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German Pages [620] Year 2005
Hans Heinz Holz
Weltentwurf und Reflexion Versuch einer Grundlegung der Dialektik
J.B.METZLER
J.B.METZLER
Hans Heinz Holz
Weltentwurf und Reflexion Versuch einer Grundlegung der Dialektik
Verlag J.B. Metzler Stuttgart ■Weimar
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek D ie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.
ISBN 978-3-476-02071-0 ISBN 978-3-476-00092-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3^176-00092-7
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© 2005 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Emst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 2005
Inhalt
XI XIII XVII 1 1
Zueignung Vorwort Zur Zitierweise
9 18 21
Einleitung 1. Philosophie des Widerspruchs: idealistisch und materialistisch 2. W issenschaft-M etaphysik-Dialektik 3. Praxis und Theorie im System der Zwecke 4. Vermittlung mit der Geschichte der Philosophie
27
I. Teil. Prolegomena: Von der Metaphysik zur Dialektik
29 29 33 38 42
1. Kapitel: Ursprung, Probleme und Desiderate der neuzeitlichen Dialektik 1. Die zweifache Wurzel der neuzeitlichen Dialektik 2. Die Ideologie des individualistischen Egoismus 3. Die subjekttheoretische Wende 4. Aufhebung der Widersprüche im Denken
46 46 53 60 73 94
2. Kapitel: Die Aufhebung der Metaphysik in Dialektik 1. »Abschlußgedanken« 2. Materialismus und Dialektik 3. Sein und Denken: die Grundfrage der Philosophie 4. Das Absolute und die Totalität 5. Theorie und Praxis
102 102 107 111 115
3. Kapitel: System und Methode 1. Das Systempostulat 2. Negative Dialektik 3. Auflösung von Mißverständnissen 4. Übergang zur Modellform des Systems
VI
118 118 124 130 139
Inhalt
4. Kapitel: Was sind und was leisten metaphysische Modelle? 1. Die Frage nach der Geltung metaphysischer Aussagen 2. Erste Charakterisierung des metaphysischen Modellbegriffs am Beispiel von Leibniz 3. Differenzierungen im Modellbegriff 4. Der Status metaphysischer Modelle
148 148 154 159 166
5. Kapitel: Die historische Dimension der Dialektik 1. Kategorienwandel 2. Kritik als Bewegungsform des Denkens 3. Negation als Bewegungsform des Seins 4. Perennierende und transitorische Momente der Dialektik
173
II.
175
6. Kapitel: Grundmuster der Dialektik: Gegensatz und Reflexion 1. Vorverständnis von Dialektik 2. Einheit der Gegensätze 3. Realdialektik und Begriffsdialektik 4. Die Figur des Übergreifens 5. Konstruktion des Ganzen 6. Welt als Reflexionssystem
175 177 180 186 190 194 199 199 205 208
212 216 223 223 227 229 236 243
Teil. Der spekulative Sinn der Dialektik
7. Kapitel: Deduktion und Umkehrung des Idealismus 1. Das Allgemeine und das Besondere 2. Die Spiegel-Natur des Begriffs 3. »Doppelschein« 4. Die Einheit des Begriffs und die Einheit im Begriff 5. Der mediale Sinn der Spiegelung 8. Kapitel: Die spekulative Methode 1. Unterwegs zur spekulativen Philosophie 2. Exkurs zur Wortgeschichte und Bedeutungsverschlechterung von Spekulation 3. Ehrenrettung und Resurrektion des Begriffs 4. Materialismus als »Umkehrung der Umkehrung« 5. Die Genesis des spekulativen Begriffs
Inhalt
V II
258 262 265
9. Kapitel: Apriorität in dialektisch-materialistischem Sinn 1. Eingeborene Ideen 2. Transzendentalphilosophische und identitätsphilosophische Aporien 3. Voraussetzungen von Erfahrung 4. Das »materiale Apriori« 5. Begriff und Metapher
269 269 277 282 291
10. Kapitel: Metaphorisch Bedeutetes 1. Die Frage metaphorischer Bedeutungsstiftung 2. Unterscheidungen im Begriff 3. Kontingente und notwendige Metaphern 4. Zu Josef Königs Metaphem-Theorie
296 296 307 315 323
11. Kapitel: Metaphern in der Formulierung dialektischer Theoreme 1. Evokation und Vermittlung von Bedeutungen 2. Exaktheit von Metaphern 3. Die Licht-Metapher 4. Wahrheit und Licht
327 327 329 333 340 344
12. Kapitel: Genauigkeit von Analogien 1. Meßgenauigkeit und semantische Genauigkeit 2. Analogie - das Beispiel der Anaximenes 3. Sinnlichkeit und Vernunft 4. Das Maß der Analogie 5. Die Exaktheit der Spiegel-Metapher
359
III.
361 361 372 378 388 399
13. Kapitel: Reflexion 1. Philosophie, Nichtphilosophie, gegenständliche Tätigkeit 2. Konstellationen gegenständlicher Tätigkeit in Situationen 3. Übergang von der N atur zur menschlichen Praxis 4. Doppelte Reflexion und Reflexion der Reflexion 5. Teleologie
410 410 429
14. Kapitel: Koordinaten dialektischer Konstruktion 1. Aufhebung der Identität 2. Die materiellen Verhältnisse
248 248 253
Teil: Konstruktion
V III
442 457 463 463 466 469 474 484 493 499 502
Inhalt
3. Möglichkeit: Die Modalität der Dialektik 4. Kompossibilität 15. Kapitel: Die Temporalität der Dialektik: Fortschritt, Vermitdung und Bruch 1. Ausgangsposition 2. Geschichte und Fortschritt 3. Fortschritt und Perfekribihtät 4. Hegels Logik der Veränderung 5. Tendenziahtät gesellschaftlicher Veränderungen 6. Geschichtlichkeit als Dialektik der Bewegungsformen 7. Die kategoriale Struktur der Geschichtlichkeit
502 505 507 511 514 519
16. Kapitel: Erkenntnis als Widerspiegelung und Konstruktion 1. Widerspiegelung als Erkenntnisverhältnis 2. Erkenntnistheoretischer Subjektivismus 3. Konstitution und Konstruktion 4. Erkenntnis als Seinsverhältnis 5. Sein und Denken 6. Selbstbegründung des Wissens
523
IV. Teil: Bereichsstrukturen
525
17. Kapitel: Einsatzstellen einer dialektisch-materialistischen Ontologie (Zusammenfassung und Überleitung) 1. Ontologie in der Doppelaspektivität 2. Ontologie als Theorie der Geschichtlichkeit 3. Wechselwirkung, Reflexivität, Widerspiegelung 4. Bereichsontologien
525 530 532 535 539 539 547 552 556 563 576
18. Kapitel: Naturdialektik 1. »Natursubjekt« 2. Zur spekulativen Methode der Naturdialektik 3. Ein Exkurs: Dialektik der N atur oder der Naturwissenschaften? 4. Theoriebereiche der Naturdialektik 5. Materie - Bewegung - materielle Verhältnisse 6. Die Natürlichkeit des Menschen und der Übergang zur Gesellschaft
Inhalt
580 580 584 589 594
19. Kapitel: Gesellschaft: Gegenständliche Tätigkeit, Arbeit, Praxis 1. Aspekte der Gegenständlichkeit 2. Tätigkeit und Gattungswesen 3. Kategoriale Unterscheidungen 4. Tätigkeit als Widerspiegelung
601
20. Kapitel: Ausblick
607
Namenregister
IX
Zueignung
1972. In einer Villetta bei Taormina verbrachte ich den Sommer zusam men mit meiner späteren Frau Silvia Markun. Unter uns die tiefblaue Bucht, in die wir täglich zum Schwimmen hinabstiegen. Über uns in der Nacht der Mond, der sein Silberlicht über die zitternde Oberfläche des Meeres breitete und die Ölbäume, die Fichi-d’India-Kakteen, die ver witterten Mauern in einem fast immateriellen Graugrün schimmern ließ. Wir sprachen von dem, was uns bewegte und was vor uns lag. Ich sprach von der philosophischen Systematik, die die Ideenfülle aus der Schatzkammer der Geschichte der Philosophie in die Bestimmung un seres politischen Wirkens einbringen sollte. D er revolutionäre Geist der Dialektik war uns selbstverständlich. Aber aus welchen Realgründen und Erkenntnisprinzipien er seinen Wahrheitsanspruch und welthistorischem Optimismus ableiten könne, war doch philosophisch wenig geklärt. Da entwickelte ich in groben Umrissen eine Theorie der spekulativen Sätze, im Zentrum die Widerspiegelungsmetapher, die dem abgewerte ten Terminus Spekulation aufs neue seinen großen Sinn zurückgeben könnte. Daraus wurde, systematisch und philosophiegeschichtlich, der Inhalt einer Lebensarbeit, wie aus unserem arkadischen Glück eine Le bensgemeinschaft wurde, jeder ein Spiegel des andern in unendlicher Reflexion. Gepflegt und genährt wurde das Wachstum dieser Lebensarbeit durch Silvias Liebe und Hilfe, ihr Mitdenken und den Austausch mit ihr. Ihr gehört darum die Geschichte der Dialektik Einheit und Widerspruch und die Systematik W eltentwurf und Reflexion.
Vorwort
1. W eitentwurf und Reflexion ist kein Lehrbuch der Dialektik. Ob es ein solches ohne Einbuße der Dialektizität geben könne, sei dahingestellt. Für den Alltagsgebrauch und eine erste Hinführung wird eine lehrbuch artige Raffung der Grundzüge dialektischen Denkens unentbehrlich sein und nützlich, wenn man nicht dabei stehen bleibt, sondern sich von den Systemformeln abstößt und sich von der Prozessualität des Wirkli chen weitertragen läßt. Jedenfalls kommt es stets von neuem darauf an, dialektisches Denken in die Bewegung zu versetzen, die von den Prob lemen ausgeht, für die es eine Lösung anbietet Diese Probleme entspringen im Denken, das die seiende Welt reprä sentiert. Es sind Probleme, die in und mit der Reflexion des gegenständ lich Gegebenen entstehen. Was w ir als W elt erfahren, wird durch die Gegenstände im Medium der Reflexion entworfen, und das Denken ver folgt seinen Weg entlang der ihm erscheinenden Reflexionsgehalte; denn diese sind es, die ihm die Realität von Welt vermitteln.
2. Der Gedanke liegt nahe, den Gang dialektischen Denkens linear de duktiv von den Grundzügen her abzuschreiten: Das unbedingte Ganze, die Totalität alles Seienden, die Welt enthält notwendigerweise, weil sie alles ist, auch Gegensätze, Widersprüche, deren Aufeinandertreffen Bewe gung bewirkt, Veränderung in Gang hält, Entwicklung fördert, die zu qualitativ neuen Organisationsformen der Materie führt, welche im Um schlag von einer Seinsweise zu einer anderen hervortreten. Totalität, Widerspruch, Bewegung, Umschlag sind systematische Grundkategorien dialektischer Konstruktion. In der Tat kann man in einer lehrbuch haften Darstellung der Systematik der Dialektik von ihnen ausgehen. Errichtet man dergestalt das architektonische Gerüst der Dialektik, so kennt man jedoch noch nicht ihr Fundam ent Schon der Weltbegriff, die Idee der Totalität alles Seienden, bliebe eine bloße Setzung des Den kens, wenn Denken nicht im Sein begründet werden kann. Die Frage nach dem Fundament oder nach dem Ursprung der Dialektik führt
XIV
Vorwort
unausweichlich auf die von Engels so genannte »Grundfrage der Philo sophie«, die Frage nach dem Verhältnis von Denken und Sein, und der Ausgang von dem Hegel-Axiom »Das Wahre ist das Ganze« wird hin terlegt durch das Erfordernis des Parmenides-Axioms »Dasselbe ist das Denken und das Sein«, das recht zu verstehen und zu rechtfertigen ist. Mit jedem weiteren Schritt treten neue Schwierigkeiten auf. Das Verhält nis der Verstandesbestimmungen der Logik zu den Vernunftbestirnrnungen der Dialektik muß geklärt werden; die spezifischen allgemeinen Formbestimmungen der Dialektik bedürfen der Vermitdung mit der Singularität des Falls, der »eigentümlichen Logik des eigentümlichen Ge genstands«; der ontologische Status von traditionellen Kategorien und überhaupt von Allgemeinbegriffen ist zu bestimmen - kurz, eine Reihe von Problemen der Metaphysik taucht in neuem Zusammenhang auf. In deduktiver Linearität lassen sich diese Problem nicht ordnen; sie reproduzieren sich auf jeder neuen Stufe, über die das Denken in sei nem Gang aufsteigt. Dem architektonischen Aufbau einer Darstellung der Dialektik muß eine Form der Problementwicklung vorangehen, die wie in einer Spirale auf jeweils höherer Ebene zu den auf einem und dem selben Längsschnitt liegenden Punkten zurückkehrt und so von vorläu figen zu elaborierteren Einsichten fortschreitet. Dieses Verfahren kann man in einer gewissen methodologischen Nähe zu dem Hegels in der Wissenschaft der Logik sehen; jedenfalls bekommt es seine Motivation aus der gleichen Erfahrung mit Wirklichkeits- und Denkstrukturen, wie Hegel sie machte, sobald er Identität und Andersheit als Einheit im Zeitunterschied begriffen hatte und nun in jedem Anderswerden die Identität festhalten und in jeder festgehaltenen Identität das neue Anders sein herausholen mußte.
3. Ein solcher Gang der Entfaltung dialektischen Denkens ist in einem systematischen Entwurf nicht abzuschließen, weil die Systematik durch die Iteration der Probleme immer neu gesprengt wird. Die Anforderung, die traditionelle Systematik in ein »offenes System« zu überführen, bleibt jedoch ein begriffsloses Postulat, weil am Anbeginn nicht gesagt werden kann, was eigentlich ein »offenes System« sei und was seine »Offenheit« ausmache; wenn überhaupt, kann sich das erst in der Durchführung des Gedankengangs zeigen, den eine Grundlegung der Dialektik unter nimmt. U nd zuvor m uß von einer Systematik der Grundzüge ausge-
Vorwort
XV
gangen und in der Praxis Gebrauch gemacht werden, die von vornherein als ein unzulässiger Schematismus erkannt ist und doch die Eigenschaft besitzen soll, das dialektische Denken auf den Weg zu bringen. Die Welt ist in Bewegung, Konstellationen verändern sich, neue Probleme tauchen auf. Das Flußbett bleibt dasselbe, aber es »fließt ande res und anderes Wasser hinzu« (Heraklit B 12). Dialektik folgt dieser Be wegung, bildet über alten Mustern neue Konfigurationen des Denkens. Sie geht aus der Geschichte hervor und hat ihre eigene Geschichte, ihre Wahrheit ist geschichtlich. Darum gehört die Geschichte des dialekti schen Denkens zu ihrer systematischen Gestalt, nicht als ein thesaurierter Bestand, sondern als ein Moment des gegenwärtigen lebendigen produ zierenden Denkens. Was in Einheit und Widerspruch an historischen Gestalten der Dialektik problemgeschichtlich erarbeitet wurde, ist Boden und Stoff für das, was nun in W ebentw urf und Reflexion zu einem (heutigen) Konstruktionsmodell geworden ist; sich dieser Wurzeln im Fortgang des Denkens immer wieder zu vergewissern, ist unabweislich.
4. Die konstitutive Rolle von Wörtern wie Entfakung, GedankengErsten Philosophie< bei Aristoteles«, in: Helmut Fahrenbach (Hrsg.), W irklichkeit und Reflexion, Wal ter Schulz zu m 60. Geburtstag, Pfullingen 1973, S. 37 ff.
6
Einleitung
wird erst der Weg, den wir gehen, zu einer Antwort führen. Aber ein vorbereitendes Vorverständnis ist nötig, tun zu erklären, warum wir ge rade diesen Weg einschlagen. Was besagt es überhaupt, wenn wir von Materialismus sprechen? Die gängigen Lehrbücher des Marxismus definieren den Materialismus gewöhnlich durch die Negation des Idealismus.12 Wenn das auch phi losophiegeschichtlich verständlich ist, weil die meisten der großen Philosophien mit Vorentscheidungen anheben, die man gemeinhin idealistisch nennt, so w ird damit methodisch dem Materialismus die Legitimationspflicht aufgebürdet, seine Schlüssigkeit gegen idealistische Systemkonstruktionen behaupten zu müssen; während doch davon ausgegangen werden kann, daß die »natürliche Welteinstellung« minde stens insoweit materialistisch ist, daß sie das Ansichsein und die Reali tät der Außenwelt voraussetzt13, und der Idealismus eine »unnatürliche«
12 Zum Beispiel: Autorenkollektiv, M arxistische Philosophie. Lehrbuch, Berlin 1967; Autorenkollektiv, M arxistisch-leninistische Philosophie, Berlin 1979; Todor I. Oiserman, D ie philosophischen Grundrichtungen, Berlin 1976; Maurice Cornforth, M aterialism and the Dialectical M ethod, London 1952 u. ö.; A. P. Scheptulin, M arxistisch-leninistische Philosophie (russisch), Moskau 1970. Ein zig das Autorenkollektiv unter Leitung von O . W. Kuusinen stellt in O znovy m arxism a-leninizm a fest: »Die materialistische Philosophie hebt an m it der Anerkennung der Existenz der Natur. (...) Die N atur existiert objektiv, das heißt außerhalb des Bewußtseins des Menschen und unabhängig von ihm.« Zitiert nach der italienischen Ausgabe, Principi elementari del marxismo, Roma 1960, S. 7. 13 Siehe zum Beispiel Nicolai Hartmann, Zum Problem der Realitätsgegebenheit, Berlin 1931; Wilhelm Dilthey, »Beiträge zur Lösung der Frage vom Ursprung unseres Glaubens an die Realität der Außenwelt«, in: Schriften, Band 5, Berlin 1924, S. 90 ff. Der Begriff »Welt in natürlicher Einstellung« stammt von Ed m und Husserl, Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologi schen Philosophie, Band I, Husserliana III, den Haag 1950, S. 57 ff. D ort heißt es: »Ich bin m ir einer Welt bewußt, endlos ausgebreitet im Raum, endlos werdend und geworden in der Zeit. Ich bin mir ihrer bewußt, das sagt vor allem: ich finde sie unmittelbar anschaulich vor, als daseiende, ich erfahre sie. D urch Sehen, Tasten, H ören usw., in den verschiedenen Weisen sinnlicher Wahrnehmung sind körperliche Dinge in irgendeiner räumlichen Verteilung/sir mich einfach da, im wörtlichen oder bildlichen Sinne >vorhanden