Sie in diesem Juli nach Donaueschingen? Man macht dort neue a capella Chöre von mir, "Die Jahreszeiten" von Hölderlin. Vielleicht bin ich dort2 • Grüßen Sie bitte Herrn Bechert mit bestem Dank ftir die komische "Christian Science" Zeitung3 • Herzliehst Ihr Ernst Kfenek Zürich, 17. Juni 1925. Warum fehlen in dem neuen Katalog ftir 1925 meine 2 Suiten f. Klavier und die Partitur von Concerto grosso II, Violinkonzert und Klavierauszug "Orpheus"?4 1 Das neue Verzeichnis 1925 der Orchester- und Chorwerke in der Universal-Edition hat sich im Archiv der UE (unter den Historischen Verzeichnissen sowie den Autorenprospekten Delius -

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Krenek erhalten). Es zeichnet sich gegenüber früheren Katalogen dadurch aus, dass er eine systematische Auflistung der Werke nach ihrer Besetzung bietet, wobei sowohl durch Ziffernfolgen genaue Besetzungsangaben gemacht werden als auch durch Buchstaben von Abis D Kategorien zur Aufführungsdauer (A =kurz - 1/ 4 -Stunde; B =mittlere Länge von etwa 20-40 Min.; C = ungefähr eine Stunde; D = abendfüllend) vermerkt ist. Überdies bietet der Katalog ein alphabetisch nach Autoren geordnetes Verzeichnis. Von Krenek sind unter "1. Werke für großes Orchester" seine drei Sinfonien (S. 6), unter "11. Werke für kleines Orchester" die Concerti grossi op. 10 und op. 25 sowie die Symphonische Musik op. 11 verzeichnet (S. 10); op. 11 taucht noch einmal in der Rubrik ,,VIII. Werke mit solistischer Besetzung" auf (S. 24). Das Klavierkonzert und das Violinkonzert (op. 18 und 29) sind unter "V. Werke für Soloinstrumente und Orchester" gelistet (S. 12). 2 Krenek hatte Die Jahreszeiten op. 35 für gemischten Chor als Auftragswerk für das 5. Donaueschinger Kammermusikfest komponiert (das Werk ist bei Bowles versehentlich auf September 1925 datiert). Sie wurden dort am 25. Juli 1925 vom Stuttgarter Madrigal Chor unter Hugo Holle uraufgeführt. Krenek und Werner Reinhart waren anwesend. Vgl. dazu auch Kreneks Brief vom 6.10.1925 und Anm. 1. 3 Von dem Musikjournalisten Paul Bechert erschien in dem in Boston erscheinenden The Christian Science Monitor am 2.5.1925 ein Bericht über Krenek und dessen am 6. April im Wiener Musikvereinssaal von Erdmann unter der Leitung von Leopold Reichwein aufgeführtes Klavierkonzert ("Krenek's Piano Concerto"). 4 Krenek meinte hier nicht den am Anfang des Briefes (und in Anm. 1) genannten, sondern einen Katalog von 1925/26 (WB-D, Depot, in Karton 1 der 5 Kartons mit UE-Materialien), in dem auch andere Werkgattungen angeführt sind. Dort finden sich in der Rubrik "Klavier zu 2 Händen" aufS. 5 nur Kreneks opera 2 und 13 und die vollendete Schubert-Sonate (UE 7296), aufS. 17 nur die Klavierauszüge von Zwingburg und Sprung über den Schatten und bei den Orchester-Partituren (S. 18) nur die opera 11 und 12. Es gab dann ein Zusatz-Doppelblatt mit "Neuerscheinungen und Neuaufnahmen Januar bis September 1925", das als Umschlag für den anderen Katalog gedacht war (S. 1-2 und 19-20), auf dem alle vier von ihm vermissten Werke in den entsprechenden Rubriken (S. 1f.) stehen.

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Sehr verehrter Herr Direktor, Ihr Brief vom 20. Juni hat mich, wie Sie begreifen werden, zunächst ein wenig überrascht. Ich will mich Ihnen gegenüber über die ganze Ballettangelegenheit offen aussprechen. Ich habe diese Sache zunächst deshalb unternommen, weil ich den Wunsch hatte, einmal ein Stück zu schreiben, welches durch die Person des Autors (Kröller) 1, eine gewisse Garantie, an einer ersten Bühne wiederholt aufgeführt zu werden, in sich trägt. Dies wollte ich vor allem nach dem Fehlschlagen der Hoffnungen, die wir auf die Operette gesetzt hatten, dem Verlag zuliebe tun, weil ich das Gefühl habe, daß ich, wenn längere Zeit keine Theateraufführungen meiner Werke stattfinden, keinen Anspruch auf die 300 frcs. mehr erheben kann, die Sie mir jetzt monatlich bezahlen. Andrerseits brauche ich diese Summe durchaus und kann ohne sie nicht existieren. Ich war nun der Ansicht, daß ein von Kröller ersonnenes Ballett mit einer gewissen Sicherheit in Wien und in München zur Aufführung kommt. Die erste Enttäuschung erlebte ich in dieser Beziehung in München, wo ich die Kröllersche Aufführung

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von "Petruschka" sah, und, auch ohne seine besondere Erklärung, gleich selbst bemerkte, daß an eine Aufführung des "Mammon" in München nicht zu denken ist, weil Personal und Mittel nicht da sind. Nun schreiben Sie mir, daß Sie den Eindruck haben, daß auch die Wiener Staatsoper kaum in der Lage sein dürfte, das Werk herauszubringen. Wenn nun diese beiden Bühnen, an denen Kröller den stärksten persönlichen Einfluß ausüben könnte, wegfallen, so sehe ich nur kommen, daß wir ein Sorgenkind mehr haben, und solche in die Welt zu setzen, habe ich eigentlich genug. Nun kommt dazu, daß ich, immer in Anbetracht der relativ günstigen Aussichten, die die Sache zu haben schien, das ganze Ballett nach der Kröllerschen Fassung in Partitur und Klavierauszug fertiggestellt habe, was mir in meinem etwas angegriffenen Zustand durchaus keine Kleinigkeit war. Nach der mir jetzt vorliegenden neuen Fassung des Textvorwurfes kann von der Musik allerdings kaum ein Stein auf dem anderen bleiben, und ich bin eigentlich genötigt, eine Partitur von 160 Seiten zu verwerfen und ganz von vom anzufangen. Sie werden vielleicht verstehen, daß das ein Gefühl von einiger Trostlosigkeit schafft, wenn man ohnedies nicht mit voller Kraft arbeit[ e]n kann. Die Sache stimmt mich insofern sehr traurig, als ich durch dieses Ballett einerseits mir selbst eine gewisse Basis schaffen wollte, für die ganz große Arbeit, die ich in nächster Zeit, wenn ich wieder ein bißchen im Gleichgewicht bin, vorhabe - es handelt sich um ein großes Theaterwerk in einer vielleicht noch nicht dagewesenen Art-, andrerseits wollte ich auch dem Verlag eine Art Genugtuung flir das bisherige Ausbleiben eines eigentlichen Erfolges meiner Produktion bieten. Es scheint, daß ich seit einiger Zeit unter einem widrigen Stern stehe, in jeder Beziehung. Vielleicht lassen Sie mir einen Augenblick Zeit zum Verschnaufen und Überlegen, ich will auch Bericht von Kröller abwarten, dem ich vor 2 Tagen den fertigen Klavierauszug geschickt habe. Wir wollen dann weitersehen, was sich tun läßt. Meine Pläne sind folgende, ich reise am Samstag von hier nach Mezieres, um die "Judith" von Honegger zu sehen 2, dann gehe ich im Juli nach Tirol, um meine Eltern zu treffen- ich bleibe dort cca. 3 Wochen, weiß aber im Moment noch nicht wo. Jedenfalls gebe ich Ihnen sofort Nachricht, wenn ich eine bestimmte Adresse weiß, damit wir uns wieder in Verbindung setzen können. Ende Juli werde ich wohl beim Musikfest in Donaueschingen sein müssen, wo man neue kleine A-capella-Chöre von mir aufführt. Den August möchte ich noch rasch in den Schweizer Bergen verbringen, irgendwo, wo man französisch spricht, was mir sehr wohltut Im September gehe ich mit höchst gemischten Gefühlen nach Cassel, wo ich eine dürftig bezahlte Stellung als eine Art Personaladjutant von Paul Bekker für den nächsten Winter angenommen habe. Warum ich das tue, weiß ich wohl nicht ganz genau, aber bisher wird mir allgemein versichert, es sei ungeheuer wichtig für mich, und dann wird es ja wohl so sein. Mir ist es im Moment ziemlich gleich, was ich tue oder lasse. Wie man mir berichtet, sind 4-5 Aufführungen meines Violinkonzertes für die nächste Saison so gut wie sicher. Es ist zwar wenig 3, freut Sie aber doch vielleicht.

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Das "Concerto grosso" mit den Korrekturen sende ich morgen zurück. Ich danke sehr für die Übersendung der Eistersehen Werke4 und bin mit den verbindlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Ascona, 25. Juni 1925. Ich bitte Sie, die Zahlung vom 1. Juli wie gewöhnlich an meine Bank in Zürich zu leiten. Beantwortet: 30. Juni -25. 1 Kröller machte nicht nur die Choreographie, sondern er hatte den Text von Balasz auch übersetzt. 2 Die Aufführung in Meziere fiel aus. Honeggers Judith wurde erst 1926 uraufgeführt. 3 Tatsächlich gab es in der Saison 1925/26 wesentlich mehr als nur vier Aufführungen des Violinkonzerts. 4 Was sich Krenek von Eisler bestellt hatte, ist nicht bekannt. Seine Bibliothek (EKI) gibt darüber keinen Aufschluss.

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Sehr verehrter Herr Direktor, die halbwegs feste Adresse, zu der ich gekommen bin, lautet bis 20. Juli Sölden im Ötztal, Hotel Sonne (Tirol) und ich erwarte hier gern Ihre Nachrichten. Bitte wollen Sie so gut sein, zu veranlassen, daß man irgend etwas von den Werken des Herrn Gruenberg an meine Zürcher Adresse sendet, da sie mich interessieren'. Kann ich eine Partitur von Schönbergs neuem Quintett bekommen?2 Vielleicht interessiert es die "Anbruch" Redaktion für ihre kleinen Nachrichten, daß Frau Anna Darmstadt-Stern in Karlsruhe mein Klavierkonzert in ihr Repertoire aufgenommen hat. Ich habe von mir nichts Neues zu berichten, und erwarte in jeder Hinsicht Ihre freundlichen Nachrichten. Mit den besten Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Kfenek Hotel Ötztalerhof 2 Juli 1925. Beantwortet: 6. Juli -25. 1 Louis Gruenberg war mit seinem Daniel Jazz von 1924 für Tenor, Klarinette, Trompete und Streichquartett in Europa berühmt geworden; er hatte in Berlin bei Busoni Klavier und Komposition studiert, in Wien am Konservatorium unterrichtet, sich nach seiner Rückkehr in die USA ganz dem Komponieren verschrieben und sich dabei der amerikanischen Musik des Jazz und der Spirituals zugewandt. 2 Krenek bat um Schönbergs Bläserquintett op. 26, eins der ersten dodekaphonen Werke.

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Paul Bekker, ca. 1925 (Foto Max Nehrdich)

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Sehr verehrter Herr Direktor, Ihrem freundlichen Schreiben vom 30. Juni stimme ich durchaus bei. Ich will versuchen, die Dinge trotz meiner etwas gedrückten Stimmung sachlicher zu betrachten. Nach der ersten Lektüre des neuen Vorwurfes flir das Ballett hatte ich allerdings den Eindruck, daß grundlegende Änderungen notwendig sein würden. Nun liegt mir gleichzeitig ein Brief von Herrn Kröller vor, der auch meint, daß es sich nur um kleinere Ergänzungen handeln würde. Ich will also die Sache noch einmal vornehmen und sehen, was sich tun läßt. Hoffentlich kann ich Ihnen durch Kröller den neuen Klavierauszug noch rechtzeitig zusenden, damit er die in Druck gelegten Exemplare rechtzeitig bekommen kann. Er hofft, daß er sie bis zum September haben wird .... Ich gebe gern zu, daß es ein Fehler war, den Kröllerschen Entwurf sogleich zu komponieren, da mich ja die Tatsachen davon überzeugen, daß er nicht auf der Höhe war. Allein ich möchte zu meiner Rechtfertifung anfUhren, daß ich natürlich annehmen mußte, daß Kröller als gewiegter Ballettmeister, der schon zu den verschiedensten Ballettmusiken Balletthandlungen und -fabeln erfunden und arrangiert hat, imstande sein werde, einen Ballettstoff a priori richtig zu gestalten. Außerdem stimmt es nicht ganz, daß Sie, verehrter Herr Direktor, von der Sache nichts gewußt haben. Denn einerseits haben Sie mich ja mit Kröller zusammengebracht, und dann glaube ich Ihnen auch gleich, nachdem ich mit Kröller einig geworden war (es muß gleich nach Ostern gewesen sein) mitgeteilt zu haben, daß ich sofort mit der Arbeit beginnen würde. Jedenfalls will ich in künftigen Fällen vorsichtiger sein, und hoffe, daß sich diese Sache noch wird einrenken lassen. Ich reise also etwa am 22. Juli hier ab und gehe nach Donaueschingen. Wo ich mich im August aufhalte, werde ich noch rechtzeitig mitteilen. Inzwischen bin ich mit den herzlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Hotel Vent (Ötztal) Tirol11. Juli 1925. Ich danke ergebenst flir die Übersendung der Gruen- und Schoenberg-Noten! Beantwortet: 18.VII. -25 1 Deutsch-Prager

Variante für "gewiefter".

185 Visitenkarte Ernst Ki'enek, Rückseite

20,- RM. erhalten Donaueschingen, 26.7.1925 Ernst Krenek 1

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1

[UE:] = S 3588 [?]I geh. 112 Ldrbk [Länderbank] I Brief. I

W 22/7.25

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich möchte Ihnen als wichtigsten Punkt der Unterredung, die ich gestern mit Dr. Heinsheimer hatte 1, über unsere Besprechung betreffs "Bluff'' berichten. Wir wurden uns darüber klar, daß wir von Herrn v. Levetzow niemals den typischen Operettentext, wie er für die üblichen Theater gebraucht wird, erhalten werden, weil er stets auf Feinheiten der Charakterzeichung ausgeht, die dort unerwünscht sind. Auch scheint es nicht, daß ich die dazu adäquate Musik liefern kann. Deshalb müssen wir, falls wir uns mit der Sache überhaupt weiter beschäftigen wollen, von der Basis, die durch das jetzige Buch und die dazugehörige Musik im allgemeinen gegeben ist, ausgehen. Wir müssen uns darüber klar sein, daß dann eine Art Zwitterprodukt entsteht, welches weder moderne Operette noch komische Oper ist. Die Frage ist, ob es sich vom künstlerischen wie vom geschäftlichen Standpunkt aus lohnt, ein solches Gebilde in die Welt zu setzen. Die Antwort darauf wollten wir nicht festlegen, ohne Ihren Rat und Ihre Meinung eingeholt zu haben. Ich will hier nur zwei Punkte erwähnen. 1) daß, selbst wenn wir uns einer Bearbeitung unterziehen, die jetzigen Änderungsvorschläge von Herrn v. Levetzow nicht ganz das Richtige zu treffen scheinen, weil sie m. E. zu sehr nach der Richtung der Schlageroperette tendieren, ohne daß eine solche je draus werden kann, weil zu diesem Zweck alle Voraussetzungen geändert werden müßten: andere Autoren, anderes Sujet und andere Ausführung. 2) Ich selbst habe ein rein künstlerisches Interesse an der Bearbeitung nicht, weil es sich meiner Ansicht nach nicht um die Schöpfung eines neuen und lebensmöglichen Typs, sondern um die Rettung einer anders intentionierten Arbeit handelt. Jedenfalls aber würde ich sehr gern Ihre Meinung zu dieser Anschauung der Sache hören, und bin, falls die Sache praktische Aussichten hat, zu irgendwelchen Änderungen natürlich gern bereit. Diese müßten dann aber wohl von dem oben entwickelten Gesichtspunkt aus neu gefunden werden. Ferner habe ich mit Dr. Heinsheimer verabredet, daß die in Donaueschingen uraufgeführten Chöre möglichst rasch zum Druck gelangen sollen. Der Stuttgarter Madrigalchor ist schon jetzt verpflichtet, sie in Berlin und Köln zu singen2 • Ich hoffe, daß das Ihre Billigung findet. Was "Orpheus" betrifft, so liegt die Frage der Uraufführung jetzt wohl wesentlich in Ihren Händen. Hoffen wir, daß nach dem Erscheinen des Klav. Ausz., welches ich bald erwarte 3, die Behandlung dieser Sache etwas flotter möglich sein wird. Jedenfalls habe ich im allgemeinen den Eindruck, daß die Gesamtsituation nicht so ungünstig ist, wie ich unter verschiedenen Einflüssen zu glauben ge-

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neigt war, und ich freue mich herzlich über das Vertrauen, das mir der Verlag entgegenbringt. Ich bitte Sie, verehrter Herr Direktor, die am 1. August fällige Summe wie stets an die Schweiz. Bankgesellschaft Zürich zu überweisen. Ich bin bis etwa 6.-8. Aug. in Zürich, und dann bis etwa 17. in Riederfurka, Stat. Mörel, Oberwallis zu erreichen4 • Danach werde ich wohl auf einem Umweg über Berlin nach Cassel gehen. Mit den ergebensten Grüßen Ihr Ernst Krenek Zürich, 27.7.1925. Beantwortet: 30. Juli -25. 1 Krenek

hatte Heinsheimer in Donaueschingen getroffen. Zu den Chören op. 35 vgl. den Briefvom 17.6.1925 und Anm. 2. 3 Der Druckauftrag für den Orpheus-K1avierauszug war bereits am 27. Mai ergangen, aber Krenek musste auf die Fertigstellung noch warten, da die ersten 50 Exemplare der Auflage von 300 erst am 12. September ausgeliefert wurden. Vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922Apr.1927. 4 Krenek änderte seine Pläne kurzfristig: Er fuhr Ende des Monats nach Venedig, um Anna Mahler zu treffen, von dort aus über Genua nach Nizza, wo er Strawinsky besuchte, dann über Chamonix nach Riederfurka ins Landhaus von Wemer Reinhart. Dort verbrachte er mit diesem und Alma Moadie bis Ende August seine Ferien. 2

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Sehr verehrter Herr Direktor, auf Ihr freundliches Schreiben, welches ich hier vorgefunden habe, möchte ich Ihnen antworten, daß auch ich glaube, daß wir nicht umhin können, Bekker die Uraufführung des "Orpheus" zu geben. Ich bin zunächst einmal sicher, daß in diesem Fall für eine ganz tadellose Aufführung alle Voraussetzungen gegeben sind, denn nicht nur liebt Bekker das Werk ganz ungemein, was er mir wiederholt ausgesprochen hat, sondern er würde auch mit Rücksicht auf unsere persönlichen Beziehungen alles Mögliche dafür tun, was er mir übrigens in einem gleichzeitig eingetroffenen Brief ausdrücklich versichert. Der einzige erwägenswerte Schein von Bedenken könnte sich nur gegen den sehr späten Aufführungstermin richten. Ich glaube jedoch, daß wir dieses Bedenken nur geltend machen könnten, wenn wir eine andere, ganz erstklassige Bühne zu einem früheren Termin absolut sicher hätten. Ich glaube, daß an Garantie der Qualität in diesem Fall wohl nur Berlin in Frage käme. Da dies nun nicht der Fall ist, so denke ich wohl, daß wir eine Möglichkeit einer früheren Aufführung doch der sicheren Cassler Premiere opfern sollen, in erster Linie aus Rücksicht auf Bekker. Nachdem ich einmal die ohnedies erst auf dem Umweg eines Mißverständnisses zustandegekommene Berufung nach Cassel angenommen 2 und also A gesagt habe, muß ich wohl konsequenter weise auch B sagen. Es wäre für mein Verhältnis zu Bekker während des kommenden Jahres sicher nicht von Vorteil,

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wenn ich ihm diese Gef:illigkeit, die ja auch seinerseits keine kleine Leistung vorstellt, abschlagen würde, obwohl er, wie ich ausdrücklich konstatieren will, mir absolut freie Hand läßt. Nun die "Zwingburg"-Frage - Rußland. Ich habe in der letzten Zeit ein Schreiben von einem Prof. Assafieff aus Leningrad 3 erhalten, welcher mir genau dasselbe mitteilt wie Ihr Brief. Ich begreife den Standpunkt der Russen vollkommen. Die Kunst nimmt in Rußland heute einen ganz andem Platz ein als bei uns, sie ist Zweckkunst, und das spricht m. E. sehr für sie. Falls zunächst der Zweck, in Rußland aufgeführt zu werden, äußerlich die Arbeit lohnt, wäre ich gewiß bereit, eine Änderung an der "Zwingburg" vorzunehmen. Zwei Dinge sind jedoch zu erwägen: erstens, müßte ich mir absolut bewußt sein, der Charakterlosigkeit geziehen zu werden, ein Vorwurf, der ja wohl zu tragen, beziehungsweise zu entkräften sein wird, zweitens, der eigentliche Inhalt der Änderung. Wenn Sie sich das Werk vergegenwärtigen, so werden Sie wahrscheinlich mit mir einig gehen, daß die Änderung bei dem Sturm auf die "Zwingburg" einsetzen müßte, der augenscheinlich mit einem für die Masse günstigen Resultat endigen müßte. Das bedeutet zunächst eine recht beträchtliche Neuarbeit, weiters aber, was schwerwiegender ist, fürchte ich, daß die Vorgänge des ersten Teils ziemlich sinnlos in der Luft hängen, wenn die dort vorbereitete tragische Lösung ausbleibt. Jedenfalls wäre nötig, daß man dazu einen zweckmäßigen Literaten beizieht, der eine gute Idee hat. Er wäre dann als der vierte Vater dieses Sorgenkindes anzusehen 4 -hoffentlich bekommen ihm diese wiederholten Operationen. Übrigens schreibt mir Prof. Assafieff, daß lebhaftes Interesse für den "Sprung über den Schatten" in Leningrad bestehe 5 • Sie wissen, daß dieses Stück ein besonderer Liebling von mir ist (nebenbei schätzen es auch andere höher als die "Zwingburg"). Ich wäre sehr froh, wenn daraus etwas würde, und glaube, daß die Tatsache einer Wiederaufführung dieses mir nahestehenden Werkes mir eine gute Idee zu der seinerzeit besprochenen Umarbeitung geben würde. Ich bitte Sie also sehr, diesbezügliche Möglichkeiten nicht aus den Augen zu verlieren. Wie steht es außerdem mit Stuttgart "Zwingburg"? Man muß doch jetzt wohl schon den Termin kennen? Ich lege viel Wert darauf, daß wenigstens diese Sache bald herauskommt. Den Klavierauszug "Mammon" hat Herr Kröller, dem ich auch die Änderungen zugesendet habe, mit der Bitte, nach Einsichtnahme und Ausstattung des Klavierauszuges mit den ihm nötig scheinenden szenischen Bemerkungen ihn sofort nach Wien zu schicken. Merkwürdigerweise habe ich keine Anwort darauf erhalten. Jede Verzögerung der Sache liegt also bei Herrn Kröller, bei mir befindet sich seit Ende Juli keine Note des ganzen Werkes mehr. Ich erwarte gern Ihre Nachrichten wegen Bluff. Übrigens schreibe ich jetzt eben die seit langem falligen kleinen Stücke für Violine und Klavier. Ich werde sie selbst mit Alma Moodie am 29. August in Schierke (Harz) zur Uraufführung bringen6 , wo das Hotel Barenherger Hof eine größere musikalische Woche mit

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verschiedenen erstklassigen Solisten veranstaltet. Bitte wollen Sie mir Nachricht geben, ob Sie diese Stücke (sie werden vielleicht 10 Seiten in Anspruch nehmen) dann in Verlag nehmen wollen, wie es seinerzeit in Berlin besprochen war. Alma Moodie, und wie ich hoffe auch andere Solisten, werden sie dann wohl öfters spielen. - Ich bin hier sicher bis 17. August, vielleicht noch etwas länger, danach erreichen mich Nachrichten jedenfalls in Zürich, bis 24. August, dann Staatstheater Cassel. Ich bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Kfenek Riederfurka Station Mörel (Oberwallis) 11. August 1925. Bitte wollen Sie doch veranlassen, daß man meiner Frau nach Venedig, San Polo 2542, folgende meiner Werke sendet: Sonate op. 2, Toccata und Chaconne, Zwei Suiten f. Klavier, "Zwingburg", "Sprung über den Schatten", Neun Lieder, König Lobesam und Violinkonzert. Sie hat mich darum gebeten. Beantwortet: 18.VIII.25 1 Irrtümlicherweise wurde fiir das zweite und dritte Blatt dieses Briefes die Inventarnummer 188 vergeben. 2 Über das Missverständnis ist bisher nichts bekannt; seinen Eltern schrieb Krenek am 5.6.1925: "von Bekker erhielt ich ein Telegramm, ob ich Lust hätte, mit ihm an irgend einem Theater zusammenzuarbeiten" (H.I.N. 115718). 3 Der russische Komponist und Musikwissenschaftler Boris Assafjew war Leiter der musikhistorischen Abteilung des Leningrader Instituts für die Geschichte der Künste und ein aktives Mitglied des Leningrader Zweigs der Vereinigung für zeitgenössische Musik (Assotsiatsiya Sovremennoy Muziki); in dieser Funktion veranstaltete er Konzerte mit moderner westlicher Musik und veröffentlichte Artikel über neue Musik in Fachzeitschriften. 4 Mit den anderen drei "Vätern" meinte Krenek den Autor und den Bearbeiter des Librettos, Fritz Demuth bzw. Franz Werfe!, und sich selbst. 5 Zu den Aufführungen dieser Oper in Leningrad vgl. z. B. den UE-Briefvom 31.5.1927. 6 Zu den Stücken für Violine und Klavier vgl. Brief vom 25.8.1925 und Anm. 1. - In Schierke hatten beide bei einer solchen Veranstaltung bereits im Januar konzertiert (vgl. den Brief vom 22.1.1925, Anm. 2).

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich habe Ihren Brief und den von Dr. Heinsheimer vom 11./8. erhalten. Bezüglich "Bluff'' bin ich durchaus einverstanden. Ich will Ihnen die Skizzen sofort senden, wie ich nach Zürich komme. Was die "7 Orchesterstücke" betrifft, so glaube ich, schon einmal geschrieben und auch Dr. Heinsheimer persönlich gesagt zu haben, daß sich die Partitur im Besitz von Herrn Wemer Reinhart in Winterthur befindet. Ich bitte Sie sehr, sie von dort zu verlangen und dann alles Nötige zu veranlassen.

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Ein Herr Otto Winter, Leiter der Dresdner Madrigalvereinigung, schreibt mir, er hätte den Wunsch, meine Donaueschinger Chöre aufzuführen. Ich habe natürlich nichts dagegen, und habe ihn gebeten, sich an Sie zu wenden. Bitte wollen Sie also die Verbindung mit ihm aufnehmen (Dresden, Zöllnerstr. 5n). Werden die Chöre übrigens jetzt gedruckt, so wie es Dr. Heinsheimer in Donaueschingen vorschlug? Ich reise am 19. August hier ab, bin 3 Tage in Zürich, gehe dann nach Freiburg und Cassel, bin am 28. August in Wernigerode, am 29. in Schierke (Harz) und von da ab in Cassel, Staatstheater. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr ganz ergebener Ernst Kienek Riederfurka (Oberwallis) 17. August 1925. Beantwortet: 21.8.25.

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Sehr verehrter Herr Direktor, zunächst wollte ich Ihnen mitteilen, daß die Aufführung der kleinen Violinstücke jetzt nicht stattfindet1• Ich werde sie gegebenenfalls sofort einsenden. Dann bitte ich Sie zu veranlassen, daß alle Lieder, die von Kodaly bei Ihnen erschienen sind, an Frl. Maria Thoman, Zürich 7, Lusenbergstr. 100 gesendet werden 2, soweit nötig, aufmeine Rechnung. Heute sind die "Bluff'-Skizzen abgegangen, mit gleicher Post sende ich die Partitur der I. Symphonie an Sie ab. Bitte wollen Sie das Nachfolgende durch die Buchhaltung zur Kenntnis nehmen lassen: Zur Abrechnung vom 30.6.1925 möchte ich gern folgende Fragen stellen: 1) warum erscheint nicht verrechnet die Aufführung des Violinkonzertes in St. Gallen, in Dessau und Berlin? 3 2) warum ist nicht verrechnet die Aufführung des Klav. Konzertes in Wien? 3) warum ist nicht verrechnet die Aufführung des Concerto grosso II in Prag?4 4) warum wurde die Leihgebühr für "Zwingburg" in Berlin, nach den ohnehin nicht besonders günstigen Bedingungen, noch um 200 Mk (!) ermäßigt? Bitte wollen Sie mir doch noch einen Verlagsschein flir "Orpheus" schicken. Der zugesandte ging im Reisegedränge verloren. Bitte jetzt alle Korrespondenzen nach Cassel, Staatstheater, wohin ich morgen abreise! Mit den ergebensten Grüßen Ihr Ernst Kienek Zürich, 25.8.1925. Beantwortet: 27.VIII.25 1 Es sind keine Stücke für Geige und Klavier erhalten, die Krenek in sein Werkverzeichnis aufgenommen hat; möglicherweise hat Krenek das Manuskript Alma Moodie geschenkt. Es gibt aller-

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dings ein undatiertes kurzes Stück mit dieser Besetzung ohne Opuszahl (Bowles, W 80) im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 2 Die junge Geigerin Maria Thoman war eine Tochter des Pianisten und Komponisten Stefan Thoman, der an der Budapester Musikakademie unterrichtete und Ernst von Dohnanyi, Bela Bart6k und Fritz Reiner zu seinen Schülern zählte. Sie studierte nicht nur bei Jenö Vecsey und Carl Flesch, sondern auch bei Alma Moodie in Zürich. 3 Zu den drei Städten notierte der Verlag: "3.11.25" (dies wurde wieder ausradiert), "6.11.25" und "10.!.25".- Beim nächsten Punkt steht die Notiz des Verlags "gratis". 4 Das Concerto grosso II war im Rahmen des dritten Orchesterkonzertsam 19. Mai 1925 beim IGNM-Fest in Prag unter der Leitung von Volkmar Andreae aufgeführt worden.

Sehr verehrter Herr Direktor, in Beantwortung Ihres freundlichen Schreibens vom 27. August möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich den Klavierauszug "Mammon" allerdings ftir stichreif halte. Ich habe mich diesmal vor allem bemüht, einen leicht spielbaren Auszug zu machen, der dennoch das Wesentliche enthält und speziell ftir praktische Theaterzwecke in Frage kommt. Die vielen Schlagwerksachen, die einen Hauptbestandteil der Partitur bilden, konnten natürlich nur andeutungsweise untergebracht werden. Ich wüßte nicht, was ich für Änderungen vornehmen sollte, und gebe Ihnen also gern die gewünschte Erklärung. Hat Herr Kröller schon Aufführungsvorschläge gemacht? In Bezug auf "Zwingburg" bin ich einverstanden, daß Sie sich mit Herrn Werfel in Verbindung setzen2 • Wie ich höre, wird er im Lauf der Saison nach Cassel kommen, und ich werde ja dann die Sache auch mit ihm besprechen können. Inzwischen hat sich der Original-Verlagsschein für "Orpheus" gefunden, und ich habe ihn bereits eingesendet. Ich glaube, daß Sie einverstanden sind, wenn ich die Kopie vernichte. Betreffs der Casseler Aufftihrung wird ja Herr Bekker selbst mit Ihnen korrespondieren. Ich bin hier bereits in ziemlicher Tätigkeit, wir wollen sehen, wohin das alles steuert. Wenn es mir auch selbst noch keineswegs klar ist, so wird es ja wohl zu irgend etwas gut sein3 . Ich bitte Sie noch, die monatlichen Zahlungen bis auf weiteres an die Schweiz. Bankgesellschaft, Zürich, Bahnhofstraße, wie bisher zu leiten, ich will trachten, zunächst mit dem hier Gebotenen auszukommen, um mir einen kleinen Fonds für die Zukunft zu schaffen. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Kfenek Cassel, 1. Sept.1925. Meine Privat Adresse ist: Cassel, Schöne Aussicht 12, bei Grüner beantw. 18.IX. -25.

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1 191 ist eine von Ernst Ki'enek sen. gesandte Pk vom 27.8.1925, in der er den Verlag um Zusendung von 2-3 Exemplaren des neuen Krenek-Prospekts "mit Portrait" bat. 2 Es ging darum herauszufinden, ob Werfe! eine Umarbeitung des Zwingburg-Schlusses llir eine Aufllihrung des Werkes in Leningrad llir möglich hielt, wie sie Krenek in seinem Brief vom 11.8.1925 diskutiert hatte; vgl. auch den Briefvom 12.10.1925. 3 Kreneks Funktion wurde als "musikalischer Beirat am Staatstheater Cassel" bezeichnet. In seinen Briefen aus dieser Zeit klagte er beredt darüber, dass "diese Beschäftigung auch niederdrückt und erniedrigt" (Brief vom 3.9.1925 an lrene Erdmann, AdK, EEA, 151/1 ).

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Lieber Dr. Heinsheimer, an sich habe ich nichts Prinzipielles dagegen, daß Sie meinen Vortrag im "Anbruch" veröffentlichen 1• Es handelt sich um ein Manuskript von etwa 40 Seiten des vorliegenden Formats. Die Sache hängt nur von 2 Bedingungen ab: erstens weiß ich nicht recht, ob sich der Inhalt des Vortrags mit dem propagandistischen Grundgedanken des "Anbruch" verträgt, und zweitens, welches wäre Ihr Honorarangebot? Die zweite Frage können Sie mir vielleicht gleich beantworten, und dann wollen wir sehen, der ersten näherzutreten. Also Grundsätzliches habe ich nicht dagegen. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr Ki'enek Cassel, 20. Sept. 1925. 1

Vortrag "Musik in der Gegenwart", denKrenekam 19. Oktober beim Kongress llir Musikästhetik in Karlsruhe halten würde; vgl. auch seine Briefe vom 25.9. und 6.10.1925.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen sehr fur die Übersendung des schönen "Orpheus"-Auszuges, mit dem ich große Freude habe. Wollen Sie bitte veranlassen daß je ein Exemplar an folgende Adressen gesendet werde, wenn nötig, unter Belastung meines Kontos: Artur Schnabel, Berlin Charlottenburg, Wielandstr. 14 Eduard Erdmann, Langballigau, Post Langhallig Schleswig Pranz Schreker, Arnold Schönberg an Frl. Alma Moodie, Zürich 7, Susenbergstr. 100 und an meine Frau, Venezia, San Polo 2542. Bitte wollen Sie mir hieher ein Exemplar meiner 2 Kleinen Suiten für Klavier senden lassen 1• Dann habe ich ein große Bitte: kann ich ausnahmsweise das Manuskript der "Jahreszeiten", die Jetzt im Druck herauskommen, zurückerhalten? Ich würde es sehr gerne besitzen .

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Ich erhalte soeben eine Nachricht von Prof. Assafieff aus Leningrad, daß er die Annahme des "Sprung über den Schatten" am dortigen Akademietheater flir die laufende Saison durchgesetzt hätte 3 • Bitte wollen Sie doch der Sache unverzüglich nachgehen und wenn sie sich bestätigt, mir Näheres über alle sonstigen Bedingungen schreiben. Jedenfalls bitte ich Sie sehr, mir sofort einen Klavierauszug der Oper senden zu lassen, weil ich mich gleich mit Kürzungs- und Umarbeitungsmöglichkeiten befassen will. Die augenblickliche Adresse von Kokoschka weiß ich leider selbst nicht. Doch möchte ich Ihnen empfehlen, ihm am besten durch einen Boten den "Orpheus"-Auszug nach Wien 16. Liebhardtstalstraße 27 (oder 29) zu senden, wo Kokoschka im Hause seiner Mutter wohnte, als er voriges Jahr in Wien war. Ich denke, daß man dort seine Adresse am besten erfahren wird, und bitte, sie mir dann mitteilen zu wollen. Bitte wollen Sie noch so freundlich sein mir mitzuteilen, ob man über die Stuttgarter "Zwingburg"-Auffiihrung i[m]mer noch nichts Näheres weiß. Mit herzlichem Dank fiir alles und den freundlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Kienek Cassel, 20. September 1925. Beantwortet: 25. Sep. 1925 1 Die ersten Exemplare des Orpheus-Kiavierauszugs waren am 12. September ausgeliefert worden, während die Suiten op. 26 bereits am 29. April erschienen waren; vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge0kt.J922-Apr.l927. 2 Damals war es üblich, dass das Autograph, das als Druckvorlage diente, im Besitz des Verlags blieb. Im KA finden sich nur die Abschrift der Stimmen und die gedruckte Partitur (UE 8392), beides mit Korrekturen versehen (MH 15309/c), während Krenek das Autograph später der Libra!Y ofCongress, Washington D.C., schenkte. 3 Der Sprung über den Schatten kam erst in der Saison 1926/27 in Leningrad heraus. Vgl. auch den Briefvom 11.8.1925 und Anm. 3.

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Lieber Dr. Heinsheimer, natürlich ist mir die Veröffentlichung meines Vortrags im Jahrbuch weitaus lieber als im "Anbruch" und die Bedingungen konvenieren mir durchaus 1• Ich habe das Manuskript nach Berlin geschickt, wo es flir mich getippt wird. Ich erwarte es jeden Tag zurück und sende Ihnen dann sofort einen fiir die Drucklegung bearbeiteten Durchschlag. Er darf natürlich vor dem 19. Oktober nicht publiziert werden. Ich glaube, daß Sie bis 4./5. Oktober im Besitz des Manuskriptes sein werden. Herzliehst Ihr sehr eiliger Ernst Ki'enek Cassel, 25. Sept. 1925.

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1 Kreneks Vortrag (vgl. Kreneks Brief an Heinsheimer vom 20.9.1925) wurde in 25 Jahre neue Musik (Jb der UE), hg. von Hans Heinsheimer und Paul Stefan, Wien 1926, abgedruckt (S. 43-

59).- Dieser Vortrag machte Krenek auf lange Jahre zurpersonanon grata bei Schönberg: Dieser flihlte sich dadurch so herausgefordert, dass er nicht nur im Vorwort seiner Satiren op. 28 darauf einging (s.u., Briefe vom 21.6.1926 und Anm. 1 sowie vom 11.11.1926 und Anm. 8), sondern 1926 auch zwei Glossen dazu schrieb (und in den folgenden Jahren weitere Publikationen Kreneks mit Randbemerkungen versah). Da die eine unveröffentlicht ist und die andere nur in englischer Übersetzung vorliegt ("Polemics Against Krenek", in: Joseph Auner, Arnold Schoenberg Reader. Documents of a Life, New Haven/London 2003, S. 154ff.), seien sie hier im Anschluss publiziert (beide Hss im ASC Wien, Sign. T 05.09 und T 35.16):

Kreneks "gehaltener" Vortrag Herr Krenek veröffentlicht im ersten Jahrbuch der Universal Edition einen "gehaltenen" Vortrag (das ist nur eine Nachbildung der dort vorkommenden Wendung "aus diesen gemachten Erfahrungen") in welchem er, ei:me meiHeH ~lameH z1:1 HeHReR, sich in hämischer Weise über eine "Musik der Gegenwart" auslässt, und da er zwar meinen Namen nicht nennt, die Beschreibung aber so ist, dass wahrscheinlich ich damit gemeint sein dürfte und da iHsbeseHdere auch viel anderer Unsinn darin vorgetragen wird und manche gaminhafte Wendung~ zwar Zl:l auf seinemn Vorteil geraten bedacht istohne zu seinen Gunsten zu sprechen, so müsste 1 ich hier eine kleine Exekution vollziehen, sehe aber davon ab. Denn: Einen ganzen Aufsatz des Herrn Krenek richtigzustellen wäre eine Herkulesarbeit. Aber dass es 6a& es ein Augiasstall ist, will ich gem zeigeH, ihm durch einige Beispiele zeigen und Augiasstall und Krenek dann in ihrem gegenseitigen Verhältnis gerne weiter belassen; wo sie hingehören. Erledigen wir das Persönliche vor dem Sachlichen. Die Stelle, wo ich getroffen bin, ist recht ordinär und wird nur gemildert d1:1reh deR UmstaHd, wenn man annimmt, dass maH die Unfähigkeit Kreneks im Bild zu bleiben schon vor der Benutzung des Bildes und nicht erst nachher beginnt. "Die absolute Musik der Gegenwart" nämlich "wird in konsequenter Entwicklung zur Selbstbefriedigung eines Mannes, der in seiner Kammer sitzt und Gesetze erfindet, nach welchen [er] hernach Figuren legt". Augiasstallsprache, Augiasstallbilder: "Die Musik wird zur Selbstbefriedigung!" Er meint, sie dient sie dazu; aber sprachlich kann sie es nicht werden. " ... eines Mannes, der in seiner Kammer sitzt" der Mann, die Kammer und das Sitzen sind zur Vollständigkeit der Bilder unerlässlich; "einer Frau, die auf die Straße geht", würde nicht diesen tiefem Sinn ergeben; " ... Kammer sitzt und Gesetze erfindet" ... Natürlich: Gesetze erfindet man nur in einer Kammer, sitzend. Ist das ein Augiasstall? Vor diesem wundervoll gesehenen Bild, nennt er die absolute Musik der Gegenwart "ein Spiel es ist mir zu fad; ich schreibe lieber etwas eigenes, als mich mit dem Unsinn zu befassen. Man ärgert sich über die Frechheiten eines solchen Lausbuben; aber man soll doch nur keine Notiz von ihnen nehmen. Herrn Krenek habe ich gerichtet durch einen Satz, den ich vor vielen Jahren schon gedacht und geschrieben habe. Nämlich: Das erste Merkmal eines Höherstehenden, ist dass er einen andern Höherstehenden achtet. Nur wer selbst Achtung beansprucht, nur wer selbst Achtung verdient, ist imstande den andern zu achten. Aber diese Lumpen wissen, dass sie Lumpen sind und den

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Leuten nur eine Komödie vormachen und da meinen sie, unsereins sei auch so ein Lump und spiele nur Komödie. 1 Hieß

zuerst: "muss".

Krenek flir leichte Musik. Zum Artikel Kreneks im Jahrbuch: "Musik in der Gegenwart'' Der kleine Kienek macht Propaganda für die leichte Musik - gehts denn so schlecht mit ihr, dass man schon nachhelfen muss? Das wusste ich gar nicht. Das ist doch sonst a&gegangen, wie geschmiert. Stockt der Betrieb? Oder soll er zum Stocken kommen? Muss man es ihr leichter machen? Oder ihm? Oder ist sie nicht leicht genug? - Ich fUrchte, er wird eine Verkehrsstockung hervorrufen, soweit ich ihn bis jetzt flir talentiert gehalten habe: ich habe nämlich meinen eigenen Knigge flir den Verkehr mit solchen Talenten.- Oder sollte er in diesen Betrieb besser passen, da ihm der andere noch immer nicht genug Umsatz erzielte? Wo will er überall eindringen, der sich in so sehf jungen Jahren schon so vorzuschieben verstand? Natürlich hat auch er den Bach im Munde, wo ihm das Wasser zusammenläuft über die Tantiemen, die andere bekommen: einzig das Theater und tief die Tanzmusik bieten heute einem Komponisten Gelegenheit aHf Zweckmusik zu schreiben. Zweckmusik! Welcher Zweck. Eine unglaubliche Dummheit und ein leichtfertiges Spielen mit unverstandenen Worten. Weil die Kantaten Komponisten flir die Kirche geschrieben haben, so war es doch höchstens flir die Kirche Zweckmusik, für die Autoren aber Musik. Es ist eine sehr dumme Verwechslung zu meinen, dass die Musiker Zweckmusik geschrieben haben, weil sie von der Kirche hiefür schlecht bezahlt wurden. Dann schreiben wir auch Zweckmusik, weil wir von den Verlegern schlecht bezahlt werden, oder weil wir aus den Beiträgen des Publikums der Konzertsäle Tantiemen erhalten. Weiß der Herr Krenek genau, dass sich die Mahler und Schönberg der Kirchenmusik um die Zwecke der Kirchenmusik mehr gekümmert haben, als die Mahler und Schönberg der Konzertsaalmusik? Weiß der Herr Krenek nicht, dass Bachs Musik sich um einen Zuhörer so wenig kümmerte, dass sie noch heute nicht verstanden wird, aber seinerzeit eben deshalb nicht öfter aufgeflihrt wurde (als heute) weil man sie nicht verstanden hat. Kritik der Kirchenmusik, die manchen Aufwärtsstrebenden rasch hoch bringt, hat es damals nicht gegeben; darum das Fehlen des Misserfolges, wie es [sie] sich im Konzertsaal einstellen würde, und der größere Misserfolg: dass dieses den Gottesdienst nicht störende Geräusch in fast nur seltenen Fällen in jemandem das Bedürfnis erweckte, es mehr als F.Rf einmal über sich ergehen zu lassen: diese Teilnahmslosigkeit, die ohne Beispiel ist, spricht wohl dafür, dass Bachs Zweckmusik ihren Zweck verfehlt hat. In der italienischen Oper aber gab es dacapo und Reprisen: weil sie verstanden wurde und gefiel. Weil sie den Zweck den sie nicht angestrebt hat erreichte. Quatscht der dumme Junge jede Plattheit nach, die die Historiker ihm voräffen? Auch den, dass Bachs Musik die Hörer erbaute? Soweit ich Menschen kenne, rufen sie da capo, wenn ihnen etwas schmeckt. Aber der Herr Krenek, der das Leben heißen Herzens bejaht und andere Plattheiten genießt und scheinbar an keiner vorbeigehen kann, ohne einea-JAtß Bein zu heben und eF den Weg zu markieren* 1 den er gegangen (er wird trotzdem nicht zurück finden) scheint, bis auf die Tantiemen, damit zufrieden zu sein, wenn er den einmaligen, nicht wiederkehrenden Zweck erfüllt hat, einen Theaterbesucher zu sich zu erheben und ruft nur bei den Tantiemen "da capo".

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Wir haben also eine Krenek-Operette zu erwarten. Ach Gott, wird die leicht sein; tausend solche auf ein Lot. Euch macht ihrs leicht! Ihr rnachts euch leicht: "Die Kunst" (Seite 58) stellt "gar nichts so Wichtiges vor, wie wir immer gerne glauben möchten." Und: "Wer die Kunst an den Anfang seines Glaubensbekenntnisses stellt, wird nach seiner bescheidenen Erfahrung zu nichts gelangen." 2 Was natürlich nach der bescheidenen Erfahrung, die ich Gott sei Dank mit Herrn Krenek gernacht habe, eben das Wichtigere ist als alle Anfänge aller Glaubensbekanntnisse zusammengenommen: zu etwas gelanW!· Der Herr Krenek stellt sich einen Mann in seiner Kammer vor, der Figuren legt (oder Töne setzt- man muss nicht im Bild bleiben, ein Tonsetzer ist er so oder so) die bei der Uebertragung in hörbare Substanz nicht unmittelbar auf den Hörer übergeht. Selbstbefriedigung nennt er es, wenn sich einer keine leichte3 Dirne findet, die ihn erhört und mit der er flihlt. Und er der nur Dirnen als Hörer sich wünscht und den leichten noch leichtere Musik vormachen möchte, will Maßstab dafür sein, ob die Musik sich auf den Hörer (also doch außerhalb der Kammer!!) überträgt. 26111.1926 Arnold Schönberg * das sind dann also: Kren-Ecksteine 1

Das Zeichen steht am Rand der Zeile, die mit "und" beginnt und mit "zurück" endet. Schönberg passte das Zitat seinem Satzbau und seiner Perspektive an; bei Krenek heißt es: "daß die Kunst gar nichts so Wichtiges vorstellt" und: "nach meiner bescheidenen Erfahrung" (S. 58f.). 3 Hieß anfänglich wohl: "keiner einer leichten".

2

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Liebes Frl. Rothe, ich danke sehr flir die Zusendung der "Jahreszeiten" und des Violinkonzertes. Herr Holle in Stuttgart weint sehr nach Partitur und Stimmen der Chöre, bitte senden Sie ihm doch umgehend das Material, er braucht es dringend für seine Rheinlandtournee 1• Was die II. Symph. Musik op. 23 betrifft, so wünsche ich keine Aufführungen dieses Werkes und bitte Sie sehr, den Leuten, die solche Wünsche haben, etwas anderes von mir anzubieten. Bitte senden Sie mir ein Exemplar der früheren a capella Chöre (Der Mensch etci recht bald. Auch möchte ich einen Auszug "Sprung über den Schatten" haben. Mit gleicher Post sende ich an Dr. Heinsheimer meinen Karlsruher Vortrag flir Ihr Jahrbuch. Unter dem Titel muß eingesetzt werden, wo der Vortrag gehalten wurde, ich weiß den offiziellen Titel der Tagung3 nicht auswendig, aber Sie können ihn sicher aus einem Programm oder dgl. feststellen. Herzlichste Grüße Ihr Kienek Cassel, 6. Oktober 1925. Beantwortet: 10. Okt. 25.

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1 Hugo Holle war Musikwissenschaftler, hatte von 1921 bis 1925 die Neue Musikzeitung in Stuttgart herausgegeben und wurde 1925 als Lehrer fiir Musiktheorie an die dortige Musikhochschule berufen. Außerdem leitete er den Stuttgarter Madrigal Chor, mit dem er im vergangeneu Juli in Donaueschingen Kreneks Jahreszeiten op. 35 nach Hölderlin uraufgefiihrt hatte. Der Chor bestand nur aus 6 Damen und 4 Herren und unternahm zahlreiche Konzertreisen durch Europa. Noch jahrelang sang er Kreneks op. 35, u. a. auf einer zehnwöchigen Konzertreise durch Deutschland, Holland und die Schweiz im Frühjahr 1930 (vgl. die Notiz im Anbruch, Jg. 12, H. 4/5, Apr./Mai 1930, S. 184). 2 Krenek ließ sich seine 3 a-cappella-Chöre auf Gedichte von Matthias Claudius op. 22 schicken, deren erster auf dem Gedicht "Der Mensch" basiert. 3 Vgl. dazu Kreneks Briefe an Heinsheimer vom 20. (Anm. 1) und 25.9.1925.

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Hochverehrter Herr Direktor, ich habe Werfels Standpunkt in der "Zwingburg" Sache zur Kenntnis genommen, momentan ist der ganze Fall ja nicht akut 1• Ich habe natürlich gar nichts dagegen, daß Werfels Name in Zukunft in Verbindung mit dem Text genannt wird, die Nennung ist seinerzeit ja nur auf seinen ausdrücklichen Wunsch unterblieben. In welcher Form er die Nennung jetzt wünscht, überlasse ich ganz einer Vereinbarung zwischen Ihnen beiden. Ich bin sehr interessiert zu erfahren, wann die Stuttgarter Aufftihrung eigentlich in Aussicht steht. Soviel mir erinnerlich ist, wurde von uns in die Verschiebung nur eingewilligt unter der Bedingung, daß das Werk als erste Novität der Saison 25/26 herauskommt. Ich kann mir nicht denken, daß diese Bedingung von Stuttgart jetzt noch eingehalten werden kann2 • Ich wäre Ihnen ftir eine Orientierung in dieser Sache sehr dankbar. Ich habe ftir das Cassler Staatstheater ein Ballett geschrieben, u. zw. ist die Musik aus einer Oper von Rameau, die ganz unbekannt ist, zusammengestellt und von mir bearbeitet, ein wenig in der Art der "Pulcinella"-Suite von Strawinsky, wenn auch treuer ans Original angeschlossen und viel kürzer. Das Stück dauert etwa 16-17 Minuten, für ganz kleines Orchester. Die Balletthandlung ist eine kleine galante Rokokoszene, von unserer hiesigen Ballettmeisterin erfunden. Das Stück, das den Titel "Der vertauschte Cupido" trägt, gelangt am 25. Oktober vormittag, zusammen mit dem "Dorfbarbier", unter meiner Leitung hier zur Uraufftihrung3 . Besteht Interesse ftir derlei kleine, anspruchslose und leicht auffuhrbare Ballettszenen? Ich wäre in diesem Fall sehr froh, wenn sich der Verlag daftir interessieren würde. Die Musik ist ungewöhnlich reizvoll und originell. Wollen Sie mir bitte darüber schreiben, ob Sie sich ftir das Stück interessieren. Dann noch eines: ich habe eine Symphonie ftir Blasinstrumente und Schlagwerk geschrieben, die Scherehen am 7. Dezember in Leipzig uraufführen wi11 4 • Würden Sie bis dahin, d.h. entsprechend vorher, das Material dazu herstellen lassen können? In diesem Falllasse ich die Partitur sofort an den Verlag senden.

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Ich freue mich sehr über die "Sprung"-Aufftihrung in Leningrad. Hoffentlich erhalte ich so schnell wie möglich den gewünschten Auszug, damit ich klar sehen kann, welche Änderungen oder Kürzungen eventuell anzubringen wären. Übrigens bearbeite ich meine Rameau-Suite auch ftir Violine und Klavier und glaube, daß die Uraufftihrung dieser Bearbeitung am 25. November in Frankfurt durch Alma Moadie und mich stattfinden wird 5 • Hätten Sie ftir dieses gewiß höchst dankbare Stück Interesse? Ich erwarte gern Ihre freundlichen Nachrichten und bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Cassel, 13. Oktober 1925. Beantwortet: 20.X.25. 1 Es ging um die mögliche Aufführung der Zwingburg in Leningrad, bei der Werfe! offenbar als Co-Librettist genannt werden wollte; ob er auch die in Betracht gezogene weitere Umarbeitung ~vgl. z. B. den Briefvom 11.8.1925) übernehmen wollte, ist nicht ersichtlich. Es ging wieder um die Zwingburg-Aufführung; vgl. z. B. die Briefe vom 18.2. und 17.4.1925. 3 Die Ballettmusik Der vertauschte Cupido op. 38, dessen Autograph und Stimmen im KA liegen (Kopien im EKI), geht auf Musik aus Rameaus "ballet heroique" Les fites de !'Hymen et de !'Amour zurück (Besetzung: je 2 Flöten, Oboen, Fagotte, Trompeten und Streichquintett; die Bearbeitung ftir Geige und Klavier, die Krenek im Brief erwähnt, ist verschollen). Die Choreographie stammte von Grete Margots. Krenek versuchte sich bei diesem Werk und bei dem einaktigen Singspiel Der Dorfbarbier von Johann Schenk von 1796 am 25. Oktober 1925 im Kasseler Staatstheater zum ersten Mal als Dirigent. 4 Die ersten drei Sätze der Symphonie für Blasinstrumente und Schlagzeug op. 34 wurden bereits im Dezember und Januar 1924/25 komponiert, der letzte jedoch erst Ende August 1925 in Kassel beendet.- Scherehen leitete 1925-1928 auch die Sinfoniekonzerte des Leipziger Konzertvereins. 5 Die Fassung von op. 38 für Violine und Klavier ist verschollen.

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R/Ma.

Wien, den 20. Oktober 1925.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir bitten Sie, uns den mitfolgenden Verlagschein ftir Ihre "Jahreszeiten" unterfertigt retournieren zu wollen, worauf Sie Gegenexemplar erhalten. Wir empfehlen uns hochachtungsvoll Universal-Edition Actiengesellschaft B Rothe Beilage. 1 Es handelt sich um das zweite erhaltene frühe Schreiben der UE an Krenek. Dieser schickte es zurück- daher die wesentlich höhere Inventamummer, als dem Datum nach zu vermuten wäre-, auf der Rückseite versehen mit der Notiz: "Meine Privatadresse ist jetzt Cassel Terasse 13 Krenek". (Die Orthographie des Straßennamens behielt er stets so bei.) Anschließend wurde die Vorderseite vom Verlag mehrfach mit rotem Buntstrich durchgestrichen.

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198 Pk

Liebes Fr!. Rothe, 1) wohin darf ich Ihnen das mir zugesandte wunderschöne N[ o]tenpapier nach Benützung senden? 2) bitte senden Sie mir je 2 Exemplare von meinen 3 Operntextbüchern. 3) bitte lassen Sie an den Sekretär des Pro Arte Quartetts, 57, rue de la Meuse, Bruxelles meine beiden Q[u]artette, die Symph. Musik, das 2. Concerto grossounddas Violinkonzert senden (auf Empfehlung von Scherchen). Herzliehst Ihr Krenek [Poststempel: Cassel, 21.1 0.25] beantw. 24.X.25

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Sehr verehrter Herr Direktor, zunächst möchte ich Ihnen anzeigen, daß ich an 5 Klavierstücken arbeite, die ich am 18. November hier uraufftihre. Haben Sie verlagsmäßiges Interesse an diesem kleinen opus? 1 Dann möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich am Sonntag mit Scherehen in Frankfurt gesprochen habe. Er hat wohl inzwischen meine Bläsersymphonie schon abgeschickt, und bat mich, ich sollte mich dafür verwenden, daß die Materialleihgebühr ftir die Uraufführung in Leipzig 2 erschwinglich sei. Ich schließe mich dieser Bitte gerne an. Vielleicht ist es möglich in dieser Hinsicht die zweckmäßige Regelung zu treffen. Den eingerichteten "Sprung"-Auszug ftir Leningrad schicke ich morgen ab und bitte Sie, die Striche und Änderungen in Partitur und Stimmen eintragen zu lassen. Wegen der Kürze der Zeit ist es mir nicht möglich, eine durchgreifende Umarbeitung vorzunehmen, doch nehme ich an, daß das russische Theater, da es das Werk in der Urfassung angenommen hat, es auch in dieser Fassung zur Wirkung gelangen zu lassen beabsichtigt. Die angebrachten Änderungen dienen also hauptsächlich einer höheren Knappheit und Konzentration und werden hoffentlich Ihre Billigung finden. Mein Vortrag, dessen Korrekturen ich jeden Augenblick erwarte, wurde in Karlsruhe mit großem Interesse aufgenommen. Nun besteht von dort aus der allerdings etwas spät geäußerte Plan, die dort gehaltenen Vorträge in Buchform herauszugeben. Da das ohnehin erst in einiger Zeit aktuell werden dürfte, hoffe ich, daß Sie keine prinzipiellen Bedenken gegen eine zweite Veröffentlichung des Vortrages haben werden 3, und möchte Sie nur bitten, dann, soweit es geht, in der Rechtsfrage gegenüber den Karlsruher Leuten, die von durchaus sachli-

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chen und achtbaren Motiven bewegt werden, einen entgegenkommenden Standpunkt einzunehmen. Ich sehe Ihren freundlichen Nachrichten, auch betreffs meines letzten Briefes, mit Interesse entgegen und bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Krenek Cassel, 24. Okt. 1925. Beantwortet: 28.X.25. 1 Gemäß Kreneks Datierung (18.-22.1 0.25) müssten die Klavierstücke op. 39 bereits komponiert gewesen sein. Ob er mit ihnen einen Auftrag Erdmanns erflillte, der bereits Anfang 1924 an ihn ergangen war (vgl. die erwähnten Klavierstücke in Kreneks Briefan diesen vom 22.2.1924), ließ sich nicht klären, weil beider Korrespondenz zwischen dem 1.10.1925 und dem 9.1.1926 eine Lücke aufweist. (Die Suiten op. 26 waren jedenfalls nicht als Auftragserflillung gedacht, wie sich Kreneks Briefan Erdmann vom 14.5.1924 entnehmen lässt; beide erwähnten Briefe in AdK, EEA 15111.) Der Verlag scheint Interesse bekundet zu haben, jedoch ging das Opus erst sehr viel später in Druck; vgl. dazu die Briefe vom 30.3.1926 und Anm. 2 sowie vom 1.5.1926. 2 Das UA-Datum der Bläsersymphonie op. 34 ließ sich nicht klären; möglicherweise fand sie bereits am 7. Dezember 1925 in Leipzig statt. Der Krenek-Prospekt der UE vom Februar 1933 gibt ebenfalls Leipzig flir die UA unter Scherehen an, jedoch ohne Datum. 3 Im Gegensatz zum zweiten Kongress flir Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft, der im Oktober 1924 in Berlin stattgefunden hatte, wurden die Vorträge des ersten Kongresses in Karlsruhe nicht in einem Bericht veröffentlicht (vgl. Briefe vom 20. und 25.9.1925).

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Sehr verehrter Herr Direktor, im Auftrage von Paul Bekker teile ich Ihnen mit, daß die heutige Aufführung des "vertauschten Cupido" mit ganz großem Erfolg stattgefunden hat, und ich soll Sie freundliehst einladen, sich die 2. Aufführung, Sonntag 1. November 11 1/4 (mit "Dorfbarbier") anzuhören. Es wäre sehr nett, wenn Sie d[i]es vielleicht in Verbindung mit einer Reise, die Sie ohnehin vorhaben, machen kö[n]nten1. Jedenfalls sende ich Ihnen das Material des Werkes sobald wie möglich zu. Mit den freundlichsten Grüßen Ihr herzlich ergebener Ernst Krenek [Cassel, 25.1 0.25] 1

Hertzka kam erst Mitte November nach Kassel.

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Sehr verehrter Herr Direktor, Ihren Briefvom 28. Oktober habe ich gern erhalten. Wenn ich Sie bei neuen Werken frage, ob Sie Interesse daflir haben, so drücke ich mich vielleicht etwas

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unklar aus, indem ich nämlich keineswegs an Ihrem persönlichen Interesse zweifle, im Gegenteil, sondern meine Frage bedeutet, ob Sie verlagstechnisch in der Lage sind, sich augenblicklich für die betreffenden Werke zu interessieren, im Sinn einer Drucklegung. Was den "Sprung" angeht, so habe ich die Frage einer durchgreifenden Umarbeitung keineswegs ad acta gelegt. Ich will sie nur einer ruhigeren Zeit vorbehalten, und denke mir, daß die jetzige etwas gekürzte Fassung bei der Aufführung vielleicht einen Fingerzeig geben wird, in welcher Richtung die Umarbeitung anzusetzen hätte. In dem Absatz Ihres Briefes, der von dem Karlsruher Vortrag handelt, dürfte wohl ein Versehen vorliegen. Wenn Sie im ersten Satz sagen, daß kein Grund vorliegt, daß der Vortrag außer in Ihrem Jahrbuch auch in Karlsruhe erscheint, so erübrigt sich doch die Einschränkung, daß er nicht früher erscheinen soll. Ich glaube eher, daß im ersten Satz ein "nicht" fehlt, und daß Sie sagen wollen, es bestehe kein Hindernis für eine andere Veröffentlichung, wenn Sie nicht früher erfolgt als in Ihrem Jahrbuch. Damit b[i]n ich auch ganz einig, übrigens entnahm ich aus Dr. Heinsheimers Korrespondenz, daß das Jahrbuch in kürzester Frist herauskommen soll, während die Karlsruher Sache zunächst noch eine Idee ohne greifbare Formen zu sein scheint. Mit Kokoschkas Plänen bin ich sehr einverstanden, bitte kann ich so rasch als möglich seine Adresse erfahren? Weiß er von der Uraufführung in Cassel? 1 Ich würde mich sehr freuen, wenn das Rameau-Ballett in Wien herauskäme. Leider ist das Material im Moment noch nicht disponibel, weil das Stück wegen des großen Erfolges aus dem Zyklus der Kammeropern auch ins Abendrepertoire übernommen wurde, und zunächst am 4., 11. und 16. November aufgeführt wird (heute ist die zweite Morgenaufführung). Ich glaube, daß wir das Material dann längere Zeit entbehren können. Was ist aus dem "Mammon" geworden? Ich höre gar nichts davon! Ich war dieser Tage in Berlin und es ergab sich, daß die Novembergruppe Anfang Februar in einem eigenen Konzert meine Bläsersymphonie aufführen wile. Die Leute werden sich selbst an Sie wenden in der Sache. Vor einiger Zeit habe ich, wenn ich nicht irre, um Zusendung eines Exemplares meiner ersten a-capella-Chöre (Claudius Texte) gebeten. Wollen Sie doch bitte veranlassen, daß ich sie bald bekomme. Ferner möchte ich noch mitteilen, daß ich einen Operntext gefunden habe, der mir in höchstem Grade zusagt. Ich bin sehr begierig daran zu arbeiten. Ich werde mir erlauben, Ihnen ein Exemplar zu übersenden, wenn noch ein paar kleine Änderungen durchgeführt sind, die ich wünsche, und möchte Sie dann bitten, mir Ihre Meinung darüber zu schreiben, allerdings mit Berücksichtigung der Tatsache, daß ich so gut wie ganz fest entschlossen bin, dieses Buch zu komponieren 3 • Ich glaube, daß es sehr bühnenwirksam ist und mir sehr gut liegt - lang genug habe ich gesucht, um annehmen zu dürfen, daß ich darin nicht voreilig bin.

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Ich würde mich auch sehr freuen, Sie hier in Cassel begrüßen zu können, hoffentlich bin ich nicht gerade abwesend, wenn Sie kommen - vielleicht sind Sie so freundlich, Ihre Ankunft vorher bekanntzugeben. Inzwischen bin ich mit den herzlichsten Grüßen Ihr stets sehr ergebener Ernst Krenek Cassel, 1. November 1925. Beantwortet: 7. Nov. 25 1 Kokoschka hatte im Herbst 1924 geplant, eine Reihe von Zeichnungen flir den Druck des Klavierauszugs von Orpheus und Eurydike anzufertigen (vgl. dazu Kreneks Briefe an die UE vom 19.9. und 1.11.1924). Dazu kam es jedoch nicht. Schließlich wurde flir den Einband des im September 1925 erschienenen Auszugs eine Lithographie verwendet, die Kokoschka 1919 fiir die Publikation seiner Vier Dramen geschaffen hatte. Im selben Monat war definitiv vereinbart worden, daß die UA von Orpheus und Eurydike im Herbst 1926 in Kassel veranstaltet werden würde. Ob Kokoschka schon zur Zeit dieses Briefes vorhatte, die Bühnenbilder zu entwerfen und an der Regie mitzuwirken, wie er Krenek am 25.5.1926 aus London mitteilte, ist ungewiss. 2 Laut Max Marschalks Kritik ,"Extratouren', Novembergruppe", in: Voss vom 27.2.1926, Nr. 50 (Unterhaltungsblatt), fand am 16. Februar 1926 in Berlin nicht eine Auffiihrung von Kreneks Bläsersymphonie op. 34 statt, sondern das Wiener Streichquartett (Rudolf Kolisch und Fritz Rothschild, VI, Marcel Dick, Va, Joachim Stutschewsky, Vc) spielte sein 3. Streichquartett op. 20, zusammen mit Streichquartetten von Egon Wellesz, Alban Berg und Kar! Horwitz (laut der "Khuner-Listen" des späteren Kolisch-Quartetts, Roughton Library, Harvard University). Das zuvor in der Voss vom 30.1.1926 besprochene Konzert der Novembergruppe enthielt Werke von Ravel, Honegger und Emil Bohnke. 3 Vermutlich handelte es sich um ein Libretto des am privaten "Kleinen Theater" in Kassel engagierten Schauspielers Willy Kleinau, der auch schriftstellerte (vgl. IAdZ, S. 687). Worum es dabei inhaltlich ging, ist nicht bekannt, denn Krenek ließ das Projekt nach einigen Monaten wieder fallen, und von etwaigen Kompositionsversuchen ist nichts überliefert.

202

Sehr verehrter Herr Direktor, heute nur ganz kurz rasch einige Fragen. 1) Wie weit ist das Material für die Bläsersymphonie gediehen? Ich glaube, Scherehen wird es bald benötigen 1• 2) Bitte wollen Sie doch veranlassen, daß das Material des Violinkonzerts möglichst sofort nach Amsterdam gesendet wird. Die Aufführung ist am 3. Dezember, doch höre ich, daß Pierre Monteux sehr zeitig mit den Proben anzufangen und höchst gründlich zu studieren pflegt; wenn sonst nichts entgegensteht, wollen wir das doch ausnützen, um eine erstklassige Aufführung zu erzielen. Ich werde voraussichtlich zur Aufführung hinreisen. 3) Den Operettentext von Wilhelm habe ich gelesen 2 • Er scheint mir ausgezeichnet - doch bitte ich, auf eine definitive Entscheidung noch ein paar Tage zu warten. Ich bin momentan mehr als beschäftigt. 4) Bitte wollen Sie mir sofort einen "Orpheus" Auszug senden lassen.

192

Mit herzlichen Grüßen Ihr auf einer Dienstreise sehr eiliger, stets ergebener Ernst Krenek Gera\ 8. November 1925. Beantwortet: 11. Nov. -25. 1 Zur Aufftihrung

von op. 34 durch Scherehen vgl. die Anm. 4 zum Briefvom 13.10.1925. Beim erwähnten Operettentext handelt es sich wohl um ein neues Libretto von Julius Wilhelm, der bereits Anfang 1924 für einen Text im Gespräch war; vgl. dazu Anm.3 zum Brief vom 6.2.1924. 3 Krenek war in Gera und Weimar, um sich Sänger anzuhören, die für ein Engagement nach Kassel in Frage kamen. (Er schrieb auf Papier mit dem Brietkopf "Hotel Schwarzer Bär I und Weinhandlung I Georg Fischer[... ]".) 2

203 Telegramm

Cassel, 9.11.25 musikedition wien = ballettstattfindet 16. nicht 1 = krenek +

=

1

Es ging um eine Auffiihrung von op. 38, zu der Krenek Hertzka am 1.11.1925 eingeladen hatte.

204

Liebes Fr!. Rothe, bitte wollen Sie Herrn Konzertmeister Bergmann 1, Kurorchester Wiesbaden, ein Exemplar des Violinkonzerts schicken, ferner schicken Sie mir noch je 2 Exemplare der beiden Hefte a capella Chöre und ein erstes Streichquartett (op. 6) samt Stimmen. Und bitte fragen Sie Direktor Hertzka gleich, ob er meinen Operntext von hier mitgenommen hat - ich erwartete ihn nochmals hier im Theater, er kam aberniche. Herzliehst Ihr Kfenek Cassel, 20.11.25. Beantwortet: 24. Nov. -25. 1 Rudolf Bergmann wurde später Konzertmeister des Palestine Symphony Orchestra. Ob er Kreneks Violinkonzert je auffiihrte, ist unbekannt. 2 Emil Hertzka scheint auf der Durchreise zweimal in Kassel Station gemacht zu haben. Vielleicht sah er sich dort die Vorstellung des Balletts Der vertauschte Cupido an, die am 11. November

193

angesetzt war, und reiste anschließend womöglich nach Berlin zu Proben für die UA von Wozzeck unterErich Kleiber. (Aiban Berg selbst sah sich die Proben am 13. und 14. November an.) Auf der Rückreise könnte er am 18. November in Kassel die von Paul Bekker veranstaltete Aufführung der Gurrelieder und die UA von Kreneks 5 Klavierstücken op. 39 durch den Komponisten gehört haben, bevor er wohl nach Dessau reiste, um dort am 21. November den Uraufführungen von Wilhelm Grosz' Oper Sganarell und von Erwin Schulhaffs Ballett Ogelala beizuwohnen.

206

Liebes Frl. Rothe, durch meine Hollandreise hat sich meine Korrespondenz etwas verzögert. Mein Violinkonzert hatte übrigens sehr großen Erfolg und wurde glänzend aufgeführt1. Anbei eine Kritik aus dem "Nieuwe Rotterdamsche Courant" vom 4. Dezember. Bitte versäumen Sie nicht, sofort an Herrn Pierre Monteux, Concertgebouw, alle meine Orchestersachen, soweit gedruckt, einzusenden. Er interessiert sich momentan sehr dafür und geht nächstens nach Amerika. Bitte teilen Sie ihm mit, daß ich besonders die Symphonie für Blasorchester empfehle, die aber noch nicht gedruckt ist. (Ich habe ihm das schon mündlich gesagt.) Was ist übrigens mit dem Material? Hat es Scherehen schon? Wann ist die Aufführung? Übrigens habe ich mit Vergnügen gehört, daß mein II. Concerto grosso ebenfalls am 3. Dezember in Göttingen aufgeführt wurde. Den Klavierauszug "Sprung" habe ich mit den Metronombezeichnungen versehen und schon vor etwa 10-12 Tagen nach Leningrad geschickt. Bitte orientieren Sie mich rechtzeitig über den Aufführungstermin 2 , es will mir nicht gelingen, in direkte Verbindung mit den Leuten zu treten. Ebenso möchte ich endlich über Stuttgart etwas Definitives erfahren3 • Da scheint irgend ein düsteres Geheimnis zu schweben, das ich aufgeklärt haben möchte. Mit gleicher Post sende ich Ihnen meine Klavierstücke und bitte Sie den Druck sehr zu beeilen, weil ich sie vielleicht wieder brauche. Herzlichste Grüße Ihr Kfenek Cassel, 7. Dez. 1925. Beantwortet: 1l.XII.25. 1 Alma Moodie war erneut die Solistin bei der Aufführung von Kreneks Violinkonzert am 3. Dezember in Amsterdam unter Pierre Monteux, der seit 1924 neben Mengelberg 2. Kapellmeister des Concertgebouw Orchesters war. Dafür war Krenek bereits am I. Dezember in der Stadt eingetroffen. 2 Das Kleine Akademische Operntheater in Leningrad plante seit längerem die Aufführung des Sprung über den Schatten; vgl. dazu die Briefe vom 11.8. und 20.9.1925 und vom 28.9.1926. 3 Zu Stuttgart s. den folgenden Brief.

194

Liebes Frl. Rothe, gleichzeitig gehen die Korrekturen für das Jahrbuch 2 z[u]rück. Bitte senden Sie mir umgehend noch einen "Orpheus"-Auszug! Herzliehst Ihr Krenek Cassel, 11. Dez. 1925. Beantwortet: 14.XII.25 1 Ein Schreiben 207 ist nicht vorhanden, die Inventarnummer scheint versehentlich übersprungen worden zu sein. 2 Krenek schickte die Korrekturfahnen seines Vortrags "Musik in der Gegenwart" zurück; vgl. dazu die Briefe vom 20. und 25.9.1925, Anm. 1.

209

Sehr verehrter Herr Direktor, mit bestem Dank für Ihr Schreiben in der "Zwingburg" Angelegenheit will ich Ihnen mitteilen, daß ich inzwischen schon darüber orientiert bin durch den Stuttgarter Tenor Windgassen, der bei uns gastiert und sich im Auftrag seines Intendanten bei mir meldete. Er erzählte mir, daß das wesentliche Hindernis für Herrn Kehm 1 die Drohung des Landesverbandes württembergischer Großindustrieller mit einem Theaterskandal für den Aufführungstag bildet. Ich bin ganz Ihrer Meinung, daß es nicht nur keinen Sinn hat, eine Aufführung zu erzwingen, sondern wahrscheinlich auch gar nicht geht. Allerdings sehe ich nicht ein, warum das Stuttgarter Theater dann nicht sämtliche Konsequenzen eines Vertragsbruchs auf sich nehmen soll. Die bloße Androhung eines Theaterskandals kann unter keinen Umständen als force majeure betrachtet werden, denn es ist doch eine freie Willensentschließung von Herrn Kehm, sich den Wünschen der Stuttgarter Großindustriellen zu fügen. Darauf können wir doch schwer Rücksicht nehmen. Infolgedessen finde ich, daß es an ihm liegt, Sie zu bitten, ob Sie seine vertraglichen Verpflichtungen für erfüllt betrachten wollen, wenn er sie auf ein anderes Werk von mir überträgt, und nicht an uns zu versuchen, ob er die Gnade haben will, ein anderes Stück von mir zu mac[h]en. Ich dachte auch an "Mammon", aber wer weiß, ob das den Württembergischen Großindustriellen mit ihrer Privatzensur paßt. Übrigens ist es interessant, daß gerade die revolutionäre "Zwingburg" von den Russen wegen ihrer gegenrevolutionären Tendenz abgelehnt wurde .... Ich glaube also, daß man zunächst das Stuttgarter Theater auf die Konsequenzen seines Verhaltens aufmerksam macht (die ewige Verschiebung der Aufführung, wobei nach Windgassens Aussage die Opposition der Industrie dem Theater schon im Frühjahr (!) bekannt war, ist m.E. erschwerend) und

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durchblicken läßt, daß man eventuell aus besonderem Entgegenkommen bereit wäre, ein anderes Stück von mir für die "Zwingburg" auffuhren zu lassen. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Cassel, 14. Dezember 1925 Beantwortet: 19 .XII.25 1 Fritz Windgassen überbrachte die Nachricht von Albert Kehm, selbst Verfasser von Bühnentexten - u. a. des Lustspiels Als ich noch im Flügelkleide -, der mehrere Jahre Direktor in Bem gewesen und jetzt Generalintendant des Württembergischen Staatstheaters in Stuttgart war.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich freue mich sehr, daß Herr Wilhelm solchen Wert darauf legt, mit mir zusammenzuarbeiten und ich bin prinzipiell gerne bereit, die Operette zu komponieren. Allerdings glaube ich nicht, daß ich vor dem Sommer daran denken kann. Ich möchte also, um selbst nicht allzusehr unter der Bindung zu leiden, vorschlagen, daß Herr Wilhelm, falls er bis zum Sommer eine ihm günstiger erscheinende Möglichkeit findet, das Buch ruhig von jemandem anderen komponieren läßt. Sollte er bis dahin nichts gefunden haben, so will ich die Sache gern machen 1. Durch die Cassler und auch andere Presse geht neuerdings die Nachricht, daß "Mammon" von der Wiener Staatsoper angenommen sei. Stimmt das? Bitte orientieren Sie mich weiter über die Stuttgarter Sache und rechtzeitig über Rußland! Mein Violinkonzert wird nächstens am 12. Januar in Köln aufgeführt und ziemlich rasch darauf in einer oder zwei anderen rheinischen Städten. Bitte lassen Sie rechtzeitig Material hingehen. Ich orienti[er]e Sie über die weiteren Aufführungen in ein paar Tagen. Mit den herzlichsten Neujahrsgrüßen und -wünschen Ihr sehr ergebener Ernst Kfenek Cassel, 29. Dez 25. Beantwortet: 31./12.-25. 1 Krenek antwortete hinhaltend, denn er wollte vermutlich deshalb nicht vor dem nächsten Sommer eine Operette zu komponieren beginnen, weil ihm ein anderes Theaterwerk vorschwebte: Auf der Rückfahrt von dem Konzert in Amsterdam nach Kassel hatte er das Szenarium (8 Szenen) von Jonny spielt auf entworfen; es ist auf einem Blatt erhalten, das Krenek seiner Freundin, der Schauspielerio Berta Hermann, zu Weihnachten schenkte (EKI, MM III 003-02_UE). Der erste Entwurf (in Form eines Klavierauszugs, wie bei Krenek üblich) datiert bereits vom Vortag, dem 23. Dezember 1925, und betrifft die Bahnhofsszene: "Frau: Er gab mir Nachricht, daß er käme, und in zehn Minuten geht mein Zug" (in: MM III 003-03 _ UE) (s. das Foto aufS. 197)- Es kam danach nicht mehr zur Zusammenarbeit mit Wilhelm.

196

197

Bahnhofsszene aus Jonny spielt auf, 1. Entwurf, autographer Klavierauszug (1925)

1926 211 Telegramm

Zürich, 4.1.1926 musikedition wien noten violinkonzert sofort express absenden duisburg coe1n = krenek = = [UE:]4.1.26 ges.

212

Liebes Frl. Rothe, bitte merken Sie vor, daß mein Violinkonzert 7. Januar m Duisburg am 1 11 9. 11 Cöln 11 25. 11 Halle a. Saale 11 1. März Zürich 11 22. 11 Genf 11 22. April Dortmund und dazwischen wahrscheinlich auch in Stockholm aufgeführt wird und sorgen Sie bitte dafür, daß das Material ohne besondere Mitteilung rechtzeitig an alle diese Orte geschickt wird. Gutes Neujahr herzliehst Ihr Krenek Zürich, 4.1.25.[recte: 26.] 1 Einige Termine sind vom Verlag unterstrichen und am Rand mit Notizen, teils stenographisch, versehen. Rechts neben Halle steht: "eingetragen [?]", links neben dem 1. März: "Hug TonhallenGesellschaft", rechts am Rand dazu: "100 Schweizer Fr."; links neben dem 22. März: "Orchestre de Ia Suisse Romande (Ansermet)", rechts am Rand: "80 schw. frs."; links neben dem 26. April: "2.IX.25 L bereits mitgeteilt", rechts "M 80-".

EKI MM III 003-02_ UE (Rückseite von Skizzen zu Jonny), Orig.

R/Ma.

Wien, den 5. Januar 1926

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir erhielten heute von Dr. Draber ein Telegramm, dass wir die Partitur Ihrer "IV. Sinfonie" für das Züricher Musikfest der Jury einreichen sollen. Handelt es sich hier um die "Bläsersinfonie", die am 1. Februar unter Scherehen in Leipzig zur Uraufführung gelangen soll? Von diesem Werk haben wir vorerst

198

nur eine Partitur und können dieselbe jetzt leider nicht nach Zürich senden. Das Werk soll auch in Berlin unter Busch's Leitung am 5. Februar zur Aufführung gelangen und haben wir Vorsorge getroffen, dass das Material aus Leipzig durch unsere dortige Firma nach Berlin befördert wird. Wir sehen Ihrer ehesten Mitteilung, ob die "Bläsersinfonie" mit der "IV. Sinfonie" identisch ist, entgegen und zeichnen hochachtungsvoll Universal-Edition Actiengesellschaft B R[o]the 213

Liebes Frl. Rothe, Herr Intendant Bekker plant eine private Veranstaltung in seinem Haus, wobei ich vor einer Reihe von besseren Leuten aus Theater und Stadt meinen "Orpheus" vorspielen soll. Zum besseren Verständnis sollen die Leute nach Möglichkeit Klavierauszüge zum Mitlesen bekommen, was ich für sehr richtig halte. Ich bitte Sie daher, vielleicht 10 Klavierauszüge ans Staatstheater (für mich) zur Ansicht zu senden, ich schicke sie dann gleich wieder zurück. In Erwartung Ihrer verschiedenen Nachrichten herzliehst Ihr Krenek Cassel, 7.1.26. Beantwortet: 11. Jän. -26

214 Radiogramm

Cassel, 11.1.1926 MUSIKEDITION WIEN= SENDET EXPRESS EINE PARTITUR CONCERTO GROSS0 1 = KRENEK + erl. 12 X. 26. 1

Vgl. dazu Kreneks Briefvom 21.1.1926.

215

Liebes Frl. Rothe, ich danke sehr ftir die Übersendung des Concerto grosso. Anbei finden Sie einen Brief eines russischen Ausstellungskomites 1• Bitte schicken Sie diesen Leuten etwas von meinen Noten, vielleicht am besten die Opernauszüge und etwa die II. Symphonie, vielleicht auch ein Manuskript. Außerdem ein gutes Bild von mir.

199

Herr Wilhelm hat mir geschrieben, daß er gern bis zum Sommer oder auch noch länger warten will, wenn ich bloß die Operette mit ihm mache. Meine IV. Symphonie ist identisch mit dem Bläserstück. Die Bezeichnung "IV." stammt von Herrn Scherchen, ist aber nicht authentisch, ich habe das Stück "Symphonie für Blasinstrumente und Schlagwerk" genannt. Ich erwarte dringend Ihre Nachrichten über Leningrad, Stuttgart und "Mammon", und bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr Ernst Krenek Cassel, 15. Jan. 1926. Beantwortet: 18.1.26 1 Warum

es sich handelte, konnte nicht eruiert werden.

216

Sehr verehrter Herr Direktor, anbei sende ich das Fehlerverzeichnis der Bläsersymphonie zurück. Da ich die Adresse des Leipziger Konzertvereins nicht kenne, bitte ich Sie, ein Exemplar von Wien aus hinschicken zu lassen. Gleichzeitig geht der Revers über den Jahrbuch-Artikel an Sie ab. Ihre übrigen Nachrichten sind leider nicht sehr erfreulich. Über Stuttgart bin ich recht ärgerlich. Die Leute müssen doch betreffend die "Zwingburg" an einen Termin gebunden sein und dieser müßte doch selbstredend auch für das eventuelle Ersatzwerk gelten. Ich habe den Eindruck, daß das Benehmen des Stuttgarter Theaters zum mindesten eigenartig ist. Ich habe doch jetzt auch einen gewißen Einblick in den Theaterbetrieb und muß sagen, daß wir hier trotz wahrscheinlich viel größerer Schwierigkeiten als sie Stuttgart hat, doch gegenüber Autoren und Verlegern anders zu verkehren gewohnt sind. Ich möchte nicht, daß diese Saison ohne jede Theateraufführung von mir vergeht, aber es hat sehr stark den Anschein als sollte es so werden. Ich werde von Tag zu Tag berühmter wie man mir allseits versichert, sehe aber einerseits nicht womit - das kann mir ja schließlich gleich sein - aber ich sehe auch keine besonders günstigen Folgen. Ich bitte Sie nochmals, mir einmal zu schreiben, woran das im allgemeinen liegen kann, und ob ich etwas unternehmen soll, um dem abzuhelfen. Es kann nicht durchaus an den exorbitanten Schwierigkeiten meiner Werke liegen, denn ich sehe es z. B. jetzt eben wieder bei den Proben zu meinem Concerto grosso, daß selbst bei einem gewiß nicht erstklassigen Orchester mit geringer Probenzeit und ohne besandem Aufwand an Energie und Intensität ein absolut beachtenswertes Resultat erreichbar ist, obgleich ich zum ersten Mal überhaupt ein Werk von mir im Konzert dirigiere 1• Warum meldet sich Leningrad nicht mehr? Welche Leute kommen dort in Frage? Soll ich an jemanden schreiben?

200

Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir gelegen[tl]ich etwas ausführlicher Ihre persönliche Meinung über diese Dinge mitteilen würden. Inzwischen bin ich mit den herzlichsten Grüßen Ihr stets sehr ergebener Ernst Krenek Cassel, 21. Jan. 1926. Beantwortet: 26. Jan. 1926 1 Krenek dirigierte am nächsten Tag in einem ansonsten von Robert Laugs geleiteten Abonnementskonzert sein op. 25. Zuvor hatte er im Theater nur das Ballett Der vertauschte Cupido und das Schenk-Singspiel dirigiert (vgl. Briefvom 13.10.1925). Zwei Wochen später, am 8. Februar, wurde op. 25 zum ersten Mal in Wien im Großen Musikvereinssaal in einem Konzert mit dem Wiener Sinfonieorchester aufgefiihrt.

217 1

Lieber Dr. Heinsheimer, anbei ein paar Apen;us über den Tanz. Wenn Sie's brauchen können, ist es gut. Herzliehst Ihr Ernst Krenek Cassel, 22.1.1926. 1 Unter dieser Nummer ist auch der eingesandte Text registriert (dafiir fehlt die 218). Er wurde neben Stellungnahmen von Friedrich Wilkens, Alfredo Casella, Egon Wellesz, Erwin Schulhof[, Felix Petyrek, Heinz Tiessen, Vittorio Rieti und Laap Kool unter dem Sammeltitel "Tanzmusik" in den MdAnbr Jg. 8, Nr. 3/4, März/Apr. 1926 veröffentlicht (S. 173).

219

Sehr verehrter Herr Direktor, ich bin von der hiesigen Kunstakademie aufgefordert, für das von ihr veranstaltete Kostümfest ein kleines Couplet zu komponieren', welches im Programmheft facsimiliert erscheinen soll. Ich möchte Sie sehr bitten, dieses geringftigige Objekt zur Publikation in diesem Heft freizugeben und bitte Sie um baldmöglichen Bescheid. Mit den besten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Cassel, 25.1.26. Beantwortet: 30. Jän. -26. 1 Das Kostümfest fand am 13. Februar 1926 im Schlosshotel Kassel-Wilhelmshöhe statt. Krenek schrieb dazu, das Motto des Festes aufnehmend, das Couplet Für Rosalinde, das von Mary Keysell, einer auch im Kabarett tätigen Sängerin, und dem Komponisten am Flügel vorgetragen wurde. Es erschien lithographiert im Programmheft Krenek versah es später sogar mit einer Opuszahl

201

Ernst Krenek, Couplet Für Rosalinde, Titelblatt

202

(45a), doch blieb es ungedruckt (s. das Foto aufS. 202).- Der Verlag erteilte die Genehmigung am angegebenen Tag; sie findet sich im UE Vertragsarchiv, Mappe Krenek, Nr. 11 (Ds).

220

Liebes Frl. Rothe, 1) bitte senden Sie mir doch noch 2 Exemplare von dem Jahrbuch, welches ich sehr schön finde. Außerdem bitte ich Sie, mir 1 Exemplar der 2 Suiten für Klavier op. 26 zu schicken, und die beiden Streichquartette. 2) Ferner senden Sie bitte an meine Eltern in Wien, die auf dem beiliegenden Zettel verzeichneten Sachen. 3) Dann senden Sie bitte an Mr. H. J. Kalcsik, London, S.W. 1., 22, Regent Street etwas von meinen Werken. Er schreibt mir, daß er für das Grove's Dictionary for Music einen längeren Artikel über mich zu schreiben hat 1• Vielleicht schicken Sie ihm vor allem die 3 Opern-Auszüge, die beiden Streichquartette, das II. Concerto grosso und etwas von den Klaviersachen. Dann wollte ich Sie noch bitten, flir Publikationen nicht mehr das Bild zu verwenden, das in dem Jahrbuch ist. Sie müssen doch schon neuere und besse[re] Bilder von mir haben 2 • Herzlichste Grüße Ihr Kfenek Cassel, 14. Febr. 1926 beantw. 17.11.26. 1 H. J. Kalcsiks Artikel über Krenek erschien 1927 im 3. Band, S. 52f., der dritten, fiinfbändigen Auflage des Grove's Dictionary ofMusic and Musicians, ed. by H. C. Co lies. Das Werkverzeichnis Kreneks ist dort nur bis op. 35 gefiihrt und umfasst also tatsächlich nur die ersten drei Opern; außerdem wird der Komponist fälschlich als in Berlin wohnhaft bezeichnet. 2 Welches Foto Krenek meinte, ist unklar, denn im UE-Jb 1925 findet sich kein Foto von ihm.

221 Pk

Liebes Frl. Rothe, bitte stellen Sie doch fest, wann die Uraufführung m[ei]ner 7 Orchesterstücke in Dessau stattfindet oder schon stattfand 1• Direkte Anfragen nützen wie gewöhnlich nicht. Besten Dank flir die Sendung. Herzliehst Ihr Krenek Cassel, 23.2.26. Was macht Leningrad?!!! Beantwortet: 1. März 1926

203

Zu Dessau vgl. den Brief vom 17 .6.1926, zur UA seiner Orchesterstücke vgl. den Brief vom 12.10.1926.

1

222 typ

Sehr geehrter Herr Direktor, da die Aufführung vom "Grossen Krug" von Casella bereits in nächster Zeit vorbereitet werden muss\ möchte ich Sie ergebenst bitten, mir möglichst schnell ein wenn auch unkorrigiertes Exemplar der Partitur senden zu lassen, da ich die Herstellung der definitiven Exemplare nicht glaube abwarten zu können. Mit besten Grüssen ergebenst Ernst Kfenek Beantwortet: 1. März -26. 1 Krenek bereitete die DEA von Alfredo Casellas 1924 uraufgeführtem Ballett La giara vor; vgl. den Briefvom 30.3.1926.

223

Sehr verehrter Herr Direktor, ich hatte neulich Gelegenheit, einer Aufführung meiner Symphonie für Blasinstrumente in Frankfurt am Main beizuwohnen. Die Aufführung, die Herr Wendel besorgt hat, war eine so beispiellose Entstellung des Werkes und eine so törichte Sinnlosigkeit, daß ich Sie ausdrücklich bitte, diesem Herrn Wendel, der m. E. eines der unfähigsten Subjekte der Zeitgenossenschaft vorstellt, unter welchem Vorwand immer, jegliche Aufführung meiner Werke zu untersagen, d.h. in der Form, daß Sie ihm kein Stück von mir mehr zu Aufführungszwecken zur Verfügung stellen. Der Mann richtet mit Aufführungen mehr Schaden an, als die Tatsache einer Aufführung in Frankfurt a. Main jemals nützen kann 1• Während ich sonst aus äußeren Gründen gegenüber Aufführungen, die zwar in Details nicht tadellos sind, aber immerhin einen Gesamteindruck geben (Beispiel: Sprung über den Schatten, Frankfurt, II. Symphonie, Cassel) durchaus keinen puritanischen Standpunkt einnehme, muß ich mich gegen so pretäntiöse [sie] Blödsinnigkeiten wie die Aufführungsversuche des Herr Wendel an so wichtigen Punkten wie Frankfurt a. Main entschieden verwahren, weil sie einen gänzlich verwahrlosten Gesamteindruck geben und außerdem in den Details verbockt sind. Es war glatt abscheulich. Sehr dringend erwarte ich hier Partitur und Material von "La giara" (Casella). Die Aufführung soll am 27. sein! Können Sie bitte feststellen lassen, ob Kokoschka in Wien ist?

204

Ferner bitte ich noch um genauere Na[ch]richten über Leningrad, und welche Ratschläge Sie mir geben können, hinsichtlich der Aktion, die ich für meine Einreise unternehmen muß. Mit den herzlichsten Grüßen bin ich Ihr stets ergebener Ernst Krenek Cassel, 13. März 1926. Beantwortet: 17.11.26. 1 Ernst Wendel hatte Kreneks op. 34 am 8. März in einem Frankfurter Orchestervereinskonzert dirigiert. (Paul Bekker bezeichnete dessen Dirigat einer Schreker-Aufführung Ende November 1924 als "plumpe Metzgersarbeit" [Paul Bekker/Franz Schreker, BriefWechsel, hg. von Christopher Hailey, Aachen 1994, S. 195].)

224 Telegramm

Cassel, 17. März 1926 musikedition wien = reklamation war versehen material und partitur komplett hier

krenek +

225

Sehr verehrter Herr Direktor, in Bezug auf Ihr freundliches Schreiben vom 9/3 möchte ich Sie bitten, mir doch nochmals das definitive Textbuch der Operette einzusenden, bevor ich den Vertrag unterzeichne, mit dem ich sonst im Prinzip einverstanden bin. Ich darf nur aus rein sachlichem Interesse fragen, warum bei Operetten die Spesen des Verlags, als da sind Herstellungskosten etc. den Autoren abgezogen werden, während das bei anderen Werken ja nicht der Fall ist. Ich darf Sie bitten, davon Notiz zu nehmen, daß ich am 27. März "La Giara" von Casella als deutsche Erstaufführung dirigiert habe. Der Erfolg war sehr groß, ich habe an Casella selbst geschrieben, ein paar Kritiken erhalten Sie demnächst1. Darf ich noch fragen, was meine fünf kleinen Klavierstückehen machen? Ich glaube, daß diese 6 Platten seit etwa November in Arbeit sind2, und darf vielleicht hoffen, in absehbarer Zeit Korrekturen zu sehen, zumal da momentan nichts anderes von mir in Arbeit ist. Ich bin momentan mit einer großen Musik flir den "Triumph der Empfindsamkeit" von Goethe beschäftigt, der Anfang Mai unter meiner Leitung hier herauskomme, und brüte außerdem über einem großen Opernwerk mit eigenem Text, welches ich ganz leicht und zweckmäßig anlege, unter Benutzung hiesiger Erfahrungen 4 • Das sollen nun wirklich alle fertig kriegen, sogar Cassler Sänger, wenn's sein muß!

205

Ich erwarte freundliche Nachricht, und bin mit herzlichen Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Krenek Cassel, 30/3.26. Ich bitte ergebenst beiliegenden Brief Herrn Dzimitrowski zustellen zu lassen. Beantwortet: 8. April -26 1 Krenek schrieb Casella noch am Tag der Auffiihrung über den großen Erfolg und gab seiner Freude über die Frische und Klarheit der Musik Ausdruck (französischer Brief Kreneks an Casella in: Fondo Alfredo Casella, L. 3445). Casella bedankte sich am 8.4.1926 (H.I.N. 115831) und berichtete, er habe gerade in New York Klemperer zweimal das Concerto grosso op. 25 dirigieren hören, das Amar-Quartett habe im letzten Jahr in Rom das Dritte Streichquartett gespielt und er selbst wolle im nächsten Jahr die Symphonische Musik for 9 Instrumente op. 11 auffiihren. Richard Engländer besprach die Aufflihrung später in den MdAnbr (Jg. 8, H. 5, Mai 1926, S. 230f.: ,,Alfredo Casella: ,La Giara' [Der große Krug]"), und dort findet sich zusätzlich noch eine Notiz über Kreneks besonders starken Dirigiererfolg (ebd., S. 248). 2 Vgl. die Briefe vom 24.10.1925 (und Anm. 1) und vom 1.5.1926. Tatsächlich ging op. 39 erst am 8. Juni in Druck (UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922 -Apr. 1927). 3 Zu Kreneks Bühnenmusik zu Goethes "dramatischer Grille" Triumph der Empfindsamkeit s. den folgenden Brief. 4 Krenek arbeitete an Jonny spielt aufop. 45. 5 Abram Dzimitrovskij arbeitete seit seiner Emigration aus Kiew Ende 1922 zunächst als Lektor bei der UE und wurde 1928 verantwortlich fiir die Zusammenarbeit zwischen UE und dem Russischen Staatsverlag, als beide ein Kooperationsabkommen schlossen.

226 Telegramm

Cassel, 1. April 1926 musikedition wien = ersuche umgehende bekanntgabe termin leningrad und reisekosten da meine dispositionen dringend 1 = krenek + Beantwortet: 3. April-26 1 Der Plan, zur Aufführung des Sprung nach Leningrad zu reisen, ließ sich nicht verwirklichen, zumal die Auffiihrung auf 1927 verschoben wurde.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich möchte mir erlauben, Ihnen ein paar Mitteilungen zu machen. 1) durch unseren Verwaltungsdirektor häre ich, daß Herr Dr. Seelig (preuß. Kultusministerium), ich glaube, durch den Abgeordneten Kilian informiert

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ist', daß das Stadttheater Halle a. S. sich ftir die "Zwingburg" interessiert. Vielleicht haben Sie die Freundlichkeit, bald einen Klavierauszug dorthin einzusenden. 2) Der Intendant des Stadttheaters in Halberstadt, das jetzt sehr leistungsfahig sein soll, war neulich hier und interessierte sich sehr ftir den "Sprung über den Schatten". Wollen Sie bitte möglichst rasch einen Klavierauszug, wenn möglich, in der Bearbeitung, die ich für Leningrad gemacht habe, dorthin senden. (Ich glaube der Herr heißt Teuscher, oder so ähnlichf 3) ich habe eine ziemlich umfangreiche Musik für Kleines Orchester (über 100 Seiten Partitur) zu Goethes "Triumph der Empfindsamkeit" geschrieben. Das Stück kommt hier am 9. Mai unter meiner Leitung heraus. Ich werde Ihnen über den Erfolg berichten, vielleicht wird es etwas auch für andere Bühnen Verwendbares. 4) Meine neue Oper schreitet gut vorwärts, 80 Seiten Partitur liegen vor, 5 Szenen sind fertig komponiert, es fehlen noch 3. Das Stück wird abendfüllend, kann in etwa 2 Stunden ohne Pause oder in etwa 2 1/ 2 mit 2 Pausen gespielt werden 3 • Ich hoffe, Ihnen bald etwas davon einsenden zu können. 5) Ich habe Nachricht von Kokoschka, daß er bereit ist, die Inszenierung des "Orpheus" in Cassel zu machen und zu diesem Zweck auf beliebige Zeit hierher zu kommen 4 • Ich glaube, daß das eine Attraktion mehr ftir die hiesige Uraufführung bedeuten wird. Nun die weniger sympathischen Dinge: 6) Ich weiß gar nichts von Leningrad. Was geht dort vor sich? Findet die Aufführung statt? Wann, wo, wie? 7) Wie steht es mit Stuttgart? Ist es an der Zeit, daß ich Herrn Kehm einen etwas energischen Brief schreibe und ihn an seine Verpflichtungen erinnere? 5 Welche Art sind diese eigentlich? Es müssen doch sämtliche Termine längst abgelaufen sein. Weiß dieser Herr eigentlich überhaupt, was ein Vertrag ist? Und was für einen haben Sie mit ihm abgeschlossen? Vielleicht denken Sie daran, im "Anbruch" oder dgl. etwas über meine hiesigen Arbeiten zu ve[r]öffentlichen, damit nicht alles, was ich so Tag ftir Tag mache, nutzlos für die äußere Propaganda vor sich geht. Wenn auch die diversen Schauspielmusiken und sonstigen Sachen, die ich tue, keine besondere absolute Bedeutung haben, so sind sie doch vielleicht geeignet, eine gewisse Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen. Die Korrekturen der Klavierstücke 6 habe ich mit Dank erhalten und sende sie demnächst zurück. Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Mit den herzlichsten Grüßen Cassel, 1. Mai 1926. Beantwortet: 4.V.26, l2.V.26 1 Otto Kilian war als Mitglied der Kommunistischen Partei Abgeordneter im Preußischen Landtag. Er war zuvor auch als Volksschauspieler und Schriftsteller tätig gewesen.

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2 Eugen Teuscher war Intendant des Stadttheaters Halberstadt; er hatte die künstlerische wie geschäftliche Leitung inne. 3 Krenek hatte zu diesem Zeitpunkt noch die Szeneneinteilung im Sinn, die er bereits in seinem ersten Szenario fixiert hatte; dort war er allerdings nicht von drei, sondern von zwei Teilen ausgegangen (vgl. seine Briefe vom 29.12.1925, Anm. 1, und vom 25.5.1926). Jonny spielt auf hatte schließlich zwei Akte und elf Szenen. Wie die Datierung im gedruckten Klavierauszug ergibt, war die Komposition (vermutlich einschließlich der Instrumentation) der vier Szenen des ersten Teilsam 2. Mai beendet; der zweite Teil, dessen erste Szene er wohl gerade als Klavierauszug fixiert hatte, war erst am 10. Juni abgeschlossen. (Später unterschied er bei der Datierung genau zwischen Komposition und Instrumentation.) 4 Es ist nur ein späterer BriefKokoschkas, und zwar vom 25.5.1926, erhalten, in dem er schreibt, er mache gern das Bühnenbild für Orpheus, wolle aber auch einen gewissen Einfluss auf die Regie haben (Ernst Krenek, "Meine Zusammenarbeit mit Oskar Kokoschka. Briefe des Künstlers an mich", in: ÖMZ, Jg. 45, H. 6, Juni 1990, S. 339). 5 Zu Stuttgart und Kehm vgl. u. a. die Briefe vom 14.12.1925 und 2l.l.l926. 6 Vgl. dazu den Briefvom 30.3.1926 und Anm. 2.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich habe Ihnen die freudige Mitteilung zu machen, daß meine neue Oper, welche "Jonny spielt auf'' heißen wird, zur Uraufführung in Hamburg, Anfang nächster Saison, angenommen ist. Intendant Sachse war gestern hier\ hörte mit großem Vergnügen den "Triumph der Empfindsamkeit" (über den ich Ihnen einen ausführlichen Bericht der B.Z. zugehen lassei und ließ sich nachmittag von mir zwei große Szenen vorspielen. Er war sehr begeistert und stellte der Sache sehr gute Prognosen. Ich darf Sie vielleicht bitten, ihm möglichst rasch einen Vertrag mit, wenn möglich nicht übertriebenen Bedingungen, zu senden, damit Sie etwas Festes in der Hand haben, wenn an die Herstellung des Materials gegangen wer[den] soll. Ich bin in etwa zwei Tagen mit der Partitur des I. Teiles (Hälfte) fertig und würde dann zunächst anfangen, davon den Klavierauszug zu machen, so daß ich Ihnen heftweise (immer je 20 Seiten Partitur) zur Ausschreibung der Stimmen schicken kann, wenn ich vom betreffenden Heft den Klavierauszug habe. Sie würde[n] dann ungefähr bis Mitte Juni wohl auch den I. Teil im Klavierauszug erhalten können, und von da ab mit dem Stich beginnen können. Inzwischen würde ich gleichzeitig den Rest des Stückes komponieren (es sind nur noch 3 Szenen, denn die Schlußszene ist fast fertig komponiert) und etwa von Mitte Juni an wieder so instrumen[t]ieren, daß Sie jeweils nach Fertigstellung von 20 Seiten das betreffende Stück Partitur erhalten können. Ich hoffe, daß ich mit meinen Arbeiten bis Juli fix und fertig sein kann, so daß Harnburg zum Beginn der neuen Saison das Material erhalten könnte. Bitte teilen Sie mir umgehend mit, ob Sie mit diesem Arbeitsplan einverstanden sind, damit ich flott weiter arbeiten kann. Hoffentlich erfreut Sie diese An-

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nahme so wie mich. Wir hätten dann für die nächste Saison wieder ein paar bedeutungsvolle Aufführungen, an die ich allerlei Hoffnungen knüpfe. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Krenek Cassel, 17. Mai 1926 Beantwortet: 22.V.26. Zur Absicht des Hamburger Intendanten Leopold Sachse vgl. auch die folgenden Briefe. Am 10. Mai war im ersten Beiblatt der B.Z. am Mittag (Nr. 125) eine Kritik von Erich Urban erschienen: "Goethe und Krenek in Kassel. ,Der Triumph der Empfindsamkeit' mit der Musik von Ernst Krenek". 1

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich verstehe die Gedankengänge, die Sie in Ihrem freundlichen Brief vom 22. Mai entwickeln, durchaus, teile aber eigentlich nicht die Bedenken, die Sie daraus ableiten. Ihr Haupteinwand richtet sich, wie ich ersehe, dagegen, daß das Werk vor seiner eigentlichen Vollendung angenommen worden ist. Nun habe ich zunächst aus der persönlichen Bekanntschaft mit Herrn Sachse den Eindruck gewonnen, daß er kaum aus nichtigen Gründen von unserer Verabredung zurücktreten würde. Im Gegenteil schien er besonderen Wert auf ihren bindenden Charakter zu legen. Andrerseits bin ich bereit, wenn Sie Wert darauf legen, einer Einladung von Herrn Sachse folgend, in den nächsten Tagen nach Harnburg zu reisen und das Werk dort vor den Kapellmeistern (es wird übrigens wohl nur Pollak 1 in Frage kommen) vorzuspielen, obgleich ich nur ungern Geld auf diese Reise anwenden möchte, da ich jetzt schon für den Sommer vorsorgen muß, den ich diesmal absolut zur Erholung brauche, da meine Nerven in der letzten Zeit durch den Theaterbetrieb und die gleichzeitig schnelle und intensive Arbeit an der Oper etwas mitgenommen sind. Übrigens ist die Komposition schon viel weiter fortgeschritten. Es fehlen nur noch zwei Szenen, die ich fast vollständig im Kopf habe und nur niederschreiben muß. Heute ist folgendes fix und fertig: 1. Teil (4 Szenen): Partitur Klavierauszug Textbuch 2. Teil (4 Szenen): 1. Szene Partitur 4. Szene Klavierskizze 2 . Wie Sie sehen, bin ich in den letzten Tagen viel schneller vorwärts gekommen als ich dachte und kann Ihnen also sofort 190 [Seiten] Partitur und über 100 Seiten Klavierauszug senden. Ich bin sicher, daß, wenn keine unvorhergesehenen Hemmungen eintreten, Sie das ganze Werk komplett bis 1. Juli haben können. Nun müßte ich die Reise nach Harnburg wohl sofort unternehmen, da das Theater dort am 15. Juni schließt und Herr Sachse die ganze Angelegenheit

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bis dahin begreiflicherweise unter Dach haben möchte. Er hatte mich noch ausdrücklich gebeten, Sie auf diesen U[m]stand hinzuweisen. Auch mir wäre es natürlich eine große Beruhigung, wenn wir bis dahin überein kommen könnten. Was nun Ihre Bedenken betrifft, die sich gegen Harnburg als Uraufführungsort richten, so halte ich sie nicht für entscheidend. Zunächst halte ich es noch nicht für opportun, an eine neue Uraufführung von mir die Annahme älterer Werke als Bedingung zu knüpfen. Unter uns: der bisherige Erfolg meiner Bühnenwerke, so bedeutungsvoll sie auch bisher stets empfunden wurden, war doch nach außen hin bisher nicht so nachhaltig, als daß eine solche Bedingung nicht flir einen Bühnenleiter, der ein neues Stück herausbringen will, etwas Entmutigendes an sich haben müßte. Bringt hingegen die neue Oper diesen durchschlagenden Erfolg, so ergeben sich die Wiederaufnahmen auch der früheren Opern von selbst. Ich bin eigentlich kein Freund von solchen zwangsweise herbei geführten Annahmen und Sie, glaube ich, auch nicht, wenn ich frühere Äußerungen von Ihnen richtig verstanden habe. Wenn eine Bühne etwa zwar "Jonny", nicht aber den "Sprung" machen will, so wird sie bekanntlich immer Mittel und Wege finden, sich dieser weiteren Verpflichtung zu entziehen, wenn sie der ersten nachgekommen ist, während die Stellung einer Bedingung von vornherein die erste Annahme gefährdet. Im übrigen habe ich von Herrn Sachse den persönlichen Eindruck gewonnen, daß er durchaus den Wuhsch hat, sehr warm für mich einzutreten und mir in Harnburg Boden zu verschaffen, so daß er, wenn "Jonny" ein Erfolg wird, sicher gerne von sich aus auch eine andere meiner Opern aufnehmen wird. Andrerseits, wenn "Jonny" diesen erwünschten Erfolg nicht hat, ist ja auf eine der früheren Sachen ohnedies wenig Hoffnung zu setzen. Sie schlagen mir in Ihrem Brief vor, eine andere Bühne flir das Werk zu interessieren. Ich glaube gern, daß das mit Aussicht auf Erfolg möglich wäre, sehe aber nicht ganz ein, warum ich die Chance, die darin liegt, daß ein Theaterleiter an mich herantritt und mich um die Uraufführung bittet, ausschlagen soll, um mich anderswo in die von vornherein ungünstigere Situation des Anbietenden zu begeben. Außerdem ist es jetzt schon etwas spät für Dispositionen, die die nächste Saison betreffen, und ich glaube kaum, daß wir an einer anderen Bühne einen so günstigen Termin bekommen, wie ihn Harnburg anbietet. Bestenfalls werden wir auf die zweite Hälfte der Spielzeit vertröstet, und dann wird es wieder Verschiebungen bis in den Sommer geben, das wird ungünstig sein, dann wird auf die übernächste Saison verschoben und so die Sache überhaupt verschleppt, während Harnburg ja von sich aus die Aufführung als erste Novität im Jahr anbietet. Ich weiß von der Korngoldsehen Sache, aber Herr Sachse sagt mir selbst, daß er sie vor März gar nicht bekommen kann 3 . Die Konkurrenz von Korngold scheue ich eigentlich nicht so sehr, zu einer solchen Uraufführung würde ja auch viel auswärtige Kritik kommen und so der Lokalpresse das Gewicht nehmen. Alles in Allem habe ich nicht den Eindruck, daß die Bedenken, die Sie gegen Harnburg haben, nicht du[rc]h die Vorteile aufgewogen würden. Wenn Sie mir

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das zu sagen erlauben, so führe ich diese Bedenken in der Hauptsache psychologisch zurück auf eine gewisse Zurückhaltung Ihrerseits gegenüber Hamburg, die sich wohl aus gewissen Mißverständnissen früherer Zeit ergeben hat, die Sachse erwähnte4 • Ich würde mich freuen, hier ein bißeben eine Brücke bauen zu können, da ich den sicheren Eindruck habe, daß von der anderen Seite sehr starkes Interesse, jedenfalls an mir, und guter Wille da ist. Bitte wollen Sie mir möglichst umgehend schreiben, was Sie in der Sache unternehmen wollen, und was Sie mir empfehlen, auch wann Sie die Zusendung des Materials wünschen, auch ob ich nach Harnburg fahren muß, bevor ich Ihnen den Klavierauszug sende. Ich wäre jedenfalls sehr froh, wenn die Sache so zustande käme, und möchte Sie nur bitten, zu bedenken, daß wir die Entscheidung betreffs Harnburg bis 15. Juni treffen. In Erwartung Ihrer baldigsten Nachrichten mit den herzlichsten Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Kfenek Cassel, 25. Mai 1926. Beantwortet: 27. Mai 1926 Egon Pollak, GMD in Hamburg, bereitete im nächsten Jahr die dortige Jonny-Aufführung vor. Zur Szeneneinteilung und zur Fertigstellung der Oper vgl. Anm. 3 zum Briefvom 1.5.1926. 3 Das Partieeil der Oper Das Wunder der Heliane op. 20 beendete Komgold im Sommer 1925 auf dem Semmering. Zu Weihnachten unterzeichnete er den Publikationsvertrag mit Schott, und im Frühjahr 1926 vollendete er die Instrumentierung. Dass die Oper erst im Herbst 1927 in Harnburg uraufgeffihrt wurde - Komgold hoffte ursprünglich auf eine Doppelpremiere in Harnburg und Wien, was sich jedoch bald als nicht durchfUhrbar erwies- hing vermutlich mit der sehr langwierigen Herstellung des Materials durch den Verlag zusammen. 4 Welche Probleme es zwischen der UE und Sachse bereits gegeben hatte, war nicht zu ermitteln. 1

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Intendantur des Staatstheaters Cassel, den 31. Mai 1926. Sehr geehrte Herren, bezugnehmend auf Ihre Postkarte vom 25. ds. Mts. teile ich Ihnen mit, dass das Staatstheater für "Orpheus und Eurydike" 12 Klavierauszüge und 47 Chorstimmen benötigt, und zwar die letzteren wie folgt: 13 Sopran-, 8 Alt-, 16 Tenor-, 10 Basstimmen. Bezügl. der Klavierauszüge möchte ich Ihnen den Vorschlag machen, dass ich von den s. Zt. mir geliehenen 10 Exemplaren 7 (3 habe ich fur mich selbst

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zurückbehalten) dem Staatstheater gleich übergebe, um beiderseits unnütze Portospesen zu ersparen. Ich bitte um baldige Zusendung des Materials (auch der Orchesterstimmen) und zeichne mit vorzüglicher Hochachtung Ernst Krenek

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich danke Ihnen sehr flir Ihren freundlichen Briefvom 27. Mai und das darin zum Ausdruck kommende Entgegenkommen. Ich hoffe zu Gott, daß jetzt alles glatt geht und der Vertragsschluß mit Harnburg keine weiteren Schwierigkeiten macht. Gleichzeitig benachrichtige ich Sie, daß gestern, heute und morgen Partitur und Klav. Auszug I. Teil in 3 getrennten Sendungen an Sie abgehen, als Wertpakete, u. zw. Partitur S. 1-80, S. 81-159, u. Klav. Auszg. S. 1-95 1• Wollen Sie mich bitte unverzüglich vom Eintreffen der Sendungen verständigen, damit ich über den Empfang beruhigt bin. Vom II. Teil ist 1. u. 2. Szene in Partitur und Auszug fast fertig, bleibt nur noch eine Szene zu komponieren, was dieser Tage geschieht 2• Anbei finden Sie eine Äußerung über die Studie von Dr. Torbe über meine Werke. Das Manuskript wird ebenfalls nächster Tage zurückgeschicke. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Cassel, 2. Juni 26. Beantwortet: 11. Juni 26. 1 Die Autographe der Partitur und des Klavierauszugs von Jonny spielt aufliegen im EKI, Sign. MM III 003-05 UE und MM III 003-06 UE. 2 Inzwischen hätte Krenek die endgültige Einteilung vorgenommen (vgl. die Anm. 3 zu seinem Brief vom 1.5 .1926). Dass er aber bis zuletzt nicht nur an der Zahl der Szenen laborierte, sondern auch noch an ihrem Inhalt, belegt ein Blatt mit einer detaillierten Inhaltsangabe von zuerst neun, dann zehn Szenen (MM III 003-02_UE). Die neunte, zunächst als Schlussszene geplant, zeigte am Anfang "ihn" im Gefängnis, mit der Erscheinung von "ihr" vor Augen, seine Befreiung durch den "Nigger", dann die Chorszene im Bahnhof. Schließlich entschied sich Krenek daflir, den Schluss nach der Befreiung (Szene im Polizeiauto) auch szenisch abzutrennen (10. Szene). Die endgültige Einteilung fasst den ganzen Schluss (Bahnhof- Polizeiauto- Bahnhof) in drei Szenen (9.-11.) zusammen. 3 Jakob Torbes Studie wurde nicht gedruckt; sie ist auch nicht mehr aufzufinden. Torbe hatte bereits mehrfach für die MdAnbr geschrieben: eine Rezension von Kreneks 1. Streichquartett ("Ernst Kl'enek", ebd., Jg. 4, Nr. 11, Nov. 1922, S. 281f.), "Das Persische Ballett von Egon Wellesz" (ebd., Jg. 6, Nr. 6, Juni/Juli 1924, S. 266f.) und einen Aufsatz "Zur Formsystematik der textierten Musik" (ebd., Jg. 6, Nr. 10, Nov./Dez. 1924, S. 409ff.). Da sich aus Kreneks Erwiderung, die in der Korrespondenz nach seinem Schreiben eingereiht ist, der Inhalt der Studie erschließen lässt, sei sie hier erstmals publiziert.

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Die Studie von Dr. Torbebeweist mir, daß der Verfasser, der mir persönlich bekannt ist, sich sehr intensiv mit einigen meiner Werke befaßt hat. Wenn mich das Resultat seiner Bemühungen trotzdem nicht zu befriedigen vermag, so liegt das an einer m. E. unrichtigen Grundeinstellung. Zunächst halte ich nicht dafür, daß die Betrachtungsweise des Verfassers überhaupt geeignet ist, das Wesentliche eines Kunstwerkes zu erfassen. Es bleibt also eine Analyse des rein Technischen, des Handwerksmäßigen, das aber auf jeden Fall nur eine der vielen Komponenten des Kunstwerkes darstellt. Dies vorausgesetzt, ließe sich ja nun manches über das Handwerkliche sagen, obgleich ich der Ansicht bin, daß die Organik eines Kunstwerks sich zwar ebenso wie seine anderen Faktoren an seiner äußeren (also bei Musikwerken: hörbaren, klanglichen) Erscheinung äußert, daß aber ihr Nachweis im Einzelnen nicht allzuweit führt, weil sie mindestens ebensosehr Ausfluß der Persönlichkeit des Autors ist wie die sogenannten gefühlsmäßigen Imponderabilien. Immerhin läßt sich am Technischen viel Interessantes beobachten und, - das dürfte wohl der Endzweck einer Betrachtung des Technischen sein -, lernen. Gerade in dieser Hinsicht enttäuschen mich aber die Analysen von Herrn Dr. Torbe se[hr]. Bei aller Prätention, die sie durch imponierende Zahlen- und Buchstabentabellen aufweisen, gehen sie am Kern der Dinge durchaus vorbei. Die meisten beschränken sich überhaupt nur auf eine statistische Konstatierung des vorhandenen Materials (z. B. Toccata u. Chaconne, Klavierkonzert, Violinkonzert, Concerto grosso). Diese Feststellungen kann nun m. E. jeder musikalische Mensch, geschweige denn ein Fachmusiker, an Hand der Partitur - und ohne Partitur sind die Analysen überhaupt nicht verständlich - selbst machen, während sie dem Laien das Verständnis der Werke auch nicht erleichtern. Also im allgemeinen: für den Laien zu viel, für den Fachmann zu wenig. Im übrigen bin ich durch Zeitmangel nicht in der Lage, die einzelnen Feststellungen des Verfassers zu kontrollieren, doch scheint mir vor allem seine Formanalyse stellenweise sehr willkürlich. Um auf ein einzelnes Beispiel hinzuweisen: (S. 13 der Schrift). Ich halte es für unmöglich, das ganze flüchtige, schattenhafte Vorbeihuschen e~nigbr Motive aus früheren Themen nach der Kadenz im Violinkonzert (nach Torbe T. 579 als den Beginn eines Rondos anzusehen, und die Wiederkehr des Adagios als Seitensatz dieses Rondos! Im Gegenteil, mir scheint, daß das Adagio dreiteilig ist, und daß der kurze, obenerwähnte Allegro vivace--Satz nach der Kadenz das Rudiment eines durchführungsartigen Mittelteiles vorstellt. Dieser Irrtum des Verfassers beweist mir, wie sehr er am Notenbild klebt. Solche Willkürlichkeiten finden sich mehr. Ein Kapitel für sich sind die eigenartigen Werturteile des Verfassers, insofern als sie völlig unbegründet und in der Luft hängend am Schluß einer endlosen Zahlentabelle ganz apodiktisch erscheinen. Man denkt, sie seien das Ergebnis der mühseligen Zählungsarbeiten des Verfassers, kommt aber bald darauf, daß sie im wissenschaftlichen Sinn wertl[o]se Privatmeinungen sind. Sehr bedenklich für das Wertungsvermögen des Verfassers ist die eingentümliche Tendenz, an den entschieden bedeutenderen Nummern meines Oeuvre vorbeizugehen und sein völliges Versagen vor den Opern. Für eine intuitive Analyse müßten gerade sie eine besonders reizvolle Aufgabe bilden. Aber es scheint, daß dort das stark vorwaltende Phantasieelement und die Freiheit und Mannigfaltigkeit der Formungsmöglichkeiten den Verfasser verwirren, so daß er überhaupt nichts mehr sieht und sich zu der (auch wissenschaftlich-sprachlich phrasenhaften) Behauptung versteigt, "Orpheus und Eurydike" sei ein ununterbrochenes Arioso ohne be-

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merkbare Tendenzen zu formaler Gestaltung. Ein großangelegtes formales Gebilde wie etwa die Erzählung der Eurydike im 2. Akt oder das große Schlußduett Orpheus - Eurydike, oder die Wahnsinnsarie des Orpheus am Anfang des 3. Aktes, wären doch ins Auge springende geschlossene Gebilde, die zu analysieren der Mühe wert sein könnte, zu schweigen von komplizierteren Aufgaben, wie etwa, dem inneren Zug einer äußerlich ganz locker gefugten Szene zu formaler Geschlossenheit nachzuspüren (etwa die 2. Szene: Psyche u. die Furien). Das Lohnende daran wäre allerdings - und nun komme ich noch auf etwas Prinzipielles -, eine wesentlich andere Einstellung. Eine eventuell fördernde und belehrende Analyse, die auch flir den Fachmusiker von Interesse wäre, müßte vor allem vom Erlebnis einer bestimmten musikalischen Wirkung ausgehen, und darin bestehen, die Mittel zu untersuchen und die Ursachen herbeizuschaffen, auf denen diese Wirkung beruhen dürfte. Dazu genügt freilich nicht die statistische Feststellung, wo ein Thema anfängt und wo es aufhört. Das sieht schließlich jeder, der die Noten kennt. - Dazu kommt eine stellenweise sehr unbeholfene Ausdrucksweise des Verfassers. Alles in allem scheinen mir seine Analysen zur Veröffentlichung wenig geeignet, zumindesten würde ich einer solchen nicht viel Zweck und Resultat beimessen Ernst Krenek Cassel, 2. Juni 1926

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Sehr verehrter Herr Direktor, Herr Intendant Sachse schreibt mir, daß er Ihren Vertrag über "Jonny" erhalten hätte und mit ihm völlig ei[nv]erstanden sei mit Ausnahme des Termins bis 15. November. Er meint, er könne sich an diesen nicht kontraktlieh binden, da er wegen des völligen Umbaus seiner Bühne das Eröffnungsdatum der neuen Saison noch nicht fixiert hätte. Ich hoffe, daß daraus keine Schwierigkeit entsteht, und bitte Sie, sich in diesem Punkt mit Herrn Sachse zu verständigen, da er ja selbst int[er]essiert ist, "Jonny" so bald als möglich zu bringen. Er schreibt mir, daß er gleich am Anfang der Saison "Meistersinger" und "Ring" bri[ng]en muß, und dan[n] sofort an "Jonny" schreiten will. Ich habe ihn gebeten, sich gleich mit Ihnen in Verbindung zu setzen, er hatte bloß Wert darauf gelegt, auch mit mir in diesem Punkt im Einvernehmen zu stehen. Mit den verbindlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek C.[assel,] 6.6.26.

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Sehr geehrte Herren, im Sinne Ihres freundlichen Schreibens vom 1. Juni verzichte ich darauf, die Operette von Herrn Wilhelm zu komponieren 1• Ich hatte mir aus inneren und äußeren Gründen den Entschluß, den Vertrag zu unterschreiben, immer noch hin- und herüberlegt, Ihr Brief hat nun den Anstoß zur negativen Entscheidung

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gegeben. Ich bin auf keinen Fall imstande, das Buch während des Sommers zu komponieren, da ich nach Vollendung meiner Oper nicht sofort wieder an eine an sich wohl leichte, aber doch umfangreiche dramatische Sache schreiten kann 2• Ich möchte jedoch auf keinen Fall Anlaß sein, daß sich die Chancen des Librettos, das ich ftir ausgezeichnet halte, durch mein Zuwarten verringern, so sende ich Ihnen unter einem Buch und Vertrag zurück. Mit bestem Dank an Herrn Wilhelm und freundlichen Grüßen bin ich hochachtungsvoll ergebenst Ernst Krenek Cassel, 8. Juni 1926. 1 V gl.

dazu z. B. die Briefe vom 8.11. und 29.12.1925. Tatsächlich begann Krenek nur zwei Wochen nach Abschluß des Jonny bereits mit der Komposition des ersten seiner drei Einakter.

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Universal Edition Auf Ihr freundliches Schreiben vom 9. d. teile ich Ihnen mit, daß Sie vermutlich S. 1-80 der Partitur von "Jonny" erhalten haben. Das ist noch nicht der ganze I. Teil! Dieser hat 157 Seiten. Der Klavierauszug von diesem Teil ist ebenfalls unterwegs. Wie ich Ihnen schrieb, habe ich bisher 3 Pakete abgesandt: Partitur I. Teil in zwei Sendungen (S. 1-80, S. 81-157) und Klavierauszug I. Teil (S. 1-95). Ich nehme zur Kenntnis, daß Sie augenblicklich die 1. Sendung (Partitur S. 1-80) erhalten haben. Ich bitte Sie sehr, mir ganz genau zu bestätigen, was Sie jeweils erhalten, damit ich darüber Evidenz führen kann. Die Komposition des ganzen Werkes ist bis auf einen ganz kleinen Teil abgeschlossen und ich beschäftige mich jetzt mit Instrumentation und Klavierauszug. Ich nehme an, daß Sie alles (ungefähr noch 250 Seiten Partitur und 120 Seiten Klavierauszug) bis ungefähr 28. Juni - 1. Juli haben werden. Das Textbuch sende ich schon früher, da es in etwa 3-4 Tagen fertig ist. (Ich arbeite nämlich diesmal Text und Musik gleichzeitig, so daß ich das Buch nicht früher schicken kann.) Das Personenverzeichnis finden Sie auf der zweiten Umschlagseite des Klavierauszugs, den Sie ja wohl inzwischen hoffentlich erhalten haben. Ich bitte Sie noch anzuordnen, daß in Partitur, Stimmen und Auszug Orientierungsziffern von 10 zu 10 Takten, für den I. und II. Teil gesondert eingetragen werden. Die Streicher denke ich mir etwa so besetzt: 5 erste, 4 zweite Geigenstimmen, 4 Bratschen-, 3 Cello- und 2 Kontrabaßstimmen. Sollte sich ein größerer Bedarf herausstellen, kann ja die eine oder andere Stimme noch nachgeschrieben werden.

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Also wie gesagt: unterwegs und inzwischen eingetroffen ist der sogenannte I. Teil des Werkes (1.-4. Szene). Den II. Teil erhalten Sie am Ende des Monats, womit Sie dann das ganze Stück in Händen haben. - Die Spieldauer ist netto ungefähr 2 Stunden (1. Teil 55-60 Minuten, II. Teil 65-70 Minuten). Ich bitte nochmals um umgehende Bestätigung des Empfangs meiner Sendungen und bin mit den besten Grüßen Ihr Ernst Ki'enek Cassel, 11. Juni 1926. Beantwortet: 14.VI.26

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Universal Edition Ich danke Ihnen sehr flir Ihre Mitteilung vom 14. d., daß Sie alle meine Manuskriptsendungen erhalten haben 1• Ich nehme an, daß ich mit der Zusendung des II. Teiles (wieder in mehreren Paketen) etwa am 23/24. Juni beginne. Das Textbuch dürfte etwa Samstag d. 19. abgehen können. Was Ihre Frage nach dem Autor des Textes betrifft, so verweise ich auf meine Korrespondenz mit Herrn Direktor Hertzka, der augenscheinlich momentan nicht anwesend ist, aus welcher hervorgeht, daß ich selbst der Autor bin. Ich glaube, daß in diesem Fall eine ausdrückliche Nennung im Titel unterbleibt. - Natürlich bin ich einverstanden, daß die Bezifferung von 5 zu 5 Takten vorgenommen wird. Ich bitte Sie nun um folgende Auskünfte: 1) wollen Sie mir bitte mitteilen, wie sich die Vertragssache mit Harnburg entwickelt. Ich habe in dieser Angelegenheit zuletzt eine Karte an Sie geschrieben, in der ich Ihnen den Wunsch des Intendanten Sachse nach einer geringfligigen Änderung des § 3 des Vertrages mitteilte2• Ich würde gern erfahren, was daraus geworden ist. 2) wollen Sie mir bitte mitteilen, wo sich Partitur und Stimmen meines op. 31, "Sieben Orchesterstücke" befinden. Die Uraufflihrung war an Herrn v. Hoeßlin nach Dessau vergeben, der sie aber nicht gebracht hat3 . Ist das Material vielleicht dort? Wenn ja, wollen Sie ihn bitte veranlassen, es der Direktion des Bauhauses zu übergeben, bevor es von Dessau abgeht, da ich auf Ersuchen von Direktor Gropius dieses Werk im Herbst bei einer Feierlichkeit zur Eröffnung des Bauhaus-Neubaues selbst zur Uraufführung bringen will 4 • 3) ersuche ich Sie gelegentlich um eine ausfUhrliehe und offene Darstellung des Falles Stuttgart-"Zwingburg". Ich habe auf wiederholte Anfragen nur teilweise oder gar keine, jedenfalls mich nicht befriedigende Auskünfte erhalten, und glaube ein Recht zu haben zu erfahren, wie es möglich ist, daß eine Verpflichtung, die vor mehr als einem Jahr fällig war, überhaupt nicht erfüllt wird, und ob Sie irgendwelche Maßregeln, sei es in Form der Eintreibung

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einer vertragsmäßig festgelegten Konventionalstrafe oder d[ er] AuffLihrung eines anderen Werkes unter wesentlich besseren Bedingungen, oder was Sie überhaupt in dieser Sache der Reihe nach unternommen haben und wie diese jetzt steht. Ich bitte Sie herzlich, sich die Mühe einer ausfuhrliehen und befriedigenden Darstellung nicht verdrießen zu lassen, da ich schließlich einer der Hauptbeteiligten dabei bin und es sich doch schließlich um keine Kleinigkeit handelt. Ich weiß, daß so etwas mündlich besser geht, aber ich habe jetzt keine Gelegenheit nach Wien zu kommen, und finde es andrerseits ein bißchen sonderbar, daß ich von der ganzen Sache überhaupt nichts weiß. 4) wollen Sie mir bitte mitteilen, ob meine 5 kleinen Klavierstücke op. 39 bald erscheinen5• Die Korrekturen habe ich schon vor vielen Wochen gelesen! 5) wollen Sie mir bitte ein Exemplar de[ s] "Magnificat" von Kaminski (Klavierauszug) zusenden6 • 6) eine sehr wichtige Frage: wann glauben Sie, daß ich die ersten Korrekturbogen des Klavierauszuges von "Jonny" erwarten kann? Nach der früheren Korrespondenz mit Herrn Direktor Hertzka bestand die Absicht, das gesamte Material bis September fertig zu machen, u. zw. unter der Voraussetzung, daß sich das Manuskript am 15. Juli bei Ihnen vollständig befindet. Da ich nun wesentlich früher fertig geworden bin als ich dachte und Sie alles Nötige schon am 1. Juli in Händen haben werden, setze ich stillschweigend voraus, daß dieser Termin eingehalten werden wird. Ich schätze also, daß ich Korrekturen etwa in der 2. Julihälfte schon zu erwarten haben werde. Da ich nun am 3. Juli meine höchst nötige Erholungsreise antrete, möchte ich Sie bitten, mir möglichst genaue Daten mitzuteilen, zu denen Sie mit der Absendungsmöglichkeit von Korrekturen rechnen, damit ich Ihnen dann absolut sichere Adressen schreiben kann. Leider bin ich nicht in der Lage, Ihnen alle Adressen schon jetzt im Voraus bekanntzugeben, da mein Reiseplan nicht ganz feststeht. Wenn Sie mir aber etwa schreiben, daß ich am 25. Juli eine Sendung zu erwarten hätte, so kann ich Ihnen etwa 8 Tage vorher, eventuell telegraphisch, die Adresse mitteilen, unter der mich die Sendung erreicht. Ich hoffe, daß Sie diesem Gedankengang folgen und mir möglichst entsprechende Auskunft geben können. In Erwartung baldiger freundlicher Nachrichten bin ich mit den besten Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Kfenek Cassel, 17. Juni 1926. Beantwortet: 1.) 21. VI.26

1 Der Brief der UE ließ sich nicht auffinden. - Inzwischen erhielt Krenek auch einen Brief des Orgelbauers Oscar Walcker aus Ludwigsburg (Rückseite einer Bühnenskizze zu Jonny spielt auf, in: EKI, MM III 003-02_ UE), der auf einen Brief Wilibald Gurlitts an Krenek Bezug nahm und anfragte, ob Krenek bereit sei, fiir die vom 27. bis 30. Juli in Freiburg i. Br. stattfindende "Tagung fiir Deutsche Orgelkunst" eine Komposition fiir Orgel zu verfassen.

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2 Der Brief Leopold Sachses an Krenek ist in WB-H nicht vorhanden. Zu seinen Änderungswünschen vgl. auch die Pk vom 6.6.1926, zum weiteren Verlauf den Brief vom 3. 7.1926. 3 Zur geplanten UA von op. 31 durch Franz von Hoesslin in Dessau vgl. den Brief vom 16.5.1925; dazu findet sich auch noch eine Ankündigung in der Rubrik "Konzerte" des Sonderhefts "Musik und Maschine" der MdAnbr, Jg. 8, Okt./Nov. 1926, S. 410). Hoesslin verließ Dessau jedoch am Ende der Spielzeit 1925/26 und folgte einer Berufung als GMD nach Elberfeld-Barmen. Tatsächlich uraufgeführt wurde op. 31 bei der "2. Studien-Aufflihrung" im Musikkollegium Winterthur am 4. November 1926 von Hermann Scherehen (vgl. den Brief vom 12.1 0.1926). 4 Ein entsprechendes Schreiben von Walter Gropius an Krenek ist in WB-H nicht erhalten. Die Eröffnung des neuen Bauhauses in Dessau fand zudem erst am 4. Dezember 1926 statt, und Krenek nahm daran ohnehin nicht teil, da am selben Abend in Kassel die zweite, vom Rundfunk übertragene Aufführung seiner Oper Orpheus und Eurydike veranstaltet wurde. 5 Zum Druckauftrag für op. 39 vgl. die Anm. 2 zum Briefvom 30.3.1926, zu den Korrekturen den Briefvom 1.5.1926; ausgeliefert wurden die 298 Exemplare am 28. Juni (UE 8601). 6 Krenek hatte Heinrich Kaminski möglicherweise im Juli 1925 beim 4. Donaueschinger Kammermusikfest kennengelemt, bei dem dessen Quintett für Klarinette, Horn und Streichtrio aufgeflihrt worden war. Sein Magnificat für Sopran, Chor, Viola und Orchester war am 2. November 1925 in Kiel unter der Leitung von Fritz Stein uraufgeführt worden und bei der UE als Orchesterpartitur (UE 8419) und Klavierauszug mit Text (UE 8422) im Mai bzw. April1926 erschienen. In den Unterlagen der UE (Autorenprospekte D-L) findet sich auch die Wiedergabe einer Pressenotiz zum Magnificat aus den Kasseler Neuesten Nachrichten. Möglicherweise hatte Krenek es hier in einem Konzert gehört. Scherehen ließ sich am 13. März 1926 das Aufführungsmaterial des Stücks nach Frankfurt schicken, um dort eine Aufführung im Rahmen des Zyklus "Meisterwerke der Chor Iiteratur" vorzubereiten.

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Universal Edition Bitte wollen Sie mir folgende Werke senden: Schönberg, op. 27, vier Stücke für gemischten Chor op. 28, Satiren für gemischten Chor 1 , Gesammelte Dichtungen2• UE 8472 Kurt Weill, Der neue Orpheus op. 16 [UE] 8387 , Der Protagonist3 möglichst bald, da ich am 3. Juli verreise. Übermorgen beginne ich mit der Absendung des 2. Teiles "Jonny spielt auf'', worüber ich Ihnen noch schreiben werde. Ich habe noch vergessen anzugeben, daß ich ausdrücklich wünsche, daß die kleinen Grundriß- und Ansichtsskizzen, die ich an einzelnen Stellen im Textbuch und Klavierauszug von gewissen Szenen eingezeichnet habe 4, unbedingt mitgedruckt werden sollen. Sie erhöhen, bezw. stellen überhaupt erst her die Anschaulichkeit der szenischen Angaben, die ich diesmal sehr genau behandelt habe, auf Grund der schlechten Erfahrungen, die ich beim "Sprung über den Schatten" gemacht habe, wo die betreffenden Angaben zu spärlich waren, so daß der Zügellosigkeit eines phantasielosen Regisseurs Tür und Tor geöffnet war. Das Wenige, was an der Inszenierung als

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gelungen betrachtet werden konnte, war aus der dürftigen Vorbemerkung geschöpft, die ich der Partitur vorausgeschickt hatte. Ich meine wohl, daß ein schöpferischer Theatermensch auch andere Lösungen der szenischen Probleme finden wird, aber wem nichts einfallt, der wird immer noch am besten tun, meine genauen Angaben zu befolgen. Ich bitte Sie daher, die kleine technische Schwierigkeit nicht zu scheuen, die die Ausführung dieser Skizzen vielleicht mit sich bringt. Mit den besten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Cassel, 21. Juni 1926. Beantwortet: 23.VI.26 1 Den Satiren op. 28 hatte Schönberg ein Vorwort hinzugefügt, in denen er Krenek, dessen Aufsatz "Musik in der Gegenwart" im UE-Jahrbuch ihn bereits zu zwei Glossen herausgefordert hatte ~s.o., Abdruck beim Briefvom 25.9.1925), noch einmal attackierte. Die Libretti von Schönbergs dramatischen und oratorischen Werken Die glückliche Hand, Totentanz der Prinzipien, Requiem und Die Jakobsleiter wurden 1926 unter dem betont nüchternen Titel Texte publiziert (UE 7731), was laut Schönbergs Vorwort signalisieren sollte, dass sie erst zusammen mit der Musik etwas "Vollständiges" ergaben. 3 Weills Protagonist war am 27. März dieses Jahres in Dresden uraufgeführt worden. 4 Skizzen zur 3. (Hotel) und zur 9. Szene (Bahnhof) finden sich aufS. 7 und 35 des hs Textbuches (EKI, MM III 003-08_ UE), aufS. 10 und 46a in dessen Typoskript-Abschrift (EKI, MM III 00309_UE) sowie aufS. 28 und 169 des Klavierauszuges (EKI, MM III 003-06_UE). Im PartiturAutograph (EKI, MM III 003-05 _ UE) stehen diese Szenenskizzen ebenfalls (S. 53 und 329), aber zusätzlich noch eine zur 10. Szene mit dem Auto (S. 367). Weitere Skizzenblätter zur Szenerie sind unter der Signatur MM III 003-03 _ UE im EKI erhalten und datieren vermutlich vom Juli 1926.

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Bitte wollen Sie das beiliegende Schreiben von Dr. Laugs aus Hagen in einem Ihnen richtig erscheinenden Sinn behandeln. Ich habe natürlich gegen die geplante Aufführung nichts einzuwenden 1, bin aber mit den Modalitäten, die Sie flir richtig erachten, zum Voraus einverstanden. Mit besten Grüßen Ernst Kfenek Cassel, 23. Juni 1926. 1 Robert Laugs hatte Kreneks 2. Symphonie 1923 in Kassel uraufgeführt. Der besagte Brief ist nicht in WB-Herhalten. Es ließ sich auch nicht eruieren, was aufgeführt werden sollte.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich habe heute eine Unterredung mit Herrn Sachse gehabt, der eigens dieserhalb mit dem Auto von Harnburg hierhergereist ist. Er hat mir in letzter Zeit

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eigentümliche Briefe geschrieben, [a]uf die ich Erklärungen zu fordern hatte. Diese hat er heute abgegeben. Das Kurze vom Langen ist, daß die Mentalität der Hamburger Öffentlichkeit flir eine Uraufführung eines meiner Werke an und flir sich nicht sehr günstig ist, was ich auch von anderer Seite bestätigt höre und auch von Ihnen schon angedeutet bekam. Herr Sachse, der ja wohl auch im eigenen Interesse handelt, meint mit Recht, daß es bei "Jonny" nicht darauf ankommt, ein Kampfobjekt zu schaffen. Das ist auch meine Meinung, denn mir ist bei diesem Stück wahrhaftig nicht gedient, wieder eine aufregende Uraufführung zu haben, nach welcher das Stück in der Versenkung verschwindet, sondern ich will endlich den Theatererfolg haben, und glaube, in diesem Stück das dazu getan zu haben, was überhaupt in meinen Kräften steht, um ihn zu schaffen. Sachse hat in der ersten Begeisterung, die die Theatermöglichkeiten von "Jonny", wie ich auch weiterhin bestätigt finde, in jedem Theatermenschen auslösen, offenbar die Schwierigkeiten des Hamburger Pflasters unterschätzt, sowie er sie jetzt m. E. überschätzt. Wie dem auch sei, das praktische Resultat der Unterredung war, daß er sich wohl verpflichten zu können glaubt, "Jonny" im April 1927 herauszubringen, auch Ihnen gegenüber, und hofft, vor allem durch eine persönliche Intervention meinerseits im Herbst die Stimmung flir das Werk vorzubereiten. Andrerseits habe ich Anzeichen, daß das Stück auch andere Bühnen in hohem Grad reizen würde, z. B. sprach ich Mittwoch die Leute aus Münster, welche die Händel-Festspiele in Göttingen machen 1, und wenn ich auch deren Versprechungen für so belanglos halte, wie sie wirklich sind, so merkte ich doch ein sehr starkes Interesse flir die Sache. Außerdem berufe ich mich auf Ihr Schreiben vom 22. Mai, in dem Sie mir mehrere Bühnen nennen, an denen Sie die Uraufführung ohne Schwierigkeit placieren zu können glauben. Die Sachlage ist nämlich insofern verändert, als mir ja jetzt, da für Harnburg der Anfang der Saison 26/27 nicht mehr in Frage kommt, ein späterer Termin an einem anderen Ort, der günstig[er]e Erfolgsmöglichkeiten aufweist, nicht unangenehm ist, falls er Ihnen konveniert. Ich hätte auf Harnburg großen Wert gelegt, wenn es mir die Aufführung etwa bis Dezember garantieren konnte, und außerdem nicht ein so voreingenommener Boden wäre, wie es, sei es objektiv oder infolge der Überbedenklichkeit gewisser Leute, zu sein scheint. So bin ich natürlich mit einer anderen, ebenso guten Bühne sehr einverstanden, wenn sie die besseren Erfolgsmöglichkeiten hat. Denn wie gesagt, mir ist es hier um kein Prinzip und um keinen Kampf, sondern um den Erfolg zu tun. Ich möchte Sie also in diesem Sinne bitten, wenn Sie darin mit mir einig sind, vielleicht zunächst den Vertragsschluß mit Harnburg in Schwebe zu lassen, ohne die Gründe besonders anzugeben, nach denen auch kaum gefragt wird, und zunächst einerseits die Drucklegung und Materialherstellung, speziell Textbuch womöglich sofort!! zu beschleunigen, und die Tatsache der Vollendung der Oper zu publizieren, damit eine Propaganda im großen Stil rasch einsetzen kann. Vielleicht schreiben Sie auch an die Ihnen befreundeten Bühnen darüber- es ist ja noch keine Zeit verloren, da ja die ganze Sache erst richtig spruchreif wird, wenn der Klavierauszug versandt werden kann. Ich nehme an,

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daß Ihnen diese Lösung zusagt, Harnburg bleibt uns auf jeden Fall, da ich an der ehrlichen Begeisterung und Loyalität Sachses nach wie vor keinen Augenblick zweifle 2 • Ich reise morgen mittags in die langersehnten Ferien, nach Frankreich, und werde Ihnen, sobald als irgend mögli[c]h, eine Adresse angeben, wo ich im Sinne eines Ihrer letzten Briefe Korrekturen erwarte. Ich glaube richtig zu urteilen, wenn ich jetzt zunächst die schleunige Herstellung des Materials für das Wichtigste halte. Ich habe in den letzten Tagen auf Wunsch von Herrn Hartung eine neue Musik zum "Sommernachtstraum" geschrieben, die Ende Juli bei den Heidelberger Festspielen im Heidelberger Schloßhof zur Aufführung [gelangt] 3 . Außerdem plane ich eine Serie von 2-3 Einaktern für Kammeroper (wenig Personen, kleines Orchester, auch einzeln aufzuführen, und gänzlich unproblematisch), einen tragischen, einen lyrischen, und jedenfalls einen komischen, wovon der erste in der Idee völlig feststeht und anderthalb Szenen auch in der Komposition vorliegen4. Über den Sommer schreibe ich auf Wunsch des Stuttgarter Madrigalchors wieder einen kleinen Zyklus neuer A-capella-Chöre 5 . Sie sehen, ich bin wieder recht fleißig. Ich wünsche Ihnen einen guten Sommer und erwarte freundliche Nachrichten an einer Adresse, die ich Ihnen hoffentlich bald geben kann. Ende August komme ich übrigens auf ein paar Tage nach Wien, wo wir dann manches münd[lic ]h besprechen können. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Cassel, 3. Juli 1926. Wollen Sie bitte die sofortige Zusendung eines Exemplars meiner 5 neuen Klavierstücke an Erdmann nach Langballigau veranlassen . Beantwortet: 8.VII.26. 1 Seit dem Weggang des Kunsthistorikers Oskar Hagen aus Göttingen, der mit der Aufführung von Rändels Oper Rodelinde am 26. Juni 1920 die Händelrenaissance initiiert hatte, setzten ab 1924 der Dirigent Rudolf Schulz-Domburg, der Bühnenbildner Hein Heckrothund der Choreograph Kurt Jooss gemeinsam mit dem expressionistischen Regisseur Hanns Niedecken-Gebhard, der bereits mit Hagen zusammengearbeitet hatte, die szenischen Aufführungen von Händel-Opern (und jetzt auch seinen Oratorien) in Münster fort. Sie waren um einen neuartigen, geometrisch vereinfachten, funktionellen Aufführungsstil bemüht, der den Prinzipien des Bauhauses und der Neuen Sachlichkeit verpflichtet war und die moderne Tanz- und Bewegungskunst einbezog. 2 Sachse nahm die Oper nach ihrem UA-Erfolg in Leipzig sofort erneut an, so dass Harnburg dann die zweite Bühne war, die die Oper herausbrachte. 3 Der Regisseur Gustav Ludwig Hartung war 1924/25 Intendant des Kölner Schauspielhauses und 1926 Leiter der Heidelberger "Festwochen im Freien". Am 31. Juli 1926 hatte dort seine Inszenierung von Shakespeares Sommernachtstraum mit Kreneks Schauspielmusik (Leitung: Hermann Scherchen) Premiere; Heinrich George spielte den Oberon, Gerda Müller den Puck. Vgl. die Besprechung von Manfred Georg in der NFrPr vom 10.8.1926. Krenek bearbeitete seine Schauspielmusik anschließend für die Aufführungen im nächsten Jahr; vgl. z. B. seinen Briefvom 6.9.1927. 4 Krenek plante die drei Einakter Der Diktator op. 49, dessen Komposition er am 23. Juni begonnen hatte, Das geheime Königreich op. 50 und Schwergewicht, oder Die Ehre der Nation op. 55 auf eigene Texte.

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5 Die Vier A-cappella-Chöre op. 47 auf Goethe-Gedichte komponierte Krenek vom 18. bis zum 31. Juli auf seiner Frankreich-Reise; sie sind Paul Bekker gewidmet. 6 Zur Auslieferung vgl. die Anm. 5 zum Briefvom 17.6.1926.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich bin Gott sei Dank unterwegs in Frankreich und lasse es mir so gut als möglich gehen, was Sie mir hoffentlich gönnen. Inzwischen arbeite ich an dem ersten Einakter, der gut vorwärts geht. Packender Stoff, sehr knapp, gänzlich unproblematisch, sehr leicht, 4 Personen, gut sanglich und einfach. Was die Korrekturen von "Jonny" betrifft, so möchte ich doch lieber, daß sie mir augenblicklich nicht geschickt werden. Ich wechsle meinen Aufenthalt zu oft und die Postverbindungen von Wien hierher sind doch ein bißeben kompliziert. Ich bin Ende des Monats in der Schweiz, vielleicht geht es dann, oder spätestens 10.- 15. August in Cassel. Ich bin bereit, sie ganz schnell zu lesen und am 27. August nach Wien mitzubringen. Wie ich meines Wissens schon mitgeteilt habe, werde ich mich dann ein paar Tage dort aufhalten. Inzwischen wünsche ich alles Gute und hoffe auf raschen Fortgang der Arbeiten. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr stets ergebener Ernst Krenek Grasse (Alpes-Maritimes) Hotel Muravur 1 15. Juli 1926. 1

Von fremder Hand; auch der Ortsname wurde noch einmalleserlich notiert.

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Sehr verehrter Herr Direktor, ich kann nicht umhin, Ihnen von einer Eigentümlichkeit Mitteilung zu machen, die ich hier bemerkt habe und die mir höchst unangenehm ist. Auf der Rückreise nach Cassel komme ich über Zürich und gehe in meine Ihnen bekannte Bank um mir Geld zur Rückreise nach Cassel zu beheben. Zu meinem größten Erstaunen muß ich konstatieren, daß die regelmäßigen monatlichen Zahlungen der U.E. am 1. Juli und 1. August d. J. ausgeblieben sind. Abgesehen davon, daß mich diese Tatsache, in eine sehr unangenehme Verlegenheit bringt, muß ich sie auch in jeder anderen Beziehung zum mindesten höchst erstaunlich finden. Ich sende dem Verlag nicht nur soeben ein umfangreiches Opernmanuskript ein, womit ich ein Vertrauen bekunde, welches mir zur Gewohnheit geworden ist, sondern habe auch gerade während dieser Zeit besondere und allgemein anerkannte Erfolge in Heidelberg und Donaueschingen aufzuweisen 1• Falls nun der Verlag aus irgendwelchen Gründen, die ich mir weiter nicht

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vorstellen kann, eine Veränderung unserer vertragsmäßigen Abmachungen wünscht, so muß ich zunächst den Zeitpunkt für diesen Entschluß sehr ungeeignet finden, indem der Verlag ausgerechnet eine Zeit wählt, in der ich nicht zu erreichen bin. Ich sitze weiß Gott das ganze Jahr in Cassel und bin in jeder Stunde erreichbar, und gerade wenn ich einmal auf 5 Wochen verreise, was ich lang genug vorher, und oft genug bekanntgegeben habe, bereitet man mir derartige Überraschungen verdrießlichster Art. Es ist wohl ziemlich selbstverständlich, daß der Verlag eine Änderung einer seit Jahr und Tag selbstverständlich laufenden Vereinbarung nur im Einverständnis mit mir vornehmen kann, und es fällt mir schwer, die Tatsache, daß eine solche Änderung einfach über meinen Kopf hinweg, in einer Zeit, die ich selbst genau begrenzt habe (noch in meinem letzten Brief aus Frankreich Anfang Juli!), wo ich nicht verständigt werden kann -, anders denn als eine Rücksichtslosigkeit zu qualifizieren, die ich mir umso weniger erklären kann, und die ich umso schwerer nehme, als ich derartige Handlungen bisher unter den Usancen der U-E. nicht kennen gelernt habe. Ich betone, daß es mir schwer fällt, an ein Versehen oder einen Irrtum zu glauben, da sich das Ausbleiben der Zahlungen zweimal wiederholt hat. Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Direktor, im Namen unserer bisher so angenehmen Beziehungen, dringendst um eine Erklärung dieser Vorfälle an meine Cassler Adresse, wo ich ab 15. August zu erreichen bin. Es liegt mir viel daran, das offenkundige Mißverständnis noch vor meiner für den 27. August angekündigten Ankunft in Wien aufgeklärt und die ausständigen Zahlungen nachgeholt zu wissen, da ich mir sonst eine persönliche Aussprache zwischen uns nur schwer vorstellen kann. Ich erwarte Ihre sofortigen freundlichen Nachrichten für Sonntag den 15. August nach Cassel, Terasse 13, und bin mit ausgezeichneter Hochachtung Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Zürich, 10./8./26. Beantwortet: 12. Aug. 1926 1 Die Erfolge in Heidelberg und Donaueschingen bezogen sich auf die UAen der Bühnenmusik zum Sommernachtstraum op. 46 und der drei Lustigen Märsche op. 44, eines Auftragswerks fiir das 5. Donaueschinger Kammermusikfest Am 24. Juli 1926 wurden dort Originalkompositionen fiir Militärmusik in einem Konzert uraufgefiihrt, zu dem auch Hans Ga!, Ernst Toch, Paul Hindemith und Ernst Pepping Werke beisteuerten. (Hermann Scherehen leitete die örtliche Bataillonskapelle.) Krenek sah und hörte sich den Sommernachtstraum am 31. Juli auf der Rückreise von seinem Frankreich-Urlaub an.

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Sehr verehrter Herr Direktor, Ihr freundliches Schreiben vom 12. August, hat mich durchaus beruhigt, und ich bitte ergebenst um Entschuldigung für den wahrscheinlich etwas ärgerlichen

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Ton meines letzten Briefes, der sich aus der Situation der unfreundlichen Überraschung ergab. Da ich unseren Vertrag natürlich nicht immer bei mir habe, und mir auch alle Punkte nicht gegenwärtig sind, traf mich das Ausbleiben der Zahlungen ganz unvorbereitet. Ich danke Ihnen herzliehst für die rasche Erledigung des Zwischenfalles. Eine andere Frage ergibt sich im Hinblick auf die zukünftige Regelung unserer finanziellen Beziehungen. Die letzte Abrechnung macht mich, offen gesagt, ein wenig besorgt. Die Einnahmen, die ich zu verzeichnen habe, stehen in einem immer kläglicheren Verhältnis zu den Vorschüssen, die Sie mir bezahlen. Ich bitte Sie sehr, in dieser Frage einen der Hauptpunkte der Unterredung zu sehen, um die ich Sie bitte, wenn ich nach Wien komme. Da Sie schon am 28. August abreisen, bitte ich Sie sehr, mir vielleicht am 27. nachmittag oder abends eine Unterredung zu gewähren. Ich treffe am 27. morgens in Wien ein und habe vormittag eine Besprechung mit meinem Advokaten (Elisabethstraße ). Vielleicht kann ich dann auf einen Sprung bei der UE vorbeikommen und die Stunde erfahren, die Sie mir am Nachmittag bestimmen. Darf ich flir diese Unterredung als Programm vorschlagen (damit sie so wenig Zeit als möglich in Anspruch nimmt): 1) Regelung der Finanzfrage flir später 2) "Jonny" 3) Aufklärung der Stuttgarter Angelegenheit 4) Eventueller Arbeitsplan für in Druck zu gebende neue Werke. In Beantwortung des Briefes vom 28. Juli schlage ich vor, für das Tonkünstlerfest des nächsten Jahres die 7 Orchesterstücke und das Violinkonzert einzureichen. In Beantwortung des Briefes vom 4. August teile ich mit, daß ich selbstverständlich sehr gern bereit bin, den gewünschten Beitrag flir das neue Jahrbuch zu liefern 1• Ich kann das Nähere wohl während meiner Anwesenheit in Wien mit den Redakteuren besprechen. Ich freue mich sehr, Sie nach so langer Zeit wiederzusehen, und erhoffe mir viel von unserer Unterhaltung. Inzwischen bin ich mit den besten Grüßen Ihr ergebener Ernst Krenek Cassel, 16./8/26. 1 Zum

nächsten Beitrag Kreneks zum UE-Jahrbuch vgl. den Briefvom 22.9.1926.

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Liebes Fräulein Rothe, Ihren Briefvom 4.9. habe ich erhalten. Ich verstehe nicht den Ausdruck "abgegeben". Heißt das, daß Leipzig "Jonny" dann nicht mehr auffuhren will, oder was? Soll damit nur gemeint sein, daß "Jonny" auch anderswo herauskommen soll, dann bin ich natürlich im höchsten Grade einverstanden. Ich will selbstverständlich, daß er so früh, so oft und so viel als möglich gespielt wird. Bitte er-

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klären Sie mir das baldmöglichst, da ich zunächst noch nicht einsehe, welches Interesse Brecher 1 daran haben kann, außer einem sehr lobenswerten freundschaftlichen ftir mich. - Ich habe natürlich gar nichts gegen Hamburg. Vielleicht senden Sie baldmöglichst auch das Buch (eventuell einen Durchschlag?) und später den Auszug an Klemperer, der bei mir wegen neuer Theatersachen angefragt hat. Übrigens habe ich einen sehr schmeichelhaften Brief von Brecher erhalten, worin er mir u. a. schreibt, daß er wegen der Besetzung der Anita noch einmal, möglichst sofort den Auszug haben möchte. Vielleicht schicken Sie ihm doch sofort, wenn Herr v. Wöß die Nachkorrektur beendet hat, wenigstens das Manuskript des ersten Teiles (1.- 4. Szene), worin sich die wesentlichen Stellen der fraglichen Partie befinden. Im 2. Teil hat sie nur in der 6. Szene viel zu singen, aber das entspricht n[a]türlich in Charakter und Umfang der übrigen Partie. Bitte besorgen Sie das rasch! Ich habe heute mit der Rücksendung der Korrekturen begonnen. Sie erhalten Klavierauszug Korrektur und Manuskript vollkommen und Textbuch, soviel Sie mir geschickt haben, in drei Paketen dieser Tage. Von Heidelberg hat man mir geschrieben, d[a]ß Sie die "Sommernachtstraum"-Partitur von dort verlangt haben (Dr. Heinsheimer). In Abänderung unserer Abmachungen habe ich jedoch dorthin geschrieben, daß man die Partitur zunächst mir sendet, weil ich inzwischen auf einen Brief von Hartung hin mich bereit erklärt habe, ftir die im nächsten Jahr geplante Wiederaufnahme der Heidelberger Aufführungen, die Musik nach den diesjährigen Erfahrungen zu ergänzen und zu vervollständigen 2• Bitte fragen Sie Herrn Direktor Hertzka, ob er Interesse hätte ftir folgende Publikationen: 1) Ein Heft mit den 3 Donaueschinger Militärmärschen (zweihändig arrangiert)- mit eventuellem Arrangement ftir Salonorchester3 . 2) Ein Heft Tänze aus meinen Opern (3-4, auch zweihändig- Foxtrot aus "Sprung", und mehrere Tänze aus "Jonny")4 3) Eine zweihändige Suite aus der "Sommernachtstraum" Musik (auch 3-4 Stückel Mit besten Grüßen und auf baldige Antwort hoffend Ihr Krenek Cassel, 6/9/26. Beantwortet: 9. September 26. 1 Inzwischen hatten Hertzka und Gustav Brecher, der das Leipziger Opernhaus leitete, vereinbart, dass dort die UA von Jonny spielt aufproduziert werden würde. 2 Diese Veränderungen sind schwer nachvollziehbar. Es handelte sich vermutlich um einige kurze und einen längeren Strich in der Schlussnummer, die mit Blei- oder Buntstift im 44-seitigen Klavierauszug (EKI, MM 106-02) und in der Partitur (EKI, MM 106-01) zu sehen sind. Die ersten 7 Notenseiten des Klavierauszugs, der mit einem Stempel "Verein Heidelberger Festspiele E.V." versehen ist, dürften von der Hand Kreneks stammen, der Rest von einem zweiten Schreiber. Die Einteilung in 22 Nummern, zuerst mit blauem Stift vorgenommen, wurde später durch eine von 38 Nummern, z. T. mit weiteren Unterteilungen von a bis g, mit rotem Stift revidiert. Diesem Sta-

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dium entsprechen auch die erhaltenen Stimmen (EKI, MM 106-03): Sie haben 38 Nummern. Die neue Nummerierung ist jedoch in der 30-seitigen Partitur-Abschrift der SommernachtstraumMusik mit dem Titelblatt "Ein Sommernachtstraum I Ernst Ki'enek. I (Für den Innenraum bearbeitet I von Wilhelm Bachenheimer) I 1929.", aus der Bachenheimer im Sommer 1929 auch dirigierte, nicht enthalten. Bachenheimer hatte sie vermutlich auch selbst angefertigt, allerdings wohl erst 1927: Sie ist am Schluss datiert mit "Heidelberg I Wilhelm Bachenheimer I d. 13. Aug. 1927." Sie enthält (ebenso wie ursprünglich der Klavierauszug) 22 Nummern (Zählung mit Bleistift, am Schluss mit blauem Buntstift) und Eintragungen mit rotem und mit blauem Stift, vermutlich von Schereheus Hand. Jedenfalls enthalten die beiden Fagottstimmen 4 zusätzliche Angaben (No. 6 112 : Klarinette, Nr.7a: aus No. 16 Con moto 10 Takte lang; No. 7b: Flöte; No. lla: 1 Takt Becken). Die Schlussnummer (38) hat Krenek insgesamt drastisch gekürzt, aber flir die Klarinetten auch zwei Takte ergänzt; am Schluss der I. Trompetenstimme fUgte Krenek eigenhändig drei kurze Zusätze ein: zwei Fanfaren (eine flir den Prolog) und eine Tonrepetition, die mit dem Becken koordiniert ist (vermutlich zu Nr. lla gehörig, s.o.). Sie finden sich auch auf einem gesonderten Blatt mit 2 Fanfaren flir den 1. und den 3. Akt, bei denen die Trompete von der Harfe begleitet werden sollte, die in der Partitur allerdings sonst nicht vorkommt. (Bachenheimers Bearbeitung bestand offenbar vor allem in der Verkleinerung des Instrumentariums: die von Krenek vorgesehenen 22 Musiker- incl. Harfe- reduzierte er auf 9. 3 Zu Bearbeitungen von op. 44 vgl. den Briefvom 28.9.1926. 4 Tatsächlich fertigte Gustav Blasser nicht nur von einigen Nummern aus dem Jonny (s.u., Briefe vom 16.2. und 2.3.1927), sondern auch vom Foxtrott "Im freien Land Amerika" aus dem Sprung eine Klavierbearbeitung an (EKI, MM 121-04_UE); sie wurde jedoch nicht gedruckt. Die UE publizierte dagegen einzelne der von Blasser arrangierten Nummern aus Jonny auch in diversen Sammelbänden, z. B. den Blues in Von zwölfbis zwölffunkt Wien, UE 9863, S. 122f. (im Kapitel VI. "10-12 Uhr: Jazzband-Übertragung") oder vergab die Abdruckrechte flir andere Sammelbände: So erschien z. B. das Potpourri in: Sang und Klang im XIX. und AX Jahrhundert, hg. von Leo Blech, Berlin ca. 1929, S. 152-157. 5 Die von Krenek als Nr. 2 und 3 vorgeschlagenen Publikationen sind nicht erschienen.

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Liebes Frl. Rothe, 1) auf die Karte vom 9.9.: an [sie] das Textbuch-Manuskript habe ich vergessen, sende es morgen gleich ab. Ich weiß allerdings nicht, wozu Sie es brauchen, weil es natürlich genau die Fehler enthält, die ich in den Fahnen korrigiert habe. Außerdem dürften Sie wohl einen Durchschlag haben. 2) auf den Brief vom 7.9.: was soll ich mit diesem Fehlerbogen von "Orpheus"? Ich habe ihn doch eigens nach Wien mitgebracht und Ihnen in Gegenwart irgend eines Herrn von der betreffenden Abteilung mit der Erklärung zurückgegeben, daß ich selbst die Korrekturen in Partitur und Stimmen ausgeführt habe. Das ist unnütze Arbeit, Porto und Zeitverlust bei Ihnen und bei mir. 3) Zwei wichtige Korrekturen, die in "Jonny" Kl. A. nachgetragen werden müssen, falls noch möglich: I In der 3. Szene, ziemlich am Anfang ist eine Regiebemerkung, Yvonne betreffend. Es muß dort heißen: Yvonne ........ um Jonnys Spiel zu hören (statt ... Gesang)! 1

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li. In der 4. Szene, schon mehr gegen Schluß, hat Daniello eine Art Arie allein zu singen (Sie fängt an mit den Worten "Ah, ah, das fehlte mir".) In dieser Arie hat der Text etwas später zu heißen ... "ich muß mich rächen durch den Süßen, Sanften" ... statt "an dem" 2 , wie es in den Textfahnen hieß. Bitte lassen Sie die beiden Stellen nach Möglichkeit nachschauen. 4) Ich bitte die Herstellung von Textbuch u. Klav. A. "Jonny" möglichst zu beschleunigen. Es gibt eine Menge Leute, die sich dafiir interessieren. Zuletzt schrieb mir ein Herr Lange, früher Direktor der Großen Volksoper in Berlin, der irgend etwas vorhae. Er teilte mir mit, daß er sich auch [a]n Sie wenden würde. 5) Bitte senden Sie mir 2 Textbücher "Orpheus". In Erwartung Ihrer Nachrichten über meinen letzten Brief mit den herzlichsten Grüßen Ihr Ernst Krenek Cassel, 12/9/26. Beantwortet: 17.9.26 1 Tatsächlich heißt es im Klavierauszug an dieser Stelle (Regieanweisung zu T. 588-93): "um der Jazzband zuzuhören", und das vermerkte der Verlag dort auch arn Rand des Briefes. 2 Zu diesen beiden Korrekturen notierte der UE-Mitarbeiter Ernst Loewy(-Hartmann) arn linken Rand: "Herrn Prof. v. Wöss Bitte die beiden Korrekturen im Jonny-Auszug gleich durchführen zu lassen und Brief dann an mich zurück. Loewy". Und im Brieftext stehtarn Absatzende von Punkt 3) 1: ,,Dort heißt es: ,um der Jazzband zuzuhören."' Die Textänderung in Daniellos Arie (4. Szene, T. 1624) unterblieb im Klavierauszug; in den Veröffentlichungen des Librettos sind die Stellen jedoch korrigiert. 3 Darüber ließ sich nichts in Erfahrung bringen, da sich ein Brief Otto Wilhelm Langes, der noch 1925 Direktor der Großen Volksoper war, nicht in WB-H findet.

245 Telegramm

Cassel, 15. Spt. 1926

= musikedition wien = = nein besitzt erdmann 1 = krenek + 1 Vgl.

die Anfrage der UE nach der Partitur des Klavierkonzerts, die im folgenden erwähnt wird.

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Liebes Frl. Rothe, die Korrekturen des Textbuches "Jonny" habe ich abgeschickt, sowie einen vollständigen Textdurchschlag. Sie werden die Sendung wohl inzwischen schon erhalten haben. Warum ich ein zweites komplettes Textbuch in Durchschlag erhalten habe, ist mir nicht klar. Ich behalte es inzwischen. Auf Ihre Anfrage wegen des Klavierkonzertes habe ich Ihnen schon gestern telegraphisch geantwortet, daß ich keine Partitur besitze. Mein Orignalmanu-

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skript ist im Besitz von Eduard Erdmann, wo die von Ihnen hergestellte Abschrift ist, weiß ich nicht. Für den Briefvon Herrn Sachse 1 danke ich bestens. Er ist wirklich ein Engel und wir können uns nur freuen, daß er uns das Unrecht verzeiht, das er uns angetan hat. Angenehm wäre mir, wenn "Jonny" noch vor der Premiere einen Abschluß anderswo erreichen würde. Bestehen dafür keine Aussichten? Was die neuen Sachen betrifft, so werde ich Ihnen die "Suite aus Sommernachtstraum"[x] senden, sobald ich die Partitur aus Heidelberg erhalten habe, die "Tänze" aus den Opern, sobald der "Jonny" Auszug erschienen ist, weil aus diesem Verschiedenes hineinkommt, und die Militärmärsche, sobald Sie die Partitur aus Donaueschingen bekommen - ich denke, es ist deshalb schon geschrieben worden? - und sich, wie in Wien vereinbart, entschlossen haben, in welcher Form und Bearbeitung die Veröffentlichung vorgenommen werden soll. Etwas später schicke ich Ihnen dann, wie verabredet, die Partitur der "Suite aus dem Triumph der Empfindsamkeit". Inzwischen könnte ich Ihnen aber 3 Gesänge (nach mir gewidmeten Texten von Rilke) mit Klavier senden, falls die Möglichkeit besteht, daß sie rasch erscheinen. Es sind 10 Seiten im Manuskript. Sie sind auf Bestellung von Frau Debüser entstanden, die sie wahrscheinlich öfter singen wird, auch instrumentiert für Harfe und 6 Holzbläser2• (Sie hat ein Exemplar) Aber bitte nur, wenn es schnell geht! Sonst kann ich nämlich mein Exemplar vielleicht selbst brauchen. Wie steht es mit den Chören für den Herrn Holle? Hat er sein Exemplar schon bekommen? 3 Ich habe noch keine Nachricht von ihm. Und wie ist es mit dem Stich? Dann werde ich Sie in absehbarer Zeit bitten, möglichst schnell ein ganz kurzes Textbuch zu drucken (etwa 15-18 Seiten). Es ist von meinem ersten Einakter, der seiner Vollendung entgegengeht. Ich möchte [de]n Text schnell gedruckt haben, weil schon in verschiedenen Kreisen die Rede davon war und ich nicht möchte, daß mir jemand das Sujet stiehlt, das ich flir sehr begehrenswert halte. Bitte schreiben Sie mir bald, ob auch dafür Möglichkeit ist. Bitte noch eins wegen der Propaganda für "Jonny"! Wenn Sie irgend etwas darüber veröffentlichen, benützen Sie ja nicht das Wort "grotesk"! Ich habe es leider schon in dem Brief gefunden, den Sie im Sommer nach Grasse an mich schickten und mir jetzt eingesendet haben, und auch in einer Notiz, die durch eine Indiskretion in eine hiesige Zeitung kam, ist es vorgekommen. Das Stück ist absolut nicht grotesk, ich habe das auch schon mit Hinblick auf Herrn Brügmann, der sehr viel Freude an groteskem Kunstgewerbe hat, nach Leipzig geschrieben, und wünsche, daß spätere Veröffentlichungen über diese Oper gerade dem Bestreben entgegen arbeiten, sie flir grotesk auszugeben. Das würde alles in ein ganz falsches Licht rücken, und wenn ich auch einen grotesken Stil der Aufführung verhindem würde, falls dafür Neigung vorhanden wäre, würde es die Leute in falsche Erwartungen, Hoffnungen oder Befürchtungen bringen. [xJ

[UE:] Ob ein Kl Arr existiert? wo sich die Stimmen befinden?

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Bitte beschleunigen Sie das Erscheinen des "Jonny" Klavierauszuges möglichst; wie ich höre, soll Brecher später nach Rußland gehen, ich weiß nicht wann, und ich möchte unbedingt noch vorher nach Leipzig fahren und mit ihm und Brügmann die Richtlinien der ganzen Aufführung festlegen. Dazu sind aber gedruckte Auszüge die Voraussetzung. Bitte um baldige Nachricht! Mit den herzlichsten Grüßen Ihr Ernst Kfenek Cassel, 16/9/26. Beantwortet: 25. Sept. -26. 1 Der

BriefSachses an die UE ist nicht erhalten. Bei den drei Gesängen handelt es sich um 0 Lacrymosa op. 48 und 48a; vgl. auch den Brief vom 11.11.1926. Rilke hatte die Trilogie im Herbst 1925 an Krenek geschickt mit der Aufforderung, sie zu vertonen, und die Nachricht über die Vollendung der Komposition erreichte Rilke wenige Tage vor seinem Tod im Dezember 1926; vgl. dazu Ernst Krenek, "Zur Entstehungsgeschichte der Trilogie ,0 Lacrimosa"', in: Stimmen der Freunde. Ein Gedächtnisbuch, hg. von Gert Buchheit, Freiburg i. Br. 1931, S. 155-163. - Die Sopranistin Tiny Debüser- sie hatte schon 1922 beim 2. Donaueschinger Kammermusikfest mitgewirkt, war allerdings dort als Altistin vorgestellt worden - sang op. 48a zum ersten Mal am 29. Januar 1927 in Köln bei einem "Sonderabend mit Kammerorchesterliedern" der Musikalischen Gesellschaft, bei dem Hermann Abendroth das kleine Ensemble aus je zwei Flöten, Klarinetten, Fagotten und der Harfe leitete. Wann die UA der Klavierfassung op. 48 war, ließ sich nicht mit Sicherheit eruieren (Bowles' Angabe ist inkorrekt). Später trug vor allem die Zürcher Sopranistin Lucy Siegrist die Lieder vor (vgl. u. a. Kreneks Briefvom 29.8.1931). 3 Krenek ließ Hugo Holle, dem Leiter der Stuttgarter Madrigalvereinigung, die Vier A-cappellaChöre op. 47 schicken (vgl. UE-Brief vom 3.7.1926), die erst im Mai des nächsten Jahres im Druck erschienen (vgl. UE-Brief vom 6.5.1927). Der Chor hatte bereits Die Jahreszeiten op. 35 uraufgeflihrt und im Repertoire (vgl. z. B. die Briefe vom 17.6.1925 und Anm. 2 sowie vom 6.10.1925 undAnm. 1). 2

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Sehr verehrter Herr Stein 1, anbei der versprochene Artikel über das Concerto grosso. Gelegentlich vielleicht mehr über "Sommernachtstraum". Herzliehst Ihr Ernst Kfenek Cassel, 2119/26. 1 Der Komponist, Dirigent und Musikschriftsteller Erwin Stein hatte 1906-10 bei Schönberg studiert und wurde ein enger Freund von Berg und Webern. Er war lange als Korrepetitor und Dirigent tätig, u. a. auch in Schönbergs Verein für musikalische Privataufführungen. Seit April 1924 war er Schriftleiter der Zeitschrift Pult und Taktstock, die zunächst monatlich, dann zweimonatlich bei der UE erschien; in ihr wurde Kreneks Artikel "Mein Concerto grosso II, op. 25" veröffentlicht (Jg. 3, H. 7/8, Sept./Okt. 1926, S.140f.). Bis 1938, als er nach England ins Exil ging, war Stein künstlerischer Direktor der UE.

248 s.u., nach 250

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Pk

Lieber Dr. Heinsheimer, gleichzeitig geht an Sie der besprochene Jahrbuch-Artikel ab 1• Ich hoffe Sie einverstanden und grüße Sie herzliehst Ihr Kfenek Cassel, 22/9/26. 1 ,"Materialbestimmheit' der Oper", in: Oper (Jb der UE), MdAnbr Jg. 9, H. 112, Jan./Febr. 1927, S. 48-52; vgl. auch den Briefvom 16.8.1926.

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Liebes Frl. Rothe, im Besitz Ihres Briefes vom 25. d. teile ich Ihnen mit, daß ich das mir irrtümlich zugeschickte Exemplar des "Jonny" Textes schon selbständig an Klemperer weitergegeben habe. Ich war bei ihm in Wiesbaden 1 und habe mit ihm sehr günstige Besprechungen gehabt über die ich Ihnen zu gegebener Zeit Mitteilung machen werde. Die Stimmen der Militärmärsche werden sich vermutlich in Donaueschingen befinden. Ein Klavierauszug existiert noch nicht, sondern es war bei meiner Anwesenheit in Wien die Rede davon, daß nach der Beurteilung der Märsche durch Herrn Direktor Hertzka entweder von mir oder durch den Verlag ein Klavierarrangement, und falls die Eignung des Werkes dazu festgestellt werden würde, auch ein solches für Salonorchester in einer besonderen Ausgabe hergestellt werden sollte. Ich muß daher nach unseren Verabredungen auf Nachricht von Ihnen warten, was der Verlag für einen Entschluß in dieser Sache fassen würde 2• Das in Aussicht gestellte Textbuch erhalten Sie in der allernächsten Zeie. Ich nehme zur Kenntnis, daß "Jonny" etwa Mitte Oktober erscheinen soll, und werde an Brecher in diesem Sinne schreiben, damit wir die Dispositionen für die diesbezüglichen Besprechungen treffen können. Wollen Sie bitte beiliegenden Artikel z[ur] Übermittlung an Herrn Viktor Belaiev, Moskau, Novinski Boulevard 117, Lodg. 44 Herrn Dzimitrovsky übergeben. Da Herr Belaiev scheinbar nicht deutsch kann und mir immer in englischer Sprache schreibt, ist es vielleicht empfehlenswert, ihm eine englische Übersetzung zu schicken, es sei denn, daß Herr Dzimitrovsky eine russische herstellt, was sicher das Beste wäre, da der Artikel nach Belaievs Mitteil[u]ng für eine russische Zeitschrift bestimmt ist. Im übrigen warte ich immer noch auf nähere Mitteilungen über meine russischen Aufführungen. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr Krenek Cassel, 28/9/26. Beantwortet: I. Oktober -26.

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1 Krenek

war dort vom 24. bis 26. September, um Klemperer neue Kompositionen zu zeigen. Es gibt von op. 44 tatsächlich zwei (ungedruckt gebliebene) Klavierarrangements: eins von Krenek selbst (vgl. auch den folgenden Brief vom 5.10.1926; Autograph in EKI, MM 09302_UE), ein zweites von Norbert Gingold (EKI, MM 093-03_UE), der bei der UE vor allem ftir die Herausgabe von Bühnenwerken in Form von Partituren, Aufftihrungsmaterial, Klavierauszüfen und Textbüchern verantwortlich war. Eine Salonorchester- Bearbeitung ist nicht nachweisbar. Vermutlich handelte es sich um das Libretto des Einakters Der Diktator. 4 Viktor Michailovitsch Belaiev, Komponist und Musikwissenschaftler, war aktiv in der Gesellschaft für zeitgenössische Musik und Mitherausgeber der Zeitschrift Sovremennaya muzi'ka, fi.ir die Kreneks Artikel vermutlich gedacht war. Möglicherweise stand die geplante Veröffentlichung in Zusammenhang mit der Leningrader Auffi.ihrung von Sprung über den Schatten am 25. Mai 1927; jedenfalls publizierte Belaiev selbst einen Artikel "Kshenek i problema opery'' zu diesem Anlass (in: Novaia muzyka Bd. I, no. 2, 1927, S. 8-13). Belaiev hatte sich bereits fi.ir Kreneks Violinkonzert interessiert und sich die Noten am 8. Oktober 1925 schicken lassen; vgl. UE Verlagsbücher Werke I und Werke II (ca. 1911- 1927), Bd. 2, S. 354. In den 1930er Jahren gab es als eine Unterabteilung der UE auch den "Belaieff-Verlag", in welchem Werke russischer Komponisten erschienen (Borodin, Glazounow, Glinka, Liadow, Rimskij-Korsakov etc.). - Da der Artikel unbekannt ist, wird er hier als nächstes abgedruckt. 2

248 für Hr. Belaiev. Moskau. Novinsky Boulevard 117. Lodg. 4 In meinen früheren Werken habe ich versucht, musikalische Formen aus dem Material der Musik selbst aufzufinden und zu gestalten. Im "Sprung über den Schatten" habe ich dieses Prinzip auf die Oper angewendet. Unbewußt habe ich aber schon in der Handlung dieser Oper die Grenzen dieses Prinzips angegeben: der Hypnotiseur Dr. Berg, dem alles Leben nur Spiel ist und der seine Umwelt durch die Kenntnis der Regeln dieses Spiels zu beherrschen glaubt, erlebt am Schluß eine große Enttäuschung. Der Stoff der Oper ist in die Gegenwart verlegt und enthält als Rahmen Elemente dieses gegenwärtigen Lebens: okkulte Wahnideen, Korruption der Fürsten, Revolution in satirisch angehauchter Darstellung. Ich bin der Ansicht, daß die Oper der Gegenwart ihre Stoffe aus dem zeitgenössischen Leben nehmen soll, um einen Kontakt mit dem Publikum, welcher unerläßlich ist, zu bewahren, indem sie Themen behandelt, die dieses Publikum interessieren. Im Klavierkonzert habe ich versucht, mit den aus der Nachromantik überlieferten musikalischen Mitteln originelle Gestaltung zu geben, und das Klavier in neue klangliche und formale Beziehungen zum Orchester zu setzen, immer auf dem Wege, von der publikumsfremden und ideologischen Einstellung einer gewissen modernen Musikrichtung wieder zu einer allgemein verständlichen Kunst zu gelangen. Im Concerto grosso II ist ein ähnlicher Versuch mit reiferer Erfahrung unternommen. Hier wird, ganz lose an noch ältere Formen anknüpfend, eine weitere Synthese von Wesen und Wirkung angestrebt. In meinen späteren, vornehmlich dem Theater gewidmeten Werken bin ich diesen Weg weitergegangen und hoffe, an der Schaffung einer Kunst mitzuwirken, die es versteht, ohne fachliche Voraussetzungen wiede[r] alle zu interessieren und zu fesseln und ihnen gerade jenes Maß von Erhebung und Unterhaltung zu geben, das sie von der Kunst mit Recht fordern dürfen. Ernst Kfenek

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Liebes Frl. Rothe, auf Ihren Brief vom 1.1 0. bitte ich Sie mir die Partitur der Märsche zu senden, weil ich sonst das Klavierarrangement nicht herstellen kann 1• Dann bekommen Sie auch den Verlagsschein. Wollen Sie doch so freundlich sein, an Dr. Rottenberg, Frankfurt (Main) Niedenau 72 einen "Orpheus"-Auszug zu schicken. Er bat mich neulich sehr darum - ich glaubte ihn eigentlich schon längst im Besitz eines Exemplars. Bitte wollen Sie es ihm schnell schicken lassen. Von Brügmann habe ich schon z.T. sehr gute Dekorationsskizzen und Figurinen für "Jonny" erhalten2 • Ich warte also nur auf die gedruckten Auszüge, um so schnell als möglich hinzufahren und alles Nötige festzulegen. Mit besten Grüßen Ihr Ernst Kfenek Cassel, 5. Okt. 26. Beantwortet: 7 .X 26 1 Vgl.

zum Arrangement den Briefvom 6.9.1926 und Anm. 3. Watther Brügmann- Krenek und die UE schrieben gelegentlich Brüggmann -, Regisseur der UA des Jonny, hatte bereits den Sprung über den Schatten inszeniert; vgl. Kreneks Einwände im Briefvom 21.6.1926 gegen die "Zügellosigkeit eines phantasielosen Regisseurs". 2

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Liebes Frl. Rothe, bitte wollen Sie mir schnell noch einen "Orpheus" Auszug schicken, ich brauche unbedingt noch einen für mich. Die "Sommemachtstraum" Partitur habe ich bekommen. Definitives über die notwendigen Umarbeitungen werde ich erst nach Rücksprache mit Hartung sagen können, doch nehme ich an, daß das Material verwendbar sein wird. Bitte wollen Sie in Aussicht nehmen, daß möglichst gleich nach der Uraufführung meiner 7 Orchesterstücke in Winterthur 1 Klemperer die Partitur zur Ansicht bekommt. Er interessiert sich sehr für das Werk, eventuell für Amerika, wo er im Winter wieder hinfährt2 . Mit besten Grüßen Ihr E. Krenek Cassel, 12. Oktober 1926 Klavier-Arrangement der 3 Märsche geht gleichzeitig ab. Bitte entscheiden Sie jetzt, ob und wie dieses Stück jetzt erscheinen soll, eventuell auch noch in anderer Be[a]rbeitung? 3 1 Die UA der Sieben Orchesterstücke op. 31 fand am 4. November 1926 in der "2. Studien-Aufführung" des Musikkollegium Winterthur unter der Leitung von Scherehen statt. Zur nicht zustande gekommenen UA in Dessau vgl. Kreneks Briefvom 17.6.1926 und Anm. 3.

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Klemperer fiihrte op. 31 nicht auf; laut UE Verlagsbüchern Werke I und Werke II (ca. 1911 1927), Bd. 2, S. 355, wurden die Orchesterstücke nach der UA durch Scherehen nur an Werner Wolffgeliefert, der sie im Oktober 1927 mit den Berliner Philharmonikern aufführte. 3 Mit Bleistift an den linken Rand geschrieben. 2

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Sehr verehrter Herr Direktor, mit bestem Dank für Ihren Brief vom 15.1 0. teile ich Ihnen mit, daß ich mit der Herausgabe der 2 Märsche in der geplanten Form sehr einverstanden bin, und bitte in diesem Fall den Titel "zwei lustige Märsche flir Militärmusik" zu wählen. Ich bitte Sie nur um eine kleine Änderung in dem Verlagsschein über dieses Werk. Es heißt dort im letzten Absatz, daß die Veröffentlichung des Werkes in Sammelalbums durch den Verlag ohne Entschädigung oder Tantieme an mich zulässig ist. Diese Bestimmung, die mir bei anderen Werken den Sinn zu haben scheint, eine Veröffentlichung besonders zu Propagandazwecken zu ermöglichen, ohne den Verlag besonders zu belasten, könnte hier eventuell insofern zu meinem Schaden ausfallen, als gerade erst der Abdruck der Märsche in einem Album eine bedeutende Absatzmöglichkeit eröffnen könnte. Ich bitte Sie daher, freundliehst in Erwägung ziehen zu wollen, ob wir uns nicht in diesem besonderen Fall ausnahmsweise dahin einigen könnten, daß im Falle eines Abdrucks der Märsche in einem diesbezüglichen Album 1 mir eine entsprechende Auflagentantieme proportional zum Raume zusteht, den die Märsche in dem betreffenden Album einnehmen. Ich bitte Sie mir freundliehst mitzuteilen, wie Sie zu diesem Gedankengang Stellung nehmen. Dann bitte ich Sie dringend, zu veranlassen, daß der "Jonny" Auszug in den nächsten Tagen erscheinen kan[n]. Die letzte Möglichkeit flir mich nach Leipzig zu reisen ist etwa der 1. November, da in den ersten Novembertagen Bühnen- und Orchesterproben zu "Orpheus" beginnen, von denen ich keine einzige versäumen darf. Andrerseits halte ich es für unerläßlich, daß ich vor Beginn der Leipziger Vorbereitungen mit Brecher und Brügmann alles ganz genau durchspreche, und ich meine, daß [es] dazu im Dezember schon etwas spät wäre, wenn die Oper im Januar herauskommt. Da mir "Jonny" für Mitte Oktober angekündigt war, hoffe ich, daß es sich nur um eine Verzögerung von ein paar Tagen handeln kann. Ich erwarte also den Auszug in den nächsten Tagen und hoffe, daß ich mich nicht täusche. "Orpheus" ist, wenn keine unvorgesehenen Hemmungen auftreten, für 27. November angesetzt. Ich bin mit den herzlichsten Grüßen Ihr stets sehr ergebener Ernst Krenek Cassel, 19. Okt. 1926. Beantwortet: 22.X.26.

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1 Dass die gesonderte Ausgabe von nur zwei Märschen aus op. 44 überhaupt erfolgte- auch in der Korrespondenz von 1927 ist stets von drei Märschen die Rede -, konnte nicht nachgewiesen werden. (Wenn ja, dann vermutlich in einer Sammel- oder Lizenzausgabe.) Den Autographen lässt sich jedoch entnehmen, dass Krenek selbst ursprünglich nur zwei Märsche schreiben wollte; über Nr. 1 und Nr. 2 schrieb er ursprünglich jeweils "Zwei Märsche für Militärmusik" (EKI, MM 0930 I_UE). Bei der UE erschienen Drei lustige Märsche erst im Februar 1929 (UE 9640).

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Liebes Frl. Rothe, wollen Sie mir bitte folgende Noten schicken: Klavier-Auszüge 1: 1) Janäcek :das listige Füchslein, 2) : Sache Makropulos 3) Weill : Royal Palace 4) : Protagonist 5) Schönberg: op. 27 vier Stücke 6) : op. 28 drei Satiren Mit bestem Dank u. Gruß Ihr Ernst Ki'enek Cassel, 30.1 0.26. Beantwortet: 3. Nov. -26. 1 Krenek hatte einige dieser Werke schon einmal bestellt: Janaceks Schlaues Füchslein im Brief vom 13.12.1924, Weills Protagonst und Schönbergs op. 27 und op. 28 im Briefvom 21.6.1926, Anm. 1 und 3.- Inzwischen stand die UA von Die Sache Makropoulos am 18. Dezember 1926 in Brünn bevor, während die Premiere der "Ballettoper" Royal Pa/ace erst im Frühjahr 1927 stattfand (vgl. UE-Briefvom 22.2.1927).

UE Vertragsarchiv, Mappe Krenek, Nr. 15 (Abschrift)

Auszug aus dem Schreiben vom 4. November 1926 an Hr. E. Krenek, Kassel 1• Bezüglich der "Sommernachtstraum" Musik möchten wir Ihnen folgendes mitteilen: Eine Drucklegung kann derzeit natürlich nicht stattfinden2• Die Verhandlungen mit den Bühnen wollen wir aber gerne übernehmen und die entfallenden Tantiemen abzüglich unserer Vertriebsprovision Ihrem Konto gutschreiben. 1 Das Schreiben selbst ist nicht erhalten. - Die Schreibweise der Stadt änderte sich erst Anfang Dezember (von Cassel zu Kassel), wie Krenek seinen Eltern am 14.12.1926 ironisch berichtete (H.I.N. 115731): "Kassel schreibt sich seit einer Woche offiziell mit K und kommt sich dadurch fabelhaft fortschrittlich vor." 2 Es handelte sich offenbar nicht um die geplante Suite aus dem Sommernachtstraum, sondern um die Begleitmusik selbst. Vgl. seinen Briefvom 6.9.1926 und Anm. 5 sowie den folgenden Brief.

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Sehr verehrter Herr Direktor, gestern und vorgestern war ich in Leipzig und habe mich an Hand des "Jonny" Auszuges mit Brecher und Brügmann über alles Wesentliche verständigt. Ich bitte Sie aufs dringendste um baldigste Zusendung eines vollständigen Auszuges, da erstens 1-2 Striche nötig sind, die ich einsenden muß, und zweitens wegen der technischen Einrichtungen der Leipziger Bühne bei 3 Verwandlungsmusiken kleine Ergänzungen nötig sind, die ich ebenfalls so rasch als möglich machen muß 1• Sonst habe ich von den Besprechungen einen ausgezeichneten Eindruck gehabt und sehe, daß das Werk in den besten Händen ist. Beide Herren sind offenbar mit großer Liebe und Begeisterung bei der Sache. Was den "Sommernachtstraum" betrifft, habe ich vorgestern in Dresden darüber mit Herrn v.d. Iltz aus Gera2 gesiJrochen, und erfahren, daß Herr Marholm einen Teil der Musik verwenden wile. Ich bin damit einverstanden und bitte Sie, mit dem Theater eine angemessene Vereinbarung zu treffen, und für die richtige Zurückstellung des kompletten Materials an die Heidelberger Festspiele zu sorgen. Eine Drucklegung des Werkes im Augenblick habe ich selbst nie ins Auge gefaßt und wünsche sie auch gar nicht. Herr Breisach aus Mainz hat mir eine Aufftihrung der Rilke-Lieder zuge4 sagt.Herr Holle hat mir geschrieben, daß er meine neuen Chöre (Goethe-Gedichte) in Prag mit großem Erfolg gesungen hat 5 und daß sie sehr dankbar ftir Chor zu singen seien. Er unternimmt im Winter eine größere Deutschland-Tournee, auf der er sie aufzufuhren beabsichtigt. Wenn sie bald im Druck erscheinen könnten, wäre ich sehr froh. Mit der Liste der einzuladenden Kritiker zur "Orpheus"-Premiere bin ich einverstanden. Herr Bekker nannte noch Prof. Pfohl aus Hamburg6 , der auf Ihrer Liste fehlt. Wie steht es mit der Übersendung von Auszügen an die wichtigsten Zeitungen? Ich wurde in Dresden von verschiedenen Kritikern daraufhin gefragt und der Wunsch, den Auszug vorher zu sehen zu bekommen, wurde von vielen Seiten geäußert. Da Sie schreiben, daß Sie Einladungen an alle Bühnen ergehen lassen, so erübrigt sich wohl eine besondere Namhaftmachung von Kapellmeistern etc. Außerdem ergehen solche Einladungen auch noch separat von hier aus. An dem Termin 27. Nov. hat sich bisher nichts geändert, und wenn keine unvorhergesehenen Zwischenfalle (Erkrankungen u. dgl.) eintreten, so wird er, nach den Probendispositionen, auch zu halten sein. Ich bitte also zunächst mit diesem Termin zu rechnen. Brecher sagte mir noch, daß er den Wunsch hätte, die "Jonny" Partitur möglichst bald zu erhalten. Hoffentlich ist die Herstellung der Stimmen so weit fortgeschritten7, daß er das Material möglichst bald erhalten kann. Ich verstehe seinen Wunsch durchaus und unterstütze ihn sehr.Für die Übersendung der von mir bestellten Noten danke ich sehr. In dem Vorwort der Schönbergsehen "Satiren" habe ich eine sehr feindselig[e] Stel-

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lungnahme des Autors gegen mich gefunden. Ich frage Sie an, ob Sie mir innerhalb einer Ihrer Verlagspublikationen Raum zu einer Bezugnahme darauf geben wollen 8• Die ganze Sache tut mir als solche sehr leid, andererseits ist eine Äußerung eines Mannes vom Range Schönbergs an einer so markanten Stelle so wichtig, daß ich meine, sie nicht übersehen zu können. Ich weiß noch nicht, in welcher Art und Form ich mich dazu äußern werde. Da ich mit einer solchen Entgegnung natürlich bei allen der neuen Musik feindlich gesinnten Blättern hochwillkommen wäre, so möchte ich die Sache, so lang als irgend möglich auf dem gleichen, uns beiden gemeinsamen Ort einer Publikation der UE austragen, zumal der Aufsatz, der Schönbergs Mißfallen erregt hat, in Ihrem Jahrbuch und sein Angriff in einem bei Ihnen verlegten Werk erschienen ist. Ich bitte Sie zu dieser Sache um eine frdl. Äußerung. Mit den besten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Cassel, 11. Nov. 26. Beantwortet: 20. Nov. 1926 1 Die möglichen Ergänzungen, die sehr unterschiedlich lang sind, betrafen schließlich nur die Übergänge zwischen vier Szenen (7.-11.), vgl. Briefvom 2.3.1927. Sie sind als Autograph separat erhalten (EKI, MM III 003-07_UE) und in Form einer Abschrift in die autographe Partitur eingelegt (EKI, MM III 003-05_UE). Vgl. dazu Kreneks Briefvom 2.3.1927, Anm. I. 2 Der Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter Walter Bruno Iltz war Intendant in Gera, ging aber in der folgenden Spielzeit als Generalintendant des Städtischen Theaters nach Düsseldorf. 3 Der Österreichische Schauspieler und Regisseur Bemhard Marholm hatte 1926 an der Wiener Volksoper Strawinskys L 'histoire du soldat inszeniert. In Deutschland war er damals nur als Gastregisseur tätig; erst 1928 war er fest am Theater am Nollendorfplatz in Berlin, der Piscatorbühne, engagiert, aber bereits 1929 arbeitete er wieder freiberuflich. - Am Reußischen Theater in Gera (Generalintendant: Walter Bruns) kam der "Bergomaskertanz" der Handwerker aus dem 5. Akt des Sommernachtstraums am I. Dezember 1926 zur EA. Es handelte sich um den in allen Stimmen als "Tanz der Rüpel" bezeichneten ersten Teil der Nr. 38 der Schauspielmusik; Theseus' Stichwort dazu lautet (in der Übersetzung August Wilhelm von Schlegels): "Aber kommt, Euren Bergomasker Tanz! Den Epilog laßt laufen." 4 Paul Breisach war Dirigent am Mainzer Opernhaus; es ging um die Vertonung der drei Gedichte 0 Lacrymosa, die Rilke fiir Krenek geschrieben und ihm im November des Vorjahres gesandt hatte (vgl. den Briefvom 16.9.1926); zu dieser Zeit befanden sie sich bereits im Druck. 5 Die Chöre op. 4 7 wurden laut einer Notiz ("Konzerte") in den MdAnbr (Jg. 8, H. 10, Dez. 1926, S. 459) im Oktober oder November 1926 von der Stuttgarter Madrigalvereinigung in Prag uraufgeführt (bei Bowles irrtümlich: 7.12.1927 in Wien; ebenso irrtümlich im Krenek-Prospekt der UE vom Februar 1933: in Halle). Holles Briefist in der WB-H nicht erhalten. 6 Ferdinand Pfohl war Komponist, Musikschriftsteller und Musikkritiker der Hamburger Nachrichten und während Gustav Mahlers Engagement in Harnburg mit diesem befreundet. Er veröffentlichte seit den 1890er Jahren vor allem einige Monographien zu Wagner und dessen Musikdramen. 7 Die Herstellung der Chorstimmen war am 4. November in Auftrag gegeben worden, sie wurden am 19. November geliefert. Über die Herstellung der Orchesterstimmen findet sich kein Eintrag im UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927); vermutlich ließ Brecher sie in Leipzig aus der Partitur herausschreiben. 8 Die vorhergehenden Sätze sind vom Verlag am Rand mit rotem Buntstift angemerkt.- Zu den Satiren vgl. auch den Abdruck der beiden Glossen Schönbergs oben im Anhang des Briefes vom 25.9.1925. Krenek publizierte keine Erwiderung.

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Liebes Frl. Rothe, für Briefe und Karten besten Dank. In der Sache "Sommernachtstraum" habe ich Ihnen schon geschrieben. Zu dem Stück gehören außer Geigen keine anderen Streicher 1, und das Material ist insofern komplett. Ich bin sehr froh, daß "Jonny" erschienen ist 2• Die Hauptsache ist, daß Brecher so schnell als möglich Studiermaterial bekommt. Sonst wollen Sie das Stück bitte nach eigenem Ermessen an andere Bühnen senden, die eventuell in Frage kommen, am besten wohl an jene, die zunächst nicht mit "Cardillac" belastet sind, der mir eine sehr schwierige und undankbare Aufgabe zu sein scheine. Sonst möchte ich, daß je ein Auszug an Schreker, Schünemann, Kestenberg, Schnabel, Erdmann und Rottenberg geschickt wird. Ich selbst brauche noch zwei weitere Exemplare. Bitte wollen Sie daran denken, daß rechtzeitig, möglichst sofort, eine größere Anzahl von Textbüchern von "Orpheus" an die hiesigen Musikalien- und Buchhändler, auch ohne spezielle Bestellung geschickt wird. Da der Plan besteht, eine der folgenden Aufführungen mindestens auf den Frankfurter Radiosender, wenn nicht noch auf andere z[u] übertragen4, so sind auch hiefür Textbücher erfahrungsgemäß sehr nötig und begehrt. Die Rilke-Lieder habe ich mit Dank erhalten und schicke sie Montag zurück. Verlagsschein anbei. Unbedingt möchte ich [au]ch das Titelblatt mit der von mir gewünschten Bemerkung zu sehen bekommen 5 • Mit den besten Grüßen Ihr Ernst Krenek Cassel, 13. Nov. 1926. Beantwortet: 16. Nov. 1926 1 Die Besetzung der Sommernachtstraum-Bühnenmusik op. 46 umfasst nur 2 Geigen, 2 Klarinetten, 1 Fagott, 2 Hörner und Schlagzeug. 2 Die 300 am 12. Oktober bestellten Klavierauszüge waren am 11. November geliefert worden (UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922 -Apr. 1927). 3 Am 9. November hatte Krenek in Dresden die UA von Paul Hindemiths neuer Oper Cardillac miterlebt 4 Zur Übertragung s. folgendes Telegramm. 5 "Dem Dichter als kleine Gegengabe" steht im Druck von 0 Lacrymosa fiir Sopran und Klavier (UE 8729). Die Widmung fehlt in der Fassung op. 48[a] (UE 19820 [Partitur], UE 19821 [Stimmen]).

257 Telegramm

Cassel, 22. Nov. 1926

= musikedition wien = rundfunkuebertragung vierten dezernher fix zweite auffuehrung 1 = krenek +

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1 Die zweite Vorstellung von Orpheus und Eurydike wurde von der Sendestation Kassel des Südwestdeutschen Rundfunks übertragen- eine damals noch nicht sehr häufige Aktion.

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Universal Edition Betreff der Militärmärsche weiß ich von Stimmen nichts. Warum Herr Burkard1 keine [A]uskunft gibt, weiß ich auch nicht. Aber er muß Bescheid wissen, da die Märsche zuletzt in Donaueschingen nach Noten gespielt worden sind. Mit besten Grüßen Ernst Ki'enek Cassel, 28/12/26. 1 Heinrich Burkard war Musikdirektor in Donaueschingen und einer der drei Verantwortlichen für das jährliche "Donaueschinger Kammermusikfest zur Förderung der zeitgenössischen Tonkunst''. Dort waren die 3 lustigen Märsche op. 44 am 24. Juli 1926 aufgeführt worden (vgl. die Anm. 1 zum Briefvom 10.8.1926). Vermutlich fragte die UE wegen der für den 19. Januar 1927 geplanten Aufführung im Frankfurter Orchesterverein nach den Stimmen; vgl. dazu den UE-Brief vom 18.1.1927.

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1927 259 hsKopie 1

Cassel, 2.1.27. Lieber Dr. Heinsheimer, anbei erhalten Sie die Korrektur des Jahrbuch-Artikels zurück. Ich habe die beanstandete Stelle 2, wie Sie sehen, gemildert, bezw. gestrichen. Ich finde ja keineswegs falsch, was drin steht, aber ich sehe ein, daß es in diesem Zusammenhang vielleicht nicht nötig ist, auf Negatives allzu energisch hinzuweisen. Nichts liegt mir ferner als "Wozzeck" anzugreifen. Dazu kenne ich das Werk viel zu wenig, da ich es nie gehört habe, sondern nur aus dem Auszug gespielt. Danach kommt es mir weniger überraschend modern als vielmehr etwas schrullig und absonderlich vor, allerdings auch mit einer Überbetonung des Methodischen. Dieses letztere Moment empfinde ich, vielleicht noch störender, bei "Cardillac". Im ganzen haben eben diese Werke (eben) für mich doch die Tendenz, die Musik gegen das Theater auszuspielen. Im übrigen ist es merkwürdig, daß niemand daraufzukommen scheint, daß ich in meinen jetzigen Äußerungen eigentlich am allerschärfsten meine eigene Vergangenheit richte, weniger vielleicht meine Werke, als meine frühere Denkweise und Einstellung. Alle diese gekränkten Leute sind im Grunde am meisten darüber gekränkt, daß man ihnen klar macht, wie sie langsam zu Provinzbewohnern im Geiste werden. Die Welt ist eben doch größer als der doppelte Kontrapunkt oder der Krebskanon, und das Theater braucht eine kräftigere Kost als die kleinen handwerklichen Arbeiten und Nippessachen erleuchteter Geister. Aber genug davon.- Wegen "Orpheus" und anderer Pläne werde ich Ihnen noch schreiben. Den Prospekt habe ich noch nicht bekommen. Die Uraufführung der Rilke-Lieder hat sich bis zum Januar verschoben (Köln). Gesichert scheint außerdem Berlin und Mainz3 • - Wie steht es mit den Goethe-Chören? Holle schreibt immer begeisterter von Aufführungen und Erfolgen 4 . Erscheint das Heftehen nicht bald? Beste Grüße und Neujahrswünsche Ihr Kienek. Das Neujahr haben wir mit einem sehr gut besuchten "Orpheus" angefangen! 1 Über

dem Brief steht in anderer Hs: "Geschenk an Dr. Heinsheimer". Wie die ursprüngliche Version von Kreneks Aufsatz "Materialbestimmtheit der Oper" (vgl. seine Postkarte vom 22.9.1926, Anm. 1) beschaffen war, ist unbekannt. Der dritte Absatz über die "Lebensfremdheit [... ] der Nachkriegsmusik Mitteleuropas", die "in der Oper ein primär-musikalisches Gebilde zu sehen" schien, könnte deutlicher auf die formale Gestaltung von Bergs Wozzeck nach Kriterien der absoluten Musik gezielt haben. 3 Zur UA von op. 48a vgl. die Briefvom 16.9.1926 und Anm. 2 sowie vom 11.11.1926. Wann die Aufführungen in Mainz und Berlin stattfanden, ließ sich bisher nicht ermittlen. 4 Zur UA der Goethe-Chöre op. 47 durch Holles Stuttgarter Madrigalvereinigung vgl. Kreneks Briefvom 11.11.1926, Anm. 5. Weitere Aufruhrungen durch die Stuttgarter Madrigalvereinigung im Anschluss an die UA sind bisher nicht nachgewiesen, doch ruhrte Holl die Goethe-Chöre noch 2

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im selben Jahr in Wien auf: beim 2. Abonnementskonzert "Alte und neue Chormusik" des Vereins fiir neue Musik am 7. Dezember 1927 im mittleren KonzerthaussaaL

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Dr.W./Wi.

Wien, 5. Januar 1927

Lieber Herr Krenek! Ich habe mich sehr gefreut über Ihren Brief vom 2. d. M. und über die Tatsache, daß Sie meine Ausführungen über Ihren Aufsatz nicht unrichtig aufgenommen haben. Ich bin überzeugt, daß Sie, wenn Sie den "Wozzeck" auf der Bühne hören, Ihr Urteil sehr wesentlich revidieren werden: fast unbegreiflich ist nach dem Durchspielen des Klavierauszuges gerade bei diesem Werk die unerhörte dramatische Wucht und die bühnenmäßige Geschlossenheit. Aber wir können ja leider jetzt keine ausführliche Diskussion über ästhetische Probleme beginnen, ich hätte ja sonst noch allerlei anderes zu Ihrem Brief zu bemerken. Einen "Orpheus"-Prospekt lege ich Ihnen für alle Fälle nochmals bei. Ihren angekündigten weiteren Nachrichten wegen "Orpheus" und anderer Dinge sehen wir mit großem Interesse entgegen. Inzwischen nehmen Sie beste Grüße und nachträgliche Neujahrswünsche von Ihrem [Heinsheimer] K w

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W./Fi.

Wien, am 10. Januar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Soeben ist Ihr 6 LACRYMOSA für Gesang und Klavier erschienen 1 und lassen wir Ihnen gleichzeitig 3 Ehrenexemplare davon zugehen. Mit vorzüglicher Hochachtung K W

1 Die Drucklegung der Fassung fiir Stimme und Kammerensemble (op. 48a) erfolgte erst sehr viel später (UE 19821).

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K/L.

Wien, am 11. Jänner 1927

Sehr geehrter Herr Kapellmeister! Der Leningrader Verlag "Triton" hat uns gebeten den Foxtrot aus "Sprung über den Schatten" für Russland veröffentlichen zu können. Wir wären prinzipiell bereit, diesem Ersuchen zu entsprechen und den Abdruck gegen eine Tantieme für jedes verkaufte Exemplar zu bewilligen, wenn Sie sich damit einverstanden erklären, dass der aus den Tantiemen resultierende Betrag zwischen Ihnen und uns zu gleichen Teilen geteilt wird. Wir wären Ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns bald Ihr Einverständnis mitteilen wollten und zeichnen hochachtungsvoll W K H

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Lieber Dr. Heinsheimer, besten Dank ftlr "Lacrymosa". In Eile, wie immer, ein paar Sachen: 1) Vor paar Tagen erhalte ich ein Telegramm von Schünemann aus Berlin: "Orpheus kommt in Stadtoper 1 Mai". Erbitte dringend Bestätigung der Nachricht, Näheres etc. Wenn auf Wahrheit beruhend, wäre es ausgezeichnet. Hier steht die sechste Aufführung von "Orpheus" bevor. 2) Was den Foxtrot aus "Sprung" betrifft, so bin ich prinzipiell einverstanden. Zwei Fragen: a) kann man nicht Auflagentantieme von den Leuten kriegen? Ich denke, daß man damit sicherer geht. b) Wie hoch soll die Tantieme sein? Ich stelle mir vor, daß sie im Vergleich der zwischen uns vereinbarten wesentlich höher sein muß, da ich sie mit dem Verlag teilen soll. Bitte um Auskunft. 3) Bitte um je einen Klav. Auszug "Jonny" "Omheus" und "Sache Makropulos"2. 4) Wiederholte Anfragen wegen meiner Militärmärsche, die ich stets an Sie verweise, zuletzt Frankfurter Orchesterverein, und wenn ich nicht irre, Schupokapelle Karlsruhe 3 . Vervielfältigung des an und für sich kleinen Materials m. E. empfehlenswert. 5) Mme. Peyrebere aus Wiesbaden bittet mich um verschiedene Mitteilungen für Artikel etc. und schreibt, ich könnte von Ihnen nähere Auskünfte bekommen. Um was handelt es sich da? 4 6) Kommen die neuen Chöre bald heraus? Mit besten Grüßen Ihr ergeh. Ernst Krenek Kassel, 14.1.27. Mit "Orpheus" Prospekt sehr einverstanden, besten Dank!

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1 Es handelte sich um das vormalige "Deutsche Opernhaus" in Berlin-Charlottenburg, das seit April 1925 in den Besitz der Stadt Berlin übergegangen war und nun "Städtische Oper" genannt wurde. 2 Krenek hatte bereits am 30.10.1926 einen Klavierauszug von dieser Janacek -Oper bestellt. 3 Zur Aufführung der 3 lustigen Märsche op. 44 in Frankfurt am 19.1.1927 vgl. Kreneks Pk vom 28.12.1926, Anm. 1. Zu einer Aufführung durch die Schutzpolizei-Kapelle in Karlsruhe ließ sich nur herausfinden, dass das Material am 20. Januar 1927 dorthin geschickt wurde und die Märsche zwei Mal gespielt wurden; Verlagsbücher Werke I und Werke// (ca. 1911-1927), S. 356. 4 Zu Jeanne B. Peyrebere vgl. den folgenden Brief der UE.

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Dr.W./Wi.

Wien, 18. Januar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Aus Ihrem Brief haben wir mit großem Interesse ersehen, daß sich die StadtOper in Charlottenburg für "Omheus" interessiert. Wir haben unsererseits in dieser Sache noch nichts gehört und wir möchten Ihnen unbedingt empfehlen, falls man an Sie herantritt, größte Zurückhaltung zu üben. Bruno Walter ist ein Feind der Modeme und das, was die Stadtoper in der letzten Zeit für Novitäten getan hat, erinnert an die schlimmsten Beispiele, die wir hier in Wien erlebt haben. Man hat zum Beispiel in letzter Zeit Zemlinsky's "Zwerg" in wenigen Tagen herausgebracht', die Aufführung war höchst mangelhaft vorbereitet und der Mißerfolg des Werkes, der keineswegs in dem Werk, sondern hauptsächlich in der Aufführung gelegen war, hat das weitere Schicksal dieser Oper höchst ungünstig beeinflußt. Ähnlich ist es mit anderen Novitäten gegangen und wenn man jetzt schon wieder als Termin sogar den Mai nennt, also den ungünstigsten Monat, kurz vor den Sommerferien, so werden wir uns auf ein solches Abenteuer ganz gewiß nicht einlassen. Man muß eine moderne Oper an der Städtischen Oper mit allergrößter Vorsicht placieren und wir wollen ganz bestimmt vermeiden, daß der Schaden, durch den wir jetzt hier klug geworden sind, dem "Orpheus" widerfahren könnte. Es kommt dazu, daß man jetzt wohl abwarten soll, was die Staatsoper sagt, die ja für wirklich radikale Werke ein geradezu idealer Boden ist.- Am Samstag ist der "Wozzeck" von Alban Berg dort neu einstudiert mit allem Pomp einer Erstaufführung wieder ins Repertoire aufgenommen worden. Man hat Alban Berg auf Kosten der Staatsoper nach Berlin eingeladen und das Werk hat einen ganz großartigen Erfolg bei dieser Aufführung gehabt. Die 12. Aufführung ist schon für diesen Mittwoch, also 4 Tage nach der 11., angesetzt. Das ist die Art, Novitäten radikaler Natur durchzubringen. Wir wiederholen, daß wir keineswegs eine prinzipielle Stellungnahme gegen die Aufführung des "Orpheus" an der Stadtoper äußern wollen, aber selbstverständlich wäre die Aufführung an der Staatsoper vorzuziehen und eine Aufführung im Mai in Berlin an der Städtischen Oper wäre unter gar keinen Umständen zu akzeptieren.

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Mit Vergnügen hören wir, daß in Cassel bereits die 6. Aufführung des "Orpheus" bevorsteht. Bezüglich des Foxtrot aus "Sprung über den Schatten" haben wir Ihre Ausführungen dankend zur Kenntnis genommen und werden Ihnen von dem weiteren Verlauf der Verhandlungen berichten. Wunschgemäß gehen Ihnen gleichzeitig Klavierauszüge zu "Orpheus", "Jon!!Y" und Janacek's "Sache Makropulos" als Freiexemplare zu. Bezüglich der Militär-Märsche können wir Ihnen mitteilen, daß der Orchesterverein, Frankfurt, am 19. d. M. dieselben auffuhrt. Kurz darauf findet eine Aufführung in Magdeburg statt2 • Wir glauben auch, daß eine Vervielfältigung des kleinen Materiales und der Partitur zweckmäßig sein wird und hoffen, im Laufe des Sommers diese Vervielfältigung vornehmen zu können. Wir möchten übrigens bei dieser Gelegenheit bei Ihnen anfragen, ob Sie mit uns der Ansicht sind, daß es zweckmäßiger wäre, die Stücke zu nennen: "3 Märsche für Blasmusik". Die Instrumentation ist ja so gehalten, daß die in jedem normalen Symphonie-Orchester vorkommenden Bläser die Märsche spielen können. Die Bezeichnung "Militär-Musik" hält unseres Erachtens viele Leute ab, sich für die Märsche zu interessieren, weil sie glauben, daß dabei Instrumente, wie sie nur in Militärkapellen vorkommen, benötigt werden. Dieses Vorurteil kann der Verbreitung nur schädlich sein und wir wären Ihnen daher dankbar, wenn Sie sich zu unserer Anregung äußern würden. Vielleicht könnte man die Stücke auch nennen: "3 lustige Märsche" oder "3 groteske" oder auch "parodistische Märsche für Blasorchester", damit schon im Titel der Charakter der Musik zum Ausdruck kommt. Auch das würde unseres Erachtens das Interesse heben. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie sich über diese Punkte recht rasch äußern würden, denn wir hoffen, mit den Märschen schon recht bald eine größere Propaganda machen zu können 3 . Madame Peyrebere ist eine Dame, die für den "Courrier Musical" in Paris eine Artikel-Serie über deutsche und Österreichische Komponisten schreibt4 . Wir haben der Dame bereits vor einiger Zeit alles auf Sie bezügliche Material zur Verfügung gestellt. Die Herausgabe der neuen Chöre hat sich etwas verzögert, wird aber jetzt bald in Angriff genommen werden können. Inzwischen sehen wir alle mit großer Erwartung der "Jonny"-Premiere in Leipzig entgegen 5 • Wir bitten Sie, sich, falls Sie noch irgend welche Wünsche haben, namentlich was die Einladung irgend welcher Persönlichkeiten anlangt, (Kritiker und Bühnenleiter werden natürlich von uns ohnedies eingeladen), darüber zu äußern. Ohne mehr für heute mit vorzüglicher Hochachtung [Heinsheimer] K W 1 Alexander Zemlinskys Oper Der Zwerg hatte nach der UA 1922 unter Otto Klemperer in Köln wenig Glück mit den Neuinszenierungen: In Wien, Karlsruhe und Prag blieb sie ohne große Resonanz, und nach der am 22. November 1926 erfolgten Premiere an der Städtischen Oper in Berlin-

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Charlottenburg unter der Leitung von Fritz Zweig, bei der sie mit dem Ballett Der letzte Faun von C. R. Maude gekoppelt wurde, erlebten beide Werke nur noch eine Wiederholungarn 26. November. 2 Datum unbekannt. 3 Krenek nannte op. 44 bis dahin stets "Militärmärsche", hatte aber im Brief vom 19.10.1926 darum gebeten, eine Ausgabe ftir Klavier von 2 Märschen mit dem Titel "zwei lustige Märsche ftir Militärmusik" zu versehen (vgl. auch seinen Brief vom 23 .1.1927). Hier ging es zunächst nur um die Vervielfaltigung des Materials, denn die 3 lustigen Märsche op. 44 wurden erst Anfang 1929 gedruckt (60 Stimmen, bestelltarn 7. Januar, geliefert arn 20. Februar 1929; UE 9641). 4 Von Emmanuel und Jeanne Peyrebere erschien in der Nr. 7 des Courier musical von 1927 pg. 29, S. 201f.) ein Artikel "L'Opera d'aujourd'hui en Allemagne". Die UA von Jonny spielt aufwar noch ftir den 29. Januar 1927 vorgesehen (vgl. die Notiz in den MdAnbr, Jg. 8, H. 10, Dez. 1926, S. 459), dann aber auf den 10. Februar festgesetzt worden.

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Liebes Frl. Rothe, bitte wollen Sie die Angelegenheit, die der beiliegende Brief berührt 1, freundliehst in zweckentsprechender Weise, d.h. durch Übersendung der gewünschten Noten, behandeln und mir den Brief wieder zusenden. Besten Gruß Ihr Ki'enek Kassel, 20.1.27. 1 Brief

der Hochschule für Musik in Berlin; vgl. den UE-Briefvom 24.1.1927.

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LH!Hü.

Wien, am 20. Januar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir bitten Sie um Mitteilung, ob fiir das Textbuch von "Orpheus und Eurydike" etwa irgend welche Korrekturen notwendig sind, bevor wir den Satz matrizieren lassen. Wir erbitten Ihre baldige Antwort, bezw. Einsendung eines korrigierten Exemplars und zeichnen hochachtungsvoll K H

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Lieber Dr. Heinsheimer, aufihre verschiedenen freundlichen Nachrichten folgendes: 1) gleichzeitig geht ein Textbuch "Orpheus" an Sie ab, mit den eingezeichneten Wünschen, die ich für eine Neuauflage habe.

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2) Die Märsche bitte ich definitiv "Drei lustige Märsche für Blasorchester" zu benennen. 3) auf die "Jonny"-Premit!re bitte ich vor allem die Berliner Persönlichkeiten aufmerksam zu machen (Schreker, Schünemann, Kestenberg, Seelig 1, Schnabel). 4) Was die "Orpheus" Sache in der Berliner Stadtoper betrifft, so verstehe ich Ihre Bedenken durchaus. Andrerseits teile ich aber keineswegs Ihre optimistische Haltung gegenüber der Staatsoper. Ich halte es für ausgeschlossen, daß Hörth sich für den "Orpheus" interessiert2 • Ich kann und möchte Ihnen meine Meinung über die diversen leitenden Persönlichkeiten in Berlin nicht schriftlich mitteilen. Auf jeden Fall können wir ja ruhig abwarten, ob und wann Tietjen3 in dieser Sache an uns herantritt. Ich selbst bin zunächst nur durch Schünemann mit einem Telegramm und einem Brief privat informiert und habe weiter nichts zu unternehmen. Immerhin meine ich, daß man, falls von Charlottenburg Schritte unternommen werden, auf die Sache eintreten sollte. Wir werden ja dann sehen, welche Pläne Herr Tietjen im Einzelnen (Besetzung, Dirigent, Termin etc.) an den Tag legen wird. Wie ich höre, bereitet er zum April "Irrelohe" vor (obgleich das auch noch nicht ganz klar sein sollt, falls er also z.B. dieselben Sänger in beiden Stücken braucht, ist die Sache schon ausgeschlossen im Mai, denn man kann "Orpheus" auch beim fixesten Arbeiten nicht in 4 Wochen auf die Beine stellen, und fur eine schlechte Aufführung bin ich nicht zu haben. - Ich denke, daß wir einig sind in der Auffassung: keine prinzipielle Ablehnung, aber Vorbehalt von genauen Bestimmungen über Qualität und Termin der Aufführung.Mme. Peyrebere will andauernd Zeitungsberichte über mich. An Sie verwiesen, teilt sie mir mit, daß der Verlag ihr nicht einmal antwortet. Vielleicht gehen Sie der Sache einmal nach. Ihre Artikel sind sehr gut gemeint, und zunächst die [e]inzigen ausführlichen Berichte in Frankreich. Ich meine, man soll auch die Vorbereitung eines Terrains mit kleinsten Mitteln pflegen, wenn man zunächst nichts Besseres hat. Für die Übersendung der Auszüge besten Dank. Herz!. Grüße Ihr Ernst Kfenek Kassel, 23./1./27. 1 Damit könnte Carl Seelig gemeint sein, der 1922 für die UE das Groteskenalbum herausgegeben hatte undjetzt möglicherweise Vertreter der UE in Berlin war. ' 2 Ludwig Hörth, Regisseur an der Lindenoper, der 1924 Kreneks Zwingburg inszeniert hatte, war zusammen mit Erich Kleiber interimistischer Leiter (und zukünftiger Operndirektor) der Staatsoper Unter den Linden, die seit Mai 1926 wegen Umbaus geschlossen war, aber zum Ende der Spielzeit 1926/27 wieder eröffnet werden sollte. (Die Wiedereröffnung verzögerte sich dann um ein Jahr.) Vgl. dazu auch Kreneks Briefvom 6.6.1927, Anm. 4. 3 Heinz Tietjen, vormals in Breslau, war seit 1925 Intendant der Städtischen Oper. Er war im Herbst 1926 jedoch auch zum Generalintendanten der Staatsoper (ab Herbst 1927) ernannt worden und verhandelte also über Aufführungen an zwei Berliner Opernhäusern: an der Staatsoper Unter den Linden sowie an der Städtischen Oper in Charlottenburg; die Krolloper (Staatsoper am Platz der Republik), als zweite Spielstätte der Staatsoper auch der 1!!-tendanz Tietjens unterstellt,

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gewann durch Klemperers Vertrag (s.u., UE-Brief vom 5.3 .1927) wenigstens ihre künstlerische Unabhängigkeit zurück. 4 Schrekers Oper Irrelohe wurde an der Städtischen Oper zwar angenommen und sollte, wie es einige Zeit nach Kreneks Brief hieß (Notiz im Märzheft der MdAnbr, Jg. 9, H. 3, S. 151), im Herbst 1927 dort von Bruno Walter aufgeführt werden; dies zerschlug sich jedoch. Erst im November 1929 kamen Die Gezeichneten als erste von Schrekers Opern dort heraus.

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W./Fi

Wien, am 24. Januar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir bestätigen Ihre Zuschrift vom 20. ds. M., sowie den uns zur Kenntnisnahme eingesandten Brief der Staatl. akad. Hochschule in Berlin und haben dem Institut Ihrem Wunsche gemäss, alle neuerschienenen Werke von Ihnen ausser den angeführten, für die Bibliothek gesandt. Indem wir Ihnen beigeschlossen dieses Schreiben wieder zugehen lassen, empfehlen wir uns mit vorzüglicher Hochachtung W K

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Dr.W/W.

Wien, am 27. Januar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir bestätigen dankend Ihr Schreiben vom 23. ds. M., und haben den endgültigen Titel der Märsche zur Kenntnis genommen. Die von Ihnen genannten Persönlichkeiten, sowie eine grosse Reihe weiterer wurden nach Leipzig eingeladen. Ihre ausführliche Stellungnahme zu der Frage Orpheus - Berlin hat uns sehr interessiert und wir sind fast in allen Punkten ganz Ihrer Meinung. Hoffentlich wird recht bald aus Berlin eine konkrete Anfrage eintreffen. Mme Peyerbere hat inzwischen das gewünschte Material erhalten. Wir begrüssen Sie, hochachtungsvoll K W

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Liebes Frl. Rothe, bei einem Aufenthalt in Köln, wo "Lacrymosa" mit großem Erfolg aufgeführt wurde 1, erfahre ich zufallig folgende zwei Sachen: 1) Meine Märsche für Blasorchester sind vor etwa 14 Tagen in Berlin im Zoologischen Garten von irgend einer Orchestervereinigung aufgeführt wor-

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den 2• Wo haben die Leute das Material hergehabt? Ist Ihnen die Sache bekannt? Leider weiß ich nichts Näheres über die Veranstaltung- können Sie dem bitte nachgehen, damit da kein Unfug getrieben wird. Es stimmt sicher, die Information stammt von Hindemith, der dabei war. 2) Es existiert eine, wenn auch sehr schlechte Grammophonplatte, mit einem Teil meines Streichquartetts op. 20, vom Amar-Quartett gespielt3 • Sie wurde mir in Köln in einem Privathaus vorgespielt. Sind dafür irgend welche Rechte erworben worden, und wie steht es überhaupt mit mechanischen Aufführungsrechten? Ich habe hier seit endlosen Zeiten eine Sache von der Ammre hier, deren Mitglied ich zu sein scheine4 • Oder ist die ganze Geschichte schon verrechnet und ich habe es nur vergessen? Bitte um Ihre freundl. Mitteilung. Mit besten Grüßen Ihr Ernst Krenek Kassel, 31./1./27 1 Es handelte sich um die UA von op. 48a am 29. Januar, Tiny Debüser wurde von einem von Hermann Abendroth geleiteten Ensemble begleitet. 2 Randbemerkung des Verlags: "24. [?] aus Donaueschingen erhalten Magdeburg Frankfurt". Dazu und zur vermeintlichen Auffiihrung der Märsche in Berlin vgl. auch die UE-Briefe an Krenek vom 5.2. und 19.2.1927. 3 Die Aufnahme des Walzers aus op. 20 erschien bei Deutsche Grammophon (66201). 4 Die Österreichische Ammre (Anstalt fiir mechanisch-musikalische Rechte) bestand seit 1909 und wurde 193 8 der deutschen STAGMA (Staatlich genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Auffiihrungsrechte) eingegliedert; vgl. auch die sehr ausfiihrlichen Erklärungen im UE-Krenek vom 3.5.1928.

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RIM.

Wien, 5. Februar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir erhielten Ihre Zuschrift vom 31. v. M., aus der wir zu unserem grössten Erstaunen ersehen haben, dass Ihre "MÄRSCHE für Blasorchester" in Berlin aufgeführt wurden. Wir haben bisher nur zwei Materiale, von denen eines derzeit in Magdeburg und eines in Frankfurt ist. Allerdings haben wir eines dieser Materiale erst am 24. aus Donaueschingen erhalten und wissen nicht, ob dieses Material nicht vielleicht in Berlin war. Wir werden diesbezüglich bei Burkard anfragen. Was die Angelegenheit der mechanischen Rechte betrifft, so wissen wir nicht, ob Sie seinerzeit, unserer Anregung entsprechend, der "Ammre" beigetreten sind. Wenn dies der Fall ist, dann bekommen Sie von dieser Gesellschaft die Aufftihrungsgebühren verrechnet. In dem uns vorliegenden Mitgliederverzeichnis ist allerdings Ihr Name nicht enthalten. Es könnte aber sein, dass Ihre Anmeldung später erfolgt ist. Wir werden von der "Ammre" einen Nachtrag zur Mitgliederliste erbitten und Ihnen dann weitere Mitteilungen machen. Wir empfehlen uns hochachtungsvoll H K W

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LH!Hü.

Wien, am 10. Februar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir senden Ihnen gleichzeitig die Manuskript-Partitur Ihres Ballettes "MAMMON" mit einigen Fragezetteln. Wir bitten Sie, die fraglichen Stellen sogleich zu erledigen und uns die Partitur samt den beantworteten Fragezetteln retournieren zu wollen. Mit bestem Dank im voraus hochachtungsvoll W K Beilagen!

273 typ Telegramm-Entwurf, hs datiert

12.11.27 Krenek Terasse 13 Kassel Über Jonnyerfolg überglücklich beglückwünsche Sie herzliehst Direktor Hertzka

K

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Lieber Dr. Heinsheimer anbei in Eile ein paar Zeilen über die technische Ausführbarkeit von "Jonny" für den Prospekt 1• Die Zusammenstellung der Musiknummern ftir die sonstigen Arrangements folgt alsbald. 1. Aufführung Einnahme 4500 Mk, 2. Auff. ausverkauft, 3. außer Abonnement, dazu sensationelle Kritiken, die selbst [d]a, wo sie skeptisch sind, das Publikum ins Theater locken -das ist alles recht günstig. In Eile besten Gruß und herzl. Dank an Dir Hertzka für sein Telegramm! Ihr Kfenek Kassel, 13/2/27. 1 Es handelt sich vermutlich um eine kurze Version von Kreneks Artikel "Über die technische Ausfiihrung meiner Oper Jonny spielt auf', die fiir die ersten Propagandabroschüren von Kreneks Oper gedacht waren; darauf lässt auch eine Bemerkung im UE-Briefvom 14.3.1927 schließen. Die umfangreiche spätere Version publizierte die UE im August als 7-seitige Broschüre.

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Lieber Dr. [Heinsheimer], eben fällt mir ein, daß ich noch vergessen habe, Sie zu bitten, ja nicht zu versäumen, sich so schnell wie möglich mit den prominenten Leipziger Jazzbandi-

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ten in Verbindunp zu setzen, als da sind: Hotel Astoria, Kaiserhof, Panorama (Mitja Nikisch! !) , Eden, Barberina, und speziell ein Privatbandit, ein gewisser Herr Freimann 2, Zentralstraßex), der selbst aus einer der besten Leipziger Familien stammt, und sämtliche Leipziger Privatgesellschaften mit Jazzmusik bedient. Ich kenne ihn persönlich, seine Leute sind famos, und er spielt fast jeden Abend wo anders. Ich bitte ihnen so schnell als möglich den A-moll Shimmy 3 und den "Leb wohl" Blues in den Rachen zu werfen, das dritte Stück ("So hat uns Jonny aufgespielt") schicke ich schleunigst, aber bereiten Sie inzwischen die zwei anderen vor- als Basis für das Jazzarrangement kann ja meine aus der Partitur ersichtliche Instrumentation dienen, weil die 2 Stücke ja doch so wie so hinter der Bühne von einer richtigen Jazzkapelle gespielt werden. Der betreffende Arrangeur soll nur sehen, ob vielleicht für die üblichen Saxophon- und Banjospieler Kleinigkeiten umgesetzt werden müssen. Und denken Sie bitte dran, daß die Dinger, mit einem flotten Umschlag versehen 4 , zur Messe an allen entsprechenden Orten Leipzigs zu sehen sind. Ich halte das für eine totsichere und große Konsummöglichkeit, die zu versäumen schlimm wäre. Vor allem interessieren Sie die Leipziger Jazzleute, die gewiß darauf eingehen, weil die ganze Stadt momentan davon redet. Ihr Krenek Herzliehst Kassel, 13/2/27 x) genaue Adresse kann ich jederze[it] haben. 1 Der junge ungarische Pianist Mitja Nikisch, Sohn des Dirigenten Artbur Nikisch, hatte am Leipziger Konservatorium studiert und 1923 eine Konzertreise durch die USA gemacht. Er gründete ein Jazzorchester und wurde als "deutscher Paul Whiteman" gehandelt. 2 Freimann konnte nicht ermittelt werden. 3 Es handelt sich um den Shimmy, der zu Anfang der 3. Szene nach dem Heben des Vorhangs erklingt, während Yvonne das Zimmer Daniellos aufräumt (Klavierauszug, S. 26). 4 Die Klavierausgaben des Swanee River-Songs, des Triumphlieds und des Potpourris aus Jonny erschienen mit einem vielfarbigen Umschlag, auf dem die Gestalt des Jonny mitten im Scheinwerferlicht zu sehen und von tanzenden Menschen umgeben ist. Der Blues dagegen hatte einen anders gestalteten, schwarzweißen Umschlag; vgl. dazu die Anm. 3 zum 2. UE-Brief vom 14.2.1927 (277).

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LH/Hü.

Wien, am 14. Februar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir teilen Ihnen mit, dass wir nun so bald als möglich an die Vervielfältigung der Partitur zu "JONNY" gehen möchten und wenden uns daher heute an Sie, um die einfachste Art, wie die Drucklegung in die Wege zu leiten wäre, mit Ihnen festzustellen. Wie Ihnen bekannt ist, steht für die Leipziger Aufführungen eine kopierte Partitur in Benützung, während Ihr Originalmanuskript hier bei

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uns liegt. Wir bitten, uns nun mitzuteilen, ob für die endgiltige Fassung der Partitur grosse Änderungen in Betracht kommen und welche Stellen zu streichen, bezw. mit vi - de zu bezeichnen sind. Sollten Sie der Ansicht sein, dass man Ihre Manuskript-Partitur als Vorlage für die Vervielfältigung benützen kann, so wird es ja wohl genügen, wenn Sie uns die Änderungen und Striche anband der Taktziffern genau angeben. Wenn Sie jedoch meinen, dass die Änderungen zu umfangreich sind, um uns separat angegeben zu werden, sodass als Vorlage für die Drucklegung doch nur die Leipziger Partitur in Frage kommt, so müssten wir versuchen, die Drucklegung in Leipzig selbst vornehmen zu lassen und zwar derart, dass die Partitur der betreffenden Leipziger Firma jeweils zwischen den einzelnen Aufführungen vom Theater überlassen wird. Es wäre uns freilich angenehmer, wenn die Drucklegung in Wien erfolgen könnte, da dadurch ein ruhigeres Arbeiten möglich ist und wir die Arbeit besser kontrollieren können. Sollte dies jedoch nicht möglich sein, so ist ja auch der andere Weg, den wir vorgeschlagen haben, durchaus möglich. Die Partitur soll in dem allgemein für Partituren und Orchestermateriale gebräuchlichen Lichtpauseverfahren hergestellt werden, welches sich immer mehr vervollkommnet und den Stich immer mehr zu ersetzen beginnt. Auch ist bei diesem Verfahren eine viel schnellere Arbeitsmöglichkeit als bei Stich vorhanden 1• Wir sehen Ihren baldigen Nachrichten über diese Angelegenheit mit grösstem Interesse entgegen und zeichnen mit vorzüglicher Hochachtung [Kalmus] W K

1 Die Partitur wurde zehn Tage später bei der verlagseigenen Druckerei Waldheim-Eberle in Auftrag gegeben und im Lichtpausverfahren hergestellt (UE 8624). Dabei handelt es sich um ein Durchlichtkopierverfahren. Dazu ist ein spezielles Papier vonnöten, das mit lichtempfindlichen Diazoverbindungen u. a. getränkt ist. Wird nun die zu kopierende Vorlage durch Lichteinwirkung durchleuchtet, so färbt sich das dahinterliegende sensibilisierte Pausematerial an denjenigen Stellen, die z. B. durch den Notentext der Vorlage unbelichtet bleiben, je' nach verwendeter Sensibilisierungsverbindung schwarz, blau oder rötlich. - Die Autographe der Partitur sowie der Ergänzungen (von fremder Hand) liegen im EKI, Sign. MM III 003-0S_UE; hinzu kommen der Klavierauszug (MM III 003-06_UE), das Libretto als Autograph wie in einem TyposkriptDurchschlag (MM III 003-08_UE bzw. -09_UE) sowie ein nur in Teilen autographer Klavierauszug mit englischem Text (MM III 003-06_UE). Die von Krenek korrigierte Lichtpaus-Partitur UE 8624 (vgl. Anm. 3 zum UE-Briefvom 17.3.1927 [313]) liegtimKA (MH 153lllc).

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Dr.W/We.

Wien, den 14. Februar 1927

Sehr geehrter Herr Krenek! Wie Ihnen das Telegramm von Herrn Direktor Hertzka wohl schon gezeigt hat, hat er sich ebenfalls über den grossen Erfolg von "Jonny" ganz besonders gefreut\ und ich beeile mich Ihnen mitzuteilen, dass er sich mit meinen Vor-

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schlägen bezüglich der Einzelausgaben für Klavier, Jazzorchester und Salonorchester vollinhaltlich einverstanden erklärt hat, so dass also dieser Plan jetzt sofort realisiert werden kann. Bitte senden Sie aber nun wirklich so rasch als irgend möglich wie besprochen die Vorlagen für die drei Ausgaben ein2 • Gerade während meiner Abwesenheit hat Herr Dr. Kalmus hier einen ganz erstklassigen Jazz-Arrangeur gefunden, der im Hotel Bristol spielt und der auch Ihre Sache sofort arrangieren wird. Die Klavierausgabe, die rasehestens herausgebracht werden soll, wird mit einem entsprechenden Titelbild und zwar der Photographie Spilckers mit Saxophon versehen werden 3 • Inzwischen haben wir schon eine ganze Reihe von Kritiken erhalten, die fast alle ganz ausgezeichnet sind; gerade eben kommt das Referat von Bugen Schmitz aus den Dresdener Nachrichten, ein eher konservativer Herr und eine der brauchbarsten und enthusiastischesten Besprechungen4 • Also auch in dieser Richtung ist heute schon alles in Ordnung und wir werden sofort eine grasszügige Propaganda beginnen können. Senden Sie mir nur die versprochenen Einführungen für den Prospekt betreffs der technischen Ausgestaltung rasehestens zu. - Sobald Sie über die weiteren Aufführungen etwas aus Leipzig hören, bitten wir ebenfalls um Nachricht. Für heute viele eilige Grüsse Ihr ganz ergebener [Heinsheimer] K P.S. An Frau Debüser wurde wegen der Lieder schon geschrieben, doch vergass ich sie zu fragen: Ist das Material, welches bei ihr liegt, ihr Eigentum und wenn: wieso. Hat sie es von Ihnen erworben oder wie war überhaupt der ganze juridische Vorgang in diesem Falle? 5 1 Die Besetzung der Leipziger UA bestand aus Paul Beinert: Max, Fanny Cleve: Anita, Max Spilcker: Jonny, Theodor Horand: Daniello und Cläre Schultheß: Stubenmädchen. 2 Der BriefHeinsheimers kreuzte sich mit Kreneks Briefvom 13.2.1927. 3 Das Titelblatt der Ausgabe des Blues (UE 8871) wurde mit dem Foto von Max Spilcker, dem Leipziger Jonny, versehen. Vgl. auch die Anm. 3 zu Kreneks Briefvom 13.2.1927. 4 Eugen Schmitz verfasste die Kritik "Kreneks neue Oper in Leipzig.", in: Dresdner Nachrichten vom 11.2.1927, Abendblatt, S. 2f. 5 Es ging darum, das Auffilhrungsmaterial von 0 Lacrymosa op. 48a, dessen UA gerade in Köln von Tiny Debüser veranstaltet worden war, von ihr zu erhalten. Vgl. dazu Kreneks Brief vom 16.9.1926 und Anm. 2.

278 typ Telegramm-Entwurf, hs datiert

15.11.27. Krenek Terasse 13 Kassel Expresssendet Anweisungen für Klavierausgabe Jonnytänze Amollblues und Gedur Schlussgesang Musikedition K w

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Sehr verehrter Herr Dr. Kalmus, auf Ihren freund!. Brief vom 14. bin ich der Meinung, daß man die von mir geschriebene und beim Verlag befindliche Partitur von "Jonny" als Vorlage für die Vervielfältigung benützen kann. Instrumentale Änderungen sind meines Wissens nicht vorgenommen worden\ höchstens stellenweise dynamische. Diese weiß ich natürlich nicht. Aber das sind Kleinigkeiten, die eventuell an Hand der Korrekturen in Leipzig mit der dortigen Partitur verglichen und nachgetragen werden könnten, bezw. bis dahin ist vielleicht die Leipziger Partitur auch schon versendbar, und ich könnte die betreffenden Änderungen hier selbst überprüfen und in die Korrekturen eintragen. Es kann sich nur um Kleinigkeiten handeln. Die mit vi - de zu bezeichnenden Stellen kann ich Ihnen genau angeben2. Am besten wäre es, wenn Sie mir einen Klavier-Auszug einsenden und gleichzeitig einen der in Leipzig eingerichteten Auszüge, wie ich es mit Dr. Heinsheimer besprochen habe. Ich möchte an Hand des Leipziger3 Auszuges die von Brecher vorgenommenen Punktationen4 und Textänderungen überprüfen, und so weit allgemein verwendbar, in das Vorlageexemplar eintragen. Dieses hätte dann zweckentsprechend auch als Vorlage für einen eventuellen Nachdruck des Klavierauszuges zu dienen. Sind Sie mit diesem Vorgang einverstanden? 5 Ich entnehme aus der Tatsache, daß die Partitur vervielfältigt werden soll, mit Vergnügen, daß der Verlag eine größere Anzahl von Aufftihrungen erwartet. Ich bin nur ein wenig ungeduldig, noch gar nichts dergleichen zu hören. Der eigentlich fruchtbare Augenblick sind doch wohl die Tage nach der Uraufftlhrung?6 Wie kommt es, daß sich noch kein Theater zu dieser Novität entschlossen hat, die doch von der ganzen Presse wie meines Wissens keine andere zur Annahme empfohlen wird? Ich wüßte nicht, was ich Erfolgreicheres schreiben sollte, um Aufftihrungen zu haben. Mit dem Lichtpausverfahren bin ich einverstanden, wenn die Noten deutlich werden. Sonst hätte es keinen Sinn. Aufkeinen Fall darf es so aussehen, wie die Partitur meines Concerto grosso II, das man kaum lesen kann7 • So viel ich weiß, ist das Violinkonzert besser. Ihre Mitteilung, daß das Verfahren technisch verbessert worden ist, beruhigt mich jedenfalls. Mit bestem Dank ftir Ihre Glückwünsche und besten Grüßen Ihr Ernst Kfenek Kassel, 16/2/27 1 Demnach gingen die beiden Instrumentationsänderungen im Autograph auf Krenek und nicht aufGustav Brecher zurück. Vgl. dazu Kreneks Briefvom 3.3.1927 und Anm. 1. 2 In der autographenPartiturfinden sich fünfbezeichnete Vi-de-Stellen (T. 190-193, 245-263, 284-302, 312-317, 512-583) und zwei weitere, die eventuell in Frage kamen (T. 327-341, 21022116); alle bezogen sich nur auf den zweiten Teil der Oper. 3 Randvermerk des Verlags: "wird z. Z. dort für uns nach dem Souffleurauszug eingerichtet H" [?]. Vgl. dazu auch den UE-Briefvom 19.2.1927.

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Vgl. dazu die Anm. 3 zum Briefvom 10.9.1924. Randbemerkung des Empfängers: ,ja". 6 Randbemerkung des Empfängers: "so schnell geht es nie! H" [?] 7 Vgl. dazu Kreneks Briefvom 27.4.1925 und Anm. 2. 4

5

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Lieber Dr. Heinsheimer, Brief und Telegramm erhalten. Das Arrangement des Schlußgesangs "So hat uns Jonny" habe ich bereits gestern abgeschickt. Wohlverstanden: das soll nur die Grundlage bilden für das, was der Jazzarrangeur daraus macht. Heute geht der sogenannte Blues "Leb wohl" ab, in gleicher Weise zu benützen. Ob die beiden Sachen in derselben Form für eine Ausgabe für Klavier Zweihändig zu benützen sind 1, weiß ich nicht. Ich würde vorschlagen, auch hier jemanden zu Rate zu ziehen, der sich mit dieser Art Klavierausgaben beschäftigt. Ich weiß zu wenig Bescheid darüber. Das A-moll-Stück S. 26ff. des Klav. Auszugs sollte doch, so viel ich mich erinnere, für Klavier nicht kommen, sondern nur für Jazz. Wir hätten also folgende Ausgaben: I. Klavier 2 hdg Il. Jazzband 1) Blues "Leb wohl" 1) Amoll Shymmy einzurichten nach der Partitur S. 26 2) Schlußgesang "So hat uns Jonny ... " 2) Blues "Leb wohl" beides einzurichten nach meinen Vor- 3) Schlußgesang einzurichten nach meilagen ner Vorlage 2• 11

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III. Salonorchester Potpourri -wofür ich die Vorlage erst in Arbeit habe3 • Bitte schreiben Sie mir sofort, ob das so stimmt. Für das Potpourri wollten Sie mir übrigens ein Muster schicken! Die technische Bemerkung für den Prospekt habe ich ebenfalls schon abgeschickt und nehme an, daß Sie sie bereits haben werden. Wie steht es mit den Aussichten der Oper an anderen Bühnen? Die Kritiken sind eigentlich allgemein so, daß ich nicht weiß, welche Novität ein Theaterleiter lieber nehmen sollte. Es muß sich bald irgend etwas daraus ergeben, denke ich.Leider habe ich bisher weder das neue Jahrbuch noch das angekündigte Honorar für meinen Beitrag erhalten. Die Sache mit den Liedern von Frau Debüser ist so, daß ich ihr eine Partitur geschickt habe (die mein Eigentum ist), aus welcher sie auf eigene Kosten die Stimmen ausschreiben ließ, weil es damals irgendwie sehr eilig war. (Also derselbe Vorgang wie etwa bei den Chören des Herrn Holle etc.) Ich meine, daß Sie sich von ihr Partitur und Stimmen kommen lassen, und nach Vervielfältigung, Druck, Kopiatur, oder was sonst Sie mit dem Material machen, ihr ein

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Material wieder kostenlos zur Verfugung stellen, wie das ja in den analogen Fällen schon geschehen ist. Mit den besten Grüßen Ihr Ernst Krenek Kassel, 16/2/27. Tatsächlich existiert ein Arrangement des Blues fiir Klavier von Krenek (EKI, MM III 00312_UE). Der Schlussgesang Nun hat uns Jonny aufgespielt ist bei der UE nicht erschienen. Zu den anderen Bearbeitungen fiir Klaviervgl. den UE-Briefvom 19.2.1927 (282), Anm. I u. 2. 2 Das Arrangement von "Leb wohl, mein Schatz" fiir Jazzband wurde am 24. Februar vom Verlag zum Druck einer Auflage von 1000 Stück gegeben, die ersten Exemplare zwei Tage später ausgeliefert (UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922 -Apr. 1927) und der Blues noch am selben Tag (26. Februar) in Wien im Hotel Bristol gespielt und im Rundfunk übertragen (vgl. das UE-Teleframm vom 24.2.1927). Zu weiteren Bearbeitungen vgl. Kreneks Briefvom 2.3.1927. Die Vorlage für ein Potpourri fiir Salonorchester liegt im EKI (MM III 003-14_UE). Es ist aus Partiturausschnitten zusammengeklebt. Vgl. den UE-Briefvom 19.2.1927, Anm. 3. 1

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Dr.W./Wi.

Wien, 19. Februar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir bestätigen den Empfang der beiden Einzelnummern und der technischen Einftihrung für den Prospekt, an dem wir schon tüchtig arbeiten und der ein Schlager ftir sich wird. Bezüglich der Einzelnummern ist nun die Frage aufgetaucht, was beim Blues mit dem Text geschehen soll. Sowohl der pianistische Fachmann, als auch der Jazz-Bearbeiter sind der Ansicht, daß es eigentlich nötig wäre, zumindestens für den Refrain, wenn möglich aber auch ftir die Vorstrophe, einen Text zu haben. Wir hier sind der Ansicht, daß es genügen würde, den Text "Leb' wohl mein Schatz, etc." dem Refrain zu unterlegen, obwohl er ja, namentlich in der zweiten Hälfte, nicht besonders sanglich und bei der Stelle "Ich will es probieren" auch ein wenig gegen den Rhythmus ist. Wir möchten Sie jedenfalls diesbezüglich noch um Ihre Ansicht fragen, resp. eventuell Sie bitten, den Refrain neu zu textieren 1, obwohl ja damit der Kontakt mit der Oper einigermaßen schon gelockert wird. Vielleicht teilen Sie uns Ihre diesbezügliche Ansicht noch mit. Samstag, den 26. ds., wird der Blues voraussichtlich vom Hotel Bristol, hier, durch Rundfunk übertragen. Wir werden Ihnen Endgültiges darüber noch mitteilen und möchten Sie dringend bitten, sich dann die Sache in Cassel anzuhören, damit Sie, bevor die Bearbeitung gedruckt wird, Ihr Urteil über die Bearbeitung abgeben können. Inzwischen haben wir schon eine Reihe von Briefen an alle möglichen Bühnen verschickt und auch schon viele Anfragen erhalten. Hoffentlich können wir Ihnen bald über Abschlüsse berichten. Hochachtungsvoll W K H

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1 Krenek rhythmisierte den entsprechenden Satz so, dass das "Ich" betont wird, aber nicht das "will". Außerdem ist der höchste (a"), 5 Viertellang ausgehaltene Ton auf "[pro-]bie[-ren]" nicht besonders sanglich.

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Dr.K./g.

Wien, den 19. Februar 1927.

Lieber Herr Krenek! Besten Dank für Ihre beiden Zuschriften vom 16. und 17. cr.[courant]- Wir haben mittlerweile auch das Arrangement des Schlussgesanges und des Blues erhalten und unserem Jazzarrangeur vorgelegt. Den Blues will dieser Herr mit einigen Änderungen sofort arrangieren und wir werden uns Anfang nächster Woche das Arrangement bei seiner Kapelle anhören. Von dem Schlussgesang, dem Shimmy und dem Jazz verspricht er sich vorläufig als Jazzarrangement und Einzelnummern nicht viel; wir werden aber sehen, wie der Blues ausfällt und dann probeweise den Shimmy oder den Schlussgesang arrangieren lassen und nach dem Eindruck des Vorspielens uns schlüssig werden, ob wir ein Jazzarrangement herausgeben, oder nicht. Jedenfalls wird der Blues aufs äusserste beschleunigt 1• - Auch die Klavierausgaben sind bereits bei einem anderen Arrangeur2 und werden hoffentlich bald fertig werden. Für das SalonorchesterPotpourri haben wir den Klavierauszug einem dritten Spezialisten übergeben und werden von ihm bald hören, wie er sich die Sache vorstellt. Sie erhalten dann, wenn er nicht im Prinzip gegen ein Salonorchester-Potpourri ist (wir verlassen uns in dieser Beziehung bezüglich der Beurteilung und Wirksamkeit für die Salonorchesterabnehmer auf die Ansicht unserer diesbezüglichen Fachleute) sofort seine Vorschläge, was aus der Oper verwendet wird 3 und wie es zusammengestellt werden soll zur Begutachtung. Auf Grund Ihrer Mitteilung wollen wir nun die Lichtpause der Partitur nach Ihrem Original sofort in Angriff nehmen 4 und hoffen, dass sich keine wesentlichen Korrekturen ergeben, denn diese sind immer zeitraubend und kostspielig und tragen auch nicht zur Verbesserung des äusseren Aussehens bei. Jedenfalls ist die Lichtpause heute technisch schon so weit vorgeschritten, dass die Resultate wirklich gut ausfallen; natürlich darf der Druck nicht so aussehen, wie der von der Partitur Ihres Concerto grosso. Wir haben veranlasst, dass Ihnen das Leipziger Theater nach Fertigstellung den Klavierauszug, der dort zur Zeit nach dem Souffleurauszug eingerichtet wird, zusendet und bitten, uns denselben dann raschest, mit Ihren Bemerkungen versehen, zu retournieren. Dass noch keine Abschlüsse mit Bühnen zu verzeichnen sind, ist gar nicht ungewöhnlich, denn die Herren lassen sich immer Zeit, bevor sie sich zu einer Erwerbung eines neuen Werkes entschliessen5. - Wir hoffen bestimmt, dass der

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Prospekt, der besonders zugkräftig zusammengestellt sein wird und in den nächsten Tagen herauskommt, seine Wirkung nicht verfehlen wird. Mit herzlichen Grüssen Ihr sehr ergebener W K H 1 Die Version des Blues fiir Gesang und Klavier wurde am 24. Februar in einer Auflage von 1000 Stück in Auftrag gegeben; die ersten 200 Exemplare waren zwei, die restlichen 800 vier Tage später fertig. 2 Vom Blues "Leb' wohl, mein Schatz" (UE 8871, fiir Klavier mit darüber geschriebenem Text), dem Triumphlied "Nun ist die Geige mein" (UE 8997, fiir Gesang und Klavier; beides als Mss im KA, Sign. MH 15314/c und 15315/c) und dem Swanee-River-Song (UE 8996, für Gesang und Klavier) fertigte Gustav Blasser Bearbeitungen an, die erst im Dezember 1927 erschienen. 3 Das Potpourri für Klavier 2-händig wurde von Jenö Takacs arrangiert (UE 8960). Das Autograph seiner Fassung mit kleinen Korrekturen von Krenek (EKI [MM III 003-15_UE]) umfasst 13 Nummern bzw. Ausschnitte aus der Oper, und an ihm orientierten sich auch kürzere Suiten für Klavier, die mit Genehmigung der UE in anderen Verlagen veröffentlicht wurden (wie die 8 Nummern umfassende, zusätzlich mit UrbansAufsatz versehene Ausgabe in der Reihe "Musik fiir Alle" des Ullstein-Verlags, Nr. 275). Vgl. dazu auch den UE-Briefvom 17.10.1927. 4 Der Auftrag zur Vervielfältigung der Partitur wurde nicht sofort erteilt; vgl. den UE-Briefvom 24.2.1927. 5 Zur ersten Annahme einer weiteren Bühne vgl. das UE-Telegramm vom 24.2.1927 und Anm. 1.

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St.

Wien, 19. Februar 1927.

Sehr geehrter Herr! Sie haben uns in einem Ihrer letzten Briefe mitgeteilt, dass in Berlin Ihre "Militärmärsche" aufgeführt worden sind 1• Wie Ihnen bereits bekannt ist, haben wir ein Material nach Berlin nicht geliefert und daher angenommen, dass das Material aus Donaueschingen bei der Berliner Aufführung benützt worden ist. Wir haben diesbzgl. bei Kapellmeister Burkardt angefragt und folgende Nachricht erhalten. "Sie fragen, ob das Material zu Krenek's Märschen zu einer Aufführung im Berliner Zoo von mir zur Verfügung gestellt worden wäre. Nein! Zufällig traf ich Herrn Krenek letzten Samstag in Leipzig. Ich sprach mit ihm über die fragliche Angelegenheit. Das Ganze scheint ein Irrtum zu sein. Eine Verwechslung mit Frankfurt, wo im dortigen Zoo (wie Herr Hindemith mir sagte) die Märsche aufgeftihrt worden sind. Woher die Frankfurter das Material hatten, weiss ich allerdings auch nicht. Anscheinend sind die Stücke in Berlin aber nicht gegeben worden. In vorzüglicher Hochachtung Burkardt m.p." Für die Frankfurter Aufführung haben wir ein Material geliefert und bezgl. der Berliner Aufftihrung bitten wir um Rückäusserung. Wir sehen Ihrer Nachricht mit Interesse entgegen und empfehlen uns mit vorzüglicher Hochachtung [Stein] K W

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1

Vgl. dazu Kreneks Briefvom 31.1.1927.

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LH/Hü.

Wien, am 21. Februar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir beabsichtigen, nun bald Ihre "3 lustigen Märsche" herauszubringen, doch sind wir uns noch nicht darüber klar, welche Form der Herausgabe die geeignetste wäre. Ein Abdruck Ihrer Originalpartitur wäre natürlich nur flir gewöhnliche Symphonieorchester 1 zu verwenden, während bei diesen Märschen doch sicherlich auch auf eine grosse Verbreitung zu rechnen wäre, wenn man die Ausgabe den üblichen Blasmusik-Ausgaben anpassen würde. Die Märsche müssten solchenfalls entsprechend uminstrumentiert werden, da die Besetzung flir Blasmusik, wie sie beispielsweise die sehr verbreiteten Elite-Tanz-Alben aufweisen, teils andere, teils anders gestimmte Instrumente verwendet. Wir lassen Ihnen gleichzeitig eine Abschrift der für Blasmusik in Betracht kommenden Besetzung zugehen und bitten Sie, sich über diese Frage zu äussem. Es wäre natürlich das praktischeste, wenn man die Partitur so einrichten könnte, dass sie flir beide Besetzungen gebraucht werden kann, wobei die Stimmen bei Verwendung flir Blasmusik Ergänzungsstimmen erhielten. Wir bitten Sie, sich diese Sache zu überlegen und uns mitzuteilen, ob Sie eine solche Ausgabe für möglich halten oder was Ihnen sonst die beste Form der Herausgabe zu sein scheint. Hochachtungsvoll W K H 1 Die Besetzung von op. 44 bestand aus Fl., Ob., 4 Klar., je 2 Hr. und Trp., Pos., Tb., Pauken und Schlagzeug. Zur Blasmusik-Besetzung vgl. Kreneks Briefvom 23.2.1927 und Anm. 3.

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Dr.W./We

Wien, den 22. Februar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Herr Dr. Heinsheimer fährt zur Premiere von Weills "Royal Palace" nach Berlin. Da wir wissen, dass Sie wiederholt im Auftrage der Intendanz Premieren besucht haben, nehmen wir an, dass Sie vielleicht auch nach Berlin kommen werden 1• Für diesen Fall bittet Herr Dr. Heinsheimer Sie, ihm entweder noch im Laufe dieser Woche nach Wien oder aber ins Hotel Exzelsior in Berlin Nach-

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richt zu geben, wo Sie in Berlin wohnen und wann und wo Herr Dr. Heinsheimer Sie erreichen kann. Hochachtungsvoll K H? 1 Weills neue Oper hatte am 2. März 1927 an der Berliner Staatsoper Premiere. Krenek konnte nicht anwesend sein, wie sich aus seinem Briefvom 25.2.1927 ergibt.

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LH/Hü.

Wien, am 23. Februar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir senden Ihnen gleichzeitig die Abzüge und das Manuskript Ihrer "Goethe-Chöre" zur Durchsicht und zeichnen hochachtungsvoll

K

?

323 1

Lieber Dr. Heinsheimer, ich freue mich, daß die Sache mit den Arrangements vorwärts geht. Mir scheint aber doch, daß sich speziell aus dem Schlußgesang unbedingt etwas machen läßt. Über den Text zum Blues denke ich nach, bisher ist mir aber noch nichts Schlagkräftiges eingefallen. Bitte noch um genaue Mitteilung wegen der Radioübertragung des Blues, wenn es halbwegs geht, will ich es hier hören 2 • Was die "3 Märsche" betrifft, so habe ich natürlich nichts dagegen, daß sie auch in der Besetzung für das übliche Blasorchester herauskommen. Inwieweit beide Besetzungen in einer Partitur zusammenarrangiert werden, kann ich nicht sagen. Ich müßte dazu erst nochmals die Partitur haben. Ich muß Ihnen aber gleich sagen, daß ich mit diesen typischen Militärblasinstrumenten nicht gut Bescheid weiß, und vielleicht Unsinn mache, wenn ich es arrangiere. Vielleicht überlegen Sie die Sache nochmals 3. Was die Aufführung in Berlin betrifft, (Ihr Brief St.[ein] vom 19.2.) so stimmt die Burkardsche Darstellung durchaus. Man hatte mir von Berlin erzählt, wo es sich um Frankfurt handelte. Die Sache ist also erledigt. Bitte wollen Sie auf meine Veranlassung ein Textbuch von "Jonny" an Herrn Pordes-Milo 4, Berlin-Charlottenbg. 4, Giesebrechtstr. 19, senden. In Erwartung baldiger Abschlüsse für "Jonny" mit herzlichen Grüßen Ihr Ernst Ki'enek Kassel, 23/2/27. 1 Der Brief erhielt versehentlich eine höhere Inventamummer, weil das Datum irrtümlich als 23/3/27 gelesen und er dementsprechend später in der Korrespondenz abgelegt wurde. Kreneks Datierung ist jedoch ebenso eindeutig wie der Erledigungsvermerk des Verlages vom 28.2.1927. 2 Vgl. das folgende Telegramm und den sich anschließenden Brief des Verlags.

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3

Wohl mit Bezug aufKreneks Unsicherheit hinsichtlich der Militärblasinstrumente (vgl. den UEBriefvom 21.2.1927) wurde oberhalb des Brietkopfes vom Verlag die Anschrift eines möglicherweise zu Rate zu ziehenden Militärmusikers vermerkt: "Kapm. Richter v. 4. Rgt. Rossauer Kaserne". 4 Der Schriftsteller Alexander Sigmund Pordes-Milo war der Autor zahlreicher Schwänke und Posssen und hatte die Libretti zur komischen Oper Versiegelt von Leo Blech (UA 4.11.1908, Hamburg) und zur Operette Adrienne von Walter Wilhelm Goetze (UA 24.4.1926, Hamburg) geschrieben. Wann und wie Krenek seine Bekanntschaft machte, ließ sich nicht ermitteln.

287 typ Telegramm-Entwurf, hs datiert

24.11.27

Krenek Terasse 13 Kassel Jonny soeben Harnburg abgeschlossen 1 stop Radioübertragung Blues Samstag zwischen zehnfünfundvierzig und elfftlnfzehn Wien Bristolhotel Musikedition 1 Der Hamburger Intendant Leopold Sachse hatte die Oper zwar als erster angenommen, dann aber einen Rückzieher gemacht (vgl. dazu die entsprechenden Briefe ab 17.5.1926). Er erneuerte nun also die Annahme. Die nächsten Annahmen kamen dann bereits im März (s. Kreneks Schreiben vom 7.3. und den UE-Briefvom 9.3.1927).

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Dr.W/We.

Wien, den 24. Februar 1927

Sehr geehrter Herr Krenek! Wie wir Ihnen bereits telegraphisch mitgeteilt haben, haben wir soeben mit dem Stadttheater in Harnburg über "Jonny" abgeschlossen. Das Werk soll dort schon im April zur Aufftlhrung kommen 1, was natürlich höchst erfreulich ist, denn durch diese rasche Annahme und Aufftlhrung an einer der grössten deutschen Bühnen wird eine ganz ausgezeichnete neue Propaganda ftlr das Werk gemacht. Wie wir Ihnen ebenfalls schon telegraphiert haben, wird der Blues "Leb wohl mein Schatz" in der neuen Jazz-Bearbeitung Samstag, den 26. März 2, abends zwischen 3/4 11 und 114 12 Uhr durch die Kapelle des Hotel Bristol im Rundfunk übertragen werden. Wir haben diese Übertragung eigens veranlasst, damit Sie die Bearbeitung vor der Drucklegung hören können (eine Kombination und Situation übrigens, die Sie sich bei Ihrer nächsten Oper nicht entgehen lassen sollten), und wir bitten Sie, wenn irgend möglich bei einem guten Apparat sich die Übertragung anzuhören 3 und uns dann gleich zu schreiben, ob Sie mit der Fassung einverstanden sind, oder was Sie eventuell auszusetzen hätten.

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Wir würden es übrigens, für den Fall, dass Sie mit der Sache einverstanden sind, sehr begrüssen, wenn Sie dem Bearbeiter, der gleichzeitig der Führer der Bristol-Kapelle ist, ein paar Worte darüber schreiben würden. Herr Ruselin 4 ist ausserordentlich ehrgeizig und sehr geehrt über die Aufgabe, aus einer Oper eine Bearbeitung für Jazz-Orchester machen zu dürfen, und es würde ihn sicherlich sehr freuen und auch sein weiteres Interesse an der Sache steigern, wenn Sie ihm persönlich kurz schreiben und ihm Ihre Zufriedenheit mitteilen ausdrücken [sie] würden. Das Schreiben richten Sie am besten an uns und wir werden es ihm dann übergeben. Die zweihändige Ausgabe des Blues erscheint Mitte nächster Woche bereits gedruckt5• Dagegen haben wir grosse Schwierigkeiten mit dem Schlussgesang. Sowohl Herr Ruselin als der Klavierbearbeiter, der den Blues ausgezeichnet arrangiert hat und der ein Spezialist ist, mit dem Lehar, Kaiman und Oskar Straus arbeiten, kommen mit dem Stück zu keinem Resultat und wir haben uns auch selbst nach vielem Herumprobieren am Klavier endgültig davon überzeugt, dass das Stück - so wirkungsvoll es auf der Bühne ist - eben einfach kein Tanz ist und dass es im Gegensatz zum Blues in die übliche Form der Tanznummern gar nicht gebracht werden kann. Nun ist die Idee aufgetaucht, überhaupt davon abzusehen, diese Nummer mit Vorstrophe und Refrain als Tanznummer herauszugeben, sondern sie lieber- wie es ja in vielen Opern üblich ist- einfach als "SchlussSzene aus Jonny" einzeln herauszubringen. Wir würden Sie in diesem Falle bitten, sich nochmals ausführlich dazu zu äussern. Wir denken etwa bei Takt 2183 zu beginnen, dann vieles - namentlich von Takt 2254 an - zu überspringen, den Schluss, namentlich von 2369 an, vor allem aber das Nachspiel (2416ff.) zu bringen, wobei es möglich wäre, dieses ganze Stück nur für Klavier oder für Gesang und Klavier herauszugeben. - Wir gestehen offen, dass wir von dieser Idee nicht restlos begeistert sind; vielleicht könnte man damit noch bis zur Hamburger Aufführung warten, um zunächst einmal zu sehen, wie die Wirkung und die Nachfrage dort sein werden. Trotzdem wollen wir, falls Sie sich selbst davon etwas versprechen und falls Sie einen entsprechenden Vorschlag zu machen hätten, natürlich auch diese Nummer gerne herausbringen. Wir glauben übrigens, dass Sie sich selbst bei nochmaliger Beschäftigung mit der Sache davon überzeugen werden, dass dieses Stück als Tanznummer nicht geeignet ist; es wird ja auch in der Oper gar nicht als solche verwendet6 • Auf Grund des Hamburger Vertrages haben wir nun doch die Partitur sofort zur Vervielfältigung gegeben 7, um keine Zeit zu verlieren. Sie werden in den allernächsten Tagen den nach dem Leipziger Souffleurauszug eingerichteten Auszug erhalten und wir bitten Sie nur, diesen Auszug mit grosser Beschleunigung durchzusehen und dann express an uns zu senden, wobei genau anzugeben wäre, welche Änderungen in die gedruckte Partitur aufgenommen werden sollen, damit wir sie so weit als irgend möglich noch bei der Herstellung berücksichtigen können. Inzwischen ist auch das Streichquintett bereits in Leipzig kopiert worden 8 und wird ebenfalls schon in den allernächsten Tagen hier zum

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Druck gehen. Wir haben jedenfalls nach Harnburg mitgeteilt, dass das Orchestermaterial am 1. April spätestens dort eintreffen wird. Früher ist es beim besten Willen nicht möglich und wir bitten Sie, falls Harnburg sich wider Erwarten an Sie wenden sollte, sich auch in diesem Sinne zu äussem. Wir glauben allerdings, dass sich in dieser Richtung keine Schwierigkeiten ergeben werden, da Harnburg die Aufführung erst Ende April machen will. Da Harnburg das Studiermaterial express verlangt hat, also mit dem Studium wohl schon bald beginnen wird, wird es vielleicht zweckmässig sein, wenn Sie - falls Sie in dieser Richtung irgendwelchen besonderen Einfluss nehmen wollen- sich schon bald mit Harnburg in Verbindung setzen. Dass in Leipzig die Aufführungen ausgezeichnet weitergehen und die nächsten Aufführungen heute, am 26.[2.], 2., 9. und 13.[3.] 9 stattfinden, dürften Sie bereits wissen. Die Aufführung am 19., die ausser Abonnement stattgefunden hat, war nach Mitteilung der Intendanz wieder vollkommen ausverkauft. Ohne mehr für heute begrüssen wir Sie hochachtungsvoll [Heinsheimer] K P.S. Anbei übersenden wir Ihnen zur Kenntnisnahme die Bearbeitung unseres Arrangeurs des Schlussgesangs. 1 Die Aufführung musste noch mehrfach verschoben werden; vgl. die UE-Briefe vom 14.3. und 23.5.1927 und Kreneks Schreiben vom 19.5.1927. 2 Hier liegt ein Irrtum vor, denn im UE-Telegramm vom 24.2.1927 war nur von Samstag die Rede. 3 Krenek konnte die Übertragung nicht hören, wie er am 27.2.1927 (s.u.) berichtete. 4 Julien Risselin; in den UE-Briefen weiterhin oft "Ruselin" geschrieben. 5 Die Ausgabe für Gesang und Klavier (UE 8871) ging am seihen Tag in Druck und erschien tatsächlich zwei bzw. vier Tage später (Auflage: 10000). 6 ZumJonny-Schlussgesang vgl. Anm.1 zu Kreneks Briefvom 16.2.1927. 7 Der Auftrag zur Vervielfältigung der Partitur im Lichtpausverfahren ging am seihen Tag hinaus (vgl. UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927). 8 Mit dem Streichquintett war vermutlich kein neues Arrangement gemeint, sondern lediglich die Abschrift des fiinfstimmigen Streichersatzes der Partitur von Jonny spielt auf, vgl. dazu auch Kreneks Briefe vom 25. und 27.2. sowie vom 2.3.1927 und die dort wiederholt gegebenen Hinweise, dass seine insgesamt drei Ergänzungen nicht nur in die Partitur, sondern auch in die Abschrift der (Streicher-)Stimmen aufgenommen werden müssten. 9 Zu den beiden letzten Vorstellungen vgl. Kreneks Briefvom 14.3.1927.

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Lieber Dr. Heinsheimer, mit größtem Vergnügen erfahre ich, daß Harnburg für "Jonny" abgeschlossen hat. Bitte teilen Sie mir doch bald Näheres mit (Termin u.s.f.). Jetzt kommt hoffentlich auch noch der oder jener andere. Zum 2. März werde ich wohl nicht nach Berlin kommen können, da wir am selben Abend eine Uraufführung im Schauspielhaus haben, bei der ich zu tun habe 1• Wollten Sie etwas Bestimmtes

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mit mir besprechen? Ich meine, es müßte sich bei Ihrer Anwesenheit in Berlin mit einem der dortigen Theater ein Abschluß für "Jonny" erzielen lassen. Ich bitte Sie, bei dieser Gelegenheit nochmals nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß von den neuen Einaktern zunächst keine Rede ist, und daß ich nicht so bald damit herausrücken werde 2• Die Leute sollen deshalb keine Ausrede haben. Andrerseits scheint es mir doch, daß Berlin es nur schwer umgehen könnte, nächste Saison etwas von mir zu bringen. Selbstverständlich wäre mir "Jonny" das Liebste. Übrigens brachte gestern das "Kasseler Tageblatt" eine Notiz über Verhandlungen der Städt. Oper mit Ihnen über "Jonny". Ist das nur Geschwätz, oder kann da etwas dran sein? Ich vertraue mich darin ganz Ihnen an, Sie werden schon das Richtige finden, aber ich hoffe stark, daß "Jonny" nach Berlin kommt. In Leipzig geht er reißend. Brecher war neulich hier zum 6. "Orpheus" (!) und erzählte mir davon. Drei vollständig ausverkaufte Aufführungen, und noch mehrere außer Abonnement in Sicht. Das werden Sie ja übrigens selbst erfahren haben. - Übrigens: in Berlin existiert irgendwo dieser Filmregisseur Galeen3 , der sich damals nach der Verfilmbarkeit von "Jonny" erkundigt hatte. Halten Sie es für gut, diese Spur irgendwie unauffallig zu verfolgen? Könnten Sie sich eventuell nach diesem Mann irgendwie erkundigen? Ich habe mir die Sache noch überlegt, und bin der Meinung, daß das Stück einen famosen Film geben könnte.Ich hoffe, am Samstag die Radioübertragung des Blues hören zu können, und benachrichtige Sie dann gleich. Bitte seien Sie so freundlich, mir so schnell als möglich die genauen Titel der Bearbeitungen, die Sie herausgeben, mitzuteilen, damit ich sie der "Gema" aufgeben kann, sonst gehen mir die Tantiemen davon verloren. Ich freue mich sehr, daß der Verlag an die Vervielfaltigung der Partitur geht, und habe darüber schon an Dr. Kalmus geschrieben. Nachträglich fallt mir noch ein, daß ich die Ergänzungen, die ich für die letzten Verwandlungen geschrieben habe 4 , in die neue Partitur aufgenommen haben möchte (ebenso in die Abschrift der Streicherstimmen!). 1. sind sie an sich hübsch und zweckmäßig 2. sind sie eine Beruhigung für verschiedene Theater, die Angst vor dem schnellen Bilderwechsel haben. Mit bestem Dank für Ihre guten Nachrichten und herzlichen Grüßen Ihr Ernst Kfenek Kassel, 25/2/27. 1 Es ging um die UA von Weills Royal Palace in Berlin, vgl. dazu den UE-Briefvom 22.2.1927. - Die UA in Kassel war Peter Flamms Tragikomödie Wind von Alaska, bei dem Krenek als einer der Mitarbeiter des Regisseurs Johannes Tralow dafür sorgte, dass die "moderne Polyphonie" aus Technik (wie Flugzeug und Filmkamera), Wort und Drama bühnenwirksam umgesetzt wurde (so die Kritik von Dr. Hg.: "Staatstheater. Uraufführung: ,Wind von Alaska' von Peter Flamm", in: Kasseler Tageblattvom 3.3.1927, Nr. 105). 2 Inzwischen war nach der Komposition des ersten Einakters, Der Diktator op. 49, am 17. Februar 1927 auch die des zweiten, Das geheime Königreich op. 50, beendet. Den dritten, Schwergewicht

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oder die Ehre der Nation hatte Krenek allerdings noch nicht einmal begonnen; er erhielt denn auch erst die Opuszahl 55. 3 Der deutsche Filmregisseur und Bühnenbildner Henrik Galeen hatte zusammen mit Max Reinhardt ein Jahr am Deutschen Theater gearbeitet und seit Anfang der 1920er Jahre zahlreiche Filme gedreht, z.T. im fantastischen Stil Mumaus. Mit Der Student von Prag (1926) gelangte er zu einiger Berühmtheit. Die Filmrechte an Jonny erwarben aber erst die Wamer Brothers; vgl. die Anm. 1 zum UE-Briefvom 23.2.1928. 4 Zu den Ergänzungen, die in den Partiturdruck UE 8624 aufgenommen wurden, s.o., Brief vom 11.11.1926.

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Liebes Frl. Rothe, da ich annehme, daß Dr. Heinsheimer vielleicht schon nach Berlin abgefahren ist, schreibe ich an Sie. Vielleicht erledigen Sie inzwischen, was zu erledigen ist, und übergeben dann die anderen Sachen ihm, wenn er zurückkommt. Also 1) Harnburg ist sehr angenehm. Hoffentlich geht alles bis zum angegebenen Termin, denn später wäre zu spät. Von dort habe ich noch keine Nachricht. In Bezug auf die dortige Aufführung habe ich insofern Wünsche, als ich Striche angeben will, und eventuelle Text- oder Gesangsnotenänderungen. Zu diesem Zweck brauche ich schleunigst den Leipziger Souffleur-Auszug, und zwei Auszüge von Ihnen. Den einen schicke ich eingerichtet nach Harnburg (rechnen Sie ihn den Leuten aufs Material an, er kann dort auch für den Souffleur verwendet werden), den anderen schicke ich eingerichtet an den Verlag, und bitte ihn als Vorlage für die Änderungen zu benützen, die in der Partitur einzutragen wären. Bitte vergessen Sie ja nicht, sich rechtzeitig aus Leipzig die 3 Ergänzungen senden zu lassen, die ich für die letzten Verwandlungen geschrieben habe! Ich habe darüber schon geschrieben. Auch in die Stimmen müssen sie hineinkommen! Wenn Harnburg das Orchestermaterial am 1. April hat, so kann die Aufführung 14 Tage bis 3 Wochen später sein. So enorm viel Orchesterproben sind kaum nötig. Also das Wichtigste istjetzt der Leipziger Souffleur-Auszug! 2) Was die Bearbeitung des Blues betrifft, so war es mir trotz der verschiedensten Bemühungen nicht möglich, zur angegebenen Zeit in Kassel einen Röhrenapparat aufzutreiben, mit dem man Radio-Wien hören kann. Von meinen Bekannten besitzt niemand einen, zu unbekannten Leuten kann ich schwer um 11 Uhr nachts eindringen, und außerdem hätte es weit außerhalb der Stadt sein müssen, da man in der Stadt nach Äußerungen meiner Radio-Gewährsmänner von auswärtigen Stationen so gut wie nichts hört. Es tut mir sehr leid, schon weil auch ich die Situation sehr hübsch fand, aber da war nun nichts zu machen. Ich muß mich schon auf das Urteil des Bearbeiters und von Dr. Heinsheimer verlassen, der die Sache ja wohl gehört haben wird. Die können ja auch am besten beurteilen, wie die Sache gewirkt hat. Wenn sie gut war, dann setzen Sie sie nur so schnell als möglich in Betrieb.

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3) Schlußgesang. Die Bearbeitung von Herrn Blasser, die Sie mir geschickt haben, ist sehr hübsch, speziell in der Führung der linken Hand. Der erste Teil hätte aber auch in halben Notenwerten geschrieben werden müssen. Denn in der jetzigen Form muß beim Eintritt des Refrains das Zeitmaß halb so schnell genommen werden. (Viertel im Refrain gleich Halbe in der Strophe!) 1 Ob der mangelhafte Effekt daran liegt, daß beim Spielen entweder die Strophe zu langsam oder der Refrain zu schnell genommen wurde? Oder hat der Spieler den Tempowechsel unwillkürlich gemacht? Das Tempo ist ungefähr (bei der jetzigen Form der Bearbeitung) in der Strophe J = 150, im Refrain~= 150, J = 75.Den Schlußgesang als solchen für Geige und Klavier oder dgl. in der von Ihnen vorgeschlagenen Form herauszugeben, halte ich durchaus flir diskutabel, meine aber auch, daß wir damit noch etwas warten können. Aber es will mir absolut nicht eingehen, daß aus dieser Melodie nicht ein absoluter Tanzschlager zu machen geht. Dem Charakter nach wird es eine Art bewegter Blues oder so etwas, das Tempo ist ungefähr dasselbe, wie man bei "Dinah" zu nehmen pflegt2• Charleston-Tempo wäre auch möglich, dann müßte aber eine andere Strophe genommen werden. Vielleicht könnte man doch nochmals mit dem Herrn Ruselin darüber sprechen. Ich bin sicher, wenn ich mit ihm rede, würden wir schon einig werden. Vielleicht sprechen Sie ihm einstweilen unbekannter Weise meinen besten Dank für seine Bemühungen aus, ich hoffe, daß ich den Blues in seiner Bearbeitung doch bald zu hören bekomme. Bieten Sie das Stück doch durch eine hiesige Musikalienhandlung auch den hiesigen Jazzkapellen an, die es sicher sehr gern spielen werden, weil man mich hier kennt. Vor allem bieten Sie es Ette 3 in Berlin an, der ein gebürtiger Kassler ist, und manchmal mit seiner Kapelle hier vor ausverkauften Sälen gastiert. Er wollte schon immer etwas von mir haben, und wird es sicher mit größtem Erfolg spielen. 4) Sobald die Ernennung des neuen Kassler Intendanten publik wird, machen Sie ihn sofort dringendst auf "Jonny" aufmerksam! Das Stück wird von der hiesigen Öffentlichkeit schon jetzt sehr gewünscht, ich nehme an, auch in der Presse, sobald der neue Mann da ist. Es ist hier eine absolute Erfolgschance, weil man mich sehr kennt. 5) Beiliegend zwei Briefe zur Kenntnisnahme, die ich sofort zu returnieren bitte, weil ich sie beantworten muß. Vielleicht nehmen Sie Abschriften. Wer ist der englische Mann? Kennen Sie ihn? Was die Mainzer Sache angeht, so bin ich natürlich lieber fur Wiesbaden. In beiden Städten kann man dieselbe Novität natürlich nicht geben. Das Mainzer Theater ist, soviel ich weiß, abgesehen von seiner wahrscheinlich etwas minderen Qualität, in großen Schwierigkeiten. Nun müßte man die Sache Bekker gegenüber in irgend einer geschickten Weise betreiben. Er will sicher irgend etwas von mir in Wiesbaden bringen. Da ich mit den neuen Einaktern zurückhalte, kommt nur "Orpheus" oder "Jonny" in Frage. Bekker ist seiner Neigung nach mehr für "Orpheus", ich meine aber, daß für uns wie für das Theater "Jonny" dankbarer ist. Vielleicht versuchen Sie ihm das gelegentlich näher zu bringen, bevor eine Anfrage aus Mainz kommt. Ich möchte ja auch Herrn Breisach nicht

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ärgern, aber Wiesbaden kommt mir in jedem Betracht besser vor. Es wäre also tunlich, die Entscheidung darüber möglichst bald herbeizuführen; inwieweit Sie dabei die vorliegende unverbindliche Äußerung Breisachs Bekker gegenüber verwenden, muß ich Ihrem Takt überlassen. Ich selbst möchte darüber mit Bekker nicht offiziell verhandeln, weil es immer so nach "pro domo" aussieht. Vermeiden möchte ich jedoch, daß Bekker auf die Idee kommt, wenn Mainz den "Jonny" bringt, so könnte er "Orpheus" machen. Einzuwenden wäre dagegen ja nichts, aber ich bin eben nicht so sicher, daß Mainz den "Jonny" überhaupt herausbringen kann, und wenn in dieser Gegend nur eins von beiden Stücken kommen kann, so ist uns allen wohl mit "Jonny" mehr gedient.Dem Engländer werde ich, wenn Sie sich dazu geäußert haben, schreiben, daß er sich mit Ihnen in Verbindung setzen soll. 6) Bitte um 1 Textbuch "Jonny" und noch ein Jahrbuch "Oper" 5 , ferner bitte 1 Klavierauszug "Clavigo" 6. 7) Für die Korrektur der a-capella-Chöre besten Dank, gehen bald an Sie zurück. Mit herzlichen Grüßen Ihr Ktenek Kassel, 27/2/27 1 Das Ms Blassers mit Kreneks Korrektur der Notenwerte am Schluss findet sich im EKI (MM III 003-11_UE). 2 Dinah war ein populärer Song (Lewis/Akst) aus einer 1923 im New Yorker "Plantation Club" aufgefiihrten Revue, der damals in verschiedenen Bearbeitungen zu hören war (aufgenommen 1924 vom Orchester "Savoy Orpheans" in London, 1926 vom Vokal-Klavier-Ensemble "The Revellers" in New York). 3 Bemard Ette hatte 1923 ein Salonorchester aufgebaut, war 1924 in den USA gewesen und wirkte danach bahnbrechend fiir den amerikanischen Sound der Tanzkapellen. (In ihnen hatten allerdings immer noch die Geigen das Übergewicht, doch Geiger dieser Orchester konnten meist auch Saxophon spielen- siehe Jonny!) Das Tanz-Orchester Ette spielte auch in der Berliner Funkstunde und gastierte in den nobelsten Berliner Hotels zur neuen Errungenschaft des Five o'clock tea. 4 Paul Bekker ging zum Anfang der nächsten Spielzeit ans Theater in Wiesbaden; sein Nachfolger in Kassel wurde Ernst Legal, der vom Theater Darmstadt kam. 5 Zum UE-Jb Oper, das aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der UE von Hans Heinsheimer herausgegeben wurde, vgl. Anm. I im Briefvom 22.9.1926. 6 Der Klavierauszug von Max Ettingers Clavigo. Oper in zwei AufZügen nach Goethe war im September 1926 erschienen (UE 8665).

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Dr.W./Wi.

Wien, 28. Februar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Ihr Schreiben vom 25. d. M. hat sich mit unserem ausführlichen Schreiben gekreuzt, in dem wir Ihnen bezüglich Harnburg bereits nähere Details mitgeteilt haben. Wir sind dabei, die Hamburger Premiere recht großzügig vorzubereiten,

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denn es wird jetzt sehr wichtig sein, daß das Werk auch dort einschlägt. Dann muß es, wenn nicht alles täuscht, in der nächsten Saison wirklich seinen Weg machen. Ihre Ausführungen bezüglich Berlin haben wir zur Kenntnis genommen und Herr Dr. Heinsheimer, der heute Abend dorthin fährt, wird sowohl mit Tietjen, wie mit Hörth diesbezügliche Rücksprache nehmen. Die Notiz über Verhandlungen mit der Städtischen Oper ist eine absolute Ente. Wir glauben auch nicht, daß "Jonny" in die Städtische Oper so gut passen würde; jedenfalls ist es sehr wichtig, daß wir nochmals von Ihnen gehört haben, daß die drei Einakter in der nächsten Saison noch nicht in Frage kommen, sodaß also auch für Kroll die Möglichkeit einer "Jonny"-Aufftihrung weiterhin besteht 1• Bezüglich Herrn Galeen wird Herr Dr. Heinsheimer ebenfalls in Berlin Schritte unternehmen. Die genauen Titel der Bearbeitungen, die wir als erste Ausgaben herausbringen, sind: Blues "Leb' wohl mein Schatz" ftir Klavier 2 ms und Blues "Leb' wohl mein Schatz" ftir Jazzband. Wir bitten, dies der "Gema" gleich mitzuteilen. Was die Ergänzungen ftir die letzte Verwandlung anlangt, die Sie noch in die Partitur aufgenommen haben wollen, so bitten wir Sie, uns diese Stellen rasebestens zu übersenden, damit sie bei der Lichtpause schon berücksichtigt werden können. Die Arbeit muß jetzt natürlich sehr beschleunigt werden, damit wir ftir Harnburg zurecht kommen. Auch ftir die Streicherstimmen, die schon in diesen Tagen zur Lichtpause gehen, brauchen wir die Einlagen dringend. Es würde uns interessieren, von Ihnen zu hören, wie Ihnen der Prospekt, den Sie in wenigen Tagen erhalten werden, gefällt. Inzwischen begrüßen wir Sie mit vorzüglicher Hochachtung K W 1 Zu Tietjen (Generalintendant der Preußischen Staatstheater), Hörth (Direktor der Staatsoper Unter den Linden) und zur Krolloper vgl. Anm. 2 und 3 zu Kreneks Briefvom 23.1.1927.

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LH/Hü.

Wien, am 28. Februar 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Im Besitze Ihres Schreibens vom 23. ds. an Herrn Dr. Heinsheimer nehmen wir zur Kenntnis, dass Sie mit einer eventuellen Uminstrumentation Ihrer "3 Märsche" ftir Blasorchester einverstanden sind und halten es wohl für am besten, einem Fachmann auf diesem Gebiete die Partitur zu übergeben, damit er uns über die Art der Herausgabe Ratschläge gibt. Wir würden Ihnen selbstverständlich die Bearbeitung vor Drucklegung noch zur Ansicht einsenden. Das Textbuch von "Jonny" wurde an Herrn Pordes-Milo gesandt. Wir begrüssen Sie hochachtungsvoll W K

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K/L.

Wien, am 2. März 1927

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir bestätigen den Empfang Ihres Expressbriefes vom 27. v. M. und haben ad 1.) sofort 2 Klavierauszüge "Jonny" an Sie zur Absendung gebracht, damit Sie einen ftir Harnburg gleich einrichten können. Aus Leipzig haben Sie wohl mittlerweile den eingerichteten Klavierauszug erhalten und wir bitten Sie, uns denselben so rasch als möglich zukommen zu lassen, damit wir in der Partiturautographie nicht zuviele Korrekturen haben. Wegen der 3 Ergänzungen, die Sie für die letzten Verwandlungen geschrieben haben, haben wir uns sofort nach Leipzig gewendet und um schleunigste Abschrift gebeten. Ihrem letzten Schreiben zufolge wollten Sie selbst uns diese Änderungen einsenden, wir hoffen aber, dass wir sie aus Leipzig bald und richtig bekommen, die Herren arbeiten sehr pünktlich und sind sehr entgegenkommend. Die Ergänzungen werden natürlich in Partitur und Stimmen aufgenommen. Es sind alle Vorbereitungen so getroffen, dass Harnburg das Orchestermaterial rechtzeitig bekommen wird jedenfalls in den ersten April tagen. ad 2.) Das Arrangement des Blues für Jäzz ist recht gut gewesen, obwohl einige Stellen noch nicht ganz so klingen, wie wir sie uns vorgestellt haben; allerdings hat Herr KM. Rissetin uns die Sachen vom Blatt vorgespielt und die Nummer ist ftir diese Leute nicht gar so leicht, obwohl der Bristol Grill Room erstklassige Spieler hat. Beim zweiten Spielen ging es schon viel besser. Es ist sehr schade, dass Sie die Rundfunkübertragung nicht gehört haben. Herr Rissetin ist noch nicht ganz zufrieden und will noch einiges umändern und hoffentlich morgen das Arrangement abliefern. Sollten wir nicht, bevor wir das Arrangement zum Druck geben, dasselbe unter Berufung auf Sie, dem Kapellmeister Ette zum Durchspielen einsenden? Wir hätten dann die Gewissheit, dass es absolut einwandfrei ist, obwohl wir es auch so ruhig zum Druck geben könnten. Wenn Sie aber auch der Ansicht sind, dass Ette vorher noch sein Gutachten abgibt, so telegraphieren Sie uns bloss "Ette". Bei unseren Salonorchesterausgaben der Vindobona-Collection 1 lassen wir alle Arrangements obwohl es sich um bewährte Bearbeiter handelt, vor Druck immer noch von einer guten Kapelle in Deutschland durchspielen und erst nach deren Gutachten werden die Sachen gedruckt. Man könnte unter Umständen inzwischen 2 oder 3 Abschriften machen und sie den ersten Jazz-Kapellen einsenden. Der Haupteinwand von Herrn Rissetin gegen den Blues war, dass er im Original nicht als richtiger Tanzschlager komponiert wurde. ad 3.) Schlussgesang: Auch bezüglich dieses Stückes hat Herr Risselin nicht die Empfindung eines richtigen Tanzschlagers und sich einige Mühe gegeben, ihm beizukommen. Wir wollen ihm jedenfalls nach Fertigstellung des Blues die Bearbeitung zur Probe übergeben und ihm Ihren Brief vorlegen, hoffentlich gelingt es. Wenn Sie der Ansicht sind, dass man den Schlussgesang mit den von

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Ihnen angegebenen Änderungen (halbe Notenwerte und Tempobezeichungen) herausbringen soll, so wollen wir dies tun und mit Blasser noch einmal durchspielen. Bitte senden Sie uns auch eine Skizze des Schlussgesanges in der von uns vorgeschlagenen Form, den man dann entweder flir Gesang und Klavier oder für Geige und Klavier herausbringen könnte. ad 4.) Nach Kassel werden wir sofort wegen "Jonny" schreiben, wenn die Ernennung des neuen Intendanten publik wird. Bitte verständigen Sie uns dann gleich. ad 5.) Herrn Fred Karno kennen wir nicht, wir haben aber über ihn bei unserem englischen Geschäftsfreund Erkundigungen eingezogen2 • Bitte schreiben Sie ihm, er soll sich an uns als Verlag wenden und uns seine Bedingungen bekannt geben. Brief anbei zurück. Von Mainz haben auch wir schon eine Anfrage erhalten allerdings nur privat von Breisach 3 , der grosses Interesse für das Werk zeigt. Natürlich wäre auch uns eine Aufführung in Wiesbaden viel lieber und wir werden daher in dem angedeuteten Sinn an Herrn Bekker schreiben. Den Brief von Breisach senden wir gleichzeitig zurück und bitten, ihm vielleicht zu schreiben, dass Sie uns seinen Wunsch weitergegeben haben. ad 6.) Textbuch "Jonny" und Jahrbuch "Oper" sowie Klavierauszug "Clavigo" geht gleichzeitig an Sie ab. Wir hoffen nunmehr alles erledigt zu haben und zeichnen mit herzlichen Grüssen hochachtungsvoll W K 2 Beilagen 1 In der Vindobona Collection der UE, die den Untertitel "Das moderne Meisterprogramm ftir jeden Kapellmeister" fiihrte, wurden Arrangements von Werken verschiedener "Stillagen" fiir Salonorchester und kleines Orchester veröffentlicht. Die insgesamt 169 produzierten Hefte enthalten beispielsweise Bearbeitungen von Sinfoniesätzen von Bruckner und Mahler, von Orchesterwerken von Strauss, von Opern von Schreker, Janäcek, Schmidt, d'Albert, Goldmark etc. ebenso wie von Kammermusikwerken und Märschen, Schlagern, Operettennummern, Wienerliedern und Walzern. Von Krenek erschienen hier jeweils in der Bearbeitung von Emil Bauer fiir kleines wie fiir Salonorchester die Fantasie aus "Jonny spielt auf" (Nr. 10; vgl. dazu auch den UE-Briefvom 2.8.1932), das Divertissement aus "Schwergewicht" (Nr. 151), das im Mai 1929 erschien, und der Blues "Leb' wohl mein Schatz" aus Jonny spielt auf in der Ausgabe ftir "kleines Orchester mit Jazz" wie ftir Salonorchester (Nr. 109). (Bauer war kein ständiger Mitarbeiter der UE, sondern fertigte ftir sie jeweils auf Vertragsbasis vor allem Salonorchester-Arrangements an.) Die Bearbeitung des Blues ftir Jazzorchester von Julien Risselinerschien separat als UE 8873. Sie hatte die Besetzung Fl., Ob., 2 Klar., Sax., Tenor-Sax., 2 Trp., 2 Pos., Tenor-Banjo, Schlagzeug, 2 erste VI., VI. oblig., Va., Vc., Kb., Klavier, Harmonium; zum kleinen Orchester kamen noch Fg., 2 Hr. und 2. VI. hinzu, während Klavier und Harmonium entbehrlich waren. 2 Zu Karno vgl. UE-Briefvom 16.3.1927; Briefe von ihm und an ihn sind weder in der WB-H noch in den Verlagsarchiven der UE erhalten. 3 Der erwähnte BriefPaul Breisachs ist nicht in der WB-Herhalten.

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Liebes Frl. Rothe, lassen Sie die Ergänzungen für "Jonny" doch schleunigst aus Leipzig kommen, ich habe sie nicht! Ich glaube, ich hätte Ihnen das auch geschrieben. Vergleichen Sie doch auch die Streicherstimmen, die Sie aus Leipzig bekommen werden oder schon bekommen haben, mit meiner Partitur, die Sie haben, ich vermute, daß die Ergänzungen in den Stimmen von dem Leipziger Abschreiber schon berücksichtigt worden sind! Es handelt sich um die Übergänge von der 7. zur 8., von der 8. zur 9., von der 9. zur 10. Szene und von der 10. zur 11. 1• Warum habe ich noch immer keinen Auszug der Leipziger Einrichtung?? Ich muß doch 1.) flir Harnburg Striche und Änderungen angeben u. 2.) Ihnen die eventuellen Änderungen, die ich von der Leipziger Einrichtung akzeptiere, mitteilen für die Herstellung der Partitur!!! Wenn die Partitur in 4 Wochen fertig sein soll, müßte es dazu eigentlich schon jetzt zu spät sein. Was machen wir da??! Bitte um schleunigste Nachricht! Mit herzlichen Grüßen Ihr Krenek Kassel, 2./3/27. 1 Zu den vier möglichen Ergänzungen, die wenn nötig die Szenenübergänge verlängern, vgl. den Briefvom 11.11.1926, Anm. l. Sie sind später in der korrigierten zweiten Auslieferung der zweiten Auflage des Klavierauszugs durch gestrichelte Linien und Großbuchstaben kenntlich gemacht. Sie umfassen nach T. 1588: 70 Takte; nach T. 1712: 53 bzw. durch Teilwiederholung 81 Takte; nach T. 2009: 20 wiederholbare Takte; nach T. 2146: 44 Takte. Die fünf durch "vi-de" gekennzeichneten Striche im Autograph (2. Teil, T. 190-193 (S.l82), T. 245-263 (S. 187ff.), T. 284-302 (S. 191-193), T. 312-317 (S. 195), T. 512-583 (S. 217-225) sowie die beiden "eventuellen" Striche (T. 327-341, T. 2102-2116) sind ebenfalls im Druck berücksichtigt worden.

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Liebes Frl. Rothe, gleichzeitig geht der Vorlage-Auszug, eingerichtet nach dem Leipziger Souffleur-Auszug, an Sie ab. Ich bitte alle Änderungen in den Gesangsstimmen 1 und alle vi - de-Zeichen so in die Partitur zu übertragen. Bitte sorgen Sie auch dafür, daß an Bühnen nur derartig eingerichtetes Material abgegeben wird. Die Striche sind den Bühnen zu empfehlen, nur zwei davon (S. 98/99) und (188/89) sind nur im Notfall zu machen. Beiliegend ein Zettel, auf dem verschiedene Stellen angegeben sind, wo Brecher aus irgendwelchen Gründen Takte eingeschoben hat. Das mochte in Leipzig aus irgend einer Ursache praktisch gewesen sein, ich will es aber nicht beibehalten haben. Ich bitte daher, vor allem die Stimmen genau an den betreffenden Stellen zu kontrollieren und den ur-

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sprünglichen Zustand nach meiner Manuskriptpartitur wiederherzustellen, im Fall daß der Leipziger Abschreiber die Brechersehe Einrichtung mitkopiert hätte. An einer Stelle des 1. Teiles (i1190H1196D wurden die 2 Singstimmen ins Orchester eingezogen und für 2 Blasinstrumente gesetzt. Bitte lassen Sie sich von Leipzig einen Auszu~ dieser 6 Takte aus der Partitur senden, weil ich das beibehalten haben möchte . Ferner habe ich im Vorlageauszug genau angegeben, wo die Ergänzungen eintreten. Ich bitte auf diese Stellen genau zu achten (S. 156, 162, 181, 191). Ich möchte, daß die betreffenden Ergänzungen in der neuen Partitur ausgeschrieben werden, auch mit den Stellen, die bei den ersten beiden wiederholt werden, und dann mit vi - de versehen werden, was den alten Zustand andeuten soll, falls eine Bühne es nicht nötig hätte, so lange Verwandlungsmusiken zu brauchen. Nur in der 2. Ergänzung will ich, daß die Wiederholung innerhalb der Ergänzung selbst nicht ausgeschrieben wird (durch Wiederholungszeichen gekennzeichnet und auch so in die neue Partitur einzutragen). Falls eine Neuauflage des Klavierauszuges geplant wird, bitte ich mir die Ergänzungen zu schicken, da ich sie im Auszug haben will. Ich werde sie dann für Klavier setzen. Hoffentlich ist das alles klar und kann rechtzeitig gemacht werden. Von Harnburg habe ich noch keine Nachricht, schicke aber trotzdem gleichzeitig den zweiten genau so eingerichteten Vorlage-Auszug an Pollak, mit der Bitte, das Studiermaterial dementsprechend einzurichten. Ich bitte noch um 2 Exemplare des neuen Opernjahrbuchs und bin mit den besten Grüßen Ihr Ernst Kfenek 3./3./27. 1 Damit

meinte Krenek vermutlich Punktationen, die er in seinem Briefvom 16.2.1927 erwähnte. Krenek hatteamEnde der 3. Szene des 1. Teils ab T. 1190 (mit Auftakt) die ekstatischen Vokalisen (,,Ah!") von Daniello und Anita durch das Englischhorn (fiir Daniello) bzw. die 1. Klarinette (fiir Anita) ersetzt. Zum anderen strich er im 2. Teil in T. 1284-1338 die Harfe als Begleitinstrument zu den Gletscherstimmen und dem Harmonium. 2

297 1 typ Telegramm-Entwurf, datiert

Krenek Terrasse 13 Cassel Eingerichteter Auszug laut Telegramm Stadttheater Leipzig sechsundzwanzigsten Feber an Sie abgegangen wenn nicht eingetroffen urgieret Leipzig Musikedition K 4.111.27 1 296 ist eine typ Abschrift von Kreneks hs Brief vom 3.3.1927, vermutlich zur Information der Mitarbeiter angefertigt, die an der Herstellung des Materials beteiligt waren.

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Bo.

Wien, am 4. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Soeben ist Ihr Blues "Leb' wohl mein Schatz" aus der Oper "Jonny spielt auf" aus dem Druck erschienen und lassen wir Ihnen 5 Ehrenexemplare mit gleicher Post zugehen. Wir empfehlen uns hochachtungsvoll K w 299

K/L.

Wien, am 4. März 1927

Sehr geehrter Herr Krenek! Aus Ihrem Brief vom 2. d. M. entnehmen wir mit grosser Verwunderung, dass Sie den eingerichteten Leipziger Klavierauszug noch nicht bekommen haben und telegraphierten Ihnen daher.* Wir hoffen, dass der Klavierauszug mittlerweile aus Leipzig eingetroffen ist und falls wider Erwarten durch einen Verstoss der Post das Exemplar nicht an Sie gelangt wäre, müssten wir telegraphisch die Anfertigung eines zweiten Exemplares am Leipziger Stadttheater bestellen. Bezüglich der Ergänzungen haben wir bereits nach Leipzig geschrieben. Die Streicherstimmen enthalten die Ergänzungen bereits. Die Lichtpause der Partitur wird schon in kurzer Zeit beendigt sein, so dass wir die Originalpartitur fur Harnburg rechtzeitig versenden können. Sie brauchen sich diesbezüglich keine Sorgen zu machen. Mit besten Grüssen ergebenst R K W * Eingerichteter Auszug laut Telegramm Stadttheater Leipzig 26 Feber an Sie abgegangen wenn nicht eingetroffen urgieret Leipzig

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Dr.W./Wi.

Wien, 5. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Herr Dr. Heinsheimer kommt eben aus Berlin zurück, wo die Verhältnisse doch noch recht ungeklärt sind. Das Eröffnungsdatum des Staatsopernhauses Unter den Linden ist noch unbestimmt 1, Klemperer 2 ist noch in Amerika und es war aus diesem Grunde für Herrn Dr. Heinsheimer äußerst schwierig, in der Angelegenheit "Jonny" vor allem deshalb Verhandlungen zu führen, weil es wich-

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tig gewesen wäre, auch mit Klemperer in irgend einer Form diesbezüglich zu sprechen oder zumindest seine Ansicht zu hören. Herr Dr. Heinsheimer hat es aus diesem Grunde absichtlich unterlassen, mit Kleiber und Hörth in dieser Richtung zu sprechen, vielmehr nur mit Intendanten Tietjen, der ja jetzt für alle drei Theater verantwortlich ist, gesprochen 3 • Herr Dr. Heinsheimer hat umso weniger geglaubt, in dieser Sache drängen zu müssen, als sich ja die "Jonny"Aufführungen in Leipzig unglaublich gut entwickeln (die 7. und 8. Aufführung ist wieder außer Abonnement) und als er aus den Gesprächen mit zahlreichen Musikern in Berlin entnommen hat, daß die Oper sich eines Rufes erfreut, der eine Aufführung im nächsten Winter in Berlin in irgend einer Form unbedingt garantiert. Herr Intendant Tietjen hat nun Herrn Dr. Heinsheimer zunächst gesagt, daß Ihr "Orpheus" im Herbst (September) in der Städtischen Oper herauskommen solle und zwar deswegen im Herbst und nicht schon jetzt, weil Sie und Herr Kokoschka den ausdrücklichen Wunsch geäußert hätten, daß Bruno Walter das Werk persönlich dirigieren soll. Wir halten diesen Umstand für kaum denkbar, aber möchten Sie doch bitten, sich zu diesem Punkt zu äußern, denn wir hätten unbedingt die schwersten Bedenken, Bruno Walter persönlich ein derartig radikales Werk zu übergeben. Immerhin bitten wir Sie, sich recht bald zu äußern und wir wollen auf Grund dieser festen Zusage von Herrn Tietjen jetzt schon einen Vertrag an die Städtische Oper diesbezüglich schicken.- Bezüglich des "Jonny" meinte Herr Tietjen, daß er mit 90% Wahrscheinlichkeit in der Staatsoper Unter den Linden das Werk herausbringen werde 4 • Bei der Aufführun~ am 2. waren die Herren Breisach, Schulz-Dornburg und Siegel aus Krefeld und äußerten sich alle begeistert über das Werk. Am 9. wird unter anderem ein Vertreter des Stadttheaters in Lübeck der Aufführung beiwohnen. Herr Intendant Franckenstein, München, der bei der dritten Aufführung war, lehnt das Werk mit folgender Begründung ab: "Auf Ihr Schreiben vom 23. Februar beehre ich mich zu erwidern, daß ich Krenek's Oper "Jonny spielt auf' bei der 3. Aufführung in Leipzig gehört habe. Ich bedauere lebhaft, dieses zweifellos sehr amüsante und in anderen Städten zugkräftige Werk für München nicht erwerben zu können, da die Tendenz des Stückes hier von Publikum und Presse bestimmt nicht akzeptiert würde. " 6 Inzwischen verhandeln wir mit einem kleinen deutschen Theater (Erfurt), ein Abschluß, der uns deswegen besonders wichtig ist, weil damit der Beweis erbracht wäre, daß das Werk auch an einer ganz kleinen Bühne aufgeführt werden kann. Hoffentlich kommt die Sache bald zustande. Hochachtungsvoll W K

1 Der

Umbau der Lindenoper dauerte bis zum Ende der Spielzeit 1927/28. Otto Klemperer hatte im Herbst 1926 einen Zehnjahresvertrag als Operndirektor und künstlerischer Leiter der Krolloper unterzeichnet und die künstlerische Unabhängigkeit des Hauses von der Lindenoper zur Bedingung gemacht (vgl. UE-Briefvom 28.2.1927). 2

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Zu Kleiber, Hörthund Tietjen s. Anm. 2 und 3 zu Kreneks Briefvom 23.1.1927. Jonny kam tatsächlich am 8. Oktober 1927 an der Städtischen Oper heraus. 5 Rudolf Siegel war GMD der Stadt Krefeld. 6 Clemens Freiherr von und zu Franckenstein, Generalintendant der Bayerischen Staatstheater, setzte sich später über seine Befürchtungen hinweg und nahm die Oper ein Jahr später, im April 1928, doch an (vgl. den UE-Briefvom 24.4.1928). Sie kam im Juni 1928 in München heraus; da sie ähnliche Reaktionen hervorrief wie die Aufführungen in Wien einige Monate zuvor, war es das Publikum des rechten politischen Spektrums der später sogenannten "Stadt der Bewegung", dessen Akzeptanz der "Tendenz des Stückes" Franckenstein nicht zu erhalten fürchtete. 3 4

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Dr.K/Hü.

Wien, am 7. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Ihr Briefvom 3. ds. hat Ihre Zuschrift vom 2. ds. und unsere Antwort vom 4. sowie unser Telegramm überholt und wir sind froh, Ihnen den Empfang des eingerichteten Klavierauszuges bestätigen zu können. Alle Ihre Änderungen und Vorschriften für Bühnenklavierauszüge, ebenso der Zettel mit den Stellen, welche entgegen der Leipziger Fassung in Ihrem Origihal beibehalten werden sollen, werden voll berücksichtigt werden. 2 Exemplare des neuen Opernjahrbuches gehen Ihnen gleichzeitig zu. Mit Kapellmeister Risselin haben wir nochmals ausfuhrlieh gesprochen und da seiner Ansicht nach der Blues nicht als richtiger Tanzschlager gewertet werden kann, so haben wir zunächst einige Abschriften herstellen lassen und probieren dieselben in Leipzig und Berlin aus. Wir werden auch Ihnen eine Kopie übermitteln, damit Sie in Cassel das Arrangement durchspielen lassen können; dann erst wollen wir die Drucklegung vornehmen. Gegen eine Bearbeitung des Schlussgesanges, des Shimmy, Jazz, etc. hat sich Herr Risselin absolut ausgesprochen, weil er nicht glaubt, dass die Kapellen, die für solche Arbeiten in Betracht kommen, das Stück spielen würden und er hält solche Ausgaben flir nie wieder einbringlich. Auch unser Fachmann flir Salonorchester-Ausgaben hat uns zwar eine Anzahl von Stellen angegeben, die für eine eventuelle Phantasie in Betracht kommen, hat sich aber absolut gegen die Herausgabe ausgesprochen, weil er meint, dass alle in Betracht kommenden Kapellen diese Musik nicht verstehen und daher nicht spielen würden. Wir möchten aus diesem Grunde unsere Absicht, eine Phantasie herauszubringen, zwar nicht aufgeben, aber doch erst an eine Herstellung denken, bis wir Annahmen mit einer Anzahl von Bühnen erzielt haben. Dem Casseler Rundfunkdienst, der sich wegen Ausgaben für Salonorchester an uns gewendet hat, haben wir mitgeteilt, dass wir zunächst den Blues herausbrin-

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gen und dass eine Phantasie voraussichtlich in der nächsten Saison erscheinen wird 1. Wir glauben, dass Sie unsere Gründe, vorläufig von solchen Bearbeitungen abzusehen, würdigen und sich mit denselben einverstanden erklären. Mit den besten Empfehlungen ergebenst W H? K 1 In Kassel wurde der Blues aus Jonny arn 22. März zum ersten Mal im Rundfunk gespielt; vgl. Kreneks Briefe vom 20. und 25.3.1927.- Zur Fantasie über Jonny, die 1928 erschien, und zur Vindobona Collection vgl. Anm. 1 zum UE-Briefvom 2.3.1927.

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LH/M.

Wien, am 7. März 1927.

Sehr verehrter Herr Krenek! Wir bestätigen bestens dankend den Empfang Ihres Schreibens vom 3. d. M. sowie des eingerichteten Klavierauszuges. Wir nehmen zur Kenntnis, dass alle Änderungen in den Gesangsstimmen und alle vi - de Zeichen in die Partitur aufzunehmen sind und dass auch an Bühnen nur Materiale, welche auf diese Weise eingerichtet sind, abgegeben werden sollen. Wir entnehmen daraus, dass dies alles natürlich auch für eine Neuauflage des Klavierauszuges in Betracht kommt und dass die textlichen Änderungen, die sich aus den Änderungen der Singstimme ergeben haben, auch im Textbuch zu berücksichtigen sind 1• Auf die Striche werden wir die Bühnen noch extra aufmerksam machen. Die von Brecher eingeschobenen bezw. wiederholten Texte, die Sie auf dem kleinen Zettel angegeben hatten, werden so belassen, wie sie in Ihrer Manuskript-Paritur enthalten sind, und werden auch in den Streicherstimmen, die nach den Leipziger Vorlagen gelichtpaust werden, nach Ihrer Manuskript-Partitur in den ursprünglichen Zustand rückgeändert. Von der Stelle (bei 1190), wo die Singstimmen in das Orchester eingezogen worden sind, haben wir sofort eine Abschrift bestellt. Auch bezüglich der Ergänzungen, die wir in wenigen Tagen aus Leipzig erhalten werden, werden wir alle Ihre Wünsche genau berücksichtigen. - Die zwei Exemplare des neuen Opernjahrbuches gehen Ihnen gleichzeitig zu. Mit besten Grüssen hochachtungsvoll W K H? 1 Die UE bereitete einen neuen Druckauftrag über 700 Exemplare für das Textbuch vor; er wurde arn 10. März erteilt und die Auflage vier bzw. fünfTage danach ausgeliefert.

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Lieber Dr. Heinsheimer, besten Dank für die Nachrichten aus Berlin. Ich nehme gern zur Kenntnis, daß die Aufführung von "Jonny" in Berlin für die nächste Saison in irgend einer Form in Aussicht steht. Ganz rätselhaft ist die Angelegenheit "Orpheus"- Charlottenburg. Ich kenne Herrn Tietjen wie Herrn Bruno Walter weder persönlich noch brieflich, habe infolgedessen auch in keiner Weise einen wie immer gearteten Wunsch zum Ausdruck gebracht, und weiß von der ganzen Sache, wie ich Ihnen ja auch in Leipzig erzählte, überhaupt nur durch ein Telegramm und einen Brief von Schünemann, dem ich übrigens auch keinerlei "Wünsche" geäußert habe. Über eine Wirksamkeit Kokoschkas bin ich natürlich nicht orientiert, halte es aber, soweit ich ihn kenne, für äußerst unwahrscheinlich, daß er in solchen Dingen überhaupt Wünsche hat oder an den Tag legt, weil er sich um solche Sachen überhaupt nicht kümmert. Ich weiß jedenfalls nicht, was ich davon halten soll, kann aber gegen einen Abschluß mit der Städtischen Oper natürlich keine Bedenken hegen, sondern im Gegenteil. Zu überlegen wäre nur, ob dieser Abschluß einer Aufführung von "Jonny" an einer der beiden Staatsopern hinderlich sein könnte. Halten Sie das für möglich? In diesem Falle wäre die Sache bis zur Entscheidung über "J onny" vielleicht besser dilatorisch zu behandeln, da mir eine Aufführung von "Jonny" in Berlin, wo lange nichts von mir war, im Augenblick Zweckmäßiger erscheint. Wenn Sie meinen, daß in dieser Hinsicht keine Bedenken bestehen, so bin ich natürlich sehr dafür, mit Charlottenburg abzuschließen. Sie werden inzwischen von der sehr erfreulichen Annahme nach Wiesbaden durch Herrn Bekker schon informiert sein. Das ist wohl zweifelsfrei besser als Mainz, so sympathisch die Nachfrage an sich auch ist. Wie sind die Möglichkeiten für Stuttgart - bei denen habe ich doch überhaupt noch eine Annahme gewissermaßen gut?! 1 - Hannover und Mannheim? - Über Erfurt würde ich mich sehr freuen, halte es auch durchaus für möglich, daß man das Stück an solchen Theatern aufführt, denn so gut wie Gotha, welches ich zufällig kenne, ist Erfurt noch lange, und wenn man in Gotha den "Cardillac" aufführt, der musikalisch viel schwieriger ist.... Besten Dank für die Übersendung des "Blues", der reizend aussieht. Ich glaube fast nicht, daß es nötig ist, das Jazzarrangement noch von Ette ausprobieren zu lassen, verlasse mich aber da ganz auf Ihre Praxis auf einem Gebiet, welches mir bisher noch mehr fremd war. Bitte versorgen Sie mit dem Klavierarrangement schleunigst die Leipziger und Kasseler Musikalienhändler! Die Skizze für den Schlußgesang geht Ihnen dieser Tage zu. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr Ernst Kfenek Kassel, 7./3./27. 1 Die Bemerkung über Stuttgart bezieht sich auf die dort zwar angenommene, aber nicht aufgeftihrte Zwingburg; vgl. u. a. die Briefe vom 14.12.1925 und 21.1.1926.

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Dr.W./Wi.

Wien, 9. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir danken Ihnen bestens fl.ir Ihr Schreiben vom 7. d. M. und haben Ihre Ausführungen bezüglich der Berliner Auffl.ihrung von "Omheus" und von "Jonny" zur Kenntnis genommen. Bezüglich Stuttgart können wir Ihnen mitteilen, daß Herr Dr. Heinsheimer in Berlin ausfuhrlieh mit dem dortigen neuen Oberregisseur, Herrn STANGENBERG1, gesprochen hat, der sich ganz besonders fl.ir das Werk interessiert, sich das Werk am 9. in Leipzig ansehen und, wenn nicht alles täuscht, die Oper bestimmt in der nächsten Saison herausbringen wird. Was Mannheim anlangt, so müssen wir da ein wenig vorsichtiger sein, weil Herr Intendant Bekker in jener Gegend die Priorität haben will. Wir haben nun allerdings in den Vertragsentwurf, den wir ihm übersandt haben, zunächst nur Mainz, Darmstadt und Frankfurt als diejenigen Bühnen aufgenommen, die das Werk nicht früher als Wiesbaden herausbringen dürfen, obwohl Herr Intendant Bekker auch Mannheim vorgeschlagen hat. Wir glauben aber, daß man Mannheim doch wirklich weglassen könnte, nachdem es viel weiter weg von Wiesbaden gelegen ist. Vielleicht können Sie Herrn Intendanten Bekker, falls er Sie diesbezüglich fragen sollte, in dieser Richtung beeinflussen, damit wir dann sofort mit Mannheim einen Abschluß zu erreichen versuchen. Inzwischen haben wir Auffl.ihrungsverträge nach Krefeld, wo das Werk bereits im Oktober herauskommen soll, und nach Karlsruhe geschickt. Inzwischen ist auch der Prospekt hinausgegangen 2, der hoffentlich auch bald seine Wirkung tun wird. Den Leipziger und Casseler Musikalienhandlungen wurde der Blues geschickt; außerdem wird er im Theater Leipzig während der Vorstellungen durch die Logenschließer und an der Theaterkasse verkauft, was hoffentlich auch den Absatz heben wird. Mit vorzüglicher Hochachtung W K

1 Harry Stangenberg wurde in der nächsten Spielzeit Oberspielleiter und Dramaturg der Oper am Württembergischen Landestheater in Stuttgart; vorher hatte Otto Erhardt diese Funktionen inne. 2 Zu Karlsruhe s. die Anm. 1 zu Kreneks Brief vom 17.3.1927. -Ein Prospekt zu Jonny vom März 1927 ist weder im EKI noch den UE-Pressearchiven zu finden.

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LH/Hü.

Wien, am 10. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir möchten Ihnen mitteilen, dass die Ergänzungen flir die Jonny-Partitur bereits aus Leipzig eingetroffen sind und daß wir auch die Abschrift der Stelle bei 1190, bei welcher die Singstimmen in das Orchester eingezogen sind, bereits erhalten haben. Unser Leipziger Vertreter macht uns darauf aufmerksam, dass nach Ansicht des Leipziger Kopisten die Korrektur der Lichtpauseblätter unbedingt in Leipzig vorgenommen werden müsste, da so viele Änderungen in Bezug auf Noten, Takteinteilungen und Vorzeichnungen in der Leipziger Partitur eingetragen sind, dass es fast unmöglich sei, richtige Stimmen und eine richtige Partitur ohne Vergleich mit der Leipziger Partitur zu erhalten. Wir sind nun der Ansicht, dass es sich wohl hauptsächlich um die Änderungen handelt, von welchen wir durch Sie schon wissen und dass es also nicht notwendig ist, die Korrektur in Leipzig lesen zu lassen. Es wird sicher genügen, wenn Sie selbst die Korrektur der Partitur lesen und wir möchten Sie nur jedenfalls bitten, uns sofort Ihre Ansicht hierüber mitzuteilen, damit wir wissen, wie weiter zu disponieren ist. Wir werden Ihnen schon in den nächsten Tagen einen Teil der Lichtpauseblätter der Partitur einsenden können und hoffen, dass die ganze Partitur schon bald fertig in Lichtpause geschrieben sein wird. In Erwartung Ihrer umgehenden Nachrichten begrüssen wir Sie hochachtungsvoll1 W K

1 Dieser Satz ist auf dem Ds später hinzugetippt worden; vermutlich reichte das Kohlepapier nicht bis ganz ans untere Blattende.

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R/M.

Wien, 12. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir sehen eben, dass wir flir Ihre "VIER A CAPPELLA CHÖRE op. 47" noch keinen Verlagschein besitzen und lassen Ihnen denselben beigeschlossen zugehen mit der Bitte, uns diesen unterfertigt zu retournieren, worauf Sie Gegenexemplar erhalten. Wir empfehlen uns hochachtungsvoll W K H 1 Verlagschein

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Lieber Herr Dr. Heinsheimer, besten Dank für die Jahrbücher und den "Jonny"-Prospekt, den ich ausgezeichnet finde. Er ist sehr originell, effektvoll und sicher zweckmäßig. Ich freue mich sehr über die Verhandlungen, die im Gange sind, und hoffe, sehr bald von Abschlüssen zu hören. Wenn Berlin käme, wäre das ausgezeichnet. Was die Korrektur der Lichtpausblätter der Partitur betrifft, so bin ich Ihrer Ansicht, daß es sich bei den Änderungen, über die der Leipziger Kopist berichtet, wahrscheinlich größtenteils um die Dinge handelt, die ich Ihnen schon mitgeteilt habe. Was Vorzeichnungen betrifft, könnte es sich eventuell um Schreibfehler handeln, die in meinem Manuskript stehen. In diesem Fall bitte ich die Leipziger Stimmen, die beim Studium wohl korrigiert worden sind, als maßgebend zu betrachten, und die darin vorgenommenen Korrekturen an Noten und Vorzeichen in die neue Partitur aufzunehmen. Wann glauben Sie, daß ich die ganzen Lichtpausen haben kann? Ich hoffe, zur Aufführung am 25. März nach Leipzig reisen zu können, und könnte bei dieser Gelegenheit, wenn ich die Lichtpausen habe, sie dort mit der Partitur vergleichen. (Wie Sie wissen, haben wir durch die Absage der beiden völlig ausverkauften Messevorstellungen einen schweren und unkorrigierbaren Verlust erlitten1• Wir müssen uns schon damit trösten, daß sie eben ausverkauft waren.) Bitte orientieren Sie mich darüber, ob das klappen könnte. Auf jeden Fall glaube ich nicht, daß man die Leipziger Partitur unbedingt braucht zur Herstellung derneuen. Mit den besten Grüßen Ihr ergebener Ernst Kfenek Kassel, 13/3/27. 1 Zu den Absagen der Vorstellungen am 9. und 13. März während derLeipzigerMesse vgl. den folgenden UE-Briefvom 14.3.1927.

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Dr.W./Wi.

Wien, 14. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir haben dem Friedrichtheater in Dessau eine Aufführung des "Jonny" sehr nahegelegt und erhalten heute von Herrn Intendanten Hartmann ein Schreiben, in dem sich unter anderem folgender Passus befindet: "Die Aufführung von "Jonny spielt auf'' hat einen starken Eindruck auf mich gemacht und ich halte das Werk für eine ganz außerordentliche Sache, doch fürchte ich die Aufgabe szenisch an unserer kleinen Bühne nicht lösen zu können."

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Wir haben Herrn Intendanten Hartmann schon unsererseits darauf aufmerksam gemacht, daß seine Ansicht irrig ist und haben ihn besonders auf die technischen Bemerkungen des Prospektes verwiesen. Wir würden es aber für sehr zweckmäßig halten, wenn Sie umgehend unter Berufung auf unsere Mitteilung vielleicht auch noch in diesem Sinne an Herrn Intendanten Hartmann schreiben und ihn in dieser Richtung beruhigen würden. Die Sache ist deshalb nicht uneilig, weil Intendant Hartmann verpflichtet ist, aus einer früheren Verbindlichkeit her ein neues Werk von uns zu erwerben und weil wir ihn, wenn irgend möglich, auf "Jonny" festlegen wollen 1• Daß die 7. und 8. Aufführung in Leipzig infolge Erkrankung der Frau Cleve 2 nicht stattgefunden hat, was äußerst bedauerlich ist, wissen Sie wohl schon. Die nächste Aufführung ist, da Herr Brecher inzwischen auf eine Konzertreise geht, am 25. März. - Harnburg teilt mit, daß die Proben schon in vollem Gange sind, daß die Oper aber erst in der ersten Maihälfte herauskommen sol1 3 • Mit vorzüglicher Hochachtung K W 1 Georg Hartmann, seit 1925 Intendant des Friedrich-Theaters in Dessau, schloss tatsächlich Ende April mit der UE über Jonny ab. 2 Gustav Brecher berichtete der UE am 12.3.1927, dass Fanny Cleve heiser sei und daher die Vorstellungen am 9. und am 13. März ausfielen. Die nächste Aufführung konnte erst am 25. März stattfinden, da Brecher in der Zwischenzeit auf Gastspielreise war (WB-M, UE-Briefarchiv, Gustav Brecher, Nr. 80). 3 Vom 3. bis 10. Mai fand die Jahrhundertfeier des Hamburger Stadttheaters statt; vielleicht hatte Sachse daran gedacht, Jonny in diesem Rahmen- in der Reihe von Aufführungen der Werke deutscher Meister, zusammen mit der 75. Aufführung der Zauberflöte und der 30. von Komgolds Toter Stadt- zu präsentieren. Die Premiere wurde jedoch noch einmal verschoben, und zwar auf den 3. Juni.

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K/L.

Wien, am 14. März 1927

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir übermitteln Ihnen mit gleicher Post das Arrangement des Blues aus "Jonny spielt auf'' mit der Bitte, sich dasselbe von einer dortigen Jazzband vorspielen zu lassen und uns dasselbe mit dem Urteil des betreffenden Kapellmeisters zurückzusenden, damit wir das Arrangement dann drucken können 1• Wir haben dasselbe Arrangement auch Herrn Mitja Nikisch nach Leipzig zum Ausprobieren geschickt. Mit besten Empfehlungen Ihr W K H 1 Das Arrangement des Blues für Salonorchester (Vindobona Collection No. 109) hatte die Besetzung Fl., Ob., 2 Klar., Alt- und Tenorsax. (Sopran-Sax. ad lib.), je 2 Trp. und Pos., Schlagzeug, Klavier, Harmonium, Banjo und Streichquintett.

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Ste/

Wien, 16.111.1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir erhalten soeben von unserem englischen Vertreter folgende Auskunft über Herrn Fred Kamo: "The only man we know ofthis name is known here as the manager and proprietor of Music Hall Troupes, of a not highly refined type, but very successful in certain grooves. We have heard nothing to his discredit, but whether he is the right man to run such a work as the new Krenek opera is somewhat doubtful." 1 Wir bitten Sie, uns mitzuteilen, ob Sie von Herrn Kamo noch weitere Nachrichten erhalten haben und zeichnen mit besten Empfehlungen ergebenst [Stein] W K H 1 Zu Kamo vgl. Kreneks Briefvom 27.2. und den Brief der UE vom 2.3.1927. Fred Kamo (Frederick John Westcott), war einer der Pioniere der Slapstick-Komödie. In seinen Music-HallVeranstaltungen traten u. a. Charlie Chaplin und Stan Laure! auf. 1926 war er infolge der Konkurrenz durch den Stummfilm mit seinem Unternehmen Bankrott gegangen, was dem englischen Gewährsmann der UE anscheinend nicht bekannt war. Jonny spielt auf wurde nicht in England aufgefiihrt.

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W./Fi.

Wien, am 17. März 1927.

Sehr geehrter Herr! Es ist uns ein Vergnügen Ihnen mitteilen zu können, dass wir soeben mit dem Stadttheater in KREFELD über Ihre Oper "JONNY SPIELT AUF" abgeschlossen haben, und wir zeichnen hochachtungsvoll

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Liebes Frl. Rothe, anbei geht der Verlagsschein der Chöre an Sie zurück. Nach Dessau an Herrn Int. Hartmann habe ich im gewünschten Sinne geschrieben. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn er das Werk annimmt. Was machen die anderen Abschlüsse, von denen Sie mir schrieben, Krefeld, Karlsruhe? 1 Nach einem Gespräch mit Herrn Bekker glaube ich nicht, daß er irgendwelche Schwierigkeiten machen würde, wenn Mannheim wirklich abschließt. Natürlich dürfte Mannheim dann nicht auch die Priorität haben wollen. Ich meine, daß da ein Arrangement leicht möglich wäre, da Wiesbaden den

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"Jonny" so schnell als möglich am Anfang der Saison bringf. Würde nicht viel eher Mannheim und Karlsruhe kollidieren? Bitte halten Sie mich jedenfalls über alle Verhandlungen und Beschlüsse auf dem Laufenden! Wie steht es mit dem Vertrieb des Blues, für Klavier und für Jazzband? Es interessiert mich sehr, wie diese Sachen gehen und ob sie gekauft und gespielt werden. Ihr Ernst Kfenek Mit bestem Gruß Kassel, 17/3/27. Bitte senden Sie mir umgehend zwei eingerichtete "Jonny"-Auszüge! 1 Die Aufführung im Landestheater Karlsruhe fand gemäß einer Notiz in der Werkekartei (S. 197) nicht statt. 2 Die Premiere in Wiesbaden unter dem neuen Intendanten Paul Bekker wurde am 9. Oktober 192 7 veranstaltet.

313 hs stenograpfischer Zusatz

LH/Hü.

Wien, am 17. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir danken Ihnen bestens für Ihr Schreiben vom 13. d. M. und freuen uns sehr, dass Ihnen der "Jonny"-Prospekt so gut gefällt. Was Partitur und Material betrifft, so ergeben sich durch die verschiedenen Korrekturfragen die grössten Schwierigkeiten und wir müssen nun ausfuhrlieh mit Ihnen besprechen, wie es einzurichten wäre, dass wir Partitur und Stimmen rechtzeitig flir Harnburg fertig bekommen. Wir müssen uns zunächst vor Auge halten, um was es sich bezüglich der Korrekturen handelt. Einerseits ist Ihre Manuskript-Partitur, zusammen mit dem von Ihnen eingerichteten Klavierauszug, massgebend, andererseits schreiben Sie, dass bezüglich einiger Noten und Vorzeichen die in Leipzig abgeschriebenen Harmoniestimmen massgebend sind und somit alles, was dort gegen Ihre Manuskript-Partitur geändert ist (mit Ausnahme der Leipziger Veränderungen, welche nicht definitiv bestehen bleiben), in die Manuskript-Partitur aufzunehmen ist. Wenn mehr Zeit wäre, wäre also der richtige Vorgang der, dass man zunächst die Streicher nach der Manuskript-Partitur und nach dem eingerichteten Klavierauszug liest, sodann vor Drucklegung der Partitur die Harmoniestimmen mit der Partitur vergleicht und die Partitur [gemäß den Änderungen dieser Stimmen korrigiert. Auf diese Wiese hat] 1 man dann also die Sicherheit einer richtigen endgültigen Fassung. Da nun aber für die Fertigstellung des Materials und möglichst auch für die Drucklegung der Partitur nicht viel mehr als 14 Tage Zeit ist, um den zugesagten Termin für Harnburg einhalten zu können 2 , lässt sich der eben geschilderte Vorgang nicht durchführen. Jedenfalls wird es unbedingt nötig sein, dass Sie per-

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sönlich mithelfen, um alles rechtzeitig und möglichst fehlerlos fertigzubekommen. Wir glauben, dass nichts anderes übrig bleiben wird, als die weitere Herstellung folgendermassen einzuteilen: Wir könnten Ihnen bis zum 25. ca. 1/3 oder etwas mehr der Partitur in Lichtpause und die übrigen 2h im Manuskript nach Leipzig senden und müssten Sie bitten, sich 2-3 Tage Zeit zu nehmen, um einerseits die bereits fertigen Lichtpauseblätter, andererseits die Manuskript-Partitur bezüglich aller irgendwie fraglichen Stellen mit der Leipziger Partitur zu vergleichen 3 • Wir würden dann, sobald wir die Partitur von Ihnen zurückerhalten haben, die Streicher, die fertig geliebtpaust sind, mit der Partitur vergleichen und ausserdem die letzten 2/3 der geliebtpausten Partitur nach dem von Ihnen eingerichteten Manuskript lesen und dann Partitur und Streicher drucken. Während dann Partitur und Streicher im Druck sind müssten noch die in Leipzig geschriebenen Harmoniestimmen nach der von Ihnen revidierten Partitur eingerichtet werden. Es ist freilich fraglich, ob Sie in 2 bis 3 Tagen die genaue Durchsicht der Partitur vornehmen können und es ergeben sich durch die vielen nötigen Vergleiche und Richtigstellungen immer noch genug Schwierigkeiten. Sollten Sie diesen eben beschriebenen Vorgang flir ganz undurchführbar halten, dann bliebe wohl nichts anderes übrig, als einerseits Partitur und Streicher ohne Ihre Durchsicht auf den Stein umzudrucken, sodass man vor definitiver Drucklegung Abzüge in der benötigten Anzahl machen lassen kann (spätere Korrekturen können dann noch am Stein vorgenommen werden), andererseits in den in Leipzig herausgeschriebenen Harmoniestimmen nur jene Richtigstellungen vorzunehmen braucht, die Sie uns in dem eingerichteten Klavierauszug flir die definitive Fassung angegeben haben. Freilich wird die Partitur dann bezüglich der von Ihnen erwähnten Noten und Vorzeichen mit den Harmoniestimmen möglicherweise nicht ganz übereinstimmen. Wir haben den Hamburgern eigentlich versprochen, Partitur und Material bis 1. April zu liefern und können diesen Termin keinesfalls viel überschreiten, wenn wir auf die Aufführung in dieser Saison wert legen. Und da das Material sehr umfangreich ist, muss man für die Drucklegung der Streicher sicherlich mindestens eine Woche rechnen und flir die Drucklegung der Partitur sicherlich 2 Wochen. Wenn man auch nach Harnburg fürs erste zum Studium Ihre Manuskript-Partitur wird liefern können, so dürfte sie doch zum Dirigieren nicht leserlich genug geschrieben sein, und da das Harmoniematerial natürlich auch einen sehr grossen Umfang hat, ist es so gut wie ausgeschlossen es genau mit der Partitur zu kollationieren. Wir bitten Sie, all' dies genau zu bedenken und uns sofort express Ihre Meinung mitzuteilen, welche der vogeschlagenen Lösungen Sie für die beste halten, oder wie Sie sich sonst eine möglichst schnelle und möglichst fehlerfreie Herstellung des Materials vorstellen. Wir begrüssen Sie, mit den besten Empfehlungen, hochachtungsvoll K[almus]

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1 Eine

am unteren Rand des Ds fehlende Zeile wurde hier sinngemäß rekonstruiert. Am 12. und 27. April wurden Aufträge herausgegeben, die Stimmen der sechs wichtigsten Rollen je 50-mal bzw. die Chorstimmen 200-mal nachzudrucken; sie wurden am 4. bzw. 21. Mai feliefert. Die mit Eintragungen versehene Lichtpaus-Partitur des Jonny im KA (MH 15311/c) hat nur noch vier kleine Korrekturen auf den ersten 42 Seiten; sie betreffen jedoch nicht die Harmonie(i.e. Bläser-)Stimmen (S. 5, T. 25 Iento, alle Instrumente: p; S. 22, T. 203, Kb. pizz.: p; S. 23, T. 222, 2. VI., 3. Viertel: des' statt d'; S. 44, T. 545f., 2. VI.: crescendowie 1. VI.).

2

315

RIM.

Wien, 18. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir erhielten Ihre Zuschrift vom 17. d. M., sowie den unterfertigten Verlagschein über Ihre "CHÖRE" und lassen Ihnen beigeschlossen Kopie hierüber zugehen. Dass Krefeld inzwischen abgeschlossen ist, haben wir Ihnen bereits mitgeteilt. Der Vertrag nach Karlsruhe ist am 7. März abgegangen, wir haben aber denselben bisher noch nicht zurückerhalten. Mit Mannheim sind die Verhandlungen noch gar nicht so weit gediehen, dass es schon zu einer Vertragseinsendung gekommen wäre. Wir werden Sie selbstverständlich über alle Verhandlungen auf dem laufenden halten. Wir haben über Wunsch Bekker's diesem zugestanden, auch Mannheim vor Wiesbaden kein Recht zur Aufführung zu erteilen. Über den Vertrieb des Blues können wir Ihnen ein Resultat noch nicht berichten, da wir die Exemplare zwar sogleich an unsere Leipziger Firma gesandt, von dort aber noch keinen Auslieferungsbericht haben. Für Jazzband ist der Blues noch nicht erschienen. Wunschgernäss lassen wir Ihnen zwei eingerichtete "Jonny"-Auszüge zugehen und begrüssen Sie hochachtungsvoll [Rothe] K H W

316 Radiogramm

Kassel, 20 111.27 MUSIKEDITION WIEN HERSTELLET PARTITUR NACH MANUSKRIPT STIMMEN NACH LEIPZIGER VORLAGE EXPRESSBRIEF UNTERWEGS= KRENEK ++

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Sehr verehrter Dr. Kalmus, auf Ihre Darlegungen vom 17. d. möchte ich Ihnen folgendes mitteilen: wie Sie ganz richtig sagen, wäre der korrekte Vorgang der, daß man die zu druckende Partitur l) nach meinem Manuskript mit Berücksichtigung der im eingerichteten Klavierauszug angegebenen Änderungen herstellt~) nach den in den Leipziger Stimmen eventuell vorgenommenen Korrekturen in Bezug auf mögliche, in meinem Manuskript vorkommende Schreibfehler, die beim Studium in Leipzig festgestellt und korrigiert wurden, vergleicht. ad 1) Die Veränderungen, die sich aus dem von mir eingerichteten Auszug ergeben, beziehen sich lediglich auf die Gesangsstimmen, sind also ganz leicht und schnell vorzunehmen und von Ihnen wohl auch längst berücksichtigt worden. Die Wiederherstellung der von Brecher vorgenommenen neuen Einschiebungen u.s.w. ist nur in den von Leipzig an Sie gesendeten Orchesterstimmen vorzunehmen, und hat mit der Partitur gar nichts zu tun, weil diese Änderungen doch erst von Brecher in der ihm von Ihnen zugesandten Partitur gemacht worden sind und in meinem Manuskript natürlich gar nicht vorkommen. Ich stelle also fest, daß a) zur Drucklegung der Partitur nur mein Manuskript unter Berücksichtigung der im Vorlage-Auszug angegebenen Veränderungen in den Gesangsstimmen maßgebend ist, b) daß zur Drucklegung der Streicher- und Kopiatur der Harmoniestimmen die Ihnen von Leipzig zugeschickten Stimmen maßgebend sind, unter Berücksichtigung der ganz wenigen, von mir auf einem separaten Zettel genau angegebenen Stellen, an denen die Brechersehen Einschiebungen etc. in den alten Stand wiederherzustellen sind. Das scheint mir aber beides sehr einfach und nicht zeitraubend zu sein. ad 2) Die Frage von eventuellen Schreibfehlern. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß in meinem Manuskript Schreibfehler sind, die natürlich mit in das Leipziger Material hineingekommen sind, weil es nach meinem Manuskript hergestellt wurde. Vermutlich sind diese Fehler bei den Proben festgestellt und korrigiert worden, so daß das von Leipzig Ihnen zugeschickte Material gegenüber meinem Manuskript einen höheren Grad von Richtigkeit vorstellt, nach dem Grundsatz, daß gespieltes Material in jedem Fall als relativ bestes anzusehen ist. Es fragt sich nun, welchen Umfang diese Fehlerkorrekturen des Leipziger Materials haben. Das ist natürlich etwas, was ich nicht wissen kann. Es ist auch sehr fraglich, ob man das so schnell feststellen kann. Hätte man die Leipziger Originalstimmen, wäre es schon leichter, weil die in Proben korrigierten Fehler durch die Art ihrer Korrektur (Bleistift etc.) auffallen. In Ihrem Vorlagematerial werden sie kaum ersichtlich sein, weil sie der Leipziger Kopist jedenfalls als definitiv behandelt und in seine Abschrift aufgenommen hat. Das Kollationieren der Manuskriptpartitur mit diesen Stimmen wäre nun freilich im

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höchsten Grad umständlich und zeitraubend, und würde den Hamburger Termin in Frage stellen. Das wäre aber auf jeden Fall zu vermeiden. Ich möchte daher folgendes vorschlagen: stellen Sie doch zunächst die Partitur nach meinem Manuskript unter Berücksichtigung der Änderungen in den Gesangsstimmen nach meinem Vorlage-Auszug in der von Ihnen erwähnten provisorischen Form her, so daß man später auf dem Stein noch Korrekturen vornehmen kann. Die Orchesterstimmen hingegen sollen auf Grund des Leipziger Materials definitiv hergestellt werden, unter Rückänderung der von mir angegebenen Brechersehen Einschiebungen in den Urzustand. Das Ganze schikken Sie dann nach Hamburg, mit dem Bemerken, daß die Stimmen als das Richtige anzusehen sind, weil sie nach dem gespielten Material hergestellt sind, und daß bei eventuellen Unstimmigkeiten gegenüber der Partitur nicht die Stimmen nach dieser, sondern die Partitur nach den Stimmen zu korrigieren wäre. Es könnte sich ja doch nur um vereinzelte geringfügige Fehler handeln. Voraussetzung ist freilich, daß die Stimmen dann wirklich zuverlässig und richtig hergestellt sind und daß wir nicht mit wesentlichen Fehlern durch das Abschreiben in Leipzig und die Drucklegung in Wien zu rechnen haben. Man könnte dann über den Sommer mein Manuskript auf die von mir unter 2) angeführten Fehlermöglichkeiten mit den Leipziger Stimmen, eventuell auch mit der dortigen Partitu[r] vergleichen und die entsprechenden Korrekturen auf dem Stein vornehmen, so daß wir zur nächsten Saison ein definitives einwandfreies Material haben. Ich bin auf jeden Fall dagegen, die Manuskript-Partitur nach Harnburg zu schicken, da sie einerseits wohl nicht gut zu brauchen ist, und andrerseits dadurch das letzte integre und von keinem Gebrauch undeutlich gewordene Exemplar verloren ginge, das wir uns unbedingt erhalten müssen, solange wir kein definitives Exemplar haben. Ich hoffe, daß Sie mit diesen Darlegungen einig gehen, und daß deshalb für Harnburg keine Verschiebung einzutreten braucht. Über den Abschluß mit Krefeld freue ich mich sehr. Hoffentlich kommt noch mehr. Mit den besten Grüßen Ihr sehr ergebener Ernst Krenek Kassel, 20. März 1927.

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Liebes Frl. Rothe, besten Dank für die Übersendung des Blues im Jazz-Arrangement. Er wird morgen hier vom Jazz-Orchester des Radiosenders studiert und Dienstag [22.3.] im üblichen Konzert gespielt und gesendet 1• Ich werde dann gleich über das Resultat berichten. Bitte wollen Sie so gut sein und mir möglichst rasch jenen Teil meiner "Sommernachtstraum"-Partitur verschaffen, den ich Ihnen seinerzeit für die Geraer Aufführungen schickte. In der nächsten Zeit kommt nämlich Herr Har-

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tung hierher, um mit mir die diesjährigen "Sommernachtstraum"-Aufführungen zu besprechen, wobei wir verschiedene Änderungen planen 2 • Dazu brauche ich natürlich mein Manuskript. Senden Sie es mir bitte sofort, wenn es bei Ihnen ist, wenn es noch in Gera ist, veranlassen Sie bitte, daß man es mir gleich schickt. Ich glaube kaum, daß man es dort noch braucht. Dann bitte ich noch, daß alle Briefe und Sendungen so wie bisher an meine Privatadresse, Terasse 13, geschickt werden, weil sie mich da schneller und sicherer erreichen. Ihr Ernst Kfenek Mit besten Grüßen Kassel, 20/3/27. 1 Am 2. April wurde der Blues auch bei einem Tanztoumier gespielt, was die Einschätzung des konsultierten Kapellmeisters Risselin, das Stück sei nicht als Tanzmusik geeignet, widerlegt; vgl. die UE-Briefe vom 2. und 7.3.1927. 2 Zur Aufführung der Sommernachtstraum-Musik s.o., Briefvom 11.11.1926.

324 1 Telegramm, typ Abschrift

[22.3.27] Krenek Terasse 13 Kassel Retournieret express übersandten Partiturteil samt Manuskript auch wenn ungelesen Musikedition K 1 Die den Inventarnummern nicht entsprechende Reihenfolge ergibt sich, ebenso wie die Datierung, aus der Chronologie der Ereignisse.

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LH/Hü.

Wien, am 22. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir danken Ihnen bestens für Ihr Telegramm und Ihren Expressbrief und haben Ihnen heute telegraphiert, dass Sie uns den Ihnen vor einigen Tagen eingesandten Teil der Partitur samt dem Manuskript umgehend zurücksenden mögen. Wir haben sogleich nach Einlangen Ihres Expressbriefes eine ausführliche Besprechung mit den leitenden Herren der Druckerei gehabt und die ganze Sache folgendermassen eingeteilt: Nach Harnburg werden wir rechtzeitig anfangs April einen provisorischen Abzug der Partitur und der Streicher, ferner die in Leipzig abgeschriebenen Harmoniestimmen liefern. Die Partitur und Streicher, die ja auf Grund Ihrer Manuskript-Partitur geliebtpaust worden sind, stimmen miteinander vollkom-

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men überein und enthalten auch alle Ihre in dem eingerichteten Klavierauszug angegebenen Veränderungen und Richtigstellungen, ferner die von Ihnen angegebenen und von Brecher veränderten Stellen in Ihrer Originalfassung. Diese ganzen Veränderungen werden auch in das Harmoniematerial eingetragen, doch ist es natürlich nicht möglich, dieses ganz mit der Partitur zu vergleichen, damit man die gewissen Richtigstellungen, die sich durch die Benützung des Materials ergeben haben, in die Partitur eintragen könnte. Es wird also wirklich notwendig sein, dass man Ihrem Vorschlag gernäss den Hamburgern mitteilt, dass bei Divergenzen zwischen Harmoniestimmen und Partitur die Stimmen massgebend sind. Für Prag hingegen wollen wir diesen Vorgang vermeiden und werden die bis dahin geliebtpausten Harmoniestimmen mit der Partitur in Übereinstimmung bringen. Da vor Belieferung des Prager Theaters die Hamburger Proben bereits im Gange sein werden und auch ein weiterer Abzug der Partitur in der jetzigen Fassung verfügbar sein wird, wird es vielleicht möglich sein, dass Sie sich so einen Abzug (eventuell während der Hamburger Proben) genau durchsehen und alle dynamischen oder Vorzeichenänderungen in diesem Abzug definitiv eintragen. Bleibt dann noch Zeit genug, so kann man Ihre definitiven Korrekturen noch ftir Prag benützen. Geht es nicht mehr, dann müssen wir eben auf diese Richtigstellungen, die ja nicht sehr Wesentliches enthalten können, zunächst verzichten und erst nach der Belieferung von Prag in Ruhe eine genaue, endgültige Korrektur der Partitur und der Stimmen vornehmen, worauf die Drucklegung erfolgt. Wir haben unser möglichstes getan, um die Sache auf beste Weise zu erledigen und wir hoffen, dass Sie mit dem eben geschilderten Vorgang einverstanden sind. Bei den kurzen Terminen, die uns zur Verfugung stehen, war eine andere Einteilung nicht möglich. Wir begrüssen Sie mit vorzüglicher Hochachtung [Rothe] W K 320

Dr.W./Wi.

Wien, 22. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Es wird Sie interessieren, daß das Deutsche Landestheater in Prag Ihre Oper "Jonny spielt auf' noch in dieser Saison und zwar Mitte Mai aufführen wird 1• Der Vertrag ist zwar noch nicht perfekt, doch ist nach einer telephonischen Unterredung, die wir heute mit dem Theater hatten, die Aufführung als sicher anzunehmen. Beigeschlossen erhalten Sie einen Brief des Herrn Belaiev in Moskau, der an unsere Adresse gelangte. Wir würden es ftir sehr richtig halten, wenn Sie der Anregung des Herrn Belaiev Folge leisten würden, denn man hat ja Ihre Werke in Russland mit ganz besonderer Liebe aufgenommen und wir hoffen bestimmt, im nächsten Jahr eine "Jonny"-Aufführung auch in Russland durchführen zu

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können. Eine Ablehnung der Einladung zur Mitarbeit an dem Buche des Herrn Belaiev würde sicher sehr peinlich empfunden werden 2 • Mit vorzüglicher Hochachtung W K 1 Das Deutsche Landestheater in Prag war die dritte Bühne, die Jonny spielt auf herausbrachte. Die Premiere fand jedoch erst am 17. Juni 1927 statt. 2 Ein Buch von Viktor Beljaev, an dem Krenek mitgearbeitet haben könnte, ist nicht nachweisbar. Möglicherweise ging es um weiteres Material für den Artikel über Kreneks Sprung, den Beljaev im Mai zur Leningrader Premiere der Oper (am 25. Mai) veröffentlichte (vgl. den Brief vom 28.9.1926 und Anm. 4 ). - Jonny spielt aufwurde 1928 im Moskauer Nemirowitsch-DantschenkoTheater aufgeführt. Das genaue Datum ließ sich bisher nicht ermitteln.

321

S/P.

Wien, 22. März 1927.

Sehr geehrter Herr! Wir erhielten von der Firma Ernst Walter in Nümberg eine Anfrage wegen einer Suite für Flöte, Violine, Streichorchester und Cembalo, die kürzlich in München aufgeführt wurde. Dabei werden Sie als Komponist genannt. Da wir von diesem Werke nichts wissen, bitten wir Sie freundlich um Nachricht, ob die Mitteilung auf Wahrheit beruht 1, und was wir der Firma antworten sollen. Mit vorzüglicher Hochachtung [Stein] W K 1 Es handelte sich um das bereits 1924 komponierte Concertino op. 27 (vgl. Briefe vom 15.3. und 28.8.1924). .

322

Pl/P

Wien, 22. März 1927.

Sehr verehrter Meister! Bei Vergleich der gedruckten Partitur und des älteren Stimmenmateriales Ihrer "li. Symphonie" ergaben sich vielfach Unterschiede in der Verteilung der Instrumente. Wenn z.B. bei den Flöten "a 2" vorgeschrieben ist, fehlen oft die betreffenden Stellen in der 2. Flötenstimme. Oder umgekehrt: es finden sich Stellen in beiden Flötenstimmen, während in der Partitur nur "1." oder "2." vermerkt ist. Das gleiche gilt von den Oboen, Klarinetten u.s.w. Da nun dieses Material nicht bei uns hergestellt wurde und Sie selbst auf allen Stimmen als der Korrektor derselben bezeichnet erscheinen, so ist es uns jetzt unklar, was als authentisch zu gelten habe: die gedruckte Partitur oder die Stimmen.

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Wir ersuchen nun höflich, hinsichtlich der Instrumentenverteilung eine Entscheidung treffen zu wollen und uns hienach die mitfolgende Partitur, mit Farbstift korrigiert zu retournieren, worauf wir dann die Stimmen entsprechend einrichten werden. Mit vorzüglicher Hochachtung [?] W

323 s.o., Kreneks Briefvom 23.2.1927

324 s.o., UE, Te1egramm-Entwurfvom [22.3.1927]

325

RIM.

Wien, 24. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir erhielten Ihre Zuschrift vom 20. d. M. und erwarten gerne Ihre Nachricht bezüglich der Aufführung des Blues im Jazzarrangement Bezüglich Ihrer "Sommernachtstraum"-Partitur haben wir sofort nach Gera geschrieben, damit man sie Ihnen sogleich retourniert. Mit besten Grüssen hochachtungsvoll [Rothe] W R K

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Liebes Frl. Rothe, in Beantwortung mehrerer Briefe: 1) freue ich mich außerordentlich über Prag und bitte Sie, mir den definitiven Abschluß sofort mitzuteilen. Dieser scheint ja nur noch formell zu sein, da Sie ja schon über Materiallieferung berichtet haben. Wer dirigiert das Werk dort? 1 2) Da ich 2 Tage in Harnburg war, wohin man mich wegen Besprechung der technischen Einrichtung gerufen hatte, kam ich nicht dazu, den zugesandten Partiturteil durchzusehen. Der Gesamteindruck war gut, hoffen wir, daß nicht zuviel Fehler drin sind. Ich bin jedenfalls mit dem Vorgang, den Sie in Ihrem Brief vom 22. d. für Harnburg vorschlagen, durchaus einverstanden. Ob es möglich sein wird, für Prag schon ein definitives Material zu liefern, bezweifle ich eigentlich, da Sie doch schreiben, daß die dortige Aufführung im Mai, also ziemlich gleichzeitig mit Harnburg sein soll. Wenn nicht, ist das Unglück ja nicht so groß, keinesfalls größer als in Harnburg und wir machen es eben in beiden Fällen gleich, und stellen über den Sommer für Wiesbaden und Krefeld und hoffentlich noch andere Bühnen das definitive Material her.

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3) Nach der mir unter dem 16. d. mitgeteilten Londoner Auskunft scheint Herr Fred Karno eine Art Varieteimpresario zu sein. Ob er als solcher eine Aufführung meiner Oper vermitteln kann, ist allerdings etwas fraglich. Vielleicht stellt er sich darunter auch etwas anderes vor als es ist. Da ich nicht genügend englisch kann, habe ich ihm französisch geschrieben, daß er sich an Sie wenden soll, wenn er etwas will, und habe seither weiter nichts von ihm gehört. 4) Was die Bitte von Herrn Belaiev betrifft, so bin ich sehr gern bereit, sie zu erfüllen. Ich habe doch so etwas Ähnliches schon für irgend eine andere russische Publikation geschrieben. Meine seinerzeitige Ablehnung bezog sich auf seinen Wunsch, über die sozialen Tendenzen meiner Musik ein bolschewistisches Pamphlet zu liefern. Nachdem ich kein Kommunist bin und meine Musik weder soziale noch andere Tendenzen hat, war es mir damals unmöglich, auf die Sache einzutreten. Ich sende Ihnen anbei ein paar Zeilen für ihn, die ich Sie bitte, in englisch oder russisch oder sonst eine zweckentsprechende Sprache übertragen zu lassen und Herrn Belaiev zuzusenden. Ich selbst schreibe ihm ein paar Worte, obgleich es nicht einfach ist mit ihm zu korrespondieren, da er außer russisch scheinbar nur englisch verstehe. 5) Soeben trifft von Ihnen eine Partitur meiner 2. Symphonie ein. Was soll ich damid 6) Das Jazzarrangement des "Jonny" Blues ist Dienstag von der hiesigen Radio-JazzkapeHe probiert, durchgespielt und gesendet worden, und wurde von mehreren Rundfunkhörern sofort telephonisch zur Wiederholung verlangt. Die Aufführung war gut, wenn auch unvollständig, weil hier ein paar Instrumente fehlen, z.B. Sopransaxophon, was von dem Dirigenten als sehr wesentlich ftlr die Bearbeitung bezeichnet wurde. Ich meine, daß die Bearbeitung eigentlich so sein müßte, daß alles Wesentliche jenen Instrumenten zugeteit wird, die man unbedingt überall vorfindet. Ich gebe gern zu, daß die hiesige Kapelle nicht auf der letzten Höhe steht, aber das Arrangement soll schließlich überall gespielt werden, und alle Ka[p ]ellen haben nicht soviel Instrumente. Mir selbst fiel auf, daß der transponierte Mittelteil (Refrain, das, was man "Special-Chorus" nennt) ziemlich langweilig ist. Überhaupt ist die Klavierstimme sehr trocken behandelt, und wurde erst durch die Improvisationen des hiesigen, sehr guten Pianisten lebendig. Es fehlt, speziell in dem erwähnten Mittelteil, an den üblichen interessanten "breaks" ftlr verschiedene Instrumente (sprechen Sie doch bitte mit Herrn Russelin darüber, er wird schon wissen, was ich meine, und kennt auch die Fachausdrücke). Das Arrangement wird Anfang nächster Woche nochmals gespielt4 , wenn sich die Kapelle noch mehr damit befaßt hat, dann sende ich Ihnen die Stimmen zurück. Nach wie vor geht mir nicht ein, daß der Shimmy (a-moll, S. 26 Klav. Ausz.) nicht verwendbar sein soll. Es wimmelt in der Literatur von Stücken dieses Charakters und er ist mindestens so schlagkräftig, wie das etwas traurige Arrangement des Blues. Mit den besten Grüßen Ihr Krenek Kassel, 25/3/27.

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1 Eintrag

des Verlags: "Zemlinsky". Randvermerk des Verlags: "nein, man kann ihm ruhig deutsch schreiben". 3 Vgl. den Brief des Verlags vom 22.3.1927, den Krenek noch nicht erhalten hatte. 4 Aufführung und Übertragung des Blues wurden am 28. oder 29. März wiederholt. 2

327

Dr.H./Wi.

Wien, 25. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Heute schreibt uns Herr KLEMPERER unter anderem: "Bitte, schreiben Sie mir doch bald, was mit den neuen Opern von Krenek ist, deren Uraufführung für Berlin der Komponist mir zusagte."- Wir haben in unserem Antwortschreiben diese Anfrage zunächst übergangen, möchten Sie aber nun doch bitten, uns genau zu schreiben, welche Zusagen Sie an Klemperer gemacht haben, da auch vor kurzem Herr Bekker ganz ähnlich es als sicher annahm, daß er die Uraufführung der Einakter für Wiesbaden bekommen solle. Wir möchten auch gerne wissen, wann Sie mit den Einaktern ganz fertig sein werden und wie weit die Arbeit jetzt ist. Sicher ist, daß wir die Einakter in Berlin nicht früher herausbringen wollen, als bis "Jonny" in einem der Berliner Theater aufgeführt wurde. Wir werden, falls Herr Klemperer neuerlich diesbezüglich anfragt, auch diesen Standpunkt unbedingt einnehmen. Es könnte nur sein, daß dadurch die Uraufführung noch länger hinausgeschoben wird, da für den Fall, daß "Jonny" in der Staatsoper Unter den Linden herauskommt, die Aufführung kaum vor Januar oder Februar sein dürfte. Jedenfalls möchten wir, um genau disponieren zu können, wissen, was Sie einerseits Herrn Klemperer und andererseits Herrn Bekker gesagt haben und wir möchten auch Ihre persönliche Stellungnahme in dieser Sache erfahren. Hochachtungsvoll [Heinsheimer] W K

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Liebes Frl. Rothe, anbei der Artikel für Herrn Belaiev 1• Bitte lassen Sie ihn rasch übersetzen und absenden, er behauptet, das betreffende Buch oder was das für eine Publikation ist, sollte Anfang April zum Druck. Bitten Sie ihn doch noch, daß er uns dann Exemplare schickt, wovon ich eines haben möchte - ich habe das in meinem Brief an ihn vergessen. Mit besten Grüßen Ihr Krenek Kassel, 25/3/27.

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1 Es ist nicht bekannt, was für einen Artikel Krenek diesmal an Belaiev schicken ließ; vgl. dazu den UE-Briefvom 22.3.1927.

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Lieber Herr Dr. Heinsheimer, aufihre Anfrage vom 25/3 teile ich Ihnen Folgendes mit: Von den Einaktern sind zwei vollständig fertig, unter dem Titel "Der Machthaber" 1 (ungefahr 2530 Min.) und "Das geheime Königreich" (eine Märchenoper, cca. 45-50 Minuten). Partitur, Klavierauszug und Textbuch liegen vor. Der dritte wird ganz burlesk und Operettenhaft und soll höchstens 15-20 Minuten dauern. Davon ist etwa die Hälfte skizziert. Orchester klein (doppeltes Holz, 1 Tromp., 1 Horn, 1 Posaune), wenig Personen, dekorativ einfach (alles zusammen 5 Bilder). Die Stücke sind auch einzeln aufführbar. Über die richtige Art der Verwertung haben wir uns, glaube ich, schon in Leipzig unterhalten. Der Gesichtspunkt, von dem ich momentan ausgehe, ist der, daß jetzt jede Bühne, die überhaupt etwas von mir bringen will, mit gutem Gewissen den "Jonny" aufführen kann. Vorher war das anders, da man den "Orpheus" weder allen Bühnen zutrauen noch zumuten konnte. Infolgedessen scheint es mir klüger, mit den neuen Sachen solang zu warten, bis die wichtigsten Bühnen den "J onny" gebracht haben. Denn kommen sie früher heraus und haben, so Gott will, wieder Erfolg, so können die Leute zwischen "Jonny" und den Einaktern wählen, während sie, wenn wir etwas warten, beides bringen müssen. Haben die Einakter, was ich nicht hoffe, weniger Erfolg, so schaden sie nur dem "Jonny". Ich habe das auch Bekker dargelegt, der die neue Uraufführung gerne haben wollte. Er hat sich meinen Gedankengängen angeschlossen, hofft aber, da er "Jonny" als erste Novität in Wiesbaden herausbringt, gegen Ende der Saison vielleicht noch die Uraufführung der Einakter machen zu können. Wir haben uns darauf geeinigt, daß wir die definitive Entscheidung darüber einem späteren Zeitpunkt vorbehalten wollen, bis ich sehe, wie sich "Jonny" für die nächste Saison entwickelt. Ich habe na[t]ürlich nichts Prinzipielles gegen eine Aufführung in Wiesbaden. Was nun Klemperer betrifft, so habe ich mit ihm zuletzt und zuerst darüber ungefahr im vergangeneo Oktober gesprochen, als das erste Stück knapp fertig war. Bindende Zusage habe ich ihm keine gemacht, weil ich das grundsätzlich vermeide, bevor wir uns nicht verständigt haben. Außerdem habe ich mich stets auf d[en] Standpunkt gestellt, daß ich über ein unfertiges Werk überhaupt nicht disponieren kann, und habe das sogar schriftlich geltend gemacht, als Klemperer mich kurz vor seiner Amerikareise zwingen wollte, ihm schriftlich das alleinige Uraufführungsrecht für Berlin zu übertragen 2 • Ich erwarte, daß er nun, wenn er zurückkommt, wieder an mich herantreten wird, und werde ihm dann die veränderte Situation erklären, und werde ihm auseinandersetzen, daß ich

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jetzt zunächst freie Hand haben müßte, bis sich die Situation in Berlin geklärt hat. Selbstverständlich gebe ich nach Berlin überhaupt nichts, bevor "Jonny" nicht war. Wegen des Zeitpunktes der nächsten Uraufführung bin ich absolut nicht ungeduldig, im Gegenteil, ich bin dafür, ihn solang als möglich im Unentschiedenen zu lassen, denn sowie die Bühnen merken, daß etwas Neues im Anzug ist, sind sie geneigt, mit der Annahme des Ältern zu zögern, um zu sehen, ob sie nicht lieber das Neue machen sollen. Was macht übrigens Karlsruhe, dessen Annahme von "Jonny" im "B.T." [Berliner Tageblatt] gemeldet war? Auf Ihre Anfrage vom 22/3 teile ich mit, daß tatsächlich ein Concertino für Flöte, Violine, Cembalo und Streichorchester von mir existiert (op. 27). Ich habe das Stück seinerzeit in der Schweiz geschrieben und dem Musikkollegium Wintertbur gewidmet, dessen Eigentum die Partitur ist. Es ist dort auch aufgeführt worden (das Material wurde vom Musikkollegium hergestellt). Später ist, glaube ich, eine Aufführung in der Hochschule für Musik in München gewesen, wozu wahrscheinlich das Musikkollegium Wintertbur das Material geliehen hat. Ich habe nichts weiter darüber gehört und erinnere mich nur dunkel, daß mir Fräulein Stadelmann irgend etwas davon erzählt hat3 • Ich weiß nicht, ob und was für Rechte Sie auf dieses unwesentliche kleine Stück geltend machen wollen. Sonst ist jedenfalls alles Nähere darüber vom Musikkollegium in Wintertbur zu erfahren. Mit der II. Symphonie werde ich mich befassen, wenn ich etwas mehr Zeit habe. Mit den besten Grüßen Ihr Ernst Kfenek Kassel, 28/3/27. 1 Die beiden fertigen Einakter (der erste bekam später wieder den ursprünglichen Titel Der Diktator; vgl. zur Änderung den UE-Brief vom 23.6.1927) hatten jeweils zwei Bilder, der dritte, den Krenek am 15. März begonnen hatte, nur eins. Vgl. auch Kreneks Briefvom 25.2.1927, Anm. 2. 2 Klemperer hatte Krenek am 14.9.1926 einen Brief geschrieben, in dem er ihm versicherte, die Einakter interessierten ihn ungemein: "Darf ich Sie bitten, mich als ersten Anwärter Ihres neuen Werkes anzusehen? Ich würde mich besonders freuen, es aus der Taufe zu heben." (H.I.N. 115543) Beim anschließenden Treffen Ende September in Wiesbaden sprachen sie darüber, und Krenek berichtete seinen Eltern anschließend am 12.10.1926: "Jedenfalls dürfte er nächstes Jahr etwas aufführen von mir in Berlin." (H.I.N. 115724) 3 Li Stadelmann hatte bei der UA von op. 27 in Winterthur am 18. Februar 1925 unter der Leitung von Scherehen und erneut beim Konzert der "Novembergruppe" in Berlin am 15. März 1926 unter Max Butting den Cembalopart gespielt. (Vermutlich verwechselte Krenek dieses Konzert mit einem nicht nachweisbaren in München.)

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[vermutlich Ende März 1927] Notiz.' Die Oper "Jonny spielt auf' von Ernst Krenek hält sich bei dauernd ausverkauften Häusern im Repertoire des Leipziger Stadttheaters. Der Publikumserfolg des Werkes ist

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größer als er seit Jahren einer modernen Oper beschieden war. Die überwiegende Mehrzahl der bis jetzt in Leipzig erfolgten Aufführungen mußte infolge des großen Andrangs außer Anrecht angesetzt werden. Als nächste Bühnen bringen die Oper Hamburg, Prag, Breslau, Wiesbaden, Krefeld, Karlsruhe und Erfurt heraus. Mit zahlreichen weiteren Bühnen schweben Verhandlungen. K W 1 Die undatierte Notiz war vermutlich als Pressemitteilung gedacht (ähnliche Nachrichten finden sich auch im März-, April- und Mai/Juniheft der MdAnbr (Jg. 9, H. 3, S. 150; H. 4, S. 197 bzw. H. 5/6, S. 255) und wurde vermutlich Ende März verfasst, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit allen genannten Bühnen die Abschlüsse fixiert waren.

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R/M.

Wien, 30. März 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Den uns eingesandten Artikel flir Herrn Belaiev 1 haben wir diesem sofort übermittelt und empfehlen uns mit besten Grüssen hochachtungsvoll [Rothe] K H 1

Vgl. Kreneks Briefvom 25.3.1927.

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Dr.H/We.

Wien, den 31. März 1927

Sehr geehrter Herr Krenek! Zunächst freuen wir uns, Ihnen mitteilen zu können, dass das Stadttheater in Breslau heute Vertrag verlangt; "Jonny" wird dort schon über den Sommer einstudiert und soll gleich zu Beginn der nächsten Spielzeit aufgeführt werden. Die Notiz im Berliner Tageblatt, der Sie den Karlsruher Abschluss entnommen haben, stammte von uns; das Theater hat vor einigen Wochen Vertrag verlangt, ihn aber noch nicht unterschrieben. Wir halten allerdings_ den Abschluss flir sehr wahrscheinlich. - Inzwischen ist auch der unterfertigte Vertrag aus Wiesbaden eingelangt, so dass dieser Abschluss auch formell perfekt ist. Ihre ausfuhrliehen Mitteilungen bezüglich der Einakter haben wir mit grossem Interesse zur Kenntnis genommen und sind in allen Einzelheiten mit Ihnen einig. - Heute hat Herr Klemperer neuerlich bei uns angefragt und dringende Nachricht nach Berlin gebeten, da er vor wichtigen Entscheidungen stehe und wissen müsse, ob er die Einakter im Herbst herausbringen könne. Wir haben ihm geschrieben, dass eine Aufführung im Herbst unmöglich sei, weil Sie

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mit der Komposition noch gar nicht fertig seien und weil wir auch die Einakter in Berlin nicht herausbringen wollen, bevor "Jonny" dort gewesen sei. - Auf diese Weise haben wir die Frage offen gelassen ob Klemperer überhaupt die Uraufführung bekommt, so dass also in dieser Hinsicht noch gar nichts festgelegt ist. Wie Sie schon aus der neuerlichen Breslauer Anfrage ersehen, ist das Interesse für "Jonny" ein ganz allgemeines und wir glauben, dass man im Mai oder Juni, wenn die Bühnen ihre Spielpläne veröffentlichen, sehr klar sehen wird, wie die Dinge liegen. Wenn nicht alles täuscht, werden wir dann eine sehr grosse Anzahl von "Jonny"-Aufführungen haben, und dann wird der Moment gekommen sein, in dem man sich über die Plazierung der Einakter endgültig klar werden muss. Die Möglichkeit, mit den Einaktern in Berlin herauszukommen, wäre ja nun allerdings materiell günstiger, als die Wiesbadener Chance und nachdem Herr Bekker schon eine Uraufführung von Ihnen gehabt hat, auch "Jonny" nicht in Berlin sondern in der Provinz uraufgeführt wurde, könnten Sie die Dinge vielleicht von diesem Gesichtspunkt aus nochmals durchdenken. Es wird ja auch darauf ankommen, wie "Jonny" in Berlin einschlägt. - Alles spricht jedenfalls dafür, diese Sache äusserst dilatorisch und vorsichtig zu behandeln und sich vor dem Herbst nach keiner Seite hin festzulegen. Ihre Nachrichten über das "Concertino" haben wir dankend zur Kenntnis genommen. Da Sie selbst auf das Stück so wenig Wert legen, halten wir es auch flir richtig, uns nicht weiter damit zu befassen 1, umsomehr als ja schon die Beschaffung einer Vorlagepartitur offenbar gewisse Schwierigkeiten machen würde. Hochachtungsvoll [Heinsheimer] K W 1 Das

Concertino erhielt zwar später die Nummer UE 18611, gedruckt wurde es jedoch nie.

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RIM.

Wien, 1. April1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Im Besitze Ihrer Zuschrift vom 25. v. M. können wir Ihnen vorläufig den definitiven Abschluss mit Prag noch nicht mitteilen. Nach Rücksprache mit Direktor Hertzka, der eben von seinem Urlaub zurückgekommen ist, würden wir es beinahe lieber sehen, wenn der Abschluss jetzt nicht zustandekäme. Wie Sie wissen, geht Zemlinsky nach Berlin und an die Stelle Kramer's 1 kommt Intendant Volkner. Es ist nun nicht anzunehmen, dass die beiden Nachfolger das Werk für die nächste Saison übernehmen und ist daher eine Ausnützung in den Monaten April, Mai nicht gut möglich. Wir würden es daher vorziehen, dass die Erstaufführung erst unter Volkner stattfindet, der das Werk dann, wenn es, wie

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ja anzunehmen ist, den selben grossen Erfolg wie in Leipzig hat, während der ganzen Saison ausnützen kann 2 • Dass das Jazz-Arrangement des "Jonny"-Blues von der dortigen Radio-Kapelle durchgespielt wurde, freut uns sehr und werden wir uns Ihre Anregung, das Arrangement auch für kleinere Kapellen zu machen, gründlich überlegen. Sobald wir die Stimmen von Ihnen zurückerhalten, werden wir sie daraufhin nochmals durchsehen. Wir begrüssen Sie hochachtungsvoll [Rothe] WK H 1 Alexander Zemlinsky nahm eine Kapellmeisterstelle an der Krolloper in Berlin an, der Direktor und Oberspielleiter des Deutschen Landestheaters in Prag, Leopold Kramer, wechselte 1927/28 als Chorleiter ans Theater Die Tribüne nach Berlin-Charlottenburg. Die musikalische Leitung des Deutschen Theaters übernahm für die Spielzeit 1927/28 Hans Wilhelm Steinberg. 2 Der neue Direktor Robert Nicolai Volkner war zuvor Intendant am Badischen Landestheater in Karlsruhe. - Die Prager Premiere von Jonny fand doch noch im Laufe der Spielzeit unter der Leitung Zemlinskys statt, und zwar am 17. Juni.

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Dr.H./P.

Wien, 2. April1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Herr Victor Belaiev ersucht uns, ihm eine reproduktionsfähige Photographie für sein Buch zu schicken, in dem auch Ihr Beitrag erscheinen soll. Da wir nur ein einziges, reproduktionsfähiges Bild von Ihnen besitzen, bitten wir Sie, ihm direkt ein solches einzusenden. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns vielleicht eine Anzahl reproduktionsfähiger Bilder einsenden könnten, da wir immer von Zeitschriften um Bilder von Ihnen gebeten werden. Mit vorzüglicher Hochachtung [Heinsheimer] K

Lieber Herr Dr. Heinsheimer, ftir die verschiedenen Zuschriften besten Dank. Ich freue mich sehr über Breslau. Hoffentlich haben Sie bald definitiven Vertrag. Ich lege Ihnen einen Briefvon Herrn Hartmann aus Dessau bei, den ich nach Kenntnisnahme zurückzusenden bitte2 • Die Nachricht ist jedenfalls sehr erfreulich.Was die Einakter betrifft, so sind wir uns durchaus einig darin, vor dem Herbst in dieser Sache nichts zu unternehmen. Betreffs des "Concertinos" meine ich, daß wir uns nicht unnütz mit diesem Stück belasten sollen, das an sich ganz hübsch ist, aber doch nur einen Gelegenheitswert ftir Leute vorstellt, die eben einmal ein modernes Stück für Cembalo

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spielen wollen. Irgend eine breitere Verwendung ist schon der Natur der Sache nach nicht wahrscheinlich.Was nennen Sie "reproduktionsfähige" Photographie? Sind dazu Postkarten verwendbar? Solche kann ich Ihnen einige schicken, da sie aber relativ teuer sind, möchte ich erst wissen, ob Sie sie brauchen können. Mein Blues ist von der hiesigen Kapelle nochmals im Radio und dann mit großem Erfolg wiederholt beim Tanzturnier gespielt worden, das am 2. April hier stattgefunden hat. Ich werde das Material jetzt einsammeln und Ihnen zusenden lassen. Ich meine, daß das Arrangement so sein muß, daß alles Wesentliche in jenen Instrumenten steht, die man unbedingt vorfindet und daß die anderen Stimmen je nach Vorhandensein bloß hinzutreten, so daß man das Ganze von einer Besetzung von 5 oder 6 Mann an bis zum größten Jazzorchester benützen kann. Wie hat sich übrigens Mitja Nikisch geäußert? Dann vergaß ich immer nachzufragen, ob Sie betreffs der Filmsache des Herrn Galen etwas erfahren haben. Ich [h]alte diese Möglichkeit immer noch durchaus für sehr ergiebig. Auch der Leiter des hiesigen Rundfunks, Marlo 3 , hat sich angeboten, ein Filmmanuskript aus "Jonny" herzustellen. Er scheint früher mit Film zu tun gehabt zu haben. Ich habe natürlich nichts zugesagt. Mit den besten Grüßen Ihr Ernst Ki'enek Kassel, 6./4./27. 1 Das Briefdatum wurde irrtümlich als "6.6.27" gelesen und erhielt dadurch eine entsprechend höhere Inventamummer. Die Datierung Kreneks ist jedoch eindeutig und wird auch durch den Ein~angsstempel des Verlags bestätigt. Der Brief Hartmanns dürfte mit der bevorstehenden Annahme des Jonny fiir Dessau zusammenfehangen haben; vgl. den UE-Brief vom 14.3.1927, Anm. 1. · Zu Galeen vgl. Kreneks Briefvom 25.2.1927, Anm. 3.- Manfred Marlo war bis 1930 der Leiter des Kasseler Studios des Südwestdeutschen Rundfunkdiensts (SWR); danach ging er zur Sendezentrale nach Frankfurt und war dort flir Dramaturgie und Regie verantwortlich. (Bis 1928 hatte das Kasseler Studio sogar eine Hauskapelle.)

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LH/Hü.

Wien, am 7. April1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Soeben ist die neue Auflage des Jonny Klavierauszuges erschienen und wir lassen Ihnen gleichzeitig ein Exemplar zugehen 1• Die Notwendigkeit, eine neue Auflage zu veranstalten, hat sich so plötzlich ergeben (früher als wir gedacht haben), dass wir nicht mehr Zeit hatten, Sie um die Anfertigung des Klavierauszuges der 4 Ergänzungen zu bitten. Wir hätten Ihnen übrigens auch die Partiturabschrift nicht zur Verfugung stellen können, da sie für die beschleunigte Fertigstellung des Hamburger Materials benötigt wurde. Wir haben daher von

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einem gewiegten Fachmann den Klavierauszug anfertigen lassen und hoffen, dass Sie mit der Arbeit zufrieden sind. Die von Ihnen gewünschten Änderungen und Striche finden Sie alle in der neuen Auflage enthalten. - Es besteht übrigens die Absicht, einen Teil der Auflage mit einem farbigen Umschlagbild zu versehen2. Weiters teilen wir Ihnen mit, dass die Partitur Ihrer "Drei lustigen Märsche" sowohl einem Wiener als einem Leipziger Fachmann für Blasmusik zur Durchsicht übergeben wurde und sich beide Herren gegen ein Blasmusik-Arrangement ausgesprochen haben. Sie glauben, dass sich die Stücke für die übliche Blasmusikbesetzung nicht unbedingt eignen und auch als Marschmusik nicht sehr gut zu verwenden wären. Auch sind die Käufer von Blasmusik-Arrangements eine andere, leichtere Art von Musik gewöhnt und es dürfte kaum Aussicht auf einen nennenswerten Absatz in dieser Bearbeitung bestehen. Wir wollen daher von unserer Idee eines Arrangements absehen und werden nun, sobald sich in unserem Arbeitsprogramm die Möglichkeit ergibt, die Partitur der 3 Märsche in der Originalbesetzung herausbringen. Wir empfehlen uns mit vorzüglicher Hochachtung K H W P.S. Wir lassen Ihnen auch gleichzeitig einen Vorabzug der Jonny-Partitur3 samt der Manuskript-Partitur zugehen und bitten Sie, nun selbst einmal die Partitur durchzukorrigieren und eventuell nach den Hamburger Proben, die Sie ja gewiss zum Teil hören werden, die letzten Korrekturen einzutragen. Wir möchten spätestens gleich nach der Hamburger Premiere den definitiven Druck der Partitur vornehmen. 1 Krenek bekam ein Exemplar zur Ansicht, das zum ersten Teil der zweiten Auflag gehörte und am 6. April aus der Druckerei gekommen war. Die restlichen knapp 300 Exemplare der Auflage (Druckauftrag vom 29. März) wurden erst zwischen dem 18. und 24. Juni geliefert (vgl. das UE Verlagsbuch Druckaufträge Okt. 1922- Apr. 1927). Diese Verzögerung könnte auf Kreneks Korrekturwünsche (die im UE-Brief erwähnten Ergänzungen sowie die Fehler, die er in seinem Brief vom 25.4.1927 monierte) zurückgehen, denn in den Exemplaren, die von der Druckerei mit "VI. 1927" gekennzeichnet wurden (vgl. seinen Vorschlag im Brief vom 25.4.1927) und die zu dem später ausgelieferten Teil der zweiten Auflage gehörten (die dritte wurde zwar noch am 25. Juni bestellt, aber erst am 29. Juli und 9. sowie 31. August ausgeliefert), sind die Ergänzungen bereits enthalten. Ein Exemplar dieser Juni-Ausgabe der zweiten Auflage und ein weiteres aus der vierten Auflage ("XI. 1927", am 24. Oktober bestellt, am 25. und 30. November geliefert) liegen im KA ~Sign. M 53293 bzw. 16835) Die erste Auflage (UE 8621, copyright 1926, Druck 1926) hatte die fiir UE-Publikationen übliche Gestaltung von dunkelgrüner Schrift auf blassgrünem Grund. Für einen Teil der zweiten Auflage- und, wie sich dem UE Verlagsbuch Druckaufträge Mai 1927- Mai 1932 entnehmen lässt, auch der dritten und vierten Auflage, s. Anm. 1 - war ein Umschlag vorgesehen, den auch der französische Klavierauszug von 1928 erhielt: mit einer Beschriftung in roten und schwarzen Lettern und einer dem Foto von Max Spilcker auf dem Blues-Druck ftir Klavier nachempfundenen Zeichnung des Saxophon blasenden Jonny von STA (Initialen auf dem Titelblatt; ein Exemplar liegt im KA, Sign. M 58261). Der endgültige Druckauftrag flir die Partitur ging erst am 16. Mai heraus (Auflage: 100 Stück), gleichzeitig wurden Orchesterstimmen nachbestellt (je 200 fiir die 1. und 2. Geigen, je 100 flir die anderen Streicher, je 60 fiir die restlichen Instrumente).

298

336

Dr.H./Fi./Bo.

Wien, am 7. April1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Auf die telegrafische Mitteilung des Stadttheaters in Leipzig, dass auch die Aufführung am 2. April infolge Erkrankung des Herrn Beinert entfallen musste, haben wir an Herrn Brecher geschrieben und ihm nahegelegt, diese wiederholten störenden Vorkommnisse endlich durch eine zweite Besetzung der Hauptpartien nach Möglichkeit auszuschalten. Wir haben heute von Herrn Brecher in dieser Angelegenheit ein Schreiben erhalten, das Sie gewiss interessieren wird, Herr Brecher schreibt: Wenn eine Doppelbesetzung in "Jonny" so einfach wäre, würde ich dieselbe längst vorgenommen haben. So leicht sind aber die Gesangspartien dieser Oper wirklich nicht, dass ein Neustudium mit anderen Solisten so bald schon einen praktischen Nutzen bringen würde. Viel mehr liegen die Partien der Anita und des Max derart hoch und exponiert und man kann ruhig sagen, unpraktisch, dass immer noch, trotz der bereits darin vorgenommenen Erleichterungen nicht so leicht ein Theater in seinem Personal 2 Vertreter dafür zur Verfügung haben dürfte. Eine Oper von Puccini, von d' Albert oder selbst von Richard Strauss ist freilich leichter in doppelter Besetzung herauszubringen. Sollte der Vertreter des Max, welcher an schwerer Angina erkrankt ist, bis dahin wieder auftreten können, so würde die nächste Wiederholung des "Jonny" Freitag den 22. April stattfinden 1• Wir teilen Ihnen dies erstens zur Kenntnisnahme, dann aber in der Erwartung mit, dass Sie vielleicht, nachdem Sie die Leipziger Verhältnisse ja sehr genau kennen, doch einen Einfluss auf die Doppelbesetzung der Tenorpartie nehmen könnten. Es ist höchst unangenehm, dass durch diese Vorkommnisse der finanzielle und propagandistisch gleich wichtige Verlauf der Leipziger Aufführung immer wieder gestört wird. Das Friedrich-Theater in Dessau hat sich auf Grund Ihres Schreibens jetzt doch davon überzeugt, dass es "Jonny" aufführen kann und wir hoffen, Ihnen schon in wenigen Tagen über den Abschluss berichten zu können. Auch mit Dortmund stehen wir in Verhandlungen, die unmittelbar vor dem Abschluss stehen. Mit vorzüglicher Hochachtung [Heinsheimer] K W

1

Der BriefBrechers vom 4.4.1927, aus dem hier zitiert wurde, befindet sich in der WB-M, UE

Briefarchiv, Gustav Brecher, Nr. 84.

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Liebes Frl. Rothe, beiliegend ein Brief von Herrn Kamo aus London 1• Irgend eine Antwort wird man ihm schließlich geben müssen. Darf ich wissen, was er Ihnen geschrieben hat? Bitte den Brief gelegentlich zurück! Herzliche Grüße Ihr Krenek Kassel, 8./4.27. 1

Vgl. Kreneks Briefvom 27.2. und die UE-Briefe vom 16.3. und 9.4.1927.

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Dr.H./Fi./Bo.

Wien, am 8. April1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Ihr Schreiben vom 6. ds. M. hat sich mit unserem Schreiben vom 7. ds. M., in dem wir Ihnen bezüglich Dessau schon geschrieben haben, gekreuzt. Wir geben Ihnen daher den Brief des Herrn Intendanten Hartmann anbei mit bestem Dank wieder zurück und hoffen, Ihnen schon in wenigen Tagen über den vollzogenen Abschluss berichten zu können. "Sprung über den Schatten" kommt in Leningrad wohl noch im Laufe des April heraus. Die Leute haben dort die ganze Bühne flir das Werk umbauen lassen und sind mit den Proben schon sehr weit. "Jonny" ist dort auch schon so gut wie angenommen und kommt mit grosser Wahrscheinlichkeit im Laufe der nächsten Spielzeit auch in Leningrad zur Aufführung. Ihre Ausführungen bezüglich des "Concertino" haben wir zur Kenntnis genommen und werden uns danach richten. Postkarte dürfte zur Reproduzierung durchaus geeignet sein und wir bitten, uns einige derartige Postkarten mit Ihrem Bilde baldgefl. zukommen zu lassen. Ihre Ausführung über den Blues haben wir bestens dankend zur Kenntnis genommen und werden das Arrangement auf Grund Ihrer Ausführungen nochmals durcharbeiten. Herr Nikisch hat sich über die Sache noch nicht geäussert, da er zur Zeit nicht in Leipzig ist und die Noten offenbar noch nicht bekommen hat. Herr Galen hat sich in der Film-Angelegenheit nicht mehr geäussert und wir meinen auch, dass die Sache ja doch etwas Zeit hat. Wenn "Jonny" noch über einige weitere Bühnen gegangen sein wird, vor allem auch in Berlin gespielt wird, dann wird das Interesse für die Verfilmung sicher auch ein grösseres sein und auch die Resonanz für den Film sich eher finden. Wenn wir jetzt an Herrn Galen herantreten, so ist das von vomeherein auch materiell ungünstiger als wenn die Herrschaften auf Grund eines grossen Erfolges der Oper an uns herantreten. Wie die Dinge jetzt aussehen, scheint es ja, dass "Jonny" in der nächsten Saison so viel aufgeführt wird, dass man dann einer Verfilmung

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gegenüber ganz andere Forderungen wird stellen können als das augenblicklich trotz des grossen Leipziger Erfolges der Fall wäre. Herr Marlo 1, der früher beim Film war könnte Ihnen ja vielleicht bei Gelegenheit etwas näheres über seine diesbezüglichen Ideen erzählen oder schreiben, natürlich vollkommen unverbindlich; denn es wäre ganz interessant zu sehen, wie sich ein Filmfachmann die Sache vorstellt. Mit vorzüglicher Hochachtung [Heinsheimer] K H W 1 Zu

Marlo s.o., Anm. 3 zum Brief6.4.1927.

339 Pk?

Ste/

Wien, 9. April1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! In Beantwortung Ihres Schreibens v. 7. ds. teilen wir Ihnen mit, dass wir am 1. ds. an Herrn Karno geschrieben haben und nehmen an, dass dieser Brief mittlerweile in seinen Besitz gelangt ist. Wir returnieren Ihnen anbei das Schreiben des Herrn Karno und zeichnen mit besten Empfehlungen ergebenst

W

K

P.S. Wir übermitteln Ihnen beiliegende Korie des Briefes von Herrn Karno und unserer Antwort zu Ihrer gefl. Orientierung . 1 Keins

der beiden Schreiben ist in WB-H oder in den Verlagsarchiven der UE erhalten.

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Lieber Herr Dr. Heinsheimer, ich bin natürlich auch im höchsten Grade verstimmt über die Verschleppung der Leipziger Aufführungen. Ich habe jetzt schon an 2000 Mark Verlust für mich berechnet. Allerdings sind so hartnäckige Krankheiten, wie sie dort vorzukommen scheinen, eine Seltenheit. Man rechnet wohl mit Indispositionen eines Sängers von 3-4 Tagen, schlimmstenfalls einer Woche, aber daß ein Mensch gleich 14 Tage bis 3 Wochen außer Gefecht gesetzt sein soll, das ist doch sehr selten. Was die Frage der Doppeltbesetzung betrifft, so hat Brecher insofern recht, als sie schon längst hätte vorgenommen werden müssen. Jetzt, wo ein Sänger schon krank ist, mit einem zweiten nachzustudieren, hat wenig Sinn, weil das Studium doch jedenfalls länger dauert als die Krankheit des anderen. Man wäre höchstens für das nächste Mal geschützt, aber mit der Möglichkeit, daß derselbe Sänger nochmals so schwer erkrankt, rechnet natürlich niemand. Eine andere

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Möglichkeit, und eine bessere, ist natürlich gegeben, wenn das Stück an mehreren Bühnen läuft, weil man dann einen Gast holen kann. Voraussetzung sind natürlich einheitliche Striche. Die Gründe, die Brecher angibt, warum er nicht von vomherein doppelt besetzt hat, halte ich natürlich nicht für stichhaltig. Ich könnte Ihnen die Sache mündlich vielleicht besser erklären. - Die Partie der Anita konnte m. E. absolut doppelt, ja eventuell dreifach besetzt werden, soweit ich die Leipziger Damen kenne, und was den Max betrifft, so wäre es traurig zu denken, daß das Leipziger Theater für Partien dieser Art außer Herrn Beinert, der sich ja sehr bemüht hat, aber doch im Grunde ohne Ergebnis, keinen Vertreter hätte. (Ich darf Sie wohl bitten, diese Äußerungen vertraulich zu behandeln.) Ich garantiere z.B., daß unser Tenor Kremer, den Sie ja kennen, in Wiesbaden einen ausgezeichneten Max singen wird, und Phänomene von seiner Qualität sind schließlich nicht so rar. Sie verstehen, daß ich andeuten will, daß für die Vermeidung von Doppelbesetzungen in Leipzig eben noch andere Gesichtspunkte im Spiel waren. - Alles in allem fürchte ich sehr, daß im Augenblick nichts weiter zu machen sein wird, weil ich wie gesagt auch der Meinung bin, daß es jetzt keinen rechten Zweck hat, mit Nachstudieren anzufangen. Das hätte gleich von Anfang an geschehen müssen, so daß die betreffenden Leute auch alle Proben hätten mitmachen können, wie das üblich ist. Das vermindert leider unseren Schaden nicht, und ich bin verdrießlich genug darüber. Ich hoffe nur, daß es nach außen hin nicht so sehr ins Gewicht fällt, weil die Vertreter der wichtigsten deutschen Bühnen die Aufführung doch wohl schon gesehen haben, und daß wir auch so die zunächst wichtigen Abschlüsse bekommen. Brecher schrieb mir übrigens, daß auch Remond aus Köln 1 da war, und nachdem man ihm beigebracht hatte, daß die Inszenierung nicht 50000 Mark kostet (wie der bösartige Herr Heuß in seinem Schmutzblatt verbreitet hatte) 2 seiner Absicht Ausdruck gegeben hätte, "Jonny" für Köln zu erwerben. Auch Herr Otto H. Kahn, N ew York, ist dagewesen und hat erklärt, er werde seiner Direktion (Metropolitan Opera) 3 zureden, "Jonny" zu erwerben, wenn die für Amerika nötigen Änderungen vorgenommen würden 4. Ich bitte Sie um Zusendung noch eines eingerichteten Auszuges, da ich mit Kremer und Frl. Reinhart scho[n] in der allernächsten Zeit für Wiesbaden zu studieren anfange 5. Mit besten Grüßen Ihr Ernst Kfenek Kassel, 9./4./27. 1 Der deutsche Schauspieler, Sänger, Regisseur und Theaterleiter Fritz Remond (eigtl. Fritz Heinemann) war an der Kölner Oper als Regisseur tätig und hatte dort 1923 Schrekers Der ferne Klang und 1924 die UA von Irrelohe inszeniert. 2 Krenek meinte Alfred Heuß' Artikel "Ernst Kreneks Jazz-Oper Jonny spielt auf', erschienen in der von Heuß herausgegebenen ZjM, Jg. 94, Nr. 3, März 1927, S. 168f.; dort tauchte die genannte Zahl auf (S. 169). Heuß hatte bereits anlässlich der Leipziger Aufführung von Schrekers Schatzgräber 1921 einen Hetzartikel gegen die "Geschäftspraxis" des Komponisten geschrieben; vgl. ZjM, Jg. 88, Nr. 22, 2. Nov.h. 1921, S. 567ff. 3 Der Bankier Otto Hermann Kahn, ein gebürtiger Mannheimer, der seit 1893 in New York lebte und arbeitete, war 25 Jahre lang im Board der Metropolitan Opera und brachte sowohl Giulio

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Gatti-Casazza als auch Toscanini nach New York. Mit Gatti-Casazza schloss die UE später den Vertrag (vgl. Anm. 5 zum UE-Briefvom 23.5.1927). 4 Zu den Änderungen vgl. meinen Aufsatz "Das Jonny-Problem. Ein Forschungsbericht", in: "Der schwierige, aber zauberhafte Berufdes Opernschreibens ", S. 55-76, hier S. 70 und Anm. 31. 5 Der lyrische Tenor Martin Kremer und die ungarische Sopranistin Grete Reinhart wechselten (ebenso wie Krenek und der Kapellmeister Ernst Zulauf) mit Paul Bekker von Kassel nach Wiesbaden und sangen Max und Anita im Jonny (Leitung nach Klemperers Weggang nach Berlin an die Krolloper: Josef Rosenstock, Kreneks ehemaliger Kommilitone in Schrekers Wiener Kompositionsklasse ).

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W./Fi.

Wien, am 11. April 1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Es ist uns ein Vergnügen, Ihnen mitteilen zu können, dass wir soeben mit dem Stadttheater in Breslau über Ihre Oper "JONNY SPIELT AUF" 1 abgeschlossen haben und empfehlen uns hochachtungsvoll W K 1 Die Jonny-Premiere am Stadttheater Breslau fand am 20. Oktober 1927 statt. Es inszenierten der Generalintendant Josef Tumau und der künstlerische Beirat und Aussstattungschef Hans Wildermann, die Leitung hatte Fritz Cortolezis.

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Dr.H./Wi.

Wien, 12. April1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Besten Dank für Ihr ausführliches Schreiben in der Angelegenheit der Leipziger Erkrankungen. Wir haben aus Ihren Ausführungen jedenfalls wenigstens andeutungsweise entnommen, daß die Doppelbesetzung in Leipzig offenbar zur Zeit wirklich aus tieferliegenden Gründen nicht zu erreichen ist und so kann man nur hoffen, daß Herr Beinert sich recht rasch erholt. Wir werden aber jedenfalls daraus die Lehre ziehen und in Zukunft versuchen, Doppelbesetzung schon von vomherein auszumachen. Es wird Sie freuen, daß das Breslauer Theater, mit dem wir soeben einen sehr günstigen Aufführungsvertrag über die Oper geschlossen haben, das Werk schon über den Sommer in doppelter Besetzung einstudiert 1 und gleich zu Beginn der Spielzeit herausbringt. Ihre Nachrichten über Köln und New York haben uns natürlich sehr interessiert. An die Metropolitan-Opera haben wir bereits einen Klavierauszug vor 14 Tagen geschickt und wenn Herr Kahn dort interveniert, so kann das wirklich unter Umständen einen baldigen Abschluß bedeuten. Daß natürlich für Amerika

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wesentliche Änderungen in der Tendenz nötig sein werden, erscheint uns außer Frage, aber man wird ja da wahrscheinlich Abhilfe schaffen können. Wir lassen Ihnen gleichzeitig einen Klavierauszug der neuen Auflage zugehen, welche bereits eingerichtet ist, sodaß Sie Ihr Studium mit den Solisten darnach beginnen können. Wir haben übrigens auch Wiesbaden bereits Studiermaterial geliefert, sodaß die Solisten die Auszüge zum Studium von dort sich kommen lassen können. Denken Sie doch, bitte, auch in Wiesbaden daran, daß die Doppelbesetzung der wichtigsten Rollen nach Tunlichkeit durchgeführt wird. Mit vorzüglicher Hochachtung [Heinsheimer] K 1 Einzig die Rolle des Jonny wurde anscheinend nur mit einem Sänger, Kar! August Neumann, besetzt.

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Lieber Herr Dr. Heinsheimer, Ihre verschiedenen Mitteilungen vom 8. d. habe ich mit Vergnügen zur Kenntnis genommen. In der Filmsache teile ich Ihre Ansicht. Postkarten gehen gleichzeitig an Sie ab 1, und ich bitte Sie, Herrn Belaiev eine geeignete zu schicken. Die Blues-Noten bekomme ich dieser Tage wieder und sende sie dann gleich an Sie ab. Die Partitur von "Jonny" habe ich dankend erhalten. Sie sieht größtenteils sehr schön und deutlich aus. Einzelne Undeutlichkeiten bezeichne ich. Leider habe ich zu einer Kollationierung Note flir Note keine Zeit 2• Ich lese jedoch die Partitur so durch und entdecke immerhin ziemlich ~ahlreiche, wenn auch durchaus unwesentliche, mehr Schönheitsfehler. Es empfiehlt sich daher vielleicht, nicht sofort eine größere Anzahl von Abzügen herzustellen, sondern erst nach genauer Durchsicht. Ich möchte Sie bitten, mir noch ein Exemplar zu senden, damit ich es flir eventuelle Anfragen aus Harnburg zur Hand habe, worauf ich Ihnen das jetzt bei mir befindliche mit meinen Korrekturen und dem Manuskript zurücksende. Sie können dann auf Grund einer genaueren Durchsicht in aller Ruhe das definitive Exemplar herstellen. Der neue Klavierauszug ist gut, die Ergänzungen brauchbar, wenn auch weniger übersichtlich und spielbar als meine Art der Bearbeitung. Für eine dritte Auflage würde ich einige Stellen anders fassen. Wenn Sie ein Exemplar mit Titelblatt haben, so bitte ich um ein solches. Da ich nunmehr einen Überblick über die nächsten Arbeiten habe, möchte ich Ihnen einen Vorschlag für den Arbeitsplan machen, soweit er meine Werke betrifft. 1) Zunächst werde ich meine Suite aus dem "Triumph der Empfindsamkeit" fertigstellen, auf Wunsch von Brecher, der sie auf sein nächstjähriges Hamburger Konzertprogramm gesetzt hat. Es dürfte sich um etwa 40-50 Seiten Partitur für kleines Orchester handeln. Ich möchte Sie bitten, die Materialherstellung über den Sommer ins Auge zu fassen 3 •

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2) Ich habe vor, einen neuen Zyklus Kammermusiklieder flir Mezzosopran ( etwa 4-5 Lieder mit 6-8 Instrumenten) zu schreiben, der in München zur Uraufflihrung und in Berlin zur Erstaufflihrung gewünscht wird. Dieses Material, das ja ganz klein ist, bitte ich möglichst schnell herzustellen, da ich die Münchner Aufflihrung recht früh in der Saison haben möchte 4 . 3) ich habe Abendroth eine Konzertnovität versprochen für das Gürzenich, etwa flir Januar-Februar 1928. Was es sein wird, weiß ich noch nicht genau, eine Art Kammersymphonie oder so etwas, von etwa 15-18 Minuten Dauer (ungefähr wie mein Violinkonzert). Ich bitte auch dieses Stück in Ihren Arbeitsplan vorzumerken, damit wir dann kein Gedränge haben 5 • Wenn ich genauer weiß, was es ist, können Sie es ja schon voranzeigen, oder auch jetzt gleich als "neues Orchesterwerk". Vielleicht melden sich dann schon ein paar andere Leute, so daß man gleich richtig disponieren kann. Sonst wird es dann nach der Uraufflihrung verlangt und ist nicht zu haben. Bitte senden Sie ein Exemplar der Rilke-Lieder (Lacrymosa) an Erdmann nach Langballigau, er möchte sie gern haben. Mit besten Grüßen Ihr Ernst Kfenek Kassel, 13. April1927.

1 Foto-Postkarten Kreneks sind nicht erhalten, jedoch Abzüge von Fotos aus den l920er Jahren im Linksprofil und im 314-Profil rechts (EKI Krems). Vermutlich gehörte auch das Foto von Max Nehrdich (Kassel), das im Jonny gewidmeten Sonderheft von Die Oper von Heute, Nr. l, September 1927, S. 2 abgedruckt ist, zu den Foto-Postkarten, die Krenek der UE sandte. 2 Krenek hatte sehr viel zu tun mit der Einstudierung von Marcel Achards Malborough zieht in den Krieg, dessen UA er im Dezember 1924 in Paris gesehen hatte (Malborough s'en va-t-en guerre). Er übersetzte das Schauspiel, bearbeitete es für Marionettentheater und steuerte auch die Bühnenmusik für Klavier und Schlagzeug dazu bei (op. 52; vgl. dazu Matthias Henke, ,"Die Legende vom toten Soldaten' -Ernst Kreneks neu entdecktes ,Malborough'-Marionettenspiel", in: OMZ, Jg. 57, H. 2, Febr. 2002, S. 23-31). Das Spiel wurde in seiner Regie am ll. Mai in Kassel gegeben; vgl. auch den Brief vom 19.5.1927. Ein Programmheft der Aufflihrung ist in WB-D erhalten (Sign. B 142054). Auf ein Schreiben Kreneks teilte ihm Achard in einem undatierten Brief (H.I.N. 117.547) mit, dass auch Georges Auric eine Musik zu Malborough geschrieben habe, und er fügte hinzu: "vous etes l'un des plus remarquables compositeurs de la {eune Allemagne". Die Triumph-Suite op. 43a wurde von Gustav Brecher am 28. November 1927 in Harnburg uraufgeführt; Valerie Brohm-Voß sang das Sopransolo. Brecher dirigierte sie u. a. auch im 9. Gewandhauskonzert in Leipzig am 13. Dezember 1928. Die Partitur wurde erst im Mai 1932 gedruckt, das Material im Oktober desselben Jahres (vgl. das UE Verlagsbuch Druckaufträge Mai 1927 -Mai 1932 bzw. 1.6.1932- 31.7.1942). 4 Es handelte sich um die vier Gesänge nach alten Gedichten op. 53a für Mezzosopran und 6 Bläser (Fl., 2 Klar., Baßklar., Hr. und Trp,). Sie wurden am 7. Oktober 1927 im ersten Konzert der Vereinigung für zeitgenössische Musik mit Rosl Baumann und Bläsern des Staatstheaters München uraufgeführt. Zur Berliner Aufführung, die bisher nicht nachgewiesen werden konnte, vgl. Kreneks Briefvom 19.5.1927. 5 Das geplante Orchesterwerk war das Potpourri op. 54; Krenek komponierte es im Mai und Juni, die UA fand am 15. November 1927 in Köln im 3. Gürzenich-Konzert der Saison zusammen mit der EA von Eduard Erdmanns Erster Sinfonie op. l 0 unter der Leitung von Hermann Abendroth statt. Die Partitur wurde im Sommer 1928 im Lichtpausverfahren vervielfältigt.

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w.

Wien, am 14. April1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Es wird Sie gewiss interessieren zu erfahren, dass wir nun auch mit den Städtischen Bühnen in Dortmund 1 über Ihre Oper "Jonny spielt auf'' abgeschlossen haben. Wir empfehlen uns mit vorzüglicher Hochachtung W K 1 Einer an Kreneks Vater gerichteten Pk vom seihen Tag (H.I.N. 133203/1) ist zu entnehmen, dass gleichzeitig auch mit Breslau abgeschlossen wurde. (Unter der Sign. H.I.N. 133.203 liegen in der WB-H Postkarten der UE aus dem Jahr 1927 an Kreneks Vater- und eine an den Sohn-, auf denen auch ihm jeweils die neuesten Abschlüsse über Jonny mitgeteilt wurden.)

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Liebes Frl. Rothe, ich habe neulich, als ich an Dr. Heinsheimer schrieb wegen der nächsten zu verlegenden Werke, vergessen, daß wir eventuell jetzt einmal diese paar unglücklichen Lieder nach Gedichten von Hans Reinhart erscheinen lassen können. Er setzt mir immer wieder zu deshalb und ich möchte nun schon endlich Ruhe haben. Ich werde sie also heraussuchen und Ihnen schicken. Das eilt natürlich absolut nicht 1• Ich habe von Gera wegen des "Sommernachtstraums"2 noch nichts gehört und noch nichts bekommen. Haben Sie etwas davon vernommen? Ich muß die Notenjetzt bald haben und bitte Sie, die Leute etwas zu mahnen. Was machen meine Chöre? Kommen die nicht bald heraus? 3 Ich gebe Ihnen eine Anregung von Brecher weiter, die darin besteht, daß wir an die Bühnen, die "Jonny" angenommen haben ein Zirkular schicken, worin wir sie bitten, nur die im Auszug angegebenen Striche und zwar gleichmäßig zu machen, damit im Notfall ein Austausch von studierten Sängern stattfinden kann. Wenn jeder andere Striche macht, so sind Gastspiele unmöglich. Brecher verweist mit Recht auf das Beispiel des "Rosenkavalier", wo das auch so gemacht worden ist, bis Strauß, zu spät, einen solchen Rundbrief geschrieben hat. Die mit "eventuell" bezeichneten Sprünge wären auf jeden Fall zu studieren4 • Bitte wollen Sie Herrn Winter 5 bitten, er möchte eine ungefähre Schätzung meines Juni-Abschlusses vornehmen und mir mitteilen, ob ich schon auf einen Überschuß des Haben-Kontos rechnen könnte und wie hoch dieser etwa sein dürfte. Er kann ja ungefähr abschätzen, wieviel Aufführungen in Leipzig und Harnburg bis dahin etwa in Frage kommen. Ich möchte nämlich ungefähr

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disponieren können, wozu ich gern eine Ahnung hätte, ob und wieviel Geld bei diesem Halbjahrsabschluß ftir mich herausschaut. Mit bestem Dank und Gruß Ihr Ernst Kfenek Kassel, 16./4./27. 1 Es handelte sich um die vier Lieder auf Gedichte von Hans Reinhart, die Krenek zusammen mit neun Liedern auf Gedichte von Gerd Hans Goering im April/Mai 1924 komponiert und als op. 30 zusammengefasst hatte (Nr. 5-8); sie blieben ungedruckt. 2 Krenek hatte die Noten schon mehrmals angefordert; zur Aufführung des "Bergomasker Tanzes" in Gera vgl. Anm. 3 zu Kreneks Briefvom 11.11.1926. 3 Die Chöre op. 47 aufGoethe-Gedichte; vgl. dazu den folgenden UE-Brief. 4 Zu den Strichen vgl. Anm. 1 zu Kreneks Briefvom 2.3.1927. 5 Zu Hugo Winters. Anm. 1 zum Briefvom 5.2.1923.

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Dr.H/We.

Wien, den 20. April1927

Sehr geehrter Herr Krenek! Wir bestätigen dankend Ihr ausführliches Schreiben vom 13. d. M. - Dass Sie mit der "Jonny"-Partitur im Wesentlichen einverstanden sind, haben wir gerne zur Kenntnis genommen. Wir hatten ohnedies nicht vor, jetzt schon eine grössere Auflage zu drucken, da ja zunächst die Partitur nicht so dringend benötigt wird, und werden Ihnen so bald als möglich noch ein Exemplar zukommen lassen, damit Sie es für eventuelle Anfragen aus Harnburg zur Hand haben. Insolange wollen Sie bitte das dort befindliche Exemplar behalten. Wir lassen Ihnen gleichzeitig noch ein Exemplar des neuen Klavierauszugs mit der Bitte zugehen, bei Gelegenheit alle noch ftir die dritte Auflage durchzuführenden Änderungen einzutragen, damit wir, wenn sich plötzlich die Notwendigkeit eines Neudrucks ergibt, eine durchaus zuverlässige Vorlage in der Hand haben. Ihre weiteren Ausführungen bezüglich Ihrer Arbeitspläne für die nächste Zeit haben wir dankend zur Kenntnis genommen und erwarten also sukzessive die Partitur der Suite aus dem "Triumph der Empfindsamkeit", die Kammermusik-Lieder und das neue Orchesterwerk, von dem Sie schreiben. Wir haben alle drei Werke in unseren Arbeitsplan aufgenommen und werden dafür Sorge tragen, dass das Material über den Sommer hergestellt wird. Ein Exemplar der "Rilke-Lieder" wurde wunschgernäss an Herrn Erdmann nach Langballigau geschickt. Ohne mehr ftir heute. Hochachtungsvoll [Heinsheimer] K W Zu Ihrem Briefvom 16. d. M.: Der Zusendung der Lieder nach Gedichten von Hans Reinhart sehen wir gerne entgegen.

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Nach Geraschrieben wir neuerlich wegen der "Sommernachtstraum"-Musik. Wir hatten geglaubt, dass Sie die Partitur längst von dort erhalten haben. Ihrer Anregung, an die Bühnen wegen einheitlicher Striche heranzutreten, werden wir gerne nachkommen und regelmässig bei Versendung der Materiale eine derartige Anweisung mitliefern. Bezüglich Ihres Kontos geht Ihnen von unserer Buchhaltung ein separates Schreiben zu. Was Ihre Chöre anlangt, so werden dieselben in spätestens 14 Tagen erscheinen1. 1

Sie wurden bereits am 28. April geliefert; der Druckauftrag war am 28. März erteilt worden.

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Dir.W/Ks.

Wien, 21. Apri11927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Auf Ihre Anfrage in Ihrem Schreiben vom 16. ds. teilen wir Ihnen mit, dass eine Schätzung über den Betrag, der Ihnenper I. Halbjahr als Tantiemenüberschuss zur Verfügung stehen wird, nicht genau gegeben werden kann. Gegenwärtig haben Sie auf Konto ein Guthaben von ca. 1700 Schilling, wobei die Leipziger Aufführungen bis inkl. 30. März verrechnet sind. Soweit uns bekannt ist, findet morgen und anfangs Mai eine Aufführung von "Jonny" in Leipzig statt. Wenn wir nun annehmen, dass im Laufe des Monates Mai 2-3 Aufführungen stattfinden, so dürfte Ihr Guthaben um ca. 1300 Schilling, also auf ca. 3000 Schilling anwachsen. Über die Hamburger Einnahmen können wir uns momentan kein Bild machen, ebenso lässt sich auch die Abrechnung über die Verkäufe von Klavierauszügen noch nicht übersehen, doch dürften hier auch einige hundert Schilling zu verrechnen sein. Aus Vorstehendem wollen Sie ersehen, dass sich sehr wahrscheinlich ein Betrag von ca. 3000 bis 4000 Schilling zu Ihren Gunsten ergeben wird. Mit vorzüglicher Hochachtung W[inter] K

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Dr.H./Fi.

Wien, am 21. Apri11927.

Sehr geehrter Herr Krenek! In der Anlage erlauben wir uns, Ihnen ein Probeexemplar eines Briefes, wie wir ihn in Zukunft auszuliefernden Materialen "Jonny" beifügen und wie er auch nach Breslau, Krefeld, Dortmund und Wiesbaden nachträglich gesandt wurde, zur Kenntnisnahme zu überreichen und hoffen Sie mit dessen Inhalt einverstanden.

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Es wird Sie interessieren, dass wir heute Gelegenheit hatten, einen soeben aus Leningrad eintreffenden Herrn zu sprechen, der uns erzählte, dass "Sprung über den Schatten" am 29. April in Szene geht. Der betreffende Herr hat bereits einige Proben mit angesehen und erzählt, dass das Werk eine aufsehenerregende, ganz radikale Inszenierung erhalten hat und dass man sich von der Aufführung einen grossen künstlerischen Erfolg verspricht 1• Es besteht dort die Absicht, Sie im Laufe des Monates Mai nach Leningrad einzuladen, ob es endgültig dazu kommt, wissen wir allerdings nicht. Wir empfehlen uns hochachtungsvoll [Heinsheimer] K 1 Zu Einzelheiten der Leningrader Inszenierung, deren Premiere auf den 25. Mai verschoben wurde, vgl. UE-Briefvom 31.5.1927.

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W./Fi.

Wien, am 23. April1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Es wird Sie gewiss freuen zu hören, dass wir nun auch mit dem Deutschen Landestheater in Prag über Ihre Oper "JONNY SPIELT AUF" abgeschlossen haben. Indem wir Ihnen hievon Kenntnis geben, begrüssen wir Sie mit vorzüglicher Hochachtung W

K

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K/L.

Wien, am 23. April1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Bei der Kollationierung des Stimmenmaterials der Lichtpausen zu "Jonny" hat die Druckerei eine Anzahl von Fehlern gefunden, die in der Partitur, welche wir gleichzeitig an Sie absenden, eingetragen sind. Wir bitten Sie, diese Fehler, bezw. fraglichen Stellen zu prüfen, Unrichtiges wegzustreichen und ausserdem jene Fehler, welche Sie in der bei Ihnen befindlichen Partitur gefunden haben, in die an Sie heute abgehende Partitur (welche wir der Deutlichkeit halber als "Waldheim-Partitur" bezeichnen 1) zu übertragen. Ferner senden wir Ihnen gleichzeitig einen Fragebogen der Druckerei und Abschriften der Saxophonstimmen in Es und B mit der Bitte um Entscheidung sämtlicher fraglichen Stellen und um Retournierung der beiden Stimmen und des Fragebogens. Wir bitten Sie auch um Mitteilung, ob die Es-Saxophonstimme gedruckt werden soll oder nicht, da sie in der Partitur nicht enthalten ist. Die "Waldheim-Partitur" bitten wir dann nach Erledigung sämtlicher Korrekturen und fraglicher Stellen rasehest an uns zu retournieren, denn die Druk-

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kerei hat von Partitur und Stimmen sämtliche Bleche stehen, die sie dringendst für andere Drucke braucht, die aber nicht abgeschliffen werden können, bevor nicht die Auflagen des Materials "Jonny" ausgedruckt sind. Wir werden dann auf Grund der retournierten Waldheim-Partitur alle Korrekturen auch in die Stimmen übertragen lassen und sofort mit dem Druck beginnen. Wir danken Ihnen im Voraus für die rascheste Erledigung und zeichnen in vorzüglicher Hochachtung W K 1

Waldheim-Eberle war der Name der Druckerei der UE.

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Dr.H./Wi.

Wien, 25. April1927.

Sehr geehrter Herr Krenek! Das Stadttheater in Nordhausen, eine kleine, rührige Bühne, interessiert sich sehr für "Jonny" und will das Werk, wenn möglich, aufführen. Wir haben einen Aufführungsvertrag bereits hingesandt und nun verlangt das Theater heute Grundriss-Skizzen auf Grund jener Bemerkungen in unserem Prospekt, die Sie seinerzeit selbst verfaßt haben 1• Wir bitten Sie daher höflichst, dem Theater möglichst schnell derartige Skizzen über unsere Veranlassung zuzusenden und vielleicht auch, ähnlich wie dies seinerzeit in Dessau der Fall war, bezüglich der Aufführungsmöglichkeiten des Werkes gleich einiges beizufügen. Ferner bitten wir Sie, uns, da wir derartige Anfragen sicherlich in nächster Zeit wiederholt bekommen werden, die von Ihnen selbst erwähnten GrundrissSkizzen möglichst bald zuzustellen, damit wir sie für allfällige Anfragen stets verfügbar haben. Mit vorzüglicher Hochachtung W 1 Vgl. die Anm. 1 zu Kreneks Briefvom 13.2.1927. Krenek hatte von Anfang an szenische Skizzen angefertigt; sie sind in den Libretti (Autograph und Typoskript), im autographen Klavierauszug und in seinem Partiturautograph eingezeichnet. Vgl. dazu die vier Fotos aufS. 311f.

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Liebes Frl. Rothe, auf Ihre verschiedenen Nachrichten teile ich Ihnen zunächst mit, daß ich mit dem Brief an die Bühnen, die Striche betreffend, einverstanden bin. Ich sende ihn mit einer kleinen Ergänzung zurück.

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Bühnenskizzen Kreneks im Klavierauszug (zur Hotelszene) und im Textbuch (zum Finale im Bahnhof)

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1.r:: Tschechisches Quartett de Boer, Willen 121, 132, 149 Bößnicker, Lena 409 Bohnen, Michael 333 Bohnke, Emil 192 Boosey & Hawkes (Verlag) 859, 886f., 904ff., 909-912, 921, 929, 932f., 937

952

Booth, Gotthard 870, 872 Borodin, Alexander 231 Borren, Charles van den 829 Botstiber, Alois 638 Boult, Sir Adrian 833 Brand, Max 588 5 Balladen flir Sopran und kleines Orchester (op. 10) 588 Braunfels, Walter 83, 151, 153 Don Gil von den grünen Hosen (op. 35) 83, 85 Braun-Femwald, Jella 691 Brecher, Gustav 225, 228, 230, 233, 235ff., 252, 262, 269f., 274, 279, 284f., 287, 299, 301f., 304ff., 380f., 423f., 426f., 444, 467, 484, 533, 546, 550, 552, 603, 624f., 629ff., 638, 650, 692, 694,719,720,812 Brecht, Bertolt 325, 584f., 630, 637, 662, 667f., 713 Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny325f.,329,357,630 Die Dreigroschenoper 342, 637 Die heilige Johanna der Schlachthöfe 662,668 Die Maßnahme 713 Breisach, Paul 235f., 264f., 268, 272, 660 Breitkopf&Härtel(Verlag)29, 31, 42f., 46,49-53,57,64,132 Breuer, Hans 412 Briggs, Helen Rawdon 39 Brackhaus (Verlag) 919, 921 Broesike-Schön, Max 626 Brohm-Voß, Valerie 305 Bruch, Max 32, 79 Bruckner, Anton 88, 268, 684, 688, 849 5. Symphonie B-Dur 849 Brügmann, Iugeborg 812, 817f. Brügmann, Walther 123, 228f., 232f., 235, 325, 340, 342, 346f., 351, 356, 359f., 366, 408-411, 416-419, 423f., 457,550,552,625,630,812 Brun, Alphonse? (Konzertmeister in Bem) 154

Brun, Fritz 108f., 133ff., 154, 653f. Brunck, C. 27 Brunel, Raoul 492 Brunetti-Pisano, August 806f. Bruns, Walter 236 Buchheit, Gert 229 Büchtger, Fritz 360f., 604, 608, 614, 619,624 Bund Deutscher Komponisten 405f., 434f. Bundi, Gian? 806 Burgin, Richard 645 Burgwinkel, Josef337 Burkard, Heinrich 27, 238, 247, 256, 258,327,344,364,682,699 Burren, W. 120 Busch, Fritz 82, 85ff., 89f., 92f., 96, 98f., 102, 108f., 132, 147, 151, 199, 692, 727, 797 Buschbeck, Erhard 699f. Busenello, Giovanni Francesco 785 Busoni, Ferruccio 27f., 30f., 50, 68, 92, 173,323f. Arlecchino 92 Doktor Faust 323f. Klavierstücke 68 Suite filr Orchester 68 Butting, Max 293, 329, 470 Violinsonate 329 Byk, Suse 391ff. Cadon 471 Cahn-Speyer, Rudolf 54, 56 Calabrini, Piero 809 Caldara, Antonio 88 Cameron, Basil 869 Casella, Alfredo 134, 201, 204ff., 363, 529f., 611' 730f. La giara (Der große Krug) 204ff. Scarlattiana 529 Cassirer (Verlag) 126f. Castelnuovo-Tedesco, Mario 382,449 La Mandragola 381f. Caurier 447,452 Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens 98

Cerda, Philipp de la 747f. Cervantes, Miguel de 103 Chaplin, Charlie 280 Charell, Erik 528 Chevalley, Heinrich 337 Chirico, Giorgio di 558, 561, 568 Claudel, Paul135 Claudius, Matthias 83, 167, 187, 191, 376 Cleve, Fanny 251, 279,439 Coening 902 Cohn, lrving 97 "Yes! Wehave no bananas" (Ausgerechnet Bananen) 97 Collaer, Paul 827f., 867f. Colls, H. C. 203 Committee of Friends and Euernies of Modem Music 922 The Contemporary Music Centre 39 Coolidge, Elisabeth Sprangue 916 Cooper, Fenimore 580 Comelius, Peter 839 Der Barbier von Bagdad 839 Corridori, Lucia 637f. Cortolezis, Fritz 303 Cotta (V erlag) 112 Coue, Ernile 651 f. Crevenna, Hilda 623f., 642, 653f. Cronheim, Paul 906f. Csabai, Laszlo 839, 849 Csonka, Paul 797f., 800, 806, 814-820, 823,826,828,830,833,839,847,849, 856, 859, 865, 873f., 878ff., 882, 895, 916ff., 922f., 927, 931f. Curjel, Hans 460, 462, 505, 552f., 558, 561[.,577,633,812,829 Cuvelier, Marcel 827 Czamiawski, Comelius 27f. Czech, Erich 413 Daniel, Heinz 335 Dannenberg, Marga 550 Darmstadt-Stern, Anna 173 Dasatiel (s. auch Rinaldini), Josef 67, 752 Vier Lieder flir hohe Stimme 67

953

Davenport, John 872, 882, 888 Debüser, Tiny 228f., 247, 251, 253, 406 Decsey, Ernst 428, 600f., 603 Degler, Josef335 Demuth, Fritz 27, 38, 68, 179 Demuth (Mutter von Fritz D.) 27 Dent, Edward 32f., 42, 51 Denzler, Robert F. 788f., 792, 794, 837,906 Derpsch, Gisela 654 Deutscher Musikalien-Verleger-Verein 524,548f.,574 Diaghileff, Serge 368 Dick, Marcel 192 Diebold, Bemhard 567, 569 Diener, Fritz 374 Dietrich, Marlene 148 Dietzenschmidt 377, 570, 647 Vom lieben Augustin 377, 570, 647 Dobrowen, Issay 648 Dörwald, Lotte 550 Dohnanyi, Ernst von 181 Dolci, Aurora 849 Dollfuß, Engelbert 753, 766 Donaldson, Walter 161 "1 Iove my Chili Born Born" 161 Dopper, Comelis 875 Dom, Otto 28 Draber, Hermann 125, 198 Drach, Paul 552 Dranischnikow, Wladirnir 331 Dressel, Erwin 422 Der arme Columbus 422, 424, 444, 446 Dubs, Hermann 113, 120, 596f., 658ff., 684f., 687, 697f., 700-704 Duhan, Hans 411, 550ff., 556f., 572, 584,624 Dumler, Martin G. 684 Durme, Jefvan 776 Remaus 776 Duschinsky, Richard 797ff., 801 Die blaue Universität 798 Kaiser FranzJosefvon Österreich 798 Das Künstlerpaar 798

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Makart798 November in Österreich 798 Stempelbrüder 798 Dvoi'ak, Antonin 37 Dzirnitrovskij, Abram 206, 230, 336, 507

Easton, Florence 333 Eber, Franz 148 Eberhard, Otto 805 Ebers, Clara 504, 506, 514 Ebert, Carl 663, 786, 792, 797f. Ebinger, Blandirre 795 Eckmann, Alfred 730f., 734 Eder 564f. Edwards, George -> Gruenberg, Louis Egen, Austin 161 "Monday Moming" 160f. Eger,Paul840,843,845-848,890 Ehrenstein, Grete-> Ray, Maria Ehrlich, Julius 376 Eichhorn, Bemhard 316 Einstein, Alfred 397, 515, 556, 561ff. Eisler, Hanns 77, 165f., 173, 329, 713, 726 "Lied vom trockenen Brot" 77 Die Maßnahme 713 Tagebuch-Stücke 329 Electrola 398, 400, 403, 405 Elgar, Edward 39 Ender, Otto 765f. Engel, Lehrnarr 869 Engländer, Richard 206 Erdmann, Eduard 27f., 30f., 36-39, 42, 44, 50, 52, 54, 60, 65-68, 75, 78, 80, 85f., 90, 96, lOlf., 106, llOff., 116, 121,123,125, 127ff., 132,138,149-153, 165, 171, 182, 190, 227,237, 305, 307, 331, 376, 406, 460, 462f., 496, 498, 511,53lf.,624,642,654,659, 713 Fünf Klavierstücke (op. 6) 531 1. Sinfonie (op. 10) 305 2. Sinfonie (op. 13) 151ff. Erdmann, Irene 36f., 39, 68, 83, 85f., 128f., 182,406,624,713 Erdmann, Wilrna 41

Erede, Alberto 797f., 817-820, 823, 839 Erhardt, Otto 153f., 276, 322, 396f., 411f.,427f.,45~459,466

Ermold, Ludwig 397 Ernst, Berta 597, 803, 805 Ernster, Dezsö 839, 849 Erpf, Hermann 167 Erskine, John 579 The Private Life ofHelen ofTroy 579 Ette, Bernard 264f., 267 Tanz-Orchester Ette 264f. Ettinger, Max 265 Clavigo 265, 268 Ettl, Karl412, 584 Evarts, John 931 Fabbroni, Piero 746 Fabricius, Johan Pataratero Puppenspieler 507 Färber-Straßer, Ernestine 581 Fall, Leo 95f. Der süße Kavalier 95[. Fall, Richard 161 "0 Katharina" 160f. "Unberufen" 161 Fayer (Fotostudio in Wien) 608f. Feilchenfeld, Walter 126f. Feller-Altheim, Sylvia 452 Fenci, A. 792 Der gütige Antonius 790, 792 Fenyves, Bela 450 Fidesser, Hans 514 Fischer, Clara 496, 498 Fischer, Heimich 634 Fitelberg, Georg 459 Flamm, Peter 262 Wind von Alaska 262 Fies, Barthold 922 Flesch, Carl 30f., 181 Flipse, Eduard 811 f., 822, 825, 828f. Foerster (Klavierfabrik) 153 Forbach, Moje 514 Forberg 168 Fortin, M. (Vertreter der UE in Paris) 843f.,849,853f.,876f.,87~927,930

Francell, Fernand (eigentlich Fernand Fran9ois) 466 Franckenstein, Clemens Freiherr von und ZU 272f., 744 Des Kaisers Dichter Li-Tai-Pe 744 Fran9ois, Fernand-> Francell, Femand Frank (Leipzig) 625 Freie Typographia 597 Freimann 249 Friedländer, Max 27, 30f. Friedrich, E1isabeth 409, 506 Friedrich, Ernst 641 f. Friend, Cliff 161 "1 Iove my Chili Born Born" 161 Fürstenberg, Fürst Max Egon II. zu 31 Furtwängler, Wilhelm 108f., 113, 130, 514 Gabri1owitsch, Ossip 644f. Gade, Svend 578 Ga1, Hans 101, 223, 470, 744 Die heilige Ente 101 Das Lied der Nacht 101,744 Galeen, Hemik 262f., 266, 297, 300 Der Student von Prag 263 Gallos, Hermann 584 Gatti, Guido Maria 711 Gatti-Casazza, Giulio 302f., 327 Geiringer, Hans 485f. Gemier, Firmin Tonnerre 421, 435, 438, 447,452,466,484,491 Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger 524 Genze1636 Genzel-Quartett 63 7 Georg, Manfred 221 George, Heimich 221 George, Stefan 588 Georgi, Yvonne 359 Gerö, Elisabeth 562 Gerok, Karl von 504 Gesellschaft der Musikfreunde 90, 111, 181 Geutebrück, Ernst 880 Gezelle, Guido 68 Gedichten 68

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Rijmnsnoer 68 Tijdkrans 68 Gieseking, Walter 165f. Gil-Marchex, Hemi 84f. Gingold, Norbert 231 Ginsburg, Sirnon 337, 367 Glatz, Herta 572, 783, 797, 839, 849 Glazounow, Alexander 231 Glebow, Igor ~ Assafjew, Boris Glinka, Michail 231 Gluck, Christoph Willibald 342, 556, 635 Orpheus und Eurydike 342 Gmeindl, Walter 459, 592 Goering, Gerd Hans 28, 65, 88f., 91, 94, 97, 104, 112, 117, 119f., 307, 377, 524 Goethe, Johann Wolfgang von 205ff., 209,222,235,265,307,324,377,456, 465,648,662,668,674,676,690,868 Fragment 465 Götz von Berlichingen 663 Der neue Amadis 465 Der Triumph der Empfindsamkeit 206, 209 Die Zerstörung Magdeburgs 465 Goetze, Walter Wilhelm 259 Adrienne 259 Goldmark, Karl 268 Goll, Ivan 440, 443 Goller, Prof. 88 Gorgan (Maler) 433 Gounod, Charles 536 Faust (Margarethe) 535f. Graarud, Gunnar 335 Graener,Paul337,340,342,434, 744 Friedemann Bach 744 Hanneles Himmelfahrt 337, 340, 342 Graf, Herbert 527f., 576, 716f., 742f. Graf, Max 428 Grand Opera Company 333 Granichstaedten, Bruno 575 Grautoff, Christiane 869 Greif, Heimich 663 Die Mausefalle 663 Greve, Senja Arnold 335, 360ff.

956

Grevillius, Nils 33 Gribble, George Dunning 95f., 99, 101, 103, 109-114, 117ff., 125f., 128, 131, 139f., 157ff. Bluff95, 101, 103, 109f., 112, 140 The Masque of Venice 96 The Scene that was to write itself96 Gronostay, Walter 534ff. Gropius, W alter 216, 218 Grosz, Wilhelm 26, 149, 151, 194, 357ff., 363, 459 Das Baby in der Bar 357, 359, 363 Jazzband für Violine und Klavier 149, 151 Polka 26 Sganarel/194 Walzer 26 Gruenberg, Louis 173, 175, 380, 388 Daniel Jazz 173 LadyX388f. NegroSpirituals 380 Grünberger, Alfred 429 Grüner 181 Grues, Heimich 85 Grunwald, Willy 43f. Gubler, Ella 518, 623, 891 Gubler, Friedrich T. 13, 413, 518, 540, 569, 623, 649f., 652f., 677, 713, 748, 783,810,888,891 Gund, Robert 83 Sechs Lieder (op. 39) 83, 85, 87 Gurlitt, Wilibald 166f., 217 Gutmann, Albert (Verlag und Musikalienhandlung) 563 Guttmann, Louis 439,441 Guttmann, Wilhelm337, 514 Haas, Walter 758 Haba, Alois 13, 25f., 32, 40, 49, 52f., 66,530 Zwei groteske Stücke 26 Variationenfür Klavier (op. 1) 52f. Händel, Georg Friedrich 43, 220f. Julius Cäsar (Giulio Cesare) 43 Rodelinde 221 Haerten, Theodor539

Häusermannscher Privatchor 113, 120, 596f., 659, 701f. Hagemann, Carl 92 Hagen, Oskar 221 Hahn, Reynaldo 485 Halbhuber 739 Halmos, Jan6s 450 Rammes, Karl 514 Handl, Jakob 88 Handmann, Bernhard 354 Der Diktator 354 Hartmann, Artur 347, 360, 367, 375, 387f. Hartmann (Barmen-Elberfeld) 100 Hartmann, Georg 278ff., 296f., 300 Hartmann, Rudolfütto 369 Hartung, Gustav Ludwig 221, 225, 232,285,316,539, 775f., 837f., 841ff. Haug, Hans 799, 813-817, 819, 823, 828ff.,837,841-844 Tartuffe 837, 841f. Havelland, Kurt 354, 358, 511, 615f., 626 Havemann, Gustav 30f., 33f., 65 Havemann-Quartett 30f., 33f., 38, 65 Haydn, Joseph 86, 653, 669ff., 692, 694 Klavierkonzert D-Dur (Hob. XVIII: 11) 86 Nelson-Arie (Hob. XXVIb) 653f. Haydn, Michael 804 Hearst, Siegfried 810, 867 Heber, Richard 33 Heckroth, Hein 221 Heger, Robert 148, 411, 414f., 428, 459,472,488,676,680ff.,687,694 Heifetz, Benar 606 Hein, Anni 96 Heinemann, Fritz ---+ Remond, Fritz Heinrich Schütz-Gesellschaft 165 Heinsheimer, Hans W. 15ff., 20, 49, 85, 95, 108, 133, 145, 176f., 179f., 184, 186f., 191, 225, 239f., 243f., 252, 257, 263, 265f., 271f., 276, 306, 345, 364, 391, 393, 402, 404, 406, 411, 424f., 432ff., 473, 482, 485, 505, 509, 514,

517, 519, 531, 537, 545, 552, 557f., 562, 567, 569, 575ff., 584, 586, 590, 599, 603, 605, 608, 618, 621f., 624f., 630, 633ff., 638, 644, 648-652, 654, 671,692,694,696,700,703,714,718, 720, 728, 730, 732, 734, 737, 743f., 764, 771, 777, 787f., 791f., 812, 820, 826, 835f., 840f., 843, 865, 869-872, 902,906f.,914f.,921,929,938 Heinz, Hans Joachim 839, 849 Heller, Adolf 322 Herbert, Walter 464f. Herfurth, Edgar Julius 629f. Herlinger, Ruzena 353f., 360,401, 588, 712,731 Hermann, Berta (Berta Hermanna Haas, s. auch Krenek, Berta) 196, 495f., 498 Herrmann, Hugo 591f., 594f. 17 Choretüden für moderne Chorschulung (op. 72) 591f., 594f. Herschel, Nino 793 Hertog, Joh. den 881 Hertzka, Emil 13f., 16, 19f., 25, 27, 29, 31, 35, 42, 48f., 72ff., 90, 92, 94f., 98, 111, 117, 126, 129, 131, 140-143, 151, 156, 160, 169, 190, 193f., 216f., 225, 230,248,250,295,313,327,343,345, 352, 358, 365, 371, 382, 384ff., 391, 400, 416f., 422, 424, 431, 445-448, 451f., 454, 462, 471, 476, 480, 482, 485, 488, 492f., 496, 499, 503, 506, 508f., 514, 516, 530, 543, 551f., 564, 567, 572ff., 603, 630, 646, 649, 651f., 654,658,666,671,674,761,778,781 Hertzka, Yella 503, 567 Herzog, Eisa 397 Hesse, Hans 476 Rettich 758 Heuß, Alfred 302 Heymann, Fritz 515 Himmighofen 394 Hindemith, Paul 14, 46f., 66, 68, 78f., 223, 237, 247, 256, 326f., 329, 381, 470, 486, 504, 535, 635, 788f., 822, 861f., 915

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Cardillac 237, 239, 275, 326, 334, 381 Hin und zurück 326, 329 Marienleben 68 Mathis der Maler 788f. Neues vom Tage 534f. Hinkel, Hans 783 Hinnenberg-Lefebre, Margot 663 Hirsch, Ludwig 603, 642 Hirt, Franz Josef 84 Hitler, Adolf676, 682, 701, 715, 741f., 748,871 Hoboken, Anthony van 563 Hölderlin, Friedrich 170, 187, 377, 710,869 Hölzlin, Heinrich 615, 623, 639 Hörth, Ludwig 128f., 245, 266, 272f., 459,514,554,567,572ff. Hoeree, Arthur (Charles Ernest) 439, 441 Septett fiir Sopran, Flöte, Klavier und Streichquartett 439 Hoesslin, Franz von 120f., 144, 149, 168,216,218,702 Hofbauer (Verlagsangestellte der UE) 775 Hofer, Karl 796, 803, 805 Hoffmann, E.T.A. 602 Hoffmann, Karel 42f. Hoffmann, Leopold 88 Hoffmann, Ludwig 446 Hoffmann, Rolf 868f. Hoffmann, RudolfStefan 361,459,469 Hofmann, Ludwig 337 Hofmeister (Verlag) 102 Hofmüller, Max 43f., 581 Holl, Karl 634f., 679f., 682 Holländer, Alfred 839 Hollaender, Felix 397 Hollaender, Friedrich 77,514,795 "Berlin-Simultan" 77 Hoppla, wir leben! 514 "Wenn wir Stadtbahn fahren" 77 Holländer, Hans 856, 903 Holle, Hugo 171, 186f., 228f., 235f., 239,253,341,377,596,598

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Holzhaus, Ernst (Pseudonym Ernst Kreneks) 559 Honegger, Arthur 145, 172f., 192 Judith 172f. Hopf, Hermann 33 Horand, Theodor 251,476 Horwitz, Karl192, 811, 856ff. Hruschka 925 Huber, Heinz 320, 323, 325 Huber-Jaquemont, H. P. 806f. Hudebni Matice Urnelecke Besedy 37f. Hüni (Musikhaus) 125 Hüni, Alfred 726 Hug (Musikalienhandlung) 138, 198 Huhom (Baden-Baden) 644 Hurok, Sol 86lff. Hussa, Maria 337, 345, 360f., 456f., 462-466 Ibert, Jacques 797, 839 Angelique 797, 839 IGNM (Internationale Gesellschaft für Neue Musik) 33, 45, 50, 52, 67f., 83f., 97, 102, 109, 120, 125, 181, 316, 330, 414f., 439, 490, 811, 820, 831, 837, 839,851,872,874,877,897,901 llosvay, Esther von 849 lltz, Walter Bruno 235f. d'Indy, Vincent 829 Inghelbrecht, Desire-Emile 439, 484f., 491,496,498,508f.,544 Internationale Gesellschaft flir Neue Musik->IGNM Internationale Operngesellschaft 839, 849,859 International Opera Guild 850 Isler, Ernst 134 lvogün, Maria 648, 675 Jacobi, Jolande 747ff. Jalowetz, Heinrich 69, 761 Janäcek, Leos 37, 77f., 145, 234, 242f., 268,460,626,823 Aus einem Totenhaus 460, 626 Die Ausflüge des Herrn Broucek 77f. Jenufa 77f.

Katja Kabanova 77f. Die Sache Makropoulos 234, 241ff. Das schlaue Füchslein 145, 234 Jarnach, Philipp 470 Jefferson-Cohn, Mme 438f., 446,468 Jemnitz, Alexander 384, 450 Jerger, Alfred 412f., 432, 439, 475, 490,584,799 Jessner, Leopold 869 Joachim, Joseph 32f. Joachim-Quartett 33 Jochum, Eugen 682, 693 Jölli, Oscar 624, 858 Jooss, Kurt 221 Josefovics, Kar1839 Judina, Maria 331 K. Jüterbock (Musikalienhandlung in Königsberg) 57 Kabasta, Oswald 659f., 665, 668ff., 680ff. Kafka, Franz 602 Kahn, Otto Hermann 302f. Kahnt (Verlag) 929 Kaiser, Burchard 557 Kaiser, Georg 148, 456 Zwei Krawatten 148 Kaiser, Hermann 556 Kalckar, Mare 166 Kalcsik, H. J. 203 Kallstenius, Edvin 909f. Kaiman, Emmerich 148, 260 Gräfin Mariza 148 Kalmus, Alfred 17, 25, 29, 31, 33, 49, 251, 262, 658, 660, 686f., 771, 826, 833f., 850, 852,856,902,904f.,909 Kalmus, Ernst 852 Karninski, Heinrich 217f., 531 Jürg Jenatsch 531 Magnificat 217f. Quintett für Klarinette, Horn und Streichtrio 218 Kanitz, Ernst 67, 459 Kapp, Julius 572, 574, 628 Karno, Fred (Frederick John Westcott) 268,280f.,290,300f.

Karplus, Gretel610 Kastner, Rudolf341f., 349 Katscher, Robert 161 "Jede Gnädige, jede Ledige trägt den Bubikopf' 161 Küsse um Mitternacht 161 "Monday Morning" 160f. Kattlay, Julius 76 Kattnigg, Rudolf 82 Die Spieler/Liebling der Götter 82 Kautsky, Robert 411 Kayser, Hans 528 Kehm, Albert 195f., 207f., 581 Als ich noch im Flügelkleide 196 Keller, Gottfried 83, 596f., 704, 721 Kerber, Erwin 809, 873 Kerchoff, Walter 333 Kern, Adele 411 Kerr, Alfred 387ff., 516 Kestenberg, Leo 27f., 30f., 50, 89, 91, 93, 101, 125, 170, 237, 245, 332, 514, 531,566 Keysell, Mary 201 Khuner, Felix 604f. Kienzl, Wilhelm 773 Kilian, Otto 206f. Kingsley, Sidney 792 Men in White 790, 792 Kleiber, Erich 44, 89f., 101, 117, 119, 122f., 126-129, 194, 245, 272f., 325f., 574,578,648,656,680f. Kleinau, Willy 192 Klemperer, Otto 78, 86f., 89-93, 98, 101f., 105, 117, 119, 133, 147, 149, 151,153,206,225,230-233,243,246, 271f., 291-295, 303, 323f., 326, 345, 460, 482--485, 508, 514, 535f., 544, 550, 568, 574, 608, 663, 681f., 693, 701f., 762, 765, 863ff., 870 Klenau, Paul von 78f. Klingler, Fridolin 33 Klingler, Karl 32f. Klingler-Quartett 33 Klitsch, Ernst 394 Klopstock, Friedrich Gottlieb 68

959

Klose & Seidel (ZeitungsausschnittDienst) 27 Des Knaben Wunderhorn 83 Knappertsbusch, Hans 682 Kniestädt, Georg 33 Kochrnann, Malla 26 Kodaly, Zoltan 145f., 180,721, 730 Psalmus Hungaricus (op. 13) 145f., 721 Spinnstuben 730 Koegel, Ilse 550 Kokoschka, Maria Romana 183 Kokoschka, Oskar 48, 56, 66, 68, 74, 127, 136, 140, 142, 147, 160, 164, 166, 183, 191f., 204, 207f., 272, 275, 336, 413,667 Orpheus und Eurydike 48, 56, 66, 68, 127 Vier Dramen 127, 192 Kolisch,Rudolf 192,585,591,594,596f., 603f., 606, 614, 619f., 623, 824ff. Kolisch-Quartett 192, 329, 585, 587f., 591,594,598,603-605,614,620,623, 754,825,841 Kollarits, J. 422, 424 Koller, Rupert? (Oberwaltersdort) 644 Kollo, Willi 80 Napoleon greift ein 80 Komarek (Sekretär des Musikkollegiums Winterthur) 343 Kom16s, Paul450 Komom, Maria 428 Kool, Laap 201 Kopenhagener Streichquartett 34 Komauth, Egon 773 Komgold, Erich Wolfgang 104, 210f., 279, 335, 421, 504, 508, 575, 634f., 660 Der Ring des Polykrates 335 Die tote Stadt 279, 335 Violanta 335 Das Wunder der Heliane (op. 20) 211, 335, 508 Komgold, Julius 420, 424, 428

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Kossak (Ministerialbeamter) 734 Koster-De Jong, Re 820, 881 Koväcs, Desider 819f., 823, 842 Kracauer, Siegfried 558, 569 Kralik, Heinrich 428, 626 Kramer, Leopold 44, 295f., 331 Krasa, Hans 844 Verlobung im Traum 844 Krasner, Louis 851f., 893f., 905 Krasselt, Rudolf 464 Kraus,Kar1388, 504,516,565,632-636, 638,641,674,801 "Die Nachtigall" 632 Perichoie (Bearbeitung) 636, 638 Worte in Versen 635 Krauss, Clemens 107f., 126, 129f., 139, 147, 329, 334f., 473, 575, 713f., 720, 730, 737ff., 741f., 747, 756, 765, 780, 799,809 Krauß, Otto 162 Kremer, Martin 302f. Krenek, Anna (s. auch Mahler, Anna) 82, 104, 106, 109, 111f. Krenek, Berta (s. auch Hermann, Berta) 503, 505f., 508f., 511, 514, 517, 519, 758, 832f., 839f., 849, 865f., 868, 874, 893, 895, 897f., 913, 916, 918, 922, 929,932,937f. Krenek, Emanuela (geb. Cizek) 17f., 27, 34, 50, 57, 64, 66, 70, 72, 74, 78, 82, 85, 109, 111, 160, 172, 179,203, 234,293,407,409,413,416,444,460, 462,485,493,495,498,832,849,862, 878, 883f., 887, 892f., 895ff.,900,912, 914-921,923, 929ff., 934ff., 939, 941f. Krenek, Ernst sen. 17f., 24, 27, 34, 50, 57, 64, 66, 70, 72, 74, 78, 81f., 85, 88, 109,111,117,121,125,129,160,172, 179,182,203,234,293,306,327,334, 337,365,402,407,409,413,416,421, 437, 444, 450, 460ff., 485, 493, 495, 498, 515, 518f., 826, 832, 848ff., 862, 865, 883f., 887, 892f., 897, 900, 912, 914-921, 923, 929ff., 934ff., 939-942

Krenek, Ernst jun. WERKE UND AUFFÜHRUNGSORTE

Vier A-cappella-Chöre (op. 47) 50, 221f., 228f., 235f., 239ff., 243, 253, 258, 265, 277, 280, 283, 306ff., 318, 377,472 in Prag 235f., 239 in Wien 240 Adagio und Fuge fiir Streichorchester (= 4. und 5. Satz des Streichquartetts Nr. 6) (op. 78a) 824f., 904f. Vier Bagatellen (op. 70) 647, 650 Ball bei Prinz Eugen (op. 80c) 783f., 786,858 Bearbeitung der Symphonie Nr. 10 von Gustav Mahler 685 Bearbeitung der unvollendeten Klaviersonate D 840 von Franz Schubert (op. 18a) 30ff., 36, 52f., 64, 71, 86, 88, 171, 388f. in Berlin 30f. in Wien 30 Bluff (op. 36) 110, 140, 157ff., 161, 165, 169, 176, 178ff., 377 in London 15 8 in Prag 169 in Wiesbaden 169 Campo Marzio (op. 80) 830, 839, 841,845,847,860,933f. in Lugano 830 Cefalo e Procri (op. 77) 735, 752, 758f., 762ff., 766 in Venedig 735, 752, 759, 762ff. Chöre für einen geplanten Kalenderzyklus (WoO 77) 592 "Ein fröhliches Tanzlied" 592 "Ein nachdenkliches Tanzlied" 592 Concertino (op. 27) 94, 120, 288, 293, 295f., 300, 377, 525, 632, 793, 811, 814, 820, 835, 837, 851-854, 904f.,910f.,934,936 in Basel837 in Berlin 293

in Boston 851 in Lausanne 811f., 814, 853f. in Leipzig 632 in München 288, 293 in Prag 905 in Rotterdam 811, 820 in San Francisco 936 in Winterthur 120, 293, 377 im Rundfunk 811f., 853f., 905 Concerto grosso Nr. 1 (op. 10) 30, 34, 36, 60, 65-68, 79f., 119, 133, 171, 525,685,827,904f. in Berlin 30, 34 in Brüsse1 827 in Frankfurt a. M. 34, 36, 60, 65, 67 in Mainz 79f. Concerto grosso Nr. 2 (op. 25) 34, 50, 94, 97, 108f., 113, 117, 119f., 124f., 127f., 130-135, 140-146, 148f., 151, 153f., 163-166, 170f., 173, 180f., 189, 194, 199ff., 203, 206, 213, 229, 231, 252, 255, 331, 376, 378, 496, 522,525,783,803,805,813 inBerlin 119,151 inBem 108f., 132-135, 140f., 149, 154, 164 in Dresden 108f. in Genf 142ff., 148 in Göttingen 194 in Kassel 200f. in Lausanne 783 in Leipzig 113 in Leningrad 331 in London 803 in Lugano 813 in New York 206 in Prag 180f., 376, 378 in Seheverringen 153 in Wien 201 in Wiesbaden 149, 153 inZürich108f., 119f., 124f., 127f., 130-133,378 Der Diktator (op. 49) 15, 50, 215, 221f., 231, 262, 264, 291-296, 328, 332, 347, 351, 360, 370ff., 375,

961

377ff., 381, 383, 385, 416, 428f., 432, 436, 441f., 452, 455ff., 460463, 466-469, 472-477, 479-485, 488ff., 492f., 496ff., 500, 502-506, 508-511, 513-516, 518, 521, 526, 531,533,536f.,542f.,552,597f. in Barmen-Elberfeld 500, 502 in Berlin 291f., 294f., 482, 484, 488,502f.,505,508,513-516,518 in Dortmund 521 in Erfurt 502 in Frankfurt a. M. 472f., 481,497, 500,502-506,508-511,518 in Gablonz 502 in Halle a. d. Saale 492, 502 in Karlsruhe 526 in Kassel 492, 502, 511 in Leipzig 531, 536f., 552 in Lübeck 502 in München 482, 484, 488, 492, 502,515 in Plauen 502 in Saarbrücken 510 in Stettin 492, 502 in Wiesbaden 291f., 370f., 377, 381,383,385,416,436,441,452, 455ff., 461f., 468, 472-476, 479f., 483,485,490,497,500 Doppelfuge fiir Klavier (op. la) 25f. 65f.,373,376 Durch die Nacht ftir hohe Stimme und Klavier (op. 67) 50, 635-638, 640-643, 653f., 657, 663, 682, 719, 733,820,848 in Berlin 654 in Dresden 63 5 in Köln 657 in Rotterdam 820 in Wien 642 in Wintertbur 733 in Zürich 733 Durch die Nacht ftir hohe Stimme und Kammerorchester (op. 67a) 638, 642,654,663,748,847 in Brünn 847 in Frankfurt a. M. 642, 654

962

in Leipzig 63 8 in London 748 in Wien 663 im Rundfunk 84 7 Eight column line (op. 85) 92lf., 924, 931,933 inHartford 921f., 924,931,933 Fiedellieder (op. 64) 565, 570f., 693, 712,719,733,751,820,877 in Dresden 571 in London 877 in Rotterdam 820 in Wintertbur 733 in Zürich 733 Für Rosalinde (op. 45a) 201ff. in Kassel-Wilhelmshöhe 201 Fugen ftir Klavier zu 2 und 4 Händen und ftir 2 Klaviere [Woü 33, 34-35, 37-39 (1917), 50 (1918)] 65 Das geheime Königreich (op. 50) 15, 50,221,262,264,291-296,328,332, 347, 351, 360, 370-374, 377, 381, 383, 385,416, 428f., 432,436, 441ff., 445f.,452,455ff.,460-463,466-469, 472-477, 479-485, 488ff., 492, 495506, 508-511, 513-516, 518, 520f., 523, 526, 531, 533, 536f., 542f., 552, 597f.,676, 724 in Barmen-Elberfeld 500, 502 in Berlin 291f., 294f., 482, 484, 488,502f.,505,508,513-516,518 in Beuthen 523 in Coburg 676, 724 in Dortmund 521 in Erfurt 502 in Frankfurt a. M. 472f., 481,497, 500,502-506,508-511,518 in Gablonz 502 in Halle a. d. Saale 492, 502 in Karlsruhe 526 in Kassel492, 502, 511 in Leipzig 531, 536f., 552 in Lübeck 502 in München 482, 484, 488, 492, 502,515 in Plauen 502

in Saarbrücken 510 in Stettin 492, 502 in Wiesbaden 29lf., 370f., 377, 381,383,385,416,436,441,452, 455ff., 461f., 468, 472-476, 479f., 483,485,490,497,500 Drei Gemischte a-capella-Chöre (op. 22) 83, 88, 98, 105ff., 113, 130, 132, 145, 166f., 186f., 191, 193,376,472 in Berlin 106f. in Freiburg 167 in Winterthur 132 in Zürich 113, 130, 132, 376 "Der Mensch" (op. 22 Nr. 1) 120, 186f. in Winterthur 120 in Zürich 120 Drei gemischte Chöre (op. 61) 596ff., 610,618,704,721 in Wien 597 "In der Stadt" (op. 61 Nr. 1) 704 "Zur Emtezeit" (op. 61 Nr. 2) 704 "Schifferliedchen" (op. 61 Nr. 3) 704 Drei Gesänge (op. 56) 464-467, 469, 475f., 712, 733 in Winterthur 733 in Zürich 733 Gesänge des späten Jahres (op. 71) 16, 50, 656, 661f., 664, 666ff., 673, 699, 705f., 712f., 718f., 731, 733, 735 in Amsterdam 731 in Berlin 664, 713 in Dresden 661, 664 in Winterthur 733 in Zürich 733 im Rundfunk 664 "Ballade von den Schiffen" (op. 71 Nr. 3) 673,751 "Ballade vom Fest" (op. 71 Nr. 4) 673,751 "Trinklied" (op. 71 Nr. 6) 718, 722f., 751 "Liebeslied" (op. 71 Nr. 7) 673, 751

"Und Herbstlaub und Regenschauer" (op. 71 Nr. 8) 673, 751 "Vor dem Tod" (op. 71 Nr. 9) 673, 751 "Der Augenblick" (op. 71 Nr. 10) 733, 735 "Der Genuß des Unendlichen" (op. 71 Nr. 11) 733, 735f. Gesänge nach alten Gedichten (op. 53a) 305, 320f., 323, 328, 332, 353f., 360f., 374f., 380, 397, 401f. in Berlin 305, 323 in München 305, 323, 360f. in Wien 353f., 360f., 401f. in Zürich 888 im Rundfunk 888 Das Gotteskind (op. 42) 377f. Herr Reinecke Fuchs (op. 46a) 646 in Bad Hornburg 646 L 'incoronazione di Poppea von Claudio Monteverdi (op. 80a) 785, 792, 797-800, 803, 806, 809, 813-817, 820, 825f., 828ff., 832-836, 839ff., 843ff., 847, 849f., 856-862, 865, 872f., 875f., 878f., 881, 886, 888, 895,916,918,922,927,930,932 in Arnsterdam 825 in Basel 785, 806, 845 in Hilversum 828 in Lausanne 813-817, 828f., 843 in Lugano 873, 876, 878 in Mährisch-Ostrau 828 in New York 861f., 865 in Rotterdam 825, 828 in Toronto 860, 862 in Wien 845, 856 im Rundfunk 813-817, 825, 828f., 843,873,876,878 Intermezzo aus op. 80a 847, 879, 886 in Brünn 847 in Helsinki 886 im Rundfunk 847, 886 Suite aus op. 80a 879-887, 890f., 894 in Helsinki 880, 890f., 894

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in Lugano 879-883, 886f., 894 in Zürich 880, 882-887, 894 im Rundfunk 879-887, 890f., 894 Intrada (op. 51a) 324 in Kassel324 Italienische Balladen (op. 77b) 779, 781 "Donna lombarda" (op. 77b Nr. 1) 781 "La monachella e il demonio" (op. 77b Nr. 2) 781 "Il cavaher di Francia" (op. 77b Nr. 3)781 Die Jahreszeiten ( op. 35) 170ff., 176f., 180,182, 186ff.,203,229,377, 632,688,869 in Berlin 176 in Donaueschingen 170ff., 176, 187,377 in Dresden 180 in Köln 176 in Leipzig 632 in New York 869 Jonny spielt auf(op. 45) 15, 84, 154, 196ff., 205-212, 214-218, 220ff., 224-228, 230, 232f., 235, 237, 241, 243ff., 248-256, 258-304, 306-351, 353-363, 365-379, 381-391, 393404, 406-417, 420-424, 426-429, 431-457, 459-464, 466-476, 478481, 483-486, 488-494, 501f., 506509, 511, 516, 535, 539, 542, 549, 550f., 571f., 575, 578, 584f., 594, 597f., 609, 616, 621, 625, 632f., 639, 688, 710f., 771, 790, 797, 812, 858, 862, 865f., 869, 875f., 923, 925, 928, 932,937f. in Agram (----+ in Zagreh) in Algier 452, 492 in Altenburg/Gera 344, 354, 369, 616 in Antwerpen 401f., 502 in Augsburg 379, 399 in Aussig 437 in Barcelona 440, 443

964

in Barmen 471f., 474 in Berlin 262, 266, 271ff., 275f., 278, 293, 295, 300, 325f., 328f., 336f., 339f., 342, 344, 346, 373f., 384, 386, 396f., 413, 432, 441, 483,485,502,812 in Bem 380, 389, 400 in Braunschweig 344, 349, 372, 475 in Bremen 361 in Bremerhaven 372 in Breslau 294, 296, 303, 306, 344, 371, 402 in Brünn 318, 322, 344, 372, 413, 502 in Budapest 384, 401f., 408, 411, 427f., 448ff., 453f., 466, 469, 471, 489 in Charkow 490 in Chernnitz 333, 344, 374, 393ff.,397,402,412 in Darmstadt 276, 338, 344, 388, 502 in Dessau 278ff., 297, 299f., 316, 344,437 in Dortmund 299, 306, 344, 402 in Dresden 154, 396f., 402, 412f., 428,466,502 in Erfurt 272, 275, 294, 333, 344, 354,373,402 in Florenz 362 in Frankfurt a. M. 276, 326, 328f., 334f., 339, 346, 356f., 359f., 372, 409f., 417, 432, 441, 502, 506, 511,812 in Gablonz a. d. Neiße 322, 328f., 403 in Genf492 in Harnburg 208-212, 214, 216, 220f., 225, 259ff., 263, 265, 266f., 269ff., 279, 281f., 284-287, 289, 294, 298, 306, 308, 317, 319ff., 323f., 328f., 333ff., 337-340, 343-346, 353, 385, 412f., 432, 441,444,446,456f.,490 in Hannover 275

in Helsinki 488f., 502 in Kaiserslautern 344, 356, 379, 402 in Karlsbad 448 in Karlsruhe 276, 280f., 283, 294, 344,354,385,408 in Kassel264, 350, 374, 399, 403, 417 in Kiel 40 1f. in Kiew 488f. in Koblenz 408 in Köln 302f., 344, 372, 437, 444, 446 in Königsberg 400 in Kopenhagen 578 in Krefeld 276, 280, 283, 285, 294, 344,378,385,402 in Leipzig 221, 224f., 228f., 232f., 235, 237, 243ff., 248, 250ff., 261ff., 267, 269-272, 276, 278f., 293f., 299, 301ff., 306, 308, 313, 324, 328, 338, 340, 343f., 346f., 353, 359, 377, 385, 397, 408ff., 413,417,424,427,432,439,464, 466f., 474, 502, 550, 621, 632, 797,812 in Lernberg 403 in Leningrad 300, 330f., 332f., 344, 347, 353, 360f., 390f., 393, 502, 507,509 in Ljubljana 493, 502 in London 473f. in Lübeck 338, 344, 394 in Lyon492 in Magdeburg 398 in Mailand 362 in Mainz 265, 268, 275f., 365, 394 in Mannheim 275f., 280f., 283, 344,362 in Marienbad 448 in Marseille 492 in Mönchengladbach 375, 385 in Monte Carlo 452, 492 in Moskau 288, 332, 336, 344, 488f.

in München 272f., 433, 475f., 484f., 490 in New York 302f., 326, 328f., 332f.,335f.,340f.,344,365,455f., 462f., 502, 869 in Nizza 492 in Nordhausen 310, 320, 322f., 325,328f.,338,344,34~404

in Nürnberg 379, 399 in Opava 516 in Paris 429, 432, 434--447, 451454, 464, 466, 468, 471, 480, 483--486,488--492,535 in Pilsen 448, 474 in Prag 287ff., 294ff., 309, 324, 327,331,335,340,342-345,348f., 633,639 in Rostock 385 in Saarbrücken 433 in Schwerirr 365, 379, 399 in Stettin 437 in Stuttgart 275, 393, 437, 442, 444,502 in Weirnar 375, 402 in Wien 406f., 411--414, 416, 420f., 423f., 426ff., 432ff., 437, 439, 441f., 449, 452, 45~ 45~ 464, 466f., 470ff., 474, 502, 508, 550f., 571f., 575, 584f., 639, 711, 771 in Wiesbaden 264, 268, 275f., 280f., 283, 292, 294, 302ff., 329f., 335, 340f., 344, 351, 353f., 356, 359,370,373,391,394,396,400, 412,414,502 in Würzburg 383 in Zagreb 398, 402, 502 in Zürich 343f., 372, 404, 633 als Film 262, 297, 300, 304, 451ff., 501f., 862, 865 im Rundfunk 333 Bearbeitung des Blues "Lebwohl mein Schatz" 249, 251, 253-256, 258-263, 266ff., 271, 273-276, 279,281, 283, 285f., 289ff., 296ff., 300,304,343-346,348,350,353,

965

355,358,368,384,386,393,413, 422,466f,469,479,481,489 im Rundfunk 254, 258f., 262f., 274,285,290f,296f in Kassel 285, 297 in Wien 254 Aufnahme 478f Bearbeitung der Fantasie von Emil Bauer 268, 448ff., 479 Potpourri 249, 253-256, 332, 358f, 363, 36~ 368, 384, 386f, 393, 396, 398, 447f., 455, 459f, 462,481 Bearbeitung des Schlussgesangs "Nun hat uns Jonny aufgespielt" 253f., 258, 261, 264, 267f., 273, 345,358 Bearbeitung des Shimmy 255, 273 Bearbeitung des Swanee RiverSongs "Das wurde mir nun doch zu dumm" 249, 256, 393, 396f., 422,481 Bearbeitung des Triumphlieds "Nun ist die Geige mein" 249, 256, 393, 396f., 422, 479, 481, 489 Bearbeitung des Blues für Jazzband von Gustav Blasser 226 Bearbeitung für Jazzorchester 249, 251, 253ff., 259f., 262, 266, 268, 281, 283, 296, 343ff., 358, 384,386,481 Bearbeitung für Klavier 251, 253-256,260,262,264,266,281, 283, 298, 343, 345f., 358, 366, 413,481 Bearbeitung für Salonorchester 251, 253ff., 262, 268, 279, 366, 448,455,481 Fantasie über Jonny 273[., 366 Kadenzen zu Haydns Klavierkonzert D-Dur (Hob. XVIII:11) 86 Sieben Kanons (WoO 71) 88 Kantate von der Vergänglichkeit des Irdischen (op. 72) 597, 659, 674f., 684f., 687, 692, 697, 700-705, 733,

966

747f, 755, 773, 850ff., 871, 874, 876,886,895,901[ in Breslau 705 in London 850ff., 871, 874, 876, 901f. in Zürich 733, 755 Kar! V. (op. 73) 16f., 50, 647, 678f., 694, 697, 703, 706, 713f., 720, 728f., 732, 734, 736-740, 742f, 745f, 748, 752ff.,756f, 764f., 775f., 780, 786flf., 790, 792, 794, 796, 799, 803, 805, 816f., 823, 827, 835-838, 840-848, 868, 870, 875f, 880, 886f, 890f., 896ff.,900-909,921,924,929,931 in Amsterdam 827 in Basel 742f., 816f., 835, 837f., 841f., 844 in Bregenz 764 in Brüssel 827, 902, 906 in Graz 743 in Mährisch-Ostrau 823 in Prag 17, 740, 743, 840-848, 870, 880, 890f., 896ff., 900-903 in Wien 16, 713, 745f, 753, 756, 780,799,803,805 in Zürich 788, 790, 792, 794, 836, 902 im Rundfunk 896 Fragmente aus "Kar! V." (op. 73a) 792f., 799, 810ff., 815, 818, 824f., 827f.,833,836,851-854,872 in Barcelona 792, 851 in Brüssel 793, 827, 833, 853f in Den Haag 793, 811, 824f. in Florenz 836 in Lausanne 793, 799, 811f., 854 in London 793,799,811,818,827 in Lugano 793,799, 818 in Rotterdam 793, 824f. in St. Gallen 793, 810ff. in Wien 851, 853 in Winterthur 793 im Rundfunk 812, 818, 827, 833, 853f. I. Fragment aus "Kar! V." 815, 818,829,847

in Brünn 847 in Lugano 818, 829 im Rundfunk 829, 847 3. Fragment aus "Kar! V" 847 in Brünn 847 im Rundfunk 84 7 "Katzenlied" ("Mädchens Klage") (WoO 70) 89, 91, 94, 97, 104 Kehraus um St. Stephan (op. 66) 580, 584, 625, 629f, 638, 65~ 692, 862f, 865 in Leipzig 629f. in Wien 650 FünfKlavierstücke(op. 39) 189f, 194, 205ff, 217f, 221,377,422,820,869 inKassel189, 194,377 in Los Angeles 869 in Rotterdam 820 in San Francisco 869 Kleine Blasmusik (op. 70a) 656, 675f, 678ff, 685, 698, 904f Kleine Kantate (op. 51) 324, 377, 530 in Kassel324, 377 Vier kleine Männerehöre ( op. 32) 123,377,472,685,687, 709ff, 825 in Wien 123 Kleine Suite (op. 13a) 37ff., 43, 45f., 48-53, 65f., 86 in Barcelona 65 in Berlin 39, SOff, 65, 67 in London 65 in Madrid 65 in München 65 in Stuttgart 65 in Zürich 65, 67 Kleine Suite für Klarinette und Klavier (op. 28) 94, 377 Zwei kleine Suiten für Klavier (op. 26) 50, 84, 86, 128f., 132, 150, 153, 165, 170, 179, 182f., 190, 203, 376, 422,512,713,820,869 inBem 84 in Harnburg 129, 376 in Rotterdam 820 in San Francisco 869

Kleine Symphonie (op. 58) 523ff., 537, 540, 544, 546, 57lf., 645, 687, 851 in Berlin 525 in Boston 645, 851 in Cincinnati 851 in Leipzig 546, 571f. in New York 851 in Wien 537, 571f. in Zürich 540 Konzert für Klavier und Orchester Nr. I Fis-Dur (op. 18) 60, 66, 68, 78ff, 83f, 86, 88ff., 92, 95f., 98f., 101,110f., 116, 120f., 124,132, 137f., 146, 149, 151, 153, 171, 173, 180, 213, 227, 231, 331, 388f., 439, 525, 671, 907f. in Basel116, 132, 137f., 149 in Bergen 101 in Berlin 89f., 101 inBem 84 in Brüssel 907 in Dresden 101, 151, 153 in Köln 137 in Leningrad 331 in Paris 84 in Warschau 132 in Wien llOf, 132, 171, 180 in Wiesbaden 101 in Winterthur 68, 79f., 86 im Rundfunk 907 Fassung fiir 2 Klaviere 79f., 146 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 (op. 81) 824f., 827, 833-836, 839f, 842, 844, 847-851, 856f, 859, 863f., 86~ 869, 873-877, 879f, 883, 885ff., 890f., 894, 901ff, 905-908, 910ff., 915, 921, 924f, 935f. in Amsterdam 824f., 827, 835, 839, 842, 844, 873ff, 885, 894, 903,910f in Boston 863f, 866, 869, 901, 924,936 in Brüssel 883, 907f in Chicago 864, 921, 924, 936

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in Helsinki 874, 876, 885ff., 890, 894,906,908 in London 833f., 850f., 873, 876, 885f., 894, 901 in Stockholm 877, 879f., 885ff., 890,894,901,906,908 in Wintertbur 891, 903 im Rundfunk 827, 833, 850f., 873f., 876f., 879f., 883, 886f., 890, 894, 901, 906ff., 910f. Konzert für Violine und Orchester Nr. I (op. 29) 94, 101, 120f., 124, 130, 132, 135, 139f., 142, 144f., 149ff., 154f., 165, 167f., 170-173, 179f., 186, 189, 192ff., 196, 198, 213, 224, 231, 252, 305, 331, 342, 377,496,525,633,639 in Amsterdam 192, 194 in Berlin 120f., 132, 135, 149, 180 in Bochum 120f., 132, 151, 153f. in Braunschweig 633 in Dessau 120, 132, 144, 149, 180, 377 in Dortmund 198 in Düsseldorf 151, 153, 165, 167f. in Duisburg 198 in Frankfurt a. M. 639 in Genf198 in Halle a. d. Saale 198 in Köln 196, 198 in Leningrad 331 in St. Gallen 120f., 130, 132, 149ff., 180 in Stockholm 198 in Stuttgart 639 in Zürich 155, 198 Leben des Orest (op. 60) 496, 533, 536, 539, 541-547, 550-559, 562, 564f., 567ff., 572, 577ff., 581, 583, 588, 595-603, 607f., 61~ 612f., 61~ 618, 621, 624ff., 630, 635, 637, 640, 652, 711, 714, 723, 746, 756, 844, 877f., 937f. in Berlin 541, 557ff., 562, 564f., 567f.,581,608,612,616 in Bochum 562

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in Breslau 608, 612, 616 in Coburg 602f., 612 in Darmstadt 554, 556, 577f., 711, 844 in Duisburg 547, 552, 562 in Erfurt 652 in Freiburg im Breisgau 602 in Halle a. d. Saale 602f., 624, 626 in Harnburg 602 in Hannover 602f., 626 in Karlsruhe 602f., 618, 621, 723 in Köln 581 in Leipzig 539, 541, 546, 550f., 562,567,603,612 in Magdeburg 602 in Mannheim 602f., 612, 618, 621 in Stuttgart 581, 583, 602 in Wien 572 Lieder (op. 9) 65, 67, 86, 88, 94, 113 "Im Spiegel" (op. 9 Nr. 1) 28f., 65, 67, 88f., 91, 94, 97, 119f. "Räume" (op. 9 Nr. 2) 67, 88, 91, 94,97 "Das Bild" (op. 9 Nr. 3) 91, 94, 97 "Erinnerungen" (op. 9 Nr. 4) 67, 88,91,94,97 "Rätselspiel" (op. 9 Nr. 6) 67, 88f.,91,94,97 "Die Ballade vom König Lobesam" (op. 9 Nr. 7) 67, 86, 88, 112f., 117, 121, 179,719 Lieder (op. 15) 37, 65, 67f., 86 "Ich wandelt' allein" (op. 15 Nr. 1) 68 "Elevation" (op. 15 Nr. 3) 37, 67, 91,94,97 FünfLieder (op. 19) 66ff., 86, 91, 94, 104 "Erinnerung" (op. 19 Nr. 1) 67, 97 "Der Individualist" (op. 19 Nr. 2) 67,97 "Erwachen bei der Geliebten" (op. 19 Nr. 3) 86, 97, 104f. "Wunsch" (op. 19 Nr. 4) 67, 94, 97

"Die frühen Gräber" (op. 19 Nr. 5)67f,85f,97,733 Neun Lieder für Gesang und Klavier (aus op. 9, 15 und 19) 37, 67, 85f., 88, 91, 94, 99, 104, 110, 113f, 117, 119, 128, 135, 179,719 Lieder (op. 30) 104, 306f., 377 "Die Musen" (op. 30 Nr. 13) 104 Vier Lieder nach alten Gedichten (op. 53) 320f, 323, 328, 332, 374f, 377f, 380, 397, 402, 426, 429, 523, 525,719,751,888,904[ Drei Lustige Märsche (op. 44) 223, 225f., 228, 230--234, 238, 241-247, 256ff, 266, 298, 377, 512, 525, 538, 575, 622, 633, 639, 648, 659, 670, 925 in Breslau 639 in Donaueschingen 222f., 238, 377,659 in Frankfurt a. M. 238, 242f, 246, 256,258 in Hilversum 633 in Karlsruhe 242 in Magdeburg 243 Bearbeitung für Blasorchester 257[,266,298,512 Bearbeitung für Klavier zu zwei Händen 225, 230ff., 244, 512 Bearbeitung für Salonorchester 225, 230, 512 "Malborough zieht in den Krieg" (Bühnenmusik) (op. 52) 305, 316, 323ff, 327f., 331, 377,545 in Gießen 324 inKasscl305,316,323,328,377 Mammon(op.37) 162f, 168ff., 171f., 175, 178, 181, 191, 195f., 200, 248, 373, 377, 384, 386f., 405, 407, 513, 515 in München 163, 168f, 171f, 373, 384, 386f. in Stuttgart 195 in Wien 162, 171f., 196 Monolog der Stella für Sopran und Klavier (op. 57) 456f, 462-466, 469f.,

480, 518ff, 525, 540, 675, 712, 719, 751, 904f. in Berlin 456f., 463-466 in Harnburg 675 in Kassel 465 in St. Gallen 540 Monolog der Stella für Sopran und Orchester (op. 57a) 464, 540, 847 in Brünn 847 in Hannover 464f in St. Gallen 540 im Rundfunk 84 7 Die Nachtigall (op. 68 und 68a) 50, 632, 637f, 640, 652ff., 656f., 659[, 699,719,847,854 in Basel 652, 654 in Bem 632, 654 inBrünn 847 in Köln 657 in Winterthur 654, 699 in Zürich 654, 656 im Rundfunk 84 7 The night is far spent (op. 84a) 933 0 Lacrymosa (op. 48 und 48a) 50, 228f, 235ff., 239ff, 246f., 251, 253, 305, 307, 320, 377, 405f, 520, 525, 564, 611, 654, 699, 719, 848, 854, 872, 904ff in Basel654 in Berlin 239, 654 in Köln 239, 246f., 251, 377 in London 872 in Mainz 235, 239 in Prag 905f in Venedig 611 in Winterthur 654, 699 im Rundfunk 905f Vier Österreichische Volkslieder (op. 77a) 762, 781, 831 "Nachtwächterlied" (op. 77a Nr. 1)762,831 "Es wollt ein Maderl" (op. 77a Nr. 2) 762, 831 "Geah i ausse übers Gwänd" ( op. 77a Nr. 3) 762, 831

969

"Maria ging in Garten" (op. 77a Nr. 4) 762, 831 Orpheus und Eurydike (op. 21) 50, 71, 74, 82, 86, 89, 92ff., 97ff., 102f., 107f., 124, 126f., 129, 131, 133, 135f., 139-143, 147, 150, 153f., 156, 159f., 162-167, 169f., 176f., 180-183, 191f., 195, 199, 203, 207f., 211-214, 218, 226f., 232f., 235, 237-246, 262, 264f., 272, 275f., 292, 320, 322-325, 334, 336f., 340ff., 350, 373, 376, 391, 500, 502, 514f., 554, 567, 572ff., 583, 629, 662f., 667, 671, 711 in Berlin 86, 89, 94, 241f., 245f., 272, 275f., 325, 336f., 34~ 50~ 502, 514f., 554, 629 in Dresden 89, 92, 99, 102 in Frankfurt a. M. 107f., 126, 129, 131, 133, 135f., 139f., 147 in Karlsruhe 162 in Kassel 108, 177, 191f., 199, 207f., 211f., 218, 233, 235, 237f., 241, 243, 262, 323f., 334, 350, 391, 711 in Köln 89, 102 in Leipzig 102 in Münster 139 in Paris 142 in Prag 169 in Stuttgart 150, 153, 162, 165ff., 169,322 in Wiesbaden 169, 264f., 341 in Zürich 147 im Rundfunk 218, 237f. Potpourri (op. 54) 50, 305, 320f., 328, 343f., 349, 353, 355, 36~ 377f., 397, 402, 406f., 422, 424, 465, 476, 480,484,496,508f.,518,523,525 in Berlin 343, 508, 518 in Buenos Aires 480 in Eisenach 508 in Harnburg 484, 508 in Hannover 508 in Köln 305, 328, 343, 349, 355, 360,377,406 in Mönchengladbach 508

970

in Paris 508f. in Stettin 508 in Wiesbaden 349 Die Rache des verhöhnten Liebhabers(op.41)377f.,413,514,869 in Zürich 377,413, 869 Reisebuch aus den Österreichischen Alpen (op. 62) 16, 50, 533, 546, 548, 551, 557f., 561, 563, 56~ 56~ 571f., 582f., 585, 588, 601, 603, 607, 609, 611, 613, 615, 622ff., 626, 639, 648, 691, 693, 707, 712f., 719, 733, 751, 753,783,82~857f.,877f., 881,937f. in Berlin 561, 563, 626 in Brüssel 827 in Darmstadt 615 in Dresden 557, 563 in Frankfurt a. M. 623, 626, 639 in Graz 783 in Harnburg 626 in Kassel615, 639 in Leipzig 551 in London 783, 877 in Mainz 639 in Mannheim 639 in München 691 in Oberhausen 639 in Wien 626, 639 in Wintertbur 733 in Zürich 733 im Rundfunk 648 "Motiv" (op. 62 Nr. 1) 632, 639 "Kloster in den Alpen" (op. 62 Nr. 3) 632 "Wetter" (op. 62 Nr. 4) 632, 639 "Friedhof im Gebirgsdorf' (op. 62 Nr. 6) 633 "Aufund ab" (op. 62 Nr. 10) 633 "Heimweh" (op. 62 Nr. 14) 639 "Heißer Tag am See" (op. 62 Nr. 15) 639 "Ausblick nach Süden" (op. 62 Nr. 17) 632, 639 "Entscheidung" ( op. 62 Nr. 18) 632 "Heimkehr" (op. 62 Nr. 19) 632, 639

School music (op. 85a) 933, 937 Das Schweigen (op. 75) 733, 735 in Wintertbur 733, 735 in Zürich 733, 735 Schwergewicht oder die Ehre der Nation (op. 55) 15, 50, 221, 262f., 268, 293, 316, 347, 370f., 373, 378, 380-385, 388f., 416, 428f., 432, 436, 44lf., 445f., 452, 455ff., 460--463, 466--469, 472-477, 479--485, 488ff., 492, 496ff., 500, 502-506, 508-511, 513-516, 518, 521ff., 526, 530-533, 536f.,542f.,552,588,597f.,652,668, 689,693,711,716f.,724 in Antwerpen 668 in Aussig 693 in Barmen-Elberfeld 500, 502 in Berlin 482ff., 488, 502f., 505, 508,513-516,518 inBrünn 652 in Coburg 724 in Darmstadt 693, 711 in Dortmund 521 in Erfurt 502 in Essen 530 in Frankfurt a. M. 472f., 481,497, 500,502-506,508-511,518 in Freiburg im Breisgau 505 in Gablonz 502 in Halle a. d. Saale 492, 502 in Harnburg 716 in Rarburg 652 in Karlsruhe 526 in Kasse1492, 502, 511 in Kiel522 in Koblenz 521 in Leipzig 531, 536f., 552 in Lernberg 71 7 in Lübeck 502 in Mainz 484 in München 482ff., 502, 515 in Osnabrück 526 in Plauen 502 in Saarbrücken 51 0 in Stertin 492, 502 in Stralsund 505

in Wien 543 in Wiesbaden 370f., 378, 381, 383, 385, 416, 436, 441, 452, 455ff., 46lf., 468, 472--476, 479f.,483,485,490,497,500 Divertissement aus "Schwergewicht" (Ernil Bauer) 268, 513, 532f.,632 in Frankfurt a. M. 632 Kleine Tanzsuite aus der burlesken Operette" Schwergewicht oder Die Ehre der Nation" (Gustav Blasser) 513 Serenade fiir Klarinette und Streichtrio (op. 4) 27f., 65, 67 in Berlin 65, 67 in Donaueschingen 65, 67 in Wien 65, 67 Twelve short piano pieces written in the twelve-tone technique (op. 83) 922,932f.,937 in Washington D. C. 922 im Rundfunk 922 Ein Sommernachtstraum (Bühnenmusik und Suite) (op. 46) 221, 223, 225f., 228f., 232, 234-237, 285f., 289, 306ff., 314, 316ff., 320f., 323, 377,512,539,616,646,776 in Altenburg/Gera 236, 285f., 307, 616 in Berlin 539 in Graz 314, 316f. in Heidelberg 221ff., 225, 316ff., 377,512,776 in Würzburg 321 SonateforKlavierNr.l Es-Dur(op.2) 25-30, 64ff., 70, 115f., 171, 179,653 in Berlin 25, 65f. in Köln 66 in Salzburg 25, 65f. in Wien 65 in Wintertbur 25, 65f. Sonate für Klavier Nr. 2 (op. 59) 496, 498,511,518ff.,531,639, 712 in Berlin 496 in Kassel 639

971

in Köln 531 Sonatefür Violine Nr. I (op. 33) 123, 145, 150, 162, 377 Sonate für Violine und Klavier fisMall (op. 3) 31, 65f. in Berlin 65f. Sonatinen für Klavier (op. 5) 65, 67 Sonatine Nr. 1 67 in Winterthur 67 Sonatine für Klavier (WoO 76) 518 Der Sprung über den Schatten (op. 17) 50, 60, 62-66, 68-76, 81, 83, 86ff., 105-108, 115, 118, 122ff., 145f., 161,171, 178f., 183, 186, 188f., 191, 194, 203-207, 210, 218f., 225, 231f.,241, 243,288,300,309, 330f., 333, 336f., 339, 342, 347, 349f., 353f., 360ff., 367, 390, 399, 417f., 506,812 in Frankfurt a. M. 60, 63, 65f., 68ff., 72, 83, 105ff., 115, 118, 122f., 161, 204, 218f., 232, 417f., 506,812 in Halberstadt 207 in Harnburg 107 in Leipzig 107 in Leningrad 178, 183, 188f., 194, 203, 205ff., 231, 288, 300, 309, 330f., 333, 336f., 339, 342, 347, 349f., 353f., 360ff., 367, 390, 399 "Jazz" aus der Nr. 11 106f. "Im freien Land Amerika" (Bearbeitung für Klavier von Gustav Blasser) 226 Streichquartett Nr. I (op. 6) 25ff., 29-34, 38f., 42, 46, 48-51, 57f., 6467, 70, 82, 84, 99, 115, 167, 189, 193,203,212 in Berlin 32, 34, 65, 67 in Darmstadt 65, 67 in Freiburg 65, 67, 167 in London 33, 38f., 42, 65 in Nürnberg 25f., 31f., 65, 67 Streichquartett Nr. 2 (op. 8) 30f., 33f.,3~38f.,65, 115f., 167 in Berlin 30f., 33f., 65

972

in Brünn 38, 65 in Freiburg 167 in Prag 38, 65 Streichquartett Nr. 3 (op. 20) 39, 60, 6~ 68, 7~ 79, 82f., 8~ 88, 95, 98f., 102, 121, 124f., 129, 145, 189, 192, 203, 206, 247, 313, 315, 403, 405, 454,540,575 in Berlin 192 inRom206 in Salzburg 66, 68 in Wien 79 Walzer (Aufnahme) 247, 403ff., 454 Streichquartett Nr. 4 (op. 24) 39, 94, 102, 109, 120, 130, 376 in Salzburg 102, 109, 376 in Zürich 120, 130 Streichquartett Nr. 5 (op. 65) 39, 50, 574f., 582, 587-591, 594, 596f., 600, 603ff., 607ff., 611f., 614f., 619-623, 636f.,647,654,693 in Berlin 620 in Frankfurt a. M. 654 in Harnburg 620 in Kopenhagen 614, 620 in München 604, 614, 619f. in Prag 604, 620 in Winterthur 622f. Streichquartett Nr. 6 (op. 78) 39, 792, 803, 824f., 832ff., 836, 840f., 845,888,929 Streichquartett Nr. 7 (op. 96) 39 Stücke für Orchester in 7 Sätzen (op. 31) 123, 168, 179, 203f., 216, 218, 224,232f.,343ff.,377,525 in Berlin 233, 343ff. in Dessau 168, 203f., 216, 218, 232 in Winterthur 204,218, 232, 343f., 377 Suite for Cello solo (op. 84) 932f., 937 Symeon der Stylit (op. 78b) 777 Symphonie Nr. I (op. 7) 26ff., 30, 33f., 36, 40-43, 45, 65, 67, 90, 95,

12~ 170f, 18~ 343, 345,401[, 525, 692, 709,904f,911f in Berlin 27f, 33, 36, 65, 67, 343, 345 in Frankfurt a. M. 36, 42f, 45, 65, 67 in Leipzig 36 in Magdeburg 95 in Moskau 401 f inPrag 40ff in Wien 36, 692, 709 Symphonie Nr. 2 (op. 12) 36, 60, 65ff., 70, 78f, 90f, 94ff., 100, 102, 104, llOff, 114, 119, 124, 128f, 131ff, 146, 150, 171, 199, 204, 219, 288, 290, 293, 330f., 525, 616, 681, 685 in Berlin 36, 119, 128f, 616 in Kassel36, 60, 65, 67, 204, 219 in Leningrad 330f. Symphonie Nr. 3 (op. 16) 65, 68, 7985, 105, 116, 124, 129f., 132, 134, 138,140-143,146, 170f,525 in Baselll6 in Berlin 68, 79, 82, 134, 138, 141ff in Bochum 132 in Frankfurt a. M. 68, 80f, 129f., 132, 138, 146 in Leipzig 79, 82 in Prag 83 in Weimar 68 in Winterthur 68 Symphonie für Blasinstrumente und Schlagzeug (op. 34) 187-194, 198ff., 204f,377,525f in Berlin 191, 199 in Frankfurt a. M. 204f in Leipzig 187-190, 192f, 198, 377 in Zürich 198 Symphonische Musik für neun Soloinstrumente (op. 11) 36f, 39, 42-46, 48-51, 57, 65ff., 69-72, 78, 80, 87f., 100, 120, 130, 132, 145f., 171' 189, 206,525,538,824f.

in Amsterdam 824f. in Berlin 44f., 65, 67 in Bochum 87, 100 in Donaueschingen 36, 39, 65, 67 in Biberfeld 100 in Frankfurt a. M. 45f., 65, 67 in Harnburg 87, 100 in Königsberg 42ff., 57 in Mainz I Wiesbaden 80 in Zürich 120, 130, 132 Symphonische Musik Nr. 2 (op. 23) ("Divertimento") 82f., 186, 376, 378 in Berlin 83 in Prag 83 Symphonisches Stück (op. 86) 837, 932f.,937f in Arm Arbor 937 in Basel 937f. Tanzstudie (op. 1b) (op. 1 Nr. 2) 26, 32,66 Tarquin (op. 90) 792 Thema und 13 Variationen (op. 69) 640f., 648, 656f, 659f., 662, 672, 680ff., 685, 693, 699, 701, 703, 705, 722, 851, 904f. in Berlin 662, 701 in Freiburg im Breisgau 705 in Leipzig 703, 722 in New York 648, 851 in St. Gallen 699 in Wien 682, 685 in Zürich 656f Toccata und Chaconne (op. 13) 37ff, 42-46, 48-53, 57, 64-67, 70, 84, 86, 88, 97, 145, 171, 179,213,713 in Berlin 39, 42, 50ff., 65, 67 in Frankfurt a. M. 42, 44, 65, 67 in Harnburg 42, 65, 67 in Leipzig 37f., 42, 65, 67 Triumph der Empfindsamkeit (op. 43) 205-209, 321, 377, 646, 648, 667, 672ff., 676, 690f., 867f. in Augsburg 673f. in Brüssel 867f. in Frankfurt a. M. 690f. in Kassel208f., 377

973

in Lauchstädt 672 in Wien 648, 676, 868 im Rundfunk 867f. Triumph-Suite (op. 43a) 228, 304f., 307,320,377,380-383,523,525,540, 644f., 648, 655, 665f., 668f., 671f., 674f., 680f., 685, 687-690, 692, 695, 701,712, 720ff., 783,785, 813ff., 818, 820, 851, 869, 873, 876, 886, 890, 894,921,936 in Amsterdam 680f., 687f. in Augsburg 648 in Barcelona 785 in Berlin 648, 668 in Chicago 921, 936 in Frankfurt a. M. 648, 655, 701, 722 in Harnburg 304f., 377, 380ff., 655,675 in Helsinki 874, 876, 886, 890, 894 in Kassel 648 in Lausanne 813 in Leipzig 305, 655 in Liverpool 680f. in London 681, 687f. in Lugano 813ff., 873, 876, 894 in Mannheim 695, 722 in München 720ff. in New York 645, 851, 869 in Nordhausen 380-383 in Prag 655 in Stuttgart 655, 675 in Utrecht 681 in Wien 648, 655, 668, 685, 692, 701 in Wiesbaden 648 in Wintertbur 783 in Zürich 655, 675, 894 im Rundfunk 813,815,869, 873f., 876,886,890 "Wechsellied zum Tanz" (aus op. 43a)50,674f., 751,869,881,886 in New York 869 im Rundfunk 869

974

Zwölf Variationen in drei Sätzen (op. 79) 869, 891, 893 in Los Angeles 869 in San Francisco 869 Der vertauschte Cupido (op. 38) 187f., 190f., 193,201,377,910,912 in Kassel 187f., 190f., 193, 201, 377,910 in Wien 191 Fassung für Violine und Klavier 188 in Frankfurt a. M. 188 Vocalise (WoO 83) 758 Volksliedbearbeitungen (WoO 127) 470f., 717 "Nach grüner Farb mein Herz verlangt" 71 7 "So wünsch ich ihr ein gute Nacht" 717 Vom lieben Augustin (op. 40) 377f., 570,647 in Danzig 570 in Frankfurt a. M. 570 in Kasse1377, 570 Während der Trennung (op. 76) 733, 735 in Wintertbur 733, 735 in Zürich 733, 735 Zwingburg (op. 14) 37f., 40-46, 52f., 59f., 63-66, 68, 70ff., 75f., 81, 83, 86-89,91ff.,97, 100-103,105, 117ff., 121ff., 126, 128f., 131, 133, 135-138, 145,150, 153, 161f., 165ff., 169, 171, 178-183, 187f., 194ff.,200,203,207, 216f., 245, 275, 446, 508-511, 567, 581 in Berlin 44f., 65, 83, 86f., 89, 91ff., 101f., 117, 119, 121ff., 126, 128f., 133, 135-138, 140, 145, 169,180,245 in Dresden 86f. in Essen 446, 508-511 in Frankfurt a. M. 43, 45, 52 in Halle a. d. Saale 207 in Hannover 40-43 inKöln86f., 89, 91f., 101

in Leningrad 182, 188 in Prag 40-44, 52 im Ruhrgebiet 87 in Stuttgart 131, 150, 153, 161f., 165ff., 169, 178, 183, 187, 194f., 216,224,275 in Wien446 in Wiesbaden 92f., 117, 119, 133 SCHRIFTEN

"Alban Bergs Lulu" 835, 837 Die amerikanischen Tagebücher 1937-1942. Dokumente aus dem Exil 13,861,864f.,904,916 "L'Atonalite" 827 "Autobiographische Skizze" 348, 366,388,459 "Brief des Dichterkomponisten an den Herausgeber" 347, 352, 354, 412 Die drei Mäntel des Anton K. 894 "Franz Schreker als Lehrer" 459, 463 Der hoffnungslose Radikalismus der Mitte 13 "Ist Oper heute noch möglich?" 838 "Operette und Revue, eine Diagnose ihres Zustandes" 528 "Jonny spielt auf' 347, 403f., 408f., 412, 415ff., 424 "Jonny spielt auf und die Ausfiihren-

Prosa Dramen Verse 863 "Rapport sur le point de vue du compositeur contemporain au sujet de l'attitude du public vis-a-vis des reuvres modernes" 822 "Das Schubert-Jahr ist zu Ende" 514517 "Schubert und wir" 514 "Selbstbiographische Skizze" 413 "Über Sinn [Ziel] und Zweck des Theaters" 368f. "Soll die Jugend mit der neuen Musik bekannt gemacht werden?" 839 "Stimme und Instrument" 51 Of. Studies in counterpoint based on the twelve-tone technique 922 "Über den Geschmack" 368f. Über neue Musik 831, 856, 858, 922, 929 "Über die technische Ausführung meiner Oper Jonny spielt auf' 359, 365ff., 370 "Von der Oper" 388 "Was erwartet der Komponist von der Musikerziehung?" 839 "Zur Entstehungsgeschichte der Trilogie ,0 Lacrimosa"' 229 "Zur Uraufflihrung meiner Oper Jonny spielt auf' 346, 349

de~'394,398,40~412

"Karl Kraus und Offenbach" 528 "Kunst und Sport" 368f. "Mein Concerto grosso I!, op. 25" 229 "Meine drei Einakter" 457,461, 463f., 466,468 Music Here and Now 838, 922, 93 7 "On the common ideology of classical and modern music" 869 "Opernerfahrung" 535 "Die Opemkomposition" 368f., 388 "Der Opernstoff' 368f., 388 "Der Operntext" 368f., 388 "Das Publikum und die moderne Musik" 822

Kreuder, Peter 335 Kreutzberg, Harald 359 Kricka, Jaroslav 927 Bily pan aneb Teiko se dnes duchum strasi (Spuk im Schloss oder Böse Zeitenfür Gespenster) 927, 933 Krips, Josef 316 Krist6f, Karl384, 450 Kröller, Heimich 162f., 168f., 171ff., 175,178, 181,377,405ff. Krüger, Hellmuth 80 Kruttge, Eigel84f., 102 Krzyzanowski, Otfried 66, 68, 86, 94, 104

"Erwachen bei der Geliebten" 86

975

Unser täglich Gifl68 Küfferle, Rinaldo 730, 734, 736f., 739f., 759, 762, 764, 774 Kühn, Oswald 583 Küpper, Hannes 558f., 568f. Kulka, Georg 604, 608 Kurth, Ernst 30f., 88 Grundlagen des linearen Kontrapunkts 31 Kussewitzky, Sergej Alexandrowitsch 84,486f.,644f.,863f.,866 Kux, Hedda 642f., 663f., 747f., 750

Laaß, Bruno 333f. Labroca, Mario 611, 809, 836 Lambinon, Nicolas 30f., 34 Lambinon-Quartett 26, 31f., 34 Landesbühne Sachsen 316 Lange, Prancisco Curt 810, 814 Lange, Hans 921 Lange, Otto Wilhelm 227 Larsson, Hans Erik 906, 908 Lasker-Schüler, Else 588 Last, Albert 602 Last, Ludwig 602 Latzko, Ernst 376 Laugs, Robert 36, 65, 201, 219, 616 Laurel, Stan 280 Lavery, Ernmet 792 The First Legion 790, 792 Tarquin 792 Lazzari, Marino 611 Leacock, Stephen 410 League ofComposers 869, 906 Leborne, Pernand 429, 432 Lechner (Buchhandlung) 514 Lechthaler, Josef747f. Lederer, Pelix 578 Alphonse Leduc (Verlag) 758 Legal, Ernst 265, 422, 508, 558 Lehar, Pranz 110, 260, 528, 635 Lehner, Eugen 606 Lehner, Lucca 606 Leichtentritt, Hugo 36, 872 Leider, Prida 129 Leonard, Lotte 624

976

Leonhardt, Carl 150, 153f., 161f., 376, 581 Leoni, Leone 732 Leopoldi, Hermann 161 "Jede Gnädige, jede Ledige trägt den Bubikopf' 161 Lert, Ernst 43ff., 52, 335, 351,353,401 Lert, Richard 43f. Leschetitzky, Theodor H. 880 Levetzow, Karl von 100-104, 110-114, 116f., 119, 126, 131, 134, 137, 139f., 142,150, 153f., 156-159, 165, 170, 176 Die beidenKlas 103f. Die schwarze Orchidee 101 Der verlorene Kopf 101 Weiber ... Weiber 101 Der weiße Wächter (Dämon) 101 Levitzky, Pabian 851 Lewinski, Erich 328, 511f., 723 Lewis, Sam 265 Dinah 264f. Liadow, Anatoly 231 Liebl 747f. Liebstöckl, Hans 423f., 426-429 Lienau, Robert 481, 483 List, Kurt 903 Liszt, Pranz 681 Faust-Sinfonie 681 Liven 839 Ljungberg, Göta 337 Loeffel, Pelix 733, 755 Löhner-Beda, Pritz 161 "1 love you" 160f. "0 Katharina" 160f. "Unberufen" 161 Lörinczy, Vilma 450 Loewy(-Hartmann), Ernst 227, 497f. Löwy, Pranz 457f. Lopatnikoff, Nikolai 329 Lorenz, Dolly 514 Lothar, Mark 744 Lord Spleen 744 Lualdi, Adriano 611, 731f., 734, 766, 772 Ludikar, Pavel 870f., 902 Lübbe,Axel 167,169

Lustig-Prean, Karl 317 Maass (Druckerei) 428 Machaty, Gustav 863, 869 Ekstase 869 Nocturno 869 Madin, Viktor 412 Madrigal Singers 869 Maeterlinck, Maurice Polydore Marie Bemard 69 Maffei, Margherita 448ff. Magersuppe, Kar1324 Mahler, Alma 37, 49f., 64, 77f., 97, 106,124,431,494 Mahler, Anna (s. auch Krenek, Anna) 36, 41, 62, 68, 72, 74, 80f., 124, 129, 160, 164, 177, 179, 182,431,494-497, 499,558 Mahler, Gustav 49f., 69, 124, 185, 236, 268,490,684f.,688,852, 875,929 Das Lied von der Erde 124, 852 6. Symphonie a-Moll 929 8. Symphonie Es-Dur 49f., 69, 124 10. Symphonie Fis-Dur 685 Mahlke, Hyans 33 Maleczky, Oskar 450 Malherbe, Henry 492 Malipiero, Gian Francesco 355, 357f., 530, 730ff., 776, 829 Panthea 776 Philomela und ihr Narr (Filomela e l 'infatuato) 357f., 363 Mann, Benedictus 410 Mann, Thornas 837f. Doktor Faustus 838 Joseph und seine Brüder 83 7 Manz'sche Hof- und Universitätsbuchhandlung 874f. Maraini, Antonio 611 Marbach, Otto 507 Puppenballade 507 Marchand, Leopold 792 Der Schneider im Schloss 790, 792 Margots, Grete 188 Marholm, Bemhard 235f., 314,316 Maril, Alfred 459

Marischka, Hubert 14 7f. Marlo, Manfred 297, 301 Marschalk, Max 192, 397 Martin, Karl Heinz (eigentlich Karl Joseph Gottfried) 336f., 339f., 342, 346,351 Martin, Wolfgang 497f., 500, 503, 509f. Marx, Joseph 459, 771, 773 Matheis, Ernst Josef638 Licht des Tages 638 Mathieu, Th. 831 Matura, Herta 563 Mattausch, Hans A. 101 Das lachende Haus 101 Matzenauer, Friedrich 428 Maude, C. R. 244 Der letzte Faun 244 Maudrick, Lizzie 337 Mauprey, Andre 421,435, 439f., 442ff., 447, 452f., 464, 468, 471f., 491f. May, Karl 580 McCullagh, Isobel 39 McCullagh, Mary 39 McCullagh String Quartet 39, 42 Mehring, Walter 76f. Einfach klassisch! 77 Europäische Nächte 77 Das Ketzerbrevier. Ein Kabarettprogramm 77 Das politische Cabaret 77 Wedding-Montmartre 77 Melos-Gesellschaft 32 Mendelssohn Bartholdy, Felix 67 Mengelberg, Rudolf 194, 680f., 687, 824f., 874f. Missa pro pace 874f. Mengelberg, Willern 825, 875 Menzel, Grete 839, 849 Merian, Wilhelm 835 Merlo 839 Merten, Reinhold 440, 642, 654 Meßner, Joseph 807 MGM (Metro--Goldwyn-Mayer) 451, 869 Mikorey, Franz 475 Mikota, V aclav 3 7

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Milhaud, Darius 134f., 145, 325f., 329, 355, 357f., 364, 422, 439, 447, 467ff., 488, 496, 498, 523f., 540, 574, 577ff., 592,605,797,839,928f. Der befreite Theseus (La delivrance de Thesee) 467ff., 928f. Christophe Colomb 574, 577f. Die Entführung der Europa (L 'enlevement d'Europe) 325f., 329, 357f., 363f.,467,469,928f. L 'homme et son desir (op. 48) 134f., 357f., 363f. Le pauvre matetot 422, 424, 439, 447f., 797,839 Saudades da Brasil 605 Die verlassene Ariadne (L 'abandon d 'Ariane) 467ff., 928f. Millöcker, Carl110 Milojevic, Miloje 728 Mitropoulos, Dimitri 915 Mörike, Eduard 81, 105,376 MoW:re, Jean-Baptiste Poquelin 842 Molin, Herbert 523f. Molin, Johann 524 Molmir, Geza 466 Mornmsen, Theodor 565 Montes, Aida 335 Monteux, Pierre 192, 194 Monteverdi, Claudio 162, 785f., 790, 792, 796f., 813f., 816, 828ff., 834ff., 839f.,856,875,894 Il ballo delle ingrate I Tanz der Spröden (Bearbeitung von Carl Orjj) 162 L 'incoronazione di Poppea 785, 839 L 'Orfeo 806, 829 Moodie, Alrna 94, 101, 106, 109, 111, 115, 120f., 123, 132, 135, 138, 140, 145, 149f., 155, 162, 170, 177-182, 188, 194,331,377 Mordo, Renato 843f. Moschos, Myrsine 425 Maser, Hans 792 Moszkowski, Alexander 399 Mozart, Leopold 681 Trompetenkonzert D-Dur 681

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Mozart, Wolfgang Amadeus 88, 421, 435,438f.,484f.,681,797 Cosifan tutte 421,485, 575, 797, 839 Don Giovanni 485f., 844 Die Entfiihrung aus dem Serail 421, 485 Le nozze di Figaro 122, 485, 535 Die Zauberflöte 279,485, 681 Müller, Erich H. 165f. Müller, Gerda 221 Müller-Blattau, Joseph 57 Müller-Wieland, Otto 85f., 107, 334f., 356,359 Murnau, Friedrich Wilhelm 263 Mussorgski, Modest Petrovitsch 326f., 468,485,487 Boris Godunov 485, 487 Chowanschtschina 326f., 487 Mussolini, Benito 529, 726 Mutzenbecher, Hans Esdras 503, 510 Muzzarelli, Alfred 412, 584 Navarre, Caecilia 466 NBC Artists Service 867 Nef, Albert 84 Neffat, Anton 493 Neher, Caspar 663 Nehrdich, Max 305, 391 Nejedly, Zdenek 37 Nero-Film 637 Nettsträter, Klaus 329, 409, 511 Neubert, Ernst 550 Neufeld, Hans 880ff. Neumann, Karl August 304, 550 Newlin, Dika 922 Newsham, Gertrude 39 Niedecken-Gebhard, Hanns 221, 342, 567,605 Nikisch, Arthur 41, 249 Nikisch, Mitja 249, 279, 297, 300 Nikolai, Otto Die lustigen Weiber von Windsor 535 Nilius, Rudolf361 Nissim, Rudolf770f., 774 Noack, Fritz 580 Nobile, Umberto 503f.

Norbert, Karl412, 584 Norris, Charles G. 433f., 436 Norton (Verlag) 921f., 937 Novak, Vitezslav 37 Novembergruppe 191f., 293 Nüchtern, Hans 655 Oberländer, Anita 581 Ochs, Siegfried 106 Oestwig, Aagaard 4 75 Offenbach, Jaques 634, 748 Orpheus in der Unterwelt 748 Perichale 634, 636, 638 Oppenheim(BuchhändlerinKassel) 328 Orchestre de la (Radio) Suisse Romande 198, 813 Orff, Carl 162 Ormandy, Eugene 849f. Oster, Otto 598-602 Osterrieht, Albert 47, 54, 56f., 59 Ottenheimer, PaulllO Otto, Theo 574, 839 Ovid 740 Metamorphosen 740 Pago (Druckerei) 833 Palestine Symphony Orchestra 193 Palffy-Waniek, Kamilla 507, 574 Film am Sonnenhügel 507 Pancera, Ella 531 Pannier, Mareelle 439 Pantscheff, Ljubomir 849 "Papageno"-Filmgesellschaft 148 "Papageno"-Musikverlag 148 Papier-Paumgartner, Rosa 691 Pasetti, Leo 387 Paszthory, Casimir von 744 Die drei gerechten Kammacher 744 Pataky, Koloman 412 Pauly-Dreesen, Rose 514 Paumgartner, Bernhard 103, 788, 807 Die Höhle von Salamanca 103 Rossini in Neapel788 Pechy, Erzsi 450 Pedrazzoli, Edoardo 771 f. Pella,Paul69

Peltenburg, Mia 701, 733, 755 Pepping, Ernst 223 Perfall, Alexander 766f., 771 Perl, Carl Johann 67 Perrnann, Adolf 506 Pernter, Hans 747ff. Perti, Giacomo Antonio 88 Perulli, Franeo 839 Petit, Georges 468 Petrassi, Goffredo 809 Petyrek, Felix 13, 24-27, 51, 65f., 86, 201, 357f., 460, 521 Die arme Mutter und der Tod 357f., 363,521 Excentric 26 Sechs groteske Klavierstücke 25, 85f. Konzertetüden 25 Der offizielle Empfang 26 Wurstelprater 26 Peyrebere, Emmanuel 244 Peyrebere, Jeanne B. 241-246 Pfahl-Wallerstein, Margarethe 337 Pfister, Kurt 507 Der arme Adrian 507 Pfitzner, Hans 162, 744 Das Herz744 Palestrina 99 Violinsonate e-moll (op. 27) 162 Pfohl, Ferdinand 235f., 335 Pieperhoff, A. 391 Pierne, Gabriel 84 Piotrowsky, Karola 580 Pirchan, Emill28f., 138 Piscator, Erwin 236 Pisk, Paul Amadeus 731, 767f., 770f., 865,921 Pisling, Siegmund 138 Plaut, J osef 410 Plaut, Maria 410 Ploderer, Rudolf 660 Poe, Edgar Allan 104 "The Raven" 104 Polic, Mirko 493 Pollak, Egon 209, 211,270, 313ff., 317, 319,323,335,345 Pond, Donald 473f.

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Pordes-Milo, Alexander Sigmund 25 8f., 266 Poulenc, Francis 445, 447 Pretzner (Fotograf) 168 Preußner, Eberhard 397, 515 Prevost, Arthur 622 Prevost, Germain 623 Pro Arte-Quartett 189, 604, 614, 619, 622f. "Pro Musica"-Gesellschaft 863, 869 Prunieres, Henry 439, 492 Puccini, Giacomo 299, 337, 515, 635 Manon Lescaut 575 Il tabarro (Der Mantel) 515 Turandot 336f. Pündter, Ernst 376 Purcell, Henry 316, 776 The Fairy Queen 316,776 Rabaud, Henri 492 Marouf, Savetier du Caire 492 Rabenalt, Arthur Maria 554, 556, 574, 844 Radnotfay, Karl von 96 Rameau, Jean-Philippe 187f., 191, 377, 910 Les fetes de l 'Hymen et de l 'Amour 187f. Rarnin, Günther 633 Ramuz, Charles Ferdinand 101 L 'Histoire du soldat 101 Rankl, Karl 744, 840f., 898 Rathaus, Karo113, 25f., 67, 459, 620 Fremde Erde 572, 574 Variationen und Fuge über ein Thema von Reger 67 Zwei groteske Klavierstücke 25 Zwei kleine Klavierstücke 26 Ravel, Maurice 192, 439 L 'Enfant et !es sortileges 439 Ray, Maria 863, 868f. Rebner, Adolf 30f. Redl, Fritz 476 Redlich, Hans Ferdinand 469, 527f., 535, 564f., 567, 569, 599, 604, 618, 620-623,644,673f., 828f.

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Bearbeitung von L 'Orfeo 829 Reger, Max 31, 41, 67 Rehkemper, Heinrich 613, 624 Reich, Willi 660, 673f., 726, 766, 771, 775f., 787,792,810,824,833 Reichwein, Leopold 90, 111, 171 Reiner, Fritz 181 Reinhardt, Max 263 Reinhart, Grete 302f. Reinhart, Hans 101, 104, 306f., 357, 363,377 Die arme Mutter und der Tod 357 Reinhart, Oskar 67, 518 Reinhart, Wemer 67, 80f., 94, 101, 111,119,127,155,168, 170f., 177, 179, 343,518,520,540,623,783,786 Reinking, Wilhelm 556 Reinmar, Hans 324, 335 Reiter, Heinrich 496, 498, 501 Reitler, Josef747f. Remond, Fritz (Heinemann, Fritz) 302 Renner, Karl 411 Reti, Rudolf 26, 605 Barabau 363, 605 Terrassen 26 Reti, Vittorio 201 Reucker, Alfred 563, 565, 568 Reuss, Leo 634 Reuß, Wilhelm Pranz 422, 616 Reutter, Hermann 584 The Revellers 265 Reznicek, Ernil Nikolaus von 67 Vater unser für gemischten Chor und Orgel67 Richartz (Chorleiter in Frankfurt a. M.) 685, 687f. Richter (Militärkapellmeister) 259 Richter, Reinhard 376 Riebensahm, Hans-Erich 150 Rieti, Vittorio 357f. Barabau 357f. Rilke, Rainer Maria 101, 123, 228f., 235ff.,305,307,377,520,564 Rimskij-Korsakow, Nikolai Andrejewitsch 232 Rinaldini (s. auch Dasatiel), Josef752

Ringbuchhandlung 820, 822, 824, 858 Risselin, Julien 260f., 264, 267f., 273, 286,290,344,348 Robitschek, Kurt 82 Die Spieler I Liebling der Götter 82 Rocamora, Wynn 866ff. Röbbeling, Hermann 699 Röder, Eva? (Wiesbaden) 644 Rösch (Hofrat, Allgemeiner Deutscher Musikverein) 30 Röseler, Marcella 699 Roger, Kurt 856 Roller, Alfred 730 Rornain, Jules 354 Der Diktator 354 Romby, Paul479 Rosanska, Josefa 606 Rosbaud, Hans 570, 639, 676 Rosenbaum, Alice 564 Rosendahl, Hermann 912 Rosenhaupt, Hans 929 Rosenstein 471, 473 Rosenstock, Josef 27f., 57, 303, 329, 349, 459, 469, 479f., 497, 500, 622ff., 626,695 Rosenzweig, Alfred 428 Rossi (V erlagsangestellte der UE) 641 f. Rossini, Gioacchino 797, 830, 839 Cambiale di Matrimonio 797, 839 Roth, Ernst 396, 475, 566, 569, 598, 622,712,728f.,779,805, 855,859 Roth, Joseph 653 Rothe, Betty 17, 26, 51, 94, 244, 246, 364, 448, 475, 485, 595, 615, 624, 645f., 654, 679, 807, 848, 858, 869, 878,883,893,899,902,905,919,923, 926,931,934 Rothschild, Fritz 192 Rott, Therese 137f. Rottenberg, Ludwig 64, 105, 107f., 111, 123, 126, 129f., 136, 232, 237 Roussel, Albert 77 6 Aeneas 776 Rubensohn, Emy 460, 462f., 51lf. Rubensohn,Emst460,512,522,649 Rudnycky, Antin 490

Rue, Pierrede la 88 Rückert, Friedrich 505 Rüdel, Hugo 122f. Rumpel, Karl412 Rutman, Lucien 869 Ruziczka, Else 514 Saalfeld, Ralfvon 27 Sacher, Paul654, 811, 836f., 840, 890, 933,937f. Sachs, Hans 103, 743f. Der fahrend Schuler bannt den Teufel 103 Sachse, Leopold 208-211, 214, 216, 218-221, 228f., 259, 319f., 335, 340, 345,347,441,444,446 Sajitz, Edith 648 Salabert (Verlag) 485 Salmon, Karel --> Salomon, Karl Salomon, Kar128 Samek, Oskar 634 Samossud, Samuil 350, 361 Samosude --> Samossud, Samuil Satie, Erik 445 Socrate 445, 447 Savoy Orpheans 265 Scarlatti, Domenico 529 Schairer 570 Schalk, Franz 411, 420f. Schaub, Hans F. 337 Scheidt, Robert vom 409, 504, 506 Scheinpflug, Paul376 Schenk, Erich 17, 534, 537, 649, 683, 775, 826, 886ff., 900, 914, 921 Schenk, Johann 188, 201 Der Dorfbarbier 187f., 190, 201 Schenker, Heinrich 111-114 Scherchen, Auguste 68, 709 Scherchen, Hermann 33f., 36f., 39, 4245, 47f., 65, 67f., 73, 78f., 81ff., 96, 105, 120, 129, 132, 134f., 138, 140, 142f., 146, 168, 187-190, 192ff., 198, 200, 218, 221, 223, 225, 232f., 293, 316, 344, 377, 401f., 508, 656, 659, 662f., 672, 692, 694ff., 698, 708f., 734, 737, 748, 767, 770, 775f., 793, 827

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Schiller, Friedrich von 557 Maria Stuart 557 Schi0lerf, Victor 578 Schirmer 402, 921f., 932f., 937 Schlee, Alfred 391, 604f., 641, 783, 897,899,904,921,942 Schlee, Anny 898 Schlegel, August Wilhelm von 236 Schlemmer, Oskar 574 Schietter (Rechtsanwalt) 430f. Schloss, Julius 495f. Requiem fiir gemischten Chor und Schlagzeug 496 Schmalnauer, Rudolf 397 Schmedes, Dagmar 719 Schmedes, Erik 719 Schmeidel, Hermann von 100 Schmid-Bloss, Karl 786f., 788f., 792, 794-799, 812, 836ff., 906f. Schmidt, Anton 64 7 Schmidt, Franz 268, 761, 773 Schmitt, Saladin 547, 552, 557 Schmitz, Eugen 251, 571 Schmitz, Paul387 Schnabel, Artur 27f., 31, 50, 67, 86, 125, 128, 138, 151, 182,237,245, 336, 342, 344, 490, 511, 557, 561, 563, 565ff., 624, 642, 663, 801, 849 Tanzsuite 31 Schnabel, Karl Ulrich 151 Schnabel-Trio 31 Schnackenburg, Hellmut 83 Schneevoigt, Georg Lennart 151, 153, 165 Schneider, Constantin 804f., 807 Schneider, Otto 28 Schneiderhan, Franz 421 Schnoor, Hans 341 Schober, Johann 503f., 516 Schoeck, Othmar 86, 121, 149, 154, 413,520,653,706,787,793,810,830, 837 Massimilla Doni 787f., 829f., 837 Schoen, Ernst 376, 527f., 529, 570, 624 Schönberg, Amold 13, 40, 42, 44, 49f., 64, 68f., 76, 101, 112, 117f., 134f.,

982

165, 173, 175, 182, 184ff., 218f., 229, 234ff., 449, 459, 470, 504, 514, 530, 535, 561, 572ff., 679, 682, 684, 688, 712, 744, 825, 837, 863, 865, 869, 921f., 924, 928f. Bläserquintett (op. 26) 173 Erwartung (op. 17) 40, 42, 44, 554, 572ff., 928f. Zwei Gesänge für eine Baritonstimme und Klavier (op. 1) 101 Gurrelieder 69, 194 Kammersymphonie 69 Kammersymphonie, bearbeitet von Eduard Steuermann 69 Sechs kleine Klavierstücke (op. 19) 869 Vier Lieder für Gesang und Orchester (op. 22) 64, 69 Sechs Orchesterlieder (op. 8) 68 Orchestervariationen (op. 31) 514 Drei Satiren fiir gemischten Chor (op. 28) 184, 218f., 234ff. Fourth String Quartet (op. 37) 825 Vier Stücke fiir gemischten Chor (op. 27) 218, 234 Von heute aufmorgen 504, 713 Texte (Die glückliche Hand, Die Jakobsleiter, Requiem, Totentanz der Prinzipien) 218f., 554, 572ff. Harmonielehre 134f. Schönberg, Gertrud 863, 865 Schola Austriaca 88 Scholl, Heinrich 66 Schorr, Friedrich 122f., 128f. Schott (Verlag) 14, 46f., 211, 861f. Schramm, Friedrich 842f., 845, 898 Schramm-Tschörcher, Olga 659 Schreker, Franz 13, 24f., 27f., 30ff., 36, 40f., 50, 65ff., 69, 75, 105, 125, 145, 165, 182, 205, 237, 245f., 268, 302f., 346,350,353,401,459,463,488,490, 561,592,692,752 Der ferne Klang 302, 351, 353, 359, 401,404f.,407 Die Gezeichneten 13, 246, 350, 459 Irrelohe 145f., 245f., 302

Der Schatzgräber 69, 302 Der Schmied von Gent 692 Der singende Teufel 459 Schrenk, Walter 27, 34lf., 397, 515, 563 Schreyvogl, Friedrich 792 Schröder, Johannes 552 Schröter, Oskar 592 Schubert, Franz 30ff., 36, 52f., 64, 67f., 71, 88, 171, 388f., 489, 514, 516f., 635, 844 "Die frühen Gräber" D 290 68 Klaviersonate Nr. 15 C-Dur D 840 31f., 36, 52f., 64, 71, 88, 171, 388f. Schuch, Liesel von 397 Schüler, Hans 719, 812 Schünemann, Georg 27f., 30f., 50, 89, 105f., 125, 165, 237, 241, 245, 275, 459,518f.,624,662 Schuh, Willi786, 788f., 792,794,799 Schulhoff, Erwin 194, 201 Ogelala 194 Schultheß, Cläre 251 Schultz, Helmut 677 Schultze, Siegfried 66 Schulz-Breiden, Eugen 839 Schulz-Domburg, Rudolf 75, 87, 100, 109, 129, 139, 153,221,272, 508ff. Schumann, Elisabeth 411, 439, 624, 626,639 Schuschnigg, Kurt 871, 873 Schustermann, Adolf 27 Schwarz, Hanna 648, 734 Schwarz, Vera 411 Schweizerischer Werkbund Zürich 413 Schwers, Paul635 Schwitters, Kurt 507 Zusammenstoß 507 Sebastian, Georg 323, 325, 332, 336f. Sebestyen, Geza 408f. Seelig, Carl26, 206, 245, 386 Sehlbach, Lotte 639 Sekles, Bernhard 496 Seyß-Inquart, Arthur 871 Shakespeare, W illiam 221, 316f., 377, 512, 776

Ein Sommernachtstraum 221, 314, 316f.,512,539,61~64~776

Shakespeare & Company (Buchhandlung) 425 Sieburg, Friedrich 602 Siegel, Rudolf 272f. Siegrist, Lucy 229, 632, 654, 659f., 663f., 701f. Sievert, Ludwig 504 Silver, Frank 97 "Yes! Wehave no bananas" (Ausgerechnet Bananen) 97 Simon, Heinrich 646 Herr Reinecke Fuchs 646 Simon, Walter 457, 464f. Skutsch, Adele 551f. Skutsch, Walter 551f. Smetana, Bedi'ich 438 Die verkaufte Braut 438 Smirnoff, Alexandre 468 Smolic, Nikolaj - Smolitsch, Nikolai Smolitsch, Nikolai 337, 350, 362 Smolny, Paul638 Smyth, Ethel361, 382 Fete galante 361 Der gute Freund (The Boatswain 's Mate) 361, 382 Strandrecht (The Wreckers) 361, 382 Sonne, H. 67 Soot, Fritz 128f. Spies, Walter 48 Spilcker, Max 251, 298 Spoliansky, Mischa 148 Zwei Krawatten 148 Springer, Hermann 515 Springer, Max 747f. STA (Pseudonym) 298 Stadelmann, Li 120, 293 Stadlrnayr, Johann 88 Stahlburg, Ernst (Pseudonym Hannes Küppers) 559 Stangenberg, Harry 276, 581 Stanislawski, Konstantin Sergejewitsch 350 Starhemberg, Ernst Rüdiger 752

983

Stefan, Paul28, 36, 84f., 184,316,402, 488,527f.,691,768 Stege, Pritz 635, 637 Stein, Erwin 229, 376, 597, 644f., 660, 678,683,701,761,799,809,813,839, 841, 847f., 850, 875 Stein, Pritz 218 Stein, Markus 875 Stein, Robert 874f. Steinberg, Hans Wilhelm 296, 576 Steinbrecher, Alexander 792, 879f. Der Schneider im Schloss 790, 792 Steindorf (Direktor der Bühnenvertriebsstelle in Berlin) 126 Steinhard, Erich 673 Steinhof, Eugen 421, 425, 427, 429, 434ff., 438f., 471 Steinhof, Ninon 420f., 423, 425, 427, 431f., 434ff., 438, 440, 442ff., 446f., 453,464,466,468,471,473,492,534 Steinitz, Käthe 507 Zusammenstoß 507 Stern, Alexander 27 Stern, Jean 514 Stern, Julius 428 Steuermann, Eduard 51, 69, 165 Stiedry, Pritz 83, 331, 663, 766 Stock, Prederick 644f. Stock-Walters, Annie 671 Storm, Erika 877 Storm, Theodor 565 Straram, Walter 486f. Straus, Oscar 260 Strauss, Pranz 110 Strauß, Johann 110 Strauss, Richard 28, 110, 148, 268, 299, 306,461,486,556,635,744,837,842 Arabella 744 Ariadne aufNaxos 550 Der Rosenkavalier 306, 575 Die schweigsame Frau 837, 842f. Stimmungsbilder (op. 9, Nr. 1): "Auf stillen Waldespfad" (Bearbeitung ftir Salonorchester von Pranz Eber) 148 Strawinsky, Igor 68, 92, 141, 143ff., 177,187,236,326,445,449

984

Bläseroktett 144 Gesang der Wolgaschiffer (Bearbeitung) 144 L 'histoire du soldat 68, 236 Konzert für Klavier und Blasorchester mit Pauken und Kontrabässen 141, 144 Mavra 327 Oedipus Rex 327, 445, 447f. Petruschka 92, 172, 327 Pulcinella-Suite 187 Strecker, Ludwig jun. 4 7, 862 Strecker, Ludwig sen. 862 Strecker, Wilhelm 47, 862 Stresernann, Gustav 490 Strnad, Oskar 411, 508, 550, 553 Strobel, Heinrich 138, 341, 366, 375, 387ff., 849 Strohm, Heinrich Karl 720 Stuckenschrnidt, Hans Heinz 335, 611, 637, 678, 713, 726, 902f. Stünzner, Elisa 397, 475, 556f., 563, 571, 613, 624, 635, 660ff., 664, 671, 692 Der Sturm (Konzertvereinigung) 32, 34, 77 Sturzenegger, Max 820, 839, 849f., 856,858 Stutschewsky, Joachim 192 Suchy, Margit 452 Südwestdeutscher Rundfunkdienst 297 Suk, Josef3 7 Sullivan, Arthur Seymour 528 Mikado 528 Suter, Hermann 116, 137f., 149, 154 Swarowski, Hans 836f. Szanth6, Enid 705f. Szedö, Nikolaus 450 Szell, George 316,793, 824f., 837 Szendrei, Alfred 376, 633 Szenkar, Eugen 90, 480 Szymanowski, Karol459

Takacs, Jenö 256, 359, 366, 368 Talich, Vaclav 40ff., 847f., 904f., 911 Tansman, Alexander 571

Sonata rustica 571 Taucher, Curt 397 Taussig, Walter 876-880, 882 Teuscher, Eugen 207f. Thalheimer, Else 84f., 653f. Ther (Kreneks Großmutter) 320 Thielert, Max 354 Der Diktator 354 Thoman, Maria 180f. Thoman, Stefan 181 Thuille, Ludwig 79 Tiessen, Heinz 54, 67, 201, 4 70 Tietjen, Heinz 245, 266, 272f., 275, 324f., 328f., 332, 334, 336, 339f., 343, 346,483,485,514,562 Tirso de Molina (eigentlich Gabriel Tellez) 83 Toch, Ernst 223, 326, 328f., 416, 470, 486,584 Die Prinzessin auf der Erbse 326, 329 Toller, Christiaue Grautoff 863 Toller, Ernst 377,413, 514, 863, 868f. Hoppla, wir leben! 514 Die Rache des verhöhnten Liebhabers 377,413, 514, 869 Tompkins, Merriett E. 864f. Topitz, Anton Maria 713 Torbe, Jakob 212ff. Toscanini, Arturo 303, 799 Tralow, Johannes 262 Trautwein, Priedrich 580 Treer 839 Tricaricio, Giuseppe 88 Triton (Verlag) 241 Truppe 31 663 Tschaikowsky, Pjotr Iljitsch 468 Tschechisches Quartett 42f. Tscherepnin, Alexander 871 Tucholsky, Kurt 76f. Wiederauftzahme 77 Turmayer, Alexander 792 Die unentschuldigte Stunde 790, 792 Turnau,Josef303,402, 716f., 720 Uhl, Walter 427f., 450

Uhland, Ludwig 155 "Prühlingsglaube" 15 5 Ulbrich402 Ulrich, Pranz 912 Unger, Heinz 518 Unger, Hermann 30f., 95 Urban, Erich 209, 390 Vargo, Gustav 337 Varosz, Arpad 97 Vavpotic, lvan 493 Vecsey, Jenö 181 Vegesack, Siegfried von 317, 320f. Der Mensch im Käfig 317 Verband Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten 338, 343 Verdi, Giuseppe 342, 581, 635 Falstaff339, 342 Rigoletto 581 Vereinigung für zeitgenössische Musik 179,231, 360ff. Vesque von Püttlingen, Johann 677 Fünfundvierzig Lieder 677 Veverka 474 Viertel, Salka 863 Vincent, Lo 793, 825 Völker, Pranz 409 Vogel, Jaroslav 823 Voigt, Ernest R. 864f. Volkner, Robert Nicolai 295f. Vycpalek, Ladislav 51 Wachtel (Hans Pernters Sekretärin) 749 Wacker 503f. Waechter, Bruno 320 Wagner, Perdinand 162, 165f. Wagner, Richard 236, 468, 486, 535f., 635, 706, 713 Der fliegende Holländer 535f. Die Meistersinger von Nürnberg 32, 214 Der Ring des Nibelungen 214 Tannhäuser 575 Wagner-Vereeniging 827, 881, 902f., 906f.,910 W alcker, Oscar 21 7

985

Waldheim(-Eberle) (Druckerei) 44, 71, 116,125,250,310,696 Wallerstein, Lotbar 414f., 488, 535, 713, 720, 737, 741, 756 "Aufgaben der Grosstadtoper" 535 Wallerstein, Margarethe 337 W allisch, Oskar 724 Walter, Bruno 242, 246, 272, 275, 332, 336, 339f., 421, 435, 438f., 485f., 546, 645, 648, 668, 681, 685, 687f., 703f., 722,799,809,825,835,839,842,844, 856, 863, 873f., 911 Walter, Ernst (Firma) 288 Walton, William 39 Streichquartett Nr. 1 39 W angenheim, Gustav von 663 Warner Bros. Pictures 263, 451, 501f., 637,862,865 Warschauer, Frank 528 Wartenberg, Franz Hans 43f. Wauwau (Pseudonym) 161 "Jede Gnädige, jede Ledige trägt den Bubikopf' 161 Waynkop, Julian 331, 337 Weber, Carl Maria von 316, 681, 830 Abu Hassan-Ouvertüre 681 Der Freischütz 122 Weber, Marek 528 Webern, Anton 13, 69, 229, 572, 648, 663,668,679,748,761,790,837,851, 929 Das Augenlicht 851, 929 Passacaglia 69 Variationenfür Klavier 929 Wedderkop, Hans von 529 Wedekind, Frank 342 Franziska 342 W eigel, Hans 801 Weigert, Hermann 128f. Weill, Kurt 15, 17, 218f., 234, 257f., 262, 325f., 328, 357, 528, 533, 568f., 577, 579,584f.,587,630,637,663,744 Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny 325f., 329, 357, 568, 569, 630 Die Bürgschaft 663 Die Dreigroschenoper 15, 637, 744

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Der Jasager 584, 586f. Der neue Orpheus 218 Der Protagonist 218f., 234 Royal Palace 234, 257f., 262 Der Zar läßt sich photographieren 533,536 Weinberg, W. 4 72 Weinberger, Carl110 Weinberger, Jarornir 507,509,519,533, 586f., 744 Die geliebte Stimme 586f. Schwanda, der Dudelsackpfeifer (Svanda dudak) 507, 519, 533, 744 Weingartner, Felix 773, 809 Weinschenk, Josefine 762 Weiss, Alexander (Sandor) 564f., 644 Weißenbäck, Franz Andreas 747f., 768 Weissmann, Adolf 69, 138, 325f., 341f., 349,397,486,515 Weith, Leo 839 W elisch, Ernst 96 Wellesz, Egon 26, 192, 201, 212, 357f., 567,575,605,726,761,833 Alkesfis 567 Burleske (op. 11 Nr. 3) 26 Persisches Ballett 212, 357f., 363, 605 Weiser, Tibor 450 Wendel, Ernst 204f. Wendling, Carl154f. W endling-Quartett 15 5 Wense, Hans-Jürgen von der 53f. Werber (Paul Csonkas Sekretärin) 817, 847 Werfel, Franz 37f., 64f., 68, 70f., 94, 179, 181f., 187f. Wernigk, William412, 584 W estcott, Frederick John--+ Karno, Fred W estra, Dorothy 869 Westrup, Jack Allan 829 Whiteman, Paul 249 Wiener, Karl 642 Wiener Operetten Verlag 82 W iener Philharmonischer Verlag 25, 99 Wiener Streichquartett (s. auch Kolisch-Quartett) 192

Wiesengrund-Adorno, Theodor 515, 517, 527ff., 534f., 537, 542ff., 564f., 569, 583, 607f., 610, 623, 654, 667, 687, 792 Wildermann, Hans 303 Wi1dhagen, Erik 581 Wilhelm, Julius 82f., 86ff., 95, 192f., 196,200,214[. Alt-Wien 82 General d 'Amour 82 Afärchennacht82, 87,95 Die Spieler I Liebling der Götter 82 Wilke, Arnold 148 Wilkens, Friedrich 201 Willms, Franz 84f. Windgassen, Fritz 195f. Windt, Herbert 64 Kammersymphonie (Andante religioso) (op. 6) 63f. Winter, Hugo 20, 49, 90, 306f., 422, 444,496,534,536,594,599,605,633, 649, 693f., 696, 702, 795, 811, 816, 821, 864, 866, 870f., 883, 886, 896f., 903,916,938 Winter, Otto 180 Winternitz, Felix 591, 593, 623, 644f., 651,653,749 Wirbelauer, Eckhard Wirl, Erik 514, 568 Witt, Traute 561f., 584" 601, 663, 677, 776f. Wittmann, Hugo 110 Wittner, Victor 529 Wöss, Josef Venantius von 225, 227, 525 Wolek (V erlagsangestellte der UE) 696 Wolf(Kopist der UE) 739, 743, 834 Wolf, Alfred 374 Wolf-Ferrari, Ermanno 744, 746 Sly 744 Die vier Grobiane 746 Wolff, Albert Louis 438f. Wolff, Ernst 124, 518,653 Wolff, Werner 107, 233, 343ff., 349 Wolfheim, Werner 562 Wolken, Arthur 412, 584

Wolpe, Stefan 663 Die Afausefalle 663 Wolters, Ernst 120, 520 Woodgate, Leslie 872 Wyss-Feschotte, Colette 810, 871f. Zangheri, Igino 849 Zernlinsky, Alexander 30, 40-44, 51f., 69, 75, 9~ 242f., 291, 295f., 331, 57~ 747f. Der Kreidekreis 725f., 744 Lyrische Symphonie 96 Afaeterlinck-Lieder 69 Der Zwerg 242f. Zieg1er, Benno 409 Zitek, Otakar 322 Zschorlich, Paul 608 Zuckerkand!, Viktor 634-638 Zuckmayer, Eduard 79f. Zulauf, Ernst 303 Zweig, Fritz 244 Zweininger, Arthur 422 Der arme Columbus 422, 424, 444, 446

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ÜRTE UND INSTITUTIONEN

Aachen472 Agram---+ Zagreh Aix-en-Provence 364, 496, 540 Aix-les-Bains 649 Algier 452, 485, 492, 542, 544, 546 Opera municipale 544 Altenburg 344, 354, 369 Amsterdam 192, 194, 196, 598, 680f., 687f., 811, 817f., 822, 825, 827' 839, 844, 873ff., 877f., 881, 885, 891, 894, 910 Concertgebouw 194, 835, 842, 844, 873-876, 885, 910f. Concertgebouworkest 194, 824-827 Wagner-Vereeniging 827 Ann Arbor, MI 922, 929, 933, 937 University ofMichigan 921f., 933 Andover, Hampshire 888 Antibes 601 Antwerpen 401f., 502, 668 Flämisches Theater 668 Ascona 101, 163, 167f., 170 Auerbach 680 Augsburg 379,399, 517,648,673 Stadttheater 379, 673 Aussig 437, 693 Baden-Baden 28, 325ff., 329, 331, 344f.,357,363f.,584,644,682 Bad Gastein 644, 708 Bad Gleichenberg 734, 740f. Bad Hornburg 646 Bad Nauheim 382 Balingen 592 Barcelona 65, 440, 443, 543, 545f., 785,788,792,851 Gran Teatro del Liceo 443 Barmen 471f., 474 Barmen-Elberfeld 500, 502 Basel 116, 132, 137f., 149, 151, 154, 169, 633, 652, 654, 742ff., 786, 795, 797f., 806, 810f., 813, 815-820, 823, 827,835-838,840-845,857,890,932 Basler Sinfonieorchester 116

988

Basler Gesangsverein 116 Basler Kammerorchester 837, 932, 938 Basler Liedertafel 116 Oper 836 Stadttheater 813, 820, 837, 841f. Universität 835 Bayreuth 121, 155, 706, 719 Bedigliora 108-112, 129 Belgrad 728 Bergen 101 Berkeley, CA 921 University of California 921 Berlin 13, 24-33, 38, 40ff., 44ff., 49ff., 53f., 56, 65-73, 75f., 79, 81ff., 87, 89f., 92,96ff.,101,105ff.,113,117,119-123, 125, 127ff., 132-138, 140ff., 144f., 147ff., 150f., 158, 163, 165f., 169f., 173, 176f., 179f., 182f., 190ff., 194, 199, 203, 226f., 236, 239, 241-247, 256ff., 261-264, 266, 271ff., 275f., 278, 291-296, 300, 303, 305, 324ff., 328f., 332, 334-340, 342-346, 354, 358, 373f., 384, 386, 390f., 393, 396f., 400,405,412,422,432,434,441,447, 451ff., 456f., 459f., 462,464,469, 475, 481-485,488,496,500,502f.,505,508, 511,513-516,518,528,531,533,535, 539, 545, 550, 552ff., 557ff., 561-564, 567f., 573f., 577f., 580f., 584, 592, 597,605,608,612,616,620,624,626, 629, 633f., 636, 638, 642, 644, 648, 654, 657, 661-664, 667f., 671f., 681f., 687,692f.,699, 701ff., 705,709, 712f., 720, 730,744, 748, 783, 797, 812, 858, 892,914 Akademie der Künste 28 Berliner Domchor 123 Philharmoniker 68f., 113, 120, 233, 343,514 Berliner Theater 147f. Deutsches Künstlertheater 342 Deutsches Theater 263, 296 Großes Schauspielhaus 514, 528, 812 Große Volksoper 90, 92, 101f., 227

Hochschule fiir Musik 25, 27f., 30ff., 34, 50, 66f., 75, 106, 123, 125, 165, 170,244,246,518 Hochschulchor 106, 459 Krolloper (Staatsoper am Platz der Republik) 87, 89f., 101, 245, 266, 272, 275, 29~ 303, 324, 32~ 332, 460, 485, 502, 505, 508, 514, 533, 535, 541, 550, 554, 559, 561, 567, 574,608,634,636,638,812 Philharmonie 345 Philharmonischer Chor- Hochschulchor Renaissance-Theater 539 Schlosspark-Theater 31 Städtische Oper 90, 241ff., 245f., 262,266,272,275, 324f., 332, 336f., 342, 344, 374, 384, 390, 412, 485, 508,514,533,541,797 Staatskapelle 90 Staatsoper (Unter den Linden) 28, 44, 53, 69, 75, 90, 93, 101f., 117, 121ff., 129, 24~ 245, 258, 26~ 271f., 275, 291, 324ff., 332, 336f., 412, 485, 514f., 533, 541, 554, 567, 573f., 578, 580,629,693 Staatsopernchor 123 Theater am Bülowplatz 87 TheateramNollendorfplatz 147f., 236 Theater des Westens 90, 325 Die Tribüne 296 Volksbühne 53, 86f., 89,91-94, 102 "Walhalla"-Operettentheater - Berliner Theater Bem 30f., 82, 84, 88, 108f., 132ff., 140f., 149, 154, 164, 196, 380, 389, 400, 464, 540, 632f., 635, 645, 733, 741, 798f.,929 Bemer Symphonieorchester 109 Stadttheater 400, 464 Beuthen 523 Oberschlesisches Landestheater 523 Biarritz 364 Binningen 154 Birrningham 361 Black Mountain, NC 931

BlackMountain College 922,929, 931 Bludenz 849, 934 Bochum 75,100, 120f., 132, 151, 153f., 562,578 Opernhaus 75 Bonn 84f. Boston, MA 171, 486f., 645, 851, 863, 868f., 914, 916, 918f., 921, 924, 927, 935f. Oper487 Malkin Conservatory 914 Metropolitan Theatre 851 Boston Symphony Orchestra 486, 645, 935 Boulogne sur Seine 439 Braunschweig 344, 349, 372, 475, 511, 633 Landestheater 349, 372, 633 Bregenz 715, 764ff. Breitenstein 37, 72f., 75 Bremen 358, 361, 376, 701,710 Stadttheater 361 Bremerhaven 372 Stadttheater 372 Brescia 734 Breslau 245, 294ff., 303, 306, 308, 344,371,402,452,519,528,608,612, 616,633,639,648,702,705,716,744, 844,927 Stadttheater 294,303, 371, 519 Bmo/Brünn 38, 65, 78, 145, 234, 318, 322, 344, 372, 413, 502, 545, 652, 846ff., 852, 927 Deutsches Theater 372, 652 Konservatorium 322 Tschechisches Nationaltheater 318, 322,344,372,413,652 Brügge 364 Brüssel 189, 364, 622, 646, 775f., 811, 825-828, 833, 853f., 867, 871, 874, 877f., 880f., 883,894,902,904,908 Philharmonie 827 Budapest 181, 384, 401, 408, 411, 427, 448ff., 453f., 466, 469, 471, 489, 820 Musikakademie 181 Oper 384, 820

989

Stadttheater 408 Buenos Aires 335, 480, 797 Cagnes 602 Cambridge, MA 78, 872 Harvard University, HoughtonLibrary 78, 192, 825, 872 Carcassonne 3 64 Cäslav 66 Chamonix 177, 649 Chandolin 109, 111, 114f. Charkow490 Musikhochschule 490 Staatsoper 490 Chernnitz 333, 344, 374, 393ff., 397, 402,412 Stadttheater 333, 394 Cherbourg 870 Chicago, IL 335, 861, 864, 921, 924, 935f. Chicago Symphony Orchestra 645, 864,921 Cincinnati, OH 851, 929 Cleveland, OH 861 Coburg 602f., 612, 676, 724 Col du Lautaret 647, 649 Colorado Springs, CO 929 Colorado College 929 Curac;ao 880f., 917 Danzig 570, 646 Darmstadt 57, 60, 65, 67, 75,112,117, 265, 276, 338, 344, 351, 388, 421f., 430, 433, 494ff., 502f., 554, 556, 577f., 615, 646, 693f., 701,711, 797, 844 Hessisches Landestheater 57, 67, 75, 265,388,503 Davos 422 Den Haag 793, 811, 824ff. Konservatorium 826 Residentie Orkest Den Haag 824f. Dessau 120, 132, 144, 149, 168, 180, 194, 203f., 216, 218, 232, 278ff., 296f., 299f.,310,316,344,377,437 Friedrich-Theater (ehemaL Hoftheater) 120, 278f., 299,316,437

990

Detroit, MI 645 Detroit Symphony Orchestra 645 Dijon 649 Dölsach 576, 580, 584 Donaueschingen 27, 30f., 36, 39, 51, 54, 65, 67, 170ff., 175ff., 180, 187, 218, 222f., 225, 228ff., 238, 247, 256, 326f.,358, 364,377,584,658,682 Dortmund 198, 299, 306, 308, 344, 402,521 Städtische Bühnen 306, 402, 521 Dresden 48, 75, 82, 87, 90, 99, 101, 108f., 135, 150f., 154, 165, 180, 219, 235, 237, 251, 316, 341f., 396f., 402, 428,450,466,475,502,530,531,557, 561, 563, 568, 570, 613, 632, 633ff., 646, 661ff., 671, 699, 706, 720, 727, 744, 787, 829f., 844 Akademie 48 Dresdner Madrigalvereinigung 180 Schauspielhaus 316 Staatskapelle 90 Staatsoper 75, 109,402,613, 706, 727 Düsseldorf 151, 153, 165, 167f., 236, 842 Städtisches Orchester 15 3 Städtisches Theater 236 Duisburg 75, 198, 537, 539, 547, 552, 557f., 561f., 578 Stadttheater 539, 547 Eisenach 508 Biberfeld 100 Elberfeld-Barmen 100, 121,218 Erfurt 272, 275, 294, 333f., 341, 344, 354,373,402,502,652 Stadttheater 333f., 354 Essen446, 509,511,530 Städtische Bühnen 446, 530 Feuchten 796 Florenz 362, 711f., 726ff., 730, 734, 753-756, 797, 800, 822, 824, 828f., 833f., 836, 843 Giardino Boboli 829 Teatro Vittorio Emanuele 829

Font Romen 364 Frankfurt a. M. 30, 36, 42--46, 52, 60, 63-70, 72, 75, 79, 81-84, 86, 105-108, 115, 122f., 127-130, 132, 134ff., 138ff., 146f., 149, 161, 188f., 204,218, 232, 237f., 241ff., 247, 256, 258, 276, 297, 316f., 32~ 328f., 334f., 339, 34~ 353,356-360,362,364,372,376,383, 409f., 417f., 432, 441, 462, 470, 472f., 481, 484, 496f., 500, 502-506, 508511, 514, 518, 548, 554, 556, 564f., 567f., 570, 576, 598, 60~ 623f., 62~ 632, 639, 642, 644, 648f., 652-655, 662ff., 675, 687, 701, 712f., 716, 719f., 722,742,812,929 Museumsorchester 79 Oper 45, 60, 66, 75, 107, 129, 136, 326,32~334f.,47~481,503f.,510

Opernorchester 106 Orchesterverein 205, 238, 241, 243 Schauspielhaus 410 Städtische Bühnen 86, 335 Freiburg im Breisgau 65, 67, 166f., 169, 180,217,505,602,705 Albrecht-Ludwigs-Universität 167 Collegium musicum 167 Gablonz a. d. Neiße 322, 328f., 403, 502 Stadttheater 322 Galtür 763f., 767, 775 Gargellen 763, 765 Genf117, 133, 142ff., 148,154,198, 492, 810f., 813 Gent 364 Genua 177 Gera 119, 193, 235f., 285f., 289, 306ff., 314, 318, 344, 354, 369, 605, 616 Reußisches Theater 236, 314 Gießen 324 Goethebund 324 Volkshochschule 324 Glyndeboume 792, 797 Gmunden 653 Görlitz 637 Stadttheater 63 7

Gösing 515 Göteborg 119 Göttingen 194, 220f. Gosau 533 Gotha 275 Grasse 228 Graz 314, 316ff., 506, 740, 743f., 783, 839f.,856 Städtische Bühnen 316ff., 839f. Grenoble 649 Gries im Sellrain 777 Grundlsee 776, 792 Hagen 219, 63 8 Haguenau 871 Halberstadt 207f. Stadttheater 207f. Halle a. d. Saale 198, 207, 236, 492, 502, 602f., 624, 626 Stadttheater 207, 492, 603 Harnburg 42, 65, 67, 100, 107, 129, 208-212, 216, 219ff., 225, 235f., 259ff., 263, 265ff., 269ff., 279, 281f., 284-287, 289, 294, 297f., 304-308, 313ff., 317, 319, 321-324, 328f., 333ff., 337-340, 343-347, 349f., 352f., 360f., 376f., 380, 382, 385, 388, 412, 432,441,444,446,456,484,490,508, 548,578,602,620,626,633,652,655, 668,675,699,716,720,727,744 Schauspielhaus 668 Schilleroper 652, 716 Stadttheater 209, 259, 279, 319, 324, 333f., 337, 345ff. Hannover 40--44, 53, 275, 359, 376, 464,508,581,602,603,621,626 Opernhaus 464 Städtische Bühnen 53, 603, 621 Rarburg 652 Hartford, CT 921f., 924,931,933 Wadsworth Atheneum 922 Havanna 922 Heidelberg 221ff., 225f., 228, 235, 316ff.,321,344f.,377,512,539, 776 Stadttheater 316

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Helsinki 488f., 502, 874, 876, 880, 885ff., 890f., 893ff., 906, 908 Herford 98 Hilversum 633, 828, 906 Hofheim im Taunus 51 Hollywood, CA 86lff., 865, 867ff., 923 Innichen-Toblach 593 Innsbruck 27, 96, 590, 592, 763, 792, 794,812 Itschnach 596, 701 Kaiserslautem 344, 356, 379, 402 Stadttheater 356, 379 Kaprun 734, 738, 763, 764, 765, 766, 768 Karlsbad 448, 766, 782 Karlsruhe 162, 165, 173, 182, 186, 189ff., 241ff., 276, 280f., 293f., 296, 344, 354, 385, 408, 526, 602f., 618f., 621, 723 Badisches Landestheater 162, 165, 281,296,354,385,526,723 Schutzpolizei-Kapelle 241f. Kassel 14, 36, 60, 65, 96, 108, 170, 172, 177, 179-182, 187-194, 196, 199, 201f., 204f., 207ff., 211, 218f., 222f., 234, 238, 241, 243f., 247, 254, 261265, 268, 273-276, 297, 303, 305, 323f., 327f., 334f., 339, 343, 350f., 355, 359f., 362ff., 368f., 374, 377f., 388, 391, 399, 403, 407ff., 411, 415ff., 421f., 430, 433f., 436, 439, 444-447, 452, 457, 460, 464, 479, 492, 494f., 502, 508f., 511f., 545f., 561, 567, 569f., 607, 615f., 624, 639, 646, 648f., 652, 654, 662f., 711f., 723, 760, 867, 892,910ff.,914,941 Kleines Theater 192 Kunstakademie 201f., 323f., 377 Staatstheater 14, 96, 170, 179f., 182, 187f., 199, 21lf., 261, 350, 363, 368f., 374, 388, 399, 492, 508, 511, 625, 867, 910ff. Verein der Kunstfreunde 327f., 403

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Kassel-Wilhelmshöhe 201 Kiel218, 40lf., 522 Städtisches Theater 401, 522 Kiew 206, 488f. Koblenz 408, 521 Stadttheater 408 Köln 25, 30f., 66, 78, 84f., 87, 92, 98, lOlf., 117, 119, 137, 176, 196, 198, 221, 229, 239, 243, 246f., 251, 302f., 305, 320f., 328, 343f., 349, 355, 36~ 372,377,403,406,422,424,437,444, 446,460,480,531,537,548,581,598, 607,624,644,653f.,657,659f., 712f. Gürzenich-Orchester 305 Konservatorium 31 Oper 302 Schauspielhaus 221 Universität 31 Königsberg (Kaliningrad) 42ff., 51, 57, 358,400,583,585,655,705 Stadttheater 400 Kopenhagen 34, 79, 166, 578, 579, 598, 614,620 Königliches Theater 578 Korsika 116f., 147, 153ff., 158, 160 Krefeld 100, 272f., 276, 280, 285, 289, 294,308,344,378,385,402 Stadttheater 280, 378, 385 Kremsmünster 653 Kronberg 44 Kuba 917 Küsnacht 837 Langballigau 70f., 102, 125, 128f., 132, 153, 182,221,305,307,511 Lauchstädt 672 Goethe-Theater 672 Lausanne 783, 793, 799, 810-815, 818, 828f.,843,853f. Laxenburg 708 Lech 775 Le Havre 860, 874ff., 879-882 Leipzig 28, 42, 44, 65, 67, 79, 82, 102, 107, 113, 119, 145, 187-190, 198ff., 221, 225, 228f., 233, 235f., 243, 24~ 248-252, 255f., 260-263, 267, 269-

279, 281f., 284ff., 292ff., 296, 298303, 305f., 308, 313, 315, 324, 327f., 334, 338, 341, 343-346, 349, 353f., 359, 361, 376f., 385, 391, 397, 408411, 417, 424f., 427, 429, 431f., 45~ 464, 466f., 470, 474, 476, 502, 509, 531ff., 536f., 539,541,545-548, 550ff., 557, 561f., 566-569, 578, 603, 612, 621, 624ff., 630, 632ff., 636ff., 649f., 653,655,699,703,717,719,722,797, 812 Gewandhaus 703, 722 Gewandhausorchester 113 Konservatorium 249 Konzertverein 188, 200 Neues Theater 552 Stadttheater 225, 255, 270f., 276, 293f.,296,299,302,425,812 Lernberg (Lwiw) 403, 717 Leningrad (Sankt Petersburg) 178f., 182f., 188f., 194,200,203, 205ff., 231, 241, 288, 300, 309, 330-333, 336f., 339, 342, 344, 347, 349f., 353, 360ff, 390,393,399,502,507,509 Akademietheater (= Mikhai1ovskyTheater, ehern. Französisches Theater) 183, 194,330,333, 353f., 361,507 Institut für die Geschichte der Künste 179,330 Konservatorium 330 Mariinsky-Theater 350, 353 Lienz 584 Liesta1840 Lindau 27, 51 7 Linz 744, 849, 879 Lippe 36 Liverpool 39, 680f. Ljubljana 493, 502 Locamo 100f., 726 Löwen 364 London 17, 25, 32f., 38f., 42, 51, 65, 96,101,158, 192,203,265,300,473f., 646, 650, 681, 687f., 748, 783, 793, 798f., 803, 805, 808, 811' 818f., 823, 826f., 851, 859, 871-874, 876ff., 880-

883, 885f., 888, 893ff., 897, 901f., 904-909,932 Los Angeles, CA 863-869, 872 Los Angeles Philharmonie Orchestra 863 Lucema 118 Ludwigsburg 217, 592 Lübeck 272, 338, 344, 394, 502 Stadttheater 272 Lugano 108, 793, 799, 813-818, 827, 83~ 839f., 873f., 87~ 878-883, 886f., 890,933f. Lyon492 Madrid 65 Magdeburg 95, 243,247, 398,402, 602 Städtisches Theater 398 Mährisch-Ostrau (Moravske Ostrava) 823 Mailand 362,719, 725ff., 731,734,739, 744, 746, 762f., 767, 800, 802, 80~ 822,824,829 Scala 823 Mainz 79f., 235f., 239, 264f., 268, 275f., 348, 365, 394, 484, 639, 822, 862 Opernhaus 236 Stadttheater 348, 365, 394 Ma1oja 517,736 Mannheim 275f., 280f., 302, 344, 362, 403, 415f., 602f., 607, 61~ 612, 618f., 621ff., 626, 639, 644, 695, 722 Marienbad 448 Marseille 155, 492 Mauer b. Wien 407 Meinirrgen 155 Hofkapelle 155 Meziere 172f. Minneapolis, MN 915 Minneapolis Symphony Orchestra 915 Mönchengladbach 375, 385, 508 Stadttheater 385 Mondsee 847, 849f., 852, 854, 856f. Monte Carlo 160, 452, 492, 601 Montevideo 81 0

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Instituto de Estudios superiores del Uruguay 810 Montpellier 160 Moskau 230, 287f., 332, 336, 344, 360, 401f., 488f. Bol'soj-Theater 332 N emirowitsch-Dantschenko-Theater 288,489 München 65, 83, 138, 163, 167ff., 171f., 272f., 288, 293, 305, 360ff., 373, 384, 386f., 433, 475f., 482--485, 488, 490,492,502,515,548,586,604,608, 610, 613f., 619f., 624f., 648, 657f., 661f., 691, 695, 716, 720ff., 744, 818, 863 Bayerische Staatsoper 163, 613 Gärtnerplatz-Theater 4 75 Hochschule für Musik 293 Nationaltheater 387 Staatsoper 361, 482f., 485 Staatstheater 305, 492 Münster 75, 139, 220f., 358, 605 Stadttheater 75 Nauders 734 Neuchatel649 La Neuveville 908, 911 Neverstorf 36 New Haven, CT 868 Yale University 868f. New Rochelle, NY 870, 872 New York, NY 17, 85, 206, 265, 302f., 326ff., 332f., 335f., 340f., 344, 365, 455f., 462f., 469, 502, 579, 586, 645, 648, 656, 681, 792, 816, 839, 851f., 859-862, 864-873, 878f., 889, 906, 908f.,915f.,919,921,932,937f. Columbia University 868f. Metropolitan Opera 302f., 326f., 329, 332,455,462f.,870 New York Philharmonie Orchestra 648 Nizza 144f., 177, 492 Nordhausen 310, 315, 320, 322, 325, 328f.,338,344,346,380-383,404 Stadttheater 310, 338, 380, 404

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Northampton, MA 869 Smith College 869 Nürnberg 25ff., 65, 67, 288, 379, 399, 699 Oper 379 Oberhausen 639 Oberhof568 Oberwaltersdorf 644 Obladis 624f. Odessa 535 Offenbach 119 Oldenburg 798, 844 Olmütz 519 Opava (Troppau) 516 Stadttheater 516 Oslo 153 Osnabrück 526 Stadttheater 526 Oxford 646, 651 Pacific Palisades, CA 868 Palma 543, 545f. Palo Alto, CA 921 Stanford University 921 Paris 84, 101, 135, 140-145, 155, 163, 167, 243, 305, 364, 420--423, 425f., 429, 432--440, 442--447, 451, 453f., 457f., 460f., 464, 466, 468f., 471, 473, 480--492, 508, 536, 543f., 546, 576f., 598, 625, 719, 788, 829, 831, 837, 839-843, 847, 849, 871, 876f., 880, 895,917,927,930 Grand Opera 438, 487, 491f. L'Odeon 421,471 Opera Comique 429, 438f., 441, 468, 485,487,492 Societe Universelle du Theätre 435, 484 Theätre des Champs-Elysees 135, 429,432,435,438,484f. Trocadero 484 Pasadena, CA 921 Philadelphia, PA 327, 850, 861 Philadelphia Orchestra 850 Piacenza 730, 734, 736

Pilsen 448, 4 74, 519 Stadttheater 448 Pittsfield, MA 916 P1auen 502 Pörtschach 678 Potstejn nad Orlici 831 Poughkeepsie, NY 792, 922, 935, 937 Vassar College 921f., 935,937 Prag 17, 25, 37f., 40-43,45, 51ff., 65f., 78, 82f., 97, 169, 180f., 235f., 243, 287ff., 294ff., 309, 313, 315, 322, 324, 327, 331, 335, 340, 342, 344f., 348, 353,358,363,376,378,507,519,598, 604, 620, 633, 639, 655, 740, 743f., 781 f., 798f., 820, 83 7' 840-848, 856f., 869f., 880, 890f., 896ff., 902-906 Konservatorium 43 Nationaltheater 847 Neues Deutsches Theater 41f., 53, 287f., 296, 309, 331, 344, 358, 837, 840,844,846,890,900 Tschechische Philharmonie (Ceska Filharmonie) 40f., 45, 847 Pratteln 837, 890 Prenzlau 528 Princeton, NJ 868f. Princeton University 868f. Pura 106ff., 114 Purkersdorf 815 Redenham, Hampshire 888 Redlands, CA 865, 921 University ofRedlands 865, 921 Riederfurka 109, 111f., 177, 179 Rom 99, 117, 124, 134, 206, 822f., 833f. Rostock 385 Städtische Bühnen 385 Rotterdam 681,793, 811f., 816f., 819f., 822,824ff.,828,893, 897,902 Philharmonisches Orchester 811 Rovereto 448 Saarbrücken 433, 510, 578 Stadttheater 433

Salzburg 25, 27, 65f., 68, 84, 102, 108f., 376, 689f., 692, 708, 738, 741, 764, 766f., 776, 782, 797, 806f., 839, 846,849,854,859,861,863,869,877, 880 Mozarteum 25 Salzburg Opera Guild 818, 830, 846, 849, 854, 861ff., 869, 873, 875ff., 879f. San Francisco, CA 851, 862f., 868f., 925,935f. SanRemo 731 Schafthausen 107 Scheveningen 153 Schierke 150, 178ff. Schleswig 64 Schwerin 365, 379, 399, 744 Mecklenburgisches Staatstheater 365, 379 Seattle, WA 869 Seattle Symphony Orchestra 869 Serfaus 786, 799f. Sierre 100f., 121, 123f., 127, 518, 520, 644, 649f., 678, 908 Sölden im Ötztal173, 786 Spiez 88 Spitzbergen 504 St. Albans 886 St. Florian 653 St. Gallen 120f., 130, 132, 149ff., 180, 540,699,793, 810ff.,815 St. Margrethen 517 St. Moritz 413, 516--519, 650 St. Paul 861, 915 St. Raphael 601 Stertin 437, 492, 502, 508 Stadttheater 492 Stockholm 153, 198, 499, 877, 879f., 885ff., 890, 901f., 906--910 Stralsund 505 Straßburg 36, 738 Strbske Pleso 495, 499f. Stresa 726f. Stuttgart 27, 53, 65, 75, 83, 131, 150f., 153ff., 161f., 165ff., 169, 176, 178, 183, 186f., 194ff., 200, 207f., 216,221,

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224, 229, 236, 275f., 322, 341, 358, 393,437,442,444,454,476,502,584, 581-584,592,600,602,632,639,655, 675,719 Hochschule für Musik 155, 187 Stuttgarter Madrigal Chor (Stuttgarter Madrigalvereinigung) 171, 17 6, 187, 221,229,236,239 Württembergisches Staatstheater 27, 53, 75, 131, 150, 169, 195f., 200, 276,393 Tallinn 895 Tarvis 647 Tesido 585, 597, 603ff. Toronto, ON 860-863 Tremezzo 801, 807, 840 Troppau ---> Opava Trossingen 592 Tunis 542f. Turin 118, 358, 382, 711f., 746, 823f. Utrecht 681 Velden 677f., 691f. 694f. 699f., 703ff. Venedig 78, 105f., 124, 177, 179, 182, 382, 611, 692, 730ff., 734f., 752f., 759, 762-767, 770ff. Vent27, 71,78,849,854 Vicenza 734 Viilach 644, 647, 689f. Vorarlberg 764, 766, 786, 794 Vorderbrühl580 Warnemünde 54 Warschau 132, 895 Washington D.C. 183, 656, 861, 922 Library of Congress 183 Weimar 68, 193, 375, 402, 530 Weiringen 518 Wernigerode 180 Wien 13, 15ff., 25ff., 30-33, 36, 46, 49f., 52, 63-73, 75f., 78f., 81, 85, 90, 95, 105f., 110f., 117, 120, 125, 127, 132, 135, 141, 147f., 157-164, 166, 169, 171ff., 178, 180f., 183, 191, 196,

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200f., 203f., 211, 217, 221-224, 226, 228, 23~ 23~ 242f., 25~ 254, 25~ 259,263,273,285,298,303,315,322, 325,335,337,339,342,345,348,353, 360f., 364, 367, 381, 389, 399, 401ff., 406f., 411-415, 420-424, 426-430, 432ff., 437, 439, 441f., 444, 446, 448f., 452ff.,456,459f.,464,466f.,470-475, 485f., 488ff., 492, 496, 498-504, 506, 508f., 511, 514ff., 518ff., 531, 534, 536f., 540, 544, 551, 561f., 564f., 567f., 571, 582, 584, 586, 590, 598, 605, 609, 620ff., 626, 634f., 639, 642ff., 646-650, 653, 655, 660ff., 664, 667f., 671, 676f., 68~ 682, 685, 68~ 689, 691f., 696, 699, 701, 706, 708f., 711, 713-716, 719f., 727, 732, 736, 738, 740, 745-748, 752ff., 757, 760, 762, 764f., 768, 770, 773f., 780, 782f., 787f., 792, 794f., 797, 799, 801, 803, 805, 807, 811f., 814f., 817, 819f., 823, 826, 830, 832, 835, 837, 839, 841, 843ff., 849-853, 856f., 859, 862ff., 866, 868f., 871, 873-877, 879, 883, 886, 888, 892-896, 898, 900f., 904, 906, 908, 9llf., 914, 918ff., 927, 934, 937, 939, 941f. Akademie 65, 67 Bürger-Theater 147f. Burgtheater 676, 699f., 867f. Carl-Theater 147f. Konservatorium 31, 173 Konzerthaus 135 Konzerthausgesellschaft 79 Künstlerhaus 433 Musikverein 201, 415 Nationalbibliothek 514 Philharmoniker 360, 420 Raimund-Theater 342 Sozialdemokratische Kunststelle 446 Staatsoper 16, 162f., 172, 196, 335, 406f., 413f., 420, 424, 429, 432f., 439, 470ff., 490, 571, 676, 706, 719, 720, 737, 738, 745f., 752f., 756, 763, 780,782,803,805,873 Stadttheater 148, 859

Theater an der Wien 147f. Theater in der Josefstadt 792 Volksoper 236, 819f., 839 Wiener Concertverein (s. auch Wiener Sinfonieorchester) 538 Wiener Konzertorchester 852 Wiener Männergesangsverein 123 Wiener Sängerbund 489 Wiener Sinfonieorchester 111, 201, 538 Wiener Symphoniker (s. auch Wiener Sinfonieorchester) 538 Wiener Tonkünstler-Orchester (s. auch Wiener Sinfonieorchester) 537f., 57lf. Wiesbaden 27f., 80, 92, 101, 117, 119, 149, 153, 169, 193, 230f., 241, 264f., 268, 275f., 280f., 289, 291-295, 302ff., 308,329,335,340,344,347,349,351, 354ff., 358f., 363, 366, 368ff., 373, 375, 377f., 381ff., 386, 391, 394, 396, 398, 400, 404, 406, 410ff., 414, 416, 422, 430, 433, 436, 452, 455ff., 460f., 464, 467ff., 472-476, 479f., 483ff., 497, 502, 534, 536, 592, 615, 622f., 639,644,648,772 Kurorchester Wiesbaden 193 Staatstheater 92, 265, 366, 369, 381, 394,406,416,460f.,468

Winterthur 25, 65-68, 78-82, 86, 94, 120, 132, 144, 168, 179,218,232, 293, 343f., 358, 377, 518, 520, 540, 622f., 654,656,663,699,733,735,755,783, 787, 792f., 797, 810, 815, 888, 891, 903 Musikkollegium 66, 68, 78, 94, 218, 232, 293, 343, 520, 654, 656, 755, 891 Stadtorchester Winterthur 120 Würzburg 321, 383, 638 Stadttheater 321, 383 Zagreb 398, 402, 502 Nationaltheater 398 Zirl96 Zürich 65, 67, 81ff., 86, 90, 96f., 99ff., 108f., 113-117, 119ff., 123ff., 127f., 130-133, 142, 145, 147, 149f., 154f., 157ff., 161, 165, 173, 177, 179-182, 198f.,222,229,343f.,358,372,376ff., 404, 413, 439, 518ff., 540, 545, 620, 622f., 632f., 649, 651, 653-657, 659ff., 663, 675, 679f., 701, 725ff., 733, 735, 741, 755, 786ff., 790, 792, 795, 797f., 810ff., 814-818, 829f., 835-839, 842, 844, 868f., 880, 882ff., 886ff., 890, 902,906 Corso-Theater 812 Tonhalle 755 Tonhallen-Gesellschaft 198 Tonhalle-Orchester 90 Zuoz 80

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CL AUDIA MAURER ZENCK

VOM TAKT ÜBERLEGUNGEN ZUR THEORIE UND KOMPOSITORISCHEN PR A XIS IM AUSGEHENDEN 18. UND BEGINNENDEN 19. JAHRHUNDERT

Taktarten, Tempo und Taktgewicht wurden von Musiktheoretikern des 18. Jahrhunderts wie Johann Mattheson, Joseph Riepel, Friedrich Wilhelm Marpurg, Heinrich Christoph Koch u. a. als für den musikalischen Satzbau konstitutiv erachtet. Grundlage dabei ist der Begriff vom Takt, der im ausgehenden 18. Jahrhundert theoretisch bestimmt wurde. Dem zeitgenössischen Verständnis von Taktarten, Tempo und Taktgewicht wird in diesem Band in den Schriften der Theoretiker nachgespürt und ihre Aussagen werden anhand von Passagen aus Werken von Mozart, Beethoven und Schubert, aber auch von Theoretikern wie Johann Philip Kirnberger selbst überprüft.

2001, 346 S. BR. 162 NOTENBSP. 170 X 240 MM. ISBN 978-3-205-99287-5

böhlau verlag, wiesingerstrasse 1, 1010 wien. t : + 43(0)1 330 24 27-0 [email protected], www.boehlau.at | wien köln weimar

Musik – kultur – Gender He­r aus­ge­ge­ben­von­­ an­net­te­Kreut­zi­ger-Herr,­ Dorle­DracKlé,­Dagmar­­ von­Hoff­unD­susanne­roDebreymann

Band 1: Corinna Herr, Monika Woitas (Hg.) musiK­mit­metHoDe neue­KulturwissenscHaftlicHe­ PersPeKtiven

2006. XIV, 330 S. Mit 2 s/w-Abb. Br. ISBN 978-3-412-00106-3

Band 2:

Beate Kutschke

neue­linKe/neue­musiK KulturtHeorien­unD­KünstleriscHe­avantgarDe­in­Den­1960er­ unD­70er­JaHren

2007. 432 S. Mit 10 s/w-Abb. Br. ISBN 978-3-412-17906-9

Band 3: Susanne Rode-Breymann (Hg.) orte­Der­musiK Kulturelles­HanDeln­von­­ frauen­in­Der­staDt

2007. VI, 290 S. Mit 30 s/w-Abb. und 4 Farbtafeln. Br. ISBN 978-3-412-20008-4

Band 4: Annette Kreutziger-Herr (Hg.) mozart­im­blicK inszenierungen,­bilDer­­ unD­DisKurse

UB116

2007. XIV, 316 S. 6 farb. Abb. und einige Notenbeispiele. Br. ISBN 978-3-412-20003-9

Band 5: Annette Kreutziger-Herr, Katrin Losleben (Hg.) History/Herstory alternative­musiKgescHicHten­

2009. XIII, 430 S. Mit 23 farb. und s/w-Abb. Br. ISBN 978-3-412-20243-9

Band 6: Susanne Rode-Breymann (Hg.) musiKort­Kloster Kulturelles­HanDeln­von­ frauen­in­Der­früHen­neuzeit

2009. VI, 274 S. 34 s/w-Abb. 11 farb. Abb. auf 8 Taf. Mit Musik-CD. Br. ISBN 978-3-412-20330-6

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Kréol­blouz musiKaliscHe­inszenierungen­ von­iDentität­unD­Kultur

2010. VIII, 212 S. 9 farb. Abb. auf 4 Taf. Mit Musik-CD. Br. ISBN 978-3-412-20442-6

Band 8:

Marion Gerards

frauenliebe­–­­ männerleben­ Die­musiK­von­JoHannes­braHms­ unD­Der­gescHlecHterDisKurs­ im­19.­JaHrHunDert

Mit einem Vorwort von Freia Hoffmann 2010. VIII, 364 S. Mit einigen s/w-Abb. und zahlr. Notenbeispielen. Br. ISBN 978-3-412-20496-9

böhlau verlag, ursulaplatz 1, 50668 köln. t : + 49(0)221 913 90-0 [email protected], www.boehlau.de | köln weimar wien

Europä­ischE­ KomponistinnEn Herausgegeben von annette Kreutziger-Herr und Melanie unseld

Band 1: Stefan Johannes Morent, Marianne Richert Pfau Hildegard von bingen der Klang des HiMMels

2005. 401 S. 12 s/w-Abb. auf 12 Taf. Mit Musik-CD. Gb. mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-412-11504-3

Band 2:

Band 4:

Marion Fürst

Maria tHeresia paradis Mozarts berüHMte zeitgenossin

2005. XII, 405 S. 21 s/w-Abb. und 8 Notenbeispiele. Gb. mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-412-19505-2

Band 5:

Detlef Gojowy

MyriaM Marbe neue MusiK aus ruMänien

2007. XII, 292 S. 10 s/w-Abb auf 8 Taf. Gb. mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-412-04706-1

Ruth Müller-Lindenberg

WilHelMine von bayreutH die Hofoper als büHne des lebens

2005. XI, 225 S. 15 s/w-Abb. auf 15 Taf. Gb. mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-412-11604-0

Band 6:

Peter Schleuning

fanny Hensel geb. MendelssoHn MusiKerin der roMantiK

2007. X, 349 S. 22 s/w-Abb. auf 16 Taf. Gb. mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-412-04806-8

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Janina Klassen

Clara sCHuMann MusiK und ÖffentliCHKeit

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2009. XIV, 536 S. 21 s/w-Abb. auf 16 Taf. Gb. mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-412-19405-5

Monica Klaus

JoHanna KinKel roMantiK und revolution

2008. XIV, 364 S. 18 s/w-Abb. auf 16 Taf. Gb. mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-412-20175-3

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