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German Pages [258] Year 1995
Angela und Karlheinz Steinmüller
Vorgriff auf das Lichte Morgen Studien zur DDR-Science-Fiction
mit einer Biographie von
Hans-Peter Neumann
/V?
PUBLIKATIONEN DES EDFC eV Magazine für Fantasy Magira & Fantasia
Sekundärliteratur Dr. Helmut Pesch: Fantasy — Theorie und Geschichte Kongreß der Phantasie — erster, zweiter & dritter Band Dr. Gisbert Kranz: Katalog der Inklings-Bibliothek Hugh Walker — Meister des Horror H. J. Galle: Dinosaurier in Literatur, Film und Comic Robert E. Howard: Rauher Sand und wilde Eichen Karsten Kruschel: Spielwelten zwischen Wunschbild und Warnbild Karlheinz Steinmüller/Peter Schattschneider: SF — Werkzeug oder Sensor? Manfred Bruckner: Parasitäre Diskurse — Technische Phantasie und soziale Wirklichkeit
Reihe Tolkiana Dr. Helmut Pesch: Das Licht von Mittelerde Gudrun Zahnweh: Heldenfiguren bei Tolkien Prof. Rändel Helms: Tolkiens Welt/Tolkien und die Silmarille
Brettspiel ARMAGEDDON— Das strategische Fantasyspiel
ERSTER DEUTSCHER FANTASY CLUB eV Postfach 1371, D-93003 Passau
Angela und Karlheinz Steinmüller
Vorgriff auf das Lichte Morgen Studien zur DDR-Science-Fiction mit einer Biographie von
Hans-Peter Neumann
Erster Deutscher Fantasy Club e.V. Postfach 1371
D-94003 Passau
Angela und Karlheinz Steinmüller Vorgriff auf das Lichte Morgen Studien zur DDR-Science-Fiction mit einer Biographie von Hans-Peter Neumann © 1995 by Angela und Karlheinz Steinmüller © 1995 by Hans-Peter Neumann Redaktion: Franz Schröpf Herausgegeben dank finanzieller Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft der Literarischen Gesellschaften e.V ISBN 3-924443-85-8
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Vorwort
Vorwort Utopien sind geschichtsmächtig. In ihnen bündelt sich Hoffen und Sehnen, jen seits enger Interessen beflügeln sie in Umbruchepochen die Menschen — und sie bieten dem Historiker einen Zugang zu den geistigen Triebkräften vergange ner Zeiten. Ohne Kenntnis ihrer Utopien läßt sich auch die Geschichte der DDR nicht verstehen: Schon heute scheint es manchem unbegreiflich, woher ein Re gime, das von einer ungeliebten Besatzungsmacht installiert wurde, das elemen tare Menschenrechte verletzte und wirtschaftlich ständig am Ende des Atems war, die Kraft nahm, immerhin vierzig Jahr e zu überleben. Nicht allein die Bajo nette der exportierten »Revolution«, nicht allein pure totalitäre Macht hielt es zusammen; eine sich mit der Zeit herausbildende, von vielen geteilte Zukunfts vision, die an die allgemeine Fortschrittseuphorie der Moderne anknüpfte, sorgte für geistig-ideologischen Zusammenhalt. Diese Vision vom »Lichten Morgen« begeisterte Teile der Aufbaugeneration, sie strahlte zeitweise über die herrschende Funktionärsschicht hinaus und zerbröckelte später parallel zum Verfall der Wirtschaftskraft. Erst als die Diskrepanz zwischen der immer noch, offiziell proklamierten hehren utopischen Vision und der tristen Wirklichkeit des »real existierenden Sozialismus« unerträglich wurde, brach das System zu sammen. Mit der vorliegenden Arbeit werfen wir einen Blick auf die »Utopiegeschichte« der DDR, und zwar aus dem Blickwinkel der utopisch-phantastischen Literatur heraus. Dabei kommt es uns vor allem darauf an, die anfänglichen, oft banalen und doch wirksamen Zukunftsvisionen aus den Aufbaujahren der DDR vor dem geistigen Auge wieder aufleben zu lassen — um aus der fiktiven Zukunft heraus die Vergangenheit besser zu verstehen.
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
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Inhalt
Inhalt Seite Vorwort 1. Einleitung
2. Aufstieg und Ende der DDR-SF 2.1. Ausgangspunkte 2.2. Der utopische Betriebsroman 2.3. Aufbruch in den Weltraum 2.4. Über das Raumfahrtabenteuer hinaus 2.5. Abkehr vom utopischen Roman 2.6. Utopische Literatur, halbwegs etabliert 2.7. Postutopische Vielfalt 2.8. Komplexe Entwürfe 2.9. Coda 1990: Die sich überholenden Raumschiffe 2.10. Was bleibt 3. Unterernährte Utopie und wirkliche Zukunft: kulturpolitische Funktionsbestimmungen 3.1. Im doppelten Auftrag: Wissenschaftlichkeit! 3.2. Von den lichten Höhen der Zukunft aus: das Perspektivbewußtsein 3.3. Wider die antihumane Science Fiction 3.4. Dystopien — nein danke! 3.5. Utopische Literatur kontra Utopie 3.6. Die wirkliche Zukunft beschreiben! 4. Perspektivbewußtsein in Aktion: das Geschichtsbild 4.1. Nahphantastik, Fernphantastik 4.2. Vom sieghaften Sozialismus 4.3. Wo schillernd fault die alte Zeit 4.4. Der Außerirdische, unser Bruder, unser Vorbild 4.5. Die herrschaftslose Gesellschaft 4.6. Abschied vom westdeutschen Separatstaat 5. Kommunismus = Sowjetmacht + Atomkraft: das Technikbild 5.1. Der Atomkrieg findet nicht statt — oder auf fremden Planeten 5.2. Pillen gegen Strahlenkrankheit 5.3. Automation, zuerst ohne Kybernetik 5.4. Die Menschheit verläßt ihre Wiege 5.5. Im Atomobil voran! 5.6. Der Mensch — Umgestalter der Erde
6. Der Alltag im Kommunismus: Einblicke in das Menschen- und Gesellschaftsbild 6.1. Schöne neue Welt mit Mikrowelle 6.2. Im Raumschiff der Freizeitkellner 6.3. Die Zukunft gehört dem Arbeiter und der Frau 6.4. Selbstlos vom Reißbrett: der Neue Mensch 6.5. Keine Träne trübt das Typische 6.6. Trotz Tabus: Kritik
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7. Die befohlene Zukunft: utopische Literatur und (Selbst-) Zensur 7.1. Utopie und Zensur 7.2. »Das geht nicht«: Zensur als objektivierter Zwang 7.3. »Und das soll unsere Zukunft sein?«: Die Killerfrage 7.4. »Sich in Übereinstimmung bringen«: die Selbstzensur 7.5. »Denken in bedenklichen Stellen«: Zensur als Beckmesserei 8. Fazit: Warten auf den 8. Januar 2000 9. Anhang 9.1. Die Top 25 der DDR-SF (Umfrage 1989) 9.2. Sekundärliteratur zur DDR-SF und zur SF allgemein 9.3. Rezensionen zur frühen DDR-SF (Auswahl) 9.4. Sonstige Literatur 9.5. In der DDR verfaßte Dissertationen über Science Fiction 9.6. SF-Comics in der DDR (Auswahl) 9.7. SF-Filmproduktionen der DDR 9.8. Verzeichnis der Tabellen 9.9. Liste der Abbildungen 9.10. Anmerkungen Danksagung Bibliographie der DDR-SF von Hans-Peter Neumann 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
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1. Einleitung
1. Einleitung »Die Science Fiction von Atlantis und was aus ihr geworden ist«, überschrieb Erik Si mon im Juli 1991 seinen Nachruf auf die DDR-Science Fiction. Tatsächlich erscheint schon heute, wenige Jahre nach der Wende, die SF des untergegangenen real-utopischen Staates fast so fern wie die hypothetische Li teratur der utopischen Insel. Mehr als einmal wurde seither gefragt, was denn von jenem Staat, jenem Gesellschaftsmodell, dem Le bensgefühl jener Jahre bleiben möge — nur allmählich verblassende Erinnerungen, Sedi mente, die tiefer und tiefer sinken, bis der einst einmal grabende Nachfahren ver wundert vor den Fossilien stehen und sie mit Mühe noch einzuordnen wissen? Oder soll ten doch anhaltende Wirkungen von jenem Leben vor der BRD ausgehen (im positiven wie negativen)? Sollte nicht doch der Osten etwas in das durch Volkswillen und DM ver einigte Deutschland eingebracht haben, et was, das nach der Wende über die Jahrtausendwende hinaus dauern könnte? Die allgemein gestellte Frage setzt eine Be standsaufnahme im einzelnen voraus. Für das Gebiet der DDR-SF wollen wir uns an diese Bestandsaufnahme heranwagen — oh ne den Anspruch auf Vollständigkeit und auf abschließende Wertungen zu erheben. Ein weiterer Gesichtspunkt kommt ins Spiel. Heutzutage, wo »Zukunft« wieder groß in Mode ist, verlohnt sich ein Blick auf die vergangenen Hoffnungen, auf die über steigerten Erwartungen einer Epoche, in der »Zukunft« schon einmal groß in Mode war — im Osten wie übrigens auch im Westen. Für die Bundesrepublik wird das Ende die ser Epoche gewöhnlich mit dem Ölschock (1973) angesetzt. Interessanterweise fand et wa zu dieser Zeit, Anfang der siebziger Jah re, auch ein Umbruch in der DDR-SF statt: weg von einem einheitlichen optimistischen Zukunftsentwurf hin zu quasi postmoderner kritischer Vielfalt. Naturgemäß reflektiert die SF Brüche und Umbrüche in der Gesellschaft. Stärker als die allgemeine Belletristik (der sogenannte Main stream) spürt sie den immensen Veränderun
gen, dem konstanten Anpassungsdruck nach, der von der dauernden wissenschaft lich-technischen Revolutionierung unserer industriellen, spät- oder postindustriellen Gesellschaft ausgeht. Sie bietet einen Zugang zu alltäglichen Zukunftshoffnungen und -befürchtungen, zum Zukunftsdenken der Epo che. Vielleicht ist es nicht einmal übertrieben, sie als die der »wissenschaftlich-technischen Revolution« angemessene Literaturform oder direkten Ausdruck des Zeitgeistes zu inter pretieren, wie es in Ost wie West vielfach ge schah. Trotz den Arbeiten von Rolf Schwendter (Zur Geschichte der Zukunft, 1982, und Zur Zeitgeschichte der Zukunft, 1984), Jost Hermand (Der alte Traum vom Neuen Reich. Völki sche Utopien und Nationalsozialismus, 1988, und Grüne Utopien in Deutschland. Zur Ge schichte des ökologischen Bewußtseins, 1991) und der drei journalistischen »Zukunftsnost algien« von Claus Ritter (Start nach Utopolis, 1978, Anno Utopia, 1982, und Kampf um Uto polis, 1985) steht eine Geschichtsschreibung des Zukunftsdenkens in Deutschland — ins besondere der populären Zukunftsvisionen — derzeit noch aus. Eine Untersuchung der Science Fiction kann dazu beitragen, diese Lücke zu füllen. Mit der vorliegenden Studie soll der dop pelte Versuch gewagt werden, zum einen die Grundzüge der Geschichte der DDR-SF von den Anfängen bis zu ihrem Ende zu umrei ßen und zum anderen das populäre Zu kunftsbild der erwähnten Epoche — der Aufbaujahre der DDR — anhand der uto pisch-phantastischen Zukunftsliteratur jener Jahre nachzuzeichnen. Dabei sollen die cha rakteristischen Motive, bevorzugte und ver nachlässigte Themen, Tabuzonen, ideo logische Einengungen und Spielräume, Zu kunftsträume und Zukunftsängste vor dem politischen und kulturellen Hintergrund ih rer Zeit analysiert und gegebenenfalls erklärt werden. Die DDR-SF ist dank den Arbeiten von Olaf R. Spittel und anderen bibliographisch au-
Vorgriff auf das Lichte Morgen
ßergewöhnlich gut erschlossen. Wie nicht an ders zu erwarten, ist die Abgrenzung der Genre-Literatur — also auch der SF — vom literarischen Mainstream im Einzelfall durch aus problematisch. Die abstrakten Kriterien, die dafür von Literaturwissenschaftlern — etwa von Darko Suvin (1979) oder Tsvetan Todorov (1992) — erarbeitet wurden, helfen zumeist kaum weiter. Trotzdem existiert für die DDR-SF ein in Leserkreisen wenig um strittener Textkanon — wozu auch beigetra gen haben mag, daß sich die phantastische Literatur im weiteren Sinne und formal phantastische Experimentalliteratur unter den kulturpolitischen Bedingungen des so zialistischen Realismus kaum entwickeln konnten. SF wurde von Autoren und Lesern in der Regel als SF geschrieben und als solche er kannt. Grenzfälle freilich — vor allem aus der Feder von Mainstream-Autoren — gab es schon, von Erich Köhlers Erzählung Der Krott (1976) bis hin zu Fritz Rudolf Fries' Verlegung eines mittleren Reiches (1984) oder Wolfgang Sämanns Abends kommt immer noch ein bißchen Nebel (1989), doch angesichts dessen, daß ein steter Mangel an SF-Literatur herrschte, wur den diese von Lesern wie Bibliographen gern der SF zugeschlagen, vielleicht auch mangels anderer eingeführter Etiketten. Dieses weite Verständnis von SF, wissen schaftlicher Phantastik oder utopischer Lite ratur findet sich zumeist in den erwähnten bibliographischen Arbeiten wieder. Verwie sen sei hier auf das Werkstattheft '78. Wissen schaftliche Phantastik. Autoren der Deutschen Demokratischen Republik, das der Schriftstel lerverband der DDR 1978 herausbrachte, auf die Broschüre Science-fiction in der DDR. Personalia zu einem Genre des Verlags Das Neue Berlin (Simon/Spittel 1982) und das von Erik Simon und Olaf R. Spittel editierte Lexikon Die Science-fiction der DDR. Autoren und Werke (1988) mit einer Bibliographie bis 1986. Die beste Arbeitsgrundlage bilden nach wie vor die Bibliographien Spittels in den Lichtfahr-Almanachen 2 bis 6, die die bis 1983 in der DDR erschienene SF einschließlich der Sekundärliteratur enthalten. Für die folgen den Jahre bis 1990 griffen wir im wesentli chen auf die Bibliographie Hans-Peter Neumanns (Anhang) zurück. Eine umfassende Gesamtdarstellung der Geschichte der DDR-SF fehlt bislang ebenso
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wie eine Gesamtdarstellung der bundesdeut schen. Einen Ansatz dafür bieten die nur bis 1979 führende Monographie Heidtmanns Utopisch-phantastische Literatur in der DDR (1982) und der einleitende Essay von Simon und Spittel zum erwähnten Lexikon Die Sci ence-fiction der DDR »Die Entwicklung der Science-fiction-Literatur in der DDR« (1988). In der DDR wurden verschiedentlich lite raturkritische, essayistische und literaturwis senschaftliche Arbeiten zur SF des eigenen Landes publiziert, beispielsweise die Sam melrezensionen von Heinz Entner (1970, 1976,1979) und Mechtel (1984), vereinzelte li teraturwissenschaftliche Artikel etwa von Werner Förster (1983, 1986, 1987), Olaf R. Spittel (1980, 1984, 1987a, 1987b) oder Adolf Sckerl (1976). Einen Überblick über die Sekundärlitera tur zur DDR-SF hat noch kurz vor der Wen de die Forschungsgruppe »DDR-Science Fiction« an der Magdeburger Pädagogischen Hochschule zusammengestellt (Schröder/ Breitenfeld/Zander 1986). Die wenigen noch zu DDR-Zeiten abgeschlossenen Dissertatio nen über SF streifen das Zukunftsbild der utopischen Literatur allenfalls, sie dienen in der Regel der literaturtheoretischen Selbst verständigung über Utopie und Phantastik, Science Fiction usw. So schätzen Simon und Spittel die bis 1980 erschienenen Dissertatio nen wie folgt ein: Nicht zu übersehen ist, daß nur einzel ne Facetten aus dem großen Themen katalog der SF betrachtet werden konnten. [...] Zudem mangelt es gera de den früheren Dissertationen noch deutlich an Praxisnähe und Material kenntnis; sie gerieten zu sehr zur Apo logie sozialistischer SF und übersahen deren literarische wie weltanschauliche Schwächen. Fast alle Dissertationen durchzieht der dem Genre SF offenbar immanente Definitionsstreit um Gegenstand, Be zeichnung oder Wesen der SF. Hier konnte nichts Endgültiges angeboten werden. Die Differenzen in der Termi nologie entstanden oft aus dem Wunsch, bereits im Namen das Genre in sozialistische und bürgerliche SF trennen zu können. Wie sich zeigte,
1. Einleitung war das ein vergeblicher Versuch. (Simon/Spittel 1982, 80f)
Diese kritische Wertung trifft naturgemäß nicht mehr für die nach der Wende publizier ten Dissertationsschriften zu. Zu nennen sind vor allem Thomas Hartungs Die Science Fic tion der DDR von 1980 bis 1990. Eine unterhal tungsliterarische Bestandsaufnahme unter thema tischem und wirkungsspezifischem Aspekt (1992), Annette Breitenfelds Die Begegnung mit außerirdischen Lebensformen. Untersuchun gen zur Science-Fiction-Literatur der DDR (1994) und Karsten Kruschels Spielwelten zwi schen Wunschbild und Wambild. Eutopisches und Dystopisches in der SF-Literatur der DDR in den achtziger Jahren (1995). Diese literatur wissenschaftlichen Arbeiten bieten eine Fülle von Einblicken in die Geschichte der DDRSF. Oft klarer als die Dissertationen spiegeln die in Zeitungen und Zeitschriften publizier ten Artikel den jeweils erreichten Stad der Diskussion über SF in der DDR wider, wie etwa die Debatte, die 1962 über mehrere Nummern hinweg in der Wochenschrift Sonntag geführt wurde. In dergleichen Arti keln, ebenso wie in manchen Rezensionen und Interviews, wird der starke Einfluß von Ideologie und Kulturpolitik deutlich, aber auch was sich Autoren und Leser unter SF vorstellten. In der Bundesrepublik erschienen — abge sehen von der Dissertation Heidtmanns — nur wenige Arbeiten zur DDR-SF, die ja auch keinen Autor vom internationalen Range ei nes Stanislaw Lern aufzuweisen hatte. Dazu zählen Vor- und Nachwörter (Heidtmann 1981; Rottensteiner 1982) und die regelmäßi ge Berichte über Neuigkeiten aus der DDRSF im Rahmen der Bände Das Science Fiction Jahr des Heyne-Verlages; letztere freilich sind manchmal voller haarsträubender Fehler.
Nach der Wende hat eine gewisse Aufar beitung der Geschichte der DDR-SF begon nen, die sich in einigen sehr in formationsreichen und hohen qualitativen Standards genügenden Amateurpublikatio nen (»Fanzines«) niederschlug, etwa den Ter minator-Sonderheften Nr. 1 und 2 Die Science Fiction Erzählung der DDR von den Anfängen bis 1967 (Gloss 1991) und Das letzte Jahr DDRSF. Ein Rückblick auf 1990 (Neumann 1991). Weit stärker als die eigentliche SF-Litera tur prägen heute weltweit SF-Comic und SFFilm das Bild der Zukunft. Auf beiden Ge bieten hat die DDR nur wenig hervorge bracht: insbesondere die Comic-Heftreihe Mosaik von Hannes Hegen und einzelne Co mic-Erzählungen des Karikaturisten Erich Schmitt einerseits und andererseits fünf SFFilme im engeren Sinn (vgl. Biblio graphie /Filmographie im Anhang). In unse re Untersuchungen haben wir diese Comics und Filme sowie verschiedene prognostische Sachbücher, kulturpolitische und andere Schriften einbezogen, nicht jedoch die weni gen Hörspiele. Auch auf einige verlagsinter ne Papiere (Konzeptionen, Gutachten) konnte zurückgegriffen werden. Angesichts dessen, daß sich Entschei dungsvorgänge selten anhand publizierter Texte rekonstruieren lassen, erwiesen sich neben unseren eigenen Erfahrungen vor al lem Zeitzeugen-Interviews als außerordent lich wertvoll. Wolfgang Kellner, Ekkehard Redlin, Adolf Sckerl und Erik Simon stellten sich uns dafür freundlicherweise zur Verfü gung- Hl Tabelle 1 gibt einen Überblick über alle Publikationen von DDR-SF im gesamten Zeitraum von 1945 bis 1990; dabei wurden die Bibliographien von Olaf R. Spittel und Hans-Peter Neumann zugrunde gelegt und die Daten mit der Statistik in Gloss (1991) ab geglichen.
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Tabelle 1 Statistik der DDR-SF 1945-1990
Jahr
1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990
io
Romane
Kinder bücher
Collections
Antho logien
Heft erzäh lungen
Erzäh lungen, gesamt
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2 2 3 2 1 1 2 2 3 2 3 2 4 3 3 2 2 2 5 7 7 4 6 2 7 3 3 4 4 9 7 7 6 3 9 8 5
2 1 1 3 6 1 1
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1 1 2 3
1 1
1 1 1 1 1 2
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1 1 1 1 1 6 2 2 5 5 4 2 5 2 2 2 2 3 5
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2 1 1 2 3
2 1 1 4 1 2 1 2 1 2 2 2 1
4 5 7 5 9 5 6 5 6 7 5 2 3 5 16 12 4 9 13 29 15 28 78 62 42 41 59 87 69 64 68 50 54 30 49 46 105
1. Einleitung
Legende Collection: Band mit Erzählungen eines Autors Anthologie: Band mit Erzählungen mehrerer Autoren (ohne internationale Anthologien)
Diagramm 1 SF-Romane und SF-Erzählungen von DDR-Autoren
Romane
Diagramm 1 veranschaulicht die numerische Entwicklung der DDR-SF; deutlich wird vor allem der quantitative Umbruch um 1972/73, dem — wie wir sehen werden — auch ein qualitativer entspricht. Die überaus starken Schwankungen der Romanproduktion in den siebziger und den achtziger Jahren sind u. E. größtenteils der »Planwirtschaft« der Verlage anzulasten, die beinahe planmäßig zu Verzö gerungen, Stockungen und nachfolgender Hektik führte. Angesichts der Enge des DDR-Buchmark
-e- Erzählungen
tes wurde die Science Fiction der DDR in ei nem geradezu »phantastischen« Maße nachgefragt. SF-Freunde kannten praktisch jeden erschienenen Titel und verwandten viel Mühe darauf, sich die fehlenden zu be sorgen. SF-Bücher mit Auflagen von einigen Zehntausend waren innerhalb von wenigen Tagen ausverkauft. Der insgesamt geringen Anzahl der Titel steht eine unerhörte Ver breitung und Resonanz jedes einzelnen ge genüber. Einige Publikationszahlen mögen dies belegen (vgl. Tab. 2).
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Tabelle 2 Typische Auflagenhöhen und Preise in den beiden wichtigsten SF-Verlagen der DDR Verlag
Reihe
Publikationsart
Neues Leben
Kompass
Taschenbuch
Neues Leben
BASAR
Neues Leben
Auflagenhöhe
Preis
50.000
1,80 M
Softcover
40.000-50.000
meist 5,30 M
Spannend erzählt
Hardcover
ca. 30.000-40.000
ca. 6,00-7,00 M
Neues Leben
Das Neue Abenteuer
Heft
100.000
0,25 M
Das Neue Berlin
Hardcover, "gelbe Reihe" (fünfziger und später sechziger Jahre) Softcover
ca. 15.000-20.000
ca. 6,60-7,20 M Softcover ab 4,00 M
Das Neue Berlin
SF Utopia
Taschenbuch
60.000; ein Jahr lang 100.000
ca. 5,80-7,20 M
Das Neue Berlin
"kleine Reihe"; Verlagsjargon: das kleine Format
Hardcover im Taschenbuch format
20.000
ca. 6,00-8,00 M
Die üblichen Auflagenhöhen bei Reihen wie Alexander Kröger erreichte 1988 mit elf Ti BASAR (Neues Leben) oder »SF Utopia« teln eine Gesamtauflage von zwei Millionen; (Das Neue Berlin) lagen um die 50.000, die die Anthologie von DDR-SF-Erzählungen Heftreihe »Das Neue Abenteuer« (Neues Le Der Mann vom Anti (1975) wanderte 105.000 ben) erreichte nicht selten 100.000 Exempla Mal über den Ladentisch (oder wurde »unter re, und sogar bei Büchern mit festem dem Ladentisch« verkauft). Einband waren Startauflagen von 20.000 und Bei einer Gesamtauflagenhöhe einzelner mehr nichts Ungewöhnliches, beispielsweise SF-Titel bis 200.000 Exemplaren und mehr in der Reihe »Spannend erzählt« (Neues Le konnten von einem einzigen »utopischen« ben). Buch — konservativ geschätzt! — deutlich Nach Angaben von Thomas Hartung mehr als 1% der DDR-Bevölkerung erreicht (1992, S. 123) und Karsten Kruschel (1995, S. werden; in den leseintensiven Altersgruppen 7fT wurden von den beiden Romanen del' der Heranwachsenden und jungen Erwach Antonios Titanus (1959) und Die Heimkehr der senen konnte das Leserpotential für einzelne Vorfahren (1966) zusammengenommen mehr Titel durchaus in der Größenordnung von als eine halbe Million Exemplare verkauft, 10% oder mehr liegen. von Heiner Ranks Ohnmacht der Allmächtigen Allerdings existiert keine umfassende Stu (1973) knapp 200.000, von Günther Krupkats die über die Rezeption der utopischen Litera Nabou (1968) immerhin 178.000 Exemplare; tur in der DDR. Nach einer leser-
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1. Einleitung soziologischen Untersuchung von 1981 konn ten 26% der Lehrlinge, 19% der jungen Ar beiter, 15% der Studenten und 9% der jungen Intelligenz zu der festen Lesergruppe der SF gerechnet werden, auch wurde eine deutli che Korrelation mit einem Interesse an der Zukunft festgestellt. In der Altersgruppe der 16-25jährigen war die »utopische Literatur«
für 31% der Abiturienten die beliebteste Lite raturgattung, für 33% der Lehrlinge und für 19% der Studenten. [2] Allein aus den Auflagenhöhen und dem Leserinteresse läßt sich die ungeheure Rolle ermessen, die die DDR-SF bei der Formung des Zukunftsbildes der heranwachsenden Generationen spielte.
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2. Aufstieg und Ende der DDR-SF
2. Aufstieg und Ende der DDR-SF »Utopische Literatur«, »wissenschaftliche Phantastik« — schon die Bezeichnungen ver raten die Herkunft der Science Fiction made in GDR aus der Tradition des deutschen technisch-utopischen Romans, das Vorbild der sowjetischen nauönaja fantastika und die Einbindung in die Geschichte der DDR, spe ziell die Kulturgeschichte. Allerdings wäre es zu einfach, die Wen dungen der DDR-Kulturpolitik vom antifa schistischen Neuanfang über den Bitterfelder Weg (ab 1958) und das berüchtigte Kultur plenum des ZKs der SED 1965, die Lockerun gen nach dem VIII. Parteitag (1971) und die schlimmen Einengungen nach der BiermannAusbürgerung (1976) auf die Entwicklung der DDR-SF übertragen zu wollen. Die bis lang vorgeschlagenen Periodisierungen zei gen zumindest eine gewisse Eigenständigkeit des Genres, die wohl auch darin begründet liegt, daß die SF glücklicherweise nie im Zen trum der Aufmerksamkeit der Parteioberen stand. Bereits Adolf Sckerl unterschied 1976 drei Entwicklungsphasen der »wissenschaftlich phantastischen Literatur der DDR«: — eine erste Entwicklungsphase in den fünf ziger Jahren, gekennzeichnet durch die Nachbarschaft zum »Produktionsroman« und durch »die globale Situation des kal ten Krieges« — eine zweite Entwicklungsphase bis An fang der siebziger Jahre mit dem Schwer punkt Raumfahrtabenteuer — und eine Ende der sechziger Jahre einset zende dritte Entwicklungsphase (Sckerl 1976,29ff). Andere Autoren folgten demselben Schema. In der nach wie vor umfang- und aufschluß reichsten Darstellung der Geschichte der DDR-SF »Die Entwicklung der Science-fic tion-Literatur in der DDR« (1988, im Lexikon Die Science-fiction der DDR. Autoren und Wer ke) verfeinerten Simon und Spittel diese Ein teilung und fügten noch die achtziger Jahre
als einen weiteren Abschnitt hinzu. Für diese Periodisierung, die ungefähr jedem Jahr zehnt eine eigene Wandlung der DDR-SF zu erkennt, sprechen — wie wir sehen werden — Inhalte, kulturpolitische Funktionszu schreibungen und nicht zuletzt die Publikati onspolitik (Titelanzahl, Auflagenhöhen, Publikationsweise). Wir werden uns daher im Folgenden an diese Einteilung halten. [3] Am Rande sei bemerkt, daß die SF in den anderen realsozialistischen Ländern eine zu mindest in den Grundzügen parallele Entwickung nahm. In fast allen Ländern konnte wenigstens an rudimentäre nationale SF-Traditionen angeknüpft werden; erinnert sei an Jerzy Zülawski in Polen, Karel ¿apek in der Tschechoslowakei, Frigyes Karinty in Un garn. Die sowjetische SF konnte an die vorre volutionäre russische SF anschließen und sich zur ideologischen Absicherung auf eini ge Leninworte (»Es ist notwendig zu träu men!«) stützen; sie begann eigentlich mit Alexej Tolstoi (Aelita, 1922), erlebte eine kur ze Blüte mit Ilja Ehrenburg und Marietta Schaginjan und viel Schund in der NÖP-Ara und mit Alexander Beljajew in den folgenden Jahren und wurde unter Stalin auf wenig ein fallsreiche technische Abenteuer in einer so zialistisch-blassen nahen Zukunft festgelegt. Wo in den Nachkriegsjahren die osteuro päische SF aus ideologischen Gründen nicht mehr an westliche Vorbilder anknüpfen konnte, kamen sowjetische ins Spiel. Aber trotz dem literarischen Tauwetter nach Sta lins Tod verhinderte das Korsett des soziali stischen Realismus (siehe Kap. 3) bis in die sechziger Jahre hinein (bisweilen noch län ger) eine freiere, spielerische Gestaltung des Zukunftsbildes; dann emanzipierte sich das Genre allmählich von den rigiden Vorgaben der Staatsideologie. Obwohl inzwischen ein umfangreiches Schrifttum zur SF der Ost blockländer existiert, [4] stehen hier verglei chende Untersuchungen, die manchen Aufschluß geben könnten, noch aus.
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2.1. Ausgangspunkte Die goldene Kugel — so heißt der Roman, der den Beginn der DDR-SF markiert. Er er schien 1949, im Jahr der Gründung »der Re publik«, und verfaßt hatte ihn Ludwig Turek, der schon 1929 mit seinem autobio graphischen Werk Ein Prolet erzählt Aufsehen erregt hatte. Der Inhalt entsprach ganz dem Zeitgeist jener Jahre: Atomkraft, ein Raum schiff, kalter Krieg. In dem Roman landen Außerirdische mit eben jener »goldenen Ku gel« in den Vereinigten Staaten; sie lesen die heimtückischen Gedanken der US-Imperialisten und Kriegstreiber, und sie können dank ihrer überlegenen Technik den Ausbruch des geplanten Atomkriegs verhindern. Als sie abfliegen, siegt überall auf der Erde der So zialismus. Fast könnte es so scheinen, als sei mit die sem programmatischen Werk die DDR-SF quasi aus dem Nichts entstanden. Tatsächlich aber gab es neben Jules Verne, den alle gele sen hatten, auch deutsche Traditionen. Sie lassen sich durch drei Namen benennen: Laßwitz, Illing, Dominik. Zumindest den äl teren Autoren war Kurd Laßwitz, der Stammvater der deutschen SF (»deutscher Jules Verne«), noch bekannt. Allerdings fehlt in den frühen Jahren der DDR-SF eine deutli che Bezugnahme auf Laßwitz; die wenigen Äußerungen zu ihm fallen eher ambivalent aus. So stellte ihn noch 1975 Reimar Gilsenbach in einem Sachbuch über Utopien und phantastische Reiseromane Der ewige Sindbad als »bürgerlichen« Utopienträumer hin. Erst Ende der siebziger Jahre wurde Laß witz als SF-Klassiker und als »progressiver«, »humanistischer« Autor, dessen Werke bei den Nazis in Ungnade gefallen waren, wie derentdeckt (etwa: Ritter 1978). Eine Aus wahl Laßwitzscher Erzählungen erschien 1979 (Bis zum Nullpunkt des Seins), sein Hauptwerk Auf zwei Planeten 1984. Die zweite Traditionslinie ist die proleta risch-revolutionärer Utopien wie Werner Il lings Utopolis (1930) oder Kurt Karl Doberers Republik Nordpol (1936). Eingeschränkt muß allerdings bemerkt werden, daß die wenigen Romane dieser Strömung kaum bekannt wa ren. Weitaus größer dürfte der Einfluß von
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Bernhard Kellermanns Roman Der Tunnel (1913) gewesen sein, der minutiös die gewal tigen sozialen Spannungen im Gefolge des technisch-wirtschaftlichen Fortschritts schil dert und schon 1950 in der DDR wieder pu bliziert wurde. Und selbstverständlich war auch Fritz Langs Film Metropolis (1927) ein Werk von anhaltender Faszination — obwohl aus ideologischer Sicht so manches daran auszusetzen war: propagierte es doch statt Klassenkampf die Versöhnung von »Hirn und Hand«. Die stärksten und nachhaltigsten Wirkun gen gingen jedoch vom utopisch-technischen Abenteuerroman bzw. Zukunftsroman aus, der seinerseits an den Ingenieursroman an knüpfte. Obwohl nicht wenige Autoren tech nische Zukunftsromane verfaßten, erinnert sei beispielsweise an Hans Richter und Paul Eugen Sieg, wurde wie kein anderer Hans Dominik mit diesem Genre identifiziert. Lite rarisch gewandt und sehr produktiv prägte Dominik mit 16 SF-Romanen (von 1922 bis 1940) das Bild dieses Genres in Deutschland. Als ein Autor aber, der allzuoft die faschi stische Rassenideologie des nordischen Übermenschen bedient und stets auf überragende Führer gesetzt hatte, war Domi nik in der DDR verpönt; seine Romane wur den aus den Leihbüchereien heraus gesäubert, und in Antiquariaten wurden sei ne Bücher nicht offen angeboten. Nur unter das allgemeine Verdikt gegen Bücher aus der Nazizeit fiel die SF des eher sozialdemokra tisch eingestellten Autors Rudolf Heinrich Daumann (8 Romane zwischen 1937 und 1943), der nach dem Krieg beim Rundfunk der DDR arbeitete und dort nebenbei weiter Bücher schrieb — allerdings keine SF mehr. Da die angloamerikanische SF schon unter den Nazis von Deutschland femgehalten worden war und auch den neuen Herrschern in der sowjetischen Besatzungszone ideolo gisch völlig inakzeptabel war, ergab sich, wie Simon und Spittel (1988) bemerken, eine »pa radoxe Situation«: Für die neu beginnenden deutschen Autoren in der sowjetischen Besat-
2. Aufstieg und Ende der DDR-SF zungszone, der späteren DDR, war im Grunde nur ein Weg denkbar, das Gen re wieder zu beleben: Man mußte neue Ideen in das ungebrochen populäre, aber diskreditierte literarische Gewand
stecken — unausgesprochen war das die Forderung nach einem »antifaschi stischen Dominik«. (Simon/Spittel 1988, S. 20f)
2.2. Der utopische Betriebsroman Vor Tureks Roman Die goldene Kugel — in der unmittelbaren Nachkriegszeit — wur den, abgesehen von einigen wenigen Werken sowjetischer Autoren, die im SMAD-Verlag erschienen, kaum Bücher verlegt, die der SF zuzuordnen wären. Und bei diesen handelt es sich um technisch-utopische Abenteuerer zählungen, die sich zumeist an Jugendliche richteten: Ewald Jenskos Roman Station Nord pol (1947) sowie die jeweils zwei längere Er zählungen enthaltenden Bände Fritz E. W. Enskats Gefangen am Gipfel der Welt / Im Nord meer verschollen (1949) und Hermann Müllers Marcon »1937-1975« / Das Auge am Nordpol (1949). Aber wahrscheinlich ist es unangebracht, schon in der unmittelbaren Nachkriegszeit, vor der Währungsreform, Ost-SF und WestSF säuberlich zu scheiden. Zwar durfte in Bizonesien/Trizonesien anderes erscheinen als in der SBZ; aber zumindest in Berlin konnten Bücher noch recht lange über die Sektoren grenzen getragen werden. Hellmuth Langes so großartiger wie düsterer Roman über ei nen alles verzehrenden Atombrand Blumen wachsen im Himmel (1948), eine Reaktion auf Hiroshima, konnte genauso einen Weg in den Osten finden wie Hermann Müllers Buch ATA WA. Ich träumte, es wäre wahr (1954, Westberlin). In der DDR erschienen im Jahr 1952 die nächsten beiden SF-Titel. In Arthur Bagemühls Kinderbuch Das Weltraumschiff wird ein Junger Pionier an Bord eines atomgetrie benen Weltraumschiffs nach Persien ver schlagen, wo er amerikanische und englische Spione in Aktion, aber auch Solidarität von persischen Nomaden erlebt. Der zweite Ro man, Klaus Kunkels Heißes Metall, ist eher ein Kriminal- und Spionageroman denn SF, trägt aber bereits Charakteristika eines sogenann ten »utopischen Betriebsromanes«. Diese Spielart von SF übernahm einerseits
von der sozialistischen Gegenwartsliteratur (dem Produktions- oder Betriebsroman) die Fixierung auf die Arbeitswelt, die Heldenund Konfliktgestaltung, knüpfte aber ande rerseits auch an die Traditionslinie der tech nisch-utopischen Zukunftsromane an. Der Einfluß Hans Dominiks und seiner Zeitge nossen läßt sich bei einigen Autoren von uto pischen Betriebsromanen erahnen, im Einzelfall sogar anhand von Details nachwei sen. So orientiert sich H. L. Fahlbergs Atom kraft-Roman Betatom (1957) offensichtlich an Paul Eugen Siegs Detatom (1936) (siehe A. Steinmüller, 1992). Schauplatz der utopischen Betriebsromane ist zumeist ein Forschungsinstitut oder die Forschungseinrichtung eines Betriebes; die Handlung dreht sich um die aufregenden Ex perimente und die aufreibende Entwick lungsarbeit des dortigen Kollektivs (bei Kunkel ist es noch ein herausragender Pro fessor) und — als Spannungsmoment — die Störtätigkeit imperialistischer Spione und Di versanten. In Heißes Metall kommen diese aus dem »Agentennest« Westberlin und versu chen, einem ostdeutschen Professor seine Er findung abzujagen. Selbstverständlich werden ihre finsteren Machenschaften ähn lich wie in anderen Romanen der Epoche zum Schluß durch die Volkspolizei vereitelt. In der Mitte der fünfziger Jahre erlebt der utopische Betriebsroman der DDR einen be scheidenen Boom. In Heinz Viewegs vielfach nachaufgelegtem Roman Ultrasymet bleibt ge heim (1955) wird der Schauplatz in das von französischer Fremdherrschaft befreite Alge rien verlegt; es geht um die Produktion eines synthetischen Wunder-Werkstoffs. Eine gera dezu globale Dimension erhält der utopische Betriebsroman in den Werken H. L. Fahl bergs Erde ohne Nacht (1956) und Viewegs Die zweite Sonne (1958), in denen, wie der Titel bereits verrät, eine künstliche Sonne bzw. ein
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ARTHUR BAGEMUHL
DAS WELTRAUMSCHIFF
Arthur Bagemühl: Das Weltraumschiff (1952) Einband, Illustrator: Rudolf Schultz
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2. Aufstieg und Ende der DDR-SF atomar entzündeter Mond für mehr Licht, mehr urbares Land und besseres Pflanzen wachstum sorgen. Ein Hohelied auf den (so zialistischen) Menschen, der die Erde umgestaltet... Auch im utopischen Kinderbuch werden die großartigen Perspektiven der Technik auf einer geeinten Erde vorgeführt, so beispiels weise in Werner Benders Messeabenteuer 1999 (1956). Ein Münchner und ein Leipziger Jun ge kommen darin als einzige dem Geheimnis von Blasius auf die Spur, eines Mannes, der schneller rennt als der Weltrekordler, besser Schach spielt als der beste Schachspieler — und außerdem an zwei Orten gleichzeitig auftritt. Quer über das Leipziger Messege lände mit seinen Exponaten geht die Such jagd, bis die Freunde endlich die beiden Experimentalroboter stellen. Das Buch erhielt einen Preis des Ministeri ums für Volksbildung und wurde zwei Jahr zehnte später von der DEFA in Kooperation mit den tschechischen Barrandov-Studios verfilmt, allerdings ohne den Charme der Vorlage zu erreichen (Abenteuer mit Blasius, 1975). Als vielleicht überzeugendster utopischer Betriebsroman ist Eberhard del' Antonios Gigantum (1957) einzuschätzen, ein Roman, der Realitätsnähe mit zahlreichen technischen Neuerungen, die übliche Spionage- und Lie-
beshandlung mit einem breiteren Panorama der Zukunftsgesellschaft verbindet. Einschie nenbahnen von Paris nach Moskau, super schnelle Automobile, neue Werkstoffe und der neue Treibstoff Gigantum (ein nicht ra dioaktives Transuran), Übersetzungscompu ter, Wetterkontrolle, die »Raketa-Werke Dresden« (die der realen Dresdener Flug zeugwerft nachempfunden waren), der Kampf der Ingenieure um die Verwirkli chung ihrer Neuerungen, ein längst wieder vereinigtes, sozialistisches Deutschland (um 1980!) — das alles fügte sich in eine begei sternde Zukunftsvision vom wissenschaftli chen, technischen und sozialen Fortschritt. Und typischerweise komplettierte eine popu lärwissenschaftliche Begriffserläuterung den Roman. Auch in den sechziger Jahren erschienen noch utopische Betriebsromane, die jedoch wie del' Antonios Projekt Sahara (1962) immer weniger überzeugen konnten und trotz der Größe der Vorhaben (Bewässerung der Saha ra ...) sich immer mehr im Grau des Betrieb salltags verloren. Und als es del' Antonio nach über zwanzig Jahren 1988 noch einmal mit einem Roman ähnlicher Machart (Okeanos) versuchte, zeigte sich an der Enttäu schung von Lesern und Kritikern, wie sehr sich diese Spielart utopischer Literatur über lebt hatte.
2.3. Aufbruch in den Weltraum Streng genommen begann der Aufbruch in den Weltraum für die DDR-SF bereits vor dem Start des ersten Sputniks im Jahr 1957. So hatte Günther Krupkat schon 1956 eine Erzählung und einen Roman mit der Welt raumthematik veröffentlicht. In der Hefter zählung Gefangene des ewigen Kreises retten sowjetische Kosmonauten amerikanische aus einer havarierten Rakete. Und auch Krupkats erster Roman Die Un sichtbaren, 1956 als Romanzeitung erschienen, behandelte einen Weltraumflug — zum Mond, von wo aus Marsianer die Erde beob achten. Natürlich versuchen die üblichen im perialistischen Saboteure, den Flug zu vereiteln. In der Buchausgabe (1958) ergänz te Krupkat den Roman um ein unter dem
Eindruck des Sputnikstarts geschriebenes Nachwort. Auch in der Hefterzählung Alarm auf Stati on Einstein (1957) von Kurt Herwarth Ball und Lothar Weise ging es um einen Sabota geakt gegen eine sozialistische Orbitalstation. Sobald die piepsende Kugel mit dem So wjetstern die Erde umkreiste, wandten sich mehr und mehr Autoren dem Weltraumflug zu. Bezeichnenderweise werden die Helden des Comics Mosaik, die Digedags, unmittel bar nach Sputnik I das Opfer einer »Entfüh rung ins Weltall«, wie der Titel des Heftes Nr. 25 vom Dezember 1958 lautet. In den fol genden Heften erleben sie gemeinsam mit den Weltraumfahrern vom Planeten Neos Abenteuer auf dem Mond, dem Mars, auf
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Der Schweigende Stern (1959) Progress-Filmprogramm 14/1960
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__________ 2. Aufstieg und Ende der DDR-SF
dem durch einem Atomkrieg zerstörten Pla man Titanus (1959). In ihm übertrug del' An neten Nukleos und schließlich auf Neos tonio die Systemauseinandersetzung — also selbst. Auch hier kommt Spionage und Sabo den Klassen- und Friedenskampf — auf ei tage ins Spiel: ein Raumschiff des (kapitalisti nen fernen Planeten. Irdische Raumfahrer, die auf dem Plane schen) Großneonischen Reiches stürzt auf dem Mars ab, die Schiffbrüchigen wollen das ten Titanus I landen, müssen bald feststellen, ihnen zu Hilfe eilende Schiff der sozialisti daß dort ein kapitalistisches Unterdrükkungsregime herrscht. Die Ausbeuter stam schen Neos-Bewohner kapern... Unbedingt erwähnt werden muß in die men von dem Planeten Titanus II; sie sind sem Zusammenhang der erste SF-Film, der nach einer erfolgreichen Revolution der »Tä in der DDR gedreht wurde: Der schweigende tigen« von dort geflohen. Nun planen sie Re Stern, eine Koproduktion von DEFA und ei vanche, rüsten auf und schießen schließlich nem polnischen Studio, 1960 uraufgeführt. ihre Atomraketen ab. Doch die technisch Als Vorlage diente Stanislaw Lems Roman überlegenen Bewohner von Titanus II lenken Astronauci (1949; ostdeutsch: Planet des Todes; die Geschosse zurück auf die Aggressoren. Wie in Lems Roman Astronauci und im westdeutsch: Die Astronauten). Der auch heu te noch sehenswerte Film, der in einem spe Film Der schweigende Stern mündet Titanus in ziellen Breitwandverfahren gedreht wurde, einer eindringlichen Warnung vor dem umfaßt beinahe alle wichtigen utopischen Atomkrieg, verbunden mit der Überzeu gung, daß die »Kräfte des Fortschritts« sich Motive und Themen jener Zeit: Eine geheimnisvolle Spule, Überbleibsel als überlegen erweisen werden. Auf Titanus folgten weitere Romane um einer 1908 als Tungusischer Meteorit abge stürzten Sonde von der Venus, veranlaßt die Klassenkämpfe auf fremden Planeten, die Menschheit, ein Raumschiff zu eben jenem häufig die irdischen Raumfahrer vor die Ge »schweigenden« Planeten zu senden. Gegen wissensentscheidung »Eingreifen oder nicht den Widerstand seiner Geldgeber beteiligt eingreifen?«, also Export der Revolution oder sich auch ein amerikanischer Wissenschaft nicht, stellen. Erwähnt seien Lothar Weises ler. Unterwegs findet die internationale Be Das Geheimnis des Transpluto (1962) und Hu satzung heraus, daß die Venusbewohner die bert Horstmanns Stimme der Unendlichkeit Menschheit durch radioaktive Bestrahlung (1965). Die »interplanetarische Revolution« wurde allerdings bereits von Alexei Tolstoi ausrotten und die Erde erobern wollten. Die Astronauten landen in einem seltsa in dem Roman Aelita (1922), der in der DDR men, radioaktiv verseuchten »gläsernen mehrfach verlegt wurde, eingeführt. Später Wald«, sie irren durch die phantastische Ku hatte sich diese Thematik — wie Klaus lisse einer geschmolzenen Venusstadt. Von Klauß' trivialer Roman Duell unter fremder deren Bewohnern sind nur noch die Schatten Sonne (1985) bewies — gründlich überlebt. Abgesehen von dieser »interplanetari auf den Wänden geblieben — wie in Hiroshi ma. Sie haben sich in einem nuklearen schen Revolution« standen Abenteuer bei der »Eroberung des Weltraums« im Zentrum Schlagabtausch selbst vernichtet. Kurt Maetzig, der Regisseur, spricht von der Darstellung. Im Wettbewerb mit kapitali drei Utopien, die in diesem Film enthalten stischen Raumflug-Konzernen galt es, Meteo riten auszuweichen, Raumkrankheiten zu sind: [5] — die technische Utopie des Weltraumflu überstehen oder/und den Erstkontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. ges Recht detailliert und realistisch schilderte — die soziale Utopie einer friedlich geeinten (und großenteils sozialistischen) Mensch Krupkat in Die große Grenze (1960) den Wett lauf ins All: vom ersten Sputnik und den Re heit — die Utopie des Kontaktes mit Außerirdi aktionen in den USA darauf über den ersten bemannten Raumflug des Kosmonauten Goschen. Damit sind Grundmomente benannt, die sich rowin und die Havarie eines amerikanischen durch die gesamte Weltraum-SF der DDR Raumschiffs bis zur Erkundung des Mars. ziehen. Hinzu kommen jedoch weitere Moti Dabei schöpfte er ziemlich genau den Rah ve und weitere Themen. Eine wesentliche men dessen aus, was die deutsch-amerikani Neuerung brachte del' Antonios zweiter Ro- schen Raumfahrtpioniere und Raumfahrt-
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
EBERHARDT DEL’ANTONIO
ZUKUNFTSROMAN Eberhardt del' Antonio: Titanus (1959) Umschlag, Illustrator: Adelhelm Dietzel
2. Aufstieg und Ende der DDR-SF opularisatoren — von Wernher von Braun is zu Willy Ley — vorgedacht und der space artist« Chesley Bonestell so überzeuend dargestellt hatten und was auch in osteutschen Publikationen geschildert wurde, twa in Heinz Mielkes Sachbuch Der Weg ins dl, 1957. Auch in den erwähnten Mosaik-Heften finen sich entsprechende Anleihen: das Raumchiff der imperialistischen Großneonier ist iit dem Mondschiff von Brauns bzw. dessen raphischer Umsetzung durch Bonestell abolut identisch. — Nachdem Juri Gagarin 961 als erster Mensch die Erde umkreist hatwandte sich die DDR-SF noch stärker der Veltraumthematik zu. Während in gegenwartsnahen Romanen rie Krupkats Die große Grenze oder Carlos laschs Asteroidenjäger (1961) Außerirdische a der Regel nicht auftraten, spielte in den weiter in die Zukunft greifenden Romanen lie Begegnung mit ihnen eine Schlüsselrolle, ds Anregung mag hierbei auch Iwan Jefemows damals sehr bekannte Erzählung Das Herz der Schlange« (1959, deutsch 960) gedient haben. Horst Müller beschrieb in Kurs Ganymed 1962) den Erstkontakt mit den kommunistichen Ganymeden — und verband dabei die Abenteuer im Weltraum mit einer ziemlich »ffenen Kritik am Stalinismus. Wie manch indere Autoren (etwa Georgi Martynow in 9as Erbe der Phaetonen, 1960, deutsch 1964) lutzte Müller die Idee, daß der Asteroidenjürtel Relikt eines zerplatzen Planeten — ’haeton — sei. Bei Müller haben dessen Bevohner ihre Heimat durch ein gewagtes Cernkraftexperiment zerstört. Die Abkömmlinge der Überlebenden ve getieren nun auf dem öden Jupitermond Ga-
nymed. Die karge, eingeengte Umwelt dient einer Clique als Vorwand, allen Ganymeden ein reglementiertes Dasein zu verordnen; zu dem kontrollieren und manipulieren sie ihre Gefährten durch »Hypnosestrahlen«. Auch ein Diktator mit den besten Absichten fehlt nicht; er wird jedoch entlarvt und opfert sich zu guter Letzt. Und schon bieten die Erd menschen den Ganymeden den flugs be wohnbar gemachten Mond als neue Heim statt an. 1963 erschienen gleich zwei Romane, die den Erstkontakt in die irdische Vergangen heit verlegten: Krupkats Als die Götter starben und Carlos Raschs Der blaue Planet. Bei Krupkat errichten Überlebende des Doppelplane ten Meju-Ortu (gleich Phaeton) die berühmte Terrasse von Baalbek als Startplattform. Bei Rasch müssen Außerirdische auf der Erde notlanden, ebenfalls im biblischen Orient. Die klassenlosen Außerirdischen müssen sich wohl oder übel mit der altorientalischen Klassengesellschaft (so wie sie Rasch sich vorstellte), mit Priestern usw. auseinander setzen, was Anlaß zu manchen Verwicklun gen gibt. Wie der Schweizer Verfechter der Paläoastronautik Erich von Däniken (und noch vor dessen 1968 erschienenen Erinnerungen an die Zukunft!) versuchen sowohl Krupkat als auch Rasch echte oder vermeintliche Rätsel der Vergangenheit, geheimnisvolle antike Über lieferungen durch die Aktivitäten von Raum fahrern zu erklären — oft bar jeder historischen Grundlage. Obwohl Krupkat die These der Paläoastronautik auch in Vorträ gen vertrat, schrieb er im Gegensatz zu von Däniken nicht die gesamte Menschheitsge schichte deshalb um und ließ Fiktion bleiben, was Fiktion ist.
2.4. Über das Raumfahrtabenteuer hinaus nteressanterweise fand 1962 — ein Jahr nach Sagarins Flug — eine erste öffentliche Ver ständigung über Sinn und Zweck, Inhalte md gestalterische Schwächen der utopischen uteratur statt. Im Anschluß an die erste Arseitskonferenz des Schriftstellerverbandes zur »Zukunftsliteratur« im Oktober 1962 er schienen in der Wochenschrift Sonntag in lo ser Folge Diskussionsbeiträge zur SF.
Literaturwissenschaftler wie Günter Ebert und Autoren wie del' Antonio meldeten sich dabei zu Wort. Ausgangspunkt war ein generelles Unbe hagen mit der literarischen Qualität der SF: die Helden waren zumeist bloße Pappkama raden, imperialistische Fieslinge mußten da für sorgen, daß überhaupt eine Handlung in Gang kam, und diese wurde außerdem zu
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Vorgriff auf das Lichte Morgen oft durch populärwissenschaftliche Ergüsse unterbrochen. Glaubwürdigkeit und Realis mus wurden so nicht erreicht; außerdem — und der Einwand wog schwerer — werde über der technischen Utopie allzugern die so ziale vernachlässigt. »Über Jules Verne hin aus« lautete die Parole. Über dem Weltraum die Erde nicht vergessen! [6] Und zur gleichen Zeit prophezeite zudem der bekannte Romanist Werner Krauss der utopischen Literatur, auch der Weltraum-SF, ein baldiges Ende: »Denn es ist klar, daß die Realisierung der Utopie ihr Ende bedeutet.« (Krauss 1962/64, S. 58, vgl. Kap. 3.5.)! Angesichts der »Raumfahrt-Monokultur der frühen sechziger Jahre« (Simon/Spittel 1988, S. 40) verwundert es nicht, daß sich die kritischen Stimmen mehrten. Einen scheinba ren Ausweg bot die Nahphantastik oder »Re al-Phantastik«, wie sie Carlos Rasch pro pagierte: eine sich auf die nahe Zukunft und literarisch umgesetzte Prognostik beschrän kende SF. Die Romane, die auf diesem Weg entstanden, verrieten nur zu deutlich die En ge der Konzeption. Del' Antonios Projekt Sa hara (1962), Raschs Im Schatten der Tiefsee (1965) oder auch Herbert Friedrichs Buch Der Damm gegen das Eis (1964), das eher als Pro duktionsroman denn als Zukunftsroman konzipert war, fehlte einfach der notwendige »Sense of Wonder«. Mochte die Kritik an einem Übermaß an »Flucht in den Weltraum« wenigstens teilweise ihre Berechtigung haben, so traf sie doch einen wesentlichen Aspekt nicht: Im Raumflug verdichteten sich, wie A. Sckerl (1976) feststellte, Zukunftshoffnungen und -erwartungen jener »zweiten Entwicklungs phase« der DDR-SF:
Was äußerlich sich als Raumfahrtaben teuer gab, lieferte im Kern einen recht großen Beitrag zum Zukunftsdenken dieser Jahre. Die Prognose hatte auf gesellschaftlichem wie auf naturwis senschaftlich-technischem Gebiet eine bedeutende Aufwertung erfahren. So wurde unsere Zukunft als eine des glo balen Sozialismus/Kommunismus und als eine auf der Basis zu erwartender ungeheurer Folgen der wissenschaft lich-technischen Revolution zum gro ßen und eigentlichen Thema der mei sten wissenschaftlich-phantastischen
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Bücher in den sechziger Jahren. (Sckerl 1976, S. 32) Ein großangelegtes Panorama der Zukunfts gesellschaft malte 1966 del' Antonio in Die Heimkehr der Vorfahren, einem Roman um die Rückkehrer der Titanus-Expedition, die im Jahre 2300 in die kommunistische Zukunfts gesellschaft eingegliedert werden müssen, hübsche Betreuerinnen und ein rigides Lern programm verpaßt bekommen und große Anpassungsschwierigkeiten haben, zumal die in jeder Beziehung überlegenen Zu kunftsmenschen oft kalt und emotionslos wirken. Ebenfalls 1966 kündigt sich aber mit Her bert Ziergiebels Die andere Welt die Abkehr von dem bislang vorherrschenden Typ des pathetisch eingefärbten Romans um die he roische »Eroberung des Kosmos« an: der Protagonist erlebt die sehr realistisch geschil derte psychische Enge einer Raumkapsel und erkennt, daß allein die Erde das Haupt aktionsfeld des Menschen sein kann. Auch Günther Krupkat kehrte mit seinem letzten und gelungenstem Buch Nabou (1966) auf die Erde zurück. Der Roman handelt von einer Expedition ins Innere der Erde. Zur Be satzung des Untererdfahrzeugs Sindhbad ge hört neben dem deutschen Helden und einer hübschen Araberin auch der Konstrukteur Nabou, ein seltsam distanzierter Mann mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Der Held, der Nabou ursprünglich für ei nen Rivalen hält, kommt dem Rätsel allmäh lich auf die Spur, Nabou ist ein »Biomat«, ein Bioroboter, zudem mit einer außerirdischen Herkunft. Aber mehr noch: Nabou zählt zu einer ganzen Kette von Biorobotern. Die Mejuanern, die vor sechstausend Jahren die Er de besuchten, haben seinen ersten Vorgänger als Beobachter und Kontaktperson zurückge lassen; seither werden diese Bioroboter aller dreihundert Jahre ersetzt. Mit Nabou glückte es Krupkat, abenteuerli che Handlung, menschliche Konflikte, eine psychologisch überzeugende Personenzeich nung und eine unverbrauchte SF-Idee mit einander zu verbinden. Die SF-Idee der Biomaten-Folge taucht, nebenbei bemerkt, sieben Jahre später im amerikanischen Film Ein Android wird gejagt (The Questor Tapes) wieder auf. Der sich abzeichnende Bruch zum Raum-
2. Aufstieg und Ende der DDR-SF fahrtroman wird noch deutlicher mit Ger hard Branstners Die Reise zum Stern der Be schwingten (1968). Nach über einem Jahr zehnt prognostischen Ernstes wird der hel denhafte Weg ins All von Branstner humori stisch auf die Schippe genommen. Schon 1961 hatte Branstner mit der Erzählung »Kumpelfings im Weltraum« aus dem Band Zu Besuch auf der Erde die Leser auf eine hu morvolle Picknicktour ins All geschickt. Als Anhänger einer auf »soziale Heiter keit« ausgerichteten Muse verfaßte Branstner später weitere »ulktopische« Geschichten, so Der astronomische Dieb. Utopische Anektoden um den erfindungsreichen Mechanikus Fränki und seinen ihm anhängenden Freund foschka (1973), Vom Himmel hoch oder Kosmisches All zukosmisches (1974), Der Sternenkavalier oder Die Irrfahrten des ein wenig verstiegenen Groß meisters der galaktischen Wissenschaften Eto Schik und seines treuen Gefährten As Nap (1976). Im Gegensatz zu Lems Stemtagebüchern (1957, dts. 1961) und Robotermärchen (1964, dts. 1969) fehlt den heiteren Erzählun gen und Anektoden Branstners jedoch der bitterböse satirische Biß. Mit den Büchern von Ziergiebel, Krupkat und Branstner schaffte sich ein weiteres Ver ständnis der utopischen Literatur Raum, das sich in den siebziger Jahren endgültig durch setzen sollte. Lediglich im utopischen Film der DEFA hielten sich die klassischen Muster des Raumfahrtromans. 1970 wurde — wiederum in Koproduktion mit einem polnischen Studio — der Streifen Signale. Ein Weltraumabenteuer in die Kinos gebracht, bezeichnenderweise nach Motiven von Carlos Raschs Asteroidenjäger (1961): Weltraumheld trickst Raumsicherheitszen trale aus, fliegt zu einem aufgegebenen hava rierten Raumschiff und rettet Überlebende, die Signale von Außerirdischen empfangen haben. Im Programmheft dazu betonte der Raumfahrt-Popularisator Heinz Mielke wie die Nachwort-Schreiber der fünfziger Jahre, daß der Film als »echter Abenteuerfilm aus der Welt von morgen« dem wissenschaftlich Möglichen verpflichtet bleibt:
Um nun einen Film aus dem Milieu der Raumfahrt von morgen attraktiv zu ma chen, bedarf es durchaus nicht des »Weltraum«-Milieus einer uferlos blü henden Phantastik, mit ihren mehr oder
weniger vergewaltigten Naturgesetzen oder gar antihumanistischen »Sciencefiction«-Stories. Auch im Rahmen einer realistischen Vorausschau bleibt genü gend Spielraum für eine kühne und schöpferische Phantasie. (ProgressProgrammheft 66/70, S. 5)
Schon zwei Jahre später drehte die DEFA, diesmal in Kooperation mit Mosfilm und ei nem bulgarischen Studio, den Film Eolomea (1972). Wie in Signale geht es in Eolomea (1972) um geheimnisvolle Signale von Au ßerirdischen (die selbst nicht auftreten) und um Weltraumhelden, die sich über Flugver bote hinwegsetzen und praktisch auf eigene Faust eine Expedition zur Signalquelle vorbe reiten. Allerdings ist das Pathos in Eolomea löchrig geworden, und die Frage, ob die heh ren Ziele die Opfer wohl lohnen, wird von ei nem gebrochenen Kosmos-Helden explizit gestellt. Eolomea wirkt daher, trotz allen dra maturgischen Schwächen, menschlicher.
Der Film [...] erzählt eine real-phanta stische Zukunftssage — real vor allem in bezug auf die Menschen, phanta stisch in bezug auf einen Teil der Tech nik und Wissenschaft. (Progress-Pro grammheft 43/72, S. 5) Auch der vierte und letzte Weltraumfilm der DEFA, der erste und einzige der Gruppe »fu turum«, ist thematisch hinter seiner Zeit zu rück und greift typische Ideen der sechziger Jahre wieder auf. 1976 uraufgeführt, behan delt Im Staub der Sterne die Frage: »Eingreifen oder nicht eingreifen?« Hilferufe locken ein irdisches Raumschiff zu einem Planeten, auf dem brutale und dekadente Kolonialherren ein fremdes Volk unterdrücken. Der Rest, Er pressung der Kosmonauten, Aufstand der Unterdrückten, folgt bei dieser Ausgangs konstellation fast von selbst. Immerhin ging der Drehbuchautor und Regisseur Gottfried Kolditz davon aus, daß »die Zeit der vorwiegend 'technischen' uto pischen Geschichten« vorbei sei. (ProgressProgrammheft 15/76, S. 3) Wie Erik Simon (private Mitteilung) berichtet, hat der Film, als er auf dem internationalen SF-Treffen EUROCON 1976 in Poznan aufgeführt wurde, Stürme ungewollter Heiterkeit hervorgeru fen.
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Gerhard Branstner: Zu Besuch auf der Erde (1961) Umschlag, Illustrator: Peter Meyer
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2.5. Abkehr vom utopischen Roman Die Autoren hatten die Möglichkeit entdeckt, die Mittel der Science Fiction zur kritischen Verfremdung der Gegenwart einzusetzen — der entlegene, von der Zensur schwerlich überprüfbare Schauplatz bot dafür gute Ge legenheit. Die in den Jahren 1972/73 publi zierten SF-Werke illustrieren diese Ten denzen. So setzte die Story-Sammlung Das Die realistische Sicht auf die Probleme Gastgeschenk der Transsolaren von Hans Tauder gegenwärtigen Gesellschaft in der bert und Alfred Leman inhaltlich wie erzäh DDR aber ließ eine reine positive Uto lerisch neue Maßstäbe. Die Autoren brachten pie, spätestens ab Mitte der sechziger nicht nur ihr fachliches Wissen als Biologen Jahre, nicht mehr zu. So bildeten sich ein, sie verstanden es, wissenschaftliche Rät notgedrungen literarische Mischformen sel mit viel Phantasie zu erfinden und mit heraus, jene [...] für die DDR typische philosophischen Spekulationen zu verbin Mischung aus positiver und antiutopi den; ganz abgesehen von der überzeugenden scher Science-fiction. (Spittel 1991, S. Charakterzeichnung. 467f) Beispielgebend für die neue Qualität der Bereits 1970 hatte der Literaturwissenschaft DDR-SF wurden die Texte von Johanna und ler und Kritiker Heinz Entner mit seinem Ar Günter Braun. Schon ihr erster SF-Roman tikel »Wie utopisch ist der utopische Der Irrtum des Großen Zauberers (1972) bestach Roman?« das bisherige Selbstverständnis der durch einen frisch-frechen Tonfall mit einem DDR-SF in Frage gestellt: Es könne nicht Sa Schuß Ironie und ohne das SF-übliehe Tech che eines Romans sein, einen künftigen Ge nokauderwelsch. Der Roman handelt vom Wider sellschaftszustand als »Totalaufnahme« zu phantasievoll-individualistischen beschreiben. Nebenbei registrierte er eine stand eines aufmüpfigen Jugendlichen gegen Steigerung der literarischen Qualität; endlich einen Diktator, der seine vorgeblich wohltäti seien auch Humor und Ironie in die utopi ge Herrschaft auf Konsum und die Verdum mung der Massen — durch Birnengenuß — sche Literatur eingezogen. Mit der utopischen »Totalaufnahme«, die gründet. 1973 erschien der einzige SF-Roman des ja nie idealtypisch realisiert wurde, verlor der Roman an Bedeutung; die Kurzgeschich Krimi-Autors Heiner Rank Die Ohnmacht der te, die bislang ein Schattendasein gefristet Allmächtigen, ein Roman, in dem eine perfek hatte, blühte auf. An die Stelle einer vorgeb te Wohlstands- und Freizeit-Utopie vorge lich wissenschaftlichen Zukunftsschilderung führt und als Antiutopie erkannt wird. Der traten zunehmend satirische, groteske, tragi Held Asmo erwacht auf einem fremden Pla komische Texte. Adolf Sckerl bemerkte dazu: neten, auf dem Arbeit unnötig, ja den Be wohnern mental unmöglich ist. So farbig und abwechslungsreich das le Neben die Geschichten von der Raum benslange Hippy-Dasein mit freier Liebe und fahrt stellen sich andere über biologi Drogen auch sein mag, es ist doch sinnleer, sche oder kybernetische oder andere und selbst diejenigen, die gegen ihre Nutzlo Themen. Neben die informierende und sigkeit aufbegehren, können an dem Zustand die prognostische Absicht tritt stärker nichts ändern, denn sie sind genetisch mani die der phantastischen Verfremdung puliert: unfähig zur Gewalt. Asmo, der aus von höchst aktuellen Gegenwartspro einem Raumschiff entführt wurde, ist ein blemen. Neben die spannenden Ge Fremdkörper in dieser Welt und daher fähig, schichten treten die heiteren, spieleri die immerwährende Stabilität zu zerstören. schen, satirischen und märchenhaften. (Sckerl 1976, S. 34)
Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre findet ein Entwicklungssprung in der SF der DDR statt: weg von utopischer Welt raumliteratur, hin zu einem freieren Spiel mit Themen und Stilmitteln. Olaf R. Spittel resü miert diese Veränderungen:
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Die Ohnmacht der Allmächtigen
Heiner Rank: Die Ohnmacht der Allmächtigen (1974) Umschlag, Illustrator: Carl Hoffmann
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2. Aufstieg und Ende der DDR-SF Er dringt zu den Herren des Planeten, au ßerirdischen Gehirnwesen, vor, die selbst seit langem in völliger Passivität verharren, und befreit die Menschen von ihrem Gesetz. »Das ausschließlich auf Befriedigung materieller Bedürfnisse gerichtete 'Utopia' wird zerstört, um den Menschen die Chance eines men schenwürdigen Lebens wiederzugeben.« (Kruschel in: Simon/Spittel 1988, S. 220) Rank griff nicht nur die aktuellen (zumeist westlichen) Konzepte von Überfluß- und Freizeitgesellschaft auf und beschrieb freie Liebe und Drogensucht, schon wegen seiner Vision, die so gar nicht der kommunistisch idyllischen Zukunftsverheißung entsprach, rief sein Roman viel Ablehnung und viel Zu stimmung hervor (vgl. Entner 1976, Breiten feld 1994, 97ff). Interessanterweise erschien ein Roman mit ähnlicher Thematik im Vor feld des Prager Frühlings in der ÜSSR: Cestimír Vejdeleks Návrat z Ráje (1963, deutsch: Heimkehr aus dem Paradies, Artia-Verlag Prag 1966). Mit Ranks Ohnmacht der Allmächtigen, Ziergiebels Zeit der Sternschnuppen (ebenfalls 1972) und Der Irrtum des großen Zauberers von G. und J. Braun vollzog die DDR-SF eine Ab kehr vom utopischen Roman traditioneller Machart, von Weltraumabenteuer und Nah phantastik. »Die Brauns« wurden die herausragenden SF-Autoren der siebziger Jahre. In Werken wie den Romanen Unheimliche Erscheinungs formen auf Omega XI (1974) und Conviva Ludibundus (1978) und dem Erzählungsband Der Fehlfaktor (1975) problematisierten sie die oberflächlich heile Zukunftswelt von »Harmonopolis«, einer vorgeblich ideal eingerich teten Welt — beispielsweise in der Erzählung »Kunstfehler in Harmonopolis« (in: Der Fehl faktor). So türmt sich in Unheimliche Erscheinungs formen auf Omega XI der Wohlstandsmüll zu wahren Gebirgen, von denen ein gesund heitsgefährdender Wind herabweht. Zwang hafte Konsumenten, zwanghafte Pro duzenten und Wissenschaftler, die ebenso zwanghaft neue Produkte erfinden, sind in einem Teufelskreis befangen, aus dem die Helden der Brauns zu guter Letzt einen Aus weg wissen: Spiel statt Produktion. Damit beleuchteten G. und J. Braun den technologi schen Fortschritt als solchen kritisch — unab hängig vom Mißbrauch der Technik durch
kapitalistische Konzerne. Immer stärker nah men sie (wie auch andere Autoren) die verqueren Züge und häßlichen Seiten des »real existierenden Sozialismus« satirisch aufs Korn: durchplantes Leben, diktatorische Leit ergebaren, Phrasendrescherei und Wissen schaftsgläubigkeit, Bürokratie und Kam pa gnenwirtschaft. Eine Kampagne war im DDR-Deutsch die von der Partei- und Staatsführung angeord nete, feldzugsmäßige Bewältigung einer ge sellschaftlichen Aufgabe, z. B. in der Kar toffelernte oder im Kampf gegen Westsen der. G. und J. Braun ironisierten in der Er zählung »Mit letzter Energie« (1981) diese Wechselbäder von Leerlauf und Hektik: Je nach dem, ob der Wind weht, döst man schläfrig dahin oder überstürzt sich. Zu un terscheiden sind freilich noch »abst Wind« und »konk Wind«, nur letzterer weht wirk lich, konkret... Bisweilen bedienten sich nun auch Main stream-Autoren des Instrumentariums der SF. So etwa Christa Wolf in ihrer Erzählung »Selbstversuch« (1975), enthalten in der SFnahen Anthologie zum Thema Geschlechtertausch Blitz aus heiterm Himmel, herausgege ben von Edith Anderson, 1975. Zu den eigen willigsten und bedeutendsten SF-Werken der DDR zählen Franz Fühmanns antiutopische Erzählungen, die, in den siebziger Jahren entstanden, 1981 als Zyklus unter dem ver fremdeten Titel SAIÄNS-FIKTSCHEN er schienen. Fühmann, der sich unter qualvollen geisti gen Konflikten und existenziellen Krisen von der SED-Ideologie löste, reagierte in diesen Erzählungen gewissenmaßen seine Ent-Täuschung über das System literarisch ab. In ih nen entblößte er die Verkrustungen einer Gesellschaft, in der die einzig wahre Ideolo gie alle Lebensbereiche durchtränkt, Proble me durch Klassikerzitate gelöst werden und die Intellektuellen sich in kleinlichen Sophi stereien (angeblicher Dialektik) verausgaben (»Der Haufen«), das alltägliche Leben in ein betonierter Kärglichkeit verläuft und jegliche Änderung unmöglich erscheint (»Die Ohn macht«). Zwei Weltsysteme — Libroterr und Uniterr — stehen einander in »Die Straße der Perversionen« gegenüber. Der Besucher, der Verbrechen und Sadismus, Konsumterror und Verwahrlosung in den Straßen Libro-
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Johanna Braun und Günter Braun: Der Fehlfaktor (1975) Umschlag, Illustrator: Hans Ticha
2. Aufstieg und Ende der DDR-SF terrs gesehen hat, sieht sich, wieder daheim, wo statt der zehntausend Fernsehsender die einheitliche Marschmusik aus den Fenstern schallt und die Beschützer patrouillieren, endgültig auf der Straße der Perversionen. — Nur einem Autor von der Bedeutung Fühmanns, und auch ihm nur unter dem faden scheinigen Deckmäntelchen der »SAIANSFIKTSCHEN«, ließen die LiteraturPerverteure so massive, gallige Kritik durch gehen. »Es sind notwendige Geschichten«, schrieb ein Rezensent, »aber [...] sie provozie ren auch Mißverständnisse.« (Schiller 1983, S. 351) Was sich bei Fühmann zu ätzender, kon kreter Kritik verdichtete, blieb bei anderen Autoren in den späten siebziger Jahren noch im Unbestimmten. Nicht nur der Weltraum-
Heroismus erscheint fragwürdig, der Zweck des Fortschritts verschwimmt. Bei Autoren wie Werner Steinberg (Die Augen der Blinden, 1973; Zwischen Sarg und Ararat, 1978), Frank Toppe (Regen auf Tyehe, 1978) und Arne Sjöberg (Die stummen Götter, 1978; Androme da, 1983) drücken die Texte eine unbestimm te Irritation aus: Handeln wir richtig ange sichts des Unbekannten? Woher sollen die Maßstäbe kommen? Überlegene Aliens höh len bei Sjöberg ganze Planeten aus, sie sind darauf aus, die »Abschlußfrage« zu lösen, aber was bringt ihnen ihre Wißbegier, ihre Rastlosigkeit? Macht und Wissen führen ins Leere. — Man könnte hier von einer »SF des diffusen Unbehagens« (Erik Simon) spre chen.
2.6. Utopische Literatur, halbwegs etabliert Mit Erstauflagen, die innerhalb von Stunden ausverkauft waren, einer zunehmenden the matischen und stilistischen Breite, dem De büt zahlreicher neuer Autoren und einer Öffnung für internationale SF erlebte die ge druckte SF der DDR in den siebziger Jahren ihren großen Aufschwung. Stanislaw Lern wurde in hohen Auflagen verlegt, desglei chen sowjetische Autoren wie A. und B. Stru gazki und Autoren anderer Ostblockländer. Vereinzelt konnten westliche SF-Klassiker erscheinen; selbst Huxleys Schöne Neue Welt durfte 1978 vom Verlag Das Neue Berlin auf, oder besser gesagt, unter die Ladentische ge bracht werden. Orwells 1984 blieb auch in Zeiten relativer Freiräume ein Unbuch. Al lerdings war nicht einmal das mehr eine Selbstverständlichkeit, und sogar der damali ge »Buchminister« der DDR Klaus Höpcke sah sich veranlaßt, sich damit auseinander zusetzen:
Die Anstrengung, die es die Ideologen der Kapitalmacht in den Medien der BRD heute kostet [...] Orwells Buch als Geschoß in der antikommunistischen Propaganda für die Diffamierung des realen Sozialismus scharf zu halten, ist ein Ausdruck der historischen Defensi ve des Imperialismus. (Höpcke 1984, S. 104)
Parallel zur inhaltlichen wie mengenmäßigen Entwicklung der DDR-SF schritt auch die In stitutionalisierung voran. Schon lange vorher hatten sich Autoren wie Carlos Rasch wie derholt kritisch über die mangelnde Betreu ung, die mangelnde materielle und ideelle Unterstützung der Autoren seitens der Ver lage und des Deutschen Schriftstellerverban des geäußert (Schriftwechsel zwischen Hauptverwaltung »Verlage und Buchhan del« im Kulturministerium, Schriftstellerver band, FDJ und Verlag Das Neue Berlin aus dem Jahr 1966, im Bundesarchiv Potsdam). Nach mehreren Beratungen von Lektoren, Verlegern und Autoren (Rasch 1967a), einer neuerlichen Diskussion in der Zeitschrift Sonntag (Rasch 1967b; Walther 1967) und ins besondere einem Treffen von SF-Autoren der sozialistischen Länder 1971 in Budapest, an dem Günther Krupkat teilnahm, rang sich im März 1972 der Schriftstellerverband zur Gründung eines »Arbeitskreises Utopische Literatur« durch. Eine besondere kulturpolitsche oder aufla genpolitische Rolle spielte der »AUL« nie, und besondere Privilegien wurden auch nicht über ihn verteilt, aber er diente Auto ren und Verlagsmitarbeitern als Forum der Selbstverständigung. Zweimal im Jahr fand eine Tagung — mit Werkstattgesprächen, Vorträgen und eventuell einer Betriebsbe-
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Vorgriff auf das Lichte Morgen sichtigung — statt; ab 1978 zusätzlich ein mehr oder weniger regelmäßiger Jour fixe. Im selben Jahr gab Krupkat aus Altersgrün den den Vorsitz des »AUL« an Heiner Rank ab (vgl. Rank 1982). Mit dem Schriftsteller verband der DDR ging der »AUL« 1990 un ter. Aber während die SF-Autoren eine institu tionelle Plattform fanden, wurde der bedeu tendste SF-Klub der DDR von ProvinzScharfmachern zerschlagen. Ohnehin hatte es das SF-Fandom in der DDR schwer, eine Or ganisationsform — oder auch nur eine stän dige Bleibe für Treffs — zu finden. Ohne Vereinsfreiheit waren die SF-Freunde ge zwungen, sich ein Dach in bestehenden Ein richtungen oder Massenorganisationen der DDR zu suchen. Hochschulen und der Kul turbund der DDR (speziell dessen Hoch schulgruppen) waren dazu noch am ehesten geeignet. So existierten SF-Klubs wenigstens eine Zeitlang in Hoyerswerda, wo der Autor Horst Müller 1968 den ersten Klub gründete, in Dresden, Halle und Magdeburg, in Ilmen au, Falkensee, Weißwasser und Salzwedel; manche führten freilich mit zwei oder drei Mitgliedern auch nur eine Scheinexistenz. Auf eine erste Welle von Klubgründungen um 1970 folgte jedoch eine Periode kulturpo litischer Einengungen, so daß erst in den achtziger Jahren wieder SF-Klubs wie der Andymon-Klub in Berlin mit mehr oder we niger offiziellem Segen entstehen konnten. Bezeichnend für die bisweilen präkere Situa tion, in der die Klubs agierten, sind die Ge schehnisse um den Stanislaw-Lem-Klub. Im Sommer 1969 gelang es SF-Freunden an der Technischen Universität Dresden, un terstützt von Eberhardt del' Antonio, eine In teressengemeinschaft »Wissenschaftlich phantastische Literatur« bei der Hochschul gruppe des Kulturbundes zu gründen. Ein Jahr später erteilte Stanislaw Lern dem Klub die Erlaubnis, seinen Namen zu tragen. Mit ein bis zwei monatlichen Klubabenden, zu denen etwa Günther Krupkat, Curt Letsche
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oder Gerhard Branstner eingeladen wurden, mit Vorträgen über SF und über wissen schaftliche Fragen, einem Schreibwettbewerb usw. zog der Stanisiaw-Lem-Klub immer mehr Mitglieder an: 120 waren es im Herbst 1972. Zu der Zeit aber betrieb eine Parteisekre tärin der TU die Exmatrikulation von Rolf Krohn, der ihr wahrscheinlich durch kriti sche Fragen zu den Marxismus-LeninismusVorlesungen aufgefallen war. Da sie keine besseren Gründe fand, warf sie ihm vor, »an tisozialistische« Texte verfaßt zu haben — im Rahmen des Klubs. Die Privatintrige eska lierte, der Klub geriet in Verruf — westliche SF als Einfallstor für feindliche Ideologie! —, Mitglieder wurden zum Austritt gezwungen oder mit Disziplinarmaßnahmen belegt. Im März 1973 stellte der Klub seine Arbeit ein; Rolf Krohn wurde exmatrikuliert, auf Le benszeit vom Studium an allen Hoch- und Fachschulen der DDR ausgeschlossen und erst nach der Wende rehabilitiert. [7] Schriftsteller, die Kontakt zum Klub hat ten, waren über die Hexenjagd in der sächsi schen Provinz entsetzt; der Verlagslektor Ek kehard Redlin nahm Erzählungen von Ge maßregelten in die Anthologie Der Mann vom Anti (1975) auf, auch in der Debütantenan thologie Begegnung im Licht (herausgegeben von Helmut Fickelscherer, 1976) sind Erzäh lungen aus dem Stanislaw-Lem-Klub enthal ten. Erik Simon, selbst mit einer schriftlichen Rüge des Sektionsdirektors davongekom men, resümierte später: [...] die Folgen der SLK-Affäre haben paradoxerweise begünstigt, daß Rolf Krohn und ich, wegen literarischer Tä tigkeit von Leuten ohne jede Spur von Literaturverständnis gemaßregelt, für lange Zeit einen Literatur-Beruf als Au tor bzw. Lektor ergriffen, schneller wahrscheinlich, als wenn wir an irgend einem Institut mit Physik befaßt gewe sen wären. (Krämer et al. 1994, S. 13)
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Begegnung im Licht (1976) Einband, Illustrator: Peter Muzeniek
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2.7. Postutopische Vielfalt Große thematische wie qualitative Unter schiede und gegenläufige Tendenzen zeich nen die SF der DDR in den späten siebziger und achtziger Jahren aus. Obwohl die Zensur durch die Verlage und die staatliche Haupt verwaltung »Verlage und Buchhandel« gene rell ein wesentlich breiteres Spektrum an Ideen, Ansichten, Spekulationen zuließ und die Autoren die »Schere im Kopf«, die Selbst zensur, zunehmend abstreiften, wurde Zen sur auf dem Gebiet der SF zum ersten Mal für die Öffentlichkeit manifest: drei Bücher der Brauns durften nicht in der DDR verlegt werden: Das kugeltranszendentale Vorhaben (1983), Die unhörbaren Töne (1984) und Der x-mal vervielfachte Held (1985). Typisch für den eingeschränkten Hand lungsspielraum der Ideologie-Wächter war jedoch, daß besagte Werke — toleriert von den DDR-Behörden — in der Bundesrepu blik erscheinen konnten. Auch Robert Havemanns Morgen. Die Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und reale Utopie, bzw. die in dieser Artikelsammlung auch enthaltene lite rarische Utopie »Die Reise in das Land unse rer Hoffnungen«, konnte nur im Westen erscheinen (1980). Morgen ist der zeitgemäße Entwurf eines ökologischen Sozialismus aus idealkommunistischer Perspektive, und traf die DDR-Führuhg besonders dadurch, daß er den sogenannten »real existierenden Sozialis mus« am immer noch proklamierten Ideal maß. Bei größerem Angebot differenzierte sich die DDR-SF: SF für Erwachsene und SF für Kinder und Jugendliche (Spittel 1986, Peitsch 1987), anspruchsvolle philosophische Werke und banale Abenteuer, Satire und Eskapis mus, beißende Kritik und nachgebetene Phrasen, Experimente mit der Form und alt backene Kolportage, die letzten Gesell schaftstotalen und anekdotische Moment aufnahmen. Die sorgfältig editierten Liehtjahr-Antholo gien des Verlages Das Neue Berlin bildeten ein — wenn auch bescheidenes — Forum für nationale und internationale SF, für formale Experimente und nicht zuletzt ein Podium für die essayistische Selbstverständigung der
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Autoren. Geplant als Jahrbuch, erschienen die Lichtjahre aufgrund des organisatorischen Chaos, das im DDR-Verlagswesen herrschte, bisweilen nur im »Parsec«-Abstand (Lichtjahr 1,1980, bis Lichtjahr 6,1989). Für die wichtigeren Autoren des Genres standen mm nicht mehr der Aufbau einer neuen Gesellschaft oder die Eroberung des Kosmos im Vordergrund, sondern die realen Probleme des wissenschaftlich-technischen Fortschritts: Umweltzerstörung und Gefah ren der Kernkraft, Computermißbrauch und genetische Manipulation. Besonders die jün gere Autorengeneration, die sich nun zu Wort meldete, nahm die Warnfunktion von SF ernst. Gerade bei Umweltproblemen ver suchten sie Jahre vor den Gegenwarts-Auto ren, die offizielle Verschweigepolitik zu durchbrechen. Das belegen Bücher wie wie Peter Lorenz' Romane Quarantäne im Kosmos (1981) und Aktion Erde (1988) oder unser Er zählungsband Windschiefe Geraden (1984). Was bei den Romanen an überragenden Titeln fehlte, wurde durch das erhöhte Ange bot an Kurzgeschichten wettgemacht. Her vorzuheben sind etwa die beiden Bände Gert Prokops um den Wissenschafts-Privatdetek tiv Timothy Truckle (Wer stiehlt schon Unter schenkel?, 1977, und Der Samenbankraub, 1983). Flott und partienweise im Stile Ray mond Chandlers erzählend, verknüpft Pro kop in beiden Bänden die Handlungs strukturen von Kriminalgeschichte und SFErzählung — ein Verfahren, das auch andere Autoren (etwa Rainer Fuhrmann) nutzten. Prokops Schauplatz ist eine antiutopisch verfremdete USA der Zukunft, die bisweilen grotesk anmutet und sich durch eine riesige Kuppel vom Rest der Welt isoliert. Der deut lich antikapitalistische Grundtenor der Er zählungen verhinderte jedoch, daß die Leser Prokops USA als ein verfremdetes Gegen stück zur DDR (miß-) verstehen konnten, wie es neuerdings Karsten Kruschel (1995, S. 56) vermutete. [8] Ein Großteil der Autoren kam — gerade in den Pointenstories — ohne allzu auffällige Lippenbekenntnisse an die herrschende Ideologie aus. Im Gegenteil: Autoren wie
2. Aufstieg und Ende der DDR-SF Erik Simon (Fremde Sterne, 1979 und Mond phantome. Erdbesucher, 1987) kultivierten par odistische Formen, die bisweilen in offenen Sarkasmus übergingen. Schon den gemein sam mit Reinhard Heinrich verfaßten Erst ling Simons, dem satirisch-parodistischen Erzählungszyklus Die ersten Zeitreisen (1977), zeichneten formale Experimente, ausgefeilte Konstruktionen und ein spielerisch-ernster Umgang mit dem tradierten Repertoire der SF aus. Generell trat bei Story-Autoren wie Bernd Ulbrich (Der unsichtbare Kreis, 1977; Störgröße M, 1980), Klaus Möckel (Die gläserne Stadt, 1980; Die seltsame Verwandlung des Lenny Frick, 1985) oder Wolfgang Kellner (Die große Reserve, 1981; Der Ausbruch oder Der Fall Gengelstedt, 1987) die individuelle Dimension der Probleme, die Verantwortung des Einzelnen, aber auch die in der DDR übliche satirische Auseinandersetzung mit dem Spießertum in den Vordergrund. Wie die Literatur der DDR insgesamt beschritt die SF den Weg vom Wir zum Ich. Interessanterweise mischten sich nun auch landschaftsgebundene Stimmen in den Chor, die von Ernst-Otto Luthardt etwa, der seine eigenwilligen, bisweilen mit Märchenmoti ven angereicherten Geschichten oft vor ei nem thüringischen Lokalkolorit erzählte (Die klingenden Bäume, 1983; Die Unsterblichen, 1984; und insbesondere Die Wiederkehr des Einhorns, 1988). Die Grenze zwischen SF und reiner Phan tastik verschwamm, nicht nur bei Luthardt. Generell nahmen phantastische Momente in der DDR-Literatur der achtziger Jahre einen ständig wachsenden Raum ein. Erinnert sei hier an Irmtraud Morgners Romanzyklus um die Trobadora Beatriz, Erich Köhlers Erzäh lungen (Der Krott oder Das Ding unter dem Hut, 1979; Kiplag-Geschichten, 1980) oder die Novellen von Waltraut Lewin und Miriam Margraf (Märchen von den Hügeln, 1986; Die Zaubermenagerie, 1987). Ähnlich der SF, der »wissenschaftlichen« Phantastik, und zeitlich gleichlaufend hatte sich auch der Rest der phantastischen Literatur aus den Fesseln so zialistisch-realistischer Literaturdoktrinen emanzipiert (Steinmüller 1989). Eher zur Phantastik als zur SF zählt auch Fritz Rudolf Fries' Roman Verlegung eines mittleren Reiches (1984), die Gesclüchte eine seltsamen — chinesischen — Besetzung eines
kleinen Ortes, dessen Bürger tatenlos zwi schen Anpassung und dumpfem Trotz schwanken. Mehr oder weniger verschlüssel te Anspielungen auf die sowjetische Besat zungsmacht, der düstere Hintergrund eines allverbrennenden Krieges und das gallige Spiel mit der Nischen-Mentalität verspießer ter Intellektueller, die vom Widersetzen re den, aber nie etwas tun, machten den Roman zu einer seinerzeit brisanten Parabel auf DDR-Verhältnisse. In den achziger Jahren differenzierte sich — wie das Genre insgesamt — die abenteu erliche Spielart der SF. Während auf der ei nen Seite einigen Autoren abenteuerlicher SF (wie Rainer Fuhrmann und Michael Szameit) psychologisch überzeugende Figuren glück ten, muß bei anderen Werken von einer neu en Trivialität gesprochen werden: altbackene und verworrene Abenteuer ohne Spannung, gesichtslose Charaktere, klischeehafte Dar stellung. Verlage und Autoren hatten die kommerzielle Seite der SF entdeckt, die den in der DDR nur rudimentär vorhandenen Thriller in gewissem Maße ersetzte. Autoren wie Alexander Kröger und Hans Bach erreichten in etwa den Text-Output westlicher SF-Vielschreiber, nicht jedoch de ren durchschnittliches handwerkliches Ni veau. »Der Sog des Trivialen« — so Hartmut Mechtel in dem Funkessay VEB Utopia (1990) — »verstärkte sich möglicherweise deshalb, weil die Verlage in den letzten Jahren zum ökonomischen Wirtschaften angehalten wur den.« Die regressive Tendenz erstreckte sich auch auf den Inhalt, insbesondere dort, wo an alte utopische Stereotypen der sechziger Jahre angeknüpft wurde. Zugleich warf die Debatte um die Stationierung von Mittel streckenraketen auf deutschem Boden und die mit ihr verbundene Block-Konfrontation ihre Schatten auf die SF. In Zeiten von SDI war die Utopie von den technisch fortge schrittenen, also auch friedliebenden, Außer irdischen passe. Auch für die SF der DDR lag der Weg zur Space-Opera nun offen. Als Beispiel für die regressive Tendenz sei Krögers Roman Die Engel in den grünen Ku geln (1986) enyähnt: Invasoren aus dem Weltall wollen die total abgerüstete Erde der Zukunft erobern. Die Regierung, die Ansätze zur Vermittlung sucht, erweist sich als unfä hig. Allein der Held, ein junger Draufgänger,
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Reinhard Heinrich/Erik Simon: Die ersten Zeitreisen (1977) Einband, Illustrator: Peter Muzeniek
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hat den aggressiven Charakter der Aliens durchschaut. Er setzt sich über alle Befehle hinweg und sprengt die Angreifer mit einer Atomwaffe in die Luft. Kröger liebäugelt in diesem Buch mit mili tärischen Befehlsstrukturen, sein Held ist ei ne geborene Führernatur, demokratische Prozeduren erscheinen bestenfalls als hinder lich, insgeheim verachtet man sie. Schon aus der Wortwahl, einem für die SF der DDR sonst untypischen Landser-Tonfall (»Macht sie nieder, die Schweine!«) schallt latente Mi litanz und Haß auf das Andersartige heraus. Die Feindbilder, die Kröger malte, stellten keinen einmaligen Ausrutscher dar, wie etwa Horst Ansorges Raumkundschafter Katman (1987) belegt. Möglicherweise von der FDJFührung dazu aufgefordert, verlangte die Leitung des Verlags Neues Leben nach kämpferischer SF; Alexander Kröger und Klaus Frühauf (Lautlos im Orbit, 1988) folgten mit ihren Büchern dieser Kampagne (private Mitteilung von E. Simon). Das Konfrontationsdenken der Romane paßte in die Zeit. Gorbatschows beginnende Perestroika hatte die Führungskaste der DDR verunsichert. Sie floh in die alten Paro len: Der Klassenfeind ist nicht stärker, wohl aber aggressiver geworden. Andersdenken de im eigenen Land wurden verteufelt. In den Schulen wurde Wehrkunde als neues Fach eingeführt. Da fügte es sich gut, wenn
SF-Autoren halfen, die Verteidigungsbereit schaft zu erhöhen. Für die kritischen Potenzen auch der Abenteuer-SF steht dagegen Michael Szameits Roman Drachenkreuzer Ikaros (1987). Neben einer spannenden Handlung bietet Szameit unterhaltende Satire: Tageslosungen, die jeden Sinn verloren haben, werden an die Kuppeln projiziert, die die Städte vor der vergifteten Atmosphäre schützen. Eine Art Staatssicherheitsdienst, der »Medizinische Observationsdienst«, jagt Menschen, die durch die allen verordnete genetische Opti mierung anders geworden sind, zu schnell leben... Szameits Roman ist kein geschlossener an tiutopischer Entwurf, doch steckt er voller bald ironischer, bald bissiger Anspielungen, fängt ein gutes Stück der stickig-dumpfem Atmosphäre unter dem ancien régime Ho neckers ein. Er ist insofern typisch für die bessere DDR-Literatur dieser Epoche, eine Literatur, die es vermochte, den Stachel et was tiefer ins Hirn zu treiben, eine Literatur, in der das Individuum mit verhärteten ge sellschaftlichen Strukturen konfrontiert wur de und sich erst einmal die eigene subjektive Freiheit erkämpfen mußte. Obwohl Szameits Heldin zum Schluß aufbegehrt, ist der Dra chenkreuzer Ikaros kein direkter Aufruf zur Revolution, wohl aber einer zum Nachden ken: So, wie es ist, kann es nicht bleiben.
2.8. Komplexe Entwürfe Kritik an bestehenden Verhältnissen war seit Morus der Motor utopischen Denkens. Wie jedoch steht es mit Gegenentwürfen in den letzten Jahren der DDR? Thomas Hartung und Karsten Kruschel, die sich in ihren Dis sertationen speziell mit dem letzten Jahr zehnt der DDR-SF befaßt haben, konstatieren ein Nebeneinander von eutopischen, dysto pischen und ambivalenten Gesellschaftsent würfen (Hartung 1992, Kruschel 1995). Das Spektrum reicht dabei von sehr ein fach gehaltenen (um nicht zu sagen: simplen) Entwürfen — etwa dem dystopischen Schun droman Eden City, die Stadt des Vergessens (1985) von R. Kriese — bis hin zu hoch kom plexen, oft im positiven Sinne dialektischen
Entwürfen, die in der Regel keine einfache und eindeutige Interpretation gestatten, so zusagen die Zwiespältigkeit der Realität (nicht nur der realsozialistischen) literarisch einfangen. Zu dieser Gruppe von komplexen Entwür fen, von ambi- (oder eventuell sogar poly-) valenten Utopien zählen nicht wenige Texte: Meinholds Weltbesteigung (1984), Lemans Schwarze Blumen auf Bamard 3 (1986) und un sere Romane, aber auch die ambitionierte Abenteuer-SF eines Michael Szameit (Sonnensfet'n-Trilogie) oder eines Rainer Fuhrmann (Die Untersuchung, 1984; Medusa 1985). Schon vom Titel her versuchten wir mit unserem Roman Andymon. Eine Weltraum
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Utopie (1982) an die Tradition der positiven Entwürfe anzuknüpfen: junge Menschen, von den Computern eines Raumschiffs erzo gen, machen einen Planeten bewohnbar, be siedeln ihn und entwickeln dabei unter Konflikten unterschiedliche und sich wan delnde Gemeinschaften. Im Gegensatz zu den klassischen, stati schen Utopien — einem perfekten Endzu stand — wollten wir damit eine »dynamische Utopie«, die in fortdauernder Entwicklung begriffen ist, schaffen. In Pulaster. Roman ei nes Planeten (1986) kontrastierten wir dage gen die hochtechnisierte Kultur der irdischen Weltraumflotte und die nichttechnische Kul tur der vernunftbegabten Saurier Pulasters, die durch die Projekte der Flotte gefährdet ist, — zwei komplexe Zivilisationen mit sich jeweils bedingenden faszinierend-positiven und negativen Seiten. [9] Neben unseren Romanen stellt Gottfried Meinholds Weltbesteigung (1984) die letzte breit angelegte Totalschau einer visionär ent worfenen Gesellschaft dar — ein typischer weise ambivalentes Utopia: eine in sich geschlossene Mega-Stadt der Zukunft, domi niert von Informationsprozessen, hedoni stisch und arbeitsbesessen in einem, reizüberflutet und in ständiger Lebensbe schleunigung begriffen. Die Protagonisten, Menschen von außen, vermögen nicht mit den kognitiv übermäch tigen Einwohnern Schritt zu halten. Bei ihrer Reise durch verschiedene Sphären der Stadt befragen sie sich selbst und die angebotene HighTech-Zukunft, was ein erstrebenswertes Leben sei. Nachträglich liest sich der Roman wie eine ins Phantastische gesteigerte Vor wegnahme des Kulturschocks, den die Ost deutschen bei der Vereinigung erleben sollten. Im Allgemeinen springt bei der DDR-SF der achtziger Jahre jedoch im Vergleich zu den fünfziger Jahren die Abwesenheit opti mistischer Zukunftsvisionen ins Auge, selbst kühne wissenschaftlich-technische Progno sen erzeugen die alte Begeisterung nicht mehr. Wie das System ist der utopische Sy stementwurf in die Krise geraten. Utopisches kann nicht mehr in der befohlenen Zukunft der Partei gedeihen; greift einer der Autoren noch auf die alten Schablonen zurück, so wirkt dies lächerlich, beispielsweise wenn Karl-Heinz Tuschei am Schluß seines Ro
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mans Leitstrahl für Aldebaran (1983) behauptet »Kommunisten bewältigen alles.« (S. 189) Auf den ersten Blick zog sich die Hoff nung auf ein menschenwürdiges Leben in der DDR-SF in die Nische zurück. Statt Wel tentwurf Entwurf des kleinen Glücks: Rück zug der Utopie in jenen Ort in den Lücken des alles andere als totalen Totalitarismus, wo der Mensch Mensch sein darf. Aber handelt es sich tatsächlich um einen Rückzug in die Nische? Ist es nicht vielmehr ein Neuansatz jenseits des Systems? Utopisch im ureigensten Sinne, systemtranszendie rend, wie es Karl Mannheim (Utopie und Ideo logie, 1922) postulierte? Christa Wolf hat in ihrer Kassandra-Erzählung (1983) jenen vor anschreitenden Rückzug vorexerziert: die Gemeinschaft der Schwächsten abseits des mörderischen Kampfes der Starken. Die Ly rikerszene vom Prenzlauer Berg ist densel ben Weg auf ihre Weise gegangen: zu Freiheitsgewinn in neuen Formen durch Achtung des Politischen (und in nicht selte nen Fällen Spitzeldienst für die Stasi). Und die SF? — In Peter Lorenz' Roman Blinde Passagiere im Raum 100 (1986) ficht die Besatzung eines Raumschiffs unter sich den kalten Krieg ihrer Herkunftsländer aus. Der Protagonist jedoch errichtet inmitten des Raumschiffes mit eigenen Händen ein Haus, Platz für sich und seine Geliebte, einen FreiRaum, in den die eskalierend feindselige At mosphäre ringsumher nicht einzudringen vermag. Das phantastisch verfremdete Nischen-Idyll als utopischer Entwurf, Rückfor derung von menschlicher Wärme und individueller Freiheit in einer gesellschaftli chen Eiszeit. Dasselbe gilt für die Besatzung von Micha el Szameits Drachenkreuzer Ikaros, die sich aus Außenseitern, Gescheiterten, Freaks zusam mensetzt und bei allen Reibereien eine einge schworene Gemeinschaft bildet — im Gegensatz zu den Erde und Weltall beherr schenden Behörden. Dasselbe gilt für die kleine Raumfahrer gruppe in Alfred Lemans Erzählung »Die Re vision« (aus dem Erzählungsband Der unsichtbare Dispatcher, 1980), die auf einem fremden Planeten eigenmächtig zurückge blieben ist, und ebenso für die Heldin von Lemans wohl komplexestem Werk Schwarze Blumen auf Bamard 3 (1986), in dem eine Gruppe von Astronauten — als für die weite-
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Peter Lorenz Blinde Passagiere im
RAUM 100 Peter Lorenz: Blinde Passagiere im Raum 100 (1986) Umschlag, Illustrator: Stefan Duda
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Vorgriff auf das Lichte Morgen re Mission überflüssige Masse — auf einem unerkundeten Planeten planmäßig vorüber gehend ausgesetzt wird. Überhaupt spielen Frauengestalten bei Leman eine wichtige Rolle, sie verkörpern den Widerpart zur ver engten, maschinenhaften männlichen Ratio. Ihr Vorbild freilich haben diese Gestalten, die ihr Recht auf Selbstverwirklichung in ei nem erstarrten technisch-gesellschaftlichen Gehäuse einklagen, bereits in den über alle Stränge schlagenden Protagonisten und Prot agonistinnen von G. und J. Braun aus den siebziger Jahren, den Vorreitern der Emanzi pation des Individuums in der DDR-SF. Sowohl bei Szameit als auch bei Leman wird eines der typischen Themen der späten DDR-SF deutlich, die kleine, überschaubare Menschengruppe, die einerseits modellhaft für das Ganze der Gesellschaft steht (wie in Lemans Schwarze Blumen), andererseits zum Gegenmodell wird: zum Modell neuer Wei sen des Miteinanderlebens (wie in Szameits Drachenkreuzer Ikaros). Im Rahmen der Texte finden diese Gegenmodelle in der Regel ei nen Platz als Binnenutopie. Hierfür den Aus druck Ambivalenz (Mehrdeutigkeit) zu verwenden — wie Kruschel (1995) dies tut —, wird der Struktur der Einbettung nicht gerecht. Auf eine andere, aber ebenso interessante Weise wie die Romane Lemans und Szameits weist Karl-Heinz Tuscheis Kurs Minosmond (1986) über die DDR hinaus. Schon 1974 hatte Tuschei mit Das Rätsel Sigma einen ver gleichsweise beeindruckenden und realisti schen Roman publiziert, der in einer nahen sozialistischen Zukunft spielt und eine Art Umweltproblem nach Krimi-Mustern behan delte. Auch in Kurs Minosmond geht es um befremdliche Vorfälle: unerklärliche Todes fälle, sporadische Psi-Phänomene, neuartige Muster in den menschlichen Hirnströmen, usw. Allmählich wird die gemeinsame Ursache
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aufgeklärt. In der durchweg eutopischen Zu kunftsgesellschaft, in der jeder Mensch ne ben seinem Hauptberuf noch ein Handwerk und eine Kunst beherrscht, beginnen die Menschen, nach und nach die volle Lei stungsfähigkeit des Gehirns zu nutzen. Ein evolutionärer Sprung heraus aus der schon Jahrhunderte währenden sozialen und öko nomischen Stabilität steht bevor: »Wenn nun die Menschheit vor einer schöpferischen Ex plosion steht?« (S. 224)
Wir vermuten, daß die Periode der Sta bilität zu Ende geht [...] Die gesamte Gesellschaft braucht eine höhere, quali fiziertere, schwierigere Aufgabe. (S. 323f) Eine Parallele zu einem Roman von A. und B. Strugazki drängt sich hier auf. Auch in Die Wellen ersticken den Wind (1985/86, dts. 1988) forscht der Held merkwürdigen, paranorma len Phänomenen nach. Und auch bei den Strugazkis entwickelt sich innerhalb der fort geschrittenen (kommunistischen) Menschheit ein Homo superior — allerdings hat der Rest der Menschheit keine Chance, sich auf die neue, höhere Stufe zu erheben. Kruschel (1995, S. 80) konstatiert, daß Tuschei — wie in den fünfziger Jahren del' Antonio — ei nem spezifisch sozialistischen Fortschrittsop timismus huldigt, noch in den achtzigern auf die Reformierbarkeit des Systems hofft. Al lerdings:
Daß andererseits Tuschei in seinem Ro man eben diesen Fortschrittsoptimis mus in Frage stellt, indem er seine gut funktionierende Zukunftsgesellschaft dem Ende entgegengehen läßt, zeigt deutlich, wie porös und instabil die selbstverordnete Zukunftsgewißheit be reits war. (Kruschel 1995, S. 80)
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2.9. Coda 1990: Die sich überholenden Raumschiffe Die Wende kam, von den SF-Autoren so we nig vorhergesehen wie von Futurologen, und sie brachte die ersehnte Meinungsfreiheit. Endlich konnten die Autoren die Schubladen öffnen und die verbotenen Manuskripte her vorziehen — doch bis auf wenige Ausnah men waren die Schubladen leer. Sieht man von den westdeutschen Publikationen der Brauns ab, so erschien auf dem Gebiet der SF kaum ein Text, den vorher die Zensur ver hindert hätte. Die Trends der achtziger Jahre wurden noch einmal kurzzeitig fortgeschrie ben. Gert Prokop, der mit seinen SF-Kriminalerzählungen um den Detektiv Timothy Truckle nachhaltigen Erfolg hatte, publizierte zwei weitere Bände mit Kurzgeschichten, Die Phrkks (1989) und Null minus unendlich (1990), bemerkenswert vor allem wegen der hervor ragenden Satire »Der Heiligenschein«, in der eine Auszeichnung — eben jener Heiligen schein — ihre Träger sozial isoliert, wegen der düsteren »post-doomsday«-Story »Die Contessa« und wegen der Gentechnik-Dysto pie »Kasperle ist wieder da«. Alfred Leman veröffentlichte den inhalt lich wie sprachlich komplexen Roman Zilli 2062, in dem ein junges Mädchen in einer durchtechnisierten Megalopolis des kom menden Jahrhunderts den Weg zu sich selbst sucht. Wieder sind es Frauengestalten, die in der vercomputorisierten Welt das menschli che Element verkörpern. Günther und Johanna Braun schlossen mit Das Ende des Pantamannes ihre Trilogie um den Pantamann Paskal, einen Androiden auf der Suche nach seiner Identität, ab. Wie schon in früheren Werken nehmen sie darin das Perfektionsstreben der Wissenschaft iro nisch aufs Korn. Was immer Paskal unter nimmt, er möchte es auf das Perfekteste tun, wird jedoch darin von seinem Sohn übertrof fen, bei dem Perfektionismus und Utilitaris mus endgültig in Unmenschlichkeit Um schlägen. Doch trotz ihrer Vorzugsthemen — Kritik an Konsumverhalten, Bürokratie und büro kratisierter Wissenschaft — und trotz tief greifenden psychologisch-philosophischen
Fragestellungen erreichen sie in Das Ende des Pantamannes die Dichte und ironisch-satiri sche Prägnanz früherer Werke nicht mehr durchgängig. Verlagsbedingt mit einem Jahr Verzöge rung erschien nun auch unser Roman Der Traummeister, der von einer Stadt handelt, in der die Träume abgeschafft sind und die Menschen die Fähigkeit, selbst zu träumen, verloren haben. Ein Fremder, bestallt als Vorträumer, soll neuen Schwung in die ver sandeten Räder der Stadt bringen und entfes selt schließlich die in die Traumwelt hinabgesunkenen Geister der Vergangenheit. Entgegen den Wünschen des Lektorats laute te unser Fazit, daß ein jeder seine eigenen Träume haben muß — ein Abschied von der perfekt vorgedachten, nie auf alle Menschen zugleich passenden Utopie und zugleich eine gewisse Vorahnung der kommenden Um wälzungen. [10] Erstmals seit den späten siebziger Jahren meldete sich 1990 auch eine neue Autorenge neration zu Wort, teilweise in der Debütan tenanthologie Der lange Weg zum blauen Stern, die trotz den Bemühungen des Herausgebers Szameit noch viel Unausgereiftes enthält, teilweise in dem ersten und letzten SF-Magazin der DDR, Alien Contact, das gerade bei den deutschen Original-Beiträgen häufig we nig über das Anspruchsniveau von AmateurAutoren hinausgeht. Dank einer Regelung des Runden Tisches gelangte Alien Contact in den Postzeitungsvertrieb, doch die Hoff nung, daß es sich als deutsches SF-Magazin etablieren könne, zerschlug sich rasch. Alien Contact erscheint bis heute nur unregelmäßig — aber immerhin existiert das Magazin noch. In der kurzen Wende-Epoche waren schon allein wegen der Schwerfälligkeit der ost deutschen Verlage keine größeren themati schen Veränderungen zu erwarten. Dennoch fällt auf, daß einige der neuen Autoren — wie Karsten Kruschel und Andreas Melzer — nahtlos an die mittlerweile gut etablierte Tradition der Pointenstories anknüpfen, es handwerklich durchaus mit älteren Autoren aufzunehmen verstehen und in ihren Erzäh-
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Alfred Leman: Zilli 2062 (1991)
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lungen die geistige Enge der letzten Jahre Müller jr. erstem Roman Zauberer des Alls in des ancien régime recht deutlich zum Aus demselben Verlag wurden sowohl dessen Fortsetzung Operation Asfaras als auch die druck bringen. Beispielgebend sei Melzers Erzählung Anthologie gestrichen. Nicht im Roman, wohl aber in der Erzäh »Vorstoß nach Andromeda« (aus dem gleich namigen Erzählungsband, 1990) genannt: Ein lung rundet sich das Bild der DDR-SF ab: in Astronaut wird auf dem Flug zum Androme den beiden von Olaf R. Spittel editierten An da-Nebel von einem Astronauten-Kollegen thologien Geschichten vom Trödelmond (1990) in einem neueren, fortschrittlicheren Raum und Die Zeitinsel. SF-Erzählungen aus einem schiff eingeholt; seine — zu langsame — Mis Land, das es mal gab (1991). In letzterer, einem sion ist hinfällig geworden. Doch während chronologischen Längsschnitt mit herausra der Protagonist noch dabei ist, die veränder genden Texten von insgesamt 38 Autoren, te Situation zu akzeptieren, trifft bereits das wird die inhaltliche wie qualitative Entwick nächste, wiederum schnellere Schiff ein. Ein lung des Genres noch einmal deutlich, zu rascher Weiterflug scheint wenig ratsam, gleich auch, daß SF unter DDR-Bedingungen denn: »Je länger man wartet, desto rascher utopische Momente fast von Anbeginn mit gelangt man ans Ziel.« Da steigt bereits der teils subtiler, teils offener Kritik an der ver Pilot aus dem vierten Schiff, die Mission, das fehlten Realisierung des Ideals verband. Dieser Aspekt kennzeichnet auch die an Ziel Andromeda ist aufgegeben, er soll die dere Anthologie, die noch vor der Wende Astronauten nur noch zurückholen. Melzers Erzählung greift eine geläufige von den DDR-Behörden genehmigt wurde, SF-Idee auf, potenziert sie und nutzt sie so aber wegen der üblichen Produktionsschwie nicht nur als ein Spiel mit den Paradoxien rigkeiten und dem sich abzeichnenden Zu des Fortschritts, sondern auch als Parabel auf sammenbruch des ostdeutschen Verlags den Verlust des utopischen Ideals. Nachträg wesens erst 1990 erschien. Der »Trödel lich liest sie sich sogar als ironisch gewendete mond« ist der aus unserer Erzählung »Der Vorwegnahme von Gorbatschows berühm Trödelmond beim Toliman« (enthalten in: ten Spruch »Wer zu spät kommt, den bestraft Windschiefe Geraden, 1984) übernommene Schauplatz, den die zwanzig Autoren fast das Leben.« Der Spruch läßt sich auch auf eine Reihe durchgängig nutzen. Bei den meisten von ihnen dient dieser ge von SF-Titel anwenden, die zwar 1989/90 von den Verlagen noch geplant oder sogar meinsame Schauplatz als antiutopisch ver angekündigt wurden, doch nicht mehr er fremdete DDR. Menetekelhaft liest sich die schienen (alle Angaben nach Neumann — bereits 1978 verfaßte, lange nicht genehme 1991): der Almanach Lichtjahr 7 und die An — Erzählung Wolfgang Landgrafs vom Un thologie Die fünfte Wechselwirkung, die Roma tergang einer Sonnenstadt (»Die Stadt«). In der wechselseitigen Bezogenheit der Er ne Bachs Die kalten Feuer des Prometheus, Hüfners Das Somaspiel, Sjöbergs Die Bedro zählungen und in ihrem Grundtenor ver hung und Tuscheis Zwischen Perseus und deutlichen die Geschichten vom Trödelmond Schütze, die Erzählungssammlungen Rolf eines: Bei aller Heterogenität war die Science Hofmanns Raumkadetten (nach der Erzäh Fiction der DDR eine kollektive Leistung lungsserie im Technikus) und Luthardts Ge »gegen den Strich«, undenkbar ohne die ge genseitige Anregung der Autoren, die sich spiegelte Zeit. Als Fehlschlag erwies sich auch der Ver an ein und derselben Realität rieben und da, such von Helga und Lothar Kreutziger im wo sie sie schon nicht utopisch zu transzen neugegründeten Oberlausitzer Verlag eine dieren vermochten, satirisch als schlechte Debütantenanthologie unter dem Titel Der Parodie auf ein nicht aufgegebenes Ideal ent Abenteuerwald an die Leser zu bringen. Nach blößten. dem kommerziellen Mißerfolg von Wilko
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2.10. Was bleibt? Literatur gedeiht stets in einem bestimmten sozialen Umfeld; Unterhaltungsliteratur zu mal hängt von den prosaischen Bedingungen des Marktes ab. Mit der gewaltlosen Revolu tion von 1989 und der deutschen Vereini gung von 1990 brach dieser für die DDR-SF abrupt zusammen. In einem Satz: die geisti gen Mauern fielen — aber mit diesen ist auch der ehemals ummauerte Markt verschwun den. Die Autoren haben sich zumeist aus der Literatur verabschiedet. G. und J. Braun ha ben die SF aufgegeben. Rainer Fuhrmann ist kurz nach der Wende gestorben, und nur dank den Bemühungen seiner Frau Reni und von E. Redlin wird sein letzter Roman Kairos, eine Perestroika-SF, wohl 1996 doch noch er scheinen. Gert Prokop, der an einer unheilba ren Krankheit litt, hat seinem Leben selbst ein Ende gesetzt. Andere Autoren führen ein Rentnerdasein oder sind in ihren früheren Beruf zurückge kehrt. Mit wenigen Ausnahmen sind die Stimmen aus dem Osten verstummt. [11] So veröffentlicht Karl-Heinz Tuschei ab und zu Erzählungen in der Zeitschrift Alien Contact; sein Roman Der Mann von IDEA. Berlin 33 Jahre nach der Klimakatastrophe erschien un längst (1995), desgleichen Erzählungsbände von Bernd Ulbrich (Wenn morgen Weitende wäre, 1994) und Rolf Krohn (Auf den anderen Ufern der Nacht, 1995). Alexander Kröger ließ sogar einen Roman im russischen Selbstver lag drucken! Von Andreas Melzer stammt der SF-Krimi Killer-Baby (1994), doch dieser gehorcht bereits im guten wie schlechten westlichen Mustern. Im Unterschied zur westdeutschen SF konnte die ostdeutsche ohne die übermächti ge Konkurrenz von Übersetzungen aus dem Englischen und Amerikanischen gedeihen, was sowohl originelle und visionäre Texte als auch beispiellose »Banalitäten« begünstigte (Kruschel 1992). Typisch für die DDR-SF — wie für die DDR-Literatur gene rell — war eine enge, fast familiär zu nennen
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de Beziehung zwischen Autor und Leser. Man traf sich auf Lesungen und in Buch handlungen, hatte in vielem die gleichen In teressen, die gleichen Ängste und Hoffnungen. Die kritischen Botschaften, die der Autor — bewußt oder unbewußt — zwischen die Zeilen packte, entschlüsselte der Leser. Ver schlüsselung ist nun nicht mehr nötig und angesichts der allgemeinen Reizüberflutung, die jeden leisen Ton überschreit, auch nicht mehr möglich. Das Buch verlor über Nacht seinen Rang als Mittel der sozialen Selbstver ständigung. Zu gleicher Zeit zerbrach der Vermarktungsweg vom Autor zum Leser für ostdeutsche Literatur an mehreren Stellen. Ebenfalls gleichzeitig fand auf den Feuille tonseiten der großen (westdeutschen) Tages zeitungen eine neuerliche Utopie-Debatte statt (etwa: Münkler 1991). Zu Recht wurde den Staatsutopien ein totalitärer Charakter nachgewiesen (Fest 1991). Philosophen, die von der Wahrheit ihres Gesellschaftmodells absolut überzeugt sind und die die Men schen gegen ihren Willen beglücken wollen, sind womöglich die schlechtesten Herrscher. Doch realisiert sich utopisches Denken — wie der Ausklang der DDR-SF belegt — in der Regel nicht mehr in Staatsentwürfen, sondern im Nachdenken über neue Formen des menschlichen Zusammenlebens. Aus dem Blick gerät bei diesen Diskussio nen sowohl die kritische als auch die menschheitsgeschichtliche Dimension der Utopie. Vergessen wird darüberhinaus, daß die SF der DDR, wie die DDR-Literatur ins gesamt, gerade dadurch, daß sie sich der Wunschvorstellung von einer entfremdungs freien Gesellschaft, dem Traum von einem harmonischen Zusammenleben der Men schen verpflichtet fühlte, desto stärker die re alsozialistische Realität konterkarierte. Mit der DDR hat auch die »utopische Lite ratur« DDR-spezifischer Prägung ein Ende gefunden. Ob von ihr längerwirkende Impul se ausgehen werden, ist zu bezweifeln.
3. Kulturpolitische Funktionsbestimmungen
3. Unterernährte Utopie und wirkliche Zukunft: Kulturpolitische Funktionsbestimmungen Im nachfolgenden Kapitel wollen wir versu chen, die kulturpolitischen Rahmenbedin gungen darzustellen, unter denen sich die utopische Literatur der DDR in den fünfziger und sechziger Jahren herausbildete und ent wickelte. Dabei werden wir vor allem auf die Funktionsbestimmungen und Bewertungs kriterien eingehen, die in ostdeutschen Re zensionen und Artikeln über Science Fiction in dieser Epoche immer wieder herausge stellt werden. Es handelt sich dabei um fol gende Aspekte: — Wissenschaftlichkeit — Optimismus (»Perspektivbewußtsein«) — Humanismus (wider die »antihumane« SF) — Rationalität — Realismus (die »wirkliche« Zukunft). Die Bedeutung dieser Gesichtspunkte, unter denen SF-Werke beurteilt wurden, werden deutlicher, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die utopische Literatur — wie die Kunst in der DDR generell — dem sozialistischen Realismus verpflichtet war — einer »Metho de«, die unterschiedlich restriktiv gefaßt wurde und sich in den achtziger Jahren mehr und mehr in eine bloße Leerformel auflöste (vgl. Pracht 1974, Jäger 1982). In den ausge henden vierziger, während der fünfziger und sechziger Jahre diente der Begriff des soziali stischen Realismus vor allem als Kampfbe griff gegen jegliche Abweichung von den ideologischen und ästhetischen Vorgaben. Der sozialistische Realismus als Grund methode der sowjetischen schönen Li teratur und Literaturkritik fordert vom Künstler eine wahrheitsgetreue, ge schichtlich konkrete Darstellung der Wirklichkeit in ihrer revolutionären Ent wicklung. Hierbei muß die Wahrheits treue und geschichtliche Konkretheit der künstlerischen Darstellung der Wirklichkeit Hand in Hand gehen mit
der Zielsetzung einer ideologischen Umformung und Erziehung der Werktä tigen im Geiste des Sozialismus. (Statut des sowjetischen Schriftstel lerverbandes, wie auf dem »Ersten Uni onskongreß der sowjetischen Schrift steller« 1934 beschlossen, zitiert nach Erläuterungen zur SowjetHteratur, 1953, S. 23f)
Was aber Wahrheitstreue und geschichtliche Konkretheit bedeuteten, ja selbst was eine künstlerische Darstellung war, bestimmte nicht der Künstler, sondern die Partei. Ein Werk des sozialistischen Realismus hatte, wie der sowjetische Chefideologe Andrei Shdanow formulierte, formvollendet schön, optimistisch, national in der Form, soziali stisch im Inhalt zu sein; damit verband sich eine Ablehnung all dessen, was nach frem den — krankhaften, dekadenten, irrationa len, antihumanen — Einflüssen roch. In den fünfziger Jahren machten sich die kulturpoli tischen Auseinandersetzungen besonders an negativ besetzten (Tot-)Schlagwörtern wie Kosmopolitismus und Formalismus fest (vgl. Jäger 1982). Während die Polemik gegen die Stilrich tungen der Moderne (die ja den Parteioberen mit ihrem kleinbürgerlichen Geschmack stets unverständlich und suspekt blieben) allmäh lich nachließ, gab die sozialistische Literatur wissenschaft den Begriff des sozialistischen Realismus nicht auf. Dieser bezog sich auf ei ne allgemeine Realismusdefinition: der Au tor bildet die Realität wirklichkeitsgetreu ab, so wie dies beispielsweise die bürgerlichen und die kritischen Realisten (Balzac, Dickens, Zola, H. Mann) meisterlich beherrschten. Doch hatte schon Friedrich Engels (in ei nem Brief an Miss Harkness) eine weiterge hende Interpretation vorgegeben: »Realis mus bedeutet [...] außer der Treue des De tails die getreue Wiedergabe typischer
Vorgriff auf das Lichte Morgen
Hopplo/Das ist ja pyramidal- Ein
Funkgerät,versteckt in einer GipsFigur/Dieser Mac Gips war doch ein schlauer Halunke.Jeder glaubte, er wäre verrückt, in Wirklichkeit aber
Hannes Hegen: Mosaik Nr. 29/1959 (1959) S. 22, Illustrator: Hannes Hegen
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wu/ff m es sch on ; Peer Tylo betetet ihn slt
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3. Kulturpolitische Funktionsbestimmungen
Charaktere unter typischen Umständen.« (vgl. Jäger 1982, S. 39; Maren-Grisebach 1974, S. 660 Damit wurde das Typische zum ästheti schen Wesensmerkmal des Realismus erho ben. Der Naturalist bildete die Wirklichkeit schlechterdings fotografisch ab, der Realist jedoch hatte das Typische — das nach der marxistisch-leninistischen Lehre Notwendi ge, das Wesentliche, das historisch Bedeutsa me — einzufangen. Ein betrunkener Held der Arbeit oder Fehlentscheidungen eines Parteisekretärs waren einfach nicht typisch, auch wenn sie in der unvollkommenen Reali tät vereinzelt auftreten mochten, und hatten daher in einem literarischen Werk nichts zu suchen. Es ist klar, daß über einen Begriff, der sich so trefflich auf eine ideologische Weitsicht festlegen ließ, willkürlichen (»par teilichen«) Einflußnahmen Tür und Tor ge öffnet waren. Auch die utopische Literatur blieb — ob wohl sie nie Hauptfeld der kulturpolitschen Auseinandersetzungen war — von diesen nicht verschont. In dem Roman Erde ohne Nacht (1956) läßt H. L. Fahlberg eine Malerin über ihre ästhetischen Vorlieben reflektieren. Fahlberg faßt damit die kulturpolitische Aus richtung der utopischen Literatur der DDR auf den sozialistischen Realismus und die für die fünfziger Jahre bezeichnende Ablehnung der Moderne buchstäblich ins Bild. »Wäre ich ein Expressionist, so würde ich vielleicht völlig gegenstandlos und
abstrakt eine Farbensymphonie wäh len, aber so etwas liebe ich nicht. Je doch meine bisherigen Motive aus dem Werk: Arbeiter, Maschinen, Hallen...« — »Nicht zu vergessen: Raketen und Trabanten«, fiel ihr White lustig ins Wort [...] »Wenn es Ihnen recht ist, so mache ich eine Skizze von jenem Bild dort.« Er schaute in die angegebene Richtung. Es war eine Kohlezeichnung und stellte ein großes Chemiewerk mit dicken Rohrleitungen, großen Kühltür men, qualmenden Schornsteinen und Gitterkonstruktionen dar. Davor aber erstreckte sich ein Getreidefeld mit auf gestellten Garben. White sagte: »Eine gute Symbolik.« (S. 202, 204)
Das Zitat aus Fahlbergs Erde ohne Nacht be legt, wie die Autoren bisweilen die kulturpo litischen Zwänge verinnerlichten bzw. der herrschenden Ideologie Lippendienste leiste ten. Eine hervorragende Symbolik kontra Formalismus und abstrakte Kunst verwende te Hannes Hegen — ein Künstlername des Graphikers Johannes Hegenbarth — im Mo saik (Heft 29, April 1959). Im Appartment der feindlichen Agenten werden die Helden an abstrakte Plastiken gefesselt. Als die Helden diese zerschlagen, finden sie ein darin ver borgenes Spionagefunkgerät: unter dem Deckmantel der abstrakten Kunst wird impe rialistisches Gedankengut eingeschmuggelt (s. Abbildung).
3.1. Im doppelten Auftrag: Wissenschaftlichkeit! 1974 versuchte die westdeutsche Literatur wissenschaftlerin M. Maren-Grisebach, die kulturpolitischen Funktionsbestimmungen der Literatur in der DDR zusammenzufas sen. Sie unterschied dabei eine anti-elitäre, eine hedonistische, eine agitatorische, eine aufklärerische und eine pädagogische Funk tion (Diagramm 2 aus Maren-Grisebach 1974, S. 52). Daß die DDR-SF eine Unterhaltungsfunk tion (hedonistische Funktion) erfüllte, liegt auf der Hand. Für das Zukunftsbild, das sie entwarf, sind aber zwei weitere Aufgabenzu
weisungen entscheidend: Im Rahmen der SED-Kulturpolitik fiel der utopischen Litera tur ein doppelter Auftrag zu: ein ideologi scher und ein bildungspolitischer. Die utopische Literatur sollte nicht nur die Lesermassen für den Aufbau des Kommunis mus gewinnen und die optimistische marxi stisch-leninistische Zukunftsperspektive verbreiten, sondern zugleich (zumindest in den Anfangsjahren der DDR) ihre vor allem jugendlichen Leser für Wissenschaft und Technik begeistern und grundlegende Kenntnisse über Zukunftstechnologien ver-
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Diagramm 2 Funktionen der Literatur und Wertehierarchie gemäß der Literaturauffassung der DDR-Kulturpolitik
Positiv-Werte
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Negativ-Werte der Form
3- Kulturpolitische Funktionsbestimmungen breiten. Diese doppelte Funktionsbestim mung wird aus einem Aufsatz über die Auf gaben des Zukunftsromans in der Zeitschrift Deutschunterricht (Nr. 4/1958) deutlich:
Über die Zukunft nachdenken lernen, ist der pädagogische Sinn dieser Bü cher, die von dem großen Abenteuer der Erde und des Weltraums erzählen. Noch in anderer Hinsicht können Bü cher dieser Art pädagogisch wirksam werden: Die Erfinder, Flieger und Rake tenlenker müssen wissen, um Helden zu sein. Das Wissen wird in den Augen der Kinder zu einer Vorbedingung der großen, beispielgebenden Leistung, es wird durch die Taten des Helden ethisch erhöht. Das Kind kommt zu der Einsicht: Ein Dummkopf wird niemals eine solche »abenteuerliche« Tätigkeit ausüben können. [...] Der Zukunftsroman hat nicht die Auf gabe, das Sach- und Fachbuch zu er setzen. Seine Aufgabe ist vielmehr, die Probleme sichtbar zu machen, die sich für den Menschen aus dem Fortschritt der Wissenschaften ergeben. Es geht um die Erkenntnisse in ihrer Wirkung auf den Menschen und seine Zukunft. (Könner 1958, S. 196 und S. 200) Damit schloß die utopische Literatur der DDR an eine traditionelle Funktionalisierung an, die bis auf Jules Verne zurückgeht, des sen Romane zugleich der »éducation et ré création« gewidmet waren. Abgesehen von längeren erklärenden Passagen in den Texten zeugen die Nachwörter und die Fachworter klärungen am Ende einiger Romane von die ser Aufgabe, insbesondere in der »gelben Reihe« des Verlages Das Neue Berlin; sogar Filmprogrammhefte wurden bis in die siebzi ger Jahre durch Fachworterklärungen kom plettiert (etwa das Progress-Programmhaft Nr. 43/1972 zum Film Eolomea, Abb.)! Stilistisch und inhaltlich geraten diese po pulärwissenschaftlichen Passagen bisweilen in die Nähe von Zukunftsreportagen in der Art der sowjetischen wissenschaftlich-phan tastischen Skizze (nauino-fantastiifeski oéerk), die vor allem in Jugendzeitschriften Verbreitung fand. Wassili Sachartschenkos Buch Eine Reise in das Morgen (deutsch 1954) ist das Musterbeispiel für diese Art
Zukunftsreportagen: von der »Elektroenergie aus schwarzer, gelber, blauer und weißer Kohle« (Kohle, Wind-, Wasser- und Sonnen energie) bis hin zum »Wintergarten« im »künstlichen Planeten« (einer Raumstation) wird alles vorgeführt und in Dialogen er klärt. Über die plumpe Didaktik hinausgehend, verbreitete die utopische Literatur mehr oder weniger bewußt aktuelle technische Visionen und Leitbilder — von der Einschienenbahn bis zum Roboter (vgl. Kap. 5: Technikbild). Dabei hatte der Text vor allem das Kriterium der »Wissenschaftlichkeit« zu erfüllen: die geschilderten wissenschaftlichen Ideen und technischen Lösungen sollten sich im Rah men des nach dem aktuellen Stand von Wis senschaft und Technik Möglichen bewegen. Dies stärkte nicht nur die Tendenz zu pro fessoralem Ernst, sondern hatte darüberhinaus die absurde Konsequenz, daß wissenschaftliche Spekulationen — darunter auch gängige SF-Motive —, die dem aktuel len Stand der Naturwissenschaften wider sprachen und / oder nicht in das »wissenschaftliche Weltbild« paßten, aus der DDR-SF verbannt blieben. Dazu zählten ins besondere Telepathie, die nach offiziellem Verständnis der materialistischen Weltan schauung widersprach, und Zeitreisen. Eine Veränderung der Vergangenheit hät te zumindest eine Überbewertung der »Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte« bedeu tet, wenn nicht sogar eine Herausforderung des historischen Materialismus. Aber auch abgesehen von derart ideologie-relevanten Techniken war der gedankliche Spielraum eingeschränkt: ein Perpetuum mobile kommt in dem betrachteten Zeitraum sowenig vor wie eine Künstliche Intelligenz (es sei denn als einfältiger Roboter) oder eine Reise mit Überlichtgeschwindigkeit. Der älteren Gene ration von SF-Autoren der DDR, in der Regel schreibende Ingenieure, wäre aber auch ohne kulturpolitische Vorgaben kaum eingefallen, etwas Unwissenschaftliches oder technisch Unmögliches zu erfinden. Welch Kontrast: Zur gleichen Zeit speku lierte in Polen Stanislaw Lern über die Imitierbarkeit von menschlicher Intelligenz und menschlicher Psyche (Dialogi, 1957) und schrieb die ersten Erzählungen für den Stemtagebücher-Zykhis. Eine auf die Popularisierung von Wissen-
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ORBITALSTATION. Kosmische Station, di« dl« Erde umkreist,
PARAMETER. nende Größe.
BestlmmungsgröSe,
kennzeidv
PLANET. Himmelskörper, der »ich um die Sonne bewegt, Auch ondere Sonnen (Fixsterne) haben Naneten. Unsere Sonne besitzt die Planeten Merkur, Venus. Erde, Mars, Jupiter. Saturn, Uranus. Neptun und Pluto. Hinzu kommt die Gruppe der Planetoiden (Asteroiden). — Der ■ Orangefarbene Planet’ . Ist ein Phantasie gebilde. eine gewisse Xhnlidtkelt mit dem Ju piter könnte gegeben sein. PLASMA. Ionisiertes Gas. — Das PlosmosdtweiSen, mit dessen Hilfe in .Eolomea* die Havarietedmiker in das scheinbar tote Raum schiff eindringen wollen, ist keine Utopie. Es wurde 1959 in der DDR entwickelt
RADAR. Standortbestimmung auf Grund der Laufzeit, die ein elektromagnetisches Signol braucht, um zu einem Objekt zu gelangen und. von diesem reflektiert, zum Ausgongsort zurüdtzukehren. Dobel kann das Objekt auch auf einem Bildschirm verfolgt werden. Radar wird vlelföltig eingesetzt, in unserem Film vor allem zur Funkncvlgotion.
RADIOTELESKOP. Gerät zur Beobachtung und Messung der Kurzwellenstrahlung von Him melskörpern. Dos größte frei bewegliche Radio teleskop mit 76 m Spiegeldurdtmesser steht In Jodrell Bank (England).
RELAIS. Elektromagnetischer Scholter zur Steue rung und Verstärkung eines Stromes. - Die Astronomen und Astronauten unseres Films ar beiten mit vielen Relaisstationen für die Hirnmelsbeobachtung und für das Nochrlehtensystem, die die Signale onderer Sender auf nehmen und nodi Verstärkung wieder ousstrohlen. RELATIVER MOND. In Systemen, die sich mit voneinander bedeutend verschiedener Ge schwindigkeit bewegen, entsteht eine relative Zeftverschlebung. Je höher die Geschwindig keit des einen im Verhältnis zu dem anderen System, um so langsamer läuft die Zelt in dem einen System ob. Kosmonauten, die nach einer Reise mit nahezu Lichtgeschwindigkeit auf die Erde .zurückkehreo. sind weniger gealtert ols die übrige Menschheit. - In .Eolomea’ han delt es sich um weit niedrigere Geschwindig keiten, aber sie sind für eine allmählich spür bare Zeitverschiebung hinreichend hoch. Daher - so will es der Film — die Zeitrechnung in „relotiven Monden", daher ouch der Streit um den Wecker zwischen Kun und Don.
SILIKATOID, SIUZIUMSTAHL Eine Reihe Sili
ziumverbindungen zeichnen sidt aus durch außerordentliche Festigkeit, Hitze- und Säure beständigkeit- Letzteres trifft auf den Silizium pfahl zu, der also auch keine Utopie ist. TRAJEKTORIE. Kunze, die sämtlich« Kurven einer vorgegebenen ebenen Kurvenschar schneidet. — In unserem Film ist die Kurvenschor aus den möglichen Fluglinien des entschwundenen Raumschiffes gebildet. Die zu ermittelnde Trojektorle soll die Kurven dort kreuzen, wo das Roumsdsiff sein könnte, olso ols Suchroute die nen. Es ergaben sich ober achttausend Varian ten, womit die Such« Illusorisch wurde. TRANSGALAKTISCHE VERBINDUNGEN. Ver bindungen in Bereiche außerhalb unseres Milchstraßensystems. TRANSLATIONSSTATION. Ubertragungsstation. Eine Art Relaisstation zur Weitergobe von In formationen.
Eolomea (1972) Progress-Filmprogramm 43/1972, S. 7
3. Kulturpolitische Funktionsbestimmungen
schäft und Technik ausgerichtete SF ließ ebenfalls nur wenig Platz für eine satirische Verfremdung. In den wenigen »Science-fic tion-Erzählungen mit Erscheinungsformen des Komischen« (Gloss 1991, S. 24) richtet sich die der Satire implizite Kritik in keinem Falle gegen den wissenschaftlich-technischen Fortschritt im allgemeinen, Auswüchse des selben oder auch nur bestimmte Technologi en, sondern gegen »menschliche Schwächen« (Bürokratie, mangelnde Mitmenschlich keit...). Überdies verläuft — wie Gloss (1991) fest gestellt hat — eine klare Trennungslinie zwi schen der Gruppe der heiteren Geschichten »in Reinkultur« und der der aktionsbetonten und wissenschaftspopularisierenden. Auto
ren, die wie G. Kunert oder G. Branstner sati rische bzw. heitere Erzählungen verfaßten, schrieben keine Stories um Wissenschaft und Technik, und umgekehrt. Durch die klare Di chotomie von Ernst und Unernst wurden die vorherrschenden optimistischen Vorstellun gen von Zukunft, Wissenschaft und Fort schritt nie wirklich in Frage gestellt. Erst in den siebziger Jahren, der dritten Entwicklungsphase der DDR-SF, als sich das inhaltliche wie stilistische Repertoire weitete, zog mehr »Phantastik« in die »wissenschaft liche Phantastik« ein. Damit befreite sich die DDR-SF auch von der Funktionalisierung als Propagandainstrument für wissenschaftliche und technische Leitbilder.
3.2. Von den lichten Höhen der Zukunft aus: das Perspektivbewußtsein »In der sozialistischen Gesellschaft wächst der utopischen Literatur die Aufgabe zu, an der Formung eines verbreiteten, wissen schaftlich begründeten Perspektivbewußt seins mitzuwirken«, schrieb der Philosoph Hubert Laitko 1967 in einem internen Ver lagsgutachten. Der kulturpolitisch-ideologi sche Auftrag der SF wird damit auf einen Schlüsselbegriff gebracht. [12] Perspektivbewußtsein hieß die Überzeu gung von der »Sieghaftigkeit« des Sozialis mus, die angeblich wissenschaftlich begründete Lehre vom bevorstehenden ge schichtlichen Übergang der Menschheit erst zum Sozialismus und später zum Kommu nismus. Perspektivbewußtsein bedeutete die eine einigende, ideologisch und politisch Ko härenz stiftende Zukunftsvision und zu gleich die Beurteilung der Gegenwart aus diesem »Wissen« um die Zukunft heraus. Damit war die Vermittlung von Perspektivbewußtsein auch Teil der »Methode« des sozialistischen Realismus. So formulierte schon Shdanow:
Die neuen hohen Eigenschaften der So wjetmenschen zu zeigen, unser Volk nicht nur in seinem Heute darzustellen, sondern auch einen Blick auf den mor gigen Tag zu werfen, unseren Weg nach vorn in hellem Licht erstrahlen zu
lassen — das sind die Aufgaben eines jeden gewissenhaften Sowjetschrift stellers. (zit. nach Erläuterungen zur Sowjetliteratur, 1953, S. 27)
Und noch 1971 betonte der DDR-Literaturtheoretiker Erwin Pracht:
Die künstlerische Methode des soziali stischen Realismus handhaben, bedeu tet das Erheben der Zukunft in eine ge stalterische Potenz der Gegenwart. Das wiederum heißt nicht, die Gegenwart im Namen der Zukunft zu desavouie ren. Es gilt vielmehr, die Zukunftsträch tigkeit der Gegenwart, aber auch den Gegenwartswert der Vergangenheit aufzudecken. (Pracht: »Sozialistischer Realismus als künstlerische Methode«, in: Weima rer Beiträge 10/1971, zit. nach MarenGrisebach 1974, S. 72) Die erste Generation der SF-Autoren der DDR akzeptierte das Prinzip des Perspektiv bewußtseins. »Was hätte unsere Arbeit für einen Sinn, wenn sie nicht der Zukunft diente, wenn wir sie nicht als ein Steinchen im Mosaik der menschlichen Entwicklung betrachten wollten!« schreibt Eberhardt del' Antonio im Nachwort zu Gigantum (S. 362).
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Einband, Illustrator: Eberhard Binder
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3. Kulturpolitische Funktionsbestimmungen Andererseits diente »Perspektivbewußtsein« auch als Rechtfertigung für ein gern als trivi al abgestempeltes Genre; es unterstrich seine Bedeutung:
Eine solche Bejahung der gesamten Menschheitsentwicklung, ein solches unbeirrbares Perspektivbewußtsein um faßt auf natürliche Weise auch ein Wunschträumen von der Großartigkeit und Schönheit der künftigen, der sozia listischen Welt, also ein Träumen von künftiger Wirklichkeit, wie es bekannt lich Lenin nicht nur gebilligt, sondern gefordert hat: »Träume solcher Art gibt es leider in unserer Bewegung allzu wenig.« (Barnasch 1970, S. 126; Her vorhebung im Text) Im Perspektivbewußtsein verbanden sich ge sellschaftlicher und wissenschaftlich-techni scher Optimismus, kommunistische Ideo logie und die Fortschrittseuphorie des Atom zeitalters. Ausnahmslos stimmten die Auto ren, die vorwiegend technischen Berufen entstammten, in das hoffnungsvolle Loblied auf den Fortschritt ein, dessen Errungen schaften vergrößert in die Zukunft projiziert wurden. »Errungenschaften« war dabei ein gern verwandter Schlüsselbegriff der Propaganda, der häufig in fester Wortkombination »Er rungenschaften des Sozialismus« (soziale wie materielle einschließend) benutzt wurde, und Fortschritt, Überlegenheit und Unum kehrbarkeit assoziieren sollte (vgl. Matthias/Schierbaum 1961). Wahrscheinlich übernahm die DDR-Führung das Wort aus dem Russischen, z. B. nannte sich die Mos kauer Dauer-Expo »Vystavka dostüenij narodnogo chosjaistva« (Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft). Mit dem Perspektivbewußtsein befanden sich die SF-Autoren der DDR durchaus auf der Höhe des Zeitgeistes der Moderne, der auch in den westlichen Industriestaaten vor herrschte — insbesondere in populären, stromlinienförmigen Zukunftsvisionen, in der Futurologie eines Herman Kahn und den Erwartungen der Wirtschaftswunderepoche, weniger dagegen in der westlichen Science Fiction (siehe dazu A. Steinmüller 1992). Daß die Autoren darüberhinaus der kommunisti-
sehen Staatsideologie ihren Tribut zollten, verwundert kaum. Dies aber vorrangig durch direkte Zensur maßnahmen und Repression zu erklären, ginge am Kern der Sache vorbei. Nach Erin nerungen des Verlagslektors E. Redlin wur de in den fünfziger, sechziger Jahren lediglich ein »utopisches Manuskript« über haupt abgelehnt (Redlin 1992, Steinmüller 1994). Zu einem Großteil waren die Autoren selbst mehr oder weniger überzeugte Anhän ger des Marxismus-Leninismus, oder sie teil ten nach den schrecklichen Erfahrungen von Faschismus und Weltkrieg zumindest den Traum von einer besseren Zukunft — ohne Kriege, ohne Klassenkämpfe, möglichst ohne Konflikte überhaupt. Die Hoffnung auf eine friedlich geeinte Er de mit einer (moralisch) herangereiften Menschheit war auch der westlichen Nachkriegs-SF nicht fremd. Vor allem in triviale ren Werken wurde der Fortschritt von Wissenschaft, Technik und Naturbeherr schung oft als ein Katalysator dieses Rei fungsprozesses verstanden: er erzwinge die Selbstbeherrschung des Menschen. — So wie der DDR-SF allmählich die kommunistische Utopie abhanden kam, so verlor die westli che SF in der Postmoderne (New Wave und Cyberpunk) fast durchgängig diese Hoff nung. Das Perspektivbewußtsein als ästhetisches Prinzip zog eine spezifische Perspektivände rung von Autor und Leser bei der Wertung der Gegenwart nach sich. »Der sozialistische Realismus«, schrieb der sowjetische Litera turwissenschaftler Anatoli F. Britikov, »schließt bewußt eine Beurteilung der Gegenwart von den Höhen der Zukunft aus ein.« (Britikov 1970, S. 13, unsere Überset zung) Ausführlicher formulierte Bamasch:
Das wissenschaftlich begründete histo rische Bewußtsein hat seinen künstleri schen Niederschlag in der konsequen ten, rational fundierten historisch-kon kreten Gestaltungsweise des sozialisti schen Realismus gefunden. Sie bezieht sich nicht nur auf vergangenheitsge schichtliche Stoffe, sie ermöglicht, un ser Heute vom Standpunkt des Morgen einzuschätzen, sie erlaubt die Aufhel lung der Zukunft nicht mehr nur als vi sionäre Traumvorstellung, sondern als
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•Wie leben wir im Jahre 2000« (Das Magazin, Nr. 3/1955) S. 37, Illustrator: Adelhelm Dietzel
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auch außerhalb der Verrücktenanstal ten. Es handelt sich eben nicht nur um kranke Gehirne, es handelt sich um ei ne kranke Gesellschaftsordnung, die in dieser Art von »Literatur« und »Wis senschaft« ihren Ausdruck findet; ganz abgesehen davon, daß dieser ZukunftsWeltraum-Imperialismus-Traum einen sehr gegenwärtigen und realen Zweck hat: Durch alltäglichen und allnächtli chen Schrecken sollen die Menschen an den Gedanken des geplanten Atom krieges gewöhnt und zu allem bereit gemacht werden. (Das Magazin Heft 3/1955, S. 36) Damit wird das bekannte Argumentations schema der SED, die Gegenüberstellung von imperialistischen Kriegstreibern und soziali stischen Friedenskämpfern, auch auf das Ge biet der SF übertragen, wobei allein die Darstellung von Zukunftskriegen ohne einen Blick auf die Absicht des Autors (Warnung, Verurteilung des Krieges...) als hinreichender Grund für die Ablehnung genügt. Tatsäch lich wurde gemäß der These, daß das soziali stische Lager stark genug sei, einen neuen Weltkrieg zu verhindern, der Krieg aus der utopischen Literatur der DDR verbannt. Gleiches gilt für die anderen sozialisti schen Länder. Allenfalls durfte ein Krieg auf fremden Planeten als warnendes Gegenbild beschrieben werden — wie in Stanislaw Lems Astronauci (1949) und del' Antonios Titanus (1959). Erst A, Kröger wagte es, mit Die Engel in den grünen Kugeln im Jahr 1987, als sich die utopische Literatur als Typus bereits aufgelöst hatte, das ungeschriebene Gesetz zu brechen — und dabei (wie der weiland so gescholtene Robert A. Heinlein) Wehrertüch tigung und autoritäre Persönlichkeiten zu verherrlichen. Die russisch-sowjetische SF zeigte traditio nell eine geringere Abstinenz gegenüber Zukunfts- und Weltraumkriegen, wie es ja auch eine im Grunde kriegsverherrlichende Trivi alliteraturströmung innerhalb der sowjeti schen Literatur gab. So schilderten in den dreißiger Jahren mehrere Romane Zukunfts kriege, meist mit Hoffnungen auf die Weltre volution verquickt oder als Vorahnung des faschistischen Überfalles (»voenno-utopiceskie romany«, Britikov 1970, S. 170ff). In den siebziger Jahren erreichte mit Ser
gei Snegows Space Opera Menschen wie Göt ter (1966, DDR: 1972), fortgesetzt durch Der Ring der Gegenzeit (1977, DDR: 1978), diese Strömung auch die DDR. Snegows Space Opera wurde unter SF-Freunden schnell zur heiß begehrten Mangelware, während sie in der Sowjetunion als ein Werk unter mehre ren vergleichbaren vom Fandom eher gelas sen aufgenommen wurde. Katastrophen und Angriffe von Welt raummonstern — typische Themen und Mo tive des oft wirklich horriblen westlichen SFFilms der fünfziger und sechziger Jahre — paßten so wenig wie Zukunftskriege in das hoffnungsfrohe Bild der Zukunft. So schreibt 1962 der sowjetische Autor Anatoli Dneprow in der Zeitschrift Kultur und Leben:
Daraus ergibt sich, daß es zwei Arten von utopischer Literatur gibt: die wis senschaftliche und die pseudowissen schaftliche, obwohl beide Arten zu ei ner Literaturgattung gehören. [...] Hier zu ein Beispiel. Die Lieblingsgestalt vie ler westlicher utopischer Romane ist in letzter Zeit ein Ungeheuer, eine Art Schreckgespenst, das keinem irdischen Wesen ähnelt. Es ist grausam, tückisch und klug. Mit unersättlicher Gier ver folgt es die Menschen, hypnotisiert sie und saugt ihnen das Blut aus. Dieser mit überdurchschnittlicher Intelligenz begabte Vampir durchstreift die moder nen Großstädte, dringt in vornehme Viertel ein, erscheint in Strandbädern, auf Sportplätzen und frönt hemmungs los seiner kannibalischen Leidenschaft. Warum das alles? Die Hauptsache ist, daß den Leser das Gruseln an kommt, daß er nach der Lektüre keinen Schlaf findet oder, von Angstträumen gequält, aufwacht. Grauen hervorzuru fen und damit zu spekulieren, ist das Hauptanliegen dieser Bücher. Auch in Werken sowjetischer Verfas ser findet man zuweilen grausame Un geheuer. Aber ihre Schilderung dient völlig anderen Zwecken. Wenn der Verfasser die Helden mit ihnen auf fer nen, unerforschten Planeten kämpfen läßt, so nur, um den Leser zu überzeu gen, daß es im Weltall eine unendliche Vielfalt von Lebensformen gibt — eine These, die gegenwärtig kein Gelehrter
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bestreitet [...] Grauen und Entsetzen sind nicht der Selbstzweck der sowjeti schen wissenschaftlichen Zukunftsro mane. Das Ungewöhnliche, Geheimnis volle und selbst Fürchterliche dient nur dem Zweck, die Größe des Menschen, seine Vernunft im Kampf mit den Na turkräften zu zeigen. (Dneprow 1962, S. 21 f) Bemerkenswert an diesem Zitat ist die Un terscheidung von wissenschaftlicher utopi
scher Literatur und pseudowissen schaftlicher, alptraumhafter, die von Angst, Schrecken und Grauen geprägt wird. In der Regel werden auch wissenschaftlich und fortschrittsoptimistisch (perspektivbewußt) auf der einen Seite und unwissenschaftlich und fortschrittsfeindlich auf der anderen identifiziert. Angesichts der westlichen SF fiel es leicht, hier die Trennlinie von Vernunft bzw. Rationalismus und Irrationalismus zu ziehen (vgl. Tab. 3).
Tabelle 3 Science Fiction und utopische Literatur in der Interpretation der DDR-Kulturpolitik Science Fiction
utopische Literatur
Kriege, Katastrophen, Monster pessimistisch pseudowissenschaftlich stärkt irrationale Tendenzen antihuman bereitet Atomkrieg vor
Weltfrieden und Menschenglück perspektivbewußt wissenschaftlich stärkt menschliche Vernunft humanistisch dient der neuen besseren Welt
Letzterer war in der DDR verpönt. — Das hatte u. a. die Konsequenz, daß auch die un heimliche Phantastik, gar nicht zu reden von echter Horror-Literatur, abgelehnt wurde (vgl. Steinmüller 1989). Im Prinzip hatte selbst ein Gespenst der guten Sache zu die nen und den Glauben an »den Menschen« zu fördern. Bis zum Ende der DDR galt für viele Funktionäre die Science Fiction generell als ideologisch schädlich; zu bestimmten Zeiten wurde allein der Besitz westlicher SF-Bücher als staatspolitisches Delikt geahndet (wie bei der Kampagne gegen den Stanislaw-LemKlub in Dresden). Auch Erkenntnisse ost deutscher Anglisten, die etwa bestimmte amerikanische SF-Romane positiv — als Mit tel der Auseinandersetzung mit dem McCarthyismus — interpretierten (Noack/Schwarz 1976), konnten daran nichts ändern.
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Schon aus Devisengründen publizierten DDR-Verlage ausgewählte »Klassiker« der internationalen (also westlichen) SF nur sehr zögerlich, beginnend mit einzelnen Stories in den sechziger Jahren bis hin zu ein oder zwei Titeln pro Jahr in den achtziger Jahren. Erst zu dieser Zeit verlor die Gernebezeichnung Science Fiction allmählich ihre ideologische Stigmatisierung. Erstmals 1982 wurde sie im Titel einer Broschüre des Verlages Das Neue Berlin Science-fiction in der DDR. Personalia zu einem Genre (Simon/Spittel 1982) verwandt, die allerdings nicht frei verkäuflich war, son dern auf ausländischen Schriftstellertreffen verteilt werden sollte. Erst 1984 erschien die Bezeichnung »Science-fiction« im Untertitel eines Buches von DDR-Autoren, und zwar bei unserem Erzählungsband Windschiefe Ge raden.
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3.4. Dystopien — nein danke! Die westliche SF konnte es den IdeologieWächtern der DDR auf keinen Fall recht ma chen. Stellte sie eine lebenswerte High-TechZukunft dar, verlängerte sie den eigentlich faulenden und absterbenden Kapitalismus in das Morgen und trieb üble Propaganda für die Ausbeuterordnung. Malte sie aber eine düstere Zukunft aus, nun, dann verging sie sich gegen das Perspektivbewußtsein und den Fortschrittsoptimismus, wenn sie sich nicht sogar — wie die Antiutopien Samjatins und Orwells — direkt auf antikommunisti sche Abwege begab. Lange Zeit, fast bis zum Ende der DDR, fand nicht einmal der Warnroman Gnade vor den Augen der Literatur-Importeure. Bei spielsweise konnte Bradburys Fahrenheit 451 erst 1974 erscheinen (vgl. Redlin: »Der lange Weg zum Bradbury«, 1994). Noch 1966 argu mentierte das »Zentralorgan der SED«, das Neue Deutschland, recht prägnant gegen SF im allgemeinen und alptraumhafte Utopien, also Dystopien, im besonderen: Was aber ist »Science-Fiction-Literatur«? Ersparen wir uns den Versuch, für den Begriff eine ernsthafte Definiti on zu finden. Begnügen wir uns mit ei nem Zitat aus »Die Welt« vom 25. De zember 1965, das einen Einblick in die Absichten und weltanschaulichen Vor stellungen gestattet: »Science-FictionBücher und -Filme (und in starkem Ma ße gehören die James-Bond-Werke da zu) leben von einem ahnungsvollen Vorwegnehmen des Morgen. Seit lan gem jedoch sind Utopien nicht mehr von Hoffnungen auf kommende Para diese beflügelt: sie haben, im Gegen teil, meist alptraumhaften Charakter. In einer Zeit, in der sich, nach einem Wort Adornos, 'Utopien bloß realisieren, um den Menschen die Utopie auszutreiben', widersetzt sich jede Erfahrung der Spekulation auf eine Entwicklung zum Positiven. Die Gegenwart als Schoß der Zukunft verheißt Fortschritt als etwas, vor dem man Angst haben muß — zumal vor dem technischen
Fortschritt, der den meisten 'science fictions' die Inspiration liefert.« [...] Längst hat sich der Sozialismus von diesen Utopien (Saint-Simon, Fourier, Owens) zur Wissenschaft entwickelt. Längst hat der Marxismus die wissen schaftliche Lehre des Sozialismus, sei ne Bestätigung durch die Praxis gefun den [...] Alle unsere Erfahrungen bestä tigen die »Spekulationen« auf eine Ent wicklung zum Positiven. Sozialismus und Kommunismus realisieren die küh nen und edlen Gedanken, von denen in den sozialen Utopien vorausgeträumt wurde. Die sozialistische Gesellschaft, eine Gemeinschaft hochzivilisierter Menschen, wird zur schönen Men schengemeinschaft, zur Bildungs- und zur Literaturgesellschaft, die den uner meßlichen Reichtum der Weltkultur in Besitz nimmt, ihn bewahrt und um neue Werke bereichert. Die ScienceFiction-Produktion dagegen demon striert, wie der amerikanische Imperia lismus zur gleichen Zeit, in der sich das Kräfteverhältnis in der Welt weiter zu seinen Ungunsten verändert, seine Ag gressivität verstärkt. Vor die Tatsache gestellt, daß ihm ein militärisches Durchkommen nicht mehr gestattet ist, versucht er mit primitivsten Formen, die Massen ideologisch zu beeinflus sen, wo immer es ihm gestattet wird. (Köhler 1966)
Eine warnende (also negative) Zukunftvision hätte zuallererst Zweifel am raschen und weltweiten Sieg des Kommunismus und der Einführung des Himmelreichs auf Erden be deutet. Aber die Ablehnung der dystopi schen SF sollte nicht nur Zweifel und Gesell schaftskritik von den Ländern des realexi stierenden Sozialismus fernhalten, sondern zugleich jegliche Fortschrittskritik, jeglichen Technikpessimismus — denn dieser würde ja die rasche Entfaltung der Produktivkräfte (sprich: der Technik) und damit den Aufbau des Kommunismus behindern. In einem Interview mit A. Sckerl äußerte
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E. del' Antonio ganz dezidiert, daß eines sei ner Anliegen sei, die Zeitgenossen auf das Zeitalter der Automation und Kybernetik vorzubereiten und Ängsten, die vor allem »von Westdeutschland inspiriert« werden, entgegenzuwirken. Der »sogenannte Auf stand der Roboter [ist] für uns unvorstellbar«, (unpubliziertes Interview am 25.1.1974) Die negative Bewertung des Warnromans findet sich in abgemilderter Form noch 1970 in der von E. Redlin verfaßten Konzeption der utopischen Literatur des Verlages Das Neue Berlin: Warnliteratur, das utopische Gegen stück zum kritischen Realismus, hat in der sozialistischen utopischen Literatur keinen Platz. Unter Warnliteratur seien utopische Werke verstanden, die zwei Merkmale aufweisen. 1. üben sie Kritik an der Gegenwart, gehen aber nicht über die Negation hinaus, so daß sie eine Klage-, bzw. Anklagehaltung einnehmen. 2. übertragen sie die Kritik aus der Gegenwart in die Zukunft, verlei hen ihr damit eine Perspektivfunkti on und verwandeln die Klage in ei ne Warnung. Die Position des Warners, der, wenn auch subjektiv wohlwollend, fehlerhaf te Entwicklungstendenzen in den Mit telpunkt der Darstellung rückt und in
der Negation verharrt, ist letztlich eine Außenseiterposition. Sie zeugt von ein seitiger Information, von ideologischer Verständnislosigkeit bzw. Hilflosigkeit. (Redlin 1970, S. 3)
Die Absage an den Warnroman bedeutete keine Absage an die Warnfunktion. Sie hatte sich freilich gegen den politischen und ideo logischen Gegner, die imperialistischen Kriegstreiber, zu richten und das optimisti sche Zukunftsbild nicht in Frage zu stellen. In dem Sinne erfüllt etwa del' Antonios Titanus (1959) durchaus eine Warnfunktion: vor den Atomkriegstreibern. Diese Warnung freilich geht nicht tief, sie bleibt sozusagen im Rahmen des politisch Korrekten, des Er wünschten. Ein Warnroman im strikten Sinne aber geht unter die Haut und rüttelt seine Leser moralisch auf; den Warnbotschaften, wie sie die frühe DDR-SF in den fünfziger und sech ziger Jahren verbreitete, ging diese Dimensi on völlig ab, sie bestätigten allenfalls das, was schon in der Zeitung stand. Erst in den siebziger und achtziger Jahren, vermochte es die DDR-SF, zu warnen und wachzurütteln, insbesondere indem sie die Umweltzerstörung beschrieb. Zu dieser Zeit hatte sich das Perspektivbewußtsein bereits verloren, eine dystopische Einfärbung des Zukunftsbildes war möglich geworden (s. Kap. 2.5.).
3.5. Utopische Literatur kontra Utopie Wer in der DDR SF kaufen wollte, fragte nach »utopischer Literatur«. Die Genrebe zeichnung hatte sich soweit eingebürgert, daß die SF-Autoren innerhalb des Schriftstel lerverbandes als »Arbeitskreis utopische Literatur« firmierten. Als ein Vorteil erwies sich, daß die Bezeichnung hinreichend vage war, keinen konkreten Gegenstand vorgab.
1 963 war Krupkats dritter Roman Als die Götter starben erschienen. Ur sprünglich sollte auch er als Zukunfts roman auf den Ladentisch kommen, Gerhard Branstner jedoch, der neue
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Cheflektor, wies auf einen Widerspruch hin. Wie kann ein Zukunftsroman in vorgeschichtlicher Zeit spielen? Also beschlossen und verkündet: Wir ma chen keine Zukunftsromane mehr, son dern utopische. (Redlin 1993, S.13)
Bereits vorher wurden einige Romane im Untertitel als »utopisch« bezeichnet, so Krup kats Die Unsichtbaren (1956) und del' Antoni os Gigantum (1957). Dies war für die deutsche SF ohnehin nichts Unübliches. Beispielsweise wurden die Romane Rudolf Daumanns Das Ende des Goldes (1938), Gefahr aus dem Welt-
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raum (1939), Protuberanzen (1940) oder die Nachkriegsausgabe von Paul Eugen Siegs Detatom (1936), seine späteren Romane Insula (1953) und Angolesa (1954) von den Verlagen als »utopisch« gekennzeichnet. Gängig war auch die Bezeichung »technisch-utopischer Roman« etwa für K. H. Scheers Die lange Rei se (1957). Erst mit der amerikanischen Sci ence Fiction setzte sich Anfang der sechziger Jahre in Westdeutschland auch die amerika nische Genrebezeichnung durch. Neben »Zukunftsroman« und »utopischer Roman« wurde in der DDR eine dritte Gat tungsbezeichnung aus dem Russischen ent lehnt: »wissenschaftlich-phantastische Lite ratur«. Allerdings ging mit dieser Überset zung, wie E. Simon bemerkt, [13] eine Fein heit des Russischen verloren. »Naucfnaja fantastika« bedeutet nicht »wissenschaftliche Phantastik« in dem Sinne, daß die Phantastik wissenschaftlichen Kriterien zu entsprechen habe; korrekter wäre es, das Adjektiv als »wissenschaftsbezogen« zu übersetzen. Der im allgemeinen Sprachgebrauch fest verankerte Genrename »utopische Literatur« war mehr als nur ein Notbehelf. »Utopische Literatur« verwies auf die ehrenhafte (weil zum Marxismus hinführende) Tradition der Gesellschaftsutopien und drückte die positi ve Einstellung zur Zukunft aus — und dar unter mischte sich ein winziger Schuß unfreiwilliger Ironie und Unglaubens. Utopie bedeutete insofern Legitimation, Anschluß an die Ideologie und Vergewisse rung eines, wenn auch beschränkten, Frei raumes. Allerdings war nicht von vornherein klar, daß die Kennzeichnung als »utopisch« Frei- und Spielräume eröffnen könnte. Hatte nicht Friedrich Engels mit seiner Schrift Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft schon 1883 die Utopie als über holt hingestellt? Der Romanist Werner Krauss brachte es in einem Artikel über »Geist und Widergeist der Utopien« 1962 auf den Punkt: Die Utopie kommt nur zustande, wenn die wirklichen Verhältnisse in der Phan tasie überflügelt werden. Im Sozialis mus hat daher die Utopie ihre eigentli che Dimension verloren. Es wäre aber verfrüht, wenn wir damit das baldige Versiegen der utopischen Literatur vor aussagen wollten. Ihr wichtigster An-
reiz ist die geheime Erwartung, die Ver bindung mit höheren, auf fremden Pla neten wohnenden Lebewesen zu fin den. [...] Der Gedanke an eine kosmische Ver brüderung muß utopisch bleiben, so lange die Lichtgeschwindigkeit nicht übertroffen werden kann. Und so lange wird also auch die Utopie einen letzten Haftpunkt behalten. In Wahrheit ist die ser Wunschtraum einer Begegnung mit höher entwickelten Wesen jedoch ein Rückfall in die unerfahrene Kindheit des Menschen, in der das umdrohte Leben ohne die Vorstellung einer schützenden Überwelt, ohne die Kompensation nicht ertragen werden konnte. Es läßt sich soviel mit Sicherheit sa gen: die Prognose der utopischen Lite ratur ist trotz ihrer gegenwärtigen Be liebtheit nicht günstig. Denn es ist klar, daß die Realisierung der Utopie ihr En de bedeutet. Die Menschen sind ver mutlich längst geboren, die als erste den Boden des Mondes betreten wer den. Mit dieser Erwartung in unserer Perspektive wird es kein zeitgenössi scher Autor mehr wagen, sein Publi kum mit Phantasien über den Mond im Stil der alten Utopisten herauszufor dern. Je unabsehbarer sich die Wirkungs welt des Menschen erweitert, desto deutlicher wird die Ohnmacht der Phantasie gegenüber dem, was wir zu verwirklichen vermochten. [...] Die Utopie kann uns nicht mehr tiefer zu Herzen gehen. Die Perspektive unent wegter Hoffnung wird allein von einer unveränderlichen und unerfüllbaren Welt angesprochen. (Krauss 1964, S. 58f) Unterschwellig schwingt bei Krauss die Ab grenzung von der Blochschen Hoffnungsphi losophie mit. Der Philosoph Ernst Bloch, der bereits 1918 in seiner ersten Veröffentlichung Geist der Utopie die sozialen Utopien der Ver gangenheit als Vorwegnahmen des Sozialis mus interpretiert hatte, unterschied später, etwa in Freiheit und Ordnung. Abriß der SozialUtopien (1946) zwischen einer vormarxschen abstrakten Utopie und dem Marxismus als konkreter: »Marxismus ist nicht reine Antizi-
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Vorgriff auf das Lichte Morgen pation (utopische Funktion), sondern das No selbst das ist in der technisch-utopisch interessanten »Time Engine« [sic!] sar vum einer prozeßhaft-konkreten.« (Bloch kastisch durchbrochen. Unter anderem 1985, S. 189) Trotz seinem Bekenntnis zu Sozialismus schrieb Wells das griechisch ausge und Marxismus geriet Bloch mit seinem schmückte Zukunftsidyll »Men Like Hauptwerk Prinzip Hoffnung (1954/55) nach Gods«, 1923, ein Leben und Treiben der Niederschlagung des Budapester Auf wie von nackten Klavierlehrern in Arka standes in das Feuer der ideologischen dien. Bürgerliche Utopien gehen so in Scharfmacher, die oppositionelle Strömun Allotria aus, auch die Phantasie ist ver gen innerhalb der SED ausschalteten und In schwunden, sogenannte Edelzukunft, tellektuelle maßregelten (etwa die Gruppe die auf Grund ihrer Verschwommenheit um Wolfgang Harich). Ernst Bloch warfen sie wie erst recht ihrer bürgerlichen Ersatzvor, »mystischen Idealismus« als dialekti Sozialismen dem Marxismus aus schen Materialismus auszugeben, den spezi weicht, wird kurios oder epigonal. Am fischen Klassencharakter des utopischen Ende blieben so Dilettanterei und Sozialismus zu negieren und die Utopie im Spreu; das Korn der Sozialutopien ist Sinne zeitloser allgemeinmenschlicher Be aus ihnen mit dem Marxismus heraus. strebungen und Wünsche zu enthistorisieren (Bloch 1985, S. 182f) (so noch im Philosophischen Wörterbuch von 1974, S. 1253). Auch die DDR-Literatur hielt vor Blochs Au Dennoch ging von der humanen Utopie gen nicht stand. In einer Rede auf dem 4. Ernst Blochs eine nachgerade »legendäre Schriftstellerkongreß 1956 konstatierte er ei Wirkung [...] auf die Christa-Wolf-Generati nen generellen Mangel an konkreter Zu on« (Pischel 1990, S. 140) der DDR-Literatur kunftsphantasie in der Gesellschaft und der aus. Literatur: Die utopische Literatur der DDR aller dings hatte wenig oder nichts mit dem Uto Und die rote Moral wie die rote Phanta pie-Begriff Ernst Blochs gemein. Das sie ertragen bei der Darstellung keinen Spannungsverhältnis von Wirklichkeit und Schematismus bloßer Unmittelbarkeit, Utopie, die wirklichkeitstranszendierende oder sie werden beide poetisch-prak Summation alltäglicher Träume und ge tisch unterernährt. Hier fehlen schädli schichtsträchtigen menschlichen Sehnens, cher Weise die Kraft des geschulten auch der erhabene, bisweilen raunend dunk Träumens, das Salz der konkreten Anti le Duktus Blochs gingen ihr ab. In Blochscher zipation, die Fülle exakter Phantasie, Terminologie handelte es sich bestenfalls um (zitiert nach Heidtmann 1982, S. 143) eine »unterernährte« (weil auf technisch ideologische Diät gesetzte) Utopie. Konse Wie das »Prinzip Hoffnung« im allgemeinen, quenterweise kritisiert Bloch an H. G. Wells stellten auch solche Forderungen, die über und damit an der gesamten SF, daß ihre uto die laut dröhnende Hohlheit der Parteipro pischen Träume nur noch ein fader Ab gramme hinausgingen, in den Augen der klatsch der großen Menschheitssehnsüchte Parteioberen eine Abweichung, Irrationalität, seien: Mystizismus dar. Bloch wurde 1957 von sei nem Leipziger Lehrstuhl vertrieben und In der Fabrikation dieser Guckkastenbil schließlich aus dem Lande gedrängt. Für der steht im zwanzigsten Jahrhundert Kulturpolitiker und SED-Genossen wurde H. G. Wells an der Spitze. Ein halbes die Utopie überhaupt vorübergehend su Dutzend Traumzüge, Zeitmaschinen, spekt. Wozu in die ferne Zukunft schweifen, Mr. Britlings, die bis zum Morgengrau wenn die utopischen Verheißungen bereits en schreiben, wurden von Wells in die realisiert waren? Zukunft abgeschickt und haben Auf Der Kampf gegen Bloch und andere »Re nahmen zurückgebracht. Wobei cha visionisten« hätte für die DDR-SF schlimme rakteristisch ist, daß kaum eine dieser Auswirkungen haben können. So schrieb Aufnahmen verwandte Landschaften Gerd Hauswald 1957 unter der Überschrift zeigt, außer dem liberalen Lila; und »Propheten dringend gesucht« ganz im Sinne
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3. Kulturpolitische Funktionsbestimmungen der Kritiker Blochs in der weit verbreiteten kulturellen Wochenschrift Sonntag:
Abgesehen davon aber hat sich auf dem Gebiet des Zukunftsromans zuwe nig verändert, sind die Aufgaben, wel che unsere Gegenwart dieser Literatur stellt, noch nicht genügend erkannt worden, von der Nutzanwendung nicht zu reden[...] Die Zukunft heißt für uns nicht Utopia, sondern Sozialismus, und wir sind in der glücklichen Lage, aus unserer Zukunft selbst lernen zu kön nen, nämlich von der Sowjetunion, »in der das Morgen schon Geschichte ist«. (Hauswald 1957, S. 8)
Hauswald plädierte in diesem Zusammen hang für den Roman, der fünf Jahre in der Zukunft spielt! Damit wäre die große Per spektive der Zukunft tatsächlich aus der uto pischen Literatur hinausgereinigt worden. Nicht in der DDR, wohl aber in der So wjetunion war genau dies während Stalins Schreckensherrschaft geschehen. Die Furcht vor etwaigen Rechts- oder Linksabweichun gen und ideologische Funktionszuweisungen hatten die SF in der Sowjetunion um 1930 in die Enge der sogenannten Nahphantastik (»blizkaja fantastika« bzw. »fantastika blizkogo pricela«) geführt, die sich häufig auf eine Propagierung von Fünfjahresplänen und Großbauten des Sozialismus beschränkte und neben utopischen Betriebsromanen (»nau&io-proizvodstvennyj roman«) vor al lem die künstlerisch wertlose Sub-Gattung des »nauöho-fantastiöeskij oiferk«, der wissenschaftlich-phantastischen Skizze bzw. Reportage hervorbrachte (vgl. Britikov 1970, S. 179ff). Zu Zeiten des Sputnik-Starts geriet die so wjetische SF daher in den Ruf, von der Reali tät überholt zu werden. Gleichzeitig half auch die beginnende kulturelle »Tauwetter«Episode, die für die Stalinzeit typische Einen gung der Zukunftssicht zu überwinden. Eine Schlüsselrolle (als eine Art Präze denzfall) kam dabei dem Roman des bekann ten Paläontologen und Schriftstellers Iwan Jefremow Tummanost' Andromedy (1957) zu. Der Roman spielt in einer fernen kommuni stischen Zukunft und handelt u. a. von kos mischer Verbrüderung (»der Große Ring«). Das Werk war rasch ideologischen Anfein-
düngen ausgesetzt, die jedoch dank Jefrem ows wissenschaftlicher Reputation (Pro fessor, Staatspreisträger der UdSSR) und dank der Solidarität anderer Wissenschaftler wie des berühmten Astrophysikers Ambarzumjan, der sich in der Literatumaja Gazeta eindeutig für Jefremow erklärte, abgewehrt werden konnten. Nach Auffassung des Literaturwissen schaftlers A. F. Britikov markiert Tummanost' Andromedy damit den Beginn einer neuen Entwicklungsetappe der sowjetischen SF (Britikov 1970, 220f; Britikow 1993, 61). Der Roman wurde unter dem Titel Das Mädchen aus dem All praktisch sofort in der DDR ver legt. Und auch in der DDR konnten sich Hauswald und andere mit kurzsichtigen Funktionsbestimmung der SF nicht mehr durchsetzen. Das bedeutet allerdings nicht, daß Nah phantastik kein Thema mehr gewesen wäre. Unter den DDR-Autoren verfocht insbeson dere Carlos Rasch in Diskussionen um Zweck und Ziel der SF, die noch in der Mitte der sechziger Jahre geführt wurden, die Sa che der Nahphantastik:
Als Autor utopischer Romane sehe ich meinen Auftrag vor allem darin, ein li terarisch gestaltetes Bild unserer sozia listischen und kommunistischen Zu kunft zu entwerfen. Das bedeutet, un sere Stoffe, Fabeln, die Figuren und ih re Konflikte hier bei uns auf der Erde und möglichst in der nahen Zukunft an zusiedeln, also die Beschreibung von Reisen zu fernen Welten und in ferne Zeiten möglichst zu vermeiden!...] (Rasch 1966, S.6)
Zu dieser Zeit jedoch war mit del' Antonios mißglücktem Roman Projekt Sahara (1962) der »utopische Betriebsroman« im wesentlichen überholt, und die Mehrheit der Autoren — darunter auch Rasch — hatte sich bereits auf die Weltraum-Thematik umorientiert. Utopisch freilich wurde die utopische Lite ratur durch die größere Perspektive und die Weltraum-Thematik allein noch lange nicht, weder im Sinne der klassischen Utopien (also des geschlossenen Staatsentwurfs) noch im Sinne Blochs (der unenttäuschbaren Hoff nung auf ein Goldenes Zeitalter). »Jedes Kunstwerk,« hatte Bloch geschrieben, »hatte
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Iwan Jefremow: Das Mädchen aus dem All (1957, engl. Ausg. Andromeda) Umschlag, Illustrator: N. Grishin
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3. Kulturpolitische Funktionsbestimmungen
und hat ein utopisches Fenster, worin eine Landschaft liegt, die sich erst bildet.« (Bloch 1985, S. 190) Der Weg zur Blochschen intensionalen Utopie, zu »inneren Traum-Enkla ven«, führte nicht über lehrbuchhafte
Gesellschaftskonstruktionen sondern über die Literarisierung der utopischen Literatur. Wie in Kapitel 2.7. gezeigt, beschritt ihn ein Teil der DDR-SF in den siebziger und achtzi ger Jahren.
3.5. Die wirkliche Zukunft beschreiben! Schwerer als der Streit um die Nahphanta stik wog die Forderung, die SF solle die eine und einzige wirkliche Zukunft zu beschrei ben — und dies auch noch möglichst reali stisch. Gemäß der staatsoffiziellen Doktrin sagte der wissenschaftliche Kommunismus den Gang der Geschichte und die Gestalt der zukünftigen Gesellschaft zuverlässig vorher. Die Zukunft war insofern nicht ein verschlei ertes Reich von Unwägbarkeiten und Potentialitäten (das hätte nicht einmal Bloch behauptet), sondern durch die Gesetze der Menschheitsentwicklung determiniert, somit prognostizierbar, zumindest in ihren Grund zügen wissenschaftlich beschreibbar. Und damit waren auch die Grenzen des SF abge steckt:
Das Zukunftsbild, das der Autor schließlich vermittelt, muß das Endpro dukt seiner Bemühungen sein, ausge hend von den heutigen Erkenntnissen, unter Anwendung der allgemeinen Ent wicklungsgesetze einen möglichen Zu stand der Welt zu schildern. In diesem Bild müssen alle Einzelheiten zueinan der passen, es darf keine Diskrepanz geben zwischen den wichtigen Berei chen des gesellschaftlichen Seins: dem Entwicklungsstand der Gesellschafts ordnung, dem Stand der Technik und dem moralisch-charakterlichen Wesen der Menschen. (Schierlich 1957) Die Zukunft muß aber so dargestellt werden, wie sie sein kann; d. h., der literarischen Ge staltung muß die durch den Marxismus-Le ninismus nachgewiesene Gesetzmäßigkeit der gesellschaftlichen Entwicklung zugrunde liegen!...] (Laabs 1963)
Die Phantastik wird bei uns schon lan ge nicht mehr als die unglaubwürdige
Darstellung erstaunlicher Phänomene aus Wissenschaft und Technik angese hen, sondern als literarische Vorweg nahme der wirklichen Zukunft. Dieser literarisch gestaltete Blick in die Zu kunft ist ein echtes und gerechtfertig tes Bedürfnis einer großen Anzahl von Lesern aller Altersstufen in der DDR. (Rasch 1967a) In diesem Zusammenhang führte Carlos Rasch auch den Terminus »Real-Phantastik« für eine SF ein, in der »die Zukunft immer ernst genommen, ohne Befürchtungen gese hen und auch nicht lächerlich gemacht« wird. (Rasch 1967b) Bei einer solch engen Auffassung, die Spe kulation und Satire in gleicher Weise von vornherein ausschloß, fiel der SF lediglich die Aufgabe zu, das auf den Reißbrettern der Ingenieure und in den Parteiprogrammen der SED vorgezeichnete Zukunftsbild mit bunten Farben zu kolorieren. Laitko drückte es in dem bereits zitierten Verlagsgutachten so aus:
Die marxistische Wissenschaft der Ge genwart kann die Beschaffenheit der künftigen kommunistischen Gesell schaft nur in großen Zügen, in den wichtigsten soziologischen Konturen voraussehen. Dieses prognostische Ge rüst bietet Raum für verschiedene De tailmodelle zwischenmenschlicher Be ziehungen. Anspruchsvolle Zukunftsli teratur soll mit schöpferischer Phanta sie eine hypothetische Brücke von der globalen Gesellschaftsprognose zum Detail- und Alltagsverhalten der Men schen, zu ihrem moralischen (und nicht nur intellektuellen) Profil schlagen!...] (Laitko 1967)
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Stefan
heym
kosmische zeifalfer Stefan Heym: Das kosmische Zeitalter (1959) Einband, Illustrator: H. Zühlke
3. Kulturpolitische Funktionsbestimmungen
Tatsächlich hatten die Autoren, wollten sie sich auf die Prognostik stützen, wenig in der Hand. Zwar erlebte das fortschrittsoptimisti sche Sachbuch um die künftigen Wunder von Wissenschaft und Technik eine Blütezeit, gesellschaftswissenschaftliche Prognosen re duzierten sich jedoch auf einige wenige Paro len wie »ausbeutungsfreie Gesellschaft«, »Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen.« und — seltener — der Engels'schen Vision von einem »Absterben des Staates« (aber bitte nicht der DDR!). Erwähnt seien hier die zahlreichen Raum fahrtsachbücher wie Auf dem Weg zu fernen Welten (Böhm/Dörge 1958), zukunftsorien tierte Reportagen aus den Laboratorien von Morgen wie Stefans Heyms Sowjetunion-Be richt Das kosmische Zeitalter (1959), technische Sachbücher mit hohem prognostischen Ge halt wie 1000 PS und mehr (Curth/Hartung 1955), die entsprechenden prognostischen Abschnitte in Jugendweih-Büchern wie Welt all Erde Mensch (zahlreiche Auflagen) oder Menschen Maschinen Energien (ebenfalls viel fach verlegt). Als einziges westliches futurologisches Werk wurde 1966 auch Fritz Baades Der Wettlauf zum Jahre 2000 in der DDR gedruckt — wohl wegen der recht günstigen Prognose über das Abschneiden des Ostens in diesem Wettlauf. Abgesehen davon wurde in der DDR auf die Konzepte der westlichen Futu rologie nur mittelbar eingegangen. So stellt der von Müller-Claud herausgegebene eher populäre Sammelband Wir werden es erleben. An der Schwelle zum dritten Jahrtausend (1971) eine Reaktion auf Herman Kahn und Antho ny J. Wieners Ihr werdet es erleben. Voraussagen der Wissenschaft bis zum Jahre 2000 (1968) dar. Dabei werden zwar einige Thesen der westlichen Futurologie — insbesondere die schon in der sozialdemokratischen Tradition angelegte Verkürzung des Arbeitstages — aufgegriffen, diese jedoch typischerweise nicht zu größeren gesellschaftlichen Konzep ten (Postindustrialismus, Freizeitgesell schaft...) entfaltet. In der gesamten Prognostik aus marxi stisch-leninistischer Sicht gab es fast keinerlei Äußerungen zum konkreten Zusammenle ben der Menschen miteinander (außer, daß es nach den höchsten Normen von Ethik, Moral und Kultur geschehe), nichts etwa zu künftigen Familienstrukturen.
Wie hätte sich die »Gesellschaftsprogno stik« hier auch äußern können. Ihr waren, wie der SF, enge ideologische Erkenntnis schranken gesetzt. Eine Extrapolation stei gender Scheidungsraten und zunehmender Vereinzelung beispielsweise wäre sehr schnell — da nicht der ideologischen Vorga be einer morgenroten Zukunft entsprechend — in den Panzerschrank gewandert. — An gesichts dieser Defizite stak hinter der Forde rung, die wirkliche Zukunft zu beschreiben, lediglich in verbrämter Form der Geltungs anspruch der Ideologie. Die Auffassung, daß die utopische Litera tur eine vorgeblich wirkliche Zukunft auszu malen habe, wurde um 1970 überwunden (vgl. Kap. 2.5.). Vor allem E. Redlin setzte sich wiederholt für das ein, was er später (1984) »Entpflichtung im Nirgendwo« nannte und was auch eine Entbindung der SF von allzu bornierten Funktionsbestimmungen bedeutete: Jüngste Interpretationen der utopi schen Literatur [...] sprechen von künstlerisch geformter Prognose. Die Methoden zur Gestaltung der sozialisti schen Gegenwart sollen auf einen Zeit bereich angewandt werden, der die Grenze des wissenschaftlich abge steckten Prognosezeitraums nicht über schreitet. Diese Deutung will unter uto pischer Literatur also eine Gegenwarts literatur von übermorgen verstanden wissen — eine Gleichstellung, die das utopische Denken einengt, ja eigentlich ausschließt. (Redlin 1968, S. 166) Eine Zukunftsliteratur, die ernstzunehmende Aufschlüsse über das Morgen und Übermor gen bietet, gibt es wahrscheinlich nicht, wohl aber eine Gegenwartsliteratur, die sich der Zukunft als einer Spielwiese bedient, um Ge genwartsprobleme in unkonventioneller und überraschender Weise abzuhandeln. (Redlin 1972, S. 6)
Schon in den Diskussionen der sechziger Jah re hatten einzelne Autoren und Rezensenten ihre Stimme für einen freieren, souveräneren Umgang mit Zukunftsbildern erhoben und sich gegen eine »Real-Phantastik« ausgespro chen (Walther 1967). Symptomatisch für das Auseinderklaffen
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Vorgriff auf das Lichte Morgen von verlautbartem prognostischem An spruch der marxistisch-leninistischen Lehre und der faktischen Flucht in abstrakte Ge meinplätze, wenn es um die Zukunft ging, ist eine Verlagstagung zum Thema »Was kann uns die Zukunftsliteratur über die sozialen Probleme der Zukunft sagen?« E. Redlin berichtet, daß die Tagung wie üblich durch das Referat eines Wissenschaft lers eingeleitet wurden, in diesem Falle durch einen Beitrag Harald Wessels von der Zeitung Neues Deutschland. Wessel sprach zwei Stunden zu den sozialen Problemen der Zukunft — hochwissenschaftlich, aber ohne konkret etwas zu sagen. Anschließend er munterte er die Autoren, ihre Vorstellungen
zum Thema zu entwickeln. Die Autoren lehnten dies empört ab: zu oft wären ihre Zu kunftsvorstellungen von Wissenschaftlern kritisiert worden.
Zu dem Zeitpunkt war der Verlag Das Neue Berlin schon zu dem Kurs überge gangen »utopische Literatur ist Gegen wartsliteratur«, während der Verlag Neues Leben noch »die lichten Höhen des Kommunismus« darstellen wollte. Wir waren aber schon zu der Meinung gelangt, daß dies nicht möglich ist. (unpubliziertes Interview mit E. Redlin am 16.4.1992)
4. Das Geschichtsbild
4. Perspektivbewußtsein in Aktion: das Geschichtsbild In Ost wie West war die unmittelbare Nach kriegszeit eine Epoche himmelstürmender Hoffnungen und tiefer Befürchtungen. Beide drücken sich — wie nicht anders zu erwarten — auch in der SF aus. Betrachtet man die Ge samtheit des Genres, springt vor allem ein Unterschied ins Auge: Während englische, amerikanische und westdeutsche SF-Autoren eine bunte, »individualistische« Vielzahl un terschiedlichster Zukünfte, dramatische Wei tenden und Katastrophenszenarien und ebenso dramatische Fortschritte in eine ame rikanisierte Morgenwelt ausmalten, differie ren die Entwürfe der DDR-Autoren bis Ende der sechziger Jahre verhältnismäßig gering fügig; sie sind einem einheitlichen Zukunfts bild verpflichtet, das sich am Geschichtsbild des »wissenschaftlichen Kommunismus« ori entiert. Der Zeitraum von 1947 bis etwa 1971 bot sich für die Rekonstruktion des Zukunftsbil des noch aus drei weiteren Gründen an. Zum ersten wird damit die gesamte Ära Ulbricht erfaßt, die Aufbaujahre der DDR. Die Ent machtung Ulbrichts (Mai 1971) und der VIII. Parteitag der SED (15.-19.6.1971) brachten ei ne vorübergehende Abkehr von der restrikti ven Kulturpolitik mit sich (vgl. Jäger 1982, S. 135ff), was sich bis in die DDR-SF hinein aus wirkte. Zum zweiten erlebte die SF der DDR um 1972/1973 aus sich selbst heraus einen ent scheidenden Entwicklungssprung, der for mal durch ein wachsendes Gewicht der kürzeren Formen (speziell der Erzählung — vgl. Diagramm 1) und durch eine höhere handwerkliche Qualität der Texte, inhaltlich durch eine Abkehr vom utopischen Betriebs und Weltraumroman gekennzeichnet ist (vgl. Kap. 2.5.). Zum dritten verliert sich — nicht zuletzt wegen jenes qualitativen Entwick lungssprunges — in den späten sechziger, frühen siebziger Jahren auch der Anspruch, die »wirkliche Zukunft« zu beschreiben (vgl. Kap. 3.6.); das relativ einheitliche Zukunfts bild löst sich auf. Die »ernstgemeinte Darstel
lung der Zukunft [wurde] nicht mehr als gattungseigenes Anliegen empfunden« (Redlin 1983, S. 370). Im betrachteten Zeitraum erschienen in der DDR (bzw. der SBZ) insgesamt 45 SF-Romane, 27 SF-Hefterzählungen sowie weitere 96 SF-Erzählungen inländischer Autoren. Diese Zahlen hängen freilich in geringem Maße davon ab, wo man die Grenzlinie zwi schen SF und allgemeiner Phantastik zieht. Mit Ausnahme der unselbständig erschiene nen Erzählungen (es handelt sich zumeist um kurze, inhaltlich banale und oft nur skizzen hafte populärwissenschaftliche Erzählungen in Zeitschriften wie Jugend und Technik bzw. um Schülererzählungen in der Zeitschrift Technikus) und von sechs Hefterzählungen haben wir sämtliche Texte ausgewertet. Leitfragen waren für uns dabei: Was sind die Schauplätze, was ist die Zeit der Hand lung, was das Kernthema, welche Personen treten auf? Welcher Nationalität sind sie, welche Berufe üben sie aus und welche Rolle spielen Frauen? Außerdem suchten wir nach wissenschaftlich-technischen Neuerungen et wa im Bereich von Energie und Verkehr, von Industrie und Landwirtschaft oder auch im Haushalt, nach Aussagen über das Gesell schaftsmodell und zum Geschichtsbild und —- last not least — nach Passagen mit kriti scher Zielrichtung. Häufiger wiederkehrende Motive haben wir, wo möglich, in tabellari scher Form erfaßt. Die Auswahl der Zitate und Beispiele aus der Fülle des vorhandenen Materials ist na turgemäß subjektiv; wir haben aber hier ver sucht, uns auch an der Rezeption zu orientieren und jene Werke (ein wenig) zu bevorzugen, die hoch in der Gunst der Leser ständen. Als Fingerzeig dafür diente uns eine Umfrage, die die Zeitschrift Jugend und Tech nik im Jahr 1967 durchführte, also nicht allzu lange vor dem Ende des untersuchten Zeit raumes (s. Tab. 4). Uber die Repräsentativität einer solchen Umfrage läßt sich allerdings
69
Vorgriff auf das Lichte Morgen
streiten. Immerhin beteiligten sich daran über 500 Leser, mehrheitlich Schüler (vgl.
Hein/Ludwig 1969, S. 32f).
Tabelle 4 Die beliebtesten SF-Romane der DDR bis 1967 nach einer Umfrage der Zeitschrift »Jugend und Technik« Nr. 5/1967 ausgewertet von Adolf Sckerl Jahr Autor
Titel
Erststimmen
Zweitstimmen
1959 1962 1963 1957 1961 1966 1963 1961 1962 1955 1965
Titanus 166 Das Geheimnis des Transpiuto 69 Ais die Götter starben 43 Gigantum 34 Asteroidenjäger 29 Heimkehr der Vorfahren 28 Der blaue Planet 23 Der Mann aus dem anderen Jahrtausend 20 Kurs Ganymed 18 Uitrasymet bieibt geheim 15 Die Stimme der Unendlichkeit 11
. 17 14 9 0 5 35 12 3 4 3 5
del' Antonio Weise Krupkat del' Antonio Rasch del' Antonio Rasch Groß Müller Vieweg Horstmann
4.1. Nahphantastik, Femphantastik Entscheidend für das Zukunftsbild ist der zeitliche Horizont: Wie weit verlegt der Au tor die Handlung in die Zukunft? In vielen Fällen haben die Autoren das Geschehen mehr oder weniger präzise datiert. Günter Teske legte sogar den Zeitpunkt auf Monat und Tag genau fest: Unternehmen Marsmond (1962) spielt am 16. Juni 1975, und damit nur ganze 13 Jahre in der Zukunft! Solche konkreten Angaben können den Eindruck von Realismus und Verläßlichkeit vermitteln, wenn sie nicht unrealistisch nah gewählt werden, und sie machen es dem Le ser sehr leicht, sich zu orientieren und sich auf eine bestimmte Perspektive einzustim men. Gewissermaßen sind sie Teil der Expo sition oder können diese verkürzen. Die meisten Autoren jedoch vermeiden genauere Zeitangaben. Hinweise wie typi scherweise »Ende des Jahrhunderts« oder »um die Jahrtausendwende«, ja selbst solche wie »hundert Jahre nach dem weltweiten
70
Sieg des Sozialismus« (also wohl irgendwann um 2100?) genügen, damit der Leser unge fähr weiß, auf wie weite Vorgriffe in die Zu kunft er sich einzurichten hat. Und außerdem verringert sich bei der Methode die Gefahr, daß am 16. Juni 1975 jemand nach der Marsexpedition fragt und dann den Kopf über die offensichtliche Fehlprognose schüttelt. Mitunter mußten wir bei der Datierung der Texte bisweilen auf versteckte Angaben zurückgreifen, die Zeit der Handlung bei spielsweise aus dem Alter der Helden und ihren Erinnerungen an die Nachkriegszeit oder ähnlichen Andeutungen erschließen. Daß überhaupt praktisch ausnahmslos eine einigermaßen sinnvolle Datierung gelang, wirft an sich schon ein Licht darauf, wie ernsthaft die Autoren mit zeitlichen Horizon ten umgingen. Ebenso fällt auf, daß keine eklatanten chronologischen Widersprüche und Anachronismen, die nicht dem Ge-
4. Das Geschichtsbild
Diagramm 3 Handlungszeit der frühen DDR-SF
genauer Zeitraum angegeben ungefähre Zeit angegeben
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Vorgriff auf das Lichte Morgen schichtsbild geschuldet wären, auftreten. Da 2. Fernphantastik: Werke, die eine »reife« für fehlen spielerische Geschichtsklitterun- sozialistische oder gar eine kommunistische gen und satirische Zeitverzerrungen. Weltgesellschaft [14] schildern oder als Kulis Wenig aussagekräftig für das Zukunfts se voraussetzen (in Tab. 5 durch »Kom« ge bild sind offensichtlich diejenigen phantasti kennzeichnet). schen Texte, deren Handlung nicht in der Nicht verwechselt werden sollte unser Be Zukunft angesiedelt ist, wie etwa Erzählun griff der Nahphantastik mit dem sowjeti gen um neue Erfindungen in der Gegenwart. schen Terminus »blizkaja fantastika« bzw. Auch die in der unmittelbaren Nachkriegs »fantastika blizkogo pricela«, der sich auf die zeit (vor Gründung der DDR) verfaßten Wer allernächste Zukunft, die des laufenden ke von Ewald Jensko (Station Nordpol, 1947), Fünfjahrplanes, bezog und so die Kategorie Fritz E. W. Enskat (Gefangen am Gipfel der der Zukunft aus der SF praktisch eliminierte Welt / Im Nordmeer verschollen, 1949) und Her (pers. Mitteilung von E. Simon). Beide Be mann Müller (Marcon »1937-1975« / Das Auge zeichnungen »Fernphantastik« und »Nah am Nordpol, 1949) nehmen in bestimmter phantastik« waren in den Diskussionen um Weise eine Sonderstellung ein: Einerseits die utopische Literatur wenig gebräuchlich; greifen auch sie nicht allzuweit in die Zu wir benutzen sie hier zwecks einer deutliche kunft, andererseits gibt in ihnen noch keine ren Unterscheidung. sozialistische Gesellschaft den Handlungs Aus futurologischer Sicht müßte man frei hintergrund ab. Die übrigen Texte gliedern lich anders bezeichnen: da gilt schon ein Vor sich — wie aus Diagramm 3 deutlich wird — griff von zwanzig Jahren als mittelfristige klar in zwei Gruppen: Prognose und einer von fünfzig Jahren (wie 1. Nahphantastik: Romane und Erzählun von 1950 auf 2000!) als langfristige. Und übli gen, in denen (marxistisch-leninistisch for cherweise geht man davon aus, daß Progno muliert) die Epoche des weltweiten sen über mehr als zwanzig, dreißig Jahre in Überganges vom Kapitalismus zum Sozialis den meisten Fällen — etwa bei Technologien mus noch nicht abgeschlossen ist und inso — überhaupt ihren Sinn verlieren. Doch die fern die »Systemauseinandersetzung« das se Erfahrung mußte die Zukunftforschung, Geschehen mehr oder weniger prägt (in Ta die um 1950 in den amerikanischen Think belle 5 durch »Koex« für »friedliche Koexi Tanks gerade erfunden wurde, erst noch ma stenz« gekennzeichnet). chen.
Tabelle 5 Zeitliche Einordnung
Jahr Autor/Titel 1947 Ewald Jensko Station Nordpol 1949 Fritz E. W. Enskat im Nordmeer verschollen 1949 Fritz E. W. Enskat Gefangen am Gipfel der Welt 1949 Hermann Müller Marcon 1937-1975 1949 Hermann Müller Das Auge am Nordpol 1949 Ludwig Turek Die goldene Kugel
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Zeit
nah
ca. 1960
X
1943-53
Gegenw.
1975
X
1974
X
ca. 1970
X
ca. 1960
X
fern
Koex
X
X
4. Das Geschichtsbild
Jahr Autor/Titel
Zeit
1952 Arthur Bagemühl Das Weltraumschiff ca. 1960 1952 Klaus Kunkel ca. 1960 Heißes Metall 1953 Klaus Kunkel Im gläs. Flugzeug d. d. Schallm. ca. 1965 1955 H. L. Fahlberg ca. 1980 Ein Stern verrät den Täter 1955 Heinz Vieweg ca. 1970 Uitrasymet bleibt geheim 1956 Werner Bender Messeabenteuer 1999 1999 1956 H. L. Fahlberg ca. 1980 Erde ohne Nacht 1956 Günther Krupkat Gefangene des ewigen Kreises ca. 1970 1956 Günther Krupkat 1998 Die Unsichtbaren 1957 K. H. Ball/L. Weise Alarm auf Station Einstein ca. 1980 1957 Eberh. del' Antonio ca. 1980 Gigantum 1957 H. L. Fahlberg ca. 1970 Betatom 1957 Günther Krupkat ca. 1970 Nordlicht über Palmen 1957 Günther Krupkat ca. 1960 Kobalt 60 1957 Ralf Toxxen 1999 M-999! Mondsportunternehmen 1958 K. H. Ball/L. Weise ca. 2000 Signale von der Venus 1958 Heinz Vieweg ca. 1980 Die zweite Sonne 1959 K. H. Ball/L. Weise ca. 1975 Brand im Mondobservatorium 1959 Eberh. del’ Antonio 2000 Titanus 1960 Günther Krupkat 1957-2000 Die große Grenze 1960 Horst Müller ca. 1990 Signale vom Mond 1961 Gerhard Branstner (ca. 2000) Zu Besuch auf der Erde 1961 Richard Groß 2188 Der Mann a. d. a. Jahrtausend 1961 Carlos Rasch Asteroidenjäger ca. 1990 1962 Eberh. del' Antonio ca. 1980 Projekt Sahara
nah
fern
Koex
X
X
X
X
Gegenw.
X
X
X
X
X
Soz
X
X
X
X
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X
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X
X
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X
X
X
Gegenw.
X
X
X
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X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Kom
X
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Vorgriff auf das Lichte Morgen Jahr Autor/Titel
Zeit
1962 Horst Müller Kurs Ganymed ca. 1990 1962 Günter Teske Unternehmen Marsmond 16.6.1975 1962 Lothar Weise Das Geheimnis des Transpiuto ca. 1990 1963 Günther Krupkat Als die Götter starben 21 .Jh/-6OOO 1963 Carlos Rasch Der blaue Planet 6000 v. u. Z. 1963 Carlos Rasch Der Untergang der Astronautic 2213 1964 Klaus Beuchler Einer zuviel im Lunakurier 2071 1964 Herbert Friedrich Der Damm gegen das Eis 2005 1964 Udo Gatz Der unheimliche Marsnebei ca. 1990 1964 Lothar Weise Unternehmen Marsgibberellin ca.2000 1965 Hubert Horstmann Die Stimme der Unendlichkeit ca.2000 1965 Carlos Rasch Im Schatten der Tiefsee 1990 1966 Eberh. del' Antonio Heimkehr der Vorfahren 2300 1966 Carlos Rasch Die Umkehr der Meridian 2232 1966 Wolfgang Schreyer Fremder im Paradies 1972 1966 Karl-Heinz Tuschei Das doppelte Rätsel ca. 2090 1966 Herbert Ziergiebel Die andere Weit ca.2000 1967 Klaus Beuchler Zepp und 100 Abenteuer 2073 1967 Gerhard Matzke Marsmond Phobos 1 988/90 1967 Carlos Rasch Das unirdische Raumschiff ca. 2050 1967 Karl-Heinz Tuschei Ein Stern fliegt vorbei 85 n.Komm. 1968 K. H. Ball/L. Weise im Eis des Kometen ca. 1990 1968 Gerhard Branstner Reise z. Stern d. Beschwingten ca. 2000 1968 Günther Krupkat Nabou ca. 2010 1968 Curt Letsche Verleumdung eines Sterns 22.Jh.
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nah
fern
Koex
Soz
X
Kom
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
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X X
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X X
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X X
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X
X
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X
X
4. Das Geschichtsbild
Jahr Autor/Titel 1968 Carlos Rasch Rekordflug im Jet-Orkan 1968 Carlos Rasch Krakentang 1968 Carlos Rasch Polaröl 1968 Carlos Rasch Die Mondstaubbarriere 1968 Karl-Heinz Tuschei Die Terrasse von A 'hi-nur 1969 Klaus Beuchler SHvanus contra SHvanus 1969 Alexander Kröger Sieben fielen vom Himmel 1969 Paul G. Schreiber Lux / auf Solarkurs 1969 Martin Selber Atlantisches Rätsel 1969 Karl-Heinz Tuschei Der unauffällige Mr. McHine 1970 Gerhard Branstner Der fatsche Mann im Mond 1970 Curt Letsche Der Mann aus dem Eis 1971 Hubert Horstmann Die Rätsel des Silbermondes 1971 Karl-Heinz Tuschei Der purpurne Planet
Zeit
nah
fern
Koex
Soz
ca. 1975
X
X
ca. 1 985
X
X
X
1997
X
X
X
ca. 2060
ca. 1 980
ca. 1980
X
X
X
X
ca. 2000
X
X
X
X
2069
X
X
1985
X
X
ca. 1 980
X
X
ca. 2000
X
2217
X
2050
11 2 Neuzeit
Von den 70 Romanen und Hefterzählungen des Zeitraums bis 1971, die wir genauer un tersucht haben, sind 43 als Nahphantastik und 24 als Fernphantastik einzuordnen (vgl. Tab. 5). Dabei wird lediglich in Fahlbergs technisch-phantastischen Kriminalerzählun gen Ein Stern verrät den Täter (1955) und Be tatom (1957) keine explizit sozialistische Gesellschaft vorausgesetzt, sondern eine in ternationale Völkergemeinschaft, der ein ka pitalistisches Amerika als Widerpart ge genübersteht. Einen Sonderfall stellt auch del' Antonios Roman Titanus (1959) dar, der rein formal so wohl als Nah- als auch als Fernphantastik ge zählt werden könnte: Obwohl die Ver einigten Staaten von Amerika noch kapitali stisch sind, hat der Rest der Welt bereits ein gereiftes Entwicklungsstadium der sozialisti schen Gesellschaft erreicht. Die für die Nah phantastik typische »Systemauseinan
Kom
X
X
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X
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dersetzung« wird zudem in diesem Roman auf die einander feindlich gegenüberstehen den Bewohner der Planeten Titanus I und Ti tanus II übertragen. In Lothar Weises Roman Das Geheimnis des Transpluto (1962) wird die Systemauseinan dersetzung sogar verdoppelt; sie findet auf der Erde und auf dem fiktiven zehnten Pla neten Transpluto statt. Romane um die »in terplanetarische Revolution«, in denen die irdischen Raumfahrer den Aufständischen fremder Planeten helfen, zählen ausnahmslos zur Fernphantastik. Eine Sonderstellung neh men die »paläo-astronautischen« Romane Als die Götter starben von Günther Krupkat und Der blaue Planet von Carlos Rasch (beide 1963) ein. In ihnen wird die höhere Gesell schaftsform durch Außerirdische verkörpert: Raumfahrer, die vor ca. 8000 Jahren den vor deren Orient besuchen (vgl. Kap. 4.4.). Das Diagramm 3 — Handlungszeit — läßt
Vorgriff auf das Lichte Morgen
H.L. FAHLBERG
KRIMINALROMAN H. L. Fahlberg: Betatom (1957) Umschlag, Illustrator: Karl-Heinz Birkner
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4. Das Geschichtsbild
einen weiteren Zusammenhang vermuten: Werke der Nahphantastik spielen typischer weise etwa 20 bis 30, höchstens einmal 40 Jahre in der Zukunft, was ziemlich genau dem maximalen Horizont einigermaßen se riöser technologischer wie sozialer und glo balpolitischer Prognosen entspricht. Von den
späten fünfziger Jahren an zieht das »magi sche« Jahr 2000 verstärkt die Aufmerksam keit auf sich — und wird ab Mitte der sechziger Jahre zu einer Art Abfanglinie für nahphantastische Visionen, wodurch die be obachtete klare Trennung von Nah- und Fernphantastik noch verstärkt wird.
4.2. Vom sieghaften Sozialismus Während die klassischen Utopien den Ideal staat in räumlicher Ferne vorstellen und kei nen geschichtlichen, sondern allenfalls einen Seefahrtsweg auf die optimal eingerichtete Insel wissen, wird der ideale Gesellschafts entwurf der utopischen Literatur der DDR in die zeitliche Dimension projiziert: vom Wunschraum zur Wunschzeit (Doren 1925). Und der Weg in diesen Idealzustand heißt Sieg des Sozialismus auf der gesamten Erde. Bemerkenswerterweise schrieb keiner der Autoren von der »historischen Mission der Arbeiterklasse«, und keiner ließ sich über die Details dieses Sieges aus. Mag sein, daß hier die generelle naturwissenschaftlich-techni sche Orientierung der Autoren ins Spiel kommt. Sie sahen die Überlegenheit des So zialismus vor allem in den überlegenen Pro duktivkräften, im rascheren Fortschritt von Wissenschaft und Technik und maßen damit, ohne es explizit zu schreiben, den Wissen schaftlern und Ingenieuren (und damit nicht der Arbeiterklasse?!) eine entscheidende Rol le zu. Überhaupt hüteten sich die Autoren wohl weislich, die trockene und bald auch abge droschene marxistisch-leninistische Phra seologie plakativ zu übernehmen; wahr scheinlich interessierten sie sich (mit Aus nahmen wie del' Antonio) überhaupt nicht sonderlich für den Kommunismus, sondern benutzten einige Gemeinplätze von Völker gemeinschaft, Weltfrieden, Abschaffung des Geldes und Arbeit als Bedürfnis, um den Ideologiewächtern zu geben, was diese ver langten. Alles weitere, alles, was über die blasse Kulisse zur abenteuerlichen Handlung hinausging, jede zu konkrete Vision von der künftigen Gesellschaft hätte zu Zeiten ver schärfter ideologischer Kampagnen sogar ris kant werden können.
Mit dem stets ein wenig im Unscharfen bleibenden Sieg des Sozialismus folgten die utopischen Autoren der DDR einem in gro ben Zügen festgelegten Geschichtsverlauf. Im Unterschied dazu haben westliche SFAutoren wie beispielsweise Isaac Asimov mit seiner Foundation-Trilogie, Cordwainer Smith mit seiner Instrumentality of Mankind, Olaf Stapledon oder Robert A. Heinlein jeder für sich ein oder mehrere »future histories« als Thema oder Hintergrund für ihre Werke ent worfen, bestehend in einer Abfolge von Kri sen und Kriegen, von Putschen, Intrigen und Revolten, mit dem Aufstieg und Fall von pla netarischen, interplanetarischen oder galakti schen Imperien. Die die Geschichte betreffenden Ausfüh rungen der DDR-Autoren bleiben dagegen blaß und undramatisch und beschränken sich auf einige wenige Andeutungen: es gibt »die Staaten des Sozialistischen Bundes« (del' Antonio: Projekt Sahara, 1962, S. 80) oder den »Sozialistischen Block«, der aus »30 voll oder teilweise kommunistischen Staaten« be steht (Ball/Weise: Alarm auf Station Einstein I, 1957, S. 6). Wie diese oder jene Länder zum Sozialismus gekommen sind, wird nicht ver raten; blutige Details von Klassenschlachten, der donnernde Zusammenbruch des We stens, Schilderungen kriegerischer Operatio nen oder gar verlorene Gefechte der progressiven Kräfte fehlen. Allenfalls werden Klassenkämpfe auf fremden Planeten ausgemalt (Motiv der »in terplanetarischen Revolution«), so etwa bei del' Antonio (Titanus, 1959), Groß (Der Mann aus dem anderen Jahrtausend, 1961), Weise (Das Geheimnis des Transpluto, 1962) oder Horst mann (Die Stimme der Unendlichkeit, 1965). Ein Anschluß an die Tradition der proleta risch-utopischen Revolutionsromane, wie sie
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Vorgriff auf das Lichte Morgen Atombrandstiftern die Fackel aus der etwa Jack London (The Iron Heel, 1907) oder Hand zu schlagen, (del' Antonio: Tita Werner Illing (Utopolis, 1930) geschrieben hatten, erfolgte bezeichnenderweise nicht. nus, 1959, S. 353) Wie Revolutionen fehlen Zukunftskriege. Friedenssehnsucht und Friedenspropaganda Die Vorstellungen darüber, wie die künftige prägten die Nachkriegssituation in der DDR. Welt politisch beschaffen sein wird, gehen Autoren wie Lesern war Krieg ein Greuel, nicht sehr ins Detail. In der Regel existiert ei und daß eine bessere Welt auf kriegerischer ne Art Staatenverbund, dem die fortschrittli Grundlage errichtet werden könnte, war un chen sozialistischen Staaten angehören. So denkbar geworden. Eine optimistische Zu umfassen in del' Antonios Gigantum (1957) kunftssicht vertrug sich in der DDR-SF — im die sozialistischen »Verbündeten Europäi Unterschied zur sowjetischen! — nicht mit schen Staaten« fast den gesamten Kontinent. der Vorstellung eines kommenden, nicht ein In Krupkats Die Unsichtbaren (1956) wird mal mit der eines kommenden siegreichen 1998 in London Sylvester gefeiert: »Über dem House of Liberty, dem größten und stol Krieges. Ohnehin hatte sich die Erkenntnis verbrei zesten Gebäude Londons, leuchtete die Flag tet, daß das Wort Sieg im Zeitalter der Atom ge der Vereinigten Sozialistischen Staaten bombe seinen Sinn verliert. Die Ideologie von Europa« (S. 28). Und bei del' Antonio entsprach dieser Überzeugung mit der The gibt es sogar einen drei Kontinente umfas se, daß die militärische Stärke des sozialisti senden Staatenbund, dem nur Nordamerika schen Lagers einen Dritten Weltkrieg ver und Australien nicht angehören (Titanus, hindern würde. Zukunftskrieg — den gab es 1959). nur in der antihumanistischen Science Fic Das ist symptomatisch und verweist auf tion! den realen Hintergrund für die Siegeszuver In den in der zweiten Hälfte des 20. Jahr sicht: die Entkolonialisierung (»antikolonialihunderts handelnden Werken der Nahphan stische Revolution«) Asiens und Afrikas in tastik treten zwangläufig noch kapitalistische den beiden Jahrzehnten nach dem zweiten Staaten — meist in der Rolle aggressiver Weltkrieg. In dem Maße, wie die Sowjetuni Minderheiten — auf. Ihre Vertreter, biswei on in den neuen Staaten potentielle Verbün len als Abenteurer, »Desperados« (Krupkat: dete suchte und fand, wurden diese auch für Die Unsichtbaren, 1956), gekennzeichnet, trei die DDR-SF interessant — was u. a. an der ben als die notwendigen Bösewichter die Zusammensetzung der Raumschiffbesatzun Handlung voran, haben aber gegen die so gen nachzuweisen ist (vgl. Tab. 9). zialistischen Helden letztlich keine Chance. Wie nicht anders zu erwarten war, spie In einem Roman, Krupkats Die große Grenze gelt sich in einem Großteil der Werke, insbe (1960), vergrößert sich sogar von Handlungs sondere den nahphantastischen, der Kalte abschnitt zu Handlungsabschnitt das soziali Krieg direkt wider (Tab. 6 — Systemauseinstische Lager. Im Nachwort zum Roman andersetzung). Der zumeist verdeckt geführ Titanus (1959) formulierte E. del' Antonio im te Kampf der beiden Systeme — mit pathetischen Stil seiner Zeit das Credo der Atomspionen, spektakulären Entführungen, Autoren: Spionagetunneln und dem Agentennest Westberlin — erzeugte im Westen den mo Jeder, der in die Zukunft träumt, der dernen Spionagethriller. In der DDR nahm für die Zukunft arbeitet, jeder, der das dieser trotz Wolfgang Schreyer (Der Traum Leben liebt, und jeder, der mit fürsorg des Hauptmann Loy, 1956; Tempel des Satans, licher Hand das Gedeihen seiner Kinder 1962) und Harry Thürk nur eine literarische behütet, ist aufgerufen, seine Stimme Aschenputtelrolle ein. Dafür griffen die SFgegen die wahnwitzigen Atomkriegs Autoren bereitwillig die Thriller-Motive auf, pläne der Imperialisten zu erheben. ohne aber Thriller und SF so effektvoll ver Dem vereinten Streben aller friedlieben schmelzen zu können, wie es Ian Fleming den Menschen wird es gelingen, den mit seinen James-Bondiaden gelang.
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Tabelle 6 Systemauseinandersetzung
Jahr Autor/Titel 1947 Ewald Jonsko Station Nordpol 1949 Fritz E. W. Enskat im Nordmeer verschollen 1949 Fritz E. W. Enskat Gefangen am Gipfel der Welt 1949 Hermann Müller Marcon 1937-1975 1949 Hemmann Müller Das Auge um Nordpol 1949 Ludwig Turek Die goldene Kugel 1952 Arthur Bagemühl Das Weltraumschiff 1952 Klaus Kunkel Heißes Metall 1953 Klaus Kunkel Im glas. Flugzeug d. d. Schallm. 1955 H. L. Fahlberg Ein Stern verrät den Täter 1955 Heinz Vieweg Uttrasymet bleibt geheim 1956 Werner Bender Messeabenteuer 1999 1956 H. L. Fahlberg Erde ohne Nacht 1956 Günther Krupkat Gefangene des ewigen Kreises 1956 Günther Krupkat Die Unsichtbaren 1957 K. H. Ball/L. Weise Alarm auf Station Einstein 1957 Eberh. del' Antonio Gigantum 1957 H. L. Fahlberg Betatom 1957 Günther Krupkat Nordlicht über Palmen 1957 Günther Krupkat Kobalt 60 1957 Ralf Toxxen M-999! Mondsportuntemehmen 1958 K. H. Ball/L. Weise Signale von der Venus
Spion/Sab.
Schauplatz
Protagonist
USA
US-lndustrieller
Persien
US-Geheimdienst
X
Westberlin
Geheimdienst
X
X
USA
Wissenschaftler
X
Schweden
Industrieller
X
US-Gesandter
X
US-Rakete
Astronaut
X
Nordamerika
»Desperado«-Chef
X
»Freie Welt«
Wissenschaftler
X
dts. Techniker
X
Atomphysiker
X
US-Wissensch.
X
USA
US-Pazifik
Militär, Wissensch.
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Vorgriff auf das Lichte Morgen Jahr Autor/Titel
1958 Heinz Vieweg Die zweite Sonne 1959 K. H. Ball/L. Weise Brand im Mondobservatorium 1959 Eberh. del' Antonio Titanus 1960 Günther Krupkat Die große Grenze 1960 Horst Müller Signale vom Mond 1961 Gerhud Branstner Zu Besuch auf der Erde 1961 Richard Groß Der Mann a. d. a. Jahrtausend 1961 Carlos Rasch Asteroidenjäger 1962 Eberh. del' Antonio Projekt Sahara 1962 Horst Müller Kurs Ganymed 1962 Günter Teske Unternehmen Marsmond 1962 Lothar Weise Das Geheimnis des Transpiuto 1963 Günther Krupkat Ais die Götter starben 1963 Carlos Rasch Der blaue Planet 1963 Carlos Rasch Der Untergang der Astronautic 1964 Klaus Beuchler Einer zuviel im Lunakurier 1964 Herbert Friedrich Der Damm gegen das Eis 1964 Udo Gatz Der unheimliche Marsnebel 1964 Lothar Weise Unternehmen Marsgibberellin 1965 Hubert Horstmann Die Stimme der Unendlichkeit 1965 Carlos Rasch im Schatten der Tiefsee 1966 Eberh. del' Antonio Heimkehr der Vorfahren 1966 Carlos Rasch Die Umkehr der Meridian 1966 Wolfgang Schreyer Fremder im Paradies 1966 Karl-Heinz Tuschei Das doppelte Rätsel
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Schauplatz
Protagonist
England
Geschäftsmann
Spion/Sab.
x
Atomphysiker
USA
US-Militär
USA
Geheimdienst
x
US-Militär
US-Wissenschaftler
brasil. Wissensch.
US-Aleuten
US-lngenieur
Paradiesinsel
brit. Militär
x
x
4. Das Geschichtsbild
Jahr Autor/Titel 1966 Herbert Ziergiebel Die andere Wett 1967 Klaus Beuchler Zepp und 100 Abenteuer 1967 Gerhard Matzke Marsmond Phobos 1 967 Carlos Rasch Das unirdische Raumschiff 1967 Karl-Heinz Tuschei Ein Stern fliegt vorbei 1969 K. H. Ball/L. Weise im Eis des Kometen 1968 Gerhard Branstner Reise z. Stern d. Beschwingten 196a Günther Krüpkat Nabou 1968 Curt Letsche Verleumdung eines Sterns 1 969 Carlos Rasch Rekordflug im Jet-Orkan 1968 Carlos Rasch Krakentang 1 968 Carlos Rasch Polaröl 1968 Culos Rasch Die Mondstaubbarriere 1968 Karl-Heinz Tuschei Die Terrasse von A 'hi-nur 1 969 Klaus Beuchler Silvanus contra SUvanus 1969 Alexander Kröger Sieben fielen vom Himmel 1969 Paul G. Schreiber Lux / auf Solarkurs 1 969 Martin Selber Atlantisches Rätsel 1969 Karl-Heinz Tuschei Der unauffällige Mr. McHine 1970 Gerhard Branstner Der falsche Mann im Mond 1 970 Curt Letsche Der Mann aus dem Eis 1971 Hubert Horstmann Die Rätsel des Silbermondes 1971 Karl-Heinz Tuschei Der purpurne Planet
Spion/Sab.
Schauplatz
Protagonist
USA
Militär
USA
Militär
Azoren
südam. Unternehmer
USA
Physiker
USA
Journalist
x
x
x US-Wissenschaftler
Legende Schauplatz: wenigstens ein Teil der Handlung auf kapitalistischem Schauplatz Protagonist: handelnde Person mit kapitalistischem Hintergrund Spion./Sab.: gegen den Sozialismus gerichtete Spionage und Sabotage
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Dabei bewegten sich die Autoren voll und ganz im Rahmen der marxistisch-leninisti schen Doktrin. Gemäß dieser wirkt im Kapi talismus der Widerspruch von Produktiv kräften und Produktionsverhältnissen einer seits auf eine revolutionäre Lösung hin und fesselt andererseits die Entwicklung der Pro duktivkräfte. Folglich ist die alte Ausbeuter ordnung unterlegen: gesellschaftlich, wissen schaftlich-technisch, industriell und in der Konsequenz auch militärisch. Sie kompen siert ihre Schwäche durch Aggressivität. Da sie den offenen Kampf, einen Atom krieg, nicht mehr wagt, versucht sie es mit Diversion und Sabotage. Klassenfeindliche »Störversuche« (so die Terminologie jener Tage) bringen Spannung auch in den utopi schen Betriebsroman. In fast allen Texten von 1952 bis 1957 und in einigen später erschie nenen (vgl. Tab. 6) treiben Spione und Di versanten ihr Unwesen — und trugen womöglich in nicht geringem Maße zur Druckgenehmigung bei, wie E. Redlin in ei nem Interview versicherte (Redlin 1992). So dringen imperialistische Agenten in so zialistische Forschungszentren ein, stehlen Erfindungen, nutzen die kleinste menschli che Schwäche und gegebenenfalls auch eine offene Grenze aus. In Bagemühls Jugend buch Das Weltraumschiff (1952) sind Englän der und Amerikaner an den Geheimnissen des in Persien abgestürzten atomgetriebenen Raumschiffs aus Deutschland interessiert; bei Heinz Vieweg (Ultrasymet bleibt geheim, 1955) ein schwedischer Konzern an dem Werkstoff Ultrasymet, der Stahl in vielen Eigenschaften übertrifft; in Gigantum (del' Antonio 1957) unbenannte Gegner an einem Serum gegen eine Seuche und in Betatom (Fahlberg 1957) Amerikaner an einem Betagenerator, der Atomenergie direkt in elektrischen Strom umwandelt: augenfällige Beweise für die wissenschaftlich-technische Überlegenheit des Sozialismus. Natürlich werden die Schurken zum obli gatorischen Happy End entlarvt, und sie er eilt die gerechte Strafe, wenn sie es nicht vor ziehen, sich selbst umzubringen. Besonders deutlich zeigt sich die technolo gische Überlegenheit im Weltraum. Schon vor dem Start des ersten Sputniks retten in Krupkats Hefterzählung Gefangene des ewigen Kreises (1956) sowjetische Kosmonauten ame rikanische Astronauten aus einem havarier
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ten Raumschiff; später wiederholte Krupkat in seinem Roman Die große Grenze (1960) das Motiv (vgl. Steinmüller 1991). Ähnliches geschieht in Georgi Martynows Roman 220 Tage im Weltraumschiff (1955, DDR: 1957) auf. Auch im sowjetischen Film Der Himmel ruft (Regie A. Kosyr/M. Karjukow), der 1960 in der DDR gezeigt wurde, holen Kosmonauten unter Einsatz ihres Le bens Astronauten aus dem von Meteoriten getroffenen Raumschiff. Das Motiv taucht ebenfalls im Mosaik Heft 26 vom Januar 1959 »Notlandung auf dem Mars« auf, wo die ab gestürzten (bösen) Astronauten ihren Rettern tückischerweise das Raumschiff stehlen wol len. Der bekannteste westliche Roman mit der Raumrettungs-Thematik, M. Caidins Marooned, stammt erst aus dem Jahr 1964 und wur de erst 1969 (Verschollen im Weltraum) verfilmt; interessanterweise starten auch im Film Russen einen (vergeblichen) Rettungs versuch. In der Realität wurden erst sehr viel später, während der Entspannungszeit, die technischen Voraussetzungen für wechselsei tige Rettungsaktionen geschaffen. Die Fixierung auf wissenschaftlich-techni sche Überlegenheit barg eine ideologische Fußangel in sich, wie aus einer über mehrere Nummern geführten Diskussion in der Zeit schrift Sonntag im Jahr 1962 deutlich wird. Dr. Heinrich Taut von der Humboldt-Uni versität Berlin, der die Diskussion mit dem Artikel »Wie soll unsere Zukunftsliteratur aussehen?« eröffnete, lobte die Autoren für ihre »Hinwendung zur Naturwissenschaft«:
Um dieses Vorbildgeben bemühen sich, soweit ich es überblicken kann, unsere Autoren bereits weitgehend. Das kommt — neben dem überall spürbaren fortschrittlich-humanistischen Grund zug — vor allem in dem Bestreben nach Wissenschaftlichkeit zum Aus druck. Gerade mit ihrer entschiedenen Hinwendung zur Naturwissenschaft, ih rer möglichen Weiterführung bis in das Gebiet des Phantastischen, ihrer Reali sierung in den verschiedensten Formen der Technik entsprechen sie durchaus der nach dem XXII. Parteitag der KPdSU neu zu durchdenkenden Auffas sung, daß die Produktivkräfte und Tempo und Grad ihrer Entwicklung, al-
4. Das Geschichtsbild
so das Resultat der auf die Natur 'an gewandten Energie der Menschen' (Marx), entscheidend für den Fort schritt und für den Sieg unserer Gesell schaftsordnung sind, wobei auch die Wissenschaft zu einer entscheidenden gesellschaftlichen Produktivkraft wird.» (Taut 1962) Dem entgegen bemängelte Günter Ebert die Fixierung der Autoren auf technologische Überlegenheit:
Ein generelles Manko, das — ob ge wollt oder ungewollt — auf eine bür gerliche Ideologie zurückgeht, das dem Leser eine falsche Vorstellung von der Welt vermittelt. Widersprüche gesell schaftlicher Natur scheinen überhaupt nicht zu existieren. Ausgenommen ein paar lächerliche amerikanische Agen ten, die als penetranter Wurmfortsatz ich weiß nicht in wieviel Romanen die Welt in Bewegung halten müssen... Stets läßt sich herauslesen: Die Kom munisten siegen nicht wegen der Uber-
legenheit ihrer Gesellschaftsordnung, sondern allein wegen der Überlegenheit ihrer Technik. (Ebert 1962, S. 10) Ganz ähnlich äußerte sich der bekannte futu ristische Sachbuchautor Karl Böhm, der zu gleich allerdings auch für die Nahphantastik plädierte:
Alles in allem: ich warte sehnsuchtsvoll auf einen Zukunftsroman, der im Jahre 1980 (oder nicht viel später) in unserer Landwirtschaft spielt — aber nicht et wa einen vollautomatischen Traktor zum positiven Helden hat! (Böhm 1962) Sollte daraufhin Lothar Weise zur Feder ge griffen und Unternehmen Marsgibberellin (1964) geschrieben haben? — Angesichts des uninspiriert blassen, ideologisch vorgegebe nen Gesellschaftsbildes drückte sich für Au toren wie Leser auch weiterhin die Überle genheit der Gesellschaftsordnung in der ein gängig darstellbaren Überlegenheit der Technik aus.
4.3. Wo schillernd fault die alte Zeit Die kommunistische Utopie ist weniger Ent wurf als Gegenentwurf: eine Gesellschaft oh ne Ausbeutung, ohne Kriege, ohne Klas senkämpfe, ohne Verbrechen, ohne Religion, ohne Geld, ohne Armut, ohne soziale Gegen sätze, ja selbst ohne Faulheit, Herrschsucht, Völlerei, Gier, Neid, Haß — eine Gesellschaft ohne sündige Menschen. Ein derartig negativ beschriebenes Bild bleibt abstrakt wie der Himmel in der Pre digt, dramatisch gesehen ist eine perfekte Gesellschaft mit perfekten Menschen ohne hin eine Katastrophe, weil ohne Konflikt, nur der edle »Kampf des Besseren gegen das Gu te« bleibt. Erst vor dem schaurigen Hinter grund des Gegenteils bekommt der kommunistische Zukunftshimmel überhaupt Kontur. Als Konkretum ist die Hölle des Ka pitalismus jedoch allemal lebendiger. In fast allen Zukunftsromanen der Nah phantastik wird der Kontrast bewußt gebil det (vgl. Tab. 6 — Systemauseinander
setzung). Ein Teil der Handlung spielt an ka pitalistischen Schauplätzen, darüber hinaus figurieren Protagonisten aus kapitalistischen Ländern entweder als offene Gegenspieler der Helden, als imperialistische Spione oder als täppisch-staunende Neulinge, denen man (wie dem Leser) jene andere bessere Welt vor Augen führen kann (etwa Stafford in del' Antonios Titanus). Und selbst wenn weder Schauplätze noch Figuren den Gegenpart verdeutlichen, fungiert er doch in Reminiszensen, kurzgefaßten historischen Abrissen oder Nebenbemerkungen als Mittel der Kontrastierung.
Mein Gott, wenn ich an die ersten Ra keten denke, und den Ärger, den die Amerikaner mit ihnen hatten. Na ja, passé. Die Generale gibt es nicht mehr, die damit ein Scheibenschießen auf un sere Erde veranstalten wollten. (Beuchler: Einer zuviel im Lunakurier, S. 60)
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Stets wird einem tristen, menschenfeindli chen Alltag — zumeist in Nordamerika — ei ne lichte, menschenfreundliche Zukunft der sozialistischen Länder entgegengestellt. Als ein Beispiel, das für viele steht, kann H. L. Fahlbergs Betatom (1957) dienen. In diesem Roman schildert der Autor geradezu mit Haßliebe die inhumanen Lebens- und Ar beitsumstände im amerikanischen Atomfor schungsinstitut Ranford, das der realen Plutoniumfabrik Hanford/Wa. nachempfun den ist. Die Wissenschaftler des Instituts werden großzügig entlohnt, dürfen aber das Gelände nicht verlassen, müssen ständig an onym Bericht über ihre Arbeit erstatten, und ab und zu stirbt einer an Strahlenkrankheit. Jetzt aber stierte sie wie eine Furie um sich. Das glanzlose, strähnige Haar hing ihr unordentlich ins Gesicht. Fräu lein Snyder war hochgradig strahlenge schädigt, tatsächlich gehörte diese klapperdürre Gestalt schon längst in ein Sanatorium. Aber alle ihre Bemü hungen, Ranford zu verlassen, waren bisher gescheitert. [...] Ihre hohe Stim me überschlug sich. Tom redete ihr zu, sie möge sich doch endlich beruhigen. Statt dessen zeigte sie wild fuchtelnd zur Decke und auf die vier Wände des Raumes. »Wissen Sie denn nicht, was da alles dahintersteckt? Jedes Wort, das gesprochen wird, geht zur Zentra le. Sämtliche Zimmer haben unsichtba re eingebaute Fernsehkameras«, tobte sie weiter. [...] Ohne daß es die beiden Männer verhindern konnten, ergriff sie plötzlich eine in ihrer Nähe liegende Bleikassette und schleuderte sie mit al ler Kraft gegen die Wand. Undurchsich tiges Glas splitterte, eine Öffnung ent stand, in der Drähte und Metallteile sichtbar wurden. (Betatom, S.12)
Im Gegensatz zu den fürchterlichen Zustän den in Ranford verwendet man im Werk Be tatom viel Mühe auf einen vorbildlichen Ar beitsschutz und humane Arbeitsbedingun gen. Nur der Kampf gegen Agenten und Sa boteure macht den Forschern das Leben schwer. Was für die Schauplätze gilt, trifft häufig auch für die Helden zu. Generell — nicht nur im utopischen Betriebsroman — wirken die sozialistischen Arbeitshelden im
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Vergleich zu den schurkischen Vertretern des Kapitals oder ihrem dekadenten Gefolge blaß. Typischerweise stellt Walter Schierlich in seiner Betrachtung Zur Problematik des Zu kunftsromans anhand des eben erwähnten Ro mans Betatom fest: Aktiv ist allein der sehr genau gezeich nete Feind, der Imperialismus, er hat in allem die Initiative, er arbeitet mit Spio nage, Rauschgift, Attentat, Bespitze lung, brutaler Gewalt, Verfolgung, Kor ruption. Betatom und seine Leute tun im Grunde gar nichts. (Schierlich 1957, S. 926)
Schon 1950, nach dem Erscheinen von Anna Seghers' Erzählung Die Toten bleiben jung, entflammte in der DDR-Presse eine Kontro verse um die Uninteressantheit der positiven Helden, in der sich manche Kritiker bis zur Ablehnung der »Interessantheit« als ästheti scher Kategorie verstiegen (Jäger 1982, S. 27ff). Auch der damalige Kulturminister Jo hannes R. Becher bezog deutlich Position ge gen die »literarisch getarnten Gangster« im Westen: »Wie langweilig seid Ihr in dem soge nannten Glanz Eurer Interessantheit, der kein echter Glanz ist, sondern nur das Phosphoreszieren der Fäulnis. Nennt mich meinetwegen einen terrible simplificateur, einen schrecklichen Ver einfacher, mich ängstigt diese Phrase nicht. Das Leben, das wir aufbauen wollen, ist in der Tat einfach, schön in seiner Einfachheit, einfach ir»»-seiner Menschlichkeit.« (zit. nach Jäger 1982, S.29)
Die SF, auch die DDR-SF konnte natürlich nicht Langweile zum Gestaltungsprinzip ma chen. Was den positiven Helden an Farbe und Lebendigkeit fehlte, versuchten die Au toren zumeist, durch eine nationale Typisie rung — wie bei den nomadisierenden Algeriern in Ultrasymet bleibt geheim (Vieweg 1955) oder dem lebenslustigen und tempera mentvollen Italiener Lazarro in Titanus (del' Antonio 1959) — oder durch Beigabe kleiner menschlicher Schwächen wettzumachen. Neugier gepaart mit Unvorsichtigkeit, Un duldsamkeit und Zerstreutheit waren subjek-
4. Das Geschichtsbild tive Unzulänglichkeiten, die, richtig genutzt, die Handlung bereicherten. So spazieren auf dem Planetoiden Metis gleich drei Teilnehmer einer Expedition un bekümmert in eine unbekannte Felsenhöhle — prompt müssen sie gerettet werden (Mül ler: Kurs Ganymed, 1962, S. 33). Und Lydia, die tollkühne Atomphysikerin, führt unbere chenbare Versuche am Synchrotron durch, um den Supertreibstoff Mammutum zu ge winnen. (del' Antonio: Gigantum, 1957, S. 23) Doch im Vergleich zu den exotisch faszinie renden Agentinnen aus Betatom bleibt selbst sie blaß und bieder. Nikotingenuß freilich zählt nicht als menschliche Schwäche. Fast al le Helden und Heldinnen (!) der nahphanta stischen Texte pflegen dieses Suchtverhalten. Rauchen gilt als Ausdruck der modernen Le bensart. Der »Verfall« des »alten« Gesellschaftssy stems zeigt sich an nichts deutlicher als an der Auflösung der moralischen Wertmaßstä be — speziell an der mangelnden Sexualmo ral:
Das bisherige Wechselspiel des farbi gen Lichtes war verschwunden. Statt dessen strahlten einige Scheinwerfer ein seltsames violettes Licht aus. Bar nas glaubte seinen Augen nicht zu trauen; denn die Wirkung war so uner wartet wie verblüffend. Die Kleider der tanzenden Mädchen wurden durchsich tig. Der Anblick war erregend und ordi när. Eine perfide Schaustellung, wie sie Barnas in ähnlicher Weise nur bei den Girl-Shows in den USA erlebt hatte. (Fahlberg: Betatom, 1957, S. 138) Auch die Ausbeuterklassen fremder Planeten erfeuen sich an dergleichen dekandeten Dar bietungen (etwa in Horstmann: Die Stimme der Unendlichkeit, 1965). Dazu kontrastiert umso deutlicher die sexuelle Abstinenz — um nicht zu sagen Prüderie — der positiven Helden von Nah- wie Fernphantastik.
4.4. Der Außerirdische, unser Bruder, unser Vorbild Gemäß der gängigen Interpretation sind Au das marxistisch-leninistische Verständnis ßerirdische — die Aliens der SF, die kleinen vom Verhältnis der Menschenrassen zuein grünen Männchen der UFO-Mythologie — ander, ihre Gleichheit, Gleichberechtigung Projektionsflächen. Sie eignen sich hervorra und Verbrüderung. Nach der marxistisch-leninistischen Lehre gend als Leinwand für Ängste, Hoffnungen, Erwartungen, für Freund- und Feindbilder, sind die Gesetze der historischen Entwick für unser Bild von uns selbst und von dem lung so zwingend wie Naturgesetze: die Dia lektik von Produktivkräften und Pro Anderen. In der sozialistischen utopischen Literatur duktionsverhältnissen, Geschichte als Fort wurden diese Projektionsmöglichkeiten aller schritt auf den Kommunismus hin, die histo dings durch naturgeschichtliche und gesell rische Mission der Arbeiterklasse. Speziell schaftsphilosophische Interpretationen stark nach Stalins vulgarisierter Doktrin galten sie eingeschränkt. Die Außerirdischen hatten er in gleicher Weise überall, sozialistisch ist der stens in das »naturwissenschaftliche Welt Inhalt, das Nationale bildet allenfalls die bild« zu passen und sich zweitens in die Form. — Es gibt keine nationalen Sonderwe Doktrin des Marxismus-Leninismus zu fü ge! Und auch keine extraterrestrischen! Was der Menschheit recht ist, ist den Au gen. Damit wurden sie zu »Brüdern im All« bzw. »Brüdern in der Vernunft« (»bratsja po ßerirdischen billig. Folglich überträgt die razumu«). Ihre gesellschaftliche Entwicklung utopische Literatur das irdische Modell auf hatte den Gesetzen des historischen Materia das gesamte Universum — und unterstreicht lismus zu folgen; Unterschiede durften ledig damit den universellen Gültigkeitsanspruch des Marxismus-Leninismus und die Natur lich auf folkloristischem Niveau existieren. Ob es die Autoren direkt beabsichtigten gesetzlichkeit der gesellschaftlichen Entwick oder nicht: Ihre Außerirdischen illustrierten lung.
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Vorgriff auf das Lichte Morgen Mit geringfügigen physischen Abwei chungen ähneln die vernunftbegabten Wesen aller Planeten uns Menschen: intelligente Weltraummollusken haben im Himmel des Marxismus-Leninismus nichts zu suchen. Die Begründung dafür liefert eine fast grotesk vereinfachte Entwicklungslehre:
Die Zusammensetzung der Lufthülle ei nes Planeten kann sich im Laufe der Zeiten wesentlich verändern. Abgese hen davon, sind natürlich gewisse Vari anten auch bei den höchsten Lebens formen denkbar, etwa hinsichtlich der Körpergröße, der Hautfarbe, der Kopf form oder des Gesichtsschnitts. Allzu starke Unterschiede zwischen uns und anderen Weltallbewohnern dürfte es je doch kaum geben. Das widerspräche den Entwicklungsgesetzen, die überall gelten. Vielleicht entdecken wir auf
Raumfahrten Lebewesen, die sich in ei nem Stadium befinden, das wir seit Hunderttausenden von Jahren hinter uns gelassen haben, vielleicht auch sol che, deren Entwicklung um Jahrmillio nen älter ist als die unsrige. In keinem Fall aber werderj es Schreckgestalten sein wie die, von denen Sie sprachen. Das sind lediglich Ausgeburten men schlicher Phantasie. (Krupkat: Als die Götter starben, 1963, S. 76) Ganz ähnlich argumentierte auch Carlos Rasch in dem anderen »paläoastronautischen« Roman Der blaue Planet (1963, S. 27f). Später allerdings spekulierte Rasch in Die Umkehr der Meridian (1966, S. 97) über nicht biologische Intelligenzen. Das bildet im be trachteten Zeitraum jedoch eine Ausnahme (vgl. generell Tab. 7).
Tabelle 7 Außerirdische Jahr Autor/Titel
1947 Ewald Jensko Station Nordpol 1949 Fritz E. W. Enskat Im Nordmeer verschollen 1949 Fritz E. W. Enskat Gefangen am Gipfel der Welt 1949 Hermann Müller Marcon 1937-1975 1949 Hermann Müller Das Auge am Nordpol 1949 Ludwig Turek Die goldene Kugel 1952 Arthur Bagemühl Das Weltraumschiff 1952 Klaus Kunkel Heißes Metall 1953 Klaus Kunkel Im gläs. Flugzeug d. d. Schallm. 1955 H. L. Fahlberg Ein Stern verrät den Täter 1955 Heinz Vieweg Ultrasymet bleibt geheim
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Außerird.
Komm
Klassenk. Spuren
4. Das Geschichtsbild Jahr Autor/Titel
1956 Werner Bender Messeabenteuer 1999 1956 H. L. Fahlberg Erde ohne Nacht 1956 Günther Krupkat Gefangene des ewigen Kreises 1956 Günther Krupkat Die Unsichtbaren 1957 K. H. Ball/L. Weise Alarm auf Station Einstein 1957 Eberh. del' Antonio Gigantum 1957 H. L. Fahlberg Betatom 1957 Günther Krupkat Nordlicht über Palmen 1957 Günther Krupkat Kobalt 60 1957 Ralf Toxxen M-999! Mondsportunternehmen 1958 K. H. Ball/L. Weise Signale von der Venus 1958 Heinz Vieweg Die zweite Sonne 1959 K. H. Ball/L. Weise Brand im Mondobservatorium 1959 Eberh. del' Antonio Titanus 1960 Günther Krupkat Die große Grenze 1960 Horst Müller Signale vom Mond 1961 Gerhard Branstner Zu Besuch auf der Erde 1961 Richard Groß Der Mann a. d. a. Jahrtausend 1961 Carlos Rasch A Steroidenjäger 1962 Eberh. del' Antonio Projekt Sahara 1962 Horst Müller Kurs Ganymed
1962 Günter Teske Unternehmen Marsmond 1962 Lothar Weise Das Geheimnis des Transpiuno 1963 Günther Krupkat Als die Götter starben
Außerird.
Klassenk. Spuren Vermutung
Komm
Bauten
Komm
x
Bauten
Außerirdische von irdischen Kapitalisten unterdrückt Signale
Komm (mit Problemen)
Bauten Komm/Kap
x
Bauten
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Vorgriff auf das Lichte Morgen Jahr Autor/Titel
1963 Carlos Rasch Der blaue Planet 1963 Carlos Rasch Der Untergang der Astronautic 1964 Klaus Beuchler Einer zuviel im Lunakurier 1964 Herbert Friedrich Der Damm gegen das Eis 1964 Udo Gatz Der unheimliche Marsnebel 1964 Lothar Weise Unternehmen Marsgibberellin 1965 Hubert Horstmann Die Stimme der Unendlichkeit 1965 Carlos Rasch im Schatten der Tiefsee 1966 Eberh. del' Antonio Heimkehr der Vorfahren 1966 Carlos Rasch Die Umkehr der Meridian 1966 Wolfgang Schreyer Fremder im Paradies 1966 Karl-Heinz Tuschei Das doppelte Rätsel 1966 Herbert Zergiebel Die andere Welt 1967 Klaus Beuchler Zepp und 100 Abenteuer 1 967 Gerhard Matzke Marsmond Phobos 1967 Carlos Rasch Das unirdische Raumschiff 1967 Karl-Heinz Tuschei Ein Stern fliegt vorbei 1968 K. H. Ball/L. Weise im Eis des Kometen 1968 Gerhard Branstner Reise z. Stern d. Beschwingten 1968 Günther Krupkat Nabou 1968 Curt Letsche Verleumdung eines Sterns 1 968 Carlos Rasch Rekordflug im Jet-Orkan 1968 Carlos Rasch Krakentang 1968 Carlos Rasch Polaröl 1968 Carlos Rasch Die Mondstaubbarriere
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Außerird.
Klassenk. Spuren
Komm
Signale
Bauten
Kap/Komm
x
Komm
Signale
Bauten Komm Komm
Satire
»Biomat« Signale
Komm
4. Das Geschichtsbild
Jahr Autor/Titel
1968 Karl-Heinz Tuschei Die Terrasse von A 'hi-nur 1969 Klaus Beuchler SUvanus contra SHvanus 1969 Alexander Kröger Sieben fielen vom Himmel 1969 Paul G. Schreiber Lux / auf Solarkurs 1969 Martin Selber Atlantisches Rätsel 1969 Karl-Heinz Tuschei Der unauffällige Mr. McHine 1970 Gerhard Branstner Der falsche Mann im Mond 1970 Curt Letsche Der Mann aus dem Eis 1971 Hubert Horstmann Die Rätsel des Silbermondes 1971 Karl-Heinz Tuschei Der purpurne Planet Legende Außerird.:
Klassenk.: Spuren:
Klassenk. Spuren
Außerird.
Bauten
Komm
Signale
unbek. Ges.
Außerirdische treten als Protagonisten auf Komm: Außerirdische leben im Kommunismus Kap: kapitalistische Außerirdische unbek. Ges.: Gesellschaftsform der Außerirdischen bleibt unbekannt Klassenkampf auf fremden Planeten Artefakte oder Signale von Außerirdischen
Mit ihrem eingeengten Verständnis von der Evolution der Außerirdischen orientierte sich die DDR-SF unverkennbar an der sowjeti schen wissenschaftlichen Phantastik. Zu er wähnen ist insbesondere der Einfluß des Er neuerers der sowjetischen SF Iwan Jefremow. Ganz im Sinne des herrschenden Geschichts bilds vertrat Jefremow eine streng determini stische Auffassung von der naturge schichtlichen und gesellschaftlichen Ent wicklung, gleich auf welchem Planeten. In der Erzählung »Das Herz der Schlange« (»Serdce Zmei«, auch »Cor serpentis«, 1959), die ab 1960 in der DDR mehrfach verlegt wurde, diskutierte er ausführlich die Gleich artigkeit der Entwicklung, wobei er sich nicht nur explizit von amerikanischen SF-Au toren (am Beispiel von Murray Leinsters Er zählung »First Contact«, 1945; vgl. dazu Britikov 1993, 83f) abgrenzte, sondern auch (wie
schon in Das Mädchen aus dem All, 1957) die Theorie entwickelte, daß alles vernunftbe gabte Leben menschenähnlich sein müsse, physisch wie psychisch, ja selbst in ästheti scher Hinsicht: Eine entgegengesetzte Position vertrat der Pole Stanislaw Lern mit seinen kybernetisch inspirierten Spekulationen von einem ver nunftbegabten Ozean (Solaris, 1961) oder ei ner intelligenten Nekrosphäre (Niezwyciezonyl Der Unbesiegbare, 1964). Die DDR-SF blieb jedoch mit geringfügigen Ausnahmen bis in die siebziger Jahre der Jefremowschen Theorie verpflichtet. Da die Äußeriridschen den gleichen Ent wicklungsweg wie die Menschheit gehen, gibt es für einen Kontakt nur drei Optionen: a)
Bewohner anderer Himmelskörper stehen auf einer niedrigeren, primi-
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Vorgriff auf das Lichte Morgen tiveren Entwicklungsstufe als wir; b) sie stehen auf einer höheren Ent wicklungsstufe; c) sie stehen auf einer etwa gleichen Entwicklungsstufe. (Pawelzig 1967, S. 34)
So entdecken irdische Kosmonauten auf ei nem Planeten in den Plejaden intelligente Wesen, die sich von der Ausbeuterklasse be freit haben und den Kommunismus aufbau en (del' Antonio: Titanus, 1959). Und als ein sowjetisches Raumschiff den Marsmond Deimos besucht und dort Spuren einer techni schen Zivilisation entdeckt, schlußfolgern die Menschen, daß die Marsianer, die den künst lichen Trabenten des Mars gebaut haben, schon lange im Kommunismus leben (Teske: Unternehmen Marsmond, 1962, S. 25). Diese Schlußfolgerung wird in allen unter suchten Texten gezogen oder doch zumin dest stillschweigend vorausgesetzt: gesell schaftliche und technologische Entwicklung sind gemäß der Einheit von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen eng miteinan der verzahnt. Nur gesellschaftlich weit fortgeschrittene und insofern friedliebende Zivilisationen können die für den Weltraumflug nötigen Technologien entwickeln. Erst nach dem En de des Wettrüstens wird die friedlich geeinte Menschheit die nötigen Mittel zur Verfügung haben, um in großem Stil Raumfahrt betrei ben zu können. Weltraumkriege sind daher ausgeschlossen. Diese These ist bereits bei Krupkat angelegt:
Auch in Cap Caroline [also Cap Carnaveral] wird man eines Tages einsehen müssen, daß zur Raumfahrt nur eine in friedlichem Streben geeinte Menschheit fähig ist. (Die große Grenze, 1960, S. 212) In einem Interview mit A. Sckerl verallge meinerte del' Antonio, daß es die Funktion der utopischen Literatur sei, die Zusammen hänge zwischen technischer und gesellschaft licher Entwicklung klar zu machen. Unter nehmungen einer bestimmten Größenord nung seien nur noch in der sozialistischen Gesellschaft, wenn die Erde nicht mehr ge spalten sei, möglich, (unpubliziertes Inter view A. Sckerls mit E. del' Antonio am
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25.1.1974) Westliche Raumfahrt-Pioniere betonten zu der Zeit ebenfalls die friedlich einende Rolle der »Raumfahrt als Gemeinschaftsaufgabe der Gesamtmenschheit« (Sänger 1958, S. 106). Und so wird sie ja auch heute noch oft verstanden und in gemeinsamen Missionen wie der geplanten Raumstation »Alpha« praktiziert. Wer Raumschiffe baut, die sich von ei nem Sternensystem zum anderen be wegen, muß diese Kinderkrankheiten der Entwicklung überwunden haben und kann sich niemals mit dem Weltall im Kriegszustand befinden. Das eine schließt das andere aus. (Letsche: Ver leumdung eines Sterns, 1 968, S.70)
Ganz ähnlich läßt Rasch Kosmonauten argu mentieren, die ein Funksignal von Außerirdi schen aufgefangen haben:
Unser Reifegrad wird für sie wichtig sein, denn treten wir weiter in den kos mischen Raum hinaus und entdecken ihren Funkstrahl; antworten wir ihnen also, so wissen sie, daß wir die gefähr lichste Klippe in unserer Entwicklung, die atomare Barbarei, überstanden ha ben. Vorher ist jeder Kontakt zwecklos. (Rasch: Der Untergang der Astronautic, 1963, zitiert nach Krakentang, 1968, S. 162)
Raumfahrt als Kriterium der »Reife« tritt au ßer in den oben angeführten Zitaten von Car los Rasch (1963) und Curd Letsche (1968) u. a. in Müllers Roman Kurs Ganymed (1962, S. 55) auf. Vorstellungen von gesellschaftlicher und technologischer Reife verbinden sich auch bei den SF-Autoren anderer sozialisti scher Länder, etwa im »Mittags«-Zyklus von Arkadi und Boris Strugazki. Die Folgen für die utopische Literatur liegen auf der Hand: Unter diesen Prämissen muß der Erstkon takt mit den Außerirdischen stets zwischen kommunistischen Kosmonauten und ihren menschenähnlichen und ebenfalls kommuni stischen »Brüdern« stattfinden. Konflikte konnten sich allenfalls aus betrüblichen Miß verständnissen ergeben. Die Verständigung über die (kosmischen) Rassenschranken hin weg funktioniert dabei der marxistisch-leni-
4. Das Geschichtsbild
nistischen Lehre gemäß — wie etwa der ge samte Handlungsverlauf von del' Antonios Roman Titanus (1959) belegt — besser als die Verständigung über Klassenschranken hin weg. Interessanterweise geht mit dem gesell schaftlichen Fortschreiten die physische Ent wicklung der Außerirdischen einher: die ideale Gesellschaft wird von ausnahmslos schönen Wesen bewohnt. Ein grundlegendes Harmoniebedürfnis identifiziert hier eine konfliktfreie Gesellschaft samt einer perfek ten Technik mit Menschen bzw. außerirdi schen vernunftbegabten Wesen, die einem klassischen Schönheitsideal entsprechen. Auch dieses Motiv ist bereits bei Jefremow (Das Mädchen aus dem All, 1957) angelegt, der die Schönheit der Außerirdischen evolutio när und funktional erklärte. Je schwieriger und länger die Evolution bis zum ersten denkenden Wesen ist, desto schöner, desto zweckentspre chender sind die höchsten Formen des Lebens, dachte Dar Weter. Die Men schen haben längst begriffen, was Schönheit ist — die intuitiv erfaßte Zweckmäßigkeit der Struktur im Ein klang mit einem bestimmten Ziel. Je vielseitiger die Bestimmung, desto schöner die Formen. Diese rothäutigen Wesen sind wahrscheinlich noch viel seitiger und geschickter als wir. Viel leicht hat sich in ihrer Zivilisation mehr der Mensch entwickelt und weniger da gegen die Technik. Unsere Kultur war lange Zeit vorwiegend auf Technik be gründet, erst die Herausbildung der kommunistischen Gesellschaft hat zur Vervollkommnung des Menschen ge führt und nicht nur seiner Maschinen, seiner Häuser, seiner Nahrung und sei nes Zeitvertreibs. (Das Mädchen aus dem All, zit. nach Jefremow/Gansowski/Bilenkin: Das Mädchen aus dem AH/Die Stimme aus der Antiwelt/Der In telligenztest, Berlin 1979, S. 37)
Besonders wenn die Autoren das Schönheits ideal exotisch verfremden und noch Überhö hen, gibt die Beschreibung der hoch entwickelten Außerirdischen Anlaß zu lyri schen Ergüssen:
Zunächst fällt die zartgrüne Hautfarbe der Ganymeden auf. Die Haut ist mit einem dichten Flaum samtweicher Här chen überzogen, der Gesichtern und Händen einen seidigen Schimmer ver leiht. Von ebenmäßiger, aber fremder Schönheit ist das Antlitz. Die schrägge stellten, mandelförmigen Augen zeigen ebenfalls den grünen Schein. Die Lip pen sind voll und kräftig und von ei nem satten Braun, während das schwach entwickelte Kinn etwas zu rückweicht. Auch die hohe Stirn flieht nach hinten und bildet einen weitausla denden Schädel. Dichte kastanienbrau ne Haare umrahmen den Kopf. Schön sind die Ganymeden — schön wie exo tische Vögel. Aus ihren ruhigen, klugen Gesichtern spricht die Ausgeglichenheit einer uralten Kultur. Ihre Kleidung, in den verschiedensten Pastelltönen ge halten und im Schnitt zweckmäßig und elegant, vollendet den harmonischen Eindruck. (Müller: Signale vom Mond, S. 157)
Solcherart Schilderungen sind gewiß kitschig und werden von Klischees fast erdrückt; ge rade die Kolportageliteratur neigt ja dazu, das Gute und das Schöne zu identifizieren, und mehr noch, die Bösewichter schielen und hinken zu lassen. Aber die hier aufschei nenden Klischees haben auch ein beinahe bi blisches Alter: die utopische Literatur der DDR schließt an die ältere utopische Traditi on an, die wie die antiken Griechen das Wah re, Gute und Schöne in eins denkt. Zugleich schimmert in solchen Schilderun gen die Vorstellung eines einheitlichen kos mischen Evolutionsprozesses durch, der alle Seiten des Seins umfaßt: gesellschaftliche Verhältnisse, wissenschaftlich-technische Na turbeherrschung, sittliche, intellektuelle und physische Vervollkommnung des Individu ums. Freilich ist eine direkte Rezeption der Jahr hunderte alten Fortschritts-Eschatologie — von den Diskussionen um die »pluralité des mondes habités« spätestens seit Giordano Bruno und Fontenelle über William Winde wood Reades visionäre Vorstellungen vom Menschheitsfortschritt bis zu Olaf Stapledons als SF verpackter kosmischer Philosophie — praktisch auszuschließen. Selbst der russi-
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
sehe Kosmismus Konstantin E. Ziolkowskis war mangels einschlägiger Publikationen in der frühen DDR unbekannt. Allerdings dürfte ein Großteil der Autoren mit der damals gerade aktuellen Philosophie Pierre Teilhard de Chardins direkt oder indi rekt in Berührung gekommen sein, dessen Hauptwerk Mensch im Kosmos 1966 in Ostberlin erschien. So wie sich bei Teilhard die Menschheit auf den Punkt Omega, dem Punkt der Vollkommenheit, der Verschmel zung mit Gott, hinbewegt, so bewegte sich die Menschheit (und jegliche außerirdische Rasse) in der utopischen Literatur auf die ideale Gesellschaft mit idealen Menschen hin. »Reifung« ist die alle Aspekte undiffe renziert einschließende Metapher für diesen Prozeß. In ihrer Dissertation hat neuerdings An nette Breitenfeld analysiert, welche Wand lungen die Begegnung mit außerirdischen Lebensformen in der DDR-SF durchlaufen hat (Breitenfeld 1994) — von del' Antonios Titanus (1959) bis Rainer Fuhrmanns Roman Die Untersuchung (1984). Sie konnte dabei ei ne Entwicklung des Sujets feststellen: von den traditionellen »Brüdern im All« hin zu fremdartigen »Kristallwesen«, mit denen
Kommunikation kaum mehr möglich ist. So ergibt sich eine recht klare Linie: weg vom Geo- bzw. Anthropozentrismus, hin zu erkenntnistheoretischen und ethisch-morali schen Fragen und einer literarischeren Dar stellung. Ein eindeutiger, einliniger in haltlicher Fortschritt also, allerdings nur in den interessanteren und anspruchsvolleren Werken der DDR-SF. So wie die DDR-SF generell an Breite und Vielfalt gewann, aber zugleich auch eine neue Trivialität entwickelte, so traten auch die Außerirdischen fortan in vielfältigen Rol len auf. Das Spektrum umfaßte nebeneinan der spielerische Variationen von »Anderen«, die oft ziemlich unverhüllt als Projektionsflä chen für menschliche Verhaltensweisen die nen, etwa bei Simon (Fremde Sterne, 1979), Außerirdische als soziale und metaphysische Modellentwürfe (Steinmüllers: Pulaster, 1986; Sjöberg: Andromeda, 1983), invasionslüsterne »Engel« für triviale Abenteuer (Kröger: Die Engel in den grünen Kugeln, 1986) und nichthumanoide »Kristallwesen« für kriminalisti sche Spannung und philosophische Spekulationen etwa bei Rainer Fuhrmann (Die Untersuchung, 1984) und Hubert Horst mann (Das Rätsel des Silbermondes, 1971).
4.5. Die herrschaftslose Gesellschaft »Die herrschaftslose Gesellschaft,« faßte Adolf Sckerl in seiner Dissertation Wissen schaftlich-phantastische Literatur. Überlegungen zu einem literarischen Genre und zu seiner Ent wicklung in der DDR (1977) kritisch zusam men, »entsteht vor den Lesern als eine im Grunde völlig konfliktfreie« (zit. nach Heidt mann 1982, S. 70). Tatsächlich schildern die Autoren die neue Gesellschaft in der Regel nur rudimentär: konfliktfrei und nahezu strukturlos. Wenige Autoren von Fernphan tastik zeichnen überhaupt Umrisse der Zu kunftsgesellschaft — und auch dies geschieht selten aus der Handlung heraus, sondern in abstrakter Beschreibung, allerdings auch nur selten so platt wie in dem folgenden Zitat von Karl-Heinz Tuschei: Es wird an dieser Stelle angebracht sein, dem Leser ins Gedächtnis zu ru
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fen, wie im vergangenen Jahrhundert die Verwaltungsstruktur der Erde aus sah. Mit dem Sieg der vernünftigen Ordnung der menschlichen Angelegen heiten, des Kommunismus also, war die Notwendigkeit verschwunden, überhaupt Macht auszuüben. Gleichzei tig hatte die umfassende Automation der materiellen Produktion die ökono mischen Unterschiede zwischen den Nationen aufgehoben. Damit ver schwanden denn auch die meisten der früheren Funktionen der Staaten, und was übrigblieb, verwandelte sich aus Verwaltungseinrichtungen in gesellschafts- und naturwissenschaftliche In stitutionen. So brach das neue Jahr 0 an und brachte die Weltverfassung, in der die frühere, fast ins Unübersehbare gewachsene Kompliziertheit der Ver-
4. Das Geschichtsbild waltung völlig umgestülpt und auf eine einfache Formel gebracht wurde. Lo kal, regional, national und im Weltmaß stab ordneten Räte von Wissenschaft lern die Angelegenheiten der Men schen, Räte, die, da sie keine Macht ausübten, auch nicht gewählt zu wer den brauchten. Ihre Mitglieder gehörten den einzelnen wissenschaftlichen Fach richtungen an und wurden von unten nach oben delegiert. (Tuschei: Ein Stern fliegt vorbei, 1 967, S. 11f)
Mit seiner Räte-Expertokratie griff K.-H. Tuschel offensichtlich auf eine These von Fried rich Engels zurück, der gemäß der Staat im Kommunismus »absterben« würde. Andere Autoren begnügten sich damit, in einigen kurzen Schlagworten anzudeuten, daß die Ausbeutung des Menschen durch den Men schen beseitigt sei (Letsche: Die Verleumdung eines Sterns, S. 44), daß eine Weltregierung bestehe (Rasch: Die Umkehr der Meridian, S. 21) und Krieg, Gewalt, Hunger und Armut der Vergangenheit angehörten. Sie hätten wohl auch bis auf wenige Aus nahmen Tuscheis Ansicht geteilt, daß die Welt künftig nach wissenschaftlichen Prinzi pien organisiert sein würde. Auch hier schließt die utopische Literatur der DDR an die ältere utopische Tradition an: ein rational geregeltes Gemeinwesen, das von »Philoso phen« geleitet wird, mit einem Minimum an Institutionen auskommt und dem die Idee fortwährend auszutragender Interessenkon flikte und der auch daher notwendigen Ge waltenteilung fremd ist. Wie in manchen älteren Utopien und in den Plansprache-Projekten der Jahrhundert wende, die die Völker verbinden sollten, er streckt sich der rationale Entwurf bisweilen auf eine einheitliche Weltsprache — »Norm sprache« in Letsches Verleumdung eines Sterns (1968), »Intersprache« in del' Antonios Heim kehr der Vorfahren (1966), »wissenschaftliche Weltsprache« in Richard Groß' Roman Der Mann aus dem anderen Jahrtausend (1961). Die entsprechende Passage bei Groß ist typisch für die selbstverständliche — fast schon schamhafte — Beiläufigkeit, mit der auf die künftige kommunistische Gesellschaft ange spielt wird:
Die Unterhaltung wurde in einer wis senschaftlichen Weltsprache geführt, die sich zu Beginn des 21. Jahrhun derts bei der internationalen Zusam menarbeit in Wissenschaft und For schung herausgebildet hatte. Seit je nem Zeitpunkt lebten die Menschen in der klassenlosen Gesellschaft, und eine Staatsmacht gab es nirgendwo auf der Erde. (Groß: Der Mann aus dem ande ren Jahrtausend, 1961, S. 6) Im Einzelfall kann auch einmal auf das tradi tionelle Esperanto zurückgegriffen werden (del' Antonio: Titanus, 1959, S. 11). Wie die Expertokratie insgesamt können auch die Plansprachen als Ausdruck des rationalisti schen Zukunftsentwurfs der Moderne inter pretiert werden und sind insofern nichts für die DDR-SF Spezifisches. Einem Wort Stalins über die sozialistische Nationalkultur folgend (»national in der Form, sozialistisch nach dem Inhalt«) kann man zusammenfassend formulieren: In sei nen Grundzügen ist der Gesellschaftsent wurf der DDR-SF rational, technokratisch und modern dem Inhalt nach, kommuni stisch der Oberfläche nach. Selbstverständlich gab es auch Spezifika, Ideen, die in einer westlichen SF wohl kaum aufgetaucht wären. Mit der Ausbeutung ist in der DDR-SF in der Regel das Geld abge schafft, es sei denn, man nutzt noch »Valut« (Bender: Messeabenteuer 1999, 1956) oder »Welteinheiten« (Groß: Der Mann aus dem an deren Jahrtausend, 1961). Wie uns unser Lektor Helmut Fickelscherer mitteilte, durfte im Verlag Neues Leben noch in den achtziger Jahren (!) in Texten, die nach dem Jahr 2000 spielten, Geld nicht erwähnt werden: Mit dem Übergang zum Bedürfnisprinzip des Kommunismus (»Jeder nach seinen Fähigkei ten, jedem nach seinen Bedürfnissen«) würde das Entgelt und Zahlungsmittel im Normal fall überflüssig.
»Komgas und Koms, was heißt das ei gentlich?« fragte Margrit. »Komga ist die Abkürzung von kom munistischer Gaststätte«, erklärte Wili, »außerdem gibt es die Komwas, das sind kommunistische Warenhäuser, weiter die Komles, die Lebensmittelge schäfte, und so fort. Und alle zusam-
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Karl-Heinz Tuschei: Ein Stern fliegt vorbei (1967) Umschlag, Illustrator: Hans Räde
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4. Das Geschichtsbild men nennen wir kurz und bündig die Korns.« »Und kaufen alle Leute in den Koms?« Als Wili und Jochen laut herauslach ten, schaute sie die beiden verdutzt an, lachte aber im nächsten Augenblick mit. »Kaufen war wohl in diesem Zusam menhang ein reichlich unangebrachtes Wort«, entschuldigte sie sich. »Es ist auch bei uns noch nicht ganz aus der Mode«, meinte Jochen. »Lu xusartikel und eine Reihe von Genuß mitteln oder hochwertige Gegenstände können noch immer nur gegen Geld er worben werden. Alles andere aber ist für jeden frei zu haben.« (Branstner: Der falsche Mann im Mond, 1970, S. 1 82f)
Mit dem weltweiten Sieg des Sozialismus und dem Aufbau eines Weltstaates verliert der Staat seine äußere Schutzfunktion; da ge mäß der marxistisch-leninistischen Lehre im Kommunismus auch die Wurzeln für Krimi nalität vertrocknen, verschwindet auch die innere Schutzfunktion. Wo die sozialen Wur zeln fehlen, wird das Verbrechen, so es über haupt auftritt, eher als eine Art Krankheit aufgefaßt, für die man nicht zur Verantwor tung gezogen, die aber geheilt werden muß. Interessanterweise stellt Branstner hier einen Zusammenhang mit dem Bedürfnisprinzip her: »In verschiedenen Ländern und zu ver schiedenen Zeiten wurden Verbrecher Unglückliche genannt; Unglückliche aber darf man nicht bestrafen, man muß ihnen helfen. Auch wir helfen je dem, seine schlechten Eigenschaften abzulegen und seine guten zu entwikkeln. Aber nicht mehr auf die sponta ne, primitive Art des unbewußten Men schen, der vom Nutzen der Strafe auf ihre Berechtigung schließt. Wir gehen davon aus, daß der Mensch fähig ist einzusehen, was zu seinem und zum Besten aller ist. Die Inanspruchnahme seiner Einsicht ist unter unseren Bedin gungen das einzig wirksame Motiv. Mit irgendeinem Schuldbegriff zu operie ren, würden wir nicht nur als philoso
phischen Unsinn ansehen, es wiederspräche auch dem Prinzip: Jedem nach seinen Bedürfnissen. Durch die alltägli che und praktische Anwendung dieses Prinzips haben wir uns daran gewöhnt, jeden Menschen unabhängig von sei nen Eigenschaften und Leistungen als völlig gleichwertig zu achten.« (Branst ner: Der fatsche Mann im Mond, 1970, S. 175f) Nicht die wohlmeinende Branstnersche Hil fe, wohl aber die Behandlung von kriminel ler Neigung als Krankheit stellt ein lang tradiertes Motiv der utopischen — und sati risch-utopischen! — Literatur dar, das auf grund seiner biologistischen Tendenz um 1900 in den Sog eugenischer Menschen-Verbesserungsvorstellungen geriet. Mit wenigen Ausnahmen (etwa Groß: Der Mann aus dem anderen Jahrtausend, 1961 — vgl. dazu Kap. 6.6.) ergibt sich ganz im Ge gensatz zur kommandosozialistischen Reali tät in der Femphantastik das Bild eines quasi wehrlosen Staates ohne Militär, Polizei oder andere Repressionsorgane. Am konkretesten und gegenwartsnahsten ist der Entwurf der Zukunftsgesellschaft in del' Antonios utopischen Betriebsroman Pro jekt Sahara (1962). Hier werden die Struktu ren der DDR und darüberhinaus des RGW, des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (der das östliche Gegenstück zur EWG war) blind in die Zukunft übertragen:
Man reiste kostenlos. Zwar gab es noch Geld, auch in verschiedenen Währungen, aber man konnte es auf jeder Bank, jeder Sparkasse, jedem Postamt gegen die jeweilige Landes währung eintauschen. Das war mög lich, seit die sozialistischen Staaten zu einer großen Völkerfamilie verschmol zen waren, seit ihre Wirtschaft von ei nem gemeinsamen Wirtschaftsrat auf einander abgestimmt worden war und nun als ein organisches Ganzes funk tionierte. Die ehemals ökonomisch schwach entwickelten Länder hatten den besonderen Nutzen, ihnen galt — wie in jeder guten Familie — die selbst lose Hilfe aller anderen Staaten des So zialistischen Bundes. (S. 80, Text der zweiten, leicht gekürzten Auflage)
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
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Klaus Kunkel: Im gläsernen Flugzeug durch die Schallmauer (1953) Einband, Illustrator: Heinz Rammelt
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4. Das Geschichtsbild [Dann...] gründeten sie [...] eine ei gene Gewerkschaftsgruppe, eine eige ne Jugendgruppe und eine eigene Par teigruppe. [...] die Gewerkschaftsgrup pe unterstand direkt dem Sekretariat des Weltgewerkschaftsbundes, die Ju gendgruppe der Organisationsabteilung des Weltjugendbundes und die Partei gruppe dem Ständigen Internationalen Büro für Zusammenarbeit der Marxisti schen Parteien. (S. 182) Dann erhob sich der Vertreter des
Ständigen Internationalen Büros für Zu sammenarbeit der Marxistischen Partei en, ein grauhaariger Türke. »[...] Wir schlagen vor, das Projekt zur interna tionalen Baustelle des Sozialismus zu erklären und die Jugend der Staaten des Sozialistischen Bundes aufzurufen, zum schnellen Aufbau außerhalb des Planes beizutragen.« (S. 233) So schlägt plakative Ideologie in unfreiwilli ge Selbstparodie um.
4.6. Abschied vom westdeutschen Separatstaat An der »deutschen Frage« verdeutlicht sich die Geschichtsauffassung der utopischen Li teratur. Hintergrund ist natürlich stets die Deutschlandpolitik der SED. Während Kon rad Adenauer [15] die Westintegration der Bundesrepublik betrieb, setzte die DDR-Füh rung zumindest verbal noch bis Anfang der sechziger Jahre auf die Wiedervereinigung Deutschlands. Für die utopische Literatur der Epoche war diese eine Selbstverständlichkeit. Ledig lich Bagemühl und Kunkel gehen in ihren 1952 publizierten Romanen, die in der unmit telbaren Zukunft spielen, noch von der Tei
lung — mit dem Agentennest Westberlin — aus (vgl. Tab. 8: Deutsche Schauplätze). Sonst galt, was Kunkel schon 1953 in der Erzäh lung Im gläsernen Flugzeug durch die Schall mauer formulierte: Nie zuvor in der Geschichte unseres Vaterlandes standen der Entwicklung der Wissenschaft so viele Möglichkei ten offen wie jetzt, da wir ein einiges demokratisches Vaterland haben, das stark und friedliebend ist. (Kunkel: Im gläsernen Flugzeug durch die Schall mauer, 1953, S. 14f)
Tabelle 8 Deutsche Schauplätze
Jahr Autor/Titel 1947 Ewald Jensko Station Nordpol 1949 Fritz E. W. Enskat Im Nordmeer verschollen 1949 Fritz E. W. Enskat Gefangen am Gipfel der Welt 1949 Hermann Müller Marcon 1937-1975 1949 Hermann Müller Das Auge am Nordpol
Einiges Dtl.
Westen
Osten
x x
Heidelberg
Ilmenau
x
Süddeutschland
Berlin
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Jahr Autor/Titel
1949 Ludwig Turek Die goldene Kugel 1952 Arthur Bagemühl Das Weltraumschiff 1 952 Klaus Kunkel Heißes Metall 1953 Klaus Kunkel Im glas. Flugzeug d. d. Schallm. 1955 H. L. Fahlberg Ein Stern verrät den Täter 1955 Heinz Vieweg Ultrasymet bleibt geheim 1956 Werner Bender Messeabenteuer 1999 1956 H. L. Fahlberg Erde ohne Nacht 1956 Günther Krupkat Gefangene des ewigen Kreises 1956 Günther Krupkat Die Unsichtbaren 1957 K. H. Ball/L. Weise Alarm auf Station Einstein 1957 Eberh. del' Antonio Gigantum 1957 H. L. Fahlberg Betatom 1957 Günther Krupkat Nordlicht über Palmen 1957 Günther Krupkat Kobalt 60 1957 Ralf Toxxen M-999! Mondsportunternehmen 1958 K. H. Ball/L. Weise Signale von der Venus 1 958 Heinz Vieweg Die zweite Sonne 1959 K. H. Ball/L. Weise Brand im Mondobservatorium 1959 Eberh. del' Antonio Titanus 1960 Günther Krupkat Die große Grenze 1 960 Horst Müller Signale vom Mond 1961 Gerhard Branstner Zu Besuch auf der Erde 1961 Richard Groß Der Mann a. d. a. Jahrtausend 1961 Carlos Rasch Asteroidenjäger
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Einiges Dtl.
Westen
nein
Berliner Vorort
nein
Westberlin
X
Rhön/Spessart
Ostberlin
Stadt
X
X
Osten
München
Leipzig Stadt
X
Berlin
X
Dresden
X
X
München
X
Ronna/Thür.
Dresden
X
Stadt
X
Berlin
X
Berlin
4. Das Geschichtsbild
Jahr Autor/Titel
1962 Eberh. del' Antonio Projekt Sahara 1962 Horst Müller Kurs Ganymed 1962 Günter Teske Unternehmen Marsmond 1962 Lothar Weise Das Geheimnis des Transpiuno 1963 Günther Krupkat Ais die Götter starben 1963 Carlos Rasch Der blaue Planet 1963 Carlos Rasch Der Untergang der Astronautic 1964 Klaus Beuchler Einer zuviei im Lunakurier 1964 Herbert Friedrich Der Damm gegen das Eis 1964 Udo Gatz Der unheimliche Marsnebel 1964 Lothar Weise Unternehmen Marsgibberellin 1965 Hubert Horstmann Die Stimme der Unendlichkeit 1965 Carlos Rasch Im Schatten der Tiefsee 1966 Eberh. del' Antonio Heimkehr der Vorfahren 1966 Carlos Rasch Die Umkehr der Meridian 1966 Wolfgang Schreyer Fremder im Paradies 1966 Karl-Heinz Tuschei Das doppelte Rätsel 1966 Herbert Zergiebel Die andere Weit 1967 Klaus Beuchler Zepp und 100 Abenteuer 1967 Gerhard Matzke Marsmpnd Phobos 1967 Carlos Rasch Das unirdische Raumschiff 1967 Karl-Heinz Tuschei Ein Stern fliegt vorbei 1968 K. H. Ball/L. Weise Im Eis des Kometen 1968 Gerhard Branstner Reise z. Stern d. Beschwingten 1968 Günther Krupkat Nabou
Einiges Dtl.
Westen
Dresden
x
x
Osten
Heidelberg
x
Berlin
x
Warin/Meckl.
x
Höhendünen/Osts.
x
Berlin
x
Thüringen
Vorgriff auf das Lichte Morgen
Jahr Autor/Titel
1968 Curt Letsche Verleumdung eines Sterns 1 968 Carlos Rasch Rekordflug im Jet-Orkan 1968 Carlos Rasch Krakentang 1 968 Carlos Rasch Poiaröi 1968 Carlos Rasch Die Mondstaubbarriere 1968 Karl-Heinz Tuschei Die Terrasse von A 'hi-nur 1969 Klaus Beuchler Siivanus contra Siivanus 1969 Alexander Kröger Sieben fielen vom Himmel 1969 Paul G. Schreiber Lux / auf Soiarkurs 1 969 Martin Selber Atlantisches Rätsel 1969 Karl-Heinz Tuschei Der unauffällige Mr. McHine 1970 Gerhard Branstner Der fatsche Mann im Mond 1 970 Curt Letsche Der Mann aus dem Eis 1971 Hubert Horstmann Die Rätsel des Silbermondes 1971 Karl-Heinz Tuschei Der purpurne Planet
Einiges Dtl.
Westen
x
Lindenau
Osten
nein
Fortan ist die Spaltung mit ihren ideologi schen Auseinandersetzungen allenfalls noch eine historische Reminiszenz wert:
ein längst vergessener Begriff. (Krupkat: Die große Grenze, 1960, S. 86)
Indessen hatten sie den Innsbrucker Platz erreicht. Carry bog nach rechts ab. Aus dem Grün stiller Parkstraßen erhob sich ein stattlicher Gebäudekom plex. DEUTSCHER WELTFUNK stand in großen Lettern über dem Hauptportal. Dahinter, für ein scharfes Auge viel leicht noch erkennbar, zeichneten sich die verblassenden Schatten von Buch staben ab, die früher einmal an die graue Fassade montiert waren: RIAS —
Ironie der Realität: Nach der Wende ist der RIAS — der der SED so verhaßte »Rundfunk im amerikanischen Sektor« — im DEUTSCH LANDRADIO aufgegangen. Allerdings verlor Deutschland, die »Deut sche Sozialistische Republik« — so Carlos Rasch (Im Schatten der Tiefsee, 1965) —, nach 1961 als Schauplatz zunehmend an Attrakti vität, wurde in blasseren Farben geschildert, verflüchtigte sich in den Weltraumromanen, bis nur der Name eines Protagonisten — des deutschen Bordingenieurs — übrigblieb.
100
4. Das Geschichtsbild
Tabelle 9 Raumschiffbesatzungen (Auswahl)
Eberhardt del' Antonio: Titanus (1959) Raumschiff KOSMOS Expeditionsleiter Parteisekretär Chefingenieur Chefastronom Chefarzt Chefbiologe Chefgeologe Chefchemiker Mechaniker Atomphysiker
Wassil Nasarow George Romain Michael Jansen Henry Canterville Sven Sundberg Philip Inoti Mihäli Timar, Wang Yun-chieh Sylvio Lazarri James Stafford
Sowjetunion Rumänien Deutschland England Schweden Afrika Ungarn China Italien USA
Carlos Rasch: Asteroidenjäger (1961) Raumschiff AJ-408 Kommandant wiss. Leiter Assistent Chemikerin Elektroingenieur Pilot Mathematiker Funkoffizier Ärztin Physiker
Alex Kerulen Tilmofei Mirsanow Henry Lorcester Filitra Goma Rai Raipur Kioto Yokohata Oulo Nikeria Norbert Franken Sagitta Franken Paro Bacos
Sowjetunion England Brasilien Indien Japan Afrika Deutschland Deutschland Jugoslawien
Horst Müller: Kurs Ganymed (1962) Raumschiff TERRA
Kommandant 1. Navigator Reporter Biologin Biologe Funker Kybernetiker Geologe Jupiterspezialistin Ingenieur
Prof. Uschar Pjotr Kusmin Niels Petra Jensen Gaston Rei Marcel Roger Ben Jafa Sergej Sarin Lydia Tal Gorm Angaard
Sowjetunion Sowjetunion JensenDeutschland Deutschland Indien Frankreich Arabien Sowjetunion England Skandinavier
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Lothar Weise: Das Geheimnis des Transpluto (1962) Raumschiff ZIOLKOWSKI
Kommandant Raumsch.-Konstr. Triebwerksing. Technikerin Geologe Radar-Techniker Reporter
Andrej Lasewski Alexej Somonow Davis Goodyear Kerstin Roth Knut Sögernsen Juan Padero Kolja Stepanow
Sowjetunion Sowjetunion Irland Deutschland Schweden Brasilien Sowjetunion
Carlos Rasch: Die Umkehr der Meridian (1966) Raumschiff MERIDIAN
Kommandant Triebwerksingenieur Psychologin
Arkadi Arsuk Suko Susako Nomisera Lybia Tete Thysenow
Sowjetunion Japan
Herbert Ziergiebel: Die andere We/t(1966) Raumschiff KEPLER
Kommandant stellv. Komm. Astronaut Astronom
Georg Massimu André Gilko Henry Jephson Damar Wulan Cedrice Stuart
Sowjetunion Sowjetunion USA Polynesien England
Hubert Horstmann: Das Rätsel des Silbermondes (1971) Raumschiff PAZIFIK
Kommandant Geologe Astrochemiker Pilot Ärztin
Leonid Bronstein Frol Wekker Robert Westing Harry Dahlberg Anne Mesmer
Sowjetunion Sowjetunion USA Westdeutschland Frankreich
Karl-Heinz Tuschei: Der purpurne Planet (1971) Raumschiff TERRA
Kommandant Ärztin Navigator Funkerin Planetologe
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Uwe Heywaldt Irina Heywaldt Michael Kolk Erika Braune Erich Braune
Deutschland Sowjetunion Deutschland Deutschland Deutschland
4. Das Geschichtsbild
Überhaupt ist die durchschnittliche Zusam mensetzung der Raumschiffbesatzungen überaus aufschlußreich (vgl. Tab. 9). Entspre chend der »führenden Rolle« der Sowjetuni on trägt der Kommandant einen russischen Namen, der Posten des Bordarztes bleibt ge mäß der traditionellen Rollenverteilung ge wöhnlich einer Frau vorbehalten, daneben agieren ein Afrikaner (als Bündnispartner aus den Ländern, in denen die »nationale Be freiungsrevolution« gegen den Kolonialis mus gesiegt hat), ein im Sinne der friedlichen Koexistenz mitfliegender Westeuropäer oder US-Amerikaner wird beständig in ideologi sche Debatten bzw. Lektionen verwickelt, und der Deutsche erhält die Funktion, in der Deutsche besonders fähig sind, er ist Techni ker, Bordingenieur. Raumschiffbesatzungen spiegeln die Welt bzw. das Weltbild des Au tors wider. Man vergleiche die Besatzungen des Raumschiffs Enterprise (TV-Serien Star Trek bzw. Star Trek — The Next Generation), die »politically correct« zusammengesetzt sind. In einem Interview mit A. Sckerl äußerte sich Günther Krupkat dazu:
In dem Raumschiff, da mußte ein Afri kaner drin sein, da mußte ein Inder drin sein, ein Engländer und ein Amerika ner, der Kommandant war natürlich ein Sowjetbürger. Das gibts bei mir nicht mehr, bei mir heißen sie Karl Müller und Emil Schulze und sind Deutsche, (unveröffentlichtes Interview am 3.5.1974) Leider kam Krupkat nicht mehr dazu, noch viel SF mit Karl Müller und Emil Schulze zu schreiben; seine letzte Erzählung erschien 1977. Tatsächlich war zu dieser Zeit für die Au toren ein Deutschland ohne Mauer schon na hezu unvorstellbar geworden, und ein Deutschland mit Mauer paßte schlecht in ei nen utopischen Roman. Jegliche Spekulation über die Zukunft Deutschlands geriet so in die Zwickmühle von Realität und ideologi schem Anspruch. Dazu kamen politische Vorgaben, die E. Redlin in der Erinnerung auf eine knappe Formel bringt:
Nach dem 13. August (1961) wandelte sich mit der politischen Situation das Ideologieund Kulturverständnis. (»Wer jetzt noch Berlin die Hauptstadt Deutschlands nennt, der fliegt!« lautete eine interne Anweisung des Nationalra tes.) (Redlin 1993, S. 13) Mit einer kleinen Präzisierung allerdings war es doch noch möglich, über die Hauptstadt im Jahre 2071 zu schreiben:
Ich rieb die Augen. Berlin sollte das sein? Tatsächlich mußte es das sein. Hauptstadt des kommunistischen Deutschlands. Das Rote Rathaus stand noch, es gab die Staatsoper und die Universität, das Brandenburger Tor und den Tiergarten. Aber diese Riesenstadt hatte 7 Millionen Einwohner, reichte im Norden vom Werbellinsee bis zum Sü den nach Jüterbog, im Westen bis Brandenburg und im Osten bis Königswusterhausen. (Beuchler: Einer zuviel im Lunakurier, 1964..S. 10f) Dergleichen Äußerungen bildeten jedoch die Ausnahme. Eine übernationale RGW-Land schaft oder die Enge des Raumschiffs ersetz ten ein Vaterland, dessen Zukunft im Schatten der Mauer verschwand. Die Siegeszuversicht, das Perspektivbe wußtsein verloren sich irgendwann zwischen 1961 und 1980. Autoren, die der alten Linie treu blieben, verfaßten wie Lothar Weise un verwirklichte, ja geradezu auf den Kopf ge stellte Geschichte. Von Personen seines Romanes Unternehmen Marsgiberellin (1962) heißt es: »Sie waren ein Jahr später aus dem damals noch bestehenden kapitalistischen westdeutschen Separatstaat in die Deutsche Demokratische Republik übergesiedelt.« (S. 23) — Viele Leser konnten schon zu der Zeit, als dieser Satz geschrieben wurde, darüber nicht einmal mehr lachen. Die Geschichtsentwürfe der utopischen Li teratur gerieten von einem bestimmten Zeit punkt an nicht mehr schlechthin zu Utopie, sie wurden zum Entwurf einer irrealen Alter nativgeschichte. Der Ausgang der System konfrontation im Wunschdenken stellt sogar eine direkte Umkehrung des tatsächlichen Geschichtsverlaufes dar.
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Lothar Weise: Das Geheimnis des Transpluto (1962) gegenüber Titelseite, Illustrator: Eberhard Binder
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5. Das Technikbild
5. Kommunismus = Sowjetmacht + Atomkraft: Das Technikbild Zum Ende von Bagemühls Roman Das Welt raumschiff (1952) zitiert Heinz, ein zwölfjähri ger Pionier, Lenin: Lange bevor die Atomwissenschaft ihre ersten bescheidenen Erfolge errang, schrieb er schon im Jahre 1920, als er die Elektrifizierung seines Landes einlei tete, die prophetischen Worte: »Es öff net sich eine blendende Perspektive in der Richtung der radioaktiven Elemen te. Die Chemie wird zu einem Teil der Elektrizitätslehre. Die Elektrotechnik führt uns zu den inneren Energiereser ven des Atoms. Die Morgenröte einer neuen Zivilisation hebt an.« (Bagemühl: Das Weltraumschiff, 1952, S. 200)
Propagandistisch verkürzt lautete Lenins Formel: »Kommunismus = Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes.« Ener gieerzeugung galt als ein Schlüsselfaktor für die Volkswirtschaft, und die sogenannten »Großbauten des Kommunismus« wie die Wolgakaskade sollten die Überlegenheit des Sowjetsystems garantieren. Als 1954 das erste Atomkraftwerk der Welt in Obninsk bei Moskau in Betrieb ge nommen wurde, schien ein Überfluß an Energie — Voraussetzung für den Kommu nismus — in greifbare Nähe gerückt. Die Ro mane und Sachbücher der Epoche strotzen von Energievisionen. Schon die Titel verraten viel: 1000 PS und mehr (Curth/Hartung 1955), Gigant Atom (Böhm/Dörge 1956). In Ost wie West weckte das herannahende Atomzeital ter hohe Erwartungen (vgl. A. Steinmüller 1992).-Gewaltige Kraftwerke sollten ganze
Kontinente mit Strom versorgen, Städte soll ten beheizt werden, das Klima unter Kontrol le gebracht, das Antlitz der Erde umgestaltet. Drei Jahre später eröffnete der Start des er sten Sputniks — eine Errungenschaft der So wjetwissenschaft! — das ebenfalls von der SF in Ost wie West herbeigeahnte Raumfahrt zeitalter. Und in den Steuerzentralen sowohl der Atomkraftwerke als auch der Weltraum bahnhöfe flackerten die Lämpchen der elek tronischen Rechenmaschinen. Die drei Basisinnovationen der Nachkriegszeit sollten tatsächlich eine in vielen Zügen »neue Zivili sation« begründen. G. Krupkat faßt die Euphorie der Epoche in einer Sylvesteransprache auf das Jahr 1999 zusammen: Welch herrliche Perspektiven erwach sen aus diesem mächtigen Bündnis für die ganze Menschheit! Und welch gro ße Veränderungen erfuhr unser Leben schon im Atomzeitalter! Atomkraft ver wandelt Wüsten in üppige Gärten. Atomkraft vertreibt von den arktischen Küsten das ewige Eis. Sie macht uns frei von der schweren körperlichen Ar beit, sie wird zum beglückenden Ele ment in der Hand friedfertiger Men schen. (Krupkat: Die Unsichtbaren, 1956, S. 12) In den folgenden Abschnitten soll anhand einzelner Themenfelder — Atomkraft, Auto mation, Raumfahrt, Verkehr und Umgestal tung der Erde — das Technikbild der utopischen Literatur dargestellt werden.
105
Vorgriff auf das Lichte Morgen
5.1. Der Atomkrieg findet nicht statt — oder auf anderen Planeten Hiroshima und Nagasaki hatten gezeigt, wel che schrecklichen Energien das Atom birgt. Trotz aller Begeisterung über die unerschöpf liche Energiequelle durchzieht die Angst vor dem Atomkrieg die utopische Literatur, bald unterschwellig und bald als vordergründige Warnung. Schon aus dramatischen Gründen spielten die Autoren mit den Gefahren, die den ungeheuren Energien innewohnen: So entwirft del' Antonio in Gigantum (1957) eine eindringliche Vision, wie die im Labor ge bändigten Kräfte ihre Fesseln sprengen und schlimmer als ein Wirbelsturm das Land ver wüsten — die Druckwelle einer Atombom benexplosion. Selbstverständlich geht die eigentliche Ge fahr nicht von den Atomen, sondern von den imperialistischen Kriegstreibern aus. Gegen wartsnahe, kaum phantastische Texten, etwa Günther Krupkats Hefterzählung Kobalt 60 (1957) oder der Roman von K. H. Ball und Lothar Weise Atomfeuer über dem Pazifik (1959), schildern die realen Gefahren, die von den Kernwaffentests nicht nur im Südpazifik ausgingen. Die neuen gewaltigen Kräfte mußten ge meistert, der Geist aus der Flasche beherrscht werden — was nach der marxistisch-lenini stischen Lehre nur im Sozialismus möglich war. Auch hier malt die utopische Literatur schwarz/weiß: im Sozialismus gedeiht die Kernenergie zum Segen der Menschen, im Kapitalismus wird sie zu Fluch und Ver hängnis. Eine der ersten populären Broschü ren über die neue Energiequelle brachte es schon im Titel auf eine kurze Formel Atom kraft — Atomkrieg (Klaus/Porst 1948). Die einfache Formel entsprach der repressiven Friedenspropaganda der Zeit. Die schematische Gegenüberstellung zieht sich durch einen Großteil der untersuchten Werke. Das beginnt bereits mit Ludwig Turek Roman Die goldene Kugel (1949), in dem die Venusbewohner die atomkriegslüsternen Amerikaner in ihre Schranken verweisen. In Richard Groß' Der Mann aus dem anderen Jahrtausend (1961) wird durch einen Amerika ner, der nach gut 200 Jahren in einer »Kälte
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kammer« anno 2187 erneut zum Leben erweckt wird, auch die geschichtliche Ver gangenheit um 1980 wieder wach. Damals, nach dem weltumfassenden Sieg des Sozialismus wollte eine »Kapitalisten gruppe« die Erde mit Raumschiffen verlas sen und sich für ihre Niederlage rächen, indem sie alles Leben mit Kobaltbomben ver nichtet. Die Flucht glückte ihnen zwar, doch vermochten sie es nicht, das atomare Inferno auszulösen. Die Warnung vor einem Atomkrieg gehör te in der Ära des Kalten Krieges auch für die westliche Science Fiction zu den Standard themen, erinnert sei an Hans Wörners Wir fanden Menschen (1948) oder Nevil Shutes On the Beach (1957, dts. Das letzte Ufer) — wohl die leiseste und zugleich eindringlichste Visi on vom atomaren Ende Menschheit. Der Unterschied von westlicher Warnvisi on — SF wäre eine zu marktschreierische Be zeichnung für On the Beach — und östlicher Atomkriegswarnung wird an der Verfil mung von Shutes Roman und dem ersten SFFilm der DEFA Der schweigende Stern, die bei de 1959 uraufgeführt wurden, deutlich. Bei Shute bleibt keine Hoffnung: lediglich in Au stralien haben Menschen den nuklearen Schlagabtausch überlebt — aber nur für eine Weile, radioaktive Winde tragen den Tod heran. Die ostdeutsch-polnische Koproduktion Der schweigende Stern läßt keinen Zweifel auf kommen, daß die Kräfte des Friedens (vor al lem die Sowjetunion) siegen werden: die Aggressoren von der Venus haben sich mit ihren Waffen selbst vernichtet. Ob bei Groß, bei del' Antonio oder bei Weise — auf der Erde verhindern die sozialistischen Staaten den Atomkrieg; allenfalls auf fremden Plane ten konnte die Warnung ausgemalt werden. Wie Lern verlagerte del' Antonio 1959 in seinem Roman Titanus den Atomkrieg auf ei nen anderen Planeten: die Vertreter der Aus beuterklasse des Planeten Titanus I wollen die »Tätigen« auf Titanus II durch einen interplanetarischen Atomschlag vernichten. Doch die überlegenen »Tätigen« lenken die
5. Das Technikbild Kernwaffen tragenden Raketen auf den Ag gressor zurück, Titanus I wird durch einen »Atombrand« ausgelöscht. Del' Antonio spielt hierbei auf eine theoretische Gefahr an, die im Zusammenhang mit unterseeischen Wasserstoffbombentests diskutiert wurde:
Er zitterte am ganzen Körper. Nahm denn das Grauen kein Ende? Wenn Sprengköpfe mit Zeitzünder darunter waren, die erst auf dem Meeresboden zündeten, dort, wo der Druck kilome terhoher Wassermassen die Materie verdichtete... Der Wasserstoff des Meeres müßte sich entzünden. Uner meßliche Wassermassen würden sich in Helium umwandeln, wobei je Gramm neuentstandenen Heliums eine Wärme menge frei würde, wie man sie durch das Verbrennen von eineinhalb Eisen bahnwagen hochwertiger Kohle ge winnt. Atombrand sagte man dazu, und das hieß: sich selbsttätig fortset zende, unkontrollierbare und unaufhalt same Kettenreaktion, anwachsend wie eine Lawine... (del‘ Antonio: Titanus, 1959, S.286/7) Die Konfrontation der Yörs und Ayörs auf dem Transpluto wird in Weises Das Geheim nis des Transpluto (1962) ebenfalls mit Nukle arwaffen ausgetragen. Aber die Perspektive der irdischen Kosmonauten, die die Explosi on einer Atombombe schadlos überleben, führt zu einer eher verharmlosenden (und ansatzweise ästhetisierenden) Darstellung der Schrecken:
Ein blendend helles Feuer grellte am Horizont. Die Menschen fühlten einen stechenden Schmerz in den Augen und taumelten vor der auf sie eindringen den Gewalt des Lichtes, das auch die Glasteile des sofort eingeschalteten In frarotwandlers durchbrach. Wie sie schließlich das Raumschiff erreichten, wußte keiner von ihnen. Ei ne Stunde noch leuchtete unheilvoll das riesige Gewölk eines Atompilzes, Himmel und Planet miteinander verbin
dend. Die Atmosphäre um das Raum schiff zeigte starke Radioaktivität. (Weise: Das Geheimnis des Transpiuto, 1962, S. 201)
Für Carlos Rasch (Im Schatten der Tiefsee, 1965) stellen die imperialistischen Atomwaf fen auch für die kommunistische Zukunfts welt der Fernphantastik noch eine Be drohung dar: Wahrscheinlich Franzosen oder Nordamerikaner haben die Produkte heimlicher, Vertragsbrüchiger Rüstungspro duktion in die Tiefsee versenkt. Dort bricht im spaltbaren Material ein langsamer, spon taner Nuklearprozeß aus. Die Helden be kämpfen die als »Tiefseesonne« beschriebene Reaktion. 1975 verwandte Rasch das Atom brand-Motiv (in Gestalt einer vergessenen Superwaffe, der noch viel gefährlicheren ato maren »Magmakugel«) im Roman Magma am Himmel ein zweites Mal. Heute geht von den im nördlichen Eis meer versenkten russischen Nuklearabfällen und den praktisch nicht demontierbaren »Schrott«-Atomubooten eine erhebliche Ge fahr aus, allerdings nicht die einer Kettenre aktion, wie Rasch annahm, sondern die einer nuklearen Verseuchung der Gewässer. Auch Hannes Hegen greift in einem Mosa ik-Heft (Die neue Sonne, Heft 27, Februar 1959) das für die fünfziger Jahre typische Verständnis der Janusgesichtigkeit der Atomkraft auf: Durch einen Atomkrieg wur de alles Leben auf dem Planeten Nucleon ausgelöscht. Die raumfahrenden Helden drängen mit einer künstlichen Atomsonne die Vereisung des Planeten zurück und set zen Tiere aus. Auf der vierten Umschlagseite wird die Alternative wiederum auf eine knappe Formel gebracht: »Zerstörung oder blühendes Leben«. Letztlich entscheidet, wer über die Kern kräfte verfügt. Selbst Atombomben können in den Händen der Sozialisten friedlich ge nutzt werden. So nähert sich in K.-H. Tu scheis Roman Ein Stern fliegt vorbei (1967) ein Schwarm von Planetoiden der Erde auf Kolli sionskurs. Sie werden mit nuklearen Spreng sätzen zu harmlosem kosmischen Staub zerblasen.
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
5.2. Pillen gegen Strahlenkrankheit Beherrschung bedeutet Kampf und Sieg, Be herrschung der Technik Kampf mit der Ma terie und Sieg über sie. Dramatik und Heroismus sind während des Kampfes will kommen, etwa wenn es gilt, ein in Brand ge ratenes Labor zu löschen (del' Antonio: Gigantum, 1957). Nach dem Sieg jedoch hat die Materie, hat die Technik zu gehorchen. Nur ansatzweise meldet sich Zweifel an der Allmacht des Menschen. Generell hatte sich in den fünfziger Jahren
noch kein umfassendes Bewußtsein von den mit der Atomkraft verbundenen Gefahren entwickeln können. In der öffentlichen Dis kussion wie auch in der utopischen Literatur wurden fast ausschließlich die Gefahr eines Atomkrieges und die mit den oberirdischen Atombombentests verbundene Strahlungsge fährdung des Menschen thematisiert, letztere konnte auch von den Atomantrieben der Raumschiffe ausgehen, (siehe Tab. 10)
Tabelle 10 Atomkraft Jahr Autor/Titel
Bombe
1947 Ewald Jensko Station Nordpol 1949 Fritz E. W. Enskat Im Nordmeer verschollen 1949 Fritz E. W. Enskat Gefangen am Gipfel der Welt 1949 Hermann Müller Marcon 1937-1975 1949 Hermann Müller Das Auge am Nordpol 1949 Ludwig Turek Die goldene Kugel Angst 1952 Arthur Bagemühl Das Weltraumschiff 1952 Klaus Kunkel Heißes Metall 1953 Klaus Kunkel Im gläs. Flugzeug d. d. Schallm. 1955 H. L. Fahlberg Ein Stern verrät den Täter 1955 Heinz Vieweg Uitrasymet bleibt geheim 1956 Werner Bender Messeabenteuer 1999 1956 H. L. Fahlberg Erde ohne Nacht 1956 Günther Krupkat Gefangene des ewigen Kreises
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Strahl. Forsch.Antrieb
x
x
x
Anderes
RS
RS RS
Atombrand
5. Das Technikbild Jahr Autor/Titel
Bombe
Strahl. Forsch.Antrieb
1956 Günther Krupkat Die Unsichtbaren
Angst
x
1957 K. H. Ball/L. Weise Alarm auf Station Einstein 1957 Eberh. del’ Antonio Gigantum 1957 H. L. Fahlberg Betatom Angst 1957 Günther Krupkat Nordlicht über Palmen 1957 Günther Krupkat Abwurf Kobalt 60 1957 Ralf Toxxen M-999! Mondsportunternehmen 1958 K. H. Ball/L. Weise Signale von der Venus 1958 Heinz Vieweg Die zweite Sonne 1959 K. H. Ball/L. Weise Brand im Mondobservatorium 1959 Eberh. del’ Antonio Titanus 1960 Günther Krupkat Die große Grenze 1960 Horst Müller Signale vom Mond 1961 Gerhard Branstner Zu Besuch auf der Erde 1961 Richard Groß Der Mann a, d. a. Jahrtausend 1961 Carlos Rasch Asteroidenjäger 1962 Eberh. del' Antonio Projekt Sahara
Abwurf
x
KKW
x
KKW x
x
Raktenflugzeug
X
U-Boot
Batterie
KKW
x
Klimareg.
Angst
Abwurf
KKW/ Klimareg.
x
x
X
KKW
X
KKW RS
KKW/ Klimareg.
1962 Horst Müller Kurs Ganymed
1962 Günter Teske Unternehmen Marsmond 1962 Lothar Weise Das Geheimnis des Transpiuno 1963 Günther Krupkat Ais die Götter starben 1963 Carlos Rasch Der blaue Planet 1963 Carlos Rasch Der Untergang der Astronautic
Auto/ Zug/RS
Anderes
Ab wurf
Reaktor expl.
Batterie
x
Atomsonne Atombrenner
x
RS
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Vorgriff auf das Lichte Morgen Jahr Autor/Titel
1 964 Klaus Beuchler Einer zuviel im Lunakurier 1 964 Herbert Friedrich Der Damm gegen das Eis 1964 Udo Gatz Der unheimliche Marsnebei 1964 Lothar Weise Unternehmen Marsgibberellin 1965 Hubert Horstmann Die Stimme der Unendlichkeit 1965 Carlos Rasch im Schatten der Tiefsee 1966 Eberh. del' Antonio Heimkehr der Vorfahren 1966 Carlos Rasch Die Umkehr der Meridian 1966 Wolfgang Schreyer Fremder im Paradies 1966 Karl-Heinz Tuschei Das doppelte Rätsel 1 966 Herbert Zergiebel Die andere Welt 1967 Klaus Beuchler Zepp und 100 Abenteuer 1967 Gerhard Matzke Marsmond Phobos 1967 Carlos Rasch Das unirdische Raumschiff 1967 Karl-Heinz Tuschei Ein Stern fliegt vorbei 1968 K. H. Ball/L. Weise Im Eis des Kometen 1968 Gerhard Branstner Reise z. Stern d. Beschwingten 1968 Günther Krupkat Nabou 1968 Curt Letsche Verleumdung eines Sterns 1 968 Carlos Rasch Rekordfiug im Jet-Orkan 1968 Carlos Rasch Krakentang 1968 Carlos Rasch Polaröl 1968 Carlos Rasch Die Mondstaubbarriere 1968 Karl-Heinz Tuschei Die Terrasse von A 'hi-nur
170
Bombe
Strahl. Forsch. Antrieb
Anderes
Auto/Zug
RS
KKW
simul. Abwurf
Müll
x
x
RS
RS x
RS
friedl. Expl.
Hyperkernfus. RS
Zug
x
RS
5. Das Technikbild Jahr Autor/Titel
Bombe
1 969 Klaus Beuchler SHvanus contra SHvanus 1969 Alexander Kröger Sieben fielen vom Himmel 1969 Paul G. Schreiber Lux i auf Soiarkurs 1969 Martin Selber Atlantisches Rätsel 1969 Karl-Heinz Tuschei Der unauffällige Mr. McHine 1970 Gerhard Branstner Der falsche Mann im Mond 1 970 Curt Letsche Der Mann aus dem Eis 1971 Hubert Horstmann Die Rätsel des Silbermondes 1971 Karl-Heinz Tuschei Der purpurne Planet Legende Bombe:
Strahlg.: Forsch.: Antrieb:
Anderes:
Strahl. Forsch.Antrieb
Anderes
KKW
RS X
Bohrer
RS
Gefahr durch Kernwaffen simul. Abwurf: simulierter Kernwaffenabwurf Müll: Kernwaffenmüll Gefahr durch radioaktive Strahlung Kernforschung Nuklearantriebe RS: nuklearer Raumschiffantrieb weitere Anwendungen der Kernkraft KKW: Kernkraftwerk
Eine Zeitlang wurde auch über eine Klima verschlechterung durch die Atombomben tests spekuliert (Fahlberg: Betatom 1957). Atommüll war noch kein Thema, die Vergla sung der Reaktorabfälle schien alle damit zu sammenhängenden Probleme zu lösen (Betatom, S. 66). Und die Sicherheit eines Re aktors hing im wesentlichen davon ab, ob er von Kapitalisten oder Sozialisten betrieben wurde. Im allgemeinen werden die Leiden von Strahlengeschädigten nicht ausgemalt. In Ziergiebels Die andere Welt (1966) stirbt der Kommandant des Raumschiffs DARWIN, als er das Schmelzen des Atomreaktors nach ei ner Havarie verhindert, durch die radioakti ve Verseuchung. Der Kommandant der MERIDIAN wird ebenfalls durch den Atom
reaktor seines Raumschiffs strahlenkrank und weiß um seinen baldigen Tod (Rasch: Die Umkehr der Meridian, 1966). Interessanterweise fällt in einem Roman die Furcht vor der radioaktiven Strahlung aus dem üblichen Schwarz-Weiß-Raster. So entspricht dem Raster, daß im kapitalisti schen Ranford Menschen an Strahlenverseu chung dahinsiechen, im sozialistischen Werk Betatom alle Schutzvorkehrungen getroffen sind (Fahlberg: Betatom, 1957). In Fahlbergs Roman Erde ohne Nacht (1956) aber erfährt der Leser beiläufig, daß die technischen Er rungenschaften der Menschheit nur der Elek trizität und der Atomkraft zu verdanken sind. Der Mensch braucht die Elektrizität und erhält sie in ausreichendem Umfang durch die Atomzertrümmerung. Doch:
111
Vorgriff auf das Lichte Morgen Die Radioaktivität der Atmosphäre war gestiegen. Sie war teilweise so stark, daß umwälzende und in das tägliche Leben der Menschen eingreifende Maß nahmen nötig wurden, um Strahlen schädigungen zu vermeiden. Sämtliche Autos, Flugzeuge und Schiffe, alle Elektrizitätswerke und größere Indu striezentren gaben Strahlen ab. In man chen Fällen, so bei den Flugzeugen, konnte man die Abschirmung wegen des hohen Bleigewichtes nicht so aus führen, wie es der absoluten Sicherheit wegen nötig gewesen wäre. Also be schritt man den anderen Weg, man suchte Mittel, um die Anfälligkeit der Menschen gegen diese Strahlungen zu vermindern. — Das war nicht einfach gewesen, denn die Einwirkungen sum mierten sich im Laufe der Zeit und konnten nicht wieder rückgängig ge macht werden. Schließlich gelang es, neue Präparate zu schaffen, die das menschliche Knochenmark beeinfluß ten und immunisierten. Damit war das drohende Gespenst einer seuchenartig
auftretenden Strahlenanämie gebannt. — Die Menschen mußten unter beson deren Schutzbedingungen leben, sie wurden regelmäßig ärztlich untersucht, die Lebensmittel waren mit Schutzprä paraten angereichert, und überall be fanden sich Strahlen-Meß- und Alarm anlagen. Es war allgemeine Pflicht und gehörte zum täglichen Reglement der Arbeiter, daß sie zu bestimmten Stun den einige Tabletten zu sich nahmen. (Fahlberg: Erde ohne Nacht, 1956, S. 51/52)
Diese eindringliche, wahrscheinlich unfrei willige Antiutopie stellt eine Ausnahme in der frühen DDR-SF dar. Erst in den achtziger Jahren — aber noch vor dem Reaktorunfall von Tschernobyl — wurde die Verstrah lungsgefahr stärker thematisiert. So etwa von Eberhardt Panitz in Eiszeit (1983) und von uns in der Erzählung »Das Auge, das niemals weint« (in Windschiefe Geraden, 1984), einer dystopischen Vision von Plutonium wirtschaft, allgegenwärtiger Radioaktivität und Strahlungs-Sucht.
5.3. Automation, zuerst ohne Kybernetik Unter den drei grundlegenden technologi Bis auf rare Ausnahmen (etwa in Letsches schen Ilmovationsrichtungen der Nach Der Mann aus dem Eis, 1970) werden noch kriegszeit — Atomkraft, Raumfahrt und nicht einmal aus dem Tritt gekommene Takt elektronische Datenverarbeitung und Steue straßen oder Haushaltsautomaten mit klei rung — ist letztere die am wenigsten spekta nen Macken beschrieben. Der sozialistische kuläre. So thematisiert die DDR-SF jener Mensch hat alles unter Kontrolle, nie wird Jahre zwar alle drei, doch mit Unterschieden. sich die Technik gegen ihn erheben. An Atomkraft und Raumfahrt ließen sich die Häufig personifizieren Roboter in der Überlegenheit des friedlichen Sozialismus westlichen Science Fiction die mit der Tech besonders sinnfällig und bildhaft demon nik, speziell der Automatisierung, verbunde strieren; Automation war eine vergleichswei nen Ängste vor sozialer Degradierung und se langweilige, rein technische Angele seelenlosem Maschinenwesen. Da die utopi genheit. sche Literatur solche Ängste nicht kennt, Ihre Darstellung entbehrt gewöhnlich der spielen in ihr Roboter eine untergeordnete dramatischen Effekte und verbleibt in den Rolle: die eines dienstbaren Geistes oder ei Geleisen der Populärwissenschaft. Horden nes mechanischen Arbeiters. In Nordlicht über amoklaufender Roboter, Computer, die die Palmen (Krupkat 1957) steuert ein klobiger Weltherrschaft anstreben, usw. kommen in Roboter ein Automobil, auch 1968 bedienen der frühen DDR-SF nicht vor. Dies hätte auch in Krupkats Roman Nabou Roboter (und Au tücht in die ideologischen Vorgaben gepaßt, tomaten) den nach Beirut gereisten deut wäre als Fortschrittspessimismus oder Tech- schen Geologen: Er wird vollautomatisch rukfeindschaft interpretiert worden. bedient und befördert, informiert, geleitet,
112
5. Das Technikbild sogar bekocht und abkassiert. In Werner Benders Kinderbuch Messeaben teuer 1999 (1956) werden an zwei Robotern die Möglichkeiten der Automation demon striert. Aber auch diese Roboter in perfekter Menschengestalt, die durch ihre über menschlichen Fähigkeiten den Argwohn der jungen Helden erwecken, schalten sich ab, wenn man sie durch den Zuruf »Sie Maschi ne!« entlarvt. Überhaupt besticht vom Ideengehalt und vom didaktischen Aufbau her das Kinder buch Messeabenteuer 1999: Der »Fliegende Leipziger«, ein Super-ICE, der die Strecke von Leipzig nach München in anderthalb Stunden zurücklegt, verkehrt vollautoma tisch, rein technisch sind weder Lokführer noch Notbremse vonnöten, doch verzichtet man aus psychologischen Gründen nicht auf diese. Auf der »Leipziger Weltmesse« präsen tiert man den »Ur-Max« (den »Ur-Maximal konstruktor«), einen Rechenautomaten, der andere Rechenautomaten konstruiert und produziert, die ihrerseits Maschinen für alle Aufgaben konstruieren und produzieren — ein Bild für die Technik der Zukunft, die sich selbst herstellt. Dem Menschen, entlastet von schwerer körperlicher Arbeit, fallen lediglich noch überwachende und gestaltende Funk tionen zu. Fehlende Wörter enthüllen Lücken: Das Wort »Computer« hatte sich in den fünfziger und frühen sechziger Jahren längst noch nicht eingebürgert, selbst von »elektroni scher Datenverarbeitung« sprach man noch nicht. Aussagekräftig dagegen ist, daß auch das Wort »Kybernetik« bis etwa 1960 nir gends auftaucht — die Wissenschaft von »Control and Communication in the Animal and the Machine« (so der Untertitel des na mensgebenden Werkes von Norbert Wiener) war lange Jahre als bürgerliche Pseudowis senschaft verpönt, schon allein deshalb, weil ihr allgemeiner, auch auf die Gesellschaft übertragbarer Steuerungsansatz sie in Kon kurrenz zum Marxismus-Leninismus brach te. Erst Anfang der sechziger Jahre machte der Philosoph Georg Klaus die Kybernetik im Sozialismus »salonfähig«. (Vgl. Georg Klaus: Kybernetik in philosophischer Sicht, 1961, sowie Kybernetik und Gesellschaft, 1964. Nach dem Ende der Kybernetik-Euphorie veröf
fentlichte Klaus eine eher abwägend-kritische Schrift: Kybernetik — eine neue Universalphilosophie der Gesellschaft?, 1973.) Vom Beginn der sechziger Jahre datiert auch die erste einigermaßen realistische Schilderung von Industrierobotern. Freilich läßt sich in der internationalen SF die Idee der Industrieroboter (nicht anthropomorphe »mechanische Hände«) mindestens bis auf Claude Farrères sozialdarwinistisch ange hauchten Roman Les condamnés à mort (1921, dts. Die Todgeweihten) zurückverfolgen. Das ältere Motiv der menschenähnlichen Robo ter, die den Menschen im Arbeitsprozeß buchstäblich ersetzen, bestimmt noch die DDR-SF der fünfziger Jahre. Erst in Lothar Weises Roman Das Geheimnis des Transpluto (1962) montieren mechanische Hände Fahr zeuge und Geräte — ganz so, wie es nun tat sächlich geschieht. Das Transportband, auf dem sich Kolja und Kröisch befanden, passierte nun einen Tummelplatz automatischer Grei fer. Metallarme, die Kolja nur als flirren de Schatten wahrnehmen konnte, voll führten mit der Schnelligkeit geübter Zauberkünstler blitzartige Bewegungen. Die einzelnen Gußteile wurden zusam mengefügt. Montageplatz folgte auf Montageplatz. (Weise: Das Geheimnis des Transpluto, 1962, S. 243)
Selbst die Landwirtschaft wird bei Weise au tomatisiert. Schon auf dem Transpluto, aber auch auf der Erde in Weises zweitem Roman Unternehmen Marsgibberellin (1964), der ganz der sozialistischen Landwirtschaft gewidmet ist, bearbeiten automatische Kombines die Felder. Auch an Büroautomatisierung denkt Weise. An den Wänden türmten sich Postkör be. Aus einem riesigen Behälter scho ben chromblinkende Greifer Briefe auf ein sich rasch bewegendes, durchsich tiges Band und ordneten sie. Beim Ein laufen in die Maschine erstrahlte grelles Licht. Vor- und Rückseite des Umschla ges wurden in Sekundenbruchteilen auf einem Mikrofilm registriert. In der Ma schine selbst öffneten durch Fotozellen gesteuerte Greifer die Umschläge und legten Brief um Brief in rascher Folge
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Werner Bender: Messeabenteuer 1999 (1956) S. 107, Illustrator: Erich Schmitt
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5. Das Technikbild einem zweiten gläsernen Band vor. Vor- und Rückseite der Briefe wurden gleichfalls auf dem Mikrofilm festgehal ten, dann fielen Umschläge und Briefe in den Registrateur, der sie abheftete, mit einer Kontrollziffer versah und zu Ballen packte. Die entwickelten Mikro filme lagen in mehreren Kisten einsor tiert auf einem Tisch. (Weise: Das Ge heimnis des Transpluto, 1962, S. 19)
Die literarischen Möglichkeiten, die das Ro boter-Motiv in sich birgt, einschließlich Ko mik und Kritik, werden erst Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre — par allel zum Verfall des Typus des ernsthaften utopischen Romans — entdeckt und genutzt. So werden in Curt Letsches Der Mann aus dem Eis (1970) Roboter, wo immer möglich, eingesetzt, beispielsweise in Bibliotheken. Wenn sich ein Leser vom Stuhl erhebt, flitzt sofort ein Roboter herbei, um die Bücher an ihren Platz zurückzustellen. Notfalls vertei digt der Roboter die Bücher mit Gewalt. Pan nen mit der Elektronik sind an der Tagesordnung, so serviert die automatische
5.4.
Küche auf dem neuen Eiffelturm jedem Gast dasselbe Gericht, und in nicht programmier ten Situationen drehen Roboter durch. Eine literarisch wie philosophisch tiefere Dimension ist dem Roman Klaus Beuchlers Sylvanus contra Sylvanus (1969) eigen (vgl. auch Kap. 6.6.). In dem »Kyberneten« Sylva nus II erhält hier der ausschließlich auf Ratio nalität fixierte Computerspezialist Sylvanus ein dialektisches Widerpart. Dieser kyberne tische Gegenspieler, der an menschlichen Le bensäußerungen — Gefühlen wie Liebe und Trauer, Verantwortung... — scheitert, verhilft seinem menschlichen Urbild letztendlich da zu, sich selbst zu finden. Die Romane Beuchlers und Letsches eilten ihrer Zeit um einige wenige Jahre voraus. In ihnen deutete sich das allmähliche Ende der Kybernetik-Euphorie der späten UlbrichtÄra an. 1971 mußte sich die DDR-Führung eingestehen, daß es ihr trotz der gezielten wissenschaftlich-technischen Modernisie rungsstrategie der sechziger Jahre nicht ge lungen war, den Westen, wie die Parole lautete, zu »überholen, ohne [ihn] einzuho len.«
Die Menschheit verläßt ihre Wiege
Seht ihn, den sich wandelnden Menschen, wie sicher er schreitet Und seiner Herrschaft über das Weltall gewiß, Und eines Tages wird es sein, daß ein Weltraumschiff gleitet Vorüber an Sonnenvulkanen und Mondfinsternis.
Des Menschen Stimme ertönt im Gesang der Äonen. Was vormals erschien als kühnste der Utopien, erfüllt sich, und siehe: Weltraumstationen — und eine im Sternbild des Bären nennt sich: Berlin...
»O Mensch, du Wesen unendlich!« so singen die Chöre der Völker zur Ehre des Menschen, der neu entstand. Ruhm euch, ihr Physiker! Ruhm euch, ihr Ingenieure! Ruhm dir, dem Reiche des Menschen, dem Sowjetland. Es war das Herz einst des Menschen von Ängsten beklommen, Von der Angst vor der Not und der Angst vor der Sterblichkeit: Es wurde dem Menschen die Angst vor der Not genommen, Nun wurde er auch von der Angst vor dem Tode befreit.
Laßt uns voll Stolz die Perspektive verkünden: Epochen, nach Lichtjahren rechnend, künden sich an. Es stürmt den Äther und taucht in den Meeresabgründen, der schwerelose, der atomare Titan.
115
Vorgriff auf das Lichte Morgen
116
Wolfner stieg aus der Kombine und trat erneut zu den grotesken Stämmen des Riesengetreides, das tatsächlich Bambus ähnelte.
Lothar Weise: Unternehmen Marsgibberellin (1964) gegenüber S. 144, Illustrator: Eberhard Binder
5. Das Technikbild
Mit diesen und vielen weiteren Versen be grüßte der Dichter und DDR-Kulturminister Johannes R. Becher am 16.11.1957 auf den Seiten des Neuen Deutschland den Start von Sputniks I. In dem Auszug aus Bechers Pla netarischen Manifest schwingt neben dem offi ziellen roten Pathos auch die Raum fahrtbegeisterung der Epoche. So wie vor Jahrzehnten das Schicksal der Nationen in der Beherrschung der Meere lag, so sollte das künftige Schicksal der Menschheit Weltraum
heißen. Und in Ost wie West wurde die Science Fiction schlechthin mit Weltraumliteratur identifiziert — nicht ohne Grund. In 39 von den untersuchten 70 Werken der frühen DDR-SF tritt die Raumfahrt als Motiv auf, in 29 spielt sie als Thema eine wichtige Rolle, in 36 Texten sind der Weltraum oder fremde Himmelskörper der überwiegende Schau platz des Geschehens (vgl. Tab. 11).
Tabelle 11 Kosmische Schauplätze
Jahr Autor/Titel
1947 Ewald Jensko Station Nordpol 1949 Fritz E. W. Enskat Im Nordmeer verschollen 1949 Fritz E. W. Enskat Gefangen am Gipfel der Welt 1949 Hermann Müller Marcon 1937-1975 1949 Hermann Müller Das Auge am Nordpol 1949 Ludwig Turek Die goldene Kugel 1952 Arthur Bagemühl Das Weltraumschiff 1952 Klaus Kunkel Heißes Metall 1 953 Klaus Kunkel Im gläs. Flugzeug d. d. Schallm. 1955 H. L. Fahlberg Ein Stern verrät den Täter 1955 Heinz Vieweg Ultrasymet bleibt geheim 1956 Werner Bender Messeabenteuer 1999 1 956 H. L. Fahlberg Erde ohne Nacht 1956 Günther Krupkat Gefangene des ewigen Kreises 1 956 Günther Krupkat Die Unsichtbaren 1957 K. H. Ball/L. Weise Alarm auf Station Einstein 1957 Eberh. del' Antonio
Thema Schau. Mond
Mars
SoSy
galakt.
(x)
Sonnensystem
(x)
Sonnensystem
X
X
X
X
X
X
X
(X)
X
Erdorbit X
Raumstation
Raumstation
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Jahr Autor/Titel
Thema Schau. Mond
Gigantum 1957 H. L. Fahlberg Betatom 1957 Günther Krupkat Nordlicht über Palmen 1957 Günther Krupkat Kobalt 60 1957 Ralf Toxxen M-999! Mondsportunternehmenx 1958 K. H. Ball/L. Weise Signale von der Venus x 1958 Heinz Vieweg Die zweite Sonne 1959 K. H. Ball/L. Weise Brand im Mondobservatorium 1959 Eberh. del' Antonio Titanus x 1960 Günther Krupkat Die große Grenze x 1960 Horst Müller Signale vom Mond x 1961 Gerhard Branstner Zu Besuch auf der Erde 1961 Richard Groß Der Mann a. d. a. Jahrtausend x 1961 Carlos Rasch Asteroidenjäger x Projekt 1962 Eberh. del' Antonio Sahara 1962 Horst Müller Kurs Ganymed x 1962 Günter Teske Unternehmen Marsmond x 1962 Lothar Weise Das Geheimnis des Transpiuto x 1963 Günther Krupkat Als die Götter starben x 1963 Carlos Rasch Der blaue Planet x 1963 Carlos Rasch Der Untergang der Astronautic x 1964 Klaus Beuchler Einer zuviel im Lunakurier 1964 Herbert Friedrich Der Damm gegen das Eis 1964 Udo Gatz Der unheimliche Marsnebel x 1964 Lothar Weise Unternehmen Marsgibberellin 1965 Hubert Horstmann Die Stimme der Unendlichkeit x
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Mars
SoSy
galakt.
x x
x
Venus
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Sonnensystem
x
Ganymed
x
Daimos
x
Transpluto
x
x
x
Phobos
x
x
Sonnensystem
x x
x
x
X
x
X
x
5. Das Technikbild Jahr Autor/Titel
1965 Carlos Rasch Im Schatten der Tiefsee 1966 Eberh. del' Antonio Heimkehr der Vorfahren 1 966 Carlos Rasch Die Umkehr der Meridian 1966 Wolfgang Schreyer Fremder im Paradies 1966 Karl-Heinz Tuschei Das doppelte Rätsel 1966 Herbert Ziergiebel Die andere Weit 1967 Klaus Beuchler Zepp und 100 Abenteuer 1967 Gerhard Matzke Marsmond Phobos 1 967 Carlos Rasch Das unirdische Raumschiff 1967 Karl-Heinz Tuschel Ein Stern fliegt vorbei 1968 K. H. Ball/L. Weise Im Eis des Kometen 1968 Gerhard Branstner Reise z. Stern d. Beschwingten 1968 Günther Krupkat Nabou 1 968 Curt Letsche Verleumdung eines Sterns 1968 Carlos Rasch Rekordflug im Jet-Orkan 1968 Carlos Rasch Krakentang. 1968 Carlos Rasch Polaröl 1968 Carlos Rasch Die Mondstaubbarriere 1968 Karl-Heinz Tuschel Die Terrasse von A 'hi-nur 1969 Klaus Beuchler Silvanus contra Silvanus 1969 Alexander Kröger Sieben fielen vom Himmel 1969 Paul G. Schreiber Lux / auf Solarkurs 1 969 Martin Selber Atlantisches Rätsel 1969 Karl-Heinz Tuschel Der unauffällige Mr. McHine 1970 Gerhard Branstner Der falsche Mann im Mond
Thema Schau. Mond
Mars
SoSy
galakt.
x x
x x
x x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Sonnensystem
x
Sonnensystem
x
Phobos x
x
Raumstation
Sonnensystem
x
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x
x
x
x
x
x
Sonnensystem Sonnensystem
x
119
Vorgriff auf das Lichte Morgen
Jahr Autor/Titel 1970 Curt Letsche Der Mann aus dem Eis 1971 Hubert Horstmann Die Rätsel des Silbermondes 1971 Karl-Heinz Tuschei Der purpurne Planet Legende Thema: Schaupl.: SoSy galakt.
Thema Schau. Mond
X
SoSy
galakt.
Raumstation Titan
X
X
X
der Weltraumflug als solcher wird als Thema behandelt kosmische Schauplätze andere Schauplätze im Sonnensystem kosmische Schauplätze außerhalb des Sonnensystems
Dabei folgt die utopische Literatur zugleich der tatsächlichen Entwicklung und eilt ihr voraus. Vor dem Start des ersten Sputniks (1957) begnügen sich die Autoren noch mit vereinzelten Abenteuern im Orbit (Krupkat: Gefangene des ewigen Kreises, 1956) oder mit einem gelegentlichen sportlichen Ausflug zum Mond (Toxxen: Achtung! M-999! Mondsportunternehmen, 1957); nach dem Raumflug Gagarins (1961) herrscht die Weltraumthematik eindeutig vor, Flüge zum Mond und zum Mars, zu den Marsmonden, dem Jupitermond Ganymed und dem zehn ten Planeten Transpluto oder sogar in fremde Sonnensysteme sind an der Tagesordnung — wobei die Bewohnbarkeit, die Hoffnung, auf fremde Intelligenz zu stoßen, das Hauptkri terium für die Auswahl des Zieles darstellt. Dabei folgte die DDR-SF durchaus den in ternational gängigen Vorlieben. Seit Schiaparellis Marskanal-Hypothese (um 1880) war der Mars beliebtes Ziel phantastischer Raum flüge (vgl. Abret/Boia 1984); die Marsmonde gerieten wegen geringfügiger astronomi scher Unregelmäßigkeiten um 1960 in den Verdacht, künstlichen Ursprunges zu sein (Teske: Unternehmen Marsmond, 1962; Matz ke: Marsmond Phobos, 1967), und ein noch un bekannter, doch immer wieder vermuteter Planet jenseits des Pluto bot naturgemäß Raum für Spekulationen (Weise: Das Geheim nis des Transpluto, 1962). Die große Grenze (1960), die Krupkat so de
120
Mars
tailtreu beschreibt, ist dabei nicht so sehr ein technisches Problem als vielmehr ein menschliches: Wie wird der Mensch die un wirtlichen Bedingungen des Kosmos ertra gen können? Wird der Körper die Schwerelosigkeit verkraften, der Geist der Unendlichkeit, der absoluten Leere trotzen können? — Es war ja zu Zeiten Gagarins al les andere als sicher, daß Kosmonaut oder Astronaut gesund an Leib und Seele vom Raumflug zurückkehren würde! Raumfahrt ist also zuallererst ein heroi sches Unterfangen. Kühne Kosmonauten set zen sich unerhörten Gefahren aus, widerstehen Andruck, Weltraumkälte, kos mischer Strahlung, Anfällen von »Raumkol ler«, bewähren sich in Havariesituationen oder bei Meteoriteneinschlägen. Gern malten die Autoren den freien »Spaziergang im Weltraum« aus — und machmal verlieren die Helden die Kontrolle, driften von der Ra kete ab, zappeln verloren im bodenlosen Nichts und müssen gerettet werden (s. Tab. 12 — Gefahren im Weltall). Wie den freischwebenden Kosmonauten wird auch den Besatzungen von Raumkap seln, Mondstationen oder Mondfahrzeugen häufig der Sauerstoff knapp; angesichts des drohenden Erstickungstodes sind dann per sönliche Aufopferung und technische Phan tasie gefragt — Gelegenheit für die Helden, sich zu beweisen.
5. Das Technikbild
Tabelle 12 Gefahren im Weltraum
Jahr Autor/Titel
1 947 Ewald Jensko Station Nordpol 1949 Fritz E. W. Enskat Im Nordmeer verschollen 1949 Fritz E. W. Enskat Gefangen am Gipfel der Welt 1949 Hermann Müller Marcon 1937-1975 1949 Hermann Müller Das Auge am Nordpol 1949 Ludwig Turek Die goldene Kugel 1952 Arthur Bagemühl Das Weltraumschiff 1 952 Klaus Kunkel Heißes Metall 1 953 Klaus Kunkel Im glas. Flugzeug d. d. Schallm. 1955 H. L. Fahlberg Ein Stern verrät den Täter 1955 Heinz Vieweg Ultrasymet bleibt geheim 1956 Werner Bender Messeabenteuer 1999 1956 H. L. Fahlberg Erde ohne Nacht 1956 Günther Krupkat Gefangene des ewigen Kreises 1956 Günther Krupkat Die Unsichtbaren 1957 K. H. Ball/L. Weise Alarm auf Station Einstein 1957 Eberh. del’ Antonio Gigantum 1957 H. L. Fahlberg Betatom 1957 Günther Krupkat Nordlicht über Palmen 1957 Günther Krupkat Kobalt 60 1957 Ralf Toxxen M-999! Mondsportunternehmen 1958 K. H. Ball/L. Weise Signale von der Venus
Luft mangel
Meteorit Krankheit
x x
x
Sonstiges
Abdriften
x x
x x
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Vorgriff auf das Lichte Morgen Jahr Autor/Titel
1 958 Heinz Vieweg Die zweite Sonne 1959 K. H. Ball/L. Weise Brand im Mondobservatorium 1959 Eberh. del' Antonio Titanus 1960 Günther Krupkat Die große Grenze 1 960 Horst Müller Signale vom Mond 1961 Gerhard Branstner Zu Besuch auf der Erde 1961 Richard Groß Der Mann a. d. a. Jahrtausend 1961 Carlos Rasch Asteroidenjäger 1962 Eberh. del' Antonio Projekt Sahara 1962 Horst Müller Kurs Ganymed 1962 Günter Teske Unternehmen Marsmond 1 962 Lothar Weise Das Geheimnis des Transpiuto 1963 Günther Krupkat Als die Götter starben 1963 Carlos Rasch Der blaue Planet 1963 Carlos Rasch Der Untergang der Astronautic 1 964 Klaus Beuchler Einer zuviei im Lunakurier 1964 Herbert Friedrich Der Damm gegen das Eis 1964 Udo Gatz Der unheimliche Marsnebei 1 964 Lothar Weise Unternehmen Marsgibberellin 1965 Hubert Horstmann Die Stimme der Unendlichkeit 1965 Carlos Rasch Im Schatten der Tiefsee 1966 Eberh. del' Antonio Heimkehr der Vorfahren 1 966 Carlos Rasch Die Umkehr der Meridian 1966 Wolfgang Schreyer Fremder im Paradies 1966 Karl-Heinz Tuschei Das doppelte Rätsel
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Luft mangel
Meteorit Krankheit
Sonstiges
x
Abdriften x x
Abdriften
x
x
x
x
x
Strahlung
5. Das Technikbild
Jahr Autor/Titel 1966 Herbert Ziergiebel Die andere Weit 1967 Klaus Beuchler Zepp und 100 Abenteuer 1 967 Gerhard Matzke Marsmond Phobos 1 967 Carlos Rasch Das unirdische Raumschiff 1967 Karl-Heinz Tuschei Ein Stern fliegt vorbei 1968 K. H. Ball/L. Weise im Eis des Kometen 1968 Gerhard Branstner Reise z. Stern d. Beschwingten 1968 Günther Krupkat Nabou 1 968 Curt Letsche Verleumdung eines Sterns 1968 Carlos Rasch Rekordfiug im Jet-Orkan 1 968 Carlos Rasch Krakentang 1968 Carlos Rasch Poiaröi 1968 Carlos Rasch Die Mondstaubbarriere 1968 Karl-Heinz Tuschei Die Terrasse von A 'hi-nur 1969 Klaus Beuchler Silvanus contra SUvanus 1969 Alexander Kröger Sieben fielen vom Himmel 1969 Paul G. Schreiber Lux I auf Solarkurs 1 969 Martin Selber Atlantisches Rätsel 1969 Karl-Heinz Tuschei Der unauffällige Mr. McHine 1970 Gerhard Branstner Der falsche Mann im Mond 1970 Curt Letsche Der Mann aus dem Eis 1971 Hubert Horstmann Die Rätsel des Silbermondes 1971 Karl-Heinz Tuschei Der purpurne Planet Legende Luftmangel: Meteorit: Krankheit: Sonstig.:
Luftm.
Meteorit Krankheit x
Sonstiges
x
techn. Schaden
x
x
x
x
x
x
Strahlung
Treibstoffmangel x
x
x
x
Sauerstoffmangel im geschlossenen System Notsituation durch Einschlag von Meteoriten Weltraumbedingte Erkrankungen weitere Gefahren im Weltraum; Abdriften: Treibt im Skaphander in den Kosmos ab
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Vorgriff auf das Lichte Morgen Gerade das auch international geläufige Sau erstoffmangel-Motiv wurde immer wieder von DDR-SF-Autoren aufgegriffen. Wenn am Anfang noch Spannung, Abenteuer und indi viduelles Heldentum im Vordergrund stan den, veränderte sich später die Zielstellung: Bernd Ulbrich nutzte 1977 in der Erzäh lung »Die Überlebenden« (enthalten in Der unsichtbare Kreis, 1977) das Motiv, um verant wortungslose Oberflächlichkeit anzupran gern; Simon stellte in der Erzählung »Zwi schen Erde und Mond« (enthalten in Mond phantome. Erdbesucher, 1987) unterschiedliche Personensichten gegeneinander und zeigte ganz realistisch die Mechanismen überfor derter Behörden; in unserer eigenen »Sauer stoffmangelgeschichte« (enthalten in Lichtjahr 6. Ein Phantastik-Almanach, 1989) steht der Sauerstoffmangel wörtlich und bildlich da für, daß einer ganzen Gesellschaft (der Raumschiffbesatzung) geistig-moralisch, so zialpsychologisch »die Luft ausgeht«. So spiegelt sich auch im Sauerstoffmangel-Mo tiv die Entwicklungsgeschichte der DDR-SF vom Heroismus zu immer offenerer System kritik. — Die abenteuerliche Sicht auf den Weltraum und Geschichten um technische Probleme funktionieren, solange diese den Reiz des Neuen nicht verloren haben. In den sechziger Jahren verschiebt sich daher der thematische Schwerpunkt: Raumfahrt ist we niger an sich interessant, sondern verwandelt sich tendenziell in ein literarisches Mittel, um psychologische oder gesellschaftliche Proble me aufzuwerfen. Fremde Planeten mit ihren außerirdischen, doch in den meisten Zügen sehr irdischen Bevölkerungen eignen sich da bei hervorragend, um einen Blick in die Ver gangenheit der Menschheit oder ihre Zu kunft zu werfen oder mehr oder weniger spannende Revolten, Revolutionen und Intri gen ablaufen zu lassen. Merkwürdig unscharf und abstrakt blei ben die Ziele der Raumfahrt, solange es nicht um den Bruderkuß mit den Außerirdischen geht. Metaphorisch dient sie der »Eroberung des Weltraums« durch den Menschen, die in Analogie zur Eroberung fremder Kontinente zu verstehen ist: nach dem sechsten Konti nent Antarktika ist der Mond der siebte (Beuchler: Einer zuviel im Lunakurier, S. 237). Entdecker (in Kosmonautenrolle) und For scher (sozusagen außerirdische Geographen) bilden die Vorhut.
124
Ihnen folgen die ersten Kolonisten, die in wenigen engen Stationen leben und arbeiten. Schließlich werden Sanatorien im Orbit mon tiert, Mond und Mars verkehrstechnisch er schlossen, Industrien angesiedelt und — auf der Venus — die äquatorialen Sümpfe trokkengelegt (Horstmann: Die Stimme der Un endlichkeit, 1965). Es fällt auf, daß neuere, weltraumspezifische Ideen wie Produktion unter Mikrogravitation im Orbit oder Asteroiden-Bergbau erst sehr spät aufgegriffen werden. Fast alle Autoren jedoch stellen vor allem den Erkenntnisgewinn heraus:
Der Forschungsdrang des Menschen ist mehr als primitive Neugier, er dient der Erhaltung des Menschengeschlechts und seiner Fortentwicklung. [...] Auch zur Raumfahrt treibt uns nicht Neugier oder Abenteuerlust, sondern zwingen de Notwendigkeit. Vom wissenschaftli chen Standpunkt aus, versteht sich. Ich deutete bereits an, daß wir mittels der Technik fortgesetzt zu neuen Aus blicken auf das Weltbild gelangen, wie es uns mit Hilfe unserer unzulänglichen Sinne früher nicht möglich war. Dabei stoßen wir auf Naturgeschehen, die von unserem begrenzten irdischen Ge sichtskreis aus nicht übersehbar sind. Wir müssen also danach trachten, die se Vorgänge in ihrem großen kosmi schen Zusammenhang außerhalb der Erde zu studieren. Deshalb stehen wir vor der Aufgabe, Raumfahrt zu betrei ben. Mit Hilfe der Astronautik werden wir die Geheimnisse des Weltalls er gründen, wie wir mit Flugzeugen die Lufthülle der Erde und mit Schiffen die Ozeane erforscht haben. (Krupkat: Die große Grenze, 1960, S.29/30) So wenig wie in den Sachbüchern der (östli chen wie westlichen) Raumfahrt-Propagandi sten (etwa: Mielke 1957, Sänger 1958, diverse Bände W. von Brauns und anderer) werden die Kosten oder der wirtschaftliche Nutzen in Relation zum Aufwand diskutiert: die friedlich geeinte Menschheit kann sich Raumfahrt leisten, und der Gewinn ist uner meßlich. Im Bedarfsfall wird die Menschheit dank Raumfahrt sogar kosmische Katastro phen abwenden können — wie den Zusam menstoß der Erde mit einem Planetoidenfeld
5. Das Technikbild (Tuschei: Ein Stern fliegt vorbei, 1967). In ei nem der Werke wird freilich die Frage der Kosten angeschnitten — um sie sogleich als irrelevant beiseite zu schieben:
An der Schwelle des Astronautischen Zeitalters, also schon im zwanzigsten Jahrhundert, als man die Gewißheit hatte, der Mensch werde in das Weltall vorstoßen, gab es Stimmen, die jeden mit der Eroberung des Kosmos zusam menhängenden Kostenaufwand für Verschwendung hielten. Es ist aber un denkbar, daß die Physiker und Mathe matiker, die Astronomen und Astronau ten mit der gesellschaftlichen Entwick lung und mit dem Fortschritt der ande ren Wissensgebiete nicht Schritt gehal ten hätten. Es ist bekannt, wie eng die wissenschaftlichen Zweige miteinander verbunden sind. Schon die ersten Sput niks verhalfen zu außerordentlichen Er kenntnissen, die sich nicht nur auf die Kosmonautik bezogen, sondern auch andere nützliche Ergebnisse brachten: für die Meteorologie, die Luftfahrt, das Fernsehen. Großen wissenschaftlichen Fortschritt hat die Inbesitznahme jedes Planeten der Menschheit gebracht! Wir haben, das wissen Sie so gut wie ich, heute schon ein für frühere Jahrhun derte unvorstellbar großes, umfassen des Wissen. Dennoch wird der menschliche Forschergeist nie erlah men. (Groß: Der Mann aus dem ande ren Jahrtausend, 1961, S. 10) Generell wird eher als an den schnöden öko nomischen Nutzen der Raumfahrt an wissen schaftlichen, kulturellen, zivilisatorischen Gewinn gedacht. Ohne dies im Konkreten zu begründen, gingen die Autoren — ganz den gängigen Vorstellungen der Moderne fol gend — davon aus, daß technischer Fort schritt und zivilisatorischer verquickt wären, daß die Menschheit durch die Konfrontation mit dem Kosmos auch in geistiger und kultu reller Hinsicht einen Entwicklungsschub er fahren würde. Nach den ersten realen Raumfahrterfolgen stand es für die Autoren der utopischen Lite ratur außer Frage, daß die Menschheit — wie es Ziolkowski formuliert hatte — ihre »Wie ge« verlassen, den Weg in den Kosmos be
schreiten und fremde Welten besiedeln würde. Die Entwicklung der menschlichen Zivilisation einschließlich des technischen Fortschrittes würde quasi naturgesetzlich über den Planeten Erde hinausführen und der Schritt in den Weltraum einen Schritt zur »Reife« darstellen. Horst Müller im brachte diesen Gedanken im Roman Kurs Ganymed (1962) auf den Punkt: »Ich erinnere mich noch genau an die Botschaft, die uns der Ganymede durch die Kapsel übermittelte: 'Der Schritt in den unendlichen Raum ist der Beginn Eurer Reife. ' [...] Spricht so ein Lebewesen, daß auf einer tieferen Kul turstufe steht als wir? Unsere Weltan schauung lehrt uns, daß die Entwick lung überall zum Kommunismus führt.« (S. 57 — unsere Hervorhebung)
Auch diese kosmische Perspektive gehörte in der Interpretation der SF-Autoren mit zum Perspektivbewußtsein. Allerdings wandelte sich später das Bild. So sagt einer der Prot agonisten in dem Film Eolomea (1972):
»Weißt du, dieses ganze kosmische Abenteuer der Menschheit ist ein Schwachsinn. Was haben wir eigent lich davon? ... Ein paar außerirdische Kolonien von Einsiedlern, die vor Freu de umfallen, wenn sie auf eine Entfer nung von 100 Millionen Lichtjahren noch so eine blöde Galaxis ent decken... Als ob das so wichtig wäre und zu welchem Preis.« (zitiert nach Hahn/Jansen 1987, S. 215) Als Ende August, Anfang September 1978 Sigmund Jähn an Bord von Soljut 6 die Erde eine Woche lang umkreiste, batte sich die Weltraumeuphorie in der DDR-SF bereits ge legt. »Der erste Deutsche im All — ein Bür ger der DDR«, wie die DDR-Zeitungen damals süffisant titelten, bewies wohl zum letzten Male die technologische Überlegen heit des Realsozialismus. Rein propagandi stisch gesehen, war Jähn zu spät geflogen. Der Kult, der fortan von offizieller Seite bei spielsweise mit bestellten »Kosmonautenlie dern« um den deutschen Kosmonauten getrieben wurde, fand einen vergleichsweise begrenzten Widerhall.
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
DDR-Kosmonaut
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1. Gute alte Mutter Erde, wieder fliegt ein Mensch ins All! Wie’s ihm seine Brüder lehrten, startet er vom Erdenball. Kosmonaut, Kosmonaut, heb’ dich ab vom Erdenball. Kosmonaut, Kosmonaut, flieg’ ins weite All. DDR-Kosmonaut, grüß’ die Sterne, den Mond, DR-Kosmonaut, heut’ wird dein Traum belohnt.
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Hos-mo-neri/i,
M^sch in
beb’ dich
2. Gute alte Mutter Erde, du bist stolz auf diesen Sohn, deinen neuen Weggefährten; schnelle Kreise zieht er schon. Kosmonaut...
3. Gute alte Mutter Erde, wünsch dem Kosmonauten Glück für den Flug um seine Erde, nimm als Mutter ihn zurück! Kosmonaut...
Text: Bärbel Milchmeyer ■ Musik: Klaus Bierschulz
Hoch im All — nah den Sternen. Neue Kosmonautenlieder (1978) S. 5, »DDR-Kosmonaut«
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5. Das Technikbild
Tabelle 13 Verkehrsmittel
Jahr Autor/Titel
1947 Ewald Jensko Station Nordpol 1949 Fritz E. W. Enskat Im Nordmeer verschollen 1949 Fritz E. W. Enskat Gefangen am Gipfel der Welt 1949 Hermann Müller Marcon 1937-1975 1949 Hermann Müller Das Auge am Nordpol 1949 Ludwig Turek Die goldene Kugel 1952 Arthur Bagemühl Das Weltraumschiff 1952 Klaus Kunkel Heißes Metall 1953 Klaus Kunkel Im glas. Flugzeug d.d.Schallm. 1955 H. L. Fahlberg Ein Stern verrät den Täter 1955 Heinz Vieweg Ultrasymet bleibt geheim 1956 Werner Bender Messeabenteuer 1999 1956 H. L. Fahlberg Erde ohne Nacht 1956 Günther Krupkat Gefangene des ewigen Kreises 1956 Günther Krupkat Die Unsichtbaren
1957 K. H. Ball/L. Weise Alarm auf Station Einstein 1957 Eberh. del' Antonio Gigantum 1957 H. L. Fahlberg Betatom 1957 Günther Krupkat Nordlicht über Palmen 1957 Günther Krupkat Kobalt 60 1957 Ralf Toxxen M-999! Mondsportunternehmen 1958 K, H. Ball/L. Weise Signale von der Venus
Verkehrsmittel
Auto mit Flüssigluft-Antrieb
Raumschiff aus Glas
Raumschiff, schwebende Kugeln Raumschiff
Flugzeug aus Glas
Elektroauto Atom-Einschienenbahn, Aero-Autos, Rollsteig
Atom-Raumschiff, Privat-Hubschrauber Raumschiff Atomobil, elektr. Einschienenbahn, Düsenautos, Rollsteige
Raumschiff
Einschienenbahn, Raketenauto
kybern. Verkehrsleitsystem
Raumschiff
atomgetriebenes Raketenflugzeug, Raumschiff
127
Vorgriff auf das Lichte Morgen Jahr Autor/Titel 1958 Heinz Vieweg Die zweite Sonne 1959 K. H. Ball/L. Weise Brand im Mondobservatorium 1959 Eberh. del' Antonio Titanus 1960 Günther Krupkat Die große Grenze 1960 Horst Müller Signale vom Mond 1961 Gerhard Branstner Zu Besuch auf der Erde 1961 Richard Groß Der Mann a. d. a. Jahrtausend
1961 Carlos Rasch Asteroidenjäger 1962 Eberh. del' Antonio Projekt Sahara 1962 Horst Müller Kurs Ganymed 1962 Günter Teske Unternehmen Marsmond 1962 Lothar Weise Das Geheimnis des Transpiuto 1963 Günther Krupkat Ais die Götter starben 1963 Carlos Rasch Der blaue Planet 1963 Carlos Rasch Der Untergang der Astronautic 1964 Klaus Beuchler Einer zuviei im Lunakurier
1964 Herbert Friedrich Der Damm gegen das Eis 1964 Udo Gatz Der unheimliche Marsnebei 1964 Lothar Weise Unternehmen Marsgibberellin 1965 Hubert Horstmann Die Stimme der Unendlichkeit 1965 Carlos Rasch im Schatten der Tiefsee 1966 Eberh. del' Antonio Heimkehr der Vorfahren 1966 Carlos Rasch Die Umkehr der Meridian
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Verkehrsmittel Auto mit Autopilot Raumschiff
Raumschiff Raumschiff, Raketenflugzeug
Raumschiff (Photonenrakete) (Satire)
Stratorakete, Raumschiff, Aeromobil, Rollsteig, ferngest. Autos, unterird. Vakuumbahn
Raumschiff
Einschienenbahn (»Einspurschnellbahn«) Raumschiff Raumschiff Raumschiff
Raumschiff Raumschiff Raumschiff Raumschiff, Einschienenbahn, Atomzug, Luftkissenschnellboot, Elektrobus auf Hochfrequenzspur, U-Schnellbahn, Elektro auto, selbstf. Kinderwagen, Atom-Mondauto
Raumschiff Raumschiff, Luftkissenbus
Raumschiff
Raumschiff, Einschienenbahn, Stratosphären kreuzer, Schwebekabinen, Rollsteig
Raumschiff
5. Das Technikbild Jahr Autor/Titel
1966 Wolfgang Schreyer Fremder im Paradies 1966 Karl-Heinz Tuschei Das doppelte Rätsel 1966 Herbert Ziergiebel Die andere Wett 1967 Klaus Beuchler Zepp und 100 Abenteuer
1967 Gerhard Matzke Marsmond Phobos 1 967 Carlos Rasch Das unirdische Raumschiff 1967 Karl-Heinz Tuschei Ein Stern fliegt vorbei 1968 K. H. Ball/L. Weise Im Eis des Kometen 1968 Gerhard Branstner Reise z. Stern d. Beschwingten 1968 Günther Krupkat Nabou 1 968 Curt Letsche Verleumdung eines Sterns 1 968 Carlos Rasch Rekordflug im Jet-Orkan 1968 Carlos Rasch Krakentang 1 968 Carlos Rasch Polaröl 1 968 Carlos Rasch Die Mondstaubbarriere 1968 Karl-Heinz Tuschei Die Terrasse von A 'hi-nur 1 969 Klaus Beuchler SHvanus contra SHvanus 1969 Alexander Kröger Sieben fielen vom Himmel 1969 Paul G. Schreiber Lux / auf Solarkurs 1969 Martin Selber Atlantisches Rätsel 1969 Kari-Heinz Tuschei Der unauffällige Mr. McHine 1970 Gerhard Branstner Der falsche Mann im Mond 1 970 Curt Letsche Der Mann aus dem Eis 1971 Hubert Horstmann Die Rätsel des Silbermondes 1971 Karl-Heinz Tuschei Der purpurne Planet
Verkehrsmittel
Atom-Raumschiff Stratosphärenmaschine
Luftschiff, Raketenflugzeug, Atomzug, Luftgleiter, Lasttauchboot Raumschiff
Raumschiff (Photonen-Raumsch.), »Teleportation« Raumschiff Raumschiff
Raumschiff
Graviplan, Rollsteig, Atomexpreßzug Elektroauto, Einschienenb., Rollsteig, Luftk.-Auto
Überschallzivilflugzeug, Atom-Uboot
Überschallzivilflugzeug
Raumschiff, Mondtransporter Katamaran-Luftkissenfahrzeug
Einschienenbahn
Raumschiff, Elektroauto Raumschiff
Raumschiff, Mondbahn, Mondauto
Einschienenbahn, Rollsteig, Luftkissenauto Raumschiff
Raumschiff, elektr. Vogelschwingenflieger
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
5.5. Im Atomobil voran! Nichts kennzeichnet die Fortschrittsbesessen heit der Epoche unmißverständlicher als die Vision eines auf Dutzenden von Spuren sau senden und brausenden Verkehrs, von Atomlokomotiven und schwanenhälsigen Atomflugzeugen. — In Verkehrsvisionen versinnbildlicht sich der wissenschaftlichtechnische Fortschritt als immer raschere Vorwärtsbewegung (vgl. Tab. 13). Dies wird gerade im historischen Vergleich deutlich: Als am 27. September 1825 ein paar Engländer mit eiskalter Todesverach tung die erste Dampfbahn bestiegen und die 41 km lange Strecke von Dar lington nach Stockton ohne Schaden an Leib und Seele im 10-km-Tempo be zwangen, konnten diese Wagehälse nicht ahnen, daß eines Tages Atomex preßzüge mit einer Geschwindigkeit von 250 Stundenkilometern durch die Kontinente brausen würden. Aber das war nun alltägliche Wirklichkeit gewor den, und die blitzenden Schienenwege behaupteten sich im modernen Fern verkehr über Land immer noch neben dem Atomobil, wie man das Auto der Neuzeit scherzhaft nannte. (Krupkat: Die Unsichtbaren, 1956, S. 136)
Straßen dauernd von Fahrzeugen ver stopft waren, hatte sich der Verkehr immer mehr in den Luftraum verlagert. Larring besaß, wie viele andere, einen eigenen Hubschrauber. Es war damit nicht anders als vormals mit dem Be sitz eines Autos. Auch hier gab es poli zeiliche Kennzeichen, und die Besitzer mußten eine Prüfung ablegen. Die Luft verkehrsregelung erfolgte drahtlos über Sender und Empfänger. (Fahlberg: Erde ohne Nacht, 1956, S. 29) Zeichner wie Adelhelm Dietzel (Gigantum, Titanus, Nordlicht über Palmen) sorgten für ad äquate Illustrationen: aerodynamische For mensprache selbst bei Gebäuden, Fahrzeuge, die aus dem Bild zu springen scheinen, mit einem Wort: Rasanz als Grundprinzip. Wei ter, höher, schneller.
Aus der Garage schob sich ein spiegel blanker Stromlinienkörper... Gleißend blitzte die silbrige Kunststoffkarosserie auf... Die Vorderfront glich einer Flug^ zeugkanzel, ohne Motorvorsprung wölbte sich die Karosserie. Ungestört konnte die Luft auf der schimmernden Außenhaut entlangströmen, kein wir belbildender Vorsprung, keine Klinke war zu entdecken. Am Heck liefen die Stabilisierungsflächen in ein Seitenru der aus. (del' Antonio: Gigantum, 1957, S. 81)
In der Nahphantastik erfolgt der Individual verkehr noch vorwiegend in privaten Auto mobilen, so fährt in del' Antonios Roman Gigantum (1957), ganz den traditionellen Rol lenklischees entsprechend, der Institutsdirek tor einen BMW, seine Stellvertreterin einen Die Anlehnung an das amerikanische »jetweißen Sportwagen und der Ingenieur ein stream«-Fahrzeugdesign, Düsentrieb mit Auto Marke Eigenbau. In der Fernphantastik Haifischflosse, ist unübersehbar. Mitunter dagegen ist das Privateigentum an Verkehrs bildete ein tatsächliches technisch-utopisches mitteln meist abgeschafft, wer ein Auto be Projekt den Hintergrund für die Verkehrs Vi nötigt, nimmt sich den nächsten herum sionen der fünfziger Jahre — insbesondere in stehenden Wagen — eine frühe Form del' Antonios Gigantum (1957) und einigen gesamtgesellschaftlichen Car-sharings. Nur Mosaik-Heften von Hannes Hegen (speziell selten findet sich ein Gedanke an verstopfte Heft 37,1959: Maschine CB-5 auf Prüfstand). Es Straßen und Stau: handelt sich um die »152«, jenes ehrgeizige Projekt eines düsengetriebenen Verkehrs Seitdem sich der Autoverkehr ins Gi flugzeuges (in der Art der »Comet«), das die gantische vergrößert hatte und die DDR seit Anfang der fünfziger Jahre verfolg-
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5. Das Technikbild
te und mit hohem Propagandaaufwand be gleitete. Del' Antonio, der in einem mit dem Pro jekt verknüpften Konstruktionsbüro arbeite te, hat in Gigantum mit den »Raketa-Werken Dresden« jenem ersten gescheiterten Groß projekt der DDR ein Denkmal gesetzt. Enorm steigende Kosten und Verzug bei den Konstruktionsarbeiten, der sowjetische Wunsch, das Projekt selbst weiterzuentwikkeln, und vielleicht auch der Absturz eines Prototyps, der auf der Leipziger Frühjahrs messe 1959 Chrustschow vorgeführt werden sollte, führten dazu, daß das ZK 1961 das Projekt endgültig aufkündigte. — Und Luft fahrtvisionen blieben fortan eine Ausnahme in der DDR-SF. Engmaschige Verkehrswege auf dem Lan de zeugten dagegen vom Fortschritt auf der sozialistischen Erde wie auf den von der Menschheit besiedelten Himmelskörpern:
Ein Netz von Autostraßen war über ganz London gebreitet. Sie zogen sich über die Geschäfts- und Wohnviertel hinweg, durchquerten Hochhäuser, verschwanden unter der Stadt, tauch ten wieder auf... denn im Atomzeitalter war die Luft über den Städten nicht mehr vom Ruß qualmender Schlote ge trübt. (Vieweg: Die zweite Sonne, 1958, S. 28/29). Die rotgraue Granitstraße war zwanzig Meter breit und in sechs Fahrbahnen unterteilt. Sie führte auf hohen Däm men, durch Felstunnel, über Berge und Täler schnurgerade in den Süden. Die Straße wandt sich, Tausende von Kilo metern lang, wie ein Band rund um den Mond. (Beuchler: Einer zuviei im Luna kurier, 1964, S. 235)
Autoren wie Beuchler lassen fast kein Fortbe wegungsmittel aus. Kanäle verbinden Berlin mit Rostock und Szczecin, breitspurige Ato meisenbahnen die Hauptstadt mit der Ost seeküste:
Sie kreuzten Kanäle über hohen Brükken, rauschten unter dem Bogen der Einschienenbahn hindurch und glitten dann in einen langen Straßentunnel, der von fluoreszierendem Licht taghell
erleuchtet war. [...] Sie glitten mit mä ßiger Geschwindigkeit auf einen riesi gen unterirdischen Platz. [...] Von allen Seiten mündeten Straßen in dieses Ver kehrsrondell. Von zehn Verkehrsinseln führten Rolltreppen aus der Halle nach oben ins Freie. Hier hielt der Wagen, und der Fahrer sagte: »Alexanderplatz«. (Beuchler: Einer zuviei im Luna kurier, 1964, S. 145/6) Zum Grundrepertoire utopischer Verkehrs visionen gehören spätestens seit Hugo Gernsback (Ralph 124C 41+, 1911) Rolltrep pen und Rollsteige, die »Rollbahnen« mit ausklappbaren Sesseln Krupkats (Nabou, 1968) oder die in Rolltreppen verwandelba ren »Rollwege« del' Antonios (Heimkehr der Vorfahren, 1966), jedenfalls das »Hauptver kehrsmittel jeder größeren Stadt« (Letsche: Der Mann aus dem Eis, 1970). In der DDR-SF hatten sie merkwürdigerweise gerade in den sechziger Jahren Konjunktur. [16] Einschienen- bzw. Einspurbahnen, als Ma gnetschwebebahn entweder über der Erde oder im Vakuumtunnel durch die Erde aus geführt, machen dem Luftverkehr Konkur renz (del' Antonio: Gigantum, 1957; Letsche: Verleumdung eines Sterns, 1968). — Als tech nisch-utopisches Verkehrsmittel kommt der »Transrapid« damit vierzig Jahre zu spät. Stratosphären-Passagierraketen, vielleicht einem Projekt Eugen Sängers nachempfun den, verkürzen die transkontinentalen Reise zeiten:
Die Start- und Landemanöver nicht ein gerechnet, benötigte die Stratorakete, die Professor Suaeli beförderte, genau siebzehn Minuten und sechs Sekunden für eine Strecke von 9010 Kilometern. (Groß: Der Mann aus dem anderen Jahrtausend, 1961, S. 35) »Tausendpferdige Atommotoren« (Bender: Messeabenteuer 1999, S.6) oder neuartige Treibstoffe (zwei Jahre Tempo 140, ohne nachzutanken — Müller: Marcon »19371975«, 1949) sorgen für die nötige Energie. Aber auch Solarautos mit Thermoelementen auf dem Dach rollen über Wüstenpisten (Vie weg: Ultrasymet bleibt geheim, 1955). »Das in allen Kontinenten gebräuchlichste Verkehrs mittel war aus dem Luftkissenauto und der
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
mit elektrischer Energie betriebenen Fahrka bine des 21. Jahrhunderts entwickelt worden.« (Letsche: Der Mann aus dem Eis, S.39) Ohne Automation, kybernetische Steu er- und Warnanlagen sind derartige Ge schwindigkeiten freilich nicht zu erreichen.
Ja, das war eine patente Einrichtung. Wenn ein Voreiliger auf Rädern oder Füßen das Rotlicht nicht beachten wollte, dann mußte er zwangsläufig durch einen unsichtbaren Lichtstrahl hindurch, der wie eine Schranke quer über dem verbotenen Weg lag. Diese Unterbrechung des Strahles setzte auf komplizierten Umwegen zwei Geräte in Tätigkeit. Erstens einen sogenannten »Stoppsender«, der, falls es sich um ein Auto handelte, diesem sofort den Motor abschaltete. Zweitens eine elek trische Abspielanlage, aus deren Laut sprecher für Fußgänger die doppelsin nige Warnung tönte: »Halt — Sie gehn zu weit!« (Bender: Messeabenteuer 1999, S. 31) Generell fällt auf, daß die Autoren Verkehrs systeme mit großer Liebe zum technischen Detail darstellen und kaum ein aktuell disku tiertes System auslassen, völlig phantasti schen Transportideen (etwa dem »Beamen« aus Star Trek) aber getreu der Maxime der Wissenschaftlichkeit abhold bleiben. Beste hende Trends werden in die Zukunft verlän gert, Dimensionen ins Gewaltige vergrößert. Ein Bewußtsein von Gefahren und Neben wirkungen der universellen Mobilität ist — der Epoche entsprechend — nur rudimentär vorhanden. Allenfalls bietet der motorisierte Individu alverkehr — als Auswuchs des Individualis mus! — Anlaß zu Kritik: »Diese Stadt wurde Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts gebaut, nach völlig falschen Vorstellungen. Man glaubte damals offensichtlich, die Motorisierung stiege ins Unermeßliche nach dem Grundsatz: Jedem sein eige nes Fahrzeug. Deshalb baute man die Häuser so, daß möglichst dicht am Ein gang geparkt werden konnte. In den Wohntrichtern wohnen fünfundzwan zigtausend Menschen, daher projektier
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te man für zehntausend Fahrzeuge Parkplätze und Straßen mit großer Durchlaßfähigkeit. Was dabei heraus kam, siehst du: eine Versuchsstadt. Die Entwicklung ging in anderer Rich tung. Heute hält keiner mehr einen Wa gen wie ein Haustier, das er füttern, pflegen und ausführen muß. Wäre ja auch Unsinn.« (del' Antonio: Heimkehr der Vorfahren, 1966, S. 146) »Die Menschen waren durch die Mög lichkeiten, die ihnen die Technik bot, einem Rausch verfallen. Besonders au genfällig wurde das im Bereich des Verkehrs. Jeder wollte sein Auto, sein Flugzeug, vielleicht gar eine eigene Rei serakete. Schneller, schneller — das war die Forderung des Tages. Die Men schen starben nicht mehr an Seuchen oder an Altersschwäche, sondern durch Hast, Lärm und Verpestung der Luft. Das ging so lange, bis alle Stra ßen der Welt von Autos verstopft wa ren und kein Flugzeug ohne Gefahr ei ner Kollision sein Ziel erreichen konn te... Man verfügte über öffentliche Ver kehrsmittel, die schnell, bequem und entwicklungsfähig waren. Der Besitz ei nes Autos konnte also auf Fälle zwin gender Notwendigkeit im Interesse der Allgemeinheit beschränkt werden, wie es jetzt üblich ist.« »Das wäre nach damaliger Vorstel lung als Eingriff in die persönliche Frei heit angesehen worden.« »Eben! Egoismus, Eitelkeit, Gewinn sucht waren die Ursachen des Dilemm as.« (Krupkat: Nabou, 1968, S. 22/23)
Als Alternative bietet sich sinnvollerweise ein Ausbau der öffentlichen Verkehrsnetze an:
»In dem Maße, wie der Ausbau der öf fentlichen Verkehrsnetze wächst, in dem Maße werden die einzelnen auf die Belastung durch ein eigenes Fahr zeug verzichten.« »Ist gar nicht anders denkbar«, be kräftigte Borl. »In vielen Städten kommt man ja zu Fuß schneller voran als im Auto. Wo liegt da der Nutzen ei-
5. Das Technikbild
ner solchen Blechkiste.« (Kröger: Sie ben fielen vom Himmel, 1969, S. 339) Ansatzweise verschränkt sich bei den Auto ren die (verkehrs-) technische Utopie mit der sozialen. Die neuen Verkehrsmittel, das war das Credo der utopischen Literatur, bringen die Menschen, die Völker näher aneinander heran. Ein treffendes Bild dafür entwirft in Gigantum (1957) del' Antonio: Die »Jugend Europas« baut an einer Einschienenbahn Pa ris — Berlin — Moskau. Mobilität bricht alte
Grenzen und bringt geistigen Austausch und eint die Menschheit. Im Gegensatz zu den perfekten, liebevoll gezeichneten Transportsystemen fehlen in der frühen DDR-SF Visionen von revolutio nären Telekommunikationsmitteln, allenfalls das seit Albert Robida geläufige Bildtelefon tritt dann und wann in Erscheinung (etwa in Benders Messeabenteuer 1999,1956). Kein Fax, keine Computernetzwerke — die Mobilitäts vision ist auf physischen Transport einge engt.
5.6. Der Mensch — Ilmgestalter der Erde Der Technikoptimismus — so wenig wissen schaftlich-rational begründbar wie sein Ge genteil — kann bis zu mythologischen Dimensionen anwachsen. Nirgendwo drückt sich dies so prägnant aus wie im prometheischen Mythos vom Menschen als Umgestal ter der Erde, der in technisch-utopischen Romanen, in technischen Großprojekten und im prognostischen Sachbuch gleichermaßen Verbreitung fand. Erinnert sei hier an die Tradition des deut schen technisch-utopischen Romans von Bernhard Kellermanns Der Tunnel (1913) und Alfred Döblins Berge, Meere und Giganten (1924) bis zu den zahlreichen Werken Hans Dominiks (etwa Land aus Feuer und Wasser, 1939) oder Freder van Holks Trauben aus Grönland (1953). Die literarischen Phantasten konnten sich dabei nur allzuoft an ernsthaft vorgebrachte Pläne anlehnen, so etwa an Herman Sörgels »Atlantropa«-Plan aus der Vorkriegszeit, der vorsah, die Meerenge von Gibraltar durch ei nen gewaltigen Staudamm zu sperren, dem Mittelmeer Land abzuringen, die Sahara zu bewässern, viel Strom zu erzeugen und ne benbei die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und Europa zu einen. — In del' Antonios Titanus (1966, vgl. S. 309) ist dieser Plan ver wirklicht. In der Sowjetunion wurden nicht minder gewaltige Pläne von Kanälen und Staudäm men entworfen und manche davon, wie die Wolgakaskade, auch realisiert (oft durch Zwangsarbeiter). Zum Glück blieb der größ te und wohl auch von seinen Umweltfolgen
her katastrophalste Plan bis zum Auseinan derfall der Sowjetunion in der Schublade: das Projekt, die sibirischen Ströme nach Sü den umzuleiten, um den austrocknenden Aralsee zu speisen. Die prognostischen Sachbücher in der DDR wie im Westen jedoch malten derartige Pläne oft liebevoll als künftige Realität aus. Als eine kleine Auswahl der in der DDR er schienenen prognostischen Sachbücher sollen hier Wassili Sachartschenkos Zukunftsrepor tage Eine Reise in das Morgen (1954), Stefan Heyms Reportage aus der Sowjetunion Das kosmische Zeitalter (1959) und die Bücher von Böhm und Dörge (etwa Unsere Welt von mor gen, 1960) und der von Werner Müller-Claud herausgegebene Sammelband Wir werden es erleben. An der Schwelle zum dritten Jahrtausend (1971) erwähnt werden. Die Visionen der utopischen Literatur von der Rekonstruktion der Erde und gegebenen falls anderer Himmelskörper fügten sich nahtlos in das optimistische Gesamtbild, das ein immer größeres, gewaltigeres Morgen versprach. »Der Mensch«, so die Diktion jener Tage, gestaltet mit den Großbauten des Kommu nismus die Erde um, macht reißende Ströme schiffbar, Wüsten fruchtbar, errichtet einen Damm gegen das Eis des nördlichen Polarmee res (Friedrich 1964). Doch das allein genügt nicht: der Triumph über die Natur ist nicht vollständig ohne ei nen Sieg über das launische Wetter!
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Günther Krupkat: Nordlicht über Palmen (1957) Einband, Illustrator: Adelhelm Dietzel
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5. Das Technikbild
Egons Vater war von Beruf Wetter-Re gulator. Jeden Tag flog er mit seinem kleinen Aero-Sportkabriolett hinaus ins Vorfeld von Leipzig zur Zentralen Wet terregulierungsstelle. (Bender: Messe abenteuer 1999, 1956, S. 38)
»Atom-Klimaanlagen« (Krupkat: Die Unsicht baren, 1956), künstliche warme und kalte Luftströmungen, dünne sperrende Nebel bänke (Bender: Messeabenteuer 1999, 1956), Wetterrohre, die Wolken absaugen (del' An tonio: Gigantum, 1957), und riesige strahlen de Heizkörper im Erdorbit, sogenannte »Himmelsflecke«, verwandeln jeden Monat, wenn es beliebt, in einen blümchensprießen den Mai. — Es sei denn, der Wettermacher ist nachlässig, und die arglosen Passanten überrascht ein unangekündigtes Unwetter (Bender: Messeabenteuer 1999, S. 39ff). Vor allem ermöglicht es die Klimakontrol le, von der übrigens schon Kurd Laßwitz ge schrieben hatte (Bilder aus der Zukunft 1878), Landstriche jenseits des Polarkreises urbar zu machen. Dann scheint Nordlicht über Pal men (Krupkat 1957), und Städte mit Raum fahrthäfen können am Nord- und Südpol errichtet werden (Krupkat: Die große Grenze, 1960). »Die Welt soll blühen« lautet die Paro le. »Dieser Satz wurde der Leitspruch [...] schlechthin; er wurde zum modernen 'kate gorischen Imperativ'.« (Fahlberg: Erde ohne Nacht, S. 295) In der utopischen Literatur ver wandelt der Sozialismus die Erde buchstäb lich in einen Garten Eden. Unter Kamanows Leitung war in der Beringstraße ein Damm aufgeschüttet worden, durch den die kalte Strömung des Nördlichen Eismeeres in die war men Fluten des Ozeans geleitet wurde. [...] Längs der Küste baute er eine Ket te von Atomkraftwerken, die den Pum pen die Antriebsenergien lieferten. Da mit gelang es ihm, einen zweiten Golf strom zu schaffen. [...] In der dritten Etappe begann sich das Klima von Kamtschatka, von Alaska, ja vom gan zen nordöstlichen Sibirien zu verän dern. Eine der unwirtlichsten Zonen der Erde blühte auf. [...] Riesige Stahlzylin der wurden in den Gebirgsgürtel [Hima laya] getrieben, der Nord- und Südasi en voneinander scheidet. Die Zylinder
waren mit einem Spezialsprengstoff auf Thermonuklearbasis gefüllt. Nach der Zündung riß eine mächtige Explosion die Bergwände auseinander. [...] Eisen bahnlinien und Autobahnen, die nach der Sprengung in Nordsüdrichtung ge baut wurden, waren für die Weltwirt schaft bald wichtiger als die bis dahin üblichen Ostwestverbindungen. [...] Durch Anlage großer Meere in der afri kanischen Sahara gelang es, das extre me Festlandklima, heiße Tage, kalte Nächte, in diesen Zonen zu mildern. [...] Wo sich einst gelbe Sanddünen, hitzeflimmernd und kahl, bis zum Hori zont dehnten, breiteten sich jetzt safti ge Weiden mit unübersehbaren Vieh herden. Und goldfarbene Weizenfelder wogten im Wind. (Beuchler: Einer zu viel im Lunakurier, 1964, S. 43f)
Nur zaghaft melden sich bei einzelnen Auto ren Bedenken, daß die Umgestaltung der Er de auch Zerstörung von Natur bedeuten könnte. Umweltverschmutzung als solche kennt die Zukunft nicht, die perfekte Technik läuft abproduktfrei, und mit Wohlstandsmüll müssen sich die Zukünftigen (noch) nicht herumschlagen. Werden überhaupt Umwelt probleme erwähnt, dann ordnet sie das Per spektivbewußtsein als Erscheinung einer un vollkommenen Vergangenheit ein. Erst in den siebziger Jahren wandte sich die DDR-SF Umweltproblemen zu. Typisch für die Sicht der utopischen Literatur der sechziger Jahre ist hingegen eine Passage aus Richard Groß' Der Mann aus dem anderen Jahrtausend:
»Das Hygiene-Museum interessierte Mordgen nur, soweit es sich auf die letzten zweihundert Jahre bezog. In Vi trinen konnte man allerlei Kuriositäten des 20. Jahrhunderts bewundern: Gumminuckel für Kleinstkinder, Biersei del [... und] geographische Darstellun gen a) der Verpestung der Luft durch Auspuffgase, Rauch und Ruß b) der Verseuchung des Wassers durch Abwässer von Fabriken, Kanali sationen (Rieselfelder), Motorschiffen und viele Dinge mehr.« (Groß: Der Mann aus dem anderen Jahrtausend, 1961, S. 59f)
135
Vorgriff auf das Lichte Morgen Aber selbst eine derartige Darstellung, in der sich immerhin Problembewußtsein andeutet, bildet die in der frühen DDR-SF eine Aus nahme. In den Augen der Autoren rechtfer tigt der hohe materielle Nutzen bei der Erdumgestaltung in der Regel die Verluste, falls diese überhaupt wahrgenommen wer den. Typisch dafür sind die Gedanken einer Heldin aus Lothar Weises Roman Unterneh men Marsgibberellin (1964). In dem Roman hat eine Biologin die Aufgabe, die Lebensformen eines Wüstenareals zu erfassen.
Aus Schaumglas gegossene stabile Säulen wurden tief im Sand oder Ge stein verankert. Spezialfahrzeuge brachten Riesenrollen halbleiterbe schichteter Drahtgewebe, die von flie genden Kränen in die Halterungen der Säulen eingespannt wurden. Hausgro ße Akkumulatoren, Transformatoren, mächtige Kabelrollen, Hochspannungs masten, das grüne Licht Tag und Nacht tätiger Schweißgeräte beherrschten den Bauplatz. Unter dem Elektrizität er zeugenden Geflecht war am hellen Tag düstere, kellerartige Dämmerung. In ihr hatten sie einmal für einige Stunden gearbeitet und dabei begriffen, daß sie kein 'Wüstenlexikon’ schlechthin, son dern die bald nur noch in ihren Auf zeichnungen existierende Enzyklopädie dieses Teils der Wüste beschrieben. Denn alles, was sie an Pflanzen und Tieren, an Mikroorganismen und biolo gischen Prozessen sahen und festhiel ten, würde in dieser Dämmerung zu grunde gehen. Vielleicht stimmte das den einen oder anderen unter ihnen manchmal nachdenklich. Aber die Ein sicht, daß der Mensch die Natur sei nem Willen unterordnen muß, setzte sich durch. Schließlich würde dieser unbewohnte Wüstenteil, der nur ein Viertel Prozent der Gesamtfläche Au straliens ausmachte, jährlich 950 Milli arden Kilowattstunden elektrische Energie liefern. (Weise: Unternehmen Marsgibberellin, 1964, S. 14f)
Für das hehre Ziel der Umgestaltung der Er de schrecken einzelne Autoren auch vor den verwegensten Ideen nicht zurück. Bei Krupkat verändern Plasmasonnen das Klima
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(Nordlicht über Palmen, 1957), in Hannes Hegens Mosaik wird der durch einen Atomkrieg zerstörte und vereiste Planet Nucleon mittels einer künstlichen Atom sonne wiederbelebt (Heft 27, Februar 1959). Vieweg läßt eine Zweite Sonne (1958) in den Erdorbit schießen, Fahlberg befürwortet sogar eine Erde ohne Nacht (1956). Zu diesem Zweck wird der gute alte Mond geopfert, atomar entzündet.
In den südlichen und nördlichen Polar gebieten gingen Eis und Schnee schnell zurück. Die Gletscher schmolzen ab, und das unter ihnen begrabene Land kam hervor und begann zu grünen. Die Zonen des gemäßigten Klimas schoben sich weit nach Norden und’Süden vor; gewaltige Gebiete Asiens und Ameri kas wurden zu Acker- und Weideland und boten vielen Menschen neuen Lebensraüm. Die reichen Naturschätze dieser Länder konnten jetzt nutzbar ge macht werden und gewaltige Industrie zentren entstanden dort, wo ehemals Eis und tödliche Kälte und die ein hal bes Jahr dauernde Polarnacht ge herrscht hatten. Das Packeis der Polar meere verschwand, die Seefahrt erhielt neue Möglichkeiten. In den gemäßigten Breiten Europas, Asiens und Amerikas war der Schrecken des Winters gebro chen. Im November und Dezember grünte und blühte es noch; das Klima der ganzen Erde hatte sich verändert. (Fahlberg: Erde ohne Nacht, 1956, S. 317) Das Motiv des Atombrandes, sonst ein Schreck-Motiv, Ausdruck der Furcht vor ei nem Atomkrieg, wird hier ins Positive ge wendet; wie um noch einmal zu verdeutlichen, daß alles je nach Gesell schaftsordnung der Menschheit zu Fluch oder Segen gereichen kann. Daß die Vision dabei völlig absurd wird, himmelsmechanisch und kernphysikalisch unmöglich und von den klimatischen Auswirkungen her ei ne einzige Katastrophe, scheint Fahlberg da bei nicht aufgefallen zu sein. In der fernen Perspektive verknüpft sich das Motiv der Rekonstruktion der Erde mit der Raumfahrt-Thematik: fremde Gestirne werden zu neuen Heimstätten der Mensch-
5. Das Technikbild
heit umgeformt. Dieses »Terraforming« wird allerdings in der utopischen Literatur der DDR im betrachteten Zeitraum nie als The ma genutzt, das geschieht erst in unserem Roman Andymon (1982), sondern dient ledig lich als Teil der Zukunfts-Kulisse. So wird in Hubert Horstmanns Die Stimme der Unend lichkeit (1965) in der Exposition erwähnt, daß es »vereinigte Erde-, Mars- und Venusstaa ten« (S. 5) gibt, und in Horst Müllers Kurs
Ganymed (1962) siedeln die Ganymeden zum Happy-End auf den im Handumdrehen be grünten Mond um. Der technische Größenwahn, der in der Umgestaltung der Erde zum Ausdruck kommt, kennt keine Grenzen, keine Hinder nisse, fürchtet keine Kosten und keine Ne benwirkungen. Dem sozialistischen Men schen ist nichts unmöglich.
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
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Werner Bender: Messeabenteuer 1999 (1956) S. 45, Illustrator: Erich Schmitt
6. Das Menschen- und Gesellschaftsbild
6. Der Alltag im Kommunismus: Einblicke in das Menschenund Gesellschaftsbild Zauberhaft war an den Ufern der Spree aus den rauchgeschwärzten Ruinen des letzten Weltkrieges eine neue Stadt erstanden. In kühner Architektur erho ben sich ihre Bauwerke mit den schim mernden Porzellanfassaden und den gläsernen Wänden, zum Zentrum hin immer höher aufragend. Auf den ersten Blick erinnerte nicht mehr viel an das alte Berlin. Wer aber abseits der gro ßen neuen Verkehradern die deutsche Hauptstadt durchstreifte, fand inmitten verträumter Parks manch eine Stätte vergangener Zeiten: das Rote Rathaus oder die berühmte Straße ’Unter den Linden' mit dem Brandenburger Tor und anderen historischen Bauten. — Buntes Leben quirlte durch die Straßen der Millionenstadt. Ein Teil der Berliner hatte gerade seinen vierstündigen Werktag beendet, und man saß jetzt behaglich unter den vielfarbigen Marki sen und Gartenschirmen der Boulevard cafes oder Parkrestaurants, promenier te in den Spreealleen, machte Einkäufe oder begab sich zu den Hochschulen, um die Nachmittagsvorlesungen zu hö ren. Die Menschen freuten sich des heiteren Tages und genossen ihn. — Einige Vorwitzige hatten sich mit ihren Kleinflugzeugen nach Norden auf den Weg gemacht, um schnell ein Sonnen bad am Ostseestrand zu nehmen. Es war ja nur ein Flug von zwanzig Minu ten bis zum Großen Strand, der 'Bade stube' Berlins. Auch dort gab es wie in der Hauptstadt atomare Klimaanlagen, die den noch kühlen Seewind ange nehm vorwärmten, ehe er die Haut der Spreeathener berühren durfte... (Vieweg: Die zweite Sonne, 1 958, S. 117f) Die Utopie muß sich im Alltag beweisen. Zwar spielen Schilderungen des zukünftigen
Alltags in den analysierten Werken, speziell in den Erzählungen, eher eine untergeordne te Rolle — einen größeren Raum nehmen sie lediglich in Benders Messeabenteuer 1999 (1956), den Romanen E. del' Antonios, in Groß' Der Mann aus dem anderen Jahrtausend (1961), Krupkats Nabou (1968), in den Bü chern Klaus Beuchlers, den beiden Romanen Curt Letsches und stellenweise bei Tuschei und Rasch ein — sie tragen jedoch in einem nicht geringen Maße dazu bei, dem Leser die Zukunft lebendig und einprägsam vorzufüh ren. Besondere Aufmerksamkeit erweckt im utopischen Betriebsroman die Beschreibung des Arbeitsalltages, zumeist in einem For schungsinstitut. Die Kantinen des Kommu nismus sind wie die Werkhallen mit Springbrunnen ausgestattet, die Sauerstoff produzieren und so dem Körper Erholung verschaffen. Fernsehwände imitieren Bilder und Plastiken und verbreiten den dazu pas senden Duft. In den Ecken stehen exotische Pflanzen, die mit »strahlendem Dünger« be handelt werden (del' Antonio: Gigantum, 1957). Generell überformen Wissenschaft und Technik den Alltag; sie machen anstrengen de und stupide Tätigkeiten überflüssig, schaffen Freizeit und neue, der Persönlich keitsentwicklung förderliche Betätigungsfel der. Hieraus ergibt sich auch eine Motivationsquelle für die positiven Helden (und die Leser!): »Mit aller Energie müssen wir weiterforschen, um die Arbeit der Men schen zu erleichtern und ihr Leben schöner und reicher zu gestalten.« (Vieweg: Ultrasymet bleibt geheim, S. 19) Mit ihren Visionen von einem technisier ten Haushalt und von einer menschgerech ten, ja künstlerischen Arbeitsumgebung knüpften die Autoren dabei an ältere sozial demokratische Vorstellungen wie etwa in August Bebels Die Frau und der Sozialismus
Vorgriff auf das Lichte Morgen
(1879) und an Vorstellungen eines technisier insbesondere die Bevorzugung del' Antoni ten Zukunftsalltags ä la Jules Verne und Hu os, entspricht dabei in etwa ihrer Beliebtheit go Gernsback an. gemäß einer Umfrage der Zeitschrift Jugend In den nachfolgenden Abschnitten sollen und Technik von 1967 (vgl. Tab. 4). grundlegende Aspekte des Menschen- und Typisch für die Ernsthaftigkeit, mit der ei Gesellschaftsbildes der utopischen Literatur nige Autoren der frühen DDR-SF an die Umrissen werden. In der Regel tragen hierzu Schilderung des künftigen Alltages herangin die Schilderung spektakulärer Abenteuer, gen, ist die Einstellung E. del' Antonios. Raumflüge, Havarien, Abwehr von Spionen Nach Äußerungen in einem Interview, das usw. wenig bei, Schilderungen des Alltags A. Sckerl mit del' Antonio führte, bemühte dagegen mehr. sich der Autor, ein stimmiges Bild einer Da nur wenige Autoren — zu nennen sind kommunistischen Gesellschaft ohne »falsche vor allem Autoren der Fernphantastik — es Vorstellungen« und ohne »Ressentiments« als ihre hervorragende Aufgabe empfanden, (gegen das »Schlagwort« Kommunismus!) zu die Gesellschaft und den Menschen der kom entwerfen. Der Roman Die Heimkehr der Vor munistischen Zukunft möglichst umfassend fahren ist nach seiner Aussage das Ergebnis darzustellen, kommt solchen Werken ein hö zehnjährigen Nachdenkens über die künftige heres Gewicht in den nachfolgenden Ab Gesellschaft (unveröffentlichtes Interview schnitten zu. Die Gewichtung der Texte, vom 25.1.1974).
6.1. Schöne neue Welt mit Mikrowelle Technik bestimmt den Haushalt der Zukunft mehr noch als den der Gegenwart von 1950 oder 1960. Von so banalen Geräten wie »Ul traschallteppichklopfern«, »Fernsehschrän ken mit Hausbar, natürlich mit BildbandAufnahmeanlage« (del' Antonio: Gigantum, S. 41f— vgl. Abb. aus Bender: Messeabenteuer 1999) brauchen wir hier nicht zu reden. Inter essanter ist der »Lärmschlucker«, der alle Geräusche von draußen absorbiert und einen — wenn eingeschaltet — auch einmal ein Feuerwerk verpassen läßt (Bender: Messe abenteuer 1999, S. 42), oder infrarot beheizte Straßen in Dresden (del' Antonio: Gigantum, S. 218). Putzautomaten reinigen Fußböden und Fenster, eine ionisierte Luft versetzt die Men schen in Hochstimmung; »Mütter steuerten selbstfahrende Kinderwagen, luftige und hübsche Fahrzeuge übrigens.« (Beuchler: Ei ner zuviel im Lunakurier, S. 14, 16 und 147) Auch der Einkauf wird partiell automatisiert:
Perfekter freilich mutet es an, sich die Füße durchleuchten zu lassen, um wirklich pas sende Schuhe zu wählen (del' Antonio: Titanus, S. 90). — Nach einer persönlichen Mitteilung von E. Redlin wurde del' Antonio bei einem Kaufhausbesuch in Westberlin von einer derartigen Fußröntgenanlage stark be eindruckt! Der Gipfel ist erreicht, wenn eine »Elektronenanlage« auf eine Fotografie des Kunden hin blitzschnell den gewünschten Anzug fertigen läßt. (Beuchler: Einer zuviel im Lunakurier, S. 150) Oft verordnen Utopisten und SF-Autoren den Bewohnern ihrer Zukünfte Reduktions kost — die spätestens seit 1900 gebräuchli chen, klischeehaften Nährstoffpillen. In der DDR-SF ist üblicherweise einheimische Hausmacherkost in Gebrauch, aber es gibt auch Ausnahmen:
An den Wänden liefen hinter Glas die einzelnen Artikel auf Bändern vorüber. Kam der gewünschte Artikel vorbei, dann drückte man auf den Knopf, auf dem die erforderliche Größe stand — und schon fiel der Gegenstand in einen
Während sie durch die Halle gingen, hielt Djü-Jin dem Afrikaner ein Etui hin. »Wollen Sie essen?« fragte er. Die bun ten, appetitlich verpackten Würfel ent hielten vom Imbiß bis zum ausgiebigen Lunch jede Mahlzeit, deren ein norma-
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Auffangkorb, (del1 Antonio: Heimkehr der Vorfahren, 1966, S. 146)
6. Das Menschen- und Gesellschaftsbild
ler Esser bedurfte, wenn er in Eile war. (Groß: Der Mann aus dem anderen Jahrtausend, 1961, S. 35) Novel Food war um 1960 verständlicherwei se noch kein Begriff, wohl aber das Verfah ren, Nahrung biochemisch zu synthetisieren: Die Stewardeß bot den Fluggästen ei nen Imbiß an. Pala empfahl Stafford ei ne sahnenartige Paste. Stafford, vom leckeren Aussehen verführt, war durchaus geneigt zuzugreifen. Neugie rig fragte er, woraus die Speise be stand. Pala nannte ihm einen Bakterien extrakt und zählte verschiedene Drü sensäfte auf. Da winkte er heftig mit der Hand und schüttelte sich ange ekelt. [...] »Du bist eben kein Fein schmecker. Ist auch kein Wunder, hast ja tote Tiere gegessen! [...] Wir impfen eine Nährlösung mit lebenden Zellen; Eiweißsynthese. Dann wachsen die Zellen und teilen sich [...]« (del' Anto nio: Heimkehr der Vorfahren, 1966, S. 152, 155) Mit vielen Autoren utopischer Romane teilt del' Antonio einen Hang zur vegetarischen Ernährung, so als ob mit einer höheren Zivi lisationsstufe das Töten und Verspeisen von Tieren nicht vereinbar sei. Ein weiteres Zitat unterstreicht dies:
»Sie essen kannibalisch viel Fleisch. Überhaupt ist die Kost sehr einseitig, rein tierische und pflanzliche Nahrung, und nicht einmal im richtigen Verhält nis, dazu das Würzen.« (del' Antonio: Die Heimkehr der Vorfahren, 1966, S. 115)
Meeresfarmen und Hydroponikkombinate sorgen — ganz in Übereinstimmung mit der futurologischen Sachliteratur — bei Carlos Rasch (Die Umkehr der Meridian, 1966; Kraken tang, 1968) und anderen Autoren für Nah rung im Überfluß. Dieses Motiv läßt sich bis zu Jules Vernes Zwanzigtausend Meilen unter dem Meeresspiegel (1870) zurückverfolgen, wo die Besatzung der »Nautilus« alle Lebensmit tel und viele Rohstoffe aus dem Meer ge winnt.
»Und wie erreichen Sie, daß die Pal men gleich groß sind und ihre Früchte maschinengerecht ansetzen?« — »Wir verfügen über Wachstumshemmer und -beschleuniger. Und vor der Ernte füh ren wir den Bäumen radioaktive Isoto pe mit kurzer Halbwertzeit zu. Die Iso tope werden in den Früchten abgela gert. Das macht die Früchte haltbarer, dient aber vor allem den Greifern der Pflückgeräte zur Orientierung.« (del' Antonio: Heimkehr der Vorfahren, 1966, S. 269)
Während man im Restaurant auf Knopf druck beliebige Gerichte bestellen kann, hat man zu Haus Fertiggerichte im Kühlschrank, die im »Boduktor« (Bender: Messeabenteuer 1999, S. 42) bzw. dem »Hochfrequenzkoch schrank« (del' Antonio: Gigantum, S. 41) — der neudeutschen Mikrowelle — innerhalb weniger Minuten gegart sind. Kurz gefaßt: Die Nahrung wird biochemisch erzeugt, durch radioaktive Isotope haltbar gemacht und in der Mikrowelle gegart. Wie aber leben die Bewohner der utopi schen Zukunft zusammen? Neue Modelle werden von den Autoren nur ausnahmswei se vorgeschlagen; zumeist reicht — angedeu tet — die traditionelle Familie. Lediglich Carlos Rasch spekuliert über neue Formen von Lebens- und Wohngemeinschaften. So sind in Raschs Roman Die Umkehr der Meridi an (1966) 39 Personen — darunter Architek ten, »Bauplastiker« und »Wohnkybernetiker« — zusammengezogen: Diese Form des Zusammenlebens von gleichgestimmten Familien in einer Wohngemeinschaft war in Europa im letzten Jahrzehnt modern geworden. [...) Die besondere Lebensart, die eine bestimmte moralische Reife dieser Menschen voraussetzte, und ihr ausge prägtes Leistungs- und Kulturbedürfnis hatten eine große Anziehungskraft vor allem auf junge Leute ausgeübt. [...] Viele Einrichtungen in diesem Haus, wie das große klubartige Solarium im Zentrum des Gebäudesterns mit seiner Galerie, das Musikzimmer, die Biblio thek, das Eßzimmer und die Küche, das Kinderzimmer, die Modelwerkstatt, der Zeichensaal, das Illusionslabor für die
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Vorgriff auf das Lichte Morgen Experimente mit den Architektureffek ten, die Turnhalle mit dem Schwimm becken im Keller des einen Wohnflü gels, der Wintergarten, die Garagenhal le für die Boote und die Fahrzeuge im Keller des anderen Wohnflügels oder das Landedach für die Ringflügler, wur den von allen Familien gemeinsam be nutzt. (Rasch: Die Umkehr der Meridi an, 1966, S. 57f)
Eine ähnliche Wohngemeinschaft, wenn auch unvergleichlich größerer Dimension, findet sich in Curt Letsches Roman Verleumdung ei nes Sterns (1968, S. 45f), wo elfhundert junge Paare die ersten drei Ehejahre unter ständi ger psychologischer und medizinischer Bera
tung (!) in einem »gläsernen Palast« auf einem hohen Felsen am Meer wohnen. Alles in allem zeichnet sich der Alltag in der Zukunft eher durch eine Unzahl nützli cher Gerätschaften, weniger durch soziale In novationen aus. Dennoch handelt es sich nicht um eine lediglich utopisch überhöhte Konsumgesellschaft: Werbung und allseitige Konsumverlockung fehlen, die Konsumgüter sind problemlos zur Hand, bestimmen je doch nicht das Denken der Protagonisten — deren Sehnen richtet sich auf den Weltraum, deren Gedanken kreisen um Wissenschaft, Forschung, Arbeit. Konsumismus — das ist eine bürgerliche Seelen- und Gesellschafts verirrung!
6.2. Im Raumschiff der Freizeitkellner »Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen«, lautete die Maxime des Kommunismus. Während im Sozialis mus noch das Leistungsprinzip gelten sollte (»Jedem nach seinen Leistungen.«), würden in der künftigen idealen Gesellschaft alle Gü ter im Überfluß zur Verfügung stehen. Ent lohnung und Zahlungsmittel würden überflüssig: Jeder erhält die Waren, die er sich wünscht. Je weniger die realsozialisti sche Presse die Probleme der real existieren den Mangelwirtschaft diskutierte, desto mehr befaßte sich der utopische Roman mit den Verteilungsproblemen in der kommuni stischen Überflußgesellschaft. Dabei stellen sich die Autoren durchaus einen schrittwei sen Übergang vom Leistungs- zum Bedürf nisprinzip vor: Ihren materiellen Anreiz hatte die Prä mie zwar verloren, obwohl sie aus der Zeit übernommen war, da man noch arbeitete, um Geld zu verdienen. Aber das Bewußtsein hatte sich inzwischen gewandelt, und der Reallohn war durch die Automatisierung auf mindestens das Fünffache angestiegen. Die Preise waren bedeutend gesunken. Steuern, Wohnungsmieten und Sozialversiche rungsbeiträge abgeschafft. So besaß der Lohn, den man bekam, längst nicht
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mehr ausschlaggebende Bedeutung. Man arbeitete nicht des Geldes wegen. Die Arbeit entsprang dem Bedürfnis, ei nen Beitrag zum gesellschaftlichen Le ben zu leisten und durch die Arbeit teil zuhaben am Werden und Wachsen der Gesellschaft, (del1 Antonio: Projekt Sa hara, 1962, S. 49) Bei Gerhard Branstner verbindet sich die Idee des stufenweisen Überganges zum Be dürfnisprinzip zugleich mit einem umfassen den volksdidaktischen Anliegen (sozusagen als die sanftere Variante der Erziehungsdik tatur). »Ich habe die Behauptung, daß einmal jeder nach seinen Bedürfnissen leben könne, immer für eine unerreichbare Utopie gehalten. Dabei ist es, wenn man es richtig praktiziert, verblüffend leicht durchzuführen.« »Ganz so einfach ist es nun doch nicht [...] Anfangs gab es schon einige Schwierigkeiten. Aber sie waren ohne Bedeutung, da die Abschaffung des Geldes nach einem wohlüberlegten Sy stem [...] erfolgte. Zunächst wurden die Menschen durch die kostenlose Be nutzung von öffentlichen Verkehrsmit teln, Hotels, Wäschereien und anderen
6. Das Menschen- und Gesellschaftsbild
Dienstleistungsbetrieben daran ge wöhnt, auch das, was sie nicht mehr bezahlen mußten, sinnvoll anzuwen den. Danach wurden die Komgas ein gerichtet. Daneben existierten aller dings lange Zeit noch konventionelle Gaststätten, in denen der Gast bezah len mußte. Und da in den Komgas nur Speisen und Getränke angeboten wur den, die allen Forderungen der moder nen Ernährungshygiene entsprachen, besuchten anfänglich viele Leute wei terhin die alten Gaststätten oder koch ten sich ihr Essen selber. Wer jedoch kostenlos essen wollte, mußte gesunde Kost zu sich nehmen. Dann wurde die Konfektionskleidung frei. Auch hier wurde zugleich eine erzieherische Auf gabe verfolgt. In diesen Korns war nur solche Kleidung zu erhalten, die den modernen ästhetischen Ansichten ent sprach. Wer sich kostenlos kleiden wollte, mußte das also nach der Mode tun und trug somit dazu bei, sie durch zusetzen. Auf diese Weise wurde Schritt für Schritt schließlich der ge samte Lebensunterhalt frei und das Le ben selbst zugleich der Vernunft ge mäß. Jeder hat gelernt, was wirklich das Vorteilhafteste für ihn ist, und kei ner nimmt zuviel oder auch zuwenig, weil er sich sonst vor sich selber lä cherlich machen würde.« (Branstner: Der fatsche Mann im Mond, 1970, S. 184/5)
Die Umstellung freilich kann ihre Tücken ha ben, und nicht alle kommen mit dem neuen System zurecht. So hortet einer der Helden aus Richard Groß' Roman Der Mann aus dem anderen Jahrtausend (1961) »Welteinheiten«, bis er sich eine »Lichtorgel« leisten kann. Da ihn jedoch Forschungen über Herztransplan tation faszinieren, nutzt er die Orgel nicht, und sie wird wieder abgeholt. »Das Schlimmste war, mir wurde zu arbeiten un tersagt, auf die Dauer von vier Jahren.« Al lerdings holt man ihn nach vier Monaten an die Universität zurück. (S. 47) Hier haben wir eines der wenigen Beispie le für eine Bestrafung in der utopischen Lite ratur. Arbeitsentzug trägt den Charakter einer Sanktion bzw. Ächtung durch die Ge meinschaft und gilt in einer Gesellschaft, in
der Arbeit erstes Lebensbedürfnis ist, als die schlimmste Strafe. Bekanntlich kann die abgeschlossene Welt eines Raumschiffes als Modell für eine ganze Gesellschaft genutzt werden. In seinem Ro man Titanus (1959) verwendet del' Antonio den Mikrokosmos des Raumschiffs KOSMOS als Modell für die künftige, kommunistische Gesellschaft, die zum Zeitpunkt des Starts auf der Erde noch nicht verwirklicht, an Bord der KOSMOS jedoch schon eingeführt ist. Dort erklärt der Chefarzt dem Mechaniker Lazarri, was es heißt, »jedem nach seinen Be dürfnissen« zu geben. Lazarri, der soeben in einem Depot Schuhe erstanden hat, wundert sich darüber, daß er sie nicht zu bezahlen braucht. Wenn er nun ständig Schuhe bestell te! Dann würde doch irgendwer leer ausge hen, während er im Überfluß Schuhe besäße! Außerdem stünden dem Chefarzt wegen der besseren Qualifizierung mehr Schuhe als ihm zu. Der Chefarzt antwortet, daß er sich na türlich nicht mit mehr Schuhen belaste, als er benötige, außerdem habe er die bessere Qua lifizierung, damit er mehr leiste. Ähnliche Erfahrungen macht der amerika nische Wissenschaftler Stafford, der als Gast mitreisen darf. Als Professor Inoti, der afrika nische Chefbiologe, im Bordrestaurant eine Flasche Wein ordert, zieht Stafford 10 Dollar hervor, um sich zu revanchieren — zwecklos! Darauf äußert er den Wunsch, das Geld dem Ober als Trinkgeld zu überlassen.
Inoti wurde sehr ernst. »Bitte, Kollege Stafford, stecken Sie's schnell wieder ein! Diese Kränkung hat unser Betreuer nicht verdient. Er verrichtet seinen Dienst als seinen Beitrag zur gesell schaftlichen Arbeit und wäre beleidigt, diese Selbstverständlichkeit mit einem Trinkgeld vergolten zu sehen!« (del' Antonio: Titanus, 1959, S.86) In Ost wie West wurde damals — Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre — von einer erheblichen Reduzierung der Arbeits zeit durch, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt ausgegangen. Die amerikanische Soziologie postulierte eine Freizeitgesell schaft und sagte einen neuen Hedonismus voraus. Die Ideologen des Marxismus-Leni nismus beriefen sich dagegen auf Marx und Engels, die im Kommunismus jenseits des
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Günther Krupkat: Die Unsichtbaren (1958) S. 119, Illustrator: Hans Rede
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6. Das Menschen- und Gesellschaftsbild
»Reiches der Notwendigkeit« (der notwendi gen Arbeit) ein »Reich der Freiheit« sahen, in dem der Mensch vor allem seine sozialen, geistigen und künstlerischen Bedürfnisse be friedigen würde. Folgerichtig wirft auch die utopische Lite ratur die Frage auf, was denn der Mensch der Zukunft mit der verlängerten Freizeit an fangen solle. Und hat sogleich wie del' Anto nio eine Antwort parat:
Jahrtausendelang hat der Zwang, schwer und lange zu arbeiten, die schöpferischen Fähigkeiten der Tätigen unterdrückt. Wir haben die Quellen der Begabung freigelegt, jetzt sprudeln sie in reichem Maße. Die zur Erhaltung der Gemeinschaft notwendige Arbeit wird von allen gleichmäßig getragen, und sie wird mit Hilfe der Technik in immer kürzerer Zeit verrichtet, deshalb haben wir viel Zeit für freie Beschäftigung. Wir widmen uns dem Schönen — der Kunst, der Wissenschaft, der gesell schaftlichen Arbeit... Der eine malt Bil der oder formt Plastiken, die das Schö ne verdeutlichen, der andere schreibt Bücher, die das Leben und seine Geset ze erkennen lassen, der dritte ergrün det die Geheimnisse der Natur als Arzt oder als Wissenschaftler, der vierte entwickelt Maschinen, die dem Fort schritt dienen, (del' Antonio: Titanus, 1959, S. 331) Andere Autoren bieten als Ausgleich zur Hauptarbeit als Wissenschaftler für die Frei zeit eine musisch ausgerichtete Tätigkeit an: Schauspielerei, Auftritte als Opernsängerin oder als Pianistin. Die ersten beiden Beispiele stammen aus del' Antonios Die Heimkehr der Vorfahren (1966), das dritte aus Herbert
Friedrichs Der Damm gegen das Eis (1964). In ihnen drückt sich auch aus, daß die Autoren im Vergleich zu den Wissenschaften künstle rische Berufe niedriger wertschätzten! Wiederum auf Vorstellungen von Marx und Engels zurückgreifend, entwickelte Karl-Heinz Tuschei sogar eine Theorie der zwei Berufe: vormittags gehen ihre Helden einer gewöhnlichen Arbeit nach, nachmittags widmen sie sich einer Zweittätigkeit als Künstler oder im Dienstleistungssektor. Als etwa im Jahr 2100 ein vom Raumflug zurück gekehrter Kosmonaut fragt, was es denn Neues gäbe, wird ihm beschieden:
»Was soll es da Neues geben? Die Menschen ändern sich doch nicht so schnell! Sie suchen sich ihren Platz im Leben, fast alle finden ihn auch, ein paar Außenseiter gibt es natürlich im mer, aber — na, höchstens, daß jetzt eigentlich fast jeder zwei Berufe hat, einen wissenschaftlichen und einen künstlerischen, ausgenommen solche Berufsgruppen, die einer speziellen psychologischen Disziplin unterworfen sind, wie zum Beispiel wir Kosmonau ten...« (Tuschei: Der purpurne Planet, 1971, S. 161) Auch später greift Tuschei diese Idee wieder auf, etwa in der Erzählung »Wie ich meinen linken Beruf wechselte« (enthalten in Tu schei: Raumflotte greift nicht an, 1977). Er wei tete sie — im Roman Kurs Minosmond (1986) — sogar zur Vorstellung von »drei Berufen« aus: Dienst (sozusagen der Hauptberuf), Handwerk (etwa das heutige Hobby) und Kunst (wichtig für die Entfaltung der Persön lichkeit). — Eine sinnvolle Perspektive, wenn der »Arbeitgesellschaft« die Arbeit ausgeht?
6.3. Die Zukunft gehört dem Arbeiter und der Frau »Dem Sozialismus gehört die Zukunft«, schrieb August Bebel als Schluß seines Wer kes Die Frau und der Sozialismus (1879), »das heißt in erster Linie dem Arbeiter und der Frau.« Die absolute Gleichberechtigung der Geschlechter zählte für die utopische Litera
tur zu den Grundpostulaten; in keinem der untersuchten Texte wird sie in Frage gestellt, in mehreren (etwa in Turek: Die goldene Ku gel, 1949; del' Antonio: Gigantum, 1957; Krupkat: Die Unsichtbaren, 1956 — Abb.) regelrecht diskutiert.
Vorgriff auf das Lichte Morgen Wie im Realsozialismus verbergen sich in der DDR-SF hinter der formalen Gleichbe rechtigung jedoch faktische, statistisch und an einzelnen Äußerungen erkennbare Un
gleichheiten und überkommene Frauenbil der. Gerade in Schilderungen der Zukunfts gesellschaft geraten emanzipatorisches und traditionelles Rollenverständnis in Konflikt.
Tabelle 14 Berufe der weiblichen Haupt- und Nebenpersonen Jahr Autor/Titel
Protagonistin
1947 Ewald Jensko Station Nordpol 1949 Fritz E. W. Enskat Im Nordmeer verschollen 1949 Fritz E. W. Enskat Gefangen am Gipfel der Welt 1949 Hermann Müller Marcon 1937-1975 Ingenieurin 1949 Hermann Müller Das Auge am Nordpol ohne Beruf 1949 Ludwig Turek Die goldene Kugel 1952 Arthur Bagemühl Das Weltraumschiff 1952 Klaus Kunkel Heißes Metall 1953 Klaus Kunkel Im glas. Flugzeug d. d. Schallm. 1955 H. L. Fahlberg Ein Stern verrät den Täter 1955 Heinz Vieweg Physikerin Uttrasymet bleibt geheim 1956 Werner Bender Messeabenteuer 1999 1956 H. L. Fahlberg Malerin Erde ohne Nacht 1956 Günther Krupkat Gefangene des ewigen Kreises 1956 Günther Krupkat Astrophysikerin Die Unsichtbaren 1957 K. H. Ball/L. Weise Journalistin Alarm auf Station Einstein 1957 Eberh. del' Antonio Physikerin & Ärztin Gigantum 1957 H. L. Fahlberg Spionin Betatom 1957 Günther Krupkat Kybernetikerin Nordlicht über Palmen 1957 Günther Krupkat Fotografin Kobalt 60
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Nebenpersonen
Spionin
Assistentin, Sekretärin
Chemikerin
Ärztin
Pilotin
Sekretärin, Assistentin Ehefrau
6. Das Menschen- und Gesellschaftsbild Jahr Autor/Titel
Protagonistin
1957 Ralf Toxxen M-999! Mondsportunternehmen Sportlerin 1958 K. H. Ball/L. Weise Signale von der Venus Kosmomedizinerin 1958 Heinz Vieweg Musikerin Die zweite Sonne 1959 K. H. Ball/L. Weise Brand im Mondobservatorium 1959 Eberh. del' Antonio Titanus 1960 Günther Krupkat Ärztin Die große Grenze 1960 Horst Müller Biologin Signale vom Mond 1961 Gerhard Branstner Zu Besuch auf der Erde 1961 Richard Groß Der Mann a. d. a. Jahrtausend Kosmomedizinerin 1961 Carlos Rasch A s teroidenjäger Ärztin 1962 Eberh. del' Antonio Chemikerin Projekt Sahara 1962 Horst Müller Biologin Kurs Ganymed 1962 Günter Teske Unternehmen Marsmond 1962 Lothar Weise Das Geheimnis des Transpiuto Technikerin & Spionin 1963 Günther Krupkat Pilotin Ais die Götter starben 1963 Carlos Rasch Der blaue Planet 1963 Carlos Rasch Der Untergang der Astronautic Funkerin 1964 Klaus Beuchler Einer zuviei im Lunakurier 1964 Herbert Friedrich Hydrologin Der Damm gegen das Eis 1964 Udo Gatz Meteorologin Der unheimliche Marsnebei 1964 Lothar Weise Unternehmen Marsgibberellin Agronomin 1965 Hubert Horstmann Die Stimme der Unendlichkeit 1965 Carlos Rasch Algenzüchterin Im Schatten der Tiefsee 1966 Eberh. del' Antonio Heimkehr der Vorfahren Kybernetikerin 1966 Carlos Rasch Ärztin Die Umkehr der Meridian
Nebenpersonen
Gesundheitsministerin Hausfrau Astronomin
Pilotin
Chemikerin Kranführerin, Ing., Ärztin Planetologin
Biologin, Archäologin
Ärztin
Ärztin
Botanikerin, Sekretärin
Wirtin Historikerin Ärztin
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Vorgriff auf das Lichte Morgen Jahr Autor/Titel 1966 Wolfgang Schreyer Fremder im Paradies 1966 Karl-Heinz Tuschei Das doppelte Rätsel 1966 Herbert Ziergiebel Die andere Weit 1967 Klaus Beuchler Zepp und 100 Abenteuer 1967 Gerhard Matzke Marsmond Phobos 1967 Carlos Rasch Das unirdische Raumschiff 1967 Karl-Heinz Tuschei Ein Stern fliegt vorbei 1968 K. H. Ball/L. Weise Im Eis des Kometen 1968 Gerhard Branstner Reise z. Stern d. Beschwingten 1968 Günther Krupkat Nabou 1968 Curt Letsche Verleumdung eines Sterns 1968 Carlos Rasch Rekordflug im Jet-Orkan 1968 Carlos Rasch Krakentang 1968 Carlos Rasch Polaröl 1968 Carlos Rasch Die Mondstaubbarriere 1968 Karl-Heinz Tuschei Die Terrasse von A 'hi-nur 1969 Klaus Beuchler Siivanus contra SHvanus 1969 Alexander Kröger Sieben fielen vom Himmel 1969 Paul G. Schreiber Lux 1 auf Solarkurs 1969 Martin Selber Atlantisches Rätsel 1969 Karl-Heinz Tuschei Der unauffällige Mr. McHine 1970 Gerhard Branstner Der falsche Mann im Mond 1970 Curt Letsche Der Mann aus dem Eis 1971 Hubert Horstmann Die Rätsel des Silbermondes 1971 Karl-Heinz Tuschei Der purpurne Planet
Protagonistin
Nebenpersonen
Journalistin
Astronomin
Köchin, Studentin, Ärztin
Kosmonautin
Kybernetikerin
Ärztin, Physikerin, Technik.
Ärztin & Kybernetikerin
Ingenieurin
ohne Beruf
Ozeanologin Ingenieurin, Kapitänin
Ingenieurin, Technikerin Praktikantin
Sekretärin
Serviererin
Expeditionsteilnehmerin
Chefärztin
Bordärztin Hydrologin
Hausfrau
Pressefotografin
Lebensplanerin
Astrobotanikerin
Ärztin
Ärztin, Funkerin
Ärztin, Biologin
Bemerkung: Die zahlreichen Ärztinnen wurden kursiv hervorgehoben.
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i>. Das Menschen- und Gesellschaftsbild
Weibliche Protagonisten spielen in vielen der Texte eine hervorragende Rolle (vgl. Tab. 14); sie stehen als Wissenschaftlerin, Ingenieurin ihren männlichen Kollegen in nichts nach, lassen sich auf kühne Experimente ein (etwa in Fahlberg: Erde ohne Nacht, 1956; Krupkat: Die ¡(roße Grenze, 1960), sind in der Regel alles andere als zerknitterte Blaustrümpfe, son dern je zukünftiger desto schöner, und de monstrieren ihre Emanzipation durch Rauchen. Zugleich jedoch stellen die »modernen Madame Curies« oft eine Herausforderung an das Selbstverständnis der männlichen Protagonisten dar: »Larring empfand Be wunderung für diese Frau. Gleichzeitig er hielt sein Selbstbewußtsein einen erheblichen Stoß.« (Fahlberg: Erde ohne Nacht, S. 56) Aus sagekräftig ist auch der folgende Dialog zwi schen Larring und eben jener leitenden Chemikerin in demselben Roman: »Wenn man Sie anschaut, sind Sie mehr Frau als Wissenschaftlerin, so meine ich das.« — »Das ist recht schmeichelhaft für mich...« (Fahlberg: Erde ohne Nacht, 1956, S. 57)
Eines, vielleicht das wichtigste Rückzugsge biet männlicher Überlegenheitsphantasien stellt die Raumfahrt dar; so sind in del' Anto nios Titanus (1959) sämtliche Kosmonauten Männer. Aber auch dieses Rückzugsgebiet ist bedroht. In Ralf Toxxens Erzählung Achtung! M-999! Mondsportunternehmen (1957) verklei det sich die weibliche Hauptperson Ingetraut als Mann, um mitfliegen zu dürfen und um bei den Wettkämpfen zu beweisen, daß auch eine Frau den kosmischen Bedingungen ge wachsen ist — prompt gewinnt »Ingo« in ei ner Reihe von Disziplinen. Bei Günther Krupkat wird 1960 (Die große Grenze) noch daran gezweifelt, daß eine Frau die physischen Belastungen des Raumflugs ertragen kann. Drei Jahre später (etwa gleich zeitig mit dem Flug Valentina Tereschkowas) haben sich die Kosmonautinnen durchge setzt: »Was für eine Frau! Führt ein Raum schiff über Millionen Kilometer sicher zum Ziel.« (Krupkat: Als die Götter starben, S. 71) Allerdings verrät sich auch später noch bis weilen eine sexistische Sichtweise, etwa wenn Hubert Horstmanns in seinem Roman Das Rätsel des Silbermondes (1971) die einzige
Teilnehmerin der Expedition konstant mit ih rem Vornamen bezeichnet, die männlichen Teilnehmer ausnahmslos mit Nachnamen. In der Regel werden Führungspositionen von Männern bekleidet. Zu den Ausnahmen zählen Fahlbergs Roman Erde ohne Nacht (1956), wo die oben erwähnte leitende Che mikerin eines Atomkraftwerkes auftritt, und Tuscheis Ein Stern fliegt vorbei (1967), wo eine Frau die Weltsicherheitskommission leitet. Selbst bei den kompetenten, intelligenten Frauen überwiegen traditionell weibliche Be tätigungsfelder (s. Tab. 14): Es muß doch einen Grund haben, daß mehr Frauen Medizin studieren als Männer, mehr Frauen Kinder unterrich ten, mehr Frauen Kinder erziehen, mehr Frauen... (del1 Antonio: Die Heimkehr der Vorfahren, 1966, S. 58)
Wo die Selbständigkeit der Frau in del' Anto nios Vorstellung ihre Grenzen findet, zeigt Gigantum (1957). Lydia, ein Fräulein Doktor, ist eine überaus talentierte Atomwissen schaftlerin. Ihre Mutter fürchtet, daß sie »sit zenbleibt«, und möchte sie veranlassen, tanzen zu gehen. »Ich verstehe dich nicht! Weshalb soll te ich nicht allein bleiben?« fragte Ly dia ruhig. — »Lydia«, begehrte Frau Schwigtenberg auf, »willst du keine Mutter sein?« — »Wir sprachen nicht vom Wollen und nicht von Kindern! Wir sprachen vom Ausgehen und von Män nern! Natürlich will ich einmal Kinder haben!« — »Ohne den Mann dazu?« rief Frau Schwigtenberg entsetzt, (del’ Antonio: Gigantum, 1957, S. 148)
Zwar teilt del' Antonio nicht den Standpunkt der Mutter, eine vollständige berufliche wie familiäre Unabhängigkeit der Frau aber geht für ihn zu weit: Lydia findet einen Partner, gibt ihm zuliebe ihre Stellung als stellvertre tende Leiterin des Atomforschungsinstituts auf und zieht sich auf ihren (typisch weibli chen) Zweitberuf als Medizinerin zurück. Auch die geniale Wissenschaftlerin aus Her mann Müllers Marcon (1949) zieht sich nach ihrer Heirat völlig auf die traditionelle Rolle als »Frau und Mutter« zurück. So wird in der frühen DDR-SF der Konflikt von modernem
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und traditionellem Rollenverständnis zugun sten des letzteren gelöst. Insgesamt gesehen lassen sich die Frauen gestalten in drei Grundtypen einteilen: 1. die traditionelle Hausfrau und Mutter 2. die Wissenschaftlerin (das Fräulein Dok tor, das insgeheim doch von der Heirat bzw. Partnerbeziehung träumt) und 3. die ebenfalls traditionelle Femme fatale in Gestalt der faszinierenden imperialisti schen Spionin (in der Nahphantastik). Die Sympathien der durchweg männlichen Autoren wie der Leser richteten sich auf die hübschen und kompetenten Wissenschaftle rinnen, die sich trotz aller Emanzipation einund unterordneten — der vom Staat ge wünschte, »moderne« Frauentypus, zugleich paßfähig für Beruf und Familie. Fehlende Darstellungen von Familienle ben, ein eher prüder Umgang mit Sexualität und Erotik — also die Ausklammerung eben jener Bereiche, in denen sich das Geschlechterverhältnis in seiner Intimität beweisen muß, — verstärken in der frühen DDR-SF noch die Tendenz zu einer schablonenhaften Gestaltung sowohl von Frauen als auch von Männern. Das änderte sich erst mit dem Um bruch in den siebziger Jahren, als sich der an spruchvollere Teil der DDR-SF generell von den alten Schablonen löste. In den achtziger Jahren gelangen einigen Autoren wie Micha el Szameit mit dem Roman Im Glanz der Son ne Zaurak (1983) sogar verhaltenen Darstellungen von Homosexualität — als diese bereits ein Modethema in der DDR-Ge genwartsliteratur war.
Wie schwer für ein von Männern gepräg tes Genre der Abschied von überkommenen sexistischen Vorstellungen ist, belegen eine Sammelrezension von Mechtel (1984) und vor allem die Dissertationsschrift von Mikaela Blume Untersuchungen zur Rolle der Frau in der Science-fiction-Literatur der DDR seit 1970 (1989). M. Blume stellt fest, daß sich in der Mehrheit der untersuchten Texte ein an männlichen Wunschvorstellungen orientier tes genormetes Frauenbild findet, das sich in drei stereotypen Frauengestalten nieder schlägt: 1. der dekorativen Gehilfin des männlichen Helden, 2. der zwar beruflich engagierten, aber nur als Weibchen akzeptierten Frau und 3. der beruflich emanzipierten, aber isolier ten und entweiblichten Frau. (Dieser Ty pus tritt erst nach 1971 in Erscheinung.) Es ist kein Zufall, daß die Ausnahmen — überzeugende, selbstbewußte Heldinnen — vor allem in literarisch anspruchsvollen Tex ten zu finden sind, in Unheimliche Erschei nungsformen auf Omega XI (1974) und ande ren Büchern von Johanna und Günter Braun oder in Alfred Lemans Schwarze Blumen auf Barnard 3 (1986) und Zilli 2062 (1991). Im Ge gensatz zur SF war die spärliche allgemeine Phantastik der DDR in der Regel den hand werklichen Standards der gehobenen Gegen wartsliteratur verpflichtet, sie wurde vor zugsweise von Frauen geschrieben (Irmtraut Morgner, Waltraud Lewin...) und sie behandelte nicht selten emanzipatorische Themen.
6.4. Selbstlos vom Reißbrett: der Neue Mensch »Ach du lieber Gott«, sagte Honoré R. und strich sich über seinen Backenbart. »In meinen Büchern gibt es keine Lie besprobleme mehr. Meine Helden sind alle chemisch gereinigt und haben ei nen leichter Karbolgeruch. Sie essen nicht mehr, sondern führen sich Ener gie in Form von Konzentraten zu... Die Menschen, die ich darstelle, durchstrei fen das All — das ist die Odyssee un serer Zeit. Die Zeit der seelenvollen Ro mane am trauten Kaminfeuer ist vorbei,
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das Elektron regiert.« (Ziergiebel: Die andere Welt, 1966, S. 126/7) Ziergiebel überzeichnet, seine Kritik trifft vielleicht die ersten Texte von Carlos Rasch, nicht aber den Menschen der Zukunft, so wie er in den Werken der Fernphantastik entwor fen wird. Vollkommen ist er (wenn auch mit kleinen Schwächen) in geistiger, körperlicher und moralischer Hinsicht: das Produkt einer vollkommenen Gesellschaft. Vom Marxis mus-Leninismus übernehmen die Autoren
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das soziologistische Menschenbild: der Mensch wird von den Umständen, unter de nen er lebt, geprägt. Doch wo Marx mit dem Wort vom Men schen als Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse das Gattungswesen Mensch meinte, wurde in der vulgären ideologischen Interpretation das menschliche Individuum als beliebig formbares Produkt der Gesell schaft aufgefaßt — woher sich auch die Hoff nung speiste, durch eine neue Welt einen neuen Menschen zu schaffen. Del' Antonio, der in seinen Romanen am konsequentesten um die Darstellung der kommunistischen Gesellschaft rang und häu fig ein recht plakatives Ergebnis erzielte, läßt seine Helden auch nach dem edlen Men schen der Zukunft fragen, so etwa den mit zum Titanus fliegenden Amerikaner Stafford: »Solche Menschen gibt es ja nicht, sie sind am Reißbrett entworfen! Einem Traum nachgezeichnet, einem Wunsch traum. So selbstlos, ohne niedrige In stinkte...« [...] »Der neue Typ ist be reits da«, sagte Inoti. »Schon seit Jahr zehnten! Wir erziehen ihn nicht durch propagandistische Tricks, sondern wir schaffen die Voraussetzung, daß der arbeitende Mensch menschenwürdig leben und alle Fähigkeiten entfalten kann, und wir vermitteln ihm Einblick in die Zusammenhänge der gesellschaftli chen und ökonomischen Entwicklung. Dieser Typ ist nicht ohne Furcht und Tadel, aber er weiß, daß das Wohlerge hen des einzelnen abhängig ist vom Wohlergehen der Gesellschaft.« (der Antonio: Titanus, 1959, S.110f)
Wenn es Autoren wie del' Antonio schon nicht gelang, ihre Helden überzeugend und plastisch als idealen, neuen Menschentyp zu gestalten, so dozierten sie doch zumindest über diesen. Wenigstens per Verlautbarung entsprachen sie so einer grundlegenden For derung des sozialistischen Realismus, die in Rezensionen und Artikeln zur utopischen Li teratur immer wieder erhoben wurde: Zu fordern wäre daher für die Utopie ein sozialpsychologisch richtig, diffe renziert und nuancenreich angelegtes
Menschenbild. Und wenn es dem Schriftsteller gelingt, die für den sozia listischen Realismus gültige Forderung zu erfüllen, seinen Helden moralische Züge der fortgeschrittensten Zeitgenos sen zu verleihen und damit erzieherisch zu wirken, wollen wir uns beglückwün schen. (Redlin 1968, S. 168)
Vor allem anderen sollte sich der Neue Mensch dadurch auszeichnen, daß ihm die Arbeit zum ersten Lebensbedürfnis gewor den sei. Personen mit einem hohen Arbeits ethos sind selbstredend auch hochgradig kooperationsbereit, das »Kollektiv« arbeitet in »einmütiger Zielstrebigkeit«, ohne »per sönlichen Hader«, »Neid, Mißgunst, Klatsch und vor allem politische Kurzsichtigkeit« zu sammen. Sie haben »alle begriffen, daß es vor allem viel befriedigender ist und menschlich würdiger, Teil der Gemeinschaft zu sein, als nur Individualist.« (del' Antonio: Projekt Sa hara, S. 180f) Das soziologistische Menschenbild er zwingt paradoxerweise eine biologistische Ergänzung. Wo lässige Sünden wie Arbeits unlust oder gar Faulheit nicht mehr aus ge sellschaftlichen Ursachen entspringen kön nen, müssen sie auf biologischen, körperli chen Defekten beruhen: »Und wer nichts tut?«... — »Wer nichts tut, ist krank«, sagte Ursu [eine der kommunistischen Außerirdischen vom Planeten Titanus II] mit verblüffen der Selbstverständlichkeit. »Gesunde, die sich mit nichts beschäftigen, gibt es nicht...« (del’ Antonio: Titanus, 1959, S. 331f) Damit schließt del' Antonio an eine Traditi onslinie utopischen Denkens an, das Unzu länglichkeiten des Individuums als Krankheiten diagnostiziert — und im schlimmsten Falle medizinisch therapiert (wie es ja auch in der Sowjetunion mit Dissi denten geschah!). Andererseits passen echte Krankheiten nicht in das Bild der heilen, selbstverständ lich auch medizinisch fortgeschrittenen Zukunftsgesellschaft. Trotz der immensen An zahl von Ärztinnen in ihren Büchern speku lieren die Autoren kaum über die zukünftige Medizin. Selbst die Weltraummedizin wird
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zumeist nur durch ein weibliches Besat zungsmitglied, die obligatorische Expediti onsärztin, verkörpert — die jedoch selten Ar beit bekommt. Die medizinische Hauptgefahr des Raum fluges liegt auf anderer Ebene: Bei Ziergiebel (Die andere Welt, 1966) führt die Vereinsa mung während eines langen Raumflugs zu psychischen Schäden, desgleichen bei Tuschel (Ein Stern fliegt vorbei, 1967). Ein »Insti tut für kosmische Medizin« (Groß: Der Mann aus dem anderen Jahrtausend, 1961) darf jedoch nicht fehlen. Manche Autoren gehen wie Bender (Mes seabenteuer 1999, 1956) einfach davon aus, daß praktisch alle Krankheiten (bis auf Schnupfen und Hexenschuß) ausgerottet sind. Vereinzelt werden Organtransplanta tionen angedeutet (Groß: Der Mann aus dem anderen Jahrtausend, 1961), »Kunstgliedma ßen« (Ball/Weise: Im Eis des Kometen, 1968) oder ein besonders intensiver Schlaf zur Hei lung von Knochenbrüchen (del' Antonio: Titanus, 1959) erwähnt. Im Gegensatz zu den liebevoll gezeichneten künftigen Verkehrssy stemen schweigen sich die Autoren über die Medizin der Zukunft aus — so als könne der kommende kommunistische Übermensch naturgegebenerweise nie erkranken. Entspre chend utopisch sind die Vorstellungen von künftiger Lebenserwartung:
Eine ältere Dame stand hinter ihm. Ihr sympathisches Lächeln nahm ihn sofort gefangen. [...] »Ich fahre in dieselbe Richtung. Mutter Suzanne feiert ihr hundertjähriges Berufsjubliläum. [...] Narka Chricole heiße ich, damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Geochemikerin. Übrigens können Sie ohne Bedenken mitkommen, Genosse Romain, Mutter Suzanne ist meine Nichte!« Das überraschte ihn. Hundertjähriges Berufjubiläum, überschlug er schnell, dazu die Grundausbildung — Mutter Suzanne war demnach mindestens 126 Jahre alt. Wie alt mochte dann Narka Chricole sein? (del1 Antonio: Heimkehr der Vorfahren, 1966, S. 234/235) Der »Sieg über das Alter« ist freilich nichts für die DDR-SF Spezifisches. Seit den Erfol gen der Medizin im 19. Jahrhundert schnit
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ten viele Zukunftsromane dieses Thema an, wobei die Autoren jeweils gerade aktuelle gerontologische Theorien aufgriffen oder die Idee einer weiteren (bisweilen eugenisch ge dachten) Evolution der Menscheit ausführten — so etwa Bernard Shaw in seinem Stück Back to Methuselah. A Metabiological Pentateuch (1922). Auf so simple Mittel wie Perry Rho dans »Zellaktivator« verfällt die DDR-SF je doch nicht; ihre Visionen einer verlängerten Lebendauer erwachsen aus der Vorstellung einer vollkommenen Gesellschaft, die auch die Ursachen des Alterungsprozesses in den Griff bekommen hat. Ein gewisser moralischer Rigorismus, un bedingte Ehrlichkeit und Offenheit — selbst gegenüber den eigenen Gefühlen, selbst in der Liebe — vervollständigt das Bild des sich harmonisch in die Gemeinschaft fügenden Idealmenschen der Zukunft, »in der sich die äußeren Moralgebote früherer Jahrhunderte, soweit überhaupt sinnvoll, längst zu inneren, seelischen Bewegungsformen gewandelt hat ten« (Tuschei: Ein Stern fliegt vorbei, S. 45). So kanzelt bei Richard Groß eine der Frauen aus dem Jahr 2188 den Helden, der unserer Zeit entstammt, ab, weil sie ihn bei einer kleinen Ausflucht ertappt: »Woher nehmen Sie das Recht zu lü gen? Ja, merken Sie nicht, wie schlecht Ihr Verhalten ist? Ich möchte wissen, ob das Ihre feste Gewohnheit ist!... Überlegen Sie genau, was Sie sa gen! Denken Sie an unsere Begriffe von Moral! Wenn man mit seinen Über legungen fertig ist, wenn die Gedanken reif sind, dann kann man sie äußern. — Das Vertrauen, das unbedingte gegen seitige Vertrauen ist die erste und wirk lich primitivste Voraussetzung alles menschlichen Zusammenlebens.« (Groß: Der Mann aus dem anderen Jahrtausend, 1961, S. 137) Dies gilt auch für die konsequenterweise re lativ unkomplizierten Liebesbeziehungen:
»Es war keine Verlegenheit zu bemer ken, weder an Suaeli noch an Lys Kar men. Das Gespräch war angenehm. Was immer dabei herauskommen wür de, dieser Austausch über die Liebe war nicht peinlich oder qualvoll, son-
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dem hatte eine wohltuende, befreiende Wirkung... 'Lassen Sie mir Zeit, daß ich Klarheit bekomme.' — Suaeli zeigte keinerlei Regung. Weder war ihm eine Enttäuschung anzumerken, noch spiel te er etwa den Gekränkten oder Lei denden. 'Ich verstehe das gut', sagte er. 'Gärungsprozesse.' [...] 'Sie glau ben nicht, welch seltsame Sitten noch zu Beginn jenes Jahrhunderts ge herrscht haben. Zu einem Gespräch, wie wir es gerade geführt haben, hätte ein Gemütsakrobat damals in einem Roman wenigstens hundert Seiten ge braucht.'« (Groß: Der Mann aus dem anderen Jahrtausend, 1961, S. 11 5f) Neben der moralischen Vollkommenheit ist der Mensch der Zukunft, wie es in der DDRPädagogik hieß, eine »allseitig entwickelte Persönlichkeit.« Intelligent und musisch, sportlich durchtrainiert und in viele Richtun gen begabt zugleich sollte er sein. In ihrem Hang zu Typisierungen verwirklichten man che Autoren dies Ideal, indem sie in ihren Helden Beruf und Freizeit-Tätigkeit (oder zweiten Beruf, zweite Qualifikation) mehr oder weniger komplementär kombinierten. Doch sogar in physischer und ästhetischer Hinsicht nähern sich die Zukunftsmenschen in dem Maße der klassischen Idealvorstel lung eines perfekten Geistes in einem perfek ten Körper an, in dem ihre Gesellschaft mit dem kommunistischen Ideal zusammenfällt.
Die Frauen der Gegenwart [also der kommunistischen Zukunft des Jahres 2300] waren hübsch, allesamt, sie wa ren gebildet wie keine vorher, der Sport machte sie geschmeidig und gra zil, das Leben formte ihr Gesicht har monisch und gab ihnen eine anziehen de Würde, und jede Disharmonie der
Proportionen wurde von einer hochent wickelten kosmetischen Medizin korri giert. (del' Antonio: Heimkehr der Vor fahren, 1966, S. 225)
Die durch die relativistische Zeitdilatation des Raumfluges in diese Zukunft gelangte Besatzung des Raumschiffs KOSMOS ent spricht diesen Normen nicht (was u. a. an der beinahe »kannibalischen« Ernährungsweise liegt): »Aber Sie sagten, die Männer wären anders — wie anders denn? Orga nisch?« »Im allgemeinen kleiner als wir, viel größere Abweichungen von der Nor malproportion. Der eine hat breite Schultern und einen kleinen runden Körper, beinahe wie ein Faß. Der Kopf ist massig, aber stellen Sie sich vor, kaum mit Haaren bedeckt! Ein anderer — er ist feingliedrig und schlank im richtigen Verhältnis — trägt seine Haa re seltsam: in der Mitte geteilt wie eine Naht und seitlich straff angelegt...' [...] 'Unsere Biokosmetiker ändern das mit Vergnügen.« (del' Antonio: Heimkehr der Vorfahren, 1 966, S. 115) Fazit: Alle Bewohner der kommunistischen Zukunft entsprechen der utopischen Norm des idealen Menschentypus. Sie sind allseitig entwickelte, moralisch hochstehende, intelli gente und musisch gebildete, körperlich voll kommene und sportlich gestählte Persönlichkeiten, denen die Arbeit das erste Lebensbedürfnis ist. Von der Norm geht ein Anpassungsdruck aus: Abweichungen in physischer, aber auch in psychischer oder moralischer Hinsicht gelten (wo nicht als Re likt) als Krankheit.
6.5. Keine Träne trübt das Typische Das Zukunftsbild der utopischen Literatur, das auf den ersten Blick so geschlossen und vollständig erscheint, weist doch bei näherer Betrachtung Lücken, blinde Flecken, Tabuzo nen auf. Ein näherer Blick auf diese Fehlstel
len kann in Ansätzen die Spannungsfelder deutlich machen, unter denen die frühe DDR-SF entstand. Deutlich wird auch der Einfluß der Literaturdoktrin jener Jahre, dergemäß der Dichter generell das Typische zu
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Eberhardt del' Antonio: Titanus (1959) gegenüber S. 346, Illustrator: Adelhelm Dietzel
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gestalten hatte. Als typisch, der neuen Zeit entsprechend, galten optimistische Persön lichkeiten — sie hatten auch die Helden der utopischen Literatur zu sein. Was spart das Bild der künftigen Gesell schaft aus? — Alles, was sich nicht in das hel le Gemälde eines lichten Morgens fügt: die dunkleren Zustände der menschlichen Seele wie die Gebrechen des Leibes. Wiederum er weist sich das Zukunftsbild als Ab-Straktum, es kennt weder Alter noch Krankheit, weder Sorgen noch Trauer, noch den Tod. Gewiß: die Helden dürfen kämpfend ge gen die verbrecherischen Vertreter der alten Gesellschaft sterben, ihr Tod erhöht den Sieg, und die außerirdischen Klassenbrüder er richten ihnen sofort das gebührende überle bensgroße Monument (del' Antonio: Titanus, 1959 — vgl. Abb.). Doch der alltägliche Tod bleibt ausgeblendet; statt dessen wird in vie len Romanen und Erzählungen Langlebig keit dank besseren Lebensumständen und einer hochentwickelten Medizin vorgeführt oder zumindest vorausgesetzt. Die Tabuisierung von Krankheit und Tod, so perfekt sie sich auch in die rosaroten Ge mälde fügt, ist nichts spezifisch Sozialisti sches; hier wird eine generelle Tabuzone mo derner säkularer Gesellschaften sichtbar. Al lerdings verzichtete die DDR-SF darauf, ihre Helden gleich zu Unsterblichen zu machen. Merkwürdig ist die Abwesenheit von Kin dern als handelnde Personen. Außer in den SF-Kinderbüchern (Bagemühl: Das Weltraum schiff, 1952; Bender: Messeabenteuer 1999, 1956; Beuchler: Einer zuviel im Lunakurier, 1964; Beuchler: Zepp und hundert Abenteuer, 1967; Matzke: Marsmond Phobos, 1967) scheint die Zukunftsgesellschaft ohne Kinder auszu kommen. Allenfalls erfährt man einmal am Rande, daß sich die Jugend Europas den Bau der Einschienenbahn Moskau-Paris als Ziel ge stellt hat (del' Antonio: Gigantum, 1957); Kin der, Pioniere, von der Propaganda jener Jahre weidlich hervorgehoben, treten nicht auf. In einem anderen Werk del' Antonios (Heimkehr der Vorfahren, 1966) wird nebenbei erwähnt, daß alle Kinder in gesonderten Ein
richtungen kollektiv erzogen werden. Verge sellschaftung auf die Spitze getrieben! Doch während beispielsweise Iwan Jefremow die entsprechenden pädagogischen Utopien des Marxismus in seinem Roman Das Mädchen aus dem All (1957) näher ausführte, hielten sich die utopischen Autoren der DDR in die ser durchaus heiklen Frage zurück. Ein simpler Umstand erklärt die bizarre Abwesenheit der Kinder wenigstens zum Teil: Die Romane des betrachteten Zeitrau mes sind entweder utopische Betriebsroma ne, die im wissenschaftlich-technischen Arbeitsmilieu junger Erwachsener angesie delt sind, die sich erst einen Partner suchen, oder sie schildern die Abenteuer von Raum schiffbesatzungen, zu denen üblicherweise keine Kinder zählen. Für die durchweg männlichen Autoren spielten Kinder keine Rolle. Am lautesten schweigen die Bücher über die Struktur der künftigen Gesellschaft, ihre Verwaltung, die Mechanismen der Macht. Die Regierung existiert, durch ein paar Schlagwörter gekennzeichnet, wie in unend licher Ferne und Höhe, Organe scheinen ihr abzugehen, es sei denn, es handelt sich wie in Gigantum (del' Antonio 1957), wo sogar ein Staatssicherheitsdienst in Aktion tritt, dar um, feindliche Anschläge abzuwehren. Freilich, eine Gesellschaft ohne Kriminali tät, deren Bürger sich ausnahmslos nach den zehn Geboten der sozialistischen Moral ver halten, bedarf keiner Polizei, keines Gerichts wesens. Nicht normgemäßes Verhalten — wie eben Ansätze zu krimineller Aktivität oder einfache Faulheit — wird, da ihm die sozialen Wurzeln fehlen, konsequenterweise als Krankheitserscheinung eingestuft. Wie die Regierung zustande kommt, Wahlen, De mokratie im allgemeinen sind keine Themen der Romane. Die Staatspartei spielt nur in Ausnahmefällen eine größere Rolle — wie ei ne Selbstverständlichkeit, über die man nicht spricht. Allerdings hat in Titanus (del' Anto nio 1959), wenn das Kollektiv Maßnahmen vorschlägt, der Parteisekretär das letzte Wort.
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6.6. Trotz Tabus: Kritik Entsprechend dem optimistischen Technik bild findet sich kaum Wissenschafts- oder Fortschrittskritik in der frühen DDR-SF. De sto schärfer fallen die wenigen kritischen bzw. satirischen Äußerungen auf — wie die alles andere als perfekte Technik in Letsches Verleumdung eines Sterns (1968, vgl. Kap. 5.3.). Klaus Beuchler kritisiert gar eine der haupt sächlichen Errungenschaften der DDR: die sterile Architektur der Neubaugebiete. Straßen laufen schnurgerade durch so lide Häusergevierte und gleichen in ih rer blanken Übersichtlichkeit Kegelbah nen. Genau an dem Punkt, an dem Mo notonie aufkommen könnte, schwingt die Kuppel eines Kulturpalastes in den Himmel. Oder es durchbricht eine Turmvertikäie den Gebäudehorizont. Das Ebenmaß bestimmt die Stadtsil houette. Die Vollkommenheit trium phiert. Die Ausgewogenheit in der An ordnung von Straßen, Plätzen und Parks entzückt das Auge des feinsinni gen Betrachters. Wer also die Stadt Methodia mit den Augen des vollkommenheitsfanatischen Kai Silvanus sah, mochte nur mit Be fremden in den Stößen uralter Magazi ne blättern, in denen romantische Köp fe verwinkelte Gassen, schiefe Fach werkhäuser und barocke Schlösser be sangen. Beton, Glas und rostfreier Stahl bildeten für Kai eine Art hygie nisch einwandfreie Verpackung der Be wohner von Methodia. (Beuchler: Sylvanus contra Sylvanus, 1969, S. 12f)
Doch Beuchler geht es um mehr als nur Ar chitektur: die sterile Perfektion der Stadt Me thodia drückt die Geisteshaltung ihrer Bewohner aus, denen traditionelle Werte nichts mehr gelten, die wie Sylvanus I ihr Le ben vorausplanen und berechnen, sich vom Computer Ratschläge zur optimalen, rationa len Lebensgestaltung geben lassen und alle Unsicherheit, alle Gefühle, Tod, Schmerz, Liebe aus ihrem Dasein verbannt haben. Das
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der Moderne insgesamt, nicht nur der sozia listischen, zugrundeliegende Rationalitäts modell wird hier hinterfragt. Dennoch dringt die stalinistische Realität, Uberwachungsstaat und Gehirnwäsche, in die Texte. Allerdings wird jegliche Unter drückung und Menschenquälerei den impe rialistischen Gegnern zugeschrieben, den Kapitalisten, die das Atomwerk Ranford be treiben (Fahlberg: Betatom, 1957), oder der Ausbeuterklasse auf Titanus I. Die gesamte Darstellungsweise verhindert, daß die ent sprechenden Passagen als Kritik am eigenen System (miß-) verstanden werden könnten. Dabei darf nicht übersehen werden, daß schon allein die Schilderung einer den Idea len nahen Zukunft eine Kritik an den wenig idealen Gegenwartszuständen bedeuten konnte — die allerdings in der Regel recht harmlos und in jedem Falle systemimmanent blieb. Diese harmlose Kritik findet sich oft in kleinen Nebenbemerkungen wieder, etwa wenn del' Antonio einen seiner Protagoni sten schimpfen läßt: »Wir leben doch nicht im Absolutismus, in dem ein Popanz seine Untertanen nach seinem durchlauchtigsten Willen... Oder habt ihr den Holzhammer wieder ausgegraben...« (Titanus, 1959, S. 9) Zwei Romane, entstanden in Chrustschows Amtszeit während der Periode halb herziger Abrechnung mit dem »Per sonenkult«, gingen weit über das übliche Maß an Kritik hinaus, ohne sich freilich im mindesten vom kommunistischen Zukunfts entwurf der utopischen Literatur loszusagen. Es handelt sich um Horst Müllers Kurs Gany med (1962) und Richard Groß' Der Mann aus dem anderen Jahrtausend (1961). Horst Müller setzte sich auf direkte und deutlich erkennbare Weise mit der stalinisti schen Willkürherrschaft und Meinungsmani pulation auseinander: Die Außerirdischen auf dem Jupitermond Ganymed, die im Prin zip in einer kommunistischen Gesellschaft le ben, führen eine total reglementierte Existenz. In den Wänden sind Beobachtungsmonitore und Hypnosesender verborgen, ein Diktator, der zwar das Beste beabsichtigt, je-
6. Das Menschen- und Gesellschaftsbild doch die falschen Mittel wählt, versteckt sich hinter kollektiven Beschlüssen und kontrol liert den Willen aller. Nicht zuletzt schreibt Müller davon, »daß die klassenlose Ordnung auf dem Ganymed durch besondere Bedingungen in ihrer ge setzmäßigen Entwicklung gehemmt ist.« (Kurs Ganymed, S. 121) Ein Rezensent erkann te die Tendenz und warf Müller prompt vor, »grundlegende Entwicklungsgesetze der Ge sellschaft« zu mißachten (Laabs 1963). Weniger direkt, dennoch deutlich genug, kritisierte Richard Groß die paranoiden Strukturen des Staatssicherheitsdienstes. Im Roman Der Mann aus dem anderen Jahrtausend (1961), der von einer Expedition zum Epsilon Eridani handelt, gibt es in dem Raumschiff ein »Komitee für Sicherheit«. Dessen polni scher Vorsitzender heißt Lewschinsky, eine offensichtliche Anspielung auf Felix Dsers hinski, den berüchtigten Führer der Tscheka. Lewschinsky verfolgt den aus dem zwanzig sten Jahrhundert stammenden Amerikaner Mordgen ohne konkreten Grund mit wach
sendem Mißtrauen. Es gelingt ihm sogar, die Mannschaft aufzuhetzen, Wissenschaftler fertigen Spitzelberichte über Mordgen an, Lewschinsky hintertreibt selbst dessen Lie besbeziehungen, isoliert ihn. Und dies in einer Gesellschaft, die das Vertrauen der Menschen untereinander zu ihrem Grundprinzip erhoben hat! Freilich treibt Groß die Handlung nicht bis zu einer Katastrophe; zum sozialistisch-glücklichen Ende schüttelt Mordgen Lewschinsky, der ei nen »Irrtum« einräumt, die Hand. Ein konse quenterer Ausgang hätte die ideologischen Kontrollinstanzen gewiß nicht passiert. Ent gleisungen wurden kritisiert, nicht das Sy stem in Frage gestellt. Mit den Büchern Horst Müllers und Ri chard Groß' kündigt sich bereits der spätere Entwicklungsweg der DDR-SF an, der von der traditionellen utopischen Literatur weg führt — hin zu einer immer offeneren Kritik an einer Realität, die ihr Ideal, die eigenen utopischen Ansprüche, immer offenkundiger und unentschuldbarer verleugnete.
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Richard Groß: Der Mann aus dem anderen Jahrtausend (1961) Umschlag, Illustrator: Werner Ruhner
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7. Utopische Literatur und Zensur
7. Die befohlene Zukunft: utopische Literatur und (Selbst-) Zensur Wie Literatur und Kunst in der DDR insge samt war auch die utopische Literatur einer bald mehr bald weniger direkten Zensur aus gesetzt. Lektoren und Verlagsleiter, Gutach ter und das Ministerium für Kultur, aber auch die SED und die Massenorganisationen, bisweilen sogar einzelne Personen hatten — in unterschiedlichem Maße — ein Wörtchen mitzureden oder sogar dreinzureden. Trotz formalen Prozeduren wie der Erteilung der Druckgenehmigung durch Behörden (die Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel des Ministeriums für Kultur) verloren sich oft Verantwortlichkeiten in einem Geflecht von Weisungen, Mitspracheansprüchen und Absprachen. Vom Autor über den Lektor bis hin zum Mitarbeiter der »HV«, Verlagsbetreuer ge nannt, — auf fast allen Ebenen stand indivi dueller Mut gegen vorauseilenden Gehorsam und Duckmäuserei. Doch neben den admini strativen Ebenen sind inhaltiche Stufen der Zensur zu unterscheiden:
Die Zensurpraxis kannte drei Stufen: Manches war per Gesetz explizit verbo ten, manches unerwünscht und daher de facto auch unterdrückt, und der Rest hatte immer noch den Nachweis zu erbringen, daß er nicht bloß un schädlich, sondern ausdrücklich wün schenswert war (»Was nützt das der Arbeiterklasse?«), auch wegen der be grenzten Ressourcen. Diese letzte und niedrigste Hürde, und meistens nur sie, war von kommerziell erfolgreicher Lite ratur leichter zu nehmen. Nicht zu ver gessen ist dabei, daß der durch staat lich subventionierte Produktion (vor al lem Papier war hoch subventioniert) er zielte Gewinn der SED-eigenen Verlage in die Parteikasse floß; bei dieser lega
len Umleitung von Staatsgeldern war ziemlich klar, was das der Arbeiterklas se nützte. — Außerhalb der SF kam es vor, daß der meist durch frühere Lini entreue erworbene Status eines Autors als bedeutender DDR-Schriftsteller auch die mittlere Zensurhürde überwin den half, dafür wurden diese Bereiche der Literatur aber auch viel genauer be obachtet, als die SF. (private Mitteilung Erik Simons)
Das komplizierte Rädchenwerk der soge nannten »Literaturentwicklungsprozesse« ist seit der Wende in einer Reihe von Publikatio nen dargestellt worden. Verwiesen sei hier auf Wichner/Wiesner (1991), Wichner/Wiesner (1993) oder auf die entsprechenden Ab schnitte in de Bruyn (1991) und Darnton (1991). Eine gewissen Schieflage in der Dis kussion ergibt sich jedoch daraus, daß die Beschäftigung mit der Zensur in der DDR bisweilen den Eindruck vermittelt, daß Ein griffe in die Autonomie des Autors nur fin den Realsozialismus typisch seien und im Westen schon wegen des Grundrechts der freien Meinungsäußerung nicht vorkämen. Vergleichende Studien zum Verhältnis von »Macht und Geist« im westlichen wie ehema lig östlichen Verlagswesen wären hier wün schenswert. Im Folgenden wollen wir das Verhältnis von Utopie und Zensur näher bestimmen, und anhand der utopischen Literatur das subtile Wirken von Zensurmechanismen im literarischen Prozeß beleuchten. Dabei wol len wir unter Zensur ideologisch oder poli tisch motivierte Eingriffe in den Text verstehen, nicht aber die ebenfalls selektie rende und deformierende Wirkung von Marktzwängen.
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7.1. Utopie und Zensur Die Zensur ist eine Einrichtung Utopiens. Sie entspringt dem Wunsch nach Einheitlichkeit und Kontrolle, und sie ordnet die Kunst dem Gesamtkunstwerk Staat unter. Ihre Wurzeln gehen bis auf Platon zurück, der in der Politeia Zimbelspieler und Märchendichter vor die Mauern seines Staates verweist, denn den Gründern der Stadt obliegt es, »das Gepräge zu kennen, das für die Darstellungen der Dichter maßgebend sein muß, wenn sie über haupt zugelassen sein wollen, selbst aber brauchen sie keine Erzählungen zu dichten.« (Platon 1978,122) Wie bei Platon diente den Herrschern des »real-utopischen« Staates DDR die Zensur der Erziehung des idealen Bürgers; sie sollte all jene fremden Einflüsse von ihm fernhal ten, die seiner geistig-moralischen Ertüchti gung abträglich sein konnten. »Und beim Hunde, ohne es gewahr geworden zu sein, sind wir dabei, die Stadt wieder gründlich zu säubern« (Platon 1978,149) Der normative Anspruch von politischer Verbindlichkeit, der in der DDR häufig (und meist nur notdürftig) als wissenschaftliche Korrektheit bemäntelt wurde und der jedem freien literarischen Spiel zuwiderläuft, ist seit Platon tief in der Tradition der Utopien und Staatsromane verwurzelt, erinnert sei an den totalitären Sonnenstaat Campanellas, und findet sich noch heute in Vorstellungen von einem politisch korrekten Sprachgebrauch wider. Ein Beispiel nur aus der Geschichte der Utopien: Louis-Sébastien Mercier verlagerte in Das Jahr 2440 (1772) die Idealgesellschaft
vom üblichen Irgendwo/Nirgendwo in die Zukunft — als ein anzustrebendes, ja zu er reichendes Ziel, das keine anderen Lebens möglichkeiten mehr neben sich duldete. Nicht zufällig verbrennen die Utopier des Aufklärers Mercier alle »seichten, nutzlosen oder gefährlichen« Schriften (Mercier 1982, 113). Die neue Welt setzt ein reinigendes Feuer voraus. Die Kunst hat sich den höhe ren Zwecken der Idealgesellschaft unterzu ordnen. Doch wird nicht nur in Utopia Zensur be trieben, die utopische Zielvorstellung selbst übt einen quasi zensierenden Einfluß aus. Spätestens die Fortschrittsphilosophen des neunzehnten Jahrhunderts — unter ihnen Karl Marx — deuteten den Idealzustand zum Endpunkt der Geschichte um, aus derem universell gültigen Verlauf keine Nation, kei ne Kultur ausscheren konnte. Wie wir in den vergangenen Kapiteln gesehen haben, be deutete dies für die SF-Autoren der frühen DDR, daß die Zukunft als kommunistische Wunschzeit in den Marxismus-LeninismusLehrbüchern, den Parteiprogrammen, und — was die nähere Zukunft anbelangte — in den Vier-, Fünf- und Siebenjahresplänen festge schrieben war; selbst für nichtmenschliche kosmische Rassen. Die Utopie einer verbindlichen Mensch heitszukunft ließ für individuell-eigenartige Zukunftsbilder keinen Platz; unter der Lo sung des Perspektivbewußtseins verpflichte te sie die Autoren auf ein relativ einheitliches Zukunftsbild.
7.2. »Das geht nicht«: Zensur als objektivierter Zwang Läßt nun die Ähnlichkeit der Texte und ihr durchgängig optimistischer Zuschnitt auf die Hand des Zensors schließen? Nach Aussage von Ekkehard Redlin, der damals als Ver lagslektor arbeitete, wurden während der fünfziger, sechziger Jahre kaum einschlägige Manuskripte von den Verlagen abgelehnt —
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mit Ausnahme eines dicken Romanmanu skripts, das die freie Liebe im Sozialismus mit der gutgemeinten Absicht pries, die Ar beiter aus dem Westen in Scharen in das öst liche Paradies zu locken. »Das haben wir abgelehnt, das ging nicht.« (unpubliziertes Interview mit E. Redlin 16.4.1992)
7. Utopische Literatur und Zensur Die durchaus gebräuchliche Wortwahl die Erzählungen von K. Fialkowski, P. verweist auf quasi als objektiv empfundenen Anderson, C. Simak, S. Lern und V. Zwänge. Autor wie Lektor entwickelten ein Saparin (hier vor allem wegen des agi Gespür dafür, was »ging«, in ästhetischer tatorischen Schematismus) nicht wie wie auch politischer Hinsicht, was speziell der aufgelegt werden. (Laitko 1967) bei der Hauptverwaltung Verlage und Buch handel des Ministeriums für Kultur (der ei Wahrscheinlich aber verhinderten eher öko gentlichen Genehmigungs- also Zensurin nomische Gründe, ein Teil der Honorare stanz, zuerst Amt für Literatur genannt) oder mußte in harter Währung gezahlt werden, ei der Abteilung Kultur des ZK der SED An ne Nachauflage. Später wurde die phantastische Verfrem stoß und was keinen Anstoß erregen würde, was erwünscht und was nicht erwünscht dung als die Frage der »Übertragbarkeit« war. Neue Themen — wie etwa Ende der thematisiert. Der Autor durfte nach Belieben fünfziger Jahre die Außerirdischen — waren die Zustände auf fremden Planeten geißeln in dieser Hinsicht problematisch, und die — solange sie nur als Gebrechen des Kapita Lektoren rechneten sich es stets als Ehre an, lismus erkennbar und nicht auf den eigenen mit einer Neuerung eine »Bresche« geschla Staat »übertragbar« waren. Auch hier griff gen zu haben. im Zweifelsfall der Lektor ein, etwa bei Mi Vereinzelt läßt sich durch einen Auflagen chael Szameit, der in seinem Romanmanu vergleich ein nachträglicher Eingriff in den skript Alarm im Tunnel Transterra (1982) dem Text nachweisen. So erschießt sich in Heinz letzten kapitalistischen Staat der Erde milita Viewegs Ultrasymmet bleibt geheim der negati ristische Züge verliehen hatte. »Ausführli ve Held in der ersten Auflage (1955) am chere Darstellungen des militaristisch Schluß des Romanes, in späteren Auflagen geprägten Korenths wurden vom Verlag aus erleidet er eine Herzattacke. Selbstmord war dem Roman entfernt, weil dem Leser peinli tabu — nicht einmal ein Bösewicht durfte che Parallelen zur DDR-Gesellschaft hätten Hand an sich legen. Geradezu paradox sind auffallen können.« (Kruschel 1995, S. 69) die Veränderungen in E. del' Antonios Ro Ein »optimistisches Geschichtsbild« — man um den sozialistischen Wettbewerb der was die Gesellschaft und auch die Konse Zukunft Projekt Sahara (1962); hier wurden in quenzen des wissenschaftlich-technischen der dritten »verbesserten« Auflage (1963) all Fortschritts anbelangte — blieb für Verlage, zu dick aufgetragene propagandistische Pas Hauptverwaltung und auch Rezensenten die Grundvoraussetzung, das Hauptkriterium sagen gekürzt. Es geschah häufiger, daß ein Buch erst bei der Beurteilung. Dies erlebten wir noch nach Druck zu einem Politikum arrivierte, um 1980 bei der Arbeit an unserem Roman wenn höhere Parteifunktionäre oder auch Andymon. Eine Weltraum-Utopie. Der Roman nur Rezensenten Anstoß nahmen. Üblicher handelt fernab der Erde und ohne Kontakt weise wurde dann ein neuerliches Gutachten zu dieser, was an sich schon problematisch angefordert. In Kapitel 3.2. haben wir bereits war. In einem Kapitel spekulieren unsere das Gutachten von Hubert Laitko zu der er Protagonisten, daß sich die Menschheit viel sten in der DDR herausgegebene Anthologie leicht in einem Atomkrieg oder einer Um mit internationalen SF-Erzählungen Mars weltkatastrophe selbst zerstört habe. Das menschen. Kosmische und kybernetische Aben »ging« nicht. teuer (1966) zitiert. Diese Anthologie Wollten wir das Buch gedruckt sehen, markierte damals einen »Durchbruch«, eine mußten wir einen Lippendienst leisten. Rein Ausweitung des thematischen Spielraumes, formal-juristisch hatte der Verlag trotz der — und rief damit die Ideologen auf den Plan: vertraglichen Bindung immer das Recht, den Druck eines Manuskriptes abzulehnen oder Genereller Mangel ist die zu schwache sogar die Produktion zu stoppen. Der Norm Einbeziehung gesellschaftswissen vertrag enthielt für diesen Fall einen Paragra schaftlicher und moralischer Kompo phen, dementsprechend der Verlag den nenten. Daher würde ich eine unverän Vertrag kündigen konnte, »wenn das Werk derte Neuauflage nicht empfehlen. An nach Vertragsabschluß seine gesellschaftliche gesichts der genannten Mängel sollten Wirksamkeit verloren hat«.
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Angela und Karlheinz Steinmüller
BASAR
SeS Leben
Angela und Karlheinz Steinmüller: Andymon (1982) Einband, Illustraoren: Regine Schulz, Burckhard Labowski
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7. Utopische Literatur und Zensur Eine einzige hinzugefügte Mutmaßung — des Sinnes, daß sich eine Menschheit, die fä hig sei, so hervorragende Raumschiffe zu bauen, wohl nicht auslöschen würde — ge nügte, »rettete« das Buch, wie unser Lektor sagte. Und die Leser überzeugte der eine Satz nach der vorangegangenen Debatte nicht. Dennoch war es ein erzwungener Ein griff. Die »Schere im Kopf« kann auch-Texte auseinanderschneiden, um Platz für Phrasen zu schaffen, die den Zensor gnädig stimmen sollen. Das »optimistische Geschichtsbild« war je doch nicht allein ausschlaggebend. In einem unserer Manuskripte — dem Entwurf der Story »Ritus der Vergänglichkeit« — floß ein fach zu viel Blut. »Das geht nicht,« kommen tierte unser Lektor, der eimerweise ver spritzende rote Saft sei nun wirklich nicht für die Handlung nötig, und nun ja, der Verlags betreuer, eine nette alte Dame in der Haupt verwaltung, würde dergleichen nun mal nicht durchgehen lassen. Wenig später schei terte ein Romanmanuskript Rolf Krohns viel leicht nicht an derselben Dame, wohl aber an einem ähnlichen Motiv.
Als politische Ablehnung gilt mir heute die des SF-Krimis Der Fall Syntecs. Be gründet wurde das Nein damit, daß der Aufhänger Bluthandel kein geeignetes Thema wäre. Das mag man so sehen; aber ich weiß heute, daß ich, ohne es zu wissen, die Handelsmethoden der
Firma Schalck-Golodkowski beschrie ben (und logo verurteilt) hatte. (Krohn 1993, S. 15) Meist wurden Manuskripte wegen »man gelnder Qualität« abgelehnt, ein Formel, die benutzt wurde, gleich ob der Text wirklich miserabel geschrieben war oder ideologische Gründe gegen ihn sprachen; umgekehrt konnte ein Lektor auch ideologische Gründe vorschieben, um sich eine schwierige ästheti sche Debatte oder eine zur Koautorschaft ausufemde Lektorierung zu ersparen. Nur in Ausnahmefällen wurde eine politische Ab lehnung auch so genannt — schließlich war ja die Existenz der Zensur selbst ein Tabu. Hinter den von Verlagsmitarbeitern oder auch unter Autorenkollegen benutzten un persönlichen Formulierungen wie »Das geht nicht.« oder »Das bekommen wir nicht durch.« verbargen sich Machtstrukturen, ei ne Pyramide von Zensurinstanzen, von wohlwollend oder kritisch gesonnenen Gutachtern, von hauptamtlichen Aufpassern und Funktionären im Kulturbetrieb, kurz: von Platonschen Wächtern und ihnen über geordneten Wächtern. Der Lektor war dem Cheflektor verantwortlich, der »Verlagsbe treuer« in der Hauptverwaltung dem »Buch minister« (dem stellvertretenden Minister für Kultur) und letztlich sie alle dem Politbüro. Wer sich mangelnder Wachsamkeit schuldig machte, konnte seinen Posten verlieren oder einem effektiven Berufsverbot unterliegen.
7.3. »Und das soll unsere Zukunft sein?«: Die Killerfrage Unter der Prämisse des Perspektivbewußt seins waren Antiutopien, warnende Zu kunftsgemälde, unerwünscht. Von den großen Antiutopien des zwanzigsten Jahr hunderts konnte lediglich Aldous Huxleys Schöne Neue Welt 1982 in einer Phase kultur politischer Lockerung in der DDR erscheinen — interessanterweise auf persönliches Betrei ben eines Verlagsbetreuers hin:
[Der Zensor] ist aus eigenem Ermes sen, einfach weil es ihn interessierte, zu uns gekommen und hat gesagt: Warum druckt ihr eigentlich Huxleys
Scheine neue Welt nicht? [...] Als das Buch fertig war, d. h. übersetzt und von der Zensur genehmigt, da fand noch einmal im Verlag eine Lektorats sitzung, aber eine von der Parteigruppe des Verlags verlangte Lektoratssitzung, statt: Ob man das Buch nicht vielleicht doch sein läßt? — Wir haben also hier den merkwürdigen Fall, daß die Zensur gegen vehemente Befürchtungen ihrer untergeordneten Ebenen, vom Verlags leiter abwärts, ein Buch durchgesetzt hat, welches damals im ganzen soziali stischen Lager nirgends erschienen
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Vorgriff auf das Lichte Morgen war, abgesehen wohl von Jugoslawi en. (unpubliziertes Interview mit Erik Simon 9.11.1992)
In den fünfziger und sechziger Jahren war westliche Science Fiction (wie die Gattungs bezeichnung) generell suspekt: die optimisti schen Bücher, weil sie den Imperialismus in die Zukunft verlängerten, die antiutopischen, kritischen Entwürfe wegen ihres echten oder angeblichen Pessimismus. »Wo ist denn hier die lichte Zukunft?« wurde — wie schon in der Sowjetunion — zur Leit- und Abwehrfra ge der Ideologen (vgl. Gloss 1992). Wie die in Kap. 3.4. erwähnte interne Konzeption zur utopischen Literatur des Verlages Das Neue Berlin (Redlin 1970) belegt, galt dieses Ver dikt auch für den Wamroman. Eigentlich hätte etwa ab Anfang der sieb ziger Jahre die Killerfrage nach der lichten Zukunft überhaupt nicht mehr gestellt wer den dürfen. Die utopische Literatur wurde ja nicht mehr als Propagandamittel für eine tat sächliche nahe Zukunft verstanden, sondern als Medium für ein phantasievolles philoso phisches Spiel mit Möglichkeiten, in dem
modellhaft menschliches Verhalten ausgelo tet werden könne: Wirklichkeitsgewinn durch Wirklichkeitsüberschreitung. Trotzdem blieb die »lichte Zukunft« bis zum Zusammenbruch der DDR Hauptkrite rium für die ideologische Bewertung von SFTexten, wenigstens in den Augen der Ideolo gie-Wächter. Wir erlebten dies Anfang der achtziger Jahre in Zusammenhang mit einer antiutopischen Erzählung, die sich fort schrittskritisch gegen computerisiert-bürokratische Staatswesen und die Vereinzelung des Menschen richtete. Die Erzählung »Der Traum vom Großen Roten Fleck« konnte beim Verlag Neues Leben erscheinen. Der Rundfunk der DDR lehnte jedoch eine Hörspielfassung ab: »Und das soll unsere Zukunft sein?« Der Hinweis auf die Publika tion im Rahmen eines Erzählungsbandes (Auflage 50.000) fruchtete nichts; Verlage könnten sich mehr erlauben, wurde uns beschieden, »aber wir sind ein Massen medium.« — Das hieß im Klartext: Über un ser Programm wacht die ZK-Abteilung Agi tation / Propaganda.
7.4. »Sich in Übereinstimmung bringen«: die Selbstzensur Die utopische Literatur als ein unterhalten des und oft als trivial abgestempeltes Genre bildete lediglich einen Nebenschauplatz kul turpolitischer Auseinandersetzungen, dem nie die primäre Aufmerksamkeit der Behör den galt. Sie sprach die Verhältnisse im Lan de schon wegen der in künftige Gefilde verlagerten Handlung nur ausnahmsweise direkt an. Dennoch lastete, wie Adolf Sckerl, der in den siebziger Jahren über die SF pro movierte, von Anfang an ein vielfältig ver mittelter Anpassungsdruck auf den Autoren: »Die ersten Utopiker haben sich nicht sehr weit nach vorn gewagt, das ging alles bis zum Jahr 2000. Die waren zu nächst mal ganz vorsichtig, während sie nachher vor lauter Angst gar nicht weit genug in die Zukunft gehen konn ten.« Dabei hebt Sckerl hervor, daß die Literatur im Vergleich zu anderen Medi en noch relativ geringen Einschränkun
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gen ausgesetzt war: »In der Literatur war das ja alles noch machbar. Aber bei den ersten utopischen Filmen, ei nem wirklich massenwirksamem Medi um, da sprachen ein paar mehr Leute mit rein. [Der Regisseur] Kolditz hat mir einmal erzählt, daß es eine ernsthafte Frage war, was für Bilder bei den Kos monauten des Jahres 2500 an der Wand hängen. Ob da Lenin noch hängt oder Marx oder Thälmann.« (unpubli ziertes Interview mit Adolf Sckerl 8.11.1992)
Abhängig von den Tiefenströmungen der Kulturpolitik bewegten sich die Autoren mit unter auf dünnem Eis — und die weniger kühnen horchten beständig, ob es unter ihren Füßen nicht knirschte und knisterte. Sie ent wickelten — wie wir sie nennen wollen — Ausweich- und Legitimationsstrategien. Während die Ausweichstrategie das vermei-
7. Utopische Literatur und Zensur
det, was dem Zensor ins Auge springen Hermann Kant benutzt, bekam in der Zeit könnte, versucht die Legitimationsstrategie, nach der geistig-moralischen Katastrophe ihn gnädig zu stimmen. Beispielsweise, in von Biermann-Exilierung und der Maßrege dem die Besatzung eines Raumschiffs (oder lung derer, die dagegen protestierten, eine die Expedition oder was auch immer) von ei besondere Bedeutung. nem Sowjetbürger geleitet wird. Ist so die Johanna und Günter Braun beschrieben in führende Rolle der Sowjetunion gesichert, einem bitter-polemischen Essay »Zu dem be hat der Autor hinreichend festes Eis unter rühmten Werk: Sich in Übereinstimmung den Füßen. Die Selbstzensur führte so zu Ste bringen. Einseitiges Gespräch mit dem Au reotypen, zu Klischees. tor« (1984), der damals freilich nur in einer Eine weitere Legitimationsstrategie be westlichen Zeitschrift erscheinen konnte, die stand darin, den Texten ein »rotes Schwänz künstlerischen Folgen der anempfohlenen chen« anzuhängen, ein ideologisch »korrek Selbstzensur und die Verdrängungskünste tes« Ende. So taucht am Ende von Eberhardt von Kulturfunktionären wie Klaus Höpcke Panitz' Atomkatastrophen-Erzählung Eiszeit (stellvertretender Minister für Kultur, zu (1983) ein rettender Hubschrauber am Hori ständig für Literatur). zont auf — mit dem Sowjetstern. Zensur, als Wort selbst tabuisiert, war nur Ich könnte mir ein Interview mit einem die ultima ratio der Kulturpolitik. Diese setz Kulturpolitiker auf einer Buchmesse te alles daran, die Autoren bereits bei Konzi vorstellen: pierung ihrer Werke und der Arbeit am Wie kommt es eigentlich, daß in Ih Manuskript zu beeinflussen: Die prima ratio rem Land nur Bücher veröffentlicht des Zensors ist die Selbstzensur. Ihr diente werden, die sich im Einklang mit der nicht nur die Zusammenarbeit der Verlage Politik Ihrer Regierung befinden? mit dem Autor, die sich besonders dann Ach wissen Sie, Herr X., das weiß »vertrauensvoll« nannte, wenn sie repressiv ich auch nicht. Da müssen Sie die wurde, sondern auch der Schriftstellerver Schriftsteller befragen. Es war ihr eige band als Sozialisierungsinstrument. ner völlig freier Wille, derartige Bücher Seit Gründung des Arbeitskreises Utopi zu verfassen. Warum sollten wir sie sche Literatur im März 1972 trafen sich die daran hindern? Hier darf ja jeder schrei »Utopen« etwa zweimal im Jahr zu Werk ben, wie und was er will. stattgesprächen und Vorträgen von bekann Gibt es keine Versuche, nicht so er ten Wissenschaftlern. Ideologische Zwänge wünschte Bücher zu verbieten oder und ein wachsendes Selbstbewußtsein der nicht erst zu drucken? Autoren stießen hier zum Teil heftig aufein Davon weiß ich nichts. Sie sehen ja ander. Die Autoren wurden nicht durch be selbst, hier liegen wieder einmal sechs sondere Privilegien zur Selbstzensur hundert neue Titel. verlockt, aber sie wurden eingebunden: zwi Aber alle stimmen mit der Regierung schen all jenen, die sich schaffend, lektorie überein. rend, kritisierend oder zensierend mit Dafür können wir nicht. Das ist ganz Literatur befaßten, »menschelte« es. und gar Sache der Autoren. (Braun 1984, 58) Eine Formulierung beschreibt, was die Kulturfunktionäre mit solchen bedingten Freiräumen bezweckten: Die Autoren sollten Und sie schlußfolgern: »sich immer wieder in Übereinstimmung Jemand, der SICH IN ÜBEREINSTIM bringen« — mit den herrschenden Verhält nissen, mit der Parteilinie. MUNG und damit gleichzeitig zur Die explizit angemahnte Selbstzensur, die SELBSTTÖTUNG gebracht hat, lebt da Formulierung geht wahrscheinlich auf Johan nach, wie mir scheint, als rüstiger nes R. Becher zurück, wurde aber auch von Leichnam weiter. (Braun 1984, 58)
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Johanna Braun und Günter Braun: Das Kugeltranszendentale Vorhaben (1983) Einband, Illustrator: Thomas Franke
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7. Utopische Literatur und Zensur
7.5. »Denken in bedenklichen Stellen«: Zensur als Beckmesserei Günter und Johanna Braun zählen zu den Autoren, die Anfang der siebziger Jahre die kritischen Potenzen der utopischen Verfrem dung erkannten und sie zu nutzen begannen. Ihre literarisch anspruchsvollen und interes santen Texte, aber auch ihre Verfolgung durch Behörden des Bezirkes Magdeburg und die Anfeindungen seitens der Bezirksor ganisation des Schriftstellerverbandes wären eigenständige Untersuchungen wert. Zwei Manuskripte der Brauns gehören zu den wenigen eindeutigen und offenkundigen Fällen von Zensur auf dem Gebiet der SF: Der Roman Das kugeltranszendentale Vorhaben und ein später geteilter Erzählungsband Der x-mal vervielfachte Held / Die unhörbaren Töne. Im Kugeltranszendentalen Vorhaben bemäntelt eine leere Phraseologie die Absurdität des großen Projektes und die Armseligkeit des Alltags — eine klare Persiflage auf die politi schen Zustände der DDR. Wie Erik Simon sich erinnerte, lehnte es der Verlag Das Neue Berlin den Brauns ge genüber ganz unverhüllt aus politischen Gründen ab, das Buch zu drucken; üblich war es — wie erwähnt — ja eher, literarische Gründe vorzuschieben (Interview am 9.11.1992). Die Autoren schlossen daraufhin mit dem Suhrkamp-Verlag einen Verlagsver trag ab und meldeten diesen nachträglich beim Büro für Urheberrechte an. Nach sieben Monaten Schweigen verwei gerte das Büro für Urheberrechte — in seiner Rolle als »Export-Zensor« — die Ausfuhrge nehmigung für das Manuskript und erklärte gemäß § 11 Devisengesetz der DDR den Ver trag für nichtig. Trotz dem Risiko einer be trächtlichen Geldbuße oder einer anderen Strafe baten G. und J. Braun ihren westdeut schen Verleger, das Buch unbedingt zu drukken (s. Abb.). Später meldeten sie ihre Verträge mit ausländischen Verlagen über haupt nicht mehr — wie eigentlich vorge schrieben — beim Büro für Urheberrechte zur Genehmigung an (private Mitteilung von G. und J. Braun). Konsumismus, spießige und bürokratische Verhaltensweisen, Umweltprobleme und der Machbarkeitswahn von Wissenschaftlern ge
rieten auch ins Visier anderer Autoren; dane ben setzte es immer wieder — mehr oder weniger offen — Seitenhiebe auf den realso zialistischen Alltag. Zensur operierte unter diesen Bedingun gen auf zwei Ebenen: einerseits ging es um den Gesamteindruck (die verblassende lichte Zukunft), zum anderen um einzelne Wörter, Sätze, Kapitel, Personen — um das »Denken in bedenklichen Stellen«, wie diese Art der Zensur in den Anti-Zensur-Debatten inner halb des Schriftstellerverbandes in den acht ziger Jahren genannt wurde (wahrscheinlich eine der gewundenen Formulierungen Her mann Kants). Die Beckmesserei war lästig, aber aus zuhalten, weil sie dem Zensor oft den Blick auf wirklich heikle Stellen ver sperrte. Eine übliche Taktik von Auto ren war es, im Text Formulierungen, die ganz offensichtlich »nicht gingen«, aber eigentlich auch nicht notwendig waren, als Köder auszülegen und dann auf Verlangen zu opfern, das Opfer aber als Verhandlungsmasse bei sonsti gen Kompromissen zu nutzen: »Gut, ich ersetze 'Eingeborene' durch 'Urein wohner', aber nur, wenn die Stelle in Kapitel 2 unverändert bleibt.« Die Zen sur durch Beckmesserei war weniger eine effektive Einschränkung der Mei nungsfreiheit als eine fortwährende Be leidigung der Intelligenz, wenn Autoren oder auch Lektoren in der Argumentati on mit Obrigkeiten auf das Niveau sol chen Schwachsinns gezwungen wur den. Ein anschauliches, in diesem Zu sammenhang aber marginales Beispiel aus den achtziger Jahren sind die Än derungen, die in der DDR-Ausgabe von Jeschkes Der letzte Tag der Schöpfung vorgenommen wurden, und erst recht die, die ich verhindern konnte — übri gens weniger gegen Forderungen der Verlagsleitung als gegen die Vorschlä ge der Lektorin, die mir damals im Ver lag fachlich unterstand: Der Zensur druck ging eben nicht immer nur von
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Vorgriff auf das Lichte Morgen oben nach unten, (private Mitteilung von Erik Simon)
Selbstironisch schilderte unser Lektor Hel mut Fickelscherer (Verlag Neues Leben), daß er auf seinem Schreibtisch einen Zettel mit den aktuellen Tabuwörtern liegen hätte: Bürokratie (weil es die in der DDR ja nicht gab), Generationskonflikt (weil der Verlag der FDJ gehörte und es keinen Konflikt zwi schen den Genossen und der Kampfreserve gab). »Drittens: Sowjetmenschen — immer positiv darstellen. Russen, als Vorfahren der Sowjetmenschen, auch immer positiv darstel len.« Auch Geld hatte im kommunistischen Zu kunftsbild des Cheflektors keinen Platz. Er wachte darüber, daß es zumindest in Texten, die nach dem 1.1.2000 spielten, abgeschafft war. Etwas umfänglicher noch ist eine hand schriftliche Liste mit Reizwörtern aus dem Verlag Neues Leben, die auf der Ausstellung »Zensur in der DDR« im Literaturhaus Berlin 1991 präsentiert wurde. Jeweils der erste Be griff in der Gegenüberstellung ist im Manu skript durch den zweiten zu ersetzen:
Konsumdenken: Streben nach materiellem Wohl stand Muttermale [des Sozialismus]: immanente Widersprüche Waldsterben: Waldschäden Nahtstelle [von Ost und West]: Trennlinie ökon. Hebel: Triebkräfte 3. Welt: Entwicklungsländer Freisetzung: Gewinnungsprozeß von Arbeits kräften Beamter: Mitstreiter Geschöpf: Lebewesen Gattin: Frau Generationskonflikt: Miteinander von jung und alt (Wichner/Wiesner 1991, 29)
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Solcherart »politisch korrekten« Sprachrege lungen lassen sich freilich weltweit finden. Tatsächlich strich auch uns der Lektor aus dem Roman Pulaster das Wort »Bürokratie«, was uns veranlaßte, die bürokratischen Ver hältnisse noch ein wenig plastischer auszu malen; der eher lektorierende als zen sierende Eingriff führte womöglich zu einem Substanzgewinn. In einem anderen Fall woll te der Lektor im Roman Andymon das kapita listische Wort »Team« durch das sozia listische »Brigade« ersetzen, wogegen wir uns allerdings entschieden verwehrten. Die Umweltthematik gehörte zu den am meisten tabuisierten Themen der achtziger Jahre. Gerade SF-Autoren nutzten hier früh zeitig die Möglichkeiten der phantastischen Verfremdung. So malte Peter Lorenz schon 1981 in Qua rantäne im Kosmos die unberechenbaren Fol gen eines vorgeblich »optimalen« Umbaus von Ökosystemen aus. Konkreter noch schil derte er in Blinde Passagiere im Raum 100 (1989) den frustrienden Kampf eines Biolo gen gegen die katastrophale Verschmutzung eines Husses. »Eiaas« hieß der Fluß im Ma nuskript, »Saale« rückwärts gelesen. Die Staatssicherheit wurde wegen so auffälliger Verschlüsselung vorstellig; Peter Lorenz än derte nichts an der präzisen Beschreibung des Flusses, war aber gezwungen, den Na men in »Elaat« abzuwandeln (persönliche Mitteilung von P. Lorenz). Ebenfalls tabu waren die nicht nur häßli chen, sondern auch in sozialer und sozialpsy chologischer Hinsicht fragwürdigen Resultate des Wohnungsbauprogrammes. Hans-Jürgen Dittfeld stellte in der Erzählung Flug ohne Cockpit ihre Defizite satirisch bloß. So heißt es in Dittfelds Story: »Daheim wer den diese Menschen in Betonkästen aufbe wahrt, man weiß nur noch nicht so recht, von wem.« Obwohl der Gutachter die Story empfahl, lehnte sie der Verlag Neues Leben ab. Auch Versuche von Erik Simon und Olaf Spittel, die Erzählung in den Lichtjahr-Almanach bzw. die Anthologie Geschichten vom Trödelmond (beide beim Verlag Das Neue Berlin) aufzu nehmen, scheiterten. Die Verlagsleitungen hatten sich untereinander abgestimmt. Dabei enthielten die Geschichten vom Trödelmond wesentlich kritischere und politisch brisante re Erzählungen, die die Zensur problemlos
7. Utopische Literatur und Zensur passierten. Dittfelds Story konnte erst nach der Wende von Olaf R. Spittel in eine Antho logie aufgenommen werden, die einen Rück blick auf die besten Texte der DDR-SF gibt: Die Zeüinsel. SF-Erzählungen aus einem Land, das es mal gab (1991). »Die Zensur in der DDR hat nach meiner Gesamterfahrung ungefähr so funktioniert,« resümierte daher der Autor und Lektor Erik Simon, »wie die Zensur in Südafrika, über die die Afrikaner sagen, daß sie blindlings und völlig ineffektiv zuschlägt — aber sehr hart « (unpubliziertes Interview, 9.11.1992). Und so haben parallel zum Niedergang
des Herrschaftssystems auch die Zensoren im Gestrüpp ihrer Tabus und Empfindlich keiten, hin- und hergerissen zwischen »be denklichen Stellen« und der Furcht vor Skandalen, die über die Grenze getragen würden, die Orientierung verloren. »Machen wir uns doch nichts vor, Freunde,« sagte Christa Wolf auf dem endgültig letzten Kon greß des Schriftstellerverbandes der gerade noch existierenden DDR, »auch die Zensur ist nicht mehr, was sie früher einmal war.« (Rede auf dem außerordentlichen Kongreß des Schriftstellerverbandes der DDR am 1.3.1990)
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeitinsel (1991) Umschlag, Illustrator: Stephan Köhler
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8. Fazit: Warten auf den 8. Januar 2000
8. Fazit: Warten auf den 8. Januar 2000 Vor dem Hochhaus der Jugendzeitung Junge Welt im Zentrum Berlins herrscht Gedränge. Wie versprochen hat das »Organ« der FDJ fünfhundert Gäste geladen: die Gewinner ei nes Preisausschreibens, das die beliebte Ta geszeitung 1970 anläßlich des 100. Geburts tages von Wladimir Iljitsch Lenin durchge führt hat. Nun eilen sie zum festlichen Bankett am Auftakt des neuen Jahrtausends, um die Rea lität von heute mit ihren Visionen von da mals zu vergleichen. Aus den Lehrlingen und Pionierleiterinnen, den Oberschülern und Stenophonotypistinnen sind in der Zwi schenzeit Ingenieurinnen und Atom-U-BootKommandanten, Kader in der hauptstädti schen Versorgungsleitzentrale, Leiter der Forschungsgruppe »Die Ökonomie des So zialismus 1920 — 2000« und Automatenwar te geworden. Selbst ein Mitarbeiter der Tupolew-Boeing-Werke in Neu Delhi, die Raumstationen in Serie produzieren, ist mit dem Luftgleiter eingeflogen. »Was tust Du am Donnerstag, dem 6. Januar des Jahres 2000?« hatte damals, am 17. April 1970, die Junge Welt in ihrer Wochen endbeilage gefragt. Was sie sich daraufhin ausmalten, die Studenten und jungen Fachar beiter, war die Zukunftswelt der utopischen Romane. Obwohl jeder Autor sein eigenes Morgen erfand — Technik und Gesellschaft, Außerirdische und irdische Helden —, war das Gesamtbild doch erstaunlich gleichför mig. In einem Zeitraum von etwa zwei Jahr zehnten, von 1950 bis weit in die sechziger Jahre hinein und vereinzelt noch darüber hinaus, war die zuerst spärliche, dann wach sende Schar der »Utopen« auf nahezu ein und dieselbe Zukunft eingestellt, hatte sie an einer kohärenten kollektiven Zukunftsvision gearbeitet. Freilich wurde das Zukunftsbild von Bagemühl zu del' Antonio, von Fahlberg zu Rasch und Krupkat komplexer und um fassender, nahm andere Zeitfragen und neue, zumeist technische, Anregungen auf; die Grundlinien jedoch blieben bestehen. Problemlos hätten die Helden des einen
Romans in einen anderen überwechseln können, sie hätten nahezu dasselbe Mobiliar der Wohnungen, denselben Weltstaat, diesel be Einschienenbahn, dieselben beruflichen und gesellschaftlichen Aufgaben, dieselben Gegenspieler und sogar dieselben Außerirdi schen vorgeftmden. Für den Leser dieser Ro mane war keine andere Zukunft denkbar. Zumindest für Stunden identifizierte er sich mit den Helden der Romane, zumindest für Stunden lebte er in einem Vorgriff auf das »Lichte Morgen«, eine Zukunft, in der sich allseitige Modernität und »gesellschaftliche Reife« untrennbar verbanden. Die ideologische Indoktrination in der Schule, auf der Universität und selbst wäh rend der Arbeit nötigte ihm vielleicht Lip penbekenntnisse ab; die Visionen der utopischen Literatur dagegen berührten sei ne eigenen Wünsche und Hoffnungen. Die Wirkung des Zukunftsbildes der uto pischen Literatur läßt sich — wenn auch von der Redaktion ideologisch selektiert — an der Leserumfrage der Jungen Welt ermes sen. [17] »Da ich früh nicht gerne aufstehe, müßte an meinem Bett eine elektrische Krabbelvor richtung sein, die mich wachkitzelt.« Nicht so gut haben es die Einwohner der Trabantenstadt, sie werden »durch Weckgas sanft geweckt«. Zum Frühstück braucht man nicht aufzustehen, denn »Caramino«, der Hausroboter, bringt die Speisen ans Bett. Al ternativ könnte man in der neu errichteten KFB (Koch-Fix-Bar), frühstücken. Tabletten ernährung aber, wie sie manche bürgerliche Futurologen propagieren, wird es nicht ge ben, dafür aber Einkäufe per telefonischer Bestellung. Reinlichkeit und Sauberkeit verstehen sich für den Zukunftsbürger von selbst: »Frische, ozonreiche Luft durchströmt den Raum. Ich beschäftige mich inzwischen mit der tägli chen Morgengymnastik. Der an das Trai ningsgerät angeschlossene Miniatur-HeimComputer registriert sämtliche interessieren den Daten [...] Zehn Minuten später begebe ich mich in den Hygiene-Raum [...], wo sich
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Vorgriff auf das Lichte Morgen Duschabteilung sowie Fluorwasserspender und andere Apparate befinden.« Gegebenen falls läßt man sich vom Automaten »waschen und massieren.« Ein kurzer Blick auf den Farbfernseher, der neben dem Sichttelefon steht, setzt uns über die Weltlage ins Bild: »Die erste Ernte in der Sahara hatte alle Erwartungen über troffen.« Kein Wunder »in einer Zeit, in der der Wetterbericht exakt gesendet werden kann und immer stimmt.« Doch bisweilen meldet sich auch die offizielle Indoktrination zu Wort: »Schaut mal her! In Westdeutsch land finden wieder mächtige Massenstreiks statt.« Hier muß es sich wohl um einen Irrtum handeln, denn im Jahr 2000 wird selbstver ständlich der Kapitalismus auch in West deutschland ausgedient haben, und ein gewisser Franz Josef Strauß wird gerade in einem Altersheim in Ohio/USA an Säuferle ber sterben. Nach der »Einigung der beiden deutschen Staaten zur Sozialistischen Deut schen Republik« wird auch endlich die deut sche Rechtschreibung reformiert und schülerfreundlich vereinfacht. »Die Mode besteht im Jahr 2000 für diese Tageszeit aus Supermini-Kleidern, die man mit langen Röcken oder mit kurzen Hosen variieren kann. Das Material ist pflegeleicht oder aus Papier, so daß man sie nach einma ligem Gebrauch wegwerfen kann.« Die che mische Industrie wandelt dann diese Kleidung in hochwertigen Dünger um. »Es gibt keine engen Straßen und Gassen und auch keine halb zerfallenen Häuser mehr.
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Auch das Gaswerk ist verschwunden. An seinem Platz steht ein Atomkraftwerk.« »Nach Arbeitsschluß um 12.00 Uhr fahre ich [...] in mein Haus auf dem Grund des Mittelmeeres. Mein Hausfisch begrüßt mich immer lebhaft.« »Meine fliegende 'Untertas se' steht vor der Tür und bringt mich auf den Nachbarplaneten zum Einkaufsbummel.« Vielleicht geht es sogar bis zum Saturn. Denn der Mensch braucht etwas Abwechslung und jeden Tag zum Mond zu fliegen wird auf die Dauer langweilig. Viele Krankheiten sind ausgerottet, wie auch die lästigen Insekten (seit 1992). Selbst gegen Krebs gibt es diverse Heilmittel. Das wichtigste aber ist eine ge sunde Lebensführung mit viel Sport. Und nur zum Knöpfchendrücker degradieren läßt sich der Mensch auch nicht. »Unser Leben ist schön und reich, weil wir, geeint in der gro ßen Menschengemeinschaft, nun wirklich die Herren der Erde sind.« Zukunftsgewiß lud die Junge Welt die fünfhundert Preisträger zum Sonnabend, den 8. Januar 2000, zu einer großen, festlichen Jubelfeier... Generationen jugendlicher Leser — die »Hineingeborenen« der DDR-Geschichte — verschlangen die »utopische Literatur«. Je besser diese den Klassenauftrag Perspektiv bewußtsein in den fünfziger und sechziger Jahren erfüllte, desto größer mußte die Ent täuschung über die realsozialistische Wirk lichkeit der siebziger und achtziger Jahre ausfallen. So gesehen, ist die DDR auch ein wenig wegen ihrer uneingelösten utopischen Versprechen untergegangen.
9. Anhang
9. Anhang 9.1. Die Top 25 der DDR-SF (Umfrage 1989) Im Jahr 1989 führten die SF-Fans Carsten Hohlfeld und Thomas Braunstein eine Um frage nach der »besten Titeln der DDR-SF al ler Zeiten« durch. Die Umfrage wurde über den privaten Postverkehr abgewickelt; Hohl feld und Braunstein versandten weit über einhundert Stimmzettel an SF-Fans (vor al lem aus verschiedenen SF-Clubs). Der Rück lauf von 109 Stimmzetteln wurde von Tho
mas Braunstein ausgewertet. Jeder der Ange schriebenen konnte bis zu 15 Titeln nennen, die nach Rangfolge der Beliebtheit mit 20,17, 14,12,10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 3, 3, 3, 3 Punkten be wertet wurden. Die Ergebnisse wurden in von Carsten Hohlfeld in seiner Amateurpu blikation Info Nummer 6 (27./28.1.1990) ver öffentlicht (siehe Tab. 15 und 16).
Tabelle 15 Die beliebtesten DDR-SF-Bücher
Rang
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
Autor
Steinmüller Prokop Rank Prokop Sjöberg Fuhrmann Krupkat Steinmüller Szameit Sjöberg del' Antonio Szameit Krupkat Weitbrecht Fuhrmann Steinmüller Ulbrich Szameit Bach Ziergiebel Ulbrich Simon Krohn Fuhrmann Steinberg
Titel
Punkte
Nen nun gen
Andymon Wer stiehlt schon Unterschenkel? Die Ohnmacht der Allmächtigen Der Samenbankraub Die stummen Götter Medusa Als die Götter starben Pulaster Drachenkreuzer Ikaros Andromeda Titanus Im Glanz der Sonne Zaurak Nabou Orakel der Delphine Planet der Sirenen Windschiefe Geraden Störgröße M Alarm im Tunnel Transterra Germelshausen 0.00 Uhr Zeit der Sternschnuppen Der unsichtbare Kreis Fremde Sterne Begegnung im Nebel Die Untersuchung Die Augen der Blinden
915,5 771,5 709 543,5 523 318,5 314,5 293,5 288 272 260 190 183,5 182,33 180 174 170 167 166,5 154 153 151 148 141,5 141
70 67 71 53 50 37 42 28 34 28 26 29 27 29 25 24 23 25 19 20 20 21 22 20 20
als be liebtester Titel
17 12,5 7 7,5 9,5 1 1 3 2 3,5 1 — 1 1,5 1 — 1 2 — — 1 1 — — 1
173
Vorgriff auf das Lichte Morgen
Tabelle 16 Die beliebtesten DDR-SF-Autoren Rang Autor
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
A. und K. Steinmüller Gert Prokop Arne Sjöberg Michael Szameit Rainer Fuhrmann Heiner Rank Günther Krupkat Hans Bach Erik Simon Alexander Kröger E. del' Antonio Bernd Ulbrich Peter Lorenz Klaus Frühauf G. und J. Braun
Punkt summe
Anzahl der Bücher
Nennun gen
davon als beliebtester Titel
1397 1315 795 784 741 709 513 423,5 388 375 359 323 297 295 287
4 2 2 5 5 1 3 5 3 10 4 2 4 9 4
125 120 78 108 98 71 73 49 57 54 37 43 41 47 36
20 20 13 6 2 7 2 3 2,5 3 2 2 3 — 3
9.2. Sekundärliteratur zur DDR-SF und zur SF allgemein Abret, Helga / Boia, Lucian: Das Jahrhundert der Marsianer. Der Planet Mars in der Sci ence Fiction bis zur Landung der Viking-Sonden 1976, München 1984 Adamovic, Ivan: »Czech SF in the Last Forty Years«, in: Science-Fiction Studies 1/1990 Anonym: »Wie leben wir im Jahr 2000«, in: Das Magazin 3/1955 Barmeyer, Eike (Hrsg.): Science Fiction. Theo rie und Geschichte, München 1972 Böhm, Karl: »Wissenschaftlich — aber mit mehr Phantasie«, in: Sonntag Nr. 53/1962 Braun, Johanna und Günter: »Zu dem be rühmten Werk: Sich in Übereinstimmung bringen. Einseitiges Gespräch mit dem Autor«, in: Quarber Merkur Nr. 61 (1984) Britikov, A. F.: Russkij sovetskij nau&io-fantastüfeskij roman, Leningrad 1970 Britikow, Anatoli: »Der Große Ring«, in: Stern des Ostens Nr. 4, Amateurpublikati on 1993 [= Auszug aus Britikov: Russ. sov.
174
n.-f. roman] Britikow, Anatoli: »Wir erschaffen eine so wjetische wissenschaftliche Phantastik«, in: Stern des Ostens Nr. 3, Amateurpubli kation 1992 [= Auszug aus Britikov: Russ. sov. n.-f. roman] Clarke, I. F.: Voices Prophesying War. Future Wars 1763-3749, zweite Auflage Oxford und New York 1992 Clarke, I. F.: The Pattern of Expectation 1644 — 2001, London 1979 Dneprow, Anatoli: »Was sind Zukunftsroma ne?«, in: Kultur und Leben 5/1962 Doren, Alfred: »Wunschraum — Wunsch zeit«, in: Vorträge 1924-1925, Vorträge der Bibliothek Warburg, Nendeln (Liechten stein) 1967 Ebert, Günter: »Künstlerisch — aber mit mehr Wissen«, in: Sonntag Nr. 53/1962 Eichler, Gerhard: »Kein Perpetuum Mobile«, in: Sonntag Nr. 45/1962
9. Anhang Ellerbrock, Beate und Jürgen/Thieße, Frank: Perry Rhodan. Untersuchung einer Science Fiction-Heftromanserie, Gießen 21977 Entner, Heinz: »Wie utopisch ist der utopi sche Roman?«, in: Neue Deutsche Literatur 1/1970 Entner, Heinz: »Mauserung einer Gattung. Utopische Literatur eines Jahrzehnts«, in: Neue Deutsche Literatur 12/1976 Entner, Heinz: »Gut gemeint — gut ge macht?«, in: Neue Deutsche Literatur 7/1979 Farin, Klaus: »Der Traummeister. Ein phan tastischer Roman aus der alten DDR«, in: science fiction media Nr. 77/Oktober 1990 Fekete, John: »Science Fiction in Hungary«, in: Science-Fiction Studies 2/1989 Fest, Joachim: Der zerstörte Traum. Vom Ende des utopischen Zeitalters, Berlin 1991 Fisher, Peter S.: Fantasy and Politics. Visions of the Future in the Weimar Republic, Madison/WI 1991 Förster, Werner: »Die großen Reserven. An merkungen zur literarischen Phantastik der letzten Jahre«, in: Neue Deutsche Litera tur 2/1983 Förster, Werner: »Time Travelling into the Present. Science Fiction Literature in the GDR«, in: Journal of Popular Culture 1/1986 Förster, Werner: »Ansprüche und Angebote. Zur jüngeren SF-Autoren-Generation der DDR«, in: Spittel, Olaf R.: Science-fiction. Essays, Halle Leipzig 1987 Gakov, Vladimir / Brians, Paul: »NuclearWar Themes in Soviet Science Fiction: An Annotated Bibliography«, in: Science-Fic tion Studies 1/1989 Gilsenbach, Reimar: Der ewige Sindbad, Berlin 1975 Gloss, Ivo: »Die Science Fiction Erzählung der DDR von den Anfängen bis 1967«, in: Terminator Extra Nr. 2,1991 Gloss, Ivo: »'Wo ist denn hier die lichte Zu kunft?' Zur sowjetischen SF der letzten Jahre der Union«, in: Zukünfte Nr. 3,1992 Grimm, Reinhold / Hermand, Jost (Hrsg.): Deutsches utopisches Denken im zwanzigsten Jahrhundert, Stuttgart 1974 Hahn, Ronald M. / Jansen, Volker (Hrsg ): Lexikon des Science Fiction Films, München 1987 Hauswald, Gerhard: »Propheten dringend gesucht. Eine Betrachtung über den Zu
kunftsroman«, in: Sonntag Nr. 52/1957 Heidtmann, Horst: »Nachwort. Science Fic tion in der DDR«, in: Heidtmann, Horst (Hrsg.): Von einem anderen Stern. ScienceFiction-Geschichten aus der DDR, dtv Mün chen 1981 Heidtmann, Horst: Utopisch-phantastische Lite ratur in der DDR. Untersuchungen zur Ent wicklung eines unterhaltungsliterarischen Genres von 1945-1979, München 1982 Hein, Herta / Ludwig, Karin: »Die Aufnah me und Verbreitung der wissenschaftlich phantastischen Literatur in der DDR«, in: Quarber Merkur Nr. 19 (1969) Hermand, Jost: Der alte Traum vom neuen Reich. Völkische Utopien und Nationalsozia lismus, Frankfurt am Main 1988 Hermand, Jost: Grüne Utopien in Deutschland. Zur Geschichte des ökologischen Bewußtseins, Frankfurt am Main 1991 Höpcke, Klaus: »'1984'?-1984«, in: Einheit Nr. 2/1984 Houdelet, Gerd: »Informationen zu SF-Clubs in der DDR«, in: Mauersegler Eins, Ama teurpublikation Berlin 1990 Kasack, Wolfgang (Hrsg.): Science-Fiction in Osteuropa, Berlin 1984 Köhler, Willi: »Alpträume oder Gewißheit menschlichen Glücks?«, in: Neues Deutsch land vom 17.4.1966 Könner, Alfred: »Wirklichkeit und Utopie. Zum Problem der Zukunftsromane für Kinder«, in: Deutschunterricht 4/1958 Krämer, Ralf P./Simon, Erik: »Auseinander setzung mit Science-Fiction-Literatur«, in: Sächsisches Tageblatt 9.8.1972 Krämer, Ralf P./Simon, Erik/Hutschenreuther, Bernd: »Der Stanislaw-Lem-Klub«, in: TERRAsse Nr. 10 Amateurpublikation, Dresden 1994 Krohn, Rolf: »Ich konnte selten klagen«, in: Solar-X Nr. 40, »DDR-Science-Fiction-Special«, Amateurpublikation, Halle 1993 Kruschel, Karsten: »Zwischen Vision und Ba nalität. Die SF-Literatur der DDR ■— ein abgeschlossenes Gebiet? Ein Rückblick. Ein Countdown«, in: Jeschke, Wolfgang: Das Science Fiction Jahr Ausgabe 1992, München 1992 Laabs, Hans-Joachim: »Ganymed auf fal schem Kurs. Bemerkungen zur utopi schen Literatur in der DDR«, in: Neues Deutschland vom 9.3.1963 Laitko, Hubert: »Bemerkungen zum Erzäh-
175
Vorgriff auf das Lichte Morgen lungsband 'Marsmenschen'«, internes, Neue Deutsche Literatur Nr. 9/1990 nicht publiziertes Verlagsgutachten, 1967 Rank, Heiner: »Zehn Jahre Arbeitskreis für Lange, Dieter: »Wieviel Sonnen leuchten utopische Literatur«, in: Simon, Erik/Spitüber Deinem Haus?« / »Gutes Wetter für tel, Olaf R.: Science Fiction in der DDR. PerGetreidebäume« / »Arzt im dritten Jahr sonalia zu einem Genre, Berlin 1982 tausend«, in: Wochenpost Nr. 13/1970; Rasch, Carlos: »Phantastik und Gegenwart«, 20/1970; 43/1970 in: Berliner Zeitung vom 1.11.1966 Marzin, Florian: »Der Traummeister — oder: Rasch, Carlos: »Die utopische Literatur und Der Traum der DDR-SF ist ausgeträumt«, die Gegenwart. Autoren und verlegen er in: Science Fiction Times Nr. 10/1991 örtern Probleme der Zukunftsliteratur«, Mechtel, Hartmut: »Die Damen im All«, in: in: Börsenblatt des Deutschen Buchhandels Neue Deutsche Literatur Nr. 12/1984 Nr. 3/1967 (1967a) Mechtel, Hartmut: VEB Utopia. Science-fiction Rasch, Carlos: »Raumfahrt oder Erden in der DDR — ein Rückblick?, Funkessay, leben?«, in: Sonntag Nr. 31/1967, S. 10 RIAS Berlin, Erstsendung 22.2.1990 (1967b) Moylan, Tom: Das unmögliche Verlangen. Sci Redlin, Ekkehard: »Die utopische Dimensi ence fiction als kritische Utopie, Hamburg on«, in: Neue Deutsche Literatur Nr. 1990 10/1968 Müller-Claud, Werner: »Die unheilige Missi Redlin, Ekkehard: »Wie zukünftig ist eigent on des Perry Rhodan. Sintflut und Ver lich die Zukunftsliteratur?«, in: Sonntag? führung auf dem westlichen Science-FicNr. 32/1972 tion-Markt«, in: Sonntag 45/1970 Redlin, Ekkehard: »Utopische Literatur und Münkler, Herfried: »Ist die Utopie am Ende? Qualität«, in: Temperamente 3/1979 Drei wichtige Bücher zu einer keineswegs Redlin, Ekkehard: »Nachwort: Reifeprozeß«, überflüssigen Debatte,« in: Die ZEIT, in: Nagula, Michael (Hrsg.): Fenster ins 26.41991 Licht. Science Fiction-Erzählungen aus der Neumann, Hans-Peter (Hrsg.): »Das letzte DDR, Heyne München 1983 Jahr DDR-Science-Fiction. Ein Rückblick Redlin, Ekkehard: »Entpflichtung im Nir auf 1990«, in: Terminator Extra Nr. 1,1991 gendwo«, in: Lichtjahr 3 (1984) Noack, Renate/Schwarz, Ingo: »Der Science- Redlin, Ekkehard: »Ein Verlag bestimmt sein Fiction-Roman in den USA als ein Mittel Profil. Aus den Anfängen der utopischen der Auseinandersetzung mit dem McCarLiteratur der DDR«, in: Alien Contact Nr. thyismus«, in: Wissenschaftliche Zeitschrift 14,1993 der Humboldt-Universität zu Berlin, Ges- Redlin, Ekkehard: »Der lange Weg zum Sprachw. R. XXV (1976) Bradbury«, in: Alien Contact Nr. 15-16, Nudelman, Rafail: »Soviet Science Fiction 1994 and the Ideology of Soviet Society«, in: Ritter, Claus: Start nach Utopolis. Eine Zu Science-Fiction Studies 1/1989 kunfts-Nostalgie, Berlin 1978 Parnov, Jermej: Fantastika v vek NTR. Oferki Ritter, Claus: Anno Utopia oder So war die Zu sovremennoj naulfnoj fantastiki, Moskau kunft, Berlin 1982 1974 Ritter, Claus: Kampf um Utopolis oder Die Mo Pawelzig, Gerd: »Wir fragen nach der Zu bilmachung der Zukunft, Berlin 1985 kunft«, in: Technikus Nr. 5/1967 Rottensteiner, Franz: »Vorwort«, in: RottenPehlke, Michael/Lingfeld, Norbert: Roboter steiner, Franz (Hrsg.): Die andere Zukunft. und Gartenlaube. Ideologie und Unterhaltung Phantastische Erzählungen aus der DDR, in der Science-fiction-Literatur, München Frankfurt am Main 1982 1970 Ruf, Heiner: »Andymon, Utopie aus der Peitsch, Steffen: »Science Fiction für Kinder. DDR«, in: Süddeutsche Zeitung vom Überlegungen zur Spezifik einer spezifi 23./24.7.1983 schen Form«, in: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Salewski, Michael: Zeitgeist und Zeitmaschine. Science fiction. Essays, Halle Leipzig 1987 Science Fiction und Geschichte, München Pischel, Joseph: »Das Ende der Ütopie? Zur 1986 aktuellen Diskussion um die DDR-Litera Scharf, Götz: »Herren von Automaten«, in: tur und zum Streit um Christa Wolf«, in: Sonntag Nr. 48/1962
176
9. Anhang
Schierlich, Walter: »Zur Problematik des Zu kunftsromans«, in: Der Bibliothekar 9/1957 Schriftstellerverband der DDR: Wissenschaftli che Phantastik. Autoren der Deutschen De mokratischen Republik, (Werkstattheft '78) 1978 Schröder, Gustav: »Zur Geschichte der utopi schen Literatur in der DDR«, in: Schröder, G. (Hrsg.): Untersuchungen zur sozialisti schen Unterhaltungsliteratur, in: Potsdamer Forschungen Reihe A, Heft 15/16 1975 Schröder, Gustav / Breitenfeld, Annette / Zander, Gisela: »Science-Fiction-Literatur in der DDR. Ein Überblick über die Se kundärliteratur«, in: Wissenschaftliche Zeit schrift der Pädagogischen Hochschule Magde burg 23(1986), Heft 6 Schwendter, Rolf: Zur Geschichte der Zukunft. Zukunftsforschung und Sozialismus Band 1, Frankfurt am Main 1982 Schwendter, Rolf: Zur Zeitgeschichte der Zu kunft. Zukunftsforschung und Sozialismus Band 2, Frankfurt am Main 1984 Sckerl, Adolf: Wissenschaftlich-phantastische Li teratur. Anmerkungen zu ihrem Wesen und ihrer Entwicklung, Überlegungen zum Um gang mit ihr in unserer Gesellschaft, Kultur bund der DDR 1976 (Arbeitsmaterial für die literaturpropagandistische Arbeit im Kulturbund der DDR) Simon, Erik: »Vernunftbegabte Saurier und intelligente Menschen«, in: Neue Deutsche Literatur, Nr. 7/1987 Simon, Erik: »Die Science-fiction in Atlantis und was aus ihr geworden ist«, in: Fanta stisches Forum Nr. 5, Amateurpublikation, Düsseldorf 1991 Simon, Erik: »Begebenheiten des Dresdener Stanisiaw-Lem-Clubs«, in: Mauersegler Eins, Amateurpublikation, Berlin 1990 Simon, Erik: »So tun als ob«, in: Solar-X Nr. 41, Amateurpublikation, Berlin 1993 Simon, Erik /Spittel, Olaf R.: Science-fiction in der DDR. Personalia zu einem Genre, Berlin 1982 Simon, Erik /Spittel, Olaf R.: Das Lexikon: Die Science-fiction der DDR. Autoren und Werke, Berlin 1988 Spittel, Olaf R.: »Von fremden und bekann ten Sternen«, in: Temperamente 4/1980 Spittel, Olaf R.: »'Als Helden seid ihr mir zu wider'. Gedanken zur Perspektive der Menschheit in der SF-Literatur der DDR«, in: Beiträge zur Kinder- und Jugendliteratur
Heft 72,1984 Spittel, Olaf R.: »Die phantastischen Möglich keiten der phantastischen Literatur. Sci ence-fiction für Kinder in der DDR«, in: Beiträge zur Kinder- und Jugendliteratur, Heft 79,1986 Spittel, Olaf R.: »Die Idee des Fortschritts in der Science-Fiction. Anmerkungen zur jüngsten SF-Literatur der DDR«, in: Weimaer Beiträge 3/1987 (1987a) Spittel, Olaf R.: »Zur DDR-SF der achtziger Jahre«, in: Mitteilungen des Schriftstellerver bandes der DDR, Nr. 8-9/1987 (1987b) Spittel, Olaf R.: »Nachwort«, in: Olaf R. Spit tel (Hrsg.): Die Zeitinsel. SF-Erzählungen aus einem Land, das es mal gab, Berlin 1991 Stapledon, Amy: Utopias for a Dying World. Contemporary German Science Fiction's Plea for a New Ecological Awareness, Bern, New York etc. 1993 Steinmüller, Angela: »Rückblick auf das Atomzeitalter. Science Fiction zwischen Paradies und Weltuntergang«, in: Klaus Burmeister und Karlheinz Steinmüller (Hrsg.): Streifzüge ins Übermorgen. Science Fiction und Zukunftsforschung, Weinheim Basel 1992 Steinmüller, Angela und Karlheinz: »Die be fohlene Zukunft. DDR-Science Fiction zwischen Wunschtraum und (Selbst-)Zensur«, in: Das Science Fiction Jahr 1994, München 1994 Steinmüller, Angela und Karlheinz: »Haupt stadt der DDR, 6. Januar 2000«, in: Zukünfte Nr. 11, März 1995 Steinmüller, Karlheinz: »Die Geburt der Sci ence-fiction aus dem Geist des 19. Jahr hunderts«, in: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Sci ence fiction. Essays., Halle Leipzig 1987 Steinmüller, Karlheinz: »Phantastische Lite ratur in der DDR«, in: R. Gustav Gaisbauer (Hrsg.): Der Zweite Kongreß der Phanta sie, Passau 1989 Steinmüller, Karlheinz: »'Diese Meteoriten sind verdammte Burschen, Teufel noch mal!' Günther Krupkat zum Gedenken«, in: Alien Contact 9 (Oktober 1991) Steinmüller, Karlheinz: »Das Ende der utopi schen Literatur. Ein themengeschichtli cher Nachruf auf die DDR-Science-fic tion«, in: The Germanic Review Nr. 4/1992 Steinmüller, Karlheinz: Gestaltbare Zukünfte. Zukunftsforschung und Science Fiction, SFZWerkstattBericht 13, Gelsenkirchen 1995
177
Vorgriff auf das Lichte Morgen
Taut, Heinrich: »Wie soll unsere Zukunftsli teratur aussehen?« in: Sonntag Nr. 44/1962 Tenner, Gottfried: »Der starke Mann und die Angst in der Science Fiction. Ablösung ei nes Prinzips, Beibehaltung der Unwissen schaftlichkeit«, in: Sonntag Nr. 45/1970 Todorov, Tzvetan: Einführung in die fantasti-
sche Literatur, Frankfurt am Main 1992 Varga, Csaba: »Drei Generationen der unga rischen SF«, in: Zukünfte Nr. 3,1992 Walther, Klaus: »Literarischer Dilettantismus oder Real-Phantastik?«, in: Sonntag Nr. 40/1967 Wuckel, Dieter: Science Fiction. Eine illustrierte Literaturgeschichte, Leipzig 1986
9.3. Rezensionen zur frühen DDR-SF (Auswahl) Auswahlbibliographie vornehmlich älterer Rezensionen zu DDR-SF (ohne Sammelre zensionen) geordnet nach rezensierten Werken Bagemühl, Arthur: Das Weltraumschiff Körber, Hans-Günther, in: Die Buchbespre chung NF.4 (30. Folge) Nr. 824 (1953), S. 7f Beuchler, Klaus: Einer Zuviel im Lunakurier Ebert, Günter: Alarm auf dem Mond, in: Neues Deutschland Literaturbeilage Nr. 9/1965 Beuchler, Klaus: Sylvanus contra Sylvanus Baldauf, Helmut: »Computer contra Verant wortung?«, in: Neue Deutsche Literatur 1/1970, S. 162-164 Beuchler, Klaus: Zepp und hundert Abenteuer Ebert, Günter: »Keine hundert Abenteuer«, in: Neues Deutschland Literaturbeilage 7/1967 Branstner, Gerhard: Die Reise zum Stern der Beschwingten Ebert, Günter: »Phantastischer Ulk«, in: Neu es Deutschland Literaturbeilage 2/1969 Braun, Günter und Johanna: Der Irrtum des Großen Zauberers Sckerl, Adolf: »Märchen mit elektronischen Maschinen«, in: Berliner Zeitung Nr. 61 (2.3.1973), S. 6 Braun, Günter und Johanna: Der Fehlfaktor Ebert, Günter, in: Sonntag 2/1976 S. 5 Braun, Günter und Johanna: Unheimliche Er scheinungsformen auf Omega XI Sckerl, Adolf: »Der Mensch in der Phanta stik. Bemerkungen zu zwei neuen utopi schen Romanen«, in: Berliner Zeitung Nr. 251 (11.9.1974), S.6 del' Antonio, Eberhardt: Gigantum Schierlich, Walter, in: Der Bibliothekar 9/1957 S. 940-941
178
del' Antonio, Eberhardt: Titanus Schierlich, Walter, in: Der Bibliothekar 9/1960, S. 944-946 Melchert, Rulo: »In die Zukunft träumen — aber wie?«, in: Junge Welt 5/1967 (6.1.1967) del' Antonio, Eberhardt: Die Heimkehr der Vorfahren Melchert, Rulo: »In die Zukunft träumen — aber wie?«, in: Junge Welt 5/1967 (6.1.1967) Fahlberg, H. L.: Erde ohne Nacht G., M., in: Die Buchbesprechung 11/1956, S. 676f. Fahlberg, H. L.: Betatom Schierlich, Walter: »Zur Problematik des Zu kunftsromans«, in: Der Bibliothekar 9/1957, S. 925-929 Fickelscherer, Helmut (Hrsg.): Begegnung im Licht Förster, Werner: »Begegnung im Zwielicht«, in: Neue Deutsche Literatur 4/1978, S. 140144 Förster, Werner: »Phantastik phantastisch? Anmerkungen zu einem literarischen Genre«, in: Forum 21/1977, S. 12 Friedrich, Herbert: Der Damm gegen das Eis Melchert, Rulo/Hanspach, Horst: »Sobolew baut einen Damm gegen das Eis«, in: Jun ge Welt 182/1966 (5.8.1966), Beilage 8/66, S. llf Frühauf, Klaus: Am Rande wohnen die Wilden Hannes, Dieter: »Merkwürdige Besucher von dem Planeten Morn«, in: Neues Deutsch land 26J27.6.1976 Fühmann, Franz: Saiäns-Fiktschen Schiller, Dieter, in: Weimarer Beiträge 29(1983)/2, S. 350-355 Groß, Richard: Der Mann aus dem anderen Jahrtausend
9. Anhang Korluß, Wolfgang, in: Der Bibliothekar 1/1962, S. 49-51 Ebert, Günter: in: Eulenspiegel 47/1962, S. 6 Horstmann, Hubert: Die Stimme der Unend lichkeit Billing, Gert: »Striptease auf fremden Plane ten?«, in: Die Weltbühne 9/1966, S. 279-281 Kröger, Alexander: Antarktis 2020 Sckerl, Adolf: »Abenteuerliche Episode von morgen«, in: Berliner Zeitung Nr. 78 (19.3.1974), S. 6 Kröger, Alexander: Sieben fielen vom Himmel Stelzer, Kurt: »Die Kosmonauten baden aus giebig. Alexander Krögers utopischer Ro man zeigt manche Schwächen«, in: Junge Welt 56/1970 (6.3.1970) Beilage 10 Billing, Gert: »Humor aus dem All«, in: Die Weltbühne 36/1970, S. 1151-1152 Krupkat, Günther: Nabou Schierlich, Walter, in: Der Bibliothekar 10/1969, S. 1054-1056 Leman, Alfred/Taubert, Hans: Das Gastge schenk der Transsolaren Sckerl, Adolf: »Phantastische Begegnungen«, in: Berliner Zeitung Nr. 155 (6.6.1973) S. 6 Letsche, Curt: Verleumdung eines Sterns Rasch, Carlos: »Verleumdung eines Sterns. Zukunftsvision unserer Erde«, in: Technikus 2/1968, S. 47 Müller, Horst: Signale vom Mond Ebert, Günter: in: Eulenspiegel 47/1962, S. 6 Müller, Horst: Kurs Ganymed Laabs, Hans-Joachim: »Ganymed auf fal schem Kurs«, in: Neues Deutschland Litera turbeilage 9.3.1963 Potthoff, Konrad: Wilhelmine und der unheimli che Planet Schönewerk, Klaus-Dieter: »Spiel der Phanta
sie in die Zukunft gerichtet«, in: Neues Deutschland 2./3.12.1978 Rank, Heiner: Die Ohnmacht der Allmächtigen Sckerl, Adolf, in: Berliner Zeitung Nr. 68 (9.3.1973), S. 6 Rasch, Carlos: Magma vom Himmel Ebert, Günter, in: Sonntag 8/1976, S. 4 Seghers, Anna: Sonderbare Begegnungen Krenzlin, Leonore: »Sonderbare Begegnun gen«, in: Sonntag 36/1973 Selber, Martin: Atlantisches Rätsel Kasselt, Rainer: »Schatzsucher auf Atlantis«, in: Junge Welt 5.4.1969 Steinberg, Werner: Die Augen der Blinden Sckerl, Adolf: »Phantastik mit halber Kraft?«, in: Berliner Zeitung Nr. 224 (15.8.1973), S. 6 Tuschei, Karl-Heinz: Ein Stern fliegt vorbei Rasch, Carlos: »Menschenbild der Zukunft. Überlegungen zum utopischen Roman zwischen Phantasie und Wirklichkeit«, in: Der Morgen 94/1968 (20.4.1968), S. 4 Tuschei, Karl-Heinz: Die Insel der Roboter Sckerl, Adolf: »Spannendes Kombinieren«, in: Berliner Zeitung Nr. 246 (6.9.1973), S. 6 Tuschei, Karl-Heinz: Kommando Venus 3 Rasch, Carlos: »Mit Netz und Klopfzeichen gegen Roboter«, in: Kulturmosaik 13 VA 28/80 (7.7.1980) Vieweg, Heinz: Ultrasymet bleibt geheim P., K., in: Neues Deutschland Literaturbeilage 204/1956 (26.8.1956) T., H., in: Die Buchbesprechung 2/1956, S. 110111 Weise, Lothar: Das Geheimnis des Transpluto Ebert, Günter: in: Eulenspiegel 47/Vlfil, S. 6 Ziergiebel, Herbert: Die andere Welt Ebert, Günter: »Wagnis Weltall«, in: Neues Deutschland Literaturbeilage 11/1966
9.4. Sonstige Literatur Baade, Fritz: Der Wettlauf zum Jahre 2000. Mit Gedanken zu Tragen des intersystemaren Wettbewerbs von Karl Heinz Domdey, Union Verlag (Ost-)Berlin 1966 Barnasch, Hellmuth: Einführung in die marxi stisch-leninistische Literaturanalyse Teil I. Lehrbriefe für das Fernstudium der Leh rer, Potsdam 1970 Bebel, August: Die Frau und der Sozialismus, Stuttgart 1919 (Erstauflage 1879)
Bloch, Ernst: Freiheit und Ordnung, Abriß der Sozialutopien, Leipzig 1985 (Erstausgabe 1946) Böhm, Karl / Dörge, Rolf: Auf dem Weg zu fernen Welten. Ein Buch von der Weltraum fahrt, Berlin 1958 Böhm, Karl / Dörge, Rolf: Gigant Atom, Ber lin 1956 Böhm, Karl / Dörge, Rolf: Unser Welt von morgen, Berlin 1960
179
Vorgriff auf das Lichte Morgen
Braun, Wernher von: Start in den Weltraum. 1961 Ein Buch über Raketen, Satelliten und Raum Mercier, Louis-Sébastien: Das Jahr 2440. Ein fahrzeuge, Gütersloh Traum aller Träume, Frankfurt/M. 1982 Curth, Werner / Hartung, Hans-Joachim Mielke, Heinz: Der Weg ins All. Tatsachen und (Hrsg.): 1000 PS und mehr, Berlin 1955 Probleme des Weltraumfluges, Berlin 1957 Curth, Werner / Knoblich, Heinz / Wolff- Müller-Claud, Werner (Hrsg.): Wir werden es gramm, Horst (Hrsg.): Menschen, Maschi erleben. An der Schwelle zum dritten Jahrtau nen, Energien. Ein Sammelwerk zur polytech send, Leipzig Jena Berlin 1971 nischen Erziehung, Berlin 1959 Platon: Der Staat, Leipzig 1978 Darnton, Robert: Der letzte Tanz auf der Mau Porst, Peter / Klaus, Georg: Atomkraft — er. Berliner Journal 1989-1990, München Atomkrieg, Berlin 1948 1991 Pracht, Erwin: Abbild und Methode. Exkurs de Bruyn, Günter: Jubelschreie, Trauergesänge. über den sozialistischen Realismus, Halle Deutsche Befindlichkeiten, Frankfurt/M. 1974 1991 PhlD 1983: Philosophische Information und Do Heym, Stefan: Das kosmische Zeitalter. Ein Be kumentation. Aus dem philosophischen Leben richt, Berlin 1959 der DDR, Lieferung 3.4/1983 Jäger, Manfred: Kultur und Politik in der DDR. Sachartschenko, Wassili: Eine Reise in das Ein historischer Abriß, Köln 1982 Morgen, Berlin 1954 Kahn, Herman / Wiener, Anthony J.: Ihr wer Sänger, Eugen: Raumfahrt — technische Über det es erleben. Voraussagen der Wissenschaft windung des Krieges. Aktuelle Aspekte der bis zum Jahre 2000, Wien München Zürich Überschall-Luftfahrt und Raumfahrt, Ham 1968 burg 1958 Klaus, Georg: Kybernetik in philosophischer Teilhard de Chardin, Pierre: Mensch im Kos Sicht, Berlin 1961 mos, München 1958, [Ost-]Berlin 1966 Klaus, Georg: Kybernetik und Gesellschaft, Ber Uhse, Bodo: »Träume, Pläne Wirklichkeit«, lin 1964 in: Menschen und Werke. Vom Wachsen und Klaus, Georg: Kybernetik — eine neue Univers Werden des neuen Lebens in der Deutschen alphilosophie der Gesellschaft, Berlin 1973 Demokratischen Republik, hrsg. vom Deut Kramer, Thomas: Mosaik Fan-Buch. Die ersten schen Schriftstellerverband, Berlin 1952 89 Hefte des »Mosaik von Hannes Hegen«, Wichner, Ernst / Wiesner, Herbert (Hg.): Berlin, 2. korrigierte Aufl. 1993 Zensur in der DDR. Geschichte, Praxis und Krauss, Werner: »Geist und Widergeist der »Ästhetik« der Behinderung von Literatur, Utopien«, zuerst erschienen in: Sinn und Ausstellungsbuch, Literaturhaus Berlin Form Nr. 5,6/1962, nachgedruckt in: Wer 1991 ner Krauss (Hrsg.): Reise nach Utopia. Wichner, Ernst / Wiesner, Herbert (Hrsg.): Französische Utopien aus drei Jahrhunderten, »Literaturentwicklungsprozesse«. Die Zensur Berlin 1964 in der DDR, Frankfurt/M. 1993 Maren-Grisebach, Manon: Theorie und Praxis Erläuterungen zur Sowjetliteratur, Berlin 1953 der literarischen Wertung, München 1974 Weltall Erde Mensch. Ein Sammelwerk zur Ent Matthias, Erich / Schierbaum, Hansjürgen: wicklungsgeschichte von Natur und Gesell Errungenschaften. Zur Geschichte eines schaft, Berlin 1954 — viele bearbeitete Schlagwortes unserer Zeit, Ilm München Auflagen
9.5. In der DDR verfaßte Dissertationen über Science Fiction [18] Jesper, Karl-Heinz: Zur politisch-ideologischen Funktion der Massenkommunikationsmittel in Westdeutschland unter besonderer Berück sichtigung von utopischer Belletristik, illu strierter Presse und Schlagertexten, Rostock
180
1966 Börner, Albrecht: Gesellschaftsordnung und Menschenbild im deutschen utopischen Ro man des 20. Jahrhunderts, Jena 1967
9. Anhang Giesler, Bernd: Mensch und Gesellschaft im künstlerischen Schaffen I. A. Efremovs, unter sucht an ausgewählten Werken, Dresden 1972 Richter, Karl-Ludwig: Zu einigen Problemen der Rolle, Funktion und Gestaltung von Wis senschaft und Technik in der phantastischen Literatur, untersucht an ausgewählten Wer ken der sowjetischen Phantastik, Dresden 1972 Thiele, Gisela: Zum Funktionswandel literari scher Utopien — Versuch einer darstellenden Analyse, Jena 1973 Nitsche, Michael: Über den Einfluß einzelner Kunstgattungen auf das Schöpfertum des so zialistischen Naturwissenschaftlers und Inge nieurs, Ilmenau 1974 Hellweg, Joachim / Ritter, Claus: Erkenntnis se und Probleme, Methoden und Ergebnisse bei der künstlerischen Gestaltung sozialisti scher Zukunftsvorstellungen im Film unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen der AG defa-futurum. Ein Beitrag zur Theorie und Praxis der Gestaltung von Zukunftsvor stellungen in Massenmedien, Leipzig 1975 Ploog, Hannelore: Zu weltanschaulich-philoso phischen Problemen in Huxleys Utopie »Schöne neue Welt«, Berlin 1975 überarbeitet erschienen als: Ploog, Hannelo re: Im Netz der Manipulierung. Aldous Huxley und seine »Brave New World«, Berlin 1979 Sckerl, Adolf: Wissenschaftlich-phantastische Li teratur. Überlegungen zu einem literarischen Genre und zu seiner Entwicklung in der DDR, Berlin 1977 Ulbrich, Renate / Schwarz, Ingo: Science-fic tion-Literatur in den USA: Ihre Möglichkei ten der kritischen Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Gesellschaft, Berlin 1979 Förster, Werner: Realität und Entwurf. Zu eini gen Aspekten des Genres Phantastik in der DDR-Literatur der 70er Jahre, Leipzig 1980 Lohr, Horst: Zur Funktion mythen-, märchen-, sagen- und legendenhafter Elemente in der Li teratur der DDR der sechziger und siebziger Jahre, Leipzig 1981 Neumann, Angelika: Zu einigen Aspekten der märchenhaft-phantastischen Kinderliteratur,
Leipzig 1981 Ellendt, Annemarie: Fachsprachliche Elemente in der modernen englischen und amerikani schen Science-Fiction-Literatur, Leipzig 1983 Spittel, Olaf: Science Fiction in der BRD. Zur Theorie und Vermarktung eines literarischen Genres, Berlin 1985 Jamil, Rajaa Abdul Razzak: Phantastische Ge staltungsmittel in der DDR-Gegenwartslite ratur unter besonderer Berücksichtigung der Kinderliteratur, Leipzig 1986 Holtkamp, Wolfgang: Realität und Repräsenta tion. Zum Verhältnis von Science Fiction, Fantasy und Mainstream-Literatur in der Prosa Ursula K. LeGuins, Rostock 1987 Breitenfeld, Annette: Untersuchungen zur SFLiteratur der DDR — Die Begegnung mit au ßerirdischen Lebensformen, Magdeburg 1988 überarbeitet erschienen als: Breitenfeld, An nette: Die Begegnung mit außerirdischen Le bensformen. Untersuchungen zur ScienceFiction-Literatur der DDR, Schriftenreihe und Materialien der Phantastischen Bi bliothek Wetzlar, Band 6, Wetzlar 1994 Blume, Mikaela: Untersuchungen zur Rolle der Frau in der Science-fiction-Literatur der DDR seit 1970, Leipzig 1989 Kruschel, Karsten: Dialektik von Eutopischem und Dystopischem in der Science-Fiction-Li teratur der DDR in den achtziger Jahren, Leipzig 1991 überarbeitet erschienen als: Kruschel, Kar sten: Spielwelten zwischen Wunschbild und Wambild. Eutopisches und Dystopisches in der SF-Literatur der DDR in den achtziger Jahren, Passau 1995 Hartung, Thomas: Die Science Fiction der DDR von 1980-1990. Eine unterhaltungsliterari sche Bestandsaufnahme unter thematischem und wirkungsspezifischem Aspekt, Magde burg 1992 unter gleichem Titel als Buch erschienen (Magdeburg 1992) Ende, Dagmar: Untersuchungen zum Men schen- und Gesellschaftsbild an ausgewählten Werken S. Lems und zu deren Aufnahme durch die Literaturkritik der DDR 1954-1990, Magdeburg 1992 (Habilitation)
181
Vorgriff auf das Lichte Morgen
Erich Schmitt: Karl Gabels sämtliche Weltraumabenteuer (1980) Umschlag, Illustrator: Erich Schmitt
182
9. Anhang
9.6. SF-Comics in der DDR (Auswahl) Mosaik von Hannes Hegen
Titel bis Nr. 37 nach Bibliographie 1946-1982 des Verlags Neues Leben Berlin, 1983, S. 464f. Die Heftreihe erschien ab 1955, sie wurde ab Heft 38 vom Verlag Junge Welt übernommen. Nr. Monat Titel
Nr. Monat Titel
25 26 27 28 29 30
12/58 1/59 2/59 3/59 4/59 5/59
40 41 42 43 44
3/60 4/60 5/60 6/60 7/60
31 32 33
6/59 7/59 8/59
34 35 36 37
9/59 10/59 11/59 12/59
38 39
1/60 2/60
45 51 52 56 57 61 62 66 67 72 73
8/60 2/61 3/61 7/61 8/61 12/61 1/62 5/62 6/62 11/62 12/62
Die Entführung ins All Notlandung auf dem Mars Die neue Sonne Alarm in der Raumstation Auf dem Neos verschollen Der Staudamm am Schwarzen Fluß Unternehmen Garnele Der Blitz als Entdecker Digedanium. Metall vom Meeresgrund Geheimsache Digedanium Die große Flugschau Harte Schule Maschine CB-5 auf dem Prüfstand Maschine CB-5 in Gefahr Ein rätselhafter Fund
Tatort Papageienstraße 12 Das Geheimlabor im Stollen 5 Erdölpiraten Elefant gesucht Geheimakte KF 3 verschwunden Ziolkowski weist den Weg Im Zeichen des Wassermanns Die Entdeckung des Algensees Schreibtisch ahoi! Schwein muß man haben Der Lurch mit der Brille Im Lande der Saurier Die Tierstimmenjäger Auf Affenfang im Gletschereis Die verschlüsselte Botschaft In grauer Vorzeit
Comic-Bücher von Erich Schmitt Adam und Evchen. Kollege Blech, Karikaturen (Eulenspiegel-Verlag Berlin, 1. Aufl. 1965) Das dicke Schmitt-Buch (Eulenspiegel-Verlag Berlin, 1. Aufl. 1968,31974), darin: Kollege Blech Adam und Evchen Gabels Weltraumabenteuer Die Karikatur im Dienste der Wissen schaft Karl Gabels Weltraumabenteuer (EulenspiegelVerlag Berlin, 1. Aufl. 1973)
Karl Gabels sämtliche Weltraumabenteuer (Eu lenspiegel-Verlag Berlin, 1. Aufl. 1980), darin: 1. Expedition: Die Reise zu den Proximanen 2. Expedition: Aloa, der 5. Planet 3. Expedition: Der Weltraum-Katamaran 4. Expedition: Auf Tierfang im Kosmos Ein Planet wird gesucht (Kinderbuchverlag Berlin, 1. Aufl. 1984)
183
Vorgriff auf das Lichte Morgen
Ein Weltraumabenteuer Signale. Ein Weltraumabenteuer (1970) Progress-Filmprogramm 66/1970
184
9. Anhang
9.7.
S F-Filmproduktionen in der DDR
Abkürzungen R: B: LV: K:
— Regie — Buch — Literaturvorlage — Kamera
SpE: M: D: F:
— — — —
Special Effects (Filmtrick) Musik Darsteller Filmlänge
Der Schweigende Stern (Raumschiff Venus antwortet nicht) DDR/Polen 1959 DEFA Studio für Spielfilme, Gruppe »Roter Kreis«, und Film Polski, Gruppe »Iluzjon« R: Kurt Maetzig. J. Fethe, W. Kohlhaase, G. Reisch, G. Rücker, A. Stenbock-Fermor, Kurt Maetzig. B: LV: Stanislaw Lern: Der Planet des Todes K: Joachim Hasler. Bauten: Anatol Radzinowicz, Alfred Hirschmeier. SpE: Ernst Kunstmann, Vera Kunstmann, Jan Olejniczak, Helmut Grewald. M: Andrzej Markowski D: Yoko Tani (Dr. Sumiko Ogimura), Oldrich Luke? (Hawling), Ignacy Machowski (Soltyk), Julius Ongewe (Talua), Michail N. Postnikow (Arsenjew), Kurt Rackeimann (Sikarna), Günther Simon (Brinkmann), Tang Huata (Lao Tsu), Lucina Winnicka (TV-Reporte rin) 81 Min. F:
Der Mann mit dem Objektiv DDR 1961 DEFA R: Frank Vogel. B: Paul Wiens K: Horst Hardt. M: Gerd Natschinski D: Rolf Ludwig/Christine Laszar/Erik S. Klein/Erich Franz Stunde des Skorpions Utopischer Kriminalfilm von Günther Krupkat (dreiteiliger TV-Film) DDR 1968 R: Horst Zaeske. B: Siegfried Peters, Horst Zaeske. LV: Günther Krupkat: Die Unsichtbaren K: Siegfried Peters, Alfred Krehl, Tilman Dähn, Hans-Joachim Horscht. M: Karl-Heinz Schröder D: Otto Mellies (Kostja), Gunter Schoß (Wendel), Peter Ensikat (Harding), Vera Oelschlegel (Kris), Karin Schröder (Elena), Alfred Struwe (Groneberg), Kurt Jung-Alsen (Vanderbrook), Peter Sturm (Orell), Christoph Engel (Lennart), Alexander Wikarski (Dubrow ski), Karl-Heinz Weiß (Beringer)
185
Vorgriff auf das Lichte Morgen Signale. Ein Weltraumabenteuer DDR/Polen 1970 DEFA Studio für Spielfilme, Gruppe »Roter Kreis«, und Przedsiebiorstwo Realizacji Filmow »Zespdly Filmowe« R: Gottfried Kolditz. B: Claus-Ulrich Wiesner/Gottfried Kolditz. LV: Carlos Rasch: Asteroidenjäger K: Otto Hanisch. M: Karl E. Sasse/Addy Kuth D: Piotr Pawlowski (Pawel), Gojko Miti/ (Terry), Alfred Müller (Konrad), Helmut Schrei ber (Gaston), Irena Karel (Juana), Soheir Morshedy (Samira), Iurie Darie (Kommandant), Karin Ugowski (Krystina), Aubrey Pankey (Wissenschaftler), Z. Sawan (Leiter der Raumstation), Friedrich Richter (Leiter der Raumsicherheitszentrale) wiss. Fachberatung: Heinz Mielke, Olgierd Wolczek F: 91 Min.
Eolomea DDR/UdSSR/Bulgarien 1972 DEFA Studio für Spielfilme, Gruppe Berlin, in Zusammenarbeit mit »Mosfilm«-Studios und Kinozentrum »Bojana« Sofia R: Hermann Zschoche. B: Angel Wangenstein K: Günter Jaeuthe. SpE: Kurt Marks, Boris Trawkin, Günther Malinowski, Siegfried Wunsch. M: Günther Fischer D: Cox Habbema (Maria Scholl), Iwan Andonow (Daniel Lagny), Wsewolod Sanajew (Kun), Rolf Hoppe (Oli Tal), Peter Slabakow (Pierre Brodski), Wolfgang Greese (Vorsit zender), Benjamin Besson (Sima Kun), Holger Mählich (Navigator), Arndt-Michael Schade, Harald Wandel, Jürgen Scharfenberg (Havarietechniker) F: 90 Min.
Abenteuer mit Blasius DDR/CSSR 1975 DEFA Studio für Spielfilme, Gruppe »Babelsberg« und Filmstudio Barrandov, Prag, Kinder filmgruppe Ota Hofman R: Egon Schlegel. B: Milan Pavlik, Fred Rodrian, Gerhard Holtz-Baumert. LV: Werner Bender: Messeabenteuer 1999 K: Günter Jaeuthe. M: Günter Hauk D: Leo Suchafipa (Blasius), Wolfgang Greese (Prof. Brockmann), Norbert Christian (Mini ster), Mario Wojtyczka (Egon), Petr Star^ (Frantik), Dieter Wien (Dr. Prantl), Manfred Zetzsche (Dr. Pirwitz), Jana Gyrovä (Franziska) Im Staub der Sterne DDR 1976 DEFA Studio für Spielfilme, Gruppe »futurum« R: Gottfried Kolditz. B: Gottfried Kolditz K: Peter Süring. M: Karl-Emst Sasse. SpE: Kurt Marks D: Jana Brejchovä (Akala), Alfred Struwe (Suko), Ekkehard Schall (Der Chef), Milan Beli (Ronk), Sylvia Popovici (Illic), Violeta Andrei (Rail), Leon Niemczyk (Thob), Regine Heintze (My), Mihai MereutX (Kte), Stefan Mihailescu Brifila (Xik), Aurelia Dumitrescu (Chta)
186
9. Anhang Das Ding im Schloß DDR 1979 DEFA Studio für Spielfilme, Gruppe »futurum« R: Gottfried Kolditz. Gottfried Kolditz B: D: Erwin Geschonneck, Vlastimil Brodsky, Jaecki Schwarz, Gerry Wolff, Amza Pelea, Adolf-Peter Hoffmann, Fred Delmare
DEFA-Dokumentarspiele (fiktive Dokumentarfilme nach Szenarien von Claus Ritter) »Reise ins 3. Jahrtausend« (1969) »Abenteuer Zukunft« (1970) »Liebe 2002« (1972) »Adam — Eva — Superstar« (1973) »Labor Futurum 1« (1974)
9.8. Verzeichnis der Tabellen Thema
Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
Diagramm 1 Diagramm 2 Diagramm 3
Statistik der DDR-SF 1945-1990 Typische Auflagenhöhen und Preise Science Fiction und utopische Literatur Beliebteste SF-Romane (Umfrage 1967) Zeitliche Einordnung Systemauseinandersetzung Außerirdische Deutsche Schauplätze Raumschiffbesatzungen Atomkraft Kosmische Schauplätze Gefahren im Weltraum Verkehrsmittel Frauenbild: Berufe Die beliebtesten DDR-SF-Bücher (Umfrage 1989) Die beliebtesten DDR-SF-Autoren (Umfrage 1989) Statistik der DDR-SF 1945-1990 Funktionen der Literatur (Maren-Grisebach) Handlungszeit
Seite
10 12 58 70 72 79 86 97 101 108 117 121 127 146 173 174
11 48 71
9.9. Liste der Abbildungen 1. Horst Müller: Kurs Ganymed (1962), S. 236, Illustrator: Heinz Völkel Titelbild 2. Arthur Bagemühl: Das Weltraumschiff (1952), Einband, Illustrator: Rudolf Schultz 18 3. Der Schweigende Stern (1959), Progress-Filmprogramm 14/1960 20 4. Eberhard del' Antonio: Titanus (1959), Umschlag, Illustrator: Adelhelm Dietzel 22
187
Vorgriff auf das Lichte Morgen
5. Gerhard Branstner: Zu Besuch auf der Erde (1961), Umschlag, Illustrator: Peter Meyer 6. Heiner Rank: Die Ohnmacht der Allmächtigen (1974), Umschlag, Illustrator: Carl Hoffmann 7. Günter und Johanna Braun: Der Fehlfaktor (1975), Umschlag, Illustrator: Hans Ticha 8. Begegnung im Licht (1976), Einband, Illustrator: Peter Muzeniek 9. Reinhard Heinrich/Erik Simon: Die ersten Zeitreisen (1977), Einband, Illustrator: Peter Muzeniek 10. Peter Lorenz: Blinde Passagiere im Raum 100 (1986), Umschlag, Illustrator: Stefan Duda 11. Alfred Leman: Zilli 2062 (1991), Umschlag, Illustratoren: Jörn Hennig/ Hans-Jürgen Malik 12. Hannes Hegen: Mosaik Nr. 29/1959 (1959), S. 22, Illustrator: Hannes Hegen 13. Eolomea (1972), Progress-Filmprogramm 43/1972, S. 7 14. Wassili Sachartschenko: Eine Reise in das Morgen (1954), Einband, Illustrator: Eberhard Binder 15. »Wie leben wir im Jahre 2000« (Das Magazin, Nr. 3/1955), S. 37, Illustrator: Adelhelm Dietzel 16. Iwan Jefremow: Das Mädchen aus dem All (1957, engl. Ausg. Andromeda), Umschlag, Illustrator: N. Grishin 17. Stefan Heym: Das kosmische Zeitalter (1959), Einband, Illustrator: H. Zühlke 18. H. L. Fahlberg: Betatom (1957), Umschlag, Illustrator: Karl-Heinz Birkner 19. Karl-Heinz Tuschei: Ein Stern fliegt vorbei (1967), Umschlag, Illustrator: Hans Rade 20. Klaus Kunkel: Im gläsernen Flugzeug durch die Schallmauer (1953), Einband, Illustrator: Heinz Rammelt 21. Lothar Weise: Das Geheimnis des Transpluto (1962), gegenüber Titelseite, Illustrator: Eberhard Binder 22. Werner Bender: Messeabenteuer 1999 (1956), S. 107, Illustrator: Erich Schmitt 23. Lothar Weise: Unternehmen Marsgibberellin (1964), gegenüber S. 144, Illustrator: Eberhard Binder 24. Hoch im All — nah den Sternen. Neue Kosmonautenlieder (1978), S. 5, »DDR-Kosmonaut« 25. Günther Krupkat: Nordlicht über Palmen (1957), Einband, Illustrator: Adelhelm Dietzel 26. Werner Bender: Messeabenteuer 1999 (1956), S. 45, Illustrator: Erich Schmitt 27. Günther Krupkat: Die Unsichtbaren (1958), S. 119, Illustrator: Hans Rede 28. Eberhard del' Antonio: Titanus (1959), gegenüber S. 346, Illustrator: Adelhelm Dietzel 29. Richard Groß: Der Mann aus dem anderen Jahrtausend (1961), Umschlag, Illustrator: Werner Ruhner 30. Angela und Karlheinz Steinmüller: Andymon (1982), Einband, Illustratoren: Regine Schulz/ Burckhard Labowski 31. Johanna und Günter Braun: Das Kugeltranszendentale Vorhaben (1983), Einband, Illustrator: Thomas Franke 32. Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeitinsel (1991), Umschlag, Illustrator: Stephan Köhler 33. Erich Schmitt: Karl Gabels sämtliche Weltraumabenteuer (1980), Umschlag, Illustrator: Erich Schmitt 34. Signale. Ein Weltraumabenteuer (1970), Progress-Filmprogramm 66/1970
188
26 28 30 33
36 39 42 46 50 52 56 64 66 76 94
96 104 114 116 126
134 138 144 154
158 162 166
170 182 184
9. Anhang
9.10. Anmerkungen 1. Wobei Interviewte und Interviewer bis weilen in grundlegenden Einschätzungen differieren, was jedoch die Kooperations bereitschaft in keinem Falle minderte. Tei le zweier Interviews wurden geringfügig überarbeitet publiziert: Redlin (1993), Si mon (1993). 2. Angaben nach Philosophische Information und Dokumentation der DDR. Reihe B, 1983, S. 31, sowie nach Göhler, Olaf (Hrsg.): Buch-Lektüre-Lesen, Berlin Weimar 1989, zitiert nach Hartung 1992, S. 124 3. Zur Geschichte der DDR-SF vergl. u. a. Breitenfeld (1994), Entner (1970, 1976, 1979), Förster (1983, 1986, 1987), Gloss (1991), Hartung (1992), Heidtmann (1982), Kruschel (1995), Neumann (1991), Redlin (1968, 1993), Schröder (1975), Sckerl (1976), Simon (1993), Simon/Spittel (1982), Simon/Spittel (1988), Spittel (1980, 1984, 1986, 1987a, 1987b, 1991), K. Stein müller (1992), Steinmüller (1994). Wenig empfehlenswert ist die äußerst selektive und bisweilen sogar im Faktischen inkor rekte Darstellung bei Wuckel (1986). 4. Erwähnt seien Kasack (1984), Varga (1992), Gloss (1992), Adamovic (1990), Fekete (1989), Nudelman (1989), Gakov/Brians (1989), sowie Britikov (1970) und die übersetzten Auszüge daraus: Britikow (1992) und Britikow (1993). 5. Äußerung im Rahmen einer Diskussion nach der Wiederaufführung des Films am 3. 12.1994 in Leipzig. 6. Sehr verkürzte Darstellung der Diskussi on, die im Sonntag Heft 44/1962 mit dem Abdruck des Referat von Heinrich Taut auf der Arbeitstagung begann und im Sonntag Heft 53/1962 einen vorläufigen Abschluß fand; vgl. Taut (1962a und 1962b), del' Antonio (1962), Eichler (1962), Scharf (1962), Müller (1962), Ebert (1962). — Auch späterhin meldeten sich wieder holt Autoren wie Carlos Rasch und Kriti ker im Sonntag zu Wort. 7. Darstellung nach dem Heft TERRAsse Nr. 10, Dresden 1994, Amateurpublikation, Sonderheft zum SLK, speziell Krämer et al. (1994); vgl. auch Krämer/Simon (1972).
Zur Geschichte der SF-Clubs in der DDR siehe auch das Heft Mauersegler EINS, Berlin 1990, Amateuerpublikation, und darin speziell die Beiträge Simon (1990) zum SLK und Houdelet (1990) zur Clubs zene im allgemeinen, sowie das Heft 1985-1995. 10 Jahre SF-Club ANDYMON Berlin. Eine Chronik in Bildern und Doku menten, Berlin 1995, Amateuerpublikati on.8. »Ein Grund für den Erfolg des Zyklus mag auch der Tatsache geschuldet sein, daß die Leser in der DDR mit ihrer [...] sehr beschränkten Mobilität das Lebens gefühl der unter einer gigantischen 'Käse glocke' eingesperrten Amerikaner beson ders gut nachempfinden konnten; [...] dasselbe gilt für das der Geheimpolizei in Prokops Welt entgegengebrachte Emoti onsgemisch von lähmender Angst auf der einen und Hohn, Ironie und Spott auf der anderen Seite, das direkt der Haltung der DDR-Bevölkerung gegenüber der Staats sicherheit zu entsprechen scheint.« (Kru schel 1995, S. 56) 9. Zu unseren Romanen Andymon und Pula ster siehe insbesondere Ruf (1983), Simon (1987), Spittel (1987). 10. Zum Traummeister siehe etwa Farin (1990) und Marzin (1990). 11. Erik Simon nennt als Hauptgründe für das Verstummen der meisten ostdeut schen SF-Profis neben der »allgemeinen Reizüberflutung«: »allgemeine existenzi elle Desorientierung, berufliche Bean spruchung, drastische Einschränkung der professionellen Publikationsmög lichkeiten für deutsche SF. An alle diese Umstände — ausgenommen den für sie weniger zutreffenden zweiten — sind westdeutsche Autoren seit langem ange paßt, was Schreibtechniken, zusätzliche Einkommensquellen und Beziehungen im Verlagswesen betrifft.« (private Mit teilung) 12. Bei dem vorliegenden disparaten histo rischen Material sei davor gewarnt, ein zelne Äußerungen als solche überzube werten. Selbst bei direkten kulturpoliti-
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Vorgriff auf das Lichte Morgen
sehen Vorgaben höchster Autorität, die für ein eher marginales Genre nicht for muliert wurden, wäre jeweils zu hinter fragen, inwieweit diese auch durchge setzt wurden (etwa in »administrativen« Eingriffen in den Literaturbetrieb) und inwiefern sie nicht bloßes ideologisie rendes Wunschdenken ausdrückten. Die zitierten Passagen aus Rezensionen und Artikeln, Gutachten und Konzeptionen sollten insofern nicht isoliert gewertet werden; sie sollen dazu dienen, die kul turpolitische Atmosphäre, in der die DDR-SF entstand, zu rekonstruieren und einzelne Thesen mit Beispielen zu belegen. 13. »Das Russische unterscheidet nicht zwi schen qualitativen und relativen Adjek tiven, und derselbe Terminus kann so wohl 'wissenschaftliche Phantastik' als auch 'Wissenschaftsphantastik' bedeu ten. Auch in der UdSSR ist der Terminus mißdeutet worden, und zwar von Geg nern wie von Verteidigern des Genres: Der Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit wog besonders schwer, solange auch Genetik, Kybernetik, Soziologie als 'im perialistische Pseudowissenschaften' galten und ihre Vertreter verfolgt wur den. Erst in den sechziger Jahren ver schaffte sich die souveränere Deutung Raum, ohne sich indes je vollends durchzusetzen. Bei der Übersetzung des Begriffs ins DDR-Deutsche wurde je doch die im Russischen immerhin noch vorhandene Doppeldeutigkeit zugun sten der falschen Interpretation nor miert, ebensogut könnte man die russi sche Entsprechung für 'Goldwaage' mit 'goldene Waage' übersetzen. Die 'science fiction'-rist eben nicht notwendiger weise eine 'scientific fiction'.« — Private Mitteilung von Erik Simon, vgl. auch die Äußerungen Simons zum Verhältnis von SF und Wissenschaft (Steinmüller 1995, S. 13).
190
14. Wir entziehen uns hier der rein politisch motivierten scholastischen Diskussion innerhalb der marxistisch-leninistischen Lehre, ob der Sozialismus eine »relativ eigenständige« Gesellschaftsformation sei und insofern ein eigenständiges prä kommunistisches Reifestadium besitzen könne. Diese Fragestellung kam erst in den siebziger Jahren auf, als die Hoff nungen auf ein schnellen Erreichen des Kommunismus in absehbarer Zeit end gültig verflogen. Für die DDR-SF war diese Frage nie von Bedeutung. 15. Als bevorzugte Haßgestalt zog Adenau er die Polemik eines utopischen Autors auf sich: »Das Wort 'Krieg' wurde abgeschafft auf einstimmigen Beschluß aller Menschen mit einer Ausnahme. Die Ausnahme heißt Konrad Adenauer. Sein Name ruht im Kabinett 'Fossile Unanständigkeiten und relative Witzbolde'.« (Branstner: Zu Besuch auf der Erde, 1961, S. 106) 16. »Bei den Strugazkis stehen in nicht über setzten utopischen Passagen von Rück kehr bzw. Mittag, 22. Jahrhundert (1962) die planetenumspannenden samodvi^u!>iiesja dorogi [sich selbst bewegenden Wege] für Fußgänger ganz deutlich als Sinnbild für das neue, kommunistische Lebensgefühl.« — private Mitteilung von Erik Simon 17. Junge Welt, Wochenendbeilage »du und deine Zeit« Nr. 16 vom 17.4.1970, sowie die folgenden Beilagen bis zu Nr. 36 vom 11.9. Die Liste der Preisträger wur de am 16., 21. und 30.7. abgedruckt. Vgl. auch Steinmüller, A. & K. 1995. 18. Einschließlich solcher, die in der DDR in Angriff genommen, aber erst nach der Wende verteidigt wurden. — Bis 1980 vgl.: Erik Simon/Olaf R. Spittel: Disserta tionen zur Science-fiction in der DDR, in: Simon/Spittel (1982), auf neuere Disser tationen wies uns Thomas Hartung hin.
9. Anhang
9.11. Register a) Werke 1000 PS und mehr 67,105 1984 31 1985-1995.10 Jahre SF-Club ANDYMON Ber lin 189 220 Tage im Weltraumschiff 82 Abends kommt immer noch ein bißchen Ne bel 8 Abenteuer mit Blasius 19 Abenteuerwald 43 Achtung! M-999! Mondsportunternehmen 120,149 Alarm auf Station Einstein 19, 77 Alarm im Tunnel Transterra 161 Alien Contact 41,44,191 Als die Götter starben 23, 60, 75, 86,149 Alte Traum vom Neuen Reich, Der 7 An 2440, L' 54 Andere Welt, Die 24,102,111,150,152 Andromeda 31, 64, 92 Andymon 32,37,137,161,162,168,189 Angolesa 61 Anno Utopolis 7 Asteroidenjäger 23, 25,101 Astronauci 21,57 Astronauten, Die 21 Astronomische Dieb, Der 25 ATAWA. Ich träumte, es wäre wahr 17 Atomfeuer über dem Pazifik 106 Atomkraft — Atomkrieg 106 Auf dem Weg zu fernen Welten 67 Auf den anderen Ufern der Nacht 44 Auf zwei Planeten 16 Auge am Nordpol, Das 17, 72 Auge, das niemals weint, Das 112 Augen der Blinden, Die 31 Ausbruch, Der 35 Aelita 15,21 Back to Methuselah 152 Basar 12 Bedrohung, Die 43 Begegnung im Licht 32, 33 Begegnung mit außerirdischen Lebensfor men, Die 9 Bender, Werner 114 Berge, Meere und Giganten 133 Betatom 17, 75, 76, 82, 84, 85,111,156
Bilder aus der Zukunft 135 Bis zum Nullpunkt des Seins 16 Blaue Planet, Der 23,75,86 Blinde Passagiere im Raum 100 38,39,168 Blitz aus heiterm Himmel 29 Blumen wachsen im Himmel 17 Buch-Lektüre-Lesen 189 Civitas Solis 160 Condamnes ä mort, Les 113 Contessa, Die 41 Conviva Ludibundus 29 Cor serpentis 89 Damm gegen das Eis, Der 24,133,145 DDR-Kosmonaut 126 Detatom 17,61 Deutschunterricht 49 Dialogi 49 Dissertationen zur Science-fiction in der DDR 190 Drachenkreuzer Ikaros 37,38,40 du und deine Zeit 190 Duell unter fremder Sonne 21 Eden City, die Stadt des Vergessens 37 Ein Android wird gejagt 24 Ein Prolet erzählt 16 Ein Stern fliegt vorbei 94,107,125,149,152 Ein Stern verrät den Täter 75 Eine Reise in das Morgen 49,52,133 Einer zuviel im Lunakurier 83,103,124,131, 135,140,155 Eiszeit 112,165 Ende des Goldes, Das 60 Ende des Pantamannes, Das 41 Engel in den grünen Kugeln, Die 35,57,92 Entführung ins Weltall 19 Entwicklung der Science-fiction-Literatur in der DDR, Die 8,15 Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft, Die 61 Eolomea 25,49,50,125 Erbe der Phaetonen, Das 23 Erde ohne Nacht 17, 47, 111, 112, 130, 135, 136,149 Erinnerungen an die Zukunft 23 Erläuterungen zur Sowjetliteratur 45,51 Ersten Zeitreisen, Die 35,36
191
Vorgriff auf das Lichte Morgen Ewige Sindbad, Der 16 Fahrenheit 451 59 Fall Syntecs, Der 163 Falsche Mann im Mond, Der 95,143 Fehlfaktor, Der 29, 30 First Contact 89 Flug ohne Cockpit 168 Foundation 77 Frau und der Sozialismus, Die 140,145 Freiheit und Ordnung 61 Fremde Sterne 35, 92 Fünfte Wechselwirkung, Die 43 Gastgeschenk der Transsolaren, Das 27 Gefahr aus dem Weltraum 61 Gefangen am Gipfel der Welt 17, 72 Gefangene des ewigen Kreises 19, 82,120 Geheimnis des Transpluto, Das 21, 75, 77, 102,104,107,113,115,120 Geist der Utopie 61 Geschichten vom Trödelmond 43,168 Gespiegelte Zeit 43 Gigant Atom 105 Gigantum 19, 51, 60, 78, 82, 85,106,108,130, 131.133.135.139.140.141.145.149.155 Gläserne Stadt, Die 35 Gloss, Ivo 189 Goldene Kugel, Die 16,17,106,145 Große Grenze, Die 21, 23, 78, 82,90,100,120, 124,135,149 Große Reserve, Die 35 Grüne Utopien in Deutschland 7 Haufen, Der 29 Heiligenschein, Der 41 Heimkehr aus dem Paradies 29 Heimkehr der Vorfahren, Die 12, 24, 93,131, 132.140.141.145.149.152.153.155 Heißes Metall 17 Herz der Schlange, Das 23, 89 Himmel ruft, Der 82 Hoch im All — nah den Sternen 126 Ihr werdet es erleben 67 Im Eis des Kometen 152 Im gläsernen Flugzeug durch die Schallmau er 96,97 Im Glanz der Sonne Zaurak 150 Im Nordmeer verschollen 17, 72 Im Schatten der Tiefsee 24,100,107 Im Staub der Sterne 25 Info 173 Instrumentality of Mankind 77 Insula 61 Intelligenztest, Der 91 Iron Heel, The 78 Irrtum des Großen Zauberers, Der 27, 29
192
Jahr 2440, Das 160 Jugend und Technik 69,140 Junge Welt 171,172,190 Kairos 44 Kalten Feuer des Prometheus, Die 43 Kampf um Utopolis 7 Karl Gabels sämtliche Weltraumabenteuer 182 Kasperle ist wieder da 41 Kassandra 38 Killer-Baby 44 Kiplag-Geschichten 35 Klingenden Bäume, Die 35 Kobalt 60 106 Konzeption der utopischen Literatur 60 Kosmische Zeitalter, Das 66, 67,133 Krakentang 90,141 Krott, Der 8, 35 Krupkat, Günther 112 Kugeltranszendentale Vorhaben, Das 34, 166,167 Kultur und Leben 57 Kumpelfings im Weltraum 25 Kunstfehler in Harmonopolis 29 Kurs Ganymed 23, 85, 90, 101, 125, 137, 156, 157 Kurs Minosmend 40,145 Kybernetik in philosophischer Sicht 113 Kybernetik und Gesellschaft 113 Kybernetik — eine neue Universalphiloso phie der Gesellschaft? 113 Land aus Feuer und Wasser 133 Lange Reise, Die 61 Lange Weg zu Bradbury, Der 59 Lange Weg zum blauen Stern, Der 41 Lautlos im Orbit 37 Leitstrahl für Aldebaran 38 Letzte Jahr DDR-SF, Das 9 Letzte Tag der Schöpfung, Der 167 Letzte Ufer, Das 106 Lichtjahr 8, 34,43,124,168 Literaturnaja Gazeta 63 Looking Backward 54 Mädchen aus dem All, Das 63, 64, 89,91,155 Märchen von den Hügeln 35 Magazin, Das 55, 56, 57 Magma am Himmel 107 Mann aus dem anderen Jahrtausend, Der 77, 93, 95, 106, 125, 131, 135, 139, 141, 143, 152,153,156,157,158 Mann aus dem Eis, Der 112,115,131,132 Mann vom Anti, Der 12, 32 Mann von IDEA, Der 44 Marcon »1937-1975« 17, 72,131,149
9. Anhang
Marooned 82 Marsmenschen. Kosmische und kyberneti sche Abenteuer 161 Marsmond Phobos 120,155 Maschine CB-5 auf Prüfstand 130 Mauersegler 189 Men Like Gods 62 Mensch im Kosmos 92 Menschen Maschinen Energien 67 Menschen wie Götter 57 Messeabenteuer 1999 19, 93, 113, 114, 131, 132,133,135,138,139,140,141,152,155 Metropolis 16 Mit letzter Energie 29 Mittag, 22. Jahrhundert 190 Mittag 90 Mondphantome. Erdbesucher 35,124 Morgen. Die Industriegesellschaft am Schei deweg 34 Mosaik 9,19, 23,46,47, 82,107,130,136 Nabou 12, 24,112,131,132,139 Neue Abenteuer, Das 12 Neue Sonne, Die 107 Neues Deutschland 59, 68,117 Niezwyciezony 89 Nordlicht über Palmen 112, 130, 134, 135, 136 Null minus unendlich 41 Návrat z Ráje 29 Ohnmacht der Allmächtigen, Die 12,27,28 Ohnmacht, Die 29 Okeanos 19 On the Beach 106 Operation Asfaras 43 Perry Rhodan 55,152 Philosophische Information und Dokumenta tion der DDR 189 Philosophisches Wörterbuch 62 Phrkks, Die 41 Planet des Todes 21 Planetarisches Manifest 117 Politeia 160 Prinzip Hoffnung 62 Projekt Sahara 19,24, 63, 77,95,142,151,161 Protuberanzen 61 Pulaster 38,92,168,189 Purpurne Planet, Der 102,145 Quarantäne im Kosmos 34,168 Questor Tapes, The 24 Rätsel des Silbermondes, Das 92,102,149 Rätsel Sigma, Das 40 Ralph 124C 41+ 131 Raumflotte greift nicht an 145 Raumkadetten 43
Raumkundschafter Katman 37 Redlin, Ekkehard 189 Regen auf Tyche 31 Reise in das Land unserer Hoffnungen, Die 34 Reise zum Stern der Beschwingten, Die 25 Republik Nordpol 16 Revision, Die 38 Ring der Gegenzeit, Der 57 Ritus der Vergänglichkeit 163 Robotermärchen 25 Rückkehr 190 SAIÄNS-FIKTSCHEN 29,31 Samenbankraub, Der 34 Sauerstoffmangelgeschichte 124 Schöne Neue Welt 31,163 Schwarze Blumen auf Barnard 3 37, 38, 40, 150 Schweigende Stern, Der 20,21,106 Science Fiction der DDR von 1980 bis 1990, Die 9 Science Fiction Erzählung der DDR von den Anfängen bis 1967, Die 9 Science Fiction Jahr, Das 9 Science-fiction der DDR, Die 8,15 Science-fiction in der DDR 8,58 Selbstversuch 29 Seltsame Verwandlung des Lenny Frick, Die 35 Serdce Zmei 89 SF Utopia 12 Sieben fielen vom Himmel 133 Signale vom Mond 91 Signale. Ein Weltraumabenteuer 25,184 Solaris 89 Somaspiel, Das 43 Sonnenstein 37 Sonntag 9, 23,31, 63, 82,189 Sozialistischer Realismus als künstlerische Methode 51 Spannend erzählt 12 Spielwelten zwischen Wunschbild und Warnbild 9 Stadt, Die 43 Star Trek — The Next Generation 103 Star Trek 103,132 Start nach Utopolis 7 Station Nordpol 17, 72 Sternenkavalier, Der 25 Sterntagebücher 25,49 Stimme aus der Antiwelt, Die 91 Stimme der Unendlichkeit, Die 21, 71, 85, 124,137 Störgröße M 35
193
Vorgriff auf das Lichte Morgen Straße der Perversionen, Die 29 Stummen Götter, Die 31 Sylvanus contra Sylvanus 115,156 Technikus 43,69 Tempel des Satans 78 Terminator 9 TERRAsse 189 Time Machine, The 62 Titanus 12,21, 22, 57, 60,75, 77,78, 83, 84, 90, 91, 92, 93,101,106, 130, 133, 140, 143,145, 149,151,152,154,155,156 Todgeweihten, Die 113 Toten bleiben jung, Die 84 Trauben aus Grönland 133 Traum des Hauptmann Loy, Der 78 Traum vom Großen Roten Fleck 164 Traummeister, Der 41,189 Trödelmond bei Toliman, Der 43 Tummanost' Andromedy 63 Tunnel, Der 16,133 Überlebenden, Die 124 Ultrasymet bleibt geheim 17, 82, 84,131,139, 161 Umkehr der Meridian, Die 86, 93, 102, 111, 141,142 Unbesiegbare, Der 89 Unheimliche Erscheinungsformen auf Ome ga XI 29,150 Unhörbaren Töne, Die 34,167 Unsere Welt von morgen 133 Unsichtbare Dispatcher, Der 38 Unsichtbare Kreis, Der 35,124 Unsichtbaren, Die 19, 60, 78, 105, 130, 135, 144,145 Unsterblichen, Die 35 Untergang der Astronautic, Der 90 Unternehmen Marsgibberellin 83, 103, 113, 116,136 Unternehmen Marsmond 70, 90,120 Untersuchung, Die 92 Untersuchungen zur Rolle der Frau in der SF-Literatur der DDR seit 1970 150 Utopie und Ideologie 38 Utopisch-phantastische Literatur in der DDR 8 Utopolis 16, 78
194
VEB Utopia 35 Verlegung eines mittleren Reiches 8,35 Verleumdung eines Sterns 90, 93, 131, 142, 156 Verschollen im Weltraum 82 Vom Himmel hoch 25 Vorstoß nach Andromeda 43 Weg ins All, Der 23 Weimarer Beiträge 51 Wellen ersticken den Wind, Die 40 Welt, Die 59 Weltall Erde Mensch 67 Weltbesteigung 37,38 Weltraumschiff, Das 17,18, 82,105,155 Wenn morgen Weitende wäre 44 Wer stiehlt schon Unterschenkel? 34 Werkstattheft '78 8 Wettlauf zum Jahre 2000, Der 67 Wie leben wir im Jahre 2000 56 Wie soll unsere Zukunftsliteratur aussehen? 82 Wiederkehr des Einhorns, Die 35 Windschiefe Geraden 34,43,58,112 Wir fanden Menschen 106 Wir werden es erleben 67,133 Wissenschaftlich-phantastische Literatur 92 X-mal vervielfachte Held, Der 34,167 Zauberer des Alls 43 Zaubermenagerie, Die 35 Zeit der Sternschnuppen 29 Zeitinsel, Die 43,169,170 Zepp und hundert Abenteuer 155 Zilli 2062 41,150 Zu Besuch auf der Erde 25, 26,190 Zu dem berühmten Werk: Sich in Überein stimmung bringen 165 Zur Geschichte der Zukunft 7 Zur Problematik des Zukunftsromans 84 Zur Zeitgeschichte der Zukunft 7 Zwanzigtausend Meilen unter dem Meeres spiegel 141 Zweite Sonne, Die 17,131,136,139 Zwischen Erde und Mond 124 Zwischen Perseus und Schütze 43 Zwischen Sarg und Ararat 31
9. Anhang
b) Autoren Abret, Helga 120 Adamovic, Ivan 189 Adenauer, Konrad 97,190 Ambarzumjan, Victor 63 Anderson, Edith 29 Anderson, Poul 161 Ansorge, Horst 37 Antonio, Eberhardt del' 12, 19, 21, 22, 23, 24, 32, 40, 51, 54, 57, 60, 63, 75, 77, 78, 82, 83, 84, 85, 90, 91, 92, 93, 95, 101, 106, 108, 130, 131, 132, 133, 135, 139, 140, 141, 142, 145, 149, 151, 152, 153, 154, 155,156,161,171,189 Asimov, Isaac 77 Baade, Fritz 67 Bach, Hans 35,43 Bagemühl, Arthur 17,18, 82, 97,105,155,171 Ball, Kurt Herwarth 19, 77, 106,152 Balzac, Honoré de 45 Barnasch, Hellmuth 53 Bebel, August 139,145 Becher, Johannes R. 84, 117, 165 Beljajew, Alexander 15 Bellamy, Edward 54 Bender, Werner 19, 93, 113, 131, 132, 133, 135, 138, 139,140,141,152,155 Beuchler, Klaus 83, 103, 115, 124, 131, 135, 139, 140, 155,156 Biermann, Wolf 165 Bilenkin, Dmitri 91 Binder, Eberhard 52, 104, 116 Birkner, Karl-Heinz 76 Bloch, Ernst 61, 62, 63, 65 Blume, Mikaela 150 Böhm, Karl 67, 83,105,133 Boia, Lucian 120 Bonestell, Chesley 23 Bradbury, Ray 59 Branstner, Gerhard 25, 26, 32, 51, 60,95,142,143,190
Braun, Günter 27, 29, 30, 34, 40, 41, 44, 150, 165, 166, 167 Braun, Johanna 27,29,30,34, 40, 41, 44, 150, 165, 166, 167 Braun, Wernher von 23,124 Braunstein, Thomas 173 Breitenfeld, Annette 8, 9, 92, 189 Brians, Paul 189 Britikov, Anatoli F. 53, 57, 63, 89,189 Britikow, Anatoli F. 189 Bruno, Giordano 91 Caidin, Martin 82 Campanella, Tommaso 160 Capek, Karel 15 Chandler, Raymond 34 Chardin, Pierre Teilhard de 92 Chrustschow, Nikita 131, 156 Curie, Marie 149 Curth, Werner 67,105 Däniken, Erich von 23 Darnton, Robert 159 Daumann, Rudolf Heinrich 16,60 de Bruyn, Günter 159 Dickens, Charles 45 Dietzel, Adelhelm 22, 55, 56, 130,134,154 Dittfeld, Hans-Jürgen 168, 169 Dneprow, Anatoli 57 Doberer, Kurt Karl 16 Döblin, Alfred 133 Dörge, Rolf 67,105,133 Dominik, Hans 16,17,133 Doren, Alfred 77 Duda, Stefan 39 Ebert, Günter 23,83,189 Ehrenburg, Ilja 15 Eichler, Gerhard 189 Ellerbrock, Beate 55 Engels, Friedrich 45, 61, 67, 93,143 Enskat, Fritz E. W. 17,72
Entner, Heinz 8, 27,29,189 Fahlberg, H. L. 17,47, 76, 82, 84, 111, 112, 130, 135, 136, 149,156,171 Farin, Klaus 189 Farrère, Claude 113 Fekete, John 189 Fest, Joachim 44 Fialkowski, Konrad 161 Fickelscherer, Helmut 32,93, 168 Fleming, Ian 78 Förster, Werner 8,189 Fontenelle, Bernard Le Rovier 91 Fourier, Charles 59 Franke, Thomas 166 Friedrich, Herbert 24, 133, 145 Fries, Fritz Rudolf 8,35 Frühauf, Klaus 37 Fühmann, Franz 29 Fuhrmann, Rainer 34, 35, 37, 44,92 Fuhrmann, Reni 44 Gagarin, Juri 23,120 Gaisbauer, Gustav R. 191 Gakov, Vladimir 189 Gansowkski, Sewer 91 Gernsback, Hugo 131,140 Gilsenbach, Reimar 16 Gloss, Ivo 9,51,164,189,191 Göhler, Olaf 189 Gorbatschow, Michail 37,43 Grishin, N. 64 Groß, Richard 77,93,95,106, 125, 131, 135, 139, 141, 143,152,153,156,157,158 Hahn, Ronald M. 125 Harkness, Miss 45 Hartung, Hans-Joachim 67, 105,189 Hartung, Thomas 9, 12, 37, 190,191 Hauswald, Gerd 62,63 Hauswald, Gerhard 63 Havemann, Robert 34, 55 Hegen, Hannes 9, 46, 107, 130,136
195
Vorgriff auf das Lichte Morgen Hegenbarth, Johannes 47 Heidtmann, Horst 8, 9, 62, ' 92,189 Hein, Herta 70 Heinlein, Robert A. 57, 77 Heinrich, Reinhard 35,36 Hermand, Jost 7 Heym, Stefan 66, 67,133 Höntsch, Ursula 191 Höpcke, Klaus 31,165 Hoffmann, Carl 28 Hofmann, Rolf 43 Hohlfeld, Carsten 173 Holk, Freder van 133 Honecker, Erich 37 Horstmann, Hubert 21, 77, 85,92,102,124,137,149 Houdelet, Gerd 189 Hüfner, Heiner 43 Huxley, Aldous 31,163 Illing, Werner 16, 78 Jäger, Manfred 45,47, 54, 69, 84 Jähn, Sigmund 125 Jansen, Volker 125 Jefremow, Iwan 23, 63, 64, 89,91,155 Jensko, Ewald 17, 72 Jeschke, Wolfgang 167 Kahn, Herman 53, 67 Kant, Hermann 165,167 Karinty, Fringyes 15 Karjukow, M. 82 Kasack, Wolfgang 189 Kellermann, Bernhard 16, 133 Kellner, Wolfgang 9,35,191 Klaus, Georg 106,113 Klauß, Klaus 21 Köhler, Erich 8,35 Köhler, Stephan 170 Köhler, Willi 59 Könner, Alfred 49 Kolditz, Gottfried 25,164 Kosyr, A. 82 Krämer, Ralf P. 32,189 Krauss, Werner 24, 61 Kreibich, Rolf 191 Kreutziger, Helga und Lothar 43 Kriese, R. 37 Kröger, Alexander 12,35, 37, 44,57,92,133 Krohn, Rolf 32,44,163
196
Krupkat, Günther 12, 19, 21, 23, 24, 31, 32, 60, 75, 78, 82, 86, 90, 100, 103, 105, 106, 120, 124, 130, 131, 132, 134, 135, 139, 144, 145.149.171 Kruschel, Karsten 9, 12, 29, 34, 37,40,41,44,161,189 Kunert, Günther 51 Kunkel, Klaus 17,96, 97 Laabs, Hans-Joachim 65,157 Labowski, Burckhard 162 Laitko, Hubert 51, 65,161 Landgraf, Wolfgang 43 Lang, Fritz 16 Lange, Hellmuth 17 Laßwitz, Kurd 16,135 Le Blanc, Thomas 191 Leinster, Murray 89 Lern, Stanislaw 9, 21, 25, 31, 32,49,57,58, 89,106,161 Leman, Alfred 27, 37, 38, 40, 41,150 Lenin, Wladimir Iljitsch 15, 105.164.171 Letsche, Curt 32, 90, 93, 112, 115,131,132,139,142,156 Lewin, Waltraud 150 Lewin, Waltraut 35 Ley, Willy 23 Lingfeld, Norbert 55 London, Jack 78 Lorenz, Peter 34, 38, 39,168 Ludwig, Karin 70 Luthardt, Ernst-Otto 35,43 Maetzig, Kurt 21 Mann, Heinrich 45 Mannheim, Karl 38 Maren-Grisebach, Manon 47,51 Margraf, Miriam 35 Martynow, Georgi 23, 82 Marx, Karl 83, 143, 151, 160, 164 Marzin, Florian 189 Matthias, Erich 53 Matzke, Gerhard 120,155 McCarthy, John 58 Mechtel, Hartmut 8, 35,150 Meinhold, Gottfried 37, 38 Melzer, Andreas 41,43,44 Mercier, Louis-Sébastien 54, 160 Meyer, Peter 26
Mielke, Heinz 23, 25,124 Möckel, Klaus 35 Morgner, Irmtraud 35,150 Morus, Thomas 37 Müller jr., Wilko 43 Müller, Hermann 17, 72,149 Müller, Horst 23, 85, 90, 91, 101, 125, 131, 137, 156, 157.189 Müller-Claud, Werner 55, 67.133 Münkler, Herfried 44 Muzeniek, Peter 33, 36 Neumann, Hans-Peter 8, 9, 43.189.191 Noack, Renate 58 Nudelman, Rafail 189 Orwell, George 31 Owen, Robert 59 Panitz, Eberhardt 112,165 Pehlke, Michael 55 Peitsch, Steffen 34 Pischel, Joseph 62 Platon 160 Porst, Peter 106 Pracht, Erwin 45, 51 Prokop, Gert 34,41,44 Räde, Hans 94 Rammelt, Heinz 96 Rank, Heiner 12,27,28,32 Rasch, Carlos 23, 24, 25, 31, 54, 63, 65, 75, 86, 90, 93, 100, 101, 102, 107, 111, 139.141.142.150.171.189 Reades, William Windewood 91 Rede, Hans 144 Redlin, Ekkehard 9, 32, 44, 53, 59, 60, 67, 68, 69, 82, 103, 140, 151, 160, 164, 189.191 Richter, Hans 16 Ritter, Claus 7,16 Robida, Albert 133 Rottensteiner, Franz 9 Ruf, Heiner 189 Ruhner, Werner 158 Sachartschenko, Wassili 49, 52.133 Sämann, Wolfgang 8 Sänger, Eugen 90,124,131 Saint-Simon 59 Saparin, V. 161 Schaginjan, Marietta 15
9. Anhang Schalck-Golodkowski 163 Scharf, Götz 189 Scheer, K. H. 61 Schiaparelli, Giovanni 120 Schierbaum, Hansjürgen 53 Schierlich, Walter 65, 84 Schiller, Dieter 31 Schmitt, Erich 9, 114, 138, 182 Schreyer, Wolfgang 78 Schröder, Gustav 8,189 Schröpf, Franz 191 Schultz, Rudolf 18 Schulz, Regine 162 Schwarz, Ingo 58 Schwendter, Rolf 7 Sckerl, Adolf 8, 9, 15, 24, 27, 54, 59, 70, 90, 92, 103, 140, 164.189.191 Seghers, Anna 84 Shaw, Bernard 152 Shdanow, Andrei 45, 51 Shute, Nevil 106 Sieg, Paul Eugen 16,17, 61 Simak, Clifford 161 Simon, Erik 7, 8,9,15,16,24, 25, 29, 31, 32, 35, 36, 37, 58, 61, 72, 92, 124, 159, 164, 167, 168, 169, 189, 190.191 Sjöberg, Arne 31,43,92 Smith, Cordwainer 77 Snegow, Sergei 57 Sörgel, Herman 133
Solms, Wilhelm 191 Spittel, Olaf R. 7, 8, 9,15,16, 24, 27, 29, 34, 43, 58, 168, 169,170,189,190,191 Stalin, Josef 15,63,85,93 Stapledon, Olaf 77, 91 Steinberg, Werner 31 Steinmüller, Angela und Karlheinz 92, 137, 161, 162,168,189,190 Steinmüller, Angela 53, 105, 189 Steinmüller, Karlheinz 17, 35, 58, 82,189,190 Strauß, Franz Josef 172 Strugazki, Arkadi und Boris 31, 40, 90,190 Suvin, Darko 8 Szameit, Michael 35, 37, 38, 40,41,150,161 Taubert, Hans 27 Taut, Heinrich 82,189 Tenner, Gottfried 55 Tereschkowa, Valentina 149 Teske, Günter 70,90,120 Thälmann, Ernst 164 Thieße, Jürgen 55 Thürk, Harry 78 Ticha, Hans 30 Todorov, Tzvetan 8 Toppe, Frank 31 Tolstoi, Alexej 15, 21 Toxxen, Ralf 120,14 Turek, Ludwig 16, 17, 106, 145
Tuschei, Karl-Heinz 38, 40, 43, 44, 92, 93, 94,102,107, 125.139.145.149.152 Uhse, Bodo 55 Ulbrich, Bernd 35,44,124 Ulbricht, Walter 69,115 Varga, Csaba 189 Vejdelek, Cestimir 29 Verne, Jules 16, 24, 49, 140, 141 Vieweg, Heinz 17, 82, 84, 131,136,139,161 Walther, Klaus 31, 67 Weise, Lothar 19, 21, 75, 77, 83, 102, 103, 104, 106, 107, 113.115.116.120.136.152 Wells, H.G. 62 Wessel, Harald 68 Wichner, Ernst 159,168 Wiener, Anthony J. 67 Wiesner, Herbert 159,168 Wörner, Hans 106 Wolf, Christa 29,38, 62,169 Wuckel, Dieter 189 Zander, Gisela 8 Ziergiebel, Herbert 24, 29, 102.111.150.152 Ziolkowski, Konstantin E. 92 Zola, Emile 45 Zühlke, H. 66 Zula wski, Jerzy 15
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197
Vorgriff auf das Lichte Morgen
Danksagung Bei unserer Arbeit wurden wir von vielen Personen unterstützt. Dr. Adolf Sckerl überließ uns freundlicherweise sein reichhaltiges Archiv zur DDR-SF, darunter wertvolles Originalmaterial, und stand uns als Interviewpartner zur Verfügung. Erik Simon diskutierte mit uns viele Aspekte der DDR-SF, kommentierte und kritisierte unsere Entwürfe und bewahrte uns vor mancherlei Patzern. Ebenfalls bereitwillig Auskunft zur Geschichte der DDR-SF gaben uns Ekkehard Redlin und Wolfgang Kellner. Ihnen und ebenso Dr. Olaf R. Spittel und Dr. Thomas Hartung verdanken wir fruchtbare Anregungen und Hinweise.
Als wertvoll erwies sich gleichfalls der Kontakt zu SF-Liebhabern, die sich um eine Aufarbeitung der Geschichte der DDR-SF bemühen. Hier sind vor allem die SF-Freunde aus dem Klub »Andymon«, speziell Hans-Peter Neumann, Ivo Gloss und das Team der Zeitschrift Alien Contact zu nennen. Ihnen allen möch ten wir herzlich danken. Ein Teil der Recherchen und Analysen wurden 1992/93 im Rahmen des Projek tes »Der Weiße Fleck« der Literaturbrücke e. V. Berlin durchgeführt; hier möch ten wir besonders Ursula Höntsch danken, die sich mit großem Engagement für das Projekt einsetzte. Prof. Rolf Kreibich, der Direktor des SFZ (Sekretariat für Zukunftsforschung), erkannte die Bedeutung der SF für die Zukunftsforschung und ermöglichte ein entsprechendes Forschungsprojekt.
Ergebnisse unserer Studien wurden auf einem Kolloquium zur DDR-SF vorge stellt, das am 31.1.1995 an der Universität Marburg stattfand. In Zusammenar beit mit der Phantastischen Bibliothek Wetzlar (speziell Thomas Le Blanc) und mit Prof. Wilhelm Solms von der Universität Marburg organisierte der EDFC dieses Kolloquium, das ebenso wie die Herausgabe dieses Bandes von der Ar beitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften e. V. finanziell unterstützt wurde. Auch ihnen gebührt unser Dank. Vor allem aber möchten wir Franz Schröpf und Gustav R. Gaisbauer vom EDFC danken, ohne deren redaktionelle Betreu ung und konstante Ermutigung dieses Buch nicht zustandegekommen wäre.
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Bibliographie der DDR-SF
Bibliographie der in der DDR erschienenen Science Fiction von DDR-Autoren von Hans-Peter Neumann
1. Einführung Die folgende Bibliographie umfaßt die SFWerke von DDR-Autoren, die in deutscher Sprache in der DDR erschienen sind. Uber den Zeitraum des Bestehens der DDR (7.10.1949 — 3.10.1990) hinaus, wurden im Sinne einer vollständigen Information auch die wenigen Werke aufgenommen, die einer seits ab 1945 in der sowjetischen Besatzungs zone erschienen waren und andererseits bis 1991 von den Verlagen der nun ehemaligen DDR noch veröffentlicht wurden. Letzteres, weil die SF-Werke des Jahres 1991 mit Aus nahme einiger weniger Zeitschriftenerzäh lungen, wie für das DDR-Verlagswesen typisch, alle einen längeren Vorlauf hatten und schon lange vor der Wende geschrieben wurden. Die Verlage der ehemaligen DDR machten es dem Bibliographen hier auch sehr leicht, weil sie danach bis auf marginale Ausnah men ihre SF-Programme komplett einstell ten. Das letzte erschienene SF-Buch war — Ironie des Schicksals — mit Die Zeitinsel eine von Olaf R. Spittel herausgegebene Sammlung der besten SF-Geschichten aus 40 Jahren DDR, die verspätet erschienen war. Das Hauptproblem jeder Bibliographie dieser Art ist die Abgrenzung der SF von verwandten Genres wie Fantasy, Horror usw. auf der einen und vom sogenannten li terarischen Mainstream (auch »hohe« oder »Gegenwartsliteratur« geheißen) auf der an deren Seite. Die zahlreichen Definitionen für Science Fiction (bzw. das, was in der DDR mit Termini wie »wissenschaftlich-phantasti scher Roman«, »utopischer Roman« oder »Zukunftsroman« ausgedrückt wurde), er weisen sich für den Bibliographen hier als wenig hilfreich. Die meist ungenannt bleibenden Kriterien, die SF-Bibliographen dazu bewegen, das eine
oder andere Werk in ihre Bibliographien auf zunehmen oder nicht, haben meines Erach tens die Verfasser der Bibliographien des Golem — des leider kürzlich eingestellten Jahrbuches der Phantastischen Literatur — am besten auf den Punkt gebracht. Sie ver suchten den unter SF-Lesem zweifellos vor handenen Grundkonsens über das, was SF ist und was nicht, in Grundkriterien auszudrükken. Da auch ich mich nach diesen Kriterien gerichtet habe, seien diese hier noch einmal genannt: 1. SF-Literatur ist erzählende Literatur, die sich mit Dingen befaßt, die außerhalb der gewohnten (empirisch erfaßbaren) Reali tät des Lesers angesiedelt sind, d.h. sie gibt nicht a priori vor, Realität abzubil den. 2. Zwischen Autor und Leser kann ein Kon sens darüber vorausgesetzt werden, daß gewisse Elemente der Erzählung nicht realistisch sind. 3. Jedes der Subgenres, die zusammen die phantastische Literatur bilden, besitzt ein besonders prägnantes Merkmal, das zwar als Definition nicht hinreichend ist, aber für das Genre als Ganzes dominierend: die SF ist »zukunftsbezogen« und im Un terschied zur Fantasy in einer Welt mit ra tionaler Kausalität angesiedelt, im Horror dominiert die »Angst vor dem Unerklärli chen«, die Phantastik zeigt einen »Riß in der Wirklichkeit«. 4. Es gibt innerhalb jedes (Sub-)Genres be sonders typische Werke, die eindeutig eben diesem und nur diesem Genre zuzu ordnen sind. 5. Genres existieren nicht isoliert nebenein ander, sondern übernehmen wechselsei tig Motive/Sujets/Topoi und Erzähltech-
199
Hans-Peter Neumann niken. Das gilt sowohl »horizontal« (Un terhaltungsliteratur untereinander) als auch »vertikal« (»hohe« von »niederer« Literatur und umgekehrt).
Besonders der letzte Punkt führt zu einer Vielzahl von Grenz-, Zweifels- und Ausnahmefällen. Bei den für einen BRD-Bibliographen hier bei wichtigsten Gebieten Fantasy und Horror waren die Probleme für mich noch ver gleichsweise gering, hat es doch in der DDR nie eine eigene Horror- oder Fantasytradition gegeben. Der Roman Der Traummeister der Steinmüllers kann mit gutem Grund zur SF gezählt werden und Wilko Müllers Zauberer des Alls ist trotz des Untertitels keine Fantasy, da alle auftretenden Fantasyversatzstücke rational erklärt werden. Schwieriger gestaltete sich die Abgren zung hingegen bei Texten zur Popularisie rung von Wissenschaft und Technik, wie sie in den fünfziger und sechziger Jahren in Zeitschriften wie Jugend und Technik und Technikus typisch waren, hier galt es im Sinne
von Punkt I zu entscheiden, ob der Text überhaupt als Prosa bezeichnet werden konnte. Einen weiteren DDR-typischen Problem kreis bildeten die seit Mitte der siebziger Jah re verstärkt erscheinenden Texte der sogenannten Mainstreamautoren, die im Sin ne von Punkt V die Stilmittel der Phantastik für ihre Intentionen entdeckten und mit ih nen experimentierten. Die Übergänge von Gegenwartsliteratur zu SF waren hier oft flie ßend, da der Grad der Verfremdung des Jetzt oft nur gering ausgeprägt war bzw. sich nur auf ein einzelnes phantastisches Motiv beschränkte. Die Entscheidung in all diesen Fällen für oder gegen eine Aufnahme in die nachfolgende Bibliographie war so auch im mer subjektiv geprägt, wobei ich anmerken möchte, daß ich mich in Zweifelsfällen meist für eine Aufnahme entschieden habe. Aufgenommen wurden auch die Texte der SF-Kinderliteratur, die in der DDR einige li terarisch hochstehende Beispiele hervorge bracht hat. Nicht erfaßt wurden dagegen Bilderbücher und Comics.
2. Hinweise zur Benutzung Die nachfolgende Bibliographie ist alphabe tisch nach Autorennamen geordnet. Die Werke eines Autors wurden chronologisch nach Ersterscheinungsjahr aufgeführt. Hier bei wurden selbständig erschienene Bücher, Taschenbücher und Hefte, (kursiv gedruckt), sowie alle Erzählungen des Autors, die in Anthologien und Autorensammelbänden so wie in höchstens monatlich erscheinenden Zeitschriften, Magazinen und anderen Peri odika veröffentlicht wurden, erfaßt. Zeitun gen und Wochenzeitschriften wurden in der hier vorliegenden Bibliographie nicht ausge wertet. Die Angaben zu mehrfach gedruckten Er zählungen eines Autors (gekennzeichnet durch das Kürzel »Dass.«[elbe]) finden sich beim jeweiligen Ersterscheinungsjahr. Dage gen sind Erzählungen, die nur einmal in ei nem Sammelband eines Autors veröffentlicht wurden, nur in der Inhaltsangabe des betref fenden Bandes erfaßt. Bücher und Hefte wer den in der Regel nur in der Erstauflage
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nachgewiesen, Nachauflagen werden nur dann genannt, wenn sie später hinsichtlich Inhalt, Verlag, Buchreihe oder Publikations form verändert erschienen sind. Die Einträge sind wie folgt geordnet: Jahr der Erstpublikation — Titel — gegebenen falls Untertitel — Erzählform lt. Angabe des Umschlags etc. (nur wenn hier keine Kenn zeichnung als »wissenschaftlich-phantasti scher Roman« o.ä. erfolgte und die Erzählform nicht aus dem Untertitel hervor geht, wurde zur Orientierung in eckigen Klammern eine pauschale Einteilung in [Ro man], [Erzählung] und als Besonderheit wie in der Statistik der Steinmüllers in der hier vorliegenden Publikation in [Kinderbuch] vorgenommen) — gegebenenfalls Bezeich nung des Periodikums mit Jahrgang und Heftnummer oder Herausgeber und Titel ei ner Anthologie — Verlag und Verlagsort — Seitenzahl — bei Sammelbänden enthaltene Erzählungen (»Inhalt:«; »Aus dem Inhalt:« kennzeichnet einen Band, in dem neben den
Bibliographie der DDR-SF
genannten SF-Texten noch andere Werke enthalten sind) — gegebenenfalls Reihenver merke und Querverweise. In einem Anhang werden die in der DDR erschienenen SF-Anthologien sowie weitere Anthologien, in denen SF-Geschichten veröf fentlicht wurden, zusammengefaßt. Für die vorliegende Arbeit waren mir eine Reihe älterer Bibliographien sehr nützlich. Neben Verlagsbibliographien muß hier un bedingt auf die Arbeiten von Olaf R. Spittel verwiesen werden, der in den Lichtjahr-Al manachen des Verlages Das Neue Berlin die in der DDR erschienene SF bis zum Jahr 1983 erfaßte und im Lexikon Die Science-fiction der DDR. Autoren und Werke, das mir auch sonst sehr behilflich war, in Form einer Kurzbiblio graphie die von DDR-Autoren verfaßten Werke bis 1986 aufarbeitete.
Auch seine darüber hinaus gehenden No tizen konnte ich einsehen, wofür ich ihm hiermit sehr danken möchte. Leider konnte das gemeinsame Projekt einer großen DDRBibliographie nicht realisiert werden. Weite rer Dank für zahlreiche Hinweise sei an die ser Stelle Angela und Karlheinz Steinmüller, Ivo Gloss und Erik Simon gesagt. Keine Bibliographie ist frei von Fehlern. Im Hinblick auf meine weiterführenden Ar beiten zum nun abgeschlossenen Thema DDR-SF, die alle hier noch geltenden Ein schränkungen, zu Publikationsort, Publikati onsform (Zeitungen, Zeitschriften wie z.B. »Frösi«) und Nachauflagen aufarbeiten sol len, wäre ich für Hinweise zur vorhegenden Bibliographie, auch zu Fragen der »Hand habbarkeit« sehr dankbar.
Abkürzungsverzeichnis Allgemeine Abkürzungen:
Dass. f. Hrsg. Jg. Nr.
— — — — —
Dasselbe folgende Herausgeber Jahrgang Nummer
s. S. u. u.d.T. Vgl.
— — — — —
siehe Seite und unter dem Titel Vergleiche
Verlags- und Reihenabkürzungen: AtV bb DNB kap
— — — —
KuF —
NL — RUB — VuW —
Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin Taschenbuchreihe des Aufbau-Verlags, Berlin und Weimar Verlag Das Neue Berlin, Berlin Heftreihe im Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin (1966-1971) [Abkürzung für »Krimi-Abenteuer-Phantastik«] Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin (gegründet 1948, ging 1972 im Verlag Volk und Welt auf, nachdem bereits 1964 eine organisatorische Vereinigung der beiden Verlage erfolgt war) Verlag Neues Leben, Berlin (gegründet 1946) Reclams Universal-Bibliothek, im Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig Verlag Volk und Welt, Berlin (gegründet 1947)
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Hans-Peter Neumann
3. Bibliographie Abraham, Peter 1985: Der Affenstem. [Kinderbuch], Der Kin derbuchverlag Berlin, Berlin. 208 S.
Redlin (Hrsg.): Wege zur Unmöglich keit. DNB, Berlin. S. 7-15
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Der Schwarze/ Sehnsucht nach der Sonne/ Planet der freundlichen Besti en/ Das Geburtstagsgeschenk/ Der Raumkorrespondent/ Die Echsen/ Su pernova 241/ Das Kastaninchen/ Schrottreif/ Der Fluch/ Der Wille zum Leben/ Das Geländespiel/ Monumen te aus Kalk/ Die silberne Nelke/ Wel lenfresser/ Freundespflicht/ Die Statue/ Unvorhergesehene Probleme/ Die Flaschenpost 1985: Raumkadetten. Wissenschaftlich-phan tastische Geschichten. In: Technikus, Jg. 23 (1985) Nr. 3 bis Jg. 23 (1985) Nr. 12. Jeweils S. 10 f. Einzeltitel: Goldene Früchte/ Der Bio-Planet/ Der Auf stand der Doubles/ Der ewige Müll kutscher/ Ein Schachproblem/ [eben falls in Nr. 5:] Höhlenkunst/ Der alte Ewenke/ Sein größter Coup/ Alle Wünsche dieser Welt/ Die Piraten/ Ankündigung eines Besuches Hohlfeld, Carsten 1990: Sumpfmeister. [Erzählung]. In: M. Szameit (Hrsg.): Der lange Weg zum Blauen Stern. NL, Berlin. (BASAR). S. 32-41
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lich-phantastischer Roman. NL, Berlin. 304 S. (Spannend erzählt 86). Dass. 1976: NL, Berlin. 352 S. (Kompaß-Bü Köhler, Erich cherei 202). 1979: Reise um die Erde in acht Tagen. Phanta 1973: Antarktis 2020. Wissenschaftlich-phan tastischer Roman. NL, Berlin. 295 S. stische Erzählung. NL, Berlin. 188 S. Dass. 1981: NL, Berlin. 167 S. (Kompaß(Spannend erzählt 119). Dass. 1985: NL, Bücherei 275). Berlin. 312 S. (Kompaß-Bücherei 329). 1976: Expedition Mikro. Wissenschaftlich phantastischer Roman. NL, Berlin. 336 Köhler, Wolfgang 1976: Der Lumpensammler. [Erzählung]. In: S. (Spannend erzählt 128). Dass. 1980: H. Fickelscherer (Hrsg.): Begegnung im NL, Berlin. 336 S. (Kompaß-Bücherei 267). Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 79-80 1976: Platos Irrtum. [Erzählung]. In: H. Fik- 1977: Die Kristallwelt der Robina Crux. Wissen kelscherer (Hrsg.): Begegnung im schaftlich-phantastischer Roman. NL, Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 137-138 Berlin. 260 S. (Spannend erzählt 137). 1976: Raymonds Planet. [Erzählung]. In: H. Dass 1982: VuW, Berlin. 160 S. (RomanFickelscherer (Hrsg.): Begegnung im Zeitung, Jg. 34 (1982) Nr. 382) Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 56-69 1980: Die Marsfrau. Wissenschaftlich-phanta 1976: Zwei Stunden. [Erzählung], In: H. Fikstischer Roman. NL, Berlin. 264 S. kelscherer (Hrsg.): Begegnung im (Spannend erzählt 161) Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 308-315 1981: Das Kosmodrom im Krater Bond. Wissen schaftlich-phantastischer Roman. NL, Kohls, Holger Berlin. 288 S. (Spannend erzählt 167). 1982: Lehrstelle frei? [Erzählung]. In: TechniDass. 1983: NL, Berlin. 301 S. (Kompaßkus, Jg. 20 (1982) Nr. 11, S. 10 f. Bücherei 304). 1983: Energie für Centaur. Wissenschaftlich Kolditz, Gottfried phantastischer Roman. NL, Berlin. 336 1972: Havarie. [Erzählung]. NL, Berlin. 32 S. S. (Spannend erzählt 179) 1983: Wiederkehr. [Erzählung]. In: Ekkehard (Das neue Abenteuer 309). 1980: Roboterfrühstück. [Erzählung]. In: E. Redlin (Hrsg.): Wege zur Unmöglich Redlin & E. Simon (Hrsg.): Lichtjahr 1. keit. DNB, Berlin. S. 106-112. Dass. 1991 DNB, Berlin. S. 104-117. Dass. 1986 in: in: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeitinsel. Erik Simon (Hrsg.): Lichtspruch nach NL, Berlin. S. 219-225 Tau. DNB, Berlin. (SF-Utopia). S. 162- 1984: Der Geist des Nasreddin Effendi. [Roman]. NL, Berlin. 244 S. (Spannend 173. 1983: Der unbekannte Bazillus. [Erzählung]. erzählt 186) In: Ekkehard Redlin (Hrsg.): Wege zur 1985: Souvenir vom Atair. Wissenschaftlich Unmöglichkeit. DNB, Berlin. S. 93-105. phantastischer Roman. Mitteldeutscher Verlag, Halle — Leipzig. 192 S. 1986: Die Engel in den grünen Kugeln. Wissen Kriese, Reinhard 1985: Eden City, die Stadt des Vergessens. Phan schaftlich-phantastischer Roman. NL, tastischer Roman. NL, Berlin. 272 S. Berlin. 288 S. (Spannend erzählt 199) 1985: Eine unumkehrbare Mutation. [Erzäh (BASAR). 1986: Mission SETA II. Phantastischer Ro lung]. In: M. Szameit (Hrsg.): Aus dem man. NL, Berlin. 336 S. (BASAR). Tagebuch einer Ameise. NL, Berlin. S. 132-138. 1988: Zukunftshobby. [Erzählung]. In: TechKröber, Wolfgang nikus, Jg. 26 (1988) Nr. 4, S. 10 f. 1990: Spielregeln des Zufalls — Eine Tag- und Nachtvision. [Roman] Aufbau-Verlag, 1989: Der Untergang der Telesalt. Wissen Berlin und Weimar. 268 S. schaftlich-phantastischer Roman. NL, Berlin. 272 S. (Spannend erzählt 220) Kröger, Alexander 1990: Andere. Utopischer Roman. Mitteldeut 1969: Sieben fielen vom Himmel. Wissenschaft scher Verlag, Halle und Leipzig. 256 S.
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Kroemke, Klaus 1986: Königliches Geschenk. (Ein Computer märchen). In: Neues Leben, Jg. 33 (1986) Nr. 12, S. 2 Krohn, Rolf 1975: Cora. [Erzählung]. In: Ekkehard Redlin (Hrsg.): Der Mann vom Anti. DNB, Berlin. S. 176-203. Dass. 1985 in: Rolf Krohn: Begegnung im Nebel 1975: Das Mädchen von Ninive. [Erzählung], In: Ekkehard Redlin (Hrsg.): Der Mann vom Anti. DNB, Berlin. S. 51-88. 1976: Billard. [Erzählung]. In: H. Fickelscherer (Hrsg.): Begegnung im Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 291-299 1976: Dornröschen. [Erzählung]. In: H. Fikkelscherer (Hrsg.): Begegnung im Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 358-371 1976: Der Haltepunkt. [Erzählung]. In: H. Fickelscherer (Hrsg.): Begegnung im Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 329-339. Dass. 1985 in: Rolf Krohn: Begegnung im Nebel 1976: Der Hellseher. [Erzählung]. In: H. Fikkelscherer (Hrsg.): Begegnung im Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 316-321 1976: Die Jäger. [Erzählung]. In: H. Fickel scherer (Hrsg.): Begegnung im Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 346-350. Dass. 1985 unter dem Titel: Einen Plesiosau rier, bitte! in: Michael Szameit (Hrsg.): Aus dem Tagebuch einer Ameise. NL, Berlin. S. 228-233. Dass, unter dem ur sprünglichen Titel 1991 in: Olaf R. Spit tel (Hrsg.): Die Zeitinsel. NL, Berlin. S. 87-92 1976: Die Sitzung (1). [Erzählung], In: H. Fikkelscherer (Hrsg.): Begegnung im Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 237-240 1981: Lichtspruch nach Tau. [Erzählung]. In: Erik Simon (Hrsg.): Lichtjahr 2. DNB, Berlin. S. 49-66. Dass. 1986 in: Erik Si mon (Hrsg.): Lichtspruch nach Tau. DNB, Berlin. (SF-UTOPIA) S. 5-29. 1984: Der Arzt. [Erzählung], In: Erik Simon (Hrsg.): Lichtjahr 3. DNB, Berlin. S. 2146. Dass. 1985 in: Rolf Krohn: Begeg nung im Nebel 1985: Am Ufer der Unendlichkeit. [Erzäh lung]. In: Erik Simon (Hrsg.): Lichtjahr 4. DNB, Berlin. S. 132-136. 1985: Begegnung im Nebel. Phantastische Er zählungen. DNB, Berlin. 208 S. Inhalt:
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1985:
1986:
1989: 1990:
GESTERN?: Begegnung im Nebel/ Die vierte Tür/ Der Arzt/ Die Söhne des Feuers/ HEUTE?: Die Kündigung/ Der Haltepunkt/ Das Labyrinth/ MORGEN?: Mein Lied/ Cora/ Das Triom. Dass. 1990: DNB, Berlin. 278 S. (SF-UTOPIA). Einen Plesiosaurier, bitte! [Erzählung], In: Michael Szameit (Hrsg.): Aus dem Tagebuch einer Ameise. NL. S. 228-233. [Dass, unter dem Titel: Die Jäger 1976 in: Begegnung im Licht. NL, Berlin (BASAR)] Die Fehlkonstruktion. [Erzählung]. In: Gerda Zschocke (Hrsg.): Zeitreisen. Mitteldeutscher Verlag Halle — Leip zig. S. 267-273. Auf dem anderen Ufer der Nacht. [Er zählung]. In: Erik Simon (Hrsg.): Licht jahr 6. DNB, Berlin. S. 182-198. Die tötende Sonne. Verlag Tribüne Ber lin, 187 S. INHALT: Vorwort/ Die Wunderblume/ Das Diadem/ Die Far be der Wahrheit/ Stadt im Nebel/ Der Reporter/ Verleitung/ Entdeckung in der Nacht/ Hilfe/ Die tötende Sonne
Krüger, Klaus D. 1986: Der Traum. [Erzählung]. In: Erik Simon (Hrsg.): Lichtjahr 5. DNB, Berlin. S. 8794. Krupkat, Günther 1956: Die Unsichtbaren. Utopischer Roman. VuW, Berlin. 126 S. (Roman-Zeitung, Jg. 8 (1956) Nr. 87). Dass. 1958: DNB, Berlin. 228 S. 1956: Gefangene des ewigen Kreises. NL, Berlin. 32 S. (Das neue Abenteuer 86) 1957: Kobalt 60. NL, Berlin. 32 S. (Das neue Abenteuer 114) 1957: Nordlicht über Palmen. Wissenschaftlich phantastische Erzählung. KuF, Berlin 1957. 52 S. (Kleine Jugendreihe, Jg. 8 (1957) Nr. 4) 1960: Die große Grenze. Zukunftsroman. DNB, Berlin. 342 S. 1963: Als die Götter starben. Utopischer Ro man. DNB, Berlin. 364 S. Dass. 1983: DNB, Berlin. 308 S. (SF-UTOPIA). 1968: Nabou. Utopischer Roman. DNB, Ber lin. 320 S. Dass. 1972: VuW, Berlin. 128 S. (Roman-Zeitung, Jg. 24 (1972) Nr. 266). Dass. 1982: DNB, Berlin. 280 S.
Bibliographie der DDR-SF
(SF-UTOPIA). 1969. Insel der Angst. [Erzählung], In: Das Molekular-Cafe. DNB. S. 167-188. bzw. (1987: SF-UTOPIA) S. 170-191. Dass. 1970 in: Die Achtnulligen. KuF. (kap 99). Dass. 1991 in: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeitinsel. NL, Berlin. S. 4366. 1974: Das Duell. [Erzählung]. In: Edwin Orthmann (Hrsg.): Das Zeitfahrrad. NL, Berlin. S. 399-412. Dass. 1977 in: [Edwin Orthmann (Hrsg.)]: Das Raum schiff. NL, Berlin. S. 147-157 (1. — 3. Auflage) bzw. S. 82-91 (4. Auflage 1981) 1975: Bazillus phantastikus oder Die Nixe mit dem Hackebeil. [Erzählung]. In: Ekkehard Redlin (Hrsg.): Der Mann vom Anti. DNB, Berlin. S. 159-175. 1975: Der Mann vom Anti. [Erzählung]. In: Ekkehard Redlin (Hrsg.): Der Mann vom Anti. DNB, Berlin. S. 270-291.
mische Abenteuer. [Kinderbuch], Gebr. Knabe Verlag, Weimar. 108 S. (Knabes Jugendbücherei). Inhalt: Die vierbeini gen Freunde/ Bei Irene piept es/ Der Hund vom Bumerang/ Die heilige Ra kete/ Die Erbse im Ohr/ Der zusam mengesetzte Pilot 1980: Roboter und Gespenster. Weltraumaben teuer. [Kinderbuch]. Gebr. Knabe Ver lag, Weimar. 116 S. (Knabes Jugendbü cherei). Inhalt: Das Gespenst im alten Turm/ Die einsamen Teddybären/ Neues aus Nurxanurxa/ Nur Einzel beispiele/ Roboter zugelaufen
Küchler, Manfred 1980: Die Maschine. Eine verrückte Ge schichte. In: Das Magazin, Jg. 27 (1980) Nr. 2, S. 24f. 1980: Strandspektakel. Eine utopische Ge schichte. In: Das Magazin, Jg. 27 (1980) Nr. 10, S. 9-11 1982: Die Erlebnisse des Roboters Dr. K. [Er zählung]. In: Das Magazin, Jg. 29 (1982) Nr. 10, S.6-9 u. 78 1983: Der Konflikt ist völlig unter Kontrolle. [Erzählung]. In: Ekkehard Redlin (Hrsg.): Wege zur Unmöglichkeit. DNB, Berlin. S. 113-122. 1989: Der Planet ohne Sonne. Wissenschaftlich phantastischer Roman. NL, Berlin. 208 S. (BASAR) 1990: Die seltsame Verwandlung der 87x. [Erzählung]. In: Jugend und Technik. September 1990. S. 86-89
Kruschel, Karsten 1979: Aussage des Assistenten. [Erzählung], In: Neues Leben, Jg. 26 (1979) Nr. 3, S. 62 f. 1979: Theorie der Kugelblitze. [Erzählung], In: Neues Leben, Jg. 26 (1979) Nr. 6, S. 60 f. 1982: Auffliegender Pegasus. Utopische Er zählung. In: Siegfried Maaß (Hrsg.): Kontakte Nr. 5. Magdeburg 1982. 1985: Raumsprünge. Wissenschaftlich-phanta stische Erzählung. NL, Berlin. 32 S. (Das neue Abenteuer 470) 1985: Schach mit Otto. [Erzählung], In: Mi chael Szameit (Hrsg.): Aus dem Tage buch einer Ameise. NL, Berlin. S. 34-43. 1989: Das kleinere Weltall. Science-fiction-Er zählungen. DNB, Berlin. 312 S. Inhalt: Der Brunnen/ Großartige Partie, wirk lich großartig/ Die Schuld/ Glückli cher Lotse/ Der Galdäische Krieg/ Die Garnison 1989: ...und stets das Vernünftigste tun. [Er zählung]. In: Erik Simon (Hrsg.): Licht jahr 6. DNB, Berlin. S. 6-19 1990: Ein Fall von nächtlicher Lebensweise. [Erzählung], In: M. Szameit (Hrsg.): Der lange Weg zum Blauen Stern. NL, Berlin. (BASAR). S. 132-145
Kunadt, Holger 1989: Drei Dollar fünfzig. [Erzählung]. In: Erik Simon (Hrsg.): Lichtjahr 6. DNB, Berlin. S. 153-158 1989: Ein Traum von Ferne. [Erzählung], In: Erik Simon (Hrsg.): Lichtjahr 6. DNB, Berlin. S. 20-22
Küchenmeister, Ernst-Dieter 1977: Der Hund vom Bumerang und andere kos-
Kunert, Günter 1954: Der ewige Detektiv und andere Geschich-
Kühn, Max 1955: Automat S-19/72. Eine technisch-phan tastische Erzählung. In: Jugend und Technik, Jg. 3 (1955) Nr. 10, S. 341 f. 1956: Zwischenfall vor der Leinwand. [Er zählung], In: Jugend und Technik, Jg. 4 (1956) Nr. 12, S. 553-556
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1968:
1973:
1975: 1975: 1975:
1976:
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1980:
ten. Eulenspiegel Verlag, Berlin. 148 S. Aus dem Inhalt: Der Mann vom Mars/ Der neue Nachbar Nach der Landung. [Erzählung]. In: G. Kunert: Kramen in Fächern. Geschich ten, Parabeln, Merkmale. Aufbau-Ver lag, Berlin und Weimar. S. 140-142. Dass. 1980 in: G. Kunert: Kurze Be schreibung eines Momentes der Ewig keit. Märchenhafter Monolog. [Erzählung]. In: G. Kunert: Die geheime Bibliothek. Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar. S. 12-23 Museumsbesuch. [Erzählung], In: Ek kehard Redlin (Hrsg.): Der Mann vom Anti. DNB, Berlin. S. 41-50. Schlaf. [Erzählung], In: Ekkehard Red lin (Hrsg.): Der Mann vom Anti. DNB, Berlin. S. 118-123. Vom Pluto her. [Erzählung]. In: G. Ku nert: Der Mittelpunkt der Erde. Eulen spiegel Verlag, Berlin. S. 51-53. Dass. 1980 in: G. Kunert: Kurze Beschreibung eines Momentes der Ewigkeit. Märchen für morgen. [Erzählung]. In: Joachim Walther u. Manfred Wolter (Hrsg.): Die Rettung des Saragossamee res. Buchverlag Der Morgen Andromeda zur Unzeit. (BRD: 1968) [Erzählung], In: G. Kunert: Kinobe such. Geschichten. Insel-Verlag Anton Kippenberg, Leipzig. S. 94-98. (InselBücherei 1007). Dass. 1991 in: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeitinsel. NL, Ber lin. S. 93-97 Kurze Beschreibung eines Momentes der. Ewigkeit. Kleine Prosa. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, Leipzig. 184 S. (RUB, 820). Aus dem Inhalt: Nach der Landung/ Androiden/ Vom Pluto her/ Anthropophagie.
Kunkel, Klaus 1952: Heißes Metall. Kriminalroman. DNB, Berlin. 256 S. (NB-Roman 2) 1953: Nordpolfahrt im Jahre 2000. [Erzählung]. NL, Berlin. 32 S. (Das neue Abenteuer 10) 1953: Im gläsernen Flugzeug durch die Schall mauer. [Erzählung], NL, Berlin. 32 S. (Das neue Abenteuer 27) 1954: Monika und die grüne Sonne. [Erzäh
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lung]. NL, Berlin. 32 S. (Das neue Abenteuer 46)
Laabs, Joochen 1984: Der letzte Stern. [Erzählung]. In: Neue Deutsche Literatur, Jg. 32 (1984) Nr. 7, S. 84-94. Dass. 1988 in: J. Laabs: Der let ze Stern. Erzählungen. Mitteldeutscher Verlag, Halle — Leipzig. S. 54-72 (Klei ne Edition) Landgraf, Wolfgang 1990: Die Stadt. [Erzählung], In: Olaf R. Spit tel (Hrsg.) Geschichten vom Trödel mond. DNB, Berlin. S. 251-281
Lange, Dieter 1969: Das Frettchen. [Erzählung], In: Technikus, Jg. 7(1969) Nr. 6, S. 36 1969: Weltmeer unter der Wüste. [Erzäh lung]. In: Technikus; Jg. 7 (1969) Nr. 6, S. 36 1970: Ein Landwirt träumt. [Erzählung], In: Technikus, Jg. 8 (1970) Nr. 9, S. 24-27 Leman, Alfred 1980: Der unsichtbare Dispatcher. Wissen schaftlich-phantastische Erzählungen. NL, Berlin. 256 S. (NL-podium). Inhalt: Der unsichtbare Dispatcher/ Tektoni sche Spalten/ Die Revision/ Die Stra ße/ Episoden/ Im ökologischen Epi zentrum/ Urteile/ Konkurrenten/ Un geordnete Verhältnisse/ Es sind die letzten 1980: Die Revision. [Erzählung], In: Leman, A.: Der unsichtbare Dispatcher. Dass. 1982 (gekürzt): Wissenschaftlich-phan tastische Erzählung. NL, Berlin. 32 S. (Das neue Abenteuer 424) 1980: Die Straße. [Erzählung], In: Leman, A.: Der unsichtbare Dispatcher. Dass. 1991 in: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeitinsel. NL, Berlin. S. 141-166 1985: Schnee und Feuer. [Erzählung], In: Mi chael Szameit (Hrsg.): Aus dem Tage buch einer Ameise. NL, Berlin. S. 76-85. 1986: Baba und die zweiundvierzig Stiere. [Erzählung]. In: Erik Simon (Hrsg.): Lichtjahr 5. DNB, Berlin. S. 117-133. 1986: Feedback aus der Zukunft. [Erzählung]. In: Gerda Zschocke (Hrsg.): Zeitreisen. Mitteldeutscher Verlag Halle — Leipzig. S. 106-116.
Bibliographie der DDR-SF 1986: Schwarze Blumen auf Barnard 3. Wis senschaftlich-phantastischer Roman. NL, Berlin. 280 S. 1990: Nullpoker. [Erzählung], In: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Geschichten vom Trö delmond. DNB, Berlin. S. 197-213 1991: Zilli 2062. Utopische Erzählung. NL, Berlin. 204 S.
Leman, Alfred, u. Hans Taubert 1973: Das Gastgeschenk der Transsolaren. Wis senschaftlich-phantastische Erzählun gen. NL, Berlin. 372 S. Inhalt: Schach/ Bernod/ Glas?/ Begegnung/ Zwi schenfall/ Gastgeschenk/ Blinder Pas sagier/ Halbzeit/ Agonie/ Chronos/ Ringelspiel/ Liebe/ Heimkehr/ Bin dungen/ Nach acht/ Parallelen 1973: Der geheimnisvolle Meteorit. [Erzählung]. NL, Berlin. 32 S. (Das neue Abenteuer 323). Dass, unter dem Titel: Zwischen fall. In: Alfred Leman u. Hans Taubert: Das Gastgeschenk der Transsolaren 1973: Blinder Passagier. [Erzählung]. In: Al fred Leman u. Hans Taubert: Das Gast geschenk der Transsolaren. Dass. 1974 in: Edwin Orthmann (Hrsg.): Das Zeit fahrrad. NL, Berlin. S. 325-338. Dass. 1977 in: [Edwin Orthmann (Hrsg.)]: Das Raumschiff. NL. S. 306-316 (1. — 3. Auflage), bzw. S. 230-239 (4. Auflage 1981).
Letsche, Curt 1968: Verleumdung eines Sterns. Utopischer Roman. Greifenverlag, Rudolstadt. 308 S. Dass.: VuW, Berlin 1968. 128 S. (Ro man-Zeitung, Jg. 20 (1968) Nr. 233) 1970: Der Mann aus dem Eis. Utopischer Ro man. Greifenverlag, Rudolstadt. 316 S. 1974: Raumstation Anakonda. Utopischer Ro man. Greifenverlag, Rudolstadt. 304 S.
Liebsch, Stephan 1982: Die Wahrheit über den Schneemen schen. [Erzählung]. In: Technikus, Jg. 20 (1982) Nr. 6, S. 10 f. Lindow, Rainer 1978 Die Hülle Zebaoths. [Erzählung]. In: Sonja Schnitzler & Manfred Wolter (Hrsg.): Die Tarnkappe. Eulenspiegel Verlag Berlin. S. 219-235
Löffler, Gerhard 1957: Fernsehauge DX. [Erzählung], Verlag Sport und Technik, Neuenhagen b. Ber lin 1957. 32 S. (Broschürenreihe, Jg. 1 (1957) Nr. 5)
Loetzke, Klaus-Dieter und Reinhardt O. Hahn Noah II. s.: Hahn, R. O. u. K.-D. Loetzke: No ah II Lorenz, Christian 1981: Steuerfehler. [Erzählung], In: Techni kus, Jg. 19 (1981) Nr. 12, S. 10 f.
Lorenz Peter 1978: Homunkuli. Wissenschaftlich-phantasti scher Roman. NL, Berlin. 272 S. (BA SAR) 1981: Quarantäne im Kosmos. Wissenschaft lich-phantastischer Roman. NL, Berlin. 216 S. (Spannend erzählt 168). Dass. 1983: NL, Berlin. 208 S. (BASAR). Dass. 1986: NL, Berlin. (Kompaß-Bücherei 346). 211 S. 1983: Jefferson. [Erzählung]. In: Ekkehard Redlin (Hrsg.): Wege zur Unmöglich keit. DNB, Berlin. S. 123-129. Dass. 1991 in: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeitinsel. NL, Berlin. S. 226-232. 1985: Das Normhuhn. [Erzählung], In: M. Szameit (Hrsg.): Aus dem Tagebuch ei ner Ameise. NL, Berlin. S. 56-61. 1986: Blinde Passagiere im Raum 100. Sciencefiction[-]Roman. Mitteldeutscher Ver lag, Halle — Leipzig. 224 S. 1988: Aktion Erde. Science-fiction-Roman. Mitteldeutscher Verlag, Halle — Leip zig, 280 S. 1990: Karriere für 150. [Erzählung], In: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Geschichten vom Trödelmond. DNB, Berlin. S. 165-173 Lösel, Monika 1979: Ein Klopfer für den Himmel. Utopische Posse. In: Das Magazin, Jg. 26 (1979) Nr. 7, S. 28-31
Lüdemann, Hans-Ulrich 1983: Um Himmelswillen keine Farbe. [Kinder buch]. Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin. 176 S.
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Hans-Peter Neumann
Luthardt, Ernst-Otto Contact, Jg. 2 (1991) Nr. 8, S. 5-12 1981: Das Double im Paradies. [Erzählung]. In: Hüfner, Heiner/ E.-O. Luthardt: -maUtopische und phantastische Geschich 1981: Das Elixier. [Erzählung]. In: Technikus, ten. Greifenverlag, Rudolstadt. S. 216Jg. 19 (1981) Nr. 3, S. 10 f. 272 1981: Milena. [Erzählung], In: Hüfner, Hei Mann, Arndt ner/ E.-O. Luthardt: Utopische und 1981: Das Ende der Katastrophe. phantastische Geschichten. Greifenver [Erzählung], In: Technikus, Jg. 19 lag, Rudolstadt. S. 273-361 (1981) Nr. 2, S. 10 f. 1981: Ginkgo. [Erzählung]. In: Hüfner, Hei ner/ E.-O. Luthardt: Utopische und Mattke, Frank phantastische Geschichten. Greifenver 1982: Oldtimer. [Erzählung]. In: Technikus, lag, Rudolstadt. S. 362-425 Jg. 20 (1982) Nr. 12, S. 10 1982: Die klingenden Bäume. Phantastische Geschichten. Greifenverlag, Rudol Matzke, Gerhard stadt. 240 S. Inhalt: Das Ende einer 1967: Marsmond Phobos. Wissenschaftlich Weltraumodyssee/ Zofia/ Schach und phantastische Erzählung. NL, Berlin. matt/ Der letzte Landgang/ Die klin 192 S. (Kompaß-Bücherei 106) genden Bäume 1976: Projekt Pluto. [Roman]. NL, Berlin. 168 1984: Die Unsterblichen. Phantastische Erzäh S. (Kompaß-Bücherei 211) lungen. Greifenverlag, Rudolstadt. 208 S. Inhalt: Der Sohn der Erzählerin/ Das Mechtel, Hartmut Ende vom Anfang/ Fünf Begegnungen 1985: Verhör. [Erzählung], In: Michael mit Herrn Muri/ Der steinerne Gast/ Szameit (Hrsg.): Aus dem Tagebuch ei Zeitverbot/ Die Unsterblichen ner Ameise. NL, Berlin. S. 97-104. Dass. 1984: Zeitverbot. [Erzählung]. In: Neue Deut 1991 in: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeit sche Literatur, Jg. 32 (1984) Nr. 7, S. insel. NL, Berlin. S. 333-341 108-127. Dass, in: Luthardt, E.-O.: Die 1989: Sifrit. [Erzählung]. In: Erik Simon Unsterblichen (Hrsg.): Lichtjahr 6. DNB, Berlin. S. 241986: Eleni. [Erzählung], In: Gerda Zschocke 48 (Hrsg.): Zeitreisen. Mitteldeutscher 1990: Mission T. [Erzählung], In: Olaf R. Spit Verlag Halle — Leipzig. S. 70-89. tel (Hrsg.): Geschichten vom Trödel 1988: Aus alten Zeiten. [Erzählung]. In: Tech mond. DNB, Berlin. S. 87-109 nikus, Jg. 26 (1988) Nr. 10, S. 10 f. 1991: Schnelle Stunde. [Erzählung], In: Alien 1988: Gespiegelte Zeit. [Erzählung], In: TechContact, Jg. 2 (1991) N. 6, S. 59 f. nikus, Jg. 26 (1988) Nr. 5, S. 10 f. 1988: Die Wiederkehr des Einhorns. Phantasti Meinhold, Gottfried sche Erzählungen. NL, Berlin. 204 S. 1984: Liana Halwegia. [Erzählung]. In: Neue Aus dem Inhalt: Monolog eines Vaters Deutsche Literatur, Jg. 32 (1984) Nr. 7, im Jahre 86 p.p.m./ Der Große Schritt/ S. 95-107. Dass. 1984 in: Erik Simon Wo das Leben?/ Wo kämen wir denn (Hrsg.): Lichtjahr 3. DNB, Berlin. S. sonst hin?! (Ein utopisches Melo 129-142. Dass. 1986 [verändert] unter dram)/ Die Wiederkehr des Einhorns dem Titel: Haiwegs Liane. In: Mein 1988: Wo das Leben? [Erzählung]. In: Lut hold, G.: Kilidone und andere Merk hardt, E.-O.: Die Wiederkehr des Ein würdigkeiten. DNB, Berlin. Dass. 1991 horns. Dass. 1991 in: Olaf R. Spittel in der Fassung »Haiwegs Liane« in: (Hrsg.): Die Zeitinsel. NL, Berlin. S. Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeitinsel. 424-448 NL, Berlin. S. 394-412 1990: Kemenys Begegnung der unsäglichen 1984: Weltbesteigung. Eine Fünftagefahrt. Ro Art. [Erzählung], In: Olaf R. Spittel man. DNB, Berlin. 424 S. (Hrsg.): Geschichten vom Trödelmond. 1986: Kilidone und andere Merkwürdigkeiten. DNB, Berlin. S. 110-127 Phantastische Erzählungen. DNB, Ber 1991: Der Kuckuck. [Erzählung], In: Alien lin. 312 S. Inhalt: Haiwegs Liane/ Si-
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gnale/ Kilidone/ Hören und Sehen/ Zirkus Onegani/ Wellers Leben/ Die Rannersche Sammlung/ Das Ungeheu er/ Die Expedition 1988: Mit Rätseln leben. Das Ende einer Expe dition. Roman. Hinstorff Verlag, Ro stock. 312 S. 1990: Der Prinz von Kassalam. [Erzählung]. In: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Geschichten vom Trödelmond. DNB, Berlin. S. 282311
Melzer, Andreas 1984: König im Matt. [Erzählung]. In: Erik Si mon (Hrsg.): Lichtjahr 3. DNB, Berlin. S. 222-234. Dass. 1986 in: Erik Simon (Hrsg.): Lichtspruch nach Tau. DNB, Berlin. (SF-UTOPIA). S. 222-237. 1985: Weit voraus die Sonne. [Erzählung]. In: Erik Simon (Hrsg.). Lichtjahr 4. DNB, Berlin. S. 78-90. 1986: Fluchtweg achteraus. [Erzählung]. In: Erik Simon (Hrsg.): Lichtjahr 5. DNB, Berlin. S. 237-253. Dass. 1990 in: Mel zer, A.: Hinter den drei Sonnen. 1986: Lotsendienst, ganz alltäglich. [Erzäh lung]. In: Erik Simon (Hrsg.): Lichtjahr 5. DNB, Berlin. S. 227-236. Dass. 1990 in: Melzer, A.: Hinter den drei Sonnen. 1990: Hinter den drei Sonnen. Science-fictionErzählungen. DNB, Berlin. 208 S. In halt: Isthmus ahoi!/ Drohnen von Arpol/ Fluchtweg achteraus/ Regenzeit/ Lotsendienst, ganz alltäglich/ Risiko gleich Null/ Sternentreidler/ Das Maul/ Herr der Höhlen/ Kinder vom Regenbogen 1990: Vorstoß nach Andromeda. Phantastische Erzählungen. Berlin. 236 S. Inhalt: Das Rochade-Prinzip/ Vorstoß nach An dromeda/ Cloncurry Agaporn/ Der Traum, der sich erfüllte/ Fundsache/ Wenn der Borxhirsch kommt/ Eine Frage der Erziehung/ Ich bin ein Mensch/ Immer geradeaus/ Linie Null, zwei Uhr nachts 1991: Auf dem Feldherrenhügel. [Erzählung]. In: Alien Contact, Jg. 2 (1991) Nr. 4, S. 5-15. 1991: Der Schattengott. [Erzählung], In: Ali en Contact 9, August/September/Oktober 1991, S. 50-59.
Metzner, Gunter 1976: Begegnung im Licht. [Erzählung]. In: H. Fickelscherer (Hrsg.): Begegnung im Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 9-15 1976: Trinicia. [Erzählung]. In: H. Fickelsche rer (Hrsg.): Begegnung im Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 70-78 Meusel, Ingo 1968: Die große Chance. [Erzählung]. In: Technikus, Jg. 6 (1968) Nr. 3, S. 18-20. 1971: Einbruch auf Sohle 7. [Erzählung], In: Technikus, Jg. 9 (1971) Nr. 1, S. 15 f. 1972: Havarie am »Staubsauger«. [Erzäh lung]. In: Technikus, Jg. 10 (1972) Nr. 7, S. 8 f. 1973: Späte Konsequenz. [Erzählung]. In: Technikus, Jg. 11 (1973) Nr. 4, S. 8 f.
Meyer, Hansgeorg 1972: Der letzte Tag des Putty Eins. [Erzäh lung für Kinder]. In: Der Märchensput nik. Verlag Junge Welt, Berlin Meyer, Helga und Hansgeorg 1973: Der Knall. [Erzählung für Kinder], In: H. u. H. Meyer: Kartoffelpuffer. Ge schichten von gestern, heute und mor gen. Der Kinderbuchverlag Berlin, Ber lin. S. 93-99. (Paperback für junge Le ser). Mielke, Heinz 1955: Gefährliches Ziel. [Erzählung für Kin der]. In: Unsere Welt, 5. Jahrbuch für Mädchen und Jungen. Der Kinder buchverlag Berlin, Berlin. S. 7-15. Dass. 1955: Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin. 16 S. (Berliner Lesebogen, Jg. 1 (1955) Nr. 18) 1956: Käpt'n Yppolith und die Venus-Eidechse. Eine phantastische Erzählung aus dem Jahre 3000. Der Kinderbuchverlag Ber lin, Berlin. 16 S. (Berliner Lesebogen, Jg. 2 (1956) Nr. 37) Möckel, Klaus 1975: Einer von vier. [Erzählung]. In: Ekke hard Redlin (Hrsg.): Der Mann vom Anti. DNB, Berlin. S. 334-363. Dass. 1985 in: Klaus Möckel: Die seltsame Verwandlung des Lenny Frick. 1976: Die Einladung. [Erzählung], NL, Berlin. 208 S. (NL-podium)
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Hans-Peter Neumann 1979: Flußpferde eingetroffen. [Erzählung]. In: Temperamente, Jg. 4 (1979) Nr. 2, S. 151-158. Dass. 1980 in: Klaus Möckel: Die gläserne Stadt. 1980: Die gläserne Stadt. Phantastische Erzäh lungen. DNB, Berlin. 236 S. Inhalt: Der Irrtum/ Das Märchen vom Träumen/ Flußpferde eingetroffen/ Der Ernst des Lebens/ Die gläserne Stadt/ Die Bril le/ Siebenquant oder der Stern des Glücks. Vgl.: Möckel, K.: Flußpferde eingetroffen. Dass. 1989: DNB, Berlin. (SF-UTOPIA). 168 S. 1980: Siebenquant oder Der Stern des Glücks. [Erzählung], In: Klaus Möckel: Die gläserne Stadt. Dass. 1991 in: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeitinsel. S. 167170. 1981: Sprüche zur SF. In: Erik Simon (Hrsg.): Lichtjahr 2. DNB, Berlin. S. 67,156, 230. 1983: Die Grenze ist erreicht. [Erzählung]. In: Ekkehard Redlin (Hrsg.): Wege zur Unmöglichkeit. DNB, Berlin. S. 130144. Dass. 1985 in: Klaus Möckel: Die seltsame Verwandlung des Lenny Frick. 1983: Immer zu Diensten. Eine Geschichte in Briefen. In: Das Magazin, Jg. 30 (1983) Nr. 6, S. 28-32. Dass. 1985 in: Klaus Möckel: Die seltsame Verwandlung des Lenny Frick. 1985: Die seltsame Verwandlung des Lenny Frick. Phantastische Erzählungen. DNB, Berlin. 264 S. Inhalt: Einer von vier/ Immer zu Diensten!/ Das reproduzier te Gewissen/ Die Grenze ist er reicht/ Herz aus Glas/ Eine Fernsehgeschich te/ Die seltsame Verwandlung des Lenny Frick/ Die Stunde des Dichters/ Besuch aus der Spiegelweit/ Briefe aus dem Ü./ Der Planet der Empfindli chen. 1986: Ende einer Freundschaft. [Erzählung]. In: Gerda Zschocke (Hrsg.): Zeitreisen. Mitteldeutscher Verlag Halle — Leip zig. S. 90-105. 1990: Mini-Rispe Super X. [Erzählung]. In: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Geschichten vom Trödelmond. DNB, Berlin. S. 174196 1991: Eine Falle für Dagobert. [Erzählung]. In: Vision und Technik, Heft Nr. 3, März 1991, S. 84-87
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Müller, Antje und Matthias 1983: AERO-Expreß. [Erzählung], In: Techni kus, Jg. 21 (1983) Nr. 4, S.10 f. Müller, Dirk-Steffen 1984: Ein ganz gewöhnlicher Tag. [Erzäh lung], In: Technikus, Jg. 22 (1984) Nr. 1, S. 11 Müller, Fritz: s.: Reinei, Fritz (Pseud.) Müller, Hermann 1949: MARGON »1937-1975«/ Das Auge am Nordpol. Utopisch-technische »Zukunfts«-Romane. Verlag Neues Wer den, Berlin. 312 S. Müller, Horst 1960: Signale vom Mond. Zukunftsroman. Do mowina-Verlag, Bautzen. 200 S. 1962: Kurs Ganymed. Zukunftsroman. Domo wina-Verlag, Bautzen. 244 S. Müller, Peter 1987: Nach der Havarie. [Erzählung]. NL, Ber-
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Müller, Petra 1982: Unser großer Tag. [Erzählung]. In: Technikus, Jg. 20 (1982) Nr. 10, S. 10 f.
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Opitz, Dieter 1972: Der Radartaster. [Erzählung]. In: Tech nikus, Jg. 10 (1972) Nr. 9, S. 44 f.
Munzert, Wolfram 1967: Die Botschaft. [Erzählung]. In: Techni kus, Jg. 5 (1967) Nr. 12, S. 36 f.
Pabst, Lothar 1983: Funksignale. [Erzählung]. In: Techni kus, Jg. 21 (1983) Nr. 9, S. 10 f.
Neitzke, R. 1981: Warum gibt es keine grünen Männ lein? [Erzählung]. In: Technikus, Jg. 19 (1981) Nr. 5, S. 10 f.
Panitz, Eberhardt 1983: Eiszeit. Eine unwirkliche Geschichte. Mitteldeutscher Verlag, Halle-Leipzig. 156 S. (Kleine Edition)
Neumann, Berit 1990: Ginas Nacht. [Erzählung]. In: Alien Contact, Jg. 1 (1990) Nr. 1, S. 20-22 1991: Eine Weihnachtsgeschichte. [Erzäh lung]. In: Alien Contact, Jg. 2 (1991) Nr. 4 [Januar/Februar 1991], S. 24 f. 1991: Widofried geht einkaufen. [Erzählung]. In: Alien Contact 7, Juni 1991, S. 49-59 1991: Zum Tee bei Mrs. Bennett. [Erzählung], In: Alien Contact 9, August/September/Oktober 1991, S. 60-61
Paschke, Rudi 1953: Auf dem Wege zum Mond. [Erzäh lung], In: Jugend und Technik, Jg. 1 (1953) Nr. 6, S. 20-24 1954: Von Warschau bis Calais. [Erzählung]. In: Jugend und Technik, Jg. 2 (1954) Nr. 3, S. 28-30 1955: ...dora eins, dora eins ... bitte melden... [Erzählung], In: Jugend und Technik, Jg. 3 (1955) Nr. 5, S. 179-181
Neumann, Margarete 1987: Dies ist mein Leben... Ein Erzählungszy klus. Aufbau-Verlag, Berlin und Wei mar. 138 S. (Edition Neue Texte).
Nowak, Claus 1989: Peridorm. Abenteuerroman. Mitteldeut scher Verlag, Halle — Leipzig. 270 S. Oertzen Becker, Rainer von 1982: Kleinkariert. Eine Dreiviertelstunde im Leben eines Kleinbürgers. [Erzählung]. In: Technikus, Jg. 20 (1982) Nr. 2, S.10 f.
Oettingen, Hans 1973: Irrtum im Himmel. [Erzählung]. In: Das Magazin, Jg. 20 (1973) Nr. 6, S. 1416
Peter, Simon [d.i. Frank Petermann u. Erik Simon] 1983: Die Erzählung des Joseph Faber. [Er zählung]. In: Ekkehard Redlin (Hrsg.): Wege zur Unmöglichkeit. DNB, Berlin. S. 155-160.
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Hans-Peter Neumann Petermann, Frank 1976: ...und auf dem dritten Kreis ein Men schenpaar. [Erzählung]. In: H. Fickelscherer (Hrsg.): Begegnung im Licht. NL, Berlin. (BASAR). S. 96-110 1976: Der unsterbliche Mr. Cooper. [Erzählung]. NL, Berlin. 32 S. (Das neue Abenteuer 354) 1984: Bordtagebuch. [Erzählung]. In: Erik Si mon (Hrsg.): Lichtjahr 3. DNB, Berlin. S. 73-84. Dass. 1986 in: Erik Simon (Hrsg.): Lichtspruch nach Tau. DNB, Berlin. (SF-UTOPIA). S. 195-211. 1985: Die Vegetarier der grasigen Ebene. [Er zählung]. In: Michael Szameit (Hrsg.): Aus dem Tagebuch einer Ameise. NL, Berlin. S. 234-241.
Petermann, Frank: s.: Peter, Simon (gemein schaftliches Pseudonym) Petersch, Hans 1969: Die Blumen der Erde. [Erzählung], In: Technikus, Jg. 7 (1969) Sonderheft, S. 28-30
Pfeiffer, Helmut 1987: Der Putzkrake. [Erzählung]. In: Techni kus, Jg. 25 (1987) Nr. 6, S. 10
Pfeuffer, Kerstin 1983: Eine ungewöhnliche Alge. [Erzählung], In: Technikus, Jg. 21 (1983) Nr. 2, S. 10 Picht, Wolf Dieter 1962: Robot RK-59. [Erzählung]. In: Neues Leben, Jg. 9 (1962) Nr. 6, S. 22-24
Potthoff, Konrad 1976: Wilhelmine und das Huhn Angelika. [Erzählung für Kinder]. In: Der Eis mann ist kein Schneemann. Ein Jahr buch für Kinder. [Band] A. Hrsg, von Hilga Cwojdrak u. Katrin Pieper. Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin. S. 227237. Dass. 1987 in: K. Potthoff: Wilhel mine greift ein. S. 19-27 1977: Wilhelmine macht das Wetter. [Erzäh lung für Kinder], In: Die Katze sitzt im Fliederbaum. Ein Jahrbuch für Kinder. [Band] B. Hrsg, von Hilga Cwojdrak u. Katrin Pieper. Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin. S.36-44. Dass. 1987 in: K. Potthoff: Wilhelmine greift ein. S. 60-66
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1978: Wilhelmine und der unheimliche Planet. [Kinderbuch]. Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin. 128 S. 1978: Wilhelmine und die Spatzen. [Erzäh lung für Kinder]. In: Im Walde haust das Märchenschwein. Hrsg.: Hilga Cwojdrak u. Katrin Pieper. Der Kinder buchverlag Berlin, Berlin. Dass. 1987 in: K. Potthoff: Wilhelmine greift ein. S. 28-35. 1979: Wie ich Wilhelmine kennenlernte. [Er zählung für Kinder]. In: Im Rathaus zu Groß-Schilda. Ein Jahrbuch für Kinder. [Band] D. Hrsg, von Hilga Cwojdrak u. Katrin Pieper. Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin. S.26-35. Dass. 1987 in: K. Potthoff: Wilhelmine greift ein. S. 5-10 1980: Wilhelmine als Detektiv. [Erzählung für Kinder]. In: Der Räuber schwingt das Buttermesser. Ein Jahrbuch für Kinder. [Band] E. Hrsg, von Hilga Cwojdrak u. Katrin Pieper. Der Kinder buchverlag Berlin, Berlin. S. 186-196. Dass. 1987 in: K. Potthoff: Wilhelmine greift ein. S. 94-101 1981: Wilhelmine rettet die Erde. [Erzählung für Kinder]. In: Eine kleine Fledermaus ruht sich auf der Zeder aus. Ein Jahr buch für Kinder. [Band] F. Hrsg, von Hilga Cwojdrak u. Katrin Pieper. Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin. S. 133142. Dass. 1987 in: K. Potthoff: Wilhel mine greift ein. S. 11-18. 1982: Wilhelmine und Robinson. [Erzählung für Kinder], In: Die Hexe bürstet ihren Drachen. Ein Jahrbuch für Kinder. [Band] G. Hrsg, von Hilga Cwojdrak u. Katrin Pieper. Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin. Dass. 1987 in: K. Pott hoff: Wilhelmine greift ein. S. 67-74 1983: Wilhelmine und der Donnergott. [Er zählung für Kinder]. In: Der Zwerg liebt eine kleine Schnecke. Ein Jahrbuch für Kinder. [Band] H. Hrsg, von Hilga Cwojdrak u. Katrin Pieper. Der Kinder buchverlag Berlin, Berlin. S. 50-58. Dass. 1987 in: K. Potthoff: Wilhelmine greift ein. S. 36-44 1985: Wilhelmines Tod und Auferstehung. [Erzählung für Kinder], In: Ein Elefant tanzt Ringelreihn. Ein Jahrbuch für Kinder [ Band] J. Hrsg, von Hilga Cwojdrak u. Katrin Pieper. Der Kinder buchverlag Berlin, Berlin. S. 154-163.
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und Tod/ Die Drossel 1978: Die Sache mit dem Alpha-No-i. [Erzäh lung]. In: Sonja Schnitzler & Manfred Wolter (Hrsg.): Die Tarnkappe. Eulen spiegel Verlag Berlin. S. 289-298. Dass. 1989 in: Gert Prokop: Die Phrrks. 1983: Mein Mörder kommt selten allein. [Er zählung]. In: Ekkehard Redlin (Hrsg.): Wege zur Unmöglichkeit. DNB, Berlin. S. 161-178. Dass. 1989 in: Gert Prokop: Die Phrrks. 1983: Der Samenbankraub. Neue Kriminalge schichten aus dem 21. Jahrhundert. DNB, Berlin. 424 S. Inhalt: Zwei Stich linge aus Illinois/ Der Samenbank raub/ Das Orakel von Queens/ Der Photonenschrei/ Teufelspuzzle/ Der Laurin oder Umzug der Engel/ Die Spur der Mutanten/ Drei Minuten der Ewigkeit 1988: Olymp — Hauptbahnhof. [Erzählung]. In: Fritz-Jochen Kopka & Martin Ste phan (Hrsg.): Irgendwo nirgendwo. Eulenspiegel Verlag Berlin. S. 228-244. Dass. 1989 in: Gert Prokop: Die Phrrks. 1989: Der Hausflug. [Kinderbuch]. Der Kin derbuchverlag Berlin, Berlin. 200 S. 1989: Die Phrrks. Phantastische Geschichten. Band 1. DNB, Berlin. 304 S. Inhalt: Die Phrrks/ Die Sache mit dem Alpha-Noi/ Ein harmloser Irrer/ Josefa/ Im Al leingang/ Mein Mörder kommt selten allein/ Bomemanns Heimkehr/ Ge stern...?/ Eine Nacht im MEZOAfUM/ Kasperle ist wieder da/ Der Heili genschein/ Der Rowdy/ Olymp — Hauptbahnhof/ Ein Bild aus der Zu kunft/ Zwerg Nr. 7/ Die Contessa/ In alle Ewigkeit. 1989: Der Heiligenschein. [Erzählung]. In: Gert Prokop: Die Phrrks. Dass. 1991 in: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeitinsel. NL, Berlin. S. 449-460. 1990: Komische Vögel. [Erzählung]. In: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Geschichten vom Trödelmond. DNB, Berlin. S. 49-74. Dass. 1990 in: Gert Prokop: Null minus unendlich. 1990: Null minus unendlich. Phantastische Ge schichten. Band 2. DNB, Berlin. 328 S. Inhalt: Null minus unendlich/ Duffins Abschied/ Komische Vögel/ Giovanna/ Doublepie/ Der schönste Job der Welt/ Bestürzender Einbruch des Un-
Hans-Peter Neumann
berechenbaren/ Q/ Das Interview/ Der Pakt/ Der lange Schlaf/ Würde/ Variationen des Nichts/ Odysseus W. Pym. Prüfer, Hans 1973: Planet der Träume. Report aus Utopia. Zukunftsroman. Mitteldeutscher Ver lag, Halle (Saale). 320 S. Quetk, Stefan 1984: Das Wunder. [Erzählung], In: Technikus, Jg. 22 (1984) Nr. 4, S. 10 f.
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Reich, Thomas K. 1982: Sinobara. Utopische Erzählung. DNB, Berlin. 200 S. Dass. 1986: DNB, Berlin. 182 S. (SF-UTOPIA). Reinei, Fritz [d. i. Fritz Müller] 1981: Das Profil. [Erzählung]. In: Erik Simon (Hrsg.): Lichtjahr 2. DNB, Berlin. S. 92105. Dass. 1986 in: Erik Simon (Hrsg.): Lichtspruch nach Tau. DNB, Berlin. (SF-UTOPIA). S. 48-56. Reinhard, Jochen 1990: Tödliche Energien. [Erzählung]. In: Ju gend und Technik August 1990, S. 8689
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Simon, Erik: s.: er'Xigamon, Lef (Pseudo nym)
Simon, Erik: s.: Peter, Simon (gemeinschaftli ches Pseudonym) Simon, Erik: s.: Zwystein, Simon (gemein schaftliches Pseudonym) Simon, Erik, u. Reinhard Heinrich Etemenanki. s.: Heinrich, Reinhard u. Erik Si mon Die ersten Zeitreisen, s.: Heinrich, Reinhard u. Erik Simon Die Ignoranten, s. Heinrich, Reinhard u. Erik Simon
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finden. [Erzählung]. In: Michael Szameit (Hrsg.): Der lange Weg zum Blauen Stern. NL, Berlin. S. 207-208 Walter, Jürgen 1981: Rot wie ein Rubin. [Erzählung], In: Neues Leben, Jg. 28 (1981) Nr. 11, S. 2 f. 1986: Die dunklen Bäume. [Erzählung]. In: Neues Leben, Jg. 33 (1986) Nr. 11, S. 2428 Walther, Jens 1983: Alte deutsche Welle. [Erzählung]. In: Technikus, Jg. 21 (1983) Nr. 6, S. 11 Walther, Joachim 1978: Halluzinose. [Erzählung]. In: Sonja Schnitzler & Manfred Wolter (Hrsg.): Die Tarnkappe. Eulenspiegel Verlag Berlin. S. 299-305
Weidlich, R. O. 1962: EFBM greift ein. [Erzählung]. In: Ju gend und Technik, Jg. 10 (1962) Nr. 9, S. 67-70
Weinert, Manfred 1962: Franz Reimund schlägt ein Schnipp chen. [Erzählung], In: Jugend und Technik, Jg. 10 (1962) Nr. 12, S. 68-70 Weise, Lothar 1962: Das Geheimnis des Transpluto. Wissen schaftlich-phantastischer Roman. NL, Berlin. 288 S. (Spannend erzählt 44) 1964: Unternehmen Marsgibberellin. Wissen schaftlich-phantastischer Roman. NL, Berlin. 272 S. (Spannend erzählt 56) 1972: Im Eis des Kometen. [Erzählung]. In: Edwin Orthmann (Hrsg.): Der Diaman tenmacher. NL, Berlin. S. 231-275. [Vgl.: Ball, Kurt Herwarth] Weise, Lothar, u. Kurt Herwarth Ball Alarm auf Station Einstein, s. : Ball, Kurt Her warth, u. Lothar Weise Brand im Mondobservatorium, s.: Ball, Kurt. Herwarth, u. Lothar Weise Im Eis des Kometen, s.: Ball, Kurt Herwarth, u. Lothar Weise Signale von der Venus, s.: Ball, Kurt Herwarth, u. Lothar Weise
Bibliographie der DDR-SF Weitbrecht, Wolf [gang] 1972: Orakel der Delphine. Wissenschaftlich phantastischer Roman. Greifenverlag, Rudolstadt. 304 S. Dass.: VuW, Berlin 1974. 144 S. (Roman-Zeitung, Jg. 26 (1974) Nr. 289) 1973: Coazervatchen. [Erzählung]. In: Neue Deutsche Literatur, Jg. 21 (1973) Nr. 4, S. 82-87. Dass. 1976 in: Wolf Weitb recht: Das Psychomobile. Dass. 1991 in: Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Zeitinsel. NL, Berlin. S. 67-74 1975: Stunde der Ceres. Wissenschaftlich phantastischer Roman. Greifenverlag, Rudolstadt. 256 S. Dass.: VuW, Berlin 1976. 128 S. (Roman-Zeitung, Jg. 28 (1976) Nr. 310) 1976: Das Psychomobile. Phantastische Erzäh lungen. Greifenverlag, Rudolstadt. 160 S. Inhalt: Das Psychomobile/ Als die Wolke kam/ Der Mann, der den Ha ken schlug/ Warum nicht zwei mal zwei/ Das Disziplinarverfahren/ Der Müllflieger/ Die Ratten/ Coazervat chen/ Imago/ Der Superstar/ Die alte Heimat/ Das Interview/ Die Landung findet nicht statt/ Der Besuch des Lauriniden 1980: Stern der Mütter. Wissenschaftlich phantastischer Roman. Greifenverlag, Rudolstadt. 272 S. Dass.: VuW. Berlin 1983. 160 S. (Roman-Zeitung, Jg. 35 (1983) Nr. 403) 1982: Die Falle des Alderamin. Wissenschaft lich-phantastische Erzählungen. NL, Berlin. 176 S. (Kompaß-Bücherei 287). Inhalt: Die Augen der Vorfahren/ Die Falle des Alderamin/ Der Mann aus Alaska/ Am Abgrund der Zeit/ Das Tandem/ Zuhören von 9 bis 14 1982: Der Mann aus Alaska. [Erzählung], In: Wolf Weitbrecht: Die Falle des Aldera min. Dass. 1986 (Leicht gekürzt): NL, Berlin. 32 S. (Das neue Abenteuer 480). 1983: Der Absolute. [Erzählung]. In: Ekke hard Redlin (Hrsg.): Wege zur Unmög lichkeit. DNB, Berlin. S. 238-251. 1984: Fehlmeldung. [Erzählung]. In: Gertrud Bradatsch u. Joachim Schmidt (Hrsg.): Der Geschichtenkalender 1985. Grei fenverlag, Rudolstadt 1985: Der Himmelhund. [Erzählung]. In: Mi chael Szameit (Hrsg.): Aus dem Tage buch einer Ameise. NL, Berlin. S. 242-
248. 1985: Die Relativen der ASTRON. Wissen schaftlich-phantastischer Roman. Mit einer Nachbemerkung von W. Weitb recht. Greifenverlag, Rudolstadt. 232 S. 1986: Der History-Scout. [Erzählung], In: Gerda Zschocke (Hrsg.): Zeitreisen. Mitteldeutscher Verlag Halle — Leip zig. S. 26-46 1988: Disput mit einem Farnkraut. Geschichten von übermorgen. Verlag Tribüne Ber lin. 120 S. (Angebote). Inhalt: Vom Zu hörer als solchem/ Der Mann, der Angst vor seiner Hand bekam/ Oma Möller/ Ja, unsere alte Penne!/ Was kommt danach?/ Zweiter thermodyna mischer Hauptsatz/ Warum hat keiner Zeit?/ Der Großvater/ Intermezzo 1/ Die Unterirdischen/ Magenschmer zen/ Disput mit einem Farnkraut/ Der Sündenfall/ Intermezzo II/ Auch eine Theorie!/ Der neue Moralist/ Der Schwiegersohn/ Intermezzo III/ Rudi Trebbin will nicht mehr/ Intermezzo IV/ Finale 1988: Verwirrung um Gäa. Phantastischer Ro man. Greifenverlag, Rudolstadt. 192 S. Weller, Walter 1977: Lauter unglaubliche Geschichten. Erzäh lungen. Mitteldeutscher Verlag, HalleLeipzig. 136 S. Aus dem Inhalt: Eine unglaubliche Geschichte/ Kullrichs denkwürdige Erfindung/ Schnorchler müßte man sein
Werner, Nils 1957: Helma, das Küchenwunder. [Erzäh lung für Kinder], In: Die Zaubertruhe. Ein Almanach für junge Mädchen. Band III. Zusammengestellt von Ilse Stillmann. Der Kinderbuchverlag Ber lin, Berlin. S. 227-233 Wespe, Willi 1961: Die Entdeckungsreise des Emanuel Weltfremd. [Erzählung]. In: Neues Le ben, Jg. 8 (1961) Nr. 12, S. 2 f. u. 6-8
Wiesner, Cdaus] U[llrich] 1978: Die Reise nach Butenhagen. [Erzäh lung]. In: Sonja Schnitzler & Manfred Wolter (Hrsg.): Die Tarnkappe. Eulen spiegel Verlag Berlin. S. 92-100
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Hans-Peter Neumann Wilke, Ursula u. Jochen 1969: Peter und der Stemenkater. [Kinderbuch]. Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin. 72 S. Winkler, Bert 1983: Blick zur Erde. [Erzählung]. In: Technikus, Jg. 21 (1983) Nr. 8, S. 10
Winter, Su 1978: Die grüne Vase. [Erzählung], In: Das Magazin, Jg. 25 (1978) Nr. 3, S. 12-14. Dass. 1987 in: Su Winter: Der Garten der rätselhaften Tode. Kriminalerzäh lungen. DNB, Berlin. S. 5-11. Wohlrabe, Klaus 1975: Korrektur der Vergangenheit. [Erzäh lung]. In: Ekkehard Redlin (Hrsg.): Der Mann vom Anti. DNB, Berlin. S. 292333.
Wolf, Axel 1990: Das selbststabilisierende System. [Er zählung]. In: Michael Szameit (Hrsg.): Der lange Weg zum Blauen Stern. NL, Berlin. (BASAR). S. 57-76 Wolf, Christa 1973: Selbstversuch. Traktat zu einem Proto koll. In: Sinn und Form, Jg. 25 (1973) Nr. 2, S. 301-323. Dass. 1974 in: Christa Wolf: Unter den Linden. Drei unwahr scheinliche Geschichten. Aufbau-Ver lag, Berlin und Weimar. S. 97-133. Dass. 1975 in: Edith Anderson (Hrsg.): Blitz aus heiterm Himmel. Hinstorff Verlag Rostock. S. 47-82. Dass. 1985 in: Christa Wolf: Erzählungen. Aufbau
Verlag, Berlin und Weimar. S. 129-157. (bb 554).
Wotzlaw, Stefan 1984: Projekt Magma. [Erzählung]. In: Technikus, Jg. 22 (1984) Nr. 2, S. 10 f.
Zemke, Helmut 1957: Mr. Retcliffs Rechnung geht nicht auf. Utopische Reportage. In: Neues Leben, Jg. 4 (1957) Nr. 9, S. 6-8 u. 20-22 Zenker, Hajo 1982: Erscheinungsfarben. [Erzählung], In: Neues Leben, Jg. 29 (1982) Nr. 5, S. 3 1982: Die Theorie. [Erzählung]. In: Neues Le ben, Jg. 29 (1982) Nr. 7, S. 3
Ziergiebel, Herbert 1966: Die andere Welt. Phantastischer Roman. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale). 368 S. 1972: Zeit der Sternschnuppen. Phantastischer Roman. DNB, Berlin. 312 S. Dass. 1981: DNB, Berlin. 320 S. (SF-UTOPIA). 1975: Die Experimente des Professors von Pulex. [Erzählung]. In: Ekkehard Red lin (Hrsg.): Der Mann vom Anti. DNB, Berlin. S. 7-40. Zwystein, Simon [d.i. Erik Simon, Angela Steinmüller u. Karlheinz Steinmüller] 1985: Die Germelshausen-Manuskripte. Her ausgegeben, ins moderne Deutsch übertragen, bearbeitet und kommen tiert von Simon Zwystein. In: Neue Deutsche Literatur, Jg. 33 (1985) Nr. 12, S. 98-121
4. DDR-SF-Anthologien 1975: Der Mann vom Anti. Utopische Erzäh lungen. Hrsg. u. mit einem Nachwort »Experiment und Korrektur« von Ek kehard Redlin. DNB, Berlin. 368 S. In halt: Experimente: Herbert Ziergiebel: Die Experimente des Professors von Pulex/ Günter Kunert: Museumsbe such/ Rolf Krohn: Das Mädchen von Ninive/ Erik Simon: Marsmenschen
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gibt's natürlich nicht/ Günther Bran denburger: Vertrauensstellung/ Gün ter Kunert: Schlaf/ Gert Prokop: Der Tod der Unsterblichen/ Korrektur: Günther Krupkat: Bazillus phantastikus oder Die Nixe mit dem Hackebeil/ Rolf Krohn: Cora/ Wolfgang Kellner: Alarm aus Intimklause 87/ Bernd Ulbrich: Der verhexte Kater/ Günther
Bibliographie der DDR-SF Krupkat: Der Mann vom Anti/ Klaus Wohlrabe: Korrektur der Vergangen heit/ Klaus Möckel: Einer von vier. Dass. 1980: DNB, Berlin. 312 S. (SFUTOPIA). 1976: Begegnung im Licht. Phantastische Ge schichten. [Debütantenanthologie]. Hrsg. u. mit einer Vorbemerkung von Helmut Fickelscherer. NL, Berlin. 384 S. (BASAR). Inhalt: Reiseland Kosmos: Gunter Metzner: Begegnung im Licht/ Frank Quilitzsch: Die Einsamen auf Kallisto/ Michael Szameit: Urlaub auf aldebaranisch/ Jörg Gernreich: Nebel/ Wolfgang Köhler: Raymonds Planet/ Gunter Metzner: Trinicia/ Wolfgang Köhler: Der Lumpensammler/ Erik Si mon: Wissenswertes über den Planeten Ikaros/ Frank Quilitzsch: Von Hunden umzingelt/ Frank Petermann: ...und auf dem dritten Kreis ein Menschen paar/ Erik Simon: Mysterium fantasticum/ Der bewohnte Planet Erde: Wolfgang Schilf: Die Heimkehr/ Sieg fried Baudach: Radioginik/ Wolfgang Schilf: Die letzte Hochzeit/ Wolfgang Köhler: Pia tos Irrtum/ Rainer Fuhr mann: Das Experiment/ Rolf Hof mann: Der Staatsanwalt/ Frank Rychlik: Der Schritt aus dem Jenseits/ HansJürgen Dittfeld: Z 17/ Erik Simon: Die Konsumaten/ Wolfram Kober: Katego rie Roboid/ Erik Simon: Der Letzte/ Besuche und Gegenbesuche: Reinhard Heinrich u. Erik Simon: Die Ignoran ten/ Erik Simon: Auszug ins Gelobte Land/ Peter Salge: Notlandung/ Erik Simon: Zitate/ Erik Simon: Invasion aus dem Weltraum/ Rolf Krohn: Die Sitzung (I)/ Erik Simon: Die Sitzung (II)/ Wolfgang Schilf: Der LINKE/ Wolfram Kober: Auftrag Lemur/ Erik Simon: Dieser Planet ist bewohnt/ Mi chael Szameit: Das Tier/ Die andere Di mension: Rolf Krohn: Billard/ Erik Simon: Die Spinne/ Wolfgang Köhler: Zwei Stunden/ Rolf Krohn: Der Hellse her/ Erik Simon: w/ Erik Simon: E/ Erik Simon: Nebenwirkung/ Rolf Krohn: Der Haltepunkt/ Rolf Bullerjahn: Mysterium physicum/ Rolf Krohn: Die Jäger/ Jörg Gernreich: Der Irrtum des Simon Keath/ Rolf Krohn: Dornröschen
1983: Wege zur Unmöglichkeit. Utopische Kurzgeschichten. Hrsg, und mit einer Nachbemerkung von Ekkehard Redlin. DNB, Berlin. 256 S. Inhalt: Hans-Joachim Baatz: Konvergenz/ Gerhard Branstner: Der negative Erfolg/ Klaus Frühauf: Die letzte Wahrheit/ Rainer Fuhrmann: Der Golem/ Lutz Hart mann: Das zweite Gesicht/ Wolfgang Kellner: Das PeEm/ Wolfram Kober: Der Alte/ Gottfried Kolditz: Der unbe kannte Bazillus/ Alexander Kröger: Wiederkehr/ Manfred Küchler: Der Konflikt ist völlig unter Kontrolle/ Pe ter Lorenz: Jefferson/ Klaus Möckel: Die Grenze ist erreicht/ Wolfgang Nitsche: Der Energiestrahl/ Simon Peter: Die Erzählung des Joseph Faber/ Gert Prokop: Mein Mörder kommt selten al lein/ Erik Simon: Der schwarze Spie gel/ Hans Skirecki: Ein erledigter Fall/ Angela Steinmüller: Zeit-Kur/ Michael Szameit: Der Apfelmuskreuzer/ Gün ter Teske: Der letzte Besuch/ Wolf Weitbrecht: Der Absolute. Dass. 1987: DNB, Berlin. 246 S. (SF-UTOPIA). 1986: Zeitreisen. Utopische Erzählungen. Hrsg, von Gerda Zschocke. Mitteldeut scher Verlag, Halle — Leipzig. 276 S. Inhalt: Reinhard Heinrich u. Erik Si mon: Etemenanki/ Wolf Weitbrecht: Der History-Scout/ Wolfgang Kellner: Das Zeitferkel/ Ernst-Otto Luthardt: Eleni/ Klaus Möckel: Ende einer Freundschaft/ Alfred Leman: Feed back aus der Zukunft/ Rainer Fuhr mann: Die Zeitbombe/ Heiner Hüfner: Im Zeitspalt/ Karlheinz u. Angela Steinmüller: Der Laplacesche Dämon/ Günter Teske: Doktor Cathers Ge schichte/ Angela Steinmüller: Fern schach/ Arne Sjöberg: Kein Weg zu rück/ Klaus Frühauf: Die Mütter der Kosmonauten/ Rolf Krohn: Die Fehl konstruktion 1990: Der lange Weg zum Blauen Stern. Phan tastische Geschichten. [Debütantenan thologie]. Hrsg, mit einer Einführung u. einem Nachwort von Michael Szameit. NL, Berlin. 224 S. (BASAR). Inhalt: Thomas Fröhlich: Sonnenwen de/ Thomas Höding: Hilfe für Shrado/ Uwe Rieger: Die Wiese/ Carsten Hohl feld: Sumpfmeister/ Uwe Rieger: Bier-
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Hans-Peter Neumann tischgeschichten/ Axel Wolf: Das selbststabilisierende System/ Mario Ulbrich: Unter der Kruste/ Juliane Bo browski: Die Brücke von Port of Saints/ Gerd Frey: Black box/ Hardy Kettlitz: Weihnacht/ Karsten Kruschel: Ein Fall von nächtlicher Lebensweise/ Frank Geißler: Das Haus/ Gerd Frey: Emigranten/ Mario Ulbrich: Der hohe Berg des Prinzen Ragnar/ Hans-Peter Höschel: Neugier/ Sonja Voß-Scharfen berg: Der auszog, einen besseren Vater zu finden/ Thomas Höding: Der Segler 1990: Geschichten vom Trödelmond. Eine Sci ence-fiction-Anthologie. Hrsg. u. mit »Kein Vorwort der üblichen Art, ent haltend 'Der Trödelmond beim Toliman' von Angela und Karlheinz Stein müller« von Olaf R. Spittel. DNB, Ber lin. 344 S. Inhalt: Angela u. Karlheinz Steinmüller: Der Trödelmond beim Toliman/ Lef eLXigamon: Toliman — Ili on C: Flugverlauf normal/ Gert Prokop Komische Vögel/ Uwe Grüning: Kind liche Reise/ Hartmut Mechtel: Mission T/ Ernst-Otto Luthardt: Kemenys Be gegnung der unsäglichen Art/ Bernd Ulbrich: Bilgoop an Terra/ Wilko Mül ler jr.: Aus der Geschichte des Trödel mondes/ Peter Lorenz: Karriere für 150/ Klaus Möckel: Mini-Rispe Super X/ Alfred Leman: Nullpoker/ Hinnerk Einhorn: Zeitung von gestern/ Michael Szameit: Dreiäuglein, wache.../ Rainer Fuhrmann: Mondstadt oder Der Sinn für Ordnung/ Johanna u. Günter Braun: Doktor EU/ Wolfgang Land graf: Die Stadt/ Gottfried Meinhold: Der Prinz von Kassalam/ Olaf R. Spit tel: Fall nach oben/ Raf Effarig: Per Lichtspruch — dringend 1991: Die Zeitinsel. SF-Erzählungen aus ei nem Land, das es mal gab. Hrsg. u. mit einem Nachwort »Die Science-fiction
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als Überlebensform der literarischen Utopie oder Die Kollision einer Sci ence-fiction-Anthologie mit der Revo lution« von Olaf R. Spittel. NL, Berlin. 476 S. Inhalt: Kurt Herwarth Ball u. Lo thar Weise: Signale von der Venus (Auszug)/ Gerhard Branstner: Die Stadt der Letzten/ Carlos Rasch: Das unirdische Raumschiff (Auszug)/ Gün ther Krupkat: Insel der Angst/ Wolf Weitbrecht: Coazervatchen/ Günter Teske: Der unzerstörbare Kreis/ Rai ner Fuhrmann: Das Experiment/ Rolf Krohn: Die Jäger/ Günter Kunert: An dromeda zur Unzeit/ Bernd Ulbrich: Die Überlebenden/ Peter Gosse: Fabel hafte Eskalation/ Alfred Leman: Die Straße/ Klaus Möckel: Siebenquant oder Der Stern des Glücks/ Franz Fühmann: Die Straße der Perversionen/ Uwe Grüning: Die Vollendung des Menschen/ Hans Bach: Lie-Machine/ Klaus Frühauf: Hoffnung/ Wolfgang Kellner: Das PeEm/ Rainer Klis: ParäNoah. Aus Briefe im Raumschiff/ Alexander Kröger: Wiederkehr/ Peter Lorenz: Jefferson/ Michael Szameit: Der Apfelmuskreuzer/ Angela u. Karl heinz Steinmüller: Das Auge, das nie mals weint/ Karl-Heinz Tuschei: An griff aus hundert Jahren Distanz. Wissenschaftlich-phantastischer Be richt/ Johanna u. Günter Braun: Transparentia Okularia/ Rainer Kirsch: Der geschenkte Tag oder Der kleine lila Ne bel/ Hartmut Mechtel: Verhör/ Heiner Rank: Psychoosmose/ Reinhard Hein rich u. Erik Simon: Etemenanki/ Hei ner Hüfner: Im Zeitspalt/ Gottfried Meinhold: Haiwegs Liane/ Hans-Jür gen Dittfeld: Flug ohne Cockpit/ ErnstOtto Luthardt: Wo das Leben?/ Gert Prokop: Der Heiligenschein
Bibliographie der DDR-SF
5. Weitere SF-Anthologien mit DDR-Anteil 1969: Das Molekular-Cafe. Geschichten von Robotern und Biomaten. Mit einem Nachwort »Der Roboter und die utopi sche Literatur« von Ekkehard Redlin. [Hrsg. Ekkehard Redlin, nicht angege ben, als Lektorin Eleonore Weist ge nannt]. DNB, Berlin 1969. 272 S. Aus dem Inhalt: Siegbert G. Günzel: Nichts als Ärger mit dem Personal/ Günther Krupkat: Insel der Angst. Dass. 1987: DNB, Berlin. 280 S. (SF-UTOPIA). 1970: Die Achtmaligen. Phantastik. KuF, Ber lin. 64 S. (kap, Jg. 5 (1970) Nr. 99). Aus dem Inhalt: Günther Krupkat: Insel der Angst 1972: Der Diamantenmacher. Wissenschaftlich phantastische Erzählungen aus aller Welt. Ausgewählt, hrsg. u. mit einem Vorwort »Zum Geleit« von Edwin Orthmann. NL, Berlin. 484 S. Aus dem Inhalt: Lothar Weise: Im Eis des Kome ten/ Carlos Rasch: Raumschlepper HERKULES. 1973: Die Ypsilon-Spirale. Wissenschaftlich phantastische Erzählungen aus aller Welt. Ausgewählt, hrsg. u. mit einem Vorwort von Edwin Orthmann. NL, Berlin. 520 S. Aus dem Inhalt: Carlos Rasch: Das unirdische Raumschiff/ Paul Gerhard Schreiber: LUX 1 auf So larkurs. 1974: Das Zeitfahrrad. Wissenschaftlich-phan tastische Erzählungen aus aller Welt. Ausgewählt, hrsg. u. mit einem Vor wort »Zum Geleit« von Edwin Orth mann. NL, Berlin. 512 S. Aus dem In halt: Gerhard Branstner: Im Wirtshaus Zum Müden Gaul/ Alfred Leman u. Hans Taubert: Blinder Passagier/ Gün ther Krupkat: Das Duell. 1977: Das Raumschiff. Wissenschaftlich-phan tastische Erzählungen aus aller Welt. Der vorliegende Band stellt eine Aus wahl aus den drei erfolgreichen [von Edwin Orthmann herausgegebenen] Anthologien »Der Diamantenmacher«, »Die Ypsilon-Spirale« und »Das Zeit fahrrad« dar [plus einer »Zugabe«: Klaus Frühaufs Erzählung »Die weite
1978:
1978:
1980:
1981:
Reise«]. NL, Berlin. 480 S. Aus dem In halt: Günther Krupkat: Das Duell/ Al fred Leman u. Hans Taubert: Blinder Passagier/ Gerhard Branstner: Im Wirtshaus Zum Müden Gaul/ Carlos Rasch: Raumschlepper HERKULES/ Klaus Frühauf: Die weite Reise: Ab der 4. (Paperback-) Auflage 1981 fehlten ei nige (Nicht-DDR-SF-) Geschichten, wo durch sich Seitenverschiebungen bei den DDR-Storys ergaben. Die Tarnkappe. 35 Geschichten. Hrsg, von Sonja Schnitzler u. Manfred Wol ter. Eulenspiegel Verlag, Berlin. 392 S. Aus dem Inhalt: Helga Schütz: Charak terstück/ C. U. Wiesner: Die Reise nach Butenhagen/ Karl-Heinz Jakobs: Pasewalk/ Rainer Lindow: Die Hülle Zebaoths/ Rainer Kirsch: Erste Nieder schrift/ Arwed Bouvier: Wie Pauli durch den Park lief/ Gert Prokop: Die Sache mit dem Alpha-No-i/ Joachim Walther: Halluzinose/ Peter Gosse: Fa belhafte Eskalation/ Horst von Tümp ling: Hut mit kleinen Änderungen/ Richard Christ: Nachteile beim Un sichtbarmachen Das schöne Grauen. Phantastische Ge schichten. Hrsg. u. mit einer Vorbemer kung von Rolf Schneider. NL, Berlin. 464 S. Aus dem Inhalt: Günter de Bruyn: Geschlechtertausch/ Rolf Schneider: Imagination Lichtjahr l. Ein Phantastik-Almanach. Mit einem »Zwischenwort« von E[kkehard] Redlin u. E[rik] Simon. DNB, Berlin. 240 S. Aus dem Inhalt: Günter Braun u. Johanna Braun: Briefe, die al lerneueste Literatur betreffend/ Johan na Braun u. Günter Braun: Aus alten Archiven/ Gottfried Kolditz: Roboter frühstück/ Karlheinz Steinmüller: Krieg im All/ Lutz Hartmann: Eden im All Lichtjahr 2. Ein Phantastik-Almanach. [Hrsg. v. Erik Simon]. DNB, Berlin. 256 5. Aus dem Inhalt: Bernd Ulbrich: In ei genem Auftrag/ Rolf Krohn: Licht spruch nach Tau/ Fritz Reinei: Das
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Hans-Peter Neumann
Profil/ Heiner Rank: Schöne Bella/ Jo jahr 1, 2 und 3. [Hrsg.: Erik Simon], hanna Braun u. Günter Braun: Time DNB, Berlin. 270 S. (SF Utopia). Aus Repayment. Aus alten Archiven/ Gün dem Inhalt: Rolf Krohn: Lichtspruch ter Braun u. Johanna Braun: Mit letzter nach Tau/ Fritz Reinei: Das Profil/ Energie. Expeditionsbericht unseres Karlheinz Steinmüller: Krieg im All/ Ventanien-Korrespondenten G. B./ Jo Heiner Rank: Schöne Bella/ Bernd Ulhanna Braun u. Günter Braun: Fa und brich: In eigenem Auftrag/ Gottfried Cre. Die Abendbetrachtung Kolditz: Roboterfrühstück/ Wolfram 1984: Lichtjahr 3. Ein Phantastik-Almanach. Kober: Persönlichkeit/ Frank Peter Hrsg, und mit »Hundert Zeilen über mann: Bordtagebuch/ Andreas Melzer: Lichtjahr« von E[rik] Simon. DNB, Ber König im Matt/ Günter Braun u. Jo lin. 280 S. Aus dem Inhalt: Rolf Krohn: hanna Braun: Briefe, die allerneueste Der Arzt/ Frank Petermann: Bordtage Literatur betreffend buch/ Wolfram Kober: Persönlichkeit/ 1986: Lichtjahr 5. Ein Phantastik-Almanach. Gottfried Meinhold: Liana Halwegia/ Zusammengestellt von Erik Simon. Andres Melzer: König im Matt DNB, Berlin. 304 S. Aus dem Inhalt: 1985: Lichtjahr 4. Ein Phantastik-Almanach. Detlef Budde: Noah/ Jörg Mosch: Die [Hrsg. v. Erik Simon], DNB, Berlin. 232 Strahlung/ Klaus D. Krüger: Der S. Aus dem Inhalt: Thomas Fröhlich: Traum/ Angela u. Karlheinz Steinmül Die Bestie/ Andreas Melzer: Weit vor ler: Sterntaler/ Alfred Leman: Baba aus die Sonne/ Rolf Krohn: Am Ufer und die zweiundvierzig Stiere/ Jörg der Unendlichkeit/ Wolfgang Kellner: Gernreich: An der Schwelle zur Ewig Tödlicher Irrtum/ Angela Steinmüller: keit/ Andreas Melzer: Lotsendienst, Das Wunderelixier/ Angela u. Karl ganz alltäglich/ Andreas Melzer: heinz Steinmüller: Der Held im Gläser Fluchtweg achteraus nen Berg 1988: Das Auge der Schlange. Unwirkliche Ge 1985: Aus dem Tagebuch einer Ameise. Wissen schichten. Hrsg, von Lothar Zschukschaftlich-phantastische Tiergeschich kelt, Peter Gosse u. Helmut Richter. ten. Hrsg. u. mit einem Vorwort von Mit einem Nachwort von Helmut Rich Michael Szameit. NL, Berlin. 296 S. Aus ter. Mitteldeutscher Verlag, Halle — dem Inhalt: Karsten Kruschel: Schach Leipzig. 344 S. Aus dem Inhalt: Jürgen mit Otto/ Peter Lorenz: Das Norm Brinkmann: Kein Weg zurück/ Tho huhn/ Alfred Leman: Schnee und Feu mas Böhme: Die Stadt der grünen Häu er/ Hartmut Mechtel: Verhör/ Alexan ser der Kröger: Eine unumkehrbare Muta 1989: Lichtjahr 6. Ein Phantastik-Almanach. tion/ Angela u. Karlheinz Steinmüller: Zusammengestellt von Erik Simon. Carlo, das Tier/ Angela u. Karlheinz DNB, Berlin. 288 S. Aus dem Inhalt: Steinmüller: Die Herren des Planeten/ Karsten Kruschel: ...und stets das Ver Heiner Rank: Psychoosmose/ Wolf nünftigste tun/ Holger Kunadt: Ein gang Kellner: Wenn der Krake Traum von Ferne/ Hartmut Mechtel: kommt/ Rolf Krohn: Einen Plesiosauri Sifrit/ Angela u. Karlheinz Steinmül er, bitte!/ Frank Petermann: Die Vege ler: Sauerstoffmangelgeschichte/ Hol tarier der grasigen Ebene/ Wolf ger Kunadt: Drei Dollar fünfzig/ Rolf Weitbrecht: Der Himmelhund Krohn: Auf dem anderen Ufer der 1986: Lichtspruch nach Tau. Phantastische und Nacht/ Heinz Günter Behnert: Alp Science-fiction-Erzählungen aus Licht traum/ Jörg Mosch: Kontaktsyndrom
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Bibliographie der DDR-SF
6. Sonstige Anthologien und Jahrbücher 1972: Der Märchensputnik. Sechs Märchen, die nicht mit es war einmal beginnen. Ver lag Junge Welt, Berlin. 32 S. Aus dem Inhalt: Ingeborg Feustel: Gore und der ewige Sommer/ Hansgeorg Meyer: Der letzte Tag des Putty Eins 1973: Die Anti-Geisterbahn. Geschichten: hei ter, komisch, skurril, phantastisch. Hrsg, von Joachim Walther. BuchVer lag Der Morgen, Berlin. 196 S. Aus dem Inhalt: Rolf Schneider: Verriß 1975: Blitz aus heiterm Himmel. Hrsg, von Edith Anderson u. mit einem Essay »Mythen und Möglichkeiten« von An nemarie Auer. Hinstorff Verlag, Ro stock. 284 S. Aus dem Inhalt: Günter de Bruyn: Geschlechtertausch/ Christa Wolf: Selbstversuch — Traktat zu ei nem Protokoll/ Rolf Schneider: Medi tation/ Karl-Heinz Jakobs: Quedlin burg 1976: Die Rettung des Saragossameeres. Mär chen. Hrsg, von Joachim Walther u. Manfred Wolter. Buchverlag Der Mor gen, Berlin. 368 S. Aus dem Inhalt: Günter Kunert: Märchen für morgen 1977: Der Schatz der blauen Kugel. Zusammen gestellt von Hanna Petrik. Mit Zwi schentexten von Erena Petzold. Verlag Junge Welt, Berlin. 80 S. Aus dem In halt: Paul Kanut Schäfer: Albert, der Eisberg/ Jörg Schulz: Algenernte. 1978: Im Walde haust das Märchenschwein. Ein Jahrbuch für Kinder. [Band] C. Hrsg, von Hilga Cwojdrak u. Katrin Pieper. Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin. 272 S. Aus dem Inhalt: Hartmut Brü cher: Phil und Philomena/ Konrad Potthoff: Wilhelmine und die Spatzen 1981: Fünfundsiebzig Erzähler der DDR. Hrsg, vom Lektorat für DDR-Literatur des Aufbau-Verlages auf der Grundlage der von Richard Christ und Manfred Wolter besorgten Anthologie »Fünfzig Erzähler der DDR«, Berlin und Weimar 1974. Mit einer Vorbemerkung »Fünf zig Erzähler der DDR« u. einer Vorbe merkung »Fünfundsiebzig Erzähler der DDR« von den Herausgebern. [In 2
1982:
1984:
1984:
1987:
1988:
1991:
Bänden]. Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar. 532 u. 520 S. Aus dem Inhalt: Band 1: Karl-Heinz Jakobs: Pasewalk/ Band 2: Rainer Kirsch: Erste Nieder schrift Die Hexe bürstet ihren Drachen. Ein Jahr buch für Kinder. [Band] G. Hrsg, von Hilga Cwojdrak u. Katrin Pieper. Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin. 272 S. Aus dem Inhalt: Konrad Potthoff: Wil helmine und Robinson/ Barbara Augu stin: Die durchkreuzte Woche. Eine Kriminalgeschichte aus dem Jahre 2012 Der Geschichtenkalender 1985. Erster Jahrgang. Hrsg, von Gertrud Bradatsch u. Joachim Schmidt. Greifenverlag, Ru dolstadt. 328 S. Aus dem Inhalt: Wolf Weitbrecht: Fehlmeldung/ Angela u. Karlheinz Steinmüller: Bertram C. Denn wir sind von dieser Welt. Antholo gie schreibender Kinder und Jugendli cher der Stadt Halle anläßlich des 35. Jahrestages der Gründung der DDR. Hrsg, vom Stadtkabinett für Kulturar beit Halle im Auftrag des Rates der Stadt Halle. Ausgewählt von Steffen Tendier u. H.-P. Sagner. Stadtkabinett für Kulturarbeit Halle, Halle [1984], 36 S. Aus dem Inhalt: Carsten Schwede: Das Programm/ Wilko Müller: Seert Windvogelviereck. Schriftsteller über Wissenschaften und Wissenschaftler. Hrsg. u. mit einem Nachwort »Nähe rungen« von John Erpenbeck. Buchver lag Der Morgen, Berlin. 352 S. Aus dem Inhalt: Franz Fühmann: Der Haufen/ Heinz Knobloch: Der Schlemcke-Faktor Irgendwo nirgendwo. Bahnhofsgeschich ten. Hrsg, und mit einem Nachwort versehen von Fritz-Jochen Kopka & Martin Stephan. Eulenspiegel Verlag Berlin. 264 S. Aus dem Inhalt: Gert Pro kop: Olymp — Hauptbahnhof. Kopfbahnhof. Almanach 3: ...denn die Natur ist nicht der Menschen Schemel. Reclam Verlag Leipzig. 320 S. Aus dem Inhalt: Angela und Karlheinz Steinmül ler: Warmzeit.
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Hans-Peter Neumann
7. Alphabetisches Titelverzeichnis der Bibliographie + alarm für hamashube +: Schmidt, Sabine ...dora eins, dora eins ... bitte melden...: Paschke, Rudi ...und auf dem dritten Kreis ein Menschen paar: Petermann, Frank ...und stets das Vernünftigste tun: Kruschel, Karsten 2006 — wenn ich mal Lehrer bin...: Blumauer, Katrin 24 Stunden auf Station 123: Hitziger, Lothar 280 km/h im Blauen Blitz: Hartung, HansJoachim Abends kommt immer noch ein bißchen Nebel: Sämann, Wolfgang Abenteuer Futuria: Beuchler, Klaus Abfallverkäufer, Der: Frey, Gerd Absolute, Der: Weitbrecht, Wolf Achtung! M-999! Mondsportuntemehmen: Toxxen, Ralf AERO-Expreß: Müller, Antje und Matthias Affenstem, Der: Abraham, Peter Aktion Erde: Lorenz Peter Alarm am Vormittag: Tuschei, Karl-Heinz Alarm auf Station Einstein: Ball, Kurt Her warth Alarm aus Intimklause 87: Kellner, Wolfgang Alarm im Tunnel Transterra: Szameit, Michael Alarm in »Nord Drei«: Dietrich, Siegfried Albert, der Eisberg: Schäfer, Paul Kanut Algenernte: Schulz, Jörg Alien Contact: Bach, Hans Alle Flüche der Welt: Steinmüller, Karlheinz Allein im Weltraum: Braun, Johanna und Günter Alltag von morgen: Vieweg, Heinz Alpha-Order: Kober, Wolfram Alptraum: Behnert, Heinz Günter Alptraum um Mitternacht: Kampe, Torsten Als die Götter starben: Krupkat, Günther Als die Igel größer wurden: Schmidt, Raimo Alte deutsche Welle: Walther, Jens Alte, Der: Kober, Wolfram Alter Mann auf SB 493 A: Rieger, Uwe Altsprachler, Der: Steinmüller, Angela und Karlheinz Am Rande wohnen die Wilden: Frühauf, Klaus Am Solontschak-kul: Hartung, Hans-Joachim Am Ufer der Unendlichkeit: Krohn, Rolf
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An der Schwelle zur Ewigkeit: Gernreich, Jörg Andere: Kröger, Alexander Andere Welt, Die: Ziergiebel, Herbert Andromeda: Sjöberg, Arne Andromeda zur Unzeit: Kunert, Günter Andymon: Steinmüller, Angela und Karlheinz Angeln mit ODYSSEUS: Geske, Matthias Angriff aus hundert Jahren Distanz: Tuschei, Karl-Heinz Ankunft im Jahr 2018: Schiffer, Anke Antarktis 2020: Kröger, Alexander Apfelmuskreuzer, Der: Szameit, Michael Arzt, Der: Krohn, Rolf Asteroidenjäger: Rasch, Carlos Astronomische Dieb, Der: Branstner, Gerhard Astronomische Dieb, Der: Branstner, Ger hard Atlantisches Rätsel: Selber, Martin Auch der Staat lernt immer dazu: Spittel, OlafR. Auf dem anderen Ufer der Nacht: Krohn, Rolf Auf dem Feldherrenhügel: Melzer, Andreas Auf dem Wege zum Mond: Paschke, Rudi Auf eine Tasse Kaffe: Klus, Manfred Auffliegender Pegasus: Kruschel, Karsten Aufstand der Leser: Klis, Rainer Auftrag Lemur: Kober, Wolfram Auge am Nordpol, Das: Müller, Hermann Auge, das niemals weint, Das: Steinmüller, Angela und Karlheinz Augen der Blinden, Die: Steinberg, Werner Aus alten Archiven: Braun, Johanna und Günter Aus alten Zeiten: Luthardt, Ernst-Otto Aus der Geschichte des Trödelmondes: Mül ler jr., Wilko Aus einem Reisetagebuch im Jahre 1999: Das Seebebe: Hitziger, Lothar Ausbruch oder Der Fall Gengelstedt, Der: Kell ner, Wolfgang Ausflug ins All: Flor, Anton Aussage des Assistenten: Kruschel, Karsten Auszug ins Gelobte Land: Simon, Erik Auto und Seele: Braun, Johanna und Günter Automat S-19/72: Kühn, Max
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Baba und die zweiundvierzig Stiere: Leman, Alfred Bäume von Eden, Die: Frühauf, Klaus Bazillus phantastikus: Krupkat, Günther Begegnung im Licht: Metzner, Gunter Begegnung im Nebel: Krohn, Rolf Begegnung mit IA-Zwanzignullneun: Har tung, Hans-Joachim Bei den Koarnalen: Frühauf, Klaus Berge zersetzen: Sievers, Peter5: Bertram C.: Steinmüller, Angela und Karl heinz Bestgehaßte Mann an Bord, Der: Spittel, Olaf R. Bestie, Die: Fröhlich, Thomas Besuch aus dem All: Spiethoff, Wolf D. Besuch aus dem Nebel: Bonhoff, Otto Besuch von einem anderen Stern: Joho, Wolf gang Betatom: Fahlberg, H. L. Bewußtseinserhebung: Fühmann, Franz Biertischgeschichten: Rieger, Uwe Bilgoop an Terra: Ulbrich, Bernd Billard: Krohn, Rolf Black box: Frey, Gerd Blau und häßlich, aber wirklich nett: Spittel, Olaf R. Blaue Planet, Der: Rasch, Carlos Blaue Sonne der Paksi, Die: Tuschei, KarlHeinz Blaue vom Himmel, Das: Hüttner, Hannes Blick ins Jahr 2035: Röder, Jürgen Blick zur Erde: Winkler, Bert Blinde Passagiere im Raum 100: Lorenz Peter Blinder Passagier: Leman, Alfred, u. Hans Taubert Blumen der Erde, Die: Petersch, Hans Bluttransport: Rosendahl, I. Bordtagebuch: Petermann, Frank Boten der Unendlichkeit: Ehrhardt, Paul Botschaft, Die: Munzert, Wolfram Botschafter der Finsternis: Bach, Hans Brand im Mondobservatorium: Ball, Kurt Her warth Brandstedter: Spittel, Olaf R. Brief aus dem XXI. Jahrhundert: Fritzsche, Richard Briefe von morgen: Toxxen, Ralf Briefe, die allerneueste Literatur betreffend: Braun, Johanna und Günter Brot für Mülionen: Hiller, Elke Brücke von Port of Saints, Die: Bobrowski, Juliane
Carlo, das Tier: Steinmüller, Angela und Karlheinz Charakterstück: Schütz, Helga Coazervatchen: Weitbrecht, Wolf Coming home: Spittel, Olaf R. Computerjagd im Salzwasser: Gierschner, N. Computerspuk in Kosmograd: Tuschei, KarlHeinz Conviva Ludibundus: Braun, Johanna und Günter Cora: Krohn, Rolf Damm gegen das Eis, Der: Friedrich, Herbert Datenschließfach IM 13267: Hüfner, Heiner Defekthexen, Die: Branstner, Gerhard Dem Mann im Mond auf der Spur: Hartung, Hans-Joachim Denkmal, Das: Fühmann, Franz Der auszog, einen besseren Vater zu finden: Voß-Scharfenberg, Sonja Der das Rüstzeug schaut, Der: Steinmüller, Angela und Karlheinz Des Teufels Suppe: Teske, Günter Desaster von Troja: Fröhlich, Thomas Dicke Luft: Kellner, Wolfgang Dies ist mein Leben...: Neumann, Margarete Dieser Planet ist bewohnt: Simon, Erik Disput mit einem Farnkraut: Weitbrecht, Wolf Doktor Cathers Geschichte: Teske, Günter Doktor EU: Braun, Johanna und Günter Doppelgänger: Hofmann, Annegret Doppelte Rätsel, Das: Tuschei, Karl-Heinz Dornröschen: Krohn, Rolf Double im Paradies, Das: Luthardt, Ernst-Ot to Dr. Putzkes seltsame Begegnung mit der Zeitdilatat: Conrad, Johannes Drachenkreuzer Ikaros: Szameit, Michael Drei Dollar fünfzig: Kunadt, Holger Dreiäuglein, wache...: Szameit, Michael Droo, Das: Höding, Thomas Duell unter fremder Sonne: Klauß, Klaus Duell, Das: Fühmann, Franz Duell, Das: Krupkat, Günther Dunklen Bäume, Die: Walter, Jürgen Dünne im Pannoniaexpreß, Der: Conrad, Jo hannes Durchbruch, Der: Höfig, Olaf Durchkreuzte Woche, Die: Augustin, Barbara E.: Simon, Erik Eden City, die Stadt des Vergessens: Kriese, Reinhard Eden im All: Hartmann, Lutz EFBM greift ein: Weidlich, R. O. Eheglück aus dem Computer: Teske, Günter
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Ei des Gagarin, Das: Berndt, Werner Entdeckungen mit der Spinne: Frühauf, Eilfracht Ersatzorgane: Rasch, Carlos Klaus Ein erledigter Fall: Skirecki, Hans Entdeckungsreise des Emanuel Weltfremd, Ein Expertensystem: Tuschei, Karl-Heinz Die: Wespe, Willi Ein Fall von nächtlicher Lebensweise: Kru- Entführt von den Tiaias: Höricke, Lothar schel, Karsten »Entwicklung« oder »Ein Assistent denkt an Ein ganz gewöhnlicher Tag: Müller, Dirkders«: Helbig, Holger Steffen Erase: Kettlitz, Hardy Ein gewöhnlicher Schultag: Boyko, Ute Erde ist ein fremder Stern, Die: Frühauf, Ein Klopfer für den Himmel: Lösel, Monika Klaus Ein kurzer Besuch: Rieger, Uwe Erde ohne Nacht: Fahlberg, H. L. Ein Landwirt träumt: Lange, Dieter Erlebnisse des Roboters Dr. K., Die: Küchler, Ein Mann wie Sherlock Holmes: Teske, Gün Manfred ter Eros: Kober, Wolfram Ein Roboter weniger: Kögel, Jürgen Erscheinungsfarben: Zenker, Hajo Ein Stern fliegt vorbei: Tuschei, Karl-Heinz Erste Niederschrift: Kirsch, Rainer Ein Stern verrät den Täter: Fahlberg, H. L. Ersten Zeitreisen, Die: Heinrich, Reinhard und Ein Tag in Rostock: Blume, Kai Erik Simon Ein Tag wie jeder andere...: Schmidt, André Erzählung des Joseph Faber, Die: Peter, Si Ein Traum von Ferne: Kunadt, Holger mon Ein Yankee an König Artus' Hof: Hammel, Etemenanki: Heinrich, Reinhard und Erik Si Claus mon Einbruch auf Sohle 7: Meusel, Ingo Ewige Detektiv und andere Geschichten, Der: Eine Falle für Dagobert: Möckel, Klaus Kunert, Günter Eine neue Sonne: Sauerbrei, Uwe Ewigkeitsmaschine, Die: Mrwa, Axel Eine ungewöhnliche Alge: Pfeuffer, Kerstin Exoschiff: Kober, Wolfram Eine unumkehrbare Mutation: Kröger, Alex Expedition Mikro: Kröger, Alexander ander Experiment Antimaterie: Tuschei, Karl-Heinz Eine Weihnachtsgeschichte: Neumann, Berit Experiment, Das: Fuhrmann, Rainer Einen Plesiosaurier, bitte!: Krohn, Rolf Experimente des Professors von Pulex, Die: Einer von uns hat die Sterne geklaut: Spittel, Ziergiebel, Herbert OlafR. Explosion im Nordmeer: Rasch, Carlos Einer von vier: Möckel, Klaus Extraterrestrischer Tramp auf Abwegen: BaEiner zuviel im Lunakurier: Beuchler, Klaus dekow, Kerstin Einladung, Die: Möckel, Klaus F-Automat, Der: Steinmüller, Karlheinz Einsamen auf Kallisto, Die: Quilitzsch, Frank Fa und Cre: Braun, Johanna und Günter Eiserne Hand greift ein, Die: Salzmann, Gerd Fabelhafte Eskalation: Gosse, Peter Eiszeit: Panitz, Eberhardt Fahrt mit dem E-Taxi, Die: Sievers, Hans-PeEleni: Luthardt, Ernst-Otto ter Elixier, Das: -maFall nach oben: Spittel, Olaf R. Emigranten: Frey, Gerd Falle des Alderamin, Die: Weitbrecht, Wolf Ende der Katastrophe, Das: Mann, Arndt Falsche Mann im Mond, Der: Branstner, Ger Ende des Pantamannes, Das: Braun, Johanna hard und Günter Fata Morgana: Jakobs, Karl-Heinz Ende einer Erfindung, Das: Selicko, Siegfried Feedback aus der Zukunft: Leman, Alfred und Barbara Golcow Fehlfaktor, Der: Braun, Johanna und Günter Ende einer Freundschaft: Möckel, Klaus Fehlkonstruktion, Die: Krohn, Rolf Ende einer Reise: Sämann, Wolfgang Fehlmeldung: Weitbrecht, Wolf Endlich ein fetter Planet!: Spittel, Olaf R. Fernschach: Steinmüller, Angela Endspiel, Das: Schumacher, Hans-Jürgen Fernsehauge DX: Löffler, Gerhard Energie für Centaur: Kröger, Alexander Feuer im Labor 1: Vieweg, Heinz Energiestrahl, Der: Nitsche, Wolfgang Fläche, Die: Hüfner, Heiner Engel in den grünen Kugeln, Die: Kröger, Alex Flucht, Die: Fröhlich, Thomas ander Fluchtweg achteraus: Melzer, Andreas
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Flug ohne Cockpit: Dittfeld, Hans-Jürgen Flußpferde eingetroffen: Möckel, Klaus Franz Reimund schlägt ein Schnippchen: Weinert, Manfred Fremde Hirn, Das: Frühauf, Klaus Fremde Sterne: Simon, Erik Fremder im Paradies: Schreyer, Wolfgang Freßmaschine, Die: Strack, Hans-Ulrich Frettchen, Das: Lange, Dieter Funksignale: Pabst, Lothar Galaktische Dienstreise: Salamon, Alfred Gastgeschenk der Transsolaren, Das: Leman, Al fred, u. Hans Taubert Gastvortrag auf Cetlon: Reisner, Ingo Geburt des Pantamannes, Die: Braun, Johanna und Günter Gefahr für »Karibik 3023«: Römer, Udo Gefährliches Erbe: Sitte, Jörg Gefährliches Ziel: Mielke, Heinz Gefangen am Gipfel der Welt: Enskat, Fritz E. W. Gefangene des ewigen Kreises: Krupkat, Gün ther Geheimnis der Mascons, Das: Tuschei, KarlHeinz Geheimnis der Sonnensteine, Das: Szameit, Mi chael Geheimnis des Elektromeisters, Das: Klauß, Klaus Geheimnis des Transpluto, Das: Weise, Lothar Geheimnisvolle Meteorit, Der: Leman, Alfred, u. Hans Taubert Geheimnisvolle Radiostern, Der: Dobritz, Günter Geist des Nasreddin Effendi, Der: Kröger, Alex ander Gelbe Trikot, Das: Teske, Günter Genion: Frühauf, Klaus Gerichtstag auf Epsi: Funk, Richard Germelshausen, 0.00 Uhr: Bach, Hans Germelshausen-Manuskripte, Die: Zwystein, Simon Geschichte einer Sitte: Dittfeld, Hans-Jürgen Geschichtsunterricht: Ansorge, Jens Geschlechtertausch: Bruyn, Günter de Gespiegelte Zeit: Luthardt, Ernst-Otto Gigantum: Antonio, Eberhardt del' Ginas Nacht: Neumann, Berit Ginkgo: Luthardt, Ernst-Otto Gläserne Insel, Die: Renk, S. Gläserne Stadt, Die: Möckel, Klaus Glastropfenmaschine, Die: Bach, Hans Gluthölle Merkur: Rasch, Carlos Goldene Kugel, Die: Turek, Ludwig
Golem, Der: Fuhrmann, Rainer Gore und der ewige Sommer: Feustel, Ingeborg Gras des Paradieses, Das: Tuschei, Karl-Heinz Grausteinexperiment, Das: Bach, Hans Grenze ist erreicht, Die: Möckel, Klaus Große Chance, Die: Meusel, Ingo Große Grenze, Die: Krupkat, Günther Große Reserve, Die: Kellner, Wolfgang Große Stunde, Die: Klimt, Karlheinz Große Ziel Zukunft, Das: Dietge Grüne Tropfen für den Täter: Hüttner, Hannes Grüne Vase, Die: Winter, Su Grüne Wüste: Kober, Wolfram Hallo Raumschiff- bitte melden!: Hitziger, Lothar Halluzinose: Walther, Joachim Haltepunkt, Der: Krohin, Rolf Handbuch der Heiterkeit: Branstner, Gerhard Häßliche Roboter, Der: Spittel, Olaf R. Haufen, Der: Fühmann, Franz Haus des Dr. Pondabel, Das: Sämann, Wolf8an8 Haus, Das: Geißler, Frank Haus, Das: Kober, Wolfram Hausflug, Der: Prokop, Gert Havarie: Kolditz, Gottfried Havarie am »Staubsauger«: Meusel, Ingo Havariefall Lun-ALF 17: Tuschei, Karl-Heinz Heiligenschein, Der: Prokop, Gert Heimkehr der Vorfahren: Antonio, Eberhardt del' Heimkehr, Die: Schilf, Wolfgang Heißes Metall: Kunkel, Klaus Held im Gläsernen Berg, Der: Steinmüller, Angela und Karlheinz Hellseher, Der: Krohn, Rolf Helma, das Küchenwunder: Werner, Nils Herren des Planeten, Die: Steinmüller, Ange la und Karlheinz Herzstillstand: Fuhrmann, Rainer Hilfe für Shrado: Höding, Thomas Hilfe für Station Eismitte: Hartung, Hans-Joachim Hille reist ins Jahr 2000: Büttner, Majoll Himmelhund, Der: Weitbrecht, Wolf Hinter den drei Sonnen: Melzer, Andreas Hinter Gomorrha: Grüning, Uwe Hinter großen Männern: Klis, Rainer History-Scout, Der: Weitbrecht, Wolf Hoffnung: Frühauf, Klaus Hohe Berg des Prinzen Ragnar, Der: Ulbrich, Mario Homo sapiens 10-2: Fuhrmann, Rainer
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Homunkuli: Lorenz Peter Hülle Zebaoths, Die: Lindow, Rainer Hund vom Bumerang und andere kosmische Abenteuer,: Küchenmeister, Ernst-Dieter Hunkus schrein am Raklohami, Die: Herold, Gottfried Hut mit kleinen Änderungen: Tümpling, Horst von Hydrotan: Dietrich, Siegfried Hyperwald, Der: Klis, Rainer Ignoranten, Die: Heinrich, Reinhard und Erik Simon Im Eis des Kometen: Ball, Kurt Herwarth Im Eis des Kometen: Weise, Lothar Im Glanz der Sonne Zaurak: Szameit, Michael Im gläsernen Flugzeug durch die Schallmauer: Kunkel, Klaus Im Irrlicht der Doppelsonnen: Rasch, Carlos Im Mount Carlton eingeschlossen: Dietrich, Siegfried Im Nordmeer verschollen: Enskat, Fritz E. W. Im Schatten der Tiefsee: Rasch, Carlos Im Sturm: Kober, Wolfram Im weißen Sumpf des Mars: Toxxen, Ralf Im Wirtshaus Zum Müden Gaul: Branstner, Gerhard Im Zeitspalt: Hüfner, Heiner Imagination: Schneider, Rolf Immer zu Diensten: Möckel, Klaus In eigenem Auftrag: Ulbrich, Bernd Indiskrete Roboter, Der: Branstner, Gerhard Insel der Angst: Krupkat, Günther Insel der Roboter, Die: Tuschei, Karl-Heinz Inspektion Raumsicherheit: Tuschei, Karl-Heinz Invasion aus dem Weltraum: Simon, Erik Irrtum des Großen Zauberers, Der: Braun, Jo hanna und Günter Irrtum des Simon Keath, Der: Gernreich, Jörg Irrtum im Himmel: Oettingen, Hans Jäger, Die: Krohn, Rolf Jefferson: Lorenz Peter Johanns Winterschlaf: Hüfner, Heiner Jubiläum: Strehle, Petra Jugomat, Der: Salamon, Alfred Juliane und der Synthorg: Hüfner, Heiner Jupitaner, Die: Hartmann, Bernd Käpt'n Yppolith und die Venus-Eidechse: Miel ke, Heinz Karneval in Bio-Bio: Hopfner, Jürgen Karriere für 150: Lorenz Peter Katamaran — DFI2: Gulich, Horst Kategorie Roboid: Kober, Wolfram Kein Weg zurück: Sjöberg, Arne
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Kemenys Begegnung der unsäglichen Art: Luthardt, Ernst-Otto Kilidone und andere Merkwürdigkeiten: Mein hold, Gottfried Kindergericht in Blumenthal im Jahre 2455: Hardel, Gerhard Kindertag auf dem Monde: Hitziger, Lothar Kindliche Reise: Grüning, Uwe Kino 2000: Skirecki, Hans Kleine Experimente: Arndt, Sylke Kleine lila Nebel, Der: Kirsch, Rainer Kleinen grünen Männer, Die: Förster, Otto Werner Kleinere Weltall, Das: Kruschel, Karsten Kleinkariert: Oertzen Becker, Rainer von Klingenden Bäume, Die: Luthardt, Ernst-Otto Knall, Der: Meyer, Helga und Hansgeorg Kobalt 60: Krupkat, Günther Kombüse des Admirals, Die: Stave, John Komische Vögel: Prokop, Gert Kommando Venus 3: Tuschei, Karl-Heinz Konflikt ist völlig unter Kontrolle, Der: Küchler, Manfred König im Matt: Melzer, Andreas Königliches Geschenk: Kroemke, Klaus Konsumaten, Die: Simon, Erik Kontakt: Frühauf, Klaus Kontaktsyndrom: Mosch, Jörg Kontakttest: Steinmüller, Karlheinz Konvergenz: Baatz, Hans-Joachim Korallen des Alls: Steinmüller, Angela und Karlheinz Korrektur der Vergangenheit: Wohlrabe, Klaus Kosmodrom im Krater Bond, Das: Kröger, Alex ander Kosmonautenfreundschaft: Rasch, Carlos Kraft aus dem All: Dietrich, Siegfried Krakentang: Rasch, Carlos Krakentang: Rasch, Carlos Krieg im Á11: Steinmüller, Karlheinz Kristallwelt der Robina Crux, Die: Kröger, Alexander Kuckuck, Der: Luthardt, Ernst-Otto Kugeltranszendentale Vorhaben, Das: Braun, Jo hanna und Günter Kühe per Post: Sievers, Peter5: Kumpelfings im Weltenraum: Branstner, Gerhard Kunstsammler, Der: Klauß, Klaus Kürbisse im Kosmos: Conrad, Johannes Kürbisse im Kosmos: Conrad, Johannes Kurs Ganymed: Müller, Horst Kurs Minosmond: Tuschei, Karl-Heinz
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Kurs zur Erde: Frühauf, Klaus Kurze Beschreibung eines Momentes der Ewig keit: Kunert, Günter Land Caldera, Das: Hüfner, Heiner Landung in Targestan: Dittfeld, Hans-Jürgen Laplacesche Dämon, Der: Steinmüller, Ange la und Karlheinz Lauter unglaubliche Geschichten: Weller, Walter Lautlos im Orbit: Frühauf, Klaus Lebende Energiequelle?: Kloshek, Thomas Lehrstelle frei?: Kohls, Holger Leitstrahl für Aldebaran: Tuschei, Karl-Heinz Letzte Besuch, Der: Teske, Günter Letzte Hochzeit, Die: Schilf, Wolfgang Letzte Stern, Der: Laabs, Joochen Letzte Tag auf der Venus, Der: Steinmüller, Karlheinz Letzte Tag des Putty Eins, Der: Meyer, Hansgeorg Letzte Wahrheit, Die: Frühauf, Klaus Letzte, Der: Simon, Erik Letzten Bilder des Grafikers Schneider, Die: Toppe, Frank Letzter Start von EZ-14: Hartung, Hans-Joachim Liana Halwegia: Meinhold, Gottfried Lichtblick, Der: Sämann, Wolfgang Lichtspruch nach Tau: Krohn, Rolf Lie-Machine: Bach, Hans Liebe, Sex und?: Frey, Gerd Liebesgedichte: Eichhorn, Thomas Liebeshunger: Niklas, Julia Linke, Der: Schilf, Wolfgang Logikmaschine, Die: Braun, Johanna und Günter Lotsendienst, ganz alltäglich: Melzer, Andre as Lumpensammler, Der: Köhler, Wolfgang Luna 1: Kober, Wolfram LUX I auf Solarkurs: Schreiber, Peter Gerhard Mac wird gekitzelt: Conrad, Johannes Mädchen von Ninive, Das: Krohn, Rolf Magma am Himmel: Rasch, Carlos Mais 2000: Raeder, Hans-Joachim Man soll nicht aus der Flasche trinken: Böhm, Karl Mann aus Alaska, Der: Weitbrecht, Wolf Mann aus dem anderen Jahrtausend, Der: Groß, Richard Mann aus dem Eis, Der: Letsche, Curt Mann in Schlitten 7, Der: Rasch, Carlos Mann vom Anti, Der: Krupkat, Günther Märchen für morgen: Kunert, Günter Märchenhafter Monolog: Kunert, Günter
MARCON »1937-1975«: Müller, Hermann Marsfrau, Die: Kröger, Alexander Marsmenschen gibt's natürlich nicht: Simon, Erik Marsmond Phobos: Matzke, Gerhard Marssturm, Der: Quilitzsch, Frank Maschine, Die: Küchler, Manfred Meditation: Schneider, Rolf Medusa: Fuhrmann, Rainer Meer in der Wüste, Das: Höfig, Olaf Mein Bad auf dem Mond: Günter, J. Mein Mörder kommt selten allein: Prokop, Gert Meine Freundin Katrin: Ebert, Günter Meisterschaften der Strahlscheibler: Streubel, Simone Messeabenteuer 1999: Bender, Werner Milena: Luthardt, Ernst-Otto Millibrontobusse: Blumauer, Katrin Mini-Rispe Super X: Möckel, Klaus Mission SETAII: Kriese, Reinhard Mission T: Mechtel, Hartmut Mit letzter Energie: Braun, Johanna und Gün ter Mit Rätseln leben: Meinhold, Gottfried Molch, Der: Steinmüller, Angela und Karl heinz Mondanomalien: Ehrhardt, Paul Mondphantome, Erdbesucher: Simon, Erik Mondstadt oder der Sinn für Ordnung, Der: Fuhrmann, Rainer Monika und die grüne Sonne: Kunkel,, Klaus Monogamen, Die: Ulbrich, Mario Monster von Llahna, Das: Frühauf, Klaus Mord im XXI.Jahrhundert?: Berchert, Ger hart Mr. Retcliffs Rechnung geht nicht auf: Zem ke, Helmut Mund des Propheten, Der: Fühmann, Franz Museumsbesuch: Kunert, Günter Mutanten auf Andromeda: Frühauf, Klaus Mütter der Kosmonauten, Die: Frühauf, Klaus Mysterium fantasticum: Simon, Erik Mysterium physicum: Bullerjahn, Rolf Nabou: Krupkat, Günther Nach der Havarie: Müller, Peter Nach der Landung: Kunert, Günter Nachbarn im All: Ehrhardt, Paul Nachlaß, Der: Rentzsch, Gerhard Nacht, in der es klopfte, Die: Conrad, Johan nes Nachteile beim Unsichtbarmachen: Christ, Richard
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Hans-Peter Neumann Narrenspiegel, Der: Branstner, Gerhard Nase des Neandertalers, Die: Braun, Johanna und Günter Nebel: Gernreich, Jörg Nebenwirkung: Simon, Erik Negative Erfolg, Der: Branstner, Gerhard Negative Erfolg, Der: Branstner, Gerhard Nekrolog: Schneider, Rolf Neue Jahrtausend, Das: Kober, Wolfram Neues Erdöl: Kober, Wolfram Neugier: Höschel, Hans-Peter Neulandgewinnung: Bothmichel, Thomas Nichts als Arger mit dem Personal: Günzel, Siegbert G. Noah: Budde, Detlef Noah II: Hahn, Reinhardt O., u. Klaus-Dieter Loetzke Nordlicht über Palmen: Krupkat, Günther Nordpolfahrt im fahre 2000: Kunkel, Klaus Normalhirn, Das: Hüfner, Heiner Normhuhn, Das: Lorenz Peter Notlandung: Salge, Peter Nova: Kober, Wolfram Null minus unendlich: Prokop, Gert Nullpoker: Leman, Alfred Nur ein Traum: Gulich, Horst Nützlicher Goldrausch: Rendelmann, René O. L. A: Braun, Hartmut Ohnmacht der Allmächtigen, Die: Rank, Heiner Ohnmacht, Die: Fühmann, Franz Okeanos: Antonio, Eberhardt del' Oldtimer: Mattke, Frank Olymp — Hauptbahnhof: Prokop, Gert Olympic-Crew, Die: Renard, Jo Olympic-Crew, Die — Asyl in der Roboter welt: Renard, Jo Olympic-Crew, Die — Gefangene des Strings: Renard, Jo Oo-ika: Grambow, Mike Operation Pluton: Bach, Hans Opfer, Das: Fuhrmann, Rainer Orakel der Delphine: Weitbrecht, Wolf Ove Jensen erzählt von den Sternen: Dom iner, Elisabeth Panne auf Poseidon Sieben: Kant, Uwe Para-Noah: Klis, Rainer Parade reposte: Frühauf, Klaus Parallelwelt-Arche, Die: Spittel, Olaf R. Pasewalk: Jakobs, Karl-Heinz Pavlos Papierbuch: Fühmann, Franz Pavlos Papierbuch und andere Erzählungen: Fühmann, Franz Peern, Das: Kellner, Wolfgang Per Anhalter: Münch, Ralf
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Per Kippschalter: Fuhrmann, Rainer Per Lichtspruch — dringend: Effarig, Raf Perfekte Kontrolle: Höschel, Hans-Peter Peridorm: Nowak, Claus Persönlichkeit: Kober, Wolfram Peter und der Stemenkater: Wilke, Ursula u. Jo chen Petermännchen, Das: Grosz, Helmut Pfad durch die Z.eit, Der: Rieger, Uwe Phil und Philomena: Brücher, Hartmut Phrrks, Die: Prokop, Gert Plan, Der: Siegmund, Wolfgang Planet der Sirenen: Fuhrmann, Rainer Planet der Träume: Prüfer, Hans Planet der Windharfen: Szameit, Michael Planet ohne Sonne, Der: Küchler, Manfred Platos Irrtum: Köhler, Wolfgang Praximar und Theores: Jankowski, Steffen Prinz von Hovinka, Der: Geelhaar, Anne Prinz von Kassalam, Der: Meinhold, Gott fried Profil, Das: Reinei, Fritz Programm, Das: Schwede, Carsten Programme der Gespielin, Die: Ulbrich, Ma rio Projekt EWK 1: Delatowski, Horst Projekt Magma: Wotzlaw, Stefan Projekt Pandora: Tuschei, Karl-Heinz Projekt Pluto: Matzke, Gerhard Projekt Sahara: Antonio, Eberhardt del' Projekt Sahara: Möller, Marko Prüfung auf Merkur: Kober, Wolfram Psychomobile, Das: Weitbrecht, Wolf Psychoosmose: Rank, Heiner Pulaster: Steinmüller, Angela und Karlheinz Purpurne Planet, Der: Tuschei, Karl-Heinz Putzkrake, Der: Pfeiffer, Helmut Quarantäne im Kosmos: Lorenz Peter Quedlinburg: Jakobs, Karl-Heinz »R 113« antwortet nicht: Dietrich, Siegfried Radartaster, Der: Opitz, Dieter Radioginik: Baudach, Siegfried Rätsel des Silbermondes, Die: Horstmann, Hu bert Rätsel Sigma, Das: Tuschei, Karl-Heinz Rätselhafte Stein, Der: Rezac, Karl Rauchende Planet, Der: Clemens, Ditti Raumflotte greift nicht an: Tuschei, Karl-Heinz Raumflotte greift nicht an: Tuschei, Karl-Heinz Raumkadetten: Hofmann, Rolf Raumkadetten: Hofmann, Rolf Raumkundschafter Katman: Ansorge, Horst Raumschiff aus der Steinzeit, Das: Fuhrmann, Rainer
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Raumschiff »Neptun« kehrt um: Dittfeld, HansJürgen Raumschlepper HERKULES: Rasch, Carlos Raumsprünge: Kruschel, Karsten Raumstation Anakonda: Letsche, Curt Raymonds Planet: Köhler, Wolfgang Regen aufTyche: Toppe, Frank Reise nach Butenhagen, Die: Wiesner, C. U. Reise nach dem Rosenstern, Die: Friedrich, Her bert Reise um die Erde in acht Tagen: Köhler, Erich Reise zum Stern der Beschwingten, Die: Branstner, Gerhard Reklame: Stübing, Jörg Rekordflug im Jet-Orkan: Rasch, Carlos Relativen der ASTRON, Die: Weitbrecht, Wolf Revision, Die: Leman, Alfred Riß im Tunnel: Kober, Wolfram Robot RK-59: Picht, Wolf Dieter Roboter Robert: Kober, Wolfram Roboter und Gespenster: Küchenmeister, ErnstDieter Roboterfrühstück: Kolditz, Gottfried Rot wie ein Rubin: Walter, Jürgen Rückfall, Der: Kellner, Wolfgang Sabotage im Mittelmeer: Quilitzsch, Frank Sache mit dem Alpha-No-i, Die: Prokop, Gert Sache mit Opa, Die: Klaus, Benno Sagen von Unirdischen: Seghers, Anna SAIÄNS-FIKTSCHEN: Fühmann, Franz Samenbankraub, Der: Prokop, Gert Sammler, Der: Simon, Erik Sauerstoffmangelgeschichte: Steinmüller, Angela und Karlheinz Sauna oder Femherwirkende Trübung, Die: Kirsch, Rainer Saurier-Marlies: Sievers, Peter5: Schach mit Otto: Kruschel, Karsten Schachmatt: Hüfner, Heiner Schatten der Vergangenheit: Hädicke, Car sten Schattengott, Der: Melzer, Andreas Schlaf: Kunert, Günter Schlemcke-Faktor, Der: Knobloch, Heinz Schnee und Feuer: Leman, Alfred Schnelle Stunde: Mechtel, Hartmut Schöne Bella: Rank, Heiner Schritt aus dem Jenseits, Der: Rychlik, Frank Schrottreif oder Eine Frage des Bewußtseins: Helbig, Holger Schulweg, Der: Kautz, Sebastian Schüttelkrimi, Der: Branstner, Gerhard Schwarze Blumen auf Barnard 3: Leman, Alfred Schwarze Spiegel, Der: Simon, Erik
Schwarze Tod, Der: Hofmann, Annegret und Rolf Schwitzbad: Branstner, Gerhard Seert: Müller jr., Wilko Segler, Der: Höding, Thomas Selbstmord des Roboters, Der: Becker, Rein hardt Selbststabilisierende System, Das: Wolf, Axel Selbstversuch: Wolf, Christa Seltsame Verwandlung der 87x, Die: Küchler, Manfred Seltsame Verwandlung des Lenny Frick, Die: Möckel, Klaus Seltsamer Besuch: Glander, Kerstin Sensation in Leipzig: Friedrich, René Sie können mir da völlig vertrauen!: Spittel, OlafR. Sieben fielen vom Himmel: Kröger, Alexander Siebenquant: Möckel, Klaus Sieg über das ewige Eis: Dietrich, Siegfried Sifrit: Mechtel, Hartmut Signale vom Mond: Müller, Horst Signale von der Venus: Ball, Kurt Herwarth Silikaten, Die: Müller, Peter Silvanus contra Silvanus: Beuchler, Klaus Sinobara: Reich, Thomas K. Sitzung (1), Die: Krohn, Rolf Sitzung (II), Die: Simon, Erik Sonne fünf: Hüfner, Heiner Sonnenwende: Fröhlich, Thomas Sonnenwind: Funk, Richard Sonntagspause: Heine, Frank SOS von BioSat: Tuschei, Karl-Heinz Souvenir vom Atair: Kröger, Alexander Späte Konsequenz: Meusel, Ingo Speichertücken: Bethge, Klaus-D. Spielregeln des Zufalls — Eine Tag- und Nachtvis: Kröber, Wolfgang Spinne, Die: Simon, Erik Sprüche zur SF: Möckel, Klaus Spuren im Mondstaub: Ehrhardt, Paul Staatsanwalt, Der: Hofmann, Rolf Stab, Der: Spittel, Olaf R. Stadt der grünen Häuser, Die: Böhme, Tho mas Stadt der Letzten, Die: Branstner, Gerhard Stadt, Die: Landgraf, Wolfgang Station M wird nicht geräumt: Euleg Station Nordpol: Jensko, Ewald Statue eines Königs: Ulbrich, Bernd Stern auf Nullkurs: Frühauf, Klaus Stern der Mütter: Weitbrecht, Wolf Sternbedeckung: Tuschei, Karl-Heinz Stemendroge Tyrsoleen: Bach, Hans
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Hans-Peter Neumann
Stemenjäger: Bach, Hans Stemenkavalier, Der: Branstner, Gerhard Stemenspur im Ozean: Knobloch, Karl-Georg Sterntaler: Steinmüller, Angela und Karl heinz Steuerfehler: Lorenz, Christian Stimme der Unendlichkeit, Die: Horstmann, Hubert Störgröße M: Ulbrich, Bernd Strahlung, Die: Mosch, Jörg Strandspektakel: Küchler, Manfred Straße der Perversionen, Die: Fühmann, Franz Straße durch den Urwald, Die: Brennecke, Wolf D. Straße, Die: Leman, Alfred Stummen Götter, Die: Sjöberg, Arne Stunde der Ceres: Weitbrecht, Wolf Sumpfmeister: Hohlfeld, Carsten Superhirn: Salamon, Alfred Tagung, Die: Funk, Richard Tagungsbericht oder Kommissar Dabberkows be schwer: Agricola, Erhard Tausend Jahre bis zur Morgendämmerung: Geiß ler, Frank Telepatis: Teske, Günter Terrasse von A'hi-nur, Die: Tuschei, KarlHeinz Testament des Roboters, Das: Branstner, Ger hard Theorie der Kugelblitze: Kruschel, Karsten Theorie, Die: Zenker, Hajo Tier, Das: Szameit, Michael Time Repayment: Braun, Johanna und Gün ter Titanus: Antonio, Eberhardt del' Tod der Unsterblichen, Der: Prokop, Gert Tod des Herrn, Der: Hubertus, Alexander Tödliche Energien: Reinhard, Jochen Tödlicher Irrtum: Kellner, Wolfgang Toliman — Ilion C: Flugverlauf normal: er'Xigamon, Lef (d.i. Erik Simon) Tötende Sonne, Die: Krohn, Rolf Transparentia Okularia: Braun, Johanna und Günter Trau keinem über 30 MHz!: Spittel, Olaf R. Traum, Der: Krüger, Klaus D. Traumfalle, Die: Hubert, Fred Traummeister, Der: Steinmüller, Angela und Karlheinz Trinicia: Metzner, Gunter Trödelmond beim Toliman, Der: Steinmüller, Angela und Karlheinz Trumann's Freund: Greulich, E. R.
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Überlebenden, Die: Ulbrich, Bernd Überraschender Besuch: Blank, Jürgen C. UFO: Ulbrich, Bernd Ultimative Stoff, Der: Spittel, Olaf R. Ultrasymet bleibt geheim: Vieweg, Heinz Um Himmelswillen keine Farbe: Lüdemann, Hans-Ulrich Umkehr der Meridian, Die: Rasch, Carlos Unauffällige Mr. McHine, Der: Tuschei, KarlHeinz Unauffällige Mr. McHine, Der: Tuschei, KarlHeinz Unbekannte Bazillus, Der: Kolditz, Gottfried Und es gibt sie doch: Gellert, Uwe Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI: Braun, Johanna und Günter Unheimliche Marsnebel, Der: Gatz, Udo Unirdische Raumschiff, Das: Rasch, Carlos Unser großer Tag: Müller, Petra Unsere Außerirdischen: Steinmüller, Angela und Karlheinz Unsichtbare Dispatcher, Der: Leman, Alfred Unsichtbare Kreis, Der: Ulbrich, Bernd Unsichtbaren, Die: Krupkat, Günther Unsterbliche Mr. Cooper, Der: Petermann, Frank Unsterblichen, Die: Luthardt, Ernst-Otto Unter der Kruste: Ulbrich, Mario Untergang der Telesalt, Der: Kröger, Alexander Untergang der »Astronautic«, Der: Rasch, Car los Unternehmen Casini: Funk, Richard Unternehmen Marsgibberellin: Weise, Lothar Unternehmen Marsmond: Teske, Günter Unternehmen Three Cheers: Tuschei, KarlHeinz Unternehmen Weltmeer: Bauer, Ulrich Untersuchung, Die: Fuhrmann, Rainer Unverhoffte Bekanntschaft durch einen Au tomaten: Hüfner, Heiner Unwahrscheinliche Reise, Die: Spittel, Olaf R. Unzerstörbare Kreis, Der: Teske, Günter Urlaub auf aldebaranisch: Szameit, Michael Utofant, Der: Braun, Johanna und Günter Utopina-500: Schuster, Bernhard Utopische Minigeschichten: Branstner, Ger hard Utopische und phantastische Geschichten: Hüf ner, Heiner/ Ernst-Otto Luthardt Vegetarier der grasigen Ebene, Die: Peter mann, Frank Verfreundungsmaschine, Die: Branstner, Gerhard Verführung auf Gamma: Schreyer, Wolfgang
Bibliographie der DDR-SF Verhängnisvolle Experiment, Das: Frühauf, Klaus Verhexte Kater, Der: Ulbrich, Bernd Verhör: Mechtel, Hartmut Verlegung eines mittleren Reiches: Fries, Fritz Rudolf Verleumdung eines Sterns: Letsche, Curt Verliebten von Luna Gor, Die: Rasch, Carlos Verriß: Schneider, Rolf Verschwundene Mumie, Die: Teske, Günter Versuchsreihe 17: Fuhrmann, Rainer Vertrauensstellung: Brandenburger, Günther Verwirrung um Gäa: Weitbrecht, Wolf Vierte, Die: Schüler, Wolfgang Vikonda: Rasch, Carlos Vollendung des Menschen, Die: Grüning, Uwe Vom Himmel hoch oder Kosmisches Allzukomi sches: Branstner, Gerhard Vom Marsflug zurück, Generali: Conrad, Jo hannes Vom Marsflug zurück, General!: Conrad, Jo hannes Vom Pluto her: Kunert, Günter Von Hunden umzingelt: Quilitzsch, Frank Von Warschau bis Calais: Paschke, Rudi Vorsicht Roboter! Nicht fluchen!: Kober, Wolfram Vorsicht Roboter! Nicht fluchen!: Rasch, Car los Vorstoß nach Andromeda: Melzer, Andreas w.: Simon, Erik Wachsmuth-Syndrom, Das: Heym, Stefan Wahrheit über den Schneemenschen, Die: Liebsch, Stephan Wandelsterne: Bach, Hans Warmzeit: Steinmüller, Angela und Karl heinz Warum gibt es keine grünen Männlein?: Neitzke, R. Wasser des Mars, Das: Frühauf, Klaus Weihnacht: Kettlitz, Hardy Weit voraus die Sonne: Melzer, Andreas Weite Reise, Die: Frühauf, Klaus Weltbesteigung: Meinhold, Gottfried Weltmeer unter der Wüste: Lange, Dieter Weltraumschiff, Das: Bagemühl, Arthur Wenn der Krake kommt: Kellner, Wolfgang Wenn die Wolken brechen: Dietrich, Sieg fried Wer stiehlt schon Unterschenkel?: Prokop, Gert Werbetechniken: Frey, Gerd Widofried geht einkaufen: Neumann, Berit
Wie ich Wilhelmine kennenlernte: Potthoff, Konrad Wie kommt ein Geologe in den Weltraum?: Klauß, Klaus Wie Pauli durch den Park lief: Bouvier, Ar wed Wiederkehr: Kröger, Alexander Wiederkehr des Einhoms, Die: Luthardt, EmstOtto Wiedersehen auf »Luna 1«: Toxxen, Ralf Wiese, Die: Rieger, Uwe Wilhelmine als Detektiv: Potthoff, Konrad Wilhelmine als WeltraumWächter: Potthoff, Konrad Wilhelmine gewinnt alles!: Potthoff, Konrad Wilhelmine greift ein: Potthoff, Konrad Wilhelmine gruselt's!: Potthoff, Konrad Wilhelmine macht das Wetter: Potthoff, Kon rad Wilhelmine rettet die Erde: Potthoff, Konrad Wilhelmine und das Huhn Angelika: Pott hoff, Konrad Wilhelmine und der Donnergott: Potthoff, Konrad Wilhelmine und der unheimliche Planet: Pott hoff, Konrad Wilhelmine und die Spatzen: Potthoff, Kon rad Wilhelmine und Robinson: Potthoff, Konrad Wilhelmines Tod und Auferstehung: Pott hoff, Konrad Windschiefe Geraden: Steinmüller, Angela und Karlheinz Wissenswertes über den Planeten Ikaros: Si mon, Erik Wo das Leben?: Luthardt, Emst-Otto Wunder, Das: Quetk, Stefan Wunderelixier, Das: Steinmüller, Angela Wundersamen Reisen Gustavs des Weltfahrers, Die: Morgner, Irmtraud Yella und Yonas: Bonacker, Heinz Z17: Dittfeld, Hans-Jürgen Zauberer des Alls: Müller jr., Wilko Zeit bin ich, Paskal, Die: Braun, Johanna und Günter Zeit der Sternschnuppen: Ziergiebel, Herbert Zeit-Kur: Steinmüller, Angela Zeitalter: Kießling, Klaus Zeitbombe, Die: Fuhrmann, Rainer Zeitdieb, Der: Hüfner, Heiner Zeitferkel, Das: Kellner, Wolfgang Zeitlümmel, Der: Kellner, Wolfgang Zeitsprung ins Ungewisse: Hubert, Fred Zeitung von gestern: Einhorn, Hinnerk
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Hans-Peter Neumann Zeitverbot: Luthardt, Emst-Otto Zepp und hundert Abenteuer: Beuchler, Klaus Zielstem Beteigeuze: Tuschei, Karl-Heinz Zilli 2062: Leman, Alfred Zitate: Simon, Erik Zu Besuch auf der Erde: Branstner, Gerhard Zukunftshobby: Kröger, Alexander Zukunftsmaschine, Die: Förster, Mario Zum Tee bei Mrs: Neumann, Berit
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Zwei Stunden: Köhler, Wolfgang Zwei Stunden für eine Flasche Scotch: Spittel, OlafR. Zweite Gesicht, Das: Hartmann, Lutz Zweite Sonne, Die: Vieweg, Heinz Zwischen Sarg und Ararat: Steinberg, Werner Zwischenfall auf Luna: Quilitzsch, Frank Zwischenfall vor der Leinwand: Kühn, Max Zwotter: Kober, Wolfram