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German Pages 230 [223] Year 2010
Eine jakobitische Einleitung in den Psalter
Syriac Studies Library
24
Sériés Editors Monica Blanchard Cari Griffïn Kristian Heal George Anton Kiraz David G.K. Taylor
The Syriac Studies Library brings back to active circulation major reference works in the field of Syriac studies, including dictionaries, grammars, text editions, manuscript catalogues, and monographs. The books were reproduced from originals at The Catholic University of America, one of the largest collections of Eastern Christianity in North America. The project is a collaboration between CUA, Beth Mardutho: The Syriac Institute, and Brigham Young University.
Eine jakobitische Einleitung in den Psalter
in Verbindung mit zwei Homilien aus dem grossen Psalmenkommentar des Daniel von Salah
Edited and Translated by
Gustav Diettrich
1 2010
gorgias press
Gorgias Press LLC, 954 River Road, Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com Copyright © 2010 by Gorgias Press LLC Originally published in 1901 All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, scanning or otherwise without the prior written permission of Gorgias Press LLC. 2010
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1 ISBN 978-1-60724-829-3
Reprinted from the 1901 Giessen edition.
Digitized by Brigham Young University. Printed in the United States of America.
Series Foreword
This series provides reference works in Syriac studies from original books digitized at the ICOR library of The Catholic University of America under the supervision of Monica Blanchard, ICOR's librarian. The project was carried out by Beth Mardutho: The Syriac Institute and Brigham Young University. About 675 books were digitized, most of which will appear in this series. Our aim is to present the volumes as they have been digitized, preserving images of the covers, front matter, and back matter (if any). Marks by patrons, which may shed some light on the history of the library and its users, have been retained. In some cases, even inserts have been digitized and appear here in the location where they were found. The books digitized by Brigham Young University are in color, even when the original text is not. These have been produced here in grayscale for economic reasons. The grayscale images retain original colors in the form of gray shades. The books digitized by Beth Mardutho and black on white. We are grateful to the head librarian at CUA, Adele R. Chwalek, who was kind enough to permit this project. "We are custodians, not owners of this collection," she generously said at a small gathering that celebrated the completion of the project. We are also grateful to Sidney Griffith who supported the project.
Diettrich, Einleitung in den Psalter (Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche W i s s e n s c h a f t V.)
Beihefte zur
Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft v. —
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Eine jakobitische
Einleitung in den Psalter in Verbindung mit
zwei Homiiien aus dem grossen Psalmenkommentar des Daniel von S a l a h zum ersten Male
herausgegeben, übersetzt und bearbeitet von
Lac. Dr. G. Diettrich Pfarrer der deutschen evangel. Gemeinde zu Sydenham-London.
Giessen J. R i c k e r ' s c h e Verlagsbuchhandlung (Alfred Töpclmann) 19OI.
Eine jakobitische
Einleitung in den Psalter in Verbindung mit
zwei Homllien aus dem grossen Psalmenkommentar des Daniel von Salah zum ersten Male
herausgegeben, übersetzt und bearbeitet von
Lic. Dr. G. Diettrich Pfarrer der deutschen evangel, Gemeinde zu Sydcnlvam-London,
Glessen J. Ricker'sche Verlagsbuchhandlung (Alfred Töpelmann) IQOI.
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Vorwort und einleitende Bemerkungen.
Vorwort. Auf den höheren Schulen Syriens ist der Psalter dank der hervorragenden Stellung, die er in Unterricht und Gottesdienst der syr. Kirchen eingenommen hat, ein bevorzugter Gegenstand gelehrter Forschungen gewesen. Syrische Einleitungen in den Psalter werden daher jeder Zeit eine ganz besondere Beachtung von Seiten der alttestamentlichen Theologie erwarten dürfen. Um so trauriger ist es, dass von diesem Zweige der syr. Litteratur nur noch ganz geringe Reste vorhanden sind. Von n e s t o r i a n i s c h e n Einleitungen ist bis jetzt überhaupt noch nichts nach dem Abendlande gekommen. Der Auszug aus dem Psalmenkommentar des Theodor von Mopsuestia, mit dem uns Baethgen bekannt gemacht hat, enthält keine Einleitung, und alle übrigen nestorianischen Kommentare zum Psalter, von denen gewiss mancher mit einer Einleitung versehen war, sind bis auf das noch unveröffentlichte Werk des Bischofs Isodädh von Hedhathä (circa 872 p. Chr.) verloren gegangen. Die dürftigen und in grosskirchlicher Auffassung gegebenen Mitteilungen bei Facundus von Hermiane, Junilius Africanus und Leontius von Byzanz sind demnach vor der Hand die einzigen Quellen, aus denen wir uns über die nestorianische Beurteilung des Psalters unterrichten können, — Wenig günstiger sind wir bei den J a k o b i t e n gestellt.
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Zwar konnten hier schon einige Einleitungen zum Psalter veröffentlicht werden, die des Barhebraeus durch Tullberg und die pseudohippolytischen durch de Lagarde, Pitra und Ceriani (photolithographisch). Aber diese Werke sind nichts anderes als verbindungslose Aneinanderreihungen von wörtlichen Citaten aus griechischen Litteraturwerken, die abgesehen von den echten Fragmenten Hippolyts schon längst bekannt waren.
Und so deutlich sie uns auch den starken
Einschlag griechischer Überlieferung innerhalb der raonophysitischen Kirche gezeigt haben, das, was wir sehnsuchtsvoll erwarteten, eine Einführung in die spezifisch s y r i s c h e Arbeit am Psalter, haben sie uns nicht gewährt. — Anders steht es mit der hier veröffentlichten Einleitung. Wie schon äusserlich ihre handschriftliche Verbindung mit dem kleinen Psalmenkommentar des Daniel von Salah andeutet, bringt sie uns mit einem bisher noch völlig unbekannten Zweige syrischer Geistesarbeit in Berührung und zwar mit demjenigen, der den Anspruch erheben darf, der Ausdruck der genuinsten syr. Richtung innerhalb der monophysitischen Kirche zu sein.
Die Thatsache, dass auch in
diesem unsern Schriftchen ein umfangreiches Material von griechischen Quellen verarbeitet ist, mag manchem als ein Mangel erscheinen, aber das eigentümliche syrische Colorit, in dem diese Quellen dargestellt werden und vor allem der selbständige syrische Rahmen, in den die so entstandene Darstellung hineingespannt ist, werden hoffentlich eine genügende Entschädigung für diesen Mangel sein.
In jedem
Falle
glaube ich nicht nötig zu haben, die Veröffentlichung der vorliegenden Einleitung in den Psalter vor den Sachverständigen noch besonders zu rechtfertigen. — Der T e x t des Manuskriptes
ist im Allgemeinen
nur da verändert
worden, wo offenbare Schreibfehler vorzuliegen schienen, und ich hoffe, dass dieses Verfahren angesichts einer e i n -
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zigen Handschrift als das allein berechtigte anerkannt werden wird. Die Übersetzung habe ich beigefügt, weil ich das Schriftchen um seiner praktischen Bedeutung willen auch denjenigen Theologen zugänglich machen wollte, die des Syrischen nicht kundig sind. Die im Appendix gegebenen Homilien aus dem grossen Psalmenkommentar des Daniel von Salah sollen wenigstens hinsichtlich der hermeneutischen und textkritischen Grundsätze die Beziehungen unserer Einleitung zu dem grossen Exegeten und Homileten der syrisch-monophys. Kirche veranschaulichen. Wenn sie ausserdem noch eine vollständige textkritische Ausgabe des Daniel'schen Psalmenkommentares nach den in London und Rom befindlichen Handschriften anregen würden, so wäre ich über Erwarten belohnt. — Zum Schluss noch einige Worte des Dankes. Ich schulde sie zunächst Herrn Prof. Dr. Harris in Cambridge, der mir trotz meiner Fremdlingschaft im Lande der Briten sein wertvolles Manuskript monatelang zur Verfügung stellte, sodann aber auch zwei Gelehrten im Vaterlande. Herr Prof. D. Dr. Baethgen in Berlin hat sein geschätztes Interesse an der vorliegenden Studie mehrere Male durch freundliche Ratschläge zum Ausdruck gebracht und Herr Prof. Dr. Nöldeke in Strassburg hat die Übersetzung der beiden Homilien des Daniel von Salah (cfr. die Fussnoten dazu) noch einmal im Korrekturbogen geprüft. Sie haben sich beide durch ihre Hülfsbereitschaft gewiss auch den Dank der Leser dieser Arbeit verdient. L o n d o n , Mai 1901.
GUSTAV DlETTRICH.
XI
Einleitende Bemerkungen. §
i.
Das Manuskript Harris No. 65. Obgleich das Manuskript Harris No. 65 die Überschrift und den Anfang seiner Vorlage nicht aufgenommen hat, so lässt sich doch sein Inhalt noch leicht bestimmen. Auf fol. 38 a, Zeile löff. lesen wir: ^jaiwa jL^ju ^ ^
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D. i. „Matte, der Sohn des Bauers Yüseph, und seine Mutter SSmihä und sein Bruder Yaqubh und seine Oheime der Priester Sephrumar und Petrus und Daniel und Yühanä im Geschlecht der Müsilayä. Und wir haben gewohnt in der gesegneten Stadt Beth Kudhidhe.' So war's in den Tagen der frommen Väter und erhabenen Patriarchen. Unser verehrter Stammvater ist Mär Ignatius, d. i. Georg, und Mär Basilius der Maphreyän des Ostens, d. i. 'Azär. In dieser Zeit haben wir kein Haupt. Gott möge den Stuhl der Patriarchen erhöhen und hinaufheben in die erhabene Höhe des Himmels. Amen ward geschrieben in der Kirche des Mär Zlnä und seiner Schwester Serrä(?) im Thore, das nach Osten blickt. Jetzt aber bitte ich mit flehender Liebe die gelehrten Fürbitter, dass sie das Gebet um Versöhnung dem Elenden und Sünder zuwenden möchten, denn ich bin nicht der Schriftsteller, sondern der Schüler. Betet für den Elenden, der geschrieben hat Eingedenk sei die Mutter Gottes Maria und alle Heiligen. Ja und Amen und zwar für ewig und alle Geschlechter." Nach fol. 242 a, Zeile 15, hat der Schreiber sein Werk vollendet: Jbacu; i m o K u u d.i. im Jahre 2066 der Griechen = im Jahre 1754 p. Chr., d. h, zu einer Zeit, in der das Altsyrische längst nicht mehr lebende Sprache war. Dennoch ist er in syr, Schriftzügen noch wohlgeübt und lässt sich bei der Herstellung des Ms. nur selten auf orthographischen (cfr. cap. I V : iCDcujta^J für o für ¡oCSs; Suffixauslassungen cfr. 16, 1 1 JLuiof für y ^ i o l ; 1 1 9 , 1 Jjj^oJb» für UÜJ'; Wortumstellungen cfr. 99,1 JjoSas». ^ock.oju für Jboia^ ^a^oju; und vor allem die durch private Benutzung des Psalters hervorgerufene Ersetzung des Suffixes der 1. pers. Plur. durch das der 1. pers. Sing. cfr. 4,7 und 60, I für 44, 26 ^a-aso^ao yo-i^aw für ^aorSio 60, i yjkja-ywjo wj^-c*^ für ^L ^L ; 74,1 für 1 2 2 , 3 wXxaeu-») (2 X ) für ^.Xv , Auch 106, 5 fju>f? für gehört hierher und der umgekehrte Fall 22, 22 für ^a-uoo^a. Eine sorgfältigere Beachtung verdienen um ihrer textgeschichtlichen Bedeutung willen die noch übrig bleibenden Wortauslassungen, Worthinzufügungen und Wortveränderungen, die ich deshalb in tabellarischer Form hier wiedergebe:
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Rest einer citierten Bibelstelle. 2 L e e ohne Seyftmo. 3 Ms, lässt o m und ausfallen. 4 Ms. ;; Pithaha für Z e q i p i findet sich nach der Gewohnheit späterer Ostsyrer noch öfter in unserem Ms., wird aber im Folgenden nicht weiter notiert werden.
4 Herrn sind Güte und Wahrheit u. s. w." (25, 10) und „(Seine Gerechtigkeit währt auf Kindeskinder) für die, welche seinen Bund halten und an seine Gebote denken und sie thun" (103, 18) und „Glückselig die, welche im Wandel untadelig sind" (118, 1) und „Du hast befohlen, dass man deine Gebote eifrig halte u. s. w." (118, 4) und „Lass ab vom Zorn, lass ab u, s. w." (37. 8) und „Lass ab vom Bösen und thue das Gute u. s. w." (37, 27). Und über die Verteilung der Länder der Verheissungen (§ 4) z. B. „Er soll Felder besäen und Weinberge bepflanzen u, s.w." (107,37). U n d über die Richter und Könige, welche die Kinder Israel hatten (§ 4) z. B. „Nun denn, ihr Könige, handelt klug und lasst euch warnen, ihr Richter der Erde" (2, 9) und „Herr, in deiner Kraft freut sich der König u. s. w." (21, 1). Über die Aufhebung der Gefangenschaft und die Rückkehr des Volkes aus Babel (§ 4) z - B- »Als der Herr das Schicksal Zions wendete u. s. w," (12$, 1). Und über das erste Kommen des Messias in vielen (Psalmen) (§ 5). Und über die Geburt von Maria (§ 6) z. B. „Der Herr hat mir gesagt: Du bist mein Sohn u. s. w." (2,6) und „Er wird herabsteigen, wie Regen auf das Fell" (72, 6) und „ E r wird hervorgehen aus seiner Stadt wie die Pflanzen der Erde" (72, 15). Und über seine Taufe z. B. „Es sahen, dich die Wasser, o Gott u. s. w." (77, 16). Und über sein Leiden (g 7) z. B. „In meine Speise gab er Bitterkeit u. s. w." (69, 2i). Und über seinen Tod und seine Höllenfahrt z. B. „Siehe unter den Toten ein Freigelassener" (88, 5). Über seine Auferstehung (§ 8) z. 13. „Wache auf, Herr u. s. w." (78, 65) und „Gott wird auferstehen und es werden zerstreut werden u. s. w." (68, 1). Und über seine Himmelfahrt (§ 8) z. B. „Ich bin in die Höhe gefahren u. s. w." (68, 18). Über jenes (Sitzen) zur Rechten Gottes des Vaters (§ 8) z. B, „Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten
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3 Lee J - ^ o j o , aber die Auslassung des o war durch das vorausgeschickte j gefordert. 4 Lee 5 Lee mit Seyilmfi. 6 J,ee lässt das Wort aus.
6 u. s, w." (110, i). Und über die Belohnungen derer, welche die göttlichen Gebote halten (§ 8) z. 13, „ T h u e Gutes, Herr, den Guten" (124, 4) und „ W o h l denen, die seine Rechte halten" (106, 3) und „Wohl dem Manne, der (nicht wandelt) auf dem Wege der Gottlosen u. s. w." (1, 1) und „Wohl dem Manne, der sich vor dem Herrn fürchtet" ( 1 1 2 , 1). Und über die Pein der Bösen, welche die Gebote übertreten, z. B. „Den Übelthäter wird sein Böses zum Verderben jagen" (139, u ) und „Schütte deinen Grimm auf die Völker U. s. w." (79, 6). Und über die Berufung der Völker (§ 8) z. B. „All ihr Völker, klatscht in die H a n d " (47, 1) und „Rühmt den Herrn ihr Völker alle" (116, 1) und „Die Könige von Tarsis u. s. w." (72, 10). Über die Verwerfung und den Ausgang des Volkes 7.. B. „ E r hat seine Hand erhoben, dass er sie vertilge unter den Völkern u. s, w." (106, 2Öf)j und über die (rechte) Ermahnung z. B. ,,Ihr Menschenkinder, wie lange bedeckt ihr meine Ehre und liebt ihr u. s. w." (4, 3). Und über die Dankbarkeit und das Bekenntnis z. B. „Ich will den Herrn preisen von meinem ganzen Herzen" ( i n , 1) und „Ich will dich preisen in der grossen Gemeinde" (35, 18) und „Preiset den Herrn und ruft seinen Namen an" (105, i). Und über den Glauben an den Vater, den Sohn und den heiligen Geist z, B. „Durch das W o r t des Herrn sind die Himmel gemacht und durch den Geist seines Mundes all ihr Heer" (33, 6) und „Das W o r t Gottes will ich rühmen" (56, 10). Und über Erzählungen von (göttlichen) Heimsuchungen sowohl als Thaten z. B, „An den Wasserflüssen Babels u. s, w." (136, r) und „Als Israel auszog aus Ägypten und das Haus Jakobs aus dem unverständlichen Volke" (114, r). W i e d e r u m 1 sagen wir, dass dieses Buch der 1
Der hier beginnende Passus scheint bis auf das Schema der Theorien, das seine Entstehung wohl unterrichtlichen Gründen verdankte, selbständig zu sein.
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8 Psalmen über die zehn folgenden Theorien 1 belehrt: Theologie, Inkarnation, Prophetie, Gebet, Ermahnung, Züchtigung, Herausforderung, Bekenntnis, Erzählung und Aufschluss über Auferstehung, Gericht und Vergeltung. Über Theologie z. B.: „Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich u. s. w." (HO, l) und „Durch das Wort des Herrn sind die Himmel gemacht u. s. w." (33, 6). Über Inkarnation z. B. „Er wird wie der Regen auf das Fell herabsteigen" (72, 6) und „Er wird emporwachsen aus seiner Stadt" (72, 15). Über Prophetie z. B. „Die Könige von Tarsis und von den Inseln (werden ihm Gaben bringen)" (72, JO). Über Gebet z. B. „Herr, höre mein Gebet und mein Schreien u. s. w." (102, 2) und „Höre, Gott, mein Gebet und wende dich nicht ab u. s. w." (55, 1). Und über Ermahnung z. B. „Ihr Menschenkinder, wie lange wollt ihr meine Ehre schmähen! u. s. w." (4, 3)- Über Züchtigung z. B, „Er strafte Könige um ihretwillen" (105, 14) und „Ich will dich strafen und es vor deinen Augen in Ordnung bringen" (50, 21). Über Herausforderung (z. B.) „Schaffe mir Recht, Gott u. s. w." (43, 1) und „Schaffe mir Recht, Gott und streite mit denen, die u. s. w." (35, 1). Und über Bekenntnis z. B. „Ich will den Herrn preisen von meinem ganzen Herzen" (Iii, l) tfnd „Wir preisen dich, Gott" (75, 1) und ,,Ruhmet den Herrn in seinem Heiligtum" (150, i). Über Erzählung z. B, „Als Israel aus Ägypten auszog" (114, 1). und „Als der Herr das Schicksal Zions wendete" (125, 1) Über die Auferstehung z. B. „Siehe, an den Toten thust du Wunder" (88, 10). Über das Gericht z. B. „Er wird rufen 1 Über den Begriff thrnpia unterrichtet man sich am besten bei Lengerke (Commentatio de Kphraemi Syri ratione hermeneuüca, Königsberg, 183:1, pag. 52f.) u. Kihn (über ^ecupia und dXlr]Yopla n a c l 1 < l e n verlornen hermeneutischen Schriften der Antiochener, Theol. Quartalschr. 1880. pag- 531—82), Der letztere schreibt I . e . pag, 582: „ihr.tupiix ist die Erforschung des objektiv (d. h. im Buchstaben) begründeten, aber
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die bildliehe Darstellung
verhüllten
Wortsinnes, in den zwei letzten (der historischen und didaktischen) des durch
Geschichte
und
Belehrung
beabsichtigten,
in
liegenden typisch mystischen Sinnes, der sieh auf die
den
Realitäten
Glaubenslehre
des neuen Bundes, auf die sittliche Besserung und auf das jenseitige Leben bezieht."
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die Himmel von oben und die Erde, zu richten sein V o l k " (50, 4).
Über die Vergeltung z. ß , „ D u vergiltst einem
Jeden nach seinem T h u n " (62, 12). — W i e d e r u m sagen wir, dass Epiphanius von Cypern die gesamte prophetische Aussage und R e d e in 1 0 Teile zerlegte 1 :
Betrachtungen,
Belehrungen, Ermahnungen, Züchtigungen, Klagen, Gebete, Erzählungen, Drohungen, Seufzer, Prophezeiungen.
Auch
dieses Buch der Psalmen für sich allein zerlegt sich in folgende 1 0 Teile, wenn man es mit Einsicht und Verständnis liest. 2 Betrachtungen z. B . „ E s segnet uns Gott, unser Gott, und es segnet uns Gott" (67, 6 f). Belehrungen z. B , „ D i e E r d e ist des Herrn und was darinnen ist" (24, 1) und „Erhitze dich nicht über die Bösewichter" (37, 1),
Ermahnungen z.
B . „Halte dich an Tadellosigkeit und erwähle die Geradheit, denn (der Mann des Friedens) hat einen (guten) A u s g a n g u. s. w . " (37, 37),
Züchtigungen, d. i. dasjenige, was Gott
zum Sünder spricht, (z. B . ) „Ich will dich strafen und will es vor deinen Augen in Ordnung bringen" (50, 2 1 ) . z. B . „ W e h mir,
dass meine Wohnung
Klagen
zusammenbrach"
( 1 1 9 , 5). Gebete z. B . „Herr, höre mein G e b e t " (102, 2) und „Höre,
Gott,
mein Gebet u. s. w." (55, 1).
Erzählungen
z . B . „ A l s Israel aus Ä g y p t e n auszog" { 1 1 4 , 1) und „Siehe, ich will meinen Mund aufthun u, s. w . " (78, 2).
Drohungen
1 Siehe Epiphanius: jrept p é í p w v Kai ófá&jicov cap. 1 , Doch beachte, dass dort (cfr. Migne, Tom. 43. col. 237) nur n e u n Themata der prophet. Rede aufgezählt werden und zwar in folgender Reihenfolge: ftiñccoKCtXfas, "&6o»p£cc5, srpotpojtOcg, djreiiuig, óXocpupiioug, •ö-pqvoüg, £&xá?, löioptag, itpoppr'ioeig. Die s y r . Version (herausgegeben von L a g a r d e : Veteris testamenti ab Origene rcccnsiti fragmenta apud Syros serrata quinqué; praemittitur Epiphanü de xnensuris et ponderibus über etc. Gottingae 1880) zählt z e h n Themata folgenilermassent malpánúthá, thc'óríyá, mahpétánQthá, makhsán&thá, luhämä, mésámbcrisá "ebháld, 'ölithä, selóthá, teí'íthá, qadhimfith niele. 2
Die Beispiele sind wiederum nach dem gegebenen Schema selbständig gewählt.
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z. B, „Wie ich geschworen habe in meinem Zorn: Sie sollen nicht eingehen u. s. w." (95, 11). Seufzer z . B . „Als wär er ein Freund mir, ein Bruder, so ging (ich) umher u. s. w." (35. H)- Prophezeiungen z. B. „ E r wird wie Regen auf das Fell herabsteigen" (72, 6) und „Und er wird aus seiner Stadt ausgehen u. s, w." (72, 15). Also ist offenbar an diesem Buche der Psalmen, dass die Themata aller pricsterlichen Schriften 1 in ihm aneinander gereiht sind. Und über alle Gegenstände, über welche jene (die priesterlichen Schriften) belehren, darüber unterrichtet es (das Buch der Psalmen) vollkommen.
Cap. II, welches kund thut, wozu uns dieses Buch der Psalmen nützlich ist und welche Vorteile darin gefunden werden. 3 Viele und mannigfaltige Früchte giebt es in diesem Buch der Psalmen. Zuerst nützt es uns zum Wachstum in der Gerechtigkeit, wenn (solche) beten, die in der Gerechtigkeit zunehmen, %. B. „Leuchte ist dein Wort u . s . w . " (118, 105) und „Ich habe geschworen und es steht fest, dass ich halten will (deine gerechten Satzungen)" (118,106). E s nützt uns zur Busse, wenn bussfertige Sünder bitten z. B.: „Gott sei mir gnädig nach deiner Güte u. s. w." (51, 1). Und es nützt uns in Verfolgung von Seiten der Dämonen und bösen Menschenkinder z. B.: „Rette mich vor meinen Feinden, Gott, u. s. w." (SO, 1). Und es nützt uns dazu, dass wir Mit den „priesterlichen Schriften" scheint hier das g a m e A. T. gemeint zu sein. C. v. I.engerke behauptet (cfr. De Ephraemi Syri arte hermeneutica Regimontii 1831. pag. 249), kSthäbhä Mhgnäyä bedeute im Syr. die Bücher Samuelis. 2 Auch dieses Capitels Ausführungen weisen auf den schon citierten Brief an Marcellinus (und /war auf SS t S ~ 2 6 ) zurück. Doch ist hier die Stellung unseres Verfassers zu seiner Vorlage eine viel unabhängigere, 1
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so dass die R e i h e n f o l g e der dortigen Paragraphen gänzlich zerstört ist. Ausserdem beachte, dass hier auch die schwungvollen Ausführungen des 2ten Capitels aus des Basilius öjiiAia sie t ö v
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f a k j i i i v (cfr. Migne
T o m . 29. col. 209 und 211) die Anregung gegeben haben können.
14 Nöte beseitigen, die uns umgeben z. B . : „ D e r Ä n g s t e meines Herzens sind viel und führ mich heraus aus meinen Ängsten" (25, 17).
Und es nützt uns dazu, dass wir Gott überreden,
unser Gebet zu erhören z. B.: „Herr, höre mein (102,2) und „Höre, Gott, u . s . w . " (55, 1). uns dazu,
dass wir, wenn
Gebet"
Und es nützt
Gott um irgend einer
Sache
willen Züchtigung und Heimsuchung über uns bringt, ihn überreden, es mit Erbarmen zu thun und nicht im Zorn z. B . : (6, 1).
„Herr, straf' mich nicht in deinem Zorn
u.s.w."
U n d es nützt uns zu jenem Dank, den wir Gott
darbringen und zum Aussprechen des Dankes für irgend eine
Sache
z. B.:
„Ich danke dem Herrn
von
meinem
ganzen Herzen" ( i n , 1) und „Ich will dir danken in der grossen Gemeinde" (35, 18) und „ D a n k e t dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich" (106, I). Und es nützt uns dazu, dass wir von Gott Erlösung erbitten, wenn wir sehen, dass die Bosheit der bösen Menschen gar gross ist 2. B.: „Hilf, Herr, denn kein Guter ist mehr da und aufgehört hat u. s. w . " (12, 1). dass wir erkennen,
Und es nützt uns dazu,
wie der beschaffen sein muss, der in
der Stadt Gottes wohnen und im Himmelreich sich freuen darf z. B . : „Herr, wer darf wohnen u. s. w . " (15» U-
Es
nützt uns dazu, dass wir die Bedrängten trösten und über ihnen beten z . B . : „ D e r Herr wird dich erhören am T a g e der Bedrängnis u. s. w." (20, 1).
E s nützt uns dazu, dass
wir uns wundern über die Ordnung der Schöpfung z. B . : „Die
Himmel
erzählen
die Ehre
u. s. w."
(19, 2).
E s
nützt uns zur Betrachtung leiblicher und geistlicher Häuser z. B.: (126,
„Wenn 1).
Es
der nützt
Herr
nicht
uns dazu,
das Haus dass
wir
baut u. s. w . " diejenigen
selig
preisen, die sich bekehrt haben und denen ihre Sünden erlassen sind Z . B . : „ W o h l dem, dem sein« Sünde ward u, s. w . " (32, 1),
E s nützt uns
erlassen
dazu, dass wir die
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16 Menschen ermahnen, die Bösen nicht zu beneiden und ihre Bosheiten zu meiden z. B.: „Erhitze Bösewichter u. s. w . " (37, 1).
dich nicht über die
Es nützt uns dazu, dass wir
die Menschen antreiben, sich über die Armen zu erbarmen z. B,;
„Wohl dem, der ein A u g e
für den Armen
hat"
( 4 1 , 1 ) und „Gut ist der Mann, der Barmherzigkeit übt und leiht" ( 1 1 2 , 5).
E s nützt uns dazu, dass man sich nicht
umwendet, wenn man von Feinden verleumdet wird z . B . : „Gott sei mir gnädig, denn mich zertritt ein Mensch" (56, 1) und „ A u f
meinem Rücken haben
sie gepflügt u. s. w . "
(128, 3) und „ W a s rühmst du dich der Bosheit, du Tyrann u. s. w . " (52, 1).
Und es nützt uns dazu, dass wir zu Gott
beten und ihn um unsere Erlösung von den Feinden bitten z. B.: „Rette mich, Gott vor meinen Feinden" (59, 1) und „Rette
mich, Herr,
(139, 1).
vor dem bösen Menschen u. s. w . "
Und es nützt uns dazu, dass man die Heuchler
zurückweist z. B.: „Sprecht ihr wirklich Wahrheit" (58, 1) und
„Gott
wird zerstreuen die Gebeine derer,
die den
Menschen (zu) gefallen (trachten)" (53, 5).
Und es nützt
uns zum beständigen Lobpreis Gottes z . B . :
„Singet dem
Herrn ein neues Lied" (98, i ) und „Meine Seele preise den Herrn" (145, r) und „preiset (148, 1) (150, 1).
und
„Preiset
den Herrn vom
den Herrn in seinem
Himmel" Heiligtum"
Und es nützt uns dazu, dass wir beständig um
die Barmherzigkeit Gottes bitten z . B . : „Gott erbarme sich über uns" (67, 1) und „Gott sei mir gnädig nach deiner Güte" (51, i j und „Erbarme dich über mich, Herr, erbarme dich über mich" (122, 3).
E s nützt uns dazu, dass wir uns
nicht daran stossen, wenn wir sehen, dass die Bösen glücklich und die Gerechten bedrängt sind z . B . : „ G o t t ist gütig gegen Israel und gegen die, welche reines Herzens sind" (73, 1 ) und „Siehe,
das sind die Gottlosen und glücklich
sind sie in der Welt" (73, 1 1 ) .
E s nützt uns dazu, dass
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3 Das soll wohl 3. Fers. plur. masc. Impf. A fei von pu — laesit, nocuit sein. W e n n eine spätere H a n d v * - 0 ^ ! vokalisierte, so scheint sie d e n K o n s o n a n t e n t e x t nicht mehr verstanden zu h a b e n . 4 Lee 5 L e e v .i\\iftV>. l! Lee t f ü , Beihefte z.'ZATW. V. 2
i8 wir nicht verzweifeln, wenn wir sehen, dass die Gottlosen und die Feinde in das Haus des Herrn gehen z. B.: „Gott, die Völker sind in dein Erbe eingedrungen" (79, i). Und es nützt uns dazu, dass wir sehnsüchtig nach Gottes Haus und W o h n u n g verlangen z. B.: „Wie lieblich sind deine Wohnungen, H e r r " (84, x) und „Herr, ich habe lieb den Dienst deines H a u s e s " (26, 8), Und es nützt uns dazu, dass es singen macht, wenn die Züchtigung, die der H e r r wegen irgend einer Sache über uns bringt, beendigt und vorübergegangen ist z, 15.: „ D u hast begnadigt, Herr, dein L a n d " (85, 1) und „Als der Herr das Schicksal Zions gewendet hatte" (1:25, 1). Und es nützt uns dazu, dass wir den Herrn beständig preisen z. B.: „Ich will den Herrn preisen allezeit" (34, 1) und „Preise den Herrn, meine Seele" (103, 1) und „Preiset den Herrn alle Knechte des Herrn" (103, 22). Und es nützt uns dazu, dass wir die Dämonen aus unserer Umgebung verscheuchen z, B.: „Gott wird aufstehen und (seine Feinde) werden sich zerstreuen u. s. w." (68, 1) und „ R e t t e mich, Gott, vor meinen F e i n d e n " (59, 1). Und es nützt uns dazu, dass unser Vertrauen auf Gott steht z. B . : „Behüte mich, Gott, denn auf dich traue ich" (16, 1) und „Herzlich lieb hab ich dich, Herr, meine Stärke und mein Vertrauen" (18, 2). U n d es nützt uns dazu, dass es singen macht, wenn Gott; verzieht und uns trotz unserer Bitte nicht antwortet z. B,: „ W i e lange, Herr, willst du mich für immer vergessen?" (13, 2) und „Gott, warum hast du uns für immer vergessen?" (74, I). U n d es nützt uns dazu, dass wir gebührende Geduld haben in den Bedrängnissen, die über uns hereinbrechen z. 15.: „Ich harre auf den Herrn" (40, 1) und „Auf dich, Herr, harre ich, lass mich nicht zu Schanden werden für immer" (71, 1). E s nützt uns dazu, dass wir vor allen Nachstellungen uns unter den Flügeln der Gottheit verbergen
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20 z. B , : „ W e r unter dem Schirm des Höchsten sitzet" (91,1). Und es nützt uns bei Ängsten,
die uns umgeben z. B . :
„ D e n n mir ist A n g s t , erhöre mich eilends" (6g, 18) und „ D e r Ä n g s t e meines Herzens sind viel u. s. w . " (25, 17). (Jnd es
nützt
uns dazu,
dass wir,
wenn
Versuchungen
zum Zweck unserer Prüfung uns treffen, von ihnen befreit werden mich"
z. B . :
„Herr,
(138, 1).
Und
du erforschest
mich
und
kennest
es nützt uns dazu, dass wir,
von
Übelthätern beleidigt, unsere Sache nicht Menschen, sondern Gott anheimstellen z. B.: „Schaffe mir Recht, Gott u . s . w . " (43, 1) und „Schaffe mir Recht, Herr, denn ich u. s, w . " (26, 1).
Wiederum1
nützt uns dies Buch dazu, dass es
an den Hauptfesten Christi gesungen wird. Bei seiner Geburt ins Fleisch singen wir: „ G o t t gieb dein Gericht dem K ö n i g e " (72, 1) und „ D e r Herr hat mir gesagt: D u bist mein Sohn u. s. w . " (2, 6) und „Seine Gründung liegt auf seinem heiligen B e r g e "
(87,2).
Und am Feste der T a u f e 3
singen
wir: „Bringt dem Herrn junge Widder" (29, 1) und „ L a u t rief ich zum Herrn und er erhörte mich" (77, 1) und „ W i e der Hirsch schreit u. s. w . "
(42, l ) und „ A l s
Israel
aus
Ä g y p t e n auszog" (114, 1) und andere derartige, in denen vom Wasser die Rede ist.
Und am Feste der Hosiannah-
rufe (Palmarum): „Herr, unser Herr, wie gepriesen u. s . w . " (8, 1) und „ D i r gebührt Lobgesang, Gott, in Zion" (65, 1) und „ G u t ists, unserm Gott zu spielen, und lieblich" (146, 1) 1 Der
hier
folgende
Abschnitt
(bis
zum
nächsten
„Wiederum")
scheint mir eine Ineinanderarbeitung von SS 23 und 27 d e s o b e n citierten Briefes an Marcellinus
zu
sein.
W a r nämlich % 23 für j e d e n T a g der
W o c h e ein Psalm a u f g e s t e l l t , so wird hier in a n a l o g e r W e i s e an der H a n d von % 27 für jedes H a u p t f e s t des K i r c h e n j a h r e s eine A u s w a h l getroffen. 2 Natürlich
am F e s t
der T a u f e J e s u C h r i s t i ,
wie j a schon d e r
Z u s a m m e n h a n g lehrt. D e n n wenn das S a k r a m e n t der T a u f e gespendet, w u r d e , s a n g m a n nach P s a l m
51
entweder Psalm
29 oder, wenn der
T ä u f l i n g weiblichen G e s c h l e c h t s war, Psalm 45 (cfr. D i e t r i c h , de psalterü USU publico et divisione in ecclesia syriaca, Marburg» 1862. pag. 6).
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22 und „Jerusalem, preise den Herrn" (147, r). Und am Sabbath des Leidens (der Grabesruhe): „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen" (22, 1) und „Schaffe mir Recht, Gott, und streite u. s. w." (35, 1) und „Heile den Bruch meines Herzens und verbinde" (6g, 20) und „Gott meines Rühmens, schweige nicht" (109, 1). Und zur Auferstehung: „Der Herr ward König u. s. w." (93, i- 97, 1. 99, 1?) und „Herr, Gott meines Heils" (88, 1) und „Singet dem Herrn ein neues Lied u. s. w.£i (98, l). Zur Himmelfahrt: „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist" (24, 1) und „Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich u. s. w." (110, 1) und „Ihr Völker alle, klatscht in die Hand" (47, 1) und „Du bist zur Höhe hinaufgefahren und hast Gefangene geführt u. s. w." (68, 18). An den Gedächtnistagen und zu den Vigilien der Märtyrer: „Gott, mit unsern Ohren haben wir gehört" (44, 1) und „Gott, die Völker sind in dein Erbe eingedrungen" (79, 1). — Wiederum nützt uns dieses Buch dazu, dass wir es jeden Tag, jedes Jahr, ja alle Tage unseres Lebens singen. Und Basilius hinwiederum sagt vom Buche der Psalmen also 1 ; „Jedes Buch, das vom heil. Geiste eingegeben ward, ist nützlich. Das Buch der Psalmen aber ist so reich an Nutzen, wie alle Bücher zusammen, indem es über das, was künftig ist, weissagt, Geschichten bezeugt, Gesetze giebt und von der Dreieinigkeit redet. Und der heil. Cyrill sagt 4 , dass das Buch der Psalmen nützlich ist, weil es einfach und durchsichtig Unterricht erteilt über die Geheimnisse der Menschwerdung, über die Wunder des Herrn und 1
Hier folgt in der That ein wörtliches Citat aus des Basilius 6jiiXt« Big xbv rrpcerov \|/-a)-)ii)V eap. I. {cfr. Migne, Tom. 29, col. 209.) Cyrills Psalmenkommentar (cfr. Migne., Tom. 69, col. 717 ff) ist nicht mehr vollständig vorhanden. Der citierte Abschnitt findet sich weder im Prooemiuni, noch in den auf uns gekommenen Resten des Commentares.
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seine Verdächtigungen von seiten der Juden, über das Kreuz und seine Verschmähung und Verspottung, über die Höllenfahrt, über die Erlösung, die den Geistern drunten zu teil ward, über die Auferstehung von den Toten, über die Himmelfahrt, über über das Friedenswerk der Apostel, über die Berufung der Völker, über den Glauben, der in Israel gefunden werden sollte, über die Ehren, die den Heiligen in der Endzeit zu teil werden sollten, über die obere Stadt, itber den Weg, der von der Erde zur Unsterblichkeit der Leiber führt und dergleichen." Zu Ende ist Cap. II.
Cap, Hl, welches kund thut, vor welchen Büchern dieses Buch der Psalmen gelesen w e r d e n m u s s und weshalb, Dieses Buch der Psalmen muss vor den Büchern des A, und N. T.'s und vor allen übrigen Büchern gelesen werden 1 . Zwei (Gründe) sprechen dafür: i. weil es die Knaben züchtigt und die Jünglinge in Ordnung bringt und die Frauen angenehm und liebenswürdig macht, 2. weil es einen Menschen irgend eine Sache, die er sich erbitten mag, finden lässt, wie wir im vorhergehenden Kapitel kund gethan haben. Mit (dem Buch der Psalmen) also müssen i So bestimmt auch Hieronymus, in diesem Falle ein guter Kenner oriental. Verhältnisse, in seiner Epistola ad Laetam de Instructions Infant, (cfr. Migne, Tom. 22, col. 876) und der Nomokanon des Barhebraeus (cfr, cap. VII, Sectio 9, bei L A. Assemani in Mai, scriptorum veterum nova collectio, Tom. X). Näheres siehe S 4 unserer einleitenden Bemerkungen.
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i Im Ms. ist hier eine Lücke gelassen, wahrscheinlich weil der Schreiber das fehlende Wort in seiner Vorlage nicht mehr entziffern konnte^ Ms. 3 Ms. über einer Rasur yOcxV.
26 wir dasjenige anfangen, was für die Belehrung sowohl, als auch für den Tugend- und Gerechtigkeitsdienst sorgt. Wiederum niuss dieses Buch der Psalmen vor allen Weihen und vor den Prophetenbüchern gelesen werden. V o r den Weihen soll es gelesen werden, weil es das Innere (das Herz) heilig macht, d. h. geschickt für den Empfang jeglicher Weihe des Priestertunis und Hohenpriestertums. Deshalb darf niemand zum Diakon 1 ordiniert werden, bevor er Psalmen gesungen hat 2 . Vor allen prophet. Büchern aber muss es gelesen werden 3 , weil das, was in ihm kurz gesagt ist, in den Schriften der Propheten ausführlich gesagt ist. Z. B. nur wenig und kurz erzählt dieses Buch der i D a s Diakonat bezeichnet bei Jakobiten wie Nestorianern (cfr. Assemani B. O. T o m . III, 2 pag. 790) im e n g e r e n Sinne den dritten O d o der klerikalen Stufenordnung, im w e i t e r e n Sinne die ganze erste Hierarchie (d. h. L e k t o r , Hypodiakon, Diakon). Im letzteren, weiteren Sinne muss das Wort D i a k o n hier verstanden werden, da dem Ordinanden schon bei der Ordination zum Lektor (cfr. Assemani, B. Ö . T o m . III, 2, pag. 788 ß) die C o d i c e s der evangel., prophet., und apostol. P c r i k o p e n überreicht wurden und eine verständige Handhabung dieser nach syr. Vorstellung schwierigeren Bücher naturgemäss nur von dem verlangt werden konnte, der sich vorher als Kantor in dem leichter verständlichen Psalter zurechtgefunden hatte. ^ Unter dem S i n g e n
ist natürlich der kantilierende
Vortrag
im
Gottesdienste zu verstehen, der also wie diese Stelle beweist, auch von Laien ausgeübt werden
durfte.
Bei den. Nestorianern
war nach
dem
15, Kanon des C o n c ü s zu Laodicea (cfr. Assemani, B. O. III, 2 pag. 818) der Laie von den Verrichtungen
des K a n t o r s
ausgeschlossen.
ist freilich auch hier die alte Ordnung durchbrochen.
Heute
B a d g e r wenigstens
schreibt (The Nestorians and their rituals, L o n d o n 1852, Vol. II, pag. 22): D i e Psalmen werden
immer von zwei Personen vorgetragen,
zuweilen
durch die amtierenden Presbyter und Diakonen, zuweilen d u r c h L a i e n » D i e Priester recitieren sie gewöhnlich aus dem Gedächtnis, die aus dem geschriebenen Psalter. Altarraumes, und wenn
ein Vers
Ein Psalter liegt
Laien
auf jeder Seite des
gesungen ist, dann singt die Person
auf der andern Seite den zweiten und so abwechselnd, bis der bestimmte Abschnitt beendet ist. 3 D a s Folgende
ist
bis
zu
dem
Citat
aus Dionysius
eine
kurze
Zusammenfassung des % 9 des oben citierten Briefes an Marcellinus.
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Ms. ohne Scyärae. Möglicherweise war dieses ^o schon von der ersten Hand getilgt.
28 Psalmen über das W e r k der Schöpfung, aber viel und ausführlich
erzählt
Schöpfung.
das
Buch
über
das
Werk
der
Und so findet man es auch betreffs der Kinder
Israel und anderer Werke. ist» wird
Moses
dort
W a s hier über sie kurz gesagt
breit gesagt.
Dennoch,
das merken
wir,
haben David und die übrigen Propheten aus einem Geiste Gottes und in inniger Harmonie unter einander
geredet.
Und das lehrt auch der heil. Dionysius im zweiten Kapitel über die T a u f e 1 und einige Ausleger der Bücher der L X X , wenn sie also sagen: Weil David nur andeutungsweise geweissagt hat, kamen die Propheten und haben seine Andeutungen ausführlich auseinandergelegt. von den Auslegern
Wiederum einige
sagen: Deshalb muss das Buch
der
Psalmen vor allen heil. Büchern gelesen werden, weil diese alle über vier Themata r e d e n 2 : über Thaten und Worte, wobei jene sowohl wie diese sich auf Gott und auf göttliche Männer beziehen. diese vier Themata,
Und das Buch der Psalmen umfasst
von denen alle Bücher reden.
Daher
muss der Psalter (?) vor ihnen gelesen werden.
Cap. IV, welches kund thut, in welche Kephalaia dieses Buch der Psalmen eingeteilt werden muss. Athanasius von Alexandrien Psalmen 1
in der Homilie über die
und Epiphanius von Cypern
1 Gemeint
ist das zweite Capitel der dem Dionysius
zugeschriebenen
Schrift:
die Überschrift, irepl diese A n g a b e
in der Abhandlung
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ist: falsch,
pseudodionys, Machwerke
Areopagita
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wenn vor
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TKXODJJ,EVU.IV
welches
trägt.
Aber
der Verfasser nicht etwa eines jener sich
hatte,
wie
sie
seit
Stephan
bar
Södhahili (cfr. Wright, Syriac literature, Encyclopaedia Britannica, Edition I X , Vol. 22, pag. 832) in der syr. Litteratm- so zahlreich zu finden waren. In der von Corderius besorgten Recension des Dionysius Areopagita finde ich das Citat dem Sinne nach in dem rrepl tc&v i v f ~ ouvdgei teXoujifevtov betitelten dritten Capitel 2
Die unerträglich
der Hierarchie (cfr. Migne, T o m . 3, col. 432).
breiten
Ausführungen
des Textes
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t Ms. jssaiJja.'. Übersetzung des folgenden Sat/.es zusammengezogen und nur sinngemäss wiedergegeben. I Gemeint sind des Athanasius VKUHÖBV; eis «>^5 tctXjioüs, woselbst (cfr. Migne, Tom. 27, col- 56) allerdings nur geschrieben steht: nctl jtdoa 04 n täiv tyaXjuov ßißXo; elg yipr) srC-vre Sujpqtau
30 über Masse und Gewichte 1 sagen: In fünf KsepdXaux d . h . in fünf Bücher 2 teilen die Hebräer das Buch der Psalmen ein. Das erste Kephalaion oder Buch reicht von: „Wohl dem Manne, der nicht wandelt auf dem Wege der Gottlosen" (r, i ) bis „ W o h l dem Manne, der ein A u g e für die Armen hat" (41, 1). Das zweite von: „ W i e der Hirsch, der am Wasserbach schreit" (42, 1) bis „Gott, gieb dein Gericht dem K ö n i g e " (72, i). Das dritte von: „Gott ist gütig gegen Israel und gegen die, welche reines Herzens sind" (73, 1 ) bis „Die Güte des Herrn will ich besingen immerdar" (89, I f.). Das vierte von: „Herr, du bist uns eine Zufluchtsstätte gewesen durch Geschlechter hindurch" (90, 1) bis „Preiset den Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich. Wer will erzählen die Wunder des Herrn" (roö, 1). Das fünfte von: „Preiset den Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich; so mögen sagen die Erlösten des Herrn" (107, 1) bis „Rühmet den Herrn in seinem Heiligtum" (150, 1). A m Ende jedes einzelnen von diesen Kephalaia oder Büchern steht geschrieben: „Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen und Amen, d. h. es geschehe, es geschehe". A m Ende des fünften Kephalaion ist es genug, wenn geschrieben wird: „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn 5". 1 Siehe Epiphanias: Tora. 43, col. 243).
jrepl pi/rptov kccI oTCC'dp.djv cap. V (efr, Migne,
Von dort ist das ganze Capitel fast wörtlich ent-
nommen. 2
Daniel von Salah (cfr. $ 2 unserer einleit. Bemerkungen) teilte den
Psalter in 3 Teile und Aurelius Cassiodorius (cfr. Migne, Tom, 70 col. 17) wollte
unter Berufung
auf Hilarius
l'ictaviensis jede
Zerlegung
des
Buches in Unterteile vermieden wissen. 3 Beachte, dass neben der hier gegebenen noch eine andere lediglich
für liturgische Zwecke
bestimmte Einteilung des Psalters in
Marmeyäthä =
60 Subhhc — 2 4 1 6
hat.
hierüber,
Näheres
sowie
Zange — 4 8 3 2 I'ethgame
auch
über
die Differenzen
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existiert zwischen
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wir nur
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A n l a s s seiner A u s f ü h r u n g e n ü b e r
D e n n in b e i d e n W e r k e n
F r a g m e n t vor uns,
das
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(efr. O r í g e n e s , e c o m m e n -
tario in psalmum primum, M i g n e , T o m . 12,
col. 1 0 S 5 ) d e m O r í g e n e s zu-
geschrieben wurde. Beihefte z. ZATW. V.
3
34 vids zu singen. (Denn) siehe, Athanasius von Alexandrien im Kommentar zu den Psalmen Irenaus von L y o n in der ersten Homilie der Auslegung des Samuel 2 und Hippolyt, der Bischof von Rom 3 und Origenes in dem Traktat über die Psalmen 4 und Ya'qubh von E d e s s a S U nd andere mit ihnen sagten: Nicht alle Psalmen gehören dem David. Zwei Gründe sprechen dafür; i. der Titel dieses Buches, das im Hebräischen „Sephartellim" betitelt ist. Denn in hebräischer Sprache sind die Psalmen gedichtet worden und nicht in syrischer. Und in der hebr. Sprache, in welcher sie gedichtet sind, ist der Titel dieses Buches genau und der Wahrheit entsprechend, aber nicht in der syr. Sprache, in welcher sie nicht gedichtet sind. Also, so sieht man, gehören nicht alle Psalmen dem David. Und wir sagen daher, dass die Psalmen zum Teil dem David gehören, zum Teil anderen. Und von diesen anderen sind zwar zum Teil ihre Namen bekannt, zum Teil aber unbekannt. Und das sind diejenigen, deren Namen bekannt sind: Moses, Salomo, Assaph und Ethan, die Kinder Qorahs, Iduthim und Heman, die aus dem Stamme Levi waren, Haggai und Sacharjah, und Ethan der Israeliter. 1 cfr. Migne, T o m 27 col. 57 C, 2 Dieser Commentar des Irenaeus
ist
verloren
gegangen.
Ein
grösseres Fragment daraus wird cap. VIII mitgeteilt. 3 cfr. Achelis, I. c. päg- [28. 4 cfr. Migne, Tom. 12 col. 1056 f. 5 Nämlich
in einem Briefe an den Styliten Yühanan.
Da
dieser
Brief des Ya'qubh von Edessa noch nicht veröffentlicht ist, so gebe ich ihn hier nach
der im British Museum befindlichen Handschrift
12172 fol. 120a, Zeile 6 — 1 6 in wörtlicher Übersetzung wieder: alle Psalmen, die in jenem B u c h e Davids D a v i d ; auch sind.
geschrieben
sind,
Add. „Nicht
gehören
nicht alle, die nach D a v i d in der Überschrift bezeichnet
Vielmehr, einige gehören priesterlichen, ie vitischen Sängern aus
den Kindern Qdrah's, denselben, welche D a v i d zu Vorsängern machte für jene 280 Spielmänner, die er aus den Leviten nahm, wie im ersten
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> M$. l-suBOuccuxa/. Buche der Chronik geschrieben steht. D a s sind ihre Namen: Assaph, Etham der Israelit und Heman der Sohn J o e l s (sie! cfr. i Sam. 8, 3), des Sohnes des Propheten Samuel. Einige aber gehören dem grossen Propheten Mose und dem heil. Propheten Jeremia, auch dem Könige Salomo, dem Sohne Davids, und dem Sänger Iduthim und andern Sängern, deren Namen nicht bekannt sind, weil ihre Psalmen anonym sind."
36 Cap. VI, welches kund thut, ob David allein Psalmen sang oder auch andere Psalmensänger mit ihm auftraten.
Cap. VII, welches kund thut, w i e viele und w e l c h e Psalmensänger mit David auftraten und aus welchem Grunde die Psalmensänger gewählt wurden, die mit ihm singen sollten.
Cap. VIII, welches kund thut, ob die Psalmen ohne Begleitung gesungen wurden oder mit Harfen, Cithern, Cymbeln, Hörnern und andern musikalischen Instrumenten. Nicht ohne Begleitung pflegte David zu singen, was er an Psalmen Gott sang, sondern andere Leute spielten dazu. Es spricht daher H i p p o l y t von Rom": Es bestellte David vier Sänger vom Stamme Levi, welche Assaph, Ethan, Iduthim und Heman waren 3 . Und jedem Einzelnen von diesen vier Sängern teilte er 72 Spieler zu¿, die zusammen 288 spielende Männer ergaben, die mit musikalischen Instrumenten die Psalmen spielen und Gott preisen sollten. 72 Spieler teilte er jedem Einzelnen von diesen vier 1 Iii der That findet sich der ganze folgende Passus ohne wesentliche Abweichung in den echten Fragmenten des Hippolyt, (cfr. Achelis,
I. e. pag. 127O.
2 Diese Namenreihe ist durch Kombination von t Chron. 16, 19 und 1 7 , 4 1 entstanden. 1 Wenn Achelis (1. c,) den hier citierten Passus mit Recht als Hippolyts Eigentum ansieht, so ist hiermit gegen Krauss (Z. A. W. 1899 pag. 9f.) erwiesen, dass die in c h r i s t L Kreisen übliche Zählung von 72 bibl-Völkerschaften schon vor Augustin und Epiphanius bei Kirchenvätern gefunden werden kann.
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38 Männern zu. Darin liegt eine Prophetie, indem damit offenbart werden sollte, dass aller Zungen am Ende der Zeiten Gott rühmen und preisen sollen. Denn im Anfang der Zeiten begehrten 72 Zungen das Böse bei der Erbauung des Turmes (zu Babel) — daher verwirrte sie Gott und zerstreute sie nach den vier Himmelsgegenden auf der ganzen Erde —, aber am Ende der Zeiten, nachdem Gott, der Logos, Fleisch geworden ist, ist es geschehen, dass alle diese 72 Zungen rühmen und Gott preisen. Also in der Vorzeit schon hat David typisch dargestellt, dass am Ende der künftigen Zeiten diese 72 Sprachen, die dort das Böse begehrten und verwirrt wurden, rühmen und Gott preisen sollten. Deshalb teilte er jedem einzelnen von diesen, vier Sängern die 72 Sprachen zu, welche das Böse in der Erbauung des Turmes begehrt hatten und verwirrt und zerstreut worden waren. Von den Kindern Sems 25, von den Kindern Harns' 32, von den Kindern Japhets 15. — Und der heil, B a s i l i u s sagt 1 , dass Idutim zu den Sängern und Spielern gehörte, die vor der Stiftshütte Gottes mit Musikinstrumenten vor der Lade Gottes tanzten, wie das Buch der Chronik kund thue, wenn es berichte: Heman und Iduthim und die übrigen Kinder Assaphs liessen mit einfachen und doppelten Hörnern ihren Schall in die Hohen ertönen und liessen sich mit Zithern und Harfen und Cymbeln und mit dem Lobpreis von ehernen Instrumenten vor Gott hören. — Und I r e n a e u s von Lugdunum sagt in der ersten Homilie der Auslegung des Samuel 2 : Als es David gefiel, t cfr. die Auslegung zum ö l t e n Psalm bei Migne, Tom. 29, col. 46g, welche Stelle jedoch nur dem Sinne nach hier wiedergegeben ist. 2 Dieser Commentar des Irenaeus ist verloren gegangen und der im Folgenden citierte Abschnitt, soviel ich weiss, der einzige noch erhaltene Rest desselben. Man setze ihn also ssu Sancti Irenaei Episcopi Lugdunensis, qüae syriace supersunt fragmenta bei Pitra, Analecta sacra spicilegio solesmensi parata, Tom. IV, Parisiis 1883, pag. 17—30,
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40 die Stiftshütte des Herrn aus dem Hause Aminadabs heraufzuführen, woselbst sie 20 Jahre gestanden hatte, seitdem sie von den Philistern zurückgekehrt war, sammelte er 70000 junge Männer und wählte aus der Ordnung der Priester vier Sänger: Assaph, Heman, Ethan u. Iduthim. Und die trugen bei sich: Zithern (?), Harfen, Cymbeln, Pauken und Posaunen und jedem einzelnen der Sänger waren 72 Männer beigegeben, die nach ihm das Hallelujah spielten und respondierten. Iis gingen aber sieben Führer voran und die Spieler folgten ihnen. In der Mitte aber stand David und trug in seinen Händen die Zither und war bekleidet mit bunter Leinwand. Und die Stiftshütte auf dem Wagen kam hinter ihnen und dann Israel in seiner Gesamtheit. Sie alle bezeichnen aber die 70 alten Sprachen 1 , die bei Babel waren, die jetzt zu einer Kirche versammelt sind und Gott preisen. Es freute sich aber der heil. Geist über sie und liess sich nieder von dem Einen auf den Andern und er spielte, je nachdem ihm von dem Geiste gegeben wurde. Und es geschah, wenn David spielte, so ruhten sich die andern der Reihe nach aus, indem sie mit dem Geiste verkehrten. Und es geschah, wenn Assaph spielte, so ruhten David und die übrigen. Und dann spielte ein anderer, den der Geist gerade bewegte und die übrigen respondierten. Und auf diese Weise wurde mit einer Menge von Psalmen gesungen und es kam die Bundeslade. 1
Neben
den
7 2 Spielmännern,
die den vier Sängern beigegeben
waren, erscheint die nach Krauss (Z. A . W . 1899. pag. 1 — 1 4 ) nur bei jüdischen Völker
Schriftstellern
der
gezogene
Erde zum
Grenze
zu
findende
mindesten
zwischen
Siebzigzahl
auffallend.
der
Aber
Sprachen die von
oder
Krauss
christl. und jüd. Zählungsweise der bibl.
Völkerschaften wird wohl überhaupt fliessender gewesen sein, als man uns glauben machen will.
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42 Cap, IX, das kund thut, welches die Psalmen Davids sind und welches die der anderen. Der erste Psalm: „ W o h l dem Manne, der nicht wandelt auf dem W e g e der Gottlosen" und der zweite:
„Warum
toben die V ö l k e r " sind ohne Angaben über ihren Verfasser. Und
sie sind beide
ein
Psalm
bei
den Hebräern
und
Griechen, aber wir haben gelernt, dass sie beide von David gedichtet sind und ihm gehören.
Und das bezeugen die
Apostel, die in der Apostelgeschichte (4, 24f,) zu Gott sagen: bist es, der da geredet hat durch den Mund seines
Du
Knechtes David, durch den Geist der Heiligkeit, und gesprochen hat: Warum toben die Völker etc. 1 Weiter sagen wir 2 , dass ausserdem folgende 73 Psalmen von David sind: 3—16;
18—25; 29—36;
68—71;
86; 9 1 ;
38; 40 f.; 43;
93—99;
103f.; i o 8 f . ;
51—61;
63—65;
136—143.
Von
Mose ist einer: 90, von Salomo wiederum einer: 72. Assaph
aber
und Ethan
den Kindern
Korahs
Von
elf:
42.
44—49. 84f. 87 f., von Heman aber acht: 17. 26—28. 37. IOI. IIO. 144, von Iduthim vierzehn: 50. 73—83. 39. 62, von Ethan dem Israeliter:
89, von Haggai und Sacharja
1 Bis hierher imiss der Inhalt des Capitels wörtlich auf des Athanasius ürrö^Eöic; slg toi>5 i}raAp.oi>s (cfr. Migne, T o m . 27, col. 57) zurückgeführt werden. 1
Hier
beginnt,
wie
auch der Schluss des Capitels gesteht,
ein
A u s z u g aus Hippolyts echten Fragmenten (cfr. A c h e l i s , 1. c., pag. 128). Doch
beachte folgende A b w e i c h u n g e n unseres Verfassers von
Vorlage:
a)
„lüdhäwidh"
Die
73
(Hippol. 72) Psalmen,
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Ms. lässt |l ausfallen. Aber das ist ein Schreibfehler, wie aus dem Folgenden hervorgeht.
54
Kithara giebt es nur eine Art des Anschlages, die des Kitharaspielers, bei der Harfe aber giebt es viele und mannigfaltige Arten des Anschlages: Anschlag des Lobliedes, Anschlag des gewöhnlichen Liedes, Anschlag des Trauerliedes und andere Arten des Anschlages 1 . Wenn nun die Harfe mit dem Anschlag des Lobliedes gespielt wird, so wird das Lied, das in Verbindung mit diesem Also ist Anschlag gesungen wird, mazmürä genannt. mazmürä ein Loblied, das mit dem musikalischen Instrument der Harfe begleitet wurde. Und von diesem Lobliede, das mit der Harfe begleitet wurde, ist jenes Wort mazmürä genommen und abgeleitet. Die Hebräer nennen dieses Instrument Zablä oder Jablä 2 , die Griechen aber nennen es X^Xoga, die Syrer aber Kenärä. — Andere sagen, dass mazmürä ein Loblied ist, das begleitet wurde Zu Ende ist Cap. XIII.
Cap. X I V , welches kund thut, wodurch sich mazmürä von zemirtä und tesbuhtä unterscheidet.* Mazmürä ist ein Lied, das von der Harfe begleitet wurde. Oder so; Mazmürä ist ein Lied, das von irgend einem musikalischen Instrumente begleitet wurde. Zemirtä nämlich 1
Hier ist ein deutlicher Beleg dafür, dass nicht nur die Länge der Saiten, sondern auch die Modifikationen im Anschlag die gewünschten Tonarten hervorbrachten. — Ausserdem beachte, dass auch die Griechen drei Haupttonarten hatten: lydisch, phrygisch, dorisch und vergleiche dazu unsere modernen Diskant-, Alt-, und Bass- (oder Elegie-) Zithern, die mit ihrem eigentümlichen Resonanzboden den alten Harfen am nächsten verwandt sind. 2
Bis hierher findet sich der Satz auch im griech. Pseudohippolyt (cfr. AcheJis, 1. c. pag. 140, Zeile 21). Dort, wo richtig vdfiXcc zu lesen ist, wird der Satzteil mit Recht auf Origenes zurückgeführt.
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Zeilen,
3 Das scheint mir wenigstens das Instrument zu sein, das in d e m sicher verstümmelten syr. W o r t e verborgen ist. 4 Dieses ganze Capitel ist vereinfachte W i e d e r g a b e des echten Hippolyt (cfr. Achelis, 1. c. pag. 1.30.) Etwas anders unterscheidet Eusebius im kurzen Vorwort zu seinem Psalmencommentar (Migne, T o m . 2 3 , c o t 72).
56 ist ein ganz allgemeines Wort,
welches kund thut, dass
(etwas) ganz Freude und Ausgelassenheit ist.
Tesbuhta
aber ist irgend ein Lied, das nur mit Gesang vorgetragen wird, ohne Harfe und Kithara oder ein anderes musikalisches Instrument. Zu Ende ist Cap. X I V .
Cap. X V , welches kund thut, dass die P s a l m e n im heil. Geiste gesprochen wurden durch den Mund Davids und j e n e r anderen Psalmensänger, die sie gedichtet haben. Dass die Psalmen im heiligen Geiste gesprochen sind, ist daher bekannt, dass der Messias zu den Juden spricht: Wie nennt denn David ihn im Geiste den Herrn?, wiederum Petrus
und
Also im heil.
1
Geiste sind die Psalmen gesprochen . Und Chrysostomus-3 spricht also 4 : Diese alle, die Psalmen dichteten, waren mit 3
Hier folgte wohl ein Citat aus 2 Petr. 1,21, das aber wohl, weil es für D a v i d , nichts bewies, absichtlich ausgelassen wurde. s In demselben Sinne reden auch Daniel von Salali (cfr- die Einieitung zur i. Homilie) und Ephraem in der Auslegung zu i Sam 1 7 , 14 (cfr. Opera, 1. c. I, pag. 366). 3 Dass Mär Iwants in der That Chrysostomus ist, hat schon Merx in seiner historia artis grammaticae apud Syros (Leipzig 1889, pag. 32) richtig bemerkt. 1
4 Die beiden Homilien des Chrysostomus über Psalm 50, aus deren letzterer (cfr. das 3. Citat unseres Capitels) diese und die folgenden Stellen herrühren, sind bekanntlich verloren gegangen. Nur noch Fragmente davon, zusammengearbeitet mit T h e o d o r e t ' s Auslegung zum 50teri Psalm, sind vorhanden und durch de Montfaucon (Migne Tom. 55, col. 563fr.) mit den Werken des Chrysostomus sub „Spuria" veröffentlicht. Dort (1. c. col. 576) finden wir auch noch einen kleinen Rest dessen, was unser Verfasser ausführlicher bietet, wenn wir l e s e n : K«1 y«P K «1 ¿ V ¿tf£p01C ^CcXjiOtS, KCCl Jlivroi Yp; ¿ v « 1 ffpOKeijifevtp ijr«?,ju]) fkilp(!)/|Öqv /¡¡¿ag i otöa£ev tüg a b * fedfipqto 1 % rou jrveup.a:toc;
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1 Ms. JUjo. 2 Die hier folgende Lücke von 5*/a teilen ist wohl aus denselben Gründen entstanden, wie die sub pag. 55, Fussnote 2, 3 Ms. hat den Singular.
58 d e m heil. Geiste angefüllt, wie jene, die satanische L i e d e r singen, mit unreinem Geiste erfüllt sind. und
sagen:
A l s David
Einige fragen also
ohne heil. Geist war, hat ihn da
G o t t erhört, als er ihn um ein reines Herz und einen gewissen Geist bat?
U n d j e n e Psalmen,
die er dichtete,
nachdem
er sündigte, sprach er sie im heiligen Geiste oder nicht? U n d C h r y s o s t o m u s hat g e s a g t : N a c h d e m er sündigte, hat er den Geist wieder empfangen.
U n d in ihm hat er auch
jene
später
Psalmen
gedichtet,
die
er
sprach.
Es
sagt
nämlich C h r y s o s t o m u s in der zweiten Homilie der A u s l e g u n g des P s a l m e s :
G o t t sei
mir g n ä d i g nach
deiner Güte,
in
jener Homilie, die über die S ü n d e des 50. Psalmes gehalten ist [darnach spricht er aber auch vom 60., 70., 80., 90., 100. Psalm, dass er (David) sie im heiligen Geiste gedichtet habe]: „ E s b e z e u g t unser Heiland in seiner Ä u s s e r u n g über den 110. Psalm, dass er im heil. Geiste gedichtet ist" und dieser 110. Psalm und die andern, die wir angeführt haben, sind sicher nach d e m 50. Psalm von ihm gedichtet worden. U n d auch das muss man wissen, dass C h r y s o s t o m u s hier den Psalm:
Gott
sei
mir g n ä d i g
nach deiner Güte,
den
50. Psalm nennt, weil er beim Griechen diese N u m m e r führt, denn P s a l m 9 und 10 sind beim Griechen e i n Psalm. Z u E n d e ist C a p .
XV.
Cap. X V I , welches kund thut, ob David allein von allen Propheten
mit
einem
(musikalischen)
Instrument
zu
weissagen pflegte, oder ob auch (andere) Propheten mit Instrumenten geweissagt haben. W i r haben nicht g e h ö r t oder gelernt, dass irgend einer von
den heil.
Propheten
mit
musikalischen
Instrumenten
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i Im Ms. folgt hier eine Lücke von 3 ^ Zeilen. Der ausgefallene Text wies darauf hin, das* die schon sub KeqxxXaiov XIV erwähnten „tesbehathä" ohne Musikinstrumente vorgetragen wurden. Hier kürzt also der Schreiber offenbar um Wiederholungen zu vermeiden.
62
Zeit trieb der heil. Geist an, die Psalmen mit zwiefachem Mittel zum Vortrag zu bringen: durch Instrumental- und Vokalmusik. Heute hat der heil. Geist angetrieben die Psalmen in der Kirche mit einem einfachen Mittel 1 zum Vortrag zu bringen: durch Gesang 2 . (Und das ist richtig.) Aber wir müssen erforschen, weshalb der heil. Geist antrieb, die Psalmen einst und jetzt auf diese verschiedene Weise zum Vortrag zu bringen. Und betreffs des ersteren sagen wir: der Geist der geknechteten Menschen (kommt) in hässlichen Lauten des Gesanges (zum Ausdruck) und schwächt [den Eindruck der göttlichen Gesetze] und Gebote ab. [Deshalb hat der heil. Geist angetrieben, dass zu jener Zeit die Psalmen mit diesen zwei Mitteln zum Vortrag gebracht würden: durch Instrumental- und Vokalmusik. Und bezüglich des zweiten sagen wir: Deshalb wurden verbunden] mit Psalmen liebliche Laute und schöne Melodien des G e s a n g e s damit, wenn Menschen sie singen, mit ihnen die göttlichen Gesetze und Befehle durch die Lieblichkeit des Gesanges in ähnlicher Weise zur Rettung und Hülfe ihrer Seelen eindringen, wie wenn weise Ärzte Honig und Arznei mischen und die Kranken zu ihrer Hülfe und Heilung trinken lassen 3. Daher nehmen viele Menschen die Worte der Propheten oder Apostel, weil sie ohne lieblichen Gesang und ohne die schönen Melodien unseres Herrn vorgetragen, vielmehr einfach gelesen oder erzählt werden, nicht fest in ihr Gedächtnis auf. Die Worte der Psalmen
1
Dieser
Ausdruck
schliesst natürlich die Beobachtung
Dietrich'?,
(1. c, pag. 5) nicht aus, dass der Vortrag des Psalms sich je nach der Gelegenheit, hei der er gesungen wurde, in verschiedenartigen Tonlagen bewegte. 2
Beachte, dass dies nicht allgemeine Ansicht in Syrien war.
Wie
aus der Ethik des Barhebraeus (cfr. Üedjan, 1. c. pag. 58—60) hervorgeht, gab es in Syrien eine Gruppe von Eremiten, die das S i n g e n des Psalters
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1 Die eingeklammerten Worte sind von mir gesetzt. Im Ms. stehen an ihrer Stelle kleinere oder grössere 1 .ücken, offenbar, weil der Schreiber hier seine Vorlage nicht mehr zu lesen vermochte. 2 Ms. yOASoiiioo.
verwarfen und heiliges S c h w e i g e n forderten. Sie sagten, „dass altes leiblich Angenehme, das für den notwendigen Bestand des Leibes keine Bedeutung habe, vom Bösen sei, und dass Gesänge Annehmlichkeiten seien, die n i c h t notwendig wären." 3 Dieser Vergleich findet sich auch bei Basilius in seiner öfuMcc elg rov srp,"» ,i,a
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66 priesen und rühmten und nicht allein mit einfachen Stimmen ohne Gesang, sondern auch mit Gesang.
W i e d e r u m 1 hat
der heil, Geist angetrieben, die Psalmen mit Gesang vorzutragen, damit die Eindrücke auf die Seele und die Wirkungen auf den Leib gleich stark und nicht verschiedenartig seien und man mit der Seele
ihre Vortrefflichkeit
erkenne, aber sie auch mit dem Leibe befolge.
Wenn
nämlich die Eindrücke auf die Seele der Menschen von den Wirkungen auf ihre Leiber verschieden sind, dann ist's, wie bei Pilatus, der in seiner Seele erachtete, dass keine einzige des Todes würdige Sache an Jesu wäre, aber mit seinem Leibe die entgegengesetzte Thätigkeit von dem ausübte, was er in seiner Seele (für Recht) erachtete, d. h. er liess ihn schlagen mit Geissein und überantwortete ihn, dass er gekreuzigt wurde. Das ist auch ähnlich bei jenen Altesten, die sich an Susanna versündigten, die in der Bewegung ihrer Seele eine unreine That über ihr beschlossen,
aber
nicht imstande waren, sie auszuführen mit der Thätigkeit ihres Leibes. Aber wenn die Eindrücke auf die Seele gleich stark sind, wie die Wirkung auf den Leib, dann ist's, wi wenn Menschen in ihrer Seele das Vortreffliche erkennen, aber es (zugleich) auch ausführen mit der Thätigkeit ihres Leibes.
W i e d e r u m hat der heil. Geist angetrieben, dass
die Psalmen mit musik, Instrumenten 2 und lieblichem Gesang vorgetragen würden, damit die Gedanken der Seele und die Glieder derer, die sie singen, den Harfen und Zithern und Pauken und Triangeln (?) und Cymbeln und dem Gesang entsprächen und der heil. Geist dadurch liebliche Lieder ' D e r hier beginnende Passus bis zum nächsten W i e d e r u m ist, wie die Beispiele des Pilatus und der Ältesten in der Susannageschichte beweisen, eine freie Bearbeitung der letzten
05 Zeilen
des 5 27
des
Marcellinusbriefes (cfr. I. c. p a g , 999.) 2 A u c h dieser G e d a n k e passt nicht in den Zusammenhang. greift
nicht auf die j ü d i s c h e
Vortragsweise
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Messias redet, sondern scheint ein späterer Einschub von der Hand eines jener „Weltkinder" zu sein, die (cfr. die Ethik des Barhebraeus bei Bedjan 1, c. pag. 61 f) Instrumentalmusik und sogar Reigentanz für den christl. Gottesdienst forderten. Barhebraeus hat diese Geister später scharf zurückgewiesen und nur die Orgel ('organön 'abhübhanayä) der Römer gebilligt cfr. I. c. pag. 64 f.
68 der Bewahrung der Gebote des Messias sammle, — Also deshalb hat der heil. Geist angetrieben, dass die Psalmen mit würdigem Gesang vorgetragen würden, damit die Eindrücke auf die Seele gleich seien den Wirkungen auf den Leib derjenigen, die sie vortragen, und damit man sie in der Seele vortrefflich erachte, aber sie auch ausführe mit den Bethätigungen seines Leibes. Zu Ende ist Cap. XVII. Cap. XVIII, gegen jene Juden, die da sagen, dass David kein Prophet war, weil Gott nicht mit ihm sprach und ihn auch nicht sandte. Wir wenden dagegen ein: Wenn er deshalb, weil Gott nicht mit ihm sprach, kein Prophet war, dann ist jeder mit dem Gott spricht, ein Prophet und es werden Abimelech und Pharao und der Satan, mit denen Gott sprach, als Propheten erfunden. Auch Joseph, weil er nach Ägypten gesandt wurde, ist (dann) ein Prophet Aber ihre Worte sind nicht wahr. Dass aber David Prophet war und dass er im Geiste Gottes die Psalmen gesprochen, bezeugen unser Herr und die Apostel Petrus und Paulus, wie wir im Cap. X V kund gethan haben. Auch David selbst legt ein Zeugnis dafür ab. Das steht geschrieben im Buche Samuel, woselbst David sagt: Der Geist des Herrn hat mit mir geredet und sein Wort ist auf meiner Zunge (2 Sam. 23, 2). Aber man muss wissen, dass ein Engel der prophetischen. Rede Davids nicht nahe war, wie bei der prophet. Rede Moses und anderer Propheten, auch ihm die göttlichen Worte nicht auslegte, wie bei Mose und anderen.* Auch sah er mit r
So kam es, dass David oft, wie Theodor in der Auslegung von Psalm 62, 2 (cfr. Corderius, 1. c. Tom. II, pag, 337) bemerkt, Grösseres aussprach, als er selbst wusste.
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72 angeordnet und letzte als erste oder mittlere z. B. jener 143. Psalm, den David gesungen hat, als er Goliath besiegt und getötet hatte, geht in Zeit und Geschichte jenem 3. Psalm voraus, den David dichtete, als ihn sein Sohn Absalom verfolgte. Wir sehen also, dass in unserem Buche dieser Psalm über Absalom vor jenen über Goliath gesetzt und eingereiht wurde. Und der 63 Psalm, den David dichtete, als er vor Saul in die Wüste floh, steht in Zeit und Geschichte vor dem 60. Psalm, den David nach dem Tode Sauls dichtete. Also wir sehen, dass in unserem Buche dieser (letztgenannte) Psalm vor dem eingeordnet wurde, der ihm in der Zeit vorausging. Und der Grund davon ist folgender: Als das Volk abfiel und die Götzen anbetete, verwarf es auch die Schriftcn der Propheten und die Psalmen ebenfalls. Und man verfolgte die Propheten, die da straften, und ihre Schriften verbrannte man und die Psalmen mit ihnen, wie z. B. der König Zedheqiya 1 an dem Propheten Jeremia und seiner Rolle that. Wiederum als das Volk wegen seiner Sünde in mancherlei Gefangenschaft geführt wurde, verbrannte man auch die Bücher der Propheten und Psalmen und sie gingen verlorenNach langer Zeit aber sammelte entweder Esra, der Schriftgelehrte, oder einer von den Propheten, indem er auf das Finden der Schriften der Propheten Sorgfalt verwandte, auch die Psalmen, wobei er nicht auf einmal alle Psalmen fand, sondern zu verschiedenen Zeiten. Und was er zuerst fand, das ordnete und stellte er zuerst; und was er zu zweit fand, das stellte er zu zweit, und das Dritte zu dritt, und so bei jedem einzelnen, ohne Berücksichtigung des Zusammenhanges und der Ordnung der Zeiten, in denen sie gedichtet 1
Hier liegt natürlich ein Irrtum unseres Verfassers vor. Denn nach dem hebräischen und syrischen 'l exl von Jerem. 36 hat Yöyaqim, und nicht Zedheqiyä die Verbrennung der Rolle des Jeremia angeordnet.
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wurden. Die Psalmen 1 sind also in unserm Buche nicht nach d e n Zeiten geordnet und zusammengestellt, in denen sie gedichtet wurden, sondern nach den Zeiten ihrer Auffindung. Darum sind auch nicht sämtliche Psalmen, die von David gedichtet worden, einer nach dem andern geordnet, sondern sie sind in ihrer Mitte durch Psalmen der Kinder Qora'hs und anderer unterbrochen. Zu Ende ist Cap. XIX. Cap. XX, welches kund thut, wer die Psalmen, in diesem Buche so ordnete, wie sie jetzt geordnet sind. Einige sagen, dass Esra sie so ordnete und zusammenstellte, andere sagen, dass einer von den Propheten sie so ordnete und zusammenstellte, andere: Einer von den Ältesten Israels.2 Zu Ende ist Cap. XX. Cap. XXI, welches kund thut, ob die Überschrift der Psalmen in diesen drei Sprachen: im Hebräischen, Griechischen und Syrischen (dieselbe) sei, oder ob ihre Überschrift wechsele. Einige von den Auslegern sagen, dass die Überschrift eines Psalines (darüber) belehre, wer den Psalm gedichtet habe und aus welchem Anlass er gedichtet worden sei. (Aber das ist nicht richtig), denn die Überschrift der Psalmen ist im Syrischen nicht ebenso gesetzt, wie im i Von hier an bis zum Schluss klingt der Wortlaut unseres Capitels nicht bloss an Athanasius (1. e. col. 56), sondern auch an Eusebius (Migne, Tom. 23, col. 73) an, Aber da das Vorhergehende aus Athanasius entlehnt ist, so dürfen wir ihn auch hier als Quelle annehmen. * In Cap. X I hatte unser Verfasser dem Esra die Sammlung des Psalters zugeschrieben.
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i Im Ms. folgt hier eine Lücke von 20 1 ¡ 2 Zeilen. Ob von dem Schreiber die Vorlage nicht mehr gelesen werden konnte, oder ob ihm die darin gegebene mystische Spielerei mit den heiligen Zahlen der Überlieferung nicht wert erschien, muss dahingestellt bleiben.
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Qörah's erscheinen.
Ebenso im echten Hippolyt (Acheíis 1. c. pag. 129}
und
des Ya'qubh von Edessa (siehe Cap. V ) an den
in
dem Briefe
Styliten Yühanán. 4 Die Ausführungen dieses verstümmelten Capitels sind noch vollständig im 9. Capitel des griech. Pseudohippolyt {cfr Achelis l. c. pag. i3Sf) erhalten. Dort werden sie auf Orígenes zurückgeführt, aber mit Unrecht. Orígenes (cfr. Migne, Tom. 12, col. 1076 A) hat sie nur veranlasst.
f
78 und durch sie sollten Knechte und Mägde etc. befreit werden, indem auch das Evangelium Erlass der 50 Denare bewirkt und der 500, welche den allegorischen Auslegungen kund gethan werden. Zu Ende ist Cap. XXIL
Cap. XXIII, welches kund thut, ob die Zahl und Einteilung
der Psalmen
im Griechischen
und
Syrischen
ebenso festgesetzt ist, wie in der hebr. Sprache,
oder
ob anders und schwankend.
Wir sagen, dass sie anders festgesetzt ist, indem einige von ihnen zu einem einzigen zusammengezogen, andere von ihnen getrennt sind. Im Hebräischen nämlich sind der erste und zweite Psalm zu einem einzigen zusammengezogen, 1 im Griechischen aber und Syrischen sind sie getrennt Wiederum sind jener 9, und 10. Psalm im Griechischen zu einem einzigen zusammengezogen, im Hebräischen aber und Syrischen sind sie getrennt. Und wiederum jener 115. Psalm ist im Griechischen getrennt. 3 . 1 Wie
die
wörtlichen A n k l ä n g e
des Anfangs
dieses Capitels
an
Migne, Tom. 23, col. 73 B beweisen, ist die Entstehung dieses Capitels durch Eusebius angeregt. 2 D i e hier folgende L ü c k e muss (efr- Baethgen,
Untersuchungen
über die Psalmen pag. 9) mindestens noch darüber belehrt haben, dass Psalm 104 und 105 der Hebräer b e i den Syrern einen einzigen bildeten, Psalm 147 d a g e g e n auf zwei verteilt war.
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8o Cap. XXIV, welches kund thut, aus welchem Grunde wir die Bücher des alten Bundes gebrauchen und lesen. 1 Einige von den Gottlosen 2 fragen uns: Weshalb verlasst ihr die Bücher des neuen (Bundes) und gebraucht die Bücher des alten.
Und wir antworten ihnen:
A u c h wenn wir die
Bücher des alten (Bundes) gebrauchen, so gebrauchen wir trotzdem
diejenigen des neuen (Bundes)
reichlich.
Und
auch wenn uns die Bücher des neuen (Bundes) gegeben sind, so haben wir trotzdem auch die Bücher des alten (Bundes) empfangen und gebrauchen sie.
Denn sie belehren
Gott und über seine Schöpfungen
und über
die
über
Furcht
Gottes und über die Weissagung der Vorzeit, die von dem K o m m e n des Messias Kunde giebt und über andere nützliche Dinge.
Wiederum
gebrauchen wir die Bücher des
alten (Bundes), weil sie Zeugen sind, die Zeugnis ablegen von den Büchern des neuen (Bundes) in unseren Iiänden und von dem Messias und seinem Kommen etc. Und deshalb lesen wir sie auch auf dem Lesepult (im Gotteshaus). Wenn man aber sagt: W e n n ihr die Bücher des alten (Bundes) gebraucht, * D i e Ausführungen dieses nur noch unvollständig erhaltenen Capitels scheinen eine Bekanntschaft
mit der 2. Homilie des Chrysostomus etg
f i i v djroaTO>uKf)v pijöiv ri|v /-.¿youdav, Sxovreg 8fe t ö a o r o jrveüjia jilöieajg etc. »u verraten. Denn auch Chrysostomus hat dort (cfr. Migne, Tom. 51, col. 284J im A. T. ein „ Z e u g n i s " für das N. T. nachgewiesen und seine ebenda durchgeführte Idee von dem einheitlichen Gesetzgeber im A . und N. T . legte die F r a g e : G e s e t z e " besonders nahe.
„ W e s h a l b haltet ihr nicht die alten
D o c h beachte, dass auch Isidor von Pelusium
in seinem an Timotheus Lektor gerichteten Brief nept tfjg t ä v öia-&r)KCüV rsr,ifpu)viag (cfr. Migne, T o m . 78, col. 256) die Einheitlichkeit
beider
Testamente konstatiert, wenn er auch in dem Briefe an Alexander (I. e. col. 641) seine diesbezüglichen Bemerkungen 2 Mit den Gottlosen, welche
abschwächt.
die Zusammengehörigkeit
des A . u.
N, T.'s leugnen, sind hei Ephraem (Opera 1, c. II, pag. 522fr.,
hymni
adversus haereses 3 7 f t ) gewöhnlich die Marcioniten, bei Chrysostomus (Migne, T o m . 51, col. 282) die Manichäer gemeint.
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88 kann er zu Gott rufen und sagen: „Rette mich, Gott, von meinen Feinden u. s. w." (59, 1), oder wenn er nach Gott verlangt, so kann er singen und sagen:
„Wie der Hirsch,
der am Wasserbach schreit u, s. w . " (42, 1), oder wenn er wünscht, Gott zu rühmen, so kann er singen und sagen: „Rühme den Herrn meine Seele" (145, 1) und „Singet dem Herrn ein neues Lied u. s. w." (98, 1), oder wenn er die Übelthater und Boshaften anklagen will, so kann, er singen und sagen; „ W a s rühmst du dich der Bosheit, du T y r a n n " (52, 1) und „Der Thor spricht in seinem Herzen:
E s ist
kein G o t t " (14, 1) oder wenn der Krieg geistiger Feinde gross gegen ihn ist, so kann er singen und sagen:
„Herr,
wie zahlreich sind meine Feinde" (3,2) oder wenn erwünscht, diejenigen, die sich in tugendhaftem Leben bemühen, glücklich zu preisen, so kann er singen und sagen: „ W o h l denen die untadelig .sind" ( 1 1 8 , 1) u. „Wohl dem Manne, der sich fürchtet vor Gott u. s. w." ( r i 2 , 1).
So giebt's aber auch
für die übrigen Sünden und Leiden Sprüche und Worte, die passend sind.
Cap. XXVII, welches über die gebräuchlichsten Wortund Ausdruck(sformen) Aufschluss giebt, mit welchen David über Gott' zu reden pflegt. A David redet über Gott also, dass nicht etwa jemand, der an der Gestalt eines Wortes, dessen Sinn er nicht versteht, Anstoss nimmt, mit seinem Geiste Gedanken hervorbringe, die der Absicht des Buches der Psalmen fern Hegen.
Es
spricht nämlich David gewöhnlich anthropomorphisch über ' Beachte, dass diese Überschrift eigentlich nur über den mit A bezeichneten ersten Teil des Capitels passt.
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94 um deiner Barmherzigkeit willen" (44, 26),
Und er legt
ihm bei ein Sitzen auf dem Throne und ein Sitzen über den Cherubim (das bedeutet seine Herrschaft) und über seinem Bilde, welches ihn als Richter und Strafvollzieher gegenüber den Sündern erkennen lässt z. B. „ D u hast dich auf den Thron gesetzt als gerechter Richter, du hast die Völker bedroht und die Frevler vernichtet" (9, 5 f.)- Durch dies „über seiner Herrschaft, die sich über die Cherubim und über die Engel erstreckt" giebt er eine sinnbildliche Darstellung
gemäss dem
Herrschaft ergriffen haben
Bilde der Könige,
welche die
und auf dem Throne sitzen. 1
Und er legt ihm ein Kleid bei (cfr. § 46), indem er durch das Kleid das Ansehen kund thut, das an ihm gesehen wird, wie ja auch Menschen an ihrer Kleidung werden z. B. „ D e r Herr ward König. Hoheit"
(93, 1);
erkannt
E r kleidete sich in
d. h. der Hohe ward
gesehen.
Und
Himmelfahrt und Erhöhung legt er ihm bei (cfr. 5 13), indem er dadurch über seinen Sieg Aufschluss giebt und über die Heimsuchung, die er über seine Feinde bringt, z. B. „Gott ist hinaufgefahren in Herrlichkeit" (47, 5), denn durch die Heimsuchung, die er über die Feinde brachte, ward er sichtbar und erhöht und erhoben über alles. Auch Königsherrschaft und Grosse legt er ihm bei, womit er kund thut, dass seine Feinde besiegt und seine Knechte erhöht werden z. B. „Der Herr ward König, die Völker mögen erbeben" {99, 1). Dadurch aber ward erkannt, dass unser Herr gross ist, wie z. B. „ D e r Herr, mein Gott, ist sehr gross" (104, 1). Er
legt
ihm Festigkeit bei (cfr. § go), indem er durch
Festigkeit über (seine) Stärke und Unbeweglichkeit Aufschluss giebt, z. B. „ F e s t ist dein Thron von alter Zeit h e r ' (93, 2). Und w i e d e r u m redet er anthropomorphisch, indem er dadurch über seine Hülfe Aufschluss giebt, wie 1
Die Übersetzung der letzten beiden Satze ist ein verzweifelter Versuch, einem verdorbenen Texte noch einen Sinn abzugewinnen.
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96 z. B . das,
was
er
im
18. Psalm sagt,
dass er (nämlich)
herabgestiegen sei, ' v . 10) und seine Stimme erhoben (v. 14) und seine Pfeile gesandt h a b e (v. 1 5) etc.
Und er l e g t G o t t
auch Eidschwüre bei (cfr. $ 16), indem er durch Eidschwüre über
die
Wahrheit
seines
Wortes
Aufschluss
giebt
und
(darüber), dass unwandelbar ist, was er sagt, wie z. B , „ D e r Herr hat g e s c h w o r e n und er lügt nicht" ( n o , 4) und „ E i n mal h a b e ich David bei meiner Heiligkeit geschworen,
nie
werde ich lügen" (89, 35), B1 W i e d e r u m hat er die Gewohnheit, dass er, wenn er über Menschenkinder redet, im Gleichnis über sie redet (cfr. § 121 H y p e r b e l ) z. B. wenn er s a g t : „ S i e gleichen L ö w e n ' (17, 12) oder:
„Rette
oder:
„Ihre Zähne
Zunge
uns aus d e m Munde des L ö w e n " sind
wie L a n z e n
nissen
22)
und Pfeile und ihre
ist wie ein scharfes S c h w e r t " (57, 4), indem er da-
durch kund thut, dass er irgend etwas, eignet,
(22,
Heimsuchung an
folgenden
nennt.
(Ferner
Stellen:)2
was dem L ö w e n
redet er in
z. B . „ B e i
Gleich-
den Bösen sass
ich nicht" (26, 5) d h. ich überhob mich nicht, oder: „ W o h l d e m Manne,
der nicht wandelte auf d e m W e g e der Übel-
thäter" (1, l ) d. h. er handelte nicht übel. 1
W i e d e r u m hat
Der mit diesem B angezeigte zweite Teil unseres Capitels passt
ohne F r a g e nicht mehr in den Rahmen seiner Überschrift hinein. er behandelt,
wenn
ich
mich der Adrian'schen
Ausdrücke
Denn
bedienen
darf, nicht mehr die anthropomorph. Redeweisen auf dem G e b i e t e der Sinnfiguren ((JX|!|PLa'ra ötavotccg), sondern ist eine Abhandlung über die Wortfiguren (öxtywxr«
Beachte
indess, dass unser Verfasser
ganz nach dem Vorbild der älteren Rhetorik (cfr. Goessling 1. c. pag. gi
56) die
bei
Adiian
schon
gesondert
auftretenden
fxgurcn (nämlich die Tautologie, Antistrophe, Ellipse,
Verknüpfung»«
Hyperthese) und
Tropen (nämlich die Hyperbel und Prosopopöie) noch mit zu den Wortfiguren zieht. 2 Ohne F r a g e ist hier der T e x t lückenhaft und etwa in der von miT a n g e g e b e n e n Weise zu ergänzen.
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1 Lee 2 Ms, lässt aus Nachlässigkeit dies Wort ausfallen. 3 Lee Ilui. 4 Lee , 5 Ms. y&a^j 6 Dieses C'itat ist nach den LXX; ¿yvcbpttsdc; p.01 ä6oö? go-ij?, während Pesitto noch Lee liest: JL&mi ^mio! u4L>«j*1. Beihefte r. 2ATVV. V. 7
93 er die Gewohnheit, dass er jede Sache zweimal redet (cfr. § IOO Tautologie), wie z. B.: „ G o t t , unser Gott, der Herr hat geredet und die Erde gerufen" (50, 1)
und
„ I n Sünde bin ich geboren und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen"
(51, 5).
Und mit diesen zwei (Wen-
dungen) drückt er jedesmal dasselbe aus. W i e d e r u m hat er die Gewohnheit, dasselbe zu wiederholen z. B . : der Morgenwache zur Morgenwache" ( 1 2 9 , 6 ) .
„Von
Wiederum
kommt es vor, dass er in gehäuften Ausdrücken über ein und dieselbe Sache redet (cfr. § 101) z. B . : „Herr, höre meine W o r t e und merke auf mein Seufzen und höre auf die Stimme meines Schreiens, mein K ö n i g und mein G o t t " (5, 2f), indem er durch diese drei (Wendungen): Meine Worte, mein Seufzen und Stimme meines Schreiens dasselbe ausdrückt. W i e d e r u m hat er die Gewohnheit, dass er Eines für das Andere einsetzt (cfr. § 102 Antistrophe) z. B . : „ D e n Sohn der Sünde demütigt er nicht" (89, 22), indem er mit dem Sohn der Sünde den Sünder meint, oder z. B . ; „Ich sprach: Ihr seid Götter und Söhne des Höchsten allzumal" (82, 6), indem er nicht Götter damit meint, sondern das wahre Bild aller der Menschen, die etwa mit Gott verglichen
werden
können; das nennt er Götter, wie die heil. Schrift diejenigen „ S o h n der Hölle" oder „Sohn des Reiches" nennt, die von ihrem Verhalten
eine gewisse Ähnlichkeit mit jener oder
mit diesem gewonnen haben.
Wiederum,
erquickende Durchhilfen (Gottes) Hören, kennen setzt (cfr. g 53).
wenn er für
Sehen oder Er-
Hören z. B . : „ L a s s mich hören
am Morgen deine G ü t e " (142, 8) d. h. gieb mir deine Güte; Sehen z. B.: „Ich werde sehen die Güter deiner Auserwählten" (106, 5) d. h, du giebst mir, dass ich mich erfreue an den Gütern deiner Auserwählten; Erkennen z. B.i
„ L a s s mich
erkennen den W e g des L e b e n s " (16, 11) d. h. du brachtest mich dahin, dass ich mich freue am Leben.
Wiederum
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100 giebt es Stellen, wo er unvollkommene Sätze wie vollkom-, mene ausspricht
(cfr. § 99 Ellipse) z, B.i
Spreu, die der Wind zerstreut" (1,4).
„Sondern wie
D a fehlt nämlich
„werden sie sein." Denn es hätte sich gehört, dass er nach der Ordnung der Worte, sprochen
hatte:
„Er
die er über den Gerechten ge-
wird
ein Baum, der
sein wie
am
Wasserbach gepflanzt ist" nun auch ebenso über die Gottlosen gesprochen hätte: der Wind zerstreut."
„Sie werden sein, wie Spreu, die
Oder z. B.:
„ D i e Könige der Erde
lehnten sich auf und die Herrscher, und sie berieten sich zusammen gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten" (2, 2). Hier fehlt „und sie sprachen", weil die Ordnung der W o r t e also fordert: „Sieberieten sich zusammen und s p r a c h e n wider den Herrn und seinen Gesalbten." Oder z. B.: „ Z u m Herrn rief ich in der Not' 1 (119, 1).
Hier fehlt „ u n d ich
sprach." (Denn) so fordert der Sprachgebrauch: „ Z u m Herrn rief ich in meiner Not und sprach".
E s kommt aber auch
vor, dass er einige Thaten, die unter den Menschen gethan werden,
in Worte
fasst,
als ob die Menschen gleichsam
durch ihr T h u n diese W o r t e redeten, indem er damit den bösen Geist ausdrückt, in dem sie die Thaten thun, um so besonders ihre Bosheit darzustellen (cfr. 5 80) 1 z. B . : sprachen:
W e r sieht uns?" (64, 5).
„Sie
S o s p r a c h e n sie (in
Wirklichkeit) nicht, sondern sie führten ihre bösen Thaten so aus, als ob niemand wäre, der säe sähe. „ D e r Frevler spricht in seinem Herzen: lich nicht wanken" (10, 6). nicht,
sondern
nicht
glaubt,
Wiederum
er dass
Ich werde ewig-
Das s a g t er (in Wirklichkeit)
führt alles B ö s e ihm
Oder z, B . :
etwas
kommt es vor,
aus,
Böses
wie einer,
begegnen
der
könne.
dass er die Reihenfolge der
Was der Verfasser sagen will» ist durch die Beispiele über allen Zweifel erhoben. Aber seine Ausdrucksweise ist so unbestimmt und ungeschickt, dass man ohne Beispiele in der Thai ratlos wäre. r
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102
Worte unterbricht und zwischen sie andere setzt (cfr. § 103 Hyperthese), wie z. B.: „Durch die Hoffahrt des Gottlosen verzehrt sich der Arme in Glut, möchten sie ergriffen werden in dem Gedanken u. s. w." (10, 2). Der Gedankenzusammenhang fordert folgendes Verständnis:
„Durch die Hoffahrt
des Gottlosen verzehrt sich der Arme in Glut, weil der Gottlose (10, 3) sich hoff artig geberdet in der Gier seiner Seele". A b e r obgleich der Gedankenzusammenhang es also fordert, ist doch zwischen diese beiden Sätze folgender eingeschoben: „Möchten sie ergriffen werden in dem Gedanken, den sie ersonnen haben!"
Wiederum:
Er setzt Worte,
die aus dem Zusammenhang genommen, das Gegenteil bedeuten (cfr. § 102 Antistrophe), wie z. B.: „ D u siehst, dass Sünde und Zorn ist" (10, 14) für: „Du (siehst es) n i c h t ? Obgleich du doch blickst auf Sünde und Zorn" (cfr. hebr. Text.)
Und z. B . : „Deine Rüstung richtest du gegen ihr
Angesicht" (21, 13) d. h. „Ihre Rüstung richtet sich gegen dein Angesicht".
Es kommt vor, dass er für „Gott" den
„Namen Gottes" setzt (cfr, § 83) z. B.: „Sie werden erkennen, dass dein Name ist Herr allein" (83, 18) will sagen:
„Sie
werden erkennen, dass du bist Herr allein." Und es kommt vor, dass er ein Gleichnis anführt, indem er mit dem Gleichnis den Zustand selbst meint (cfr. § 71), wie z . B . : „Wir sind gewesen, wie jene, die fröhlich sind" (125, 1), was sagen will: „wir sind fröhlich gewesen". Und er vergleicht etwas einer Handlung, indem er die Handlung selbst meint, wie z. B.: „Ich werde nicht gleichen denen, die in die Grube fahren" (142, 7) für: „Ich werde nicht fahren in die Grube des Verderbens" oder wo er z. B. den Menschen mit dem Hauche vergleicht (39, 5f).
Und es kommt vor, dass er
eine zweite Sache, die erst eine F o l g e der Gottesthaten ist» vor sie als ihre Begründung hinstellt (cfr. § 77) wie z. B . : „ D e r Herr hat gesagt aus den Zähnen will ich ihn zurück-
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72 Männer dem Könige Ptolemaeus übersetzten, 2. diejenige, die Aquila übersetzte, 3. diejenige, die Symmachus übersetzte, 4. diejenige, die Theodotion übersetzte, 5. diejenige, die in dem Fass in Jericho gefunden wurde, 6. diejenige, die in dem Fass in Nikopolis gefunden wurde. 1. Diese Übersetzung der L X X kommt daher: Ptolemaeus, der König von Ägypten, der Philadelphus genannt wurde, liebte die Weisheit und sammelte viele Bücher von vielen Orten.
Und er sandte auch zu den Hebräern und Hess
Von ihnen die Bücher des A . T ' s holen.
Und er liess von
den Hebräern 72 Männer kommen, die mit der hebräischen und griechischen Sprache vertraut waren. Und er liess das alte Testament übersetzen und sie übersetzten es aus dem Hebräischen ins Griechische. 1 2. Die Übersetzung des Aquila kommt daher: Hadrianus, der König (Kaiser) der Römer, liebte es, Länder und Städte zu besuchen, und als er nach Jerusalem kam und sah, dass es von Titus, dem Sohne des Königs Vespasian zerstört und verwüstet war, stellte er Baumeister an, dass sie es bauten.
Über die Baumeister, dass er sie beaufsichtige,
stellte er Aquila, einen Mann, der aus dem Lande Pontus und in seinem Bekenntnis heidnisch war.
Und als er sah,
dass die Apostelschüler Wunder thaten, liess er sich taufen und ward Christ.
Und nachdem er Christ geworden war,
gebrauchte er die Fata des Heidentums. Und nachdem ihn die Lehrer des Christentums mehrere Male Zu überreden versucht hatten, dass er ablasse von dem Fatum, und nicht abliess, stiessen sie ihn endlich aus der Kirche. ging, liess sich beschneiden und ward Jude.
Und er
Und er über-
setzte die Bücher des alten Testaments aus dem Hebräischen 1 Dieser ganze Passus I ist ein Auszug aus Epiphanias rrepV pifpcuv Kod dT&fr|).(Jjv Cap. IX. cfr. Mignc, Tom. 43, col. 24g.
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ins Griechische nicht im orthodoxen Glauben, sondern verkehrt. Und das, was in den Büchern orthodox geschrieben steht, betreffs des Messias, das hat er anders und verkehrt übersetzt 1 3. Die Übersetzung des S y m m a c h u s kommt daher: Zur Zeit des Severus, des Königs der Römer, lebte dieser Symmachus. Und er war ein weiser Samaritaner und krankhaft ehrgeizig. Und da er von den Samaritanern nicht geehrt wurde, ward er ein Jude und übersetzte das A . T . aus dem Hebräischen ins Griechische.2 4. Die Übersetzung des T h e o d o t i o n kommt daher: Zur Zeit des zweiten Commodus, des Königs der Römer, lebte dieser Theodotion. Und er ging aus von seiner Sekte und ward ein Jude. Und auch er übersetzte das A . T. vom Hebräischen ins Griechische. 3 5. Die f ü n f t e Übersetzung: E s ist nicht bekannt, von wem sie übersetzt wurde, sondern sie ward gefunden verborgen in dem Wasserkrug in Jericho zur Zeit des Äntoninus, des K ö n i g s der Römer. 4
6. D a s s e l b e gilt von der s e c h s t e n Übersetzung: Es ist unbekannt, von wem sie übersetzt wurde. Aber sie ward gefunden in der Zeit des Königs Alexandras, des Sohnes der Mammaea, indem sie verborgen war in dem Wasserkrug in der Stadt Nikopolis, W i e d e r u m , in der Zeit des Decius, des Königs der Römer, hatte ein verständiger Mann, der Origenes genannt war, diese sechs Übersetzungen, die aus dem Hebräischen ins Griechische übertragen waren, kommen lassen und sie in 6 Columnen in ein Buch geschrieben. Und * Zu col. 261. 2 Zu 3 Zu 4 Zu
Passus 2 cfr. Epiphanius 1. c. cap. XIV, col. 260 und cap. XV, Passus 3 cfr. Epiphanius 1. c. cap. XVI, c o l 264. Passus 4 cfr, Epiphanius 1, c. cap. XVII, col, 264. Passus 5 cfr. Epiphanius 1. c, cap. XVII, col. 265.
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112 mit ihnen hatte er zwei andere Columnen geschrieben. Die erste Columne in hebräischen Schriftzeichen und griechischer Sprache, die zweite Columne in griech. Schriftzeichen und hebräischer Sprache. 1 Und das that Origenes, auf dass erleuchtet würde, was dunkel und unverständlich war.
Und
er nannte diese Schrift, die er machte, Oktapla, d. h. acht Mal, in acht Columnen schrieb Origenes jeden einzelnen Spruch des A . T.'s. E r schrieb nämlich: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde" in der ersten Columne, wie es die L X X übersetzten. Wiederum schrieb er ganz denselben Spruch in der zweiten Columne, wie ihn Aquila übersetzte. Wiederum schrieb er ganz denselben Spruch in der dritten Columne, wie ihn Symmachus übersetzte.
Und so schrieb
er ganz denselben (Spruch) in den noch übrigen Columnen, wie ihn Theodotion, die von Jericho und die von Nikopolis übersetzten. Und ganz denselben (Spruch) schrieb er auch in seinen eignen zwei Columnen. 2 Wiederum 3 muss man wissen, dass von allen Übersetzungen
keine einzige aus dem Griechischen in unser
Syrisch übersetzt wurde, ausser der Übersetzung der L X X allein. 4
Aber in der Übersetzung der L X X wurden auch
die Sätze und Satzteile des Aquila, Symmachus und Theodotion übersetzt, sofern sie von der Übersetzung der L X X abwichen. Nicht die ganze Schrift ward übersetzt, sondern diejenigen Sprüche und Glieder allein, die von der Übersetzung der L X X
abwichen, indem bei jedem einzelnen
Spruch und Satzteil geschrieben war, was Aquila, Symmachus und Theodotion aus dem Hebräischen ins Griechische überJ Hier hat unser Verfasser seine Vorlage gänzlich inissverstanden. 2 Zu diesem 6. Passus cfr. Epiphanhis 1. c. cap. X V I I I f. col. 268. 3 Hier beginnen wieder selbständige oder doch wenigstens aus syr. Quellen g e s c h ö p f t e Gedanken. 4 Unser Verfasser hat die durch den monophysit, Bischof Paul von Telia hergestellte Übersetzung der hexaplar. L X X im Auge.
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» Im Ms. folgt hier eine Lücke von I oder 3 Worten. 2 Hier folgt eine Lücke von 5 Zeilen. 3 Dialectische Eigentümlichkeit für iK\j> cfr. meine Massorah der östl und westI.'_Syrer zu Jesaia, pag. X L V L
122 Weise auch geistlich und symbolisch ausgelegt werden, und besonders dieses Buch der Psalmen.
Denn der Prophet
David hat durch die Psalmen von der Geburt des fleischgewordenen Logos aus der Jungfrau geweissagt.
In einem
andern Psalm (hat er geweissagt) von seiner Taufe im Jordanfluss, in einem andern von dem herrlichen Lobpreis der Kinder bei seinem Einzug auf dem Füllen der Eselin, in einem andern von seinem Leiden und Kreuz, in einem andern von seiner Auferstehung u. s. w.
Also, damit dies
Buch der Psalmen der göttlichen Belehrungen nicht beraubt und entleert werde, müssen wir es nicht nur wörtlich, sondern auch geistlich auslegen.
Wiederum sagen wir: Wenn wir
die Psalmen neben ihrer wörtlichen Auffassung nicht auch g e i s t l i c h verstehen, dann bringt es uns keinen Nutzen. Davon dass wir aus dem Angesichte Davids wörtlich singen und sagen: „Rette mich von meinen Feinden, Gott", (59, 2) und dabei unter den Feinden Davids jene wirklichen Feinde und
Kriegsgegner
seines
Volkes
auch nicht den geringsten Vorteil.
verstehen,
haben
wir
Wenn wir aber neben
jener wörtlichen Auffassung, es auch geistlich verstehen, indem wir zu Gott singen und sagen: „Rette mich, von meinen Feinden, Gott", und dabei neben unseren wirklichen menschlichen Feinden auch unsere geistlichen Feinde verstehen, nämlich die Mächte des Verleumders, dann haben wir viel Vorteil davon.
Wiederum, wenn wir singen und sagen:
„Herr, wie sind meine Dränger so zahlreich" (3,2) und darunter verstehen, dass die Dränger Davids zahlreich waren, nämlich Goliath und ¡die Philister mit ihm, und Saul und die um ihn waren, und Absalom und Ahitophel und Simei der Sohn Geras und ihre andern Genossen, aber zugleich auch darunter verstehen, dass auch die Dränger unseres Herrn zahlreich waren, nämlich der Kindermörder Herodes und die Hohenpriester und Judas, der Verräter und die Rotten
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der Henker, so verbinden wir damit geistliche Betrachtungen. Also ist es dringend notwendig, dass die Psalmen nicht nur wörtlich, sondern auch geistlich ausgelegt werden. Zu Ende ist Cap. X X I X . Cap. X X X , welches kund thut, w i e man die Psalmen singen muss. Es geziemt demjenigen, der die Psalmen singt, dass er sie nicht (nur) mit dem Munde und den Lippen spricht und wiederholt, sondern auch mit dem Herzen bestätige, was er mit dem Munde redet T , wie ja auch jene Vollkommenen, welche die Psalmen sangen, zu thun pflegten, und auch andere Heilige, die es nach ihnen thaten. Wiederum geziemt es demjenigen, der mit dem Munde, mit Worten singt, dass er es auch durch die That verkünde und dasjenige thue, was der heil. Geist durch die Psalmensänger gebietet. Cap. X X X I , welches kund thut, w e r die beiden Chöre 2 angeordnet hat, die in der Kirche die Psalmen singen. Socrates sagt in seiner Kirchengeschichte 3, im letzten Teile: Ignatius, der Bischof von Antiochien, derselbe, welcher der i Derselbe
Gedanke
findet
sich in
der
schon oben
erwähnten
jtpo&Etupia slg T0Ü5 %aXp,o&c; des Pseudochrysostomus (cfr. Migne, Tom, 55, col. 537 f.) ausgesprochen. z Gemeint ist der obere und untere Chor (güdhä 'elaitä wSthahtaitä). Der erstere (cfr, Badger, 1. c. Vol. I I , pag. 23) wurde von der Gemeinde auf der linken (Nord-) Seite des Kirchenschiffes gebildet, der letztere von der Gemeinde auf der rechten (Süd-) Seite. 3 Ich bedaure, das Citat in der von Migne herausgegebenen Recension der Kirchengeschichte
des Sokrates nicht nachweisen zu können.
Wahrscheinlich lag unserem Verfasser nur einer jener Auszüge (cfr. Mus. Brit. Add. 17147, 14725 etc.) aus Sokrates vor, die vielfach mit andern 'Hiellen (Johann von Ephesus, Zacharias Rhetor etc, cfr. Mus. Brit. Add.
17202
und Vatican Nr.
155)
zusammengearbeitet waren.
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126 dritte nach Petrus war, derselbe, welcher mit den Aposteln verkehrte, sah im Gesicht Engel, welche die heil. Dreieinigkeit priesen.
Und sie standen als T y p u s der zwei Chöre.
Und nach dem Gesicht, das er sah, hat er in der antiochenischen Kirche eine Tradition begründet und die beiden Chöre in ihr angeordnet, die Psalmen singen sollten.
Und
von jener Kirche haben es alle Kirchen übernommen, dass sie in zwei Chören singen. 1 Cap- XXXII,
welches
kund
thut,
was
das
Halleluja
bedeutet, das wir am Ende der Psalmen singen. 3
Es ist ein hebräisches Wort und, wenn du sein Verständnis
forderst,
so
zerlege
es
folgendermassen:
Das
„Hallelu" bedeutet „preiset" und das „ j a h " bedeutet „das Wesen,
das ist".
Also:
das Wesen, das ist". — mit: „Preiset den
„Halleluja" bedeutet:
„Preiset
Ferner wird Halleluja übersetzt
Herrn". 3
— Ferner wird Halleluja über-
setzt mit: „Preiset den Gott, der ist". Und dies nun haben wir über die 32 Capitel gesagt. Es musste vor die Auslegung der Worte der Psalmen gesetzt werden. Zu Ende Capitel Und und Unreinen, Mattö in den
sind mit der Hülfe unseres Herrn die 32 jeder, der (sie) liest, bete für den Sünder denn nicht geziemte es sich, dass sein Name heiligen Schriften geschrieben wurde.
1 W e l c h e r Chor
den
kantilierenden
hat, das bestimmt für jede
Wechselgesang
einzelne W o c h e der Hfidhra.
zu
beginnen
Ist nämlich
der Gottesdienst d i q a d h m ä y ä , so beginnt der obere, ist der Gottesdienst deahräya, so beginnt der untere Chor (cfr. B a d g e r 1. c, Vol. II, pag. 23). 2 Geraeint
ist das Halleluja,
das nach dem
der
Epistelverlesung
folgenden Zumärä. von den amtierenden Priestern gesungen wurde und gewöhnlich mit dem Gloria patri schloss (cfr. Badger 1. c. V o l , II, pag. 20). 3 Diese
«weite
Erklärung
scheint in der T h a t ,
wie Nicetas
von
Heraclea in der Prefatio zu seiner Psalmencatene (cfr. Migne, T o m . 69, coL 708) behauptet, auf Gregor von Nyssa (efr. Migne, T o m . 44, col. 512 f) zurückzugehen.
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Appendix. Die beiden ersten Homilien aus dem grossen kommentare des Daniel von Salah. (nach Mus. Brit. Add. 1 7 1 8 7 . )
Psalmen-
13°
I Erste Homilie, gesprochen von David über den König Saul, als er dahinging auf dem W e g e nach 'Adu ir, um Samuel mit Zauberformeln zu eitleren, und sich auf den Stuhl der Zauberin setzte. Diejenigen, die nach den (Heils-)Gütern verlangen, welche von dem heil. Geiste gegeben werden, mögen mit ihrem Ohr der Kunde lauschen, wem es (das Heil)1 durch den göttlichen Psalmensänger David ausgesprochen ward. Und wenn sie sich entfernen von dem, woran der heil. Geist kein Wohlgefallen hat, werden sie jenem geistlichen Dienst nahe kommen, der ihnen das Wohlgefallen Gottes zuzieht. Denn Annäherung an die göttlichen (Heils-)Güter bedeutet vollkommene Entfernung von den Werken der Bosheit. Wie nämlich die Gemeinschaft mit dem göttlichen Licht in uns Entfernung von der Finsternis der Sünde bewirkt, so entfernt man sich durch Trachten nach dem himmlischen (Heils-) Gute vom Verflochtensein in jenes Verderben. Es kann aber ein Mensch an den Heilsgütern unmöglich teilhaben, wenn er nicht vor dem Dienste flieht, dem das Verderben folgt. Der Dienst aber, dem das Verderben folgt, ist der böse Wandel der Übelthäter. Deshalb hat der selige David, — er, der die göttlichen Heilsgüter durch Offenbarung des heil. Geästes, den er im Herzen empfangen hatte, kannte, aber auch mit den Heimsuchungen vertraut war, die über * Diese Ergänzung verdanke ich Nöldeke.
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136
jenem herrlichen Wege, der da zwischen den prachtvollen Pflanzen des Paradieses hinging, ablenkte, da ging er in wegelosem Irrtum zu dem äusseren Zaun des Paradieses. Und er ward ein Schüler der Schlange durch den Rat Evas, wie auch Saul ein Schüler verführerischer Zauberei ward durch die Lehre des Weibes. Und jener Erste ging heraus aus dem Garten des Lebens und der Unsterblichkeit, dieser Saul aber, der auch Adam genannt wurde von David, fiel von dem Königsthrone jenes heil. Volkes, nachdem er sein Mass mit Zauberei voll gemacht hatte. Diese zwei 1 Betrachtungsweisen also haben wir gegenüber dem Anfang dieses Psalms eingenommen. Aber wir wollen ein wenig Schweiss (Sorgfalt) auf diese drei ersten Verse verwenden. 2 Alle Menschen zerfallen nämlich in drei Teile: Leib, Seele, Denkvermögen, und ihre Thätigkeiten zerlegen sich demnach in drei Gruppen. Indem wir nun das Herumschweifen der Seele, das Stehen dem Denkvermögen und das Sitzen dem Leibe zuerteilen, finden wir, dass der selige David diese Sätze höchst verständig gesprochen hat. Denn jenes: Glückselig der Mann, der nicht herumschweift auf dem Wege der Gottlosen, vollendet und erfüllt sich darin, dass man die unruhig wogende Seele zurückhält vom Herumschweifen auf dem dunkeln Wege der Übelthäter. Hat doch selbst der Prediger Salomonis, indem er der Seele ein Herumschweifen zuschreibt gesagt: „Besser ist das Sehen mit den Augen als das Herumschweifen mit der Seele" (Pred. 6,9). Aber jenes: „ E r steht im Denken der Sünder" bedeutet, dass er vom 1 Also war auch schon die Darlegung der rein histor. Situation, aus der unser Psalm gedichtet Sein sollte, eine itBtupia. Das entspricht genau den von Kihn (1. c, pag. 582) dargestellten Anschauungen des D i o d o r von Tarsus und des Theodor von Mopsuestia. 2
Hiermit verlässt Daniel den antioch. Standpunkt und betritt das
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138 Herumschweifen abgelassen und zum Handeln gekommen ist. Und jenes: „Er sitzt auf dem Stuhl der Spötter" bedeutet, dass er zuletzt zu dem Dienst der Verzweifelung gekommen ist1 und sich auf dem Spottdienst der Übelthäter ausruht. Was für eine Auslegung sollen wir aber dem Folgenden geben? (David) fährt nämlich fort, dass durchaus nicht jeder, der solche Dinge meidet, damit auch schon zu den Seliggepriesenen gehöre, sondern erst der, welcher vom Bösen abgelassen hat, Gutes zu thun gelernt hat und durch das göttliche und heilige Gesetz (am inwendigen Menschen) erzogen wird. (Wir lesen nämlich): „Sondern hat Lust zum Gesetz des Herrn". Damit lehrt er, dass das Gesetz des Herrn keiner einzigen von den Sünden dient, dass es vielmehr den, der seine Lust zum Gesetz des Herrn steigert, vom Wege der Gottlosen abzieht, vom sündhaften Standpunkt des Denkens der Sünder entfernt und ihm fern von der Bank der Spötter einen Platz giebt Deshalb: „Über das Gesetz denkt er nach Tag und Nacht". Tag aber nennt er das Denken an Gott, wenn es der Seele n a h e tritt. Denn überall, wo Denken an Gott ist, ist heller Tag, der der Finsternis nicht unterworfen ist. So (Tag) nennt er aber den Umstand, dass die Heiligen zwar gewohnt sind, weltliche Dinge zu treiben, aber (aus der Gemeinschaft mit Gott nicht herausfallen), weil der, welcher auf Gott blickt — er müsste denn seinen Blick von dem wahren Lichte abwenden —, aus dem täglichen Umgang mit Gott nicht herausfällt, auch nicht wenn es sein sollte, dass er weltliche Dinge triebe,1 Wie ja auch der selige David über das Gesetz Gottes nachdachte, nicht nur, wenn er vor ihm stand, beim Erklären (?) göttlicher Gedanken, sondern auch wenn er sich der Führung der Stämme hingab. Der aber, welcher so handelt, was ist er? Was und wie wird er sein? „Er 1
Hier hat mir Nölcl, die Übersetzung gewiesen.
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wird sein wie der Baum, der gepflanzt ist am Wasserbach, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und seine Blätter fallen nicht ab und alles, was er thut, führt er(glücklich) hinaus. Hier liegt ein tieferer Schriftsinn vor. Oder glaubst du etwa, dass er hier den, der also handelt, mit dem vergänglichen Baum vergleicht, der am rauschenden Wasserbach gepflanzt ist? Ich glaube (das) nicht. Denn es scheint, dass er zu jenem Urbild unseres Wesens den emporhebt, der über die göttlichen Gesetze nachdenkt, ich meine zu dem Urbild, das Gott der Logos ist, zu jenem Baum des Lebens, der im seligen Paradies gepflanzt ist. Der giebt seine Früchte zu seiner Zeit und seine Blätter fallen nicht ab, er, der uns zur Weisheit von Gott geworden ist, er, der uns am Kreuz die Früchte der Sündenvergebung wachsen Hess, er, der uns durch die Auferstehung von den Toten die Früchte der Unverweslichkeit gab, er, der uns wie der Baum aus dem Heiligtume durch den Anteil, den wir an seinen heiligen Sakramenten haben, die Früchte der Unsterblichkeit darreicht. Er, der da gab und auch in der Gegenwart noch zu geben vermag das wirklich Bleibende, nämlich die Vergebung jener ersten Sünde, die Tilgung unseres Schuldbriefes, die Wiederkehr in das Paradies, den Siegelring und die Versiegelung der Wiederherstellung unseres Urbildes, das Prachtgewand der Unverweslichkeit, die Erleuchtung für die Blinden, die Reinigung für die Aussätzigen, die Heilung für die Kranken, Reinigung für solche, die mit der Sünde befleckt sind, Leben für die Verblichenen. Wiederum giebt er zu s e i n e r Zeit, d. h. bei der Auferstehung von den Toten: die den Aposteln gegebenen Verheissungen, jene Königsherrschaft, die er verheissen hat, jene Wohnungen, zu deren Bereitung er wegging, und jenes Besondere, wovon er im Evangelium sagt, dass es bei jenem grossen Bilde Gottes ist, das sich im
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Fleisch offenbart hat. 1 Ja, er ward ein Baum, gepflanzt an dem Wasserbache, d. h. am Bache der heiligen Taufe, und reinigt und läutert die mit Bosheit Befleckten. Aber der, der über das Gesetz des Herrn Tag und Nacht nachdenkt, wird auch zum Gegenstand eines Vergleiches gemacht. Er ist nämlich ein Baum, dessen Blätter nicht abfallen, trotz des Wehens der Winde der Sünde. Und er wird nicht beschädigt von der Kälte des Winters, und seine Zweige werden nicht angeweht von der Härte des Frostes, Er kommt und bringt seine Früchte mit Freuden, wenn jener warme und fruchtbare Wind ihn schüttelt, aber der kalte Nordwind, den man mit der Sünde vergleichen kann, vermag mit seinem Wehen seine Blätter nicht zum Abfallen zu bringen. Deshalb „Alles, was er thut, das gelingt". Und nicht können mit ihm die Gottlosen verglichen werden, und nicht können ihm die Frevler gleichgestellt werden. Er spricht nämlich: „Nicht so die Gottlosen, sondern wie Spreu, die der Wind zerstreut". (D. h.) nicht so sind die, welche unter falschem Namen auftraten, jene, welche in irriger Weise angerufen wurden: die falschen Götter und die Pseudomessiasse, sondern wie die Spreu, an die, wenn sie der starke Sturm davon getragen hat, kein Mensch mehr denkt. 2 Und ferner sind nicht so alle, die mit falschen Namen auftreten. Und wie um der unvergänglichen Gaben willen, die sie in der bleibenden und unvergänglichen Welt empfangen sollen, diejenigen mit dem wahren Gotte verglichen werden, welche der Gerechtigkeit gedient haben, so werden diejenigen, die in verkehrter Weise falsche Götter angebetet haben, mit der Spreu verglichen, die bei dem 1 Da hier nur a u f s t e l l e n wie Col. 3, 1 0 oder 2 Cor, 3 , 1 8 , Rom, S, 29 Bezug genommen sein kann, so sind hier die paulin. Briefe unter den Begriff des Evangeliums gestellt. 2 Hier hat mich Nöld. vor einem Fehler bewahrt.
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146 ein Sünder war auch Zachäus, aber, weil er unsern Herrn in seinem Hause aufnahm, ward er gerettet. Aber er war doch nicht wie Johannes, der Sohn des Zebedäus, in (sittl.) Vollkommenheit und Erhabenheit. Denn wenn er auch zum Reiche Gottes gehörte um seiner Busse willen, so gehörte er doch nicht zur Versammlung derer, die sich um Petrus sehaarten. Du siehst also, wie ich schon oben gesagt habe der Psalter zeigt uns die grosse Kraft der heiligen Schriften. Also reicht er uns in den 14 Stichen dieses ersten Psalms durch diese Belehrung grosse Geschenke dar. Denn er offenbart darin Belehrung und Unterweisung, er zeigt darin das Walten Gottes, des Logos. Und wiederum giebt er darin Aufschluss über das letzte Gericht und die Trennung der Bösen von den Gerechten, und er belehrt über den Unterschied der Gottlosen und Sünder und er zeigt den engen und breiten Weg, indem er sagt: „Denn es kennt der Herr den Weg der Gerechten", der in dieser Welt eng und kummervoll ist. Der Herr kennt ihn und alle, die darauf gehen. Und dann erinnert er an den breiten Weg und den Weg der Gottlosen, der zum Verderben führt. E r sagt nämlich: „Der Weg der Gottlosen vergeht," wovor wir alle bitten bewahrt zu werden. Aber auf dem Wege der Gerechten, den der Herr kennt, mögen wir gefunden werden, indem wir jenem Baume gleich sind, der am Wasserbach gepflanzt ist und uns erfreuen an seinen unvergänglichen Früchten in beiden Welten ewiglich. Amen! Zu Ende ist die erste Homilie. 1 D a s weist
offenbar auf eine verloren g e g a n g e n e Einleitung zum
Psalter zurück, die ähnliche Zusammenfassungen des Inhaltes des Psalters gegeben haben muss, wie cap. I und I I unsrer Einleitung.
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148 II Zweite Homilie, gesprochen von David über den Herrn und seinen Gesalbten, als die Völker danach trachteten, gegen Zion zum Kriege hinaufzuziehen. Der grosse und göttliche Paulus, derselbe, der sich von der Milch des Gesetzes des Hauses Moses entwöhnt hatte und zu den Vollkommenheiten der Lehre vom Kreuze gekommen war — als der sich über das Geheimnis der Weisheit des Kreuzes wunderte und über die Vorsehung der unerforschlichen Heilsverwaltung der fleischgewordenen Offenbarung Gottes, des Logos, staunte, als er sah, wie er den Aufgang seiner Ankunft vor den Herrschern dieser Welt verbarg, indem er, obwohl von der Natur des Vaters, beschloss ein Menschensohn zu sein und sich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen zu lassen, zum Schlachtopfer der Herr der Herde, während die Hirten des Hauses seines Vaters keinen Frevel gegen ihn begingen 1 — da schrieb er an die korinthischen Jünger und sprach: Von der Weisheit reden wir unter den Vollkommenen, von der Weisheit nicht dieser Welt, auch nicht der Herrscher der Welt, die abgethan werden, sondern wir reden von der Weisheit Gottes im Geheimnis, die da verborgen war, deren Auslegung Gott vor den Weltzeiten vorherbestimmt hat zu unserer Herrlichkeit, die keiner von den Herrschern dieser Welt erkannt hat. Denn hätten sie sie erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt (i Cor. 2,6—8). Vielleicht fragt aber einer, weshalb ich diesen langen Anfang zu dieser Homilie mache? Man muss nämlich von hier den Ausgang für die Auslegung des zweiten Psalms 1
geben.
Das ist nur ein Versuch, dem verdächtigen Texte einen Sinn zu
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IS» nehmen. Denn auch das Auge der Prophetie ist einmal, zweimal, dreimal ein apostolisches Auge. Denn wie Paulus jene Versammlung des Katphas und Hannas und der obersten Priester und Pharisäer und der Rotte der Henker, mit dieser aber Pilatus und Merodes und die Heiden und die Versammlung ganz Israels mit dem allgemeinen Begriff „Versammlung der Herrscher dieser Welt" benannt hat, von denen keiner das Wort und die Weisheit Gottes erkannte, so spricht er deshalb: Sie haben ohne Erkenntnis den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt. So sah auch der Herr und Prophet David von ferne jene tückische Versammlung, die sich gegen den Logos Gottes mit ihrem Rat versammelte und nach reiflichem Überlegen den Beschluss fasste, ihn zu kreuzigen. Der Apostel zwar schrieb dies, wie ein Augenzeuge, der nahe stand der Zeit, in welcher das Erlösungsleiden des Herrn der Herrlichkeit eintrat. Jener gepriesene und ruhmreiche David aber stand von ferne und sah durch die Offenbarung. Und voll Staunen und Verwunderung über die Langmut Gottes, die sich zu einer derartigen Schmach und Verachtung herabzulassen unternahm, schrie er im Geiste auf über die Frechheit der blinden Fürsten und geblendeten Herrscher, indem er den zweiten Psalm anfing und sprach: ,,Warum toben die Heiden und die Völker sinnen Vergebliches und die Könige des Landes und die Herrscher stehen auf und beraten sich wider den Herrn und seinen Gesalbten". Das ist nun für denjenigen, der nicht den Sinn des Judentums festhält, vollständig klar, dass es von dem selige^ David gesagt ist zur Deutung auf den, der (später) erschien. Aber die Hebräer sagen, dass die Völker zu einander schickten, nämlich die Philister, die Ammoniter, die Edomiter, die Moabiter und das Königreich Sobä, um wider Zion hinaufzuziehen, nachdem David gesalbt und darin König geworden war. Aus diesem Anlass, meinen sie, sei der zweite Psalm
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aber er schiebt sie hier,
bei der Erklärung
eines messianischen J'salines, stillschweigend bei Seite. 3 Diese Übersetzung verdanke ich Nöld,
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154 Davids, deines Knechtes, gesprochen hast: Warum toben die Heiden und die Völker sinnen Vergebliches. Die Könige des Landes stehen auf und die Herrscher und sie beratschlagen sich zusammen wider den Herrn und seinen Gesalbten. Sie haben sich nämlich in Wahrheit versammelt in dieser Stadt wider deinen heiligen Sohn Jesum, den Menschen, den du gesalbt hast, Herodes und Pilatus samt den Heiden und der Versammlung Israels zu thun Alles, was deine Hand und dein Wohlgefallen zuvor verordnet und verzeichnet hat, dass es geschehen sollte. Und nun, Herr, blicke und schaue auf ihre Drohungen und gieb deinen Knechten, dass sie öffentlich dein Wort verkündigen (Act. 4,24—29). Du siehst also, wie das Wort gebunden war. und der Anfang dieses Psalmes im Blick auf eine abbildliche Versammlung gesungen wurde. Darum fährt er auch darnach fort: „Lasst uns zerreissen ihre Ketten", 1 nämlich (die Ketten) derjenigen, die sich gegen den Herrn der Herde versammelt haben. Die Ketten aber muss man als Joch auffassen. Und weil die Priester des Hauses des Herrn mit den Ketten des Joches des Gesetzes gebunden waren, wie die Ochsen mit dem Joch, so schlug der Erbe die Ketten von ihren Hälsen. Und er löste sie auf und bewahrte sie ausserhalb des Hauses seines Vaters; dann ging er hinein und band an ihrer Statt die Apostel-Stiere, diejenigen, die da redlich das Land der Völker mit dem Pfluge des Kreuzes bearbeiten. „Und lasst uns von uns werfen ihr Joch", dass sie das Volk Gottes nicht wiederum unterjochen zum Dienst der Tieropfer und nicht zum Gelächter, zum Spott und zur Schande werden unter allen Völkern der Erde. Nicht dass sie von den Geschöpfen, von ihres Gleichen verlacht und verspottet werden, sondern sogar von Gott, ' Beachte, dass Daniel diese und auch die folgenden Worte nicht den F e i n d e n , sondern den K i n d e r n Gottes in den Mund l e g t
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dem Bewohner des Himmels.
Es heisst nämlich: „Der im
Himmel sitzet, lachet und der Herr spottet ihrer".
Und
nicht im Frohsinn lacht er ihrer, sondern, indem er ihnen das Angesicht des Zornes und des Grimmes zeigt. ,,Alsdann wird er mit ihnen reden in seinem Grimm und in seinem Zorn wird er sie vertilgen", weil sie den Erben bedroht haben, als sie ihn sahen und ihn aus dem Weinberge hinausgestossen und getötet haben. Deshalb, wenn er das Königreich einnimmt und zerstört und auf dem Berge Zion die Krone der Unverweslichkeit sich erwirbt, lässt er diejenigen, die sich ihn verbeten haben, dass er nicht über sie herrsche, kommen und tötet sie vor sich.
Er spricht nämlich durch
David, dass er der König ist und dass er vom Vater auf dem heiligen Berge Zion das Königreich empfangen hat, nämlich jene obere und erhabene Stadt, die höher ist als der Himmel.
„Ich habe meinen König eingesetzt auf meinem
heiligen Berge Zion, dass er rede von meinem Bunde". Dieser Ausspruch sieht nach Massgabe (der Autorität) der syrischen Übersetzung so aus, als ob der Vater das Wort über den Sohn spräche.
(Auch diese Auffassung ist mög-
lich), Der Vater hat ja an drei Stellen vom Sohne bekannt dass er sein Sohn sei.
Er hat über dem Jordan gerufen,
als der Sohn getauft worden war und dem Menschengeschlechte aus dem Mutterleibe des Wassers heraus den Anfang der neuen Schöpfung gab: Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe (Matth. 3,17). Und auf dem Berge wiederum vor Petrus, Johannes und Jakobus und vor Moses und Elias schrie dieselbe Stimme vom Himmel (Matth. 17,5). Und im Tempel wiederum, als der Sohn zum Vater sprach: Vater, verkläre deinen Namen, da erwiderte er ihm vom Himmel:
Ich habe verklärt und verkläre wiederum
(Joh. 12, 28). Das Alles gleicht jenem: Ich habe den König eingesetzt
auf meinem heiligen Berge Zion.
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158 Zungen finden wir, dass dieser Spruch nicht vom Vater, sondern vom Sohne gesprochen wird, nämlich also: „ I c h ward von ihm als König eingesetzt auf seinem heil. Berge Zion, ich will von seinem Bunde reden". 1 Und es scheint, dass diese andere Überlieferung wahr ist 3 , denn es passt zu ihr jener darauf folgende Vers. Er fährt nämlich darauf fort und spricht: „Der Herr hat zu mir gesagt, mein Sohn bist du und heute habe ich dich gezeugt". Es mögen auch hier diejenigen schweigen, die da sagen, dass David diesen Psalm über sich selbst gesungen habe. Der Herr hat nämlich keinen wesensgleichen Sohn ausser jenem e i n z i g e n , der von ihm gezeugt ist wesensgleich und ewig. In Beziehung auf ihn hat er gesagt: Heute habe ich dich gezeugt. Der Tag Gottes ist indess nur einer. Denn bei Gott giebts im eigentlichen Sinne des Wortes kein „Gestern" und auch ein „Morgen" kann ihm nicht zuerteilt werden. Gestern nämlich und heute und morgen wird den Geschöpfen zuerteilt, denen, die einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben. Für den aber, der über alle Anfänge erhaben ist, und fern und abgesondert davon, Mitte und Ende zu haben, giebt es keine Zählung der Tage noch einen Anfang noch ein Ende. Auch kommt kein Wechsel über ihn durch die Zahl der Tage. Auch ist er keiner Veränderung unterworfen durch den Verlauf der Nächte. Auch giebts keine Nacht für sein Leben, da die Finsternis keinen Platz hat, die Klarheit seines Lichtes zu verdunkeln. Denn gegenüber aller Art des Wechsels ist er unwandelbar. Alles, was nach seinem Wesen ist, ist ewig. Wenn er etwas aus sich erzeugt hat, so ist es nach seinem Wesen gezeugt Und wenn es nach seinem Wesen gezeugt * So schreiben die LXX. 2 Also selbst bei Daniel, der sonst stets dem Pesittätexte den Vorzug giebt, kann auch, einmal eine andere Übersetzung die Wahrheit enthalten.
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i6o ist, dann ist es ohne Anfang. Nicht indem er einen Anfang setzte, hat er gezeugt, aber er hört auch nicht auf zu zeugen. Vielmehr wie die Sonne das Licht erzeugt, ohne dass sie abnimmt und Glanz abgiebt von ihrer Kugel , . . und nicht aufhört zu zeugen und nicht ablässt und ruht hervorzubringen, so sage ich, wie es auch möglich ist, zu denken und zu reden von dem\ der erhaben ist über alle Zusammensetzung und über allen Wechsel, dass er gezeugt nach seinem Wesen ohne Anfang und dass jenes „Heute" keinen Anfang über den. Sohn anzeigt. Vielmehr, seitdem der Vater gesprochen hat, seitdem hat er den Sohn gezeugt und dieses: „Heute habe ich dich gezeugt", darf allein nach unserer (menschlichen) Betrachtungsweise gesprochen werden, bei Gott aber hat es sich in unserer Weise nicht erfüllt, sondern (nur) in dem Sinne, in dem ich gesagt habe: Bei Gott giebt es keine Tage, die gezählt werden. Und weil der T a g Gottes ein einziger ist, so ward dies Wort an jenem Tage gesprochen, welcher über das Mass der Stunden und über den Lauf der Zeiten erhaben ist, an jenem Tage, der ganz Morgen ist, an den man den Mangel des Wechsels nicht heranbringen kann und dem kein Abend des Endes eignet. Nur (beachte man), dass dies Wort gleichsam zum Sohne gesprochen ward, der seinem Erzeuger in allen Stücken gleich ist. Denn es konnte der Sohn ja auch gar keinen Anfang nehmen bei seiner Geburt vom Vater. E r war nämlich dem Vater gegenüber nur untergeordnet an Grösse (cfr. Joh. 14, 28), an jener wahrhaften Benennung als Vater. Daher wenn der Sohn anfängt sich zu offenbaren, dann offenbart sich auch der Vater, dass er ist Und wenn der Vater nicht anfängt, der Vater zu sein, dann fängt genau so auch der Sohn nicht an, der Sohn zu sein. Aber wie 1
In den letzten Worten hat mir Nökl. den W e g zur Übersetzung gewiesen.
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Ms. < * i q \ j o . Die im Manuskript am rechten Rande hier folgenden Worte sind wohl von späterer H a n d , Sie l a u t e n : 2
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