Statistik mit MATHCAD und MATLAB: Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Ingenieure und Naturwissenschaftler [1 ed.] 978-3-540-42277-8, 978-3-642-56786-5

Das Buch gibt eine Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Ingenieure und Naturwis

323 54 33MB

German Pages 519 [520] Year 2001

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Table of contents :
Front Matter....Pages I-XIII
Einleitung....Pages 1-7
Anwendung von MATHCAD....Pages 9-34
Anwendung von MATLAB....Pages 35-58
Zahlendarstellungen in MATHCAD und MATLAB....Pages 59-68
Exakte und numerische Rechnungen in MATHCAD und MATLAB....Pages 69-82
Variablendarstellungen in MATHCAD und MATLAB....Pages 83-89
Vordefinierte Konstanten, Variablen und Funktionen in MATHCAD und MATLAB....Pages 91-99
Datenverwaltung in MATHCAD und MATLAB....Pages 101-109
Programmierung mit MATHCAD und MATLAB....Pages 111-131
MATHCAD und MATLAB in Zusammenarbeit mit anderen Programmsystemen....Pages 133-134
MATHCAD und MATLAB im Internet....Pages 135-136
Mathematische Berechnungen mit MATHCAD und MATLAB-Teil I....Pages 137-162
Mathematische Berechnungen mit MATHCAD und MATLAB — Teil II....Pages 163-178
Grafiken mit MATHCAD und MATLAB....Pages 179-194
Wahrscheinlichkeitsrechnung....Pages 195-199
Wahrscheinlichkeit....Pages 201-221
Zufallsgröben....Pages 223-232
Verteilungsfunktionen....Pages 233-270
Parameter einer Verteilung....Pages 271-283
Gesetze der großen Zahlen und Grenzwertsätze....Pages 285-293
Zufallszahlen und Simulation....Pages 295-310
Statistik....Pages 311-314
Grundgesamtheit und Stichproben....Pages 315-326
Beschreibende Statistik....Pages 327-359
Schließende Statistik....Pages 361-364
Statistische Schätztheorie....Pages 365-412
Statistische Testtheorie....Pages 413-426
Parametertests....Pages 427-465
Parameterfreie Tests....Pages 467-472
Korrelation und Regression....Pages 473-490
Zusammenfassung....Pages 491-492
Back Matter....Pages 493-519
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Statistik mit MATHCAD und MATLAB: Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Ingenieure und Naturwissenschaftler [1 ed.]
 978-3-540-42277-8, 978-3-642-56786-5

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Statistik mit M A T H C A D und M A T L A B

Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH

Hans Benker

Statistik mit MATHCAD und MATLAB Einfü hrung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik fü r Ingenieure und Naturwissenschaftler

Mit 31 Abbildungen

Prof. Dr. Hans Benker Institut fü r Optimierung und Stochastik Fachbereich Mathematik und Informatik Martin-Luther-Universitä t 06099 Halle (Saale)

E-mail: benker@mathematik. uni-halle. de

ISBN 978-3-540-42277-8

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme B e n k e r , H a n s : S t a t i s t i k m i t M A T H C A D u n d M A T L A B : Einfü hrung indie WahrscheinlichkeitsrechnungundStatistik fü r Ingenieure undNaturwissenschaftler/HansBenker-Berlin; Heidelberg; New Y o r k ; Barcelona; Hongkong; London; M a i l a n d ; Paris; Singapur; T o k i o : Springer, 2001

ISBN 978-3-642-56786-5 (eBook) ISBN 978-3-540-42277-8 DOI 10.1007/978-3-642-56786-5 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschü tzt. Die dadurch begrü ndeten Rechte, insbesondere die der Ü bersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfä ltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfä ltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulä ssig. Sie ist grundsä tzlich vergü tungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes.

http://www.springer.de © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001 Ursprü nglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 2001 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wä ren und daher von jedermann benutzt werden dü rften. Sollte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z.B. D I N , V D I , V D E ) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden sein, so kann der Verlag keine Gewä hr fü r Richtigkeit, Vollstä ndigkeit oder Aktualitä t ü bernehmen. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls fü r die eigenen Arbeiten die vollstä ndigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils gü ltigen Fassung hinzuzuziehen. Text: Datenerstellung durch Autor Einbandgestaltung:Kü nkel+Lopka,Heidelberg Gedruckt auf sä urefreiem Papier SPIN: 10765327

07/3020hu - 5 4 3 2 1 0 -

Vorwort

1m vorliegenden Buch geben wir eine Binfubrung in die Wahrsche inlichkeitsrechnung und mathematische Statistik und wenden die Programmsysteme MATHCAD und MATIAB an , urn hierfur Grundaufgaben aus Technik, Natur- und Wirtschaftswissenschaften mittels Computer zu berechnen. Dabei benutzen wir die aktuellen Versionen von MATHCAD (Version 2001 Pro fessional) und MATLAB (Version 6, Release 12) fur Personalcomputer (PCs) unter WINDOWS. Zusatzlich kann man bei der Anwendung beider Systeme Zusatzprogramme zur Statistik heranziehen:

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MATHCAD stellt das Elektronische Buch Practical Statistics zur Verfugung, das auch unter dem Namen Applied Statistics vertrieben wird. Dieses Elektronische Buch wurde zur Version 8 von MATHCAD kostenlos mitgeliefert. MATLAB bietet die Statistics Toolbox an , die extra gekauft werden muB.

MATHCAD und MATLAB werden bevorzugt von Ingenieuren und Natunoissenschajtlern zur Berechnung anfallender mathematischer Aufgaben verwendet. Das liegt hauptsachlich daran, daB

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beide hervorragende Fahigkeiten bei numerischen Rechnungen besitzen und auch Programmiersprachen enthalten, in denen als Vorteil samtliche vordefinierten Funktionen einsetzbar sind. fur beide eine Vielzahl von Zusatzprogrammen existieren, mit deren Hilfe man zahlreiche mathematische Probleme aus Technik und Naturwissenschaften berechnen kann. Diese Zusatzprogramme werden in MATHCAD als Elektronische Bucher und in MATLAB als Toolboxen bezeichnet. beide im Rahmen der Computeralgebra exakte rnathematische Rechnungen durchfuhren konnen, da sie in Lizenz eine Minimalvariante des Symbolprozessors des Computeralgebrasystems MAPLE enthalten.

1m vorliegenden Buch wird gezeigt, dais sich MATHCAD und MATLAB auch effektiv zur Berechnung von Grundaufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik anwenden lassen. Es gibt naturlich spez ielle Programmsysteme wie MINITAB, SAS, S-PLUS, SPSS, STATISTICA, UNISTAT und WINSTAT, die auschlieBlich fur die Be-

VI

Vorwort

rechnung von Aufgaben aus der Statistik erstellt wurden. In der Ingenieurmathematik sind aber nicht nur Aufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik zu berechnen, so daB sich hier die Anwendung eines universellen Programmsystems wie MATHCAD oder MATLAB empfiehlt. Da fur beide Systeme Zusatzprogramme zur Statistik zur Verfugung gestellt werden, kann man mit ihnen auch anfallende Grundaufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik berechnen. Dies hat den Vorteil, daB man sich nicht zusatzlich in die Anwendung eines Statistik-Programmsystems einarbeiten mus, sondem im vertrauten Rahmen von MATHCAD oder MATLAB arbeiten kann. Das vorliegende Buch soli dem Anwender hierbei helfen. Ein Schwerpunkt des Buches liegt auf der Umsetzung der zu berechnenden Aufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik in die Sprache von MATHCAD und MATLAB und der Interpretation der von beiden Systemen gelieferten Ergebnisse. Dies ist ein Unterschied zu den meisten existierenden Lehrbuchern zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, die keine Berechnungen mittels Computer anbieten. Obwohl im Buch die Anwendung des Computers im Vordergrund steht , wird die mathematische Tbeorie der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik soweit dargestellt, wie es fur den Anwender erforderlich ist. Dies bedeutet, daB wir auf Beweise und die Verwendung des Integralbegriffs von Lebesgue verzichten, aber dafur notwendige Formeln, Satze und Verfahren an Beispieien aus Technik und Naturunssenscbaften erlautern, Diese BeispieIe werden mit MATI-ICAD und MATLAB berechnet und zeigen dem Anwen der M6glichkeiten und Grenzen bei der Anwendung beider Systeme auf. Des weiteren werden in den ersten zwei Teilen des Buches in den Kap.2-11 die Handbabung der Systeme MATHCAD und MATLAB behandelt und in den Kap.12-14 eine kurze Einfiihrung in die Berechnung haufig anfallender Grundaufgaben der Mathematik gegeben. Das vorliegende Buch ist so gestaltet, daB es •

eine Binfubrung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik fur Studenten, Dozenten, Professoren und Praktiker aus Technik und Naturunssenscbaften liefert, die auch die Systeme MATHCAD oder MATLAB einsetzen mochten,



zusatzlich als Handbuch fur die Anuendung der Systeme MATHCAD und MATLAB zur Berechnung anfallender Aufgaben aus Grundgebieten der Mathematik verwendet werden kann, wenn man noch Informationen aus den Hilfefunktionen beider Systeme heranzieht.

MATHCAD und MATLAB existieren fur verschiedene Computerplattformen. so u.a . fur IBM-kompatible Personalcomputer (kurz: PCs), Workstations und Grofscornputer unter UNIX und APPLE-Computer. Wir benutzen im Buch die Versionen fur PCs, die unter WINDOWS laufen. Da sich der Aujbau der Benutzeroberflacbe und die vordefinierten Funktio-

Vorwort

VII

nen/Kommandos fur die einzelnen Computertypen nur unwesentlich unterscheiden, kann das Buch auch bei anderen Computerplattformen herangezogen werden. An dieser Stelle mochte ich mich bei allen bedanken, die mich bei der Realisierung des vorliegenden Bucbprojekts unterstutzten: • Bei Herrn Dr. Merkle vom Springer-Verlag Heidelberg fur die Aufnahme des Buchvorschlags in das Verlagsprogramm.



Bei Frau Diane Ashfield von MathSoft in Bagshot (Grofsbritannien) und Frau Naomi Fernandes von MathWorks in Nattick (USA) fur die kostenlose Uberlassung der neuesten Versionen von MATHCAD bzw. MATLAB und der benotigten Elektronischen Bucher bzw. Toolboxen.



Bei meiner Gattin Doris, die groises Verstandnis fur meine Arbeit an den Abenden und Wochenenden aufgebracht hat.



Bei meiner Tochter Uta, die das Manuskript kritisch gelesen und die Reproduktionsvorlage auf dem Computer erstellt hat.

Uber Hinweise, Anregungen und Verbesserungsvorschlage wurde sich der Autor freuen. Sie konnen an die folgende E-Mail-Adresse gesendet werden: [email protected]

Merseburg, im Sommer 2001

Hans Benker

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 1.1 Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik 1.2 Statistik mit dem Computer 1.3 Statistik mit MATHCAD und MATLAB 1.4 Hinweise zur Benutzung des Buches 2 Anwendung von MATIlCAD 2.1 Aufbau von MATHCAD 2.1.1 Vektororientierung 2.1.2 Struktur. 2.1.3 Elektronische Bucher 2.2 Benutzeroberflache von MATHCAD 2.2.1 Menuleiste 2.2.2 Symbolleiste 2.2.3 Formatleiste 2.2.4 Rechenpalette 2.2.5 Arbeitsfenster 2.2.6 Nachrichtenleiste 2.3 Gestaltung des Arbeitsfensters 2.3.1 Textgestaltung 2.3.2 Durchfuhrung von Rechnungen 2.3.3 Editieren 2.4 Hilfesystem von MATHCAD 2.5 Elektronische Bucher zur Statistik. 3 Anwendung von MAnAB 3.1 Aufbau von MATLAB 3.1.1 Matrixorientierung 3.1.2 Struktur 3.1.3 Toolboxen 3.2 Benutzeroberflache von MATLAB Menuleiste 3.2.1 3.2.2 Symbolleiste 3.2.3 Kommandofenster 3.3 Gestaltung des Kommandofensters 3.3.1 Ein- und Ausgabe von Text.. 3.3.2 Durchfuhrung von Rechnungen

1 3 3 .4 6 9

9 9 9 11 13 14 18 18 19 23 24 25 29 30 31 33 34 35 35 35 35 37 38 40 41 41 42 43 46

x

Inhaltsverzeichnis

3.3.3 Editieren von Kommandozeilen 47 M-Dateien 48 3.4.1 Scriptdateien 50 3.4.2 Funktionsdateien 52 3.5 Hilfesystem von MATIAB 56 3.6 Toolbox zur Statistik 58 4 Zahlendarstellungen in MATHCAD und MATLAB......•..........•••••••. 59 4.1 Reelle Zahlen 59 4.1.1 Ganze Zahlen 60 4.1.2 Rationale Zahlen 61 4.1.3 Dezimalzahlen 63 4.2 Komplexe Zahlen 66 5 Exakte und numerische Rechnungen in MATHCAD und MATLAB 69 5.1 Exakte Rechnungen mittels Computeralgebra 71 MATHCAD 72 5.1.1 5.1.2 MATI.AB 75 5.2 Numerische Rechnungen 77 MATHCAD 77 5.2.1 MATI.AB 80 5.2.2 83 6 Variablendarstellungen in MATHCAD und MATLAB 6.1 Einfache Variablen 84 6.2 Indizierte Variablen 84 6.3 Vektorwertige Variablen 86 7 Vordet1nierte Konstanten, Variablen und Funktionen in MATHCAD und MATLAB 91 7.1 Vordefinierte Konstanten und Variablen 91 7.2 Vordefinierte Funktionen 97 8 Datenverwaltung in MATHCAD und MATLAB 101 8.1 Dateneingabe 102 8.2 Datenausgabe 106 8.3 Datenaustausch 109 9 Programmierung mit MATHCAD und MATLAB 111 9.1 Vergleichsoperatoren und logische Operatoren 113 9.2 Zuweisungen 116 9.3 Verzweigungen 117 9.4 Schleifen 121 9.5 Programmstruktur 127 10 MATHCAD und MATLAB in Zusammenarbeit mit anderen Programmsystemen 133 11 MATHCAD und MATLAB im Internet 135 12 Mathematische Berechnungen mit MATHCAD und MATLAB - Tell 1 137 12.1 Grundrechenoperationen 137 3.4

Inhaltsverzeichnis

12.2

Kombin atorik Fakultat und Binomialkoeffizient... 12.2.1 12.2.2 Permutationen , Variationen und Kombinationen 12.3 Summen und Produkte 12.4 Vektoren und Matrizen 12.4.1 Eingabe 12.4.2 Rechenoperationen 12.5 Gleichungen 13 Mathematische Berechnungen mit MATIICAD und MATLAB - Tell n 13.1 Funktionen 13.1.1 Allgemeine Funktionen 13.1.2 Mathematische Funktionen 13.1.3 Definition von Funktionen 13.2 Differentialrechnung 13.3 Integralrechnung 14 Grafiken mit MATIICAD und MATLAB 14.1 Kurven 14.2 Punktgrafik en 14.3 Diagramme 14.4 Flachen 15 Wahrscheinlichkeitsrechnung 15.1 Einfuhrung 15.2 Grundlegende Geb iete 16 Wahrscheinlichkeit 16.1 Ereignisse und Ereignisraum 16.2 Definitionen 16.2.1 Klassische Definition 16.2.2 Statistische Definition 16.2.3 Axiomatische Definition 16.3 Bedingte Wahrscheinlichkeiten 16.4 Unabhangige Ereignisse 17 ZufallsgrOBen 17.1 Diskrete Zufallsgrotsen 17.2 Stetige Zufallsgroisen 17.3 Mehrdimensionale Zufallsgroisen 17.4 Stochastische Prozesse 18 Vertellungsfunktionen 18.1 Diskrete Verteilungsfunktionen 18.2 Stetige Verteilungsfunktionen 18.3 Verteilungsfunktionen fur mehrdimensionale Zufallsgroisen 18.3.1 Diskrete Verteilungsfunktionen 18.3.2 Stetige Verteilungsfunktionen 18.4 Unabhangigkeit von Zufallsgroisen

XI

141 141 143 144 147 149 152 155 163 163 165 165 166 170 173 179 179 186 189 190 195 195 198 201 201 208 208 211 214 215 218 223 227 229 230 232 233 235 251 266 267 268 269

XII

Inhaltsverzeichnis

19 Parameter einer Verteilung 19.1 Erwartungswert 19.2 Varianz/Streuung 19.3 Berechnung von Erwartungswert und VarianziStreuung 20 Gesetze der groBen Zahlen und Grenzwertsatze 20.1 Tschebyscheffsche Ungleichung 20.2 Gesetze der groBen Zahlen 20.3 Grenzwertsatze 21 Zufallszahlen und Simulation 21.1 Erzeugung von Zufallszahlen 21.2 Monte-Carlo-Methoden 22 Statistik 22.1 Einfuhrung 22.2 Beschreibende Statistik. 22.3 SchlieBende Statistik. 23 Grundgesamtheit und Stichproben 23.1 Einftihrung 23.2 Zufallige Stichproben 23.3 Empirische Verteilungsfunktionen 23.4 Grafische Darstellung von Stichproben 23.5 Stichprobenfunktionen 24 Beschreibende Statistik 24.1 Einfuhrung 24.2 Merkmale 24.3 Grafische Darstellungen 24.4 Urliste und Verteilungstafeln 24.5 Statistische MaBzahlen 24.5.1 Eindimensionale Merkmale 24.5.2 Zweidimensionale Merkmale 24.6 Empirische Regression 25 SchlieBende Statistik 25.1 Einfuhrung 25.2 Grundlegende Gebiete 26 Statistische Schatztheorie 26.1 Einfuhrung 26.2 Schatzfunktionen 26.3 Punktschatzungen 26.3.1 Maximum-Likelihood-Methode 26.3.2 Methode der kleinsten Quadrate 26.3.3 Momentenmethode 26.4 Intervallschatzungen 26.4.1 Grundbegriffe 26.4.2 Konfidenzintervalle fur den Erwartungswert 26.4.3 Konfidenzintervalle fur die VarianziStreuung

271 271 277 281 285 286 288 290 295 296 302 311 311 313 314 315 315 316 321 324 324 327 327 328 329 342 344 344 351 355 361 361 361 365 365 368 370 376 386 387 388 388 390 404

Inhaltsverzeichnis

XIII

27 Statistische Testtheorie 27.1 Einteilung der Tests 27.2 Hypothesen 27.3 Fehlerarten 28 Parametertests 28.1 Signifikanztests 28.2 Tests fur Erwartungswerte 28.3 Tests fur VarianziStreuung 28.4 Tests fur Wahrscheinlichkeiten 29 Parameterfreie Tests 30 Korrelation und Regression 30.1 Korrelation 30.2 Regression 30.2.1 Lineare Regression 30.2.2 Allgemeine lineare Regression 30.2.3 Nichtlineare und nichtparametrische Regression 31 Zusammenfassung Uteraturverzeichnis Sachwortverzeichnis

413 415 416 421 427 428 436 454 460 467 473 474 480 481 484 490 491 493 499

1 Einleitung

Im vorliegenden Buch geben wir eine Einfubrung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik und wenden die Systeme MATHCAD und MATLAB an, urn hierfur Grundaufgaben aus Technik, Natur- und Wirtschaftswissenschaften mittels Computer zu losen . Des weiteren behandeln wir in den ersten zwei Teilen des Buches in den Kap.2-11 die Handhabung der Systeme MATHCAD und MATLAB und geben in den Kap. 12-14 eine kurze Einfuhrung in die Losung haufig anfallender Grundaufgaben aus der Ingenieurmathematik. Deshalb kann das vorliegende Buch zusatzlich als Handbuch bei der Anwendung der Systeme MATHCAD und MATLAB zur Losung von Grundaufgaben der Ingenieurmathematik verwendet werden, wenn man noch Informationen aus den Hilfefunktionen beider Systeme heranzieht.

~ MATHCAD und MATLAB sind Programmsysteme CSoftwaresysteme) und gehoren zur Klasse der Computeralgebra- und Mathematiksysteme, die wir im folgenden kurz als Systeme bezeichnen. Weitere bekannte Systeme aus dieser Klasse sind AXIOM, DERIVE, MAPLE, MACSYMA, MATHEMATICA, MUPAD und REDUCE. Wir verwenden im Buch die aktuellen Versionen MATHCAD 2001 Professional bzw. MATLAB 6 Release 12 fur WINDOWS. Zusatzlich kann man bei der Anwendung dieser Systeme Zusatzprogramme zur Statistik heranziehen: * MATHCAD besitzt das Elektronische Buch Practical Statistics, das auch unter dem Namen Applied Statistics vertrieben wird. * MATLAB besitzt die Toolbox zur Statistik Cenglisch: Statistics Toolbox) .



~ MATHCAD und MATLAB werden zur Losung anfallender mathematischer Aufgaben auf dem Computer bevorzugt von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern verwendet. Das liegt hauptsachlich daran , dats * beide hervorragende Fahigkeiten bei numerischen Rechnungen besitzen und auch Prograrnmierspracben enthalten, in denen als Vorteil samtliche vordefinierten Funktionen einsetzbar sind. * fur beide eine Vielzahl von Zusatzprogrammen existieren, mit deren Hilfe man zahlreiche Probleme aus Technik, Natur- und auch Wirtschaftswissenschaften berechnen kann . Diese Zusatzprogramme werden H. Benker, Statistik mit MATHCAD und MATLAB © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001

1

2

*

Einleitung

in MA1HCAD als Elektronische Bucher und in MA11.AB als Toolboxen bezeichnet. beide auch exakte Rechnungen im Rahmen der Computeralgebra durchfuhren konnen, da sie in Lizenz eine Minimalvariante des Symbolprozessors des Computeralgebrasystems MAPLE enthalten.



P'"

MA1HCAD und MA11.AB existieren fur verschiedene Computerplattformen, so u.a. fur IBM-kompatible Personalcomputer (kurz: PCS), Workstations und Grofscomputer unter UNIX und APPLE-Computer. Wir verwenden im Buch die Versionen fur PCs, die unter WINDOWS laufen. Da sich der Aujbau der Benutzeroberfldcbe und die vordefinierten FunktioneniKommandos fur die einzelnen Computertypen nur unwesentlich unterscheiden, kann das Buch auch bei anderen Computerplattformen herangezogen werden.



P'" Ein Scbuerpunkt des Buches liegt auf der Umsetzung der zu berechnenden Aufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik in die Sprache von MA1HCAD und MATIAB und der Interpretation der von beiden Systemen gelieferten Ergebnisse. Obwohl im Buch die Losung mittels Computer im Vordergrund steht, wird die mathematische Theone der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik soweit dargestellt, wie es fur den Anwender erforderiich ist. Dies bedeutet, daB wir auf Beweise und die Verwendung des Integralbegriffs von Lebesgue verzichten, aber dafur notwendige Formeln, Satze und Verfahren an Beispielen aus Technik und Naturwissenschaften erlautern. Diese Beispiele werden auch mit MA1HCAD und MA11.AB berechnet und zeigen dem Anwender Moglicbleeiten und Grenzen bei der Antoendung beider Systeme auf.



P'" Das voriiegende Buch ist in drei Teile aufgeteilt: • Tei! I (umfaist die Kap.2-11): Hier wird eine Einfubrung in die Handhabung und die Eigenschaften der im Buch verwendeten Systeme MA1HCAD und MA11.AB gegeben, so daB der Anwender in der Lage ist, mit diesen Systemen effektiv zu arbeiten. • Tei! II (urnfaist die Kap.12-14): Hier wird die Vorgehensweise in MA1HCAD und MATIAB zur Losung von Grundaufgaben der Ingenieurmathematik kurz erlautert, da dies auch im Rahmen der Wahrscheiniichkeitsrechnung und Statistik benotigt

1.1WahrscheinlichkeitsrechnungundStatistik

3

wird. Des weiteren findet man hier eine Einfuhrung in die grafiscben Fiibigkeiten beider Systeme . • Teil III (umfafst die Kap.15-30) 1m Hauptteil des Bucbes werden eine Einfubrung in die Wabrscbeinlicbkeitsrecbnung und Statistik gegeben und hier anfallende Grundaufgaben mittels MATHCAD und MATLAB gelost,

1.1 Wahrscheinlichkeitsrechnung

undStatistik

Wabrscb einlicbkeitsrecbnung und matbematiscbe Statistik gewinnen bei vielen Aufgabenstellungen in Technik, Natur- und auch Wirtschaftswissenschaften an Bedeutung. Das liegt daran, dais immer mehr Massenprozesse auftreten, die nur noch mit statistiscben Metboden untersucht werden konnen. Des weiteren ist aus der Tbeorie schon seit langem bekannt, daB gewisse Phanornene in Technik und Naturwissenschaften (wie z.B. in der Thermodynamik) nur mit wab rscbeinlicbkeitstbeoretiscben und statistiscb en Metboden beschreibbar sind . Deshalb ist es erforderlich, daB sich auch Ingenieure und Natunoissenscbaftler mit Wabrscb einlicbkeitsrecbnung und Statistik beschaftigen. Eine Reihe von Lebrbucbern hierzu findet man im Literaturoerzeicbnis. Dabei wurden aus der fast untiberschaubaren Anzahl von Buchern einige ausgewahlt, die sich besonders fur Anwender aus Technik und Naturwissenschaften eignen.

~ Das vorliegende Bucb gibt eine Einfubrung in die Wabrscbeinlicbkeitsrecbnung und Statistik, wobei besonders Wert auf die Losung anfallender Aufgaben mittels Computern gelegt wird. Wir verwenden hierzu die be iden Sy steme MATHCAD und MATLAB' die in Technik und Naturwissenschaften bevorzu gt zur Losung mathematischer Aufgaben herangezogen werden. Dies ist ein Unterschied zu den meisten existierenden Lehrbuchern zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, die keine Berechnungen mittels Computer anbieten.



1.2StatistikmitdemComputer Eine effektive Berechnung praktischer Aufgabenstellungen aus der Statistik ist ohne Computer meistens nicht moglich . Deswegen werden schon seit langerer Zeit Computerprogramme (Program msystemeiSoftwa resysteme) zur Statistik entwickelt, wofur sich zwei Richtungen abzeichnen: • Einerseits werden vorhandene Computeralgebra- und Matbematiksysteme durch Zusatzprogramme zur Statistik erweitert.

1

4



Einleitung

Andererseits werden spezielle Programmsysteme/Softwaresysteme erstellt, w ie z.B.

* *

* * * * * * *

BMDP MINITAB SAS S-PLUS SPSS STATGRAPHICS STATISTICA UNISTAT

WINSTAT die auschlieBlich der Berechnung von Aufgaben aus Wabrscbeinlicbkeitsrecbnung und Statistik mittels Computern dienen. Lebrbucber zu diesen Systemen findet man im Literaturterzeicbnis.

~ Da aber in der Ingenieurmatbematik nicht nur Aufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik zu losen sind, empfiehlt sich die Anwendung eines universe/len Systems wie MATHCAD oder MATLAB. Beide stellen Zusatzprogramme zur Statistik zur Verfugung , so daB man mit ihnen auch Grundaufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik berechnen kann. Dies hat den Vorteil, daB man sich nicht zusatzlich in die Anwendung eines Statistik-Softwaresystems einarbeiten muB, sondern im vertrauten Rahmen vo n MATHCAD od er MATLAB arbeiten kann. Das vorliegende Buch solI hierzu ein e Einfuhrung geben. Des weiteren eign en sich auch andere un iverselle Systeme wie z.B. MATHEMATICA zur Berechnung vo n Aufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, wie man aus den Buchern [55] und [63] entnehmen kann. Mit dem Tabellenkaleulationsprogramm EXCEL aus dem MICROSOFT-OFFICEPAKET lassen sich ebenfalls Aufgaben aus der Statistik berechnen, wie in den Buchern [51l, [59] und [60] beschrieben wird .



1.3StatistikmitMATHCADundMATLAB 1m vorliegenden Buch zeigen wir, daB sich MATHCAD und MATLAB auch effektiv zur Losung vieler Anwendungsaufgaben aus Wabrscbeinlicbkeitsrecbnung und Statistik anwende n lassen , die in Technik, Natur- und Wirtschaftsw issenschaften auftreten. Dazu kann man noch Zusatzprogramme heranziehen, die bei

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MATHCAD Elektroniscbe Bucher

1.3StatistikmitMATHCADund

MATlAS

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*

MATI..AB Toolboxen heusen. Zur Statistik gibt es in den beiden Systemen folgende Zusatzprogramme: • MATHCAD

* *



das Elektronische Buch Practical Statistics, das auch unter dem Namen Applied Statistics angeboten wird . Dieses Elektronische Buch wurde kostenlos mit der Version 8 von MATI..AB ausgeliefert. Schaums Electronic Tutor Statistics (siehe [68]), in dem Aufgaben mittels MATHCAD berechnet werden. Diesem Buch liegt eine CD mit allen gerechneten Beispielen bei, die der Anwender in seine Arbeit einbinden kann.

MATI..AB Die Statistics Toolbox. Diese Toolbox zur Statistik mufs zusatzlich zu MATI..AB gekauft werden.

~ Die Zusatzpakete Practical Statistics und Statistics Toolbox zur Statistik fur MATHCAD bzw . MATI..AB unterscheiden sich wesentlich:

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~

MATHCAD Das Elektronische Buch Practical Statistics enthalt keine zusatzlichen Funktionen zur Statistik. Diese Funktionen sind alle im Kern von MATHCAD enthalten, so dats man ohne dieses Buch statistische Aufgaben 16sen kann. Die Anwendung des Buches erleichtert aber die Arbeit wesentlich, da hier viele Grundaufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik erklart und anhand von Beispielen gelost werden. Dies kann der Leser in seine Arbeit einbinden, wie wir im Laufe des Buches illustrieren. MATI..AB Ohne die Statistics Toolbox konnen in MATI..AB keine statistischen Aufgaben gelost werden, da alle Funktionen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik in dieser Toolbox und nicht im Kern bereitgestellt werden.



Wahrend es fur MATHCAD eine deutschsprachige Version gibt, sind die Elektronischen Bucher nur in Englisch verfugbar. Bei MATLAB gibt es nur englischsprachige Versionen. Deshalb sollte der Anwender einige Englischkenntnisse besitzen. Wir werden im Rahmen des Buches neben den Funktionen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik zusatzlich die Eigenschaften weiterer wichtiger in MATHCAD und MATI..AB integrierter Funktio-

1

6

Einleitung

nen erklaren, wobei auch illustrative Beispiele gegeben werden. Dabei konnen wir aber nicht aIle Einzelheiten von MATHCAD und MATLAB beschreiben. Bei eventuell auftretenden Unklarheiten kann der Anwender z.B. die beiden Bucher [75] und [77] des Autors und die in den Systemen integrierten Hilfefunktionen konsultieren.



1.4HinweisezurBenutzungdesBuches AbschlieBend geben wir noch einige Hinweise bzgl. der Benutzung des vorliegenden Buches: •

Neben den Uberscbriften werden Elektronische Bucher, Toolboxen, Befehle, Funktionen, Kommandos und Menus von MATHCAD und MATLAB in Fettdruck dargestellt. Dies gilt auch fur die Kennzeichnung von Vektoren und Matrizen.



Programm-, Datei- und Verzeichnisnamen und die Namen von Softwa resystemen werden in Grofsbucbstaben dargestellt.



Beispiele und Abbildungen werden in jedem Kapitel von 1 beginnend durchnumeriert, wobei die Kapitelnummer vorangestellt wird . So bezeichnen z.B. Abb. 4.2 und Beispiel 5.11 die Abbildung 2 aus Kapitel 4 bzw . das Beispiel 11 aus Kapitel 5. Beispielewerden mit dem Symbol



beendet. •

Wichtige Hinweise und Erlauterungen sind durch das vorangehende Symbol

~ gekennzeichnet und werden mit dem Symbol



beendet. •

Wichtige Begriffe und Bezeichnungen sind kursiv geschrieben. Dies gilt auch fur Anzeigen und Fehlermeldungen von MATHCAD und MATLAB im Arbeitsfenster.



Die einzelnen Menus einer Menufolge von MATHCAD und MATLAB werden mittels eines Pfeils ::) getrennt, der gleichzeitig fur einen Mausklick steht.



Wenn wir die Anwendungvon MATHCAD und MATLAB zur L6sung von Aufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik erklaren, so schliefsen wir zur Unterscheidung die entsprechenden Ausfuhrungen in die beschrifteten pfeile

1.4HinweisezurBenutzungdesBuches

I

MATHCAD~

4

..

.

~THCAi" bzw .

I

MAT.~~

~ATLAB ;

II

4witi4Z=

ein . Das gleiche gilt auch bei den Beispielen .

7

2AnwendungvonMATHCAD

MA1HCAD ist neben MATLAB ein bevorzugtes System fur Ingenieure und Naturwissenschaftler, urn anfallende mathematische Berechnungen mit dem Computer durchzufuhren. Beide konnen auch erfolgreich zur Berechnung von Aufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik verwendet werden, wie im Rahmen dieses Buches illustriert wird. Wir benutzen im vorliegenden Buch die aktuelle Ven-ion 2001 Professional von MA1HCAD fur WINDOWS, die in englischer und deutscher Sprache vorliegt, wobei wir die englische Version bevorzugen, da deren vordefinierte Funktionen auch von der deutschen Version verstanden werden. Zusatzlich geben wir die deutschen Namen der benotigten Funktionen.

2.1AufbauvonMATHCAD 2.1.1Vektororientierung

Irn Unterschied zum matrixorientierten MATLAB ist MA1HCAD nur vektororientiert, d.h ., aile Eingaben von Zahlen werden auf der Basis von Vektoren realisiert, wobei nur Spaltenvektoren als Vektoren akzeptiert werden. Damit wird von MA1HCAD jede Variable als Vektor gedeutet, so dais eine einzelne eingegebene Zahl als Spaltenvektor mit einer Komponente interpretiert wird . Dies bringt fur die Arbeit mit MA1HCAD ebenso wie bei MATLAB eine Reihe von Vorteilen, wie wir im Verlauf des Buches sehen. 2.1.2Struktur

Wie aile Computeralgebra- und Mathematiksysteme besitzt MA1HCAD folgende Struktur. •

Benutzerobe1jlacheIBedienerobe1jlache (siehe Abb.2.n

Sie erscheint nach dem Programmstart auf dem Bildschirm des Compu ters und dient der interaktiven Arbeit zwischen Nutzer und MA1HCAD. •

Aufteilung in Kern und Zusatzprogramme

Dabei H. Benker, Statistik mit MATHCAD und MATLAB © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001

2AnwendungvonMATHCAD

10

*

*

P'"

enthalt der Kern die Grundoperat ionen von MATHCAD. Der Kern -

wird bei jedem Aufruf geladen, da MATHCAD ihn fur alle Arbeiten benotigt.

-

kann vom Nutzer nicht verandert werden.

konnen mittels der Zusatzprogramme ueiterfubrende Aufgaben aus Mathematik und Technik gelost werden. Die Zusatzprogramme sind in MATHCAD fur eine Reihe von Gebieten in sogenannten Elektronischen Bucbem zusarnrnengefaist, die man extra kaufen muis.

Diese Strukturder Aufteilung von MATHCAD in Kern und Elektronische Biicherdient * der Einsparung von Speicberplatz; da Elektronische Bucher nur bei Bedarf installiert werden, weil MATHCAD ohne sie arbeiten kann.

*

der moglichen Erweiterung von MATHCAD auf neue Gebiete. Des weiteren konnen vom Nutzer eigene Elektronische Bucher geschrieben werden.



P'"

Im Kern von MATHCAD, der bei jedem Aufruf geladen wird, sind folgende fiinf Hauptbestandteile enthalten:

*

Die Programmiersprache von MATHCAD Sie gestattet das Schreiben von Funktionsunterprogrammen.

*

Die.MA THCAD-Arbeitsumgebung

Hierzu zahlt man alle Hilfsmittel, die dem Nutzer von MATHCAD die Arbeit erleichtern. Dazu gehoren u.a. die Verwaltung der Variablen, der Ex- und Import (Ausgeben und Einlesen) von Daten .

*

Das.MATHCAD-Grafiksystem Einen Einblick in die urnfangreichen grafischen Moglichkeiten von MATHCAD erhalten wir im Kap.14.

*

Die.MA THCAD-Funktionsbibliothek

Hierin sind sowohl die elementaren und boberen mathematischen Funktionen als auch eine urnfangreiche Samrnlung von Funktionen zur numerischen L6sung (Numerilifunktionen) mathematischer Aufgaben und weitere allgemeine Funktionen enthalten.

*

Die.MA THCAD-Programmschnittstelle

Diese Anwenderschnittstelle gestattet das Erstellen von Programmen in C, die in MATHCAD eingebunden werden konnen.

2.1Aufbauvon

MATHCAD

11

2.1.3ElektronischeBucher

Wir haben im Abschn.2.1.2 die Struktur von MATHCAD kennengelernt, in der Elektronische Bucher als Zusatzprogramme eine wesentliche Rolle spielen. Diese Elektronischen Bucher dienen

*

*

der Einsparung von Speicberplatz, da Elektronische Bucher nur bei Bedarf geladenlinstalliert werden, weil MATHCAD ohne sie arbeiten kann. der moglichen Enoeiterung von MATHCAD auf neue Gebiete, da Elektronische Bucher (englisch: Electronic Books) und Erweiterungspakete (englisch. Extension Packs) weiterfuhrende bzw. komplexe Aufgaben Ibsen , die nicht unmittelbar mit den in MATHCAD integrierten Mentis/ Kommandos/Funktionen berechenbar sind . So gibt es fur MATHCAD tiber 50 Elektronische Bucher und einige Enoeiterungspakete und Elektronische Bibliotheken Cenglisch: Electronic Libraries) zur Losung von Aufgaben aus Mathematik, Technik, Natur- und Wirtschaftswissenschaften, die von Spezialisten der jeweiligen Gebiete erarbeitet wurden. Deshalb sollte man zuerst in vorhandenen Elektronischen Bucbern bzw . Erweiterungspaketen suchen, wenn man fur eine zu berechnende Aufgabe in MATHCAD keine Realisierung findet.

~ Die Elektronischen Bucher fur MATHCAD •

sind im ubertragenen Sinne Bucher, da

* *

* *

sie wie Fachbucher gestaltet sind. Sie enthalten erlauternden Text, Formeln und grafische Darstellungen und sind in Kapitel aufgeteilt. man in ihnen wie in einem Buch mittels der entsprechenden Syrnbole der Symbolleiste blattern kann . sie ein Inhaltsverzeichnis besitzen, wobei man die einzelnen Kapitel durch Mausklick offnen kann . sie zusatzllch zu Buchern eine Suchfunktion besitzen, mit der man nach beliebigen Begriffen such en kann.



enthalten Gleichungen, Formeln, Funktionen, Konstanten, Tabellen, Erkliirungen Cerliiuternden Text), Grajiken , Algorithmen und Berechnungsmethoden zu zahlreichen Gebieten, die sich auf die ubliche Art mit den Kopier- und Einfugesymbol tiber die Zwischenablage in das eigene MAmCAD-Arbeitsblatt ubemebmen lassen . Damit hat man einen OnlineZugriff wahrend der Arbeit mit MATHCAD und somit entfallt das umstandliche Abtippen von Rechen- und Textpassagen und das oft langwierige Suchen in Buchern und Tabellen.



werden laufend enoeitert und fur neue Gebiete erstellt. Dies wird von der Firma MATHSOFT durchgefuhrt, die neben MATHCAD die Elektronischen Bucher erstellt und kommerziell vertreibt.

2AnwendungvonMATHCAD

12



besitzen den Vorteil; daB sie in der Form eines Lehrbuchs geschrieben sind., d.h. in der Sprache des Anwenders.



sind bis auf wenige Ausnahmen in englischer Spracbe geschrieben.

• werden durch Dateien mit der Endung .HBK aufgerufen. •geboren

nicht zum Lieferumfang von MATHCAD, sondem rnussen extra gekaujt und folglich auch extra insta//iert werden.



p-

Ein Elektronisches Buch kann mitte/s einer der Menufolgen

* *

File => Open...

(deutsche Version: Datei => Offnen...)

Help => Open Book... (deutsche Version: ? => Buch offnen...)

gecffnet werden, indem man in die erscheinende Dialogbox den Pjad der Datei mit der Endung .HBK eingibt , mittels der das gesuchte Buch aufgeru fen wird. Nach dem 6.ffnen eines Elektronisches Buches erscheint ein Penster Clitelseite) mit eigener Symbo//eiste. Diese Symbole dienen unter anderem zum

* *

Suchen nach Begriffen Bldttern

im Buch

*

Kopieren ausgewahlter Bereiche

*

Drucken von Abschnitten Die Bedeutung der einzelnen Symbole wird analog wie bei allen modemen WINDOWS-Programmen angezeigt, wenn man den Mauszeiger auf dem entsprechenden Symbol stehen liiBt.



pDie Arbeit mit den Elektronischen Bucher gestaltet sich interaktiv, d.h., fur spezielle Rechnungen konnen Parameter , Konstanten und Variablen im Elektronischen Buch geandert werden und MATHCAD berechnet dann im Automatikmodus das zugehorige Ergebnis.



pEinen ersten Eindruck von Elektronischen Biicbern erhalt man durch das in MATHCAD integrierte

2.2BenutzeroberflachevonMATHCAD

13

Resource Center (deutsche Version: Infonnationszentrum)

das mittels der Menufolg« Help => Resource Center (deutsche Version: ? => Infonnationszentrum) geoffnet wird. Es enthalt tiber 600 Arbeitsblatter aus einigen Elektronischen Bucbern und liefert anhand von Beispielen Hilfen zu vielen Prablemen.

• p=-

Mehr als 50 Elektronische Bucher stehen gegenwartig fur die Gebiete Elektrotechnik, Mascbinenbau; Hoch- und Tiejbau, Mathematik, Wirtschaftsund Naturwissenschaften zur Verfugung. Wir verwenden im Rahmen des Buches nur das Elektronische Buch Practical Statistics, das mit der Version 8 von MATIICAD kostenlos ausgeliefert wurde.



2.2BenutzeroberfUichevon

MATHCAD

Nach dem Starten von MATHCAD 2001 Professional unter WINDOWS erscheint die in Abb.2.1 zu sehende Benutzeroberflacbe auf dem Bildschirrn, wobei die englischsprachige Version mit eingeblendeter Symbol- und Formatleiste und Rechenpalette/Rechensymbolleiste abgebildet ist. Die Benutzeroberflacbe der Version 2001 von MATIICAD wurde gegenuber der vorgangeroersion 2000 nur gerinfugtg terandert. Im folgenden geben wir ihre we sentlichen Eigenschajten . Wer schon mit WINDOWS-Programmen gearbeitet hat, wird keine groisen Schwierigkeiten mit der Benutzeroberfldcbe von MATHCAD haben, da sie den typiscben Aujbau in

*

* * * *

Menuleiste (siehe Abschn.2.2.l)

Symbolleiste (siehe Abschn.2.2.2) Formatleiste (siehe Abschn.2.2.3) Arbeitsfenster (siehe Abschn.2.2.5) Nachrichtenleiste (siehe Abschn.2.2.6)

hat. Hinzu kommt noch die

*

Rechenpalette/Rechensymbolleiste (siehe Abschn.2.2.4 und Abb.2.l)

die haufig bei der Arbeit mit MATIICAD eingesetzt wird, da man sie fur alle mathematischen Operationen, zur Erzeugung von Grafiken und zur Prograrnmierung benotigt.

2AnwendungvonMATHCAD

14

Abb.2.1.Benutzeroberflache von MATHCAD 2001 Professional mit eingeblendeter Rechenpalette

In den folgenden Abschnitten werden wir die einzelnen Bestandteile der Benutzeroberflache naher beschreiben. 2.2.1MenUieiste

Die Menuleiste Cenglisch: Menu Bar) befindet sich am oberen Rand der Benutzeroberflache und enthalt jo/gende Menus, die wiederum Untermenus enthalten konnen, d.h., es handelt sich hier wie bei den meisten WINDOWS-Programmen urn sogenannte Dropdoum- oder Pulldoum-Menus: File - Edit - View - Insert - Format - Math - Symbolics - Window - Help (deutsche Version: Datei - Bearbeiten - Ansicht - Einfiigen - Format Rechnen - Symbolik - Fenster - ? ) Die einzelnen Menus beinhalten u.a . jo/gende Untermenus, wobei drei Punkte nach dem Menunamen auf eine erscheinende Dia/ogbox hinweisen, in der gewiinschte Einstellungen vorgenommen werden konnen: •

File (deutsche Version : Datei) Enthalt die bei WINDOWS-Programmen ublichen Dateioperationen Offnen, Schliefsen, Speichern, Drucken usw.

2.2Benutzeroberflachevon



MATHCAD

15

Edit (de utsche Version : Bearbeiten)

Enthalt die bei WINDOWS-Programmen i.iblichen Editieroperationen, wie Ausschneiden, Kopi eren , Einfugen, Suchen, Ersetzen , Rechtschreibung. •

View (deutsche Version: Ansicht)

Dient u.a. zum

* *

* •

Ein- und Ausb/enden der Sym bo/- und Fonnat/eiste und Recbenpalette/Rechensymbolleiste. Erste//en von A n imationen ( bewegten Grafiken) durch Anklicken vo n Animate... (deutsche Version: Animieren...)

Vergrofsern durch Anklicken von Zoom...

Insert (deutsche Version : Einfiigen)

Hier kann u.a . folge nde s aktiviert we rden:

*

* * * * * *

Matrix...

Einfugen einer Matrix. Function... (deutsche Version: Funktion...)

Einfugen einer vordefin ierten Funktion. Unit... (de utsche Version : Einheit...)

Einfugen von Mafseinb eiten . Picture (de utsche Version : BUd)

Einfugen von Bildern . Math Region (de utsche Version: Rechenbereich)

Umscbaltu ng in den Rechenmodus. Text Region (de utsche Version : Textbereich)

Umscbaltung in den Textmodus. Page Break (deutsche Versio n: Seitenumbruch)

Bewirkt ein en Seitenumbrucb

*

Hyperlink...

2Anwendungvon

16

*

* * •

MATHCAD

Einrichten von Hyperlinks zwischen MA mCAD-Arbeitsbliittern und -Vorlagen. Reference... (deutsche Version: Verweis...)

dient dem Venoeis auf andere MAmCAD-Arbeitsbliitter. Component... (deutsche Version: Komponente...)

dient zum Datenaustauscb zwischen MA mCAD-Arbeitsbliittern und anderen Anwendungen. Object... (deutsche Version: Objekt...) dient zum Einfugen eines Objekts in ein MA mCAD-Arbeitsblatt.

Format

dient u.a. zur Fonnatierung von Zahlen , Gleichungen, Text, Grafiken. •

Math

(deutsche Version: Rechnen) Hier konnen u.a. mittels

* *

*

Calculate (deutsche Version: Berechnen) Calculate Worksheet (deutsche Version: Arbeitsblatt berechnen) Automatic Calculation (deutsche Version: Automatische Berechnung)

die Berecbnungen von MATHCAD gesteuertwerden

*

*

Optimization (deutsche Version: Optimierung)

die Zusammenarbeit zwischen symbolischer und numeriscber Berecbnung optimiert werden. Options... (deutsche Version: Optionen...)

in der erscheinenden Dialogbox bei - Built-In Variables (deutsche Version: Vordefinierte Variablen) die vordefinierten Variablen wie z.B. der Startwert ORIGIN fur die Indexzablung oder die Genauigeeit TOL fur numerische Rechnungen geandert werden. Display (deutsche Version: Anzeigen)

2.2BenutzeroberfliichevonMATHCAD

17

die Anzeige der Rechnungen gesteuert werden. Calculation (deutsche Version: Berechnung)

die automatische Wiederberechnung und die Optirnierung von Ausdriicken vor der Berechnung eingestellt werden. -

-

Unit System (deutsche Version: Einheitensystem)

ein Mafseinbeitensystem eingestellt werden. Dimensions (deutsche Version: Dimensionen) Dimensionsnamen eingestellt werden.



Symbolics (deutsche Version: Symbolik)

In diesem Menu befinden sich die Untermeniis zu exakten (symbolischen) Rechnungen, die wir in den Kap.12 und 13 verwenden und erklaren.

• Window (deutsche Version: Fenster) Dient zur Anordnung der Arbeitsfenster. Sind mehrere Arbeitsfenster geoffnet, so lassen sich diese mittels

*

* *

Cascade (deutsche Version: Uberlappend) Tile Horizontal (deutsche Version: Untereinander) Tile Vertical (deutsche Version: Nebeneinander)

anordnen. •

Help (deutsche Version: ? ) Beinhaltet die Hilfefunktionen von MATHCAD, die wir im Abschn .2.4 erlautern.

~ Die Auswahl der gewunschten Menus/Untermenus aus der Menuleiste geschieht mittels Mausklick. 1m Rahmen des Buches bezeichnen wir die Auswahl eines Menus und eines darin enthaltenen Untermenus als Menufolg« und schre iben sie in der Form Menu

=> Untermenu

In dieser Schreibweise steht der Pfeil fur einen Mausklick, wobei die gesamte Menufolge ebenfalls mit einem Mausklick abgeschlossen wird.

2AnwendungvonMATHCAD

18

Stehen nach einem Unterm enii drei Punkten ... , so bedeutet dies , daB nach dem Mausklick eine Dialogbox erscheint, die entsprechend auszufullen ist.



2.2.2Symbolleiste Unterhalb der Menuleiste befindet sich die Symbolleiste Cenglisch: Standard Toolbar) mit einer Reihe schon aus anderen WINDOWS-Programmen bekannten Symbolen fur

* * * * * *

Dateioffnung Dateispeicherung Drucken Ausschneiden Kopieren

Einfugen

und weiteren MATHCAD-Symbolen, die mittels Mausklick aktiviert werden.

P'"

MATHCAD ereldrt ein Symbol, wenn man den Mauszeiger auf das entsprechende Symbol stellt, so daB wir hier auf weitere Ausftihrungen verzichten konnen ,



~ Die Symbolleiste kann mittels der Menufolge

View => Toolbars => Standard (deutsche Version: Ansicht => Symbolleisten => Standard) ein- oder ausgeblendet werden.



2.2.3Formatleiste

Unterhalb der Symbolleiste gibt es eine Pormatleiste (englisch: Formatting Toolbar) zur Einstellung der Scbriftarten und -formen, wie man sie aus Textverarbeitungssystemen kennt, so daB wir hier nicht naher darauf eingehen brauchen.

P'"

Die Formatleiste kann mittels der Menufolge View => Toolbars => Formatting (deutsche Version: Ansicht => Symbolleisten => Formatierung) ein- oder ausgeblendet werden . •

2.2BenutzeroberflachevonMATHCAD

19

2.2.4Rechenpalette Die Rechenpalette/Rechensymbolleiste (englisch: Math Toolbar)

wird am haufigsten bei der Arbeit mit MATHCAD eingesetzt, da man sie

* * *

fur alle mathematischen Operationen zur Erzeugung von Grafiken

zur Programmierung benotigt, Sie kann mittels der Menufolge

View => Toolbars => Math (deutsche Version : Ansicht => Symbolleisten => Rechnen) ein- oder ausgeblendetwerden .



Die Rechenpalette von MATHCAD enthalt die Symbole von neun Operatorpaletten/Operatorsymbolleisten, mittels der diese Paletten/Symbolleisten durch Mausklick geoffnet werden. 1m folgenden zeigen wir die Symbole dieser Paletten/Symbolleisten, wobei der PalettennameiSymbolleistenname mit angegeben wird: 1. Calculator Toolbar Cdeutsche Version : Symbolleiste'iTascbenrecbner")

2. Graph Toolbar (deutsche Version: Symbolleiste"Diagramm '')

m

3. Vector and Matrix Toolbar (deutsche Version : Symbolleiste"Matrix '')

[[ill

4. Evaluation Toolbar (deutsche Version : Symbolleiste "Austoertung '')

x:= 5. Calculus Toolbar (deutsche Version: Symbolleiste"Differential/lntegral'')

JM 6. Boolean Toolbar (deutsche Version : Symbolleiste"Boolesche Operatoren '')

2

20

Anwendung

von MATHCAD

7 . Programming Too/bar (deutsche Version: Symbol/eiste"Programmierung '')

j 8. Greek Symbol Toolbar (deutsche Version: Sym bol/eiste " Griechisch '')

afj 9. Symbolic Keyword Toolbar (deutsche Version: Symbol/eiste"Symbo/ische Operatoren '')

.,

~ Falls man den Namen eines Symbols nicht weig, so kann man ihn einblenden lassen , wenn man den Mauszeiger auf dem entsprechenden Symbol stehen Higt.



~ Durch Mausklick auf eines der neun Symbo/e der Rechenpa/ette erscheint im Arbeitsfenster die entsprechende Operatorpalette mit den zugehorigen Symbolen/Operatoren, die durch Mausklick an der durch den Kursor im Arbeitsfenster markierten Stelle eingefugt werden konnen. Des weiteren lassen sich die Operatorpaletten mittels der Meni.ifolge View ::::} Toolbars ::::}... (deutsche Version: Ansicht ::::} Symbolleisten ::::}...) ein- und ausblenden.



~ Die neun Operatorpaletten der Rechenpa/ette enthalten u.a.

* * * * *

mathematische Symbole/Operatoren so u.a. Differentiations-, Grenzwert-, Integral-, Summen- , Produkt-, Wurzelzeichen, Matrixsymbol Operatoren zur Erzeugung von Grafikfenstem griecbiscbe Buchstaben Programmieroperatoren

Scblusseluorter und sind bis auf wenige Ausnahmen unmittelbar verstandlich.

2.2

Benutzerobertlache

von MATHCAD

21

Falls man die Bedeutung eines Symbols/Operators einer Operatorpalette nicht erkennt, so kann man sie einblenden lassen, wenn man den Mauszeiger auf dem entsprechenden Symbol/Operator stehen HiBt.



Im jolgenden zeigen wir die neun Operatorpaletten in der gleichen Reihen-

folge wie im vorangegangenen: 1. Calculator Toolbar (deutsche Version: Symbolleiste"Taschenrechner'')

sin cos tan In log nl

[x] ["' "["'

y

ell.

x

Tt

7

89

•..!.I

4

5

6

x

1

2

3

+

.-

t

() x2 x I

=

0

2. Graph Toolbar (deutsche Version: Symbolleiste"Diagramm '')

3. Vector and Matrix Toolbar (deutsche Version: Symbolleiste"Matrix ")

e"] ... xn

~

M

~'Y~xy

X-I

Ixl

M

m••n

Eu

~

T

4. Evaluation Toolbar (deutsche Version: Symbolleiste"Auswertung'') =

.-



-.

0-+

fx

22

2

Anwendung

von MATHCAD

5. Calculus Toolbar (deutsche Version: Symbolleiste'Tnfferential/Integral") )( ~.

~

11

iXn

7X

.

00

I,k E iT, "":.-

I

11 :E n n

lim -+i1

~:+

~~-

6. Boolean Toolbar (deutsche Version: Symbolleiste"Boolesche Operatoren '')

7 . Programming Toolbar (deutsche Version: Symbolleiste"Programmierung '') x

AddLine

~

if

otnerwise

for

while

break

continue

return

onerror

8. Greek Symbol Toolbar (deutsche Version: Symbolleiste"Griechisch '') a

p

'Y

0

1'J

()

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K

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11

~

0

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P

T

u ep X VI w

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l:!.. EZ K /\ M n p L X '¥ Q

2.2

Benutzeroberflache

von MATHCAD

23

9. Symbolic Keyword Toolbar (deutsehe Version: Symbolleiste"Symbolische Operatoren '')

-+

.-+

Modifiers

float

complex

assume

solve

slmpllf)!

substitute

factor

expand

coetl's

collect

series

parfrac

fourier

laplace

ztrans

Invfourler

Invlaplace

Invztrans

NT -+

N-1 -+

INI -+

~ Im Rahmen des Buehes werden wir die eben besprochenen Operatorpaletten immer dureh die hier gegebene Nummer kennzeichnen.

•~

Die geoffneten Operatorpaletten bleiben im Arbeitsfenster stehen, wenn man sie nicht wieder schlietst. So kann man im Prinzip aile Operatorpaletten oJfnen. Da bei mehreren geoffneten Operatorpaletten im Arbeitsfenster nur noeh wenig Platz verbleibt, empfiehlt es sieh, nur die mehrfaeh benotigten geoffnet zu lassen.



2.2.5 Arbeitsfenster Das Arbeitsfenster (engliseh: Worksheet oder Document) •

spielt die wiehtigste Rolle bei der Arbeit mit MATHCAD, da es der * Eingabe mathematischer Ausdrucke, Formeln und Gleichungen

* * *

Durcbfubrung von Rechnungen Erstellung von Grafiken Eingabe von Text

dient. Es nimmt den Hauptteil der Benutzeroberflache ein, schliefst sich an die Formatleiste an und wird naeh unten dureh die Naehrichtenleiste begrenzt •

dient der interaktiven Arbeit mit MATHCAD, die dadureh charakterisiert ist, daB

2AnwendungvonMATHCAD

24

* * * •

der Nutzer das zu losende Problem in der Sprache von MATHCAD in das Arbeitsfenster eingibt. MATHCAD anschlieBend das Problem lost und das Ergebnis im Arbeitsfenster ausgibt. die im Arbeitsfenster berechneten Ergebnisse fur weitere Rechnungen zur Verfugung stehen.

kann wie ein Arbeitsblatt/Rechenblatt gestaltet werden, das durch eine Sammlung von

* *

*

Rechenbereichen Graflkbereichen

Textbereichen charakterisiert ist,

P'"

Da das Arbeitsfenster die Hauptrolle bei der Arbeit mit MAlliCAD spielt, haben wir fur seine Handhabung und Gestaltung einen extra Abschn.2.3 vorgesehen.



2.2.6Nachrichtenleiste

Unter dem Arbeitsfenster liegt die aus vielen WINDOWS-Programmen bekannte Nacbricbtenleiste/Statusleiste (englisch: Status Bar), aus der man bei MAlliCAD u.a . Informationen uber

*

* * *

die aktuelle Seitennummer des geoffneten Arbeitsblatts die gerade durcbgefubrten Operationen den Recbenmodus (z.B. auto im Automatiemodus) Hilfefunktianen

erbalt.

P'" Die Nachrichten/eiste kann mittels der Menufa/ge View ~ Status Bar (deutsche Version: Ansicht ~ Statusleiste)

ein- oder ausgeblendet werden.



2.3GestaltungdesArbeitsfensters

25

2.3GestaltungdesArbeitsfensters Das Arbeitsfenster (englisch: Worksheet oder Document) von MATHCAD kann wie ein Arbeitsblatt/Recbenblatt (englisch: Worksheet oder Document) gestaltet werden, das durch Einteilung in

*

* *

Rechenbereiche

zur Durcbfubrung samtlicher Rechnungen und Eingabe von Ausdrukken, Formeln und Gleichungen (siehe Abschn.2 .3.2) Grafikbereiche zur Darstellung von 2D- und 3D-Grafiken (siehe Kap.14) Textbereiche zur Eingabevon erlautemden Text (siehe Abschn .z.S.l)

charakterisiert ist, wobei diese Bereiche an der durch den Kursor markierten Stelle im Arbeitsfenster eingefugt werden und man von Eingabe irn

* * *

Textmodus Rechenmodus (Formelmodus)

Grafikmodus spricht.

~ Das Arbeitsfenster von MATHCAD kann als druckreifes Arbeitsblatt/Recbenblatt gestaltet werden. Die Einteilung des Arbeitsblatts/Rechenblatts in Rechen-, Grafik- und Textbereiche finden wir auch bei MA1LAB und anderen Computeralgebrasystemen. Man hat hier aber nicht so umfangreiche Gestaltungsmoglicbheiten wie bei MATHCAD: •

Ausdrucke, Formeln, Gleichungen, Grafiken und Text lassen sich an jeder beliebigen Stelle des Arbeitsfensters einfugen. Befinden sie sich bereits im Arbeitsfenster, so konnen sie an eine beliebige Stelle verschoben werden.



Die von MATHCAD verwendete mathematische Symbolik enspricht dem mathematischen Standard, d .h., mathematische Ausdrucke konnen dank der umfangreichen Operatorpaletten in druckreifer Form erstellt werden. Deshalb kann man Ausarbeitungen, die Berechnungen enthalten, kornplett mit MATHCAD erstellen, d.h., auf ein Textverarbeitungssystem verzichten.



Aile gangigen M6glichkeiten von Textverarbeitungssystemen wie Ausschneiden, Kopieren, Wechsel der Schriftart und Schriftgrofse, Rechtscbreibeprufung usw. sind in MATHCAD integriert.



2AnwendungvonMATHCAD

26

Bevor wir uns den Text- und Rechenbereichen widmen, betrachten wir noch einige allgemeine Eigenschajten des Arbeitsjensters. Beginnen wir mit den verschiedenen Formen des Kursors in MATI-ICAD, der fur Eingabe und Korrektur benotigt wird :



Einfiigekreuz (Fadenkreuz) + Das Einjugekreuz erscheint beim Start von MATI-ICAD oder wenn man mit der Maus auf eine beliebigejreie Stelle im Arbeitsjenster klickt. Mit ihm kann man die Position im Arbeitsfenster jestlegen, an der die Eingabe im Text-, Recben- oder Grafikmodus stattfinden soll, Dies bedeutet, dais man an der durch das Einfugekreuz markierten Stelle einen

*

* *

Textbereich CTextjeld) offnet, indem man die Texteingabe beginnt, wie im Abschn.Z.y.l beschrieben wird. Rechenbereich tRecbenfeld) offnet, indem man mathematische Ausdrucke eingibt, wie im Abschn.2.3.2 erlautert wird . Grajikbereich CGrajikfenster)

offnet, wie im Kap.14 erlautert wird . • Einfiigebalken (Einfugemarke)

I

Der Einfugebaleen erscheint im Textjeld, wenn man in den Textmodus umschaltet. Er ist schon aus Textverarbeitungssystemen bekannt und dient bei MATI-ICAD

* *

zur Kennzeichnung der aktuellen Position im Text. zum Einjugen oder Loscben von Zahlen oder Buchstaben.

• Bearbeitungslinie Eine Bearbeitungslinie erscheint im Rechenjeld, wenn man in den Rechenmodus umschaltet und dient zum

*

Markieren einzelner Zif!ern , Konstanten oder Variablen fur die Eingabe, fur die Korrektur bzw . fur die symbolische Berechnung und hat hier eine der Formen

:d *

bzw . ~

d.h., sie kann davor oder dahinter gesetzt werden. Markieren eines ganzen Ausdrucks fur die Eingabe (siehe Beispiel 2.1), zum Kopieren oder fur die symbolische bzw. numerische Berechnung und hat hier die Form AUB~

2.3GestaltungdesArbeitsfensters

27

Erzeugt wird eine Bearbeitu ngslin ie durch Mausk/ick auf den entsprechenden Ausdruck und/ oder Betatigung der

C]- bzw. G)rn88 -Tasten . Da derartige Bearbeitungslin ien bei anderen Systemen nicht vorkommen , empfehlen sich einige Ubungen, wobei das folgende Beispiel 2.1 als Hilfe dienen kann . Beispiel 2.1: Der Ausdruch

x + 1 2x + 1 --+ x- I

ist in das Arbeitsfenster von MATHCAD einzugeben: Wir beginnen mit der Eingabe von x+ 1 und erhalten x + ~I

jetzt wird der gesamte Ausdruck durch Driicken der C]- Taste (Leertaste) mit einer Bearbeitungslinie markiert, d .h.

~ Anscbliefsend geben wir den Bru cbstricb / und danach x-I ein und erhalten x+1 x - ~I

Urn

2x zu addieren, muis durch zweimaliges DrUcken der c=J- Taste (Leertaste) der gesamte Ausdruck durch eine Bearbeitungslinie markiert we rden, d.h. x

+ 11

x-1

Jetzt kann man + 2 Ax

eingeben und erbalt x+1+2~ x-1

Urn noch 1

addieren zu konnen, mufs 2x durch Driicken der einer Bearbeitungslinie markiert werden , d.h. x+ 1 + ~ x-1

c=J- Taste (Leertaste) mit

2

28

Anwendung vonMATHCAD

]etzt kann man +1 eingeben. Die Bearbeitungslinie dient bei der Eingabe dazu , einen Ausdruck aufzubauen, d.h., in das gewtinschte Niveau des Ausdrucks zuriickzukehren. Statt der

c=:=J-Taste (Leertaste) die am besten funktioniert, kann man fur die Eingabe einer Bearbeitungslinie auch den Mausklick oder die Anwendung der

(!)rnEl8- Tasten versuchen .



Betrachten wir weitere allgemeine Eigenscbaften de s Arbeitsfensters: •

In MATHCAD ist eine Trennung des Arbeitsfensters in Text-, Recben- und Grafikbereicbe notwendig. Dies ist ein Unterscbied zu Textverarbeitungssystemen.



Falls sich Text-, Recben- und/oder Grafikbereicbe in einem Arbeitsblatt iiberlappen, so konnen sie mittels der Menufolg« Format ~ Separate Regions (deutsche Version : Format ~ Bereiche trennen) getrennt werden.



Im Arbeitsblatt stehende Ausdrucee, Formeln , Gleicbungen, Grafiken und Texte kann man mittels folgender Schritte verscbieben: I. Durch Mausklick werden sie mit einem Auswablrecbteck umgeben. II. Durch Stellen des Mauszeigers auf den Rand des Auswablrecbtecks erscheint eine Hand. III. Mit gedrii ckter Ma ustaste kann abschlieBend verscboben werden.



Text- und Recbenbereicben kann man Scbriftarten und -formate mittels der Formatleiste zuweisen. Weitere Gestaltungsmoglicbkeiten sind mit dem Menu Format moglich, die sich durch einfach es Probieren erkunden lassen, so dats wir auf eine weitere Beschreibung verzichten.



MATHCAD besitzt bereits eine Reihe von Vorlagen (Dateien mit Endung .MCf), in denen schon Formate, Scbriftarten usw . fur Text und Berecbnungen festgelegt sind und die dem Nutzer die Gestaltung des Arbeitsblatts erleichtern. Des we iteren kann man selbst Vorlagen erstellen. Vorlagen werden im Unterverzeicb n is TEMPLATE von MATHCAD abgespeichert. Diese Vorlagen haben ahnliche Eigenschaften wie bekannte Vorlagen aus Textverarbeitungssystemen, so daB wir auf weitere Erlauterungen verzichten konnen,

2.3GestaltungdesArbeitsfensters

29

~ In denjolgenden Abschnitten 2.3.1 und 2.3.2 dieses Kapitels behandeln wir die Gestaltung von Text- und Rechenbereichen ausfuhrlicher, wahrend die Darstellung von Grafihbereicben im Kap.14 diskutiert wird.



2.3.1Textgestaltung

Beim Start voti MATHCAD ist man automatisch im Recbenmodus, d.h., man kann an der durch den Kursor markierten Stelle im Arbeitsjenster matbematische Ausdriicke eingeben.

~ Urn erlauternden Text an einer durch den Kursor markierten Stelle im Arbeitsjenster eingeben zu konnen, muB in den Textmodus umgescbaltet werden. Dies kann auf eine der folgenden Arlen geschehen:

c:J



Eingabe des Anfubrungszeicbens



Aktivierung der Menufolge Insert :::) Text Region (deutsche Version : Einfiigen :::) Textbereich)



Falls man im Rechenmodus bereits Zeichen eingegeben hat, durch Drideken der CJ-Taste(Leertaste) .

~

mittels Tastatur.



Man erkennt den Textmodus am Textfeld, in dem der Einfugebalken I steht und das von einem Rechteck (Auswahlrechteck) umrahmt ist. Wahrend der Texteingabe wird das Textfeld laufend erweitert und der Einfugebalken befindet sich hinter dem letzten eingegebenen Zeichen .



~

Die Texteingabe kann nicht mit der Eingabetaste B beendet werden. Dies bewirkt nur einen Zeilenwechsel im Text. Das Verlassen des Textmodus geschieht auf eine der folgenden Arlen:

* *

mittels Mausklick aufserhalb des Textes Eingabe der Tastenkombination @§)(DB



~ Die wichtigsten aus Textuerarbeitungssystemen unter WINDOWS bekannten Funktionen sind auch in MATHCAD realisiert. Man finder diese in

*

den MenilsFile, Edit, View, Insert, Format (deutsche Version: Datei, Bearbeiten, Ansicht, Einfiigen, Format) der Menuleiste

2AnwendungvonMATHCAD

30

*

bekannten Cstandardisierten) Symbolen der Symbol- und Formatleiste.

~



MATHCAD kann auch Text ausgeben. Dies ist im Rahmen von Programmen z.B. mittels return moglich (siehe Beispiel 9.6). Dabei muB der auszugebende Text als Zeichenkette vorliegen, d.h. in Anfuhrungszeichen eingeschlossen sein .



2.3.2DurchfUhrungvonRechnungen

Die wesentliche Arbeit mit MATHCAD vollzieht sich in der Durchfuhrung verschiedener Arten von Rechnungen. Dabei ist folgendes zu beachten: Wenn der Kursor an einer frei en Stelle des Arbeitsfensters die Gestalt des Einfugeereuzes + hat, so kann mit der Eingabe von mathematischen Ausdriicken, Pormeln und Gleichungen begonnen, d.h., damit in den Rechen modus ubergegangen werden. Beim Aufruf von MATHCAD ist man automatisch im Rechenmodus, so daB mit der interaktiven Arbeit begonnen werden kann. Wenn man sich im TextmodusCsiehe Abschn.z.S.I) befindet, kann man mittels der Menufolg« Insert ~ Math Region (deutsche Version: Einfiigen ~ Rechenbereich) in den Rechenmodus umschalten.

~ Man erkennt den Rechenmodus nach Eingabe des ersten Zeichens am Reche nfeld, in dem eine Bearbeitungslin ie steht und das von einem Rechteck CAuswahlrechteck) umrahmt ist. Wahrend der Eingabe eines mathematischen Ausdrucks wird das Rechenfeld laufend erweitert und die Bearbeitungslinie befindet sich hinter dem letzten eingegebenen Zeichen.



~ Fur die Eingabe von Ausdrucken , Pormeln und Gleichungen stehen verschiedene

*

* *

mathematische Operatoren mathematische Symbole

griechische Buchstaben aus den Operatorpaletten der Rechenpalette per Mausklick zur Verfugung (siehe Abschn.2.2 .4). Diese Operatoren und Symbole erscheinen gegebenenfalls mit Platzhaltern fur benotigte Werte. Nach der Eingabe der entsprechenden Werte in die

2.3GestaltungdesArbeitsfensters

31

P/atzha/ter und Markierung des gesamten Ausdrucks mit einer Bearbeitungslinie kann auf eine der folgenden Arten •

Aktivierung des Menus

Symbolics (deutsche Version: Symbolik) •

Eingabe des

*

*

symbo/ischen G/eichheitszeichens tion @!WO)

~

(z.B. mittels der Tastenkombina-

numerischen G/eichheitszeichens = mittels Tastatur

die exakte (symbo/ische) Berecbnung bzw . die naberungstoeise (numerische) Berecbnung mit der eingestellten Genauigkeit ausgelost werden (siehe Kap.5) .



~ MATHCAD kann zu jeder Rechnung einen kurzen Kommentar anzeigen. Dies erreicht man mittels der Menufolge Symbolics => Evaluation Style ... (deutsche Version: Symbolik => Auswertungsformat...) in der erscheinenden Dialogbox durch Anklicken von Show Comments (deutsche Version : Kommentare anzeigen) In dieser Dialogbox kann man zusatzlich einstellen , ob ein berechnetes Ergebnis neben oder unter dem Ausdruck angezeigt werden soil.



pDie Rechenfe/der werden in einem Arbeitsb/att von MATHCAD von links nach rechts und von oben nach unten abgearbeitet. Dies mufs man bei der Verwendung definierter Grofsen (Funktionen, Variablen) beriicksichtigen. Sie konnen fur Berechnungen erst genutzt werden, wenn diese rechts oder unterhalb der Zuueisung durchgefuhrt werden. Grofsen, die bei der Verwendung noch nicht definiert sind , werden von MATHCAD in einer anderen Farbe dargestellt und es wird eine Fehlermeldung ausgegeben.



2.3.3Editieren

Betrachten wir kurz einige Moglichkeiten zum Editieren von Text- und Rechenbereichen: •

Ein im Arbeitsfenster befindlicher Textbereich kann

*

geloscbt werden,

32

2

Anwendung

von MATHCAD

indem er mit gedriickter Maustaste markiert bzw. mit einem Ausuiablrecbteck umgeben und anschliefsend die (§D- Taste betatigt oder das bekannte Ausscbneidesymbo/ aus der Symbolleiste

00 * *



angeklickt wird .

korrigiert werden, indem man den Kursor (Einfugebalken) an der entsprechenden Stelle plaziert und anschlietsend korrigiert. verscboben werden, indem man den entsprechenden Text durch Mausk/ick (gedriickte Maustaste) mit einem Auswab/recbteck umgibt, danach den Mauszeiger auf den Rand des Rechtecks stellt, bis eine Hand erscheint, und abschliefsend mit gedriickter Maustaste das Textfeld verschiebt.

Ein im Arbeitsfenster befindlicher Recbenbereicb kann

*

*

geloscbt und verscboben werden. Dies geschieht genauso wie bei Text. korrigiertwerden. Matbematiscbe Ausdrucee konnen auf vielfaltige Art und Weise korrigiert werden: -

Einzelne Zeichen leorrigiert man folgendermaBen:

Mittels Mausklick setzt man eine Bearbeitungslinie vor oder hinter das zu korrigierende Zeichen. Danach kann man mittels der IEn!! 1bzw. ~- Taste das Zeichen loschen und ein neues einfugen. Einen matb ematiscben Operator kann man folgendermaisen einfugen. Durch Mausklick wird an die entsprechende Stelle eine Bearbeitungslinie gesetzt und anschliefsend der Operator eingegeben. Einen matb ematiscben Operator kann man folgendermaisen /0scben: Mittels Mausklick setzt man eine Bearbeitungslinie vor oder hinter den zu loschenden Operator. Danach kann man mittels der IEntf 1bzw. ~- Taste den Operator loschen, Da wir nur wesent/icbe Korreleturmoglicblseiten diskutiert haben, empfehlen wir dem Nutzer zu Beginn seiner Arbeit mit MATHCAD einige Ubungen, urn die Korrekturmoglichkeiten zu erkunden.



2.4Hllfesystemvon

MATHCAD

33

2.4 Hilfesystem von MATHCAD Das Hilfesystem von MATHCAD ist sehr umfangreich, so daB der Nutzer zu allen auftretenden Fragen und Problemen Antworten bzw. Hilfen erhalt,

p=Das Hilfejenster

Mathcad Help (deutsche Version: Mathcad-Hilfe) von MATHCAD wird durch eine der jolgenden Aktivitiiten ge6ffnet:

*

Anklicken des Symbols

in der Symbolleiste.

*

*

Driicken der (TIJ- Taste Aktivierung der Menufolge Help => Mathcad Help (deutsche Version : 'l => Mathcad-Hilfe)



In dem geoffneten Hilfejenstervon MATHCAD kann man mittels



Contents (deutsche Version : Inhalt) ausfubrlicbe Informationen zu einzelnen Gebieten



Index Erlduterungeti zu allen fur MATHCAD relevanten Begriffen und Bezeicbnungen



Search (deutsche Version : Suchen) Injormationen zu einem Sucbbegriff

erbalten. MATHCAD besitzt weitere M6glicbkeiten, urn bei Unklarheiten Hilfen zu erbalten. Wir geben im folgenden einige interessante an: •

Nach Aktivierung der Menufolge

Help => Tip of the Day... (deutsche Version: ? => Tips und Tricks...) erscheint eine Dialogbox, die einen nutzlicben Tip zu MATHCAD enthalt. •

Wenn man den Mauszeiger auf ein Symbol der Symbol-, Formatleiste oder Recbenpalette stellt, wird dessen Bedeutung angezeigt und zusatzlich in der Nacbricbtenleiste eine hurze Erkliirung gegeben.



Zu den durchgefuhrten Operationen werden in der Nacbricbtenleiste Hinweise gegeben. Des weiteren werden in der Nacbricbtenleiste die

34

2AnwendungvonMATHCAD

Untermeniis kurz erklart, wenn man den Mauszeiger auf das entsprechende Menu stellt.



Wenn sich der Kursor/die Bearbeitungslinie auf einem Kommando, einer Funktion oder Fehlenneldung befindet, kann durch Driicken der (ITlTaste eine Hilfe im Arbeitsfenster eingeblendet werden.



Eine Hilfe zu den Untermenus in der Menuleiste und den Symbolen in der Symbol- und Formatleiste erhalt man folgendermafsen. I. Durch Driicken der Tastenkornbination m(ITl wird der Kursor in ein Fragezeicben verwandelt.

II. Durch Klicken mit diesem Fragezeicben auf ein Untermenu bzw . Symbol wird eine Hilfe hierzu angezeigt.

III. Durch Drucken der ~-Taste der zum normalen Kursor.

verwandelt sich das Fragezeicben wie-

~ Da die Hilfefunktionen von MATIICAD sehr komplex sind, wird dem Nutzer empfohlen, hiermit zu experimentieren, urn Erfahrungen zu sammeln.



2.5ElektronischeBucherzurStatistik MATIICAD besitzt im Unterschied zu MATLAB die vordefinierten Funktionen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik bereits im Programrnkern, so daB die im vorliegenden Buch behandelten Aufgaben ohne das Elektronische Buch Practical Statistics gelost werden konnen, Das Elektronische Buch Practical Statistics wurde mit der Version 8 von MATIICAD kostenlos ausgeliefert. Seine Verwendung erspart dem Anwender das Eingeben der benotigten Formeln und Ausdriicke zur Losung von Aufgaben der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. Er kann die hier gegebenen Beispiel verwenden, indem er die Daten seines Problems den entsprechenden Groisen zuweist. Dies liiBt sich am einfachsten durchfuhren, wenn man die betreffenden Teile des Elektronischen Buches in das ArbeitsFenster von MATIICAD kopiert. Wir werden dies im Rahmen des vorliegenden Buchs an Beispielen iIIustrieren. Des weiteren gibt es noch das Buch Schaum's Electronic Tutor Statistics [68], dem eine CD beigelegt ist, auf der mittels MATIICAD Probleme der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik gelost werden. Die Anwendung dieses Buches uberlassen wir dem Leser, da sich diese analog zum Elektronischen Buch Practical Statistics gestaltet.

3 Anwendung

von MATLAB

MATLAB ist neben MATHCAD ein bevorzugtes System fur Ingenieure und Naturwissenschaftler, urn anfallende mathem atische Rechnungen mit dem Computer durchzufuhren, Beide konnen auch erfolgreich zur Berechnung von Aufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik eingesetzt werden, wie wir im Rahmen dieses Buches illustrieren. Wir benutzen im vorliegenden Buch die aktuelle Ver.5ion 6 (Release 12) von MATI.AB fur WINDOWS, die im Unterschied zu MATHCAD nur in englischer Sprache vorliegt.

3.1AufbauvonMATLAB 3.1.1Matrixorientierung

MAnAB war ursprunglich ein Programmpaket zur Matrizenrechnung unter einer einheitlichen Benutzeroberflacbe. Deshalb wurde auch bei der Weiterentwicklung von MAnAB die Matrixorientierung beibehalten, d.h., aIle Eingaben von Zahlen werden auf der Basis von Matrizen realisiert. Damit wird jede Variable als Matrix gedeutet, so dais eine einzelne eingegebene Zahl als Matrix vom Typ (I,1) interpretiert wird. Dies bringt fur die Arbeit mit MAnAB viele Vorteile, wie wir im Verlauf des Buches sehen. 3.1.2Struktur

Wie aIle Computeralgebra- und Mathematiksysteme besitzt MATLAB folgende Struktur: •

Benutzerobeif!acheiBedienerobeif!ache (siehe Abb.3.1)

Sie erscheint nach dem Programmstart auf dem Bildschirm des Computers und dient der interaktiven Arbeit zwischen Nutzer und MATI.AB. Sie wird in MAnAB als Desktop bezeichnet. •

Aujteilung in Kern und Zusatzprogramme

Dabei enthalt der Kern die Grundoperationen von MAnAB. Der Kern

*

H. Benker, Statistik mit MATHCAD und MATLAB © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001

36

3

Anwendung

von MATLAB

wird bei jedern Aufruf von MATIAB geladen, da MATIAB ihn fur aIle Arbeiten benotigt,

*

-

kann vom Nutzer nicht verandert werden.

konnen mittels der Zusatzprogramme toeiterfubrende Aufgaben aus Mathematik, Technik, Natur- und Wirtschaftswissenschaften gelost werden. Die Zusatzprogramme sind in MATIAB fur eine Reihe von Gebieten in sogenannten Toolboxen zusammengefaBt. Sie mussen jedoch extra gekauft werden.

~ Die Strukturder Aufteilung von MATIAB in Kern und Toolboxen dient

*

*

der Einsparung von Speicberplatz, da Toolboxen nur bei Bedarf geladenlinstalliert werden, weil MATIAB auch ohne sie arbeiten kann. der moglichen Ertoeiterung von MATIAB auf neue Gebiete und der Anpassung und Enoeiterung vorhandener Toolboxen. Da diese Toolboxen aus M-Dateien (siehe Abschn.y-i) bestehen, konnen sie vom Nutzer gelesen und erweitert bzw . angepaist werden. Des weiteren konnen vom Nutzer eigene Toolboxen geschrieben werden.



~ 1m Kern von MATIAB, der bei jedem Aufruf geladen wird , sind die folgenden funf Hauptbestandteile enthalten:

*

Die Programmierspracbe von MATLAB Sie ist eine C-ahnliche Sprache, die sich zusatzlich auf Matrizen und Felder stutzt, wodurch eine effektive Programmierung moglich ist.

*

Die MATIAB-Arbeitsumgebung Hierzu zahlt man aIle Hilfsrnittel, die dem Nutzer von MATLAB die Arbeit erleichtem. Dazu gehoren u.a . die Verwaltung der Variablen , der Ex- und Import (Ausgeben und Einlesen) von Daten und die M-Dateien.

*

Das MATIAB-Grafiksystem Einen Einblick in die umfangreichen grafischen Mogllchkeiten von MATLAB erhalten wir im Kap.14.

*

Die MA TIAB-Funktionsbibliothek Hierin sind sowohl die elementaren und boberen mathematischen Funktionen als auch eine umfangreiche Samrnlung von Funktionen zur numeriscben Losung mathematischer Aufgaben (Numerikfunktionen) und weitere allgemeine Funktionen enthalten.

*

Die MA TIAB-Programmscbnittstelle

3.1AufbauvonMATLAB

37

Diese Anwenderschnittstelle gestattet das Erstellen von Programmen in C und FORTRAN, die in MATLAB verarbeitet werden konnen.

~ Eine Besonderheit von MATLAB besteht darin , dais es eine sogenannte ofjene Architektur hat, d.h ., MATLAB ist ein ofjenes System. Darunter versteht man, daB

*

* *



die Algoritbmen/Funktionen aus den Toolboxen eingesehen werden konnen. Dies ist dadurch moglich, wei! die Toolboxen aus M-Dateien (siehe Abschn.y. f ) bestehen, die mit einem normalen Te:x:teditor geschrieben sind und aus einer Folge von MATLAB-BefehleniProgrammierelementen, -Funktionen und -Kornrnandos bestehen. die Algoritbmen/Funetionen aus den Toolboxen verandert oder an eigene Problemstellungen angepafst werden konnen , Des weiteren kann man neue Algorithmen/Funktionen hlnzufugen. man in den Programmierspracben C oder FORTRAN geschriebene Programme einbinden kann .

3.1.3Toolboxen

Wir haben im Abschn.3.1.2 die Struktur von MATLAB kennenge1emt, in der Toolboxen als Zusatzprogramme eine wesentliche Rolle spielen. Diese Struktur dient

* *

der Einsparung von Speicberplatz, da Toolboxen nur bei Bedarf geladen/installiert werden, wei! MATLAB auch ohne sie arbeiten kann. der moglichen Enoeiterung von MATLAB auf neue Gebiete und der Anpassung und Eruieiterung vorhandener Toolboxen. Da diese Toolboxen aus einer Sammlung von M-Dateien bestehen (siehe Abschn.S.d), konnen sie vom Nutzer gelesen und damit erweitert bzw. angepaBt werden. Des weiteren konnen vom Nutzer eigene Toolboxen geschrieben werden.

Fur MATLAB gibt es inzwischen schon eine groise Anzahl projessionel/er Toolboxen, die von der amerikanischen Firma Math Works neben MATLAB erstellt und kommerziell vertriebe n werden. Selbsterstellte Toolboxen werden naturlich nicht das Niveau professioneller erreichen. Dies sollte aber die Nutzer nicht abschrecken, sich an eigen en Toolboxen fur kleine Aufgabenstellungen zu versuche n.

~ Wenn man nicht weiis, welche Toolboxen von MATLAB auf einem zur Verfugung stehenden Computer instal/iert sind, so liefert die Eingabe des Kommandos vcr diese Informationen.



3AnwendungvonMATLAB

38

~ Die Toolboxen von MATI.AB haben folgende Struktur: •

Toolboxen bestehen aus Sammlungen (Bibliotheken) von M-Dateien (MATI.AB-Dateien).



Die in einer Toolbox vorhandenen M-Dateien sind ASCII-Dateien, die mit einem beliebigen Texteditor geschrieben und betrachtet werden und aus Text, MA 1lAB-Funktionen/Kommandos und MA 1lAB-Programmierelementen bestehen (siehe Kap.S). 1m Kopf jeder M-Datei steht erlauternder Text fur die enthaltenen Funktionen.



Eine Zusammenstellung alIer in einer Toolbox enthaltenen Funktionen und Kommandos findet man in der M-Datei CONTENTS.M, die sich bei jeder Toolbox mit im entsprechenden Unterverzeichnis befindet. Diese Datei wird bei Verwendung des Hilfekommandos help aufgerufen.



~ Die meisten der tiber 50 zur Zeit vorhandenen Toolboxen fur MATI.AB wurden zur Matbematik und zu tecbniscben und naturwissenscbaftlicben Gebieten erstelIt. 1m Rahmen des vorliegenden Buches benotigen wir nur die folgenden beiden mathematischen Toolboxen:

*

Statistics Toolbox

In dieser Toolbox zur Statistik befinden sich die Funktionen zur Losung von Aufgaben aus Wabrscbeinlicbkeitsrechnung und Statistik (siehe Abschn.S.S).

*

Symbolic Math Toolbox In dieser Toolbox zur symbolischen Mathematik findet man eine Minimalversion des Symbolprozessors von MAPLE zur Durchfiihrung exakter (symboliscber) Recbnungen im Rahmen der Computeralgebra.



3.2 BenutzeroberfUiche vonMATLAB Beim Start von MATLAB unter WINDOWS erscheint die in Abb.3.1 zu sehende Benutzeroberflacbe auf dem Bildschirm, die in MATI.AB als Desktop bezeichnet wird. Der MATI.AB-Desktop teilt sich von oben nach unten wie folgt auf

* * *

Menuleiste Symbolleiste Arbeitsfenster

3.2BenutzeroberfliichevonMATLAB

39

In MATLAB wird es als Kommandofenster (englisch : Command Window) bezeichnet und befindet sieh auf der rechten Seite der Benutzeroberflache unterhalb der Symbolleiste.

*

*

Launch Pad Es befindet sieh auf der linken Seite der Benutzeroberflache unterhalb der Symbolleiste. Hier sieht man aIle am verwendeten Computer installierten MATLAB-Produkte und kann auf sie zugreifen Command History Sie befindet sich auf der linken Seite der Benutzeroberflache unterhalb des Launch Pad. Hier werden aile bereits wahrend der Arbeitssitzungen ausgefuhrten Kommandos aufgelistet, so daB man diese bei einer erneuten Anwendung in das Kornmandofenster kopieren kann. tf x

.(lIun AJI

To get .tatted. eereee "1lATUB Help" hoa the Help at:nU.

.". Opuau:aUOQ Toolbox

.

»

5 Ult.U t.l c.s Toolbox

. . SpbOl1C !lath Toolbox



l
Result... (deutsche Version: Format => Ergebnis...) in der erscheinenden Dialogbox Result Format (deutsche Version: Ergebnisformat)

auf maximal 15 Stellen bei Number Format (deutsche Version: Zahlenformat) einstellen (Standardwert 3).

*

Mochte man ein exaktes Ergebnis oder eine reelle Zahl als Dezimalnaberung darstellen, so umrahmt man den Ausdruck mit einer Bearbeitungslinie und aktiviert die Menufolge Symbolics => Evaluate => Floating Point... (deutsche Version: Symbolik => Auswerten => Gleitkomma...) In der erscheinenden Dialogbox

5.2

Numerische

Rechnungen

79

Floating Point Evaluation (deutsche Version : Gleitkommaauswertung) kann die geuninscbte Genauigkeit bis 4000 Kommastellen eingestellt werden (Standardwert 20) .

*

Die gewunschte Genauigkeit einer verwendeten numeriscben Methode (Standardwert 0.001) kann mit der Menufolge Math => Options... (deutsche Version : Rechnen => Optionen...) in der erscheinenden Dialogbox Math Options (deutsche Version : Rechenoptionen) in Built-In Variables (deutsche Version: Vordefinierte Variablen) bei Convergence Tolerance (deutsche Version: Konvergenztoleranz)

eingestellt werden. Das gleiche wird lokal durch Eingabe der Zuueisung TOL:= ..... in das Arbeitsfenster erreicht. Man darf allerdings nicht erwarten, dais das angegebene Resultat die eingestellte Genauigkeit besitzt. Man weiB nur, dafs die angewandte numerische Methode abbricht, wenn die Differenz zweier aufeinanderfolgender Naherungen kleiner als TOL ist.



Beispiel 5.4: Illustrieren wir numerische Berecbnungen in MATHCAD am Beispiel der Integralberechnung: Berechnen wir das nicht exakt berechenbare Integral

J 2

XX

dx

I

aus Beispiel 5.3b2 numerisch. Das geschieht am einfachsten, indem man das symbolische Gleichheitszeichen durch das numerische ersetzt , d .h. 2

J I



XX

dx

= 2.05045

5ExakteundnumerischeRechnungeninMATHCADundMATLAB

80

5.2.2MATLAS MATLAB fuhrt aIle Rechenoperationen numerisch (niiherungsweise) dureh, falls diese nieht dureh Funktionen/Kommandos zur exakten (symbolisehen) Bereehnung gekennzeichnet sind. Es sind deshalb nur Numerikjunktionen zu verwenden und keine symbolisehen Variablen einzusetzen. Treten in den Argumenten der verwendeten Numerikfunktionen Variablen auf, so mussen diesen vorher Zahlen zugewiesen sein.

~ Mochte man ein exakt berechnetes Ergebnis als Dezimalniiherung erhalten, so sind die Numerikfunktionen numeric oder double anzuschlieisen , wie im Beispiel 5.5b illustriert wird .



Beispiel 5.5: a) Bereehnen wir die Summe 1

1

10

3

7

21

-+- = -

numerisch dureh Eingabe von

» 1/3 + 1/7 in die aktuelle Kommandozeile des Kommandofensters und abschlieBendem Driicken der Eingabetaste B. MATLAB gibt hierfur das naberungsweise Ergebnis (Dezimaldarstellung) in folgender Form aus:

ans = 0.4762 MATLAB hat vor dem Ergebnis die Zeile ans = eingeftigt, d.h., das bereehnete Ergebnis wird der MATLAB-Variablen ans zugewiesen, da vom Nutzer keine Zuweisung an eine Variable vorgesehen wurde. Die Variable ans behalt den bereehneten Wert 0.4762 solange, bis MATLAB ihr einen neuen Wert zuweist. b) Wenn man den Ausdruck aus Beispiel a exakt bereehnet hat, d.h. » sym ( 1/3 + 1/7 )

ans= 10/21 und hierfur eine Dezimalniiberung erhalten mochte , so kann man die Numerikjunktionen double oder numeric anschliefsen:

*

Anwendung von double

» double (ans)

5.2NumerischeRechnungen

ans

81

=

0.4762

*

Anwendung von numeric

» numeric (ans) ans

=

0.4762 c) Die numerische Berecbnung des Integrals

Jsin x dx 3

o mittels der in MATLAB vordefinierten Numerikfunktion quad kann Z.B. auf eine der folgenden Arten geschehen:

*

Direkte Eingabe des Integranden (als Zeichenkette) und der Integrationsgrenzen im Argument von quad:

» quad ( , sin ' , 0 , pi ) ans=

*

1.9900 Man kann auch im Argument von quad Variable verwenden, denen vorher Werte zugewiesen wurden, wobei der Funktionsname als Zeichenkette zuzuweisen ist:

» integrand = ' sin ' ; a = 0; b = pi; »quad ( integrand, a , b) ans= 1.9900

Diese hier praktizierte Vorgehensweise fur die Eingabe des Integranden (sin x) funktioniert allerdings nur fur in MATLAB vordefinierte mathematische Funktionen (siehe Abschn.7.2). Fur andere (zusammengesetzte) Funktionen ist eine Funktionsdatei (M-Datet) zu schreiben (siehe Abschn.3.4.2 und Beispiel 3.4b).



~ Die numerische Berecbnung wird in MATLAB ausgelost, wenn man nach der Eingabe eines Ausdrucks bzw. einer Funktion abschliefsend die Bingabetaste B druckt. Im Gegensatz zur exakten Berechnung ist diese Vorgehensweise einfacher, da dart noch das Kommando sym bzw. syms zur Kennzeichnung symbolischer Grofsen verwendet werden muis.



82

5

Exakte und numerische

Rechnungen

in MATHCAD und MATLAB

Bei numeriscben Berecbnungen erhalt man das Ergebnis in Form einer Dezimalzabl, deren Format und Stellenzabl eingestellt werden kann . Die Formateinstellung haben wir bereits kurz im AbschnA.1.3 (Beispiel 4.2) kennengelemt. Mit dem Zablenjonnat HiBt sich die Stellenzabl mittels folgender Fonnatkommandos einstellen:

*

format short

(Festkommadarstellung mit 5 Ziffem)

*

format long

(Festkommadarstellung mit 15 Ziffem)

*

format short e

(Exponentialdarstellung mit 5 Ziffem)

*

format long e

(Exponentialdarstellung mit 16 Ziffem)

*

format short g

(automatische Auswahl aus den vorangehenden Kurzdarstellungen)

*

format long g

(automatische Auswahl aus den vorangehenden Langdarstellungen)

~ Das eingestellte Zablenjonnat hat nur Wirkung auf die Anzeige im Kommandofenster und nicht auf die interne Zablendarstellung, die immer in doppelter Genauigkeit besteht.



6 Variablendarstellungen MATLAB

inMATHCADund

Variablen Cveriinderliche Grofsen) spielen in der Mathematik eine fundamentale Rolle. Sie treten in Formeln, Ausdrticken und Gleichungen auf, die in mathematischen Modellen fur technische, natur- und wirtschaftswissenschaftliche Sachverhalte zu finden sind . Bei der Anwendung von MATHCAD und MATLAB zur Berechnung matbematischer Aufgaben in Technik, Natur- und Wirtschaftswissenschaften kommt man deshalb ohne Variablen nicht aus . Urn Variablen in MATHCAD und MATLAB einsetzen zu konnen, benotigt man grundlegende Kenntnisse tiber ihre

* *

Darstellungsmoglicbleeiten

Wirkungsweisen und Einsatzmoglicbheiten Betrachten wir zuerst einige allgemeine Gesichtspunkte bei der Darstellung von Variablen in MATHCAD und MATLAB: •

MATHCAD und MATLAB benotigen fur Variablen keine Typerklarungen oder Dimensionsanweisungen. Tritt eine neue Variable auf, so wird diese automatisch eingerichtet und fur sie Speicherplatz zugewiesen.



In der Mathematik unterscheidet man zwischen einfa chen und indizierten Variablen, wobei letztere z.B. fur die Matrizenrechnung wichtig sind. Beide Variablenarten werden auch von MATHCAD und MATLAB verwendet. Dabei bestehen einf ache Variablen nur aus dem Variablennamen, wahrend bei indiz ierten Variablen nach dem Variablennamen noch Indizes anzuschlieBen sind.



Man sollte bei der Festlegung von Variablennamen beachten, daB man keine Namen vordefinierter Funktionen oder Konstanten verwendet, cia diese dann nicht mehr verfugbar sind .



Variablennamen mussen immer mit einem Buchstaben beginnen und durfen auiser Buchstaben nur noch Zahlen und den Unterstrich enthalten.



Leerzeichen sind in Variablennamen nicht zugelassen.



Es wird be l Variablennamen zwischen GrojS- und Kleinschreibung unterschieden.

H. Benker, Statistik mit MATHCAD und MATLAB © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001

6VariablendarstellungeninMATHCADundMATLAB

84



Variablen konnen Matrizen, Zahlen oder Konstanten zugewiesen werden. Die hierfur erforderlichen Zuweisungsoperatoren lemen wir im Abschn. 9.2 kennen.

• Wird einer vorhandenen Variablen ein neuer Wert zugewiesen, so wird der alte Wert uberscbrieben und ist nicht mehr verfiigbar. 1m folgenden werden wir einige unbedingt notwendige Kenntnisse tiber einfache, indizierte und vektorwertige Variablen in den Systemen MA.TI-ICAD und MATLAB zur Verfiigung stellen.

6.1EinfacheVariablen Wir haben bereits gesehen, dats einfacbe Variablen nur aus dem Variablennamen bestehen, so daB ihre Anwendung in MATIICAD und MATLAB keine Schwierigkeiten bereiten durfte . Einfache Variablen werden zur Bezeichnung von Vektoren, Matrizen, Feldern, Mengen, ... benutzt, wobei sie dann als Vektorvariablen , MatrixvariabIen, Feldvariablen, ... bezeichnet werden.



~ MATIICAD und MATLAB unterscheiden bei einfachen Variablen zwischen

* *

numerischen Variablen Diesen werden Zahlen zugewiesen. symbolischen Variablen Sie werden in exakten (symbolischen) Rechnungen im Rahmen der Computeralgebra benotigt, Bei der Verwendung von MATLAB mussen symbolische Variablen mit dem Kommando sym oder syms (siehe Abschn.S.Lz) als solche gekennzeichnet werden. Damit werden schon verwandte numerische Variablen wieder zu symbolischen Variablen. Hat man in MATIICAD die Variable x bereits als numerische Variable verwendet und mochte man diese sparer wieder als symbolische Variable einsetzen, so kann man sich durch eine Neudefinition x:=x

helfen.



6.2IndizierteVariablen Wir betrachten im folgenden indizierte Variablen der Form xk bzw. xik

6.2Indizierte

Variablen

85

die z.B. Komponenten und Elemente von Vektoren bzw. Matrizen bezeichnen. Ausfuhrlicher lernen wir indizierte Variable bei Vektoren und Matrizen kennen (siehe Abschn.12.4). Ihre Darstellung geschieht in MATHCAD und MATLAB folgendermaBen:

I,c:; n: :-: : -~ Bei der Darstellung indizierter Variablen bietet MATHCAD in Abhangigkeit vom Verwendungszweck zwei M6glichkeiten: I. Mochte man eine Variable

Xi als Komponente eines Vektors x interpretieren, so muis man diese unter Verwendung des Operators

aus der Operatorpalette Nr. 3 erzeugen, indem man in die erscheinenden Platzhalter II

X

und den Index (Feldindex) i eintragt und damit

erhalt, Die indizierte Variable Xik wird auf die gleiche Art gebildet, die beiden Indizes sind nur durch Komma zu trennen, d.h. xi,k

II. 1st man nur an einer Variablen

X mit tiefgestelltem Index i interessiert, so erhalt man diese, indem man nach der Eingabe von X mittels der Tastatur einen Punkt eintippt. Die anschliefsende Eingabe von i erscheint jetzt tiefgestellt und man erhalt

xi Man bezeichnet diese Art von Index als Literalindex im Gegensatz zum Feldindex aus I.

~ In MATHCAD ist der Unterschied zwischen beiden Arten von indizierten Variablen bereits optiscb zu erkennen, da beim Literalindex zwischen Variablen und Index ein Leerzeichen steht und der Literalindex die gleiche Groise wie die Variable besitzt, wahrend beim Feldindex der Index kleiner als die Variable dargestellt wird.



~:I-i:

.~ .~ .~

86

6

Variablendarstellungen

in MATHCAD und MATLAB

Indizierte Variablen der Form

xk

bzw. xik

werden in MATIAB in der Form x(k) bzw. xfi.k) eingegeben, d.h. , nach dem Variablennamen sind der Index bzw . die durch Komma getrennten Indizes in Klamrnern einzuschlieBen.

~:~::~

,~

6.3VektorwertigeVariablen MATI-ICAD und MATIAB kennen beide vektorwertige Variable, wobei MATLAB allgemeiner matrixwertige Variablen zulaisr (siehe Beispiel 6.1b) . Die Verwendung derartiger Variablen bringt eine Reihe von Vorteilen bei zahlreichen durchzufuhrenden Rechnungen. Vektorwertige Variable werden in beiden Systemen wie normale Variablen behandelt. Wendet man Funktionen auf sie an , so werden die Funktionswerte in allen Komponenten der vektorwertigen Variablen berechnet. Wir illustrieren dies im Beispiel 6.1a. MATI-ICAD verwendet auBer vektorwertigen Variablen zusatzlich sogenannte Bereichsvariablen:

MATI-ICAD definiert Bereichsvariab/en in der Form v := a, a + flv•• b

wobei die heiden Punkte .. auf eine der jolgenden Arlen eingegeben werden konnen:

*

Anklicken des Operators Ill••n,

in der Operatorpalette Nr.3.

*

Eingabe des Semikolons mittels Tastatur.

Eine so definierte Bereichsvariable v nimrnt aIle Werte zwischen a (Anfangswert) und b tEndueri) mit der Schrittweite !!.V an. Fehlt die Schrittweite !!.v, d.h., hat man eine Bereichsvariab/e v in der Form

v := a .. b

6.3VektorwertigeVariablen

87

definiert, so werden von v die Werle zwischen a und b mit der Schrittweite 1 angenommen, d.h. fur

*

aO, d.h . aX ist folgender Operator zu verwenden:

y x

*

Fur die Berechnung von Wurzeln und des Betrags sind folgende Operatoren zu verwenden:

7.2Vordefinierte

Funktionen

99

(Quadratwurzel) (n-te Wurzel)

lEI 1'4:~:t:':~£~



tBetragsoperaton

In MATLAB sollte man folgende Hinweise tiber vordefinierte (Built-In) Funktionen kennen: •

Einen Uberblick tiber die in MATLAB vordefinierten Funktionen erhalt man aus dem Hilfefenster (siehe Abschn.S .S), in dem die Funktionen in Gruppen eingeteilt sind und nach Anklicken der entsprechenden Gruppe in ihrer MATIAB-Scbreibweise aufgelistet werden. Wenn man in der erscheinenden Liste einzelne Funktionen anklickt, so erhalt man hierzu eine kurze Erlauterung,



Der Funktionsbegriff wird in MATLAB sehr allgemein gehandhabt, so dais oft nicht zwischen Kommandos und Funktionen unterschieden wird. So werden im MATLAB-Hilfefenster auch sarntliche Kommandos erlautert,



Die von Funktionen benotigren Argumente sind bei MATLAB in runde Klammern einzuschliefsen und durch Kommas zu trennen. Dies ist ein Unterschied zu MATIAB-Kommandos, bei den eventuelle Parameter nur dahinter geschrieben werden, ohne Klammern zu verwenden.



Die Berecbnung einer in der aktuellen Kommandozeile stehenden Funktion wird durch Drucken der Eingabetaste B ausgelost, Dabei wird numeriscb gerecbnet, wenn nicht mittels der Kommandos sym oder syms gekennzeichnete symbolische Grotsen zu berechnen sind.

Component... (deutsche Version: Einfiigen => Komponente...)

wobei in dem erscheinenden Komponentenassistenten in der

*

ersten Seite

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8.2Datenausgabe

107

(fur ASCII-Dateien: Formatted Text, deutsche Version: Formatierter

Text) bei

File Format (deutsche Version: Dateiformat) und der Pjad der Datei (z.B. A:\DATEN.TXT)

einzutragen sind. In das abschliefsend erscheinende Symbol ist in den freien Platzhalter der Name der zu schreibenden VariableniMatrix einzutragen. II. Verwendung von Ausgabejunktionen (Schreibjunktionen)

WRITEPRN ( DATEN) := B (deutsche Version: PRNSCHREIBEN)

schreibt die im Arbeitsfenster befindliche Matrix B in die Datei DATEN, d.h., jeder Zeile bzw. Spalte von DATEN wird eine Zeile bzw. Spalte der Matrix zugeordnet. Bei Schreibjunktionen ist fur DATEN der vollstandige Pjad der Datei als Zeichenkette einzugeben. SolI z.B. die im Arbeitsfenster stehende Matrix B in die Datei DATEN.TXT auf Diskette im LaujwerkA geschrieben werden, so ist WRITEPRN ( "A:\ DATEN.TXT") := B

einzugeben.

P'"

Beide Schreibmoglichkeiten werden mit einem Mausklick auiserhalb des Ausdrucks oder Betatigung der Eingabetaste B ausgelost.



Beispiel 8.3: Fur die im folgenden verwendete Matrix B haben wir als Startwert fur die Indizierung den Wert 1 eingestellt, d .h. ORIGIN:=1.

Scbreiben/Speicbern wir die im Arbeitsfenster von MATHCAD befindliche MatrixB

B:=(~ ~

~J

9 10 11 12

mittels der



Menufolg»

Insert ~ Component...

108

8 Datenverwaltung InMATHCADundMATLAS

(deutsche Version: Einfiigen ~ Komponente...) wobei in die einzelnen Seiten des erscheinenden Komponentenassistenten einzugeben ist:

* *

dats eine Datei gescbrieben werden soil

das Dateiformat Formatted Text (deutsche Version: Formatierter Text)

*

der Pfad A:\DATEN.1XT In das im Arbeitsfenster erscheinende Symbol ist abschlieisend in den freien Platzhalter der Name der z u scbreibenden Matrix B einzutragen:

B



A:\DATEN.TXT

Scbreibfunktion

WRITEPRN ( "A:\DATEN.1XT" ) := B auf Diskette im Laufwerk A als ASCII-Datei DATEN.1XT, indem beide Vorgehensweisen mit einem Mausklick auiserhalb des Ausdrucks oder Betatigung der Eingabetaste B abgeschlossen werden. Danach befindet sich die Matrix B in folgender Form auf Diskette in der Datei DATEN.TXT: 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12



~:~=~~

,J~

I'GNI~~~ ,: ,:~ MATLAB kann Matrizen mittels des Kommandos save scbreiben/speicbern. Wir betrachten im folgenden nur Matrizen, deren Elemente Zahlen sind. Diese Matrizen speichem wir im ASCII-Fonnat abo Um zu kennzeichnen, dars es sich um ASCII-Dateien handelt, geben wir das Attribut - ascii ein. Dieses Attribut kann weggelassen werden, da ASCII-Dateien immer erkannt werden.

1m vorangehenden Abschnitt 8.1 haben wir bereits das Einlesen derartiger ASCII-Dateien mit dem Kommando load kennengelemt.

8.3Datenaustausch

109

Im folgenden Beispiel 8.4 illustrieren wir die Anwendung des Kommandos save und lesen die so abgespeicherte Matrix mit dem Kommando load wieder ein .

Beispiel 8.4: Die im Kommandofenster von MATLAB stehende Matrix »B = [1 2; 3 4 1 wird mittels »save A:\ DATEN.TXT B -ascii als ASCII-Datei auf Diskette im Laufwerk A gespeicbert und steht hier in der Form 1.0000000e+OOO

2.0000000e+OOO

3.0000000e+OOO

4.OOOOOOOe+OOO

Wenn man diese abgespeicherte Matrix spater wieder benotigt, kann sie mittels

» load A:\ DATEN.TXT -ascii eingelesen werden und steht in der Variablen DATEN zur Verfugung:

» DATEN DATEN

=

1

2



34

~-:L~:: :

" " ,'-

8.3 Datenaustausch In den beiden vorangehenden Abschnitten haben wir bereits zwei Formen des Datenaustauscbes von MATHCAD und MATLAB kennengelernt: Eingabe und Ausgabe von Dateien.

Dies ist aber nicht die einzige Form fur den Datenaustausch. Die beiden Systeme gestatten auch den Datenaustausch mit anderen Programmsystemen wie z.B. EXCEL. Bezuglich weiterer Einzelheiten hierzu verweisen wir auf die Handbucher der Systeme und die integrierten Hilfen.

9 Programmierung

mitMATHCADundMATLAB

Wenn man fur eine zu berechnende Aufgabe in MATHCAD und MATI.AB keine entsprechenden FunktioneniKommandos findet, kann man eigene Programme mit den in beiden Systemen integrierten Programmierspracben schreiben. Dies gilt auch fur die im vorliegenden Buch betrachteten Aufgaben aus Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. Hat man hierfur komplexere Aufgabenstellungen vorliegen, so kann man diese haufig durch Ausnutzung der Prograrnmiermoglichkeiten im Rahmen von MATHCAD und MATLAB berechnen. Deshalb geben wir im folgenden eine Einfuhrung in die Programmiermoglichkeiten von MATHCAD und MATLAB, die es dem Anwender ermoglichen, selbst Programme zu schreiben.

p=Kenntnisse in der Programmierung sind auch nutzlich, wenn man sich die bereits in beiden Systemen vorhandenen Programme ansehen will, urn diese zu verstehen und gegebenenfalls den eigenen Erfordemissen anzupassen.

• p=-

In einigen Computeralgebrasystemen lassen sich die bekannten Programmierstile:

* * * *

prozedurales rekursives bzw . regelbasiertes junktionales objektorientiertes

Programmieren verwirklichen. Diese Systeme kann man auch als Programmiersprachen bezeichnen. Wir betrachten in MATHCAD und MATLAB hauptsachlich die prozedurale Programmierung, deren Werkzeuge

* * *

Zuweisungen (Zuordnungen) Scbleifen

Verzweigungen sind. Die mit der prozeduralen Programmierung erstellten Programme reichen fur viele Anwendungen aus .•

H. Benker, Statistik mit MATHCAD und MATLAB © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001

9 Programmlerung

112

mit MATHCAD und MATLAS

~ Die in MATIfCAD und MATLAB integrierten Programmierspracben besitzen Vorteile gegenuber den klassischen Programmierspracben, da die gesamte Palette der in beiden Systemen vordefinierten Funktionen/Kommandos bei der Programmierung verwendet werden kann . So lassen sich z.B. die Moglichkeiten zur Gleichungslosung, Differentiation und Integration fur die Programmierung heranziehen.



Betrachten wir zuerst allgemeine Gesichtspunkte der Programmierung mittels MATIfCAD und MATLAB:

I';: :~~: :;:~). •



. ,: "

~ MATIfCAD besitzt nicht so umfangreiche Prograrnmiermoglichkeiten, beherrscht aber die prozedurale Programmierung. Des weiteren lassen sich einfache Aufgaben der rekursiven Programmierung realisieren .

Eine Besonderheit von MATIfCAD bzgl. der Programmierung besteht darin, daB aIle Programme in Form von Funktionsunterprogrammen geschrieben werden mussen, Dieser aus der Programmierung bekannte Programmtyp liefert als Ergebnis eine ZaW, einen Vektor bzw . eine Matrix. F'roqr.:m-.m lng

--

rt:i

Add Line

eps j ifa eps

j

if a < 0 ; disp ( , Fehler a < 0 ' ) j break ; end; x = ( x + a/x )12 ; end ; Fehler a < 0 Wenn man dieses Programm mehrmals anwenden mochte, empfiehlt sich das Sehreiben als Funktionsdatei WURZEL.M (M-DateO mittels des MATLAB-Editors (siehe Absehn.3.4.2) in folgender Form:

function x = WURZEL ( a , eps ) x = a j while abs ( xl\2 - a ) > eps

j

9.5

Programmstruktur

127

ifa < 0 j disp ( , Fehler a < 0 ' ) j break j end j x

=( x + a/x )/2 j end j

Diese Funktionsdatei WURZEL.M speicbern wir z.B. in das Verzeichnis C:\MAnABR12. jetzt konnen wir die Funktion WURZEL verwenden, indem wir MATIAB zuerst den pfad der Funktionsdatei WURZEL.M mitteilen und anschlieBend z.B. die Wurzel von 2 berechnen: » cd C:\MAnABR12 »WURZEL ( 2 , 101\ (-4)) ans=



1.4142

9.5Programmstruktur Geben wir zum Abschluis noch einige allgemeine Hinweise zur Struktur von Programmen im Rahmen von MA1HCAD und MATIAB:

1 N

"Iterationsschritt" x~x----

f (x)

~f (x ) dx

return "i>N" if i > N I(x) :=x7 + x+ 1

NEWfON ( O, r. 0.00001 , 10) = -0.7965

130

9 Programmierung

mit MATHCAD und MATLAB

Die Argumente des Funktionsunterprogramms NEWfON beze ichnen den Startwert xl , die Funktion f, die Genauigkeit E und die maximaIe Anzahl N von Iterationen. Mit dies em Programm berechn et MATHCAD fur den Startwert xl=O die Naberung -0.7965 fur die reelle Nu//stelle mit maximal 10 Iterationen.

~~~: "~~ ,J~ I" , :~~ ;- ,: ,:~ Wir schreiben in MATLAB eine Funktionsdatei NEWfON, die wir unter dem Nam en NEWfON.M im Verzeichnis C:\MATLABRI2 abspeichern. In das gleiche Verzeichnis sind die beiden Funktionsdateien f.m und fs.m abzuspeichern, die die Funktion f(x) bzw . ihre Ableitung rex) realisieren, fur die die Nullstelle bestimmt werden soil. Wir wa hlen die folgende Programmstrnktur, indem wir zue rst erlauternden Text eingeben und anschliefsend die Iteration des Newton-Verfahrens programmieren:

%Das Newton-Verfahren zur Bestimmung einer Nu//stelle der Funktion f %eifordert einen Startwert xl , eine Genau igkeitsschranke eps und eine %Maxima/z ah/ N fur die Iterationen . %Weiterhin sind die Funktion und ihre Ab/eitung a/s Funktionsdatei f.rn %bzw. fs.m im gleicben Verzeichnis wie das Progamm NEWfON.M abzu%speicbern. function x == NEWfON (xl, eps , N )

x == x l ; i == I;

while abs ( f ( x ) ) > eps; i == i + I ; if abs ( fs ( x ) ) < eps Ii> N ;

disp ('Ableitung gleich Null oder Anzahl N der Iterationen uberschritten') ; break; end; x == x - f(x)/fs(x) ; end;

Den erlauternden Text kann man sich mittels der Hi/fe-Funktion help anzeigen lassen:

» help NEWfON Das Newton-Verfabren z ur Bestimmung einer Nu//stelle der Funktion f erfordert einen Startwert xl , eine Genauigkeitsschranke eps und eine Maxima/zah/ N fur die Iterationen .

9.5

Programmstruktur

131

Weiterhin sind die Funktion und ihre Ableitung als Funktionsdatei f.rn bzw. fs.m im gleichen Verzeichnis wie das Progamm NEwrON.M abzuspeichern . Verwenden wir die gegebene Programmvariante zur Bestimmung der einzigen reellen Nullstelle der Polynomfunktion I(x)

= x7 + X + 1

indem wir die beiden Funktionsdateien f.m und fs.m fur die Funktion f(x) und ihre Ableitung rex) in der Form

function y y

= f(x)

= xl\7 + x + 1;

bzw.

function y y

= fstx)

=7 * xl\6 + 1 ;

in das gleiche Verzeichnis C:\MATIABR12 wie die Datei NEwrON.M abspeichern. Wenn wir als Startwert x1=O, als Genauigkeitsschranke e=O.OOOOl und als Maximalzahl fur die Iterationen N=10 eingeben, berechnet MATLAB:

» NEWfON ( 0 , 0.00001 , 10 ) ans= -0.7965 Wir haben hier die Naberung -0.7965 fur die reelleNullstelle mit maximal 10 Iterationen erhalten. Falls die eingegebene Anzabl N der Iterationen iiberschritten wird , hevor die Iteration die vorgegebene Genauigkeit erreicht hat, gibt MATLAB die programmierte Meldung aus:

» NEwrON (0,0.00001 , 3 ) Ableitung gleicb Null oder Anzahl N der lterationen uberscbritten ans = -0.8750 Hieraus ist zu sehen, das die vorgegebene Genauigkeit nicht mit 3 Iterationen zu erreichen ist.



~JO.~J~:

.=

tlg

10 MATHCAD und MATLAB in Zusammenarbeit mit anderen Programmsystemen

MATIfCAD und MATLAB konnen mit anderen Programmsystemen zusammenarbeiten und mit ihnen Daten austauschen. Urn Komponenten aus anderen Programmsystemen in MATIfCAD und MATLAB nutzen zu konnen, mussen die entsprechenden Systeme auf dem Computer installiert sein. Ausfuhrlicher konnen wir auf die Problematik der Zusammenarbeit mit anderen Programmsystemen im Rahmen des vorliegenden Buches nicht eingehen und verweisen den Leser auf die Handbucher und die integrierten Hilfen . Betrachten wir im folgenden nur einige Beispiele fur diese wichtige Problematik:

I": ,:-: : : ~~ Komponenten sind spezielle OLE-Objekte, die es ermoglichen, in einem MATHCAD-Arbeitsblatt auf die Funktionen anderer Programmsysteme zuzugreifen bzw. Dateien auszutauschen. Hierzu dient in MATIfCAD der Komponentenassistent, den wir ausfuhrlicher im Abschn.8 kennenlernen. MATIfCAD kann u .a. mit folgenden Programmsystemen zusammenarbeiten:

*

AXUM Zum Einbinden von Grafiken und Diagrammen aus dem GrafikprogrammAXUM.

*

SMARTSKETCH Zum Einbinden von Grafiken und Diagrammen aus dem Grafikprogramm SMARTSKETCH.

*

S-PLUS Zum Einbinden von Grafiken und Benutzung der Programmierung aus dem Statistikprogramm S-PLUS.

*

EXCEL Zum Zugriff auf Zellen und Formeln im Tabellenkalkulationsprogramm EXCEL. Dies ist vor allem fur die Anwendung von MATIfCAD zur Berechnung von Aufgaben aus der Statistik interessant, da sich mittels EXCEL zahlreiche derartige Augaben berechnen lassen.

H. Benker, Statistik mit MATHCAD und MATLAB © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001

10 MATHCADund MATLAB in Zusammenarbeit anderen Programmsystemen

134

*

mit

MATLAB Zum Zugriff auf die Programmierumgebung von MATIAB. Damit lassen sich die Prograrnmiermoglichkeiten von MATHCAD (siehe Kap.O) wesentlich erweitern.

¢4;~~::;~

, ..a

""..~;"'~ ..=;"' ,£~

Aus der Vielzahl der Moglichkeiten zur Zusammenarbeit von MATIAB mit anderen Programmsystemen seien nur folgende erwahnt:

* *

Austausch von Daten mit EXCEL und Texteditoren aller Art. Austausch von Abbildungen mit WORD und POWERPOINT

Komponente => Eingabetabelle) HiBt im Arbeitsfenster eine Tabe//e mit einem Platzhalter erscheinen. In den Platzhalter ist die Bezeichnung der Matrix einzutragen. Die Anzahl der Zeilen und Spalten der Tabelle konnen durch Verschieben mit gedrtickter Maustaste oder durch die Kursortasten eingestellt werden. AbschlieBend werden in die Tabelle die Elemente der Matrix eingetragen.

¢J2:~:. 0

Fur wachsendes n nahert sich diese Dichte der Dichte der Normalverteilung an , wie mittels des zentralen Grenzwertsatzes (siehe Abschn.zu.S) gezeigt werden kann. •

F-Verteilung

Die Verteilung der stetigen Zujallsgroj3e Z

=

X /m Y /n

heifst F-Verteilung mit (m ,n) Freiheitsgraden oder kurz F(m,n)- verteilung wenn die unabhangigen stetigen ZujallsgrojSen

*

X - X2 (rn) -verteilt

*

Y - X2 (n) -verteilt

sind. Diese Verteilung fur die Zujallsgroj3e Z besitzt die Dichtejunktion

18

256

o fm,n

Ct)

VertelJungsfunktionen

fur t :5 0

=

fur t > 0



t-Verteilung (Student-Verteilung)

Die Verteilung der stetigen ZufallsgrojSe

z- -X-

~y /n

heiisr t-Verteilung mit n Freiheitsgraden oder kurz t(n)- Verteilung wenn die unabhangigen stetigen ZufallsgrojSen

*

X - N(O,l)- normalverteilt

*

y - X. 2 (n) -verteilt

sind. Diese Verteilung fur die ZufallsgrojSe Z besitzt die Dichtefunktion

f. Ct)

r(n+1) = (n) 2 .(1 + ~) r-·~

_n+l 2

2

~

Cbi-Quadrat-,

F- und t- Yerteilungen werden besonders bei Schatz- und Testverfahren in der Statistik benotigt (siehe Kap.26 - 29).



Man sieht aus den Formeln der Dichtefunktionen, daB sich damit die Verteilungsfunktionen nicht per Hand berechnen lassen. Deshalb stellen MATHCAD und MATLAB fur aIle praktisch interessanten stetigen Verteilungen vordefinierte Funktionen zur Verfugung, die wir im folgenden betrachten:

IX;:-: : : : ~~ Die in MATHCAD vordefinierten Funktionen zu stetigen Verteilungen beginnen fur die Dichtefunktionen mit d, die Verteilungsfunktionen mit p und

18.2StetlgeVerteilungsfunktlonen

257

die inoersen Verteilungsfunktionen zur Berechnung von s-Quantilen mit q vor dem Namen der ensprechenden Verteilung: •

Normaloerteilung

*

dnonn ( t ,Il , o) berechnet die Dichte fur die Normaloerteilung N(Il ,cr)

*

pnonn ( x, Il , o) berechnet die Verteilungsfunktion F(x) lung

= P(~)

fur die Normaloertei-

N(Il,cr)

*

qnonn ( s

.u , o )

berechnet das s-Quantil F(x)

Xs

aus

= P (X ::; x s ) = s

fur die Normaloerteilung

N(Il , o)

*

cnorm Ix) (deutsche Version: knorm)

berechnet die Verteilungsfunktion F(x) sierte Normalterteilung (x), d.h. fur

= P(~)

fur die standardi-

NCO,l)

*

erf'(x)

(deutsche Version: fehlf) berechnet das Fehlerintegral Fi(x, 0).



Exponentialverteilung

*

dexp Ct a ) j

berechnet die Dichte fur die Exponentialterteilung mit dem Parametera.

* *

pexp(x,a) berechnet die Verteilungsfunktion F(x) oerteilung mit dem Parameter a.

qexp (s ,a) berechnet das s-Quantil

Xs

aus

= P(~)

fur die Exponential-

18

258

Verteilungsfunktionen

fur die Exponentialverteilung mit dem Parametera. •

Stetige gleichmiiftige Verteilung (Rechteckverteilun!iJ

*

dunif (

t,

a , b)

berechnet die Dichte fur die stetige gleichmiiftige Verteilung tiber dem Interuall la.bl,

*

punif ( x , a , b)

=

berechnet die Verteilungsfunktion F(x) P(X5x) fur die stetige gleichmiiftige Verteilung tiber dem Interuall [a.b].

*

qunif(s , a ,b) berechnet das s-Quantil x, aus F(x s )

= P (X ~

x,')

=s

fur die stetige gleichmiiftige Verteilung tiber dem lnteruall [a.b]. •

Chi-Quadrat-Verteilung

*

dchisq (

t, n)

berechnet die Dichte fur die Chi-Quadrat-Verteilung mit n Freiheitsgraden.

*

pchisq ( x , n ) berechnet die Verteilungsfunktion F(x) = P(X5x) fur die Chi-QuadratVerteilung mit n Preibeitsgraden.

*

qchisq ( s , n ) berechnet das s-Quantil x, aus F(x s )

= P (X ~

xs )

=s

fur die Chi -Quadrat-Verteilung mit n Preibeitsgraden. •F-

Verteilung

*

dF(t,m,n)

*

berechnet die Dichte fur die F-Verteilung mit (m.n) Freibeitsgraden. pF (x , m , n ) berechnet die Verteilungsfunktion F(x) mit (m,n) Preibeitsgraden.

*

qF(s,m,n)

= P(X5x) fur die

F-Verteilung

18.2Stetige

Verteilungsfunktionen

berechnet das s-Quantil F(x s ) = P(X

=::;

259

Xs

aus

xs ) = s

fur die F-Verteilung mit (rn.n) Freiheitsgraden. •

t-Verteilung

*

dt Ct n) i

berechnet die Dichte fur die t-Verteilung mit n Freiheitsgraden.

*

pt(x,n) berechnet die Verteilungsjunktion F(x)=P(X=::;X) fur die t-Verteilung mit n Freiheitsgraden.

*

qt Cs n ) j

berechnet das s-Quantil F(x s ) = P (X

=::;

Xs

aus

xs ) = s

fur die t-Verteilung mit n Freiheitsgraden.

P'"

Die Gesamtheit der in MATHCAD vordefinierten Funktionen zu Verteilungen kann man sich auflisten und erlautern lassen, wenn man in der Hilfe den Suchbegriff probability distributions eingibt.



0 gilt

I

lim P ( H n (A) - peA) n~~

I:: ; E) =I

ode r aquivalent

I

I

lim P ( H n (A) - peA) >

• p=n~~

E)

=0

Beispiel 20.2 zeigt den Zusammenbang zwischen Wahrscheinlichkeit und relatioer Haufigkeit auf und gibt eine mathematische Erklarung fur die Schwankung der Folge relatiuer Haufigkeiten H n (A) urn die Wahrscheinlichkeit peA) eines Ereignis A (siehe Abschn.16.2.2). Damit ist der im Abschn.16.2.2 erwahnte Stabilisierungseffekt fur eine Folge relativer Haufigkeiten prazisiert worden.



20GesetzedergraBen

290

lahlen undGrenzwertsatze

20.3Grenzwertsatze Grenzwertsiitze liefern Aussagen uber das Grenzverhalten (die Konvergenz) von Folgen von Zujallsgroften, wobei aufgrund praktischer Erfordernisse Aussagen uber die Verteilungsfunktion von Sumrnen n unabhangiger Zufallsgroisen fur groises n ( n ~ 00 ) interessieren . Wir beschranken uns auf den zentralen Grenzwertsatz der eine wichtige Rolle in den Anwendungen spielt. Die Bezeichnung zentraler Grenzwertsatz steht fur eine Reihe von Satzen, die beinhalten, daB die Verteilungsfunktion einer Summe von n unabbangigen Zujallsgroften unter gewissen Voraussetzungen fur n ~ 00 gegen eine Normalverteilung konvergiert. Auf eine genaue Angabe aller Voraussetzungen und Aussagen von zentralen Grenzwertsiitzen mochten wir im Rahmen dieses Buches verzichten. Wir geben nur wesentliche Aussagen: Wenn sich eine Zujallsgrofte X als Summe von n Zujallsgroften

darstellen laBt, d.h.

so besitzt X naberungsueise Normalverteilung, falls die

* *

Anzahl n der Zufallsgroisen hinreichend grois ist. Zufallsgroisen

unabhangig sind, dieselbe Wahrscheinlichkeitsverteilung besitzen und gleichen Einfluis ausuben.

p=Der zentrale Grenzwertsatz liefert bei vielen praktischen Anwendungen die Rechtfertigung dafur, daB man eine betrachtete Zujallsgrofte naherungsweise als normalverteilt voraussetzt, da sie als Oberlagerung (Sumrne) einer groisen Anzahl einwirkender Einflusse (unabhangiger Zufallsgrotsen) angesehen werden kann .



Beispiel 20.3: a) Eine Zujallsgrofte X mit Binomialverteilung B(n,p) laBt sich als Summe X

= Xl + X 2

+...+ X n

von n unabhangigen Zufallsgrofsen Xi

( i

= 1,2,...,

n)

20.3

Grenzwertsatze

291

darstellen, die jeweils nur die Werte 1 oder 0 annehmen konnen, je nachdem, ob das betrachtete Ereignis A aufgetreten ist oder nicht. Deshalb kann man diese Zufallsgrofse x fur hinreichend grofses n ruibernngsweise als nonnalverteilt mit Erwartungswert n·p und Varian z/Streuung n· p. (l-p) annehmen, wobei in der Praxis fur die Wahl eines hinreichend groisen n die Ungleichung n . p . (l-p) > 9 einen Richtwert liefert. b) Bei einer Messung werde der zufiillige Mej3fehler durch die Zufallsgr6j3e X dargestellt. Dieser MeBfehler entsteht La. durch additive Uberlagerung einer Reihe voneinander unabhangiger Fehlerursachen, die einzeln einen gleichgroisen (aber geringen) Einflufs auf X ausuben. Deshalb kann man fur X aufgrund des zentralen Grenzwertsatzes eine Normalterteilung annehmen.

~



Wenn man wie im vorangehenden Beispiel 20.3a eine diskrete Verteilung naherungsweise durch eine stetige ersetzt, kann die Genauigkeit durch eine sogenannte Stetigkeitskorrektur verbessert werden. Da fur die diskrete Zufallsgr6j3e X bzgl. einer gesuchten Wahrscheinlichkeit, wie z.B. P(X

:5: 10)

= P CX < 11)

gilt, verwendet man beim Ubergang zur Nonnalverteilung den Wert 1O.S, d.h., man korrigiert urn 1/2 . Den gleichen Effekt erreicht man aufgrund der Eigenschaften der Normalverteilung, wenn man den verwendeten Eruiartungswert entsprechend urn -1/2 korrigiert, d .h.

n· p- 1/2 verwendet. Illustrieren wir die Vorgehensweise im folgenden Beispiel 20.4



Beispiel 20.4: In einem Produktionsprozefs werden mit der Wahrscheinlichkeit p=O.03 (d .h. 3%) defekte Teile produziert (Ausschufsanteil). Gesucht ist z.B. die Wahrscheinlichkeit, daB unter n=SOO zufallig herausgegriffenen Teilen hochstens 10 defekte enthalten sind . Die Anzahl defekter Teile werde durch die Zufallsgr6fle X charakterisiert, die offensichtlich der Binomialverteilung BCSOO,0.03) genugt. Damit ist fur X die Wabrscbeinlicbkeit P(X$lO) zu be -

20GesetzedergraBenzahlenundGrenzwertsiitze

292

rechnen, die sich als Wert der Verteilungsfunktion FB (0) der Binomialverteilung BC500,0.03) ergibt. Der gesuchte Wert FB (0) der Verteilungsfunktion der Binomialverteilung kann naberungsueise durch den Wert der Verteilungsfunktion FN der Normalverteilung mit folgenden Erwartungswerten Il und Standardabweichung o berechnet werden:

*

Il =n . p - 1/2

=14.5

und

o

= ~n

·p ·O-p)

= 3.81

Da hier die Stetigkeitskorreetur beim Erwartungswert vorgenommen wurde, ist mit der Normalverteilung der Wert FN (10) zu berechnen.

*

Il =n. p

=15

und

o

= ~n.

p 0- p)

= 3.81

Da hier die Stetigkeitskorrektur nicht beim Erwartungswert vorgenommen wurde, ist mit der Normalverteilung der Wert FN (10.5) zu berechnen. Fuhren wir die Berechnung der gesuchten Wahrscheinlichkeit PC~10) fur beide Verteilungen mit MATHCAD und MATLAB durch und vergleichen die Ergebnisse:

*

Binomialverteilung

pbinom C10 , 500 , 0.03) = 0.115

*

Normalverteilung

pnorm C10 , 14.5 , 3.81 )

=0.119

bzw.

pnorm C10.5 , 15 , 3.81 )

~~;: I....

*

=0.119

,~~ ~J~

}~~~

ff~

Binomialverteilung

» binocdf C10 , 500 , 0.03 ) ans=

0.1148

*

Normalverteilung

20.3

Grenzwertsatze

293

» normcdf( 10 , 14.5 , 3.81 ) ans = 0.1188 bzw.

» normcdf ( 10.5 , 15 , 3.81 ) ans= 0.1188

~-:L~:: :

" " ,'-

Aus den von MATHCAD und MATLAB berechneten Ergebnissen kann man die gute Ubereinstimmung fur die Anwendung beider Verteilungen (Normal- und Binomialverteilung) erkennen.



21 Zufallszahlen

und Simulation

Unter Simulation versteht man die Untersuchung des Verhaltens eines Vorgangs/Prozesses/Systems aus Tecbnik, Natur- oder Wirtscbaftswissenscbaften mit Hilfe eines Ersatzsystems. Man spricht von einer Nacbbildung mittels eines Modells. Derartige Simulationsmetboden sind fur die Anwendung von groisern Nutzen, da sie

* *

*

meistens kostengunstiger sind. haufig schneller Ergebnisse liefern. in einer Reihen von Fallen erst die Untersuchung eines realen Objekts errnoglichen, weil direkte Untersuchungen an diesem Objekt zu kostspielig oder nicht moglich sind.

Fur das Ersatzsystem wird in zahlreichen Fallen ein matbematiscbes Modell verwandt, das unter Verwendung von Computern ausgewertet wird. Deshalb benutzt man den Begriff digitate Simulation. Wenn das benutzte mathematische Modell auf Methoden der Wahrscheinlichkeitstheorie basiert, spricht man von stocbastischer (digitaler) Simulation.

pStocbastiscbe Simulationen, die man als Monte-Carlo-Simulationen oder Monte-Car/o-Methoden bezeichnet, werden in Technik, Natur- und Wirtscbaftswissenscbaften angewandt, wenn die betrachteten Vorgange/Prozesse/Systeme so komplex sind, daB die Anwendung deterministischer mathematischer Modelle zu aufwendig wird oder wenn gewisse zu untersuchende Grofsen zufallsbedingt sind.

• p-

Stocbastiscbe Simulationen werden u.a. bei folgenden Problemen angewandt:

* * * * *



MeB- und Prufvorgange

Lagerhaltungsprobleme Verkehrsablaufe Bedienungs- und Reihenfolgeprobleme Losung von Optimierungsaufgaben und Augaben aus der mathematischen Analysis (z.B. Integralberechnung).

H. Benker, Statistik mit MATHCAD und MATLAB © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001

21ZufallszahlenundSimulation

296

Zur stocbastiscben Simulation benotigt man La. eine Folge von Zujallszablen, die einer vorgegebenen Wabrscbeinlicbkeitsverteilung genugen. Diese lassen sich mittels Computer erzeugen. Die Systeme MATHCAD und MATLAB stellen zur Erzeugung von Zufallszahlen vordejinierte Funktionen zur Verfugung. Hierauf gehen wir im folgenden Abschn.21.l ein . Daran anschlieBend illustrieren wir im Abschn.21.2 die Anwendung von MATHCAD und MATLAB bei der Realisierung von Simulationsmetboden an einem Beispiel der Monte-Carlo-Simulation zur Berechnung bestimmter Integrale.

21.1ErzeugungvonZufallszahlen Bei stocbastiscben Simulationsmetboden (Monte-Carlo-Simulationen) benotigt man Zujallszablen (siehe Abschn.21.2). Dabei versteht man unter einer Zufallszahl den von einer Zufallsgr6Be angenommenen Zahlenwert.

P"" Zujallszablen lassen sich auf dem Computer mittels Zufallszablengenerator oder Rekursionsjormeln erzeugen, wobei dies am einfachsten fur im Intervall [0,1] gleicbmafsig verteilte Zufallszablen gelingt. Aus den erzeugten gleicbmiijSig oerteilten Zufallszablen kann man durch Transformation Zujallszablen gewinnen, die einer beliebig oorgegebenen Wabrscbeinlicbkeitsverteilung genugen.



~ Da man Zujallszablen auf dem Computer haufig ausgehend von einem Startwert mittels deterministiscber Rekursionsformeln berechnet (siehe [4]), werden sie als Pseudozujallszablen bezeichnet.



MATHCAD und MATlAB stellen eine Reihe vordefinierter Funktionen zur Berechnung von Pseudeozufallszaben fur verschiedene Wahrscheinlichkeitsverteilungen zur Verfugung:

C;;~: ~~::

.~~

In MATHCAD beginnen die vordefinierten Funktionen zur Erzeugung von Zujallszablen, die einer bestimmten Verteilung genugen, mit dem Buchstaben r vor dem Namen der ensprechenden Verteilung:

*

rgeom ( k , P )

berechnet k Zujallszablen, die der geometriscben Verteilung mit dem Parameter p genugen,

*

rbinom ( k, n, p)

berechnet k Zujallszablen, die der Binomialoerteilung B(n,p)

21.1

Erzeugung

von Zufallszahlen

297

genugen.

*

rhypergeom Ck , K , M-K , n ) berechnet k Zufallszahlen, die der hypergeometrischen Verteilung HCM,K,n)

genugen,

*

rpois C k, ").. ) berechnet k Zufallszahlen, die derPoisson-Verteilung PC")...)

genugen,

*

morro C k, ~ ,o) berechnet k Zufallszahlen, die der Nonnalverteilung NC~ ,cr)

genugen,

*

rexp Ck, a)

berechnet k Zufallszahlen, die der Exponentialverteilung mit dem Parameter a genugen.

*

runifCk,a,b) berechnet k Zufallszahlen, die der stetigen gleicbmafsigen Verteilung uber dem Intervall la.bl genugen. Benotigt man eine gieichverteilte Zufallszahl aus dem Intervall [O,x], so kann man zusatzlich die Funktion md (x) verwenden, die der Funktion runlf ( 1 , 0 , x ) entspricht.

*

rchisq(k,n) berechnet k Zufallszahlen, die der Chi-Quadrat-Verteilung mit n Freiheitsgraden genugen.

*

rF (k , m , n )

berechnet k Zufallszahlen, die der F-Verteilung mit (m .n) Freiheitsgraden genugen.

*

rt

Ck

i

n)

berechnet k Zufallszahlen, die der t-Verteilung mit n Freiheitsgraden genugen. Die Berechnung von Zufallszahlen mittels der in MATHCAD vordefinierten Funktionen wird nach der Eingabe dieser Funktionen mit den entsprechenden Argumenten in das Arbeitsfenster ausgelost, indem man die eingegebene Funktion mit einer Bearbeitungslinie markiert und abschliefsend das

21ZufallszahlenundSimulation

298

numerische Gleichheitszeichen = emtippt. Die Ausgabe der berechneten Zujallszahlen erfolgt im Arbeitsfenster je nach Einstellung als Tabelle oder Spaltenvektor.

~ Den Funktionen zur Erzeugung von Zujallszahlen ist in MATHCAD ein sogenannter Rekursivwert zugeordnet. Wenn man diesen Rekursivwert (ganze Zahl) in der nach der Aktivierung der Menujolge

Math ~ Options (deutsche Version: Rechnen

~

Optionen)

erscheinenden Dialogbox

Math Options (deutsche Version: Rechenoptionen) bei

Built-In Variables (deutsche Version: Vordefinierte Variablen) im Feld

Seed value for random numbers (deutsche Version: Rekursivwert fUr Zufallsdaten) verandert, so erzeugt MATHCAD eine andere Folge von Zufallszahlen.



~~:~~

, ", ..

l'u j vorausgesetzt )

bereehnen. (2) Danaeh liefert die in MATIICAD vordefinierte Funktion hist (u,x ) dureh Eingab e des numerisehen Gleichheitszeichens = oder dureh Zuwe isung einen Spaltenvektor, dessen i-te Komponente die Anzahl der Komponenten (Zahlenwerte) aus x enthalt, die im Intervall [u.,ui+l1liegen. (3) Die grafiscbe Darstellung des zur bereehneten Haufigkeitsoerteilung gehorigen Histogramms ist aus folgendem Beispiel 24.la2 ersichtlieh.

~~ .~ .: .: .~ wJ' c:,:~:.:

;~~

Fur eind imensiona /e Stichproben vorn Umfang n bietet MATI.AB folgende grafiscb e Darstellungsmoglicbketten: •

Wenn man aus der Stiehprobe eine primare Vertei/u ngstafe/ erstellt hat, kann man folgende Vorge hensweise anwenden: (1) Zuerst werden die Werte der primaren Verteilungstafel und ihre absoluten Haufigkeiten jewe ils einem Zeilen- oder Spa/tenvektor x bzw. y

zugewiesen, d .h. z.B.

» x

=( xl ; x2 ; ... ; xn ) ; y =( yl

; y2 ; ... ; yn ) ;

(2) Danaeh wird die Grafikfunktion

» plot ( x , y ) in die aktuell e Kommandozeile eingegeben. (3) Abschliefsend lost die Betatigung der Eingabetaste der Daten aus:

* *

B

die Zeichnung

In der Standardeinstellung verbindet MATI.AB die gezeiehneten Punkte dureh Geraden, d.h., man hat das Haufigkeitspolygon erhalten . Wenn man nur die Punkte darstellen rnochte, mufs man die Dialogbox Edit Line Properties aufrufen und hier bei Line Style none eintragen. Die Form der gezeichneten Punkte kann man bei Marker einstellen . Die Farbe (Color) der Punkte wird hier ebenfalls eingestellt.

Die gegebene Vorgehe nsweise ist im Beispie/ 24.1al illustriert.

24

332



Beschreibende

Statistik

Zur Zeichnung von Histogrammen stellt MATLAB die Funktion hist zur Verfugung, tiber die der Leser ausfuhrliche Hinweise in der Hilfe von MATLAB erhalt, wenn er help hist aufruft. Wir verwenden nur die Form hist(x,u) in der die beiden Vektoren x und u im Argument die gleiche Bedeutung wie bei MATIICAD besitzen:

*

x Enthalt die Zablenwerte der Sticbprobe als Komponenten.

*

u u ist so einzugeben, daB sich aus seinen Komponenten u j die vorgegebenen Klassenbreiten d, in der Form

d j =Uj+! - ui(ui+

1

> u j vorausgesetzt )

berechnen. Die gegebene Vot;gebensweisewird im Beispiel 24.1a2 illustriert.

~:Ir~:~

" ,'-

Beispiel 24.1: Betrachten wir die gegebenen grafiscben M6glicbkeiten von MATIICAD und MATLAB fur ein-, zuei- und dreidimensionale Sticbproben an je einem Beispiel. a) Stellen wir die eindimensionale Sticbprobe aus Beispiel 24.2 mittels MATIICAD und MATLAB grafisch dar, indem wir primare Verteilungstafeln und Histogramme heranziehen: al)Zeichnen wir die Werte aus der primiiren Verteilungstafel mit ihren absoluten Hiiufigkeiten aus Beispiel 24.2a:

I, , :~~~~

,~~~

Zuerst werden die Werte der primiiren Verteilungstafel und ihre absoluten Haufigkeiten jeweils einem Spaltenvektor x bzw. y zugewiesen, d .h.:

x :=

297 298 299 300 301 302 303

y :=

2 1 5 6 3 2 1

Anschliefsend bietet MATIICAD folgende grafiscbe Darstellungsmoglicbkeiten:

24.3Grafische



Darstellungen

333

Darstellung in Punktfonn 7

7 ,. . -

-~-~-

-r-

T

I

-

-r-

-

I

-,...

I

-

--...

-

-..,.

-

II

-

o

61-

-

o

51-

-

4 y

000

o

0

I

297

I

298

-

o

0

Ii-

o

-

o

32 -

--.

I

299

I

I

300 x

301

I

302

-

I

303

304 304

~ Bei der Darstellung der Zahlenwerte als Punkte bietet MATHCAD mehrere Fonnen an. Wir haben die Darstellung in Gestalt von Kreisen gewahlt (siehe Abschn.l-i.S).





Darstellung als Stabdiagramm 7

7,....--..---~--.----.---,----r----r----,

I

I

I

II

II

-

o

6i-

-

c

5i-

-

41y

-

~ 2i-

(~

(~

o

0296 296

297

-

- 3.5

0 0

3

0 0

2.5 2

0

1.5 1 100

110

120

130

140

150

160

170

180

X

c) Stellen wir die dreidimensionale Stichprobe (1,1,5) , (2,1,3) , (2,2,4) , (1,2,6) , (2,1,4) , 0 ,2,5) ) 0 ,3,7) , (3,1,8) , (3,2,5) , (2,3,6)

mittels MATHCAD und MATLAB grafisch als Punktwolke in einem dreidimensionalen Koordinatensystem dar. Dazu ordnen wir die X-, y- und z-Koordinaten jeweils einem Vektor x, y bzw . z zu.

24.3Grafische

x :=

341

Darstellungen

1

1

2

1

2

2

1

2

2 1

5 3 4

1

y'.-

z:=

2

6 4 5

1

3

7

3

1

8

3

2

2

3

5 6







1.5



2

2.5



3



(x , y, z)

0 vorausgesetzt)

Das geometrische Mittel x g hangt ebenso wie das arithmetische Mittel x von allen Stichprobenwerten ab, wobei zwischen beiden der folgende Zusammenhang besteht



die erwartungstreue empiriscbe Varianz/Streuung s~ berechnet sich aus

24

346

Beschreibende

Statistik

n

sx2

1 'L,,,cX " -X) 2 = --.

n -1

j -

i=1

wobei als empiriscbe Standardabweichung bezeichnet wird . Als weitere Bezeichnungen findet man Sticbprobenuarianz, Stichprobenstreuung bzw. Stichprobenstandardabweichung. Wenn man hier wie beim Mittelwert durch n anstatt durch n-1 dividiert, so ist die empirische VarianziStreuung nur asymptotisch enuartungstreu (siehe Abschn.Zo.S).

~ Arithmetisches, geometrisches Mittel und Median gehoren zur Klasse der Lagemafse, die zur Beschreibung der Lage der Stichprobenwerte dienen und in der Schatztheorie als Schatzuerte fur unbekannte Erwartungswerte Anwendung finden (siehe Abschn.zri.S). Empirische VarianziStreuung und Standardabweichung gehoren zur Klasse der Streuungsmafse, die ein MaB fur die Streuung der Stichprobenwerte !iefem und in der Schatztheorie als Scbatzuerte fur unbekannte Varianaen/Streuungen dienen (siehe Abschn.

26.3).



MATI-ICAD und MATI.AB stellen zur Berechnung statistischer MajSzahlen vordefinierte Funktionen zur Verftigung, von denen wir im folgenden wichtige angeben:

C~*~~:.~ Fur die Stichprobenwerte einer eindimensionalen Sicbprobe vom Umfang n, die in einem Spaltenvektor x, d.h.

abgespeicbert sind , stellt MATI-ICAD zur Berechnung statistischer Mafszablen folgende vordefinierten Funktionen zur Verfugung.

*

mean Cx ) (deutsche Version: mittelwert)

24.5Statistische

MaBzahlen

347

berechnet den empiriscben Mitteluert X

*

median Cx ) berechnet den empiriscben Median

*

x

gmean Cx ) berechnet das empiriscbe geometrische Mittelx g

*

var(x)

berechnet die empiriscbe VarianziStreuung in der Form, in der durch n anstatt durch n-l dividiert wird, d.h .

*

Var( x)

berechnet die erwartungstreue empiriscbe VarianziStreuung - l -'I(Xi _X)2 n-l i=! d.h. zwischen Var und var besteht die Beziehung Var (x)

* *

n = -_. var (x)

n-l

stdev (x) berechnet die empiriscbe Standardabweichung fur var Stdev(x)

berechnet die empiriscbe Standardabweichung fur Var Die Berechnung mittels der gegebenen vordefinierten Funktionen wird in MATHCAD ausgel6st, wenn man nach der Eingabe der entsprechenden Funktion das numerische Gleichheitszeichen = eintippt. Die MaBzahlen werden folglich numerisch berechnet. Eine exakte Berechnung ist hierfur nicht vorgesehen. Dies ist auch nicht erforderlich, da die Stichprobenwerte La. nur numerisch ermittelt werden.

~THCADa I MATLAB~

. fiM'.

Fur die Stichprobenwerte

348

24

Beschreibende

Statistik

einer eindimensionalen Sicbprobe vorn Umfang n, die in einem Zeilen- oder Spaltenoektor x, d.h. » x

=[xl

x2 ... xn 1

oder

» x =[xl ; x2 ; ... ; xn 1 abgespeicbert sind , stellt MATLAB zur Berechnung statistischer Mafszablen folgende vordefinierten Funktionen zur Verfugung :

*

mean Cx ) berechnet den empiriscben Miltelwert

*

median Cx ) berechnet den empiriscben Median

*

x

x

geomean ( x ) berechnet das empiriscbe geometriscbe Mittelx g

*

var(x)

berechnet die enoartungstreue empiriscbe Varianz/Streuung

*

std(x) berechnet die empiriscbe Standardabweichung

Die numerische Berecbnung mittels der gegebenen vordefinierten Funktionen wird in MATLAB ausgelost, wenn man nach der Eingabe der entsprechenden Funktion in das Kommandofenster die Eingabetaste B druckt.

Beispiel 24.3: Berechnen wir fur die eindimensionale Stichprobe vom Umfang 10 aus Beispiel 23.2a mittels MATIICAD und MATLAB die gegebenen statistischen Majjzahlen:

Durch die Zuweisung

24.5Statistische

MaBzahlen

349

3150 3249 3059 3361 3248

x:=

3254 3259 3353 3145 3051

werden die Zahlenwerte der gegebenen Stichprobe einem Spaltenvektor x zugewiesen. Dies kann auch durch Einlesen von einem Datentrager (Diskette, Festplatte) geschehen, wie im Abschn.8.1 beschrieben wird . MATHCAD berechnet fur diesen Vektor x folgende MajSzahlen:

*

empirischer Mittelwert

mean (x)

*

= 3.213 x10 3

empiriscber Median

median ( x )

*

= 3.248 X 103

empiriscbes geometrisches Mittel

gmean ( x ) = 3.211 X 10 3

*

empiriscbe Varianz/Streuung

= 1.064 XI0 4 4 Var Cx ) = 1.182 X10

var ( x )

*

empiriscbe Standardabweichung

= 103.138 Stdev ( x ) = 108.717 stdev ( x )

~~:w~~

, .1!1

"'~~TL~~ Durch die Zuweisung

» x

=[ 3150 3249 3059 3361 324832543259335331453051 1

24

350

Beschreibende

Statistik

oder »x =[ 3150 ; 3249; 3059; 3361 ; 3248 ; 3254 ; 3259 ; 3353; 3145; 3051] werden die Zahlenwerte der gegebenen Stichprobe einem Zeilen- bzw . Spaltenoektor x zugewiesen. Dies kann auch durch Einlesen von einem Datentrager (Diskette, Festplatte) geschehen, wie im Abschn.8.1 beschrieben wird. MATLAB berechnet fur den Vektor x folgende Maftzahlen:

*

empiriscber Mittelwert

»mean (x) ans=

3.212ge+003

*

empiriscber Median

» median ( x ) ans=

3.2485e+003

*

empiriscbes geometrisches Mittel

» geomean ( x ) ans =

3.2112e+003

*

empiriscbe Variane/Streuung

»var Cx ) ans=

1.181ge+004

*

empiriscbe Standardabweichung

» std (x ) ans = 108.7172

Po

auf. Die Uberprufung derartiger Hypothesen bilden den Gegenstand der statistischen Testtheorie (siehe Kap.27). b) In der Korrelations- und Regressionsana/yse wird ein vermuteter Zusammenhang zwischen Grofien in Technik, Natur- oder Wirtschaftswissenschaften untersucht und fur diesen Zusammenhang eine Funktion konstruiert. Eine erste Begegnung mit dieser Problematik hatten wir bereits im Abschn.24.6. Ausfuhrlicher betrachten wir diese Problematik im Kap.30.



~ Die meisten Untersuchungen zur scbliefsen den Statistik lassen sich nur unter Verwendung von Computern durchfuhren. Wir werden im folgenden sehen, daB man hierfur die Systeme MATHCAD und MATLAB erfolgreich einsetzen kann. Mit dem im Buch gegebenen Hinweisen und Beispielen zur Anwendung von MATHCAD und MATLAB ist ein Anwender in der Lage, diese zur Berechnung von Aufgaben aus Gebieten der schliefsenden Statistik einzusetzen , die nicht im Buch behandelt werden.



26 Statistische

Schatztheorie

Die Scbatztbeorie gehort neben der Testtbeorie (siehe Kap.27-29) zu wichtigen Gebieten der matbematiscben Statistik. Ihre Aufgabe besteht darin , aufgrund von Sticbproben Methoden zur Errnittlung von Scbiitzungen fur unbekannte Parameter und Verteilungsfunktionen einer betrachteten Grundgesamtheit (ZujallsgrojSe X) anzugeben.

IiJ'"

1m Rahmen des vorliegenden Buches beschranken wir uns auf Scbdtzungen unbekannter Parameter fur eine Zufallsgroise X. Schatzungen fur unbekannte Verteilungsfunktionen lassen sich unter Verwendung empirischer Verteilungsfunktionen durchfuhren (siehe Abschn.23.3).



26.1Einfuhrung Bei statistischen Untersuchungen konnen folgende zwei Falle auftreten: Man kennt fur eine vorliegende Grundgesamtbeit (siehe Kap.23), deren betrachtetes Merkmal durch eine ZujallsgrojSe X beschrieben wird ,

*

*

weder die Verteitungsfunktion (Wahrscheinlichkeitsverteilung) noch deren Parameter (Erwartungswert, Varianz/Streuung, ...). die Verteilungsjunktion (Wahrscheinlichkeitsverteilung), aber nicht deren Parameter (Erwartungswert, Varianz/Streuung, ...).

Der letzte Fall tritt bei einer Reihe praktischer Untersuchungen auf, in denen man die verteilungsfunktion aufgrund des zentralen Grenzwertsatzes (siehe Abschn.zu.S) bzw . der Eigenschaften bekannter Verteilungsfunktionen (siehe Kap.18) naherungsweise kennt. Illustrieren wir die Problematik an einfachen Beispielen. Beispiel 26.1:

a) Betrachten wir die Aufgabe aus Beispiel I8 .2b. Dort haben wir angenommen, dats bei der Produktion von Bolzen deren Lange (ZujallsgrojSe X) normalierteilt ist. Die Normaluerteilung kann man hier aufgrund des zentralen Grenzwertsatzes naherungsweise voraussetzen, da sich bei der Produktion der Bolzen eine Reihe unabhangiger zufalliger Effekte uberlagert. Des weiteren haben wir im Beispiel I8.2b den Enuartungsuiert H. Benker, Statistik mit MATHCAD und MATLAB © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001

26StatistischeSchatztheorie

366

Jl=50 mm (Sollwert) und die Standardabueicbung cr=O.2 mm angenommen, d.h. eine N(50,0.2)-Normalverteilung. Ein Bolzen kann in diesem Beispiel nicht mehr verwendet werden (d.h . ist defekt) , wenn seine Lange urn mehr als 0.25 mm vom Sollwert (Erwartungswert) 50 mm abweicht. Hier liegt der Idealfal/ vor, daB

* * *

Verteilungsfunktion (Normalcerteilung) Erwartungswert Standardabueicbung

der betrachteten Zufallsgroise X bekannt sind. al)Es kann jedoch der Fall auftreten dafs nur der Erwartungswert Jl=50 mm als Sol/wert bekannt ist, wahrend man die Standardabueicbung o nicht kennt. Fur diesen unbekannten Parameter o lassen sich Scbatzuerte anhand entnommener Stichproben berechnen. Wenn man in der betrachteten Grundgesamtbeit der Bolzen das Merkmal der Lange (in mm) als ZufallsgrojSe X verwendet, kann man mit einem aus einer Stichprobe berechneten Scbdtzuert fur die Standardabueicbung c mittels der Verteilungsjunktion der Normaloerteilung N(50,cr) bzw. der standardisierten Normaloerteilung cI>(x) z.B. die Wahrscheinlichkeit dafur berechnen, daB ein der Produktion entnommener Bo/zen defekt ist: P (IX - 501 > O. 25) = 1 - P (IX - 501

s O. 25 )

= 1 - P (50 - 0.25 s X s 50 + 0.25) = 1- P ( 50.25) + P ( 49.75) = 1 _ P ( 50 - 0.25- 50 cr

s

X-50 cr

= 1- (cI> (0.25 /0) - cI> (-0.25 /0))

s

50 + 0.25 - 50 ) cr

=2 . ( l -

cI>(0.25/cr))

Einen Scbatzuert fur die unbekannte Standardabueicbung o der ZufallsgrojSe X erhalt man beispielsweise , wenn man fur eine aus der Grundgesamtheit entnommene Stichprobe die Stichprobenstandardabueicbung Sx berechnet (siehe Abschn.24.5.1). a2)H:iufiger tritt bei dem betrachteten Beispiel der Fall auf, daB der Erwartungswert Jl unbekannt ist, wahrend man die Standardabweicbung 0 kennt, da die zur Produktion der Bolzen verwandten Maschinen Toleranzgrenzen haben. In diesem Fall ist man an Schatzwerten fur den unbekannten Erwartungswert interessiert, die z.B. aus entnommenen Stichproben durch Berechnung des Stichprobenmittels gewonnen werden.

26.1

Einfuhrung

367

b) Die Anzahl der beim Zerfall einer radioaktiven Substanz pro Zeiteinheit zerfallenen Atome HiBt sich durch eine Zufa//sgrofte X beschreiben, die der Poisson-Verteilung genugt, Diese diskrete Verteilung ist durch die Wahrschein/ichkeiten )..k-A

P ( X= k) = -

k!

·e

(k=O,1,2 , ... )

vollstandig charakterisiert, wenn man den Parameter ).. (Erwartungswert) kennt (siehe Abschn.18.1). Anhand von Stichproben kann man Scbatzuerte fur den unbekannten Erwartungswert ).. berechnen, wenn man z.B. die aus den Stichproben berechneten Stichprobenmitte/ heranzieht (siehe Abschn.24.5.1).

c) Bei der Produktion von Leuchtraketen ist die Wahrschein/ichkeit p gesucht, daB eine beliebig entnommene Rakete funktioniert, d.h. brauchbar ist. Der Ereignisraum n fur dieses Zufallsexperiment enthalt nur die beiden Elementarereignisse 000 (unbrauchbar) und 001 (brauchbar), d.h., er hat die Form

Urn die Wahrscheinlichkeit p fur einen bestimmten Produktionszeitraum exakt zu bestimmen, muiste man aile produzierten Raketen ausprobieren o Dieses Verfahren ist aber praktisch (okonornisch) nicht vertretbar. Deshalb wird nur eine zufii/lige Stichprobe entnommen, urn einen Scbdtzuert fur die unbekannte Wahrscheinlichkeit p zu erhalten. Da das zu untersuchende Merkma/ einen qua/itativen Charakter (unbrauchbar, brauchbar) besitzt, definieren wir eine zugehonge Zufallsgroj3e X beispielsweise in der Form

Diese Zufallsgrofse X genugt einer Nu/l-Eins- Vertei/ung (siehe Abschn. 18.1) mit dem Erwartungswert E(X)

=P

Fur eine aus der Produktion entnommene (eindimensionale) Stichprobe yom Umfang n kann man deshalb als Scbdtzuert fur die unbekannte Wahrscheinlichkeit p den empiriscben Mitte/wert (Stichprobenmittel)

X

1

n

n

;=1

= -'Lx;

26StatistischeSchatztheorie

368

verwenden, wenn fur die Werte Xi der Stichprobe 0 bzw. 1 gesetzt wird, falls die entsprechende Rakete unbrauchbar bzw . brauchbar war.



~ Die gegebenen Beispiele lassen erkennen, dais zur Bestimmung unbekannter Parameter e der Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Grundgesamtheit nur die Moglichkeit bleibt , durch entnommene Zujallssticbproben Informationen zu erhalten. Dabei stellt eine zujiillig entnommene Sticbprobe eine Realisierung der die betrachteten Merkmale der Grundgesamtbeit beschreibenden ZujallsgrojSen X, Y, ... dar, wie aus Kap.23 zu ersehen ist. Die Scbatzung unbekannter Parameter e einer Grundgesamtheit (ZujallsgrojSe X) bildet einen Schwerpunkt der Scbatztbeorie. In der Schatztheorie unterscheidet man zwischen Punkt- und Intervallschatzungen fur die unbekannten Parameter:

* *

Eine Punktscbatzung liefert einen Scbdtzuert Parameter e.

e

fur den unbekannten

Eine Interuallscbdtzung liefert ein Interuall, in dem der unbekannte Pararneter O mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit liegt.

Beide Arten von Schatzungen lemen wir in den Abschn.26.3 und 26.4 kennen. Da Schatzungen auf der Basis von Schdtzfunktionen durchgefuhrt werden, besprechen wir diese vorher im Abschn.26.2.



~ Bei einer Reihe praktischer Aufgaben kennt man die Verteilungsfunktionen naberungstoeise aufgrund des zentralen Grenzwertsatzes (siehe Abschn. 20.3) bzw . der Eigenschaften bekannter Verteilungsfunktionen (siehe Kap. 18), so daB nur unbekannte Parameter zu scbatzen sind. Falls jedoch die Verteilungsjunktion F(x) einer Grundgesamtheit (ZujallsgrojSe X) unbekannt ist, kann man durch eine entnommene Stichprobe mittels der empiriscben Verteilungsjunktion Fn(x)

eine Scbatzung fur F an der Stelle X geben (siehe Abschn.23.3).



26.2Schatzfunktionen

e

Die Scbdtzung eines unbekannten Parameters e einer Grundgesamtheit (ZujallsgrojSe X) wird fur eine matbematiscbe Sticbprobe (Xl , X 2

, •••

,

Xn )

YOm Urnfang n mittels Sticbprobenjunktionen

26.2

Schiitzfunktionen

= E> (X,

E>

369

, X z , ... , X n )

durchgefuhrt. Diese Stichprobenfunktionen sind ebenfalls wieder Zufallsgr6ften, deren Wahrscheinlichkeitsverteilung von der Verteilungsfunktion der Grundgesamtheit (Zujallsgr6fte X) abhangen kann (siehe Abschn .23.5).

~ Im Rahmen der Schatztheorie heusen Stichprobenfunktionen Punetscbatzungen, Punktscbiitzjunktionen, Scbdtzfunktionen, Scbdtzungen oder Scbdtzer. Wir verwenden im vorliegenden Buch die Bezeichnung Punktscbatzfunktion. Eine Punktscbiitzjunktion ist somit eine Zujallsgr6fte und besitzt eine Wabrscbeinlicbkeitsverteilung. Eine Realisierung

e =e r

(Xl' X z

, '" ,

Xn )

derPunktscbiitzjunktion A

A

E> = E> (X, , Xz ' ... , Xn ) fur eine konkrete eindimensionale Sticbprobe vom Umjang n bezeichnet man als Scbdtzuert

E> r

fur den unbekannten Parameter E> d.h., man erhalt diesen Schatzwert, indem man in die Punktschatzfunktion die Zahlenwerte einer konkreten Stichprobe einsetzt .



Beispiel 26.2:

1m Beispiel 23.4 haben wir die Punktscbiitzjunktion

x=

X (Xl' X z , ... , X n )

=

Xl + X z +...+

Xn

n

fur die matbematiscbe Stichprobe Xl , X z , ... , X n kennengelernt, die man zur Scbdtzung des unbekannten Erwartungswertes E(X) einer vorliegenden Grundgesamtheit (Zujallsgr6fte X) heranziehen kann. Die so berechnete Funktion X (Sticbprobenmittel) ist ebenfalls eine Zujallsgr6fte, die fur groises n niiherungsweise normalverteilt ist, selbst wenn die Zufallsgroise X der Grundgesamtheit eine andere Wahrscheinlichkeitsverteilung besitzt. Dies ist eine Folgerung aus dem zentralen Grenz-

26StatistischeSchatztheorie

370

uertsatz, da sich X als Summe unabhangiger Zufallsgroisen darstellt (siehe Abschn. 20.3). Fur eine konkrete Sticbprobe vom Umjang n ergibt sich durch Einsetzen als Schiitzwert der empiriscbe Mittelwert X (Stichprobenmitte/) n

fur den unbekannten Envartungswert E(X). Einen weiteren Schatzwert kann man unter Verwendung des empiriscben Medians gewinnen (siehe Abschn. 24.5.1 und Beispiel 26.3).



26.3Punktschiitzungen Eine Punktschiitzjunktion

o=

0(X j

,

X2

, •• • ,

Xn )

ist eine Stichprobenjunktion, die dadurch charakterisiert ist, daB man durch Einsetzen einer konkreten eindimensionalen Stichprobe vom Umfang n einen einzigen Zahlenwert gew innt, den man als Scbdtztoert fur den unbekannten Parameter e einer vorliegenden Grundgesamtheit (ZujallsgrojSe X) verwendet. Hiermit erhalt man aber keine Aussagen tiber die Genauigkeit des berechneten Scbdtzuiertes.

~ Bei Stichproben mit kleinem Umfang konnen bei Punktschiitzungen erhebliche Fehler auftreten. Deshalb werden in der statistischen Schatztheorie zusatzlich Interuallscbtitzungen entwickelt, die bzgl. der Genauigkeit Aussagen liefern (siehe Abschn.26.4).



~ In einer Reihe von Fallen lassen sich zur Scbdtzung eines unbekannten Parameters

e

mehrere Punktschiitzjunktionen

e

angeben. So kann man z.B, zur Schatzung des unbekannten Enoartungsuertes E(X) einer ZujallsgrojSe X den

*

empiriscben Mittelwert

26.3

Punktschatzungen

371

*

empiriscben Median heranziehen (siehe Beispiel 26.3) .



Von dem Statistiker R.A. Fisher wurden folgende Eigenschaften fur eine Punktschiitzfunktion

e = e(x] , ~

~

X2

Xn )

, .. .,

gefordert, urn eine moglichst "gute" Schiitzung fur einen unbekannten Parameter

e zu erhalten:



Erwartungstreue (Unverzerrtheit) Eine Punktschiitzfunktion

eines unbekannten Parameters e wenn gilt

heiBt erwartungstreu (unverzerrt),

E(e)= e d.h ., der Erwartungswert der gelieferten Schatzung e ist gleich dem gesuchten Parameter e . Gilt diese Eigenschaft nur in der schwacheren Form fur n~oo , so heiist die Schatzung e asymptotisch erwartungstreu bzw. asymptotisch unoerzerrt. ~



Konsistenz Eine Punktschiitzfunktion

eines unbekannten Parameters e heiist konsistent, wenn sie fur n~oo gegen den gesuchten Parameter e in Wahrscheinlichkeit konvergiert, d.h. fur beliebiges e > 0 folgendes lim p(le (X], X 2

, .. . ,

n--7~

Xn )-

e l= norminv(l -

alpha/2 , 0 , 1)

= 1

Hier ist die Ungleichung erfullt, so dafs die aufgestellte Nul/hypothese abgelehnt wird .

*

(X

=0.01

» alpha

= 0.01 ;

» abs( (50.05-50)/0.2

* sqrt(lOO) ) >= norminv(l -

alpha/2 , 0 , 1)

ans=

o Hier ist die Ungleichung nicht erfullt, so dais die aufgestellte Nul/hypothese nicht abgelehnt wird .

*

(X

= 0.001

» alpha = 0.001 ; » abs( (50.05-50)/0.2 ans=

o

* sqrt(lOO) ) >= norminvt l

- alpha/2 , 0 , 1)

28.2

Tests fOr Erwartungswerte

447

Hier ist die Ungleichung nicht erfullt, so dafs die aufgestellte Nul/hypothese nicht abgelehnt wird.

= tiny ( 1 -

alpha/2 ,

99 )

ans= 1

Hier ist die Ungleichung erfullt, so daB die aufgestellte Nul/hypothese abgelehnt wird .

28.2TestsfUrErwartungswerte

*

449

ex = 0.01

» alpha = 0.01 ; » abs ( (50.05-50)/0.25

* sqrt ( 100 ) ) >= tiny ( 1 -

alpha/2 , 99 )

ans =

o Hier ist die Ungleichung nicht erfullt, so dafs die aufgestellte Nul/hypothese nicht abgelebnt wird.

*

ex

=0.001

» alpha = 0.001 ; » abs ( (50.05-50)/0.25

* sqrt ( 100 ) ) >= tiny (

1 - alpha/2 , 99 )

ans=

o Hier ist die Ungleichung nicht erfullt, so dats die aufgestellte Nul/hypothese nicht abgelehnt wird .

c) Fuhren wir fur unser Beispiel die Tests der Nul/hypothese H o : I!

= Jio (=50)

bei bekannter bzw . unbekannter Standardabweichung fur eine kleinere Sticbprobe 50.249.849.9 50.1 49.949.8 50.1 50.349.850.2 50.1 50.1 50.849.8 50.2 49.9 50.1 50.3 50.1 50.2 vorn Umfang n=20 durch, um die Anwendung der vordefinierten Funktionen ztest und ttest von MATIAB zu illustrieren. Fur diese Funktionen benotigt man alle Werte der konkreten Stichprobe, wahrend in den VOfangehenden Beispielen a und b nur die empirischen Mittelwerte bzw. Standardabweichungen der Stichprobe notwendig sind, die wir aus Effektivitatsgrtinden vorgegeben haben, ohne sie aus einer konkreten Stichprobe zu berechnen.

28

450

Parametertests

Die gegebene Stichprobe muis zuerst einem Vektor x zugewiesen werden. Dies kann auch durch Einlesen geschehen:

» x

=[ 50.2 49.8 49.9 50.1 49.949.8 50.1 50.349.8 50.2 50.1 50.1 50.8 49.8 50.2 49.9 50.1 50.3 50.1 50.2 ] ;

Diese Stichprobe besitzt den folgenden von MATLAB berechneten empiriscben Mittelwert

»mean Cx ) ans=

50.085 und die empiriscbe Standardabueicbung

» std (x) ans=

0.2390 cl)Fiihren wir mittels der vordefinierten Funktion ztest von MATLAB zuerst den Test bei bekannter Standardabueicbung 0.2 fur die Irrtumswahrscheinlichkeiten a = 0.05, 0.01 und 0.001 durch:

*

a

= 0.05

» ztest (x , 50.0 , 0.2 ) ans=

o Hier wird die Hypothese nicbt abgelehnt.

*

a

=0.01

» ztest ( x , 50.0 , 0.2 , 0.01 ) ans=

o Hier wird die Hypothese nicbt abgelehnt.

*

a

=0.001

» ztest ( x , 50.0 , 0.2 , 0.001 )

ans =

28.2TestsfUrErwartungswerte

451

o Hier wird die Hypothese nicht abgelehnt. c2)Ftihren wir mittels der vordefinierten Funktion ttest von MATLAB den Test bei unbekannter Standardabueicbung fur die Irrtumsuiabrscheinlichkeiten ex = 0.05, 0.01 und 0.001 durch:

*

ex = 0.05

» ttest (x , 50.0 ) ans=

o Hier wird die Hypothese nicht abgelehnt.

*

ex = 0.01

» ttest ( x , 50.0 , 0.01 ) ans =

o Hier wird die Hypoth ese nicht abgelehnt.

*

ex = 0.001 » ttest ( x, 50.0 , 0.001 ) ans =

o Hier wird die Hypothese nicht abgelehnt.

¢ilATLAB '" d) Fuhren wir im folgend en den Test der Nullbypotbese Ho:

11

= Jl o (=50)

bei bekannter Standardabueicbung 0=0.2 fur die Stichprobe aus Beispiel c unter Verwendung des Abschn .4.1 des Elektronischen Bucbes Practical Statistics von MATHCAD durch. Die dem Buch entnommenen Ausschnitte des gegebenen Beispiels erkennt man an der Urnrahmung. Da der Text wie in allen Elektronischen Buchern von MATHCAD in englischer Sprache vorliegt, geben wir zusatzlich einige Erlauterungen:

28

452

Parametertests

Zuerst wird dem Vektor der Stichprobenwerte X des Beispiels unsere Stichprobe zugewiesen: 50.2

49.8 49.9 50.1

49.9 49.8 50.1 50.3

49.8 X:=

50.2 50.1 50.1 50.8

49.8 50.2

49.9 50.1 50.3 50.1 50.2 1m folgenden werden aus dem eingegebenen Vektor der Stichprobenwerte X der empirische Mitte/wert 50.085 und der Umfang N der Stichprobe berechnet und zusatzlich der Standardabweichung (J der bekannte Wert 0.2 zugewiesen: Xbar := mean ( X)

N := length (X)

Xbar = 50.085

N = 20

(J

:= 0.2

1m folgenden wird die Nullhypothese aufgestellt und der zu testende Erwartungswert 50.0 zugewiesen:

28.2TestsfUrErwartungswerte

453

Let's test the hypothesis that the mean of the noise componen is 0.5:

H o: fl-

50.0

flh := 50.0

Im folgenden wird der Irrtumsuiabrscbeinlicbkeit ex der Wert 0.05 zugewiesen:

at the 0.05 level of significance ex := 0.05

The test can be conducted by evaluating the boolean expressio below: Im folgenden wird der Test bzgl. der Annahme der Hypothese durchgefuhrt, wobei die Testgrotse in anderer Form verwendet wird. Man erhalt naturlich das gleiche Ergebnis wie im Beispiel cl. Da der Test positiv ausfallt, wird die Hyopthese nicht abgelehnt:

(1 = condition true) Im folgenden werden die Grenzen des Annahmebereicbs der Hypothese berechnet, in denen der berechnete empirische Mittelwert liegt, so dars die statistische Annahme der Hypothese bestatigt wird :

For those of you who like to express the test in terms of critical values, cl = 49.912

c2 := qnorm ( 1 - ; ,Il h '

/N J

c2 = 50.088

1m folgenden wird die Dicbte der zugrundeliegenden Normaloerteilung

28

454

Parametertests

zusammen mit dem Annabmebereicb gezeicbnet, wobei der zu zeichnende x-Bereich durch Definition von x als Bereicbsvariable festgelegt wird:

10

~--...,...-;"----.----,-.-------,

50

50.1

x ~ar=

50.085

c1 = 49.912

c2 = 50.088

• 28.3TestsfUr

VarianzlStreuung

Signifikanztests bzgl. der Vartanz/Streuung (J 2 benotigt man bei einer Reihe praktischer Probleme, da die Varianz/Streuung ein MaB fur die Genauigkeit ist, z.B. fur die Arbeit einer Maschine oder fur einen Produktionsprozeis. Urn Signifikanztests bzgl. der Varianz/Streuung (J 2 durchzufuhren, gehen wir von einer Grundgesamtbeit aus, in der das zu untersuchende Merkmal durch eine NCp.,cr)-nonnalverteilte Zujallsgrofle X beschrieben wird. 1m folgenden diskutieren wir die Durchftihrung eines einseitigen Signifikanztests bzgl. des unbekannten Parameters (J 2 , da in der Praxis die Hypothese nur abzulehnen ist, wenn die empirische Varianz/Streuung groser als die zu prufende Varianz/Streuung ist. Dies wird dadu rch begrundet, daB die Varianz/Streuung als MaB fur die Genau igkeit die Genauigkeitsforderungen nicht verletzen wird , wenn sie kleinere Werte annimmt.

28.3TestsfUrVarianziStreuung

455

Fur den hier durchzufuhrenden Test liefert die im Abschn.28.1 gegebene allgemeine Vorgehensweise folgende durchzufuhrende Schritte: •

Zuerst wird die Nul/hypothese (einseitiger Test)

bzgl. der VarianziStreuung (J2 aufgestellt, die anhand einer aus der vorliegenden Grundgesamtheit entnommenen eindimensionalen Stichprobe vorn Umfang n zu prufen ist, wobei die Irrtumswahrscheinlichkeit a und der zu uberprufende Zahlenwert (J 2

o

fur die Varianz/Streuung vorzugeben sind. •

Fur die mathematische Sticbprobe

vom Umfang n wahlt man die Testgrofle (Stichprobenfunktion) 5

= 5 (X,

,X

2 , '"

,

Xn )

=

(n -1) .5 2 2X

(JO

in der die StichprobenvarianziStichprobenstreuung 1-.L (X" -X) 2 =n-l n

S2

x

i=l

als geeignete Punktschiitzfunktionen verwendet wird . Die gewahlte Testgrofse 5 besitzt bei wahrer Hypothese eine Chi-Quadrat-Verteilung mit n-l Freiheitsgraden . •

Festlegung des Ablebnungsbereicbs (kritischen Bereichs) K fur die vorgegebene Irrtumswahrscheinlichkeit a, fur den bei wahrer Nullhypothese P(5eK)

= (~)

a

gilt. Fur un sere einseitige Aufgabenstellung definiert sich der einseitige recbtsseitiger A blebnungsbereich durch 5~z

so daB er sich aus (n -1) . 5~ (J6

28

456

Parametertests

berechnet. Das noch unbekannte z erhalt man iiber die Berechnung von Quantilen der zur Testgroise S gehorigen Chi-Quadrat-Verteilung mit n1 Freiheitsgraden. Damit berechnet sich der Ablehnungsbereich K fur eine aus der vorliegenden Grundgesamtheit entnommene Stichprobe vom Umfang n folgendermaisen: (n -1) . s~

>x n-I,Hx 2

- - - 2--'~

0'0

wobei 2

Xn-l,l-a

wegen P(

(n -1) . S~

O'~

~

2)

Xn-l ,l-a

= 1- P

( (n -1). S~ O'~


= chi2inv ( 1 - alpha, 99 )

ans= 1

Hier ist die Ungleichung erfiillt, so dars die aufgestellte NUl/hypothese abgelehnt wird.

*

a

=0.01

» alpha = 0.01 ; » 99

* 0.055/0.04

>= chi2inv ( 1 - alpha, 99 )

ans = 1

Hier ist die Ungleichung erfullt, so daB die aufgestellte Nul/hypothese abgelehnt wird.

*

a

=0.001

» alpha

» 99 ans=

o

=0.001 ;

* 0.055/0.04

>= chi2inv ( 1 - alpha, 99 )

28

460

Parametertests

Hier ist die Ungleichung nicht erftillt, so daB die aufgestellte Nul/hypothese nicht abge/ehnt wird.