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German Pages 76 [157] Year 2022
VIERZIG
FREYMÄURERLIEDER IN
M U S I K
G E S E T Z T
VOM
HERRN KAPELLMEISTER
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««BRAUCH
DER
NAUMANN.
DEUTSCHEN ü.\C fAFELLOaEN.
FÄAN2ÜSISCHEN
Z W E Y T E AUFLAGE.
BERLIN, BKY
CHRISTIAN
1784.
FRIEDRICH
HIMBURG.
Forbericht.
D i e hiefige Mutterloge zu den drey Weltkugeln (trug mir in» Jahr 1771 die Herausgabe eines Gefangbuchs auf:
ich mufste
»
der Vorfchrift gemäfs, darin auch alte Lieder aus andern Samm* lungen aufnehmen, und ich verfuchte nur, den Text hin und wieder zu verbeflern. IndeiTen ward das Liederbuch theils mit neuen Gedichten theils mit neuen Melodien vermehrt. Von jenen, die darin S. 19, 43, 57, 61, 62, 67, 71', 71» und von diefen, die S. 18, 3S, 44, 58, 6°, 70, 80 ftehn, bekenne ich mich zum VerfaiTer.
Es erfchienen hierauf von mir
drey Fortfetzungen. Der Herr Kapellmeifler Naumann in Dresden, ein'Mitglied des Ordens, der durch feine Stärke in der mufikalifchen Setzkunft einen entfchiedenen Ruhm erworben hat, und der den Ausdruck des fanften v i e des geißvollen Gefühls fo mei.
flerhaft Kennt,
entfchlöfs fich vor einiger Zeit,
alle meine
Freymäurerlieder (ausfchliefslich der im Jahr ¡1771$ von mir herausgegebenen , der Mutterloge zugeeigneten und mit Kirchen, melodien bereits verfebenen neun geißlichen Lieder über die vorzUglichßen Lehren des Chrift&nthumi) in Mufik zu fetzen.
Dies
veranlafste die gegenwärtige Sammlung. Wenn übrigens dadurch das unfchuldige V e rgnSgen in nnfern Zufammenkünften befördert, der Geift zum Nachdenken: tras wir eigentlich feyn follen und feyn können, gereizt, und das Herz zu edlen Empfindungen gelenkt wird;
fo iil meine
Abiicht vollkommen erreicht. Der Bruder Hoffmann, welcher mit kunßreicher Hand die Titelvignette gezeichnet, und 4er Br, Himburg, der diefem Werke alle typographifche Schönheit verfchaft bat, verdiene» den Beyfall der Kenner.
Berlin den 2g. Februar 178z.
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Verzeichnifs
des
Inhalts.
Deutfche FraymäurerReder. Seite I Weisheit
4 6
II Schönheit
Seite XVI Grundfatze des Weifen
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XVII Das Glück der Freymäurerey 54 XVIII Schlufsgefang 56 XIX Den Brildern im Feldznge 61
III Stärke
8
IV Lehren
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V Die Entfchliefsung
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XX Friedenslied XXI Trinklied
70
VII Die heilige Zahl VIII Freyheit IX Zum Schluß der Loge
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XXII An unfre Schwertern XXIII Schlufslied
7» 76 80
X Empfindungen
3°
XI Auf das Johgnnisfeft
34 38
VI Lebensregeln
XII Das Glück de« Weifen XIII Lob der Freundfchaft XIV. Vorzüge der Brllderfchaft
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4« 44
XV Zum Sebluffe der Tifchloge 4—FO j UtL..
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n. S C H Ö N H E I T . * W * i e fchün, o Brüder, ift die Fracht, Die unfer Fleifs erweckt, Die jedem Denker, der iie fucht Und lüftern fammlet, fchmeckt! Schön ift der Altar ausgefchmückt, Er ift der Hoheit Bild: Geweihte fehn, was fie beglückt, Und fehn das Licht enthüllt Schön ift der Teppich; jedem Zug Ift Wahrheit eingewebt, Die {ich mit ftolzem Adlerflug In obre Sphären hebt. Schön ift die Arbeit, von der Hand Des Meifters ausgeführt, Den Schürze, Winkelmafs und Band Mit wahrer Würde ziert. Schön mufs des Maurers Seele feyn, Und biedergut fein Herz. Er liebe Freunde, Schweftern, Wein, Fern von der Reue Schmerz! Sein Leben fey nie freudenleer, Die Schöpfung lacht um ihn; Er blicke hin zum Sternenheer, Auf diefe Erde hin. Ja! fchön ift diefe Welt gemacht, Wenn Sonn und Mond fie grüfst : An Engeln fehlt's ihr, nicht an Pracht, Dafs Tie kein Himmel ift.
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D D ie Treue, die uns Brüder band» Ift dauernder als E r z : Mit ihr, umkettet an der Hand, ßewafnet iich das Herz. Zur Freyheitsfahne ich wären w i r , Und Eintracht ift Panier, Das mächtig unfre Seele deckt, Wenn Unfall fie erfchreckt.
Der Salomonfche Tempel fteht Auf Marmorfaulen feft; Seht,
wie fein Glan? der Miyeftä't
Verächter ¡sittern läfst j Da wird der Lügengeiii verfcheuchfc, Der angefeiTelt keucht, Und in dem finftern Kerker fchreyt Die wilde Sinnlichkeit.
Wer Lorbem lieh erkämpfen
Will,
Sey in der Tugend Held; In ungereizten Stürmen
ftill;
Kein Sklave von der Welt: Entfchloflen zu der grofsen That Geh* er den fichern Pfad; O dann weicht felbft die Höllenbrut Vor feinem Löwenmuth,
Der Eid bekräftigt unfern Bund, Wie feyerlich ift e r ! Drum, Brüder, iiegelt euern Mund; Der Fluch ift fonften f e h l e r . Dem, der bey jedem Stufenfchritt Gefetze übertritt, Und frevelnd fein Gelübde bricht, Strahlt nie das ftarke Licht.
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P B r i i d e r , fühlt die grofee Pflicht, Euer Glück zu bauen. Glaubt e s , (liefen Lohn verfpricht Gintracht und Vertrauen. Knüpft das Band der Einigkeit; Handelt ftets rechtfchaffen: Dies find wider Feind und Neid Sieggekront« Waffen.
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Schmecket in der Maurerey Diefes Lebens Freude; Sie, als rein und lafterfrey, Ift des Herzen* Weide. Maurer freuen fich beym Wein, Und bey frohen Tönen: Amor lehrt Tie zärtich ftyn Bey geliebten Schönen»
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Entfchloßen.
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LEBENSREGELN. as alte Weifen uns gelehrt, Das lehrt der Maurer auch: Er kennt der Dinge wahren Werth, Und nützlichften Gebrauch. Er meidet Geitz und Ueberflufs, Nicht Triebe der Natur; Und folgt im würdigen Genufs Dem klugen Epikur. Verfchwiegenheit ift fein Geboth; Er ift vergnügt und ftill; Ift bald Oreft, bald Patriot, Bald zärtlicher Myrtill. Ihm gilt, fein Herz belohnt z a feha, Mehr als der Fürftenftand, Und kurz, er ift, was Diogen Eioft fuchte, doch nicht fand. 6 a
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ZUM SCHLUSS DER LOGE. S o fchliefst euch nun Ihr angenehmen Stunden J Wie nützlich feyd ihr nicht in unferm Bau verfch wunden; Um defto fanfter läfst fich's ruhn. Der Schöpfer mifet Die Laufbahn aller Zeiten: Ein Weifer fucht daraus lieh Schätze zu bereiten, Die er frohlockend einft geniefst. Bleibt immer treu, Bleibt Freunde, o ihr Brüder! Die Früchte diefer Pflicht empfängt ihr dreifach wieder; Sie find dem Maurer täglich neu.
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3o Mäßig.
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32 X.
EMPFINDUNGEN.
jD)em Himmel fey's gedankt! Noch hat die Freundfchaft ihren Werth; Noch ift ihr Tempel unentehrt, Der ohne Pfeiler wankt: Wenn trübe Wolken ihn umziehn, So ftrahlt des Ordens Blick auf ihn Im fchönften Sonnenglanz. Die Pflicht ift unfer Opferkleid; Und nach der Leidenfchaften Streit Schmlickt uns der Siegeskranz.
Wie zart wallt unfre Bruft, Wenn fie, von edler Regung voll, Sich Menfchenfreunden öffnen foll: Nur das ift Götterluft. Die Freuden, die ein Maurer fchmeckt, Sind zwanglos, ruhig, unbefleckt Von ungerechtem Gut. Er liebt durch mächtigen Beruf Die Schönen, kurz, was Gott erfchuf; Der fchuf auch Rebenblut.
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Du lä-cheilt ihn uns zu.
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XI.
AUF DAS J O H A N N I S F E S T .
^ e y u n s willkommen, Dein Segen ift j a D u lächelft,
holdes Feil 1
Ruh:
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A u f R o f e n , ilm uns zu.
W i e fchön erfcheint die T u g e n d Mit glänzendem
nicht
Gewand;
Zufriedenheit im Angefleht, Die T r e u e in der Hand.
Ihr ernfter Wink ift Maj-ftät, Und Sanfcinuth ift ihr
Bück:
Die UnfchulJ, die z a r Re;hrea Verkündigt uafer G i i k k .
Ihr S i e g ift mehr als königlich, Unwandelbar ihr M u t h : GefeiTelt krümmt das Lafter iich„ Und feine fchwarze Brut.
ftiht,
Die Tugend flölst der Liebe Kraft Den edlen Herzen ein: Im Sturm empörter Leidenfchaft Lehrt fie uns weife feyn.
Vom Chor der Freuden fanft umringt, Verfcheucht fie Gram und Leid: Der Greis fingt Luft, der Jüngling fingt Den Reiz der Zärtlichkeit.
Seht, Brüder! feht der Tugend Bild; Ganz ift fie Harmonie. Euch deckt ihr unbefiegter Schild: Kommt und umarmet fie!
Dies Fell, gekrönt mit reinem Scherz, Sey ihrem Lob geweiht: Es fey — fo fpricht des Maurers Herz — Ein Feit der Redlichkeit.
Uns knüpft der Freundfchaft Celles Band: Die Larven find herab. Hier bauen wir Ein Vaterland, Und dort der Thoren Grab.
Die Treu' ift unfre Gegenwehr, Ift unfre Führerinn; So wallt ein Schiff auf ftilletn Meer', Selbft ohne Segel, hin.
O Bruder 1 lafst der Welt die Sucht Nach eitlem, welkem Ruhm. Nur innrer Lohn ift füfse Frucht, Und wahret Eigenthum*
Heil uns!
denn unfer ift der Lohn;
Wir find der Pflicht getreu. Uns feniitzt der Themis liebiler Sohn Heil unfrer Maurerey 1
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DAS G L Ü C K DES
WEISEN.
• w ie feiig lebt, wer innern Frieden Im lafterfreyen Bufen nährt, Und das, w a s ihm fein Loos befchieden, Durch blinde Wünfche nicht entehrt.
So lebt der Weife, dem fein Leben Sanft, wie ein Früh'.ingsbach, verfliefst. Nie wird er um die Zukunft beben; Er braucht,
was heut ihm nützlich ift.
Sein Auge lieht mit klugem Spotten . Sich Thoren ftolz im Tande blähn. Gelaffen hört er jene Rotten Die Einfalt feiner Sitten fchmähn.
Ihn blendet nicht der Glanz der Ehre; Mit ihr taufcht er die Ruhe nicht: Zufriedenheit ift feine Lehre, Und Seelenadel feine Pflicht
Als Patriot kennt er die Bürde, Die er zum Dienft der Staaten trägt; Doch kriecht er nie um eine Würde, Die oft mit eignen Ruthen fchlägt.
Verdienften dankt er gröfsre Zierde, Als die de» Pöbels Beyfall krönt; Nor das ift wahre Ruhmbegierde, Die iich nach ftillem Lohne fehnt
Kein Unfall kann fein Herz erfchüttern, Das auf der Bahn der Tugend wallt; Er fteht, als Held, bey Ungewittern In einer lächelnden Geftalt.
Er. wuchert nicht mit Gold und Schätzen « Von Gltick, Geburt und Amt geliehn; Und folgt den mächtigern Gefetzen, Sie zu des Düxftgen Schooft zu ziehn.
Die Luft beym Wein und Scherz und Lieben Macht zur Gefelligkeit ihn froh. Er weint nur aus mitleid^en Trieben; Und Menfchenfreunde weinen fo.
W i e rein, wie heiter, meine Hrlider! Strahlt uns der Weisheit ichöner Hink: Bringt, bringt die goldnen Zeiten wieder, Und baut fie durch d• I 1 1
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T r o - f t e s Macht.
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XIV.
VORZÜGE DER BRÜDERSCHAFT.
3 B Uder!
ift nicht unfre Freude
Ohne R e u e , Sie,
Z w a n g und
Pracht?
die mit der Unfchuld Kleide
W i e ein offner Himmel lacht. Ja,
w i r fühlen felblt im Leide
Ihres füfsen T r o f t e s Macht.
Brüder!
ift nicht unfer S e g e n
Fruchtgefüllter Aerndte g l e i c h ? Denn ein fetter Donnerregen Schaffet Feld und Saaten reich, Kräfte,
die den Geilt verpflegen,
Bilden auch die H e r z e n
Brüder!
ift nicht unfre Kunde
Heitrer
Blick
in die N a t u r ?
S i e w a r in der Väter Zahl
weich.
und
Fabel
Munde
und Figur.
O es ftehn in e w g e m Bunde S a ! » und Schwefel und
Merkur.
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Ket - ten, Brìi - der, die äch - ten Rang, den wir
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Mau-re - rey,
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XV. ZUM S C H L U S S DER T I S C H L O G E .
3 D i e Ketten,
Brüder, die uns binden,
Sind Eintracht und Beftändigkeit. Den ächten Rang,
den wir empfinden,
Bezeichnet unfer Feyerkleid. Beym Zoll,
den wir uns felbft entrichten,
Sind wir von ekletn Zwange frey. CHOR.
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groß
und edel find die
In ¿er erhabnen
Pflichten
Mmrerey.
Das Lofungswort der goldnen Zeiten W a r thä'tige RechtfchafFenheit. Itzt folgt man ä'ufsren Höflichkeiten, Nicht innerlicher
Lauterkeit.
Doch uns erkennt man an den Früchten Der ungefchminkten Biedertreu. CHOR. 0!
grnß
In der
und edel find die P flickten
erhabnen
Maunveij.
49 In ünfren fo verfcliwirgnen Wunden Horcht kein verrätlierilVhfs Ohr. Vor unfren Unbeflei kttn Kunden Entweicht der Läftrcr und der Thor. Den alten Tempel aufzurichten, Steht UM die Vorficht mächtig bey. CHOR. 0!
groß und edel ü. f. w.
Wir find der Unfcbuld Bundesfieunde, Und Unfchuld iit G•lickfdigkeit. Umfonft empöre» lieh die Feinde Der liegenden Zufriedenheit: Der Hammer kann fie bald vernichten; Er fchlägt den niedren Stolz £nt2vvey. C H O R .
0!
groß mä edel u. f. w.
Drückt uhfren Nächften Noth und So mildert fie der Menfchenfreund, Der, o wie glänzet folche Würde! Des Mitleids warme Zähre weint. Man lieft in allen Weltgefchichten, Dafs diefes unfre Richrfchnür fey." CHOR.
Ol groß «nä edel tf. f. D
Die Zuveriicht ruht in dem Herzen, Aufrichtigkeit im Angefleht. Wenn Wolken, eine Sonne fchwärzen; So ftrahlt fie doch mit eignem Licht* Nur Wahrheit foll uns unterrichten, Nicht Tand, nicht Kunft der Heuchelay. CHOR.
0!
groß und edel u. f. w .
Selbft Grofse wählen unfre Schwellen, Wo noch der Preis der Tugend gilt; W o keine Schmeichler Schlingen ftellen; W o keine Scbalkheit fleh verhüllt. Wollüftler, die fich Glück erdichten, Erwählen Gifc ftatt Arzeney. CHOR.
0!
groß und edel u. f. w .
Wie manche Freuden fchenkt dies Leben, Wie viel die glinftige Natur: Wir koften fie beym Saft der Reben, Bey Liedern, bey der Blumenflur. Wenn Schönen auf uns Blicke richten, Fliehn fie nicht ungefühlt vorbey. CHOR.
0!
groß und edel u. f. w.
Kommt, Brüder, Hand in Hand gefchlungen, Erneuert itzr der Freundfchaft Band. Welch grofses Heil, das wir befangen, Hat uns der Himmel zugewandt! Der Bau, den wir getreu verrichten, Ift heilig fo wie dröymaldrey: CHOR. So heilig find auch unfre In
der erhabntn
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XVI.
GRUNDSÄTZE
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i. j3tjtafsf, lafst uns fingen Des Weifen R u h : Auf gold"en Schwingen Eilt Glück ihm ziv Er dringt mit Klarheit In die N a t u r ; Und folgt der Wahrheit Gebahnter Spur.
Er famm!et Schätze Für feinen Geift, Der die Gefetze Der Schöpfung preifl. Ein froh GewiiTen Lohnt lirenge Pflicht: In Kümmernüfen Verzagt er nicht.
Am frühen Morgen Ertönt fein D a n k , Der W e l t verborgen, Im Lobgefang. Dem Allregierer Vertraut er fich: Er weifs, fein Führer Sorgt väterlich.
Der Schoofs der Freunde Dehnt feine Brüll. W e g Menfchenfeinde, Voll fchwarzer Luft! W e g eitle T h o r e n ! Schwärmt nur um ihn E r hat's befchworen, Euch ßers zu fliehn«
E r fchaut den Himmel Frommichauernd an: Kein Erdgetümmel Bricht feinen Plan. Der ftillern Felle Bey uns gewohnt« Flieht er Palläfte, W o Mißgunft thront.
Stark im Beilegen Der Sinnlichkeit, Schätzt er Vergnügen, Und kennt die Zeit: Er koftet Reben; Liebt reinen Scherz; Hafst dürres Leben, Und Pöbelfchmerz.
2.
6.
O Brüder, ftrebet Nach wahrem Ruhm! N u r Weisheit hebet Zum Heiligthum. Sucht zu erwerben. Was euch beglückt. U n d einll im Sterben Die Seel' entzückt.
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59 XVIII.
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^ O i e Zeit entflieht mit rafchetn Flügel, Und keine Macht rufe fie zurück: Doch Klugheit lenket ihren Zügel, Und nutzt das gegenwiirtge Glück. Wohl dem, der feine kurzen Tage Nach Summen guter Thaten zählt;, Der weislich feine Freuden wählt; Der Bürden fühlet ohne Klage'; Und abends:
Heut ift wohlgethan!
Heut lebt.' ich würdig!
rühmen kann.
In unfren unentweihten Hütten Herrfcht weder Ueberfluls noch Zwang, Nur hohe Unfchuld reiner Sitten Beftimmt des Maurers innern Rang. Die Reinigkeit ift hier das Siegel, Das an dem goidnen Buche
fteckt:
Blieb je ein Heuchler unentdeckt Der Wahrheit hellgefchlifFnem Spiegel? Hinweg als ein verhafstes Glied, Wen noch der Lüfte Taumel zieht l
Der Dürftge weint — o wifcht die Thräne Wohlthätig ab mit milder Hand: Sie prangt, jenfeit der Lebensfcene, Einft am elyfifchen Gewand. Wie dort in farbenreichem Glänze Von fern der fchönfte Stern erfcheint: So herrlich fleht der Menfchenfreund Im lichtumflochtnen Ehrenkranze, Und Jubelftimmen fegtien ihn Mit hundertfältigem Gewinn.>,
Heil jener fegenvollen Stunde, Da uns die Bruderpflicht verband 1 Die Kette fey dem treuen Bunde Ein unverletzlich Unterpfand. Heil allen Maurern, die iich lieben, Vom Aufgang bis zum Niedergang! Wir grüfsen fie mit Lobgefang Durch dreymaldrey, durch fliof tind fieben Wohlan, es ift Hochmitternacht, Und unfre Arbeit ift vollbracht l
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O das ift fiifse Pflicht! Und jeder Maurer fey verbannt, Der folch Gelübde bricht!
Denn er befchwor's mit Hand und Mund Dem allgewaltgen Gott: Drum keiner trit in unfren Bund, Er fey denn Patriot.
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Denn er befchwor's mit Hand und Mund Dem allgewaltgen Gott: Drum keiner trit in unfren Bund, Er fey denn Patriot.
64 Zwar innerlich ein Friedsrr.sfobn Uebt er den Menfchenfreund; Doch kaum rufe ihn der Kriegeston, So ftürzt er auf den Feind.
Sein Herz, geftählt von fichretn Much, Lacht ruhig der Gefahr. Er weifs, dafs einft der Brüder Blut Beruf und Opfer war.
Er weifs, dafs, wenn er ftreitend fällt-, Sein Genius ihn pflegt, Und zur lichtreichern Oberwelt Auf Aethersflügeln trägt —
So ftarkbe^affnet zog im Heer Jüngft unfer Zunftgenofs: Die Thräne war gedankenfehwer, Die bey der Trennung flofs.
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Heil ihm! Er ift des Segens werth, Der Ehre fich erwirbt, Und — trefP ihn Kugel oder Schwert Als Held und Sieger ftirbt.
Heil ihml mit heiigem Dreytnaldrey Entzückt ihn unfer Lied: Laut fchall' es in der Maurerey Vortreflichem Gebiet!
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XX. FRIEDENSLIED. AM
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HHColder Friede, fey gegrüfset! Vom Olymp kommft du zurück. W e r dich, Kind der Gottheit, küflet, Fühlt fein ganzes Glück.
Schöner hat im jungen Lenze Uns der Erdball nie gelacht, Der dir frühe Blumenkränze Iauchzend dargebracht.
Alles athmet neue Wonne Auf der weiten deutfchen F l u r : So befeelt die Morgenfonne Würm«nd die N a t u r !
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Pflug und Handel und Gewerbe Kann itzt ungekräakt gedeihn, Und an fegensvollem Erbe Ieder Sohn fich freun.
Aehrenreiche Felder dünget Kein unfchätzbar Menfchenblut, Und kein wilder Kriegsmann ringet Nach verbotnem Gut.
Freunde, Gatten und Gefchwifter Knüpfen ein erneutes Band: Denn der Krieg, der Volksverwüfter, Ift nun weggebannt.
Mädchen, die fonft mit getrübttto Blicken ihren Liebling fahn, Streun zum Pfade des Geliebten Rofenlaub heran.
freut euch, Brüder! alle Fehde Ift durch Gottes Wink vorbey. Euer Herz fag's mehr als Rede: Wir find wieder frey.
Oefters ftteg in unfrem Tempel Das Gebet zum Himmel auf; Und dann drückte fich der Stempel Starkes Glaubens drauf.
Heil uns! Ja wir fehn ihn wieder» Unfern Vater
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Seine Zwecke waren bieder, Dennoch königlich.
Heil uns! Mit geftärkten Händen Und aus unbegränzter Luft Hilft den grofsen Bau vollenden FRIEDBXICH
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Zieht die Kette mit Vertrauen Fefter um das Tugendreich: Dann, o Brüder, könnt ihr bauen» Friede fey mit Euch!
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f-H-S-" Die zweyte Strophe fingt dtr ganze Chtr.
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Wein, den Noah uns empfahl,
Erquickt uns nach vollbrachter Mühe. Trinckt, Brüder, in geweihter Zahl: Dafs unfer Orden blühe!
CHOR. Der Wein bey unferm Liebesmahl Erfrifcht nach wohlverwandter Mühe. Trinkt, Brüder, trinket es dreymal: Dafs unfer Orden blühe J
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O wer fühlt nicht mit Entzücken Amors ganze Zaubermacht» Wenn aus Wonniglichen Blicken Scherz und Unfchuld lacht Milde, doch beredte Kliffe Wärmen des Geliebten Bruft, Und fie fchenken ihm das fiifse Bild der Himmelsluft.
Singet Lieder — und wie lüftern Horcht das ganze Mufenchor! Wandelt — und Zephire flüftern Um den Blumeoflor.
Seht's, wie Euch gefchäft'ge Hiind« Veilchenlaub und Myrthen
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W e r ift, der ilch nicht verpfände, Eurer werth zu feyn.
Wiflet aber, unfre Zellen Sind für Grazien nicht gebaut, Und vor harten Mauerkellen Bebt die zarte Haut.
Wifst, wenn wir UHS da verfehanzen, Hat der Liebreiz keine Kraft. Dennoch lebt — und gebt uns Pflanzen Zu der IVleifterfchaft I
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FRB'RIS!
N'entrez jamais dans le Temple Sans tranfport ni fans effroi: L'œil iàtisfait y contemple L'autel qu'éclair« la foi. Donnons-y le bel exemple. De fuivre la fainte loi. Là nous voyons l'oriflamme Aux mains de la vérité. L à nous retenions que l'ame Afpire à l'éternité, Que tout être s'amalgame Par la triple aftivité. H 3
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H9 II. E X H O R T A T I O N S . K o u s vénérons de l'Arabie La fage & noble antiquité, Et la célèbre Confrairie Transmife à la poftérité. Cherchez, En mefurant le Tâchez d'éviter Pour jouïr du
MES F X E H E ; , point central: la mollette, feu fidéral.
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Croyez qu'un ange tutélaire Nous guide dans tous nos travaux: Que fans fa garde falutaîre Nous fommes à l'abri des maux. C'eft par la myftique influence Qu'on connoit nos faits, nos devoirs; Qu'on nous voit avec évidence Comme en la glace des miroirs. Jadis fe cachoit en Egypte Des hiérogliphes le vrai fens; L e Jérophante dans un crypte L'enfeignoit par fon pur encens. Sous le voile épais de nos lignes Nous cachons le plus beau Sepret: Jamais ne s'ouvrit aux indignes De la Nature le décret O F R E ' R E S ! méprifez la race Des efprits foibles, mal inftruits: Fuyez la vile populace Qui trouve un venin dans nos fruits.
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¿Ct'éclat oriental De toute Symmétrie Se fixe en l'art royal De la Maçonnerie. Là brille l'âge d'or: Par le fecours d'une chaîne puiffante Nous poifédons ce grand tréfor, Sans faveur chancelante.
Que marquent nos couleurs? Les rayons du Phofpfcore, La pureté des cœurs, Et les dons de l'Aurore. L'homme eft un abrégé Des Elémens de ce monde admirable, Et fon pouvoir eft rédigé Par l'ancienne FaW*
L'impair myftérieujç, Le nœud triangulaire S'eclaircit à nos yeux, Tel qu'un grand luminaire: De notre àernier but Nous connoiiTons les plus fublimes typef, En pénétrant chaque attribut Réduit en trois principes.
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LES Q U A T R E S
SAISONS.
C ' e f t dans l'Hiver que toute h natur« S'envéloppant fait dormir fes attraits. L e vrai Savant y penfe à la
ftrufture,
Quand de fon plan il delTine les traits. L e beau Printems l'inftruit à l'harmonie: En vous, ô fleurs, gazons, champs & forets Il voit à fond la Palingénéfie, Ranimant tout par des refforts fecrets. Eté brûlant!
ta chaleur éthérée
Subtilement renforce fon efprit: Les doux Zéphirs lui portent la rofée, Et l'air falin nourrit l'herbe & le fruit. L'Automne tient la corne d'abondance^ Et lui fournit mille beaumes féconds: Blonde Cérès !
de ta riche puiffance
Sa main reçoit les plus précieux dons.
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Allegretto,
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