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German Pages 191 [224] Year 1967
Sozialpsychologie von
Dr. Peter R. Hofstätter o. ö. P r o f e s s o r der P s y c h o l o g i e an d e r U n i v e r s i t ä t H a m b u r g
3. A u f l a g e
Mit 18 A b b i l d u n g e n
Walter de Gruyter & Co. • Berlin 1967 v o r m a l s G. J . G ö s c h e n ' s c h e V e r l a g s h a n d l u n g - J . G u t t e n t a g , V e r l a g s b u c h h a n d l u n g G e o r g R e i m e r - Karl J . T r ü b n e r - V e i t & C o m p ,
© Copyright 1967 by Walter de Gruyter & Co,, vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp., Berlin 30. — Alle Rechte, einschl. der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, vom Verlag vorbehalten. — Archiv-Nr. 71 40679. Satz und Druck: Paul Funk, Berlin 30. — Printed in Germany.
INHALTSUBERSICHT
Seite
I. Die Rolle der Sozialpsydiologle II. Systematische
4
Ansätze
15
1.
Allgemeine
Orientierung
2.
Historische
Ansätze
3.
N e u e r e theoretische
15 17
Positionen
26
a) P s y c h o a n a l y s e
26
b) L e r n t h e o r i e
31
c) R o l l e n t h e o r i e
35
d) F e l d t h e o r i e
44
III. Methoden der Forschung
48
1.
Allgemeine Erwägungen
2.
Einstellungsmessung
48
3.
Erforschung der öffentlichen Meinung und der S t e r e o t y p e
55
4.
Soziometrie
5.
Gruppenexperimente
.*
6.
A n a l y s e von K u l t u r b e s t ä n d e n
78 91 94
I V . Theoreme der Psychologie 1.
..
104 109
Enzephalisation
111
2.
Reifungstempo
111
3.
Familienbedingungen
112
4.
P o t e n t i a l des Z e n t r a l n e t z e s
113
5.
Abstraktion
114
und
Ordnung
6.
V a r i a t i o n s w e i t e von S t e l l u n g n a h m e n
7.
Schutz des A r t g e n o s s e n
119
8.
S t a b i l i s i e r u n g des L e b e n s r a u m s
121
9.
Entscheidung, Information
10.
und Lasten
B e z u g s p u n k t e von B e u r t e i l u n g e n
118
123 130
11.
Die B e w ä l t i g u n g von Widersprüchen
133
12.
Wirkungsfortpflanzung
137
V. Der Sozlalisierungsprozefi
146
VI. Theoreme der Gruppendynamik 1.
158
Kombination unabhängiger Wahrscheinlichkeiten
159 164
2.
Interdependenz von K o n t a k t , S y m p a t h i e und A k t i v i t ä t
3.
Ungleichheit
4.
Gruppengröße
und
Rollenspezifizierung
169 181
Autorenregister
187
Sachregister
190
I. Die Rolle der Sozialpsychologie Als Teilgebiet der Psychologie beschäftigt sich auch die Sozialpsychologie mit den Stellungnahmen individueller Lebewesen, wobei es ihr im wesentlichen um menschliche Individuen geht. Als eine Stellungnahme bezeichnen wir einerseits das durch einen außenstehenden Beobachter registrierbare Verhalten, andererseits aber auch die eventuell nur der Introspektion zugänglichen gefühlsmäßigen und gedanklichen Bezugnahmen eines Individuums auf Sachverhalte und Personen seiner U m w e l t bzw. auch die reflektierenden Bezugnahmen auf die eigene Person. Diese auf Sachverhalte und Personen bezogenen Erlebnisse werden allerdings erst dann Gegenstände einer auf O b j e k t i v i t ä t Anspruch erhebenden Wissenschaft, wenn das erlebende Individuum sie entweder aus der privaten Unmittelbarkeit des Geschehens heraus deutend objektiviert, d. h. wenn es ihnen z. B. sprachlichen Ausdruck verleiht, oder wenn der außenstehende Beobachter sie aus dem Verhalten des Individuums erschließt. Es ist dabei durchaus möglich, daß der auf Schlußfolgerungen angewiesene Beobachter die Erlebnislage eines Individuums anders beurteilt als dieses selbst dies in seinen kommunikativen Deutungsakten tut. Es mag sich hier um den Fall einer intendierten aber nicht völlig gelungenen Täuschung handeln, oder um eine Selbsttäuschung des Indiviuums hinsichtlich seiner Einstellungen zu Sachverhalten und Personen; schließlich können solche Unterschiede auch darauf zurückgehen, daß die Ausdrucksmittel des Individuums vom Beobachter anders verstanden werden als sie gemeint waren. W ä h rend sich z. B. der Abendländer erhebt, um seinen R e spekt vor dem Höherstehenden zu bekunden, setzen sich manche Südseeinsulaner nieder, womit sie das „ H ö h e r stehen" des anderen durchaus sinnfällig machen. Die Stellungnahmen des Individuums, mit denen sich die Psychologie beschäftigt, sind somit Beobachtungsdaten, auf
D i e Rolle der Sozialpsychologie
5
Grund deren die Erlebnislage dieses Individuums schlußfolgernd objektiviert wird. Der Ausdruck „Stellungnahme" vermeidet die Einschränkung auf ein passives Gebaren, die in dem geläufigeren Wort „ R e a k t i o n " enthalten ist. Stellungnahmen können durch Ereignisse in der Umwelt mehr oder weniger weitgehend bedingt sein; im Falle eines „mehr" denken wir an Reaktionen, im Falle eines „weniger" an Aktionen. D a s Grundkonzept muß aber so angesetzt sein, daß es die Möglichkeit eines spontanen, d. h. nicht durch Umweltreize ausgelösten Verhaltens offen läßt. Wir müssen uns weiterhin die Möglichkeit wahren, daß erst die Stellungnahmen des Individuums gewissen Umweltereignissen „ R e i z - C h a r a k t e r " verleihen. Dies ist etwa dann der Fall, wenn ein Individuum gewisse Umweltereignisse als bedeutungsvoll auswählt, die andere Lebewesen gar nicht beachten. Zu einer systematischen Wissenschaft wird die Psychologie in eben dem Maße, als sie die strukturellen Zusammenhänge zwischen den ihr zugänglichen Beobachtungsdaten darzulegen vermag. Jedes der Teilgebiete der Psychologie stellt einen Versuch in Richtung auf dieses Ziel dar. D a s Anliegen der Experimental-Psychologie läßt sich z. B. darin erblicken, daß wir die situativen Gegebenheiten für ein Individuum variieren und sodann die Kovariation seiner Stellungnahmen verfolgen. In der Charakterologie und Begabungsforschung richtet sich das Augenmerk auf die korrelativen Beziehungen zwischen Stellungnahmen bzw. zwischen Handlungserfolgen. Der Entwicklungs-Psychologie geht es hinwiederum um die K o variation der Stellungnahmen mit dem Lebensalter. Die Sozial-Psychologie schließlich, hat es mit der Kovariation der individuellen Stellungnahmen im Wechsel der mitmenschlichen Umwelt eines Individuums zu tun. D a ß es eine solche Kovariation gibt, wird durch die Erlebnis-Sachverhalte der Einsamkeit, des Wohlseins in anregender Gesellschaft, der Bangigkeit angesichts eines schwer zufriedenzustellenden Vorgesetzten usw. belegt.
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Die Rolle der Sozialpsychologie
Die Bezeichnung der Sozialpsychologie als eines Teilgebietes der Psychologie impliziert zugleich die Behauptung, daß wir es hier zwar mit einer eigenen Perspektive im Rahmen der Psychologie zu tun haben, daß aber die konkrete Arbeit in diesem Teilgebiet auf Methoden und Befunde angewiesen ist, die vielfach aus anderen Teilgebieten des Faches stammen. In diesem Sinne könnte man z. B. von einer experimentellen Sozialpsychologie sprechen, deren Interesse der planmäßigen Variation der mitmenschlichen Umwelt des Individuums gälte. Ein Gutteil des in den letzten Jahren so eifrig gepflogenen Studiums der „Gruppendynamik" fällt unter diese Kategorie. Zweifelsohne gibt es auch einen charakterologischen, bzw. einen entwicklungspsychologischen Akzent in der Sozialpsychologie; wir werden seiner beim Studium des sog. „Sozialisierungsprozesses" ansichtig werden. An dieser Stelle sei jedoch die unabdingliche Einheit der Psychologie betont. Ich halte diese Forderung der Tendenz zur Isolierung der Teilgebiete, wie man sie z. B. in den U.S.A. sehr deutlich erkennt, entgegen. Freilich ist nicht zu übersehen, daß der Forscher damit angesichts der jährlich etwa 10 000 Publikationen im Gesamtgebiet der Psychologie in ein nahezu unlösbares Dilemma gerät. Mit ihren Teilgebieten grenzt die Psychologie an eine Reihe von Nachbardisziplinen, mit denen sie in eben diesen Teilgebieten in einem Austauschverhältnis steht. Das gilt z. B. von dem Verhältnis zur Physiologie in der experimentellen Psychologie; es gilt nicht weniger von der wechselseitigen Befruchtung von Sozialpsychologie und Soziologie einerseits und Ethnologie („kultureller Anthropologie") andererseits. Im Prinzip läßt sich die Grenze zwischen diesen Disziplinen leicht ziehen: beschäftigt sich die Sozialpsychologie mit den Stellungnahmen des Individuums, so steht im Zentrum des soziologischen Interesses ein „Verband" bzw. eine Gruppe, während das Gefüge einer „Kultur" der Ethnologie ihren Integrationskern gibt. In der Praxis sind diese Grenzen aber keineswegs scharf. Die überspitzte Betonung der Unterschieds-
Die Rolle der Sozialpsychologie
7
merkmale schiene auch, im Sinne des uneingeschränkten Gedankenaustausches zwischen diesen Disziplinen nicht sonderlich wünschenswert. Tatsächlich ist die Sozialpsychologie als das wohl jüngste der psychologischen Teilgebiete ganz besonders reich an mehr oder weniger scharf definierten Nachbarschaftsbeziehungen. Es ist dabei neben den bereits genannten Disziplinen auch an die Geschichtswissenschaft, die Nationalökonomie und die Rechtswissenschaft zu denken. Letztere ist für uns darum besonders wichtig, weil die europäische Soziologie, wie übrigens auch die Nationalökonomie, vorzüglich im Rahmen der Jurisprudenz herangewachsen ist. D i e Empirie hat sich hier vielfach in Abhebung von den normativen Satzungen eingestellt. D a das jeweils gültige Recht und das Ausmaß der jeweils geübten Rechtspflege die Beziehung des Individuums zu seiner mitmenschlichen Umwelt sehr nachdrücklich strukturiert, ist der K o n t a k t zwischen Jurisprudenz und Sozialpsychologie durchaus notwendig. Die Psychologie des Rechtsbrechers, namentlich des Jugendlichen, ist ohne einen interdisziplinären Gedankenaustausch schlechterdings unmöglich. Viel zu wenig wird bisher die Grenzscheide zwischen Nationalökonomie und Sozialpsychologie beachtet, vgl. aber G. Schmölders „ökonomische Verhaltensforschung" (Ordo, 5, 1953) und „Psychologie des Geldes" (Hamburg 1966) sowie A. Lauterbach, „Psychologie des Wirtschaftslebens" ( H a m burg 1962). Diese Nachbarschaft ist in zweierlei Hinsicht wichtig: einmal formen die Strukturtatsachen eines bestimmten Wirtschaftssystems sehr viele der in ihm möglichen mitmenschlichen Beziehungen; zum andern haben die Nationalökonomen Methoden zur rationalen Analyse von Geschehnisabläufen entwickelt, deren Übertragung auf psychologichse Zeitreihen möglich und sehr wünschenswert wäre 1 . D e r Gedankenaustausch mit dem Historiker ist ! ) Die Psychologie hat sich allzu lange mit dem Studium relativ starrer zeitlicher Querschnitte zufrieden gegeben; sie konstruiert damit eine Gegenwart, in die sie die Vergangenheit als „Spuren" und die Zukunft als „Erwartungen" einbezieht. Das W e s e n des zeitlichen Flusses, der
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Die Rolle der Sozialpsychologie
schließlich notwendig, weil seine Disziplin uns Aufschlüsse über die Wechselwirkungen zwischen mitmenschlichen Umwelten im weitesten Sinne gibt. Die Frage des „Nationalcharakters" ist z. B. von einer Untersuchung der Geschichtc einer Nation kaum zu trennen 2 . Angesichts dieser sehr vielfältigen Randbeziehungen zu anderen Disziplinen erhebt sich sehr ernsthaft die Frage, ob es überhaupt noch im Rahmen der Möglichkeiten eines Einzelforschers liege, „die" Sozialpsychologie zu vertreten. Eine negative Antwort scheint kaum vermeidbar; sie lenkt unser Augenmerk aber zugleich auf die Tatsache, daß heute wohl keine einzige Wissenschaft mehr vom Einzelforscher völlig ausgeschöpft werden kann. Die moderne Wissenschaft ist im wahrsten Sinne zur Gruppenleistung geworden. Was man früher einmal als die „Republik der Gelehrten" bezeichnete, realisiert sich somit zwangsläufig. Damit ist die pragmatische Unvermeidbarkeit von Spezialisierungen eingeräumt; ihr wird aber die Forderung gegenübergestellt, daß der auf einen engeren Problemkreis spezialisierte „Bürger" der Gelehrtenrepublik Verlaufs-Gestalten, läßt sich aber auf diese Weise kaum erfassen. Es ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß der Ubergang zur Verlaufsbetrachtung die Züge der psychologischen Forschung im nächsten Jahrzehnt bestimmen wird. Die statistische Theorie der „stochastischen" Prozesse dürfte dazu unentbehrlich sein. Es handelt sich hier um ein Modell, in in dem die Zustande (Sj . . . Sj) im Augenblick t x durch Wahrscheinlichkeitsrelationen mit den Zuständen (Sj . . . Sj) im Augenblick t x i verknüpft sind. Das Wort selbst wurde v o n J. Bernoulli um 1700 aus dem griechischen OTO%XZBO$KI = „vermuten" abgeleitet und von W . Bortkiewicz (Die Interrationen, Berlin 1917) wieder aufgegriffen. Vgl. W. Feller, Zur Theorie der stochastischen Prozesse, Math. Ann., 113, 1936? Probability theory and its applications, New York 1950; ferner M. S. Bartlett, Stochastic processes, New York 1955. Anwendungen auf psychologische Probleme finden sich in P. F. Lazarsfeld (Hgb.): Mathematical thinking in the social sciences, Glencoe 1954. R. R. Bush u. C. F. Mosteller (Stochastic models for learning, New York 1955) geben eine höchst eindrucksvolle Anwendung des Modells auf die Psychologie der Lernprozesse. 2 ) Als ein Auskunftsmittel, das wohl dazu bestimmt ist, den Kontakt mit der Geschichtswissenschaft zu erübrigen, imponiert die Beschränkung der ethnologischen Forschung auf „geschichtslose" menschliche Umwelten, d. h. auf sog. „primitive" Stämme. Die Grenzen der Tauglichkeit einer solchen Abstraktion dürften leicht zu erkennen sein.
Die Rolle der Sozialpsychologie
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den Standort seiner eigenen Arbeit im Gesamtgefüge abzuschätzen wisse. Da es sich beim Konzept der Gelehrtenrepublik um die Idee eines durch Staatsgrenzen nicht wesentlich eingeschränkten Gebildes handelt, muß die Frage der Internationalität der Sozialpsychologie zumindest angeschnitten werden. Dies ist um so dringlicher, als die Praxis hier erheblich hinter dem Ideal zurückbleibt. Im Augenblick besteht ein durchaus erfreulicher Gedankenaustausch innerhalb der westlichen Machtsphäre, und man darf wohl analoge Verhältnisse innerhalb der östlichen Machtsphäre vermuten. Das Gespräch zwischen diesen beiden Bereichen ist aber höchst stockend und wortkarg. Das bringt mit sich, daß auch die vorliegende Darstellung in keiner Weise in der Lage sein wird, die Arbeiten unserer östlichen Kollegen mitzuerfassen. Eine zweite Schwierigkeit erwächst aus dem Umstand, daß wie so viele andere Disziplinen auch die Sozialpsychologie zu Zeiten in den Dienst der nationalen Politik eines bestimmten Landes tritt. Im letzten Weltkrieg fanden sich z. B. zahlreiche amerikanische Sozialpsychologen in der Rolle politischer Propagandisten, die ein Bild des deutschen (bzw. des japanischen) Nationalcharakters entwickelten, das sich zwar als wissenschaftlich ausgab, dem dazu aber nahezu jede Voraussetzung fehlte 3 . Dieser Sachverhalt ist um seiner 3 ) Bis in die l e t z t e n J a h r e h i n e i n e n t h i e l t f a s t j e d e s a m e r i k a n i s c h e Lehrbuch d e r S o z i a l p s y c h o l o g i e (z. B. H. B o n n e r , S o c i a l p s y c h o l o g y , an i n t e r d i s c i p l i n a r y a p p r o a c h , N e w York 1953) e i n e D a r s t e l l u n g d i e s e s Z e r r b i l d e s , d e m z u f o l g e „der Deutsche" d e n Begriff d e r L i e b e g a r nicht k e n n e . M a n e r f u h r w e i t e r h i n , d a ß „der D e u t s c h e " n u r auf R a n g u n d A n s e h e n b e d a c h t sei, d a ß e r als F a m i l i e n o b e r h a u p t F r a u u n d K i n d e r in einem sklavischen Abhängigkeitsverhältnis halte, und daß die Kinder z w a r z u r E h r f u r c h t v o r d e r v ä t e r l i c h e n A u t o r i t ä t „gedrillt", nicht a b e r zur W a h r n e h m u n g i h r e r p e r s ö n l i c h e n F r e i h e i t e r z o g e n w ü r d e n . Die Bet o n u n g d e r B e g r i f f e „ S a u b e r k e i t " u n d „Pflicht" im d e u t s c h e n L e b e n s s t i l f ü h r t e schließlich zur D i a g n o s e , „der D e u t s c h e " sei e n t w e d e r ein Z w a n g s n e u r o t i k e r o d e r ein P a r a n o i k e r o d e r b e i d e s zugleich. D i e s e s Bild, d e s s e n n a i v s t e D a r s t e l l u n g B. Schaffner ( F a t h e r l a n d , N e w York 1948) gibt, ä n d e r t sich im A u g e n b l i c k , w i e m a n z. B. a u s R. H. L o w i e ' s ( T o w a r d u n d e r s t a n d i n g G e r m a n y , C h i c a g o 1954) F e s t s t e l l u n g e r s i e h t , d a ß die deutsche Familie keineswegs autoritärer funktioniere als die anderer e u r o p ä i s c h e r N a t i o n e n . Z u r Zeit b e o b a c h t e t m a n — auch in d e r Fach-
10
Die Rolle der Sozialpsychologie
selbst willen bedauerlich.; der Sozialpsychologe wird aber wohl gut daran tun, ihn nicht bloß zu rügen, sondern aus ihm auch wesentliche Züge der Bedingungsstruktur seiner eigenen Tätigkeit zu erschließen. Er kann sich z. B. nicht verhehlen, daß seine durchaus wissenschaftlichen Arbeiten über die Wirksamkeit von Propagandamitteln politische Nutzanwendungen finden können. Die als „ psychologische Kriegsführung" bezeichnete Unternehmung stützt sich ja in erster Linie auf sozialpsychologische Ergebnisse oder zumindest Vermutungen. Tatsächlich wäre eine Reihe umfangreicherer und zugleich kostspieligerer Untersuchungen wohl überhaupt nicht möglich gewesen, wenn für sie nicht öffentliche Mittel aus dem nicht-akademischen Bereich — z. B. aus dem Rüstungsbudget — zur Verfügung gestellt worden wären. Im Parallelfall der Physik ist es in den letzten Jahren zu ernsthaften Gewissenskonflikten gekommen: diese dürften auch der Sozialpsychologie nicht erspart bleiben. In unserem Zusammenhang ist dieser an sich schwer zu behandelnde Fragenkomplex darum besonders wichtig, weil er uns erstmalig auf Rollenkonflikte aufmerksam macht, die aus der Zugehörigkeit zu und der Loyalität gegenüber verschiedenen Gruppen resultieren. Die vorstehenden Erörterungen haben zur Frage der sozialen Rolle des Sozialpsycholagen geführt. In Anbetracht der Exklusivität der akademischen Laufbahn in Europa (sehr zum Unterschied von den U.S.A.) wird man hier wohl vor allem an Lebensstellungen denken müssen, die nicht in erster Linie auf Lehre und Forschung gründen. Der Blickrichtung des Faches entsprechend sind alle die Problemsituationen zu beachten, in denen die Stellungnahmen von Individuen zu ihrer mitmenschlichen Umwelt kritisch werden. Solche Situationen ergeben sich zwangsläufig in allen größeren Organisationen, z. B. also in der literatur —• einen gegenläufigen Trend bezüglich der Schilderung des russischen Nationalcharakters (vgl. H. V. Didts, Hum. Rel. t 5, 1952), wobei der in freundlicher W e i s e (als „oral") geschilderten Bevölkerung eine „anar-stigmatisierte Führerschicht gegenübergestellt wird.
Die Rolle der Sozialpsychologie
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Rechtspflege, in Industrie, Schule und bewaffneter Macht, sowie — im deutschen Falle — in der Flüchtlingsfürsorge. Dazu kommen Probleme, in denen die mitmenschliche Umwelt einen engeren Rahmen ausfüllt, d. i. Probleme der Familien- und Erziehungsberatung, der Berufswahl und schließlich die Schwierigkeiten des psychologischen Außenseiters, das Problem der Psychotherapie. In all diesen Bereichen lassen sich Beratungs- und Forschungspositionen etablieren, deren Inhaber gründliche sozialpsychologische Kenntnisse und die charakteristische Blickrichtung des Faches benötigen. Viele dieser Positionen sind aber im Augenblick in Europa noch nicht geschaffen worden; zum andern Teil sind sie durch Personen besetzt, deren Ausbildung nicht in erster Linie im Gebiet der Sozialpsychologie erfolgte. Dies erklärt sich einmal aus der relativen Jugendlichkeit dieser Disziplin und zum andern aus traditionellen Rollenstrukturen. Ich habe dabei z. B. die Wahrnehmung sozialpsychologischer Probleme (im praktischen Leben) durch den Juristen im Auge. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich hier ein Wandel vollziehen wird, der entweder zu einer wesentlichen Intensivierung der Sozialpsychologie im Studienplan der Jurisprudenz führen könnte, oder zu einer Übernahme gewisser Positionen durch Nicht-Juristen, z. B. durch den Diplom-Sozialwirt. Im Augenblick ist schwer zu entscheiden, welche Entwicklungsrichtung vorteilhafter schiene4. Die dominierende Rolle des römischen Rechts in der Geistesentwicklung Kontinental-Europas ist schließlich eine Tatsache, an der die privaten Wünsche des Sozialpsychologen nicht zu rütteln vermögen. Aus diesem Grunde kann wohl auch die soziale Funktion des Sozialpsychologen in Europa nicht völlig nach dem Vorbild der Verhältnisse in den U.S.A. gedacht werden. Ein zweiter Grund dafür ist 4) W i r haben a l l e n Grund zur d a n k b a r e n A n e r k e n n u n g des g a s t l i d i e n Dadies, d a s die J u r i s p r u d e n z der europäischen S o z i a l w i s s e n s d i a f t gew ä h r t hat, obwohl a n d e r e r s e i t s festzustellen ist, daß damit e i n e a u s g e sprochen n i d i t - n a t u r w i s s e n s d i a f t l i d i e Entwicklung d e s Gebietes Hand in Hand g i n g .
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Die Rolle der Sozialpsychologie
schwieriger zu fassen. Ich glaube aber G. Gorer (The American People, N e w York 1948) zustimmen zu müssen, der die Intensitätsschwäche bzw. die vergleichsweise Seichtigkeit, der Freundschaftsbande in den U.S.A. betont. Vor die Wahl zwischen einem sehr weiten aber dünnfädigen Netz der nachbarlichen Hilfsbereitschaft und einem jeweils engeren aber festeren Netz der Freundschaft gestellt, hat sich Amerika offenbar für die erste Alternative entschieden. Das Ausmaß der horizontalen (Ortswechsel) und vertikalen (sozialer Rangwechsel) Mobilität des Amerikaners steht in einem Interdependenzverhältnis zu dieser Entscheidung 5 . Im Rahmen dieser Alternative findet der Berater, z. B. der Sozialpsychologe, leicht den Platz eines nachbarlichen Vertrauten, doch bleibt die Beziehung zu ihm auf ein Segment der eigenen Lebenssituation und auf einen bestimmten zeitlichen Abschnitt beschränkt. Man tritt in eine solche Beziehung leichter ein, weil sie an sich geringere Konsequenzen hat und weil man außerdem mit seinen übrigen „Nachbarn" (hinsichtlich Wohngegend, Beruf usw.) kaum über die bewegenden Probleme seines Privatlebens sprechen könnte 8 . Allgemein mag daher gelten, daß die Abschätzung der möglichen 5 ) Zwei Variable (A und B) stehen in einem Interdependenz-Verhältnis, wenn Änderungen der einen (A) Variationen der anderen (B) im Gefolge haben und wenn die Variationen von B ihrerseits Veränderungen von A nach sich ziehen. Selbstsicherheit und die Wertschätzung durch andere dürften in dieser Weise zusammenhängen. Dies ist aber nur ein Beispiel, an dessen Stelle sidi viele andere setzen ließen, da — wie schon P a r e t o betont hat — zwischen den für das soziale Geschehen maßgeblichen Variablen sehr häufig Interdependenz-Relationen anzutreffen sind. Dieser Umstand macht die Beantwortung einfacher Kausalfragen in den Sozialwissenschaften so schwierig, ja oft unmöglich. Sehr klar formulierte diesen Sachverhalt G o e t h e (1829): „Der denkende Mensch irrt besonders, wenn er sidi nach Ursach' und Wirkung erkundigt: sie beide zusammen machen das unteilbare Phänomen. W e r das zu erkennen weiß, ist auf dem rechten W e g zum Thun, zur Tat." (Maximen u. Reflexionen, Nr. 1234). 6 ) Damit hängt einmal wohl der „Erfolg" der Psychotherapie im Leben Amerikas zusammen und zum anderen der Umstand, daß amerikanische Psychotherapeuten im allgemeinen weniger intensiver Ubertragungs-Situationen ansichtig werden als ihre europäischen Kollegen (vgl. P. R. H o f s t ä t t e r , Handbuch der Neurosenlehre und Psychotherapie, Bd. 1, hgb. v. V. E. F r a n k 1 u. a., München 1959).
Die Rolle der Sozialpsychologie
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Rolle des Sozialpsychologen in einer bestimmten Kultur eine sorgfältige Analyse des Lebensstils dieser Kultur voraussetzt. Damit wird natürlich nicht die absolute Unveränderlichkeit dieses Stiles postuliert; man muß sich aber darüber im klaren sein, daß der Zeitbedarf des Kulturwandels sich nach Generationen bemißt. D a die Ergründung der eigenen Rolle eine sehr wertvolle Denkschulung, für den Sozialpsychologen darstellt, sei noch eine weitere Beschränkung dieser Rolle ins Auge gefaßt. Jeder Berater ist von der Bereitwilligkeit des Zu-Beratenden abhängig. Diese Bereitschaft kann entweder individuell motiviert sein, wie z. B. im Falle eines Familienvaters, der selbst keinen Ausweg aus den Spannungen seines Heimes sieht; sie kann auch institutionell begründet sein, wie z. B. im Falle des an seinem Arbeitsplatze Unzufriedenen, der sich an einen Vorgesetzten oder an einen Gewerkschaftsführer mit der Bitte um R a t wendet. Die Wirksamkeit der Beratung zehrt in beiden Fällen sehr erheblich von dem Prestige, das dem Berater eingeräumt wird, sie zehrt von der Gesichertheit der Rolle des Beratenden und ist damit — indirekt — vom Vorhandensein eines Rollensystems abhängig. W o eine Gesellschaft kein entsprechendes Rollensystem entwickelt hat, bleibt auch die Beratungsfunktion fast völlig Undefiniert. Diese Problematik ist z. B. aus der Tätigkeit der Psychologen in der Deutschen Wehrmacht erinnerlich. Sie mag zugleich als eine nachdrückliche Warnung vor der Inangriffnahme von Fragenkomplexen gelten, hinsichtlich derer eine Einigung über die Rolle des sozialpsychologischen Beraters in absehbarer Zeit kaum zu erwarten ist. Es sind damit die Fragen des internationalen Zusammenlebens gemeint. Die Auffassung ist vielfach vertreten worden, daß die Sozialpsychologie die Wege zum Völkerfrieden weisen könnte und sollte; leider dürfte es sich hier um eine Illusion handeln. Der Sozialpsychologe schafft nämlich seine eigene Rolle weniger; er ist mehr darauf angewiesen, diese — als eine schon vorhandene Rolle — zu spielen. Die Schaffung von Rollen selbst ist ein Phänomen
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Die Rolle der Sozialpsychologie
des Kulturwandels. Es will mir aber scheinen, als müßte der Kultur-Reformer über wesentlich andere Persönlichkeitsvoraussetzungen verfügen als der sozialpsychologische Berater. Die andeutungsweise Aufzählung der denkbaren Einsatzgebiete der Sozialpsychologie gibt den Schlüssel zum Verständnis der Struktur des Faches, wie sie sich in den USA seit dem Erscheinen seiner ersten beiden Lehrbücher im Jahre 1908 entwickelt hat. Die Gesamtdarstellungen der Sozialpsychologie folgen sozusagen einem doppelten Aufbauplan; sie entwickeln das, Thema einerseits im H i n blick auf die sozialpsychologischen Beiträge zum Verständnis der Funktionen des Individuums (Denken, Fühlen, Wollen usw.), andererseits bauen sie das Thema von den Problemsituationen auf, in denen die Hilfe des Sozialpsychologen erwartet wird (z. B. Spannungen zwischen Majorität und Minoritäten, industrielle Probleme, Erforschung der öffentlichen Meinung, Fragen des Kulturaustausches usw.). Wahrscheinlich ist diese Doppelschichtigkeit des Aufbaues in erheblichem Maße für den keineswegs befriedigenden Stand der Theorienbildung in der Sozialpsychologie verantwortlich zu machen. Andererseits ist es natürlich durchaus verständlich und sogar begrüßenswert, wenn eine junge Disziplin ihre Forschungsimpulse aus der Praxis bezieht. Der Versuch eines einschichtigen Aufbaues des Gebietes scheint aber verlockend genug, um in der vorliegenden Darstellung unternommen zu werden. Diese einleitenden Betrachtungen lassen sich mit dem Hinweis darauf abschließen, daß die Sozialpsychologie im wesentlichen aus drei Quellen stammt: 1. Aus der Erkenntnis, daß vieles, was wir an den Menschen unserer Umgebung f ü r schlechthin menschlich halten, durch den mitmenschlichen Rahmen bedingt ist. 2. Aus dem Versuch, die Variationsbreite des Menschlichen, so wie es sich in verschiedenen mitmenschlichen Situationen darlebt, mit den Mitteln der Psychologie zu erfassen.
Die Rolle der Sozialpsychologie
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3. Aus dem Verlangen, gewisse kritische mitmenschliche Situationen und die in ihnen auftretenden Stellungnahmen des Individuums so zu lenken, d a ß ein bestimmtes System mitmenschlicher Beziehungen (d. i. eine weitere oder engere Gruppe) die Ziele, die es sich stellt oder gestellt hat, besser erreichen kann.
II. Systematische Ansätze 1. Allgemeine Orientierung Die Sozialpsychologie h a t z w a r eine lange Vorgeschichte, aus der einzelnes herauszuheben sein wird, ihre Geschichte als symmetrisches Teilgebiet der Psychologie beginnt aber wohl erst mit den ersten beiden Lehrbüchern im J a h r e 1908. D a ß das eine (W. McDougall: Introduction t o social psychology, London 1908) v o n einem Psychologen stammt, das andere aber von einem Soziologen (E. A. Ross: Social Psychology, N e w Y o r k 1908), ist bedeutungsvoll, weil auch die mittlerweile erschienenen fünf Dutzend Lehrbücher (eine Liste der 52 angelsächsischen Publikationen gibt G. W. Allport in seinem Beitrag zu Lindzey's Handbuch, 1954) zu nahezu gleichen Teilen aus diesen beiden Disziplinen hervorgegangen sind. Die im Lauf der letzten drei J a h r z e h n t e zu beobachtende stetige Z u nahme des Publikationsstromes (namentlich in der angelsächsischen Literatur) erlaubt zwei Rückschlüsse: 1. eine Kultur m u ß ihrer eigenen sozialen Probleme in akuter Weise ansichtig geworden sein und zugleich die Uberzeugung erworben haben, d a ß diese einer empirischen Behandlung zugänglich sind; 2. das Gebiet muß als in schneller Entwicklung begriffen vorgestellt werden, so d a ß es in ihm noch zu keinem weithin befriedigendem systematischen Abschluß gekommen ist. Beide Annahmen können wohl als gültig betrachtet werden. Sie bestätigen sich auch im kontinental-europäischen R a u m , obwohl hier das Anwachsen der Literatur sehr viel langsamer vor sich geht.
16
Systematische Ansätze
Als Marksteine der Entwicklung des sozialpsychologischen Schrifttums können neben den beiden genannten Werken wohl die folgenden Veröffentlichungen angesehen werden: W. Wundt: Völkerpsychologie; eine Untersuchung der Entwicklungsgesetze von Sprache, Mythus und Sitte. 10 Bde., Leipzig 1900—1920. N . Triplett: The dynamogenic factors in pacemaking and competition. Am. J. Ps., 9, 1898 (Beginn des sozialpsychologischen Experiments!). A. Mayer: Über Einzel- und Gesamtleistung der Schulkinder. Arch. ges. Ps., 1, 1903. W. Moede: Experimentelle Massenpsychologie. Leipzig 1920. F. H . Allport: Social Psychology Boston 1924. V. M. Bechterew u. M. deLange: Die Ergebnisse der Experimente auf dem Gebiete der kollektiven Reflexologie. Z. ang. Ps., 24, 1924. R. Thurnwald: Forschungen zur Völkerpsychologie und Soziologie. 14 Bde., Leipzig 1925—1935. Diese ältere Entwicklung wird durch zwei Gesamtdarstellungen abgeschlossen: C. Murchison (Hgb): H a n d b o o k of social psychology, Worcester 1935. G. u. L. B. Murphy u. T. M. Newcomb: Experimental social psychology, N e w York 1937 2 . Ober den gegenwärtigen Stand orientieren am besten: G. Lindzey (Hgb.): H a n d b o o k of social psychology. 2 Bde., Cambridge, Mass. 1954. D. Krech, R. S. Crutchfield u. E. L. Ballachey: Individual in society, N e w York 1962. E. E. Maccoby, T. M. Newcomb u. E. L. Hartley (Hgb.): Readings in social psychology, N e w York 1958. Deutschsprachige Gesamtdarstellungen stammen v o n : E. L. u. R. E. Hartley: Die Grundlagen der Sozialpsychologie, Berlin 1955 (Orig. amer., 1952). W. Hellpach: Elementares Lehrbuch der Sozialpsychologie, Stuttgart 1951 3 . —,• Kulturpsychologie, Stuttgart 1953.
Allgemeine Orientierung P. R. Hofstätter: 1966 4 .
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Einführung in die Sozialpsychologie, Stuttgart
Ph. Lersch: Der Mensch als soziales Wesen, München 1964. A. Oldendorff: Gundzüge der Sozialpsychologie, Köln 1965. Aus den unmittelbaren Nachbargebieten sind zu nennen: W. Bernsdorf u. F . B ü l o w (Hgb.): Wörterbuch der Sozialwissenschaften, Stuttgart 1955. A. Gehlen: Sozialpsychologische Probleme in der industriellen Gesellschaft, 1949. A. Gehlen u. H . Schelsky H g b . ) : Soziologie; ein L e h r - u n d H a n d buch zur mordernen Gesellschaftskunde, 1955. R. König (Hgb.): Soziologie, F r a n k f u r t 1958. P. Reiwald: Vom Geist der Massen; Handbuch der Massenpsychologie, 1946. J. P. Ruppert: Sozialpsychologie im Raum der Erziehung, 1951. — : Sozialpsychologie im Raum der Schule, 1954. I. Schwidetzky: Grundzüge der Völkerbiologie, 1950. W. Ziegenfuß (Hgb.): Handbuch der Soziologie, Stuttgart 1956. I m A u g e n b l i c k ü b e r w i e g t d e r angelsächsische A n t e i l a n d e r S o z i a l p s y c h o l o g i e so s t a r k , d a ß ein e r n s t h a f t e s S t u d i u m des Faches o h n e die V e r t r a u t h e i t m i t d e r englischen S p r a c h e u n d L i t e r a t u r nicht möglich ist. K a u m w e n i g e r wichtig ist die E r w e r b u n g des in d e r n e u e r e n F o r s c h u n g immer größere Bedeutung erlangenden statistisch-mathematischen Rüstzeuges1. 2. H i s t o r i s c h e A n s ä t z e W i r w e n d e n uns n u n den älteren Systemansätzen wie sie u n s i m w e s e n t l i c h e n aus d e n J a h r e n v o r u n d
zu, um
Bis v o r k u r z e m w u r d e d i e s e E n t w i c k l u n g in d e r d e u t s c h e n T r a d i t i o n erheblich vernachlässigt, sie wird von einigen deutschen Psychologen s o g a r h e u t e noch als „mechanistisch" u n d „ s e e l e n l o s " a b g e l e h n t . Ich g l a u b e , d a ß es sich h i e r u m sachlich nicht b e r e c h t i g t e V o r u r t e i l e h a n d e l t , d e r e n A b b a u a n s t r e b e n s w e r t ist. Z u r E i n f ü h r u n g e i g n e n sich: P. R. H o f s t ä t t e r u n d D. W e n d t , Q u a n t i t a t i v e M e t h o d e n d e r Psychologie, M ü n c h e n 1966: A . L i n d e r , S t a t i s t i s c h e M e t h o d e n f ü r N a t u r w i s s e n s c h a f t l e r , M e d i z i n e r u n d I n g e n i e u r e , Basel i960 3 ; P. N e u r a t h , S t a t i s t i k f ü r S o z i a l w i s s e n s c h a f t l e r , S t u t t g a r t 1966. 2
Hofstätter,
Sozialpsychologie
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Systematische A n s ä t z e
1900 überkommen sind. D a vor diesem Zeitpunkt die Verselbständigung der Sozialpsychologie noch nicht erfolgt ist, muß hier vielfach auf das Quellenmaterial der Philosophie, namentlich der Rechts- und Staats-Philosophie, zurückgegriffen werden. Sehr o f t ist dabei auf Abhandlungen über „Ethik" Bedacht zu nehmen. In diesem Sinne stellen z. B. die sog. „französischen Moralisten" eine wahre Fundgrube scharfer Beobachtungen dar; dies gilt auch von den „Pensées" des B. Pascal (1657). Um das Thema nicht allzu sehr anschwellen zu lassen, wollen wir uns auf die mit Adam Smith (1776) einerseits und mit A. Comte (1839, 1854) andererseits anhebende Periode beschränken 2 . Das bedeutet u. a. den Verzicht auf die Darstellung der fundamentalen Dialektik des Verhältnisses zwischen Individuum und Gesellschaft, die f ü r das abendländische Denken in der Gegenüberstellung von Plato und Aristoteles greifbare Gestalt gewinnt. Von Plato leitet sich die Organismus-Auffassung des Gemeinwesens her, auf Aristoteles geht die Suche nach im Individuum gelegenen Tendenzen zurück, aus denen sich dessen soziales Verhalten erklären läßt. Das Titelblatt des „Leviathan" von Hobbes (1651) zeigt eine mit Szepter und Schwert ausgestattete Riesenfigur, die sich aus lauter kleinen Einzelpersonen zusammensetzt. Darüber steht als Motto ein Spruch aus dem Buche Hiob (41; 24): N o n est potestas super terram quae comparetur ei. Dieses Bild gibt der Organismus-Hypothese beredten Ausdruck. Diese Hypothese selbst hat eine Reihe verschiedener Gestalten angenommen. Sehr o f t tritt sie als eine bloße Form der analogischen Darstellung auf. In diesem Sinne schlüpft sie in beinahe jede Redewendung, die eine bestimmte Gruppe oder eine ihrer Institutionen (z. B. „die" Familie) zum Subjekt eines Aussagesatzes macht. Das Gedankenspiel mit Analogien ist legitim und kann fruchtbar sein, solange man sich seiner metaphorischen 2 ) Sehr gute historische Darstellungen geben L. v. W i e s e . Soziologie, Sammlung Göschen, Bd. 101, 19647, und S. W e n d t , Geschichte der Volkswirtschaftslehre, Sammlung Göschen 1194, 1961.
Historische Ansätze
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Natur bewußt bleibt3. Keineswegs bloß metaphorisch gemeint ist aber die Behauptung einer Gruppenseele, die z. B. mit E. Dürkheim „Kollektivvorstellungen", mit C. G. Jung ein „kollektives Unbewußtes" oder mit der Hegelschen Tradition den „objektiven Geist" entweder einer bestimmten Nation („Volksgeist" bei Lazarus und Steinthal, 1 8 6 0 ; „Volksseele" bei Schaeffle, 1878 und Wundt) oder einer bestimmten Klasse (K. Marx) oder schließlich einer bestimmten Rasse (Gobineau) postuliert. Ebenfalls nicht bloß metaphorisch gemeint ist die Darstellung einer Kultur als eines lebenden, wachsenden und eventuell sterbenden Organismus bei Spengler und zum Teil auch bei Toynbee. Die empirische Sozialpsychologie hat wenig Grund, Begriffsbildungen so hohen Abstraktionsgrades anzunehmen oder auch zu kritisieren, da weder Annahme noch Abhehnung sich auf beobachtbare Sachverhalte gründen ließen. Es handelt sich um ein Denkmodell, das für die empirische Forschung erst dann zu einer prüfbaren Hypothese würde, wenn sich die Bedingungen seiner Veri3) Dies gilt auch von den der Physik entnommenen Analogien, die seit dem X V I I . Jahrhundert immer wieder auftreten (vgl. P. Sorokin, Comtemporary sociological theories, New York 1928). Als besonders verlockend erwies sich das Newton'sche Gravitationsgesetz. Einer der jüngsten Vertreter dieser Richtung ist N. Rashevsky (Mathematical biology of social behavior, Chicago 1951). In vielfacher Hinsicht richtungweisend ist A. J . Lotka {Elements of physical biology, Baltimore 1925). Immer wieder fasziniert die auf Descartes, Leibniz und E. W e i g e l (1669 zurückgehende Idee der „mathesis universae". Man kann dabei das analogische Element leicht auf sein gerechtes Maß zurückschrauben, wenn man sich überlegt, daß die Diffrentialgleichungen der Physik Denkmodelle sind, deren Anwendbarkeit sich keineswegs auf einen bestimmten Gegenstandsbereich beschränkt. Selbst im Falle des Vorhandenseins nur recht primitiver Meßmethoden lassen sich viele Sachverhalte am klarsten durch Differentialgleichungen beschreiben. Einen denkwürdigen Vorstoß in diese Richtung hat W . Koehler (Die physischen Gestalten in Ruhe im stationären Zustand, Braunschweig 1920) unternommen. Ein Beispiel für diese Denkweise wird später (vgl. S. 164) gegegeben werden. Viel zu wenig wird in diesem Zusammenhang meist das historische Verdienst Herbart's (1824) um das Quantifizierungsproblem in der Psychologie gewürdigt. Herbart ist leicht zu kritisieren, da er sein System nahezu völlig abstrakt, d. h. ohne konkrete Maßwerte, konstruieren mußte. Die theoretischen Modelle aber, deren er sich dabei bediente, finden wir zum Teil in den modernsten Systemen (z. B. bei C. L. Hull, 1943, und bei N. Rashevsky, „Mathematical Biophysics", 1948) wieder.
2*
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Systematische Ansätze
fikation bzw. Falsifikation, angeben ließen. Der Sozialpsychologe hat allerdings zwei besondere Gründe, dieses Weltbild als eine mögliche kosmische Existenz nicht unberücksichtigt zu lassen; einmal sollte er sich den ästhetischen Genuß und die geistige Anregung nicht entgehen lassen, die Spengler's „Untergang des Abendlandes" und Fechner's „Zendavesta" in so reichem Maße bieten; zum andern leitet dieses Weltbild zu einer Vorstellung von der Rolle des Einzelindividuums, die dessen Stellungnahmen nachhaltig beeinflussen kann. Man muß sich nämlich darüber im klaren sein, d a ß in den Sozialwissensch,aften auch der eventuelle Nachweis der Unhaltbarkeit einer Theorie diese keineswegs ihrer psychagogischen Wirksamkeit beraubt. Das Thema des kosmischen Überorganismus — in religiöser Sicht des „corpus mysticum" — entfaltet sich als eine interessante Gegenstimme zum Motiv des (bürgerlichen) Individualismus; seine Affinität zu „totalitären" Gesellschaftskonzeptionen ist allerdings stärker als die zu „demokratischen". In der aristotelischen Tradition findet man eine Reihe von Ansätzen, in denen jeweils eine besondere — meist als „instinktiv" vorgestellte — Tendenz zur Erklärung des sozialen Geschehens herangezogen wird. Die älteste und am wenigsten spezifische Formulierung beinhaltet wohl das auf die Antike zurückgehende hedonistische Prinzip, demzufolge Organismen nach „Lust" streben und „Schmerz" zu vermeiden trachten. Mit der Aufklärung einerseits und mit den englischen „Utilitaristen" andererseits (z.B. J. Bentham, 1789 und J. St. Mill, 1863) ist dieses Modell zu einer fast allgemeinen, o f t jedoch uneingestandenen Voraussetzung des psychologischen Denkens geworden. Der „ökonomische Mensch" der Volkswirtschaftler und das nach Freud zwischen „Lustprinzip" und „Realitätsprinzip" ausgespannte Lebewesen folgen aus diesem Modell ebenso wie die Dynamik des modernen Behaviorismus {Hüll, Dollard und Miller, usw.), in deren Sicht jedes Verhalten letzten Endes auf Spannungsverringerung bzw. auf eine Gleichgewichtswiederherstellung
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abzielt. Dieser Grundgedanke ist seinerseits kaum weniger allgemein als die Lehre von einer Gruppenseele; es fehlt aucht ihm die Spezifizierung der Tatbestände, die — gegebenenfalls — seine Zurückweisung („Falsifikation") erfordern würden 4 . An speziellen Verhaltenstendenzen („Triebkräften" oder „propensities", McDougall) sind die folgenden namhaft gemacht worden: Geselligkeits- und Herdentrieb (.Kropotkin, 1902; Trotter, 1916; Ashley-Montagu, 1950), Sympathie ( A . S m i t h , 1759; Spencer, 1870; Ribot, 1897; Scheler, 1923), Nachahmungstrieb (W. Bagehot, 1873; G. Tarde, 1903; J. M. Balduin, 1895; E. B. Holt, 1931) 5 und Suggestibilität (Le Bon, 1895; Charcot, 1888—1894; Bernheim, 1884; Sighele, 1891). In dieser Aufzählung darf auch der sog. „Wille zur Macht" bzw. die „egoistische Tendenz" nicht fehlen (Stirner, 1845; Nietzsche, 1887; A. Adler, 1917; Le Dantec, 1918), da sich bereits mit Hobbes (1651) die sozialen Einrichtungen als Schutzmittel gegen die Destruktivität des reinen Egoismus auffassen lassen. Ähnliche Ansätze bietet H . Schoeck („Der Neid", Freiburg 1966). Das Postulat eines einzigen zur Sozialisierung führenden Grundinstinkts besitzt nur geringe theoretische A u f schlußkraft, da in ihm ein menschliches Universale angenommen wird, das an sich zur völligen Uniformität der 4 ) Die E i n r ä u m u n g d e r M ö g l i c h k e i t e i n e s „masochistischen Lustg e w i n n s " sichert das M o d e l l v o r d e r F a l s i f i k a t i o n . Der S p e k u l a t i o n erscheint ein solches E r g e b n i s nicht s e l t e n als ein b e s o n d e r e r E r f o l g , f ü r d i e E m p i r i e w i r d e i n e B e h a u p t u n g dadurch a l l e r d i n g s n a h e z u w e r t l o s . P h i l o s o p h e n u n d p h i l o s o p h i s c h o r i e n t i e r t e P s y c h o l o g e n s t r e b e n s e h r oft nach F o r m u l i e r u n g e n , d i e in k e i n e r W e i s e falsch s e i n k ö n n e n ; d e r Empir i k e r zielt h i n g e g e n auf B e h a u p t u n g e n ab, d i e deutlich e r k e n n e n l a s s e n , u n t e r w e l c h e n U m s t ä n d e n s i e als falsch b e z e i c h n e t w e r d e n m ü ß t e n . In s e i n e r Blickrichtung t r a g e n f a l s i f i z i e r t e B e h a u p t u n g e n m e h r z u r E r k e n n n i s b e i als n i c h t - f a l s i f i z i e r b a r e . Vgl. die a u s g e z e i c h n e t e D a r s t e l l u n g K. Popp e r s (Logik d e r F o r s c h u n g , T ü b i n g e n 196625. 5 ) Eine w e s e n t l i c h e V e r f e i n e r u n g d i e s e s A n s a t z e s gibt S. F r e u d ' s I d e n t i f i k a t i o n s p r i n z i p b z w . G. H. M e a d ' s B e t o n u n g der Ü b e r n a h m e f r e m d e r R o l l e n durch d a s I n d i v i d u u m . N. E. M i l l e r & J . D o l l a r d (Social l e a m i n g a n d i m i t a t i o n , N e w H ä v e n 1941) m a c h e n die A n n a h m e p l a u sibel, d a ß „ d a s N a c h a h m e n " s e l b s t nicht e i n e a n g e b o r e n e T e n d e n z sond e r n e i n e g e l e r n t e V e r h a l t e n s w e i s e sei.
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sozialen Erscheinungen führen müßte. Die Annahme mehrerer Triebkräfte, die miteinander eventuell in Konflikt geraten können, liegt daher nahe. Freud hat diesen Weg mit der Gegenüberstellung von Eros und Thanatos (Libido und Todestrieb, „Mortido" nach Federn) beschritten. Am bekanntesten ist wohl McDougall's (1908) Aufzählung eines Dutzend von Triebkräften. Diesen und ähnlichen Modellen läßt sich einmal entgegenstellen, daß der Beobachter im Rahmen seines Kultursystems leicht dessen Selbstverständlichkeiten mit den Grundzügen der Natur „des Menschen" verwechselt (vgl. die Angriffe von K. Dunlap, 1919, und L. L. Bernard, 1926, gegen die Triebdoktrinen). Nicht weniger bedenklich ist der im wesentlichen statische Charakter des Modells, in dem Tendenzen und Konfliktmöglichkeiten vorgegeben sind, ohne daß in der Regel dem Faktor des Lernens Gerechtigkeit widerführe. Nachdem in den dreißiger Jahren die Suche nach menschlichen Instinkten erheblich in Mißkredit gekommen war, erkennt man in der jüngeren Literatur ein erneutes Interesse an der Frage, das einmal auf die bahnbrechenden Arbeiten der Tier-Ethologen (K. Lorenz, N. Tinbergen) zurückgeht und zum andern auf faktorenanalytische Befunde, die z. B. R. B. Cattell (The scientific analysis of personality, Baltimore 1965) zu einer Wiederaufnahme des Themas McDougall's veranlassen6. Ich glaube, daß man in der Tat nicht ohne Annahme gewisser allgemeinmenschlicher und angeborener (eventuell reifungsbedürftiger) Verhaltenstendenzen auskommen wird 7 . Eine systematische Ordnung dieser Grundtendenzen ist z. Zt. aber 6 ) Da sich diese korrelations-analytischen Studien bisher auf das Verhalten von Personen innerhalb einer einzigen Kutur beschränken, bleibt die Universalitätsfrage nodi offen. Man erkennt übrigens leicht, daß die Instinkt-Theorien das hedonistische Prinzip implizieren. 7 ) Ich neige z. B. zur Annahme eines „Familieninstinkts" oder besser: Familiensinnes, als dessen nicht völlig ausgereiftes Vorstadium der sog. „Geschlechtstrieb" anzusehen wäre (Hofstätter, 1. c. 19664). Auch hier handelt es sich einstweilen nur um die Aufweisung einer Denkmöglichkeit, nodi nidit jedoch um eine prüfbare Hypothese. Immerhin scheint mir diese Denkmöglidikeit mit sehr vielen Beobachtungen verträglich zu sein, die C. Levy-Strauss (Les structures élémentaires de la parenté, Paris 1949) berichtet. Vgl. auch A. Gehlen's Beitrag zu Gehlen und Sdielsky, 1955.
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noch nicht möglich, weil wir zunächst die in Frage kommenden Größenordnungen noch gar nicht kennen. Die vergleichenden Verhaltungsforscher isolieren relativ stabile und kurzfristige Bewegungsmelodien, die z. B. im Werbeund Paarungs-Verhalten von Tierarten auftreten, während die Faktorenanalytiker im allgemeinen recht globale Tendenzen (z. B. Cattell's „Parental Erg") annehmen 8 . Instinktheorien stützen sich in der Regel auf die Beobachtung, daß das menschliche Verhalten häufig weniger „rational" und „intelligent" ist, als es sein könnte oder als dies wünschenswert wäre, daß aber das sich in bestimmter Weise verhaltende Individuum sehr oft seine Handlungen als rational erlebt. Bacon's Lehre von den „Idolen" (1620) gibt dieser Beobachtung prägnanten Ausdruck. In neuerer Zeit hat man hier von „Lebenslügen", „Derivationen" (Pareto), „Mythen" und „Ideologien" (Marx und Engel, 1847; K. Mannheim, 1936; T. Geiger, 1953) gesprochen. Die Schwierigkeit dieses Ansatzes liegt im Fehlen verbindlicher Kriterien für die Rationalität von Stellungnahmen 9 . In diesem Sinne wird auch die o f t wiederholte, am nachdrücklichsten von Le Bon (1895) formulierte These einer gesteigerten Irrationalität in Massensituationen zweifelhaft 1 0 . Eine Möglichkeit, die meist 8) Vgl. auch die auf W. I. Thomas & F. Znaniedcy (The Polish peasant in Europe and America, Boston 1918-20) zurückgehende Theorie der vier Grundansprüdie („wishes"), den Anspruch auf Sicherheit, auf neue Erfahrungen, auf personale Anerkennung und auf Resonanz (heute würde man wohl „feedback" sagen). Diese Theorie gründet zwar nicht in faktoren-analytischen Untersuchungen, doch gelangt man mit Hilfe diesei Methode zu einem sehr ähnlichen Bild (Hofstätter, Z. ang. Ps., 65, 1943). 9 ) Die Frage ob „der Mensch" von Natur aus rational handle, gehört in die Philosophie; die auf sie gegebenen Antworten sind allerdings legitime Gegenstände der Sozialpsychologie. 10 ) Le Bon's Wirkung auf das Denken der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts erscheint sehr im Zwielicht; einerseits hat er dem sozialpsychologischen Denken sicherlich starke Impulse gegeben, andererseits haben seine vorschnellen Verallgemeinerungen die wissenschaftliche Bearbeitung dieses Gebiete® verzögert. In sehr empfindlicher Weise fehlt bei Le Bon die Unterscheidung zwischen strukturierten Gruppen (Direktorien. Wehrformationen usw.) und amorphen Massen. Letztere faßt man heute wohl besser als strukturierte Gruppen in statu nascendi auf; sie erscheinen damit als relativ kurzfristige Ubergangsstadien. Zur Kritik L e B o n ' s vgl. P. R. H o f s t ä t t e r , Gruppendynamik, Hamburg 1957.
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Systematische Ansätze
durch implizite Werturteile belastete Unterscheidung zwischen „rationalem" und „irrationalem" Verhalten zu vermeiden, ergibt sich im Rahmen des Systems von W. Wundt (1832—1920), in dem einander „Triebwille" und „Zweckwille" gegenübergestellt werden. Diese Dichotomie ist insofern von Bedeutung, als sie in der ihr durch F. Tönnies (1855—1936) verliehenen Gestalt besonderen Einfluß erlangte. Im Anschluß an Schopenhauer („der bewußtlose Wille") hebt dieser Autor den „Wesenswillen" (als Ausdruck des Charakters) vom „Kürwillen" (als Ausdruck zweckgerichteter Entscheidungen) ab. Max Weber's Unterscheidung zwischen „wertrationalem" und „zweckrationalem" Verhalten kann wohl in Parallele dazu gesetzt werden. „Soziale Wesenheiten", die vorwiegend dem „Wesenwillen" entspringen, bezeichnet Tönnies als „Gemeinschaften" (z. B. die Familie), die ihren Ursprung in erster Linie dem „Kürwillen" verdankenden hingegen als „Gesellschaften" (z. B. den Staat). Er setzt damit zu einer Kategorienlehre der Sozialwissenschaften (sog. „reine Soziologie") an, die durch G. Simmel (1858—1918) und vor allem durch L. v. Wiese (1876— ) ausgestaltet wurde. Im Zuge dieser Bemühungen erfolgte allerdings — namentlich durch v. Wiese — eine prinzipielle Abhebung der (hauptsächlich phänomenologisch betriebenen) Soziologie von der Psychologie des Einzelindividuums. In Frankreich hat diesen Schritt E. Dürkheim (1858—1918) getan. Diese Entscheidung ist begrüßenswert, da die von den älteren Autoren, z. B. noch von Tönnies, der Psychologie entlehnten (oder angelehnten) Begriffsbildungen — wie z. B. die Unterscheidung zwischen zwei Willens-Typen — sich in dieser Wissenschaft selbst inzwischen als recht unbrauchbar erwiesen haben. Dies gilt zweifelsohne auch von der spekulativen Psychologie, auf die G. Tarde (1843—1904) seine Soziallehre gründete. Der dialektischen Trias entsprechend werden in ihre „Imitation", „Opposition" und „Adaptation" als einander ablösende Phasen eines Grundprozesses definiert. Tarde's Einfluß ist in dem einen der ersten beiden Lehrbücher der Sozialpsychologie (E. A. Ross,
Historische Ansätze
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1908) besonders deutlich. Es wäre aber sicher nicht sinnvoll, wenn sich die moderne Sozialpsychologie die A u f gabe stellte, den Anschluß an die spekulative Psychologie des ausgehenden X I X . J a h r h u n d e r t s zu finden. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, d a ß nahezu alle Forschungsprobleme, auf die von den älteren Autoren hingewiesen wurde, heute noch zur Diskussion stehen, z. B. das Problem der „öffentlichen Meinung", das sowohl von Tarde (1901) als auch von Tönnies (1922) monographisch dargestellt wurde. G a n z besonders reich an Problemaufweisungen sind die zahlreichen Einzeluntersuchungen Simmeis (z. B. dessen „Philosophie des Geldes", 1900), in denen beinahe alle in der vorliegenden Schrift behandelten Fragen — zum Teil erstmalig — anklingen. D a z u kommt, daß nicht nur die Probleme sondern auch die zu ihrer Bewältigung ersonnenen Systemansätze der älteren Autoren in unserer Zeit f o r t w i r k e n — dies nicht zuletzt wohl darum, weil sie dem Individuum relativ bequeme Selbstdeutungsmöglichkeiten an die H a n d geben 11 . V o n der empirischen Forschung kann man andererseits kaum erwarten, d a ß sie zu einem Weltbild führen werde, das zugleich in seinen Grundzügen einfach und daher leicht überschaubar u n d in den aus ihm abgeleiteten Voraussagen gültig ist. Auf diese Weise bleibt die Empirie den Ansprüchen des Außenseiters stets etwas schuldig, woraus sich denn wohl die P o p u l a r i t ä t (und das Fortbestehen) übermäßig verallgemeinernder Thesen erklärt. Lessings denkwürdige Entscheidung f ü r den „einzigen immer regen Trieb nach W a h r h e i t " an Stelle der W a h r h e i t selbst (Theologische Streitschriften; eine Duplik, 1778) klingt im D e n ken der Fachvertreter, denen Methoden wichtiger sind als intuitive Eröffnungen, nach. Sie haben dazu ihre guten Gründe: W o immer es nämlich s t a t t h a f t erscheint, eine intuitive E r ö f f n u n g in Zweifel zu ziehen, läßt sich das Vertrauen in eine Aussage nur auf die P r ü f u n g des Weges gründen, der zu ihr f ü h r t . n
)
Vgl. P. R. H o f s t ä t t e r , Die P s y c h o l o g i e u n d d a s L e b e n , W i e n 1951.
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3. Neuere theoretische Positionen a) P s y c h o a n a l y s e Wir beginnen die Erörterung der neueren Systemansätze mit dem Hinweis auf die Freud'sche Psychoanalyse, da in ihr der mitmenschlichen Umwelt eine größere und unmittelbarere Bedeutung für die Stellungnahmen des Individuums eingeräumt wird als etwa in der Fechner-Wundt'schen Tradition der akademischen Psychologie. Tatsächlich sind die Staats Wissenschaften durch Freud' sches Gedankengut auch weit stärker beeinflußt worden als durch irgend eine andere psychologische Lehrmeinung 12 . Entscheidend ist hier einmal die Lehre von den Kindheitstraumen gewesen und andererseits der Begriff des Uber-Ich, das sich als eine wertende Instanz beim Übergang von den affektiven Spannungen zu den Eltern („Oedipus-Komplex") zur Identifikation mit diesen entwickeln soll. Mit der Annahme, daß diese einmal erworbene IdentifikationsBereitschaft auch gegenüber anderen Personen (z. B. Trägern der Führerrolle) zur Auswirkung kommen kann, hat Freud uns in der T a t eine höchst wertvolle Denkmöglichkeit eröffnet. Dies gilt auch vom Ambivalenz-Prinzip, das die Doppelnatur vieler unserer Gefühlsbindungen (im Extrem: Haß-Liebe) sehr gut beschreibt. Auf die behauptete formende Wirkung der frühkindlichen Erlebnisse wird später noch einzugehen sein. Als anregend, wenn auch höchst fragwürdig, sind Freud's Gedanken über den Ursprung der Gesellschaft zu betrachten (Totem und Tabu, 1913; Moses und Monotheismus, 1939). Die Ur-Horde, in der ein tyrannischer 12 ) Vgl. C. Kludchohn, The influence of psychiatry in anthropology in America during the past onehundred years, in: J. K. Hall und G. Zilboorg (Hgb.), One hundred years of American psychiatry, New York 1944. Sowie: S. Sdceidlinger, Psychoanalysis and group behavior, New Vork 1952; G. Roheim, The origin and function of culture, New York 1942; G. Roheim (Hgb.), Psychoanalyse and the social sciences (bisher 4 Bde., New York 1947—1954); A. Kardiner, The individual and his society, New York 1939; The psychological frontiers of society, New York 1945; E. H. Erikson, Childhood and society, New York 1950; A. Mitscherlidi, Auf dem Wege zur vaterlosen Gesellschaft, München 1963.
Neuere theoretische Positionen
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Vater die Söhne zur sexuellen Abstinenz zwingt, und in der schließlich, die Söhne den Vater töten, ist eine romantische Konstruktion, die im höchsten Maße unwahrscheinlich ist, da archaische Familiensysteme in der Regel nicht die Konzentration aller Macht in der H a n d eines VaterTyrannen zeigen (vgl. den Begriff der „Trustee-Family" bei C. C. Zimmermann, Family and Civilization, N e w York 1947). Zudem impliziert Freud's Hypothese eine Lamarckistische Phylogenie (Vererbung erworbener Eigenschaften), damit von einem erbmäßig überkommenen Urtrauma der Menschheit gesprochen werden könne. Hartmann und Kris (1945) revidieren diesen Teil des Systems mit dem treffenden Ausdruck, daß die Kastrationsfurcht eher „in der L u f t " (d. h. in einer bestimmten kulturellen Atmosphäre) liege als in den Genen. Ebenso zweifelhaft ist die Annahme, daß die Gesellschaft als solche die tyrannische, triebunterdrückende Rolle des Urvaters weiterspiele, wobei es dann zur oedipusartigen Auflehnung bzw. zur Idenfikation mit der Gesellschaft (etwa in Gestalt des Patriotismus) kommen soll. Diese Vorstellung scheint sich nämlich nur dann aufrecht erhalten zu lassen, wenn man die zentrale Stellung des Geschlechtstriebes einzuräumen bereit ist. N u r in diesem Falle lassen sich nämlich die vitalen (oralen und analen) Tendenzen des Kleinkindes als Vorstadien der genitalen Aktivität und die sehr viel komplexeren Handlungsimpulse des Erwachsenen als deren Sublimationsprodukte deuten 13 . Das triebhafte Es, aus dem sich nach Freud das die Realität in Rechnung stellende Ich und das wertgerichtete Über-Ich entwickeln, wird von der älteren psychoanalytischen Schule als asozial, oder sogar antisozial gekennzeichnet. Es fragt sich aber allen Ernstes, ob „Lust" nicht an sich schon einen das Individuum transzendieren13) Ein wesentlich anderes Bild ergibt sich, wenn man die genitale Sexualität für ein Reifungsstadium des „Familiensinnes" hält. Eine abermalige Umorientierung erzwingt die Feststellung, daß u U. das Hungermotiv. wesentlich stärker verhaltensprägend wirken kann als das Geschleditsmotiv. Hier werden die historischen Eigenheiten der Kultur sichtbar, aus der heraus Freud sein Thema entwickelte.
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Systematische
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den Bezug enthält, ob nicht zu den Wesensvoraussetzungen der Lust ein Partnerschaftserlebnis (mit Personen oder personifizierten Dingen) gehört. Der Orgasmus im Konzept Freud's ist in seltsamer Weise partnerlos, als ob die Verschmelzung mit dem Du nur eine unwesentliche Zutat zum masturbatorischen Akt wäre. Tatsächlich besitzt jedoch auch der masturbatorische Akt fast immer einen Phantasie-Partner. Ein W o r t Tertullian's abwandelnd ließe sich dem isolierten Individuum Freud's wohl der Begriff der „anima naturaliter socialis" gegenüberstellen. Die soziale Bezogenheit des menschlichen Strebens hat als erster A. Adler (1912) gegen Freud ins Treffen geführt; er schied damit aus der psychoanalytischen Schule aus. Inzwischen hat sich allerdings die merkwürdige Situation ergeben, daß — namentlich in den U.S.A. — die neo-freudischen Schulen (K. Horney, E. Fromm) im wesentlichen auf eine Synthese zwischen Freud und Adler abzielen. D a ß auch, die „orthodoxe" Psychoanalyse zu einer Revision älterer Anschauungen bereit ist, belegen zahlreiche Beiträge zu dem von Anna Freud herausgegebenen Jahrbuch „The psychoanalytic study of the child" (seit 1945); vgl. im besonderen die Aufsätze von H . Hartmann (1950, 1952). Im Zuge dieser Bemühungen werden dem Ich nunmehr außer den früher einseitig betonten „Abwehrmechanismen" (A. Freud, 1936) auch synthetische Funktionen eingeräumt. Selbst die Annahme einer Entwicklung des Ich aus dem Es wird dabei vielfach aufgegeben. In methodologischer Hinsicht stattet die Psychoanalyse den Beobachter sozialer Erscheinungen mit dem Prinzip der Deutbarkeit aus. Durch dieses wird die Legitimität von Sinnzusammenhängen postuliert, auch wenn diese dem stellungnehmenden Individuum nicht klar (oder bewußt) sind, ja auch wenn diese von ihm abgelehnt werden sollten. Freud selbst hat hier mit seinen Abhandlungen über „Leonardo da Vinci" und den „Moses des Michelangelo" einen Weg gewiesen, dem gegenüber größte Zurückhaltung am Platze scheint. Selbst im vergleichsweise einfacheren Fall der psychotherapeutischen Beratung lassen sich
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nämlich nur sehr dürftige Kriterien für die objektive Gültigkeit von Deutungen beibringen. Dieser Umstand beraubt jedoch die „Deutung" innerhalb des therapeutischen Gespräches nicht ihrer therapeutischen Wirksamkeit, da in ihr der Berater seinem Gegenüber neue Möglichkeiten der Selbstdeutung anbietet und da er durch sie Stellungnahmen des Individuums herausfordert. Ohne den kommunikativen Kreisprozeß des Gesprächs sind Deutungen aber nichts anderes als mehr oder minder gewagte Analogieschlüsse. Mit Erstaunen erfährt man dann z. B . : „Das Massensymbol der Deutschen war das Heer. Aber das Heer war mehr als das Heer: es war der marschierende Wald. In keinem modernen Lande der W e l t ist das W a l d gefühl so lebendig geblieben wie in Deutschland. Das R i gide und Parallele der aufrechtstehenden Bäume, ihre Dichte und ihre Zahl erfüllt das Herz des Deutschen mit tiefer geheimnisvoller Freude" (E. Canetti, Masse und Macht, Hamburg 1960). Ähnlich gewagte Konstruktionen enthält leider auch die schon 1932 fertiggestellte aber erst jetzt veröffentlichte Analyse des amerikanischen Präsidenten T . W . Wilson von S. Freud und W . C. Bullitt (Boston 1967). Eine bestimmte Konstellation, auf die sich Deutungen mit besserem Recht gründen lassen, verdient besonders hervorgehoben zu werden, weil sie inzwischen auch einer experimentellen Behandlung zugänglich geworden ist. Anläßlich seiner Beschäftigungen mit Träumen, Witzen und Fehlerinnerungen beobachtete Freud, daß sich Affekte oftmals an Gestalten und Begebenheiten knüpfen, die um ihrer selbst willen als recht unbedeutend erscheinen, d. h. so als ob sie die ihnen gewidmete Affektbesetzung gar nicht verdienten. Es war eine der Genieleistungen Freud's daß er diese Gestalten und Begebenheiten als die Stellvertreter der eigentlich intendierten Objekte erkannte. I m „Compleat English Tradesman" (1725) Daniel Defoe's, des Robinson-Autors, findet sich eine Schilderung, die diesen Zusammenhang erhellt: „Die Ärgernisse, denen die Geschäftsleute in ihren Läden ausgesetzt waren, regten diese
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so auf, daß sie bei ihrer Rückkehr in ihre Wohnungen ihre W u t an den allerunschuldigsten Objekten ausließen, an ihren Frauen und Kindern, an den Mägden . . " Die antike (bzw. feudale) Einrichtung des „Sündenbocks", der als Stellvertreter für die eigentlich zu bestrafende Person fungiert, belegt den gleichen Sachverhalt 14 . In allgemeiner Form läßt sich daher die Gesetzmäßigkeit formulieren: Wird eine bestimmte Stellungnahme zu einem bestimmten Objekt blockiert (z. B. durch die Regeln des Anstandes, die auch den sich unangenehm aufführenden Kunden im Laden des Geschäftsmannes schützen), dann verschiebt sich diese gleiche Stellungnahme auf andere Objekte; sie tut dies (bezüglich Intensität und Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens) nach Maßgabe der Ähnlichkeit zwischen dem Ur-Objekt und dem Ersatz-Objekt. Dieses Gesetz wird in der Psychologie der Lernvorgänge als das Generalisationsprinzip bezeichnet. Es findet sich seit Pawlow (der es — wahrscheinlich in unzureichender Weise — aus der Irradiation von Erregungen im Kortex ableiten wollte) in allen zeitgenössischen Lerntheorien 15 . Der Sozialpsychologe hat es mit Generalisations-Erscheinungen zu tun, wenn er feststellt, daß gewisse Worte (z. B. Namen) an der Affektbesetzung des durch sie bezeichneten Gegenstandes partizipieren. Magische Bräuche (z. B. auch die Hinrichtung „in effigie") sind hier zu erwähnen. Im Alltag wird man vielfach feststellen können, daß gewisse Gestalten der mitmenschlichen Umwelt eines Individuums zu Objekten von Stellungnahmen werden können, die ursprünglich im Bezug auf andere Personen, etwa die Eltern, entwickelt wurden. Nicht selten bemühen sich daher auch die Träger 14) Die Quellen finden sidi bei J. G. Frazer, The golden bough, New York 1922. Der Begriff des Sündenbodts („scapegoat") spielt in der Analyse der gegen die Mitglieder gewisser Minoritäten gerichteten negativen Stellungnahmen („prejudice") eine große Rolle. 15 ) In theoretischer Hinsicht besteht allerdings die Schwierigkeit einer Objektivierung des Sachverhältnisses der Ähnlichkeit. Definiert man das Ähnlichkeitskontinuum unter Bezugnahme auf die abnehmende Generalisationswahrscheinlichkeit, dann wird das Prinzip zu einem tautologischen Zirkel. Dies ist aber nidit notwendig, da wir heute Methoden zur Ahnlichkeitsmessung besitzen {vgl. Hofstätter, Psyche, 9, 1955).
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von Führerrollen darum, von ihren Untergebenen als Vater-Imagos (d. h. als Generalisationsobjekte für die auf den Vater gerichteten Stellungnahmen) angesehen zu werden. b) L e r n t h e o r i e Die vorstehenden Erörterungen haben uns bereits zum zweiten Systemansatz der Gegenwart geleitet. Den älteren Trieb-Theorien erwuchs in der Lerntheorie ein ernsthafter Gegenspieler. Zur Einführung zwei Beispiele: Selbst im Schlaf können wir noch unsere Muttersprache (oder auch die Sprache unseres täglichen Umganges, sofern dies nicht die Muttersprache sein sollte) sprechen. Diese Sprache haben wir aber einmal gelernt; wir haben sie so ausgiebig gelernt, daß ihr Gebrauch nahezu automatisch, geworden ist. Amerikanische Kinder „wissen", daß der Christbaum in Flammen aufgeht, wenn man auf ihm Wachskerzen anzündet. Daß er dies in der Regel nicht tut, haben sie niemals erfahren, da die Stadtverwaltung Wachskerzen zu Weihnachten verbietet. Die beiden Beispiele zielen auf gelernte Stellungnahmen ab, im ersten Fall handelt es sich um ein motorisches Verhalten (Sprechen), im zweiten um eine Wissensorientierung. Dabei könnte man freilich argumentieren, daß auch dem motorischen Vollzug eine Wissensorientierung zu Grunde liegt, bzw. daß das „Wissen" um die Gefährlichkeit der Wachskerzen am Verhalten erworben worden sei. Im Augenblick schließt man sich mit seiner Entscheidung hinsichtlich dieser an sich recht müßigen Frage einer der beiden Hauptrichtungen der Lerntheorie an. Die sich von Pawlow und Thorndike herleitende Schule C. L. Hmll's (The principles of behavior, New York 1943) sieht im Lernen den Erwerb von Verhaltenstendenzen („Reaktionspotentialen"); die Richtung E. C. Tolman's (Purposive behavior in animals and men, New York 1932) betont die kognitiven Aspekte des Lernens (Wissensorientierung.) Hull muß daher die Dynamik des Lernens aus dem Verhaltenserfolg („Lohn" oder „Strafe") entwickeln („reinforcement theory"), während
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Systematische
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Tolman sich auf die erfaßte Regelmäßigkeit von Abfolgen und Nachbarschaftsbeziehungen stützt (cognitive theory"). Es scheint in unserem Rahmen nicht nötig, auf diese Kontroverse näher einzugehen, da sich eine Versöhnung der Standpunkte bereits am Horizont erkennen läßt. Diese dürfte sich im wesentlichen durch die Ausgestaltung des Begriffs der „Erwartung" („expectancy") herbeiführen lassen18. Der Verhaltenserfolg wird in eben dem Maße für unser zukünftiges Verhalten wirksam, als er erwartungsmäßig vorausgenommen wird; unser „Wissen" ist aber in weiten Bereichen nichts anderes als das Reservoir, aus dem wir in konkreten Situationen Erwartungen schöpfen17. Da gelernte Stellungnahmen in einem sehr hohen Maße automatisiert sein können, laufen sie vielfach ohne ein Erlebnis des Vorsatzes oder der Entscheidung ab. In diesem Sinne benimmt sich dann das Individuum so, als ob sein Verhalten aus angeborenen Triebquellen stammte. Seine Stellungnahmen erscheinen ihm dann auch selbst als Systematische Ansätze in dieser Richtung geben: K. MacCorquodale & P. H. Meehl, Ps.Rev., 60, 1953: J. B. Rotter, Social Iearning and clinical psydiology, New York 1954. Die Intensität einer Erwartung korrespondiert einmal mit der Bewertung bestimmter Klassen zukünftiger Ereignisse und zum andern mit der (statistischen) Regelmäßigkeit der bereits erfahrenen Abfolgeordnung („erst A dann B"}. In diesem Sinne lassen sich die beiden Pfeiler der herkömmlichen Lerntheorien (Motivation und Wiederholungsanzahl) in eine Erwartungs-Theorie einbauen. 17 ) Das Erwartungsprinzip ist ein Hauptbestandteil des Modells des „Regelkreises" (feedbadc), das sich in der Verhaltensforschung einzubürgern beginnt. Der Kreis selbst setzt sich aus Stellungnahmen des Individuums, deren Erfolgen oder Mißerfolgen, der Rüde-Erfahrung dieser Resultate und schließlich aus der Vorwegnahme dieser Resultate in der Erwartung zusammen. Dieses Modell stammt aus dem Denken des XVIII. Jahrhunderls (D. Hartley, 1749); es ist später von A. Bain (1855), J. M. Baldwin (1897) und W. Bechterew (1913) benutzt worden; neuere Anwendungen stammen von F. H. Allport (1924) und E. B. Holt (1931). Im deutschen Schrifttum haben A. Gehlen (Der Mensdi, seine Natur und seine Stellung in der Welt, Berlin 1940) und V. v. Weizsäcker (Der Gestaltkreis, Leipzig 1940) von ihm ausgiebigen Gebrauch gemacht. Zur Zeit wird es im Bereich der sog. „Cybernetics" (N.Wiener, 1949), in den wahrnehmungspsychologischen Untersuchungen der Princeton Schule (H. Cantril, The „why" of man's experience, New York 1950) sowie in der Bruner-Postman'schen Hypothesentheorie (vgl. L. Postman, Toward a general theory of Cognition, in: J. H. Rohrer & M. Sherif, Hgb., Social psydiology at the crossroads, New York 1951) ausgebaut.
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„selbstverständlich" und als unabdingliche Charakteristika seines Wesens. Daß die Ausbildung von Erwartungskonstellationen schon in den ersten Lebensjahren beginnen kann, hat bereits Freud gesehen. Die neuere Sozialpsychologie behandelt daher das Hineinwachsen des Individuums in eine bestimmte Kultur als einen Lernprozeß, in dessen Verlauf sich auch spezifische Generalisationstendenzen einstellen (vgl. N. E. Miller und J. Dollard: Sozial learning and imitation, New Haven 1941; J. Dollard und N. E. Miller: Personality and psychotherapy, New York 1950; B. F. Skinner: Science and human behavoir, New York 1953; J. W. M. Whiting und I. L. Child: Child training and personality, New Haven 1953). Als ein Lernvorgang läßt sich auch die Beeinflussung individueller Stellungnahmen durch propagandistische und reklameartige Maßnahmen darstellen (vgl. C. I. Hovland, I. L. Janis und H. H . Kelley: Communication and persuasion, New Haven 1953, sowie Hovland's Beitrag zu Lindzey's Handbuch, 1954). Sehr grausame, auf weltanschauliche Konversionen abzielende Lernprozesse sind unter dem Namen „Brainwashing" bekannt und sehr oft in unrichtiger Weise auf das Pawlow'stiie Prinzip des bedingten Reflexes zurückgeführt worden. Es handelt sich hier zunächst um das Aufsagen ideologischer Formeln, dem jeweils eine Milderung der Haftbedingungen folgt („instrumentale Konditionierung" nach B. F. Skinner). Daran knüpft sich die Erwartung, daß zur Gewohnheit gewordene Sprachschemen audi das eigene Denken in die gewünschten Bahnen lenken (vgl. A . D . Biderman, March to calumny, New York 1963; R. J. Lifton, Thoughtreform and the psychology of totalism, New York 1961; E. H. Schein, Coercive persuasion, New York 1961). Einer der interessantesten Lernvorgänge spielt sich auf dem Gebiet des Spracherwerbs ab 18 ; in seinem Verlauf 18 ) Vgl. C. E. Osgood u. T. A. Sebeok (Hgb.), Psydiolinguistics (J. abn. soc. Psydiol., 49, 1954); S. Saporta (Hgb.), Psydiolinguistics, New York 1961; J. H. Greenberg (Hgb.), Universals of language, Cambridge 1963; S. Ulimann, Semantics, New York 1962.
3 Hofstätter, Sozialpsychologie
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entwickeln wir mit dem motorischen Vollzug sehr komplexer Bewegungsgestalten (für die das koordinierte Funktionieren von nicht weniger als 72 Muskelpaaren erforderlich ist) auch ein Strukturbild des Universums bzw. das System der Kategorien, nach welchen wir unsere Erfahrungen ordnen können, ja, im Bereich einer bestimmten Kultur ordnen müssen. Es ist darum nicht verwunderlich, daß die antiken Griechen den kulturellen Außenseiter als einen Sprachfremden („Barbaren" von altind. „barbarah" = stammelnd, vgl. W . Brandenstein: Griechische Sprachwissenschaft, Sammlung Göschen, Bd. 117, 1954) charakterisierten. Er drückt sich nicht nur in den täglichen Kontaktbeziehungen ungeschickt aus, er sieht auch sich anders als dies etwa der im Denkstil der griechischen Grammatik (und, was nahezu dasselbe ist, der aristotelischen Logik) aufgewachsene Hellene tut 19 . "Wilhelm v. Humboldt (1836) hat auf diesen Zusammenhang schon aufmerksam gemacht; sein Hinweis wurde von den heute bereits als „älter" erscheinenden Anthropologen (Boas, Sapir), von den Soziologen in der Tradition Comte's und Durkheim's, sowie in der Philosophie durch E. Cassirer übernommen, und schließlich von B. L. Whorf (Sprache, Denken, Wirklichkeit, Hamburg 1963) und D. D. Lee (1938, 1950) weiter ausgebaut. Wie die kritischen Referate von H . Hoijer (in: A. L. Kroeber, Hgb., Anthropology today, Chicago 1953) und von E. H . Lenneberg (Language, 29, 1953) und von R. Brown (Words and things, Glencoe 1958) jedoch zeigen, besteht auch die Gefahr einer Übersimplifizierung des Zusammenhanges. Nicht wenige Sprachstrukturen, z. B. das grammatikalische Geschlecht, scheinen im Alltag nahezu bedeutungslos zu sein. Hofstätter (Z. exp. ang. Psychol., 10, 1963) konnte z. B. zeigen, daß sich der „männliche" italienische „sole" kaum von der „weiblichen" deutschen „Sonne" unterscheidet. Für den Bereich der Sozialpsycho19 ) Eine etwas hyperthrophische Ausgestaltung findet dieses Thema in der Schule der „Semantizisten" (A. Korzybski, Science and sanity, Lancaster 1933; S. I. Hayakawa, Language in thought and action, New York 1949), die (größtenteils unwissentlich) an den mittelalterlichen Nominalismus anknüpfen.
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logie ist der Gedankengang wichtig, daß wir uns nur in dem Maße unserer eigenen Befindlichkeit bewußt sein können, als wir gelernt haben, die betreffenden Zustände durch Benennungen zu objektivieren (Dollard und Miller, I.e., 1950; Hofstätter, I.e., 1951). Diese Tatsache spielt sehr wesentlich in die Theorie des psychotherapeutischen Prozesses hinein, weil die Kodifizierung der affektiven Erlebnisse des Kindes durch die Eltern (im Sprachverkehr) o f t unscharf und bisweilen in sinnloser Weise verallgemeinernd (z. B. „schlimm") ist. Als eine Aufforderung zum meditierenden Einfügen in das sprachliche Kategoriensystem der eigenen Kultur — und damit in diese selbst — darf man wohl auch den seit der Antike gern wiederholten Imperativ des „Erkenne Dich selbst!" verstehen ( H o f stätter, Z. exp. ang. Psychol., 6, 1959). Exerzitien dieser Art intendieren nicht die Individualisierung sondern die Sozialisierung des Übenden. Ein zweiter Problemkreis erwächst der Sozialpsychologie aus der Generalisations-Beziehung zwischen Ereignissen und deren Benennungen. Der Wertakzent der gewählten Wortmarke bestimmt in vielen Fällen (z. B. in der Propaganda) die Erscheinungsweise des gemeinten Sachverhaltes. c) R o l l e n t h e o r i e Eine vollständige Aufzählung all dessen, was wir normalerweise zu lernen haben, ist natürlich unmöglich, jedoch muß ein Gebiet unseres Lernens herausgegriffen werden, weil es einen der heute am häufigsten verwendeten Integrationskerne der sozialpsychologischen Theorienbildung enthält. Gemeint ist die Erfassung der Rolle, die wir selbst in dieser oder jener Situation zu spielen haben, sowie das Ansichtigwerden der Rollenhaftigkeit im Verhalten anderer Personen. Das sozialpsychologische Denken zeigt hier den Fortbestand einer mythologischen Weltbetrachtung, die aus der Analogie zwischen Schauspiel und Leben schöpft. Offenbar liegt diesem Ansatz die häufig anzustellende Beobachtung zu Grunde, daß ein und dasselbe Individuum im Wechsel der mitmenschlichen Um3*
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Systematische Ansätze
weiten, zu denen es Stellung nimmt, in recht verschiedener Weise erscheinen kann. Als Erwachsene gestehen wir uns diese Variationsweite in der Regel nicht gerne ein; wir können aber nicht umhin, das Ausmaß und den Eifer zu vermerken, mit dem Kinder sich dem Rollenspiel widmen. Buben spielen „Räuber und Gendarm", Mädchen praktizieren die Mutterrolle mit ihren Puppen. Daß im Spiel hier gelernt wird, dürfte keines weiteren Hinweises bedürfen. Dieses Lehrmittel benützen sogenannte „primitive" Kulturen sehr ausgiebig; es wird neuerdings auch in unserer eigenen Kultur zu Ausbildungszwecken (Führertraining nach A. Bavelas; Interviewer-Vorbereitung nach Barron) adaptiert. Die wissenschaftliche Etablierung des Rollenbegriffs ist vor allem G. H . Mead (Mind, seif and society, Chicago 1934) zu danken, für seine weitere Ausgestaltung sind N. Cameron (1947), W . Coutu (1949), T . M . Newcomb (1950) und T . R. Sarbin (1950, 1954) heranzuziehen. Moreno's „Psychodrama" (Who shall survive? Washington 1934; Psychodrama, New York 1946) stellt den — offensichtlich sehr aussichtsreichen — Versuch einer psychotherapeutischen Auswertung des Rollenspiels dar. Dieses ist diagnostisch aufschlußreich; es erlaubt zudem die Abfuhr innerer Spannungen und schließlich ermöglicht es die Wahrnehmung der Realität zwischenmenschlicher Beziehungen in einer Situation, die nur einen halben Einsatz verlangt, dafür aber eine erhöhte Freiheit („Narrenfreiheit") gewährt. Als eine Rolle kann man eine in sich zusammenhängende Verhaltenssequenz definieren, die auf die Verhaltenssequenzen anderer Personen abgestimmt ist. Was diese Sequenz charakterisiert, ist somit erstens ein Moment der Gestalthaftigkeit (d. h. der Umstand, daß der Beobachter einen notwendigen Zusammenhang zu erkennen vermag, ein „Leitmotiv"), zweitens ihr Bezug auf die Rollen anderer Personen, und drittens ihre Abhebbarkeit von ihrem jeweiligen Träger bzw. die Möglichkeit ihrer Übernahme durch verschiedene Individuen. Eine Rolle muß sowohl
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deutbar als auch systembezogen sein. Der Verlauf der Stimmen im poliphonen Satz und das-Zusammenspiel der Mitglieder eines Quartetts lassen sich zur Illustration heranziehen. Da Rollen prinzipiell auf andere Rollen angewiesen sind, führt dieser Begriffsansatz wohl am unmittelbarsten an die Probleme der Sozialpsychologie heran. Schwieriger ist freilich der Schritt vom theoretischen Modell zur empirischen Verwertung des Modells, da wir es hier mit einem Komplex zahlreicher Variabler zu tun haben. Im Falle des Schauspieler X, der den „Hamlet" spielt, mag man sich z. B. fragen: a) Wie sieht X seine Rolle? b) In welchem Ausmaße vermag er diese Auffassung darzustellen? c) In welchem Umfange zeigt der „Hamlet" des Schauspieler X die Züge anderer Rollen, die der gleiche Akteur spielt (z. B. des „Mephisto")? d) In wieweit richtet sich der Schauspieler nach den Auffassungen, die seine Mitspieler bezüglich ihrer Rollen hegen? Analoge Fragen lassen sich stets stellen, wenn ein bestimmtes Verhalten als „rollenhaft" bezeichnet wird. Zur Veranschaulichung diene eine experimentelle Untersuchung T. R. Sarbin's (vgl. dessen Beitrag zu Lindzey's Handbuch, 1954), in der jeder von 14 Studenten in drei verhältnismäßig ungekünstelten Rollen „auftrat": I. mit einem gleichaltrigen Partner gleichen Geschlechts. II. mit einem gleichaltrigen Partner des anderen Geschlechts, III. mit einem älteren männlichen Partner, einem Autoritäts-Imago. Der Rollenauftrag lautete in jeder dieser drei Situationen daraufhin, sich gegenseitig kennen zu lernen. Die im Experiment ja niemals ganz vermeidbare Unnatürlichkeit des Arrangements lag darin, daß diese Begegnungen vor Zuschauern (ebenfalls Studenten) stattfanden, wobei jede Beobachtergruppe aber jeweils nur einen männlichen und einen weiblichen Akteur in nur einer einzigen Rolle zu sehen bekam. Die Beobachter hatten anschließend die Akteure („Sozialobjekte") an Hand einer Eigenschaftsliste zu charakterisieren. Wir haben hier eine dreidimensionale Versuchsanordnung vor uns, da die von den Be-
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obachtern gelieferten Beschreibungen einmal etwas über diese selbst aussagen (z. B.: Um wieviel leichter ist der Beobachter A dazu bereit, jemanden als intelligent zu bezeichnen, als der Beobachter B?), zum andern lassen sich diese Beschreibungen auf die Darsteller (unabhängig von deren Rollen) und schließlich lassen sie sich auf die Rollen (unabhängig vom jeweiligen Darsteller) beziehen (Abb. 1). Mit Hilfe der sogenannten „Zerlegung des Streuungsquadrats" („analysis of variance") lassen sich komplexe Probleme dieser Art sehr elegant behandeln; Sarbin scheint aber von dieser Methode keinen Gebrauch gemacht zu haben. Es soll im Augenblick nicht darauf eingegangen werden, daß sich aus diesem Experiment sehr interessante Ähnlichkeitsrelationen zwischen Beobachtern einerseits und
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zwischen den Rollen und den Darstellern andererseits herleiten lassen1™. Wir beschränken uns vielmehr auf die hervorstechenden Eigenschaften der drei Rollen. Die nachfolgende Übersicht gibt die am häufigsten (für männliche Sozialobjekte) gebrauchten Kennzeichnungen. Tabelle 1 Rolle
Die
Erscheinungsweisen
Partner
I
gleidialtrig, gleichgeschlechtig
II III
gleichaltrig, gegengeschlechtig männliche Autoritäts-Figur
von
Rollenträgern
Eigenschaften entspannt, aufrichtig, ernsthaft manierlich, intelligent ambitioniert
D a ß dieses Ergebnis nicht sonderlich überrascht, tut dem Wert des Experiments keinen Abbruch, da wir uns auf diesem wie ja auf sehr vielen Gebieten unseres Faches noch immer um die „Eichung" von Forschungsmethoden bemühen. Das nichtüberraschende Resultat gibt uns somit einiges Vertrauen in die Anwendung der Methode auf Zusammenhänge, bezüglich deren wir einstweilen noch keine konkreten Erwartungen hegen. Eine Reihe von Persönlichkeitsvariablen dürfte sich mit Hilfe des Rollenexperiments aufklären lassen. Einmal spielen hier vermutlich mindestens zwei Begabungsfaktoren herein, die Befähigung zur Darstellung einer Rolle und die Befähigung zur Wahrnehmung der Partnerrollen. Diese Begabungen dürften zum Teil angeboren sein; dabei ist aber natürlich die Bedeutung der Übung und des Lernens keinesfalls zu übersehen. Offenbar steht die Möglichkeit der Übernahme einer beobachteten Rollen-Sequenz auch in einem innigen Zusammenhang mit der Sprache. So konnte z. B. H . Head (Aphasia and kindred disorders 20 ) Durch Einbezug von als verläßlich betrachteten Angaben über die Persönlichkeiten der Beobaditer einerseits und der Darsteller andererseits ließe sich diese Versudisanordnung noch um zwei weitere Dimensionen erweitern.
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of speech, London 1926) zeigen, daß viele Aphasiker die direkt beobachteten Bewegungen des Versuchsleiters (dieser führt z. B. seinen linken Mittelfinger an sein rechtes Ohr) nicht nachahmen können. In diesem Falle ist nämlich eine Seiten-Transposition erforderlich, d. h. das Sich-Versetzen in die Position des Gegenübers. Die gleichen Patienten hatten aber nur geringe Schwierigkeiten, wenn sie die in einem Spiegel beobachteten Bewegungen des Versuchsleiters kopieren sollten, da nunmehr der Spiegel die Transpositionsleistung für sie übernahm 21 . C. H . Cooley (Human nature and the social order, New York 1902; Sociological theory and social research, New York 1930) hat darauf aufmerksam gemacht, daß der Gebrauch und das Verständnis der Personalpronomina Transponierungen verlangt: „ich" bin, was du „Du" nennst, usw. Die Verwechslungen, die in diesem Zusammenhang bei Kindern auftreten, hat F. Goodenough (J. genet. Psydiol., 52, 1938) untersucht. Im Zuge des Rollen-Transponierens scheint sich auch der Begriff des Selbst allmählich zu kristallisieren, er wird damit zu einem Produkt des sozialen Kontakts (Cooley, Mead, Sullivan). T. R. Sarbin (1954) gibt eine Übersicht dieses Prozesses: S l Das Körper-Selbst des Neugeborenen, aus dem sich später das Körper-Schema (P. Schilder) entwickelt. Sz Das Rezeptor-Effektor-Selbst, das sich aus der erfahrenen Rückmeldung des Erfolges eigener Akte entwickelt (vgl. Anm. 17, p. 32). S 3 Die primitive Selbst-Konstruktion, auf Grund deren das Kind (um die Mitte des ersten Lebensjahres) seine eigenen Zuständlichikeiten auszudrücken beginnt und zwischen den Gestalten seiner mitmenschlichen Umwelt zu unterscheiden anfängt. 21 ) Von Transponierungsleistungen und dem Unterschied zwischen direkten und indirekten Bezugsmöglidikeiten handeln audi K. Goldstein (Human nature in the light of psydiopathology, Cambridge 1940) sowie K. Goldstein und M. Scherer (Abstract and concrete behavior, Psydiol, Mon., 53, 1941).
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Das Selbst der Introjektion und Projektion (im Sinne der Psychoanalyse). S° Das soziale Selbst, das sich im eigentlichen Rollenspiel entfaltet. Dieser Übersicht sollte noch ein letztes Glied angefügt werden, nämlich das aus den verschiedenen Rollen, die man spielt, abstrahierte „unbedingte Selbst", das je einmalig und damit peinhaft einsam sein dürfte. Der christlichen Anthropologie ergibt sich aus der Unmöglichkeit, das im strengen Sinn Einmalige sprachlich zu objektivieren, die Notwendigkeit eines Bezuges des „unbedingten Selbst" auf eine absolute, göttliche Person. Auf empirischem Boden befinden sich die Untersuchungen zum Problem der Rollenwahrnehmung, der sogenannten „Einfühlung" („empathy") in fremde Wesenheiten. Der Sozialpsychologe ist an diesem Problem besonders interessiert, weil die an die Erscheinungsweisen der mitmenschlichen Umwelt geknüpften Erwartungen die Stellungnahmen des Individuums zu dieser Umwelt zweifellos mitbedingen. Zur Erfassung der Einfühlungsgabe hat R. F. Dymond (J. consult. Psychol., 13, 1949) einen Test vorgeschlagen, in dem sich zwei Personen (A und B) an H a n d eines Fragebogens zunächst selbst beurteilen. Sodann, nach einer Kontakt-Periode, beurteilt jede Person die andere und noch einmal sich selbst, aber diesmal so, wie sie der anderen Person zu erscheinen glaubt; außerdem hat jede Person die andere so zu beurteilen, wie sie glaubt, daß diese sich selbst beurteilt 22 . Eine Konfrontation dieser verschiedenen Persönlichkeitsbilder (bei der man sich in Z u k u n f t wohl am besten eines Ähnlichkeitsmaßes — vgl. S. 74 — bedienen wird) erlaubt gewisse Rückschlüsse auf die Transponierungsfähigkeit bzw. die Einfühlungsgabe der beiden Personen. Ein eventuell noch 22) Eine Variante dieses V e r f a h r e n s hat R. Tagiuri (Sociometry, 15, 1952) in den Plan der Soziometrie Moreno's (vgl. S. 91) eingeführt. Dabei hat jede Vpn zu sdiätzen, von wem sie für ein bestimmtes Attribut (z. B. „Beliebtheit") nominiert w e r d e n wird. Vgl. R. Tagiuri u. L. Petrullo (Hgb.), Person, perception and interpersonal behavior, Stanford 1958.
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zu behebender Nachteil des Verfahrens muß darin erblickt werden, daß es die Selbstbeurteilungen der Personen A und B als „objektive" Feststellungen hinnimmt. Durch eine planmäßige Variation der Partner-Situationen dürfte sich auf diesem Wege auch Einblick in die Wesensvoraussetzungen der Menschenkenntnis gewinnen lassen23. Einer Untersuchung von A. Scodel und P. Müssen (J. abn. soc. Psychol., 48, 1953) ist z. B. zu entnehmen, daß autoritär eingestellte Vpn (bestimmt an H a n d der von Adorno und seinen" Mitarbeitern entwickelten „F-Skala") ihre nichtautoritären („equalitären") Partner weniger richtig beurteilen als dies umgekehrt der Fall ist. Im Anbetracht der nicht zu vernachlässigenden negativen Korrelation zwischen Intelligenz und Stellung auf der F-Skala (im Durchschnitt : r = -0,44) ist dieser Befund allerdings nicht ganz schlüssig. Intelligenz, Lebenserfahrung und ästhetische Einstellung werden gemeiniglich als Korrelate der Menschenkenntnis aufgezählt; noch als unentschieden muß jedoch die Frage gelten, ob mehr nach innen gekehrte (introvertierte) Personen bessere oder schlechtere Menschenkenner sind als Personen, die mehr aus sich heraus gehen (extravertierte). N u r sehr wenig dürfte der Forschung mit der Pseudo-Erklärung gedient sein, daß es bei der Menschenkenntnis auf „Intuition" ankomme (Wellek), damit erhebt sich nämlich die keineswegs leichter zu beantwortende Frage, was Intuition sei. Ein letzter Zusammenhang, in dem sich die Rollentheorie als fruchtbar erweist, ist mit der Beobachtung gegeben, daß zahlreiche Schwierigkeiten, die das Individuum mit sich selbst oder im Zuge seiner Stellungnahme mit Partnern hat, auf unscharfe bzw. mehrdeutige Rollendefinitionen zurückgehen. Das gilt z. B. für die in unserer Kultur sehr unklar definierte Rolle des Adoleszenten (er ist nicht m e h r Kind u n d noch nicht Erwachsener; was ist 23) Vgl. T. R. Sarbin, R. Taft u. D. E. Bayley, Clinical inference and cognitive theory, New York 1960, sowie R. Cohen, Experimentelle Untersuchungen zur diagnostischen Urteilsbildung auf Grund von Tests, in: Festschrift f. C. Bondy, Bern 1964.
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er aber wirklich?) sowie f ü r die des aus dem Produktionsprozeß ausscheidenden „Ruheständlers". Der Psychologe selbst hat hier allen G r u n d zum mitfühlenden Verständnis, da auch seine Rolle in unserer K u l t u r umstritten ist. Manchmal tragen wir auch selbst zur Verwischung eines Rollencharakters bei, wenn wir z. B. in bester Absicht gleichzeitig Vorgesetzte und Gleichgestellte (Kameraden) zu sein versuchen. In einem Lande mit weitreichenden Minoritätsproblemen wie den U.S.A. (G. E. Simpson und J. M. Yinger, Racial and cultural minorities, N e w York 1953) w i r d m a n auch des Problems der eigenen Rollenfindung ansichtig. W i e denkt sich z. B. im Durchschnitt das amerikanische NegerKind die Rolle „des Negers"? Oder, wie stellt sich das weiße Kind diese Rolle vor? Fragen dieser A r t lassen sich durch Heranziehung der indirekten (projektiven) Mittel der Einstellungsforschung (vgl. S. 70) beantworten. M. J. Radke und H . G. Trager (J. Psychol., 29, 1950) ließen z. B. Kinder der beiden Rassen, die am besten zu zwei Puppen — eine davon weiß, die andere schwarz — passende Kleidung aussuchen. Zur V e r f ü g u n g standen drei Kleider, ein elegantes Abendkleid (das weitaus am beliebtesten war), ein Hauskleid und ein recht schäbiger Arbeitsanzug. Es ergab sich, daß im Alter von 5 bis 7 J a h r e n die Kinder beider Gruppen das Gesellschaftskleid der gleichfarbigen P u p p e wesentlich öfter zusprachen als der gegenfarbigen. Interessant w ä r e die Fortsetzung dieses Versuches mit Kindern höherer Jahrgänge. Es ist dabei wohl anzunehmen, d a ß sich bei den Negerkindern allmählich das „Realitätsprinzip" (Verzicht auf das elegante Kostüm) gegenüber dem „Lustprinzip" durchsetzt. Hinweise in dieser Richtung gibt ein Experiment von K. B. und M. P. Clark (1947), in d e m Negerkinder (6 J a h r e alt) von zwei Puppen (einer schwarzen und einer weißen) vorzugsweise, d. h. zu 71 °/o, die weiße P u p p e zum spielen wählten. D a nach befragt, welche der beiden P u p p e n „böse" aussehe, zeigten 63 °A> der Negerkinder die schwarze Puppe. Auf die Frage, welche der beiden Puppen ihnen selbst ähnlich
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Systematische Ansätze
sei, wählten 68 °/o der Kinder die schwarze Puppe. Hinter diesen anscheinend so harmlosen Zahlen erblickt man das Problem der Angehörigen einer Minorität, die gelernt haben, alles Schöne und Gute mit dem Kennzeichen der Majorität zu assozieren, und die zugleich sich selbst diese Anzeichen nicht mehr zuschreiben können. Im Alter von drei Jahren bezeichneten noch 64 °/o der Negerkinder die weiße Puppe als ihnen selbst ähnlich. Es geht hier um einen überaus schmerzlichen Prozeß der Rollenfindung. d) F e l d t h e o r i e Die aus der Tradition der Berliner Gestaltpsychologie {Köhler, Koffka und Wertheimer) hervorgegangene persönliche Schöpfung K. Lewin's (Principles of topological psychology, New York 1936; Resolving social conflicts, New York 1948; Field theory in social science, New York 1951) bezeichnet sich als eine Feldtheorie des Verhaltens. Sie lehnt die als „aristotelisch" charakterisierte Suche nach den Antriebskräften innerhalb des Individuums ab und bemüht sich um eine „galileische" Naturbeschreibung, in deren Sicht, z. B. der schwere Stein nicht aus eigenem nach unten (d. h. zur Erde) strebt, sondern von dieser angezogen wird. Eine solche Feldtheorie wurde bereits von den Sozial-Physikern des XVII. Jahrhunderts proklamiert (vgl. P. Sorokin, Contemporary sociological theories, New York 1928). In diesem System nimmt das Individuum nicht eigentlich Stellung zu seiner mitmenschlichen Umwelt, es bewegt sich vielmehr in, einem Feld von Anziehungs- und Abstoßungs-Kräften nach dem Prinzip der vektoriellen Addition von Kräften. Das Mädchen, das nach dem Volkslied wollt' es „war ein Mann", würde somit von der männlichen Region seines „Lebensraumes" angezogen; es mag sich dabei allerdings darüber im klaren sein, daß der Weg zu dieser Region weit ist (vieles liegt dazwischen) und daß er kaum beschritten werden kann (Hindernisse blockieren den Weg). Es wird also diesen Weg nicht beschreiten können, sondern in der Balance der Kräfte irgendwo zwischen der ausgesprochen weiblichen und der
Neuere theoretische Positionen
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ausgesprochen männlichen Region des Feldes stehen bleiben, vielleicht z. B. bei einem als typisch männlich geltenden Beruf. Lewin und seine Schüler (Festinger, Cartwright, Escalona, Lippitt, White u. a.) haben räumliche Metaphern entwickelt, mit deren Hilfe sie die Zustände des Individuums und von Gruppen beschreiben. Sie verwenden dabei allerdings den Begriff eines nicht-metrischen Raumes, des sogenannten „topologischen" oder „hodologischen" Raumes. Mit der mathematischen Disziplin der Topologie hat diese „topologische Psychologie" freilich nicht mehr als den Namen gemeinsam. Sie ist zudem in sich selbst widerspruchsvoll, da sie in ihrem nicht-metrischen Raum trotzdem die Skalarbeträge von Vektoren (die Intensität von Kräften) definiert. Die Verräumlichung situativer Gegebenheiten ist ein legitimes, wenn auch metaphorisches Mittel der Objektivierung, das erst dadurch bedenklich wird, daß es in Verbindung mit der Feldhypothese das Individuum völlig entleert. Mephisto's „Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben" ist wohl niemals konsequenter in die wissenschaftliche Psychologie übersetzt worden. Es scheint jedoch fraglich, ob Lewin wirklich bereit gewesen wäre, die unvermeidlichen philosophischen Konsequenzen seines Ansatzes (z. B. den Verzicht auf individuelle Verantwortlichkeit) zu ziehen. An sich hätte der feldtheoretische Ansatz den Gang der Forschung wohl kaum sehr nachhaltig beeinflußt, wenn Lewin nicht außerdem ein höchst einfallsreicher Experimentator gewesen wäre. Die Versuchsanordnungen, mit denen er in Berlin begann und die er später in den U.S.A. weiter ausbaute, sind sehr viel lebensnäher als die älteren Laboratoriumsexperimente. In ihrem Verlauf hat er auch als einer der ersten Untersuchungen zur Gruppendynamik angestellt. Berühmt sind z. B. die Beobachtungen an Freizeitgruppen männlicher Jugendlicher, in die entweder „autoritäre" oder „equalitäre" Führer eingesetzt wurden (R. Lippitt, Univ. Iowa Stud. Child Weifare, 16, 1940).
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Systematische Ansätze
In der neueren Entwicklung der Gruppendynamik ist das abstrakte Modell der Feldtheorie etwas in den Hintergrund getreten. Ihm entsprechen jedoch zwei Begriffe, die für die Analyse sozialer Bezugnahmen unentbehrlich zu sein scheinen, einmal der Begriff des Zusammenhalts (der „Kohäsion") einer Gruppe und zum andern der der „sozialen Distanz" zwischen den Mitgliedern einer Gruppe und zwischen verschiedenen Gruppen 24 . Beide Begriffe schließen sich an erlebbare Sachverhalte an, wie wir denn z. B. auch außerhalb der Wissenschaft von uns näher und ferner stehenden Personen sprechen. Auf der einen Seite des Kontinuums lassen sich die Erlebnisschilderungen der „Nähe", des „Besser", „Lieber" und „Größer" in einem Komplex zusammenfassen, auf der anderen deren Gegenteile 25 . In die praktische Sozialpsychologie führt die von der Schule Lewin's stark betonte Beobachtung, daß Entscheidungen, die das Individuum als Mitglied einer Gruppe trifft, dieses oftmals stärker binden als private Entscheidungen, und daß sich, solche Entscheidungen durch einen Diskussionsprozeß leichter herbeiführen lassen als etwa durch den bloß passiven Empfang von Mitteilungen und Instruktionen (K. Lewin, Group decision and social change, in: G. E. Suvanson, T. M. Newcomb und E. L. Hartley, Hgb., Readings in social psychology, N e w York 1952 2 ). Inwieweit dieses letztere Phänomen allerdings auch auf nicht-amerikanische Verhältnisse übertragbar ist, läßt sich schwer abschätzen. In den unter den Auspizien der 24 ) Der Begriff der sozialen Distanz geht wohl auf R. E. Park (J. appl. Sociol., 8, 1923-24) zurüdc, von ihm hat ihn E. S. Bogardus (J. appl. Sociol., 9, 1924-25) übernommen (vgl. S. 57). 25 ) G. H. Smith (J. gen. Psychol., 49, 1953) ließ seine Vpn die Größe projizierter Gesichtsphotos in einem Gang-Apparat so einstellen, wie sie diese zu sehen wünschten. Als „angenehm" und „freundlich" betrachtete Bilder wurden dabei größer eingestellt als «unfreundliche" Größere Einstellung entspricht aber einer geringeren Distanzierung. Daß die Größe wünschenswerter Gegenstände überschätzt zu werden pflegt, ergaben auch die Experimente von J. S. Bruner und C. C. Goodman (J. abn. soc. Psychol., 24, 1947) und von J. S. Bruner und L. Postman (J. soc. Psychol., 27, 1948); vgl. auch W . W . Lambert, R. L. Solomon und P. D. Watson (J. exp. Psychol., 39, 1949). Eine tiefschürfende Diskussion dieser Befunde gibt F. H. Allport, Theories of perception and the concept of structure, New York 1955.
Neuere theoretische Positionen
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U N E S C O in Indien durchgeführten Untersuchungen (G. Murphy, In the minds of men, New York 1953) fanden sich z. B. Ausnahmen. Es fällt überdies auf, daß die großen Kultur-Reformatoren fast ausnahmslos predigten und nicht diskutierten. Eine analoge Frage muß hinsichtlich des sehr unerfreulichen Bildes gestellt werden, das die unter autoritärer Führung stehenden Knabengruppen zeigten (Lippitt, 1940). Aus der amerikanischen Kriegsmarine stammt z. B. ein gegenteiliger Bericht (E. L. Scott, Perceptions of Organization and leadership behavior, Columbus 1952; vgl. auch C. A. Gibb's Beitrag zu Lindzey's Handbuch, 1954). Besatzungen, die unter strikter und recht unnachgiebiger Führung standen, entwickelten eine ganz besonders gute Gruppenstimmung. In diesem Zusammenhang ist wohl noch einmal an das schon (S. 42) über die Klarheit von Rollendefinitionen Gesagte zu erinnern. Die Feldtheoretiker haben offenbar übersehen, daß die Auswirkungen eines bestimmten Führungsstiles sehr wesentlich von den Rollen-Erwartungen der Geführten abhängen. Zum Abschluß des Berichtes über die zeitgenössischen Systemansätze in der Sozialpsychologie ist wohl zu sagen, daß die meisten Sozialpsychologen sich in ihrer Arbeit eine eklektische Haltung zurechtgelegt haben, die sich keinem einzigen Ansatz völlig verschreibt und die aus allen nach Bedarf schöpft. Dies scheint auch kaum vermeidbar zu sein, weil keiner der Grundsätze bisher in so vollständiger Weise entwickelt ist, daß er sich klar und scharf von anderen absetzte. Erst in diesem Falle wäre es aber möglich, Voraussagen so zu konstruieren, daß ihr Zutreffen oder Nicht-Zutreffen eindeutig zugunsten des einen und gegen einen anderen Ansatz spräche, kurz gesagt, ein experimentum crucis durchzuführen. Angesichts dieser Sachlage ist heute eine weitverbreitete Unzufriedenheit mit dem Stand der sozialpsychologischen Theorienbildung festzustellen.
III. Methoden der Forschung 1. Allgemeine Erwägungen Eine Disziplin, deren Jugendzeit in das 20. Jahrhundert fällt, sieht sich, einem Uberangebot der aus einer langen Denktradition stammenden theoretischen und spekulativen Formulierungen gegenüber; sie hat sich jedoch ihre konkreten Forsdiungsmittel vielfach erst in harter Arbeit zu schaffen. Zugegeben, jede Methode impliziert gewisse theoretische Annahmen und Voraussetzungen; es verschlägt aber nicht, wenn diese relativ schwach strukturiert sind. Sicher wird erst im Vollbesitz einer reichen Methodologie der Schritt zur Theorienbildung aussichtsreich1. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Stellungnahmen des Individuums zu seiner menschlichen Mitwelt gründet einmal auf der freien Beobachtung handlungsmäßiger und sprachlicher Stellungnahmen in der natürlichen (d. h. nicht planmäßig kontrollierten) Umwelt des Individuums und zum andern auf der systematischen Variation von Umweltsbedingungen, d. h. auf dem Experiment. D a sich die sozialen Umweltsbedingungen nur in einem relativ beschränkten Maße und meistens nur für kürzere Zeit kontrollieren lassen, sind dem Experiment sehr fühlbare Grenzen gesetzt; um so wichtiger wird allerdings auch eine maximale Auswertung der Umweltsvariationen, die der Forscher nicht selbst herbeigeführt hat. Man denke etwa an die klassische Frage nach der Beschaffenheit eines Menschenwesens, das nie zu sprechen gelernt hat. In einer feudalen Gesellschaft ist es denkbar, daß der Herrscher einfach eine Reihe von Kindern ohne Sprachkontakt aufziehen läßt; dies scheint auch tatsächlich minZur Hinführung in die Methodologie seien empfohlen: R. König (Hgb.), Handbuch der empirischen Sozialforschung, Bd. 1, Stuttgart 1962; Das Interview, Köln 19572; Beobachtung und Experiment in der Sozialforschung, Köln 1956; L. Festinger u. D. Katz (Hgb.), Research methods in the behavioral sciences, New York 1953; C. A. Selltiz, M. Jahoda, M. Deutsch u. St. W . Cook (Hgb.), Research methods in social relations, New York 1961.
Allgemeine Erwägungen
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destens dreimal geschehen zu sein (Psammetich, Friedrich II. von Hohenstaufen, Jakob IV. von Schottland), es erscheint uns aber als völlig untunlich (trotz Dennis, 1941)2. Manchmal ereignet sich aber eine so weitgehende Variation der normal-menschlichen Lebensbedingungen ohne unser Zutun, z.B. im Falle des „wilden Knaben von Aveyron" (Itard, 1799), näherungsweise in dem „Kaspar Hauser's (Feuerbach, 1828), bzw. in neuerer Zeit in dem der indischen „Wolfskinder" (Zingg, 1940; Gesell, 1941), dessen Autentizität aber fraglich ist, sowie bei den beiden von Davis (1947) beschriebenen Mädchen. Der Sozialpsychologe steht hier vor einer ähnlichen Situation wie der Gehirnphysiologe, der (im allgemeinen) am menschlichen Kortex nicht freizügig experimentieren kann, und der daher auf Konstellationen angewiesen ist, die sich ohne sein Zutun ergeben haben (Krankheiten, Unfälle, Kriegsverletzungen). Diese letzteren Fälle sind aber in der Regel sehr viel komplexer, als der Forscher dies wünschen würde, d. h. die Variationen, an denen er interessiert ist, stehen im Kovariationsgefüge zahlreicher (meist interpedenter) Variabler, die er gerne konstant gehalten hätte. In welcher Weise beeinflußt z. B. eine bestimmte Methode der Aufzucht (z. B. Abstillung vor dem 5. Lebensmonat) die späteren Stellungnahmen eines Individuums? Nach Maslow und Szilagyi-Kessler (J. abn. soc. Psychol., 41, 1946) korreliert die Länge der Brustfütterung mit dem Gesichertheitserlebnis des späteren Erwachsenen; nach Goldman-Eisler (J. Pers., 19, 1959; J - m e n t - Sci> 97> 1951) korreliert sie mit einer optimistischen Lebenshaltung im 2) Als an der Grenze des Mögildien stehende (und tatsächlich iu den meisten Fällen sidi sehr bald als unmöglich erweisende) Sozialexperimente lassen sich die Gemeinschaftsgründungen auffassen, die eine mehr oder minder utopische Gesellschaftsordnung zu realisieren bestrebt waren (z. B. R. Owen's „New Harmony", 1825, und die auf Ch.Fourier's Ideen zurückgehende „Brook Farm", 1844). Vgl. dazu: W . A. Hinds, American communities, Chicago 1902. B. F. Skinner hat in „Waiden Two" (New York 1948) in romanhafter W e i s e den Plan einer solchen Gründung aus seiner Lerntheorie entwickelt. 4
Hofstätter, Sozialpsychologie
50
Methoden der Forschung
Sinne des Begriffs des „oralen Optimismus" der Psychoanalyse. Woher wissen wir aber, daß der Zeitpunkt der Abstillung wirklich die entscheidende Variable ist? Es wäre z. B. durchaus denkbar, d a ß zur Introversion neigende Mütter ihre Kinder früher abstillen, daß diese Mütter aber auch eine T e n d e n z zur Introversion vererben. Diese A u f fassung vertritt z. B. J. Eysenck ( T h e structure of human personality, London 1953). Es w ä r e weiterhin denkbar, d a ß späte Abstillung mit einer Strategie der Aufzucht einhergeht, die ihrerseits das fragliche Resultat zeitigt. Sewell, Müssen und Harris (Am. Sociol. Rev., 20, 1955) berichten positive Korrelationen zwischen der Dauer der Brustfütterung (in Monaten) u n d der Abwesenheit eines Stundenplanes f ü r die Fütterung (r = 0,43), dem Schlafen des Kindes im Bett der M u t t e r (r = 0,30) und dem Verzicht auf eine strenge Regelung im Defäkationstraining (r = 0,25) 3 . D a ß solche K o v a r i a t i o n s n e t z e nicht willkürlich aufgelöst werden können, reduziert zwar die Reichweite des Experiments, es macht jedoch die Forschung noch nicht u n möglich, da uns ja statistische Methoden zur hypothetischen Ausschaltung von Variabein (z. B. die Technik der Partialkorrelationen und der Faktoren-Analyse) zu Gebote stehen. Wegen der Wichtigkeit dieses Punktes sei er noch durch ein zweites Beispiel illustriert. Die ausgedehnten sozialpsychologischen Untersuchungen, die während des zweiten Weltkrieges im amerikanischen H e e r durchgeführt 3 ) Diese Korrelationen sind zwar als statistische gesichert anzusehen, aber gering, wie sich denn überhaupt aus der genannten Untersuchung die weitgehende Unabhängigkeit verschiedener Aufzuchtsmaßnahmen ergibt. Die Komplexität der Beziehungen zwischen Aufzucht und Persönlichkeit (Temperament) veranschaulicht C. A. Barnes (Genet. Psychol. Mon., 45 1952), der ans den Korrelationen zwischen Aufzuchtdaten und Eigenheiten des Temperaments elf Faktoren isolierte, die nur geringe Übereinstimmung mit den aus der psychoanalytischen Ttheorie abgeleiteten Voraussagen erkennen lassen. Einander widersprechende Befunde sind daher auf diesem Gebiet zu erwarten, wenn immer eine zu geringe Anzahl von Variabein berücksichtigt wird. Das gilt wohl auch im vorliegenden Falle, da im Gegensatz zu den genannten Arbeiten, die Untersuchungen von J . R. Thurston und P. H. Müssen (J. Personality, 19, 1951) und von W. H, Sewell (Am. Sociol., 58, 1952) keinen Zusammenhang zwischen Fütterungsstrategie und Persönlichkeit fanden.
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Allgemeine Erwägungen
wurden 4 , ergaben u. a., daß aus dem Mannschaftsstand hervorgegangene Offiziere während ihrer Dienstzeit in einem höheren Prozentsatz heiraten als Unteroffiziere. Tabelle 2 Stand
Der familiäre Rang:
unverheiratet verheiratet vor dem Eintritt verheiratet seit dem Eintritt Anzahl Mittl. Lebensalter (in Jahren)
Offiziere
Status amerikanischer Unteroffiziere
Soldaten Mannschaften
42 %
59 %
64 %
20 %
21 %
27 %
38 %
20 %,
9 %
774 26,6
1 574 25,8
2 008 23,8
In der beobachteten Beziehung zwischen Rang und Stand haben wir ein Rohdatum vor uns, das natürlich der Interpretation bedarf. Dabei wird sofort klar, daß die Länge der Dienstzeit in Rechnung gestellt werden muß, da sie beide Variablen beeinflussen und damit zu einer ScheinKorrelation führen kann 5 . Wir beschränken daher unsere weitere Analyse auf Soldaten, die mindestens ein Jahr, aber nicht mehr als zwei Jahre gedient haben und hoffen dabei auch den Einfluß einer anderen Variablen, die möglicherweise eine Scheinkorrelation erzeugen könnte, nämlich das unterschiedliche Lebensalter der verglichenen Ränge, zu reduzieren. Tatsächlich geht die Spanne von 2,8 Jahren auf 2,1 Jahr zurück. In Tabelle 3 sind die Daten nach drei Zeitintervallen aufgegliedert, dem Stand zu Ende des zweiten Dienstjahres, vor dem Eintritt in das Heer und die Veränderungen während der beiden Dienst4 ) S. A. Stoffer u. a., The American soldier (4 Bde.), Princeton 1949— 1950. Dieses Werk kann als ein Markstein der Methodenentwicklung bezeichnet werden. 5 ) Musterbeispiel: Je größer die Anzahl der Lösdimasdiinen, desto größer der Brandschaden; beide Variable sind Funktionen einer dritten, nämlich der Größe des Brandes.
4*
52
Methoden der Forschung
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Allgemeine E r w ä g u n g e n
53
jähre. Dies ist notwendig, weil die zukünftigen Offiziere ja schon vor dem Diensteintritt in höherem Maße verheiratet sein könnten. Die Analyse (II) zeigt allerdings, daß der tatsächlich bestehende Unterschied nicht als voll verläßlich anzusprechen ist (P >0,02)®. Sofern nur Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften verglichen werden, ergibt sich der größte Unterschied hinsichtlich des Standeswechsels während der Dienstzeit (III). Damit wird klar, daß die beim Ende des untersuchten Zeitabschnittes erreichte Differenzierung (I) aus den während der Dienstzeit bestehenden Verhältnissen zu erklären ist. Es könnte sich z. B. um die Entwicklung einer stärkeren Heiratsneigung im Zuge tatsächlicher oder als sicher erwarteter Beförderungen handeln. Diese Auffassung scheinen die Herausgeber des „American Soldier" zu vertreten. Eine Gegenhypothese, die ebenfalls aufgestellt werden könnte, stützt sich auf eine zusätzliche Variable, die sowohl Beförderung als auch Heiratslust begünstigen dürfte, nämlich die größere oder geringere Stabilität der betreffenden Individuen. Kendali und Lazarsfeld (in: Continuities in social research, hgb. v. P. F. Lazarsfeld und R. K. Merton, Glencoe 1950) glauben diese Interpretationsmöglichkeit nicht ausschließen zu können. Dem kann jedoch nicht beigepflichtet werden, da in diesem Falle ein wesentlicher Unterschied zwischen den. beiden Mannschaftsgruppen zu erwarten wäre; deren eine ist psychiatrisch unauffällig, während die andere neurotische Tendenzen zeigt. Die Analyse läßt jedoch erkennen, daß die Unterschiede in keiner der drei Phasen (am wenigsten in III) die Zufallsgrößen übersteigen7. 6) V e r w e n d e t w u r d e die C h i - Q u a d r a t - T e c h n i k . D i e e i n g e k l a m m e r t e n Z a h l e n in T a b e l l e 3 sind die U n a b h ä n g i g k e i t s w e r t e . In S p a l t e v i e r bez i e h t sich die e r s t e Zahl in der K l a m m e r a u f den V e r g l e i c h zwischen M a n n s c h a f t e n und D i e n s t g r a d e n , d i e z w e i t e a u f den d e r „ u n a u f f ä l l i g e n " mit den „ n e u r o t i s c h e n " M a n n s c h a f t e n . 7) Hinsichtlich i h r e r Richtung w i d e r s p r e c h e n d i e s e W e r t e der H y p o t h e s e , da d e r H e i r a t s p r o z e n t s a t z d e r „ N e u r o t i k e r " in a l l e n drei P h a s e n den d e r ü b r i g e n M a n n s c h a f t e n ü b e r t r i f f t ; d i e s e sind a l l e r d i n g s auch im Durchschnitt ä l t e r .
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Methoden der Forschung
Leider gestatten die vorliegenden Daten die Uberprüfung einer dritten Hypothese nicht. Die zukünftigen Offiziere hatten im Durchschnitt eine wesentlich höhere schulische Vorbildung als die anderen beiden Gruppen. Es läßt sich daher nicht ausschließen, daß u .U. dieser Faktor die beiden anderen Variablen (Beförderungs-Chance und Heiratsneigung) in eine Scheinkorrelation gezwungen haben könnte. Schließlich muß der heiratslustige Mann ja auch eine Partnerin finden, die seinen Antrag annimmt. Diese Annahmebereitschaft könnte aber sowohl durch das Ausmaß der Vorbildung (als mehr oder minder sichere Garantie eines Lebensstandard) als auch durch, erfolgte Beförderungen des anzunehmenden Mannes positiv beeinflußt werden. Mit einem M a l e verschiebt sich hier das ganze Problem von den Probanden der Studie zu anderen Personen, in diesem Falle deren weiblichen Partnern, über die wir in direkter Weise gar nichts wissen. Eine solche Problemwendung ist für sozialpsychologische Untersuchungen sehr typisch. Die einfache Frage, inwieweit nämlich der Heiratsüberschuß der Offziersgruppe auf das Bildungsdifferential zurückgeht, hätte sich selbstverständlich in recht müheloser Weise durch eine Zerlegung dieser Gruppe nach Bildungsstufen beantworten lassen. Das vorstehende Beispiel, in dem wir leider zu keinem bündigen Schluß gelangt sind, wurde relativ breit ausgeführt, da es zur Veranschaulichung gewisser Interpretationsoperationen dient, die sich bei der Auswertung sozialpsychologischer Daten fast immer als nötig erweisen. Einen sehr eleganten Ansatz zur Systematisierung dieser Operationen gibt Lazarsfeld (in der genannten Arbeit gemeinsam mit Kendali, sowie in: T h e language of social research, hgb. von P. F. Lazarsfeld und M. Rosenberg, Glencoe 1955). Die von ihm vorgeschlagene Strategie läßt sich in symbolischer Form wie folgt charakterisieren:
[ X Y ] = . [XY,t+] +
[ X Y , r ] + [Xt] [tY]
Die beobachtete Beziehung zwischen den beiden Variablen x und y, [ X Y ] , wird dabei versuchsweise durch einen
Einstellungsmessung
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Test-Faktor (t) interpretiert (in unserem Falle: x = militärischer Rang, y = Heiratsneigung, t = Beförderungschancen). [ X Y , t + ] und [ X Y , r ] sind die beiden Partialrelationen, die sich zwischen x und y ergeben, wenn das Material hinsichtlich der Variablen t in (mindestens zwei) Gruppen aufgespalten wird. [Xt] und [tY] sind die Beziehungen zwischen den beiden Ausgangsvariabein (einzeln betrachtet) und dem Test-Faktor. Von diesem Modell leitet Lazarsfeld drei Grundtypen der Analyse ab: a) Die Interpretation (Die Wirksamkeit von t fällt zeitlich zwischen x und y). b) Die Erklärung (Die Wirksamkeit von t geht x und y zeitlich voran). In diesen beiden Fällen gilt: [ X Y , t + ] und [ X Y , r ] = 0. c) Die Spezifikation (Entweder die Beziehung [Xt] oder [tY] geht gegen Null). Die relative Größe der Partialrelationen gibt dann Hinweise auf die Bedingungen, unter denen die Ausgangsrelation [ X Y ] mehr oder weniger stark in Erscheinung tritt. Bisher liegen nur sehr wenige Anwendungen dieses Analyse-Schemas vor, dieses selbst erscheint jedoch als sehr empfehlenswert . 2. Einstellungsmessung Stellungnahmen können direkt beobachtet werden, sie sind, sozusagen, historische Daten. Indem wir diese aber zu verstehen suchen, konstruieren wir auf Seiten des Individuums, dessen Gebaren und Sprechen wir registriert haben, Dispositionen, auf Grund deren sich bestimmte Stellungnahmen erwarten lassen. Wir deuten damit Stellungnahmen als den Ausdruck von Einstellungen. Zu diesen von uns konstruierten „Einstellungen" gelangen wir durch die mehr oder minder systematische Ermittlung der Stellungnahmen des Individuums zu Personen und Sachverhalten.
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Methoden der Forschung
Im freien Gespräch ergibt sich manche Gelegenheit zu Stellungnahmen; eine Auswahl solcher Gelegenheiten findet in der planmäßigen Exploration statt. Sowohl das freie Gespräch als auch das geplante Interview (die Ubergänge sind fließend) setzt eine soziale Situation voraus, an der mindestens zwei Personen beteiligt sind. Im Endergebnis ist somit auch die Persönlichkeit des Explorators (bzw. seine Einstellung zu den behandelten Gegenständen) in Rechnung zu stellen. Dieser Faktor spielt bereits in den Gang der Aussprache hinein (Rapport), er macht sich vielleicht noch stärker in der Schlußauswertung durch den Interviewer geltend. Sofern sich die Einstellung des Probanden wesentlich von der des Explorators unterscheiden sollte, dürfte dieser Unterschied im Resumé des Interviewers in der Regel nur in abgeschwächter Form in Erscheinung treten. Eine Übertreibung bzw. Verschärfung des Unterschiedes ist natürlich, auch möglich, doch dürfte dieser Fall im großen und ganzen selterner eintreten. Die diagnostische Valenz des Explorations-Gesprächs ist zur Zeit umstritten. Sehr viele Psychologen und Psychiater „schwören" auf die Aussprache, diese stelle das „Rückgrat" einer jeden Diagnose dar (Simoneit, Wellek). Objektiv durchgeführte Untersuchungen von Kelley und Fiske (1951) sowie von Holt und Luborsky (Bull. M enninger Clin. 16, 1952) haben für die Exploration erschreckend niedrige Valenz-Koeffizienten ergeben. Eysenk (The scientific study of personality, London 1952) weist darauf hin, daß die Aufgabe der laufenden Auswertung des Gesprächs durch den Explorator die menschliche Leistungsfähigkeit überfordern könne. Es ist jedenfalls nicht so, daß die Lebensnähe einer Methode und das oftmals berichtete Zufriedenheitserlebnis des Mannes, der sie handhabt, allein schon den wissenschaftlichen Wert dieser Methode verbürgen. Sollte Eysenck recht haben, dann besteht eine mögliche Erleichterung der Aufgabe in der Zugrundelegung eines Frageschemas, das im Gang der Exploration ausgefüllt wird. Damit sind wir aber beim „Fragebogen" (Question-
Einstellungsmessung
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naire) angelangt. Dieses Instrument wird vielfach — wie mir scheint zu Unrecht — belächelt (es- sei „seelenlos" — besäße es aber eine Seele, dann wäre es kein Instrument). Nach allen vorliegenden Erfahrungen besitzt sowohl der vom Probanden selbst ausgefüllte, Fragebogen als auch der mit ihm gemeinsam durch den Explorator ausgefüllte eine höhere diagnostische Valenz als die freie Aussprache. Fragebogen lassen sich auch im voraus sorgfältiger planen als freie Explorationen. Zum Unterschied von der psychologischen Charakterdiagnose hat es die sozialpsychologische Einstellungsuntersuchung mit einer engeren Problemdarstellung zu tun; der Forscher mag z. B. an der Einstellung des Probanden zu einer politischen Tagesfrage interessiert sein. Er wird sich in diesem Falle wohl kaum darum bemühen, die etwa vorhandenen Spannungen zwischen dem Probanden und dessen Vater zu erfassen, obwohl diese selbstverständlich am Zustandekommen einer bestimmten Einstellung beteiligt sein können. Der Forscher wird aber nach dieser Verzweigung des Themas erst dann eigens Ausschau halten, wenn ihn seine Hypothese dazu veranlaßt. Daß er sich dabei sozusagen selbst mit Scheuklappen ausstattet, läßt sich im Hinblick auf die notwendige Entlastung seiner Rolle in der Aussprache rechtfertigen. Der am schärfsten auf einen bestimmten Sachverhalt eingeengte Typus des Fragebogens wird durch die sog. „Einstellungsskala" repräsentiert. Hier geht es dem Untersucher nur um die Bewertung der Richtung (dafür oder dagegen) und des Grades einer bestimmten Einstellung (z. B. zur Programmgestaltung des Fernsehdienstes). Heute schon ein wenig veraltet sind die ersten drei systematischen Ansätze zur Konstruktion von Einstellungs-Skalen. a) Die soziale Distanz-Skala von Bogardus, bei der sich die Einstellung des Probanden zu einer bestimmten Menschengruppe (Berufsgruppe, Minorität, Nation) nach dem Kontakverhältnis bemißt, das er mit Angehörigen dieser Gruppe einzugehen bereit ist. Tabelle 4 zeigt die sieben
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Methoden der Forschung cu u :3 H
in rt z 2 § 3 pq
u ~ u 3
oj Q -a c c W
c 3 J3 -Q
rt
C o ¡4
c. Tatsächlich sprechen wir aber nicht in Lauten sondern in Silben. Für 4500 verschiedene (zur Auswahl stehende) Silben, von denen 5 pro Sekunde gesprochen werden, erhalten wir: H = log2 4500 = 60,8 bit. Da aber die Silben mit ungleicher Häufigkeit verwendet werden, gelangen wir zu H = 4 6 bit (pro Sekunde); Red. = 1 —
= 30 %>.
Setzt man die gleiche Überlegung für Worte (22 000 verschiedene Zeichen, 3 Worte pro Sekunde) fort — H = 3 log2 22 000 = 43,2 bit. — und stellt man deren ungleiche Häufigkeit in Rechnung, dann ergibt sich: H = 32 bit (pro Sekunde); Red. = 5 3 % . Kalkuliert' man schließlich die grammatikalischen Restriktionen des Wortgebrauches in Sätzen ein, so ergibt sich: H = 8 bit (pro Sekunde); Red. = 88 °/o. Wir benutzen somit nur etwa 12°/o der Kapazität unseren Phonemsystems. Oder anders ausgedrückt: die englische Sprache — und etwas analoges gilt von allen Sprachen — ist so konstruiert, daß sie von dem zur Verfügung stehenden Zeichensystem einen Gebrauch macht, der weit unterhalb des möglichen Maximums liegt. Wahrscheinlich handelt es sich hier aber um ein Optimum im Hinblick auf die Sicherung des Verständnisses (Redundanz erlaubt die Korrektur mißverstandener Zeichen auf Grund der stochastischen Abhängigkeit der Einzelzeichen in der Zeichenfolge) und wohl auch hinsichtlich von Leistungen über längere Zeitspannen. Experimentelle Befunde legen den Schluß nahe, daß wir über längere Zeitspannen hinaus kaum mehr als im Durchschnitt 10 zweiwertige Entscheidungen pro Sekunde fällen können ( H = 10 bit sek - *). Wahrscheinlich handelt es sich hier um eine spezifische Funktionsbedingung des menschlichen Zentralnetzes. Dieser kurze Ausflug in das ungeheuer interessante Gebiet der Informationstheorie war zum Verständnis der aus
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Theoreme der Psychologie
der Funktionsweise des menschlichen Zentralnetzes ableitbaren Folgerungen erforderlich, weil: a) jedes vom Menschen gebrauchte Kategoriensystem hochgradige Redundanz besitzt; b) die menschlichen Kategorisierungsprozesse vorwiegend binären Charakter haben. Man denke etwa an die klassischen Tafeln der Gegensätze, die zweiwertige klassische Logik („tertium non datur"), die polare Definition der Phonemene14, die Einteilung zahlreicher PrimtivGruppen in „Hälften", die sog. „moieties", das duale Motiv in Mythos und Weltanschauung, sowie an die Beliebtheit von Typen-Dichotomien in der Menschenschilderung. Als Prototyp kommt hier die Tatsache in Frage, daß ein Element des Zentralnetzes, ein Neuron, nach dem Allesoder-Nichts-Gesetz durch einen zugeleiteten Impuls entweder aktiviert wird oder nicht. In schematischer Weise läßt sich nunmehr auch die Kategorienvereinfachung darstellen, deren sich der „Aberglaube" oder auch der nach Stereotypen Urteilende bedient. Nehmen wir an, unsere Aufgabe bestehe darin, aus acht Kandidaten (vier davon seien Neger und vier „Weiße") einen gescheiten und fleißigen Arbeiter auszusuchen. Wir haben daher die acht Kandidaten bezüglich zweier Eigenschaften (Intelligenz und Fleiß) zu überprüfen, d.h. wir haben 16 zweiwertige Fragen 15 zu beantworten: H = 16 log; 2 = 16. Der Voreingenommene wird aber aus dem Stereotyp „des Negers" folgern, daß dieser nur ganz ausnahmsweise gescheit bzw. fleißig sei (z.B.: pNg = p Nf = 0,10). Zu seiner Entscheidung bedarf es daher nur eines Informationswertes von H = . 8 (0,50 log2 0,50 + 0,50 log2 0,50) + 8 (0,10 log2 0,10 + 0,90 log2 0,90) =
11,8; Red. =
1 + v/^ = lo.U
26°/». Sein
14) Vgl. R. Jakobson, C. C. Fant u. M. Halle, Preliminaries to speech analysis. Mass. Inst, of Technology, 1952, 1955. 15 ) Dabei sei angenommen, daß die Wahrscheinlichkeit eines Negers, gescheit (bzw. fleißig) zu sein (p Ng. bzw. p N^), ebenso groß sei wie die Wahrscheinlichkeit eines Weißen ( p W - bzw. p W . = 0,50).
Entscheidung, Information und Lasten
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Stereotyp verringert die Entscheidungslast um mehr als ein Viertel; hätte er sich ein noch stärkeres Stereotyp zugelegt (pN g = pNf = 0,00), dann könnte er sogar mit einer Redundanz von 50 °/o operieren. D a er, wie wir annehmen, niemals einen Neger einstellt, kann er auch die Unrichtigkeit seines Stereotyps gar nicht erkennen. Das Verfahren ist somit völlig „sicher". Im vorstehenden Beispiel könnte man auch an einen zwar nicht im rassischen Sinne voreingenommenen d a f ü r aber im psychologischen Sinne „abergläubischen" Beurteiler denken, der von der Annahme ausgeht, d a ß intelligente Menschen auch zugleich fleißig seien. Er benimmt sich daher so, als ob diese beiden Eigenschaften im Ausmaße von rgf = 1,00 korrelierten. Für ihn reduziert sich der zur Auswahl notwendige Informationsbestand auf H = 8 log2 2 = 8; abermals eine 50°/VEntlastung. Dabei kommt uns die „abergläubische" Maxime der Offiziersanwärter-Auswahl in den Sinn, daß sich zum militärischen Führer eigne, wer einem „gerade in die Augen schauen" könne. Die Verlockung zur Annahme solcher Schein-Anzeichen wächst natürlich mit der Schwierigkeit der zu beantwortenden Frage. Die Beliebtheit typologischer O r d nungen läßt sich wohl ebenfalls aus dem Entlastungsprinzip erklären. Im „Idealfall" engt sich dabei die bunte Mannigfaltigkeit des Mensch-Seins auf eine schlichte Dichotomie (introvertiert: extravertiert; ganzheitlich: analytisch, usw.) ein. Charakter-diagnostische Fragen lassen sich nunmehr mit dem sehr geringen Informationswert von H = 1.00 beantworten. Wie schön und beruhigend! Aus humanitären sowohl als aus sachlichen Gründen wird man diese abergläubischen bzw. voreingenommenen und voreiligen Kategorienvereinfachungen zurückweisen, man darf sich aber nicht darüber täuschen, daß in die meisten Entscheidungssituationen unseres Lebens stereotypische Anzeichen eingehen, deren Verläßlichkeit wir (ohne Prüfung) meist überbewerten, so daß wir tatsächlich fast immer, mit weniger Informationen auskommen zu können glauben, als zur gerechten Entscheidung einer
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Theoreme der Psychologie
Frage erforderlich wäre. Auf der Gegenseite stehen allerdings die „Kosten" (Zeitbedarf und Mühe), die zur H e r beischaffung der notwendigen Information aufgewandt werden müßten 16 . Diese Kosten wadisen in der Regel mit der Größe der Information. Setzt man Kosten und Lasten (L) in die Beziehung: L = f (H), dann wird deutlich, in welchem Sinne die Verwendung von Stereotypen und Schein-Anzeichen entlastet. Offenbar ist hier mit einem Extremal-Problem zu rechnen, da in jedem Einzelfall die Sorgfältigkeit der Entscheidung den Lasten proportional ist. Sollten die Lasten zudem schneller anwachsen als H , dann ergibt sich ein H o p ti m U m < H m a ] £ l m u m , bzw. eine Redundanz, die größer als Null ist. Im Modellfall der Umgangsprache gilt dies zweifelsohne in sehr hohem Maße. Wir könnten uns mit Hilfe einer Reihe gleich-häufiger, stochastisch unabhängiger Laute unterhalten, doch verlangte dieses Unternehmen ein solches Maß an Konzentration, daß wir es bald wieder aufgeben würden. Ein weniger extremes Beispiel gibt der Fall einer Unterhaltung in einem lärmerfüllten Umfeld, das den Empfang einzelner Redeteile unmöglich macht und das damit die stochastische Struktur der Rede selbst abschwächt. Audi hier gibt man das Gespräch bald auf. Ein hypothetisches Analogon zum Fall der Sprache zeigt Abbildung 8. Hier nehmen die Lasten stärker zu als die mit ihnen erkaufte Information: L => 0,50 + 0,20 H 1 ' 5 2 . Der Quotient — ,
nach dem sich die „Rentabilität" des
Verfahrens bemißt, erreicht sein Maximum bei Informationswerten zwischen 5 und 8 bit. Stellt sich das Bemühen somit auf maximale Rentabilität allein ein, so wird es im vorliegenden Falle zu einem sehr vergröberten (u. U. „abergläubischen" oder voreingenommenen) Auswahlverfahren kommen. Das Ergebnis entspräche sodann einer Redundanz von 80 °/o bis 90 %>. 16 ) Im Laboratoriumsexperiment (vgl. W . E. Hick, Quart. J. exp. Psychol., 4, 1952) läßt sidi zeigen, daß z. B. die zur Entscheidung erforderliche Zeit mit dem W e r t von H linear zunimmt.
Entscheidung, Information und Lasten
L 50-
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(L) Jnformation(H)
10 Abb. 8.
20
30
40
50
60
Das Verhältnis zwischen Information, (Lasten) und Rentabilität
70
80
Beschaffungskosten
Diese Überlegungen sind im Auge zu behalten, wenn neuerdings (L. Festinger, Nebraska Symposium 1954; H. W. Nissen, ebenda; H. F. Harlow, Nebraska Symposium 1953, und schon R. S. Woodworth, Am. J. Psychol., 60, 1947) Menschen und Tieren ein „Wissenstrieb" („drive to know, to hold correct opinions, to perceive") zugeschrieben wird. Diese Tendenz müssen wir wohl als auf eine kategorial vereinfachte Repräsentation des Ereignisstromes gerichtet verstehen. Paradoxer Weise ist nämlich das Scheinwissen (die Überschätzung stochastischer Abhängigkeiten) zufolge seiner Übersichtlichkeit und Geschlossenheit ganz besonders überzeugend. Das Unbehagen des Laien in den Wissenschaften und seine Freude an der Populärwissenschaft reflektieren diese Situation. Dieser Sachverhalt weist uns zugleich aber auf eine Strategie hin, mit Hilfe deren eine Menschengruppe als ganze sowohl einen hohen Wert von H als auch eine gün9
Hofstätter,
Sozialpsychologie
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Theoreme der Psychologie
stige Rentabilität (-JJ- = max.) erzielen kann. Dies geschieht durch Arbeitsteilung. Eine kleine Anzahl von Spezialisten entsagt in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich der Tendenz zur „abergläubischen" Vereinfachung, während jeder dieser Spezialisten außerhalb seines Faches ihr weitgehend huldigt. Diese Begriffsbestimmung gilt selbst da, wo der Gegenstand der Spezialisierung (dem Außenstehenden) als ein „Aberglaube" erscheint (z. B. im Falle des Medizinmannes); auch hier stellt sich mit der Spezialisierung eine Komplizierung des gebietseigenen Kategoriensystems (bzw. eine Elaboration des Rituals) ein. Eines zweiten Grundes für diese Entwicklungstendenz wurden wir oben bereits ansichtig (S. 118), nämlich beim Zirpen der Grille, das angeblich die Wirksamkeit des NarbenZeremoniells beeinträchtigt. W o eine sachlich nicht begründbare Koinzidenzformel einmal angenommen wurde, bedarf es immer neuer Zusatzannahmen (und ihnen entsprechender Prozeduren), um die scheinbaren Ausnahmefälle mit der Theorie zu versöhnen. 10. Bezugspunkte von Beurteilungen Ein von D. M. Johnson (J. exp. Psychol., 39, 1949) durchgeführtes Experiment illustriert einen sehr weithin gültigen Sachverhalt. Die Vpn (Studenten) wurden dazu aufgefordert, Töne als entweder „hoch" oder „tief" zu beurteilen. Aus den so gewonnenen Daten läßt sich die Grenze errechnen, d. h. die kritische Tonhöhe, oberhalb deren das Attribut „hoch", unterhalb deren das Attribut „tief" bevorzugt wird. Mit sehr guter Annäherung und im Einklang mit Techner's Gesetz entsprechen diese Grenzen in allen Versuchsreihen dem geometrischen Mittel (GM) der Vergleichsgrößen (x): log GM = ° n In schematischer Weise veranschaulicht dies Abbildung 9; die vertikalen Linien bezeichnen dabei die Variationsweite
131
Bezugspunkte von Beurteilungen 8192
4096-
T 3 3"
C
2018-
3" aber verringern. Während das Einkommen des Inhabers von Rangplatz 1 von 10 Produktionseinheiten auf etwa 26 stiege, fiele das des ärmsten Individuums von einer Produktionseinheit auf 0.26. Eine solche Maßnahme dürfte sich aber selbst mit diktatorischen Mitteln k a u m durchführen lassen. Es scheint allerdings, daß K. Marx (1867) bei seiner „Verelendungstheorie" der Massen an eine solche Entwicklung dachte.
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Theoreme der Gruppendynamik
von Ranggradienten
Die im Wirtschaftsleben tatsächlich vorkommenden Schwankungen von p halten sich daher auch in wesentlich bescheideneren Grenzen (z. B. in den U.S.A. seit dem 1. Weltkrieg zwischen p = 0.53 und p = 0.75), wobei hohe p-Werte nur zu Zeiten besonderer Prosperität (oder besonderer Inflation) gefunden werden, d. h. wenn entweder das Produktionsvolumen selbst oder die Zahl der Anteilscheine zunimmt. Es sei aber daran erinnert, daß das „kommunistische Manifest" (1847) aus dem englischen Wirtschaftssystem einer Periode stammt, in der im Verhältnis zum tatsächlichen Produktionsvolumen ein zu steiler Ranggradient (p = • 0.67) bestand. Das Ausmaß, in dem das meistbegünstigte Individuum
Ungleichheit und Rollenspezifizierung
177
ü b e r d e n D u r c h s c h n i t t h e r a u s r a g e n k a n n , w i r d durch drei im I n t e r d e p e n d e n z v e r h ä l t n i s stehende V a r i a b l e b e s t i m m t : a) D a s G e s a m t v o l u m e n d e r V e r t e i l u n g s - G ü t e r ; b) D a s G e f ä l l e des R a n g g r a d i e n t e n ; c) D i e Festigkeit d e r O r g a n i s a t i o n , d i e bei gleichbleibendem Volumen mit zunehmendem Gefälle stärkeren Belastungen ausgesetzt ist. Diese Ü b e r l e g u n g e n lassen sich unschwer auf d e n h a r m loseren Fall der D i s k u s s i o n s g r u p p e n v o n Bales ü b e r t r a g e n . D e r W e r t v o n p liegt hier (vgl. S. 141) bei 1.00. Risse d e r a k t i v s t e P a r t n e r noch m e h r v o n d e r G e s a m t u n t e r h a l t u n g a n sich (d. h. m e h r als 4 3 °/o d e r k o m m u n i k a t i v e n A k t e , vgl. T a b e l l e 21), d a n n m ü ß t e n bei k o n s t a n t g e h a l t e n e r G e s a m t a n z a h l d e r k o m m u n i k a t i v e n A k t e die a m w e n i g sten a k t i v e n P a r t n e r ( R a n g p l ä t z e 5 u n d 6) gänzlich v e r s t u m m e n . Es l ä ß t sich v o r a u s s e h e n , d a ß in diesem F a l l e die G r u p p e b a l d zerfiele, w ü r d e sie nicht v o n a u ß e n h e r ( d u r c h d e n Versuchsleiter) z u s a m m e n g e h a l t e n . Zusätzlich l ä ß t sich n u n die H y p o t h e s e f o r m u l i e r e n , d a ß die R o l l e n d i v e r g e n z (d. h. die geringe Beliebtheit des a n e r k a n n t T ü c h t i g e n ) u m s o deutlicher in Erscheinung t r e t e n w i r d , je steiler der in einer G r u p p e bestehende R a n g g r a d i e n t ist 6 . F ü r d e n Fall d e r F a m i l i e m a g d a h e r gelten: d a ß d i e d i f f e r e n t i e l l e B e w e r t u n g d e r E l t e r n durch d e n S o h n ( V a t e r = a m t ü c h t i g s t e n ; M u t t e r = a m liebsten), d e r sog. O e d i p u s k o n f l i k t , d a n n besonders scharfe F o r m e n a n n e h m e n d ü r f t e , w e n n die T ü c h t i g k e i t s r o l l e des V a t e r s sehr s t a r k h e r v o r g e h o b e n w i r d . K l u g e V ä t e r stellen desh a l b „ihr Licht u n t e r d e n Scheffel" 7 . 6 ) Eine Untersudiung in Ferienlagern (R. Lippitt, N. Polansky, F. Redl u. S. Rosen, Hum. Rel., 5, 1952) ergab eine Durchschnittskorrelation von r = 0.72 zwisdien Tüchtigkeitsbeurteilung und Beliebtheit. Daß hier sich keine Rollendivergenz einstellte, hängt wohl mit dem geringen Gefälle des Ranggradienten zusammen. Die prestige-reichsten Teilnehmer (Jugendliche zwisdien 11 und 15 Jahren) erhielten bloß zweimal so viele Stimmen (hinsiditlidi Tüchtigkeit) als die prestige-ärmsten (N. Polansky, R. Lippitt u. F. Redl, Hum. Rel., 3, 1950). 7 ) Mit der Absdiwädiung der väterlichen Tüditigkeitsrolle in den zeitgenössischen U.S.A. geht eine Entspannung der sog. Oedipussituation einher. In amerikanischen Analysen zeigt sich dieser .Komplex" in ungleich milderer Form als im Originalmaterial Freud's.
12 Hofstätter, Sozialpsydiologie
178
Theoreme der Gruppendynamik
Die N u t z a n w e n d u n g dieser Überlegungen auf das V e r hältnis zwischen N a t i o n e n m ü ß t e w o h l d a h i n lauten, d a ß (im stereotypischen Sinne) als besonders „tüchtig" gekennzeichnete Mitglieder d e r V ö l k e r f a m i l i e m i t w e n i g Beliebtheit zu rechnen haben. M a n h a t dies in Deutschland sehr schmerzlich e r f a h r e n ; aktueller ist z. Zt. der amerikanische Versuch, das eigene Stereotyp auf den Tüchtigkeits-Nenner festzulegen, dessen m a n aus sehr viel Filmen aber auch in dem (an sich gut-gemeinten) P r o g r a m m zur technischen U n t e r s t ü t z u n g „unterentwickelter L ä n d e r " ansichtig w i r d . M a n g e h t w o h l nicht fehl, m a n die der Beliebtheit „des A m e r i k a n e r s " sehr abträglichen Konsequenzen dieses U n ternehmens voraussagt. Diesen versucht allerdings die Einrichtung des „Peace-Corps" entgegenzuwirken; die T e n denz zielt auf V e r s t ä r k u n g des K o n t a k t s u n d d a m i t der S y m p a t h i e (vgl. A b b . 17) ab. Die P r o b l e m a t i k der Führerrolle (in kleineren G r u p p e n oder in nationalen Gebilden) erhellt aus den vorstehenden Betrachtungen in sehr deutlicher Weise: Es h a n d e l t sich hier u m das klassische D i l e m m a v o n a n e r k a n n t e r Tüchtigkeit einerseits u n d Beliebtheit andererseits. E t w a dieselbe K o n s t i t u t i o n des Problems ergibt sich aus Überlegungen, die im wesentlichen auf Freud'sches G e d a n k e n g u t zurückgehen: D e r Führer m u ß sich einerseits genügend v o n der übrigen G r u p p e unterscheiden, d a m i t deren Mitglieder ihre Machtwünscne auf ihn projizieren können. E r darf sich andererseits v o n ihr nicht zu stark unterscheiden, d a ansonsten die emotionale Identifikation des Gefolgsmannes mit dem Führer nicht stattfindet. Bis vor k u r z e m h a t die psychologische Forschung im wesentlichen nach den U n t e r scheidungsmerkmalen zwischen F ü h r e r n und Gefolgsmänn e r n gesucht, u m auf diese eventuell eine M e t h o d e der Führerauslese zu gründen. Aus den sehr bescheidenen E r folgen, die diese Suche einbrachte, l ä ß t sich folgern, d a ß das gruppcndynamische F a k t u m des Vorliegens v o n U n terschieden wichtiger ist als die spezifische E i g e n a r t dieser Unterschiede.
Gruppengröße
179
Eine analoge Überlegung ist am Fußende des Ranggradienten notwendig, d. h. hinsichtlich der Rolle und Behandlung mißliebiger Minoritäten. Aussichtsreicher als die bisher bearbeiteten Hypothesen (anlagemäßige Inferiorität, Agressionsverschiebung auf Seiten der Minoritätsangehörigen, der Sündenbock, autoritäre Charakterstruktur auf Seiten der Majoritätsangehörigen usw.) ist wohl die Einsicht, daß der Angehörige einer zahlenmäßig schwachen Minorität Besonderheiten (in Farbe, Gesichtsform, Sprachakzent usw.) zeigt, die ihm an sich einen Vorsprung geben, dank dessen er als ein Projektionsobjekt in Frage kommt. Sofern die entsprechende Minorität klein genug ist, dürfte diese Entwicklung auch tatsächlich eintreten; u. U. kann es so zur Entstehung einer „Elite" kommen. Sie stellte in diesem Falle (zahlenmäßig schwache Minorität) auch keine Bedrohung für die angestammte Majorität dar, da das Gefälle des Ranggradienten ziemlich unverändert bliebe. Zahlenmäßig starke Minoritäten werden hingegen als bedrohlich empfunden. Die gegen sie zum Einsatz gebrachte Strategie bedient sich einer extrem scharfen Abhebung des Bildes der Minorität vom Autostereotyp der Majorität; das geht u. U. bis zur Negation des Menschentums schlechthin (z. B. „Untermenschen")) wobei bisweilen sogar deszendenz-theoretische Annahmen („affenartig") eingeführt werden. Die Strategie zielt auf eine Verhinderung von Identifikationen ab. Im Effekt ergibt sich aus solchen böswilligen Heterostereotypen eine Vergrößerung der sozialen Distanz, demgemäß eine Verringerung der Kontaktdichte (z. B. Abkapselung in einem Ghetto) und das Umschlagen von Sympathie in Antipathie bzw. sogar offenen Haß 8 . Die Dynamik der Elitenrollen einerseits und der Minoritätsrollen andererseits läßt sich aus der Interdependenz 8) Sehr deutlich zeigt sich das zur Zeit in den. amerikanischen Großstädten, deren Neger-Prozentsätze stark zunehmen, weil die wohlhabendere weiße Bevölkerung mit Vorliebe in die nicht eingemeindeten Randsiedlungen auszieht. In der Bundeshauptstadt leben heute schon über 60 °/o Neger; für das Jahrzehnt zwischen 1980 und 1990 erwartet man, daß von den 10 größten Städten des Landes mindestens sieben (Baltimore, Chicago, Cleveland, Detroit, Philadelphia, St. Louis und Washington D.C.) eine Negermajorität aufweisen werden. 12«
180
Theoreme der Gruppendynamik
Abb. 17.
Die Interdependenz von Kontakt 'und Sympathie.
von K o n t a k t und Sympathie ableiten, wenn man die W i r kung der Projektion als distanzierend und die der Identifikation als distanzverringernd a u f f a ß t (Abb. 17). Die positive E n t w i c k l u n g (a-ß-f-ö) setzt voraus, daß jewiels die I n d e n t i f i k a t i o n stärker vereinigt als die P r o j e k t i o n t r e n n t . K o m m t es jedoch zu einer Anti-Identifikation, d. h. zu einer Gleichsetzung der Auffallenden mit dem „Bösen", dann v e r l ä u f t der Prozeß (a - ß - y' - ö°) in negativer Richtung. Auf diese Weise k a n n man von mißliebigen Minoritäten als von „verhinderten Eliten" ( H o f s t ä t t e r , 1954, sowie Kölner Z. f. Soziol.u. Sozialpsydiol., 14, 1962) sprechen". Z u fragen wäre, inwiefern nicht Gesellschaften gerade dann stark zur Verteufelung von Minoritäten neigen, wenn sie sich in besonderem M a ß e der Glorifizierung von Einzelpersonen („Führer") oder Gruppen (Eliten) hingeben. Daraus könnte der o f t behauptete Zusammenhang 9 ) Sollte eine verfolgte Minorität in der Lage sein, propagandistische Gegenmaßnahmen zu ergreifen, so dürften diese am ehesten erfolgreich sein, wenn in ihnen die schlichte „Menschlichkeit* der Minoritätsangehörigen betont und damit die Identifikation erleichtert wird. Hinweise auf das ihnen zugefügte Unrecht sind hingegen •— so berechtigt sie auch sind — nicht ungefährlich, weil sie eine starke kognitive Dissonanz (vgl. S. 135) auf seiten der Unterdrücker herbeiführen. Als eine unkluge Minoritätsstrategie erschiene wohl auch die Hervorhebung der besonderen Tüchtigkeit vieler Angehöriger dieser Minorität.
Gruppengröße
181
zwischen autoritärer Einstellung und Anti-Minoritätshaltungen resultieren. Historische Epochen, in denen diese Doppelbewegung eintritt, scheinen durch ein exzeptionell hohes Niveau der allgemeinen Angst (Arbeitslosigkeit, Besorgnisse wegen des Kriegsausganges und wohl auch die schismatische Bedrohung traditioneller Selbstverständlichkeiten) charakterisiert zu sein. In einem solchen Rahmen stellt sich leicht die Tendenz zur Beladung eines „Sündenbocks" mit aller Schuld ein. 4. Gruppengröße Die oben aufgestellte Beziehung: p g = 1 — qi n besagt, daß mit zunehmender Größe (n) die Erfolgsaussichten der Gruppe (p g ) in negativ beschleunigter Weise zunehmen. Diese Voraussage bestätigt sich tatsächlich (J. R. Gibb, Am. Psychol., 6, 1951) sofern es sich nämlich um relativ kleine Gruppen ( n < 1 0 0 ) handelt. Indem n aber weiter anwächst, wird die Erfüllung der Postulate (a) und (ß) schwieriger; es bedarf daher organisatorischer Maßnahmen, die einmal die Unabhängigkeit der Individuen (innerhalb gewisser Grenzen) garantieren und die andererseits für die Annahme der von Einzelindividuen gefundenen Lösungen sorgen. Offenbar geht es hier um ein Kompromiß, da im Rahmen einer Organisation ein Einzelindividuum nicht völlig unabhängig sein kann. Für diese Bedingungstatsache ist der Anarchismus aller Zeiten blind gewesen. Die Schaffung einer Organisation ist auch darum erforderlich, weil mit zunehmendem n das Gefälle der Ranggradienten eine Tendenz zu größerer Steilheit zeigt (so z. B. schon in den Diskussionsgruppen von Bales). Gruppengröße ist somit Vorteil und Gefahr (für den Zusammenhalt) in einem. Dies ergibt sich auch aus den Untersuchungen von J. K. Hempbill und C. M. Westie (J. Psychol., 29, 1950) an 200 Gruppen verschiedenster Art (die kleinste Gruppe — n = 6 — war eine Forschungsgemeinschaft, die größte — n = 27 000 — eine ganze Universität). Das Merkmal Gruppengröße korreliert negativ (r =
182
Theoreme der Gruppendynamik
— 0.46) mit der „Flexibilität" des Verhaltens der Mitglieder (d. h. deren Uneingeschränktheit durch organisatorische Regulationen) und ebenfalls negativ (r = —0,54) mit der „Stabilität" der Gruppe (d. h. der Seltenheit von Umorganisationen). Ein ähnliches Bild ergeben die faktorenanalytischen Untersuchungen von R.B.Cattell (J. abn. soc. Psychol., 44, 1949) und Hof stätter (J. Psychol., 32, 1951) an Nationen bzw. an den Staaten der U.S.A. Cattell findet z. B. in seinem Größen-Faktor u. a. die folgenden Variablen, „viele politische Morde" und „viele Aufstände und Rebellionen". Ältere Einsichten in die Bedeutsamkeit der Gruppengröße finden sich in der „Soziologie" G. Simmel's (1908); eine gute Darstellung des noch keineswegs befriedigenden Standes der empirischen Forschung auf diesem Gebiet bietet das Sammelreferat von E. J. Thomas und C. F.Fink (Psychol. Bull., 60, 1963). Entsprechend unseren beiden Postulaten finden wir in allen Organisationsformen zwei in personaler Hinsicht
Abb. 18. Die Abhängigkeit der Größe des Verwaltungs-Apparates (V) und des Repräsentations-Apparates (R) von der Bevölkerungsstärke (P) (doppel-logarithmische Darstellung).
Gruppengröße
183
von einander meist deutlich abgehobene Strukturen. Deren einer (V) geht es um die arbeitsteilige Regulation des individuellen Verhaltens, sie sei als Verwaltungsapparat (z. B. Beamtenschaft) bezeichnet; die zweite (R) hat es mit der Repräsentation des Individuums (z. B. durch Abgeordnete) zu tun; ihr obliegt — im Idealfall — die Wahrnehmung des Postulates (a) d. h. dafür Sorge zu tragen, daß die Unabhängigkeit des Individuums (dessen „Recht") so weit als möglich gewahrt bleibe. Die Größe der organisatorischen Strukturen (d. h. der Logarithmus ihrer Mitgliederstärke) ist eine lineare Funktion des Logarithmus der Gruppengröße P (Bevölkerung einer Nation). Abbildung 18 stützt sich f ü r R auf die von S. C. Dodd (Rev. Franc. Sei. Pol., 1953) beigebrachten Daten (für 57 Mitglieder der U N O im Jahre 1950) und für V auf eine eigene Untersuchung des Verfassers (1954) 10 . Die entsprechenden Regressionsgleichungen lauten: log V = —2.512 T 1.134 log P ( + 0.358) log R = — 1.083 + 0.475 log P ( + 0.211) Ihr Schnittpunkt liegt bei: log P = 2.168; P = 147; und: log R =--= log V = — 0.053; R = V = 0.89. Daraus ergibt sich, daß der erste Organisator („Amtsträger") in Gruppen zu erwarten ist, deren Größe den Betrag von n = 150 überschreitet. Tatsächlich haben die von einem Häuptling oder Stammesältesten geführten Primitivgrup10 ) Die Korrelation zwischen log P und log V beträgt r = 0.87, die zwischen log P und log R beläuft sich auf r = 0.84. Dodd hat das von ihm gesammelte Material leider nur hinsichtlich der Durchschnittswerte von log R und log P untersucht. Da diese im Verhältnis 1 : 3 stehen, spricht er (fälschlich) von einem „Kubik-Wurzel-Gesetz". Der Regressionskoeffizient liegt aber sehr nahe an 0.5 (und nicht 0.33), so daß ein Quadrat-Wurzel-Gesetz den Daten besser entspricht. Überraschenderweise wurde ein solches Gesetz bereits von J. J . Rousseau {Contrat social, 1762; 111,1) postuliert. Die formale Parallele zwischen der hier behandelten Beziehung und der zwischen Gehirngewicht und Körpergewicht vgl. p. 111) fällt auf, dies umsomehr als der Dubois'sche Exponent (r =0.56) dem hier gefundenen Wert von 0.48 sehr nahe kommt. Sollte man das Gehirn daher vielleicht eher als einen Repräsentationsapparat denn als einen Verwaltungsapparat auffassen? Inwieweit eine solche Formulierung über das Spiel mit Analogien hinausgeht, vermag ich im Augenblick nicht zu entscheiden.
184
Theoreme der Gruppendynamik
pen in der Regel ungefähr diese Größe 11 . Die Ausführungen zum vorstehenden Theorem legen jedoch die Vermutung nahe, daß auch solche Klein-Verbände ein duales Verwaltungssystem besitzen (z. B. Häuptling : Medizinmann), da sich die V-Rolle („Tüchtigkeit") wohl kaum auf die Dauer mit der R-Rolle („Beliebtheit") vereinigen läßt. Wir finden diesen Dualismus noch in nationalen Großverbänden, in denen die Verwaltungsträger ernannt, die Repräsentanten aber gewählt werden; wir finden zugleich, daß zumindest die Verwaltungsträger oftmals sehr spärlich, mit Sympathie bedacht werden („Bureaukratie", „Amtsschimmel", „red tape" usw.). Die aus dem hohen Mittelalter stammende Doktrin von den „beiden Schwertern" — König : Kirche — mag hier ebenfalls herangezogen werden. Mit zunehmender Populationsstärke (P) ergibt sich aus unseren beiden Gleichungen eine sehr gewichtige Folgerung: Der Repräsentationsgrad des Einzelindividuums (
) nimmt ab, während die auf den Kopf der BevölV kerung entfallende Verwaltungslast ( - p — ) zunimmt: =
0.083
• P 0.525.
=
0.003
• P0134.
Die Problematik des Großverbandes wird uns durch diese beiden Beziehungen sehr eindringlich vor Augen geführt: Das Postulat (a), die individuelle Unabhängigkeit, erscheint umso weniger gewährleistet, je größer die Population ist. Die Erfüllung des Postulates (/?), die arbeitsteilige Zusammenfassung der Individualleistungen, führt hingegen zu immer größeren Verwaltungslasten. Diese Situation müßte wohl als die eines ausweglosen Zwanges („Unbehagen in der Kultur") empfunden werden, stünde zu ihrer Bewältigung nicht das Mittel der " ) Vgl. C. Wissler, Introduction to social anthropology, New York 1929; L. Livi, Popul., 4, 1949; M. J . Herskovits, Economic Anthropology, New York 1952.
Gruppengröße
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Gruppen-Unterteilung zu Gebote. Indem das Individuum nicht mehr schlechthin Angehöriger einer Groß-Population ist, sondern Mitglied spezifisch konstituierter Unter-Gruppen, nimmt in diesen der Grad seiner Repräsentation zu und die Verwaltungslast ab. Tatsächlich sind wir alle Mitglieder solcher in mehr oder minder belangvoller Weise zusammengeschlossener „Bünde" (Arbeitsgemeinschaft, Jahrgangskollegium, Sportklub, Partei usw.). Dabei ist aber wesentlich^ daß die Zugehörigkeiten zu solchen U n tergruppen einander überschneiden, da sie sonst den Zusammenhalt der Gesamtgruppe (der Nation) in Frage stellen könnten („Cliquen"). D a ß diese Gefahr tatsächlich besteht, zeigt das Phänomen des „Gangs", der seinen Angehörigen in der Regel nicht die gleichzeitige Mitgliedschaft in anderen Bünden gestattet. Auch radikale politische Parteien erkennt man vielfach daran, daß alle ihre Mitglieder bestimmten anderen Organisationen entweder angehören oder nicht. Es findet hinsichtlich ihrer Mitglieder die f ü r den Zusammenhalt der Gesamtgruppe als notwendig erachtete Gruppen-Überschneidung nicht statt 12 . Die Multiplizität der Bundeszugehörigkeiten im Rahmen eines nationalen Gebildes kann wohl als ein Charakteristikum des Lebens „in der Kultur" angesehen werden. Daraus ergibt sich aber die Partizipation an verschiedenen Auto-Stereotypen bzw. eine mannigfaltige Spiegelung des Selbstbegriffes in diesen. Die Weite und der Beziehungsreichtum des Menschen „in der Kultur" steht damit dem Mangel an innerer Geschlossenheit seines Selbstbildes gegenüber. Die vorstehenden vier Theoreme der Gruppendynamik wollen in eben der Weise verstanden sein, wie die früher 12 } Dazu ist jedoch anzumerken, daß eine völlig ordnungslose Uberschneidung von Gruppenzugehörigkeiten wohl überhaupt kaum vorkommen dürfte. Zwischen Bünden bestehen positive und negative Korrelationen; so dürfte z. B. ein Mitglied der Akademie der Wissenschaften kaum gleichzeitig einem vorwiegend von Jungarbeitern frequentierten Radfahrklub angehören; es ist jedodi redit wahrscheinlich, daß es zugleich Mitglied der Gesellschaft zur Förderung der philharmonischen Konzerte ist. Die Selektivität der Bundeszugehörigkeiten verringert die Gefahr eines Loyalitäts-Konflikts.
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Theoreme der Gruppendynamik
erörterten zwölf Theoreme der Psychologie des Individuums. In der hier gegebenen Formulierung stellen sie den Versuch dar, unser derzeitiges Wissen um gruppeneigene Phänomene zu präzisieren. Es ist wohl k a u m anzunehmen, d a ß dieser Versuch völlig gelungen ist; er schien trotzdem im Sinne des theoretischen A u f b a u s der Sozialpsychologie unternehmenswert. D a m i t dürfte sich aber auch das dieser Schrift gestellte T h e m a , d. h. die Aufweisung der mitmenschlichen Determinanten individueller Stellungnahmen, abrunden.
Autorenregister Adler, A. 21, 28 Adorno, T. W. 42, 62, 66, 155 Allport, F . H . 16, 32, 46, 139 Allport, G, W . 15 Anderson, T. W . 91 Aristoteles, 18, 34, 44 Asdi, S. E. 95 f. Ashley-Montagu, M. F.
Bullitt, W. C. 29 Billow, F. 17 Bush, R. R. 8 Butler, S. 108
Cameron, N. 36 Campbell, D. T. 70 Canetti, E. 29 Cantril, H. 32, 86 Carmidiael, L. 146 21 Carter, L, F. 96 Cartwright, D. 45, 158 Attneave, F. 123 Cassirer, E. 34 Cattell, R. B, 22 f., 66, Bacon, F. 23, 115 182 Bagehot, W . 21 Cavanaugh, J. A. 104 Bain, A. 32 Cervinka, K. 94 Baldwin, J. M. 21, 32 Bales, R. F. 98ff., 139f., Charcot, J . M. 21 145, 158, 169 f., 172 f., Chase, S. 95 Chave, E. J . 59 175, 177, 181 Child, I. L. 33, 106 I., Ballachey, E. L. 16 Barnes, C. A. 50 146, 151 Bartlett, M. S. 8 Christie, R. 62 Bass, B. M. 96 f. Clark, K. B. 43 Bavelas, A. 36, 101 Codiran, W. G. 79 Bayley, D. E, 42 Cohen, A. R. 134 Beach, F. A. 106 Cohen, R. 42 Bediterew, V. M. 16, 32 Comte, A. 18, 34 Beckel, A. 143 Cook, S. W . 48 Benedict, R. 148, 153 Cooley, C. H. 40 Bentham, J . 20 Coons, A. 173 Berelson, B. 108 Coutu, W . 36 Berenda, W . 95 f. Criswell, J . H. 92, 158 Bergius, R. 86 Crown, S. 59, 64 f., 68, Bernard, L. L. 22 80, 85 Bernheim, H. 21 Crutchfield, R. S. 16, 96 Bernoulli, J. 8 Bernsdorf, W. 17 Daeves, K. 143 Biderman, A. D. 33 Darwin, Ch, 112 Boas, F. 34 Davie, M. R. 103 Bogardus, E. S. 46, 57 Davis, K. 49 Bonin, G. v. I l l Defoe, D. 29 Bonner, H. 9 Borgatta, E. F. 98, 158 Dennis, W . 49 Deutsch, K. W . 145 Bortkiewicz, W . 8 Deutsch, M. 48 Bossard, J. H. 103 Dicks, H. V. 10 Bradford, L. 95 Dickson, W, J. 95 Braly, K. W. 86, 93 Dilthey, W . 108 Brandenstein, W. 34 Dodd, S. C. 102 ff., 183 Brehm, J . W . 134 Dollard, J. 20 f., 33, 35 Bridcner, R. 153 Dubois, C. 153 Brown, R. 34, 134 f. Dubois, E. I l l , 183 Bruner, J. S. 32, 46 Dujker, H. 86 Buchanan, W . 86 Dunbar, D. S. 139
Dunlap, K. 22 Dürkheim, E. 19, 24, 34 Dymond, R. F. 41 Edcman, G. 159 Edwards, A. L. 62 Erikson, E. H. 26, 149 Escalona, S. 45 Eysenck, H. J. 50, 56 59, 60, 64, 66, 68, 80, 185 Fant, C. G. M. 126 Fediner, G. T. 20, 26, 102, 130 Federn, P. 22 Feller, W. 8 Festinger, L. 45, 48, 94 129, 134 ff. Feuerbach, A. 49 Fink, C. F. 182 Fiske, D. 56 Fleishman, E A. 173 Ford, C. S 106 Forsyth, E. 94 Fourier, Ch. 49 Frazer, J . G. 30 French, J. R. P. Jr. 95 Frenkel-Brunswik, E. 118 Freud, A. 28 f, 134 Freud, S. 20 f., 22, 26 ff., 29 ff., 33, 76, 155, 157, 174, 177, 178 Frijda, N. 86 Fromm, E. 28, 157 Gallup, G. 79, 81 Gehlen, A. 17, 22, 32, 110, 122
Geiger, T. 23 Gesell, A. 49 Gibb, C. A. 47, 96 Gibb, J . R. 181 Gobineau, A. de 19 Goethe, J. W.v. 12, 166 Goldman, S. 123 Goldman-Eisler, F. 49 Goldstein, K. 40 Goodenough, F. 40 Goodman, C. 46 Gorer, G. 12, 147 Greeen, B. F. 91 Greenberg, J. H. 33 Guetzkow, H. 95
188 Guilford, J. P. 66 Guttman, L. 67 ff.
Autorenregister Johnson, D. M. 130 ff. Jung, C. G. 19
Malinowski, B. 174 Mannheim, K. 23 Marx, K. 19, 23, 175 Haid, A. 143, 145 Kapteyn, J. C. 143, 169 Maslow, A. H. 49 Hall, J. K. 26 Mayer, A. 16 Kardiner, A. 26 Halle, M. 126 McCarthy, P. J. 84 Katz, D. 48, 86, 93 Hansen, M. H. 79 McClelland, D. C. 155 Katz, L. 94 Hare, A. P. 158 McCorquodale, K. 32 Kelley, E. L. 56 Harlow, H. F. 129, 156 Kelley, H. H. 33 McDougall, W. 15, 21 f. Harris, C. W. 50 Mead, G. H. 21, 36, 40 Kendall, P. L. 53 f. Hartley, D. 32 Mead, M. 108, 146 KUpatrick, F. P. 62 Hartley, E. L. 16 f., 46 Klineberg, O. 105 f. Meehl, P. E. 32 Hartmann, H. 27 f. Merton, R. K. 53 Kluckhohn, C. 26 Hauptmann, G. 152 Metraux, 108 Köhler, W. 19, 44 Hayakawa, S. I. 34 Mill, J. St. 20 König, R. 17, 48 Head, H. 39 Miller, G. A. 124 Korzybski, A. 34 Hebb, D. O. I l l f., 120, Krech, D. 16 Miller, N. E. 29 f., 33, 122 35 Kris, E. 27 Kropotkin, P. 21 Hebbel, F. 152 Mintz, A. 97 Hegel, G. W. F. 17 Mitscherlich, A. 26 Heider, F. 134 La Barre, W. 113, 153 Moede, W. 16 Heiss, R. 78 Montmollin, G. de 162 Lambert, W. W. 46 Hellpadi, W. 16, 79 Moreno, J. L. 36, 41 Lange, M. de 16 Helson, H. 132 91 f. Langer, D. 123 Hemphill, J. K. 181 La Rochefoucauld 138 Mosteller, C. F. 8 Herbart, J. F. 19, 134 Lauterbach, A. 7 Muldoon, J. F. 93 Herskovits, M. J. 184 Lazarsfeld, P. F. 8, 53 f., Murchison, C. 16 Herzog, G. 105 Murdodt, G. P. 106 69, 91, 167 Hide, W. E. 128 Müssen, P. 42 , 50 f. Lazarus, M. 19 Himmelweit, H. 169 Leavitt, H. J. 102 Hinds, W. A. 49 Neurath, P. 17 Le Bon, G. 21, 23 f. Hobbes, T. 18, 21 Newcomb, T. M. 16, 36, Le Dantec, F. 21 Hoehn, E. 91 46 Leß, D. D. 34 Hoffmann, L, R. 159 Leibniz, G. 19 Newman, E. B. 124 Hoijer, H. 34 Lemann, T. B. 170, 173 Nietzsche, F. 21 Holt, R. R. 56 E. H. 34 Nissen, H. W. 129 Homans, G. C. 158, 164, Lenneberg, Lenz, F. 78 Noelle, E. 78 167 Lersch, Ph. 16 Lessing, G. E. 25 Honigmann, J. J. 146 Oldendorff, A. 16 Levy-Strauss, C. 22 Hoppe, R. A. 164 Osgood, C. E. 33, 73 f., Lewin, K. 44 f., 46 Horney, K. 28 134 Hovland, C. I. 33, 60, Lexis, W. 82 Lifton, R. J. 33 134 Park, R. E. 46 Likert, R. 60 ff., 173 Pareto, V. 12, 23, 139, Hull, C. L. 19, 20, 31, Linder, A. 17 110 142, 152 Lindzey, G. 15, 16, 169 Parsons, T. 98 Humboldt, W. v. 34 Lippitt, R. 45 ff., 94, 177 Pascal, B. 18 Hurvitz, W. N, 79 Lippmann, W. 84 Pawlow, I. P. 30 ff. Livi, L. 184 Perlmutter, H. V. 162 Ibsen, H. 152 Lorenz, K. 22 Petrullo, L. 41 Itard, J. M. G. 49 Lotka, A. J. 19 Pirenne, M. H. 159 Lowie, R. H. 9 Plato, 18, 121 Jaensdi, E. R. 167 Luborsky, L. 56 Polansky, N. 94, 177 Jahoda, M. 48, 62, 167 Luther, M. 108 Popper, K. 21 Jakobson, R. 126 Postman, L. 32, 46 James, W. 66 Janis, I. L. 33 Maccoby, E. E. 16 Quastler, H. 123 Jennings, H. H. 92 Madow, G. W. 73
Autorenregister Radke, M. J. 43 Rashevsky, N. 19 Redl, F. 84, 177 Reeves, R. J. 103 Reiwald, P. 17 Ribot, T. 21 Rickman, J. 147 Rieffert, J . B. 97 Riesman, D. 152 Riley, J . W. 67 Roethlisberger, F. J. 95 Roheim, G. 26 Rohrer, J . H. 32, 133 Rosen, S. 177 Rosenberg, M. 54, 134 Ross, E. A. 15, 24 Rotter, J . B. 32 Rousseau, J. J. 150, 183 Ruppert, J. P. 17
Sherif, M. 32 , 60, 94, 96, 133, 158, 169 Shils, E. A. 98 Sighele, S. 21 Simmel, G. 24 f., 182 Simon, H. A. 164 f. Simoneit, M. 56 Simpson, G. E. 43 Skinner, B. F. 33, 49, 116,
118
Slater, P. E. 172 f. Slotkin, J . S. 146 Smith, A. 18, 21 Smith, G. H. 46 Smith, H. C. 139 Smith, M. W. 106 Sodhi, K. S. 86 Solomon, R. L. 46, 170 Sorokin, P. 19, 44 Spearman, C. E. 64 Spencer, H. 21 Sapir, E. 34 Spengler, O. 19 f. Saporta, S. 33 Spitz, R. A. 155 Sarbin, T. R. 36 ff., 40 Steinthal, H. 19 Sargent, S. S. 106 Stevens, S. S. 124 Saunders, D. R. 66 Stice, G. F. 66 Schaffte, A. 19 Stirner, M. 21 Schaffner, B. 9, 85, 153 Stodgill, R. M. 173 Scheidlinger, S. 26 Stouffer, S. A. 51, 67 Schein, E. H. 33 Suci, G. J. 73 Scheler, M. 21 Sullivan, H. S. 40, 149 Sdielsky, H. 17, 155, Swanson, G. E. 46 167 Szillagyi-Kessler, I. 49 S&erer, M. 40 Sdiidc, C. P. 91 Schilder, P. 40 Tack, W. H. 77 Schlosberg, H. 122 Taft, R. 42 Sdimidtdien, G. 78 Tagiuri, R. 41, 94 Schmölders, G. 7 Tannenbaum, P. H. 73, Schoedc, H. 21 134 Sdiopenhauer, A. 24 Tarde, G. 21, 24 f. Schwidetzky, I. 17 Tertullian 28 Scodel, A. 41 Thomas v. Aquino 146 Scott, E. L. 47 Thomas, E. J. 182 Sebeok, T. A. 33 Thomas, W. I. 23 Seiltitz, C. A.. 48, 84 Thorndike, E. L. 31 Sewell, W. H. 50 f. Thrasher, F. M. 144 Shannon C. E. 123 Thurnwald, R. 16
189 Thurston, J. R. 51 Thurstone, L. L. 59, 64 Tinbergen, N. 22 Tönnies, F. 24 f. Tolman, E. C. 31 Toynbee, A. J. 19 Trager, H. G. 43 Triplett, N. 16 Trotter, W. 21 Ullmann, S. 33 Uven, J . v. 143 Volkmann, J . 133 Watson, P. D. 46 W e a v e r , W. 123 Weber, M. 24, 108 Weigel, E. 19 Weizsäcker, V. v. 32 Wellek, A. 42, 56 Wendt, S. 18 Westie, C. M. 181 Whithing, J. W . 33, 106 ff., 146 f., 151, 153 Whorf, B. L. 34 Wiener, N. 32 Wiese, L. v. 18, 24 Wilson, M. O. 96, 158 Winkler, E. 143 Wissler, C. 184 Wolf, H. E. 86 Wolf, K. M. 155 Woodworth, R. S. 129 Wundt, W . 16, 19, 24, 26, 104 Wurzbacher, G. 155 Yinger, J. M. 43 Zander, A. F. 158 Zeisel, H. 167 Ziegenfuss,W. 17 Zilboorg, W . 26 Zimmerman, C. C. 27 Zingg, R. M. 49 Zipf, G. K. 103, 139 ff., 175 Znaniecky, F. 23
Sachregister A b e r g l a u b e 31, 116 ff., 119, 126 ff. 130 A b s t i l l u n g 49, 106 f., 151 Ähnlichkeit 30, 38, 41, 89 A d a p t a t i o n s - N i v e a u 132 A d o l e s z e n z 42 A k t i v i t ä t 164 f., 169, 173 A k t u a l i t ä t s - M a ß 60 ff. A m b i v a l e n z 26, 122 A n t i s e m i t i s m u s 60 ff., 64 f., 68, 85 A p h a s i e 39 f., 114 A r b e i t s l o s e 166 A r b e i t s t e i l u n g 130, 138 167, 184 Area-Technik 81 A r t g e n o s s e 119 f. A s o z i a l e 119 A u t o - S t e r e o t y p 77, 86 f., 89 f., 167, 179
Einstellung, a u t o r i t ä r e 20 , 42 , 45 f., 62, 66, 155, 181 Einstellungsmessung 55 ff. Elite 138, 151, 179 f. Emotion 122 Entwicklungspsychologie 5 f., 146 ff. E n z e p h a l i s a t i o n 111 f., 183 E r f o l g s m o t i v 155 E r w a r t u n g 7, 32 f., 47, 120 f. E t h n o l o g i e 6, 106, 147 f., 153 f. Experimentalpsydiologie 5 f., 46, 48, 94 f., 130, 133, 160 f. E x p l o r a t i o n 48, 56 f.
F a k t o r e n a n a l y s e 23, 50 f., 63 ff., 66 f., 76, 88 f., 172 f., 182 B a n d a g i e r u n g d. Säug- Familie 19, 27, 112 f., lings 147 ff. 120, 155, 167, 177 B a r b a r e n 34 F a m i l i e n s i n n 22 f., 27, Beliebtheit 91 ., 170 ff., 112, 120 173 f., 177 f., 184 F e l d t h e o r i e 44 f. B e r a t u n g 11, 13 Forschungslogik 21, B e z u g s p u n k t 130 ff. 51 ff., 54.f., 108 f. Bildwahl 70 ff., 74 £f. F r a g e b o g e n 56 f., 79 B r a i n w a s h i n g 33 F r e u n d s c h a f t 12 Bünde 185 f. F-Skala 42, 62 Führer-Rolle 27, 31, 43, C h a r a k t e r o l o g i e 5 f., 57, 45 f., 96, 169 f., 174, 127 178 ff., 184 C l i q u e 168, 185 G a n g s , k r i m i n e l l e 144, Cluster-Sampling 81 f. 185 G e g e n s ä t z e 126, 174 D e m o k r a t i e 66, 78, 162 G é n é r a l i s a t i o n 30 f., 33, D e u t u n g 4, 25, 28 f., 35 109 Gerücht 103 f. D i s k u s s i o n 46, 95 , 97 f., Geschlechtstrieb 22, 27, 138 ff., 145, 169 f. 181 113 D i s p e r s i o n s - Q u o t i e n t 82 G r u p p e n d y n a m i k 6, 23, Dissonanz, k o g n i t i v e 45, 97, 158 ff., 185 133 ff., 180 Gruppen-Experimente Distanz, soziale 46, 45 f., 94 ff., 97 ff., 57 f., 103 f., 167, 179 102 f., 158 f. G r u p p e n - G r ö ß e 144, E i n f ü h l u n g 41 162 f., 179, 181 f., 183 Hinkommensverteilung G r u p p e n - S t i m m u n g 167 114 f.. 175 f. G u t t m a n - S k a l e n 65, 67 f.
H e r d e n t r i e b 21 H e t e r o - S t e r o t y p 77 f., 86, 89 f., 167, 179 Homogenität von Grupp e n 82 ff., 151 H o m o g e n i t ä t v o n Skalen 59, 64 Ideologie 23, 135 Informations-Theorie 123 ff., 126 ff. I n t e n s i t ä t v o n Einstell u n g e n 67 f. I n t e r d e p e n d e n z 12, 33, 164 ff., 179 f. I n t e r v i e w (s. Exploration) Intraklassen-Korrelation 82 ff., 85, 117 I n t u i t i o n 42, 109, 145 J - K u r v e 139, 145 J u r i s p r u d e n z 7, 11, 18 KategorisieTung 144 ff., 117, 122, 126, 129 f., 131 ff., 174 K i n d e r a u f z u c h t 49 ff., 106 ff., 121, 146 ff., 149 f., 153 K l a s s e n b e w u ß t s e i n 19, 138 K ö r p e r s c h e m a 40 K o h ä s i o n 46, 92, 94, 175 Koinzidenz 115 f., 121, 130 Kollektiv-Vorstellungen 19 Kommunikations-Netze 100 ff., 139 f. K o n f o r m i t ä t 70, 119, 133, 138, 139, 152 K o n t a k t 57 f., 80, 95, 101, 104, 164 ff., 178 ff. K r i e g s f ü h r u n g , psychologische 10, 102 ff. Kultur 6, 13 f., 27, 34, 47, 104 ff., 107 ff., 112, 118, 121 f., 146, 150, 155, 157, 185 L e b e n s r a u m 44, 121 f., 151
Sachregister L e h r b ü c h e r d. Sozialp s y c h o l o g i e 15 f. L e r n t h e o r i e 22, 30 ff., 154 ff. L i k e r t - S k a l e n 60 Logarithmisdie Normalv e r t e i l u n g 138 f., 142 f., 169 L o y a l i t ä t 10, 185 Lust 20 f., 27 f. M a j o r i t ä t 14, 96, 139, 152, 179 M a s s e 23 f. M e i n u n g , ö f f e n t l i c h e 14, 25, 78 ff., 91 M i n o r i t ä t s - R o l l e 14, 30, 43 f., 168 f., 179 f. M o b i l i t ä t 12 Nachahmungstrieb 24 National-Charakter 19, 94, 105, 108, 150 Nationalökonomie 141 f., 175 ff.
191
P r o p a g a n d a 9 f., 33, 35, 69, 78, 103, 105, 108, 156 f., 180 P s y c h o a n a l y s e 26 ff., 40, 76, 113, 150, 155 f. P s y c h o d r a m a 36 P s y c h o t h e r a p i e 11 f., 29, 35 f., 156
Stochastisdie Prozesse 8, 91, 101, 125, 128 f., 137, 143, 154 f. S t r u k t u r , l a t e n t e 69 S ü n d e n b o d e 30, 135, 168 f., 179 S u g g e s t i b i l i t ä t 21, 96, 116 Symbolische Gehalte 147, 149 Q - K o r r e l a t i o n e n 83, 89 S y m p a t h i e 21, 93, 95, Q u o t a - T e c h n i k 81 164 ff., 178 ff.
R a n g - G r a d i e n t 141, 175 ff. R a t i o n a l i t ä t 23 f. R e d u n d a n z 124 ff. R e g e l k r e i s 32 f. R e i f u n g 111 f., 120, 146, 148 f. R e p r ä s e n t a t i o n 183 f. 21, Rolle 10 ff., 13 f., 35 ff., 38 ff., 41 ff., 47, 114, 8 ff., 120, 137, 170 ff., 184 147, R o l l e n - D i v e r g e n z 170 ff., 173 f., 177 7 f.,
T a b u 120 T h u r s t o n e - S k a l e n 59 f., 64 T o p o l o g i e 45 T r a d i t i o n 152 f., 157 T r a n s f e r 156 T r i e b e 21 f., 24, 32, 145 Tüchtigkeit, a n e r k a n n t e 173 f., 177, 184 T y p e n l e h r e 126 f.
Umwelt, normative 121 f. U n a b h ä n g i g k e i t d e s InS c h e i n k o r r e l a t i o n 51 d i v i d u u m s 159 ff., Selbst-Begriff 40, 185 Ö d i p u s - K o m p l e x 26, 162 f., 181, 184 Selbstverständlichkeiten 106, 122, 174, 177 U n g e w i ß h e i t 117 ff., 150 O r d n u n g 114 ff., 119, 33, 122 U t i l i t a r i s m u s 20 121 f. Semantischer Raum U t o p i e 49, 121 76 f., Organismus-Hypothese S e m a n t i z i s m u s 34 18 f. V a r i a b i l i t ä t 14, 118 f., Sozialisierungsprozeß 122 6, 35, 121 ff., 146 ff., P a n e l - T e c h n i k 91 V erläßlichkeits-Niveau, 151 ff., 154 ff. P a n i k 97 o r g a n i s m i s c h e s 115 P a r e t o ' s G e s e t z 139 f., S o z i o l o g i e 6, 15 V e r w a l t u n g 183 f. S o z i o m e t r i e 41, 91 ff., 175 V o r b i l d 133 P a r t i a l v e r t e i l u n g e n 68, 95, 170 142 f. S p a r s a m k e i t 70 ff., 76 f. P a t r i o t i s m u s 27 S p r a c h e 31, 33 f., 39, 49, W a h l v o r a u s s a g e n 79, 91 P e r s o n a l p r o m i n a 40 104 f., 114, 124, 128, Physikalische Modelle W i l l e n s f o r m e n 24 137, 141, 143, 144 S t a b i l i t ä t d e r E i s t e l l u n Wirkungsfortpflanzung 19, 44 g e n 69 f. 137 ff., 145, 173 P o l a r i t ä t s - P r o f i l 73 f., S t a t i s t i k 17, 32, 51, W i s s e n s t r i e b 129 89 W u n s c h b i l d 151 ff. 115 f., 120 „Pollster" 79 S t e l l u n g n a h m e 4 f., 33, Prägnanz von Stereot y p e n 85 114, 154 Z e n t r a l n e t z 113 ff., 116, P r e s t i g e 13 S t e r e o t y p 72 ff., 78 f., 118, 125 f., 146 P r o d u k t i v i t ä t 164 ff. 85 f., 89 f., 137, 148, Z i p f s G e s e t z 139 f., 175 P r o j e k t i v e T e s t s 43, 70, 167, 178 Züchtigung, körperliche 78, 155 S t i c h p r o b e n 78 ff., 136 f. 150
KLAUS HOLZKAMP
Theorie und Experiment in der Psychologie Eine grundlagenkritische Untersuchung Groß-Oktav. VIII, 292 Seiten. 1964. Ganzleinen DM 42,— HENRI EY
Das Bewußtsein Aus dem Französischen übersetzt und eingeführt durch eine Vorrede von K.P.KISKER. X X V I I I , 316 Seiten. 1967. Ganzleinen D M 56 —
(Phänomenologisch-Psychologische Forschungen Band 8) RICHARD R. POKORNY
Die moderne Handschriftendeutung Oktav. 120 Seiten. Mit 4 Seiten Handschriftenproben. Ganzleinen DM 16,—
1963.
HEINRICH PFANNE
Lehrbuch der Graphologie Psychodiagnostik auf Grund graphischer Komplexe Groß-Oktav. X I , 561 Seiten. Mit 146 Schriftproben und 74 Seiten Tabellen. 1961. Plastikeinband DM 48,— ROBERT HEISS
Die Lehre vom Charakter Eine Einführung in die Probleme und Methoden der diagnostischen Psychologie 2., durchgesehene u. erweiterte Auflage. Groß-Oktav. 250 Seiten. 1949. Ganzleinen DM 12,—
WALTER
DE G R U Y T E R
& CO
• BERLIN
30
Sammlung Göschen Gesamtverzeichnis
Jeder Band D M 3,60 • Doppelband D M 5,80 Dreifachband D M 7,80
Herbst 1967
Walter de Gruyter & Co • Berlin 30
Die Bände der S a m m l u n g G ö s c h e n vermitteln in konzentrierter Form den grundlegenden Stoff für das Studium der einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen. Sie sind nicht nur Hilfsmittel für die Arbeit an Universitäten und Hochschulen, sondern auch vorzüglich geeignet für Fachschulen, Arbeitskreise und zum Selbststudium. Die Fülle des Materials hat sich besonders für die Vorbereitung zu Examina und Prüfungen bewährt. Auch eine schnelle Orientierung geht hier niemals auf Kosten der Gründlichkeit.
Inhaltsübersicht Orientalistik Chemie
. . .
10
14
. 15
Deutsche Sprache u. Literatur
. .
7
Philosophie
Elektrotechnik
. 19
Physik
. . .
Englisch
.
Psychologie
. . .
4
Publizistik
. . .
10
Erd- u. Länderkunde
8
. . . . . 10
Geologie
. 18
Germanisch
.
8
Geschichte
.
6
Slavische Sprachen . . .
Griechisch
.
9
Soziologie
Hoch- u. Tiefbau
. 22
Indogermanisch
.
Kartographie
. 10
Kristallographie
.
8 18
Kunst Land- u. Forstwirtschaft
Mineralogie
. . .
8
. . . .
10
. . .
4
Statistik Technik
. . .
19
Technologie
. . .
16
. . . .
21
. . .
22
. . .
23
Vermessungswesen
.
.
Wasserbau . .
. . 18
. 18
Wirtschaft
Bandnummernfolge.
. . .
Geisteswissenschaften Philosophie E i n f ü h r u n g in die Philosophie von H. L e i s e g a n g f . 6. Aufl. 146 S. 1966. (281) H a u p t p r o b l e m e d e r Philosophie von G. S i m m e l f . 8., unveränd. Aufl. 177 S. 1964. (500) Geschichte d e r Philosophie I : Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 1. Tl. Von Thaies bis Leukippos. 3.. e r w . Aufl. Etwa 135 S. In V o r b . (857) II: Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 2. Tl. Von der Sophistik bis zum Tode Platons. 3., stark e r w . A u f i . Etwa 144 S. In Vorb. (858) III: Die griechische Philosophie von W . C a p el I e. 3. Tl. Vom Tode Platons bis zur Alten Stoa. 2.. stark e r w . A u f i . 132 S. 1954. (859) I V : Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 4. Tl. Von der Alten Stoa bis zum Eklektizismus im 1 . Jh. v. Chr. 2., stark erw. Aufl. 132 S. 1954. (863) V : Die Philosophie des Mittelalters von J. K o c h . In Vorb. (826) VI: Von der Renaissance bis Kant von K. S c h i l l i n g . 234 S. 1954. (394/394a) VII: Immanuel Kant von F. K a u I b a c h . In Vorb. (536) VIII: Die Philosophie des 19. Jahrhunderts von G. L e h m a n n . 1. Tl. 151 S. 1953. (571) I X : Die Philosophie des 19. Jahrhunderts von G. L e h m a n n . 2 . T l . 168 S. 1953. (709) X : Die Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts 1. Tl. von G. L e h m a n n. 128 S. 1957 (845) X I : Die Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts 2. Tl. von G. L e h m a n n . 114 S. 1960. (850) D i e geistige Situation d e r Z e i t (1931) von K. Jas pe rs.6. A b d r . der im Sommer 1932 bearb. 5. Aufl. 211 S. 1965. (1000) F o r m a l e L o g i k von P. L o r e n z e n . 3., durchges. u. erw. Aufl. 184 S. 1967. (1176/1176a) Philosophisches W ö r t e r b u c h von M. A p e l f . 5., voll, neu bearb. Aufl. von P. L u d z . 315 S. 1958. (1031/1031 a) Philosophische A n t h r o p o l o g i e . Menschliche Selbstdeutung in Geschichte und Gegenwart von M. L a n d m a n n . 2., durchges. Aufl. 223 S. 1964. (156/156a)
3
GEISTESWISSENSCHAFTEN
Pädagogik, Psychologie, Soziologie Geschichte d e r P ä d a g o g i k von Herrn. W e i m e r . 17., neubearb. Aufl. von H e i n i W e i m e r 205 S. 1967. (145;145a) T h e r a p e u t i s c h e Psychologie. Ihr W e g durch die Psychoanalyse von W , M . K r a n e f e l d t M. e. Eint, von C. G. J u n g . 3. Aufl. 152 S. 1956. (1034) A l l g e m e i n e Psychologie von Th E r i s m a n n f . 4 Bde. i : G r u n d p r o b l e m e . 3. Aufl. 146 S. 1965. (831) II: G r u n d a r t e n des psychischen Geschehens. 2., neubearb. Aufl. 246 S. 1959. (832 /832 a ; III: Experimentelle Psychologie und ihre Grundlagen. 1 . T I . 2., neubearb. Aufl. 1 1 2 S . , 7 A b b . 1962. (833) IV: Experimentelle Psychologie und Ihre Grundlagen. 2. Tl. 2., neubearb. Aufl. 199 S.. 20 Abb. 1962. (834/834a) Soziologie. Geschichte und Hauptprobleme von L. v o n W i e s e . 8. Aufl. 183 S. 1967. (101/101a) Ideengeschichte d e r sozialen Bewegung des 19. und 20. Jh. von W . H o f m a n n . 2. Aufl. In V o r b (1205/1205 a) Sozialpsychologie von P.R. H o f s t ä t t e r . 3. Aufl. 191 S.,18 A b b . 1967. (104/104a) Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens von W . M o e d e f . 190 S. 48 Abb. 1958. (851/851 a) Industrie- und Betriebssoziologie von R. D a h r e n d o r f . 4 . A u f l . 142S., 3 Fig. 1967 (103) W i r t s c h a f t s s o z i o l o g i e von F. F ü r s t e n b e r g . 122 S. 1961. (1193) E i n f ü h r u n g in die S o z i a l e t h i k von H.-D. W e n d l a n d . 144 S. 1963. (1203)
Religion Jesus von M. D i b e l i u s f . 4. Aufl. m. e. Nachtr. von W . G. K ü m m e l . 140 S. 1966. (1130) Paulus von M. D i b e l i u s f . Nach dem Tode des Verf. hrsg. u. zu Ende gef. von W . G. K ü m m e l . 3., durchges. Aufl. 156 S. 1964. (1160) Luther von F. L a u . 2., verb. A u f l . 153 S. 1966. (1187) M e l a n c h t h o n von R. S t u p p e r i c h . 139 S. 1960. (1190) Z w i n g l i von F. S c h m i d t - C l a u s i n g . 119 S. 1965.(1219) S c h l e i e r m a c h e r . Leben und W e r k von M. R e d e k e r . In Vorb. (1177/1177a) S'jren K i e r k e g a a r d . Leben u. W e r k von H. G e r d e s . 134 S. 1966. (1221) E i n f ü h r u n g in die Konfessionskunde d e r o r t h o d o x e n K i r c h e n von K. O n a s c h . 291 S. 1962. (1197/1197a) Geschichte des christlichen Gottesdienstes von W . N a g e l . 215 S. 1962. (1202/1202a)
4
GEISTESWISSENSCHAFTEN Geschichte Israels. V o n den Anfängen bis zur Zerstörung des Tempels (70 n. Chr.) von E. L. E h r l i c h . 2.Aufl. In Vorb. (231/231 a) R ö m i s c h e R e l i g i o n s g e s c h i c h t e von F. A l t h e l m . 2 Bde. 2,, umgearb. Aufl. I: G r u n d l a g e n und Grundbegriffe. 116 S. 1956. (1035) II: D e r geschichtliche Ablauf. 164 S. 1956. (1052) D i e R e l i g i o n des B u d d h i s m u s von D . S c h l i n g l o f f . 2 Bde. I : D e r Hellsweg des Mönchstums. 122 S., 11 Abb., 1 Kte. 1962. (174) II: D e r Heilsweg für die Weit. 129 S., 9 Abb., 1 Kte. 1963. (770)
Musik M u s i k ä s t h e t i k von H . J. M o s e r . 180 S. M . zahlr. Notenbeisp. 1953. (344) S y s t e m a t i s c h e M o d u l a t i o n von R. H e r n r i e d . 2. Aufl. 136 S. M . zahlr. Notenbeisp. 1950. (1094) D e r p o l y p h o n e S a t z von E. P e p p i n g . 2 Bde. I: Der cantus-firmus-Satz. 2. Aufl. 233 S. Mit zahlr. Notenbeisp. 1950. (1148) 11: Ü b u n g e n im doppelten Kontrapunkt und im Kanon. 137 S. M . zahlr. Notenbeisp. 1957. (1164/1164a) A l l g e m e i n e M u s i k l e h r e von H. J. M o s e r . 2., durchges. Aufl. 155 S. M . zahlr. Notenbeisp. 1955. (220/220a) H a r m o n i e l e h r e von H. J. M o s e r . 2 Bde. I: 109 S. M . 120 Notenbeisp. 1954. (809) II: In V o r b . (810) D i e M u s i k des 19. J a h r h u n d e r t s von W . O e h l m a n n . 180 S. 1953. (170) D i e M u s i k des 20. J a h r h u n d e r t s von W . O e h l m a n n . 312 S. 1961. (171/171 a) T e c h n i k der deutschen G e s a n g s k u n s t von H. J. M o s e r . 3., durchges. u. verb. Aufl. 144 S., 5 Fig., sowie Tab. u. Notenbeisp. 1954. (576/576a) D i e K u n s t des D i r i g i e r e n s von H. W . v o n W o l f e r s h a u s e n ! . 2., verm. Aufl. 138 S. M . 19 Notenbeisp. 1954. (1147) D i e T e c h n i k des K l a v i e r s p i e l s aus dem Geiste des musikalischen Kunstwerkes von K. S c h u b e r t f . 3. Aufl. 110 S. M . Notenbeisp. 1954. (1045)
Kunst S t i l k u n d e von H. W e i g e r t . 2 Bde. I: Vorzeit, Antike, Mittelalter. 4. Aufl. Etwa 136 S., 94 A b b . In V o r b . (80) II: Spätmittelalter und Neuzeit. 3., durchges. u. erg. Aufl. 150 S-, 88 A b b . 1958. (781) A r c h ä o l o g i e von A . R u m p f . 3 Bde. I: Einleitung, historischer Überblick. 143 S., 6 Abb., 1 2 T a f . 1953. (538) II: Die Archäologensprache. Die antiken Reproduktionen. 136 S., 7 Abb., 12 Taf. 1956. (539) III: In V o r b . (540)
5
GEISTESWISSENSCHAFTEN
Geschichte Einführung in die Geschichtswissenschaft von P. K i r n . 5., bearb. u. erg. Aufl. von J. L e u s c h n e r . 127 S. 1968. (270/270a) Einführung in die Zeitgeschichte von B. S c h e u r i g . 101 S. 1962. (1204) Z e i t r e c h n u n g der römischen Kaiserzeit, des Mittelalters und der N e u r e i t für die J a h r e 1—2000 n. C h r . von H. L i e t z m a n n f . 3. Aufl., durchges. von K. A l a n d . 130 S. 1956. (1085) K u l t u r der U r z e i t von F. B e h n . 3 Bde. 4. Aufl. der Kultur der Urzeit Bd. 1—3 von M. H o e r n e s . I: Die vormetallischen Kulturen. (Die Steinzeiten Europas. Gleichartige Kulturen in anderen Erdteilen.) 172 S., 48 Abb. 1950. (564) H: Die älteren Metallkulturen. (Der Beginn der Metallbenutzung, Kupferund Bronzezeit in Europa, im Orient und in Amerika.) 160 S., 67 Abb. 1950. (565) III: Die jüngeren Metallkulturen. (Das Eisen als Kulturmetal!, HallstattLatene-Kultur in Europa. Das erste Auftreten des Eisens in den anderen Weltteilen.) 149 S. 60 Abb. 1950. (566) Vorgeschichte Europas von F. B e h n . Neuaufl. In Vorb. (42) D e r Eintritt der G e r m a n e n in die Geschichte von J. H a l l e r f . 3.Aufl., durchges. von H. D a n n e n b a u e r . 120 S. 6 Kartensk. 1957. (1117) V o n den K a r o l i n g e r n z u den Staufern. Die altdeutsche Kaiserzeit (900—1250) von i H a l l e r f . 5., durchges. Aufl. von H. D a n n e n b a u e r . 142 S., 4 Ktn. 1969. In Vorb. (1065) V o n den Staufern z u den H a b s b u r g e r n . Auflösung des Reichs und Empor« kommen der Landesstaaten (1250—1519) von J. H a l l e r f . 2., durchges. Aufl. von H. D a n n e n b a u e r 118 S., 6 Kartensk. 1960. (1077) Deutsche Geschichte im Zeitaller der Reformation, der Gegenreformation und des dreißigjährigen Krieges von F. H ä r t u n g . 2., durchges. Aufl. 123 S. 1963. (1105) Deutsche Geschichte von 1648—1740. Politischer und geistiger Wiederaufbau von W . T r e u e . 120 S. 1956 (35) Deutsche Geschichte von 1713—1806. Von der Schaffung des europäischen Gleichgewichts bis zu Napoleons Herrschaft von W . T r e u e. 168 S. 1957. (39) Deutsche Geschichte von 1806—1890. Vom Ende des alten bis zur Höhe des neuen Reiches von W . T r e u e . 128 S. 1961 . (893) Deutsche Geschichte von 1890 bis z u r G e g e n w a r t von W . T r e u e . In Vorb. (894) Q u e l l e n k u n d e der Deutschen Geschichte i m Mittelalter (bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts) von K. J a c o b f 3 Bde. I: Einleitung. Allgemeiner Teil. Die Zeit der Karolinger. 6. Aufl., bearb. von H. H o h e n l e u t n e r 127 S. 1959. (279) II: Die Kaiserzeit (911—1250). 5. Aufl., neubearb. von H. H o h e n l e u t n e r . 141 S. 1961. (280)
6
GEISTESWISSENSCHAFTEN I I I : D a s S p ä t m i t t e l a l t e r ( v o m I n t e r r e g n u m bis 1500). H r s g . v o n F. W e d e n . 152 S. 1952. (284) G e s c h i c h t e E n g l a n d s v o n H . P r e l l e r . 2 Bde. I : bis 1815. 4 . , e r w . A u f l . E t w a 135 S., 7 S t a m m t a f . , 2 K t n . 1967. ( 3 7 5 / 3 7 5 a ) I I : V o n 1815 bis 1910. 2 . , v o l l , u m g e a r b . A u f l . 118 S., 1 S t a m m t a f . , 7 K t n . 1954. (1088) R ö m i s c h e G e s c h i c h t e v o n F. A l t h e i m . 4 Bde. 2., v e r b . A u f l . I : Bis z u r Schlacht bei P y d n a (168 v . C h r . ) . 124 S. 1956. (19) I I : Bis z u r Schlacht bei A c h u m (31 v. C h r . ) . 129 S. 1956. (677) I I I : Bis z u r Schlacht a n d e r M i l v i s c h e n B r ü c k e (312 n. C h r . ) . 148 S. 1958. (679) I V : Bis z u r Schlacht a m Y a r m u k (636 n. C h r . ) . In V o r b . (684) Geschichte d e r V e r e i n i g t e n S t a a t e n v o n A m e r i k a von O . G r a f z u S t o l b e r g - W e r n i g e r o d e . 192 S „ 10 K t n . 1956. (1051/1051 a )
Deutsche Sprache und Literatur G e s c h i c h t e d e r d e u t s c h e n S p r a c h e v o n H . S p e r b e r . 5.. n e u b e a r b . A u f l . v o n P. v o n P o l e n z . 136 S. 1966. (915) Deutsches
Rechtschreibungswörterbuch
von
M. G o t t s c h a l d f .
2.. v e r b .
A u f l . 269 S. 1953. ( 2 0 0 / 2 0 0 a ) Deutsche
Wortkunde.
Kulturgeschichte
des
deutschen
Wortschatzes
von
A . S c h i r m e r . 5. A u f l . v o n W . M i t z k a . 125 S. 1965. (929) Deutsche
Sprachlehre
von W .
Hofstaetter.
10. A u f l . V ö l i .
Umarb.
der
8 . A u f l . 150 S. 1960. (20) S t i m m k u n d e f ü r B e r u f , K u n s t u n d H e i l z w e c k e v o n H . B i e h l e . 111 S. 1955. (60) R e d e t e c h n i k , ¿ i n t ü h r u n g i n die R h e t o r i k von H . B i e h l e . 2., e r w . A u f l . 151 v 1961. (61) G r u n d l a g e n d e r S p r e c h e r z i e h u n g v o n J. J e s c h . 93 S „ 8 A b b . 1967. (1122) D e u t s c h e s D i c h t e n u n d D e n k e n v o n d e r g e r m a n i s c h e n bis z u r s t a u f i s c h e n Z e i t v o n H . N a u m a n n f . (Deutsche L i t e r a t u r g e s c h i c h t e v o m 5 . — 1 3 . J a h r h u n d e r t . ) 3., v e r b . A u f l . In V o r b . (1121) Deutsches D i c h t e n und D e n k e n v o m M i t t e l a l t e r z u r N e u z e i t von G. M ü l I e r (1270 bis 1700). 3., d u r c h g e s . A u f l . In V o r b . (1086) D e u t s c h e s D i c h t e n u n d D e n k e n v o n d e r A u f k l ä r u n g bis z u m R e a l i s m u s (Deutsche L i t e r a t u r g e s c h i c h t e v o n 1700—1890) v o n K . V i e t o r f . 3., d u r c h ges. A u f l . 159 S. 1958. (1096) D e u t s c h e H e l d e n s a g e von H . S c h n e i d e r . 2 . A u f l . , b e a r b . v o n R. W i s n i e w s k i . 148 S. 1964. (32) D e r N i b e l u n g e N o t in A u s w a h l . M i t k u r z e m W ö r t e r b u c h hrsg. von K . L a n g o s c h . 11., d u r c h g e s . A u f l . 166 S. 1966. (1) K u d r u n u n d D i e t r i c h - E p e n in A u s w a h l mit W ö r t e r b u c h v o n O . L. J i r i c z e k . 6. A u f l . , P e a r b . v o n R. W i s n i e w s k i . 173 S. 1957. (10)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN W o l f r a m v o n E s c h e n b a c h , P a r z i f a l . E i n e A u s w a h l mit A n m e r k u n g e n u n d W ö r t e r b u c h v o n H . J a n t i e n . 3. A u f l . , b e a r b . v o n H . K o l b. 128 S. 1964. (921) H a r t m a n n v o n A u e . D e r a r m e H e i n r i c h nebst einer A u s w a h l a u s d e r „ K l a g e " d e m „ G r e g o r i u s " u n d den L i e d e r n (mit e i n e m W ö r t e r v e r z e i c h n i s ) h r s g . v o n F. M a u r e r . 2. A u f l . 96 S. 1968. I m D r u c k . (18) G o t t f r i e d v o n S t r a B b u r g . T r i s t a n u n d Isolde in A u s w a h l h r s g . v o n F. M a u r e r . 2. A u f l . 142 S. 1965. (22) D i e d e u t s c h e n P e r s o n e n n a m e n v o n M . G o t t s c h a i d t . 2., v e r b . A u f l . 151 S. 1955. ( 4 2 2 ) Althochdeutsches E l e m e n t a r b u c h . G r a m m a t i k und Texte v o n H. N a ü * m a n n t u. W . B e t z . 4., v e r b . u. v e r m . A u f l . 1 8 3 S. 1967. (1111/1111 a ) M i t t e l h o c h d e u t s c h e G r a m m a t i k v o n H . de B o o r u. R . W i s n i e w s k i . 5., d u r c h g e s . A u f l . 1 5 0 S. 1967. (1108)
Indogermanisch, Germanisch I n d o g e r m a n i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t v o n H . K r ä h e . 2 Bde. I: E i n l e i t u n g u n d L a u t l e h r e . 5. A u f l . 110 S. 1966. (59) II: F o r m e n l e h r e . 4., n e u b e a r b . Aufl. 100 S. 1963. (64) S a n s k r i t - G r a m m a t i k mit s p r a c h v e r g l e i c h e n d e n E r l ä u t e r u n g e n v o n M . M a y r h o f e n 2., voll, neu b e a r b . A u f l . 110 S. 1965. ( 1 1 5 8 / 1 1 5 8 a ) A l t i r i s c h e G r a m m a t i k v o n J. P o k o r n y . 2. A u f l . 1968. (896/896a) G o t i s c h e s E l e m e n t a r b u c h . G r a m m a t i k . T e x t e mit Ü b e r s e t z u n g u n d E r l ä u t e r u n g e n v o n H . H e m p e l . 4., n e u b e a r b . Aufl. 169 S. 1966. ( 7 9 / 7 9 a ) A l t n o r d i s c h e s E l e m e n t a r b u c h . E i n f ü h r u n g , G r a m m a t i k , Texte ( z u m Teil mit Ü b e r s e t z u n g ) u n d W ö r t e r b u c h v o n F. R a n k e . 3., voll, u m g e a r b . A u f l . v o n D . H o f m a n n . 205 S. 1967. ( 1 1 1 5 / 1 1 1 5 a / 1 1 1 5 b ) G e r m a n i s c h e Sprachwissenschaft v o n H. K r ä h e . 3 Bde. I : E i n l e i t u n g und L a u t l e h r e . 6. Aufl. 147 S. 1966. (238) II: F o r m e n l e h r e . 6.Aufl. 149 S. 1967. (780) I I I : W o r t b i l d u n g s l e h r e v o n W . M e i d . 270 S. 1967. ( 1 2 1 8 / 1 2 1 8 a / 1 2 1 8 b )
Englisch, Romanisch A l t e n g l i s c h e s E l e m e n t a r b u c h . E i n f ü h r u n g , G r a m m a t i k , T e x t e mit Ü b e r s e t z u n g u n d W ö r t e r b u c h v o n M . L e h n e r t . 6., v e r b . Aufl. 178 S. 1965. ( 1 1 2 5 ) M i t t e l e n g l i s c h e s E l e m e n t a r b u c h v o n H . W e i n s t o c k . 1967. In V o r b . (1226/ 1226 a/1 226 b) H i s t o r i s c h e n e u e n g l i s c h e L a u t - u n d F o r m e n l e h r e v o n E. E k w a l l . 4., v e r b . A u f l . 150 S. 1965. (735)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Engtische P h o n e t i k von H. M u t s c h m a n n f . 2. Aufl., bearb. von G. S c h e r e r . 127 S. 1963. (601) E n g l i s c h e L i t e r a t u r g e s c h i c h t e von F. S c h u b e l . 4 Bde. I: Die alt- und mittelenglische Periode. 2., neu bearb. Aufl. 189 S. 1967. (1114/1114a) II: V o n der Renaissance bis zur Aufklärung. 160 S. 1956. (1116) III: Romantik und Viktorianismus. 160 S. 1960. (1124) Beowulf. Eine A u s w a h l mit Einführung, teilweiser Übersetzung, A n m e r k u n g e n und etymologischem Wörterbuch von M . L e h n e r t . 4., verb. Aufl. 135 S. 1967. (1135) S h a k e s p e a r e von P. M e i ß n e r f . 2. Aufl., neubearb. von M . L e h n e r t . 136 S. 1954. (1142) R o m a n i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von H . L a u s b e r g . 4 Bde. I: Einleitung und Vokalismus. 2., durchges. Aufl. 211 S. 1963. (128/128a) II: Konsonantismus. 2., durchges. Aufl. 95 S. 1967. (250) III: Formenlehre. I . T e i l . 99 S. 1962. (1199) III: Formenlehre. 2. Teil. S. 99—260. 1962. (1200/1200a) I V : Wortlehre. In Vorb. (1208)
Griechisch, Lateinisch G r i e c h i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von W . B r a n d e n s t e i n . 3 Bde. I: Einleitung, Lautsystem, Etymologie. 160 S. 1954. (117) II: W o r t b i l d u n g und Formenlehre. 192 S. 1959. (118/118a) III: Syntax I. Einleitung. Die Flexibilien. 145 S. 1966. (924/924a) Geschichte der g r i e c h i s c h e n S p r a c h e . 2 Bde. I: Bis z u m A u s g a n g der klassischen Zeit von O . H o f f m a n n und A . D e b r u n n e r . 4., neubearb. Aufl. von A . S c h e r e r . 1968. (111/111a) II: G r u n d f r a g e n und G r u n d z ü g e des nachklassischen Griechisch von A . D e b r u n n e r . 2. Aufl., bearb. von A . S c h e r e r . 1968. (114/114a) G e s c h i c h t e der g r i e c h i s c h e n L i t e r a t u r von W , N e s t l e . 2 Bde. 3. Aufl., bearb. von W . L i e b i c h . I: 144 S. 1961. (70) II: 149 S. 1963. (557) G r a m m a t i k der neugriechischen V o l k s s p r a c h e von J. K a i itsu n a k i s . 3., wes. erw. u verb. Aufl. 196 S. 1963. (756/756 a) N e u g r i e c h i s c h - d e u t s c h e s G e s p r ä c h s b u c h von 1. K a l l t s u n a k i s . 2. Aufl., bearb. von A . S t e i n m e t z . 99 S. 1960. (587) Geschichte der lateinischen S p r a c h e von F. S t o l z u. A . D e b r u n n e r t . 4., stark umgearb. Aufl. von W . P. S c h m i d . 145 S. 1966. (492/492a) G e s c h i c h t e der r ö m i s c h e n L i t e r a t u r von L. B i e l e r . 2., verb. Aufl. 2 Bde. I: D e Literatur der Republik. 160 S. 1965. (52) II: Die Literatur der Kaiserzeit. 133 S. 1965. (866)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN
Orientalistik, Slavistik D i e Keilschrift von B. M e i s s n e r . 3. Aufl., neubeorb. von K . O b e r h u b e r . Etwa 150 S. 1967. (708/708a/706b) D i e H i e r o g l y p h e n von A . E r m a n . 3. Aufl., neu bearb. von O . K r ü c k m a n n . 1968. In Vorb. (608/608 a/608 b ) H e b r ä i s c h e G r a m m a t i k von R. M e y e r . 3 Bde. I : Einleitung, Schrift, und Lautlehre. 3., neubearb. Aufl. 120 S. 1966. (763/763 a/763b) II: Formenlehre und Flexionstabellen. 3.Aufl. In Vorb. (764/764 a/764b) III: Satzl ehre. In Vorb. (765/765 a/765 b) H e b r ä i s c h e s T e x t b u c h zu G. B e e r - R . M e y e r , Hebräische G r a m m a t i k von R. M e y e r . 170 S. 1960. (769/769a) S l a v i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von H. B r ä u e r . 2 Bde. I : Einleitung, Lautlehre. 221 S. 1961. (1191/1191 a) II: Formenlehre. 1. Tl. 1968. (1192/1192a) V e r g l e i c h e n d e G e s c h i c h t e der s l a v i s c h e n L i t e r a t u r e n von D . T s c h i i e w s k i j . 2 Bde. In V o r b . [ : Einführung. Anfänge des slavischen Schrifttums bis zum Klassizismus. ( 1222/1 2 2 2 a ) I I : R o m a n t i k bis zur Moderne. (1223/1223a) Russische G r a m m a t i k von E. B e r n e k e r t . 6., verb. Aufl. von M . V a s m e r f . 155 S. 1961. (66) Polnische G r a m m a t i k von N . D a m e r a u . 139 S. 1967. (942/942a)
Erd- und Länderkunde, Kartographie A f r i k a von F. J a e g e r . Ein geographischer Oberblick. 2 Bde. 3. Aufl. I: D e r Lebensraum. 179 S „ 18 A b b . In V o r b . (910) II: Mensch und Kultur. 155 S., 6 A b b . In Vorb. (911) A u s t r a l i e n und O z e a n i e n von H. J. K r u g . 176 S., 46 Sk. 1953. (319) K a r t o g r a p h i e von V . H e i s s l e r . 2. Aufl. 213 S „ 125 Abb., 8 Anl. 1966. (30/30a)
Wirtschaft, Statistik, Publizistik A l l g e m e i n e B e t r i e b s w i r t s c h a f t s l e h r e v o n K , M e l l e r o w i c z . 4 Bde. 11. u. 12. durchges. Aufl. I : 224 S. 1964. (1008/1008a ) II: 188 S. 1966. (11 53/1153a ; III: 260 S. 1967. (1154/1 154a ) I V : 209 S. 1963. (1186/1 186a ) A l l g e m e i n e V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e von A . P a u l s e n . 4 Bde. I: Grundlegung, Wirtschaftskreislauf. 7. Aufl. 159 S., 11 A b b . 1966. (1169) II: Haushalte, Unternehmungen, Marktformen. 7. Aufl. 172 S., 31 A b b . 1966. (1170)
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GEISTES W I S S E N S C H A F T E N III: Produktionsfalltoren. 5., neubearb. u. erg. Aufl. 228 S „ 24 Abb. 1967. (1171/1171 a) IV: Gesamtbeschäftigung, Konjunkturen, Wachstum. 4., neubearb. u. erg. Aufl. 168 S. 1966. (1172) Ü b u n g s a u f g a b e n mit L ö s u n g e n zu A . P a u i s e n , Allgemeine Volkswirtschaftslehre l/ll von W . W e d i g . 177 S. 1967. (1227/1227a) Geschichte der Volkswirtschaftslehre von S. W e n d t . 2., neubearb. Aufl. Etwa 182 S. 1968. (1194/1194a) A l l g e m e i n e Voikswirtschaftspolitik von H. O h m . 2 Bde. I: Systematisch-Theoretische Grundlegung. 2., verb. u. erg. Aufl. 137 S., 6 Abb. 1965. (1195) II: Der volkswirtschaftliche Gesamtarg an ismus als Objekt der Wirtschaftspolitik. 180 S. 1967. (1196/1196a) Finanzwissenschaft von H. K o l m s . 4 B d e . I: Grundlegung, Öffentliche Ausgaben. 3., verb. Aufl. 165 S. 1966. (148) II: Erwerbseinkünfte, Gebühren und Beiträge, Allgemeine Steuerlehre. 3., verb. Aufl. 154 S. 1966. (391) III: Besondere Steuerlehre. 2., verb. u. erg. Aufl. 205 S. 1967. (776/776a) I V : Öffentlicher Kredit. Öffentlicher Haushalt. Finanzausgleich. 191 S. 1964. (782/782 a ) F i n a n z m a t h e m a t i k von M . N i c o l a s . 2., verb. Aufl. 192 S., 11 T a f . , 8 T a b . u. 72 Beisp. 1967. (1183/1183a) P r o g r a m m i e r u n g von D a t e n v e r a r b e i t u n g s a n l a g e n von H. J. S c h n e i d e r u. D . J u r k s c h . 111 S., 8Tab., 11 Abb. 1967. (1225/1225a) Lineare P r o g r a m m i e r u n g von H. L a n g e n . Etwa 200 S. (1206/1206a) Buchhaltung und B i l a n z von E. K o s i o l . 2., Überarb. u. veränd. Aufl. 186 S. 1967. (1213/1213a) Industrie- und Betriebssoziologie von R. D a h r e n d o r f . 4. Aufl. 142 S., 3 Fig. 1967. (103) W i r t s c h a f t s s o z i o l o g i e von F. F ü r s t e n b e r g . 122 S. 1961. (1193) Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens von W . M o e d e f . 190 S. 48 Abb. 1958. (851/851 a) Einführung in die Arbeitswissenschaft von H. H. H i l f . 169 S „ 57 Abb. 1964. (1212/1212a) A l l g e m e i n e Methodenlehre der Statistik von J. P f a n z a g i . 2 Bde. I: Elementare Methoden unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungen in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. 4., verb. Aufl. 266 S., 51 Abb. 1967. (746/746 a) II: Höhere Methoden unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungen in Naturwissenschaften, Medizin und Technik. 3., verb. Aufl. 315 S., 4,1 Abb. 1968. (747/747a) Z e i t u n g s l e h r e von E. D o v i f a t . 2 Bde. 5-, neubearb. Aufl. I: Theoretische und rechtliche Grundlagen — Nachricht und Meinung — S p r a c h e und Form. 162 S. 1967 (1039/1039a) II: Redaktion — Die Sparten: Verlag und Vertrieb, Wirtschaft und Technik — Sicherung der öffentlichen Aufgabe. 179 S. 1967. (1040/1040a)
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Naturwissenschaften Mathematik G e s c h i c h t e der M a t h e m a t i k von J. E. H o f m a n n . 4 Bde. I: V o n den Anfängen bis zum Auftreten von Fermat und Descartes. 2., verb. u. verm. Aufl. 251 S. 1963. (226/226 a) II: V o n Fermat und Descartes bis zur Erfindung des Calculus und bis zum A u s b a u der neuen Methoden. 109 S. 1957. (875) III: V o n den Auseinandersetzungen um den Calculus bis zur französischen Revolution. 107 S. 1957. (682) I V : Geschichte der Mathematik der neuesten Zeit von N . S t u l o f f . In V o r b . (883) M a t h e m a t i s c h e F o r m e l s a m m l u n g von F. O . R i n g l e b . 8., verb. Aufl. 322 S., 40 Fig. 1967. (51/51 a) V i e r s t e l l i g e T a f e l n und G e g e n t a f e l n für Iogarithmisches und trigonometrisches Rechnen in zwei Farben zusammengestellt von H. S c h u b e r t und R. H a u s s n er. 3. neubearb. Aufl. von J. E r l e b a c h . 158 S. 1960. (81) Fünfstellige L o g a r i t h m e n mit mehreren graphischen Rechentafeln und häufig v o r k o m m e n d e n Zahlen werten von A . A d I er. 4. Aufl., Überarb. von J. E r l e b a c h . 127 S„ 1 Taf. 1962. (423) A r i t h m e t i k von P. B. F i s c h e r f . 3. Aufl. von H. R o h r b a c h . 152 S., 1 » A b b . 1958. (47) H ö h e r e A l g e b r a von H. H a s s e . 2 Bde. 5., neubearb. Aufl. I : Lineare Gleichungen. 150 S. 1963. (931) II : Gleichungen höheren Grades. 158 S., 5 Fig. 1967. (932) A u f g a b e n s a m m l u n g zur höheren A l g e b r a von H. H a s s e u. W . K l o b e . 3., verb. Aufl. 183 S. 1961. (1082) E l e m e n t a r e und klassische A l g e b r a v o m m o d e r n e n S t a n d p u n k t v o n W . K r u l l . 2 Bde. I : 3., erw. Aufl. 148 S. 1963. (930) Ii: 132 S. 1959. (933) A l g e b r a i s c h e K u r v e n und Flächen von W . B u r a u . 2 Bde. I : Algebraische Kurven der Ebene. 153 S„ 28 A b b . 1962. (435) II: Algebraische Flächen 3. Grades und R a u m k u r v e n 3. und 4. Grades. 162 S., 17 Abb. 1962. (436/436a) E i n f ü h r u n g in die Z a h l e n t h e o r i e von A. S c h o l z f . Ü b e r a r b . u. hrsg. von B. S c h o e n e b e r g . 4. Aufl. 128 S. 1966. (1131) F o r m a l e L o g i k von P. L o r e n z e n . 3., durchges. u. erw. Aufl. 184 S. 1967. (1176/1176 a)
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NATURWISSENSCHAFTEN T o p o l o g i e von W . F r a n z . 2 Bde. I: Allgemeine Topologie. 2.. »erb. Aufl. 14« S., 9 Flg. 1965. (1181) II: Algebraische Topologie. 153 S. 1965. (1182/1182a) E l e m e n t e der F u n k t i o n e n t h e o r i e von K . K n o p p t . 7. Aufl. 144$., 23 Fig. 1966. (1109) F u n k t i o n e n t h e o r i e von K. K n o p p t . 2 Bde. 11. Aufl. I: G r u n d l a g e n der allgemeinen Theorie der analytischen Funktionen. 144 S„ 8 Fig. 1965. (668) II: A n w e n d u n g e n und Weiterführung der allgemeinen Theorie. 130 S., 7 Fig. 1965. (703) A u f g a b e n s a m m l u n g zur F u n k t i o n e n t h e o r i e von K. K n o p p t - 2 Bde. I: A u f g a b e n zur elementaren Funktionentheorie. 7. Aufl. 135 S. 1965. (877) II: A u f g a b e n zur höheren Funktionentheorie. 6. Aufl. 151 S. 1964. (878.) Differential- und I n t e g r a l r e c h n u n g von M . B a r n e r . (Früher W i l l i n g ) . 4 Bde. I : Grenzwertbegriff, Differentialrechnung. 2., durchges. Aufl. 176 S., 39 Fig. 1963. (86) G e w ö h n l i c h e D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n von G. H o h e i s e l . 7., neubearb. u. erw. Aufl. 142 S. 1965. (920/920a) Partielle D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n Etwa 128 S. In Vorb. (1003)
von G. H o h e i s e l . 5., durchges. Aufl.
A u f g a b e n s a m m l u n g zu den g e w ö h n l i c h e n und partiellen Differentialg l e i c h u n g e n von G. H o h e i s e l . 4., neubearb. Aufl. 153 S. 1964. (1059/ 1059 a ) I n t e g r a l g l e i c h u n g e n von G. H o h e i s e l . 2., neubearb. u. erw. Aufl. 112 S. 1963. (1099) M e n g e n l e h r e von E. K a m k e . 5. Aufl. 194 S„ 6 Fig. 1965. (999/999a) G r u p p e n t h e o r i e von L. B a u m g a r t n e r . 4., erw. Aufl. 190 S., 3 Taf. 1964. (837/837 a) Ebene und s p h ä r i s c h e T r i g o n o m e t r i e von G. H e s s e n b e r g t . 5. Aufl. durchges. von H. K n e s e r . 172 S., 60 Fig. 1957. (99) D a r s t e l l e n d e G e o m e t r i e von W . H a a c k . 3 Bde. I : Die wichtigsten Darstellungsmethoden. G r u n d - und Aufriß ebenflächiger K ö r p e r 6. Aufl. 113 S., 1 2 0 A b b . 1967. (142) II: K ö r p e r mit krummen Begrenzungsflächen. Kotierte Projektionen. 5., durchges. Aufl. 129 S., 86 Abb. 1967. (143) " I : Axonometrie und Perspektive. 3. Aufl. 129 S., 100 A b b . 1965. (144) A n a l y t i s c h e G e o m e t r i e von K. P. G r o t e m e y e r . 3., neubearb. Aufl. 218S., 73 A b b . 1964. (65/65 a)
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NATURWISSENSCHAFTEN N i c h t e u k l i d i s c h e G e o m e t r i e . Hyperbolische Geometrie der Ebene von R. B a l d u s t - 4. Aufl., bearb. u. erg. von F. L ö b e l l . 158 S., 75 Fig. 1964. (970/970 a) D i f f e r e n t i a l g e o m e t r i e von K. S t r u b e c k e r . 3 Bde. I : Kurventheorie der Ebene und des Raumes. 2., erw. Aufl. 253 S., 45 Fig. 1964. (1113/1113a) II: Theorie der Flächenmetrik. 195 S., 14 Fig. 1958. (1179/1179a) III: Theorie der Flächenkrümmung. 254 S., 38 Fig. 1959. (1180/1180a) V a r i a t i o n s r e c h n u n g von L. K o s c h m i e d e r . 2 Bde. 2., neubearb. Aufl. I : D a s freie und gebundene Extrem einfacher Grundintegrale. 128 S., 23 Fig. 1962. (1074) II: A n w e n d u n g klassischer Verfahren auf allgemeine Fragen des Extrems. — N e u e r e unmittelbare Verfahren. In Vorb. (1075) E i n f ü h r u n g in die k o n f o r m e A b b i l d u n g von L. B i e b e r b a c h . 6., neubearb. Aufl. 184 S., 41 Zeichng. 1967. (768/768a) V e k t o r e n und M a t r i z e n von S. V a l e n t i n e r . 4. Aufl. (11., erw. Aufl der „Vektoranalysis"). Mit Anh.: Aufgaben zur Vektorrechnung von H. K ö n i g . 206 S., 35 Fig. 1967.