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German Pages 162 [164] Year 1920
3u es ^aufl Vorarbeiten für eine erftärenfce 2i«ögabe »on 3lbolf
^trenbelcnburg
Berlin unb Äctpjig 1919 Vereinigung wiffenfctjaftlidjer Verleger Walter bt (Bcuytec & »ormali ©. 3. Sofcfeen'fóe UerlagS&an&lung / 3- «Bttttentag, V«rIaget>u$l>anMung / (Beorg Keimet: / Ttarl 3> Trübner / t>«it & Comp.
&nfünMgung £ntftanden aus Vorträgen, niedergefdjrieben während des IDeltfrieges trollen die ijtcr Bereinigten 2luffäfce einer neuen erfahrenden 2tusgabe des 5aujt, junädift des jipeiten Ceiles, den Boden bereiten. 3tt tt>elcf>cr Jlrt fie gedacht iß, an welchen Ceferfreis fie fid) nxnöet, inwiefern der Perfaffer in feinem Studiengange eine Berechtigung glaubte finden ju dürfen, das IDagnts 3U unternehmen, darüber gibt der erfte 2Ü>fchnitt Hechenfchaft. ZTTit dem jtoeiten tLeile der (Dragödie ju beginnen, legt die Catfache nahe, da§ er der Crflärung in höh«tem ZiXafe bedarf als der erfte. 21Tögen auch in diefem der ungelöjlen Hätfel noch genug fieefen, die 5reuöe an ihm wird durch f' e faum beeinträchtigt. 3 m }a>eiten aber führt erft das Derflänimis des (Einzelnen jum (genug des (Batten, das €injelne aber liegt auef) (gebildeten jum Ceil fo fern, dag niemand eines 5uh*ers antraten fann. Dem Perfaffer n>ar die Befestigung mit (ßoethes jaufi, n>ie feit 3ahr$ehnt«n eine 5^eude, fo namentlich in der Unrajt des Krieges eine €rquic!ung. 2lud} etteifert mit U|M in ber Oben« bidjtung bes 3at¡rjel¡nts pon \772—\782. ttrtb bereits 25 3al)re por Dollenbung bes Sauft í¡at (ßoetije in ber „panbora" (\807) jebe Sd?eu por fptadtficfjen Neuerungen abgelegt. „Damals — in ber 3ugenblvrif — tpollte ein innerer Heicfitnm fid? burdj Aufhebung oorljanbener fingen Haum unb Betpegungsfreiljcit fd>affen, biesmal — in ber panbora — foHte äußerer fdjon ausemanber getretener 23eid]tum ins 5a§lid?e unb Begrenjte epieber 3urücFgebradit »erben" (©unbolf, (ßoetbe 60\). Die S a d ? e r f l ä r u n g ifi eine überaus erfreulich, ©eil frudtfbare Aufgabe bes Kommentars, fange Streifen ber Dichtung finb an Bedienungen auf jragen ber alten Kunft unb Citeratur fo reid\ ba{j jebe Seile einer firflärong bebarf unb ber 2lrdjäologe u>ie ber Philologe ein ergiebiges Selb ber Betätigung finbet. 3 a man ift ijäufig im Zweifel, ob bas IDort 5ur erben muffen. „(Einem aber blieb ie fein orben ift, u n b
Cänbereien a m
m e t j r g e b a d j t u?irb. unb
ber K r i e g ,
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S i n n l i d t f e i t b e i 5uß j u Ijod?, b e i fid) f e l b f i j u n i e b r i g ein« fdiäftt. € s g e n ü g t , b e n 3 " f a [ t b e s jtpeiten C e i l e s einfeitig u n b f l ü c h t i g 3U ü b e r b l i c f e n , u m b i e (ßunft j u b e g r e i f e n , b i e b e m erften fo a u s g e f p r o d j e n j u t e i l g e t p o r b e n ift. audf,
bie
barin
feine B e b e u t u n g nur,
befjanbelten
5taert)üllter, per» ftedtet im griedjifdjen, in beiben ßreben bie einen £E)e* bund fdjlie§enöen (teile auseinander, beide Spiele fjaben einen fymbotifdien Hintergrund. 3 m „IDatpurgisnadjts» träum" wird dte IDiederpereinigung des fdjmollenben und lang getrennten «Ehepaars ©beton und (Eitania burdf einen der an aßen fjöfen beliebten ZHasfenjüge gefeiert. ifd)«nfpie[ fjelena an 6er Stirn gefd:rie&en: „Klaffifd^romantifdfe pfylttiasmagorie" b. f(. 2tusgleiirb, i}ellbeteud)tete (ßegenjtänbe burcf) Spiegel auf bunflem fjintergrilnbe in polier Sarbe unb $(drpcrliie in biefes fcheinbar edjte Ceben etwas Schattenhaftes, tn biefes entfehioffene fjombein ein Ejemmenbes (Caften, in biefes beu>u§te as romantifdj? Die Segriffe liegen nidjt pon pornfjerein fefi, fie fchroanfen, Haren fiefj im Vampfe mit einanber, pertpifchen unb peripheren fidj roieber, 3*
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III. Das Ilaflifdfromanttfdjf Jmifdjfnfrttl Qcltna
cntjielfen fidj proteusartig jeb«r ^raffen öeflimmung unb fötmen and) fcute nodj nidjt auf -eine furje formet ge* btadrt werben, (ßoettje allerdings glaubte in feinen Iefcten Cebensjaljren eine foldje gefallen ja I{aBen: „2>as Waffifdje nenne id) bas (ßefwtbe, bas Homantifcfc bas Kraitfe" (2. 21pril \82& mit ar IDincfelmanns (ßefchidite ber Kunfì i>es Rittertums, wenige J a h r e fpäter bie Überfefeung oon ZHacpherfons ©ffian erfdjienen. Seibe ©ffenbarungen rangen um bie
III. Das flaffifdj-romaittifdrt gwifdfenfrto Qtletta
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Seele bes jungen Didiers, unb mit feinem tDertfyer tonnte jn Reiten er 2luf» toallung, jtürmifdjem Verlangen ergibt fid? bie Schönheit nid;t; es genügt nidjt, bie fjanb nad) ber 5rud}t ausju» fhreefen, um fie ju brechen. Der IDeg 3» iljr fnijrl burdi "Ciefen unb Aber fjöijen, bie bie 2lusfidtf oerbeefen linb ben IDanberer erft nadj mand?em 3rrgang ans 3iel fommen (äffen. Ztid]t in beutfdten Canben ifl griedjifdje Sd)önt)eit 3U fmben, tr>er ifyrer frot) »erben tritt, mu§ fie in itgrer fjeimat fud>en. Tiadf (Efyeffalien füijrt ber IDeg, ber IDiege i)eltenifd;er Sagen« unb 3aubern>eit. 3 m (ßemirr *ber Haffifdien IDatpurgisnadjt, n>enn fid) 3« nädjtlidier jejl« feier bie nieberen (Seiftet ber griedfifd^en (ßöttenoelt ein Ste((bid|ein geben, n>ie in ber norbifdjen bie (Seifler bes
III. Das ffafftfö>romantifer Kunft fann ftd; fiaffifcfc 5ormenfd>önfieit otjnc (Befübisintialt nicht bauernb betjaupten, t»ie anbererfeits ine romantifd;e Heigung 3m: 5ormIofigfett bes Begulatics flaffifdjer on ält bie Ejetena bie lebenumbilbenbe HXrfung feft, bie bas fiaffifdje Altertum, bie Scfym ber fanonifdjen SdjönBjeit auf ben titanifcb^feutimentalen (ßenius tjeroorgebradit tjat". i§, aber bas Klaffifcfje ift boefy nur bie eine Seite ber 2TTün3e; bie Kefjrfeite, bas 2?omantifcf;e (Sentimentale), — bas Citanifciie geben tx>ir bei bem faft 2Idjt3igjäbrigen preis — bleibt bei biefem JPerturteil unberücfficfyigt. 2Tiit bem 2lugenblicfe, u>o 5auft, ber mittelalterliche Hitter, 3ur a>er; Dod} id) madje fie 3U ladjen, Das -ift beffet unb ift metjr.
3 n biefem „Aufsug" flellte (ßoetfte ben Schlaf, 5rau oon Stein bie Hadit bar. Anbere Allegorien barin: (Eräume, Spiel, lüein, Ciebe. 3m „Auftug ber oier BMtalter" (^782) n>irb bas golbne Alter oon ber Sreube unb Un» fdtulb, bas filberne oon ber 5n»d}tbarfeit, ben (gaben bes (Seiftes unb ber gefelligen 5röt)lidjfeit, bas eherne oon ber Sorge, bem Stol3 unb bem är' er (5au(i) fein CeBelang; Da fanb er mid) auf feinem (Sang. 3ie neben beten ttadibariit ttTartije nidjt oergeffen ift. Stubenten unb Bürgermäbcficn geben ben fjintergrunb für bie Hauptfiguren unb jugleid» ben paffenben Hefonanjboben für eine 5thnmung ab, bie ZTZe« pijijlos ^ 5d)lufn>orte trefflid> jeidjnen: 3d? 3m Das Das
Ijoffe felbft auf eure (ber Sufdjauer) (ßunft! Jüter 3ugenbfraft entjünben, fdjönfte Kinb bem treuften 5reunb nerbinben, ift gewig nidjt fdjwarje Kunft,
eine überjeugung, für bie er ber SujHmmung ber gan3en fjofgefellfdjaft jioeifellos ficber war. ZTTan erftatfnt immer 4«
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IV. Die tTCummenfdjanj
Don neuem, mit t»elcher Sicherheit (Soettje auch ein ijeiftes Problem auf ben Con ber Karnepalsftimmung 3U Eningen tpeifj. S o roebt in ben iüeimarer (Selegenheitsbichlungen bie gleiche Cuft, t»ie in ber 2Tiummenfchan3 am f j o f e bes jungen lebensluftigen Kaifers. Sie bat ja nicht Iebiglich ben Stcect eines bunten Schaugepränges. Der Kaifer leibet an ber Kranftjeit fo üieler beutfeher Kaifer: tbm fehlen bie HTittel, bie 23ei>iirfniffe bes H e i d t s ju beliebigen. ZTTepbifto toeiß ein unfehlbares ZTiittel, b a s papiergelb, 3U beffen Decfung bie in ber