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German Pages 162 [200] Year 1969
Vermessungskunde i
Stückvermessung und Nivellieren von
Dr.-Ing., Dr.-Ing. E. h. Walter Großmann o. Professor an d e r Technischen U n i v e r s i t ä t
Hannover
13., verbesserte Auflage Mit 132 Figuren
Sammlung Göschen Band 468
Walter de Gruyter & Co • Berlin 1969 v o r m a l s G. J . Göschen'sche V e r l a g s h a n d l u n g • J . G u t t e n t a g , V e r l a g s b u c h h a n d l u n g • Georg R e i m e r • K a r l J . T r ü b n e r • Veit & Comp;
Die Gesamtdarstellung umfaßt noch folgende Bände: Band II: Horizontalaufnahmen und ebene Rechnungen. (Sammlung Göschen Band 469). Inhalt: Der Theodolit und das Messen von Horizontalwinkeln; Streckenmessung mit Streckenmeßgeräten; Polygonometrische Punktbestimmung ; Trigonometrische Punktbestimmung. Band III: Trigonometrische und barometrische Höhenmessung. Tachymetrie und Absteckungen (Sammlung Göschen Band 862). Inhalt: Trigonometrische Höhenmessung; Barometrische Höhenmessung; Tachymetrische Instrumente ; Tachymetrische und topographische Aufnahmeverfahren, Absteckungsarbeiten.
© Copyright 1969 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagahandlung / J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung / Georg Keimer / Karl J . Trübner / Veit & Comp., Berlin 30. — Alle Rechte, einschl. der Hechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, von der Verlagshandlung vorbehalten. — Archiv-Nr. 7990680. — Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30. — Printed in Germany.
Inhaltsverzeichnis Stückvermessung 1 Grundlagen
Seite
11 Einleitung
7
12 Bezugsflächen
8
13 Maßsysteme 10 13.1 Grundlage der Längenmessung 10 13.2 Grundlage der Winkelmessung 10 13.3 Das Bogenmaß 11 14 Fehlerrechnung und Bilden von Mittelwerten 12 14.1 Autgabe der Fehlerrechnung 12 14.2 Fehlerarten 13 14.3 Mittelwerte und StreuungsmaBe 14 14.4 Das Fehlerfortpflanzungsgesetz 15 14.5 Ausgleichung direkter Beobachtungen von gleicher Genauigkeit 18 14.6 Ausgleichung direkter Beobachtungen von verschiedener Genauigkeit 20 14.7 Ausgleichung von direkten Beobachtungen mit einer Summenbedingung 23 14.8 Berechnung m'ttl. Fehler aus Doppelmessungen 23 14.9 Fehlergrenzen j l n d Vertrauensbereich 24
2 Abstecken und Messen gerader Linien
1*
21 Bezeichnungen von Funkten und Geraden 21.1 Bezeichnung von Funkten im Gelände 21.2 Ausfluchten von Geraden 21.3 Überwinden von Gelandehindernissen
26 26 27 27
22 Absetzen von festen Winkeln 22.1 Die Kreuzscheibe 22.2 Der Winkelspiegel 22.3 Die Winkelprismen 22.31 Das Bauernfelndsche Winkelprisma 22.32 Das Fünfseitprisma 22.33 Das Wollastonprisma 22.4 Prismenkreuze
29 29 29 31 31 33 34 36
23 Längenmessung mit Holzlatten 23.1 Beschreibung der Latten 23.2 Messungsverfahren 23.21 In ebenem Gelände 23.22 In geneigtem Gelände 23.3 Gegenfibersteilung der Verfahren
36 36 37 37 37 39
4
Inhaltsverzeichnis Seite 24 Längenmessung mit Stahlbändern 40 24.1 Stahlmeßbänder 40 24.2 Rollbandmaße 42 24.3 Vergleich von Latten- und Bandmessung 42 25 Maßvergleich; Berücksichtigung von Temperatur und Spannung 42 25.1 Abgleichung von Holzlatten 42 25.2 Abgleichung von Stahlmeßbändern 44 26 Genauigkeit der Längenmessung 45 26.1 Fehlergesetz der Längenmessung 45 26.2 Fehlergrenzen 45
3 Aufnehmen und Auftragen kleiner Lagepläne 31 Flächenaufnahme mit Längenmeß- und Rechtwinkelgeräten 31.1 Aufnahmeverfahren 31.11 Rechtwinkelverfahren 31.12 Einbindeverfahren 31.2 Aufnahmegegenstände 31.3 Handrißführung 32 Einfache Koordinatenrechnungen 32.1 Das geodätische Koordinatensystem 32.2 Berechnung von Höhe und Höhenfußpunkt 32.3 Berechnung von Kleinpunkten 32.4 Berechnung seitwärts liegender Punkte 32.5 Prüfung des Liniennetzes 33 Auftragen eines Lageplanes 33.1 Maßstab und Zeichenträger 33.2 Die Reinzeichnung 34 Vervielfältigung und Maßstabsänderung 34.1 Vervielfältigung von Plänen 34.2 Maßstabsänderung
.
4 Flächenberechnung 41 Flächenberechnung aus Maßzahlen 41.1 Flächenberechnung aus Feldmaßen 41.2 Flächenberechnung aus Koordinaten 42 Halbgraphische Flächenermittlung 43 Graphische Flächenbestimmung mit einfachen Hilfsmitteln . . 43.1 Figuren mit glatten Grenzen 43.2 Unregelmäßig gestaltete Figuren 43.3 Langgestreckte Figuren 44 Mechanisch-graphische Flächenbestimmung mit dem Polarplanimeter 44.1 Beschreibung und Wirkungsweise 44.2 Bestimmung der Fahrarmlänge 44.3 Bestimmung der Grundkrcisfläche 44.4 Regeln für den Gebrauch des PolarplanImeters 44.5 Besondere Planimeterformen 45 Genauigkeit der Flächenbestimmung 45.1 Verprobung der Flächenbestimmung 45.2 Gegenüberstellung der Flächenbestimmungsverfahren . . 45.3 Fehlergrenzen
46 46 46 47 48 50 51 51 51 52 54 55 56 56 58 59 59 60 62 62 62 65 66 66 67 68 69 69 73 74 75 78 78 78 78 80
Inhaltsverzeichnis
5
Nivellieren 5 Bestandteile geodätischer Meßinstrumente 51 Die 51.1 51.2 51.3
Libellen Die Dosenlibelle Die Röhrenlibelle Justierung und Gebrauch der Itöhrenlibelle 51.31 Die Setzlibelle 51.32 Die Vertikalachsenlibelle 51.4 Bestimmen der Libellenangabe 51.41 Bei Fernrohrlibellen 51.42 Bei ungefaßten Libellen 51.5 Besonderheiten der Röhrenlibellen 52 Das Meßfernrohr 52.1 Geometrisch-optische Grundbegriffe 52.11 Die Abbildung durch konvexe Linsen 52.12 Die Abbildung durch konkave Linsen 52.2 Abbildungsfehler 52.3 Das Meßfernrohr 52.31 Das Fadenkreuz 52.32 Okularauszug und Zwischenlinse 52.33 Objektiv und Okular 52.34 Die Blenden 52.4 Vergrößerung, Gesichtsfeld und Helligkeit 52.41 Die Fernrohrvergrößerung 52.42 Das Gesichtsfeld 52.43 Die Fernrohrhelligkeit . 52.5 Gebrauch des Fernrohrs 53 Unterbauten und Stative 53.1 Unterbauten 53.2 Stative und Stativverbindungen
Seite 81 81 82 83 83 84 86 86 86 88 89 89 90 92 93 94 94 96 97 98 99 100 100 100 101 101 101 102
6 Instrumente und Geräte zum Nivellieren 61 Einfache Nivelliergeräte 104 61.1 Die Kanalwaage 105 61.2 Die Schlauchwaage 105 61.3 Die Setzlatte 105 62 Nivellierinstrumente mit Libellenhorizontierung 106 62.1 Mechanischer Aufbau der Nivelliere 106 62.2 Justieren mit Feldmeßverfahren 107 62.3 Justieren mit Kollimator 111 62.4 Bau-, Ingenieur- und Feinnivelliere 112 62.41 Baunivelliere 112 62.42 Ingenieurnivelliere 112 62.43 Feinnivelliere 113 62.5 Nivelliertachymeter 114 63 Nivellierinstrumente mit selbsthorizontierender Ziellinie . . . 117 63.1 Optisch-mechanische Grundlagen 117 63.2 Kompensatorformen 119 63.3 Bau-, Ingenieur- und Feinnivelliere 124 63.4 Kegeln für den Gebrauch automatischer Nivelliere . . . . 128 63.41 Prüfen und Berichtigen 12S 63.42 Horizontiercn 128 63.43 Horizontschräge 128 63.44 Periodische Erschütterungen 129
6
Inhaltsverzeichnis 64 Nivellierlatten 64.1 Einfache Nivellierlatten 64.2 Sonderlatten 64.3 Lattenzubehör 64.4 Maßvergleichung bei Nivellierlatten
Seite 129 129 131 131 132
7 Nivellierverfahren 71 Höhenausgangsfläche und Höhenfestpunkte 71.1 Aufbau des Höhenfestpunktnetzes 71.2 Vermarkung der Höhenfestpunkte 72 Festpunktnivellements 72.1 Allgemeine Nivellementsregeln 72.2 Einfache Nivellements 72.3 Ingenieurnivellements 72.31 Mit Zweiskalenlatte 72.32 Mit doppelten Wechselpunkten 72.4 Feinnivellements 73 Längs- und Querprofile 73.1 Längsprofile 73.2 Querprofile 73.3 Auftragen der Längs- und Querprofile 74 Flächennivellements 74.1 Die Lagemessung 74.2 Die Höhenaufnahme 74.3 Das Ausarbeiten der Höhenpläne 75 Die Genauigkeit des Nivellements 75.1 Das Fehlergesetz des Nivellierens 75.2 Berechnung des mittleren Kilometerfehlers 75.3 Die Fehlergrenzen für Festpunktniveilements 75.4 Die Genauigkeit von Flächennivellements
182 132 134 135 135 136 139 139 141 142 144 144 145 148 150 150 151 152 155 155 155 158 159
Neuere Lehr- und Handbücher
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Sachverzeichnis
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1 Grundlagen 11 Einleitung
Die Vermessungskunde oder Geodäsie befaßt sich mit der Vermessung größerer oder kleinerer Teile der Erdoberfläche und ihrer Darstellung in Karten und Plänen. Man unterteilt die Vermessungskunde in die Erdmessung, die Landesvermessung und die Land- oder Feldmessung. Die beiden erstgenannten Gebiete, bei denen die Krümmung der Erdoberfläche berücksichtigt werden muß, werden als höhere Geodäsie bezeichnet, während die Land- und Feldmessung auch niedere Geodäsie oder praktische Geometrie genannt wird. Ganz allgemein gliedern sich die geodätischen Arbeiten in Horizontal- oder Lagemessungen und Vertikal- oder Höhenmessungen. Dabei versteht man unter „Messung" einen einzelnen Messungsgang, unter „Vermessung" die Summe aller für die Erfassung eines Objekts notwendigen Messungen. Die wichtigste Aufgabe der Vermessungstechnik ist die Herstellung von Landesvermessungs- und Kartenwerken. Dazu gehören in erster Linie die vorwiegend in den Maßstäben 1:500, 1:1000 und 1:2000 gezeichneten Katasterkarten, die insbesondere die Lage, die rechtmäßigen Grenzen und die Bebauung der Grundstücke nachweisen, und die in den Maßstäben von 1:5000 bis etwa 1:250000 stehenden topographischen Karten, die vor allem eine Geländedarstellung enthalten. Daneben gibt es Spezialkartenwerke für Siedlungsräume, Verkehrsanlagen, Wasserbauten und zahlreiche andere Zwecke; überhaupt bilden Vermessung und Karte die Grundlage allen Planens und Bauens. Als Unterlage für Ingenieurbauten werden in Kulturländern bei der Vorplanung die Kartenwerke der Landesvermessung verwendet. Für die spezielle Bauplanung, für die Absteckung der Bauelemente, für die Baukontrolle und für
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1 Grundlagen
die Schlußabnahme sind besondere Baumessungen notwendig. Diese werden generell nicht anders angelegt als die Vermessungen für die Landeskartenwerke. Die Krümmung der Erdoberfläche braucht aber bei ihnen nur selten berücksichtigt zu werden. Dafür wird im einzelnen oftmals eine sehr hohe Genauigkeit verlangt.. In Neuländern muß der Ingenieur in der Lage sein, die Vermessungsunterlagen von den Lage- und Höhenfestpunkten an bis zu den Kartenwerken selbst herzustellen. 12 Bezugsflächeii Um die zu vermessenden Gegenstände nach Lage und Höhe festlegen zu können, bedarf es einer Ausgangs- oder Bezugsfläche. Hierfür empfiehlt sich, da man die Vertikalachsen der geodätischen Meßinstrumente mit Hilfe von Wasserwaagen oder Libellen in die Richtung der Schwerkraft zu bringen pflegt, eine Niveaufläche, d. h. eine Fläche, die in jedem ihrer Punkte normal zu der jeweiligen Richtung der Schwerkraft verläuft. Eine Fläche dieser Art ist auf der Erde durch die Oberfläche des Weltmeeres gegeben, das man sich hierzu in einer von Gezeiten, Strömungen usw. freien mittleren Lage ruhend vorzustellen und mittels kommunizierender Röhren unter den Kontinenten fortgesetzt zu denken hat. Diese auf der ganzen Erde eindeutig definierbare Fläche wird in Anlehnung an das griechische Wort für Erde als Geoiä bezeichnet und als die eigentliche Figur der Erde betrachtet. Die Meeresoberfläche stellt sich nach Maßgabe der Schwerkraft ein. Da diese aber infolge der Massenverteilung im Erdinnern gewisse Unregelmäßigkeiten aufweist, ist auch das Geoid keine regelmäßige Fläche. Es gleicht jedoch mit Abweichungen, die 60 m kaum überschreiten, einem Umdrehungsellipsoid, dessen Äquatorhalbmesser im Jahre 1967 durch internationale Vereinbarung zu 6378160 m festgelegt ist. Als Maß für die Abplattung — das ist die relative Verkürzung der Drehachse gegenüber der Äquatorachse — ist
12 Bezugsflächen
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1:298,25 angenommen worden*). Die Drehachse ist also nur rund 3°/00 kürzer als die Äquatorachse. Soll nun ein Ausschnitt aus der sichtbaren Erdoberfläche vermessen werden, so denke man sich alle Oberflächenpunkte in der jeweiligen Lotrichtung auf das Geoid projiziert. Als Fläche gilt dann die Projektion des Ausschnitts auf das Geoid. Die horizontale Entfernung zweier Punkte ist die auf dem Geoid zu messende kürzeste Entfernung der Lotfußpunkte; die Höhe ( = Meereshöhe) eines Punktes ist sein in der Lotlinie gemessener Abstand vom Geoid, und der Höhenunterschied zweier Punkte ist die Differenz ihrer Meereshöhen. Angesichts der geringen Unterschiede von Geoid und Umdrehungsellipsoid kann man, sofern man sich auf Länder von mittlerer Größe beschränkt, für Lagemessungen ein Umdrehungsellipsoid als Bezugsfläche nehmen und hat dann den Vorteil, auf einer mathematisch beherrschbaren Fläche rechnen zu können. Für kleinere Länder wählt man eine sich der Erdkrümmung im Vermessungsgebiet möglichst eng anschmiegende Kugel, und wenn das Vermessungsgebiet 10 km im Quadrat nicht überschreitet, genügt die Ebene als Bezugsfläche. Bei den Höhenmessungen sind diese Vereinfachungen nicht erlaubt. Einerseits ist nämlich die Krümmung der Erdoberfläche so bedeutend, daß eine Tangentialebene, die man in irgendeinem Punkt an die als Ellipsoid oder Kugel betrachtete Erde legt, in 35 km Entfernung vom Berührungspunkt bereits rund 100 m von der Erde absteht. Zum anderen machen die Unterschiede zwischen Ellipsoid und Geoid sich bei der Höhenmessung durchaus bemerkbar. Höhenmessungen werden daher stets auf das Geoid — oder wie man in der Praxis zu sagen pflegt — auf den mittleren Meereshorizont bezogen. Die Vermessungskunde wird in diesem Bändchen nur insoweit behandelt, als die Bezugsfläche für Lagemessungen als Ebene angesehen werden kann. Von den Höhenmessun*) Vgl. Moritz, H., Über das Geodätische Bezugssystem 1967. Zeitschr. f. Verm.wesen 1968. S. 81.
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1 Grundlagen
gen wird lediglich das Verfahren des Nivellements besprochen, bei dem es dem Praktiker gar nicht zum Bewußtsein kommt, daß er mit einer gekrümmten Bezugsfläche arbeitet. 13 Maßsysteme
13.1 G r u n d l a g e der L ä n g e n m e s s u n g ist das Internationale Meter. Bis 1960 war es definiert als der Abstand der beiden mittleren Striche auf dem im Internationalen Büro für Maß und Gewicht in Breteuil bei Paris aufbewahrten Stab aus Platin-Iridium bei 0° C und 760 mm Luftdruck. Diese Definition ist abgelöst durch den Beschluß der 11. Generalkonferenz für Maß und Gewicht vom 14. Oktober 1960. Danach ist das Meter das 1650 763,73-fache der "Wellenlänge der von den Atomen des Nuklids 86 Kr, eines Isotops des Edelgases Krypton mit der Masse 86, beim Übergang vom Zustand 5d 5 zum Zustand 2p 10 ausgesandten Strahlung. Diese Strahlung läßt sich unter bestimmten Voraussetzungen mit der sogenannten Engelhard-Lampe realisieren, die sich dabei in einem Kältebad von 63° Kelvin befindet. Das Meter entspricht nahezu dem vierzigmillionsten Teil eines Erdmeridans. Es wird unterteilt in Dezimeter (dm), Zentimeter (cm), Millimeter (mm) und für sehr feine Messungen in Mikron (¡j) = 0,001 mm. 100 m sind ein Hektometer (hm), 1000 m ein Kilometer (km). Neben den Längen werden auch die Höhen im Internationalen Meter ausgedrückt. Als Flächenmaße benutzt man das Quadratmillimeter, das Quadratzentimeter, das Quadratdezimeter, das Quadratmeter und das Quadratkilometer, die man in der Technik zweckmäßig mit mm2, cm2, dm2, m2, km 2 bezeichnet. Die in Deutschland gesetzlich auch zugelassenen Symbole qmm, qcm, qdm, qm, qkm ebenso wie die Bezeichnungen a (lAr == 100 m2) und ha (1 Hektar = 1 hm 2 = 10000 m2) haben den Nachteil, daß sich die Dimensionen in Formeln nicht gleich am Exponenten erkennen lassen. 13.2 G r u n d l a g e der W i n k e l m e s s u n g ist der Vollkreis, der aus 4 Viertelkreisen oder Quadranten besteht.
11
13 Maßsysteme
Der Vollkreis wird gem. DIN 1315 im System der alten oder Sexagesimalteilung in 360° (Altgrad) unterteilt, wobei = 60' (Altminuten) = 3600" (Altsekunden) ist. Im System der neuen oder Zentesimalteilung zerlegt man ihn in 400' (Neugrad oder Gon), wobei V = 100"(Neuminuten) = 10000« (Neusekunden) ist. Zur Umwandlung hat man 1°
= 1,111
10 = 0,9°
1'
= 1,85185185..."
1" = 0 , 5 4 '
1" = 3,08641975308 . .
l™ = 0,324"
In der Vermessungstechnik gewinnt die neue Teilung zusehends Boden, weil sie sowohl für die Messung als auch besonders für die Rechnung viel bequemer ist als die alte Teilung. Diese wird sicli jedoch niemals ganz verdrängen lassen; denn sie erlaubt in der Astronomie einen bequemen Ubergang vom Winkelmaß zum Zeitmaß, und sie ist in der Geographie durch das Netz der Breitenund Längengrade auf der Erde fest eingebürgert. Für den Übergang von einer zur anderen Teilung gibt es zahlreiche Tafelwerke. In der Bautechnik werden die Höhenunterschiede meistens in Prozenten des Längenunterschiedes oder durch das Steigungsmaß 1 :n, seltener durch den Neigungswinkel a ausgedrückt. In runden Werten bestehen folgende Zusammenhänge:
% a? 1 : n
1
2
3
5
0,6
1,3
1,9
3,2
1:100 1:50 1 : 3 3 7 3 1:20
10
25
50
100
6,3
16,1
29,5
50
1:10
1:4
1:2
1:1
13.3 D a s B o g e n m a ß eines Winkels ist das Verhältnis der Länge des Bogens, den seine Schenkel aus einem um den Scheitelpunkt geschlagenen Kreise herausschneiden, zum Halbmesser des Kreises. Das Bogenmaß des vollen Winkels ist 27t. Die Einheit des Bogenmaßes ist der Winkel, für den das Verhältnis vom Bogen zum Halbmesser gleich 1 ist. Dieser Winkel wird als Radiant bezeichnet; er hat, wenn R ein rechtcr Winkel ist, den Wert 2 R/n. Für 2 R/n wird in der Geodäsie als Symbol Q benutzt. Um eine wichtige Beziehung abzuleiten, bilde man, wenn r der Halbmesser eines
12
1 Grundlagen
Kreises, l ein Bogen u n d a ein Winkel im Gradmaß ist, die Proportion
oder
180
n
e =
=
(1)
q hat je nach der benutzten Einheit die Zahlenwerte:
Bild l.
e =
b:2m = wAR b:r abgelenkt. Da aber
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OTJI
*3 S + M r-l •StA r c c h w i s s . Ill 121? S c h m i d t - C l a u s i n g , Z w i n g l i 122J,1220a Z e m c n n , Krisiallchemie 12?! G e r d e s , K i e r k e g a a r d 1222/1222 a T s c h i ^ e w s k i j , Slav. Literaturen I
1 2 2 3 / 1 2 2 3 a T s c h i j e w s k i j , Slay. Liter a t u r e n II 1224/1224 a / 1 2 2 4 b Wedepohl, Geochemie 1225/1225 a S c h n e i d e r - J u r k s c h , D a • enverarbeitungsanlaccn 1225/122S a/1 2 2 6 b W e i n s t e c k , M i t t e l en T I. El e m e n t a r b u ch 1227/1227a W e d i g , Übungsaufgaben zu A . Paulsen, A l l g e m . V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e l/ll
Autorenregister A d l e r 12 Aland 6 A l t h e i m 5, 7 Apel 3 A s m u s 15 Bahrdt15 B a l d u s 13 B a r n e r 13 B a u e r 14 B a u m g a r t n e r 13 B e c h e r t 14, 15 B e c k e r s 22 B e e r 10 Behn 6 Berneker10 Beiz 8 B e u t e l 16 B e y e r 21 B i e b e r b a c h 14 Biehle 7 Bieler 9 B i r u k o w 17 B l ü m c k e 16 B o c k , 16, 20 B ö h m 14 de B o o r 8 B o r c h e r s 20 B o r k e n s t e i n 22 B r ä u e r 10 Brandenstein 9 B r a u n 16 B r a u n s 18 Bruhns18
B u c h n e r 16 B u c h w a l d 18 B u r a u 12 Capelle 3 C h u d o b a 18 D a h r e n d o r f 4, 11 D a m e r a u 10 Dann enbauer6 Debrunner 9 D e c k e n 17 D e h n 15 D e h n e r t 22 Dibelius 4 D i e l s 17 D i e n s t 21 D i m i t r o v 22 D ö r i n g 14 D o v l f a t 11 Ehrlich 5 Ekwall 8 Ende, v o m 20 E n d r e s 21 E n g e l , E. 19 E n g e l , L. 20 Erismann 4 E r l e b a c h 12 E r m a n 10 Fauser18 Fechter 18
F i s c h e r , J. 19 F i s c h e r , P. B. 12 Flammersfeld 14,15 F r a n z 13 F r e y e 18 F r ü h a u f 19 F ü r s t e n b e r g 4, 11 F u n k e 16 G e h l e r 22 G e i t l e r 17 Gerdes 4 G e r t h s e n 14 Gotts chald 7, 8 G r a e w e 15 G r a f 22 G r i g u l l 20 G r o d z i n s k i 20 G r o ß m a n n 21 G r o t e m e y e r 13 G r u n e r 17 H a a c k 13 H ä m m e r l i n g 16 Hall er 6 H a l t e n o r t h 18 H a r n a n n 16 H a n k e 20 H a n n e m c n n 17 H a r t m a n n 16 Härtung 6 H a s s a k 16 Hasse 12
29
Haussner 12 Hell 17 Heissler 10, 21 Hem pel 8 Heng lein 18 H e r b e r g 22 Hernried 5 Herter 17,18 Hessen berg 13 Hilf 11, 19 Hoernes 6 Hoffmann, O . 9 Hofm ann, D . 8 H o f m a n n , H . 15 H o f m a n n , J. E. 12 Hofmann, W . 4 Hofstàttér 4 Hofstaetter 7 Hoheisel 13 Hohen leutner 6 Huber 17 H u m b u r g 19 Huttenlocher 18 Jacob 6 Jaeckel 17, 18 Jaeger 10 Jahr 15 I a n d e r 15 Jantzen 8 Jaspers 3 J esch 7 Jiriczek 7 J ung 4 J u n g b l u t h 21 Jurksch 11, 14 Kaestner 17 Kalitsunakjs 9 K a m k e 13 Kaulbach 3 Kesselring 19 Kirn 6 K l e i n l o g e l 22 K l e m m 15 Klo be 12 K l u g 1« K n e s e r 13 K n o l l 15 K n o p p 13 Koch 3 König 14
30
K ö r t i n g 22 Kolb 8 K o l l e r 16 Kol ms 11 Koschmieder 14 Kosiol 11 Krähe 8 Kranefeldt 4 Kresze 15 K r ü c k m a n n 10 Krug 10 K r u l l 12 Kuckuck 17 Küchler 21 Kümmel 4 Kutzelnigg 16 Landmann 3 Langen 11, 14 Langosch 7 Lau 4 Lausberg 9 Lechner 20 L e h m a n n , G. 3 L e h m a n n , G. 21 L e h n e r t 8, 9 Leisegang 3 L e n g e r k e n , v o n 17 Leuschner 6 Liebich 9 Lietzmann 6 L o c k e m a n n 15 Löbell 13 Lorenzen 3 , 1 2 Lotze 18 Ludin 22 Ludz 3 Lüdemann 18 M a h l e r 15 M a r c a r d 21 Matth es 20 M a t t i c k 17 Mau r e r 8 Mayrhofer 8 Megede, zur 19 Meid 8 M e i n e r s 19 M e i n k e 19 Meissner, B. 10 M e i ß n e r , P. 9 M e l l e r o w i c z 10
M e y e r , R. 10 M e y e r , W . 19 Meysenbug, v. 20 Mitzka 7 Moede 4,11 M o h r 19 Moser 5 M ü l l e r , G. 7 M ü l l e r , H . R. 14, 21 M ü l l e r , W . 19, 20 Münch 17 Mutschmann 9 Nagel 4 N a u m a n n 7, 8 N e g e r 17 Nestle 9 Nicolas 11, 14 Niese 21 N o l l e n 16 Oberhuber10 Oehlmann 5 O h m 11 Onasch 4 Päsler 14 Paulsen 10,11 Pepping 5 Pfanzagl 11 P i r a n i 19 Pokorny 8 Polenz, v. 7 Preller 7 Putz 19 R a m d o h r 18 Ranke 8 Redeker 4 Relchenow 17 R i n g l e b 12 R o h r b a c h 12 Rumpf 5 Runge 19 Sauter 15 Schäfer 19 S c h a r r e r 18 Scheer 15 Scherer, A . 9 Scherer, G. 9 Scheu rig 6 Schilling 3 Schirmer 7
Schlenk 15 Schlingloff 5 Schmid 9 S c h m i d t 22 Schmidt-Clausing 4 Schneider, H. 7 Schneider, H.J. 11,14 S c h o e n e b e r g 12 Scholz 13 Schubel 9 S c h u b e r t , H . 12 Schubert, K . 5 S c h u l z e , E. 19 S c h u l z e , W . 15 S c h w a r t z , W u. A . 1 6 S e d l a c z e k 20 S e i d e l 17 Simmel 3 S o h r 15 Sperber 7 Steinmetz 9
Stolberg-Wernigerode, zu 7 Stolz 9 Strubecker 14 Stuloff 12 Stupperich 4 T a f e l 21 T e i c h m a n n 22 T h u m 20 T o c h t e r m a n n 20 T ö l k e 22 Treue 6 T r o c h e 22 T s c h i z e w s k i j 10 U n g e r 19 U r i c h 17 Valentiner 14 V a s m e r 10
Vetter 15 Vietor 7 V o g e l 18 W a l t e r s h a u s e n , v. Weden 7 Wedepohl 16,18 W e d i g 11 Weigert 5 Weimer 4 Weinstock 8 Wendland 4 W e n d t 11 W i c k o p 22 W i e s e , v. 4 W i e s e n e w s k y 19 W i s n i e w s k i 7, 8 Wittig 13 Z e m a n n 16, 18 Z i e t e m a n n 21 Z i p p e r e r 20