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German Pages 170 [172] Year 2022
Birkhäuser
120-0-20220528
Baukonstruktionen Band 12
Herausgegeben von Anton Pech
120-0-20220528
Anton Pech Georg Pommer Johannes Zeininger
Türen und Tore zweite, aktualisierte Auflage
Birkhäuser Basel
120-0-20220528
FH-Hon.Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Anton Pech SR Dipl.-Ing. Georg Pommer Architekt Dipl.-Ing. Johannes Zeininger A-Wien
Acquisitions Editor: David Marold, Birkhäuser Verlag, A-Wien Content & Production Editor: Bettina R. Algieri, Birkhäuser Verlag, A-Wien Korrektorat: Monika Paff, D-Langenfeld Layout und Satz: Dr. Pech Ziviltechniker GmbH, A-Wien Reihencover: Floyd Schulze Druck: Beltz, D-Bad Langensalza Library of Congress Control Number: 2021937083 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Der Abdruck der zitierten ÖNORMen erfolgt mit Genehmigung des Austrian Standards Institute (ASI), Heinestraße 38, 1020 Wien. Benutzungshinweis: ASI Austrian Standards Institute, Heinestraße 38, 1020 Wien. Tel.: +43-1-21300-300, E-Mail: [email protected] Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. Fehler können passieren! Um etwaige Korrekturen schon vor der Neuauflage einzusehen, gehen Sie bitte auf www.zt-pech.at und navigieren Sie zur Titelseite Ihres Buches. Dort finden Sie, falls Druckfehler bekannt sind, unter dem Inhaltsverzeichnis den Link „Druckfehlerberichtigung“. Laden Sie dort Ihr Korrektur-PDF für die aktuelle Auflage des Bandes herunter.
1. Auflage, Springer 2007 2., erweiterte Auflage 2022: ISBN 978-3-0356-2328-4 e-ISBN (PDF) 978-3-0356-2330-7 ISSN 1614-1288
© 2022 Birkhäuser Verlag GmbH, Basel Postfach 44, 4009 Basel, Schweiz Ein Unternehmen der Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
98765432
120-0-20220528
www.birkhauser.com
Vorwort zur 1. Auflage Die Fachbuchreihe Baukonstruktionen mit ihren 17 Basisbänden stellt eine Zusammenfassung des derzeitigen technischen Wissens bei der Errichtung von Bauwerken des Hochbaues dar. Es wird versucht, mit einfachen Zusammenhängen oft komplexe Bereiche des Bauwesens zu erläutern und mit zahlreichen Plänen, Skizzen und Bildern zu veranschaulichen. Der vorliegende Band über Türen und Tore behandelt Außen- und Innentüren sowie Torkonstruktionen für den Wohn- und Geschäftsbereich. Ergänzt wird dieser Band durch Sonderkonstruktionen wie einbruchshemmende Türen, Schallschutz- und Brandschutztüren. Die Türen und Tore werden hinsichtlich der bauphysikalischen Anforderungen, der wesentlichen Werkstoffe und im Speziellen der Klimaschutzklassen wie auch hinsichtlich ihrer Funktionalität und architektonischen Wirkung behandelt. Der Herausgeber
zur 2. Auflage Nachdem die Fachbuchreihe Baukonstruktionen mit ihren 17 Basisbänden eine Zusammenfassung des derzeitigen technischen Wissens bei der Errichtung von Bauwerken des Hochbaus darstellen soll, waren durch die Änderungen an der Normung und den gesetzlichen Vorgaben Anpassungen der Inhalte erforderlich. Das Ziel der Fachbuchreihe ist weiterhin, mit einfachen Zusammenhängen oft komplexe Bereiche des Bauwesens zu erläutern und mit zahlreichen Plänen, Skizzen und Bildern darzustellen und zu veranschaulichen. Speziell für Außentüren wurde die Normung in den letzten Jahren maßgeblich erweitert und die Anforderungen auf das jeweilige Beanspruchungsspektrum abgestimmt, wodurch vom Planer zusätzliche Kenntnisse gefordert werden. Hinsichtlich der Prüfmethoden erfolgte eine Überarbeitung der Bestimmungen vor allem beim Einbruchschutz, wo die bisherigen Vornormen durch Europäische Normen ersetzt wurden. Aber auch eine Reduktion der Anforderungen ist feststellbar, z. B. im Bereich der genormten Ausbildung der Stock- und Rahmenprofile, die weitestgehend entfallen ist und nur auf wenige Teilbereiche beschränkt bleibt. Der Herausgeber
Vorwort | V
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Fachbuchreihe BAUKONSTRUKTIONEN Band 1:
Bauphysik 010|1 010|2 010|3 010|4 010|5 010|6 010|7
2. Auflage 2018 Grundlagen Winterlicher Wärmeschutz Tauwasserschutz Sommerlicher Wärmeschutz Schallschutz Brandschutz Tabellen
Band 1/1:
Bauphysik — Erweiterung 1 3. Auflage 2018 Energieeinsparung und Wärmeschutz, Energieausweis — Gesamtenergieeffizienz 011|1 Grundlagen 011|2 Heizwärmebedarf 011|3 Beleuchtungsenergiebedarf 011|4 Kühlbedarf 011|5 Heiztechnikenergiebedarf 011|6 Raumlufttechnikenergiebedarf 011|7 Befeuchtungsenergiebedarf 011|8 Kühltechnikenergiebedarf 011|9 Bilanzierung 011|10 Energieausweis und Energiekennzahlen 011|11 Tabellen
Band 2:
Tragwerke 020|1 Grundlagen 020|2 Einwirkungen 020|3 Sicherheit 020|4 Linientragwerke 020|5 Flächentragwerke 020|6 Raumtragwerke 020|7 Bauwerke 020|8 Tabellen
2. Auflage 2018
Band 3:
Gründungen 030|1 Baugrund 030|2 Erddruck 030|3 Flachgründungen 030|4 Tiefgründungen 030|5 Baugruben 030|6 Bauen im Grundwasser
2. Auflage 2020
Band 4:
Wände 040|1 040|2 040|3 040|4 040|5 040|6
2. Auflage 2019 Grundlagen Gemauerte Wände Homogene Wände Holzwände Pfeiler und Stützen Trennwände
Decken 050|1 050|2 050|3 050|4 050|5 050|6
Grundlagen Massivdecken Holzdecken Verbunddecken Balkone und Loggien Unterdecken
Keller 060|1 060|2 060|3 060|4 060|5
Funktion und Anforderung Konstruktionselemente Feuchtigkeitsschutz Detailausbildungen Schutzräume
Band 5:
Band 6:
2. Auflage 2021
2. Auflage 2021
VI | Fachbuchreihe BAUKONSTRUKTIONEN
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Band 7:
Dachstühle 070|1 Dachformen und Holztechnologie 070|2 Beanspruchungen und Bemessung 070|3 Verbindungsmittel 070|4 Dachstuhlarten 070|5 Sonderformen
2. Auflage 2017
Band 8:
Steildach 080|1 080|2 080|3 080|4 080|5 080|6
1. Auflage 2015 Grundlagen Dachdeckungen und Materialien Ungedämmte Dachflächen Gedämmte Dachflächen Metalldeckungen Dachentwässerung
Flachdach 090|1 090|2 090|3 090|4 090|5 090|6
Grundlagen Konstruktionsschichten und Materialien Nicht belüftete Dächer Zweischaliges Dach Genutzte Dachflächen Dachentwässerung
Band 9:
2. Auflage 2021
Band 10:
Treppen/Stiegen 100|1 Grundlagen 100|2 Entwurfskriterien 100|3 Barrierefreie Erschließungen 100|4 Konstruktionsformen 100|5 Aufzüge
2. Auflage 2023
Band 11:
Fenster 110|1 110|2 110|3 110|4 110|5
2. Auflage 2021 Grundlagen Typenentwicklung Funktionen und Anforderungen Verglasungs- und Beschlagstechnik Baukörperanschlüsse
Band 12:
Türen und Tore 120|1 Grundlagen 120|2 Funktionen und Anforderungen 120|3 Materialien 120|4 Beschläge und Zusatzbauteile 120|5 Türkonstruktionen 120|6 Torkonstruktionen
2. Auflage 2022
Band 13:
Fassaden 130.1 130.2 130.3 130.4 130.5 130.6 130.7
1. Auflage 2014 Grundlagen und Anforderungen Putzfassaden Wärmedämmverbundsysteme Leichte Wandbekleidung Massive Wandbekleidungen Selbsttragende Fassaden Glasfassaden
Fußböden 140|1 140|2 140|3 140|4 140|5
Grundlagen Konstruktionen und Materialien Bodenbeläge Fußbodenaufbauten und Details Sportböden
Band 14:
1. Auflage 2016
Fachbuchreihe BAUKONSTRUKTIONEN | VII
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Band 15:
Heizung und Kühlung 150.1 Grundlagen 150.2 Wärmeversorgungsanlagen 150.3 Abgasanlagen 150.4 Kälteversorgungsanlagen 150.5 Wärme- und Kälteverteilung 150.6 Planung von Heizungs- und Kühlungssystemen 150.7 Nachhaltigkeit Lüftung und Sanitär 160.1 Grundlagen der Lüftungs- und Klimatechnik 160.2 Lüftungs- und Klimaanlagen 160.3 Wärmerückgewinnung 160.4 Planung von Lüftungs- und Klimaanlagen 160.5 Begriffsbestimmungen zur Sanitärtechnik 160.6 Wasserversorgung 160.7 Entwässerung 160.8 Planung von Sanitäranlagen
1. Auflage 2005
Band 17:
Elektro- und Regeltechnik 170.1 Grundlagen der Elektrotechnik 170.2 Erdungs- und Blitzschutzanlagen 170.3 Stromversorgung 170.4 Schalter, Steckgeräte, Leuchten, Lampen 170.5 Messwertgeber und Stellgeräte 170.6 Mess-, Steuer- und Regelanlagen 170.7 Kommunikationsanlagen 170.8 Planung Elektro- und Regelanlagen
1. Auflage 2007
Sonderband:
Parkhäuser – Garagen 1 Problematik Verkehr 2 Planungsprozess 3 Gesetzliche Rahmenbedingungen 4 Entwurfsgrundlagen Garage 5 Entwurf Bauwerk 6 Mechanische Parksysteme 7 Oberflächengestaltung 8 Technische Ausrüstung 9 Benützung und Betrieb 10 Ausführungsbeispiele 11 Entwurfsschablonen PKW Ziegel im Hochbau 1 Ziegelarchitektur 2 Baustoffe, Produkte 3 Bauphysik 4 Gebäudephysik 5 Mauerwerk – ein Verbundwerkstoff 6 Mauerwerksbemessung 7 Ausführung, Verarbeitung, Details 8 Nachhaltigkeit 9 Ausführungsbeispiele
3. Auflage 2018
Band 16:
Sonderband:
Sonderband:
Holz im Hochbau 1 Holzarchitektur 2 Holztechnologie – Baustoffe und Produkte 3 Bauphysik 4 Gebäudephysik 5 Konstruktionen des Holzbaus 6 Bemessung von Holzbauten 7 Bauteile, Aufbauten und Details 8 Ausführung und Vorfertigung 9 Verarbeitung und Qualitätssicherung 10 Ausschreibung 11 Nachhaltigkeit
VIII | Fachbuchreihe BAUKONSTRUKTIONEN
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1. Auflage 2006
2. Auflage 2018
1. Auflage 2016
Inhaltsverzeichnis Band 12: Türen und Tore 120|1 Grundlagen ......................................................................................................................... 1 120|1|1 Entwicklung in der Architektur ......................................................................................... 2 120|1|1|1 120|1|1|2 120|1|1|3 120|1|1|4 120|1|1|5 120|1|1|6
120|1|2 120|1|3 120|1|4 120|1|5 120|1|6 120|1|7
Öffnungen in massiven Wänden ....................................................................................................3 Öffnungen in leichten Wänden ......................................................................................................5 Die Öffnung im Raumabschluss ......................................................................................................6 Der Gebäudeeingang als Zeichen ...................................................................................................8 Elemente der Raumbildung ..............................................................................................................9 Das Neue Bauen als industriell orientierter Prozess.............................................................. 14
Typenentwicklungen ........................................................................................................... 16 Teilungen ................................................................................................................................ 18 Richtlinien zum Entwurf .................................................................................................... 19 Terminologie .......................................................................................................................... 20 Abmessungen ........................................................................................................................ 23 Vorschriften ........................................................................................................................... 23
120|2 Funktionen und Anforderungen .................................................................................. 27 120|2|1 Anforderungen an Türblätter ........................................................................................... 27 120|2|1|1 120|2|1|2 120|2|1|3 120|2|1|4
Maßabweichungen ........................................................................................................................... 27 Ebenheit ............................................................................................................................................... 27 Festigkeitsanforderungen .............................................................................................................. 28 Befestigung von Bändern und Schloss ...................................................................................... 29
120|2|2|1 120|2|2|2
Abmessungen und Toleranzen ...................................................................................................... 30 Befestigung von Bändern und Schließblech............................................................................ 30
120|2|3|1 120|2|3|2
Bedienungskräfte .............................................................................................................................. 34 Mechanische Beanspruchung, Festigkeitsanforderung ........................................................ 34
120|2|4|1 120|2|4|2 120|2|4|3 120|2|4|4 120|2|4|5
Wärmeschutz...................................................................................................................................... 35 Luftdurchlässigkeit von Außentüren .......................................................................................... 37 Schlagregendichtheit ...................................................................................................................... 38 Klimaschutz ........................................................................................................................................ 39 Schallschutz ........................................................................................................................................ 40
120|2|6|1 120|2|6|2 120|2|6|3 120|2|6|4 120|2|6|5
Brandschutz ........................................................................................................................................ 44 Einbruchhemmung ........................................................................................................................... 46 Durchschusshemmung .................................................................................................................... 50 Explosionsdruck- und Sprengwirkungshemmung ................................................................. 50 Strahlenschutz ................................................................................................................................... 51
120|2|2
Anforderungen an Türstock bzw. Zarge ........................................................................ 30
120|2|3
Anforderungen an Türen ................................................................................................... 31
120|2|4
Bauphysik ............................................................................................................................... 35
120|2|5 120|2|6
Barrierefreiheit ..................................................................................................................... 41 Besondere Anforderungen an Türen .............................................................................. 44
120|3 Materialien ....................................................................................................................... 57 120|3|1 Holz und Holzwerkstoffe ................................................................................................... 57 120|3|1|1 120|3|1|2 120|3|1|3 120|3|1|4 120|3|1|5 120|3|1|6
Pfostenstock ....................................................................................................................................... 59 Futterstock, Futter, Bekleidungsrahmen ................................................................................... 59 Rahmenstock, Block- oder Blendrahmen.................................................................................. 60 Holzzargen .......................................................................................................................................... 61 Blindstock ............................................................................................................................................ 62 Holztürblätter .................................................................................................................................... 62
120|3|2|1 120|3|2|2 120|3|2|3
Stahlzargen ......................................................................................................................................... 66 Stahlprofilrahmen ............................................................................................................................ 70 Stahltürblätter ................................................................................................................................... 70
120|3|2
Stahl ......................................................................................................................................... 66
120|3|3 120|3|4 120|3|5
Aluminium.............................................................................................................................. 72 Kunststoff ............................................................................................................................... 73 Glas ........................................................................................................................................... 74
Inhaltsverzeichnis Band 12: Türen und Tore | IX
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120|4 Beschläge und Zusatzbauteile ...................................................................................... 79 120|4|1 Bänder ..................................................................................................................................... 79 120|4|1|1 120|4|1|2 120|4|1|3 120|4|1|4
Konstruktive Ausbildung ................................................................................................................ 81 Belastbarkeit ....................................................................................................................................... 84 Werkstoffe........................................................................................................................................... 85 Sonderformen .................................................................................................................................... 85
120|4|2|1 120|4|2|2 120|4|2|3 120|4|2|4
Türschlösser......................................................................................................................................... 86 Sicherungsarten der Schlösser ..................................................................................................... 89 Schließbleche ..................................................................................................................................... 90 Schließanlagen .................................................................................................................................. 90
120|4|3|1 120|4|3|2
Falzdichtungen .................................................................................................................................. 94 Bodendichtungen ............................................................................................................................. 94
120|4|5|1 120|4|5|2 120|4|5|3
Türschließer......................................................................................................................................... 97 Feststeller...........................................................................................................................................104 Paniktür- und Notausgangsverschlüsse ..................................................................................105
120|4|2
Schließmechanismen .......................................................................................................... 86
120|4|3
Dichtungen ............................................................................................................................ 92
120|4|4 120|4|5
Türgarnituren – Drücker und Griffe ............................................................................... 95 Zusatzbauteile ....................................................................................................................... 97
120|5 Türkonstruktionen......................................................................................................... 113 120|5|1 Bauarten .............................................................................................................................. 113 120|5|1|1 120|5|1|2 120|5|1|3 120|5|1|4 120|5|1|5 120|5|1|6 120|5|1|7 120|5|1|8 120|5|1|9
Drehflügeltüren ...............................................................................................................................113 Pendeltüren ......................................................................................................................................114 Drehtüren ..........................................................................................................................................115 Falttüren, Faltschiebetüren..........................................................................................................116 Schiebetüren ....................................................................................................................................118 Hebeschiebetüren ...........................................................................................................................119 Rundlauftüren..................................................................................................................................119 Falltüren .............................................................................................................................................119 Automatisch öffnende Türen ......................................................................................................119
120|5|2|1 120|5|2|2 120|5|2|3
Konstruktionen aus Holz und Holzwerkstoffen ....................................................................120 Metallkonstruktionen ....................................................................................................................122 Kunststoffkonstruktionen ............................................................................................................123
120|5|3|1 120|5|3|2 120|5|3|3
Türen aus Holz und Holzwerkstoffen .......................................................................................124 Metalltüren .......................................................................................................................................125 Glastüren ...........................................................................................................................................125
120|5|2
Außentüren ......................................................................................................................... 119
120|5|3
Innentüren .......................................................................................................................... 124
120|5|4 120|5|5 120|5|6
Einbruchhemmende Türen ............................................................................................. 126 Schallschutztüren ............................................................................................................. 128 Feuerschutztüren .............................................................................................................. 133
120|6 Torkonstruktionen ......................................................................................................... 135 120|6|1 Bauarten .............................................................................................................................. 137 120|6|1|1 120|6|1|2 120|6|1|3 120|6|1|4 120|6|1|5 120|6|1|6 120|6|1|7 120|6|1|8 120|6|1|9 120|6|1|10 120|6|1|11 120|6|1|12
120|6|2 120|6|3 120|6|4
Drehflügeltor ....................................................................................................................................137 Pendeltor, Schwingtor...................................................................................................................137 Faltgelenktor ....................................................................................................................................138 Falttor .................................................................................................................................................138 Schiebefalttor ..................................................................................................................................139 Schiebetor .........................................................................................................................................140 Hubtor, Senktor ...............................................................................................................................142 Sektionaltor, Deckengliedertor ..................................................................................................142 Rolltor .................................................................................................................................................143 Kipptor................................................................................................................................................143 Faltkipptor .........................................................................................................................................144 Schnelllauftore ................................................................................................................................144
Garagentore ........................................................................................................................ 145 Brandschutztore ................................................................................................................ 145 Toranlagen .......................................................................................................................... 146
X | Inhaltsverzeichnis Band 12: Türen und Tore
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Quellennachweis ................................................................................................................................ 147 Literaturverzeichnis ........................................................................................................................... 149 Sachverzeichnis .................................................................................................................................. 155 Autoren
.......................................................................................................................................... 158
Inhaltsverzeichnis Band 12: Türen und Tore | XI
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XII | Inhaltsverzeichnis Band 12: Türen und Tore
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120|1
Grundlagen
120|1
Türen sind Verschlüsse von Durchgangsöffnungen. Lage, Größe und Bedienung der Türöffnung richten sich nach Art, Nutzung und Lage der beiderseits situierten Räume. Folgende Anforderungen beeinflussen sowohl die Materialwahl als auch die Bauweise des Türelements in Außen- und Innenwänden: Schallschutz
Wärmeschutz
Brandschutz
Witterungsschutz
Einbruchschutz
Fluchtweg
Für eine qualitätsvolle Planung ist es unerlässlich, ein Konzept für die Lage der Türen im Raumverband und deren Aufgehrichtungen zu entwickeln. Besonders in kleinen Räumen ist es zur bestmöglichen Raumnutzung notwendig, bei der Festlegung der Aufgehrichtung die vorgesehene Möblierung mit zu berücksichtigen. Die Aufschlagrichtung in den Raum hinein bietet dabei benutzerspezifische Vorteile. Man vermeidet damit unter Umständen gefährliche Engstellen im Gang durch plötzliches Aufschlagen der Türen oder ein Blockieren des Fluchtweges. Ohne Verzögerung des Bewegungsablaufs erschließt sich beim Eintreten mit zunehmender Öffnung der Tür der Raum. In Abstimmung mit der Situierung der Tür kann durch die Wahl der Anschlagseite dieser Vorgang zusätzlich nuanciert werden.
Türen sind Verschlüsse von Durchgangsöffnungen und müssen eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen.
Beispiel 120|1-01: Tür in Raum aufschlagend, Fall A, Fall B
Fall A
Fall B
Öffnet die Tür gegen die nahe gelegene Seitenwand (Fall A), so erschließt sich beim Eintreten fürs Erste nur ein Teil des Raums, Personen im Raum haben Gelegenheit, sich auf die neue Situation einzustellen. Diese Blickkontakt verzögernde Schwellenwirkung wird beim Zugang zu Individualräumen oder bei Arbeitsplätzen, die mit dem Rücken zur Tür ausgerichtet sind, im Regelfall bevorzugt. Öffnet die Tür zur entfernt gelegenen Seitenwand (Fall B), so erschließt sich beim Eintreten der Raum sehr rasch. Die Schwellenwirkung der Tür wird weniger wahrgenommen, was für Zimmerfluchten, Räume mit schöner Aussicht oder generell für Gesellschafträume im Regelfall bevorzugt wird.
Entwicklung in der Architektur | 1
120-1-20220531
Aus der Sicht der Fluchtwegplanung sollen Türen möglichst in Fluchtrichtung aufschlagen. Dies ist auf alle Fälle für größere Menschenansammlungen (ab 15 Personen [37]) erforderlich. Die Türblätter dürfen in geöffnetem Zustand die erforderliche Fluchtwegbreite nicht einschränken. Bei Arbeitsstätten, Gebäuden für größere Menschenansammlungen und öffentlichen Gebäuden ist eine detaillierte Fluchtwegplanung auszuarbeiten, und in den meisten Fällen sind behördlich genehmigte Fluchtwegpläne im Gebäude zur Orientierung im Notfall anzubringen.
120|1|1
Entwicklung in der Architektur Zugänge bilden seit Menschengedenken die Nahtstelle zwischen den behausten Räumen des Menschen und der zumeist als feindlich und bedrohlich empfundenen Außenwelt. Die Zugangsöffnung der Behausung musste daher neben der Zutrittsfunktion zumeist auch den ungewollten Einblick bzw. Zutritt von Menschen, Tieren und Geistern abwehren. Als oft einzige Öffnung neben einer Rauchabzugsöffnung im oberen Teil des Innenraums war sie auch Lichtund Luftspenderin. Beispiel 120|1-02: Nuraghe auf Sardinien
Nuraghen sind die archaische Bauform eines Wohn- und Speicherbaus in Stein. Der Zugang zu den Nutzräumen ist wesentliches räumliches wie konstruktives Strukturelement des Gesamtbaus. Zugang und Tür sind dabei begrifflich nicht gleichzusetzen. Der Zugang, als archetypischer Teil eines Gebäudes, kann auf unterschiedliche Art und Weise ausgestaltet werden. Bestehend aus der Öffnung selbst, deren physischer Begrenzung, die konstruktiv wie stilistisch ein Sonderelement im Wandaufbau darstellt, und, abhängig von Klima und Technologiestand, einer flexiblen Verschlussvorrichtung, ist der Zugang ein archaisches Bau- und Architekturelement mit einer durchgehenden Entwicklungslinie bis in die Neuzeit. Für weitere Betrachtungen sind dabei die mechanisch zu verschließenden Zugangsöffnungen von Belang. Metaphysische Absicherungen etwa gegen Bösen Blick, übelwollende Geister oder durch Tabu und Bann gesicherte Zugangsvorrichtungen finden hier keine Berücksichtigung. Der Zugang und in der Folge der dafür vorgesehene Abschluss mittels Tür und Tor machten eine evolutionäre Entwicklung durch, die immer noch von den gesellschaftlich-kulturellen Bedingungen wie auch konstruktiv-materiellen Möglichkeiten geformt wird. Bei Betrachtung früher Bauformen kann eine von der Bauweise beeinflusste Ausbildung der Türöffnung herausgelesen werden.
2 | Grundlagen
120-1-20220531
Türen sollten in Fluchtrichtung aufschlagen und im geöffneten Zustand die Fluchtwegbreite nicht einschränken.
120|1|1 Zugänge bilden die Nahtstelle zwischen den behausten Räumen des Menschen und der Außenwelt.
120|1|1|1
Öffnungen in massiven Wänden
120|1|1|1
Beispiel 120|1-03: Adobebauten aus dem Zentralsudan [12]
Bereits bei den Adobebauten aus dem Zentralsudan (als archaische Kuppelformen aus Rutenstruktur und Stampflehm mit Häckselzumischung) sind die Zugänge zu Hof und Haus mit soziokultureller Bedeutung aufgeladen. Beispiel 120|1-04: Trulli in Apulien, Schatzhaus des Atreus [12]
Trulli als archaische Bauform in Stein mit dem Zugang als wichtigem Informationsträger im sozialen Kontext des Siedlungsumfelds
Schatzhaus des Atreus, Mykene 14. Jhd. v. Chr., Grabbau mit Tor, monolithischem Überlagerstein und darüber einem Entlastungskraggewölbe
Beispiel 120|1-05: (1) Iglu [30], (2) Vielraumhaus [11]
Entwicklung in der Architektur | 3
120-1-20220531
Bei Iglus wird der Zugang als Schleuse ausgeführt. Auf einen Windfang folgt innenseitig ein flexibler Membranverschluss mit Fellen. Das Vielraumhaus der Brüder Rasch (um 1929) ist eine avantgardistische Studie für ein Wohnhaus in Spritzbeton. Die Raumverbindungen werden wesentlich von der Raumform und der Konstruktion geprägt. Beispiel 120|1-06: Schauseiten [29], [15], [16], [13], [14]
(1) Griechische Schauseite (2) Römische Schauseite (3) Romanische Schauseite
(4) Gotische Schauseite (5) Renaissance-Schauseite (6) Barocke Schauseite
(7) Moderne Schauseite
Massive Wand- und Gewölbekonstruktionen gaben durch deren zumeist beträchtliche Wandstärken großen gestalterischen wie konstruktiven Raum zur Ausbildung des Gebäudezugangs. Eigene Raumzonen, Zugangssubräume, Übergangs- und Schwellenbereiche wurden dabei ausgebildet, die in den jeweiligen soziokulturellen Kontext durch entsprechende Zeichensprache eingebettet sind. Der Gebäudezugang übernimmt auf der semantischen Bedeutungsebene allein oder in Verbindung mit anfangs nur spärlich
4 | Grundlagen
120-1-20220531
Beträchtliche Wandstärken boten gestalterischen wie konstruktiven Raum zur Ausbildung des Gebäudezugangs.
vorkommenden Fensteröffnungen zumeist physiognomische Merkmalfunktionen. Damit wird eine Verbindung zwischen Gebäude und Bewohnern hergestellt und deren soziale Stellung und Rang der Außenwelt zur Schau gestellt. Die „Schauseite“ eines Gebäudes ist in diesem Kontext immer auch die des Hauptzugangs, wo der Zugangsausgestaltung, über alle Stilepochen hinweg, wesentlicher Anteil an der Gesamtwirkung zukommt. Bei aller Modernität im architektonisch-ästhetischen Konzept und der angewendeten Techniken folgt das Strukturkonzept des Hauszugangs dem archetypischen Grundmuster des repräsentativen Eingangs (Beispiel 120|1-07).
Der Gebäudezugang stellt eine Verbindung zwischen Gebäude und Bewohnern her und deren soziale Stellung und Rang der Außenwelt zur Schau.
Beispiel 120|1-07: Otto Wagner, Villa Wagner 1912, Wien [21]
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Öffnungen in leichten Wänden
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Im Vergleich mit Massivwänden ist bei Leichtkonstruktionen eine zumeist einfachere Ausgestaltung des Zugangs zu beobachten. Besonders bei temporären und wieder verwendbaren Behausungen nomadisierender Gruppen, die zumeist nur membranartig dünne Eindeckungen und Hüllflächen auf leichten Unterkonstruktionen aufweisen, ist der Zugang durch einen beweglich installierten Eindeckungsteil zu verschließen. Eine Schleusenwirkung, also ein Zwischenbereich mit eigener räumlicher Ausprägung, ist im Regelfall nicht festzustellen. Dieser Zugangstypus hat sich bis heute im einfachen Trekkingzelt erhalten, das fensterlos nur über einen durch Reißverschluss zu betätigenden Eingang die Verbindung zwischen innen und außen herstellt. Notwendige Erkennungszeichen, die Rückschlüsse auf die Bewohner zulassen, sind hier als Zusatzinstallationen durch Situierung in Zugangsnähe ergänzt.
Bei Leichtkonstruktionen ist meist eine einfachere Gestaltung des Zugangs zu beobachten.
Beispiel 120|1-08: (1) Strohkuppelhaus, (2) Jurte [30]
Beim Strohkuppelhaus mit einfach in der Tragstruktur ausgespartem Zugang und der Jurte, einer mit Fellen bespannten Tragstruktur, ist der Zugang
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konstruktiv als Rahmen ausgespart und kann im Eindeckungsmaterial vertikal verhängt werden. Das vorgefertigte Stahlhaus Georg Muche & Richard Paulick ist weitgehend aus Sandwichpaneelen vorfabriziert. Fenster und Türen sind in die dünnen Wandpaneele ohne Leibung eingelassen, wodurch eine hautartige Oberflächenwirkung entsteht. Die architektonische Wirkung der Öffnung als Loch in der Wand weicht der Wirkung einer einheitlichen Hüllmembran mit unterschiedlichen Eigenschaften. Beispiel 120|1-09: Georg Muche & Richard Paulick, vorgefertigtes Stahlhaus 1926, Törten [29]
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Die Öffnung im Raumabschluss Die Tür und das Tor als passierbarer Raumabschluss wurden über die Kulturepochen hinweg stets weiterentwickelt. Bei einer bauhistorischen klassifizierenden Betrachtung lassen sich einzelne Kategorien ausmachen. Sie bestimmen sich durch das verwendete Material für Türrahmen, Türblatt und Wandanschluss und die unterschiedlichen Konstruktionsarten. Diese werden in den folgenden Kapiteln des Bandes detailliert beschrieben und geben einen aktuellen Überblick über den technischen Stand und die differenzierten Einsatzmöglichkeiten der Gesamtelemente wie der Teilkomponenten. Beispiel 120|1-10: Blockbauten aus dem bäuerlichen alpinen Bereich [19]
Die Gebäude bäuerlicher Blockbauten dienen als Vorratsspeicher, deren Nutzräume nur eines Zugangs bedürfen. Die Tür- bzw. Torausbildung ist werkstoffbezogen geprägt und bestimmt entscheidend das Erscheinungsbild. Haustore mit Steingewändeeinfassung und einem innen angeschlagenen Torflügel, mit oder ohne aufgesetzten Oberlichtelement betonen den
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120|1|1|3 Die Tür und das Tor als passierbarer Raumabschluss wurden über die Kulturepochen hinweg stets weiterentwickelt.
wehrhaften Charakter des Gesamtelements und erfüllen damit neben der Einlassmöglichkeit gleichzeitig auf semantischer Ebene die Schutz- und Abwehrfunktion des Zugangselements. Bei Haustoren in Putzleibung wird oft die Schutzbedeutung durch die reichere Ornamentierung zu Gunsten eines Repräsentationsanspruchs zumindest auf semantischer Ebene zurückgenommen. Beispiel 120|1-11: Haustore mit Steingewände (1) oder Putzleibung (2) [19]
Die reine Holzbauweise eines bäuerlicher Speicherbaus in Blockbauweise betont auf ästhetischer Ebene die unterschiedlichen Bausysteme von Wand-DachÖffnung. Im Straßenraum eines Bergdorfs verorten die Zugänge im soziokulturellen Bedeutungskontext die einzelnen Gebäude und ihre Bewohner. Das massive Eingangstor erhält in Verbindung mit einer zum Rasten einladenden Vormauer jene ambivalente Bedeutung, die von Zugangsmöglichkeit und gleichzeitiger Schutzfunktion gebildet werden. Beispiel 120|1-12: (1) Straßenraum eines Bergdorfs, (2) bäuerlicher Speicherbau [19]
Die Eingangssituation von Beispiel 120|1-13 (1) ist als komplementäres Eingangskonzept zu lesen. Einer geschoßhoch durchlaufenden, transparenten Glasfassade wird zur Bezeichnung des eigentlichen Zugangsbereichs ein 3-seitig gefasstes Vordach vorgestellt. Der optisch verbundene Innen- und Außenraum wird durch eine Art Torbau, der archetypisch einem antiken Triumphbogen entspricht, betreten. Abgeleitet aus dem Schiffsbau wurden von Prouve Türen entwickelt (Beispiel 120|1-13 (2)), die allseitig mit dem gleichen Anschlag und möglicher Dichtungsausbildung auskommen. Semantisch werden dadurch die Zellenstruktur der Räume und die Schutzfunktion des Raumabschlusses gestärkt.
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Beispiel 120|1-13: Jean Prouve – Eingangskonzepte [17]
An der dem öffentlichen Raum zugewandten „Schauseite“ wurden die Hauszugänge ebenfalls durch eine modern abgewandelte Türeinrahmung und die Vorlagerung von asymmetrisch gesetzten Stiegenaufgängen monumentalisiert. Die gartenseitigen Türen dagegen verbinden stärker Außen- und Innenraum. Im Obergeschoß durch die Kombination des Balkons mit dem Gartenabgang, im Erdgeschoß durch die Integration in ein raumgroßes Gartenfenster. Beispiel 120|1-14: Mart Stam, Werkbundsiedlung Stuttgart 1927 [11]
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Der Gebäudeeingang als Zeichen Die architektonische Ausformulierung des Gebäudeeingangs beschränkt sich im Regelfall in ihrem zeichenhaften Anspruch nicht auf die Ausbildung der Zugangsöffnung allein. Abgeleitet von Kult- und Repräsentationsbauten der Geschichte, wird die Ikonografie des Eingangs dabei als Hauptthema in das Gesamtkonzept der Baugestalt integriert. Historisch gesehen wird dies vorrangig durch eine monomentale Ordnung der Zugangssituation, die Ausbildung eines spezifischen Vorraums und durch entsprechende Ausbildung der Öffnung in der Fassade erreicht. In modernen Konzepten, bei denen der Gegensatz von innen und außen oft ambivalent gehalten und auf Axialität gerne verzichtet wird, wird dieses Grundprinzip aber ebenfalls angewendet, indem der Bau in seiner Plastizität und Gliederung als Ganzes auf den Eingangsbereich verweist. Die Ausweisung des Eingangs bestimmt das Gesamtgestaltungsprogramm des Gebäudes und verknüpft architektonisch den Treppenaufgang mit einer nartexgleichen Vorhalle und den eigentlichen Gebäudeeingang zu einem archetypischen Grundelement aus dem Tempelbau der Antike.
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120|1|1|4 In der Regel ist der Gebäudeeingang mehr als die Ausbildung der Zugangsöffnung.
Beispiel 120|1-15: Oststeirische Bauernhöfe [19]
In der „Villa Bauer“ werden die Zugänge programmatisch aufgeladen. Eine axiale Austeilung, ein symmetrischer Aufgang und eine wohl definierte Vorplatz-Raumausbildung betonen die Zugänge im Gesamtkontext. Die „Dorfstraße“ in der Neubausiedlung um 1930 versucht, dem sozialen Kontext eines Dorfangers und damit der Bedeutung der Verbindung von Gebäude und Straße Rechnung zu tragen. Die monolithisch wirkenden Wandflächen wurden in ihrer Zahl stark reduzierte, aber dafür klar ablesbare Öffnungen eingeschnitten. Tür- und Fensterfunktionen wurden dabei zusammengefasst. Beispiel 120|1-16: (1) Villa Bauer 1918, Adolf Loos [4], (2) Dorfstraße [29]
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Elemente der Raumbildung
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Neben Material und Konstruktionsweise lassen sich Unterscheidungen beim Gebrauch und bei der Bedienung feststellen. Doch dazu muss aus heutiger Sicht noch eine grundsätzliche architektonische Betrachtung des Verhältnisses von Wand-Decke-Fenster-Tür vorangestellt werden. Über Jahrtausende hinweg waren diese Elemente und deren Bedeutung für die Raumbildung klar definiert. Wand und Decke dienten der Raumbegrenzung, Öffnungen in Form von Tür und Fenster der Raumverbindung. Erst der technologische Schub des Industriezeitalters brachte durch die innovativen Möglichkeiten von neuen Materialien und wissenschaftlich aufbereiteten Fertigungstechniken hier Änderungen mit sich, die auch Auswirkungen auf die architektonische Raumtheorie hatten. Antonio Gaudis nichttragende, transluzente Raumteiler aus fix montierten Elementen und integrierten Türen stellen subtile Raumabhängigkeiten innerhalb des Wohnungsverbandes her. Leichtbauwandelemente in Wohnbauten der frühen Moderne aus raumhohen vorgefertigten Wandelementen ermöglichen eine Anpassung der Nutzung an die Wohnfläche.
Das Industriezeitalter brachte neue Materialien und Fertigungstechniken.
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Beispiel 120|1-17: (1) Antonio Gaudi, nichttragende, transluzente Raumteiler [28] (2) Leichtbauwandelemente in Wohnbauten der frühen Moderne [11]
In japanischen Wohnhäusern werden traditionell sowohl an der Fassade als auch im Gebäudeinneren Schiebetüren verwendet. Die Raumbeziehungen sind dadurch den temporären Gebrauchsansprüchen anpassbar. Durch eine raumhohe Schiebetür bzw. durch eine Faltwand können Raumteile in Bezug auf das Gesamtraumgefüge gesteuert werden. Beispiel 120|1-18: Schiebetüren in japanischen Wohnhäusern [11]
Beispiel 120|1-19: Flexible oder transparente Zwischenwände [11]
Beispiel 120|1-20: Faltschiebewände [11]
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In japanischen Wohnhäusern werden an der Fassade und im Gebäudeinneren Schiebetüren verwendet.
Innenräume werden durch flexible oder transparente Zwischenwände in neuartige Beziehung gebracht, die Wirkungsweise der klassischen Türöffnung wird dabei erweitert. Faltschiebewände ermöglichen es, Innenräume als flexibel gestaltbare Raumzonierungen zu verstehen, die entsprechend den jeweiligen funktionellen Bedürfnissen in ihrer Raumcharakteristik angepasst werden können. Die klassische Tür spielt hier nur mehr eine untergeordnete Rolle und ist in die Schiebeelemente zum Teil integriert.
Faltschiebewände ermöglichen es, Innenräume den jeweiligen funktionellen Bedürfnissen flexibel anzupassen.
Beispiel 120|1-21: Flughafen München um 1985 – der Zwillingshangar [11]
Das Junktim „Wand-Begrenzung“ und „Öffnung-Durchblick“ kam ins Wanken. Die Entflechtung der Wand in Tragstruktur und Raumbegrenzung, die über die bisherigen Möglichkeiten bei Fachwerkbauten weit hinausgingen, führte in der westlichen Architekturentwicklung zu einer Überlappung der bisher eindeutig besetzten Begriffe. Sind raumhohe Schiebwände noch weiter Türen oder verglaste Wände weiterhin Türen und Fenster? Der Zwillingshangar am Flughafen München besetzt quasi einen Teil des Flugfeldes. Die Grenzen von außen und innen sind weitgehend aufgelöst. Die Falttore wurden in die Magazine der mit Glasbausteinen verglasten Ecken geschoben. Im geschlossenen Zustand entsteht dadurch ein illusionistischer Raum, in dem die Wände eigentlich die Tore sind. Beispiel 120|1-22: Mies van der Rohe, Haus mit 3 Höfen, Entwurf [29]
Die Sprengung der Box als abgeschlossene Raumeinheit hin zu so genannten „fließenden Räumen“ machte es notwendig, die Ausformung der Übergänge zwischen einzelnen Räumen zu überdenken. Überlegungen zur symbiotischen Verschmelzung bzw. Zusammenführung von Außen- und Innenräumen, der flexiblen Nutzung der Übergangsbereiche führten zur Entwicklung neuer Wand-, Fenster- und Türelemente. Diese theoretischen Ansätze, deren
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bekanntesten die Theorien des Plan Libre von Le Corbusier in Frankreich um 1925, Mies van der Rohes Raumkonzept für den Barcelonapavillon Deutschlands von 1929 oder die Manifeste und Arbeiten der in Holland beheimateten De Stylgruppe (1917-1931) waren, sind unabdingbar mit den neuen bautechnischen Möglichkeiten verknüpft. Die Wände des Hauses sind zum Garten hin völlig transparent gehalten, Fenster und Tür im traditionellen Sinn gibt es nicht mehr. Beispiel 120|1-23: Le Corbusier 1925, Auflösung der Wand durch Langfenster [20]
Le Corbusiers Auflösung der Wand durch das Langfenster und damit eine Uminterpretation der Raumbeziehung von außen und innen ist eine Entwicklung des Wandaufbaus aufgrund technologischen Fortschritts und der räumlichen Konsequenzen für den Umgang mit Öffnungen. Bei George Howe, Haus C.F.Thomas 1939, verzahnen raumhohe Schiebetüren Innen- und Außenraum zu einem gesamtheitlich wahrnehmbaren Lebensraum. Die Auflösung der Raumbox in flächige Elemente führt bei Gerrit Rietvelds „Haus Schröder“ zu neuen Anforderungen und Bedeutungen von Öffnung und Durchblick. Beispiel 120|1-24: George Howe, Haus C.F.Thomas 1939 [6]
Beispiel 120|1-25: (1) Gerrit Rietveld, Haus Schröder 1924, Utrecht [29] (2) Theo van Doesburg, Kontrakonstruktion der Maison Particuliere 1923
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Ein eindrucksvolles Beispiel für den Zusammenhang von Materialwahl, Fertigungstechnik und optischem Eindruck gelingt Le Corbusier (Le Esprit Nouveau, 1925) in der Firmenwerbung für Stahlblechtüren. Die abstrakte, puristische Raumauffassung des „Neuen Geistes“ bedarf in ihrer stofflichen Umsetzung auch der neu zu entwickelnden Produktionsmethoden. Beispiel 120|1-26: Le Corbusier, Le Esprit Nouveau 1925, Firmenwerbung [20]
Bei Richard Neutras, Versuchsschule 1935, Los Angeles, stehen die Klassenräume durch Öffnen von verglasten Schiebetoren mit dem Garten niveaugleich in Verbindung. Ein loggienartiger Vorbau mit flexiblem, textilem Sonnenschutz schafft einen leicht adaptierbaren Übergangsbereich und stellt die Verbindung von Außen- und Innenraum her. Beispiel 120|1-27: Richard Neutra, Versuchsschule 1935, Los Angeles [6]
Neu entwickelte Materialien und Konstruktionen erlaubten die Auflösung ganzer Wände, sodass im Rahmen des jeweilig technisch Machbaren flexible Wände den traditionellen Türen und Toren funktionell gleichzusetzen waren. Dieser Entwicklungsstrang ist bis heute nicht abgeschlossen. Bei John Funks „Haus L.M.Heckendorf“ wird durch Auflösung der Box außen und innen als Raumkontinuum interpretiert, Vorhänge definieren optisch die Raumgliederung. In Phillip Johnsons eigenem Atriumhaus 1942 verschmelzen Haus und Hof durch Anwendung neuester Materialien und Bautechniken zu einer räumlichen Einheit. Türen und Fenster verschmelzen zu einem transparenten Wandelement, dessen raumbegrenzende Attribute zu Gunsten einer Filterwirkung aufgelöst werden.
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Beispiel 120|1-28: John Funk, Haus L.M.Heckendorf 1939 [6]
Beispiel 120|1-29: Phillip Johnson, eigenes Atriumhaus 1942 [6]
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Das Neue Bauen als industriell orientierter Prozess Mit Beginn des 20. Jahrhunderts versucht die Avantgarde der Moderne, zum Thema Wand und Öffnung einen neuen strukturellen Ansatz zu finden. Neben den Raumtheorien waren es die Möglichkeiten neuer Werkstoffe und Fertigungsmethoden, die einen grundlegenden Umschwung in der Architekturgeschichte einleiteten. Technologisch wurden dazu Grundlagenrecherchen in der benachbarten Disziplin des Maschinenbaus in allen seinen mannigfaltigen Sparten angestellt. Dort konnte durch die Großserienfertigung (und daran hat sich bis heute nichts geändert) die Produktentwicklung mit einer vorgelagerten Grundlagenforschung intensiver betrieben werden als im Bauwesen. Luxuriös ausgestattete Ozeandampfer, Speise- und Schlafwagenausstattungen von Eisenbahnwaggons, Automobile und Flugzeuge wurden mit allen den dabei zur Verwendung kommenden Materialien und Verarbeitungstechniken als Fundgrube für innovativen Hochbau betrachtet. Beispiel 120|1-30: (1) Theatervorhang, (2) Panzertür [12]
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120|1|1|6 Die Möglichkeiten neuer Werkstoffe und Fertigungsmethoden leiteten einen grundlegenden Umschwung in der Architekturgeschichte ein.
Hermann Muthesius, Peter Behrens und Walter Gropius waren im deutschsprachigen Raum die großen Neuerer. Industrielle Produkte und deren Fertigung dienten den Architekten zur Richtungsbestimmung im Bereich der Architektur. Ziel war das Heranrücken der Gebäudeherstellung an den Standard der allgemeinen industriell vorgefertigten Produktion. Die Gestaltung eines Gesamtbaus und seiner Bauteile sollte unter ästethischer Berücksichtigung der neuen Prozessabläufe geschehen. Das Bauhaus, zuerst in Weimar, später in Dessau angesiedelt, war in Deutschlands Zwischenkriegszeit die wichtigste Entwicklungsstätte für dieses Konzept des „Neuen Bauens“. Der Typus des Schiebens und des Klappens als fundamentale Merkmale von „mechanischen Isolatoren“ kann anhand eines Theatervorhangs und einer Panzertür dargestellt werden. Beispiel 120|1-31: Schleusentore als Typus für abgedichtete Torsysteme [12]
Beispiel 120|1-32: Zeppelinhangars mit Dreh- und Schiebefalttoranlage [12]
Die vergleichsweise zum Hausbau ausgereiften Schließ- und Abdichtungskonstruktionen aus der Welt des Fahrzeugbaus werden damals schon als technische Richtschnur für eine Modernisierung der Hochbauelemente angesehen. Beispiel 120|1-33: Ausgereifte frühe Türsysteme aus dem Waggon-, dem Automobil- und dem Flugzeugbau [12]
Entwicklung in der Architektur | 15
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Beispiel 120|1-34: Frühe Formen von Sektionalschiebetoren und Faltschiebetoren [12]
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Typenentwicklungen Türen haben sich aus den einfachen Holz-Verschlagstüren entwickelt. Die Abbildung 120|1-01 zeigt die schematisch einfach dargestellte Tür mit Spurlager und Band. Diese einfachen Türen wurden in Brettbauweise ausgeführt. Aus dieser Bauweise hat sich die einfache Drehtür in Brettbauweise entwickelt. Die Bretttüren sind als Außentüren nur bedingt geeignet, da sie durch die Stoßfugen der Bretter keine optimale Dichtfunktion (Wind- u. Schlagregendichtheit) ermöglichen.
120|1|2 Türen haben sich aus den einfachen HolzVerschlagstüren entwickelt.
Abbildung 120|1-01: Einfache Bretttür, Rahmentür
Mit der in der Gotik entstandenen Stollenbauweise wurden die Rahmentüren bestehend aus vertikalen Friesen und horizontal eingesetzten Zapfenstücken entwickelt. Ermöglicht wurde diese Stollenbauweise durch den Einsatz der Schlitz- und Zapfenverbindung sowie durch die Technik, dünn ausgehobelte bzw. dünn zugeschnittene Holzplatten auf Stoß zu verleimen und Füllungen einzuarbeiten. Je nach Anzahl der Füllungen unterscheidet man 4-fach- und 6fach-Füllungen. Anstelle von Holz können die Füllungen auch mit Glas ausgeführt werden. Mithilfe der Stollenbauweise können sehr leichte Türen und damit auch für sehr großformatige Tür- und Toröffnungen gebaut werden.
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In der Stollenbauweise können auch für großformatige Tür- und Toröffnungen leichte Türen gebaut werden.
Diese Rahmentür stellt die Basis vieler heutiger Türkonstruktionen dar und hat sich in ihren Konstruktionsmerkmalen bis zu heutigen Stahlkonstruktionen erhalten. Abbildung 120|1-02: Rahmentür
Außentüren können sowohl nach innen als auch nach außen aufgehen. Soweit gesetzliche Vorschriften nicht eine nach außen aufgehende Tür erfordern (Fluchttür), ist eine nach innen aufgehende Tür speziell bei Türen, die direkt auf Verkehrswege führen, vorzuziehen. Von Seiten der Dichtfunktion her ist jedoch eine nach außen aufgehende Tür vorzuziehen, da mit dem Windanpressdruck eine Verbesserung der Dichtwirkung erzielt wird. Entscheidend für die Eignung einer Tür als Außentür ist daher die Dichtfunktion im Anschlagsbereich. Abbildung 120|1-03 zeigt die Entwicklung vom stumpfen Anschlag zu einem Anschlag mit mehreren Dichtebenen.
Bei nach außen aufgehenden Außentüren verbessert der Windanpressdruck die Dichtwirkung.
Abbildung 120|1-03: Anschlagformen von Türen
A B
ungefälzter Türflügel mit Außenanschlag ungefälzter Türflügel ohne Anschlag
C D
ungefälzter Türflügel mit Anschlag gefälzter Türflügel mit Anschlag
Abbildung 120|1-04: Aufschlagrichtungen – einfache und doppelte Türen
einfache Tür
doppelte Tür
gekoppelte Tür
Typenentwicklungen | 17
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Für die Verbesserung des Wärmeschutzes von Außentüren wurden zwei Türen hintereinander, teilweise im gemeinsamen Stock angeordnet. Die Entwicklung führte zu einer Kombination von einer nach innen und einer nach außen aufgehenden Tür, die beide auf einem Türstock angeschlagen sind. Eine Spezialität stellt die so genannte gekoppelte Eingangstür dar, bei der mit einer Beschlagsverbindung gleichzeitig die Türdrücker zweier Türen, die beide in gemeinsamer Richtung aufgehen, geöffnet werden können. Mit der Notwendigkeit, Räume voneinander zu trennen, wurden auch Innentüren eingesetzt. Die Entwicklung der Innentüren folgt parallel zu den Außentüren. Auch hier wurden ursprünglich Bretttüren und anschließend Rahmentüren eingesetzt. Die Anforderungen an Innentüren sind in der Regel bauphysikalischer Natur. Hervorzuheben sind der Brandschutz (bei Brandabschnitten) sowie der Schallschutz (in Trennwänden).
120|1|3
Teilungen
Die Anforderungen an Innentüren sind in der Regel bauphysikalischer Natur.
120|1|3
Bei Türstockbreiten von mehr als 1 m wird das Öffnen von Türen unter Umständen bereits problematisch, da relativ viel Stellfläche für das Aufschwingen der Tür benötigt wird. Die Antwort auf dieses Problem der übergroßen Türbreiten und damit verbunden der Manipulation von großen Gewichten ist die Teilung in Stand- und Gehflügel. Ebenso wurden in Tore integrierte Türen zur leichteren Handhabbarkeit konstruiert. Abbildung 120|1-05: Stand- und Gehflügel
Steh- und Gehflügel
Torflügel mit Gehtür
Schiebetor mit Gehflügel
Beispiel 120|1-35: Integrierte Türen in Toren [164]
Eine weitere Möglichkeit der Gliederung von Türen und Toren ist die Teilung in Falttüren mit unterschiedlichen Flügelbreiten, wobei neben den üblichen horizontalen auch vertikale Teilungen möglich sind.
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Beispiel 120|1-36: Ausführungsformen von Falttüren – horizontal und vertikal [148]
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Richtlinien zum Entwurf Öffnungsart und Öffnungsrichtung einer Tür bilden die Grundlage der Planung. Die Profilierung des Türblattes sowie die farbliche Gestaltung sind Kriterien der architektonischen Zielsetzung. Türen müssen so konstruiert sein, dass sie einen Öffnungswinkel von mindestens 100° erreichen. Die architektonische Wirkung von Türen ist gegensätzlich. Sie bilden in geschlossenem Zustand die Raumbegrenzung und müssen dabei Sicherheits- und Komfortansprüchen genügen. Offene Türen verbinden Räume und beeinflussen die Gebrauchstauglichkeit funktioneller Abläufe und Zuordnungen in der Gebäudestruktur. Die wichtigsten Planungskriterien sind: Die Lage der Tür in Bezug auf die Gehlinien und die Sichtbeziehungen im Gebäude unter Berücksichtigung der Nutzung beider angrenzender Räume. Dabei sollen die Ruhe- und Verkehrszonen mit einer zukünftigen Möblierung bedacht werden. Die Wahl der Durchgangsbreite und Durchgangshöhe hinsichtlich der Nutzungsanforderungen. Die Aufschlagrichtung und Bewegungsfläche des Türblattes unter Einbeziehung der zukünftigen Möblierung. Dabei ist die Fluchtrichtung zu berücksichtigen. Die Position des geöffneten Türblattes soll die Raumwirkung und Raumnutzung nicht stören. Der Sichtbezug und die Lichtführung durch das geschlossene Türblatt sind zu definieren. Die Proportion der Öffnung und die Gestaltung des Türelementes sind prägende architektonische Elemente. Das Türelement kann durch Oberlichten und seitlich anhängende transparente, transluzente oder opake Elemente ergänzt werden. Dadurch werden die Lichtführung und die räumliche Wirkung beeinflusst.
120|1|4
Türen müssen so konstruiert sein, dass sie einen Öffnungswinkel von mindestens 100° erreichen.
Abbildung 120|1-06: Türanordnung und Aufschlagrichtung [8]
ungünstige Anordnungen
günstige Anordnungen
Richtlinien zum Entwurf | 19
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Speziell bei Hauszugängen wird mit der räumlichen Sequenz der Tür die Durchlässigkeit einer Grenze reguliert, die in allen Kulturen mit starker Symbolik belegt ist. Im Übergangsbereich zwischen öffentlichem Außenraum und privatem Innenraum bildet das Türelement mit der Funktion der Verriegelung das Kernstück einer Gesamtkomposition, zu der der Raum davor und dahinter gehört. Folgende Elemente können in den Entwurf einbezogen werden: Die Wegführung zur Haustür und die Ausbildung von Vorplätzen dienen der Einstimmung auf die Atmosphäre des Gebäudes, dienen aber auch als Manipulations- und Wartezonen. Die Anordnung von Pergolen, Vordächern und Windfängen als Klimapuffer sind gleichermaßen räumliche Akzente und Witterungsschutz. Anordnung von Postkästen und diversen Stauräumen sowie Steuerungselementen für Klingel, Beleuchtung und Toröffnungsmechanismen Ausprägung von Niveauunterschieden durch Rampen und Stufen Der Bodenbelagswechsel im Eingangsbereich und die Ausbildung einer Türschwelle markieren den eigentlichen Übergang (auch rechtlich) in die Privatsphäre. Anordnung von Schmutzschleusen zum Versorgen von Straßen- und Arbeitsschuhen und -kleidern Bei Warenhauszugängen konzentrieren sich die gestalterischen Maßnahmen, wie automatisch öffnende Nurglaselemente in Verbindung mit einem Heißluftvorhang, darauf, die Wahrnehmung der Schwelle als Barriere aufzulösen. Bei öffentlichen Gebäuden kann auch die Anordnung einer Portiersloge zur Überwachung des Eingangs erforderlich sein. Die bauliche Ausprägung des Zuganges kann in das Gebäude integriert oder additiv als Bauteil angefügt werden.
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Terminologie In nationalen sowie auch in europäischen Normen sind die Begriffe und Definitionen für Türen und Tore geregelt. Trotz Unterschiede in den einzelnen Bezeichnungen auch im deutschen Sprachraum, sollte sowohl in der Ausschreibung als auch in den Baubeschreibungen auf die genormten Bezeichnungen zurückgegriffen werden. Tür Türen bestehen aus Türblatt und Türstock bzw. Zarge und den zugehörigen Einbauelementen (z. B. Beschläge). Sie sind Bauteile zum Abschluss einer Wandöffnung, die den Durchgang erlauben und Licht einlassen können. Tor Ab einer Breite der Stocklichte von >2,5 m, einer Fläche von >6,25 m² und einer Masse von mehr als 160 kg spricht man meist von Toren, wobei normativ keine genaue Definition besteht. Für den Fahrzeugverkehr vorgesehene Öffnungen werden ebenfalls von Toren abgeschlossen. Türblatt Das Türblatt stellt den beweglichen Teil der Tür dar und besteht aus Decklage, Einlagen, Rahmen, Füllungen und Versteifungsprofilen. Türblätter werden als Füllungstürblatt oder als Vollbautürblatt ausgeführt. Das Vollbautürblatt kann aus einem einzelnen plattenförmigen Werkstoff
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Türen bestehen aus Türblatt und Türstock bzw. Zarge und den zugehörigen Einbauelementen. Tore sind große, schwere Türen.
bestehen aber auch Verglasungen aufweisen. Das Füllungstürblatt besteht aus miteinander verbundenen Friesen, mit einer oder mehreren Füllungen, mit oder ohne Sprossen. Türstock Der Türstock verbindet den Rohbauteil der Wand mit dem der Tür. Türstöcke können als Pfosten-, Rahmen- oder Futterstock, mit oder ohne Blindstock ausgeführt werden. Der Türstock muss auftretende Kräfte in die Wand einleiten und hat die Beschlagsteile zu fixieren. Darüber hinaus werden aus der bestimmungsgemäßen Verwendung des Türblattes Anforderungen an den Türstock und den Bauanschluss gestellt. Ein Beispiel dazu sind Brandschutz- und Schallschutztüren.
Der Türstock muss auftretende Kräfte in die Wand einleiten und die Beschlagsteile fixieren.
Pendeltür Pendeltüren sind Drehflügeltüren, die in beiden Öffnungsrichtungen geöffnet werden können. Falltür Eine Falltür ist ein horizontaler Abschluss, der von der Funktion einer Tür abgeleitet ist und in der Regel auf Fluchtwegen besonderen Anforderungen unterliegt bzw. in diesen Bereichen nicht zulässig ist. Abbildung 120|1-07: Allgemeine Begriffe bei Türen
Allgemeine Begriffe zu Türen - Türsturz: oberer Rahmenteil der Zarge - Zarge: Ein umlaufender Rahmen (Stockverkleidung), der als Leibung für die Tür dient. - Schwelle: Die Schwelle, der untere Teil der Zarge, kann eben oder mit Anschlag ausgebildet werden. Für das behindertengerechte Bauen ist eine Begrenzung der Schwellenhöhe vorgesehen. - Bandseite: Unter Bandseite wird jene Seite der Tür verstanden, bei der die Türbänder angeordnet sind. - Einschlagseite: Unter der Einschlagseite wird jene Seite verstanden, bei der das Schließblech angeordnet ist.
Terminologie | 21
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Abbildung 120|1-08: Begriffe im Zusammenspiel zwischen Türstock/Zarge und Türblatt
Die planliche Darstellung von Türen und Toren ist in der ÖNORM A 6240-2 [43] geregelt und enthält Vorgaben für die Bemaßung von Grundrissen und Schnitten. Bei der Kotierung und Beschriftung von Türen und Toren ist sowohl für den Einreichplan als auch für die Ausführungspläne davon auszugehen, dass immer die lichten Durchgangsmaße als Bezeichnung auf den Türachsen angeführt werden. In den Ausführungsplänen sind ergänzend die lichten Rohbaumaße für den Einbau anzugeben, wobei im Fall nichttragender Wände auch die Vermaßung der Türachsen ausreicht. Abbildung 120|1-09: Einreichplan 1:100 – Grundriss Schnitt
Abbildung 120|1-10: Ausführungsplan 1:50 – Grundriss Schnitt
22 | Grundlagen
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Abmessungen
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Die Mindestwerte für die lichten Durchgangsbreiten von Türen sind in Österreich für Neubauten in Abhängigkeit von der Gebäudenutzung und der Personenanzahl in der OIB-Richtlinie 4 [37] festgelegt. Tabelle 120|1-01: Durchgangsbreiten und Durchgangshöhen von Türen [37]
Mindestdurchgangsbreite
Standarddurchgangsbreite lichte Durchgangshöhe
Breite | Höhe [cm] Gebäudeart, Gebäudenutzung, Personenanzahl 60 Bestandsgebäude, Nebenräume (WC, Dusche, Bad, Abstellraum) 80 allgemeine Anforderung und Fluchtwege bis max. 40 Personen Haupteingang und Wohnungseingangstüren bei barrierefreien Wohngebäuden, Fluchtwege bis max. 80 90 Personen 100 Fluchtwege bis max. 120 Personen Fluchtwege für mehr als 120 Personen, für jeweils weitere angefangene 10 Personen um jeweils 10 cm 100+10x vergrößert 60, 65, 70, 75 einflügelige Türen, Bestandsgebäude 80, 85, 90, 95, 100 einflügelige Türen zweiflügelige Türen je Türflügel, Gehflügel- und Stehflügelbreite variierend, 65, 75, 85, 95 Stehflügelbreite Gehflügelbreite Türen 200 210 bis 480
Tore in Abhängigkeit der Nutzung (Befahrbarkeit)
Abbildung 120|1-11: Einbaumaße von Türen
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Vorschriften
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Nachdem Türen und Tore in ihrer primären Funktion zur sicheren Benutzung eines Gebäudes sowie der Trennung unterschiedlicher Nutzungen und dem äußeren Abschluss dienen, beinhalten die behördlichen Vorschreibungen hauptsächlich Regelungen über Mindestabmessungen und Situierungen (Fluchtweglängen, Aufschlagrichtungen) sowie den Wärme-, Schall- und Brandschutz. Durch die Harmonisierung der Bauordnungen gelten die
Abmessungen | 23
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Richtlinien des OIB (Österreichisches Institut für Bautechnik) als technische Basisdokumente, nachfolgend sind beispielhaft einige Bestimmungen angeführt. Bauordnung Wien [32]: § 83.
§102.
§110.
Bauteile vor der Baulinie oder Straßenfluchtlinie: (4) Vorbauten, Türen und Fensterabschlüsse dürfen bis zu einer Höhe von 2,50 m nicht in den Gehsteig ragen. Bis zu einer Höhe von 6 m dürfen sie weiters eine 60 cm innerhalb der fahrbahnseitigen Gehsteigkante gedachte Linie nicht überragen. Schutz vor Feuchtigkeit: (2) Dacheindeckungen, Außenwände, Außenfenster und -türen sowie sonstige Außenbauteile müssen Schutz gegen Niederschlagswässer bieten. Erschließung: (1) Alle Bauwerksteile sind so zu erschließen, dass sie entsprechend dem Verwendungszweck sicher zugänglich und benützbar sind. Die Durchgangshöhen bei Türen, Toren, Treppen sind so zu bemessen, dass eine gefahrlose Benützung möglich ist.
OIB-Richtlinie 2 [35]: Brandschutz 3.1.3
3.1.8
3.2.2
3.9.2
5.1 5.1.3 5.3.3 5.3.6
7.3.4
Brandabschnitte sind durch brandabschnittsbildende Bauteile (z. B. Wände, Decken) gegeneinander abzutrennen. Bei Wänden von Treppenhäusern, die Brandabschnitte begrenzen, gelten abweichend davon die Anforderungen an Wände von Treppenhäusern gemäß Tabellen einschließlich der zugehörigen Türen. Türen, Tore, Fenster und sonstige Öffnungen in Außenwänden, die an brandabschnittsbildende Wände anschließen, müssen von der Mitte der brandabschnittsbildenden Wand – falls die horizontale Brandübertragung nicht durch gleichwertige Maßnahmen begrenzt werden kann – einen Abstand von mindestens 50 cm haben. … Für Türen bzw. Abschlüsse in Trennwänden und Trenndecken gilt: a) Tabelle 2a, 2b bzw. 3 für Türen in Wänden von Treppenhäusern, b) EI2 30 für Türen in Trennwänden von Gängen zu Wohnungen oder von Gängen zu Betriebseinheiten mit Büronutzung oder büroähnlicher Nutzung sowie EI 30 für diese Türen umgebende Glasflächen mit einer Fläche von nicht mehr als der Türblattfläche; ausgenommen davon sind Gebäude der Gebäudeklasse 2 mit nicht mehr als zwei Wohnungen, c) EI2 30-C für sonstige Türen in Trennwänden, d) EI2 30 für Türen bzw. Abschlüsse in Decken zu nicht ausgebauten Dachräumen. Wände und Decken von Räumen mit erhöhter Brandgefahr müssen in REI 90 bzw. EI 90 ausgeführt und raumseitig in A2 bekleidet sein. … Türen und Tore oder sonstige Verschlüsse müssen in EI2 30-C ausgeführt werden. … Fluchtwege Zwischen Treppenhäusern und Gängen sind Türen gemäß Tabelle 2a, 2b bzw. 3 anzuordnen. Gänge – ausgenommen offene Laubengänge – sind mindestens alle 40 m durch Türen in E 30-C zu unterteilen. Die auf offene Laubengänge mündenden Fenster müssen in EI 30 entweder als Fixverglasung oder selbstschließend ausgeführt werden. Alternativ können vor die Fenster Abschlüsse in EI 30 vorgesetzt werden, die im Brandfall selbsttätig schließen. Die auf offene Laubengänge mündenden Türen sind in EI2 30 auszuführen. Die Anforderungen gelten nicht, wenn … Ausnahmen angeführt. Ein einziger Fluchtweg über ein Treppenhaus bzw. eine Außentreppe gemäß Punkt 5.1.1 b) ist nur zulässig in Beherbergungsstätten mit nicht mehr als 100 Gästebetten, wenn die Wände zwischen Gängen und Gästezimmern bzw. Gängen und sonstigen Räumen in REI 30 bzw. EI 30 ausgeführt werden. Türen in diesen Wänden müssen EI2 30-C entsprechen.
24 | Grundlagen
120-1-20220531
OIB-Richtlinie 2 Brandschutz
Tabelle 2a+b: Anforderungen an Treppenhäuser bzw. Außentreppen im Verlauf des einzigen Fluchtweges Türen in Wänden von Treppenhäusern: zu Wohnungen, Betriebseinheiten sowie sonstigen Räumen: GK 2: EI2 30; GK 3: EI2 30-C; GK 4: EI2 30-C-S200; GK 5 mit mechanischer Belüftungsanlage: EI2 30-C; GK 5 mit automatischer Brandmeldeanlage und Rauchabzugseinrichtung; EI2 30-C-S200 Tabelle 3: Anforderungen an Treppenhäuser bzw. Außentreppen im Verlauf von Fluchtwegen Türen in Wänden von Treppenhäusern: zu Wohnungen: GK 2 bis GK 5: EI2 30
OIB-Richtlinie 3 [36]: Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz 10.1 10.1.1
Lüftung Aufenthaltsräume und Sanitärräume müssen durch unmittelbar ins Freie führende Fenster, Türen und dergleichen ausreichend gelüftet werden können. Davon kann ganz oder teilweise abgesehen werden, wenn eine mechanische Lüftung vorhanden ist, die eine für den Verwendungszweck ausreichende Luftwechselrate zulässt. Die Lüftung von Aufenthaltsräumen durch unmittelbar ins Freie führende Fenster, Türen und dergleichen ist ebenfalls gewährleistet, wenn vor diese verglaste Loggien oder Wintergärten vorgesetzt sind, welche der jeweiligen Wohn- und Betriebseinheit zugeordnet sind und über öffenbare Fenster, Türen und dergleichen verfügen. Bei sonstigen innenliegenden Räumen, ausgenommen Gänge, ist für eine Lüftungsmöglichkeit zu sorgen.
OIB-Richtlinie 4 [37]: Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit 2.7 2.7.1 2.7.2 2.7.3 2.8 2.8.1
2.8.2
2.8.4
2.8.5
2.9 2.9.1
Allgemeine Anforderungen an Türen Die nutzbare Breite der Durchgangslichte von Türen hat mindestens 80 cm zu betragen. Die nutzbare Höhe der Durchgangslichte von Türen hat mindestens 2,00 m zu betragen. Türen von Toiletten mit einer Raumgröße unter 1,80 m² dürfen nicht nach innen öffnend ausgeführt sein. Türen im Verlauf von Fluchtwegen Türen im Verlauf von Fluchtwegen müssen mindestens folgende nutzbare Breite der Durchgangslichte aufweisen: • für höchstens 40 Personen: 80 cm, • für höchstens 80 Personen: 90 cm, • für höchstens 120 Personen: 1,00 m. Liegen zwei Türen im Abstand von maximal 20 cm nebeneinander, können sie als eine Tür gerechnet werden. Bei Türen im Verlauf von Fluchtwegen für mehr als 120 Personen muss die nutzbare Breite der Durchgangslichte für jeweils weitere angefangene zehn Personen um jeweils 10 cm erhöht werden. Aus einem Raum, der zum Aufenthalt für mehr als 120 Personen bestimmt ist, müssen mindestens zwei ausreichend weit voneinander entfernte Ausgänge direkt auf einen Fluchtweg führen. Türen im Verlauf von Fluchtwegen, auf die mehr als 15 Personen gleichzeitig angewiesen sind, müssen in Fluchtrichtung öffnend ausgeführt werden, jederzeit in Fluchtrichtung leicht und ohne fremde Hilfsmittel geöffnet werden können und als Drehflügeltüren oder sicherheitstechnisch gleichwertig ausgeführt werden. Türen im Verlauf von Fluchtwegen in Wohngebäuden, auf die nicht mehr als 40 Personen gleichzeitig angewiesen sind, müssen nicht in Fluchtrichtung öffnend ausgeführt werden. Zusätzliche Anforderungen an barrierefreie Türen Bei einflügeligen und zweiflügeligen Türen muss die nutzbare Breite der Durchgangslichte des Gehflügels mindestens 80 cm aufweisen. Dieses Mindestmaß darf durch das Türblatt nicht eingeschränkt werden.
OIB-Richtlinie 3 Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz
OIB-Richtlinie 4 Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit
Vorschriften | 25
120-1-20220531
2.9.2
In barrierefreien Wohngebäuden gemäß Punkt 7.4 müssen Türen im Verlauf vom Haupteingang bis einschließlich der Wohnungseingangstüren eine nutzbare Breite der Durchgangslichte von mindestens 90 cm aufweisen.
3.1.3
Schwellen und Türanschläge sind zu vermeiden. Erforderliche Schwellen und Türanschläge dürfen 2 cm nicht übersteigen. Bei Türen, an die Anforderungen an den Schall- bzw. Wärmeschutz gestellt werden, dürfen Schwellen und Türanschläge 3 cm nicht übersteigen. Abweichend davon … Ausnahmen angeführt. Glastüren und Verglasungen ohne absturzsichernde Funktion Folgende Verglasungen müssen aus Sicherheitsglas (Einscheiben-Sicherheitsglas oder Verbund-Sicherheitsglas) hergestellt sein: Ganzglastüren, Verglasungen in Türen und in Fenstertüren bis 1,50 m Höhe über der Standfläche, …
5.1 5.1.1
Abbildung 120|1-12: Durchgangsbreiten Fluchtwege und Türen – OIB-Richtlinie 4 [37]
OIB-Richtlinie 5 [38]: Schallschutz 2.2.3
2.2.4
2.3
Für Wohngebäude, -heime, Hotels, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Kurgebäude u. dgl. dürfen für die Schalldämmung der Außenbauteile von Aufenthaltsräumen folgende Werte in Abhängigkeit des maßgeblichen Außenlärmpegels nicht unterschritten werden: - Fenster und Außentüren: 28 bis 48 dB Für Verwaltungs- und Bürogebäude u. dgl. dürfen für die Schalldämmung der Außenbauteile von Aufenthaltsräumen folgende Werte nicht unterschritten werden: - Fenster und Außentüren: 28 bis 43 dB Anforderungen an den Luftschallschutz innerhalb von Gebäuden: Wände, Decken und Einbauten zwischen Räumen sind so zu bemessen, dass bedingt durch die Schallübertragung durch den Trennbauteil und die SchallLängsleitung z. B. der flankierenden Bauteile die folgenden Werte der bewerteten Standard-Schallpegeldifferenz DnT,w nicht unterschritten werden: - mit Verbindung durch Türen, Fenster oder sonstige Öffnungen: 35 bis 50 dB
OIB-Richtlinie 6 [39]: Energieeinsparung und Wärmeschutz 4.4.1
Beim Neubau eines Gebäudes oder Gebäudeteiles dürfen bei konditionierten Räumen folgende Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte) nicht überschritten werden: - FENSTER, FENSTERTÜREN, VERGLASTE TÜREN jeweils in Wohngebäuden (WG) gegen Außenluft: 1,40 W/m²K - FENSTER, FENSTERTÜREN, VERGLASTE TÜREN jeweils in Nicht-Wohngebäuden (NWG) gegen Außenluft: 1,70 W/m²K
26 | Grundlagen
120-1-20220531
OIB-Richtlinie 5 Schallschutz
OIB-Richtlinie 6 Energieeinsparung und Wärmeschutz
120|2
Funktionen und Anforderungen
120|2
Speziell für Innentüren sind in den ÖNORMen B 5330-1 [53] und B 5337 [61] Anforderungen enthalten, die sich von allgemeinen Anforderungen an das Türblatt, den Türstock bzw. die Zarge über allgemeine Anforderungen an den Bauteil Tür bis zu besonderen Anforderungen erstrecken. Die in diesen Normen enthaltenen Angaben können als Mindesterfordernis angesehen werden, für Außentüren sind ergänzende Regelungen in der ÖNORM B 5339 [63] angeführt.
120|2|1
Anforderungen an Türblätter
120|2|1
Die Einhaltung der Anforderungen an Türblätter, die nicht als Türsystem mit der Zarge geliefert werden, ist besonders für das funktionsgerechte Zusammenspiel zwischen dem Türblatt und dem Türstock bzw. der Zarge wichtig. Als wichtigste Anforderungen ergeben sich dabei die Maßgenauigkeit und Ebenheit sowie die mechanische Festigkeit.
Anforderungen an Türblätter sind Maßgenauigkeit, Ebenheit und mechanische Festigkeit.
Tabelle 120|2-01: Innentüren – Anforderungen an Türblätter – ÖNORM B 5337 [61] A Anforderungen
Maßabweichungen ÖNORM EN 1529
Höhe/Breite (ℎ/𝑏) Dicke (𝑑) Rechtwinkeligkeit (𝑟)
allgemeine Ebenheit ÖNORM EN 1530
Verwindung Längskrümmung Querkrümmung
lokale Ebenheit ÖNORM EN 1530 Festigkeitsanforderungen ÖNORM EN 1192
120|2|1|1
harter Stoß
Innentüren mit geringer Beanspruchung Klasse 2 ± 1,5 mm ± 1,0 mm ± 1,5 mm Klasse 3 4 mm 4 mm 2 mm Klasse 3 0,3 mm Klasse 1 1,5 J/a 𝑎 = MW ≤20 mm MW 𝑡 ≤1,0 mm 𝑡 ≤1,5 mm
Beanspruchungsklassen B C Innentüren mit Innentüren mit mittlerer und erhöhter mittlerer klimatischer Beanspruchung Beanspruchung Klasse 2 Klasse 2 ± 1,5 mm ± 1,5 mm ± 1,0 mm ± 1,0 mm ± 1,5 mm ± 1,5 mm Klasse 4 Klasse 4 2 mm 2 mm 2 mm 2 mm 1 mm 1 mm Klasse 4 Klasse 4 0,2 mm 0,2 mm Klasse 2 Klasse 2 3 J/a 3 J/a 𝑎 = MW ≤ 20 mm 𝑎 = ≤ 20 mm MW 𝑡 ≤1,0 mm MW 𝑡 ≤1,0 mm 𝑡 ≤1,5 mm 𝑡 ≤1,5 mm
Maßabweichungen
Tabelle 120|2-02: Toleranzklassen für Türblätter, Maßabweichungen – ÖNORM EN 1529 [93]
120|2|1|2
Höhe/Breite [mm] 2,0 1,5 1,0
Klasse 2 ± 1,5 mm ± 1,0 mm ± 1,5 mm Klasse 4 2 mm 2 mm 1 mm Klasse 4 0,2 mm Klasse 2 3 J/a 𝑎 = MW ≤ 20 mm MW 𝑡 ≤1,0 mm 𝑡 ≤1,5 mm
120|2|1|1
ÖNORM EN 1529 [93] definiert für Türblätter, die unabhängig von Zargen geliefert werden, Anforderungen an die Toleranzen der Maßabweichungen. Die festgelegten Toleranzklassen basieren auf den zulässigen Abweichungen von Höhe, Breite, Dicke und Rechtwinkeligkeit.
Toleranzklasse 1 2 3
D Innentüren mit erhöhter Beanspruchung
zulässige Abweichungen Dicke [mm] Rechtwinkeligkeit [mm] 1,5 1,5 1,0 1,5 0,5 1,0
Ebenheit
Die Toleranzklassen der Maßabweichungen basieren auf zulässigen Abweichungen von Höhe, Breite, Dicke und Rechtwinkeligkeit.
120|2|1|2
Die Festlegungen der ÖNORM EN 1530 [94] beinhalten sowohl Anforderungen an die allgemeine Ebenheit wie Verwindung, Längskrümmung und Querkrümmung als auch an die lokale Ebenheit. Diese kann für die Erfüllung
Anforderungen an Türblätter | 27
120-2-20220531
sowohl der visuellen Anforderungen als auch der Leistungsanforderungen wichtig sein und betrifft nur die visuelle Auswirkung von welligen Oberflächenunebenheiten in kleinen Flächen der Türblattoberfläche. Die jeweiligen Werte der Toleranzklassen stellen wie bei den Maßabweichungen die maximal zulässigen Abweichungen dar. Tabelle 120|2-03: Toleranzklassen für Türblätter, Ebenheit – ÖNORM EN 1530 [94] Toleranzklasse
lokale Ebenheit
1 2 3 4
120|2|1|3
zulässige Abweichungen Verwindung Längskrümmung
Querkrümmung
[mm]
[mm]
[mm]
[mm]
0,6 0,4 0,3 0,2
10,0 8,0 4,0 2,0
10,0 8,0 4,0 2,0
6,0 4,0 2,0 1,0
Festigkeitsanforderungen
120|2|1|3
ÖNORM EN 1192 [90] dient zur Klassifizierung der Festigkeit von Türblättern, Türzargen und Türelementen, um bei vertikaler Belastung, statischer Verwindung, weichem und schwerem sowie hartem Stoß entsprechenden Widerstand zu leisten. Die Leistungsklassen berücksichtigen den üblichen Gebrauch für eine Reihe von Nutzungskategorien. Tabelle 120|2-04: Klassen und Kategorien der Nutzungsleistung – ÖNORM EN 1192 [90] Klasse 1-2 2-3 3-4 4
Nutzungskategorie Beschreibung Bei gelegentlichem Gebrauch mit achtsamer Benutzung der Türen, z. B. durch Eigentümer niedrig bis mittel von Privathäusern, ist die Möglichkeit eines Unfalls oder einer falschen Behandlung gering. Bei mittlerem Gebrauch mit achtsamer Benutzung der Türen besteht die Möglichkeit eines mittel bis groß Unfalls oder einer falschen Behandlung. Bei hohem Gebrauch durch die Öffentlichkeit mit unachtsamer Benutzung ist die groß bis extrem Möglichkeit eines Unfalls oder einer falschen Behandlung groß. extrem Die Türen sind häufig einem gewaltsamen Gebrauch ausgesetzt.
Widerstand gegen vertikale Belastung Der Widerstand gegen eine vertikale Belastung, die auf der freien Ecke einer geöffneten Drehflügeltür angreift, ist nach ÖNORM EN 947 [77] zu prüfen, wobei die anzuwendenden Belastungswerte entsprechend der Klassifizierung der Tabelle 120|2-05 zu entnehmen sind. Nach der Prüfung darf die resultierende bleibende Verformung 1 mm nicht überschreiten. Widerstand gegen statische Verwindung Wie bei der vertikalen Belastung ist auch bei der statischen Verwindung die zur Klassifizierung erforderliche Kraft auf ein in der Zarge montiertes und in offenem Zustand befindliches Türblatt aufzubringen. Nach der Prüfung gemäß ÖNORM EN 948 [78] darf die resultierend bleibende Verformung 2 mm nicht überschreiten.
28 | Funktionen und Anforderungen
120-2-20220531
Türblätter, Türzargen und Türelemente müssen ausreichenden Widerstand gegen vertikale Belastung, statische Verwindung und Stoßkräfte aufweisen.
Abbildung 120|2-01: Kraftaufbringung für Vertikallasten und statische Verwindung
Vertikallasten ÖNORM EN 947 [77]
statische Verwindung ÖNORM EN 948 [78]
Widerstand gegen die Prüfung mit einem weichen und schweren Stoßkörper Drehflügel- und Schiebetüren sind entsprechend der für die Klassifizierung erforderlichen Aufschlagenergie (Tabelle 120|2-05) in geschlossenem Zustand gemäß ÖNORM EN 949 [79] durch dreimaliges Aufbringen der Schlagenergie pro Türseite zu prüfen. Damit sich eine Tür für eine bestimmte Leistungsklasse qualifiziert, darf die resultierend bleibende Verformung bei der Messung der Ebenheit 2 mm nicht überschreiten. Widerstand gegen einen harten Stoßkörper Die in der ÖNORM EN 950 [80] festgelegten Prüfverfahren dienen zur Bestimmung von Beschädigungen durch den Aufprall eines harten Objekts am Türblatt und der Bestimmung der Festigkeit der Konstruktion, nicht jedoch zur Beurteilung optischer Mängel durch Stoßeinwirkung. Die anzuwendende Aufschlagenergie ist entsprechend der Leistungsstufen auszuwählen. Für eine Klassifizierung darf der Mittelwert der Einschlagdurchmesser 20 mm, der Mittelwert der Einschlagtiefen 1,0 mm und der Höchstwert der Einschlagtiefen 1,5 mm nicht überschreiten.
Der Stoßwiderstand wird mit weichen und schweren sowie mit harten Stoßkörpern geprüft.
Tabelle 120|2-05: Klassifizierung der mechanischen Festigkeit – ÖNORM EN 1192 [90] Widerstand gegen vertikale Belastung statische Verwindung weichen und schweren Stoß harten Stoß
120|2|1|4
[N] [N] [J] [J]
Klasse 1 400 200 25 1,5
Klasse 2 600 250 50 3
Klasse 3 800 300 100 5
Klasse 4 1000 350 150 8
Befestigung von Bändern und Schloss
120|2|1|4
Die Bänder müssen dauerhaft befestigt sein, der erforderliche Nachweis der Bandbefestigung erfolgt gemäß ÖNORM EN 12400 [115] und ÖNORM EN 947 [77]. Dabei hat die vertikale Belastung 1500 N zu betragen und die bleibende Verformung darf den Wert von 2 mm nicht überschreiten. Das Schloss ist im oder am Türblatt unverrückbar und dauerhaft zu befestigen und der Schlossstulp im Türblatt bündig einzulassen.
Anforderungen an Türblätter | 29
120-2-20220531
120|2|2
Anforderungen an Türstock bzw. Zarge
120|2|2
Die festgelegten Anforderungen an Türstöcke bzw. Zargen ergänzen die Erfordernisse an Türblätter zur Schaffung eines funktionsgerechten Bauteils für den Raumabschluss.
120|2|2|1
Abmessungen und Toleranzen
120|2|2|1
Zur Funktionserfüllung einer Tür müssen außer den festgelegten Herstellungstoleranzen des Türblattes und des Türstockes bzw. der Holz- und Stahlzarge auch bestimmte Einbautoleranzen – wie in ÖNORM B 5335 [60] festgelegt – eingehalten werden. Abweichungen nicht eingebauter Türstöcke bzw. Holzund Stahlzargen von der Rechtwinkeligkeit und Verwindung müssen bei richtigem Versetzen so weit behoben werden können, dass sie den Anforderungen von Türblättern entsprechen.
Geradheit der Kanten: Im eingebauten Zustand darf die Abweichung höchstens 1/1000 der Messmittellänge (Mindestlänge des Messmittels 1800 mm) betragen. Rechtwinkeligkeit: Die Abweichung vom rechten Winkel im Sturzbereich, gemessen mit einem Messwinkel (Schenkellänge 500 mm), darf maximal 1,0 mm betragen. Abweichung von der Lotrechten: Die Abweichung darf im eingebauten Zustand höchstens 1/1000 der Messmittellänge (Mindestlänge des Messmittels 1800 mm) betragen. Verwindung: Der Abstand eines Eckpunktes des Stockes bzw. der Zarge von der durch die drei anderen Eckpunkte gelegten Bezugsebene darf maximal 𝑙/1000 betragen.
Türstöcke, Holz- und Stahlzargen müssen den Anforderungen von Türblättern entsprechen.
Abbildung 120|2-02: Einbauanforderungen an Türstock bzw. Zarge – ÖNORM B 5335 [60]
Geradheit der Kanten
Rechtwinkeligkeit
Abweichung von der Lotrechten
Die Mindestbreite der Stocklichte hat 600 mm und bei barrierefreier Ausführung gemäß ÖNORM B 1600 [46] mindestens 800 mm zu betragen. Die Mindesthöhe der Stocklichte ist 2000 mm und sollte sich bei Verwendung von z. B. Türschließern, Schwellen oder Winkelschienen um nicht mehr als 30 mm vermindern.
120|2|2|2
Befestigung von Bändern und Schließblech Für die Befestigung der Bänder gelten die gleichen Voraussetzungen und Prüfbestimmungen wie für Türblätter. Türstöcke und Zargen müssen
30 | Funktionen und Anforderungen
120-2-20220531
120|2|2|2
Schließöffnungen aufweisen, die geeignet sind, ÖNORM B 5350 [64] aufzunehmen. Die Schließbleche dauerhaft befestigt werden können und bei geschlossener Tür einem einmaligen weichen und schweren Stoß ÖNORM EN 949 [79] standhalten.
120|2|3
Schlösser gemäß müssen fest und und verschlossener von 50 J gemäß
Anforderungen an Türen
120|2|3
Neben den Anforderungen an Türblätter, Türstock bzw. Zarge müssen Türen so konstruiert sein, dass sie einen Öffnungswinkel von mindestens 100° erreichen und entsprechend ihrer Beanspruchungsklasse und Verwendung die allgemeinen Anforderungen (Tabelle 120|2-06) hinsichtlich Bedienungskräften, Festigkeit sowie mechanischer Beanspruchung und die bauphysikalischen Anforderungen erfüllen.
Türen müssen so konstruiert sein, dass sie einen Öffnungswinkel von mindestens 100° erreichen
Tabelle 120|2-06: Anforderungen an Innentüren – ÖNORM 5337 [61] A Anforderungen
Innentüren mit geringer Beanspruchung Klasse 3
Bedienungskräfte ÖNORM EN 12217
Festigkeitsanforderungen ÖNORM EN 1192 mechanische Beanspruchung ÖNORM EN 12400
Klimabelastung ÖNORM EN 12219
Schließkraft bzw. Kraft 1) zur Einleitung einer Bewegung Handbedienung des Beschlages Fingerbedienung (Schlüssel) Widerstand gegen: vertikale Belastung statische Verwindung weichen und schweren Stoß Zyklenanzahl Türseite 1 Türseite 2 Verwindung Längskrümmung Querkrümmung 𝑅 𝑈-Wert Höhe und Breite
Beanspruchungsklassen B C Innentüren mit Innentüren mit mittlerer und mittlerer erhöhter Beanspruchung klimatischer Beanspruchung Klasse 3 Klasse 3
D Innentüren mit erhöhter Beanspruchung
Klasse 3
25 N
25 N
25 N
25 N
25 N und 2,5 Nm
25 N und 2,5 Nm
25 N und 2,5 Nm
25 N und 2,5 Nm
6 N und 1,5 Nm
6 N und 1,5 Nm
6 N und 1,5 Nm
6 N und 1,5 Nm
Klasse 1 400 N; 𝑡 ≤1,5 mm 200 N; 𝑡 ≤2 mm
Klasse 2 600 N; 𝑡 ≤1,5 mm 250 N; 𝑡 ≤2 mm
Klasse 2 600 N; 𝑡 ≤1,5 mm 250 N; 𝑡 ≤2 mm
Klasse 3 800 N; 𝑡 ≤1,5 mm 300 N; 𝑡 ≤2 mm
25 J
50 J
50 J
100 J
Klasse 4
Klasse 6
Klasse 5
Klasse 6
50000
200000
100000
200000
Klima a Klima b Klima c Klima b 23° C; 30 % r. L. 23° C; 30 % r. L. 23° C; 30 % r. L. 23° C; 30 % r. L. 18° C; 50 % r. L. 13° C; 65 % r. L. 3° C; 85 % r. L. 13° C; 65 % r. L. Verformungsklasse 1 Verformungsklasse 2 Verformungsklasse 2 Verformungsklasse 2 8 mm 4 mm 4 mm 4 mm 8 mm 4 mm 4 mm 4 mm 4 mm 2 mm 2 mm 2 mm Anforderungen gemäß ÖNORM B 8115-2 gemäß OIB-Richtlinie 6 gemäß den gesetzlichen Bestimmungen
Schallschutz Wärmeschutz Abmessungen Stoßfestigkeit mindestens Klasse 1 bei Glastüren mit Verletzungsgefahr ÖNORM EN 13049 1) Die Schließkraft ist ohne Selbstschließeinrichtungen (z. B. Türschließer) zu prüfen.
Abbildung 120|2-03: Vordach bei Außentüren für teilgeschützte Lage – ÖNORM B 5339 [63]
Anforderungen an Türen | 31
120-2-20220531
Tabelle 120|2-07: Außentüren – Verwendungsklassen, Geschoßgruppen, weitere Einsatzbereiche – ÖNORM B 5339 Verwendungsklasse A B C Geschoßgruppen 1 2 weitere Einsatzbereiche ö n
Einsatzbereich Außentür in geschützter Lage im Erdgeschoß oder 1. Obergeschoß Außentür in teilgeschützter Lage im Erdgeschoß oder 1. Obergeschoß Außentür in ungeschützter Lage im Erdgeschoß oder 1. Obergeschoß Einsatzbereich Außentür Verwendungsklasse A, B oder C im 2. bis 3. Obergeschoß Außentür Verwendungsklasse A, B oder C ab dem 4. Obergeschoß Einsatzbereich Außentür für den öffentlichen Bereich Außentür als Nebeneingangstür mit verminderten Anforderungen
Tabelle 120|2-08: Anforderungen an Außentüren – ÖNORM 5339 [63] Anforderungen
A Klasse 2 50 N
Verwendungsklassen B Klasse 2 50 N
C Klasse 2 50 N
Schließkraft Handbedienung des 50 N und 5 Nm 50 N und 5 Nm 50 N und 5 Nm Beschlages Fingerbedienung 10 N und 2,5 Nm 10 N und 2,5 Nm 10 N und 2,5 Nm (Schlüssel) Widerstand gegen: Klasse 2 Klasse 2 Klasse 2 vertikale Belastung 600 N; 𝑡 ≤1 mm 600 N; 𝑡 ≤1 mm 600 N; 𝑡 ≤1 mm Festigkeitsanforderungen statische Verwindung 250 N; 𝑡 ≤2 mm 250 N; 𝑡 ≤2 mm 250 N; 𝑡 ≤2 mm ÖNORM EN 1192 weicher, schwerer Stoß 50 J; 𝑡 ≤2 mm 50 J; 𝑡 ≤2 mm 50 J; 𝑡 ≤2 mm harten Stoß 3 J; ≤20 mm; 𝑡 ≤1,5 mm 3 J; ≤20 mm; 𝑡 ≤1,5 mm 3 J; ≤20 mm; 𝑡 ≤1,5 mm Klasse 5 Klasse 5 Klasse 5 mechanische Beanspruchung ÖNORM EN 12400 Zyklenanzahl 100000 100000 100000 Klima c Klima c Klima c Klima d Klima d Klima d Klima e Klima e Klima e Klimabelastung ÖNORM EN 12219 Verformungsklasse 2 Verformungsklasse 2 Verformungsklasse 2 (siehe Tabelle 120|2-17) Verwindung 4 mm 4 mm 4 mm Längskrümmung 4 mm 4 mm 4 mm Querkrümmung 2 mm 2 mm 2 mm Klasse 2 Klasse 2 Klasse 2 Höhe/Breite 1,5 mm 1,5 mm 1,5 mm Maßabweichungen ÖNORM EN 1592 Dicke 1,0 mm 1,0 mm 1,0 mm Rechtwinkeligkeit 1,5 mm 1,5 mm 1,5 mm Klasse B1 Klasse B1 Klasse B1 frontale Durchbiegung 100 bis 200 -40 bis +70 > 8 bis 10 > 200 bis 500 0 bis +200 > 10 bis 15 > 500 bis 700 > 15 bis 30 > 700 bis 1000 > 30 > 1000 -
Rückstellvermögen Langzeitrückstellvermögen [%] [%] keine Anforderung keine Anforderung > 30 bis 40 > 30 bis 40 > 40 bis 50 > 40 bis 50 > 50 bis 60 > 50 bis 60 > 60 bis 70 > 60 bis 70 > 70 bis 80 > 70 bis 80 > 80 bis 90 > 80 bis 90 > 90 > 90 -
Falzdichtungen Türelemente sind üblicherweise mit einer dreiseitig umlaufenden Falzdichtung entweder in Form einer Türfalzdichtung im Türblatt oder Zargenfalzdichtung in der Zarge ausgestattet. Türzargen weisen üblicherweise eine Zargenfalzdichtung auf, wobei Standard-Stahlzargen eine dafür einheitliche eingesickte Nut besitzen. Für höherwertige Anforderungen bzw. auch für Außentüren werden zusätzliche Schlauchdichtungen am Türblatt angebracht. Hinsichtlich der Formgebung sind Falzdichtungen in Schlauchdichtungen (konventionelle Kammerdichtungen), Mehrkammerdichtungen, Lippendichtungen sowie Kombinationen aus Kammer- und Lippendichtungen unterscheidbar.
120|4|3|1 Türelemente sind mit Tür- oder Zargenfalzdichtungen ausgestattet.
Abbildung 120|4-16: Falzdichtungen
120|4|3|2
Bodendichtungen Die Abdichtung des Türblattes zur Schwelle (Türspaltdichtung) stellt einen besonders für Türen im Außenbereich oder mit Schallschutzanforderungen, wichtigen Bauteil dar. Für die leichtere Bedienbarkeit haben sich neben den Auflaufdichtungen für anschlaglose Übergänge auch absenkbare Dichtprofile entwickelt. Durch seitlich angeordnete Steuerstifte wird beim Schließen des Türblattes eine in die Türblattunterkante eingelassene Bodendichtung abgesenkt. Ebenso gibt es für den Bereich der barrierefreien Ausbildung von Türschwellen Dichtsysteme, die beim Schließen mittels Magnethaltekraft an das Türblatt angehoben werden. Besonders für den Außenbereich können diese Türdichtungen empfohlen werden, wobei jedoch ein erhöhter Wartungsaufwand gegeben ist. Bei höhenversetzten Fußbodenebenen im Türbereich können zur Abdichtung des Türspaltes auch Anschlag- oder Schwellendichtungen zum Einsatz kommen,
94 | Beschläge und Zusatzbauteile
120-4-20220531
120|4|3|2
Türspaltdichtungen sind besonders wichtig für Türen im Außenbereich oder mit Schallschutzanforderungen.
die in ähnlicher Weise wie die Falzdichtungen ausgebildet werden und eine umlaufende Dichtungsebene gewährleisten. Besonders bei höheren Anforderungen an den Brand- und Schallschutz sowie zum Abschluss von Nassräumen sind diese Dichtungssysteme unumgänglich. Abbildung 120|4-17: Bodendichtungen
A B
120|4|4
Auflaufdichtung absenkbare Türdichtung
C, D E
Anschlagdichtung Magnetdichtung
Türgarnituren – Drücker und Griffe
120|4|4
Die Betätigung des Schlosses erfolgt durch die Türdrücker, die in Kombination mit den Türschildern die Türgarnituren bilden. Der Türdrücker besteht aus dem Stiftteil und dem Lochteil, die mit einem Vierkantstift durch das Türblatt hindurch verbunden sind. Durch das Niederdrücken des Türdrückers zieht der Vierkantstift die Schlossfalle zurück. Bei Sicherheitsgarnituren (Wechselgarnituren) kann der Vierkantstift nur einseitig oder gar nicht betätigt und die Schlossfalle nur über das Schloss geöffnet werden. Die Türschilder dienen dem Schutz des Türblattes, der Abdeckung aller Bohrungen im Türblatt und als Gleitlager für die Drehbewegung des Türdrückers.
Türdrücker bestehen aus dem Stift- und dem Lochteil und dem Vierkantstift, mit dem sie verbunden sind.
Abbildung 120|4-18: Begriffe Türgarnituren
Langschild
Kurzschild
Rosette
Beispiel 120|4-02: Drückermodelle
Langschild
Kurzschild
Rosette
Knopf
Breitschild
Türgarnituren – Drücker und Griffe | 95
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Die Lochung des Türschildes ist auf das gewählte Schloss oder den gewählten Schlosszylinder abzustimmen. Sie werden in der Regel von der Innenseite her befestigt und können Anforderungen an Einbruch-, Brand- und Rauchschutz erfüllen. Es gibt einteilige und zweiteilige Ausführungen, bestehend aus einem konstruktiven Unterschild und dekorativen Deckschild. Hinsichtlich der Gestaltung unterscheidet man Lang-, Kurz-, Breitschildmodelle, Rosettengarnituren und Knöpfe. Türgarnituren können für den Objektbereich, für den Wohnbau und für Innentüren ohne besondere Anforderungen konzipiert werden. Ausführungen aus Edelstahl können Anforderungen an Stabilität, Dauerhaftigkeit und Brandschutz erfüllen. Die Materialien Aluminium, Messing und Kunststoff können Ansprüchen an die Gestaltung und den haptischen Komfort besser entsprechen und werden für Zimmertüren mit geringeren Anforderungen und in Kombination mit Edelstahl ausgeführt.
Die Anforderungen an Türgarnituren sind entscheidend für die Wahl der Form, des Materials und der funktionalen Ausführung.
Abbildung 120|4-19: Abmessungsbeispiele von Drückern
Beispiel 120|4-03: Türgarnitur mit Langschild [151]
Außenschild
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Innenschild
Für stark frequentierte Gebäude oder schwere Brandschutztüren werden Drückergriffe eingesetzt, die durch horizontales Drücken bzw. Ziehen des Griffes – je nach Öffnungsrichtung der Tür – die Schlossfalle öffnen. Nach der Betätigung federt der Griff in seine Ausgangsposition zurück, sodass er minimale Anforderungen an die Bewegungsfähigkeit und Koordination stellt. Für barrierefreie Ausstattung beträgt die Montagehöhe 85 cm. Ist kein Absperren der Tür erforderlich, kann der Griff auch horizontal montiert werden. Beispiel 120|4-04: Drückergriffe
120|4|5
Zusatzbauteile
120|4|5
Für die Funktionserfüllung von Türen sind Zusatzbauteile erforderlich. Spezielle Schließfunktionen werden über diese Bauteile gesteuert und sind beispielsweise wie Schließfolgeregler für ein gezieltes und sicheres Schließen von Brandabschnitten unerlässlich.
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Türschließer Türschließer werden zum automatischen Schließen von Türen verwendet, wobei dieser Schließvorgang in einfacher und unkontrollierter Form durch Zuschlagen bzw. in kontrollierter Form (hydraulisch gedämpfter Einschlag in das Türband) erfolgen kann. Die Notwendigkeit von Türschließern ergibt sich in der Regel aus hygienischen oder bauordnungsgemäßen Umständen. Sie werden daher beispielsweise an Toiletten- oder Brandschutztüren verwendet. Im letzteren Fall ist ein zwingendes Schließen der Tür für die Funktion des Brandabschnittes unumgänglich. Besondere Sicherheitsvorkehrungen sind dabei zu berücksichtigen. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Hauseingangs- und Wohnungstüren. Türschließmittel mit unkontrolliertem und ungedämpftem Schließablauf sind beispielsweise Federbänder, wie sie auch im Bommer-Pendeltürband verwendet werden (Abbildung 120|4-07), die aber als Türschließmittel nur noch für einige Bauarten von einflügeligen Feuerschutztüren Anwendung finden. Die beim Öffnen der Tür aufgewendete Energie wird dabei in einer Drehfeder gespeichert und bei Loslassen der Tür freigesetzt, wodurch ein ungebremstes Zuschlagen in die Zarge erfolgt. Die Anwendung dieser Schließmittel ist nur für wenig
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Das automatische Schließen von Türen erfolgt entweder durch Zuschlagen oder hydraulisch gedämpft.
Zusatzbauteile | 97
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begangene Türen zu empfehlen, da durch die Benutzung einerseits eine erhebliche Lärmbelastung und andererseits Gefahren für die Verkehrssicherheit gegeben sind. Abbildung 120|4-20: Türschließerarten – ÖNORM EN 1154 [86]
A B C
Obentürschließer in der Tür montierter Türschließer Rahmentürschließer mit Pendelfunktion
D E F
Bodentürschließer mit Pendelfunktion Rahmentürschließer – einseitig wirkend Bodentürschließer einseitig wirkend
Die Türschließer werden in der ÖNORM EN 1154 [86] und für elektrisch betriebene Feststellvorrichtungen in der ÖNORM EN 1155 [87] geregelt. Je nach Lage des Türschließers und der Öffnungsweise können Türschließer unterschieden werden in: Obentürschließer, ein im oberen Türbereich auf dem Türblatt oder auf dem oberen Türrahmen (Zarge) montierter Türschließer in der Tür montierter Türschließer, ein im Türblatt verdeckt eingebauter Türschließer Rahmentürschließer, ein im oberen Türrahmen (Zarge) verdeckt eingebauter Türschließer Bodentürschließer, ein im Fußboden unterhalb der Fußbodenoberkante (meistens im Estrich) eingebauter Türschließer Türschließer für Pendeltüren, der eine Türbewegung in beide Richtungen erlaubt Türschließer für Anschlagtüren, die nur in eine Richtung geöffnet werden können und die gegen einen festen Anschlag schließen Einen Sonderfall stellt der so genannte Schließfolgeregler nach ÖNORM EN 1158 [88] dar. Ergänzend zu den Türschließern ist bei zweiflügeligen Stulptüren eine gesicherte Schließfolge erforderlich, um einen rauchdichten bzw. feuerdichten Abschluss zu ermöglichen. Durch den Einbau von Schließfolgereglern wird während des Schließvorganges ein Nacheilen des Gangflügels zum Standflügel bewirkt.
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Türschließer werden nach der Lage des Türschließers und der Öffnungsweise unterschieden.
Abbildung 120|4-21: Schließfolgeregler – ÖNORM EN 1158 [88]
A B C
Fallarm – Schließfolgeregler D im Türschließer integrierter Schließfolgeregler Bsp. 1 Ausstellarm – Schließfolgeregler E im Türschließer integrierter Schließfolgeregler Bsp. 2 Ausstellarm – Schließfolgeregler mit Auslösearm
A
D
G
E
S
K
Anwendungsklasse
Dauerfunktion
Größe des Türschließers
Eignung Feuer- und Rauchschutztüren
Sicherheit
Korrosionsbeständigkeit
Im Sinne der ÖNORMen EN 1154 [86] und EN 1155 [87] sind Türschließer und ÖNORM EN 1158 [88] Schließfolgeregler nach einem sechsstelligen Kodierungssystem zu klassifizieren, wobei für die im Nachfolgenden angeführten Buchstaben je nach Kodierungsstelle Ziffern zu setzen sind.
A
D
G
E
S
K
Anwendungsklasse
Anwendung für alle Innen- und Außentüren an öffentlichen Gebäuden und anderen, wo die Bereitschaft zur Sorgfalt gering und wo die Wahrscheinlichkeit des unsachgemäßen Umgangs mit der Tür gegeben ist. Für Anwendungen, bei denen mit extremer Belastung zu rechnen ist, oder bei speziell begrenzten Türöffnungswinkeln ist die Verwendung von Türschließern mit Öffnungsdämpfung oder das Setzen von Türstoppern zu empfehlen. Klasse 3: zum Schließen von Türen aus mindestens 105°-Öffnung Klasse 4: zum Schließen von Türen aus 180°-Öffnung mit Normalmontage entsprechend den Angaben des Herstellers Für motorisch betriebene Türschließer und Schließfolgeregler ist nur Klasse 3 festgelegt. Dauerfunktion A
D
G
E
S
K
Zusatzbauteile | 99
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Für nach ÖNORM EN 1154 [86] gefertigte Türschließer ist nur Klasse 8, für elektrisch betriebene Türschließer und Schließfolgeregler sind jeweils zwei Klassen der Dauerprüfung festgelegt. Klasse 5: mit 50000 Prüfzyklen Klasse 8: mit 500000 Prüfzyklen Türschließer-Größe, Schließfolgeregler-Größe A
D
G
E
S
K
Gemäß Normvorgaben sind für Türschließmittel mit kontrolliertem Schließablauf sieben Türschließer-Größen (Tabelle 120|4-03), für elektrisch betriebene Feststellvorrichtungen und Schließfolgeregler fünf Größen (Tabelle 120|4-04) festgelegt. Wenn ein Türschließer über mehrere Türschließer-Größen verstellbar ist, müssen jeweils die minimale und die maximale Größe angegeben sein. Eignung zur Verwendung an Feuer- und Rauchschutztüren A
D
G
E
S
K
Für die Eignung zur Verwendung an Feuer-/Rauchschutztüren sind grundsätzlich zwei Klassen festgelegt, wobei für elektrisch betriebene Feststellvorrichtungen nur Klasse 1 vorgesehen ist. Klasse 0: nicht geeignet zur Verwendung an Feuer-/Rauchschutztüren Klasse 1: geeignet zur Verwendung an Feuer-/Rauchschutztüren. Voraussetzung hierfür ist der im Brandversuch an typischen Feuer- und Rauchschutztüren erfolgte Nachweis, dass der Türschließer den Feuerwiderstand der Tür nicht negativ beeinflusst. Sicherheit A
D
G
E
S
K
Alle Türschließer müssen den wesentlichen Anforderungen an die Nutzungssicherheit genügen. Aus diesem Grund ist nur Klasse 1 festgelegt. Korrosionsbeständigkeit A
D
G
E
S
K
Für Korrosionsbeständigkeit sind 5 Klassen nach ÖNORM EN 1670 [100] festgelegt. Klasse 0: keine definierte Korrosionsbeständigkeit Klasse 1: geringe Beständigkeit Klasse 2: mittlere Beständigkeit Klasse 3: hohe Beständigkeit Klasse 4: sehr hohe Beständigkeit Für die Funktion des Türschließers ist vorrangig die Schließkraft entscheidend. Diese kann entweder mechanisch oder elektrisch aufgebracht werden. Als Sonderformen gibt es auch pneumatische Türschließsysteme. Bei der mechanischen Schließkraft wird die für das Schließen der Tür notwendige Schließenergie vom Benutzer beim Öffnen durch Spannen von Federsystemen aufgebracht. Speziell für behinderte Personen stellen diese Türen in der Regel fast unüberwindbare Hindernisse dar, und es sind besondere Türöffnungsmechanismen oder Türöffnungsautomatiken vorzusehen.
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Primär entscheidend für die Funktion des Türschließers ist die mechanisch oder elektrisch aufgebrachte Schließkraft.
Tabelle 120|4-03: Türschließer-Größen – ÖNORM EN 1154 [86] empfohlene Gewicht der Prüftür Türschließer- Türflügelbreite größe [mm] [kg] max 1 750 20 2 850 40 3 950 60 4 1100 80 5 1250 100 6 1400 120 7 1600 160
Schließmoment Türschließer Öffnungsmoment Wirkungsgrad zwischen 88° jeder andere zwischen 0° u. 60° zw. 0° u. 4° und 92° Öffnungswinkel [Nm] [Nm] [Nm] [%] min min max min 3 2 26 50 4 3 36 50 6 4 47 55 9 6 62 60 12 8 83 65 18 11 134 65 29 18 215 65
zwischen 0° und 4° [Nm] min 9 13 18 26 37 54 87
[Nm] max 13 18 26 37 54 87 140
Tabelle 120|4-04: Feststellungs- und Schließfolgeregler-Größen – ÖNORM EN 1155 [87], ÖNORM EN 1158 [88] Feststellungsgröße
3 4 5 6 7
empfohlene Türflügelbreite [mm] max 950 1100 1250 1400 1600
Gewicht der Prüftür [kg]
Überlast Fallgewicht [kg]
60 80 100 120 160
15 18 21 27 36
Abstand zwischen Drehachse und Türbändern [mm] max 1900 2200 2500 2800 3200
Prüftür Reibungsmoment [Nm] max 0,3 0,4 0,5 0,6 0,8
Abbildung 120|4-22: Obentürschließer – Gleitschienentürschließer verdeckt eingebaut
Beispiel 120|4-05: Kennzeichnung eines Schließfolgereglers mit einer in einem Türschließer integrierten elektromagnetischen Feststellvorrichtung – ÖNORM EN 1158 [88]
Zusatzbauteile | 101
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Beim Einschlag der Tür sind besondere Dämpfungsmaßnahmen erforderlich, da durch die Beschleunigung der Tür während des Schließvorganges sonst zu hohe Einschlagenergien am Schließblech auftreten würden. Die Dämpfung wird in der Regel durch hydraulische Bauelemente durchgeführt. Die Schließverzögerung bewirkt, dass bei Durchschreiten der Tür mit größeren Gepäckstücken oder unhandlichen Teilen der Schließvorgang verzögert beginnt und ein sicheres Benutzen der Tür ermöglicht wird. Abbildung 120|4-23: Obentürschließer – Gleitschienentürschließer flach anliegend
Abbildung 120|4-24: Obentürschließer – Schließer mit Kurbeltrieb und Spiralfeder
102 | Beschläge und Zusatzbauteile
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Hydraulische Bauelemente dämpfen den Schließvorgang.
Abbildung 120|4-25: Bodentürschließer für Anschlagtüre
Abbildung 120|4-26: Bodentürschließer für Pendeltür
Für Brandabschlüsse sind selbstschließende Türschließer notwendig, um im Brandfall, einzeln gesteuert, ein sicheres Schließen zu ermöglichen. Die ÖNORM EN 1154 [86] legt diesbezüglich im Zusammenhang mit der ÖNORM EN 16341 [99] die Vorgaben für Feuerschutzabschlüsse fest.
Zusatzbauteile | 103
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Der Bodentürschließer mit Kurbeltrieb und Spiralfeder stellt eine klassische Konstruktion dar, die auf Türblatt und Türzarge befestigt wird. Der Bodentürschließer mit Linearbetrieb ist eine Weiterentwicklung dieser Funktion und erlaubt einen platzsparenden Einbau. Diese Bodentürschließer werden in unterschiedlichsten Formen bis zum mechanischen Antrieb verwendet.
120|4|5|2
Feststeller
120|4|5|2
Türfeststeller werden für die Fixierung der geöffneten Tür verwendet und dürfen nicht bei Brandschutztüren eingesetzt werden, sofern sie keine Fernauslösung besitzen. Ihre normative Regelung ist in ÖNORM EN 14637 [127] enthalten. Hinsichtlich der Ausbildung der Feststelleinrichtungen können vom einfachen Haken, der die Tür in der geöffneten Stellung hält, über mechanische und meist fußbetätigte Türfeststeller sowie Systeme mit Kloben bis zu magnetischen Systemen unterschieden werden. Abbildung 120|4-27: Mechanische Feststeller
Magnetische Türfeststeller halten Türen und Tore in Offenlage fest und ermöglichen ein Lösen der Feststellung ohne besonderen Handgriff oder mittels elektromagnetischer Betätigung. Elektro-Haftmagnete stehen in unterschiedlichen Ausführungen zur Verfügung. Ihre Haltekraft wirkt auf eine magnetisierbare Ankerscheibe, die auf dem Türblatt befestigt ist. Eine umfangreiche Anwendung finden die Systeme als Feststellvorrichtungen zum Offenhalten von Brandschutztüren. In diesem Fall müssen die Feststeller mit dem Rauchmeldesystem gekoppelt sein, das im Brandfall durch Abschalten des Haltestromes die Tür schließt. Unabhängig davon muss sich die Tür auch durch einen Unterbrechertaster, der den Haltestrom abschaltet, schließen lassen. Abbildung 120|4-28: Elektromagnetische Feststeller
104 | Beschläge und Zusatzbauteile
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Bei Brandschutztüren müssen magnetische Türfeststeller mit dem Rauchmeldesystem gekoppelt sein.
120|4|5|3
Paniktür- und Notausgangsverschlüsse
120|4|5|3
Je nach Einsatzbereich wird in Notausgangsverschlüsse nach ÖNORM EN 179 [67] und ab 120 Personen, welche auf eine Fluchttür angewiesen sind, in Paniktürverschlüsse nach ÖNORM EN 1125 [85] unterschieden. Eine Notausgangssituation entsteht, wenn eine kleinere Personengruppe bedroht ist, eine Panik allerdings ausgeschlossen werden kann, da die räumlichen Gegebenheiten der Gruppe bekannt sind. Eine Paniksituation liegt dann vor, wenn eine größere Personengruppe bedroht ist und/oder diese aufgrund der räumlichen Situation, z. B. Dunkelheit oder starke Rauchentwicklung, mit großer Wahrscheinlichkeit in Panik geraten wird. Abbildung 120|4-29: Notausgangsverschlüsse, Paniktürverschlüsse – Typeneinteilung
Notausgangsverschlüsse Typ A
Paniktürverschlüsse Typ B
Typ A
Typ B
Beispiel 120|4-06: Notausgangsverschlüsse [151]
Zusatzbauteile | 105
120-4-20220531
E
SP
K
SE
Ü
B
Sicherheit – Personenschutz
Korrosionsbeständigkeit
Sicherheit – Einbruchschutz
Überstand des Beschlages
Betätigungsart
Dauerfunktion
M
Eignung Feuer- und Rauchschutztüren
D
Masse der Tür
N Nutzungskategorie
Für Notausgänge genügen als Bedienungselemente Türdrücker, deren freies Ende zur Oberfläche des Türblattes zeigen muss. Panikverschlüsse müssen auf der Fluchtseite Stangengriffe (Druckstangen) über die gesamte Türbreite aufweisen. Bei der Planung ist auf die Eignung (Zertifizierung) des Produktes in Hinblick auf die örtliche Gesetzgebung (Veranstaltungsstättengesetz, Arbeitnehmerschutz etc.) zu achten. Sowohl Notausgangsverschlüsse als auch Paniktürverschlüsse sind nach den ÖNORMen EN 179 [67] und EN 1125 [85] mit einem neunstelligen Kodierungssystem zu klassifizieren, wobei für die im Nachfolgenden angeführten Buchstaben je nach Kodierungsstelle Ziffern oder Buchstaben zu setzen sind.
M
E
SP
K
SE
Ü
B
Nutzungskategorie N
D
Festgelegt ist nur die Nutzungskategorie Klasse 3 mit hoher Nutzungshäufigkeit durch Personen, die unter Umständen wenig Sorgfalt ausüben. Dauerfunktion N
D
M
E
SP
K
SE
Ü
B
Zum Erhalt der Dauerfunktionstüchtigkeit sind zwei Klassen definiert, nach denen die Prüfung zu erfolgen hat. Klasse 6: mit 100000 Prüfzyklen Klasse 7: mit 200000 Prüfzyklen Masse der Tür N
D
M
E
SP
K
SE
Ü
B
Ü
B
Für die Masse der jeweiligen Tür sind drei Klassen festgelegt. Klasse 5: bis zu 100 kg Klasse 6: bis zu 200 kg Klasse 7: über 200 kg Eignung für Feuer- und Rauchschutztüren N
D
M
E
SP
K
SE
Für die Eignung zur Verwendung an Feuer-/Rauchschutztüren sind grundsätzlich drei Klassen festgelegt. Klasse 0: nicht geeignet zur Verwendung an Feuer-/Rauchschutztüren Klasse A: geeignet für die Verwendung an Rauchschutztüren auf der Grundlage der normativen Anforderungen Klasse B: geeignet für die Verwendung an Rauchschutztüren auf der Grundlage einer Prüfung nach ÖNORM EN 1634-1
106 | Beschläge und Zusatzbauteile
120-4-20220531
Panikverschlüsse müssen auf der Fluchtseite über die gesamte Türbreite Stangengriffe aufweisen.
Beispiel 120|4-07: Paniktürverschlüsse [146]
Sicherheit – Personenschutz N
D
M
E
SP
K
SE
Ü
B
Für die Sicherheit von Personen ist nur die höchste Klasse (Klasse 1) festgelegt, da Notausgangs- und Paniktürverschlüsse eine kritische Sicherheitsfunktion zu erfüllen haben. Korrosionsbeständigkeit N
D
M
E
SP
K
SE
Ü
B
Für Korrosionsbeständigkeit sind die obersten 2 Klassen nach ÖNORM EN 1670 [100] festgelegt. Klasse 3: hohe Beständigkeit Klasse 4: sehr hohe Beständigkeit Sicherheit – Einbruchschutz N
D
M
E
SP
K
SE
Ü
B
Hinsichtlich des Einbruchschutzes sind für Notausgangsverschlüsse die Klassen 2 bis 4 und für Paniktürverschlüsse nur die Klasse 2 vorgegeben, da bei Panikverschlüssen angenommen wird, dass eine Betätigung der Tür hauptsächlich von innen stattfindet und der Einbruchschutz gegenüber dem Schutz von Personen daher zweitrangig ist. Klasse 2: 1000 N Klasse 3: 2000 N Klasse 4: 3000 N Überstand des Beschlages N
D
M
E
SP
K
SE
Ü
B
Zusatzbauteile | 107
120-4-20220531
Beim Überstand kann in einen Normalüberstand mit 150 mm (Kategorie 1) und in einen Flachüberstand mit nur 100 mm (Kategorie 2) unterschieden werden. Betätigungsart N
D
M
E
SP
K
SE
Ü
B
Für die jeweilige Betätigungsart sind die Klassen/Typen A und B nach Abbildung 120|4-29 festgelegt. Beispiel 120|4-08: Kennzeichnung eines Paniktürverschlusses – ÖNORM EN 1125 [85]
120|4|6
Farbteil 120|4
108 | Beschläge und Zusatzbauteile
120-4-20220531
Bild 120|4-01
Bild 120|4-02
Lappenband für Holz-Aluminiumtür mit Einbruchschutz WK2 Oberes Band für Glastür
Bild 120|4-03
Bild 120|4-01 Bild 120|4-02
Bild 120|4-04
Bild 120|4-05
Einbohrband für Holzinnentür Verdeckt liegendes Türband Band für Kunststofftür
Bild 120|4-06
Einbohrbänder für schwere Türblätter Langband für Brettertür
Bild 120|4-03 Bild 120|4-04 Bild 120|4-05
Bild 120|4-07
Bild 120|4-06 Bild 120|4-07
Farbteil 120|4 | 109
120-4-20220531
Bild 120|4-08
Bild 120|4-09
Doppelzylinder Kaufzylinder
Bild 120|4-10
Bild 120|4-08 Bild 120|4-09
Bild 120|4-11
Bild 120|4-12
Einstemmschloss für Vierkantverriegung (WC-Türe) Einstemmschloss für Buntbartschlüssel Einstemmschloss mit Zylinderlochung
Bild 120|4-13
Paniktürverschluss Typ A mit Griffstange Paniktürverschluss Typ B mit Druckstange
110 | Beschläge und Zusatzbauteile
120-4-20220531
Bild 120|4-10 Bild 120|4-11 Bild 120|4-12
Bild 120|4-14
Bild 120|4-13 Bild 120|4-14
Bild 120|4-15
Bild 120|4-16
Kastenschloss als Sicherheitsschloss Absenkbare Bodendichtung – eingezogen und abgesenkt
Bild 120|4-17
Bild 120|4-15 Bild 120|4-16
Bild 120|4-18
Bild 120|4-19
PVC-Dichtungsprofil EPDM- Dichtungsprofil (Lippendichtung) PVC- Dichtungsprofil
Bild 120|4-20
Elektromagnetischer Türfeststeller – Wandteil mit Elektromagnet Elektromagnetischer Türfeststeller – Türteil
Bild 120|4-17 Bild 120|4-18 Bild 120|4-19
Bild 120|4-21
Bild 120|4-20 Bild 120|4-21
Farbteil 120|4 | 111
120-4-20220531
Bild 120|4-22
Bild 120|4-23
Bild 120|4-24
Mechanischer Türfeststeller mit Feder Mechanischer Torfeststeller mit Haken Türfeststeller mit Kloben
Bild 120|4-25
Bild 120|4-22 Bild 120|4-23 Bild 120|4-24
Bild 120|4-26
Obentürschließer mit Scherengestänge und Brandschutztürfunktion Obentürschließer mit Gleitschiene
Bild 120|4-27
Elektrischer Türöffner und Türschließer bei Eingangstür Bodentürschließer bei Glastür
112 | Beschläge und Zusatzbauteile
120-4-20220531
Bild 120|4-25 Bild 120|4-26
Bild 120|4-28
Bild 120|4-27 Bild 120|4-28
120|5
Türkonstruktionen Türen sind Abschlüsse von Öffnungen in Wänden, die für den Personenverkehr benutzbar sind. Abbildung 120|5-01 und die nachfolgende Aufstellung beinhalten die Bezeichnungen der Öffnungsarten und ihrer zugehörigen Symbole gemäß ÖNORM EN 12519 [117]. Die gebräuchlichsten Türarten sind: - Drehflügeltüren (ein- oder zweiflügelig) - Pendeltüren - Drehtüren - Schiebetüren und Hebeschiebetüren - Falttüren und Faltschiebetüren - Sonderformen (Rundlauftüren, Falltüren etc.)
120|5
Die Zweckbestimmung eines Türelementes beeinflusst Form, Größe, Öffnungsart, Werkstoff sowie die Beschläge.
Die jeweilige Zweckbestimmung eines Türelementes beeinflusst die Form und Größe, die Öffnungsart und den Werkstoff sowie die Art und Eignung der Beschläge. Abbildung 120|5-01: Übersicht Bauarten Türen – ÖNORM EN 12519 [117]
120|5|1
Bauarten
120|5|1
Die Bauart einer Tür ist im Wesentlichen von der Funktion bestimmt. Üblicherweise werden Türen einseitig an Drehbändern geführt und geöffnet. Neben dieser klassischen Art haben sich Drehtüren, Schiebetüren sowie Falttüren entwickelt. Eine Sonderfunktion stellt die Falltür dar, bei der es sich um einen Raumabschluss in horizontaler Ebene handelt.
120|5|1|1
Drehflügeltüren
120|5|1|1
Die Drehflügeltür stellt die einfachste, leicht öffenbare Türform dar. Die Türblätter werden mittels Drehbändern entweder am Türstock (Zarge) oder im
Bauarten | 113
120-5-20220531
Boden und Sturzbereich angeschlagen. Je nach Falzausbildung wird nach Türen, die auf dem Stock aufschlagen oder in den Falz einschlagen, unterschieden. Abbildung 120|5-02: Konstruktionsformen Drehflügeltüren – ÖNORM EN 12519 [117]
Unterschieden wird nach Türen, die auf dem Stock aufschlagen oder in den Falz einschlagen.
^^ Beispiel 120|5-01: Konstruktionsbeispiel zweiflügelige Drehflügeltür
120|5|1|2
Pendeltüren Eine Weiterentwicklung der Drehtür ist die Pendeltür. Das Türblatt hat keinen Anschlag im Stock und kann beidseitig durchschlagen. Nach einem kurzen Durchschwingen stellt sich das Türblatt wieder in die geschlossene Lage zurück. Um Zusammenstöße von Personen zu vermeiden, empfiehlt es sich, im Türblatt Glasfüllungen oder Sehschlitze in Augenhöhe zu situieren.
114 | Türkonstruktionen
120-5-20220531
120|5|1|2
Abbildung 120|5-03: Konstruktionsformen Pendeltüren – ÖNORM EN 12519 [117]
Das Türblatt einer Pendeltür kann beidseitig durchschlagen.
Beispiel 120|5-02: Konstruktionsbeispiel zweiflügelige Pendeltür
Beispiel 120|5-03: Pendeltüren [155][159][165]
120|5|1|3
Drehtüren
120|5|1|3
Bei Drehtüren handelt es sich um im rechten Winkel zueinander stehende vier Türblätter oder kreuzförmig angeordnete Türblätter, die in einer besonderen Führungskonstruktion ein Rotieren dieser Türblätter ermöglichen. Die Besonderheit bei Drehtüren ist der relativ hohe Durchsatz an Personen bei gleichzeitiger Minimierung eines Außenluftaustausches. Diese Konstruktionen finden daher vorrangig bei Hotels oder öffentlichen Gebäuden Verwendung. Aus der Sicht der Barrierefreiheit sind Drehtüren jedoch als ungeeignet zu
Bauarten | 115
120-5-20220531
bezeichnen, da sie für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Behinderung praktisch unpassierbar sind und generell die Verletzungsgefahr relativ groß ist. Abbildung 120|5-04: Konstruktionsformen Drehtüren – ÖNORM EN 12519 [117] Vorrangig finden Drehtüren bei Hotels oder öffentlichen Gebäuden Verwendung.
Beispiel 120|5-04: Konstruktionsbeispiel Drehtür [143]
Beispiel 120|5-05: Drehtüren [143]
120|5|1|4
Falttüren, Faltschiebetüren Für große Tür- oder Wandöffnungen wurden Falttüren entwickelt. Sie weisen in der Regel eine Kombination aus Einschlag und Bandseite auf, sodass mit einer
116 | Türkonstruktionen
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120|5|1|4
einfachen Drehschiebebewegung ein Öffnen ermöglicht wird. Bei großen Torbzw. Türbreiten ist teilweise erheblicher Kraftaufwand notwendig, um die Türflügel zu bewegen. Hier haben sich automatische Konstruktionen bewährt. Eine Sonderform stellt die Faltschiebetür dar. Hier werden die Tür- oder Torblätter direkt in Führungsschienen geführt und in einem Faltenmuster bewegt. Ergänzend ist festzuhalten, dass auch eine horizontale Teilung der Falttüren oder Falttore, vor allem bei großen Portalkonstruktionen, Anwendung findet. Abbildung 120|5-05: Konstruktionsformen Falttüren – ÖNORM EN 12519 [117]
Eine Sonderform der Falttür ist die Faltschiebetür.
Beispiel 120|5-06: Konstruktionsbeispiel Falttür
Beispiel 120|5-07: Falttüren [148]
Bauarten | 117
120-5-20220531
120|5|1|5
Schiebetüren
120|5|1|5
Schiebetüren und -tore wurden entwickelt, um einerseits den Öffnungsraum der Türen zu minimieren, andererseits um Türen mit großen Gewichten leicht bewegen zu können. Es wird unterschieden in vertikale und horizontale Schiebetüren oder -tore. Nachteilig ist, dass sie nicht winddicht schließen. Ebenso kann das Unterstockprofil aufgrund der konstruktiven Ausführung nur schlecht gegen Schlagregen abgedichtet werden. Abbildung 120|5-06: Konstruktionsformen Schiebetüren – ÖNORM EN 12519 [117]
Schiebetüren und Schiebetore schließen nicht winddicht.
Beispiel 120|5-08: Konstruktionsbeispiel Schiebetür
118 | Türkonstruktionen
120-5-20220531
120|5|1|6
Hebeschiebetüren
120|5|1|6
Bei einer Hebeschiebetür wird die Schiebebewegung mit einem Herausheben aus dem Stockprofilfalz kombiniert. Mithilfe dieser Methode können gegenüber konventionellen Schiebetürkonstruktionen höhere Schlagregen- und Winddichtheiten erzielt werden. Diese Konstruktion wird vornehmlich im Wohnhausbau eingesetzt.
120|5|1|7
Rundlauftüren
120|5|1|7
Unter Rundlauftüren wird eine Sonderform der Schiebetür verstanden, wobei zusammenhängende Türsegmente beim Öffnen bogenartig verschoben werden. Diese Konstruktionsform ist mit der von Rundlauftoren vergleichbar.
120|5|1|8
Falltüren
120|5|1|8
Falltüren stellen horizontale Abschlüsse in Decken- oder Bodenkonstruktionen dar. Sie werden in den diversen Bauordnungen hinsichtlich ihrer Lage und Anordnung geregelt und müssen besonderen statischen Anforderungen genügen.
120|5|1|9
Automatisch öffnende Türen
120|5|1|9
Eine Verbesserung der Funktionsweise der Drehtür stellt eine automatisch öffnende Tür oder ein öffnendes Tor dar. Auch hier kann bei einem hohen Durchsatz an Personen eine Minimierung des Außenluftwechsels erzielt werden. Automatische Türen haben sich sowohl bei Eingangsportalkonstruktionen als auch im Bereich von Brandabschnitten oder Fluchtwegen durchgesetzt, da die automatische Steuerung hier eine verlässliche Funktionsweise im Einsatzfall ermöglicht.
120|5|2
Außentüren Außentüren sind zusätzlichen Beanspruchungen aus Wind und Schlagregen unterworfen. Darüber hinaus ist dem Schutz vor Einbruch Augenmerk zu schenken. Dementsprechend werden besondere Vorkehrungen hinsichtlich Dichtheit und Stabilität getroffen. Die Konstruktion der beweglichen Elemente und der Beschläge erfolgt unter dem Aspekt der massiven Bauweise und der Dauerhaftigkeit. Dem erhöhten Wärmeschutz wird Rechnung getragen durch: - Mehrfachverglasung - Isolierglas - wärmegedämmte Metallprofile mit thermischer Trennung - massive Holztüren mit Dämmstoffeinlagen und innenliegender Dampfbremse zur Vermeidung von Tauwasseranfall in der Dämmschicht
120|5|2 Außentüren sollen vor Wind, Schlagregen und Einbruch schützen.
Die Türblätter können symmetrisch oder asymmetrisch aufgebaut sein. Ein symmetrisch aufgebautes Türblatt besteht beispielsweise aus einer Mittellage mit darauf beidseitig angeordneten, jeweils gleichartigen Deckplatten und Decklagen. Ein derartiges Türblatt bleibt bei hygrothermischer Beanspruchung nur dann weitgehend verformungsfrei, wenn es in jeder Beziehung symmetrisch aufgebaut und gefertigt wurde. Nachträglich einseitig aufgeleimte Platten, Leisten, Furniere, Schichtstoffplatten sowie einseitig aufgetragener deckender +Anstrich führen nahezu immer zu Verformungen des Türblattes. Bei
Außentüren | 119
120-5-20220531
asymmetrisch aufgebauten Türblättern ist die Tragkonstruktion – in Form von Rahmen- oder Sperrtürblatt – nur einseitig oder beidseitig mit ungleichen Vorsatzschalen beplankt. Damit es zu keiner Verformung des Türblattes kommt, müssen die Aufdoppelungen immer beweglich angebracht sein. Da sich derartige Türblattkonstruktionen in der Regel bereits bei geringer Klimaänderung deformieren, ist ihr Einsatz problematisch und auf Sonderfälle beschränkt. Entscheidend für die Praxistauglichkeit von barrierefreien Türen ist deren Einbaulage. Unterschieden wird zwischen einer schlagregengeschützten und einer ungeschützten Lage. Die Abbildung 120|5-07 zeigt Beispiele für den geschützten Bereich, Abbildung 120|5-10 ein Beispiel für den ungeschützten Bereich. Die Ableitung des Schlagregens erfolgt hier durch ein vorgesetztes Rigoleinlaufgitter, denn selbst hochwertige Dichtungskonstruktionen vermögen nicht die Wassermengen eines Schlagregens einwandfrei abzuleiten. Zur Vermeidung des optisch eventuell störenden Einlaufgitters können Rampen vorgesehen werden, die jedoch nur bedingt praxistauglich sind. Einen typischen Anwendungsfall für eine Außentür im geschützten Bereich stellt eine Tür bei einem überdachten Laubengang dar.
Selbst hochwertige Dichtungskonstruktionen können Schlagregen nicht einwandfrei ableiten.
Abbildung 120|5-07: Barrierefreie Ausführung von Außentüren (Fenstertüren)
120|5|2|1
Konstruktionen aus Holz und Holzwerkstoffen Entscheidend für die Funktionsweise von Holztüren ist die Auswahl der Hölzer sowie bei mehrschichtigen Konstruktionen unter Einsatz von Holzwerkstoffen der richtige dampfdiffusionstechnische Aufbau. Hölzer, die für Holzaußentüren verwendet werden, zeichnen sich durch eine geringe Quell- und Schwindneigung aus und sollten darüber hinaus auch weitgehend resistent gegen den Angriff von holzzerstörenden Pilzen sein. Bewährt dafür haben sich Hölzer wie Meranti, Eiche, Esche, Lärche und im untergeordneten Bereich auch Hemlock. Für die dampfdiffusionstechnisch richtige Ausbildung wird bei hoch wärmegedämmten Türen heute vielfach ein wärmegedämmtes Paneel mit beidseitiger Aluminiumkaschierung verwendet (Abbildung 120|5-09). Die Holzwerkstoffe werden dann mittels Klebstoff aufgedoppelt. Diese Art von Türen erfüllen höchste Anforderungen der Klimaklassen. Die Rahmenbauweise mit Füllungen, eine sehr alte, traditionelle Bauweise, hat sich für Außentüren insofern bewährt, als die Füllungen durch wärmegedämmte Paneele ersetzt und dadurch auch wärmetechnische und schalltechnische Anforderungen erfüllt werden können.
120 | Türkonstruktionen
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120|5|2|1 Die Auswahl der Hölzer und der richtige dampfdiffusionstechnische Aufbau sind entscheidend für die Funktionsweise von Holztüren.
Abbildung 120|5-08: Außentür mit verglastem Haustürelement und festem Seitenteil
Abbildung 120|5-09: Außentür aus Holzwerkstoffen
Außentüren | 121
120-5-20220531
Für eine bessere Wärme- und Schalldämmung sind Sandwichkonstruktionen mit durchgehend gedämmten Paneelen erforderlich und für den bewitterten Bereich darüber hinaus auch noch die Anforderungen an die Anstrichtechnik zu berücksichtigen. Hauseingangstüren stellen Bauteile dar, die einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt sind. Die sorgfältige Verbindung der Rahmenecken (Verleimung) sowie die Auswahl der Jahrringlagen (vorzugsweise stehende Jahrringe) sind für eine dauerhafte Konstruktion unumgänglich. Besonderes Augenmerk ist auf die Schwellenausbildung zu richten. Der Türanschlag trennt sowohl den Fußboden vom außenseitigen Belag (thermische Trennung, Einbindung der Vertikalabdichtung), verhindert aber auch das Eindringen von Wasser und Zugluft (Türschwellendichtung). Ein Wetterschenkel am Türblatt (Vollholz oder Metallwinkel) als vorgelagerte Abtropfkante und das Gefälle nach außen verhindern den Wasserstau am Türanschlag. Zur Verbesserung der Wärmedämmung von Türen werden zwei- und mehrlagige Sandwichelemente gebaut. Der Spaltraum zwischen den Deckplatten wird in der Regel mit hochwertigem Dämmmaterial vollflächig dicht verfüllt. Auf diese Weise sind hohe Wärmedämmwerte bei entsprechenden Türblattdicken relativ problemlos zu erzielen. Der konstruktive Aufbau von Türblättern bei Materialien mit quell- und schwindbedingten Verformungen muss zur Vermeidung eines Verziehens sorgfältig geplant werden. Damit jedoch bei Türblättern aus Holz und Holzwerkstoffen keine Durchfeuchtung innerhalb der Konstruktion auftreten kann, muss das Dämmmaterial selbst dampfdicht und/oder auf der Innenseite mit einer Dampfbremse (PE-Folie) oder Dampfsperre (Aluminiumblech) geschützt werden.
Hauseingangstüren sind einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt.
Beispiel 120|5-09: Außentüren aus Holz und Holzwerkstoffen [152]
120|5|2|2
Metallkonstruktionen Metallkonstruktionen haben sich bei Außentüren für untergeordnete Zwecke (keine bauphysikalischen Anforderungen) durchaus bewährt. Für hochwertige Türkonstruktionen bzw. auch für den Portalbau sind jedoch wärmegedämmte Profile erforderlich. Diese wärmegedämmten Profile sind ähnlich wie im Fensterbau konstruiert. Der Vorteil der Metallkonstruktionen sowohl in Stahl als auch in Aluminium ist die größere Steifigkeit der Türblätter. Dadurch sind auch größere Türkonstruktionen mit Zusatzfunktionen möglich. Hinsichtlich der Oberflächentechnik werden konventionelle Anstriche, Pulverbeschichtungen wie auch bei Aluminiumtüren Eloxierungen verwendet.
122 | Türkonstruktionen
120-5-20220531
120|5|2|2
Die größere Steifigkeit der Türblätter ist der Vorteil von Metallkonstruktionen.
Beispiel 120|5-10: Außentüren aus Metall [157]
120|5|2|3
Kunststoffkonstruktionen Türen aus Kunststoffkonstruktionen leiten sich vom Fensterbau ab. Der Vorteil der Kunststoffaußentüren ist einerseits in der Witterungsbeständigkeit und andererseits in der leichten und verwindungssteifen Konstruktion zu sehen. Mit Kunststoffaußentüren können durchaus auch größere Stockaußenmaße gebaut werden. Die wärmetechnischen Eigenschaften sind jedenfalls als günstig zu bezeichnen und können ähnliche wärmetechnische Rahmenwerte wie Fensterkonstruktionen aufweisen.
120|5|2|3 Kunststoffaußentüren sind witterungsbeständig, leicht und verwindungssteif.
Abbildung 120|5-10: Außentür als Kunststoffkonstruktion
Außentüren | 123
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Beispiel 120|5-11: Außentüren aus Kunststoff [152][147]
120|5|3
Innentüren
120|5|3
Innentüren bestehen vornehmlich aus Holz und Holzwerkstoffen oder auch aus Glas. Für untergeordnete Zwecke können auch Metallkonstruktionen (Blechtüren) zur Ausführung gelangen.
120|5|3|1
Türen aus Holz und Holzwerkstoffen
120|5|3|1
Bei Türelementen aus Holz und Holzwerkstoffen lassen sich klimabedingte Verformungen wegen der hygroskopischen Eigenschaften der Materialien nicht vermeiden. Eine hygrothermische Beanspruchung ist dann gegeben, wenn ein Türblatt auf beiden Seiten unterschiedlichen Klimaten ausgesetzt ist. Tabelle 120|5-01: Abmessungen Innentüren – Beispiel Tür mit Einfachfalz 800/2000 – ÖNORM B 5330-1 [53] Falzmaße von Türstöcken Breite Höhe1) Breite Höhe2) 𝑏 ℎ 𝑏 30 ℎ 15 [mm] [mm] [mm] [mm] 800 2000 830 2015 Schließebenentiefe [mm] Zargenfalzbreite [mm] Türblattfalzbreite [mm] Türblattfalztiefe [mm] Mindestnenndicke des Türblattes [mm] Stocklichtenmaße
1 2
Falzmaße gefälzter Türblätter Breite Höhe2) 𝑏 22 ℎ 6 [mm] [mm] 822 2006 23 ,
Außenmaße gefälzter Außenmaße stumpfer Türblätter Türblätter Breite Höhe2) Breite Höhe2) 𝑏 50 , ℎ 20 , 𝑏 22 , ℎ 6,5 , [mm] [mm] [mm] [mm] 850 , 2020 , 822 , 2006,5 , – 42 , 15 , 14 ,, 24 , 38
) Wenn ein unterer Anschlag vorgesehen ist, verringert sich die Durchgangslichtenhöhe bis zu einer maximalen Höhe von 30 mm nicht. ) Bei Türblättern, Türstöcken und Holz- und Stahlzargen, die ohne Qualitätsminderung am Einbauort leicht gekürzt werden können, ist ein Zugabemaß vom 10 mm zulässig.
Beispiel 120|5-12: Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen [162]
124 | Türkonstruktionen
120-5-20220531
120|5|3|2
Metalltüren Türblätter aus metallischen Werkstoffen werden meist in Kombination mit einer Stahlzarge eingebaut. Die glatten Stahlblechtüren besitzen einen aussteifenden Rahmen aus Flach- oder Winkelstahl bzw. Vierkantrohren, der dann beiderseits mit einem Stahlblech mit 1,0 bis 1,5 mm Dicke verkleidet ist. Der Hohlraum zwischen den Blechen kann je nach Anforderung mit Dämmstoffen gefüllt sein oder leer bleiben. Größere Türelemente sowie Türen mit höheren Anforderungen werden nur in Kombination mit der zugehörigen Stahlzarge geliefert. Abbildung 120|5-11: Stahlblechtür mit Stahlzarge
120|5|3|3
Glastüren Sowohl im Wohnungsbau als auch im Objektbau (Büro- und Verwaltungsbauten, Arztpraxen etc.) werden im Innenbereich Ganzglas-Türanlagen eingesetzt, durch die Räume funktional getrennt und dennoch optisch verbunden sind. Ausgehend von Grundtypen bestehen zahlreiche Variationsmöglichkeiten der Anordnung von Fixelementen und Türen, wobei die Minimalund Maximalabmessungen der Glasflächen den jeweiligen Produktinformationen der Herstellerfirmen zu entnehmen sind. Die Befestigung der Gläser an der Tragkonstruktion erfolgt meist durch umlaufende Rahmen, in die das jeweilige Glas über elastische Zwischenlagen geklemmt wird.
120|5|3|2
Metalltüren mit höheren Anforderungen werden nur in Kombination mit der zugehörigen Stahlzarge geliefert.
120|5|3|3
Durch Glastüren werden Räume funktional getrennt und bleiben dennoch optisch verbunden.
Abbildung 120|5-12: Glastüren in Verbindung mit feststehenden Glasteilen – schematische Darstellung
Innentüren | 125
120-5-20220531
Beispiel 120|5-13: Glastüren [162][145][150]
Einbruchhemmende Türen
120|5|4
Die allgemeinen Festlegungen in Bezug auf einbruchhemmende Türen sowie Fenster und zusätzliche Abschlüsse (z. B. Rollläden, Fensterläden) sind in der ÖNORM B 5338 [62] zusammengefasst. Die Anforderungen, Klassifizierungen und Prüfverfahren werden in den ÖNORMEN EN 1627 [95], EN 1628 [96], EN 1629 [97], EN 1630 [98] (siehe Kapitel 120|2) definiert. Tabelle 120|5-02: Auswahlkriterien für die Widerstandsklasse – ÖNORM B 5338 [62]
Der Gelegenheitseinbrecher versucht mit Hilfe einfacher kleiner geringes Werkzeuge und körperlicher Gewalt, z. B. durch Treten, Risiko Schulterstoß, Hochheben, Herausreißen, Zutritt zu erlangen. Der Gelegenheitseinbrecher versucht zusätzlich mit Hilfe einfacher durchWerkzeuge, wie z. B. Schraubendreher, Zange, Keil und bei geringes schnittliches Gitterelementen oder freiliegenden Bändern mit Hilfe kleiner Risiko Risiko Handsägen, Zutritt zu erlangen. Der Einbrecher versucht mit Hilfe eines Kuhfußes, eines durchzusätzlichen Schraubendrehers sowie Handwerkzeugen wie einem hohes Risiko schnittliches kleinen Hammer, Splinttreiber und einem mechanischen Bohrer Risiko Zutritt zu erlangen. Der erfahrene Einbrecher nutzt zusätzlich einen schweren Hammer, geringes eine Axt, Stemmeisen sowie einen tragbaren akkubetriebenen hohes Risiko Risiko Bohrer. Der sehr erfahrene Einbrecher nutzt zusätzlich Elektrowerkzeuge, durchz. B. Bohrer, Loch- und Stichsäge und einen Winkelschleifer mit schnittliches einer Scheibe von maximal 125 mm Durchmesser. Risiko Der sehr erfahrene Einbrecher nutzt zusätzlich Spalthämmer, leistungsstarke Elektrowerkzeuge, z. B. Bohrer, Loch- und hohes Risiko Stichsägen und einen Winkelschleifer mit einer Scheibe von maximal 230 mm Durchmesser.
empfohlene Widerstandsklassen WK
C wie B mit hoher Gefährdung
erwarteter Tätertyp, mutmaßliches Täterverhalten
B Gewerbeobjekte, öffentliche Objekte
empfohlener Einsatzort A Wohnobjekte
120|5|4
1
2
3
4
5
6
Diese Tabelle stellt lediglich eine Orientierung dar. Fachkundige Beratung, z. B. durch örtliche Beratungsstellen der Polizei, wird empfohlen. Die Abschätzung des Risikos sollte unter Berücksichtigung der Lage des Gebäudes und der Nutzung erfolgen. Bei hohem Risiko sollten zusätzlich alarmtechnische Meldeanlagen eingesetzt werden.
Die Einbruchhemmung der Bauteile selbst wird dabei in sechs Widerstandsklassen eingeteilt, deren Auswahl im Verantwortungsbereich des
126 | Türkonstruktionen
120-5-20220531
Anwenders (Bauherren, Architekten, Versicherungsgesellschaften) liegt. Die jeweilige Klassifizierung der Türen erfolgt dann gemäß ÖNORM EN 1627 [95]. Tabelle 120|5-03: Zuordnung der Bauteilwiderstandsklasse zur Widerstandsklasse gemäß ÖNORM EN 1627 [95] – ÖNORM B 5338 [62] einbruchhemmende Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente und Abschlüsse gemäß ÖNORM EN 1627 [95] RC 1 N oder RC 2 N RC 2 RC 3 RC 4 RC 5 RC 6
Bauteilwiderstandsklasse gemäß ÖNORM B 5338 [62] WK 1 WK 2 WK 3 WK 4 WK 5 WK 6
Die Bestandteile einbruchhemmender Türen, die der jeweiligen Widerstandklasse entsprechen müssen, sind: Türzarge, Türstock die zur Befestigung in der angrenzenden Wand (im Leibungs-, Sturz- und gegebenenfalls Bodenbereich) erforderlichen Befestigungsmittel, z. B. Anker, Verschraubungen ein oder mehrere Türflügel einschließlich aller Schlösser, Verriegelungen, Türbänder, Führungsschienen, Beschläge etc. Je nach Konstruktion können weitere Bestandteile hinzukommen, wie z. B.: Verglasungen oder andere transparente oder nicht transparente Füllungen feststehende oder bewegliche Seitenteile einschließlich ihrer Beschläge feststehende oder bewegliche Oberteile einschließlich ihrer Beschläge Türschließer Türgucker (Spione) Briefeinwurfklappen Dämpfungs- und Dichtungsmaterial elektrische Türöffner Zugangskontrollsysteme
ES 3
WB 4
42,82-BS
ES 3
WB 5
42,82-BS
ES 3
WB 6
42,82-BS
ES 1
WB 1
3
3
ES 1-ZA
WB 2-ZA
4
4
ES 2-ZA
WB 3-ZA
4
4
ES 3-ZA
WB 4-ZA
5
5
ES 3-ZA
WB 5-ZA
–
–
ES 3-ZA
WB 6-ZA
–
–
ÖNORM B 5351
WB 3
DIN 18250
ES 2
DIN 18251-1 bis -3
ÖNORM B 5351
WB 2
WZ 1 WMZ 1 WZ 2 WMZ 2 WZ 3 WMZ 3 WZ 4 WMZ 4 WZ 5 WMZ 5 WZ 6 WMZ 6
ÖNORM B 5351
WK 6
ES 1
21,31,71BS 21,31,71BS 21,31,71BS
Hauptschlösser
DIN 18257
WK 5
WB 1
ÖNORM B 5351
WK 4
ES 1
DIN 18252
WK 3
ÖNORM B 5351
WK 2
21,31,71WZ 1 BS WMZ 1 21,31,71- WZ 2-BZ BZ WMZ 2-BZ 21,31,71- WZ 3-BZ BZ WMZ 3-BZ WZ 4-BZ 42,82-BZ WMZ 4-BZ WZ 5-BZ 42,82-BZ WMZ 5-BZ WZ 6-BZ 42,82-BZ WMZ 6-BZ
Schließzylinder ohne Ziehschutz mit Schutzbeschlägen und mit Zylinderabdeckung
DIN 18257
WK 1
Schließzylinder mit eingebautem Ziehschutz und Schutzbeschlägen DIN 18252
Bauteilwiderstandsklasse
Tabelle 120|5-04: Zuordnung der einzelnen Widerstandsklassen zu Schließzylindern, Schutzbeschlägen und Hauptschlössern – ÖNORM B 5338 [62]
WS 1 WES 1 WS 2 WES 2 WS 3 WES 3 WS 4 WES 4 WS 5 WES 5 WS 6 WES 6
Einbruchhemmende Türen | 127
120-5-20220531
Für die Zuordnung von Hauptschlössern, Schließzylindern und Schutzbeschlägen, die nach ÖNORM oder DIN geprüft wurden, zu einer Bauteilwiderstandsklasse gemäß ÖNORM EN 1627 [95] gilt Tabelle 120|5-04. Speziell bei einbruchhemmenden Türen mit Verglasungen müssen diese aus Verbundsicherheitsglas bestehen und mit der jeweiligen Widerstandsklasse der Verglasung gemäß ÖNORM EN 356 [71] abgestimmt sein (Tabelle 120|5-05).
Verglasungen bei einbruchhemmenden Türen müssen aus Verbundsicherheitsglas bestehen.
Tabelle 120|5-05: Zuordnung der einzelnen Widerstandsklassen zu Verglasungen – ÖNORM B 5338 [62] Bauteilwiderstandsklasse WK 1 WK 2 WK 3 WK 4 WK 5 WK 6
Widerstandsklasse der Verglasung gemäß ÖNORM EN 356 [71] P1A P4A P5A P6B P7B P8B
Bei Vorliegen von bestehenden Klassifizierungen nach den bisher gültigen Normen können diese gemäß ÖNORM B 5338 [62] den neuen Bauteilwiderstandsklassen zugeordnet werden. Die Qualifikation von einbruchhemmenden Türen nach ÖNORM B 5338 [62] ist mit einer Kennzeichnung in Form einer Prägung, eines Schildes oder einer Plakette in der Mindestgröße von 105 x 18 mm auf dem Produkt anzugeben. Abbildung 120|5-13: Normkennzeichnung einbruchhemmende Tür – ÖNORM B 5338
Beispiel 120|5-14: Einbruchhemmende Tür – Ansicht, Details
120|5|5
Schallschutztüren Die Anforderungen an den baulichen Schallschutz haben sich in den letzten Jahren massiv gesteigert. Speziell im urbanen Bereich ist die Lärmbelastung zu der Umweltbelastung schlechthin geworden. Der Schallschutz an Türen wird speziell bei Wohnungseingangstüren (Schutz vor Geräuschen aus dem Treppenhaus) sowie bei Büroräumen (Schutz der Vertraulichkeit von Gesprächen, störende Geräusche von Druckern, Kopierern etc.) gestellt. Die Festlegungen an den Schallschutz erfolgen einerseits in gesetzlichen Regelungen (z. B. Bauordnungen) und andererseits im Bereich von Richtlinien für den Schutz am Arbeitsplatz.
128 | Türkonstruktionen
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120|5|5 Speziell bei Wohnungseingangstüren sowie bei Büroräumen werden hohe Anforderungen an den Schallschutz gestellt.
Tabelle 120|5-06: Geforderte Schallschutzwerte von Türen – ÖNORM B 8115-2 [66] Wohnungseingangstüren allgem. zugänglicher Bereiche zu Aufenthaltsräumen Wohnungseingangstüren allgem. zugänglicher Bereiche zu Nebenräumen Türen zu Aufenthaltsräumen anderer Nutzungseinheiten Türen zu Nebenräumen anderer Nutzungseinheiten Türen von Treppenhäusern oder Gängen zu Klassen-, Hotel- oder Krankenzimmern oder zu anderen Räumen, an die ähnliche Ruheansprüche gestellt werden
𝑹𝐰 [dB] 42 32 42 32 32
Die Normen beschreiben den Schallschutz als Mindestanforderungen an die Luftschalldämmung von Türen gegenüber Schallübertragungen aus einem fremden Wohn- oder Arbeitsbereich. Entscheidend für die Beurteilung des Luftschalldämm-Maßes von Türen ist das Zusammenspiel aus Türstock und Türblatt sowie dem Einbau der Türen. Tabelle 120|5-06 enthält die normgemäßen Anforderungen an Türelemente (bestehend aus Zarge, Türblattbeschlägen und den notwendigen Dichtungen) und den Ausschluss der Schallübertragungen über flankierende Bauteile wie Fußboden, Wand und Decke. Das Luftschalldämm-Maß eines betriebsfertigen Türelementes wird als bewertetes Schalldämm-Maß 𝑅 bezeichnet. Für erhöhten Schallschutz von Türen gibt es Empfehlungen, die jedoch vertraglich vereinbart werden müssen, als Beispiel dafür können die Eingangstüren bei Hotelbauten oder bei Krankenanstalten und ähnlichen Institutionen angeführt werden. Das schalltechnische Verhalten eines eingebauten Türelementes wird durch die Schallübertragungswege bestimmt. Abbildung 120|5-14 zeigt die möglichen Schallübertragungswege über die Rohbauwand, den Zargenanschluss sowie das Türblatt selbst. Für die Funktion der Tür bzw. auch die Dauerhaftigkeit ist der Weg über den Anschluss des Türblattes an den Türstock (Falz) wesentlich. Das Schalldämm-Maß hängt zusätzlich von der Luftdichtheit der Konstruktion ab, wodurch auch die Wege, die über Dichtungen laufen, besonders zu beachten sind. Bei Dauerbelastung der Dichtungen mit dem damit verbundenen Abfall der Luftdichtheit kann sich die Schalldurchlässigkeit erhöhen. Ebenso ist der luftdichte Anschluss der Zarge an die Rohbauwand wesentlich, für den sich eigene Dichtstoffe bzw. Schaumstoffe bewährt haben.
Entscheidend für das Luftschalldämm-Maß von Türen sind Türstock und Türblatt sowie der Einbau.
Die Schallübertragungswege bestimmen das schalltechnische Verhalten eingebauter Türelemente.
Abbildung 120|5-14: Schallübertragungswege bei Türen [8]
Einschalige Türblattkonstruktionen Bei einschaligen Türblattkonstruktionen hängt das bewertete SchalldämmMaß 𝑅 von Biegesteifigkeit und flächenbezogener Masse ab. Da die einzelnen Schichten des Aufbaues miteinander wirken, kann das Schalldämm-Maß dieser Türblätter einerseits durch Erhöhung der Masse des Türblattes (Werkstoffe mit hoher Rohdichte) oder durch mehrschichtigen Aufbau, mit untereinander geringfügig dynamisch gekoppelten Lagen,
Schallschutztüren | 129
120-5-20220531
deutlich verbessert werden. Materialien zur Erhöhung des Türblattgewichtes sind beispielsweise Einlagen aus homogenen Vollspanplatten oder Sperrholzplatten. Konventionell aufgebaute einschichtige Türblätter können Schalldämm-Maße bis ca. 34 dB, bei mehrschichtigen und dickeren Türblättern bis zu 40 dB erzielen. Problematisch ist ein hohes Türblattgewicht für die Beständigkeit und Dauerhaftigkeit der Konstruktion. Durch ein hohes Türblattgewicht werden die Beschläge deutlich mehr belastet und sind daher auch stärker zu dimensionieren.
Bei einem hohen Türblattgewicht sind die Beschläge stärker zu dimensionieren.
Tabelle 120|5-07: Türblattkonstruktionen – erzielbare Schalldämm-Maße 𝑅 Türblattdicke
Flächengewicht
[mm]
[kg/m²]
SchalldämmMaß 𝑹𝐰 [dB]
mit Stegeinlage
40
12,3
27
mit Röhrenspaneinlage
40
15,4
32
mit Vollspaneinlage
40
24,6
34
mit Einlagen aus mehreren Spanplatten 2 Dreischichtplatten 3 Strangpressplatten (punktverleimt) 3 Strangpressplatten (genagelt) 5 Strangpressplatten (genagelt)
42 41
18,0 26,0
29 39
40
26,0
40
68
33,0
41
mit Furnierplatten und Mineralwolle
60
20
35
mit Furnierplatten, Bleiblech und Mineralwolle
85
46
45
mit Spanplatten, Promatecplatte, Mineralwolle und Weichfaserplatte
85
64
44
MEHRSCHALIG
EINSCHALIG
Beschreibung
Mehrschalige Türblattkonstruktionen Die Weiterentwicklung der mechanisch entkoppelten Einschichttürblattkonstruktionen sind mehrschalige Türblätter. Diese sind funktionell mehrschalig aufgebaut. Der Unterschied von mehrschichtig aufgebauten einschaligen Türblattkonstruktionen zu mehrschaligen Konstruktionen ist die Verwendung von Werkstoffen mit unterschiedlichen Rohdichten. Die äußeren Decklagen sollten möglichst hohe Flächengewichte aufweisen. Für diese Deckplatten werden beispielsweise Stahlblech und in mehrfacher Weise verleimte Furnierholzplatten unter Umständen auch mit Blei-, Blechoder Sandbeschwerung verwendet. Die Deckschalen mit hohem Flächengewicht sollten jedoch nur dünn und biegeweich ausgeführt werden und
130 | Türkonstruktionen
120-5-20220531
eine nur geringe starre Verbindung zueinander haben. Der Abstand der biegeweichen Schalen sollte zueinander relativ groß sein und mit schallabsorbierenden Materialien wie beispielsweise Mineralwolle, Weichfaserplatten oder Ähnlichem gefüllt sein. Mit mehrschaligen Türblattkonstruktionen können Schalldämm-Maße 𝑅 bis 48 dB problemlos erreicht werden, die Dicken dieser Türblätter können dann aber bis zu 90 mm betragen. Für die Funktionalität einer Schallschutztür und allen Bedingungen voran auch des bewerteten Schalldämm-Maßes ist eine luftdichte Ausführung des Anschlusses Türblatt an Türzarge erforderlich. Diese erfolgt durch Falz- und Bodendichtungen. Die Dichtungen müssen unter anderem auch Schließgeräusche dämpfen und beispielsweise bei Brandschutztüren das Durchdringen von Rauchgasen hintanhalten. Hinsichtlich der Ausbildung wird zwischen Falzdichtungen und Bodendichtungen unterschieden. Sofern im Bodenbereich kein Anschlag vorhanden ist, muss die abdichtende Wirkung mit Sonderkonstruktionen sichergestellt werden. Der Versatz zwischen der Boden- und der Falzdichtung sollte zur Erzielung einer möglichst hohen Luftdichtheit klein gehalten werden.
Die luftdichte Ausführung des Anschlusses Türblatt an Türzarge erfolgt durch Falz- und Bodendichtungen.
Abbildung 120|5-15: Falz- und Bodenausbildungen von Schallschutztüren
Bodenausbildung Die Fuge zwischen Türblatt und Bodenbelag ist schalltechnisch das größte Problem. Eine sichere und effiziente Abdichtung ist an sich nur bei einer Schwellendichtung möglich. Die Vorgaben an barrierefreies Bauen und Ähnliches führen jedoch dazu, dass sehr oft mit absenkbaren Dichtelementen gearbeitet werden muss. Bei diesen Konstruktionen wird beim Schließvorgang (vor dem Einfedern) in die Falzebene mittels Zapfen eine seitlich in das Türblatt eindringende Dichtungsleiste abgesenkt. Diese Absenkdichtungen bringen in der Regel gute Ergebnisse, da ein praktisch niveaugleicher Anschluss ermöglicht wird. Zur Vermeidung der Schallnebenwege in Innenräumen ist der Estrich im Bereich des Türblattes zu entkoppeln, da sonst über eine durchgehende Estrichlage ein Schallnebenweg auftreten kann. Falzausbildung Für Schallschutztüren haben sich dreiseitig umlaufende Falzdichtungen (in der Regel mit zwei Dichtebenen) bewährt. Diese Dichtungen müssen nicht
Um Schallnebenwege in Innenräumen zu vermeiden, ist der Estrich im Bereich des Türblattes zu entkoppeln.
Schallschutztüren | 131
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nur die Luftdichtheit sicherstellen, sondern auch hygrothermisch bedingte Bewegungen des Türblattes im Verhältnis zur Zarge und die Werkstofftoleranzen ausgleichen. Problematisch ist der Bereich der Schließkraft. Die verwendeten Dichtungen benötigen, um einen optimalen Effekt zu erzielen, eine gewisse Anpresskraft. Daher sind die Schließkräfte, die üblicherweise für Schallschutztüren aufgebracht werden müssen, deutlich höher als bei normalen Türen. Sie sollten jedoch zwischen 10 und 25 N/m liegen, um eine einwandfreie Funktionalität auch bei Bedienung durch ältere Menschen, Kinder oder Menschen mit Beeinträchtigung zu ermöglichen. Die Einfederungstiefe des Türblattes in die Zarge beträgt bei üblichen Schlauchdichtungen oder Kammerprofilen etwa 3 bis 4 mm. Für einen sicheren und funktionellen Anpressdruck des Türblattes an die Zarge reicht in der Regel ein normales Fallenschloss nicht aus. Mehrfachverriegelungen sind vorzuziehen, da sie einen einwandfrei dichten Anschluss ermöglichen. Zargenanschluss an Rohbau Die Schallnebenwege über Zarge und Rohbau führen dazu, dass das Schalldämm-Maß, nicht wie im Labor erzielt, im Bauwerk deutlich unterschritten werden kann. Um diese Schallnebenwege möglichst gering zu halten bzw. zu unterbinden, muss der Hohlraum zwischen Zarge und Rohbauwandöffnung mit Fugenfüllmaterial gedämmt werden. Bewährt hat sich hier eine vollsatte Hinterfüllung mit PU-Montageschaum bzw. Ausstopfen mit Mineralwolle. Auf die Luftdichtheit ist jedenfalls zu achten. Stahlzargen bzw. Metallzargen für leichte Trennwände sind einerseits mit Zementmörtel zu verfüllen bzw. im Trockenbau mittels Montageschaum abzudichten. Beispiel 120|5-15: Einbaudetails Schallschutztür mit Holzzarge in Massivwand [8]
Abbildung 120|5-16: Einbaudetails Schallschutztüren
132 | Türkonstruktionen
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Ein gedämmter Hohlraum zwischen Zarge und Rohbauwandöffnung verringert die Schallnebenwege.
Beim Einbau von Türen in Trennwände muss auf die Schwachstelle Tür geachtet werden. Das resultierende Schalldämm-Maß der Gesamtwand wird durch den Türeinbau im Allgemeinen massiv gesenkt. Besonders bei Trennwänden mit hohen Schalldämm-Maßen wirken sich Türen äußerst ungünstig aus. Die Berechnung für eine Wand einschließlich einer Tür erfolgt nach ÖNORM B 8115-2 [66] (siehe Band 1: Bauphysik [22]) für zusammengesetzte Bauteile über die einzelnen Bauteilflächen 𝑆 und deren Schalldämm-Maße 𝑅 . 𝑅
10 ∙ lg
𝑅 𝑅 𝑆
1 ∙ ∑𝑆
𝑆 ∙ 10
resultierendes Schalldämm-Maß Schalldämm-Maße i-ten Schicht Flächen der i-ten Bauteile
Durch einen Türeinbau wird das SchalldämmMaß der Gesamtwand massiv gesenkt.
(120|5-01) dB dB m2
Beispiel 120|5-16: Schallschutztür mit Stahlzarge in leichter Trennwand [156]
120|5|6
Feuerschutztüren Feuerschutztüren werden gemäß ÖNORM B 3850 [49] in Brandwiderstandsklassen eingeteilt (siehe Kapitel 120|2). Diese Norm enthält Vorschriften bezüglich Ausführung, Prüfung und Kennzeichnung von Türen. Feuerschutztüren aus Stahl werden mit Zargen gefertigt. Der Türblattkasten ist aus Stahlblech verwindungsfrei hergestellt und in mehreren Arbeitsgängen beschichtet (spezielle Beschichtungen z. B. Schaumbildner). Brandhemmende Türen können auch aus Holz oder Holzwerkstoffen hergestellt werden. Sie werden in Sandwichbauweise gefertigt, der Kern besteht aus Vollspan- oder Brandschutzplatten, die beidseitige Beschichtung erfolgt mit Echtholzfurnieren. Auch eine Ausführung als thermisch getrennte Aluminiumkonstruktion mit entsprechenden Platteneinlagen ist möglich. Verglasungen in Feuerschutztüren müssen aus Brandschutzglas mit der jeweiligen Brandwiderstandsdauer der Tür bestehen.
120|5|6
In Feuerschutztüren müssen Verglasungen aus Brandschutzglas bestehen.
Abbildung 120|5-17: Feuerschutztür EI2 30-C – Aluminiumprofilkonstruktion mit Brandschutzglas [165]
Feuerschutztüren | 133
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Abbildung 120|5-18: Feuerschutztür EI2 30-C – Stahltür
134 | Türkonstruktionen
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120|6
Torkonstruktionen Als Tore werden Abschlüsse von Öffnungen bezeichnet, die sowohl befahrbar als auch für Fußgänger benutzbar sind. Die gebräuchlichen Torarten sind: - Drehflügeltor (ein- oder zweiflügelig) - Klapptor - Falttor - Schiebetor, Rundlaufschiebetor, Gliederschiebetor - Hubtor, Hubgliedertor - Sektionaltor - Rolltor - Kipptor, Schwingtor
120|6 Tore können sowohl befahrbar als auch für Fußgänger benutzbar sein.
Abbildung 120|6-01: Übersicht Bauarten Tore – ÖNORM EN 12433-1 [116]
Bauarten | 135
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Ergänzend zu den Öffnungsmöglichkeiten der Türen wurden speziell für große Öffnungen noch ergänzende Bauarten konstruiert. Neben der Gliederung nach der Öffnungsart sind auch spezielle Eigenschaften und Nutzungen – Brandschutztore, Garagentore etc. – unterscheidbar.
Tore werden nach Öffnungsart, Nutzung und Eigenschaften unterschieden.
Fußgängerüblich für den verkehr mit Drehflügeltür FußgängerverLastentranskehr port
gute Abdichtung möglich
Wärmedämmung möglich
Verglasung möglich
Beeinträchtigung durch Wind, Schnee und Eis
Gehtür im Torblatt möglich
Anmerkungen
geringe Frequenz, hohe Frequenz, Drehflügeltor ausreichender Unfallschutz 0,2 – 0,3 Schwenkschwierig bereich
Beeinträchtigung des Querverkehrs
übliche Geschwindigkeit an der Hauptschließkante [m/s]
Kraftantrieb
Anwendungsbereich Handantrieb
Bauart
Tabelle 120|6-01: Auswahlkriterien von Toren – Auszug ÖNORM B 1205 Beiblatt 2 [45] (zurückgezogen)
ja
ja
ja
ja
ja
ja
–
0,5
ja
ja
ja
ja
ja
–
Entgegen der Gehrichtung öffnende automatische Türen sind besonders zu kennzeichnen.
0,5 – 1,0
ja
bedingt
bedingt
ja
ja
nein
Im Außenbereich ist ein zusätzlicher Abschluss zweckmäßig.
Pendeltor
häufig benützte Durchhäufig begänge im Innützte Durchnenbereich, gänge im Involle Durchnenbereich fahrtslichte erwünscht
Klapptor
geringe Frequenz, eingeschränkter Schwenkbereich
–
–
ja
ja
ja
ja
ja
ja
–
Falttor, Harmonikator
große Öffnungen mit geringer Frequenz
große Öffnungen mit hoher Frequenz
0,2 – 0,3
ja
ja
ja
ja
ja
ja
geringer Schwenkbereich erforderlich
Schiebetor
bei geringer Frequenz
große Öffnungen mit großen Torblattmaßen
0,3
nein
bedingt
ja
ja
bedingt
ja
großer seitlicher Platzbedarf
Hubtor, Senktor
nicht üblich
in hohen Hallen, bei geringer Frequenz
0,1 – 0,2
nein
ja
ja
ja
nein
ja
großer Platzbedarf über bzw. unter dem Tor
Sektionaltor
bei geringer Frequenz
bei hoher Frequenz
0,3
nein
ja
ja
ja
nein
ja
kleine Torblattmaße und geringer Platzbedarf
Rolltor
nicht üblich
für große Öffnungen
0,1 – 0,2
nein
bedingt
bedingt
bedingt
nein
nein
Volle lichte Öffnung steht zur Verfügung.
Schnelllauftor
–
häufig benützte Durchfahrten
1,5
nein
bedingt
nein
ja
bedingt
nein
Alternative zum Pendeltor, bedingte Festigkeitseigenschaften
Kipptor
Kleingaragen
Kleingaragen
0,2
bedingt
ja
ja
ja
bedingt
ja
Unfallschutz schwierig
136 | Torkonstruktionen
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120|6|1
Bauarten
120|6|1
Je nach Anwendungsbereich können unterschiedliche Torarten zur Ausführung kommen, wobei für die Wahl der Bauart auch die Möglichkeit des Einbaues einer Gehtüre, die konstruktive Beanspruchung und Beanspruchbarkeit der Umfassungsbauteile sowie sicherheitstechnische Aspekte und die Bedienbarkeit von Belang sind.
120|6|1|1
Drehflügeltor
120|6|1|1
Von Sonderausführungen abgesehen erfolgt die Ausführung der Drehflügeltore mit einem oder zwei Flügeln, die seitlich angeschlagen sind. Für Tore sind sie die einfachsten Bauformen, der Nachteil des freizuhaltenden Schwenkraumes für die Flügel erzwingt häufig andere Torkonstruktionen. Vor allem bei sehr großen Öffnungen sind die schwer handzuhabenden Torflügel einerseits problematisch bei der Toraufhängung und bieten andererseits bei Außentoren eine große Angriffsfläche für den Wind. Beispiel 120|6-01: Konstruktionsbeispiel Drehflügeltor
120|6|1|2
Pendeltor, Schwingtor
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Pendel- oder Schwingtore sind je Torflügel an einer Torseite angelenkt und können nach beiden Seite öffnen. Je nach Anforderung können sowohl massive als auch flexible Torblätter ausgeführt werden. Als flexibles Tormaterial eignen sich gewebeverstärkte oder auch transparente Kunststoffe und Gummi. Die flexiblen Konstruktionen sollen leicht und unkompliziert sowie die Torblätter einfach zu tauschen sein, um auch bei unsanfter Behandlung wie beispielsweise einem Staplerbetrieb länger störungsfrei standzuhalten bzw. Reparaturen ohne großen Aufwand vornehmen zu können. Speziell durch richtige Planung – bezogen auf die Maximalabmessungen des Transportgutes – können Verschleiß und Störfälle minimiert werden. Wichtig dabei ist, dass nicht immer eine volle Toröffnung erreicht wird, als Richtwerte geben die Hersteller rund die halbe Torbreite und 2/3 der Torhöhe für die Maximalabmessungen des Transportgutes an.
Bauarten | 137
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Beispiel 120|6-02: Konstruktionsbeispiel Pendeltor
120|6|1|3
Faltgelenktor
120|6|1|3
Faltgelenktore sind Weiterentwicklungen der Drehtore, bei denen zusätzliche Torsegmente an den bereits angelenkten Torflügeln mittels Drehgelenk angeschlossen werden. Eine zusätzliche Führung oder Lagerung der Flügel erfolgt dabei nicht. Aufgrund der mit den Drehtoren gleichartigen Wandmontage können bedingt durch die Kraftabtragung an der wandseitigen Aufhängung auch nur vergleichbar große Öffnungen geschlossen werden, wobei aber der Platzbedarf im Ausschwenkbereich des Faltgelenktores geringer ist. Zum Schließen der Tore ist eine zusätzliche Arretierung im Bereich des Zwischengelenkes erforderlich. Beispiel 120|6-03: Konstruktionsbeispiel Faltgelenktor
120|6|1|4
Falttor Falttore können zwei oder mehr angelenkte Flügel, die oben, aber auch am Boden geführt bzw. abgestützt werden, aufweisen. Der erste (seitliche) Flügel
138 | Torkonstruktionen
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120|6|1|4
ist mit dem Rahmen gelenkig verbunden, und beim Öffnungsvorgang legen sich die anderen Torblätter leporelloartig zusammen. Bei einem Öffnungswinkel von 90° ergibt sich durch die Aufreihung der Einzelflügel eine Einschränkung der lichten Torbreite. Größere Öffnungswinkel erfordern auch einen größeren technischen Aufwand wie zusätzliche Führungsschienen, als Torkonstruktion ergeben sich dann meist Schiebefalttore. Beispiel 120|6-04: Konstruktionsbeispiel Falttor
120|6|1|5
Schiebefalttor
120|6|1|5
Schiebefalttore sind mehrflügelige Torkonstruktionen, bei denen im Unterschied zu den Falttoren der erste Torflügel nicht an einem festen Punkt angelenkt ist und alle Flügel im Führungssystem frei beweglich sind. Beispiel 120|6-05: Konstruktionsbeispiel Schiebefalttor
Bauarten | 139
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Ergänzend sind daher auch die Torflügel auf Entlastungsrollen aufgehängt, wodurch zwar eine zusätzliche Laufschiene erforderlich ist, aber die lichte Öffnungsbreite nicht eingeschränkt wird. Die Anzahl und Größe der einzelnen Flügel ist wie bei den Falttoren sowohl funktionell als auch wirtschaftlich bedingt, da viele kleine Flügel einen höheren mechanischen Aufwand und mehr Dichtungen erfordern, jedoch wenige große Flügel höhere Beanspruchungen auf die einzelnen Bauteile und die Torbefestigung ausüben.
120|6|1|6
Schiebetor Bei Schiebetoren sind die Torflügel waagrecht in den Führungen beweglich. Hinsichtlich der Abtragung des Torgewichtes kann zwischen unten oder oben laufenden sowie freitragenden Toren unterschieden werden. Während Grundstückseinfahrtstore meist unten laufend oder freitragend ausgeführt sind, werden für Hallentore mit geringen Torhöhen oben laufende Ausführungen, jedoch mit zunehmendem Torgewicht wieder unten laufende Konstruktionen angeboten. Die Größe der Toröffnung, im Besonderen der Öffnungsbreite bzw. der gleichzeitig offen stehenden Breite, ist ein entscheidender Parameter für die Wahl der Verschubmöglichkeit.
Schiebetor einflügelig oder gegenläufig (zweiflügelig) Teleskopschiebetor (Flügel in mehreren Ebenen verschieblich) Schiebedrehtor einflügelig oder zweiflügelig Rundlaufschiebetor
Beispiel 120|6-06: Konstruktionsbeispiel Schiebetor
Zur Reduktion des seitlichen Platzbedarfes können die einzelnen Torflügel von Teleskopschiebetoren auch in parallel nebeneinander liegenden Führungsschienen verschoben werden und laufen dann teleskopartig an eine Bauwerksseite. Rundlaufschiebetore, auch Rundlauftore genannt, funktionieren nach dem Gliederzugprinzip, indem die einzelnen, gelenkig miteinander verbundenen Torblätter über Laufschienen aus der Toröffnung gezogen werden. Die einzelnen Flügel werden dabei entweder oben oder unten auf einer Laufschiene
140 | Torkonstruktionen
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Anzahl und Größe der einzelnen Flügel ist sowohl funktionell als auch wirtschaftlich bedingt.
120|6|1|6
gehalten und meist in einem Viertelkreisbogen rechtwinkelig aus der Toröffnung bewegt. Die Konstruktion der Torsegmente ist vom Prinzip her gleich mit denen von Falt- oder Schiebefalttoren. Grundvoraussetzung für die Anwendung von Rundlaufschiebetoren ist der erforderliche Platz an der Innenwandfläche zum Abstellen der Torsegmente.
Rundlaufschiebetore benötigen zum Abstellen der Torsegmente ausreichend Platz an der Innenwandfläche.
Beispiel 120|6-07: Konstruktionsbeispiel Teleskopschiebetor
Beispiel 120|6-08: Konstruktionsbeispiel Rundlaufschiebetor
Als Sonderform kann auch die Konstruktion eines Schiebedrehtores angesehen werden, bei dem der bzw. die Flügel aus der Toröffnung heraus um 90° gedreht in den Leibungsbereich verschoben werden. Die Lagerung der Torflügel ist dabei auf jeweils zwei unterschiedlich gekrümmten Führungsschienen erforderlich.
Bauarten | 141
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Beispiel 120|6-09: Konstruktionsbeispiel Schiebedrehtor
120|6|1|7
Hubtor, Senktor
120|6|1|7
Sowohl Hub- als auch Senktore sind Sonderkonstruktionen, bei denen der gesamte Torflügel vertikal aus der Toröffnung herausgehoben oder in einen Bodenspalt abgesenkt wird. Senktore erfordern eine Befahrbarkeit des abgesenkten Tores, bei Hubtoren sind vor allem die Sicherheitseinrichtungen innerhalb des Torbereiches relevant. Zur Kompensation des Torgewichtes können seitlich Gegengewichte situiert werden, oder es erfolgt ein Antrieb über Zahnstangen. Typischer Anwendungsbereich dieser Tore ist der „eiserne Vorhang“ in Theatern.
120|6|1|8
Sektionaltor, Deckengliedertor Beispiel 120|6-10: Konstruktionsbeispiel Sektionaltor
142 | Torkonstruktionen
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120|6|1|8
Sektionaltore, auch als Deckengliedertore bezeichnet, sind vertikal öffnende Tore, deren Torsegmente auf unterschiedliche Weise nach oben bewegt und in der Öffnungsposition – senkrecht, waagrecht, unter einem bestimmten Winkel, aufgereiht oder senkrecht gefaltet, waagrecht gefaltet – abgestellt werden. Im Gegensatz zu den Rolltoren sind die einzelnen Segmente massiver und werden auf seitlichen Führungsschienen gehalten. Wichtig für die leichte Bedienbarkeit ist der Gewichtsausgleich, der entweder über eine Torsionsfederwelle, Gegengewichte oder Zug- bzw. Druckfedersysteme erfolgen kann.
120|6|1|9
Rolltor
120|6|1|9
Rolltore sind vertikal öffnende Tore, die aus einem Rollpanzer (segmentartiges Torblatt), einer Welle mit Antrieb und seitlichen Führungsschienen bestehen. Die einzelnen Profile des Rollpanzers sind miteinander gelenkig verbunden und bestehen je nach Anforderung vom Rollgitter bis zu doppelschaligen Konstruktionen für einen höheren Brandwiderstand. Aus optischen Gründen und einem gleichzeitig besseren Korrosionsschutz werden Metallprofile auch einbrennlackiert, kunststoffbeschichtet oder eloxiert ausgeführt. Das aufgerollte Tor ist im Sturzbereich situiert und engt im Regelfall die lichte Durchfahrtshöhe nicht ein. Der Einsatz von Rolltoren ist sowohl für sehr breite als auch sehr hohe Öffnungen möglich. Flexible Torelemente gestatten auch schnelle Öffnungsbewegungen für Schnelllaufrolltore. Beispiel 120|6-11: Konstruktionsbeispiel Rolltor
120|6|1|10
Kipptor
120|6|1|10
Kipptore bestehen aus einem einteiligen, geführten Flügel, der bei Betätigung eine Kippbewegung ausführt und waagrecht in der oberen Endstellung verbleibt. Die Öffnungskurven sind je nach Beschlagskonstruktion unterschiedlich und variieren von nicht ausschwingend über ausschwingend bis zu überstehend in der Endstellung. Für die Planung sollte der Bereich der jeweiligen Öffnungskurve besonders beachtet werden, da eine Öffnung nur möglich ist, wenn sich in diesem Bereich keine abgestellten Güter befinden. Die Torkonstruktion besteht meist aus einem Torflügel mit umlaufendem Rahmen
Bauarten | 143
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und Verstärkungsprofilen sowie aus über ein Hebelsystem wirkenden Zugfedern als Gewichtsausgleich. Beispiel 120|6-12: Konstruktionsbeispiel Kipptor
120|6|1|11
Faltkipptor
120|6|1|11
Faltkipptore sind Sonderformen von Kipptoren, bei denen ein zweiteiliger Torflügel senkrecht über ein angelenktes Flügelsegment in die Aufwärtsrichtung gefaltet wird. Von der Öffnungsweise sind diese Tore auch mit Falttoren in der vertikalen Richtung vergleichbar.
120|6|1|12
Schnelllauftore Schnelllauftore werden hauptsächlich dort eingesetzt, wo eine Raum- und Klimatrennung erforderlich ist, oder zur Vermeidung von Zugluft. Insbesondere bei Außentoren ist ein schnelles Öffnen und Schließen sinnvoll, um die Energieverluste möglichst gering zu halten. Darüber hinaus tragen schnelllaufende Tore zu einem reibungslosen Transportfluss und zu einer Reduzierung der Kollisionsgefahr bei.
120|6|1|12 Schnelllauftore werden hauptsächlich dort eingesetzt, wo eine Raum- und Klimatrennung erforderlich ist.
Beispiel 120|6-13: Schnelllauftore [144]
Die Tore erreichen dabei Laufgeschwindigkeiten zwischen 0,8 und 3,6 m/s. Abhängig von der Anwendung werden unterschiedliche Materialien – im Außenbereich Aluminium oder Stahlblech, im Rauminneren häufig PVC – für die Tore verwendet. Für eine bessere Sicht sind Kunststofftore oft transparent und mit farbigen Gewebestreifen aufgeführt. Schnelllauftore können über Schlüsselschalter, Deckenzugschalter, Funksteuerung, Induktionsschleifen oder
144 | Torkonstruktionen
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Zur Unfallverhütung gibt es spezielle AntiCrash-Einrichtungen.
per Radar bedient werden. Zur Unfallverhütung gibt es spezielle Anti-CrashEinrichtungen, die bei Anfahren an das Tor verhindern, dass dieses beschädigt wird.
120|6|2
Garagentore In Garagen sind Tore einerseits ein Bestandteil der Einfahrtskontrolle bzw. des Objektabschlusses und dienen andererseits bei größeren Anlagen innerhalb der Garage zur Brandabschnittsbildung. Garagentore sollten daher mit Rücksicht auf die mechanischen Anforderungen und den jeweils nötigen Funktionsablauf ausgewählt werden. Als entscheidende Kriterien ergeben sich damit die Anordnung und Steuerung sowie die Bauart und qualitative Ausführung. Die üblicherweise verwendeten Torsysteme sind Drehtore, Schiebtore und Schiebfalttore sowie Sektionaltore und Rolltore mit dichten oder luftdurchlässigen Lamellen und bei Einzelgaragen Kipptore und Faltkipptore.
120|6|2
Garagentore sollten mit Rücksicht auf die mechanischen Anforderungen und den jeweils nötigen Funktionsablauf ausgewählt werden.
Beispiel 120|6-14: Garagentore – Einfahrtsbereich [167]
Beispiel 120|6-15: Garagentore – Kipptore [153]
120|6|3
Brandschutztore Zum Abschluss größerer Öffnungen brandgefährdeter Räume und innerhalb von Garagen sind Brandschutztore zu situieren. Bei normalem Betrieb sind diese Tore meist in der geöffneten Stellung fixiert und schließen im Gefahrenfall selbsttätig mit einer begrenzten Schließkraft, sodass bei Hindernissen im Schließweg der Schließvorgang unterbrochen wird. Dadurch erfolgt jedoch kein vollständiger Abschluss und die geforderte Funktion kann durch das Tor nicht erfüllt werden – ein Umstand, der einen ständig freizuhaltenden Schließbereich bei Brandschutztoren fordert. Die Festhaltung von beispielsweise BrandschutzSchiebetoren in geöffneter Stellung erfolgt durch stromdurchflossene ElektroHaftmagnete. Bei Unterbrechung des Stromflusses der Haftmagnete wird der Schließvorgang der Schiebetüre eingeleitet, wobei das Torelement von einem an einem Drahtseil befestigten Schließgewicht in die Schließstellung gezogen wird. Mit einem Laufregler wird die Schließgeschwindigkeit auf einen
120|6|3
Im Gefahrenfall schließen Brandschutztore selbsttätig mit einer begrenzten Schließkraft.
Garagentore | 145
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einstellbaren Wert begrenzt. Der Schließvorgang kann von einer Brandmeldeanlage oder von zugeordneten Brand- oder Rauchmeldern ausgelöst werden. Beispiel 120|6-16: Garagentore – Brandschutz-Schiebtore
120|6|4
Toranlagen Toranlagen werden vor allem an Grundstücksgrenzen im Rahmen von Einfriedungen und Zäunen errichtet. Die gebräuchlichsten Torformen sind dabei ein- und zweiflügelige Drehtore oder Schiebetore mit einer meist an die Form der Einfriedung angepassten Ausbildung. Bei größeren Drehtoren kann auch eine zusätzliche Stützrolle am freien Flügelende zur statischen Entlastung der Bänder erforderlich werden. Beispiel 120|6-17: Toranlagen [160]
146 | Torkonstruktionen
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120|6|4 Dreh- oder Schiebetore sind bei Toranlagen die gebräuchlichsten Torformen.
Quellennachweis FH-Hon.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Anton PECH – WIEN (A) Autor und Herausgeber Bilder: 120|2-03, 120|2-06 und 07, 120|2-09, 120|2-12, 120|2-17, 120|3-20, 120|4-01, 120|4-03, 120|4-05 und 06, 120|4-08 bis 16, 120|4-20 bis 22, 120|4-25 bis 27
Senatsrat Dipl.-Ing. Georg POMMER – WIEN (A) Autor Bilder: 120|2-04, 120|2-16, 120|2-18 bis 30, 120|3-25, 120|4-07, 120|4-23
Arch. Dipl.-Ing. Johannes ZEININGER – WIEN (A) Autor
Eva-Elisabeth PECH, Dipl.-Ing. Kilian HABLE, Ing. Daniel TICHY – WIEN (A) Layout, Zeichnungen, Grafiken, Bildformatierungen
Sabine PECH – WIEN (A) Layout, Lektorat Herausgeber
Dipl.-Ing.(FH) Peter HERZINA – WIEN (A) Bilder: 120|2-01 und 02, 120|2-08, 120|2-10 und 11, 120|3-02 bis 07, 120|3-10
Ing. Ulrike SCHWARZ – Fa. Holzbetriebe Vogl-Schwarz – DEUTSCH WAGRAM (A) Bild: 120|3-01
Fa. Crawford Tor GmbH. – WIENER NEUDORF (A) Bilder: 120|2-13 und 14
Fa. Elkuch Group – BENDERN (FL) Bild: 120|2-15
Fa. R. Poschadel – BERLIN (D) Bilder: 120|3-08 und 09, 120|3-12 bis 14, 120|3-17 bis 19
Fa. Veka AG – SENDENHORST (D) Bild: 120|3-11
Fa. Hrachowina Bauelemente-Produktions GmbH. – WIEN (A) Bilder: 120|3-15 und 16
Fa. Dorma Austria GmbH. – EUGENDORF (A) Bilder: 120|3-21 bis 25, 120|3-26
Fa. Schrenk GmbH. – VITIS (A) Bild: 120|4-04
Fa. Assa Abloy Sicherheitstechnik GmbH. – ALBSTADT (D) Bild: 120|4-24
Quellennachweis | 147
120-A-20220511
Fa. Hörmann KG Verkaufsgesellschaft – STEINHAGEN (D) Bilder: 120|4-17 bis 19
Laura CERETTO CASTIGLIANO – FH-BAU WIEN (A) Bild: 120|2-05
Stefan MOSER – FH-BAU WIEN (A) Bilder: 120|4-02, 120|4-28
148 | Quellennachweis
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Sachverzeichnis Aluminiumprofil 72 Aluminiumtür 122 Anfahrbereich 42 Anleimer 63 Anschlag 17, 21, 57 Anschlagdichtung 95 Anwendungskategorie 93 Anwendungsklasse 99 Aufmerksamkeitsfeld 43 Aufschraubband 81, 82 Außenlärmpegel 26 Außentür 27, 32, 37, 57, 119 Band 29, 79 Bandklasse 80 barrierefreie Tür 25 Barrierefreiheit 25, 41 Beanspruchungsklasse 27, 31, 34 Bedienungskraft 31, 32, 34 Bekleidungsrahmen 59 Beschlag 79 Beschusshemmung 44 Bleigleichwert 51 Blendrahmen 60 Blindstock 59, 62 Blockrahmen 60 Blower-Door-Test 38 Bodendichtung 92, 94, 131 Bodentürschließer 98, 103 Brandabschnitt 24 Brandschutztor 44, 136, 145 Brandschutztür 43, 44, 104 Breitschild 95 Brettertür 63 Buntbartschloss 89 Dauerfunktion 99 Deckengliedertor 142 Dichtung 92 Drehflügeltor 135, 137 Drehflügeltür 113, 114 Drehtor 146 Drehtür 113, 114, 115, 116 Drücker 95, 96 Durchgangsbreite 19, 23 Durchgangshöhe 19, 23 Durchgangslichte 25, 42 Durchschusshemmung 44, 50 Ebenheit 27, 39 Eckzarge 66 Einbaulage 120 Einbautoleranz 30 Einbohrband 81, 82, 83 einbruchhemmende Tür 126 Einbruchhemmung 44, 46, 47, 80 Einbruchschutz 44, 107 Einbruchsversuch 46, 49
Einleimer 63 Einstemmband 81, 82 Einstemmschloss 86, 87, 88 elektronisches Schließsystem 92 Energieeinsparung 26 Explosionsdruckhemmung 44, 50, 51 Falle 87 Falltür 21, 113, 119 Faltgelenktor 138 Faltkipptor 144 Faltschiebetür 113, 116 Falttor 11, 135, 138 Falttür 113, 116, 117 Faltwand 10 Falzdichtung 92, 94, 95, 131 Feststeller 79 Feststellvorrichtung 43 Feuchtedehnungskoeffizient 40 Feuerschutztür 45, 80, 100, 106, 133 Fitschenband 81 Fluchtweg 1, 24, 25 Füllungstür 64, 71 Futterstock 59 Garagentor 136, 145 Gebrauchsklasse 79 Gehflügel 18 Geradheit der Kante 30 Geschoßgruppe 32, 33 geschützte Lage 33 Glastür 44, 74, 85, 86, 125 Gliederschiebetor 135 Griff 95 Hebeschiebetür 113, 119 Herstellungstoleranz 30 Holzaußentür 120 Holztürblatt 62 Holzzarge 61 Hubgliedertor 135 Hubtor 135, 142 Innentür 27, 31, 57, 124 Kammerdichtung 94 Karusselltür 43 Kastenschloss 87 Keilbartschloss 89 Kipptor 135, 143 Klapptor 135 Klimabelastung 31, 32, 33 Klimaklasse 35, 39 Korrosionsbeständigkeit 80, 100, 107 Korrosionsbeständigkeitsklasse 85 Kreuzband 81 Kunststofftür 57, 73, 123 Kurzschild 95
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Langband 81 Langschild 95 Längskrümmung 27 Lappenband 81, 82, 83 Lappenschließblech 90 Lattentür 63 Lawinenschutz 44 Lippendichtung 94 Luftdurchlässigkeit 32, 37, 50 Luftschallschutz 26 Lüftung 25 Lüftungswärmeverlust 35, 37 Luftwechselrate 25, 38 Magnetdichtung 95 Maßabweichung 27, 32 Metalltür 57 Notausgangsverschluss 105 Nurglastür 74 Nuss 87 Nussband 81 Nutenbartschloss 89 Nutzungskategorie 28, 106 Nutzungssicherheit 25, 80, 100 Obentürschließer 98, 101, 102 Paniktürverschluss 79, 105, 106, 107 Pendeltor 137 Pendeltür 21, 86, 113, 114, 115 Pendeltürband 97 Pendeltürbeschlag 86 Pfostenriegelfassade 57 Pfostenstock 59 Querkrümmung 27 Rahmenstock 60 Rahmentürschließer 98 Rauchdichtheit 46 Rauchschutztür 43, 45, 80, 100, 106 Rechtwinkeligkeit 30 Referenzluftdurchlässigkeit 37 Riegel 87 Rolltor 135, 143 Rosette 95 Rückstellvermögen 93, 94 Rundlaufschiebetor 135, 140, 141 Rundlauftür 113, 119 Schalldämm-Maß 41, 129 Schallschutz 26, 40 Schallschutztür 128, 131 Scharnierband 81 Schauseite 5, 8 Scheibenzwischenraum 37 Schiebedrehtor 140, 141 Schiebefalttor 139 Schiebetor 135, 140, 146 Schiebetür 10, 113, 118 Schlagregendichtheit 33, 38, 50
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Schlauchdichtung 94 Schleuse 4, 42 Schließanlage 90 Schließblech 30, 90, 102 Schließdruck 93 Schließfolgeregler 98, 99 Schließvorrichtung 43, 79 Schließzylinder 90 Schloss 29 Schlosskasten 88 Schlossstulp 29, 86 Schnelllaufrolltor 143 Schnelllauftor 144 Schusssicherheitsklasse 50 Schwelle 21, 26, 42 Schwingtor 135, 137 Sektionaltor 135, 142 Senktor 142 Sicherheitsschließblech 90 Sicherheitsschloss 87 Sprengwirkungshemmung 50, 51 Stahlblechtür 71, 125 Stahlprofilrahmen 70 Stahltürblatt 70 Stahlzarge 66, 67, 69, 83, 125 Standflügel 18 statische Verwindung 28 Stocklichte 30 Stocklichtenbreite 34 Stocklichtenhöhe 34 Stoßfestigkeit 31, 32 Stoßkörper 29, 49 Strahlenschutz 44 Strahlenschutztür 51, 52 Stulp 88 teilgeschützte Lage 34 Teleskopschiebetor 140, 141 Toleranzklasse 27, 28 Tor 20 tosisches Schloss 90 Transmissionswärmeverlust 35 Tür 20 Türblatt 20, 27, 31, 79, 84, 119 Türfeststeller 104 Türgarnitur 95 Türschließer 79, 97, 98 Türschloss 86 Türstock 20, 21, 27, 30, 31, 79, 84 Türsturz 21 Umfassungszarge 66 ungeschützte Lage 34 Verglasung 26 vertikale Belastung 28 Verwendungsklasse 32, 33, 34, 35 Verwindung 27, 30 Vollholztür 58 Wärmedurchgangskoeffizient 26, 36, 37 Wärmeschutz 26, 35
Wärmeschutzglas 37 Wechsel 87 Widerstandsklasse 46, 47 Winkelband 81 Winkelschließblech 90 Wohnungseingangstür 42, 43
Zapfenband 81, 84 Zarge 20, 21, 27, 30, 31, 79 Zuhaltungsschloss 90 Zusatzbauteil 79 Zylinderschließwerk 90
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Autoren FH-Hon.Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Anton PECH war über zehn Jahre in universitärer Forschung und Lehre mit den Forschungsschwerpunkten Mauerwerk und Altbausanierung tätig, geschäftsführender Gesellschafter der Dr. PECH Ziviltechnikergesellschaft mbH, gerichtlich beeideter und zertifizierter Sachverständiger für Bauschäden, Mauerwerkskonstruktionen, Mauerwerkstrockenlegung und historische Konstruktionen sowie Univ.-Lektor und FH-Honorarprofessor für Baukonstruktionen und Sanierungstechnik, ist Mitarbeiter in Normungsgremien und Verfasser von Fachbüchern.
Senatsrat Dipl.-Ing. Georg POMMER studierte Holzwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien, arbeitete im Bereich Fenster und Fassadenbau in Graz und ist seit 1986 in der Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien – Magistratsabteilung 39 tätig. Er leitet seit Wien, ist gerichtlich zertifizierter Sachverständiger und vertritt die Interessen der Stadt Wien in Fachnormenausschüssen in Österreich. Mitarbeit bei zahlreichen Forschungsprojekten, Vorträgen und Publikationen.
Arch. Dipl.-Ing. Johannes ZEININGER Nach dem Architekturstudium an der Technischen Universität Wien arbeitete er von 1982 – 1989 als wissenschaftlicher Assistent an der TU-München und der TU-Wien. Lektor für Hochbau an der BOKU von 2000-2005. Lektor für Gebäudelehre und konstruktiver Entwurf 2003 bis 2017 an der Fachhochschule Campus Wien. Lehrtätigkeit am Camillo Sitte Bautechnikum Wien bis 2019. Seit 1985 eigene Arbeiten mit Architektin Dipl.-Ing. Angelika Zeininger gemeinsam unter www.zeininger.at. Wettbewerbe, die Themen „Weiterbauen“ und „Hinzufügen“ sowie energetische Autarkie von Gebäuden in Theorie und Praxis sind Schwerpunkt der Arbeit. Größere Projekte werden in vernetzten Planungsteams bearbeitet.
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