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German Pages 449 Year 1995
Ulrich Bartosch · Weltinnenpolitik
Beiträge zur Politischen Wissenschaft Band 86
Weltinnenpolitik Zur Theorie des Friedens von Carl Friedrich von Weizsäcker
Von
Ulrich Bartosch
Duncker & Humblot · Berlin
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Bartosch, Ulrich: Weltinnenpolitik : zur Theorie des Friedens von Carl Friedrich von Weizsäcker I von Ulrich Bartosch. - Berlin : Duncker und Humblot, 1995 (Beiträge zur politischen Wissenschaft ; Bd. 86) Zug!.: Frankfurt (Main), Univ., Diss., 1994 ISBN 3-428-08461-6 NE:GT
D 30 Alle Rechte vorbehalten © 1995 Duncker & Humb1ot GmbH, Ber1in Fotoprint: Werner Hi1debrand. Berlin Printed in Germany ISSN 0582-0421 ISBN 3-428-08461-6 Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706 8
Danksagung Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersernester 1994 vorn Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität zu Frankfurt arn Main als Dissertation angenommen. Für die Veröffentlichung wurde sie an einigen Stellen geringfügig geändert. Meinen Betreuern, Prof. Dr. Iring Fetscher und Prof. Dr. Herfried Münkler, danke ich, daß sie mir die Bearbeitung des Themas möglich gernacht und mich mit Geduld, Rat und Hilfe unterstützt haben. Den Teilnehmern an den Kolloquien in Frankfurt arn Main und Berlin, namentlich Dr. Hans Grünberger, danke ich für Diskussion und Kritik. Zu Dank verpflichtet bin ich Herrn VLR I. Wolf Eberhard von dem Hagen und Herrn MdB Michael Müller für Interviews, Herrn Jörn Behrrnann für wichtige Anstöße zu Beginn, Herrn Prof. Dr. Klaus Gottstein für die Möglichkeit zur Recherche in seiner Forschungsbibliothek Im Vorfeld und während der Abfassung der Arbeit konnte ich einige Hochschullehrer um ihren Rat für inhaltliche bzw. organisatorische Problerne bitten. Für die erfahrene Aufmerksamkeit bin ich dankbar. Namentlich erlaube ich mir diesen Dank den Herren Prof. Dr. Dr. Günter Altner, Prof. Dr. Wolfgang Gebhardt, Prof. Dr. Günter Hauska, Prof. Dr. Klaus Michael MeyerAbich, Prof. Dr. Gustav Oberrnair, Prof. Dr. Guido Pollak und Prof. Dr. Joseph Rotblat auszusprechen. Meinen beiden Kollegen und Wegbegleitern arn Institut für Politikwissenschaft der Universität Regensburg, Dr. Thornas Bender und besonders Dr. Karl Kick, danke ich für viele Diskussionsstunden und Beistand bei PeProblemen, den ehemaligen studentischen Mitarbeitern, Silke Schoennagel, M. A. und Rene Leibold, M. A., für umfangreiche Unterstützung bei der Korrektur, Helge Staude, M. A. und Dipl.-Volksw. Stephan Weingarz für Mithilfe arn Schriftenverzeichnis, Hans-Jürgen Dorausch und Günther Murr für Literaturbeschaffung, Frau Hildegard Meinhardt für ihre Hilfe bei der Korrespondenz. Der Kath. Hochschulgemeinde Regensburg danke ich sehr für die Möglichkeit, Büro und Technik zur Fertigstellung der Druckvorlagen nutzen zu können.
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Danksagung
Besonders verpflichtet bin ich Herrn Dipl.-Psych., Dipl.-Päd. Thomas Geiger für die wiederholte zeitraubende Durchsicht des Manuskriptes. Herrn Prof. Dr. Jens Hacker danke ich vor allem, daß er mir, seinem Mitarbeiter, nicht nur viele Anregungen gegeben, sondern auch die Freiheit und Unterstützung geschenkt hat, die zur Fertigstellung unabdingbare Voraussetzung war. Herzlich zu danken habe ich Herrn Prof. Dr. Carl Friedrich von Weizsäcker für seine ausdauernde Gesprächsbereitschaft und die Auszeichnung, meine Arbeit mit einem Vorwort zu begleiten. Aller guter Rat schützt nicht vor Fehlern. Für Mängel, die dieser Arbeit innewohnen könnten, bin ausschließlich ich allein verantwortlich. Der Dank an meine Familie und Freunde ist oft mündlich ausgesprochen worden. Ohne ihre Erwähnung wäre diese Danksagung nur ein Torso. Ich widme die Arbeit meinen Eltern, Gertraude und Johannes Bartosch, und meinen Söhnen Lucas und Leonard. Sie haben mir Vergangenheit und Zukunft geschenkt. Mit tiefem Dank an meine Frau Christiane Bartosch, M. A., daß sie die geschenkte Zwischenzeit mit mir teilt.
Regensburg, im März 1995
Ulrich Bartasch
Bemerkung zur Zitierweise Die Schriften von Carl Friedrich von Weizsäcker werden unter Bezugnahme auf das Schriftenverzeichnis v. Weizsäckers im Anhang ausgewiesen. Verwendet wird hierfür das Sigel CFW In Klammern ist ggf. das Ursprungsjahr des Textes vermerkt (geh. für gehalten, verf. für verfaßt) und/oder das Jahr der Erstveröffentlichung. Die herangezogene Auflage ist im Schriftenverzeichnis vermerkt. Auf diesem Weg ist der zeitliche Kontext konkreter Äußerungen sofort erschließbar.
Inhaltsverzeichnis Vmwort von Carl Friedrich von Weizsäcker..................................................
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A. Einleitung ........... .. .. ... ...... . ................................. ....... . ......... ... .......... ...... .....
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I. Eine realistische Idee? ........ ................................. .................... .. ...... .............
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II. Fragestellung, Methode und Forschungsstand ............... ................................
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B. Problemhorizont und Begriffsgeschichte............ ... ... .................. ........ ...... .
29
I. Weltinnenpolitik Lösung der Umwelt- und Friedensfrage? ............. ......... .....
29
1. "Weltinnenpolitik" -Diskussion in Politik und Publizistik .......................
32
2. Verabschiedung der Macht? Weltinnenpolitik als Verantwortungspolitik.
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3. Weltinnenpolitik in der Politikwissenschaft .............................................
49
II. Die Göttinger Erklärung als Ausgangspunkt .... .... ......................... .... .. ......... .
62
1. Die Perzeption der atomaren Kriegsgefahr ..... .... ... . ............ ........... ...... .... .
63
2. Wissen und Gewissen. .............................................................................
80
C. Ideengeschichtliche Fragestellungen . .......... ..... ............................ ... ...... .. ..
91
I. Die globale Bedrohung - Krieg und Frieden im Atomzeitalter ...... .... ... ..........
91
II. Klassische Alternativen: politischer Realismus und politischer Idealismus ....
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I . Macht und Frieden - Prämissen des politischen Realismus nach Hans J. Morgenthau ..................... ...................... .. ....... ......................... .. .... .......... 100 a) Zentrale Begriffe des Realismus - Macht, Interesse, Moral.................. 102 b) Die Grundsätze des politischen Realismus nach Hans J. Morgenthau... 108 c) Idealistische Aspekte des Realismus.................................................... 113
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Inhaltsverzeichnis
2. Vernunft Wld Frieden- der politische Idealismus nach dem Ansatz von Woodrow Wilson ........... . ........ ..... ................ .................. ........ ................. 116 a) Frieden ohne Sieg (22.1.1917) ................ ............... .................... ... .. ... . ll9 b) DieVierzehnPunkte(8.l.l918) .......................................................... 122 c) Die Prämissen des Idealismus in Anlehnllllg an Woodrow Wilson .. ..... 126 d) Realistische Aspekte des Idealismus...... ......... ............ .. ....................... 129 3. Idealismus Wld Realismus- Ergänzung Wld Widerspruch...... ................... 131
m. Das Ende der Zukunft als Voraussetzllllg fiir eine neue Weltsicht ....... .......... 134 D. Realistische Denker der idealen Welteinheit vor dem Ende der Zukunft ..... .. .................... .... ... .. .. .. .. ... ....... .......... ............ ..... .................. ..
143
I. Einheit durch Wissen: Otto Hahn, Werner Reisenberg Wld Max Born.... ....... 143
l. Max Born .................................................... ................................ ............ 146 2. Otto Hahn...................... .................................................... ............. ....... .. 148 3. Werner Heisenberg .............. .. ................ ........ ............... .. .. ....................... 152 4. Erkenntnis einer weltpolitischen Zäsur............................. ................. ...... 158 ll. Einheit der Vernunft: Kar! Jaspers.................. .............................................. 168
l. Kritik an der Göttinger Erklärllllg- Distanz Wld Nähe........................ ...... 169 2. Die Atombombe- Neue Situation im Schnittpllllkt von Philosophie Wld Politik............................ ................................. ....... .................... .............. 173 3. Vernunft Wld Aufklärung .... .............................. ... .................................... 177 4. Partikulares Wissen als Grenze der Planbarkeit... .... .............. ........ ......... .. 181 5. Weltinnenpolitik-Idee der friedlichen Weltordnllllg.............. .................. 186 6. Gemeinsamkeiten Wld Differenzen.............................................. ............. 191
ill. Einheit der Zeit: Georg Picht .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ... ... ... .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 197 1. Die neue Situation durch die Atombombe .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ..... .... .. .. .. .. .. .. ... .. .. 198
2. ,,Mut zur Utopie".......... ....... ..................... ........ .............................. ......... 202
Inhaltsverzeichnis
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3. Philosophie als Zeitfrage.................................................................. ....... 210 4. Denken als Vorgang in der Natur.................. .............................. ............. 216 5. Völkerrecht und Frieden.... ...................................................................... 228 E. Carl Friedrich von Weizsäcken Theorie der Politik................................. 238
I. Vom 'Atomaren Realismus' zur Weltinnenpolitik .............................. ........... 238 1. Der 'Atomare Realismus' als Ausgangspunkt ........................................... 238 2. Kriegsverhütung als Zeitgewinn.............................................................. . 241 3. C. F. v. Weizsäcker als 'Vertreter' des 'Atomaren Realismus' ................. 246 II. Weltinnenpolitik - begriffliches Gelenk einer dynamischen Konzeption ........ 251 1. Unvollständige Weltinnenpolitik ................................................. .. .... ...... . 253 2. Aktive Weltinnenpolitik.... ... .. ............ ........... .... ............ .............. .. ..
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3. Vollständige Weltinnenpolitik ................................................................. 263 4. Weltinnenpolitik als verantwortliches politisches Handeln................ ....... 264 5. Weltinnenpolitik zwischen aktueller Kriegsverhütung und dem zukünftigen politisch gesicherten Weltfrieden............................................ ......... 266 III. Sicherheitspolitik und politisch gesicherter Weltfriede.................................. 271 1. Abschreckung als Kriegsverhütung .. .... .. .. .. .. .. .. .. .. .... .. ... .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. . 272 2. Komponenten funktionsfahiger Abschreckung .......................................... 276 a) Zivilschutz............................................... ......... .................................. 283 b) Defensive Verteidigung ..... ............. ..................................................... 285 c) Friedliche Nutzung der Kernenergie .................................................... 290 3. Die Gefahr der Achtziger Jahre ...................... .......... .. ................... ........... 295 4. Der weltpolitische Zyklus................... .. ................................................. . 302 5. Politisch gesicherter Weltfriede- Keine regulative Idee, sondern aufgeklärte Utopie........... .. .................................................................... ........... 307
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Inhaltsverzeichnis
IV. Anthropologische Fundierung der politischen Theorie................................... 317 I . Theorie der Macht .. ..... ... .. ............ .... ........... .............. ... .. ......... .... ..... .. ..... 317 2. Die Wahrnehmung des Ganzen als Voraussetzung und Ziel verantwort-
licher Politik.................. ....... ..................... .... ...... .. ................... ............. . 327
a) Eine Physik der Politik?.......... ................... ........ ........................... ...... 328 b) Theoretische Physik als Beitrag zur Anthropologie .... .... .......... .......... . 331 c) Wissenschaft der Politik............................. ................................. ........ 341 d) Bewahrung in der Gegenwart als Bedingung der Möglichkeit von Zukunft .................................................... .............................. ............. 344 e) Rekontextualisierung von Hobbes' Machtbegritf ... .............................. 349 f) Religiösität als Politikanleitung? ... ...... ...... ................. .............. ...... .... 356
g) Bedingungen der Möglichkeit menschlicher Verantwortungsnahme..... 357 F. Weltinnenpolitik- Frieden in Zeiten der ökologischen Krise?....... ....... ... 360
I. Vom 'Atomaren' zum ' Ökologischen Realismus'? ..... .............. ..... ... .. .......... 361 II. Politisch gesicherte Weltfriedensordnung............... .. .. ............. ........ ............ . 368 ill. Die Diskussion um Weltinnenpolitik als Neubeginn und Fortführung............ 377
Schluß ....... .... .............................................................. ...... ...................... ........ ..... 380 Anhang ................................ .... .... .......... ................................................... ....... .... 386 Literaturverzeichnis .............. ................. ........................ ......................... ..... 386 Verzeichnis ausgewählter Schriften von Carl Friedrich von Weizsäcker
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"Genau im jetzigen Augenblick aber fmde ich die Sache ein bißchen prärevolutionär." Gespräch mit Prof. Dr. Carl Friedrich von Weizsäcker. ...... 441
Vorwort Die Absicht dieses Vorworts ist, eine bedeutende Arbeit dankbar zu begrüßen, und, soweit als möglich, ihre Wirkung zu unterstützen. Es handelt sich um die politischen Aufgaben unserer und der auf uns zukommenden Zeit. Der Verfasser, Ulrich Bartosch, hat sich diesen Aufgaben in einer speziellen Weise gestellt. Er hat meine Überlegungen zu ihnen studiert, analysiert, ausführlich dargestellt, im Zusammenhang mit den Gedanken einer Reihe von Autoren, welche sie beeinflußt haben. Es sind die Überlegungen eines Physikers, der sich, zuerst alsjunger Kernphysiker, 1939 durch Hahns Entdeckung der Kernspaltung unausweichlich genötigt sah, die Konsequenzen der Naturwissenschaft fur unser politisches Leben, insbesondere fur den Weltfrieden, zu einem Mittelpunkt seines Denkens und Handeins zu machen. Ulrich Bartasch ist, biographisch gesehen, kein Schüler von mir. Er hat als junger Politikwissenschaftler meine Publikationen gelesen und durchdacht, hat mir einige Aufzeichnungen dazu geschickt und mich durch eine Reihe von Jahren zu Gesprächen besucht. Nun liegt das Buch vor. Ich fühle mich von ihm im Kern und im Detail meiner Überlegungen verstanden. Um der Lebenswichtigkeit des Anliegens willen muß ich wünschen, daß seine Darstellung gelesen und erörtert wird. Diese Gedanken sollten praktische Folgen haben. Zur Einführung in den Gedankengang erlaube ich mir, hier drei Stationen noch einmal zu nennen, in denen sich mir die Fragen und die Versuche einer Antwort aufgedrängt haben. Alle drei habe ich schon mehrfach öffentlich genannt, und im vorliegenden Buch werden sie ausdrücklich erörtert. Vielleicht dient aber diese dem Buch vorausgeschickte knappe Zusammenstellung ein wenig zum Verständnis des beschrittenen Weges. Die erste Station war das Gespräch, das ich im Februar 1939 mit Georg Picht geführt habe, am Abend des Tages, an dem ich von Otto Hahn gehört hatte, daß nach Messungen von Joliot bei der Uranspaltung hinreichend viele Neutronen freiwerden, um eine Kettenreaktion, also vermutlich auch eine Atombombe zu ermöglichen. Picht war durch mein Leben hindurch mein wichtigster philosophischer Gesprächspartner. Bartasch nennt (S. 197ff.) dieses frühe Gespräch und knüpft daran eine ausführliche Analyse der Gedan-
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Vorwort von C. F. v. Weizsäcker
ken, die Picht als reifer Mann zur Philosophie der politischen Verantwortung entwickelt hat. Im Februar 1939 aber waren wirbeidenoch jung, er 25, ich 26 Jahre alt, und wir reagierten spontan auf den Schock dieser neuen, unerwarteten Erkenntnis. Wir kamen zu drei Konklusionen: 1. Wenn Atombomben möglich sind, wird es in der heutigen Menschheit jemanden geben, der sie baut.
2. Wenn Atombomben gebaut sind, wird es jemanden geben, der sie einsetzt. 3. Also hat die Menschheit nur die Wahl, entweder sich selbst zu vernichten oder die Institution des Kriegs zu überwinden. Alle drei Konklusionen waren jugendlich einfach, reichten aber schon über viele Vorläufigkeilen hinaus, welche die nachfolgenden Jahre und Jahrzehnte bestimmten. Zu 1.: Ich selbst hatte als Kernphysiker die Wahl, am Bau von Atombomben mitzuwirken oder mich davon fernzuhalten. Das war eine Frage an mein persönliches Gewissen. Aber der Menschheit wird durch ihre heutige technische und politische Struktur die Atombombe zur unausweichlichen Schicksalsfrage. Dieser Frage habe ich mich zu stellen. Zu 2.: Wir wußten, daß Hitler einen Krieg vorbereitete; und daß er die Bombe, wenn sie ihm verfügbar wäre, einsetzen würde, mußten wir erwarten. Das war das Problem der nahen Zukunft und unseres Gewissens als Deutsche, und es war ungewiß, ob Hitler die Bombe noch erleben würde. Das Problem reichte aber weit über ihn hinaus. Hitler vergeht, aber die Bombe, wenn sie da ist, besteht. Was ist dann die Zukunft der Menschheit? Das bewegte unser Gespräch. Zu 3.: Die Formel, die den Krieg als "Institution" bezeichnet, haben wir vielleicht im damaligen Gespräch noch nicht benützt. Aber später diente sie mir, den Kern unseres damaligen Anliegens auszusprechen. Warum wird die Bombe gebaut, wenn sie möglich ist, und eingesetzt, wenn sie gebaut ist? Hiroshima war dann der Beweis für beide Thesen. Warum geschah das? Seit vielen Jahrtausenden, seit es Stämme und Dörfer, Städte und Reiche gibt, besitzen diese Gemeinschaften innenpolitische Institutionen, welche den gegenseitigen Mord verbieten. Aber der Krieg zwischen den Gemeinschaften war ein stets wiederholter, anerkannter Vorgang. Spätestens seit 1944, als definitiv klar war, daß Deutschland den zweiten Weltkrieg verloren hatte, gingen meine Sorgen auf den dritten Weltkrieg, zwischen den allein übriggebliebenen zwei Hegemoniekanditaten Amerika und Rußland. Es ist sehr wohl denkbar, daß es gerade die beiderseitige Angst vor der Atombombe war, die diesen Krieg dann jahrzehntelang verhütet hat. Aber die Bombe allein war
Vorwort von C. F. v. Weizsäcker
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keine Friedensgarantie und ihr realer Einsatz im großen wäre nahe arn SelbsUnord der Menschheit gewesen. Die bloße Abschaffung der Atombombe aber wäre erst recht keine Friedensgarantie gewesen. Die Menschheit findet sich in einem Dilemma vor, das über ihre bisherige Geschichte hinausführt. Die zweite Station war die "Göttinger Erklärung" vorn April 1957. Bartosch schildert sie ausführlich und bis ins Detail zutreffend. Ich füge erläuternd nur ein paar persönliche Erinnerungen an. Zunächst das wörtliche Zitat der zentralen Sätze dieser Erklärung: "Wir fühlen keine Kompetenz, konkrete Vorschläge für die Politik der Großmächte zu machen. Für ein kleines Land wie die Bundesrepublik glauben wir, daß es sich heute noch arn besten schützt und den Weltfrieden noch arn ehesten fördert, wenn es ausdrücklich und freiwillig auf den Besitz von Atomwaffen jeder Art verzichtet. Jedenfalls wäre keiner der Unterzeichneten bereit, sich an der Herstellung, der Erprobung oder dem Einsatz von Atomwaffen in irgendeiner Weise zu beteiligen." Der Text stammt aus jenen Jahrzehnten, in denen der Friede als "kalter Krieg" zwischen den Supermächten bestand, aber die Verbreitung der Atomwaffen auf andere Staaten sich vorbereitete. Amerika, England, Rußland besaßen sie. Daß Frankreich an ihnen arbeitete, wußten wir; daß China es tat, konnten wir vermuten. Ich hatte eine sorgenvolle Zukunftsvorstellung: Wenn einmal vielleicht 25 Staaten, also nicht bloß Großmächte, taktische Atomwaffen besäßen, könnte es geschehen, daß ein lokaler Krieg durch Einsatz einiger solcher Waffen rasch beendet würde. Das könnte für einen zweiten und dritten Krieg ein Vorbild sein. Und wo würde dann die Schwelle zum MenschheitsselbsUnord überschritten werden? Viele Menschen hatten damals solche Sorgen und der Atomwaffen-Sperrvertrag bereitete sich vor. Dieser Vertrag ist keine endgültige Lösung, aber doch ein zeitweilig stabilisierender Faktor. Ich wünschte öffentlich für ihn einzutreten. Dann aber mußte ich, um glaubwürdig zu sein, zu allererst öffentlich deutlich machen, daß ich die Waffen jedenfalls nicht für meine eigene Nation wünschte. Und wir, die Unterzeichner der Göttinger Erklärung, mußten deutlich machen, daß wir uns zu allererst persönlich an diesen Verzicht binden. Die Erklärung war ein kleiner Schritt auf einem langen Weg. Wohin würde der Weg führen? Die dritte Station war die Rede "Bedingungen des Friedens" in Frankfurt im Oktober 1963. Ihr entstammt die Wortprägung "Welt-Innenpolitik". Ich zitiere wörtlich die drei Thesen dieser Rede in ihrer letzten Fassung: "Der Weltfriede ist notwendig, denn die Welt der vorhersehbaren Zukunft ist eine wissenschaftlich-technische Welt.
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Vorwort von C. F. v. Weizsäcker
Der Weltfriede ist nicht das goldene Zeitalter, sondern sein Herannahen drückt sich in der allmählichen Verwandlung der bisherigen Außenpolitik in Welt-Innenpolitik aus. Der Weltfriede verlangt von uns eine außerordentliche moralische Anstrengung, denn wir müssen überhaupt eine Ethik des Lebens in der technischen Welt entwickeln." In dem Interview mit Ulrich Bartosch, das am Ende des jetzigen Buches steht, habe ich versucht, zu erläutern, was mich damals zu dieser WOrtprägung veranlaßt hat. Weltinnenpolitik ist nicht das goldene Zeitalter. Die Konflikte zwischen den Menschengruppen dauern fort. Aber Innenpolitik ist eine andere Form, die Konflikte auszutragen; zu ihren anerkannten Institutionen gehört nicht mehr der Krieg der Konfliktträger gegeneinander. Und was mir sehr wichtig war: Ich glaubte eine Entwicklung des Menschheitsbewußtseins in dieser Richtung schon zu spüren. In alten Zeiten führten vielfach Fürsten die Kriege gegeneinander, und ihre Gefolgsleute handelten in der Loyalität zum Fürsten. Später führten Nationen die Kriege gegeneinander, und ihre Soldaten handelten in der Loyalität zur Nation; noch den Ersten Weltkrieg verstanden die Kämpfenden so. Der Zweite Weltkrieg freilich sah sich schon nicht mehr so eindeutig national. Der Westen kämpfte weniger gegen die Deutschen als gegen Hitler, und Hitler rechtfertigte sich durch eine Rassen-Ideologie. Schließlich dann der jahrzehntelange "kalte Krieg" verstand sich nicht mehr "amerikanisch" oder "russisch", sondern als Gegensatz von Liberalismus und Kommunismus. Freilich blieb die "Institution des Kriegs" erhalten, welche den gewaltsamen Austrag der innenpolitisch-ideologisch formulierten Gegensätze gestattete. Aber nun bedurfte der Krieg als Rechtfertigung nicht mehr der nationalen, sondern der innenpolitischen Ideologien. Und mit dem Sieg der eigenen Ideologie hoffte jede von beiden Seiten den Weltfrieden definitiv zu sichern. Dies freilich war noch eine Illusion, wie wir seit 1989 zu sehen beginnen. Der Zusammenbruch der kommunistischen Ideologie war nicht der Sieg eines liberalen Weltfriedens. Im Interview am Ende des Buchs kommen wir auf dieses Thema zu sprechen. Vielleicht sind wir, der Verfasser dieses Buchs und ich, genötigt, hier gemeinsam eine vierte Station zu betreten. Ich wage dies thematisch hier nur anzudeuten.*
* Vielleicht darf ich dazu auch auf die letzten Abschnitte meines Buchs "Der bedrohte Friede heute" von 1994 verweisen.
Vorwort von C. F. v. Weizsäcker
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Wohl das einzige reale weltinnenpolitische Machtfeld der Gegenwart ist der Weltmarkt. Weltinnenpolitik ist heute konstruktiv vorwiegend im ökonomischen Bereich. Dies ist eine Folge der technischen Kultur. Aber es ist lohnend, die Vorgeschichte dieses Machtfeldes anzuschauen. Als sich seit der Renaissance die abendländische Zivilisation den anderen Kulturen gegenüber als technisch überlegen erwies, wurde es zum erstenrnal, durch die Schiffahrt, möglich, erdumfassende politische Entwürfe zu realisieren. Bis ins 19. Jahrhundert entstanden über See europäische Kolonialreiche - spanisch, portugiesisch, britisch, niederländisch, französisch, nach 1880 auch noch deutsch. Ein einziges abendländisches Kolonialreich entstand über Land: das russische bis Wladiwostok. Aber die Kolonien strebten wieder die Unabhängikeit an. In Amerika, wo die europäischen Einwanderer die Mehrheit der Bevölkerung wurden, gelang dies schon mit dem Ende des 18. Jahrhunderts, in den anderen über See gegründeten Kolonien im 20. Jahrhundert, teils infolge der Selbstabschwächung Europas durch die beiden Weltkriege. Aber nur die direkte politisch-militärische Herrschaft Europas hörte auf. Das Phänomen, um dessentwillen die Kolonien im wesentlichen gegründet waren, die Lieferung von Gütern, besteht als Weltmarkt weiter. So ist unsere heutige Welt ökonomisch weltinnenpolitisch organisiert. Aber der politische Rahmen dieser Weltinnenpolitik ist unvollkommen. Darum finden die ehemaligen Kolonien politisch weitgehend nur zu ihrer nationalen Identität zurück, sie etablieren StarnrnesIdentitäten, erzeugen also ein geistig im Grunde veraltetes System. Das über Land gegründete russische Kolonialreich war naturgemäß schwerer aufzulösen. Mit dem Zusammenbruch seiner weltinnenpolitischen Ideologie aber tritt es in denselben Prozeß ein, und wegen der durchgängigen Landbrücken mit Blutvergießen, aus dem man sich nicht mit Schiffen zurückziehen kann. Wohin dies führen wird, ist eine der großen ungelösten Fragen des jetzigen weltpolitischen Augenblickes.
Man wird sagen müssen, daß sich die Weltinnenpolitik seit etwa 5 Jahren in einem realen Rückschritt befindet. Dabei gibt es Probleme, die nur weltinnenpolitisch gelöst werden könnten: der soziale Ausgleich, ohne den das Wachsturn der Weltbevölkerung nicht überwindbar scheint; die unerläßlichen ökologischen Maßnahmen; und dafür eben die Schaffung effizienter weltinnenpolitischer Strukturen. Im Interview nannte ich den heutigen Zustand "vielleicht prärevolutionär". Hierzu noch eine Erläuterung. Die dritte meiner oben zitierten Thesen drängt sich uns auf: Der Weltfriede fordert von uns eine außerordentliche moralische Anstrengung. Die Ehtik des Lebens in der technischen Welt ist noch nicht entwickelt. Die Forderung nach einer besseren Moral, die in den bestehenden Herrschaftsverhältnissen nicht erfüllt wird, führt aber oft zum Ausbruch blutiger Revolutionen: das ist "das moralische Problem der Moral". Die Träger der Moral sind nun in den Kulturen der Menschheit seit Jahrtausenden die Religionen. Sie sind heute von der "Weltinnenpolitik" noch nicht angernessen erreicht. Sie müßten einander in einem bewußten "Weltethos" (H. Küng) begegnen. Tatsächlich aber scheinen
Vorwort von C. F. v. Weizsäcker
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sie vorerst fast nur die Wahl zu haben zwischen dem Verblassen ihrer Inhalte angesichtsder technisch-ökonomischen Welt oder aber der in Wahrheit angstvollen Rückkehr in die Selbstbestätigung eines der Weltoffenheit entfliehenden Fundamentalismus. Es wird auch für die führenden Geister in den Religionen notwendig sein, daß sie die weltinnenpolitischen Probleme der Menschheit sorgfaltig durchdenken. Dem Durchdenken dieser Menscheitsprobleme will das hier vorgelegte Buch dienen. Ich wünsche ihm verständige Leser.
Starnberg,Januar 1995
C. F. v. Weizsäcker
A. Einleitung .. Der Weltfriede ist nicht das goldene Zeitalter, sondern sein Herannahen drückt sich in der allmählichen Verwandlung der bisherigen Außenpolitik in Welt-Innenpolitik aus. " C.
F. v. Weizsäcker, 1963 1
L Eine realistische Idee? Ist die Idee einer Weltinnenpolitik realistisch? Die Bedrohung der Lebensgrundlagen der Menschheit setzt für die Sicherheits- und Umweltpolitik globale Maßstäbe. Eine gemeinschaftliche, gerechte, bewahrende Verwaltung und Bewirtschaftung der Erde wäre anzustreben. Die Forderung, die Menschen müßten sich als Gemeinschaft begreifen und diese Aufgabe mit friedlichen, innenpolitischen Mitteln bearbeiten, behält deshalb auch künftig ihre Aktualität. Diese Idee wird mit dem Wort "Weltinnenpolitik" angesprochen. Als Carl Friedrich von Weizsäcker 1963 darauf aufmerksam machte, daß eine grundlegende Änderung im politischen Denken notwendig geworden ist, waren die realen Auswirkungen der ökologischen Krise noch wenig bemerkt. Im Zentrum standen, auch für ihn, die potentiellen Folgen eines drohenden Atomkrieges zwischen den Supermächten. Dieser Gefahr wollte v. Weizsäcker eine politische Idee entgegenstellen, die sie dauerhaft bewältigen könnte. Die Institution des Kriegs muß überwunden werden, lautet sein einfacher Kernsatz, der ebenso pragmatisch wie träumerisch wirkt. Was sich als schlichte Überlebensformel präsentiert, fußt auf einem weitreichenden Fundament, das eine Änderung des theoretischen Verständnisses von Politik bewirkt. Idealismus und Realismus der Theorie der internationalen Politik werden darin aufgehoben. Die "beiden alternativen Modelle der Friedenssicherung, Universalreich oder Gleichgewicht"2 werden neu gewichtet. Das vormals utopische Ziel "politisch gesicherter Weltfrieden" wird als einzige realistische Option einer neuen Wirklichkeit festgestellt. Dem entspricht als theoretische Basis eine Position, die in der vorliegenden Arbeit als 'Atomarer Realismus' bezeichnet
1 CFW, Bedingungen des Friedens (1963), 2 Münkler, Gewalt und Ordnung. S. 43. 2 Bartasch
in: Ders., Bedingungen des Friedens (1964), S. 8.
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A Einleitung
wird. Sie ist die implizite Voraussetzung für v. Weizsäckers politische Theoriearbeit, was im folgenden Text aufgewiesen wird. Ein 'Atomarer Realismus' wird aber auch von anderen zeitgenössischen Autoren entwickelt. Neben Naturwissenschaftlern, wie Max Born, Otto Hahn und Werner Heisenberg, sind es vor allem Georg Picht, aber auch Karl Jaspers, in deren Arbeiten sich der 'Atomare Realismus aufspüren läßt. Sie alle suchen nach einer theoretischen Position, die der neuen Wirklichkeit einer globalen Gefahrdung gerecht werden kann. Ihre Bemühungen sind auch für die heute im Mittelpunkt stehende ökologische Gefahrensituation von Interesse. Schließlich läßt sich, analog zur Forderung die Institution des Krieges zu überwinden, der Kernsatz eines 'Ökologischen Realismus' bilden: Die Praxis des Raubbaues an der Natur muß überwunden werden. Wie dies aber angesichts der politischen Realität durchgesetzt werden sollte, bleibt ungewiß. Die 'Atomaren Realisten' können deshalb wichtige Anregungen geben, wie politische Theorie unter den Bedingungen einer gefährdeten Zukunft gedacht werden kann, welche Forderungen jene zu stellen hätte. Auch die Theorie des Friedens von v. Weizsäcker erweist sich aus diesem Grund als anschlußfähig für eine weltpolitische Situation, in der sich nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes so vieles geändert hat. Das Faktum der globalen Gefährdung der menschlichen Zukunft ist geblieben. Die Zukunft ist längst nicht mehr offen. Sie setzt Imperative für politisches Handeln der Gegenwart, wenn sie denn als menschliche Entwicklungs- und Lebenszeit bewahrt werden soll. Den 'Atomaren Realismus' zeichnet aus, daß er die Zukunft nicht mehr unter den Bedingungen der Gegenwart und mit den Erfahrungen der Vergangenheit frei planen will. Realistisch erscheint darin allein, die erkannten Notwendigkeiten der Zukunft zum Ausgangspunkt gegenwärtiger Politik zu machen. Im Kontext der Prognosen weltweiter Klimaänderungen und irreperabler Schadensentwicklung in der Atmosphäre hat diese Realitätssicht partiellen Eingang in die Politik gefunden. Die Idee einer Weltinnenpolitik wurde und wird vorwiegend seit 1989 diskutiert. Man identifizierte den Wegfall der Konfrontation zwischen den Supermächten als historische Chance, sie zur Verwirklichung zu bringen. Wie wenig jene Diskussion mit v. Weizsäckers Friedenstheorie verbunden wird, wird deutlich, wenn dieser im Vorwort zum vorliegenden Buch für Weltinnenpolitik "seit etwa 5 Jahren" einen "realen Rückschritt" konstatiert. Der Realismus der Friedenstheorie v. Weizsäckers war nie an den Ost-West-Konflikt als entscheidendem Faktor der Weltpolitik gekoppelt. Wie hätte er sonst mitten im 'Kalten Krieg' von einer allmählichen Verwandlung der bisherigen Außenpolitik in Welt-Innenpolitik sprechen können? Mit der Rekonstruktion des 'Atomaren Realismus' als ihrer Voraussetzung, kann v. Weizsäckers Theoriearbeit als Versuch begriffen werden, die Gleichzeitigkeit des UDgleichzeitigen in der Politik zu thematisieren. Weltinnenpolitik- so stellt sich dann heraus - ist keine Zielvorgabe, sondern ein Prozeß. Das Wort bündelt jene Aspekte der internationalen Politik, die einer Entwicklung zum politisch
II. Fragestellung, Methode und Forschungsstand
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gesicherten Weltfrieden prinzipiell förderlich sein könnten. Auch der politisch gesicherte Weltfrieden ist nicht das Ziel, "nicht das goldene Zeitalter'". Er ist der unverzichtbare politische Rahmen für die dauerhafte politische Bearbeitung der Weltprobleme 'Peace, Pollution, Poverty' mit 'innenpolitischen' Mitteln. Dies ist das Ziel. Die vorliegende ideengeschichtliche Untersuchung will sich v. Weizsäckers Friedenstheorie unter der Prämisse annähern, ihren "enthaltenen Anteil 'überzeitlicher' allgemeiner Gültigkeit"3 aufzudecken. Bei einer Beschäftigung mit Theorien der jüngsten Vergangenheit geht man auch "das Risiko der Deutung" 4 ein. In diesem Sinne riskiert der Verfasser der Arbeit ein deutendes Verstehen von theoretischen Ansätzen zur Politik im Zeitalter der atomaren Bedrohung, die sich der Frage nach der Einheit der Welt gestellt haben. Sie sollen als Beispiele für den Versuch sichtbar werden, die Möglichkeit der Welteinheit begründet zu denken, und - im Falle von Carl Friedrich von Weizsäcker- für den Versuch, den Weg dorthin als praktikabel darzustellen. R Fragestellung, Methode und Forschungsstand
Der Gegenstand der Untersuchung ist somit ein Verbund politiktheoretischer Aussagen von C. F. v. Weizsäcker, dessen Bestandteile sich als Fragmente einer politischen Theorie deuten lassen. Diese Aussagen bleiben so lange fragmentarisch, wie man ihre synthetische Verortung in einer ganzheitlichen Philosophie der Einheit der Natur nicht berücksichtigt. Läßt man sich darauf allerdings ein, so wird es möglich - nunmehr umgekehrt v. Weizsäckers Philosophie als anthropologisch begründete politische Theorie zu verstehen. Es gehört zur inneren Logik eines ganzheitlichen Ansatzes, daß jede Teilbetrachtung zu ihren ganzheitlichen Bezügen führen muß. Im Falle v. Weizsäckers gibt es neben dieser logischen aber auch noch eine pragmatische Begründung für die Stringenz einer Herangehensweise, das Ganze von einem Teil her zu erfassen: Für ihn ist die richtige politische Praxis die unbedingte Voraussetzung für alles weitere menschliche Handeln. Deshalb müßte der ganzheitliche Ansatz zur Begründung einer Praxis dienen können, die als Bedingung der Möglichkeit von menschlicher Zukunft gelten kann. Seine politische Theorie sollte also zum Ausgangspunkt der Interpretation seiner Philosophie gewählt werden können. So wird im folgenden verfahren. Es bieten sich drei Stoßrichtungen für die Untersuchung an, diese sind jeweils mit unterschiedlichen Methoden verbunden. In der ideengeschichtlichen
3 Fetscher,
Einleitung: Wozu Geschichte der politischen Ideen?, S. 27.
4 Ebd., S. 36.
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A Einleitung
Analyse der Fragestellung wird dies zu einem systematisierenden Vergleich mit anderen Ansätzen führen. Für die Erfassung des historischen Kontextes wird eine deskriptive zeitgeschichtliche Vergehensweise gewählt, die auch biographische Besonderheiten für die Interpretation dienstbar machen kann. Zur Rekonstruktion der Theorie selbst, wird eine werkimmanente systematische Analyse herangezogen. Alle methodelogischen Unterscheidungen bezeichnen aber nur Schwerpunkte. Sie können nicht in Reinform verfolgt werden, wenn sie denn zu einer Gesamtdarstellung führen sollen.
Am Beginn steht ein Überblick zur aktuellen Weltinnenpolitik-Diskussion, die überwiegend mit dem Ende des Ost-West-Konfliktes eingesetzt hat. Hier zeichnen sich die Problemdimensionen von Weltinnenpolitik ab. Es stellt sich die Frage, warum diese Diskussion auf eine Bezeichnung zurückgreifen kann, die, etwa dreißig Jahre vorher unter völlig anderen Bedingungen der internationalen Politik als Teil einer politischen Theorie zur Verwendung kam. So wird dann der historische Kontext der Entstehung der Theorie v. Weizsäckers nachgezeichnet. Dies führt in eine Zeit, in der über die Frage von Krieg und Frieden angesichts der Bedingungen des Atomaren Zeitalters neu nachgedacht wird. C. F. v. Weizsäcker beteiligt sich an dieser Diskussion und wird durch eine gemeinsame politische Aktion der deutschen Atomforscher, der sogenannten "Göttinger Erklärung", zur vertieften Reflexion dieser Problematik gelenkt. Die Geschichte seiner politischen Idee "Weltinnenpolitik" beginnt bereits hier. Die theoretischen Grundlagen für seine Ausarbeitung teilt er mit anderen zeitgenössischen Versuchen, der atomaren Gefahr mit einer adäquaten politischen Denkweise zu entgegnen. Sie lassen sich als besondere Neubewertung der beiden klassischen Lösungsversuche für internationale Friedensbewahrung verstehen: Politischer Idealismus und Politischer Realismus. Deren Antworten werden herausgearbeitet. Sie erscheinen angesichts der existenten Möglichkeit, daß die Menschheit sich selbst ihr eigenes Ende bereiten kann, nicht mehr tragfahig. Den klassischen Alternativen wird das Ende der Zukunft als neue Ausgangsposition entgegengestellt. Zu welchen politischen Prämissen dies führt, wird dann rekonstruiert. Hierzu werden die politiktheoretischen Arbeiten der sogenannten "deutschen Atomforscher" Max Born, Otto Hahn und Werner Reisenberg sowie von Karl Jaspers und Georg Picht analysiert. Ihre gemeinsame Plattform wird als 'Atomarer Realismus' identifiziert. Im Kern handelt es sich wn eine spezifische Auflösung der Realismus/IdealismusKontroverse. Sie bildet auch die implizite Basis für v. Weizsäckers Theorie des Friedens, in der Weltinnenpolitik eine zentrale Stellung einnimmt. Der Nachweis, daß diese Theorie mit klassischen Ansätzen sinnvoll zu verknüpfen ist und deren Fragen zu einer zeitgemäßen Beantwortung zu führen sucht, hilft schließlich die Frage klären, warum Weltinnenpolitik tatsächlich eine begründete Renaissance in der aktuellen Diskussion erleben kann. Der Weg dieser Untersuchung wurde bislang noch nicht versucht. Dennoch ist sie nicht die erste Auseinandersetzung mit v. Weizsäckers Werk. Hierfür kann bereits auf einschlägige Arbeiten zurückgegriffen werden.
Il. Fragestellung, Methode und Forschungsstand
21
Die eingehende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit v. Weizsäckers Werk beginnt eigentlich mit Helmut Korchs Arbeit "Zur Kritik des physikalischen Idealismus C. F. v. Weizsäckers". 5 Sie erschien 1959 in der DDR und stellte v. Weizsäcker als typischen Vertreter des "physikalischen Idealismus" dar. Korchs Anliegen war, die grundsätzliche Überlegenheit des dialektischen Materialismus zu beweisen. Dazu versuchte er, einerseits die theoretische Position v. Weizsäckers als unzeitgemäß aufzuweisen, weil sie sich nur gegen überholte Formen des metaphysischen und physikalischen Materialismus wende. Andererseits wollte er die weltanschauliche Bindung v. Weizsäckers " ... an die kapitalistische Ordnung und an die gegenwärtigen politischen Formen der imperialistischen Hauptländer.. ."6 klarstellen. Das führende Motiv seiner Darstellung dürfte in der Einsicht liegen, daß auch "nichtmarxistische Physiker ... wichtige Züge der allgemeinen Situation in der Quantenphysik durchaus richtig... " beurteilen, " ... wenngleich sie nur selten in der Lage sind, ein ausreichendes Verständnis für die Gesamtfunktion der idealistischen Philosophie aufzubringen" 7 Für Korch aber steht fest: ,,Der physikalische Idealismus behindert- und zwar im Verlauf der Entwicklung in steigendem
Maße- den Fortschritt der Physik.'.s
Verdächtig erscheinen ihm Physiker, die, wie Robert Havemann, "die Verwischung der ideologischen Fronten" zulassen.9 Diese Fronten abzustecken, will Korch leisten. Eine Diskussion, die fatal an die Politisierungsversuche der Physik in den dreißiger und vierziger Jahren in Deutschland erinnert. 10 Von bestehendem Wert ist Korchs Kapitel II, in dem das zeitgenössische Unverständnis für v. Weizsäckers "Stellung zum Atombombenproblem" zum Ausdruck kommt. II Ebenfalls auf dem Boden der "marxistisch-leninistischen Gesellschafts- und Geschichtsauffassung" bewertete Doris Henze die "sozialpolitischen Auffassungen des Carl Friedrich Freiherr von Weizsäcker" in ihrer Dissertation von 1974. 12 Sie nimmt die Gesellschaftstheorie und die Auffassungen von Krieg und Kriegsüberwindung zum Mittelpunkt:
5 Korch, 6 Ebd.,
Zur Kritik des physikalischen Idealismus.
S. 69.
7 Ebd.,
S. 36.
8 Ebd.,
S. 3.5.
9 Ebd.,
S. 37f.
10 Siehe dazu: W:
S. 4lf.
Heisenberg, Deutsche und Jildische Physik. Vgl. auch: Schröder, Welteislehre,
11 Korch,
Zur Kritik des physikalischen Idealismus, S. 44-69.
12 Henze,
Zu den sozialpolitischen Auffassungen.
A Einleitung
22
"Eine eindeutige Charakterisierung der Klassenposition v. Weizsäckers ist bisher nicht gegeben worden. Diese Aufgabe stellt sich die vorliegende Arbeit."13
Henzes Schlußbeurteilung lautet erwartungsgemäß, daß aufgrund der vorgelegten Ergebnisse " ... Carl Friedrich Freiherr von Weizsäcker eindeutig als Philosoph und Ideologe der Monopolbourgeoisie charakterisiert werden... " muß. 14 Bemerkenswert an dieser Arbeit bleibt aber, daß sie sichtlich bemüht ist, die kritischen Positionen v. Weizsäckers gegenüber der westlichen Regierungspolitik hervorzuheben. Indirekt wird daran deutlich, wie schwer er innerhalb des Ost-West-Konflikts eindeutig ideologisch festzulegen war. Seine Bemühung, jenseits dieses Konflikts auf globale politische Anforderungen hinzuweisen, schlägt sich hier nieder. Freilich trifft v. Weizsäcker seine Folgerungen- in Henzes Sichtweise-unter vorwiegend falschen Voraussetzungen, sie sind aber dennoch Ansatzpunkte für wirklich progressive Politik. Henze endet denn auch verhältnismäßig moderat: "Für die antiimperialistische Bewegung konunt es darauf an, die antikonununistische Grundposition v. Weizsäckers, die in seiner Hahung zur Sowjetunion ihren konkretesten Ausdruck fmdet, zu paralysieren und jene Aspekte in seinen Konzeptionen aufzugreifen, die geeignet sind, die Bevölkerung mit den Bedingungen einer auf den Frieden gerichteten Außenpolitik vertraut zu machen. " 15
In der DDR entstand eine weitere Dissertation über v. Weizsäcker. Alexander Steinicke legte 1986 die Arbeit "Weltanschaulich-erkenntnistheoretische Aspekte und philosophie-historische Ansatzpunkte in den philosophischen Anschauungen des Physikers Carl Friedrich von Weizsäcker" vor. 16 Seine Arbeit ist einer umfassenden Beschäftigung mit v. Weizsäckers Erkenntnistheorie gewidmet. Steinicke gibt auch einen Überblick über die bis zu diesem Zeitpunkt geführte Diskussion zu diesem Thema. Der Hinweis auf Steinicke kann zusätzlich das Interesse an v. Weizsäckers Arbeiten in der DDR belegen. 17 Seinen sichtbarsten Ausdruck erhielt dieses Interesse mit einem Kolloquium im Jahr 1988, aus dem ein Band mit zahlreichen Einzelaufsätzen zum wissenschaftliche Wirken v. Weizsäckers hervorgegangen ist. 18 Der Schluß
13 Ebd., S. XII. 14 Ebd., S. 239. 15 Ebd., S. 239. 16 Steinicke, Weltanschaulich-erkenntnistheoretische Aspekte. 17 Anhaltspunkte filr dieses Interesse fmden sich auch bei: Kapferer, Das Feindbild der marxistischleninistischen Philosophie, S. 4S u. S. 210f; die Wertschätzung v. Weizsäckers in der DDR kam auch in der Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Leipziger Karl-Marx-Universit1t am 14. April 1987 zum Ausdruck. Der Rektor Lotbar Rathmann bestätigte v. Weizsäcker "als eine außergewöhnlich Autorität" und als einen "eindringlichen Streiter filr die Bewahrung der Menschheit vor einem Atomkrieg". (Carl Friedrich von Wcizsäcker erhielt in Leipzig Ehrendoktorhut (Reuter), in: Der Tagesspiegel, Berlin-West vom 15. April1987).
18 Ackermann u.
a. (Hrsg.), Erfahrung des Denkens.
II. Fragestellung, Methode und Forschungsstand
23
der dortigen Einführung driickt aus, was die Auseinandersetzung mit v. Weizsäcker in der DDR, auch schon vor dem Aufweichen des Ost-WestKonflikts, im Kern begrütidet hatte: "Von Weizsäcker war niemals Marxist und hat es auch immer dort, wo angebracht, mit Klarheit ausgesprochen. Ungeachtet der Unterschiede in den philosophischen, weltanschaulichen und politischen Standorten sucht von Weizsäcker den Dialog mit all denen, den[en] eine humane Zukunft der Menschheit in Frieden am Herzen liegt. In solchen Anstrengungen bezeugt sich die Kraft einer Vernunft, die sich mit allem, was vernünftig ist, zu verbinden sucht und in den sich widersprechenden Tendenzen das vernünftige Element zu erkennen vermag." 19
Die Möglichkeiten des politisch-philosophischen Dialogs waren bereits in der Arbeit von Doris Henze festgestellt worden. Jetzt stand aber einer Diskussion jenseits der ideologischen Konfrontation nichts mehr im Wege. Auch Helmut Korch geht nun davon aus, daß " ... Anhänger des Marxismus ... von Weizsäcker auf nicht wenigen Wegen und in bezug auf eine ganze Reihe von Untersuchungsergebnissen folgen können. Andererseits bestehen in den philosophischen Ausgangspunkten und Interpretationen auch manche Differenzen, die im Interesse eines konstruktiven Meinungsaustausches sichtbar gemacht und nicht verdeckt werden sollten."20 Der Rückbezug in v. Weizsäckers Theorie der Physik zur Philosophie des Idealismus wird von Korch in ein neues Licht gerückt: "Direkt in die philosophische Kontroverse fUhrt von Weizsäckers Standpunkt, daß sich die Bewältigung der ganzen Problematik an der Kantischen Philosophie orientieren müsse. Nicht zuletzt gibt es unter den Physikern Zwiickhaltung gegenüber der Auffassung, die allgerneinen Gesetze der angestrebten einheitlichen Physik seien dann gegeben, wenn sie die Bedingungen der Möglichkeit von Erfahrung zum Ausdruck bringen. Unabhängig davon, wie die Fachwissenschaftler das erwähnte Programm und seine Ausfilhrung im einzelnen bewerten mögen, kann es filr die marxistische Philosophie eine lohnende Aufgabe sein, dieses Anliegen unter dem Aspekt der Durchdringung von philosophischem Denken und Physik zu analysieren und dabei den dialektischen Elementen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.'' 21
Die Vorträge von 1988 spiegeln insgesamt wider, daß es auf der Suche nach Antworten für die drängenden Probleme der Menschheit Übereinstimmung und Differenzen zwischen bürgerlichen und marxistischen Positionen gibt, die einem befruchtenden Dialog aufgeschlossen bleiben. 22 Sie gestehen v. Weizsäcker zu, diese Probleme lebenslang in den Blick genommen zu haben. Die Konzentration v. Weizsäckers auf die Fragen, die jenseits gesellschaftspolitischer Festlegungen für die Menschheit insgesamt von Relevanz sind, ließ - so wird aus der vorgestellten Literatur deutlich - die Aktualität
19 Dies., ebd., S. 19.
°Korch, Carl Friedrich von Wei.zsäcker, S. 3lf
2
21 Ebd., S. 35. 22 Vgl.:
Wagner, Carl Friedrich von Weizsäcker und die Frage nach der Verantwortung, S. 54f
24
A Einleitung
seiner Arbeiten hervortreten, als diese Festlegungen in den Hintergrund zu rücken begannen. Insofern deutet sich in der ostdeutschen Rezeption an, was in der westdeutschen Weltinnenpolitik-Diskussion etwa zeitgleich ebenfalls zum Tragen kommt. Auf westdeutscher Seite widmete Richard Wisser in seinem Band "Verantwortung im Wandel der Zeit" ein ausführliches Kapitel "Carl Friedrich von Weizsäcker's Lösungsversuch" unter der Überschrift "PhysikPhilosophie- Politik- Religion, Zersplitterung oder Ergänzung?".23 Dieses Buch ist 1967 erschienen. Wisser konnte deshalb noch nicht auf v. Weizsäckers Arbeiten zur Friedensforschung eingehen, die zu einem großen Teil erst im Rahmen des 1970 gegründeten Staroberger "Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt" entstanden. So konzentriert sich Wisser folgerichtig auf die Darstellung von v. Weizsäckers Position, als einer philosophisch reflektierten Verantwortungsbestimmung des Physikers. Dennoch zeigt seine Schrift, daß die 'Arbeitsbereiche' v. Weizsäckers in einem umfassenden Zusammenhang stehen und entsprechend in ihrer gegenseitigen Bezüglichkeit zu interpretieren sind. Bemerkenswert ist auch, daß bereits bei Wisser v. Weizsäcker und Jaspers in einem Kontext -zusammen mit Buher, Guardini und Heidegger vorgestellt werden, wenn auch keine explizite Analyse von vergleichbaren, gemeinsamen Grundannahmen geschieht. Eine Arbeit, die über weite Strecken als Auseinandersetzung mit der Erkenntnistheorie und Zeitphilosophie v. Weizsäckers angelegt ist, veröffentlichte A. M. Klaus Müller 1972. 24 "Die präparierte Zeit. Der Mensch in der Krise seiner eigenen Zielsetzungen" ist, so kann man sagen, ein eigenständiger Versuch, angesichts der Menschheitskrise über eine konstruktive Ergänzung von Religion und Natunvissenschaft zu reflektieren. Dieses Buch ist also 'mit' und nicht 'über' v. Weizsäcker geschrieben worden. Es bringt u. a. die Nähe von Picht und v. Weizsäcker in der Problemfassung einer fragwürdig gewordenen Zukunft zum Ausdruck. Müller streift auch Weltinnenpolitik, macht sie aber nicht ausdrücklich zum Gegenstand seiner Untersuchung.25 Mit den Schwerpunkten Philosophie und Physik beschäftigten sich wiederum überwiegend die Beiträge in der Festschrift zum 60. Geburtstag v. Weizsäckers, die 1973 erschien.26 Darüberhinaus ist ein Schriftenverzeichnis angefügt, das auch die bis dahin erschienenen politischen Arbeiten ein-
23
Wisser, Verantwortung im Wandel der Zeit, S.
24 A. M.
183-236.
K. Müller, Die präparierte Zeit.
25 Ebd., S. ll2ff. 26 Scheibe/Süssmann
(Hrsg.), Einheit und Vielheit.
II. Fragestellung. Methode und Forschungsstand
25
schließt. Viel breiter angelegt ist das Themenspektrum der Festschrift von 1982.27 Zwischen den Polen "Physik, Philosophie und Politik" wurden Arbeiten versammelt, die insgesamt v. Weizsäckers Forschungsgebiete ergänzend umreißen oder sich explizit mit seinen Standpunkten auseinandersetzen. Hervorzuheben für die Problemstellung der vorliegenden Arbeit ist der Beitrag von Klaus Gottstein. 28 Innerhalb der Politikwissenschaft hat sich Heinz Theisen in seiner Dissertation von 1984 "Katastrophenstimmung und freiheitliche Demokratie" u. a. auch mit v. Weizsäckers Werk auseinandergesetzt. 29 Seine Arbeit hat einen zum vorliegenden Versuch vergleichbaren Ausgangspunkt: "Statt positiver Utopien werden nun vornehmlich negative Utopien diskutiert. An die Stelle des Optimismus ist im Zeitgeist wieder Pessimismus getreten. Solche Umbruche hat es in der Geschichte oft gegeben.(... ) Die Anlässe filr diesen Umschwung in unserer Zeit sind aber einmalig. Waren die religiösen und politischen Untergangsvisionen früherer Zeiten von irrationalen Ängsten und Gefilhlen geleitet oder mußten sie nur den politischen Untergang eines Staates, einer Gesellschaft oder eines bestimmten Sektors befilrchten, so steht heute der Weltuntergang als errechenbare und extrapolierbare Möglichkeit zur Diskussion. Fast möchte man von einer Katastrophenempirie sprechen."30
Theisen stellte vergleichend die "Katastrophentheorien" von Oswald Spengler, Arnold Toynbee, der Berichte des Club of Rome und "Global 2000" sowie v. Weizsäcker in eine Reihe. Die Position v. Weizsäckers gerät in Theisens Darstellung realistisch-pessimistisch. Der Zukunftsaspekt und die Zeitproblematik, die Bedeutung von Physik und Philosophie in v. Weizsäckers Arbeiten werden zugunsten einer pointierten Darstellung seiner politischen Arbeiten im ideengeschichtlichen Vergleich nicht berücksichtigt. So wird bei Theisen Weltinnenpolitik, sehr eingeengt, vorwiegend als Weltstaatsprogramm aufgefaßt. 31 Da eine Verwirklichung mit der Zeit immer unwahrscheinlicher geworden wäre, sieht er bei v. Weizsäcker ein "Wechseln von der Vorstellung des Weltstaats zur Beschwörung des Bewußtseinswandels" die letztlich seine "Ratlosigkeit bezüglich großer Lösungen" anzeige.32 Was in Theisens Einschätzung verlorengeht, ist damit die Funktion der Weltinnenpolitik im Prozeß des Bewußtseinswandels selbst. So interpretiert er v. Weizsäckers spätere Äußerungen im Sinne einer resignativen Feststellung verpaßter Möglichkeiten:
27 Meyer-Abich 28 Gottstein,
(Hrsg.), Physik, Philosophie und Politik..
Das politische Weltbild.
29 Theisen, Katastrophenstimmung und freiheitliche Demokratie; vgl. auch: Ders., Die Theorie der Wahrscheinlichkeit des dritten Weltkriegs, S. 33-44.
30 Ders., Katastrophenstimmung und freiheitliche Demokratie, S. l. 31 Ebd., S. 164-167. 32 Ebd.,
S. 167.
26
A Einleitung "Weizsäckers Veröffentlichungen der letzten Jahre sind von einem kaum noch überbietbaren Pessimismus bestimmt- ein Pessimismus, der offenbar die 1976 vorgeschlagenen 'Wege in der Gefahr' tur schon fast gescheitert erklärt." 33
Wird Weltinnenpolitik dagegen als konstruktiver Versuch angenommen, tatsächliche und erforderliche Veränderungen der Politik angesichts der zukunftsgefahrdenden Krisenentwicklung formulierbar zu machen, wird es schwieriger, v . Weizsäcker auf den Rückgriff zu einer 'religiösen Utopie•34 festzulegen. Vielmehr führt die Analyse dann in ein "neues Verständnis von Realismus", das Theisen selbst einfordert. Hier, so kann man sagen, knüpft die vorliegende Arbeit indirekt an Theisen an. Mit Verweis auf Iring Fetscher schreibt Theisen: "Es ist nicht vernünftig und realistisch, das Unmögliche zu verlangen. Wir brauchen aber ein neues Verständnis von Realismus. Eine realistische Politik muß sich primär an den vordringlichen Realitäten, den Überlebensnotwendigkeiten, orientieren. Solange Wille und Macht wichtigere politische Kategorien sind als die Einsicht, haben Realpolitik und rationale Politik kaum etwas miteinander zu tun. Die Orientierung an den Sachzwängen ist mit einer offenen und freien Gesellschaft auf Dauer nicht in Übereinstimmung zu bringen, sondern vielmehr der Ausdruck eines Glaubens an einen Geschichtsdeterminismus und des Glaubens an einen von Bedürfuissen determinierten Menschen. Es gibt keine zwangsläufigen Prozesse, solange freie Menschen an den Prozessen beteiligt sind Auf die blind erlittene und blind vollzogene Geschichte muß die bewußt gestaltete Geschichte folgen. " 35
Die bislang wnfassendste Monographie zur Philosophie v. Weizsäckers veröffentlichte Mathias Schüz 1986.36 Sein Buch "Die Einheit des Wirklichen. Carl Friedrich von Weizsäckers Denkweg" zeichnet die komplexen Zusammenhänge zwischen physikalischer Theorie und Philosophie nach. Vor diesem Hintergrund wird auch v. Weizsäckers "Problem der Verantwortung" 37 erläutert. Freilich geschieht dies auf philosophischer Ebene; die politiktheoretischen Implikationen werden nur angedeutet. 38 Günter Altner hat sich 1987 in seinem Buch "Die Überlebenskrise der Gegenwart" u. a. auch mit v . Weizsäckers Denken eingehender beschäftigt. 39 Vorwiegend interessierte ihn dabei die Frage, "ob durch die von Weizsäcker vollzogene Interpretation der Naturgesetze eine Veränderung im Umgang mit
33 Ebd., S. 34 Ebd,
183.
S. 184.
35 Ebd., S. 291. 36 SchÜZ, Die Einheit des Wirklichen. 37 Ebd.,
S. 239-250.
38 Ebd.,
S. 248-250.
39 Altner,
Die Überlebenskrise der Gegenwart.
II. Fragestellung, Methode und Forschungsstand
27
der Natur eingeleitet ist". 40 Nach einer umfassenden Auseinandersetzung mit verschiedenen naturwissenschaftlichen bzw. naturphilosophischen Ansätzen, (er vergleicht ausführlicher z. B. Heidegger und v. Weizsäcker), würdigt Altner schließlich v. Weizsäckers Versuch " ... Maßstäbe einer auf das Lebensganze der Weltgesellschaft orientierten Vernunft.. ." anzubieten, als " ... Angebot, das man heute im Bewußtsein unzureichender Bemühungen machen muß". 41 Hervorzuheben ist Altners Kritik an v. Weizsäckers Haltung zur Kernenergiefrage. 42 Günter Altner beteiligte sich auch an einem ebenfalls 1987 erschienenen Band "Das Ende der Geduld. Carl Friedrich von Weizsäckers 'Die Zeit drängt' in der Diskussion". 43 Die enthaltenen Beiträge nahmen v. Weizsäckers Aufruf für eine Weltversammlung der Christen zum Anlaß weiterführender Anregungen. Eine Biographie v. Weizsäckers findet man in Martin Weins 1988 erschienenem Buch "Die Weizsäckers. Geschichte einer deutschen Farnilie".44 Ein knapper Abriß der Lebensgeschichte ist durch Olaf Benzinger dem "Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch" von 1992 angefügt worden, das verstreute Originaltexte v. Weizsäckers anläßtich seines 80. Geburtstages zusammenfaßte.43 Dieser Geburtstag war auch Grund für die Veröffentlichung zweier einführender Gesamtdarstellungen seines Werkes durch Michael Drieschner, "Carl Friedrich von Weizsäcker zur Einführung", 46 und durch Thomas Görnitz, "Carl Friedrich von Weizsäcker. Ein Denker an der Schwelle zum neuen Jahrtausend"47. Differenzierte Bearbeitungen spezifischer Themen der Philosophie v. Weizsäckers bieten dagegen die Vorträge von Dorothea Frede, Michael Drieschner und Erhard Scheibe, die zum Festkolloquium an der Universität Hamburg, ebenfalls 1992, gehalten wurden. 48 Die Übersicht zu Arbeiten über das Werk v. Weizsäckers zeigt, daß nahezu ausschließlich seine Philosophie und Theorie der Physik zum Gegenstand von Untersuchungen gemacht wurde. Sieht man einmal von den ostdeutschen
33. S. 217. 42 Ebd., S. 16f., vgl. auch: ebd., S.l7, 21 u. 37. Vgl. auch:Altner/Amery u. a., Zeit zum Umdenken! 40 Ebd., S. 41 Ebd.,
43 Altner/Benda 44
u. a., Das Ende der Geduld.
Wein, Die Weizsäckers, S. 411-469.
45 Benzinger, Zur Person, S. 305-317. Eine kurze Zusammenfassung von Biographie und Arbeitsfeldern findet sich auch bei: Hülle, Carl Friedrich von Weizsäcker, S. 812-814. 46 Drieschner,
Carl Friedrich von Weizsäcker zur Einftlluung.
47 G6rnitz, Carl Friedrich von Weizsicker. 48 Festkolloquium zu Ehren des 80. Geburtstages von Prof Dr. C. F. Freiherr von Weizsäcker, Beiträge von Lotbar Schäfer, Dorothea Frede, Michael Drieschner, Erhard Scheibe, Carl Friedrich von Weizsäcker, 8. Juli 1992, Universität Hamburg, Philosophisches Seminar, Manuskript, 51 S.
28
A Einleitung
Arbeiten und jenen Festschriftartikeln ab, die einzelne Probleme beleuchten, bleibt die Dissertation von Heinz Theisen die Ausnahme. Auch sie ist, wie angedeutet wurde, nur eingeschränkt der Behandlung von politischen Schriften v. Weizsäckers gewidmet. Eine ideengeschichtliche Analyse, die v. Weizsäckers Theorie der Politik in ihrem Kontext zu anderen Denkern erläutert und Bezüge zur Theorie der Internationalen Politik herstellen will, ist bisher nicht vorgelegt worden. 49 Die vorliegende Arbeit stützt sich auf das veröffentlichte Werk v. Weizsäckers. Eine wesentliche Ergänzung bilden ausführliche persönliche Gespräche mit Professor v. Weizsäcker, die der Verfasser zwischen 1988 und 1993 führen konnte. Ein besonderer Akzent dieser ideengeschichtlichen Untersuchung lag in der Chance, daß der Verfasser mit 'seinem' Denker direkt diskutieren konnte.
49 Ein erster eigener Versuch, sich der politischen Theorie v. Weizsäckcrs zu nJ.hem, war die Magisterarbeit des Verfassers: Bartosch, "Wehinnenpolitik" zwischen Realismus und Idealismus - eine kritische Untersuchung der Konzeption des politisch gesicherten Weltfriedens bei Carl Friedrich von Weizslcker, Magisterarbeit, Phi!. Fak.. 111 der Universität Regensburg, 1987, 131 S.
B. Problemhorizont und Begriffsgeschichte ., Was niemand - wirklich niemand in Politik, Wissenschaft und Publizistik - erwartete, ist eingetreten: Der Ost-West-Konflikt ist zu Ende. " D. Senghaas, 1992 1
L Weltinnenpolitik: Lösung der Umwelt- und Friedensfrage? Große politische Herausforderungen unserer Zeit werden häufig unter dem Begriff "Weltprobleme" gefaßt oder auch als "globale Aufgabenstellungen" bezeichnet. Dies bedeutet wörtlich genommen, daß es sich nicht um Probleme handelt, die ein Akteur, z. B. der Staat X, mit dem Rest der Welt hat. Es kann auch nicht gemeint sein, daß jener Staat X interne Probleme zu bewältigen hätte, die den Rest der Welt nicht tangieren würden. Schließlich ist damit auch keine begrenzte übernationale Problemkonfiguration angesprochen, die der Staat X mit seinen Nachbarn Y und Z aufzulösen hätte. Weltprobleme hat "die Welt" offensichtlich mit sich selbst. Sie bilden Aufgaben, die nur von "der Welt" insgesamt gelöst werden können, sie haben globalen Charakter. Plakativ lassen sich die vielfältigen Weltprobleme als 'die drei großen P' bezeichnen: "Peace, Pollution, Poverty" (Joseph Rotblat)2. Der Weltfriede, die
1 Senghaas,
2 hn
Die Relevanz von Friedenstheorien, S. 28.
Gespräch mit dem Venasser arn 12. September 1989 in London. Vgl. dazu auch Kenneth N. Waltz, der die Problerne allerdings etwas anders differenziert. Am Ende seiner "Theory oflnternational Politics" schreibt er: "And what about all those other problerns that require the concerted efforts of a number ofnations? The problernsthat I have refferred to as four 'p's'- poverty, population, pollution, and proliferation - sometimes creep to the top of the international agenda. Military stalernate between the United States and the Soviet Union may permit thern to stay there for long periods. Who will deal with thern? Many in the 1970s began to believe that the United States cannot, because ows is no Ionger the world's dominant economy ( ... ). True, we cannot in thesensethat international problerns of any consequence can never be solved by one nation anaided. True, we cannot now get our own way in dealing with international problerns oftrade, money, and fmance as much as we did at Bretton Woods in 1944. True, we cannot stop the spread ofthe nuclear weapons, although, we can do more than anyone eise to keep them from proliferating ( ... ). No one will deny that collective efforts are needed if common problerns are to be solved or somehow managed Carrying out common projects requires some concerting, more so now than earlier in the postwar world. Global problerns can be solved by no
30
B. Problemhorizont und Begriffsgeschichte
ökologische Krise und die Armutskatastrophe können als begriffliche Haken dienen, zwischen welchen ein weitgespanntes, feingliederiges Netz globaler Problernverstrickungen aufgehängt ist. Wer sollte hier den Faden aufnehmen? Die Weltproblerne treffen nicht auf eine Weltgemeinschaft Sie konfrontieren vielmehr ein internationales System vorwiegend souveräner Akteure mit einer existierenden Welteinheit, die in der politischen Realität ihresgleichen erst suchen, d. h. schaffen rnüßte. 3 Die Rede von den Weltproblernen verzerrt also, genaugenornrnen, die Sicht auf die Realität. Weltproblerne werden aus einer, sei sie national, fachwissenschaftlich oder wie auch immer beschränkten, speziellen Position wahrgenommen und als relevant für alle singulären Akteure bezeichnet. Sie werden als internationale Problerne weltweiten Ausmaßes behandelt. Das Wort "Weltproblern" impliziert bereits, eigentlich normativ, die Welteinheit als jene Instanz, die ihre Lösung bewirken könnte. Der Lösungsweg ließe sich dann mit einem anderen Wort, das, so gesehen, ebenfalls normativen Charakter haben muß, beschreiben: Weltinnenpolitik. Das Wort von der "Weltinnenpolitik" ist in jüngerer Zeit mit inflationärer Tendenz in den politischen Sprachgebrauch eingeflossen. Vorwiegend seit den weltverändernden Ereignissen des Jahres 1989 findet es in den Reden der Politiker, in politischen Kornmentaren und in politiktheoretischen Arbeiten häufiger Verwendung. Vielleicht könnte "Weltinnenpolitik" für etwas stehen, das realistisch und zugleich 'utopisch' genug ist, um den globalen politischen Handlungsbedarf zu umreißen? Das Wort taucht im Zusammenhang der Umweltpolitik und der Sicherheitspolitik ebenso auf wie in der speziellen Diskussion um eine UNO-Reform und die bundesdeutsche militärische Mitwirkung an UNO-Aktionen. Der folgende Überblick soll zeigen, daß Weltinnenpolitik innerhalb der aktuellen Diskussion, aber auch schon vor 1989, sowohl zur Bezeichnung einer realistischen L6sung als auch einer unrealistischen, bloßen Idee verwendet
nation singly, only by a number of nations working together. But who can provide the means and who will pay the major share of costs? Unless we do, the cooperative ventures of nations will be of lirneted extent and effect." (Waltz, Theory oflnternational Politics, S. 209f.) 3 Vgl. mit Ingomar Hauchler: "Das internationale System ist bis heute kein wirkliches 'System', wenn man darunter eine auf Stabilität und gemeinsames Überleben gerichtete Ordnung verschiedener Elemente versteht. Die internationalen Beziehungen sind, global gesehen, tendenziell instabil und zum größten Teil sogar antagonistisch. Die Eingriffsebenen, Kompetenzen und Ressourcen der internationalen Institutionen sind nicht zu einer globalen Ordnung verbunden. Im Gegenteil: Vielfache Überschneidungen, Widersprüche, Rivalitäten und Blockaden kennzeichnen die Situation. Wie eh und je setzen militärische und ökonomisch dominante Staaten ihre Interessen gegen 'den Rest der Weh' durch." (Hauch/er, Institutionelle Voraussetzungen einer Weltinnenpolitik, S. 254).
I. Weltinnenpolitik: Lösung der Umwelt- und Friedensfrage?
31
wurde. Es läßt sich feststellen: Weltinnenpolitik wird vorwiegend wie ein wohldefinierter Begriff eingesetzt, über dessen Gehalt prinzipiell Übereinstimmung erzielt werden könnte, egal ob man pro oder contra eingestellt ist. Mit dem Wort Weltinnenpolitik wird verbal eine politisch-theoretische Leerstelle aufgefüllt, die eigentlich zu grundlegenden Fragestellungen der Politik führen müßte. Als Formel aber scheint Weltinnenpolitik geeignet, den Redner oder Autor von einer grundsätzlichen Theoriediskussion zu befreien, da er vermeintlich allgemeingültige Inhalte benennt. So wird eben auch durch den Einsatz der Leerformel indirekt sichtbar, welche politiktheoretische Aufgabe nicht geleistet wird und offensichtlich in einem Konzept Weltinnenpolitik geleistet werden müßte. Aus der Diskussion läßt sich weiterhin ablesen, daß die Chance zur Weltinnenpolitik sowohl in Abhängigkeit des Ost-WestKonflikts gesehen wurde und wird, als auch unabhängig davon, schon vor 1989 ihre Verwirklichung angemahnt wurde. Innerhalb der Diskussion werden viele Aspekte der Theorie des Friedens von Carl Friedrich v. Weizsäckers, die mit "Weltinnenpolitik" eng verknüpft ist, indirekt eingeführt. Dies muß zunächst verwundern. Das Wort wurde im Spannungsfeld dieser vielen Aspekte ja vor dreißig Jahren von ihm in Gebrauch genommen. Man müßte also sagen können, so ungerichtet die historische Entwicklung auch verlaufen sein mag, der die aktuelle Diskussion entspringt, indem sie auf einen Begriff des Jahres 1963 zurückgreift - entworfen in Zeiten des Kalten Krieges - zeigt sie vielleicht unwillentlich auf, daß unsere modernen, völlig neuen aktuellen Probleme in einer seltsamen Nähe zu jenen vergangeneo Zeiten liegen könnten. Denn - und dies entkräftet eine mögliche Erklärung - v. Weizsäcker hat seine Konzeption nicht als Utopie entworfen, die erst heute ins realistische Spektrum geraten wäre. Sie war für 1963 und die jeweilige Gegenwart gesprochen. Die aktuelle Diskussion nimmt wenig Bezug auf diesen Sachverhalt. Allerdings wird die atomare Bedrohung oftmals mit der Gefahr einer ökologischen Katastrophe gleichgesetzt. Das läuft immerhin auf eine logische Gleichsetzung der eigentlich zeitbestimmenden Politikfaktoren hinaus und läßt den Systemantagonismus zwischen Ost und West- gleichsam rückwirkend- in eine zweitrangige Position zurückrutschen. Wurde diese theoretische Sicht aber tatsächlich von 1963 an kontinuierlich entwickelt? Die Diskussion gibt wenig Anzeichen dafür. Die breite Theorie der internationalen Politik hatte sich - bei möglicher Sympathie für andere Blickwinkel - am Ost-West-Konflikt und seinen militärischen Potentialen auszurichten. Und auch die Friedensforschung scheint in ihrer aktuellen Theoriediskussion eher an dieser, ihrer Gründungszeit, neu anzuknüpfen als an einem durchgehenden Traditionsfaden. Die Diskussion zur Weltinnenpolitik zeichnet deshalb nicht das Bild einer fortentwickelten Rezeption der v. Weizsäckerschen friedenspolitischen Theo-
32
B. Problemhorizont und Begriffsgeschichte
rie, sondern einer Neuaufnahme verwandter Fragestellungen. Dies begründet auch den Gang der vorliegenden Darstellung. Es wird nun anband der aktuellen Diskussion zu den Problemstellungen jener Theorie hingeführt. Daß die Wiederaufnahme eines politiktheoretischen Gedankens von völlig anderen äußeren Umständen abhängig zu sein scheint als von jenen, unter welchen und für welche er entwickelt wurde, ist bemerkenswert. So wird am Schluß der Arbeit gefragt werden, ob - bei offensichtlich ähnlicher Problernlage - aus der tiefergreifenden Analyse und Würdigung der Friedenstheorie Carl Friedrich von Weizsäckers Anstöße für die aktuelle Diskussion gewonnen werden könnten, die über eine bloße begriffiiche Adaption hinausgehen.
1. "Weltinnenpolitik"- Diskussion in Politik und Publizistik Die jüngste Karriere des Wortes Weltinnenpolitik begann im umweltpolitischen Bereich. Bereits 1989 hatte z. B. Gerhart Baum (FDP) unter dem Stichwort "Nötig ist eine globale Umweltstrategie" auf die Wichtigkeit der realen Umsetzung weltinnenpolitischer Handlungsvorgaben hingewiesen. Dabei setzte er das Umweltthema mit klassischen politischen Fragestellungen gleichrangig, die als ebenso global zu gelten hätten. Insgesamt sei es nicht möglich, sich weiterhin auf eine "regionale oder sektorale Betrachtungsweise" zu beschränken: "Globale Umweltpolitik ist lebenswichtig, ja überlebenswichtig. Notwendig ist eine wirkliche Weltinnenpolitik, die die notwendigen Zielsetzungen in praktische Politik, in praktische Maßnahmen umsetzt
Das Umweltthema sprengt alle Fachgrenzen und Denkschemata. Die gewaltige Bedeutung des Themas Umwelt entspricht den Themen 'Menschenrechte', 'Frieden' und 'soziale Frage' in den letzten beiden Jahrhunderten.''4
Im Umfeld der Rio-Konferenz wurde das Wort "Weltinnenpolitik" von Politikern und Kommentatoren zur Bezeichnung jener Politik erhoben, die in sinnvoller Weise das Ergebnis des "Erdgipfels" repräsentieren sollte. So stellte Gerhart Baum in der Debatte über eine Regierungserklärung zur Vorbereitung der Umweltkonferenz in Rio fest, daß Umweltpolitik ein wichtiger Bestandteil einer nötigen "Weltinnenpolitik" sein muß, deren Realisierung in greifbare Nähe gerückt schien: "Wir haben jetzt nach Wegfall des Ost-West-Konfliktes alle Kräfte darauf zu richten, den NordSüd-Konflikt zu entschärten. Wir haben die Chance, zu einerneuen Weltordnung zu gelangen und im Rahmen der UNO fundamentale Aufgaben zu verwirklichen: die traditionelle Aufgabe der Frie-
4 Baum,
Nötig ist eine globale Umweltstrategie, S. 214f.
I. Weltinnenpolitik: Lösung der Umwelt- und Friedensfrage?
33
denssicherung durch die Vereinten Nationen, die Sicherung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen und als dritte Säule - das stellt Rio dar, das ist ein Anfang - der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Alle drei Bereiche beinflussen einander. " 5
Baum verband seine umweltpolitischen Forderungen mit Vorschlägen zur "Reform des UN-Systems", die auch beleuchten, was "Weltinnenpolitik" bedeuten könne, wenn "das System der Vereinten Nationen" den Aufgaben angepaßt werde: "Wir brauchen Systeme der Überwachung, der Durchsetzung. Der Club of Rome hat gerade das Stichwort 'Umweltsicherheitsrat' geliefert; darüber sollten wir einmal nachdenken, auch über Grünhelme gegen Umweltverbrecher oder umweltverbrecherische Regime. - Das alles sind Stichworte der
Zukunft."6
Die Gleichsetzung des Umweltthemas mit den großen politischen Fragestellungen findet sich auch bei anderen Autoren. Sie dürfte eine wesentliche Voraussetzung dafür sein, daß Umweltpolitik in "weltinnenpolitischen" Maßstäben gedacht werden soll. Besonders deutlich wird dies, wenn das internationale Friedensproblem unter den Vorzeichen der Umweltkrise analog zur atomaren Bedrohung gedacht wird. Friedenssicherung wäre dann immer eine Aufgabe globalen Ausmaßes, die "Weltinnenpolitik" erforderlich machte. Peter Hennicke und Michael Müller stellen fest: "Eine globale Umweltkrise kann nur verhindert werden, wenn die internationale Staatengemeinschaft zu einer sozialen und umweltverträglichen Weltinnenpolitik fllhig wird. Die Abwendung einer Klimakatastrophe ist eine gleichrangige Überlebensfrage der Menschheit mit der Bewahrung der äußeren Sicherheit im Atomzeitalter. Auf die Gefahr eines Nuklearkrieges bezogen, thematisierte der sowjetische Sozialwissenschaftler Jurij Krassyn die auch filr eine weltweite Umwelt- und Klimakrise entscheidende Frage: 'Wie können globale Gefahren in einer Welt der Nationalstaaten mit System- und Klassengegensätzen verhindert werden und welche sozialen Interessen und politischen Triebkräfte sind hierfilr maßgebend?'"7
Michael Müller (SPD) sieht gar "Weltinnenpolitik" als die Alternative zur weltumspannenden "Ökodiktatur", welche aus einem Rückfall in unzeitgemäße Hegemonialpolitik erwachsen könne. Diese wäre ein "autoritäres Konfliktmodell, das versucht, Entwicklungschancen außerhalb der heutigen ökonomischen Zentren zu unterdrücken. Eine derartige Neuauflage eines Kolonialismus würde zwangsläufig militärische Formen der Unterdrückung mit
5 Baum, Demokratie und Umweltpolitik gehören zusammen, S. 4. 6 Ebd. 7 Hennicke/M. 3 Banosch
Müller, Die Klirnakatastrophe, S. 168.
34
B. Problemhorizont und Begriffsgeschichte
einbeziehen müssen. " 8 Angesichts dieser Gefahr müsse internationale Umweltpolitik im Widerspruch zwischen nationaler Handlungsbeschränkung und effizienter nationaler Politik mit internationaler Reichweite wirkungsvoll auf eine "Weltinnenpolitik" hinarbeiten, deren Ziel "das Überleben sichern" (Willy Brandt) sei. Zur Abwendung hegemonialer Tendenzen hält Müller " ... eine politische Konzeption der Vorsorge mit drei wichtigen Elementen einer Weltinnenpolitik... " für erforderlich: " ...a) der ökologische Umbau der Industrieländer, der schnell und umfassend erfolgen muß; b) die Refonn der Weltwirtschaftsordnung nach sozialen und ökologischen Zielsetzungen; c) ein ökologischer und ökonomischer Lastenausgleich ('Wiedergutmachung' ) der Industriestaaten zugunsten der Entwicklungsländer. Die Debatte um die globalen Umweltzerstörungen ist deshalb auch eine Debatte über eine grundlegende Refonn der Weltwirtschaftsordnung und über neue verbindliche Fonnen der internationalen Zusammenarbeit. Das Ziel hierbei ist es, eine autoritäre Verplanung der Lebensexistenz zukünftiger Generationen und vor allem der Völker in der Dritten Weh durch eine ökologische Wende in den Industrienationen und eine gerechte Neuverteilung des Reichtums auszuschließen.''9
Wenn Müller von einer nötigen "ökologisch-sozialen Sicherheitskultur" spricht, so fordert er nicht weniger, als überkommene militärische und ökonomische Denkweisen abzulegen und "das Primat der Politik" anzuerkennen. Die historische Chance für eine solche Neuorientierung sah auch er mit dem Ende der Ost-West-Konfrontation gekommen. 10 Nun sollten die freiwerdenden Ressourcen der aktiven Gestaltung weltweiter Umweltpolitik zur Verfügung stehen. Die Politik wäre für diese Gestaltungsaufgabe auf sich selbst verwiesen. Was ihr Primat auszeichnet, ist gerade, daß sie die Vorgaben zu entwickeln hätte, aus welchen die Sachzwänge für Ökonomie und Militärpolitik ableitbar wären. Umweltpolitik ist für Müller kein additives Element im politischen Aufgabenspektrum, sondern ein verändernder Kern aller weiterer Politik, der Denkweisen und Strukturen radikal umgestalten muß. Erst " ...mit der Einsicht, daß Umweltpolitik als Politik zur Reform der Gesellschaft konzipiert werden muß, kann eine Wende gelingen" . 11 Müller bleibt mit dieser grundlegend gehaltenen Forderung nach einer qualitativen Veränderung der Politik durchaus im Rahmen seines Vergleiches mit der atomaren Bedrohung. Diese mußte und hatte zu einschneidenden Veränderungen des politisch-strategischen Denkens führen müssen. Anders als die "zugespitzte" Gefahr des Atomkrieges präsentiere sich die Zerstörung der Natur aber als all-
8 M.
Müller, Weltinnenpolitik oder Ökodiktatur?, S. 266.
9 Ebd.
10
Ebd., S. 266f
11 M. Müller,
"Bis heute hat sich nichts an dem folgenlosen Ritual geändert", S. 14.
I. Weltinnenpolitik: Lösung der Umwelt- und Friedensfrage?
35
täglicher Vorgang, als "gedehnte Katastrophe". 12 Der Gewöhnung an die täglichen Schadensmeldungen könne nur mit aktiver Politik entgegengewirkt werden: "Der überfallige Aufstand filr die Natur wird nur dann zu erreichen sein, wenn die Anpassung an das endlose Verenden der Natur und das Folgenloswerden der Aufklärung durchbrachen wird. 'Basisinitiativen' bleiben dafiir unverzichtbar, aber nur von begrenzter Wirkung, solange die Politik keine konkreten Utopien filr den zukunftsverträglichen Umbau der Industriegesellschaft anbietet." 13
Man darf voraussetzen, daß für Müller "Weltinnenpolitik" ein Bestandteil jener "konkreten Utopien" sein müßte. Dies läßt sich z. B. auch an einem von ihm mitverantworteten Zusatzvotum im Bericht der Klima-Enquete ablesen, das besagt, "daß nur mit 'Weltinnenpolitik' ... die Gefahr einer Klimaänderung in Grenzen gehalten werden kann."l4 Ob generell alle Autoren, die Weltinnenpolitik fordern, Müllers visionäre Forderung nach einer grundsätzlichen Änderung der politischen Welt zustimmen würden, kann bezweifelt werden. Dennoch schien in der Beurteilung der Rio-Konferenz weithin Einigkeit über die prinzipielle Richtigkeit einer "Weltinnenpolitik" zu herrschen. So schrieb z. B. Bartholomäus Grill in der "Zeit" bezugnehmend auf Gerald Braun: "Nationale Entwicklungspolitik aber, das Vor-sich-Hinwursteln der einzelnen Länder, kann den globalen Ausgleich niemals schaffen. Geboten wäre eine Weltinnenpolitik, welche die sogenannten global commons anpackt, also weltumspannende, gemeinsame Anliegen und Problemfelder." 15
Thomas Brackvogel bemerkte in einem Kommentar zum Vorbereitungsprozeß der Rio-Konferenz, daß spätestens seit der grenzenlosen Katastophe von Tschernobyl die nationalstaatliehen Kategorien politischen Denkens überwunden werden müßten. "Und schon gewinnt das Wort von der Welt-Innenpolitik", schreibt er im Berliner Tagesspiegel, "an Bedeutung und wird Teil der
12Ebd. 13 Ebd., Vgl. zur Formel ' Aufstand filr die Natur': Meyer-Abich, Aufstand fiir die Natur. 14 Zusatzvotum der Kommissionsmitglieder Müller (Düsseldorf) u. a. zu Abschnitt F: Internationale Strategie zur Reduktion energiebedingter klimarelevanter Spurengasernissionen: "In diesem Abschnitt entwickelt die Enquete-Kommission ' Schutz der Erdatmosphäre' Grundlagen filr eine globale Umweltpolitik zum Schutz des Klimas. Die Kommission ist sich bewußt, daß nur mit 'Weltinnenpolitik' (C. F. v. Weizsäcker) die Gefahr einer Klimaänderung in Grenzen gehalten werden kann. Von daher muß Umweltpolitik heute mehr denn je auch globale Zusammenhänge beachten. Auf dieser Ebene sind aber - mehr noch als im nationalen Rahmen - soziale Unterschiede und starke Wirtschaftsinteressen zu überwinden und kulturelle Differenzierungen zu beachten, um eine erfolgreiche Politik zum Schutz des Klimas einzuleiten." in: Deutscher Bundestag (Hrsg.), Schutz der Erde, S. 888.
15 Grill, Lektüre filr Rio, S. 22.
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B. Problernhorizont und Begriffsgeschichte
öffentlichen Debatten". 16 Für ihn sollte die Konferenz von Rio der erste Schritt einer "Umwelt-Außenpolitik" 17 sein, "die langfristig zu einer WeltInnenpolitik werden muß". Auch der damalige SPD-Vorsitzende Bjöm Engholm hat im Vorfeld von Rio eine "neue Weltinnenpolitik" gefordert, wobei er u. a. "handlungsfähige Institutionen auf globaler Ebene" und auch die Schaffung eines UN-Sicherheitsrates befürwortete, "der Sicherheit nicht mehr länger militärisch definiert". 18 Im Verlauf der sich entwickelnden Diskussion um die militärische Beiteiligung der Bundesrepublik an UNO-Einsätzen, hat Engholm wiederholt den Rahmen einer Weltinnenpolitik als Voraussetzung für die Beteiligung der Bundeswehr angemahnt, was sein Nachfolger fortgesetzt hat. 19 In einem Interview der Süddeutschen Zeitung sagte Rudolf Scharping z. B.: "Ich bin fiir humanitäre und fiir Katastropheneinsätze, und auch fiir deren militärischen Schutz. Das Muster 'Goltkrieg' ist fiir mich politisch völlig ausgeschlossen. Was aber auf Dauer nicht ausgeschlossen werden kann, ist die Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an UNO-Maßnahmen im Sinne einer Weltinnenpolitik. Sie müssen dann aber unter dem Kommando der UNO selbst stehen - und nicht unter der massiven Beeinflussung irgendeines Staates, auch einer großen Macht nicht."20
Die Unterstellung nationaler Kräfte unter eine internationale Befehlsgewalt wäre also nach Scharping an die Schaffung eines supranationalen Gewaltmonopols, das bei der UNO läge, gebunden. Noch radikaler argumentierte Ulrich Irmer (FDP) in der Debatte des Deutschen Bundestages über die Zukunft der Vereinten Nationen. Mit dem Ende des Ost-West-Konfliktes sei die Vision vom Gewaltmonopol für die Vereinten Nationen wieder aktuell. Man müsse "die Idee der Weltinnenpolitik" mit der "Institution Vereinte Nationen verknüpfen". Irmer wörtlich: "Wie wir in unserem Staat ein Gewaltmonopol haben, in unserer Gesellschaft dem Staat das Gewaltmonopol zuweisen, so könnte man sich doch auch die Weh vorstellen."21
Auch in der Union wurden weltinnenpolitische Vorschläge entwickelt. Die Süddeutsche Zeitung faßte in ihrem Kommentar ein sicherheitspolitisches Diskussionspapier von Jürgen Rüttgers (CDU) so zusammen:
16 Brackvogel, Der mühsame Weg zur Welt-Innenpolitik. 17 Dieser
Begriffgeht aufv. Prittwitz, Umwehaußenpolitik, zurück.
18 Bunzenthal,
Rufnach neuer "Wehinnenpolitik", S. 1.
19 Vgl. zu dieser Diskussion: Kostede, Die Genossen im Wehstaat, S. 4. 20 Scharping, Rudolf Scharping übt scharfe Kritik, S. 8. 21 Irmer, Chance fiir alte Visionen, S. 3. Für Hans Modrow hingegen ist Wehinnenpolitik eine "Mogelpackung" (Modrow, Nein zum UN-Mißbrauch, S. 4).
I. Wehinnenpolitik: Lösung der Umwelt- und Friedensfrage?
37
"Mehr Sicherheit gibt es nur, wenn vorhandene multinationale Institutionen gestärkt und filr alle gewinnbringend verzahnt werden. Die UNO muß daher ein schlagkräftiges Instrument der Weitinnenpolitikund die KSZE ihre Unterorganisation werden, die NATO die ' Feuerwehr' sein und die WEU als verteidigungspolitische Komponente der EG ein Bestandteil derselben. Bezogen auf die Bundeswehr heißt das: Sie wird wohl einer Art 'Europolizei' angehören müssen. Ob aber auch einer 'Wehpolizei'- dan1ber ist heute selbst die Union uneins, wie Rüttgers Ablehnung zeigt.'-22
In den bisher erwähnten Beiträgen herrscht offensichtlich weitgehend Einigkeit darüber, daß Weltinnenpolitik als globale politische Praxis einer 'weltstaatlichen' Instanz notwendig, machbar und wünschbar wäre. Diese Position wird hier abschließend noch durch einen Kommentar von Jürgen Busche ergänzt. 23 Unter dem Titel "Auf dem Weg zur Weltinnenpolitik" stellt er fest, daß jegliche Renaissance nationalstaatlicher Politik einen Anachronismus darstelle. Niemand bezweifle mehr die "Verpflichtung der Weltgemeinschaft oder der von ihr autorisierten Staaten, das Nationalitätenprinzip zu mißachten, wenn ein empfindliches Übel für andere von einer Nation auszugehen droht oder diese schon selbst betroffen hat". Die aktuellen Gefahrdungen gehorchten nicht mehr jenen politischen Bedingungen, unter welchen der Nationalsstaat erfolgreich agieren könnte. Die Entwicklung sei nicht mehr aufzuhalten, "in der eine in Bündnissen organisierte Weltinnenpolitik immer notwendiger wird. Das wird von der Eigengesetzlichkeit des technisch-industriellen Fortschritts erzwungen". Zweifellos ist auch fiir Busche der legitimierte militärische Gewalteinsatz ein konstitutiver Bestandteil weltinnenpolitischer Handlungsbreite: "Es gilt - Nationalitätenprinzip hin oder her - auch in fernen Ländern zivilisatorische Verhältnisse zu schaffen, die mit einiger Zuverlässiglceit eine Geburtenrate vergleichbar der westeuropäischen Länder zur Folge haben. Der Somalia-Einsatz des Westens zeigt, daß schon die Provokation durch allzu sichtbares Elend ausreicht, um ohne Souveränitätsrücksichten zu intervenieren. Von Imperialismus redet da niemand mehr. " 24
Dieser vermeintlichen Eintracht, die auch im Busche-Kommentar implizit vorhanden ist, daß "Weltinnenpolitik" etwas unbezweifelbar Wünschenswertes, ja nahezu Vernünftig-Selbstverständliches wäre, stehen dennoch berechtigterweise Kritiker entgegen. Schließlich treten zumindest zwei fragwürdige Aspekte auf: Erstens kann die in früheren Jahrzehnten diskutierte Frage, ob ein Weltstaat in gewollter Weise eingerichtet werden könnte, nicht durch den
22 Kommentar Süddeutsche Zeitung (cas.): Die sicherheitspolitische Karte der CDU, in: Süddeutsche Zeitung vom 19.08.1992, S.4. Vgl. auch: Kein Weltpolizist im UNO-Auftrag, in: Süddeutsche Zeitung vom 18.08.92, S. 2. 23 Busche,
Auf dem Weg zur Wehinnenpolitik, S. 4.
24 Busche, ebd.
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B. Problemhorizont und Begriffsgeschichte
Wegfall des Ost-West-Konfliktes als beantwortet gelten. Der ideologische Konflikt hat wesentliche Grundprobleme dieser Frage gar nicht berührt. Dazu Norbert Kostedein der "Zeit": "Wer fiir ein 'Gewaltmonopol der UN' spricht, steht also in der Tradition großer Geister. Auf dem Boden der Tatsachen steht er freilich nicht. ( ... ) Solange es Atommächte gibt, können Systeme kollektiver Sicherheit nur sehr begrenzt funktionieren. Ein Vorgehen das man sich gegenüber Diktaturen der Dritten Welt noch vorstellen kann oder wünschen mag, würde bei ihnen im Inferno enden. Darin liegt der Widerspruch globalistischer Utopien: Wäre eine Weltorganisation erst einmal so mächtig, daß sie tatsächlich alle Mitglieder zur Räson rufen kann, dann würde sie selber zum Problem. Weder lassen sich die Entscheidungen einer Weltzentrale im ewigen Streit von Nationen und Weltregionen demokratisch fallen. Noch wäre ein Gewaltpotential, das im Konfliktfall jedes Mitglied und ganze Weltregionen zur Unterwerfung zwingen könnte, demokratisch beherrschbar."25
Zweitens muß militärische Gewalt nicht in jedem Fall als ultima ratio einer globalen Politik gelten, sonst hätte man sich gegen Weltinnenpolitik zu entscheiden, da diese - schon durch die Anlehnung an innenpolitische Ordnungsgewalt- monopolistische Polizeiaufgaben implizert. Edgar Auth und Wemer Neumann vertraten diese Position in der Frankfurter Rundschau, ausgehend von der Erkenntnis "Krieg schafft keinen Frieden": "Statt aber eine neue 'Weltinnenpolitik' nach dem Ende der machtpolitischen Zweiteilung wieder auf Abschreckung und Waffengewalt zu begründen, statt eine 'neue Weltordnung' (George Bush) mit dem militärischen Arm der wirtschaftlich Mächtigen (inklusive Deutschland) gemäß deren Interessen durchzusetzen, gilt es, die Chance zu nutzen und zivile Umgangsformen zwischen Nationen einzufiihren. Waffengewalt darf kein Mittel internationaler Auseinandersetzungen sein (wo hätte sie denn auch wirklich Frieden geschaffen?) - sie muß auf tatsächliche Notwehr gegen einen kriegerischen Angriffbeschränkt bleiben." 26
Nötig wäre dagegen, die Ursachen bestehender Ungleichheiten zu beseitigen und in einer gerechten Verteilung des Wohlstandes auf der Welt die Chance einer friedlichen Ordnung zu suchen. "Weltinnenpolitik" muß aus der Sicht dieser beiden Autoren geradezu kontraproduktiv erscheinen: "Wer sich militärische Gewaltanwendung auffremdem Territorium als Ultimaratio selbst erlaubt, ist nur zu leicht geneigt, nichtmilitärische Wege der Konfliktbeilegung zu meiden und sich der Mühe zu entziehen, politische Phantasie fiir Friedensarbeit zu entwickeln." 27
Die Diskussion zeigt, daß Weltinnenpolitik für ein streitbares globales Politikkonzept steht, das- aller Eintracht heischenden Voreinnahme zum Trotzstrittig beurteilt wird. Läßt man sich allerdings erst einmal auf Weltinnenpolitik als 'Vision' ein, so scheint damit zumindest zugunsten eines -
25 Kostede,
Die Genossen im Weltstaat, S. 4.
26 AutWNeumann, 27Ebd.
Krieg schaffi keinen Frieden, S. 3.
I. Weltinnenpolitik: Lösung der Umwelt- und Friedensfrage?
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wie auch immer begrenzten - weltweiten Waffen- bzw. Gewaltmonopols entschieden zu sein. Offensichtlich wird auch, daß die UNO als der einzig sichtbare Ansatzpunkt für institutionalisierte Weltinnenpolitik zu gelten hätte. Mehr oder weniger deutlich wird weiterhin, daß Weltinnenpolitik mit weitgreifenden Veränderungen des politischen Denkens und Handeln verbunden wäre. Hier allerdings - und dies müßte bis hierher als 'Stärke' des Wortes gedeutet werden - sind konkretere Aussagen scheinbar nicht nötig. Vielmehr enthebt gerade der Verweis auf "Weltinnenpolitik" den Redner vom Zwang der Präzisierung der gemeinten Politik. Wie und warum "Weltinnenpolitik" theoretisch wie praktisch zu begründen und auszuarbeiten wäre, gilt offensichtlich mit dem Ende des Ost-West-Konfliktes als nebensächliche Frage, weil jener Antagonismus schlichtweg als Grund dafür identifiziert wird, daß es bislang noch keine Weltinnenpolitik gibt. Mit dem Aufweichen der Konfrontation heißt dann die Devise: "Und jetzt Weltinnen-Politik"2 8 Wie wenig schlüssig die logische Alternative Ost-West-Konflikt versus "Weltinnenpolitik" war und ist, zeigt schon die wiedergegebene Diskussion, die - so sehr sie es auch vermeiden wollte - deutlich machte, daß Weltinnenpolitik als Konzeption mit fundamentalen Fragestellungen verbunden ist, die jenseits jener tradierten Vorstellungen von internationaler Politik liegen, wie sie auch das Bild des Ost-West-Konfliktes geprägt haben. Dies wird augenfällig, wenn man sich einem Vorreiter der Weltinnenpolitik-Diskussion zuwendet, der den aktuellen Streit um die UNO-Einsätze der Bundeswehr 1991 forciert hat, aber bereits weit vor dem sichtbaren Ende des OstWest-Konfliktes -also unter dessen bestehenden Vorzeichen - Weltinnenpolitik gefordert hatte: Hans Dietrich Genscher. 29
28
Sagladin, Undjetzt Welt-Innenpolitik.
Vgl. mit gegenteiliger Behauptung lngo Arend. Seiner folgenden Einschätzung wird explizit entgegengetreten: "Plötzlich scheint die hinterlistige Frage aktuell zu werden, die der Nestor der europäischen Friedensforschung, Johann Galtung, dem erstaunten Publikum in der Debatte über die Perspektiven einer wissenschaftlichen Forschungsrichtung stellte, die sich bislang gesellschaftlich eher in der 'Defensive' und ohnmächtig gegenüber der etablierten Politik sah:'What, ifthe devil is interested in peace research?' Die Politik fragt nach Ergebnissen und Anwendungsmöglichkeiten der Friedensforschung. Ihre Begrifilichkeiten, wie der der 'Weltinnenpolitik', der schon Ende der 60er Jahre von dem bundesdeutschen Mitbegründer der Friedensforschung Carl Friedrich von Weizsäcker geprägt wurde, diffundieren plötzlich in die Reden des bundesdeutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher." (Arend, Von der Kriegsverhinderung zur Friedensgestaltung, S. 29) Es sei dahingestellt, ob ArendinGenscher den Galtungschen "devil" wiedererkeiUlen möchte. Klar ist in jedem Fall, daß nicht die Rede davon sein kann, mit der Davos-Ansprache von Genscher 1989 - und auf diese bezieht er sich -sei Weltinnenpolitik "plötzlich" in dessen Argumentation "diffundiert". Der folgende Abschnitt wird dies ausruhrlieh belegen. 29
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B. Problemhorizont und Begriffsgeschichte
Bisher ergibt sich folgendes Bild: Nach dem Wegfall des Ost-West-Konfliktes wachsen der UNO neue Aufgaben zu. Sie hat für Friedenssicherung, Menschenrechte und den Schutz der Lebensgrundlagen gleichermaßen einzustehen. Dabei haben die Abwendung der Klimakatastrophe und die Vermeidung der atomaren Vernichtung den gleichen Rang als Überlebensfragen der Menschheit. Gegen eine als "Ökodiktatur" bezeichnete kriegerische Hegemonialpolitik, die schließlich das Überleben selbst, sofort aber die Freiheit aller, gefährden würde, müßte eine Weltinnenpolitik eingerichtet werden, die über den ökologischen Umbau der Industrieländer und einen gerechten Lastenausgleich zugunsten der Entwicklungsländer eine zeitgemäße neue Weltwirtschaftsordnung installieren könnte. Zu einer solchen Weltinnenpolitik würde offensichtlich ein Überwachungs- und Vollstreckungssystem gerechnet, das repräsentiert durch Begriffe wie Umweltsicherheitsrat und Grünhelme - nationalstaatliche Souveränität durch globale Politik ersetzen könnte. Schließlich würde unter etwa diesen Bedingungen ein bundesrepublikanisches Problem lösbar sein: die Einsatzoption der eigenen Streitkräfte. Gerade der letzte Punkt verstärkt den Anschein, als sei für ein wirkliches Problem (der Einsatzfrage der deutschen Bundeswehr) die theoretische Lösung schon parat, nur eben noch nicht praktisch umgesetzt. Vielmehr ist es aber so, daß die Entscheidung über die eigenen Streitkräfte leichter und eher gefallen ist, als die theoretische Frage, wie Weltinnenpolitik machbar und denkbar sein könnte, zur Beantwortung kommen konnte. Es ist deshalb vielleicht nicht ganz zufällig, daß man bei Genscher, der sich der Frage nach der Weltinnenpolitik innerhalb des bestehenden Ost-West-Konfliktes zugewendet hat, gerade die umgekehrte Gewichtung findet. Seine Überlegung beleuchtet die theoretischen Schwierigkeiten von Weltinnenpolitik. Dagegen dachte er sich die Frage der Bundeswehr-Einsätze ungleich einfacher. 2. Verabschiedung der Macht? Weltinnenpolitik als Verantwortungspolitik
Als Hans-Dietrich Genscher im September 1991 vor der UNO-Generalversammlung erstmalig als Außenminister des vereinigten Deutschland sprach, sicherte er der Weltöffentlichkeit zu, daß die Bundeswehr an UNO-Einsätzen teilnehmen werde. Deutschland werde seine Pflichten auch im Rahmen von Maßnahmen der kollektiven Sicherheit erfüllen. Genscher betonte: "Auch mit unseren Streitkräften. Wir wollen dazu unsere Verfassung ändern."30 Er
30 Zitiert nach: Genscher vor den Vereinten Nationen: "Bundeswehr wird an UNO-Einsätzen teilnehmen"; siehe auch: Außeruninister kündigt Änderung des Grundgesetzes an/ Regierungen zu einer ,,neuen Welt-Innenpolitik" aufgerufen, in: Süddeutsche Zeitung vom 26.09.1991, S. l.
I. Weltinnenpolitik: Lösung der Umwelt- und Friedensfrage?
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stellte dies in den Kontext einer "neuen Welt-Innenpolitik", deren Aufgaben die Bekämpfung der Armut und des ungebremsten Bevölkerungswachstums, die Durchsetzung wirksamen Umweltschutzes und die Verteidigung der Menschenrechte wären. Wenn Genscher seine Forderung nach einer Einschränkung staatlicher Souveränität - konkretisiert durch die Einrichtung eines internationalen Gerichtshofes bei der UNO - auch mit dem Hinweis stützte, daß nach dem Ende des Ost-West-Gegensatzes ein neues Denken gefordert sei, so griff er doch im Kern Anregungen auf, die er bereits seit den siebziger Jahren formuliert hatte. Spätestens seit 1984 fand dabei auch das Wort "Weltinnenpolitik" Verwendung, was bedeutet, daß für Genscher die Suche nach begründeten Möglichkeiten einer "Weltinnenpolitik" nicht erst durch den Wegfall des weltpolitischen Antagonismus sinnvoll geworden ist. Vielmehr läßt sich vermuten, daß der Realpolitiker Genscher bereits weit vor 1989 unter dem Begriff Weltinnenpolitik eine Politik zu formulieren suchte, die - anders als die Konfrontationspolitik der Supermächte - jene Gefahren in den Blick nehmen könnte, die dauerhaft die realen politischen Aufgaben bestimmen werden. Genscher spricht also bereits explizit von "Weltinnenpolitik", zu einer Zeit, in der dies durchaus als naive, schöngeistige Vision eingeschätzt wurde. Und es ist bemerkenswert, daß Genscher damit - nach den tiefgreifenden internationalen Änderungen - bruchlos an seine konzeptionellen Überlegungen anknüpfen kann. Diese sind denn auch, wie gleich zu zeigen sein wird, umfassender und tiefgreifender als die bisher referierten Diskussionsbeiträge. Natürlich gilt es kritisch, die Funktion und den Stellenwert von Politikerreden im Auge zu behalten. Aber auch unter diesem Blickwinkel scheint es möglich, den programmatischen Charakter von Genschers UNO-Reden zu akzeptieren. Jedenfalls läßt sich der konsistente Zusammenhang von Genschers politisch-theoretischen Ausführungen über den Lauf der Zeit verfolgen und nachweisen. "Weltinnenpolitik" entwickelt sich in Genschers Reden zu einer globalen politischen Praxis, die von einem neuen politischen Denken angeleitet wird, das alte Machtpolitik durch eine "Politik der Verantwortung" ersetzen will. Daß Genschers Gedanken zufällig und vielleicht zeitlich begrenzt aktuell wurden, entkräftet nicht die Tatsache, daß er in gewissem Sinne politiktheoretisch seiner Zeit vorausgedacht hat. Bereits 1984 formulierte er, ebenfalls vor der Generalversammlung der UNO: "West und Ost- das ist der größte Teil des Nordens. Der Norden ist in sich gespalten. Aber auch der Süden ist zerissen in Spannungen und Gegensätze. Wir brauchen den Dialog zwischen Norden und Süden. Spannungen innerhalb des Nordens und innerhalb des Südens durchkreuzen und verlangsamen diesen Dialog. Der Norden und der Süden haben deshalb die Pflicht, ihre internen Spannungen abzubauen und in einer gemeinsamen Anstrengung ihre geistigen und materiellen Kräfte der Entwicldung einer Weltordnung zu widmen, die auf Gleichberechtigung, Interessenausgleich und Zusammenarbeit beruht. Einer Weltordnung, in der jeder seine Chance hat, in der die Menschen ihre Kräfte, ihre Fähigkeiten entfalten können, eine Weltordnung, in der die Menschenrechte geachtet werden und in der soziale Gerechtigkeit fiir alle gilt. Dies erfordert eine 'Weltinnenpolitik' , die vom Bewußtsein der Interde-
42
B. Problemhorizont und Begriffsgeschichte pendenz bestimmt ist. Eine Politik, die von der Überzeugung ausgeht, daß die Zukunft des eigenen Landes nur gesichert werden kann, wenn die Zukunft aller Länder gesichert ist." 31
Bereits zehn Jahre vorher, in seiner UNO-Rede von 1974, hatte Genscher betont, wie dringlich eine globale Perspektive der internationalen Politik wäre, die jenseits der Konfrontationen nach gemeinsamen Lösungswegen suchen sollte. "Unsere größte Sorge", sagte er damals, müsse sein, "den fortschreitenden Prozeß der Entsolidarisierung zwischen den Staaten und Völkern aufzuhalten und schließlich umzukehren". 32 Freilich konnte er in jener Situation noch ohne Umschweife erklären, "daß Gewalt Fragen nicht löst, sondern die Lösung im Gegenteil erschwert". 33 Eine andere Haltung hätte man da weder erwartet noch der Bundesrepublik ernstlich zugestanden. 34 Als ehemaliger Innenminister, der auch für die beginnende Umweltpolitik der Bundesrepublik zuständig war, griff er die zentrale Stellung der ökologischen Fragen auf und belegte daran die übergreifenden politischen Aufgaben, die alle Staaten der Welt, wenngleich unterschiedlich stark, bedrohen: "Wir müssen den Gürtel enger schnallen, für sie geht es ums Überleben." 35 Genschers Vorstellungen von einer weltweiten friedlichen Staatengemeinschaft entstehen nicht losgelöst von den Realitäten der konfrontativen Machtpolitik. Zu einer "realistischen Entspannungspolitik", die ein Fundament der Sicherheit in einem verteidigungsbereiten Bündnis besitze, gäbe es keine Alternative, sagte er anläßlich der KSZE von 1975. Wer nur auf Entspannung setze, "wäre ein geflilirlicher Träumer". 36 Genschers Sicherheitspolitik muß sich aber in einer Welt bewähren, die vermehrt gemeinsame Aufgaben lösen muß. Dies zeigt sich darin, daß für ihn auch das Verhältnis zwischen Industrie- und Entwicklungsländern nicht konfrontativ zu regeln ist: "In einer interdependenten Weh filhren Konfrontation und einseitiges Handeln ohne Rücksicht auf den anderen unausweichlich dazu, daß am Ende alle Parteien verlieren. Interdependenz heißt also Zwang zu Zusammenarbeit und gemeinsamer Verantwortung. Sie bringt aber ebenso eine große Chance: Durch Kooperation können wir heute gemeinsam wirtschaftliches Wachstum und sozialen Fortschritt filr alle erreichen. Kooperation muß deshalb heute wie fiir die Zukunft die Grundlage des Zusammenlebens auf dieser Erde sein.•hie (geh. 1986/1987), in: Ders., Zeit und Wissen (1992), S. 931; CFW, Aufbau der Physik (1985), S. 581; CFW, Fragen an die Tiefenpsychologie (1965), in: Ders. , Die Einheit der Natur. Studien (1971), S. 288ff.; beispielhaft sei zitiert: "Ferner haben wir gesehen, daß nichts im Wege steht, die Quantentheorie auch auf entscheidbare Alternativen über seelische oder geistige Vorgänge abzuwenden. Von den heutigen Kenntnissen der Physik her steht also einer Philosophie nichts im Wege, welche wagen würde, die Wirklichkeit, auf die sich das quantentheoretische Mehrwissen bezieht, als eine essentiell seelische oder geistige Wirklichkeit aufzufassen. Die Frage ist nur, ob wir wissen, was wir mit Ausdrücken wie 'seelische' oder 'geistige' Wirklichkeit meinen." (CFW, Aufbau der Physik (1985), S. 637). 433
CFW, Die Zeit drängt. (1986), S. 38.
Vgl.: CFW, Affirmationen (Vorschlag filr einen alternativen Text) (verf. 1989/1992), in: Ders., Zeit und Wissen (1992), S. 1059. 434
F. Weltinnenpolitik-Frieden in Zeiten der ökologischen Krise? .. Das Bild, das wir von der Zukunft haben, wird die Zukunft gestalten. Wir haben gesehen, daß die Weltbilder und Erwartungen, die die Zukunft betreffen, noch sehr unterschiedlich sind. (. ..) Aber es scheint, daß heute zum ersten Mal ein wahrhaft planetares Weltbild plausibel erscheint. Es ergibt sich aus der Sicht der Astronauten von der kleinen bläulichen Kugel Erde, der Bewußtwerdung von ihrer Einzigartigkeit, ihrer Begrenztheit und ihrer Verletzlichkeit. (. ..) Dieses Weltbild 'von außen ' ist natürlich auch nur eines von vielen Weltbildern. Doch die anderen sind provinziell, antagonistisch und tragen unter den neuen Bedingungen weltweiter Interdependenz das Risiko der Zerstörung, wenn nicht gar der Auslöschung der Menschheit in sich. Und so stellt sich selbst dem Wertrelativisten das globale Weltbild deshalb fundamentaler dar als alle anderen, weil es dem Wert des Überlebens der Menschheit, ohne den alle anderen Wertmaßstäbe bedeutungslos werden, den Vorrang einräumt. " J. H. Herz, 1980 1
Am Ende des Abschnitts zur aktuellen Weltinnenpolitik-Diskussion wurde behauptet, daß die Renaissance der Formel Weltinnenpolitik dreißig Jahre nach ihrer Einführung darauf schließen läßt, daß sich die Kernprobleme jener Zeit von den heutigen wenig unterscheiden. Weiter wurde angenommen, daß v. Weizsäckers Konzept erstens von einer Offenheit der zeitlichen Entwicklung geprägt ist, die es ermöglicht, weitere und neue Probleme in den Gedankengang einzubringen und zweitens von einer grundlegenden Weltsicht ausgeht, die zentrale Probleme, welche für die Lage 1963 ebenso verantwortlich waren wie für unsere heutige, berücksichtigen kann. Nachdem die Theorie v. Weizsäckers analysiert und in ihrem ideengeschichtlichen Kontext erläutert wurde, zeigt sich, daß ihre vermeintliche Außenposition durch die Rekonstruktion des ihr zugrundeliegenden 'Atomaren Realismus' an die politisehe Theoriegeschichte angebunden werden kann. Sie läßt sich dann als Ergebnis der Neuformulierung und Auflösung der Idealismus-Realismus-
1 Herz,
Weltbild und Bewußtwerdung, S. 15.
I. Vom 'Atomaren' zum 'Ökologischen Realismus'?
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Kontroverse verstehen. Auf dieser Basis zeigt sich die Renaissance des Begriffes Weltinnenpolitik nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes als begründet, da mit ihm übergeordnete Politikvoraussetzungen berücksichtigt werden können. Die folgenden Abschnitte nehmen aus dem Blickwinkel der Voraussetzungen globaler Politik die aktuelle Diskussion auf. Die nach wie vor bestehende Aktualität von v. Weizsäckers Theorie tritt deutlich hervor.
L Vom 'Atomaren' zum 'Ökologischen Realismus'? Die Darstellung des 'Atomaren Realismus' und der Friedenstheorie v. Weizsäckers hat gezeigt, daß man in der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Ost-West-Konflikts den "imaginary war" auch theoretisch in jene nachgeordnete Position zurückschieben sollte, die ihm zwischenzeitlich durch die Geschichte zugewiesen wurde. Das Friedensproblem war weder ausschließlich von diesem Konflikt bestimmt, noch durch seine Beseitigung gelöst. Lotbar Brock stellt fest: "Unsere Ansichten über den Frieden, selbst wenn er als ewig gedacht wird, verbleiben häufig im Horizont der Tagespolitik Die Konzipierung von Frieden als (zivilisatorischem) Prozeß verweist demgegenüber auf die Notwendigkeit, im Umgang mit der Friedensproblematik in zeitlichen Kategorien zu denken, die weit über die Tagespolitik hinausreichen. Die (waffen-)technologische Entwicklung, die Polarisierung der Weltpolitik zwischen Ost und West und insbesondere die Konfrontation der Supermächte, die Dekolonialisierung und die Herausbildung neuer Grundmuster der internationalen Arbeitsteilung - alle diese Entwicklungen grenzen das internationale System der Nachkriegszeit zwar deutlich gegenüber den voraufgegangenen Konstellationen ab. Dennoch reicht die Problematik, mit der wir es zu tun haben, wenn es um die Überwindung kollektiver Gewalt auf inner- und zwischengesellschaftlicher Ebene geht, weit hinter die zeitgeschichtliche Zäsur zurück, die das Jahr 1945 darstellt. ..2
Diese weiter gefaßte Sichtweise bestimmt nun auch verstärkt die aktuelle Weltinnenpolitik-Diskussion. Im Vordergrund stehen Fragen, die Dieter S. Lutz so ausdrückt: "Gibt es grundlegende Gefahren, die der Menschheit weltweit und unabhängig vom vormaligen OstWest-Gegensatz drohen? Welches sind diese Gefahren? Warum sind sie nur schwer - vermutlich sogar mit der Folge des Untergangs: gar nicht- zu beheben? Ist das Ende des Ost-West-Konfliktes also doch nicht mehr als eine Randepisode im Verlauf der Menschheitsgeschichte, ohne Auswirkung auf den eingeschlagenen Pfad in den Untergang?"3
Im Blickwinkel dieser Fragestellungen kommt die Aktualität des 'Atomaren Realismus' klar zum Vorschein. Er hatte die Permanenz der grundlegenden Gefährdung im Atomzeitalter unabhängig von bestehenden ideologischen
2 Brock, "Frieden", S. 84. 3 Lutz, Endet die Zukunft in der Gegenwart? Teil I, S. 68.
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F. Weltinnenpolitik-Frieden in Zeiten der ökologischen Krise?
Konfrontationen in sein Zentrum gestellt. So steht der 'Atomare Realismus' für einen theoretischen Politikansatz, der das Ende der Zukunft als den entscheidenden Faktor jeglicher politischer Realität seit Hiroshima und Nagasaki erkannt hat. Weltinnenpolitik im Sinne v. Weizsäckers ging, auf der Basis des 'Atomaren Realismus' ruhend, von diesen Fragestellungen aus. Das Konzept .wurde 1957 bereits unter Beachtung jener Voraussetzungen entwickelt, die Dieter S. Lutz 1992 weiterhin so formulierte: "Wer diese Fragen filr ex ante nicht wissenschaftlich beantwortbar erklärt und nicht zuletzt deshalb als alarrnistisch zun1ckweist, verkennt das Verhältnis von Gegenwart und Zukunft: Zukunft beginnt in der Gegenwart. Ohne Gegenwart keine Zukunft. Aus der Logik dieser (eigentlich trivialen) Aussage folgt, daß die Gegenwart über die Zukunft herrscht, - im Positiven wie im Negativen. Letzteres wiederum heißt, daß Zukunft nicht nur aus der Gegenwart lebt, sondern auch in ihr sterben (enden)
kann.
Versteht man in diesem Sinne einerseits Zukunft als Nach-Gegenwart, andererseits Gegenwart als Vor-Zukunft, so wird Zukunft nicht nur beherrschbar, sondern auch steuerbar. Ist die Zukunft der Menschheit also - weil steuerbar - doch auf Dauer sicher? Die Antwort müßte in jenen gegenwärtigen (und/oder über Jahrzehnte hinweg feststellbaren) Tendenzen und Entwicklungen liegen, welche die Menschheit in ihrer Gesamtheit existentiell betreffen, konkret: bedrohen. " 4
Weltinnenpolitik im Sinne v. Weizsäckers, so wurde deutlich, ist Bestandteil einer politischen Theorie, die sich der Verschränkung von Gegenwart und Zukunft verantwortlich stellen will. Sie begreift diese bedrohlichen "Tendenzen und Entwicklungen" als Ausdruck der Lebensbedingungen der natunvissenschaftlich-technischen Welt und setzt sie in das politisch-praktische Verhältnis zu einer Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung. Nicht weil sie in dieser Reichweite letztlich alles umfassen muß - also schlechthin immer zutreffend wäre - ist sie von aktueller Relevanz, sondern weil sie zu erfassen vermag, daß alles bedroht ist, daß nicht nur ein Teil, sondern das Ganze auf dem Spiel steht. Der Rückgriff auf v. Weizsäckers Konzeption ermahnt aber auch zur Vorsicht gegen die Annahme, eine Gefahr, die des Atomkrieges, sei nunmehr gebannt. s Was sich in dieser Annahme ausdrücken könnte, wäre eine Fortset-
4 Ebd.
Czempiel, Weltpolitik im Umbruch, S. Sl. Er bestätigt, daß die Bedrohung durch einen Atomkrieg aus dem Bewußtsein verschwinden könnte: "Die Welt wurde vom Ost-West-Konflikt also doppelt diszipliniert. Über allen Staaten hing die Drohung, daß jeder Konflikt die Supermächte miteinbeziehen und zum nuklearen Weltkrieg fUhren könnte. ( ...)Im Zusammenbruch des Ost-WestKonflikts löste sich dieser disziplinierende Zusammenhang auf. Die Welt wurde von dem Korsett befreit, das der Antagonismus der Supermächte um sie herum gelegt hatte. ( ... ) Damit wurden alle diejenen Kräfte freigesetzt, die bisher von dem Konflikt verdeckt, in ihn eingebunden oder von ilun abgeschreckt worden waren.(...) Aber auch die abschreckende Wirkung der Atomwaffen ist aufgehoben worden, die Furcht vor einem Nuklearkrieg exisitiert nicht mehr." Vgl. C. F. v. Weizsäckers differenzierende Einschätzung zur Gefahrenlage: "Die Gefahr, daß mit Atomwaffen gekämpft werden wird, halte ich heute filr größer als jemals zuvor. Die Verbreitung von Atomwaffen, ihre Proliferation, 5 Vgl. z. B.,
I. Vom 'Atomaren' zum 'Ökologischen Realismus'?
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zung jenes politischen Denkens, das die atomare Gefahr in zu starker Abhängigkeit des Ost-West-Konfliktes sehen wollte. Die Schlußfolgerung, daß mit der Auflösung der So\\jetunion die atomare Gefahr gebannt sei, ist weder zulässig noch haltbar, wie kürzlich erst von Turco und Sagan unterstrichen wurde: "Preventing the spread of nuclear weapons to uninitiated nations, and ensuring the security of strategic weapons and their delivery systems under the chaotic conditions of the former Soviet Union, are matters of considerable importance. But there is a matter of still higher priority: while the explosion of even a single nuclear weapon over any city on earth would be a great tragedy, it would not threaten the global civilisation. Only nations with a hundred or more deliverable warheads can do that. There are many who worry about a Muarnmar Qaddafi or an Ayatollah Khomeini or an Saddam Hussein getting nuclear weapons. But because their countries could obtain so few nuclear weapons, this is far from the greatest threat to our species. The greatest threat is that someone equally sure ofthe rightness ofhis cause, and equally willing to consider extreme measures, would come to power in one ofthe nations with hundreds or thousands of nuclear weapons. At the present time, the following nations are on this Iist: the USA, Russia, Belarus, the Ukraine, Kazakhstan, the UK, France, China, and Israel. It is a matter of simple prudence to devote our main efforts in avoiding nuclear war to the kind of nuclear war that constitutes the greatest threat to humanity. Massive reductions in the global arsenals and continuing education of politicians, military Ieaders, and the general public on the consequences of large-scale nuclear war should receive urgent attention. " 6
Sagan und Turco machen somit darauf aufmerksam, daß die Grundproblematik des Atomzeitalters in keiner Weise einer Lösung zugeführt wurde und daß Aufklärung darüber weiterhin höchstes Gebot ist. Auch Lutz hat die fortexistierende Gefahrdung der Zukunft durch nukleare Kriegführung im Blick, wenn er klarstellt: "Absoluter als durch den in der Gegenwart auf den Weg gebrachten alternativlosen Kollaps von morgen kann aber die Vor-Zukunft über die Zukunft- oder präziser ausgedrückt: kann die Menschheit von heute über die Nachwelt von morgen - nicht herrschen."7
Allen Versuchen aus der Zeit des Ost-West-Konflikts, atomare Sicherheit kunstvoll zu konstruieren, ist aber heute der Boden entzogen. Eine jenseits dieser Strategie liegende funktionsfähige politische Friedensordnung wurde nicht entwickelt. 8 So befinden wir uns wohl in der Tat in einem
war schon seit langem ein Problem. Jetzt aber gibt es sehr viele Leute, die damit umgehen köMen, und es ist gar nicht klar, in welche Hände das alles kommen wird ... Allerdings gebe ich zu, die Gefahr des ganz großen nuklearen Krieges sieht im Augenblick gering aus." (C. F. v. Wei.zsäcker, zit. nach, Bloos, Ein kritscher Denker). 6 Saganll'urco, Nuclear Winter,
S. 372f.
7 Lutz,
Die Gordische Komplexität. Teil II, S. 180. Lutz schließt hier ,,katastrophische Entwicklungen" in Kernkraftwerken mit ein. 8 Czempiel, Weltpolitik im Umbruch, S. 10f.: "Bevor die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg eingetreten waren, hatten in den USA schon Überlegungen begoMen, wie die Nachkriegszeit zu gestalten sei. 1945 koMten die USA auf diese Pläne, die inzwischen erheblich erweitert und detailliert worden waren, zurückgreifen. Eine solche Blaupause fiir die Zeit nach dem Ende des Ost-West-
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F. Weltinnenpolitik-Frieden in Zeiten der ökologischen Krise?
"prärevolutionären Zeitalter"9 , in dem der erste atomare Ordnungsversuch beendet und ein neuer noch nicht begonnen werden kann.I 0 Die Jahre, in welchen die "Neue Weltordnung" ausgerufen wurde, sind ein Zustand prekärer Anarchie. Innerhalb dieser Orientierungslosigkeit drängt sich ein anderer Kristallisationspunkt für eine friedliche Ordnung der Welt hervor. Er wird von einem Problem gebildet, das dem atomaren mehr als verwandt ist: der ökologischen Krise. Nicht nur wegen der zu Anfang der Arbeit erwähnten Gleichsetzung von atomarer und ökologischer Katastrophe liegt es nahe, sie als ein Problem zu fassen, sondern auch weil sie die gleiche Struktur aufweisen: "Die Möglichkeit, daß die Welt in einem Nuklearkrieg zugn~nde gehen könnte, ist einer der beiden nachweisbaren globalen Interalctionszusamrnenhänge. Der zweite wird von der Umweltverschmutzung gebildet, insbesondere von der der Atmosphäre, des Weltraums und des Wassers. Nur diese beiden Interaktionszusammenhänge sind global, weil sie real die ganze Welt erfassen bzw. erfassen können. Während die weltweite Bedrohung durch die Umweltschäden erst langsam ins politische Bewußtsein dringt, war die Gefahr der nuklearen Zerstörung der Welt immer präsent und handlungsleitend. " 11
Beide Interaktionszusammenhänge haben - wenn man so will - auch eine vergleichbare Rezeptionsgeschichte. Mit hohem Grade von Ähnlichkeit, wiederholte sich in der Entwicklung der ökologischen Fragestellung, was vorher unter dem Zeichen der Atombombe zum 'Atomaren Realismus' geführt hatte. Die Grundposition, die daraus resultiert, sie könnte als 'Ökologischer Realismus' bezeichnet werden, kann hier nur angedeutet werden. Sie läßt sich sehr eng an den zehn Grundsätzen des 'Atomaren Realismus' entwickeln. Wie eng die Verwandtschaft der Basisannahmen sein könnte, belegt ein Aufsatz von Wilfried Röhrich, der 1990, u. a. mit Bezugnahme auf Georg Picht und v. Weizsäcker, unter dem Titel "Frieden durch Partnerschaft" erschien. Darin heißt es:
Konflikts gibt es nicht. Der Westen- vom Osten kann man es nicht verlangen- betrat die Nach-Konfliktzeit, ohne sich darauf gedanklich-konzeptuell vorbereitet zu haben." Vgl. auch: Quinlan, The future of nuclear weapons, S. 485-496. 9 Vgl. dazu: Gespräch des Verfassers mit C. F. v. Weizsäcker im Anhang dieser Arbeit. 10 Vgl. dazu z. B.: Quester, The future ofnuclear deterrence, S. 88: "In summation. the post-ColdWar world has now seen the depressing resurgence of old conflicts that the world had hoped to forget, between Azeris and Armenians, Croats and Serbs, Hungarians and Romanians. It has also produced some new conflicts, and the Cold-War is not yet over on the Korean Peninsula. It is against the pessimistic reading of the trends that predictions of future nuclear deterrence must be made. There may be little more to say than nuclear proliferation will produce new methods of nuclear deterrence araund the world Even if some of these are only 'existential', they can be very threatening where the ongoing conflicts or rebom conflicts of the post-Cold-War world are so immediately at hand. Sad to say, nuclear deterrence does have future." 11
Czempiel, Weltpolitik im Umbruch, S. . 50f.
I. Vom 'Atomaren' zum 'Ökologischen Realismus'?
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"Wir müssen hinzulernen, wir müssen ein neues Bewußtsein entfalten. Wie das Grauen der Vergangenheit als ein Mahnmal des Denkens und Fühlens in uns wach bleiben muß, so kommt es heute, in der apokalyptischen Situation der weltweiten Gerahrdung unserer Existenz, auf eine neue Denkweise an. Andernfalls müßten wir dem Wort von Max Born zustinunen, es scheine ihm, daß der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert sei. Wenn dieser Versuch, wenn das Experiment der Menschheit nicht gescheitert sein soll, dann gilt es, in relativ kurzer Zeit die schwierigen Probleme unserer technisch-industriellen Zivilisation anzugehen, die unsere Lebensbedingungen zu zerstören drohen. Haltepunkte filr Zuversicht - Hoffuungsschirnmer - sind existent. Wir dürfen nie vergessen, daß die Technik mitsamt ihren Gefahren ein Werk unserer Freiheit ist. Taten dieser Freiheit haben uns in unsere heutige Problemlage versetzt. Taten derselben Freiheit werden über die globale Zukunft entscheiden. Wir müssen rational prognostisch in diese Zukunft blicken und den Frieden unter den Menschen wie den mit der Natur als die große gedankliche Aufgabe unserer Zeit planend anstreben. Planung und Prognostik zählen zu den Grundvermögen menschlicher Vernunft. Wie die zukunftsgerichtete Freiheit, so bildet auch dieselbstkritische- Vernunft eine Gegenmacht gegen die verschiedenen Gerahrdungen des Überlebens. Und wenn wir schließlich den von uns pointierten Begriff der Vernunft mit dem der Verantwortung verbinden, so beziehen wir uns auf den Bereich der Moral. Frieden gründet auf Verantwortung, und eine friedenbewahrende Ordnung muß von einer Ethik getragen werden, die als Verantwortungsethik auf die globale Bedingung menschlichen Lebens in Gegenwart und Zukunft abzielt."12
Auch die ökologisch-politische Position entstand durch die Einsicht, daß ein Ende der Zukunft durch menschliches Handeln herbeigeführt werden kann. Ihre Friedensvorstellung konnte sich handgreiflicher, weniger utopisch ausdrücken, z. B. als naturwissenschaftlich begründbares Modell zur Bewahrung der Erdatrnosphäre. Wie wenig sie sich hier aber vorn Modell des politisch gesicherten Weltfriedens unterscheidet, belegt die häufig wiederholte Forderung des Bewußtseinswandels, der weltweit für diese Regelungsaufgabe nötig wäre. Schließlich erweist sich aber der Frieden mit der Natur als verbunden mit dem Friedensproblern unter den Menschen. Als potentielle Totalvernichtung menschlicher Lebensgrundlagen verlieren die atomare und die ökologische Gefährdung ihre Differenz. Sie sind ein Friedensproblern, das sich als ein Sicherheitsproblern ebenso erweist wie als ein Problern der politischen Friedenssicherung: "Unterhalb der Friedens mit der Natur gibt es kein 'ethisches Minimum' ( ... ), das die Zukunft sichert. [...] Es ist nicht damit getan, relativ zu den bisherigen Drehpunkten der Politik die bestehenden Spielräume zu nutzen sowie hier und da die Gewichte etwas zu verlagen, sondern der Frieden mit der Natur muß selbst zu einem neuen Angelpunkt jeglicher Politik gemacht werden... Die ganze Politik muß sich ändem." 13
War die atomare Gefahr im Gegensatz von Ost und West konkretisiert und 'einbetoniert', so zeichnete sich die ökologische Problematik schon in den Anfängen durch ihre blockübergreifende Qualität aus. Dies war zunächst ihr Nachteil, da sie sich nicht für den Kampf der Systeme instrumentalisieren ließ. Sie lag zu Zeiten des Kalten Krieges, jenseits dieses Kampfes, in einer
12 Röhrich, Frieden durch Partnerschaft, S. 27f. 13 Meyer-Abich, Wege zum Frieden mit der Natur,
S. 141.
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F. Weltinnenpolitik-Frieden in Zeiten der ökologischen Krise?
Realität, für die eine volle Unterstützung nicht realistisch und zwingend erschien. Die Aruange der Umweltpolitik und -theorie standen in der zweiten Reihe der politischen Interessenwahrnehmung. Theoretisch mit dem Ende des Ost-West-Konfliktes und praktisch mit dem 'Erdgipfel von Rio' rutschte die Umweltpolitik in einer Welt ohne zentrales Ordnungsschema plötzlich in eine Ordnungsfunktion, auf die niemand vorbereitet war. Dennoch, ihre vormalige Schwäche, nicht direkt mit dem großen Gegensatz zwischen den Mächten zu kollidieren, wurde nunmehr der Trumpf der Umweltpolitik In dieser Situation erhob man Weltinnenpolitik zur Formel für eben jene nunmehr mögliche und notwendige Politik. Vor dem Hintergrund der gegebenen Darstellung ist dies verständlich. 'Atomarer und Ökologischer Realismus' entsprechen einander, und Weltinnenpolitik als Idee war bereits auf dem Boden des 'Atomaren Realismus' nicht ausschließlich an den Ost-West-Konflikt gebunden. Explizit am Beispiel der beschriebenen Aktion der deutschen Atomforscher und der erwähnten weltweiten Pugwash-Bewegung ließe sich auch belegen, daß dies zu Formen nichtstaatlicher Interessenvertretung führte. Bereits der 'Atomare Realismus' bildete also jene transnationale Organisationsform aus, die sich in der aktuellen, wichtigen weltinnenpolitischen Funktion der vielen Nichtregierungsorganisationen fortsetzt. Weltinnenpolitik verweist deshalb per se schon auf die mögliche und notwendige internationale Ausbreitung (welt)gesellschaftlicher Politikformen. Die aktuelle Diskussion wird nicht im unmittelbaren und bewußten Anschluß an v. Weizsäckers Theorie geführt. Weltinnenpolitik besitzt aber tatsächlich einen angemessenen Problernhorizont, der für die neue Situation in einer "postmodernen Welt", in der " ...die Trennung zwischen innen- und außenpolitischen Angelegenheiten... " aufgehoben wird, 14 unmittelbar tragfähig scheint. Eine bewußte Adaption würde weitergehende Überlegungen nahelegen. Zunächst müßte der Stellenwert der nuklearen Gefahr als unvermindert wichtig eingeschätzt werden. Dies läßt sich aber in die aktuelle Diskussion unproblematisch einbringen.15 Ein 'Ökologischer Realismus' müßte aber demnach der Gefahr eines Atomkrieges nicht weniger Beachtung zugestehen, als dies in einem 'Atomaren Realismus' geschah. Ein weiterer Punkt betrifft die militärische, sicherheitspolitische Orientierung von Weltinnenpolitik. Dieses Konzept ist ja an den aktuellen Zeitgewinn, den Ausbau der 'Gnadenfrist', gebunden. Daran zeigt sich eine Besonderheit von v. Weiz-
14 Cooper, Gibt
es eine neue Weltordnung?, S. 513.
Vgl. z. B.: Lutz, Endet die Zukunft in der Gegenwart? Teil!, S. 67-71. Lutz unterscheidet militärische, ökonomische, ökologische, technologische und anthropologische Problemdimensionen. Die darin umrissenen "... existentiellen Geflihrdungen, grenzüberschreitenden Verletzlichkeiten und gemeinsamen Verflechtungen und Abhängigkeiten machen neue Regeln des Lebens und des Zusammenlebens unerläßlich. Erforderlich ist eine zwar gegenwartsbezogene, aber zukunftsorientierte Weltinnen- und Nachwehpolitik". (S. 71) Zu ihr gehört, obwohl " ...die existentielle Gefahr des atomaren Weltkrieges (vorerst) beendet..." ist, (S. 67) auch die Sicherung vor atomaren Kriegsgefahren. 15
I. Vom' Atomaren' zum 'Ökologischen Realismus'?
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säckers politischer Theorie, daß sie die Dynamik von Sicherheitspolitik und deren Anforderungen ohne den Ost-West-Konflikt berücksichtigen kann und muß. In diese sicherheitspolitische Dimension müßte auch Umweltpolitik einrücken, soll sie weltinnenpolitisch gedacht und praktiziert werden. Sie muß hier jene bewußtseinsbildende Funktion mit übernehmen, die v. Weizsäcker der militärischen Sicherheitspolitik auferlegt. Sicherheitspolitik sollte durch die ökologische Fragestellung, also schließlich ihre eigentliche Neubestimmung, die Sicherung der Zukunft, gewinnen können. Die ökologische Dimension der Sicherheit praktisch wie theoretisch klarzustellen, ist keine fakultative Aufgabe. Sie ist zwingend. Der 'Atomare' und ein 'Ökologischer Realismus' fußen auf dem Argument der Gefahr. 16 Sie müssen zur Sicherung vor den globalen Gefahren drängen. Es ist unumgänglich, jene traditionellen politischen Momente, die sich theoretisch wie praktisch in der Sicherheitspolitik ausdrücken, für die heute tatsächlich drängenden Fragen nutzbar zu machen. So wie sich die reale atomare Situation strategieverändernd ausgewirkt hat, muß dies auch durch die reale ökologische Gefahr geschehen. Hier liegt eine weltinnenpolitische Aufgabe der Friedensforschung. 17 Sie muß Strukturen der sicherheitspolitischen Anpassung an die bestimmenden Realitäten atomarer und ökologischer Gefahrdung entwickeln helfen. Daß sie sich dabei im Spannungsfeld von anachronistischen 'ideologischen' Konflikten und paradigmatischen 'Ressourcen-Konflikten' der Zukunft bewegen muß, ist im sicherheitspolitischen Feld unumgänglich, wie sich an v. Weizsäckers Friedenstheorie zeigen ließ. Es geht darum, die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen theoretisch und praktisch zu bewältigen.
16 Zur Gefahreneinschätzung ökologisch bedingter Konflikte vgl.: F Müller, Internationale Konflikte durch Umweltgefahrdung, S. 471-479.
17 Damit wird bedingt Christopher Daase widersprochen, der "das Konzept der 'ökologischen Sicherheit' eher retardierend als zukunftsweisend" beurteilt. (S. 45) Für ihn versteckt sich dahinter der Versuch, das Sicherheitsproblem an den Staat weiterzureichen. Implizit würden damit," ... unter allen denkbaren politischen Reaktionsmöglichkeiten die autoritär-zentralistischen favorisiert". (S. 45) Daase schreibt: "Die Wissenschaft und insbesondere die Friedensforschung haben aber nicht die Aufgabe, den Staat an sein Sicherheitsversprechen zu erinnern. Sie müssen vielmehr die politischen und sozioökonomischen Bedingungen der Umweltzerstörung aufklären, also vor allem die gesellschaftliche Wahrnehmung von Umweltrisiken studieren." (S. 45) Die Warnung von Daase gilt es zu beachten. Dennoch aus Theorie v. Weizsäckers läßt sich folgern, daß staatliche Sicherheitspolitik wesentlich zur Wahrnehmung von Risiken beitragen sollte. Sie ist funktional mit dem Zeitgewinn und einem fortschreitenden Gefahrenbewußtsein zu verbinden. Dies zu fördern, sollte die Friedensforschung nicht unterlassen. (Siehe: Daase, Ökologische Sicherheit, S. 21-52.)
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F. Weltinnenpolitik-Frieden in Zeiten der ökologischen Krise?
n
Politisch gesicherte Weltfriedensordnung
Als zweite weltinnenpolitische Aufgabe für die politische Theoriebildung muß noch die Frage nach dem politisch gesicherten Weltfrieden angesprochen werden. Sie umfaßt das Problem einer institutionellen Entwicklung von Weltinnenpolitik. Daß dies mit Sicherheitspolitik (sowie mit allen anderen Politikbereichen) verschränkt ist, braucht nicht mehr eigens erläutert zu werden. Die Politikwissenschaft hätte sich hier einer Verantwortungsdiskussion zu stellen, die der in den Naturwissenschaften zumindest gleichwertig wäre. Die Politikwissenschaft muß sich selbst fragen, inwieweit sie sich durch ihr Bemühen um wissenschaftliche Sachlichkeit der Verantwortung für das durch sie gezeichnete und festgelegte Bild der Welt entzogen haben könnte: "Many, if not most, of the concepts we use do not serve as building-blocks for theory but are obstacles to understanding. Accordingly, we must abandon the quest for cumulative knowledge as in the natural sciences and search instead for insights that will expand our vision and increase our wisdom. 1t will be neither possible nor desirable to isolate the study of international relations from the social and normative milieus in which politics takes place." 18
Mit selbstkritischer Reflexion über ihre Leistungsfähigkeit könnte sie in der Erstellung verantwortungsbewußter Entwürfe weiterkommen. Es ist als anspornende Herausforderung zu verstehen, daß jene hier in der Arbeit vorgestellten Denker, von Born bis v. Weizsäcker, der Politik und ihrer Theorie den zentralen Stellenwert in der Suche nach Lösungen zuerkennen. Kann, so müßte man fragen, die politische Wissenschaft bislang wirklich eine Verantwortung für Bewußtseinswandel übernehmen? Oder kann sie entgegensetzend belegen, daß ein solcher Bewußtseinswandel nicht notwendig wäre? "Deshalb läßt sich die formale Struktur von Verantwortung durch den allgemeinen Satz ausdrücken: der Mensch muß als Lebewesen in der Natur die Erhaltung seiner Gattung erstreben; er bleibt aber nur solange Mensch, als es ihm eine offene Frage ist, ob die Erhaltung seiner Gattung gerechtfertigt werden kann." 19
Diese Fragen führen aktuell u. a. zu einer Neubewertung des Völkerrechts20. Eher als das innerstaatliche Recht scheint das Völkerrecht geeignet, zum Ausgangspunkt für eine rechtlich verfaßte ökologische verträgliche Friedensordnung zu werden. Es ist konsensorientiert und entspricht weit mehr der globalen Verantwortlichkeit, dieangesichtsder ökologischen Krise gefordert ist. Im Bereich des internationalen Umweltrechts wie auch in der Bewertung der Menschenrechte entwickeln sich innovative Tendenzen, die eine rechtliche
18 Ferguson!Mansbach,
19 Picht,
The State, Conceptual Chaos, S. 85.
Philosophie und Völkerrecht, S. 115.
20 Zum folgenden vgl. grundlegend den Aufsatz: Delbrück, Wirksameres Völkerrecht oder neues "Weltinnenrecht"?, S. 101-131. Vgl. zur Entwicklung und Bedeutung des Völkerrechts auch: Kimminich, Zur Bedeutung des Völkerrechts, S. 151-171; sowie: Rix, Völkerrechtliche Ansätze, S. 172-182.
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li. Politisch gesicherte Weltfriedensordnung
Grundlegung von Weltinnenpolitik unterstützen könnten. 21 Jost Delbrtick ist der Frage nachgegangen, " ... ob die sich wandelnde Vorstellung von Rolle und Funktion des Völkerrechts Ausdruck eines qualitativen Sprungs in der Entwicklung des Völkerrechts ... " ist, das heißt, ob die sich abzeichnenden Änderungen ". .. einen Sprung von einer zwischenstaatlichen Ordnung zu einem "Weltinnenrecht" als der rechtlichen Grundlage einer künftigen "Weltinnenpolitik" bedeuten. Oder sind sie nichts anderes als die überfällige Effektuierung des geltenden Völkerrechts als rechtsförrnige Friedensordnung?"22 Innerhalb des Ost-West-Konflikts war die friedensstiftende Potenz des Völkerrechts gelähmt, seine Einheitsstiftung wurde sogar zweigeteilt in 'sozialistisches Völkerrecht' und 'klassisches Völkerrecht'. 23 Nun ist die Bedeutung und Anerkennung des Völkerrechts aber gestiegen. Wenngleich immer noch der einzelne Staat "seine eigene Rechtdurchsetzungsinstanz"24 ist, entwickelt sich vor allem im Umweltrecht eine kodifizierte gemeinsame Verantwortung der Staatengemeinschaft: "Was es unter dem sich herausbildenden neuen Recht zu schützen gilt, ist ein nun anerkanntes 'öffentliches Interesse' der Staatengemeinschaft, nicht das einzelstaatliche Interesse an der Erhaltung der Umwelt in den betroffenen Räumen. Es ist nur eine logische Konsequenz aus dieserneuen Sicht der Funktion des völkerrechtlichen Umweltrechts, daß im Rahmen dieses Rechts auch die Rechtsdurchsetzung zu einer Verantwortung der Staatengemeinschaft - im Unterschied zur einzelstaatlichen Verantwortung und Berechtigung zur Rechtsdurchsetzung - erhoben wurde. " 25
Ähnliche Entwicklungen zeigt Delbrtick für die Durchsetzung der Menschenrechte auf. In beiden Bereichen zeichnet er die "Allokation von Rechtsdurchsetzungsmacht im internationalen System"26 als die wesentliche Fragestellung, der man sich nunmehr widmen muß, nachdem die Rechtsentwicklung bereits neue Anforderungen festgelegt hat. Er unterscheidet schließlich zwei parallele Entwicklungen des Völkerrechts: zum einen den Prozeß der Entfaltung völkerrechtlicher Wirksamkeit, die bereits seit dem Aufbau der Vereinten Nationen bestand, jetzt aber erst zur Geltung kommen kann, zum
21 Ein anderer Bereich, neben dem hier herausgegriffenen Völkerrecht, ist die Bildung internationaler Regime. Er ist mit der rechtlichen Dimension stark verbunden. Winrich Kühne spricht von " ... Inseln weltinnenpolitikähnlicher Regime, die Folge einer aus unterschiedlichen Gründen erfolgten globalen Verdichtung von Verhaltensstrukturen, Normen und institutionalisierten Durchsetzungsrnechanismen sind". (Kühne, Völkerrecht und Friedenssicherung, S. 25.) Die Regimeanalyse wird hier nicht eingehender besprochen. Es sei verwiesen auf: Ejinger u. a., Internationale Regime und internationale Politik, S. 263-285. 22 Delbrück, Wirksameres Völkerrecht oder neues "Weltinnenrecht"?, S.
102f.
23 Die strenge Einteilung in zwei getrennte Geltungsbereiche war allerdings zu keinem Zeitpunkt
wirklich durchgesetzt. Vgl. dazu: Hacker, Der Ostblock, S. 24 Delbrück,
25 Ebd., S. 26 Ebd., S. 24 Bartosch
823-935; bes., S. 850-852 u. S. 862-865. 118.
Wirksameres Völkerrecht oder neues "Weltinnenrecht"?, S.
115. 118-128.
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F. Weltinnenpolitik-Frieden in Zeiten der ökologischen Krise?
anderen den Prozeß neuer völkerrechtlicher Prinzipien, die den Charakter des Völkerrechts als zwischenstaatliche Ordnung in Richtung einer überstaatlichen Ordnung verändern. Letzteres bezeichnet er als "Weltinnenrecht", das der rechtlichen Verfassung von Weltinnenpolitik entsprechen müßte. Delbrück kommt zu folgendem Schluß: "Es ist kaum bestreitbar, daß in den Veränderungen der Völkerrechtsordnung, die sich in der jüngeren Vergangenheit vollzogen haben- so etwa im internationalen Menschenrechts- und Umweltschutz -, Anzeichen vorhanden sind, die als ein qualitativer Wandel des Völkerrechts in Richtung auf ein Wehinnenrecht gedeutet werden können. Namentlich die weitergehenden internationalen Zuständigkeiten auf dem Gebiet des Menschenrechts- und des Umweltschutzes, die eine deutliche Bereitschaft der Staatengemeinschaft bezeugen, Einschränkungen ihrer Souveränität hinzunehmen und sich internationalen Normen und ihrer Durchsetzung zu unterwerfen, weisen auf eine solchen qualitativen Wandel hin. Auf der anderen Seite ist jedoch darauf hinzuweisen, daß die Relativierung des Prinzips der Souveränität, wie sie in der Akzeptanz von weitgehenden internationalen Zuständigkeiten auf Gebieten, die bisher nationaler Jurisdiktion unterlagen, zum Ausdruck kommt, bereits im System der durch die Satzung der VN geprägten internationalen Rechtsordnung angelegt war. ( ... ) Im wesentlichen bedeuten die Wandlungen des Völkerrechts daher 'nur', daß seine Wirksamkeit gestärkt worden ist. Im Hinblick auf die unübersehbaren Tendenzen im internationalen Umweltrecht, zu einer Vergemeinschaftung der Verantwortung der Staaten fiir die Durchsetzung dieses fiir das Überleben der Menschheit zentralen Rechts zu gelangen, gehen die Wandlungen des Völkerrechts jedoch über die - überlallige - Effektuierung der chartarechtlichen Ordnung hinaus. Hier zeigen sich im Sinne der obigen Ausfilhrungen weltinnenrechtliche Gestaltungen des Völkerrechts, die selbst die bisher bestehenden Vorstellungen über ein wirksames modernes Völkerrecht sprengen. Es wird in den kommenden Jahren die Aufgabe der Völkerrechtswissenschaft sein, das neue Weltinnenrecht als Rechtsordnung einer globalen Weltgesellschaft näher zu bestimmen und in seinem Verhältnis zu dem auf lange Zeit gewiß noch weiter bestehenden modernen Völkerrecht dogmatisch zu erfassen. " 27
Im Sinne der vorliegenden Arbeit könnte das Völkerrecht - auch unter Wahrung seiner idealistischen Tradition als friedensstiftend sowie seiner realistischen Tradition als ausgleichend - in der politischen Theorie auf dem Boden eines 'Atomaren Realismus' bzw. 'Ökologischen Realismus' in seinem zeitgemäßen Realismus zur Geltung kommen. Die Rekonstruktion des 'Atomaren Realismus' hat ja gezeigt, daß es sich bei ihm um eine Fassung des Friedensproblems handelt, die geeignet ist, die Differenz von Idealismus und Realismus aufzuheben. Es geht ja nicht darum, wie auch Manfred Mols festlegt, daß " ... der alte Streit zwischen Realisten und Idealisten in der internationalen Politik aufgewärmt..." wird, sondern darum zu zeigen, daß man die grundlegende politische Dimension der verantwortlich gestalteten Zukunft nicht ausreichend ins Blickfeld bekommt, wenn man " ...die Gestaltung der politischen Dinge immer [als; UB] Mischung aus Macht, Vision und Idealismus .. " begreifen will28 , mithin eine bloße Mischung der beiden klassischen Ansätze anstrebt. Die Not der verantwortlichen Zukunftsgestaltung wird von
27 Ebd.,
S. 130f
28 Mols,
Die internationale Ordnung von morgen, S. 186.
II. Politisch gesicherte Weltfriedensordnung
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keinem der Traditionsstränge ausreichend erfaßt. Ein ökologischer Realismus könnte die Synthese des 'Atomaren Realismus' zum Ausgangspunkt nehmen, um eine aufgeklärte Utopie zu entwickeln, die das atomare und das ökologische Problem als eines begreift. Die neuen Strukturen des Völkerrechts entsprechen hier der Realität einer Welt als Schicksalgemeinschaft auch und gerade, wenn es an nationalen Interessengrenzen immer und immer wieder gebrochen wird. Notwendig ist aber, auch die zeitliche Dimension bewußt in die rechtliche Frage aufzunehmen. Die von Delbrück als Unterscheidungsmerkmal angeführte 'Vergemeinschaftung der Verantwortlichkeit' bedeutet auch eine Unterscheidung von gegenwärtigen Rechtsansprüchen und zukünftigen Ansprüchen hin. Der Gedanke der Verantwortung für zukünftige Generationen - ein zentrales Moment des 'Atomaren Realismus' - muß deshalb ein wesentlicher Aspekt der aktuellen Diskussion werden. Er bleibt aber marginal, solange er keine institutionelle Entsprechung findet. Auch wenn der Aspekt der Zukunftsverantwortung in unserer Demokratie- und Rechtstheorie kaum nachweisbar ist, 29 so ist die Rücksichtnahme und Vorsorge für die eigenen Nachkommen doch ein entscheidender unantastbarer zivilisatorischer Konsens im globalen Maßstab. Es gibt keinen anderen, der so unumstritten sein könnte. Und es gibt auch keinen Konsens, der durch weltweites Sterben stündlich so mißachtet würde. Die Bereitschaft aller Betroffenen, die eigene Not duldsam hinzunehmen, scheint am Ende. Die Migration auf unserem Globus ist dafür ein Signal. 30 Sie bringt eine grenzenlos gewordene Welt, mit einem Norden
29 Vgl.: Lutz, Die Gordische Komplexität. Teil II, S. 182: "Demokratie bedeutet Herrschaft auf Zeit. Gerade der Versuch, über die Verknapppung der Zeit die Gefahr des Machtmißbrauches zu beschneiden, fuhrt in der Realität aber zu einem Typus von Politiker und Politikerin, der geneigt ist, eher gegenwartsorientiert und machterhaltungsfixiert zu entscheiden und zu handeln als zukunftsorientiert und/oder gar unpopulär. Wer situativ mit Blick auf die Wiederwahl plant und entscheidet, kann exponentielle Zeitrisiken weder erkennen noch einfangen." Weiter heißt es: "Demokratie erhält ihre formale Legitimation aus der 'Herrschaft des Volkes' durch gewählte Vertreter. Die Wahl erfolgt in der Gegenwart. Wähler und Gewählte leben und handeln in der Gegenwart. Demokratie bezieht ihre formale Legitimation also aus der Gegenwart filr die Gegenwart. Eine formale Legitimation 'aus der Zukunft' ist dagegen naturgemäß ausgeschlossen. An ihrer Stelle muß eine materielle Legitimation aus der Gegenwart 'filr die Zukunft' treten. Deren formale Repräsentanten sind aber zugleich jene Gewählten, welche ihre auf Zeit verliehene Macht nutzen müssen, die aktuellen Bedilrfuisse und Forderungen einer Wählermehrheit zu befriedigen, die sie wiederum brauchen, um sich kurz- und mittelfristig an der Macht zu halten- ungeachtet der langfristigen Folgen fiir Umwelt und Nachwelt." 30 Vgl.: Kondylis, Planetarische Politik, S. 115f: " So oder so wird der Westen in moralischen und politischen Druck geraten, dem er sich nicht leicht entziehen kann. Wer das Debakel aus der Tatsache erklären will, dieser hätte sowohl seine eschatologischen als auch seine unmittelbaren (materiellen) Verheißungen nicht einlösen können, der muß auch im Ernst über die Möglichkeit nachdenken, daß sich die Nationen, die den Weg des Westens einschlagen wollen, ihn aber nicht werden gehen können, schließlich in ihrer Enttäuschung gegen den Westen und gleichzeitig gegen seine Universalistische Ethik wenden. Denn sie werden geneigt sein, ihren Mißerfolg als Verrat des satten und egoistischen Westens gegen seine eigenen ethischen Prinzipien zu deuten. In den Erwartungen, die der Westen durch den Weltexport seines ethischen Universalismus geweckt hat, steckt ein explosives Potenzial.
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F. Weltinnenpolitik-Frieden in Zeiten der ökologischen Krise?
ohne schützenden Eisernen Vorhang, in arge Bedrängnis. Anschaulicher als durch jene Menschen, die ihre - für uns 'äußeren' - Schwierigkeiten von irgendwo auf der Welt, in unsere innenpolitische Problemlage 'hineintragen', läßt sich der pragmatische Gehalt von 'Weltinnenpolitik' kaum verbildlichen. Aber auch die noch nicht Betroffenen beginnen zu merken, daß ihre Vorsorge für die eigenen Nachkommen in einer Umwelt mit zunehmend toxischen Qualitäten unwirksam wird. Die politische Theorie hätte die Aufgabe, konkrete Wege zu zeigen, den Zukünftigen in der Gegenwart zu ihrem Recht zu verhelfen. 31 Ist erst der Zeitpunkt erreicht, an dem jene ihre Stimme selbst erheben könnten, kann der Rechtsanspruch längst nicht mehr umgesetzt werden. Was aber bleibt von einem universalen Menschenrecht, von einem Rechtsverständnis, das sich nur auf die Dauer weniger Jahrzehnte gültig wissen will? Was unterscheidet meine rechtliche Stellung von der meiner Enkel? Weltinnenpolitik verweist auf diese Zeitdimension. Es ist aber eine ihrer wesentlichen offengelassenen Fragen, wie eine Generationenvertretung institutionalisiert werden könnte und wie eine präsentische Struktur der Rechtslogik in eine temporäre überführt werden könnte. Geklärt werden müßte auch, ob dafür eine Rechtsauffassung, die Legalität nur als interhumane Qualität begreift, ausreichen kann, um Zukunft zu sichern. 32 Es wäre wohl notwendig, ein völkerrechtliches Prinzip der Zukünftigen gegen das existierende Recht des augenblicklich Stärkeren zu setzen. Wichtige Ansätze hierzu sind von der Brundtland-Komrnission entwickelt worden. Ihr Bericht "Our Common Future" zeichnet die normativen Dimensionen zukunftsorientierter Politik auf. Die weitreichenden Konsequenzen, die das Konzept "sustainable development" impliziert, treten nach und nach in das öffentliche Bewußtsein. Sie sind auch genuin rechtlicher Natur, wie David Narurn hervorhebt: "A declaration of the rights of future generations to a healthy envirorunent would take the evolution one step further. In stark contrast with short-terrn selfmterest of sovereign nations, an international declaration ofthe rights offuture generations would, in essence, introduce a new party to the negotiations. The main idea of the report Our Common Future is that there is little difference between present and future generations, and that the actions of present generations should not abridge the rights of either present or future generations to a healthy enviromnent. The irnpacts of the activities
Der Sieg seiner Ideen hat den Westen nicht entlastet, sondern im Gegenteil mit Aufgaben und Hypotheken beladen, unter deren Druck er sich von Grund aus ändern könnte." 31
Vgl. dazu: Fetscher, Ein Beitrag des Rechts, S. 135-147.
Hier liegen wesentlich neue Aspekte, die erst durch das entstandene ökologische Problembewußtsein zur Geltung kommen konnten. Sie geben einem 'Ökologischen Realismus' seine beondere Qualität. Das Friedensproblem wurde dadurch entscheidend erweitert: Zusammen mit dem Frieden unter den Menschen ist der Frieden mit der Natur zur Aufgabe geworden. Es sei verwiesen auf: Altner, Wahrnehmung der Eigeninteressen der Natur, S. 112-130; Ders., Naturvergessenheit; Meyer-Abich, Wege zum Frieden mit der Natur; Ders., Wissenschaft flir die Zukunft.; Stone, Umwelt vor Gericht. Siehe auch: Birnbacher, Verantwortung flir zukünftige Generationen. 32
II. Politisch gesicherte Weltfriedensordnung
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ofthe industrial era centuries ago are still affecting us today, as our activities will affect future generations centuries from now. Wehave a common past and a common future, but policies are made in the present. To preserve the environment for future generations, the international community must combine its knowledge of the long-term impacts of human activity with political will, based on commonly shared expectations, to direct that activity towards sustainable ends. " 33
Ließe sich eine Generationenvertretung institutionell verankern? Dies führt zu einem weiteren Aspekt, der aus der aktuellen Debatte herausgegriffen wird. Er hätte dann die aktuelle Sicherheit, die Rechtsproblematik und die Zukunftsdimension zu berücksichtigen. Weltinnenpolitik ist nicht bereits die Lösung, sie ist der Lösungs-Prozeß, sie ist handlungsorientiert 34 Sie müßte
33 Narum,
International cooperation on global warming, S. 38.
34 Dagegen
sind die Chancen eines weltinnenpolitischen Denkansatzes sogleich negiert, wenn man den Prozeßcharakter unbeachtet läßt. Vgl. z. B.: Uthmann, Der Weltpolizist ist müde: "Im ersten Überschwang nach dem Ende des Kalten Krieges glaubte mancher, nun habe die Stunde der von Festrednern so gern beschworenen "Wehinnenpolitik" geschlagen. Bei den Vereinten Nationen ist man inzwischen klüger. Man hat begriffen, daß dafiir schon das Geld fehlt." Vgl. dagegen: R .. v. Weizsäcker, Außenpolitik muß heute Erdpolitik sein, S. 6 : " Als der UNO-Sicherheitsrat vor knapp fiinfZig Jahren geschaffen wurde, definierte man Sicherheit primär militärisch. Inzwischen sind die Waffensysteme immer stärker, raffinierter und teurer geworden. Zugleich erkennen wir ihre völlige Machtlosigkeit gegenüber den Hauptgefahren der Menschheit, nämlich der zentralen und universalen Bedrohung der Lebensbedingungen und der Natur durch die Industrienationen und Entwicklungsländer in West und Ost und Nord und Süd. ( ...)Je weniger es gelingt, die Not an ihrem Entstehungsort zu überwinden, desto zwangsläufiger breiten sich ihre Folgen auch über uns aus. Es geht nicht um das kleine außenpolitische Anhängsel Entwicklungshilfe im herkömmlichen Sinn, sondern darum, den konventionellen Begriff und Inhalt von Außenpolitik in Richtung auf eine gemeinsame, globale, dauerhafte Entwicklung zu verändern. ( ... )Junge Menschen haben oft einen leichteren Zugang zum Gedanken der 'Erdpolitik' (E. U. v. Weizsäcker) als zur klassischen Außenpolitik. Wir sollten diese Begriffe nicht gegeneinander ausspielen, sondern sie zusammenfUhren, also die langfristig zentralen Themen der Erdpolitik in den herkömmlichen Kanon der Außenpolitik einfilgen. Dann wird es gelingen, die Ensicht und Mitwirkung der Bürger fiir die Außenpolitik stärker zu mobilisieren. Die Außenpolitik der Nationen und Regionen entwickelt sich zur Weltinnenpolitik.. Die Vereinten Nationen sind ihr Forum." Daß erst die Beliicksichtigung des Prozeßcharakters von Weltinnenpolitik den heuristischen Wert des Begriffs erschließen kann, betont auch: Arnold, Europa am Ende?, S. 23f: "Mit dem Ende des kalten Krieges hat sich die bis dahin ost-westlich liegende weltpolitische Problernachse um neunzig Grad gedreht und liegt nun nord-südlich. Mit dem Wegfall der 'zweiten' gibt es auch keine 'dritte' Welt mehr. Es gibt künftig nur noch 'den Norden' und 'den Süden'. Die Weltpolitik wird künftig durch die Nord-Süd-Beziehungen, durch den Nord-Süd-Konflikt, bestimmt sein. Hinzu kommt, daß seit dem Zweiten Weltkrieg zwei Entwicklungen international fortdauernd wirksam sind: die zunehmende weltweite Globalisierung der Probleme und die zunehmende Bedeutung gesellschaftlicher Entwicklungen. Beides fiihrt zu neuen internationalen Zusammenhängen, die mit dem Wort von der 'Wehinnenpolitik' gleichzeitig richtig und falsch beschrieben sind. Richtig insofern, als offenkundig ist, daß die globalen Probleme eine ebenfalls globale Politik erforderlich machen, mit der sie von der Staatengemeinschaft der Welt analog zu innenpolitischen Problemen eines einzelnen Staates behandelt werden. ( ... ) Und richtig ist auch, daß in immer mehr Staaten die Staatsgesellschaft gegenüber der Staatsautorität an Gewicht gewinnt und daß in den internationalen Beziehungen grenzüberschreitende gesellschaftliche Kräfte und Entwicklungen bedeutungsvoller werden. Nicht richtig wäre jedoch die Annalune, daß in der internationalen Staatenwelt gegenwärtig eine auch nur annähernd ausreichende Bereitschaft zur Verwirklichung einer ' Weltinnenpolitik' bestünde, die den Problemen adäquat wäre." Arnold differenziert hier also zwischen einer Analyse bestimmender Faktoren der Weltpolitik und den
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F. Weltinnenpolitik-Frieden in Zeiten der ökologischen Krise?
also von der bestehenden Situation ausgehen, aber diese Situation als Basis und auch als Produkt der vorweggenommenen Anforderungen der Zukunft betrachten. Unter diesen normativen Vorgaben wären alle jene Reformvorschläge für die Weltorganisation zu prüfen, die sich bemühen, über das traditionelle Politikverständnis hinauszugehen. Auf die UNO angewandt, ließe sich zusammenfassen: Die UNO muß zur verbindlichen Instanz für Konfliktvermeidung und Rechtsdurchsetzung im globalen Handlungsfeld werden. Dies bedeutet nicht unbedingt, daß ihr ein nukleares Weltwaffenrnonopol zuzukommen hätte. Aber wenn es bewußte Weltinnenpolitik geben soll, so scheint eine Ordnungsgewalt zur Sicherung des inneren Friedens unvermeidlich. Da Weltinnenpolitik, wie gezeigt, noch nicht gleichzusetzen ist mit politisch gesichertem Weltfrieden, also mit globalen Strukturen ebenso ausgestattet ist, wie sie von disparaten internationalen, nationalstaatliehen Strukturen geprägt bleibt, spricht wenig für eine alleinige Anhindung militärischer nationaler Optionen an eine Weltinnenpolitik, die ja dann schon als vollendete Friedensordnung gedacht würde. (Dies aber zeichnet die bundesdeutsche Debatte aus.) Vielmehr müßte unter den gegebenen Umständen zwischen einer weltinnenpolitischen Angelegenheit und einer internationalen weiterhin unterschieden werden können. Man könnte überlegen, eine UNO-Polizei soweit auszustatten und zu ermächtigen, wie analog eine innerstaatliche Polzei zur Aufrechterhaltung der Ordnung ausgestattet ist. Benötigt eine innerstaatliche Polizei die Hilfe der nationalen Streitkräfte zur Aufrechterhaltung der Ordnung, spricht man gerneinhin von bürgerkriegsähnlichen Zuständen oder gar vorn Bürgerkrieg. 35 Entsprechend müßte eine UNO-Polizei stark und selbstsichernd genug sein, um weltweit für polizeiliche Aufgaben gerüstet zu sein. Natürlich hätte sie eine militärische Struktur, aber ihre Aufgabe wäre nur, eine legale Durchsetzung des Rechts zu ermöglichen. Das heißt, diese wäre streng, wie eben auch im innerstaatlichen Bereich, von der Rechtsprechung und Vollstreckung zu trennen. Weltinnenpolitisches Denken könnte deshalb auch die Interventionsdebatte voranbringen. 36 Militärische Interven-
daraus folgenden normativen Anforderungen. Letztere beschreibt er mit "Weltinnenpolitik". An gleicher Stelle spricht er aber von der kooperativen Staatenwelt, die ordnende Eingriffe zwischenstaatlich vereinbart. Sie ist, " ... wenn man so will, ein erster Schritt in Richtung einer Weltinnenpolitik". Gemeinsam mit der "imperialen Staatenwelt" bildet sie die "internationale Wirklichkeit", die " ... naturgernaß immer eine Mischung aus beiden prototypischen Möglichkeiten ..." ist. Im Sinne der Argumentation der vorliegenden Arbeit wäre es aber sinnvoll, die Differenzierung von Analytik und normativer Pragmatik aufZuheben und Weltinnenpolitik als Schritt zum politisch gesicherten Weltfrieden zu fassen. Sie ist dann im Gegensatz zur imperialen Staatenwelt an den bestehenden und zukünftigen Problemen ausgerichtet. 35
Alle Bereiche des Katastropheneinsatzes o. ä. sind hier natürlich ausgenommen.
Die Fragen, wann und unter welchen Bedingungen Interventionen erlaubt sind, die nationale Souveränitätsrechte verletzen betreffen die wesentlichen Markierungen zukünftiger weltinnenpolitischer Entwicklungen. Zum Verlauf der Debatte, die ihren letzten Höhepunkt noch in den Kalten Kriegszeiten hatte, sei verwiesen auf: Hacker, Völkerrechtliche Aspekte neuerer Interventionsfiille, S. 65-79.; Roberts, Humanitarian war, S. 429-449. Greenwood, Gibt es ein Recht auf humanitäre 36
II. Politisch gesicherte Weltfriedensordnung
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tionen wie der Golf-Krieg unterscheiden nicht zwischen der Herstellung einer Möglichkeit zur Rechtsprechung und der Vollstreckung eines Richterspruchs. Sie haben dafür gar keine verschiedenen Instanzen. Trennte man hingegen UNO-Polizeikräfte und multinationale Interventionsverbände im UNOAuftrag streng voneinander, wäre dies leichter möglich. 37 Es würde auch zwischen Rechtsbruch und Bürgerkrieg differenziert, was für die Konfliktbeschränkung im innerstaatlichen Bereich von immenser Bedeutung sein dürfte. Nun wäre es durchaus denkbar, sich eine UNO-Polizei als Freiwilligenarmee mit weltweiter Rekrutierung vorzustellen. Dafür müßte die wahlweise Wahrnehmung der nationalen Dienstpflichten in der Uno-Streitmacht oder in der nationalen Streitmacht ermöglicht werden. 38 Gleiches hätte für den Zivildienst, soweit er vorgesehen ist, zu gelten. Die Ausbildung dieser UNOKräfte müßte den Einsatzoptionen angepaßt werden. Sie müßte die umfassenden Erfordernisse einer weltweiten Polizeiaufgabe berücksichtigen. Wie viele Unterschiede zur landläufigen kriegsnahen Ausbildung hier auftreten können, wird gerade in der aktuellen Diskussion um Ausbildungsdefizite der Bundeswehrangesichts neuer Aufgaben deutlich.39 Welche Stellung bliebe nun den nationalen Streitkräften, bzw. den Bündnissen? Sie blieben zunächst unangetastet, was bedeutet, daß sie ihre derzeitigen Aufgaben weiterführen müßten, um Sicherheit für den Fall des 'Bürgerkriegs' zu gewährleisten, bzw. diesen zu verhindern. Sie hätten aber auch die ausgleichende Funktion einer Machtbalance zu übernehmen, da sie zu einer bewaffneten Zentralgewalt ein Gegengewicht bilden könnten. Ihre Hilfe könnte von der Zentralgewalt beansprucht werden, wenn sich mit polizeilichen Mitteln keine Konfliktbewältigung erzielen läßt, bzw. die UNO-Polizeikräfte existentiell bedroht würden. Es ginge also darum, einen polizeilichen, militärischen Einsatz analog zur innerstaatlichen Ordnung praktikabel zu machen. Der nukleare Einsatz hingegen muß weltinnenpolitisch weiterhin ausgeschlossen sein. Deshalb verbietet es sich, die nukleare Dimension innerhalb des polizeilichen Friedenssicherungssystems funktional einzubauen. Das wäre nur in einem global verwalteten Atomwaffenmonopol oder durch weltweite Denuklearisierung zu realisieren. Beide Möglichkeiten setzten aber den politisch gesicherten Weltfrieden bereits voraus. Würden Atomwaffen jedoch nur zur gegenseitgen Balance 'eingesetzt', wäre eine nukleare Strategie auf einem extrem niedrigeren Level erreichbar. Die Gefahr des nuklearen Winters- der absoluten Vernichtung der
lnteJVention?, S. 93-106. Nass, Grenzen und Gefahren humanitärer Interventionen, S. 279-288. Senghaas, Überlegungen zu einer Kasuistik internationaler Interventionen, S. 435-443. 37 Dagegen hielte Boutros-Ghali eine eigene stehende UN-Truppe fiir "Verschwendung" und "der Organisation nicht angemessen". Gleichzeitig will er der UNO aber eine kurzfristig einsetzbare Streitmacht (aus internationalen Einheiten) zugesichert wissen. (Siehe, Ders., Friedenserhaltung durch die Vereinten Nationen, S. 123-131).
38 Vgl. dazu: Kühne, Völkerrecht und Friedenssicherung, S. 59-63. 39 Vgl.:
Vogt, Militär und Umwelt(schutz), S. 163-166.
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F. Weltinnenpolitik-Frieden in Zeiten der ökologischen Krise?
Lebensgrundlagen- wäre auszuschalten. Wegen dieser weiterhin bestehenden Gefahr drängen etwa Sagan und Turco auf einen baldigen Abbau der riesigen Atomwaffenarsenale: "Ifwe wish to arrange a world in which no miscalculation, no technological error, no misunderstood orders, no fit of ethnic or religious passion, and not even a conspiracy of madman could bring about a global environmental catastrophe, then we must arrange a world with fewer than several hundred nuclear weapons. A regime of minirnum sufficient deterrence is possible, in which nations with small arsenals deter others, similarly armed, but where even the detonation ofthe full global arsenals cannot bring about nuclear winter. Getting down to zero seems an unrealizable goal for the foreseeable future, because, in a regime of minirnum sufficiency, the temptation in a crisis to launch a few nuklaer weapons i s - short of global effects - deterred by the knowledge that the adversary can retaliate in kind. " 40
Weltinnenpolitisch gedacht, würde dies also bedeuten, daß das System der nuklearen Abschreckung unabhängig vom weltweiten subnuklearen Krisenmanagement funktionieren muß. 41 Es müßte sich selbst in Schach halten. Eine 'weltpolizeiliche Aufgabe' für die nationalen Nuklearmächte liegt darin, ein stabiles atomares Abschreckungssystem zu entwickeln und zu garantieren, das mit der gleichzeitigen theoretischen und praktischen Ausarbeitung eines politisch gesicherten Weltfriedens kompatibel bleibt. Eine Abkoppelung von der militärischen Friedensicherung könnte die Eskalationsgefahr kleinerer Konflikte zu atomaren Waffengängen unterbinden. Die Eskalationsmöglichkeit hätte auch keine funktionale Bedeutung für die Friedenssicherung mehr. Dieses riskante Spiel des "imaginary war" war offensichtlich ausschließlich innerhalb der bipolaren Ost-West-Konfrontation 'praktikabel'. Nunmehr gilt es, das nukleare Problem selbst - also wesensgemäß - zu behandeln, d. h., es zu neutralisieren. Neben der Strukturierung der Polizei- bzw. Streitmächte bestehen noch die Fragen der institutionellen Vertretung der globalen Interessen in einer reformierten UNO. Unter der Vorgabe einer Unterscheidung von 'innerer Sicherheit' und '(Bürger)-Krieg' müßtenalljene Vorschläge sorgfaltig geprüft werden, die z. B. eine Erweiterung von UNO-Organen bis hin zum Sicherheitsrat durch Vertreter nichtstaatlicher Organisationen vorschlagen. Eine Sicherheitsstruktur, die nach Vorschalten aller nichtmilitärischen Mittel zu einer
40 Saganil'urco, Nuclear Winter, S. 371. Vgl. zur verbliebenen Abschreckungsfunktion: HäckeVKaiser, Die neue Rolle der Kernwaffen in Europa, S. 132-139. 41 Langfristig müßte dies auch eine Denuklearisierung der Welt eher möglich machen, wie siegerade aktuell verstärkt gefordert wird. Vgl. z. 8.: Robert McNamara: "Man kann davon ausgehen, daß die Kombination aus menschlicher Fehlbarkeit und Atomwaffen unweigerlich zu nuklearer Vernichtung filhren wird. Daher sollten wir, soweit das zu erreichen ist, eine Rückkehr zu einer Welt ohne Atomwaffen anstreben." Zit. nach: Lutz, Nachhaltige Entwicklung als Weltinnenpolitik, S. 154. Vgl. auch: Röhrich, Horizonte einer Weltinnenpolitik, S. 374: "Die Zeit ist unwiderruflich gekommen, in der die einzig realistische Perspektive letztlich in der Abschaffung der Atomwaffen besteht." Weiterhin siehe Singh, Die Bombe oder Frieden?, S. 25-29.
III. Die Diskussion um Weltinnenpolitik als Neubeginn und Fortfiihrung
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polizeilichen Aktion führt und nicht zum Krieg, kann solchen Ansätzen Rückhalt geben. Die Bewahrung der Lebensgrundlagen und die Rechtslage der nachfolgenden Generationen wären aber durch eine bloße Reform bestehender UNO-Strukturen nicht gesichert. Sie müßten in ausreichend ausgestatteten 'Ministerien' vertreten und in ihren Grundlagen überhaupt erst entwickelt werden. 42 Vielleicht fände hier die Vision von Georg Pichts "Mut zur Utopie" ihre Entsprechung, daß die Wissenschaft sich ihrer Verantwortung für die Zukunft zu stellen hätte. In der Tat könnten Natur- und Geisteswissenschaften als Zuträger eines solchen 'Ministeriums' ihrer innovativen Aufgabenstellung gerecht werden.
m. Die Diskussion um Weltinnenpolitik als Neubeginn und Fortführung Die abschließende Würdigung der aktuellen Weltinnenpolitik-Diskussion hat nochmals verdeutlicht, daß die Idee Weltinnenpolitik für die Frage des Friedens im Zeitalter der ökologischen Krise ernstzunehmende Anregungen bereitstellen kann. Durch die ideengeschichtliche Analyse wurde jener Konsens ersichtlich, der eine Gefahreneinschätzung heutiger Autoren und des 'Atomaren Realismus' der 50er und 60er Jahre verbindet. Der Gedanke einer Weltinnenpolitik erlebt also zurecht und folgerichtig seine Renaissance, weil er in der Tat eine politiktheoretische Umsetzung der bestimmenden Faktoren der Weltpolitik seit 1945 repräsentiert. Die politische Theorie v. Weizsäckers erlaubt es, die kontinuierliche Präsenz dieser Faktoren ins Auge zu fassen. Sie zeigt, daß wir heute vor keiner wesentlich anderen Problemlage stehen als vor drei Jahrzehnten, und sie impliziert die Chance, diese Problemlage auch für die Zukunft als bestimmend zu erkennen. Berücksichtigt man den Prozeßcharakter von Weltinnenpolitik, in dem pragmatische und normative Anforderungen verbunden sind, dann verbietet es sich, damit bereits eine vollendete, ideale Weltfriedensordnung zu identifizieren. Weltinnenpolitik weist dann zukunftsorientierte, verantwortliche politische 'Wege in der Gefahr' und bleibt
42 Vgl. den Vorschlag von: Theisen, Zukunftsverträglichkeit als naclunoderne Utopie, S. 29: "Neben den im Bundestag wohlvertretenen Gegenwartsinteressen und den im Bundesrat vertretenen regionalen Interessen benötigen wir einen Ort, in dem die auf Zukunftsverträglichkeit ausgerichtete langfristige Ordnungspolitik zur Bewahrung der Lebensweh konzipiert wird. Eine solche ZukunftsKammer wäre zunächst eine Stätte gemeinsamen Lemens von entsprechend qualifiZierten Vertretern aus den unterschiedlichen Funktionsbereichen. Bislang sind unsere Institutionen primär auf gegenseitige Gewaltenkontrolle hin angelegt. Eine Zukunfts-Kammer wäre ein Schritt hin zu einer lernorientierten politischen Kultur. (... ) Die durch Zukunftskammern wieder regierbar gewordenen Staaten hätten andere Prioritäten als der alte Leviathan, der die Wölfe voreinander schützte und dabei oft zum Oberwolf mutierte. Sie glichen aber auch nicht dem Staat der Industriegesellschaft, der sich von einer libertären Gesellschaft mit Hilfe gigantischer Staatsverschuldung als Medium zur Ausbeutung der Zukunft mißbrauchen läßt. Statt des vor lauter finanziellen Verpflichtungen in seiner qualitativen Steuerungsf'ahigkeit gelähmten Staates müßte der naclunoderne Staat als Hüter des in langfristigen Stabilitätskategorien sehr wohl definierbaren Gemeinwohls auftreten."
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F. Weltinnenpolitik-Frieden in Zeiten der ökologischen Krise?
vereinbar mit anderen theoretischen Versuchen, die z. B. mit den Begriffen "Gesellschaftswelt", "Weltgesellschaft" oder "Global Govemance" ausgedrückt werden. Die Anschlußfahigkeit des dreißig Jahre alten Konzepts Weltinnenpolitik für eine aktuelle Diskussion der Politikwissenschaft im allgemeinen und speziell der Friedensforschung, die wesentlich von einer fundamentalen Änderung der internationalen Politik entfacht wurde, muß aber auch zu kritischen Fragen führen. Diese hätten zu prüfen, warum eine Zeitspanne von dreißig Jahren wenig genutzt wurde, ein weltinnenpolitisch gedachtes Programm des politisch gesicherten Weltfriedensjenseits des Ost-West-Konfliktes wenigstens theoretisch zu versuchen. Wurde die Verantwortung der Theoriebildung für normative Zukunftsentwürfe, die sich jenseits von differierenden gesellschaftspolitischen Überzeugungen übergreifend-gemeinschaftlich, an den offensichtlich bereits gegebenen Realitäten orientiert hätten, im Rahmen des Möglichen wahrgenommen? Diese Fragen dürfen nicht dazu mißbraucht werden, und sie dürfen auch nicht so verstanden werden, mögliche Fehler aufzurechnen. Aber sie sollten die Hinderungsgründe aufdecken helfen, die in der Vergangenheit einer phantasievollen pragmatischen politischen Theorie des Friedens vielfach im Wege standen. (Selbst-)Kritik kann hier der Wissenschaft zu echtem Fortschritt verhelfen. Es geht bei der knappen Zeit, die den Kindem und Enkeln auf dieser Welt bleibt, darum, den Spielraum der Phantasie nicht nochmals für dreißig Jahre mehr einzugrenzen als notwendig. Eine Passage aus Iring Fetschers Römerberg-Ansprache "Die Gefahr der Phantasielosigkeit und das Argument des Utopismus" von 1977 kann da aus heutiger Sicht als Warnung dienen: "Vor einer Reihe von Jahren veröffentlichte die Rand-Corporation in Kalifomien eine Studie über die Welt im Jahre 2000 und 2100. Dieser Studie lag die Befragung von Hunderten erstklassiger Experten auf allen möglichen Gebieten der Naturwissenschaft, Technologie und Sozialwissenschaft zugrunde. Einige Annahmen muteten beim ersten Lesen wie die Resultate kühner Phantasien an. So hieß es etwa, daß man im 21. Jahrhundert Raumfahrzeuge haben werde, durch die das Schwerefeld der Erde verändert werde, und Instrumente, mit deren Hilfe man in den Köpfen der Führer einer feindlichen Macht 'lesen' könne. Delphine wären zur V-Boot-Entdeckung und Bekämpfung abgerichtet und vieles andere mehr, was die Verfasser von Science-Fiction-Romanen erfreut. Dennoch erschien mir die Studie im ganzen nicht durch ein Übermaß, sondern durch einen erstaunlichen Mangel - oder richtiger gesagt: durch eine charakteristische Einschränkung - der Phantasie gekennzeichnet zu sein. Die Teilung der Welt z. B. in zwei feindliche Lager, von denen lW eine durch die Sowjetunion, lW andere durch die USA gefiihrt wird, sowie die sozioökonomische Struktur der beiden konkurrierenden und konfligierenden Gesellschaftssysteme war als vollkommen unverändert unterstellt worden. Kein einziger - oder doch keine statistisch relevante Anzahl von Experten - hatte offenbar diesen Zustand als veränderlich angesehen. Das Zukunftsbild, das sich aus der Rand-Studie ergab, war das Resultat einer schlichten Extrapolation aus den vorhandenen Entwicklungstrends von Wissenschaft und Technik plus ein paar 'wissenschaftlich-technische' Durchbrüche, die in der gleichen Richtung liegen. Um aber eine gerade Linie zu verlängern, braucht man nicht besonders viel Phantasie. " 43
Ill. Die Diskussion um Weltinnenpolitik als Neubeginn und Fortfilhrung
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Wir wissen heute, daß die Abrichtung von Delphinen für militärische Zwecke keinen Zukunftsroman mehr bereichern könnte. Wir wissen aber auch, daß die "charakteristische Einschränkung" der Phantasie eine selbstgewählte Realitätsblindheit war. Fetscher vermutete, daß es an einer Identifizierung von "westlichen Experten und östlichen Planem" mit den Vorstellungen ihrer "Machthaber" läge, daß " ...sie sich eine qualitativ entscheidend veränderte Zukunftsgesellschaft nicht vorstellen... " könnte:44 .,Phantasielosigkeit ist aber kein ungetlhrlicher Mangel. Er wird dann getahrlich, wenn die phantasie-und gedankenlose Verlängerung 'naturwilchsiger' (und nach dem Muster naturwilchsiger Entwicklung geplanter) Entwicklung zu katastrophalen Folgen fiihren muß, eine alternative Entwicklung aber - weil man sie sich einfach nicht vorzustellen vermag - fi1r unmöglich gehahen und dementsprechend nicht gefördert wird. " 4S
Es ist nicht zu vermuten, daß die politische Theoriebildung insgesamt einer vollständigen Identifizierung mit den Vorstellungen der Machthaber unterlegen ist. Aber es könnte sein, daß sie eher unbemerkt zu sehr den gängigen Vorstellungen von politischem Realismus und politischem Idealismus verpflichtet war, um der "Diffamierung jener Forderungen nach Umdenken und Umkehr als 'utopisch' und 'überflüssig"' mit konstruktiven Zukunftsentwürfen entgegenzutreten und umgekehrt diese als "bankrotte Utopie" zu entlarven.46 Gerade durch den Rückgriff auf die Konzeption Weltinnenpolitik zeigt sich ja, daß der bloße Verweis auf eine neue politische Situation nicht ausreicht, um den Zeitpunkt der Neuaufnahme des Gedankens ausreichend selbstkritisch zu erklären. Die vorliegende Arbeit weist den politiktheoretischen Anschluß an das Konzept Weltinnenpolitik als begründet nach und will so die aktuelle Diskussion mit einer Reflexion auf ihre ideengeschichtlichen Grundlagen ergänzen.
43 Fetscher, 44 Ebd.,
Die Gefahr der Phantasielosigkeit, S. 192f.
S. 194.
4S Ebd. 46
Ebd., S. 204.
G. Schluß "Jeder, der jemals beobachtet hat, wie die Augen eines Kindes langsam vom Schlaf überwältigt werden, weiß, was Nachwelt ist. Nachwelt ist die Welt, die noch kommen wird- die Welt, }ur die wir unsere Ideale aufrechterhalten, von der wir unseren Planeten geliehen haben und }ur die wir eine geheiligte Verantwortung tragen. (. ..)Heutzutage kann man zwischen Innen- und Außenpolitik keine klare Trennlinie mehr ziehen: die Wirtschaft, die Umwelt, die AIDS-Krise, der Rüstungswettlauf haben globale Dimensionen. Sie betreffen uns alle. " B. Clinton, Inaugurationsrede, 1993 1
Die Arbeit hat gezeigt, daß v. Weizsäcker, ausgehend von seiner Erkenntnistheorie mit einer anthropologischen Funktion, seine politische Theorie mit seinen physikalischen und philosophischen Arbeiten verbunden hat. Sein ganzheitlicher Ansatz von Politik mußte die Analyse zwangsläufig zur Metaebene von Physik sowie von Philosophie lenken. Ob ein ganzheitlicher Ansatz an die zentrale Stellung der Physik gebunden sein muß oder ob vergleichbares auch z. B. über die Biologie geleistet werden könnte, muß hier nicht entschieden werden. Die Arbeit hat auch kein konkretes Ergebnis über einen institutionellen Aufbau von Weltinnenpolitik erbracht. Einige Aspekte wurden im letzten Abschnitt noch zur Diskussion gestellt. Was festgestellt wurde, ist a) die besondere Verantwortlichkeit, die einer politischen Theoriebildung auferlegt ist, b) die relevante Stellung der vertieften Erkenntnisproblematik für die politische Theorie und c) die außerordentliche Stellung des Zeitverständnisses für eine zukunftsorientierte Politik. Weltinnenpolitik repräsentiert begrifflich einen weitgreifenden, friedenspolitischen Theorieentwurf v. Weizsäckers. Die Entwicklungsmöglichkeiten der Menschheit, ihre Traditionen und ihre aktuellen Fähigkeiten, finden darin Berücksichtigung. Der Entwurf muß deshalb bleiben, was einen Entwurf charakterisiert: vorläufig, kritikabel und verbesserungsfähig. Einzig seine Notwendigkeit stellt er selbst außer Zweifel. Drei Kritikpunkte seien noch angesprochen.
1 Zit.
nach: Schambeck/Widder!Bergmann (Hrsg.) , Dokumente, S. 692f.
G. Schluß
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Weltinnenpolitik als gewollter und gesteuerter Prozeß ist zu einem großen Teil eine pädagogische Konzeption. Immer wenn von Bewußtseinswandel die Rede ist, kommt dies besonders stark zum Ausdruck. Der Erziehung zur Friedensfahigkeit sollte demnach eine große Bedeutung zukommen. Erziehung heißt aber weit mehr als philosophische Aufklärung. Sie ist mindestens so offensiv praktisch zu denken wie Politik. Im Gegensatz z. B. zu Georg Picht bleibt bei v. Weizsäcker die pädagogische Reflexion eher randläufig. Hier wäre aber ein wichtiger Ansatzpunkt für Weltinnenpolitik in Theorie und Praxis zu sehen. So einleuchtend v. Weizsäckers Haltung zur großtechnologischen Nutzung der Kernenergie auch ist, stellt sich doch die Frage, ob seine Beschränkung in der Bewertung auf sicherheitspolitische Risiken zwingend sein muß. Man könnte vermuten, daß seine positive Einstellung zunächst persönliche Gründe hat, die dann mit weltinnenpolitischer Sichtweise beurteilt und vertreten werden. So wäre hier der Physiker zunächst begeistert von den Möglichkeiten seiner Wissenschaft und drängte den Philosophen und Friedensforscher, diese Begeisterung zu teilen. Tatsächlich scheint die naturwissenschaftliche Ausgangsposition in diesem Fall zu einer nicht unwichtigen Vorentscheidung zu führen. Großtechnologie verlangt aber umfangreiche staatliche Sicherung. Sie hat - wie vor allem im Umfeld der Kernkraft-Diskussion formuliert wurde potentiell freiheitsmindernden Charakter. Entsprechend dieser großtechnologischen Denkungsart gerät man dann auf der politischen Ebene mit gewisser logischer Konsequenz zum Weltstaat Insofern hat v. Weizsäcker indirekt, nachdem er die Fortschritte in den weichen, erneuerbaren Energietechniken akzeptiert hatte, auch das politische Spektrum von Weltinnenpolitik erweitert. Sie ist nun ganz und gar nicht auf weltstaatliche Modelle zu reduzieren. 'Kleine Energieproduktion', überschaubare Industrieanlagen bilden auch kleine politische Verwaltungseinheiten, die dennoch als verantwortlich vor dem Ganzen gedacht und betrieben werden könnten. Der Wunsch der Physiker, mit der friedlichen Kerntechnik den Weltenergiebedarf dauerhaft zu befriedigen, korrespondiert eher mit einem Fortschrittsdenken, das Problerne endgültig lösen zu können glaubt, als mit der Einsicht, daß ein grenzenloser Bedarf nicht angestrebt werden kann. Die zivile Kernenergienutzung ist jedenfalls, was den Physikern ja von Beginn an klar war und ihre friedenspolitischen Aktivitäten mitentscheidend motiviert hat, engstens an die militärische Nutzung geknüpft. Selbst wenn es gelingt, die direkte Umsetzung zu unterbinden, bleiben die politischen Irnplikationen beider Nutzungsformen sehr ähnlich. Mit seiner Einbindung der zivilen Nutzung in die sicherheitspolitische Logik hat v. Weizsäcker nur eine Seite berücksichtigt. Die Irnplikationen einer kerntechnischen Energiepolitik hätten - analog zum politischen Denken jenseits des Ost-West-Konfliktes- bezüglich der Chancen eines politisch gesicherten Weltfriedens ebenso umfassend reflektiert werden können. Der Gedanke, daß man innerhalb eines politisch gesicherten Weltfriedens für die Sicherheit kerntechnischer Anlagen garantieren könne, greift einfach zu kurz; nicht so sehr wegen der Wahrscheinlichkeit von ernstzunehmenden Störfällen,
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G. Schluß
dies auch, aber vor allem, weil er die normative Aufgabe verdrängt, nach friedensfördernden, dauerhaften Formen der Energiewirtschaft zu suchen. C. F. v. Weizsäckers Friedenstheorie enthält eine Fülle klassischer Denkfiguren der politischen Ideengeschichte. Von der Idee des weltweiten Friedens, über die Ächtung des Krieges, das Ende der Kriegführbarkeit, das Gleichgewicht der Mächte, der Gegenüberstellung von existentieller vs. instrumenteller Kriegsauffassung und der Fortschrittskritik reichen diese Anknüpfungspunkte bis zur dargestellten Idealismus-Realismus-Kontroverse. Fast ungeachtet dessen entwickelt v. Weizsäcker seine politische Theorie nahezu autark. Dies sichert ihm die unverfälschte Konzentration auf seine Fragestellung und macht seinen Ansatz originär. Dennoch scheint es eigentlich auch auf dieser fachlichen Seite seiner Arbeit angebracht, nach Anschlußmöglichkeiten zur bestehenden politischen Theorie zu suchen. Sie würden ja auch Kommunikationsfähigkeit bedeuten. Was fur den militärisch-technischen Bereich durch v. Weizsäcker bewußt verfolgt und verwirklicht wurde, Expertenwissen, blieb im politiktheoretischen Bereich aber weitgehend aus. Für die politische Wissenschaft blieb v. Weizsäcker daher weitgehend der friedensforschende Philosoph und Physiker. Gerade weil der Politik und ihrer wissenschaftlichen Formulierung aber ein so bedeutsamer Stellenwert in seiner Theorie zukommt, ist es bedauerlich, daß v. Weizsäcker selbst hier in die Theoriediskussion, zuma1 der Theorie der Internationalen Politik, kaum eingetreten ist. Daß hier wichtige Anknüpfungspunkte liegen, sollte durch die vorliegende Arbeit dargestellt werden. Zentrale Zielsetzung dieser Arbeit war, die Bedeutung des Begriffs Weltinnenpolitik durch eine Analyse das Werkes von C. F. v. Weizsäcker zu erschließen. Es stellte sich heraus, daß Weltinnenpolitik im Zentrum einer Theorie des Friedens zu verorten ist. Dort repräsentiert Weltinnenpolitik dann den politischen Prozeß im nuklearen Zeitalter. Internationale Vorgänge, aber auch Innenpolitik, als Bestandteil einer Weltinnenpolitik zu betrachten und zu deuten, heißt damit zunächst nur, sie im vorgegebenen globalen Zusammenhang zu bewerten. Ob die Akteure diesen Zusammenhang berücksichtigen oder nicht, ist hierfur nicht wichtig. Alle internationale Politik, so wurde gezeigt, ist im Atomzeitalter in ihrer pragmatischen Ausprägung der Sicherheitspolitik verpflichtet. Die militärische atomare Strategie gibt ihr faktische, d. h. in der Vergangenheit festgelegte, dokumentierte Strukturen vor. Weltinnenpolitik steht deshalb fur die jeweils konkrete Vergegenwärtigung von Politik innerhalb dieses Spielraumes nuklearer-strategischer militärischer Logik. Spezifisch normativen Charakter muß Weltinnenpolitik annehmen, weil der Spielraum fur gegenwärtige praktische Politik konkret gefahrdet ist. Die Grundsituation des Atomzeitalters ist davon geprägt, daß zur Sicherheitspolitik eine Gefahr der Vernichtung von menschlicher Existenz überhaupt gehört. Pragmatisch kann Weltinnenpolitik diese Gefahr nur immerwährend perpetuieren. Ein so gewonnener Frieden kann nicht von 'ewiger'
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Dauer sein. Deshalb verpflichtet sich Weltinnenpolitik normativ durch eine Orientierung arn politisch gesicherten Weltfrieden. Sie richtet sich also an der theoretischen Arbeit aus, nach praktikablen Auswegen zu suchen, die jenseits der Sicherheitspolitik liegen könnten. Damit ist Weltinnenpolitik mehr als nur ein analytisches Modell, das zur Bewertung mit globaler Perspektive befähigt. Im Spannungsfeld von Pragmatik und Normativität, von faktischer Vergangenheit und potentieller Zukunft wird Weltinnenpolitik zur Praxis selbstverantworteter Gegenwart erweitert. Die Bewertung von Politik gemäß den Anforderungen, die eine Sicherung des Ganzen verlangt, führt zur Übertragung von Verantwortung für eine globale Friedensentwicklung, auf die theoretisch wie praktisch hingewirkt werden muß. Weltinnenpolitik entzieht beiden, Theoretikern und Praktikern, die Möglichkeit des Rückzuges auf einen sicheren unabhängigen Standpunkt. Es sind weder die reine wissenschaftliche Analyse, die keine normative Setzung versuchen möchte, noch die nationale Interessenpolitik, die etwas als ausschließlich eigene Angelegenheit verwalten will, zugelassen. Weltinnenpolitische Verantwortung läßt keine Nischen für Unbeteiligte zurück. Die Theorie des Friedens von v. Weizsäcker begreift Friedenspolitik unter drei komplementären Aspekten. Sicherheitspolitik, Weltinnenpolitik und politisch gesicherter Weltfrieden sind verschiedene konkrete Erscheinungsweisen ein und desselben Prozesses, solange der Prozeß keinen großen Krieg entfesselt. Die Arbeit hat gezeigt, daß der 'Atomare Realismus' als das theoretische Fundament zu gelten hat, das die Offenheit dieses Prozesses begründen kann. Diesem Fundament kommt für die Anschlußfähigkeit von v. Weizsäckers Theorie besondere Bedeutung zu. Eine andere Situation als die der vollständigen Gefährdung ist für den politischen Prozeß nicht mehr vorstellbar. So stellt sich das drohende Ende der Zukunft als das einzig Dauerhafte heraus. Vor dieser seltsamen Verschränkung von immer aktueller Gefahr und immer nur zukünftiger potentieller politischer Gefahrenüberwindung verlieren die antagonistischen Friedenstheorien von Politischem Idealismus und Politischem Realismus ihre strenge Unterscheidbarkeit. Der 'Atomare Realismus' nimmt die Fragestellungen beider 'Fundamentaltypen des politischen Denkens' in sich auf und unterwirft sie der atomaren Gefahrenlage. Weltinnenpolitik entwickelt sich dann jenseits der IdealismusRealismus-Kontroverse, ein Standpunkt, den sie mit anderen zeitgenössischen Versuchen teilt. Die strenge Unterscheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist weltinnenpolitisch aufgehoben, was aber nicht nur zur Beurteilung, sondern auch für die Formulierung von praktischer Politik nutzbar gemacht werden soll. Man kann die Aspekte der Friedenstheorie v. Weizsäckers,- Sicherheitspolitik, Weltinnenpolitik und politisch gesicherter Weltfrieden -, deshalb auch als die politiktheoretische Verarbeitung eines Zeitverständnisses auffassen, das die Zeit in ihren Modi Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verstehen will. Weltinnenpolitik ist somit die Theorie und die Praxis der Politik, welche die globale Gefährdung der Zukunft ver-
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antwortlich wahrnimmt. Wenn man dies akzeptiert, wird unweigerlich die imperative Struktur des Begriffes offenbar: Handle so, daß Du Dir und den Deinen alle Folgen Deines Handeins zumuten kannst. Alles was Du tust, tust Du unmittelbar für oder gegen Dich selbst. Keine persönliche, keine politischöffentliche Handlung kann ihre Folgen nach außen oder auf die Zukunft abwälzen. Ein Außen gibt es nicht mehr. Eine Zukunft ist nur über das gegenwärtige Handeln zu konstituieren. Freilich zeigt sich damit v. Weizsäckers Weltinnenpolitik, die über atomare Sicherheitspolitik, physkalisch-erkenntnistheoretisch begründete Anthropologie sowie mittels der Reflexion der wichtigen Errungenschaften des neuzeitlichen Denkens entwickelt wurde, am Ende als konsequente moderne Umsetzung eines alten Textes, der biblischen Bergpredigt: "Habe ich mich, noch als Kind, getäuscht, wenn mich die Wahrheit der Bergpredigt erschütterte, mich aus der Selbstzufriedenheit und dem Ehrgeiz vetjagte? Lese ich sie heute, als Wissenschaftler, in historischer Bildung erzogen, so ist meine Reaktion: Was da steht, ist schlichte Vernunft. Einige Wendungen in ihr sind zeitbedingt. Aber jeder sieht: Würden wir ihre Forderungen erfiillen, so wäre unser aller Leben besser, niemand würde verlieren. Und die Seli~reisungen können wir am heutigen Tag, in uns selbst erfahren, wenn wir uns ihrem Inhalt öffilen."
Die ideengeschichtliche Untersuchung zeigt von v. Weizsäckers Theorie des Friedens als moderne Explikation der Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit universaler Normsetzung, die im Kern bereits in den großen religiösen Tradionen gestellt und beantwortet wurde. C. F. v. Weizsäcker hebt diese traditionellen Antworten aber auch als deutungsnotwendig und -fähig hervor. Er wählt die religiöse Offenbarung ja nicht als Ausgangspunkt seiner Argumentation. Vielmehr führt seine diffizile wissenschaftliche Arbeit zum Ergebnis, daß für die Anforderungen, die der Menschheit gestellt sind, Lösungsansätze innerhalb ihrer geistesgeschichtlichen Tradition vorbereitet wurden. Mag seine persönliche Weltsicht auch durch jene christliche Offenbarung geprägt sein, in seiner wissenschaftlichen Arbeit geht er nicht theologisch voran. Er beschränkt sich darauf, die Bedingungen der Möglichkeit sicherer Erkenntnis in ihren Grenzen aufzudecken, um die Chancen positiver Entwicklung jenseits dieser Grenzen ans Licht zu bringen. Weltinnenpolitik ist deshalb auch und vor allem der Wahrung dieser Chancen verpflichtet. Für die Theoriebildung einer politischen Wissenschaft, die sich als Produkt einer profanen aufgeklärten Vernunft begreift, ist v. Weizsäckers Ansatz in seiner letzten Konsequenz vielleicht eine Zumutung. Gleichwohl hätte sie sich der Aufgabe zu stellen, Normbildung jenseits der religiösen Einbettung zu begründen. Denn, soweit scheint v. Weizsäckers Argumentation auch für jeden 'neutralen' Standpunkt Geltung zu behalten, eine verantwortliche Par-
2 CFW,
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teinahme für die Sicherung der Zukunft ist unweigerlich mit normativen Setzungen verbunden. Die Parteinahme für die Zukunft kann aber nur durch die Verantwortlichen der Gegenwart, also durch uns, geschehen. Wie ist nun jene Frage zu bewerten, mit der die vorliegende Arbeit begonnen wurde: Ist die Idee einer Weltinnenpolitik realistisch? Durch die begriffliche Verbindung von Weltpolitik und Innenpolitik repräsentiert sie die Herausforderung, angesichts globaler Gefahrdung die politische Praxis und ihre Theorie als zukunftsorientierte Bewahrungsaufgabe zu begreifen, als 'konservative' Politik. Damit bezeichnet der Begriff Weltinnenpolitik die Bedingungen der politischen Realität, und so ist die Idee einer Weltinnenpolitik realistisch.
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Verzeichnis ausgewählter Schriften von Carl Friedrich von Weizsäcker Das vorliegende Verzeichnis ausgewählter Schriften von C. F. v. Weizsäcker ist eine Zusammenstellung von Titeln mit vorwiegend politischem bzw. philosophischem Charakter. Es entspricht dem Stand von Anfang 1994, mit der Ausnahme der aufgefilhrten jüngsten Buchveröffentlichung, die nach Abschluß der vorliegenden Arbeit erschien. Die fachspezifischen naturwissenschaftlichen Veröffentlichungen wurden nur teilweise aufgenommen. Nicht erwähnt sind literarische Arbeiten, wie z.B. Gedichte. Das Verzeichnis will insgesamt keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, das betrifft auch die fremdsprachlichen Veröffentlichungen. Allerdings ermöglicht es einen Überblick Ober die Schaffensschwerpunkte und öffentlichen Stellungnahmen v. Weizsäckers zu zeitgenössischen aktuellen Fragen. Das Verzeichnis ist in vier Bereiche gegliedert: A) Aufsätze, B) Einzelveröffentlichungen als Autor, Mitautor und Herausgeber, C) Memoranden und Festschriften und D) Gespräche und Interviews. Jeder Bereich ist nach den Erscheinungsjahren geordnet, innerhalb eines Jahres alphabetisch nach Titeln. Unter A) erscheinen als Aufsätze, jeweils nach Erstveröffentlichung, auch Beiträge aus Buchveröffentlichungen v. Weizsäckers, die Aufsatzcharakter haben. Voraussetzung war, daß eine genauere Angabe zum Datum der Entstehung oder des Vortrags vermerkt ist. Diese Angaben wurden mit aufgenommen. Dadurch wird die Kontinuität der Problernstellungen im Schaffen v. Weizsäckers ersichtlich. Für die politischen Aussagen bleibt der tatsächliche historische Kontext somit erschließbar. Unter B) wurden die Einzeltitel numeriert. Diese Zählung verweist im Teil A) auf die Wiedergabe von Einzelbeiträgen in Büchern v. Weizsäckers. Das Verzeichnis wurde durch eigene Recherche und unter Verwendung folgender Bibliographien erstellt: Ursula Hasler (Bearb.): Bibliographie Carl Friedrich von Weizsäcker, in: Börsenblatt des Deutschen Buchhandels, Frankfurter Ausgabe, Nr. 68, 19, (1963), S. 1579-1585. Verzeichnis der Schriften C. F. v. Weizsäckers, in: Erhard Scheibe/Georg Süßmann, (Hrsg.): Einheit und Vielheit- Festschrift filr Carl Friedrich von Weizsäcker zum 60. Geburtstag, Göttingen 1973, S. 292-304. Verzeichnis von politischen Texten (1948-1980), in: Carl Friedrich v. Weizsäcker: Der bedrohte Friede. Politische Aufsätze 1945- 1981 (1981), München 2. Aufl. 1984, S. 630-640. Peter Ackermann (Bearb. ): Bibliographie der Schriften Carl Friedrich von Weizsäckers, in: Peter Ackerrnann/Wo!fgang Eisenberg/Helge Herwig!Karlheinz Kannegießer (Hrsg.): Erfahrung des Denkens- Wahrnehmung des Ganzen. Carl Friedrich von Weizsäcker als Physiker und Philosoph, Berlin 1989, S. 211-246. Weiterhin wurde die Pressedokumentation des Deutschen Bundestages ausgewertet. Die dort vermerkten Datierungen von Zeitungsartikeln und Gesprächsabschriften wurden übernommen.
A . Aufsätze 1931: Ortsbestimmung eines Elektrons durch ein Mikroskop, in: Zeitschrift filr Physik, 70, 1931, S. 114-130. 1932: Grenzfragen der Philosophie und modernen Physik, in: Himmelswelt, 42, 1932, S. 129-138. 1933: Durchgang schneller Korpuskularstrahlen durch ein Ferromagnetikurn, Diss. phil. Leipzig 11. Oktober 1933, in: Annalen der Physik, (5) 17, 1933, S. 869-896. 193 7: Ist in der Gegenwart eine systematische Einheit der Wissenschaft möglich?, in: Die Tatwelt, 13, 1937, Heft 2, S. 68 - 78.
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1954: Erkenntnis ohne Liebe, in: Christ und Welt vorn 21. Oktober 1954. Georg Picht: Bildung und Naturwissenschaft, [Besprechung einer Arbeit von Georg Picht: Bildung und Naturwissenschaft, in: Clernens Münster/Georg Picht: Naturwissenschaft und Bildung, Würzburg o. J.] in: a) Göttingisehe Gelehrte Anzeigen, 208, 1954, Nr. 3/4, S. 117-136; b) B2 (Zum Weltbild der Physik) [unter dem Titel:] Die Bedeutung der Logik fur die Naturwissenschaft, S. 266-280.
1955: Komplementarität und Logik., [Niels Bohr zum 70. Geburtstag am 7.10.1955 gewidmet], in: a) Naturwissenschaft, 42, 1955, Heft 19, S. 521-529 und Heft 20, S. 545-555; b) B2 (Zum Weltbild der Physik) (hier mit zusätzlicher Bemerkung), S. 281-331 . Niels Bohr. Der Schöpfer des Atommodells, in: a) Hans Schwerte/Wilhelm Spengler: Forscher und Wissenschaftler im heutigen Europa, Bd. 1.2, 01denburg 1955, S. 71-78; b) B2 (Zum Weltbild der Physik), S. 251-257. Über einige Begriffe aus der Naturwissenschaft Goethes, [Nachwort zum Bd. XIII der Hamburger Goethe-Ausgabe), in: a) Bd. XIII der Hamburger Goethe-Ausgabe, Harnburg 1955, S. 537-554; b) B 7, S. 222-243; c) Erich Boehringer!Wilhelm Hoffinann: Robert Boehringer. Eine Freundesgabe, Tübingen 1957, S. 697-771.
1956: Die lllusion deutscher Atombomben [aus einem Brief an den Herausgeber, Göttingen 14. Oktober 1955), in: Car1 Seelig: Helle Zeit • dunkle Zeit. ln mernoriam Albert Einstein. Zürich 1976, S. 130-133. Gestaltkreis und Komplementarität, in: a) Paul Vogel: Viktor von Weizsäcker, Arzt im Irrsal der Zeit. Eine Freundesgabe zum 70. Geburtstag am 21. April 1956, Göttingen 1956, S. 21-53; b) B2 (Zum Weltbild der Physik), S. 332-366.
1957: Atom und Atomtheorie, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch filr Theologie und Religionswissenschaft, hrsg. in Gerneinschaft mit Hans Frhr. v. Campenhausen u. a., 7 Bde. (Tübingen 1957-1965), (3) 1, 1957, Sp. 682-686. Atombomben und Politik, [Vortrag, gehalten am 3. März 1957 im 3. Programm des NDR Harnburg] in: Deutsche Universitätszeitung, 12, 1957, Heft 10, S. 3-6. Atomenergie und Atomzeitalter [Festvortrag, gehalten auf der Tagung der Zellstoff-, Holzstoff-, Papier- und Pappenindustrie am 28. Mai 1957 in Baden-Baden], in: Sonderdruck durch die Treubandstelle der Zellstoff- und Papierindustrie, BoM 1957. Atomenergie und Atomzeitalter, in: Schweizer Monatshefte, 37, 1957, Heft 3, S. 171-180. Atomphysik und Weltbild, in: Die Kultur, 6, 1957/58, Nr. 105, S. 4-5. Atomrüstung bringt keine Sicherheit, in: Die Friedensrundschau, II, 1957, Nr. 6, S. 4-9.
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Anhang Das Atomzeitalter erfordert eine neue Politik [auszugsweise Veröffentlichung der wesentlichen Teile eines Referats, gehalten in der Evangelischen Akademie Loccum im November 1957 unter dem Titel: Hemchaft über das Atom), in: Die Welt vom 30. November 1957; b) Die Friedensrundschau, 12, 1958, Nr. I, S. 16-22. Das politische Kalkül genügt nicht, in: Deutsche Studentenzeitung, 7, 1957, Nr. 415, S. 8. Die Atomwaffen, in: Burschenschaftliche Blätter, 72, 1957, Heft 9, S. 198-200. Die Verantwortung der Wissenschaft im Atomzeitalter, [Vortrag von 1957], in: a) Jahrbuch der Deutschen Akademie der Sprache und Dichtung in Darmstadt, Heidelberg 1957, S. 111-129; b) Geist und Zeit, 5, 1957, S. 187-191; c) Außenpolitik, 8, 1957, S. 344-346; d) 86 (Verantwortung der Wissenschaft); e) Die Welt vom 30. April1957 in Auszügen [unter dem Titel:] .,Atomrüstung bringt keine Sicherheit"; f) Der Tagesspiegel vom 5. Mai 1957. Ehrfurcht vor dem Leben, in: SoMtagsblatt, Nr. 17, 1957. Einftihrung in: Fritz von Graevenitz: Plastik, Malerei, Graphik, Stuttgart 1957, S. 1-19. Operative Logik und Mathematik, in: a) Naturwissenschaften, 44, 1957, Nr. 18, S. 482-485; b) B49 (Zeit und Wissen), S. 678-689. Säkularisierung und Naturwissenschaft. Friedrich Gagarten zum 70. Geburtstag am 13. Januar 1957, in: B2 (Zum Weltbild der Physik), S. 258-265. Should Germany have atomic arms?, in: Bulletin of the Atomic Scientists, 13, 1957, Heft 8,
s. 283-286.
1958: Der kleine Krieg. Ein Beitrag zur "abgestuften" Abschreckung, in: Münchner Merkur vom 19. Juli 1958. Descartes und die neuzeitliche Naturwissenschaft, [Rede gehalten anläßlich der Feier zum Beginn des neuen Amtsjahres des Rektors der Universität Harnburg am 13. November 1957], in: a) Selbstverlag der Universität Hamburg, Harnburg 1958; b) B9 (Die Tragweite der Wissenschaft), s. 201-221. Descartes, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch fiir Theologie und Religionswissenschaft, hrsg. in Gemeinschaft mit Hans Frhr. v. Campenhausen u. a., 7 Bde. (J. C. 8. Mohr: Tübingen 1957-1965), (3) 2 (1958), Sp.8 -89. Do we want to save ourselves?, in: Bulletin ofthe Atomic Scientists, 14, 1958, Nr. 5, S. 180-184. Einstein, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch fiir Theologie und Religionswissenschaft, hrsg. in Gemeinschaft mit Hans Frhr. v. Campenhausen u. a., 7 Bde. (Tübingen 1957-1965), (3) 2 (1958), Sp. 406. Energieerzeugung durch Wasserstoff-Fusion, [Festvortrag, gehalten anläßl. 50. Hauptversammlung des VDE am l. Oktober 1958 in Stuttgart], in: a) Elektrotechnische Zeitschrift, Ausg. A 79, 1958, S. 829-836; b) Deutsche Universitätszeitung 14, 1959, S. 261-268. Entwicklung. I. In der Natur, in a) Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch fiir Theologie und Religionswissenschaft, hrsg. in Gemeinschaft mit Hans Frhr. v. Campenhausen u. a., 7 Bde. (Tllbingen 1957-1965), (3) 2 (1958), Sp. 505 • 510. Ethische und politische Probleme des Atomzeitalters, in: a) Außenpolitik, 9, 1958, S. 302-314; b) Ethical and political problems of the atomic age. [Lecture, delivered in the Bisbop Partridge Hall, Churchhouse, Dean's Yard, Westrninster, April 15th, 1958], London 1958. Ich-Du und Ich-Es in der heutigen Naturwissenschaft, in: a) Merkur, 12, 1958, Heft 2, S. 124128; b) P. A Schilpp/M. Friedman: Martin Buber, Stuttgart 1963, S. 533-537. Leserbrief[vom 7. August 1958), in: Die Weltwoche vom 15. August 1958. Mit der Bombe leben. Die gegenwärtigen Aussichten einer Begrenzung der Gefahr eines Atomkrieges, in: a) Sonderdruck "Mit der Bombe leben", Harnburg 1958; b) Die Zeit [vierteilig), 15., 22., 29. Mai und 5. Juni 1958. c) B36 (Der bedrohte Friede), S. 43-87.
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1959: Allgerneinheit und Gewißheit, in: a) Martin Heidegger zum siebzigsten Geburtstag, Pfullingen 1959; b) B19 (Die Einheit der Natur), S. 93-106.
Christlicher Glaube und Naturwissenschaft, [Vortrag, gehalten am 3. November 1958 in Greifswald) in: Evangelische Stimmen zur Zeit, Heft 2, Berlin, 1959. Disengagement in Germany? in: Bulletin ofthe Atomic Scientists, 15, 1959, Heft 6, S. 226-228. Erinnerungen an Wolfgang Pauli, in: Zeitschrift filr Naturforschung, 14 a, 1959, S. 439-440. Kausalität. I. In der Natur, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch fiir Theologie und Religionswissenschaft, hrsg. in Gerneinschaft mit Hans Frhr. v. Campenhausen u. a., 7 Bde. (Tübingen 1957-1965), (3) 3 (1959), Sp. 1228-1230. Kepler, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch fiir Theologie und Religionswissenschaft, hrsg. in Gemeinschaft mit Hans Frhr. v. Campenhausen u. a., 7 Bde. (Tübingen 1957-1965), (3) 3 (1959), Sp. 1247-1248. Militärische Tatsachen und Möglichkeiten, in: Günter Howe (Hrsg.): Atomzeitalter, Krieg und Frieden, [Forschungen und Berichte der Evangelischen Studiengemeinschaft], Witten, Berlin 1959, S. 23-59. Physikalische, technische und biologische Tatsachen, in: Günter Howe (Hrsg. ): Atomzeitalter, Krieg und Frieden, [Forschungen und Berichte der Evangelischen Studiengerneinschaft], EckhartVerlag: Witten, Berlin 1959, S. 11-22. Sprache als Information, [Vortrag, gehalten in der Vortragsreihe "Die Sprache" der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München und Berlin 1959), in: Die Sprache. Jahrbuch Gestalt und Gedanke, Bd. V, München 1959, S. 45-76. 1960: Die Sprache der Physik, [Vortrag, gehalten auf der Tagung über Sprache der Jungius-Gesellschaft in Harnburg 1957], in: a) Sprache und Wissenschaft, 1960; b) B19 (Die Einheit der Natur), S. 61-83; c; B 17.
Einstein und die Wissenschaft unseres Jahrhunderts, in: a) Theodor Pflzer: Die Einstein-Feier in
U1m, Göttingen 1960, S. 13-28; b) Aachener Prisma, 8, 1959/60, Nr 4, S. 12-13; c) Universitas, 16, 1961, Heft 10, S. 1061-1073.
Galileo Galilei, in: Universität und Christ. Evangelische und katholische Besinnung zum 500jährigen Bestehen der Universität Basel, Zürich 1960, S. 43-62. Gefahren des A1omchaos. Zur Frage der nuklearen Bewaffuung, in: a) Junge Kirche. Protestantische Monatshefte, 21 , Heft I, 1960, S. 626-627; b) Die Zeit, Nr. 42 vom 14. Oktober 1969. Verpflichtung zum Denken. Zeichen der Zeit, in: Evangelische Monatsschrift, 14, Heft 7/8, 1969, S. 259-264. 1961: Die Einheit der Physik, in: a) Festschrift Werner Heisenberg und die Physik unserer Zeit, Braunschweig 1961; b) B19 (Die Einheit der Natur) [unter dem Titel:] Die Einheit der bisherigen Physik, S. 133-171.
Die Verantwortung der Naturwissenschaft und ihr moralischer Gewinn, in: Christian Velder: Das moderne Bild der Naturwissenschaften. Ein Lesebuch filr Ausländer, München 1961, S. 112-115. Die Wissenschaft und die moderne Welt, in: Hermann Rinn!Max Rycher (Hrsg.): Dauer im Wandel. Festschrift zum 70. Geburtstag von Carl J. Burckhardt, München (1961), S. 453-464. Einleitung zu: Franz Dernming u. a.: Kernexplosionen und ihre Wirkungen, Frankfurt a. M. 1961, s. 7-16. Falls die Atombomben fallen ... in: Die Welt vom 18. März 1961. Göttinger Erklärung heute, in: Physikalische Blätter, 17, Heft 6, 1961, S. 263-269. Wissenschaft und Technik, in: Christian Velder: Das moderne Bild der Naturwissenschaften. Ein Lesebuch flir Ausländer, München 1961, S. 82f.
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Anhang
1962: Gedenkworte fur Artbur H. Compton und Niets Bohr, in: Orden pour Je Merite fur Wissenschaften und Künste (Hrsg. ): Reden und Gedenkworte. Öffentliche Sitzung des Ordenkapitels am 5. Juni 1962, 5. Bd., Heidelberg 1962, S. 105-120.
Hat jeder eine Chance?, in: a) B36 (Der bedrohte Friede) [unter dem Titel:] Hat jeder eine Chance? Erläuterungen zum Tübinger Memorandum der Acht (I), S. 115-124; b) Die Zeit vom 23. März 1962. Kopernikus, Kepler, Galilei, in: Klaus Oehler/Richard Schaeffer: Einsichten. Gerhard Krüger zum 60. Geburtstag, Frankfurt a. M. 1962, S. 376-394. Vom Sinn des Bevölkerungsschutzes, [Leserbrief], in: Süddeutsche Zeitung vom 13. Oktober 1962 Vorwort zu: a) Martin Steinke-Tao Chün: Das Lebensgesetz. Eine Antwort aufLehensfragen aus buddhistischer Sicht, München o. J. (1962); b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 524-528. 1963: Bedingungen des Friedens, in: a) C. F. v. Weizsäcker u. a., Vier Ansprachen anläßtich der Ver)eihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels, (Privatdruck Börsenverein des deutschen Buchhandels e. V.), Frankfurt a. M. 1963; b) Börsenblatt filr den deutschen Buchhandel, Frankfurter Ausgabe 19, Nr. 85, 1963, S. 1920-1925; c) B8 (Bedingungen des Friedens); d) B36 (Der bedrohte Friede), S. 125-137; d) Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14. Oktober 1963, e) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 57-69, f) (frz.] documents Rewe des questions Allemandes, 18 (3) 1963, S. 6-14.
Die politische Situation unserer Zeit, [Vortrag, gehalten vor dem Übersee-Club in Harnburg am 5. November 1962], in: Mitteilungen des Übersee-Clubs Hamburg, 2, 1963, S. 5-31. Die politische Verantwortung des Nichtpoliti.kers, [Vortrag, gehalten am 7. Januar 1963 in Hannover), in: Schriftenreihe der Industrie- und Handelskammer zu Hannover, Heft I, 1963. Vorwort zu: Leo Szilard: DieStinune der Delphine. Utopische Erzählungen, Harnburg 1963, S. 59. 1964: Die Illusion der Sicherheit, in: Die Zeit, Nr. 52 vom 25. Dezember 1964, S. 3.
Die Zweideutigkeit des Fortschritts und die Frage nach der einen Wahrheit, [Vortrag, gehalten auf Einladung des Mineralölwirtschaftsverbandes am 19. Februar 1964 im Hamburger BP Studienhaus; Nach einer TonbandaufZ.) (Beilage], in: BP Kurier, 2, 1964. Einleitung zu: Die politische Verantwortung der Nichtpolitiker. Das Heidelberger Studio, eine Sendereihe des Süddeutschen Rundfunks, Leitung: Johannes Schlemmer, 29. Sendefolge, München 1964, S. 9-28. Kants "Erste Analogie der Erfahrung" und die Erhaltungssätze der Physik, in: a) Argumentationen. Festschrift fur JosefKönig, Göttingen 1964; b) B19 (Die Einheit der Natur), S. 383-404. MLF- Kitt oder Keil, politische Fragen zur multilateralen Atomstreitmacht, in: Die Zeit vom 13. November 1964. 1965: Briefmit dem Titel: Muß 'Deutschland' sterben, damit wir leben können? [Brief an den Chefredakteur Peter H. Lehmann], in: auditorium. Hamburger Studentenzeitung, 40, 1965, S. 8.
Die MLF (Multi-Lateral-Force)- Keine Alternative: Politische Fragen zur multilateralen Atomstreitmacht, in: Die Force de Frappe. - Europas Hoffuung oder Verhängnis? Hans Dieter Müller (Hrsg.), Olten, Freiburg i. Br. 1965, S. 33-43. Die Wissenschaft und das öffentliche Bewußtsein, (Ansprache zur Verleihung des WilhelmBölsche-Preises 1965), in: Kosmos, 61 (6) 1965, S. 226-230. Formen und Voraussetzungen künftigen Lebens, in: Der Ingenieur, 19 (5/6) 1965, S. 7-9. Nur Bewußtsein kann die Zukunft meistern. Prof. Carl Friedrich von Weizsäcker über Formen und Voraussetzungen künftigen Lebens. Der Festvortrag zum Jubiläum der Handelskammer Hamburg, in: a) Die Welt vom 10. Mai 1965; b) Gedanken über die Zukunft des technischen Zeitalters, [Festvortrag, gehalten anlaßlieh der 300 Jahr Feier der Handelskammer Harnburg am 7. Mai 1965; nach TonbandaufZ.), Harnburg 1965.
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Verwirklichung der Freiheit, in: a) Evangelische Welt, 19 (15) 1965, S. 433-436; b) B12 (Über die Freiheit). Vorwort zu: Amitai Etzioni: Der harte Weg zum Frieden. Eine neue Strategie, Göttingen 1965. Vorwort zu: Peter Plaass: Kants Theorie der Naturwissenschaft, Göttingen 1965, S. 7f. Wissenschaft und Technik in der wissenschaftlich-technischen Welt, [Vortrag, gehalten am 3. Dezember 1965 an der Technischen Hochschule München], in: Jahrbuch Technische Hochschule München, 1965, S. 55-68. 1966: Abschluß und Vollendung der Physik. Der Münchener Vortrag des Philosophen über eine umfassende Theorie der exakten Naturwissenschaft, in: Süddeutsche Zeitung vom 25. Oktober 1966.
Die Einheit der Physik als konstruktive Aufgabe, [Vortrag an der Universität Lausanne 1965], in: a) Philosophia Naturalis IX, 1966, S. 247-265; b) B19 (Die Einheit der Natur), S. 183-206; c) B 10; d) B 17 [franz. Original: La physique - une unite il construire, in: Publications de I'Universite de Lausanne XXXVIII, 1965]. Ethische und politische Probleme des Atomzeitalters, in: a) Integritas. Geistige Wandlung und menschliche Wirklichkeit. Kar! Holzamer gewidmet, Dieter Stolte/Richard Wisser (Hrsg.), Tübingen 1966, S. 337-355. Fragen an die Tiefenpsychologie, [Vortrag, gehalten im Stuttgarter Institut fiir Psychotherapie und Tiefenpsychologie im März 1965], in: a) Almanach 1965, Gesellschaft und Neurose, Stuttgart 1966; b) B19 (Die Einheit der Natur), S. 292-311. Gedanken über die Zukunft des technischen Zeitalters, in: Süddeutsche Zeitung vom 11. März 1966. Kants Theorie der Naturwissenschaft nach P. Plaass, [Vortrag, gehalten auf der Tagung der KantGesellschaft in Köln 1965], in: a) Kant-Studien, 56, \966, S. 528-544; b) B19 (Die Einheit der Natur), S. 405-427. Sachfragen der deutschen Politik- Vier Jahre Tübinger Memorandum [Vortrag, gehalten am 10. Januar 1966 im Übersee-Club in Hamburg] in: a) Mitteilungen des Übersee-Clubs, Heft I, 1966; b) Die Zeit 21 (1966), Nr. 3- 4; c) Bl3 (Gedanken über unsere Zukunft). Sachfragen deutscher Politik, in: Die Zeit vom 14. Januar 1966. Schachpartie der Großmächte. Die Vorbedingungen eines gesicherten Weltfriedens, in: Die Zeit vom 7. Januar 1966. The view of a German Scientist, in: The road to peace. - Christian approaches to defence and disarmement. By John C. Bennett/Kenneth Johnstone/C. F. v. Weizsäcker/Michael Wright, Philadelphia 1966, S. l9-31. Über weltpolitische Prognosen, [Referat vor der Studiengruppe fiir Rüstungsbeschränkung, Rüstungskontrolle und Internationale Sicherheit der Deutschen Gesellschaft fiir auswärtige Politik in Bonn am 6. Dezember 1965], in: a) Europa-Archiv, 21. Jg., 1966, Folge I, S. 1-15; b) Bl3 (Gedanken über unsere Zukunft), S. 29-53. Welche Alternativen haben wir? Der Hintergrund des Deutschlandproblerns: Rüstungsplanung und Weltgewicht. Wie sich die Teilung überwinden ließe- dies bleibt die wichtigsteSachfrage der deutschen Politik, in: Die Zeit vom 21. Januar 1966. 1967: Atomkontrolle nur durch schwarze Kästen. Ein Beitrag zur Diskussion um den geplanten Atomwaffen-Sperrvertrag, [Vortrag], in: a) Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28. Februar 1967; b) Nichtverbreitung von Kernwaffen. Ein Problem der Friedenssicherung. Geleitwort: Ludwig Raiser; Beiträge: J. Seetzen u. a. (Forschungen und Berichte der Evangelischen Studiengemeinschaft, hrsg. v. Günter Howe, Bd. 22), Witten 1968.
Demonstration fiir die Zukunft, [autorisierte Wiedergabe einer Rede über aktuelle Bildungsfragen, gehalten am 30. Juni 1967 in Hamburg], in: Hamburger Lehrerzeitung, 20 (14) 1967, S. 417419. 27 Banosch
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Anhang Der Weltfriede als Lebensbedingung des technischen Zeitalters, in: Universitas, 22, Heft 8, 1967, S. 1121-1132. Die Einheit der Physik, [Vortrag, gehalten auf der Physikertagung in München 1966], in: a) Physikalische Blätter, 23, 1967, S. 4-14; b) Bl9 (Die Einheit der Natur) [unter dem Titel:] Ein Entwurf der Einheit der Physik, S. 207-222. Ein Brief als Nachwort, in: Kurt Aland/Wilhelm Sehneerneicher (Hrsg.): Kirche und Staat. Festschrift fiir Bischof D. Hermann Kunst zum 60. Geburtstag am 21. Januar 1967, Berlin 1967, S:31S-317. Friede und Wahrheit, [Vortrag, gehalten auf dem evangelischen Kirchentag in Hannover im Juni 1967], in: a) Frieden. Vorlesungen auf dem 13. Deutschen Evangelischen Kirchentag Hannover 1967, Stuttgart, Berlin 1967, S. 63-79; b) BIS (Der ungesicherte Friede), S. 9-31; c) Die Zeit vom30. Juni 1967. Gedanken zur Zukunft dertechnischen Welt [Zwei Teile], in: Neue lOrieher Zeitung vom I I. und 12. Oktober 1967. Ist der Weltfriede unvermeidlich?, in: a) Bergedorfer Gesprächskreis zu Fragen der freien industriellen Gesellschaft, Bergedorfer Protokolle, Bd. 18, Hamburg, Berlin 1967, S. 9-30; b) Forum, 14, Heft 160/ 161,1967, S. 306-309 [mit dem Titel: Wird der Friede unvermeidlich?). Möglichkeit und Bewegung. Eine Notiz zur aristotelischen Physik, in: a) Festschrift fiir Josef Klein zum 70. Geburtstag, Göttingen 1967; b) Bl9 (Die Einheit der Natur), S. 428-440. Science serves peace, in: German Science Re-Emerges, Bonn-Lengsdorf 1967, S. 6-8. Zum Geleit, in: Rolf Italiaander (Hrsg.): Frieden in der Welt - aber wie?, [Politikum Reihe 15], Stuttgart 1967, S. 7-8. Zumutungen des Friedens, in: Werner Beck/Reinhard Schmid (Hrsg.): Streit um den Frieden, Mainz, München 1967, S. 31-52.
1968: Das philosophische Problem der Kybernetik, [Vortrag, gehalten im Januar 1968 auf der 70. Tagung der Nord- Westdeutschen Gesellschaft fiir Innere Medizin in Hamburg], in: a) Hamburger Ärzteblatt, 22 [in leicht redigierter Form]. Nr. S, 1968; b) Bl9 (Die Einheit der Natur), S. 280291; c) B 10.
Die Rolle der Tradition in der Philosophie, [Vortrag anläßlich der 100-Jahr-Feier der Gründung der 'Philosophischen Bibliothek' in Harnburg 1968], in: a) 'Hundert Jahre Philosophische Bibliothek 1868- 1968'. Feier am 17. Oktober 1968 im Festsaal der Patriotischen Gesellschaft Harnburg, Harnburg 1968; b) Bl9 (Die Einheit der Natur), S. 37!-382. Friedlosigkeit als seelische Krankheit, [Vortrag, gehalten 1967 anläßlich des I OOjährigen Bestehens der Bodelschwingschen Anstalten], in: a) Bethel-Schriftenreihe, Bethel-Jahrbuch 1968, S. 322; b) Pastoraltheologie, Wissenschaft und Praxis, 57. Jg., Heft I, 1968, S. 12-30; c) BIS (Der ungesicherte Friede), S. 32-56; d) B36 (Der bedrohte Friede), S. 153-177; e) BSI (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 70-94. Gedanken zur Zukunft der technischen Welt. [Ein Vortrag, gehalten am 16. September 1967 vor
dem Schweizerischen Handels- und Industrieverein in Zürich], [Solothurner Privatdruck 13], Solothurn 1968.
Gedenken an Günter Howe. Ein Mittler zwischen Ideologie und Naturwissenschaft, in: Die Zeit vom 8. November 1968. Humanität und Neutralität. Über den Auftrag des Roten Kreuzes im Kampf gegen Leiden und Tod, [Festvortrag in der Frankfurter Paulskirche anläßlich des Festaktes des Deutschen Roten Kreuzesam 23. Juni 1968), in: a) Deutsches Rotes Kreuz, Heft 7, Juli 1968; b) BIS (Der ungesicherte Friede), S. 77-96. Hunger und Weltfrieden. Ist die Katastrophe unvermeidlich? in: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt vom 2. Juni 1968.
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Innehalten: Hilfe fiir Vietnam, [Brief an die Herausgeber), in: Frankfurter Allgerneine Zeitung vom 14. Februar 1968. Prognose Ober den Weltfrieden, (Auszugsweise Wiedergabe eines Vortrages, gehalten anläßlich des letzten Hochschulabends der Universität Stuttgart], in: Stuttgarter Nachrichten vom 10. Februar 1968. Über die Kunst der Prognose, [Vortrag anläßlich der Jahrestagung des Stifterverbandes fiir die deutsche Wissenschaft in Wiesbaden im Mai 1968), in: a) Bl5 (Der ungesicherte Friede), S. 5776; b) Privatdruck Stifterverband fiir die deutsche Wissenschaft, Bonn 1968; c) Rheinische Post vom 8. Juni 1968; d) Die Welt vom 29. Juni 1968. Vorwort, in: a) Martin Steinke-Tao Chiln: Der LebensschlüsseL Bewußtwerden und seine umfassende Kraft, München 1968, b) 828 (Der Garten des Menschlichen), S. 528-532. Weltfriede bedarf politischer Sicherung. Eine Prognose des menschlichen Zusammenlebens in der Zukunft. Blick in die Welt von morgen, in: General Anzeiger vom 14. Dezember 1968. Weltfriede und Ethik im technischen Zeitalter, in: Ausblick auf die Zukunft, mit Beiträgen von Max Born u. a., bearb. und hrsg. in Verbindung mit der Zeitschrift Universitas, Gütersloh 1968, S. 103-115. 1969: Atomares Patt, in: Hans-Jilrgen Schnetz (Hrsg.): Politiker filr Nichtpolitiker. Ein ABC zur aktuellen Diskussion. Bd. l , Stumgart 1969, S. 39-46 Dankwort, anläßl. der Verleihung des Erasmus-Preises am 27. Oktober 1969 in Rotterdarn, in: Praemium Erasmanium 1969, S. 37-39. Das ethische Problem der modernen Strategie, [Vortrag, gehalten in Oxford im September 1968 auf der Jahrestagung des Institute for Strategie Studies in London], in: a) Europa-Archiv, 24. Jg., 1969, Folge 6, S. 183-198; b) 815 (Der ungesicherte Friede), S. 97-118; c) The ethical problems of modern strategy. Lecture delivered at the Annual Conference of the Institute for strategic studies, Sept. 1968 in Oxford, in: Problems ofModem Strategy, London 1970, S. 121-138. Die Kernenergie als wichtigste Energiequelle fiir die letzten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts, in: Universitas, 24 (12) 1969, S. 1253-1278. Die Kernenergie als wichtigste Energiequelle fiir die letzten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts, [Vortrag, gehalten auf einer Veranstaltung der BASF im November 1968), in: BASF-Zeitschrift, (Sonderdruck], 19 (April) 1969, S. 1-16. Die Rolle der Wissenschaft, in: a) Claus Grossner/Arend Oetker!Hans-Hermann Münchmeyer/ C. C. v. Weizsäcker: Das 198. Jahrzehnt. Eine Team-Prognose filr 1970 bis 1980 mit 26 Original-Beiträgen, Marion Gräfin Dönhoff zu Ehren, Harnburg 1969, S. 495-510; b) Bl9 (Die Einheit der Natur) [unter dem Titel:] Wie wird und soll die Rolle der Wissenschaft in den siebziger Jahren aussehen?, S. 21-38. Die Zukunft der Wissenschaft, in: Die Zeit vom 12. Dezember 1969. Einfiihrung, in: Civilian Defense. Gewaltloser Widerstand als Form der Verteidigungspolitik. Bericht über eine wiss. Arbeitstagung in München vom 15. bis 17. September, veranst. von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW), Bielefeld, 2. Aufl. 1969, S. 12-21. Gedanken zur Zukunft der technischen Welt, in: Menschen im Jahr 2000. - Eine Übersicht über mögliche Zukünfte. Mit 29 Beiträgen international bekannter Wissenschaftler, hrsg. von Robert Jungk, Frankfurt a. M. 1969, S. 13-30. Unser Schicksal hängt von der Wissenschaft ab. Gründe fiir die Notwendigkeit eines neuen MaxPlanck-Instituts, in: Silddeutsche Zeitung vom 11. Juli 1969. 1970: Die Aufgabe der Kirche in der kommenden Weltgesellschaft, in: Evangelische Kommentare, Jg. 3 (I.) November 1970, S. 638-642. Die Macht der öffentlichen Meinung im Kampf gegen Einzelinteressen. Druck der Allgerneinheit kann humane Lebensbedingungen schaffen, [Vortrag, gehalten anläßl. des 20jährigen Bestehens des MünchenerPresseclubs am 30. Juni 1970), in: Süddeutsche Zeitung vom 13. Juli 1979.
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Anhang Es wird keine ver..tändige Weltregierung geben, in: Allgemeine Zeitung, Mainz, vom 25. Dezember 1970. Gedenkworte fur Kar! Jaspers, in: Orden pour Je Merite fur Wissenschaften und Künste (Hrsg. ): Reden und Gedenkworte. Öffentliche Sitzung des Ordenkapitels arn 2. Juni 1970, 10. Bd., Heidelberg 1970, S. 33-41. Zugänge zur Friedensforschung. Soziale und politische Perspektiven, [Referat mit Diskussion], in: Bergedorfer Gesprächskreis zu Fragen der freien industriellen Gesellschaft, 35. Tagung arn 9. März 1970 in Harnburg-Bergedorf, Protokoll Nr.35, Harnburg 1970, S. 5-14.
1971: Bedrohungsvorstellungen als Faktor der internationalen Politik- eine Einfuhrung, in: Jahrbuch filr Friedens- und Konfliktforschung, hrsg. i. A des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft fur Friedens-undKonfliktforschunge. V.,Bd.l , Düsseldorfl971,S.l5-29. Beschreibung der Physik, [Auszug aus einer Physik-Vorlesung 'Kritik der Wissenschaften' in Harnburg im Wintersernester 1968/69), in: Bl9 (Die Einheit der Natur), S. 107-127. Die Quantentheorie [geschrieben 1968), in: a) B19 (Die Einheit der Natur), S. 223-275; b) Quantum Theory and Beyond, University Carnbridge 1971, p. 25-31 and p. 229-262. Mankind in the world oftomorrow- tomorrow's society. Lecture delivered at the NATO Defense College on February 2, 1971, in: NATO's fifteen nations. Independentreview of economic, political and military power, 16 (6) I 97J/72, S. 93-102. Materie und Bewußtsein, in: B 19 (Die Einheit der Natur), S. 3 I 2-319. Materie, Energie, Information, [geschrieben 1969), in: Bl9 (Die Einheit der Natur), S. 342-366. Modelle des Gesunden und Kranken, Guten und Bösen, Wahren und Falschen, [geschrieben 1967), in: B 19 (Die Einheit der Natur), S. 320-341. Notizen über die philosophische Bedeutung der Heisenbergschen Physik, in: H. P. Dürr: Quanten und Felder. Physikalische und philosophische Betrachtungen zum 70. Geburtstag von Wemer Heisenberg, Braunschweig 1971, S. 11-26. Parmenides und die Graugans, [geschrieben 1970), in: Bl9 (Die Einheit der Natur), S. 441-465. Parmenides und die Quantentheorie, [geschrieben 1970), in: B 19 (Die Einheit der Natur), S. 466491. Preisstabilität und europäische Wirtschaftsintegration, in: Die Welt vom 20.
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Über Sprachrelativismus, [geschrieben 1970), in: a) 819 (Die Einheit der Natur), S. 84-92; h) S. M. Stern/Albert Hourani!Vivian Brown: lslarnic Philosophy and the Classical Tradition. Essays presented by his friends and pupils to Richard Walzer on his seventieth birthday, Oxford 1972, S. 495-502. Vorwort, in: Ulrich Albrecht: Der Handel mit Waffen, München 1971. 1972: Durch Kriegsverhütung zum Krieg?, in: a) Aus Politik und Zeitgeschichte,!972, B 15, S. 3-29; h) 822 (Durch Kriegsverhütung zum Krieg?); c) B36 (Der bedrohte Friede), S. 247-252. -
Vorwort, in: Frieden fur Nahost. Studien einer Quäker-Arbeitsgruppe, hrsg. v. R. Bolling, München 1972, S. 7-10.
1973: Die Aktualität der Tradition: Platons Logik, [Vortrag, gehalten arn 19. März 1973 in München vor der Schelling-Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften) in: a) Philosophisches Jahrbuch, 80, 1973,2. Halbhand, S. 221-242; h) 835 (Ein Blick aufPlaton). Die Herstellung des Friedens und die Weltpolitik, [Ausfilhrungen, geschrieben fiir einen Vortrag in Oxford) in: Universitas, 28, Heft 12, 1973, S. 1271-1276. Grenzen des Wachstums, in: a) Die Naturwissenschaften, 60, 1973, S. 267-273; b) 826 (Fragen zur Weltpolitik), S. 51-72.
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Information und Imagination, in: Information und Imagination. Vorträge von C. F. von Weizsäcker, Golo Mann, H. Weinrich, Th. Sieverts, L. Kalokowski, gehalten vor der Bayerischen Akademie der Schönen Künste im Mai 1973, München 1973, S. 11-32. Reinhold Schneider in unserer Zeit, [Vortrag. gehalten arn 13. Mai 1973), in: a) Merkur, Heft 9, 27. Jg., 1973, S. 813-826; b) Reinhold Schneider/Car1 Friedrich von Weizsäcker/Irnmanuel Kant: Friede der Welt - Schicksal der Menschheit, Freiburg i. Br. 4, S. 95-112; c) 826 (Fragen zur Weltpolitik), S. 126-148. Über die Kunst der Prognose, in: Kursbuch ins dritte Jahrtausend, hrsg. von Alwin Toffier, München 1973, S. 187-205. Wirksamere Organisationsformen müssen gefunden werden, von Hans Paul Bahrdt/Georg Picht/C. F. v. Weizäcker, in: Jahrbuch der Friedens- und Konfliktforschung. 3, 1973, S. 165-166. Wo endet die Geschichte? Wenn getan werden muß, was nicht getan werden kann, in: Die Zeit vom 14. September 1973.
1974: Die heutige Menschheit von außen betrachtet, in: a) Evangelische Kommentare, Heft 6, 1974,
S. 328-334 und Heft 7, 1974, S. 392-396; b) Merkur, Heft 6, 28. Jg., 1974, S. 505-518 und Heft 7, 28. Jg., 1974, S. 607-616; c) B26 (Fragen zur Weltpolitik), S. 13-50; d) auszugsweise veröffentlicht als 'Dritte Welt', in: B36 (Der bedrohte Friede), S. 328-334 Eine Alternative zum Numerus Clausus: Die Deutsche Bildungskatastrophe - anders, als Georg Picht sich dachte, in: Frankfurter Rundschau vom 16. November 1974. Einfiihrung. in: Wolfgang Haber: Naturschutz und Landesentwicklung. Vortragsveranstaltung der Bayerischen Akademie der Schönen Künste arn 9. Mai 1972, [Reihe der Bayerischen Akademie der Schönen Künste], München 2. Aufl. 1974, S. 5-10. Evolution und Entropiewachsturn, in: Ernst U. v. Weizäcker (Hrsg.): Offene Systeme Stuttgart 1974.
Geometrie und Physik, in: a) Erinnerungsschrift filr Joseph Jauch, 1974; b) B49 (Zeit und Wissen), (Ausschnitte), S. 114-141. Notizen zur Ideologiekritik, in: a) Merkur, Heft 9, 28. Jg., 1974, S. 808-809; b) B26 (Fragen zur Weltpolitik), S. 122-125; c) B36 (Der bedrohte Friede), S. 292-295. Rede arn 20. Juli 1974 im Hof des ehemaligen Oberkommandos der Wehrmacht in Berlin, in: a) Merkur, Heft 10, 28. Jg., 1974, S. 953-960; b) 826 (Fragen zur Weltpolitik), S. 149-161; c) B36 (Der bedrohte Friede), S. 439-448; d) B43 (Bewußtseinswandel), Ausschnitte [unter dem Titel:) Ein Blick aufHitler; S. 284-288,e) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 237246. Rettung der Lebenswelt, in: a) Anstoß und Ermutigung. Festschrift filr Gustav Heinemann, hrsg. v. Heinrich Böii!Helmut Gollwitzer/Carlo Schmid, Fra.lkfurt a. M. 1974, S. 153-165; b) B26 (Fragen zur Weltpolitik), S. 73-85. Wissenschaftsgeschichte als Wissenschaftstheorie, [Rede zur Jahresversammlung 1974 des Stifterverbandes filr die deutsche Wissenschaft in Berlin im Juni 1974), in: a) Wirtschaft und Wissenschaft, Sonderheft September 1974; b) B26 (Fragen zur Weltpolitik), S. 101-121; c)B36 (Derbedrohte Friede), auszugsweise veröffentlicht als: Rückblick auf die acht Prognosen, S. 179 [
1975: Angst, [Referat aufdem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Frankfurt im Juni 1975), in: a) Deutscher Evangelischer Kirchentag 1975, Dokumente, Stuttgart 1975; b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 122-133.
Bergpredigt. Altes Testament und modernes Bewußtsein, [Beitrag zu einer Sendereihe des Süddeutschen Rundfunks 1974], in: a) H. J. Schultz (Hrsg.): Sie werden lachen- die Bibel. Überraschungen mit dem Buch, Stuttgart, Berlin 1975; b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 444453. Das Friedensproblern, in: a) Festschrift zum filnfjährigen Bestehen der Deutschen Gesellschaft filr Friedens- und Konfliktforschung 'Forschung filr den Frieden', Boppard arn Rhein 1975, S. 61-68; b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 35-46.
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Anhang Die Weizsäcker-Formel Il fur das Schöne. Der Physiker und Philosoph entkräftet ein verbreitetes Mißtrauen unserer Zeit, in: Münchener Merkur vom 28. Juli 1975. Fragen zur Zukunft. Strategie fur eine Welt von morgen. [Buchbesprechung von: Erhard Eppler: Ende oder Wende. Von der Machbarkeit des Notwendigen, Stuttgart 1975], in: Die Zeit vom 18. Juli 1975, S. 9. Können wir den Frieden planen?, [Beitrag zu einem Symposium desselben Titels, veranstaltet von der New School for Social Research], in: a) [eng!.] New School for Social Research, New York., Bonn 1974; b) B26 (Fragen zur Weltpolitik), S. 86-100. Ohne Atomkraft leben? Eine Serie von C. F. von Weizäcker [mit einigen ohne Zustimmung des Verf. vorgenommenen Textänderungen] in: Die Zeit, 1975, Nr. 27- 29 [1. Teil: Die Entwicklung und Deckung unseres Energiebedarfs. I: Fossile Energieträger. 2: Kernspaltung (Nr. 27 vom 27. Juni 1975, S. 32). 2. Teil: Kernfusion und Sonnenenergie- die neuen Alternativen. 3: Andere Primärenergieträger (Nr. 28 vom 4. Juli 1975, S. 9-10) 3. Teil: Energieersparnis muß nicht zwangsläufig Verzicht bedeuten. 4. Teil: Energieersparnis. 5. Teil: Persönliche Schlußbemerkung (Nr. 29 vom 11. Juli 1975, S. 9-10)]. Selbstdarstellung, in: a) L. J. Pongratz (Hrsg.): Philosophie in Selbstdarstellungen II, Harnburg 1975; b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 553-597. Wissenschaftsgeschichte als Wissenschaftstheorie. Zur Frage nach der Rolle der Gesellschaft in der Wissenschaft, in: Merkur, 29, 1975, S. 99-111. World Order Models Project. A sceptical Contribution, in: On the Creation of a Just World Order. Preferred Worlds forthe 1990's, Saut H. Mendlovitz (Ed.), New York 1975.
1976: Das Schöne, [Vortrag, gehalten zur Eröffuung der Salzburger Festspiele im Juli 1975], in: a)
Universitas, 31. Jg., Heft 1, 1976, S. 19-28; b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 134-144; c) B49 (Zeit und Wissen), S. 409-420; d) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 180-190.
Der Naturwissenschaftler, Mittler zwischen Natur und Kultur, [Vortrag, gehalten auf dem 60. Deutschen Geodätentag in München im August 1976], in: a) Zeitschrift fiir Vermessungswesen, 101. Jg., Heft 12; b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 91-106. Der Tod, in: a) Grenzerfahrung Tod, hrsg. v. Ansgar Paus, i. A des Direktoriums der Salzburger Hochschulwochen (1975) Wien, Köln 1976, S. 319-338; b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 145-166; c) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 191-212. Evolution und Entropiewachsturn, (Festvortrag am 4. Oktober 1976 in Regensburg anläßtich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fllr Biophysik], in: a) Sonderdruck der Stadt Regensburg 1976; b) Nova Acta Leopoldina. Gedanken eines Nichttheologen zur theologischen Entwicklung Dietrich Bonhoeffers, [Vortrag, gehalten in Genfirn Februar 1976], in: a) Hans Pfeifer (Hrsg.): Ein Bonhoeffer Symposium, Genf, München 1976; b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 454-478. Herrschaft der Revolutionäre. Vom Wunschdenken der Marxisten und dem Abbau individueller Freiheit, in: Die Welt vom 6. November 1976. International gibt es noch zu wenig Ordnung. [Auszüge aus einer Rede, gehalten zur Eröffuung des 3. Fernseh-Workshop 'Entwicklungspolitik' im ... Saarländischen Rundfunk veranst. durch die Katholische Akademie Trier vom 3. bis 6. Mai 1976], in: Paulinus. Trierer Bisturnsblatt vom 20. Juni 1976. Macht und Friede, (Rede, gehalten am 10. Mai 1976 auf dem Konvent der evangelischen Militärgeistlichen des Wehrbereichs VI in Tutzing], in: Die Christenheit und der Weltfriede, Beiträge aus der evangelischen Militärseelsorge, Heft 20, Dezember 1976, S. 5-25. Über Wissenschaftspolitik und die begreifliche Angst des Bürgertums, in: Neue Züricher Zeitung (Femausgabe) vom 6. Mai 1976. Vorwort, in: a) E. Spannochi/E. Brossollet: Verteidigung ohne Schlacht, München 1976, S. 9-14; b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 261-267.
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V01wort, in: a) Horst Afheldt: Verteidigung und Friede, München 1976, S. 11-13, b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 258-260. Werner Heisenberg, 5. Dezember 1901 - 1. Februar 1976, [Gedenkrede, gehalten anläßtich der Gedenkfeier des Max-Pianck-Instituts am 12. Mai 1976 in München], in: Universit.as, 31, 1976, Heft 7, S. 681-691.
1977: A challenge to capita1ism. Leadership imperatives in an imperiled world. Adapted from a
Christopher Ernmet Memorial Lecture delivered in New York, in: Atlas World Press Review, May 1977, S. 20-22. Biologische Präliminarien zur Logik, [urspr. Arbeitsnotizen zur zeitlichen Logik von 1972], in: B28 (Der Garten des Menschlichen}, S. 294-314. Das moralische Problem der Linken und das moralische Problem der Moral, in: a) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 116-121; b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 296-301.
Der Behinderte in unserer Gesellschaft, [Vortrag, gehalten im Oktober 1976 anläßtich des I 50jährigen Bestehens der Bayerischen Landesschule fiir Blinde], in: B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 105-115. Der Mensch im naturwissenschaftlich-technischen Zeitalter, [Vortrag, gehalten im November 1974 in Kyoto, Japan, auf Einladung der Kyoto Sangyo Universität], in: B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 47-63 (1974 aufjapanisch veröffentlicht]. Die "Plutonium-Wirtschaft" und die Proliferation von Kernwaffen, in: Rissener Jahrbuch, Harnburg, Jg. 1977178 (1977). Die Ambivalenz des Fortschritts, (zusammengesetzter Artikel aus einer Institutsarbeit 'Lebensbedingungen' von 1970, aus einem Aufsatz über Hegels Dialektik von 1971 und neuen Teilen von 1977], in: a) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 63-90; b) B36 (Der bedrohte Friede) teilweise veröffentlicht als: Die Ambivalenz der politischen Ideale der Neuzeit, S. 277291. Die Bodelschwingh-Tradition, [Vortrag, gehalten im Oktober 1977 in Bethel], in: a) Bethel. Beiträge aus der Arbeit der von Bodelschwinghschen Anstalten in Bielefeld-Bethel, hrsg. v. Alex Funke, Heft 18, Bethel Dezember 1977; b) Allgemeines Deutsches Sonntagsblatt vom 11., 18. und 25. Dezember 1977; c) B31 (Deutlichkeit), S. 87-103. Die Einheit von Wahrnehmen und Bewegen, [Diskussionsbeitrag bei einer Gesprächswoche über Viktor von Weizsäckers 'Der Gestaltkreis' in der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg 1973], in: B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 206-224. Die politische Rolle der Naturwissenschaft in unserer Kultur, in: Die Weltwoche vom 23. März 1977. Die Rückseite des Spiegels, gespiegelt, in: B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 187-205. Die Seligpreisungen, in: B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 488-508. Die Vernunft der Affekte, in: B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 225-252. Die Zeit und das Eine, in: B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 432-437. Ebenen der christlichen Theologie, in: B28 (Der Garten des Menschlichen}, S. 479-487. Erinnerungen an Martin Heidegger, in: a) Erinnerung an Martin Heidegger, hrsg. v. Günther Neske, mit Beiträgen von C. F. v. Weizsäcker, W. Schutz und W. Jens, Pfullingen 1977; b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 404-412; c) B5 1 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 228-236. Gottesfrage und Naturwissenschaften, [Vortrag, gehalten in Tübingen], in: a) Heute von Gott reden, hrsg. v. Martin HengeVRudolf Reinhardt, München, Mainz 1977; b) B31 (Deutlichkeit), S. 117-138; c) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch) , S. 127-150.
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Anhang Hat das parlamentarische System eine Zukunft?, [Vortrag, gehalten zum Jubiläum des Nieder~ächsischen Landtags), in: a) Schriftenreihe des Niedersächsischen Landtags, Hrsg. : Der Präsident des Niedersächsischen Landtages, Hannover 1977, S. 14-29; b) 831 (Deutlichkeit), S. 19-33. Heidegger und die NatuiWissenschaft, [Vortrag, gehalten in Freiburg i. Br. im Dezember 1976], in: a) Heidegger. Freiburger Universitäts-Vorträge zu seinem Gedenken, hrsg. v. Werner Marx, mit Beiträgen von H. G. Gadamer, W. Marx und C. F. v. Weizsäcker, Freiburg i. Br., München 1977, S. 63-86; b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 413-431. Mitwahrnehmung der Zeit, in: B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 315f. Notizen zum Gespräch über Physik und Religion, [Diskussionsbeitrag von 1976 zur Sitzung über Physik in einer Seminarreihe über Wissenschaft und Religion filr das Interdisziplinäre Seminar an der Universität München], in: B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 441-443. On the avoidance ofatornic war, in: a) World Issues, Val. I, Heft 2 (Dez./Jan.), 1976/77, S. 3-4; b) comrnents, 2, Heft 1, 1977, S. 12-14 und S. 19-21. Über Macht, [urspr. Arbeitspapier zu einer institutsinternen Kolloquiumswoche über anthropologische Fragen im Februar 1971], in: 828 (Der Garten des Menschlichen), S. 253-293. Wer ist das Subjekt in der Physik, in: a) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 169-186; b) in: [eng!.] T. M. P. Mahadevan (ed.): Spiritual Perspectives, Essays in Mysticism and Metaphysics, New Delhi 1975. Werner Heisenberg [Vortrag gehalten auf der 2. Tagung über "Quantentheorie und die Strukturen von Zeit und Raum" - in memoriam Wemer Heisenberg - in Tutzing im Juli 1976], in: a) L. Castell!M. Drieschner/C. F. v. Weizsäcker (ed.), Quantum Theory and the Structures of Time and Space, Val. 2, München 1977; b) B49 (Zeit und Wissen), S. 796-808. Zu Hegels Dialektik, [urspr. Arbeitspapier fiir eine institutsinterne Woche über Hege! 1971], in: 828 (Der Garten des Menschlichen), S. 357-403. Zwei Predigten [Predigt am 26. Januar 1969 in der Lutherkirche in Hamburg-Wellingsbüttel und Predigt im Gottesdienst am 26. Mai 1974 im evangelischen Gemeindehaus in Stamberg], in: B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 509-523.
1978: Der deutsche Titanismus, [Festvortrag zum 50jährigen Jubiläum des Carl Hanser Verlagesam 1. Oktober 1978], in: a) 50 Jahre Carl Hanser Verlag, München 1978; b) Merkur, 32 (12), 1978, S. 1207-1217,; c) B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 19-32; d) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 95-108. Die Verteidigung der Freiheit, [Rede zur Verleihung des Theodor-Heuss-Preises und TheodorHeuss-Medaillen an Helmut Schrnidt, Alfred Grosser, Manfred Rammel, Johann Hanselmann im Januar 1978], in: a) Süddeutsche Zeitung vom 24. Januar 1978; b) B31 (Deutlichkeit), S. 9-19. Gehen wir einer asketischen Weltkultur entgegen?, in: a) Merkur, Heft 8, 32. Jg., August 1978; b) B31 (Deutlichkeit), S. 56-86; c) B36 (Der bedrohte Friede), S. 383-416. Kernenergie, [Vortrag, gehalten am 9. März 1978 im Wissenschaftszentrum Bann], in: a) Bulletin der Bundesregierung Nr. 26 vom 14.3.1978; b) Die Zeit vom 24. März 1978 [unter dem Titel:] Mit der Kernenergie leben. Die friedliche Nutzung des Aloms. Die Risiken sind begrenzt; c) B31 (Deutlichkeit), S. 34-55. Kirchenlehre und Weltverständnis, in: B31 (Deutlichkeit), S. 104-116. Können wir fiir den Frieden planen?, in: Das Parlament vom 16. September 1978. Meditation und Wahrnehmung, in: a) G. Stachel (Hrsg.): munen muso, Ungegenständliche Meditation. Festschrift filr Pater Hugo M. Enomiya-Lasalle SJ zum 80. Geburtstag, Mainz 1978; b) B49 (Zeit und Wissen), S. 488-504. Wachstum und Lebenssinn - Alternative Rationalitäten?, in: Bergedorfer Gesprächskreis zu Fragen der freien industriellen Gesellschaft, Bergedorfer Protokolle, Nr. 61, 1978, S. 5-14.
1979: Das Prinzip der höheren Einfachheit. Albert Einstein zum hundertsten Geburtstag, in: a) Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 59 vom 10. März 1979; b) B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit),
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S. 121-133; c) Albert Einstein: Mein Weltbild, hrsg. von Carl Seelig (Klassiker des modernen Denkens, hrsg. von Joachim Fest/Wolf Jobst Siedler), Bertelsmann Güterloh, o. J., [unter dem Titel:] Das Prinzip der höheren Einfachheit. Albert Einstein zum hundertsten Geburtstag, S. 241251 ;d) 851 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch) [unter dem Titel: J Einstein, S. 44-56. Die offene Zukunft der Kernenergie, in: a) Die Zeit vom 8. und 15. Juni 1979; b) 832 (Diagnosen zur Aktualität), S. 9-34; c) 836 (Der bedrohte Friede),S. 417-435. Ein Brief, [veröffentlicht am 20. Mai 1979 in der Tagespresse], in: a) B32 (Diagnosen zur Aktualität), S. 97-100; b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 486-488; c) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 237-246. Ein Brief, in: Andreas Baudis u. a. (Hrsg.): Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Helmut Gollwitzer zum 70. Geburtstag, München 1979, S. 392-394. Eine Schlacht der Moral. Plädoyer fUr ein besseres Verständnis beim Pro und Kontra um die Kernenergie, in: Die Zeit vom 15. Juni 1979. Erforschung der Lebensbedingungen, in: a) B32 (Diagnosen zur Aktualität), S. 47-94; b) kurze Stellungnahme in der Süddeutschen Zeitung vom 19. April 1979; c) B36 (Der bedrohte Friede), S. 449-485. Erkennen, daß ich Kain bin, in: Lutherische Monatshefte, 18 (4) 1979, S. 210. Gefahren der Rüstung in den achtziger Jahren. Europa und das Raketengleichgewicht, in: a) Die Zeit vom 16.11.1979; b) Frieden und Sicherheit, hrsg. v. der Bayerischen Landeszentrale fUr politische Bildungsarbeit, München 1984, S. 53-72; c) B36 (Der bedrohte Friede) [unter dem Titel:] Die europäische Rüstungsgefahr der Achtzigeljahre S. 498-512. Reisenberg und Heidegger über das Schöne und die Kunst, [Vortrag, gehalten in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste im Herbst 1978], in: a) ensemble 10, Internationales Jahrbuch fur Literatur, München 1979; b) B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 147-170. Ich stehe in dieser Wahl nicht zur Verfugung. Carl Friedrich von Weizsäckers Brief an den SPDVorsitzenden Willy Brandtim Wortlaut, in: Süddeutsche Zeitung vom 22. Mai 1979. Islam und Toleranz. Ein Appell an die politische und geistliche Führung im Iran, in: a) Süddeutsche Zeitung vom 2. November 1979; b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 354-357. Moskaus Rüstung: defensiv und bedrohlich (verfaßt 1978), in: a) Die Zeit vom Mai 1979; b) B32 (Diagnosen zur Aktualität), S. 35-46; c) B36 (Der bedrohte Friede), S. 491-497. Vorwort, in: Klaus Michael Meyer-Abich (Hrsg.): Energieeinsparung als neue Energiequelle. Wirtschaftspolitische Möglichkeiten und alternative Technologien, München 1979, S. 13-15.
1980: Ausdruck einer Menschbeitskrise, in: Das Parlament vom 23. Februar 1980, S. I. Bemerkungen zum Gespräch zwischen Naturwissenschaft und Theologie, in: Gott - Geist - Materie. Theologie und Naturwissenschaft im Gespräch, hrsg. v. Hermann Dietzfelbinger!Lutz Mohaupt, Harnburg 1980, S. 68-78. Can a third world war be prevented?, in: International Security, 5 (1) 1980, S. 198-205. Die intelligente Feindesliebe, [Referat, gehalten auf der Konsultation der Konferenz Europäischer Kirchen in EI Escorial im Mai 1980], in: a) Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt vom 15. Juni 1980; b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 533-538. Die Wissenschaft ist noch nicht erwachsen, in: a) Die Zeit vom 10. Oktober 1980; b) B36 (Der bedrohte Friede) [unter dem Titel:] Wissenschaft und Menschbeitskrise, S 559-568. EinfUhrung in die Problematik "Idee und Erfahrung" in: Prozeßkinetik, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 1980, Halle !980, S. 331-335. Evolution [Vortrag, gehalten in englischer Sprache [unter dem Titel:] "Ageing as a Process of Evolution" zur Eröffhung einer internationalen gerontologischen Tagung in Freiburg i. Br. 1979], in: a) Deutsche Forschungsgemeinschaft: Conference on Structural Pathology in DNA and the
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Anhang Biology of Ageing, Jahreskonferenz 1979, Zentrallaboratorium fiir Mutagenitätsprüfung, Boppard 1980; b) B49 (Zeit und Wissen), S. 363-375. Falls es doch Krieg gibt, [Vortrag, gehalten auf dem Jahrestag des TÜVs in München 1980], in: a) Die Zeit vom II. Juli 1980 [unter dem Titel:] Bevölkerungsschutz gegen mögliche Kriegseinwirkung; b) B36 (Der bedrohte Friede) [unter dem Titel:] Bevölkerungsschutz gegen mögliche Kriegseinwirkung, S. 518-531. Glaube und wissenschaftlich-technische Welt, in: a) gedruckt vom katholischen Ausschuß der Stadt Köln, 1980; b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 539-558; c) auszugsweise veröffentlicht in: Evangelische Kommentare, Februar 1981. Idee und Erfahrung, (Rundtischgespräch. Gesprächsleitung C. F. von Weizsäcker] in: Prozeßkinetik, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 1980, Halle 1980, S. 383-406. Leserbriefzum voranstehenden Aufsatz, in: a) Die Zeit vom II. Juli 1980; b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 532. Rechenschaft vor der Öffentlichkeit: Als Physiker zwischen Philosophie und Politik, [Vortrag, gehalten anläßlich der Verleihung des Emst-Hellmut-Vits-Preises an der Universität Münster im November 1980], in: a) Veröffentlichung der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Wilhelms-Universität, München 1980; b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 329-348. Wozu Meditation?, in: a) R. Lobo (Hrsg.): Praha, Jahrbuch fiir Yoga, München 1980; b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 316-324.
1981: Bemerkungen zur Atombombe, (Aufzeichnungen von 194.5] in: a) B36 (Der bedrohte Friede), S. 17-22; b) B5l (Das Carl Friedeich von Weizsäcker Lesebuch), S. 24-29.
Besuch in Japan, (geschrieben 1974], in: B36 (Der bedrohte Friede), S. 33.5-350. Brot fiir die Welt, [Rede, gehalten zur Eröffnung der 21. Aktion 'Brot fiir die Welt' am 2. Dezember 1979], in: B36 (Der bedrohte Friede), S. 358-364. Christen und die Verhütung des Kriegs im Atomzeitalter, [einleitender Vortrag, gehalten vor dem Zentralausschuß des Weltrates der Kirchen in Nyborg am 23. August 1958], in: B36 (Derbedrohte Friede), S. 88-94. Die neuen Raketen gehören auf See. Gefahren der Rüstung in den achtziger Jahren. Zum NATODoppelbeschluß, in: Die Zeit vom 22. Mai 1981. Eine außerordentliche Frau, [Nachruf); a) Frankfurter Allgemeine Zeitung vom Februar 1981; b) B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit) [unter dem Titel:] Friederike von Griechenland, S. 171-177. Entstehung und Zusammenhang der Aufsätze, in: B36 (Der bedrohte Friede), S. 571-590. Gedanken zum Arbeitsplan (Aufzeichnung vom April 1969), in: B36 (Der bedrohte Friede), s. 181-213. Hintergrund zur Europäischen Rüstungsgefahr der Achtzigetjahre, [geschrieben im November 1979], in: B36 (Der bedrohte Friede), S. .513-517. Laudatio auf Sir Karl Popper, in: Orden pour Je Merite filr Wissenschaften und Künste (Hrsg.): Reden und Gedenkworte. Öffentliche Sitzung des Ordenkapitelsam 2. Juni 1981 , 17. Bd., Heilleiberg (1981), S. 81-84. Natur und Moral im Lichte der Kunst. Eine Notiz zu Goethes Wahlverwandtschaften, in: a) H. J. Mähl!E. Mannack (Hrsg.): Studien zur Goethezeit, Erich Trunz zum 75. Geburtstag, Heidelberg, Winter 1981; b) B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 36-.50; c) B51 (Das Carl Friedeich von Weizsäcker Lesebuch), S. 213-227. Schlußbemerkungen in der Vorlesung über Platons Staat am 16. Juni 1967, [Nachschrift], in: B36 (Der bedrohte Friede), S. 217-276. Universität und Gesellschaft (Vortrag, gehalten vor Studenten 1980 in Bonn), in: a) Wissenschaft im Dialoge. V. (Hrsg.): Wem nützt Wissenschaft? Beiträge zum Verhältnis von Universität und Gesellschaft, München 1981, S. 84-105; b) B43 (Bewußtseinswandel), S. 409-418.
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Was folgt?, in: B36 (Der bedrohte Friede), S. 591-626. Wechselwirkung weltweiter ökonomischer und politischer Probleme, [Vortrag, gehalten im Januar 1977 auf dem Europäischen Management Forum in Davos], in: B36 (Der bedrohte Friede), S. 72382. Wiedervereinigung Deutschlands und Europas, in: B36 (Der bedrohte Friede), S. 145-152. zus. mit Wolf Graf von Baudissin: Zivilschutz in der Diskussion. Zwei Antworten an einen Bürger, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, 1981, B 22, S. 3-15.
1982: 'Laudatio aufGeorge Kennan' zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, in: a) Börsenblatt fllr den Deutschen Buchhandel, 38. Jg., 1982, S. 2276-2282; b) ausfllhrlicher als 'George F. Kennan und die Politik der Großmächte', in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 190-218; c) gekürzt als 'Wege zu unser aller Rettung' , in: Die Zeit, Nr. 42, vom 15. Oktober 1982; d) wesentlich gekürzt als 'George F. Kennan. Ansprachen aus Anlaß der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels'. Abschreckung- nur eine Atempause?, in: Die Zeit, Nr. 13 vom 26. März 1982. Georg Picht, in: a) Allgemeines Deutsches Sonntagsblatt vom 22. August 1982; b) B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 185-189. Notiz zum 70. Geburtstag, in: a) Sonderdruck der Max Planck-Gesellschaft: Die Naturwissenschaft ist die größte Bewußtseinsveränderung der Menschheit, 1982; b) B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 353-357 ; c) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 250-254. Vom rechten Gebrauch der Freiheit. Ludwig Raiser ( 1904 - 1980) - Jurist und Protestant in öffentlicher Verantwortung, in: Die Zeit vom 1. Oktober 1982. Wege zu unser aller Rettung. Abschaffung der Atomwaffen genügt nicht: Erfahrungen, Erkenntnisse, Entwürfe des Friedenspreisträgers Georg Kennan, in: Die Zeit vom 5. Oktober 1982.
1983: Angst ist ein schlechter Ratgeber. Thesen und Erläuterungen zur Friedenspolitik, in: Die Zeit vom 11. Februar 1983. Begriffe, in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 359-421. Bohr und Heisenberg. Eine Erinnerung aus dem Jahre 1932, in: a) B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 134-146; b) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 11-23. Die Wissenschaft ist fiir ihre Folgen verantwortlich!, in: Physikalische Blätter, 39, 1983, Nr. 10, S. 348-349. Fridolin Stier, [Begleittext zur Verlagsanzeige: Fridolin Stier: Vielleicht ist irgendwo Tag, Freiburg 1981), in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 178-179. Gershorn Schalem und die Kabbala, [Gedenkworte, gesprochen in der öffentlichen Sitzung des Ordens Pour le Merite fllr Wissenschaft und Künste im Mai 1982), in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 180-184. Macht und Wahrheit, in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 314f Nietzsche, [Referat fllr eine Tagung über Nietzsche in der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg 1981), in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), [unter dem Titel:] Notizen eines Physikers zu Nietzsche, S. 70-105. Rechenschaft im Selbstgespräch, in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 349-352. Schule in unserer Zeit, [Einleitung zu einem Podiumsgespräch anläßtich des 50jährigen Bestehens der Schule Birklehofin Hinterzarten arn 16. Oktober 1982), in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 325-327. Soll ich meines Bruders Hüter sein? [Referat auf einer jüdisch-christlichen Begegnungstagung in Hannover im Frühjahr 1979), in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 311-313. Thomas Mann 'Doktor Faustus', in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 108-120.
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Anhang Über den Mut, sich zur eigenen Angst zu bekennen, in: a) Süddeutsche Zeitung vom 19./20. November 1983; b) Frieden und Sicherheit, hrsg. v. der Bayerischen Landeszentrale filr politische Bildungsarbeit, München 1984, S. 88-96; c) Carl Friedrich von Weizsäcker: Die Praxis der defensiven Verteidigung, Hameln 1984, S. 3-11; d) B43 (Bewußtseinswandel) (mit einem Nachtrag), S. 71 • 88. Über die moralische Verantwortung des Forschers, in: Das Parlament, Nr. 7 vom 19. Februar 1983. Versuch einer Geschichtskonstruk:tion, [Text geschrieben 1945], in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), unter den Titeln: Zur Beurteilung des deutschen Geistes, [unabgeschlossene Aufzeich· nungenvon 1945] und: Ein Briefüber den Nationalsozialismus, [unvollendeter Brief von 1952], S. 221-309. Wemer Siemens, [Vortrag, gehalten in Berlin 1966], in: a) B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 53-69; b) teilweise gedruckt in: 150. Geburtstag von Wemer von Siemens. 100 Jahre dynamoelektrisches Prinzip, hrsg. v. der Siemens AG, Berlin, München 1966. Wohin fiihrt der Weg?, in: B38 (Wahrnehmungen der Neuzeit), S. 423-430.
1984: Das tragische Streben nach Macht. Wir müssen andere Strukturen der Kriegsverhütung fmden, um von der atomaren Abschreckung loszukommen, in: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt vom 12. August 1984.
Die Deutschen haben Angst, die Angst ist berechtigt. Thesen zur Kriegsverhütung und Schadens· begrenzung, in: Diethelm Sehröder (Hrsg.): Krieg oder was sonst? Nato: Strategie der Unsicher· heit, Spiegelbuch, Harnburg 1984, S. 133-155; mit einer mündlichen Stellungnahme, S. 133-139, sowie Fragen und Antworten, S. 140-150. Gedanken filr morgen, [Vortrag, gehalten am 26. September 1984 anläßlich der Auszeichnung mit dem PROGNOS-Preis auf der Jahrestagung der Prognosegesellschaft PROGNOS in Basel] in: a) Wirtschaftswoche vom 12. Oktober 1984 [unter dem Titel:] .,Die Welt von morgen"; b) B43 (Bewußtseinswandel), S. 25-44; c) Heik Afheldt (Hrsg.): Bilder einer Weh von Morgen. Modelle bis 2009, Stuttgart 1985, S. 29-48;d) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 286303. Paul Adrien Maurice Dirac [Nachruf], in: a) Die Zeit vom November 1984; b) B49 (Zeit und Wissen), S. 809-813. 1985: "Der Sokrates unter den Physikern"· Niels Bohr· Philosoph der Quantentheorie, vor hundert Jahren geboren, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 231 vom 5. Oktober 1985 .
.,Die Zeit dringt". Warum ein ökumenisches Konzil des Friedens so schnell wie möglich einberu· fen werden muß, in a) Die Zeit, Nr. 48 vom 22. November 1985, S. 16. Europäische Friedensordnung als Chance filr die Zukunft, [Vortrag, gehalten vor der Führungsakademie der Bundeswehr in Harnburg im Januar 1984, hier nach einer Bandübertragung der Hamburgwelle/NDR, gesendet am 30. Januar 1984], in: Dieter S. Lutz (Hrsg.) : 1m Dienst filr Frieden und Sicherheit, Baden-Baden 1985, S. 157-174. Furcht vor welcher Gefahr?, in: 1m Gespräch, hrsg. v. der Konrad-Adenauer-Stiftung filr politische Bildungs- und StudienfOrderung, Heft 2, 1985, S. 18f Georg Picht als Philosoph (Vortrag, gehalten im Juni 1983 in der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg), in: a) Constanze Eisenbart (Hrsg.): Georg Picht· Phi· losophie der Verantwortung, mit Beiträgen von Hellmut Becker, Konrad Gottschick, Heinz E. Tödt, Wolfgang Wieland und Carl Friedrich von Weizsäcker, Stuttgart 1985, S. 46-57; b) B49 (Zeit und Wissen), S. 1126-1138. Heine und die Krise der Gegenwart, [Rede, gehalten in DOsseidorf 1984] in: a) Heine Jahrbuch 1985, 24. Jg., hrsg. von J. A Kruse , Harnburg 1985 b) B43 (Bewußtseinswandel) (redaktionell verändert), S. 268-276. Kunst und Mythos. Ein Durchgang durch die Philosophie von Georg Picht [Vortrag, gehalten im Juni 1983 in der Forschungsstelle der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg], in:,
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Constanze Eisenbart (Hrsg.): Georg Picht - Philosophie der Verantwortung, mit Beiträgen von Hellmut Becker, Konrad Gottschick, Heinz E. Tödt, Wolfgang Wieland und Carl Friedrich von Weizsäcker, Stuttgart 1985, S. 75-88. Wemer Heisenberg, in: L. Gall (Hrsg.): Die großen Deutschen unserer Epoche, Berlin 1985. Zeit, Physik, Metaphysik, [Vortrag, gehalten im Juni 1983 in Bem und Genf], in: Der Mensch in den modernen Wissenschaften, Castelgandolfo-Gespräche 1983, hrsg. v. Krzysztof Michalsk.i, Stuttgart 1985, S. 13-39. 1986: Buchbesprechung von: Wemer Heisenberg: Gesammelte Werke. Serie B: Wissenschaftliche Übersichtsartikel, Vorträge und Bücher, hrsg. v. Walter Blum!Hans-Peter Dürr/Helmut Rechenberg, Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo 1984, in: Spektrum der Wissenschaft 10, 1986, S. 150-152. Das einzige Wahrscheinliche ist die Katastrophe, in: Die Weltwoche (Zürich) Nr. 47 vom 20. November 1986, S. 13. Der Rahmen und das Bild: Europa unter den Weltkulturen, zwischen den W eltrnächten, auf dem Weltmarkt, [Vortrag, gehalten auf dem Europatag der Universität Freiburg in der Schweiz im Mai 1986], in: a) gedruckt im Universitätsverlag Freiburg/Schweiz 1986; b) B43 (Bewußtseinswandel), S. 89-110. Die Logik zeitlicher Aussagen und die Grundlagen der Physik [v. Hrsg. gekürzter Vortrag, gehalten in Münster im Januar 1985], in: Information Philosophie, 4, 1986, S. 7-22. Die Zeit ist reif, in: Evangelische Kommentare, 19, Nr. 5, 1986, S. 276. Diskussionsbeitrag in: Chancen des Friedens - Eine Podiumdiskussion mit Klaus I. Citron u. a., in: Knut lpsen!Horst Fischer (Hrsg.): Chancen des Friedens, Analysen, Thesen, Diskussionen, Baden Baden 1986, S. 119-153. Einleitung in: a) Klaus Michael Meyer-Abich!Bertram Schefold: Die Grenzen der Atomwirtschaft. Die Zukunft von Energie, Wirtschaft und Gesellschaft, München 1986, S. 9-15; b) teilweise abgedruckt in: Süddeutsche Zeitung vom 13. August 1986, S. 25. Gespräch mit Georg Picht, in: Georg Picht: Kunst und Mythos. Mit einer Einfilhrung von Carl Friedrich von Weizsäcker [Georg Picht, Vorlesungen und Schriften, Studienausgabe, hrsg. von Constanze Eisenbart in Zusammenarbeit mit Enno Rudolph], Stuttgart, 3. Aufl. 1990, S. 571-588. Maßstäbe des Menschlichen in der Wissenschaft, [Predigt in der Heiliggeistkirche in Heidelberg am 4. Mai 1986], in: Heidelbergl:r Jahrbücher XXX, hrsg. v. der Universitäts-Gesellschaft Heidelberg, Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokyo 1986, S. 135-140. Reykjavik - Name der Katastrophe? Eine kritische Gipfelbilanz, in: Die Zeit Nr. 44 vom 24. Oktober 1986. Schriftliche Stellungnahme zu •Alternative Strategien', Das Hearing im Verteidigungsausschuß des Deutschen Bundestages - Die schriftlichen Gutachten und Stellungnahmen, hrsg. v. Alfred Biehle, Koblenz 1986, S. 207-211. Über die Krise, [Vortrag, zuerst gehalten in Wien 1984 am Institut tur die Wissenschaften vom Menschen, wiederholt in Castelgandolfo 1985 auf der Tagung des Beirats dieses Instituts] in: a) Krzysztof Michalsk.i (Hrsg.): Über die Krise, Castelgandolfo-Gespräche 1985, Stuttgart 1986, S. 11-29; b) [Ergänzung dazu:] 1m Rückblick auf das Gespräch, s.o., S. 192-196; c) B43 (Bewußtseinswandel), S. 45-61. Vorwort in Georg Picht: Kunst und Mythos. Mit einer Einfilhrung von Carl Friedrich von Weizsäcker (Georg Picht, Vorlesungen und Schriften, Studienausgabe, hrsg. von Constanze Eisenbart in Zusammenarbeit mit Enno Rudolph], Klett-Cotta: Stuttgart, 3. Aufl. 1990, S. XIII-XIX Vorwort zu Bemd-OiafKüppers: Der Ursprung der biologischen Information, München 1986. Votum gegen die Atomkraft als Hauptenergiequelle. Carl Friedrich von Weizsäcker korrigiert frühere Äußerungen, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 60 vom 13. März 1986, S. 25.
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Anhang
1987: BewußtseinswandeL Eine Antwort, in: [Günter Altner/Emst Benda/Kurt Biedenkopfu. a.]: Das
Ende der Geduld. Carl Friedrich von Weizsäckers 'Die Zeit drängt' in der Diskussion, München, Wien 1987, S. 137-144.
Der Vater und das Jahrhundert. Wider die ungenauen Schuldzuweisungen. Zeitgeschichte aus dem Abstand der Jahrzehnte, in a) Die Zeit Nr. 24 vom 5. Juni 1987, S. 7; b) B43 (Bewußtseinswandel) (geringfiigig verändert), S. 277-283. Eine Notiz zu Platons Philosophie des Abstiegs, in: a) ßse Tödt (Hrsg.): Platon - Miniaturen filr Georg Picht (Texte und Materialien zur Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft), 1987; b) B49 (Zeit und Wissen), S. 1079-1089. Kunst- Mythos- Wissenschaft [Vortrag, gehalten in der Universität München im Sommer 1987] in: a) Borchmeyer: Wege des Mythos, München 1987; b) B49 (Zeit und Wissen), S. 429-444. Nachdenken aus Nächstenliebe. Soziale Gerechtigkeit, politischer Friede, Bewahrung der Natur als Themen einer Weltversammlung der Christen, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 134 vom 13./14. Juni 1987, S. 121. Technik als Menschheitsproblern [Vortrag, gehalten zur Eröffitung der Ausstellung "Literatur im Industriezeitalter" in Marbach am Neckar am 9. Mai 1987], in: a) Sonderdruck durch die Deutsche Schillergesellschaft: Literatur im Industriezeitalter, Marbach 1987; b) B43 (Bewußtseinswandel), S. 124-143; c) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), s. 109-126. Unterwegs zu einem Konzil. Die Christen, nicht die Experten und Politiker sollten Lösungen fmden, in: Beilage der Frankfurter Rundschau "Kirche zwischen Politik und Bibel" zum 22. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Frankfurt a. M. vom 17. bis 21. Juni 1987, S. 7. Viktor v. Weizsäcker zwischen Physik und Philosophie [Vortrag, gehalten in Heidelberg am l. Mai 1986 beim Symposium der Universität Heidelberg], in: a) P. Hahn/W. Jacob (Hrsg.): Viktor v. Weizsäcker zum 100. Geburtstag, Berlin, Heidelberg 1987; b) B49 (Zeit und Wissen), S. 910-946. 1988: Das Projekt Bombe. Zu einem Gespräch zwischen Niels Bohr und Wemer Heisenberg im Jahr
1941, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 54 vom 5./6. März 1988, S. ll.
Der Hymnus des Kolosserbriefes [Bibelarbeit auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dosseidorf 1985], in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 227-239. Deutsche Erinnerungen 1915 - 1945 [Referat, gehalten auf der Tagung der Evangelischen Michaelsbruderschaft zum Thema "Versöhnung mit den Völkern der Sowjetunion" in Kloster KirehbergtSchwäbische Alb im September 1987, redigierte Tonbandabschrift], in: a) epd-Dokumentation, Nr. 5/88, Frankfurt a. M. 1988; b) B43 (Bewußtseinswandel) [2. Hälfte des Referats], S. 341-353. Die biblische Schöpfungsgeschichte [Bibelarbeit auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Frankfurt a. M. 1987. Tonbandnachschrift], in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 196-217. Die Krankheit der Kirche? [Private Aufzeichnungen von 1957] in: B43 (Bewußtseinswandel),
s. 403-408.
Eine lebensf"ahige Menschheit, in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 431-468. Eine Nation in Europa, in:B43 (Bewußtseinswandel), S. 259-267. Einfilhrungsreferat zum Thema "Frieden", gehalten auf dem Forum "Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung" in Königstein am 14. April 1988, ausgerichtet von OIKOUMENE, Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) e. V., Manuskript, S. 69-73. Forderung der Wissenschaft an sich selbst, in: VDW intern, Nr. 78, Oktober 1988, S. I u. 25. Fronleichnam [Aufzeichnungen im Selbstgespräch 1985], in: [Auszüge] B43 (Bewußtseinswandel), S. 419-424. Hitler und die Deutschen, in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 289-297.
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Mythos, Philosophie, Theologie, Wissenschaft, in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 250-256. Nachtrag zum Gespräch zwischen Niels Bohr und Wemer Heisenberg 1941 [1987 geschrieben], in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 377-383. Politik und Bewußtsein, in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 147-178. Religion heute und morgen, in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 244-249. Rückblick auf das Verhalten zur Atomwaffe, in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 398-402. Selbstgespräch [Persönliche Aufzeichnungen seit 1985] in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 354361. Vorwort zu: Otto Hahn. Leben und Werk in Texten und Bildern,: In: Dietrich Hahn (Hrsg.): Frankfurt a. M. 1988, S. 13-17. Warum sich Bohr über Heisenberg irrte, [Leserbrief], in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 65 vom 18. März 1988, S. 57. Was ist die unsichtbare Hand? [Unveröffentlichter Beitrag zur Diskussion im Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, Stamberg 1972; mit einem Nachtrag von 1988) in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 111-123. Was ist Religion, in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 181-185. Was war Religion [I, II, III], in: 843 (Bewußtseinswandel), S. 186-195, S. 218-226, S. 240-243. Wohin fliegt die Rakete der Menschheit? [Aufzeichnungen im Selbstgespräch 1986], in: B43 (Bewußtseinswandel), S. 425-430.
1989: Der Substanzbegriffvon Leibniz im Blick aufdie moderne Physik, in: C. F. v. Weizsäcker/Enno Rudolph (Hrsg.): Zeit und Logik bei Leibniz. Studien zu Problemen der Naturphilosophie, Mathematik, Logik und Metaphysik, Stuttgart 1989, S. 181-204. Deutschland: Schiller und Goethe, [Ansprache bei der Annahme des Hansischen Goethe-Preises in Harnburg am 24. November 1989) in: a) Stiftung F.V.S.: Festschrift zur Verleihung des Hansischen Goethe-Preises 1989, b) B45 (Bedingungen der Freiheit), S. 31-46. Einfilhrung zu: Picht, Georg: Der Begriff der Natur und seine Geschichte. [Georg Picht, Vorlesungen und Schriften, Studienausgabe hrsg. von Constanze Eisenbart in Zusanunenarbeit mit Enno Rudolph], Stuttgart 2. Aufl. 1990, S. XI-XV. Friede- Gerechtigkeit- Bewahrung der Schöpfung, [Ansprache anläßtich der Überreichung des Theodor-Heuss-Preises in Stuttgart am 11. Februar 1989) in: a) Theodor-Heuss-Stiftung (Hrsg.): Theodor-Heuss-Preis 1989, Stockdorf; b) B45 (Bedingungen der Freiheit), S. 13-24. Geist und Natur [Vortrag, gehalten 1988), in: Hans-Peter Dürr/Wa1ther Ch. Zirnrnerli (Hrsg.): Geist und Natur. Über den Widerspruch naturwissenschaftlicher Erkenntnis und philosophischer Welterfahrung, Bern, Milnchen, Wien, 2. Auf!. 1989, S. 17-27. Theologie heute [Vortrag, gehalten bei der Verleihung des Ehrendoktors der Theologie in der Theologischen Fakultät der Universität Basel am 15. Dezember 1989], in: a) Religion und Gesellschaft, Nr. 20, 21. Dezember 1989, b) B45 (Bedingungen der Freiheit), S. 47-68. Wahrnehmung des Denkens. Bemerkungen zu den vorgestellten Beiträgen, in: Peter Ackermann!Wolfgang Eisenberg/Helge Herwig!Karlheinz Kannegießer (Hrsg.): Erfahrung des Denkens -Wahrnehmung des Ganzen. Carl Friedrich von Weizsäcker als Physiker und Philosoph, Berlin 1989, S. 94-104. Zum Tode eines großen Mannes. Statement zum Tode Sacharows, in: Hamburger Morgenpost vom 16. Dezember 1989.
1990: Abschlußansprache [bei der Europäischen Ökumenischen Versanunlung in Basel am 21. Mai 1989], in: 845 (Bedingungen der Freiheit), S. 25-29.
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Anhang Bedingungen der Freiheit, [Vortrag, gehalten in Leipzig, sowie andere Versionen in Potsdam, Berlin, Bratislava, 28. März- 5. April1990], in: a) B45 (Bedingungen der Freiheit), S. 87-106; b) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 270-285. Bedingungen des Friedens in Europa [geschrieben 1989], in: B47 (Die Zukunft des Friedens in Europa), S. 17-22. Ein Schritt auf dem Weg, der noch nicht zu Ende gegangen ist. Der Philosoph plädiert filr die Mitträgerschaft der katholischen Kirche bei der nächsten ökumenischen Zusammenkunft. Carl Friedrich von Weizäcker zur Weltkirchenversammlung in Seoul, in: a) Süddeutsche Zeitung Nr. 63 vom 16. März 1990, S. 12; b) L. Coenen (Hrsg.): .,Unterwegs in Sachen Zukunft", CalwerKösell990; c) B45 (Bedingungen der Freiheit), S. 79-86. Wer die Einheit will, der muß den Aufstieg fordern. Hilfe zur Selbsthilfe: Nur ein neuartiger Marshallplan kann die Staaten Osteuropas retten, in: a) Die Welt vom 24. Februar 1990; b) B45 (Bedingungen der Freiheit), S. 69-78.
1991: Die Bombe war zu teuer, in: Die Zeit, Nr. 17 vom 19. April 1991, S. 88. Die gemeinsame Wahrheitssuche-Ein Grußwort, in: Paul Noack (Hrsg.): Freiheit muß erkämpft werden. Hildegard Harnm-Brücher- Profil einer Politikerin, München, Zürich 1991, S. 156f Ein Krieg, der keine Sieger hätte. Im Golf-Konflikt treffen der reiche Norden und der arme Süden aufeinander, in: a) Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt vom 11. Januar 1991; b) AusZÜge auch in: Weltbild vom 25. Januar 1991. Gewissen der Physiker, [Leserbriet], in: Die Zeit, Nr. 22 vom 24. Mai 1991, S. 18. Goethes Farbentheologie ·heute gesehen, in: a) Nachrichten der Göttinger Akademie der Wissenschaften, Nr. 9, Jg. 1991; b) B49 (Zeit und Wissen), S. 976-987.
1992: Affmnationen [Vorschlag filr einen alternativen Text], [geschrieben 1989), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 1055-1065. Anthropologische Begriffe [geschrieben 1978], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 375-403. Amold Sommerfeld [Rede zur Erötfuung der Sommerfeld-Ausstellung im Deutschen Museum in München am 5. Dezember 1984], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 788-796. Assoziationen zum Ort der Kunst [geschrieben 1979), in: 849 (Zeit und Wissen), S. 420-429. Ausdehnung und Denken [geschrieben 1973], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 1108-1113. Brief Carl Friedrich von Weizsäckers an Konrad Gaiser vom 27. April 1988, in: B49 (Zeit und Wissen), S. 1097-1106. C. P. Snows Zwei Kulturen [Vortrag vor dem Orden Pour le Merite filr Wissenschaften und Künste in Oettingen am 30. September 1985], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 968-973. Das Gute ist eine Forderung des Überlebens, in: Frankfurter Rundschau vom 7. September 1992. Das Rumesche Problem [entnommen aus der Vorlesung ,,Zeit und Wahrscheinlichkeit" von 1965], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 73-78. Der Horizont der Neuzeit. Ein Ausblick aus der geschichtlichen Anthropologie (geschrieben 1980), in: 849 (Zeit und Wissen), S. 962-964. Der neue Theätet [geschrieben etwa 1963], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 1089-1093. Deskriptive zeitliche Logik, in: a) Enno Rudolph!Heinz Wismann (Hrsg.): Sagen, was die Zeit ist. Analysen zur Zeitlichkeit der Sprache, Stuttgart 1992, S. 155-167; b) 849 (Zeit und Wissen) [in erweiterter Form als .,Aufriß der zeitlichen Logik"], S. 192-236. Die Schwäche der heutigen Sozialwissenschaften [geschrieben 1974), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 967f Ding und Gegenstand [Ausschnitt aus der Vorlesung .,Der begriflliche Aufbau der theoretischen Physik" aus dem Jahre 1948], in: 849 (Zeit und Wissen), S. 660-671.
Schriftenverzeichnis C. F. v. Weizsäcker
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Docendo Discimus - Betrachtungen über die Hamburger Jahre, in: Festkolloquium zu Ehren des 80. Geburtstages von Prof. Dr. C. F. Freiherr von Weizsäcker, Harnburg 1992, [Vortrag, gehalten am 8. Juli 1992 in der Universität Hamburg), Manuskript, Harnburg 1992, S. 41-51. Eine Erinnerung an Fritz Münch (geschrieben etwa 1980), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 10041006. Erkenntnistheoretische Vorüberlegungen [Einleitung zu einer Vorlesung "Der begriffliche Aufbau dertheoretischen Physik" im SS 1948 in Göttingen], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 35-59. Faktische Ontologie [aufgezeichnet etwa 1960, mit einem Nachwort von 1990), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 671-678. Fragestellungen im geschiehtlieben Horizont [aufgezeichnet 1977], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 95-114. Geschichtliche Anthropologie im Max-Pianck-lnstitut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, [institutsinteme Arbeitsnotiz, etwa 1975 geschrieben), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 965-967. Klasse und Zahlen [aus dem unveröffentlichtem Aufsatz "Aufriß der zeitlichen Logik" von 1977 78 entnommen], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 620-630. Konvokation (zu: Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung] [geschrieben 1989), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 1043-1048. Mathematische Jugenderinnerungen [aufgezeichnet 1980), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 142145. Niets Bohr [Pienarvortrag, gehalten auf der 49. Physikertagung in München im Jahre 1985), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 769-788. Notiz über Wahrheitstheorien [aufgezeichnet 1972], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 181-184. Notizen zu Kant [etwa 1970 geschrieben), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 1113-1123. Quantentheorie als Physik der Ganzheit [geschrieben 1989), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 324332. Russells Paradoxon und zeitliche Logik [aufgezeichnet 1979], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 631655.
Spaziergang an der Langen Linie, in: Die Zeit, Nr. 24 vom 5. Juni 1992, S. 84. Theorie [z. T. geschrieben 1978, vollendet 1992), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 533-543. Überblick über die Notizen zur Durchfilhrung der zeitlichen Logik [aufgezeichnet 1973], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 236-241 . Verhältnis zu Frege [z. T. geschrieben 1972, vollendet 1992), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 690706. Vorstudie zu einer Neufassung der Affumationen (Trinität) [geschrieben 1989], in: B49 (Zeit und Wissen), S. 1048-1054. Vorwort, in: Die Rolle der Wissenschaft in der Politk und die Rolle der Politik in der Wissenschaft. Ein Kolloquium, mit Beiträgen von Alfred Gierer u. a., München 1992, S. 1-4. Wandel durch Annäherung- Ein subjektiver Rückblick, in: Dieter S. Lutz (Hrsg.): Das Undenkbare denken. Festschrift fiir Egon Bahr zum 70. Geburtstag, Baden-Baden 1992, S. 249-251 . Zeit und Messung in der Quantentheorie [geschrieben 1971), in: B49 (Zeit und Wissen), S. 882903, zus. mit Th. Görnitz: Zahlbegriffe und Physik, in: a) B49 (Zeit und Wissen), S. 145-151; b) (erweiterte Fassung von Th. Görnitz, E. Reichmann, C. F. v. Weizsäcker) [unter dem Titel:): Temporal Asymmetry as Precondition ofExperience in- the Foundation ofthe Arrow ofTime, in: International Journal ofTheoretical Physics, 1992.
28 Banosch
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Anhang
1993: Die Philosophie eines Physikers, in: Carl Friedrich von Weizsäcker/Erhard Eppler/Dorothee Sölle/Walther Ch. Zimmerli: Philosophie zwischen Wissenschaft, Religion und Politik (Bamberger Hegelwochen 1992), Samberg 1993, S. 13-33.
B. Einzelveröffentlichungen (chronologisch geordnet) BI. (1937): Die Atomkerne. Grundlagen und Anwendung ihrer Theorie, Leipzig 1937. B2. (194311957): Zum Weltbild der Physik, Göttingen, 10. unveränd. Nachdruck der 7. Aufl. 1963. B3. (1 948): Die Geschichte der Natur. Zwölf Vorlesungen, Göttingen, 8. unveränd. Aufl. 1979. B4. (1952): Mit Johannes Juilfs: Physik der Gegenwart, Göttingen, 2. Aufl. 1957. B5. (1957): Atomenergie und Atomzeitalter. Zwölf Vorlesungen, Frankfurt a. M. 1957. B6. (195 7): Die Verantwortung der Wissenschaft im Atomzeitalter, Göttingen, 7. Aufl. 1986. B7. (1962): Forschungen und Berichte der Evangelischen Studiengemeinschaft. Atomzeitalter, Krieg und Frieden mit Beiträgen von Carl Friedrich von Weizsäcker, R. Nürnberger, U. Scheuner u. a., Witten, Berlin 1962. BB. (1963) : Bedingungen des Friedens. Mit der Laudatio von Georg Picht anläßlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1963 an C. F. v. Weizsäcker (1964), Göttingen, 7. Aufl. 1981. B9. (1964/1990): Die Tragweite der Wissenschaft, Bd. 1: Schöpfung und Weltentstehung. Die Geschichte zweier Begriffe, Stuttgart 1964, engl.: The Relevance ofScience. Creation and Cosmogony. Gifford Lectures 1959-60; aufgenommen in 846 (Die Tragweite der Wissenschaft, 6. Aufl.), S. 1-200. B 10. (1964): Die politische Verantwortung des Nichtpolitikers. Zehn Beiträge, München 1964. BJJ.(J965): zus. mit Ludwig Raiser und Hildegard Harnm-Brücher: Vom rechten Gebrauch der Freiheit. Reden zur Verleihung des Theodor Heuß- Preises 1965, Tübingen 1965, S. 36-39. B 12. (1 965): zus. mit Max Horkheimer und Karl Rahner: Über die Freiheit. Eine Vorlesungsreihe des 12. Deutschen Evangelischen Kirchentages Köln 1965, Stuttgart 1965. B13.(1966): Gedanken über unsere Zukunft: Drei Reden, Göttingen 1966; [teilweise übernommen als:] Der weltpolitische Zyklus, in: 836 (Der bedrohte Friede), S. 138-144. B14.(1967): Das Problem der Zeit als philosophisches Problem. Vortrag, gehalten auf einer Tagung der Evangelischen Forschungsakademie im Januar 1963, Berlin 1967. B15.(1969): Der ungesicherte Friede, Göttingen 2. Aufl. 1979. B16.(1969): Das philosophische Problem der Kybernetik. Die Einheit der Physik als konstruktive Aufgabe. Zwei Vorträge, Stuttgart 1969. B1 7.(1970): zus. mit Horst Atheldt u. a. (Hrsg.): Kriegsfolgen und Kriegsverhütung, 3. u. um ein Reg. erw. Aufl., München 1971; S. 3-21 [aufgenommen als:] 'Kriegsfolgen und Kriegsverhütung', in: 836 (Der bedrohte Friede), S. 217-246. B18.(1970): zus. mit M. Kulessa!J. Heinrichs: lndiengespräche. Indien als Modellfall der Entwicklungshilfe, München 1970, S. 14-19 und S. 86-89; [teilweise aufgenommen als:) Indische Reiseeindrücke, in: 836 (Der bedrohte Friede), S. 315-323. BJ9.(1971): Die Einheit der Natur. Studien, München, 4. Aufl. 1984. B20.(1971): Platonische Naturwissenschaft im Laufe der Geschichte, Göttingen 1971; (aufgenommen in:) 828 (Der Garten des Menschlichen), S. 319-345. B21.(1 971): zus. mit Gopi Krishna: Biologische Basis religiöser Erfahrung, Weilheim 1971.
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822.(1972): zus. mit Horst Afheldt/Christian Potyka!Utz-Peter Reich!Philipp Sonntag: Durch Krieg);verhütung zum Krieg? Die politischen Aussagen der Weizsäcker-Studie 'Krieg);folgen und Krieg);verhütung', München, Wien 1972. 823.(1972) : Voraussetzlingen naturwissenschaftlichen Denkens, Freiburg i. Br. 1972. 824.(1972): Was wird aus dem Menschen?, Zürich 1972 [enthält: a) Was wird aus dem Menschen? Gespräch mit Marion Gräfm Dönhoffund b) Der Atomschirm hat Löcher. Gespräch mit Adelbert Reif]. 825.(1972): Die philosophische Interpretation der modernen Physik. Zwei Vorlesungen, Leipzig 1972. 826.(1975): Fragen zur Weltpolitik, München, Wien 3. Aufl. 1976; [teilweise übernommen] in B36 (Der bedrohte Friede). 827.(1 976): Wege in der Gefahr - Eine Studie über Wirtschaft, Gesellschaft und Krieg);verhütung, München, 5. Aufl. 1984; [teilweise übernommen] in B36 (Der bedrohte Friede). 828.(1977): Der Garten des Menschlichen. Beiträge zur geschichtlichen Anthropologie, München, Wien, 6. Aufl. 1978. 829.(1977): zus. mit Bartel Leendert von der Waerden: Wemer Heisenberg, München, Wien 1977. 830.(1978): Theorie der Macht [Rede, gehalten am 19.1.1977 anläßlich des Jahresempfang); der Evangelischen Akademie in Tutzing], hrsg. v. der Bayerischen Landeszentrale rur politische Bildung);arbeit, München 1978. 831.(1978): Deutlichkeit. Beiträge zu politischen und religiösen Gegenwartsfragen, München, Wien 1978 (TB München 1981,4. Aufl. 1986). 832.(1979): Diagnosen zur Aktualität, München, Wien 1979. 833.(1979): (Hrsg.) Rede- Gegenrede. 28.-31. März, 2. und 3. April 1979. Symposium der Niedersächsischen Landesregierung zur grundsätzlichen sicherheitstechnischen Realisierbarkeil eines Integrierten Nuklearen Entsorgung);zentrurn, Bonn 1979. 834.(1980): zus. mit Pinchas Lapide: Die Seligsprechung. Ein Glaubensgespräch, München 1980. 835.(1981): Ein Blick aufPiaton: Ideenlehre, Logik und Physik, Stuttgart 1981. 836.(1981): Der bedrohte Friede. Politische Aufsätze 1945- 1981, München 2. Aufl. 1984. 837.(1982): Möglichkeiten und Probleme auf dem Weg zu einer vernünftigen Weltfiiedensordnung, [Vortrag, gehalten am l. März 1982 in der Evangelischen Akademie in Tutzing], München, Wien 1982 (5. Aufl. 1984). [Aufgenommen in:] a) Frieden und Sicherheit, hrsg. v. der Bayerischen Landeszentrale fUr politische Bildungsarbeit, München 1984, S. 73-87 und b) Alternative Strategien. Das Hearing im Verteidigung);ausschuß des Deutschen Bundestages - Die schriftlichen Gutachten, hrsg. v. Alfred Biehle, Koblenz 1986, S. 212-225. 838.(1983): Wahrnehmungen der Neuzeit, München, Wien 1983 (Taschenbuchausgabe München, 2. Aufl. 1986). 839.(1984): (Hrsg.): Die Praxis der defensiven Verteidigung. Mit Beiträgen von Alexander Acker u . a., Hameln 1984. 840.(1985): zus. mit Jochen von Amirn: Ist Zivilschutz sinnvoll? Osang Council, mit Beiträgen von Carl Friedrich von Weizsäcker, Wolf Graf von Baudissin, Diskussionsleitung Emil übermann, 1985. 841.(1985)Autbau der Physik, München, Wien, 2. Aufl. 1986. 842.(1986)Die Zeit drängt. Eine Weltversammlung der Christen fiir Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, München, Wien, 3. Aufl. 1986. 843.(1988) : Bewußtseinswandel, München, Wien 1988. 844.(1989): zus. mit Enno Rudolph (Hrsg.): Zeit und Logik bei Leibniz. Studien zu Problemen der Naturphilosophie, Mathematik, Logik und Metaphysik, Stuttgart 1989.
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B45.(1990): Bedingungen der Freiheit. Reden 1989-1990, München, Wien 1990. B46.(1990): Die Tragweite der Wissenschaft, mit dem bisher unveröffentlichten 2. Teil in autorisierter Übersetzung und mit e. Vorwort des Verf., [eng!. Originaltitel des 2. Teils: Philosophy ofModem Physics], Stuttgart, 6. Aufl. 1990. B47.(1990): (Hrsg.) u. Mitw. von Hellmut Glubrecht/Ruth Grosse/Götz Neudeck!Utz-Peter Reich: Die Zukunft des Friedens in Europa. Politische und militärische Voraussetzungen, München, Wien 1990. B48.(1991): Der Mensch in seiner Geschichte, München, Wien 1991. B49.(1992): Zeit und Wissen, München, Wien 1992. B50.(1992) : Die Sterne sind glühende Gaskugeln, und Gott ist gegenwärtig. Über Religion und Naturwissenschaft, hrsg. und eingel. von Thomas Gömitz, (Abdruck relevanter Passagen aus vorher veröffentlichten Texten), Freiburg, Basel, Wien, 2. Aufl. 1992. B51.(1992): zus. mit OlafBenzinger: Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch, München 1992. B52.(1994): Der bedrohte Friede- heute, München, Wien 1994
C. Memoranden und Festschriften Erklärung der 18 Atomwissenschaftler vom 12. April1957, [sog. Göttinger Erklärung, veröffentlicht am gleichen Tag und in:] a) B6 (Die Verantwortung der Wissenschaft im Atomzeitalter), S. 5052; b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 29 f ; c) B43 (Bewußtseinswandel), S. 384-386. Heide/herger Thesen [verabschiedet am 28. April1959 als gemeinsame Erklärung einer Kommission der Evangelischen Studiengemeinschaft), in: a) Günter Howe: Atomzeitalter: Krieg und Frieden, Witten-Berlin 1959, S. 226-236; b) 836 (Der bedrohte Friede), S. 95-106. Tübinger Memorandum vom 6. November 1961 [verfaßt als Diskussionsgrundlage fur Bundestagsabgeordnete), in: a) Georg Picht: Die Verantwortung des Geistes, Stuttgart 1969, S. 411-418; b) B36 (Der bedrohte Friede), S. 107-114. Scheibe, Erhard!Süßmann, Georg (Hrsg.): Einheit und Vielheit - Festschrift fur Carl Friedrich von Weizsäcker zum 60. Geburtstag, Göttingen 1973. Ackermann, Peter!Eisenberg Wolfgang!Herwig, Helge/Kannegießer, Karlheinz (Hrsg.): Erfahrung des Denkens- Wahrnehmung des Ganzen. Carl Friedrich von Weizsäcker als Physiker und Philosoph, Berlin 19 89. Meyer-Abich, Klaus Michael (Hrsg.): Physik, Philosophie und Politik- Festschrift fiir Carl Friedrich von Weizsäcker zum 70. Geburtstag, mit einem Vorwort von Helmut Schmidt, München, Wien 1982. Festkolloquium zu Ehren des 80. Geburtstages von Prof Dr. C. F. Freiherr von Wei:zsäcker am 8. Juli 1992 im Auditorium Maximum I der Universität Hamburg, Philosophisches Seminar. Mit Beiträgen von Lotbar Schäfer, Dorothea Frede, Michael Drieschner, Eberhard Scheibe u. Carl Friedrich v. Weizsäcker, Manuskript, Harnburg 1992.
D. Gespräche und Interviews 1958: Gespräch mit Wolfgang Berkefeld [unter dem Titel:) Mit der Bombe leben, in: Sonntagsblatt (Hamburg) vom 22. Juni 1958. 1963: Interview mit Eckart Heimendabi (unter dem Titel:) Wohin fUhrt die Wissenschaft? in: Radio Bremen Hausbuch 1963, Bremen 1963, S. 66-71.
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1967: Interview mit Theo Sommer in der Sendung "Panorama" [unter dem Titel:] Industriell f"ahige Nationen nicht ausschließen. Der Hamburger Atomwissenschaftler über die Auswirkungen des Atomsperrvertrages, in: Süddeutsche Zeitung vom 17. Februar 1967. Interview zum Thema: Wissenschaft und Hochschulreform in dieser Zeit, in: Studenten des Europa Kollegs (Hrsg.): Studio Europa Nr.4, Hamburg-Gr. Flottbek 1967, S. 2-9. Interview zur Diskussion um den Atomsperrvertrag: [DFS, Panorama am 13. Februar 1967,] Fragen durch Sommer; [BPA/Abteilung Nachrichten, Rundfunkaufuahme Deutsche Gruppe]; Deutscher Bundestag, Pressedokumentation, C. F. von Weizsäcker.
1968: Gespräch über Wissenschaft und Öffentlichkeit [unter dem Titel:] Regieren mit trainierten Forschern, in: Süddeutsche Zeitung vom 18. Dezember 1968. 1969: Gespräch mit Marion Gräfm Dönhoff [unter dem Titel:] Was wird aus dem Menschen?, in: a) Die Zeit vom 26. Dezember 1969; b) B24 (Was wird aus dem Menschen?) 1970: Gespräch mit Martin Urban über das Thema: Wie frei ist die deutsche Zukunftsforschung?- Die Geschichte einer Institutsgründung, in: Süddeutsche Zeitung vom 22. Mai 1970. -
Interview zum Thema: Internationalisierung der Wissenschaft, in: Eckart Heimendahl (Hrsg.): Zukunft im Kreuzverhör, Gütersloh 1970, S. 231-246.
1971: Interview mit Jo Glomm (unter dem Titel:] Die moderne Apokalypse, in: Rheinische Post vom 19. Juni 1971. 1972: Interview mit Peter Merseburger in der Sendung "Panorama". Prof. Carl Friedrich von Weizsäcker, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, zum Thema Ostpolitik und Friedenssicherung, in: Abschrift des Bundespresseamtes, Abt. Nachrichten, 17. April 1972. Interview: Ist aufdie Deutschen Verlaß, in: National Zeitung(Basel) vom 2. Mai 1972. Interview mit Adelbeet Reif [unter dem Titel:] Man darf sich nicht selbst betrügen, in: a) Stutt· garter Nachrichten vom 9. Mai 1972; b) Die Presse, Wien vom 17. Juni 1972 (unter dem Titel:] Die Bedrohung überwinden, nicht verdrängen; c) Kötner Stadtanzeiger vom 27. Juni 1972 [unter dem Titel:] Furcht vor der Vernichtung macht noch keinen Frieden; d) Abendzeitung (München) vom 23. Juni 1972 [unter dem Titel:] Wer schreckt hier wen?, e) Die Garantie des Friedens durch Abschreckung ist jetzt schwächer, in: Welt der Arbeit, Köln vom 28. April 1972, f) Der Atomschirm hat Löcher, in: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt vom 30. April 1972, g) Der Atomschirm hat Löcher, in: Spandauer Volksblatt vom 25.Juni 1972. Interview mit Adelbeet Reif [unter dem Titel:] Wie sicher ist unsere Sicherheit?, in: Druck und Papier vom l. Mai 1972. Interview mit Harmes Burger [unter dem Titel:] Keine Parteilichkeit des Deutschen Entwicklungsdienstes, in: Süddeutsche Zeitung vom 5. Oktober 1972. Gespräch am 6. November 1972 in Starnberg [unter dem Titel:] Fortschritt filr den Frieden, in: Evangelische Kommentare, 5, Heft 12, 1972, S. 737-740. Interview [unter dem Titel:] Durch Ratifizierung der Ostverträge den Frieden sicherer machen. In Europa muß ein Klima entstehen, in dem auch unsere östlichen Nachbarn nicht aus Angst einen Krieg beginnen, fordert der Wissenschaftler, in: Süddeutsche Zeitung vom 28. März 1972.
1974: Interview mit Andreas Pintscher [unter dem Titel:} Hat der Frieden noch eine Chance?, in: Münchener Merkur vom 24. Dezember 1974. 1976: Gespräch mit Udo Reiter über Meditation, in: a) Udo Reiter (Hrsg.): Meditationswege zum Selbst, München 1976; b) B28 (Der Garten des Menschlichen), S. 533; c) B51 (Das Carl Friedlich von Weizsäcker Lesebuch), S. 162- 179. Interview mit RolfRothmayer und Hans Haider: Gute Philosophen erst mit über 50, in: Die Presse vom 17. Januar 1976.
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Anhang
1977: Interview zur atomaren Bewaffuung: [WDR II am 24. August 1977], Das Morgenmagazin, Fragen durch Weber; Kommentarübersicht Bundespresseamt, 25. August 1977, Deutscher Bundestag, Pressedokumentation, C. F. von Weizsäcker. Gesprächsrunde [mit 34 Unternehmern (MMM-Club) aus Handel und Industrie am 20. Januar 1977], [unter dem Titel:] Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine so komplizierte Welt ohne Verstand regiert werden kann, in: Moderner Markt (3) 1977, S. 12-27. Gespräch mit Hans Norbert Janowski u. Eberhard Stammler am 24. November 1977 in Stamberg [unter dem Titel:] Wahrnehmung des Ganzen, in: Evangelische Kommentare (11) 1977, S. 31-34.
1978: Gespräch mit Rolfltaliaander [unter dem Titel:] Mensch und Meinung über 'die nächsten zehn, die nächsten tausend Jahre überleben', in: Westerrnanns Monatshefte (3) 1978, S. 6-8. -
Interview mit Hagen Rudolph [unter dem Titel:] Nicht in ein fremdes Meer stürzen, in: Stern vom 14. Dezember 1978.
1979: Interview zur Frage Wie sicher ist der Frieden?: [DFS am 19. Februar 1979), Kontraste, Fragen durch Trenkner; Kommentarübersicht Bundespresseamt, 20. Februar 1979, Deutscher Bundestag, Pressedokumentation, C. F. von Weizsäcker. Interview zur Zukunft der Kernenergie: [DLF am 27. Juli 1979], Zur Diskussion, Fragen durch Reiter; Kommentarübersicht Bundespresseamt, 31. Juli 1979, Deutscher Bundestag, Pressedokumentation, C. F. von Weizsäcker. Interview zur Mittelstreckenraketen-Diskussion: [NDR II am 28. November 1979], Kurier am Morgen, Fragen durch Finke; Kommentarübersicht Bundespresseamt, 29. November 1979, Deutscher Bundestag, Pressedokumentation, C. F. von Weizsäcker. Interview by Mitton Mayer [unter dem Titel:] Research for survival (Falll978), in: World Issues. Pub!. by the Center for the Study ofDemocratic Institutions, 4 (I) 1979, S. 13-20. Gespräch mit Udo Reiter [unter dem Titel:] Asketische Weltkultur. Die Zukunft der Kernenergie, in: Nilrnberger Zeitung vom 9. Juni 1979.
1980: Interview [unter dem Titel:] Harrisburg-Unfall hat nichts geändert, Gorleben wäre machbar gewesen, in: Neue Presse (Hannover) vom 28. März 1980. Interview zur gegenwärtigen weltpolitischen Lage: [DFS am 15. April 1980], Report, Fragen durch Alt; Kommentarübersicht Bundespresseamt, 16. April 1980, Deutscher Bundestag, Pressedokumentation, C. F. von Weizsäcker. Interview zu Problernen der Entspannungspolitik (ZDF am 27. April 1980], Fragen zur Zeit, Fragen durch H. Wünsche; Kommentarübersicht Bundespresseamt, 28. April 1980, Deutscher Bundestag, Pressedokumentation, C. F. von Weizsäcker. Gespräch mit Udo Reiter [unter dem Titel:] Mit Krieg muß wieder gerechnet werden. Vor einem kritischen Jahrzehnt?, in: Rheinischer Mmur vom 2. Mai 1980. Gespräch mit AdelbeTt Reif [unter dem Titel:] Es geht um das Überleben. in: a) Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt vom 4. Mai und vom II. Mai 1980; b) das da, August 1980 (unter dem Titel:] Der 3. Weltkrieg kommt bestimmt, [Text leicht verändert]; c) Basler-Zeitung vom 3. Oktober 1981 (unter dem Titel:] Eines Tages könnte der Krieg verschwinden, [Text leicht verändert] Gespräch mit Udo Reiter am 3. April 1980 [unter dem Titel:) Das kritische Jahrzehnt, in: Bayerischer Rundfunk (Hrsg.): Gehört, gelesen, München Juni 1980.
1982: Interview mit Udo Reiter [unter dem Titel:) Wandlungen des Herzens. Physik, Philosophie und Glaube, in: Rheinischer Merkur vom 16. Juli 1982. 1986: Interview mit Clara Obermüller [unter dem Titel:) Die Welt sähe anders aus, wenn die Christen getan hätten ..., in: a) [unter dem Titel:] "Das einzig Wahrscheinliche ist die Katastrophe", in: Die Weltwoche vom 20. November 1986; b) Rheinischer Mmur/Christ und Welt, Nr. 49 vom 28. November 1986, S. 23.
Schriftenverzeichnis C. F. v. Weizsäcker
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Gespräch mit Helmut Schmidt (unter dem Titel:] "Die Angst ist ein ganz schrecklich schlechter Ratgeber". Wie gelahrdet ist der Frieden? Wie berechtigt ist die Angst vor der nuklearen Katastrophe?, in: Die Zeit, Nr. 42 vom 10. Oktober 1986, S. 52-53.
1987: Gespräch mit WolfScheller [unter dem Titel:] "Die Menschen möchten gerne weiterleben", a)
in: Vorwärts vom 1. August 1987, b) [unter dem Titel:] "Das Notwendige auch durchsetzen", in: Rhein-Neckar-Zeitung vom 22. August 1987, c) [unter dem Titel:] "Ein Krieg wäre Mord an der ganzen Menschheit", in: Frankfurter Neue Presse vom 1. September 1987.
Gespräch mit Erwin Koller filr das Schweizer Fernsehen im November 1986 , in: a) Schriftenreihe der Medienzeitschrift Zoom, Zürich 1987; b) perd-verlag, Zürich 1987 [unter dem Titel:] "Die Unschuld der Physiker?"; c) B43 (Bewußtseinswandel), S. 307-340. Interview mit Heinrich Jaenecke vom Stern 1984 [unter dem Titel:] Die Atombombe, in: a) H. Jaenecke: Mein Gott, was haben wir getan!, Harnburg 1987; b) B43 (Bewußtseinswandel), S. 362-376; c) B51 (Das Carl Friedrich von Weizsäcker Lesebuch), S. 30-43. Gespräch mit Wemer Hili [unter dem Titel:] ,,Zur Menschennatur gehört Vernunft", in: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt vom 21. Juni 1987. Gespräch mit Udo Reiter am 26. Juni 1987 auf Bayern 2 [unter dem Titel:] "Ein Physiker zwischen Psychologie und Politik", in: Bayerischer Rundfunk (Hrsg.): gehört gelesen 9/87, Jg. 34, S. 5-18. Gespräch zur Göttinger Erklärung mit Robert Gerwin, in: a) MPG-Spiegel 6/87, Referat filr Presse und Öffentlichkeitsarbeit in der Generalverwaltung der Max-Pianck-Gesellschaft, 11. Dezember 1987, S. 54-57; b) B43 (Bewußtseinswandel), S. 387-397.
1988: Interview durch Peter Koslowski filr das ZDF [unter dem Titel:] "Wissen um die Macht des Wissens", in: Buch Journal 111988, S. 32-35.
Interview mit Martin Urban [unter dem Titel:] Was wird in den nächsten 20 Jahren Ihrer Meinung nach wissenschaftlich/technisch vordringlich zu klären sein?, in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 43 vom 22. Februar 1988, S. 22. Gespräch mit Harald Weiß und Jo Angerer (unter dem Titel:] "Gewerkschaften nicht mehr Vertreter der Arbeitslosen", in: Saarbrücker Zeitung vom 5. April1988. Gespräch mit Heinrich Jaenecke vom Stern [unter dem Titel:] "Wohin fliegt die Rakete der Menschheit?", in: Stern vom 11. August 1988.
1989: Interview zu möglichen Reaktionen des Westens auf die Abrüstungsangebote des Ostens, [DFS
am 7. Februar 1989), Fragen durch F. Alt; Kommentarübersicht Bundespressearnt, 8. Februar 1989, Deutscher Bundestag, Pressedokumentation, C. F. von Weizsäcker.
Gespräch mit Stephan Wehowsky [unter dem Titel:] "Die Faulheit der öffentlichen Meinung ist unser Unglück". Dem Naturwissenschaftler und Philosophen wird heute in Stuttgart der 25. Theodor-Heuss-Preis verliehen, in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 35 vom 11./12. Februar 1989. S. 11 Interview [unter dem Titel:] "Arbeitet mehr, dann wird auch mehr herauskommen." Interview zur bevorstehenden Ökumenischen Versammlung in Basel, in: Nürnberger Nachrichten vom 13. Mai 1989. Interview mit Harald Biskup [unter dem Titel:] "Nicht Politiker sind schuld an unserem Unglück". Gespräch über Umweltprobleme und Christen, in: Kölner Stadt-Anzeiger vom 20. Mai 1989. Gespräch mit Manfred Schell, Teil 1: "Man kann doch nicht so tun, als hätte es Hilter nicht gegeben", in: Die Welt vom 18. Dezember 1989, S. 9; und Teil 2: "Der Westen sollte nicht triumphieren, das wäre Hochmut", in: Die Welt vom 20. Dezember 1989, S. 8.
1990: Interview zur Deutschen Einheit, [Deutschlandsender arn 1. April 1990), Fragen durch Sigrid Wesener; DDR-Informationen, 2. April 1990, Deutscher Bundestag, Pressedokumentation, C. F. von Weizsäcker.
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Anhang Interview mit Hans Karl Meier-Hauss [unter dem Titel:] "Kirchenkonzil soll Kriegsgefahr bannen", in: Badische Neueste Nachrichten vom 17. Aprill990. Gespräch mit Olaf Standke und Steifen Schmidt [unter dem Titel:] "Gefahr filr die Menschheit : Wissen ohne Liebe", in: Neues Deutschland vom I. Juni 1990.
1991: Gespräch mit Klaus Franke und Mattbias Schulz [unter dem Titel:] "Ich gebe zu, ich war venüclct". Carl Friedrich von Weizsäcker über die Chance der Deutschen im Zweiten Weltkrieg, die Atombombe zu bauen, in: Der Spiegel Nr. 17/1991, S. 227-238. Interview zur Rolle des vereinten Deutschlands in Europa und zur Rolle der UNO in der angestrebten neuen Weltordnung, [DLF am 21. April 1991], Fragen durch Hans-Jörg Krieger; Deutscher Bundestag, Pressedokumentation, C. F. von Weizsäcker. Interview mit Frank Schuhmann [unter dem Titel:] "Es fehlt der Wille zum Frieden", in: Junge Welt vom II. Mai 1991. Gespräch mit Manfred Schell (unter dem Titel:] "Berlin und Hiroschima", Teil 1: "Von Galilei fuhrt ein schnurgerader Weg zur Bombe", in: Die Welt vom Nr. 115 vom 21. Mai 1991, S. 7; Teil 2: "Wir waren glücklich, daß wir die Bombe nicht bauen konnten", in: Die Welt vom 23. Mai 1991. Gespräch mit Lutz Bloos, a) [unter dem Titel:] "Physiker als Entdecker neuer Welten", in: Rheinischer Merkur, 14. Juni 1991, b) [unter dem Titel:] "Die letzte Wahrheit hinter den Teilchen", in: VDI-Nachrichten vom 14. Juni 1991. Interview mit Brunl Mahlberg [unter dem Titel:] Ökologische Steuerreform fiir unschädliche Energien, in: Bonner Rundschau vom 12. November 1991.
1992: Gespräch mit Dieter Mersch anläßlich C. F. von Weizsäckers 80. Geburtstag am 28. Juni 1992 (unter dem Titel:] "Fortschritt ohne Bewußtseinsreifung wäre eine Katastrophe", in: a) Frankfurter Rundschau, Nr. 145 vom 25. Juni 1992, S. 24; b) Michael Drieschner: Carl Friedrich von Weizsäcker zur Einfiihrung, Junius Verlag, Harnburg 1992, S. 115-127. Gespräch mit Marion Gräfm Dönhoff und Theo Sommer [unter dem Titel:] "Der Wandel des Bewußtseins ist unterwegs", in: Die Zeit, Nr. 27 vom 26. Juni 1992, S. 9-10. Gespräch mit Michael Zick [unter dem Titel:] "Wir wußten: Es geht jetzt nicht", in: Bild der Wissenschaft 1/1992, S. 37-39. Gespräch mit Norbert Wallet mit dem Titel: "Die Bergpredigt ist schlichte Vernunft". Der Physiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker wird morgen 80 Jahre alt, in: Bonner Rundschau vom 27. Juni 1992. Interview von Georg Watzlawek zum Thema der Gedenkfeier in Peenemünde (unter dem Titel:] "Raketenprojelct diente immer dem Bombenbau", in: Bonner Rundschau vom 29. September 1992.
1993: Ein Gespräch mit Dieter Hoffinann am 3. Juni 1993 [unter dem Titel:] "Farm Hall und das deutsche Uranprojelct", in: Dieter Hoffinann (Hrsg.): Operation Epsilon. Die Farm-Hall-Protokolle oder Die Angst der Alliierten vor der deutschen Atombombe, deutsch von Wilfried Sezepan, Berlin 1993, S. 331-360. Diskussion zwischen Dorothee Sölle und Carl Friedrich von Weizsäcker [unter dem Titel:] "Der konziliare Prozeß", in: Carl Friedrich von Weizsäcker/Erhard Eppler/Dorothee Sölle!Walther Ch. Zirnmerli (Hrsg.): Philosophie zwischen Wissenschaft, Religion und Politik, (Bamberger Regelwochen 1992), Bamberg 1993, S. 35-50. Podiumsgespräch zwischen C. F. v. Weizsäcker, Eppler und Zirnmerli, in: C. F. v. Weizsäcker/E. Eppler/D. Sölle/W. Ch. Zirnmerli (Hrsg.}: Philosophie zwischen Wissenschaft, Religion und Politik, (Bamberger Regelwochen 1992), Bamberg 1993, S. 51-105.
"Genau im jetzigen Augenblick aber finde ich die Sache ein bißeben prärevolutionär••• "
Gespräch mit Prof Dr. Carl Friedrich von Weizsäcker zum Thema "Weltinnenpolitik"am 6. Juli 1993 in Starnberg/Söcking Herr Prof v. Weizsäcker, als Sie vor dreißig Jahren in Frankfurt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegennahmen, prägten Sie in Ihrer Dankesrede "Die Bedingungen des Friedens" das Wort" Weltinnenpolitik". Wörtlich hieß es da z.B.: "Der Weltfriede ist nicht das goldene Zeitalter, sondern sein Herannahen drückt sich in der allmählichen Verwandlung der bisherigen Außenpolitik in Welt-Innenpolitik aus. " Etwas später heißt es im gleichen Text: " Unter dem Titel Welt-Innenpolitik werde ich hier zwei verschiedene, aber beide aus der Vereinheitlichung der Welt entspringende Phänomene beschreiben: die Entstehung übernationaler Institutionen und die Beurteilung weltpolitischer Probleme mit innenpolitischen Kategorien. " Als Sie diese Sätze wählten, befand sich die Welt in einer Situation, die sich von der heutigen grundlegend unterscheidet. Kann Ihre damalige Rede noch heute Gültigkeit beanspruchen? C. F v. Weizsäcker: Also, erstens ich hab' meine damalige Rede jetzt nicht wieder gelesen, also ist mir nicht mehr vollständig in Erinnerung, was ich damals alles gesagt habe. Aber, ich habe damals den Begriff Weltinnenpolitik zunächst deskriptiv, beschreibend eingeführt, nicht fordernd. Ich habe gesagt, wenn man sich mal ansieht, wie heute das Verhältnis der Nationen oder der Imperien - oder was immer es ist - zueinander ist, dann erkennt man, daß diese offensichtlich genötigt sind, ihre Differenzen innenpolitisch zu formulieren, weil man ihnen ihre außenpolitischen Motive nicht mehr gern abnimmt. Und daraus habe ich geschlossen, daß es eine Veränderung im Bewußtsein geben kann, die dazu führt, daß man das gemeinsame Interesse sieht und den Streit nur noch darauf begründet, daß man dieses gemeinsame Interesse verschieden beantwortet. Heute ist das in einer Hinsicht fast etwas schwächer geworden. Die damalige - wie soll ich sagen - ' Selbstbefriedigung' der großen Parteien in der Welt war eigentlich ein typisch innenpolitischer Gegensatz, der durch das, was man im Westen Demokratie nannte, und das, was man im Osten Sozialismus nannte, geprägt war. Man versuchte,- sozusagenden in Wahrheit bestehenden Machtkonflikt zwischen zwei Großen auf diese Weise zu rechtfertigen. Heute ist auf einmal diese Rechtfertigung ein wenig zusammengebrochen und jetzt suchen die Leute etwas vergebens danach, wie sie überhaupt ihre Politik rechtfertigen sollen. Und das heißt, daß die Beschreibung der realen Politik als Weltinnenpolitik gegenwärtig etwas schwächer ist, als sie vor dreißig Jahren war, scheint mir.
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"Weltinnenpolitik" ist häufig als der Versuch einer Beschreibung eines Idealzustandes verstanden worden.
C. F v. Weizsäcker: Ich habe ja damals auch gesagt: "Der Weltfriede ist notwendig." Und ich habe auch wirklich gemeint: Wenn der Weltfriede da ist, dann wird er das, was man politisch in ihm tun kann, in der Gestalt von Weltinnenpolitik darstellen. Aber es ist mir nicht uninteressant, daß man dann das Wort Weltinnenpolitik vielmehr als eine Forderung verstanden hat. Ich hatte es zunächst eher als eine tröstliche Beschreibung angesehen. Nämlich daß der Weltfriede den Leuten schon jetzt so sehr als Notwendigkeit vorschwebt, daß sie nicht mehr imstande sind, zu sagen, wir wollen Krieg führen gegen die bösen Russen. Man traute sich nur noch zu sagen: wir werden Krieg führen müssen gegen die bösen Marxisten oder gegen die bösen Kapitalisten. D.h. man dachte schon in Begriffen weltumfassender politischer Systeme, also eben weltinnenpolitisch. In Ihrem Buch "Der ungesicherte Friede " z.B, das Aufsätze der Jahre 1967 und 1968 zusammen/aßt, sprechen Sie dann von "aktiver Weltinnenpolitik". Zu den politischen Aufgaben, die Sie damals präzisiert haben, gehört vor allen Dingen die Bekämpfung des Hungers und natürlich auch die ständige Arbeit an der Kriegsverhütung Wo liegen heute die weltinnenpolitischen Aufgaben? Kann man eine Entwicklung von der von Ihnen so bezeichneten " unvollständigen Weltinnenpolitik" des Jahres 1963 zur "aktiven Weltinnenpolitik" nach 1989 beobachten?
C. F v. Weizsäcker: Das ist nun eine interessante Frage. Ich würde so sagen: Die grundlegenden Forderungen sind nach wie vor genau dieselben. Man muß, wie ich es genannt habe, im Grunde eines Tages die Institution des Kriegs überwinden. Der Behauptung, dieses sei eine unerfüllbare Forderung, entgegne ich dann immer wieder: ich kann eine ganze Reihe von Beispielen angeben, daß Leute, daß gewisse Gruppen, Mächte, Nationen gegeneinander Krieg führen wollten und Krieg geführt haben und heute nicht mehr daran denken, das zu wollen. Also diese Forderung, die Institution des Kriegs muß überwunden werden, meine ich, steht weiterhin da. Genau im jetzigen Augenblick aber finde ich die Sache, ja wie soll ich es ausdrücken, ein bißeben prärevolutionär. Also so, wie man fühlt, wenn alle Leute wissen, daß man die Probleme nicht löst, aber eigentlich niemand so recht weiß, wie man sie lösen sollte. So was ähnliches hat es ja wohl auch gegeben, sagen wir mal gegen Ende des 15. Jahrhunderts in der christlichen Kirche, wo dann nachher die Reformation kam, die in dieser Form niemand vorhergesehen hatte. Oder im 18.Jahrhundert in der französischen Oberschicht, wo dann auf einmal die französische Revolution begann, die niemand vorhergesehen hatte. Und manchmal habe ich jetzt das Gefühl, der Zusammenbruch des dogmatischen angeblichen Marxismus - der überhaupt nicht das war, was Marx gewollt hatte - führt gleichzeitig dazu, daß der Glaube an die Marktwirtschaft sich als eine doch noch sehr unzureichende Lösung erweist, ein Glaube, dessen Stärke nur
"Genau im jetzigen Augenblick...", Gespräch mit C. F. v. Weizsäcker
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darin lag, daß man einen Gegner hatte. Während sich jetzt ja zeigt, daß der Markt allein die Probleme auch nicht löst.
Nun haben Sie soeben gesagt, daß wir in einer "vorrevolutionären" Zeit leben. Wäre es richtig, zu sagen, daß sich dies in einer Normen- und Werteproblematik niederschlägt? Also, daß ein konsistentes Normensystem fehlt, innerhalb dessen politische Auswege angezeigt werden könnten? C. F v. Weizsäcker: Ja, vielleicht. Ich meine aber, das sind alles sehr schwierige Fragen. Ich konstatiere nur: z.B. im Inneren einer Nation oder im Inneren des westlichen Bündnisses oder im Inneren der sich als sozialistisch bezeichnenden Gruppierung in der Welt, welche Rußland, China und viele Leute im Süden umfaßte, da konnte man fordern, daß man zu den Angehörigen der eigenen Gruppe sich gefalligst gut verhalten soll. Das waren deutliche Normen. In dem Moment, in dem der Gegensatz zu den anderen Gruppierungen nicht mehr so evident ist, in gewisser Weise nicht mehr existiert, ist auf einmal dieser Grund für das Verhalten in der eigenen Gruppe nicht mehr da.
Nun könnte man natürlich sagen, ja sieh doch mal, was im neuen Testament steht. Da steht das ja alles längst. Aber daß das historisch einen sehr langsamen Gang der Durchdringung der Menschen, der Menschheit genommen hat, ist ja wohl auch wahr.
Das Wort" Weltinnenpolitik" hat in jüngster Zeit eine erstaunliche Karriere erlebt. Meist verbunden, wie ich schon gesagt habe, mit der zustimmenden oder ablehnenden Haltung zu einem eher idealen friedlichen Weltzustand, findet es in den politischen und wissenschaftlichen Debatten zur internationalen Politik, z.B. zur Umweltpolitik oder in der Fragen einer neuen Weltordnung häufige Verwendung. Unlängst wurde z.B in der Ev.Akademie Loccum eine Tagung zum Thema "Auf dem Weg zur Weltinnenpolitik" veranstaltet. Dagegen scheinen Sie selbst kaum mehr Bezug auf ihre eigene Wortschöpfung zu nehmen. Und wenn, dann eher mit dem Versuch, wie Sie es vorhin auch gemacht haben, die inhaltliche Tragweite des Wortes begrenzt zu halten. C. F v. Weizsäcker: Wenn ich, wie vorhin von Ihnen, darauf angesprochen werde, wie ich dieses Wort "Weltinnenpolitik" seinerzeit erfunden habe, dann will ich eben zunächst erklären, wie ich darauf gekommen bin. Heute brauche ich eine ganze Reihe von Begriffen, die man, wenn man will, als Namen spezieller Aufgaben in der Weltinnenpolitik bezeichnen kann. Eine Verbindung weniger Vokabeln, die ich häufiger verwende, ist eben z.B. "Überwindung der Institution des Krieges". Dabei liegt mir am Wort "Institution" : der Krieg als rechtlich anerkannte Handlungsweise. Andere Aufgaben, die heute ebenfalls in hohem Maße eine Weltinnenpolitik fordern, sind z.B. die Umweltprobleme.
Weichen Sie dem Begriff" Weltinnenpo/itik" heute bewußt aus?
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C. F v. Weizsäcker: Wenn ich spontan spreche, dann gebrauche ich den Begriff vielleicht nicht so sehr. Aber eigentlich ist es nicht so, daß ich ihn falsch finde, sondern eher so, daß ich ihn selbstverständlich finde.
In neuerer Zeit werden zunehmend militärische Aktionen der UNO durchgeführt, bzw. diskutiert. Gerade die humanitäre Intervention gilt vielen jetzt als notwendiger Einsatzbereich militärischer Kräfte im UNO-Auftrag. Weder Befehlsgewalt noch Waffenmonopol liegen bei den Vereinten Nationen. Sie haben in den letzten Jahrzehnten die notwendige Entwicklung zu polizeilichen legitimen Aktionen immer wieder angesprochen. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation? Sind wir auf dem Weg, innenpolitische Mittel für internationale Konflikte anzuwenden oder kehrt vielleicht der Krieg als ultima ratio der internationalen Politik, im Gewande z.B. der humanitären Intervention, zurück? C. F v. Weizsäcker: Ich finde, das ist wirklich sehr schwer zu beurteilen. Aber das hat etwas zu tun mit dem, was ich vorhin gesagt habe: vorrevolutionär, der typische Zustand vor einem wirklichen Umbruch, den ich jetzt mal mit dem Wort Revolution bezeichne. Es gibt sehr verschiedene Fonnen davon. Der wirkliche Zustand vor einem Umbruch ist sehr häufig der, daß man über die reale Anwendung der Ideale, zu denen man sich fonnell bekennt, immer unsicherer wird. Und daß man deshalb solche Fragen stellt, wie Sie mir gerade eine gestellt haben, die furchtbar schwer zu beantworten ist.
Auf der erwähnten Loccumer Tagung wurde u.a. gerade über das Problem der humanitären Intervention diskutiert. Man konnte als Zuhörer den Eindruck gewinnen, daß innerhalb der Diskussion, die Bereitschaft militärische Mittel anzuwenden, deutlich mehr Raum gewonnen hat. C. F v. Weizsäcker: Ja, wahrscheinlich.
Durch den Verlust dieses großen Ordnungsschemas Ost-West-Konflikt ergibt sich die Tatsache, daß die kleinen Konflikte - die es immer gegeben hat nun nicht mehr automatisch unter der Gefahr des großen Kriegsausbruches beurteilt werden. Dadurch - so scheint es - ist es leichter geworden, militärische Optionen wieder verstarkt in die Theorie und Praxis der internationalen Politik einzuführen. C. F v. Weizsacker: Ja, wahrscheinlich ist das so ähnlich. Aber ich meine es ist doch so: Nehmen wir Annenien und Asserbaidschan. Diesen Ländern war es verboten, gegeneinander Krieg zu führen. Da beide unter kommunistischer Herrschaft standen und diese letztlich gesteuert wurde von Moskau, war dafür gesorgt, daß sie nicht gegeneinander Krieg führen konnten. Und da sie wußten, daß sie es nicht konnten, haben sie auch nicht darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn sie es könnten, denn das war ja jenseits jeder Möglichkeit. Da war also durch dieses parteiliche System eine partielle Ordnung geschaffen.
"Genau im jetzigen Augenblick... ", Gespräch mit C. F. v. Weizsäcker
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Dieses parteiliche System ist weitgehend zusammengebrochen und jetzt kommt zunächst mal alles wieder hoch, was in der Weltgeschichte immer so gewesen ist. Man sieht aber gleichzeitig ein, daß das im Grunde nicht geht. Dann greift man halt, wenn man meint, man kann damit erfolgreich umgehen, auch auf die alten Mittel zurück, z.B. auf den militärischen Einspruch von außen. Geht die UNO dann aufihremjetzigen Weg in die richtige Richtung? C. F. v. Weizsäcker: Ich gestehe, daß ich das nicht weiß. Ich gehöre weder zu jenen, die wissen, daß das falsch ist, noch zu jenen, die wissen, daß das richtig ist. Sondern ich sage zunächst nur, man sieht daran, daß die Halblösung solcher Probleme, die durch den Gegensatz zwischen den zwei großen Parteien in der Welt da war, daß diese Halblösung nicht mehr existiert. Man muß nun von neuem darüber nachdenken, wie man diese Probleme löst. Und eigentlich würde ich sagen: ja nun, man muß vielleicht probieren, was man da tun kann. Das eine wird nichts helfen, das andere wird nichts helfen und jeweils im konkreten Fall ist vielleicht das eine oder das andere besser, aber das wirkliche Problem ist so oder so gar nicht angefaßt. Sie haben ja selber gerade einen der Gründe genannt. Die UNO hat all diejenigen Kompetenzen nicht, die ein Imperium hatte. Und deshalb war ein Imperium in gewisser Weise der bessere Garant des inneren Friedens, als es eine Potenz wie die UNO ist, die einfach eine solche Macht nicht hat - selbst wenn dieser innere Frieden mit fürchterlichen Ungerechtigkeiten erkauft war.
Dann müßte man aber nach den Kriterien suchen dürfen, die eine Beurteilung der Wegrichtung möglich machen. C. F. v. Weizsäcker: Ja, aber ich behaupte ja nicht, daß ich allwissend bin. Ich sage jetzt nur, es gibt wenigstens drei Forderungen, die evidentermaßen notwendig sind. Die erste ist, auf die Dauer die Institution des Kriegs zu überwinden. Die zweite ist, die ungeheure soziale Ungerechtigkeit des Unterschieds von Nord und Süd zu überwinden und die dritte ist, die Menschheit daran zu hindern, daß sie das Leben auf der Erde durch weitere Umweltvergiftung zerstört. Das sind evidente Ziele. Wie man diesen Zielen nachkommen kann, ist nicht leicht zu sehen. Das Wort Weltinnenpolitik bezeichnet es immer noch ziemlich gut. Ich will mal das eigentlich beinahe einfachste als Beispiel nehmen: nämlich die Umwelt.
Es ist ganz klar, daß es möglich wäre, den Ausstoß von Kohlendioxid ganz erheblich herunterzusetzen - bei gleichzeitiger Steigerung der Effektivität wenn man z.B. weltweit eine ökologische Steuerreform machen würde. Diese müßte bewirken, daß man dafür belohnt wird, wenn man Energie sparsamer verwendet. Und das kann man. Das ist technisch da. Das weiß man. Die einzige Frage ist, wie ist dies weltweit durchzusetzen? Genügt es, daß einzelne es tun, bei sich zu Hause oder geraten die dadurch auf dem Weltmarkt in solche
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Schwierigkeiten, daß sie es lieber unterlassen sollten? Ich würde in diesem konkreten Fall sagen, man soll anfangen und man wird in Wirklichkeit gar nicht in diese Schwierigkeiten kommen. Die Sorge, die uns verführen will, das Notwendige zu unterlassen, ist in Wirklichkeit nur die Angst derjenigen, welche die vergangeneo Formen internationaler Politik kennen und die zukünftigen Formen noch nicht kennen. Dann gerät man leicht in die Furcht davor, daß man die vergangeneo Formen in einer unumkehrbaren Weise verletzt. Also insofern würde ich in concreto in dieser Frage sagen: Bitte führt endlich einmal in Deutschland eine ökologische Steuerreform durch und ihr werdet nach kurzer Zeit sehen, daß das Deutschland gar nicht schadet und dem Rest der Welt nützt und überzeugend wirkt. Sowas gibt's. Aber wenn ich fragen soll, ob ich in einem Bürgerkrieg, in Bosnien oder in Somalia oder so, von außen eiQgreifen soll und unter welcher Ägide, dann ist mein Antwort: Solange der Zustand der Welt so ist, wie er heute ist, geht vielleicht keines von beidem. Würden Sie bitte den letzten Satz weitergehend erläutern? C. F v. Weizsäcker: Solange der Zustand der Welt so ist, wie er faktisch ist, daß es das alte Imperium, z.B. das angeblich real sozialistische Imperium, nicht mehr gibt, daß Amerika - wahrscheinlich zum Glück - nicht eine ebenso große Weltherrschaft hat, wie es seinerzeit die kommunistische Partei in der So\\jetunion hatte, solange das so ist, gibt es kein Mittel, diese Bürgerkriege erfolgreich zu verhindern. Und dann ist die Frage: man kann von außen hineinkommen und kann von außen eine der Bürgerkriegsparteien z.B. besiegen und die andere gewinnen lassen. Oder es ist sogar möglich - wenn man bereit ist, lange Zeit militärisch drin zu sein- die Parteien zu zwingen, daß sie miteinander auskommen. Aber damit hat man nur im kleinen noch einmal die alte imperialistische Politk wiederholt. Wenn man dann sagt, das ist falsch, das soll man nicht tun, dann bleibt zu sagen: Schön, wollen wir also weiterhin zusehen, daß die sich gegenseitig umbringen. Das ist aber auch nicht gut. Und da nur zu argumentieren: "Ich bin von der einen Seite völlig überzeugt und deshalb nehme ich jetzt alle meine Kraft zusammen, um zu zeigen, daß die andere Seite unrecht hat"- das ist ja eine häufige politische Form. Aber die überzeugt mich nicht.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen verfolgt die Zielsetzung, der UNO den direkten Zugriff aufnationale Truppenkontingente zu verschaffen. C. F v. Weizsäcker: Ja, also bitte, jetzt würde ich mal sagen, genau weil ich sage, daß ich die Lösung nicht weiß, muß ich von mir verlangen, daß ich fahig bin, als Anwalt jeder der beiden Seiten aufzutreten, um überhaupt zu sehen, wie gut die Argumente sind. Jetzt mache ich mal den Anwalt des Generalsekretärs der Vereinten Nationen: Wenn es überhaupt eine politische Organisation heute auf der Erde gibt, der man gerne das Recht des polizeilichen Eingriffs zugestehen würde, wo auch immer, dann sind das die Vereinten Natio-
"Genau im jetzigen Augenblick...", Gespräch mit C. F. v. Weizsäcker
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nen. Also sollen die Vereinten Nationen es mal probieren und dadurch die Erfahrungen machen und alle anderen Menschen die Erfahrungen machen lassen, die man gemacht haben muß, um es schließlich in eine Form zu bringen - vielleicht in 20 Jahren oder in 50 Jahren - die gut funktionsfähig ist. So würde ich argumentieren als Anwalt von Boutros Boutros-Ghali. Und als Anwalt der Gegenseite?
C. F v. Weizsäcker: Ja also, ich argumentiere lieber von dieser Seite. Aber ich kann natürlich auch für die Gegenseite sagen: Dieses beweist dann der Menschheit von neuem, daß das einzige was hilft, militärische Gewalt ist. Und infolgedessen wird die Überzeugung, daß man die Institution des Kriegs abschaffen muß, z.T. zur Rechtfertigung von Krieg verwendet. Und dann kommt das große Problem und das ist das, was ich eigentlich gemeint habe, als ich sagte "vorrevolutionär". Wird sich das Problem der Menschen so verändern, daß ein verändertes Bewußtsein dazu beiträgt oder sogar dazu führt, daß man einmal eine echte Weltordnung haben wird, in der es wirklich nur Weltinnenpolitik gibt? Ich sage dazu: Das Aufhören von Kriegen gegeneinander können wir in der Geschichte beobachten. Also ich habe in der Schule noch gelernt von Graf Eberhard dem Greiner, dem alten Rauschebart, der Krieg zwischen Stuttgart und Reutlingen geführt hat. Ich habe in der Schule in Dänemark gelernt, wo ich zwei Jahre in die Schule gegangen bin, von den Kriegen der dänischen und schwedischen Könige gegeneinander im Mittelalter. Welcher Stuttgarter oder Reutlinger würde heute auch nur noch auf eine solche Idee kommen? Oder welcher Däne oder Schwede würde auf eine solche Idee kommen? Und in meiner Kindheit habe ich noch gelernt, - zum Glück nicht von meinen Eltern - daß die Franzosen und die Deutschen Erbfeinde sind und immer gegeneinander Krieg führen werden. Heute gibt's kaum mehr einen Franzosen oder einen Deutschen, der einen solchen Gedanken hat. Vielleicht gibt' s noch ein paar, aber sehr wenige. Das heißt, solche Änderung ist durchaus möglich, in der Lebensspanne eines einzigen Menschen. Dann ist es noch viel eher möglich, wenn man ein paar Jahrhunderte Zeit hat, daß die Motive für die Kriegführung schlicht verschwinden, weil man sieht, daß der Krieg absurd wäre. Nur das beweist nicht, daß es als Folge der Handlungen, die wir jetzt im nächsten Kalenderjahr in denjenigen Gegenden vollziehen, in denen heute gekämpft wird, passieren wird. Ich mache aber mal die Fiktion, die Phantasie, in tausend Jahren werde es noch eine Menschheit geben, die sogar noch etwas von der Geschichte weiß. An wen, wenn es ein einziger Mensch in unserem Jahrhundert ist, wird man sich positiv erinnern? So würde ich sagen: Mahatma Gandhi, der vorgeführt hat, daß man politische Ziele gewaltlos erreichen kann. Allerdings muß man dazu historisch anfügen, daß die Befreiung Indiens von England sowieso reif war. Und er hat also hier etwas gewaltlos erreicht, was wahrscheinlich sonst auch erreicht worden wäre. Aber er hat immerhin vorgeführt, daß man es so kann. Also etwas historisch Fälliges
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konnte so erreicht werden. Blickt man dann zurtick auf das, was in der Geschichte der Menschheit von den wirklich Weisen gesagt worden ist, so lese man die Bergpredigt und da steht das alles schon drin. Nur man hat den Mann, der diese Predigt gehalten hat, gekreuzigt.
Es war immer die große Kriegsgefahr, die Sie zum Ausgangspunkt politischer Praxis bestimmt haben. Grundfigur war natürlich die Konfliktstruktur des Ost-West-Gegensatzes, wie wir ihn bereits angesprochen haben. Heute ist die Welt sehr viel unübersichtlicher geworden. Kleinere Mächte konnen viel größere Geltung erlangen, z.B. Irak oder Nord-Korea in der Frage der Atombombe. Wie groß ist aus Ihrer Sicht fiir uns eigentlich augenblicklich die Gefahr eines Kriegsausbruchs?
C. F v. Weizsäcker: Also bitte, ich weiß es nicht. Ich weiß es schlicht nicht. Die Sache mit den Atomwaffen ist wahrscheinlich gegenwärtig wieder gefahrlicher, als sie in einigen vergangenen Jahrzehnten war. Zwei Großmächte, die diese Waffen haben, konnten sich, zusammen mit noch drei anderen, auf etwas einigen, was mir indische Bekannte folgendermaßen formuliert haben. Und zwar als ich im Jahre 1969 in Indien war und der Atomwaffensperrvertrag aufgestellt worden war, dem die Inder nicht beitraten. Damals sagte ich: Ich bin in Deutschland dafür eingetreten, in der sogenannten Göttinger Erklärung, daß die Deutschen auf den nationalen Besitz von Atomwaffen verzichten. Das habe ich getan, weil ich sagen möchte, daß jede Nation der Welt auf nationalen Besitz von Atomwaffen verzichten soll und ich unglaubwürdig werde, wenn ich das nicht für meine eigene Nation sage. Dann sagten meine indischen Gesprächspartner: "Aber jetzt haben Sie den Grund dafür genannt, warum wir diesen Vertrag nicht unterschreiben. Ein Vertrag in dem steht, daß die Leute, die schon hunderttausend Menschen mit Atomwaffen umgebracht haben, moralisch würdig sind, diese Waffen zu besitzen, wir aber in der Tradition von Mahatma Gandhi lebende Inder moralisch dazu nicht würdig sind. Das unterschreiben wir nicht!" Damals konnten die Großmächte einigermaßen über diese Sache Herr bleiben und die Verbreitung der Atomwaffen ist nicht so schnell gegangen, wie ich damals gefürchtet habe. Aber daß sie heute schneller geht, dafür spricht vieles. Das heißt, mir scheint, daß im Augenblick diese Gefahr größer ist. Nur der Einsatz von Atomwaffen durch Irak oder Israel oder wo immer das sonst geschehen soll - würde vielleicht dazu führen, daß man einen lokalen Krieg gewinnt, aber nicht zu einem nuklearen Weltkrieg.