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German Pages 470 [472] Year 2007
Havemann-Bibliographie
Herausgegeben von der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.
Werner Theuer/Bernd Florath
Robert Havemann Bibliographie Mit unveröffentlichten Texten aus dem Nachlass
Akademie Verlag
Gefördert mit Mitteln der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-05-004183-4 © Akademie Verlag GmbH, Berlin 2007 Das eingesetzte Papier ist alterungsbeständig nach DIN/ISO 9706. Alle Rechte, insbesondere die der Übertragung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil des Buches darf ohne Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form - durch Fotokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren - reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Druckvorlage: Peter Rotkehl, Berlin Druck: MB Medienhaus Berlin Bindung: Druckhaus »Thomas Müntzer« GmbH, Bad Langensalza Printed in the Federal Republic of Germany
Inhaltsverzeichnis
Vorwort VII Einleitung IX Manfred Bierwisch: David gegen Goliath - Havemanns ungleicher Kampf gegen die Dogmatiker XIII Jens Reich: Eine Erinnerung XVI Bernd Horath: Havemann, der Publizist XIX Zeittafel Robert Havemann XXXII Bibliographie I. Primärliteratur: Artikel, Schriften, Bücher, Interviews II. Sekundärliteratur zu Robert Havemann
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Texte aus dem Nachlass 1. Vier Flugblätter der Europäischen Union 203 2. Zum Potsdamer Abkommen 210 3. Bund der ehemaligen politischen Gefangenen 217 4. Das heimliche Deutschland. Erster Vortrag 229 5. Das heimliche Deutschland. Zweiter Vortrag 234 6. Das heimliche Deutschland. Dritter Vortrag 241 7. Erinnerung an eine Begegnung mit Todeskandidaten im April 1944 246 8. Die letzten Tage vor der Befreiung des Zuchthauses Brandenburg 251 9. Auf dem Gut Ribbeck während des Rückmarsches der politischen Häftlinge aus Brandenburg 255 10. Vortrag über neuen Nationalismus 261 11. Zur Erklärung des Nationalsozialismus 264 12. Schweizer Vortrag über den deutschen Widerstand 267 13. Thesen über das Verhältnis von Philosophie und Einzelwissenschaften . 273 14. Brief an Hermann Scheler 277 15. Drei Gespräche mit Werner Heisenberg 280 16. Konfidentenbericht des Gl „Leitz" 305 17. Gegen das Verbot der Kommunistischen Partei in der Bundesrepublik . 311 18. Brief an Jean-Paul Sartre 326 19. Die unvollendete Revolution 335 20. Interview mit der schwedischen Abendzeitung „Expressen" 346 21. Entspannung und Opposition 370 22. Offener Brief an Helmut Schmidt 375 23. Offener Brief an Leonid Breznev 380 24. Berliner Appell 388
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Inhaltsverzeichnis
Verzeichnisse Abkürzungsverzeichnis Namenverzeichnis Medienverzeichnis Verzeichnis der Patentschriften Robert Havemanns Verzeichnis der von Robert Havemann mit herausgegebenen Zeitschriften
397 400 419 433 434
Vorwort
Die vorliegende Bibliographie hat eine lange Geschichte. Nicht nur, weil die Arbeit daran mehr als ein Jahrzehnt in Anspruch nahm und die Lebenszeit des ersten Bearbeiters aufzehrte, sondern auch, weil die Textspur des Lebenswerks von Robert Havemann aus den Erdschichten von sechs Jahrzehnten deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert ausgegraben werden musste. In dem öffentlichen Raum, den er so gern betrat, wurde ihm nur fur eine kürzere Zeitspanne auch ein offizielles Podium gewährt, weit länger hatte er es nötig, seine Ansichten auf illegalen und lebensgefährlichen Umwegen bekannt zu machen. So war nicht nur in wohlgeordneten Bibliotheken und Archiven zu recherchieren, um ein annähernd vollständiges Verzeichnis vorlegen zu können. Die Robert-Havemann-Gesellschaft hat es sich seit ihrer Gründung 1990 zur Aufgabe gemacht, das Profil des Sozialisten und Naturwissenschafders nachzuzeichnen, der gut zwanzig Jahre lang die zentrale Bezugsperson oppositioneller Bewegungen in der DDR war. Mit seiner antinazistischen Vergangenheit ermöglichte Havemann der jüngeren Opposition ein fast selbstverständliches Anknüpfen an die Tradition des Antifaschismus. Dass er die Demokratisierung der DDR bis zuletzt in einer sozialistischen Perspektive sah, teilte er mit Wolfgang Harich und Rudolf Bahro, den anderen großen Oppositionellen der DDR-Geschichte, doch war Havemanns Wirkung nachhaltiger und reichte tiefer. Um den geschichtlichen Horizont wieder erkennbar zu machen, in dem der Professor für physikalische Chemie mit seinem politischen Temperament agierte, sind dem Buch in einem zweiten Teil Texte aus dem Nachlass beigegeben. Mögen sie dem heutigen Leser - wenigstens in Umrissen - den ganzen Mann mit seiner Herkunft, der Widerstandsbiographie, dem frühen Engagement für die DDR, dem fortgesetzten Nachdenken, der verwegenen demokratischen Provokation, seiner unstillbaren Lebenslust und politischen Neugierde anschaulich machen. Manfred Bierwisch und Jens Reich haben Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt, in denen sie persönliche Begegnungen mit Robert Havemann schildern. Auch dessen durchaus verschiedene Wirkung auf nahe oder fernere Kollegen spiegelt sich darin. Der Person wie der Sache ist das nur angemessen. Dieses Buch soll dazu beitragen, den Weg Robert Havemanns im ganzen begreifen zu können. Erst dann wird das Vergangene gegenwärtig sein — und kann überschritten werden. Im wissenschaftlichen Programm des Akademie Verlages haben die Bibliographie und die Texte des deutschen Wissenschaftlers Robert Havemann ihren würdigen Platz gefunden, für diese Möglichkeit will ich dem Verlag an dieser Stelle gern danken. Berlin, November 2007
Klaus Wolfram Robert-Havemann-Gesellschaft
Einleitung
„Die meisten meiner Veröffentlichungen sind reine Fachliteratur. Sonst gibt es viele Artikel in Zeitschriften, teils populärwissenschaftliche, teils politische. Es ist mir unmöglich, eine nur annähernd vollständige Liste anzufertigen [...] Am liebsten wäre es mir, Sie erlassen mir das ganz", schrieb Robert Havemann im Mai 1965 aus Grünheide über die Mauer hinweg an den Kindler Verlag in München.1 Als Havemann dem Verlag auf dessen Anfrage antwortete und das gewünschte Expose übersandte, ahnte er nicht, dass ihn wenige Monate später das zweite und endgültige Berufsverbot der SED-Führung treffen würde. Havemanns Laufbahn als international bekannter Naturwissenschaftler fand in seinem 55. Lebensjahr ein jähes Ende. Von diesem Zeitpunkt an überwiegt die Zahl seiner politischen Aufsätze, Artikel und Interviews. Seit der Gründung des Archivs der Robert-Havemann-Gesellschaft im Mai 1992 hat Werner Theuer den von Katja Havemann hier als Depositum eingebrachten Nachlass Robert Havemanns akribisch erschlossen und über Jahre hinweg durch intensive Recherchen in anderen Archiven und Bibliotheken ergänzt. Diese mühevolle Arbeit wurde notwendig, da sich das niedergeschriebene Vermächtnis des bekanntesten Dissidenten der DDR nach zahlreichen Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen durch das Ministerium für Staatssicherheit in einem sehr fragmentarischen Zustand befand.2 Havemann selbst hatte aufgrund der permanenten Überwachung versucht, wichtige Dokumente dem Zugriff des MfS zu entziehen und sie an verschiedenen Orten versteckt. Das seit 1990 wieder ans Tageslicht beförderte Material musste daher ζ. T. unter großen Mühen erst vor dem Zerfall gerettet werden, bevor es gesichtet, erschlossen und verzeichnet werden konnte. Durch die nach Verabschiedung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes 1991 möglich gewordene Einsicht in die umfangreichen Aktenbestände des MfS, die Zeugnis von der intensiven Überwachung und Verfolgung Havemanns geben, konnte der Nachlass mit Kopien wesentlicher Teile dieser Unterlagen erweitert werden. Katja Havemann hat gemeinsam mit Michael Stognienko die Akten durchgesehen und für das Archiv der Robert-Havemann-Gesellschaft kopieren lassen. 1 Robert Havemann an Hans-Geert Falkenberg, 3. 5.1965, RH 009 Bd. 030 A. - Robert Havemann und Helmut Kindler kannten sich seit 1941 aus ihrer Tätigkeit im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Nach dem viel beachteten Erscheinen des Buches „Dialektik ohne Dogma?" 1964 im Rowohlt Taschenbuch Verlag, das Havemanns letzte Vorlesungsreihe an der Berliner HumboldtUniversität auch im Westen bekannt machte, hatte ihm der Kindler Verlag vorgeschlagen, einen Band zum Thema „Zufall - Kausalität - Freiheit" in der geplanten Welt-Universitäts-Bibliothek zu veröffentlichen. Dieses internationale Verlagsprojekt kam nicht zustande. 2 Vgl. Werner Theuer: Die archivalische Überlieferung der Bürgerrechtsgruppen der DDR in den Archiven der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. In: Diether Degreif [Red.]: Archive und Gesellschaft. Referate des 66. Deutschen Archivtags, 25.-29. September 1995 in Hamburg, veranstaltet vom Verein Deutscher Archivare. Siegburg 1997 (Bibliographie Nr. 2121), S. 124f.
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Einleitung
Erst jetzt wurde es möglich, eine Vorstellung von der vielfältigen Tätigkeit Havemanns zu gewinnen. Werner Theuer begann schon während der Arbeit an der Erschließung des Nachlasses, die bis dahin nur sehr groben Übersichten über die Publikationen Havemanns sukzessive anzureichern mit dem Ziel, eine umfassende Bibliographie der Veröffentlichungen Havemanns und der Literatur über ihn zusammenzustellen. Als er im September 2005 unerwartet starb, hinterließ Werner Theuer ein Rohmanuskript, das 2168 Titel verzeichnete, darunter 769 Nachweise von Veröffentlichungen Havemanns. Die seitdem ergänzten Titeleinträge wurden in das Manuskript eingefügt, der vorhandene Bestand nochmals durchgesehen und das gesamte Verzeichnis neu strukturiert. Die bibliographischen Einträge wurden chronologisch nach Jahren neu geordnet und innerhalb der Jahre in vier formale Gruppen unterteilt: Monographien - Beiträge in Sammelwerken - Beiträge in Zeitschriften — Beiträge in Tagespresse,3 Rundfunk, Fernsehen. Der erste Teil der Bibliographie verzeichnet als Primärliteratur die Veröffentlichungen Robert Havemanns. Hier wird Vollständigkeit angestrebt. Wo immer dies durchfuhrbar war, wurde jeder einzelne Titel durch Autopsie geprüft. Wenn das jedoch nicht möglich war, wurde zugunsten der Vollständigkeit entschieden. Der zweite Teil (ab Nr. 1001) verzeichnet die Sekundärliteratur zu Havemann. Hier wurden die von Werner Theuer erfassten Titel einer kritischen Durchsicht unterzogen, in deren Ergebnis insbesondere Veröffentlichungen der Tagespresse ausgesondert wurden, die lediglich Agenturmeldungen wiedergeben. Es verblieben redaktionelle Artikel, vor allem aber Titel aus der Tagespresse, die namentlich gezeichnet sind. Da die Möglichkeiten, die relevanten Presseorgane insgesamt systematisch durchzusehen, begrenzt waren, hatte auch Theuer nur eine Auswahl treffen können, die sich primär an dem orientierte, was im angereicherten Nachlass Havemanns überliefert ist. Weiterführende Recherchen waren in der Regel nur zu leisten, wenn es galt, einen Text, dessen Existenz aus anderen Quellen bereits bekannt war, aufzufinden und zu prüfen. Systematisch durchgesehen wurden die Jahrgänge jener Zeitschriften und Zeitungen, in denen Havemann häufiger publiziert hat. Die Bibliographie verzeichnet Titel, die bis zum Jahre 2006 erschienen sind. Nachträge sowie später erschienene Titel sollen auf der Homepage der RobertHavemann-Gesellschaft (www.havemann-gesellschaft.de) angezeigt werden. Die im zweiten Teil dieses Buches abgedruckten Texte aus dem Nachlass bilden einen Längsschnitt durch das politische Leben Robert Havemanns. Sie können jedoch keinen Querschnitt bieten. Die Breite des Havemannschen Werkes reicht von Texten, die in seiner Forschungstätigkeit als Physikochemiker entstanden sind und deren Gehalt sich daher wahrscheinlich nur einem diesem Fachgebiet nahestehenden Publikum erschließt, bis hin zu Gedichten. Neben seinem umfangreichen Briefwechsel sind es heute vor allem die politischen und philosophischen Texte, die als Zeugnisse der Kontroversen und Kämpfe des vergangenen Jahrhunderts von unschätzbarem Wert sind. Der Tagespresse wurden auch alle wöchentlich erscheinenden Zeitschriften zugerechnet, die zumindest nominell an einem bestimmten (Wochen-)Tag erscheinen. 3
Einleitung
XI
Die meisten der hier abgedruckten Dokumente sind Erstveröffentlichungen. Die Auswahl aus dem unveröffentlichten Material des Nachlasses von Havemann beginnt mit einer Stellungnahme aus der unmittelbaren Nachkriegszeit zu Veröffentlichungen von Karl Boromäus Frank, des früheren Leiters der Auslandsvertretung der Widerstandsgruppe „Neu Beginnen", zur Beziehung zwischen den alliierten Siegermächten und Deutschland und der Rolle der deutschen Hidergegner in diesem Verhältnis und endet mit einem späten Fragment über die Beziehung der osteuropäischen Dissidenten zur Entspannungspolitik. Ergänzt werden die Erstdrucke durch kritisch durchgesehene und kommentierte Neudrucke von Schlüsseltexten der politischen Tätigkeit Havemanns: Die verschiedentlich in unterschiedlichen Ausschnitten und nach teilweise sekundären Überlieferungen bereits gedruckten, wesentlich von Havemann verfassten Flugblätter der Widerstandsgruppe „Europäische Union" aus dem Jahre 1943 werden hier in einer verlässlichen Textfassung, die auf die überlieferten Originale bzw. die ersten Abschriften der NS-Oberreichsanwaltschaft zurückgreift, vorgelegt. Auch Havemanns Rundfunkvorträge über den Widerstand aus der frühen Nachkriegszeit werden erstmals vollständig abgedruckt. Das die Westpolitik der SED so irritierende „Plädoyer für eine neue KPD" Havemanns in „Der Spiegel" von 1965 wird in seiner Textgenesis dokumentiert, die nicht nur Zeugnis des Denkprozesses von Havemann allein ist, sondern zugleich einen Eindruck von den Debatten innerhalb der Kreise oppositioneller Wissenschaftler und Künstler der DDR im Vorfeld des 11. ZK-Plenums der SED vom Dezember 1965 zu geben geeignet ist. Außerordentlich kontrovers waren die Reaktionen auf Havemanns Interview mit dem schwedischen Journalisten Jan Mosander im Jahre 1972. Die Genesis dieses Textes gibt Auskunft über das spannungsvolle Verhältnis westlicher Journalisten zu Oppositionellen in der DDR. Der diese Textzusammenstellung abschließende, letzte gewichtige politische Text, dem Havemann im Wortsinne seine Gesundheit, ja sein Leben opferte, war der „Berliner Appell",4 mit dem es ihm gelang, bereits in den Anfängen der unabhängigen Friedensbewegung der DDR, einen Konnex zwischen den verschiedenen Generationen von Oppositionellen herzustellen. Havemann, der Kommunist, der das herrschende Regime der SED gerade deshalb kritisierte, weil es für ihn nichts mit den emanzipatorischen Ideen des ursprünglichen Kommunismus zu tun hatte, sah in der Friedensbewegung, die sich in den Räumen der evangelischen Kirchen der DDR organisierte, erstmals eine politische Bewegung, die von unten, selbstverantwortlich, elementar demokratisch, Emanzipation von Staatsangehörigen der DDR zu Bürgerinnen und Bürgern realisierte. Die aufwendigen Recherchen für dieses Buch wären gänzlich undurchführbar gewesen ohne die vielfaltige und bereitwillige Unterstützung der Verlage und Redaktionen, die auf meine Anfragen meist schnell reagierten und die gewünschten Informationen aus ihren Archiven zur Verfügung stellten. Es seien hier nur stellvertretend die Redaktionen des „Spiegel" (Hamburg), der „Tiroler Volkszeitung" (Bozen), von „Politiken" (Kobenhavn) oder die Büros des Labour-Abgeordneten Michael Meacher und des Sprechers des Russell-Tribunals, Ken Coates, genannt. 4 Vgl. Manfred Wilke: Der Berliner Appell 1982. Erinnerungen eines Zeitzeugen. In: Deutschland Archiv, 40 (2007) 2, S. 284-287.
XII
Einleitung
Mit zahlreichen Hinweisen und konstruktiver Kritik unterstützten mich bei der Arbeit an der Bibliographie Hartmut Jäckel, 5 Dieter Hoffmann, 6 Harold Hurwitz, Christian Sachse und Manfred Wilke, die mit der Biographie und dem Werk Havemanns am besten vertrauten Fachkollegen. Es ist schließlich an dieser Stelle vielen Menschen zu danken, die wie selbstverständlich die Arbeit dort unterstützten, wo meine Kenntnisse an ihre sprachlichen Grenzen stießen: Helene Camarade (Universite Montaigne, Bordeaux), Thomas Wegener Friis (Syddansk Universitet, Odense), Andrea Genest (Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam), Hannes Bohn (Berlin) und insbesondere Fred Rohder (Berlin), der als Praktikant der Robert-Havemann-Gesellschaft in mehreren schwierigen Recherchen wichtige Titel ausfindig machen und verifizieren konnte, sowie Gabriele Gast (Berlin), die das Kollationieren der neu erfassten Nachlass-Texte übernahm. Für die Unterstützung des Projektes über einen langen Zeitraum ist der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR zu danken. Vor allem aber gilt mein Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der RobertHavemann-Gesellschaft, ohne deren aufmunternde Begleitung dieses Vorhaben kaum hätte zu Ende geführt werden können. Dem Akademie Verlag danke ich für die Aufnahme dieses Buches in sein Programm. Peter Heyl hat mit Geduld und Nachdruck nicht schlechthin die Betreuung des Bandes als Lektor übernommen, sondern sich immer wieder mit kritischer Lektüre, Nachfragen und Anregungen als unentbehrlicher Partner bei der Arbeit am Manuskript eingebracht. Dafür sei ihm, dem Freund, ausdrücklich Dank gesagt. Last but not least sei den Angehörigen und Freunden Robert Havemanns gedankt, die Werner Theuer und mich in jeder Hinsicht unterstützt und ermutigt haben: Katja Havemann, Sibylle Havemann, Pamela und Wolf Biermann. Bernd Florath
5 Hartmut Jäckel hat das erste Verzeichnis der Schriften Havemanns zusammengestellt, als er 1971 Texte von Havemann in der Aufsatzsammlung „Rückantworten an die Hauptverwaltung ,Ewige Wahrheiten'" herausgab (Bibliographie Nr. 586). 6 Dieter Hoffmann hat 1990 die bisher umfangreichste Bibliographie der Veröffentlichungen Havemanns publiziert, die auf den Vorarbeiten von Jäckel (Bibliographie Nr. 586, Neufassung in Nr. 945), Rüdiger Rosenthal (Nr. 950) und Wolf-Dieter Bilke (Nr. 1982) aufbaut.
Manfred Bierwisch
David gegen Goliath - Havemanns ungleicher Kampf gegen die Dogmatiker Es ist angemessen, zum 25. Todestag von Robert Havemann an Laotse zu erinnern, den er gern und in überraschenden Zusammenhängen zitiert hat: Wer auf den Zehen steht, steht nicht fest, Wer mit gespreizten Beinen geht, kommt nicht voran, Wer selber scheinen will, wird nicht erleuchtet, Wer selber etwas sein will, wird nicht herrlich. Wer selber sich rühmt, vollbringt nicht Werke, Wer selber sich hervortut, wird nicht erhoben. Havemann stand nicht auf Zehen, sondern bequem. Er ging nicht mit gespreizten Beinen, sondern natürlich. Allerdings, hervorgetan hat er sich schon, und ganz bewusst, und gerühmt hat er sich zwar indirekt, aber deutlich. Als er 1982 starb, schien er den Kampf gegen die Dogmatiker verloren zu haben: Der Prager Frühling war 14 Jahre zuvor niedergeschlagen worden, in Polen herrschte Kriegsrecht, und in Breshnews Sowjetunion hielt sich zäh die durchaus gefahrliche Periode der Stagnation. Robert Havemann war weitgehend isoliert, die Tribüne des großen Hörsaals im Institut für physikalische Chemie der Berliner Humboldt-Universität, wo er die offene Auseinandersetzung mit den Dogmatikern begonnen hatte, war fur ihn unerreichbar geworden. Um sich von diesem Kampf, den Erwartungen, Chancen und Risiken und seiner offenbaren Chancenlosigkeit ein Bild zu machen, muss man sich unbedingt die faszinierende, ungewöhnliche, auch irritierende Persönlichkeit Robert Havemanns deutlich zu machen versuchen. Die große Auseinandersetzung, die mit der berühmt gewordenen Vorlesung über „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme" begann, gehört — wie Hans Mayers Vorlesungen über Kafka im Hörsaal 40 der Leipziger Universität zu den Markierungspunkten nicht nur der intellektuellen DDR-Geschichte. Die Vorlesung begann als relativ begrenzte Fachveranstaltung, anscheinend gerichtet an Studenten der naturwissenschaftlichen Fächer, die ein Studium Generale suchten. Aber sie war sehr bald weit mehr als das und hatte von Woche zu Woche überwältigenderen Zulauf. Und sie wurde immer deutlicher und immer bewusster eine Herausforderung, die für die „Hauptverwaltung ewige Wahrheiten" - so hatte er die Parteiphilosophie genannt - unerträglich war und das auch sein sollte. Die Faszination der Veranstaltung bestand in ihrem souveränen, ebenso zwanglosen wie zwingenden Charakter. Havemann sprach vollkommen frei, zunächst über die Kopenhagener Deutung der Quantenphysik, über die Unschärferelation und Dialektik, dann über kommunistische Moral und die Inhumanität der Todesstrafe.
XIV
Manfred Bierwisch
Die Vorlesungen wurden auf Band aufgezeichnet, redigiert und schon in der nächsten Veranstaltung als vervielfältigte Skripte verteilt. Das machte den einmaligen, authentischen Stellenwert dieser Vorlesungen und ihre ungeheure Wirkung aus. Die Wirkung wurde allerdings noch um ein Vielfaches dadurch verstärkt, dass ein kompletter Satz der Skripte zum Rowohlt Taschenbuch Verlag gelangte und unter dem Titel „Dialektik ohne Dogma?" in der Reihe rororo aktuell erschien. Eine Titelgeschichte im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel" war die unmittelbare Folge. Kein Wunder, dass die Partei, deren durchaus prominentes Mitglied Havemann war, schäumte. Es ist klar, dass Havemann keineswegs ein argloses Opfer kommunistischer Willkür war. Robert Havemann war — nicht zum ersten Mal — in einen Kampf verwickelt, er war Combattant, ganz bewusst Handelnder, er kannte die Wirkungen und er rechnete mit ihnen. Havemann war eine Person mit großer, faszinierender Ausstrahlung. Auf mich hatte diese Faszination zunächst in der beschriebenen Vorlesung gewirkt. Ich hatte ziemlich von Beginn an, und zunächst durchaus skeptisch teilgenommen. Dann hatte ich seine Wirkung auch in dem lockeren Freundeskreis kennen gelernt, den Havemann um sich versammelte. Die Faszination hatte viele Komponenten. Havemann hatte eine legendäre, große Vergangenheit, in der Nazizeit war er zum Tode verurteilt worden, er war einer, der keine faulen Kompromisse mit den Nazis gemacht hatte. Und er war zunächst und vor allem ein erfolgreicher, offenbar bedeutender Gelehrter. Er konnte Nobelpreisträger wie Werner Heisenberg und Linus Pauling und Autoritäten wie Albert Schweizer veranlassen, sich für ihn einzusetzen (und er tat das auch entschlossen und zur Empörung der Partei). Aber Havemann war auch sonst erfolgreich, gehörte ganz offenkundig zum Establishment der DDR, auf nicht immer ganz reibungslose Weise - auch das wussten wir. Von ihm waren auch durchaus schroffe, keineswegs angenehme Töne gekommen, etwa im Kampf gegen die Junge Gemeinde. Darüber hinaus war er ein Lebenskünstler, er liebte und genoss auf unprätentiöse Weise Komfort und Luxus, etwa seinen opulenten Weinkeller im Sommerhaus am See in Grünheide, das er neben der Privilegierten-Wohnung im Hochhaus an der Karl-MarxAllee am Strausberger Platz hatte. Vor allem aber strahlte er Kreativität aus. Er war mit seinen Ideen anscheinend immer einen Schritt weiter als seine Kontrahenten, auch und zumal in den politischen Kontroversen. Das ganz besonders machte seinen Reiz aus: Unerwartete Möglichkeiten schienen sich aufzutun, wenn er einen Gedanken verfolgte. Als ihm in hämischen, bösartigen Artikeln der Parteipresse Zitate aus seinen früheren durchaus selbst dogmatischen Stellungnahmen vorgehalten wurden, gab er nicht etwa klein bei, sondern replizierte mit einem Artikel unter der Überschrift „Ja, ich hatte Unrecht!" — und da waren es, auch wenn diese Erwiderung nur in der Bundesrepublik gedruckt werden konnte, dann doch die anderen, die noch immer und erst recht Unrecht hatten.
David gegen Goliath
XV
Nicht etwa Vorwärtsverteidigung, oder gar Rückzugsgefechte, sondern Neuland besetzen, das war eine seiner Hauptmaximen, nach denen er nicht nur wissenschaftlich handelte, sondern auch die politische Auseinandersetzung führte. Das zweite Prinzip hieß: Keine Geheimbündelei, keine illegale Verschwörung, sondern größtmögliche Öffentlichkeit! Das war nicht ohne Paradoxie, da wir ja wussten, dass wir unentwegt nicht nur die offene Kontroverse mit der Partei zu gewärtigen hatten, sondern auch die geheime Beobachtung durch die Staatssicherheit. Eine Anekdote mag das illustrieren. Einige Mitarbeiter der Berliner Akademie der Wissenschaften, zu denen ich gehörte, hatten sich vorgenommen, eine der üblichen Gewerkschaftsveranstaltungen zur Diskussion über einen längst überfalligen „20. Parteitag auf dem Gebiet der Kultur" zu nutzen. Robert Havemann wusste davon und gab einem Journalisten, der ihn besucht hatte, einen entsprechenden Hinweis. Und so saß in einer hinteren Reihe im Veranstaltungsraum ein uns unbekannter Teilnehmer. Am nächsten Tag stand dann ein ganzseitiger Artikel über die unbotmäßigen Jungakademiker in der BZ, und wir mussten wegen dieses Skandals wochenlange Befragungen über uns ergehen lassen. (Eine Kongressreise nach Jerusalem, für die ich bereits die Zusage hatte, konnte ich natürlich vergessen.) — Auf solche Aktionen musste man bei Robert Havemann jederzeit gefasst sein. Er hat das Risiko, das er selbst einzugehen bereit war, ohne Umstände auch jedem anderen zugemutet. Die Akademie der Wissenschaften, die ihn mit handfester Zwiespältigkeit und fataler, unwürdiger Willfährigkeit gegenüber den Reglementierungen der Partei behandelt hat, hat er ungewollt, aber mit Bravour ins Unrecht gesetzt: Da das nötige Quorum für einen Ausschluss nicht erreicht wurde, musste Havemann satzungswidrig aus der Mitgliedschaft gestrichen werden. Havemann hat sich von der Partei, der er mit Uberzeugung angehört hat, ebenso überzeugt getrennt, er hat ungebrochen das benannt, was er für verkehrt, unwürdig und gefährlich hielt. Er hat die Schikanen, Einschränkungen und Entwürdigungen, die das zur Folge hatte, gekannt und bewusst in Kauf genommen. Er ist ungebrochen geblieben in einer Situation, in der er seinen Kampf nicht gewinnen konnte. Oder doch? Dass er am Ende doch Recht behalten hat, hat er nicht mehr erlebt. Aber in Anspruch genommen hätte er es allemal. Jedenfalls würde er sich falsch und unwürdig verstanden fühlen, wenn man ihn nur als Opfer eines sturen Apparats sähe. Er hat gekämpft, und das hat ihm Spaß gemacht. Und dass er siegen würde, wusste er sowieso.
Rede, gehalten auf dem Veranstaltung zum 25. Todestag von Robert Havemann zur Eröffnung der Ausstellung „Robert Havemann — Ein Bürger und Wissenschafder in Deutschland" in der BerlinBrandenburgischen Akademie der Wissenschaften am 2. April 2007.
Jens Reich
Eine Erinnerung
Jahrelang hatten Erich Honecker und Kurt Hager, hatten die Partei und ihr Schild und Schwert, die Staatssicherheit, den Kampf gegen diesen unbeugsam störrischen Mann fortgesetzt und doch nicht gewinnen können. Ihn tatsächlich zu vernichten - ζ. B. durch Gefangnishaft, die bei seinen Rest-Lungen nach schwerer Tuberkulose den Tod bedeutete hätte - das wagten sie nicht, angesichts seiner Vergangenheit als zum Tode verurteilter Brandenburger Gefangnisgenosse von Honecker. Auf Kompromiss- und Friedensangebote ging er nicht ein. Wie gern hätten sie ihn auf den Ehrenpräsidien zu Jahrestagen des antifaschistischen Widerstandes vorgezeigt. Vergebens! Er hatte das Alter meines Vaters. Ich kannte ihn seit frühen Jugendjahren, kannte ihn, wie man einen Prominenten von Ferne kennt. Ich habe ihn viele Male erlebt, in Vorlesungen, im Radio, auf wissenschaftlichen Konferenzen, als Prodekan der Universität, als Präsident des Deutschen Friedensrates. Gesprochen haben wir nie miteinander - er stand zu weit vorn im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Als Medizinstudent hatte ich seine Forschungsergebnisse aus den 40er Jahren kennengelernt. Er hatte als Physikochemiker im Heubnerschen Institut fur Pharmakologie in der Dorotheenstraße international beachtliche Arbeiten zur Blutvergiftung durch chemische Substanzen geliefert. Unbekümmert und unvorsichtig hatte er Kontakt zu anti-hiderischen Kreisen aufgenommen, die Widerstandsgruppe „Europäische Union" — welch prophetischer Name! - gegründet, war angezeigt worden, im September 1943 verhaftet und im Dezember zum Tode verurteilt worden. Die Vollstreckung wurde auf Fürsprache von Freunden aufgehoben: Man überzeugte die Machthaber, dass seine Forschungen kriegswichtig wären, was sicher übertrieben war, ihm aber das Leben gerettet hat. Er kam nach Brandenburg und wurde Gefängnisbewohner mit Forschungsaufgaben — wer denkt da nicht an den „Ersten Kreis der Hölle" von Alexander Solshenizyn, indem die Mathematiker anstatt sich im Gulag-Bergwerk zu Tode zu arbeiten, von Stalin für ein Projekt zur Stimmenidentifizierung von Volksfeinden aus abgehörten Telefongesprächen freigestellt wurden? Nach dem Krieg machte er Karriere und wurde Direktor bei der KaiserWilhelm-Gesellschaft in Berlin-Dahlem, auch charismatischer, junger Professor für Physikalische Chemie an der Humboldt-Universität. Sein Protest gegen die Atomwaffenpolitik der USA brachte ihm erneut politische Konflikte ein: die fristlose Entlassung in Dahlem. Er wurde die Lichtgestalt der sozialistischen Intelligenz, in vollem Schwung des klassenkämpferischen Aufbruchs SED-Mitglied, Aktivist von SED-gesteuerten Friedenskomitees, ein wortgewaltiger Streiter im Weltanschauungskampf zwischen dialektischem Materialismus und dem so genannten objektiven Idealismus der katholischen Neothomisten in Rom, deren Protagonist Pater Wetter den Marxismus in langen Traktaten als Irrlehre zu widerlegen suchte. Den Nachgewachsenen lässt sich heute nicht mehr vermit-
Eine Erinnerung
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teln, welche Aufregung diese Auseinandersetzungen um Genetik und Biochemie, um Lysenko und Gregor Mendel, um Nikolaj Vavilov und Micurin, um Einsteins Relativitätstheorie und Norbert Wieners Kybernetik, um Bohrs und Heisenbergs Quantenphysik und den Wärmetod des Weltalls, um Gottesbeweise und die Dialektik der Natur damals verursachten. Havemann war die Speerspitze in dieser Gigantomachie gegen die Kirche und den spätbürgerlichen „Obskurantismus". Ich selbst habe, als ich als Student nach Berlin kam, gegen Ende der fünfziger Jahre, Havemanns berühmte Vorlesung über philosophische Probleme der modernen Naturwissenschaften gehört. Ich lehnte die dialektisch-materialistische Methode aus Gründen, die auszubreiten hier zu weit fuhren würde, für mich und mein Fach ab. So war ich von vornherein kritisch. Sein Vortrag bestach durch Scharfsinn und Belesenheit. Mich stieß allerdings die herablassende, oft arrogante Art zurück, mit der Havemann Fragen der Studenten abtat, besonders solcher, die mehr oder weniger naiv religiöse Überzeugungen verteidigten. Er dozierte vom Katheder des Siegers der Geschichte. Seine Philosophie litt an dem inneren Widerspruch, dass sie zur herrschenden Lehre gegen die in die Defensive geratene kirchliche Weltanschauung geworden war. Damit hatte sie den kritischen, subversiven Aufklärergeist eingebüßt und kam als Triumphator daher. Philosophie, die als Sieger im Amt recht hat, ist stets an ihr Ende gelangt. So waren Havemanns dogmatische Allüren Ausdruck dieses Widerspruchs. Einige Jahre später, 1964, ich war damals an der Jenaer Universität, kursierten überall die Havemannschen Vorlesungen als Geheimlektüre. Ich erkannte den formalen Aufbau wieder - aber welche Veränderung war mit dem Inhalt vor sich gegangen! Der kritische Naturwissenschaftler in Havemann hatte über den stalinistischen Ideologen gesiegt. Die Dialektik hatte das machtausstrahlende Siegerpodest verlassen und wandte sich gegen das Dogma, zu dem der staatlich verordnete Marxismus verkommen war. Havemann übertrug den methodischen Zweifel der Naturwissenschaft auf das verkalkte politische System und forderte Öffnung, Erneuerung, Freiheit der Gedanken, Frei2Ügigkeit. Was folgte, ist gut bekannt. Ordnungsrufe, Parteiverfahren, Entfernung aus der Volkskammer, Parteiausschluss, fristlose Entlassung aus dem Physikalischchemischen Institut der Humboldt-Universität, statutenwidrige Abwahl aus der Akademie der Wissenschaften und Schließung seiner Adlershofer Arbeitsgruppe. Vom führenden Wissenschaftler eines europäischen Landes wurde Havemann zum hausarrestierten Rentner degradiert. Seine Lage war hoffnungslos. Aber er kroch nicht zu Kreuze und stach mit der einzigen Waffe, die ihm geblieben war, zurück: Tonbandinterviews, die in den Westen gebracht und dort von treuen Freunden publiziert wurden. Der einsetzende Medienkrieg trug erheblich bei zur Verschärfung des politischen Strafrechts in der DDR und zur Einschnürung der Arbeitsbedingungen für Westjournalisten. Die Affäre Havemann mit ihren kabarettistischen Absurditäten wurde zum Vorläufer, zum Wetterleuchten des heraufziehenden Untergangs der DDR. Havemann selbst blieb isoliert vom geistigen Austausch mit der Öffentlichkeit, umgeben von wenigen Getreuen und Verbündeten: Wolf Biermann, Jürgen Fuchs, Bärbel Bohley, Hartmut Jäckel, Gerd Poppe, Rainer Eppelmann sind heute die bekanntesten. In seinen späten Jahren verwarf Havemann die auf materielle Expansion gegründete marxistische Fortschrittsauffassung, die er über
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Jens Reich
Jahrzehnte so heftig verteidigt hatte. Er entwickelte eine Utopie der ökologischen Neugeburt der Gesellschaft und wurde zu einem der Gründer der unabhängigen Friedens- und Bürgerrechtsbewegung der DDR. Er war einer der letzten in der langen Reihe der großen Protestierenden, die mit Giordano Bruno beginnt: Naturwissenschaftler, die den Einfluss ihres Faches nicht dazu nutzten, um sich systemstabilisierend mit den Mächtigen zu verbünden oder mit dem Teufel zu paktieren, sondern die den kritischen Impuls ihres Faches auf den Aufbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit lenkten. Den Nobelpreis hat er nicht bekommen, und doch ist er ein Großer der Geschichte der Naturwissenschaft: nicht weil er Karriere machte, sondern weil er sie opferte. Ich verneige mich vor seiner Zivilcourage. Ich bekenne, dass ich damals, in den siebziger Jahren, zu feig war, mich ihm offen anzuschließen. Ich hätte den Weg finden können. Ich war noch nicht reif dafür. Dass es nicht darauf ankommt, sich vor den Machthabern zu verstecken, in innerer Emigration zu verharren und sich für bessere Zeiten aufzusparen, sondern dass man das Visier herunterlassen muss und sich offen bekennen, das habe ich erst später gelernt, von Freunden in Warschau und Moskau. Die Ausrede übrigens, dass ich ihn arrogant fand und davon zurückgestoßen war, trägt zur Erklärung bei, aber nicht zu meiner Entschuldigung. Und überdies waren seine dickköpfige, durch nichts zu erschütternde Renitenz und das eiserne Selbstbewusstsein charakterliche Voraussetzungen dafür, dass er den jahrzehntelangen Kampf gegen das Regime überhaupt bestehen konnte. Sein Charakter war mit bedingend für seine Leistung. Meine Reue ist Nebensache. Seine Verstoßung aber aus dem Kreis seiner Kollegen, ist eine bleibende Schande der DDR-Wissenschaft, ist ein Makel der Humboldt-Universität und der Akademie der Wissenschaften der DDR, den auch die volle Rehabilitierung nach 1989 nicht wegpolieren kann. Wir hatten unter uns einen wie Andrej Sacharov, auf den wir Fachkollegen, Natur- und Geisteswissenschaftler — er war ja beides! — uns mit Stolz berufen dürften, hätten wir ihn nicht alleingelassen. Auch Sacharov wurde alleingelassen, aber immerhin widersetzte sich die sowjetische Akademie erfolgreich wenigstens seinem Ausschluss aus ihren Reihen. Wir hätten Havemanns Sturz nicht widerspruchslos hinnehmen dürfen. Wir haben es an Solidarität und Zivilcourage fehlen lassen, auch die unter uns, die wie ich seine Weltanschauung nicht teilten oder die ihn persönlich nicht mochten, entgehen dem Vorwurf nicht. Havemanns Scheitern ist indirekt vor allem unser Versagen: Das sollte uns für die Zukunft eine Lehre sein. Zivilcourage und solidarische Kollegialität gehören zu den wichtigen Tugenden des Wissenschaftlers. Wir werden beides noch brauchen können!
Bernd Florath
Havemann, der Publizist
Für den ebenso vielversprechenden wie neugierigen Naturwissenschaftler Robert Havemann bleibt 1932 keine Zeit mehr, seine gerade neu gewonnenen politischen Auffassungen auch öffentlich kundzutun. Die Nationalsozialisten dulden keine sozialistische Publizistik. Die Übergabe der Macht an Adolf Hitler und dessen Komplizen im Januar 1933, die unmittelbar darauf einsetzende blutige Terror gegen Kommunisten, Sozialisten und Demokraten sowie die beginnende systematische Verfolgung von Menschen jüdischer Herkunft gleich welcher Nation, Staatsbürgerschaft oder Religion verweist den politischen Menschen, den Bürger Havemann, wo er sich seinen politischen Auffassungen, ja selbst wo er sich nur den einfachsten ethischen Maximen eines zivilisierten Gemeinwesens gemäß verhalten will, in den Untergrund. Er beginnt ein Doppelleben: In der geknebelten Öffentlichkeit des Naziregimes der nonkonforme, scheinbar aber unpolitische Physikochemiker, versteckt er insgeheim schon 1933 verfolgte Kommunisten und später Juden. Er debattiert in den klandestinen Kreisen der illegalen „Org" [Organisation] von Walter Loewenheim. Diese seit 1929 aktive, damals noch namenlose Gruppe kritischer Kommunisten und Sozialdemokraten sucht im Sommer 1933 mit ihrer Programmschrift „Neu Beginnen", die ihr den Namen gibt, aus dem Untergrund einen Weg an die Öffentlichkeit. Der Text ist Teil der intellektuell anspruchsvollen Schulungspapiere, die im Zentrum der Debatten von Org stehen. Hier gewinnt Havemann das Gerüst seiner politischen Weltsicht, seiner Auffassungen von Kapitalismus, Sozialismus, Demokratie und Sowjetkommunismus.1 Als Havemann nach der Verhaftung vieler Mitglieder von Neu Beginnen 1936 den Kontakt zu dieser Gruppe verliert, agiert er so, als wäre er mit seinen Freunden der Kern einer ihrer Filialen. Auf dem Höhepunkt der praktischen Widerstandsarbeit, die mit der Unterstützung jüdischer Verfolgter beginnt und mit konspirativer Organisationsarbeit unter nach Deutschland verschleppten ausländischen Zwangsarbeitern endet,2 wendet er sich erstmals mit einem politischen Text an eine vorsichtig, geradezu tastend gefundene, heimliche Gegenöffentlichkeit von Menschen, die die von den Medien aus dem Hause Goebbels verbreiteten Lügen nicht nur ablehnen, sondern auch bekämpfen: Hitler, so schreibt Havemann, „konnte die alten und ewigen freiheitlichen Ideen, die in Europa in den großen Revolutionen geboren wurden, nicht vernichten!" „Für eine nach außen sichtbare politische Tätigkeit war die Zeit bisher nicht reif. [...] Der Faschismus, der letzte Versuch der alten kapitalistischen Kasten, einen längst 1 Vgl. Harold Hurwitz: Robert Havemann als Mitglied der Widerstandsgruppe „Neu Beginnen". Vortrag, gehalten am 6. Mai 1995 im Haus der Demokratie in Berlin, RH 412. 2 Vgl. Sabine Hannemann: Robert Havemann und die Widerstandsgruppe „Europäische Union" (Bibliographie Nr. 2262); Bernd Florath: Die Europäische Union (Bibliographie Nr. 2341); derselbe: Zur Verleihung des Ehrentitels „Gerechte unter den Völkern" an Georg und Anneliese Groscurth, Robert Havemann, Paul Rentsch und Herbert Richter (Bibliographie Nr. 2383).
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Havemann, der Publizist
sinnlosen und durch die Entwicklung überholten reaktionären Wirtschaftsimperialismus zu erhalten, bricht jetzt zusammen. [...] Uberwunden wird auch der mit dem Kapitalismus untrennbar verbundene engstirnige Nationalismus. Die Zukunft von morgen wird ein geeintes sozialistisches Europa sein. In dieser Erkenntnis haben wir — europäische Sozialisten — uns zusammengeschlossen in der Europäischen Union. [...] Sie wird die Einheitsbewegung aller fortschrittlichen Kräfte gegen Faschismus und Separatismus sein. Sie ist europäisch, sozialistisch und revolutionär. Sie wird dem Faschismus den Todesstoß versetzen und Europa den Frieden bringen."3 Die Flugblätter der „Europäischen Union" dienen vor allem der Selbstverständigung der Mitglieder der Gruppe. In ihnen greift Havemann auf wesentliche Gedanken von „Neu Beginnen" zurück. Er erklärt — und er weiß sich darin einig mit Georg Groscurth, seinem engsten Freund und Mitverfasser der Texte - was Sozialismus, den „keiner bisher wirklich gebracht" habe, sei: eine „Wirtschaft, in der es keine privaten und selbstsüchtig-nationalistischen Interessengruppen gibt". Jedoch: „Sozialismus bedeutet nicht: Ausrottung der Bourgeoisie, Aufhebung des privaten Eigentums und Errichtung einer blutigen Diktatur dogmatischer Marxisten und wie das Zerrbild des Sozialismus in der faschistischen Propaganda sonst erscheinen mag. Sozialismus bedeutet aber: Ausschaltung privater Interessen aus Politik und Wirtschaft durch Überfuhrung der gesamten Produktionsmittel in gesellschaftlichen Besitz. Befreiung des Individuums von der wirtschaftlichen Bevormundung durch die Interessen des Kapitals. Sozialismus bedeutet die volle Entfaltung der Produktionsmöglichkeiten der modernen Technik für den Wiederaufbau Europas und den Aufbau einer neuen Kultur in der Welt." Nicht zuletzt für diesen Text werden Havemann und seine Mitkämpfer und Freunde Georg Groscurth, Paul Rentsch und Herbert Richter zum Tode verurteilt. Dass allein Havemann überlebt, verdankt er vielen sich für ihn engagierenden Freunden und einer Verkettung glücklicher Umstände. Die Befreiung durch die Rote Armee schenkt ihm am 24. April 1945 das Leben zurück und stellt ihn zugleich in die Pflicht des Überlebenden, den toten Freunden gerecht zu werden. Nun kann Robert Havemann endlich öffentlich auftreten. Er kann die Verbrechen des Nationalsozialismus beim Namen nennen, nicht zuletzt jene, die an der Wissenschaft und unter Missbrauch ihres Namens begangen wurden. Sein Beitrag für die „Neue Zeitung" der amerikanischen Militärverwaltung hilft zu verhindern, dass Karl Otmar von Verschuer, Mentor jener teuflischen Gestalt des SS-Arztes Josef Mengele, der an der Rampe von Auschwitz mit einer Daumenbewegung über Leben und Tod entschied, erneut an einer Universität lehrt und an den Augen ermordeter Kinder experimentiert.4 Der Aufbau der Forschung, die Bedingungen freier Wissenschaft, ihr ungehinderter internationaler Austausch sind Havemanns Themen ebenso wie das Wachhalten des Vermächtnisses der ermordeten Vertreter des anderen Deutschland. Sie sollen nicht nur der Mehrheit seiner Landsleute als Beispiel dienen, sondern auch im Ausland als Zeugen für ein Deutschland stehen, das nicht Auswurf, sondern Teil der zivilisierten Menschheit ist.
Antwort des ZK der EU an alle Antifaschisten [Flugblatt der Europäischen Union], im vorliegenden Buch S. 204 (Dokument 1). 4 Vgl. Bibliographie Nr. 52 und 55. 3
Bernd Florath
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Die Diskussionen mit seinen politischen Freunden unter den Sozialisten und Kommunisten fuhrt Havemann nun zwar nicht mehr heimlich, doch auch nicht öffentlich. Es scheint, als seien deren Differenzen angesichts der Schatten der Vergangenheit marginal. Als sie sich als Teil des Grabens zwischen Ost und West erweisen, hat sich auch Havemann entschieden: Für die mangels Atombombe schwächer erscheinende Sowjetunion und gegen die auch NS-Verantwortliche integrierenden Westmächte, die seine Vorstellungen von freier Forschung zugunsten einer angebräunten Wissenschaftsverwaltung verwerfen. Den Verlust politischer und wissenschaftlicher Freiheit unter den Bedingungen des sowjetkommunistischen Systems blendet er aus. Die SED schmeichelt dem Wissenschaftler Havemann, überhäuft ihn mit repräsentativen Ämtern, sonnt sich im Glanz des prominenten Widerstandshelden. Havemann, der Ende der vierziger Jahre eine Reihe von Manuskripten über naturphilosophische Fragen zurückstellt,5 agiert nun als Freizeit-Leitartikler. Die „Tägliche Rundschau", Organ der sowjetischen Besatzungsmacht, bringt regelmäßig seine Kommentare. Die Presse der DDR berichtet über den Professor, den Friedenskämpfer, den Kommunisten und Volksvertreter. Von 1950 bis 1954 erscheinen jedes Jahr zwischen 17 und 29 seiner politischen Artikel in den Zeitungen der DDR.6 1955 sind es noch 14 - die „Tägliche Rundschau" hatte im Juni ihr Erscheinen eingestellt. Im Sommer 1956 beginnt sich der Kurswechsel nach dem XX. Parteitag der KPdSU auch in der Presse der DDR niederzuschlagen.7 Vorsichtig werden bislang als unhinterfragbar geltende Dogmen in Zweifel gestellt. Havemann beteiligt sich nicht nur an diesen Diskussionen, er postuliert die Diskussion selbst als den Weg, aus der geistigen Erstarrung herauszufinden: „Meinungsstreit fördert die Wissenschaften".8 Der antidogmatische Impetus stößt rasch an Grenzen. Als deutlich wird, dass die Mächtigen in den kommunistischen Parteizentralen die Kontrolle verlieren könnten, wird auf Demonstranten in Poznan geschossen, rollen Panzer in Budapester Arbeiterviertel, werden kritische Intellektuelle verhaftet. Havemann gerät ins Blickfeld des Parteiapparates, seine ungeschminkten Äußerungen und die fehlende Bereitschaft, sich der rasch umschwenkenden Parteilinie zu unterwerfen, führen zu heftigen Angriffen. Um aber im Westen den Eindruck zu vermeiden, dass er nach den Debatten des Sommers und Herbstes 1956 gemaßregelt worden sei, beschließt Havemanns Universitätsparteileitung im ausdrücklichen Einvernehmen mit der Abteilung Wissenschaften des Zentralkomitees der SED, dass er auch künftig öffentlich mit Publikationen und Vorträgen in Erscheinung treten solle.9 5 Im Nachlass Havemanns sind einige Manuskripte überliefert, für die sich keine Veröffentlichung nachweisen ließ: 1946: „Erlebnis und Erkenntnis", „Über die Grenzen des alten Kausalitätsbegriffs"; 1948/49: „Zufälligkeit und Notwendigkeit",,.Albert Einstein" - RH 023/02, Bd. 084 und 086. 6 1950: 22; 1951: 19; 1952: 20; 1953: 29; 1954:17; 1955:14. 7 Vgl. Guntolf Herzberg: Anpassung und Aufbegehren. Die Intelligenz der DDR in den Krisenjahren 1956/58. Berlin 2006 (Forschungen zur DDR-Gesellschaft). 8 Titel eines Artikels von Havemann in: Neues Deutschland, 7./8. 7.1956 (Bibliographie Nr. 278). 9 „Die Universitätsparteileitung ist damit einverstanden, dass der Genösse Havemann in der nächsten Zeit öffentlich mit politischen oder fachlichen Vorträgen auftritt, um evtl. Spekulationen im Zusammenhang mit der Person des Genossen Havemann entgegenzuwirken." — Beschluss der Universitätsparteileitung zu den Vorgängen anlässlich der Philosophie-Diskussion am 14. Dezember 1956, Berlin, 22. 12.1956, RH 308 (SAPMO-BArch, SED, DY 30 2/9.04/164).
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Havemarin, der Publizist
Immerhin sind Stellungnahmen von ihm bereits 1956 in westlichen Publikationen wohlwollend als Ulbricht- und folglich Stalin-kritisch kolportiert worden. Die von der US Information Agency herausgegebenen „Ost-Probleme" fassen einige seiner Artikel unter dem Titel „Havemann, geh du voran!" zusammen.10 Havemanns in den Westen geflohener Freund Heinz Brandt publiziert seine Analysen der Position des ihn nun öffentlich natürlich verleugnenden Havemann in den vom SPD-Ostbüro für die DDR als Sonderausgaben der „Einheit" produzierten Tarnschriften.11 In den folgenden Jahren zieht sich Havemann auf das Publizieren der Resultate seiner wissenschaftlichen Forschungsgruppe zurück. Daneben schreibt er vor allem populärwissenschaftliche Texte (u. a. zum Sputnikstart oder zu den Wirkungen von atomaren Strahlungen oder zur Photosynthese) sowie philosophische Beiträge zur Debatte über das Verhältnis von Naturwissenschaften und Philosophie. Diese knüpfen an bereits in den 30er und 40er Jahren aufgeworfene Fragestellungen an. Die philosophische Interpretation der Quantenmechanik ist, wo sie den im Kanon des Marxismus-Leninismus überlieferten Gesetzesbegriff und das Verhältnis von Zufall und Notwendigkeit betrifft, indirekt von hoher politischer Brisanz. Vor allem diese Themen sind es, die Havemann in seinen Veröffentlichungen wieder politische Grundfragen aufgreifen lassen. Zeitgleich nimmt seine Publikationstätigkeit in der Tagespresse ab — soweit dies politische Themen betrifft. Hier ist das Interesse an ihm seitens der Redaktionen, d. h. der politisch Verantwortlichen, erloschen. Havemann ist für sie seit seinen Veröffentlichungen von 1956 und seiner als nur halbherzig erkennbaren und erkannten Reue von 1957 als Propagandist zwar noch vorzeigbar, aber als eigenständiger Publizist nicht mehr hinnehmbar. Die Zahl seiner politischen Artikel in der Tagespresse der DDR und des sozialistischen Auslands reduziert sich drastisch: 1958 erscheinen noch vier Artikel; einige im Zusammenhang mit den Westberliner Abgeordnetenhauswahlen, bei denen Havemann als SED-Spitzenkandidat fungiert, andere Wochen später im Zusammenhang mit den Volkskammerwahlen in der DDR. 1959 erscheinen zwei Berichte über eine Englandreise in der Westberliner SED-Zeitung „Die Wahrheit"; schließlich in den Jahren 1960, 1962 und 1963 marginale Texte in der Debatte über das einzufordernde Atomteststoppabkommen sowie ein Artikel über Parkverbot und Blumenrabatten in der Ostberliner Karl-Marx-Allee. In seinem Vortrag12 auf der von Gerhard Harig 1962 in Leipzig organisierten Tagung über das Verhältnis von Philosophie und Naturwissenschaften13 resümiert Havemann, dass die offizielle Ideologie des Marxismus-Leninismus, wie sie von den regierenden kommunistischen Parteien propagiert werde, den Fortschritt in den Naturwissenschaften nicht gefördert, sondern be-, wenn nicht gar verhindert habe. Zugleich bezeichnet er den offiziellen Marxismus-Leninismus als einen Karikatur auf die Auffassungen von Marx, Engels und Lenin. Zum Glück, so hält er fest, hätten sich insbesondere sowjetische Forscher in ihrer wissenschaftlichen Bibliographie Nr. 304. Bibliographie Nr. 1138 und 1139. 12 „Hat die Philosophie den modernen Naturwissenschaften bei der Lösung ihrer Probleme geholfen?", abgedruckt in: Robert Havemann: Dialektik ohne Dogma? (Bibliographie Nr. 456). 13 Es ist nicht die erste von Gerhard Harig organisierte Tagung, an der Havemann teilnimmt, bereits 1959 hat er in Leipzig „Ober Kausalität" (Bibliographie Nr. 383) referiert. 10 11
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Arbeit von diesen geistigen Fesseln gelöst, respektive trotz der Dominanz des ideologischen Kanons sich von den logischen Impulsen ihrer Wissenschaften leiten lassen. Gerhard Harig verweigert dem provokanten Beitrag die Aufnahme in das gedruckte Protokoll der Tagung. Daraufhin vervielfältigt ihn Havemann und versendet ihn an eine Vielzahl von Kollegen und Kolleginnen im In- und Ausland. Er begründet diese Verbreitung eines nicht lizenzierten Textes listig mit dem Argument, dass unterdessen bereits eine Vielzahl von Gerüchten über den Inhalt seines Referats im Umlauf sei, die den Eindruck hervorzurufen geeignet wären, ihn, Havemann, als Gegner der DDR erscheinen zu lassen. Um dem entgegenzutreten, habe er den authentischen Text verschickt. Diese ,wilde' Publikation wird trotz Havemanns windiger Argumentation für sein Vorgehen zum Anlass für die - freilich moderate - Maßregelung im Jahre 1963. Er wird aus der Universitätsparteileitung ausgeschlossen. Den Weg in die Öffentlichkeit sucht er auch auf andere Weise: Die von Havemann zu dieser Zeit noch mit herausgegebene populärwissenschaftliche Zeitschrift „Wissenschaft und Fortschritt" veröffentlichte einen Beitrag, in dem sich der Autor, der Nobelpreisträger Igor Tamm, auf Havemanns Leipziger Vortrag bezog (ohne indes seinen Namen zu erwähnen). Das indirekte Zitat wird in der Übersetzung des Tammschen Textes falsch wiedergegeben.14 Havemann veranlasst eine der Zeitschrift nach dem Druck beigelegte Druckfehlerberichtigung, in der der Satz korrekt abgedruckt wird. Das Ministerium für Staatssicherheit konstatiert verärgert: „Von Prof. Thilo sei die .Methode' Havemann begrüßt worden, die Öffentlichkeit mit Hilfe von Druckfehlerberichtigungen [...] auf seinen Kampf gegen die marxistische Philosophie aufmerksam zu machen."15 Obgleich die DDR-Printmedien für Havemann faktisch schon verschlossen sind, kann er die verschiedenen Formen akademischer Öffentlichkeit nach wie vor, wenn auch nicht ohne Anfeindungen, nutzen: Seine Vorlesungen über naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme, die er wie in den Jahren zuvor auch im Wintersemester 1963/64 hält, entwickeln sich zum Magneten für die studentische Jugend der DDR (und auch westdeutscher Hörer). Nicht, dass sie hier unbedingt Neues erwarten: Allein die offenkundige Wahrheit über die Tatsache der Unfreiheit in der DDR auch öffentlich ausgesprochen zu hören, noch dazu von jemandem, der mit allem Recht als Protagonist des Kommunismus gilt, hat eine offensichtlich große Anziehungskraft. Havemann nutzt die ihm zur Verfugung stehenden Möglichkeiten seiner Position an der Universität: Die auf Band aufgenommenen Vorlesungen werden zur nächsten Vorlesung abgeschrieben und die vervielfältigten Skripte an die eingeschriebenen Hörer ausgegeben. Von hier aus nehmen sie ihren Weg ins ganze Land, in die Bundesrepublik und ins Ausland. Sie werden wieder und wieder
14 Igor Evgenevic Tamm: Niels Bohr und die moderne Physik. Zum Andenken an den großen Gelehrten. In: Wissenschaft und Fortschritt, 13. Jg., 1963, H. 11, S. 498f.: „Und man kann der Hoffnung des angesehenen deutschen Physikochemikers R. Havemann (DDR) auf jene Zeit nur beipflichten, in der auch die Philosophen es als das größte Glück empfinden werden, wenn neue Entdeckungen gemacht werden, die ihren grundlegendsten Begriffen und Vorstellungen entsprechen." Havemann korrigiert, dem Text seiner Rede folgend das letzte Wort in „widersprechen". 15 Bericht über das Auftreten von Prof. Havemann und über einige damit zusammenhängende Vorgänge an der Humboldt-Universität, 19. 2. 1964. - RHG, RH 298 (BStU, ZA, MfS-ZAIG 848), Bl. 9.
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abgeschrieben, fotokopiert (im Wortsinne), gehen von Hand zu Hand. Ohne dass Havemann eine einzige Zeile in der DDR hat drucken lassen können, erreicht er die Öffentlichkeit. Die graue Literatur der Universität durchbricht als Samizdat vervielfältigt die akademischen und politischen Mauern und wandert von Leser zu Leser.16 Erst nach Abschluss des Vorlesungsbetriebes findet die SED-Führung einen Vorwand, Havemann aus der Partei auszuschließen und als Ordinarius frisdos zu endassen. Ein Gespräch, das er mit einem westdeutschen Interessenten führt, und in dem er der irrigen Auffassung entgegentritt, seine Vorlesungen seien verboten worden, verarbeitet sein Gesprächspartner zu einem im Duktus eines Interviews verfassten Artikel für eine Hamburger Zeitung.17 Diese Veröffentlichung über Interna in der westdeutsch-bürgerlichen (tatsächlich: sozialdemokratischen) Presse muss als Argument herhalten, galt doch spätestens seit Lenins Traktat über „Parteiorganisation und Parteiliteratur"18 Kritik an der Partei in der bürgerlichen Presse als unverzeihliches Delikt. Parteiausschluss und Endassung aus der Universität versperren Havemann den direkten Weg in die eingehegte und dirigierte Öffentlichkeit der DDR. Fürderhin sieht er die Praxis, sich über die westlichen Medien vernehmbar zu äußern, als legitimen Weg an, den ihm verweigerten Zugang zur interessierten DDRÖffentlichkeit zu erreichen. Er bietet seine Vorlesungen, um, wie er schreibt, ihrer unkontrollierten Veröffentlichung im Westen19 einen autorisierten Text entgegenzustellen, dem SEDeigenen Dietz-Verlag in Ost-Berlin an. Da dieser - wie zu erwarten war - ablehnt, erteilt er dem Rowohlt Verlag, dem er die korrigierten Skripte bereits zugespielt hat, die Erlaubnis zur Veröffentlichung.20 Noch gilt Havemann die Publikation im Westen eher als Notbehelf. Er erhält von dort Angebote, zu schreiben — und Angebote von der SED, dorthin zu gehen. Er bleibt. Als das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel" bei ihm anfragt, ob er etwas zur Frage der Wiederzulassung der Kommunistischen Partei in der Bundesrepublik schreiben würde,21 sucht er Partner in der DDR, um sich über diese grundsätzliche Frage zu beraten.22 Er schreibt Kurt Hager einen Brief, in dem er diesen bittet, sich mit ihm konsultieren zu dürfen: 16 Noch im September 1969 berichtet z.B. der SED-Bezirkschef von Dresden, Werner Krolikowski, beunruhigt in einem Brief an Erich Honecker davon, dass im Waggonbau Görlitz und im Kombinat Pentacon sich jemand die Vorlesungsskripte Havemanns verschafft, abgeschrieben und weitergereicht hatte. - Werner Krolikowski an Erich Honecker, 29. 9. 1969, RH 055 (BStU, MfS, HA IX/11, AS 91/67, Bd. 32), Bl. 13-17. 17 In: Hamburger Echo am Abend, 11. 3. 1964 (Bibliographie Nr. 467). 18 Vgl. W. I. Lenin: Parteiorganisation und Parteiliteratur. In: Derselbe: Werke. Bd. 10. Berlin 1958, S. 29-34. 19 Diese beginnt im „Norddeutschen Rundfunk" bereits im Februar 1964, d.h. unmittelbar nach den Angriffen auf Havemann auf dem Februarplenum des ZK der SED und erreicht am Tage nach seinem Parteiausschluss einerseits die ferne „New York Times", andererseits den so nahen und deshalb so gefürchteten RIAS. - Vgl. Bibliographie Nr. 465-469. 20 Robert Havemann: Dialektik ohne Dogma? Naturwissenschaft und Weltanschauung (Bibliographie Nr. 456). 21 Zum Entwurf, den Varianten und dem gedruckten Artikel „Die Partei ist kein Gespenst" (Bibliographie Nr. 496) siehe im vorliegenden Buch S. 309-325 (Dokument 17). 22 Aufgrund der aus den umfangreichen Überwachungsanstrengungen des Ministeriums für Staatssicherheit resultierenden Aufzeichnungen lassen sich einige dieser Kontakte recht präzis rekonstruieren. Am 2 3 . 1 2 . 1 9 6 5 fasst die Stasi ihre „Kontrollmöglichkeiten" in vier Punkten zusammen:
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„Bei der Abfassung des Artikels möchte ich aber nicht nur auf meine eigenen Überlegungen angewiesen sein. Ich würde sehr gern mit Genossen unserer Partei oder der KPD, die über den Fragenkomplex gut orientiert sind, vorher sprechen. [...] Ich glaube, daß es notwendig ist, daß Ihr mir in dieser Sache beisteht und dabei alle Differenzen mit mir einmal gänzlich außer Acht laßt."23 In einem ersten handschriftlichen Entwurf fixierte Havemann die Grundgedanken und die Struktur des Artikels, die er offenbar mehrfach mit anderen diskutierte. Ein aus den Tonbandaufzeichnungen der in Havemanns Wohnung in Grünheide angebrachten Wanzen erstellter „Informationsbericht" des MfS beschreibt eine solche Diskussion vom 16. November 1965: „Mit verschiedenen Herren diskutiert H. über Fragen der Arbeitsproduktivität, über Planwirtschaft und Wirtschaftsplanung, über Probleme der Arbeiterbewegung in Italien, über die schwedische KP, über das Verhältnis der KPD zur SPD, über die Einheit der Arbeiterbewegung, über Sozialpartnerschaft, über Volksfront u. a. Definitionen von Lenin über die Aufgabe der Sozialdemokraten werden vorgelesen usw. Aus den Diskussionen ist zu erkennen, daß die Herren von einer Gründung einer KP in Westdeutschland sprechen." 24 Hier gibt es in den Berichten des MfS erstmals unmissverständlich einen Hinweis auf den für den „Spiegel" geplanten Artikel, wie auch einen Verweis auf Havemanns Brief an Kurt Hager. Am 17. November diskutiert Havemann intensiv mit Stefan Heym. Häufig trifft er sich mit Werner Tzschoppe, dem mit ihm befreundeten ehemaligen, 1964 ebenfalls gemaßregelten Parteisekretär an der Humboldt-Universität. Aus dem handschriftlichen Entwurf wird eine zweite Fassung entwickelt, die Havemann mindestens mit Heym und Tzschoppe bespricht. Als Heym, der zwischenzeitlich auf Reisen ist, am 3. Dezember 1965 zurückkehrt, findet er die neue Version vor und sagt Havemann am Morgen des folgenden Tages zu, sie rasch durchzusehen.25 Am folgenden Nachmittag teilt er Havemann mit, dass er das Manuskript gelesen und einige Dinge geändert hat, die ihm missfielen, darunter auch
„1. Bei Prof. Havemann besteht eine direkte Kontrolle über die Anwesenheit und über geführte Gespräche in seinem Wochenendgrundstück in Grünheide und an seinem Arbeitsplatz in Berlin-Adlershof. 2. Eine indirekte Kontrolle über eine Anwesenheit in seiner Wohnung am Strausberger Platz bzw. über Verabredungen mit anderen Personen besteht durch den A-Auftrag in Grünheide und am Strausberger Platz. 3. Auf Grund durchgeführter Verabredungen ist eine kurzfristige Standsichtkontrolle möglich. 4. Es besteht eine Kontrollmöglichkeit über das Verlassen und Betreten des Betriebsgeländes BerlinAdlershof." (RH 066 [BStU, AOP 5469/89, Bd. 6], Bl. 305.) Folgt man den Protokollen der Telefon- und Raumüberwachung so hatte Havemann in dieser Zeit persönlich bzw. telefonisch Kontakt zu Wolf Biermann, Werner Tzschoppe, Stefan Heym, Manfred Bieler, Jan Petersen, Wolfgang Neuss, Rudolf Schottlaender, Manfred Riedel, Friedrich Jung, Klaus Piper, Hartmut Jäckel, Ulrich Dietzel und zu seinen Kollegen in der Forschungsstelle der Akademie. - Vgl. R H 073, 074,085, 089, 091 (BStU, A O P 5469/89, Bd. 13,14, 29, 33, 37). 23 Robert Havemann an Kurt Hager, 4.11.1965, Kopie in: RH 065. - Hager war Sekretär des Zentralkomitees der SED und Leiter der Ideologischen Kommission. 24 Informationsbericht, 29. 11. 1965 [den Kürzeln ist zu entnehmen, dass der Bericht von der Abteilung 26 stammt, eine B-Maßnahme (akustische Raumüberwachung) referiert, an den vorgangsführenden MfS-Oberleutnant Franzke ging, handschriftlich ist unter dem 2. 12. vermerkt: „Inf. für Ltg. MfS", mit dem Namenskürzel Mi oder Ni versehen], RH 091 (BStU, A O P 5469/89, Bd. 37), Bl. 466. 25 Vgl. Informationsbericht, 4.12.1965, RH 074 (BStU, A O P 5469/89, Bd. 14), Bl. 199.
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Stilistisches.26 Das von Heym bearbeitete Manuskript kompiliert Havemann mit anderen Änderungen in einer Durchschlagkopie derselben Fassung, aus der dann, von wenigen Änderungen abgesehen, der an die „Spiegel"-Redaktion gesandte Text hervorgeht. Auf seinen Brief an Kurt Hager vom 4. November erhält Havemann aus dem Zentralkomitee keine Antwort. Jedenfalls nicht bis zum 11. Plenum des ZK der SED. Dort reagiert Walter Ulbricht in seinem Schlusswort auf die am 18. Dezember 1965 vorab veröffentlichten Auszüge27 des Artikels: „Prof. Havemann hat im ,Spiegel' einen Artikel veröffentlicht, in dem er die Zulassung einer parlamentarischen Opposition in der ,Sowjetzone' fordert. Er fordert, daß in der .deutschen Sowjetzone', - wie es dort heißt, - die Freiheiten gegeben werden, die in der bürgerlichen Gesellschaft des Westens bestehen. Damit das etwas getarnt wird, sagt er, er sei auch für die Legalisierung der KPD in Westdeutschland. Und dann stellt er die Frage: ,Kann es auch im Sozialismus eine parlamentarische Opposition geben?' - d. h. er meint eine Oppositionspartei - ,und warum haben die Arbeiter kein Streikrecht oder — wenn sie nicht streiken wollen — warum können sie nicht wenigstens eine unfähige Betriebsleitung absetzen?'"28 Havemann war davon ausgegangen, dass Rudolf Jungnickel, der den Artikel in Hamburg überbracht hatte, „für eine wortgetreue, ungekürzte Wiedergabe [...] sorgen würde".29 Obgleich sowohl Jungnickel als auch die „Spiegel"-Redaktion beteuern, dass dies auch geschehen sei,30 findet sich in der gedruckten Fassung des Textes ein Satz, der nicht aus Havemanns Feder stammt und dessen Wirkung unzweifelhaft sein musste. Robert Havemann schreibt an den „Spiegel"-Herausgeber Rudolf Augstein: „Von der Fälschung des Artikels durch Hinzufügung eines nicht von mir stammenden Satzes, der die Gründung einer neuen SPD in der DDR empfiehlt, habe ich die Redaktion bereits telegraphisch unterrichtet und um Richtigstellung gebeten. Ich weiß nicht, von wem diese Fälschung stammt. Ich bin aber überzeugt, daß Sie meine Empörung verstehen, - es handelt sich schließlich nicht um eine politische Bagatelle."31 Obwohl sein Telegramm an den „Spiegel" von der Staatssicherheit wohl abgefangen wird, kann sein Protest sowohl zum „Spiegel" durchdringen als auch von anderer Seite öffentlich gemacht werden.32
Ebenda, 5. 12. 1965, Bl. 184. - Den Sachverhalt bestätigte Heym auf Nachfrage in einem Brief. Stefan Heym an Bernd Florath, 4. 3. 1995. 27 Vgl. Rudolf Jungnickel: Plädoyer für Professor Robert Havemann. Das gute Gewissen eines DDRBürgers. Ost-Berlin scheut das „offene deutsche Gespräch". In: Frankfurter Rundschau, 28. 12. 1965 "(Bibliographie Nr. 1355): „Eine UPI-Meldung — drei Tage vor Erscheinen des .Spiegel'-Abdrucks - , die lediglich die für westliche Aspekte interessanten Punkte herausklaubte und eine solcherart zurechtgetrimmte Interpretation Havemanns über die Fernschreiber schickte, schien dem noch vom ApelSelbstmord aufgescheuchten Parteiapparat Grundlage genug, Havemann erneut als DDR-Feind anzuprangern." 28 Walter Ulbricht: Schlußwort auf der 11. Tagung des ZK der SED 1965. In: Günter Agde (Hg.): Kahlschlag. Das 11. Plenum des ZK der SED 1965. Studien und Dokumente. 2., erweiterte Auflage. Berlin 2000, S. 271 f. 29 Rudolf Jungnickel: Plädoyer für Professor Robert Havemann (Bibliographie Nr. 1355). 30 Vgl. Havemann — Zeit der Bedrängnis. In: Der Spiegel, 3. 1. 1966 (Bibliographie Nr. 1369). 31 Ebenda. 32 In der Nacht vom 23. zum 24.12.1965 unterrichtet Havemann auch Erich Fried in London: „In diesem Artikel hat der Spiegel einen Satz hineingeschrieben, der nicht von ihm ist. Es ist der Satz ziemlich am Anfang nach den 6 Punkten, wo steht: Es erhebt sich die Frage der Zulassung der SPD in der 26
Bernd Florath
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Als Urheber des beanstandeten Satzes meldet sich drei Wochen später Rudolf Jungnickel, der sich gegen den Vorwurf der Fälschung indes verwahrt: „Und da darf ich gleich auf den Komplex ,Fälschung' eingehen, den Sie — leider! — selbst in die Debatte gebracht haben. Zu Ihrem Schutz, wie ich wohl verstehe. Aber haben Sie sich dabei in der Wortwahl nicht ein bißchen vergriffen? Mißverständnis — vielleicht, ja, gut. Indes ,Fälschung'? Sicher ist der beanstandete Satz sozusagen zwischen Tür und Angel entstanden. Sie erinnern sich, als ich das letztemal (am 11. Dezember) zu Ihnen kam, ging es etwas turbulent bei Ihnen zu; Sie hatten viel Besuch, und wir konnten uns nur für kurze Zeit in ein Nebenzimmer zurückziehen. Es waren 4 Punkte, die wir besprachen. Darf ich rekapitulieren? Zunächst bestellte ich im Auftrag von Herrn Jaene ,einen schönen Gruß vom SPIEGEL', Ihr Artikel läge nun Herrn Augstein persönlich vor; zweitens war zu klären, [...] schließlich und letztlich erörterten wir den Punkt, ob nicht — mit Rücksicht auf westdeutsche Mentalität — in Ihrem Artikel wenigstens beiläufig an das Schicksal der SPD in der DDR erinnert werden sollte. Wir einigten uns schnell auf die unverbindliche Konjunktiv-Fassung (... könnte ... aufwerfen) als Schluß zu Absatz 6) der Einleitung Ihres Memorandums. Ich höre noch deutlich Ihr ,Einverstanden'."33 Nach der „Spiegel"-Veröffentlichung am 22.12. 1965 werden die politischen und gesellschaftlichen Ausgrenzungen von Havemann in der DDR massiv: Wie Stefan Heym und Wolf Biermann wird er zum Innenminister vorgeladen und offiziell verwarnt. Bereits am 23. Dezember 1965 wird er als Leiter der Arbeitsstelle für Photochemie der Deutschen Akademie der Wissenschaften fristlos entlassen, am 31. März 1966 streicht ihn das Präsidium der Akademie statutenwidrig aus den Mitgliederlisten der Akademie.34 Fortan wird er in der DDR als Persona non grata behandelt. Er ist arbeitslos und bleibt ohne Einkommen, bis ihm 1967 die Ehrenpension als Verfolgter des NS-Regimes zugebilligt wird. Er wird in der DDR keine Zeile mehr veröffentlichen können. Selbst Kochrezepte, so vermerkt er Jahre später, würde ein DDR-Verlag ablehnen, wenn er der Autor wäre.35 Für Havemann ist von nun an die Publikation im Westen nicht mehr nur der Hauptweg, sondern die einzige Möglichkeit, außerhalb seines privaten Umgangskreises in und mit den Bürgern der DDR zu kommunizieren. Noch wird gegen ihn in der DDR-Presse polemisiert: Immerhin ist dies eine Form öffentlicher Reaktion, die - in welch verlogener und verfälschender Form auch immer — auf seine Argumente eingeht, zumindest den Leser ahnen lässt, dass Havemann Argumente hat. Im Februar 1966 beschließt das Sekretariat des Zentralkomitees der SED in der Folge des 11. ZK-Plenums nicht nur, dass Havemann (wie auch Biermann, Heym und Bieler) künftig nichts mehr publizieren dürfen, sondern zugleich, dass zwar die Polemik gegen sie fortzusetzen sei, doch von nun an „ohne Namensnennung" zu erfolgen habe. Manfred Bieler emigriert in die CSSR (von wo aus er
DDR. Also dieser Satz, wo er angeblich sagt, die SPD solle man auch in der DDR zulassen, der stammt nicht von ihm. Herr F. sagte dazu, er wird sofort veranlassen, daß das geklärt wird." - Informationsbericht, 24. 12. 1965, RH 74 (BStU, AOP 5469/89, Bd. 14), Bl. 119. 33 Rudolf Jungnickel an Robert Havemann, 19. 1.1966, RH 021, Bd. 066. 34 Vgl. Silvia Müller, Bernd Florath (Hg.): Die Endassung (Bibliographie Nr. 973). 35 Vgl. Bibliographie Nr. 663.
XXVIII
Havemann, der Publizist
1968 in die Bundesrepublik flieht). Stefan Heym versucht sich zurückzunehmen, bricht die Kontakte zu Havemann ab und schafft es, dass Anfang der siebziger Jahre wieder neue Texte von ihm in der DDR veröffentlicht werden.36 Havemann, dem diese Möglichkeit nicht eingeräumt wird, ist sich freilich des Risikos bewusst, das die Kommunikation über den westlichen Umweg mit sich bringt. Er ist gezwungen, zugleich auch den westlichen medialen Markt zu bedienen und dessen Binnenlogik zu folgen: Ausschließlich für die DDR interessante Texte verlieren schnell ihren exotischen Bonus. So lässt er sich durchaus auf das Risiko von Missverständnissen ein, die innerhalb der DDR, insbesondere unter deren sozialistischen Kritikern, heftige Irritationen hervorrufen. In der schwedischen Abendzeitung „Expressen", einem liberalen Blatt, erscheint am 20. Januar 1972 ein längerer Bericht des Korrespondenten Jan Mosander über Havemann.37 Der Beitrag enthält auch einige Zitate aus einem Gespräch mit Robert Havemann und Wolf Biermann. Die Nachrichtenagentur dpa veröffentlicht einen stark verkürzten ins Deutsche übersetzten Auszug, der aus dem zweiseitigen Artikel Mosanders nur wenige als direkte Zitate Havemanns bzw. Biermanns gekennzeichnete Passagen enthält. Obwohl diese richtig wiedergegeben werden, verändert sich dadurch die Gesamtaussage des Beitrages erheblich, da die Zitate aus ihrem Zusammenhang gerissen und zudem die von Mosander referierten kritischen Aussagen Havemanns über die Bundesrepublik weggelassen werden. Diese falsch verkürzende Version wird von einigen westdeutschen Blättern noch zusätzlich erheblich verstümmelt abgedruckt. Die von Mosander Havemann zugeschriebene Bemerkung, dass man „heute ebensowenig den Mut verlieren [dürfe] wie unter Hider", wird zur eigenen Meldung und sorgt für heftige Kontroversen.38 Biermann, der eine Kurzfassung des Interviews im Laufe des 21. Januar 1972 im Radio hört, ruft sofort seinen Freund Havemann an: „Wolf Biermann meldet sich bei Robert Havemann und erklärt, daß er ein bißchen aufgeregt ist, er hat von Roberts Interview gehört. Robert hat das Interview auch gehört. Wolf fragt, ob Robert auch die Passage hörte, wo gesagt wurde, daß die DDR-Zeit mit der Nazi-Zeit zu vergleichen ist. Diese Behauptung hat Robert nicht gehört. Wolf bittet Robert, er möchte sich das Interview auf einem Westsender noch mal anhören. Robert entgegnet, er hörte das Interview auf zwei Sendern, aber diese Sache wurde nicht erwähnt. Wolf: Das finde ich furchtbar. Robert: Das habe ich ja auch nicht gesagt. „Lassalle", „Der König David Bericht", „Die Schmähschrift", um nur die wichtigsten, freilich im historischen Kostüm daherkommenden Glossen auf den Umgang von Despoten mit Geschichte und mit Dissidenten zu nennen. 37 „De fria valen här är en fars". Prof. Havemann vägrar fly frän Östtyskland (Bibliographie Nr. 597). Zum Interview siehe im vorliegenden Buch S. 346-369 (Dokument 20). 38 In einem Kommentar des ZDF beschreibt Dirk Säger am 30. Januar 1972 die Situation folgendermaßen: „Die Zukunft, so meint er [Havemann], gehört dem Sozialismus, doch bei uns las man es kürzlich ganz anders. ,Bild' meldete: Zonenphysiker klagt Pankow an, die Menschen glauben an nichts mehr. Damit man es nicht übersieht, auf Seite 2 noch einmal ganz dick: die Menschen hier glauben an nichts mehr, aber man muß hoffen wie bei Hitler. Also rot gleich braun, wie mancher es im Westen gerne sieht. Sinneswandel bei Havemann oder brachte ,Bild' ein falsches Bild?" - RH 174 (BStU AU 145/90, Bd. 3), Bl. 417. 36
Bernd Florath
XXIX
Wolf: Naja, das behaupten die. Robert: Hast du das selbst gehört, auf welchem Sender? Wolf: Ja, das habe ich selbst gehört. Die haben gesagt, man muß die Zeit hier in der DDR genauso durchstehen, wie die Nazi-Zeit."39 Die Beliebigkeit, mit der einige Journalisten in ihren Zeitungen Teile des verkürzten dpa-Textes übernehmen, weckt die kritische Aufmerksamkeit anderer Journalisten. So fragt der Sender Freies Berlin eigens bei einem deutschen Korrespondenten in Stockholm an, der die inkriminierte Passage aus dem „Expressen"Beitrag bestätigt: „Ja, dazu hat er wörtlich gesagt: [...] Ich verurteile nur ... (Versprecher] ... ich verurteile nur die Situation, die die Leute zur Flucht zwingt. Man muß seinen Mut jetzt ebenso bewahren wie unter der Hider-Zeit."40 Noch am selben Abend übernimmt Matthias Waiden, konservativer Chefkommentator der „Welt" und anderer Blätter aus dem Hause Springer, der Havemann gegenüber sonst dezidiert ablehnend argumentiert, diesen Satz in einem Kommentar für die Nachrichtensendung „heute" des ZDF: „Auch wir haben in den Grenzen unserer Möglichkeiten dazu beizutragen, daß man auf jener anderen Seite den Mut nicht verliert. Dazu gehört aber, daß wir die Wahrheiten Havemanns nicht weniger deutlich aussprechen als er selber." Diese nicht in den Wind, sondern in die Kontroverse über die von der Regierung Willy Brandt unterzeichneten Verträge mit der UdSSR und Polen gesprochene Bemerkung konterkariert zweifelsohne die Aussage Havemanns. Nicht, dass Robert Havemann jeglichen Vergleich von Diktaturen abgelehnt hat. Zu sehr stachen immer wieder Analogien ins Auge. In seinem autobiographischen Buch „Fragen, Antworten, Fragen" kommt er häufig auf dieses Problem zurück. Dass Menschen, die zu den Herrschenden in Opposition stehen, persönlich ähnlichen Mut und ähnliche Charakterstärke aufbringen müssen, um sich zu behaupten, betont er ebenso, wie er die sehr deutlich unterschiedliche Qualität der Regime unterstreicht.41 Biermann bittet Havemann eindringlich, auf die verfälschende Berichterstattung zu reagieren und übergibt am 23. Januar der Presse selbst eine Erklärung: „Seit Tagen kursiert über West-Sender und -Zeitungen ein Interview meines Freundes Robert Havemann. Das Interview entstand aus einem Gespräch, zu dem sich der schwedische Interviewer kurze Notizen machte. Der Schwede hat das Deutsch Robert Havemanns verstanden, wie er konnte und wie er wollte. Der Text, der aus diesen Notizen dann in Schweden aufbereitet wurde, ist nun ins West-Deutsche zurückübersetzt worden. In diesem sogenannten Interview wird Robert Havemann hingestellt, als sei er der Meinung, daß die Zustände in der DDR genauso überstanden werden müßten wie die des Hiderfaschismus. Aus sämtlichen bisherigen Äußerungen Robert Havemanns geht hervor, daß er die DDR, trotz ihrer monopolbürokratischen Mängel, für den besseren Staat in Deutschland hält. Dabei wird niemand leugnen wollen, daß diese von einem MfS, HA XV1II/5, Gen. Franzke: Informationsbericht vom 21. Januar 1972 [mit dem Kürzel einer Maßnahme der Abteilung 26/BA, d. h. aus Telefon- und Raumüberwachung gewonnenes Abhörprotokoll des Telefonats zwischen Robert Havemann und Wolf Biermann am 21. 1. 1972, 13 Uhr], RH 174 (BStU AU 145/90, Bd. 3), Bl. 408. 40 SFB, 21.1. 1972,12.45 Uhr [Mitschrift des Staatlichen Komitees für Rundfunk der DDR. Abteilung Monitor], RH 174 (BStU AU 145/90, Bd. 3), Bl. 420. 41 Vgl. Robert Havemann: Fragen, Antworten, Fragen (Bibliographie Nr. 592), S. 145-150. 39
XXX
Havemann, der Publizist
Antifaschisten regierte bürgerlich-demokratische BRD politisch und moralisch weit über dem einstigen Nazi-Deutschland steht. Eine wie auch immer gemeinte Gleichsetzung der DDR mit dem Staat Hiders kann und darf einem Mann nicht in den Mund gelegt werden, der bei den Nazis in der Todeszelle saß und der einer jener Kommunisten ist, die die DDR mitbegründet und aufgebaut haben ... Ich bin sicher, daß Robert Havemann sich schnell, deutlich und öffentlich von dieser erbärmlichen Hetze distanziert - seine bisherige Position für den Sozialismus und für die DDR würde sonst zu einer reaktionären Posse verkommen. Wolf Biermann"42 Havemann telefoniert wenig später mit Hartmut Jäckel in Westberlin und bittet diesen, für ihn ebenfalls eine Erklärung den Medien zu übergeben: ,„Ich verwahre mich gegen die entstellenden Wiedergaben meines Interviews mit der schwedischen Zeitung Expressen, aus denen der Eindruck entsteht, ich hätte die Verhältnisse in der DDR mit den Verhältnissen unter der Nazi-Herrschaft identifiziert. Ich erkläre ausdrücklich, daß ich die DDR für den besseren deutschen Staat halte, wie ich dies auch in dem Expressen-lntcrview betont habe.' Gleichzeitig hat Havemann nach Angaben von Professor Jaeckel betont:,Damit will ich in keiner Weise die Schärfe meiner Kritik an den DDR-Verhältnissen abmildern.' Er wolle aber auch nicht für etwas in Anspruch genommen werden, was er nicht gesagt habe und was seiner innersten Überzeugung widerspreche. Wie Jaeckel am Mittwoch bekanntgab, hat ihm Havemann diese Erklärung bereits am Montagabend übermittelt. Am selben Tage hatte auch der Ostberliner Liedermacher Wolf 43 Biermann, in dessen Wohnung das Interview geführt worden war, die Expressen-V&ssung als .erbärmliche Hetze' bezeichnet, von der sich Havemann ,schnell, deutlich und öffentlich' distanzieren werde."44 Havemanns zögerliche Reaktion auf die Bitte Biermanns führt dennoch dazu, dass das Verhältnis beider schwer geschädigt wird. Ohne die Kontroverse nochmals aufzugreifen, beenden sie erst im Februar 1973 ein über ein Jahr andauerndes Schweigen.45 Man könnte die Missverständnisse, Verkürzungen und Fehlinterpretationen in diesem Verhältnis als paradigmatisch für die Schwierigkeit ansehen, die westliche Demokratien hatten - und immer noch haben - , wenn es gilt, Intentionen, Möglichkeiten und Aktivitäten von Oppositionellen in diktatorischen Regimen in die eigenen politischen Denkkulturen zu übersetzen, sie gewissermaßen lesbar zu machen für die eigene, so vollkommen andere Erfahrungswelt. Für die Verbreitung seiner Texte in der DDR, das ist für Havemann deutlich geworden, ist deren Druck in westdeutschen Zeitungen nicht hinreichend. Sie erreichen zwar eine nicht unerhebliche Zahl von Funktionären, können aber nicht diskursiver Gegenstand werden, da selbst jene, die ganz offiziell die Medien des Gegners im Kalten Krieg konsumieren, die Frucht ihrer Lektüre aus durchaus verschiedenen Gründen nicht kommunizieren. Es bleibt ein parzelliertes Wissen, selbst wo das nonverbale Gefühl einer ähnlichen Unzufriedenheiten besteht.
Havemanns Interview, in: Die Zeit, 28. 1. 1972. « In der Quelle: Rolf. 44 Havemann: Interview völlig entstellt. Vorwürfe gegen den Stockholmer „Expressen" / „DDR — der bessere deutsche Staat", in: Süddeutsche Zeitung, 27.1. 1972 (Bibliographie Nr. 600). 45 Vgl. Katja Havemann und Joachim Widmann: Robert Havemann (Bibliographie Nr. 2299), S. 63f. 42
Bernd Florath
XXXI
Es ist insofern kein Zufall und keine Verlegenheitslösung oder gar Ausdruck von Unfähigkeit oder Unbilligkeit zur Abfassung längerer Texte, dass Havemann eher zur Form des Interviews greift, die er mit Vorliebe dem Rundfunk und zunehmend auch dem Fernsehen gibt. Diese Medien sind unverkürzt und vor allem unkontrolliert den interessierten Hörern in der DDR zugänglich. Seine letzten beiden Bücher bettet Havemann daher mit der rührigen und erfolgreichen Unterstützung von Freunden im Westen (zu nennen sind vor allem Hartmut Jäckel, Manfred Wilke, Lucio Lombardo Radice und, nach seiner Abschiebung aus der DDR, Jürgen Fuchs) gleichermaßen in eine gesamtmediales Konzept ein: Im Fernsehen wird über sein Buch „Ein deutscher Kommunist" 46 berichtet, der Rundfunk sendet stundenlang die Bänder, auf die Havemann den Text gesprochen hat. Den potentiellen Lesern in der DDR steht so ein Text zur Verfugung, selbst für den Fall, dass ihnen die Beschaffung des Buches nicht gelingen sollte. Die mediale Kaskade bleibt allerdings in den Proportionen der gesamten in der DDR konsumierbaren westlichen Sendezeiten im Zweifelsfalle dort, wo die per Post importierte politische Literatur bleibt: weit abgeschlagen hinter Werbung und Unterhaltung, hinter Versandhauskatalogen, Fußballzeitungen und bunten Magazinen. Um die Verbreitung seiner Äußerungen zu befördern, organisiert Havemann mehr und mehr auch optisch einprägsame Bilder. Für seine Utopie „Morgen" 47 inszeniert Havemann mit dem oppositionellen DDR-Filmemacher Klaus Freymuth ein begleitendes Fernsehinterview,48 das dieser listig in den Labors des Fernsehens der DDR kopieren lässt. Havemann nutzt mit Rainer Eppelmann, und wenige Tage vor dem eigenen Tod mit Wolf Biermann, wiederum das Medium des Fernsehens, um seine Positionen öffentlich zu machen: Selbst hergestellte Interviewfilme geben seinen Interventionen die medial wirksamste Form ihrer Zeit, die Havemann pragmatisch nutzt. Das Zielpublikum sind in jedem Falle die Bewohner der DDR. Ihre politische Aktivität, ihr selbst bestimmtes Handeln anzuregen und zu unterstützen, sie in der international sich zuspitzenden Situation dazu zu bewegen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, ist die Absicht des „Berliner Appells", den er mit Rainer Eppelmann verfasst und verbreitet.49 Mit der medizinischen Prognose, das Jahr 1983 nicht mehr zu erleben, weigert Robert Havemann sich, sein Leben in stationärer Pflege passiv zu verlängern. Er will vielmehr, wie er seinen letzten Artikel überschreibt: „Die Unterstützung für den Berliner Appell auf Touren bringen".50 Die Resonanz in der unabhängigen Friedensbewegung der DDR, deren Entwicklung in den folgenden Jahren, aber auch die kommunikativen Freiräume, die sie sich in und außerhalb der Kirchen schafft, sowie der dem Havemannschen nicht unähnlichen Um-Weg über die westlichen Medien können nicht zuletzt als Frucht der politischen Publizistik Robert Havemanns begriffen werden. Robert Havemann: Ein deutscher Kommunist. Rückblicke und Perspektiven aus der Isolation (Bibliographie Nr. 771). 47 Robert Havemann: Morgen. Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und reale Utopie (Bibliographie Nr. 848). 48 Bibliographie Nr. 866. 49 Bibliographie Nr. 920; siehe im vorliegenden Buch S. 388-393 (Dokument 24). 50 In: Frankfurter Rundschau, 25. 3.1982 (Bibliographie Nr. 922). 46
Zeittafel Robert Havemann
11. März 1910 1929 1929-33 1932-33
1933-35
1934-46 1935 1936-37 1937-43
1938-43 1938-43
1942-43 1942-43 März 1943 Juli 1943
geboren in München als Sohn der Kunstmalerin Elisabeth Havemann (geb. von Schönfeldt) und des Lehrers, Redakteurs und Autors Hans Havemann Abitur in Bielefeld Chemiestudium in München und Berlin Praktikant am KWI für Physikalische Chemie in Berlin-Dahlem, Beginn der Freundschaft mit dem Arzt Georg Groscurth, Tätigkeit für die Kommunistische Internationale, u. a. Beherbergung des bulgarischen Kommunisten Vasil Tanev Ende Februar/ Anfang März 1933 Forschungsstipendium der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft am Robert-Koch-Krankenhaus in Berlin-Moabit, Mitglied der Widerstandsgruppe Neu Beginnen, Teilnahme am Treffpunkt der Nazigegner im Krankenhaus Moabit („Kunzes Kaffee Salon") Ehe mit Antje Hasenclever Promotion an der Berliner Universität mit einer Arbeit über „Ideale und reale Eiweißlösungen" wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Gastherapeutischen Abteilung der Militärärztlichen Akademie wissenschaftlicher Assistent am Pharmakologischen Institut der Universität Berlin unter Leitung von Wolfgang Heubner, Erfindung und Konstruktion von Messgeräten und analytischen Verfahren zur Blutuntersuchung wissenschaftliche Zusammenarbeit und Freundschaft mit Fritz von Bergmann, gemeinsame geheime Forschungsarbeiten für das Heereswaffenamt zu Kampfstoffnebeln Unterstützung und später auch Versteck von durch Deportation bedrohten Juden; stufenweises Wachsen des Widerstandskreises um Robert Havemann, Georg Groscurth, Paul Rentsch und Herbert Richter 1942 politischer und 1943 militärischer Abwehrbeauftragter des Pharmakologischen Instituts auf Wunsch Heubners, der diese Posten nicht mit einem Nationalsozialisten besetzt haben wollte Zusammenarbeit des Widerstandskreieses mit Zwangsarbeitern, die sich illegal organisiert haben Habilitation an der Berliner Universität mit einer Arbeit über „Methämoglobinverbindungen" der Widerstandskreis nennt sich „Europäische Union" und stellt Flugblätter her
Zeittafel
XXXIII
September 1943 Verhaftung der deutschen Mitglieder der Europäischen Union durch die Gestapo Oktober 1943 Verhaftung der ausländischen Mitglieder der Europäischen Union 16. Dez. 1943 Todesurteil des Volksgerichtshofes unter Vorsitz von Freisler gegen Robert Havemann, Georg Groscurth, Paul Rentsch und Herbert Richter Dezember 1943 als Gefangener im Todestrakt des Zuchthauses Brandenburg, — April 1945 mehrmaliger Hinrichtungsaufschub wegen vorgeblich kriegswichtiger Forschungen für das Heereswaffenamt 8. Mai 1944 Hinrichtung von Georg Groscurth, Paul Rentsch und Herbert Richter 27. April 1945 Befreiung aus dem Zuchthaus Brandenburg durch Einheiten der Roten Armee Mai/Juni 1945 schwere Erkrankung an Lungentuberkulose als Folge der Haft, Ernennung zum Verwaltungsdirektor des Krankenhauses Berlin-Britz, in dem Havemann stationär behandelt wird Mitte 1945 Mitglied des Hauptausschusses der Opfer des Faschismus, Mitbegründer des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands und Mitglied seines Präsidialrates von 1947-58 Juli 1945 Ernennung zum Leiter der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft durch den Berliner Magistrat und bis 1950 Abteilungsleiter am KWI für Physikalische Chemie und Elektrochemie, Mitglied des leitenden Ausschusses für Wissenschaft beim Berliner Magistrat Februar 1946 Professur für Kolloidchemie an der Berliner Universität 1946—48 Kontaktperson eines sowjetischen Geheimdienstes Ende 1947 Endassung als Leiter der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft durch die amerikanische Militärverwaltung 1949—63 Wahl in den 3. Deutschen Volkskongress 1949, danach in die Volkskammer der DDR als Abgeordneter für den Kulturbund 1949-66 Ehe mit Karin von Trotha (geb. von Bamberg) Februar 1950 frisdose Endassung aus dem KWI in Berlin-Dahlem durch den Magistrat von Berlin-West 1950-52 Kommissarischer Direktor des Physikalisch-Chemischen Instituts der Humboldt-Universität Berlin 1950-54 Studentendekan bzw. Prorektor für Studentenangelegenheiten 1950-62 Mitglied des Deutschen Friedenskomitees und Vorsitzender des Berliner Friedenskomitees 29. Juni 1951 Aufnahme in die SED 1952-64 1952 Professur für angewandte physikalische Chemie und Direktor des gleichnamigen Instituts der Humboldt-Universität 17. Juni 1953 Havemann versucht als einer der wenigen SED-Funktionäre, mit den streikenden und aufständischen Arbeitern in Berlin zu diskutieren 1953-63 zunächst Kontaktperson, ab 1956 Geheimer Informator (Gl) für das MfS unter dem Decknamen „Leitz" mit dem Auftrag, westdeutsche Wissenschaftler für die Politik der SED und zur Übersiedelung in die DDR zu gewinnen
XXXIV
1955
Zeittafel
Vorsitzender der Abfall- und Strahlenschutz-Kommission beim Wissenschaftlichen Rat für die friedliche Anwendung der Atomenergie Vaterländischer Verdienstorden der DDR Mai 1955 Havemann beginnt seine öffentliche Auseinandersetzung mit 1956 der SED-Führung nach ersten Enthüllungen stalinistischer Verbrechen auf dem XX. Parteitag der KPdSU und unter dem Eindruck der Streiks in Polen 1957-62 Prodekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität Havemann wird auf der III. Hochschulkonferenz kritisiert 1958 Mitglied des Forschungsrates der DDR, Vorsitzender des Bei1958-64 rats für Chemie beim Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen, Fachrichtungsleiter für Chemie an der HumboldtUniversität Oktober 1959 Nationalpreis der DDR 1960 Gründung und nebenamtliche Leitung der Arbeitsstelle für Photochemie an der Deutschen Akademie der Wissenschaften (DAW) 1961 Wahl zum Korrespondierenden Mitglied der DAW September 1962 Vortrag in Leipzig über das Verhältnis von Philosophie und Naturwissenschaften, Kritik an der Bevormundung der Einzelwissenschaften durch die Parteiphilosophie Beginn der Freundschaft mit Wolf Biermann 1963 Ausschluss aus der Universitätsparteileitung der SED August 1963 Vorlesungsreihe „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophiWS 1963/64 scher Probleme" an der Humboldt-Universität das MfS eröffnet den Operativen Vorgang „Leitz" gegen Robert Januar 1964 Havemann Februar 1964 Angriffe gegen Havemann auf dem 5. ZK-Plenum der SED März 1964 Ausschluss aus der SED, frisdose Endassung als Hochschullehrer und Hausverbot an der Humboldt-Universität April 1964 hauptamtlicher Leiter der Arbeitsstelle für Photochemie der DAW Mai 1964 Veröffentlichung der Vorlesungsreihe „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme" im Rowohlt-Verlag unter dem Titel „Dialektik ohne Dogma?" 23. Dez. 1965 frisdose Entlassung als Leiter der Arbeitsstelle für Photochemie und Hausverbot an der DAW nach dem Erscheinen des Artikels „Die Partei ist kein Gespenst. Plädoyer für eine neue KPD" im Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel" Beschluss des ZK-Sekretariats der SED „Zur politisch-ideoloFebruar 1966 gischen Zerschlagung der Ansichten Havemanns, Heyms, Biermanns und Bielers und zu ihrer politischen Isolierung" statutenwidriger Ausschluss aus der DAW und Berufsverbot März 1966 Havemann verteidigt die Reformen des Prager Frühlings in Mai 1968 Artikeln und Interviews
Zeittafel
XXXV
Oktober 1968
Verurteilung der Söhne Florian und Frank Havemann wegen Protestes gegen die Okkupation der CSSR durch Armeen der Warschauer Vertragsstaaten November 1970 erste Überlegungen des MfS, Havemann aus der DDR auszubürgern April 1974 Heirat mit Annedore „Katja" Gräfe Havemann wird nach seinem Protest gegen die Ausbürgerung 26. Nov. 1976 Wolf Biermanns vom Kreisgericht Fürstenwalde zu Hausarrest verurteilt April 1979 erneute Hausdurchsuchung bei Havemann mit umfassender Beschlagnahmung von persönlichen Dokumenten, der Bibliothek und technischer Arbeitsmittel Aufhebung des Hausarrestes 9. Mai 1979 Verurteilung zu einer Geldstrafe von 10.000 Mark wegen angeb20. Juni 1979 lichen Devisenvergehens durch das Kreisgericht Fürstenwalde sympathisiert mit der polnischen Gewerkschaftsbewegung So1980 lidarnosc, hält Verbindungen zu jüngeren Oppositionellen aus der unabhängigen Friedens- und Ökologiebewegung der DDR Robert Havemann und Rainer Eppelmann verfassen und verJanuar 1982 breiten den Berliner Appell „Frieden schaffen ohne Waffen" Robert Havemann stirbt in seinem Haus in Grünheide 9. April 1982 November 1989 Akademie der Wissenschaften der DDR und Zentralkomitee der SED rehabilitieren Robert Havemann als Mitglied der Akademie und als Parteimitglied ohne tatsächliche Konsequenzen Robert Havemann hat sieben Kinder: Ulrich, Frank, Florian, Sibylle, Franziska Havemann, Ulrike und Johanna Martin.
Bibliographie
Ordnungsprinzipien und Siglen Die Bibliographie verzeichnet in zwei Abteilungen Primär- und Sekundärliteratur (letztere beginnend mit Nr. 1001) die Publikationen von und über Havemann innerhalb eines jeden Jahres chronologisch bzw. alphabetisch untergliedert in vier Kategorien: Α Β C D
selbständige Veröffentlichungen Veröffentlichungen in Sammelbänden Veröffentlichungen in Zeitschriften Veröffentlichungen in Zeitungen, als Rundfunk- und Fernsehsendung
In die Erläuterungen werden dabei folgende Siglen verwendet: ED ES FS NA ND Rez. RS Ü VD
Erstdruck Erstsendung Fernsehsendung Nachauflage Nachdruck Rezension Rundfunksendung Ubersetzung Vorabdruck
I. Primärliteratur Artikel, Schriften, Bücher, Interviews
1934 C 1 Ein Capillarelektrometer mit wesentlich verringerter Kapazität. - In: Zeitschrift für Elektrochemie, Weinheim, Bd. 40,1934, Nr. 3, S. 117-119
1935 A 2 Ideale und reale Eiweißlösungen. Dissertation vom 16.10.1935 an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Leipzig: Akademische Verlagsgesellschaft 1935, 23 S.
c
Sonderdruck aus: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Abt. A, Bd. 174,1935; siehe Nr. 4
3 Eine neue Kataphoresekammer zur Messung der kataphoretischen Wanderungsgeschwindigkeit mikroskopischer Teilchen. - In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 281,1935, H. 4-6, S. 402-407
4 Mit Georg Ettisch: Ideale und reale Eiweißlösungen. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Abt. A, Bd. 174,1935, S. 199-221. Dissertation der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, eingereicht bei der Philosophischen Fakultät. Die Inaugural-Dissertation Robert Havemanns zur Erlangung der Doktorwürde wurde von der Zeitschrift auch als Sonderdruck herausgegeben mit den Anmerkungen: genehmigt von der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, T a g der Promotion: 16.10.1935, Tag der mündlichen Prüfung: 19.07.1934; Separatdruck siehe Nr. 2
5 Mit Georg Groscurth: Untersuchungen über Carb-Hämoglobin an reduziertem Hämoglobin. - In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 279,1935, S. 300-313 6 Mit Georg Groscurth: Die physiologischen Wirkungen und die klinische Anwendung von Thionin („Katalysin") bei geschädigter innerer Atmung. - In: Deutsche medizinische Wochenschrift, Stuttgart, Leipzig, Nr. 41,11.10.1935, S. 1629-1634
c
1936
7 Mit Georg Groscurth: Entgegnung auf die vorstehende Bemerkung F.J.W. Roughtons zu unserer Arbeit über Carb-Hämoglobin. - In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 285,1936, S. 153-155 8 Mit Georg Groscurth: Ein neues Elektrometer für die klinisch-diagnostische pHMessung mit der Glaselektrode. - In: Die medizinische Welt, Berlin, 10. Jg., 1936, Nr. 11, S. 367-370
4
I. Primärliteratur
1937
A 9 Mit Kurt Wolff: Verfahren zur Gewinnung therapeutisch verwendbarer Umwandlungsprodukte des Ergosterins und ähnlicher Stoffe. Patentschrift DR 673 852. Patentiert am 04.06.1937. Bekanntgabe am 16.03.1939 C
10 Mit Kurt Wolff: Zur Frage der Eiweißnatur des Bienen- und Crotalusgiftes. Teil I. - In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 290,1937, S. 354-359 11 Mit Kurt Wolff: Über das Redoxsystem Methämoglobin-Hämoglobin. 1. Mitteilung. - In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 293,1937, S. 3 9 9 ^ 0 4
1938
c
12 Mit Wolfgang Heubner: Über das Hämoglobin-Redoxsystem. Bemerkungen zu den gleichnamigen Untersuchungen von Otto Schmidt. — In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 299,1938, S. 222-229 12 a Organische Fällungsmittel in der quantitativen Analyse. Von W. Prodinger. - In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 17. Jg., 1938, Nr. 8 (Februar), S. 279 Buchbesprechung
12b Zur Frage der Sauerstoffbindung des Hämoglobins. — In: Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, Berlin, Bd. 190, 1938, Nr. 1-2 Qanuar), S. 198-199
1939
A 13 Einrichtung zum Messen von Helligkeitswerten mit Hilfe von zwei lichtelektrischen Zellen. Patentschrift DR 731 494. Patentiert am 11.01.1939. Bekanntgabe am 07.01.1943 C
13 a Bemerkungen zu dem von Prof. Clark benutzten Begriff der „Standard Deviation". - In: Angewandte Chemie, Weinheim, Bd. 52,1939, Nr. 26, S. 448 Diskussionsbemerkung zu einem Vortrag von Alfred J. Clark in Berlin-Dahlem am 23. Februar 1939 vgl. Nr. 1001a
14 Ein neues lichtelektrisches Kolorimeter. I. Mitteilung. — In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 301,1939, Nr. 1/2, S. 105-115 15 Mit Friedrich Jung und Bela von Issekutz: Die Bestimmung von Methämoglobin im Blute mit dem lichtelektrischen Kolorimeter. - In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 301,1939, Nr. 1/2, S. 116-124
1940
A 16 Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Gasstoffwechsels. Patentschrift DR 722 871. Patentiert am 31.08.1940. Bekanntgabe am 07.01.1942
1937-1941
5
C
16a Die Heilmittel. Von E. Strauß. Woher sie kommen, was sie sind, wie sie wirken. - In: Angewandte Chemie, Bd. 53,1940, Nr. 19/20, S. 218 Rezension
16b
Koffein als Genußstoff. Eine volksgesundheitliche Studie v. H. Tjaden. - In: Angewandte Chemie, Bd. 53,1940, Nr. 39/40, S. 460 Rezension
17 Ein neues lichtelektrisches Kolorimeter. II. Mitteilung. - In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 306,1940, H. 3/4, S. 224-235 17a Prodinger, W.: Organische Fällungsmittel in der quantitativen Analyse. - In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 19. Jg., 1940, Nr. 20 (Mai), S. 481 Rezension
18 Die Bestimmung von Hämoglobin mit dem lichtelektrischen Colorimeter. — In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 19. Jg., 1940, Nr. 21 (Mai), S. 503-505 Über ein neues Verfahren zur schnellen colorimetrischen Bestimmung von Kohlenoxydhämoglobin im Blut unter Verwendung des Photozellen-Colorimeters nach Havemann
18a Merck, E.: Prüfung der chemischen Reagenzien auf Reinheit. - In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 19. Jg., 1940, Nr. 35 (August), S. 896-898 Rezension
19 Die Bestimmung von Kohlenoxyd-Hämoglobin im Blut mit dem lichtelektrischen Colorimeter. - In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 19. Jg., 1940, Nr. 46 (November), S. 1183-1185 Über ein neues Verfahren zur schnellen colorimetrischen Bestimmung von Kohlenoxydhämoglobin im Blut unter Verwendung des Photozellen-Colorimeters nach Havemann
20 Handbuch der Katalyse. Hrsg. v. G.-M. Schwab. Bd. 2. Katalyse in Lösungen. In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 19. Jg., 1940, Nr. 50 (Dezember), S. 1291 Rezension
1941 C
21 Die objektive Absolutcolorimetrie mit polychromatischem Licht. Die Vermeidung des durch die zeitliche Änderung der Glühfadentemperatur hervorgerufenen Meßfehlers. - In: Angewandte Chemie, Berlin, 54. Jg., 1941, Nr. 7/8, S. 105-108 Diskussion des Begriffs Absolutcolorimetrie
22 Ein neues Schnellverfahren zur colorimetrischen Bestimmung von Eisen in Aluminiumlegierungen. - In: Angewandte Chemie, Berlin, 54. Jg., 1941, Nr. 21/22, S. 263-264 Vgl. Nr. 1004a
23 Untersuchungen über Verdohämochromogene. 1. Mitteilung. — In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 308,1941, S. 1-9 24 Zur Methodik der Hämoglobinbestimmung nach Bürker. - In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 20. Jg., 1941, Nr. 15 (April), S. 362-363 Über die geringe Zuverlässigkeit der Hämoglobinbestimmung nach der Bürkerschen Methode vgl. Nr. 1002a
25 Die Bestimmung von Verdohämochromogenen im Blut mit dem lichtelektrischen Colorimeter. - In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 20. Jg., 1941, Nr. 21 (Mai), S. 543-545
6
I. Primärliteratur
Über eine Methode zur quantitativen Bestimmung geringer Verdohämochromogengehalte mit Hilfe des lichtelektrischen Colorimeters
26 Zur Nomenklatur der optischen Verfahren zur Ausführung colorimetrischer Analysen. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Abt. A, Leipzig, Bd. 188, 1941, S. 182-190 27 Mit Wolfgang Heubner: Zur Methode der Hämoglobinbestimmung nach Bürker. Erwiderung auf die Zuschrift von K. Bürker. - In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 20. Jg., 1941, Nr. 48 (November), S. 1201 Replik auf Nr. 1002a; vgl. Nr. 1003
1942
A 28 Mit Kurt Wolff: Verfahren zur Gewinnung von Carotin aus Karotten. Patentschrift DR 749 008. Patentiert am 02.09.1942. Bekanntgabe am 27.04.1944 C
29 Die Fehlerquellen bei colorimetrischen Analysen. — In: Angewandte Chemie (Die Chemie), Berlin, 55. Jg., 1942, Nr. 47/48, S. 363 30 Ein neues lichtelektrisches Kolorimeter. III. Mitteilung: Messungen bei konstanter Temperatur. - In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 310, 1942, H. 6, S. 378-383
1943
A 31 Hämiglobin-Verbindungen (Methämoglobinverbindungen). Habilitationsschrift vom 16.03.1943 an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Berlin: Springer Verlag 1943, 22 S. Separatdruck von Nr. 32
c 32 Hämiglobin-Verbindungen (Methämoglobinverbindungen). Eingereicht zum Zwecke der Habilitation bei der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. - In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 316,1943, H. 1/2, S. 138-159 Separatdruck siehe Nr. 31
33 Das Redox-Potential Methämoglobin-Hämoglobin. 2. Mitteilung: HämiglobinHämoglobin. - In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 314,1943, S. 118-134 Prof. Wolfgang Heubner zum 65. Geburtstag gewidmet
34 Anwendungen der Colorimetrie und Photometrie in Biologie und Medizin. - In: Die Chemie, Berlin, 56. Jg., 1943, Nr. 25/26,183-184
1944 C
35 Verdoglobinstudien. - In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 23. Jg., 1944, Nr. 1720 (Mai), S. 179 36 Die Fehlerquellen bei colorimetrischen Analysen. - In: Zeitschrift des Vereins Deutscher Chemiker, Berlin, 1944, Beiheft Nr. 48, S. 23-29
1941-1946
7
37 Photometrische Titration. - In: Zeitschrift des Vereins Deutscher Chemiker, Berlin, 1944, Beiheft Nr. 48, S. 55-57 1945 Β 38 Was sollen wir tun? - In: Bernhard Kellermann: Was sollen wir tun? Mit Diskussionsbeiträgen von Theodor Plivier, Th[eodor] Lieser, Adam Scharrer, Bernhard Bechler und Robert Havemann. Berlin: Aufbau-Verlag 1945, S. 39-42 Zum Wiederaufbau und zur sittlichen und geistigen Erneuerung in Deutschland VD [Auszüge] in Nr. 39 D
39 Was sollen wir tun? Eine Antwort an Bernhard Kellermann. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 05.10.1945 VD [Auszüge] von Nr. 38
40 Verbrechen an der deutschen Wissenschaft. — In: Berliner Zeitung, 18.12.1945 VD [Auszüge] von Nr. 42
41 Aufgaben der Wissenschaft im Jahre 1946. - In: Deutsche Volkszeitung, Berlin, 31.12.1945, S. 6 1946 Β 42 Die Verbrechen der Nazis an der deutschen Wissenschaft. - In: Wir klagen an! Öffentliche Anklage des Hauptausschusses „Opfer des Faschismus" Berlin in der Berliner Staatsoper am 16. Dezember 1945 anläßlich des Prozesses gegen die Kriegsverbrecher in Nürnberg. Hg.: Hauptausschuß „Opfer des Faschismus", Berlin. Berlin: Rink-Verlag 1946, S. 16-19 Rede Havemanns auf der Kundgebung des Berliner Hauptausschusses „Opfer des Faschismus" am 16.12.1945 VD [Auszüge] in Nr. 40
43 Kämpfer für das Leben - zum Tode verurteilt. — In: Gedenkschrift zur Gedächtnis-Kundgebung für die Opfer des antifaschistischen Kampfes in BerlinNeukölln, 9. September 1945, Werner-Seelenbinder-Kampfbahn. [Nebentitel: Die Toten den Lebenden]. Hg.: Magistrat der Stadt Berlin, Hauptamt für Sozialwesen, Hauptausschuß „Opfer des Faschismus". Verantw. für den Inhalt: Karl Raddatz. Berlin o.J. [ca. 1946], S. 9 44 Woher entsteht die Intelligenz des Menschen? — In: Um die Erneuerung der deutschen Kultur. Erste Zentrale Kulturtagung der Kommunistischen Partei Deutschlands vom 3. bis 5. Februar 1946 in Berlin. (Stenographische Niederschrift). Berlin: Verlag Neuer Weg 1946, S. 110-112
c
Diskussionsbeitrag auf der Zentralen Kulturkonferenz der KPD in Berlin am 05.02.1946
45 Freiheit der Meinungsbildung. - In: Die Aussprache, Berlin, 1946, Nr. 4, S. 1-2 46 Zum Geleit. - In: Die Technik, Berlin, 1. Jg., 1946, Η. 1 47 Wissenschaft und Wirtschaft. - In: Die Wirtschaft, Berlin, 1. Jg., 1946, H. 2 Beitrag über das Verhältnis von angewandter und Grundlagenforschung sowie über den mittelbaren und unmittelbaren Einfluss der Wissenschaft auf die wirtschaftliche Entwicklung
8
I. Primärliteratur
D 48 Albert Einstein. - In: Nacht-Express, Berlin, 13.03.1946 49 Albert Einstein. - Berliner Rundfunk, 14.03.1946 50 Atomprobleme. - In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 14.03.1946 Kurzer Bericht über den Vortrag „Neue Energetik - alte Illusionen" im Kulturbund und an der Spandauer Volkshochschule
51 Wissenschaft und Reichseinheit. Rundfunkvortrag. - Berliner Rundfunk, 10.04. 1946,18.00 Uhr 52 Vertriebene Wissenschaftler. - In: Die Neue Zeitung, München, 15.04.1946, S. 1 und 4 Beitrag über Wissenschafder, die aus politischen und rassistischen Gründen seit 1933 aus Deutschland vertrieben wurden und über den Anteil von deutschen Wissenschafdern am Terror des Nationalsozialismus. Der Artikel beruht auf Untersuchungsergebnissen, die Havemann als Leiter der Berliner Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft teils selbst anstellte, teils zusammentrug, der Presseagentur D P D und der amerikanischen Verwaltung in Berlin übermittelte, vgl. Nr. 55
53 Aufbau der Forschung. Rundfunkvortrag. - RIAS, Berlin, 18.04.1946 54 Der Faschismus - ein Todfeind der Wissenschaft. - Berliner Rundfunk, 20.04. 1946,12.00 Uhr 55 Ergänzungen und Berichtungen. — In: Die Neue Zeitung, München, 03.05.1946, S. 4 Nachtrag zu Nr. 52. Mitteilung Havemanns über die enge Zusammenarbeit zwischen Otmar Freiherr von Verschuer und dessen „Assistenten, der Lagerarzt in Auschwitz" war. Erste Meldung über die Verbrechen von J o s e f Mengele, dessen Namen Havemann zu diesem Zeitpunkt nicht kannte, und die Skrupellosigkeit der auf diesen Verbrechen beruhenden pseudowissenschaftlichen Forschungen Verschuers am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik.
56 Befreiung der Wissenschaft. - In: Sonntag, Berlin, 1. Jg., Nr. 9, 01.09.1946, S. 1 - 2 57 Wasser als Quelle der Atomenergie. - In: Sonntag, Berlin, 1. Jg., Nr. 10, 08.09. 1946, S. 11 58 Die deutsche Forschung lebt auf. - In: Nacht-Express, Berlin, 09.09.1946 Interview zur Wiederaufnahme der Forschung an den Instituten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
59 Das Echo von Nürnberg. Stimmen von Kulturschaffenden zum Urteil. - In: Sonntag, Berlin, 1. Jg., Nr. 14, 06.10.1946, S. 1 Die um die Ablehnung der Todesstrafe verkürzte Stellungnahme Havemanns zum Nürnberger Urteil: „Prof. Robert Havemann, Leiter der Verwaltung der Kaiser-Wilhelm-Institute: Die Nürnberger Urteile sind die Urteile eines ausländischen internationalen Militärgerichts. Dieses Gericht konnte eine wesentliche Anklage gegen die Angeklagten nicht erheben: Die Anklage wegen Hochverrats. Es ist kein Zweifel, daß sämtliche Angeklagten, auch die Freigesprochenen, vor ein deutsches Gericht gestellt werden müssen und daß die Anklage wegen Hochverrats am deutschen Volk gegen sie erhoben werden muß. Es ist richtig, daß das Maß der Schuld, das sich auf die Angeklagten verteilt, verschieden ist, aber vor allem ist die Schuld so groß, daß sie im Strafmaß nicht berücksichtigt werden kann. Sie alle verdienen die schwerste Bestrafung." Im Manuskript lautet das Ende des Textes: „Sie alle verdienen die schwerste Bestrafung, die jedoch nicht die Todesstrafe ist. Ich bin ein prinzipieller Gegner der Todesstrafe. Diese Verräter und Verbrecher am deutschen Volke haben einen Anschlag auf die Freiheit verübt und damit selbst die Freiheit verwirkt. Diese Kreaturen sollten in lebenslänglicher schwerer körperlicher Arbeit für ihre Taten büßen." (RHG, RH 0 2 3 / 0 2 , Bd. 083)
60 Was man sich nicht vorstellen kann. — In: Sonntag, Berlin, 1. Jg., Nr. 14, 06.10. 1946, S. 3
Artikel über erkenntnistheoretische Konsequenzen der modernen Physik
1946-1948
9
61 Bedeutung und Wesen der deutschen Widerstandsbewegung. - RIAS, Berlin, Oktober 1946 Vortragsfolge „Das heimliche Deutschland", Teil 1 ED in Nr. 997; vgl. Nr. 70,2346
62 Das andere Deutschland. - RIAS, Berlin, Oktober 1946 Vortragsfolge „Das heimliche Deutschland", Teil 2; vgl. Nr. 70
63 Kundgebung zum Urteil. - In: Sonntag, Berlin, 1. Jg., Nr. 15,13.10.1946, S. 1 Von Havemann mitunterzeichnete Erklärung des Präsidialrates des Kulturbundes zum Nürnberger Urteil
64 [Interview mit Professor Robert Havemann]. - Der Augenzeuge [DEFA-Wochenschau], Nr. 22, 27.10.1946 65 Die Widerstandsgruppe „Europäische Union". - RIAS, Berlin, 31.10.1946, 20.1520.30 Uhr Vortragsfolge „Das heimliche Deutschland", Teil 3 RS in Nr. 69; ED in Nr. 951; ND in Nr. 972; vgl. Nr. 70
66 Uebertriebene Eile bei den OdF [Leserzuschrift]. — In: Telegraf, Berlin, 06.11. 1946 67 Wunder und Naturgesetz. — Berliner Rundfunk, Stimme des Kulturbundes, 03.12. 1946,22.35 Uhr 1947
D
68 Der Wissenschafder. - In: Der Morgen, Berlin, 01.01.1947 Kurzbeitrag über den Wiederaufbau von Lehre und Forschung
69 Die Widerstandsgruppe „Europäische Union". - RIAS, Berlin, 25.01.1947 Vortragsfolge „Das andere Deutschland" ES in Nr. 65
70 1. Das heimliche Deutschland. Teil 1; 2. Das heimliche Deutschland. Teil 2; 3. Die „Europäische Union", eine deutsche Widerstandsbewegung. - Nordwestdeutscher Rundfunk, 25.01.1947 patum der Aufnahme] Dreiteiliger Vortrag über den Widerstand [vermutlich Neuaufnahme bzw. Neusendung von Nr. 61, 62, 65]
71 Menschen als Versuchstiere. Zum Nürnberger Ärzteprozeß. - In: Der Kurier, Berlin, 28.01.1947 72 [Gespräch über das wissenschaftliche Kolloquium in Berlin]. - In: Die Welt, Hamburg, 13.02.1947 Mit Claus-Dieter Nagel
73 Über die Widerstandsbewegung. - Nordwestdeutscher Rundfunk, 26.02.1947 74 [Rundfunkgespräch über die Ergebnisse der Bundeskonferenz des Kulturbundes], - Berliner Rundfunk, 15.06.1947,18.30 Uhr 75 Die Forschungshochschule in Berlin-Dahlem. - RIAS, Berlin, 12.12.1947, 22.15 Uhr Interview von Gerhard Löwenthal
1948 0 76 Wunder und Naturgesetz. - In: Sonntag, Berlin, 3. Jg., Nr. 49,12.12.1948, S. 6
I. Primärliteratur
10
77 Grenzen menschlicher Intelligenz. - In: Sonntag, Berlin, 3. Jg., Nr. 51, 26.12.1948, S. 6
1949
c
78 Über die Absorptionsspektren einiger Methämoglobin-Verbindungen und optische Messung des Dissoziationsgleichgewichts des Methämoglobinnitrits. — In: Angewandte Chemie, Berlin, 61. Jg., 1949, S. 4 3 5 ^ 3 6 79 Ist die Mathematik eine Erfahrungswissenschaft? - In: Aufbau, Berlin, 5. Jg., 1949, H. 4, S. 315-321 Über die Bedeutung der Erfahrung in der Mathematik D
80 Planung und Freiheit der Forschung. - In: Deutschlands Stimme, Berlin, 2. Jg., 1949, Nr. 1,S. 11 81 Das Positive am Positivismus. - In: Sonntag, Berlin, 4. Jg., Nr. 13,28.03.1949, S. 4 82 Wissenschaft zwischen Krieg und Frieden. - In: Deutschlands Stimme, Berlin, 2. Jg., 17.04.1949 83 Pazifismus genügt nicht. - In: Sonntag, Berlin, 4. Jg., Nr. 17, 24.04.1949, S. 2 84 Ich begrüße die deutsche Volksbewegung. Die Meinung der Intelligenz. — In: Tägliche Rundschau, Berlin, 08.10.1949 85 Atombombe des Friedens. - In: Sonntag, Berlin, 4. Jg., Nr. 49, 04.12.1949, S. 1 Zu den Atomwaffentests in der UdSSR
1950
A 86 Verfahren zur Herstellung von Glassinterfiltern. Patentschrift DE 811 268. Patentiert in der BRD am 08.03.1950. Bekanntgabe am 14.06.1951 87 Sinterfilter aus Glas oder ähnlichen Materialien. Patentschrift DD 8 263. Patentiert in der DDR am 10.03.1950. Bekanntgabe am 09.10.1954 C
88 Die Moskauer Universität. - In: Auditorium, Berlin, 1. Jg., 1950, Η. 1 Bericht über einen Besuch in der Lomonosov-Universität im November 1950
89 Atombombenabwurf auf Hiroshima. - In: Die Heilberufe, Berlin, 2. Jg., 1950, H. 10, S. 272-273 90 Wissenschafder zur „Wasserstoff-Superbombe". — In: Kulturaufbau, Düsseldorf, 1950, H. 4, S. 93 91 Mit Waldemar Broser: Zur Prototropie des Fuchsins. - In: Zeitschrift für Naturforschung, Tübingen, Bd. 5a, 1950, H. 7, S. 385-392 D
92 Mr. Trumans großer Theaterdonner. Was die Wissenschaft zur „WasserstoffSuperbombe" sagt. - In: Neues Deutschland, Berlin, 05.02.1950, S. 3 Folge dieses Artikels war Robert Havemanns Entlassung aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin-Dahlem ND in Nr. 771,951
1948-1950
11
93 Täglich zwei Millionen Schulden in Westberlin! Finanzierung und Arbeitsbeschaf-
fungsprogramm: Märchen füir Arbeitslose. - In: Nacht-Express, Berlin, 29.03.1950 94 Interview mit Prof. Robert Havemann über seine Suspendierung. - Berliner Rund-
funk, 09.04.1950 Über die Suspendierung vom Kaiser-WUhelm-Institut in Berlin-Dahlem
95 Genau wie die Nazis. Interview mit Professor Havemann über seine „Suspendie-
rung". - In: Nacht-Express, Berlin, 11.04.1950 Über die Suspendierung am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin-Dahlem
96 Havemann über seine Suspendierung. - In: Der Morgen, Berlin, 12.04.1950 Zitate aus seinem Interview im Berliner Rundfunk zur Entlassung aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut
97 H-Bombe, Stadtrat May und Demokratie. Eine notwendige Erklärung, nur zum
Teil in eigener Sache. - In: Neues Deutschland, Berlin, 12.04.1950, S. 3 ND in Nr. 771, 951
98 Begegnungen in Westdeutschland. - In: Sonntag, Berlin, 5. Jg., Nr. 16,16.04.1950,
S. 2 Bericht über Gespräche mit Reisenden während einer Fahrt durch Westdeutschland über die Folgen des Marshallplans, der Währungsreform und des Interzonenhandels
99 Atomenergie — für Krieg oder Frieden? - In: Junge Welt, Berlin, 19.05.1950
100 Niemand wird in Westberlin die Friedensbewegung aufhalten. - In: Vorwärts, Berlin, 19.06.1950 Zur Unterschriftensammlung für den Stockholmer Appell zur Ächtung der Atombombe
101 Lorelei soll durch Atomenergie gesprengt werden. Ein Interview des „Neuen
Deutschland" mit Prof. Dr. Havemann über die Bedeutung der Sprengvorbereitungen. - In: Neues Deutschland, Berlin, 25.06.1950, S. 2 102 Sendboten des neuen Deutschland. Deutsche Delegation auf dem österreichischen Friedenskongreß Juni 1950. - In: Sonntag, Berlin, 5. Jg., Nr. 26, 25.06.1950, S. 3 103 „Kongreß für kulturelle Freiheit": Robert Havemann und Sidney Hook im Streit-
gespräch. Reporter: Gerhard Löwenthal. - RIAS, Berlin, 30.06.1950 104 Unsere Ziele in Westberlin. - In: Berliner Zeitung, 02.07.1950 Zur Unterschriftensammlung für den Stockholmer Appell zur Ächtung der Atombombe; vgl. Nr. 1047
105 Schatten bleiben statt Menschen. Zum Jahrestag des Atombombenabwurfes auf
Hiroshima. - In: Berliner Zeitung, 6. Jg., 06.08.1950, S. 4 Indirekt teilt Havemann mit, dass das in der SAG Wismut geförderte Uran für den Bau sowjetischer Atomwaffen verwendet wird, vgl. Nr. 1055
106 Moznosti miroveho vyuziti atomicke energie. Roszhovor s profesorem Humboldtov universitety ν Berline R. Havemannem. — In: Lidovä Demokracie. Organ Ceskoslovenske strany lidove, Praha, 6. Jg., 25.08.1950, S. 2 Möglichkeiten der friedlichen Nutzung der Atomenergie. Gespräch mit dem Professor der HumboldtUniversität zu Berlin, Robert Havemann im Organ der Tschechoslowakischen Volkspartei Interview im Organ der Tschechoslowakischen Volkspartei
107 Deutschland zwischen Krieg und Frieden. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 01.09.
1950 108 Ich wähle den Frieden. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 14.10.1950
12
I. Primärliteratur
109 Wir tragen eine hohe Verantwortung für den Frieden der Welt. Vor der GroßBerliner Friedenskonferenz. - In: Neues Deutschland, Berlin, 28.10.1950, S. 3 110
HenpeKAOHHa BOAÄ HeineijKoro HapoAa κ MHpy. BeceAa c npeAceAaTeAeM 6 e p -
AHHCKoro KOMHTeTä Bopiioß 3a ΜΗρ προφεοςοροΜ XaeeMaHOM. — In: Sovetskoe slovo, Moskva, Nr. 259 (1081), 02.11.1950, S. 3 [Nepreklonna volja nemeckogo naroda k miru. Beseda s predsedatelem berlinskogo komiteta botcov za mix professorom Chavemanom] Der unbeugsame Wille des deutschen Volkes zum Frieden. Gespräch mit dem Vorsitzenden des Berliner Komitees der Kämpfer für den Frieden, Professor Havemann Ober die 2. Weltfriedenskonferenz in Sheffield
111 Mnp - cAOBo-npHBeTcrBHe. - In: Literaturnaja gazeta, Moskva, Nr. 106 (2697), 11.11.1950, S. 4 [Mir - slovo-privetstvie] Frieden - Ein Grußwort
112 Probleme der Atomenergie. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 15.11.1950, S. 4 113 Gestapomethoden gegen Joliot-Curie. Das Deutsche Friedenskomitee und hervorragende deutsche Wissenschaftler protestieren. — In: Neues Deutschland, Berlin, 26.11.1950, S. 4 Stellungnahme Robert Havemanns
114 Die neue Welt. Bericht für den Sonntag von einer Reise durch die Sowjetunion. - In: Sonntag, Berlin, 5. Jg., Nr. 49, 03.12.1950, S. 3
1951 A 115 Berlin sagt JA zum Frieden! Rede des Vorsitzenden des Groß-Berliner Friedenskomitees Professor R. Havemann. O. O. u. J. [Berlin 1951], 12 S. Separatdruck von Nr. 126 und 129
116 Atomtechnik geheim? Hg.: Deutsches Friedenskomitee und Kammer der Technik. Mit einem Porträtfoto von Frederic Joliot-Curie. Berlin: Verlag Technik 1951, 31 S. Β 117 Abg. Prof. Dr. Havemann (Kulturb[und]). - In: Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik. 6. Sitzung (Stenographische Niederschrift), Freitag, 02.03.1951, S. 123
c
Tagesordnungspunkt „Deutschland und der Friede (Stellungnahme zu den Beschlüssen des Weltfriedensrates)"
118 Wissenschaftlich betrachtet. - In: Aufbau, Berlin, 7. Jg., 1951, H. 5, S. 466-468 Rez. von Walter Hollitscher: „... wissenschaftlich betrachtet..."; vgl. Nr. 119
119 Walter Hollitscher: „... wissenschaftlich betrachtet..." - In: Einheit, Berlin, 6. Jg., 1951, H. 20, S. 1635-1643 Erweiterte und ideologisch zugespitzte Fassung der Rezension zum Buch Walter Hollitschers (Nr. 118) mit einem stalinistischen Verriss der Freudschen Psychoanalyse, die Havemann als „antihumanistische, barbarische Ideologie" bezeichnet ND in Nr. 951, dort mit falschem Nachdruckverweis auf Nr. 586
120 Die Entwicklung der Kultur. - In: Die neue Gesellschaft, Berlin, 4. Jg., 1951, H. 8, S. 602-609 Eindrücke von einer Reise in die UdSSR
1950-1951
13
1 2 1 Die Pekinger Tsing-Hua-Universität. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 1. Jg., 1951, H. 8, S. 228-229 Bericht über den Besuch der Tsinghua-Universität in Beijing während des Aufenthalts der Delegation der Volkskammer in China
D 122 Einem großen Ziel entgegen ... Zur Entschließung des Z K der SED über „Die nächsten Aufgaben in den Universitäten und Hochschulen". - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 03.03.1951 123 HeMemani HapoA Tpe6yer flaicra Mnpa. - In: Literaturnaja gazeta, Moskva, Nr. 38 (2756), 29.03.1951, S. 4 [Nemeckij narod trebuet Pakta Mira] Das deutsche Volk fordert einen Friedensvertrag
124 Die Auswertung der Beschlüsse des Weltfriedensrates. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 12.04.1951 125 Wie kämpfen wir gegen die Feinde des Friedens? - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 15.04.1951 126 Berlin sagt ja zum Frieden! Prof. Havemann, 1. Vorsitzender des Groß-Berliner Friedenskomitees, zur Volksbefragung. - In: Berliner Zeitung, 26.05.1951 Separatdruck in Nr. 115
1 2 7 Die Volksbefragung in Berlin findet statt. Aus der Rede Prof. Havemanns (Teil 1]. - In: Neues Deutschland, Berlin, 26.05.1951, S. 2 Vgl. Nr. 128
128 Remilitarisierung auf Kosten des Volkes. Wir veröffentlichen heute einen weiteren Auszug aus der Rede [Teil 2], - In: Neues Deutschland, Berlin, 27.05.1951, S. 8 Vgl. Nr. 127
129 Deutschlands Hauptstadt sagt Ja zur Volksbefragung. — In: Tägliche Rundschau, Berlin, 27.05.1951, S. 1 Separatdruck in Nr. 115
130 Die führenden Kulturschaffenden stehen im Weltfriedenslager. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 31.05.1951, S. 4 131
Kriegsziel: Niemandsland Europa. Was wollen die Amerikaner mit der Atombombe? - In: Sonntag, Berlin, 6. Jg., Nr. 22, 03.06.1951, S. 4
132 Kampf gegen die Verräter der Demokratie. — In: Tägliche Rundschau, Berlin, 10.06.1951 Zur Volksbefragung gegen die Remilitarisierung Deutschlands und für einen Friedensvertrag
133 „Vorwärts zu neuen Erfolgen". Interview. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 06.07. 1951 134 Wissenschaft im Geist der Jugend. - In: Sonntag, Berlin, 6. Jg., Nr. 33,19.08.1951, S. 6 135 Was geschah am 15. August 1951 in Westberlin? - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 01.09.1951 Zur Gründung und zur Arbeit des Groscurth-Ausschusses
136 Zur Eröffnung des Studienjahres an den Hochschulen. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 05.09.1951 N D in Nr. 951
137 Bilder — Vorbilder. Aus einer sowjetischen Ausstellung anläßlich der Weltfestspiele. — In: Deutschlands Stimme, Berlin, 16.09.1951
14
I. Primärliteratur
138 China, wie wir es sahen (I). Eindrücke von einer Reise in die Volksrepublik China. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 15.11.1951 ND in Nr. 951
139 China, wie wir es sahen (II). Eindrücke von einer Reise in die Volksrepublik China. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 16.11.1951 ND in Nr. 951
140 Im neuen China. - In: Sonntag, Berlin, 6. Jg., Nr. 46,18.11.1951, S. 2 141 Wir werden es fertigbringen. — In: Tägliche Rundschau, Berlin, 19.12.1951 Zum Nationalen Aufbauprogramm der SED für die Hauptstadt Berlin
1952 Β 142 Wissenschaft - kein Buch mit sieben Siegeln. - In: Mit deutschen Augen gesehen. Erlebnisse. Erfahrungen. Erkenntnisse. Hg.: Michael Tschesno-Hell. Berlin: Verlag Kultur und Fortschritt 1952, S. 196-199 Reiseeindrücke aus der UdSSR
143 [Diskussionsbeitrag]. — In: Die Bedeutung der Arbeiten des Genossen Stalin über den Marxismus und die Fragen der Sprachwissenschaft für die Entwicklung der Wissenschaften. Protokoll der theoretischen Konferenz der Abteilung Propaganda beim ZK der SED vom 23. bis 24. Juni 1951 im Haus der Presse zu Berlin. Berlin: Dietz Verlag 1952, S. 129-134 C
144 Dialektik der Natur. Zum Erscheinen der ersten vollständigen Ausgabe des genialen Werkes von Friedrich Engels. - In: Einheit, Berlin, 7. Jg., 1952, H. 9, S. 842-855 145 Universitäten und Forschungsinstitute im Neuen China. - In: Die neue Schule, Berlin, Leipzig, 7. Jg., H. 10, 07.03.1952, S. 14-15 146 Weshalb erforschen wir die Natur? - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 2. Jg., 1952, Η. 1, S. 1-3 147 Das Verbrechen des bakteriologischen Krieges. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 2. Jg., 1952, H. 4, S. 97-98 148 Fernsehen. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 2. Jg., 1952, H. 5, S. 138-141 Über die physikalischen und technischen Grundlagen der elektronischen Bildübertragung des Fernsehfunks
149 Der Farbfilm: Seine physikalischen Grundlagen und technischen Möglichkeiten. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 2. Jg., 1952, H. 9, S. 272-276 150 Das Bündnis der Arbeiterklasse mit der werktätigen Intelligenz. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 2. Jg., 1952, H. 10, S. 289-290 151 Die Wissenschaft, die die Welt verändert. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 2. Jg., 1952, H. 11, S. 321-322 Über den Marxismus, „den Lenin und Stalin gegen alle Verfälschung ... zum Siege führten"
152 Was ist Materie? - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 2. Jg., 1952, H. 11, S. 326-327 153 Mit Werner Rausch: Das Absorptionsspektrum des Methämoglobinazids. (Im Bereich von 2300 bis 12000 A). - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 201,1952, S. 68-74
1951-1952
15
154 Mit Werner Rausch: Zur Kinetik der Bildung von Methämoglobinazid. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 201, 1952, Nr. 3/4, S. 111— 120 155 Mit Peter Wolf: Die Absorptionsspektren des Methämoglobins sowie seines Fluorids, Rhodanids, Cyanids und Nitrits. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 201,1952, Nr. 5/6, S. 246-260 D 156 Der nationale Befreiungskampf ist angebrochen. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 01.01.1952 Zum Nationalen Aufbauprogramm der S E D für die Hauptstadt Berlin
157 [Gespräch mit Prof. Robert Havemann und Max Günter], - Berliner Rundfunk, 07.01.1952 Uber das Verhältnis von Wissenschaft, Produktion und Fünfjahrplan
158 [Tageskommentar]. - DDR-Rundfunk [Sender nicht ermittelt], 28.01.1952 159 „Ich war im Lande Mao Tse-tungs!" Der Sieg des chinesischen Volkes - ein großer Erfolg. - In: Forum, Berlin, 6. Jg., Nr. 3, 01.02.1952, S. 7 160 Der 3. Februar. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 03.02.1952 Zum 7. Jahrestag der Zerstörung Berlins durch Bombenangriffe, zum angekündigten westdeutschen Wehrgesetz und zum Nationalen Aufbauprogramm der S E D
161 Der Friedensvertrag mit Deutschland. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 19.02. 1952 Vgl. Nr. 1089
162 Berlin am Wendepunkt. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 06.03.1952 Plädoyer für den Abschluss eines Fliedensvertrages für ganz Deutschland
163 Nicht freiwillig. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 26.04.1952
Zum Generalvertrag bzw. zur Beteiligung der Bundesrepublik an der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft
164 Der Mörder ist Adenauer! - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 14.05.1952 Zur Demonstration in Essen am 11.05.1952 gegen den Generalvertrag und den Polizeieinsatz gegen die Demonstranten
165 Die „Demokratie" des Herrn Heuß. Stummpolizei hatte Angst vor gerichtlichen Folgen. - In: Forum, Berlin, 6. Jg., Nr. 10,15.05.1952, S. 1 Zu den Verhaftungen bei der Studentendemonstration anlässlich der Einweihungsfeier der Hochschule für Politik in Berlin-Schöneberg und zur Unterstützung der Verhafteten durch den GroscurthAusschuss
166 Nur ein geeintes Deutschland kann die gespannte Situation in Europa klären. — In: Informationen. Deutsches Friedenskomitee, Berlin, Nr. 8 (49), 16.05.1952, S. 31-34 Diskussionsbeitrag auf der Plenartagung des Deutschen Friedenskomitees vom 24.04.1952 in Berlin
167 Gefahr für Deutschland. - In: Blick in die Woche, Düsseldorf, 2. Jg., Nr. 20, Mai 1952, S. 3 Zur Deutschlandpolitik der USA und der UdSSR
168 Japan und Deutschland. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 06.07.1952 Zur Friedensbewegung in Japan und Deutschland sowie zum Generalvertrag der Bundesregierung mit der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft
169 Wissenschaft und sozialistischer Aufbau. - In: Sonntag, Berlin, 7. Jg., Nr. 29,20.07. 1952, S. 6 Interview
16
I. Primärliteratur
170 „Eine große Bresche ist geschlagen". - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 23.09.1952 Zum Empfang einer Delegation der Volkskammer unter Leitung von Hermann Matern beim Bundestagspräsidenten Hermann Ehlers in Bonn
171
[8. Plenartagung des Deutschen Friedenskomitees. Im Zeichen des Völkerkongresses für den Frieden. Aus der Diskussion:] Professor Dr. Havemann, Kleinmachnow. - In: Forum des Friedens. Informationen des Deutschen Friedenskomitees, Berlin, Nr. 18 (59), 25.09.1952, S. 9 Diskussionsbeitrag auf der erweiterten Plenartagung des Deutschen Friedenskomitees vom 10.09. 1952 in Berlin
172 Die Befreiung der Wissenschaft. - In: Sonntag, Berlin, 7. Jg., Nr. 45, 09.11.1952, S. 2 u. 15 173 Berlin wählte den Frieden. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 22.11.1952, S. 1 - 2 Zu Konferenzen und Veranstaltungen des Berliner Friedensrates
174 Aufgaben und Ziele der deutschen Friedensbewegung. — In: Tägliche Rundschau, Berlin, 28.11.1952, S. 1 N D in Nr. 951
175 Botschaft aus dem weiten Reich der Planeten. - In: Liberal-Demokratische Zeitung [LDZ], Halle, 20./21.12.1952, S. 5 Über astronomische Untersuchungen von Meteoriten und Planetoiden in der UdSSR
1953
A 176 Wattenberg, Diedrich: Die Welt der Planeten. Aufbau, Physik und Geschichte des Sonnensystems. Hg.: Hans Heinrich Franck, Robert Havemann und Werner Höppner. Berlin: Aufbau-Verlag 1953, 203 S. Β 177 [Auszüge aus den Flugblättern der Europäischen Union], - In: Der lautlose Aufstand. Bericht über die Widerstandsbewegung des deutschen Volkes 1933—1945. Nach dem Material von Ricarda Huch. Hg.: Günther Weisenborn, unter Mitwirkung von Walter Hammer und Guntram Prüfer. Mit einem Vorwort von Martin Niemöller. Hamburg: Rowohlt Verlag 1953, S. 169-170 Auszüge aus „Flugblatt Nr. 35 des E K des Z K der E U " und ,Antwort des Z K der EU an alle Antifaschisten" ζ. T. in paraphrasierter Form N D in Nr. 522; vgl. Nr. 342 (andere Textauszüge); vollständiger N D der Flugblätter in Nr. 854
c
178 Zum 60. Geburtstag von Walter Ulbricht. - In: Chemische Technik, Leipzig, 5. Jg., 1953, H. 6, S. 295-296 179 Über philosophische Fragen der modernen Physik. — In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Berlin, 1. Jg., 1953, H. 2, S. 378-381 Teil 1 über das Buch von Viktor Stern: Erkenntnistheoretische Probleme der modernen Physik. Berlin: Aufbau-Verlag 1952. Teil 2 siehe Nr. 218 N D in Nr. 586
180 Zu einigen Fragen der Dialektik und der modernen Naturwissenschaft. - In: Einheit, Berlin, 8. Jg., 1953, H. 6, S. 833-839 181 Der Völkerkongreß für den Frieden. - In: Staat und Recht, Berlin, 2. Jg., 1953, Η. 1, S. 97-106 Über den Kongress im Dezember 1952 in Wien
1952-1953
17
182 Die Wasserstoffbombe. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 3. Jg., 1953, H. 9, S. 261-263 183 Greifen und Begreifen. Wettstreit zwischen Kapitalismus und Sozialismus. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 3. Jg., 1953, H. 11, S. 321-323 184 Karl Marx und die Naturwissenschaften. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 3. Jg., 1953, H. 12, S. 353-355 ND in Nr. 951
185 Mit A[rtur] Gamon und H. Ernst: Ein lichtstarker Spiegeldoppelmonochromator. - In: Experimentelle Technik der Physik, Berlin, 1. Jg., 1953, H. 4/5, S. 192197 D 186 Keinerlei parteipolitische Interessen. „Nacht-Express"-Interview mit Prof. Havemann über den Deutschen Friedensrat. - In: Nacht-Express, Berlin, 22.01.1953 187 Stalins Worte weisen den Weg. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 25.01.1953, S. 1 188 Mißbrauch der Wissenschaft. Prof. Havemann über Verbrechen der imperialistischen Kriegführung. - In: Der Morgen, Berlin, 30.01.1953 189 Die Kraft, die Adenauer stürzen wird. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 21.02. 1953 Zum Streik der niedersächsischen und westfälischen Textilarbeiter, zu angekündigten Streiks der Westberliner Metallarbeiter und zur Friedensbewegung gegen den Abschluss des Generalvertrages der Bundesregierung mit der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft
190 Was wir Stalin verdanken. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 20.03.1953, S. 1 Nachruf auf Stalin
191 Das Volk ist stärker. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 31.03.1953 Über die Ratifizierungsdebatte zum Deutschlandvertrag und zum Generalvertrag mit der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft im Bundestag und Proteste der Friedensbewegung
192 Frieden und Verständigung sind greifbar nah! - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 14.04.1953 Zu den Waffenstillstandsverhandlungen in Korea
193 Gegen Unterschätzung der Theorie in der Chemie. - In: Forum, Berlin, 7. Jg., Nr. 18, 09.05.1953, S. 4 ND in Nr. 951
194 Namhafte Vertreter der Wissenschaft und Kunst verurteilen schärfstens die provokatorischen Ausschreitungen. — In: Tägliche Rundschau, Berlin, 19.06.1953 Erklärung u. a. von Robert Havemann zu den Streiks und Demonstrationen des 17. Juni 1953
195 Namhafte Persönlichkeiten von Wissenschaft und Kunst verurteilen schärfstens die provokatorischen Ausschreitungen. - In: Neues Deutschland, Berlin, 19.06. 1953, S. 1 und 3 Erklärung u. a. von Robert Havemann zu den Streiks und Demonstrationen des 17. Juni 1953
196 [Namhafte Persönlichkeiten von Wissenschaft und Kunst verurteilen schärfstens die provokatorischen Ausschreitungen], — In: Forum, Berlin, 7. Jg., Nr. 24, 20.06. 1953, S. 1 Erklärung u. a. von Robert Havemann zu den Streiks und Demonstrationen des 17. Juni 1953 ND Nr. 977
197 Zum Fortschritt der Wissenschaft. - In: Berliner Zeitung, 28.07.1953 Stellungnahme zum Neuen Kurs der SED nach dem 17. Juni 1953: Der Neue Kurs befördere die Wissenschaft, weil er den Kontakt zu westdeutschen Wissenschaftlern erleichtere
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I. Primärliteratur
198 Neuer Kurs - alte Feinde. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 04.08.1953, S. 1 Zur Deutschlandpolitik der USA
199 Ohne Zögern werden wir wählen. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 12.08.1953 200 [Interview]. - Der Augenzeuge [DEFA-Wochenschau], August 1953 Vorstellung von Kandidaten zur Wahl der Berliner Stadtverordnetenversammlung
201 Beurteilung der Ergebnisse der Prüfungen im Jahre 1953. - In: Forum, Berlin, 7. Jg., Nr. 32,15.08.1953 Interview
202 Die Wasserstoffbombe. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 29.08.1953, S. 6 203 Was hat es mit der Wasserstoffbombe auf sich? Eine technische Klarstellung von Prof. Dr. Havemann. - In: Sächsisches Tageblatt, Leipzig, 05.09.1953, S. 4 204 Unbeirrbar weiter zum Friedensvertrag! - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 11.09. 1953, S. 2 205 Von Anfang an schöpferisch arbeiten. - In: Forum, Berlin, 7. Jg., Nr. 37, 19.09. 1953 206 Die Toten mahnen zum Kampf! Zum Internationalen Gedenktag der Widerstandskämpfer am 13. September. - In: Welt des Friedens, Berlin, Nr. 14,1953, S. 7 207 Raum, Zeit und Materie. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 31.10.1953 208 Als Freund auf unserer Seite. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 04.11.1953 Zur Deutschlandpolitik der UdSSR
209 Erste Stimmen zur Molotow-Erklärung. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 15.11. 1953 210 Atomkanonen sind Kampfstoffwaffen. Prof. Dr. Havemann zur Aufstellung von Atomkanonen in Westdeutschland. — In: Berliner Zeitung, 06.12.1953 Interview
211 Atompilz über Baumholder. Explosion auf dem Truppenübungsplatz. Prof. Havemann: Atomkanonen sind Kampfstoffwaffen. — In: BZ am Abend, Berlin, 07.12. 1953 Interview zu Atomkriegsübungen auf einem amerikanischen Truppenübungsplatz
212 Raus mit den USA-Atomkanonen! Interview mit Prof. Dr. Havemann. - In: Neues Deutschland, Berlin, 08.12.1953, S. 2 213 Die Atomgeschütze am Rhein. Interview mit Professor Dr. Havemann über die Westdeutschland drohenden Gefahren. - In: Der Morgen, Berlin, 08.12.1953, S. 2 214 ^lero xoTHT hcmuh. — In: Literaturnaja gazeta, Moskva, 31.12.1953 [Cego chotjat nemcy] Was die Deutschen wollen Russische Fassung von Nr. 225
1954 A 215 Wasserstoffbombe. Hg.: SED-Bezirksleitung Groß-Berlin, 1954,15 S. Agitadonsbroschüre zu den Wahlen zum Abgeordnetenhaus in Westberlin 1954: „Wählt SED. Liste 5!"
Β 216 Die Einheitlichkeit von Natur und Gesellschaft. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.:
1953-1954
19
Gisela Buschendorf, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. Berlin: Verlag Neues Leben 1954, S. 7-18
c
Auch als Lizenzausgabe: Wien: Die Buchgemeinde 1955; NA Nr. 245, 268, 292, 311, 343 und 385; Rez. in Nr. 1111,1118; vgl. Nr. 427
217 Ende und Anfang. - In: Aufbau, Berlin, 10. Jg., 1954, H. 5, S. 3 9 9 ^ 0 3 Über sowjetische und amerikanische Forschungen zur Atombombe sowie die friedliche Anwendung der Kernenergie
218
[Über philosophische Fragen der modernen Physik], - In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Berlin, 2. Jg., 1954, H. 3, S. 678-681 Diskussionsbeitrag (Teil 2) über das Buch von Viktor Stern: Erkenntnistheoretische Probleme der modernen Physik. Berlin: Aufbau-Verlag 1952; Teil 1 siehe Nr. 179
219 So beseitigen wir das akademische „Insulanertum": Erleichterung des Studiums — richtig verstanden. - In: Das Hochschulwesen, Berlin, 4. Jg., 1953/54, H. 4, S. 5-8 220 Die deutsch-polnische Freundschaft von entscheidender Bedeutung für Deutschlands Zukunft. - In: Von Peking bis Tirana. Blick in die volksdemokratischen Länder, Berlin, 6. Jg., 1954, H. 3 221
Photographierte Bewegungsgesetze. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 4. Jg., 1954, H. 4, S. 18-19
222 Die Drohung mit der H-Bombe. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 4. Jg., 1954, H. 6, S. 1-3 223 Wird die Welt wärmer? Widerlegung der Wärmetodtheorie. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 4. Jg., 1954, H. 10, S. 1-6 224 Mit Werner Rausch: Das Absorptionsspektrum des Methämoglobin-Cyanats. In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 202, 1954, H. 5/6, S. 4 0 0 402 D 225 Mit ganzer Kraft, mit heißem Herzen ins neue Jahr! — In: Tägliche Rundschau, Berlin, 01.01.1954 Deutsche Fassung von Nr. 214
226 Wasserstoff- Energiequelle der Zukunft. - In: BZ am Abend, Berlin, 16.01.1954 227 Atomkernenergie für friedliche Zwecke. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 23.01. 1954 Gekürzter N D in Nr. 951
228 Ein Leben für die Wissenschaft. - In: BZ am Abend, Berlin, 13.03.1954 Zum 75. Geburtstag Albert Einsteins
229 Die Wasserstoffbombe auf Berlin? - In: Berliner Zeitung, 23.05.1954 230 Was geschah am 17. Juni 1954 auf dem Rudolf-Wilde-Platz in Westberlin? Deutschlandsender, Berlin, 18.06.1954 Bericht mit Originaltönen von Peter Alfons Steiniger und Robert Havemann
231
Das erste Atomkraftwerk. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 08.07.1954 N D in Nr. 2013
232 Adenauer-Justiz durchbricht die Verfassung. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 04.08.1954 Kommentar zum Prozess gegen Oskar Neumann, Karl Dickel und Emil Bechtle in Karlsruhe wegen Gründung des Hauptausschusses für Volksbefragung
20
I. Primärliteratur
233 31. August: Friedensaufbautag. Aufruf an die Berliner zum „Tag des Friedens 1954". - In: Der Morgen, Berlin, 25.08.1954 234 [Interview mit Prof. Havemann über die Aufrüstungspolitik in Westdeutschland]. - Deutschlandsender, 02.09.1954 235 Zum 12. September. - In: National-Zeitung, Berlin, 12.09.1954 Zum Internationalen Gedenktag der Opfer des nationalsozialistischen Terrors
236 Kandidaten der S E D beantworten Fragen der Pressevertreter. — In: Neues Deutschland, Berlin, 04.11.1954 237 Atomtod über Berlin - NIEMALS! - In: Neues Deutschland, Berlin, 17.11.1954 Von Havemann mitgezeichneter Protest des Friedensrats
238 Atomenergie für friedliche Zwecke. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 23.11.1954 239 [Der Westberliner Senats-Angestellte Menz auf einer Pressekonferenz zum geplanten Atomhochhaus]. - Deutschlandsender, Berlin, 24.11.1954 Mit einem Diskussionsbeitrag Robert Havemanns
240 ... im Interesse Gesamtberlins. - In: Sonntag, Berlin, 9. Jg., 28.11.1954 Interview
241 Der Kampf gegen die Frontstadtpolitik. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 28.11. 1954 Zu den bevorstehenden Wahlen für das Abgeordnetenhaus in Berlin-West und zur SED-Fraktion
1955 A 242 Das Atomkraftwerk. Berlin: Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse, wissenschaftlich-methodisches Kabinett, 1955. 1 Blatt 59,5 χ 84 cm, Farbdruck 243 Geistesschaffende! Wir müssen unser Leben dem Leben unseres Volkes weihen, Hg. vom Büro des Präsidiums des Nationalrates, Abteilung Agitation und Schulung. Berlin 1955, 8 S. Volkskammerrede als Flugblatt Separatdruck von Nr. 244
Β 244 Abg. Prof. Dr. Havemann (Kulturbund zur demokr. Erneuerung Deutschlands). - In: Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik. 2. Wahlperiode, 5. Sitzung (Stenographische Niederschrift), Mittwoch, 02.03.1955, S. 122-124 Tagesordnungspunkt „Entgegennahme und Beratung einer Erklärung der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik" Separatdruck in Nr. 243
245 Die Einheitlichkeit von Natur und Gesellschaft. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.: Gisela Buschendorf, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. 2. Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1955, S. 7-18; 3., unveränderte Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1955, S. 7-18
c
N A von Nr. 216
246 Ein großzügiges Angebot der Sowjetunion. Zur friedlichen Anwendung der Atomenergie. - In: Einheit, Berlin, 10. Jg., 1955, H. 2, S. 163-165
1954-1955
21
247 Zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Prof. Dr. Max Volmer. - In: Mitteilungsblatt [Chemische Gesellschaft der DDR], Berlin, 2. Jg., 1955, Nr. 1, S. 6-7 248 Eine Tat des Friedens und der Freundschaft. Interview der Redaktion „Die Volkspolizei" mit Prof. Dr. Robert Havemann. - In: Die Volkspolizei, Berlin, 1955, H. 5, S. 8 249 Ein neues technisches Zeitalter bricht an. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 5. Jg., 1955, Sonderheft: Atomenergie, S. 2-5 250 Der Meiler. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 5. Jg., 1955, Sonderheft: Atomenergie, S. 17—20 251 Das sowjetische Atomkraftwerk. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 5. Jg., 1955, H. 11, S. 311-313 252 Mit Hans Hirse: Dissoziation und Hydrolyse des Methämoglobinrhodanids und Methämoglobincyanats. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 204,1955, H. 1/2, S. 68-77 253 Mit Andreas Mahling: Die Temperaturabhängigkeit der Hydrolyse des Methämoglobins. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 204,1955, H. 1/2, S. 60-67 D
254 [Interview]. - Der Augenzeuge [DEFA-Wochenschau], 1955 Ober die friedliche Nutzung der Kernenergie
255 Neue Perspektiven für die Wissenschaft. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 20.01. 1955 Interview
256 Atomtechnik und Kernforschung in der Deutschen Demokratischen Republik. In: Junge Welt, Berlin, 22./23.01.1955, S. 5 257 Vom Meiler zum Atomkraftwerk. Kernenergie-Zentrum für Forschung und Praxis. - In: Sonntag, Berlin, 10. Jg., 30.01.1955 258 Das Kernzentrum der DDR. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 06.02.1955 Vgl. Nr. 1115
259 Was sind spaltbare Materialien und Isotope? - In: Junge Welt, Berlin, 20.02.1955 260 Atomkraft für den Frieden. - In: Die Frau von heute, Leipzig, Nr. 8, 25.02.1955 261 Friedensperspektive des Atoms. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 01.03.1955 262 Bestrahlte Lebensmittel schädlich? Prof. Dr. Robert Havemann antwortet auf eine Leseranfrage. - In: Berliner Zeitung, 16.03.1955 263 Atomwaffen sind geächtet. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 24.04.1955 Z u m Stockholmer Appell von 1950 gegen die Atomwaffen und zum Appell des Weltfriedensrates für eine erneute Unterschriftensammlung
264 Garantie für die Souveränität der DDR. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 28.05. 1955 Z u m Warschauer Abkommen über die Verteidigungsgemeinschaft der Ostblockstaaten
265 Industrie-Spione, die man nicht ins Kittchen bringt. Prof. Dr. Havemann berichtet über die friedliche Verwendung der Atomkraft in der Industrie. - In: Neue Berliner Illustrierte, 1955, Nr. 28, S. 7
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I. Primärliteratur
266 Heilende Atomkraft. - In: Neue Berliner Illustrierte, 1955, Nr. 28, S. 8-9 267 Die Atomgeheimnisse werden entschleiert. Worüber die Wissenschafder in Genf berieten. - In: Berliner Zeitung, 26.08.1955, S. 5
1956 Β 268 Die Einheitlichkeit von Natur und Gesellschaft. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.: Gisela Buschendorf, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. 4., erweiterte Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1956, S. 11-22; 5. Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1956, S. 11-22 NA von Nr. 216
269 Der Aufbau der Materie. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.: Gisela Buschendorf, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. 4., erweiterte Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1956, S. 51-80; 5. Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1956, S. 51-80 NA in Nr. 293, 312, 344 und 386; vgl. Nr. 427
270 Abg. Prof. Dr. Havemann (Kulturbund). — In: Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik, 2. Wahlperiode, 14. Sitzung (Stenographische Niederschrift), Mittwoch, 29.08.1956, S. 4 2 5 ^ 2 7
c
Aussprache zu einer von Lothar Bolz abgegebenen Regierungserklärung, die Angriffe gegen die Bundesregierung enthält, u. a. zum Wettrüsten, zur Remilitarisierung, zum Verbot der KPD und zur Hallstein-Doktrin. Robert Havemann kritisiert den Alleinvertretungsanspruch der Bundesregierung und bezeichnet die Nichteinladung der DDR-Regierung zur 1. Londoner Suezkanal-Konferenz im August 1956 als Verletzung des Völkerrechts. N D in Nr. 283, 284 und 586
271 Corriger la nature. - In: Neues Leben, Berlin, 6. Jg., 1956, Nr. 4, S. 11-13 272 Uber die Grenzen des Planeten hinaus. — In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 6. Jg., 1956, Sonderheft: Weltraumflug, S. 1 273 Das Leben im schwerelosen Raum. — In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 6. Jg., 1956, Sonderheft: Weltraumflug, S. 38-41 274 Es gibt nur eine Welt. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 6. Jg., 1956, H. 3, S. 65-68 275 Moleküle im Zweidimensionalen. Aus der Physik der Grenzflächen. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 6. Jg., 1956, H. 5, S. 140-144 276 Ein Hahn tropft ... - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 6. Jg., 1956, H. 6, S. 178-179 Zur Oberflächenspannung von Flüssigkeiten; vgl. auch Nr. 429
277 Mit Werner Haberditzl: Schlüsselliganden an Eisenporphyrinkomplexen (Vorläufige Mitteilung). - In: Chemische Technik, Leipzig, 8. Jg., 1956, Nr. 7, S. 418419 D 278 Meinungsstreit fördert die Wissenschaften. Idealistische Wurzeln des Dogmatismus. Erstarrung hindert wissenschaftliche Erkenntnis. - In: Neues Deutschland, Berlin, 07./08.07.1956, Beilage: S. 3 N D in Nr. 304, 586; 934, 948, 950 und 951
1955-1957
23
279 Der Zauber des Neuen. - In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 29,15.07.1956, S. 12 Für freiere, offene und direkte Reden in der Volkskammer und die Überwindung der Angst vor offenen Auseinandersetzungen ND in Nr. 586
280 Wer ist der Beste? Ein offenes Wort an die FDJ. - In: Junge Welt, Berlin, 24.07. 1956, S. 7 Zu den Prüfungsbestimmungen für das FDJ-Abzeichen „Für gutes Wissen"
281 Religion ist keine Wissenschaft. - In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 31, 29.07.1956, S. 12 Beitrag zur durch den Artikel von Gerhard Zwerenz (Zum Verhältnis von Aberglaube und Glaube. — In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 24,10.06.1956) ausgelösten Debatte
282 Das Leben im schwerelosen Raum. - In: Junge Welt, Berlin, 11.08.1956 283 Wir stehen auf der Seite der Zukunft. - In: Neues Deutschland, Berlin, 30.08. 1956, S. 4 ND von Nr. 776
284 Wir stehen auf der Seite der Zukunft. - In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 37, 09.09. 1956 Gekürzter ND von Nr. 776
285 Engels oder Dühring. Zur Diskussion „Philosophie und Dogmatismus". - In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 37, 09.09.1956, S. 12 286 Philosophie und Dogmatismus. - In: Neues Deutschland, Berlin, 20.09.1956, S. 4 Gekürzter ND in Nr. 951
287 Rückantworten an die Hauptverwaltung „Ewige Wahrheiten". Zur Diskussion über Philosophie und Dogmatismus. - In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 44, 28.10. 1956, S. 12 Antwort auf Wolfgang Harich: Rückfragen an Robert Havemann. - In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 40, 23.09.1956 ND in Nr. 586, 950 und 951
288 [Diskussion zum Verhältnis zwischen Naturwissenschaften und Religion.] Berliner Rundfunk, Treffpunkt Berlin, 07.11.1956 Gesprächsleitung: Karl Eduard von Schnitzler und Helmut Schneider. Gesprächsteilnehmer: Robert Havemann, Gerhard Kehnscherper, Erich Fascher u. a.
289 Kritische Auseinandersetzung und freimütige Diskussion. - In: Forum, Berlin, 10. Jg., 1956, Nr. 17,1. Novemberausgabe, S. 2 Zur Überwindung des Dogmatismus
290 Die Dialektik der Mikrophysik. - Berliner Rundfunk, Probleme der Zeit, 30.12. 1956 Über philosophische Aspekte der Theorien von Max Planck, Niels Bohr und Werner Heisenberg
1957 A
291 Einführung in die chemische Thermodynamik. Berlin: VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1957, 296 S. (Hochschulbücher für Physik. Hg.: Franz X. Eder und Robert Rompe; 28) Rez. in Nr. 1 1 6 1 , 1 1 6 2 Β
292 Die Einheitlichkeit von Natur und Gesellschaft. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.:
24
I. Primärliteratur
Gisela Buschendorf, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. 6. Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1956, S. 11-22 NA von Nr. 216
293 Der Aufbau der Materie. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.: Gisela Buschendorf, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. 6. Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1956, S. 51-80
c
NA von Nr. 269
294 Bemerkungen zur quantenmechanischen Komplementarität. - In: Physikalische Blätter, Mosbach (Baden), 13. Jg., 1957, H. 7, S. 289-296 N D in Nr. 944; erweiterte Übersetzung in Nr. 314
295 Ein Atomkern wird beschossen. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 7. Jg., 1957, H. 4, S. 124-125 296 Fragen, die uns alle bewegen. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 7. Jg., 1957, H. 6, S. 185-186 Zur Erklärung der Göttinger 18 gegen die Atombombe
297 Unsere Zukunft. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 7. Jg., 1957, H. 10, S. 345-346 298 Mit Werner Haberditzl: Die pH- und Temperaturabhängigkeit der Dissoziation des Methämoglobinazids. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 207, 1957, S. 273-287 299 Mit Werner Haberditzl: Magnetisches Verhalten des Methämoglobins bei Entwässerung und Wiederaufnahme von H2O. — In: Die Naturwissenschaften, Leipzig, 44. Jg., 1957, Nr. 2 (Januar), S. 31-32 300 Mit Andreas Mahling: Die Koagulationstemperaturen einiger Hämoglobinverbindungen. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 207, 1957, S. 86-90 301 Mit Andreas Mahling: Osmotische Untersuchungen an Kohlenoxydhämoglobin. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 207,1957, S. 147-153 302 Mit Helmut Schiller: Dissoziation und Hydrolyse des Methämoglobinnitrits. In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 207,1957, S. 288-295 303 Mit Helmut Schiller: Die Hydrolyse des Methämoglobins. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 207,1957, S. 383-391 D
304 Havemann, geh du voran! - In: Ost-Probleme, Bad Godesberg, 9. Jg., Nr. 8,22.02. 1957, S. 278-280 N D von Nr. 278,1134,1136 und 1147
305 Würfelt die Natur? - In: Berliner Zeitung, 24.02.1957 Über die Dialektik des Zufalls in der Physik
306 Unsere Philosophie und das Leben. - In: Neues Deutschland, Berlin, 20.03.1957, S. 4 Replik auf Nr. 1142 N D in Nr. 586; vgl. Nr. 1144
307 Für die Politik der DDR eintreten. Interview. - In: Humboldt-Universität, Berlin, l.Jg., Nr. 5,16.12.1957, S. 3
1957-1958
25
308 Wir wollen den schöpferischen Streit. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 1. Jg., 06.12.1957, Extrablatt 309 Atompolitik in der DDR. Wirtschaft und Technik auf dem Wege in ein neues Zeitalter. - In: Berliner Wirtschaftsblatt, Nr. 50, 21.12.1957
1958 Β 310 Die physikalischen Eigenschaften der Kernwaffen. Referat auf der Tagung über Probleme der Atomenergie der Vereinigung Demokratischer Juristen Deutschlands am 30.11.1957. - In: Atomenergie — wofür? Referate der Tagung über Probleme der Atomenergie der Vereinigung Demokratischer Juristen Deutschlands am 30. November 1957. Berlin: VEB Deutscher Zentralverlag 1958, S. 24-27 311 Die Einheidichkeit von Natur und Gesellschaft. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.: Gisela Buschendorf, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. 7., überarbeitete Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1958, S. 11-22 NA von Nr. 216
312 Der Aufbau der Materie. — In: Weltall, Erde, Mensch, in Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.: Gisela Buschendorf, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. 7., überarbeitete Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1958, S. 23-52 NA von Nr. 269
313 Marxistische Weltanschauung und wissenschaftlicher Fortschritt. - In: 5. Bundestag des Deutschen Kulturbundes vom 7.-9. 2. 1958. Berlin: Deutscher Kulturbund 1958, S. 71-74 C
314 3aMeHamM κ KBaHTOBOMexamriecKoS ,,ΑΟποΛΗΗτεΛΒΗοοπϊ". — In: Voprosy filosofii, Moskva, 17. Jg., 1958, H. 12, S. 117-123 [Zamecanija k kvantovomechaniceskoj „dopolnitel'nosti"] Bemerkungen zur quantenmechanischen Komplementarität erweiterte Übersetzung von Nr. 294
315 Heiss und kalt. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 8. Jg., 1958, H. 6, S. 210-211 Zum menschlichen Wärme- und Kältesinn und Temperaturausgleich
316 Zur Interpretation der Quantenmechanik. — In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 8. Jg., 1958, H. 7, S. 245-247 Vortrag auf der Hauptjahrestagung und Theoretiker-Konferenz der Physikalischen Gesellschaft der DDR in Leipzig vom 26. bis 30. April 1958 ND in Nr. 331 (gekürzt); 951; Neuedition des Vortragstextes aus dem Manuskript in Nr. 957
317 Der V. Parteitag der SED - Gespräch über die Zukunft. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 8. Jg., 1958, H. 9, S. 322-328 318 Frederic Joliot-Curie. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 8. Jg., 1958, H. 11, S. 413-415 ND in Nr. 951
319 Mit Werner Haberditzl: Über die Beziehungen zwischen magnetischen, optischen und chemischen Eigenschaften von Hämoglobinderivaten. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 209,1958, S. 135-161
26
I. Primärliteratur
320 Mit Werner Haberditzl und Günther Rabe: Über den Diamagnetismusanteil des Hämoglobins. (Vorläufige Mitteilung). - In: Chemische Technik, Leipzig, 10. Jg., 1958, Nr. 9, S. 539 321 Mit Andreas Mahling: Vergleichende Konzentrationsbestimmung an Oxyhämoglobinlösungen. - In: Folia Haematologica, Leipzig, 75. Jg., 1958, Nr. 3, S. 4 1 1 ^ 2 0 322 Mit Herward Pietsch: Die photochemische Reduktion des Thionins. 1. Mitteilung: Der Thionin-Ferroionen-Komplex. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 208,1958, S. 98-108 323 Mit Herward Pietsch: Die photochemische Reduktion des Thionins. 2. Mitteilung. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 208,1958, S. 210-219 D
324 Verfälschte Form. Prof. Dr. R. Havemann in eigener Sache zur Forum-Beilage Nr. 3 „Philosophische Probleme der modernen Quantenmechanik" von Bodo Wenzlaff. - In: Forum, Berlin, 12. Jg., Nr. 5, 30.01.1958, S. 5 Reaktion auf Nr. 1163
325 Marxistische Philosophie und Naturwissenschaft. Diskussionsbeitrag. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 2. Jg., Nr. 2,10.02.1958, S. 5 N D in Nr. 951 und 2013
326 Kultur und Friede. - In: Sonntag, Berlin, 13. Jg., 16.02.1958
Von Havemann mitunterzeichneter Appell des V. Bundestages des Deutschen Kultvirbundes
327 [Antworten in einem Jugendforum] „Wissen und Glauben". Vereinbart sich Wissen mit Glauben? Ausdruck der Schwäche? Wie steht der Staat zur Kirche? Staatsfeindliche Losungen der Kirche? Junge Christen als FDJ-Mitglieder? - In: Junge Welt, Berlin, 26.02.1958 Antworten von Robert Havemann, Heinrich Taut, Harry Meißner, Wolfgang Loose, Fred Kohlsdorf, Manfred Gebhardt
328 Die Zukunft hat bereits begonnen. - In: Die Frau von heute, Leipzig, Nr. 13, 28.03.1958, S. 2 Zur friedlichen Nutzung der Atomenergie und der Schaffung einer atomwaffenfreien Zone in Westeuropa nach dem Rapacki-Plan
329 ... daß eure Enkel euch nicht fluchen ... Herr Professor Havemann, Vorsitzender des Physikalischen Gremiums der Strahlenschutzkommission der DDR, gewährte unserem Redaktionsmitglied Wfolfgang] Rödel ein Interview zu dem Thema „Kernkräfte - Freund oder Feind des Menschen?" - In: Zeit im Bild, Berlin, 1958, Nr. 13, S. 2-5 330 Müncheberg, Hans: Die Verabredung. Eine szenische Fragestellung und eine Antwort. - Deutscher Fernsehfunk, 1. Programm, 27.03.1958
Beitrag zu den Jugendweihevorbereitungsstunden, Zusammenkünfte unter anderem mit Bodo Uhse, Robert Havemann, Karl Kayser
331 Zur Interpretation der Quantenmechanik. - In: Neues Deutschland, Berlin, 29.04. 1958 Abdruck auch in: Leipziger Volkszeitung, 29.04.1958; gekürzter N D von Nr. 316
332 mo.: Der Sputnik stellt sich am Zoo vor. Wunderbare Kräfte des Menschen. Im Sinne des Friedens nutzen. - In: Berliner Zeitung, 17.05.1958 Mit einem Statement von Havemann
332
a
Was dieses Zeitalter für uns Menschen bedeutet. — In: Wochenpost, Berlin, Nr. 21, 24.05.1958
1958-1959
27
333 Natur ist Widerspruch. - In: Berliner Zeitung, 06.07.1958 334 „Der Ausschuß ist Ausschuß". Ein Gespräch mit Robert Havemann. - In: BZ am Abend, Berlin, 13.08.1958 335 Den Atomtod bannen! - In: Neues Deutschland, Berlin, 17.10.1958 Robert Havemann als Kandidat der SED für das Abgeordnetenhaus in Berlin-West
336 Für unsere Republik! - In: Humboldt-Universität, Berlin, 2. Jg., Nr. 15, 03.11. 1958, S. 2 Zur Kandidatur für die Volkskammer
337 „Wie Sputnik 3 zu Explorer 1". „Junge Welt"-Interview mit Prof. Dr. Havemann. - In: Junge Welt, Berlin, 10.11.1958 Zu seiner SED-Kandidatur fur das Abgeordnetenhaus in Berlin-West
338 Ja zum Leben! Das sagten uns fuhrende Wissenschafder. Professor Dr. Friedrich Dost. Professor Dr. Robert Havemann. Professor Dr. Jakob Segal. Professor Dr. Fritz Gietzelt. - In: Neue Berliner Illustrierte, 1958, Nr. 43 Zu Testexplosionen von Atomwaffen
339 Es geht in fünf Jahren. Zweite FDJ-Chemiestudentenkonferenz. - In: Forum, Berlin, 12. Jg., 27.11.1958 Darin: Vortrag von Havemann
340 Was wir in Berlin machen wollen. Von Prof. Dr. Robert Havemann, Spitzenkandidat der SED im Wahlkreis 1 des Bezirks Zehlendorf. - In: BZ am Abend, Berlin, 02.12.1958 341 Alles Chemie. - In: Wochenpost, Berlin, Nr. 50,13.12.1958, S. 6 u. 11 Über die Herstellung und Verwendung von Faser- und Kunststoffen
1959 Β 342 Die Berliner Widerstandsgruppe „Europäische Union" mit Dr. G. Groscurth und Prof. Dr. R. Havemann. - In: Walter A. Schmidt: Damit Deutschland lebe. Ein Quellenwerk über den antifaschistischen Widerstandskampf 1933-1945. 2. Auflage. Berlin: Kongress Verlag 1959, S. 356-358 Hierin auch Auszüge aus „Flugblatt Nr. 35 des EK des ZK der EU" und „Antwort des ZK der EU an alle Antifaschisten"; vgl. Nr. 177 (andere Textauszüge)
343 Die Einheitlichkeit von Natur und Gesellschaft. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.: Gisela Buschendorf-Otto, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. 8., überarbeitete Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1959, S. 11-22 NA von Nr. 216
344 Der Aufbau der Materie. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.: Gisela Buschendorf-Otto, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. 8., überarbeitete Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1959, S. 23-52 NA von Nr. 269
c 345 Die sowjetische Mondrakete. - In: Einheit, Berlin, 14. Jg., 1959, H. 10, S. 14391445
28
I. Primärliteratur
346 Der Sieg über die Wüste. - In: Frauen der ganzen Welt, Berlin, 14. Jg., 1959, Nr. 3, S. 28-29 Zur friedlichen Nutzung der Atomenergie und über Frederic Joliot-Curie
347 Entropie und Wärmetod (1). Die elementare Struktur der Materie, Teil 4. — In: radio und fernsehen, Berlin, 8. Jg., 1959, H. 10, S. 315-316 Vgl. Nr. 363-369
348 Entropie und Wärmetod (2). Die elementare Struktur der Materie, Teil 5. - In: radio und fernsehen, Berlin, 8. Jg., 1959, H. 12, S. 381-382 349 Dialektik der Mikrophysik (1). Die elementare Struktur der Materie, Teil 10. - In: radio und fernsehen, Berlin, 8. Jg., 1959, H. 22, S. 711-712 350 Dialektik der Mikrophysik (2). Die elementare Struktur der Materie, Teil 11. — In: radio und fernsehen, Berlin, 8. Jg., 1959, H. 24, S. 765-766 351 Prof. Dr. Robert Havemann. - In: Sport und Technik, Berlin, 10. Jg., 1959, Nr. 33 Stellungnahme zur Landung der sowjetischen Rakete auf dem Mond
352 Das große Gespräch: Unser Chemieprogramm. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 9. Jg., 1959, Η. 1, S. 1-5 353 Der erste Flug zum Mond. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 9. Jg., 1959, H. 11, S. 420-422 354 Mit Werner Haberditzl: Zur Magnetochemie von Trockensubstanzen des roten Blutfarbstoffs. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 210,1959, S. 267-283 355 Mit Herward Pietsch: Die photochemische Reduktion des Thionins. 3. Mitteilung: Der Einfluß von Fluorid auf das photochemische Thionin-, Selenin-, 2,7Diaminophenoxazim- und Methylenblau-Ferroionen-System. — In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 210,1959, S. 232-245 356 Mit Herward Pietsch: Die photomechanische Reduktion des Thionins. 6. Mitteilung: Das photochemische Thionin-Hydrochinonsystem. — In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 211,1959, S. 257-266 357 Mit Herward Pietsch: Die photochemische Reduktion des Thionins. 7. Mitteilung: Das photochemische System Thionin/Ascorbinsäure. — In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 211,1959, S. 267-273 358 Mit Kurt-Günter Reimer: Die photochemische Reduktion des Thionins. 4. Mitteilung: Die Kinetik der bei der photochemischen Reduktion des Thionins durch Ferroionen ablaufenden Dunkelreaktion. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 211,1959, S. 26-39 359 Mit Kurt-Günter Reimer: Die photochemische Reduktion des Thionins. 5. Mitteilung: Der Nachweis des Thionin-Ferroionen-Komplexes auf kinetischem Wege. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 211,1959, S. 63-73 360 Mit Helmut Schiller: Die Wechselwirkung zwischen prosthetischer Gruppe und Proteinkomponente im Methämoglobin. 1. Mitteilung: Das Dissoziationsgleichgewicht des Methämoglobinfluorids. — In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 210,1959, S. 86-96 361 Mit Helmut Schiller: Die Wechselwirkung zwischen prosthetischer Gruppe und Proteinkomponente im Methämoglobin. 2. Mitteilung: Das Dissoziationsgleich-
1959
29
gewicht des Methämoglobinsazids. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 210,1959, S. 123-127 362 Mit Helmut Schiller und R. Ackermann: Die Wechselwirkung zwischen prosthetischer Gruppe und Proteinkomponente im Methämoglobin. 3. Mitteilung: Das Dissoziationsgleichgewicht des Methämoglobincyanats. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 211,1959, S. 226-230 363 Mit Rolf Stange: Vom Ahnen zum Wissen - ein langer Weg. Die elementare Struktur der Materie, Teil 1. - In: radio und fernsehen, Berlin, 8. Jg., 1959, H. 4, S. 111-112 Vgl. Nr. 347-350
364 Mit Rolf Stange: Kinetische Gastheorie. Die elementare Struktur der Materie, Teil 2. - In: radio und fernsehen, Berlin, 8. Jg., 1959, H. 6, S. 195-196 365 Mit Rolf Stange: Zum Entropie-Begriff. Die elementare Struktur der Materie, Teil 3. - In: radio und fernsehen, Berlin, 8. Jg., 1959, H. 8, S. 255-256 366 Mit Rolf Stange: Masse und Energie der Mikroobjekte. Die elementare Struktur der Materie, Teil 6. - In: radio und fernsehen, Berlin, 8. Jg., 1959, H. 14, S. 445446 367 Mit Rolf Stange: Impuls und Drehimpuls. Die elementare Struktur der Materie, Teil 7. - In: radio und fernsehen, Berlin, 8. Jg., 1959, H. 16, S. 521-522 368 Mit Rolf Stange: Statistik, elektrische Ladung, Nukleonenladung. Die elementare Struktur der Materie, Teil 8. - In: radio und fernsehen, Berlin, 8. Jg., 1959, H. 18, S. 587-588 369 Mit Rolf Stange: Die Welleneigenschaften der Mikroobjekte. Die elementare Struktur der Materie, Teil 9. — In: radio und fernsehen, Berlin, 8. Jg., 1959, H. 20, S. 653-654 D
370 Der Mond als Landeort. Professor Dr. Havemann zu Fragen des Weltraumfluges. - In: Neuer Tag, Frankfurt/Oder, 08.01.1959 371 Der Weltraum steht dem Menschen offen. - In: Neues Deutschland, Berlin, 17.01. 1959 372 Ko-Existenz oder No-Existenz. Eindrücke einer Englandreise notiert für die „Wahrheit" [Teil 1], - In: Die Wahrheit, Berlin, 07.03.1959 373 Ko-Existenz oder No-Existenz. Eindrücke einer Englandreise notiert für die „Wahrheit" [Teil 2], - In: Die Wahrheit, Berlin, 15.03.1959 374 Von beiden Seiten größte Bereitwilligkeit. Fünf Fragen an Prof. Dr. Havemann. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 3. Jg., 20.07.1959 Zur Grundlagenforschung und über Praktika in der Industrie
375 Warum aus Natriumdampf? - In: Junge Welt, Berlin, 16.09.1959 376 Die rote Fahne auf dem Mond. - In: Die Frau von heute, Leipzig, 14. Jg., Nr. 39, 25.09.1959 Zur harten Landung des sowjetischen Satelliten Luna 3 auf dem Mond und zur Reaktion US-amerikanischer Wissenschaftler und Politiker darauf
377 Phantastische Präzision. Gespräch mit Nationalpreisträger Prof. Dr. Havemann. - In: Wochenpost, Berlin, 10.10.1959
30
I. Primärliteratur
378 11. Generalversammlung des PEN-Zentrums Ost und West in Berlin. Mit Originaltönen der Redebeiträge von Arnold Zweig, Stefan Heym, Robert Havemann und Heinz Kamnitzer. - DDR-Rundfunk [Sender nicht ermittelt], 01.12.1959 379 Was war als erstes da? - In: Junge Welt, Berlin, 02.12.1959 Über die Grundfrage der Philosophie
1960 Β 380 Über Erfolge kollektiver Arbeit in der Wissenschaft. - In: Die aktuelle Bedeutung von Lenins Werk „Materialismus und Empiriokritizismus". Diskussionsbeiträge der philosophischen Konferenz des Instituts für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED zum fünfzigsten Jahrestag des Erscheinens von Lenins „Materialismus und Empiriokritizismus", 24.-26. April 1959. Berlin: Dietz Verlag 1960, S. 33-39 381 Eine neue magnetische Waage. - In: Forschen und Wirken. Festschrift zur 150Jahr-Feier der Humboldt-Universität zu Berlin. Band 2: Forschungsbeiträge aus den Gebieten der naturwissenschaftlichen Fakultäten. Berlin: Deutscher Verlag der Wissenschaften 1960, S. 243-253 382 Diskussionsbeitrag. — In: Literatur im Zeitalter der Wissenschaft. Deutsches PENZentrum Ost und West. Öffentliche Diskussion des Deutschen PEN-Zentrums Ost und West, geführt in der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin am 28. November 1959. Hg.: Ingeburg Kretzschmar. Berlin: Verlag der Nation 1960, S. 55-62 Beitrag über Wissenschaft, Kunst und Wirklichkeit
383 Über Kausalität. - In: Naturwissenschaft und Philosophie. Beiträge zum internationalen Symposium über Naturwissenschaft und Philosophie anläßlich der 550-Jahr-Feier der Karl-Marx-Universität Leipzig vom 8. bis 11.10.1959. Hg.: Gerhard Harig und Josef Schleifstein. Berlin: Akademie-Verlag 1960, S. 113—128 384 Abg. Prof. Dr. Havemann (Deutscher Kulturbund). — In: Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik, 3. Wahlperiode, 15. Sitzung (Stenographische Niederschrift), Freitag, 04.10.1960, S. 496-498 Über die gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaftler ND in Nr. 403; gekürzter ND in Nr. 431 und 951
385 Die Einheitlichkeit von Natur und Gesellschaft. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.: Gisela Buschendorf-Otto, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. 9., überarbeitete Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1960, S. 11-22 NA von Nr. 216
386 Der Aufbau der Materie. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Red.: Gisela BuschendorfOtto, Horst Wolffgramm, Irmgardt Radandt. 9., überarbeitete Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1960, S. 23-52 NA von Nr. 269 C
387 Der Künstler und die moderne Wissenschaft. - In: Geist und Zeit, Darmstadt, 5. Jg., 1960, Nr. 2, S. 120-124 ND in Nr. 951
1959-1960
31
388 Die Luniks und Sputniks, die „zweite industrielle Revolution" und der Kommunismus. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 10. Jg., 1960, H. 8, S. 281-283 389 Photochemische Reaktionen in Lösungen. — In: Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Leipzig, 54. Jg., 1960, Nr. 10-12, S. 220-232 390 Mit Herward Pietsch und D[ieter] Ollmann: Über die Photoreduktion des Phenazinfarbstoffes Neutralrot. (Kurze Mitteilung). - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 215,1960, S. 238 391 Mit Herward Pietsch und D[ieter] Ollmann: Bestimmung von Protonengleichgewichten für die Phenazinfarbstoffe Neutralrot, Phenosafranin und Safranin T. — In: Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Leipzig, 54. Jg., 1960, Nr. 10-12, S. 198-207 392 Mit Herward Pietsch und D[ieter] Ollmann: Zur Photoreduktion der Safraninfarbstoffe Safranin Τ und Phenosafranin. — In: Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Leipzig, 54. Jg., 1960, Nr. 10-12, S. 208-220 393 Mit Herward Pietsch und Eberhard Sachse: Die photochemische Reduktion des Thionins durch V3+-Ionen. - In: Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Leipzig, 54. Jg., 1960, Nr. 10-12, S. 185-197 394 Mit Herward Pietsch und Harry Wielgosch: Zur Photoreduktion des Farbstoffs JanusgrünB. 1. Mitteilung: Die Protonengleichgewichte des Farbstoffs Janusgrün Β und seine Reaktionsprodukte. - In: Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Leipzig, 54. Jg., 1960, S. 91-99 395 Mit Herward Pietsch und Harry Wielgosch: Zur Photoreduktion des Farbstoffs JanusgrünB. 2. Mitteilung: Die Photorediktion des Farbstoffs Janusgrün Β durch Sn++-Ionen. - In: Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Leipzig, 54. Jg., 1960, S. 100-109 396 Mit Kurt-Günter Reimer: Die photochemische Reduktion des Thionins. 8. Mitteilung: Über die pH-Abhängigkeit der photochemischen Reduktion des Thionins durch Ferroionen. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 213, 1960, S. 343-351 397 Mit Helmut Schiller und Horst Hermel: Eine Methode zur Isolierung von Katalase aus Rinderleber ohne Anwendung organischer Lösungsmittel. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 215,1960, S. 229-237 398 Mit Helmut Schiller und J. Tuchnitz: Das Dissoziationsgleichgewicht des Katalysecyanids und seine pH-Abhängigkeit. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 213,1960, S. 338-342 D
399 Besuch bei Albert Schweitzer. Interview mit Gerald Gotting und Prof. Havemann. - In: Neue Zeit, Berlin, 20.02.1960 400 Schluß mit dem Spiel mit dem Feuer! - In: Neues Deutschland, Berlin, 10.06. 1960, S. 2 Zu den Atomwaffentests der USA
401 Künstliches Blattgrün. - In: Berliner Zeitung, 06.07.1960 Zur synthetischen Herstellung von Chlorophyll und zur Photosynthese
32
I. Primärliteratur
402 Veranstaltungen zum Weltfriedenstag. - In: Neues Deutschland, Berlin, 02.09.1960
Im Berliner Ensemble sprach Havemann: „Tragen wir Deutschen unsere Schuld an zwei Weltkriegen ab, und entfachen wir eine Volksbewegung für den Frieden gegen die westdeutschen Militaristen. Damit vereiteln wir ihre in der sogenannten Denkschrift offen dargelegten Kriegspläne."
403 Mein Stolz als Wissenschaftler. - In: Neues Deutschland, Berlin, 06.10.1960, S. 3 N D von Nr. 384
1961
Β
404 Albert Schweitzer. - In: Gerald Gotting: Begegnung mit Albert Schweitzer. Berlin: Union Verlag 1961, S. 77-78 Gedicht N A in Nr. 425; vgl. Nr. 2025, 2257
405 Nachwort. - In: Robert Jungk: Strahlen aus der Asche. Geschichte einer Wiedergeburt. Berlin: Volk und Welt 1961, S. 335-339 N A in Nr. 448
406 Vorwort. - In: Alfred Pfeiffer: Streitgespräche über Grundfragen der Naturwissenschaft und Philosophie mit einem Vorwort von Prof. Dr. Robert Havemann. Berlin: Deutscher Verlag der Wissenschaften 1961, S. 1-3 407 Arbeitsstelle für Photochemie - Tätigkeitsbericht. — In: Tätigkeitsbericht der Forschungsgemeinschaft der naturwissenschaftlichen, technischen und medizinischen Institute der Deutschen Akademie der Wissenschaften 1960. Berlin: AkademieVerlag 1961, S. 337-339 408 Abg. Prof. Dr. Havemann (Deutscher Kulturbund). - In: Volkskammer der DDR, 3. Wahlperiode, 19. Sitzung (Stenographische Niederschrift), Freitag, 11.08.1961, S. 693-694 Rede in der Volkskammer zu Fragen des Friedensvertrages. Zwei Tage vor dem Bau der Mauer vertritt Robert Havemann die Schutzbehauptung der S E D , die Fluchtbewegung der DDR-Bürger sei Abwerbung durch die Bundesrepublik „als ein Bestandteil der Politik zur Vorbereitung des Krieges" und appelliert an die DDR-Bürger, im Lande zu bleiben. N D in Nr. 586 C
409 [Diskussionsbeitrag]. — In: Rainer Thiel: Kybernetik — Philosophie — Gesellschaft. Zu einer wissenschaftlichen Beratung der Redaktion „Einheit". — In: Einheit, Berlin, 16. Jg., 1961, H. 7, S. 1-32 Zusammenfassung des Referats und der Thesen von Georg Klaus sowie der Diskussion, darunter auch der Äußerungen Havemanns, S. 3 , 7 , 1 0 - 1 1 , 1 6
410 Reichtum ohne Armut. - In: Das Magazin, Berlin, 8. Jg., 1961, H. 11, S. 43-46 Über die Perspektive des neuen Programms der KPdSU, einen Kommunismus des Reichtums zu errichten
411 Die Grundvoraussetzung. - In: Nachrichtentechnik, 11. Jg., 1961, H. 4, S. 145 und 195 Zur Gründung der S E D , wie Nr. 413
412 Habe ich ein Hobby? - In: Neues Leben, Berlin, 9. Jg., 1961, H. 5, S. 80-81 413 Die Grundvoraussetzung. - In: radio und fernsehen, 10. Jg., 1961, H. 8, S. 231 Zur Gründving der S E D , wie Nr. 411
414 Der Flug Juri Gagarins beweist den Sieg des Sozialismus. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 11. Jg., 1961, H. 11, S. 417-421
1960-1962
33
415 Die Photoreduktion von Farbstoffen in Lösungen. Kurzmitteilung über den Vortrag zum Simon-Franz-Gedächtniskolloquium vom 9. bis 11. November 1960 im Physikalisch-Chemischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin. - In: Zeitschrift für Chemie, Leipzig, 1. Jg., 1961, S. 62 416 Mit Werner Haberditzl und P. Grzegorzewski: Über den Diamagnetismus des Porphyrinsystems. Untersuchungen über Diamagnetismus-Inkremente, 1. Mitteilung. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 217,1961, S. 91-109 417 Mit Werner Haberditzl und Hubert Koppel: Diamagnetismus organischer Ringsysteme mit Urotropinstruktur. - In: Die Naturwissenschaften, Leipzig, 48. Jg., 1961, Nr. 8 (Januar), S. 300 418 Mit Kurt-Günter Reimer: Die photochemische Reduktion des Thionins. 9. Mitteilung: Über die Quantenausbeute der photochemischen Reduktion des Thionins durch Ferroionen. — In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 216, 1961, S. 334—355 D
419 Wertvolle Geräte selbst herstellen. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 5. Jg., Nr. 1, 03.01.1961, S. 1 420 Vor dem Menschenflug in den Kosmos - Himmelsstürmer. - In: BZ am Abend, Berlin, 21.03.1961 421 [Diskussion über den Raumflug German Titows und über Militarismus in Westdeutschland], - Berliner Rundfunk, Treffpunkt Berlin, 09.08.1961 Gesprächsleitung: Karl Eduard von Schnitzler. Gesprächsteilnehmer: Gerhart Eisler, Robert Havemann, Wolfgang Heyl, Hajo Herbell und Horst Sindermann
422 Widerstand gegen Abrüstung brechen. Akademiker stimmen mit Maßnahmen zum Schutz der Menschheit vor einem neuen Krieg überein. - In: Neues Deutschland, Berlin, 01.09.1961, S. 2 Von Havemann mitunterzeichnete Erklärung der Mitarbeiter des Physikalisch-Chemischen Instituts der Humboldt-Universität zur Wiederaufnahme der Atomwaffentests durch die UdSSR
423 Beispiel für alle Studenten. Zu dem Programm der Seminargruppe III/3. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 5. Jg., Nr. 25,10.10.1961, S. 4 424 Ihr wirkt an etwas Umwälzendem mit. Wissenschaftler zum Kampfprogramm der Berliner Chemiegruppe. - In: Forum, Berlin, 15. Jg., Nr. 40, 05.10.1961
1962 Β 425 Albert Schweitzer. — In: Gerald Gotting: Begegnung mit Albert Schweitzer. 2. Auflage. Berlin: Union Verlag 1962, S. 77-78 NA von Nr. 404
426 Bericht über die Forschungstätigkeit der Arbeitsstelle für Photochemie. - In: Jahrbuch der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1961. Berlin: Akademie-Verlag 1962, S. 667-669 427 Das Atom. Die physikalische Struktur der Materie. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Neufassung. 10., erweiterte und neu bearbeitete Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1962, S. 21-51 Vgl. Nr. 216 und 269; NA in Nr. 450, 458
34
I. Primärliteratur
C
428 Was ist Leben? - In: Wissen und Leben, Leipzig, 7. Jg., 1962, H. 7, S. 541 429 Fotografierte Naturwissenschaft: Ein Hahn tropft... - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 12. Jg., 1962, Η. 1, [3. Umschlagseite] Zur Oberflächenspannung von Flüssigkeiten; vgl. auch Nr. 276
430 Was man nicht sehen kann. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 12. Jg., 1962, H. 7, S. 289-292 Unter anderem zur Quantenmechanik, Komplementarität, Dialektik von Zufälligkeit und Notwendigkeit
431 Mein Stolz als Wissenschaftler der DDR. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 12. Jg., 1962, H. 7, S. 294-295 ND [Auszüge] von Nr. 384; ND in Nr. 951
432 Rezension: W[illem] Bladergroen - Problems in Photosynthesis, Springfield, 111., 1960,198 S. - In: Zeitschrift für Naturforschung, Tübingen, Bd. 17b, 1962, H. 5 433 Mit Werner Haberditzl und I. Felgentreu: Magnetochemische Untersuchungen zur Methämoglobin-Denaturierung und Anhydro-Methämoglobinbildung. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 218,1962, S. 354—366 434 Mit Werner Haberditzl und K.-H. Mader: Magnetochemische Untersuchungen Porphyrin- und Phtalocyanin-Schwermetall-Komplexen. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 218,1962, S. 71-91 435 Mit Werner Haberditzl und H. Koppel: Untersuchungen über DiamagnetismusInkremente. 3. Mitteilung: Der Diamagnetismus Azulen und anderer Pseudoaromaten. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 218, 1962, S. 278-281 436 Mit Werner Haberditzl und H. Koppel: Untersuchungen über DiamagnetismusInkremente. 4. Mitteilung: Diamagnetismus-Untersuchungen an diamantoiden Verbindungen. — In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 219,1962, S. 402-416 437 Mit Werner Haberditzl und Günter Rabe: Untersuchungen über Diamagnetismus-Inkremente. 2. Mitteilung: Untersuchungen über den Diamagnetismus von O2- und CO-Hämoglobin, Globin und Aminosäuren. — In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 219,1962, S. 417-425 438 Mit E. Nutsch und Herward Pietsch: Über die Dimerisation des Thionins und einiger thioninähnlicher Farbstoffe. - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 219,1962, H. 3-4, S. 171-179 D
439 Hört die Stimme der antifaschistischen Widerstandskämpfer: Schluß mit der Verfolgung der Opfer Hiders durch das Bonner Regime! Appell von 64 Persönlichkeiten der Deutschen Demokratischen Republik. - In: Neues Deutschland, Berlin, 25.02.1962 Von Havemann mitgezeichneter Appell
440 [Ohne Titel]. - In: Der Grenzsoldat, Berlin, 27.04.1962 Über die Verantwortung des Wissenschaftlers in der Rüstungspolitik
441 Ein offenes Wort ... Warum die USA wieder testen. - In: Wochenpost, Berlin, Nr. 19,12.05.1962
35
1962-1963
442 ... setzen die Traditionen fort. Eine Betrachtung über die ehemalige KaiserWilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. - Deutscher Fernsehfunk, 1. Programm, 21.06.1962 Mit Äußerungen von Robert Havemann
443 Freie Stadt immer dringlicher. - In: Neues Deutschland, Berlin, 06.11.1962 Meldung mit Erklärung Robert Havemanns zu einem Überfall auf Teilnehmer der Kreisdelegiertenkonferenz der SED in Berlin-Neukölln
444 Freie Stadt Westberlin immer dringlicher. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 6. Jg., Nr. 30,15.11.1962, S. 2 Meldung mit Erklärung Robert Havemanns zu einem Überfall auf Teilnehmer der Kreisdelegiertenkonferenz der SED in Berlin-Neukölln
445 Unfallquelle Blumenschau? Forum mit Prof. Havemann. Vorschlag: Karl-MarxAllee ohne Parkverbot. - In: Berliner Zeitung, 13.11.1962 446 [Besuch bei Prof. Dr. Havemann], - Berliner Welle, Zu Gast bei Prominenten, 02.07.1962
1963 Β 447 Bericht über die Forschungstätigkeit der Arbeitsstelle für Photochemie. - In: Jahrbuch der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1962. Berlin: Akademie-Verlag 1963, S. 495-496 448 Nachwort. - In: Robert Jungk: Strahlen aus der Asche. Geschichte einer Wiedergeburt. 2. Auflage. Berlin: Volk und Welt 1963, S. 335-339 NA von Nr. 405
449 Geleitwort. - In: Kleine Enzyklopädie Natur. Hg.: Walter Geliert, Herbert Küstner, Werner Seidel, Konrad Senglaub, 14., überarbeitete Auflage. Leipzig: Verlag Enzyklopädie 1963, S. III-IV 450 Das Atom. Die physikalische Struktur der Materie. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Neufassung. 11. Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1963, S. 21—51
c
NA von Nr. 427
451 Über Anschauung und Anschaulichkeit. - In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Reihe, Berlin, 12. Jg., 1963, Nr. 3, S. 399-401 ND in Nr. 944
451
a
Mit Reiner Friebe und Werner Haberditzl: Strukturaufschlüsse aus magnetischen Bahnmomenten von Metallkomplexen. - In: Angewandte Chemie, Leipzig, Bd. 75, 1963, Nr. 6, S. 302
452 Mit Herward Pietsch und Ch. Felsch: Photoaktivierte Reduktion des Thionins durch Cystein. - In: Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Leipzig, 57. Jg., 1963, H. 1-4, S. 75-80 453 Mit Herward Pietsch und S. Wolff: Über den photogalvanischen Effekt der photochemischen Systeme Thionin/Ferroionen und Methylenblau/Ascorbinsäure. In: Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Leipzig, 57. Jg., 1963, H. 5-8, S. 88-94
36
I. Primärliteratur
453 a Mit Bernhard Stemminger und Werner Haberditzl: Änderung des Diamagnetismus bei der Bildung organischer Salze und Additionsverbindungen. — In: Angewandte Chemie, Leipzig, Bd. 75,1963, Nr. 6, S. 302 D 454 Wir wollen alle leben. - In: Wochenpost, Berlin, Nr. 41,12.10.1963, S. 17 Zu den Atomkriegsgefahren, mit dem Gedicht „Millionen Samen" N D in Nr. 929
455 Ehrlich um Klarheit ringen. Zu den Bemerkungen von Dr. Bodo Wenzlaff zu meinen Vorlesungen. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 7. Jg., Nr. 27,29.11.1963, S. 6 Der letzte Beitrag, den Robert Havemann in der DDR veröffentlichen konnte Antwort auf Nr. 1223; N D in Nr. 586, 934 und 944; N D [Auszüge] in Nr. 2013
A
1964
456 Dialektik ohne Dogma? Naturwissenschaft und Weltanschauung. [1 .-40. Tausend]. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1964,168 S. (rororo aktuell; 683) Text der Vorlesungen über „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme" an der Humboldt-Universität zu Berlin im Herbst-/Wintersemester 1963/64, in deren Folge Havemann als Universitätsprofessor fristlos entlassen und aus der S E D ausgeschlossen wurde. Die Vorlesungsskripte wurden seinerzeit vervielfältigt und an eingeschriebene Hörer ausgehändigt. Auszüge wurden unautorisiert in einigen westlichen Tageszeitungen und Zeitschriften veröffentlicht bzw. vom Rundfunk gesendet. Havemann bot das Manuskript daraufhin dem Ostberliner Dietz-Verlag zur Veröffentlichung an. Nach Rücksprache mit dem Z K der SED ignorierte der Verlag Havemanns Angebot, der das Buch daraufhin bei Rowohlt veröffentlichte. Die Rowohlt-Ausgabe enthält neben den Vorlesungen auch den Vortrag „Hat die Philosophie den modernen Naturwissenschaften bei der Lösung ihrer Probleme geholfen?", den Havemann im September 1962 auf der Leipziger Tagung „Die fortschrittlichen Traditionen in der deutschen Naturwissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts" gehalten hatte, und den sich Gerhard Harig als Herausgeber geweigerte hatte, im Protokollband der Tagung (Naturwissenschaft, Tradition, Fortschritt. [Vorträge]. Hg.: Gerhard Harig und Alexander Mette. Berlin 1963 [Zeitschrift für Geschichte des Naturwissenschaften, Technik und Medizin, Beiheft 1963]) aufzunehmen. Noch nicht aufgenommen ist der Text der letzten zur Vorlesungsreihe gehörenden Veranstaltung zum Thema „Über die Ungleichheit der Menschen", dessen Manuskript erst später zur Verfugung stand und das erstmals 1966 gedruckt wurde (Nr. 502). VD (Auszüge bzw. einzelne Vorlesungen) in Nr. 459, 460, 471, 473, 476, 477, 478 und 479; RS [Auszüge] in Nr. 465, 466, 469, 470, 472, 474 und 475; N D [Auszüge] in Nr. 933, 948, 950, 959, 969, 982, 994,1232,1263; NA in Nr. 481, 521, 557, 580, 581 (Lizenzausgabe), 686, 805 und erweiterte NA Nr. 944; Ü in Nr. 482, 483, 497, 498, 499, 517, 518, 519, 520, 579 und 622; Rez. in Nr. 1242, 1247, 1324,1326,1328,1329,1332,1335,1336,1360,1363 und 1421
Β
457 Bericht über die Forschungstätigkeit der Arbeitsstelle für Photochemie. — In: Jahrbuch der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1963. Berlin: Akademie-Verlag 1964, S. 556-557 458 Das Atom. Die physikalische Struktur der Materie. - In: Weltall, Erde, Mensch. Ein Sammelwerk zur Entwicklungsgeschichte von Natur und Gesellschaft. Neufassung. 12., überarbeitete Auflage. Berlin: Verlag Neues Leben 1964, S. 23—51 NA von Nr. 427 Letzte Ausgabe von „Weltall, Erde, Mensch" mit dem Beitrag von Havemann. Zur Jugendweihe 1965 (13., überarbeitete Auflage, Berlin: Verlag Neues Leben 1965) wurde sein Beitrag ersetzt durch einen Text von Rolf Dörge.
1963-1964
37
C
459 Zitate aus der Vorlesung „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme". - In: Hochschul-Informationen, Berlin, 15. Jg., 1964, Nr. 3/4: Die Frage des marxistischen Fortschritts und die Antwort Robert Havemanns, 54 S. V D [Auszüge] von Nr. 456
460 Prof. Havemanns Thesen. - In: SBZ-Archiv, Köln, 15. Jg., 1964, Nr. 5, S. 79 V D [Auszüge] von Nr. 456
461 Eine neue magnetische Waage. - In: Zeitschrift für Chemie, Leipzig, 4. Jg., 1964, H. 4, S. 121-124 462 Mit Herward Pietsch und J. Barnikow: Über die Photooxydation des Thionins und der Thioninsulfonsäure-(l) durch Sauerstoff. - In: Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Leipzig, 58. Jg., 1964, H. 5-8, S. 125-133 463 Mit Herward Pietsch und H[einz] Reiche: Die Darstellung der Thioninsulfonsäure-(l) und ihre Protonengleichgewichte. - In: Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Leipzig, 58. Jg., 1964, H. 1—4, S. 3-7 464 Mit Herward Pietsch und H[einz] Reiche: Die photosynthetische Reduktion der Thioninsulfonsäure-(l) durch Ferroionen. - In: Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Leipzig, 58. Jg., 1964, H. 1-4, S. 8-12 D
465 [Auszüge aus den Vorlesungen]. — Norddeutscher Rundfunk, Hamburg, 18.02. 1964, 7.10 Uhr RS [Auszüge] von Nr. 456
466 [Auszüge aus den Vorlesungen]. - Norddeutscher Rundfunk, Wir sprechen zur Zone, Hamburg, 07.03.1964, 7.10 Uhr RS [Auszüge] von Nr. 456
467 Wir Deutschen machen alles besonders gründlich ... Interview mit Professor Havemann. - In: Hamburger Echo am Abend, 11.03.1964, S. 9 Interview von Karl-Heinz Neß v. a. über Robert Havemanns Vorlesungsreihe, seine Forderung nach Überwindung der stalinistischen Zustände und nach umfassender Freiheit im Sozialismus. Diesen Artikel nahm die SED-Führung als Vorwand, Havemann fristlos aus der Humboldt-Universität zu entlassen. N D als Flugblatt; ein Exemplar, das bei Parchau an der Elbe aufgefunden wurde, ist bezeichnet als „Presse-Rundschau für die bewaffneten Organe" und trägt die Überschrift: „Soo nicht, Genösse Ulbricht!" (RHG, RH 481); N D in Nr. 536 und 951; Ü [Auszüge] in Nr. 468
468 East German critic claims Soviet help. - In: New York Times, 12.03.1964, S. 17 Ostdeutscher Kritiker macht sowjetische Unterstützung geltend Ü [Auszüge] von Nr. 467
469 [Auszüge aus den Vorlesungen], - RIAS I, Berlin, 14.03.1964,19.10 Uhr RS [Auszüge] von Nr. 456
470 „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme". Die Vorlesungen Robert Havemanns. Teil 1. - RIAS I, Funkuniversität, Berlin, 23.03.1964 RS [Auszüge] von Nr. 456
471 „Das Denken entzieht sich dem Befehl". Professor Robert Havemann über Sozialismus und Freiheit. - In: Der Spiegel, Hamburg, 18. Jg., Nr. 13, 25.03.1964, S. 51-52 V D [Auszüge] von Nr. 456
38
I. Primärliteratur
472 „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme". Die Vorlesungen Robert Havemanns. Teil 2. - RIAS I, Funkuniversität, Berlin, 01.04.1964 RS [Auszüge] von Nr. 456
473 Von den Möglichkeiten der Freiheit Gebrauch machen. Auszüge aus der letzten Vorlesungsreihe des Ost-Berliner Professors Robert Havemann. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.04.1964, S. 6 Auszug aus der 8. Vorlesung, gehalten am 06.12.1963, und Antworten Robert Havemanns auf Fragen der Studenten im 2. Seminar vom 14.01.1964 V D [Auszüge] von Nr. 456
474 „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme". Die Vorlesungen Robert Havemanns. Teil 3. - RIAS I, Funkuniversität, Berlin, 10.04.1964 RS [Auszüge] von Nr. 456
475 „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme". Die Vorlesungen Robert Havemanns. Teil 4. - RIAS I, Funkuniversität, Berlin, 22.04.1964 RS [Auszüge] von Nr. 456
476 Gedanken kann man nicht vorschreiben. Thesen Professor Robert Havemanns. Ein Gelehrter, der Ulbricht unbequem wurde - Zitate aus seinen Vorlesungen. In: Die Welt, Hamburg, 14.05.1964, S. 3 V D [Auszüge] von Nr. 456
477 Sehenlernen und Denkenlernen. - In: Die Zeit, Hamburg, 19. Jg., Nr. 22, 29.05. 1964 Auszug aus der 3. Vorlesung, gehalten am 1. November 1963 V D [Auszüge] von Nr. 456
478 Ist die Welt unendlich? - In: Die Zeit, Hamburg, 19. Jg., Nr. 23, 05.06.1964, S. 30 Auszug aus der 5. Vorlesung, gehalten am 15. November 1963; Faksimile des Vorworts V D [Auszüge] von Nr. 456
479 Der schwierige Weg ins Reich der Freiheit. - In: Die Zeit, Hamburg, 19. Jg., Nr. 24,12.06.1964, S. 28 Auszug aus der 9. Vorlesung, gehalten am 13. Dezember 1963 V D [Auszüge] von Nr. 456
480 „Der Marxismus leidet an Sklerose". DDR-Professor Havemann über Deutschland und Kommunismus. - In: Der Spiegel, Hamburg, 18. Jg., Nr. 51, 16.12.1964, S. 37—49 Interview von Werner G. J. Knop
1965 A 481 Dialektik ohne Dogma? Naturwissenschaft und Weltanschauung. [41.-50. Tausend]. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1965,168 S. (rororo aktuell; 683) NA von Nr. 456
482 Dialektik uden dogmer? Naturvidenskab og filosofi. [Mit einem Vorwort von Villy Sorensen. Übersetzt von Johannes Lanbo]. Kobenhavn: Gyldendal 1965, 165 S. (Gyldendals ugleboger; 139) Dialektik ohne Dogma? Naturwissenschaft und Philosophie 0 von Nr. 456
1964-1965
39
483 Dialettica senza dogma. Marxismo e scienze naturale. [Mit einem Vorwort von Cesare Cases. Übersetzt von Fausto Codino.] Torino: Einaudi 1965, 228 S. (Nuevo Politecnico; 2) Dialektik ohne Dogma. Marxismus und Naturwissenschaft Ü von Nr. 456; NA in Nr. 499 und 622; Rez. in Nr. 1371 und 1420
Β 484 Bericht über die Forschungstätigkeit der Arbeitsstelle für Photochemie. - In; Jahrbuch der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1964. Berlin: Akademie-Verlag 1965, S. 618-619 485 Nach zwanzig Jahren. — In: Plädoyer für eine neue Regierung oder keine Alternative. Hg.: Hans Werner Richter. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1965, S. 132-139 (rororo; 782) Aufsatz zur deutschen Frage, Abrüstung, Annäherung und Wiedervereinigung, geschrieben zur Bundestagswahl 1965; der Band enthält auch Beiträge von Hans Werner Richter, Dieter Wellershoff, Günter Grass, Peter Rühmkorf, Walter Jens, Axel Eggebrecht, Siegfried Lenz, Paul Schallück, Rudolf Augstein, Rolf Hochhuth, Richard Hey, Hubert Fichte, Jürgen Becker, Reinhard Lettau, Erich Fried, Peter Weiss, Ulrich Sonnemann, Hans Schwab-Felisch, Peter Härtling, Klaus Wagenbach, Robert Jungk, Christa Reinig, Carl Amery V D in Nr. 488; ND [Auszüge] in Nr. 878; ND in Nr. 586
486 Mit Dfieter] Jaekel und Η [erward] Pietsch: Über die relative Quantenausbeute und die Empfindlichkeit spektral sensibilisierter photographischer Emulsionen. In: Veröffentlichung der wissenschaftlichen Photo-Laboratorien Wolfen, Bd. 10, Leipzig 1965, S. 73-85 C
487 Havemanns Bekenntnis. - In: SBZ-Archiv, 16. Jg., 1965, Nr. 11/12, S. 169-170 ND von Nr. 492; vgl. Nr. 1333
488 Nach 20 Jahren. - In: Konkret, Hamburg, 10. Jg., 1965, Nr. 5, S. 17-19 V D von Nr. 485
489 Mit Werner Haberditzl und Reiner Friebe: Strukturaufschlüsse aus magnetischen Bahnmomenten von Übergangsmetallkomplexen. — In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 228,1965, S. 73-80 D
490 Havemann stellte Strafantrag. FDJ-Studentenzeitschrift „Forum" brachte seine Äußerungen aus der Stalin-Ära. — In: Der Tagesspiegel, Berlin, 28.03.1965 V D [Auszüge] von Nr. 492
491 Christentum und Marxismus heute. - Sender Freies Berlin, 03.05.1965,19.15 Uhr RS von Nr. 500
492 Ja, ich hatte Unrecht. Warum ich Stalinist war und Antistalinist wurde. - In: Die Zeit, Hamburg, 20. Jg., Nr. 19, 07.05.1965, S. 2 Erwiderung von Havemann auf den ihn diffamierenden Artikel von Hermann Knappe in Nr. 1338 V D [Auszüge] in Nr. 490; ND in Nr. 487, 586, 771, 932, 934, 936, 948, 950, 951, 969; Ü in Nr. 806
493 Kommunismus - Utopie und Wirklichkeit. - In: Die Weltwoche, Zürich, 33. Jg., Nr. 1643, 07.05.1965, S. 25 V D von Nr. 500
494 Der Mensch ist aber nicht nur Produkt ... Ein Marxist über die Stagnation des Marxismus. Aus einem Vortrag des Ostberliner Professors Robert Havemann. — In: Die Welt, Hamburg, 08.05.1965, S. 5 V D von Nr. 500
I. Primärliteratur
40
495 [Interview des italienischen Journalisten Α. Verde]. - Norddeutscher Rundfunk, Ost-West-Forum, 22.06.1965, 00.10 Uhr; 23.06.1965, 00.10 Uhr; 24.06.1965, 00.10 Uhr 496 „Die Partei ist kein Gespenst". Plädoyer für eine neue KPD. - In: Der Spiegel, Hamburg, 19. Jg., Nr. 52, 20.12.1965, S. 30-32 Diesen Artikel nahm die SED-Führung zum Anlass, Havemann aus der Akademie der Wissenschaften zu entlassen ND in Nr. 771, 951; kommentierter ND in Nr. 973; Ü in Nr. 507
1966 A
497 Dialectica sin Dogma. Ciencia natural y concepcion del mundo. [Übersetzt von Manuel Sacristan], Barcelona: Ediciones Ariel 1966, 250 S. (Colleccion Zetein, estudios y ensayos; 19) Dialektik ohne Dogma. Naturwissenschaft und Weltanschauung Ü von Nr. 456, erweitert um Nr. 502; NA in Nr. 579
498 Dialektiek zonder Dogma. Natuurwetenschappen contra communistische Ideologie. [Übersetzt von Fritz J. A. Schönau]. Utrecht, Antwerpen: Het Spectrum 1966, 223 S. (Aula-Boeken; 265) Dialektik ohne Dogma. Naturwissenschaften gegen kommunistische Ideologie Ü von Nr. 456, erweitert um Nr. 502
499 Dialettica senza dogma. Marxismo e scienze naturale. [Mit einem Vorwort von Cesare Cases. Übersetzt von Fausto Codino]. 2. Auflage. Torino: Einaudi 1966, 229 S. (Nuevo Politecnico; 2) Dialektik ohne Dogma. Marxismus und Naturwissenschaft Ü von Nr. 456; NA von 483 Β
500 Kommunismus — Utopie und Wirklichkeit. - In: Christentum und Marxismus heute. Gespräche der Paulus-Gesellschaft. Hg.: Erich Kellner. Wien, Frankfurt, Zürich: Europa Verlag 1966, S. 239-245
c
Vortrag für die Tagung der Paulus-Gesellschaft in Salzburg vom 30.04. bis 02.05.1965. Havemann konnte nicht teilnehmen, da ihm die DDR-Behörden die Reisegenehmigung verweigert hatten; der Band enthalt auch Beiträge von Arthur Jores, Roger Garaudy, Erich Kellner, Hans Schaefer, Marcel Reding, Giulio Girardi, Josef de Vries, Paul Wingartner, Egon Rigler, Cesare Luporini, Hans Werhahn, Viktor Suchy, Heinrich Nassenstein, Walter Holütscher, Wilhelm Dantine, Dominique Dubarle, Johannes Baptist Metz, Octavian Vuia, Josef Trütsch, Branko Bosnjak, Jesus Aguirre, Vuko Pavicevic, Ernst Vogel, Asari Polikarov, Josef Dudel, Osmund Schreuder, Oleg Mandic, Heinrich Kaiser, Gilbert Mury, Karl Rahner, Peter Heintel, Alfonso Alvarez-Bolado, Luciano Gruppi, Arnold Buchholz, Lucio Lombardo Radice, Jean-Yves Calvez, Salvatore di Marco, Gustav A. Wetter, Hans Mauer, Mario Gozzini, Jean Firens, Paul Lendvai, Karl Otmar von Aretin, Bernard Gardey, Jean Goss-Mayr VD in Nr. 493,494 und 505; ND in Nr. 586, 985; RS in Nr. 491; Ü [Auszüge] in Nr. 501
501 Christ and Marx: Can they coexist? Yes! - In: Adas, New York, vol. 12, 1966, October, S. 51-53 Christus und Marx: Können sie koexistieren? Ja! Ü [Auszüge] von Nr. 500
502 Über die Ungleichheit der Menschen. - In: Frankfurter Hefte, 21. Jg., 1966, Nr. 3, S. 183-191 Letzte Vorlesung der Reihe „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme", gehalten am 7. Februar 1964, in der Rowohlt-Ausgabe von „Dialektik ohne Dogma" (Nr. 456) nicht enthalten ND in Nr. 944; Ü in Nr. 497,498, 517, 518
1965-1966
41
503 die partei kann irren, frontal sprach mit robert havemann. - In: frontal, Bonn, 1966, Nr. 35, S. 16-18 Über innerparteiliche Demokratie ND in Nr. 586; RS in Nr. 514, [Auszüge] in Nr. 515
504 Vietnam und wir. - In: Neue Kritik, Frankfurt am Main, 7. Jg., 1966, Nr. 35, S. 15-18 RS [Auszüge] in Nr. 516
505 Christentum und Marxismus - heute. - In: Neues Forum, Wien, 13. Jg., 1966, Nr. 147 (März), S. 163-166 V D von Nr. 500
506 Ideologia, sociologia e scienza dell'uomo. Una lettera di Robert Havemann e una risposta di Galvano della Volpe. - In: Rinascita, Roma, 23. Jg., Nr. 7,12.02.1966, S. 26-27 Ideologie, Soziologie und die Wissenschaft vom Menschen. Ein Brief Robert Havemanns und eine Antwort von Galvano della Volpe Reaktion auf Nr. 1352; vgl. Nr. 1379; Ü in Nr. 973
507 Forsvar for et nyt Tysklands kommunistiske parti. - In: Vindrosen, Kobenhavn, 13. Jg., 1966, Nr. 5, S. 59ff. Plädoyer für eine neue kommunistische Partei Deutschlands 0 von Nr. 496
508 Mit Horst Hermel: Über den Mechanismus der Katalase-WasserstoffperoxidReaktion. 1. Mitteilung: Der Disulfid- und Sulfhydroxylgehalt der RinderleberKatalase. - In: Biochimica et Biophysica Acta, Amsterdam u.a., Bd. 128, 1966, Nr. 2, S. 272-282 509 Mit Horst Hermel: Über den Mechanismus der Katalase-WasserstoffperoxidReaktion. 2. Mitteilung: Die Aktivitätszentren der Katalase und ihre Wirkungsweise. - In: Biochimica et Biophysica Acta, Amsterdam u. a., Bd. 128, 1966, Nr. 2, S. 283-295 510 Mit Kurt Schiller und Wolfgang Schneider: Zur Photochemie des Systems U0 2 + + -H 2 0 2 . - In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 233, 1966, S. 343-352 D
511 Die Entgegnung. - In: Die Zeit, Hamburg, 21. Jg., Nr. 12,18.03.1966, S. 3 Antwort Havemanns an die Mitglieder der Deutschen Akademioe der Wissenschaften in Berlin (DDR) vom 09.03.1966 auf die Ausschlussbegründung durch Akademiepräsident Werner Hartke, vgl. Nr. 1382 ND in Nr. 771, 917 und 973 Ü in Nr. 1361a
512 [Interview]. - In: II Giorno, Milano, April 1966 Interview des Berliner Korrespondenten von „II Giorno" 0 [Auszüge] in Nr. 513
513 Havemann: Ich fühle mich nicht isoliert. - In: Die Welt, Hamburg, 12.04.1966 Ü [Auszüge] von Nr. 512
514 [Marxismus und Ideologie]. - Londoner Rundfunk, Kultur und Ideologie, 24.05. 1966, 20.15 Uhr, 25.05.1966, 20.15 Uhr Zweiteiliges Interview mit dem Vorsitzenden der Vereinigung österreichischer demokratischer Studenten, Tony Scheu RS von Nr. 503
42
I. Primärliteratur
515 p i e Partei kann irren], - RIAS, Berlin, Aus der Zone für die Zone, 07.07.1966, 18.15 Uhr RS [Auszüge] von Nr. 503
516 Kommentar zum Vietnamkrieg und der Rolle der USA von Robert Havemann. — Westdeutscher Rundfunk, Wettkampf der Systeme, 03.08.1966 Nicht von Havemann selbst gesprochen RS [Auszüge] von Nr. 504
1967
A 517 Dialectica sin Dogma. Ciencia natural y conception del mundo. [Übersetzt von Manuel Sacristan]. Barcelona: Ediciones Ariel 1967, 250 S. (Collection Zetein, estudios y ensayos; 19) Dialektik ohne Dogma. Naturwissenschaft und Weltanschauung ; die Ausgabe wurde vom Franco-Regime in Spanien beschlagnahmt und erst im Frühjahr 1968 freigegeben, so dass sie erst 1968 in Spanien verkauft werden konnte Ü von Nr. 456, erweitert um Nr. 502
518 Dialektikk uten dogmer? Naturvitenskap og filosofi. [Übersetzt von 0ivind Foss]. Oslo: Universitetsforlaget o. J. [1967], 226 S. Dialektik ohne Dogma? Naturwissenschaft und Philosophie Ü von Nr. 456, erweitert um Nr. 502
519 Dialetica sem Dogma. [Übersetzt von Fausto Guimaräes], Rio de Janeiro: Zahar Editores 1967, 205 S. (Bibliotheca de ciencias sociais) Dialektik ohne Dogma Ü von Nr. 456
520
Κ fe ^ 1967, 233 S.
[Übersetzt von Seiei Shinohara], Tokyo: Köbundöshinsha
[Doguma naki benshöhö?] Dialektik ohne Dogma? Ü von Nr. 456
1968
A 521 Dialektik ohne Dogma? Naturwissenschaft und Weltanschauung. [51—58. Tausend], Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1968, 168 S. (rororo aktuell; 683) NA von Nr. 456
Β 522 Flugblätter der Europäischen Union. — In: Europa-Föderationspläne der Widerstandsbewegungen 1940-1945. Eine Dokumentation. Ges. und eingel. von Walter Lipgens. München: R. Oldenbourg Verlag 1968, XX, 547 S. (Schriften des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik; 26), S. 148-149
C
Da Walter Hammer die erbetenen Flugblattkopien nicht übermitteln konnte, griff Lipgens auf die fragmentarische Überlieferung von Weisenborn zurück N D von Nr. 177
523 Beziehungen zur CSSR: Robert Havemann meldet sich zu Wort. — In: Deutschland Archiv, Köln, 1. Jg., 1968, H. 3, S. 328-330 Text des Artikels „Sozialismus und Demokratie" N D von Nr. 532
524 Sozialismus und Demokratie. - In: Konkret, Hamburg, 1968, Nr. 7, S. 2—3 N D von Nr. 532
1966-1969
43
525 Sozialismus und Demokratie. - In: Tagebuch, Wien, 1968, Mai/Juni, S. 11 ND von Nr. 532 D
526 [Interview für dpa], - In: BZ, Berlin, 09.04.1968 Auszüge aus einem Agentur-Interview
527 Havemann hofft auf Erfolg Prags. DDR-Wissenschaftler verfolgt neuen Kurs mit „größter Sympathie". - In: Frankfurter Rundschau, 09.04.1968, S. 5 528 „Latterligt at holde reglerne for det vesttyske demokrati". Dobbelt-interview med osttysklands prominente rebeller. - In: Information, Kobenhavn, 17.04.1968, S. 4-5 Lächerlich, die Regeln der westdeutschen Demokratie einzuhalten. Doppel-Interview mit Ostdeutschlands prominenten Rebellen ; Interview von Per Michaelsen mit Robert Havemann und Wolf Biermann zum Mordanschlag auf Rudi Dutschke und zur westdeutschen Studentenbewegung Ü in Nr. 529 und 530
529 Zwischen Wasserstrahl und Kirchhofs-Muff. Die „Rebellen" Havemann und Biermann äußern sich zu den westdeutschen Studentenunruhen. - In: Frankfurter Rundschau, 26.04.1968 0 von Nr. 528
530 „Ein Mörder findet sich immer". Interview eines Dänen mit Robert Havemann und Wolf Biermann. - In: Die Zeit, Hamburg, 23. Jg., Nr. 17, 26.04.1968 Ü von Nr. 528
531 Socialismus a demokracie. - In: Svet ν Obrazech, Praha, Nr. 20, 21.05.1968, S. 1 Sozialismus und Demokratie 0 in Nr. 532 [deutscher ED]; auch in: Information, Kobenhavn, 21.05.1968
532 Sozialismus und Demokratie. Ein freisinniges Wort zu der Umwälzung in der Tschechoslowakei. - In: Die Zeit, Hamburg, 23. Jg., Nr. 22, 31.05.1968, S. 3 ED in Nr. 531; ND in Nr. 523, 524, 525, 586, 943,950,951, 958,2013
533 Havemann: Prag gibt der Welt ein Beispiel. NRZ-Gespräch mit dem Ostberliner Philosophen. - In: Neue Ruhr-Zeitung, Essen, Nr. 163,16.07.1968, S. 2 Interview mit Olaf Ihlau
534 Mosca ha avuto paura c'e crisi anche da loro ... Colloquio col filosofo Havemann sull'invasione cecoslovaca. — In: II Giorno, Milano, 12.10.1968, S. 15 Moskau hat Angst . Interview von Gaetano Scardocchia über die Okkupation der CSSR
535 Gelehrt sein genügt nicht. Gutachten im Streit um das politische Mandat. - In: Die Zeit, Hamburg, 23. Jg., Nr. 47, 22.11.1968, S. 17-18 VD von Nr. 538
1969
Β 536 Wir Deutschen machen alles besonders gründlich. — In: Dokumente zur parteipolitischen Entwicklung in Deutschland seit 1945. Hg.: Ossip K. Flechtheim, Bd. 7: Innerparteiliche Auseinandersetzungen. Teil 2. Berlin: Dokumenten-Verlag Wendler 1969, S. 645-647 ND von Nr. 467
537 Der Sozialismus von morgen. - In: Das 198. Jahrzehnt. Eine Team-Prognose für 1970 bis 1980. 26 Originalbeiträge. Hg.: Claus Crossner, Arend Oetker, Hans-
44
I. Primärliteratur
Hermann Münchmeyer, Carl Christian von Weizsäcker. Hamburg: Christian Wegner Verlag 1969, S. 199-212 Enthält auch Beiträge von Hermann Kahn, Zbigniew Brzezmski, Pierre Hassner, Alfred Grosser, Reimut Jochimsen, Jacques Stohler, George F. Kennan, Alastair Buchan, Raymond Aron, Karl Dietrich Bracher, Peter Christian Ludz, Theo Sommer, Wolf Graf von Baudissin, Hans Albert, Erwin K. Scheuch, Helmut Schmidt, Ralf Dahrendorf, Daniel Bell, Georg Picht, Manfred P. Wahl, Wolf Häfele, Jürgen Seetzen, Hellmut Becker, Hartmut von Hentig, Pierre Bertaux, Carl Friedrich Freiherr von Weizsäcker VD in Nr. 553; RS [Auszüge] in Nr. 554; ND in Nr. 586 und 684; 0 in Nr. 540, 809
538 Die gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaft. - In: Ulrich Klaus Preuß: Das politische Mandat der Studentenschaft. Mit Gutachten von Robert Havemann, Werner Hofmann und Jürgen Habermas/Albrecht Wellmer. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1969, S. 122-127 (edition suhrkamp; 317) Gutachten für den Konvent der Studenten an der Freien Universität Berlin VD in Nr. 535; ND in Nr. 586 C
539 Über die Zukunft des Sozialismus. - In: Deutschland Archiv, Köln, 2. Jg., 1969, H. 11, S. 1211 540 [Der Sozialismus von morgen]. - In: Komunist. Organ Saveza Komunista Jugoslawe, Beograd, 28. Jg., 1969, 04.12.1969 0 von Nr. 537
541 Neue BRD, neue DDR. Ein Gespräch mit Peter Schier-Gribowsky, Hamburg. In: Neues Forum, Wien, 16. Jg., 1969, Nr. 188/189 (August/September), S. 483484 Robert Havemann beantwortet drei Fragen zur Koexistenz der beiden deutschen Staaten ES in Nr. 549
542 Marx, reideologisiert. 1. Teil des Essays „Dialektik des Materialismus". - In: Neues Forum, Wien, 16. Jg., 1969, Nr. 192 (Dezember), S. 721-723 Dialektik des Materialismus, Teil 1; vgl. Nr. 561, 562, 563 RS [Auszüge] in Nr. 564 und 565 D
543 [Auszug aus einem Interview des dänischen Fernsehens]. - Westdeutscher Rundfunk-Fernsehen, Panorama, 03.02.1969 Das Interview führten Erik Drehn-Knudsen und Hans Christian Norregaard mit Robert, Florian und Frank Havemann sowie Wolf Biermann. Es wurde den Angaben aus Nr. 1441 zufolge am 02.08.1968 vom dänischen Fernsehen unter dem Titel „Hvad med kulturen in 0sttyskland" (Über die Kultur in Ostdeutschland ) ausgestrahlt. Genauere Angaben ließen sich nicht ermitteln.
544 [Zum Thema „Politik und Kunst"]. - Norddeutscher Rundfunk, Ost-West-Forum, Hamburg, 04.02.1969, 0.05 Uhr Vollständiger Wortlaut des Interviews des dänischen Fernsehens, mit Biermanns Lied vom roten Prag; vgl. Nr. 543
545 Erklärung des Wissenschaftlers und Marxisten Havemann zum Problem der Freiheit von Kunst und Wissenschaft im Sozialismus. - Süddeutscher Rundfunk, Stuttgart, 04.02.1969 Auszug aus dem Interview des dänischen Fernsehens; vgl. Nr. 543
546 Zur kulturpolitischen Situation in der DDR [Bericht mit Originaltönen von Robert Havemann und Wolf Biermann]. — RIAS, Rundschau am Abend, Berlin, 04.02. 1969 Auszug aus dem Interview des dänischen Fernsehens; vgl. Nr. 543
1969-1970
45
547 Dokumente der ZEIT. Aus einem Interview des Ostberliner Professors und SEDKritikers Robert Havemann mit dem Dänischen Fernsehen. - In: Die Zeit, Hamburg, 24. Jg., Nr. 6,07.02.1969 Auszug aus dem Interview des dänischen Fernsehens; vgl. Nr. 543
548 Robert Havemann zum politischen Mandat. - In: Berliner Extra-Dienst, 3. Jg., 04.03.1969, S. 10-12 Interview von Stephan Leibfried; „Das Interview erschien in .Diagnosen', einer Publikation der Humanistischen Studentenunion. EXTRA-Dienst veröffentlicht es ungekürzt."
549 Robert Havemann beantwortet drei Fragen zur Koexistenz beider deutscher Staaten. Verlesung des Wortlauts. — ARD, Panorama, 16.06.1969 Interview von Peter Schier-Gribowsky ND in Nr. 541, 559
550 Die III. Kommunistische Weltkonferenz, die DDR und die Rolle der linken in der Bundesrepublik. konkret-Interview mit Robert Havemann. — In: Konkret, Hamburg, 14. Jg., Nr. 17,11.08.1969, S. 22-26 Die Fragen stellte Manfred Wilke ND [Auszüge] in Nr. 551, 552 und 2013; ND in Nr. 586
551 Lindemann, Hans: Kritik an ostberliner Stalinisten. — Deutsche Welle, Thema des Tages, 21.08.1969,10.05 Uhr ND [Auszüge] von Nr. 550
552 Eser, Ruprecht: Zwischen Elbe und Oder. - Londoner Rundfunk, 28.08.1969, 20.15 Uhr ND [Auszüge] von Nr. 550
553 Der Sozialismus von morgen. - In: Die Zeit, Hamburg, 24. Jg., Nr. 41,10.10.1969, S. 49-52 V D von 537
554 Fricke, Karl Wilhelm: [Über „Der Sozialismus von morgen"]. - Norddeutscher Rundfunk, Ost-West-Forum, 15.10.1969, 0.05 Uhr RS [Auszüge] von Nr. 537
556 Om Tjekkoslovakiets revolution. - In: Politiken, Kobenhavn, 19.10.1969, S. 49 Über die tschechoslowakische Revolution
1970 A 557 Dialektik ohne Dogma? Naturwissenschaft und Weltanschauung. [59.-63. Tausend]. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1971,168 S. (rororo aktuell; 683) NA von Nr. 456
558 Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten. [1. Auflage: 1.—10. Tausend; 2. Auflage: 11.-20. Tausend]. München: Piper 1970, 301 S. Mit der darin erstmals veröffentlichten „Stasi-Ballade" von Wolf Biermann RS [Auszüge] in Nr. 5 7 8 , 1 9 7 5 , 1 9 8 8 , 1 9 8 9 ; FS [Auszüge] in Nr. 1992; ND [Auszüge] in Nr. 568, 569, 571, 572, 573, 574, 576, 913, 925, 948, 952, 956, 965, 966; NA in Nr. 592, 593, 749, 945, 946; Ü in Nr. 582, 583, 584, 585, 587, 588, 589, 594, 607, 621, 930; Rez. in Nr. 1449, 1450, 1451, 1452, 1453, 1456, 1457, 1458, 1460, 1461, 1462, 1463, 1465, 1466, 1467, 1468, 1469, 1470, 1472, 1473, 1474, 1475, 1476, 1477, 1478, 1479, 1480, 1481, 1482, 1483, 1484, 1485, 1486, 1487, 1488, 1489, 1490, 1491,1492,1493,1494,1495,1496,1497,1498,1499,1501,1504,1506,1515
46
I. Primärliteratur
559 Gespräch mit Robert Havemann. Panorama Nr. 211 vom 3. Februar 1969. - In: Panorama. Berichte, Analysen, Meinungen. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1970, S. 41-43 (rororo-tele; 26) ES in Nr. 549
c 560 Havemanns Plädoyer für die Anerkennung der DDR. — In: Deutschland Archiv, Köln, 3. Jg., 1970, H. 4, S. 410 Gekürzter ND von Nr. 566
561 Sind Materialisten naiv? 2. Teil des Essays vom Dezemberheft 1969. - In: Neues Forum, Wien, 17. Jg., 1970, Nr. 193 (Januar), S. 20-22 Dialektik des Materiaiismus, Teil 2; vgl. Nr. 542, 562, 563 RS [Auszüge] in Nr. 564 und 565
562 Ehrenrettung der Dialektik. 3. Teil des Essays „Dialektik des Materialismus". In: Neues Forum, Wien, 17. Jg., 1970, Nr. 194 (Februar), S. 73-75 Dialektik des Materiaiismus, Teil 3; vgl. Nr. 542, 561, 563 RS [Auszüge] in Nr. 564 und 565
563 Dialektik der modernen Physik. 4. und letzter Teil des Essays „Dialektik des Materialismus" (vgl. die Hefte Jänner 1970 und Dezember 1969). — In: Neues Forum, Wien, 17. Jg., 1970, Nr. 195 (Februar), S. 149-151 Dialektik des Materialismus, Teil 4; vgl. Nr. 542, 561, 562 RS [Auszüge] in Nr. 564 und 565 D
564 Wiehert, Lothar: „Dialektik des Materialismus" - Essay von Robert Havemann, in Auszügen vorgestellt. Teil 1. — RIAS, Ideen - Kontroverse - Kritik, Berlin, 09.03.1970 RS [Auszüge] von Nr. 542, 561, 562 und 563
565 Wiehert, Lothar: „Dialektik des Materialismus" - Essay von Robert Havemann, in Auszügen vorgestellt. Teil 2. - RIAS, Ideen - Kontroverse - Kritik, Berlin, 10.03.1970 RS [Auszüge] von Nr. 542, 561, 562 und 563
566 „Tauwetter ist ein gefährliches Klima". - In: Der Spiegel, Hamburg, 24. Jg., Nr. 12, 16.03.1970, S. 38-41 Zur völkerrechtlichen Anerkennung der DDR ND [Auszüge] in Nr. 560, 2013; ND in Nr. 951
567 Der Irrtum der Leninisten. Auch im Sozialismus: Widerspruch zwischen Individuum und Gesellschaft. - In: Die Zeit, Hamburg, 25. Jg., Nr. 17, 24.04.1970, S. 7 ND in Nr. 949 und 951
568 Eine Dornenkrone vom Gartenzwerg. Zwischenbilanz eines deutschen Marxisten (I). - In: Süddeutsche Zeitung, München, 18.09.1970, S. 15 ND [Auszüge] von Nr. 558
569 Kein Zeuge der Anklage. Abrechnung mit dem Stalinismus. Zwischenbilanz eines deutschen Marxisten (II). - In: Süddeutsche Zeitung, München, 25.09.1970, S. 21 ND [Auszüge] von Nr. 558
570 Die unvollendete Revolution. Gespräch mit Robert Havemann über sein Buch „Fragen Antworten Fragen". - In: Die Zeit, Hamburg, 25. Jg., Nr. 39, 25.09.1970, S. 7 ND in Nr. 586
1970-1971
47
571 Verhärtung und Dogmatisierung werden fast automatisch wirksam. Die Struktur des modernen Stalinismus. Auszüge aus Robert Havemanns „Fragen Antworten Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.09.1970, S. 15 ND [Auszüge] von Nt. 558
572 Mein Kreuzverhör. - In: Welt am Sonntag, Hamburg, 27.09.1970 ND [Auszüge] von Nr. 558
573 „Sie sind endassen, Genösse": Erinnerungen des Ost-Berliner Marxisten Robert Havemann. - In: Der Spiegel, Hamburg, 24. Jg., Nr. 40, 28.09.1970, S. 177-196 ND [Auszüge] von Nr. 558
574 „Sie sind endassen, Genösse": Erinnerungen des Ost-Berliner Marxisten Robert Havemann. 1. Fortsetzung. - In: Der Spiegel, Hamburg, 24. Jg., Nr. 41, 05.10. 1970, S. 181-198 ND [Auszüge] von Nr. 558
575 Irrwege des Gulaschkommunismus. Havemann über die Vollendung der Revolution. - In: Der Spiegel, Hamburg, 24. Jg., Nr. 41, 05.10.1970, S. 184 576 „Sie sind endassen, Genösse": Erinnerungen des Ost-Berliner Marxisten Robert Havemann. 2. Fortsetzung und Schluß. - In: Der Spiegel, Hamburg, 24. Jg., Nr. 42,12.10.1970, S. 186-202 ND [Auszüge] von Nr. 558
577 „Uns liegt ein Klotz im Weg". Interview mit Robert Havemann. - In: Der Spiegel, Hamburg, 24. Jg., Nr. 42,12.10.1970, S. 204-207 Zur fehlenden Meinungsfreiheit im Sozialismus
578 „Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten". Westdeutscher Rundfunk ΙΠ, Köln, Vorgestellt - Vorgelesen, 16.10.1970,16.00 Uhr RS [Auszüge] von Nr. 558
1971 A 579 Dialectica sin Dogma. Ciencia natural y conception del mundo. [Ubersetzt von Manuel Sacristan]. Barcelona: Ediciones Ariel 1971, 281 S. (Ariel Quincenal; 48) Dialektik ohne Dogma. Naturwissenschaft und Weltanschauung Ü von Nr. 456; NA von 497
580 Dialektik ohne Dogma? Naturwissenschaft und Weltanschauung. [64.-68. Tausend]. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1971,168 S. (rororo aktuell; 683) NA von Nr. 456
581 Dialektik ohne Dogma? Naturwissenschaft und Weltanschauung. Frankfurt am Main, Wien, Zürich: Büchergilde Gutenberg 1971, 236 S. ND von Nr. 456
582 Domande Risposte Domande. Autobiografia di uno scienziato marxista. [Übersetzt von Giuseppina Panzieri Saija], Torino: Einaudi 1971, 243 S. (Saggi; 477) Fragen, Antworten, Fragen. Autobiographie eines marxistischen Wissenschafders Ü von Nr. 558; Rez. in Nr. 1513
583 —OcDBff-tCOfiEW. [Übersetzt von Kiyohiko Nagai], Tokyo: Kawadeshoböshinsha 1971, 282 S. [Futatsu no jidai no shögen] Zeugnis zweier Epochen Ü von Nr. 558
48
I. Primärliteratur
584 L'interrogatoire. Un marxiste allemand parle. Avec une ballade inedite de Wolf Biermann. [Übersetzt von Denise Meunier]. Paris: Fayard 1971, 271 S. Das Verhör. Ein deutscher Marxist redet Ü von Nr. 558; Rez. in Nr. 1500,1507,1512
585 Kysymyksiä tulevaisuudelle. [Übersetzt von Keijo Kylävaara]. Helsinki: Kirjayhtymä 1971, 258 S. Fragen, Antworten, Fragen Ü von Nr. 558
586 Rückantworten an die Hauptverwaltung „Ewige Wahrheiten". Hg. und Vorwort von Hartmut Jäckel. München: Piper 1971,156 S. (Serie Piper; 8) Enthält 17 Aufsätze, Reden und Interviews aus den Jahren 1953 bis 1970 und eine Bibliographie ND von Nr. 179, 270, 278, 279, 287, 306, 408, 455, 485, 492, 500, 503, 532, 537, 538, 550 und 570; ND [Auszüge] in Nr. 934; erweiterte NA Nr. 949; Ü in Nr. 633 und 875; Rez. in Nr. 1502,1503,1508
587 Sporgsmäl svar sporgsmäl. Selvbiografiske betragtninger af en tysk marxist. [Übersetzt von Henning Ipsen], Kobenhavn: Gyldendal 1971,197 S. (Gyldendals logboger) Fragen, Antworten, Fragen. Autobiographische Betrachtungen eines deutschen Marxisten Ü von Nr. 558
588 Sporsmäl - Svar - sporsmäl. Av en tysk marxists selvbiografi. Forord av Johan Vogt. [Übersetzt von Niels J. Mürer]. Oslo: H. Aschehoug et Co (W. Nygaard) 1971, 231 S. Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Autobiographie eines deutschen Marxisten Ü von Nr. 558 In den Akten des MfS [RH 162/2 = BStU, AU 145/90, Bd. 23/2, Bl. 794-796] befindet sich ein bei Havemann 1979 beschlagnahmter Zeitungsausschnitt mit einem norwegischen Artikel von Johan Vogt: „En Stormester i replikk-kunst. En epistel om Robert Havemann og hans viderverdigheter" [Ein Großmeister der rhetorische Kunst. Eine Epistel über Robert Havemann und seine Schwierigkeiten ], dessen Text nicht identisch mit dem Vorwort von Nr. 576 ist; Zeitung und Erscheinungsdatum nicht ermittelt
589 Vragen. Antwoorden. Vragen. Uit de biografie van een Duitse marxist. [Übersetzt von Jacoba M. Vrengdenhil], Baarn: In den Toren 1971, 207 S. (Torenboeken) D
Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten Ü von Nr. 558
590 „Gegen den erfinderischen Zwerg". Vom politisch-moralischen Konflikt des Naturwissenschaftlers. - In: Frankfurter Rundschau, 30.01.1971 591 Eine neue Ära? Ein ZEIT-Gespräch mit Robert Havemann. - In: Die Zeit, Hamburg, 26. Jg., Nr. 19, 07.05.1971 Über die Rolle von Walter Ulbricht und seine Ablösung durch Erich Honecker ND in Nr. 684
1972 A 592 Fragen. Antworten. Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1972, 248 S. (rororo; 1556) NA (Lizenzausgabe) von Nr. 558
593 Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten. Mit einer erstmals veröffentlichten Ballade von Wolf Biermann. Stuttgart: Deutscher Bücherbund 1972, 289 S. NA (Lizenzausgabe) von Nr. 558
1971-1972
49
594 Questions. Answers. Questions. From the Biography of A German Marxist. [Übersetzt von Salvator Attanasio], Garden City, New York: Doubbleday et Comp., Inc. 1972, 255 S. Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten Ü von Nr. 558; Rez. in Nr. 1511,1547, 2320
C
595 Am Beispiel Havemann. [...] Der Protest Robert Havemanns. Interview mit Professor Havemann in „Expressen" vom 20. Januar 1972. - In: Deutschland Archiv, Köln, 5. Jg., 1972, H. 2, S. 121-124 Deutscher ED der ungekürzten Fassung von Nr. 597; vgl. Nr. 1510
596 Robert Havemann zu den Prager Prozessen. - In: Deutschland Archiv, Köln, 5. Jg., 1972, H. 10, S. 906 D
VD von Nr. 608
597 „De fria valen här är en fars". Prof. Havemann vägrar fly frän Östtyskland. - In: Expressen, Stockholm, 20.01.1972 Die freien Wahlen sind hier eine Farce. Prof. Havemann weigert sich, aus Ostdeutschland zu fliehen
Interview von Jan Mosander; zur teilweise sinnentstellenden Wiedergabe bzw. Kommentierung des Interviews in der westdeutschen Presse vgl. Nr. 595 und 1510; vollständige Ü in Nr. 595; Ü [Auszüge] in Nr. 598, 600 und 601
598 Havemann wendet sich gegen Fehl-Interpretation seines Interviews. Keine Zurücknahme seiner scharfen Kritik an den DDR-Verhältnissen. Wortlaut seiner Erklärung. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 26.01.1972 Ü [Auszüge] von Nr. 597
599 Telefon-Interview mit dem DDR-Wissenschaftler Prof. Dr. Robert Havemann zu Pressemeldungen westlicher Medien. - Sender Freies Berlin, I. Fernsehprogramm, Abendschau, 26.01.1972 Über sein Interview in der schwedischen Zeitung „Expressen", vgl. Nr. 597
600 Havemann: Interview völlig entstellt. Vorwürfe gegen den Stockholmer Expressen. „DDR — der bessere deutsche Staat". — In: Süddeutsche Zeitung, München, 27.01.1972 Ü [Auszüge] von Nr. 597
601 „Bange bin ich nicht." Havemanns Interview mit „Expressen". Auszüge aus dem Bericht der schwedischen Zeitung über das Gespräch mit dem Ostberliner Marxisten. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 28.01.1972 0 [Auszüge] von Nr. 597
602 Havemann kritisiert Prozesse. - In: Die Welt, Hamburg, 08.08.1972 VD von Nr. 608
603 Professor Havemann verurteilt Prozeßwelle in der CSSR. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 08.08.1972 VD von Nr. 608
604 Eine Schande. - In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 08.08.1972 VD von Nr. 608
605 Havemann gegen die Prager Prozesse. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.08. 1972 VD von Nr. 608
606 Verlesung von Robert Havemanns Erklärung zu den politischen Prozessen in der Tschechoslowakei. - RIAS II, Kulturreport, Berlin, 17.08.1972 RS von Nr. 608
50
I. Primärliteratur
1973 A 607 An Alienated Man. [Übersetzt von Derek Masters], London: Davis-Paynter 1973, 214 S. Ein entfremdeter Mensch Ü von Nr. 558; Rez. in Nr. 1520
Β 608 Protest gegen die politischen Prozesse in der CSSR. - In: CSSR. Fünf Jahre „Normalisierung". 21.08.1968-21.08.1973. Dokumentation. Hg.: Reinhard Crusius, Herbert Kuehl, Jan Skala, Manfred Wilke. Mit Nachworten von Rudi Dutschke und Jochen Steffen. Hamburg: Verlag Association 1973, S. 314 VD in Nr. 602, 603, 604, 605, RS in Nr. 606; NA in Nr. 635; ND in Nr. 596
C
609 Schreiben für die DDR. - In: europäische ideen, Berlin, 1973, Η. 1, S. 24-25 RS in Nr. 610, 613, auch im Londoner Rundfunk; ND in Nr. 612, 614, 615, 616, 617, 684, 851, 949, 950 und 1775; ND [Auszüge] in Nr. 611, 2013; auch in Basler Nachrichten, 24.05.1973, Die Weltwoche, Zürich, 06.06.1973, Die Furche, Wien, 30.06.1973, Frankfurter Neue Presse, 16.07.1973, Dagens Nyheter, Stockholm;
D
610 Robert Havemann über seine Situation und Wirkungsmöglichkeiten in der DDR. Beitrag über Robert Havemanns Artikel „Schreiben für die DDR" in der Zeitschrift europäische ideen. - RIAS, Kulturreport, Berlin, 26.04.1973 RS von Nr. 609
611 Havemann will in der DDR bleiben. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 27.04.1973 ND [Auszüge] von Nr. 609
612 Wann druckt ihr uns, Genossen? Robert Havemann fragt die SED. - In: Kölnische Rundschau, 03.05.1973 VD von Nr. 609
613 [Schreiben für die DDR]. - Sender Freies Berlin, 04.05.1973 RS von Nr. 609
614 „Ich bin ein Freund der DDR und überzeugter Sozialist." Warum Kritiker Ostberlins nicht in den Westen gehen. - In: Die Zeit, Hamburg, 28. Jg., Nr. 19, 11.05.1973 VD Nr. 609
615 Eine Flucht ohne dringende Not wäre Verrat an der DDR „Dem Ziel um einen Schritt näher". Havemann: ich bin immer noch überzeugter Sozialist. - In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 13.05.1973, S. 3 VD Nr. 609
616 Schreiben für die DDR. - In: Berliner Liberale Zeitung, 19.05.1973 VD Nr. 609
617 Im Westen drucken, den Osten verändern. Schreiben für die DDR: Zwei Fragen an den Ostberliner Professor Robert Havemann. - In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, Nr. 23,10.06.1973, S. 20 VD Nr. 609
618 „Die einzige Bedrohung des Sozialismus ist die gegenwärtige Staatsform". Die DDR-Regierung ist dem Bürger gegenüber voller Mißtrauen. Ein Interview mit Robert Havemann. - In: Frankfurter Rundschau, 06.12.1973 Interview von Emmy Scholl-Beuks über die Anerkennung der DDR, die SED-Diktatur und die Notwendigkeit der Freiheit im Sozialismus RS in Nr. 629; ND in Nr. 624, 684 und 935
1973-1974
51
619 [Antikommunismus]. - Londoner Rundfunk, 13.12.1973 RS [Auszüge] von Nr. 626
620 Antikommunismus. - In: Berliner Extra-Dienst, 18.12.1973 V D [Auszüge] von Nr. 626
1974 A 621 Autobiografia de un marxista alemän. [Übersetzt von Feliu Formosa]. Barcelona: Editorial Ariel 1974, 226 S. (Nuestro Siglo por Dentro) Autobiographie eines deutschen Marxisten 0 von Nr. 558
622 Dialettica senza dogma. Marxismo e scienze naturale. [Mit einem Vorwort von Cesare Cases. Übersetzt von Fausto Codino], 3. Auflage. Torino: Einaudi 1974, 229 S. (Nuevo Politecnico; 2) Dialektik ohne Dogma. Marxismus und Naturwissenschaft Ü von Nr. 456; NA von Nr. 483
Β 623 Die DDR: Der sozialistische Staat deutscher Nation. Wunsch und Wirklichkeit. — In: 25 Jahre Bundesrepublik Deutschland. Wandel und Bewährung einer Demokratie. Ein politisches Lesebuch. Hg.: Pitt Severein und Hartmut Jetter. Wien, München: Molden Verlag 1974, S. 333-338 V D [Auszüge] in Nr. 632; ND in Nr. 684 und 949; Ü in Nr. 806
C
624 Die Regierung soll dem eigenen Volk Vertrauen schenken. Robert Havemann zur politischen Situation in der DDR. - In: Deutschland Archiv, Köln, 7. Jg., 1974, Η. 1, S. 46-49 ND von Nr. 618
625 Antikommunismus. - In: Deutschland Archiv, Köln, 7. Jg., 1974, H. 2, S. 172— 176 ND von Nr. 626
626 Antikommunismus. - In: europäische ideen, Berlin, 1974, H. 3, S. 3-7 ED laut Anmerkung in Nr. 684 in der italienischen Wochenzeitung „Sette Giorni" vom 04.11.1973 V D [Auszüge] in Nr. 620, 630; RS [Auszüge] in Nr. 619; ND [Auszüge] in Nr. 631, 2013; ND in Nr. 625, 684,951; Rez. in Nr. 1 5 2 3 , 1 5 2 4 , 1 5 2 5 , 1 5 2 6
627 Antwort an Richard Löwenthal. - In: europäische ideen, Berlin, 1974, H. 7, S. 37-39 Reaktion auf Richard Löwenthals Beitrag in Nr. 1521, vgl. Nr. 626 RS im Londoner Rundfunk, 16.07.1974 [mit Löwenthals Text]; ND in Nr. 684
628 Hoffnung auf den Sozialismus. Eine Frage — zwei Antworten. — In: Radius, Stuttgart, 19. Jg., 1974, Heft März, S. 7-12 Neben Robert Havemann antwortet Hans Werner Richter auf die gestellte Frage ND in Nr. 684 und 949; Ü in Nr. 806
D
629 Interview mit Professor Robert Havemann. — RIAS II, Kompaß, Berlin, 08.01. 1974, Wiederholung, Aktuelle Stunde, 11.01.1974, 22.05 Uhr Wegen der schlechten Tonqualität der Interviewaufnahme wurde Robert Havemann nur auszugsweise im Originalton wiedergegeben RS von Nr. 618
630 Antikommunismus. - In: Berliner Stimme, 12.01.1974 V D [Auszüge] von Nr. 626
52
I. Primärliteratur
631 Weitere Angriffe gegen Dissidenten. „Nutznießer in USA". Havemann: Kritische Stimmen nicht unterdrücken. - In: Frankfurter Rundschau, 20.02.1974, S. 2 N D [Auszüge] von Nr. 626
632 Es geht um das Zauberwort „Freiheit". Robert Havemann über die Privilegierten der DDR. - In: Wirtschaftswoche, Düsseldorf, Nr. 17,19.04.1974, S. 18 V D [Auszüge] von Nr. 623
1975 A 633 Contro il dogmatismo. Scritti, interventi, discorsi dello scienziato e filosofo marxista. [Übersetzt von Ursula Olmini Soergel]. Milano: Feltrinelli 1975, 107 S. (I Nuovi Testi; 88) Gegen den Dogmatismus. Schriften, Einsprüche, Gespräche des marxistischen Naturwissenschaftlers und Philosophen Ü von Nr. 586 [nicht enthalten sind Nr. 270,279,408,485, 532, 550 und die Bibliographie]
634 Robert Havemann 1975. Filmtexte. Frankreich, 1975. Fernsehfilm. Regie: Anatol Dauman. Videoband, Farbe, 44 Minuten. Verleih: Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf o. J. [1975], Begleitheft: 23 S. Begleitheft zur gleichnamigen Filmdokumentation mit transkribierten Interviewtexten E D von Nr. 674
Β 635 Protest gegen die politischen Prozesse in der CSSR. - In: CSSR. Fünf Jahre „Normalisierung": 21.08.1968-21.08.1973. Dokumentation. Hg.: Reinhard Crusius u. a. Mit Nachworten von Rudi Dutschke und Jochen Steffen. 2., unveränderte Auflage. Hamburg: Verlag Association 1975, S. 314 N A von Nr. 608
636 Freiheit als Notwendigkeit. - In: Die Sowjetunion, Solschenizyn und die westliche Linke. Hg.: Rudi Dutschke und Manfred Wilke, unter Mitarbeit von Reinhard Crusius. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1975, S. 16-28 (rororo aktuell; 1875)
C
Der Sammelband enthält auch Beiträge von Fritz Vilmar, Reinhard Crusius, Manfred Wilke, Theo Pirker, Ossip K. Flechtheim, Jean-Marie Chauvier, Bernd Rabehl, Fritjof Meyer, Jifi Pelikan, Michael Morozow, Ernest Mandel, Roy Medwedjew, Franz Marek, Rudi Dutschke V D [Auszüge] in Nr. 655, 656; N D in Nr. 666, 667, 668, 669, 671, 672, 684; 924, 949; 0 in Nr. 687, 806; Rez. in Nr. 1528
637 Ein „bißchen Sozialismus" gibt es nicht. Interview mit Robert Havemann. — In: das da, Hamburg, 3. Jg., 1975, Nr. 7, S. 6-7 Interview von Hermann Vinke RS in Nr. 657; N D in Nr. 684
638 Bürgerkrieg oder Wiedervereinigung in Deutschland? Antworten von Wolfgang Harich und Robert Havemann. — In: Deutschland Archiv, Köln, 8. Jg. 1975, H. 5, S. 455—456 V D von Nr. 639
639 Bürgerkrieg oder Wiedervereinigung in Deutschland. — In: europäische ideen, Berlin, 1975, H. 10/11, S. 13-14 RS in Nr. 644, 654, BBC, London, 01.04.1975, Bayerischer Rundfunk, München, 19.08.1975; V D in Nr. 638,650, 651 und 653; N D [Auszüge] in Nr. 879; N D in Nr. 642, 649 und 684
1974-1975
53
640 Kritik Havemanns an der DDR. - In: europäische ideen, Berlin, 1975, H. 10/11, S. 47—48 N D von Nr. 658
641 Robert Havemann an Ernst Bloch. - In: europäische ideen, Berlin, 1975, H. 12, S. 37-40 N D von Nr. 670
642 Bürgerkrieg oder Wiedervereinigung in Deutschland. - In: Information, hg. vom Bundesministerium für Innerdeutsche Beziehungen, Bonn, 1975, Nr. 8, S. 11 N D von Nr. 639
643 Zum 90. Geburtstag des deutschen Philosophen: Der Brief an Ernst Bloch. Ein Beitrag des in Ost-Berlin lebenden Robert Havemann. - In: RIAS-Quartal, 1975, Nr. 3, S. 11-12 D
N D von Nr. 670
644 Stellungnahme zur Umfrage „Friedliche Wiedervereinigung oder Bürgerkrieg in Deutschland?" - Südwestfunk, Kritische Chronik - Aus Kultur und Politik, Baden-Baden, 07.03.1975 Gesprochen von Andreas A. Thieck RS von Nr. 639
645 Ist der Kommunismus verboten in der D D R ? Ein Gespräch mit dem in· Ostberlin lebenden Naturwissenschafder und Philosophen Robert Havemann. — ORF, Wien, 13.03.1975 Interview von Dolores Bauer RS in Nr. 652; N D [Auszüge] in Nr. 646, 647
646 Kommunismus verboten. - In: Der Abend, Berlin, 14.03.1975 N D [Auszüge] von Nr. 645
647 Havemann will unter keinen Umständen die D D R verlassen. — In: Der Tagesspiegel, Berlin, 15.03.1975 N D [Auszüge] von Nr. 645
648 [Interview mit Robert Havemann und Wolf Biermann]. - In: Asahi Shimbun, Tokyo, 18.03.1975
649 [Bürgerkrieg oder Wiedervereinigung in Deutschland?]. - In: Vorwärts, Bad Godesberg, 27.03.1975 N D von Nr. 639
650 Nichts gilt ewig. Die deutsche Frage ist offen. - In: Berliner Stimme, 05.04.1975 V D von Nr. 639
651 Deutschland - geteilt auf ewig? - In: Die Zeit, Hamburg, 30. Jg., Nr. 15, 11.04. 1975 V D von Nr. 639
652 Ist der Kommunismus verboten in der D D R ? Ein Gespräch mit dem in Ostberlin lebenden Naturwissenschaftler und Philosophen Robert Havemann. — RIAS II, Ideen - Kontroverse - Kritik, Berlin, 11.04.1975, 22.00 Uhr RS von Nr. 645
653 [Bürgerkrieg oder Wiedervereinigung in Deutschland?]. — In: Frankfurter Rundschau, 19.04.1975 N D von Nr. 639
54
I. Primärliteratur
654 Bürgerkrieg oder Wiedervereinigung in Deutschland? - Sender Freies Berlin, 30.04.1975,19.05 Uhr RS von Nr. 639
655 DDR: Im Strudel des kapitalistischen Infernos? Der Ost-Berliner Marxist Robert Havemann über den ökonomischen Mißerfolg des Staats-Marxismus. - In: Der Spiegel, Hamburg, 29. Jg., Nr. 22, 26.05.1975, S. 65-68 VD [Auszüge] von Nr. 636
656 Für Sie gelesen. - In: Frankfurter Rundschau, 28.05.1975, S. 2 VD [Auszüge] von Nr. 636
657
[Rundfunkinterview]. — Norddeutscher Rundfunk II. Morgenmagazin, Hamburg, 09.06.1975, 8.50 Uhr Telefoninterview von Kommentator Hermann Vinke RS von Nr. 637
658 Professor Havemann: Über die Schwierigkeit, Kommunist zu sein. - ORF, Wien. 1. Fernsehprogramm. Teleobjektiv, 11.06.1975, 20.00 Uhr Dritter von drei Beiträgen der Sendung (1. „Schule, Schutz und Saubermänner". Ober die Hexenjagd auf fortschrittliche Lehrer in Vorarlberg; 2. „Die Mulris in Österreich") FS in Nr. 659; ND in Nr. 640, N D [Auszüge] in Nr. 660, 661, 662, 663, 664
659 DDR-Regimekritiker Havemann zum Terrorismus in der BRD. Auszug aus dem Interview im Österreichischen Fernsehen. - ARD, Spätausgabe der Tagesschau, 12.06.1975 ES von Nr. 658
660 Havemann: „ D D R " fürchtet Koexistenz. - In: Die Welt, Hamburg, 13.06.1975 ND [Auszüge] von Nr. 658
661
Havemann: „Die Masse fürchtet den Staat". — In: Berliner Morgenpost, 13.06.1975 N D [Auszüge] von Nr. 658
662 Kritik Havemanns an der DDR. Interview des Ost-Berliner Wissenschafders im Österreichischen Fernsehen. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 13.06.1975 N D [Auszüge] von Nr. 658
663 „Nicht einmal Kochrezepte von mir würden gedruckt". DDR-Wissenschafder Robert Havemann greift Ost-Berlin scharf an. — In: Kölner Stadt-Anzeiger, 13.06. 1975, S. 2 ND [Auszüge] von Nr. 658
664 Auch nichts über Regenwürmer. Im Gespräch. - In: Frankfurter Rundschau, 13.06.1975, S. 4 N D [Auszüge] von Nr. 658
665 Brief an Ernst Bloch. - RIAS II, Ideen - Kontroversen - Kritik, Berlin, 08.07. 1975, 22.00 Uhr RS von Nr. 670; Wiederholungen: RIAS, Kulturreport, 10.07.1975, 18.45 Uhr; RIAS, Die Auswahl 13.07.1975,18.35 Uhr
666 Kommunistischer Ideologe liest der D D R Leviten. Robert Havemann definiert den Staatsmarxismus: „Freiheit des Staates erfordert Einsicht in die Notwendigkeit der Unfreiheit des Individuums". — In: Tiroler Tageszeitung, Innsbruck, 10.07.1975 N D von Nr. 636 (Teil 1)
667 „Das Volk, das sich die Regierung gewählt hat". Robert Havemann reflektiert über die Verfassung der DDR. Von der Sklavenhaltergesellschaft zum sogenannten wissenschaftlichen Weltbild. — In: Tiroler Tageszeitung, Innsbruck, 12.07.1975 ND von Nr. 636 (Teil 2)
1975
55
668 Ein Kommunist meditiert über Meadow-Bericht. Der ostdeutsche Regimekritiker Rober Havemann glaubt noch an den Untergang des von Karl Marx verketzerten Kapitalismus. - In: Tiroler Tageszeitung, Innsbruck, 15.07.1975 ND von Nr. 636 (Teil 3)
669 Der Widersinn der sozialistischen Entwicklung. Robert Havemann entdeckt, daß die Alternative zum dirigistischen Diktaturregime der DDR die Gesellschaft des verketzerten Kapitalismus ist. - In: Tiroler Tageszeitung, Innsbruck, 18.07.1975 ND von Nr. 636 (Teil 4)
670 Die Angst der Macht vor Ideen. „Uber die unsägliche deutsch-deutsche Grenze" hinweg: Grußwort an Ernst Bloch. - In: Die Zeit, Hamburg, 30. Jg., Nr. 29, 18.07.1975, S. 30 RS in Nr. 665; ND in Nr. 641, 643, 684, 935, 950, 951; Ü in Nr. 806
671 Auto als Beispiel für sozialistisches Versagen (V). DDR-Kommunist Havemann glaubt, der Sozialismus sei nur ein technisches Problem. Sozialismus als lahmer Gaul hinter dem Kapitalismus. — In: Tiroler Tageszeitung, Innsbruck, 22.07.1975 ND von Nr. 636 (Teil 5)
672 „Die Unfreiheit als Notwendigkeit" (Schluß). Das Ergebnis der Kritik von Prof. Robert Havemann am kommunistischen System: „Das Notwendigste für den Sozialismus ist doch Freiheit". - In: Tiroler Tageszeitung, Innsbruck, 23.07.1975 ND von Nr. 636 (Teü 6)
673 WAZ-Gespräch mit einem kritischen Kommunisten. Havemann: Die DDR wird mehr Freizügigkeit zulassen. Noch fühlt sich der Arbeiter unter dem Kapitalismus wohler. - In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 13.09.1975 Interview von Klaus Kämpgen
674 Robert Havemann 1975. Film-Interview. - Westdeutscher Rundfunk, 3. Fernsehprogramm, 17.10.1975, 20.15-21.00 Uhr Regie: Anatol Dauman. Frosch-Produktion Berlin, 1975. Fernsehfilm Wiederholung ARD, 21.10.1975, 23.02 Uhr; RS in Nr. 675 und 676; ED in Nr. 634; vgl. Nr. 1546
675 Antworten von Robert Havemann. Mit einer Einführung von Lothar Wiehert. RIAS II, Kulturpolitik, Berlin, 17.10.1975, Wiederholung am 19.10.1975 RS von Nr. 674
676 Rein, Gerhard: Traum von einem menschlichen Sozialismus. Gespräch mit Prof. Dr. Robert Havemann. Lieder von Wolf Biermann. - Süddeutscher Rundfunk, Dienstagsredaktion. Kirche und Gesellschaft, Stuttgart, 21.10.1975 RS von Nr. 674
677 Havemann: „Ohne Mauer würden die Leute massenweise weglaufen". — In: Die Welt, Hamburg, 22.10.1975 V D [Auszüge] von Nr. 680
678 Biermann: Ich habe Angst. Das „stern"-Interview mit den DDR-Kritikern Wolf Biermann und Robert Havemann hat auszugsweise folgenden Wortlaut. - In: Frankfurter Rundschau, 22.10.1975, S. 4 V D [Auszüge] von Nr. 680
679 Massive Kritik Havemanns an der DDR. Ohne Mauer würden die Leute massenweise weglaufen, sagt der Ostberliner Professor. — In: Süddeutsche Zeitung, München, 22.10.1975 V D [Auszüge] von Nr. 680
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I. Primärliteratur
680 „Wir haben Angst." Stern-Interview mit den DDR-Kritikern Wolf Biermann und Robert Havemann. - In: Stern, Hamburg, 28. Jg., Nr. 44, 23.10.1975, S. 56-64, 226-228 Interview von Eva Windmöller und Peter Koch V D [Auszüge] in Nr. 677, 678, 679; N D in Nr. 684, 695, 935; RS auch im Sender Freies Berlin, 21.10.1975,19.05 Uhr
681 Büscher, Horst: Prof. Havemann nennt Zwangsadoptionen für DDR nicht typisch. Ausweisung des „Spiegel"-Vertreters verurteilt. In jedem Staat gibt es übereifrige Hornochsen. - In: Neue Rhein-Zeitung, Düsseldorf, 23.12.1975, S. 1—2 Ankündigung und Zusammenfassung des Interviews von Horst Büscher; vgl. Nr. 683, 683
682 Auch Parteileute haben doch furchtbaren Schiß. NRZ-Interview. - In: Neue Rhein-Zeitung, Düsseldorf, 24.12.1975 Interview von Horst Büscher; vgl. Nr. 681, 683
683 Es gibt doch Deutschland. 2. Teil des NRZ-Interviews mit Prof. Havemann. In: Neue Rhein-Zeitung, Düsseldorf, 27.12.1975 Fortsetzung des Interviews von Horst Büscher; vgl. Nr. 681, 682
1976
A
684 Berliner Schriften. Hg.: Andreas W. Mytze. Berlin: Verlag europäische ideen 1976, 122 S. Enthält 21 Beiträge und Interviews aus den Jahren von 1969 bis 1976 N D von Nr. 537, 591, 609, 618, 623, 626, 627, 628, 636, 637, 639, 670, 680, 696, 697, 698, 705, 719, 721, 722, 752 [VD von Auszügen], 1546, der Bibliographie aus Nr. 586; N A in Nr. 685, 746, 747, 748, 770; Rez. in Nr. 1552, 1555, 1572, 1574, 1577, 1586, 1587, 1589, 1591, 1609, 1616; auch in: Frankfurter Hefte, 32. Jg., 1977, H. 9, S. 66
685 Berliner Schriften. Hg.: Andreas W. Mytze. 2. Auflage. Berlin: Verlag europäische ideen 1976,122 S. NA von Nr. 684
686 Dialektik ohne Dogma? Naturwissenschaft und Weltanschauung. 6. Auflage. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1976,168 S. (rororo aktuell; 683) NA von Nr. 456
Β
687 Libertad como necesidad. - In: Robert Havemann, Fritz Vilmar, Reinhard Crusius, Manfred Wilke, Theo Pirker, Ossip K. Flechtheim: Comunismo y anticomunismo en Alemania. [Übersetzt von Pedro Madrigal]. Barcelona: Icaria 1976, S. 3-21 (Icaria; 2) Freiheit als Notwendigkeit Ü von Nr. 636
688 Wer soll „in eigener Scheiße ersticken"? - In: Wolf Biermann. Liedermacher und Sozialist. Hg.: Thomas Rothschild. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1976, S. 157-161 (rororo; 4017) Offener Antwortbrief an Oskar Neumann auf dessen Artikel in der Zeitschrift „rote blätter" vom März 1976; der Sammelband enthält auch Beiträge von Ernst Bloch, Thomas Rothschild, Wolf Biermann, Walter Moßmann, Rolf Schwendter, Rudi Dutschke, Silvia Volckmann, Max Zimmering, Hans-Klaus Jungheinrich, Jean-Pierre Hammer, Demosthenes Kourtowik, Eveljn Andergassen, Walter Eccli, Domenico Marcolini, Jürgen Fuchs, Hansgünther Heyme, Peter Meuer N D in Nr. 730, 746,935; Rez. in Nr. 1591
1975-1976
57
689 [Die DDR in den zwanzig Jahren nach Stalins Sturz.] — In: das da, Hamburg, 1976, H. 9 V D [Auszüge] von Nt. 752
690 Gespräch zwischen Havemann und Biermann. - In: Deutschland Archiv, Köln, 9. Jg., 1976, H. 5, S. 554-556 ND von Nr. 697
691 Über Zensur und Medien. - In: Deutschland Archiv, Köln, 9. Jg., 1976, H. 8, S. 798-800 ND von Nr. 696
692 Robert Havemann zu aktuellen politischen Fragen. — In: Deutschland Archiv, Köln, 9. Jg., 1976, H. 10, S. 1101-1109 V D von Nr. 698; ND von Nr. 719, 722
693 Havemann zum Wahlsystem in der DDR. — In: Deutschland Archiv, Köln, 9. Jg., 1976, H. 11, S. 1224-1227 Interview von Heribert Schwan ES in Nr. 727
694 Robert Havemann zum Fall Reiner Kunze. - In: Deutschland Archiv, Köln, 9. Jg., 1976, H. 12, S. 1242 ND von Nr. 732
695 Gespräch mit Robert Havemann und Wolf Biermann. - In: europäische ideen, Berlin, 1976, H. 16, S. 1-8 ND von Nr. 680
696 Über Zensur und Medien. - In: europäische ideen, Berlin, 1976, H. 17, S. 36-39 ND in Nr. 684, 691, 702, 703, 704 [Auszüge], 716 [Auszüge], 949, 950; RS in Nr. 715
697 Gespräch mit Wolf Biermann und Robert Havemann. — In: europäische ideen, Berlin, 1976, H. 23, S. 12-15 Wortlaut des Interviews von Margret Frosch und Elke Baur über den 30. Gründungstag der SED im 3. Fernsehprogramm des WDR am 21.04.1976 ES in Nr. 707; FS in Nr. 711; RS in Nr. 708; ND in Nr. 684, 690, 700, 709, 710, 712, 713, 714, 935; auch in Bonner Rundschau, 22.04.1976
698 Der Sozialismus und die Freiheit. — In: europäische ideen, Berlin, 1976, H. 24/25, S. 33-37 V D in Nr. 692, 725; ND in Nr. 684,949
699 Volksfront im Westen - Sozialismus im Osten: ein Widerspruch? - In: Kursbuch, Berlin, 1976, Nr. 46: Volksfront für Europa?, S. 169-180 ND [Auszüge] in Nr. 731, 935,942; ND in Nr. 746; 0 in Nr. 753, 806
700 [Gespräch zwischen Robert Havemann und Wolf Biermann]. - In: Listy - Blätter, Köln, 10./11. Jg., 1976, Dezember-Heft, S. 2 ND [Auszüge] aus Nr. 697
D
701 DDR-Systemkritiker auf einem 50 Jahre alten Klassenfoto. Erinnerungen an den „Schnottenkalla". Prof. Dr. Havemann schrieb einem Mitschüler. — In: Neue Westfälische, Bielefeld, 02.03.1976 Auszüge aus einem Brief von Robert Havemann an Carl Schürmann in Bielefeld
702 Wider den Scheinrealismus mit rosa Zuckerguß. Herrschaft und Unterdrückung, Interesse und Argument. Zensur und Selbstzensur: Aktuelle Überlegungen ohne aktuellen Anlaß. — In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, 21.03. 1976, S. 8 ND von Nr. 696
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I. Primärliteratur
703 Über Medien und Zensur. - In: Berliner Extra-Dienst, 10. Jg., Nr. 25, 26.03.1976, S. 18-20 ND von Nr. 696
704 Die unterdrückte Meinung. Der Ostberliner Marxist Robert Havemann über Zensur im anderen Deutschland. Alle Publikationen unterliegen dem engen Filter der Partei- und Staatskontrolle — Massive materielle Repressalien. — In: Nürnberger Nachrichten, 27./28.03.1976, S. 19 ND [Auszüge] von Nr. 696
705 Dialog zwischen Prof. Robert Havemann, DDR, und Erhard Eppler, Landesvorsitzender der SPD in Baden-Württemberg. - ZDF. Kennzeichen D, Mainz, 06.04.1976, 21.15 Uhr ND in Nr. 684, 706, 880
706 Der dritte Weg - zwischen Resignation und Revolution. Robert Havemann fragte in Grünheide, Erhard Eppler antwortete in Stuttgart. Im Wordaut. - In: Frankfurter Rundschau, 10.04.1976, S.14 ND von Nr. 705
707 30 Jahre SED: Ein Gespräch zwischen Robert Havemann und Wolf Biermann. Westdeutscher Rundfunk,. 3. Fernsehprogramm, 20.04.1976 Sendung von Margret Frosch und Elke Baur FS in Nr. 700; RS in Nr. 697; ND in Nr. 686
708 30 Jahre SED. Gespräch zwischen Robert Havemann und Wolf Biermann. RIAS I, Berlin, 21.04.1976,22.00 Uhr; RIAS II, 22.04.1976,18.15 Uhr RS von Nr. 707
709 Überbleibsel verrotteter Hoffnung? Ein Dialog zwischen Robert Havemann und Wolf Biermann. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.04.1976, S. 23 ND von Nr. 697
710 „Nun haben wir die Partei seit 30 Jahren". Havemann und Biermann zum SEDJubiläum. - In: Kölner Stadt-Anzeiger, 22.04.1976 ND von Nr. 697
711 30 Jahre SED. Gespräch zwischen Robert Havemann und Wolf Biermann. Sender Freies Berlin, Norddeutscher Rundfunk, 3. Fernsehprogramm, 23.04.1976, 21.15 Uhr FS von Nr. 707
712 „Vom Volk nicht anerkannt". Dokumente zur Zeit: SED-Jubiläum. - In: Die Zeit, Hamburg, 31. Jg., Nr. 18, 23.04.1976 ND von Nr. 697
713 „Unter den Kommunisten in der Welt ist die SED schon isoliert". Die Rundschau sprach mit Professor Robert Havemann in der DDR. - In: Westfälische Rundschau, Dortmund, 24.04.1976, S. 1 u. 5 ND von Nr. 697
714 Es gibt auch Kommunisten in der SED. Das Fernsehgespräch zwischen Robert Havemann und Wolf Biermann: 30 Jahre Einheitspartei, 30 Jahre Nichtanerkennung und Anerkennung. - In: Frankfurter Rundschau, 26.04.1976, S. 11 ND von Nr. 697
715 Über Zensur und Medien. - Deutschlandfunk, Köln, 27.04.1976 RS von Nr. 696
1976
59
716 Staatszensur. Alles geht durch den Filter der Parteikontrolle. Robert Havemann: „Dann können wir die Mauer meistbietend versteigern". - In: Welt der Arbeit, Köln, Nr. 18, 30.04.1976, S. 24 N D [Auszüge] von Nr. 696
717 Gespräch mit Robert Havemann zu den Ergebnissen des IX. Parteitags der SED. - ARD, Report, 24.05.1976 Interview von Lothar Loewe N D [Auszüge] in Nr. 718
718 Havemann: Ich bin vom SED-Parteitag enttäuscht. - In: Die Welt, Hamburg, 26.05.1976 N D [Auszüge] von Nr. 717
719 In der DDR ist die Richtung der Planer falsch. Gespräch mit Robert Havemann. - In: Metall, Frankflirt am Main, Nr. 12, Juni 1976, S. 13 Gespräch mit Jürgen Mechelhoff über den IX. Parteitag der S E D N D [Auszüge] in Nr. 724; N D in Nr. 684 und 692
720 Interview mit Robert Havemann zur Konferenz der Kommunistischen- und Arbeiterparteien. - Deutschlandfunk, RIAS Berlin, Sender Freies Berlin und Westdeutscher Rundfunk, 02.07.1976 Interview von Armin Beth N D in Nr. 722
721 Das sind schreckliche Wahrheiten. Spiegel Essay. - In: Der Spiegel, Hamburg, 30. Jg., Nr. 28, 05.07.1976, S. 78-79 N D in Nr. 684 (korrigiert u. d. T. „Über die Konferenz der Kommunistischen und Arbeiterparteien in Ostberlin"); Ü in Nr. 806
722 Manche Leute werden sich an den Kopf gefaßt haben. Robert Havemann zum Ostberliner Gipfeltreffen der Europäischen Kommunistischen Parteien. — In: Frankfurter Rundschau, 08.07.1976, S. 10 Interview von Armin Beth N D von Nr. 720, N D in Nr. 684, 692,723
723 Ein Schock für die SED. Interview mit dem DDR-Systemkritiker Robert Havemann. - In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, 11.07.1976 Interview von Armin Beth E S in Nr. 708; N D von Nr. 722
724 Nichts gebracht. Robert Havemann über den 9. Parteitag der SED. - In: Frankfurter Rundschau, 15.07.1976 N D [Auszüge] von Nr. 719
725 Doch ein blasser Schimmer aus Prag und Paris? Der DDR-Wissenschafder analysiert das Verhältnis von Freiheit und Sozialismus im Ostblock. - In: Frankfurter Rundschau, 19.08.1976, S. 12 V D von Nr. 698
726 „Sehr vieles stimmt hier nicht". Robert Havemann über die inneren Widersprüche des SED-Sozialismus. - In: Der Spiegel, Hamburg, 30. Jg., Nr. 42, 11.10. 1976, S. 67-75 V D [Auszüge] von Nr. 752
727 Telefon-Interview mit Robert Havemann zu den Wahlen in der DDR. - Deutschlandfunk und Sender Freies Berlin, 13.10.1976 Interview von Heribert Schwan N D [Auszüge] in Nr. 728, 729; N D in Nr. 693, 746
60
I. Primärliteratur
728 Havemann: Sozialistische Nation — das ist Blödsinn. — In: Die Welt, Hamburg, 14.10.1976 N D [Auszüge] von Nr. 727
729 [Auszug aus dem Telefon-Interview von Heribert Schwan], — In: Der Tagesspiegel, Berlin; Berliner Morgenpost; Spandauer Volksblatt, Berlin; Frankfurter Rundschau; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.1976 N D [Auszüge] von Nr. 727
730 Biermann und seine Genossen. Ein offener Brief von Robert Havemann. — In: Die Zeit, Hamburg, 31. Jg., Nr. 43,15.10.1976, S. 35 N D von Nr. 688
731 Unfreiheit - der Klotz am Bein des Kommunismus. Volksfront im Westen, diktatorischer Sozialismus im Osten. - In: Die Zeit, Hamburg, 31. Jg., Nr. 45, 29.10. 1976, S. 10-11 V D [Auszüge] aus Nr. 699
732 [Interviews zur Ausbürgerung Wolf Biermanns]. — dpa [Schulz]; Springer-Inlandsdienst [Wagner]; ARD [Telefon-Interview von Lothar Loewe]; Süddeutsche Zeitung [Pragal], 16.11.1976 733 [Interviews zur Ausbürgerung Wolf Biermanns]. - Springer-Verlag [Naumann]; ARD [Interview in Grünheide von Lothar Loewe]; Reuters [Telefoninterview]; ARD, Süddeutscher Rundfunk; Deutschlandfunk [Telefoninterview]; Radio Wien [Telefoninterview von Kutzenhof]; Westfälischer Rundfunk [Nöldechen], 17.11. 1976 734 Biermanns Freunde sind empört. - In: Die Welt, Hamburg, 18.11.1976 735 [Interview zur Ausbürgerung Wolf Biermanns]. - dpa [Schulz] ,18.11.1976 Von zahlreichen Zeitungen übernommene resp. vermeldete Stellungnahme
736 Robert Havemann nimmt Stellung zur Ausbürgerung von Wolf Biermann. Telefon-Interview. — Deutschlandfunk, Köln; Süddeutscher Rundfunk, Stuttgart und Sender Freies Berlin, 18.11.1976 Interview von Armin Beth
737 „Biermann muß Bürger der DDR bleiben". Robert Havemann appelliert an Erich Honecker. - In: Der Spiegel, Hamburg, 30. Jg., Nr. 48,22.11.1976, S. 49-50 N D in Nr. 746,750, 756, 758,935, 949, 974, 978, 2180
738 Zum Fall Reiner Kunze. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 24.11.1976; Nürnberger Nachrichten, 25.11.1976; Basler Nachrichten, 30.11.1976; Esslinger Zeitung, 02.12. 1976 N D in Nr. 694,746, 755, 935
739 Le professeur Havemann est assigne ä residence. - In: Le Monde, Paris, 28./29.11. 1976, S. 3 Professor Havemann unter Hausarrest gestellt
740 Un contestataire entete. Portrait. - In: Le Monde, Paris, 28./29.11.1976, S. 3 Ein eigensinniger Systemgegner. Porträt [Havemanns]
741 Vernet, Daniel: Les autorites ont ete surprises par les reactions au bannissement du chanteur. De notre envoye special. - In: Le Monde, Paris, 28./29.11.1976, S. 3 Die Behörden sind von den Reaktionen auf die Verbannung des Sängers überrascht. Von unserem Sonderberichterstatter < französisch> Bericht über die Reaktionen auf die Ausbürgerung Wolf Biermanns, die Verhaftung von Jürgen Fuchs und Gerulf Pannach und die Verhängung des Hausarrests gegen Havemann
1976-1977
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742 „Nehmt Biermann wieder a u f . - In: Der Spiegel, Hamburg, 30. Jg., Nr. 49,29.11. 1976, S. 126 Brief Robert Havemanns an Erich Honecker vom 18.11.1976 N D in Nr. 746, 756,759, 935, 949, 974, 978,984
743 Gespräch mit Robert Havemann zur Ausbürgerung Wolf Biermanns aus der D D R und zur Verhaftung von Jürgen Fuchs. [Beitrag]. - ARD, Tagesschau, 20.11.1976, 20.00 Uhr Interview von Lothar Loewe N D in Nr. 746, 756,935
744 p i e D D R nach Stalin], - In: Esslinger Zeitung, 04./05.12.1976 V D [Auszüge] in Nr. 752
745 [Gespräch mit Dietmar Schulz, dpa]. - In: dpa, 09.12.1976 N D in Nr. 746,935
1977 A 746 Berliner Schriften. Hg.: Andreas W. Mytze. 3. [erweiterte] Auflage. Berlin: Verlag europäische ideen 1977,152 S. erweiterte NA von Nr. 684; enthält zusätzlich N D von Nr. 688,699,727,737,738,742,743,745, 762, 1552, 1555, 1574, 1577; enthält nicht mehr Nr. 1546
747 Berliner Schriften. Hg.: Andreas W. Mytze. 4. Auflage. Berlin: Verlag europäische ideen 1977,152 S. N A von Nr. 746 (684)
748 Berliner Schriften. Hg.: Andreas W. Mytze. [Für die Taschenbuchausg. erweiterte Fassung], München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1977, 203 S. (dtv; 1311) erweiterte NA (Lizenzausgabe) von Nr. 746 (684); enthält zusätzlich Nr. 757, 773; NA in Nr. 770
749 Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten. Mit der „Stasi-Ballade" von Wolf Biermann. 2. Auflage. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1977, 248 S. (rororo; 1556) NA von Nr. 592 (558)
Β 750 Biermann muß Bürger der D D R bleiben. Robert Havemann appelliert an Erich Honecker. - In: Exil. Eine Dokumentation zur Ausbürgerung Wolf Biermanns aus der DDR. Mit einem Vorwort von Günter Wallraff. Hg.: Peter Roos, Köln: Kiepenheuer und Witsch 1977, S. 113-114 N D von Nr. 737
751 Brief Robert Havemanns an Heinz Brandt vom 27. Juni 1977. - In: Der Atomfilz. Gewerkschaften und Atomkraft. Hg.: Lutz Mez und Manfred Wilke. Berlin: Olle und Wolter 1977, S. 9-11 Band enthält auch Beiträge von Hannes Alfven, Wolfram Wette, Frank Barnaby, Peter Klein, Zhores Medvedev, Gunnar Adler-Karlsson, Jörg Hallerbach, Erich Kirzmüller, Ossip K. Flechtheim, Volkhard Brandes, Thomas von Zabern, Joachim Dyllick, Dieter Kampe, Werner Sewing, Adolf Brock, Frank-Kuno Griewat, Eberhard Schmidt, Heinz Brandt V D in Nr. 765, 766,768
752 Die D D R in den zwanzig Jahren nach Stalins Sturz. — In: Entstalinisierung. Der X X . Parteitag der KPdSU und seine Folgen. Hg.: Reinhard Crusius und Manfred Wilke. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1977, S. 65-81 (edition suhrkamp; 609) Band enthält auch Beiträge von Roj Medved'ev, Anne Herbst-Oltmanns, Reinhard Crusius, Manfred Wilke, Jifi Pelikan, Franz Marek, Helmut Martin, Jochen Steffen, Hermann Weber, Heinz Brandt,
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I. Primärliteratur
Bernd Rabehl, Jan Skala, Pierre Frank, Isaac Deutscher, Ernst Bloch, Hans Mayer, Berni Kelb, Herbert Kuehl, Manfred Hertwig, Nikita Sergeevic Chruscev VD [Auszüge] in Nr. 684,689, 726, 744; ND in Nr. 935, 949, 951; Rez. in Nr. 1582,1607,1608
753 Folkefront i vest — socialisme i ost. — In: Folkefront i Europa: en antologi om demokrati og socialisme. Hg.: Finn Barlby und Maja Fogh. [Übersetzt von Asger Jepsen und Peter Sperling]. Arhus: Modtryk 1977 Volksfront im Westen - Sozialismus im Osten Ü von Nr. 699 (redigiert)
754 Joachim Steffen - Robert Havemann: Ein Briefwechsel. - In: Menschenrechte. Ein Jahrbuch zu Osteuropa. Hg.: Jiri Pelikan und Manfred Wilke. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1977, S. 472-477 (rororo aktuell; 4192) VD in Nr. 769
755 Zum Fall Reiner Kunze. - In: Reiner Kunze. Materialien und Dokumente. Hg.: Jürgen P. Wallmann. Frankfurt am Main: S. Fischer, 1977, S. 217-218
c
ND von Nr. 738
755a Havemann e Biermann a colloquio. - In: Aut aut. Rivista di filosofia e di cultura, Firenze, 1977, Nr. 159/160, S. 44-47 Havemann und Biermann im Gespräch Ü von Nr. 707
756 [Der Fall Biermann]. - In: Deutschland Archiv, Köln, 10. Jg., 1977, Η. 1, S. 76-79 ND von Nr. 737, 742, 743
757 Diktatur oder Demokratie. - In: europäische ideen, Berlin, 1977, H. 31 /32, S. 7-15 Vgl. Nr. 976; Ü (ED) in Nr. 761; ND [Auszüge] in Nr. 763, 767; ND in Nr. 748
758 „Biermann muß Bürger der DDR bleiben". Robert Havemann appelliert an Erich Honecker. - In: europäische ideen, Berlin, 1977, Sonderheft: Über Wolf Biermann, S. 56-57 ND von Nr. 737
759 „Nehmt Biermann wieder a u f . - In: europäische ideen, Berlin, 1977, Sonderheft: Über Wolf Biermann, S. 104 ND von Nr. 742
760 Professor Robert Havemann, Ostberlin, über Kapitalismus und Sozialismus. In: Mensch, Technik, Gesellschaft. Zeitschrift für Sozialökonomie, Gelsenkirchen, 12. Jg., 1977, Nr. 35, S. 25 761 Dittatura ο democrazia? [Übersetzung von Lucio Lombardo Radice]. - In: Studi storici, Roma, 18. Jg., 1977, Nr. 1, S. 49-59 Diktatur oder Demokratie? ED; 0 von Nr. 757; Rez. in Nr. 1610 D
762 Lieber Genösse Honecker ... - In: Stern, Hamburg, 30. Jg., Nr. 3,13.01.1977, S. 8 Brief an Erich Honecker vom 16.03.1976 mit der Forderung nach Haftentlassung von Siegmar Faust ND in Nr. 746, 983,2358
763 „Haben unsere führenden Genossen Mut?" Regime-Kritiker Robert Havemann über Diktatur und Sozialismus. — In: Der Spiegel, Hamburg, 31. Jg., Nr. 24, 06.06. 1977, S. 170-172 ND von Nr. 757
764 Bin ich Marxist? Der erste Text Robert Havemanns, seit er unter strikter Überwachung lebt: eine radikale Absage an den DDR-Sozialismus. - In: Die Zeit, Hamburg, 32. Jg., Nr. 31, 22.07.1977, S. 29 VD [Auszüge] von Nr. 773; vgl. Nr. 1609
1977-1978
63
765 „Energiekrise ist mit Atomkraftwerken nicht zu lösen". Der ehemalige Vorsitzende der Atommüll-Kommission der DDR, Robert Havemann, schreibt an den Metall-Gewerkschafder Heinz Brandt. - In: Stuttgarter Zeitung, 24.09.1977, S. 5 V D von Nr. 751
766 Einen Reaktor kann man mit einer Atombombe vergleichen. Der Brief des DDR-Regimekritikers Robert Havemann an den Frankfurter Gewerkschafter Heinz Brandt. - In: Frankfurter Rundschau, 01.10.1977, S. 14 V D von Nr. 751
767 Diktatur oder Demokratie? Die Revolution in den Zentren des Kapitalismus hat längst begonnen. - In: Vorwärts, Bonn, Nr. 41,13.10.1977, S. 9 ND von Nr. 757
768 Einen Reaktor kann man mit einer Atombombe vergleichen. Der Brief des DDR-Regimekritikers Robert Havemann an den Frankfurter Gewerkschafter Heinz Brandt. - In: Gewerkschaft Textil-Chemie-Papier, Bern, 20.10.1977, S. 2 V D von Nr. 751
769 Warum die Menschenrechtsknüppel besser im Sack bleiben. Ein Briefwechsel zwischen Jochen Steffen und Robert Havemann über Menschenrechte in Ost und West. - In: Frankfurter Rundschau, 03.11.1977, S. 10 V D von Nr. 754
1978
A 770 Berliner Schriften. Hg.: Andreas W. Mytze. 2. Auflage. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1978, 204 S. (dtv; 1311) NA von Nr. 748 (684); Ü in Nr. 807; Rez. in Nr. 1685
771 Ein deutscher Kommunist. Rückblicke und Perspektiven aus der Isolation. Die Fragen an den Autor stellte Manfred Wilke. Mit einem Nachwort von Lucio Lombardo Radice. 1. Auflage. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1978,158 S. Enthält als Dokumentenanhang ND von Nr. 92, 97, 492, 496, 511,1338, 1346, 1822, 1550; V D [Auszüge] in Nr. 796, 797, 798, 802, 803, 804, als Raubdruck in Nr. 799, 801; RS in Nr. 795,1952; FS in Nr. 800, 816; ND [Auszüge) in Nr. 936, 944, 948,950; NA in Nr. 772; Ü in Nr. 806, 808,810, 846, 847, 849, 850, 904; Rez. in Nr. 1621, 1625, 1640, 1643, 1655, 1658, 1659, 1662, 1664, 1666, 1667, 1668, 1669, 1672,1676,1685,1703
772 Ein deutscher Kommunist. Rückblicke und Perspektiven aus der Isolation. Hg.: Manfred Wilke. Mit einem Nachwort von Lucio Lombardo Radice. Durchges. Auflage. [21.-30. Tausend]. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1978,158 S. NA von Nr. 771
Β 773 De omnibus dubitandum est. — In: Warum ich Marxist bin. Hg.: Fritz J. Raddatz. München: Kindler Verlag 1978, S. 27-33
c
Band enthält auch Beiträge von Franz Xaver Kroetz, Ernest Mandel, Rudi Dutschke, Roger Garaudy, Renato Guttuso, Hans Werner Henze, Alfred Hrdlicka, Gajo Petrovic, Lucio Lombardo Radice, Alfonso Comin, Oskar Negt, Wolf Biermann V D [Auszüge] in Nr. 748, 764 (u. d. T. „Bin ich Marxist?"); ND [Auszüge] in Nr. 784; ND in Nr. 949, 951; NA in Nr. 853 (Lizenzausgabe)
774 „Partei und Regierung haben keinerlei Prestige mehr". Robert Havemann über die innere Krise der DDR. - In: Deutschland Archiv, Köln, 11. Jg., 1978, H. 3, S. 327329 ND von Nr. 780
64
I. Primärliteratur
775 Gespräch mit Robert Havemann. - In: europäische ideen, Berlin, 1978, H. 38, S. 1-5 ND von Nr. 780
776 Brief an den AStA in Gießen. - In: europäische ideen, Berlin, 1978, H. 38, S. 8 An Karl-Heinz Funck, 23.03.1978; Havemann beantragte für fünf Gießener Studenten Einreisegenehmigungen für einen Besuch bei ihm in Grünheide während des Hausarrestes RS in Nr. 783; ND in Nr. 968
777 Robert Havemann an Andreas W. Mytze. - In: europäische ideen, Berlin, 1978, H. 42, S. 25 Brief vom 22.07.1978 ND in Nr. 967
778 Eurokommunismen/Socialismen som frelser: 0 s t og vest. - In: Frit Danmark, Kobenhavn, 36. Jg., 1978, Nr. 9, S. 4-6 Eurokommunismus/Sozialismus als Retter: Ost und West
779 Interview with Robert Havemann. - In: New German Critique, New York, 1978, No. 15 (Autumn), S. 37-46 Interview mit Robert Havemann Interview von Jean-Pierre Hammer, übersetzt von Jack Zipes Ü von Nr. 781
780 Ein Gespräch mit dem Physiker Robert Havemann über die Spannungen in Ostdeutschland: „Die Widersprüche werden sich im Land und in der Partei zuspitzen". — In: Info. Sozialistisches Osteuropakomitee, Hamburg, 1978, Nr. 27/28, S. 19-23 Ü von Nr. 781; RS in Nr. 782; ND in Nr. 774, 775, 2013
D
781 Un entretien avec le physicien Robert Havemann sur la contestation en Allemagne de l'Est. „Les contradictions vont s'aiguiser dans le pays et dans le parti". - In: Le Monde, Paris, 21.01.1978, S. 1 u. 7 Ein Gespräch mit dem Physiker Robert Havemann über die Widersprüche in Ostdeutschland: „Die Gegensätze werden sich im Land und in der Partei verschärfen" Interview von Jean-Pierre Hammer Ü in Nr. 780
782 [Ein Gespräch mit dem Physiker Robert Havemann über die Widersprüche in Ostdeutschland]. - Sender Freies Berlin, Berlin, 23.01.1978,19.05 Uhr RS von Nr. 780
783 Brief Robert Havemanns an Studenten der Universität Glessen. - Südwestfunk Baden-Baden, Kritische Chronik - Aus Kultur und Politik, 31.03.1978 RS von Nr. 776
784 Bekenntnisse eines Physikers. Warum ich Marxist bin. - In: Die Zeit, Hamburg, 33. Jg., Nr. 16,14.04.1978, S. 52 ND [Auszüge] von Nr. 773
785 De vill skrämma mig ur mitt land! - In: Expressen, Stockholm, 01.06.1978, S. 4 Die wollen mich aus meinem Land verscheuchen! Auszug aus einem Brief Robert Havemanns an den aus der Sowjetunion nach Schweden emigrierten Wissenschafder Arnost Kolman. Ü [Auszüge] in Nr. 786
786 Weil viele noch hoffen, harrt Robert Havemann aus. - In: Die Welt, Hamburg, 02.06.1978 Ü [Auszüge] von Nr. 785
1978
65
787 „Ich bin gar nicht so pessimistisch". Spiegel-Interview mit dem ostdeutschen Regime-Kritiker Robert Havemann. - In: Der Spiegel, Hamburg, 32. Jg., Nr. 23, 05.06.1978, S. 62-63 Über den Hausarrest, das oppositionelle Manifest des „Bundes demokratischer Kommunisten" aus der DDR, die Verhaftung Rudolf Bahros und das bevorstehende Treffen zwischen Erich Honecker und Helmut Schmidt
788 [Stellungnahme zum Urteil gegen Rudolf Bahro], - RIAS II, Berlin, 07.07.1978, 16.40 Uhr Kommentar zur Verurteilung von Rudolf Bahro
789 Fall Bahro: „Erstaunlicher Widerspruch". - In: Der Spiegel, Hamburg, 32. Jg., Nr. 28,10.07.1978, S. 18-19 Kommentar zur Verurteilung von Rudolf Bahro
790 De vil have, at jeg skal rejse min vej. - In: Politiken, Kobenhavn, 12.08.1978, S. 5 Sie wollen, dass ich ausreise Brief an die dänische Amnesty international-Gruppe „Gruppe 49" 0 in Nr. 791, 792, 793, 794
791 Brief Havemanns über Einzelheiten der DDR-Schikanen gegen ihn. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 13.08.1978 Ü von Nr. 790
792 Havemann: Die DDR hofft auf meine Ausreise. Brief des Regimekritikers an amnesty international. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.08.1978 Ü von Nr. 790
793 Havemann: DDR will mich loswerden. Der Regimekritiker spricht von massivem psychologischen Terror. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 14.08.1978 Ü von Nr. 790
794 Havemann spricht von massivem psychologischen Terror. — In: Frankfurter Rundschau, 14.08.1978 Ü von Nr. 790
795 „Robert Havemann: Ein deutscher Kommunist". Sendung von Auszügen aus den Tonbanddiktaten Robert Havemanns für die Buchfassung. Einführungsgespräch von Hans-Georg Soldat mit dem Westberliner Herausgeber Manfred Wilke. — RIAS II, 01.10., 17.30 Uhr und 02.10.1978; Deutschlandfunk, 03.10.1978; Südwestfünk, 02.10. und 18.10.1978 RS von Nr. 771
796 „Die wollen mich hier rausekeln". Robert Havemann über seinen Kampf mit dem DDR-Regime (I). - In: Der Spiegel, Hamburg, 32. Jg., Nr. 40, 02.10.1978, S. 79-84 VD [Auszüge] von Nr. 771
797 „Muß jeder ein Auto haben?" Havemanns kommunistische Utopie. - In: Der Spiegel, Hamburg, 32. Jg., Nr. 40, 02.10.1978, S. 73 VD [Auszüge] von Nr. 771
798 „Scharlatane in den Schlüsselstellungen". Robert Havemann über den Regimekritiker Rudolf Bahro. - In: Der Spiegel, Hamburg, 32. Jg., Nr. 40, 02.10.1978, S. 70 VD [Auszüge] von Nr. 771
799 „Ost-Berlin will mich loswerden". - In: Die Welt, Hamburg, Nr. 231, 04.10.1978 Nicht autorisierter VD [Auszüge] von Nr. 771
66
I. Primärliteratur
800 Havemanns neues Buch: „Ein deutscher Kommunist". Mit Originaltönen von Robert Havemann und Stellungnahmen von Manfred Wilke und Walter Fabian. - ZDF, Kennzeichen D, 05.10.1978 FS [Auszüge] von Nt. 771
801 „Dieses Willkürsystem hat nicht den Mut, zu erklären, was es tut." Der Regimekritiker Professor Robert Havemann will sich nicht mundtot machen lassen. In: Die Welt, Hamburg, 05.10.1978, S. 5 Wegen dieses Raubdrucks stellte Otto Schily einen Strafantrag gegen den Springer Verlag; nicht autorisierter VD [Auszüge] von Nr. 771
802 „Die wollen mich hier rausekeln". Robert Havemann über seinen Kampf mit dem DDR-Regime (II). - In: Der Spiegel, Hamburg, 32. Jg., Nr. 41, 09.10.1978, S. 108-128 VD [Auszüge] von Nr. 771
803 Unkontrollierte Herrschaft. Robert Havemann über Kapitalismus und realen Sozialismus. - In: Wirtschaftswoche, Düsseldorf, Nr. 42,13.10.1978, S. 34 VD [Auszüge] von Nr. 771
804 Wie Havemann den 17. Juni sieht. - In: Berliner Rundschau, 07.12.1978 VD [Auszüge] von Nr. 771
1979 A 805 Dialektik ohne Dogma? Naturwissenschaft und Weltanschauung. 7. Auflage. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1979,168 S. (rororo aktuell; 683) NA von Nr. 456
806 Etre communiste en Allemagne de l'Est. [Übersetzt von Emile Noiraut]. Paris: Librairie Fran?ois Maspero 1979,166 S. (Cahiers libres; 356) Kommunist sein in Ostdeutschland Ü von Nr. 771 (ohne die Einleitung von Manfred Wilke, ohne das Nachwort von Lucio Lombardo Radice, ohne den Dokumentenanhang von Nr. 771); enthält als Dokumentenanhang Ü von Nr. 492, 623, 628, 636, 670, 699, 721; Rez. in Nr. 1774
807 La libertad como necesidad. Escritos Berlineses. [Ubersetzt von Ramiro Reig]. Barcelona: Editorial Laia 1979, 285 S. Freiheit als Notwendigkeit. Berliner Schriften Ü von Nr. 770
808 En tysk kommunist. Tilbageblik og perspektiver fra Isolationen. Redigeret af Manfred Wilke. Efterskrift af Lucio Lombardo Radice, PCL [Übersetzt von Niels Brunse]. Kobenhavn: Informations Forlag 1979, 148 S. Ein deutscher Kommunist. Rückblick und Perspektiven aus der Isolation Ü von Nr. 771
Β 809 The socialism of tomorrow. — In: Communism and Eastern Europe. A collection of essays. Hg.: Frantisek Silnitsky, Larisa Silnitsky und Karl Reyman. New York: Karz Publishers 1979 Der Sozialismus von morgen Ü von Nr. 537
c 809 a „La meilleure moitie de PAllemagne?" Une interview de Robert Havemann. - In: L'alternative, Paris, 1. Jg., 1979, Nr. 1 (novembre), S. 31 Die bessere Hälfte Deutschlands? Ein Interview Robert Havemanns Ü von Nr. 828
1978-1979 810
67
jfCFVy · [Übersetzt von Seiei Shinohara]. - In: Asahi Journal, Tökyö, 21. Jg., 1979, Nr. 43, S. 32-37; Nr. 44, S. 30-34; Nr. 45, S. 36-41; Nr. 46, S. 34-39; Nr. 47, S. 42-47 [Watakushi wa bömei shinai. Higashidoitsu komyunisuto no hatsugen] Ich gehe nicht ins Exil. Äußerungen eines ostdeutschen Kommunisten 0 von Nr. 771; V D [Auszüge] von 850
811 Havemann unter verschärftem Hausarrest. Havemann zur Verschärfung des Hausarrestes. - In: Deutschland Archiv, Köln, 12. Jg., 1979, H. 9, S. 972-973 ND von Nr. 819
812 Protestbrief an Kurt Hager vom 06.06.1979. - In: Deutschland Archiv, Köln, 12. Jg., 1979, H. 9, S. 979-981 Teil des Berichts „Zurück in die fünfziger Jahre. Die DDR und ihre Intellektuellen" ND von Nr. 829; vgl. Nr. 1681
813 Zehn Thesen Robert Havemanns zum 30. Jahrestag der DDR. - In: Deutschland Archiv, Köln, 12. Jg., 1979, H. 11, S. 1225-1228 Die Thesen wurden, meist gekürzt, in mehreren Tageszeitungen veröffentlicht V D [Auszüge] in Nr. 833, 834, 835, 836, 837, 838, 839; Ü [Auszüge] in Nr. 830, 831, 843, 929; ND in Nr. 852, 856, 948, 949, 9 5 0 , 1 7 7 5 , 1 7 7 6
814 Lucio Colletti interviewt Robert Havemann. - In: Kritik. Zeitschrift für sozialistische Diskussion, Berlin, 7. Jg., 1979, H. 21, S. 92-95 ED laut dortiger Anmerkung in der italienischen Zeitschrift „Europea", 26.06.1979
815 Brief an Karl Ludwig vom 29.03.1979. - In: Kritik. Zeitschrift für sozialistische Diskussion, Berlin, 7. Jg., 1979, H. 21, S. 96-97 Zum DKP-Ausschluss Ludwigs, zum eigenen Ausschluss aus der SED und zur Bedeutung der Gewerkschaften
D
816 Am Abend vorgestellt: Robert Havemann: Ein deutscher Kommunist. Rückblicke und Perspektiven aus der Isolation. — Westdeutscher Rundfunk. 3. Fernsehprogramm, 30.01.1979 Sendung eines Auszugs des Tonbanddiktats von Robert Havemann FS von Nr. 771
817 [Vom Archipel Gulag redet man eben nicht. Der DDR-Dissident Robert Havemann verteidigt sich gegen seine Kritiker]. - RIAS II, Berlin, 06.04.1979,18.15 Uhr RS von Nr. 818
818 Vom Archipel Gulag redet man eben nicht. Der DDR-Dissident Robert Havemann verteidigt sich gegen seine Kritiker. - In: Der Spiegel, Hamburg, 33. Jg., Nr. 15,09.04.1979, S. 98-105 Antwort an Rudolf Schottlaender (Nr. 1625); vgl. Nr. 1727 RS in Nr. 817; ND [Auszüge] in Nr. 986
819 Havemann: Inhumane Willkürakte. Im Wortlaut. - In: Frankfurter Rundschau, 21.04.1979, S. 2 Erklärung Havemanns über die Bedingungen seines Hausarrestes ND in Nr. 811, 820, 821, 822, 823, 9 7 9 , 1 6 8 1 , 2 1 8 0
820 „Die Ordnung in der DDR gefährdet". - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.04.1979, S. 2 ND von Nr. 819
821 Havemann: Erinnerung an die Praxis der Sippenhaft. - In: Berliner Morgenpost, 21.04.1979 ND von Nr. 819
68
I. Primärliteratur
822 Die Erklärung Havemanns. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 21.04.1979 ND von Nr. 819
823 [Brief an Elio Gabbuggiani vom 08.01.1979], - Sender Freies Berlin III, Berlin, 23.04.1979,17.05 Uhr Antwort auf die Hinladung vom 24.10.1978 zu einer Konferenz von Linken aus Ost- und Westeuropa in Florenz
824 Erklärung von Professor Robert Havemann vom 19. 4. 79. — In: Rote Fahne, Köln, 10. Jg., Nr. 17,26.04.1979, S. 1 ND von Nr. 819
825 „Sie mögen das bezeichnen als Unrecht . . . " Protokoll eines Gesprächs zwischen Robert Havemann und DDR-Staatsanwalt Gernot Windisch. - In: Der Spiegel, Hamburg, 33. Jg., Nr. 18, 30.04.1979, S. 36 und 38 Zum Hausarrest, Teil der für Nr. 771 aufgenommenen Tonbandinterviews, in die Buchpublikation aber nicht aufgenommen, Aufnahme vom 28.04.1979 ND in Nr. 941 (aus dem Manuskript)
826 Hans-Georg Soldat: [Telefongespräch mit Robert Havemann zur Aufhebung des Hausarrestes], - RIAS II, Berlin, 09.05.1979 827 Havemann gegen DDR-Russell-Tribunal. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 25.05.1979 Aus einem Brief Havemanns an den Kölner Lese- und Solidaritätskreis Rudolf Bahro
828 Interview mit Havemann: Eine vor langer Zeit begonnene Revolution vollenden ... Aus der .Besseren Hälfte' Deutschlands. taz-Interview mit Robert Havemann von G. Rossi. - In: die tageszeitung, Berlin, 11.06.1979, S. 1, 8—9 Unter anderem mit der Forderung nach Freilassung Rudolf Bahros
829 „Öffnet die Zeitungen für die Stimmen Eurer Kritiker". Vorschläge von Robert Havemann „zur Vorbereitung des 30. Jahrestages unserer Republik". Offener Brief. Im Wortlaut. - In: Frankfurter Rundschau, 22.06.1979, S. 1 und 4 Offener Brief an Kurt Hager vom 06.06.1979 ND in Nr. 812, 980,1681,2180
830 Per Havemann il socialismo e l'ultima speranza dell'umanita. Nel trentennale della R D T il noto intelletuale scrive che in quel paese e caduto il vecchio dominio di classe ma sono limitate le liberta civili. Le difficolta dell'eurocommunismo. - In: Paese sera, Roma, 30. Jg., Nr. 265, 02.10.1979, S. 1 Für Havemann ist der Sozialismus die letzte Hoffnung der Menschheit. Zum dreißigsten Jahrestag der DDR schreibt der bekannte Intellektuelle, dass in diesem Land die alte Klassenherrschaft gestürzt ist, jedoch die bürgerlichen Freiheiten beschränkt sind. Die Schwierigkeiten des Eurokommunismus
übersetzt und kommentiert von Augusto Livi Ü [Auszüge] von Nr. 813
831 Ingen socialisme uden demokrati. - In: Politiken, Kobenhavn, 02.10.1979 Kein Sozialismus ohne Demokratie Ü [Auszüge] von Nr. 813
832 D D R kann trods alt blive socialistisk. - In: Politiken, Kobenhavn, 03.10.1979, S. 2 Die DDR kann trotz allem sozialistisch werden Interview von Claes Kastholm Hansen Ü [Auszüge] in Nr. 840
833 Die D D R muß den Schritt in die Demokratie tun. Regime-Kritiker Havemann zum 30. Jahrestag seines Staates. - In: Kölner Stadt-Anzeiger, 03.10.1979, S. 4 ND [Auszüge] von Nr. 813
1979-1980
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834 „Die Diktatur des Parteiapparats dauert an bis auf den heutigen Tag". Die 10 Thesen von Robert Havemann. - In: Berliner Morgenpost, 03.10.1979 N D [Auszüge] von Nr. 813
835 Aus Furcht vor Massenflucht bleibt die Mauer geschlossen. Robert Havemanns zehn Thesen zum 30. Jahrestag der DDR-Gründung. - In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 03.10.1979, S. 6 N D [Auszüge] von Nr. 813
836 „Die Diktatur dauert an bis auf den heutigen Tag". Dokument des Tages. - In: Die Welt, Hamburg, 03.10.1979, S. 3 N D [Auszüge] von Nr. 813
837 Havemann klagt an: DDR-Staat hört alles und sieht alles. Regimekritiker glaubt, daß die SED-Führung in großer Angst lebt. - In: Neue Rhein-Zeitung, Düsseldorf, 03.10.1979 N D [Auszüge] von Nr. 813
838 So schwindet der letzte Rest des Vertrauens dahin ... Die zehn Thesen des Robert Havemann zum 30. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik. — In: Frankfurter Rundschau, 03.10.1979, S. 17 N D [Auszüge] von Nr. 813
839 Sozialistische Wende in Europa, wenn ... Havemanns Thesen zum 30. Jahrestag der DDR. - In: Die Neue, Berlin, 04.10.1979 N D [Auszüge] von Nr. 813
840 Honecker, dieser Kommis ... - In: Der Spiegel, Hamburg, 33. Jg., Nr. 41, 08.10. 1979, S. 18 Ü [Auszüge] von Nr. 832
841 [Interview mit Havemann]. - In: Aftenposten, Oslo, 09.10.1979 Ü [Auszüge] in Nr. 842
842 Kein Telefon für Havemann, doch neues Interview. - In: Die Welt, Hamburg, 16.10.1979 Ü [Auszüge] von Nr. 841
843 Diez tesis con motivo del X X X aniversario de la RDA. - In: Mundo Obrero, Madrid, 20.10.1979, S. 15 Zehn Thesen zum 30. Jahrestag der D D R ; übersetzt von Enrique Gimbernat 0 [Auszüge] von Nr. 813
844 Hineinschlittern in den Untergang? Deutschlandfrage und Atomrüstung - eine Außenseiter-Meinung zu einem brisanten außenpolitischen Streit zwischen Nato und Warschauer Pakt - In: Die Zeit, Hamburg, 34. Jg., Nr. 50, 07.12.1979, S. 26-27 845 „Ein großer Revolutionär". Havemann: Auf Dutschke konnten wir uns immer verlassen. - In: Frankfurter Rundschau, 28.12.1979 Auszüge aus Havemanns Erklärung zum Tode Rudi Dutschkes
1980
A 846 Comunismo en libertad. Recuento e perspectivas desde la maginacion. [Übersetzt von Ramiro Reig). Hg.: Manfred Wilke. Nachwort von Lucio Lombardo Radice und Alfonso Comin]. Barcelona: Ed. Laia 1980, 205 S. (Laia paperback; 52) Kommunismus und Freiheit. Rückblicke und Perspektiven aus der Isolation Ü von Nr. 771; Rez. in Nr. 1814,1825
70
I. Primärliteratur
847 Frän Hitler till Honecker. Utgiven av Manfred Wilke. Med förord av Joachim Israel. Med efterskrift av Lucio Lombardo Radice. [Übersetzt von Frederik Sjögren]. Stockholm: Ordfront 1980,154 S. Von Hitler zu Honecker Ü von Nr. 771
848 Morgen. Die Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und reale Utopie. München, Zürich: Piper 1980, 231 S. VD [Auszüge] in Nr. 863, 881; RS [Auszüge] in Nr. 886, 887, 888, 923, 1952; NA in Nr. 872, 947 (Lizensausgabe, 928; Ü in Nr. 873, 874, 902; Rez. in Nr. 1811, 1812, 1813, 1814, 1815, 1816, 1818, 1819, 1821, 1822, 1823, 1824, 1826, 1827, 1829, 1830, 1832, 1834, 1835, 1836, 1837, 1838, 1839, 1840,1842,1848,1864,1875,1879
849 Un comunista tedesco. Considerazzioni dall'isolamento sul passato e sul futuro raccolte da Manfred Wilke. Edizione italiana a cura die Lucio Lombardo Radice e Antonio Machi. Torino: Giulio Einaudi 1980,150 S. (Nuovo Politecnico; 118) Ein deutscher Kommunist. Betrachtungen aus der Isolation über Vergangenheit und Zukunft
Ü von Nr. 771; Rez. in Nr. 1808
850 f i i i t : · ^ jfC h'V ^ · CD^m. [Übersetzt von Seiei Shinohara]. Tokyo: Asahishinbunsha 1980, 237 S. [Watakushi wa bömei shinai. Higashidoitsu komyunisuto no hatsugen] Ein deutscher Kommunist
Ü von Nr. 771; VD [Auszüge] in Nr. 810
Β 851 Antworten auf zwei Fragen. - In: Ein Marxist in der DDR. Für Robert Havemann. Hg.: Hartmut Jäckel. München, Zürich: Piper Verlag 1980, S. 194-196 ND von Nr. 609 (vgl. Nr. 1660)
852 Zehn Thesen zum 30. Jahrestag der DDR. - In: Ein Marxist in der DDR. Für Robert Havemann. Hg.: Hartmut Jäckel. München, Zürich: Piper Verlag 1980, S. 196-202 ND von Nr. 813 (vgl. Nr. 1775)
853 De omnibus dubitandum est. - In: Warum ich Marxist bin. Hg.: Fritz J. Raddatz. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 1980, S. 25-30 (Fischer-Taschenbücher; 3427)
c
NA von Nr. 773 (Lizenzausgabe)
854 Flugblätter der Widerstandsgruppe „Europäische Union" 1943. - In: europäische ideen, Berlin, 1980, H. 48 [Robert Havemann 70], S. 29-32 erweiterter ND von Nr. 177; ND [Auszüge] in Nr. 991, 2013; ND in Nr. 969, 2262; vgl. Nr. 1776
855 Faksimiles der „Drahdosen Nachrichten" Robert Havemanns im Zuchthaus Brandenburg. - In: europäische ideen, Berlin, 1980, H. 48 [Robert Havemann 70], S. 43-46 Faksimile der Ausgaben vom 25.04.1945 und 21.04.1945 ND in Nr. 926 (Ausgabe vom 21.04.1945); vgl. Nr. 1776
856 Zehn Thesen zum 30. Jahrestag der DDR. - In: europäische ideen, Berlin, 1980, H. 48 [Robert Havemann 70], S. 33-36 ND von Nr. 813
857 Die Macht der Politbüros brechen. - In: europäische ideen, Berlin, 1980, H. 49, S. 17-19 ND von Nr. 865
1980
71
858 Robert Havemann an Afndreas] W. Mytze. - In: europäische ideen, Berlin, 1980, H. 49, S. 18 858 a After the Thirty Minutes War. [Übersetzt von Tamara Coates], - In: European Nuclear Disarmament. A Bulletin of Work in Progress, Nottingham, 1982, Nr. 3, S. 3-4 Nach dem Dreißigminutenkrieg Ü von Nr. 867; ND in Nr. 916b
859 Der TU ins Stammbuch: Kann die Technik den Menschen ausrotten? Ein bisher nicht veröffentlichtes Grußwort zur 100-Jahrfeier der TU Berlin. - In: TUJournal, Berlin, 1. Jg., 1980, April-Nummer, [3. Umschlagseite] D
860 „Die Leute haben nur eine Sorge: So gut wie möglich zu überleben". Der Regimekritiker Robert Havemann wird 70. - „Nicht einmal Kochrezepte darf ich veröffentlichen". - In: Die Welt, Hamburg, 11.02.1980 Dokumentation von Zitaten Havemanns über das kommunistische System und über sich selbst
861 Robert Havemann über den „Jahrestag der Befreiung und die gegenwärtige Situation in der DDR". - RIAS II, Berlin, Mittwoch-Runde, 01.07.1980, 18.15 Uhr; Wiederholung: RIAS I, Berlin, 02.07.1980, 22.00 Uhr Tonbandaufzeichnung eines Gesprächs von Havemann am 27.04.1980, nach der offiziellen Veranstaltung des Jahrestags der Befreiung des Zuchthauses Brandenburg-Görden, mit einem Freund, dessen Stimme im RIAS von Hans-Georg Soldat nachgesprochen wurde Koproduktion mit der BBC, London RS [Auszüge] auch im Bayerischen Rundfunk, 04.07.1980; ND [Auszüge] in Nr. 862
862 „Warum fürchten sich die Regierenden vor uns?" Nach vier Jahren der Isolation durfte der SED-Dissident Robert Havemann bei einer Parteifeier zum ersten Mal wieder öffentlich auftreten. Danach analysierte er vor Genossen die gegenwärtige Lage der DDR. - In: Stern, Hamburg, 33. J g , Nr. 28, 03.07.1980, S. 116-117 ND von Nr. 861
863 Der reale Sozialismus hat abgewirtschaftet. — In: Stern, Hamburg, 33. Jg., Nr. 36, 28.08.1980, S. 180-183 V D von Nr. 848
864 „Vad arbetarna i Polen gjort vore omöjligt i ett kapitalistiskt land". Den här intervjun är straffbar i DDR. - In: Aftonbladet, Stockholm, 03.09.1980 „Was die Arbeiter in Polen tun, wäre unmöglich in einem kapitalistischen Land". Dieses Interview ist strafbar in der DDR Interview von Jan Mosander
865 Die Macht der Politbüros brechen. Professor Havemann äußert sich exklusiv im Abend zur Lage in Polen. - In: Der Abend, Berlin, 15.09.1980 ND in Nr. 857
866 Freymuth, Klaus: Film-Interview mit Robert Havemann über sein Buch „Morgen". - ZDF, Aspekte, 19.09.1980, 22.20 Uhr Vgl. Nr. 848
867 Vom kurzen Krieg und vom Ende des dreißigjährigen Friedens. Der DDRRegimekritiker Robert Havemann wendet sich gegen den „Nachrüstungsbeschluß" der NATO. Im Wordaut. - In: Frankfurter Rundschau, 20.09.1980, S. 2 ND in Nr. 866, 867; Ü in Nr. 858a, 916c
868 Was Bonn für die nationale Einheit tun muß. DDR-Regimekritiker Robert Havemann über die neue Ostberliner Abgrenzungspolitik. - In: Stern, Hamburg, 33. Jg., Nr. 47,13.11.1980, S. 304
72
I. Primärliteratur
869 Havemann fordert Tauwetter statt Kulturfrost. Der DDR-Systemkritiker zum Ausreiseverbot. - In: Der Abend, Berlin, 20.11.1980 N D [Auszüge] in Nr. 870
870 Havemann widerspricht Politbüromitglied Hager. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.1980 N D [Auszüge] von Nr. 869
871 Havemann exklusiv zum Abend. - In: Der Abend, Berlin, 26.11.1980 Über das Fernsehmagazin „Kennzeichen D "
1981
A 872 Morgen. Die Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und reale Utopie. 2. Auflage. München, Zürich: Piper 1981, 231 S. N A von Nr. 848
873 I morgon. Industrisamhället vid skiljevägen. Kritik och utopi. [Ubersetzt von Frederik Sjögren]. Stockholm: Ordfronts Förlag 1981,195 S. Morgen. Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und Utopie Ü von Nr. 848
874 I morgen. Industrisamfundet p i skillevejen. Kritik og utopi. [Ubersetzt von Kirstenjorgensen]. Kobenhavn: Gyldendal 1981, 237 S. Morgen. Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und Utopie U von Nr. 848; Rez. in Nr. 1833
875 Respuestas aclaratorias a la Administracion Central de Verdades Eternas. [Übersetzt von Juan Luis Vermal], Barcelona, Caracas, Mexico: Editorial Ariel 1981, 196 S. (Ariel quincenal; 167) Rückantworten an die Hauptverwaltung „Ewige Wahrheiten" Ü von Nr. 586
Β 876 „Doch nicht ein Kanzler der Amerikaner . . . " Offener Brief Robert Havemanns an den Bundeskanzler Helmut Schmidt vom 22. Juni 1981. - In: Alternativen europäischer Friedenspolitik. Hg.: Arbeitskreis atomwaffenfreies Europa. Berlin o.J. [1981], S. 268-272 V D [Auszüge] in Nr. 890, 891; V D in Nr. 892; N D [Auszüge] in Nr. 909; Ü in Nr. 916d
877 Fragen nach dem Sinn des Begriffs Realismus. - In: Für Klaus Piper. Zum 70. Geburtstag am 27. März 1981. Redaktion: Matthias Pflieger und Ernst Reinhard Piper. München: Piper Verlag 1981, S. 137-145 878 Nach zwanzig Jahren, Juni 1965. — In: Die Linke und die nationale Frage. Hg.: Peter Brandt und Herbert Ammon. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1981, S. 250-251 (rororo aktuell; 4740) N D [Auszüge] von Nr. 485
879 Antwort auf eine Umfrage zum Problem der deutschen Einheit, 1975. - In: Die Linke und die nationale Frage. Hg.: Peter Brandt und Herbert Ammon. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1981, S. 327-328 (rororo aktuell; 4740) N D von Nr. 639
880 Fernsehgespräch zwischen Robert Havemann und Erhard Eppler am 7. 4. 1976. - In: Die Linke und die nationale Frage. Hg.: Peter Brandt und Herbert Ammon. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1981, S. 331-332 (rororo aktuell; 4740) N D von Nr. 705
1980-1981
73
c
881 Das Ende unserer Zeit. - In: Aral Journal, Stuttgart, 1981, Η. 1, S. 4-6 N D [Auszüge] von Nr. 848
882 Offener Brief an den Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, Leonid Breshnew. - In: Befreiung, Berlin, 1981, Nr. 22/23 (Oktober), S. 165-166 N D von Nr. 893
883 Was sollte der Sinn eines sowjetischen Angriffs auf Westeuropa sein? - In: Blätter für deutsche und internationale Politik, Köln, 26. Jg., 1981, H. 7, S. 781-800
Beitrag in einer Sammlung von Äußerungen zur Frage „Die SS-20 — Ursache oder Vorwand für die Stationierung neuer US-Atomraketen in Mitteleuropa?" von Gerd Bastian, Erhard Eppler, Anton Andreas Guha, Karl-Heinz Hansen, Robert Havemann, Gerhard Kade, Oskar Lafontaine, Dieter S. Lutz N D von Nr. 867
884 Vom kurzen Krieg und vom Ende des dreißigjährigen Friedens. Der DDR-Regimekritiker Robert Havemann wendet sich gegen den „Nachrüstungsbeschluß" der NATO. - In: Gewaltfreie Aktion, Karlsruhe, 13. Jg., 1981, H. 49/50, S. 16-18 N D von Nr. 867
885 2 Briefe - In: L'80, Köln, 1981, H. 18, S. 161-169
D
Briefe von Jürgen Fuchs an Frank-Wolf Matthies und von Robert Havemann an Günter Grass und Frank-Wolf Matthies vom 25. und 14.02.1981. Ost-West-Dialog über die Frage der deutschen Nation vgl. Nr. 1831
886 [Robert Havemann liest aus seinem Buch „Morgen. Die Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und reale Utopie"]. - RIAS II, Kulturreport, Berlin, 16.04.1981 RS [Auszüge] von Nr. 848
887 [Robert Havemann liest Auszüge aus seinem Buch „Morgen. Die Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und reale Utopie"]. - RIAS I, Literatur, Berlin, 19.04.1981,22.00-23.30 Uhr RS [Auszüge] von Nr. 848
888 [Robert Havemann liest aus der Einleitung seines neuen Buches „Morgen. Die Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und reale Utopie"]. - Westdeutscher Rundfunk, Köln, 24.04.1981 RS [Auszüge] von Nr. 848
889 „Europa muß selbst entscheiden". - In: Stern, Hamburg, 34. Jg., Nr. 20, 07.05. 1981, S. 242-243 890 Havemann wendet sich an Schmidt: „Es liegt in Ihrer Hand, das deutsche Schicksal zum Guten zu wenden". - In: Süddeutsche Zeitung, München, 23.06.1981, S. 5 V D [Auszüge] von Nr. 876
891 „Wenden Sie das Schicksal zum Guten". Regimekritiker Havemann fordert vom Kanzler, mit Honecker über Raketen zu reden. - In: Die Welt, Hamburg, 23.06. 1981 V D [Auszüge] von Nr. 876
892 „Doch nicht ein Kanzler der Amerikaner . . . " Offener Brief an Bundeskanzler Helmut Schmidt. - In: die tageszeitung, Berlin, 29.06.1981, S. 9 VD von Nr. 876
893 Offener Brief an den Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, Leonid Breschnew. - In: Die Zeit, Hamburg, 36. Jg., Nr. 39, 25.09.1981 N D in Nr. 882, 894, 899, 900, 905, 910, 917, 950, 951; N D auch als Anzeige mit den Namen der Unterzeichner in: Die Zeit, 19.11.1981; Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, 21.11.1981
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I. Primärliteratur
894 Havemanns Brief an Breschnew. Im Wortlaut. - In: Frankfurter Rundschau, 07.10.1981, S. 4 ND von Nr. 893
895 [Film-Interview mit Robert Havemann und Rainer Eppelmannj. - ZDF, heutejournal, 08.10.1981 Videoaufzeichnung eines Gesprächs in Grünheide von Filmamateuren aus der DDR zum Offenen Brief an Leonid Breznev ND [Auszüge] in Nr. 896, 897, 906, 911, 995; ND in Nr. 914; Ü in Nr. 916e
896 Das bessere Deutschland ... Im Wordaut. - In: Frankfurter Rundschau, 10.10. 1981, S. 2 ND [Auszüge] von Nr. 895
897 „Mich empört das Fehlen der Freiheit". Auszüge aus dem vom ZDF gesendeten Gespräch mit DDR-Regimekritiker Havemann. - In: Saarbrücker Zeitung, 10./II.10.1981 ND [Auszüge] von Nr. 895
898 Die Teilung Deutschlands beinhaltet die Gefahr eines Krieges. Ein Interview mit Robert Havemann von Paul Scheffer zum Offenen Brief an Breschnew. - In: Informationsdienst JW Α [Analysen, Kommentare, Meinungen], Wiesbaden, 22. Jg., Nr. 15,14.10.1981, S. 1-3 899 „Die Teilung Deutschlands schuf nicht Sicherheit". Offener Brief an Breshnew. - In: Informationsdienst JW Α [Analysen, Kommentare, Meinungen], Wiesbaden, 22. Jg., Nr. 15,14.10.1981, S. 3-6 ND von Nr. 893
900 Offener Brief an den Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 21.11.1981, S. 10-11 ND von Nr. 893
901 „Ich bedaure". Im Wordaut: - In: Frankfurter Rundschau, 19.12.1981 Erklärung Robert Havemanns zu dem von Stephan Hermlin initiierten Treffen von ost- und westdeutschen Schriftstellern und Wissenschaftlern in Berlin-Ost über Friedensinitiativen
1982
A 902 Domani. La societa contemporanea al bivio: distruzione ο Utopia. [Übersetzt von Antonio Maggiore und Anna Bradascio]. Bari: De Donato 1982, 254 S. (Dissensi; 123) Morgen. Die heutige Gesellschaft an der Wegscheide: Kritik und Utopie Ü von Nr. 848
903 Morgen. Die Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und reale Utopie. Ungekürzte Ausgabe. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 1982, 234 S. (Fischer-Taschenbücher; 3472) NA von Nr. 848 (Lizenzausgabe)
904 En tysk kommunist. Redigeret af Manfred Wilke. Efterskrift af Lucio Lombardo Radice. [Übersetzung von Niels Brunse. Gelesen 1981 von Elise Munch-Petersen], Kobenhavn: Statens Bibliotek ogTrykkeri for Blinde 1982. 5 Mono-Kassetten Ein deutscher Kommunist Ü von Nr. 771 (in Braille-Schrift)
1981-1982
75
Β 905 Offener Brief an Leonid Breschnew, 20.09.1981. - In: Friedensbewegung in der DDR. Texte 1978-1982. Hg.: Wolfgang Büscher, Peter Wensierski und Klaus Wolschner. Hattingen: Scandica-Verlag 1982, S. 181-184 (edition transit; 2) N D von Nr. 893
906 Perspektive Entmilitarisierung und Wiedervereinigung? Interview mit Robert Havemann und Rainer Eppelmann. - In: Friedensbewegung in der DDR. Texte 1978-1982. Hg.: Wolfgang Büscher, Peter Wensierski und Klaus Wolschner. Hattingen: Scandica-Verlag 1982, S. 185-194 (edition transit, 2) N D [Auszüge] von Nr. 895
907 Der „Berliner Appell - Frieden schaffen ohne Waffen", 25.01.1982. - In: Friedensbewegung in der DDR. Texte 1978-1982. Hg.: Wolfgang Büscher, Peter Wensierski und Klaus Wolschner. Hattingen: Scandica-Verlag 1982, S. 242-244 (edition transit; 2) N D von Nr. 920
908 Für eine unabhängige DDR-Friedensbewegung. Brief von Robert Havemann. — In: Friedensbewegung in der DDR. Texte 1978-1982. Hg.: Wolfgang Büscher, Peter Wensierski und Klaus Wolschner. Hattingen: Scandica-Verlag 1982, S. 285289 (edition transit; 2) N D von Nr. 922
909 Brief von Robert Havemann an Bundeskanzler Helmut Schmidt vom Juni 1981 [Auszüge]. - In: Schwerter zu Pflugscharen. Friedensbewegung in der DDR. Hg.: Klaus Ehring, Martin Dallwitz. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1982, S. 208-209 (rororo aktuell; 5019) N D [Auszüge] von Nr. 876
910 Offener Brief an den Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, Leonid Breschnjew. - In: Schwerter zu Pflugscharen. Friedensbewegung in der DDR. Hg.: Klaus Ehring, Martin Dallwitz. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1982, S. 212-214 (rororo aktuell; 5019) N D von Nr. 893
911 Interview mit Rainer Eppelmann und Robert Havemann. — In: Schwerter zu Pflugscharen. Friedensbewegung in der D D R . Hg.: Klaus Ehring, Martin Dallwitz. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1982, S. 227-229 (rororo aktuell; 5019) N D [Auszüge] von Nr. 895
912 Der „Berliner Appell - Frieden schaffen ohne Waffen". - In: Schwerter zu Pflugscharen. Friedensbewegung in der DDR. Hg.: Klaus Ehring, Martin Dallwitz. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1982, S. 227-229 (rororo aktuell; 5019) N D von Nr. 920
913 Lektion in Klassenkampf. - In: 17. Juni 1953. Arbeiteraufstand in der DDR. Hg.: Ilse Spittmann und Karl Wilhelm Fricke. Köln: Edition Deutschland Archiv 1982, S. 146-148 N D [Auszüge] von Nr. 558
C 914 Perspektive Entmilitarisierung und Wiedervereinigung Deutschlands. Interview mit Robert Havemann und Pfarrer Eppelmann. — In: Atomwaffenfreies Europa, 1. Jg., 1982, Η. 1, S. 32-36 N D von Nr. 895
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I. Primärliteratur
915 Berliner Appell. - In: Deutschland Archiv, Köln, 15. Jg., 1982, H. 5, S. 532-533 ND von Nr. 920
916 Für eine freie Friedensbewegung auch in der DDR. - In: Deutschland Archiv, Köln, 15. Jg., 1982, H. 5, S. 542-544 ND von Nr. 922
916 a Berlin Appeal: Peace without Weapons. - In: END bulletin, Nottingham, Nr. 9, 1982, S. 5-6 Berliner Appell: Frieden ohne Waffen Ü von Nr. 920
916 b Berlin Appeal: Peace without Weapons. - In: END papers, Nottingham, Nr 3 (summer—autumn), 1982, S. 73-75 (The Spokesman; 41) Berliner Appell: Frieden ohne Waffen Ü von Nr. 920
916C After the Thirty Minutes War. [Übersetzt von Tamara Coates]. - In: END papers, Nottingham, Nr. 3 (summer—autumn), 1982, S. 75-77 (The Spokesman; 41) Nach dem Dreißigminutenkrieg Ü von Nr. 867
916d Α Letter to Helmut Schmidt. [Übersetzt von Mairi Yuill]. - In: END papers, Nottingham, Nr. 3 (summer-autumn), 1982, S. 78-80 (The Spokesman; 41) Ein Brief an Helmut Schmidt Ü von Nr. 876
916® Havemann and Eppelmann: A Discussion. [Übersetzt von Peter Wright]. - In: END papers, Nottingham, Nr. 3 (summer-autumn), 1982, S. 80-88 (The Spokesman; 41) Havemann und Eppelmann: Eine Diskussion Ü von Nr. 895
916f Spread the Berlin Appeal. - In: END papers, Nottingham, Nr. 3 (summer-autumn), 1982, S. 88-90 (The Spokesman; 41) Verbreitet den Berliner Appell Ü von Nr. 922
917 Offener Brief an den Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, Leonid Breschnew. - In: europäische ideen, Berlin, 1982, H. 53, S. 39—40 ND von Nr. 893 D
918 La Polonia vive una tragedia ma non tutto ancora e perdutto. Una dichiarazione di Robert Havemann - Tracollo del POUP e influenze dall'esterno - „Non dobbiamo abbandonare le speranze nel rinnovamento". - In: l'Unitä, Roma, 08.01. 1982, S. 2 Polen erlebt eine Tragödie, ist aber noch nicht verloren. Eine Erklärung Erklärung Robert Havemanns zur polnischen Gewerkschaft Solidarnosc und zur Verhängung des Kriegsrechts in Polen Ü [Auszüge] in Nr. 919; Ü in Nr. 949
919 „Die Solidarität ist nicht tot". - In: Der Spiegel, Hamburg, 36. Jg., Nr. 2, 11.01. 1982, S. 16 Ü [Auszüge] von Nr. 918
920 Was führt zum Frieden? Im Wortlaut. - In: Frankfurter Rundschau, 09.02.1982 Abdruck des Berliner Appells von Robert Havemann und Rainer Eppelmann und der Namen der Erstunterzeichner aus der DDR ND in Nr. 907, 912, 9 1 5 , 9 2 1 , 9 3 1 , 1 8 6 8 ; Ü in Nr. 916a, 916b, 927a, 932a
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921 Appell füir DDR-Friedensbewegung. Jugendpfarrer fordert Verzicht auf Demonstration von Machtmitteln. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 09.02.1982 N D von Nr. 920
922 Die Unterstützung für den Berliner Appell auf Touren bringen. Robert Havemann: Für eine freie Friedensbewegung auch in der DDR: „Verbreitet diesen Artikel". - In: Frankfurter Rundschau, 25.03.1982, S. 10 N D in Nr. 908, 916; Ü in Nr. 916f
923 Robert Havemann liest Auszüge aus seinem Buch „Morgen. Die Industriegesellschaft; am Scheideweg. Kritik und reale Utopie". — RIAS II, Literatur, Berlin, 18.04. 1982 RS [Auszüge] von Nr. 848 (Wiederholung von Nr. 887)
1983 Β 924 Freiheit als Notwendigkeit (1975). - In: Das Rowohlt aktuell Lesebuch: Von der bürgerlichen Freiheit. Politische Essays. Hg.: Freimut Duve. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1983, S. 170-176 (rororo; 5208) N D von Nr. 636
925 Robert Havemann. Zuchthaus Brandenburg 1943—1945. - In: Sie machen uns langsam tot. Zeugnisse politischer Gefangener in Deutschland 1780-1980. Hg.: Kurt Kreiler. Darmstadt: Luchterhand Verlag 1983, S. 187—197 (Sammlung Luchterhand; 374) N D [Auszüge] von Nr. 558
926 Drahdose Nachrichten: „Der Draht" Zuchthaus Brandenburg (Havel-Görden), geschrieben im Laboratorium Havemann - Arresthaus. - In: Sterben um zu leben. Politische Gefangene im Zuchthaus Brandenburg-Görden 1933-1945. Hg.: Walter Uhlmann. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1983, S. 263—274 [zugleich als Lizenzausgabe für die Büchergilde Gutenberg (Frankfürt am Main, Ölten, Wien) mitgedruckt] Abdruck der Ausgaben der illegalen Zuchthauszeitung Robert Havemanns vom 21.04., 22.04., 27.04. und 28.04.1945 mit einem Faksimile der Ausgabe vom 21.04.1945 vgl. auch die Faksimiles in Nr. 855; vgl. Nr. 1942
927 Robert Havemann an Walter Uhlmann, Brief vom 10.01.1979. - In: Sterben um zu Leben. Politische Gefangene im Zuchthaus Brandenburg-Görden 1933-1945. Hg.: Walter Uhlmann. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1983, S. 277-278 [zugleich als Lizenzausgabe für die Büchergilde Gutenberg (Frankfurt am Main, Ölten, Wien) mitgedruckt] Über das Buch von Max Frenzel, Wilhelm Thiele und Artur Mannbar: Gesprengte Fesseln. Ein Bericht über den antifaschistischen Widerstand und die Geschichte der illegalen Parteiorganisation der K P D im Zuchthaus Brandenburg-Görden von 1933 bis 1945. Berlin: Militärverlag der D D R 1975, 377 S. N D in Nr. 940; vgl. Nr. 1942
78
I. Primärliteratur
1984
Β 927 a Berlin Appeal: Peace Without Weapons. — In: Ken Coates: The Most Dangerous Decade: World Militarism and the New Non-aligned Peace Movement. Nottingham: Spokesman Book 1984, S. 112-114 Berliner Appell: Frieden ohne Waffen Ü von Nr. 920
928 Briefwechsel zwischen Robert Havemann und Jürgen Fuchs 1979-1981. - In: Jürgen Fuchs: Einmischung in eigene Angelegenheiten. Gegen Krieg und verlogenen Frieden. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1984, S. 27-33, 40-49 (rororo aktuell; 5357) 929 Ten theses for 30th anniversary of the GDR. - In: East Germany, a new German nation under socialism? Hg.: Arthur W. McCardle und A. Bruce Boenau. Lanham, Md.: University Press of America, 1984, S. 206-217 Zehn Thesen zum 30. Jahrestag der D D R Ü von Nr. 813
1985
A 930 Sporgsmäl svär sporgsmil. [Übersetzt von Henning Ipsen. Gelesen 1974 von Gerda Andersen]. Kobenhavn: Statens Bibliotek og Trykkeri for Blinde 1985. 7 Mono-Kassetten, Titelei in Braille-Schrift Fragen, Antworten, Fragen Ü von Nr. 558 (Ausgabe in Braille-Schrift)
Β 931 Berliner Appell - Frieden schaffen ohne Waffen. - In: Der Frieden ist unteilbar. Für ein Europa jenseits der Blöcke. Hg. von der Initiative Ost-West-Dialog, Berlin, und dem schweizerischen Friedensrat. Berlin: Oberbaum Verlag, 1985, S. 36-37 N D von Nr. 920
1986
Β 932 Aus Robert Havemanns Bericht: Warum ich Stalinist war und Antistalinist wurde, 7 Mai 1965. — In: DDR. Dokumente zur Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1945-1985. Hg.: Hermann Weber. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1986, S. 281-282 (dtv; 2953) N D von Nr. 492
1988
Β 932 a Berliner Appell. „Frieden schaffen ohne Waffen", in: Stephan Bickhardt; Monika Haeger; Gerd Poppe; Edelbert Richter; Hans-Jochen Tschiche (Hg.): Spuren. Zur Geschichte der Friedensbewegung in der DDR, Berlin: radix-blätter 1988, S. 40-41 Samizdat-Veröffentlichung in der D D R N D von Nr. 920
1984-1990
79 1989
c
933 Dialektik ohne Dogma. - In: dialog, Westberlin, Nr. 2,1989, [nicht paginiert] Auszüge aus Nr. 456 (Vorwort, 1. und 3. Seminar) Zeitschrift „dialog" ist eine in Westberlin von Jürgen Fuchs und Roland Jahn von 1985 bis 1989 für ihre Freunde in der DDR hergestellte Text- und Lektüresammlung (vgl. Ilko-Sascha Kowalczuk: Freiheit und Öffentlichkeit. Politischer Samisdat in der DDR 1985-1989. Eine Dokumentation. Berlin 2002, S. 37 [Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs; 7])
934 Rückantworten an die Hauptabteilung .Ewige Wahrheiten'. - In: dialog, Westberlin, Nr. 2,1989, [nicht paginiert] Auszüge aus Nr. 586 (Nr. 278,455 und 492)
935 Berliner Schriften. - In: dialog, Westberlin, Nr. 2,1989, [nicht paginiert] Auszüge aus Nr. 684 (Nr. 618,670,680 [Ausz.], 688, 697,699 [Ausz.], 737, 738,742,743,745,752)
936 Rückblicke und Perspektiven aus der Isolation. - In: dialog, Westberlin, Nr. 2, 1989, [nicht paginiert] ND von Nr. 771 (enthält auch Nr. 492, 5 1 1 , 1 3 3 8 , 1 3 8 2 , 1 5 5 0 )
937 Antrag auf Einstellung des Verfahrens. - In: dialog, Westberlin, Nr. 2, 1989, [nicht paginiert] Antrag auf Einstellung des Devisenverfahrens vom Mai 1979,20.06.1979
938 [Brief an Enrique Gimbernat, 05.09.1979], - In: dialog, Westberlin, Nr. 2, 1989, [nicht paginiert] Dank Havemanns für den Versuch Gimbernats, ihn 1979 im Devisenverfahren zu unterstützen
939 Zu Jürgen Fuchs, „Vernehmungsprotokolle". - In: dialog, Westberlin, Nr. 2,1989, [nicht paginiert] Kurzbesprechung des Buches von Jürgen Fuchs
940 [Robert Havemann an Walter Uhlmann, 10.01.1979]. - In: dialog, Westberlin, Nr. 2,1989, [nicht paginiert] Antwort auf Nr. 1966; ND von Nr. 927
941 [Dialog zwischen Generalstaatsanwalt Windisch und Havemann am 07.04.1978]. - In: dialog, Westberlin, Nr. 2,1989, [nicht paginiert] ND von Nr. 825 (aus dem Manuskript)
942 Acht Vorschläge zur Demokratisierung der DDR. - In: dialog, Westberlin, Nr. 2, 1989, [nicht paginiert] D
ND [Auszüge] von Nr. 699
943 Sozialismus und Demokratie. Der „Prager Frühling" - ein Versuch, den Teufelskreis des Stalinismus zu durchbrechen. - In: Berliner Zeitung, 10.12.1989 ND von Nr. 532
1990 A
944 Dialektik ohne Dogma? Aufsätze, Dokumente und die vollständige Vorlesungsreihe zu naturwissenschaftlichen Aspekten philosophischer Probleme. Hg.: Dieter Hoffmann. Mit einem Essay von Hartmut Hecht. Berlin: Deutscher Verlag der Wissenschaften 1990, 266 S. Erweiterte NA von Nr. 456; enthält zusätzlich ND von Nr. 294, 451, 455, 502, 771 [Auszüge], 957, 1223; Ü von Nr. 1371,1400; Rez. in Nr. 2007,2020,2021, 2053 enthält die ED von Brief von Robert Havemann an Kurt Hager vom 04.06.1964 (S. 243-244); Brief von Arnost Kolman an Robert Havemann, 23.11.1962 (S. 215-220); Kurze Einschätzung der Rede
80
I. Primärliteratur
Havemanns in Leipzig 1962 und seiner Vorlesungen an der Humboldt-Universität Berlin 1963/64. Auseinandersetzung mit den revisionistischen Ansichten von R. Havemann (ZK-Material, 1964) (S. 230-242)
945 Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten. 3., erweiterte Auflage. Mit einem Geleitwort von Fritz Rudolf Fries, der Stasi-Ballade von Wolf Biermann und einem Nachwort von Dieter Hoffmann. München: Piper 1990, 294 S. (Serie Piper; 1324) Erweiterte NA von Nr. 558; Rez. in Nr. 1991, 2050
946 Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten. Mit einem Geleitwort von Fritz Rudolf Fries, der Stasi-Ballade von Wolf Biermann und einem Nachwort von Dieter Hoffmann. Berlin: Aufbau Verlag 1990, 292 S. Erweiterte NA von Nr. 558 (Lizenzausgabe); Rez. in Nr. 1991, 2012, 2029, 2050
947 Morgen. Die Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und reale Utopie. Halle, Leipzig: Mitteldeutscher Verlag 1990, 231 S. N A von Nr. 848 (Lizenzausgabe)
948 Robert Havemann 1910-1982. Hg.: Ralf Endler, Simone und Michael Stognienko. Jena: Mai 1990, [nicht paginiert] Enthält N D von Nr. 278, 454, 456 [Auszüge], 492, 558 [Auszüge], 771 [Auszüge], 813, 1382, 1730, 1757,1776 (i, j, o), Bibliographie
949 Rückantworten an die Hauptverwaltung „Ewige Wahrheiten". Hg., Vorwort und Anhang von Hartmut Jäckel. Anhang: Ein Besuch in Berlin (Ost). Berlin: Deutscher Verlag der Wissenschaften 1990, 287 S. Enthält 30 Aufsätze, Reden und Interviews aus den Jahren 1953 bis 1981 erweiterte NA von Nr. 586; enthält zusätzlich Nr. 567, 609, 623, 628, 636, 696, 698, 737, 742, 752, 773, 813,918, 953
950 Die Stimme des Gewissens. Texte eines deutschen Antistalinisten. Hg.: Rüdiger Rosenthal. Mit einem Beitrag von Götz Berger. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1990, 224 S. (rororo-aktuell; 12813) Enthält N D von Nr. 278, 287,456 [Auszüge], 492, 532, 609, 670, 696, 771 [Auszüge], 813, 893,1996, Bibliographie; Rez. in Nr. 2001, 2002, 2003, 2011
951 Warum ich Stalinist war und Antistalinist wurde. Texte eines Unbequemen. Mit einem biographischen Essay. Hg.: Dieter Hoffmann und Hubert Laitko. Berlin: Dietz Verlag 1990, 270 S. Enthält Nr. 65 (ED), 92, 97,119,136,138,139,174,184,193, 227, 278, 286 (gekürzt), 287, 316, 318, 325, 384, 387, 431, 467, 492, 496, 532, 566, 567, 626, 670, 752, 773, 893; enthält ED: Havemann, Robert: Soüdaritätserklärung für Wolf Biermann (am 20. Dezember 1965 an A D N übergeben); Rez. in Nr. 2019, 2021, 2053
Β 952 Prager Frühling. - In: Anderssein. Von Jesus bis Janka. Anthologie. Hg.: Gabriele Stoerck. Berlin: Berliner Verlags-Anstalt Union 1990, S. 279-283 N D [Auszüge] von Nr. 558
953 Vorwärts in eine ganz andere Welt. - In: Robert Havemann: Rückantworten an die Hauptverwaltung „Ewige Wahrheiten". Hg.: Hartmut Jäckel. Berlin: Deutscher Verlag der Wissenschaften 1990, S. 255-256 Für den Fall der Verhaftung auf Band aufgenommener Begleittext für Nr. 813 aus dem Jahre 1979 E D in Nr. 949
954 [Wortmeldungen in Diskussionen der Kulturbundleitung. September 1957], - In: SED und Intellektuelle in der D D R der fünziger Jahre. Kulturbundprotokolle. Hg.: Magdalena Heider, Kerstin Thons. Köln: Edition Deutschland Archiv im Verlag Wissenschaft und Politik, S. 86-88,105-106,131-133,136,145-147
1990-1991
81
Diskussionsbeiträge auf der Tagung der SED-Parteigruppe des Präsidialrates des Kulturbundes am 9. September 1957 und der Sitzung des Präsidialrates des Kulturbundes am 13. September 1957 N D [Auszüge] in Nr. 970, 971
955 Aus seiner Zeugenaussage vor dem Militärgerichtshof Nr. III vom 10. April 1947. — In: Das Zuchthaus. Eine Ausstellung über das faschistische Zuchthaus Brandenburg. O. O. u. J. [Brandenburg 1990], S. 67 Katalog zur Ausstellung in der JVA Brandenburg-Görden. Gestaltung der Ausstellung Peter Plattner (Leitung), Mathias Frotschner, Horst Wendt, Helmut Wengler, Alexander Schiel, Hendrik Wendt
956 Dr. Robert Havemann in „Fragen, Antworten, Fragen". - In: Das Zuchthaus. Eine Ausstellung über das faschistische Zuchthaus Brandenburg. O. O. u. J. [Brandenburg 1990], S. 68
c
N D [Auszüge] von Nr. 558
957 Zur Interpretation der Quantenmechanik. Vortrag auf der Hauptjahrestagung und Theoretiker-Konferenz der Physikalischen Gesellschaft der D D R in Leipzig vom 26. bis 30. April 1958. - In: Mitteilungen der Physikalischen Gesellschaft der DDR, Berlin, 1990, H. 3, S. 6-15, [Nachbemerkung von Dieter Hoffmann, S. 16-17] Vollständige Neuedition aus dem Manuskript von Nr. 316; N D in Nr. 944
D
958 „Sozialismus ist Demokratie" - dies große Wort muß wahr gemacht werden. Eine 21 Jahre alte, aber höchst aktuelle Arbeit. Prof. Dr. Robert Havemann (1910—1982) über den damaligen Versuch, den Teufelskreis des Stalinismus zu durchbrechen. - In: Ostsee-Zeitung, Rostock, 13./14.01.1990, S. 3 N D von Nr. 532 (Übernahme von Nr. 943)
959 Der Kritiker Robert Havemann. - In: Neues Deutschland, Berlin, 10./11.03.1990 Aus dem Seminar vom 24.01.1964 N D [Auszüge] von Nr. 456
1991 Β 960 Protokoll der philosophischen Diskussion über das Buch des Gen. Hollitscher „Naturphilosophie" am 23. Dezember 1950, 10 Uhr, im Clubhaus Jägerstraße. In: Walter Hollitscher: Vorlesungen zur Dialektik der Natur. Erstveröffentlichung der 1949/50 an der Humboldt-Universität gehaltenen Vorlesungsreihe. Mit einem Vorwort von Josef Rhemann. Marburg: Verlag Arbeit und Gesellschaft 1991, S. 402-404,411-412 (Studienbibliothek der kritischen Psychologie; 3) Mit Diskussionsbeitrag Robert Havemanns
961 Robert Havemann an Gerhard Bry. Brief vom 30.09.1946 (Auszug). - In: Robert Havemann: Dokumente eines Lebens. Zusammengestellt und eingeleitet von Dirk Draheim, Hartmut Hecht, Dieter Hoffmann, Klaus Richter und Manfred Wilke. Geleitwort von Hartmut Jäckel. Berlin: Links Verlag 1991, S. 59 Vgl. Nr. 2013
962 Robert Havemann an Igor Tamm. Brief vom 26.07.1966. - In: Robert Havemann: Dokumente eines Lebens. Zusammengestellt und eingeleitet von Dirk Draheim, Hartmut Hecht, Dieter Hoffmann, Klaus Richter und Manfred Wilke. Geleitwort von Hartmut Jäckel. Berlin: Links Verlag 1991, S. 241-242 Vgl. Nr. 2013
963 Robert Havemann an Karl Ludwig. Brief vom 29.03.1979. - In: Robert Havemann: Dokumente eines Lebens. Zusammengestellt und eingeleitet von Dirk
82
I. Primärliteratur
Draheim, Hartmut Hecht, Dieter Hoffmann, Klaus Richter und Manfred Wilke. Geleitwort von Hartmut Jäckel. Berlin: Links Verlag 1991, S. 261-263 Vgl. Nr. 2013
964 Robert Havemann an Manfred und Karin Wilke. Brief vom 02.03.1982. - In: Robert Havemann: Dokumente eines Lebens. Zusammengestellt und eingeleitet von Dirk Draheim, Hartmut Hecht, Dieter Hoffmann, Klaus Richter und Manfred Wilke. Geleitwort von Hartmut Jäckel. Berlin: Links Verlag 1991, S. 271-272 Vgl. Nr. 2013
1992 Β 965 Häftlingstrauma. - In: Denkanstöße 93. Ein Lesebuch aus Philosophie, Naturund Humanwissenschaften. Hg.: Heide Bohnet-von der Thüsen. München, Zürich: Piper Verlag 1992, S. 139-142 (Serie Piper; 1593) ND [Auszüge] von Nr. 558
966 Die Zukunft der deutschen Staaten. — In: Lust an der Geschichte. Ein Lesebuch. Hg.: Ulrich Wank. München, Zürich: Piper Verlag 1992, S. 423-426 (Serie Piper; 1350) ND [Auszüge] von Nr. 558
967 Robert Havemann an Andreas W. Mytze. - In: europäische ideen, Berlin, 1992, H. 79, S. 41 ND von Nr. 777
968 Brief an den AStA in Gießen. - In: europäische ideen, Berlin, 1992, H. 79, S. 41-42 ND von Nr. 776
1994 Β 969 Robert Havemann. Kurzbiographie. Dokumente. Auswahlbibliographie. Hg.: Robert-Havemann-Gesellschaft. Red.: Werner Theuer. Berlin: Robert-HavemannGesellschaft 1994, 32 S. Enthält ND von Nr. 456 [Auszüge], 492, 854,1776 (j); enthält ED: Robert Havemann: Brief an Prof. Dr. Wolfgang Wirth, 28.11.1945; Brief an Albert Schweitzer, 23.02.1960; Brief an Kurt Hager, 04.06.1964; Brief an Prof. Dr. Eberhard Leibnitz, 26.04.1966
1995 C
970 Das Dokument: Diskussionsbeitrag Robert Havemanns auf der Tagung der SEDParteigruppe des Präsidialrates des Kulturbundes am 27.06.1957. - In: Icarus, Schkeuditz, 1. Jg., 1995, Η. 1, S. 4 7 ^ 9 ND [Auszüge] von Nr. 954
971 Das Dokument: Havemann-Hager-Disput über Harich im September 1957 im Kulturbund. Protokollauszug. - In: Icarus, Schkeuditz, 1. Jg., 1995, H. 2, S. 34— 40 ND [Auszüge] von Nr. 954
972 Die Europäische Union. - In: Mein Heimadand, monatliche Beilage zur Hersfelder Zeitung, Bad Hersfeld, 36. Jg., 1995, Nr. 7, S. 165-168 ND von Nr. 65 (dort u. d. T. „Die Widerstandsgruppe .Europäische Union'"); vgl. Nr. 2090
1991-1998
83 1996
Β 973 Die Entlassung. Robert Havemann und die Akademie der Wissenschaften 1965/66. Eine Dokumentation. Hg.: Silvia Müller, Bernd Horath. Berlin: Robert-HavemannGesellschaft 1996, S. 116-122 (Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs; 1)
c
Enthält internen und öffentlichen Briefwechsel 2ur Entlassung Havemanns als Institutsleiter aus der Deutschen Akademie der Wissenschaften und zu seiner rechtswidrigen Streichung als Korrespondierendes Mitglied der Gelehrtengesellschaft enthält u. a. N D von Nr. 496 [Edition mit Varianten des Manuskripts], 511, 1382; Ü von Nr. 506; E D von: Briefe Havemanns an Kurt Hager, 08.08.1965; 25.09.1965; 04.11.1965; Hermann Klare, 24.12.1965; 12.01.1966; an Günther Rienäcker, 05.01.1966; 04.03.1966; an Edgar Lehmann, 10.01.1966; 31.01.1966; an Gustav Hertz, 11.01.1966; Arthur Baumgarten, 02.02.1966; Arnold Graffi, 05.02.1966; Mitglieder des Präsidiums und der Klasse für Chemie, Biologie und Geologie und an die Hrn. Sekretare der Klassen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, 05.02.1966; Emanuel Gomolla, 26.02.1966; die Berliner Zeitung, 28.03.1966; das Präsidium der Akademie, 02.05.1966; Bericht Robert Havemanns vom 10.11.1967; vgl. Nr. 2118, 2120; N D [Auszüge] in Nr. 2181; Rez. in Nr. 2128, 2131, 2132,2136, 2142,2149, 2154, 2155, 2156, 2159,2207
974 Robert Havemann an Erich Honecker. — In: europäische ideen, London, 1996, H. 101, S. 15-16 N D von Nr. 737, 742
975 Brief an Wolf Biermann vom 27.12.1976. - In: europäische ideen, London, 1996, H. 101, S. 21 Auszüge, zum Protest gegen die Ausbürgerung Biermanns und die Verurteilung Havemanns zu Hausarrest
976 Brief an Andreas W. Mytze vom 24.05.1977. - In: europäische ideen, London, 1996, H. 101, S. 21-22 Zur Veröffentlichung seines Artikels „Diktatur oder Demokratie" in Nr. 757
1997
Β 977 [Namhafte Persönlichkeiten von Wissenschaft und Kunst verurteilen schärfstens die provokatorischen Ausschreitungen], - In: Ulrike Schuster: Wissen ist Macht. FDJ, Studenten und die Zeitung FORUM in der SBZ/DDR. Eine Dokumentation. Berlin: Metropol Verlag 1997, S. 138 (Die Freie Deutsche Jugend. Editionen; 5) N D von Nr. 196
1998
Β 978 Dokument 10. 22. November 1976. Appell Havemanns im „Spiegel": „Biermann soll Bürger der DDR bleiben". - In: Clemens Vollnhals: Der Fall Havemann. Ein Lehrstück politischer Justiz. Berlin: Ch. Links Verlag 1998, S. 172-175 (Analysen und Dokumente. Wissenschaftliche Reihe des BStU) N D von Nr. 737 [aus dem Manuskript]
979 Dokument 26. 18. April 1979. Öffentliche Erklärung Havemanns. — In: Clemens Vollnhals: Der Fall Havemann. Ein Lehrstück politischer Justiz. Berlin: Ch. Links Verlag 1998, S. 216-217 (Analysen und Dokumente. Wissenschaftliche Reihe des BStU) N D von Nr. 819 [aus dem Manuskript]
84
I. Primärliteratur
980 Dokument 39. 6. Juni 1979. Schreiben Havemanns an Kurt Hager. - In: Clemens Vollnhals: Der Fall Havemann. Ein Lehrstück politischer Justiz. Berlin: Ch. Links Verlag 1998, S. 242—246 (Analysen und Dokumente. Wissenschaftliche Reihe des BStU) N D von Nr. 829 [aus dem Manuskript]
981 Antrag Havemanns auf Einstellung des Verfahrens. - In: Clemens Vollnhals: Der Fall Havemann. Ein Lehrstück politischer Justiz. Berlin: Ch. Links Verlag 1998, S. 265-267 (Analysen und Dokumente. Wissenschaftliche Reihe des BStU) E D [aus dem Manuskript]; vgl. Nr. 2180
1999
Β 982 Hat Philosophie den modernen Naturwissenschaften bei der Lösung ihrer Probleme geholfen? — In: Deutsche Reden von Luther bis zur Gegenwart. Hg.: Gert Ueding. Frankfurt am Main: Insel Verlag 1999, S. 421-433 Vortrag auf der Tagung „Die fortschrittlichen Traditionen in der deutschen Naturwissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts" in Leipzig am 10.09.1962 N D von Nr. 944 (456) [Auszüge]
983 Brief an Erich Honecker vom 16.03.1976. — In: Historische Augenblicke. Das 20. Jahrhundert in Briefen. Hg.: Jürgen Moeller. München: C.H. Beck 1999, S. 240 N D von Nr. 762
984 [Brief an Erich Honecker, 18.11.1976]. - In: Lothar Tautz und Christian Radeke: „Warte nicht auf bess're Zeiten . . . " Oskar Brüsewitz, Wolf Biermann und die Protestbewegung in der DDR 1976—1977. Dokumentation. Hg.: Hermann-Josef Rupieper und Lothar Tautz unter Mitarbeit von Christina Schröder, Wolfgang Kittlick und Günter Schau. Halle/Saale: Mitteldeutscher Verlag 1999, S. 99-100 N D von Nr. 742; Rez. in Nr. 2257
985 Kommunismus - Utopie und Wirklichkeit. Manuskript für einen Vortrag auf einer Tagung der Paulus-Gesellschaft in Salzburg. 30. 4. bis 2. 5. 1965. - In: Politische Reden IV: 1945—1990. Hg.: Marie-Luise Recker. Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker Verlag 1999, S. 507-515 (Bibliothek deutscher Klassiker; 163) N D aus Nr. 586; E D in Nr. 500
2000
Β 986 [Antwort an Rudolf Schotdaender], - In: Rudolf Schottlaender (5. 8.1900-4.1. 1988). Zum 100. Geburtstag. Hg.: Rainer Schottlaender. Berlin: [Selbstverlag] 2000, [nicht paginiert] N D [Auszüge] von Nr. 818
987 Brief Robert Havemanns an F[riedrich] Jung, 20.06.1943. - In: Werner Scheler und Peter Oehme: Zwischen Arznei und Gesellschaft. Zum Leben und Wirken des Friedrich Jung. Berlin: trafo verlag 2002, S. 3 9 ^ 0 , 178-179 [Faksimile] (Abhandlungen der Leibniz-Sozietät; 8) 988 Brief Robert Havemanns an Wolfgang Heubner, 28.07.1944. - In: Werner Scheler und Peter Oehme: Zwischen Arznei und Gesellschaft. Zum Leben und Wirken des Friedrich Jung. Berlin: trafo verlag 2002, S. 42 (Abhandlungen der Leibniz-Sozietät; 8)
1998-2005
85
989 Brief Robert Havemanns an Friedrich Jung, 07.12.1945. - In: Werner Scheler und Peter Oehme: Zwischen Arznei und Gesellschaft. Zum Leben und Wirken des Friedrich Jung. Berlin: trafo verlag 2002, S. 56-57 (Abhandlungen der Leibniz-Sozietät; 8) 990 Brief Robert Havemanns an Friedrich Jung, 04.03.1946. - In: Werner Scheler und Peter Oehme: Zwischen Arznei und Gesellschaft. Zum Leben und Wirken des Friedrich Jung. Berlin: trafo verlag 2002, S. 59-60 (Abhandlungen der Leibniz-Sozietät; 8) 991 Flugblatt aus der Widerstandsgruppe von Robert Havemann. — In: Werner Scheler und Peter Oehme: Zwischen Arznei und Gesellschaft. Zum Leben und Wirken des Friedrich Jung. Berlin: trafo verlag 2002, S. 59-60 (Abhandlungen der Leibniz-Sozietät; 8) „Flugblatt Nr. 12 des ZK der E.U." Textgleich mit Nr. 854, hier nach dem Exemplar aus dem Nachlass von Friedrich Jung
991 a Über die Verhaftung von Jürgen Fuchs. - In: Doris Liebermann: Das Schlimme ist nicht - in einer Zelle zu sitzen. - Deutschlandfunk, Köln, 05.05.2000, 44'40 Originaltonzitat in einem Feature zum ersten Todestag von Jürgen Fuchs
2002
c 992 „Macht weiter und laßt Euch nicht entmutigen". Ein Brief an Lilo und Jürgen Fuchs vom 08.11.1977. - In: Horch und Guck, Berlin, 11. Jg., 2002, H. 38, S. 35 2003
Β 993 Robert Havemann an die Betreuungsstelle für Sonderfälle, 15.08.1946. - Publiziert von Paul J. Weindling: Akteure in eigener Sache. Die Aussagen der Uberlebenden und die Verfolgung der medizinischen Kriegsverbrechen nach 1945. In: Die Verbindung nach Auschwitz. Biowissenschaften und Menschenversuche an Kaiser-Wilhelm-Instituten. Dokumentation eines Symposiums. Hg: Carola Sachse. Göttingen: Wallstein Verlag 2003, S. 274 Auszugsweise Veröffentlichung eines Briefes aus dem Archives de France, der den Verbindungen des SS-Arztes im K Z Auschwitz, Josef Mengele, mit dem Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik, Otmar Freiherr von Verschuer, nachgeht
2005
Β 994 Dialektik ohne Dogma? (1964). - In: Eberhard Rathgeb: Die engagierte Nation. Deutsche Debatten 1945 bis 2005. München: Carl Hanser Verlag 2005, S. 135138 Fälschlich der Vorlesungsreihe „Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme" zugerechneter Ausschnitt aus dem Leipziger Vortrag von 1962 ND [Auszüge] von Nr. 456; vgl. Nr. 2345
995 Rainer Eppelmann im Gespräch. Perspektive Entmilitarisierung und Wiedervereinigung? (1981). - In: Eberhard Rathgeb: Die engagierte Nation. Deutsche Debatten 1945 bis 2005. München: Carl Hanser Verlag 2005, S. 290-294 ND [Auszüge] von Nr. 895; vgl. Nr. 2345
86
I. Primärliteratur
996 Wo die Sonne das ganze Jahr hoch über den Himmel zieht ... — In: SiegwartHorst Günther, Gerald Gotting: Was heißt Ehrfurcht vor dem Leben? Begegnung mit Albert Schweitzer. Mit dem Originaltext seiner Schrift „Die Ehrfurcht vor dem Leben" und einem Geleitwort seiner Tochter Rhena Schweitzer Miller. Berlin: Neues Leben 2005, S. 124-125
c
Frei vorgetragenes Gedicht, mitgeschrieben von Gerald Gotting; vgl. Nr. 2342; Rez. in Nr. 2356
997 Bedeutung und Wesen der deutschen Widerstandsbewegung. Ein Rundfunkbeitrag von Robert Havemann. Aus einem Nebenarchiv. RIAS 1946, Sendereihe „Das heimliche Deutschland". - In: Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literaturforschung, Berlin, 6. Jg., 2005, Nr. 10 (April), S. 45-47 ES Nr. 61; vgl. Nr. 2346
II. Sekundärliteratur zu Robert Havemann
c
1934
1001 Hahn, Friedrich L.: Bericht über die Fortschritte der analytischen Chemie. I. Allgemeine analytische Methoden, analytische Operationen, Apparate und Reagenzien. Potentiometrie, Elektrolyse, Polarographie. — In: Zeitschrift für analytische Chemie, Wiesbaden, 99. Jg., 1934, Nr. 7/8 (Juli), S. 282-301 Forschungsbericht u. a. über Havemanns Capillarelektrometer, vgl. Nr. 1
c
1939
1001 a Clark, Alfred Joseph: Der Einfluß der individuellen Variation auf die quantitative Pharmakologie. - In: Angewandte Chemie, Weinheim, Bd. 52, 1939, Nr. 26, S. 446-448 A u s einem Vortrag im Harnackhaus in Berlin-Dahlem a m 23. Februar 1939 vgl. Nr. 13a
1940 C
1001b Issekutz, Bela von: Bestimmung des Blutsauerstoffs mittels lichtelektrischen Kolorimeters. - In: Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, Berlin, 197. Jg., 1940, Nr. 2-5 (März), S. 332-337 Über die Bestimmung des C>2-Gehalts im Blut mit dem Kolorimeter nach Havemann
1001° Kirk, Paul Leland: The Application of Microchemistry to Biochemical Analysis. In: Annual Review of Biochemistry, Palo Alto, Cal., 1940, Bd. 9, S. 593-616 Die A n w e n d u n g der Mikrochemie auf die biochemische Analyse Über Robert Havemanns Fotozellenkolorimeter
1941 A 1002 Das WEKA-Photozellen-Kolorimeter nach Havemann. Vorschriften für seine Benutzung. Berlin-Dahlem: W. Kauhausen 1941, 34 S. Prospekt der Firma Willy Kauhausen für Robert H a v e m a n n s Fotozellenkolorimeter mit gleichnamigem Beilagezettel „ Z u m Prospekt C O L 145/2" C
1002 a Bürker, Karl: Zur Methode der Hämoglobinbestimmung nach Bürker. Erwiderung auf die Arbeit von R. Havemann Jg. 1941, S. 362 dieser Wochenschrift. In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 20. Jg., 1941, Nr. 48 (November), S. 11991201 Replik auf Nr. 24 Zurückweisung der Einwände Havemanns und Heubners gegen die Messmethode nach Bürker
88
II. Sekundärliteratur
1942
c
1003 Bürker, Karl: Nochmals Hämoglobinbestimmung mit reduziertem Hämoglobin. - In: Klinische Wochenschrift, 21. Jg., 1942, Nr. 26 (Juni), S. 590-591 Replik auf Nr. 27 Zurückweisung der Einwände Havemanns und Heubners gegen die Messmethode nach Bürker
1943 A 1004 Meyer-Oschatz, Wolfgang: Bestimmung von Kreatinin und Kreatin im Harn mit dem lichtelektrischen Kolorimeter nach R. Havemann. Würzburg: Bayerische Julius-Maximilians-Universität, Medizinische Fakultät, ungedruckte Dissertation, 1943, 61 S. C
1004 a Neumüller, F.: Bericht über die Fortschritte der analytischen Chemie. II. Chemische Analyse anorganischer Stoffe. Aluminium und Aluminiumlegierungen. - In: Fresenius' Journal of Analytical Chemistry, Berlin, Heidelberg, Vol. 126, 1943, Nr. 10 (Oktober), S. 390-394 Vgl. Nr. 22
1004 Krautwald, Alfons: Quantitative Bestimmung von Aceton im Blut und Urin Mittels des lichtelektrischen Colorimeters von R. Havemann. - In: Klinische Wochenschrift, Berlin, 22. Jg., 1943, Nr. 1 (Januar), S. 17-18 b
Unter Anwendung des leicht zu handhabenden lichtelektrischen Kolorimeters von Havemann wird zum Nachweis von Aceton in Blut und Urin eine genaue und bequeme Bestimmungsmethode beschrieben
1944 A 1005 Birkl, Richard: Vergleichende Bestimmung des Cholesterins im Blutserum mit dem Photozellenkolorimeter von R. Havemann und dem Stufenphotometer von Pulfrich. Würzburg: Bayerische Julius-Maximilians-Universität, Medizinische Fakultät, ungedruckte Dissertation, 1944, 52 S. 1006 Sippl, Florian: Ein Vergleich zwischen der stufenkolorimetrischen Harnsäurebestimmung im Serum nach Pulfrich und der photozellenkolorimetrischen nach R. Havemann, unter besonderer Berücksichtigung der Harnsäurebestimmung im Serum nach Röntgenbestrahlung maligner Tumoren. Würzburg: Bayerische JuliusMaximilians-Universität, Medizinische Fakultät, ungedruckte Dissertation, 1944. 78 S.
D
1945
1007 Wissenschaftlicher Rat der KWG. - In: Allgemeine Zeitung, 16.09.1947
Kurzbiographien der Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
1008 Kd. [Kind, Enno]: Neue Universität. Der harte Weg der akademischen Jugend. — In: Deutsche Volkszeitung, Berlin, 09.10.1945 Bericht über die AstA-Versammlung an der Berliner Universität. Reden von Robert Havemann und AStA-Sprecher Joachim Schwarz
1942-1947
89
1009 Kind, Enno: Georg Groscurth. - In: Deutsche Volkszeitung, Berlin, 29.11.1945 Portrait Georg Groscurths und der Widerstandsgruppe „Europäische Union" vgl. Nr. 1010
1946 D
1010 Kind, Enno: Der Ermordete ist schuldig. - In: Deutsche Volkszeitung, Berlin, 01.03.1946 Ergänzung zu Nr. 1009
1011 Die deutsche Forschung lebt auf. - In: Nacht-Express, Berlin, 09.09.1946 Über ein Gespräch mit Robert Havemann zur Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
1012 Mathieu, Gus: Berlin Anti-Nazi object to N.Y. Times Statement. - In: The Observer, London, Nr. 69,15.11.1946 Unter anderem über die Widerstandsgruppe „Europäische Union"
1013 U.S.: Einheitsfront des antifaschistischen Kampfes. Berliner OdF beschließen „Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes". - In: Neues Deutschland, Berlin, 26.11.1946, S. 6 Über die Gründungsversammlung der W N und das Referat Havemanns
1014 Internationale der Naziverfolgten. - In: Nacht-Express, Berlin, 27.11.1946 Über die Gründungsversammlung der W N und das Referat Havemanns
1947
Β 1015 Prof. Dr. phil. Robert Havemann. geb. 11.3.1910 in München.-In: 2 Jahre Hauptausschuß „Opfer des Faschismus", Hg.: Hauptausschuß „Opfer des Faschismus", verantwortlich für den Inhalt: Hellmut Bock, Berlin 1947, S. 12 u. 65-66 Auszug aus Nr. 42
C
1016 Hanson, Horst: Die Cystein-Cystin-Bestimmung mit Phosphor-18-Wolframsäure im lichtelektrischen Kolorimeter nach Havemann. — In: Biochemische Zeitschrift, Berlin, Bd. 318,1947, S. 313-328 D
1017 Wissenschaftliche Kollektivarbeit. - In: Die Welt, Hamburg, Nr. 27, 01.02.1947, S. 3 Zur Arbeit der Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
1018 Seltsames Plädoyer. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 11.04.1947
Zu Havemanns Aussage im Nürnberger Juristenprozess über das Plädoyer seines Anwaltes Wilhelm Kunz im Prozess des Volksgerichtshofes gegen die „Europäische Union"
1019 Hammer, Walter: Die Opfer von Brandenburg. Heute wird ein den Opfern der Nazi-Blutjustiz errichtetes Ehrenmal geweiht. - In: Telegraf, Berlin, 03.05.1947 Über die Hinrichtungen im Zuchthaus Brandenburg-Görden und die Rettung von 162 zum Tode verurteilter Häftlingen — darunter Robert Havemann — durch die Rote Armee am 27.04.1945
1020 „... und siehe, wir leben!" Denkmalsweihe am Krematorium in Brandenburg. — In: Berliner Zeitung, 06.05.1947 Bericht über Robert Havemanns Ansprache bei der Einweihung des Denkmals für die Opfer der nationalsozialistischen Justiz in Brandenburg-Görden
90 1021
II. Sekundärliteratur
[Denkmalsweihe am Krematorium in Brandenburg]. - Berliner Rundfunk, 06.05. 1947 Bericht über Robert Havemanns Ansprache bei der Einweihung des Denkmals füir die Opfer der nationalsozialistischen Justiz in Brandenburg-Görden mit Ausschnitten aus der Rede
1022 Hammer, Walter: Männer von Buch und Presse im Zuchthaus Brandenburg. Zum „Tag des freien Buches". - In: Die Tagespost, Potsdam, 10.05.1947 Über die politischen Häftlinge im nationalsozialistischen Zuchthaus Brandenburg und die Rettung Robert Havemanns vor der Hinrichtung
1023 D. D.: Wissenschaft bricht Zonengrenzen. Die neue Berliner Forschungshochschule. - In: Neue Zeit, Berlin, 3. Jg., Nr. 280, 30.11.1947 Über die maßgebliche Rolle Havemanns an der Konzipierung einer durch die Länder Bayern, Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern, Baden, Bremen und Berlin getragenen Forschungshochschule an den Instituten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Berlin-Dahlem
1024 J. G. L.: Forschungshochschule in Berlin? - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.12.1947 Zur Kontroverse über die Gründung einer Forschungshochschule in Berlin
1025 Glossen. Der fünfte im Bunde. - In: Berlin am Mittag, 29.01.1948 Kommentar zur Entlassung Havemanns als Leiter der Berliner Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft durch die US-amerikanische Militärregierung
1948 D 1026 L[ei]th[äuserj: Prof. Dr. Robert Havemann. Das Porträt. - In: Sonntag, Berlin, 3. Jg., 01.02.1948 1027 Die Redaktion in der Zelle. - In: Vorwärts, Berlin, 13.09.1948 Über Robert Havemanns illegale Zeitung „Der Draht" im Zuchthaus Brandenburg vgl. auch den Havemann nicht namentlich erwähnenden Bericht in: Artur Mannbar, Eduard Wald: „Brandenburg". Hg.: Arbeitsgemeinschaft der Ehemaligen Politischen Gefangenen des Zuchthauses Brandenburg (Havel) - Görden, Brandenburg (Havel): Verlag der W N o. J . [1948], 23 S.; N D [Auszüge] in: Die Widerstandsbewegung im Zuchthaus Brandenburg. — In: Zur Geschichte der deutschen antifaschistischen Widerstandsbewegung 1933-1945. Eine Auswahl von Materialien, Berichten und Dokumenten. Berlin: Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung 1958, S. 401^104
1949 D 1028 Der einzige Weg für uns Deutsche: Kulturschaffende, Studenten und Lehrer fordern eine demokratische Regierung. - In: Neues Deutschland, Berlin, 06.10.1949 Mit Zitat von Robert Havemann zur Regierung Adenauer
1950 C 1029 [Sidney Hook, Margarete Buber-Neumann, Ernst Tillich, Melvin J. Lasky und Nicolas Nabokov warten im „Hotel am Z o o " vergeblich auf das Wiedererscheinen der ostzonalen Professoren Hollitscher und Havemann]. - In: Der Monat, Berlin, 2. Jg., 1950, Nr. 22/23 (Juli/August), zwischen S. 400 und 401 Bildbericht zur nicht stattgefundenen Diskussion zwischen Walter Hollitscher und Robert Havemann einerseits und Teilnehmern des Kongresses für Kulturelle Freiheit andererseits vgl. Nr. 1074
1947-1950
91
D
1030 Β 3anaAHOH TepMaHKH pacrer hhcao ctopohhhkob HamioHa/üHoro φροΗΤϊ.
- In: Sovetskoe slovo, Moskva, Nr. 84 (906), 09.04.1950, S. 2 [V Zapadnoj Germanii rastet cislo storonnikov Nacional'nogo fronta] In Westdeutschland wächst die Zahl der Anhänger der Nationalen Front Über die Rundfunkerklärung Havemanns zu seiner Endassung aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie
1031 „Es geht um unser aller Zukunft." Prof. Havemann im Berliner Rundfunk. - In:
Berliner Dienst, 10.04.1950, S. 2 Zur Endassung Havemanns aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie
1032 Havemann: „Eine Ungeheuerlichkeit". - In: Der Kurier, Berlin, 6. Jg., 11.04.1950 Zur Endassung Havemanns aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie
1033 Auch Energie wandert ins Wasser. Prof. Dr. Havemann sprach im Kulturbund. -
In: BZ am Abend, Berlin, 12.04.1950 1034 Atomenergie in Krieg und Frieden. Wissenschaftlicher Vortragsabend im Haus
des Kulturbundes. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 13.04.1950 1035 Atomenergie in Krieg und Frieden. Dr. Havemann und Walter Lehweß-Litz-
mann im Kulturbund. - In: National-Zeitung, Berlin, 13.04.1950 1036 Friedenselement Uran. Professor Havemann sprach über die Anwendung der Atomenergie. - In: Berliner Zeitung, 13.04.1950 1037 Havemanns Erzählungen. — In: Telegraf, Berlin, 13.04.1950 1038 Krieg oder Frieden? Professor Havemann über die Anwendung der Atomener-
gie. - In: Neues Deutschland, Berlin, 13.04.1950 1039 May, Walter: Wissenschaft als kommunistische Tarnung. - In: Berliner Stadtblatt,
18.04.1950 Zur Entlassung Havemanns aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie
1040 Arbeit unterm Henkerbeil. Ein Gespräch mit dem Physiker Prof. Dr. Havemann.
- In: BZ am Abend, 20.04.1950 1041 Das Porträt: Prof. Dr. R. Havemann. - In: Berliner Zeitung, 23.04.1950 1042 „Atomenergie für Frieden oder Krieg". Professor Havemann vor dem Berliner
Forum der Nationalen Front. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 27.04.1950 1043 „Nous devons tout faire pour bannir la bombe atomique", declare le physicien allemand Havemann. - In: l'Humanite, Paris, 03.05.1950 „Wir müssen alles tun, um die Atombombe zu bannen", erklärt der deutsche Physiker Havemann
Artikel über die Unterschriftensammlung für den Stockholmer Appell zur Ächtung der Atombombe
1044 Wasserstoffbombe ein Bluff. Prof. Havemann sprach in Pankow. - In: National-
Zeitung, Berlin, 13.05.1950 1045 Antworten Sie, Herr Reuter! Brief des Groß-Berliner Friedenskomitees an den
Kolonialsektorenchef. - In: Berliner Zeitung, 06.06.1950 1046 Das physikalische Weltbild. Professor Havemann vor Berliner Lehrern. - In: Der
Morgen, Berlin, 13.06.1950 1047 Falsch eingeschätzt. - In: Telegraf, Berlin, 04.07.1950 Kommentar zu Nr. 104
92
II. Sekundärliteratur
1048 „Ich werde verhaftet, weil ich für den Frieden bin! Das ist Westberliner Freiheit!" - In: Zeit im Bild, Dresden, 5. Jg., 1950, Nr. 16, S. 1 Titelseite mit Foto von Havemanns Verhaftung am Hennannplatz in Berlin-Neukölln
1049 West Berlin fines red 'crusaders'. Soviet-sponsored 'peace plea' action, with 1,556 arrested, acclaimed by communists. - In: New York Times, New York, N.Y., 20.07.1950, S. 17 Westberlin verhängt Geldstrafen gegen rote „Kreuzfahrer" Bericht über die Verhaftung Havemanns bei der Unterschriftensammlung für den Stockholmer Friedensappell in Westberlin und die Gerichtsverhandlung gegen ihn
1050 Gastprofessor. - In: Die Neue Zeitung, München, 29.07.1950 Meldung über Havemanns Bezug der Wohnung von Jürgen Kuczynski in Berlin-Zehlendorf
1051 Wenn Friedenskämpfer Kaffee trinken. Atom-Aechtung im Leopold-Restaurant. - Havemann lobt die Westberliner Polizei. - In: Der Kurier, Berlin, 31.07.1950 Bericht über die Versammlung des Komitees der Friedenskämpfer unter Vorsitz Robert Havemanns im Zehlendorfer Cafe Leopold
1052 Havemann macht Kaffestunde. Er kennt den Osten — doch nicht den Westen. — In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 31.07.1950 Bericht über die Versammlung des Komitees der Friedenskämpfer unter Vorsitz Robert Havemanns im Zehlendorfer Cafe Leopold
1053 Getarnter Terror. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 01.08.1950 Bericht über die Versammlung des Komitees der Friedenskämpfer unter Vorsitz Robert Havemanns im Zehlendorfer Cafe Leopold
1054 Kaffeekränzchen. - In: Die Neue Zeitung, München, 07.08.1950 Kommentar zur Versammlung des Komitees der Friedenskämpfer unter Vorsitz Robert Havemanns im Zehlendorfer Cafe Leopold
1055 Saxon uranium used on bomb, pro-red says. — In: New York Times, New York, N.Y., 07.08.1950, S. 6 Sächsisches Uran wird fur die Bombe verwandt, sagt Anhänger der Roten Bericht über die zweite Verhaftung Havemanns in Westberlin und seine Aussage, dass das Verbot der Atomwaffen die Möglichkeit eröffne, das Uran aus dem Erzgebirge für friedliche Zwecke zu verwenden und nicht mehr zum Bau der sowjetischen Atombomben; vgl. Nr. 105
1056 German red scholar set free. - In: New York Times, New York, N.Y., 08.08. 1950, S. 10 Sächsisches Uran wird für die Bombe verwandt, sagt Anhänger der Roten Bericht über die Freilassung Havemanns nachdem das Gericht die Rechtswidrigkeit seiner Festnahme durch die westberliner Polizei festgestellt hatte
1057 Porträt der Woche: Prof. Dr. Robert Havemann. - In: Deutsche Woche, Berlin, Nr. 34, 22.08.1950, S. 6 1058 Die Propaganda-Villa. - In: Die Neue Zeitung, München, 23.08.1950 Über Zusammenkünfte von SED-Mitgliedern in der Wohnung Havemanns in Berlin-Zehlendorf
1059 Hammer, Walter: Gedenkstätte zugemauert. Archiv, Bibliothek und Museum versiegelt! - Nordwestdeutscher Rundfunk. Berliner Fenster, 30.08.1950, 19.31— 19.45 Uhr Ober die Schließung der Gedenkstätte über das Zuchthaus Brandenburg-Görden durch Robert Havemann, Waldemar Schmidt und Fritz Lange ND in Nr. 1072
1060 Atomforscher Prof. Dr. Robert Havemann klagt an. Friedenskundgebung im Volksbildungsministerium. Bedeutsame Rede des bekannten Wissenschafders. In: Chemnitzer Volksstimme, 21.09.1950
1950-1951
93
1061 Das neue Gesicht des Deutschen Volkes. Aktivisten, die wir in acht Tagen wählen werden. Am ersten Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik. - In: Neues Deutschland, Berlin, 07.10.1950, S. 1 1062 Atomenergie für friedliche Zwecke. Aufruf der Kammer der Technik zur Ächtung der Atombombe. - In: Nacht-Express, Berlin, 12.10.1950 Bericht übet eine Rede Havemanns im Auftrag der Kammer der Technik im „Haus der Ministerien"
1063 Friedensbrigaden in den Betrieben. Berliner Aktivisten werden den Kampf um den Frieden verstärken. - In: Neues Deutschland, Berlin, 22.10.1950 Ober eine Rede Havemanns
1064 Zehn Aufgaben für den Frieden. Prof. Havemann auf der 1. Groß-Berliner Friedenskonferenz. - In: B Z am Abend, 30.10.1950 1065 „Verbrecher und Unterweltsfiguren". - In: Der Kurier, Berlin, 30.10.1950 Über die Rede Havemanns auf der Groß-Berliner Friedenskonferenz
1066 Vorwärts zum 1. Deutschen Friedenskongreß! Erste Groß-Berliner Friedenskonferenz. Berlin fordert Gesamtdeutschen Konstituierenden Rat. - In: Neues Deutschland, Berlin, 31.10.1950 1067 Auch der letzte Berliner muß für den Friedenskampf gewonnen werden. — In: Tägliche Rundschau, Berlin, 31.10.1950 Zur 1. Groß-Berliner Friedenskonferenz
1068 British Refuse Entry To 'Peace' Delegation. - In: The Washington Post, 10.11. 1950, S. 5 Die Briten verweigern einer „Friedens"-Delegation die Einreise Über die Verweigerung der Einreisegenehmigung zum Weltfriedenskongress in Sheffield durch britische und französische Behörden für Robert Havemann, Arnold Zweig, Il'ja Erenburg, Dmitrij Sostakovic, Anna Seghers, Johannes R. Becher u. a.
1069 Begeistert vom Leben und Schaffen der Sowjetmenschen. Pressekonferenz mit der deutschen Delegation in Moskau. - In: Neues Deutschland, Berlin, 21.11. 1950, S. 6 1070 Gegen Remilitarisierung. Prof. Havemann: Breite Volksbewegung entwickeln! In: Tribüne, Berlin, 01.12.1950 1071 They are arresting me because I am against the atom bomb! — In: Daily Worker, London, 05.12.1950 Sie verhaften mich, weil ich gegen die Atombombe bin Foto von Havemanns Verhaftung am 18. Juli 1950 am Hermannplatz in Berlin-Neukölln
1951 A 1072 Hammer, Walter: Gedenkstätte zugemauert. Archiv, Bibliothek und Museum versiegelt! - In: Derselbe: Brandenburg. Das deutsche Sing-Sing. Zwei Rundfunkreden und eine Programmatische Erklärung. Hamburg [Privatdruck] o.J. [1951], S. 7-13 N D von Nr. 1059
1073 Das Weka-Photozellen-Kolorimeter nach Havemann. Vorschriften für seine Benutzung. Berlin-Lichtefelde: Kauhausen Verlag 1951, 58 S.
94
II. Sekundärliteratur
C
1074 Js., H. [Jaesrich, Hellmuth]: Zwischen zwei leeren Stühlen. — In: Der Monat, Berlin, 4. Jg., 1951/52, Nr. 8 (41), S. 547-548 Ober Robert Havemanns Rezension zu Walter Hollitscher (Nr. 116) und die abgesagte Diskussion zwischen Hollitscher und Havemann einerseits und Teilnehmern des Kongresses für Kulturelle Freiheit im Sommer 1950 andererseits vgl. Nr. 1029
D
1075 Grabow, Martin [Pseudonym von Hans Havemann]: Das Geheimnis des reinen Klanges. Forschung verbessert die Funktechnik. - In: Sonntag, Berlin, 6. Jg., Nr. 1, 07.01.1951 Über Forschungen Havemanns im Magnetophon-Labor des Instituts für physikalische Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin
1076 Havemann erzählt Geschichten. — In: Die Neue Zeitung, München, 20.01.1951 Zu einem Vortrag Havemanns über die UdSSR im Haus der Sowjetkultur
1077 Havemanns Märchen. - In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 21.01.1951 Zu einem Vortrag Havemanns über die UdSSR im Haus der Sowjetkultur
1078 Der Krieg wird vermieden, wenn die Deutschen ihn nicht wollen. — In: NationalZeitung, Berlin, 30.01.1951 Zu einer Rede Havemanns auf der Tagung der West-Berliner Friedenskomitees
1079 Grabow, Martin [Pseudonym von Hans Havemann]: Warum wir die Wirklichkeit sehen: Neue optische Untersuchungen von Prof. Robert Havemann. — In: Sonntag, Berlin, 6. Jg., Nr. 6,11.02.1951, S. 8 1080 Verstärkt den Friedenskampf in Westberlin. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 25.03.1951 Zu einer Rede Havemanns in Berlin-Zehlendorf
1081 Nun erst recht: Unsere Stimme für den Frieden. Trotz Terror Volksbefragung in Westberlin. Reuter versteckt sich vor WN-Delegation. - In: Neues Deutschland, Berlin, 06.05.1951 Mit einem Auszug aus einer Erklärung Havemanns zum Verbot der Volksbefragung gegen Remilitarisierung
1082 Das Volk muß gehört werden. Bekannte Geistesarbeiter protestieren. - In: Sonntag, Berlin, 6. Jg., 06.05.1951 1083 Das Ei des Havemann. - In: Der Kurier, Berlin, 26.05.1951 Über eine Rede Havemanns zu Aktionen der Friedenskomitees in Berlin-West
1084 In diesem Fall rollt der Dollar leicht. Sabotage ferngelenkt. Prof. Havemann sprach zur Durchführung der Volksbefragung in Berlin. - In: BZ am Abend, Berlin, 26.05.1951 1085 „Atomenergie in Krieg und Frieden". - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 01.06.1951 Über einen Vortrag Havemanns auf einer Veranstaltung des Kulturbunds
1952 D
1086 sl.: Dem Glück der Menschheit dienen! Prof. Havemann über die Aufgaben der Wissenschaft. - In: Berliner Zeitung, 06.02.1952
1951-1953
95
1087 Auch Eiweißstoffe werden erforscht. Prof. Dr. Havemann über aktuelle Aufgaben seines Instituts. - In: Sächsisches Tageblatt, Leipzig, 15.02.1952 1088 „Der Tag wird kommen ..." Dr. Havemann eröffnete die Ausstellung des Weltfriedensrates. - In: Der Morgen, Berlin, 17.02.1952 1089 Sowjetischer Frieden. - In: Die Neue Zeitung, München, 20.02.1952 Kommentar zu Nt. 161
1090 Was wird aus Westberlin? Erstes Forum des Groß-Berliner Friedenskomitees. Ein Musterbeispiel - In: Informationen. Deutsches Friedenskomitee, Berlin, Nr. 12 (53), 26.06.1952, S. 38-41 Bericht über die von Robert Havemann geleitete Versammlung im „Haus Vaterland" am Potsdamer Platz in Berlin
1091 Deutsches Initiativ-Komitee zur Vorbereitung des Völkerkongresses für den Frieden gebildet. Erklärung.— In: Forum des Friedens. Informationen des Deutschen Friedenskomitees, Berlin, Nr. 19 (60), 06.10.1952, S. 1 Von Havemann mitunterzeichnete Erklärung
1092 Faule Eier gegen „Rommeleien". Westberliner Jugendliche protestieren gegen faschistischen Film. - In: Nacht-Express, Berlin, 25.10.1952 Der Artikel, in dem Havemann nicht erwähnt wird, befindet sich in seinem Nachlass. Havemann war an der Vorbereitung und Organisation des Buttersäureanschlages gegen die Aufführung des Films über Rommel maßgeblich beteiligt
1093 Professor Havemann sprach in Hennigsdorf. — In: Tägliche Rundschau, Berlin, 23.11.1952 Über Friedensfragen mit dem Aufruf an die Stahlwerker, Verbindungen zu westdeutschen Arbeitern aufzunehmen
1094 Freie Wahlen in Berlin gefordert. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 09.12.1952 Zu einer Rede Havemanns vor dem Groß-Berliner Friedenskomitee
1095 Plötzlich für Berliner Wahlen. Kehrtwendung der SED-Propaganda — „Schrittmacher der Einheit". - In: Der Kurier, Berlin, 09.12.1952 Zu einer Rede Havemanns vor dem Groß-Berliner Friedenskomitee
D
1953 Mißbrauch der Wissenschaft. Prof. Havemann über Verbrechen der imperialistischen Kriegsführung. - In: Der Morgen, Berlin, 30.01.1953
1096
Zu einem Vortrag Havemanns mit dem Thema „Die USA-Wissenschaft im Dienste des Massenmords"
DFD appelliert an die Frauen. Interview mit Prof. Havemann. Entschließung der Bauarbeiter. - In: Berliner Zeitung, 19.06.1953 1097
Mit einem kurzen Auszug aus einer Erklärung Havemanns zum Aufstand am 17. Juni 1953 vgl. Nr. 1 9 4 , 1 9 5
Protest der Regierung gegen die Verschleppung des Stellvertreters des Ministerpräsidenten Otto Nuschke. - In: Neues Deutschland, Berlin, 19.06.1953 1098
Mit Protestentschließung der Mitarbeiter des Instituts fur physikalische Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin
Professor Dr. Robert Havemann spricht ... - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 07.07.1953 1099
II. Sekundärliteratur
96
1100 Holland, Georg: 500 Werktätige hörten Professor Havemann. - In: Neuer Tag, Frankfurt/Oder, 19.09.1953 Über einen Vortrag Havemanns zum Thema „Das Weltbild der Gegenwart"
1101 Havemann macht Unterschiede. — In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 22.10.1953 Über amerikanische und sowjetische Atombomben
1102 Das historische Gdansk wieder aufgebaut. Deutsche Kulturdelegation berichtet von Volkspolen. - In: Neue Zeit, Berlin, 17.12.1953 Havemann berichtet als Delegationsleiter
1954
D
1103 31. August: Friedensaufbautag. Aufruf an die Berliner zum „Tag des Friedens 1954". - In: Der Morgen, Berlin, 25.08.1954 Mit Zitat aus dem Aufruf Havemanns als Vorsitzendem des Berliner Friedensrates
1104 Zantoff, Heinz: Deutschland muß ein Land des Friedens sein. - In: Illustrierte Rundschau, Berlin, 1954, Nr. 16 (August), S. 2-3 Mit einer Stellungnahme Havemanns zum Vorschlag eines europäischen Sicherheitsvertrages durch die UdSSR
1105 Η. K.: Pflanzenstoffe aus der Retorte. - In: BZ am Abend, Berlin, 02.10.1954
Über Forschungen zur Photosynthese an Havemanns Institut für angewandte physikalische Chemie, mit Foto
1106 Prof. Dr. Robert Havemann: Porträt. - In: Der Morgen, Berlin, 02.10.1954 1107 Wissenschaftler und Kämpfer für die Arbeiterklasse. Aus dem Leben des Genossen Prof. Dr. Robert Havemann. Kandidat der SED zu den Wahlen in Westberlin am 5. Dezember. - In: Neues Deutschland, Berlin, 29.10.1954 1108 Prof. Dr. Robert Havemann. - In: Forum, Berlin, 8. Jg., 01.11.1954 1109 Kandidat der SED: Prof. Dr. Robert Havemann. - In: Berliner Zeitung, 25.11. 1954
1955
c
1110 Pfefferkorn, Oskar: Robert Havemann - Physiker und „Friedenskämpfer". - In: SBZ-Archiv, Köln, 6. Jg., Nr. 8, 20.04.1955, S. 117-118 D 1111 Programm für die Sowjetzone. - Londoner Rundfunk, 08.01.1955, 20.30Uhr Rez. zu Nr. 216
1112 Atomforschung zum Besten der Menschheit anwenden. Präsident Wilhelm Pieck empfing Professor Dr. Havemann. - In: Neues Deutschland, Berlin, 22.01.1955 1113 Möglichkeiten für Atomforschung in der DDR. Aussprache zwischen Präsident Pieck und Prof. Dr. Havemann. - In: Tägliche Rundschau, Berlin, 22.01.1955 1114 Prof. Dr. Havemann beim Präsidenten. Gespräch über die friedliche Anwendung der Atomenergie. - In: Der Morgen, Berlin, 23.01.1955 1115 Atomic staff is sought. East German physicist makes bid for West Germans. In: New York Times, New York, N.Y., 07.02.1955. S. 5 Atom[wissenschaftliches] Personal wird gesucht Bericht über Nr. 258
1953-1956
97
1116 Prof. Havemann und Otto Nuschke eingeladen. — In: Thüringische Landeszeitung, Weimar, 11.03.1955 Über eine Veranstaltung an der Hochschule für Architektur Weimar
1117 Gomolla, Emanuel: Die Sowjetarmee befreite die Antifaschisten aus dem Zuchthaus Brandenburg. Vor dem 10. Internationalen Befreiungstag. - In: Neues Deutschland, Berlin, 03.04.1955, S. 3 Über Havemanns Anteil an der Organisation des Widerstandes der politischen Häftlinge im Zuchthaus Brandenburg
1118 Programm für die Sowjetzone. - Londoner Rundfunk, 04.12.1955, 20.30 Uhr Rez. von Nr. 216
1956 D
1119 Besenbruch, Walter: Dogmatismus — auch eine ethische Frage. — In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 25,17.06.1956 Erster Beitrag zur Debatte über den wissenschaftlichen Meinungsstreit nach der Tagung des S E D Parteiaktivs der Humboldt-Universität vgl. Nr. 278,1120
1120 Ulbricht, Walter: Zur wissenschaftlichen Diskussion an den Universitäten. Aus der Rede des Ersten Sekretärs des Z K der SED auf der Tagung des Parteiaktivs der Humboldt-Universität Berlin. — In: Neues Deutschland, Berlin, 21.06.1956, S. 3 Ulbrichts Äußerung über Havemanns Diskussionsbeitrag befindet sich im Abschnitt „Dogmatismus hinderte wissenschaftlichen Meinungsstreit" vgl. Nr. 278
1121 Klaus, Georg: Verhältnis von Philosophie und Naturwissenschaften. Zur ideologischen Diskussion. - In: Neues Deutschland, Berlin, 05.08.1956, S. 4 Z u Nr. 278
1122 Kosing, Alfred: Philosophie und Dogmatismus. In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 32, 05.08.1956, S. 12 Z u Nr. 278
1123 Stern, Viktor: Dogmatismus und Meinungsstreit. Zur ideologischen Diskussion. - In: Neues Deutschland, Berlin, 25.08.1956, S. 6 Z u Nr. 278
1124 Werner, Clemens Fritz: Kampf gegen den Dogmatismus — aber bitte undogmatisch! - In: Forum, Berlin, 10. Jg., Nr. 14, 2. Septemberausgabe 1956, S. 4—5 Z u Nr. 278
1125 Taut, Heinrich: Philosophische Feierabendunterhaltung oder revolutionäre Aktivität? - In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 38,16.09.1956, S. 12 Z u Nr. 278
1126 Höppner, Joachim: Ist die Philosophie überflüssig? Zu den Meinungsverschiedenheiten der Genossen Prof. Dr. Havemann und Prof. Dr. Klaus. - In: Neues Deutschland, Berlin, 23.09.1956, S. 6 Z u Nr. 286,1121
1127 Harich, Wolfgang: Rückfragen an Robert Havemann. - In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 39, 23.09.1956, S. 12 Z u Nr. 286
II. Sekundärliteratur
98
1128 Verantwortung der Wissenschaft. - In: Thüringische Landeszeitung, Weimar, 02.10.1956 Bericht über ein Referat Havemanns
1129 Humanismus heißt Freiheit, Recht und Wahrheit. Konzilium auf der Leuchtenburg - Abschluß zum 4. Internationalen Studententreffen. - In: Thüringer Tageblatt, Weimar, 02.10.1956 Bericht über ein Referat Havemanns
1130 Herneck, Friedrich: Am entscheidenden Punkt vorbei. Zur Philosophie-Diskussion. - In: Sonntag, Berlin, 11. J g , Nr. 41, 07.10.1956, S. 12 Zu Nr. 286
1131 Bergner, Dieter: Nur philosophierende EinzelwissenschaftenP Diskussion über den Gegenstand der Philosophie. - In: Neues Deutschland, Berlin, 10.10.1956 Zu Nr. 286
1132 Eine Zuschrift von Prof. Dr. Viktor Stern. - In: Neues Deutschland, Berlin, 10.10.1956 Zu Nr. 286
1133 Strauss, Martin: Philosophie und Physik. - In: Sonntag, Berlin, 11. Jg., Nr. 43, 21.10.1956 Zu Nr. 286
1134 Klaus, Georg; Kosing, Alfred: Philosophie und ideologischer Klassenkampf. In: Neues Deutschland, Berlin, 23.10.1956, S. 4 ND in Nr. 304
1135 Philosophie und Praxis. Zur ideologischen Diskussion. Leserzuschriften von Wolfgang Krah; Gerhard Zwerenz: Das Verhältnis zur Volksweisheit; Josef Schmidt: Werden wichtige Aufgaben übersehen? - In: Neues Deutschland, Berlin, 30.10. 1956 Zu Nr. 286
1136 Gropp, Rugard Otto: Idealistische Verirrungen unter „antidogmatischem" Vorzeichen. - In: Neues Deutschland, Berlin, 19.12.1956, S. 4 ND in Nr. 304
1137 Von Sinn und Bedeutung des Seins. Gedanken zu einer Diskussion über den Gegenstand der Philosophie. - In: Neue Zeit, Berlin, 21.12.1956, S. 4 Zu Nr. 286
1957
A 1138 Über den dialektischen Materialismus. Sonderausgabe der Zeitschrift Einheit, hg. vom Ostbüro der SPD, Bonn o. J. [195η, 15 S. Tarnschrift zu der von Walter Besenbruch, Robert Havemann, Friedrich Herneck, Martin Strauss und anderen nach dem XX. Parteitag der KPdSU ausgelösten Philosophie-Diskussion in der SED
1139 Die stalinistische Philosophie der Sowjetzone in der Defensive. Revisionistische Strömungen in der Philosophie. Sonderausgabe der Zeitschrift Einheit, hg. vom Ostbüro der SPD, Bonn o. J. [195η, 14 S. Tarnschrift zu der von Wolfgang Harich, Robert Havemann, Ernst Bloch, Friedrich Hernick [sie!], Martin Strauß und anderen nach dem XX. Parteitag der KPdSU ausgelösten Philosophie-Diskussion in der SED
1956-1957
Β 1140
c 1141
99
Schwarz, Joachim Chajim: Der Mikrophonstürmer. - In: Derselbe: Am Webstuhl der Zeit. Monographien und Skizzen. Berlin: Kongress-Verlag 1957, S. 62-71 Mit Portraitzeichnungen von Alyda Jahn
Um die Position des Marxismus. Aus der ideologischen Diskussion des Jahres 1956. - In: Hochschul-Informationen, Berlin, 1957, Nr. 5/6, 27 S.
1 1 4 2 Lange, Max G.: Streit um den DIAMAT. Eine ideologische Diskussion über die
Stalin-Version des dialektischen Materialismus. - In: SBZ-Archiv, Köln, 8. Jg., Nr. 1,10.01.1957 Vgl. Nr. 306,1144
1 1 4 3 Friedrich, Gerd: Die ideologische Front wankt. Richtungskämpfe in der SED. -
In: SBZ-Archiv, Köln, 8. Jg., 1957, Nr. 5/6, S. 75-79 1 1 4 4 Lange, Max Gustav: Die Philosophie des „Revisionismus". Die SED im Kampf
mit den marxistischen Philosophen. - In: SBZ-Archiv, Köln, 8. Jg., 1957, Nr. 7, S. 98-101 Replik auf Nr. 306
1 1 4 5 Taut, Heinrich; Klotz, Hans: Marxistische Philosophie und Naturwissenschaft. D
1146
In: Humboldt-Universität, Berlin, 1. Jg., Nr. 4,02.12.1957, Beilage, 4 S. Kosing, Alfred: Koexistenz und Parteilichkeit (I). - In: Neues Deutschland, Berlin, 23.01.1957, S. 4
1 1 4 7 Kosing, Alfred: Koexistenz und Parteilichkeit (II). — In: Neues Deutschland, Berlin,
29.01.1957, S. 4
ND in Nr. 304
1148
a.e.: Die Einheitspartei greift ihre Philosophen an. Die Professoren Havemann, Besenbruch und Bloch. „Aufweichungen" an den Universitäten. Bericht unseres Berliner Korrespondenten. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.01.1957 Zum Revisionismusvorwurf von Alfred Kosing gegen Robert Havemann, Walter Besenbruch, Friedrich Herneck und Ernst Bloch
1149
Scherbengericht des „Neuen Deutschland": SED-Organ greift führende marxistische Philosophen an. - In: Hamburger Echo am Abend, 30.01.1957 Zum Revisionismusvorwurf von Alfred Kosing gegen Robert Havemann, Walter Besenbruch, Friedrich Herneck und Martin Strauss; vgl. Nr. 1146,1147
1150
Sternberg, Klaus: Parteilichkeit und Wissenschaft. Zu Problemen des Studiums des Marxismus-Leninismus an unseren Hochschulen. - In: Neues Deutschland, Berlin, 21.02.1957, S. 5
1151
Becker, Ο. Ε. H.: Rebellion gegen Diamat. Harich und Havemann - Stalin siegte in der Sowjetzone. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 21.02.1957
1152
Stern, Viktor: Gegen Dogmatismus und Grundsatzlosigkeit. - In: Sonntag, Berlin, 12. Jg., 03.03.1957
1153
Lebendige Verbindung mit gesellschaftlicher Praxis. Delegiertenkonferenz der BPO Humboldt-Universität. - In: Neues Deutschland, Berlin, 17.04.1957, S. 4 Enthält u. a. Bericht über einen Diskussionsbeitrag Havemanns über die Göttinger 18
1 1 5 4 -abk-: Pankows Krieg gegen die Wissenschafder. Auch eine Diktatur kann das
Denken nicht verbieten. — In: Vorwärts, Bonn, 01.05.1957
II. Sekundärliteratur
100
1155 Warnruf der Wissenschaft an die Menschheit! Öffentliches Forum im Auditorium maximum der Humboldt-Universität. - In: Neues Deutschland, Berlin, 08.05. 1957, S. 8 Ankündigung einer Veranstaltung mit Fritz Selbmann, Hans Heinrich Franck, Robert Rompe, Josef Stanek, Robert Havemann, Gerhart Ziller und Georg Pohler
1156 Ulbricht, Walter: Wissenschaftlicher Streit ist unerläßlich. Aus dem Diskussionsbeitrag von Walter Ulbricht. Die Berliner Diskussion über Fragen der Moral und Ethik. - In: Sonntag, Berlin, 12. Jg., Nr. 26, 30.06.1957 1157 Wer den Frieden will, handelt nach dem Friedensmanifest. Bedeutsame Erklärung bekannter Persönlichkeiten: Neun Fragen an die Parteien Westberlins. - In: Neues Deutschland, Berlin, 10.12.1957 1158 Havemann wünscht Kontakte. - In: Die Welt, Hamburg, 10.12.1957 1159 Neun Fragen an Westberlins Parteien. Prof. Havemann übergab Erklärung zum Friedensmanifest. - In: Der Morgen, Berlin, 11.12.1957 1160 Aktuelle Aufgaben der Philosophen. Prof. Kurt Hager über Schlußfolgerungen aus dem 34. Plenum für die philosophische Wissenschaft. - In: Neues Deutschland, Berlin, 17.12.1957
1958
c
1161 Schwabe, Kurt: Robert Havemann: Einführung in die chemische Thermodynamik. - In: Pharmazeutische Zentralhalle für Deutschland, 97. Bd., 1959, S. 397 Rez. von Nr. 291
1162 Bär, Η. H.: Einführung in die chemische Thermodynamik von R. Havemann. — In: Chemische Technik, Berlin, 97. Bd., 1958, H. 7 Rez. von Nr. 291 D
1163 Wenzlaff, Bodo: Philosophische Probleme der modernen Quantenmechanik. — In: Forum, Berlin, 12. Jg., Nr. 3,16.01.1958, Beilage Vgl. Nr. 324
1164 Zur Diskussion. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 2. Jg., Nr. 1, 27.01.1958 Im Auftrag der Universitätsparteileitung der SED verfasste redaktionelle Ausgangsthesen für eine Serie der Auseinandersetzung „mit revisionistischen und positivistischen Ansichten des Gen. Dr. Herneck. Ohne auf philosophische Streitpunkte im einzelnen einzugehen, wolle wir hier auf einige Fragen politisch-ideologischer Art hinweisen, in denen wir mit Gen. Prof. Havemann und Gen. Dr. Herneck nicht übereinstimmen."
1165 Herneck, Friedrich: Antwort auf einige Fragen. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 2. Jg., Nr. 1,27.01.1958 Vgl. Nr. 1164
1166 Hager, Kurt: Der Kampf für die sozialistische Hochschule. Aus dem Referat des Genossen Prof. Kurt Hager, Sekretär des ZK, auf der III. Hochschulkonferenz der SED. - In: Neues Deutschland, Berlin, 01.03.1958, S. 4 Vorwurf der „Schützenhilfe des Genossen Havemann" für die „falsche Position" von Friedrich Herneck vgl. Nr. 1164
1957-1958
101
1167 Naumann, Robert: Hand in Hand mit der Arbeiterklasse. - In: Neues Deutschland, Berlin, 04.03.1958, S. 5 Vorwurf der „Schützenhilfe des Genossen Havemann" für die „falsche Position" von Friedrich Herneck vgl. Nr. 1166
1168 O. D.: Gegängelte Professoren. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.03.1958 Zur III. Hochschulkonferenz der S E D vgl. Nr. 1166
1169 Hager, Kurt: Freie Bahn für die sozialistische Wissenschaft. Aus der Diskussion auf der 3. Hochschulkonferenz der SED. Schlußwort. - In: Neues Deutschland, Berlin, 04.03.1958, S. 5 „Aber die Diskussion über eine Reihe theoretischer Fragen muß zu Ende gefuhrt werden, auch mit dem Genossen Havemann."
1170 Besenbruch, Walter: Die Linie ist falsch! Beitrag von Gen. Prof. Dr. Besenbruch zur Diskussion um das Verhältnis von marxistischer Philosophie und Naturwissenschaft. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 2. Jg., Nr. 4,10.03.1958 Vgl. Nr. 1166
1171 Gruse, Günter: „Hic Rhodus, hic salta, Genösse Dr. Herneck". — In: HumboldtUniversität, Berlin, 2. Jg., Nr. 4,10.03.1958 Vgl. Nr. 1166
1172 Reiner Tisch und klarer Kopf. - In: Sonntag, Berlin, 13. Jg., Nr. 10,1958, S. 5
Zur III. Hochschulkonferenz der SED, mit Vorwurf des Revisionismus und Opportunismus gegen Robert Havemann, Fritz Behrens, Jürgen Kuczynski und Friedrich Herneck
1173 Scheler, Hermann: Wir wollen keine Sonntagsprediger erziehen. - In: Forum, 12. Jg., Nr. 12,20.03.1958, S. 4 Diskussionsbeitrag auf der III. Hochschulkonferenz der SED, mit Vorwurf des Revisionismus und Opportunismus gegen Robert Havemann und Walter Besenbruch vgl. Nr. 1166
1174 Klotz, Hans: Es geht um die Stellung zur Partei. Zum Revisionismus in den Ansichten Gen. Prof. Havemanns. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 2. Jg., Nr. 5, 24.03.1958, S. 7 1175 Singer, Hans: Wer den „Status quo" predigt, marschiert rückwärts! Ein ForumGespräch mit dem Parteisekretär der Humboldt-Universität, Genossen Hans Singer, über die Auswertung der III. Hochschulkonferenz. - In: Forum, Berlin, 12. Jg., Nr. 13,27.03.1958, S. 3 1176 Naumann, Robert: Einige Worte an die Genossen Havemann und Behrens. - In: Forum, Berlin, 12. Jg., Nr. 13, 27.03.1958, S. 4 1177 Engelberg, Ernst: Niemals ideologische Konzessionen machen. — In: Forum, Berlin, 12. Jg., Nr. 13, 27.03.1958, S. 4 1178 Berliner Friedensrat erklärt der Aktionsgemeinschaft Kampf dem Atomtod Bereitschaft zur Zusammenarbeit. - In: Neues Deutschland, Berlin, 14.04.1958 1179 M.L./E.T.: Konferenz der Physiker bewies: Friedliche Zusammenarbeit aller Forscher notwendig. Erster Bericht unserer Sonderkorrespondenten aus Leipzig. — In: Forum, Berlin, 12. Jg., Nr. 19, 08.05.1958, S. 4 Zur Physikerkonferenz in Leipzig; vgl. Nr. 316
1180 Das Gewissen der Menschheit ist erwacht. Prof. Havemann sprach vor Studentenseminar in Rostock. - In: Der Morgen, Berlin, 15.07.1958
II. Sekundärliteratur
102
1181 Verantwortung der Christen. - In: Die Union, Dresden, 16.08.1958 Günter Wirth und Havemann in Dresden
1182 Stop den Störenfrieden. Streifzug durch Westberliner Wahlversammlungen. Have-
mann in der überfüllten schöneberger Schulaula Pallasstraße. — In: Berliner Zeitung, 22.09.1958 1183 Anzeige: Den Atomtod bannen! — In: Neues Deutschland, Berlin, 17.10.1958 Wahlwerbung für Havemann als Kandidat der SED für das Westberliner Abgeordnetenhaus
1184 Damit der Kuhhandel endlich aufhört. Prof. Havemann sprach in Tempelhof.
Volksbefragung in ganz Berlin. - In: Berliner Zeitung, 18.10.1958 Über die Rede Havemanns als Kandidat der SED bei den Abgeordnetenhauswahlen in Westberlin am 16.10.1958 auf einer Wahlversammlung in der Aula der Askanischen Schule
1185 Bronnen, Arnolt: Ein Kandidat für Ost und West. Warum Professor Robert
Havemann kandidiert — und warum wir ihn wählen sollen. — In: Berliner Zeitung, 29.10.1958 1186 Sandberg, Herbert: Prominenzyklopädie (XLII): Robert Havemann [Karikatur].
- In: Eulenspiegel, Berlin, 1958, Nr. 43 1187 Faschisten verurteilten ihn zum Tode. Kandidat des Kulturbundes: Prof. Robert
Havemann. - In: Der Morgen, Berlin, 14.11.1958 1188 Kandidat der Nationalen Front Prof. Dr. Robert Havemann. - In: Die Wirtschaft,
Berlin, 1958, Nr. 45
Β
1959
1189 Frenzel, Max: Der Widerstand im Guillotine-Zuchthaus Brandenburg. Die Kom-
munistische Partei auch im Zuchthaus Brandenburg unbesiegbar. — In: Damit Deutschland lebe. Ein Quellenwerk über den deutschen antifaschistischen Widerstandskampf 1933-1945. Hg.: Walter A. Schmidt. 2. Auflage. Berlin: KongressVerlag 1959, S. 521-523 Über illegal abgehörte Rundfunknachrichten und deren Verbreitung im Zuchthaus durch Havemann C
1190 Schiller, Kurt: Nationalpreisträger 1959. Prof. Dr. Robert Havemann. Direktor
des Instituts für physikalische Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin. — In: Mitteilungsblatt [Chemische Gesellschaft der DDR], Berlin, 1959, November, S. 177-178 D
1191 In Cambridge kamen 400 Zuhörer. Großbritannien interessiert sich für die DDR.
NZ-Gespräch mit Prof. Dr. Havemann. - In: National-Zeitung, Berlin, 21.02. 1959 1192 Steiner, Helmut; Kottowski, Werner: Wie lange noch wollen einige Genossen
Chemiker in die Luft pusten? Ein Beitrag zu den Aufgaben der Chemiker. — In: Humboldt-Universität, Berlin, 3. Jg., 1959, Nr. 2/3 Über Havemann im Abschnitt „Die Grundorganisation der Chemiker muß ihre Arbeit verändern"
1193 Havemann: Problem der Rückkehr bemannter Raketen womöglich schon gelöst.
- In: Leipziger Volkszeitung, 17.07.1959, S. 2 1194 Marquardt, Α.: Das dunkle Institut des Professor Dr. Havemann und der National-
preis. - In: BZ am Abend, Berlin, 10.10.1959
1958-1960
103
1195 Schliffke, Heinz: Das Hausdach als Stromlieferant? Physikochemiker der Humboldt-Universität sind dem Geheimnis der technischen Photosynthese auf der Spur. Ein interessantes Gespräch mit Nationalpreisträger Prof. Dr. Robert Havemann. - In: Neues Deutschland, Berlin, 25.12.1959, S. 4 „Ein uns viel nähet liegende Problem wäre dann kein Problem mehr - der Stromverbrauch. Die Dächer unserer Häuser würden dann zu Energiespendern. Mag der eine oder andere auch heute noch darüber lächeln, Tatsache ist, daß es theoretisch schon jetzt denkbar ist."
1960 A 1196 Schultz, Wolfgang: Das Serumeiweiß nach Bluttransfusion, untersucht mit Hilfe des Havemann'schen Photozellencolorimeters. Berlin: Freie Universität, Medizinische Fakultät, Dissertation, 01.09.1960, 53 S. Β 1197 Klemperer, Ingeborg: Der Antifaschist Georg Groscurth. - In: Forschen und Wirken. Festschrift zur 150-Jahr-Feier der Humboldt-Universität zu Berlin 1810— 1960. Bd. 1: Beiträge zur wissenschaftlichen und politischen Entwicklung der Universität. Hg.: Willi Göber und Friedrich Herneck. Berlin: Deutscher Verlag der Wissenschaften 1960, S. 585-594 Über die Freundschaft Georg Groscurths mit Robert Havemann, die Widerstandsgruppe „Europäische Union", das Todesurteil des Volksgerichtshofs, wissenschaftliche Arbeiten im Zuchthaus Brandenburg, mit Abdruck von Georg Groscurths letztem Brief vor der Hinrichtung an seine Ehefrau Anneliese
1198 Maskolat, Henny: Die Wiedereröffnung der Berliner Universität im Januar 1946. - In: Forschen und Wirken. Festschrift zur 150-Jahr-Feier der Humboldt-Universität zu Berlin 1810-1960. Bd. 1: Beiträge zur wissenschaftlichen und politischen Entwicklung der Universität. Hg.: Willi Göber und Friedrich Herneck. Berlin: Deutscher Verlag der Wissenschaften 1960, S. 605-627 C
1199 Eckey, P.: Methode zur Bestimmung von Eichkurven mit dem Havemann-Kolorimeter. — In: Zeitschrift für die Gesamte Innere Medizin und ihre Grenzgebiete, Stuttgart, Leipzig, 15. Jg., 1960, S. 866-877 1200 Jänicke, Martin: Mit Marx gegen Ulbricht. - In: Der Monat, Berlin, 13. Jg., 1960, Nr. 146 (November), S. 84-89 Über den „marxistischen Widerstand" von Intellektuellen in der DDR seit 1956
1201 Pietsch, Herward; Schiller, Kurt; Wischnewski, Inge: Nationalpreisträger Prof. Dr. Robert Havemann. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 10. Jg., 1960, Η. 1, S. 34 D
1202 Eng mit dem Humanisten des Urwalds verbunden. - In: Der Neue Weg, Halle/S., 12.02.1960 Artikel zum Besuch Albert Schweitzers mit Interviewteilen
1203 Strom vom Dach. Zum morgigen 50. Geburtstag von Nationalpreisträger Professor Dr. Robert Havemann. - In: BZ am Abend, Berlin, 10.03.1960 1204 Das Porträt: Prof. Havemann. - In: BZ am Abend, Berlin, 11.03.1960 Zum 50. Geburtstag
1205 Mitarbeiterkollektiv: Vorbildliches Wissenschaftlerleben. Professor Dr. Robert Havemann 50 Jahre alt. - In: Berliner Zeitung, 11.03.1960 Zum 50. Geburtstag
104
II. Sekundärliteratur
1206 Haberditzl, Werner: Typ des Gelehrten der kommenden Zeit. Prof. Dr. Robert Havemann zum 50. Geburtstag. - In: Neue Zeit, Berlin, 11.03.1960 1207 Prof. Dr. Havemann 50 Jahre. - In: Neues Deutschland, Berlin, 11.03.1960, S. 2 Zum 50. Geburtstag
1208 Glückwünsche von Ministerpräsident Grotewohl. - In: Thüringische Landeszeitung, Weimar, 12.03.1960 Zum 50. Geburtstag
1209 Afrika ohne Krebserkrankungen. - In: Liberal-Demokratische Zeitung, 09.06.1960 Zum Besuch Gerald Gottings und Robert Havemanns bei Albert Schweitzer
1210 Veranstaltungen zum Weltfriedenstag. - In: Neues Deutschland, Berlin, 02.09. 1960 Darunter die Ansprache Havemanns im Theater am Schiffbauerdamm
C
1961
1211 Schumann, Leonie: Professor Havemann berichtet über seinen Besuch bei Albert Schweitzer. - In: Die Aussprache, Berlin, 16. Jg., 1961, Nr. 3, S. 57 D
1212 Foto mit Gotting, Schweitzer, Havemann in Lambarene. — In: Thüringer Neueste Nachrichten, Weimar, 04.11.1961 Annotation über „Begegnung mit Albert Schweitzer": „Man sollte dieses Buch (Ganzleinen, Großformat, 50 farbige Bildtafeln, 19,50 DM) bei der Auswahl von Weihnachtsgaben für unsere heranwachsende Jugend nicht vergessen." vgl. Nr. 404
1963
c 1212 a Bernhardt, D.: Vom Nutzen enger Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschaftlern und Philosophen. Über die wissenschaftliche Tagung der MathematischNaturwissenschaftlichen Fakultät und des Philosophischen Instituts. - In: Unsere Universität, Greifswald, 1963, Nr. 15, S. 2-3, 5 Bericht über eine Tagung an der Greifswalder Universität im September 1963 und die Diskussion über Havemanns Beitrag
1213 Ehmke, Günther: Alle Kraft für den höchsten Nutzeffekt der wissenschaftlichen Arbeit - im Interesse der Gesellschaft und jedes einzelnen. Auszüge aus dem Referat auf der IV. Zentralen Delegiertenkonferenz der Gewerkschaft Wissenschaft. — In: Forschung, Lehre, Praxis, Berlin, 1963, Oktoberheft, S. 3 Mit Kritik an der Abteilungsgewerkschaftsleitung Chemie der Berliner Humboldt-Universität, u. a. an ihrem Diskussionsabend mit Robert Jungk
1214 Hörnig, Johannes: Eine erfolgreiche Bilanz! Rede auf der IV. Zentralen Delegiertenkonferenz der Gewerkschaft Wissenschaft. - In: Forschung, Lehre, Praxis, Berlin, 1963, Oktoberheft, S. 12-15 Mit Kritik an den Chemikern der Berliner Humboldt-Universität, ohne Havemann zu nennen
1215 Hörz, Herbert: Es geht um das Bündnis zwischen Philosophen und Naturwissenschaftlern. - In: Forschung. Lehre. Praxis. Organ der Gewerkschaft Wissenschaft, Berlin, November 1963, S. 11-12 Aus der Diskussion auf der IV. Zentralen Delegiertenkonferenz der Gewerkschaft Wissenschaft
1960-1963
105
1216 Tamm, Igor Evgenevic: Niels Bohr und die moderne Physik. Zum Andenken an den großen Gelehrten. - In: Wissenschaft und Fortschritt, 13. Jg., 1963, H. 11, S. 498-502 0 aus: npnpoAa , 1963, H. 5 Tamm bezieht sich auf Havemanns Leipziger Vortrag (vgl. Nr. 456). Das indirekte Zitat aus Havemanns Text wird in der Übersetzung falsch wiedergegeben: „Und man kann der Hoffnung des angesehenen deutschen Physikochemikers R. Havemann (DDR) auf jene Zeit nur beipflichten, in der auch die Philosophen es als das größte Glück empfinden werden, wenn neue Entdeckungen gemacht werden, die ihren grundlegensten Begriffen und Vorstellungen entsprechen." Havemann veranlasst die der Zeitschrift nach dem Druck beigelegte Druckfehlerberichtigung, in welcher der Satz nochmals abgedruckt wird und korrekt mit dem Wort „widersprechen" endet. Durch die Berichtigung konnte Havemann öffentlich auf den umstrittenen aber ungedruckten Vortrag aufmerksam machen, worauf das MfS verärgert hinwies: „Von Prof. Thilo sei die Methode' Havemann begrüßt worden, die Öffentlichkeit mit Hilfe von Druckfehlerberichtigungen [...] auf seinen Kampf gegen die marxistische Philosophie aufmerksam zu machen." (Bericht über das Auftreten von Prof. Havemann und über einige damit zusammenhängende Vorgänge an der Humboldt-Universität, 19.02.1964. - RHG, RH 298 [BStU, ZA, MfS-ZAIG 848], Bl. 9)
D 1217 Laitko, Hubert; Bellmann, Reinhart: Dogmatismus ist kein Schwarzer Peter. - In: Forum, Berlin, 17. Jg., 1963, Nr. 1 , 1 . Januarheft, S. 4 Über eine Diskussion zwischen Herbert Hörz und Gerhard Stehr am 12.12.1962 zu den von Robert Havemanns in dessen Leipziger Vortrag von 1962 aufgeworfenen Problemen
1218 Handel, G. (Erster Sekretär der Parteiorganisation der Universität Jena, Parteitagsdelegierter): Über den Meinungsstreit in der Wissenschaft. - In: Forum, Berlin, 17. Jg., 1963, Nr. 3 , 1 . Februarheft 1219 Hörz, Herbert: Was heißt denn kritisch sein? Eine Bemerkung zum Meinungsstreit zwischen Naturwissenschafdern und Philosophen. - In: Forum, Berlin, 17. Jg., 1963, Nr. 4, 2. Februarheft, S. 6 - 7 1220 Kosing, Alfred: Wege und Abwege in der Philosophie. Bemerkungen zu einem Vortrag von R. Havemann. - In: Forum, Berlin, 17. Jg., 1963, Nr. 6, 2. Märzheft, S. 8-9 Zu Havemanns Leipziger Vortrag von 1962 (in Nr. 456)
1221
FDJ attackiert Professor Havemann. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 23.03.1963 Wegen der Verbreitung seines Leipziger Vortrags von 1962 (in Nr. 456)
1222 Vetter, Gottfried:Wir sprechen zur Zone. - Norddeutscher Rundfunk, Hamburg, 25.03.1963, 7.05 Uhr Über Nr. 1220 und Robert Havemanns Leipziger Vortrag von 1962 (in Nr. 456)
1223 Wenzlaff, Bodo: Philosophie ohne Philosophen? Bemerkungen zu einer Vorlesungsreihe von Prof. Dr. R. Havemann. — In: Humboldt-Universität, Berlin, 7. Jg., Nr. 26,15.11.1963, S. 4 Havemann antwortet darauf mit Nr. 455 ND in Nr. 944
1224 Kurt Hager: Probleme des geistigen und kulturellen Lebens. - In: Neues Deutschland, Berlin, 05.11.1963 Diskussionsbeitrag auf dem 4. Plenum des ZK der SED mit Kritik an Havemann
1225 Ley, Hermann: Die philosophischen Gedanken des Marxismus-Leninismus bewähren sich in der Wirklichkeit. Bemerkungen zu dem nebenstehenden Beitrag von Prof. Dr. Robert Havemann. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 7. Jg., Nr. 27, 29.11.1963, S. 7 Replik auf Nr. 455
II. Sekundärliteratur
106
1964
C 1226 Albrecht, Erhard: Die Verantwortung des Gelehrten für Frieden und Freiheit in unserer Zeit. - In: Das Hochschulwesen, 12. Jg., 1964, H. 6 (Juni), S. 379-386 Polemik gegen Havemanns Vorlesungen
1227 Baring, Arnulf: Unsere östlichen Nachbarn. - In: Der Monat, Berlin, 16. Jg., 1964, Nr. 187, S. 7-16 Enthält Anmerkungen zur Maßregelung Havemanns
1228 Dokumente zum Fall Havemann. - In: SBZ-Archiv, Köln, 15. Jg., 1964, Nr. 6, S. 95-96 N D von Nr. 1269,1279
1229 Eichler, Willi: Die freiheitliche Revolte Professor Havemanns. - In: Geist und Tat, Frankfurt am Main, 19. Jg. 1964, Nr. 4, S. 97-99 1230 End of the Havemann-Affair. - In: East Europe, 13. Jg., 1964, Nr. 5, S. 45-46 Das Ende der Havemann-Affäre
1231 J. K.: Der Fall Havemann. - In: SBZ-Archiv, Köln, 15. Jg., 1964, Nr. 6, S. 81-82 1232 Die Frage des marxistischen Fortschritts und die Antwort Robert Havemanns seine Analyse, seine Folgerungen. - In: Hochschul-Informationen, Berlin, 15. Jg., 1964, Nr. 3/4, 54 S. Mit Auszügen aus Nr. 456
1233 Glossario: Havemann dopo Harich. - In: Tempo presente, Roma, 9. Jg., 1964, Nr. 6, S. 79 Havemann nach Harich
1234 Nochmal zum Fall Havemann. - In: SBZ-Archiv, Köln, 15. Jg., 1964, Nr. 7, S. 109-111 N D [Auszüge] des Hager-Referats aus Nr. 1297
1235 Hörz, Herbert: Für eine schöpferische Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschafdern und marxistischen Philosophen. - In: Einheit, Berlin, 19. Jg., 1964, Η. 1, S. 93-103, H. 2, 91-106 N D in Nr. 1330
1236 Jaeger, Michael: SEDistischer Dogmatismus und der Begriff von der Freiheit. Der Fall Robert Havemann. - In: Die Zeitbühne, Berlin, 1. Jg., 1964, Nr. 2 (April), S. 5-8 1237 Kaufmann, Hans: Neue Horizonte? Diskussion über die geistige Situation an Hochschulen. - In: SBZ-Archiv, 15. Jg., 1964, Nr. 9, S. 130-134 Unter anderem zur Havemann-Diskussion als Zeichen für die Lage an den DDR-Hochschulen
1238 Klunker, Heinz: Robert Havemann - ein dogmatischer Revisionist. - In: Europäische Begegnung, Köln, 5. Jg., 1964, Nr. 3, S. 158 1239 Ludz, Peter Christian: Freiheitsphilosophie oder aufgeklärter Dogmatismus? Zum Denken Robert Havemanns (1). - In: SBZ-Archiv, Köln, 15. Jg., 1964, H. 12, S. 183-189 N D in Nr. 1331,1545
1240 Ludz, Peter Christian: Freiheitsphilosophie oder aufgeklärter Dogmatismus? Zum Denken Robert Havemanns (2). - In: SBZ-Archiv, Köln, 15. Jg., 1964, H. 13, S. 195-201 N D in Nr. 1331,1545
1964
107
1241 Mitteilung der Redaktion. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 14. Jg., 1964, H. 4, S. 145 Zum Ausschluss von Robert Havemann und Gerhaid Stehr aus dem Redaktionskollegium der Zeitschrift
1242 Mroßko, Kurt-Dietrich: Welch ein Regime? - In: Geist und Tat, Frankfurt am Main, 19. Jg., 1964, Nr. 11, S. 349 Rez. zu Nr. 456
1243 [Sindermann, Hans:] SED will keine faulen Eier im Nest. - In: SBZ-Archiv, Köln, 15. Jg. 1964, Nr. 5, S. 78-80 ND aus dem Bericht von Horst Sindermann, Nr. 1249
1244 Sp[ittmann], Iflse]: Informationsfreiheit auf der Tagesordnung. - In: SBZ-Archiv, Köln, 15. Jg., 1964, Nr. 9, S. 129-130 1245 Steininger, Herbert: Freiheit und Verantwortung unserer Jugend. - In: Einheit, Berlin, 19. Jg., 1964, H. 7, S. 120-122 1246 Ströhm, Carl Gustaf: „Havemann, geh' du voran!" - In: Ost-West-Kurier, Weilerswist, 1964, Nr. 12 (März), S. 3 1247 Von der Kunst, etwas in Frage zu stellen. - In: jpig [Junge Presse Informationsdienst „Gesamtdeutschland"], 1964, Nr. 3, S. 16 Anonyme Rez. von Nr. 456
1248 Weber, Hermann: „Mehr Freiheit" - drüben verboten! Der „Fall Havemann". In: Der Gewerkschafter, Frankfurt am Main, 1964, Nr. 5 D
ND in Nr. 2018
1249 Aus dem Bericht des Politbüros an das 5. Plenum des ZK. Berichterstatter: Genösse Horst Sindermann. — In: Neues Deutschland, Berlin, 13.02.1964, S. 3—5 Verurteilung der Vorlesungen Robert Havemanns im Abschnitt „Zu einigen Problemen des geistigen Lebens" ND in Nr. 1243
1250 Zielinski, Hans: Die SED vergißt, daß Stalin tot ist. Professor Havemann vor erstaunten Teilnehmern der ZK-Tagung heftig kritisiert. — In: Die Welt, Hamburg, 14.02.1964 1251 Heise, Wolfgang; Eichhorn, Wolfgang: Wohin diskutieren? - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 1,16.02.1964, S. 6-7 1252 Stehle, Hansjakob: Der Fall des Professors Havemann: „Faule Eier" im Nest der SED. Der Wind bläst Ulbrichts Dogmatikern ins Gesicht. - In: Die Zeit, Hamburg, 19. Jg., Nr. 8, 21.02.1964, S. 3 1253 Κ. Η. N. [Neß, Karl-Heinz?]: Ein Revisionist in Ostberlin. Bei Professor Havemann in der Vorlesung - Eindrücke eines Hörers. - In: Die Zeit, Hamburg, 19. Jg., Nr. 8,21.02.1964, S. 3 1254 Krause, Werner; Dietel, Ursula und Böhnisch, Siegfried: Was heißt Materialismus und Idealismus in der Naturwissenschaft? - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 2, 23.02.1964, S. 5 1255 Lecturers attack base of Marxism. East German professor's views rouse politburo. - In: New York Times, New York, N.Y., 23.02.1964, S. 13 Dozenten greifen Grundlage des Marxismus an. Ansichten eines ostdeutschen Professors erregen das Politbüro Bericht über die Vorlesungen Havemanns zu physikalischen Aspekten philosophischer Probleme
108
II. Sekundärliteratur
1256 Hertwig, Manfred. [Kritik an der SED durch Professoren in der Zone]. - Norddeutscher Rundfunk, Wir sprechen zur Zone, Hamburg, 26.02.1964, 7.10 Uhr Kommentar zu Protesten von Kurt Mothes und zu Havemanns Vorlesungen
1257 [Bericht über das Ende der Vorlesungen Havemanns]. - RIAS, Berlin, Aus der Zone für die Zone, 02.03.1964,19.10 Uhr Reportage über den Verlauf der Vorlesungen im Wintersemester 1963/64
1258 Voigt, Klaus: Revisionismus in der SED. - In: Vorwärts, Bonn, 04.03.1964 1259 Professor in East Berlin wins dispute with party. - In: New York Times, New York, N.Y., 04.03.1964, S. 3
Professor in Ostberlin siegt in Debatte mit der Partei Bericht über die Unterstützung Havemanns durch seine SED-Parteigruppe und die Absetzung des SED-Parteisekretärs Werner (im Artikel irrtümlich Kurt) Tzschoppe durch die SED-Bezirksleitung Berlin
1260 [Terry, Anthony: Intellectual Revolt Is Threat to Ulbricht. - In: The Washington Post, 08.03.1964, S. A25 Intellektuelle Auflehnung ist eine Bedrohung fiir Ulbricht Bericht über die Unterstützung Havemanns durch seine SED-Parteigruppe in den Debatten mit der SED-Führung über Freiheit und die Abschaffung der Todesstrafe
1261 Wessel, Karl-Friedrich: Unendlichkeit und Weltmodelle. Geistige Probleme unserer Zeit. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 4, 09.03.1964, S. 5 Beitrag in einer Artikelserie gegen Havemann im SED-Parteiorgan der Humboldt-Universität
1262 Zielinski, Hans: Die S E D will keinen Märtyrer schaffen. Trotz scharfer Angriffe im Zentralkomitee wurde Professor Havemann nicht gemaßregelt. - In: Die Welt, Hamburg, 09.03.1964 1263 Schulz, Wilfried: Wettkampf der Systeme. - Norddeutscher Rundfunk, Hamburg, 11.03.1964,19.15 Uhr Beitrag über Havemann mit Auszügen aus Nr. 456
1264 Lützkendorf, Hans: Gespräch mit Karl-Heinz Neß. - Norddeutscher Rundfunk, Hamburg, Wir sprechen zur Zone, 11.03.1964, 7.05 Uhr Zu Nr. 467
1265 Fried, Erich: Kultur und Ideologie. - Londoner Rundfunk, 11.03.1964,20.15 Uhr Zu Nr. 467
1266 Aus der Zone für die Zone. - RIAS, Berlin, 12.03.1964,19.10 Uhr
Zur Ladung Havemanns ins Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen
Vetter, Gottfried: Chronik des Tages. - Bayerischer Rundfunk, München, 12.03. 1267 1964,18.00 Uhr Zur Ladung Havemanns ins Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen
1268
Hertwig, Manfred: Interview mit Karl-Heinz Neß. — Londoner Rundfunk, 12.03. 1964,20.15 Uhr Zu Nr. 467
1269 Mitteilung über Prof. Havemann. - In: Neues Deutschland, Berlin, 13.03.1964, S. 6
„Mitteilung der Pressestelle des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen" mit der Behauptung, Havemann „beabsichtigt offenbar, seine Lehrtätigkeit nach Westdeutschland zu verlegen" N D in Nr. 1228
1270 Handlungen Havemanns verurteilt. - In: Berliner Zeitung, 13.03.1964 1271 Büscher, Horst: Die große Herausforderung. Ulbricht trägt das Kainsmal des Stalinismus - aber er muß antworten. — In: Hamburger Echo am Abend, 13.03.1964
1964
109
1272 Aus der Zone für die Zone. - RIAS, Berlin, 13.03.1964,19.10 Uhr Zur Entlassung Havemanns aus der Humboldt-Universität zu Berlin
1273 Κ. H.: „Nicht Ulbrichts Protektorat". - In: Die Zeit, Hamburg, 19. Jg., Nr. 11, 13.03.1964 Über die Entlassung Robert Havemanns aus der Humboldt-Universität und die Reaktion der S E D auf den Protest von KP-Mitgliedern aus Österreich und der t S S R
1274 Weinert, Wolfgang: [Bericht über die Entlassung Havemanns]. - ZDF, heute. Spätausgabe, Mainz, 14.03.1964, 21.45 Uhr Zur Entlassung Havemanns aus der Humboldt-Universität zu Berlin
1275 Williams, J. Emlyn: East Germans Show Tensions. 'Concessions' Pared. - In: The Christian Science Monitor, Boston, Mass., 14.03.1964, S. 2 Ostdeutsche zeigen Nerven. „Zugeständnisse" beschnitten Havemanns öffentliche Äußerungen als Ausnahmeerscheinung für eine sonst nur hinter verschlossenen Türen geführte strategische Auseinandersetzung in der S E D
1276 Von Verpflichtungen als Professor entbunden. - In: Berliner Zeitung, 14.03.1964 Über die Entlassung Havemanns aus der Humboldt-Universität zu Berlin
1277 Hahn, Günter. Wir warten auf Antwort. - In: Hamburger Echo am Abend, 14.03. 1964 „Die Zeitungsredaktion bat den stellvertretenden Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen der DDR, Hermann Tschersich, um ein Gespräch zur Entlassung Havemanns."
1278 Paulsen, Gottfried: Kommentar. - Sender Freies Berlin, 14.03.1964,19.25 Uhr Zur Entlassung Havemanns aus der Humboldt-Universität zu Berlin
1279 Wessel, Harald: Herostratos oder Prometheus? Unsere Freiheit will nicht beschwatzt, sondern täglich errungen sein. Aktuelle philosophische Bemerkungen. - In: Neues Deutschland, Berlin, 15.03.1964, S. 5 Zu Nr. 467; N D in Nr. 1228
1280 Sx.: Einheit - Freiheit - Menschlichkeit. — In: Der Tagesspiegel, Berlin, 15.03. 1964, S. 1 Kommentar zur Entlassung Havemanns, die neue Ostpolitik und die Ersetzung der amerikanischen „Liberation-Politik" durch die der „Liberalisierung"
1281 Körting, Eberhard: Kommentar. - RIAS II, Berlin, 15.03.1964,12.40 Uhr Kommentar zur Entlassung Havemanns und die Entwicklungen in der internationalen Politik
1282 Ley, Hermann: Die historischen Leistungen von Marx und Engels in der Philosophie. Geistige Probleme unserer Zeit. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 5,16.03.1964, S. 6-7 Beitrag in einer Artikelserie gegen Havemann im SED-Parteiorgan der Humboldt-Universität
1283 Büscher, Horst: Der unbequeme Mahner. — In: Hannoversche Presse, 17.03.1964 1284 Zwischen Elbe und Oder. — Bayerischer Rundfunk II, München, 17.03.1964, 17.45 Uhr Bericht über die Endassung Havemanns
1285 Die dümmste Lüge. Notwendige redaktionelle Bemerkungen zum Nachlaß des Herrn Prof. Robert Havemann. - In: Forum, Berlin, 18. Jg., 1964, Nr. 6, 2. Märzheft, S. 3 u. 26 1286 [Am vergangenen Freitag wurde der Ostberliner Naturwissenschaftler ...]. — Norddeutscher Rundfunk, Hamburg, 19.03.1964,18.30 Uhr Über die Reaküon ostberliner Studenten auf die Entlassung Havemanns
110
II. Sekundärliteratur
1287 Pisko, Ernest S.: East Germans Gavel Down Critic. Professor Fired. - In: The Christian Science Monitor, Boston, Mass., 19.03.1964, S. 2 Für ostdeutschen Kritiker fiel der Hammer. Professor gefeuert Zu Havemanns Entlassung aus dem Universitätsdienst
1288 Hager, Kurt: Gemeinschaftlich, schöpferisch, prinzipienfest. Genösse Professor Kurt Hager über Probleme und Aufgaben der Gesellschaftswissenschaftler nach dem 5. Plenum. - In: Neues Deutschland, Berlin, 20.03.1964, S. 2 Bericht über das Referat Hagers vor Gesellschaftswissenschaftlern am 19.03.1964 mit der Kritik an Robert Havemanns Vorlesungen vgl. Nr. 1297
1289 Hermann, Kai: Abrechnung mit Havemann. Ein „Interview" und seine Folgen leichter Triumph für die Stalinisten. - In: Die Zeit, Hamburg, 19. Jg., Nr. 12, 20.03.1964 1290 Hahn, Günter: Die falsche „Zeit". - In: Hamburger Echo am Abend, 20.03.1964 Kommentar zu Nr. 1264
1291 Gerhard, Walter: Beitrag über Robert Havemann. - RIAS, Kulturpolitik, Berlin, 20.03.1964 1292 Mein Wort zur Sache: Freiheit für wen? Leserzuschrift von Karl Klauder zu „Herostratos oder Prometheus". - In: Neues Deutschland, Berlin, 22.03.1964, S. 5 Zu Nr. 1279
1293 Osten, Walter: Der Fall Havemann und die Folgen. Die Freiheit läßt sich schwer auf das Gebiet der Forschung beschränken. - In: Stuttgarter Zeitung, 25.03.1964 1294 Löther, Rolf: Zum Verhältnis zwischen Naturwissenschaft und Philosophie in Vergangenheit und Gegenwart. Geistige Probleme unserer Zeit. — In: HumboldtUniversität, Berlin, 8. Jg., Nr. 6, 23.03.1964, S. 7 Beitrag in einer Artikelserie gegen Havemann im SED-Parteiorgan der Humboldt-Universität
1295 Havemann - Frühling auf dem Eis. - In: Der Spiegel, Hamburg, 18. Jg., Nr. 13, 25.03.1964, S. 38-49 1296 Kantorowicz, Alfred: „Das Tauwetter ist nicht aufzuhalten". Spiegel-Gespräch mit Professor Dr. Alfred Kantorowicz. - In: Der Spiegel, Hamburg, 18. Jg., Nr. 13, 25.03.1964, S. 55-58 1297 Hager, Kurt: Probleme und Aufgaben der Gesellschaftswissenschaften. Aus dem Referat des Genossen Prof. Kurt Hager auf der Konferenz der Ideologischen Kommission des Politbüros des Zentralkomitees mit Gesellschaftswissenschaftlern am 19. und 20. März 1964. - In: Neues Deutschland, Berlin, 26.03.1964, S. 4-5 Vgl. Bericht in Nr. 1288; ND in Nr. 1234
1298 Hörnig, Hannes: Grundstudium darf nicht allein stehen. Aus der Diskussion auf der Konferenz der Ideologischen Kommission des Politbüros mit Gesellschaftswissenschaftlern am 19. und 20. März. - In: Neues Deutschland, Berlin, 26.03. 1964, S. 5 Über die Verurteilung der „Theorien von Havemann" durch zwei Studenten der Humboldt-Universität
1299 Albrecht, Erhard: Eine Richtigstellung. Aus der Diskussion auf der Konferenz der Ideologischen Kommission des Politbüros mit Gesellschaftswissenschaftiern am 19. und 20. März. - In: Neues Deutschland, Berlin, 26.03.1964, S. 5 Albrecht bestreitet die Behauptung Robert Havemanns, Bonifati Kedrov, habe seine Ansichten unterstützt
1964
111
1300 Silencing a Socrates. - In: Time, New York, vol. 83, 27.03.1964, S. 23-24 Ein Sokrates wird zum Schweigen gebracht Illustriertes Portrait Havemanns
1301 Richter, Wolfgang: Meine Ansicht: Diskussion langweilig. - In: Sonntag, Berlin, Jg. 19, Nr. 13,29.03.1964, S. 8 Unter anderem über die Vorlesungen Havemanns
1302 Hörz, Herbert: Möglichkeit - Wirklichkeit - Gesetzt. Sind wissenschaftliche Voraussagen möglich (I. Teil). Geistige Probleme unserer Zeit. — In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 7, 30.03.1964, S. 7 Beitrag in einer Artikelserie gegen Havemann im SED-Parteiorgan der Humboldt-Universität
1303 Schulze, Hans: Robert Havemanns Legende vom wahren Marxismus. - In: Forum, Berlin, 18. Jg., 1964, Nr. 7,1. Aprilheft, S. 8-10 und 18 1304 Engert, Jürgen: Sie zerschlugen nur ein Fieberthermometer. Der Fall Havemann und seine Folgen. - In: Christ und Welt, Stuttgart, 03.04.1964 1305 Fricke, Karl Wilhelm: „Jugendverderber" in der Zone. Der Fall Havemann ist typisch für die Angst des Regimes vor der Geistesfreiheit. - In: Rheinischer Merkur, Bonn, 03.04.1964 1306 Pressure for cultural freedom worries East German regime. - In: New York Times, New York, N.Y., 12.04.1964, S. 6 Forderung nach kultureller Freiheit beunruhigt das ostdeutsche Regime Kommentar zu einem Artikel Gerald Gottings in der CDU-Zeitung „Neue Zeit" im lichte der Entlassung Havemanns
1307 Zur Verantwortung des Hochschullehrers in der DDR. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 9,13.04.1964, S. 2 Zur Entlassung Havemanns aus der Humboldt-Universität
1308 Mitteilung zum Ausschluß von Prof. Havemann aus der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 9, 13.04.1964, S. 2 1309 Bantelmann, Kurt: Zuschrift zum Spiegel-Artikel „SED und Freiheit: Der Fall Havemann". - In: Der Spiegel, Hamburg, 18. Jg., Nr. 16,15.04.1964 1310 Rauhut, Udo: Brief. [Redaktion des] Forum: Lieber FORUM-Leser Udo Rauhut! - In: Forum, Berlin, 18. Jg., 1964, Nr. 8, 2. Aprilheft, S. 14 1311 Kröber, Günter: Kosmologische Paradoxien und methodologische Paralogien. In: Forum, Berlin, 18. Jg., 1964, Nr. 8, 2. Aprilheft, S. 16-17 Unter anderem über die Vorlesungen Robert Havemanns
1312 Diesch, Karlheinz: Brief. - In: Forum, Berlin, 18. Jg., 1964, Nr. 8, 2. Aprilheft, S. 15 u. 23-24 1313 Maßnahmen folgerichtig - Zustimmungserklärungen zur Entlassung Robert Havemanns von Prof. Mitja Samuel Rapoport und G. Schilfert. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 10, 20.04.1964, S. 2 1314 Osten, Walter: SED kämpft gegen Havemannsche Krankheit. Widerstände in der Akademie der Wissenschaften gegen die Absetzung des Wissenschaftlers. — In: Stuttgarter Zeitung, 22.04.1964 1315 Schellhorn, Martin: Determinismus - Begriff und moderne Wissenschaft. Geistige Probleme unserer Zeit. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 12, 04.05.1964 Beitrag in einer Artikelserie gegen Havemann im SED-Parteiorgan der Humboldt-Universität
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II. Sekundärliteratur
1316 Lang, Walter: Havemann bleibt Havemann. - In: Freie Presse, Bielefeld, 30.04. 1964 Leserbrief mit dem Bericht über den Kommentar eines ungenannten Mitschülers aus MindenRavensberg über Havemanns frühe kommunistische Überzeugungen
1317 Hildebrandt, Rainer: Der Fall Havemann ist nicht das Ende, sondern der Anfang. - In: Christ und Welt, Stuttgart, 08.05.1964 1318 [Gespräch mit rororo-Lektor Nino Erni über die Herausgabe von „Dialektik ohne Dogma". - ZDF, heute, Spätausgabe, 14.05.1964, 22.00 Uhr 1319 Reumann, Felizitas: Zum Wesen der sozialistischen Moral. Geistige Probleme unserer Zeit. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 15, 25.05.1964 Beitrag in einer Artikelserie gegen Havemann im SED-Parteiorgan der Humboldt-Universität
1320 Hörz, Herbert: Was heißt Unendlichkeit der Materie? Geistige Probleme unserer Zeit. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 16, 01.06.1964 Beitrag in einer Artikelserie gegen Havemann im SED-Parteiorgan der Humboldt-Universität
1321 Methodologische und weltanschauliche Probleme der Naturwissenschaften (I. Teil). Von einem Aspirantenkollektiv der Abteilung Philosophische Probleme der modernen Naturwissenschaften. Vortragsreihe der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät während der Universitätstage. Geistige Probleme unserer Zeit. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 18,15.06.1964 Beitrag in einer Artikelserie gegen Havemann im SED-Parteiorgan der Humboldt-Universität; vgl. Nr. 1323
1322 Brandt, Heinz: Mein Freund Robert Havemann. Ein moderner Galilei im Streit mit dem marxistischen Dogmatismus. - In: Die Zeit, Hamburg, 19. Jg., Nr. 25, 19.06.1964, S. 3 1323 Methodologische und weltanschauliche Probleme der Naturwissenschaften (Π. Teil und Schluß). Von einem Aspirantenkollektiv der Abteilung Philosophische Probleme der modernen Naturwissenschaften. Vortragsreihe der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät während der Universitätstage. Geistige Probleme unserer Zeit. - In: Humboldt-Universität, Berlin, 8. Jg., Nr. 19, 22.06.1964 Beitrag in einer Artikelserie gegen Havemann im SED-Parteiorgan der Humboldt-Universität; vgl. Nr. 1321
1324 Köhler, Otto: Rezension zu Robert Havemanns Buch „Dialektik ohne Dogma?". - RIAS, Literatur, Berlin, 21.07.1964 Rez. von Nr. 456
1325 Pisko, Ernest S.: East Germany: Some Hard Facts. Things Look Up. - In: The Christian Science Monitor, Boston, Mass., 21.08.1964, S. 1-2 Ostdeutschland: Einige harte Tatsachen. Dingen nachgegangen Sechste Folge der Serie „Conversations with Germans" (Gespräche mit Deutschen) mit Referat eines Gesprächs mit Theo Sommer über Havemann nach dessen DDR-Reise (vgl. Marion Gräfin Dönhoff, Rudolf Walter Leonhardt, Theo Sommer: Reise in ein fernes Land. Bericht über Kultur, Wirtschaft und Politik in der DDR. Hamburg 1964 p i e Zeit-Bücher])
1326 Hobsbawm, Eric J.: Dialectics in discredit. - In: The Times Literary Supplement, London, Nr. 3262, 03.09.1964, S. 777 Dialektik in Verruf Rez. von Nr. 456
1327 Thomas, Stephen G.: Opposition to Ulbricht regime. Letters to the Times. — In: New York Times, New York, N.Y., 11.09.1964. S. 32 Opposition gegen das Ulbricht-Regime
1964-1965
113
In dem Leserbrief stellt der Leiter des Ostbüros der SPD, Stephan Thomas, die von Leslie R. Colitt in der „New York Times" am 26.08.1964 aufgestellte These von der Annäherung zwischen Bevölkerung und S E D mit dem Hinweis auf Havemanns Forderung nach Freiheit und Demokratie infrage
1328 [Annotation zu Robert Havemann: Dialektik ohne Dogma?] - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 06.12.1964 Rez. von Nr. 456
1329 Kasnacich-Schmid, Johannes: Ideologie. Dogma. Terror. Die unheilige Dreifaltigkeit der kommunistischen Diktaturen. Betrachtung zum „Fall" Havemann. — In: Neue Zeit, Berlin, 24.12.1964, S. 33, 36 Rez. von Nr. 456
1965
A 1330 Philosophie im Meinungsstreit. Beitrag zur Auseinandersetzung mit dogmatischen und revisionistischen Entstellungen des Marxismus-Leninismus. Hg.: Institut für Marxismus-Leninismus der Humboldt-Universität. Redaktion: G[ünter] Gruse, K|laus] Heuer, H[inrich] Römer, P[eter-]B[ernd] Schulz. Berlin: Dietz Verlag 1965, 250 S. Enthält Beiträge von Hinrich Römer, Hans Koch, Gerhard Koch, Alfred Kosing, Alexander Grüttner, Herbert Hörz, Kurt Schwabe; neben dem nachgedruckten Beitrag von Hörz (Nr. 1235), der Havemann noch nennt, fuhren die anderen die Polemik gegen Havemann, ohne ihn namentlich zu erwähnen. Zum Teil wird Havemann verstohlen als „unser Kritiker" umschrieben (S. 11—12)
Β 1331 Ludz, Peter Christian: Freiheitsphilosophie oder aufgeklärter Dogmatismus. - In: Der Revisionismus. Hg.: Leopold Labedz. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1965, 496 S., S. 380-438 (Library of International Studies)
c
N D von Nr. 1239,1240
1332 Eilstein, Helena: Przezwyci?zanie dogmatyzmu. - In: Studia filozoficzne, Warszawa, 9. Jg., 1965, Nr. 4 (43), S. 77-109 Die Überwindung des Dogmatismus Rez. von Nr. 456; Ü in Nr. 1360; RS in Nr. 1372,1380
1333 Kaufmann, Hans: Havemann und die Weisheit der Partei. Zwei sehr unterschiedliche Beiträge zur Bewältigung der Vergangenheit. - In: SBZ-Archiv, Köln, 16. Jg., 1965, Nr. 11/12, S. 168-169 Kommentar zu Nr. 1337, 1338; vgl. Nr. 492
1334 Kleine Anzeigen. Angebote. - In: Eulenspiegel, Berlin, 12. (30.) Jg., 1965, Nr. 16, 3. Aprilheft, S. 15
Satirische Kleinanzeige über Havemann: „Marx ges. Werke — fast ungenutzt — gibt ab Prof. Dr. H. Wemann". Daneben erschien eine ähnliche Anzeige: „Vermischtes. Nehme die neulich gegen Herrn D. Wolfbiermann, Berlin, geäußerte Kritik zurück und erkläre ihn bis zum nächsten Mal für einen untadeligen Sozialisten. D. Wolfbiermann, Berlin"
1335 Rezension zu Robert Havemann: Dialektik ohne Dogma? - In: Osteuropa, Stuttgart, 15. Jg., 1965, H. 5, S. 353 Rez. von Nr. 456
1336 Stork, Heinz: Dialektik ohne Dogma? Zum Widerstreit von Naturwissenschaft und Dialektischem Materialismus. - In: Hochland, München, 58. Jg., 1965/66, Η 1, S. 15-37 Rez. von Nr. 456
114
II. Sekundärliteratur
D
1337 Hang, Gerhard: Wissenschaft contra Spekulation. — In: Sonntag, Berlin, 20. Jg., Nr. 3,17.01.1965 1338 Knappe, Hermann [Wessel, Harald?]: Weder Sklerose noch Osteomalazie: Auszüge aus früheren und heutigen Arbeiten Robert Havemanns mit Randglossen von Hermann Knappe. - In: Forum, Berlin, 19. Jg., 1965, Nr. 2, 2. Januarheft, S. 16-17 Gegenstand der Erwiderung Robert Havemanns in Nr. 492 ND in Nr. 771,936
1339 Tonser, Stephen J.: Soviet talks on faith. Letter to the editor of the Times. - In: New York Times, New York, N.Y., 05.02.1965, S. 30 Sowjetische Gespräche über Glauben Kommentar zu Nr. 473 und über den Dialog zwischen Marxisten und Christen
1340 Kordt, Ulrich: Robert Havemann — Rebell für den wahren Kommunismus. Er nahm sich unerlaubte Freiheit. - In: Interpress Politik, Hamburg, Nr. 27, 26.02. 1965 1341 Havemann, Robert. - In: Interpress Archiv, Hamburg, Nr. 55, 26.02.1965 Biographie
1342 Frank, Henning: Havemann gibt sich nicht geschlagen. - In: Christ und Welt, Stuttgart, 16.04.1965 Zur Strafanzeige Havemanns gegen die Studentenzeitung „Forum" wegen Nr. 1338
1343 Lombardo Radice, Lucio: II pluralismo nella concezione marxista. La concezione pluralistica cristiana di Giovanni XXIII e il dialogo dei cristiani con i „diversi dai cristiani". - In: Rinascita, Roma, 08.05.1965, S. 23-24 Der Pluralismus in marxistischer Auffassung Rede Lombardo Radices auf der Salzburger Tagung über „Christentum und Marxismus heute"
1344 Havemann fordert Opposition in der Zone. - In: Die Welt, Hamburg, 18.12. 1965 Vorabmeldung zu Nr. 496
1345 Havemann will eine neue Kommunistische Partei in Deutschland. Der Ost-Berliner Gelehrte spricht von parlamentarischer Opposition und Streikrecht. Sozialismus soll demokratische Rechte sichern. — In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.12.1965 1346 Havemann will die KPD spalten. Erklärung des Politbüros des Zentralkomitees der KPD. - In: Neues Deutschland, Berlin, 21.12.1965, S. 2 Abdruck auch in: Berliner Zeitung, 21.12.1965 zu Nr. 496; ND in Nr. 771, 973
1347 Berliner Schriftsteller: KPD hat die Zukunft für sich. - In: Neues Deutschland, Berlin, 22.12.1965 Erklärung gegen Robert Havemann wegen Nr. 496
1348 Verbotene KPD antwortet Havemann. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.12.1965 Erklärung der KPD zu Nr. 496
1349 Propose creation nouvelle parti communistes en Allemagne. - In: Le Monde, Paris, 24.12.1965 Vorschlag zur Gründung einer neuen kommunistischen Partei in Deutschland Über Nr. 496
1350 Akademie endäßt Havemann. — In: Neues Deutschland, Berlin, 25.12.1965 ND in Nr. 973
1965-1966
115
1351 Professor Havemann fristlos entlassen. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 25.12.1965 1352 Volpe, Galvano della: Ideologia, sociologia e scienza dell'uomo. — In: Contemporaneo [Monatsbeilage von Rinascita], Roma, 22. Jg., 25.12.1965 Ideologie, Soziologie und die Wissenschaft vom Menschen vgl. Nr. 506, 973,1379
1353 Α Berlin-Est: Le professeur Havemann est exclu de FAcademie des sciences. — In: Le Monde, Paris, 26.12.1965 Ost-Berlin: Professor Havemann ist aus der Akademie der Wissenschaften ausgeschlossen worden
Meldung zur Endassung Havemanns aus der Akademie der Wissenschaften
1354 Büscher, Horst: Havemann wirkte wie ein Magnet. Die geistigen Rebellen in der DDR machen Ulbricht schwer zu schaffen. - In: Neue Ruhr-Zeitung, Essen, 28.12.1965 1355 Jungnickel, Rudolf: Plädoyer für Professor Robert Havemann. Das gute Gewissen eines DDR-Bürgers. Ost-Berlin scheut das „offene deutsche Gespräch". - In: Frankfurter Rundschau, 28.12.1965 1356 0sttysk forsker afskediget igen. Den kendte kommunist og kemi-professor Robert Havemann gjort brodlos af partiledelsen. - In: Politiken, Kobenhavn, 28.12. 1965, S. 2 Ostdeutscher Forscher wieder gekündigt. Der bekannte Kommunist und Chemieprofessor Robert Havemann von der Parteileitung brotlos gemacht
1966 Β 1357 Lombardo Radice, Lucio: Pluralismus in einer sozialistischen Gesellschaft. - In: Christentum und Marxismus — heute. Atheismus, Religion, Koexistenz, Freiheit, Zukunft. Hg.: Erich Kellner. Wien, Frankfurt, Zürich: Europa Verlag 1966, S. 251-262 (Gespräche der Paulus-Gesellschaft) Vgl. Nr. 500
1358 Wetter, Gustav Α.: Ideologisch Koexistenz? — In: Christentum und Marxismus heute. Atheismus, Religion, Koexistenz, Freiheit, Zukunft. Hg.: Erich Kellner. Wien, Frankfurt, Zürich: Europa Verlag 1966, S. 292-310 (Gespräche der PaulusGesellschaft) Vgl. Nr. 500
c 1359 Baumert, Olaf: Etwas außerhalb der Legalität. Wie Prof. Havemann aus der Akademie ausgeschlossen wurde. — In: Deutsche Fragen, Ausgabe A, Berlin, 12. Jg., 1966, H. 5, S. 93 1359 a Chiodi, Pietro: R. Havemann, „Dialettica senza dogma: marxismo e scienze naturali". - In: Rivista di filosofia. Organo della Societä Filosofica Italiana, Bologna, 57. Jg., 1966, Nr. 3, S. 336 R. Havemann: „Dialektik ohne Dogma: Marxismus und Naturwissenschaften" Rez. von Nr. 483
1359 b Destreri, L. del Grosso: Havemann, R., „Dialettica senza dogma. Marxismo e Scienze naturali". - In: Studi di sociologia. Rivista trimestrale, Milano, 4. Jg., 1966, Nr. 1, S. 91 Havemann, R.: „Dialektik ohne Dogma: Marxismus und Naturwissenschaften" Rez. von Nr. 483
116
II. Sekundärliteratur
1360 Eilstein, Helena: Eine polnische Rezension zu Havemanns Buch „Dialektik ohne Dogma?" - In: Ost-Probleme, Köln, 18. Jg., 1966, Nr. 4/5 (11.03.), S. 134-147 Ü [Auszüge] von Nr. 1332; Rez. von Nr. 456
1361 Fricke, Karl Wilhelm: Robert Havemann — die Wandlung vom gläubigen zum skeptischen Kommunisten. - In: Deutsche Fragen, Ausgabe A, Berlin, 12. Jg., 1966, H. 3, S. 54-56 1361 a German Democratic Republic. Prof. Havemann and the East German Academy. - In: Minerva. Review of Science, Learning and Policy, Dordrecht u. a., Vol. 4, 1966, Nr. 3 (März), S. 419-423 Dokumentation zur Streichung Havemanns als Akademiemitglied Ü von Nr. 511 und 1382
1362 Gündel, W.: Zur genauen Aufstellung von Eichkurven mit dem Eichnormal und einem Hilfs-Eichnormal für das Havemann-Kolorimeter. - In: Zeitschrift für medizinische Labortechnik, Berlin, 7. Jg., 1966, Η. 1, S. 43—45 1363 Mclnnes, Neil: Havemann and the Dialectic. - In: Survey. Α Journal of Soviet and East European Studies, Jg., 1967, Nr. 62 (Januar), S. 25-37 Havemann und die Dialektik Rez. von Nr. 456
1364 Jungnickel, Rudolf: Havemann, Biermann und die SED. - In: Politische Studien, München, 17. Jg., 1966, Η. 167, S. 325-328 1365 Petersen, Jürgen: Optimistische Betrachtung der anderen Seite. XIV. Ein akademischer Fall. — In: Liberal. Beiträge zur Entwicklung einer freiheitlichen Ordnung, Bonn, 8. Jg., 1966, Nr. 5, S. 394-396 Kommentar zu Havemanns Veröffentlichungen
1366 Sander, Hans-Dietrich: Havemann und kein Ende. — In: SBZ-Archiv, Köln, 17. Jg., 1966, Nr. 7, S. 99-101 1367 Stork, Heinz: Dialektik ohne Dogma? Zu den Thesen Robert Havemanns. - In: Chemiker-Zeitung mit Chemie-Börse. Fachzeitschrift und Nachrichtenblatt für Wissenschaft, Industrie und Handel mit Fortschrittsberichten der chemischen Technik, Heidelberg, 90. Jg., 1966, Nr. 1, S. 1-15 1368 Treiheit, Werner: Der „Revisionist" Havemann und die SED. - In: Europäische Begegnung, Köln, 6. Jg., 1966, Nr. 9, S. 513-516 D
1369 Havemann - Zeit der Bedrängnis. - In: Der Spiegel, Hamburg, 20. Jg., Nr. 1/2, 03.01.1966, S. 29-30 Zur Entlassung Havemanns aus der Akademie der Wissenschaften und zu Nr. 488
1370 Gingold, Peter: Was Professor Havemann übersah. Zu seinem Artikel „Plädoyer für eine neue KPD" im „Spiegel". - In: Kasseler Bote, 9. Jg., 1966, Nr. 1, S. 2 Zu Nr. 496
1371 Lombardo Radice, Lucio: La „dialettica senza dogma" di Robert Havemann. II marxismo e le scienze naturali. La conferenza di Lipsia 1962, le lezioni e i seminari tenuti all'Universitä Humboldt di Berlino Est (1963-64) presentati al lettore italiano. - In: l'Unitä, Roma, 05.01.1966, S. 8 Die „Dialektik ohne Dogma" von Robert Havemann. Der Marxismus und die Naturwissenschaft. Die Konferenz von Leipzig 1962 und die an der Humboldt-Universität zu Berlin gehaltenen Vorlesungen und Seminare (1963-64), dem italienischen Leser vorgestellt Rez. von Nr. 483; Ü in Nr. 944
1966
117
1372 [„Studia filozoficzne", Warschau, haben eine 30seitige positive Besprechung der „Dialektik ohne Dogma?" veröffentlicht]. - RIAS, Berlin, Aus der Zone für die Zone, 06.01.1966,19.15 Uhr Verlesung der Rezension von Helena Eilstein zu Nr. 456 RS von Nr. 1332
1373 Hand in Hand mit dem Bonner Verfassungsschutz. - In: Neues Deutschland, Berlin, 08.01.1966 Mitteilung der „Presse-Abteilung des Z K " der S E D zu Nr. 496
1374 Ulbricht's maverick professor. - In: Economist, London, vol. 218, 1966, no. 6385,08.01.1966, S. 96 Ulbrichts eigensinniger Professor Portrait Havemanns
1375 BRRRR! - In: The Times Literary Supplement, London, 13.01.1966 Über die Angriffe gegen Havemann, Wolf Biermann, Stefan Heym, Heiner Müller, Werner Bräunig und Manfred Bieler auf dem 11. Plenum des Z K der S E D
1376 (Rundfunkdiskussion mit Hans Werner Richter, Ludz, Pirker, Wagenbach, Fried, Leo Bauer]. - Sender Freies Berlin III, Berlin, 33 - Hasensprung, 25.01.1966, 21.30 Uhr 1377 Fried, Erich: Das Wort hat Erich Fried. - Londoner Rundfunk, 02.02.1966, 20.15 Uhr Über Nr. 1283
1378 Cultural visits irk German reds. They cancel some meetings with West's intellectuals. - In: New York Times, New York, N.Y., 06.02.1966, S. 15
Kulturbesuche ärgern deutsche Rote Kommentar zum 11. Plenum des Z K der S E D , dessen Folgen für den deutsch-deutschen Kulturaustausch, für Havemann, Wolf Biermann, Stefan Heym und Manfred Bieler
1379 Volpe, Galvano della: [Replik.] Ideologia, sociologia e scienza dell'uomo. Una lettera di Robert Havemann e una risposta di Galvano della Volpe. — In: Rinascita, Roma, 23. Jg., Nr. 7,12.02.1966, S. 27 Ideologie, Soziologie und die Wissenschaft vom Menschen. Ein Brief Robert Havemanns und eine Antwort von Galvano della Volpe Antwort auf Nr. 506; vgl. Nr. 973,1352
1380 [Eilstein, Helena: Robert Havemanns „Dialektik ohne Dogma" in einer polnischen Rezension]. - RIAS, Funkuniversität, Berlin, 16.02.1966 Verlesung der Rezension von Helena Eilstein zu Nr. 456 RS von Nr. 1332
1381 Fricke, Karl Wilhelm: Die Rebellen in der Zone lassen sich nicht mundtot machen. Robert Havemann schuf einen neuen Stil der Opposition, dem die SED hilflos gegenüber steht. - In: Die Welt, Hamburg, 26.02.1966 1382 Scherbengericht über Havemann: „Vertrauliches akademie-internes Material für Ordentliche Mitglieder" - Bericht des Präsidenten Professor Werner Hartke. In: Die Zeit, Hamburg, 21. Jg., Nr. 12,18.03.1966, S. 3 Mit kommentierenden Anmerkungen der Redaktion und der Entgegnung Robert Havemanns an die Akademiemitglieder vom 09.03.1966, vgl. Nr. 511 N D in Nr. 771, 936, 948, 973 Ü in Nr. 1361a
1383 [Sieben Professoren der Freien Universität Berlin melden sich zu Wort]. - Sender Freies Berlin, Berlin, 22.03.1966,19.15 Uhr RS von Nr. 1384; N D [Auszug] in Nr. 973
118
II. Sekundärliteratur
1384 Intervention und Offener Brief für Havemann. Professoren und SDS wenden sich gegen geplanten Ausschluß aus der Akademie der Wissenschaften. — In: Frankfurter Rundschau, 23.03.1966 Brief von Ossip K. Flechtheim, Ludwig von Friedeburg, Carl-Ludwig Furck, Dietrich Goldschmidt, Helmut Gollwitzer, Kurt Sontheimer und Wilhelm Weischedel an den Präsidenten der Akademie der Wissenschaften Werner Hartke gegen den Ausschluss Robert Havemanns RS in Nr. 1383; ND [Auszug] in Nr. 973; vgl. Nr. 1385
1385 Sieben Berliner Professoren intervenieren für Havemann. - In: Die Welt, Hamburg, 23.03.1966 Notiz zu Nr. 1384
1386 Interview mit Prof. Wilhelm Weischedel. - ZDF, heute, 23.03.1966, 22.50 Uhr 1387 Bonner Theologe protestiert gegen Havemanns Ausschluß. — In: Die Welt, Hamburg, 25.03.1966 Über den Protest von Georg Strecker
1388 [Pauling, Linus:] Ein Nobelpreisträger schreibt. - In: Die Zeit, Hamburg, 21. Jg., Nr. 13,25.03.1966, S. 7 Brief von Linus Pauling an Werner Hartke; ND in Nr. 973
1389 Akademieunwürdiges Verhalten. - In: Berliner Zeitung, 26.03.1966 Erklärung zum Akademie-Ausschluss Havemanns; ND in Nr. 973
1390 Trodser Ulbricht. 0sttyske forskere skal have noegtet at udstode Robert Havemann fra Videnskabernes Akademi. — In: Politiken, Kobenhavn, 26.03.1966, S. 4 Sie widersetzen sich Ulbricht. Ostdeutsche Forscher haben den Ausschluss Havemanns aus der Wissenschaftsakademie abgelehnt
1391 Fried, Erich: In der Sache Robert Havemann. - Sender Freies Berlin, Journal 3, Berlin, 26.03.1966 Zum Ausschluss Havemanns aus der Akademie der Wissenschaften
1392 Havemann bleibt Akademie-Mitglied. - In: Frankfurter Rundschau, 26.03.1966 1393 Büscher, Horst: Lex Havemann? - In: Abendecho, 30.03.1966 1394 Erklärung des Präsidiums der Akademie der Wissenschaften. - In: Neues Deutschland, Berlin, 01.04.1966; Abdruck auch in Berliner Zeitung, 01.04. und in Der Morgen, Berlin, 02.04.1966 Erklärung zum Akademie-Ausschluss Havemanns; ND in Nr. 973
1395 Kollektiver Ungehorsam. Havemann bleibt in der Akademie. - In: Die Zeit, Hamburg, 21. Jg., Nr. 14, 01.04.1966 1396 Jörg, Edgar: Havemann-Ankläger. - In: Die Zeit, Hamburg, 21. Jg., Nr. 14, 01.04. 1966 Leserzuschrift über den Präsidenten der Akademie der Wissenschaften, Werner Hartke als vermeintlicher ehemaliger „NS-Führungsoffizier" zu Nr. 1382
1397 Wie Havemann ausgeschlossen wurde. Präsidium der Ostberliner Akademie brüskierte die Mitglieder. - In: Die Welt, Hamburg, 02.04.1966, S. 12 1398 Ikke efter reglementet. Nye enkeltheder om Havemanns udstodelse ag videnskabsakademi. - In: Politiken, Kobenhavn, 02.04.1966, S. 8 Jenseits der Statuten. Neue Einzelheiten über Havemanns Ausschluss aus der Wissenschaftsakademie
1399 Italienischer KP-Funktionär will Aufklärung über Havemann. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 03.04.1966 Ober den Protest von Ranuccio Bianchi-Bandinelli; vgl. ND des Briefes in Nr. 973
1966
119
1400 Una lettera sul „caso Havemann". Sette filosofi della RDT — Klaus, Heyden, Buhr, Ley, Kosing, Bergner, Hörz - hanno scritto alT„Unitä". Dibatti e confronti. - In: l'Unita, Roma, 05.04.1966, S. 8 Ein Brief über den „Fall Havemann". Sieben Philosophen der D D R haben der „Unitä" einen Brief geschrieben. Debatten und Gegenüberstellungen ; mit kritischem Kommentar der „Unitä" Ü in Nr. 944; vgl. Nr. 973
1401 Fall Havemann: Empörung über den Ausschluß hält an. Professoren fordern Aufklärung von der Ostberliner Akademie. - In: Die Welt, Hamburg, 05.04.1966 Z u m Protest der westdeutschen Akademie-Mitglieder, mit Stellungnahme von Paul Ramdohr und Hinweis auf die Unterstützung Havemanns durch die italienischen Wissenschafder Lombardo Radice und Bianchi-Bandinelli
1402 Osten, Walter: Privatmann Havemann. Die SED hat den rebellischen Professor aus seiner letzten Stellung gejagt. — In: Stuttgarter Zeitung, 05.04.1966 1403 Fried, Erich: Erich Fried spricht über den Fall Robert Havemann. - Londoner Rundfunk, 06.04.1966, 20.15 Uhr Über den Brief der DDR-Philosophen an „l'Unita" (Nr. 1310)
1404 Bauer, Leo: Auf ein Wort. - Norddeutscher Rundfunk, Hamburg, 06.04.1966, 21.55 Uhr Über den Brief der DDR-Philosophen an „l'Unita" (Nr. 1310)
1405 Fried, Erich: Erklärung zum Ausschluß Robert Havemanns aus der Akademie der Wissenschaften. - Westdeutscher Rundfunk, 06.04.1966 1406 Havemann: Ich fühle mich nicht isoliert. - In: Die Welt, Hamburg, 12.04.1966, S. 3 Meldung über ein Gespräch Havemanns mit dem Deutschland-Korrespondenten der Mailänder Tageszeitung „II G i o r n o "
1407 Rodens, Franz: Der Fall Havemann oder die Tragödie des Geistes im Kommunismus. - In: Das Parlament, Bonn, 16. Jg., Nr. 15,13.04.1966, S. 2 Kommentar zum Akademie-Ausschluss von Havemann
1408 Osten, Walter: Havemann - ein böses Omen. West-Kommunisten kritisieren die SED. - In: Vorwärts, Bonn, 20.04.1966 1409 Petersen, Jürgen: Havemanns Dilemma. - In: Die Welt, Hamburg, 23.04.1966 1410 Vor Prozeß in Ost-Berlin gegen eine Bekannte Havemanns. — In: Der Tagesspiegel, Berlin, 28.04.1966 Meldung zur Verhaftung der westdeutschen Studentin Viktoria Vierheller durch die Staatssicherheit in Ost-Berlin
1411 Havemann über Festnahme seiner Bekannten empört. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 30.04.1966 Zur Verhaftung von Viktoria Vierheller
1412 Wegen Havemann verhaftet. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.09.1966 Zur Freilassung der westdeutschen Studentin Viktoria Vierheller aus der Untersuchungshaft des MfS, vgl. Nr. 1410
1413 Havemann noch immer ohne Stellung. Ehescheidung wegen angeblich „negativen Einflusses" auf die Kinder. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 23.09.1966 1414 Unser Gerichtsbericht: Entwürdigende Behandlung der Ehefrau. - In: Berliner Zeitung, 24.09.1966 Diffamierender Bericht über die Ehescheidung von Karin und Robert Havemann
1415 Barcata, Louis: Das Regime mit den skrupellosen Lügen. — In: Mannheimer Morgen, 29.09.1966, S. 15
II. Sekundärliteratur
120
1416 Professor Havemann indbudt til Italien. Italienske kommunister onsker at hcedre den forsker, som ikke mdtte arbejde i 0sttyskland. - In: Politiken, Kobenhavn, 20.12.1966, S. 9 Professor Havemann nach Italien eingeladen. Italienische Kommunisten wollen den Forscher ehren, der in Ostdeutschland nicht arbeiten darf
1417 Friedrich, Max: Das Verhör des Lombardo-Radice. - In: Neues Deutschland, Berlin, 24.12.1966, S. 5 Auseinandersetzung mit den als revisionistisch bezeichneten Ansichten des italienischen KP-Mitgliedes und Fürsprechers von Havemann
1967
c
1417 a Bartolomei, Giangaetano: Havemann, R.: Dialettica senza dogma. Marxismo e scienze naturali. - In: Rivista di studi crociani, Napoli, 4. Jg., 1967, S. 488 Havemann, R.: Dialektik ohne Dogma: Marxismus und Naturwissenschaften Rez. von Nr. 483
1418 Knötzsch, Dieter: Innerkommunistische Opposition. Das Beispiel Robert Havemann. - In: Gegenwartskunde. Zeitschrift für Wirtschaft und Schule, Opladen, 16. Jg., 1967, Nr. 4, S. 3 8 1 ^ 0 6 1419 Wiegenstein, Roland H.: The Havemann Affair. - In: American-German Review, Philadelphia, Pa., vol. 33,1967, no. 2, S. 2-5 Die Havemann-Affaire
1420 Zecchi, Stefano: La prospettiva dialettica di Robert Havemann. — In: Aut aut. Rivista di fllosofia e di cultura, Firenze, 1967, Nr. 99, Mai, S. 77-93 Die dialektische Perspektive Robert Havemanns Rez. von Nr. 483
1421 Ziob, Gerd: Rezension zu Robert Havemann: Dialektik ohne Dogma? - In: Das Argument, Berlin, 9. Jg., 1967, H. 43, S. 188-189 Rez. von Nr. 456
1968
A 1422 Knötzsch, Dieter: Innerkommunistische Opposition. Das Beispiel Robert Havemann. Opladen: Leske Verlag 1968, 89 S. (Veröffentlichungen der Akademie für Wirtschaft und Politik, Hamburg. Beiträge zur Sozialkunde. Reihe C: Staat und Politik; 5) Vgl. hierzu die kritische Rezension von Hans-Dietrich Sander in Nr. 1442
Β 1423 Klunker, Heinz: Partisanen des Marxismus. Die Tschechoslowakei als Modell. In: Proteste, Proteste, Proteste. Dokumentation, Analyse, Kritik. Hg.: Kurt Lothar Tank. Witten, Berlin: Eckart-Verlag 1968, S. 53-68 (Eckart-Jahrbuch; 1968) 1424 DKP. Interview. Fritz J. Raddatz/Bernd Hartmann (DKP). - In: Zur Wahl gestellt. CDU/CSU. SPD. FDP. NPD. DKP. SDS. Hg.: Günter Gaus. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1986, S. 108-134 (rororo aktuell; 1208) Über das Verhältnis der D K P zum KPD-Neugründungsvorschlag Havemanns in Nr. 496
1966-1968
121
C
1424 a Brenner, Otto: Knötzsch, Dieter: Innerkommunistische Opposition. Das Beispiel Robert Havemann. - In: Die Neue Gesellschaft, Bonn, 15. Jg., 1968, Η. 5, S. 446 Rez. von Nr. 1422
1425 Jäckel, Hartmut: Schwierigkeiten beim Dementieren. - In: Der Monat, Berlin, 20. Jg., 1968, Nr. 241 (Oktober), S. 117-120 D
Über Falschmeldungen westlicher Medien, dass Robert Havemann nach dem Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die CSSR verhaftet worden sei
1426 Straeten, Herbert: Havemann. - In: Neue Rhein-Zeitung, Essen, 09.04.1968 Kritik an der neuen Verfassung der DDR
1427 Α Berlin-Est. Le professeur Havemann: la meme evolution doit avoir lieu dans tous les Etats socialistes. - In: Le Monde, Paris, 11.04.1968 Aus Ost-Berlin. Professor Havemann: Dieselbe Entwicklung muss in allen sozialistischen Staaten stattfinden
1428 Morgan, Dan: Support Voiced for Prague. - In: The Washington Post, 25.04. 1968, S. D22 Unterstützung für Prag geäußert Neben Stefan Heym, dem Direktor und dem Parteisekretär des Zirkus Berolina und dem Intendanten des Theaters Dresden-Radebeul ist Havemann der einzig ostdeutsche Bürger, der sich öffentlich für den Reformkurs der i S S R einsetzt
1429 Hausen, Horst: [Kommentar], - Sender Freies Berlin, 22.05.1968 Über Nr. 532
1430 Näzory. - In: Literärni noviny, Praha, 17. Jg., 25.05.1968 Über Nr. 532
1431 Wohl, Paul: Moscow's dilemma. Czech reforms could transform Soviet Union and East Europe. - In: The Christian Science Monitor, Boston, Mass., 24.07.1968, S. 1 u. 11 Moskaus Dilemma. Die tschechischen Reformen könnten die Sowjetunion und Osteuropa verändern
Über die Unterstützung des Prager Frühlings durch Andrej Sacharov und Robert Havemann
1432 Frank, Henning: Sokrates in der Karl-Marx-Allee. Robert Havemanns offene Kampfansagen an die SED. - In: Christ und Welt, Stuttgart, 26.07.1968, S. 5 1433 Drummond, Roscoe: Meanwhile in Prague. Point of View. — In: The Christian Science Monitor, Boston, Mass., 17.08.1968, S. 16 Derweil in Prag. Standpunkt Über Havemanns Einschätzung der demokratischen Reformen in der CSSR und ihre Bedeutung als Herausforderung der westlichen Demokratien
1434 Haarmann, Reinhard: Streiter für wahren Marxismus. Professor Robert Havemann blieb unbequemer Mahner im SED-Staat. — In: Handelsblatt, Düsseldorf, 25./26.10.1968 1435 Urteile des Berliner Stadtgerichts. Staatsfeindliche Handlungen geahndet. - In: Berliner Zeitung, 29.10.1968 Über die Verurteilung von Frank und Florian Havemann, Thomas Brasch, Erika Berthold, Rosita Hunzinger (im Artikel: Hunsiger) und Sandra Weigl (im Artikel: Weigel) wegen ihres Protestes gegen die Okkupation der CSSR: „Zu ihrer gegen die sozialistische Ordnung in der DDR gerichteten Haltung wurden die Angeklagten von Robert Havemann und Wolf Biermann systematisch inspiriert."
1436 Picaper, Jean-Paul: De jeunes adversaires de l'intervention en Tchecoslovaquie sont condamnes a des peines de prison. - In: Le Monde, Paris, 29.10.1968
II. Sekundärliteratur
122
Junge Gegner der Intervention in der Tschechoslowakei zu Gefängnisstrafen verurteilt Ober die Verurteilung von Frank und Florian Havemann, Thomas Brasch, Erika Berthold, Rosita Hunzinger und Sandra Weigl wegen ihres Protestes gegen die Okkupation der CSSR
1437
Klunker, Heinz: Kinder der Konterrevolution. Dunkel-, Bier- und Havemänner — Die Prozesse in der D D R . — In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Nr. 45, 10.11.1968, S. 8 Über die Verurteilung von Frank und Florian Havemann, Thomas Brasch, Erika Berthold, Rosita Hunzinger, Horst und Sabine Bonnet wegen ihres Protestes gegen die Okkupation der & S R
1438 Binder, David: A daring scrawl: 'Ulbricht - Nein!' - In: N e w York Times, N e w York, N.Y., 27.10.1968, S. E 9 Ein gewagtes Graffito: .Ulbricht - Nein!' Ober Jugendproteste gegen die Okkupation der t S S R , darunter die Proteste der Söhne Havemanns
1439 Binder, David: Protests staged by East Germans. People told of sentencing of 7 pro-Czech youths. - In: New York Times, New York, N.Y., 30.10.1968, S. 3 Proteste, die von Ostdeutschen vorgebracht wurden. Verurteilung von sieben pro-tschechischen Jugendlichen mitgeteilt Über den Prozess gegen Frank und Florian Havemann, Thomas Brasch, Rosita Hunzinger, Sandra Weigl, Erika Berthold und Hans-Jürgen Uschkoreit und über den Einfluss von Robert Havemann und Wolf Biermann auf sie
1440 Wohl, Paul: Red 'generation gap' besets East Germany. - In: The Christian Science Monitor, Boston, Mass., 09.11.1968, S. 2 Roter „Generationskonflikt" befällt Ostdeutschland Über Havemanns Kritik am Stalinismus und die Jugendproteste in der D D R (darunter der der Söhne Havemanns) gegen die Okkupation der £SSR
1441
Norregaard, Hans Chr.: Magtens triumf i 0sttyskland. - In: Politiken, Kobenhavn, 15.11.1968 Triumph der Macht in Ostdeutschland Über einen Besuch von Erik Drehn-Knudsen und Hans Christian Norregaard bei Robert Havemann und Wolf Biermann und die Protestaktionen von Frank und Florian Havemann gegen die Okkupation der CSSR
1969
c 1442
Sander, Hans-Dietrich: Modellanalyse ohne Modell. Dieter Knötzsch: Innerkommunistische Opposition — D a s Beispiel Robert Havemann. C. W. Leske Verlag, Opladen 1968. 89 Seiten, 6,80 D M . - In: Deutschland Archiv, Köln, 2. Jg., 1969, H. 2, S. 165-166 Rez. von Nr. 1442
D
1443 Merseburger Peter: [Über Opposition gegen Walter Ulbricht]. - A R D , Panorama, 03.02.1969 Darin Havemann-Statement, kopiert aus dänischer Fernsehsendimg von Erik Drehn-Knudsen und Hans Christian Norregaard vom 02.08.1968
1444
Fricke, Karl Wilhelm: „Der Sozialismus von Morgen". - Norddeutscher RundfUnk, Ost-West-Forum, 15.10.1969, 0.05 Uhr
1445 Lützkendorf, Hans: Ernst Fischer und Robert Havemann. - Deutschlandfunk, 18.10.1969, 6.05 Uhr 1446 Barfoed, Nils: 0sttyskland venter pä gnisten fra Dubcek. - In: Politiken, Kobenhavn, 19.10.1969, S. 49 Ostdeutschland wartet auf den Funken von Dubcek
1968-1970
123
1447 Fricke, Karl Wilhelm: Sachzwänge zu Reformen? „Die Entwicklung eines Systems brutaler Unterdrückung in Rußland war inmitten der kapitalistischen Umwelt eine historische Notwendigkeit". Havemanns Ideen zur Demokratisierung des Sozialismus. - In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 19.11.1969
1970
A 1448 Kaletta, Dietmar: Der Führungsanspruch der SED. Naturwissenschaft contra Marxismus. Hamburg: Drei Mohren Verlag 1970, 88 S. (Analysen und Berichte aus Gesellschaftswissenschaften; 14/15)
c
Untersuchung am Beispiel der Debatte über Robert Havemann
1449 Dignös, Georg: Havemann, Robert: Fragen, Antworten, Fragen. - In: Die neue Bücherei, München, 1970, Nr. 6, S. 497^199 Rez. von Nr. 558
1450 Fischer, Ernst: Robert Havemann - Fragen Antworten Fragen. - In: Wiener Tagebuch, 1970, Nr. 12, S. 25-27 Rez. von Nr. 558
1451 Lummert, Horst: Zwischen Fragen und Antworten: Robert Havemann. Anmerkungen zur Biographie eines deutschen Marxisten. — In: Neue Politik, Hamburg, 19. Jg., Nr. 48, 25.11.1970, S. 10-12 Rez. von Nr. 558
1452 Reif, Adelbert: Geist und Macht in der DDR. Robert Havemann - Ein Opfer des Neo-Stalinismus. - In: Europa Report, München, 3. Jg., 1970, Η. 11, S. 21-26 Rez. von Nr. 558
1453 Skriver, Ansgar: Robert Havemanns Autobiographie. - In: Deutschland Archiv, Köln, 3. Jg., 1970, H. 10, S. 1032-1036 Rez. von Nr. 558
D
1454 Bourne, Eric: Reds fight reform. Soviet tanks fail to crush ideals. - In: The Christian Science Monitor, Boston, Mass., 03.03.1970, S. 1 Rote bekämpfen Reformen. Sowjetische Panzer vermögen es nicht, Ideale zu vernichten Zur Entwicklung innerkommunistischer Kritik über Milovan Djilas, die Kafka-Konferenz, Georg Lukäcs bis zu dem Österreichern Ernst Fischer und Franz Marek. Mit der irrigen Behauptung, Havemann befände sich im westlichen Exil
1455 Zum 60. Geburtstag von Robert Havemann. Studiogespräch mit Lothar Wiehert und Jürgen Schiller. - RIAS II, Rundschau am Mittag, Berlin, 11.03.1970 1456 Schulz, Wilfried: Robert Havemann: „Fragen, Antworten, Fragen" Buchneuerscheinung im Piper Verlag. - RIAS II, Kompass, Berlin, 22.09.1970, 22.00 Uhr, Wiederholung: 04.10.1970 Rez. von Nr. 558
1457 Raddatz, Fritz J.: Attacke und Selbstbefragung. Havemanns „Biographie eines deutschen Marxisten". - In: Süddeutsche Zeitung, München, 23.09.1970, S. 7-8 Rez. von Nr. 558
1458 Jäckel, Hartmut: Prophet des Dritten Weges. - In: Die Zeit, Hamburg, 25. Jg., Nr. 39, 25.09.1970, S. 24 Rez. von Nr. 558
124
II. Sekundärliteratur
1459 Woermann, Karl: Zum Interview Robert Havemanns über sein Buch „Fragen, Antworten, Fragen" in der Wochenzeitung Die Zeit vom 25.09.1970. - RIAS, Rundschau am Abend, Berlin, 24.09.1970 Siehe Nr. 570
1460 Zehm, Günter: Robert Havemann und der kalte Draht nach unten. Aus dem Leben eines deutschen Marxisten. - In: Die Welt, Hamburg, [Die Welt der Literatur, Nr. 20], 24.09.1970 Rez. von Nr. 558
1461 Fetscher, Iring: Die Revolution vollenden. Robert Havemann, ein Marxist zwischen allen Stühlen. - In: Christ und Welt, Stuttgart, Nr. 39, 25.09.1970, S. 33 Rez. von Nr. 558
1462 Fricke, Karl Wilhelm: Havemanns Herausforderung. Im Westen darf man sie lesen. - In: Rheinischer Merkur, Bonn, 25.09.1975, S. 40 Rez. von Nr. 558
1463 Rudolph, Hermann: Die „unvollendete Revolution" und die Folgen. Robert Havemann zieht Bilanz. Das Selbstgespräch eines gemaßregelten Ost-Berliner Marxisten. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.09.1970, S. 14-15 Rez. von Nr. 558
1464 Havemann - Faule Eier. - In: Der Spiegel, Hamburg, 24. Jg., Nr. 40, 28.09.1970, S. 170-175 Zu den Repressionen der SED-Führung gegen Havemann seit 1964 und über sein reformkommunistisches Wirken
1465 Bauer, Helmut: Bekenner und Rebell. Havemanns autobiographisches Buch „Fragen - Antworten — Fragen". - In: Nürnberger Nachrichten, 30.09.1970 Rez. von Nr. 558
1466 Köpke, Horst: Ein freier Geist im Osten Berlins. Robert Havemanns Autobiographie ohne Konzessionen. — In: Frankfurter Rundschau, Literatur-Beilage zur 22. internationalen Frankfurter Buchmesse, 22.09.1970, S. I Rez. von Nr. 558
1467 Reif, Adelbert: Geist und Macht in der DDR. - In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 04.10.1970, Magazin, S. 2-3 Rez. von Nr. 558
1468 Stoop, Bert: Biografie van Robert Havemann: De hartekreet van een teleurgestelde communist. - In: Het Vrije Volk, Amsterdam, 26. Jg., Nr. 7679, 08.10. 1970 Biographie von Robert Havemann. Das Herzblut eines terrorgestählten Kommunisten Rez. von Nr. 558
1469 Euchner, Walter: Ein Opfer glaubt, daß die Theorie stimmt. Havemanns Erlebnisse bei der Gestapo und in der DDR. - In: Stuttgarter Zeitung, Nr. 234,10.10. 1970, S. 53 Rez. von Nr. 558
1470 Seliger, Kurt: An der Freiheit wird der Stalinismus sterben. Robert Havemann: Fragen Antworten Fragen. - In: Zürcher Abendzeitung, 10.10.1970 Rez. von Nr. 558
1471 Seliger, Kurt: Kleine Ermutigung. - In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, Nr. 41,11.10.1970 Erinnerung an Gespräche mit Robert Havemann vom März 1968 bis April 1969
1970
125
1472 Klunker, Heinz: Eine Summa wider den Stalinismus. Der freimütige Revisionismus des Robert Havemann. - In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, Nr. 41,11.10.1970 Rez. von Nr. 558
1473 Scholmer, Joseph: Abrechnung mit dem Dogmatismus. Zu Robert Havemanns Buch „Fragen - Antworten - Fragen". Eine Betrachtung. - In: Vorwärts, Bonn, 15.10.1970, S. 20 Rez. von Nr. 558
1474 Kantorowicz, Alfred; Pagel, Tobias: Über Robert Havemanns Buch „Fragen, Antworten, Fragen". - Sender Freies Berlin, Berlin, 15.10.1970 Rez. von Nt. 558
1475 Antes, Klaus: Galilei aus der DDR. Havemanns „Biographie eines deutschen Marxisten". - In: Abendzeitung, Nürnberg, 16.10.1970 Rez. von Nr. 558
1476 HCH.: Selbstzeugnisse eines Unbequemen. Robert Havemanns Biographie: Fragen und Antworten. — In: Berliner Morgenpost, 16.10.1970 Rez. von Nr. 558
1477 Eggert, Peter: Furchtlose Attacke gegen verlogenen Stalinismus. Robert Havemanns biographische Skizze „Fragen, Antworten, Fragen". - In: Heidenheimer Zeitung, 17.10.1970 Rez. von Nr. 558
1478 Euchner, Walter: Bericht eines überzeugten Marxisten. Zu Robert Havemanns Aufzeichnungen „Fragen, Antworten, Fragen". - In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 17./18.10.1970 Rez. von Nr. 558
1479 Geisler, Wolfgang: Robert Havemanns Autobiographie. - Radio Bremen II, Magazin 70,23.10.1970 Rez. von Nr. 558
1480 Schulz, Hubert: Aus dem Leben eines deutschen Marxisten. Robert Havemann: „Fragen, Antworten, Fragen". - In: Fuldaer Zeitung, 24.10.1970 Rez. von Nr. 558
1481 Pirker, Theo: Robert Havemann: „Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten", Piper-Verlag, München. — Bayerischer Rundfunk II, München, Für Sie gelesen - aus neuen Büchern, 26.10.1970, 21.00 Uhr Rez. von Nr. 558
1482 lr.: Eine deutsche Stimme des humanen Sozialismus. Robert Havemann: „Fragen, Antworten, Fragen". - In: Basler Volksblatt, 27.10.1970 Rez. von Nr. 558
1483 Germer, Karl. J.: Die Erkenntnisse des Robert Havemann. Politische Literatur. — In: Der Tagesspiegel, Berlin, 29.10.1970, S. 14 Rez. von Nr. 558
1484 Schulmeister, Otto: Havemanns gespaltenes Ich. Das Buch der Woche. - In: Die Presse, Wien, 04.11.1970 Rez. von Nr. 558
1485 East Germany's most experienced heretic. - In: The Times Literary Supplement, London, Nr. 3584,06.11.1970, S. 1295 Ostdeutschlands erfahrenster Häretiker Rez. von Nr. 558
126
II. Sekundärliteratur
1486 Hendiikse, Huib: Robert Havemann. Een revolutionair werd strijder voor burgerrechten. — In: Trouw, Amsterdam, 07.11.1970 Ein Revolutionär wird Kämpfer für Bürgerrechte Rez. von Nr. 558
1487 Reif, Adelbert: Zwischen Loyalität und Auflehnung. Der Sozialist Professor Robert Havemann. Der Vorkämpfer eines demokratischen Sozialismus wurde zum Opfer des Apparates. - In: Badische Zeitung, Freiburg, 07./08.11.1970 Rez. von Nr. 558
1488 Für einen humanen Sozialismus. Robert Havemanns „Fragen — Antworten — Fragen". - In: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 20.11.1970 Rez. von Nr. 558
1489 2. Rob. Havemann: Brr... D.D.R. - In: De spectator. Boekenuitgave van de Nieuwe Gids - De Antwerpse Gids, Brüssel, 20./21.11.1970 Rez. von Nr. 558
1490 Verfuhrt, Heinz: Fragen nach dem Sozialismus. Zwei Kommunisten rebellierten gegen die Partei. - In: Handelsblatt, Düsseldorf, 20./21.11.1970 Rez. von Nr. 558 und zu Roger Garaudys „Die große Wende des Sozialismus" (Wien 1970)
1491 Bücher. - Süddeutscher Rundfunk, Stuttgart, 24.11.1970, 21.45 Uhr Rez. von Nr. 558
Wessel, Kurt: Nicht mehr als Respekt vor Havemann. - In: Münchener Merkur, 1492 25.11.1970 Rez. von Nr. 558
Zimmer, Wendelin: Demokratie plus Sozialismus. Robert Havemanns Fragen und 1493 Antworten. - In: Neue Osnabrücker Zeitung, 28.11.1970 Rez. von Nr. 558
as: Der Rebell. - In: Stuttgarter Nachrichten, 28.11.1970 1494 Rez. von Nr. 558 Kirchmann, Hans: Aufstieg und Fall des Robert Havemann. Ein deutscher Marxist zieht Bilanz. - In: Kölner Stadt-Anzeiger, 01.12.1970, S. 9 1495 Rez. von Nr. 558 ab: Robert Havemann: „Fragen Antworten Fragen". Piper Verlag München, 302 Seiten. 24 Mark. - In: Hessische Allgemeine, Kassel, 04.12.1970 1496 Rez. von Nr. 558 Schneidewind, Bernhard: Havemann: Im Prinzip nicht ohne Hoffnung. Zur „Biographie eines deutschen Marxisten". - In: Tages-Anzeiger, Zürich, 04.12.1970 1497 Rez. von Nr. 558 1971 C 1498 Besprochene Bücher: Havemann, Robert: Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten. - In: Frankfurter Hefte, 26. Jg., 1971, H. 5, S. 422 Rez. von Nr. 558
1499 Eichler, Willi: Robert Havemann — Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten. — In: Archiv für Sozialgeschichte, Bonn, 11. Jg., 1971, S. 725-728 Rez. von Nr. 558
1970-1972
127
1500 Hammer, Jean-Pierre: Questions et reponses (?) de Robert Havemann. Un plaidoyer lucide pour le socialisme. — In: Allemagne d'aujourd'hui, Paris, 1971, N.F. Nr. 27 (mars/avril), S. 20-25 Fragen und Antworten (?) des Robert Havemann. Ein scharfsinniges Plädoyer für den Sozialismus
Rez. von Nr. 584
1501 N.: Robert Havemann: ,Fragen Antworten Fragen'. - In: Indo-German Review. Beilage „Deutsch-indische Blätter", 14. Jg., 1971, Nr. 3 Rez. von Nr. 558
1502 K. S.: Dubceks Funke. - In: Wiener Tagebuch, 1971, Nr. 7/8, S. 42-43 Rez. von Nr. 586
1503 Sander, Hans-Dietrich: Ein Galilei ohne Discorsi. - In: Deutschland Archiv, Köln, 4. Jg., 1971, H. 11, S. 1183-1185 Rez. von Nr. 586
1504 Weber, Hermann: Robert Havemann: Fragen - Antworten - Fragen. - In: Das historisch-politische Buch, Göttingen, 19. Jg., 1971, Nr. 3 Rez. von Nr. 558
D
1505 Die Partei kann irren. - RIAS, Berlin, 06.07.1971 Eine Diskussion über den Wissenschaftler und Philosophen Robert Havemann am 27.04.1971 im Haus Rissen, Hamburg, mit Marion Gräfin Dönhoff, Hartmut Jäckel, Ulrich Frank-Planitz, Alfred Kantorowicz, Fritjof Meyer und Theo Sommer; Übernahme vom Norddeutscher Rundfunk
1506 Reif, Adelbert: Geist und Macht in der DDR. Kritische Anmerkungen zu einem Buch von Robert Havemann. — In: Politische Studien, München, 22. Jg., 1971, S. 483-489 Rez. von Nr. 558
1507 Rollet, Henry: Robert Havemann: L'interrogatoire. Un marxiste allemand parle. In: Revue d'histoire diplomatique, Paris, 85. Jg., 1971, S. 392 Robert Havemann: Das Verhör. Ein deutscher Marxist spricht Rez. von Nr. 584
1508 Schulz, Wilfried: Buchbesprechung von Robert Havemanns „Rückantworten an die Hauptverwaltung ,Ewige Wahrheiten'". - RIAS, Kompass, Berlin, 16.03.1971, Wiederholung: 21.03.1971 Rez. von Nr. 586
1972 Β 1509 Raddatz, Fritz J.: Robert Havemann. - In: Derselbe: Erfolg oder Wirkung. Schicksale politischer Publizisten in Deutschland: Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky, Erich Mühsam, Willi Münzenberg, Ernst Niekisch und Robert Havemann. München: Hanser 1972, S. 113-134 (Reihe Hanser; 102) C
1510 Am Beispiel Havemanns. - In: Deutschland Archiv, Köln, 5. Jg., 1972, H. 2, S. 121-124 Zur sinnentstellenden Wiedergabe des Interviews mit Havemann in der schwedischen Zeitung „Expressen" vom 20.01.1972 durch westdeutsche Zeitungen; enthält Kommentar von [Ilse] Sp[ittmann]; Ü von Nr. 597; ND von Nr. 598,1517; vgl. Nr. 595
II. Sekundärliteratur
128
1511 Birkos, Alexander: [Review of] Questions, Answers, Questions: From the Biography of a German Marxist, by Robert Havemann. - In: library Journal, vol. 97, 01.06.1972, S. 2082. Fragen, Antworten, Fragen Rez. von Nr. 594
1512 Domenach, Jean-Marie: Robert Havemann: L'interrogatoire. - In: Esprit, Paris, 40. Jg., 1972, H. 1/6, Januar-Juni, S. 306 Robert Havemann: Das Verhör Rez. von Nr. 584
1513 Lombardo Radice, Lucio: Die Dialektik im Sozialismus und das Buch von Robert Havemann. Eine sozialistische Kritik. - In: Deutschland Archiv, Köln, 5. Jg., 1972, H. 5, S. 533-536 Rez. von Nr. 582
1514 Lombardo Radice, Lucio: Brauchen die sozialistischen Staaten eine 2. Revolution. - In: Neues Forum, Wien, 20. Jg., 1972, H. 218 (Februar), S. 23-30 In Abschnitt „VIII. Ein neuer Kurs ist noch möglich" Diskussion von Aussagen aus Nr. 558
1515 Robert Havemann: Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten. - In: Osteuropa, Stuttgart, 22. Jg., 1972, H. 2, S. 166 Rez. von Nr. 558
D
1516 Havemann bezeichnet Wahlen in der DDR als verlogene Farce. - In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 21.01.1972 Zu Nr. 597
1517 Biermann: „Aufbereitet". Stellungnahme zu den Äußerungen von Havemann. — In: Der Abend, Berlin, 24.01.1972 Zu Nr. 597
1518 Frank, Henning: Havemann bleibt kritisch. - In: Christ und Welt, Stuttgart, 04.02.1972 Zu Nr. 597
1973
D
1519 Klunker, Heinz: Gebranntes Kind scheut Feuer. Wolf Biermann, die Linken im Westen und die Einmischung in den Sozialismus. Koexistenz in Deutschland und in Europa würde zur Farce, wenn ihr die intellektuelle Opposition in den sozialistischen Ländern zum Opfer fiele. Zum Beispiel Robert Havemann und Wolf Biermann, die für einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz einstehen. - In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, Nr. 23,10.06.1973, S. 20 1520 Books received. - In: The Times Literary Supplement, London, Nr. 3733, 21.09. 1973, S. 1973 Eingegangene Bücher Rez. von Nr. 607
C
1974
1521 Antikommunismus. - In: europäische Ideen, Berlin, 1974, H. 3, S. 38-39 Enthält auch Beiträge von Vercors, Josef Skvorecky, Jifi Pelikan zum Thema Antikommunismus
1972-1975
129
enthält als Reaktion auf Nr. 616 Beiträge von Ossip K. Flechtheim, Ludek Pachman, Alfred Kantorowicz, Rolf Schroers, Eduard Goldstücker, Ernst Topitsch, Witold Wirpsza, Johano Strasser, Fran?ois Bondy, Hugo Huppert, Ivan Denes, Elfriede Tieisch, Gabriel Laub, Jean Amery, Georg Heinz, Richard Löwenthal, Wolfgang Abendroth sowie Kurzstatements von Ignazio Silone, Raymond Axon, Carl Friedlich Freiherr von Weizsäcker und Peter von Oertzen, die ihre Kritik an der Position Havemanns aus Respekt vor dessen Situation zurückhalten: „Niemand kann glücklich sein, einem hervorragenden Geist und bewundernswerten Charakter von sicherem Port aus zu widersprechen", formuliert Francois Bondy dieses Motiv, vgl. Nr. 626, 627; Rez. in Nr. 1523,1524,1525,1526
D 1522 Feldmeyer, Karl: „Genösse ist Havemann - nicht Honecker". Von einer Veranstaltung mit früheren Prager ZK-Mitgliedern. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.02.1974 Bericht über eine Diskussionsveranstaltung mit Heinz Brandt, Jiri Pelikan, Jochen Steffen in Frankfurt am Main
1523 Wrobel, Klaus: Fragen zum Thema Antikommunismus. Die Zeitschrift „europäische ideen". - In: Das Parlament, Bonn, 24. Jg., 16.02.1974 Rez. von Nr. 1521 (vgl. Nr. 626)
1524 cb: Antikommunismus. - In: ZeitBild, Bern, 20.03.1974, S. 4-5 Mit Kurzbeiträgen von Gabriel Laub, Jean Amery, Witold Wirpsza und des Schweizerischen OstInstituts Rez. von Nr. 1521 (vgl. Nr. 626)
1525 Frenzel, Ivo: Antikommunismus und moderne Skepsis. Blick in Zeitschriften. In: Süddeutsche Zeitung, München, 02./03.03.1974 Rez. von Nr. 1521 (vgl. Nr. 626)
1526 Alsterdal, Alvar: Eksil og antikommunisme. - In: Arbeiderbladet, Oslo, 24.04.1974 Exil und Antikommunismus Rez. von Nr. 1521 (vgl. Nr. 626)
1975
C 1527 Brandt, Heinz: Sozialismus - das unbekannte Wesen. „Die Sowjetunion, Solschenizyn und die westliche Linke". - In: Metall, Frankfurt am Main, 27. Jg., 1975, Nr. 13, S. 13 Rez. von Nr. 636; V D aus das da, Hamburg, 1975, Nr. 7
1528 Steigerwald, Robert: Linksdemokratischer Antikommunismus und Freiheit: wessen - wozu? - In: Marxistische Blätter, 13. Jg., 1975, Nr. 5, S. 107-112 Rez. von Nr. 636
D 1529 —thes: Am Rande bemerkt. Ein ungefeierter Jubilar. — In: Der Tagesspiegel, Berlin, 19.03.1975 Portrait Havemanns zum 65. Geburtstag
1530 Poldinger, Günter: wenn sie mich fragen. - In: Arbeiter-Zeitung, Wien, 13.06.1975 Über das Interview in der österreichischen Fernsehreihe „Tele-Objektiv" vgl. Nr. 648
1531
Heinemann, Klaus: Verzweiflung. - In: Rheinische Post, 22.07.1975 Zu Nr. 670
1532 Wiehert, Lothar; Schmidt, Philip Peter: Studiogespräch über die heutige Abendsendung „Antworten von Robert Havemann". - RIAS, Rundschau am Abend, Berlin, 17.10.1975 Mit Originalton aus dem Interview-Film „Robert Havemann 1975" zu Nr. 674
130
II. Sekundärliteratur
1533 Kemna, Friedhelm: Ein loyaler Kritiker der „DDR". - In: Die Welt, Hamburg, 22.10.1975 Kommentar zu Nr. 680; Kommentare auch von Heinz Zöger, Norddeutscher Rundfunk, 22.10.1975, 7.05 Uhr, Hans-Jürgen Fink, Deutschlandfunk, Köln, 22.10.1975,18.05 Uhr
1534 Böhnk, Jork: Zwei Systemkritiker aus Neigung zur DDR. Robert Havemann und Wolf Biermann sorgen im Westen für Schlagzeilen. - In: Kölnische Rundschau, 23.10.1975 Kommentar zu Nr. 680; Kommentare auch von Norbert Crossland, in: The Guardian, London, 23.10.1975, Dieter Kaufer, Sender Freies Berlin, 23.10.1975, 8.05 Uhr
1535 Straeten, Herbert: Die große Klage. Havemann, Biermann und all die anderen. In: Neue Ruhr-Zeitung, Essen, 23.10.1975 Zu Nr. 674
1536 Zehm, Günter: Großer Wald, kleiner Wald. Andrej Sacharow und Robert Havemann - zwei Dissidenten im Vergleich. - In: Die Welt, Hamburg, 23.10.1975 1537 Webeyr, Eberhard: Zur Hetzkampagne mit Biermann, Havemann und Sacharow. - In: Unsere Zeit, Essen, 24.10.1975 1538 Neudeck, Rupert: Sündenbock Lothar Loewe? Zum langen Marsch des Filmes mit Robert Havemann durch die Institutionen des Fernsehens bis zur Ausstrahlung am 21. Oktober. - In: Korrespondenz, Nr. 44, 29.10.1975, S. F 2-3 Zu Nr. 674
1539 Bender, Peter: Biermann und Havemann — das Gewissen der SED. — In: Westfälische Rundschau, 29.10.1975 Kommentar zu Nr. 680
1540 Besser, Joachim: Sie glauben an das bessere Deutschland. Mut und Unlogik zweier Regimegegner. - In: Vorwärts, Bonn, Nr. 44, 30.10.1975, S. 2 Kommentar zu Nr. 680
1541 Bender, Peter: Sie sind das Gewissen der SED. Havemann und Biermann. - In: Vorwärts, Bonn, Nr. 44, 30.10.1975, S. 3 Kommentar zu Nr. 680
1542 Leo, Walter: Als sei wieder kalter Krieg. Die DDR und ihre Kritiker. - In: Vorwärts, Bonn, Nr. 44, 30.10.1975, S. 3 1543 Mara, Michael: Sacharow - ein Reizwort in der DDR. - In: Der Abend, Berlin, 07.11.1985, S. 3 1544 Colitt, Leslie: E[ast] Berlin Dissidents Speak Out. - In: The Washington Post, 12.11.1975, S. 64 Ostberliner Dissidenten reden Klartext Kommentar zu Nr. 680
1976 A 1545 Ludz, Peter Christian: Freiheitsphilosophie oder aufgeklärter Dogmatismus? In: Derselbe: Ideologiebegriff und marxistische Theorie. Ansätze zu einer immanenten Kritik. Opladen: Westdeutscher Verlag 1976, S. 266-303 ND von Nr. 1239,1240 [geringfügig verändert]
Β 1546 J. R.: Eine Dokumentation: „Fernsehinterview Robert Havemann". Verhandlungsverlauf zwischen bundesdeutschen Fernsehanstalten und dem Produzenten
1975-1976
131
Anatol Dauman, Paris, vertreten für die BRD durch die Frosch Produktion, West-Berlin. Wie im Fernsehen Informationen verzögert, dann doch gesendet und gleichzeitig verhindert werden. - In: Robert Havemann: Berliner Schriften. Hg.: Andreas W. Mytze. Berlin: Verlag europäische ideen 1976, S. 106-108 Nicht ermittelter E D in: Medium Dokumentation, Frankfurt am Main, 4. Jg., 1975, November
c
zu Nr. 674; N D [Auszüge] Nr. 684
1546a Baccianni, Mario: Cresce l'opposizione ai poteri repressivi. „Vasavia, Praga, Berlino" (in appendice: Per Biermann e Havemann). - In: II ponte. Rivista di poütica economia e cultura, Firenze, 32. Jg., 1976, S. 1298 Es wächst die Opposition gegen die repressiven Mächte. „Warschau, Prag, Berlin" (im Anhang: Für Biermann und Havemann)
1547 Breines, Paul: [Rezension zu "Questions. Answers. Questions"]. — In: American political science review, Menasha, Wise., vol. 70,1976, no. 4, S. 1271-1272 Rez. von Nr. 594
1548 Herzenberg, Robert: Einsame Stimmen aus Ostberlin - Havemann und Biermann, Opposition in der DDR. - In: Aufbau, New York, Nr. 4, Januar 1976, S. 5 1549 Eder, Frank: DDR: Wird zwei mal zwei schon vier? - In: Wiener Tagebuch, 1976, H. 2, S. 8-11 1550 Küstermeier, Rudolf; Wald, Edu; Walter, Georg; Schwerdtfeger, Walter; Brandt, Heinz; Uhlmann, Walter: Solidarität mit Robert Havemann. - In: Der lange Marsch. Zeitung für eine Neue Linke, Berlin, Nr. 24 (Extra), Dezember 1976, S. 10 N D in Nr. 771, 936
D
1551 1552
Knecht, Rolf: Was Herr Havemann lobt. Ein Interview in der Zeitschrift „Metall". - In: Unsere Zeit, Essen, 28.06.1976 Zu Nr. 719
Pankraz [d. i. Zehm, Günter]: Pankraz, Havemann und der Wegwerfmensch. - In: Die Welt, Hamburg, 11.10.1976 Rez. von Nr. 684; N D in Nr. 746
Anders, Peter. Der Star-Dissident. - In: Rheinischer Merkur, Köln, 21.10.1976, S. 4 1553 1554 Leo, Walter: Havemann ist nicht totzuschweigen - seine Thesen wirken jetzt im Westen. - In: Vorwärts, Bonn, Nr. 43, 30.10.1976, S. 2 1555 Herrmann, Detlef: Gesammelte Aufsässigkeiten aus Grünheide. Der Systemkritiker Havemann. Mit dem Bücher-Sozialismus gegen den DDR-Sozialismus. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.1976, S. 10 Rez. von Nr. 684; N D in Nr. 746
1556 „Die wissen genau, wie sehr sie bedroht sind." Wolf Biermann über seine Ausbürgerung und die DDR. Spiegel-Gespräch. - In: Der Spiegel, Hamburg, 30. Jg., Nr. 48, 22.11.1976, S. 36-46 1557 Osten, Walter: Kommt es zu einer Opposition in der DDR? Aktuelle Fragen um Biermann, Havemann und ihre Freunde. - In: Sozialdemokratischer Pressedienst, Bonn, Nr. 225, 24.11.1976, S. 5-7 1558 Mytze, Andreas W.: Chronik: Ausbürgerung Biermanns und Konsequenzen in der DDR. - Norddeutscher Rundfunk, Hamburg, 26.11.1976, 22.20 Uhr 1559 Sudau, Christel: Es wird schwierig, mit Havemann zu sprechen. — In: Frankfurter Rundschau, 27.11.1976
132
II. Sekundärliteratur
1560 Pragal, Peter: Der Staatsfeind in der Festung. Hausarrest für Havemann. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 27./28.11.1976 1561 Pragal, Peter: Der Fall Robert Havemann — Kein Wort über den Hausarrest. Nach der Einschließung des Ostberliner Systemkritikers weht jetzt auch anderen DDR-Schriftstellern eisiger Wind ins Gesicht. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 29.11.1976, S. 3 1562 Sudau, Christel: Havemanns Hausarrest gerichtlich angeordnet. Mit Gefahrdung der Sicherheit der DDR begründet. - In: Frankfurter Rundschau, 29.11.1976 1563 Kemna, Friedhelm: Warnschilder. Hausarrest für Havemann: das jüngste Indiz für ein verunsichertes System. - In: Die Welt, Hamburg, 29.11.1976 1564 DDR: Die Firma verhaftet. - In: Der Spiegel, Hamburg, 30. Jg., Nr. 49, 30.11. 1976, S. 124-127 1565 Werz, Günter: „Hier ist Sperrgebiet der Volkspolizei". Nach dem „Hausarrest" völlige Isolation für DDR-Regimekritiker Professor Havemann. — In: Die Rheinpfalz (Ludwigshafener Rundschau), 30.11.1976 1566 Lentz, Ellen: East Germany tightening curbs, but dissidents say they'll fight on. In: New York Times, New York, N.Y., 30.11.1976, S. 3 Ostdeutschland zieht die Zügel straffer, doch Dissidenten sagen, sie werden weiter kämpfen Bericht über die Proteste gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns und die Verhängung des Hausarrestes gegen Havemann
1567 Doinet, Rupp: „Du machst hier den linken Clown". Weshalb Flori, Sohn des Regime-Kritikers Robert Havemann, heute im Westen lebt. - In: Stern, Hamburg, 29. Jg., Nr. 50,02.12.1976 1568 Winters, Peter Jochen: Das Recht als Magd der Politik: Der gegen Havemann verhängte Hausarrest widerspricht der DDR-Verfassung. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.12.1976 1569 Engert, Jürgen: Biermann und die Folgen: Häßliche Nachgeburt - Havemann unter Hausarrest. - In: Christ und Welt, Stuttgart, Nr. 49, 03.12.1976 1570 [Lentz, Ellen: Bonn to pay millions to East for prisoner releases. — In: New York Times, New York, N.Y., 04.12.1976,. S. 3 Bonn muss Millionen fur die Freilassung Gefangener an den Osten zahlen Bericht über Gefangenenfreikäufe durch die Bundesregierung, den Hausarrest gegen Havemann und die Verwarnung westlicher Korrespondenten, mit Havemann in Kontakt zu treten
1571 Klunker, Heinz: Psychoterror gegen Havemann. Unter Hausarrest. - In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, Nr. 49, 05.12.1976, S. 1 1572 [Rezensionen zu Nr. 684], - In: Pardon, 1976, Nr. 11; Student, Würzburg, 1977, Nr. 2; Saarbrücker Zeitung, 25./26.09.1976; Die Welt, Hamburg, 11.10.1976; Berliner Stimme, 23.10.1976; Spandauer Volksblatt, Berlin, 21.11.1976; Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, 05.12.1976; Frankfurter Rundschau, 11.12. 1976; jbe: Stuttgarter Zeitung, 14.12.1976, S. 24; Kölner Stadt-Anzeiger, 15.12. 1976; Nürnberger Nachrichten, 20.12.1976; Bayerischer Rundfunk, 30.01.1977; Der Tagesspiegel, Berlin, 04.02.1977; Metall, Frankfurt am Main, 22.02.1977 Erwähnung in europäische ideen, Nr. 40 Rez. von Nr. 684;
1573 Erb, Hubert J.: East German Dissidents Braving Chill Winter of Official Pressure. - In: The Washington Post, 08.12.1976, S. C13
1976-1977
133
Ostdeutsche Dissidenten trotzen dem frostigen Winter offiziellen Drucks Zur staatlichen Repression gegen Robert Havemann, die Renft-Musiker, Wolf Biermann, Reiner Kunze, Stefan Heym
1574 Bartsch, Günter: Ideologie und Wirklichkeit. - In: Das Parlament, Bonn, 26. Jg., Nr. 51,18.12.1976, S. 29 Rez. von Nr. 684; N D in Nr. 746
1575 Reiner Kunze appellierte an Erich Honecker. — In: Der Tagesspiegel, Berlin, 19.12.1976 Notiz über den Brief Reiner Kunzes an Erich Honecker, in dem er sich u. a. für den verhafteten Jürgen Fuchs einsetzt und die Aufhebung des Hausarrestes von Robert Havemann fordert
1576 Richartz, Heinrich: Havemann riskiert Kopf und Kragen. - In: Aachener Nachrichten, 21.12.1976, S. 3 Leserzuschrift über seine Begegnung mit Robert Havemann in den 1930er Jahren
1577 Fetscher, Iring: Zu Havemanns Berliner Schriften. - Hessischer Rundfunk. Das Buch der Woche, 26.12.1976 Der Beitrag wurde noch vor der Ausbürgerung Wolf Biermanns geschrieben Rez. von Nr. 684; N D in Nr. 746
1578 Unter der Grabplatte hervorgekrochen. Ein Gespräch mit Florian Havemann, dem Sohn des DDR-Regimekritikers Robert Havemann. Im Augenblick arbeitet er als Bühnenbildnerassistent am Stuttgarter Staatsschauspiel. - In: Stuttgarter Nachrichten, 26.12.1976 Interview von Hans Fröhlich
1977
A 1579 Steigerwald, Robert: Der „wahre" oder „konterrevolutionäre" Sozialismus. Was wollen Havemann, Dutschke, Biermann? Frankfurt am Main: Verlag Marxistische Blätter 1977,145 S. (Marxistische Taschenbücher; 111) Β 1580 Biermann, Wolf: Robert, mein Lieber. - In: Derselbe: Nachlaß I. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1977, S. 7-20 Brief an Robert Havemann vom Februar 1977 N D in Nr. 1978
1581 Grebing, Helga: Robert Havemann. — In: Dieselbe: Der Revisionismus. Von Bernstein bis zum „Prager Frühling". München: C.H. Beck 1977, S. 171-183 (Beck'sche Elementarbücher) C 1582 Ρ. Α.: „Entstalinisierung" im Rückblick. - In: Wiener Tagebuch, 1977, H. 7/8, S. 45—46 Rez. von Nr. 752
1583 Claussen, Dedev: DDR-Repression. - In: links, Offenbach, 1977, Nr. 84, JanuarAusgabe, S. 6—8 Zur Verfolgung des Protests gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns in der DDR, zu Jürgen Fuchs und Robert Havemann
1584 Claussen, Dedev: Kommunistische Kritik im „realen Sozialismus". - In: links, Offenbach, 1977, Nr. 91, September-Ausgabe, S. 3-4 1585 Grebing, Helga: Die intellektuelle Opposition in der DDR seit 1956. Ernst Bloch - Wolfgang Harich - Robert Havemann. - In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 27. Jg., 1977, H. 45, S. 3-19
134
II. Sekundärliteratur
1586 Schulze-Reimpell, Werner: Havemann, Robert: Berliner Schriften. - In: Frankforter Hefte, 32. Jg., 1977, H. 9, S. 66-68 Rez. von Nr. 684
1587 Jens, Walter: Robert Havemann: Berliner Schriften. - In: europäische ideen, Berlin, 1977, H. 37, S. 44 Rez. von Nr. 684; ND von Nr. 1616
1588 Marek, Franz: Eurokommunisten und Bürgerrechtskämpfer. - In: Wiener Tagebuch, 1977, H. 6, S. 9-14 1589 Neri, Guido Davide: Wolf Biermann con il „diavolo Havemann". - In: Aut aut. Rivista di filosofia e di cultura, Firenze, 1977, Nr. 159/160, S. 31-43 Wolf Biermann und der „Teufel Havemann"
1590 Sander, Hans-Dietrich: Sozialismus und System. - In: Criticon, München, 1977, Nr. 40 (März-April), S. 106 Rez. von Nr. 684
1591 Sauer, Klaus: Die getrennten Freunde. — In: Deutschland Archiv, Köln, 10. Jg., 1977, H. 11, S. 1212-1214 Rez. von Nr. 684, 688
1592 Uhlmann, Walter: Blick hinter die Gitter: „Gesprengte Fesseln". - In: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Berlin, 13. Jg., 1977, H. 2, S. 234-240 Zu den Verfälschungen des Widerstandes der politischen Gefangenen im Zuchthaus BrandenburgGörden im Buch „Gesprengte Fesseln. Ein Bericht über den antifaschistischen Widerstand und die Geschichte der illegalen Parteiorganisation der KPD im Zuchthaus Brandenburg-Görden von 1933 bis 1945" von Max Frenzel, Wilhelm Thiele und Artur Mannbar (Berlin: Militärverlag der DDR 1975) ND in Nr. 1942 D
1593 Havemann-Sohn kritisiert Linke in der Bundesrepublik. - In: Die Welt, Hamburg, 03.01.1977 Kritik Florian Havemanns an der von Havemann und Biermann über die DDR genährten „Illusion, daß der erste Schritt der sozialistischen Revolution, die Vergesellschaftung der Produktionsmittel, bereits geschehen wäre und man nur noch den zweiten Schritt tun müßte, die Errichtung einer sozialistischen Demokratie"
1594 Steigerwald, Robert: Havemann - ein verkannter Retter des Sozialismus? Werbetext und Inhalt auf dem Prüfstand. — In: Unsere Zeit, Essen, 07.01.1977 1595 Schildereit, Georg: Interview mit Wolf Biermann im „Observer". — Londoner Rundfunk, 03.02.1977, 20.35 Uhr Wolf Biermann weist auf die Situation Havemanns hin
1596 Kübelweise Unrat. Mit zunahmender Härte bekämpft die SED die aufkeimende Bürgerrechtsbewegung. - In: Der Spiegel, Hamburg, 31. Jg., Nr. 8, 14.02.1977, S. 39-41 1597 Biermann, Wolf: Brief an Robert Havemann. - In: Frankfurter Rundschau, 24.02. 1977 VD von Nr. 1599
1598 Raddatz, Fritz J.: Biermanns Einsicht. - In: Die Zeit, Hamburg, 32. Jg., Nr. 10, 25.02.1977, S. 1 Kommentar zu Nr. 1599
1599 ... legen sie Dich um. Wolf Biermann an Robert Havemann. Ein bisher unveröffentlichter Brief. - In: Die Zeit, Hamburg, 32. Jg., Nr. 10, 25.02.1977, S. 40-41 VD in Nr. 1597
1977
135
1600 „Havemann ist ein sehr treuer Kommunist". Spiegel-Interview mit dem italienischen KP-Politiker Lombardo-Radice über seinen Havemann-Besuch. - In: Der Spiegel, Hamburg, 31. Jg., Nr. 10, 28.02.1977, S. 41-44 1601 Ludz, Peter Christian: Dialektik ohne Dogma. - Deutschlandfunk, Köln, 02.03. 1977, 20.15-21.00 Uhr „Ein Portrait des Philosophen und Naturwissenschafders"; Kommentar zu Nr. 1599
1602 Lombardo Radice, Lucio: Incontro a Havemann. Cronache di un breve viaggio attraverso la sinistra tedesca. 2. - In: l'Unitä, Roma, 02.03.1977 Treffen mit Havemann. Chronik einer kurzen Reise durch die deutsche Linke 2. Teil eines Berichtes über eine Reise Lombardo Radices „durch die deutsche Linke". Der 1. Teil über Begegnungen mit Rudi Dutschke, Besuchen der Hamburger Universität, von Initiativen gegen die Berufsverbote und über die Hamburger Sektion der PCI „Palmiro Togliatti" erschien in „l'Unitä" am 01.03.1977
1603 Wickers, Eddie: [... über die jüngsten Verhältnisse, in denen Robert Havemann leben muss], - Londoner Rundfunk, 03.03.1977, 20.10 Uhr Gespräch von Donald Arner mit dem Berliner Korrespondenten von BBC
1604 Schmitz van Vorst, Josef: Ein italienischer Kommunist besucht die deutsche Linke. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.03.1977 Lucio Lombardo Radice trifft sich mit Robert Havemann
1605 Lutterbeck, Claus: Der geteilte Sänger. - In: Stern, Hamburg, 30. Jg., Nr. 14, 24.03. 1977 Über den Umgang der Staatssicherheit mit Havemann nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns und die Folgen für Havemanns Tochter Sibylle Havemann
1606 Der Stasi ist immer dabei. - In: Der Spiegel, Hamburg, 31. Jg., Nr. 22, 23.05. 1977, S. 76-77 Unter anderem über die Stasi-Blockade der Wohnung Havemanns in Grünheide
1607 Rühle, Jürgen: Rosen auf Chruschtschows Grab. Folgen des XX. Parteitages der KPdSU: Disparate Denkanstöße. - In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, Nr. 25,18.06.1977 Rez. von Nr. 752
1608 Abosch, Heinz: Roy Medwedjew, Robert Havemann, Jochen Steffen u.a.: „Entstalinisierung. Der 20. Parteitag der KPdSU und seine Folgen." edition suhrkamp. - Sender Freies Berlin, Berlin, Das Thema, 18.07.1977,17.00 Uhr Rez. von Nr. 752
1609 Raddatz, Fritz J.: Der Marxismus - eine Behörde? Havemanns Entwicklung von Skepsis zur Verneinung. - In: Die Zeit, Hamburg, 32. Jg., Nr. 31,22.07.1977, S. 29 Rez. von Nr. 684 und über Nr. 764
1610 Bolaffi, Angelo: Socialismo e democrazia per Havemann. — In: Rinascita, Roma, Nr. 33, 26.08.1977 Sozialismus und Demokratie bei Havemann Rez. von Nr. 761
1611 Mytze, Andreas W.: DDR-Innen- und Kulturpolitik. - Norddeutscher Rundfunk, Hamburg, 02.09.1977, 22.20 Uhr Uber ein Interview von Wolfgang Harich im „Stern", die Verhaftung Rudolf Bahros und die Parallelen zwischen Harich, Bahro und Havemann
1612 DDR-Regimekritiker fürchten um das Leben von Professor Havemann. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 04.09.1977 Erklärung von Jürgen Fuchs, Gerulf Pannach und Christian Kunert nach ihrer Abschiebung aus der DDR-Haft in die Bundesrepublik
136
II. Sekundärliteratur
1613 Abgeschobene DDR-Kritiker in Sorge um Havemann und Bahro. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.09.1977 Erklärung von Jürgen Fuchs, Gerulf Pannach und Christian Kunert nach ihrer Abschiebung aus der DDR-Haft in die Bundesrepublik
1614 Jäckel, Hartmut: Fall Havemann. - Deutschlandfunk, Köln, 05.10.1977,13.10 Uhr Interview von Rolf-Horst Rasch über Jäckels Treffen mit Havemann
1614 Rein, Gerhard: Gespräch mit dem ehemaligen DDR-Schriftsteller Jürgen Fuchs Deutschlandfunk, Köln, 15.11.1977,14'35 a
Zur inneren Situation in der DDR, den Vorwürfen der DDR-Regierung gegen Fuchs, zur Person Robert Havemanns
1615 Baum, Karl-Heinz: Der Weg zu Havemann blieb versperrt. Berliner Konferenz katholischer Christen aus europäischen Staaten. - In: Frankfurter Rundschau, 28.11.1977 Ober den Versuch des spanischen Kommunisten Alfonso Comin, Havemann zu besuchen vgl. Nr. 1619
1616 Jens, Walter: Robert Havemann: „Berliner Schriften". - In: Die Zeit, Hamburg, 32. Jg., Nr. 50,02.12.1977, S. 45 Rez. von Nr. 684; N D in Nr. 1587
1617 Bouguereau, Jean-Marcel: Visite chez un dissident bien garde. Depuis novembre 1976, le professeur Robert Havemann figure de proue de l'opposition, est assigne a residence. Carnets de voyage en RDA (4). - In: Liberation, Paris, 15.12.1977 Besuch bei einem gut bewachten Dissidenten. Seit November 1976 ist Professor Havemann eine Galionsfigur der Opposition in seiner Wohnung eingesperrt. Notizbuch einer Reise durch die DDR
Über den Versuch, Robert Havemann in Grünheide trotz des Hausarrestes zu besuchen
1618 L'itineraire de Robert Havemann. - In: Liberation, Paris, 15.12.1977 Der Lebensweg Robert Havemanns
1619 Comin, Alfonso: Statt mit Havemann zu sprechen ... Ein spanischer ChristKommunist über seine Erfahrungen in Ostberlin. - In: Die Zeit, Hamburg, 32. Jg., Nr. 53,23.12.1977, S. 7
1978
C 1620 Hurwitz, Harold: Antikommunismus und amerikanische Demokratisierungsvorhaben im Nachkriegsdeutschland. - In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 28. Jg., 1978, H. 29, S. 2 9 ^ 6 1621 Kleinschmid, Harald: Der Einzelkämpfer und die Staatssicherheit. - In: Deutschland Archiv, Köln, 11. Jg., 1978, H. 11, S. 1124-1126 Rez. von Nr. 771
1622 Klönne, Arno: Per Montage nachgeholfen. Über Robert Havemanns neues Buch und was ein Nachrichtenmagazin daraus gemacht hat. - In: Konkret, Hamburg, 1978, Nr. 11, S. 44-45 Zu den VD aus „Ein deutscher Kommunist" in Nr. 796, 797,798, 802
1623 Nollau, Günther: Zum Havemann-Gespräch. - In: europäische ideen, Berlin, 1978, H. 38, S. 6 Artikel zum Interview in Nr. 781
1977-1978
137
1624 Rosenthal, Harry Kenneth: The German Democratic Republic and Its Marxist Dissidents: The Process of Control. — In: Australian Journal of Politics and History, South Carlton, Vic., 24. Jg., 1978, Nr. 3, S. 346-361 Die Deutsche Demokratische Republik und ihre marxistischen Dissidenten: Der Prozess der Kontrolle
1625 Schottlaender, Rudolf: Standhaftes Wunschdenken. - In: Frankfurter Hefte, 33. Jg., 1978, H. 11, S. 4-6 Rez. von Nr. 771; vgl. Nr. 818
1626 Weber, Hermann: Die deutschen Kommunisten 1945 in der SBZ. Probleme bei
D
der kommunistischen Kaderbildung vor der SED-Gründung. - In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 28. Jg., 1978, H. 31, S. 24-31
1627 Spliedt, Manfred: Jeg rejser aldrig ud. Professor Robert Havemann betegner sig selv som „frihedens syl i bureaukratiets flsesk". - In: Jydske tidende, Kolding, 08.01.1978, S. 8 Ich reise nie aus. Professor Robert Havemann bezeichnet sich als „Freiheits-Pfahl im Fleisch" der Bürokratie
1628 „Erfindung war nicht nötig". Havemann zum Manifest - Harich bezichtigt Biermann. — In: Berliner Morgenpost, 14.01.1978 1629 Münchhausen, Thankmar von: „Die DDR-Führung hat bei der Bevölkerung alles Ansehen verloren". Der Regimekritiker Havemann über seine Lebensbedingungen. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.01.1978 Artikel zum Interview in Nr. 781
1630 Kageneck, August Graf: „Einkerkerung löst die Probleme nicht". - In: Die Welt, Hamburg, 23.01.1978 Artikel zum Interview in Nr. 781
1631 DDR soll Repressalien beenden. Im Wortlaut. - In: Frankfurter Rundschau, 27.02. 1978 Offener Brief von 110 Frankfurter Wissenschafdern an den Minister des Innern der DDR, Friedrich Dickel, zur Aufhebung des Hausarrestes gegen Robert Havemann und zur Freilassung von Rudolf Bahro
1632 Berger, Rolf: Kein Grund zu pharisäerhafter Selbstzufriedenheit. — In: Frankfurter Rundschau, 05.04.1978, S. 14 Äußerungen des Rektors der Technischen Universität Berlin auf einer Veranstaltung der Zeitschrift „Langer Marsch" über die Opposition in der DDR
1633 Bfarfoed], N[ils]: Portraet af Robert Havemann. - In: Politiken, Kobenhavn, 12.08. 1978, S. 5 Portrait Robert Havemanns Über den Brief Robert Havemanns an amnesty international in Dänemark; vgl. Nr. 790
1634 Osten, Walter: Zentrum der Opposition in der DDR. Robert Havemann. - In: Berliner Stimme, 26.08.1978, S. 7 1635 Rehsche, Michael: Die Kritik am System findet im trauten Heim statt. Partygespräch bei einem DDR-Funktionär, der den Sozialismus noch nicht begraben will. - In: Deutsche Zeitung, Düsseldorf, Nr. 38,15.09.1978, S. 25 1636 Kämpgen, Klaus: Havemann nutzt Buch zu Protest gegen Isolation. Neue schwere Vorwürfe gegen DDR-Regime. — In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Essen, 30.09.1978 Zum Erscheinen von Nr. 771
138
II. Sekundärliteratur
1637 Nöldechen, Peter. Auf Tonband „kleine Denkschritte" für die SED. HavemannBuch aus der Isolation - Gespräch mit Herausgeber Wilke. - In: Westfälische Rundschau, Dortmund, 30.09.1978 Zum Erscheinen von Nr. 771
1638 Nöldechen, Peter: Es denkt weiter in der DDR. - In: Westfälische Rundschau, Dortmund, 30.09.1978, S. 3 Zum Erscheinen von Nr. 771
1639 Melchers, Achim: Wie ein Aufschrei. - In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Essen, 30.09.1978, S. 2 Zum Erscheinen von Nr. 771
1640 Weis, Otto Jörg: Hier weht ein immer kälterer Wind. In seinem neuen Buch rechnet der SED-Kritiker Robert Havemann mit dem SED-Regime ab. Antwort auf viele Fragen. - In: Frankfurter Rundschau, 30.09.1978, S. 19 Rez. von Nr. 771
1641 Weis, Otto Jörg: Man will mich los sein, mich hier rausekeln. Der SED-Kritiker Robert Havemann rechnet mit dem Regime ab, das ihn isolieren will. Abstand zwischen Volk und Regierung der D D R größer als bei Hitler. - In: Kölner StadtAnzeiger, 30.09.1978 Zum Erscheinen von Nr. 771
1642 Weis, Otto Jörg: Ein für tot Erklärter meldet sich zu Wort. Fast zwei Jahre Berührungsverbot mit anderen Menschen. Robert Havemann hat ein Tonband besprochen, das jetzt in der Bundesrepublik als Buch erscheint. — In: Stuttgarter Zeitung, 30.09.1978 Zum Erscheinen von Nr. 771
1643 „Das ist die Tragödie der DDR": Der ostdeutsche Regimegegner Robert Havemann rechnet mit der SED ab. - In: Der Spiegel, Hamburg, 32. Jg., Nr. 40, 02.10. 1978, S. 68-79 Rez. von Nr. 771
1644 Bender, Peter: Zum neuen Buch Robert Havemanns. — Norddeutscher Rundfunk, Hamburg, 02.10.1978,13.10 Uhr Zum Erscheinen von Nr. 771
1645 Schulz, Wilfried: Zu Robert Havemanns neuem Buch. - RIAS II, Berlin, Rundschau am Abend, 02.10.1978,16.30 Uhr Zum Erscheinen von Nr. 771
1646 Jäckel, Hartmut: [Telefoninterview]. - Deutschlandfunk, Köln, 03.10.1978, 5.00 Uhr Zum Erscheinen von Nr. 771
1647 Wolff, Klaus-Herbert: Träume stürzen keinen Staat. - In: Tiroler Tageszeitung, Innsbruck, 05.10.1978, S. 2 Zum Erscheinen von Nr. 771
1648 Regensburger, Marianne; Busse, Michael: Havemanns neues Buch: Ein deutscher Kommunist. - ZDF, Kennzeichen D, 05.10.1978, 21.20 Uhr
Mit Originaltönen von Havemann und Stellungnahmen von Manfred Wilke und Walter Fabian zum Erscheinen von Nr. 771
1649 Bussiek, Hendrik: Die Vermarktung des Robert Havemann. Das Leben eines deutschen Kommunisten - im „Spiegel" und anderswo. - In: Vorwärts, Bonn, Nr. 40, 05.10.1978, S. 2 Zum Erscheinen von Nr. 771
1978
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1650 Den Gingold-Protest ließ „Die Welt" weg - Schritte gegen „Raubdruck" aus Havemann-Buch. Charta 77 bestürzt über Bahro-Urteil. - In: Frankfurter Rundschau, 06.10.1978 Meldung u. a. über den beabsichtigten Strafantrag gegen den Springer Verlag wegen des nicht genehmigten V D aus Nr. 771 in Nr. 799, 801
1651 Dieser Kronzeuge kam ihnen sehr gelegen. Anmerkungen zu der Kampagne des „Spiegel" mit Robert Havemann. - In: Unsere Zeit, Essen, 06.10.1978 Zu den V D aus „Ein deutscher Kommunist" in Nr. 796, 797, 798, 802
1652 Fricke, Karl Wilhelm: Robert Havemann - Stachel im SED-Fleisch. - In: Rheinischer Merkur, Bonn, 06.10.1978 Zum Erscheinen von Nr. 771
1653 Wickers, Eddie: Informationen über Rober Havemann. - Londoner Rundfunk, 07.10.1978, 20.20 Uhr Zum Erscheinen von Nr. 771
1654 Osten, Walter: Herausforderung für die DDR. Havemann - ein Vorläufer des Eurokommunismus? - In: Vorwärts, Bonn, Nr. 41,12.10.1978, S. 11 Zum Erscheinen von Nr. 771
1655 Unkontrollierte Herrschaft. Robert Havemann über Kapitalismus und realen Sozialismus. - In: Wirtschaftswoche, Düsseldorf, Nr. 42,13.10.1978 Rez. von Nr. 771
1656 Neß, Karl-Heinz: Systemkritik - Gegendarstellung. - In: Der Spiegel, Hamburg, Jg. 32, Nr. 42,16.10.1978, S. 33 Zu Robert Havemanns Vermutung in „Ein deutscher Kommunist", dass die Veröffentlichung des Interviews „Wir Deutschen machen alles besonders gründlich" im Hamburger „Echo am Abend" vom 11.03.1964 im Auftrag der S E D entstanden sein könnte, weil es als Vorwand für seine Entlassung aus der Humboldt-Universität gedient hatte vgl. Nr. 467
1657 Öffentliche Frage an Springer-Raubdrucker. - In: Frankfurter Rundschau, 19.10. 1978, S. 18 Erklärung von Heinrich Albertz, Hans Christoph Buch, Ossip K. Flechtheim, Erich Fried, Yaak Karsunke, Heinar Kipphardt, Alexander Kluge, Oskar Negt, Claus Offe, Hannes Schwenger, Klaus Wagenbach, Manfred Wilke zum illegalen V D aus Nr. 771 in Nr. 799, 801
1658 Mundorf, Hans: Robert Havemann — Ruf nach Freizügigkeit im sozialistischen Staat. - In: Handelsblatt, Düsseldorf, 20./21.10.1978, S. 21 Rez. von Nr. 771
1659 Politisches Buch: DDR-Abrechnung. - In: Profil, Wien, 24.10.1978 Rez. von Nr. 771
1660 Havemann, Florian: Alle machen aus meinem Vater einen Fall. Florian Havemann über Robert Havemann und dessen SED-Kritik. - In: Der Spiegel, Hamburg, 32. Jg., Nr. 44, 30.10.1978, S. 121-130 Vgl. Nr. 1661, 2135, 2137
1661 A. W.: Vaterkomplex in Grünheide. - In: Die Welt, Hamburg, 03.11.1978 Kommentar zu Nr. 1660
1662 Crijnen, Ton: Twee belangwekkende boeken over misstanden in de DDR. Kritiek op een system. - In: De Tijd, Amsterdam, 03.11.1978, S. 65-69 Zwei wichtige Bücher über Mißstände in der DDR. Kritik eines Systems Rez. von Nr. 771 und zu Brigitte Klump, „Das rote Kloster"
1663 Goos, Diethart: Seit 17 Jahren in Ungnade, seit 2 Jahren unter Hausarrest. — In: Die Welt, Hamburg, 27.11.1978
140
II. Sekundärliteratur
1664 Prell, Diethard: Aus der Sicht Havemanns. Ein deutscher Kommunist im anderen deutschen Staat. - In: Nürnberger Zeitung, 04.11.1978, S. 2 Rez. von Nr. 771
1665 Meier-Lenz, Dieter Paul; Nickel, Arno; Neumann, Arno; Neumann, Matthias; Lehmann, Frank; Heinrich, Helga; Dölfel, Gerhard; Maengel, Manfred; Kürschner, Jörg; Fried, Erich: [Leserbriefe]; Rosenberg, Nils: „Biermann hat mich entsetzt". - In: Der Spiegel, Hamburg, 32. Jg., Nr. 47, 20.11.1978, S. 7-8 Reaktionen auf Nr. 1660 und auf einen Kommentar Wolf Biermanns zu Nr. 1660
1666 Kind, Christian: Widerspruch gegen den SED-Staat. — In: Neue Zürcher Zeitung, 04.12.1978, S. 13 Rez. von Nr. 771
1667 Mieczkowski, Wolfgang: [Rezension zu „Ein deutscher Kommunist"]. - In: Die Welt, Hamburg, Nr. 266,05.12.1978, S. 21 Rez. von Nr. 771
1668 Abosch, Heinz: Er gibt die Hoffnung nicht auf. Robert Havemanns Rückblick und Perspektiven aus der Isolation. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 15.12. 1978, S. 13 Rez. von Nr. 771
1669 Gehrmann, Kurt: Es muß nicht jeder ein Auto haben. Robert Havemanns Kommunismus-Vorstellungen. Demokratische KP — ist sie denkbar? - In: Neue Ruhr-Zeitung, Essen, 28.12.1978 Rez. von Nr. 771
1979 Β 1670 Bergmann, Fritz von: Sprengstoff. — In: Jochen Köhler: Klettern in der Großstadt. Volkstümliche Geschichten vom Überleben in Berlin 1933—45. Mit einem Vorwort von Wolf Biermann. Berlin: Das Arsenal, 1979, S. 207-208
c
Zur Verbindung Fritz von Bergmanns zu Havemann während der Haft im Zuchthaus Brandenburg 1944/45
1671 Arbeitsausschuß zu Havemann. — In: links, Offenbach, 1979, Nr. 111, Juni-Ausgabe, S. 11 Erklärung des Arbeitsausschusses des Sozialistischen Büros gegen die politische Unterdrückung in der DDR
1672 Bruns, Wilhelm: Rezension zu Robert Havemann: Ein deutscher Kommunist. In: Die Neue Gesellschaft, Bonn, 26. Jg., 1979, H. 3, S. 262 Rez. von Nr. 771
1673 Dutschke, Rudi: Grüß Dich, Genösse Robert. - In: avanti, Hamburg, 1979, Nr. 6/7, S. 4-5 1674 Komitee für die Freilassung Rudolf Bahros: Appell an den Staatsrat der DDR zur Generalamnestie der politischen Häftlinge aus Anlaß des 30. Jahrestages der Staatsgründung. - In: Kritik, Berlin, 7. Jg., 1979, Nr. 21, S. 98 1675 Lombardo Radice, Lucio: Vom Liberalismus zur Demokratie. Die prinzipielle Bedeutung des 15. Parteikongresses der KPI. - In: Kritik, Berlin, 7. Jg., 1979, Nr. 21, S. 44-50 Unter anderem zum Verhältnis der linken Dissidenten zum Eurokommunismus
1978-1979
141
1676 Renken, Gerd: [Rezension zu „Ein deutscher Kommunist"]. - In: Tribüne, Frankfurt am Main, 18. Jg., 1979, H. 69, S. 160-163 Rez. von Nr. 771
1677 Uhlmann, Walter: Warum schweigt ihr? Solidarität mit Robert Havemann. — In: Bildung und Politik, Dortmund, 15. Jg., 1979, H. 5, S. 4 u. 10 1678 Uhlmann, Walter: „Ein deutscher Kommunist". Devisenvergehen und Meinungsfreiheit oder — Der Fall Robert Havemann — Chronik eines Isolationsversuches. - In: Neuer Langer Marsch, Berlin, H. 43, Mai 1979, S. 4—3 1679 Vorstand des SPD Unterbezirks Bremen-Ost: SPD-Initiative für Robert Havemann. Initiativantrag vom 26.04.1979 auf der Delegiertenversammlung des SPDUnterbezirks Bremen-Ost. - In: Bildung und Politik, Dortmund, 15. Jg., 1979, H. 5, S. 6 1680 Wilke, Manfred: Interview mit Lucio Lombardo Radice: „Wir sind Havemann viel näher als Honecker". - In: Bildung und Politik, Dortmund, 15. Jg., 1979, H. 5, S. 5 1681 Zurück in die fünfziger Jahre: Die DDR und ihre Intellektuellen. Havemann unter verschärftem Hausarrest. - In: Deutschland Archiv, Köln, 12. Jg., 1979, H. 9, S. 972-983 Enthält ND von Nr. 819, 829,1706,1711,1730,1757 D
1682 Schottlaender, Rudolf: [Interview], - ARD-Studio DDR, Berlin, 10.01.1979 Interview von Lutz Lehmann zu Nr. 818,1625; RS im Deutschlandfunk, Köln, 25.01.1979
1683 Büscher, Horst: Überall in der DDR redet man über „Holocaust". Gespräch mit dem Regimekritiker Robert Havemann. — In: Neue Ruhr-Zeitung, Essen, 30.01. 1979 1684 Biermann, Wolf: Tapferfeige Intellektuelle. Literaturkritischer Brief über Stefan Heyms Roman „Collin" an Robert Havemann. - In: Die Zeit, Hamburg, 34. Jg., Nr. 14, 30.03.1979, S. 41 1685 Rentsch, Christian: Robert Havemann - durchaus kein Vorführdissident. - In: Tages-Anzeiger, Zürich, 21.04.1979 Rez. von Nr. 770,771
1686 Goos, Diethart: Verstärkter Terror des SED-Regimes - doch Havemann kämpft weiter. - In: Die Welt, Hamburg, 21.04.1979 Zu den Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Devisenprozess
1687 Rader, Bernd: Sie nahmen sogar das Radio mit. Immer mehr DDR-Schikanen gegen SED-Kritiker Havemann. - In: Kölner Stadt-Anzeiger, 21.04.1979 Zu den Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Devisenprozess
1688 Perquista la casa di Havemann. Lo scienziato e studioso marxista agli arresti domiciüari nella RDT. - In: l'Unita, Roma,'22.04.1979, S. 18 Haussuchung bei Havemann. Der Wissenschaftler und marxistische Gelehrte unter Hausarrest in der DDR
1689 Büscher, Horst: Freunde bangen um Havemanns Leben. Seit zweieinhalb Jahren isoliert. Eurokommunisten intervenieren in Ost-Berlin. - In: Neue Ruhr-Zeitung, Essen, 23.04.1979, S. 1-2 a 1689 Biermann, Wolf: „Ich bin in Todesangst um meinen Freund". — Deutschlandfunk, Köln, 23.04.1979, 5'25 Gespräch mit Susanne Grimm über die augenblickliche Situation Robert Havemanns in der DDR
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II. Sekundärliteratur
1690 Im Wortlaut: Nur zynische Bemerkungen? Offener Brief von Freimut Duve an die 40000 Mitglieder der DKP und die vielen DDR-Freunde in Wissenschaft, Kunst und Publizistik. - In: Frankfurter Rundschau, 24.04.1979 Aufruf zur Solidarität mit Robert Havemann
1691 Appelle an DDR-Regierung zur Aufhebung der Isolation Havemanns. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 24.04.1979 1692 Weis, Otto Jörg: Havemann muß der SED als Pauke herhalten. Die neuen Schikanen gegen den Regimekritiker sollen die ganze Bevölkerung abschrecken. - In: Stuttgarter Zeitung, 25.04.1979, S. 3 1693 Biermann, Wolf: „Ich bin in Todesangst um meinen Freund". — In: Stern, Hamburg, 32. Jg., Nr. 18, 26.04.1979 1694 Robert Havemann: „Inhumane Willkürakte". Wir protestieren gegen die Schikanen der SED-Führung! - In: Rote Fahne, Köln, 10. Jg., Nr. 17, 26.04.1979, S. 1-2 1695 E. St.: Wozu Herr Wehner schweigt. - In: Rote Fahne, Köln, 10. Jg., Nr. 17, 26.04.1979, S. 2 1696 Solidarität mit R. Havemann. Resolution von H. Boll, W. Biermann, C. Bloch und anderen. Ludvik Kavin, Unterzeichner der Charta 77. - In: Rote Fahne, Köln, 10. Jg., Nr. 17, 26.04.1979, S. 2 1697 Des intellectuels des deux Allemagnes intervienent aupres des autorites de la R.D.A. en faveur de M. Havemann. - In: Le Monde, Paris, 26.04.1979 Intellektuelle beider deutscher Staaten intervenieren bei den Behörden der DDR für Herrn Havemann Ober den Hausarrest und das Devisenverfahren gegen Robert Havemann sowie über Solidaritätsaktionen von Schriftstellern in der BRD und exilierten DDR-Künstlern, erwähnt wird der Brief von Heinrich Boll, Wolf Biermann, Sarah Kirsch, Jürgen Fuchs, Heinz Brandt, Helmut Gollwitzer u. a. sowie der Brief von Siegmar Faust, Christian Kunert, Gerulf Pannach u. a. an Erich Honecker
1698 Getier, Michael: E[ast], Germany Seen Cracking Down on Political Dissidents. In: The Washington Post, 26.04.1979, S. A31 Ostdeutschland erlebt zunehmenden Druck gegen politische Dissidenten Über die Eröffnung der Divisenverfahren gegen Robert Havemann und Stefan Heym
1699 Resolution für Robert Havemann. Ein offener Brief europäischer Autoren. - In: Die Zeit, Hamburg, 34. Jg., Nr. 18, 27.04.1979 Offener Brief von Wolf Biermann, Karola Bloch, Heinrich Boll, Heinz Brandt, Rudi Dutschke, Ossip K. Flechtheim, Erich Fried, Jürgen Fuchs, Helmut Gollwitzer, Günter Grass, Lars Gustafsson, Jürgen Habermas, Rolf Hochhuth, Sarah Kirsch, Gustav Korlen, Christian Kunert, Siegfried Lenz, Lucio Lombardo Radice, Tilo Medek, Walter Moßmann, Helga M. Novak, Gerulf (im Original: Jürgen) Pannach, Fritz J. Raddatz, Hans Joachim Schädlich, Klaus Wagenbach, Peter Weiss
1700 Gustafsson, Madeleine: Östtyskland - Robert Havemann. - In: Dagens Nyheter, Stockholm, 28.04.1979 Ostdeutschland — Robert Havemann
1701 Jäger, Manfred: Unbeirrt im Widerstand - Robert Havemann. - In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, 29.04.1979, S. 2 1702 Soldat, Hans-Georg: „Ein deutscher Kommunist". Devisenvergehen und Meinungsfreiheit oder Der Fall Robert Havemann. Chronik eines Isolationsversuches. - RIAS II, 29.04.1979,17.30 Uhr; Wiederholung: 01.05.1979 Mit Originaltönen von Robert Havemann, Walter Uhlmann, Stefan Heym, Wolf Biermann und Lucio Lombardo Radice. Sprecher: Peter Fitz, Klaus Naegelen, Manfred Rahn und Hans-Georg Soldat
1979
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1703 Herrmann, Detlef: Ein Wiederaufbau aus Trümmern. Havemann über Havemann: Eine deutsche Geschichte von Glaubensverlust und Glaubenssuche. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.05.1979, S. 25 Rez. von Nr. 771
1704 Elitz, Ernst: Politisch ohne Abstriche. Robert Havemann - die Hysterie seiner Verfolger erweist sich als steigerungsfähig. - In: Vorwärts, Bonn, 02.05.1979, S. 10-11 1705 Schoeller, Wilfried F.: Im Niemandsland. Die Isolation des DDR-Regimekritikers Robert Havemann. - In: Die Weltwoche, Zürich, 02.05.1979 1706 „Helfen Sie Robert Havemann!" Offener Brief von Tatjana Rilsky und Joachim Seyppel an Kurt Hager vom 25.04.1979. Im Wortlaut. - In: Frankfurter Rundschau, 03.05.1979 ND in Nr. 1681
1707 Borkowski, Dieter: „Lieber Kamerad, denke daran". Der SED-Chef und sein Kritiker sind alte Kampfgefährten. - In: Deutsche Zeitung, Düsseldorf, Nr. 19, 04.05.1979, S. 5 1708 Büscher, Horst: KPI-Solidarität mit Havemann. Aktionen zugunsten des verfolgten DDR-Regimekritikers angekündigt. - In: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, 04.05.1979 1709 Die Freiheit zur Opposition. Im Wortlaut. - In: Frankfurter Rundschau, 04.05. 1979 Erklärung des Sozialistischen Büros (SB) in Offenbach zu Robert Havemann
1710 Winters, Peter Jochen: Unbeugsamer Dissident. — In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.05.1979 Würdigung Robert Havemanns
1711 „Das übertrifft jeden Kafka-Roman". Aus einem Telefongespräch mit Katja Havemann in der DDR. - In: Der Spiegel, Hamburg, 33. Jg., Nr. 19, 07.05.1979, S, 63-70 Gespräch von Jürgen Fuchs mit Katja Havemann ND in Nr. 1681,1776(1)
1712 Rote Fahnen in Grünheide. Der italienische KP-Theoretiker Lucio Lombardo Radice über Havemann. - In: Der Spiegel, Hamburg, 33. Jg., Nr. 19, 07.05.1979, S. 70-71 1713 „Wer schweigt, wird mitschuldig". Im Wortlaut. - In: Frankfurter Rundschau, 07.05.1979 Solidaritätserklärung des Unterbezirks der SPD Bremen-Ost für Havemann, mit der Aufforderung an die SED, die Repressionen zu beenden
1714 Vinocur, John: East German tells of new crackdown. Heym, the author, says currency statute is designed to stop publication in the West. — In: New York Times (1857-Current. 08.05.1979, S. A15 Ostdeutscher spricht von neuer Razzia. Heym, der Schriftsteller, sagt, das Devisengesetz ist geformt, um Publikationen im Westen zu unterbinden Bericht über die gegen Havemann und Stefan Heym eingeleiteten Verfahren wegen nicht behördlich genehmigter Publikationen im Westen
1715 [Interview von Renate Bütow mit Jürgen Fuchs]. - ARD, Tagesthemen, 09.05. 1979 1716 Soldat, Hans-Georg: Aufhebung des Hausarrestes des DDR-Regimekritikers Robert Havemann in Grünheide. Chronik der Auseinandersetzung Havemanns mit
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II. Sekundärliteratur
der Staats- und Parteiführung der DDR. Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Devisengesetz. — RIAS II, Berlin, Rundschau am Abend, 09.05.1979 1717 Neide, Lothar: nur Spekulationen in berlin zum fall havemann. - In: dpa-korrespondenz, 10.05.1979 1718 Nagel, Gerd: Gespräch mit Wolf Biermann über die Aufhebung des „Hausarrests" für Havemann. - Deutschlandfunk, Köln, 10.05.1979, 6.00 Uhr 1719 Büscher, Horst: Havemann kann sich wieder frei bewegen. Maßnahmen gegen DDR-Regimekritiker ohne Begründung aufgehoben. — In: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, 10.05.1979 1720 Nette, Wolfgang: Aufhebung des Hausarrestes von Robert Havemann. — Westdeutscher Rundfunk, Köln, 11.05.1979, 7.15 Uhr 1721 Baum, Karl-Heinz: „Die Gesundheit, die entwickelt sich enorm aufwärts." Vor dem Haus Robert Havemanns in der Burgwallstraße: Die Bewacher sind abgezogen. - In: Frankfurter Rundschau, 11.05.1979, S. 3 1722 Goos, Diethart: Neue Kampagne für Hübner und Bahro nach Havemanns Freiheit. Nach dem Erfolg für Havemann: Laßt Bahro und Hübner frei! - In: Die Welt, Hamburg, 11.05.1979, S. 3 1723 Lölhöffel, Helmut: Hoffnung auf ein drittes Leben. Das wechselvolle Schicksal des DDR-Regimekritikers Havemann, der sich nach zweieinhalb Jahren erstmals wieder einigermaßen frei bewegen darf. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 11.05.1979 1724 Mörbitz, Eghart: Kampagne für die Freilassung Bahros. Komitee appelliert an SED-Führung. Von Oertzen: DDR-Opposition helfen. - In: Frankfurter Rundschau, 11.05.1979, S. 1 und 2 Unter anderem mit einem Bericht zur Aufhebung des Hausarrestes von Havemann
1725 Weis, Otto Jörg: Wieder im Kreis der Nachbarn. Havemann ohne Hausarrest. In: Stuttgarter Zeitung, 11.05.1979, S. 3 1726 Vetter, Gottfried: Wunder sind nicht zu erwarten. Milde gegen Havemann nur ein Wechselbad? Der Gastkommentar. — In: Berliner Stimme, Nr. 19, 12.05. 1979 1727 Schotdaender, Rudolf: Notwendigkeit anerkannt. (Nr. 15,1979. Dissidenten: Robert Havemann verteidigt sich gegen sein Kritiker). - In: Der Spiegel, Hamburg, 33. Jg., Nr. 20,14.05.1979, S. 12 Antwort (Leserbrief) auf Nr. 818
1728 [Fuchs, Jürgen:] DDR-Autor Fuchs: Leben auf der Grenze. Ein Brief an den SED-Dissidenten Robert Havemann. - In: Der Spiegel, Hamburg, 33. Jg., Nr. 20, 14.05.1979, S. 204-209 N D i n N r . 1946
1729 Total überrascht. - In: Der Spiegel, Hamburg, 33. Jg., Nr. 20,14.05.1979, S. 28-30 Zur Aufhebung des Hausarrestes von Havemann
1730 Hager, Kurt: Antwort auf einen „Offenen Brief" — an Tatjana Rilsky und Joachim Seyppel. - In: Die Weltbühne, Berlin, 74. Jg., Nr. 20,15.05.1979, S. 612-613 Tatjana Rilsky und Joachim Seyppel hatten gegen die Verfolgung Robert Havemanns protestiert Antwort auf Nr. 1595; vgl. auch die Kommentare zum Brief Kurt Hagers in: Der Tagesspiegel und Frankfurter Rundschau vom 19.05.1979 NDinNr. 948,1681,1735
1979
145
1731 Pond, Elisabeth: East Germany's zigzag course on dissidents. Honecker prefers to expel, not jail, intellectuals. - In: The Christian Science Monitor, Boston, Mass., 15.05.1979, S. 7 Ostdeutschlands Zickzackkurs gegen Dissidenten. Honecker zieht es vor, Intellektuelle auszuweisen und nicht einzusperren Uber die Aufhebung des Hausarrests gegen Robert Havemann und die Eröffnung der Divisenverfahren gegen Havemann und Stefan Heym
1732 Osten, Walter: Havemann, Heym und die Devisen. Der Kurs der SED paßt, wackelt und hat dennoch keine Luft. - In: Vorwärts, Bonn, Nr. 21, 17.05.1979, S. 2 1733 Weis, Otto Jörg: Gegen Tribunal über die DDR. Robert Havemann hält nichts von einer Prüfung der Menschenrechte. - In: Frankfurter Rundschau, 18.05.1979 Zu Havemanns Ablehnung der Untersuchung der Menschenrechtssituation in der DDR durch ein Russell-Tribunal vgl. Nr. 827
1734 Barkow, Nick: Menschenrechte - Das Wunder von Grünheide. Interview mit Wolf Biermann. - In: Stern, Hamburg, 32. Jg., Nr. 21,18.05.1979, S. 212-215 Zur Aufhebung des Hausarrestes von Havemann
1735 „Auch für Havemann gelten die Gesetze unseres Staates". Kurt Hager, Mitglied des Politbüros, antwortet auf einen „offenen Brief in der Frankfurter Rundschau. - In: Unsere Zeit, Essen, 22.05.1979 ND von Nr. 1730
1736 Beer, Karl Willy: Havemann oder die Angst vor dem Volk. Die DDR verfolgt unverdrossen die totale Abgrenzung. - In: Rheinischer Merkur, Köln, 25.05.1979, S. 2 1737 Lombardo Radice, Lucio: Caro Robert, io spero ... Lettera aperta a Havemann. - In: Rinascita, Roma, Nr. 20, 25.05.1979, S. 36 Lieber Robert, ich hoffe ... Offener Brief an Havemann Zur Aufhebung des Hausarrestes von Havemann und zum beginnenden Devisenprozess gegen ihn
1738 Maschke, Günter: Der Leidende und die Macht der Partei. Robert Havemann: Sein Kommunismus und sein Widerstand. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.05.1979 1739 Pond, Elisabeth: East Germany has ways to make writers behave. - In: The Christian Science Monitor, Boston, Mass., 31.05.1979, S. 5 Ostdeutschland hat Mittel, Autoren gefugig zu machen Über die Divisenverfahren gegen Havemann und Stefan Heym
1740 Büscher, Horst: Euro-Kommunisten bilden Fonds für DDR-Kritiker. - In: Neue Ruhr-Zeitung, Essen, 07.06.1979 1741 Chiedono di difenderlo: Awocati spagnoli per Robert Havemann. - In: l'Unitä, Roma, 07.06.1979 Suche nach einem Verteidiger. Spanischer Anwalt fur Robert Havemann Zum Versuch spanischer Rechtsanwälte, Robert Havemann im Devisenprozess zu verteidigen
1742 „FAZ"-Plaudereien über die Qualitäten Havemanns. Großbürgerliche Zeitung bedauert Schwächen ihres „Kronzeugen" gegen den Sozialismus. - In: Unsere Zeit, Essen, 09.06.1979 1743 Volkmar, Manfred: In Sachen Havemann. Kommentar. - In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 15.06.1979
146
II. Sekundärliteratur
1744 Lölhöffel, Helmut: Verhandlung gegen Havemann vertagt. Der DDR-Regimekritiker fordert Verteidigung durch einen Anwalt seines Vertrauens. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 15.06.1979 1745 Büscher, Horst: Robert und die Kakerlaken. Heute beginnt der Prozeß gegen den DDR-Regimekritiker Havemann. - In: Neue Ruhr-Zeitung, Essen, 15.06. 1979 1746 Schulz, Dietmar: Ohne Anwalt wollte Havemann nicht vor Gericht erscheinen. Prozeß gegen Prominenten DDR-Regimekritiker vertagt. Spanischer Verteidiger wurde abgelehnt. - In: Spandauer Volksblatt, Berlin, 15.06.1979 1747 Büscher, Horst: Kinder spielten „Robert und die Kakerlaken". Bericht über einen Besuch bei Havemann - Familie läßt sich durch bevorstehenden Prozeß nicht stören. - In: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, 16.06.1979 Baum, Karl-Heinz: DDR-Regimekritiker Robert Havemann zu Geldstrafe ver1748 urteilt. Kreisgericht Fürstenwalde verhängt 10 000 Mark wegen angeblichen Devisenvergehens. Rechtsanwalt Einreise verweigert. - In: Frankfurter Rundschau, 21.06.1979 1749 Büscher, Horst: Ein Motor als Geräuschkulisse. Aufwand beim Havemann-Prozeß. Baustelle vor dem Gericht. - In: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, 21.06. 1979 1750 Kurzinterview mit Enrique Gimbernat, spanischer Rechtsanwalt und Vertrauensanwalt Robert Havemanns. - ZDF, Beitrag in der Sendereihe „heute-Journal", Sendung am 21.06.1979 1751 Büscher, Horst: Havemann-Prozeß: „Das ist ein vollkommenes Unrechtsurteil". Polizeigriff gegen Verdächtige. - In: Neue Ruhr-Zeitung, Essen, 21.06.1979 1752 Lölhöffel, Helmut: Havemann soll 10 000 Mark Strafe zahlen. Gericht bestätigt Strafbefehl gegen den DDR-Regimekritiker - Berufung angekündigt. — In: Süddeutsche Zeitung, München, 21.06.1979 1753 Plischke, Wolfgang: Havemann: Laßt Bahro frei. DDR-Regimekritiker fordert offenen und fairen Meinungsstreit. - In: Frankfurter Rundschau, 22.06.1979, S. 1 1754 Bruns: „Flieg, Vogel! Wenn Du noch kannst!". - In: Dürener Zeitung, 22.06. 1979 Karikatur zur Aufhebung des Hausarrests gegen Robert Havemann
1755 Demi, Hermann: Parallelen zwischen Franco-Staat und DDR. Havemanns spanischer Verteidiger über den Prozeß von Fürstenwalde - „Überzeugter Kommunist". - In: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, 23.06.1979 Interview mit Enrique Gimbernat
1756 Weis, Otto Jörg: Nachgegeben hat Robert Havemann noch nie. Der 69jährige fragt nach der realen Bedeutung der Verfassung der DDR. - In: Stuttgarter Zeitung, 23.06.1979 1757 „Der Angeklagte ist mehrfach schuldig." Aus dem Urteil gegen den DDRRegimekritiker Havemann. - In: Der Spiegel, Hamburg, 33. Jg., Nr. 26, 25.06. 1979, S. 60 Auszüge aus der Urteilsbegründung des Kreisgerichts Fürstenwalde vom 25.05.1979 ND in Nr. 948,1681,1776(k)
1758 Mauersberger, Volker: Spanische Rechtsanwälte: „Havemann, wir kommen". In: Die Zeit, Hamburg, 34. Jg., Nr. 27, 29.06.1979
1979
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1759 Wilke, Karin: Brief an Erich Honecker - „Warum machen die das?" - In: Die Zeit, Hamburg, 34. Jg., Nr. 27, 29.06.1979 Brief zu ihrem Einreiseverbot in die DDR im Zusammenhang mit Robert Havemann
1760 Tromp, Winfried: Die Angst der SED vor dem geistigen Zugwind. - In: Berliner Rundschau, 05.07.1979 1761 Nawrocki, Joachim: Maulkorb für das Volk der DDR. Lex Havemann. Honeckers harte Strafgesetze gegen Kritik, Demonstrationen, Westkontakte. - In: Die Zeit, Hamburg, 34. Jg., Nr. 28, 06.07.1979, S. 7 1762 Kerer, Rupert: Don Quijote und seine Sancho Pansas. - In: Tiroler Tageszeitung, Innsbruck, 12.07.1979 1763 Münch, Peter: Das Urteil gegen Havemann. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.08.1979 1764 Auf Null gebracht. Schon der vage Verdacht der Spionage genügt in Bonn als Entlassungsgrund. - In: Der Spiegel, Hamburg, 33. Jg., Nr. 36, 03.09.1979, S. 115 und 118 Über die Verhaftung des Bruder von Karin Havemann und Isa Henselmann, Steffen von Bamberg, in Bonn
1765 Fink, Hans-Jürgen: Havemann-Papier. - Deutschlandfunk, Köln, 02.10.1979, 6.00 Uhr Zu Nr. 813
1766 Stürmann, Reimer: Havemann-Papier. - Sender Freies Berlin, Berlin, 02.10.1979, 13.10 Uhr Zu Nr. 813
1767 Vetter, Gottfried: Thesen Havemanns. - Norddeutscher Rundfunk, Hamburg, 02.10.1979,18.30 Uhr Zu Nr. 813
1768 Brayne, Mark: Thesen Havemanns. - Londoner Rundfunk, 02.10.1979,20.00 Uhr Zu Nr. 813
1769 Livi, Augusto: Per Havemann il socialismo e l'ultima speranza delTumanitä. — In: Paese sera, Roma, 30. Jg., Nr. 265, 02.10.1979, S. 3 Für Havemann ist der Sozialismus die letzte Hoffnung der Menschheit zu Nr. 813
1770 Tesi di Havemann per lo sviluppo della RDT. Sollecitata una grande svolta democratica. - In: l'Unitä, Roma, 03.10.1979, S. 13 Thesen Havemanns für die Entwicklung der DDR. Forderung einer großen demokratischen Wende
zu Nr. 813
1771 Dittmar, Peter: Unbeirrbar im Glauben. - In: Die Welt, Hamburg, 03.10.1979, S. 6 Portrait Havemanns
1772 Opitz, Dietmar J.: Respekt für Havemann. - In: Berliner Morgenpost, 03.10.1979 Portrait Havemanns
1773 Stiege, Rudolf: Das Regime schießt weiter. - In: Die Welt, Hamburg, 16.10.1979 1774 Pinard-Legry, Jean-Luc: Etre communiste en Allemagne de l'Est. - In: La quinzaine litteraire, Paris, Nr. 313,16.-30.11.1979, S. 11-12 Kommunist sein in Ostdeutschland Rez. von Nr. 806 und zu Jürgen Fuchs: „Gedächtnisprotokolle"
II. Sekundärliteratur
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A
1775 Ein Marxist in der DDR. Für Robert Havemann. Hg.: Hartmut Jäckel. München, Zürich: Piper Verlag 1980, 208 S. Enthält folgende Beiträge: (a) Wolf Biermann: Kleines Lied fur R. H., S. 10-11 (ND in Nr. 1852) (b) Frantisek Kriegel: Ein Brief, S. 12-15 (c) Marion Gräfin Dönhoff: Für Robert Havemann, S. 16—19 (d) Wolfgang Leonhard: Die frühe Opposition in der SED (1946-49). Erinnerungen und Erfahrungen, S. 20—43 (e) Jifi Pelikan: Warum ist es schwer, Kommunist in der DDR zu sein?, S. 44—54 (f) Hartmut Jäckel: Ein Besuch in Berlin (Ost). Aufzeichnung über ein am 11. Mai 1964 geführtes Gespräch, S. 55-72 (g) Jürgen Fuchs: „... und hoffentlich keine neuen Götter ..." Jürgen Fuchs im Gespräch mit Gerhard Horstmeier, S. 73-87 (h) Heinz Brandt: Der eingemauerte Springinsfeld. Spring ins Feld, Robert!, S. 88-100 (i) Richard Löwenthal: Ein Weg zum demokratischen Sozialismus. Kritischer Gruß an einen suchenden Einzelkämpfer, S. 101-118 (j) Iring Fetscher: Karl Marx' Freiheitsbegriff, S. 119-138 (k) Arnold Künzli: Für eine kopernikanische Wende des Sozialismus, S. 139-163 (1) Hermann Weber: Demokratischer Kommunismus. Robert Havemann und die Problematik des demokratischen Kommunismus in der DDR, S. 164-177 (VD in Nr. 1796, ND in Nr. 1955) (m) Lucio Lombardo Radice: Dialektischer Materialismus oder Philosophie der Praxis, S. 178-190 (n) Sarah Kirsch: „Vorortzug", S. 192-193 enthält ND von Nr. 609 (=851) und 813 (=852); Rez. in Nr. 1777,1779,1784,1800
1776 Robert Havemann 70. Hg.: Andreas W. Mytze. europäische ideen, Berlin, 1980, H. 48, 75 S.
Β
Enthält u. a. folgende Beiträge: (a) Reiner Kunze: Tatsachen [Gedicht], S. 2 (b) Bruno Frei: [Robert Havemann hat kein Gesetz übertreten], S. 2 (c) Gerhard Zwerenz: Emigrieren Sie, Robert Havemann!, S. 3—4 (d) Erich Fried: Sprech-Gedicht, S. 5 (e) Arnost Kolman: Gelehrter und Freiheitskämpfer, S. 6 - 8 φ Gerald K.Zschorsch: Steinstücken, S. 8 (g) Heinz Brandt: Brief an Robert Havemann [23.10.197η, S. 9-11 (h) Manfred Wilke: Briefe an Robert Havemann, S. 12-15 (i) Walter Uhlmann: Havemann im Hitler-Zuchthaus. Die Stasi verleumdet einen Antifaschisten, S. 16-20 (ND in Nr. 948) 0 Todesurteil des Volksgerichtshofs gegen Robert Havemann und andere [16.12.1943], S. 20-28 (ND in Nr. 948,969) (k) ND von Nr. 1757 (1) ND von Nr. 1711 (m) Rudolf Lenk: Brief an Robert Havemann, S. 39 (n) Siegfried Heinrichs: Rosa Luxemburg, S. 39 (o) Walter Uhlmann: „Drahdose Nachrichten". Illegale Informationen im Zuchthaus Brandenburg/ Havel, S. 40-42 (ND in Nr. 948) enthält Nr. 813, 854, 855
1777 Bahro, Rudolf: Seine Sache ist unsere Sache. Robert Havemann zum 70. Geburtstag. - In: Derselbe: Elemente einer neuen Politik. Berlin: Olle und Wolter 1980, S. 36-43 (edition VielFalt; 3) RS in Deutschlandfunk, Köln Rez. von Nr. 1775
1980
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1778 [Todesurteil des Volksgerichtshofes gegen Groscurth, Havemann, Rentsch und Richter sowie Auszüge aus dem Flugblatt „Antwort des Z K der EU an alle Antifaschisten"]. - In: „Im Namen des deutschen Volkes!" Todesurteile des Volksgerichtshofs. Hg.: Heinz Hillermeier. Darmstadt, Neuwied: Luchterhand 1980, S. 84—95 (Sammlung Luchterhand; 313) C 1779 Ehlen, Peter: Rezension zu „Ein Marxist in der DDR. Für Robert Havemann", Hg.: Hartmut Jäckel, München, Piper 1980. - In: Stimmen der Zeit, Freiburg, 1980, H. 10, S. 719-720 Rez. von Nr. 1775
1780 Mytze, Andreas W.: Brief an Robert Havemann vom 16.09.1980. - In: europäische ideen, Berlin, 1980, H. 49, S. 19 1781
Das Wasser einer Fata Morgana. - In: Neue Bildpost, Bödefeld, 1980, Nr. 9 Fiktiver Brief an Havemann anlässlich seines 70. Geburtstages am 11.03.1980
1782 Schaefer, Alfred; Uhlmann, Walter; Wald, Edu; Gerstenberg, Bodo: Die Widerstandskämpfer im Zuchthaus Brandenburg-Görden 1933-1945. Einleitung. Antifaschistische Arbeit. Der lange Weg nach Brandenburg-Görden. Der gläserne Sarg. - In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 30. Jg., 1980, H. 18, S. 3-32 Erweiterter N D in Nr. 1942 (Beiträge von Walter Uhlmann und Edu Wald)
1783 Uhlmann, Walter: Robert Havemanns antifaschistische Zuchthaus-Zeitung. Erstveröffentlichung wiedergefundener Dokumente. — In: Bildung und Politik, Dortmund, 16. Jg., 1980, H. 3, S. 42-48
D 1784 Meunier, Lutz: Buchbesprechung zu „Ein Marxist in der D D R " - Festschrift zum 70. Geburtstag von Robert Havemann, hg. von Hartmut Jäckel. — RIAS II, 15 Minuten Geschichte - das aktuelle Buch, Berlin, 04.03.1980 Rez. von Nr. 1775
1785 Biermann, Wolf: Lieber Robert ... Ein Geburtstagsbrief von West nach Ost. In: Stern, Hamburg, 33. Jg., Nr. 11, 06.03.1980, S. 74-78 1786 Wallance, Margret: Auftrag Robert Havemanns in der DDR. - Londoner Rundfunk, 06.03.1980, 20.35 Uhr 1786 a Bahro, Rudolf: Robert Havemann und Deutschland. Vom Wesen der sozialistischen Utopie. - Deutschlandfunk, Köln, 06.03.1982,16'30 1787 Dönhoff, Marion Gräfin von: Ideen sind stärker als Polizeimacht. Robert Havemann wird siebzig. - In: Die Zeit, Hamburg, 35. Jg., Nr. 11, 07.03.1980, S. 55 Mit einem Auszug aus Nr. 1776®
1788 Fried, Erich: Ein Mann im Schatten. - In: Die Zeit, Hamburg, 35. Jg., Nr. 11, 07.03.1980, S. 55 Havemann gewidmetes Gedicht
1789 Jäckel, Hartmut: Besuch in Berlin (Ost). Aufzeichnung über ein am 11. Mai 1964 geführtes Gespräch mit Robert Havemann. — In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.03.1980 1790 Bahro, Rudolf: „Auf andere Art so große Hoffnung . . . " Robert Havemann, der zähe Kritiker des „realen Sozialismus" (und der Bundesrepublik), wird siebzig Jahre alt. - In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, 09.03.1980, S. 4
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II. Sekundärliteratur
1790 s Lapp, Peter Joachim: Robert Havemann und die Nationale Frage. — Deutschlandfunk, Köln, Themen der Zeit 10.03.1980,19*23 Mit Wortbeiträgen von Heinz Brandt, Robert Havemann und Erich Fried („Ein Mann im Schatten (für Robert Havemann)")
1791 Martos, Peter: Der Kritiker, der aus dem System kam. Robert Havemann ist auch am 70. Geburtstag überzeugter Kommunist. - In: Die Presse, Wien, 10.03.1980, S. 3 1792 Gespräch mit Wolf Biermann zum 70. Geburtstag von Robert Havemann. Westdeutscher Rundfunk; RIAS II, Berlin, Rundschau am Morgen, 11.03.1980 1793 Diehl-Thiele, Peter: Die Zuversicht des Humanisten. Robert Havemann zum 70. Geburtstag. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 11.03.1980 1794 Bussiek, Hendrik: Interview mit Hartmut Jäckel zum 70. Geburtstag R. Havemanns. - Sender Freies Berlin III, 11.03.1980,17.05 Uhr 1795 Jäckel, Hartmut: Im Selbstbewußtsein ungebrochen. Zum 70. Geburtstag von Professor Robert Havemann. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 11.03.1980, S. 13 1796 Weber, Hermann: Die Schwarzweiß-Malerei vergangener Tage erwies sich als falsch. Robert Havemann und die Problematik des demokratischen Kommunismus. Zu seinem 70. Geburtstag erschien der Sammelband „Ein Marxist in der DDR". - In: Frankfurter Rundschau, 11.03.1980, S. 10 V D aus Nr. 1775(1)
1797 Weis, Otto Jörg. Ungebrochen in der Isolation. Robert Havemann 70: Der DDRSystemkritiker ist ein Symbol des Widerstands. — In: Stuttgarter Zeitung, 11.03. 1980, S. 3 1798 Winters, Peter Jochen: Überwacht und isoliert. Robert Havemann 70 Jahre alt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.03.1980, S. 4 1799 Reiche, Thomas H.: Geburtstagsfeier im „inneren Exil": Havemann wird 70. In: Berliner Morgenpost, 11.03.1980 1800 Corino, Karl; Hahnert, Arno [i.e. Borkowski, Dieter]; Zwerenz, Gerhard: Kultur in der DDR. - Hessischer Rundfunk, Frankfurt, Transit, 12.03.1980, 20.05 Uhr Dieter Borkowski: Rez. von Nr. 1775 Gerhard Zwerenz: Geburtstagsadresse
1801 Zwerenz, Gerhard: Emigrieren Sie, Robert Havemann. Wenn nichts mehr blüht als der Stacheldraht. - In: Vorwärts, Bonn, 12./13.03.1980, S. 9 1802 Kämpgen, Klaus: Havemann aus der Geschichte der DDR-Befreiung gestrichen. Honecker weiht neue Gedenkstätte für Gefangene der Nazi-Herrschaft ein. - In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 15.04.1980 1803 Büscher, Horst: „Verräter" sind bei den Feiern unerwünscht. Der Befreiung des Zuchthauses Brandenburg unter Ausschluß vieler Widerstände gedacht - doch SS-Spitzel heute in hohen Ehren. - In: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, 16.04. 1980 1804 Winters, Peter Jochen: Havemann auf dem Podium der „Brandenburger". Veranstaltung mit Honecker zum 35. Jahrestag. — In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.04.1980 1805 Brayne, Mark: Havemann kritisiert SED-Politbüro. - Londoner Rundfunk, 01.07. 1980, 20.10 Uhr Zu Nr. 861
1980
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1806 Kleinschmid, Harald: Havemanns Wortmeldung. - Deutschlandfunk, Köln, 06.07. 1980, 6.05 Uhr Zu Nr. 861
1807 Bussiek, Hendrik: Verhalten der DDR-Regierung zum Fall R. Havemann. - Bayerischer Rundfunk, München, 11.07.1980,13.20 Uhr Zu Nr. 861
1808 Natoli, Aldo: Ne comunismo ne liberta. Tradotto in italiano l'ultimo libro di Robert Havemann. - In: La Repubblica, Roma, 06.08.1980 Weder Kommunismus noch Freiheit. Das jüngste Buch Robert Havemanns ist ins Italienische übersetzt Rez. von Nr. 849
1809 Schell, Manfred: Blüm sprach mit Havemann und hörte die „DDR"-Bürger klagen: „Versorgung so schlecht wie in Polen". - In: Die Welt, Hamburg, 22.08.1980 1810 Stadach, Dieter: Havemann-Buch ohne Genehmigung der DDR. In den Westen geschmuggelt. Regimekritiker riskiert Haftstrafe. - In: Weser-Kurier, Bremen, 01.09.1980 Zum Erscheinen von Nr. 848
1811 Piper, Ernst Reinhard: Robert Havemanns Buch „Morgen". - RIAS II, Berlin, 03.09.1980,12.00 Uhr Rez. von Nr. 848
1812 real. - In: Bunte, Nr. 38,11.09.1980 Rez. von Nr. 848
1813 Jost, Dominik: Bücherschaufenster. - In: St. Gallen Tagblatt, 13.10.1980 Unter anderem Annotation von Nr. 848
1814 Aschka, Fritz: Robert Havemann - Träume von einer schönen neuen Welt. Der prominente DDR-Regimekritiker flüchtet in seinem jüngsten Buch aus der sozialistischen Wirklichkeit. - In: Nürnberger Nachrichten, 18.10.1980 Rez. von Nr. 848
1815 Stadelmann, Bernd: Hinter den sieben Hügeln. - In: Stuttgarter Nachrichten, 22.10.1980 Rez. von Nr. 848
1816 Utin, Bruno: Afrika rückt näher. - In: Badische neueste Nachrichten, 24.10.1980 Unter anderem Annotation von Nr. 848
1817 Pastor, Miguel Angel: „Comunismo en libertad" de Robert Haveman. - In: El Norte de Castüla, Valladolid, 28.10.1980 „Kommunismus in Freiheit" von Robert Havemann Rez. von Nr. 846
1818 Contenius, Hartmut: Schöner Traum und harte Wirklichkeit. - In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 05.11.1980 Rez. von Nr. 848
1819 Kleinmann, Horst Joseph: Robert Havemann - Botschaft aus Grünheide. Der Traum von einer besseren Gesellschaft. - In: Wiesbadener Kurier, 08./09.11.1980 Rez. von Nr. 848
1820 Löwenthal, Richard: Richard Löwenthal im ABEND. - In: Der Abend, Berlin, 12.11.1980 Antwort auf Nr. 848
II. Sekundärliteratur
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1821 Gehrmann, Kurt: Robert Havemanns Reise in das Land der Träume. Oder: Die ungebrochene Hoffnung auf Demokratie in der DDR. ... und die Rede soll sein von Utopie! - In: Neue Ruhr-Zeitung, Essen, 22.11.1980 Rez. von Nr. 848
1822 Creutz, Helmut: Schritt in eine neue Welt. - In: Publik-Forum, Oberursel, 28.11. 1980 Rez. von Nr. 848
1823 Arens, Karlpeter: Havemanns Reise in eine erdachte Welt. Systemkritik. - In: Handelsblatt, Düsseldorf, 28./29.11.1980, S. 52 Rez. von Nr. 848
1824 Rudolph, Bernd: Havemanns Morgen. Politische Literatur. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 05.12.1980, S. 24 Rez. von Nr. 848
1825 Nuevo modelo de socialismo. — In: Baleares, Palma de Mallorca, 07.12.1980 Ein neues Sozialismusmodell Rez. von Nr. 846
1826 Krockow, Christian Graf von: [Rezension zu „Morgen"]. — In: Vorwärts, Bonn, Nr. 52,18.12.1980, Beilage „Vorwärts spezial", Nr. 12, S. 10 u. 12 Rez. von Nr. 848
1827 Flechtheim, Ossip K.: Ins Land der Hoffnungen. Zeugnisse von Zukunftsoptimismus. Robert Havemann und die Zukunft. — In: Die Zeit, Hamburg, 35. Jg., Nr. 52,19.12.1980, S. 12 Rez. von Nr. 848
1981
A 1828 Trouille, Jean-Marc: Robert Havemann und seine Kritik der gesellschaftspolitischen Verhältnisse in der DDR. Asnieres: Mem. maitrise: Etudes germaniques: Paris III: 1981, [nicht paginiert] C
1829
1830
1831
Bartsch, Günter: Utopia als freiheitlich-technologisches Öko-Modell. - In: Deutschland Archiv, Köln, 14. Jg., 1981, H. 12, S. 1333-1335 Rez. von Nr. 848
Erkelenz, Peter: Havemann - Morgen. Die Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und reale Utopie. - In: Berliner Bauwirtschaft, 1981, Nr. 6 Rez. von Nr. 848
Fuchs, Jürgen: [Brief an Frank-Wolf Matthies vom 25.02.1981.] - In: L'80, Köln, 1981, H. 18, S. 161-167 Ost-West-Dialog über die Frage der deutschen Nation vgl. Nr. 885
1832 Gädeke, Thomas: [Rezension zu „Morgen"]. - In: Die Drei. Zeitschrift für Anthroposophie in Wissenschaft, Kunst und sozialem Leben, Frankfurt am Main, 51. Jg., 1981, H. 2, S. 131-132 Rez. von Nr. 848
1833 Moller, Jörn Kjolseth: Robert Havemann: I morgen. - In: Politica, Arhus, 13. Jg., 1981, Nr. 4, S. 130 Robert Havemann: Morgen Rez. von Nr. 874
1980-1981
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D 1834 Lombardo Radice, Lucio: Havemanns Utopie, vorgestellt von einem römischen Freund. Sehnsucht nach Goethe. - Deutschlandfunk, Köln, Politische Bücher, 08.01.1981,15.45 Uhr Rez. von Nr. 848
1835 Rütten, Ursula: [Rezension zu „Morgen"]. - In: Vorwärts, Bonn, Nr. 4, 15.01. 1981, S. 27 Rez. von Nr. 848
1836 Corino, Karl: Transit - Kultur in der D D R . — Hessischer Rundfunk II, Wiesbaden, 21.01.1981. 20.30 Uhr Rez. von Nr. 848
1837 Faust, Siegmar: In Polen würde er ausgelacht. - In: Die Welt, Hamburg, 24.01. 1981 Rez. von Nr. 848
1838 Götz, Hans Herbert: „Der reale Sozialismus ist kein Sozialismus". Robert Havemanns Reise nach „Utopia". - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.02.1981, S. 12 Rez. von Nr. 848
1839 Robert Havemann. Morgen. — In: Wirtschaftswoche, Düsseldorf, Nr. 10, 27.02. 1981, S. 40 Rez. von Nr. 848
1840 Rudolph, Bernd: Reise nach Utopia. Robert Havemann: „Morgen". - In: Die Rheinpfalz (Ludwigshafener Rundschau), Nr. 54, 05.03.1981 Rez. von Nr. 848
1841 Schmickler, Ernst Dieter: D D R verletzt Menschenrecht. Amnesty International klagt an. - In: Die Brücke, München, 14.03.1981, S. 8 Reaktion auf ein Interview Erich Honeckers im „Stern" mit ausführlichem Bezug auf den Hausarrest gegen Havemann
1842 Iserlohe, Norbert: Der Morgen des Robert Havemann. - In: Kölnische Rundschau, 24.05.1981 Rez. von Nr. 848
1843 Paulsen, Gottfried: Offener Brief R. Havemanns an BRD-Kanzler Schmidt. Sender Freies Berlin, 23.06.1981,13.10 Uhr Bericht über Nr. 876
1844 Schmidt: Havemanns Brief bemerkenswert. — In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.06.1981 Bericht über Äußerungen Bundeskanzler Helmut Schmidts zu Nr. 876
1845 Bölling beantwortet den Brief von Havemann. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 27.06.1981 Antwort des Sprechers der Bundesregierung Klaus Bölling auf Nr. 876
1846 Bölling antwortet Havemann. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 27.06.1981 Antwort des Sprechers der Bundesregierung Klaus Bölling auf Nr. 876
1847 Gesamtdeutsche Friedensinitiative appelliert an Breschnew. Von Havemann initiiert - Atomwaffenfreie Zone gefordert. — In: Der Tagesspiegel, Berlin, 07.10. 1981 Bericht über die Pressekonferenz der westdeutschen Unterstützer des Offenen Briefes an Leonid Breznev mit Rudolf Steinke, Peter Brandt, Helmut Diehl, Otto Schily, Petra Kelly, Gert Weisskirchen
154
II. Sekundärliteratur
1848 Waschkuhn, Arno: [Rezension zu Havemanns „Morgen"]. - In: Das Parlament, Bonn, Nr. 41-42,10.10.1981, S. 14 Rez. von Nr. 848
1849 East and West Germans, in open letter, seek end to 'occupation'. - In: New York Times, New York, N.Y., 10.10.1981, S. 4 Ost- und Westdeutsche erstreben in Offenem Brief Ende der „Besetzung" Über den Offenen Brief an Leonid Breznev, vgl. Nr. 893
1850 „Abrüstung in Ost und West". Erklärung zur Protestkundgebung anläßüch des Besuchs von Leonid Breschnew in der Bundesrepublik. Im Wortlaut. — In: Frankfurter Rundschau, 24.10.1981 1851 Deumlich, Gerd: Zum „Havemann-Brief": Seltsame Thesen eines „undogmatischen Denkers". Höhenflüge im Nebel. - In: Unsere Zeit, Essen, 06.11.1981 Zu Nr. 893
1982
Β 1852 Biermann, Wolf: Kleines Lied für R. H. [1979]. - In: Derselbe: Verdrehte Welt das seh ich gern. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1982, S. 23-24 N D von Nr. 1775(a)
1853 Der Fall Havemann. - In: Die Friedensbewegung in der DDR. Hg.: FriedrichEbert-Stiftung. Bonn: Verlag Neue Gesellschaft 1982, S. 29-30 (Die DDR - Realitäten. Argumente) 1854 Fuchs, Jürgen: Robert Havemann. - In: Liebhaber des Friedens. Hg.: Hans Jürgen Schultz. Stuttgart, Berlin: Kreuz Verlag 1982, S. 202-222 Dem Buch liegt eine Sendereihe des Süddeutschen Rundfunks zugrunde N D von Nr. 1938
1855 Lahann, Birgit: Abitur. Von Duckmäusern und Rebellen. 150 Jahre Zeitgeschichte in Aufsätzen prominenter Deutscher. Hamburg: Gruner und Jahr, Stern-Bücher 1982, S. 140-141 Mit Zitaten aus Robert Havemanns Abituraufsatz an der Bielefelder Oberrealschule 1929 zum Thema „Welche Bedeutung haben die Vererbungsgesetze für den Menschen?"
1856 Pohrt, Wolfgang: Havemanns offener Brief und das linke Unterschriftenkartell. — In: Derselbe: Endstation. Über die Wiedergeburt der Nation. Pamphlete und Essays. Berlin: Rotbuch Verlag 1982, S. 83-87 (Rotbuch; 267) Über die Diskussion um den Offenen Brief an Breznev (Nr. 893)
1857 Stellungnahme der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Berlin Brandenburg (Ost) vom 13.02.1982 zum „Berliner Appell". - In: Friedensbewegung in der DDR. Texte 1978-1982. Hg.: Wolfgang Büscher, Peter Wensierski und Klaus Wolschner. Hattingen: Scandica-Verlag 1982, S. 283-284 (edition transit; 2) C 1858 Ammon, Herbert: Internationalismus der europäischen Friedensbewegungen. Bericht von der END-Konferenz „Disarming of Europe". Britische Unterstützung für den „Berliner Appell". - In: Atomwaffenfreies Europa, Berlin, 1982, Nr. 2 (Mai), S. 29 1859 Bastian, Gerd; Kelly, Petra: Sad moment for European peace ... but independent voices remain. - In: E N D bulletin, Nottingham, No. 10 (July-August), 1982, S. 20 Ein trauriger Augenblick für den europäischen Frieden ... Nachruf auf Robert Havemann
1981-1982
155
1860 Beruf: Regimekritiker. Zum Tod von Robert Havemann. - In: MSZ. Marxistische Streit- und Zeitschrift, München, 1982, H. 2, S. 52ff. Nachruf auf Robert Havemann
1861 „Da hat Robert recht gehabt, nicht ich." Heinz Brandt im Gespräch. Mit Heinz Brandt sprachen Christine Hohnschopp, Karl Kröhnke und Erhard Kröhnke am 16. Juli 1982 in Frankfurt. - In: Wanderbühne, Frankfurt am Main, 1982, Nr. 4, S. 6-10 1862 Brandt, Peter: „Gibt es die Linke nicht hüben und drüben? Könnten Sie nicht die erste gesamtdeutsche Einheit bilden?" - In: Wanderbühne, Frankfurt am Main, 1982, Nr. 4, S. 11 Auszug aus der Rede auf dem Havemann-Forum am 18.04.1982 in West-Berlin
1863 Brandt, Peter: Nachruf auf Robert Havemann. Rede auf dem Havemann-Forum am 18.04.1982 im Niemöller-Haus in Berlin-Dahlem. - In: Befreiung, Berlin, 1982, Nr. 24/25 (Juni), S. 183-186 Nachruf auf Robert Havemann
1863 a Coates, Ken; Meacher, Michael: ... but independent voices remain. - In: END bulletin, Nottingham, No. 10 (July-August), 1982, S. 20-21 ... doch unabhängige Stimmen bleiben ND in Nr. 1863b, 1944a; Ü in Nr. 1935 Tagebuchnotizen des DDR-Aufenthaltes am Tage des Todes von Robert Havemann mit Bericht über ein Treffen mit Rainer Eppelmann
1863 b Coates, Ken; Meacher, Michael: The Independent Peace Movement in the German Democratic Republic (GDR): Α Dossier. - In: END papers, Nottingham, No. 3 (summer-autumn), 1982, S. 70-72 (Spokesman; 41) Die unabhängige Friedensbewegung in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Ein Dossier ND von Nr. 1863a
1864 Flechtheim, Ossip K : Robert Havemann und die Zukunft. - In: Wanderbühne, Frankfurt am Main, 1982, Nr. 4, S. 12 Rez. von Nr. 848
1865 Fried, Erich: Brief an Andreas W. Mytze vom 28.12.1981. - In: europäische ideen, Berlin, 1982, H. 53,' S. 41 Zu Nr. 893
1866 Fried, Erich: Nachruf auf Robert Havemann. - In: europäische ideen, Berlin, 1982, H. 53, S. 50 Nachruf auf Robert Havemann
1867 Fried, Erich: Ein Mann im Schatten. Für Robert Havemann. - In: europäische ideen, Berlin, 1982, H. 53, S. 51 Gedicht
1868 „Frieden schaffen ohne Waffen". Der „Berliner Appell" mit den Unterschriften aus der DDR und England. - In: Atomwaffenfreies Europa, Berlin, 1982, Nr. 2 (Mai), S. 28 Vgl. Nr. 920
1869 Fuchs, Jürgen: Im Sinne von Robert Havemann. — In: Der Gewerkschafter, Frankfurt am Main, 1982, H. 5, S. 15 Nachruf auf Robert Havemann
156
II. Sekundärliteratur
1869 a Fuchs, Jürgen: Dear Friends. - In: END bulletin, Nottingham, No. 10 (JulyAugust), 1982, S. 30 Liebe Freunde Brief mit Grüßen von den ostdeutschen Unterzeichnern des Berliner Appells, namentlich von Rainer Eppelmann, mit der Bitte um Unterstützung der DDR-Friedensbewegung und um Besuche in Ostberlin und anderen DDR-Städten während des geplanten Friedensmarsches von Kopenhagen nach Wien
1870 Glaeßner, Gert-Joachim: Auf der Suche nach einem humanen Sozialismus. Zum Tod von Robert Havemann. - In: Prokla, Münster, 12. Jg., 1982, H. 47, S. 1-4 Nachruf auf Robert Havemann
1871 Jäckel, Hartmut: Prophet eines humanen Sozialismus. Zum Tod Robert Havemanns. - In: Deutschland Archiv, Köln, 15. Jg., 1982, H. 5, S. 452-455 Nachruf auf Robert Havemann
1871 a Aus dem Offenen Brief von Frank-Wolf Matthies an Uwe Kolbe. - In: Wanderbühne, Frankfurt am Main, 1982, Nr. 4, S. 13 1872 Narr, Wolf-Dieter: „Sozialistische Humanität". Zum Gedenken an Peter Brückner, Robert Havemann und Fritz Eberhard. - In: links, Offenbach, 1982, Nr. 146, Mai-Ausgabe, S. 4—5 Nachruf auf Robert Havemann
1873 Novak, Helga M.: Friedhelm. - In: Wanderbühne, Frankfurt am Main, 1982, Nr. 4, S. 13 Aus „Grünheide Grünheide. Für Robert Havemann"
1874 Palous, Radim; Marvanovä, Anna; Lis, Ladislav (Sprecher der Charta 77): — In: Wanderbühne, Frankfurt am Main, 1982, H. 4, S. 12 Erklärung zum Berliner Appell und zum Tode Robert Havemanns
1874® Palous, Radim; Marvanovä, Anna; Lis, Ladislav (spokespersons of Charta 77): A message to the East German peace movement. - In: END bulletin, Nottingham, No. 10 (July-August), 1982, S. 21 Eine Botschaft an die ostdeutsche Friedensbewegung Ü von Nr. 1874
1875 Robert Havemann: Morgen. Die Industriegesellschaft am Scheideweg. Kritik und reale Utopie. - In: Osteuropa, Stuttgart, 32. Jg., 1982, H. 5, S. 438 Annotation von Nr. 848
1876 Seiffert, Wolfgang: Havemann und die DDR. - In: Wiener Tagebuch, 1982, Nr. 6 (Juni), S. 7 Nachruf auf Robert Havemann
1877 Steinke, Rudolf: Havemann-Forum. - In: Atomwaffenfreies Europa, Berlin, 1982, Nr. 2 (Mai), S. 13 1878 Uhlmann, Walter: lebenslang kämpfer für gerechtigkeit und frieden. — In: Der Gewerkschafter, Frankfurt am Main, 1982, H. 5, S. 14 Nachruf auf Robert Havemann
1879 - w o - : [Rezension zu „Morgen"]. — In: Zeitschrift für Sozialökonomie, Lütjenburg, 18. Jg., 1982, H. 53, S. 30-31 Rez. von Nr. 848
1880 Zademach, Wieland: Robert Havemann - ein utopischer Realist. Kein Nachruf, sondern eine Anregung zum Dialog. — In: Deutsches Pfarrerblatt, Speyer, 82. Jg., 1982, S. 266-267 Nachruf auf Robert Havemann
1982 D
1881
157
„Unser Haus, unser Kiez, unser Bauch". Gibt es einen neuen deutschen Nationalismus? - In: Der Spiegel, Hamburg, 36. Jg., Nr. 5, 01.02.1982, S. 34-41 Über das Neuaufwerfen der Deutschen Frage in der politischen Linken der Bundesrepublik und der DDR
Weis, Otto Jörg: Friedensaufruf in der DDR. Bürgerinitiative fordert atomwaffenfreies Europa. - In: Frankfurter Rundschau, 09.02.1982, S. 1 u. 2 1882
Artikel zum Berliner Appell. Mit Abdruck des Berliner Appells und den Namen der Erstunterzeichner aus der D D R unter der Rubrik: Im Wortlaut: „Was fuhrt zum Frieden?" vgl. Nr. 903
Wehler, Hans-Ulrich: Wir brauchen keinen neuen deutschen Sonderweg. Antwort eines Historikers auf den Neutralismus der Friedensbewegung. — In: Frank1883 furter Allgemeine Zeitung, 15.02.1982, S. 9 Über Nr. 893
1884 Pond, Elisabeth: Surprise E[ast] German move frees youth to travel west. - In: The Christian Science Monitor, Boston, Mass., 16.02.1982, S. 7 Überraschung: Ostdeutscher Schritt gibt der Jugend die Freiheit, in den Westen zu reisen Über die Ankündigung der Möglichkeit von Westreisen durch das Jugentourist-Reisebüro der FDJ und die restriktive Politik gegenüber der unabhängigen Friedensbewegung und gegen den „Berliner Appell" von Robert Havemann und Rainer Eppelmann
1885 Guha, Anton Andreas: Havemann verlangt,freie Friedensbewegung auch in der DDR'. Regimekritiker fordert in Schreiben an die FR dazu auf, seine Landsleute über den „Berliner Appell" zu informieren. - In: Frankfurter Rundschau, 20.03. 1982, S. 1 Vgl. Nr. 920
1886 Lölhöffel, Helmut: Biermann durfte in die DDR reisen. Der ausgebürgerte Liedermacher war vier Tage zu Besuch bei Robert Havemann. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 08.04.1982 1887 Weis, Otto Jörg: Biermann durfte in die DDR reisen. Kurzer Besuch beim Freund Havemann. Genehmigung von Honecker? — In: Frankfurter Rundschau, 08.04. 1982 1888 Bussiek, Hendrik: Robert Havemann gestorben. - Süddeutscher Rundfunk, Stuttgart, Südfunk aktuell, 10.04.1982 Nachruf mit Originaltönen auf Robert Havemann
1889 Soldat, Hans-Georg: Würdigung des am Freitagabend, dem 09.04.1982, verstorbenen Robert Havemann. - RIAS II, Rundschau am Morgen, Berlin, 10.04.1982 Nachruf auf Robert Havemann
1890 Faust, Siegmar: Sein Traum galt einem besseren Kommunismus. Zum Tode von Robert Havemann. — In: Berliner Morgenpost, 11.04.1982 Nachruf auf Robert Havemann
1891 Jäckel, Hartmut: Der gläubige Dissident. Zum Tode Robert Havemanns. — In: Der Tagesspiegel, Berlin, 11.04.1982, S. 19 Nachruf auf Robert Havemann
1892 Robert Havemann. - In: The Washington Post, 11.04.1982, S. C8 Nachruf auf Robert Havemann
1893 Rüst, Thomas: Robert Havemann kämpfte für Friedensbewegung. Der verstorbene DDR-Regimekritiker wurde schon von den Nationalsozialisten verfolgt. In: Tages-Anzeiger, Zürich, 13.04.1982 Nachruf auf Robert Havemann
158
II. Sekundärliteratur
1894 Rüge, Gerd: Ein unerschrockener Sozialist: Robert Havemann. Zum Tode des DDR-Regimekritikers. Rückblick auf sein politisches Leben. - Westdeutscher Rundfunk, 3. Fernsehprogramm, 11.04.1982, ARD, 1. Fernsehprogramm, 17.04. 1982 Nachruf auf Robert Havemann mit Erinnerungen von Wolf Biermann, Aufnahmen von der Beerdigung Havemanns, einem Auszug aus dem Gespräch zwischen Robert Havemann und Rainer Eppelmann über die unabhängige Friedensbewegung in der DDR
1895 Le professeur Havemann est mort. Physicien contestataire. — In: Le Monde, Paris, 11.04.1982 Professor Havemann ist tot. Ein streitbarer Physiker Nachruf auf Robert Havemann
1896 Robert Havemann in Ost-Berlin gestorben. — In: Welt am Sonntag, Hamburg, 11.04.1982 Nachruf auf Robert Havemann
1897 Jennerjahn, Hartmut: Auch die Isolierung konnte ihn nicht zum Verstummen bringen. DDR-Regimekritiker Havemann im Alter von 72 Jahren in Grünheide gestorben. - In: Volksblatt, Berlin, 11.04.1982 Nachruf auf Robert Havemann
1898 Dr. Robert Havemann, East German Physicist. - In: The New York Times, 12.04. 1982, S. B8 Dr. Robert Haveman, ostdeutscher Physiker Nachruf auf Robert Havemann
1899 [Tod Havemanns]. - ARD, 1. Fernsehprogramm, Wochenspiegel, 12.04.1982 Nachruf auf Robert Havemann
1900 German peace leader. - In: The Guardian, London, 12.04.1982 Deutscher Friedensaktivist Nachruf auf Robert Havemann
1901 Robert Havemann, E. German dissident, dies in Berlin at 72. — In: International Herald Tribune, Paris, 12.04.1982 Robert Havemann, ostdeutscher Dissident, starb mit 72 in Berlin Nachruf auf Robert Havemann
1902 Obituary: Professor Robert Havemann. Prominent East German dissident. — In: The Times, London, 12.04.1982 Nachruf: Professor Robert Havemann. Prominenter ostdeutscher Dissident
1903 Passings: Prominent East German Dissident - Robert Havemann. - In: Los Angeles Times, 12.04.1982 Westdeutsche Friedensbewegung zeigt Stärke, versucht Streit zu beizulegen Mit Bericht über den Kampf der ostdeutschen unabhängigen Friedensbewegung nach dem Tode „most authoritative leader and towering moral figur" (ihres maßgeblichen Führers und ihrer überragenden moralischen Größe) Robert Havemann
1904 Pond, Elisabeth: W[est] German peace movement shows strenght, tries to settle quarrels — In: The Christian Science Monitor, Boston, Mass., 12.04.1982, S. 3 Gestorben: Prominenter ostdeutscher Dissident — Robert Havemann Nachruf auf Robert Havemann
1905 Baum, Karl-Heinz: Kirchen der DDR verkünden ihre Haltung von der Kanzel. Stellungnahme zum Konflikt um Aufnäher „Schwerter zu Pflugscharen". Havemann wird am Samstag beerdigt. - In: Frankfurter Rundschau, 13.04.1982 1906 Der Tod des DDR-Kritikers. - In: Aachener Volkszeitung, 13.04.1982 Nachruf auf Robert Havemann
1982
159
1907 Ein Kritiker des Sozialismus. Trotz aller Repressalien bekannte sich Robert Have-
mann stets zur DDR. - In: Westfalen-Blatt, Bielefeld, 13.04.1982 Nachruf auf Robert Havemann
1908 Lölhöffel, Helmut: Kommunist zwischen zwei Feuern. Zum Tode von Robert
Havemann. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 13.04.1982, S. 3 Nachruf auf Robert Havemann
1909 Robert Havemann im Alter von 72 Jahren gestorben. Einer der prominentesten
Regimekritiker. - In: Neue Westfälische, Bielefeld, 13.04.1982 Nachruf auf Robert Havemann
1910 Weis, Otto Jörg: Bis zuletzt ein Leben für das Prinzip Hoffnung. Isoliert, aber zu
keinem Zeitpunkt wirklich vergessen: Zum Tode des SED-Kritikers Robert Havemann. - In: Frankfurter Rundschau, 13.04.1982, S. 3 Nachruf auf Robert Havemann
1911 Weis, Otto Jörg: Dem Prinzip Hoffnung treu geblieben. Robert Havemann iso-
liert von seinen Freunden gestorben. - In: Stuttgarter Zeitung, 13.04.1982, S. 3 Nachruf auf Robert Havemann
1912 Winkler, Karl: Seine Ideen eines menschlichen, demokratischen Sozialismus le-
ben weiter. Über Robert Havemann. - In: die tageszeitung, Berlin, 13.04.1982 Nachruf auf Robert Havemann
1913 Winters, Peter Jochen: Er glaubte an das Gute und Humane im Kommunismus.
- In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.04.1982, S. 6 Nachruf auf Robert Havemann
1914 Zehm, Günter: Don Quichote mit Swing. Zum Tode des Regimekritikers Robert
Havemann. - In: Die Welt, Hamburg, 13.04.1982, S. 15 Nachruf auf Robert Havemann
1915 ste: Robert Havemann gestorben. - In: Neue Zürcher Zeitung, 14.04.1982, S. 3 Nachruf auf Robert Havemann
1916 Biermann in Ostberlin - bei Havemann. - In: Stern, Hamburg, 35. Jg., 15.04.1982,
S. 242 1917 Bussiek, Hendrik: Ein utopischer Kommunist. Zum Tode des DDR-Systemkriti-
kers. - In: Vorwärts, Bonn, 15.04.1982, S. 30 Nachruf auf Robert Havemann
1918 Wiehert, Lothar; Knecht, Willi: Würdigung des am 09.04.1982 verstorbenen Phi-
losophen, Naturwissenschafders und Marxisten Robert Havemann. Mit Originaltönen von Robert Havemann. - RIAS II, Berlin, Rundschau am Abend, 15.04. 1982 Nachruf auf Robert Havemann
1919 Wenderoth, Horst: Schwierigkeiten der DDR beim Umgang mit kritischen
Bewegungen. - RIAS, Berlin, 16.04.1982,16.30 Uhr Nachruf auf Robert Havemann
1920 Weis, Otto Jörg: DDR will keine Demonstration bei der Beerdigung Havemanns.
Kaum Einreisegenehmigungen zur Trauerfeier für den verstorbenen Marxisten / FDJ bekräftigt „bewaffneten Frieden". - In: Frankfurter Rundschau, 16.04.1982 1921 Raddatz, Fritz J.: Zweifler aus Freiheitsliebe. Zum Tode Robert Havemanns.
Kommunistischer Demokrat aus Logik, Nüchternheit und Anstand. - In: Die Zeit, Hamburg, 37. Jg., Nr. 16,16.04.1982, S. 46 Nachruf auf Robert Havemann
160
II. Sekundärliteratur
1922 Reitze, Paul F.: Das Opfer zweier Diktaturen. - In: Rheinischer Merkur, Bonn, 16.04.1982, S. 2 Nachruf auf Robert Havemann
1923 Soldat, Hans-Georg; Wiehert, Lothar: Zum Tode von Robert Havemann. RIAS II, Berlin, Kulturreport, 15.04.1982; Wiederholung 17.04.1982 1924 Jäger, Manfred: Gedenken ... Zwischenruf. - In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Hamburg, Nr. 16,18.04.1982, S. 2 1925 Gestorben: Robert Havemann, 72. - In: Der Spiegel, Hamburg, 36. Jg., Nr. 16, 19.04.1982, S. 300 1926 Lölhöffel, Helmut: Bekenntnis zu einem Furchdosen. Die Beisetzung Robert Havemanns. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 19.04.1982, S. 3 1927 Weis, Otto Jörg: Sicherheitsbehörden hatten die Grenz-Schotten dicht gemacht. Die zwei Trauerfeiern für den verstorbenen Robert Havemann. „Er hat uns die Angst genommen". - In: Frankfurter Rundschau, 19.04.1982, S. 3 1928 Weis, Otto Jörg: „Robert Havemann hat uns die Angst genommen". Trauerfeier in Ost und West um den DDR-Regimekritiker und Naturwissenschaftler. - In: Stuttgarter Zeitung, 19.04.1982, S. 2 1929 Winkler, Karl: „Er kannte das Geheimnis der Herrschenden". Robert Havemann begraben. - In: die tageszeitung, Berlin, 19.04.1982, S. 3 1929 a Rasch, Rolf-Horst: Das Havemann-Forum in Berlin-West. - Deutschlandfunk, Köln, 19.04.1982,18*58 Bericht über eine Gedenkveranstaltung für Robert Havemann in Westberlin mit Tonbeiträgen von Robert Havemann, Wolf Biermann („Warte nicht auf beßre Zeiten"), Heinz Brandt, Peter Brandt; Hartmut Jäckel; Ossip K. Flechtheim; George Kasalis; Jürgen Fuchs; Rudolf Steinke (Forumsveranstalter); Karl Winkler, Rainer Eppelmann (Rede am Grab von Robert Havemann)
1930 Les obseques du physicien Robert Havemann ont pris l'allure d'une ceremonie contestataire. - In: Le Monde, Paris, 20.04.1982 Die Beisetzung des Physikers Robert Havemann nahm die Form einer oppositionellen Veranstaltung an Bericht zur Beerdigung Robert Havemanns
1931 Raddatz, Fritz J.: Neuer Glaube ohne Dogma? Abschied von Robert Havemann. - In: Die Zeit, Hamburg, 37. Jg., Nr. 17, 23.04.1982, S. 49 Vgl. Nr. 1937
1932 Menge, Marlies: Er war ein guter Mensch. - In: Die Zeit, Hamburg, 37. Jg., Nr. 17, 23.04.1982, S. 49 Nachruf auf Robert Havemann
1933 Fuchs, Jürgen: Und nicht auf verlorenem Posten ... Jürgen Fuchs über Robert Havemann. Briefe, Anmerkungen, Diskussionen. — In: Frankfurter Rundschau, 28.04.1982, S. 12 u. 19 Enthält Briefwechsel zwischen Jürgen Fuchs und Robert Havemann über das Buch „Morgen" ND in Nr. 1947
1934 Rentsch, Christian: Der Konflikt entstand um „Ewige Wahrheiten". Havemann: Vater der DDR-Friedensbewegung. Nur? - In: Die Neue, Berlin, 30.04.1982, S. 19 Nachruf auf Robert Havemann
1935 Coates, Ken; Meacher, Michael: [... but independent voices remain]. - In: l'Unita, Roma, 14.05.1982 ... doch unabhängige Stimmen bleiben Ü von Nr. 1863a
1982-1984
161
1936 Graham, Bradley: East Germany Uneasily Grapples With Grass-Roots Peace Drive. - In: The Washington Post, 17.05.1982, S. A14 Ostdeutschland kommt schwer mit der Friedensbewegung von unten zurecht Zur Entwicklung der unabhängigen Friedensbewegung in der D D R nach dem Tode Robert Havemanns
1937 Jäckel, Hartmut: Analyse eines Realisten. Kritik am „realen Sozialismus". - In: Die Zeit, Hamburg, 37. Jg., Nr. 22, 28.05.1982 Zu Nr. 1931
1938 Fuchs, Jürgen: Robert Havemann. Mit Originaltönen von Robert Havemann. — Süddeutscher Rundfunk, Stuttgart, Liebhaber des Friedens, 19. Folge, 17.06.1982 Nachruf auf Robert Havemann N D in Nr. 1854
1939 Wir sind der Meinung, daß der Frieden unteilbar ist. Ein Brief der Charta 77 an die Friedensbewegung in der DDR. Ohne die friedliche Koexistenz ist das Recht auf Leben bedroht. - In: Frankfurter Rundschau, 01.07.1982, S. 18 1940 Tagliabue, John: East Germany sizes up its antimilitarist groups. — In: New York Times, New York, N.Y., 06.07.1982, S. A2 Ostdeutschland vergrößert seine antimilitaristischen Gruppen Über die unabhängige Friedensbewegung in der D D R und den Offenen Brief an Leonid Breznev, vgl. Nr. 893
1941 Weis, Otto Jörg: „Leichenfledderische Lügen". Gespräch mit Wolf Biermann. — In: Frankfurter Rundschau, 31.07.1982 Über das persönliche Verhältnis zwischen Erich Honecker und Robert Havemann
1983
Β 1942 Sterben um zu leben. Politische Gefangene im Zuchthaus Brandenburg-Görden 1933-1945. Hg.: Walter Uhlmann. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1983, 298 S. Enthält u. a. N D von Nr. 1592, erweiterten N D von Nr. 1782 (Walter Uhlmann: Antifaschistische Arbeit. Bericht eines Gewerkschafters; Eduard Wald: „Opfer und Entbehrung waren nicht vergebens". Die letzten Tage bis zur Befreiung) vgl. Nr. 926,927
C 1943 Mohr, Heinrich: Der 17. Juni in der autobiographischen Literatur. - In: Deutschland Archiv, 16. Jg., 1983, H. 6, S. 602-623
1984
Β 1944 Böhme, Gernot: Physik im weltanschaulichen Spannungsfeld. Eine Analyse der Diskussion „Über philosophische Fragen der modernen Physik" in der D D R 1952 bis 1957. - In: Ein kurzer Frühling der Philosophie. DDR-Philosophie in der „Aufbauphase". Hg.: Clemens Burrichter. Paderborn, München, Wien, Zürich: Schöningh 1984, S. 157-187 Zur Diskussion in der „Deutschen Zeitschrift für Philosophie", vgl. Nr. 179,218
1944® Coates, Ken; Meacher, Michael: Across the Berlin Wall. - In: The Most Dangerous Decade: World Militarism and the New Non-aligned Peace Movement. Nottingham: Spokesman Book 1984, S. 109-112 Auf der anderen Seite der Berliner Mauer N D von Nr. 1863a
162
II. Sekundärliteratur
1945 Pross, Christian: Widerstand im Krankenhaus. - In: Nicht mißhandeln. Das Krankenhaus Moabit: 1920-1933 ein Zentrum jüdischer Ärzte in Berlin; 1933-1945 Verfolgung, Widerstand, Zerstörung. Kapitel: Widerstand im Krankenhaus. Hg.: Christian Pross und Rolf Winau. Berlin: Edition Hentrich 1984, S. 227-251 (Stätten der Geschichte Berlins; 5) Über die Mitglieder der Widerstandsgruppe „Europäische Union" Robert Havemann, Georg Groscurth und Heinz Schlag
1946 Fuchs, Jürgen: Leben auf der Grenze. Brief an Katja und Robert Havemann (1979). — In: Fuchs, Jürgen: Einmischung in eigene Angelegenheiten. Gegen Krieg und verlogenen Frieden. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1984, S. 27—33 (rororo aktuell; 5357) ND von Nr. 1728
1947 Fuchs, Jürgen: Und nicht auf verlorenem Posten. — In: Fuchs, Jürgen: Einmischung in eigene Angelegenheiten. Gegen Krieg und verlogenen Frieden. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1984, S. 35-52 (rororo aktuell; 5357) ND von Nr. 1933
1985 Β 1948 Gransow, Volker: Havemann, Robert. - In: Biographical dictionary of neoMarxism. Hg.: Robert A. Gorman. Westport, Con.: Greenwood Press 1985, S. 203-204 1949 Kantorowicz, Alfred: Die Konfliktsituation der Intellektuellen in der DDR. - In: Derselbe: Etwas ist ausgeblieben. Zur geistigen Einheit der deutschen Literatur nach 1945. Mit einer Einleitung von Hans-Albert Walter. Hamburg: Christians Verlag 1985, S. 142-170 Vortrag vor dem Seminar für Publizistik und Wissenschaftler in Vlotho, April 1969
1950 Manacorda, Mario Alighiero: Biografia intellettuale di Lucio Lombardo-Radice. In: L'unita della cultura. In memoria di Lucio Lombardo-Radice. Hg.: Mario Barra, Bruno M. Bellerate, Ettore Casari u. a. Bari: Edizioni Dedalo 1985, S. 7—20 (Nuova Biblioteca Dedalo; 54) Intellektuelle Biographie Lucio Lombardo Radices
D
1951 Augenzeugenbericht: Havemann-Kundgebung in Grünheide. — In: die tageszeitung, Berlin, 14.03.1985, S. 1 Über ein Treffen von ca. 40 Oppositionellen anlässlich des 75. Geburtstages von Robert Havemann an seinem Grab in Grünheide
1952 Rexin, Manfred: Der Naturwissenschaftler und DDR-Regimekritiker Robert Havemann. - RIAS II, Berlin, Gewissen gegen Gewalt, 27.08.1985, Wiederholungen: 28.08., 28.11. und 29.11.1985 Mit Originaltönen von Robert Havemann aus Nr. 771, 848
1952 a Fricke, Karl Wilhelm; Spittmann, Ilse: Oppositionelles Denken in der DDR: von Robert Havemann zu Hermann von Berg. — Deutschlandfunk, Köln, Themen der Zeit, 04.11.1985,19*30
1984-1988
163
1986 A 1953 Ein Kommunist am Institut! Oder: Wie Robert Havemann gleich zweimal aus dem KWI/FHI entfernt wurde. - In: „... im Frieden der Menschheit, im Kriege dem Vaterlande ..." 75 Jahre Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft. Bemerkungen zur Geschichte und Gegenwart. Hg.: Regine Ehrhardt, an der Erstellung der Broschüre haben mitgewirkt: Gerd Chmiel u. a. Berlin: Gewerkschaft ÖTV 1986, S. 52-55 1987 Β 1954 Rentsch, Margarete: Erinnerungsbericht. - In: In der Gestapo-Zentrale PrinzAlbrecht-Straße 8. Berichte ehemaliger Häftlinge. Hg.: Evangelische Akademie Berlin-West 1987, S. 119-149 Über die Widerstandsgruppe „Europäische Union", die Verhaftung, den Volksgerichtshofprozess und die Hinrichtung von Paul Rentsch, Georg Groscurth und Herbert Richter
1988 Β 1954 a Eppelmann, Rainer: Gezielte Ungeduld im politischen Handeln! Interview mit Stephan Bickhardt, in: Stephan Bickhardt; Monika Haeger; Gerd Poppe, Edelbert Richter, Hans-Jochen Tschiche (Hg.): Spuren. Zur Geschichte der Friedensbewegung in der DDR, Berlin: radix-blätter 1988, S. 4 1 ^ 9 Samizdat-Publikation Gespräch über die Entstehung des Berliner Appells
1955 Weber, Hermann: Demokratischer Kommunismus. Robert Havemann und die Problematik des demokratischen Kommunismus in der DDR. - In: Derselbe: Kommunistische Bewegung und realsozialistischer Staat. Beiträge zum deutschen und internationalen Kommunismus. Ausgewählt, hg. und eingeleitet von Werner Müller. Köln: Bund-Verlag 1988, S. 104-115 ND aus Nr. 1775(1)
1956 Wilke, Manfred: Robert Havemann. - In: Lexikon linker Leitfiguren. Hg.: Edmund Jacoby. Frankfurt am Main, Ölten, Wien: Büchergilde Gutenberg 1988, S. 160-162 C
1957 Wann wird Robert Havemann rehabilitiert? Professor Jean Fourquets Akademieaustritt erinnert an die stalinistische Intellektuellen-Verfolgung der SED. — In: Deutschland Archiv, Köln, 21. Jg., 1988, H. 9, S. 1017-1018 Mit Abdruck der Austrittserklärung Jean Fourquets aus der Akademie der Wissenschaften der DDR vom 20.01.1980
D
1958 Hauschild, Thomas: „Er war eben ein Rebell". Der Bericht der Antje KindHasenclever über ihr Leben mit Robert Havemann 1931 bis 1946. Feature. Deutschlandfunk, 19.07.1988, 20.05-20.50 Uhr 1959 Begriffshülsen und windige Worte wie „Frieden" und „Humanismus". Auf einem DDR-Symposium sprach der Arzt Hartmut M. Hanauske-Abel über das „Schicksal der Medizin im Faschismus". Teil II. - In: Frankfurter Rundschau, 10.12.1988, S. 14 Über Georg Groscurth, Robert Havemann, die Widerstandsgruppe „Europäische Union" und den Akademie-Ausschluss Havemanns 1966
II. Sekundärliteratur
164 1989
c
1960 [Heinrich Boll an Jürgen Fuchs, 11.04.1982], - In: dialog, Westberlin, Nr. 2, 1989, [nicht paginiert] Boll versichert nach dem Tode Havemanns die volle Unterstützung fur den Berliner Appell und bittet Jürgen Fuchs, allen anderslautenden Gerüchten entgegenzutreten
1961 [Heinz Brandt an Robert Havemann, 04.04.1982], - In: dialog, Westberlin, Nr. 2, 1989, [nicht paginiert] 1962 [Meinel, Johannes:] Beerdigung Prof. Dr. Havemann, Samstag, 17. 4. 82, Grünheide/M., 14 Uhr. - In: dialog, Westberlin, Nr. 2,1989, [nicht paginiert] Rede zur Beisetzung Robert Havemanns
1963 Mytze, Andreas W.: Brief an Robert Havemann. - In: europäische ideen, Berlin, 1989, H. 71, S. 37 [3. Umschlagseite] Am Jahresende geschriebener fiktiver Brief an Robert Havemann über die Herbstrevoludon 1989 in der D D R , die Maueröffnung und die Zukunft des Sozialismus
1964 [Walter Uhlmann an Robert Havemann, 01.11.1978]. - In: dialog, Westberlin, Nr. 2,1989, [nicht paginiert] Uhlmann schickt Havemann seine Rezension der 1980 erschienenen Memoiren Erich Honeckers „Aus meinem Leben" (veröffentlicht in: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, 17. Jg., 1981, Nr. 2, S. 283-286)
1965 Hitchens, Christopher: Minority Report. - In: The Nation, vol. 249, 06.11.1989
Minderheitsbericht Unter anderem über Havemann als Insasse desselben Zuchthauses wie Honecker in der Zeit der NSHerrschaft
1966 [Walter Uhlmann an Robert Havemann, 05.02.1979]. - In: dialog, Westberlin, Nr. 2,1989, [nicht paginiert] Antwort auf Nr. 940
1966 Kroh, Ferdinand: Havemanns Erben - DDR-Opposition im Aufbruch. Deutschlandfunk, Köln, Hintergrund Politik, 25.09.1989,18'39 a
Enthält u. a. Gespräche mit Friedrich Schorlemmer, Hans-Jürgen Fischbeck, Ibrahim Böhme, Reinhard Schult, Rolf Reißig und Erhard Eppler
D 1967 Rathfelder, Erich: Bloch und Havemann rehabilitiert. Posthum wurden die von den Stalinisten ungeliebten Geister in die Akademie der Wissenschaften wieder aufgenommen. - In: die tageszeitung, Berlin, 18.11.1989 1968 Robert-Havemann-Kreis. - In: Telegraph, Berlin, 29.11.1989 Über die Gründung des Robert-Havemann-Kreises im Kulturbund der D D R
1969 Krebs, Dieter: DDR-Vergangenheit in die Gegenwart geholt. „Texte zwischen Ulbricht und Havemann" im bat. - In: Berliner Zeitung, 06.12.1989 1970 Hoffmann, Dieter: Vermächtnis aufgreifen und fruchtbar machen. Robert-Havemann-Kreis in Berlin gegründet. - In: Neue Zeit, Berlin, 45. Jg., Nr. 232, 12.12. 1989, S. 5 1971 Schulz, Dietrich: „Der Fall, der mich den Kopf gekostet h a t . . . " Gespräch mit Dr. jur. Götz Berger. - In: Neue Zeit, Berlin, 13.12.1989 Zur Verteidigung Robert Havemanns 1976
1972 [Käthe Reichel liest aus Robert Havemanns Buch „Fragen, Antworten, Fragen" im Deutschen Theater]. - Deutscher Fernsehfunk, 2. Programm, A K zwo, 15.12. 1989
1989-1990
165
1973 Hoffmann, Dieter: Reue, Scham und ein Stück Hoffnung. Käthe Reichel las Autobiographisches von Robert Havemann. - In: Neue Zeit, Berlin, 20.12.1989 1974 Krebs, Dieter: Man wird ihn auch künftig nicht loswerden. Käthe Reichel las Robert Havemann. - In: Berliner Zeitung, 22.12.1989 1975 Robert Havemann: „Fragen, Antworten, Fragen". 1. Teil einer öffentlichen Lesung im Deutschen Theater in Berlin. Sprecherin: Käthe Reichel. - Berliner Rundfunk, Die aktuelle Lesung, Texte gegen das Vergessen, 30.12.1989 RS von Nr. 558
1990
A 1976 Lombardo Radice, Lucio: Sul socialismo reale. Saggi su Robert Havemann e Milan Kundera. Vorwort von Fabio Mussi. Hg.: Luana Benini. Roma: Editori Riuniti 1990,156 S. (I libelli) Über den realen Sozialismus. Essays über Robert Havemann und Milan Kundera
1977 Koehler, Roland: Robert Havemanns Vorlesungen gegen den Dogmatismus in der Philosophie (1963/64). Berlin: Zentralinstitut für Hochschulbildung, 1990, 11 S. (Beiträge zur Hochschulentwicklung; 42) Β 1978 Biermann, Wolf: Brief an Robert Havemann nach der Ausbürgerung. - In: Anderssein. Von Jesus bis Janka. Anthologie. Hg.: Gabriele Stoerck. Berlin: Berliner Verlags-Anstalt Union 1990, S. 284-296 N D von Nr. 1580
1979 Dönhoff, Marion Gräfin: Reichsacht ä la SED. Robert Havemann. - In: Marion Gräfin Dönhoff: Gestalten unserer Zeit. Politische Portraits. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1990, S. 160-165 1980 Kuhn, Hermann: Heinz Brandt, Ein Traum der nicht entfuhrbar ist (1967), mit dem Anhang: Robert Havemann - Fragen, Antworten, Fragen (1970). - In: Derselbe: Bruch mit dem Kommunismus. Über autobiographische Schriften von ExKommunisten im geteilten Deutschland. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot 1990, [9. Kapitel:] S. 192-200 C 1981 Bartel, Hans-Georg: Robert Havemann - Naturwissenschaftler und Antifaschist. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 40. Jg., 1990, H. 8, S. 199-202 1982 Bilke, Wolf-Dieter; Pietsch, Herward: Robert Havemann (11.3.1910-9.4.1982). Eine Würdigung seines naturwissenschaftlichen und technischen Schaffens aus Anlaß des 80. Geburtstages. — In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Leipzig, Bd. 271,1990, H. 6, S. 1073-1082 N D in Nr. 2147 (überarbeitete Fassung)
1983 Jäckel, Hartmut: Robert Havemann - viel mehr als ein Dissident. - In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 40. Jg., 1990, H. 9, S. 234-238 1984 Jung, Friedrich: Ein unbequemer Zeitgenosse. - In: Die Weltbühne, Berlin, 85. Jg., 1990, Nr. 19, S. 596-599 1985 Schöneburg, Volkmar: Ein Jurist mit aufrechtem Gang: Götz Berger (geb. 1905). - In: Demokratie und Recht, Hamburg, 18. Jg., 1990, H. 4, S. 461-474 Interview Ober das Berufsverbot für Berger wegen des Versuchs, Havemann 1976 anwaltlich zu vertreten
166
II. Sekundärliteratur
D
1987 Baum, Petra: Die zweite Befreiung kam für ihn zu spät. 1964 aus der SED ausgeschlossen, 1989 postum rehabilitiert - Professor Dr. Robert Havemann. - In: Junge Welt, Berlin, 03.01.1990 1988 Robert Havemann: „Fragen, Antworten, Fragen". 2. Teil einer öffentlichen Lesung im Deutschen Theater in Berlin. Sprecherin: Käthe Reichel. - Berliner Rundfunk, Die aktuelle Lesung, Texte gegen das Vergessen, 06.01.1990 RS von Nr. 558
1989 Robert Havemann: „Fragen, Antworten, Fragen". 3. Teil einer öffentlichen Lesung im Deutschen Theater in Berlin. Sprecherin: Käthe Reichel. - Berliner Rundfunk, Die aktuelle Lesung, Texte gegen das Vergessen, 13.01.1990 RS von Nr. 558
1990 Der Zentrale Runde Tisch, 9. Sitzung vom 22.01.1990, TOP 5: Staatssicherheit in der DDR - Befragung von Egon Krenz und Wolfgang Herger. Frage von Thomas Klein (Vereinigte Linke) nach Verantwortlichen für die Ausbürgerung Wolf Biermanns, den Hausarrest Robert Havemanns und die Abschiebung von Rudolf Bahro. - Deutscher Fernsehfunk, 2. Programm, 22.01.1990 ND in Nr. 2234
1991 Habel, Frank-Burkhard: „Fragen, Antworten, Fragen". - In: Die Weltbühne, Berlin, 85. Jg., Nr. 3, 23.01.1990, S. 118-120 Rez. von Nr. 945, 946
1992 Käthe Reichel liest Robert Havemann - „Fragen, Antworten, Fragen". Aufzeichnung der Lesung in den Kammerspielen Berlin am 15.12.1989. — Deutscher Fernsehfunk, 1. Programm, 28.01.1990 FS von Nr. 558
1993 Kant, Horst: Scharfe Abkehr vom dogmatischen Denken. Zum 80. Geburtstag von Robert Havemann. - In: Berliner Zeitung, 08.03.1990 1994 Rosenthal, Rüdiger: Robert Havemann wäre morgen 80 Jahre alt geworden. Mit Originalton von Götz Berger. - RIAS II, Berlin, Abendreport Politik, 10.03.1990 1995 Jäckel, Hartmut: Der furchdose Prophet Robert Havemann wäre heute 80 Jahre alt. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 11.03.1990, S. 3 1996 Rosenthal, Rüdiger: „Die Stimme des Gewissens". Auskünfte eines Antistalinisten über einen Antistaünisten: Der Verteidiger Dr. Götz Berger erinnert sich an seinen Mandanten Robert Havemann. Interview. - In: die tageszeitung, Berlin, 12.03.1990 ND in Nr. 950
1997 Hoffmann, Dieter: Ein maßgeblicher Pionier der Bürgerrechtsbewegung. Zum 80. Geburtstag von Robert Havemann. - In: Neue Zeit, Berlin, 13.03.1990 1998 Rückantworten an die Hauptverwaltung „Ewige Wahrheiten" — zum 80. Geburtstag Robert Havemanns. Gespräch mit Dr. Götz Berger. - Berliner Rundfunk, bit. Das Wissenschaftsmagazin des Berliner Rundfunks, 14.03.1990, Wiederholung 22.03.1990 1999 Hoffmann, Dieter. Wegbereiter unserer Revolution. Robert Havemann zum Gedenken (1910-1982). - In: Wochenpost, Berlin, Nr. 14, 06.04.1990, S. 16 2000 Hoffmann, Dieter: Wer war Robert Havemann? Totgeschwiegen oder verleumdet. Zum 80. Geburtstag eines „Dissidenten". - In: Schweriner Volkszeitung, 07.04.1990
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2001 Gurezka, Klaus-Dietrich: Symbolfigur des Protestes. Unabhängig und unerschrocken: Robert Havemann. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 08.04.1990, Literaturbeilage, S. Lit 7 Rez. von Nr. 950
2002 Hoffmann, Dieter: Rezension zu „Robert Havemann: Die Stimme des Gewissens - Texte eines deutschen Antistalinisten", hg. von Rüdiger Rosenthal, Rowohlt 1990. - Deutschlandfunk, Politische Literatur, 09.04.1990 Rez. von Nr. 950
2003 Koerfer, Daniel: [Rezension zu „Stimme des Gewissens"]. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 96, 25.04.1990, S. 38 Rez. von Nr. 950
2004 Rossman, Peter: Dashed Hopes for a New Socialism. - In: The Nation, vol. 250, 07.05.1990 Zerstörte Hoffnungen auf einen neuen Sozialismus Havemanns Einfluss auf DDR-Oppositionelle der 1970er und 1980er Jahre (z.B. Reinhard Weißhuhn)
2005 Jung, Friedrich: Ein unbequemer Zeitgenosse. - In: Die Weltbühne, Berlin, 85. Jg., Nr. 19, 08.05.1990, S. 596-599 Erinnerungen an Robert Havemann aus gemeinsamer Arbeit am Pharmakologischen Institut der Berliner Universität
2006 Die wissenschaftliche Position von Robert Havemann. Hartmut Hecht anläßlich der Pressevorstellung des Buches „Dialektik ohne Dogma?" Robert Havemanns Vorlesungen. - Deutschlandsender Kultur, Das Wissenschaftsjournal, 09.08.1990 Zur Erstveröffentlichung des Buches in der D D R vgl. Nr. 944
2007 Ruben, Peter: Von der „Unverschämtheit des R. Havemann". - In: Neues Deutschland, Berlin, 11./12.08.1990, S. 14 Rez. von Nr. 944
2008 Bürger, Ulrike: Dialektik contra Dogma. Eine Sendung über Robert Havemann. Gespräch mit Hartmut Jäckel und Klaus Richter. - Deutschlandsender Kultur, Journal extra, 21.08.1990 Diskussion über Robert Havemann: Dialektik ohne Dogma? vgl. Nr. 944
2009 Hoffmann, Dieter: In der „Angelegenheit Prof. Havemann" ... Wie 1964 eine Publikation des Philosophen, Kommunisten und Regimekritikers Robert Havemann von der SED verhindert wurde: Dokumentation einer Zensur. - In: die tageszeitung, Berlin, 01.10.1990, S. 11 2010 Havemann, Florian: Nicht Opfer, sondern Täter! Auszüge aus einem Brief an die Generalstaatsanwaltschaft der DDR. — In: die tageszeitung, Berlin, 02.10.1990, S. 17 und 06.10.1990, S. 17 2011 Wolzogen, Christoph von: [Rezension zu „Stimme des Gewissens"]. - In: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 259, 08.11.1990, S 4 5 ^ 6 Rez. von Nr. 950
2012 Krumrey, Marianne: Als „Unperson" geschmäht, gescholten und verfolgt. Robert Havemanns Autobiographie bei Aufbau. - In: Berliner Zeitung, 19.12.1990, S. 15 Rez. von Nr. 946
168
II. Sekundärliteratur
1991 A 2013 Robert Havemann: Dokumente eines Lebens. Zusammengestellt und eingeleitet von Dirk Draheim, Hartmut Hecht, Dieter Hoffmann, Klaus Richter und Manfred Wilke. Geleitwort von Hartmut Jäckel. Berlin: Ch. Links Verlag 1991, 312 S. Abdruck zahlreicher Dokumente: ED von Nr. 961, 962, 963, 964; ND [Auszüge] von Nr. 231, 325, 455, 532, 550, 566, 609, 626, 780, 854; Rez. in Nr. 2050,2053
Β 2014 Biermann, Wolf: Kleines Lied für R. H. [1979] und Ballade vom gut Kirschenessen [1990]. - In: Derselbe: Alle Lieder. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1991, S. 313 u. 421 2015 Kindler, Helmut: Die Europäische Union. - In: Derselbe: Zum Abschied ein Fest. Die Autobiographie eines deutschen Verlegers. München: Kindler, 1991, S. 227-233 Über die gemeinsame Widerstandstätigkeit Helmut Kindlers mit Robert Havemann in der Gruppe Europäische Union 1942/43
2016 Pross, Christian: Georg Groscurth (1904-1944) und Robert Havemann (1910— 1982). Der Traum von einem freiheitlichen Sozialismus und die deutsch-deutsche Geschichtsfälschung nach 1945. - In: Äskulap oder Mars? Ärzte gegen den Krieg, mit einem Geleitwort von Jens Reich und einem Epilog von Günther Anders. Hg.: Thomas M. Ruprecht und Christian Jenssen. Bremen: Donat 1991, S. 384—404 (Schriftenreihe Geschichte und Frieden; 4) 2017 Warburg, Otto Heinrich: Zur Person und Tätigkeit von Professor Robert Havemann. - In: Ein Genie irrt seltener ... Otto Heinrich Warburg. Ein Lebensbild in Dokumenten. Hg.: Petra Werner unter Mitarbeit von Reinhard Renneberg. Berlin: Akademie Verlag 1991, S. 374-375 Brief Otto Warburgs an Unbekannt vom 20.04.1947
2018 Weber, Hermann: „Mehr Freiheit" - drüben verboten! Der „Fall Havemann". In: Derselbe: Aufbau und Fall einer Diktatur. Kritische Beiträge zur Geschichte der DDR. Köln: Bund-Verlag 1991, S. 83-88
c
ND von Nr. 1248
2019 Schütt, Peter: Robert Havemann: Texte. Warum ich Stalinist war und Antistalinist wurde, hg. von Dieter Hoffmann und Hubert Laitko, Dietz Verlag 1990. — In: Deutschland Archiv, Köln, 24. Jg., 1991, H. 10, S. 1109 Rez. von Nr. 951
2020 Stehr, Gerhard: R. Havemann. Dialektik ohne Dogma? — In: Wissenschaft und Fortschritt, Berlin, 41. Jg., 1991, H. 2, S. 64-65 Rez. von Nr. 944
2021 Znoj, Milan: Havemannova zkusenost s filosofickou obruci. - In: Filosoficky casopis, Praha, 39. Jg., 1991, Nr. 3, S. 502-503 D
Havemanns Erfahrung mit philosophischen Kreisen Rez. von Nr. 944, 951
2022 Rutsch, Hans-Dieter: „Na ja, der Robert." Nachdenken über Robert Havemann. Koproduktion der DEFA-Studio Dok.-Filme GmbH mit dem DFF, dem WDR und dem Neuen Forum. — Deutscher Fernsehfunk, 1. Programm, 03.02.1991 Mit Interviews von Katja Havemann, Wolf Biermann, Horst Nieswand, Hartmut Jäckel, Jürgen Fuchs, Brigitte Haeseler, Bärbel Bohley, Robert Jungk u. a.
1991-1992
169
2023 Reichel, Käthe: Brief an Wolf Biermann nach einer Talkshow. Die Schauspielerin Käthe Reichel und Wolf Biermann verbindet eine vierzigjährige Freundschaft. In: die tageszeitung, Berlin, 20.02.1991, S. 30 Über den Golfkrieg und über „unseren Lehrer Robert Havemann"
2024 Skiba, Dieter: Erpresserzentrale, Aktenhort oder was? Die DDR-Staatssicherheit und ihr Archiv über die Nazizeit. Nachfragen zu einem geheimnisumwitterten Thema. Interview. - In: Neues Deutschland, Berlin, 18./19.05.1991, S. 13 Interview von Karlen Vesper und Holger Becker mit dem ehemaliger Leiter der MfS-Abteilung IX/11 über die MfS-Ermittlungen gegen Robert Havemann
2025 Krone, Tina: Begegnung mit Albert Schweitzer. Warum am Ende nur Gerald Gotting blieb. - In: Die Andere, Berlin, 2. Jg., Nr. 28,10.07.1991, S. 16 Zur Fotoretusche in Nr. 404,425; vgl. Nr. 2257
2026 Erinnerungen an Robert Havemann. - Deutscher Fernsehfunk, Abendjournal, 24.10.1991 2027 Stoop, Paul: Das vierte Leben des Robert Havemann. Debatte über den Stalinisten und Dissidenten bei der Vorstellung eines Buches des Links Verlages. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 25.10.1991 Zu Nr. 2013
2028 Harmsen, Torsten: Ein Don Quichotte des Sozialismus. Havemann - Diskussion über ein Leben voller Widersprüche. - In: Berliner Zeitung, 26./27.10.1991, S. 5 Zu Nr. 2013
2029 Langner, Rainer-Kurt: „Fragen, Antworten, Fragen" - Autobiographie von Robert Havemann. - Deutschlandsender Kultur, Das Buch, 11.01.1991 Rez. von Nr. 946
2030 Hoffmann, Dieter: Der Konflikt mit der Macht. - Deutschlandsender Kultur, Lebendige Geschichte, 07.04.1991 Dokumentation zum Fall Robert Havemann
2031 Robert Havemann — ein Leben im Widerspruch. — Deutschlandsender Kultur, Montag, Viertel nach zehn, 28.10.1991 Ausschnitte aus einer Diskussion im Auditorium maximum der Berliner Humboldt-Universität anlässlich des Erscheinens der Biographie „Robert Havemann — Dokumente eines Lebens" mit Originaltönen von Hartmut Hecht, Dieter Hoffmann, Hartmut Jäckel, Heinrich Fink und Gerd Irrlitz vgl. Nr. 2013
1992 A
2032 Laitko, Hubert: Robert Havemann - Stalinismuskritik und Sozialismusbild. O. O. u. J. [Berlin 1992], 49 S. (Reihe controvers. Diskussionsangebot der PDS) Β
2032 a Eppelmann, Rainer: Berliner Appell. — In: Derselbe: Wendewege. Briefe an die Familie. Hg.: Dietmar Herbst. Bonn, Berlin: Bouvier Verlag 1992, S. 25-32
c
Reflexion über die Bedeutung des Berliner Appells im Frühjahr 1990
2033 Liersch, Hendrik: Zum zehnten Todestag von Robert Havemann. - In: AvSInformationsdienst, Bonn, 1992, Nr. 4, S. 8-9 2034 Reich, Jens: Robert Havemann zum 10. Todestag. Nachtrag zum 10. April 1982. - In: europäische ideen, Berlin, 1992, H. 79, S. 39-41
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II. Sekundärliteratur
2035 Mytze, Andreas W.: An Robert Havemann. - In: europäische ideen, Berlin, 1992, H. 79, S. 42 Brief vom 16.09.1980
2036 Kolman, Arnost: An AWM. - In: europäische ideen, Berlin, 1992, H. 79, S. 4243 Brief vom 02.12.1976 über Havemanns „Berliner Schriften" (Nr. 684)
2037 Dönhoff, Marion Gräfin; Jäckel, Hartmut; Mytze, Andreas W.: [Havemann betreffende Textauszüge]. - In: europäische ideen, Berlin, 1992, H. 79, S. 43 Darunter aus einem Brief von Andreas W. Mytze an Wolfgang Harich vom 03.01.1991
D
2038 Seeliger, Anja: Freie Liebe und der Kampf gegen die West-Plastetüten. - In: die tageszeitung, Berlin, 26.02.1992 Zu den Differenzen junger Oppositioneller (darunter der Söhne Havemanns) in der DDR nach 1968 mit Robert Havemann
2039 Bornhöft, Petra: „Der Professor negiert die schöpferische Arbeit der Parteiführung". Das SED-Zentralkomitee konnte den wachsenden Einfluß Havemanns nicht bremsen und inszenierte eine Kündigung an der Berliner Humboldt-Universität. - In: Berliner Zeitung, 27.02.1992 Artikel zur Klage Katja Havemanns gegen die Humboldt-Universität wegen der frisdosen Endassung Robert Havemanns 1964
2040 Hummel, Dieter; Kaieck, Wolfgang: Keinen Maulkorb für Katja Havemann. — In: Neues Forum Bulletin, Berlin, Nr. 13,13.03.1992 2041 Laitko, Hubert: Am Ende stehen immer wieder Fragen. Vor zehn Jahren starb der Naturwissenschaftler und Philosoph Robert Havemann. - In: Berliner Zeitung, 08.04.1992, S. 34 2042 Reich, Jens: Vom machtphilosophischen Podest herabgestiegen: Vor zehn Jahren, am 10. April 1982, starb Robert Havemann. - In: Die Andere, Berlin, 3. Jg., Nr. 16,15.04.1992, S. 14 2043 Templin, Wolfgang: Der aufrechte Gang in der DDR: Zum 10. Todestag von Robert Havemann. - In: Junge Welt, Berlin, 09.04.1992 2044 Scheub, Ute: Öffentlichkeit war seine Waffe. Robert-Havemann-Gesellschaft baut Archiv über den DDR-Oppositionellen und die Bürgerbewegung auf. Unter Hider in der Todeszelle, noch in den 50ern Stalinist. - In: die tageszeitung, Berlin, 07.11.1992, S. 40 1993 Β 2045 Eppelmann, Rainer: Robert Havemann. - In: Derselbe: Fremd im eigenen Haus. Mein Leben im anderen Deutschland. Köln: Kiepenheuer & Witsch 1993, S. 171— 228 Erinnerungen an Robert Havemann
2046 Hoffmann, Dieter; Laitko, Hubert: Robert Havemann. Ein nichtkonformer Kommunist in Deutschland. - In: Ketzer im Kommunismus. Alternativen zum Stalinismus. Hg.: Theodor Bergmann und Mario Keßler. Mainz: Decaton 1993, S. 320-338 Erweiterte NA in Nr. 2232
1992-1994
171
2047 Aus den Havemann-Akten des MfS. - In: europäische ideen, Berlin, 1993, H. 81, S. 44-45 Faksimile des Abschlussberichtes des MfS zum OV „Leitz" vom 02.06.1989
2048 Biermann, Wolf: Ballade vom gut Kirschenessen [1990]. - In: Horch und Guck, Berlin, 2. Jg., 1993, H. 7, [4. Umschlagseite] 2049 Bresch, Ulrike; Noack, Gert: „Freiheit im Sozialismus". Ein Streitgespräch an der Humboldt-Universität zu Berlin 1963. - In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 41. Jg., 1993, H. 7, S. 605-621 Protokoll einer kontroversen Diskussion an der Humboldt-Universität zwischen Studenten und Alfred Kosing, Harald Wessel, Heinz Nahke u. a. über Havemann, der eingeladen, aber an der Teilnahme verhindert war
2050 Ehnert, Gunter: Robert Havemann. - In: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 1993. Berlin: Akademie Verlag 1993, S. 450-451 Sammelrezension von Nr. 945, 946, 2013
2051 Jung, Friedrich; Selbmann, Susanne: Tabun-Hiroshima verhindert. In: Ostdeutschesjournal für Recht und Würde, 1993, H. 5-6, S. 12-15 2053 Sellhorn, Josh: Anläßlich dreier Bücher von und über Robert Havemann ... — In: Horch und Guck, Berlin, 2. Jg., 1993, H. 7, S. 53-55 Rez. von Nr. 944, 951,2013
D 2054 Peter, Stefan: Laudatio auf den Namenspaten Robert Havemann. - In: Berliner Morgenpost, 21.10.1993 Rede zur Namensgebung der 2. Gesamtschule in Berlin-Buch nach Robert Havemann
1994 A 2055 Theuer, Werner: Robert Havemann — Kurzbiographie, Dokumente, Auswahlbibliographie. Berlin: Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. 1994, 31 S. Β 2056 Empfehlung der Klasse Chemie vom 16. November 1989 zur Aufhebung der Streichung des Korrespondierenden Mitgliedes Robert Havemann. - In: Jahrbuch 1990/1991 der Akademie der Wissenschaften der D D R und der Koordinierungs- und Abwicklungsstelle für die Institute und Einrichtungen der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der D D R (KAI-AdW). Berlin: Akademie Verlag 1994, S. 187 2057 Jander, Martin; Manrique, Matthias; Strenge, Barbara: DDR-Opposition in den 70er und 80er Jahren. Ein Beitrag zu Geschichte und Forschungsstand. - In: Geschichte und Transformation des SED-Staates. Beiträge und Analysen. Hg.: Klaus Schroeder. Berlin: Akademie Verlag 1994, S. 233-250 (Studien des Forschungsverbundes SED-Staat) Über Havemann und die Vermittlung oppositioneller Erfahrungen an unabhängige Gruppen der 1980erJahre
2058 Schuster, Ulrike: „Seine Intelligenz führte zu einer für ihn ungesunden Entwicklung." Bemerkungen anhand einer DDR-Biographie. - In: „Links und links und Schritt gehalten ...". Die FDJ: Konzepte - Abläufe - Grenzen. Hg.: Helga Gottschlich. Berlin: Metropol Verlag 1994, S. 242-250 p i e Freie Deutsche Jugend. Beiträge zur Geschichte einer Massenorganisation; 1) Über die Auseinandersetzung um Kurt Turba und um Nr. 492,1338
172
II. Sekundärliteratur
2059 Stappenbeck, Christian: Freie Deutsche Jugend und Junge Gemeinde 1952/53. In: „Links und links und Schritt gehalten . . . " Die FDJ: Konzepte - Abläufe Grenzen. Hg.: Helga Gottschlich. Berlin: Metropol Verlag 1994, S. 141-156 p i e Freie Deutsche Jugend. Beiträge zur Geschichte einer Massenorganisation; 1) Über die Kampagne der S E D gegen die Jungen Gemeinden 1953 an der Humboldt-Universität, an der Havemann als Prorektor für Studentenangelegenheiten beteiligt war
C
2060 Freier, Friederike: Das Robert-Havemann-Archiv in Berlin. - In: Deutschland Archiv, Köln, 27. Jg., 1994, H. 8, S. 790-792 2061 MfS contra AWM/e.i. - In: europäische ideen, Berlin, 1994, H. 89, S. 27-29
Faksimile aus den MfS-Akten über Andreas W. Mytzes Besuch bei Robert Havemann am 22.11.1976
D
2062 Gaserow, Vera: Ohrfeigen im Namen des Rechts. Robert Havemann ist offiziell rehabilitiert. Doch eine Entschädigung will die Humboldt-Universität nicht zahlen. - In: Die Zeit, Hamburg, 49. Jg., Nr. 2, 07.01.1994 Kommentar zum Arbeitsgerichtsverfahren gegen die Humboldt-Universität
2063 Pietzsch, Oswald: Ein Leben in Widersprüchen. Robert Havemanns Leben und Wirken (1910-1984). - In: A K - Analyse & Kritik. Zeitung für linke Debatte und Praxis, Hamburg, 12.01.1994, Nr. 362, S. 24-26 2064 Mielke, Michael: „Ein formal korrekter Unrechtsakt . . . " - In: Die Welt, Berlin, 15.01.1994 Zur Abweisung der Klage Katja Havemanns gegen die Humboldt-Universität durch das Berliner Arbeitsgericht
2065 G[aserow], V[era]: Robert Havemann. Keinen Anspruch. — In: Die Zeit, Hamburg, 49. Jg., Nr. 4, 21.01.1994, S. 14 Kommentar zum Urteil im Arbeitsgerichtsverfahren gegen die Humboldt-Universität: „Havemann sei Opfer eines,formal korrekten Unrechtsaktes' geworden"
2066 Fuchs, Jürgen: „Ihr sollt in Augenhöhe mit uns sprechen." Der Schriftsteller Jürgen Fuchs über das Besser-Wissen von heute. - In: Berliner Zeitung, 06.05. 1994, S. 28 2067 Baum, Karl-Heinz: Lebendiger Geist im Hinterhaus. DDR-Oppositionelle eröffnen Robert-Havemann-Archiv. - In: Frankfurter Rundschau, 01.06.1994 2068 Nitsche, Anja: Ε. H. ist tot, es lebe Havemann. Zwei Tage nach Honeckers Tod wurde das Robert-Havemann-Archiv eröffnet. Dokumentation der Geschichte der DDR-Opposition. Sachliche Aufarbeitung. — In: die tageszeitung, Berlin, 01.06.1994 2069 Seidenschnur, Stefan: Robert-Havemann-Archiv: Biographie eines Kämpfers. In: Berliner Abendblatt, 08.06.1994 2070 Burgemeister, Sabine: Zeitgeschichte im Hinterhaus. Archiv der Robert-Havemann-Gesellschaft eröffnet. - In: die kirche, Nr. 24,12.06.1994, S. 2 2071 Augstein, Jakob: Das Erbe einer kurzen Bewegung. Dokumente des Neuanfangs: Das Robert-Havemann-Archiv in Berlin. — In: Süddeutsche Zeitung, München, 13.06.1994 2072 Nitsche, Sibylle: Ein Archiv wider das große Vergessen. Havemann-Gesellschaft verwaltet Nachlaß des DDR-Regimekritikers. - In: Berliner Morgenpost, 29.06. 1996
1994-1995
173
2073 Fuchs, Jürgen: Der IM „Notar" wird eingesetzt ... - In: Wochenpost, Berlin, Nr. 40, 29.09.1994, S. 4 - 5 Über Gregor Gysis Kontakte zu Robert Havemann und zum Ministerium für Staatssicherheit
2074 Fuchs, Jürgen: Die Totenrede, die nicht gehalten wurde. Einige Anmerkungen zum Fall Havemann und dem Rechtsanwalt Gregor Gysi. — In: Frankfurter Rundschau, 30.09.1994, S . 7 2075 Gysi, Gregor: „Mit besonderer Beachtung des 16. Oktober". Pflicht- und Wahlverteidiger, Vorlauf- und Operativakten und der Fall Havemann. Eine Erwiderung. - In: Frankfurter Rundschau, 05.10.1994 Antwort auf Nr. 2074
2076 Gysi, Gregor: „Mit besonderer Beachtung des 16. Oktober". Stellungnahme zu den Stasi-Vorwürfen. - In: Wochenpost, Berlin, Nr. 41, 06.10.1994, S. 6 - 8 Antwort auf Nr. 2073
2077 Geßner, Margit: „Es war viel schlimmer . . . " Szenario einer gescheiterten Ausbürgerung. Ein Film über Robert Havemann. - ORB-Fernsehen, 12.10.1994 Mit Interviews von Wolf Biermann, Jürgen Fuchs, Götz Berger, Hartmut Jäckel, Katja Havemann, Enrique Gimbernat, Herbert Landmann, Gregor Gysi und Johannes Meinel
2078 Pauckert, Wolfgang: Wie Havemann zum Staatsfeind Nr. 1 avancierte. - In: Berliner Morgenpost, 01.11.1994 2079 „Heym ist in seinen Äußerungen zurückhaltend". Wir dokumentieren den Brief Stefan Heyms an Karl Heine und das Protokoll des Gesprächs, das Heym einige Tage später mit Heine und Stasi-Offizieren führte. — In: die tageszeitung, Berlin, 12.11.1994, S. 3 Dokumentation von Berichten der Staatssicherheit über Treffen von Heinz Brandt, Stefan Heym und Robert Havemann 1953-1958
2080 Reichel, Käthe: Offener Brief an Wolf Biermann: „Jetzt mußt Du den Robert anspringen, Wolf!" - In: Neues Deutschland, Berlin, 30.11.1994 Förster, Andreas: Havemann, der demokratische Sozialist. Veranstaltung der 2081 Freien Universität über den Dissidenten und seine Bekämpfung durch die SED. - In: Berliner Zeitung, 03.12.1994
1995 A 2082 Meinel, Juliane: Widerstand und Aufklärung. Kritik aus der Isolation. Facharbeit im leistungskurs Geschichte am Ambrosius-Blarer-Gymnasium Ev. Interantsschule Schloß-Gaienhofen. Gaienhofen 1995, 36 S., 27 Bl. Enthält u. a. Interview mit Katja Havemann, S. 31-33; Interview mit Jürgen Fuchs, S. 33-35
C
2083 Florath, Bernd: Im Selbstversuch — Robert Havemann zum 85. Geburtstag. — In: Berliner Linke, 6. Jg., 1995, Nr. 11, S. 10 2084 MfS-Akten Robert Havemann. - In: europäische ideen, London, 1995, Sonderheft: Gregor Gysi und das MfS, S. 14—23 Dokumentation von MfS-Berichten
2085 Martin, Angela: Zum Tod von Wolfgang Harich. — In: Icarus, Schkeuditz, 1. Jg., 1995, Η. 1, S. 46-Φ9 Vgl. Nr. 970
174
II. Sekundärliteratur
2086 Nötzoldt, Peter: Wissenschaft in Berlin - Anmerkungen zum ersten Nachkriegsjahr 1945/46. - In: Potsdamer Bulletin für Zeithistorische Studien, 1995, Nr. 5, S. 15-36 2087 Poppe, Ulrike: Pflicht zum eigenen Urteil. Über Leben und Wirken Robert Havemanns. Bericht über die Tagung der Evangelischen Akademie Berlin-Brandenburg und der Robert-Havemann-Gesellschaft in Berlin vom 2. bis 4. Dezember 1994. - In: europäische ideen, London, 1995, H. 94, S. 34—36 2088 Röder, Friedhelm: Ich sterbe für ein Leben ohne Menschenhaß. Dr. Georg Groscurth (geboren 1904 in Unterhaun - hingerichtet 1944 in Brandenburg). Arzt, Wissenschafder und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus (I). - In: Mein Heimatland, monatliche Beilage zur Hersfelder Zeitung, Bad Hersfeld, 36. Jg., 1995, Nr. 6, S. 157-160 2089 Röder, Friedhelm: Ich sterbe für ein Leben ohne Menschenhaß. Dr. Georg Groscurth (geboren 1904 in Unterhaun - hingerichtet 1944 in Brandenburg). Arzt, Wissenschaftler und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus (II). - In: Mein Heimadand, monatliche Beilage zur Hersfelder Zeitung, Bad Hersfeld, 36. Jg., 1995, Nr. 6a, S. 161-164 2090 Röder, Friedhelm: Rundfunkrede von Prof. Havemann im RIAS Berlin über die „Europäische Union". Vorbemerkungen. - In: Mein Heimadand, monatliche Beilage zur Hersfelder Zeitung, Bad Hersfeld, 36. Jg., 1995, Nr. 7, S. 165 Zu Nr. 65; vgl. Nr. 972
2091 Schuster, Ulrike: Die SED-Jugendkommuniques von 1961 und 1963. Anmerkungen zur ostdeutschen Jugendpolitik vor und nach dem Mauerbau. — In: Jahrbuch für zeitgeschichtliche Jugendforschung, 1994/95. Berlin: Metropol Verlag 1995, S. 58-75 Über die Reformdebatten Anfang der 1960er Jahre und deren Beendigung mit dem Parteiausschluss Robert Havemanns
D 2092 Jäckel, Hartmut: „Für Günter Gaus waren Dissidenten Störfälle." Bonns Vertreter in Ost-Berlin und sein Verhältnis zur DDR-Opposition. - In: Stern, Hamburg, 48. Jg., Nr. 18, 27.04.1995, S. 46-50 2093 Gaus, Günter: Zu den Akten ein Schlußwort. - In: Freitag, Berlin, Nr. 21, 19.05. 1995, S. 3 N D Neues Deutschland, 10.05.1995; vgl. Nr. 2098
2094 Biermann verteidigt Havemann. Der Chemiker und DDR-Dissident arbeitete von 1956 bis 1963 für die Staatssicherheit. - In: Berliner Zeitung, 22.05.1995 2095 Deckname „Leitz". - In: Der Spiegel, Hamburg, 49. Jg., Nr. 21,22.05.1995, S. 87-88 Robert Havemann als Geheimer Informant des MfS
2096 Krause, Dieter: Havemann - der Stasi-Mann. - In: Stern, Hamburg, 48. Jg., Nr. 22, 24.05.1995, S. 174-175 2097 Fischbeck, Hans Jürgen: Integrität. Betrachtung zur Akte Robert Havemanns. In: Freitag, Berlin, Nr. 22, 26.05.1995 2098 Günter Gaus, die DDR und ihre Akten. Antwort des Politologen Hartmut Jäckel auf einen Artikel des Publizisten und einsögen Diplomaten. - In: Neues Deutschland, Berlin, 12.06.1995 Antwort auf Nr. 2093
1995
175
2099 Havemann, Florian: Eine leider notwendige Korrektur. Warum er und seine Geschwister Ende 1992 zu den Stasi-Anschuldigungen gegen Gregor Gysi Stellung genommen haben. - In: Neues Deutschland, Berlin, 11.07.1995 2100 Lahann, Birgit: Im Namen des Volkes. Professor Robert Havemann, DDR-Staatsfeind Nr. 1. - In: Stern, Hamburg, 48. Jg., Nr. 29,13.07.1995, S. 80-87 Artikel zum beginnenden Rechtsbeugungsprozess gegen sieben ehemalige DDR-Richter und Staatsanwälte, die am Hausarrest- und Devisenurteil gegen Robert Havemann beteiligt waren
2101
Rümmler, Jens: Den „aufrechten Gang" früh gelernt. Katja Havemann lebte mit einer „Unperson" in Grünheide. - In: Berliner Morgenpost, 13.07.1995
2102 Schreiber, Günter: Lücken in Professor Havemanns Lebenslauf. — In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.07.1995 Leserbrief zur Exmatrikulation christlicher Studenten an der Humboldt-Universität 1953
2103 Koch, H.: Vita Havemanns. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 23.07.1995 Leserbrief zur Haltung Robert Havemanns als Prorektor für Studentenangelegenheiten an der Humboldt-Universität in den fünfziger Jahren
2104 Beyerlein, Andrea: Manuskripte gingen immer zuerst ans ND. Havemann-Witwe als Zeugin vor Gericht gehört. - In: Berliner Zeitung, 25.07.1995 2105 Günther, Inge: Der Dissident, der sich als guter Genösse sah. Die Witwe des DDR-Bürgerrechders Robert Havemann schilderte vor Gericht seine Überzeugungen. — In: Frankfurter Rundschau, 25.07.1995 2106 Widmann, Joachim: Historische Figur Havemann ohne Kratzer eingeführt. Zeugin Katja Havemann sagt im zweiten Verhandlungstag über ihren Mann aus. In: Märkische Oderzeitung, Frankfurt/Oder, 25.07.1995 2107 Widmann, Joachim: Briefe an den „werten Genossen Mielke". — In: Märkische Oderzeitung, Frankfurt/Oder, 10.08.1995 2108 „Die PDS sollte den ersten Schritt gehen." Gehisen fordert Entschuldigung bei Familie Havemann. - In: Märkische Oderzeitung, Frankfurt/Oder, 14.09.1995 2109 „Die PDS sollte den ersten Schritt gehen." Landtagsabgeordneter Christian Gehisen will, daß sich die PDS bei Familie Havemann entschuldigt. — In: Neues Deutschland, Berlin, 05.09.1995 2110 Günther, Inge: Nachtragendes Anlegen mit graumäusigen SED-Bonzen. Der Dichter und Balladensänger Wolf Biermann schildert vor Gericht seine Freundschaft mit Robert Havemann. - In: Frankfurter Rundschau, 02.11.1995 Hinze, Albrecht: Wolf Biermann als Zeuge im Havemann-Prozeß: „Wir wollten 2111 die DDR verbessern". - In: Süddeutsche Zeitung, München, 02.11.1995 Mielke, Michael: Das Hohelied vom wahren Kommunisten. Auftritt Wolf Bier2112 mann: Der Sänger und Poet als Zeuge im Havemann-Prozeß. — In: Die Welt, Berlin, 02.11.1995 Widmann, Joachim: Ob „Hänschen klein" oder Kritisches — Biermanns Ausbür2113 gerung war eine zuvor beschlossene Sache. - In: Märkische Oderzeitung, Frankfurt/Oder, 02.11.1995 Widmann, Joachim: Stasi-Quelle „Chef" gibt sich als Havemanns guter Freund. 2114 Hausarzt Dr. Landmann Zeuge im Rechtsbeugungsprozeß. - In: Märkische Oderzeitung, Frankfurt/Oder, 10.11.1995
176
II. Sekundärliteratur
1996
A 2115 Fair-Schulz, Robby Sven-Axel: A "peculiar believer" - Robert Havemann, a twentieth century German marxist between dogmatism and dissent. Magisterarbeit für Philosophie an der Brigham Young University, Provo/USA, 1996.149 S.
Ein „eigenartiget Gläubiger" — Robert Havemann, ein deutscher Marxist des zwanzigsten Jahrhunderts zwischen Dogmatismus und Widerspruch
2116 Kroch, Ernesto: Ilusiones, frustaciones y esperanzas de la izquierda. Una reflexion desde Uruguay a partir de R. Havemann, R. Bahro, E. Fromm, L. Mayer, E. Bloch, A. Gorz. Montevideo: Cuadernos de Marcha 1996, S. 11-20 Illusionen, Enttäuschungen und Hoffnungen der Linken. Eine Betrachtung aus Uruguay über R Havemann, R. Bahro, E. Fromm, L. Mayer, E. Bloch, A. Gorz
Β 2117 Claussen, Detlev: Die undogmatische Linke im Westen und ihr schwieriger Blick auf die osteuropäischen Dissidenten. - In: Linke Opposition in der DDR und undogmatische Linke in der BRD. Tagungsdokumentation. Hg.: Geschichtswerkstatt Jena. Jena 1996, S. 55-64 2118 Florath, Bernd: Vom Zweifel zum Dissens. - In: Die Entlassung. Robert Havemann und die Akademie der Wissenschaften 1965/66. Eine Dokumentation. Hg.: Silvia Müller und Bernd Florath. Berlin: Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. 1996, S. 13-40 (Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs; 1) Vgl. Nr. 973
2119 Herzberg, Guntolf: Robert Havemann und die Philosophie. Vortrag auf einer Gedenkveranstaltung zum Tode Robert Havemanns, gehalten am 22. April 1982. - In: Derselbe: Abhängigkeit und Verstrickung. Berlin: Ch. Links Verlag 1996, S. 217-233 (Forschungen zur DDR-Geschichte; 8) 2120 Müller, Silvia: Ein „akademie-internes" Szenario. - In: Die Endassung. Robert Havemann und die Akademie der Wissenschaften 1965/66. Eine Dokumentation. Hg.: Silvia Müller und Bernd Florath. Berlin: Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. 1996, S. 41-64 (Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs; 1) Vgl. Nr. 973
2121 Theuer, Werner: Die archivalische Überlieferung der Bürgerrechtsgruppen der D D R in den Archiven der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. — In: Archive und Gesellschaft. Referate des 66. Deutschen Archivtags 1995 in Hamburg. Siegburg: Verlag Franz Schmitt 1996, S. 116-128 (Der Archivar, Beiband 1) Unter anderem zum Nachlass Robert Havemanns
2122 Wendel, Günter: Forschungen zur Geschichte der Kaiser-Wilhelm-/Max-PlanckGesellschaft in der D D R — Persönliche Erfahrungen. - In: Die Kaiser-Wilhelm-/ Max-Planck-Gesellschaft und ihre Institute. Studien zu ihrer Geschichte: Das Harnack-Prinzip. Hg.: Bernhard vom Brocke, Hubert Laitko. Berlin, New York: de Gruyter 1996, S. 61-100
c
Enthält unter anderem Anmerkungen zu Robert Havemann als Verwaltungsleiter der Kaiser-WilhelmGesellschaft nach 1945
2123 Florath, Bernd: Die Archive der Robert-Havemann-Gesellschaft - Robert-Havemann-Archiv und Matthias-Domaschk-Archiv. - In: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Berlin, 32. Jg., 1996, H. 4, S. 535-538
1996
177
2124 Fuchs, Jürgen: Zu Havemanns IM-Phase. - In: europäische ideen, London, 1996,
H. 96: StasiSachen 6, S. 16-18 2125 Hoffmann, Dieter: Wider die geistige Trennung. Die Max-Planck-Feier(n) in Berlin
1958. - In: Deutschland Archiv, 29. Jg., 1996, H. 4, S. 525-534 Über das Treffen international angesehener Physiker, das Havemann wesentlich mit gestaltete
2126 MfS-Akten Robert Havemann (Gl „Leitz"). - In: europäische ideen, London,
1996, H. 96: StasiSachen 6, S. 11-15 2127 Morris-Keitel, Peter: Nicht auf bessere Zeiten warten. Zu Robert Havemanns
Vision eines Ökosozialismus. - In: Monatshefte für deutschen Unterricht, deutsche Sprache und Literatur, Madison, Wise., 88. Jg., 1996, Nr. 4, S. 489-506
2128 Schirmer, Wolfgang: Die Klasse Chemie und Havemann. Gedanken beim Lesen der Havemann-Dokumente. - In: Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Berlin, 12. Jg., 1996, H. 4, S. 81-90 Rez. von Nr. 973
2129 Widmann, Joachim: Juristen als „Partner" der Stasi. Der „politisch-operative" Ein-
satz der DDR-Strafjustiz gegen Robert Havemann: Hinter den Kulisen führte die Staatssicherheit nach ihren eigenen Regeln die Regie. - In: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat, Berlin, 1996, Nr. 2, S. 29-38 D
2130 Krause, Werner H.: „Anstand kam vor Klassenkampf". Wie Anwalt Götz Berger
von der Stasi kaltgestellt wurde. - In: Berliner Morgenpost, 23.01.1996 Über das Berufsverbot für Götz Berger wegen des Versuches, Robert Havemann 1976 anwaltlich zu vertreten
2131 Ziolkowski, Gregor: Havemann und die Willkür der Funktionäre. - In: Berliner
Zeitung, 10./11.02.1996 Rez. von Nr. 973
2132 ptb: Spannende Dokumente zu Robert Havemann. In: Wochenblatt Hallo Berlin.
Ausgabe Mitte/Friedrichshain, 15.02.1996, S. 7 Rez. von Nr. 973
2133 Flothmann, Karin: Das Porträt: Havemanns Anwalt. Götz Berger starb im Alter
von 91 Jahren. - In: die tageszeitung, Berlin, 09.03.1996 2134 Griebel, Ulrich: Robert Havemann. Mit Originaltönen von Robert Havemann,
Wolf Biermann und Erich Fried. - Mitteldeutscher Rundfunk Kultur, Als gestern heute war, 10.03.1996 2135 Biermann beschuldigt Sohn von Havemann: „Auftragsarbeit für die Stasi". — In:
Der Tagesspiegel, Berlin, 25.04.1996 Vorwurf gegen Florian Havemann wegen Nr. 1660; vgl. Nr. 2137
2136 Kowalczuk, Ilko-Sascha: Wie Robert Havemann seinen Arbeitsplatz verlor. Der
Ausschluß Robert Havemanns 1966 aus der Akademie der Wissenschaften der DDR. - In: die tageszeitung, Berlin, 30.04.1996 Rez. von Nr. 973
2137 Schwarz, Ulrich: Wolf Biermann irrt. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 05.05.1996 Zuschrift zu Nr. 2135
2138 Winter, Friedrich: Robert Havemanns Beerdigung - aus kirchlicher Sicht. Eine
theologisch-kirchenpolitische Studie. - In: epd-Dokumentation, Frankfurt am Main, Nr. 21,13.05.1996, 24 S.
178
II. Sekundärliteratur
2139 Emst, Anna-Sabine; Klinger, Gerwin: Erstaunliche Geschichte vom ruhelosen Fortleben einer „mitgliedlosen Körperschaft". Im August 1946 nahm die Deutsche Akademie der Wissenschaften ihre Arbeit auf — die heutige Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften nimmt von dem Jahrestag keine Notiz. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 02.08.1996 Unter anderem zu den Akademie-Ausschlüssen von Ernst Bloch und Robert Havemann
2140 Biermann und die Folgen. Mit Interview von Wolf Biermann. — In: Berliner Zeitung, 07./08.09.1996, Magazinbeilage, S. I-VIII 2141 Oschlies, Renate: Briefe gerettet aus Kellern und Kapellen. Einzigartig zeigen Archive der Havemann-Gesellschaft Widerstand und Verfolgung in der DDR — aber ihre Existenz ist bedroht. - In: Berliner Zeitung, 01.10.1996 2142 Jesse, Eckhard: Zur Unperson erklärt. Robert Havemanns Endassung: Dokumentation eines Skandals. - In: Die Zeit, Hamburg, 51. Jg., Nr. 45, 01.11.1996, S. 24 Rez. von Nr. 973
1997 A 2143 Kein Recht für Robert Havemann? Dokumentation einer Diskussionsveranstaltung über die Verfolgung Robert Havemanns in der DDR und den Versuch ihrer juristischen Bewältigung, 24.10.1996, Freie Universität Berlin. Red.: Martin Jander. Mit Beiträgen von Michael Stognienko, Manfred Wilke, Werner Theuer, Hannes Schwenger, Joachim Widmann, Falco Werkentin, Jürgen Fuchs, Stefan König u. a. Hg.: Heinrich-Böll-Stiftung, Der Berliner Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin und RobertHavemann-Gesellschaft. Berlin 1997, 55 S. Enthält Beiträge von Michael Stognienko, Manfred Wilke, Werner Theuer, Hannes Schwenger, Joachim Widmann, Falco Werkentin, Jürgen Fuchs, Uwe Bastian, Kurt Eidel, Renate Ellmenreich, Hajo Funke, Stefan König
Β 2143 a Eckert, Rainer: Widerstand und Opposition im Deutschland der Diktaturen. Sammelrezension. - In: Jahrbuch Extremismus und Demokratie, Baden-Baden, 9. Jg., 1997, S. 233-242 Rez. zu Nr. 973
2144 Hetzelt, Herbert: Robert Havemanns Sozialismus-Konzeption. — In: Die Revolution von 1917/18 und das Ende des 20. Jahrhunderts. Red. Ludwig Elm. Jena: Jenaer Forum für Bildung und Wissenschaft 1997, S. 159-164 (Schriften des Jenaer Forums für Bildung und Wissenschaft; 30) 2145 Hoffmann, Dieter: Der Physikochemiker Robert Havemann (1910-1982) — eine deutsche Biographie. — In: Naturwissenschaft und Technik in der DDR. Hg.: Dieter Hoffmann und Kristie Macrakis. Berlin: Akademie Verlag 1997, S. 319-336 Ü in Nr. 2203
2146 Scheer, Regina: „Wo ist mein Leben geblieben?" Das Verstummen der Gerda Victoria Wolff. - In: Leben mit der Erinnerung. Jüdische Geschichte in Prenzlauer Berg. Berlin: Edition Hentrich 1997, S. 169-177 Unter anderem über die Unterstützung von Agnes und Heinz Günther Wolff 1943 durch Robert Havemann und die Widerstandsgruppe „Europäische Union"
1996-1997 C
2147
179
Büke, Wolf-Dieter; Pietsch, Herward: Robert Havemann (11.3.1910-9.4.1982). Eine Würdigung seines naturwissenschaftlichen und technischen Schaffens aus Anlaß des 80. Geburtstages. - In: Wissenschaftshistorische Adlershofer Splitter, Berlin, 1997, H. 3, S. 149-160, mit einer Bibliographie naturwissenschaftlicher Publikationen, S. 190-206 N D von Nr. 1982 (überarbeitete Fassung)
2148 Dokumente zur Arbeitsstelle für Photochemie. — In: Wissenschaftshistorische Adlershofer Splitter, Berlin, 1997, H. 3, S. 102-115 Aktenpublikation über die letzte Arbeitsstelle Robert Havemanns an der Deutschen Akademie der Wissenschaften
2149 Ernst, Anna-Sabine; Klinger, Gerwin: Rezension zu Silvia Müller und Bernd Florath: Die Entlassung - Robert Havemann und die Akademie der Wissenschaften 1965/66. Berlin 1996, Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs, Bd. 1. - In: Deutschland Archiv, Opladen, 30. Jg., 1997, H. 3, S. 4 8 7 ^ 8 8 Rez. von Nr. 973
2150 Keiderling, Gerhard: Vom Hauptausschuß OdF zur W N . - In: Berlinische Monatsschrift, 6. Jg., 1997, H. 7, S. 4 1 ^ 4 2151 Knabe, Hubertus: Wo liegen die Selbstzeugnisse der DDR-Opposition? Zugänge zu einem schwierigen Forschungsgebiet. - In: Deutschland Archiv, Opladen, 30. Jg., 1997, H. 4, S. 565-571 Unter anderem über das Robert-Havemann-Archiv
2152 MfS-Akte Robert Havemann. - In: europäische ideen, London, 1997, H. 106, S. 21-24 Faksimile von MfS-Akten über die Beisetzung Robert Havemanns 1982
2153 Otto, Andreas: Die Robert-Havemann-Gesellschaft mit den Archiven RobertHavemann-Archiv und Matthias-Domaschk-Archiv. — In: Potsdamer Bulletin für Zeithistorische Studien, 1997, Nr. 11, S. 41-46 2154 Rotter, Heinz: Müller, Florath - Die Endassung - Robert Havemann und die Akademie der Wissenschaften 1965/66. - In: Physikalische Blätter, 53. Jg., 1997, H. 10, S. 1027 Rez. von Nr. 973
2155 Strebel, Volker: Rezension - Die Endassung. Robert Havemann und die Akademie der Wissenschaften der DDR 1965/66. - In: Ost-West-Informationen, Graz, 8. Jg., 1997, Η. 1 (März) Rez. von Nr. 973
2156 Strebel, Volker: Einer, der sich gewehrt hat. - In: Ostragehege, Dresden, 1997, Nr. 8, S. 71 Rez. von Nr. 973
2157 Theuer, Werner: Die Besonderheiten und Leistungen der unabhängigen Archive am Beispiel des Robert-Havemann-Archivs und des Matthias-Domaschk-Archivs. - In: Horch und Guck, Berlin, 6. Jg., 1997, H. 2, S. 3 7 ^ 2 D
2158 Wember, Heiner: 9. April 1982 — Todestag von Robert Havemann. Feature mit Originaltönen von Roland Freisler, Antje Kind-Hasenclever, Robert Havemann und Wolf Biermann. - Westdeutscher Rundfunk, Stichtag, 01.04.1997
180
II. Sekundärliteratur
2159 Laitko, Hubert: Der Störenfried mußte weg. Robert Havemann zum 15. Todestag - Seine Endassung aus der Akademie. - In: Neues Deutschland, Berlin, 09.04.1997, S. 9 Rez. von Nr. 973
2160 Wilke, Manfred: -Als die Verfolgten zu Verfolgern wurden. - In: Welt am Sonntag, 15.06.1997 Kritik an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin, dass in ihrer Ausstellung der Robert Havemann angeblich nicht präsentiert werde; Beginn einer Polemik zwischen Forschungsverbund SEDStaat der Freien Universität Berlin und Gedenkstätte Deutscher Widerstand vgl. Nr. 2161, 2162, 2163, 2164, 2165, 2166, 2167, 2168, 2169, 2170, 2171, 2172, 2173, 2174, 2175, 2176,2187
2161 Tuchel, Johannes: [Stellungnahme zu Klaus Schroeder/Jochen Staadt: Zeitgeschichte in Deutschland vor und nach 1989 (B 26/27)]. - In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 47. Jg., Nr. 38,12.09.1997, S. 50-52 Reaktion auf Nr. 2160
2162 Schmädeke, Jürgen: Ein verzerrtes Bild. Was SED-Akten aussagen: Zu Vorwürfen gegen Peter Steinbach. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 29.07.1997 Reaktion auf Nr. 2160
2163 D. N.: Verzerrte Bilder? - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 05.08.1997, S. 21 Redaktionelle Einleitung zu Reaktionen auf Nr. 2160
2164 Staadt, Jochen: Robert Havemann - existent aber nicht gegenwärtig. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand stellt ein Geschichtsbild zur Schau, das einer DDR-Geschichtsinterpretation entspricht. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 05.08. 1997, S. 21 Reaktion auf Nr. 2160
2165 Steinbach, Peter: Politik der Verdächtigung. Jochen Staadt geht es um Skandalisierung, nicht um die Sache. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 05.08.1997, S. 21 Reaktion auf Nr. 2160
2166 Junge, Barbara: Der wahre Widerstand, die wahre DDR. Streit um die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin: DDR-Forscher werfen der Gedenkstätte und linksliberalen Historikern vor, sie hätten sich von der SED beeinflussen lassen. - In: die tageszeitung, Berlin, 08.08.1997, S. 4 Reaktion auf Nr. 2160
2167 Steinbach, Peter: „Methoden wie bei McCarthy". - In: die tageszeitung, Berlin, 08.08.1997, S. 23 Reaktion auf Nr. 2160
2168 Wilke, Manfred: Die Opfer Stalins fehlen vollständig. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 10.08.1997, S. 8 Reaktion auf Nr. 2160
2169 Moeck, Ralf: Das Geschichtsbild ist nicht der DDR geneigt. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 10.08.1997, S. 8 Reaktion auf Nr. 2160
2170 Fuchs,Jürgen: McCarthy? McMielke! - In: Berliner Zeitung, 11.08.1997 Reaktion auf Nr. 2160
2171 Schroeder, Klaus: Die SED und die „nützlichen Idioten". FU-Forschungsstelle SED-Staat antwortet den Kritikern: Historiker wurden von der SED-Diktatur funktionalisiert und reagieren nun mit Diffamierungen auf diese Vorwürfe. — In: die tageszeitung, Berlin, 15.08.1997, S. 23 Reaktion auf Nr. 2160
1997-1998
181
2172 Judt, Matthias: Wie üblich debattiert man über uns ohne uns. — In: Der Tagesspiegel, Berlin, 17.08.1997 Reaktion auf Nr. 2160
2173 Bramke, Werner: Dialog oder Kungelei und Verrat? Gedanken zu einem Streit, der nicht allein Historiker betrifft. - In: Neues Deutschland, Berlin, 19.08.1997, S. 11 Reaktion auf Nr. 2160
2174 Schmädeke, Jürgen: Widerstandsforschung und DDR-Kontakte. Zum Beitrag von Klaus Schroeder/Jochen Staadt: Zeitgeschichte in Deutschland vor und nach 1989 (B 26/27). - In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 47. Jg., Nr. 38,12.09. 1997, S. 48-50 Reaktion auf Nr. 2160
2175 Staadt, Jochen: Widerstandsforschung und vorauseilende Kompromißbereitschaft. - In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 47. Jg., Nr. 38,12.09.1997, S. 50-52 Reaktion auf Nr. 2160
2176 Wilke, Manfred; Theuer, Werner: Neue Dokumente über Havemanns Widerstand gegen das NS-Regime. - In: Welt am Sonntag, 28.09.1997 „Erst nach Öffnung der MfS-Akten kann jetzt die Geschichte der Widerstandsgruppe .Europäische Union' geschrieben werden." Reaktion auf Nr. 2160
2177 Havemann — das Urteil gegen die Verfolger. Mit einer Diskussion zum Freispruch der DDR-Juristen zwischen Jürgen Fuchs und Uwe Wesel und einem Kommentar von Ehrhart Neubert. - Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg-Fernsehen, ORB-Spezial, 30.09.1997, Wiederholung: 01.10.1997 2178 Biermann, Wolf: Freispruch als Schuldspruch. Zum Urteil gegen Robert Havemanns Richter. - In: Der Spiegel, Hamburg, 51. Jg., Nr. 41, 06.10.1997, S. 254-255 N D in Nr. 2280
2179 Fülberth, Georg: Objekt Robert Havemann. Prozeßabschluß. Irgendwann im Kalten Krieg hat für jeden ein Identitätswandel stattgefunden. - In: Freitag, Berlin, Nr. 42,10.10.1997 1998 A 2180 Vollnhals, Clemens: Der Fall Havemann. Ein Lehrstück politischer Justiz. Berlin: Ch. Links Verlag 1998, 308 S. (Analysen und Dokumente, Wissenschaftliche Reihe des BStU; 13) Enthält N D der Manuskripte von Nr. 737, 819, 829; E D von Nr. 981; erweiterte NA in Nr. 2229; Rez. in Nr. 2185, 2196,2197,2198,2204; vgl. Nr. 2200,2226
Β 2181 Dokument Β 39: Ein trügerischer Protokollentwurf, 24. März 1966; Β 40: Wie man seine eigenen Statuten umschifft, 1966; Β 43: Rehabilitierung oder Geschichtsklitterung? 16. November 1989. - In: DDR-Geschichte in Dokumenten. Beschlüsse, Berichte, interne Materialien und Alltagszeugnisse. Hg.: Matthias Judt. Berlin: Ch. Links Verlag 1998, S. 286-288, 290 N D von Nr. 973 (Dok. 124, Dok. 135 [Auszüge])
2182 Havemann, Frank: Interview. - In: Fremde Welten. Die gegensätzliche Deutung der D D R durch SED-Reformer und Bürgerbewegung in den 80er Jahren. Hg.: Rainer Land und Ralf Possekel. Berlin: Ch. Links Verlag 1998, S. 218-226
182
II. Sekundärliteratur
2183 Klein, Thomas: Poststalinistische Praxis der innerparteilichen Repression und Disziplinierung unter Ulbricht. - In: Die DDR - Politik und Ideologie als Instrument. Hg.: Heiner Timmermann. Berlin: Duncker und Humblot 1999, S. 599-616 (Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen; 86) Über den Ausschluss Robert Havemanns aus der SED 1964
2184 Noack, Axel: Die Evangelische Studentengemeinde im Jahr 1953. Hintergrundinformation zu einem Kapitel der SED-Kirchenpolitdk. - In: „Und führe uns nicht in Versuchung ..." Jugend im Spannungsfeld von Staat und Kirche in der SBZ/ DDR 1945 bis 1989. Hg.: Horst Dähn und Helga Gottschlich. Berlin: Metropol Verlag 1998, S. 60-88 (Die Freie Deutsche Jugend. Beiträge zur Geschichte einer Massenorganisation; 4)
c
Über Robert Havemanns Beteiligung an Exmatrikulationen von Mitgliedern der Jungen Gemeinde von der Humboldt-Universität
2185 Jander, Martin: Rezension zu Clemens Vollnhals: Der Fall Havemann. - In: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat, Berlin, 1998, Nr. 6, S. 166-167 Rez. von Nr. 2180
2186 Ruthenberg, Klaus: Robert Havemann (1910-1982). Special Series. Short Biographies of Philosophizing Chemists (3). - In: HYLE - International Journal for Philosophy of Chemistry, Vol. 4,1998, Nr. 2, S. 163-166 2187 Steinbach, Peter: „Irgendwann muß man mal einen Strich machen". Peter Steinbach über Totalitarismustheorie, den SED-Forschungsverbund und die Zukunft der Diktaturforschung. - In: OSI-Zeitung, Berlin, 1998, Januar Reaktion auf Nr. 2160 D
2188 Höge, Helmut: Normalzeit. Intellektuelle im Leerlauf. - In: die tageszeitung, Berlin, 14.01.1998, S. 24 Über die Kritik Frank Havemanns an Robert Havemann und Wolf Biermann um 1969/70
2189 Dönhoff, Marion Gräfin: Endet der Kampf gegen das organisierte Verbrechen im Überwachungsstaat? Lauschangriff auf die Verfassung. - In: Die Zeit, Hamburg, 53. Jg., Nr. 4,15.01.1998 Unter anderem über das Aufspüren von Wanzen des MfS in der Wohnung Havemanns
2190 Ebbinghaus, Frank: Roter Mythos mit braunem Fleck. Robert Havemann, Ikone des Widerstandes gegen zwei Diktaturen, soll 1933 verfolgte Forscher denunziert haben. - In: Die Welt, Hamburg, 16.04.1998 2191 Vollnhals, Clemens: Staatssicherheit und politische Justiz in der DDR zur Honeckerzeit. „Partner des politisch-operativen Zusammenwirkens" - ein trübes Paar. - In: Das Parlament, Bonn, 48. J g , Nr. 25/26,19.06.1998, S. 16 2192 Gysi, Gregor: Wie habe ich Havemann und Bahro unterdrückt? Aus der Erklärung Gregor Gysis bei der Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht am Dienstag in Karlsruhe. - In: Neues Deutschland, Berlin, 02.07.1998, S. 12 2193 Vollnhals, Clemens: Robert Havemann vor Gericht — Regie führte die Staatssicherheit. Die Akte des Regimekritikers: Die DDR-Justiz kannte ihre Rolle und erfüllte sie. - In: Frankfurter Rundschau, 06.07.1998, S. 12 2194 Schwenger, Hannes: Lehrstücke politischer Justiz. Von Rechtsstaatlichkeit keine Spur — die Prozesse gegen den DDR-Dissidenten Robert Havemann. — In: Der Tagesspiegel, Berlin, 06.07.1998 Bericht zu Nr. 2180
1998-1999 2195
183
Schweinfurth, Reiner: „Der Fall Havemann". Zur Buchvorstellung in der Akademischen Buchhandlung am Berliner Gendarmenmarkt. - Radio Eins (ORB), Eins nach fünf, 08.07.1998 Mit Originaltönen von Christoph Links, Clemens Vollnhals, Katja Havemann u. a. Bericht zu Nr. 2180
2196
Schuller, Wolfgang: „Heranführung neuer IM an die Ehefrau". Der Fall Havemann: ein Musterbeispiel politischer Justiz in der D D R . - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.09.1998 Rez. von Nr. 2180
2197 Jander, Martin: Kein Recht für Havemann? Clemens Vollnhals zum Widerspruch zwischen historischer und juristischer Urteils findung im „Fall Havemann". Der Bundesgerichtshof verhandelt am 8.12. erneut. - In: die tageszeitung, Berlin, 29.09.1998, S. 21 Rez. von Nr. 2180
2198
Schirach, Ferdinand von: Leider kein Fall Havemann. Der Historiker Clemens Vollnhals zeigt, was Gutachter in Strafverfahren nicht tun sollten. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 09.11.1998 Rez. von Nr. 2180; vgl. Nr. 2201
2199
B W - S a a l wird nach Havemann benannt. Regimekritiker wird geehrt. - In: Berliner Zeitung, 14.11.1998 Bericht über Benennung des Sitzungssaales der Bezirksverordnetenversammlung ( B W ) im Rathaus an der Berliner Karl-Marx-Allee in „Robert-Havemann-Saal"
2200
Geissler, Cornelia: Gysi verliert Prozeß gegen Ch. Links-Verlag. Buch zum „Fall Havemann" kann weiter erscheinen. - In: Berliner Zeitung, 05.12.1998
2201
Vollnhals, Clemens: Von der Staatssicherheit akribisch geplant. Zuschrift zu „Leider kein Fall Havemann" von Ferdinand von Schirach in der SZ vom 9.11. 1998. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 16.11.1998
Vgl. Nr. 2180
Reaktion auf Nr. 2198
1999
A 2 2 0 2 Das Havemann-Verfahren: Das Urteil des Landgerichts Frankfurt (Oder) und die Gutachten der Sachverstandigen Prof. H[erwig] Roggemann und Prof. Hfubertus] Rotdeuthner. Hg.: Hubert Rottleuthner. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1999, 437 S. (Schriftenreihe Recht und Justiz der D D R ; 1) Rez. in Nr. 2204, 2 2 1 8 , 2 2 2 5
Β 2 2 0 3 Hoffmann, Dieter: Robert Havemann — Antifascist, Communist, Dissident. — In: Science under socialism. East Germany in comparative perspective. Eds.: Kristie Macrakis and Dieter Hoffmann. Cambridge, Massachusetts and London: Harvard University Press 1999, S. 269-285
c
Ü von Nr. 2145; Rez.: Max Grober, in: Review of New Books, September 1999
2204 Ammer, Thomas: Das MfS und seine Gegner. - In: Deutschland Archiv, Opladen, 32. Jg., 1999, Η. 6, S. 1008-1014 Unter anderem Rez. von Nr. 2180 und 2202
2205 Arnold, Jörg: Rechtsbeugung von Richtern und Staatsanwälten der D D R im „Fall Robert Havemann"? - In: Neue Justiz, Baden-Baden, 53. Jg., 1999, Nr. 6, S. 286-292
184
II. Sekundärliteratur
2206 Geisenbach, Reimar: Die Geburt einer Utopie. — In: europäische ideen, London, 1999, H. 113, S. 20-21 Ober Robert Havemann und sein Buch „Morgen", vgl. Nr. 848
2207 Hoffmann, Dieter: Die Endassung. Robert Havemann und die Akademie der Wissenschaften. Eine Dokumentation: Berlin, Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., 1996. Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs; 1. — In: NTM. Internationale Zeitschrift für Geschichte und Ethik der Naturwissenschaften, Technik und Medizin, Basel, 7. Bd., 1999, H. 2, S. 125 Rez. von Nr. 973
2208 Plane, Brian R.: The "Sputnik Myth" and Dissent Over Scientific Policies Under the New Economic System in East Berlin, 1961—1964. - In: Minerva. Review of Science, Learning and Policy, Dordrecht u. a., 37. Jg., 1999, Nr. 1, S. 45-62 Der „Sputnik-Mythos" und Meinungsverschiedenheiten über wissenschaftliche Politik im Neuen Ökonomischen Systems in Ostberlin 1961-1964 Über die Prägung der politischen Figur des Dissidenten durch Robert Havemann
2209 Spendel, Günter: Der Fall Robert Havemann. Beispiel einer Justizfarce. - In: Mut, Asendorf, 1999, Nr. 387, November-Ausgabe, S. 28-37 2210 Thöndl, Michael: Der leitende Ausschuß für Wissenschaft. Die Universitäts- und Hochschulpolitik des Berliner Magistrats im Jahr 1945. - In: Berlin in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Landesarchivs Berlin. Berlin: Gebr. Mann Verlag 1999, S. 109-143 Über Robert Havemanns Beteiligung am Wiederaufbau der Wissenschaft in Berlin nach 1945
2211 Thomas, Rüdiger: Sonderbare Begegnungen. Gespräche zwischen ost- und westdeutschen Autoren 1961-1964. - In: Deutschland Archiv, 32. Jg., 1999, Η. 1, S. 64-73 2212 Wilke, Manfred; Theuer, Werner: „Der Beweis eines Verrats läßt sich nicht erbringen". Robert Havemann und die Widerstandsgruppe Europäische Union. In: Deutschland Archiv, Opladen, 32. Jg., 1999, H. 6, S. 899-912 D
2213 Balzer, Vladimir: Kalenderblatt 12.03.1964 - Robert Havemann. - DeutschlandRadio, Berlin, HörenSagen, 12.03.1999 Mit Originaltönen von Robert Havemann
2214 Staadt, Jochen: „Stasi wollte Ruf Havemanns zerstören". - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.06.1999 Zum Antrag an die israelische Gedenkstätte Yad Vashem, Robert Havemann und weitere Mitglieder der Widerstandsgruppe „Europäische Union" in die Reihe der Gerechten unter den Völkern aufzunehmen
2214 a Trende, Klaus: „Es hat sich gelohnt zu kämpfen". Im Gespräch mit der Bürgerrechderin Katja Havemann. — In: Der Aufbruch. Sonderbeilage 10 Jahre Wende. Teil 1. Eine Sonderbeilage der Lausitzer Rundschau/Elbe-Elster Rundschau, Cottbus, 21.05.1999, S. 14-15 Über Robert Havemann
2215 Ehrungen: Robert Havemann. - In: Der Spiegel, Hamburg, 53. Jg., Nr. 24,14.06. 1999, S. 250 Zum Antrag an die israelische Gedenkstätte Yad Vashem, Robert Havemann und weitere Mitglieder der Widerstandsgruppe „Europäische Union" in die Reihe der Gerechten unter den Völkern aufzunehmen
1999-2000
185
2216 Havemann, Florian: „Ich bin eine Zumutung". - In: Stern, Hamburg, 52. Jg., Nr. 25,21.06.1999, S. 116-122 Interview von Birgit Lahann über Florian Havemanns Wahl zum Verfassungsrichter in Brandenburg und sein Verhältnis zu Robert Havemann
2217 Fehse, Erika: 1976 - Wolf Biermann ausgebürgert. - Radio Bremen, BilderReise Deutschland, 28. Folge, 06.07.1999 Mit Originaltönen von Wolf Biermann, Heinrich Boll und Robert Havemann
2218 Buchholz, Erich: Politische Justi2. Das Havemann-Verfahren - eine Dokumentation. - In: Neues Deutschland, Berlin, 23.07.1999 Rez. von Nr. 2202
2219 Mönch, Regina: Havemanns Haus. Das Neue Forum begeht heute seinen 10. Geburtstag. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.09.1999 2220 Havemann wird Ehrenbürger. Gemeinde Grünheide will Wirken des Regimekritikers würdigen. — In: Berliner Morgenpost, 26.10.1999 2221 Ehrenbürgerschaft für Robert Havemann. - In: Berliner Morgenpost, 07.11.1999 2222 Grünheide: Robert Havemann wurde Ehrenbürger. - In: Berliner Zeitung, 08.11. 1999 2223 Ferst, Marko: Robert Havemann Ehrenbürger in Grünheide. Nachbarn erinnern an den DDR-Philosophen und Kritiker. - In: Neues Deutschland, Berlin, 08.11. 1999 2224 Güntter, Thomas: Die Suche nach einem „verbotenen Menschen". Berliner Historiker Prof. Dr. Harold Hurwitz sucht Bielefelder, die sich an Robert Havemann und seine Familie erinnern. - In: Neue Westfälische, Bielefeld, 21.12.1999 2225 Schroeder, Friedrich-Christian: Ausschalten, nicht Recht sprechen. DDR-Richter und der Regimegegner Robert Havemann. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.12.1999 Rez. von Nr. 2202
2226 Gysi unterliegt vor Verfassungsgericht. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 31.12.1999
Zu Gysis Klage gegen die Veröffentlichung seiner Berufungsschrift im Devisenverfahren gegen Robert Havemann von 1979 in Nr. 2180
2000 A 2227 Geisel, Christof; Sachse, Christian: Wiederentdeckung einer Unperson. Robert Havemann im Herbst 89. Zwei Studien. Mit einem Vorwort von Manfred Wilke. Berlin: Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. 2000, 221 S. (Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs; 5) 2228 Grutza, Hans: Robert Havemann und seine Richter. Ein Gerichtsprotokoll aus der Perspektive eines angeklagten ehemaligen Richters. Berlin: Frieling 2000, 205 S. (Politik und Gesellschaft) Rez. in Nr. 2258
2229 Vollnhals, Clemens: Der Fall Havemann. Ein Lehrstück politischer Justiz. 2., aktualisierte Auflage. Berlin: Ch. Links Verlag 2000, 312 S. (Analysen und Dokumente, Wissenschaftliche Reihe des BstU; 13) Erweiterte NA von Nr. 2180
186
II. Sekundärliteratur
Β 2230 Arnold, Jörg: Rechtsbeugung von Richtern und Staatsanwälten in der DDR im „Fall Robert Havemann". - In: Strafrechtliche Auseinandersetzung mit Systemvergangenheit. Hg.: Jörg Arnold. Baden-Baden: Nomos 2000, S. 189-210 (Juristische Zeitgeschichte: Abt. 5, Juristisches Zeitgeschehen; 2) 2231 Beneke, Klaus: Robert Havemann (11.03.1910-09.04.1982). - In: Derselbe: Die Kolloidwissenschaftler Peter Adolf Thiessen, Gerhart Jander, Robert Havemann, Hans Witzmann und ihre Zeit. Kaiserreich — Weimarer Republik - Drittes Reich - Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische- und Elektrochemie - Kaiser-WilhelmGesellschaft - Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin — Zweiter Weltkrieg - Migration - UdSSR - D D R - BRD. Nehmten: Verlag Reinhard Knof 2000, S. 175-190 (Mitteilungen der Kolloid-Gesellschaft, 2000. Beiträge zur Geschichte der Kolloidwissenschaften; IX) 2232 Hoffmann, Dieter; Laitko, Hubert: Robert Havemann. Ein nichtkonformer Kommunist in Deutschland. - In: Ketzer im Kommunismus. 23 biographische Essays. Hg.: Theodor Bergmann. 2., erweiterte Auflage. Hamburg: VSA Verlag 2000, S. 398-418 Erweiterte NA von Nr. 2046
2233 Jäckel, Hartmut: Robert Havemann. — In: Derselbe: Menschen in Berlin. Das letzte Telefonbuch der alten Reichshauptstadt Berlin 1941. Stuttgart, München: Deutsche Verlags-Anstalt 2000, S. 186-187 2234 Klein, Thomas: [Befragung von Egon Krenz über die Verantwortlichen für die Ausbürgerung Wolf Biermanns, den Hausarrest gegen Robert Havemann und die Abschiebung von Rudolf Bahro]. - In: Der Zentrale Runde Tisch der DDR. Wortprotokoll und Dokumente. Band II: Umbruch. Hg.: Uwe Thaysen. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2000, S. 506 N D von Nr. 1990
2235 Piper, Klaus: Politisches, vor allem Havemann. Von göttlicher Frechheit, Not und Freiheitsdrang. - In: Klaus Piper unter Mitarbeit von Dagmar von Erffa: Lesen heißt doppelt leben. Erinnerungen. München, Zürich: Piper Verlag, 2000, S. 168— 178
c
Erinnerungen an seinen Jugendfreund Robert Havemann
2236 Havemann, Florian: Versuch über die elitäre Versuchung oder Essay über die essayistische Elite. - In: Berliner Debatte. Initial, 11. Jg., 2000, Η. 1, S. 29^*0 2237 Heinrichs, Thomas: Philosophieren in der DDR. Rezeption einer vergangenen Philosophie. - In: humanismus aktuell, 4. Jg., 2000, H. 7, S. 131-139 2238 Herzberg, Guntolf: „Dr. Herneck auf der Linie unserer Feinde". Von der Zerstörung eines Philosophen durch die SED. - In: Deutschland Archiv, Leverkusen, 33. Jg., 2000, H. 2, S. 240-251 Über die Verteidigung Friedrich Hernecks durch Robert Havemann gegen ideologische Anfeindungen der SED-Führung
2239 Klepper, Peter: Wie 1992/93 verhindert wurde, ein Lichtenberger Gymnasium nach Robert Havemann zu benennen. — In: Horch und Guck, Berlin, 9. Jg., 2000, H. 29, S. 60-61 2240 Otto, Andreas: 10 Jahre Robert-Havemann-Gesellschaft. — In: Horch und Guck, Berlin, 9. Jg., 2000, H. 30, S. 62-65
2000
187
2241 Prokop, Siegfried: Der Harich-Havemann-Disput im Jahre 1956. - In: Hochschule Ost, Leipzig, 9. Jg., 2000, H. 3/4, S. 130-141 2242 Theuer, Werner: Bewährung für StellverTäter. Endlich Recht für Robert Havemann? Nach drei Anläufen und fünfjähriger Verhandlungsdauer zwei Bewährungsstrafen im Prozeß gegen sieben ehemalige DDR-Richter und Staatsanwälte. - In: Horch und Guck, Berlin, 9. Jg., 2000, H. 32, S. 69-72 D
2243 Schwarzburger, Heiko: Sturm auf Havemanns Vorlesungen. Stefan Wolle zieht kritische Bilanz der 60er Jahre an der Berliner Humboldt-Universität. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 07.01.2000 2244 Wunsch, Rolf: Havemann-Prozeß: Da waren's nur noch zwei. Die Reihen der Angeklagten lichten sich. In Neuruppin beginnt am Dienstag neues Verfahren gegen DDR-Juristen. - In: Berliner Morgenpost, 16.01.2000 2245 Erinnerung an Havemann. Zeitzeuge Carl Schürmann spricht mit Harold Hurwitz über die gemeinsame Zeit an der Paulusschule. — In: Neue Westfälische, Bielefeld, 05.02.2000 2246 Becker, Roland: Vom Hausverbot zur Ehrentafel. DDR-Regimekritiker Robert Havemann wäre gestern 90 Jahre geworden. Bleibende Ehrung in Berlin. — In: Ruppiner Anzeiger, Neuruppin, 11.03.2000 2247 Ney, Karin: 11. März 1910 — 90. Geburtstag des Naturwissenschafders und Philosophen Robert Havemann. — Westdeutscher Rundfunk Köln, ZeitZeichen, 11.03.2000 Mit Originaltönen von Robert Havemann und Antje Kind-Hasenclever
2248 Ferst, Marko: Das Morgen im Land Utopia. Robert Havemann wäre heute 90 Jahre alt geworden. - In: Neues Deutschland, Berlin, 11./12.03.2000 2249 Förster, Andreas: Eine deutsche Biografie. Die Gedenkstätte Yad Vashem muß darüber befinden, ob sie Robert Havemann als Helfer verfolgter Juden ehren will - eine schwierige Entscheidung. - In: Berliner Zeitung, 11./12.03.2000, S. 3 Vgl. Nr. 2110 und 2111
2250 Harmsen, Torsten: Der Eigentliche. Tagebuch. - In: Berliner Zeitung, 11./12.03. 2000 Betrachtungen anlässlich des Geburtstages von Robert Havemann
2251 Müller, Marion: Späte Ehrung für einen unbeugsamen Freiheitskämpfer. An der Humboldt-Universität erinnert jetzt eine Gedenktafel an den Wissenschafder und SED-Kritiker Robert Havemann. - In: Die Welt, Berlin, 11.03.2000 2252 Schwarzburger, Heiko: Der Dissident kehrt an sein Institut zurück. Gedenktafel für Robert Havemann enthüllt. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 11.03.2000 2253 Vollnhals, Clemens: Unbeirrbarer Illusionär des Dritten Weges. Er war Antifaschist, Stalinist, Regimekritiker - zum 90. Geburtstag Robert Havemanns. - In: Sächsische Zeitung, Dresden, 11./12.03.2000 2254 Theuer, Werner: Leserzuschrift an die Berliner Zeitung zu dem Artikel von Andreas Förster vom 11./12. März 2000. - In: Berliner Zeitung, 18.03.2000 Reaktion auf Nr. 2249
2255 Wilke, Manfred: Leserzuschrift an die Berliner Zeitung zu dem Artikel von Andreas Förster vom 11./12. März 2000. - In: Berliner Zeitung, 18.03.2000 Reaktion auf Nr. 2249
II. Sekundärliteratur
188
2256 Warnecke, Tilmann: Schillern und provozieren. Bernd Rabehl moderierte an der Humboldt-Uni eine Diskussion zum Streit der Dissidenten Harich und Havemann. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 16.06.2000 2257 St. H.: Ein seltenes Foto. - In: Das Parlament, 50. Jg., Nr. 25,16.06.2000 Über ein Foto Havemanns mit Albert Schweitzer (vgl. Nr. 404, 405, 2025), zugleich Kurzrezension von Nr. 984
2258 Dümde, Claus: Wenn ein Richter in eigener Sache schreibt. „Protokoll" des Prozesses um Havemann-Prozesse. - In: Neues Deutschland, Berlin, 31.10.2000, S. 5 Rez. von Nr. 2228
2259 Sasse, Sabine: Zettels Raum. Ein Hort für Oppositionelle: Vor zehn Jahren wurde die Robert-Havemann-Gesellschaft gegründet. — In: Süddeutsche Zeitung, 08.11. 2000 2260 Zeugnisse der ostdeutschen Bürgergesellschaft: die Robert-Havemann-Gesellschaft bewahrt das Erbe der Opposition. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.11.2000, Berliner Beilage: S. 2 2261 Sturm, Daniel Friedrich: Das Gedächtnis der DDR-Opposition. Auch abseits von Gedenktagen pilgern Interessierte in die beengten Räume im Prenzlauer Berg. - In: Die Welt, Berlin, 13.12.2000 Über das Robert-Havemann-Archiv
2001
A 2262 Hannemann, Simone: Robert Havemann und die Widerstandsgruppe „Europäische Union". Eine Darstellung der Ereignisse und deren Interpretation nach 1945. Mit einem Vorwort von Manfred Wilke und Werner Theuer. Berlin: RobertHavemann-Gesellschaft e.V. 2001,188 S. (Schriftenreihe des Robert-HavemannArchivs; 6) Rez. in Nr. 2275, 2276,2277,2287,2292
2263 Plane, Brian Rüssel: Science and dissent in East Berlin. Robert Havemann and the crisis of communism in East Germany. University of Connecticut, phil. Diss., 2001, xiii, 244 S. Wissenschaft und Dissidenz in Ostberlin. Robert Havemann und die Krise des Kommunismus in Ostdeutschland
Β 2264 Florath, Bernd: Robert Havemann - einige biographische Anmerkungen. — In: Jahrbuch 2000/2001 der Robert-Havemann-Oberschule. Berlin: Robert-Havemann-Oberschule 2001, S. 8-9 2265 Fuchs, Jürgen: Zwo! Empfang einer Nachricht [Gespräch mit Robert Havemann]. - In: Biermann, Wolf u. a.: Die Ausbürgerung. Anfang vom Ende der DDR. Hg.: Fritz Pleitgen. Berlin: Ullstein 2001, S. 244-252 V D in Nr. 2278
2266 Laitko, Hubert: Walter Hollitscher und seine Naturdialektik-Vorlesung in Berlin 1949/50. - In: Anfänge der DDR-Philosophie. Ansprüche, Ohnmacht, Scheitern. Hg.: Volker Gerhardt und Hans-Christoph Rauh. Berlin: Ch. Links Verlag 2001, S. 420-455 (Forschungen zur DDR-Gesellschaft) Über die Kontroverse zwischen Walter Hollitscher und Robert Havemann über die Wissenschaftsphilosophie
2000-2001
189
2267 Otto, Andreas: Die Robert-Havemann-Gesellschaft als Partnerin der RobertHavemann-Oberschule. - In: Jahrbuch 2000/2001 der Robert-Havemann-Oberschule. Berlin: Robert-Havemann-Oberschule 2001, S. 6—7 C
2268 Gaus, Günter: Es war die wichtigste Zeit meines Lebens. Günter Gaus zur ersten Ständigen Vertretung der BRD in der DDR. - In: Berlinische Monatsschrift, 10. Jg., 2001, H. 6, S. 87-95 Ober das problematische Verhältnis der diplomatischen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR zu Dissidenten wie Robert Havemann
2269 Kliese, Hanka: Antifaschist - Stalinist - Dissident. Stationen im Leben Robert Havemanns. - In: Deutsche Studien, Lüneburg, 38. Jg., 2002, H. 38, S. 72-86 2270 Laitko, Hubert: Robert Havemann. Der Weg in die Dissidenz. - In: Berlinische Monatsschrift, 10. Jg., 2001, H. 6, S. 56-66 2271 Laitko, Hubert: Robert Havemann. Die Zeit der Isolation. - In: Berlinische Monatsschrift, 10. Jg., 2001, H. 7, S. 55-67 2272 Wilke, Manfred: Das Schutzkomitee Freiheit und Sozialismus. — In: Deutschland Archiv, Leverkusen, 34. Jg., 2001, H. 2, S. 277-284 Unter anderem über die Unterstützung Robert Havemanns Ende der 1970er Jahre D
2273 Werner Tzschoppe, geb. 1927. „Mach lieber deine eigenen Fehler, als für die der anderen geohrfeigt zu werden", riet er seinem Schwiegersohn. Das hat er selbst lernen müssen. Er war einmal Parteisekretär und sollte Robert Havemann bestrafen. Nachruf. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 23.02.2001 2274 Rothschild, Thomas: Dissidenten und Renegaten. Oder was verbindet Robert Havemann mit Sibylle Tönnies? - In: Freitag, Berlin, Nr. 27,29.06.2001 2275 Staadt, Jochen: Aufgestanden in Ruinen gegen die NS-Diktatur. Neue Forschungsergebnisse über Havemanns Widerstandsgruppe. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.07.2001 Rez. von Nr. 2262
2276 Baum, Karl-Heinz: Schon vor 1943 schwebte Robert Havemann eine Europäische Union vor. — In: Frankfurter Rundschau, 31.07.2001 Rez. von Nr. 2262
2277 Widmann, Joachim: Vatermord an einem Helden. - In: Netzeitung, 01.08.2001 [www.netzeitung.de] Rez. von Nr. 2262
2278 Fuchs, Jürgen: Zwo! Vor 25 Jahren wurde Wolf Biermann ausgebürgert. Ein nachgelassener Text des 1999 verstorbenen Schriftstellers Jürgen Fuchs über den Empfang einer Nachricht. - In: Die Welt, Internet-Ausgabe vom 10.11.2001, Literaturchannel [www.welt.de] VD von Nr. 2265
2279 Biermann, Wolf: Robert, mein Lieber - ein Brief. - In: Netzeitung, 16.11.2001 [www.netzeitung.de] Geschrieben Anfang 1977, einige Wochen nach der Ausbürgerung
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Β 2280 Biermann, Wolf: Robert Havemann - Freispruch als Schuldspruch. Anmerkungen zum Urteil im Havemann-Prozeß in Frankfurt/Oder, 1997. - In: Derselbe: Über Deutschland. Unter Deutschen. Essays. Köln: Kiepenheuer und Witsch 2002, S. 71-75 (KiWi; 717) ND von Nr. 2178
2281 Florath, Bernd: Robert Havemann. - In: Opposition und Widerstand in der DDR. Politische Lebensbilder. Hg.: Karl Wilhelm Fricke, Peter Steinbach und Johannes Tuchel. München: C.H. Beck 2002, S. 242-247 (Beck'sche Reihe; 1479) C
2282 Deichmann, Ute: Chemiker und Biochemiker in der NS-Zeit. - In: Angewandte Chemie, Weinheim, 114. Jg., 2002, Nr. 8, S. 1364-1383 2283 Gehrke, Bernd: „Aber späteren Geschlechtern — wenn es sie geben wird - muß unsere ,neue Zeit' als eine Zeit des Wahnsinns erscheinen." Zum 20. Todestag von Robert Havemann am 9. April 2002. - In: Horch und Guck, Berlin, 11. Jg., 2002, H. 38, S. 69-71 2284 Klein, Thomas: Havemann und die Folgen. SED-Parteikontrollorgane im Kampf gegen „ideologische Diversion". - In: Horch und Guck, Berlin, 11. Jg., 2002, H. 37, S. 28-32 2285 Malycha, Andreas: Frost nach dem Tauwetter. Wissenschaft und Politik in der DDR in den fünfziger Jahren. - In: Deutschland Archiv, 35. Jg., 2002, H. 2, S. 237-252 Über die Diskussionen über Dogmatismus und Wissenschaft nach dem XX. Parteitag der KPdSU in der DDR
2286 Milfull, John: What was different about the German Democratic Republic? — In: The Australian Journal of Politics and History, Osford, vol. 48, 2002, Nr. 1, S. 65-71 Was war anders mit der Deutschen Demokratischen Republik? Unter anderem zum Verhältnis Robert Havemanns und Wolf Biermanns zur Idee des Sozialismus
2287 Weber, Hermann: Eine verdrängte Widerstandsgruppe. - In: Deutschland Archiv, Leverkusen, 35. Jg., 2002, H. 4, S. 708-709 Rez. von Nr. 2262
2288 Wilke, Manfred: „Nur wer sich ändert bleibt sich treu". Die Ausbürgerung Wolf Biermanns und die Folgen im Westen. - In: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat, 2002, H. 11, S. 29-37 Zur Gründung des Komitees „Freiheit und Sozialismus" für die Unterstützung Robert Havemanns, Rudolf Bahros und anderer Dissidenten in der DDR
D
2289 Widmann, Joachim: Appell gegen die „Friedenswaffen". Mit dem „Berliner Appell" gaben Rainer Eppelmann und Robert Havemann vor zwanzig Jahren der DDR-Friedensbewegung einen offiziellen Rahmen. Auch im Westen machten sie sich damit Feinde. - In: Netzeitung, 05.02.2002 [www.netzeitung.de] 2290 Hübner, Wolfgang: Abrüstung und Abschreckung. Vor 20 Jahren: Berliner Appell gegen atomare Raketenrüstung. — In: Neues Deutschland, Berlin, 07.02.2002 Über den „Berliner Appell" von Robert Havemann und Rainer Eppelmann, vgl. Nr. 920
2002-2003
191
2291 Jens, Tilman: Robert Havemann als Geheimer Informator „Leitz". - ZDF, Mainz, Aspekte, 15.02.2002 Der Autor erhebt den Vorwurf, dass Robert Havemann 1958 einem zur Flucht aus der DDR entschlossenen Wissenschafder durch Denunziation beim MfS geschadet hat.
2292 Staadt, Jochen: Arbeit am Mythos. DDR-Antifaschismus ebnete der Volksgemeinschaft den Weg auf die Siegerseite. - In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.02. 2002 Sammelrezension u. a. von Nr. 2262
2293 Schütz, Jutta: „Man darf die Menschen nicht konfektionieren". DDR-Kritiker Robert Havemann starb vor 20 Jahren. - In: Volksstimme, Magdeburg, 06.04. 2002 2294 Zum 20. Todestag Robert Havemanns. - Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg, Potsdam, Fernsehen, Hier ab vier, 09.04.2002 Mit Interviews von Werner Theuer und Manfred Wilke
2295 Reuß, Werner: Nachdenken über Robert Havemann. Zum 20. Todestag am 9. April. - Westdeutscher Rundfunk, 1. Fernsehprogramm, 10.04.2002 2296 Wilke, Manfred: Freiheit und Sozialismus. Die undogmatische Linke im Westen wurde nach der Ausbürgerung Biermanns aktiv. Ziel war die Freilassung inhaftierter Autoren in der DDR. - In: Netzeitung, 19.04.2002 [www.netzeitung.de] Zur Gründung des Komitees „Freiheit und Sozialismus" für die Unterstützung Robert Havemanns, Rudolf Bahros und anderer Dissidenten in der DDR
2297 Smoltczyk, Alexander: Im Gefängnis des Vaters — Florian Havemann. - In: Der Spiegel, Hamburg, 56. Jg., Nr. 20,13.05.2002, S. 156-160 2298 Widmann, Joachim: 1972, Beginn einer wunderbaren Symbiose: Die DDR und die West-Korrespondenten. - In: Netzeitung, 20.09.2002 [www.netzeitung.de] Über Robert Havemanns Zusammenarbeit mit westlichen Korrespondenten
2003 A 2299 Katja Havemann und Joachim Widmann: Robert Havemann oder Wie die DDR sich erledigte. Berlin: Ullstein Verlag 2003, 430 S. Rez. in Nr. 2302, 2304, 2306,2307, 2309,2310, 2312, 2323, 2324, 2325
Β 2300 Homann, Ulrike: Die Ahndung schweren Justizunrechts durch die Verfahrensgestaltung - Der Prozeß gegen die Verfolger Robert Havemanns. — In: Dieselbe: Herausforderungen an den Rechtsstaat durch Justizunrecht. Die Urteile bundesdeutscher Gerichte zur strafrechtlichen Aufarbeitung von NS- und DDR-Justizverbrechen. Berlin: BWV. Berliner Wissenschafts-Verlag 2003, S. 171-178 (Universitätsreihe Recht) 2301 Theuer, Werner: „Freiheit für meine Akte" - unabhängige Archive zur Geschichte der DDR-Opposition. — In: Hatte „Janus" eine Chance? Das Ende der DDR und die Sicherung einer Zukunft der Vergangenheit. Hg.: Dagmar Unverhau. Münster: Lit Verlag 2003, S. 191-201 (Archiv zur DDR-Staatssicherheit; 6) Unter anderem über den Nachlass Robert Havemanns im Robert-Havemann-Archiv
192
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C 2302 Jander, Martin: Rezension zu: Havemann, Katja; Widmann, Joachim: Robert Havemann oder Wie die DDR sich erledigte. Berlin 2003. - In: Historische Literatur. Rezensionszeitschrift von H-Soz-u-Kult, Berlin, 1. Jg., 2003, Nr. 2, S. 341-344 Rez. von Nr. 2299
2303 Malycha, Andreas: Der Ausschuss für Hochschulfragen der SED 1947/48. Instrument der politischen Steuerung oder Diskussions forum? — In: Deutschland Archiv, 36. Jg., 2003, H. 4, S. 588-598 Über Robert Havemanns Beteiligung am Wiederaufbau der Wissenschaft in Berlin nach 1945
2304 Rezension zu Katja Havemann und Joachim Widmann: Robert Havemann oder Wie die DDR sich erledigte. Berlin, Ullstein Verlag 2003. - In: Vorgänge, Wiesbaden, 42. Jg., 2003, H. 4, S. 98 Rez. von Nr. 2299
2305 Sachse, Christian: Robert Havemann - Der Galilei von Grünheide. 40 Jahre „Dialektik ohne Dogma?" - In: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat, Berlin, 2003, H. 14, S. 85-92 2306 Schwenger, Hannes: Rezension zu Katja Havemann und Joachim Widmann: Robert Havemann oder Wie die DDR sich erledigte. Berlin, Ullstein 2003. - In: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat, Berlin, 2003, H. 14, S. 167-168 Rez. von Nr. 2299
2307 Strebel, Volker: Burgwallstraße - Nomen est Omen. Neues über Robert Havemann. — In: europäische ideen, London, 2003, H. 128, S. 24 Rez. von Nr. 2299
D 2308 Havemann, Katja; Widmann, Joachim: Stasikampf gegen Ein-Mann-Opposition. - In: Welt am Sonntag, 23.03.2003 2309 Walther, Joachim: Robert Havemann, Lehrling. Buch der Woche. - In: Die Welt, Berlin, 05.04.2003 Rez. von Nr. 2299
2310 Jander, Martin: Wahre Geschichte des falschen Kommunisten. Robert Havemanns Einfluß auf die Opposition in der D D R war enorm, sein Haus in Grünheide galt für viele als „andere Republik in der Republik". - In: die tageszeitung, Berlin, 08.07.2003 Rez. von Nr. 2299
2311 Florian Havemann über seinen Vater und den Streit um eine konturlose Heldenlegende: „Der Mann ist viel interessanter". Die Kinder. - In: Neues Deutschland, Berlin, 11.10.2003 Interview von Wolfgang Hübner N D in Nr. 2316
2312 Jesse, Eckhard: Vom „geheimen Informator" zum Dissidenten. Die „HavemannOpposition" in der DDR. - In: Neue Zürcher Zeitung, 29.11.2003 Rez. von Nr. 2299
2313 Brüning, Jens: Der NS-Volksgerichtshof verurteilt Robert Havemann zum Tode. - DeutschlandRadio und Deutschlandfunk, Berlin, Kalenderblatt, 16.12.2003
2003-2004
193 2004
A 2314 Delius, Friedrich Christian: Mein Jahr als Mörder. Roman. Berlin: Rowohlt 2004, 288 S. Vor allem über Georg und Anneliese Groscurth, Anneliese Groscurths Schicksal in der Nachkriegszeit, Robert Havemann, die Widerstandsgruppe „Europäische Union", den Freispruch des Volksgerichtshofrichters Hans-Joachim Rehse 1968 Rez. in Nr. 2329,2330,2331, 2332, 2333, 2334,2347, 2348,2350, 2351
Β 2315 Florath, Bernd: Das philosophische Argument als Skandal. Die Herausforderung der S E D durch Robert Havemann. — In: Skandal und Diktatur. Formen öffentlicher Empörung im NS-Staat und in der DDR. Hg.: Martin Sabrow. Göttingen: Wallstein Verlag 2004, S. 157-193 Vgl. Nr. 2352
2316 Havemann, Florian: Der Mann ist viel interessanter. Florian Havemann über seinen Vater und den Streit um eine konturlose Heldenlegende. - In: Das eigene Leben leben. Kinder berühmter Eltern von Brandt bis Seghers. Hg.: Gabriele Oertel und Karlen Vesper-Gräske. Leipzig: Militzke Verlag 2004, S. 103-114 N D von Nr. 2311
2317 Krone, Tina: Akten zum Sprechen bringen. Spurensuche und Quellenarbeit in den Archiven der Robert-Havemann-Gesellschaft Berlin. — In: Deutsche Teilung. Repression und Alltagsleben. Erinnerungsorte der DDR-Geschichte. Hg.: Heidi Behrens und Andreas Wagner. Leipzig: Forum Verlag 2004, S. 261-270 Unter anderem über den Nachlass Robert Havemanns im Robert-Havemann-Archiv
2318 Maur, Hans: Prof. Dr. Robert Havemann (1910-1983). Abgeordneter der Volkskammer der D D R von 1949 bis 1963. - In: Derselbe: Karower Persönlichkeiten. Abgeordnete der DDR-Volkskammer und des Deutschen Bundestages. Geschke - Havemann - Ebert - Watzek - Bergmann-Pohl - Meckel - Kenzier. Berlin: [Selbstverlag des Verfassers] 2004, S. 12-19 (Zwischen Panke und Laake; 3) 2318 a Morris-Keitel, Peter: Auf der Suche nach dem besseren Morgen. Zu Robert Havemanns Konzept eines Ökosozialismus. - In: Derselbe: Die ökologische Katastrophe verhindern! 2 Beiträge, Berlin 2004 (Pankower Vorträge; 68), S. 23-41 C 2319 Brath, Klaus: Späte Rehabilitierung für einen couragierten Arzt. Arzt und Widerstandskämpfer: Georg Groscurth zum 100. Geburtstag. - In: MMW — Fortschritte der Medizin, München, 146. Jg., 2004, Nr. 51/52, S. 58 2320 Carini, Dina: Building World Socialism: Overcoming Nazism and Stalinism in the G.D.R. Book essay for Professor Harold Marcuse's lecture course Germany since 1945 (Germany since 1945: Building Democracy after Dictatorship. (UCSB Hist 133c), Santa Barbara: University of California, Winter 2004, February 2004. - http://www.history.ucsb.edu/faculty/marcuse/classes/133c/133cproj/Carini Havemann72-042.htm Den Weltsozialismus bauen. Die Überwindung des Nazismus und Stalinismus in der DDR. Literaturessay für Professor Harold Marcuses Lektürekurs Deutschland seit 1945 Rez. von Nr. 594
2321 Havemann, Florian: 68er Ost. In: Utopie kreativ, 2004, H. 164 (Juni), S. 544-556 2322 Macke, Carl Wilhelm: Rote Nelken für Havemann. - In: Horch und Guck, 13. Jg., 2004, H. 1(45), S. 52-54
194
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2323 Palmowski, J.: Review of Katja Havemann and Joachim Widmann, Robert Havemann: Oder Wie die DDR sich erledigte. - In: H-German, Η-Net Reviews, July, 2004. URL: http://www.h-net.msu.edu/reviews/showrev.cgi?path= 91351 094042215 Rez. von Nr. 2299
2324 Strebel, Volker: Nomen est Omen: Burgwallstraße. Der Leidensweg des Robert Havemann. - In: Die neue Gesellschaft. Frankfurter Hefte, 51. Jg., 2004, H. 9, S. 77-78 Rez. von Nr. 2299
2325 Strebel, Volker: Rezension zu Katja Havemann und Joachim Widmann: Robert Havemann oder Wie die DDR sich erledigte. Berlin, Ullstein Verlag 2003. - In: Deutschland Archiv, Bielefeld, 37. Jg., 2004, H. 3, S. 528-529 Rez. von Nr. 2299 D
2326 Stuhler, Ed: „Dialektik ohne Dogma?" Robert Havemann - zum 40. Jahrestag des Ausschlusses aus der SED und des Verlustes der Professur an der HumboldtUniversität. Dokumentation. - RBB-Kulturradio, Kulturtermin, 10.03.2004 Mit Originaltönen von Robert Havemann, Florian Havemann, Horst Nieswand, Werner Tzschoppe, Harry Wielgosch und Erich Honecker
2327 Widmann, Joachim: Wo das Verteidigungsgesetz der DDR noch gilt. Vierzehn Jahre nach dem Ende der DDR zeigt deren Verteidigungsgesetz noch Wirkung. Es gilt unter bizarren Umständen noch auf einem Grundstück, das einst der Feindbeobachtung gegen den Bürgerrechtler Havemann diente. - In: Netzeitung, 01.04.2004 [www.netzeitung.de] 2328 I.G.: Der Arzt Georg Groscurth. Kalenderblatt 8. Mai 1944. - In: HumboldtUniversität, Berlin, 48. Jg., 13.05.2004, S. 11 Über die Widerstandsgruppe „Europäische Union"
2329 Worst, Anne: Friedrich Christian Delius Mein Jahr als Mörder. - DeutschlandRadio, Politische Literatur, 27.09.2004,19.15 Uhr Rez. von Nr. 2314
2330 Andresen, Karen. Nachrichten aus der Steinzeit. Friedrich Christian Delius' Roman „Mein Jahr als Mörder" erhellt ein in Vergessenheit geratenes Stück Zeitgeschichte - die fünfziger Jahre. - In: Der Spiegel, Hamburg, 58. Jg., Spiegel spezial, Nr. 6, 28.09.2004 Rez. von Nr. 2314
2331 Fricke, Arno: Leibarzt von Hiders Stellvertreter starb unterm Fallbeil. „Mein Jahr als Mörder" - Friedrich Christian Delius liest aus seinem Roman über den Arzt Georg Groscurth. - In: Ärzte Zeitung, Neu-Isenburg, 07.12.2004 Rez. von Nr. 2314
2332 Wiegenstein, Roland H.: Rechenschaftsberichte. Friedrich Delius und Martin Pollack auf biografischer Spurensuche. - In: Die Berliner Literaturkritik, 13.12. 2004 Rez. von Nr. 2314
2333 „Ich bin eigentlich ein 66er". Friedrich Christian Delius über „Mein Jahr als Mörder" und das Berlin der Fünfziger- und Sechzigerjahre im Gespräch mit Markus Hesselmann und Gerd Nowakowski. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 27.12.2004, S. 12 Interview zu Nr. 2314
2004-2005
195
2334 Hesselmann, Markus: Die Mordgedanken des Friedfertigen. Wie Delius am Beispiel der Familie Groscurth deutsche Geschichte er2ählt. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 27.12.2004, S. 12 Rez. von Nr. 2314
2005
A 2335 Ferst, Marko: Die Ideen fur einen „Berliner Frühling" in der DDR. Die sozialen und ökologischen Reformkonzeptionen von Robert Havemann und Rudolf Bahro. Berlin 2005, 56 S. (hefte zur ddr-geschichte; 91) 2336 Findbuch zum Archivbestand Robert Havemann. Bearbeitet von Werner Theuer. Berlin: Robert-Havemann-Gesellschaft 2005, 276 S. 2337 Kühnert, Jürgen: Die Verfolgung Robert Havemanns durch das Ministerium für Staatssicherheit. Seminararbeit, Universität München, Buchwissenschaft, Hauptseminar Verlagswesen und Buchhandel in der D D R (Prof. Georg Jäger), WS 2004/2005, 28 S. (http://www.buchwissenschaft.uni-muenchen.de/download/ SemKuehnert0405.pdf) 2338 Polzin, Arno: Der Wandel Robert Havemanns vom Inoffiziellen Mitarbeiter zum Dissidenten im Spiegel der MfS-Akten. Berlin 2005, 59 S. (BF informiert; 26) NA in Nr. 2359; Rez. in Nr. 2364,2370, 2371, 2372, 2373, 7374, 2375
2339 Posani, Veronika: Das Verhältnis von Politik und Wissenschaft in der D D R am Beispiel von Robert Havemann. Diplom-Arbeit. Universität Graz 2005, 84 Bl., Zusammenfassung 2340 Sachse, Christian: Die politische Sprengkraft der Physik. Robert Havemann zwischen Naturwissenschaft, Philosophie und Sozialismus (1956-1962). Berlin: Lit Verlag 2005, 208 S. (Diktatur und Widerstand; 11) Über die Diskussionen zum Verhältnis von Philosophie und Naturwissenschaft in der D D R Rez. in Nr. 2364, 2391
Β 2341 Florath, Bernd: Die Europäische Union. - In: Der vergessene Widerstand. Zu Realgeschichte und Wahrnehmung des Kampfes gegen die NS-Diktatur. Hg.: Johannes Tuchel. Göttingen: Wallstein Verlag 2005, S. 114—139 (Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte; 5) Über die Widerstandsgruppe „Europäische Union" um Georg Groscurth, Robert Havemann, Paul Rentsch und Herbert Richter
2342 Gotting, Gerald: Erinnerungen an Lambarene. - In: Siegwart-Horst Günther, Gerald Gotting: Was heißt Ehrfurcht vor dem Leben? Begegnung mit Albert Schweitzer. Mit dem Originaltext seiner Schrift „Die Ehrfurcht vor dem Leben" und einem Geleitwort seiner Tochter Rhena Schweitzer Miller. Berlin: Neues Leben 2005, S. 91-143 Bericht über die Reise Gottings mit Robert Havemann zu Albert Schweitzer in Lambarene, Gabun, im Januar 1960 Rez. in Nr. 2356; vgl. Nr. 996
2343 Herzberg, Guntolf: Robert Havemanns Probleme mit der marxistischen Philosophie. - In: Denkversuche. DDR-Philosophie in den 60er Jahren. Hg.: Hans-Christoph Rauh; Peter Ruben. Berlin: Ch. Links Verlag 2005, S. 337-365 (Forschungen zur DDR-Gesellschaft)
196
II. Sekundärliteratur
2344 Raetz, Katrin: Beispiele für Gedenktafeln an der Humboldt-Universität. Gedenktafeln Hessische Straße 1-2 (Mitte): Robert Havemann (1911-1982). Beitrag zum Symposium an der Humboldt-Universität zu Berlin „Die Berliner Universität und die NS-Zeit. Verantwortung, Erinnerung, Gedenken", 28.-29. Januar 2005. - In: http://ns-zeit.geschichte.hu-berlin.de/site/lang_de-DE/mid_11610/ModeID_0/ PageID_627/ 4124/default.aspx; bzw. dasselbe in: http://ns-zeit.geschichte.huberlin.de/Portals/_NS_Zeit/Documents/Gedenktafeln_Hessische_Strasse_l -2.pdf Über die am Institut für Physikalische Chemie der Humboldt-Universität angebrachte Gedenktafel füir Robert Havemann
2345 Rathgeb, Eberhard: Die Frage nach der deutschen Nation; Rainer Eppelmann und Robert Havemann. - In: Derselbe: Die engagierte Nation. Deutsche Debatten 1945 bis 2005. München: Carl Hanser Verlag 2005, S. 134-135; 289-290
c
Einfuhrungen zum N D von Nr. 994, 995
2346 Arndt, Susan: Widerstand und Archive. Das Beispiel Robert Havemann. — In: Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literaturforschung, Berlin, 6. Jg., 2005, Nr. 10 (April), S. 48-50 Einfuhrung zur Edition des Manuskripts für Nr. 61; vgl. Nr. 997
2347 Langner, Christina: „Geisterbahn der Erinnerung". Friedrich Christian Delius' jüngstes Werk ist politisch hochbrisant - In: literaturkritik.de, Nr. 3, März 2005 Rez. von Nr. 2314
2348 Neuhof, Peter: Mehr als eine Familiengeschichte. — In: antifa, Berlin, Februar/ März, 2005, S. 32 Rez. von Nr. 2314
2349 Neuhof, Peter: Mord und Rufmord. Der Berliner Arzt Dr. Georg Groscurth als „Gerechter unter den Völkern" geehrt. — In: antifa, Berlin, September/Oktober 2005, S. 28 D
2350 Loch, Harald: Drei wahre Geschichten. Friedrich Christian Delius: „Mein Jahr als Mörder". - In: Neues Deutschland, Berlin, 27.01.2005 Rez. von Nr. 2314
2351 Pelzer, Jürgen: Widerstand war möglich. Steinzeit. In seinem Roman „Mein Jahr als Mörder" recherchiert Friedrich Christian Delius das Schicksal der Widerstandsgruppe „Europäische Union". - In: Freitag, Berlin, Nr. 7,18.02.2005 Rez. von Nr. 2314
2352 Edinger, Michael: Skandale in der Diktatur. Öffentliche Empörung im NS-Staat und in der DDR. - In: Das Parlament, Bonn, 55. Jg., Nr. 9/10, 28.02.2005 Rez. von Nr. 2315
2353 Keller, Claudia: Späte Ehre für die selbstlosen Retter. Sie halfen, als andere wegschauten. Auszeichnung für Berliner Widerstandskämpfer. Israel würdigt NSGegner der „Europäischen Union" um Georg Groscurth. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 06.07.2005 Über die Entscheidung der Gedenkstätte Yad Vashem, die Mitglieder der „Europäischen Union" Georg Groscurth, Paul Rentsch und Herbert Richter als Gerechte unter den Völkern zu ehren
2354 [Delius, Friedrich Christian]: Mut und Anstand. F.C. Delius über die Ehrung der „Europäischen Union". - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 06.07.2005 Über die Entscheidung der Gedenkstätte Yad Vashem, die Mitglieder der „Europäischen Union" Georg Groscurth, Paul Rentsch und Herbert Richter als Gerechte unter den Völkern zu ehren
2005-2006
197
2355 Worst, Anne: „Leben ohne Menschenhass". Die Geschichte der Groscurths. Deutschlandfunk, Köln, 26.07.2005,19.15-20.00 Uhr Feature über Georg und Anneliese Groscurth, die Widerstandsgruppe „Europäische Union" und deren Hilfe für verfolgte Juden
2356 Kegler, Hartmut: Eine große Seele. Albert Schweitzer und die Ehrfurcht vor dem Leben - In: Neues Deutschland, 18.08.2005 Rez. von Nr. 996, 2342
2357 Hübner, Wolfgang: Linkspartei kontra Birthler-Attacke. Kurz vor der Wahl entbrennt Streit um Gysis vermeintliche MfS-Akten. — In: Neues Deutschland, Berlin, 07.09.2005 Über den Fund von MfS-Dokumenten „über Besuche Gysis bei seinem Mandanten Robert Havemann"
2006
A 2358 Biermann, Wolf: Sehr geehrter Genösse Honecker, sehr geehrter Dr. Kohl, liebe Katja ... Fünf Briefe aus gegebenen Anlässen. Frankfurt am Main: Zweitausendeins 2006, 64 S. Darin der Brief Biermanns an Erich Honecker vom 17.03.1982 mit der Bitte, den tödlich erkrankten Robert Havemann besuchen zu dürfen (S. 9-10) enthält auch ND von Nr. 762 (S. 18-19)
2359 Polzin, Arno: Der Wandel Robert Havemanns vom Inoffiziellen Mitarbeiter zum Dissidenten im Spiegel der MfS-Akten. 2., überarbeitete Auflage. Berlin: Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratische Republik 2006, 59 S. (BF informiert; 26) NA von Nr. 2338
2360 Sänger & Souffleur. Biermann, Havemann und die DDR. Hg.: Robert Allertz. Berlin: Das Neue Berlin 2006, 224 S. (edition ost) Enthält unter anderem folgende Beiträge: Robert Allertz: Vorbemerkung, S. 7—8; Robert Allertz: Sänger und Souffleur, S. 9-38; Ingeborg Rapoport: Heinz Brandt, Hollitscher, Robert Havemann, S. 3 9 46; Dieter Skiba: Ein „Gerechter unter den Völkern" - Fragen bleiben, S. 47-71; Hans Heinz Holz: Philosophischer Dilettantismus und politische Schwärmerei, S. 72—78; Arnold Schölzel· Der Anspruch der Vernunft, S. 79-92; Wolfgang Schmidt: Wem nützt es?, S. 93-110; Kurt Gossweiler: Fucik und Havemann, S. 1 1 1 - 1 1 7 ; Felix Bartels: Biermann, Hacks und die Morphologie des Unzureichenden, S. 126-153; Klaus Höpcke und Jean Villain: Schwach am Herzen und in den Lenden, S. 154—163; Dietrich Kittner: Zersägte Biermann-Legende, S. 164-167; Dieter Schubert: Puppenspieler Pippow, S. 1 6 8 - 1 9 2 ND [Auszug] in Nr. 2392
Β 2361 Staadt, Jochen: Robert Havemann. Chemiker und Bürgerrechtler, 1910-1982. In: Mutige Menschen. Frauen und Männer mit Zivilcourage. Mit einem Vorwort von Ulrich Wickert. Hg.: Ulrich Kühne. München: Elisabeth Sandmann Verlag 2006, S. 76-79 2362 Theuer, Werner: Robert Havemann. - In: Für ein freies Land mit freien Menschen. Widerstand und Opposition in Biographien und Fotos. Hg.: Ilko-Sascha Kowalczuk und Tom Sello. Berlin: Robert-Havemann-Gesellschaft 2006, S. 136— 139
198
II. Sekundärliteratur
C
2363 Disselnkötter, Andreas: „... ein paar anständige Menschen". Yad Vashem ehrt Mitglieder der „Europäischen Union". — In: Tribüne, Frankfurt am Main, 45. Jg., 2006, H. 178, S. 79-80 Über die Ehrung von Anneliese und Georg Groscurth, Robert Havemann, Paul Rentsch und Herbert Richter als „Gerechte unter den Völkern" durch die israelische Gedenkstätte Yad Vashem
2364 Florath, Bernd: Quantensprünge an der Parteiideologie vorbei. — In: Horch und Guck, Berlin, 15. Jg., 2006, H. 3 (55), S. 77-79 Rez. von Nr. 2338, 2340
2365 Liebermann, Doris: „Im traurigen Monat November war's". Gespräch mit Wolf Biermann am 16. August 2006 in Hamburg. - In: Deutschland Archiv, Bielefeld, 39. Jg., 2006, H. 6, S. 993-1003 Unter anderem über das Verhältnis zwischen Wolf Biermann und Robert Havemann
2366 Otto, Andreas: Betr.: Yad Vashem ehrt Robert Havemann. - In: Mut, Nr. 467, Juli 2006, S. 5 Über die Ehrung von Anneliese und Georg Groscurth, Robert Havemann, Paul Rentsch und Herbert Richter als „Gerechte unter den Völkern" durch die israelische Gedenkstätte Yad Vashem
2367 Rodden, John: The Galileo of the GDR: Robert Havemann. - In: Debatte, Oxford, vol. 14, 2006, Nr. 1 (April), S. 3 7 ^ 8 Der Galileo der DDR: Robert Havemann Portrait Havemanns anläßlich seines 25. Todestages
2368 Samulowitz, Hansjoachim: Zur Gründungsgeschichte der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation. — In: Information — Wissenschaft und Praxis, Wiesbaden, 57. Jg., 2006, H. 4, S. 191-196 Über Havemanns Rolle beim Versuch, die Deutsche Gesellschaft für Dokumentation 1945 in den Rahmen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zu integrieren
2369 Wilke, Manfred: Auftakt zu 1989. Demokratische Aktionsprogramme aus Polen und der DDR von 1976. - In: Die Politische Meinung, St. Augustin 2006, Nr. 441, S. 57-62 Über Havemanns programmatische Texte in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre D
2370 Grassmann, Philipp: Neue Stasi-Vorwürfe gegen Robert Havemann. - In: Süddeutsche Zeitung, München, 04.01.2006, S. 6 Rez. von Nr. 2338
2371 Förster, Andreas: Vor dem Wandel. Bevor Robert Havemann in der DDR zum Dissidenten wurde, war er Zuträger von drei kommunistischen Geheimdiensten. Nun werden die Spitzelberichte veröffentlicht. - In: Berliner Zeitung, 05.01.2006 Rez. von Nr. 2338
2372 Raddatz, Fritz J.: Ein scharfer Hund. Laut Stasi-Unterlagen hat der DDR-Dissident Robert Havemann als IM gearbeitet. Die Essenz seines Denkens vergiftet das nicht. - In: Die Zeit, Hamburg, 61. Jg., Nr. 5, 26.01.2006 Rez. von Nr. 2338
2373 Staadt, Jochen: Gegen Hider, Ulbricht und Honecker. Robert Havemann, Widerstandskämpfer und Dissident, war auch einmal Stasi-Spitzel. — In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 05.02.2006 Rez. von Nr. 2338 dasselbe auch in: Märkische Allgemeine, Potsdam, 09.02.2006
2374 Vornbäumen, Axel: Was hätte Havemann mit Gysis Stasi-Akten gemacht? - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 09.02.2006 Rez. von Nr. 2338
2006
199
2375 Köhler, Volker: Havemann wurde vom Überwacher zum Überwachten. Die Birthler-Behörde rekonstruierte in einer Broschüre den Wandel des Regime-Kritikers vom Inoffiziellen Mitarbeiter zum Dissidenten. - In: Ostsee-Zeitung, Rostock, 04.02.2006 Rez. von Nr. 2338
2376 Kirschey, Peter: „Relative Person der Geschichte". Gysi klagte gegen Birthler-Behörde. - In: Neues Deutschland, Berlin, 09.02.2006 Über die Klage Gregor Gysis gegen die Herausgabe von MfS-Dokumenten, „in denen Aussagen über Begegnungen zwischen Rechtsanwalt Gysi und seinem Mandanten Robert Havemann aus dem Jahre 1979 getroffen wurden"
2377 Klas, Gerhard: „Wir suchten uns besondere Leute". Die Widerstandsgruppe „Europäische Union". - Südwestrundfunk 2, Schauplatz, Stuttgart, 31.03.2006, 08.30 Uhr Feature mit Originaltönen aus der Rede Robert Havemanns zur Einweihung des Denkmals für die im Zuchthaus Brandenburg ermordeten Nazigegner im Mai 1947; vgl. Nr. 1020,1021
2378 Was wusste, tat, verhinderte die Stasi? Enttarnung, Verfolgung und Verurteilung von Nazis in der DDR - Fragen an Dieter Skiba und Wolfgang Schmidt. - In: Neues Deutschland, Berlin, 08./09.04.2006, S. 24 Interview von Karlen Vesper, in dem die ehemaligen MfS-Offiziere Skiba und Schmidt Mutmaßungen über eine Kollaboration Havemanns mit der Gestapo anstellen
2379 Florath, Bernd: Aufklärung oder Zersetzung? Anmerkungen zu einem ND-Interview - Robert Havemann betreffend. - In: Neues Deutschland, Berlin, 22./23.04. 2006, S. 22 Reaktion auf Nr. 2378 (redaktionell gekürzte Fassung)
2380 Florath, Bernd: Aufklärung oder Zersetzung? Anmerkungen zu einem ND-Interview (ND, 8./9. 4. 2006) - Robert Havemann betreffend. - In: http://www. havemann-gesellschaft.de/info218.htm Ungekürzte Fassung von Nr. 2378
2381 Charbonneau, Louis: Israel honors memory of anti-Nazi "European Union". — Reuters, 19.06.2006,4:36 PM ET Israel ehrt das Vermächtnis der Widerstandsgruppe „Europäische Union" Über die Ehrung von Anneliese und Georg Groscurth, Robert Havemann, Paul Rentsch und Herbert Richter als „Gerechte unter den Völkern" durch die israelische Gedenkstätte Yad Vashem
2382 Delius, Friedrich Christian: Die Verlegenheit vor den Guten - Georg und Anneliese Groscurth, Robert Havemann, Paul Rentsch, Herbert Richter. Rede auf der Gedenkfeier Yad Vashem in der Botschaft Israels am 19. Juni 2006. - In: http:// www.fcdelius.de/lobreden/lob_die_verlegenheit.html 2383 Florath, Bernd: Zur Verleihung des Ehrentitels „Gerechte unter den Völkern" an Georg und Anneliese Groscurth, Robert Havemann, Paul Rentsch und Herbert Richter. Rede auf der Gedenkfeier Yad Vashem in der Botschaft Israels, Berlin, 19.06.2006. — In: http://www.havemann-gesellschaft.de/info229.htm 2384 Wilke, Manfred: Yad Vashem-Feier zu Ehren von Georg und Anneliese Groscurth, Robert Havemann, Paul Rentsch, Herbert Richter Botschaft des Staates Israel, 19. Juni 2006. - In: http://www.havemann-gesellschaft.de/info228.htm 2385 DDR-Dissident Havemann posthum geehrt. Robert Havemann und vier weitere Männer sind von einer israelischen Gedenkstätte für ihren Mut beim Widerstand gegen das Naziregime gewürdigt worden. - In: Netzeitung.de, 19.06.2006, http:// www.netzeitung.de/deutschland/408395.html
200
II. Sekundärliteratur
2386 Stephane: Israel honore ä Berlin des resistants anti-nazis. - In: Nouvelles d'Armenie, Issy-les-Moulineaux, 23.06.2006 Israel ehrt in Berlin Angehörige des Widerstands gegen die Nazis Über die Ehrung von Anneliese und Georg Groscurth, Robert Havemann, Paul Rentsch und Herbert Richter als „Gerechte unter den Völkern" durch die israelische Gedenkstätte Yad Vashem
2387 BW: Robert Havemann posthum in Israel geehrt. Titel „Gerechter unter den Völkern" für Widerstandskämpfer. — In: Berliner Woche. Lokalausgabe für Prenzlauer Berg, 17. Jg., Nr. 27, 05.07.2006, S. 2 2388 Rauh, Hans-Christoph: Fremd- und selbstbestimmt, parteikritisch und parteibefohlen. Robert Havemann und Wolfgang Harich - „Aufklärer" an der philosophischen Front. - In: Neues Deutschland, Berlin, 05.08.2006, S. 26 2389 Törne, Lars von: Späte Versöhnung. Der Sohn des Widerstandskämpfers hat lange darauf gewartet: Nun wird Georg und Anneliese Groscurth in Westend ein Platz gewidmet. - In: Der Tagesspiegel, Berlin, 10.08.2006, S. 10 Über die Benennving eines Platzes in Berlin-Charlottenburg nach Anneliese und Georg Groscurth und die verhinderte Ehrung der Widerstandsgruppe um Groscurth und Havemann in der Nachkriegszeit
2390 Heinz, Andreas: „Wir sterben für ein Leben ohne Menschenhass". Den Widerstandskämpfern Anneliese und Georg Groscurth wurde im Westend ein Platz gewidmet. - In: Neues Deutschland, Berlin, 12./13.08.2006, S. 15 Über die Benennung eines Platzes in Berlin-Charlottenburg nach Anneliese und Georg Groscurth und die verhinderte Ehrung der Widerstandsgruppe um Groscurth und Havemann in der Nachkriegszeit
2391 Dalos, György: Die Tradition des Andersdenkens. Ketzer. In „Die politische Sprengkraft der Physik" erinnert Christian Sachse an Robert Havemann. - In: Freitag, Berlin, 29.09.2006 Rez. von Nr. 2340
2392 Allertz, Robert: Schaf im Schafsfell? Der Fall Robert Havemann: Neue Quellenfunde werfen brisante Fragen nach Motiven und Nutznießern seines Wirkens auf. - In: junge Welt, Berlin, 13.11.2006, S. 10 N D (gekürzt) von Nr. 2360
2393 Sanders, Rainer: Simplifizierung. - In: junge Welt, Berlin, 13.11.2006 [onlineAusgabe: http://www.jungewelt.de/aktuell/rubrik/leserbriefe.php?letterld=2389 Stand: 14.11.2006] Leserbrief zu Nr. 2392
2394 Widmann, Joachim: „Unter Hausarrest: Robert Havemann". - Mitteldeutscher Rundfunk, Figaro, Leipzig, 16.11.2006,22.00-23.00 Uhr Feature
2395 Diederich, Ellen: Sollten überwunden sein. Zu jW vom 13. November: „Schaf im Schafsfell" und vom 16. November: „Biermanns Rekonquista". - In: junge Welt, Berlin, 18.11.2006, S. 14 Leserbrief zu Nr. 2392
Texte aus dem Nachlass
Zu den Editionsprinzipien Alle Texte werden vollständig und in der Schreibweise der vorliegenden Quellen abgedruckt. Auslassungen erfolgen lediglich dort, wo In den zur Verfügung stehenden Vorlagen (aus den Im Staslunterlagengesetz StUG definierten Gründen) Anonymisierungen und andere Schwärzungen vorgenommen wurden. Abweichungen von den Vorlagen werden in Fußnoten angemerkt und wo nötig erläutert. Hinzufügungen in den Texten stehen in eckigen Klammern [ ]. Stillschweigend ergänzt werden Sonderzeichen, wo sie aus technischen Gründen in den Quellen nicht vorhanden sein konnten. Der Beginn eines neuen Blattes bzw. einer neuen Seite der Vorlage ist in Virgeln 11 in den Texten markiert, wobei „v" für verso (Rückseite) steht.
Dokument 1
Vier Flugblätter der Europäischen Union Die von der Widerstandsgruppe Europäische Union verfassten und in einer Auflage von 30-100 Exemplaren1 vervielfältigten Flugblätter dienten vor allem der Selbstverständigung der Mitglieder der Gruppe. Sie wurden darüber hinaus benutzt, um in Gesprächen mit mutmaßlichen Sympathisanten die eigene Position gleichermaßen zu externalisieren.2 Unter Vorlage eines Flugblattes, dessen Urheber vorgeblich unbekannt war, konnte an der Reaktion des Gegenübers eingeschätzt werden, inwieweit das Risiko kalkulierbar war, die eigenen illegalen Aktivitäten zu offenbaren. Tatsächlich fand auf diese Art und Weise die politische Kontaktaufnahme der Leitung der Gruppe mit Wilhelm Hartke statt. Da es zwischen Hartke und der Gruppe zwischen erstem Kontakt und Verhaftung noch nicht zu weiteren Absprachen gekommen war, gelang es dem bereits zum Tode verurteilten Havemann am 17. April 1944 als Zeuge im Prozess des Volksgerichtshofes gegen Alexander Westermayer und Wilhelm Hartke, Hartkes Beteiligung glaubhaft herunterzuspielen. Er habe, so Havemann, lediglich einen - noch dazu politisch relativ harmlosen - Auszug eines Flugblatts zu lesen bekommen, darauf aber reserviert reagiert. Hartke wurde aufgrund dieser Aussage wegen Nichtanzeige eines staatsfeindlichen Pamphlets zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren verurteilt. Dieses Urteil rettete ihn einerseits vor dem Todesurteil, das ihm bei einer bewiesenen Beteiligung an der Verschwörung wegen Vorbereitung zum Hochverrat drohte, und andererseits vor der sicheren Einweisung des 64jährigen in ein Konzentrationslager, die einem Freispruch gefolgt wäre. Der größte Teil der Flugblätter wurde bei den die Festnahmen begleitenden Hausdurchsuchungen von der Gestapo gefunden und beschlagnahmt. Nr. 2-4: A: hektographiertes Typoskript, 3 Blatt, mit Stempel; RH 044 (BArch, NJ 1720, Bd. 6), Bl. 5a-5c (Bl. 5c beidseitig beschrieben). Nr. 1-4: B: Abschrift in der Anlage der Urteilsbegründung vom
17.12.1943;
RH
043
(BArch, NJ
1720), Bl. 7 4 - 7 9 V .
Erstdruck von Auszügen aus den Flugblättern Nr. 1 und 4, ζ. T. paraphrasiert in: Der lautlose Aufstand. Hg.: Günther Weisenborn. Hamburg 1953 (Bibliographie Nr. 177), S. 169— 170 Nachdruck in: Europa-Föderationspläne der Widerstandsbewegungen 1940-1945. Hg.: Walter Lipgens. München 1968 (Bibliographie Nr. 522), S. 148-149; andere Textauszüge in: Walter A. Schmidt: Damit Deutschland lebe. Berlin 1959 (Bibliographie Nr. 342), S. 356-358; vollständig in: europäische ideen, Berlin, 1980, H. 48 (Bibliographie Nr. 854), S. 29-32 Vorlagen für den Abdruck sind Β (Nr. 1) und A (Nr. 2-4)
1
Protokoll der Unterredung zwischen Prof. Dr. Robert Havemann und Kurt Becker am 6.12.1956 über die Tätigkeit der „Europäischen Union", RH 023/01, Bd. 082. 2 Für Roland Freister war bei der Beurteilung des regimefeindlichen Charakters der Flugblätter deren vorgesehene Verwendung unerheblich: „Es ist ganz gleichgültig, ob diese Flugblätter, wie die Angeklagten sagen, nur bestimmt waren, im Einzelfalle solchen Personen ausgehändigt zu werden, die man bei Werbeversuchen schon als einigermaßen zuverlässig im Sinne der Verräterclique erkannte hatte, oder diese auch verschickt, ausgestreut oder sonst verbreitet wurden." Urteilsbegründung des Volksgerichtshofes gegen Havemann, Groscurth, Richter und Rentsch, 17. 12.1943, RH 043 (BArch, NJ 1720), Bl. 11.
Dokument 1
204 Nr. 1
IΒ 741 'Antwort des ZK der EU an alle Antifaschisten. Wir stehen am Vorabend des Zusammenbruchs des europäischen Faschismus, der mit brutaler Gewalt alle geistigen und revolutionären Organisationen und Bestrebungen vernichtet hat. Die Faschisten, die mehr als ein Jahrzehnt in Deutschland wüteten, haben jetzt auch in sämtlichen Ländern Europas alle freiheitlichen Organisationen zerschlagen, die dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten suchten. Die Faschisten glaubten, hiermit nicht nur ihre Gegner von heute, sondern auch die Führer von morgen vernichtet zu haben. Hierauf gründete sich die Nazi-These vom Chaos nach ihrem Untergang. Diese furchtbare Drohung und die skrupellose Bereitschaft, nicht eher abzutreten, bis Europa in Schutt und Asche versunken ist, wirkt wie eine krankhafte Lähmung auf die Massen Europas. Zwar hat Hider unzählige der Besten, der mutigsten politischen Kämpfer in die Konzentrationslager geworfen, zwar hat er alle alten politischen Organisationen zerschlagen und jeden neuen Versuch bereits im Keim zu ersticken gesucht. Doch eins ist ihm nicht gelungen: er konnte die alten und ewigen freiheitlichen Ideen, die in Europa in den großen Revolutionen geboren wurden, nicht vernichten! Die Zahl derer, die der Gestapo entgangen sind, scheint vielen gering zu sein, doch es sind mehr geschulte Kämpfer, als Hitler ahnt. Und diese Revolutionäre waren nicht untätig. Für eine nach außen sichtbare politische Tätigkeit war die Zeit bisher nicht reif. Sie mußten in der Illegalität leben und die vielfaltigen Vorarbeiten für die späteren Aktionen unter unsäglichen Schwierigkeiten durchführen. Der Faschismus, der letzte Versuch der alten kapitalistischen Kasten, einen längst sinnlosen und durch die Entwicklung überholten reaktionären Wirtschaftsimperialismus zu erhalten, bricht jetzt zusammen. Damit werden nicht nur die deutschen Faschisten, sondern auch alle ihre kapitalistischen Helfershelfer in den anderen europäischen Ländern überwunden. Überwunden wird auch der mit dem Kapitalismus untrennbar verbundene engstirnige Nationalismus. Die Zukunft | Β 751 von morgen wird ein geeintes sozialistisches Europa sein. In dieser Erkenntnis haben wir - europäische Sozialisten — uns zusammengeschlossen in der Europäischen
Union.
Die Durchmischung aller europäischen Völker, die Hitler durchführen mußte, um seine Kriegsproduktion zu erhöhen, hat die Möglichkeiten eines europäischen Zusammenschlusses geschaffen. Die E.U. wird die größte revolutionäre Organisation der Überlebenden des faschistischen Massenmords in Europa sein. Sie wird die Einheitsbewegung aller fortschrittlichen Kräfte gegen Faschismus und Separatismus sein. Sie ist europäisch, sozialistisch und revolutionär. Sie wird dem Faschismus den Todesstoß versetzen und Europa den Frieden bringen. Unser Ziel ist: sozialistische Wirtschaft, Freiheit des4 Individuums und soziale Gerechtigkeit. Diese Ziele stellen heute eine unumgängliche historische Not-
3
Nicht in A. In Β Seitenkopf: Anlage 1. Abschrift Handschriftlich korrigiert aus: und. Korrektur der Oberreichsanwaltschaft im Entwurf der Anklageschrift, erst handschriftlich, dann ausgeführt.
4
Vier Flugblätter der Europäischen Union
205
wendigkeit dar, denn sie allein ermöglichen das Fortbestehen und die Weiterentwicklung der europäischen Kultur. Die neue Gesellschaftsordnung kann nur sozialistisch sein! Denn der kapitalistische Wirtschaftsimperialismus liefert die furchtbarsten Machtmittel der Menschenvernichtung eigensüchtigen Interessengruppen aus. Jedes Fortbestehen des Kapitalismus in Europa wird neue Hiders zur Macht bringen, die die Arbeitskraft der modernen Industrieproduktion wieder ihren machtpolitischen Zielen dienstbar machen werden. Ein Weiterbestehen des Kapitalismus und Nationalismus in Europa bedeutet mit Sicherheit einen dritten imperialistischen Weltkrieg. Die Bildung der nötigen Koalitionen, die Schaffung der Fronten und die ideologische Aufwieglung der Massen ist ihnen noch immer gelungen. Nur der Sozialismus kann die gewaltigen Produktivkräfte der modernen Technik so zur Entfaltung bringen, daß alle Menschen in Europa frei von Sorge und Not leben können. Der Weg zu diesem Sozialismus kann nur durch eine europäische Revolution freigemacht werden. Das ist eine der Lehren der Vergangenheit. Revolution ist Bewegung der Massen nach einem einheitlichen Ziel. Es gibt kein Hineinwachsen in eine neue Gesellschaftsform ohne eine revolutionäre Überwindung der veralteten. Wenige große Revolutionen haben die Geschicke der Menschheit | Β 761 gestaltet. Die deutsche Revolution von 1918 war ein kläglicher Versuch, die Machtergreifung Hitlers ein bewußter zynischer Massenbetrug, die Revolution von morgen wird das sozialistische Europa einigen in der Europäischen Union.
Nr. 2 | Α 5a | Β 771 5An die Mitarbeiter der EU. Freunde! Das Tempo der politischen Entwicklung hat zugenommen. Der Sturz Mussolinis und der Zusammenbruch des italienischen Faschismus6 öffnet heute auch den letzten Zweiflern an der Niederlage die Augen. Der weitere Gang der Entwicklung ist aber nach wie vor unberechenbar, niemand weiss, wie schnell das Ende kommen kann. Die Stimmung der Massen in den deutschen Grosstädten ist beherrscht von panischem Schrecken und verzweifelter Furcht vor den katastrophalen Wirkungen der Luftangriffe.7 Die Menschen hoffen auf ein Wunder — das 5
In Α handschriftlicher Zuordnungsvermerk der Oberreichsanwaltschaft auf dem Seitenkopf: Anlage 2 Nr. 1. In Β Seitenkopf: Anlage 2 6 Nach der erfolgreichen Landung alliierter Truppen auf Sizilien wird Benito Mussolini am 2 5 . 7 . 1 9 4 3 auf Order des italienischen Königs verhaftet, nachdem ihm am Vortage vom „Faschistischen Großrat" das Oberkommando entzogen worden war. Neuer Regierungschef wird General Badoglio. 7
Am 24./25.7.1943 findet in mehreren Wellen das Bombardement Hamburgs durch die britische und amerikanische Air Force statt. Der unter dem Codename „Gomorrha" stattfindende Angriff hinterlässt ebenso verheerende Schäden wie der Angriff am folgenden Tag auf Essen. Die Angriffe auf Hamburg werden in der Nacht zum 2 8 . 7 . 1 9 4 3 fortgesetzt.
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Wunder einer starken politischen Macht, die auch in Deutschland den faschistischen Machtapparat zerschmettern und den ersehnten Frieden bringen soll. Darum müssen wir jetzt unsere Anstrengungen vervielfachen, das Netz unserer Mitarbeiter erweitern und verdichten, damit wir zur rechten Stunde fertig sind. Aber haltet wie stets die konspirativen Vorschriften ein! Die Arbeitsbedingungen für uns werden täglich besser. Aus allen Schichten der Bevölkerung gewinnen wir neue Mitarbeiter. Doch haltet Euch zurück vor leichtfertiger Preisgabe des Wissens um unsere Existenz. Bisherigen Berichten zufolge hat die Gestapo noch keinerlei Kenntnis von der Tätigkeit der E.U. Doch rechnet immer damit und richtet alle Eure Handlungen und Schritte nach den Prinzipien der Konspiration. Die wichtigsten Aufgaben der Mitarbeiter der E.U. sind heute: 1. Gewinnung neuer Mitarbeiter. 2. Errichtung von Depots.8 3. Durchleitung von getarnten Stichwortnachrichten mit mündlicher Erläuterung. 4. Vorbereitung des Schnellverkehrs der Aktionszellen. 5. Errichtung von Stützpunkten in weiteren lebenswichtigen Betrieben. 6. Errichtung neuer Stützpunkte in der Wehrmacht, die von den alten vollkommen unabhängig sind. - Wir müssen uns auf diese vorbereitenden Aufgaben beschränken. Das Zeichen zur Eröffnung der Massenpropaganda wird rechtzeitig gegeben werden. - Äusserste Vorsicht ist aus konspirativen Gründen geboten bei der Aufnahme von Verbindungen zu anderen antifaschistischen Gruppen. Diese wichtige und gefährliche Arbeit darf nur von ausgesuchten und tadellos abgeschirmten Mitarbeitern durchgeführt werden. Das Geheimnis der Unverwundbarkeit der Organisation der E.U. darf niemals preisgegeben werden. 28. Juli 1943 Das E.K. des Z.K. der E.U. [L.S.]
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Die Einrichtung von versteckten Lagern für Geld, gegebenenfalls für Waffen, ist eine Überlegung, die in der Gruppe „Neu Beginnen" von Bedeutung war. Sie wurde auch über den weitgehend von emigrierten Mitglieder von Neu Beginnen geprägten britischen (Rundfunk-)„Sender der europäischen Revolution" (Oktober 1940 bis April 1942) verbreitet. Die süddeutsche Untergrundorganisation von Neu Beginnen, die unter dem Namen „Revolutionäre Sozialisten" vor allem in München und Augsburg aktiv war, hatte tatsächlich mit der Einrichtung solcher Depots bereits begonnen, als im Frühjahr 1942 die meisten ihrer Mitglieder von der Gestapo gefasst wurden. - Vgl. Eugen Nerdinger: Flamme unter Asche. Die Gestapo schrieb die Geschichte der illegalen sozialdemokratischen Partei Südbayerns und Österreichs „Revolutionäre Sozialisten". Dokumente zu einer Lektion aus den Jahren 1933/45. Augsburg 1979; Hartmut Mehringer: Waldemar von Knoeringen. Eine politische Biographie. Der Weg vom revolutionären Sozialismus zur sozialen Demokratie. München 1989.
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Nr. 3 | Α 5b | Β 781 'Flugblatt Nr. 12 10 des ZK der E.U. An neue Mitarbeiter! Alles Nötige über die Funktion und die Arbeit der EU erfährst Du mündlich. Du wirst vorläufig nicht viel erfahren und wirst einsehen, dass das richtig ist. Aber die politischen Ziele und Grundlagen der EU musst Du kennen: Die EU erstrebt die Sammlung und Zusammenfassung aller antifaschistischen Kräfte in Europa. Wir verfolgen keine nationalistischen und partikularistdschen Ziele, denn sie fuhren direkt in das politische Chaos. Wir vertreten die Interessen des geschlagenen und zusammengebrochenen Europas, dessen Wunden nur der Sozialismus heilen kann. Wir wollen den unseligen Kampf früherer Zeiten zwischen den Sozialisten endgültig überwinden. Nur vollständige Einigkeit im Handeln kann Europa retten. Die EU kämpft nicht gegen die SP, SAP, KP usw.[,] sie kämpft mit ihnen. In unseren Reihen stehen Funktionäre aus allen Richtungen der alten Arbeiterparteien, aber auch ehemalige Vertreter bürgerlicher politischer Richtungen. Wir stehen in einer neuen Zeit mit neuen Aufgaben - daher mit neuen Organisationen der politischen Kraft. Wir lernen aus den Fehlern, die wir gestern machten und aus den Fehlern, die heute gemacht werden. Wir haben kein Interesse für konfessionellen und weltanschaulichen Streit. Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. Es ist uns gleich, woran Du glaubst, es kommt nur darauf an, wofür Du kämpfst. Es gibt nur ein Ziel: die Zusammenfassung aller revolutionären, freiheitlichen Kräfte in einer grossen Volksbewegung. Wir führen keine Diskussionen, wir wollen keine Zweifler. Heute ist dazu keine Zeit. Später werdet Ihr alle noch genug zu denken haben. Heute heisst es handeln, d. h. stärkt unsere Reihen, werdet unbeirrbare Kämpfer für eine neue Zeit. Wir vertreten das Recht auf vollständige politische und weltanschauliche Freiheit des Individuums. Dies ist die Grundforderung unserer Zeit. Wir glauben, dass richtige politische Erkenntnisse eine Macht darstellen, die grösser ist, als die Macht einer Polizeitruppe. Wir sind überzeugt, dass die blutigen Wunden, die der Krieg Europa zugefügt hat, durch den Sozialismus geheilt werden können. Die Menschen in Europa wissen um die ungeheuere Macht, die ihr geeinter Wille darstellt. Eine Wiederholung des jetzigen furchtbaren Schauspiels ist nicht unvermeidlich. Die ungeheueren technischen Mittel der heutigen Zeit geben uns die Möglichkeit, Sorge und Not endgültig aus Europa - aus der Welt überhaupt - zu verjagen. Die sozialistische Wirtschaft, in der es keine privaten und selbstsüchtig-nationalistischen | Β 78v | Interessengruppen gibt, wird die Kräfte der Technik zur vollen Entfaltung bringen. - Wir brauchen heute zuverlässige Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung, die furchdos und einsatzbereit sind. Ihr alle kämpft heute für Eure eigene Zukunft, wenn Ihr Euch in der mächtigen EU zusammenschliesst. Lasst Euch über Eure Aufgaben mündlich aufklären und kämpft mit der EU für ein freies sozialistisches Europa! Das ZK der EU. [LS.] 9
In Α handschriftlicher Zuordnungsvermerk der Oberreichsanwaltschaft auf dem Seitenkopf: Anlage 3 Nr. 2. In Β Seitenkopf: Anlage 3 10 Die Nummerierung ist fiktiv.
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IΑ 5c IΒ 791 »Flugblatt Nr. 3512 des ΕΚ des ZK der EU. Was will die E.V.? 1.13 Die Zusammenfassung aller antifaschistischen Kräfte Europas. In Deutschland und den von Hitler besetzten Staaten arbeiten heute viele antifaschistischen Gruppen noch ohne Zusammenhang. Viele wertvolle und qualifizierte politische Menschen sind noch isoliert. Sie alle14 streben nach Einigung. Diese Einigung kann heute nur verwirklicht werden unter Ausschaltung aller weltanschaulichen, dogmatischen und konfessionellen Vorurteile. Wir haben heute keine Zeit für solche Diskussionen, die für die praktische politische Arbeit nichts bedeuten. Das 1. Ziel ist der Sturz des Faschismus in ganz Europa. 2. Die Vorbereitung auf die Ergreifung der Macht. Der Zusammenbruch Hiders wird sich auch ohne die Arbeit der Antifaschisten vollziehen, denn er ist bereits unabwendbar. Die wichtigste Aufgabe einer antifaschistischen Einheitsfront in Europa ist deshalb die Machtergreifung nach dem Zusammenbruch. Diese wird nur möglich sein, wenn bereits heute eine Organisation vorhanden ist, die 2 Bedingungen erfüllen muss: 1. Sie muss alle politischen und ideologischen Voraussetzungen erfüllen, die für eine Einigung der revolutionierenden Massen erforderlich sind. 2. Sie muss nach einem konspirativen Organisationsprinzip aufgebaut sein, das ihre Existenz auch in der Zeit des Endkampfes gewährleistet. 3. Die Wiederherstellung der politischen und menschlichen Grundrechte des Individuums. Das Recht auf Arbeit und Brot, Freiheit der Rede und des Glaubens, Versammlungs- und Organisationsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz und gleiches Recht für jedermann sind die Grundrechte des Individuums, ohne deren Erfüllung eine Fortentwicklung der menschlichen Kultur undenkbar ist. 4. Die endgültige Uberwindung aller ökonomischen und politischen Grundlagen des Faschismus durch15 Errichtung der sozialistischen Gesellschaftsordnung. Ohne Überwindung der nationalistischen, privat-ka-1Β 79v | pitalistischen und imperialistischen Struktur des jetzigen Europa werden die Opfer und das namenlose Elend der Massen auch diesmal vergeblich sein. Sehr viele wissen und noch mehr ahnen es schon heute, dass nur durch den Sozialismus ein dauerhafter Friede für Europa erlangt werden kann. Das Wort Sozialismus ist durch schamlosen Missbrauch entwertet. Kaum eine politische Bewegung der Vergangenheit, nicht einmal die Nazis [,] konnten auf die mächtige Wirkung dieses verheissungsvollen Wortes verzichten. Keiner hat aber bisher wirklich den Sozialismus gebracht. Die E.U. wird auch den Massen die Frage beantworten, was Sozialismus 11
In Α handschriftlicher Zuordnungsvermerk der Oberreichsanwaltschaft auf dem Seitenkopf: Anlage 4 Nr. 3. In Β Seitenkopf: Anlage 4 12 Die Nummerierung ist fiktiv. 13 In Β werden die Ordnungsziffern 1. bis 5. sowie 1. bis 2. in Absatz 2 mit 1.), 2.) usw. abgeschlossen. 14 Im Original: allen 15 In Β handschriftlich korrigiert aus: nach
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bedeutet und was nicht. Sozialismus bedeutet nicht: Ausrottung der Bourgeoisie, Aufhebung des privaten Eigentums und Errichtung einer blutigen Diktatur dogmatischer Marxisten und wie das Zerrbild des Sozialismus in der faschistischen Propaganda sonst erscheinen mag. | A 5cv | Sozialismus bedeutet aber: Ausschaltung privater Interessen aus Politik und Wirtschaft durch Überfuhrung der gesamten Produktionsmittel in gesellschaftlichen Besitz. Befreiung des Individuums von16 der wirtschaftlichen Bevormundung durch die Interessen des Kapitals. Sozialismus bedeutet17 die volle Entfaltung der Produktionsmöglichkeiten der modernen Technik für den Wiederaufbau Europas und den Aufbau einer neuen Kultur in der Welt. 5. Die politische und wirtschaftliche Einigung Europas in der Europäischen Union. Der Gedanke der vereinigten Staaten von Europa ist eine alte Hoffnung der Europäer. Er ist bisher an dem eigensüchtigen Partikularismus der plutokratischen Nationalisten gescheitert und blieb eine intellektuelle Utopie. Heute ist Europa vorbereitet und reif für diese radikale Lösung. Hitlers Umsiedlungsaktionen und die Verschleppung gewaltiger Massen ausländischer Arbeiter nach Deutschland haben den Boden für eine gesamteuropäische Lösung bereitet. Kämpft mit der mächtigen EU für ein freies sozialistisches Europa! Das Exekutivkomitee des Zentralkomitees der Europäischen Union. [LS.]
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In Β handschriftlich korrigiert aus: und In Α folgt ein Komma.
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Zum Potsdamer Abkommen Eine Kopie des vorliegenden Dokumentes wurde Harold Hurwitz von Anna Caples, der Witwe Paul Hagens (alias Karl B. Frank)1, aus dessen Nachlass zugänglich gemacht. Der Nachlass wurde später der Hoover Institution for War, Revolution, and Peace in Stanford (Cal.) übergeben. Kopien des Nachlasses befinden sich auch im Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis in Amsterdam. Andere Teile des Nachlasses von Karl Frank werden an der Universität Graz aufbewahrt. Typoskript mit dem handschriftlichen Vermerk „Robert Havemann" auf dem Kopf der ersten Seite, 6 Blatt; Hoover Institution Archives, Stanford, California, Karl Boromäus Frank Papers, Box no. 2; Kopie: RH 445 nicht datiert, ca. Mitte 1946 Erstdruck
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Paul Hagen ist das im amerikanischen Exil benutzte Pseudonym von Karl Borromäus Frank (1893-1969). Der in Wien geborene Frank wurde 1919 Mitglied der KP Deutschösterreichs, 1920 der KPD. Bis 1929 war er sowohl als Funktionär wie als Journalist für die KPD tätig. 1929 trat er aus der KPD aus und schloss sich frühzeitig der Leninistischen Organisation Walter Loewenheims an, die er nach dem Beginn der NS-Diktatur als Auslandsvertreter in Prag vertrat. Hier knüpfte er für die unter dem Namen „Neu Beginnen" bekannt gewordene Organisation die wesentlichen Kontakte zur II. Internationale und zu anderen sozialistischen Organisationen, was zu der häufig anzutreffenden Annahme führte, Frank sei der Leiter von Neu Beginnen oder gar der Autor ihrer Programmschrift. 1938 verlegte er das Auslandsbüro von Neu Beginnen nach Paris, 1939 nach London und schließlich 1940 in die USA. Eine regelmäßige Verbindung zwischen Paul Hagen und den sich in Berlin wieder versammelnden überlebenden Mitgliedern von Neu Beginnen konnte erst im Januar 1946 hergestellt werden. Doch wurden bereits seit Dezember 1945 „regelmäßig aus New York Hagens Schriften, Zeitungsausschnitte, Zeitschriftenaufsätze und Bücher nach Berlin geschickt, ferner Lebensmittelpakte aus New York und Detroit; und über Werner Klatt war ein Nachrichtendienst organisiert worden, den Richard Löwenthal in London zusammenstellte" - Harold Hurwitz: Die Anfänge des Widerstands, Teil 2. Zwischen Selbsttäuschung und Zivilcourage: Der Fusionskampf. Köln 1990 (Demokratie und Antikommunismus in Berlin nach 1945; IV.2), S. 698. Es geht aus dem Text nicht zweifelsfrei hervor, auf welchen Artikel von Karl Frank sich Havemann bezieht. Infrage kommen folgende Publikationen: Paul Hagen: Four Horsemen over Germany. Turned loose by Hitler over Europe, they have ridden herd since they wheeled back along with his conquerors. An analysis by an anti-Nazi, in: The Survey (Survey Graphic), 34 (1945), November; derselbe: Erobert, nicht befreit! Das deutsche Volk im ersten Besatzungsjahr. New York 1946 (Für ein demokratisches Deutschland; 1). Frank lehnt die Beschlüsse ab, die die Alliierten in Potsdam über Deutschland gefasst hatten.
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Die Gründe gegen Potsdam2 Bemerkungen zu dem Artikel von Paul Hagen Das Potsdamer Statut ist während des Krieges entworfen und in seinen wesentlichen Punkten festgelegt worden. Es ist unter dem Eindruck der gewaltigen militärischen Stärke Hitlers, der Größe der Last des Krieges für die Alliierten und der Schwere der Opfer und dem Ausmass der durch Deutschland angerichteten Verwüstungen in England, Frankreich und Russland entstanden. Die Furcht vor einem neuen deutschen Angriff diktierte es. Es ist ein Produkt der Aera Morgenthau, Vansittart3 und Ehrenburg.4 Es entstand vor der erfolgreichen Anwendung der Atombombe durch die USA. Ob von den drei Grossmächten England wirklich die stärkste der auf eine Revision drängenden Kräfte sein wird, erscheint mir fraglich und jedenfalls sehr stark abhängig zu sein von dem Verlauf der politischen Entwicklung in Europa. 2
Der Titel des Artikels lehnt sich an eine Kapitelüberschrift aus dem Buch von Paul Hagen (Erobert, nicht befreit, S. 38f.) an: „Der wichtigste Grund gegen Potsdam". Gegenstand des Artikels ist das Abkommen, das die Ergebnisse der Verhandlungen der Alliierten auf der Berliner (Potsdamer) Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945 fixierte. Es stellte die Gesamtverantwortung aller vier (Frankreich schloss sich dem Abkommen im wesentlichen nachträglich an) alliierten Mächte für Gesamtdeutschland fest und beschrieb die Grundsätze der Besatzungspolitik, die auch als die Politik der „fünf Ds" umschrieben wurde: denazification, demilitarization, democratization, demontage, decentralization. 3 Im Original: Vansittard 4 Henry Morgenthau, Robert Vansittart und ll'ja Orenburg waren aufgrund ihrer Kriegsveröffentlichungen durch die NS-Propaganda zu Verkörperungen des Deutschenhasses stilisiert worden. Sie galten als Beweis für die Absicht der Alliierten, Deutschland zu vernichten. Indem Goebbels die in der Kriegspropaganda der Alliierten nicht immer sorgfältig aufrechterhaltene Unterscheidung zwischen dem NS-Regime und dem deutschen Volk absichtsvoll überhöhte, versuchte er letzteres zur Geisel der eigenen Verbrechen zu machen. Henry Morgenthau, US-Finanzminister (1.1.1934 - 22.7.1945), schlug die Teilung Deutschlands in mehrere deindustrialisierte Teilstaaten vor. Seine Pläne wurden unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung von Franklin D. Roosevelt verworfen, Morgenthau trat mit der Übernahme der Präsidentschaft durch Harry S. Truman zurück (vgl. H. G. Gelber: Der Morgenthau-Plan. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 13, 1965, S. 372-402); Robert Gilbert Vansittart, Baron Vansittart, britischer Diplomat, Gegner der Appeasementpolitik Chamberlains, vertrat während des Krieges eine strikt und radikal antideutsche Politik, die die Aggressivität der Politik Deutschlands im deutschen Nationalcharakter begründet sah, konnte aber schon während des Krieges keinen wesentlichen Einfluss mehr auf die britische Außenpolitik ausüben (vgl. Jörg Später: Vansittart. Britische Debatten über Deutsche und Nazis 1902-1945. Göttingen 2003 [Moderne Zeit; 4]); ll'ja Orenburg, sowjetischer Schriftsteller und Journalist, war während des Krieges Autor einer Vielzahl scharfer gegen die deutschen Invasoren gerichteter Artikel und Frontflugblätter. Die NS-Propaganda rechnete ihm auch Aufrufe zu Übergriffen auf die deutsche Zivilbevölkerung zu, deren tatsächliche Existenz zweifelhaft ist (vgl. Ilja Ehrenburg: Menschen - Jahre - Leben. Memoiren. Bd. III. Berlin 21982, S. 201-204; Lew Kopelew: Aufbewahren für alle Zeit! München "1989, S. 51, 137; Carola Tischler: Die Vereinfachungen des Genossen Orenburg. Eine Endkriegs- und eine Nachkriegskontroverse. In: Elke Scherstjanoi [Hg.]: Rotarmisten schreiben aus Deutschland. Briefe von der Front [1945] und historische Analysen. München 2004 [Texte und Materialien zur Zeitgeschichte; 14], S. 326-339; Thomas Urban: Ilja Ehrenburg als Kriegspropagandist. In: Karl Eimermacher, Astrid Volpert [Hg.]: Tauwetter, Eiszeit und gelenkte Dialoge. Russen und Deutsche nach 1945. München 2006, S. 455-488; Sara Nomberg-Przytyk: Auschwitz. True tales from a grotesque land. Hg.: Eli Pfefferkorn. Chapel Hill 1987, S. 121f.).
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Amerika ist an Europa nur wenig, bestenfalls indirekt interessiert. England ist stark interessiert, doch ist die Politik Englands weitgehend defensiv. Russland beabsichtigt zwar keine Gebietserweiterung in Europa, tritt aber erstmalig als Teilnehmer an der eigentlichen europäischen Politik in Erscheinung und wird in demselben Masse, wie seine revolutionäre Ideologie in Europa Erfolge hat, als ein Faktor der Revision des Potsdamer Statuts in Erscheinung treten. In dem Masse, wie Russland an einer europäischen Politik über das jetzige Prinzip der Sicherheit hinaus Interesse nimmt, wird England mehr und mehr in die Defensive gedrängt werden und schliesslich selbst eine der jetzigen russischen Politik ähnliche Sicherheitspolitik treiben. Die stärkste auf eine Revision des Potsdamer Statuts wirkende Kraft wird aus den wirtschaftlichen und militärischen Folgeerscheinungen der Anwendung der Atomenergie resultieren. Stahl und Eisen, Kohle und Leichtmetalle haben ihre Bedeutung für das Kriegspotential eines Landes weitgehend eingebüsst. Von ausschlaggebender Bedeutung für das Kriegspotential wird die Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen Forschung in Verbindung mit einer politischen Struktur, die eine schlagkräftige Anwendung der neuen technischen Mittel ermöglicht. Das grösste Kriegspotential wird ein zentralistischer Staat haben, der konsequent wissenschaftliche Forschung betreibt. In wenigen Jahr[en] 121 wird die Anwendung von Atomenergie für militärische Zwecke nur noch einen Bruchteil des technischen Aufwandes erfordern, der 1945 benötigt wurde. Das Potsdamer Statut wird dadurch seine Bedeutung als Schutz gegen eine neue deutsche Aggression weitgehend einbüssen. Das wesentliche Problem für Europa wird sein: Wie5 kann man das Entstehen einer neuen Diktatur, eines neuen Zentralismus verhindern; und wie kann man die wissenschaftliche Forschung in Deutschland wirksam kontrollieren. (Verhindern kann man sie nicht, da man sie durch alle Hinderungsversuche nur zur Entwicklung geheimer Forschungsarbeit zwingt.) Das wirksamste Mittel zur Verhinderung einer neuen imperialistischen Bedrohung durch Deutschland ist die freie Entfaltung der Demokratie. Die Demokratie kann sich unter den gegenwärtigen Bedingungen der Besatzung in Deutschland nicht entfalten. Die Verwaltung muss schnellstens in deutsche Hände überfuhrt werden. Die Aufgabe der militärischen Stellen wird die Durchführung der Kontrolle sein, nicht die Regierung Deutschlands. Die Besatzung muss auf reine Polizeikräfte reduziert werden, die auch wirklich polizeiliche Funktionen haben und die in ganz Deutschland noch bestehende Rechtsunsicherheit zu beseitigen helfen müssen. Deutschland zum Agrarstaat zu machen, heisst Deutschland in die Autarkie zwingen, d.h. es reaktionär und chauvinistisch machen. Die fortschrittlichste historische Kraft geht von den deutschen Industriearbeitern aus, die durch Pastoralisation pauperisiert und damit politisch geschwächt werden. Das russische Ansehen bei der deutschen Bevölkerung, das vor dem Eintreffen der russischen Truppen trotz aller Göbbels-Propaganda z. Tl. auf Grund der Berichte deutscher Soldaten aus Russland sehr gross war, hat zweifellos durch die Ubergriffe der russischen Truppen und die noch heute ständig vorkommenden Überfälle sehr gelitten. Ob damit die „Illusion - Sowjet-Europa" restlos zerstört 5
Im Original: Wir
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ist, erscheint trotz allem fraglich. Dies wird weitgehend von der Politik der westlichen Demokratien in Deutschland abhängen. Die politische Ostorientierung beginnt sich jetzt in eine wirtschaftliche Ostorientierung umzuwandeln, wobei Russland nicht als zukünftiger Organisator der deutschen Industrie[,] sondern als Handelspartner und Rohstofflieferant angesehen wird. Die magnetische Kraft, die Russland bereits auf Hitler ausübte, hat sich nicht vermindert, besonders seit das wirtschaftliche Desinteresse der USA an Deutschland und Europa offenbar geworden ist. 131 In der sowjetischen Zone wird sich selbstverständlich diese „wirtschaftliche" Ostorientierung wenigstens teilweise auch in einer „politischen" Ostorientierung auch ausserhalb dem von der K P D beherrschten Sektor manifestieren. Darüberhinaus wird sich die wirtschaftliche Ostorientierung im Westen Deutschlands in dem Masse politisch auswirken, wie sich das Ausbleiben wirtschaftlicher Hilfe durch England und Amerika offenbart. Eine entscheidende Rolle wird hierbei die Frage des Ruhrgebietes spielen, dessen wirtschaftliche Lostrennung von Deutschland gerade wegen des Verlustes von Oberschlesien den Wiederaufbau der deutschen Industrie in Frage stellt. Da das Potsdamer Statut nicht das Ergebnis politischer Vernunft ist — wenn man von der platonischen Versicherung der Erhaltung der deutschen Einheit absieht - [,] sondern ein Produkt der Angst vor dem imperialistischen Deutschland, müssen sich alle fortschrittlichen historischen Faktoren in Richtung einer Revision des Statuts auswirken. Darum ist ein früher Friedensschluss für Deutschland nicht erstrebenswert, darum arbeitet die Zeit für die Vernunft in Europa. Andererseits ist eine baldige Wiederherstellung einer einheitlichen Regierung und einer vollständigen deutschen Selbstverwaltung für die Entfaltung der Demokratie in Deutschland von unaufschiebbarer Dringlichkeit. Die jetzige Isolation der Zonen führt zu vollständig ungleichmässiger und unterschiedlicher wirtschaftlicher und politischer Entwicklung in den Zonen, die geographische Spaltung verwandelt sich in eine politische Spaltung. (Beispiel: SEP 6 in der Sowjetzone, Anhäufung von Faschisten und Reaktionären in der britischen Zone, ungeheures Erstarken der reaktionär-katholischen Ultramontanen in Bayern und Süddeutschland).
Kollektiv-Schuld ? Es ist zu unterscheiden zwischen der Schuld am Erstarken und Siegen des Faschismus in Deutschland, an der das Ausland bedeutenden Anteil hat (angefangen vom Versailler Vertrag bis zu München 7 und dem russisch-deutschen Vertrag 8 (der übrigens in Deutschland nie für ehrlich gemeint von beiden Seiten angesehen wurde, und den deutschen Kommunisten mehr Kopfzerbrechen machte als den Nazis[),] und der Frage der deutschen Kriegsschuld. Um eine neue SEP: Unmittelbar nach der Gründung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands gebräuchliche Abkürzung anstelle des Kürzels SED. 7 Vertrag zwischen Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien über die Teilung der ÖSR und die Annexion der sudetendeutschen Territorien durch Hitler. 8 Ohne sie präzise voneinander zu unterscheiden, bezieht sich Havemann wahrscheinlich sowohl auf den deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrag vom August 1939 als auch auf den deutsch-sowjetischen Freundschaftsvertrag im Resultat der Besetzung Polens vom September 1939. 6
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Dolchstosslegende zu verhindern, ist es notwendig, dass die deutsche Schuld am Kriege unzweifelhaft festgestellt wird. Die Feststellung der Mitschuld der anderen Völker am Kriege ist geistige Nahrung für die Reaktion. 141 Widerlich und masslos dumm ist die Selbstbezichtigung deutscher Antifaschisten. Wir deutschen Antifaschisten fühlen uns für den Faschismus und für den Krieg nicht mehr verantwortlich als jeder einzelne Bürger der vereinten Nationen. Wir erwarten von ihnen[,] als gleichberechtigte Mitkämpfer gegen den Faschismus angesehen zu werden. Die deutschen Opfer des Faschismus verdienen eine internationale Anerkennung als gleichberechtigte Partner, eine entsprechende Bevorzugung bei der deutschen Verwaltung und eine Unterstützung und Entschädigung. Hier ist eine Wiedergutmachungspflicht durch das deutsche Volk zu erfüllen, der leider von Seiten der alliierten Behörden noch nicht das notwendige Verständnis entgegengebracht wird. Es ist zwar besonders direkt nach Kriegsende sehr viel Missbrauch auf diesem Gebiet getrieben worden, aber die ständige Arbeit aller Hilfsausschüsse und Komitees hat in ganz Deutschland bereits gute Erfolge gezeitigt. Entscheidende Bedeutung kommt der zukünftigen politischen Arbeit dieser „Quasi-Organisationen" der ehemaligen politischen Häftlinge und der wegen ihrer Rasse Verfolgten zu. In Berlin besteht der „Hauptausschuss Opfer des Faschismus", der in seiner sozialen Betreuungsarbeit gerade von Seiten amerikanischer und britischer Stellen fast nur Schwierigkeiten hatte, sodass es kein Wunder ist, dass der ursprünglich geringe Einfluss der KPD nun ständig wächst.9 Die deutsche Schuld, die Schuld an den unvorstellbaren Greueln der SS und Gestapo kann nicht beschönigt und weggeleugnet werden. Sie trifft aber auch nur einen Teil der Bevölkerung. Sie kann nicht Grundlage einer Kollektivschuld sein. Demgegenüber gibt es eine Kollektiv-Verantwortung, der sich niemand entziehen kann — auch nicht die Oesterreicher! Kräfte des demokratischen
Fortschritts:
Die KPD: Der Widerspruch zwischen den taktischen Wendungen der KPDPolitik und der doktrinär durchgehaltenen Linie der meisten in Deutschland während des Faschismus illegal Arbeitenden trägt in die KPD ein starkes Element der Spaltung. Viele Kommunisten beginnen an dem sozialistischen Charakter der Sowjetunion zu zweifeln. Der Begriff des „vaterländischen Krieges", die neue Einstellung zur Kirche, Orden und Ehrenzeichen in der roten Armee sind den radikalistischen Elementen in der KPD ein Dorn im Auge. Damit geht einher skeptische Beurteilung der Trotzkistenprozesse und die Frage nach dem Schicksal der Neumann-Gruppe.10
Vgl. hierzu Dokument 3, in dem Havemann seinen Vorschlag zur Gründung eines überparteilichen Verbandes ehemaliger politischer Häftlinge darlegt. 10 Heinz Neumann (1902-1937), Spitzenpolitiker der KPD, wegen seiner Differenzen mit Stalin und Thälmann 1932 abgesetzt, 1937 im sowjetischen Exil verhaftet, zum Tode verurteilt und erschossen.
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151 Der neue Entwurf der politischen Grundsätze der Politik der SEPD versucht dieser Kritik teilweise Rechnung zu tragen, indem gewisse revolutionäre Phraseologien und der Begriff des Klassenkampfes wieder hervorgeholt werden. Die Struktur der Partei mit einem Schachtelsystem von Delegierteninstanzen verschafft den Aktivsten — und das sind die ehemaligen KPD-Leute — stets das Übergewicht trotz scheinbarer Demokratie der Beschlussfassung. Insbesondere ist das Wirksamwerden einer Kritik von unten sehr erschwert. Da die Partei auf die Dauer nicht gegen ihre Mitglieder operieren kann, ist sie wiederum zu einer Politik sprunghafter Anpassungen an den Druck von unten verurteilt. Sie ist wie jede rein zentraüstische Organisation - erfolgreich in der Durchführung der oben beschlossenen Politik und schwerfällig in der Anpassung an die Forderungen, die sich aus dem Verlauf der politischen Entwicklung ergeben. Die SPD: Es war ein massloser Fehler der Schumacherschen Politik, den Zentralausschuss der SPD in Berlin in derart schroffer Weise zu kritisieren und ihm jede Rückendeckung vom Westen herzunehmen. Dies war die wesentlichste Ursache für das schließliche Nachgeben gegenüber dem Druck der KPD. Die KPD wird den Zentralausschuss und ganz besonders den Genossen Grotewohl jetzt mit grösstem Erfolg vor den Wagen ihrer SEPD spannen. Die SEPDPolitik hat auch im Westen Chancen - besonders wenn die Zonengrenzen praktisch aufgehoben sein werden. Der Hauptgrund für die Erfolgsaussichten der SEPD im Westen sind der mangelhafte Aktivismus der SPD-Funktionäre und ihre Uberalterung. Sie erschweren eine Verbindung mit dem jungen Nachwuchs der Partei, der sich radikalisiert und der SEPD zugetrieben wird. Sie erschweren weiterhin die notwendige produktive Auseinandersetzung mit der Politik der SPD in der Vorhitlerzeit und die Revision bezw. die Entwicklung des Marxismus zur Erlangung einer den Tatsachen und Forderungen der Zeit Rechnung tragenden wissenschaftlich begründeten Konzeption der Partei. Der wichtigste Grund für die derzeitige Schwäche der SPD ist das langsame Tempo der politischen Entwicklung in den westlichen Zonen, die ungenügende Förderung durch die Besatzungsmächte, der völlige Mangel an einer wirksamen Parteipresse und der grosse Vorsprung in organisatorischer Vorarbeit, den die SEPD aus dem Osten mitbringen wird. Die konservativen Kräfte in Deutschland: Über die Stärke der konservativen Kräfte in Deutschland auf Grund 161 der bisherigen Wahlresultate ein Urteil zu fällen erscheint mir voreilig. Die Wahlen fanden nicht unter demokratischen Bedingungen statt. Sie waren wesentlich verfrüht, die Parteiorganisationen unentwickelt, die Kandidaten wenig bekannt, die Wahlpropaganda der Arbeiterparteien stark beeinträchtigt. Mit der Zerstörung der wirtschaftlichen Grundlagen der bürgerlichen Klasse und durch die schamlose Verwertung aller bürgerlichen „Ideale" durch Hitler, was deren innere Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft aushöhlte, sind die reaktionären Kräfte in Deutschland objektiv ausserordentlich geschwächt. Einer aktiven Offensive der sozialistischen Ideologie kann die konservative Ideologie nicht standhalten. Sie erschöpft sich in separatistischen und nihilistischen Illusionen. Ihre subjektive Stärke ist nur das Ergebnis der einseitigen Bevorzugung klerikaler und antisozialistischer Elemente durch die westlichen Besatzungsmächte. Die demokratische
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Dokument 2
Erneuerung Deutschlands kann nur von einer starken sozialistischen Partei ausgehen. Dies ist also die historische Aufgabe der deutschen Sozialdemokratie. Sie muss sich als die nationale Partei des Aufbaus, der selbständigen vom Ausland unbeeinflussten Politik, als die Partei der Werktätigen in Stadt und Land als eine sozialistische und demokratische Partei zu neuem Glanz erheben.
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Bund der ehemaligen politischen Gefangenen Der Berliner Hauptausschuss Opfer des Faschismus in der Sozialverwaltung des Magistrats war durch seine Befürwortung der Fusion von KPD und SPD in die Kritik geraten. Seine Neutralität war durch die eindeutige parteipolitische Positionierung so beschädigt, dass der Sekretär des Ausschusses Karl Raddatz auf Veranlassung des amerikanischen Kommandanten vom sowjetischen Stadtkommandanten zeitweise festgenommen wurde. Das Sekretariat des ZK der KPD versetzte Raddatz vorläufig an die Peripherie nach Magdeburg.1 Obwohl unter den Mitgliedern des Hauptausschusses, dem unter dem Vorsitz von Ottomar Geschke (KPD) Vertreter verschiedener politischer Richtungen angehörten, Konsens darüber bestand, dass für die politische Arbeit der ehemaligen politischen Häftlinge eine eigene Vereinigung geschaffen werden musste, da der Hauptausschuss als Kommunalbehörde sich an das Gebot politischer Neutralität zu halten hatte, blieben die vorbereitenden Besprechungen auf die Mitglieder der KPD/SED beschränkt. Auf einer Beratung von Zonenvertretern verschiedener OdF-Ausschüsse in Frankfurt am Main vom 20. bis 22. Juli 1946, an der - allerdings ohne Mandat - Karl Raddatz als Vertreter der sowjetischen Zone teilgenommen hatte, wurden verschiedene Satzungsentwürfe diskutiert. Raddatz handelte im Auftrag der SED und konterkarierte damit praktisch den in den Entwürfen postulierten Grundsatz der Überparteilichkeit. Havemann legte nun einen eigenen Satzungsentwurf in jener Sitzung vor, auf der Ottomar Geschke versuchte, das Frankfurter Treffen als Privatinitiative zu bemänteln: In seinem Entwurf verankerte er den Grundsatz der Überparteilichkeit auch so zentral, dass Versuchen politischer Indienstnahme hätte wirkungsvoll begegnet werden können. Überdies zeugen seine Personalvorschläge eindrucksvoll von der Absicht, in einer solchen Vereinigung die ganze politische Breite des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus zu vereinen. Havemanns Vorschlag, der von Günther Weisenborn unterstützt wurde, störte die Planungen zur Gründung einer von der SED kontrollierten W N . Schließlich wurde die Diskussion des Entwurfes erfolgreich auf den September verschoben.2 Typoskript, Durchschlag, 10 Blatt, davon Blatt 1 zweiseitig beschrieben, Blatt 1 und 2 nicht paginiert, Blatt 3-6 und 7-10 jeweils separat paginiert, mit maschinen- und handschriftlichen Korrekturen; RH 003/009 Β 30. Juli 1946 Erstdruck
1 Protokoll der Sitzung des Sekretariats am 11. März 1946, in: Günter Benser, HansJoachim Krusch (Hg.): Dokumente zur Geschichte der kommunistischen Bewegung in Deutschland. Reihe 1945/1946. Bd. 1. München, New Providence u.a. 1993, S. 182. 2 Vgl. Elke Reuter, Detlef Hansel: Das kurze Leben der W N von 1947 bis 1953. Die Geschichte der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes in der sowjetischen Besatzungszone und in der DDR. Berlin 1997, S. 103-115. Raddatz hielt Havemanns Entwurf für die Auftragsarbeit von Kreisen um Annedore Leber: „Es ist als ein Versuch anzusehen, die SPD und die Leute des 20. Juli zum Zuge zu bringen." (Ebenda, S. 115.) Vgl. auch Olaf Groehler: Zur Genesis der Widerstandsforschung in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und in der DDR. In: Christian Jansen, Lutz Niethammer, Bernd Weisbrod (Hg.): Von der Aufgabe der Freiheit. Berlin 1995, S. 509, der darauf verweist, dass es noch vor der Marginalisierung des 20. Juli im von der SED geprägten Bild des Widerstandes der Widerstand von Sozialdemokraten war, der aus politischen Gründen delegitimiert wurde.
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Berlin-Dahlem, 30. 7. 46 Faradayweg 8 An den Hauptausschuss „Opfer des Faschismus" durch Herrn Stadtrat Geschke Berlin C 2 Neue Schönhauser Str. 3 Lieber Herr Geschke! In der kommenden Sitzung des Hauptausschusses am 31. Juli 1946 werde ich einen Plan zur Schaffung einer freien Organisation, genannt „Bund der ehemaligen deutschen politischen Gefangenen" [,] bekanntgeben. Ich werde diesen Vorschlag vor dem Hauptausschuss eingehend begründen. Seit der ausserordentlichen Sitzung des Hauptausschusses, in der Karl Raddatz über die Verhältnisse im ganzen Reichsgebiet berichtet hat, sind Monate vergangen, ohne dass im Hauptausschuss die Frage einer selbständigen Organisation der „Opfer des Faschismus" zur Sprache gekommen ist. Nachdem ich nun einen Bericht des Kameraden Raddatz über den Fortschritt der Bestrebungen zum Zusammenschluss aller deutschen Komitees erhalten habe, halte ich mich für verpflichtet, den Hauptausschuss von meiner Stellungnahme und meinen Ansichten über diese Fragen in Kenntnis zu setzen. Bereits in der ausserordentlichen Sitzung war es klar erkennbar, welche grossen Nachteile für die „Opfer des Faschismus" und die politische Arbeit der ehemaligen politischen Gefangenen in Deutschland aus dem Fehlen3 einer freien Organisation erwachsen. Es war aber nicht mit genügender Klarheit erkannt worden, dass eine solche Organisation nicht geschaffen werden kann durch den an und für sich notwendigen Zusammenschluss der amtlichen und halbamtlichen Komitees im gesamten Reichsgebiet, sondern dass eine solche freie Organisation nur unabhängig von jeder amtlichen Behörde aus den anerkannten ehemaligen politischen Gefangenen und „Opfern des Faschismus" gebildet werden kann. | Ohne eine klare Trennung der Organisation von den Komitees und Ausschüssen besteht die Gefahr, dass die Komitees und Ausschüsse ihren amtlichen Charakter verlieren. Dies würde den Verlust einer für die „Opfer des Faschismus" wertvollen staatlichen Einrichtung bedeuten. Ausserdem wäre die Bildung einer gesamtdeutschen Organisation auf diesem Wege sehr erschwert, weil der Status dieser Komitees und ihre Anerkennung durch die Besatzungsbehörden in den verschiedenen Zonen Deutschlands sehr ungleichmässig sind. Für den Aufbau eines gesamtdeutschen Bundes ist Berlin wegen seiner vierfachen Besatzung und als Sitz des alliierten Kontrollrats besonders prädestiniert, da eine von einer einzigen Zone ausgehende Organisation stets besondere Schwierigkeiten in den anderen Zonen haben wird. Berlins selbständige Stellung gegenüber den vier Besatzungszonen wird die Bildung eines alle Zonen umfassenden Organisationskomitees erst möglich machen. Mit kameradschaftlichem Gruss (Prof. Dr. Havemann) 3
Handschriftlich korrigiert aus: Plan
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| Bund der ehemaligen deutschen politischen Gefangenen Ich schlage vor, für die Einberufung des Organisaüons-Komitees und die Vorbereitung seiner Arbeiten einen vorläufigen Berliner Ausschuss mit folgenden Mitgliedern zu bilden: Frau Annedore Leber4 Frau Marion von Yorck6 Frau Neumann8 Herr Dr. Pechel10 Herr Präsident Skrzypczynski12 Herr Helmut Bock13 4
Herr Günther Weisenborn5 Herr Pfarrer Pölchau7 Herr Domkapitular Buchholz9 Herr Karl Raddatz11 Herr Professor Havemann.
1904-1968. Witwe des im Januar 1945 ermordeten Sozialdemokraten und Mitglieds des Kreisauer Kreises Julius Leber. Haft 1944. Im Oktober 1945 übernahm sie die Leitung des Frauensekretariats beim Zentralausschuss der SPD, trat jedoch im Februar 1946 zurück, um für die Urabstimmung zu kämpfen. 1946-1950 Stadtverordnete, Lizenzträgerin der Berliner Tageszeitung „Telegraf. 5 1902-1969. Dramatiker. Mitglied der Harnack/Schulze-Boysen-Gruppe („Rote Kapelle"). 1942 verhaftet. Nach der Befreiung Gründer des Hebbel-Theaters in Berlin. 6 *1904. Mitglied des Kreisauer Kreises. Haft 1944. Witwe Peter Graf Yorck von Wartenburgs, eines der maßgeblichen Köpfe des Kreisauer Kreises. Nach dem Kriegsende arbeitete Marion Yorck von Wartenburg als Referendarin im Magistrat von Berlin. 1946 wurde sie zur Richterin am Amtsgericht Lichterfelde in Berlin berufen. 7 1903-1972. Religiöser Sozialist. Seit 1933 als evangelischer Seelsorger in den Gefängnissen Berlin-Tegel, Lehrter Straße, Plötzensee und Brandenburg-Görden tätig, wo er vielen Inhaftierten zur Seite stand. Mitglied des Kreisauer Kreises und der Bekennenden Kirche. 1945/46 Generalsekretär des Evangelischen Hilfswerks in Stuttgart. Danach Vortragender Rat für das Gefängniswesen der Zentralen Justizverwaltung der SBZ in Berlin. Lehrauftrag für Kriminologie an der Universität Berlin. 8 Irma Neumann (geb. Grawi), Berlin, Schauspielerin, hatte seit 1933 als Jüdin Berufsverbot. Traf mit ihrem Mann, dem Kammersänger Karl August Neumann, im Herbst 1943 durch Vermittlung von Lena Pechel mit Franz Jacob zusammen, den sie bei der Unterbringung von Flüchtigen unterstützte. Ihr Mann wurde am 22.7.1944 verhaftet und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Sie wurde nach Auschwitz deportiert und dort im Januar 1945 von der Roten Armee befreit. 9 Peter Buchholz. 1888-1963. Ab 1943 katholischer Anstaltspfarrer im Gefängnis Plötzensee. 1945 Beirat für Kirchenfragen beim Magistrat unter Arthur Werner. Kehrt 1946 ins Rheinland zurück, um die 1938 zwangsweise aufgelöste katholische Rheinisch-Westfälische Gefängnisgesellschaft wieder einzurichten. 10 Rudolf Pechel. 1882-1961. Herausgeber der konservativen „Deutschen Rundschau". Gehörte seit 1936 zum Kreis um Carl Goerdeler. Verhaftung 1942. KZ Sachsenhausen, Ravensbrück. Nach dem 20. Juli 1944 wegen Hochverrats angeklagt, aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen und ins KZ Sachsenhausen überstellt. Entlassung am 11. April 1945. Nach der Befreiung Rückkehr nach Berlin. Mitbegründer der CDU. Chefredakteur ihres Zentralorgans „Neue Zeit" für einige Monate. Im April 1946 Neugründung der „Deutschen Rundschau" im britischen Sektor Berlins. Veröffentlichte eine der ersten Gesamtdarstellungen des deutschen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus: Deutscher Widerstand. Erlenbach, Zürich 1947. 11 1904-1970. KPD-Funktionär. 1933 verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. 1941 erneut verhaftet und bis zur Befreiung im KZ Sachsenhausen. 1945/46 unter Ottomar Geschke Leiter des Hauptausschusses OdF beim Magistrat. 1947-1949 Generalsekretär der W N . 12 Leo Skrzypczynski. 1906-1971. Unternehmer, Jugendfreund von Hans Heinrich Kummerow, macht Mitte der dreißiger Jahre die Bekanntschaft von Arvid Harnack und Fritz Behrens, wodurch er in den Umkreis der Roten Kapelle kommt. Am 20. September 1942
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Für das Organisationskomitee schlage ich die folgenden Persönlichkeiten vor: Frau Annedore Leber (Berlin), Frau Marion von Yorck (Berlin), Frau Freya von Moltke14 (Berlin), Frau Ciarita von Trott 15 (Imshausen b. Bebra), Frau Hanna Kiep 16 (Würzburg), Frau Irma Neumann (Berlin), Frau Dr. Nelly Planck17 (Berlin), Frau Aenne Saefkow 18 (Berlin), Frau Greta Kuckhoff 19 (Berlin), Frau Käthe Jacob20 (Hamburg), Herr Geisler21 (Lübeck), Herr Abel22 (Frankfurt/Main), Herr Otto Buchwitz23 (Dresden), Herr Oberpräsident Theodor Stelzer24 (Kiel), Herr festgenommen und am 12. Februar 1943 vom Reichskriegsgericht aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Bis April 1945 Haft im KZ Sachsenhausen. Nach Kriegsende Präsident der Deutschen Zentralverwaltung der Industrie bis 1948. Später Gründer und Leiter der Schwedischen Treuhand AG in Berlin. 13 Hellmut Bock. 1907-1997. 1925 SPD-Mitglied, formierte bis Oktober 1933 die Widerstandsgruppe „Parole" in Berlin-Neukölln, in der auch Heinz Günther Wolff war. Am 22. September 1934 verhaftet, 1935 zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, Haft in den Zuchthäusern Luckau und Brandenburg, KZ Sachsenhausen. 1945 SPD, 1946 SED. 1945 Leiter des Sekretariats der Hauptabteilung OdF beim Magistrat von Groß-Berlin. 14 *1911. Gemeinsam mit ihrem Mann Helmuth James Graf von Moltke Gastgeberin des Kreisauer Kreises. Lebte von 1947 bis 1956 in Südafrika. 15 *1917. Witwe des im August 1944 ermordeten Adam von Trott zu Solz, einem der Köpfe des Kreisauer Kreises. Haft 1944. 1945 auf dem Familiengut ihres Mannes in Imshausen, wo ihr Schwager Diskussionen von überlebenden Nazigegnern in der Gesellschaft Imshausen organisierte. Psychoanalytikerin. 16 Witwe von Otto Carl Kiep, einem Mitglied des Kreisauer und des Solf-Kreises (ermordet im August 1944). KZ-Haft in Ravensbrück 1944. Nach 1945 im diplomatischen Dienst. 17 Ehefrau des Physikers und Gründers der Nachfolgegesellschaft der Kaiser-WilhelmGesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Max Planck. 18 1902-1962. Witwe des kommunistischen Widerstandskämpfers Anton Saefkow, Haft 1944 im KZ Ravensbrück. Nach der Befreiung Sozialstadträtin von Berlin-Pankow. 19 Im Original: Kukhoff. 1902-1981. Gehört mit ihrem Mann Adam Kuckhoff zur Harnack/ Schulze-Boysen-Gruppe („Rote Kapelle"). Verhaftung 1943, Verurteilung zu zehn Jahren Zuchthaus. Nach der Befreiung August 1945 Mitarbeiterin der Betreuungsstelle für die kommissarisch geleiteten Betriebe der Ernährungswirtschaft im Magistrat der Stadt Berlin, Abteilung Ernährung. Ein Jahr später stellvertretende Leiterin dieser Abteilung. Mitbegründerin des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands. Im Dezember 1950 Präsidentin der Deutschen Notenbank (der DDR). 20 Witwe des im September 1944 ermordeten kommunistischen Widerstandskämpfers Franz Jacob. 21 Eventuell handelt es sich um Paul Geisler (1895-1971). KPD-Mitglied, 1933-39 Haft in verschiedenen Konzentrationslagern. 1939-44 illegale Arbeit in einer Gruppe von kommunistischen und sozialdemokratischen Kollegen in einer Maschinenfabrik in Berlin. In der Aktion „Gewitter" im August 1944 verhaftet, KZ Sachsenhausen, am 2. Mai 1945 bei Schwerin aus einem Evakuierungstransport heraus befreit. Nach 1949 FDGB-Funktionär in der DDR. 22 Um wen es sich handelt, konnte nicht eindeutig geklärt werden. 23 1879-1964. Sozialdemokratischer Politiker. 1933-40 Exil in Dänemark. 1940 Verhaftung, Verurteilung zu sieben Jahren Zuchthaus. Nach der Befreiung führte Buchwitz die SPD in Sachsen in die Vereinigung mit der KPD. 24 1885-1967. Verhalf als Besatzungsoffizier in Norwegen dänischen Juden zur Flucht nach Schweden. Verbindung zum Kreisauer Kreis. Nach dem 20. Juli 1944 zum Tode verurteilt, aber dank schwedischen Einspruchs nicht hingerichtet. Am 25. April 1945, kurz vor dem Einmarsch der sowjetischen Armee, aus dem Berliner Gefängnis Lehrter Straße entlassen. 1945 Mitbegründer der CDU in Berlin. 1946 Ministerpräsident von SchleswigHolstein. 1947 und 1948 nahm Stelzer an Zusammenkünften der Gesellschaft Imshausen teil.
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Vi2epräsident Lukaschek25 (Weimar), Herr Gustav Dahrendorf26 (Hamburg), Herr Brill27 (Berlin), Herr Dr. Paul Stürmer28 (Baden-Baden), Herr Franz Ballhorn29 (Münster), Herr Landrat Reinhold Heinen30 (Monschau), Herr Dr. Hermann Josef Schmidt31 (Köln), Herr Josef (München), Herr Dr. Josef Müller32 (München), Herr Dr. Rudolf Pechel (Berlin), Herr Pfarrer Pölchau (Berlin), Herr Stadtrat Ottomar Geschke 33 (Berlin), Herr Günther Weisenborn (Berlin), Herr Gerstenmeier34 (Stuttgart), Herr Küstermeier35 (Hamburg), Herr Präsident Leo
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Hans Lukaschek. 1885-1960. Mitglied des Kreisauer Kreises. Verhaftung nach dem 20. Juli 1944. Am 19. April 1945 vom Volksgerichtshof wegen der Folterungen durch die Gestapo freigesprochen. Mitbegründer der CDU in Thüringen. 1945/46 Dritter Vizepräsident des Landes Thüringen, zuständig für Landwirtschaft. 1947 Flucht aus der SBZ. 1949-1953 Bundesminister für Angelegenheiten der Vertriebenen. 26 1901-1954. Aus der sozialdemokratischen Widerstandsgruppe um Julius Leber und Adolf Reichwein. Beteiligt an den Umsturzplanungen um Carl Goerdeler. Nach dem 20. Juli 1944 verhaftet und zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 24. April 1945 aus dem Zuchthaus Brandenburg befreit. Maßgeblich an der Neukonstituierung der Berliner SPD beteiligt. Nach anfänglicher Unterstützung widersetzt er sich in der sowjetischen Besatzungszone der Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED. 27 Hermann Brill. 1895-1959. Gründet 1937/38 mit Otto Brass die sich an „Neu Beginnen" anlehnende sozialdemokratische Gruppe „Deutsche Volksfront". Verurteilung zu zwölf Jahren Zuchthaus. Befreiung aus dem KZ Buchenwald. Verfasser des „Buchenwalder Manifestes" der befreiten Häftlinge. 1945 thüringischer Ministerpräsident. Nach seiner Flucht in den Westen Ende 1945 von Juli 1946 bis 1949 Staatssekretär und Chef der hessischen Staatskanzlei. 28 Um wen es sich handelt, konnte nicht eindeutig geklärt werden. 29 1908-1979. Als Bundesvorsitzender der katholischen Sportjugend (DJK - Deutsche Jugendkraft) 1934 verhaftet und lange Zeit in KZ-Haft. Nach der Befreiung Neuorganisation der katholischen Sportjugend. 30 1894-1969. Konservativer katholischer Verleger. 1941 nach dem Verbot der von ihm herausgegebenen „Kölnischen Volkszeitung" im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Nach der Befreiung Mitbegründer der CDP/CDU in Düren und Wiederaufnahme seiner Verlegertätigkeit und Neugründung der „Kölnischen Volkszeitung". 31 Hermann Joseph Schmitt. 1896-1964. Katholischer Gewerkschafter, Kontakte zu Carl Goerdeler, Jakob Kaiser und dem Kreisauer Kreis, bejahte dort die „sittliche Erlaubtheit des Tyrannenmordes ausdrücklich". Am 21.7.1944 verhaftet, nach Freispruch ab Dezember 1944 im KZ Dachau, Flucht bei der Evakuierung. Nach der Befreiung zum Präses der katholischen Arbeiter- und Arbeiterinnenvereine Deutschlands in der Diözese Köln ernannt. 32 1898-1979. Katholischer Nazigegner. Mitglied des Widerstandskreises im Amt Abwehr des OKW. 1943 verhaftet und ins KZ Buchenwald überstellt. Nach der Befreiung aus dem KZ Dachau Mitbegründer der CSU. 1946-1949 Vorsitzender der CSU, Mitglied der verfassunggebenden Landesversammlung Bayerns, bis 1958 Mitglied des bayerischen Landtags, 1947-1952 bayerischer Justizminister und 1947-1950 stellvertretender Ministerpräsident in Bayern. 33 1882-1957. KPD-Funktionär. 1933-1940 Haft. 1944 erneut inhaftiert. Nach der Befreiung aus dem KZ Sachsenhausen Mitbegründer der KPD in der SBZ. Mitglied des ZK und Berliner Stadtrat für Sozialwesen. Damit zugleich Leiter der Magistratsausschusses für die Opfer des Faschismus. 34 Eugen Gerstenmeier. 1906-1986. Mitglied des Kreisauer Kreises. Am 20. Juli 1944 im Bendlerblock verhaftet. Vom Volksgerichtshof wegen Hochverrats zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Befreiung aus der Haft durch amerikanische Truppen im Jahr 1945 einer der Mitbegründer des Hilfswerkes der „Evangelischen Kirchen Deutschlands" (EKD). 1949-1969 ist Gerstenmaier für die CDU Mitglied des Bundestages und übernimmt ab 1954 den Vorsitz des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag.
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Skrzypczynski (Berlin), Herr Helmut Bock (Berlin), Herr Karl Wien36 (Berlin), Herr Probst Grüber 37 (Berlin), Herr Peter Rösch 38 (München), Herr Eduard Wald39 (Hannover), Herr Johannes Warnke40 (Schwerin), Herr Elsas jun.41 (Berlin), Herr Dr. Willig42 (Berlin), Herr Karl Raddatz (Berlin), Herr Hermes 43 (Bad Godesberg), Herr Jakob Kaiser44 (Berlin), Herr Prof. Havemann (Berlin). Prof. Dr. R. Havemann 35
Rudolf Küstermeier 1903-1977. 1933/34 Mitherausgeber des sozialdemokratischen Untergrundblatts „Roter Sturmtrupp". Nach zehnjähriger Zuchthaushaft ins KZ BergenBelsen verbracht. 1946 erster Chefredakteur der Tageszeitung „Die Welt" bis zu deren Übernahme durch Axel Cäsar Springer 1953. 36 Karl Wiehn, *1902. Arbeiter, KPD, seit Mitte 1931 Mitarbeiter der Passfälscherorganisation der KPD, am 7. Juni 1933 verhaftet, 1935 vom Volksgerichtshof zu neun Jahren Zuchthaus verurteilt, Haft in Luckau und Brandenburg sowie im KZ Sachsenhausen. 37 Heinrich Grüber. 1891-1975. Mitglied der Leitung der Bekennenden Kirche. 1937 erste Verhaftung. Nach Freilassung Organisation der Flucht verfolgter Juden aus Deutschland. 1940 zweite Verhaftung. Bis 1943 im KZ Dachau. Nach mehreren Herzinfarkten Entlassung. Nach der Befreiung zeitweilig Kaulsdorfer Bürgermeister. 1945 Probst an St. Nikolai und St. Marien in Berlin. Stellvertretender des Beirats für Kirchenfragen Peter Buchholz beim Berliner Magistrat. Gründungsmitglied der CDU. 1948 Ehrendoktor der Humboldt-Universität zu Berlin. 1949-1958 Generalbevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) bei der Regierung der DDR. 38 Augustin Rösch. 1893-1961. Jesuitenpater. Leiter der Jesuitenschule Stella Matutina in Feldkirch. 1935 Provinzial der Oberdeutschen Provinz der Jesuiten. Lernt 1941 Helmuth James Graf von Moltke kennen und führt Alfred Delp in den Kreisauer Kreis ein. Konnte den Verhaftungen unmittelbar nach dem 20. Juli 1944 entkommen und wurde erst am 11. Januar 1945 von der Gestapo gefaßt. Unmittelbar vor dem Eintreffen der Roten Armee am 25. April 1945 freigelassen. 1947-1961 Landesdirektor der Bayerischen Caritas. Am 1. Dezember 1946 wird Rösch Mitglied des bayerischen Senats. 39 1905-1978. Bis 1929 KPD-Funktionär. Als „Versöhnler" aus allen Funktionen entlassen. Bildete nach 1933 parteiübergreifende sozialistische Widerstandsgruppen. 1936 verhaftet und zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Befreiung aus dem Zuchthaus Brandenburg Wiederaufbau der KPD in Hannover. 1946 Mitglied des hannoverschen Landtages. 1948 Austritt aus der KPD. Hauptamtlicher Funktionär des DGB. 1950 SPD. 40 1896-1984. KPD-Funktionär. Nach 1933 wegen Widerstandstätigkeit mehrfach zu Gefängnisstrafen verurteilt. 1939-1945 KZ Sachsenhausen. Nach der Befreiung Bürgermeister von Güstrow. 1945-49 Innenminister des Landes Mecklenburg. 1946 Mitglied des Parteivorstandes der SED. 41 Im Original: Eisass. Peter Elsas, Sohn des ehemaligen Ersten Bürgermeisters von Berlin (1931), Fritz Elsas (1890-1945). Fritz Elsas hatte Kontakte zum Solf-Kreis und versteckte im Juli 1944 Carl Goerdeler. Fritz Elsas wurde verhaftet, und im KZ Sachsenhausen am 4. Januar 1945 erschossen. 42 Dr. Kurt Willig. 1899-1961. Pfarrer an der katholischen Gemeinde St. Konrad in BerlinFriedenau. Am 6. Februar 1942 wegen der Verbreitung der Predigten des Bischofs Graf von Galen von der Gestapo verhaftet. 1942 KZ Dachau. Im April 1945 von amerikanischen Truppen befreit. 43 Andreas Hermes. 1878-1964. Agrarpolitiker. 1933 Präsident der Raiffeisen-Banken. 1933 verhaftet und zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. 1936-1939 im Exil, danach im Widerstandskreis um Goerdeler. Nach dem 20. Juli 1944 verhaftet, am 11. Januar 1945 zum Tode verurteilt. Nach der Befreiung durch die Rote Armee Mitbegründer der CDU in Berlin und der SBZ. Stellvertreter des Oberbürgermeisters von Berlin. Im Dezember 1945 zum Rücktritt gezwungen wegen seiner Kritik an der Bodenreform. Übersiedlung nach Bad Godesberg, wo er 1946 in den wirtschaftspolitischen Richtungsentscheidungen der CDU Konrad Adenauer unterliegt. 1948-1955 Präsident des Deutschen Bauernverbandes. 44 Im Original: Jacob. 1888-1961. Katholischer Gewerkschaftspolitiker. Reichstagsabgeordneter der Zentrumspartei. Strebte Gewerkschaftseinheit gegen die NSDAP an. Nach
Bund der ehemaligen politischen Gefangenen
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| Entwurf Antrag an den Alliierten Kontrollrat: Bund der ehemaligen deutschen politischen
Gefangenen
Nach dem Ende des Krieges habe sich in allen Orten Deutschlands die neu entstehenden Verwaltungsorgane in tatkräftiger Hilfsbereitschaft der zahlreichen politischen Gefangenen des Naziregimes angenommen, die aus den durch die alliierten Truppen aufgelösten Konzentrationslagern und aus den Gefängnissen und Zuchthäusern kamen. Unter diesen Menschen befanden sich viele Ausländer, kleinere und grössere Übertreter der politischen Verfolgungsgesetze der Nazis, die wegen ihrer Rasse und ihres Glaubens Verfolgten und schließlich alle diejenigen, die in jahrelangem illegalem Kampf gegen Hitler und den Faschismus in kleinen Gruppen und grösseren Widerstands-Organisationen gestanden hatten, die Freiheit und Leben gewagt hatten, um dem deutschen Volk zu helfen, aus eigener Kraft die Schmach seiner Unterdrücker abzuschütteln und auszutilgen. Alle diese Menschen, die heute den besten Teil des deutschen Volkes darstellen, waren damals in grosser Not, verhungert und von Krankheiten geschwächt, ohne Hab und Gut und ohne Papiere und Ausweise. Die grosszügige Hilfe, die in den ersten Monaten von den verschiedensten Seiten den politischen Gefangenen gespendet wurde, hatte leider auch zur Folge, dass zahlreiche Betrüger und kriminelle Elemente, ehemalige Strafgefangene, die wegen rein krimineller Verbrechen in Haft gewesen waren[,] und selbst frühere Nazis versuchten, sich als „Opfer des Faschismus" zu tarnen und von den öffentlichen Hilfsmassnahmen zu profitieren. Da hierdurch den politischen Gefangenen und damit auch dem deutschen Ansehen schwerer ideeller und materieller Schaden zugefügt werden konnte, entstanden überall örtliche amtliche und halbamtliche Komitees und Ausschüsse. Diese unterzogen jede Person einer genauen Überprüfung, die als „Opfer des Faschismus" anerkannt werden wollte. In diesen Ausschüssen und Komitees wurden Richtlinien ausgearbeitet, die eine klare Definition des Begriffes „Opfer des Faschismus" anstreben. Die Richtlinien sind heute in grossen Zügen in ganz Deutschland die gleichen, wenn auch \2\ in Einzelheiten noch manche örtlichen Unterschiede bestehen. Auch weichen die Verfahren der Prüfung noch voneinander ab. Nicht in allen Fällen scheint eine sichere Gewähr dafür gegeben, dass nicht parteipolitische Gesichtspunkte bei der Prüfung und Anerkennung eine Rolle spielen. In allen Teilen Deutschlands hat sich eine Entwicklung durchgesetzt, zwischen verschiedenen Klassen der politischen Häftlinge zu unterscheiden. In grossen Zügen unterscheidet man die „Kämpfer" gegen den Faschismus von denen, die[,] ohne aktive antifaschistische Kämpfer gewesen zu sein[J wegen ihres Glaubens, ihrer Rasse oder freien Äusserungen einer antifaschistischen Überzeugung oder einer Kritik am Faschismus in Gefängnisse und Konzentrationsläger 1933 Zusammenarbeit mit Wilhelm Leuschner und anderen sozialdemokratischen Gewerkschaftern im Untergrund. Mehrmonatige Festnahme 1938. Ab 1941 Zusammenarbeit mit Carl Goerdeler und dem militärischen Widerstand. Kann sich nach dem 20. Juli 1944 im Untergrund der Verhaftung entziehen. Nach der Befreiung mit Andreas Hermes und Joseph Ersing Mitbegründer der CDU in der SBZ. Mitbegründer des FDGB. Im Dezember 1947 als Zonenvorsitzender der CDU von der Sowjetischen Militäradministration abgesetzt.
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geworfen wurden. Unter die Kämpfer werden im Allgemeinen auch diejenigen gezählt, die wegen direkter Bedrohung ihrer Freiheit oder ihres Lebens als Mitglieder illegaler antifaschistischer Gruppen oder Organisationen gezwungen waren, ins Ausland zu fliehen. Im Laufe des nun vergangenen ersten Jahres nach Beendigung des Krieges sind fast alle ehemaligen politischen Gefangenen in Deutschland durch solche amtlichen und halbamtlichen Stellen registriert worden und haben entsprechende Ausweise und Bescheinigungen erhalten. Sie erhalten im Rahmen der bescheidenen Möglichkeiten materielle Hilfe und Unterstützung von den Behörden und durch öffentliche Sammlungen. Sie werden bevorzugt bei der Beschaffung von Wohnraum und Kleidung. Zahlreiche ehemalige politische Gefangene, ganz besonders solche aus der Gruppe der Kämpfer, haben sich nach dem Zusammenbruch des Faschismus in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt, haben bedeutende Verwaltungsaufgaben und politische Funktionen übernommen, zu denen sie durch ihre Gesinnung und ihre menschliche und berufliche Eignung berufen waren. Diese Männer und Frauen sind die würdigsten Vertreter des deutschen Volkes auch im Verkehr mit den alliierten Besatzungsbehörden. Sie haben durch ihren Kampf für die Freiheit bewiesen, dass sie alle Versuche einer Fortsetzung der Politik der Nazis bekämpfen werden. Sie können sich als aktive Kämpfer gegen Faschismus und Gewaltherrschaft in gewissem Sinne als Verbündete der Alliierten betrachten, ohne deshalb in den Verdacht zu kommen, keine guten Deutschen zu sein. 131 So ist inzwischen manches gute Werk für die „Opfer des Faschismus" geschehen und einiges wiedergutgemacht worden. Ungelöst ist die Aufgabe der Unterstützung der Hinterbliebenen der Ermordeten, uneinheitlich ist die Prüfung und Registrierung und es gibt keinen in ganz Deutschland anerkannten Ausweis. Die ehemaligen politischen Gefangenen, die im Kampf gegen den Faschismus und in der gemeinsamen Not in den Konzentrationslägern, Gefängnissen und Zuchthäusern zu einer Gemeinschaft zusammengeschweisst wurden, wollen heute als diejenigen Deutschen anerkannt werden, die für die Schmach des Faschismus keine Schuld tragen. Sie wollen als freie Bürger einer freien Welt anerkannt werden. Sie erstreben das Recht, ins Ausland reisen zu können, damit sie dort helfen können, durch Schilderung ihres illegalen Kampfes Verständnis für die Lage des deutschen Volkes in der Vergangenheit und der Gegenwart bei den anderen Völkern zu erzeugen. Sie wollen die Verbindung mit ihren ausländischen Freunden und Mitkämpfern gegen den Faschismus wiederherstellen und auf diese Weise die ersten Brücken schlagen aus Deutschland zu den freiheitlichen Organisationen und Menschen der Welt. Viele der Verfolgten wollen Deutschland verlassen, um zu ihren Eltern und Brüdern und Schwestern zu gehen, die dies Land in früheren Jahren verlassen mussten. Die ehemaligen deutschen politischen Gefangenen wollen teilnehmen an den internationalen Kongressen und Versammlungen der Vertreter der ausländischen Organisationen der politischen Gefangenen des Hidersystems. Sie wollen mit den inzwischen entstandenen ausländischen Hilfsorganisationen in Verbindung treten, die den deutschen „Opfern des Faschismus" helfen wollen, die ihnen Medikamente, Nahrungsmittel und Kleidung geben wollen, um ihnen in der gegenwärtigen schweren Notzeit zu helfen. Die ehemaligen politischen Gefangenen wollen
Bund der ehemaligen politischen Gefangenen
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dafür sorgen, dass ihr Ansehen in der Welt und im deutschen Volke reingehalten und gestärkt wird und dass man ihren Erklärungen und Urteilen das notwendige Gewicht beimisst. Sie wollen ihre ganze Kraft in den Dienst der Erziehung des deutschen Volkes zur Demokratie und zu freiheitlichem Denken stellen und das deutsche Volk über das ganze Ausmass der faschistischen Verbrechen aufklären. Um alle diese Aufgaben erfüllen zu können und um ihre Interessen mit Erfolg vertreten zu können, wollen sich die ehemaligen politischen Gefangenen zu einem Bund zusammenschliessen. Diesem Bund soll jeder ehemalige politische Häftling angehören, welcher seinen Beitritt zum Bunde wünscht. Der Bund soll eine einheitliche Organisation über 141 das ganze Gebiet des deutschen Reiches aufbauen, deren Glieder in engster Zusammenarbeit stehen, um auf diese Weise die Interessen der ehemaligen politischen Gefangenen gegenüber den deutschen Behörden, den Besatzungsbehörden, dem alliierten Kontrollrat und den Vertretungen ausländischer Regierungen wahrnehmen zu können. Eine der ersten Aufgaben des Bundes soll sein, für ganz Deutschland allgemein gültige Richtlinien für die amtliche Anerkennung als „Opfer des Faschismus" auszuarbeiten. Diese von den ehemaligen deutschen politischen Gefangenen, möglicherweise auch im Meinungsaustausch mit ausländischen Leidensgenossen ausgearbeiteten Richtlinien sollen dem alliierten Kontrollrat vorgelegt werden, damit er eine gesetzliche Bestimmung darüber trifft, wer als ehemaliger politischer Gefangener anerkannt werden soll und welche internationalen Rechte den ehemaligen politischen Gefangenen zugestanden werden sollen. Es soll dem Kontrollrat empfohlen werden, eine zentrale amtliche Stelle unter seiner Kontrolle einzurichten, die die endgültige Überprüfung und Anerkennung durchführt und welche einen international anerkannten Pass ausstellt. Aus den durch diese Stelle Anerkannten sollen sich in Zukunft ausschliesslich die Mitglieder des Bundes zusammensetzen. Die unterzeichneten Personen, sämtlich ehemalige politische Gefangene und aktive Kämpfer gegen den Nazistaat, beantragen hiermit beim alliierten Kontrollrat die Genehmigung, als vorbereitendes Komitee den Aufbau der Organisation des Bundes der ehemaligen deutschen politischen Gefangenen durchführen zu dürfen, dessen Maximen und Satzungen in folgendem Entwurf dargelegt werden:
111 Bund der ehemaligen
deutschen
politischen
Gefangenen
A Aufgaben und Ziele des Bundes Der Bund der ehemaligen deutschen politischen Gefangenen ist eine überparteiliche Organisation. Er lehnt es ab, sich für irgendwelche parteipolitischen Interessen und Ziele missbrauchen zu lassen. Er vertritt die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Er erstrebt die internationale Anerkennung der ehemaligen deutschen politischen Gefangenen und vertritt sie auf den internationalen Kongressen der ausländischen politischen Gefangenen des Hitlersystems. Der Bund will in Deutschland durch Aufklärung über die faschistischen Verbrechen am deutschen Volke und der Welt dazu beitragen, den Geist
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der Nazis aus den Köpfen der Deutschen zu vertreiben. Durch eine freimütige Stellungnahme zu den grossen Problemen des deutschen Lebens und der Zukunft des deutschen Volkes, zu der sich die ehemaligen politischen Gefangenen berechtigt und verpflichtet fühlen, will der Bund zur Entfaltung der Demokratie und zur Überwindung des Geistes der Gewaltherrschaft und der Duckmäuserei beitragen. Die ehemaligen politischen Gefangenen haben Hab und Gut, Freiheit, Leben und das Blut ihrer Angehörigen geopfert, weil die faschistische Diktatur die menschlichen Grundrecht missachtete und weil sie als Antifaschisten gegen diese Antastung der menschlichen Freiheitsrechte gekämpft haben. Darum wollen sie auch in Zukunft gegen jede Vergewaltigung des Glaubens und der politischen Überzeugung, gegen jede gewalttätige Beschränkung der Freiheit des Individuums und gegen jeden Missbrauch der staatlichen Macht kämpfen. Darum wollen sie den faschistischen Geist im deutschen Volke endgültig überwinden, der heute wieder versucht, unter Berufung auf das Recht der freien Meinungsäusserung die Grundlagen der demokratischen Freiheiten anzutasten. |2|B Mitgliedschaft [1)] Jeder durch amtliche Prüfung anerkannte ehemalige politische Gefangene (Opfer des Faschismus) kann Mitglied des Bundes werden. Die endgültige Mitgliedschaft wird jedoch erst erworben, wenn die amtliche Anerkennung in Deutschland nach einheitlichen Grundsätzen und durch eine zentrale Kontrollinstanz ausgesprochen worden ist. Die Aufnahme erfolgt durch die Bundesgruppen auf Antrag von zwei Mitgliedern. Nach dreimonatiger Anwartschaft wird die Mitgliedschaft durch die Bundesleitung bestätigt, wenn keinerlei begründeter Einspruch anderer Mitglieder vorliegt. Die Mitglieder des Bundes verpflichten sich zu aktiver Arbeit für die Aufgaben und Ziele des Bundes unter Ausschaltung aller persönlichen und parteipolitischen Interessen. Der Bund kann solche Männer und Frauen als Ehrenmitglieder aufnehmen, die den ehemaligen politischen Gefangenen in ihrer Leidenszeit unter Gefahr ihrer Freiheit in hervorragender Weise geholfen haben und die heute dem internationalen Ansehen des Bundes in hervorragender Weise gedient haben. Organisatorischer Auftau des Bundes Die Mitglieder des Bundes werden zusammengefasst in den Bundes-Gruppen, diese werden verwaltet von den Bezirksleitungen, deren regionaler Bereich etwa dem eines Bürgermeisteramtes entspricht. Die Bezirksleitungen unterstehen einer Landesleitung. Die Landesleitungen unterstehen der Bundes-Leitung. Sitz des Bundes ist Berlin. 2) Zum Aufbau der Organisation des Bundes wird ein vorläufiges Organisationskomitee des Bundes der ehemaligen politischen Gefangenen gebildet. Dieses Komitee setzt sich aus den folgenden Personen zusammen: (etwa 20—25 Personen aus den sämtlichen Reichsgebieten)
Bund der ehemaligen politischen Gefangenen
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3) Das Organisationskomitee tagt bis zur endgültigen Beschlussfassung über den Aufbau der Bundesorganisation. Es ernennt die Beauftragten für die Länder zur Durchführung des Aufbaus des Bundes in den einzelnen Ländern. 131 4) Die Arbeiten des Bundes werden geleitet und durchgeführt von den Bundesdelegierten. Die Delegierten werden von den Mitgliedern gewählt. Jeder Delegierte muss in einer Gruppe des Bundes gewählt worden sein. Jede Gruppe kann aus je 20 Mitgliedern einen Delegierten wählen. Die Delegiertenversammlung des Bezirks wählt die Bezirksleitung. Die Bezirksleitungen schlagen aus den Reihen der Delegierten die Landesleitungen vor. Die Wahl der Landesleitungen erfolgt durch die Versammlung sämtlicher Delegierten des Landes. Die Delegierten-Versammlung kann von sich aus Vorschläge für Kandidaten der Landesleitung einbringen. Die Wahl erfolgt geheim. Die Landesleitungen bilden das Präsidium des Bundestages. Auf dem einmal jährlich stattfindenden Bundestag wird die Bundesleitung gewählt. Die Delegierten für den Bundestag werden in besonderer Wahl durch die Mitglieder gewählt. Die Wahl der Bundesleitung erfolgt in geheimer Abstimmung. 5) Bei dem Aufbau des Bundes soll darauf geachtet werden, dass die Gruppen wenigstens zwanzig Mitglieder haben. In jedem Monat muss eine Gruppenversammlung einberufen werden. Sie steht unter der Leitung der Delegierten der Gruppe. Hat die Gruppe einen Delegierten durch Wahl in eine der höheren Funktionen des Bundes verloren, so kann sie einen Ersatzmann wählen. Die Bezirke werden von einem Vorsitzenden, einem Stellvertreter, einem Schriftführer und einem Kassierer geleitet. Für je 500 Mitglieder des Bezirks kann eine dieser Stellen eine vollbezahlte Stellung sein. Die Höhe des Gehaltes wird durch die Bundesleitung festgelegt. Die Bezirksleitung beschäftigt ausserdem eine Anzahl von Hilfskräften zur Durchführung ihrer Verwaltungsarbeiten, Betreuung der Heime und Verteilung von Spenden. Die Landesleitungen setzen sich zusammen aus dem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter, dem Schriftführer und dem Schatzmeister. Der Landesleitung angegliedert sind die folgenden Abteilungen: Sozialabteilung, Abteilung für die Erforschung des Faschismus und der illegalen Arbeit, Kulturabteilung. Die Leiter dieser Abteilungen sind gewählte Mitglieder der Landesleitung. Die Landesleitung hat demnach 7 Mitglieder. Die Bundesleitung setzt sich zusammen aus dem Bundesvorstand, der aus drei Mitgliedern besteht, und dem Bundesrat, der aus 25 gewählten Mitgliedern gebildet ist und den Abteilungsleitern. Der Bundesvorstand wird vom Bundesrat gewählt. Er besteht aus dem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter und dem Schatzmeister. Der 141 Bundesrat bestätigt auf Vorschlag des Bundesvorstands die Abteilungsleiter der Bundesleitung. Der Bundesleitung unterstehen die folgenden Abteilungen: 1. 2. 3. 4. 5. 6.
Abteilung für soziale Betreuung, Hilfe und Wiedergutmachung. Abteilung für internationale Beziehungen, Emigration, Reisen. Abteilung für Ausweise, Anerkennung und Rechtsprechung. Abteilung für die Erforschung des Faschismus und der illegalen Bewegungen. Abteilung für Presse, Rundfunk und Verlagswesen. Finanzabteilung.
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228 C Beiträge
Jedes Mitglied des Bundes zahlt einen monatlichen Beitrag von 5— RM. Dieser Betrag soll für die minderbemittelten Mitglieder durch die zahlungsfähigeren aufgebracht werden. Die Beitragszahlungen werden für die erfolgreiche Durchführung der Arbeiten des Bundes verwendet. Der Bund wird die Beiträge in dem Masse herabsetzen, wie öffentliche und private Zuschüsse hierfür bereitgestellt werden. Der Bund wird in seiner Zeitschrift jede Geldstiftung aus privater Hand, die dem Bund für seine Arbeit zur Verfügung gestellt wird, veröffentlichen. Die Beiträge der Bundesmitglieder dienen nicht zur sozialen Hilfeleistung an einzelne seiner Mitglieder. Die Bundeskasse wird eine strenge Trennung durchführen zwischen den Geldern des Bundes und den dem Bund für die Unterstützung der Opfer des Faschismus zufliessenden Mitteln. D Auflösung des Bundes Die Auflösung des Bundes kann nur auf einem Bundestag durch Beschluss der Dreiviertelmehrheit seiner Mitglieder erfolgen. Das Vermögen des Bundes fällt dann der Staatskasse zu.
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Das heimliche Deutschland. Erster Vortrag Der von der US-amerikanischen Besatzungsmacht in Berlin betriebene Sender RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor), der im Februar 1946 seine Sendetätigkeit aufnahm, verfolgte vor allem zwei Ziele. Zum einen konnte nur so dem Rundfunkmonopol der sowjetischen Besatzungsmacht, die eine gemeinsame Unterhaltung des Berliner Rundfunks durch alle vier Besatzungsmächte verweigerte, ein alternativer Sender entgegengesetzt werden. Doch primär galt es, die Reeducation der deutschen Bevölkerung voranzutreiben. Seit September sendete der ursprünglich nur über Langwellen-Drahtfunk (daher ursprünglich auch DIAS genannte) verbreitete Sender auch terrestrisch über Mittelwelle. Ab Oktober brachte der RIAS eine Folge von Sendungen über den deutschen Widerstand unter dem Titel „Das heimliche Deutschland"1, in der u.a. Greta Kuckhoff, Annedore Leber und Freya von Moltke sprachen. Robert Havemann hielt innerhalb dieser Sendereihe drei Vorträge.2 Typoskript in drei Überlieferungen: A: 6 Blatt, handschriftlich vom Autor mit dem Titel versehen: „Prof. Havemann ,Das heimliche Deutschland.' Bedeutung und Wesen der deutschen Widerstandsbewegung", mit Korrekturen und Ergänzungen; RH 081, Bd. 001 B: 6 Blatt ohne Titel, Autor und handschriftliche Zusätzen, offenbar Durchschlag von A; RH 081, Bd. 001 C: 7 Blatt, Abschrift unter Einbeziehung der Ergänzungen und Korrekturen von A; RH 081, Bd. 001 D: 6 Blatt, Abschrift von A, mit handschriftlichen Korrekturen; RH 161 (BStU, AOP 17396/91, Bd. 14), Bl. 176-180 Erstsendung RIAS Berlin, Oktober 1946, in der Sendereihe „Das heimliche Deutschland" (Bibliographie Nr. 61) Erstdruck in: Susan Arndt: Widerstand und Archive. Das Beispiel Robert Havemann, in: Trajekte Nr. 10, Berlin 2005 (Bibliographie Nr. 997 und Nr. 2346), S. 45-47 Vorlage für den Abdruck ist D, Erstdruck dieser Fassung
Das heimliche Deutschland Bedeutung und Wesen der deutschen Widerstandsbewegung. Viele Deutsche, die in ihrer Verzweiflung über das Elend der heutigen Tage und die Ungewissheit der deutschen Zukunft zu vergessen beginnen, wem wir den deutschen Niedergang verdanken, erinnern sich3 heute mit Wehmut der4 vergangenen Zeiten vor diesem Kriege zurück, in denen es ihnen persönlich gut ging
1 Vgl. Susan Arndt: Widerstand und Archive. Das Beispiel Robert Havemann (Bibliographie Nr. 2346). 2 Havemann folgte im Dezember 1946 einem Aufruf von Greta Kuckhoff an die Autoren der Sendereihe, ihre Honorare für die Versorgung des 1944 in der Haft geborenen Sohnes von Hans und Hilde Coppj, Hans Coppj, zu spenden - vgl. Rias Berlin an Robert Havemann, 16.12.1946, mit Brief von Greta Kuckhoff vom 3.12.1946, RH 004, Bd. 010 B. 3 Handschriftliche Korrektur aus: denken 4 Handschriftliche Korrektur aus: an die
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und Deutschland als machtstrotzender5 Staat in Pracht und Glanz vor ihren Augen stand. Als einzige Ursache unseres heutigen Elends und darum auch als einzige von ihnen anerkannte Schuld der Nazis betrachten sie die Tatsache, dass das nationalsozialistische Deutschland den Krieg gegen übermächtige Gegner verloren hat. Es ist also nicht verwunderlich, wenn diese Menschen mit dem Begriff einer deutschen Widerstandsbewegung die Vorstellung von heimtückischem Verrat am deutschen Volk verbinden und wenn sie nicht glauben wollen, dass diese deutsche Widerstandsbewegung nicht im Interesse der äusseren Feinde Deutschlands [,] sondern ausschliesslich für die Freiheit und die Zukunft des deutschen Volkes gekämpft hat. Sie wollen auch nicht einsehen, dass dieser Kampf dem deutschen Volk irgendwelchen Nutzen gestiftet hat, sondern sie sehen in der Widerstandsbewegung nur einen Teil des von aussen gegen das Reich geführten Guerillakrieges. Ich glaube, dass sehr viele Deutsche mehr oder weniger bewusst von solchen Gedanken und Urteilen über die illegalen antifaschistischen Gruppen befangen sind. Dies äussert sich schon an der weitverbreiteten Ablehnung gegenüber einzelnen Vertretern der Widerstandsbewegung, vor allem an dem offenen Misstrauen gegen die sogenannten 121 Opfer des Faschismus, denen man vorwirft, dass sie wegen zweifelhafter Verdienste heute Privilegien und eine Sonderbelohnung, gewissermassen einen Judaslohn, für sich beanspruchen. Wie anders sieht es in dieser Hinsicht in den ehemals von Deutschland besetzten Ländern aus, wo die Kämpfer der Widerstandsbewegung allgemeine Anerkennung in der Öffentlichkeit erfahren und als Freiheitskämpfer geehrt werden. In Frankreich ζ. B. ist das Abzeichen des Stacheldrahts, welches die ehemaligen KZ'ler tragen, ein Ehrenzeichen, das von jedermann hoch geachtet wird. Mir scheint es, als ob sich in dieser misstrauischen Ablehnung der deutschen „Illegalen", die sich zuweilen bis zu offener Diffamierung steigert, ein Rest von Schuldgefühl in peinlicher Weise bemerkbar macht. Denn das deutsche Volk beginnt bereits zu vergessen, mit welch schmachvollem Fluch sein Ansehen in der Welt belastet ist. Es hat jede Vorstellung davon verloren, mit welchen Augen die übrige Welt auf uns blicktf,] und ahnt nicht einmal, wie sehr wir bereits diejenigen Freunde im Ausland enttäuscht haben, die immer noch auf Zeichen einer inneren Wandlung bei uns hoffen. Ein allgemeines Gefühl der furchtbaren deutschen Schuld war bis in die letzten Tage dieses Krieges bei sehr vielen Menschen festzustellen. Aber es hat die Menschen aus Furcht vor der strafenden Rache nur zu verzweifelten und sinnlosen Kampfesanstrengungen veranlasst. Viele Nazibelastete und Pgs haben in den letzten Augenblicken vor der Kapitulation ihres Ortes Selbstmord begangen, unter ihnen grossenteils Leute, die heute das übliche Denazifizierungsverfahren glatt durchlaufen würden. Natürlich haben sich diese kleineren Vertreter der Nazipartei damals ebenso wenig persönlich verantwortlich gefühlt für alle Grausamkeiten des Naziregimes wie heute, aber damals hatten sie noch das Gefühl einer Mitverantwortung für eine ge131 meinsame Schuld. Man wende hiergegen nicht ein, dass nur die wenigsten in Deutschland von dem ganzen Umfang der furchtbaren Verbrechen Kenntnis hatten. Denn wem verband sich nicht mit dem Begriff KZ die Vorstellung des
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Handschriftliche Korrektur aus: machtgebietender
Das heimliche Deutschland. Erster Vortrag
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Schreckens, wer erfuhr nicht vom Massenmord an den Juden, die während des Krieges nach Osten deportiert wurden. Diese allgemeine und nicht wieder gutzumachende Schuld des deutschen Volkes wäre unerträglich und würde uns jede Hoffnung auf Wiederanerkennung unserer Nation rauben, wenn nicht Deutschland zugleich darauf hinweisen könnte, dass seit dem ersten Tage der Naziherrschaft eine unerschrockene und todesmutige Widerstandsbewegung aufgestanden ist, die mit der ungeheuren Zahl ihrer Opfer und durch ihren oft hoffnungslosen Kampf gegen einen unmenschlichen Gegner vor allen Freiheitsbewegungen der Geschichte in Ehren bestehen kann und die zeigt, dass das reine Antlitz Deutschlands wohl verdunkelt und hinter einer furchtbaren Maske verborgen war, aber das[s] es doch nicht gänzlich entstellt worden ist. Wenn recht viele Deutsche es doch begreifen wollten, dass ein allgemeines Bekenntnis zu den Heldentaten der deutschen Widerstandsbewegung zugleich ein erster Schritt auf dem Wege zu einem neuen, besseren und freien Deutschland bedeutet! Ich will mit diesen Worten nicht die These vertreten, dass die heute überlebenden Teilnehmer der Widerstandsbewegung allein und in erster Linie zur politischen Führung unseres Volkes berufen seien. Sind doch die besten und fähigsten Männer im Laufe dieses langen Kampfes gefallen und ist doch die Kraft der Überlebenden durch langjährige Leiden und Entbehrungen geschwächt. Unsere Zukunft können wir erst gewinnen, wenn unser ganzes Volk den Umfang der Schuld begriffen hat, die es auf sich lud[,] und wenn es zugleich in mutiger Entschlossenheit bereit |4| ist, die schmähliche Vergangenheit zu überwinden und in Zukunft die menschlichen Freiheitsrechte jederzeit gegen den Missbrauch der Staatsgewalt zu verteidigen. Bei der Beurteilung der deutschen Widerstandsbewegung wird von Deutschen und auch von vielen Ausländern häufig ein schwerwiegender Fehler gemacht. Man vergleicht die deutsche Widerstandsbewegung mit den Widerstandsbewegungen in den von Hitler besetzten europäischen Ländern und misst ihre Tätigkeit und ihren Umfang an den äusserlich sichtbaren Wirkungen. Auf diese Weise gelangt der fehlgeschlagene Militärputsch des 20. Juli 1944, der fast in jeder Hinsicht untypisch für die deutsche Widerstandsbewegung ist,6 zu Unrecht stets in den Mittelpunkt des Interesses. Oder man wertet den Umfang der Widerstandsbewegung in Deutschland an der im Vergleich zu den ehemals besetzten Ländern geringen Sabotage- und Spionagetätigkeit. Und doch genügt demgegenüber zum Verständnis der deutschen Widerstandstätigkeit auch der Hinweis auf die furchtbaren Blutopfer dieses Kampfes noch nicht. Es wird nicht beachtet, dass zwischen der deutschen Widerstandsbewegung und den Widerstandsbewegungen in den besetzten Ländern ein wesentlicher und grundsätzlicher Unterschied besteht. Die deutsche Widerstandsbewegung war eine rein politische Bewegung, die sich mit dem Beginn des Faschismus das Ziel setzte, die faschistische Diktatur und Gewaltherrschaft von innen heraus durch Entfaltung einer antifaschistischen Massenbewegung zu stürzen. Die Widerstandsbewegungen in den besetzten europäischen Ländern erstrebten dagegen keine soziale und politische Umwälzung in ihrem Lande, sondern waren einfach nationale FreiHavemann reproduziert hier ein Argument, das in der Gruppe „Neu Beginnen" bereits in den 1930er Jahren, vor den ersten Regungen des Widerstands im deutschen Militär, vorgebracht wurde. 6
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heitsbewegungen gegen einen fremdländischen Unterdrücker. In den ausländischen Widerstandsbewegungen gab es darum von vornherein vollkommene Einigkeit zwischen den verschiedenen politischen Gruppen. Denn sie kannten nur ein Ziel, nämlich der | 5 | deutschen Besatzungsmacht zu schaden und den Alliierten zu helfen. Die deutsche Widerstandsbewegung entwickelte sich nach der Machtergreifung der Nazis zuerst aus den sozialistischen Parteien, zu deren Gruppen erst später klerikale und nationale Gruppen hinzutraten. Lange Jahre vergingen unter ständigen inneren Auseinandersetzungen über die Methoden und Ziele des illegalen Kampfes. Endlose Diskussionen und Debatten entwickelten sich über die Fragen, auf welchem Wege der Faschismus überhaupt von innen heraus überwunden werden kann und welche Staatsform das politische Ziel einer antifaschistischen Revolution in Deutschland sein soll. Erst mit der ständigen Zunahme der äusseren Erfolge Hiders, mit seiner mehr und mehr wachsenden internationalen Anerkennung und schliesslich mit dem Herannahen des grossen Krieges wurden sich die verschiedensten Gruppen der Widerstandsbewegung darin einig, dass die Überwindung des Faschismus das gemeinsame Ziel ihres Kampfes ist und dass Parteihader und ideologische Kämpfe die Kräfte für die Erreichung dieses Zieles nur lähmen. So kam es etwa mit Kriegsbeginn zu einer wirklichen Einheitsfront der deutschen Antifaschisten aller Richtungen. Zugleich wandelte sich unter dem Eindruck des Krieges und der herannahenden Niederlage der Charakter der Widerstandsbewegung. Nicht aus eigenem Antrieb, sondern durch die historische Entwicklung wurden ihr Aufgaben zugewiesen, die ihrem ursprünglichen Wesen nicht entsprangen. Selbstverständlich sahen die deutschen Antifaschisten in der Bekämpfung des kriegführenden Deutschlands und in der Sabotage seiner Kriegführung einen wichtigen Beitrag zur Uberwindung des Faschismus. Aber sie handelten auch in diesem Kampf als Verantwortung [s]bewusste Deutsche. Denn sie wussten, dass jede Woche und jeder Monat, um den die Dauer des Krieges verkürzt werden konnte, Tausenden und Hunderttausenden 161 das Leben retten und unschätzbare Werte vor der Vernichtung bewahren würde[n]. Auch während des Krieges haben jedoch die Bemühungen nicht aufgehört, innerhalb des deutschen Volkes politische Voraussetzungen für eine letzte Überwindung des Faschismus aus eigener Kraft unseres Volkes zu schaffen. Es ist eins der grössten Verhängnisse unserer jüngsten Geschichte, dass es trotz übermenschlicher Anstrengungen nicht gelang, mit der Übermacht der Gestapo fertig zu werden und eine antifaschistische Freiheitsbewegung grösseren Umfangs in[s] Leben zu rufen. Denn Furcht und Schrecken vor KZ und Gestapo beherrschten die Gemüter der Deutschen mehr als Einsicht in die furchtbaren Folgen ihrer politischen Lethargie. Unter dem tödlichen Terror der Gestapo und SS-Truppen dachte jeder nur an seine persönliche Sicherheit und vergass seine eigentlichen Pflichten. So vollzog sich das unheilvolle Schicksal am deutschen Volk und jeder einzelne trug zur Vollendung dieses Schicksals gerade dadurch bei, dass er als kleine Einzelperson diesem Schicksal zu entgehen suchte. 7 Ich
hielt es für notwendig, diese allgemeineren Erklärungen über das Wesen der deutschen Widerstandsbewegung zwei Vorträgen vorauszuschicken, in denen 7
Text ab hier nicht in Β und D.
Das heimliche Deutschland. Erster Vortrag
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ich von der Arbeit der deutschen Widerstandsgruppe „Europäische Union" und von Erlebnissen bei der Gestapo, vor dem Volksgerichtshof und aus dem Zuchthaus aus eigener Erfahrung berichten werde. Die Schilderung persönlicher Erlebnisse hat zwar den Vorteil, das Verständnis durch anschauliche und tatsächliche Beschreibung wesentlich zu erleichtern, doch zugleich den Nachteil, dass solche persönlichen Erlebnisse immer nur einen unvollständigen und einseitigen Ausschnitt aus dem grossen Ganzen der deutschen Widerstandsbewegung darstellen. So wäre es auch unvollständig und ungerecht, wenn ich nicht zum Schluss auf die 171 grosse Zahl der Menschen hinweisen würde, die einzeln und unorganisiert Widerstand gegen den Faschismus geleistet haben aus politischer8 Überzeugung wie auch aus reiner Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft. Wie viele verdanken solchen edlen Menschen heute Freiheit und Leben und wie viele von diesen Hilfreichen und Opferbereiten fielen schliesslich auch in die Hände der Gestapo und endeten in den Gaskammern der Konzentrationslager.
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C: politischen
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Das heimliche Deutschland. Zweiter Vortrag A (1): Typoskript, 6 Blatt, zweizeilig, mit zahlreichen Korrekturen und Ergänzungen von der Hand Havemanns, am Ende von Bl. 6 ein teils handschriftlicher, teils einzeilig maschinenschriftlicher Zusatz, auf Bl. 6v fortgesetzt; RH 081, Bd. 001 A (2): unbearbeiteter Durchschlag von A (1) ohne den Zusatz auf Bl. 6; RH 081, Bd. 001 Β (1): Typoskript, 7 Blatt, ohne Bearbeitungsspuren, mit dem handschriftlichen Titel „I.", auf A (2) beruhende neue überarbeitete Fassung; RH 081, Bd. 001 Β (2): Typoskript, 6 Blatt, Abschrift von Β (1); RH 161 (BStU, AOP 17396/91, Bd. 14), Bl. 170-175 C (1); Typoskript, 4 Blatt, Bl. 4-7 (Nachschrift von A (1) als Anlage zum Bericht von Bruno Grap über die Europäische Union); Kopie aus: SAPMO-BArch, RY1 2/3/147 C (2): Typoskript, 4 Blatt, Bl. 118-121 (Nachschrift von A (1) als Anlage zu einer Aktennotiz von Luise Kraushaar); Kopie aus: SAPMO-BArch, RY 1 2/3/167 D: Typoskript, Nachschrift von A (1) (Textsammlung der Forschungsstelle der WN); Kopie aus: SAPMO-BArch, DY 55 V 241/7/25 Erstsendung RIAS Berlin, Oktober 1946, in der Sendereihe „Das heimliche Deutschland" (Bibliographie Nr. 65) Erstdruck in: Robert Havemann: Warum ich Stalinist war und Antistalinist wurde. Hg.: Dieter Hoffmann, Hubert Laitko. Berlin 1990 (Bibliographie Nr. 951), S. 82-87 nach C Nachdruck hrsg. von Friedhelm Röder in: Mein Heimatland, monatliche Beilage zur Hersfelder Zeitung, Bad Hersfeld, 1995, Nr. 7 (Bibliographie Nr. 972 und Nr. 2090), S. 165-168 nach D Vorlage für den Abdruck ist A (1) mit Nachweis von inhaltlichen Änderungen zur ursprünglichen, in A (2) überlieferten Fassung, Zusätze in A (1) werden kursiv hervorgehoben Da C und D wahrscheinlich auf Diktate zurückgehen, werden die dadurch zu erklärenden Differenzen in der Zeichensetzung nicht berücksichtigt. Offenkundige Schreib- oder Übertragungsfehler nach C und D bleiben ebenso unberücksichtigt wie bloße Rechtschreib- und Umbruchkorrekturen in A (1).
Sende-Keihe über die deutsche Widerstandsbewegung (des amerikanischen Rundfunks in Berlin) Professor Havemann: Die „Europäische Union."1 2Ich beginne mit der Verlesung einiger Auszüge aus der Begründung1 des Volksgerichtsurteils gegen die Führer der Europäischen Union: 1
A (1): Handschriftlich korrigiert aus: Professor Havemann spricht über Europäische Union. C und D: Prof. H a v e m a n n : Die Europäische Union. 2 In Β ist dem Vortrag folgende Passage vorangestellt: I. Ich bin seit 1933 mit unfreiwilligen Unterbrechungen in der deutschen Widerstandsbewegung aktiv tätig gewesen. Bis 1936 war ich Mitglied der weitverzweigten sozialistischen Gruppe „Neu-Beginnen", 1936 verlor ich den Anschluss an diese Gruppe, als ein grosser Teil der Organisation durch die Gestapo zerschlagen wurde. Nach wechselnden Tätigkeiten begründete ich mit anderen im Jahre 1942 die Gruppe „Europäische Union", die im Herbst 1943 durch Verrat „hochging". Mit vielen anderen zusammen verurteilte mich der Volksgerichtshof unter Vorsitz seines berüchtigten Präsidenten Freisler im Dezember 1943 zum Tode.
Das heimliche Deutschland. Zweiter Vortrag
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„Wie schamlos die Gesinnung der Angeklagten4 ist, ergibt sich auch daraus, dass sie geradezu systematisch illegal lebende Juden unterstützten, ja sogar mästeten. Aber 5 nicht nur das, sie ver-1Β 21 schafften ihnen sogar falsche Ausweise, die sie vor der Polizei tarnen sollten, als wären sie nicht Judenf,] sondern Deutsche." 6 „Ihre Flugblätter sogen7 Honig aus dem Verrat an Mussolini, während es gerade damals darauf ankam, dass jeder Deutsche ganz fest zu Führer, Volk und Reich stand.8 Phrasengeschwollen betont ein anderes Flugblatt, dass die ,Europäische Union' zusammen mit der SPD, der SAP und der K P D kämpft, dass sie aber auch die Vertreter bürgerlicher politischer Richtung9 nicht verschmäht 10 . Noch deutlicher als das Manifest holen die Flugblätter all die lügnerischen Grundsätze der Menschenrechte der Weimarer Verfassung11 wieder hervor 12 und verzichten13 auch nicht[,] hervorzuheben, dass man auf die gewaltigen Massen ausländischer Arbeiter in Deutschland rechne." 14 „Alle Angeklagten15 haben durch ihr Verhalten gezeigt, dass sie nicht gebildet sind. Zur Bildung gehört nämlich nicht nur Wissen und fachliches Können. Voraussetzung und Grundlage wahrer Bildung jedes Menschen 16 ist seine Treue in der Volksgemeinschaft zu Führer und Reich. Sie17 sind Verräter an Volk, Führer und Reich geworden.18 Für immer ehrlos werden sie mit dem Tode bestraft." 19 Durch Glück und mutige Hilfe wurde ich als einziger der zum Tode Verurteilten unserer Gruppe gerettet und erlangte schliesslich durch den Sieg der Alliierten die Freiheit zurück. Weil ich glaube, dass die Welt noch viel zu wenig weiss von dem unsäglich schweren und opferreichen Kampf der grossen deutschen Freiheitsbewegung, und weil ich weiss, dass viele Deutsche auch heute noch ein ganz falsches Bild - politisch und menschlich - von der Widerstandsbewegung gegen die Nazidiktatur haben, will ich hier versuchen!,] in zwei Vorträgen Licht in das Dunkel des „heimlichen Deutschlands" der Hitlerjahre zu werfen[,] und will Ihnen von der Europäischen Union, meinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen und unseren politischen Zielen berichten. 3 Handschriftlich korrigiert aus: Urteilsbegründung 4 Im Urteil: der vier Angeklagten 5 Im Urteil: mästeten; aber 6 Urteilsbegründung, S. 10, RHG, RH 043 (BArch, NJ 1720, Bd. 2, Handakte ORA), Bl. 89. 7 Β und im Urteil: saugen 8 Aus dem Text des Urteils sind hier neun Zeilen ausgelassen. 9 In C und im Druck (Bibliographie Nr. 951): Richtung 10 Aus dem Text des Urteils ausgelassen: , macht also nach bewährtem Stalinschen Muster in Einheitsfront. 11 Im Druck (Bibliographie Nr. 972) fehlt: Menschenrechte der 12 Im Urteil: heraus. Und mit demselben heuchlerischen Augenaufschlag wie Stalin seit geraumer Zeit weisen sie es weit von sich, daß die Ausrottung der Bourgeoisie und die Diktatur dogmatischer Marxisten ihr Ziel sei, um dann aber sofort das Wirtschaftsprogramm des dogmatischen Marxismus auf ihre Fahne zu schreiben. 13 Im Urteil: und die Flugblätter versäumen 14 Urteilsbegründung, S. 8, RH 043, Bl. 87. 15 Im Urteil: vier 16 Im Urteil: Deutschen 17 Im Urteil: Alle vier 18 Bis hier: Urteilsbegründung, S. 1, RH 043, Bl. 81. 19 Schlussformel des Urteils, ebenda, Bl. 80v.
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20Das
war die Europäische Union, so wie sie die Nazis selber sahen21. Ich habe ihnen absichtlich diese Auszüge aus der Urteilsbegründung des Volksgerichtshofes vorgelesen, weil in diesen Sätzen die ganze Atmosphäre des dritten Reiches schlagartig sichtbar wird. Zugleich bringen diese Worte des Volksgerichtshofes Vorwürfe zum Ausdruck, die man auch heute noch von Deutschen zu hören bekommt, wenn über die illegale Widerstandsbewegung gesprochen wird. | A 21 „Ihr seid unseren Brüdern an der Front in den Rücken gefallen", rief ein junges Mädchen | Β 31 in einer grossen öffentlichen Diskussion. „Du bist kein Deutscher, sondern ein Engländer oder Russe", sagten mir nahe Verwandte, wenn ich ihnen erzählte, was ich im englischen Sender gehört hatte und wenn ich ihnen überhaupt irgendeine der schauerlichen Wahrheiten über die Verbrechen der Nazis mitteilte. „Deutschland m u s s siegen", sagten selbst Leute, die die Nazis hassten, „denn in der Niederlage wird unser Volk untergehen". W i r glaubten, dass Deutschland untergehen muss, wenn die Nazis siegen. Ich gehöre nicht zu denjenigen22, welche glaubten, dass die Niederlage der Nazis vollständig unabwendbar war. Ich glaube, dass nur das Zusammenwirken aller freiheitlichen Kräfte der Welt ausserhalb Deutschlands und im deutschen Volke den schliesslichen Zusammenbruch dieser Diktatur herbeigeführt hat. Ich war mir während der langen Jahre meiner illegalen Arbeit immer darüber klar, dass, so klein unser Beitrag im Kampf gegen den Faschismus und so unbedeutend unsere Erfolge auch schienen, diese unsere Anstrengungen ebenso unentbehrlich für den endgültigen Sieg über den Faschismus waren wie die Kämpfe auf den Schlachtfeldern. Ja mehr noch, unsere Arbeit innerhalb Deutschlands im deutschen Volke und schliesslich gemeinsam mit den Millionen zwangsverschleppter ausländischer Arbeiter schuf vielleicht eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür23, dass Deutschland nach der Katastrophe wieder Anerkennung in der Welt und wirkliche innere Freiheit erringen wird. Darum sind wir deutschen Antifa| C 21 schisten, die seit 1933 in einem oft aussichtslos scheinenden Kampf gestanden haben, überzeugt, dass unsere Aufgaben mit dem Ende des Krieges nicht erfüllt sind, sondern dass wir heute und in Zukunft berufen und verpflichtet sind, das deutsche Volk aus dem Elend in die Freiheit zu führen. | A 31Β 41 Ich will Ihnen jetzt etwas erzählen von unserer Arbeit und von meinen Erlebnissen bei der Gestapo und im Zuchthaus. Ich habe von 1933 bis etwa 1936 in einer grossen illegalen Organisation gearbeitet,24 die unter dem Namen „Neu Beginnen" in der Welt bekannt ist. Ich habe dort alles das gelernt an theoretischem und praktischem Wissen, was die illegale und konspirative Arbeit erfordert. Aber die illegale Widerstandsbewegung in Deutschland ist in den Jahren vor dem Kriege immer mehr zusammengebrochen. Erst während des Krieges kam es wieder zu einem Aufleben der illegalen Aktivität. 1941 begann
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In Β eingefügt: In diesem schauderhaften und abgedroschenen Nazi-Deutsch geht es über 16 Schreibmaschinenseiten. 21 C und D: sehen 22 C und D: denen 23 B: konnte vielleicht eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür schaffen 24 B: Wie ich bereite eingangs erwähnte, begann ich meine illegale antifaschistische Tätigkeit in einer grossen sozialistischen Organisation.
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ich eine kleine Gruppe von Freunden zu sammeln, die bereit waren, mit ihren schwachen Kräften eine illegale antifaschistische Arbeit zu25 versuchen. Da war eine furchtbare26 Frage immer vor uns: Sind wir denn überhaupt die Berufenen, um eine antifaschistische Organisation zu bilden? Wir sind doch keine Berufspolitiker, sondern Wissenschaftler, Künstler und einfache Handwerker und Arbeiter. Keiner von uns war je Funktionär in einer sozialistischen oder anderen Partei, keiner von uns hatte irgendwelche Erfahrung aus der politischen Vergangenheit von vor 1933. In einem nur waren wir uns vollständig einig und auch zu mutiger Tat bereit, nämlich mit allen Kräften gegen den Faschismus zu kämpfen. Es begann mit tastenden Versuchen. Wir wussten, dass es keinen Sinn hatte, Plakate zu drucken und öffentliche Propaganda zu machen. Das hätte unsere Gruppe in kürzester Zeit der Gestapo ausgeliefert. Wir mussten zunächst einfach unseren eigenen Kreis vergrössern, und dann gab es vielleicht Möglichkeiten der Sabotage der Rüstung und der Kriegsoperationen[,] vielleicht auch der Spionage zugunsten der Alliierten 27. Schliesslich konnten wir hoffen, im ständigen Wachsen unserer Organisation, in ihrer 28 Ausbreitung über gan% | Β 51 Deutschland eine so grosse Basis zu gewinnen, dass in der turbulenten Endphase des faschistischen | A 41 Zusammenbruchs schliesslich Möglichkeiten waren, sich an die Masse» zu wenden und sie zum Kampf aufzurufen. Nach dieser ersten Phase der Unklarheit und der Unsicherheit und grossen Schwäche wurden die Grenzen unserer Aktivität durch einen plötzlichen zufalligen Umstand erweitert. Einer von uns, Dr. Georg Groscurth29, Oberarzt an dem Berliner Robert Koch-Krankenhaus, machte30 in seiner ärztlichen Praxis die Bekanntschaft verschiedener ausländischer Arbeiter. Er kam mit ihnen ins Gespräch, und lernte sie als Antifaschisten kennen, die selbst auf der Suche nach Verbindungen zu illegalen Gruppen der deutschen Widerstandsbewegung waren. So bekamen wir Verbindung mit ausländischen Arbeitern in Deutschland, die sich bereits in ihren Lägern31 zu illegalen Widerstandsgruppe und32 Organisationen zusammengeschlossen hatten. Das war eine Aufgabe für uns. Diese Arbeiter stellten schon rein zahlenmässig, mehr noch aber durch ihre Entschlossenheit und Kampfbereitschaft einen politischen Faktor in Deutschland dar, der in der Periode des faschistischen Zusammenbruchs eine grosse Rolle spielen musste. Natürlich konnten diese ausländischen Arbeiter in Deutschland zu keiner planvollen Arbeit gelangen ohne die Mithilfe und Mitwirkung deutscher antifaschistischer Mitkämpfer. Wir hatten das Glück, das Verbindungsglied zwischen der deutschen Widerstandsbewegung und den antifaschistischen ausländischen Arbeitern zu werden. Wir bauten eine Organisation, die gänzlich auf diese spezielle Aufgabe eingestellt war, die „Europäische Union". Wir suchten uns besondere Leute, | Β 61 die verschiedene europäische Sprachen beherrschten, Leute, die fran25 26 27 28 29 30 31 32
B: erneut zu B: bange A (1): Handschriftlich korrigiert aus: des Feindes A (1): Handschriftlich korrigiert aus: seiner In Α und Β wird Groscurth konsequent Grosscurth, in C Grosskurth geschrieben. A (1): Handschriftlich korrigiert aus: lernte [...] kennen A (1): Gestrichen: und Arbeitsplätzen; in C und D: Lagern A (1): Gestrichen: nationalen
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zösisch, tschechisch, dänisch, polnisch und russisch sprachen, Leute, | C 31 die durch ihren Beruf in der Lage waren, Briefe und Nachrichten ^wischen 33 den ausländischen Arbeitern in Deutschland und ihren nationalen Widerstandsorganisationen in | A 5 | den besetzten Ländern zu befördern. Wir verschafften uns34 Beziehungen zu den verschiedensten Regierungsstellen der Nazis und konnten dort Informationen erhalten, die für die ausländischen Arbeiter von Bedeutung waren. Wir konnten sie $ B. vor geplanten Gestaporazzien warnen. Wir konnten ihnen Radioapparate und Nahrungsmittel verschaffen.35 Am 5. September 1943 fand36 unsere illegale Arbeit37 einen jähen Abschluss durch Verhaftung des wesentlichen Bestandes unserer Mitarbeiter. Illegale Organisationen sind natürlich immer in der Gefahr gewesen, der Gestapo zum Opfer zu fallen. Meistens erfolgte die Entdeckung der Organisationen im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit],] ζ. B. wurde die Gestapo aufmerksam auf illegale Gruppen durch die von ihnen hergestellten Flugblätter und Propagandaschriften. In unserem Falle war das anders. Eigentlich war es ein reiner Unglücksfall. Ein entfernterer38 Bekannter39 eines unserer wichtigsten Mitarbeiter, ein Mann, der selbst bei uns nicht arbeitete, hatte die Bekanntschaft eines Mannes gemacht, der von sich behauptete, ein sowjetrussischer Geheimagent zu sein. Ich habe mich sehr um die Nachprüfung dieser Beziehung gekümmert und erlangte erst Gewissheit darüber, dass es sich in Wirklichkeit um einen Gestapoagenten handelte,40 als es schon zu spät war.41 42Die folgenden Gerichtsverfahren gegen die
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A (1): Handschriftlich korrigiert aus: zu A (1): Handschriftlich korrigiert aus: hatten selbst 35 In Β folgt: Für die illegale Arbeit spielt auch die Beschaffung von falschen Ausweispapieren eine grosse Rolle, ζ. B. benötigten wir solche Papiere, um einzelnen ausländischen Arbeitern vollkommen freie Bewegung in Deutschland zu schaffen und ihnen die Rückreise in ihre Heimat zu ermöglichen. Auch die Mitglieder der Organisation mussten immer damit rechnen, dass sie, durch die Verfolgung der Gestapo gezwungen, eines Tages ein vollkommen illegales Leben führen mussten. Dazu benötigt man dann gute Ausweispapiere und Pässe. Wir haben für solche Zwecke und um alle Möglichkeiten gründlich zu erproben und zu entwickeln, zahlreiche Ausweispapiere selbst hergestellt und für illegal lebende Juden beschafft. Hierbei waren die Wirkungen des Bombenkrieges oft sehr günstig, da in bestimmten Städten, wie ζ. B. Wilhelmshaven!,] schon frühzeitig die Einwohnerkarteien vernichtet worden waren, so dass eine Nachprüfung von in Wilhelmshaven ausgestellten Urkunden für die Behörden praktisch unmöglich war. Verschiedene Leute erhielten von uns vollkommen echte, mit den Stempeln und Formularen des Polizeipräsidenten von Wilhelmshaven hergestellte Kennkarten und polizeiliche Abmeldungsformulare, worauf sie Lebensmittelkarten und Arbeit vermittelt erhielten. Sehr häufig haben wir auch Pässe gefälscht, indem wir einfach ein anderes Lichtbild in den Pass einsetzten. Der auf dem Lichtbild fehlende Stempel wurde durch einen hervorragenden Graphiker |B 7| in mühevoller Kleinarbeit mit Spezialfarbe aufgemalt und war nur mit grosser Mühe als gefälscht erkennbar. 34
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A (1): Handschriftlich korrigiert aus: fanden A (1): Handschriftlich korrigiert aus: ganzen Arbeiten 38 C und D: entfernter 39 Gemeint ist Paul Hatschek. 40 A (1) gestrichen: erst 41 A (1) gestrichen: In den wochenlangen Verhören in der Prinz Albrechtstrasse gelang es der Gestapo, sich ziemlich umfassende Kenntnisse über unsere Tätigkeit zu verschaffen. 37
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Europäische Union wurden dann in zahlreiche Einzelprozesse zergliedert. Auf diese Weise suchten die Nazis zu verhindern, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck entstand, dass die illegale Widerstandstätigkeit noch grösseren Umfang hatte. Im Dezember 1943 wurde ich als heiter der Organisation mit dreien meiner Freunde zum Tode verurteilt. Diese drei, Dr. Georg Groscurth, Herbert Richter und Paul | A 61 Rentsch starben als Kämpfer für Deutschlands Freiheit am 8. Mai 44 auf dem Schafott in Brandenburg. Zahlreiche Todesurteile folgten in den weiteren Ein^elpro^essen. Mein Leben wurde gerettet, weil die Nazis mein fachliches Wissen noch für den Krieg ausnutzen wollten. Unter der ständigen Drohung der Vollstreckung habe ich im Zuchthaus Brandenburg in einem eigens für mich eingerichteten physikalisch-chemischen Laboratorium Forschungsarbeiten im Auftrag des Heereswaffenamtes durchgeführt. Es versteht sich von selbst, d[ass] ich die mir gestellten Aufgaben wohl intensiv bearbeitete, aber nicht zur Lösung gebracht habe, schon deshalb,43 weil ein vorzeitiger Abschluss meiner Arbeiten die Gefahr der Urteilsvollstreckung heraufbeschworen hätte. Ich denke an diese Zeit mit Genugtuung zurück, weil es mir nämlich gelungen war, in meinem Laboratorium, versteckt unter vielerlei anderem wissenschaftlichen Gerät, einen selbstgebauten Radioapparat einzubauen, mit dem ich auf Kurz- und Mittelwelle täglich alle Nachrichten der ausländischen Sender und des deutschen Rundfunks auffing. Ich habe mit Hilfe einer Schreibmaschine, die mir im Laboratorium für meine wissenschaftlichen Berichte zur Verfügung stand, eine Tageszeitung in zwei Exemplaren für die politischen Gefangenen hergestellt, die geheim im Zuchthaus verbreitet wurde.44 45Auf diese Weise konnte ich auch noch im Zuchthaus die illegale antifaschistische Arbeit fortsetzen. Zum Schluss will ich Ihnen einige Stellen aus den Flugblättern der Europäischen Onion vorlesen, wodurch[,] glaube ich, Ihnen ein objektiveres Bild unserer Bestrebungen vermittelt wird, als durch die Worte des Volksgerichtspräsidenten Freisler, mit denen ich meine Ausführungen begonnen habe. In diesen Flugblättern heißt es unter vielem anderen folgendermaßen: „ Was will die Europäische Union ? Sie will die Zusammenfassung aller antifaschistischen Kräfte Europas unter Ausschaltung aller weltanschaulichen, dogmatischen und konfessionellen Vorurteile, die Wiederherstellung derpoliüschen und menschlichen Grundrechte des Individuums, das Recht auf Arbeit und Brot, | C 41 Freiheit der Rede und des Glaubens, Versammlungs- und Organisationsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz und
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Der folgende Text nicht in B. Statt dessen folgt als Schlussabsatz: In meinem nächsten Vortrag will ich Ihnen von der darauf folgenden Phase der Verhöre bei der Geheimen Staatspolizei, der Verhandlung vor dem Volksgerichtshof und dem schliesslichen Leben als Todeskandidat im Zuchthaus in Brandenburg berichten und ihnen zum Schluss meines nächsten Vortrages ein Bild der politischen Vorstellungen und der Ziele unserer illegalen Arbeit entwerfen. Die Zeiten haben sich gewandelt, die Macht der Nazis ist zusammengebrochen, darum sind auch die Methoden unseres Kampfes für die Freiheit nun Gottseidank andere, aber der Geist, in dem wir kämpften[,] und die Ziele, für wir unser Leben eingesetzt haben, sind die gleichen geblieben. 43 In C und D fehlt die Einfügung: schon deshalb 44 Ende B. 45 Die folgenden Absätze sind im Unterschied zum übrigen Text nicht zweizeilig, sondern einzeilig geschrieben, mit zahlreichen handschriftlichen Korrekturen und Ergänzungen versehen und finden sich nicht in A (2).
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gleiches Rechtfür jedermann. Das sind die Grund-1A 6v | rechte des Individuums,46 ohne deren Erfüllung eine Fortentwicklung der menschlichen Kultur undenkbar ist." „Die Faschisten, die mehr als ein Jahrzehnt in Deutschland wüteten, haben jetzt auch in sämtlichen Ländern Europas allefreiheitlichen Organisationen zerschlagen. Die Faschisten glaubten, hiermit nicht nur ihre Gegner von heute, sondern auch die Führer von morgen vernichtet haben. Darauf gründet sich die Nazithese vom Chaos nach ihrem Untergang. Diese furchtbare Drohung und die skrupellose Bereitschaft, nicht eher abzutreten, bis Europa in Schutt und Asche versunken ist, wirkt wie eine krankhafte Lähmung auf die Massen Europas. ... Zwar hat Hitler die alten politischen Organisationen vorschlagen undjeden neuen Versuch bereits im Keime erstickt. Doch eins ist ihm nicht gelungen: er konnte die alten und ewigen freiheitlichen Ideen, die in Europa in dengrossen Revolutionen geboren wurden, nicht vernichten!" „ Unser Ziel ist: Sozialistische Wirtschaft, Freiheit des Indimduums und sociale Gerechtigkeit. Sie allein ermöglichen das Fortbestehen und die Weiterentwicklung der europäischen Kultur!" „Das Wort Sozialismus ist durch schamlosen Missbrauch entwertet. Kaum eine politische Bewegung der Vergangenheit, nicht einmal die Nazis, konnten auf die mächtige Wirkung dieses verheissungsvollen Wortes vernichten. Die Europäische Union wird den Massen die Frage beantworten, was Sozialismus bedeutet und was nicht. Sozialismus bedeutet nicht: Ausrottung der Bourgeoisie, Aufhebung des privaten Eigentums und Errichtung einer blutigen Diktatur dogmatischer Marxisten — und wie das Zerrbild des Sozialismus in der faschistischen Propaganda sonst erscheinen mag! Sozialismus bedeutet aber: Ausschaltung privater Interessen aus Politik und Wirtschaft durch Uebeiführung der gesamten Produktionsmittel in gesellschaftlichen Besitz· Befreiung des Individuums von wirtschaftlicher Bevormundung durch die Interessen des Kapitals. Sozialismus bedeutet die volle Entfaltung der Produktionsmöglichkeiten der modernen Technik für den Wiederauftau einer neuen Kultur in der Welt." „Kämpft mit der Europäischen Union für ein freies, sozialistisches Europa!" — so schlossen unsere Flugblätter. Die Europäische Union sollte nicht nur die Union europäischer Antifaschisten werden, „die politische und wirtschaftliche Einigung Europas in der Europäischen Union ", d. h. in änem europäischen Staatenbund, war das grosse Ziel unseres Strebens. Seit diese Worte geschrieben wurden, sind mehr als drei Jahre vergangen, drei Jahre - die uns heute erscheinen wie ein Jahrzehnt angesichts der Fülle folgenschwerer Ereignisse. Der deutsche Faschismus ist zu Boden geschmettert. Er wird erst dann fur alle Zeit vernichtet sein, wenn ein neues, freies Deutschland aus der Asche des Untergangs emporgestiegen ist. An diesem neuen, freien sozialistischen Deutschland wollen wir bauen, auf dass unser Volk sich nie wieder als ein verblendeter Tor vor den Wagen einer Handvoll Geldsäcke und Abenteurer spannen lässt; ein friedliches und ein freies Deutschland wird durch unsere politische Arbeit entstehen, wenn wir in Zukunft den gleichen Idealen mit dem gleichen Opfermut nachstreben, wie in der Zeit unseres illegalen Kampfes gegen diefaschistische Diktatur und Willkürherrschaft.
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In C und D hier eingefügt: das Recht auf Arbeit und Freiheit der Rede und des Glaubens, Versammlungs- und Organisationsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz und gleiches Recht für jedermann. Das sind die Grundrechte des Individuums.
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Das heimliche Deutschland. Dritter Vortrag A: Typoskript, 8 Blatt, gemeinsam mit Dokument 5 (B) überliefert, von gleicher Hand mit „II." überschrieben; RH 081, Bd. 001 B: Abschrift von A, 7 Blatt; RH 161 (BStU, AOP 17396/91, Bd. 14), Bl. 182-188 Erstsendung RIAS, Berlin, 31.10.1946, 20.15-20.30 Uhr (Bibliographie Nr. 65) nicht datiert Vorlage für den Abdruck ist A Erstdruck
II. Ich habe Ihnen in meinem ersten Vortrag von der Tätigkeit der illegalen antifaschistischen Gruppe „Europäische Union" berichtet, die ihr Hauptziel darin sah, eine Zusammenarbeit der deutschen Widerstandsbewegung mit den Massen der antifaschistischen ausländischen Zwangsarbeiter in Deutschland zu schaffen. Auch diese hoffnungsvolle Gruppe fiel wie viele andere der Gestapo zum Opfer. Am 5. September 1943 wurden fast alle Mitglieder der Organisation verhaftet[,] und es begannen die wochenlangen Verhöre bei der Geheimen Staatspolizei. Ich kam mit anderen führenden Mitgliedern der Organisation zusammen in die berüchtigte Prinz Albrechtstrasse, die Zentrale der Geheimen Staatspolizei in Deutschland. Nach allem, was man von den grausigen Methoden der Gestapo gehört hatte, beschlich wohl einen jeden von uns eine bange Furcht wegen der Dinge, die uns erwarteten[,] und doch hatte jeder den festen Entschluss, bis zum letzten den Methoden der Gestapo zu widerstehen und im Interesse der Sache kein einziges Geheimnis preiszugeben. In dieser Situation beschäftigt man sich mit allen geistigen Kräften, über die man verfugt, mit der Frage, wie man am besten und am sichersten der Misshandlung entgehen und auf welche Weise man wohl am sichersten in dieser schweren Prüfung bestehen wird. Ich habe hierbei die folgende Taktik entwickelt und mich von ihrer Wirksamkeit praktisch überzeugen können. Ich sagte mir, Misshandlungen und Folterungen sind selbstverständlich Mittel, mit denen man die Widerstandsfähigkeit eines Menschen brechen kann. Aber die Gestapo muss wissen, dass die Wirksamkeit dieser Mittel bei den verschiedenen Menschen nicht gleich ist und dass es Menschen gibt, die bei Anwendung solcher Mittel noch weniger aussagen als sonst. Ich sagte mir auch, dass, je mehr man auf solche Mittel reagiert und die Wirksamkeit dieser Mittel offenbart, um so mehr wird die Gestapo von der Verwendung solcher Mittel Gebrauch machen. Schliesslich sagte ich mir, dass die Gestapo einsehen wird, dass ein Mann, der seinen sicheren Tod erwartet und keine Hoffnung auf irgendeine Möglichkeit der Rettung erkennen lässt, am wenigsten durch Folterung und Qualen beeinflusst werden kann. Zweitens beschloss ich, mit allen Mitteln zu versuchen, auf diese Kreaturen von Kommissaren als 121 menschliche Person Eindruck zu machen und ihnen zu imponieren. Nicht die objektive Lage[,] sondern das Verhalten
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eines Menschen in seiner Situation ist entscheidend dafür, wie andere Menschen sich ihm gegenüber einstellen. In der ersten Woche wurde ich häufig geschlagen und in widerlicher Weise behandelt. Man sorgte dafür, dass ich kein Essen bekam^] und dehnte die Verhöre bis in die tiefe Nacht aus. Ich war den ganzen Tag gefesselt und musste bei heller Beleuchtung schlafen. Der Schlaf wurde in der Nacht häufig durch Wachtposten, die in die Zelle kamen, unterbrochen. Ich kann mich glücklich preisen, dass es mir trotz allem gelang, meine Nerven zu bewahren und diesen Kampf um meine Widerstandsfähigkeit zu gewinnen. Als es mir mit den ständigen Schlägereien zu viel wurde, habe ich dem Beamten erklärt, dass ich bei Fortsetzung dieser Behandlung jede Aussage in Zukunft überhaupt verweigern würde und dass auf mich körperliche Schmerzen nicht den geringsten Eindruck machen können, weil ich als Wissenschafder weiss, wie sehr Schmerzen subjektiv beeinflussbar sind. Nachdem ich eine Rücksprache mit dem Vorgesetzten des verhörenden Beamten erlangt hatte, änderte man die Taktik mir gegenüber vollständig. Ich wurde nun höflich und korrekt behandelt. Die folgenden wochenlangen Verhöre waren eine Art Schachspiel zwischen mir und den Beamten. Jeder von uns versuchte],] mit allen Mitteln der Täuschung die Kenntnisse des anderen zu erfahren. Ich habe immer wieder von Neuem versucht, aus den Tatsachen, die der Gestapo offensichtlich bekannt waren, ein geschlossenes Bild zusammenzusetzen, wodurch der Beamte zu dem Eindruck kommen sollte, dass ihm nun alle wesentlichen Umstände lückenlos bekannt seien. Leider war es unvermeidlich, dass durch Aussagen anderer immer wieder irgendwelche Kleinigkeiten zur Kenntnis der Gestapo gelangten, die das von mir entworfene Bild als Lügenbild entlarven mussten. Der ungeheure Vorteil der Gestapo gegenüber den Opfern besteht ja darin, dass die Gefangenen kaum eine Möglichkeit haben, sich gegenseitig zu informieren. 131 Am 15. November kamen wir alle nach Abschluss der Verhöre als sogenannte Untersuchungsgefangene in das Zuchthaus Brandenburg. Wir wurden dort wie gewöhnliche Verbrecher behandelt und mussten arbeiten wie die anderen Strafgefangenen. Einen Haftbefehl erhielten wir erst am Anfang Dezember, d. h.[,] nachdem wir entgegen den gesetzlichen Bestimmungen fast 3 Monate ohne richterlichen Haftbefehl inhaftiert waren. Wir hatten keine Möglichkeit, uns mit unserem Verteidiger zu besprechen],] und erhielten auch nach Inhaftierung im Zuchthaus keinen Besuch von Angehörigen mehr. Ohne irgendeine Vorbereitung wurden wir am 14. Dezember nach Berlin in das Moabiter Untersuchungsgefängnis geschafft, erhielten am späten Abend die Anklageschrift, ein Dokument von 20-30 Schreibmaschinenseiten Umfang. Am Morgen des 15. Dezember begann die Verhandlung vor dem Volksgerichtshof, ohne dass wir Gelegenheit hatten, uns mit unserem Verteidiger über die Anklageschrift zu besprechen. Es war mir klar, dass die ganze Gerichtsverhandlung reines Theater war und dass überhaupt keine Möglichkeit bestand, uns vor dem Gericht zu rechtfertigen. Ausserdem wollten wir uns auch vor diesem Nazigericht nicht rechtfertigen. Nach mehrstündiger Verhandlung vertagte sich das Gericht auf den nächsten Tat, an dem unser Todesurteil von dem Präsidenten Freisler verlesen wurde mit einer umfangreichen Begründung, aus der ich Ihnen Auszüge in meinem letzten Vortrag bekannt gemacht habe. Die ganze Tätigkeit meines Verteidigers bestand darin, in seinem Schlussplädoyer den einzigen Satz zu sprechen: Angesichts der Verfehlungen des Angeklagten hält die Verteidigung die schwerste Strafe für begründet.
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Die folgenden Tage gehörten mit zu den glücklichsten Zelten meines Gefangenenlebens, denn wir waren in einer Gruppe von vier Verurteilten für drei Tage gemeinsam in einer Zelle, 141 nachdem wir vorher ständig in Einzelhaft gelebt hatten. In diesen 3 Tagen konnten wir endlich über alles Erlebte und über unsere düstere Zukunft sprechen. Dann ging es in das Zuchthaus Brandenburg, wo wir als sogenannte TU-Leute, Todeskandidaten, in kleinen kalten Einzelzellen Tag und Nacht, gefesselt und bei nächtlicher Beleuchtung schlafend, verbringen mussten. Von Montag zu Montag warteten wir auf die Vollstreckung des Urteils, denn jeden Montag wurden 20-30, manchmal sogar 40 Todeskandidaten hingerichtet. Meine Freunde Georg Grosscurth, Herbert Richter und Paul Rentsch starben am 8. Mai 1944 als Kämpfer für die deutsche Freiheit auf dem Schafott in Brandenburg. Mein Leben wurde gerettet, weil die Nazis mein fachliches Wissen noch für den Krieg ausnutzen wollten. Unter der ständigen Drohung der Vollstreckung habe ich im Zuchthaus Brandenburg in einem eigens für mich eingerichteten physikalisch-chemischen Laboratorium Forschungsarbeiten im Auftrag des Heereswaffenamtes durchgeführt. Es versteht sich von selbst, dass ich die mir gestellten Aufgaben wohl intensiv bearbeitete, aber nicht zur Lösung gebracht habe, schon deshalb, weil ein vorzeitiger Abschluss meiner Arbeiten die Gefahr der Urteilsvollstreckung heraufbeschworen hätte. Ich denke an diese Zeit mit Genugtuung zurück, weil es mir nämlich gelungen war, in meinem Laboratorium, versteckt unter vielerlei anderem wissenschaftlichen Gerät, einen selbstgebauten Radioapparat einzubauen, mit dem ich auf Kurz- und Mittelwelle täglich alle Nachrichten der ausländischen Sender und des deutschen Rundfunks auffing. Ich habe mit Hilfe einer Schreibmaschine, die mir im Laboratorium für meine wissenschaftlichen Berichte zur Verfügung stand, eine Tageszeitung in zwei 151 Exemplaren für die politischen Gefangenen des Zuchthauses hergestellt, die geheim im Zuchthaus verbreitet wurde.1 Die Verbreitung dieser Zeitung war das Werk einer ausgezeichneten geheimen Organisation der politischen Gefangenen im Zuchthaus. Durch mein Laboratorium, für welches in der Tischlerei des Zuchthauses Möbel und Einrichtungsgegenstände hergestellt wurden, gelang es mir, mit dieser Organisation in Verbindung zu kommen, wobei ein dienstverpflichteter Beamter, der Tischlermeister Herbert Schwichtenberg, 2 ein alter Sozialist, eine entscheidende Rolle spielte. Dieser Mann hatte den Mut, mich entgegen den Vorschriften wöchentlich gemeinsam mit einem politischen Gefangenen geheim in meinem Laboratorium zu besuchen. Nicht nur das, er bereitete mit mir zusammen einen ausführlichen Fluchtplan vor, der für den Fall der Ankündigung der Vollstreckung des Urteils bei mir ausgeführt werden sollte. Nachschlüssel und Kleidung und gefälschte Torausweise des Zuchthauses wurden für mich beschafft. Gemeinsam mit dieser Organisation habe ich mich auch an Vorbereitungen beteiligt auf einen möglichen Kampf der politischen Gefangenen mit der SS in der Schlussphase des Krieges. Wir erhielten im Januar 1945
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Die erste Hälfte dieses Absatzes greift den in Dokument 5 (B) abgeschnittenen Teil von Dokument 5 (A, C und D) wieder auf. 2 Tatsächlich: Richard Schwichtenberg (1896-1966), Sozialdemokrat, Tischler, wurde 1943 zur Arbeit als zweiter Werkmeister im Zuchthaus Brandenburg dienstverpflichtet, 1945 von der Gestapo verhaftet, KZ-Haft.
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Kenntnis von den furchtbaren Ereignissen, die sich im Zuchthaus Sonnenburg abgespielt hatten. Dort waren vor der Räumung des Zuchthauses durch eine kleine SS-Gruppe über 700 Gefangene erschossen worden. Wir fassten den festen Entschluss, in solchem Falle bis zum letzten zu kämpfen. Ich stellte in meinem Laboratorium etwa 30 Schwelkerzen her, mit denen ein ReizstoffGiftgasnebel erzeugt wurde. Unter dem Schutz der durch diesen Reiznebel verursachten Panik wollten wir die SS überwältigen und uns in den Besitz der Macht im Zuchthaus setzen. 161 Ausserdem beschaffte ich mir 1 kg eines hochwirksamen Sprengstoffes, den ich als harmlose Chemikalie bestellte und für meine Untersuchungen geliefert erhielt. Schliesslich habe ich besondere aus Holz in der Tischlerei gefertigte Geräte hergestellt, die in einfachster Weise grosse Mengen von Blausäure entwickelten, mit denen wir in aussichtsloser Situation in grossen Gruppen Selbstmord verüben und möglicherweise die SS mit in unseren Tod nehmen konnten. Sehr glückliche Umstände und das mannhafte Eintreten einiger einsichtiger Beamten des Zuchthauses hat uns diesen verzweifelten Kampf erspart.3 Zum Schluss will ich Ihnen einige Stellen aus den Flugblättern der Europäischen Union vorlesen, wodurch, glaube ich, Ihnen ein objektiveres Bild unserer Bestrebungen vermittelt wird als durch die Worte des Volksgerichtspräsidenten Freisler, mit denen ich meine Ausführungen begonnen habe. In diesen Flugblättern heisst es unter vielem anderen folgendermassen: „Was will die Europäische Union? Sie will die Zusammenfassung aller antifaschistischen Kräfte Europas unter Ausschaltung aller weltanschaulichen, dogmatischen und konfessionellen Vorurteile, die Wiederherstellung der politischen und menschlichen Grundrechte des Individuums, das Recht auf Arbeit und Brot, Freiheit der Rede und des Glaubens, Versammlungs- und Organisationsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz und gleiches Recht für jedermann. Das sind die Grundrechte des Individuums, ohne deren Erfüllung eine Fortentwicklung der menschlichen Kultur undenkbar ist." „Die Faschisten, die mehr als ein Jahrzehnt in Deutschland wüteten, haben jetzt auch in sämtlichen Ländern Europas alle freiheitlichen Organisationen zerschlagen. Die Faschisten glaubten, hiermit nicht nur ihre Gegner von heute, sondern auch die Führer von 171 morgen vernichtet zu haben. Darauf gründet sich die Nazithese vorn Chaos nach ihrem Untergang. Diese furchtbare Drohung und die skrupellose Bereitschaft, nicht eher abzutreten, bis Europa in Schutt und Asche versunken ist, wirkt wie eine krankhafte Lähmung auf die Massen Europas ... Zwar hat Hitler die alten politische Organisationen zerschlagen und jeden neuen Versuch bereits im Keime erstickt. Doch eins ist ihm nicht gelungen: er konnte die alten und ewigen freiheitlichen Ideen, die in Europa in den grossen Revolutionen geboren wurden, nicht vernichten!" „Unser Ziel ist: Sozialistische Wirtschaft, Freiheit des Individuums und soziale Gerechtigkeit. Sie allein ermöglichen das Fortbestehen und die Weiterentwicklung der europäischen Kultur!"
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Der folgende Text wiederholt die Schlusspassagen von Dokument 5.
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„Das Wort Sozialismus ist durch schamlosen Missbrauch entwertet. Kaum eine politische Bewegung der Vergangenheit, nicht einmal die Nazis, konnten auf die mächtige Wirkung dieses verheissungsvollen Wortes verzichten. Die Europäische Union wird den Massen die Frage beantworten, was Sozialismus bedeutet und was nicht. Sozialismus bedeutet nicht: Ausrottung der Bourgeoisie, Aufhebung des privaten Eigentums und Errichtung einer blutigen Diktatur dogmatischer Marxisten - und wie das Zerrbild des Sozialismus in der faschistischen Propaganda sonst erscheinen mag! Sozialismus bedeutet aber: Ausschaltung privater Interessen aus Politik und Wirtschaft durch Überfuhrung der gesamten Produktionsmittel in gesellschaftlichen Besitz. Befreiung des Individuums von wirtschaftlicher Bevormundung durch die Interessen des Kapitals. Sozialismus bedeutet die volle Entfaltung der Produktionsmöglichkeiten der modernen Technik für den Wiederaufbau einer neuen Kultur in der Welt." 181 „Kämpft mit der Europäischen Union für ein freies, sozialistisches Europa!" — so schlossen unsere Flugblätter. Die Europäische Union sollte nicht nur die Union europäischer Antifaschisten werden, „die politische und wirtschaftliche Einigung Europas in der Europäischen Union", d. h. in einem europäischen Staatenbund, war das grosse Ziel unseres Strebens. Seit diese Worte geschrieben wurden, sind mehr als drei Jahre vergangen, drei Jahre - die uns heute erscheinen wie ein Jahrzehnt angesichts der Fülle folgenschwerer Ereignisse. Der deutsche Faschismus ist zu Boden geschmettert. Er wird erst dann für alle Zeit vernichtet sein, wenn ein neues, freies Deutschland aus der Asche des Untergangs emporgestiegen ist. An diesem neuen, freien sozialistischen Deutschland wollen wir bauen, auf dass unser Volk sich nie wieder als ein verblendeter Tor vor den Wagen einer Handvoll Geldsäcke und Abenteurer spannen lässt; ein friedliches und ein freies Deutschland wird durch unsere politische Arbeit entstehen, wenn wir in Zukunft den gleichen Idealen mit dem gleichen Opfermut nachstreben, wie in der Zeit unseres illegalen Kampfes gegen die faschistische Diktatur und Willkürherrschaft.
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Erinnerung an eine Begegnung mit Todeskandidaten im April 1944 Neben den Rundfunkvorträgen befinden sich im Nachlass Havemanns eine Reihe von Manuskripten aus den Jahren unmittelbar nach seiner Befreiung aus der Todeszelle, in denen er die Ereignisse in unterschiedlich verarbeiteter Form festhält. Auf diese Texte greift er in späterer Zeit immer wieder zurück, variiert die Erzählungen, akzentuiert je nach gegebenem Anlass verschiedene Aspekte. Die im Folgenden abgedruckten Manuskripte (Dokumente 7-9) stellen für den jeweiligen Vorgang die älteste Fassung dar. A: Typoskript, 2 Blatt, beidseitig beschrieben, mit maschinenschriftlichen Tilgungen und handschriftlichen Korrekturen; RH 081, Bd. 001 B: Typoskript, 6 Blatt, mit handschriftlichen Korrekturen; RH 161 (BStU A O P 17396/91, Bd. 14), Bl. 140-145 nicht datiert, zweite Hälfte der 1940er Jahre Vorlage für den Abdruck ist A, Abweichungen in Β werden in Anmerkungen nachgewiesen Erstdruck
Letzte Fahrt Von Robert Havemann Es waren fast dreissig Menschen, die in dem hinteren Teil des Wagens sassen. Sie sassen eng aneinandergedrückt auf den beiden sich gegenüberliegenden Holzbänken, die an den Seitenwänden des fensterlosen Kastens angebracht waren, der den hinteren Teil des Wagens bildete. Eine kleine Tür mit einem Glasfenster führte von einem in der Mitte des Wagens liegenden Vorraum in diesen Raum, den sogenannten Gemeinschaftsraum. In den Vorraum waren noch drei winzige Einzelzellen hineingebaut, zwei auf der linken Seite des Wagens, nur eine auf der rechten. An der Stelle des Vorraumes, wo sich auf der rechten Seite eine vierte Zelle hätte befinden können, war nämlich die Tür, durch welche man von der Seite in den Wagen einsteigen konnte. Direkt neben der Tür sass ein Polizist. Vorne in dem breiten Führerraum des Wagens sassen der Fahrer und noch zwei Polizeibeamte. Von dem Führerraum aus konnte man durch ein rückwärtiges Glasfenster in den Mittelraum und weiter in den grossen Gemeinschaftsraum hineinsehen. Auch von dem Gemeinschaftsraum aus konnte man nach vorne in den Führerraum sehen, wo die Uniformierten sassen[,] und weiter, über den Motor hinweg[,] ins Freie auf die Strasse. Ein paar Leute, die auf der linken Bank vorne sassen[J konnten auch an dem Schupo, der an der Seitentür sass, vorbei ins Freie sehen. Jeder dieser dreissig Männer sah sehr gern ins Freie. Sie sahen nicht immerzu ins Freie. Denn sie unterhielten sich leise. Und sie hatten mindestens soviel Interesse an ihrer Unterhaltung wie an einem Blick ins Freie, den sie sich hin und wieder gönnten. Diese Männer waren alle sehr verschieden. Verschieden an Alter, an Herkunft, verschiedener Nationalität und Rasse, verschiedenen Glaubens. Zunächst aber hatten sie etwas Aeusserliches alle gemeinsam: Sie trugen an ihren Händen schwere eiserne Fesseln. Denn sie waren alle zum Tode Verurteilte. Es war Ende April 1944.
Begegnung mit Todeskandidaten im April 1944
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Diese Leute waren, grösstenteils im Laufe der letzten Woche, vom Volksgerichtshof des dritten Reichs zum Tode verurteilt. Den | Β 21 Sonntag hatten sie noch im Moabiter Untersuchungsgefängnis verbracht. Und nun waren sie „auf Transport" nach Brandenburg, in das grösste und modernste deutsche Zuchthaus, wo man die meisten der vom Volksgerichtshof Verurteilten hinrichtete, im Ganzen 2030 an der Zahl.1 Es war den Gefangenen eigentlich streng verboten, zu sprechen. Darum sprachen sie leise. Aber der Schupo an der Seitentür hatte die Zwischentür geschlossen. Er wollte nicht hören, dass die dadrin redeten. Der Schupo war ein ziemlich guter Schupo, soweit man das eben beurteilen konnte. Sicher sagte er sich, die sind ja zum Tode verurteilt, was soll ihr Reden noch viel schaden. Er dachte vielleicht auch daran, wie leicht einer jetzt zum Tode verurteilt werden konnte. Oder er dachte auch garnichts. Ein paarmal machte er die Tür auf und schnauzte: Wenn das Gequassel nicht aufhört, dann mache ich aber Schluss! Er sagte das mehr aus Angst vor den drei anderen Beamten vorne im Führerraum. Die zwei neben dem Fahrer waren Gestapo. Aber die interessierten sich überhaupt nicht für den hinteren Teil des Wagens, sie schwatzten und rauchten. Von ihrem Reden war durch die Glasfenster nicht ein Laut zu hören. Die Gefangenen rauchten auch. Sie hatten nur wenige Zigaretten, die reihum gingen. | A 21 Ein älterer biederer Handwerker sagte: „Ich bin Dachdecker, 65 Jahre alt, hab erwachsene Enkel, alle hatten mich gern in meinem Dorf in Thüringen. Aber ein Arbeitskollege hat mich verraten. Ich war zum Dachdecken ins Ruhrgebiet dienstverpflichtet. Da hab ich oben bei der Arbeit gesagt, dass der Krieg verloren ist, — und wem wir das alles verdanken. Erst hat man mich zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Ich hatte meine Strafe schon angetreten. Da wurde mein Verfahren wegen zu geringer Strafe wieder aufgenommen. In Moabit habe ich auch noch als Dachdecker gearbeitet, als ich noch nicht TU war." Ein kleiner gedrungener französischer Arbeiter mit blitzenden Augen: „Ich, wegen Sabotage, hier neben mir mein Camarade und ich und noch viele andere aus unserem Lager, — Sabotage, | Β 31 Rüstungsfabrik hat stillgelegen." „Bravo, Kamerad," - sagte ein etwa 40-jähriger dunkler kräftiger Mann, „Ihr ausländischen Arbeiter habt noch Mut. Von uns sind zuviele schon weg, und viele an der Front. Ich bin Kommunist. Wir hatten eine grosse Gruppe. Dies ist Georg, er ist Sozialdemokrat und war in unserer Gruppe. Sagt mal, habt Ihr Angst?" Die meisten schwiegen. Erst einer und dann noch einer, die sagten, dass sie keine Angst vor der Hinrichtung haben. Einer sagte, es war vielleicht ein Arzt, dass die Hinrichtung mit dem Fallbeil ganz schmerzlos ist. Dann sagte einer, dass er furchtbare Angst hat, besonders vor der letzten Stunde, wenn man genau
1 Im Zuchthaus Brandenburg wurden insgesamt mindestens 1722 Menschen hingerichtet. Die Mehrheit von ihnen war vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt worden. Der zweite bedeutende Hinrichtungsort für Verurteilte dieses Gerichtes im Berlin-Brandenburger Raum war das Zuchthaus Berlin-Plötzensee, wo insgesamt mindestens 2992 Menschen ermordet wurden.
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weiss: In einer Stunde lebe ich nicht mehr. Wenn man seinen Abschiedsbrief schreibt. Da sagte einer: „Soll man nicht versuchen, vorher Selbstmord zu machen?" Ein katholischer Geistlicher, der die ganze Zeit noch nichts gesagt hatte, nur hin und wieder versucht hatte, in einem schmalen schwarzen Buch zu lesen trotz seiner Fesseln, sagte: „Wir wollen uns alle nicht mehr furchten, denn wir wurden als Unschuldige von Schuldigen verurteilt." Ein schmächtiger blasser Mensch, mit schmalen zarten Händen, sagte, er war dabei ganz erregt: „Wir wollen uns nicht umbringen. Wir wollen leben bis zum letzten Augenblick. Wir wollen den Mördern ihr schmutziges Handwerk nicht abnehmen. Sie sollen ihre Verbrecherhände mit unserem Blut besudeln. Sie sollen uns nicht vergessen!" Ein etwa dreissigjähriger, sehr magerer Mann in Zuchthauskleidung,2 — die anderen trugen alle noch ihre Zivilkleider - , sagte: „Ich bin schon vor drei Monaten zum Tode verurteilt worden. Ich, war nur jetzt3 als Zeuge bei zwei Prozessen von anderen Mitgliedern unserer Gruppe in Berlin. Es ist wieder einer von uns zum Tode verurteilt worden. Den haben sie aber vorn in eine von den Einzelzellen gesperrt." Da riefen mehrere durcheinander: „Solange bist Du schon verurteilt und lebst noch?! Wie lange werden wir noch leben? Wie ist es in Brandenburg? Wie | Β 41 ist das Essen? Ist es kalt? Wie ist die Behandlung? Wieviele Todeskandidaten liegen jetzt in Brandenburg?" und lauter solche Fragen. Da musste der alte Todeskandidat erzählen. Denn als Todeskandidat war er trotz seiner dreissig Jahre für die anderen ein uralter Mann. Todeskandidaten rechnen nicht mehr mit Monaten, sondern mit Wochen und Tagen. Was einem die Wachtmeister in Moabit erzählten, ,Du lebst noch 99 Tage', das glaubte doch keiner so recht, wenn er es auch hoffte. Das war die einzige Hoffnung, das Regime, den Krieg zu überleben. Und der Krieg musste doch endlich aus sein. Aber die Invasion musste kommen. Warum kam bloss die Invasion nicht? Im Osten, die Russen machten gewaltige Fortschritte, schon hatten sie halb Polen befreit. Aber am Atlantik lagen noch immer die Deutschen und es kam keiner. Die Invasion konnte vielleicht auch das Schicksal dieser dreissig wenden.
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Havemann beschreibt sich hier selbst. Er wurde für die Verhandlung gegen die der Europäischen Union zugehörigen Wilhelm Hartke, Alexander Westermayer und Walter Lehmann am 29. März und am 17. April 1944 vor dem Volksgerichtshof in Berlin als Zeuge aus dem Zuchthaus Brandenburg ins Untersuchungsgefängnis Moabit verbracht. Durch seine Aussage gelang es ihm, Hartkes Beteiligung an der Europäischen Union so marginal erscheinen zu lassen, dass dieser nur zu einer kurzen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Westermeyer, den hinreichend glaubwürdig zu entlasten Havemann hingegen nicht gelang, wurde zum Tode verurteilt und am 19. Juni 1944 in Brandenburg mit dem Fallbeil hingerichtet. 3
Handschriftlich eingefügt.
Begegnung mit Todeskandidaten im April 1944
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| A 31 Aber die Invasion kam noch nicht. Sie kam auch für diese dreissig zu spät. Der alte Todeskandidat erzählte: „In Brandenburg ist das Essen gut gekocht, aber es ist schlecht, weil es viel zu wenig ist. Die meisten anderen, die bekommen eine Arbeitszulage. Aber die TU-Leute bekommen nur die Mindestration. Ich kenne nur Haus I. Der Hauptwachtmeister Viete ist ein widerlicher Kerl, der besonders die TU-Leute nicht riechen kann. Das Schlimmste ist der Oberkalfaktor Seppl, ein alter Ganove mit Sicherungsverwahrung, der mehr als die Hälfte seines Lebens im Knast verbracht hat. Wenn er Essen austeilt, gibt er uns am wenigsten. Und beschimpft uns. In Haus I gibt es im Erdgeschoss und im zweiten Stock die Zellen für Todeskandidaten, in Haus I allein haben wir ungefähr 100 TU-Leute im Durchschnitt. Das angenehmste ist noch, wenn einen der Pfarrer besucht. Obwohl ich ihm erzählt habe, dass ich an nichts glaube, kommt er doch noch. Wir reden nicht von Religion. Er erzählt mir die neuesten Meldungen vom Londoner Sender. Zu Weihnachten hat er mir drei Zigaretten und Plätzchen geschenkt. Die Zellen im Parterre sind furchtbar kalt. Die Hinrichtungen sind immer montags.4 Alle zwei bis drei Wochen | Β 51 kann man Besuch bekommen. Das findet meistens beim Oberlehrer statt. Der sagt nichts, wenn man die ganze Besuchszeit hindurch isst, was einem die Angehörigen mitbringen. Man kann auch riskieren, etwas einzustecken, aber man darf es ihn nicht merken lassen. Ich glaube, er hat selbst Angst. Einmal hatte ich Besuch beim Pfarrer. Das war am besten. Aber der Pfarrer hat später Krach gehabt, weil er zuviel durchgelassen hat. Man kann mit seinen Verwandten alles bereden, der Oberlehrer und der Pfarrer verpetzen einen nicht ..." und so erzählte er immer weiter. Alle hingen gespannt an seinen Lippen und stellten immer wieder Fragen. Einer fragte ihn: „Glaubst Du, dass Du begnadigt wirst? Werden manchmal welche begnadigt?" Der alte TU-Mann sagte: „Ich bin ein hoffnungsloser Optimist. Mein bester Freund, der gemeinsam mit mir verurteilt ist und auch noch in Brandenburg sitzt, sagte zu mir: Du hoffst noch auf ein Wunder, wenn Du schon zum Schafott geführt wirst. Ein Fliegerangriff, eine Bombe, die alle Wachtmeister tötet. Aber sowas hoffe ich natürlich nicht. Ich kann mir nur garnichts vorstellen beim Sterben. Ich kann mir nur beim Leben etwas vorstellen. Sterben erlebt man nicht, habe ich mal gelesen. Es werden auch hin und wieder TU-Leute begnadigt. Mein Zellennachbar, ein Erdölingenieur aus dem Rheinland [,] hatte das Todesurteil, jetzt ist er zu Lebensläng4
Hinrichtungen fanden im Zuchthaus Brandenburg zwar vorwiegend, aber keineswegs ausschließlich montags statt. Allein zwischen der Verurteilung von Groscurth, Havemann, Rentsch und Richter am 1 7 . 1 2 . 1 9 4 3 und der Ermordung von Groscurth, Rentsch und Richter am 8. 5. 1944 fanden an 20 Tagen 244 Hinrichtungen statt, zumeist montags, aber auch dienstags (7. 3. 1944: fünf Hinrichtungen), mittwochs (12. 1. 1944: zwei Hinrichtungen), freitags (11.2. und 28. 4. 1944: neun Hinrichtungen), und samstags ( 8 . 1 . 1944: eine Hinrichtung). - Vgl. Ehrenbuch für die im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordeten Antifaschisten. Bearbeitet von Rudolf Zimmermann im Auftrag des Arbeitsausschusses der ehemaligen politischen Gefangenen des faschistischen Zuchthauses Brandenburg-Görden. Als Manuskript in sieben Bänden gedruckt, o. 0 . 1 9 8 6 .
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lieh begnadigt. Der hats geschafft. Aber wahrscheinlich war er nur ein leichter Fall. Ich war der Hauptangeklagte in unserer Gruppe." „Was habt Ihr denn gemacht?" „Illegal gearbeitet. Wir hatten eine Gruppe, die mit ausländischen Arbeitern zusammenarbeitete." Da sagte mit einem Mal einer, der ganz in der hinteren Ecke sass, seine Augen blickten die anderen ganz wirr an: „Ich bin unschuldig. Ich bin unschuldig. Man darf mich nicht töten. Ich habe nichts getan, garnichts, ich kann es garnicht glauben. Ihr habt etwas getan, aber ich nicht, ich bin doch unschuldig." Er wimmerte. | Β 61 Der alte TU-Mann sagte zu ihm: „Was hast Du denn? Wir alle sind unschuldig. Wir haben keine Verbrechen begangen. Du weißt doch, was die Nazis für Verbrecher sind!" Der in der Ecke sagte: „Aber ich habe nichts gegen die Nazis getan und nichts gesagt. Ich bin nicht gegen die Nazis. Man hat mich verleumdet. Ich bin Lehrer - in einem Dorf in Baden. Nur weil ich vor 33 mal Beiträge für die IAH gesammelt habe, hat man mich verurteilt. Ich bin ja für die Nazis. Ich bin selbst ein Nazi, man kann mich doch nicht zum Tode verurtei-1A 41 len, wie Euch!" Alle rückten von ihm ab. „So, Du bist Nazi, - dann geschieht es Dir eigentlich ganz recht. Da haben also die Nazis aus Versehen mal einen von den eigenen Leuten verurteilt. Ist das wirklich wa[h]r?" „Lass ihn in Ruh,["] sagte einer, [„jvielleicht [hat] er nur die5 Nerven verloren." Der „Unschuldige" warf giftige Blicke um sich. Sein Mund verkrampfte sich, aber er sagte die ganze weitere Fahrt kein Wort mehr. Hin und wieder warf einer von den anderen einen scheuen Blick auf ihn, teils verwundert, teils voll Mideid, teils verzweifelt. Auch der katholische Geistliche sagte nichts zu ihm. Er schüttelte nur den Kopf. Die dreissig, oder sagen wir nun — die neunundzwanzig, fühlten nach diesem Zwischenspiel mit einem Mal, wie nah sie sich alle waren, wie eng befreundet sie waren, zum ersten Mal seit langer Zeit waren sie in einer Mehrheit, nicht mehr einzelne unter Millionen. Sie waren Brüder, und es waren deutsche und ausländische Arbeiter, Franzosen, Belgier, Tschechen, Katholiken 6 und Atheisten, Sozialdemokraten und Kommunisten. Der „Unschuldige" unter ihnen war ein Fremder - oder war er auch ein Bruder, nur ein Blinder oder ein Feigling? Der „Unschuldige" war nur einer von den vielen Millionen deutscher Nazis. Wann werden diese „Unschuldigen" endlich ihre Schuld begreifen? Wann werden sie sich des Todes ihrer wirklich unschuldigen Brüder 7 wert erweisen? An diesem Tage erst wird die Stunde der Freiheit in Deutschland schlagen.
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Handschriftlich korrigiert aus: die Handschriftlich korrigiert aus: katholischen Handschriftlich eingefügt.
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Die letzten Tage vor der Befreiung des Zuchthauses Brandenburg Typoskript, 5 Blatt, mit maschinenschriftlichen Korrekturen; RH 081, Bd. 001 nicht datiert, zweite Hälfte der 1940er Jahre Erstdruck
Freitag, 20. April 1945. Hitlers Geburtstag wird in Anbetracht des Ernstes der Lage nicht gefeiert. Vormittags etwa 10.30 Uhr Luftalarm, der bis etwa 14.00 Uhr dauert.1 Es handelt sich um Flüge kleinerer Verbände, hauptsächlich Jagdbomber, die Angriffe auf Flugplätze und deutsche Verbindungslinien unternehmen. Ob gleichzeitig grössere Angriffe stattfanden, muss festgestellt werden. Gegen 11 Uhr während des Alarms und während starken Flakbeschusses kommt ein Staatsanwalt des Volksgerichtshofes per Auto direkt aus Berlin (bezw. Potsdam) in Begleitung des Scharfrichters nach Brandenburg. Er bringt mit sich eine Liste von über 30 Todeskandidaten, deren Urteil sofort zu vollstrecken ist. Den Delinquenten wird geistlicher Beistand verweigert. Zwischen 12 und 2 Uhr werden die Hinrichtungen ausgeführt.2 Sonnabend, 21. April. Die Hinrichtungen haben eine ausserordentliche Erregung unter den Insassen des Zuchthauses und Bestürzung bei vielen der Beamten hervorgerufen. Man erfährt noch folgende Einzelheiten: Da die für die Hinrichtungen benötigten Henkersknechte des Scharfrichters fehlten, forderte der Direktor des Zuchthauses, Oberregierungsrat Thümmler, die Beamten auf, sich freiwillig für diesen Dienst zur Verfügung zu stellen. Zwei Beamte (Name des einen Heise (Haus 1)) melden sich hierzu und verrichten den Dienst gegen Zahlung einer hohen Extragebühr und ein Zigarettenkontingent. 3 Der evangelische Zuchthausgeistliche, Pfarrer Bart?^ und der Oberlehrer Reichel^ sprachen im Laufe des Tages mit zahlreichen politischen Gefangenen, die ziemlich einhellig ungefähr folgendes fordern: Die Beamten des Zuchthauses sollen alles unternehmen, um in Zukunft weitere Hinrichtungen technisch unmöglich zu machen. Die Insassen des Zuchthauses 1 Am 20. April 1945 griffen 800 schwere Bomber der amerikanischen Streitkräfte Berlin an, z.T. auch Brandenburg. Vgl. The Army Air Forces in World War II. Combat Chronology 1941-1945. Comp, by Kit C. Carter, Robert Mueller, Albert F. Simpson. Washington 1974, S. 633. 2 Dieser letzten Hinrichtung fielen 28 Häftlinge zum Opfer. 3 Zu diesem Vorgang vgl. auch Eduard Wald: „Opfer und Entbehrung waren nicht vergebens". Die letzten Tage bis zur Befreiung; Walter Schwerdtfeger: Ein Journalist wird zum Schweigen gebracht. Bericht des Gefangenen 825/36, beide in: Walter Uhlmann (Hg.): Sterben um zu leben (Bibliographie Nr. 1942), S. 52 und 242. 4 Im Original: Reichelt. Hugo Reichel, Vollzugsbeamter, der sich auch politischen Gefangenen gegenüber überaus korrekt verhielt, weshalb sich verschiedene ehemalige Zuchthausinsassen nach 1945 für ihn einsetzten. Vgl. RH 002, Bd. 006 und Bd. 007 A.
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werden sonst die gesamte Beamtenschaft für jeden weiteren Mord verantwortlich machen. Die Leitung der geheimen Widerstandsgruppe im Zuchthaus hat Beratungen mit 121 Pfarrer Bartz5 und Oberlehrer Reichel. Sonntag 22. April. Die Beratungen werden fortgesetzt. Die Beamtenschaft des Zuchthauses beschliesst, die Guillotine zu demontieren. Die Guillotine wird von den Beamten selbst in den benachbarten Plauer See versenkt. Die Beamtenschaft, einschliesslich des Zuchthausdirektors, ist von panischer Angst ergriffen. Es ist nämlich jederzeit mit militärischer Besetzung des Zuchthauses durch russische Truppen zu rechnen. Die russischen Linien umschliessen Brandenburg fast völlig und stehen nun etwa 1 km vom Zuchthaus entfernt. Das Zuchthaus liegt zwar noch innerhalb der deutschen Linien, die jedoch sehr schwach sind und nur durch einen schmalen Ausläufer mit einer Spitze in Brandenburg in Verbindung stehen, die jederzeit zurückgezogen werden kann. Über das Zuchthaus fliegen ununterbrochen leichte und schwere Granaten von Mörsern und Feldgeschützen, deren Abschuss- und Einschlagstellen nur wenige Kilometer voneinanderliegen. Unter dem Eindruck dieser Situation wird in einer Sitzung auf Vorschlag des Pfarrers Bartz und des Oberlehrers Reichel durch die Leitung des Zuchthauses folgendes beschlossen, wobei der stellvertretende Direktor, Amtmann , eine für die Gefangenen günstige Rolle spielt. Da die Zuchthausleitung in der gegenwärtigen Situation nach ihren bisherigen Anordnungen keine Gewähr für Sicherheit und Leben der ihr anvertrauten Gefangenen übernehmen kann, da insbesondere der Aufenthalt der Gefangenen während des Fliegeralarms und während direkter Kampfhandlungen in nächster Nachbarschaft des Zuchthauses eine sehr grosse Gefahrdung darstellt, wird beschlossen, dass auf ein Alarmzeichen, welches bei Artilleriebeschuss in der nächsten Umgebung des Zuchthauses und anderen schweren Kampfhandlungen gegeben wird, sämtliche Gefangenen aus ihren Zellen herausgebracht und in die ausgedehnten Schutzkeller des Zuchthauses verbracht werden sollen. Um die Gefangenen in Ruhe und Ordnung und ohne, dass die Gefahr einer Meuterei hierbei allzu gross ist, in den Keller zu bringen, werden durch die politischen Gefangenen 131 gewählte sogenannte Obleute gemeinsam mit Beamten den Transport der Gefangenen in den Keller durchführen. Hierzu ist noch folgendes zu bemerken: Es gab auch vor dieser Entscheidung bereits sog. Obleute unter den Gefangenen. Dies waren in der Regel bestimmte Kalfaktoren, die eine Binde am Arm trugen mit der Bezeichnung „Obmann" und die gewisse Vorrechte besassen. Ein Teil dieser Obleute waren Kriminelle. Jetzt wurden sämtliche bisher ausgegebenen Obleutebinden eingezogen und den gewählten neuen Obleuten zur Verfügung gestellt. Montag, den 23. April. Die illegale Leitung trifft mit Pfarrer Bartz und Oberlehrer Reichel eine weitere geheime Verabredung. Ein Ausschuss besonderer Obleute versammelt sich von nun an täglich von morgens bis abends in einem Raum im Dachgeschoss des Verwaltungsgebäudes über dem Kirchenboden neben der Zuchthausbibliothek. Von dort aus lässt sich durch ein Dachfenster die militärische Lage in der Umgebung des Zuchthauses einigermassen übersehen. Am selben Tag findet ein 5
Paul Bartz, Anstaltspfarrer, ursprünglich Anhänger der NSDAP und Antisemit, ändert seine Auffassung angesichts des sich Ihm täglich zeigenden Terrors.
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Probealarm statt, bei welchem die Gefangenen unter Führung der Obleute in die Keller gebracht werden. Der Alarm klappt ohne Zwischenfall. Unter den Beamten nimmt die Panikstimmung zu. 2 rabiate Nazis unter den Beamten (einer davon Küchen-Hoffmann) betrinken sich und bedrohen andere Beamte mit der Pistole und fordern die Aufhebung der Obleute. Sie werden von Beamten überwältigt und in Zellen eingesperrt. Später verlassen diese Beamten das Zuchthaus und entfernen sich in Richtung auf die deutschen Linien. Dienstag, den 24. April. Es beginnt jetzt der allgemeine Abzug aller derjenigen Beamten, die sich wegen ihrer früheren Nazieinstellung besonders gefährdet fühlen. Die Stimmung unter den Gefangenen ist ausgezeichnet. Mittwoch, den 25. April. Amtmann Dahms,6 Leiter der Arbeitsinspektion, verlässt das Zuchthaus unter Mitnahme eines Autos, vollbepackt mit allen möglichen Gegenständen.7 Die militärische Lage ist noch ziemlich unverändert. 141 Donnerstag, den 26. April. Gemeinsam mit Oberlehrer Reichel und Pfarrer Bartz wird beschlossen, dass das in der Bibliothek versammelte Obleutekomitee als Abordnung der politischen Gefangenen bei der Übergabe des Zuchthauses an die Russen mitwirken soll. Reichel und Bartz sind der Meinung, dass sie später die Leitung des Zuchthauses übernehmen werden. Nachmittags erscheinen Reichel und Bartz vor dem Komitee in grosser Furcht. Sie befürchten eine Besetzung des Zuchthauses durch deutsche Truppen, evtl. SS[j und erklären, dass sie in dem Falle, dass ihr eigenes Leben bedroht sei, auf die Gefangenen natürlich keine Rücksicht nehmen könnten. Freitag den 27. April. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat der Oberregierungsrat Thümmler das Zuchthaus verlassen und sich zu den deutschen Linien begeben. Vor seinem Abzug hat er angeordnet, dass die Obleuteeinrichtung aufgehoben, sämtliche Obleute wieder in Zellen eingesperrt und auch alle Zellentüren verschlossen werden müssen. Da die Beamten furchten, dass Thümmler evtl. mit deutschen Truppen zurückkehren wird, befolgen sie seine Anordnungen. Das Komitee tagt trotzdem am Vormittag. Die Komiteemitglieder werden aber in der Mittagspause auch in ihren Zellen eingeschlossen. Gegen 2 Uhr breitet sich die Nachricht aus, dass russische Truppen direkt vor dem Zuchthaus stehen. Das Komitee wird befreit und begibt sich zur Zuchthauspforte. Unter dem Eindruck der Nachricht vom Vordringen der Russen bricht der letzte Rest der Naziherrschaft im Zuchthaus zusammen. Die Beamten werden von Panik ergriffen, entfernen ihre Naziadler von den Uniformen, legen, soweit sie können, Zivil an[,] und viele von ihnen sitzen in den Ecken herum und weinen. An der Pforte übernimmt eine 6
Amtmann Dahms, Leiter der Arbeitsinspektion des Zuchthauses, „gelang es - was anerkannt werden muß - , für die hart arbeitenden Gefangenen zusätzlich Lebensmittel zu beschaffen". - Schwerdtfeger, a. a. O., S. 57. 7 Dahms fuhr nach Brandenburg zum dortigen Wehrmachtskommando, um dort zu erreichen, dass weder Wehrmachts- noch SS-Einheiten das Zuchthaus besetzten und besorgte Lebensmittel für das Zuchthaus. - Walter Uhlmann: Antifaschistische Arbeit. Bericht eines Gewerkschafters. In: Derselbe: Sterben, a. a. O., S. 239f.
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Abordnung von Obleuten die Waffenkammer und die Telefonzentrale. Es werden Karabiner und Pistolen und Zuchthausschlüssel ausgeteilt. Nachdem sich das Komitee formiert hat, wird die Zuchthaustür geöffnetf,] und unter Führung von Bartz und Reichel begibt sich das Komitee ausserhalb des Zuchthauses. Pfarrer Bartz trägt in der Hand eine weisse Fahne. Zur Überraschung des Komitees 151 befindet sich vor dem Zuchthaus ein deutscher Soldat. Das Komitee begibt sich wieder in das Zuchthaus zurück, ohne Mitteilung zu machen, dass sich die Russen noch nicht in der Nähe des Zuchthauses befinden.
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Auf dem Gut Ribbeck während des Rückmarsches der politischen Häftlinge aus Brandenburg Der von Havemann in diesem Manuskript beschriebene Vorgang wird in der Geschichte des Widerstandes im Zuchthaus Brandenburg, die in der DDR 1978 erschienen ist, im Ort Bagow, gut 10 Kilometer südlich von Ribbeck, lokalisiert, wo sich ein anderes Gut des Grafen von Ribbeck befand.1 Im gleichen Band wird auch sehr betont festgehalten, dass der Name des Gutspächters, den Havemann hier beschreibt, Harms gewesen sei.2 Schon in der ersten Darstellung des Marsches der befreiten politischen Gefangenen nach Berlin ist die Rede vom Schloss des Herrn von Ribbeck in Bagow. 3 Typoskript, 7 Blatt, mit maschinen- und handschriftlichen Korrekturen; RH 081, Bd. 001 nicht datiert, zweite Hälfte der 1940er Jahre Erstdruck
Es dunkelte bereits, als der Zug der Gefangenen endlich an seinem Ziel anlangte. Dieses Dorf Ribbeck hatten seine Bewohner noch nicht gänzlich verlassen. So erfuhren die Gefangenen, dass das ganze Dorf eigentlich eine Siedlung von Kleinbauern darstellte, die auf den Feldern des grossen Rittergutes arbeiteten, dessen Schlößchen das Zentrum des ganzen Ortes bildete. So marschierte die Gruppe schliesslich in den Gutshof des Rittergutes. Dort lag ein kleiner Teich, an den sich grosse Jauchegruben und Misthaufen anschlossen, innerhalb eines weiten Platzes, der von Ställen und anderen Gutsgebäuden im weiten Kreise umgeben war. Ein mit mehr Sorgfalt gepflegter Platz mit hohen Ulmen verdeckte das Rokoko-Schlößchen, das die Schlossherrschaft bewohnte. Der Schlossherr und seine Familie waren nicht anwesend, nur ein wohlgenährter untersetzter Pächter zeigte sich und wies den Gefangenen eine halbverfallene grosse Scheune, die zu einem Drittel mit Stroh gefüllt war, als Schlafplatz für die Nacht an. Gutwillig zogen sie in die Scheune, jeder suchte sich einen Schlafplatz, wobei sich wieder die verschiedensten Gruppen bildeten. Die meisten waren von dem Tagesmarsch so erschöpft, dass sie schon nach kurzer Zeit in ihrem Lager einschliefen. Nur Männe4, Fritz5 und Wilhelm6 waren noch munter und hielten es für angebracht, das ganze Gutsgelände und die Verhältnisse im Dorf einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Zuerst gingen die drei zum Pächter. Wilhelm hatte schon beim Einzug in das Gut die Verhandlung mit dem Pächter geführt. Der 1
Vgl. Max Frenzel, Wilhelm Thiele, Artur Mannbar: Gesprengte Fesseln. Ein Bericht über den antifaschistischen Widerstand und die Geschichte der illegalen Parteiorganisation der KPD im Zuchthaus Brandenburg-Görden von 1933 bis 1945. Berlin "1982, S. 354-357. 2 Ebenda, S. 356. 3
Vgl. [Artur Mannbar, Eduard Wald]: „Brandenburg". Brandenburg 1947, S. 20. Emanuel Gomolla, KPD-Mitglied, Kalfaktor im Zuchthaus Brandenburg. 5 Möglicherweise Fritz Lange (1898-1981), KPD-Mitglied, kurz darauf von der sowjetischen Militärverwaltung als erster Nachkriegsbürgermeister der Stadt Brandenburg eingesetzt. Oder Fritz Gäbler (1897-1974), KPD-Mitglied. 6 Wilhelm Thiele, KPD-Mitglied, war Leiter des Trecks der politischen Gefangenen. 4
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Mann hatte ihm von vornherein nicht recht gefallen. Sie fanden ihn schliesslich nach längerem Klopfen in seinem Zimmer in dem kleinen Haus, das neben dem Schloss gelegen war. „Sagen Sie mal, Herr Pesecke, wie steht's denn hier so auf dem Gut. Sind die Gutsleute schon lange verreist?" Der Pächter war von dem Besuch nicht erfreut und antwortete missgelaunt: „Ach, der Herr von Ribbeck, der ist schon seit 2 Jahren im Konzentrationslager, den haben die Nazis auch eingesperrt. Das war ein sehr guter Herr. Und seine Familie ist schon seit über einem Jahr nach Süddeutschland verreist. Deswegen ist ja das Schloss auch abgeschlossen und keiner von uns kann da hinein. Das ist ein armes Dorf, das wir hier haben, unser ganzes Vieh ist schon weggetrieben und es geht uns sehr schlecht." 121 „So," sagte Wilhelm, „Sie haben gar kein Vieh mehr hier und auch keinerlei Vorräte an Lebensmitteln und anderen landwirtschaftlichen Produkten." „Na ja", sagte der Pächter, „so das Allernötigste haben wir schon da, aber wie gesagt, Sie sehen ja selbst, wie's bei uns ausschaut. Die Scheune ist garnicht in Ordnung[,] und es müsste längst allerhand dran repariert werden." Fritz fragte: „Wissen Sie, weshalb der Gutsherr eingesperrt worden ist und in welchem KZ ist er denn?" „Der Herr von Ribbeck, das war hier ein sehr beliebter Mann und sehr angesehen],] und ich weiss auch nicht genau, jedenfalls sagte man, er soll in Sachsenhausen sein." Männe wendete sich an die anderen beiden und meinte: „Wenn der Mann tatsächlich im K Z ist, dann wollen wir uns hier besonders gut benehmen und werden auch den anderen Freunden sagen, dass sie in jeder Weise Rücksicht nehmen sollen auf die Gutseinrichtung." „Nun, guten Abend denn"[,] verabschiedeten sich die Drei. „Jetzt wollen wir noch da drüben rüber gehen, da brennt noch Licht im Fenster[,] und mal sehen, was da für Leute wohnen." So gelangten sie zu einem kleinen weissen Häuschen, wo ihnen auf das Klopfen eine Frau öffnete. Die Frau Hess sie in ihre Küche herein, wo noch eine alte Frau und 2 Kinder am Herde sassen. Auf dem Herd stand ein grosser Topf mit Milch, was Wilhelm zu der Frage veranlasste, woher denn die Milch stammte. Die Frau sagte: „Hier, Sie können gern etwas Milch von uns haben, drüben im Gut stehen ja 60 Kühe im Stall." „So", sagte Wilhelm, „und der Gutspächter hat uns gesagt, dass er kaum Vieh hat und überhaupt alles ganz armselig hier sein soll." „Ach, der Gutspächter ist doch ein grosser Geizkragen, und ausserdem gehört ihm doch alles. Das ist gar kein Pächter, sondern er hat seinerzeit das Gut von der früheren Herrschaft abgekauft." Und so erfuhren die Drei noch sehr viel Wissenswertes über den ganzen Reichtum dieses Gutes. Die Frau fragte: „Nun sagen Sie mal, so sind Sie direkt jetzt aus dem Zuchthaus hierher gekommen. Das muss ja furchtbar für Sie gewesen sein in dem Zuchthaus." Etwas verlegen sagte Wilhelm, „nun ja, es ist natürlich kein | 3 | Vergnügen, im Zuchthaus zu sitzen, aber wir freuen uns, jetzt
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sind wir ja nicht mehr drin, jetzt wollen wir mal Ordnung schaffen und uns wieder betätigen." „Ja, aber Sie sehen garnicht so schlecht aus, haben Sie denn sehr gehungert?" „Na, denken Sie nur nicht, dass es im Zuchthaus gut zu essen gegeben hat, Sie müssen sich mal unsere Kameraden ansehen, wie die zum Teil aussehen." „Sind denn da auch ... sind denn da auch welche dabei, die irgendein Verbrechen begangen haben, oder sind die Verbrecher nicht bei Ihnen?" „Ja["], sagte Wilhelm, „wir hatten in Brandenburg 1000 schwere Verbrecher, aber die sind nicht bei uns. Wir hier sind nur Politische." „Aber Sie sind doch noch recht jung, die da aus dem Zuchthaus kommen. Waren Sie garnicht im Krieg? Mein Mann, der ist schon vor 2 Jahren gefangen genommen worden. Ob der nun auch bald freikommt?" „Sagen Sie", meinte Fritz, „wie steht denn hier die Landwirtschaft?" Jetzt müssen doch schon die Felder bestellt werden. Wir haben so viel brachliegendes Feld gesehen." Die junge Frau erwiderte: „Ich bin im Dorf die Lehrerin. Ich weiss gar nicht, wie es jetzt hier steht, aber durch den Krieg ist ja alles durcheinander gekommen." Wilhelm fragte: [,,]Sind denn die Bauern noch im Dorf?" „Ja, wir sind alle noch hier. Wir haben sogar den Russen das Dorf ohne Kampf übergeben. Wir hatten eine Panzersperre am Dorfeingang. Die hat der alte Müller - der hat dafür gesorgt, dass die nicht zugemacht wurde, sondern dass sie freiblieb und dass die Russen ohne weiteres hineinkonnten." „Das war aber vernünftig von Euch", sagte Wilhelm. „Es hat doch gar keinen Zweck gehabt, hier im Dorf zu kämpfenf,] und Sie haben nun den Vorteil, dass kein Haus abgebrannt ist. Nun, guten Abend denn, und schönen Dank für die Milch" [,] verabschiedeten sich die Drei. Draussen beriet man und beschloss, noch die Ställe zu besichtigen und das Schloss zu inspizieren. Die Ställe waren verschlossen, aber man hörte in dem Stall das Vieh stöhnen und schwer atmen. Auch das Schloss war verschlossenf,] und so begaben sich die Drei schliesslich in die Scheune zu den anderen und legten sich zum Schlafen. 141 Als die Drei gegangen waren, schloss Herr Pesecke sorgfaltig seine Tür mit Vorhängeschloss und zwei Sicherheitsschlössern, vergewisserte sich noch einmal, ob die verschlossenen Läden von innen gut verriegelt waren, setzte sich in seinen dicken, bequemen Sessel am Ofen und goss sich ein weiteres Glas Schnaps ein. Er stierte dumpf auf den Tisch. Er war verzweifelt und gleichzeitig voll Grimm. Das musste ihn passieren, dass diese verfluchten Zuchthäusler in sein schönes Gut kamen. Zum Glück hatten die Bauern die Russen kampflos durch das Dorf hindurchgelassen[,] und der russische Vormarsch war ganz schnell an dem Dorf vorbeigegangen — und ausgerechnet jetzt mussten diese Deutschen aus dem Zuchthaus kommen. Nun, ich werde ihnen schon das Leben hier nicht bequem machen, und hoffentlich ziehen sie dann bald weiter, sagte er sich. Dann dachte er wieder darüber nach, ob sie ihm wohl an den Kragen gehen konnten. Er war doch alter Pg und dass bloss niemand etwas darüber erzählte.
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Und seine grossen Vorräte sollten sie auch nicht herausbekommen. Herr Pesecke hatte das Ende dieses Krieges schon lange mit Schrecken kommen sehen und hatte doch nie recht daran glauben wollen, dass einmal seine Herrschaft über Vieh und Menschen irgendwie in Gefahr sein würde. Nun hatte er richtig Angst und bereute, dass er hier geblieben war. Da war der Herr von Ribbeck doch schlauer gewesen. Und damals hatte Herr Pesecke geglaubt, dass er ein glänzendes Geschäft gemacht hatte, als er das schöne Gut für 750 000 Mark gekauft hatte. Ob es vielleicht richtig war, den Leuten zu erzählen, dass der Herr von Ribbeck im KZ sass,7 fragte sich Pesecke. Aber es schien doch ziemlichen Eindruck gemacht zu haben. Denn vielleicht würden sie ihn nun ungeschoren lassen. Er lachte und dachte darüber nach, was Herr von Ribbeck jetzt wohl dazu sagen würde. Und nun müssen ausgerechnet diese Politischen, diese Kommunisten und Volksaufrührer hier frisch aus dem Zuchthaus herkommen. Die sind ja schlimmer als die Russen. Gegen die Russen waren sie alle im Dorf gewesen, da konnte sein Ansehen nicht in Gefahr kommen. Aber mit den Zuchthäuslern hatte vielleicht so mancher Mitleid und Mitgefühl, weil es doch auch Deutsche sind. Und vielleicht waren sie auch mal die neuen Herren im LandfJ und die Zeit der Peseckes war vielleicht dann zu Ende. Und er trank noch manchen Schnaps und beduselte sein Gehirn, bis er schliesslich auch einschlief. 151 Als Wilhelm aufwachte, war es schon ganz hell. Die meisten seiner Kameraden waren schon wach, unterhielten sich, viele waren unten an der Pumpe und wuschen sich. Es fror ihn[,] und nun fielen ihm die Erlebnisse vom gestrigen Abend wieder ein. Fritz und Männe traf er vor der Scheune, die ihm erzählten, dass sie schon im Stall waren, dass sie mehrere grosse Eimer Milch bekommen haben. Allerdings wollten die Melker nicht recht damit herausrücken. „Wir haben ihm einen kleinen Klaps versetzt, dem Bauern [,] und da hat er die Milch hergegeben. Das gibt ein prima Frühstück. Bloss unser Brot ist zu Ende. Nirgends haben wir Brot gekriegt. Aber die Küchenkolonne ist schon am Kochen. Drüben im Waschhaus haben wir 2 grosse Kessel voll Grütze mit Speck und Zwiebeln am Kochen". „Ja, wo habt Ihr denn das alles her", fragte Wilhelm. „Aber hier gibt's doch alles, das haben wir doch gestern schon erkannt. Aber jetzt knöpfen wir uns mal den sauberen Herrn Pesecke vor." „Nun, das hat noch Zeit bis nach dein Frühstück", sagte Wilhelm. „Wir wollen auch erst mal den anderen Kumpels erzählen, was hier alles so los ist." Da ertönte schon Edus 8 Stimme von der Küchenkolonne: „Alle fertig machen fürs Frühstück. Es gibt Milch und prima Suppe." Das war ein Ruf, der auch die letzten Schläfer aus dem Stroh lockte [,] und schon fing man an mit dem Austeilen der Suppe und der Milch. Die neuesten Neuigkeiten über Herrn Pesecke 7
Tatsächlich ist Rittmeister Hans Georg Anton Graf von Ribbeck (1880-1945) von der Gestapo 1944 verhaftet worden. Er kam im Februar 1945 im KZ Sachsenhausen ums Leben. Ribbeck hatte als konservativer Gegner der Nazis diese mehrfach durch öffentliche Brüskierungen zurückgewiesen. Ein erstes Mal war er bereits im Zusammenhang mit dem Röhm-Putsch verhaftet worden und soll angeblich noch auf Intervention Hindenburgs freigelassen worden sein. Nach seiner zweiten Verhaftung wurde sein Gut der Verwaltung durch seine Frau Marie Agnes entzogen. 8
Eduard Wald (1905-1978), KPD-Mitglied.
Auf dem Gut Ribbeck während des Rückmarsches
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und den Reichtum des Rittergutes hatten sich schnell herumgesprochen. „Gleich nach dem Frühstück gehen wir ins D o r f und sprechen mal mit den Bauern", sagte Bruno. „Heinrich und Werner kommen auch mit." Wilhelm, der als ihr Sprecher besonderes Ansehen genoss, rief: „Also gut, wir geben Euch den Auftrag, in das D o r f zu gehen und mit den Bauern zu sprechen. Am besten, wenn Ihr das jetzt gleich macht, Ihr habt ja euer Frühstück schon gehabt. Macht, dass Ihr in einer Stunde wieder hier seid. Dann gehen wir mal zu Herrn Pesecke. Dann wollen wir mal mit Herrn Pesecke Fraktur reden. 161 Mitderweile war es 7 Uhr geworden. Alle Gefangenen waren frisch und munter, denn sie waren ja gewöhnt, um 6 Uhr aufzustehen. Die 250 Mann hatten sich vor dem Schlösschen versammelt. Sie standen in mehreren, nicht ganz regelmässigen Reihen in einem grossen Halbkreis versammelt um ihren Sprecher Wilhelm. Neben Wilhelm stand Herr Pesecke. Sein Gesicht war etwas weniger selbstsicher als gestern. Bleich und mit einem unterwürfigen Blick sah er scheu auf die Versammlung. In der Ferne hörte man schon ab und zu das Motorengeräusch schwerer Lastwagen und Tanks, die über die Dorfstrasse brausten. Aber alle Geräusche, die die Luft erfüllten, das friedliche Gackern der Hühner, das gelegentliche Brüllen des Viehs aus dem Viehstall, das Gemurmel der Versammlung und die Geräusche von der Landstrasse, erhielten einen merkwürdigen, ja einen grausamen Charakter durch den fernen Unterton eines furchtbaren Rollens und Donnerns. Das war der Klang der Geschütze, die um Brandenburg versammelt waren und die zu schiessen begonnen hatten. Nun, wenn man nun auf weitem Feld wäre und nach Brandenburg schaute, dann musste es am Horizont in Richtung dieser Stadt so aussehen, wie die Gefangenen es schon unterwegs gesehen hatten in Richtung Nauen, in Richtung Rathenow und in Richtung Potsdam, eine dunkle Wolke, die über dem Horizontabschnitt schwebt und von einem merkwürdigen schwarzen Pilz getragen wird. „Herr Pesecke", eröffnete Wilhelm seine Ansprache, „wir sind hierher gekommen, um Sie über Einiges aufzuklären. Wir haben den Eindruck, dass Sie nicht wissen, mit wem Sie es zu tun haben[J und deshalb auch nicht wissen, was Ihre Pflicht, ist. Sie haben uns den schlechtesten Platz zur Übernachtung gegeben, den Sie auf Ihrem Rittergut besitzen^] und haben uns belogen, Sie hätten kein Vieh und keine Lebensmittel. Sie haben uns erzählt, dass das Schloss verschlossen sei und dass niemand den Schlüssel hätte. Wir haben den Eindruck, dass Sie uns für Leute halten, die zu Recht im Zuchthaus gesessen haben. Wir möchten Sie darüber aufklären, dass diejenigen, die uns ins Zuchthaus gebracht haben, die Verbrecher waren und nicht wir und dass Sie also die Pflicht hatten, uns als die unschuldig eingesperrten und nun befreiten Kämpfer für eine bessere deutsche Zukunft nicht nur freundlich [zu] begrüssenf,] sondern mit allem, was in Ihren Kräften steht, bestens zu bewirten hatten. Wir möchten |7| Sie von vornherein gleich um eine Sorge erleichtern, wir haben nicht die Absicht, uns hier längere Zeit aufzuhalten. Aber wir stellen Ihnen zunächst einige Bedingungen. Da Sie offensichtlich nicht selber wissen, was Sie zu tun haben, werden wir Ihnen sagen, was Sie zu tun haben, und zwar unverzüglich. Als erstes werden Sie das Schloss öffnen[,] und wir werden in das Schloss einziehen. Sie übergeben uns sämtliche Schlüssel. Zweitens werden Sie uns 6 mit Pferden bespannte Wagen nebst den Fuhrleuten stellen],] und zwar bis heute um 3 Uhr nachmittags. Die
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Wagen werden wieder zu Ihnen zurückfahren. Wir brauchen die Wagen, um nach Nauen zu reisen. Damit Sie sich vollkommen klar sind, wenn Sie diese Bedingungen nicht erfüllen[J und zwar, wenn nicht das Schloss sofort geöffnet wird und wenn nicht Punkt 3 Uhr die fertig bespannten Wagen hier stehen, dann werden wir Sie in einen Zustand versetzen, in dem Sie es bereuen werden, es nicht getan zu haben." Bei diesen Worten blickte Wilhelm belustigt in die Höhe. Die erschreckten Augen des Herrn Pesecke, die Wilhelms Blicken folgten, sahen einen kräftigen Ast über seinem Kopf. Dieser Ast, der sah so einladend zum Aufhängen aus, dass Herr Pesecke vor Schrecken kaum ein Wort hervorbrachte. „Nun, beruhigen Sie sich nur, Herr Pesecke, wir sind ja überzeugt davon, dass Sie viel besser sind[,] als wir bisher geglaubt haben[,] und dass wir noch gute Freunde werden." ,Ja," sagte Herr Pesecke, „ich werde alles tun, was Sie wünschen."
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Vortrag über neuen Nationalismus Nicht veröffentlichter Entwurf, niedergeschrieben wahrscheinlich 1947, bevor Robert Havemann für einige Monate zu einem Kuraufenthalt in die Schweiz fuhr. Typoskript, 3 Blatt, nicht paginiert; RH 023/02, Bd. 083 nicht datiert, Frühjahr 1947 Erstdruck
Neuer Nationalismus zeigt sich: im Verhalten gegen Juden1, Ausländer, die Besatzungsmacht und Deutsche, die mit ihr zusammenarbeiten in der Einstellung zur Moeglichkeit eines kommenden Krieges in der Ebbinghaus - Der Ruf Kontroverse2 in der Art, wie Ansprüche für „Deutschland" gestellt werden Kreise, die früher nicht national eingestellt waren, entwickelt jetzt nationalistische Gefühle und Tendenzen Mögliche Ursachen sind: die Ausnahmestellung Deutschlands in der Politik die Idee der totalen Kriegsschuld (die Angeschuldigten schliessen sich zusammen), vergleichbar mit dem gegenseitigen Unterstützungssystem ehemaliger Pgs die Behandlung der Kriegsgefangenen durch bestimmte Alliierte (Aufrechterhaltung der Disziplin in englischen Lagern, in den Händen der alten deutschen Spiesse und Offiziere - weitgehende Anerkennung der Offiziersränge - und Privilegien in ma[n]chen russischen Lagern) an Schulen und Universitaeten der Mangel einer neuen Geschichtslehre, die die nazistische ersetzen müsste (teilweise begründet im Schweben der endgültigen Entscheidungen über Deutschlands zukünftige geographische und innerpolitische Struktur)
1 [Anmerkung von Robert Havemann:] das Entstehen eines „echten" [^Antisemitismus" anstelle des anerzogenen der Nazi-Periode. 2 Anspielung auf die Polemik, die durch Carl Hermann Ebbinghaus in der Münchener „Neuen Zeitung" und Erich Kuby in der „Süddeutschen Zeitung" gegen die Redaktion der Münchener Zeitschrift „Der R u f um Horst Eberhard Richter und Alfred Andersch im Frühjahr 1947 ausgelöst wurde und die am Ende zum zeitweisen Verbot des „Ruf' durch die Information Control Division führte. Vgl. J6röme Vaillant: Der Ruf. Unabhängige Blätter der jungen Generation (1945-1949). Eine Zeitschrift zwischen Illusion und Anpassung. München 1978, S. 106-145 und S. 202-205.
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der plötzliche Mangel an internationaler Anerkennung für die deutschen „Tugenden", die durch Jahrhunderte bestanden hatte die alte Vorstellung, Deutschland als das „Herz" Europas zu betrachten - ohne dieses Faktum endgültig als nur negativ anzuerkennen die Abwesenheit der Erkenntnis, dass es eher noch deutsche Hunderassen gibt als einen „deutschen Menschen" (ein Rundblick auf die Physiognomien in der Strassenbahn sollte genügen!) die offenbare Kundgebung „nationalistischer" Symptome bei den Siegerstaaten (notwendige Manifestationen des Militarismus, die falsch ausgelegt werden — auch Ungeschicklichkeiten von alliierter Seite in Film- und Radioprogrammen) 121 Verwandte Probleme Die papageienhafte Gelehrigkeit und der Eifer der Deutschen, das „Fremde" nachzuahmen (ζ. B. die Bemühungen der Deutschen Frauen und Mädchen in den verschiedenen Zonen, ihre Erscheinung der der Frauen der betreffenden Besatzungsmacht anzupassen) - die auf objektive oder a priori feindlich eingestellte Beobachter lächerlich wirken müssen; eben der Mangel an wirklich echtem, gemeinsamem Wesen, der nicht einmal solche Ubertünchungen mit Fremdem ve[r] trägt, ohne seine Blossen nur erst recht zu zeigen3 die hilflose Art der Presse, das Wort „Deutschland" oder „deutsch" zu verwenden (in dem Sinne: „wir sind nicht gemeint" - so wie die Reisenden in einem Zug sagen: „Er hat keine Einfahrt" (siehe Reimann))4 - wohl auch zusammenhängend mit der allgemeinen Sprachverlotterung, die kaum mehr präzise Aussagen zulässt die Gegenüberstellung von hektischem Neo-Nationalismus mit ebenso hysterischem „escapism" (basierend auf der irrigen Annahme, dass es überall besser ist, als hier, d. h. dass man sich durch eine Reise den Problemen der Welt-Gegenwart entziehen könne) das allgemeine Abnehmen der Potenz auf allen Gebieten der Kunst, auf denen Deutschland früher seine besten Beiträge leistete (wiederum begründet in der Abwesenheit einer Gesellschaftsordnung) die jahrelang von den Kreisen der sogenannten „Zuverlässigen" von heute am Nazismus geübte Kritik politischer Verhältnisse, gepaart mit dem ebenso alten, wohligen Gefühl, nichts tun zu können - die Apathie als aktiver Faktor in der politischen Entwicklung | 3 | Folgende Personengruppen könnten interviewt werden: Politisch Verfolgte (über ihre gegenwärtige Einstellung zu Deutschland) Juden (ob und weshalb sie sich hier niederlassen wollen)
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Zu der hier von Havemann gesetzten Fußnote gibt es keinen Text in der Vorlage. Hans Reimann (1889-1969), populärer Schriftsteller und Dramatiker, Autor von „Die Feuerzangenbowle".
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Vortrag über neuen Nationalismus
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Schulkinder (allgemein: was sie überhaupt über Deutschland wissen - geschichtlich, geographisch etc.) Hochschuldozenten, auch Studenten (welche Lösung sie für das notwendige, neue Geschichtsbild vorzuschlagen haben) Angestellte der Besatzungsmacht (weshalb und aus welchen Motiven heraus sie bei der Besatzungsmacht arbeiten — mit Preisverleihung an die, die zugeben, dass es ihnen um materielle Vorteile zu tun ist) Flüchtlinge und Ausgewiesene (ob sie in ihre Heimat zurueckwollen oder auch anderwärts eine Lösung ihrer Existenzschwierigkeiten akzeptieren würden) ehemalige Offiziere (auf welche Seite sie sich in einem künftigen Krieg schlagen würden, wenn sie überhaupt die Möglichkeit erhielten, sich daran zu beteiligen, und aus welchen Gründen) kulturelle Persoenlichkeiten (ob sie den neuen Zugang zum Schaffen der anderen Völker begrüssen und welche Begründungen sie für das Stagnieren auf deutscher und die Weiterentwicklung auf der anderen Seite haben) keine Politiker Nazis (ob sie eine Beendigung ihres Ausgeschlossenseins aus der gegenwärtigen deutschen Politik wünschen und darin eine Rehabilitierungsmöglichkeit erblicken würden - in welchem Sinne)
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Zur Erklärung des Nationalsozialismus Nicht veröffentlichter Entwurf, niedergeschrieben wahrscheinlich 1947, bevor Robert Havemann für einige Monate zu einem Kuraufenthalt in die Schweiz fuhr. Typoskript, 5 Blatt; RH 023/02, Bd. 083 nicht datiert, wahrscheinlich 1947 Erstdruck
Professor Dr. Robert Havemann: Die Erklärung des Nationalsozialismus aus dem deutschen Volkscharakter. Man kann versuchen, den Nationalsozialismus aus der deutschen Geschichte zu erklären. Man beginnt dann meistens mit Friedrich II. von Preussen, den die Deutschen (und nicht nur sie) den Grossen genannt haben, seinen Raubüberfällen auf friedliche Nachbarn mit dem Erfolg der gewaltigen Ausdehnung der preussischen Macht. Die von Friedrich begonnene Verpreussung wurde dann hauptsächlich von dem preussischen Junker Bismarck fortgesetzt. Dieser legte ein ordentliches Stück des Weges der Unterjochung der süddeutschen Länder, in denen noch die alte gute mitteleuropäische Kultur blühte, zurück. Mit brutaler Gewalt unterdrückte er alle fortschrittlichen, freisinnigen und echt liberalen Bewegungen und übergab seinem Nachfolger, Wilhelm II.[,] ein Volk, von dem sein Herrscher schon beim Ausbruch des ersten grossen Raubkrieges unter dem Jubel der Massen 1914 sagen konnte: Ich kenne keine Parteien mehr. So war die Zeit nach dem ersten Weltkrieg für das deutsche Volk nichts anderes als ein Rückfall in Folge eines zu Unrecht verlorenen Krieges. Adolf Hitler tat nichts anderes, als dass er den ursprünglichen Zustand wiederherstellte, der ja das konsequente Ergebnis der geschichtlichen Entwicklung war. Der ganze Unterschied war, dass Hider hätte sagen können: Ich kenne nur noch eine Partei. Diese Herleitung des Nationalsozialismus aus der deutschen Geschichte entspricht im Wesentlichen der Geschichtsauffassung der Nazis selbst. So wurde es der deutschen Jugend gelehrt. Einige bürgerliche Historiker in Deutschland haben dies Bild noch weiter abgerundet, indem sie auch die geistigen Väter des III. Reichs beschworen: Nietzsche, Lagarde, H. S. Chamberlain, Gobineau, Moeller van den Bruck u. a. 121 Da der Nationalcharakter stets das Ergebnis der historischen Entwicklung eines Volkes ist, kann man sich die Aufgabe wesentlich erleichtern, wenn man den Nationalsozialismus an diesem direkt erklärt. Das hat überdies den Vorteil, auch zutreffende Perspektiven der zukünftigen Entwicklung zu ermöglichen, da ja der Nationalcharakter sich nicht in wenigen Jahren grundlegend ändern kann. Als solche für die Entwicklung in den 12 Jahren Nationalsozialismus verantwortlichen deutschen National-Eigenschaften sieht man gewöhnlich an: Untertanengeist und Duckmäuserei vor der Obrigkeit, verbunden mit einer masslosen
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nationalen Überheblichkeit gegenüber anderen Völkern, - „am deutschen Wesen wird die Welt genesen" - , den „Radfahrergeist" der Deutschen, d. h. nach unten zu treten und nach oben zu buckeln. Diese Eigenschaften, die der Entwicklung einer Staatsoligarchie ungeheuer günstig sind, verbanden sich in unglücklicher Weise mit der eminenten technischen Begabung der Deutschen, derzufolge sie mechanistischen Auffassungen leicht erliegen und den sichtbaren Erfolg kritiklos anbeten. Eine im Wesen der Deutschen ausserdem liegende Masslosigkeit, d. h. die Neigung, keine anderen Maßstäbe als den eigenen anzuerkennen, ermöglichte eine fortgesetzte Steigerung des „Totalitätsgedankens" bis ins Absurde und Verbrecherische. Es ist nicht entscheidend, ob die hier gegebene Aufzählung solcher charakteristischer Nationaleigenschaften vollständig ist. Die Theorie der Erklärung des Nationalsozialismus aus dem deutschen Volkscharakter existiert in hundert Spielarten und hat stets die nationale Eigenfärbung ihres Autors. Wesentlich ist die Feststellung, dass die Nazis über sich selbst nicht anders dachten, natürlich mit umgekehrten Vorzeichen. Den deutschen 131 Anspruch auf europäische Vormachtstellung und schliesslich auf Weltherrschaft leiteten sie gleichfalls aus ihren angeblich hervorragenden Nationaleigenschaften her, die sie nicht einmal als geschichtlich^] sondern als biologisch begründet ansahen. Die edle deutsche Herrenrasse war berufen, zum Besten der ganzen, meistens rassisch zweitklassigen Menschheit zu siegen und zu herrschen. Ihre Verbrechen waren keine Verbrechen, sondern auferzwungene und unvermeidliche Reinigungshandlungen, um den Schmutz der Jahrhunderte zu eliminieren, usw. Erstaunlich ist, dass Adolf Hitler gegen Ende des Krieges - als er selbst seinen Untergang greifbar vor Augen sah — die Aspekte dieser allgemeinen Theorie noch änderte und erklärte: Wenn dieses Volk nicht siegen wird, dann hat es auch nichts besseres verdient, als Schmach und Untergang. Mit dieser Beschwörung des „Nibelungen"Mythos blieb er dem allgemeinen Denkschema treu, dass die Macht der Preis des Edlen sei, der Untergang das Schicksal verruchter Mittelmässigkeit der deutschen Volksmasse, die dieser Diktator im Grunde nicht weniger verachtete, als seine historischen Kollegen und sein geistiger Exponent: Nietzsche. Die Herleitung des Nationalsozialismus, d. h. eines Systems grausamster Unterdrückung und unmenschlicher Roheit, aus dem deutschen Volkscharakter, ist eine typisch nationalsozialistische Denkweise - nur mit umgekehrtem Vorzeichen. Die Deutschen sind gut, die Deutschen sind schlecht - je nachdem, wann und von wem es gesagt wird. Es passt z.B. in diese Theorie nicht die Tatsache, dass es in Deutschland während der ganzen 12 Jahre eine grosse verzweifelt kämpfende Widerstandsbewegung gegeben hat. Die Nazis selbst erklärten diese Kämpfer für „undeutsch", Schädlinge am deutschen 141 Volkskörper, Söldlinge der internationalen Verschwörung gegen Deutschland usw. Auch heute gibt es viele Stimmen in der Welt, die von der Widerstandsbewegung in Deutschland als von einer Minderheit zwar ehrenhafterf,] aber eigentlich nicht charakteristisch Deutscher sprechen. Es passt weiterhin in diese Theorie nicht die Tatsache, dass es nicht weniger grausame Diktaturen bei anderen Völkern zur gleichen Zeit gegeben hat und z.Tl. noch gibt. Und wie kommt es, dass in Deutschland während der 12 Jahre
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viele Ausländer lebten, die den Nationalsozialismus als die Macht der Ordnung bewunderten und seine abstrusen Ideen in der Welt oft wirksamer zu verbreiten halfen, als das Propaganda-Ministerium es vermocht hätte? Wie ist es zu verstehen, dass ein Volk, dessen allgemeiner Bildungsgrad anerkannt hoch war, dessen kulturelle Leistung in Kunst und Wissenschaft bis 1933 (und sogar z. Tl. noch danach) seit Jahrhunderten von grosser Bedeutung für die ganze Welt sind - dass ein solches Volk sich jahrelang derartigen schwülstigen Unsinn bieten lässt, wie die Nazis ihn tagtäglich produzierten? Man muss in diesem Lande und als Gegner dieses Regimes selbst gelebt haben, um dies alles zu verstehen und um doch zu wissen, dass nicht ein fluchwürdiger Volkscharakter an diesem allen die Schuld trug, sondern ein Regierungssystem, das wie ein furchtbarer Fluch über der Menschheit lastet, und das zu verwirklichen auch noch nicht von dieser Krankheit betroffene Nationen sich täglich mehr anschicken. Der Totalitarismus ist eine strukturelle Gefahr der gegenwärtigen menschlichen Gesellschaft. Er ist wie eine Krankheit, die zwar stets durch den gleichen Erreger verursacht wird, aber bei den | 5 | verschiedenen Patienten je nach deren individuellen Eigenarten verschieden verläuft, verschieden heftig und verschieden in den äusseren Symptomen. Nicht diese äusseren Symptome und der jeweilige Verlauf dieses Prozesses sind das Wesentliche. Sie hängen von der Vorgeschichte, den historischen Gegebenheiten des betroffenen Landes und damit vom Nationalcharakter ab. Die Krankheit selbst, der Totalitarismus, ist überall die Gleiche. Sie kann nur durch rechtzeitige Bekämpfung vor ihrem Ausbruch verhütet werden. Dem einmal Befallenen ist nicht zu helfen. Ihr Ausgang ist tödlich.
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Schweizer Vortrag über den deutschen Widerstand Robert Havemann war vom 4. Juli bis zum 15. November 1947 in der Schweiz. Das International Rescue and Relief Committee hatte ihm diesen Aufenthalt für die Ausheilung der Lungentuberkulose finanziert, die er sich während der Haft im Zuchthaus Brandenburg zugezogen hatte. Er nutzte den Aufenthalt für die Herstellung zahlreicher wissenschaftlicher und politischer Kontakte. Bei verschiedenen Gelegenheiten referierte er dort u. a. über die politische Situation im Berlin der Nachkriegszeit, die Entwicklung der wissenschaftlichen Forschung und über den deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Typoskript, 8 Blatt, mit handschriftlichen Korrekturen; RH 081, Bd. 001 nicht datiert, wahrscheinlich Sommer 1947 Erstdruck
Professor Dr. Robert Havemann1 Das andere Deutschland „Es muss den Angeklagten mildernd angerechnet werden, dass sie durch die Verhältnisse im nationalsozialistischen Deutschland demoralisiert und durch Krieg und Nachkrieg vollends entwurzelt wurden." „Die ,tausend Jahre', die bei ihm genau mit der für die Formung des Menschen entscheidenden Zeit zusammenfielen, hatte er ... in Deutschland zugebracht. In Charakter und Moral blieben die Wirkungen nationalsozialistischer Welt- und Rechtsanschauung nicht aus. Noch heute ... Arroganz ..." (Aus einer Schweizer Gerichtschronik). Deutschland ist tief gesunken, materiell und kulturell, objektiv und - subjektiv, im Ansehen des Auslandes. Solche Sätze, wie die aus einer Gerichtschronik zitierten, bringen das subjektive Urteil des Auslandes - hier der Schweiz - zum Ausdruck. Über Nazideutschland ist viel geschrieben worden, vor und nach seinem Zusammenbruch leider nicht überall das Gleiche; die Weltmeinung stimmt heute mit dem Urteil überein, das die Gegner Hitlers in Deutschland — z. Tl. auf Grund besserer Kenntnis — schon längst gefällt hatten. Aber ist es wirklich richtig, wenn man von Deutschland seit 1933 spricht, einfach Nazideutschland mit Deutschland zu identifizieren? Ist der Zeitabschnitt 1933—45 wirklich in jeder Hinsicht die dunkelste Zeit der modernen deutschen Geschichte?
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[Anmerkung von Robert Havemann:] Der Verfasser war seit 1933 in verschiedenen deutschen Widerstandsgruppen tätig. Im Jahre 1943 wurde er deswegen vom Nazivolksgerichtshof zum Tode verurteilt. Er musste unter dem Todesurteil für die Nazis wissenschaftlich arbeiten und wurde erst durch den alliierten Sieg gerettet. Er ist heute Leiter der Berliner Kaiser Wilhelm-Institute.
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Hier soll von dem anderen Deutschland gesprochen werden, dessen 121 Geschichte in den Jahren von 1933—45 ein Heldenepos ist, eine Zeit der Menschlichkeit und Selbstüberwindung, eines Kampfes für die höchsten Ideale der Menschheit, Freiheit und Gerechtigkeit, gegen Willkürherrschaft und Unterdrückung. Auf den Schlachtfeldern dieses Kampfes fielen in Deutschland wenigstens 200 000 Menschen. Es sind die Toten der deutschen Widerstandsbewegung. Man kann die deutsche Widerstandsbewegung nicht mit den Widerstandsbewegungen in den von Hitler besetzten Ländern vergleichen. Nicht etwa, dass die deutsche Widerstandsbewegung einen solchen Vergleich in Bezug auf Umfang und Leistung nicht aushielte. Seit 1933 wütete in Deutschland ein ununterbrochener Krieg zwischen den freiheitlich gesinnten Deutschen und der Gestapo. Millionen wanderten in die Gefängnisse und Konzentrationslager, wo sie zu Hunderttausenden ermordet und körperlich zerbrochen wurden. Nein, der entscheidende Unterschied liegt darin, dass die Widerstandsbewegung in den besetzten Ländern eine nationale Befreiungsbewegung war, während die deutsche Widerstandsbewegung sich den revolutionären Sturz der eigenen Tyrannen zum Ziel gesetzt hatte. Die deutsche Widerstandsbewegung war darum eine politische Bewegung im eigentlichen Sinne. Sie ist in der jüngeren Geschichte am ehesten mit der sozialdemokratischen Bewegung in Russland vor 1917 zu vergleichen. In Deutschland - wie im zaristischen Russland - war die Widerstandsbewegung darum von Anfang an mit ideologischen und weltanschaulichen Auseinandersetzungen beschäftigt und zugleich durch sie zerrissen. Der direkte Kampf gegen das Regime wurde überschattet von den geistigen Auseinandersetzungen über das Wesen des Faschismus und der verloren gegangenen Demokratie. Es gab keine Gruppe, die sich nicht ernste Gedanken über die 131 Fehler der Weimarer Republik und ihrer Parteien gemacht hätte. Dazu kamen die „technischen" und doch letzten Endes nicht weniger politischen Probleme des illegalen Kampfes. Im Jahre 1933 hatte die deutsche Widerstandsbewegung zwei grosse Hoffnungen, die beide enttäuscht wurden. Die erste Hoffnung war, dass die wirtschaftlichen und politischen Misserfolge eines Regimes von Wirrköpfen und Gangstern im deutschen Volk die Grundlage einer revolutionären Volksbewegung schaffen würden. Die zweite Hoffnung war das Ausland. Statt dessen kurbelte Hitler eine beispiellose Rüstungskonjunktur im Lande an, überwand dadurch die Arbeitslosigkeit und wurde von den Ländern, die anzugreifen er sich vorbereitete, diplomatisch in jeder Weise unterstützt. Eine Kette aussenpolitischer Erfolge desavouierte jede Kritik der Nazipolitik in Deutschland und machte bis 1939 alle Aussichten auf eine schliessliche Überwindung dieser verbrecherischen Regierung durch das deutsche Volk selbst zunichte. Trotzdem hat die deutsche Widerstandsbewegung nicht aufgehört zu kämpfen und bezahlte die Kurzsicht der europäischen Politiker mit Strömen von Blut und Tränen. Der Krieg begann. Hitlers Erfolge setzten sich in grossen militärischen Siegen fort. Zugleich brachte der Krieg eine unerhörte Verschärfung des Kampfes gegen die deutsche Widerstandsbewegung. Nun begann der Volksgerichtshof mit Hochdruck zu arbeiten, Todesurteile am laufenden Band, und in den Konzen-
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trationslägern wurden die Gaskammern und Krematorien errichtet. Die deutsche Widerstandsbewegung geriet zwischen die militärischen Gegner Hiders und das eigene Volk. Welches Volk, das je Krieg gefuhrt hat, hat eingesehen, dass die eigene Niederlage der Sieg des Besseren ist? Zu einer solchen Einsicht ist nur eine revolutionäre 141 Bewegung fähig. Darum sollten auch die Militärs des 20. Juli's — ohne ihre Tat zu schmälern — nicht der deutschen Widerstandsbewegung zugezählt werden, denn sie kämpften für die Niederlage als das kleinere Übel. Revolutionäre waren sie nicht. Sie scheiterten auch nicht etwa an dem misslungenen Attentat, sondern an der eigenen politischen Unzulänglichkeit. In den Jahren 1933—36 rekrutierte sich die deutsche Widerstandsbewegung hauptsächlich aus linken Kreisen. Hierbei spielten neben Sozialdemokraten und Kommunisten verschiedene im Parteileben der Weimarer Republik weniger hervorgetretene Gruppen eine recht bedeutende Rolle. Besonders zu nennen sind hier die Gruppe „Neu-Beginnen", die Sozialistische Arbeiterpartei (SAP) und der Internationale Sozialistische Kampfbund (ISK).2 Die zahlreichen Funktionäre der Arbeiterbewegung, die gleich zu Beginn des Naziregimes verhaftet wurden und als erste die Qualen der Konzentrationsläger kennen lernten („Moorsoldaten"), können natürlich noch nicht zur Widerstandsbewegung gerechnet werden. Die deutsche Widerstandsbewegung der ersten Jahre der Naziherrschaft widerspiegelt den Zusammenbruch der deutschen Arbeiterbewegung. In zahllose Grüppchen mit sektiererischer Engherzigkeit der politischen Anschauungen aufgespalten, täglich mehr um ihre grossen Hoffnungen betrogen, setzten sie den verhängnisvollen Bruderkampf fort, der nicht zuletzt zum Sieg der Nazis beigetragen hatte. Von Jahr zu Jahr schmolzen die Gruppen zusammen, wanderten ihre Mitglieder in die Gefängnisse und den Tod oder mussten ins Ausland entfliehen; so vollzog sich damals in Deutschland die Tragödie eines hoffnungslosen Kampfes gegen eine unbarmherzige Diktatur, und das Land wurde eines grossen Teils seiner besten Kräfte beraubt. In den folgenden 151 Jahren bis zum Ausbruch des Krieges begann die Widerstandsbewegung aus ihren Fehlern zu lernen. Zugleich entwickelten sich neue Gruppen, die häufig nur noch oberflächliche Beziehungen zu den alten Parteien der Demokratie hatten. Die Gruppen waren klein und setzten sich aus Vertretern der verschiedensten politischen Richtungen zusammen. In den Jahren 1938-39 warfen] der zahlenmässige Umfang und die sichtbare Aktivität der Bewegung auf ihrem Tiefpunkt. Aber alle Ansätze für eine grosse und wirksame Bewegung gegen den gemeinsamen Feind waren entwickelt. Nun gab es auch zahlreiche klerikale und bürgerliche demokratische Gruppen. Mit Kriegsbeginn erwachten alle diese Keime zum Leben. In dem Masse, wie von Jahr zu Jahr das Ende des Regimes den Weitsichtigen und schliesslich auch den Kurzsichtigen in greifbare Nähe rückte, steigerte sich die Aktivität. Nicht nur in Berlin, in Hamburg, in München, im Rheinland und in Sachsen machte sich die Arbeit grosser Widerstandsgruppen durch deren Propaganda, Sabotageakte und leider auch durch grosse Verhaftungswellen und
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Vgl. zu den Zwischengruppen im antifaschistischen Widerstandskampf Jan Foitzik: Zwischen den Fronten. Zur Politik, Organisation und Funktion linker politischer Kleinorganisationen im Widerstand 1933 bis 1939/40 unter besonderer Berücksichtigung des Exils. Bonn 1986 (Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung. Reihe: Politik- und Gesellschaftsgeschichte; 16).
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hunderte von Todesurteilen bemerkbar. Von diesem Kampf ist der Welt bisher nur wenig bekannt. Hier seien nur genannt: Schulze-Boysen und von Harnack3, deren über ganz Deutschland verbreitete Organisation allein 600 Todesopfer zu bringen hatte,4 die Gruppe von Olaf Römer,5 die Geschwister Scholl in München, die „Europäische Union" eine aus Deutschen und ausländischen Zwangsarbeitern gebildete Gruppe, die sozialdemokratische Gruppe um Dr. Leber 6 u. v. a. m. Ich kann mich noch genau erinnern, welchen Eindruck es auf mich machte, als ich Anfang 1945 zum ersten Mal im Londoner Rundfunk Berichte über befreite deutsche Konzentrationslager hörte. Ich sass damals schon mehr als ein Jahr lang zum Tode verurteilt im Brandenburger Zuchthaus, dem grössten und modernsten Zuchthaus 161 Nazideutschlands. Dank der Hilfe eines mir freundlich und den Nazis feindlich gesinnten hohen Offiziers im Heereswaffenamt,7 hatte man mir im Zuchthaus ein physikalisch-chemisches Laboratorium eingerichtet - für kriegswichtige Forschung! So etwas trauten die Nazis einem zum Tode verurteilten politischen Gegner zu, der sich seine Begnadigung erst „verdienen" sollte. Ich hatte mir heimlich einen sehr leistungsfähigen Radioapparat gebaut und unter allerlei anderem physikalischen Gerät versteckt montiert. Die aufgefangenen Nachrichten verarbeitete ich täglich zu einer Zeitung, die von der Geheim-Organisation der politischen Gefangenen des Zuchthauses verbreitet wurde. - Wie gesagt, ich hörte die ersten schrecklichen Einzelheiten über die deutschen KZ's von BBC. Für mich waren die mitgeteilten Schrecknisse keine Neuigkeiten. Aber ich sagte mir: Jetzt endlich erfährt die Welt zwei wesentliche Tatsachen: 1. Die schon seit langem von deutschen Hidergegnern bekanntgegebenen Mordtaten und Unmenschlichkeiten der Nazis beruhen auf Wahrheit. 2. In Deutschland besteht seit 1933 eine starke Widerstandsbewegung, die hunderttausende von mutigen Menschen im Kampf gegen Hider opfern musste. Jetzt endlich wird die Welt erfahren, welch barbarisches Regime in Deutschland herrschte und mit welch barbarischen Mitteln es seine zahlreichen Gegner bekämpfte. Ich bin jetzt zum ersten Mal seit 1939 wieder im Ausland und muss zu meiner Verwunderung feststellen, dass man hier noch sehr wenig von der deutschen Widerstandsbewegung weiss. Meistens beschränken sich die Kenntnisse auf die Erhebung des 20. Juli 1944, die zwar nicht unbedeutend, aber doch wenig charakteristisch für die deutsche Widerstandsbewegung in ihrer Gesamtheit war. Ich bin öfter gefragt worden, wieso es der deutschen Widerstands3
Im Original: Narnack Das Reichskriegsgericht verurteilte in 19 Einzelverfahren von Dezember 1942 bis Juli 1943 insgesamt 77 Widerstandskämpfer, davon 45 Männer und Frauen zum Tode. Vgl. Norbert Haase: Der Fall „Rote Kapelle" vor dem Reichskriegsgericht. In: Hans Coppi, Jürgen Danyel, Johannes Tuchel: Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Berlin 1994 (Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Reihe A: Analysen und Darstellung; 1), S. 166. Von der Gestapo waren 1942 mehr als einhundert Personen festgenommen worden. - Vgl. Johannes Tuchel: Die GestapoSonderkommission „Rote Kapelle". In: Ebenda, S. 161. 5 Beppo Römer, vgl. Oswald Bindrich, Susanne Römer: Beppo Römer. Ein Leben zwischen Revolution und Nation. Berlin 1991 (Reihe Deutsche Vergangenheit Stätten der Geschichte Berlins; 49). 6 Havemann meint hier offenbar den Kreisauer Kreis. 7 Gemeint ist Wolfgang Wirth. 4
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bewegung nicht gelungen ist, Adolf Hitler zu töten, nachdem doch hunderttausende Widerstandskämpfer von den | 71 Nazis ermordet wurden. Abgesehen von ganz wenigen sehr kleinen Gruppen, deren Ziel ein Attentat auf Hider war, verhielt sich die deutsche Widerstandsbewegung jedem Terrorismus gegenüber ablehnend. Eine Terrororganisadon hätte nur die Bedingungen des Kampfes verschärft, nicht aber die politische Macht der Nazis beseitigt. Die Ziele der Widerstandsbewegung waren andere und wechselten im Laufe der Zeit. Die Widerstandsgruppe ζ. B., der ich direkt nach der Machtergreifung der Nazis für einige Jahre angehörte,8 sah von vornherein eine lange Dauer des Naziregimes voraus. Ihre Hauptfunktion erblickte diese Gruppe deshalb in der Ausbildung und organisatorischen Zusammenfassung politischer Funktionäre, die erst bei einer Krise des Regimes in späterer Zeit zu politischer Aktivität übergehen wollten.9 Trotz sehr grosser Vorsichtsmassnahmen fiel aber auch diese Gruppe zu einem grossen Teil der Gestapo zum Opfer. Viele ihrer Mitglieder konnten der Verfolgjung] nur durch Emigration nach England und USA entgehen. Die Gruppe „Europäische Union", die ich im Jahre 1942 mit einigen politischen Freunden gründete, suchte gleichfalls damals noch keine Wirkung in der Masse der deutschen Bevölkerung. Sie betätigte sich als deutsche Dach-Organisation für eine Anzahl von Widerstandsgruppen von ausländischen Zwangsarbeitern in Deutschland. Gleichzeitig stellte die Gruppe Verbindungen zu anderen deutschen Widerstandsgruppen her, was wegen der notwendigen Vorsicht sehr schwierig war. Die Gruppe fiel im Jahre 1943 der Gestapo zum Opfer und zwar nicht im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit, sondern wegen des unglücklichen Umstandes, dass ein persönlicher Bekannter 10 eines führenden Mitgliedes der Gruppe11 seit Jahren von der Gestapo sehr genau beobachtet wurde. 12 Die Gestapo verwendete dann zur weiteren Aufklärung einen Lockspitzel.13 Die Gruppe „Europäische Union" hat die Verbindung unter organisierten | 81 Gruppen ausländischer Arbeiter der verschiedensten Nationen hergestellt, Kurierdienste zwischen diesen Gruppen und den nationalen Widerstandsorganisationen ausgeführt, Informationen an die Gruppen verbreitet und führende Mitglieder der Gruppen persönlich unterstützt. Die Hauptaktivität sollte gegen Ende des Krieges und nach dem Zusammenbruch einsetzen. Endete der Kampf der deutschen Widerstandsbewegung erfolglos? Der Sieg der alliierten Armeen hat die deutschen Truppen aus den europäischen Ländern verjagt und damit das Ziel der nationalen Widerstandsbewegung der befreiten 8
Neu Beginnen. Vgl. Walter Loewenheim: Geschichte der Org [Neu Beginnen] 1929-1935. Eine zeitgenössische Analyse. Hg.: Jan Foitzik. Berlin 1995 (Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Reihe B: Quellen und Berichte; 1). 10 Paul Hatschek. 11 Herbert Richter. 12 Paul Hatschek war bereits 1942 von der Gestapo festgenommen worden, weil er zum Kreis der Widerstandsgruppe um Robert Uhrig zählte. Ihm konnte jedoch nichts nachgewiesen werden. Ob und wie er anschließend unter Beobachtung stand, lässt sich aus den überlieferten Quellen nicht ermitteln. 13 Der von einem sowjetischen Flugzeug abgesetzte Otto Heppner wurde gefasst und durch einen Gestapomann ersetzt, der seinerseits Kontakt zu Hatschek aufnahm. - Vgl. Bernd Florath: Die Europäische Union (Bibliographie Nr. 2341), S. 123. 9
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Länder verwirklicht. Hitlers Herrschaft in Deutschland wurde beseitigt und das Land besetzt. Die Ziele der deutschen Widerstandsbewegung wurden damit nicht erreicht: Deutschland wieder zu einem freien demokratischen Land zu machen. Der Kampf der deutschen Bewegung gegen die Naziwillkürherrschaft, gegen Duckmäusertum und Selbstherrlichkeit, für Freiheit und Gerechtigkeit, dieser Kampf endete noch nicht. Dieser Kampf muss jetzt unter neuen, andersartigen, z. Tl. nicht weniger schweren Bedingungen fortgesetzt werden. Es ist nicht recht, schlechthin von Deutschland, der deutschen Gefahr und dem deutschen Aggressionsgeist zu sprechen. Es gibt auch das andere Deutschland, das Deutschland Luthers, Goethes, Kants, Plancks und Einsteins — das Deutschland, das immer kämpfen musste gegen den Ungeist der Pfeffersäcke und den Knüttel der Militärs. Helft diesem anderen Deutschland und Ihr helft der Welt!
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Thesen über das Verhältnis von Philosophie und Einzelwissenschaften Nach der Veröffentlichung von Robert Havemanns Artikel „Meinungsstreit fördert die Wissenschaften" im „Neuen Deutschland" fanden verschiedene Debatten statt. In einer von ihnen wurde das Problem des Verhältnisses von Philosophie und Einzelwissenschaften diskutiert. Hier wurde Havemann naturwissenschaftlicher Positivismus vorgeworfen. Für die Diskussion dieses Problems im akademischen Rahmen fasste Havemann seine Auffassung nochmals konzentriert in Thesenform zusammen. Die für die Diskussion dieser Thesen anberaumte Veranstaltung an der Humboldt-Universität fand allerdings erst nach der militärischen Niederschlagung der ungarischen Revolution und nach der Verhaftung Wolfgang Harichs im November am 14. Dezember 1956 statt. Sie wurde zum Skandal, als Klaus Zweiling die Thesen Havemanns als revisionistisch und ihre Erörterung als parteifeindlich bezeichnete. Daraufhin verließ Havemann die Veranstaltung mit dem Argument, dass er als diszipliniertes Parteimitglied nicht in einer öffentlichen Versammlung Thesen vertreten könne, die von der Partei als parteifeindlich angesehen werden. vervielfältigtes Typoskript, 4 Blatt, mit maschinenschriftlichen Korrekturen; RH 308 (SAPMO-BArch, SED, IV 2/9.04/164), Bl. 38-41 8. Oktober 1956 Erstdruck
8.10.1956 1 Thesen für die Konferenz über das Verhältnis der Philosophie zu den Einzelwissenschaften Von Robert Havemann 1. Die Philosophie ist nicht überflüssig, sondern: Indem sich die Philosophie durch jede neue einzelwissenschaftliche Erkenntnis bereichert, macht sie den gewonnenen Reichtum zum Allgemeinbesitz aller Wissenschaften (ND 7./8. 7. 56).2 Darum kann keine Einzelwissenschaft auskommen ohne die Philosophie. 2. Jede philosophische Erkenntnis umfaßt mehr als den Gegenstand einer Einzelwissenschaft — aber sie umfaßt auch diesen und hat für ihn konkrete Bedeutung.
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Nachträglich eingefügte Datierung. Im Original irrtümlich: 7. 8. 56. - Vgl. Robert Havemann: Meinungsstreit fördert die Wissenschaften (Bibliographie Nr. 278). Der vorstehende Satz paraphrasiert eine Aussage aus dem Artikel im „Neuen Deutschland": „Im Gegenteil, die Philosophie, und zwar eben unsere dialektisch-materialistische Philosophie, bereichert sich selbst durch jede neue wissenschaftliche Erkenntnis und macht dadurch den gewonnenen Reichtum zum Allgemeinbesitz aller Wissenschaften." 2
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3. Jede philosophische Erkenntnis ist - wie jede andere Erkenntnis auch eine Widerspiegelung der objektiven Realität. Sie geht darum stets zuerst hervor aus einer beschränkten Erkenntnis auf einem beschränkten Gebiet und erhebt sich danach zu einer allgemeinen Erkenntnis auf allen Gebieten. Dies geschieht durch ihre umfassende Prüfung in der Praxis. 4. Im allgemeinen Prozeß der wissenschaftlichen Verallgemeinerung einschließlich der philosophischen Verallgemeinerung gibt es keine Grenze, wo die Einzelwissenschaft aufhört und die Philosophie beginnt. Die Philosophie ist von Anfang an dabei. 5. Alle philosophischen Erkenntnisse sind fiiir die Praxis bedeutungsvoll, nicht nur im Sinne einer Interpretation der Praxis, sondern einer Veränderung der Praxis. Was nicht in der Praxis auf irgend eine Weise geprüft werden kann, hat den Charakter von Glaubenssätzen. Gerade die allgemeinsten Sätze werden unausgesetzt in der Praxis geprüft. 6. [,,]Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert3, es kommt aber darauf an, sie zu verändern4.["] (Marx,) Feuerbach-Thesen (II) 5 121 7. „In der vorstehenden Schrift ist die Dialektik als die Wissenschaft von den allgemeinsten Gesetzen aller Bewegung gefaßt worden. Es ist hierin eingeschlossen, daß ihre Gesetze Gültigkeit haben müssen für die Bewegung ebensosehr in der Natur und der Menschengeschichte, wie für die Bewegung des Denkens. Ein solches Gesetz kann erkannt werden in zweien dieser drei Sphären, ja selbst in dreien6, ohne daß der metaphysische Schle[n]drian sich darüber klar wird, daß es ein und dasselbe Gesetz ist, das er erkannt hat." (Anti-Dühring, S. 459)7 8. Der Gegenstand einer Wissenschaft ist die Sphäre, in welcher die von ihr erforschten Gesetze erkannt werden können. Demnach bestimmt Engels als die drei großen Gegenstände der Dialektik: Natur, Menschengeschichte und Denken. „Die Gesetze aller Bewegung" selbst, sind nicht der Gegenstand, sondern ihre Erkenntnis das Ziel der Dialektik als Wissenschaft. Darum geht nach Engels alle Philosophie, ausgenommen die Lehre vom Denken, in den positiven Wissenschaften auf. 9. „Die Dialektik (die Philosophie) ist keine spezielle Wissenschaft, mit einem bestimmten Gegenstand, sondern sie hat alle Gegenstände zum Gegenstand, diese aber wiederum nur vermittels der einzelnen Wissenschaften von diesen Gegenständen." (ND vom 7./8. 7. 56) 8
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Bei Marx hervorgehoben. Bei Marx hervorgehoben. 5 Karl Marx: [Thesen über Feuerbach]. In: Karl Marx, Friedrich Engels: Die deutsche Ideologie. Berlin 1953 (Bücherei des Marxismus-Leninismus; 29), S. 593; vgl. Karl Marx/ Friedrich Engels: Werke (MEW). Bd. 3. Berlin 1958, S. 353. 6 Bei Engels: in allen dreien 7 Friedrich Engels: Noten zum ,Anti-Dühring" [1878]. a. Über die Urbilder des Mathematisch-Unendlichen in der wirklichen Welt. In: Derselbe: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft (,Anti-Dühring"). Berlin 1952 (Bücherei des Marxismus-Leninismus; 3). S. 459; vgl. MEW. Bd. 20. Berlin 1962, S. 530. 8 Im Original irrtümlich: 7. 8. 56. - Vgl. Havemann: Meinungsstreit, a. a. Ο. Das Zitat lautet im „Neuen Deutschland": „Die Philosophie ist [...] keine spezielle Wissenschaft mit einem bestimmten Gegenstand. Sie hat alle Gegenstände zum Gegenstand, aber diese 4
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10. [,,]In jeder echten Wissenschaft ist alle Erkenntnis eben dialektisch und materialistisch, ob sich die einzelnen Wissenschaftler dessen nun bewußt sind oder nicht.["] (ND vom 7./8. 7. 56) 9 (Was daran nicht materialistisch ist, ist nicht Erkenntnis). 11. „Die Menschen haben dialektisch gedacht lange ehe sie wußten, was Dialektik war". (Anti-Dühring, S. 175) 10 12. „Diese Rückkehr (der Naturwissenschaft zur bewußten Dialektik) kann auf verschiedenen Wegen vor sich gehen. Sie kann sich naturwüchsig durchsetzen, durch die bloße Gewalt der naturwissenschaftlichen Entdeckungen selbst, die sich nicht länger in das metaphysische Prokrustesbett wollen zwängen lassen. Das ist ein langwieriger, schwerfälliger Prozeß. Er kann sehr abgekürzt werden, wenn die theoretischen Naturforscher 131 sich mit der Philosophie ... näher beschäftigen wollen." (Anti-Dühring, S. 413) 11 13. „Die gegenwärtige Hauptaufgabe der Philosophie liegt darin, zu helfen, daß allen Wissenschaftlern die Dialektik und der Materialismus bewußt werden." (ND vom 7./8. 7. 56) 12 14. „Unsere Philosophie schöpft immer neue und tiefere Erkenntnisse aus dem Studium der Wirklichkeit, aus den Wissenschaften. Sie entwickelt sich und bleibt niemals stehen. Erste [,] alte Einsichten unserer Philosophie wandeln ihren Inhalt und ihre Bedeutung in dem gleichen Maße, wie wir tiefer in die objektive Dialektik von Natur und Gesellschaft eindringen. Unsere Philosophie hat gerade diese Bildsamkeit und Plastizität des ewig Jungen und Wandelbaren, woraus ihre unüberwindliche Stärke und Überlegenheit erwächst." (ND vom 7./8. 7. 56) 13 15. Alle Erkenntnis wandelt sich, auch die allgemeinste. Nichts ist unwandelbar. Alle Wandlung, d. h. Entwicklung, unserer Erkenntnis entspringt der menschlichen Praxis.
wiederum nur vermittels aller anderen einzelnen Wissenschaften von diesen Gegenständen." 9 Im Original irrtümlich: 7. 8. 56. - Zitataus: Havemann: Meinungsstreit, a. a. O. 10 Friedrich Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft (,Anti-Dühring"). Berlin 1952 (Bücherei des Marxismus-Leninismus; 3), S. 174-175; vgl. MEW. Bd. 20, S. 133. Bei Engels heißt es weiter:, ebenso wie sie schon Prosa sprachen lange bevor der Ausdruck Prosa bestand. 11 Friedrich Engels: Alte Vorrede zum „Anti-Dühring" - Über die Dialektik [1878], In: Ebenda, S. 412-413; vgl. MEW. Bd. 20, S. 332. Die zitierte Passage lautet dort: Diese Rückkehr kann auf verschiednen Wegen vor sich gehn. Sie kann sich naturwüchsig durchsetzen, durch die bloße Gewalt der naturwissenschaftlichen Entdeckungen selbst, die sich nicht länger in das alte metaphysische Prokrustesbett wollen zwängen lassen. Das ist aber ein langwieriger, schwerfälliger Prozeß, bei dem eine Unmasse überflüssiger Reibung zu überwinden ist. Er ist großenteils schon im Gang, namentlich in der Biologie. Er kann sehr abgekürzt werden, wenn die theoretischen Naturforscher sich mit der dialektischen Philosophie in ihren geschichtlich vorliegenden Gestalten näher beschäftigen wollen. 12 Im Original irrtümlich: 7. 8. 56. - Zitat aus: Havemann: Meinungsstreit, a. a. O. Das Zitat lautet im „Neuen Deutschland": „Ihre gegenwärtige Hauptfrage liegt darin, zu helfen, daß allen Wissenschaftlern die Dialektik und der Materialismus bewußt werde." 13 Im Original irrtümlich: 7. 8. 56. - Zitat aus: Robert Havemann: Meinungsstreit, a. a. O.
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16. Das Allgemeine an sich, ohne direkten Bezug auf das Einzelne, hat keine Konkretheit, ist leere Gedankenabstraktion und Hirngespinst. Beispiele: Es gibt nicht Den Raum an sich, als allgemeinen Raum, absoluten Raum, die Kausalität im Allgemeinen, an sich die Beziehung zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit im Allgemeinen, an sich. Es gibt dieses alles nur allgemein an allen konkreten Dingen. Als Allgemeines an sich ist es starr und unwandelbar, ist Apriorismus, d. h. Dogmatismus. Diese Art Allgemeinheit steht nur auf dem Papier und mißbraucht dessen Geduld. 17. Der Dogmatismus trennt die Theorie von der Praxis, die Philosophie vom Leben. Er verwandelt unsere Philosophie in ein System ewiger Wahrheiten und bringt sie in die verzweifelte Lage der Theologie. 141 18. Der Dogmatismus endeert das Allgemeine. Er zeugt die Illusion, wer das Allgemeine habe, habe damit alles, alle Weisheit. Als ob man das Allgemeine verstehen und begreifen könne auch ohne vollgültiges Kennen und Verstehen des Einzelnen, ohne die positiven Wissenschaften von Natur und Gesellschaft. 19. Darum: „Einer, der nur ein Philosoph ist, kann kein guter Philosoph sein." (ND vom 20. 9. 1956)14 20. Der Dogmatismus ist das Haupthindernis, welches der Lebenserweckung unserer Philosophie in der modernen Wissenschaft im Wege steht. 21. Der Dogmatismus hat auch bei uns historische, soziale und ökonomische Wurzeln.
14 Zitat aus Robert Havemann: Philosophie und Dogmatismus, in: Neues Deutschland vom 20. 9. 1956 (Bibliographie Nr. 286): „Aber einer, der nur ein Philosoph ist, kann kein guter Philosoph sein."
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Brief an Hermann Scheler Typoskript, 1 Blatt, beidseitig beschrieben, mit Anstreichungen von fremder Hand und Vermerken der Abteilung Wissenschaften des ZK der SED; RH 308 (SAPMO-BArch, SED, DY 30 2/9.04/164), Bl. 85 5. Januar 1957 Erstdruck
Lieber Genösse Scheler1! Ich kann Deinem Rundfunkvortrag nicht zustimmen. Ich glaube, Du hast da, wo Du sachlich warst, ebenso unrecht wie im ganzen übrigen. Zuerst zu dem Sachlichen: Du behauptest, verschiedene Wissenschaften, die Biologie und Geschichtswissenschaften, könnten denselben Gegenstand zum Gegenstand haben, — oder „daran ihren Gegenstand haben", wie Du Dich ausdrückst. Du unterscheidest dabei zwischen dem Gegenstand als dem materiellen Ding oder Dingbereich - hier der Mensch —, „an dem" die verschiedenen Wissenschaften „ihren Gegenstand" haben sollen, von diesem „Gegenstand der Wissenschaft" selbst. Nähmen wir diesen Sprachgebrauch an, so würde mein von den philosophischen Dogmatikern so arg beanstandeter Satz: „Die Philosophie ... hat alle Gegenstände zum Gegenstand" lauten: „Die Philosophie hat an allen Gegenständen ihren Gegenstand", bitte sehr, wenn Dir das besser gefällt. Also warum tant de bruit pour une omelette!2 Aber so einfach ist das eben doch nicht! Deine Behauptung ist nämlich falsch! Keineswegs haben verschiedene Wissenschaften am gleichen oder am selben Gegenstand „ihren Gegenstand". Engels legt in der Dialektik der Natur die einzig materialistische Grundlage für die Klassifizierung der Wissenschaften das. Danach teilen sich die Wissenschaften ein (und entwickeln sich auch weitgehend historisch in dieser Reihenfolge) nach den qualitativ verschiedenen Entwicklungsformen der Bewegung der Materie (von der bloßen Ortsveränderung (Mechanik) bis zum Denken (Gesellschaftsprozess)), die sie untersuchen. Sie haben also alle verschiedene wirkliche, materielle Gegenstände zum Gegenstand, verschieden voneinander durch die verschiedene Qualität der Bewegungsform. Nun sind allerdings in jeder höheren Form der Bewegung alle niederen Formen der Bewegung - dialektisch - aufgehoben, sodaß im Menschen auch das Biologische, das Chemische und das Physikalische aufgehoben sind. Die Biologie (noch weniger die Chemie und die Physik) aber betrachtet den Menschen nicht als Menschen, sondern als Tier, als
1 Hermann Scheler (1911-1972), 1931 SAJ und SPD, 1935 zu 14 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Befreiung u.a. Leiter der SED-Landesparteischule Thüringen. 19481950 Hauptreferent der Abteilung Parteischulung des ZK, stellvertretender Chefredakteur der „Einheit". 1952 (Wahrnehmungs-)Dozent am Institut für Philosophie der HumboldtUniversität, 1955 Dr. phil. und Professor mit vollem Lehrauftrag für historischen und dialektischen Materialismus an der Humboldt-Universität zu Berlin, ab 1959 Direktor des Instituts für Philosophie. 2
Viel Lärm um nichts.
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Lebewesen. Die höhere Qualität der Bewegung, die den Menschen zum Menschen macht und das Biologische dialektisch aufhebt, liegt ausserhalb der Biologie. Sie hat den Menschen nicht zum Gegenstand, sondern nur „am Tier ,Mensch' ihren Gegenstand". Deine scheinbar so scharfsinnige Argumentation stellt sich als hohl und oberflächlich heraus. Sie ist im Grunde mechanistisch, weil sie die qualitative Verschiedenheit nicht sieht. Hierbei ist auch sehr wichtig, dass man als den Gegenstand einer Wissenschaft einen wirklichen materiellen Gegenstand versteht, nicht etwa nur bestimmte Seiten und Zusammenhänge an bestimmten materiellen Gegenständen. Denn, wenn auch die Biologie den Menschen als Tier betrachten kann, so ist er doch kein Tier. Alles [,] was die Biologie über den Menschen erfährt (auch das Chemische und Physikalische an ihm), wird darum ebenso in der wirklichen Wissenschaft vom Menschen (den Gesellschaftswissenschaften) dialektisch aufgehoben, wie es im Menschen selbst auch aufgehoben ist. Die subjektive Dialektik ist nur die Widerspiegelung der objektiven Dialektik. Will man die Philosophie nicht auf die Wissenschaft vom Denken — der höchsten Form der Bewegung der Materie - beschränken (was ich nicht tue), so findet sich in dieser Engels'schen | l v | Klassifizierung der Wissenschaften kein Platz für die Philosophie. Das liegt daran, weil sie in allen Wissenschaften enthalten ist, in ihnen aufgeht. Sie ist eben keine Einzelwissenschaft von einer bestimmten Form der Bewegung der Materie. Alle weiteren Argumente kennst Du ja. Nun zum unsachlichen Teil Deiner Ausführungen: Inhaltlich darauf einzugehen, lohnt sich nicht. Ich Dir nur sagen, dass ich sehr bedaure, dass Du diese schädlichen und irreführenden Äußerungen in der Öffentlichkeit getan hast. Sie werden Dich nur innerlich und äußerlich belasten. In der Form sind sie ein arger Rückfall in die Methode, mit unbewiesenen Behauptungen zu hantierenf,] noch dazu aufgrund einer eingebildeten Autorität. Das Schädliche an diesen Äusserungen liegt gerade darin, dass sie niemanden überzeugen und dadurch unserem Ansehen schaden. Mir verschaffen sie das zweifelhafte Vergnügen, die Sympathien fragwürdiger Leute und bei weniger fragwürdigen Leuten fragwürdige Sympathien zu gewinnen, während der schmutzige Aschenkasten, in den Du Dich begeben hast, von vielen Leuten für den Standort unserer Partei gehalten wird. Und unser Gegner hat seine Freude daran. Die Leute, denen Du mit solchen Methoden einen Gefallen tust, amüsieren sich darüber, dass Du es ihnen abnimmst, ihre Dreckpfoten selbst zu entblößen. Ich glaube, dass die sehr schlechte, unwissenschaftliche Atmosphäre des Berliner Philosophischen Instituts die Schuld daran trägt, dass ein Genösse wie Du derartige politische Fehler begeht. Wenn man sich die polnischen3 Ansichten des Genossen Klaus über den unlogischen Widerspruch anhört, kann man über nichts mehr lachen, als wenn sich dieser Sektierer als Reinerhalter des Marxismus in Pose setzt.
3
Vor dem Wort mit Maschine getilgt: „polnischen. Mithin handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht um einen Tippfehler anstelle von: politischen.
Brief an Hermann Scheler
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Es fallt mir noch folgendes ein: Bist Du wirklich der Meinung, dass Marx in erster Linie von der Philosophie her zum Studium der politischen Ökonomie und allem weiteren gelangt ist? Ich bitte Dich, die Schärfe mancher meiner Worte dieses persönlichen Schreibens zu entschuldigen. Sie sind nicht mit der Absichtf,] Dich zu verletzen[,] gesagt. Ich würde solche Worte nicht gebrauchen, wenn ich Dich nicht achten würde. Ich hoffe auch sehr, dass wir uns persönlich bald einmal gründlich aussprechen werden. Mit sozialistischem Gruß Robert Havemann
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Drei Gespräche mit Werner Heisenberg Die Begegnungen Robert Havemanns mit Werner Heisenberg 1958 stellten einen Neuanfang dar. Havemann war den entscheidenden Protagonisten der deutschen Atomphysik aus der unmittelbaren Nachkriegszeit eher als problematische Figur in Erinnerung: Zu tief waren die Gegensätze und gegenseitigen Fehlwahrnehmungen aus der Phase des Wiederaufbaus der Kaiser-Wilhelm-/Max-Planck-Gesellschaft. Während Havemann in der in Göttingen agierenden Verwaltung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft unter Ernst Telschow nicht gänzlich unberechtigt die Fortsetzung der NS-Verwaltung sah, erblickte Otto Hahn in der Havemannschen Berliner Verwaltung nicht ganz zu Unrecht ein Implantat sowjetischer Besatzungspolitik. 1958 hatten sich die Rahmenbedingungen insofern geändert, als Havemann in seiner Rolle als Protagonist der SED in den „Göttinger Achtzehn" potentielle politische Verbündete zu erblicken glaubte, insbesondere in Werner Heisenberg, dessen Auffassungen er selbst während seiner Zuchthaushaft aufmerksam verfolgt hatte. Zudem griff er in den Debatten über Meinungsstreit und -freiheit 1956 wieder auf seine erkenntnistheoretischen Überlegungen zurück, die er bereits in der zweiten Hälfte der vierziger Jahre begonnen, aber nicht mehr zu Ende gebracht hatte.1 Er suchte nach einem Weg, die Probleme der modernen Physik im Sinne einer marxistischen Philosophie zu adaptieren, die sich durch erneuten Rückgriff auf Hegel, vor allem aber auf die naturphilosophischen Gedanken von Friedrich Engels ihrer Wurzeln vergewissert hatte.2 Seinen Beitrag über die „quantenmechanische Komplementarität" konnte er in den renommierten „Physikalischen Blättern" veröffentlichen. Seine Gespräche mit Heisenberg folgten 1958 mithin einer doppelten Zielsetzung: einerseits versuchte Havemann, Heisenberg in eine gemeinsame, die atomare Abrüstung Mitteleuropas bezweckende Politik einzubinden. Heisenberg, der diese Umarmungsstrategie durchschaute, wies das Ansinnen freundlich, aber unmissverständlich zurück. Seine Ablehnung westdeutscher atomarer Rüstung konnte und wollte er nicht als Verlängerung der SED-Politik missbrauchen lassen. Andererseits erheischte Havemann Heisenbergs Zustimmung zu seinen philosophischen Thesen, um sie als Argument in der ostdeutschen philosophischen Debatte zu gebrauchen. Auch hier bleibt Heisenberg zurückhaltend und ließ sich nicht zu dem von ihm als politisch begriffenen MaterialismusPostulat hinreißen, bestärkte Havemann aber sehr wohl in dessen Gedankengängen, mit denen er sympathisierte, obwohl sie als dialektischer Materialismus etikettiert wurden. Die dichte Folge der Begegnungen entstand durch den Versuch der SED, die seit 1957 durch Max von Laue initiierten gesamtdeutschen Max-Planck-Feiern politisch zu kontrollieren.3 Havemann diente als Sendbote und Unterhändler der SED, der im Vorfeld Heisenbergs Absichten in Erfahrung bringen, wie im Nachhinein die Wirkung der Veranstaltungen beobachten sollte. Dass er sich hierdurch in seiner eigenen Position in der DDR nach den heftigen Angriffen auf der III. Hochschulkonferenz im Februar 1958 wieder gestärkt sah, ist gut nachzuvollziehen. Gleichwohl blieb das Echo auf seinen Beitrag auf der als „Gipfelkonferenz der Physiker" apostrophierten internationalen Tagung der Physikalischen Gesellschaft der DDR durch die dirigierenden Eingriffe Robert Rompes, des eigentlichen starken Mannes der SED unter den Naturwissenschaftlern, gering.4
1 Vgl. die Manuskripte: Erlebnis und Erkenntnis, April 1946, RH 023/02, Bd. 084; Über die Grenzen des alten Kausalitätsbegriffes, ebenda. 2 Vgl. dazu Christian Sachse: Die politische Sprengkraft der Physik. Robert Havemann zwischen Naturwissenschaft, Philosophie und Sozialismus. Berlin 2005 (Bibliographie Nr. 2340). 3 Vgl. hierzu ausführlich Dieter Hoffmann: Wider die geistige Trennung. Die Max-PlanckFeier(n) in Berlin 1958. In: Deutschland Archiv, 29,1996, H. 4 (Bibliographie Nr. 2125). 4 Da Havemann neben der Abteilung Wissenschaften des ZK der SED seine Gespräche auch mit seinem konfidentiellen MfS-Führungsoffizier absprach - hierbei blieb, wie die
Drei Gespräche mit Werner Heisenberg
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1. Protokoll des ersten Gesprächs am 19. Februar 1958 Typoskript, 9 paginierte Blatt, wenige handschriftliche Korrekturen, von Havemann eigenhändig unterschrieben; RH 023/06, Bd. 093 22. Februar 1958 Erstdruck
Gedächtnisprotokoll meines Gesprächs mit W. Heisenberg in Göttingen, Mittwoch, den 19. Febr. 58, von 9.40 bis 11.10 Uhr. Ha: Ich bin hier in Göttingen im Auftrage des Rektors der Humboldt-Universität, um dem Rektor der Göttinger Universität ein Schreiben des Rektors und des Senats der Humboldt-Universität zu übergeben. In dem Schreiben wird, an Rektor und Senat der Göttinger Universität appelliert, sich gleichfalls für die Errichtung einer atomwaffenfreien Zone in Europa einzusetzen. Ich habe mich sehr gefreut, daß ich Sie Herr Heisenberg bei dieser Gelegenheit besuchen kann, weil mich Ihre Meinung über die Ansichten, die ich zur Interpretation der Quantenmechanik in den Physikalischen Blättern geäußert habe,5 sehr interessiert. Sie schrieben mir ja schon in einem Brief etwas darüber.6 He: Ja, Herr Havemann, könnten Sie mir noch einmal kurz die Hauptpunkte Ihrer Ansichten darlegen, damit wir schneller in das Problem hineinkommen und ich mich genauer erinnern kann. Ha: Die Meinungsverschiedenheit geht aus von der Interpretation des „Faktischen". Sie schreiben in der Bohr-Festschrift, unsere Kenntnis des „Faktischen" müsse prinzipiell immer unvollständig bleiben und hierauf beruhe der indeterministische Charakter der Quantenmechanik. Ich sage aber, daß die Kenntnis des Faktischen wohl unvollständig sein kann, es aber nicht prinzipiell sein muß. Wenn man sagt, daß die Kenntnis des Faktischen prinzipiell unvollständig sein muß, dann behauptet man, daß im Faktischen noch Daten enthalten sind, die aber prinzipiell unzugänglich sein sollen. Das sind also die „verborgenen Parameter", deren Existenz Sie gerade meiner Meinung nach mit Recht abstreiten. He: Aber unsere makroskopischen Beobachtungen an den Mikrovorgängen müssen doch immer „unscharf sein, schon deshalb, weil sich die Wirkungen eines einzelnen Teilchens ins Makroskopische auf eine ungeheure Zahl von AtoAkten unzweifelhaft belegen, der Primat der Partei nie fraglich - , sind seine Gesprächsnotizen ζ. T. in Durchschrift auch in seiner Gl-Akte überliefert. In einem dazu gegebenen Bericht beschwert er sich explizit über Rompes Agieren: „... der Gl vertrat dabei die Meinung, daß Prof. *** [Name in der Kopie der BStU anonymisiert; Robert Rompe - B. F.] dabei eine nicht gerade gute Regie geführt hat. Er begründete das u. a. damit, daß sein Vortrag, der mit der Partei abgesprochen wurde, mit denen des Franzosen Vigier und des Ungarn Janossy unmittelbar hintereinandergereiht wurde und eine gemeinsam Diskussion über die Vorträge erfolgte. Dadurch sei die erhoffte Wirkung seines Vortrages in einer philosophischen Auseinandersetzung verloren gegangen. Ebenso habe Prof. *** [Rompe] offensichtlich verhindert, daß der Gl mit westdeutschen Wissenschaftlern zusammenkam." - Treffbericht, 30.4.1958, RH 062 (BStU, AOP 5469/89, Bd. 2), Bl. 87. 5
Robert Havemann: Bemerkungen zur quantenmechanischen Komplementarität. In: Physikalische Blätter, 13, 1957, H. 7, S. 189-196 (Bibliographie Nr. 294). 6 Werner Heisenberg an Robert Havemann, 9.9.1957, RH 011, Bd. 034.
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men - einschließlich den Beobachter - erstrecken. Sie können doch unmöglich alles wiedergeben, was mit dem einzelnen Elementarteilchen wirklich geschieht. Ha: Ich meine, daß dieser Einwand die Frage nicht trifft. Glauben Sie denn, daß an den einzelnen Elementarteilchen irgendwelche Eigenschaften vorhanden sind, die sich prinzipiell unter den jeweiligen Bedingungen nicht ins Makroskopische auswirken können? Dann dürften von diesen Eigenschaften überhaupt keine Wirkungen ausgehen. Was aber nicht wirkt ist auch nicht wirklich. Dies Prinzip erkennen Sie doch auch an! He: Natürlich. Aber wir wissen doch über das Teilchen auf Grund des „Wellenbildes" wesentlich mehr, als uns die Fakten des Korpuskelbildes jeweils mitteilen können. Im Faktischen muss doch also immer etwas unbekannt sein. Ha: Ich glaube, daß die Aussagen des Wellenbildes einen ganz anderen Charakter haben. Sie beziehen sich auf die gesetzmäßigen Möglichkeiten des Verhaltens der Korpuskeln. Ich finde gerade diesen Gedanken der Komplementaritätstheorie ausgezeichnet. He: Ja, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Bohr das erste Mal den Begriff des „Möglichen" in die Theorie einführte. Er legte darauf den größten Wert. Ha: Wenn ich nun sage, daß wir in Einklang mit der Quantenmechanik also vollständige Kenntnis des jeweils Faktischen erlangen können, so meine ich damit aber nicht — wie Sie geschrieben haben —, daß das Faktische bereits die „ganze Wirklichkeit" sei. Für mich gehört das „Mögliche" untrennbar zum Wirklichen. Allerdings will ich auch Möglichkeit und Wirklichkeit einander gegenüberstellen, das Wellenbild als das Bild des Möglichen und das Korpuskelbild als das Bild des Wirklichen, aber ich möchte beides zusammenfassen durch den Begriff der Realität. 121 He: Realität soll also gegenüber dem einfachen Wirklichen ein umfassenderer Begriff sein. Dem kann man wohl zustimmen. Ha: Ich meine nämlich, daß in dem Begriff Realität Wesen und Erscheinung zusammengefasst sind. Ich interpretiere also das Gesetzmäßige des Wellenbildes, das ja auch völlig determiniert ist, als das Wesen, und das Zufällige des Korpuskelbildes, wo also Indeterminiertheit auftritt, als die Erscheinung dieses Wesens. Das Gesetzmäßige der Natur kann ja gar nicht indeterminiert oder zufällig sein. Aber es tritt in Erscheinung in der Form des Zufälligen. Hierbei glaube ich, daß das Zufällige dadurch zustande kommt, daß im Wirklichen der räumliche und zeitliche Zusammenhang der kausalen Beziehungen wirksam ist. He: Wie wollen Sie das Zufallige mit der Kausalität verbinden? Ha: Gestatten Sie zuerst noch eine Feststellung: Mir ist sehr wesentlich, daß das Zufällige in keiner Weise als eine subjektive Kategorie aufzufassen ist, — daß es also nichts mit unserer unvollständigen subjektiven Kenntnis zu tun hat. Die Natur - und die ganze Realität - ist wirklich zugleich zufällig und notwendig. Ich verstehe also unter Notwendigkeit nicht das, was sich die Materialisten der französischen Aufklärung darunter vorgestellt haben. Ich bin nicht der Meinung, daß die Zukunft bereits völlig durch die Vergangenheit vorherbestimmt ist, so als ob alles wie ein Uhrwerk abläuft. He: Ist das nicht der Standpunkt des Materialismus?
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Ha: Nur des mechanischen Materialismus, nicht des dialektischen. He: Ich habe aber diesen Standpunkt oft gefunden bei den Vertretern des dialektischen Materialismus. Ha: Sie finden ihn aber nicht bei den Klassikern des Marxismus. Aber ich möchte doch noch einmal zurückkommen zu der „Unvollständigkeit der Fakten". Dabei möchte ich keinen Unterschied machen zwischen den wissenschaftlichen Fakten, d.h. denen, die uns durch Erfahrung bekannt geworden sind, und all den unzähligen faktischen Vorgängen in der unendlichen Natur. Ich, sagte schon, daß in diesen Fakten, d. h. den Ereignissen der Wirklichkeit, das Wesen der Naturdinge in der Form der Zufälligkeit in Erscheinung tritt. Das heißt aber auch, daß dieses Wesen in jedem der einzelnen Ereignisse immer unvollkommen, abgewandelt, durch fremden Einfluß gestört hervortritt. Dies ist der Grund, weshalb uns ein einzelner Fakt noch keine Kenntnis von dem ihm zugrundeliegenden Wesen verschaffen kann. In diesem Sinne verstehe ich also die einzelnen Fakten als unvollständige Informationen, durch deren zusammenfassende Analyse und Verallgemeinerung wir aber von der Erscheinung zum Wesen vordringen können. Wie ich schon sagte, wirkt im Faktischen die Zufälligkeit der kausalen Zusammenhänge. Dabei muß man aber den Begriff der Kausalität dialektisch auffassen. Ich glaube zum Beispiel, daß in der klassischen Mechanik - und auch in der relativistischen — die Kausalität überhaupt nicht vorkommt, obwohl man gewöhnlich gerade das Gegenteil meint. Die klassische Mechanik ist ja reine Kontinuumsmechanik, deshalb ist auch alles determiniert und die Zukunft vollständig durch die Vergangenheit festgelegt. Aber gerade darum verliert hier der Begriff der Kausalität seinen Sinn. Es ist doch unsinnig, wenn man sagt, die Tatsache, daß ein sich bewegender Körper zur Zeit ti die und die Orts- und Impulskoordinaten hat, sei die Ursache dafür, daß derselbe Körper zu einem Zeitpunkt t2 bestimmte andere Orts- und Impulskoordinaten hat. In Wirklichkeit handelt es sich doch um einen völlig homogenen Prozess und als Ursache könnte man doch nur ein Ereignis bezeichnen, welches diesen Prozess ursprünglich in Gang gesetzt hat. In der klassischen Mechanik kommen aber solche Anfangsursachen überhaupt nicht vor. Dasselbe gilt auch für die relativistische Mechanik. Ich bin der Ansicht, daß der Begriff der Kausalität nur in einer Theorie Sinn hat, die wie die 131 Quantenmechanik weder den Kontinuumsaspekt noch den Diskontinuumsaspekt einseitig verabsolutiert, sondern beide als dialektische Einheit begreift. Deshalb glaube ich, daß die Quantenmechanik gegenwärtig die erkenntnismäßig weitestvorangeschrittene physikalische Theorie ist und daß die Einsteinschen Bemühungen mit der einheitlichen Feldtheorie nur zu einer weiteren Zusammenfassung im wesentlichen klassischer physikalischer Gesetzmäßigkeiten fuhren können. He: Dasselbe habe ich Einstein noch im Jahre 1954 ein Jahr vor seinem Tode bei meinem Besuch in Princeton gesagt, daß ich nicht glaube, daß man auf diesem Wege je zu den Gesetzen der Quantenmechanik kommen könne. Dazu muß man unbedingt eine Theorie von der Bauart der Quantenmechanik haben, die Dialektik Welle-Korpuskel berücksichtigt. Und ich kann Ihnen sagen, daß Pauli7 und ich gegenwärtig an der Ausarbeitung einer Theorie der Elementarteilchen
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Wolfgang Pauli (1900-1958), österreichischer Physiker, Mitbegründer der Quantenmechanik, Nobelpreis für Physik 1946.
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arbeiten, die vollständig dieser Forderung entspricht.8 Die Sache ist ungeheuer aufregend. Noch wissen wir natürlich nicht endgültig, ob wir ganz hindurchkommen werden. Aber bis jetzt ist es gerade faszinierend, mit welcher Präzision alles in den Rechnungen herauskommt, sämtliche Massen der Elementarteilchen, die Feinstrukturkonstante, aber außerdem die Gravitation und die ganze RaumZeit-Relativistik und die Elektrodynamik, das heißt alles, was Einstein mit der einheitlichen Feldtheorie erreichen wollte. Aber eben anders, nicht mit einer reinen Kontinuumstheorie. Und das Phantastische ist, die ganze Theorie geht von einer ganz einfachen Grundgleichung aus, d. h. eigentlich kann man diesen Satz gar nicht als Gleichung bezeichnen. Es ist eine bestimmte Zusammenfassung verschiedener Gruppen, die Lorentz-Gruppe und dann die Gruppen der Quantenmechanik und noch einige andere. Dieser Ansatz hat ausserdem die einzigartige Eigenschaft, daß man nicht das Geringste hinzufugen oder wegnehmen kann, ohne das Ganze völlig zum Einsturz zu bringen. Man kann also nicht noch irgendwelche höheren Glieder ergänzen oder dergleichen Anpassungen vornehmen. Alles steht und fällt mit dem einen Ansatz. Pauli ist ganz aufgeregt und rechnet fieberhaft. Ich habe von der Sache an Landau9 geschrieben, obwohl sie noch nicht fertig ist. Aber ich bin eigentlich ganz fester Hoffnung - wenn man so etwas sagen kann - , daß die Sache tatsächlich zum Ziel führt. Hier, bitte lesen Sie einmal, was Landau mir vor kurzem dazu geschrieben hat: (Brief von Prof. Landau aus dem Institut für physische Probleme der Akademie der Wissenschaften der Sowjet-Union in deutscher Sprache mit etwa folgendem Inhalt: Ich habe mich jetzt mit etwas Mühe in Ihre Arbeiten hineingelesen. Sie schreiben diesmal ja etwas schwer. Aber ich habe jetzt alles verstanden und finde es geradezu aufregend. Alles, was wir hier festgestellt haben, stimmt auch vollständig mit Ihren Überlegungen überein. Ich beglückwünsche Sie!) Ha: Wenn diese Sache gelingt, dann wird das wohl eine neuer umwälzender Fortschritt der Physik sein, - und ich finde es großartig, daß diese Theorie nicht den Weg von de Broglie,10 Böhm 11 und Vigier12 geht, der meiner Meinung nach ein Irrweg ist, weil das ja auch nur mechanischer Materialismus wäre. He: Ja, es ist gar kein Zweifel: Die Natur ist dialektisch, sie ist voller Widerspruch. Sagen Sie, Herr Havemann, ist es eigentlich wahr, daß die griechischen Atomisten, wie ζ. B. Demokrit, sehr oberflächlich und naiv in ihrer Philosophie waren, wie Plato und Aristoteles das behaupten. Plato und Aristoteles als Idealisten waren natürlich auf die Materialisten wie Demokrit nicht gut zu sprechen. Aber waren sie wirklich so primitiv, wie sie es behaupten? Ha: Ich bin auch kein genügender Kenner der griechischen Philosophen, aber mir ist doch bekannt, daß die Vorsokratiker, also auch Leukipp und Demokrit Dialektiker waren. So können sie gar nicht „primitiv" gewesen sein. Ich glaube, 8
Pauli beurteilte Helsenbergs Theorie seinerzeit erheblich skeptischer. Lev Landau (1908-1968), sowjetischer Physiker, Nobelpreis für Physik 1962. 10 Louis Victor de Broglie (1892-1987), französischer Physiker, entwickelte die Idee des Welle-Teilchen-Dualismus, Nobelpreis für Physik 1929. 11 David Joseph Böhm (1917-1992), amerikanischer Physiker, arbeitete über Plasmaschwingungen, befasste sich mit der Theorie der verborgenen Parameter. 12 Hendrik Antoon Lorentz (1853-1928), niederländischer Physiker, entwickelte die mathematischen Grundlagen der Relativitätstheorie, Nobelpreis für Physik 1902. 9
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daß schon der Gedanke, daß die Teilbarkeit der Materie eine Grenze findet bei etwas Unteilbarem und daß dieses Unteilbare doch der Sitz aller gesetzmäßigen Eigenschaften ist, sehr dialektisch ist. Auch fassten die Vorsokratiker das Atom und das Elementare nicht einfach 141 nur stofflich auf - also in dem Sinne von sehr kleinen Stoffklümpchen - sondern zugleich auch begrifflich, als das Elementare des gesetzmäßigen Zusammenhangs des Stofflichen. He: Außerdem finden wir bei Ihnen auch schon sehr interessante geometrische Vorstellungen über die Atome. Sie dachten sich ja die Atome als die regelmäßigen Polyeder. Dieser Gedanke wird sogar in gewisser Weise durch unsere neue Theorie bestätigt. Bei den Polyedern handelt es sich ja mathematisch auch nur um eine Gruppe mit bestimmten Eigenschaften. Zwar ist es nicht diese Gruppe, aber eben eine Gruppe, die die Eigenschaften der Elementarteilchen bestimmt. Wenn die Sache stimmt, hätten wir tatsächlich so etwas wie eine einheitliche Weltformel in den Händen! Ha: Ja, jedenfalls eine vollkommene Zusammenfassung der Mehrzahl unserer gegenwärtigen physikalischen Kenntnisse. Hier wird dann eine neue Aussicht, auch auf noch tiefere Zusammenhänge eröffnet, denn eine endgültige Weltformel kann es doch wohl nicht geben. He: Natürlich nicht. Sie haben vollkommen recht, mit einer umfassenderen Theorie kann man zunächst einfach viel weiter sehen, als vorher. Das ist das Entscheidende. Ha: Ist Ihnen eigentlich bekannt, daß die meisten der Ueberlegungen über die Dialektik von Möglichkeit und Wirklichkeit und Zufälligkeit und Notwendigkeit, die ich vorhin erwähnt habe, sich bereits bei Hegel in der Wissenschaft der Logik finden? He: Nein. Ich habe bisher nur früher einmal einige Vorlesungen und Seminare über Hegel gehört, ihn aber eigentlich nie richtig studiert. Ha: Hegel entwickelt den Begriff der Zufälligkeit und der Notwendigkeit aus der Dialektik von Möglichkeit und Wirklichkeit. Er geht davon aus, daß Möglichkeit bedeutet, daß etwas sein kann aber nicht sein muß. Zugleich aber ist das Mögliche vom Unmöglichen geschieden und das ist die eigentliche Notwendigkeit. Bei Hegel wird also mit gesetzmäßiger Notwendigkeit bestimmt, was möglich und was unmöglich ist. He: Ja, das ist genau der Standpunkt der Quantenmechanik! Wo steht das bei Hegel? Ha: In der „Wissenschaft der Logik", 2. Band, in dem Abschnitt mit der Überschrift „die Wirklichkeit" und dem Untertitel „Möglichkeit und Wirklichkeit, Zufälligkeit und Notwendigkeit".13 Ich habe diesen Abschnitt von Hegel nur verstanden, weil ich die Quantenmechanik dabei vor Augen hatte. Hegel hat ja eine etwas schwierige und eigenwillige Ausdrucksweise. Die Klassiker des Marxismus haben in diesen Fragen übrigens die Ansichten Hegels geteilt. Friedrich
13 Vgl. Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Wissenschaft der Logik. 2. Teil. Hg.: Georg Lasson, Leipzig 3 1947 (Sämtliche Werke, Bd. IV), 2. Buch, 3. Abschnitt, 2. Kapitel. Die Wirklichkeit, A. Zufälligkeit oder formelle Wirklichkeit, Möglichkeit und Notwendigkeit; B. Relative Notwendigkeit oder reale Wirklichkeit, Möglichkeit und Notwendigkeit, S. 169-180.
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Engels verweist in der „Dialektik der Natur" ausdrücklich auf diese Hegelstelle.14 Allerdings waren sie Materialisten und nicht Idealisten wie Hegel. He: Mit der Dialektik bin ich vollkommen einverstanden. Die ergibt sich heute mit Zwangsläufigkeit aus unserer Naturerkenntnis. Ha: Und da wir Naturwissenschaftler sind, ist unsere Dialektik auch materialistisch. Was wir hier besprochen haben, ist also dialektischer Materialismus! He: Muß man das denn unbedingt so nennen? Das hat so einen politischen Beigeschmack. Ha: Wie soll man es anders nennen. Es ist doch materialistisch und dialektisch. He: Was verstehen Sie unter „Materialismus"? Ist das nicht eine unbewiesene und unbeweisbare Annahme, die dem Materialismus zugrunde liegt? Ha: Ich möchte den materialistischen Standpunkt folgendermaßen charakterisieren: Auffassung der Welt als einheitlichen Zusammenhang, von dem wir uns immer weiter schreitende Kenntnis verschaffen. Nichts ist in dieser 151 Welt, was den Charakter des Unerfahrbaren und Unwissbaren hat, wenn wir auch nie den ganzen unendlichen Reichtum der Natur mit unserem Wissen umfassen werden. Nichts ist ausserhalb oder über dieser Welt was sie etwa lenkt und organisiert. Alles ist natürlich und darum auch erkennbar. Und zu dieser materialistischen Grundposition kommt nun noch hinzu die Einsicht, daß diese Welt dialektisch ist, daß sie Einheit der Widersprüche ist, das bewusste dialektische Denken und dadurch tiefere Begreifen der Zusammenhänge. In dieser Dialektik der Natur liegt auch ihre Unerschöpflichkeit. He: Man kann diesen Standpunkt haben, d.h. man kann seinen Überlegungen dieses philosophische System zugrundelegen. Aber was hat man davon? Die philosophischen Systeme - jedenfalls die besseren - sind ja immer sehr anpassungsfähig. Man kann sie alle so variieren und anpassen, daß sie schließlich mit aller Erkenntnis in Einklang sind. Das wird aber immer nachträglich gemacht. Erst kommt die neue wissenschaftliche Einsicht und dann passt sich die Philosophie eben daran an. Ist es hier nicht auch so wie mit den drei Ringen in Nathan dem Weisen? Auch die katholische Theologie kann sich der Quantenmechanik anpassen. Ha: Ich bin der Ansicht, daß man den dialektischen Materialismus nicht mit irgendwelchen philosophischen Systemen vergleichen kann. Friedrich Engels hat gesagt, daß der moderne Materialismus mit aller Systemphilosophie Schluß macht und daß er nicht einmal mehr eine Philosophie ist, jedenfalls nicht im hergebrachten Sinn des Wortes, sondern eine einfache Weltanschauung. Der Inhalt des dialektischen Materialismus ist ja auch nicht die Dialektik Hegels [,] sondern die Dialektik der Natur und der Gesellschaft, eben alles das, was wir von den wirklichen allgemeinen Gesetzmäßigkeiten bereits wissen. He: Aber es gibt einige Sachen, die ich auch als „empirische Fakten" bezeichnen möchte, die im dialektischen Materialismus nicht vorkommen und von ihm einfach geleugnet und negiert werden, ζ. B. der Begriff „Gott". Viele Menschen glauben doch an einen Gott. Das ist ein Fakt. 14
Vgl. Friedrich Engels: Dialektik der Natur. Berlin 1952 (Bücherei des MarxismusLeninismus; 18), S. 234; vgl. MEW. Bd. 20. Berlin 1962, S. 489.
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Ha: Daß viele Menschen an Gott glauben, „kommt" natürlich im dialektischen Materialismus „vor". Ich glaube wir gehen an den Begriff „Gott" so heran wie es jeder Naturwissenschaftler auch tun würde: Wir stellen zuerst fest, daß Menschen an Gott glauben und behaupten, nach seinem Willen - jedenfalls hin und wieder - zu handeln. Wir finden aber, daß diese Menschen uns Gott nicht auf die gleiche Weise erkennbar machen können, wie wir das bei Begriffen wie Masse, Gravitation, elektrische Ladung usw. tun können. Deshalb untersuchen wir die historische Entwickl[un]g des Gottesbegriffes. Früher waren es Naturgötter, als die Menschen noch sehr wenig von der Natur verstanden. Mit zunehmendem Verständnis der Natur verschwenden die Naturgötter. Der heutige Gott ist hauptsächlich für die Einhaltung ethischer und moralischer Normen verantwortlich, d. h. für die Regeln des Verhaltens der Individuen in der Gesellschaft. Offenbar soll Gott die Einhaltung gewisser notweniger Regeln erzwingen, weil die Menschen ihre Notwendigkeit noch nicht eingesehen haben. Gott erscheint als personifizierte Gewalt, deren Willkür der Mensch ausgeliefert ist. Man fürchtet ihn und glaubt an ihn, weil man ihn für die Launen des Schicksals verantwortlich machen will. Weil Herr Müller sich nicht vorstellen kann, daß sein Lebensschicksal von manchem glücklichen unglücklichen Zufall abhängt, sondern glaubt, alles geschähe nur seinetwegen, deswegen glaubt er so gern an einen Gott. Völker, die ein stärkeres Kollektiv bilden und in denen sich das Individuum nicht so furchtbar wichtig nimmt, wie in Europa, kommen mit Religionen ohne Gott aus. He: Sehr richtig, ζ. B. die Chinesen mit dem Taoismus und auch der Buddhismus kennt eigentlich keinen Gott. Aber gibt es nicht auch in den Wissenschaften sehr praktische Begriffe, denen nichts in der Wirklichkeit entspricht - man weiß das sogar - und doch benutzt man sie mit größtem Vorteil, ζ. B. in der Mathematik die Wurzel aus —1 und der Begriff Unendlich? Jeder Mathematiker weiß doch, dass es die Wurzel aus —1 nicht gibt und doch rechnet er mit ihr. 161 Auch das Unendliche gibt es doch in der Wirklichkeit nicht und doch werden die Mathematiker immer damit rechnen. Allerdings, in der Mengenlehre führt das dann zu den bekannten Widersprüchen. Hat man nicht in der gleichen Weise ein Recht, mit Gott zu rechnen, einfach, weil es sehr praktisch ist. Ha: Die katholische Theologie sagt deshalb: Alle Naturerkenntnis beweist die Existenz Gottes — aber genügt nicht, ihn zu beweisen. Die evangelische Theologie ist dagegen beschränkter, jedenfalls die Richtung von Karl Barth, wenn sie sagt: Keine Naturerkenntnis kann Gott beweisen - und folglich auch nicht widerlegen. He: Ja, die katholische Theologie ist hierin viel klüger, weil sie eben dialektisch ist. Das sind 2000 Jahre Erfahrung, die sie die Dialektik gelehrt haben. Ha: Zunächst möchte ich aber Ihrer Ansicht hinsichtlich der Wurzel aus - 1 in der Mathematik widersprechen. Erstens kann man von allem Mathematischen sagen, daß es ebenso nicht existiert und zugleich doch wirklich ist. Das liegt in dem abstrakten Charakter der Mathematik. Bei der Wurzel aus - 1 ist es aber doch so, daß man hier gewissermaßen nur ein provisorisches Zwischenergebnis einer Rechnung hat, die nicht zu Ende geführt worden ist, ein Hinweis, für eine spätere richtige Vorzeichengebung. Jedes endgültige Resultat, der im tieferen Grunde vollständigen numerischen Rechnung ist frei von der Wurzel aus —1.
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He: Ich gebe zu, Sie haben vollkommen recht. Heute weiß man ja, daß man die ganze Mathematik frei von imaginären Zahlen halten kann, wenn man konsequent mit Doppelfunktionen rechnet. Im Grunde beruht ja die Anwendung von i auf der Unkenntnis des Doppelfunktionencharakters der betreffenden Beziehungen. Ha: Dann war also die Wurzel aus - 1 eine Art Eselsbrücke der Erkenntnis. Wenn man das aber nicht weiß, sondern die Eselsbrücke für eine richtige Brücke, d. h. für Erkenntnis hält, statt zu sehen, daß sie nur ein Ausdruck unvollständiger Erkenntnis ist, dann wird der Fortschritt der Erkenntnis sehr behindert. Ist es nicht mit Gott ebenso? Wer Gott in sein Weltbild einfügt, täuscht sich Vollständigkeit seines Weltbildes nur vor und gibt sich mit seiner Unkenntnis deshalb leicht zufrieden. He: Aber ist die Grundannahme des Materialismus nicht auch eine solche unbewiesene Hilfsannahme? Ha: Ich meine, im Gegenteil, die materialistische Einstellung zu den Fragen der Erkenntnis ist die einzige, die wirklich frei ist von jeder unbewiesenen Hilfsannahme. Wir Naturwissenschafder haben doch die engste Erfahrung im Kampf gegen unbewiesene Hilfsannahmen. Dagegen haben doch Galilei und Giordano Bruno schon gekämpft. Materialismus heißt doch, die Welt so auffassen, wie sie ist - ohne jede Zutat, wie Engels gesagt hat. Materialismus ist doch die Forderung, daß jeder Satz, der Anspruch darauf erhebt, für wahr zu gelten, praktisch beweisbar sein muß. Dem entspricht doch unsere naturwissenschaftliche Methode vollständig. Alles muss auf Tatsachen gegründet werden! He: Diesem Materialismus stimme ich natürlich zu. Aber glauben Sie, daß der dialektische Materialismus von allen seinen offiziellen und inoffiziellen Vertretern wirklich so verstanden wird? Ha: Ich glaube, was die materialistische Grundposition betrifft, auf jeden Fall ja. Schwierigkeiten gibt es bei manchen eher mit der Dialektik. Das mechanische Denken ist ja tief in uns eingewurzelt. Aber gerade jetzt vollzieht sich bei uns eine neue entschiedene Hinwendung zur Dialektik. In den Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften der Sowjet-Union erschien hierzu kürzlich ein sehr interessanter Artikel des Leningrader Mathematikers Alexandrow.15 171 He: Mit der Hinwendung zur Dialektik meinen Sie eine Uberwindung erstarrter dogmatischer Formeln? Geben Sie sich hierin nicht vielleicht einer Illusion hin? Sehen Sie, in jedem Staat braucht man bestimmte feste Normen des Denkens und Verhaltens. Sonst gerät alles ins Schwanken und in Unsicherheit. Auch in Amerika ist das nicht anders. Wenn Sie wollen sind es auch solche dogmatisierten Normen, wenn man in den USA von einem Tag zum andern nur in einer grauen Flanellhose herumlaufen kann, während vorher alle braune Kordhosen anhatten. Die Dialektik ist ein viel zu unsicherer und schwankender Boden, als daß auf ihm Normen des staatlichen Lebens und der öffentlichen Meinung aufgebaut werden könnten. Zur Anerkennung dieser Unsicherheit unseres Wissens, zur Einsicht der Widersprüchlichkeit und. Vielschichtigkeit der Zusammenhänge muß man ziemlich viel Kraft und Mut haben, die nur einzelne auf-
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AleksandrAleksandrov (1912-1999), sowjetischer Mathematiker, 1952-1964 Rektor der Leningrader Universität, arbeitete zur inneren Geometrie unregelmäßiger Oberflächen.
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bringen können. Die Volksmassen brauchen ganz einfache Sätze und Prinzipien, die unvermeidlicherweise immer dogmatisiert sind. Die Dialektik würde das Volk in Unruhe bringen. Ha: Ich gebe zu, daß denjenigen, die sich noch sehr in den Bahnen mechanischen Denkens bewegen, die Dialektik tatsächlich in dieser Weise unheimlich ist. Dementsprechend gibt es natürlich auch Tendenzen einer Rückkehr zur dogmatischen Erstarrung. Aber gleichzeitig meine ich, dass die Dialektik diesen anarchistischen Charakter nur hat, wenn sie nicht materialistisch ist. Darum machen Hegels Gedanken auf jeden zuerst den Eindruck von Produkten einen Geisteskranken. Man muß die Dialektik nicht aus der Idee entwickeln, sondern in der Wirklichkeit erkennen. Dann führt sie einfach zu einem vollkommeneren Verständnis der Wirklichkeit. Und das verschafft doch jedem Menschen immer ein Gefühl von mehr Macht über die Schwierigkeiten des Lebens. (Heisenberg wird durch einen Telefonanruf unterbrochen. Ein bestellter Besucher wartet schon lange.) Herr Heisenberg, ich möchte aber Ihre Zeit nicht noch weiter über die Gebühr in Anspruch nehmen. He: Aber bitte, wir sind ja jetzt wohl auch schon ziemlich am Ende unserer Unterhaltung angelangt. Wir haben ja auch eine weitgehende Übereinstimmung erreicht, nicht wahr? Ha: Ich wollte Sie noch eins fragen. Ich bin vorhin nicht ganz zuende gekommen mit einigen Gedanken über die Kausalität. Hierüber habe ich einen Artikel geschrieben, ähnlich dem damaligen, der in den Physikalischen Blättern erschienen ist. He: Den möchten Sie auch in den Physikalischen Blättern veröffentlichen? Ha: Nein, ich dachte an die „Naturwissenschaften".16 Und da Sie wohl zum Herausgeberkollegium gehören, wollte ich Sie um Ihre Unterstützung bitten. He: Selbstverständlich. Schicken Sie den Artikel an den Herrn L. hier in Göttingen und schreiben Sie ihm dabei, er soll ihn mir zusenden. Das wird er sowieso tun. Ha: Dann noch eine Frage. Sie steht im Zusammenhang mit dem Zweck meiner Reise. Wie beurteilen Sie die tatsächlichen Möglichkeiten, die Atombewaffnung der Bundesrepublik zu verhindern und den Rapacki-Plan17 durchzusetzen? Davon hängt ja nicht nur unser deutsches Schicksal ab, sondern vielleicht das Schicksal der Welt.
16 Ein Aufsatz zu diesem Thema erschien nicht in der Zeitschrift „Naturwissenschaften", sondern im Protokollband des Symposiums über Naturwissenschaft und Philosophie an der Karl-Marx-Universität Leipzig 1959: Über Kausalität (Bibliographie Nr. 383). In der Zeitschrift „Naturwissenschaften" erschienen zwei mit seinen Mitarbeitern Haberditzl und Köppel verfasste Aufsätze Havemanns über magnetische Phänomene (Bibliographie Nr. 299 und Nr. 417). 17 Der polnische Außenminister Adam Rapacki erklärte Anfang Oktober 1957 auf der UNO-Vollversammlung die Bereitschaft Polens, auf Atomwaffen zu verzichten, wenn dies beide deutschen Staaten ebenfalls täten. Am 9 . 1 2 . 1 9 5 7 überreichte er den drei Westalliierten ein entsprechendes Memorandum, das die Bildung einer Atomwaffenfreien Zone in Deutschland, Polen und der ÖSR vorschlug.
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He: Ja, das ist wirklich eine ernste Frage. Sehen Sie, ich glaube ganz bestimmt, daß wenn jetzt hier eine Volksabstimmung durchgeführt werden würde, mindestens 70% für die atomwaffenfreie Zone stimmen würden. Auch in der CDU gibt es jetzt sehr starke Gruppen, die für den Rapacki-Plan eintreten. Besonders die neue Note der polnischen Regierung, die jetzt 181 veröffentlicht worden ist und Vorschläge zur Kontrolle enthält, finde ich ausgezeichnet.18 Sie hat hier sehr starken Eindruck gemacht. Ich habe auch mit verschiedenen Mitgliedern der Bundesregierung hierüber gesprochen. Glauben Sie mir, auch die führenden Leute in der Regierung fangen jetzt an, zu begreifen, worum es geht. Bisher hatten sie den ganzen Ernst der Situation überhaupt nicht erfasst. Aber jetzt beginnen sie ihn zu begreifen. Man sieht jetzt auch in diesen Kreisen ein, daß diese Politik überhaupt nicht im deutschen Interesse liegt. Aber unsere Regierung kann selbst dann, wenn sie das einmal ganz klar eingesehen hat, keineswegs frei handeln. Die Bundesregierung ist ja alles andere als eine freie, unabhängige Regierung - ebensowenig wie Ihre Regierung. Deutschland hat eben den Krieg verloren und die beiden Teile Deutschlands sind abhängig von den Interessen der Besatzungsmächte. Die NATO-Politik mit der Atombewaffnung der Bundesrepublik ist doch reine amerikanische Politik, d. h. im nackten Interesse der USA. Das ist die Politik des Schutzschildes in Europa. Wir sollen der Schutzschild für die USA sein. Auf uns soll die Hauptkraft des atomaren Schlages gelenkt werden, damit möglichst wenig in die USA kommen kann. Und dagegen kann die Bundesregierung wenig machen. Die USA können einen sehr massiven politischen, militärischen und wirtschaftlichen Druck auf die Bundesregierung ausüben. So ein Fall der Unabhängigkeit wie Tito ist eben im westlichen Lager nicht denkbar. Ha: Glauben Sie, daß man also wirklich nichts tun kann, um diesen Wahnsinn abzuwenden? He: Doch, und ich versichere Ihnen, daß Weizsäcker und ich in der nächsten Zeit noch weitere sehr entschiedene Schritte unternehmen werden. Ich habe ja schon vor drei Jahren so eine Art Rapacki-Plan selber vorgeschlagen. Ich schlug damals vor, einen 1000-km-Streifen frei von Atomwaffen in Europa zu schaffen. Neulich war übrigens deswegen ein Reporter von Ihrem Deutschlandsender bei mir, der mich aufforderte, hierzu im Zusammenhang mit meinem alten Vorschlag über den Deutschlandsender zu sprechen. Aber ich halte es nicht für gut, wenn ich über den Deutschlandsender spreche. Bei Ihnen brauche ich ja nicht für den Rapacki-Plan einzutreten. Es kommt doch darauf an, daß meine Wirkung hier in der Bundesrepublik möglichst groß ist. Wenn ich im Deutschlandsender spreche, setzt das meine Wirksamkeit in der Bundesrepublik herab. Ha: Sie sagten, daß unsere Regierung auch nicht frei ist. Aber ist es nicht entscheidend, daß die Politik der Sowjet-Union nicht im Gegensatz zu unseren Interessen ist, sondern gerade in den entscheidenden Fragen vollkommen mit unseren Interessen übereinstimmt? He: Ja natürlich. Dabei spielen aber auch rein geographische Tatsachen eine große Rolle. 18 Am 17. 2 . 1 9 5 8 überreichte Polen der Regierung der Bundesrepublik eine Note, in der sie Verhandlungen über den Rapacki-Plan vorschlug.
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Ha: Ich kaum Ihnen sagen, daß die Wissenschafder der Deutschen Demokratischen Republik Ihren Kampf hier sehr bewundern. Das tun übrigens, wie Sie wohl wissen, nicht nur unserer Wissenschafder, sondern die Wissenschafder der ganzen Welt. Wir bewundern Sie, weil Sie mutig gegen die Politik der Bundesregierung auftreten. Sie dürfen es uns aber nicht verübeln, wenn wir zu einer solchen Handlungsweise gegenüber unserer Regierung bisher keine Gelegenheit hatten. Unsere Regierung war ja immer gegen den Atomkrieg, für Abschaffung der Atomwaffen, für Abrüstung, gegen die Atombombenexperimente und ist jetzt auch entschieden für den Rapacki-Plan. He: Ja, und darum bin ich auch sehr dafür, daß wir eng zusammenarbeiten. So freue ich mich sehr darüber, daß die diesjährigen Planck-Feiern in Berlin als gemeinsame Veranstaltung von West und Ost durchgeführt werden.19 Es ist sehr wichtig zusammenzukommen. Wir werden uns ja bestimmt bei dieser Gelegenheit im April in Berlin sehen und können da noch weiteres besprechen. Ich habe auch die Absicht, nach den Planck-Feiern noch nach Leipzig zu fahren, wo ja anschließend eine Physiker-Tagung abgehalten wird. Da 191 werden wir uns ja wohl auch treffen. Ganz bestimmt wird, die Planck-Feier in Berlin ein sehr wichtiges gesamtdeutsches Ereignis sein. Ha: Ja, die Lage in der Welt ist gegenwärtig sehr ernst. Es bedarf der allergrößten Anstrengungen, um eine wirkliche Entspannung herbeizuführen. Die Atombewaffnung Deutschlands wäre ein großes Unglück und würde die Spaltung Deutschlands weiter verlängern. He: Das ist uns vollständig klar. Wie ich schon sagte, Weizsäcker und ich haben noch verschiedene Schritte vor, die wir demnächst unternehmen werden. Auch die Tagung in Berlin kann hierfür von Bedeutung sein. Ha: Herr Heisenberg, ich muß wohl jetzt wirklich Schluß machen. Ich habe Ihnen schon viel zu viel Zeit geraubt. Ich wünsche Ihnen in unser aller Interesse den größten Erfolg, nicht nur bei Ihrem Eintreten gegen den Atomwahnsinn, sondern auch bei Ihren gegenwärtigen so bedeutungsvollen wissenschaftlichen Arbeiten.
Dieses Gedächtnisprotokoll ist nicht wörtlich und auch nicht vollständig. Es gibt aber den Ablauf des Gesprächs in der Reihenfolge der angeschnittenen Fragen getreu wieder. Berlin, den 22. 2. 58 Robert Havemann 20 (Prof. Dr. Robert Havemann)
19 20
Vgl. Dieter Hoffmann: Wider die geistige Trennung, a. a. O. Eigenhändige Unterschrift.
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2. Bericht über das erste Gespräch vom 19. Februar 1958 Typoskript, 2 Blatt, von Robert Havemann eigenhändig unterschrieben; RH023/06, Bd. 093 7. März 1958 Erstdruck
Berlin, den 7. 3. 58 Bericht Die Reise zur Übergabe des Schreibens unseres Rektors an die Rektoren der Technischen Hochschule Hannover und der Universität Göttingen führte ich am 18. und 19. 2. 58 durch. Da mir wegen dringender anderer Verpflichtungen nur diese beiden Tage für die Reise zur Verfügung standen, war es mir nicht möglich, die Reise wie vorgesehen mit der Eisenbahn zu machen. Ich nutzte deshalb die folgende Möglichkeit aus: Einer meiner Assistenten, der Genösse Dr. Werner Haberditzl, der in Westberlin wohnt, mietete dort einen Volkswagen. Mit diesem Wagen fuhren wir, Dr. Werner Haberditzl und ich, am Dienstag vormittag von Berlin ab und waren am frühen Nachmittag in Hannover. Wir fuhren dort zur Technischen Hochschule, trafen aber den Rektor der Technischen Hochschule nicht an. Daraufhin beschlossen wir, sofort nach Göttingen weiterzufahren und auf der Rückreise einen zweiten Versuch zu unternehmen, den Rektor der Technischen Hochschule Hannover persönlich zu sprechen. In Göttingen kamen wir kurz vor 5 an. Um diese Zeit war das Sekretariat des Rektors nicht mehr geöffnet. Es gelang mir aber, Herrn Prof. Heisenberg zu erreichen, mit dem ich für den nächsten Vormittag eine Zusammenkunft vereinbarte. Inzwischen erfuhren wir aus den Zeitungen Göttingens, dass der ganze Mittwoch, 19. 2., durch eine Reihe von Feiern der Göttinger Universität angefüllt war, die im Zusammenhang mit der Eröffnung eines neuen Universitäts-Instituts standen. An diesen Feiern nahmen Vertreter der Regierung in Hannover mit Minister Hellwege und auch Vertreter der Bundesbehörden und der Bundesregierung teil. Eine Rücksprache mit dem Sekretariat des Rektors am Vormittag ergab, dass es sehr unwahrscheinlich sein werde, den Rektor an diesem Tag noch persönlich zu treffen. Darauf ging ich zunächst zu Prof. Heisenberg, mit dem ich ein 1 Vi-stündiges Gespräch führte. Über den Inhalt dieses Gesprächs habe ich der Partei in einem ausführlichen Gedächtnisprotokoll berichtet.21 Gegen Mittag suchte ich dann das Sekretariat des Rektors der Göttinger Universität auf und erfuhr dort, dass der Rektor wegen der Feierlichkeiten 121 am ganzen Tag nicht zu sprechen sein werde. Daraufhin übergab ich das Schreiben dem Sekretariat. Auf der Rückreise haben wir dann nicht mehr den Versuch unternommen, die Technische Hochschule in Hannover zu besuchen, da die Zeit bereits zu weit fortgeschritten war. Wir haben den Brief von Nordheim aus per Post an die Technische Hochschule Hannover geschickt. Wir kehrten nach Berlin abends gegen 7 Uhr zurück.
21
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Die mir übergebenen 210 WM22 wurden bis auf 10 WM verbraucht. Von dem Ostmarkbetrag, ca. DM 70,—, habe ich DM 10,— für Autobahngebühren bezahlt, die mein Assistent, als hier Beschäftigter, in unserer Währung bezahlen durfte. Die Restbeträge von 10,- WM und DM 60,- gebe ich zurück. Havemann23 (Prof. Dr. Havemann)
3. Protokoll des zweiten Gesprächs am 17. April 1958 Typoskript, 13 paginierte Blatt, mit maschinen- und handschriftlichen Korrekturen, von Robert Havemann eigenhändig unterschrieben; RH 023/06, Bd. 093; dass, in: RH 308 (SAPMO-BArch, SED, IV A 2/2.024/46), Bl. 128-140 19. April 1958 Erstdruck
Gedächtnisprotokoll meiner Unterredung mit W. Heisenberg in Göttingen am 17. 4. 58,12-13 Uhr. Ha: Ich komme heute zu Ihnen im Zusammenhang mit den bevorstehenden Planck-Feiern in Berlin. He: Das interessiert mich sehr. Ha: Ich möchte auch gleich vorweg sagen, dass ich diesmal im Auftrag meiner Partei komme. Sie wissen ja, dass ich ein alter Kommunist bin, was im übrigen nicht hindert, dass ich mit einigen unserer Philosophen Meinungsverschiedenheiten habe, wie Sie gehört haben werden. Aber heute bin ich nicht deswegen hier, wenn auch die Fragen der Weltanschauung damit zusammenhängen, das ist ja unvermeidlich. He: Nun sagen Sie gleich, worum es sich handelt. Ha: Es sind mehrere Dinge. Zuerst folgendes: Wir sind der Meinung, dass Sie in ihrem Vortrag in der Westberliner Kongresshalle nicht nur zu rein wissenschaftlichen und philosophischen Fragen sprechen sollten, sondern unbedingt auch zu den grossen brennenden politischen Problemen. He: Nein, das wollte ich nicht. Der Vortrag soll rein wissenschaftlich sein. Ha: Aber Herr Heisenberg, kann man denn im Zusammenhang mit einer Darlegung des Lebens Max Plancks heute noch vor den grossen politischen Fragen ausweichen? Sehen Sie, heute feiern wir seinen 100. Geburtstag, wir im Osten feiern ihn - und der Westen auch, sicher auf verschiedene Weise; aber kann man dieses Leben richtig würdigen - das Leben Plancks, mit dessen Erkenntnissen im Jahre 1900 die ganze Atomentwicklung angefangen hat — ohne zu der grossen Frage zu gelangen: Was hat uns diese Wissenschaft gebracht? Was haben wir dar-
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WM: Westmark, DM der Deutschen Bundesbank, im Unterschied zu DM der (Ost-) Deutschen Notenbank. 23 Eigenhändige Unterschrift.
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aus gemacht? 121 Soll die Menschheit dem Inferno eines Atomkrieges ausgesetzt sein - oder soll sich uns der unendliche Segen der neuen Erkenntnisse endlich erschliessen? He: Ja, diese Frage werde ich wohl berühren, unvermeidlicherweise — aber sonst scheint mir Berlin kein Ort zu sein für politische Erklärungen. Dort stossen die Gegensätze so hart aufeinander. Ha: Aber kann man wirklich diesen Einwand gelten lassen? Ist die Gefahr, die uns droht, nicht viel zu gross? Muss nicht jeder von uns, gerade auch wir Wissenschafder, an jedem Ort zu jeder Zeit tun, was in seinen Kräfte steht, alles, was irgendwie beitragen kann, den Wahnsinn zu verhindern. Diese Planck-Feier ist doch eine grosse Gelegenheit. Unvermeidlicherweise wird sie einen hochbedeutsamen politischen Charakter haben. He: Ja, leider. Ha: Nicht nur leider, sondern das ist auch gut so. Unsere Zeit ist eine ganz aussergewöhnliche Zeit, eine Zeit großer Entscheidungen. Ich weiss, dass Sie nicht im geringsten die Gefahr unterschätzen. Aber fürchten sie nicht auch, dass, wenn es so weiter geht, sich die Entwicklung schließlich dramatisch zuspitzen wird? Glauben sie, dass die Sowjetunion auf die Dauer die amerikanischen Kriegsvorbereitungen ungehindert weiter voranschreiten lassen kann — ich meine insbesondere die Raketenbasen? He: Ich glaube, wir verstehen uns vollständig. Ich halte diese Frage sogar für entscheidend. Die Angel-Sachsen versuchen heute, ihre alte Politik fortzusetzen, mit der sie in der Vergangenheit grosse Erfolge erzielt haben; ich meine die 131 Politik der fortgesetzten Einkreisung und Einengung. Diese aggressive Politik soll soweit geführt werden, dass der Angegriffene schliesslich aus Selbstverteidigung mit dem Angriff beginnen muss. Damit gewinnen die wahren Angreifer den Vorteil, äls seien sie die Angegriffenen. Diese Politik war in der Vergangenheit erfolgreich, heute ist sie Wahnsinn, ja Verbrechen. Sie kann nur zur Selbstvernichtung führen. Es ist genau wie bei Hitler. Er hatte anfanglich auch Erfolge mit seiner Politik — aber er setzte sie fort, und damit führte er seinen Untergang herbei. Mit dieser gefährlichen Politik der Angelsachsen muss jetzt unbedingt Schluss gemacht werden. Das zu erreichen ist deshalb so schwierig, weil diese Politik früher zweifellos grosse Erfolge gezeitigt hat. Außerdem versucht diese Politik sich stets auf das Recht zu berufen. Das tut ja jede Seite. Aber bekanntlich beantwortet jede Seite die Frage des Rechts auf ihre Weise. Der Rechtsstandpunkt ist immer einseitig. Jeder kann beweisen, er habe recht. Das liegt an den Symmetrie-Eigenschaften dieser Welt. Der Streit um die Rechtsfrage ist also vollkommen fruchtlos. Unsere Zeit verlangt ein völlig neuartiges Vorgehen. Ich meine, die Mächte haben heute die Pflicht, ihre bisherige Politik, die in den Untergang führt, abzubrechen, am besten einseitig, ohne Verhandlungen. Der erste Schritt muss freiwillig in der neuen Richtung gegangen werden. Ha: Ist der Entschluss der Sowjet-Regierung, einseitig ab 31. 3. 58 die Versuchsexplosionen einzustellen, nicht ein solcher neuer Schritt? He: Ja, das ist er zweifellos. Wir bewundern diesen sowjetischen 141 Entschluss. Das ist es, was wir meinen. Auch wir hier müssen Schritte von dieser Art tun.
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Ha: Ich meine, dass Sie dies unbedingt in Berlin zum Ausdruck bringen sollten. Am besten in Ihrer Rede. Aber ausserdem besteht noch eine Möglichkeit dazu auf der Pressekonferenz, die meines Wissens am Vorabend der Planck-Feiern in West-Berlin von der Physikalischen Gesellschaft veranstaltet wird. He: Herr Havemann, ich glaube wirklich, dass wir in der Beurteilung der Lage und auch was unsere Pflichten betrifft - völlig übereinstimmen. So will ich Ihnen sagen, dass eine neue 18-er Erklärung bevorsteht, wahrscheinlich noch vor den Planck-Feiern. Ha: Das ist ja großartig. Diese Erklärung wird für die Planck-Feiern von grösster Bedeutung sein. Darüber wird man dann sprechen. He: Deshalb möchte ich auch nicht als Einzelner in Berlin politisch auftreten, sondern im Kollektiv der Göttinger 18. Mehrere von ihnen werden ja bestimmt auf der Pressekonferenz anwesend sein und können dort auf Fragen antworten. Ich auch. Ha: Aber Herr Heisenberg, Ihre Stimme hat doch ein ganz besonderes Gewicht, gerade jetzt, wo die Presse der ganzen Welt teils geradezu sensationell über Ihre neuen Arbeiten berichtet hat. He: Ja, das ist mir übrigens sehr peinlich, was die Presse daraus gemacht hat. Wir haben bisher doch nur einen Ansatz. Noch ist nichts bis zuende bewiesen. Wir hatten bei unseren Rechnungen in den letzten Wochen sogar einen schweren | 51 Rückschlag. Jetzt ist er überwunden. Aber diese Sensationshascherei der Presse ist mir peinlich. Ha: Vom rein wissenschaftlichen Standpunkt gesehen haben Sie sicher recht. Ich meine aber, dass diese Presseveröffentlichungen Ihnen jetzt eine grosse zusätzliche Resonanz verschafft haben, die man der guten Sache dienstbar machen muss. He: Seien Sie nur unbesorgt. Gerade jetzt in dieser Stunde beraten die 18 in Bad Neuenahr einen von mir zusammen mit Weizsäcker verfassten Entwurf. Ich kann natürlich nichts Sicheres vorhersagen. Aber ich bin überzeugt, sehr wahrscheinlich, die neue Erklärung wird Zustandekommen. Das hat Weizsäcker alles organisiert. Ich glaube wirklich, diese neue Erklärung der 18 ist das wichtigste im Augenblick. Es wäre nicht gut, wenn ich aus der Reihe tanzen würde und noch extra etwas erklären würde. Aber auf dem Boden dieser gemeinsamen Erklärung werde ich mich natürlich öffentlich äussern, ebenso wie alle anderen der 18. Ha: Ich stimme Ihnen zu und hoffe sehr, dass dieser neue Schritt zustandekommt. He: Ich kann Ihnen sagen, es ist wohl nahezu sicher. Absolut Bindendes kann man im Augenblick natürlich noch nicht sagen. Ha: Noch eine Frage: Glauben Sie, dass die Atombewaffnung der Bundesrepublik durch den jetzigen Kampf verhindert werden kann? He: Ich bin sehr skeptisch. Aber, weil es um Leben und Tod geht, müssen wir eben alles tun, was uns irgend möglich ist. Ha: Wie beurteilen Sie die Möglichkeit der Volksbefragung? He: Offensichtlich will die Regierung sie mit allen Mitteln 161 verhindern.
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Ha: Als ich das letzte Mal bei Ihnen war, sagten Sie, dass es einige Mitglieder der Regierung gibt, die klar eingesehen haben, wohin die NATO-Politik führt, die aber gegen den Druck der USA nichts ausrichten können. Sollten diese Persönlichkeiten — ich weiss nicht, wer es ist — nicht sehr daran interessiert sein, dass ein Plebiszit durchgeführt wird. Auf diese Weise könnte sich doch die Regierung, soweit sie das ehrlich will, in den Besitz eines Arguments setzen, gegen das Herr Dulles machdos ist. Sagen wir also, so zu handeln, wie Norwegen. Ist es nicht sehr gefahrlich, die Volksbefragung zu verhindern. Später könnte es auf diese Weise doch zum Generalstreik kommen. He: Ich stimme ihnen völlig zu, dass die Volksbefragung unbedingt im Interesse Deutschlands liegt. Wenn sie mit Gewalt verhindert wird, kann es zu schweren innerpolitischen Erschütterungen und Kämpfen kommen, wobei dann unvermeidlicherweise auch die soziale Frage mit einbezogen wird. Ha: Sie treten also mit Entschiedenheit für die Volksbefragung ein. He: Selbstverständlich. Wir müssen eben hier im Westen einen neuen Weg gehen - sonst droht uns die Katastrophe, in Deutschland ganz bestimmt. Ha: Ich will nun zu dem z[w]eiten Punkt kommen. Ich meine Ihren Vortrag in Cottbus. Sie sind dort von dem Herrn Generalsuperintendenten Jacob 2 4 eingeladen worden. He: Ja, das beruht auf einer persönlichen Bekanntschaft. Ich glaube, Herr Jacob ist ein sehr ordentlicher Mann. Ha: Da haben Sie recht. Wir haben gar nichts gegen Herrn Jacob. Im Gegenteil, er ist ein sehr vernünftiger und klar denken-171 der Geistlicher. Wir wünschten uns, alle Vertreter der Kirche in der D D R wären wie Herr Jacob. Wir möchten auch in dieser Sache überhaupt keinen Druck ausüben, sondern Ihnen nur einige Bedenken mitteilen, die wir haben, und Sie bitten, unsere Überlegungen zu bedenken. He: Was haben Sie also für Bedenken? Ha: Wir meinen, dass die Kirche und ein kirchliches Gremium doch nicht der richtige Ort für Sie ist, um in der D D R aufzutreten. Wir meinen, dadurch wird Ihre Wirkung in den grossen politischen Fragen beeinträchtigt. Sie sind doch ein Physiker und nicht ein Mann der Kirche. He: Ich möchte Ihnen gleich sagen, dass ich in Cottbus selbstverständlich kein einziges Wort sagen werde, das gegen den Osten gerichtet ist oder auch nur als Unfreundlichkeit im geringsten ausgelegt werden könnte. Ich bin ein Mann des Westens — und wenn ich Kritik zu üben habe, so ist es Kritik am Westen. Was mir aber in Cottbus unangenehm ist, ist, dass ich in der Kirche sprechen soll. Jacob hatte gebeten, dass für meinen Vortrag ein öffentlicher Vortrags-Saal zur Verfügung gestellt wird. So hatte ich mir das auch gedacht. Aber die Behörden haben erklärt, ein solcher Saal könne nur einer Organisation zur Verfügung ge-
Günter Jacob (1906-1993), Mitbegründer des Pfarrernotbundes und Mitglied der Bekennenden Kirche, 1937 kurzzeitig verhaftet; leitete 1949-1972 die Generalsuperintendentur der Niederlausitz in Cottbus, Mitglied der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des ökumenischen Rates der Kirchen in Genf. 24
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stellt werden, ich solle doch im Rahmen des Cottbuser Friedensrates sprechen.25 Aber das kann ich nicht, das wäre politische zu einseitig, das kann ich dem Westen gegenüber nicht tun. Wissen Sie, Herr Havemann, ich habe nämlich diese Einladung des Herrn Jacob auch deshalb angenommen, weil ich dadurch ein politisches Gegengewicht für mein Auftreten in der DDR bekomme. Sonst wird man hier im Westen gleich schreien: Heisenberg spricht im Osten gegen den Westen. Man wird noch 181 behaupten, ich sei Kommunist geworden. Ha: Aber jetzt wird man dafür umgekehrt nicht weniger laut schreien: Heisenberg sprach in Cottbus in der Kirche - und dann kommen die ganzen Hetzgeschichten von der Unterdrückung der Kirche, und mit all dem wird doch nur Ihre politische Wirkung in der Bundesrepublik, die gegen die Adenauer-Politik gerichtet ist, abgeschwächt. Ich glaube gar nicht, dass Herr Jacob solche Absichten hat. Herr Jacob hat sich ja erst kürzlich eindeutig für die Volksbefragung und gegen die atomare Aufrüstung der Bundesrepublik ausgesprochen. Es kann also alles gut und richtig sein in Cottbus und trotzdem wird die Westpresse eine riesige Sensation daraus machen und Ihre Person mit der Hetze gegen die DDR verbinden. He: Mir ist ja, ehrlich gesagt, auch äusserst peinlich, dass ich in der Kirche reden soll. Ich habe auch Herrn Jacob gesagt, dass ich auf keinen Fall von der Kanzel aus sprechen will. Man soll mir einen Tisch in die Kirche stellen. Ich bin doch kein Geistlicher. Ich will eben in Cottbus zu einem christlichen Kreis sprechen. Ich habe das vor Jahren schon einmal in England getan. Der Vortrag wird sogar ziemlich der gleiche sein wie damals. Ich will einfach appellieren, im Interesse des Lebens sollen die alten christlichen Prinzipien, Menschlichkeit und Nächstenliebe, Friede und Verständigung zur Geltung gebracht werden. Diese Forderungen sind ja uralt, auch schon vor dem Christentum von anderen Religionen vertreten worden, und sie werden doch auch von Ihrer kommunistischen Religion vertreten. Darum ist es doch gut, wenn man zusammenarbeitet und nicht gegeneinander. Sind Sie nicht auch dafür, dass Christen und Kommunisten zusammen arbeiten! 191 Ha: Selbstverständlich sind wir dafür. Aber leider gibt es heute in der Kirche politische Kräfte, die gegen die DDR arbeiten und eigentlich gar nicht christlich sind. Sie sprachen von der kommunistischen „Religion". Wenn ich auch diese Bezeichnung nicht für richtig halte, so stimme ich Ihnen doch darin zu, dass wir die uralten Forderungen der Menschlichkeit und der Nächstenliebe gleichfalls vertreten. Wir glauben aber, dass wir diese Forderungen — zum Unterschied von aller bisherigen Vergangenheit — auch verwirklichen werden im Sozialismus und Kommunismus. Aber ich wollte noch einmal zu unseren „Bedenken" kommen. Ich meine, man muss alles heute in dem grossen Weltzusammenhang sehen. Ist nicht unsere Zeit vergleichbar der Renaissance? Auch damals — wie heute — stand die Menschheit vor der Aufgabe, sich ein neues Weltbild zu formen. Damals standen im Mittelpunkt dieses Ringens die grossen Naturforscher Galilei, Kopernikus, Kepler. Was die Wissenschaft damals erkannte, musste die ganze Menschheit begreifen ler25
Die örtlichen Behörden hatten der Veranstaltung öffentliche Räume verweigert, was aufgrund des Berichtes von Havemann an das Zentralkomitee der SED revidiert wurde. Der Kirche wurde schließlich ein Raum für 150-200 Personen zur Verfügung gestellt. Vgl. Dieter Hoffmann: Wider die geistige Trennung, a. a. O., S. 532.
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nen. Damals mussten wir auf neue Weise begreifen, was wir mit unseren Händen und Erkenntnissen angerichtet haben. Heute stehen wir vor der gleichen Aufgabe. Aber hinzu kommt heute noch die weit schwerere, nämlich zu entscheiden zwischen Tod und Leben für Hunderte von Millionen: wir müssen die Zukunft gewinnen, die schon angefangen hat. Solche Männer wie Planck und wie Sie, Herr Heisenberg, sind durchaus vergleichbar mit Galilei und Newton. Auch Sie können sich den grossen weltanschaulichen und politischen Fragen nicht entziehen und tun das ja auch nicht, wie Ihr Leben und Ihr gegenwärtiger Kampf beweist. Ist es aber da richtig, wenn 1101 Sie bei uns im Rahmen der Kirche sprechen. Meine Meinung ist: Sie sind nicht auf dem Wege zur Religion, sondern Sie sind auf dem Wege zum — Materialismus. He: (mit grossen erstaunten Augen, langsam sprechend) Ich freue mich, - dass Sie diese Meinung haben. Ha: Ja, das ist meine feste Meinung. He: Aber sagen Sie, ist es denn richtig, wenn man alle Weisheit und Erkenntnis der Vergangenheit, Plato und Aristoteles, einfach für falsch erklärt, wie die Marxisten das tun? Ha: Natürlich ist das falsch. Die neue moderne Weltanschauung, um die wir heute ringen, muss alle Weisheit der vergangenen Jahrtausende in sich aufnehmen. Sie muss sie aufheben, so wohl im Sinne des Überwindens wie des Aufbewahrens. Nichts darf uns verloren gehen, sondern wir müssen diese Schätze überhaupt erst richtig gewinnen, indem wir sie auf die höhere Stufe unserer neuen Erkenntnis heben. Das gilt für alle Weisheit, ob sie nun in der Vergangenheit von idealistischen oder materialistischen Denkern konzipiert worden ist. He: Ja, das ist auch ganz und gar meine Meinung, wir müssen uns alles dessen neu bewusst werden, was uns seit Jahrtausenden überliefert ist. Ha: Dies ist übrigens nicht meine private Meinung, sondern es ist der Standpunkt des Marxismus, wie er von Lenin und Marx und Engels mit voller Klarheit vertreten wurde. He: So, wirklich? Das halte ich jedenfalls auch für das einzig Richtige. Darum will ich ja auch, dass wir alle miteinander reden, auch die Christen. Ha: Aber ich meine, Herr Heisenberg, Sie sollten deshalb nicht in der Kirche sprechen. Ich meine, man kann das mit dem 1111 öffentlichen Vortrags-Saal in Cottbus noch regeln. Was würde Sie davon halten, wenn als Einlader für Ihren Vortrag figurieren würden - sagen wir - Herr Jacob und — ich? He: Herr Jacob, ja[J dem habe ich fest zugesagt, aber lieber Herr Havemann, dass Sie mit als Einlader auftreten, das geht doch nicht, das wäre dann doch politisch zu eindeutig! Nein, das muss ich vollständig Herrn Jacob überlassen, wie er das haben will. Ich habe ihm das versprochen, ich weiss, er ist ein guter Mann. Ich kenne ihn nicht persönlich - sondern nur durch Dritte. Ich möchte, wie gesagt, auch wegen des politischen Gegengewichts, nicht darauf verzichten. Jetzt ist es auch zu spät. Ich muss mein Wort halten. Ha: Sie brauchen doch eigentlich gar kein Gegengewicht. Denn Sie sprechen doch in Leipzig nur im Rahmen der Physiker-Tagung über rein fachliche Fragen. Wozu eigentlich ein politisches Gegengewicht?
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He: Ja, Herr Havemann, aber Sie müssen bedenken, welchem politischen Druck ich hier ausgesetzt bin. Aber ich versichere Ihnen nochmals, ich werde nichts sagen, was politisch gegen den Osten und die D D R gerichtet ist. Ha: Ich habe Ihnen nun gesagt, was unsere Bedenken waren; ich glaube, das wichtigste ist, dass Sie doch noch einen öffentlichen Vortrags-Saal bekommen. Das wird sich sicher erreichen lassen und entspricht ja auch Ihrem Wunsch. Ich habe nun zum Schluss noch einen persönlichen Wunsch. Ich habe nämlich auf der Physiker-Tagung in Leipzig auch einen Vortrag angemeldet über die philosophischen Probleme der Interpretation der Quantenmechanik. He: Ach, das ist sehr interessant, wann findet der Vortrag statt, 1121 hoffentlich am Sonntag, damit ich ihn auch hören kann. Ha: Ja, er ist für Sonntag nachmittag angesetzt. He: Das ist sehr gut. Ich bin sehr daran interessiert, Ihre Gedanken einmal im Zusammenhang kennen zu lernen. Ha: An meinen Vortrag soll sich auch eine Diskussion anschließen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie in dieser Diskussion auch sprechen. He: Selbstverständlich gerne. Ich bin sehr an diesen philosophischen Fragen interessiert, wie Sie ja wissen. Ha: Es wird übrigens auch einen Vortrag von Vigier26 geben, mit dessen Ansichten ich nicht übereinstimme, weil ich sie für mechanischen Materialismus halte. Ausserdem kommen auch einige sowjetische Physiker,27 übrigens kommt auch Dirac28. He: Dirac ist auch ein Kommunist. Ha: Das wusste ich gar nicht. He: Interessant ist ja Rosenfeld.29 Während Vigier die Kopenhagener Schule ablehnt, versucht Rosenfeld, der ganz Kopenhagener ist, die Quantenmechanik mit dem dialektischen Materialismus zu vereinbaren. Rosenfeld behauptet, die Quantenmechanik sei völlig dialektisch-materialistisch. Ha: Rosenfeld schrieb mir auch sehr zustimmend zu meiner Veröffentlichung in den physikalischen Blättern. Allerdings kam in seinem Brief ein Satz vor, den ich nicht akzeptiere, soweit ich ihn richtig verstanden habe. Er schrieb, man solle im Rahmen der Quantenmechanik einfach von statistischer Kausalität sprechen. Das ist mir zu einfach. Ich glaube, dass das Wesen der Kausalität darin besteht, 26
Jean-Pierre Vigier (1920-2004), französischer Physiker, während des Krieges Partisan im Maquis, Mitglied der französischen KP, 1946 Mitglied der französischen Atomkommission, danach Mitarbeiter von Louis de Broglie, als Gegner der Kopenhagener Interpretation der Quantenmechanik entwickelte der die Theorie der „ondes pilotes", der verborgenen Parameter. 27 Aus der Sowjetunion nahmen Abram lofe, D. Ivanenko und N. Bogoljubov teil, nicht aber Vladimir Fok oder die späteren Nobelpreisträger Lev Landau, igor Tamm oder Petr Kapica. 28 Paul Adrien Maurice Dirac (1902-1984), britischer Physiker, bedeutender Vertreter der Quantenphysik, antizipierte aufgrund seiner Experimente die Existenz des später nachgewiesenen Positrons, Nobelpreis für Physik 1933. 29 L6on Rosenfeld (1904-1974), belgischer Physiker, in den vierziger Jahren Mitarbeiter von Niels Bohr.
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dass sie den räumlichen und zeitlichen Zusammenhang der diskontinuierlichen Ereignisse, also der Korpuskel-Wirklichkeit, zum Ausdruck bringt, wobei diese Ereignisse aber gerade den Charak-1131 ter der Zufälligkeit haben. He: Ja, ich finde das sehr interessant und bin neugierig auf Ihren Vortrag und die Diskussion. Rosenfeld behauptet übrigens, alles was Marx und Engels geschrieben haben, überträfe alles Bisherige und würde noch im Gedächtnis der Menschen sein, wenn Plato und Aristoteles längst vergessen sind. Ich habe ihm gesagt, leider kann man über die Richtigkeit dieser Behauptung erst in 2500 Jahren, also nach mehreren „Seelenwanderungen" entscheiden. Aber was meinen Sie? Ha: Ohne dass ich die Bewunderung irgendwie einschränken möchte, die Rosenfeld für Marx und Engels hegt, glaube ich doch, dass die grossen Weisen der Weltgeschichte, angefangen mit Lao Tse, aber auch Heraklit und Plato, Aristoteles, Spinoza, Kant und Hegel für alle Zukunft unvergessen bleiben werden, und zwar deshalb, weil der Marxismus und der dialektische Materialismus die Weisheit der Jahrtausende in sich aufgenommen hat und dadurch für immer lebendig erhalten wird. He: Ich glaube wirklich, dass wir gründlich diskutieren müssen und freue mich darum schon auf Leipzig. Ha: Ich danke Ihnen sehr, Herr Heisenberg, für diese Unterredung und möchte nun Ihre wertvolle Zeit nicht weiter beanspruchen. Ich wünsche sehr, dass Ihre neusten Bestrebungen gemeinsam mit allen Göttinger 18 erfolgreich sein werden. Dieses Gedächtnisprotokoll ist nicht wörtlich, gibt aber den Ablauf der Unterredung vollständig und in der tatsächlichen Reihenfolge wieder. Berlin, den 19. 4. 58 Robert Havemann30 (Prof. Dr. Havemann)
30
Eigenhändige Unterschrift.
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4. Bericht und Protokoll über das dritte Gespräch am 19. Mai 1958 Typoskript, 3 paginierte Blatt, ohne Titel, von Robert Havemann eigenhändig unterschrieben; RH 023/06, Bd. 093 11. Juni 1958 Erstdruck
Aufgrund einer offiziellen Einladung der Max-Planck-Gesellschaft und des Rektors der Georg-August-Universität Göttingen nahm ich am 19. Mai 1958 an der Feierstunde zu Ehren des ein Jahr zuvor verstorbenen Direktors des Max-PlanckInstituts für physikalische Chemie in Göttingen, Prof. C. Bonhoeffer, 31 in der Aula der Universität teil. An dieser Feier nahmen auch sämtliche Direktoren der Max-Planck-Institute der Bundesrepublik sowie deren Präsident Otto Hahn und der Rektor und Senat der Göttinger Universität teil. Am folgenden Tag fand die ordentliche jährliche Sitzung des Senats der Max-Planck-Gesellschaft statt, sodaß die Anwesenheit der Vertreter der Max-Planck-Gesellschaft auch aus diesem Grunde notwendig war. Leider fehlte Otto Warburg, der erst am nächsten Tag kam. Im Anschluß an die Feier fand ein Mittagessen in der Gaststätte „Schwarzer Bär" (Kurzestraße 12) statt. In Anschluß an die Feier hatte ich ein etwa 10 Minuten dauerndes Gespräch mit Prof. Werner Heisenberg. Das Gespräch wurde einmal kurz unterbrochen, als Herr Prof. Hund 32 (früher Jena) kam, um Heisenberg mit Herrn Prof. Staudte (Leipzig) bekannt zu machen, der von der kurz zuvor abgehaltenen BunsenTagung aus Würzburg von einem Tagungsteilnehmer nach Göttingen mitgenommen worden war. Auf Heisenbergs Frage: „Ach Sie sind in Leipzig?" antwortete Staudte: „Ja, in Leipzig, das heißt, noch in Leipzig." Heisenberg fertigte Hund und Staudte dann aber kurz ab, um sich wieder dem Gespräch mit mir zu widmen. Gespräch mit Heisenberg: Ha: „Es interessiert mich natürlich sehr, wie Ihnen mein Vortrag in Leipzig 33 gefallen hat und welche Einwendungen Sie vielleicht haben." He: „Ich habe überhaupt keine Einwendungen, weder im Physikalischen noch im Allgemeinen. Ich stimme Ihren dort vorgetragenen Ansichten vollständig zu."
31 Karl Friedrich Bonhoeffer (1899-1957), Physikochemiker, Bruder des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer. Übernahm die Leitung des früheren KaiserWilhelm-Instituts für Physikalische und Elektrochemie nach Havemanns fristloser Entlassung durch den Westberliner Magistrat 1950 und unterstützte Havemann bei der Übernahme seines Lehrstuhls an der Humboldt-Universität. 32
Friedrich Hund (1896-1997), Physiker, wechselte 1951 von der Universität Jena in die Bundesrepublik. 1957 Professor an der Universität Göttingen. Hund entdeckte 1926 den so genannten Tunneleffekt. 33 Zur Interpretation der Quantenmechanik (Bibliographie Nr. 316); Neuedition aus dem Manuskript: Zur Interpretation der Quantenmechanik. Vortrag auf der Hauptjahrestagung und Theoretiker-Konferenz der Physikalischen Gesellschaft der DDR in Leipzig vom 26. bis 30. April 1958 (Bibliographie Nr. 957).
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Ha: „Dann bedaure ich sehr, Herr Heisenberg, daß Sie nicht in der Diskussion in Leipzig diese Zustimmung auch ausgesprochen haben. Das wäre für mich sehr wichtig gewesen." He: „Doch, ich habe doch einmal wenigstens eine Bemerkung in dieser Richtung gemacht. Aber es war ja so unglücklich, daß wir noch diese Diskussion mit Vigier und Janossy35 dabei hatten, die doch zu Ihrem Vortrag gar nicht passte. Ich wunderte mich überhaupt sehr, daß sonst niemand etwas zu Ihrem Vortrag gesagt hat. Bedeutete das eigentlich Zustimmung oder Ableh[n]ung, ich meine von den offiziellen Stellen? Da bin ich überhaupt nicht richtig dahinter gekommen." Ha: „Ich glaube[,] es lag auch an der Übermüdung der Zuhörer und an der Hitze. Einige unserer Philosophen waren übrigens mit dem Vortrag auch nicht ganz einverstanden, aber sie haben geschwiegen, weil die Physiker auch nichts sagten." He: „Ich hatte eine Diskussion erwartet. Aber die meisten Physiker bei Ihnen scheinen an solchen philosophischen Fragen wenig Interesse zu haben." Ha: „Ja, leider. Aber für mich ist es natürlich schon sehr wichtig, Ihre Zustimmung zu haben." He: , Ja, ich stimme Ihnen vollständig zu. Das soll nicht heißen, daß ich in einem Vortrag zu denselben Fragen in jedem Fall dasselbe sagen würde. Ich hätte sicher dies oder jenes von einer anderen Seite aus betrachtet. Aber das, was Sie gesagt haben, finde ich richtig und habe keinerlei Einwendungen. Sie haben sicher meinen Berliner Vortrag zur Max-Planck-Feier gehört?" 121 Ha:
, Ja, natürlich."36
He: „Dann werden Sie auch bemerkt haben, was ich über den Wert oder Unwert einer Philosophie da gesagt habe. Ich meine nämlich, der Wert einer Philosophie liegt nicht in den Antworten, die sie gibt. Er liegt in den Fragen, zu denen sie fuhrt. Wenn diese Fragen für die Wissenschaft produktiv sind, wenn die Physik ζ. B. durch Fragen einer Philosophie zu schöpferischer Tätigkeit angeregt wird, dann hat diese Philosophie Wert. Die konkrete An[t]wort müssen ja doch immer die Einzelwissenschaften finden." Ha: „Es gibt ja auch ,Philosophien', die die Wissenschaft zu ganz unsinnigen Fragen führen. Die taugen gewiss nichts. Aber kann nicht die Philosophie auch aus den Antworten lernen, die die Einzelwissenschaften gefunden haben?" He: „Das tut eine gute Philosophie selbstverständlich immer, sonst fuhrt sie ja zu nichts!" Ha: „Ihre Zustimmung zu meinem Vortrag, Herr Heisenberg, bedeutet nach meiner Meinung also Zustimmung zum dialektischen Materialismus. Darüber haben wir ja schon einmal diskutiert."
35
Läjos Jänossy (1912-1978), ungarischer Physiker, experimentierte über die Interferenzbildung am Doppelspalt. 36 Dies ist fraglich. Seinem MfS-Führungsoffizier Richter gegenüber behauptet Havemann am 28. 4. 1958, „daß er an der Max-Planck-Feier in Westberlin nicht teilnehmen konnte, da er Veränderungen an seinem Vortrag in Leipzig vornehmen mußte". - RH 062 (BStU, AOP 5469/89, Bd. 2), Bl. 84.
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He: „Aber Sie haben ja noch nicht einmal die Zustimmung Ihrer Philosophen. Allerdings ist das vielleicht nicht wichtig. Aber ich sagte Ihnen ja schon, die Fragen, zu denen eine Philosophie fuhrt, sind das Wichtigste, deshalb meine ich, daß der dialektische Materialismus vielleicht nicht die einzige Philosophie ist, die zu produktiven Fragestellungen geführt hat und führen kann. Man muß doch vorläufig auch die anderen gelten lassen. Ich glaube, ich erzählte Ihnen schon einmal von meinem Streit mit Rosenfeld, wegen Marx und Plato?" Ha: „Ja, ich weiß, mit den 2000 Jahren, die wir noch warten müssen, um festzustellen, wer von den beiden dann vergessen sein wird, wozu man eine ganze Serie von Seelenwanderungen brauchen würde." He: „Ja, die Sache mit den Seelenwanderungen, richtig. Wir müssen also warten . . . " Ha: „Nun ja, Herr Heisenberg, ich weiß ja auch ganz gut, daß hinter dem dialektischen Materialismus noch etwas mehr steckt, als nur die Interpretation der Ergebnisse der modernen Naturwissenschaft. Aber eine Frage noch, was ist Ihre Meinung über die Theorie von Vigier? Ich kann ja, wie Sie wissen, diese Idee mit den tieferen Etagen mit immer kleineren Teilchen nicht leiden. Das scheint mir eine mechanische und schematisierende Denkweise zu sein." He: „Ja, das ist diese unglückliche Idee von de Broglie. Ich glaube, das wird sich einfach dadurch erledigen, daß es wieder in Vergessenheit geraten wird. Das ist das Einfachste. Ich halte alles, was Vigier sagte, einfach für Unsinn." Ha: „Vigier will ohne Dialektik auskommen, wodurch er sich aber nur in um so größere Widersprüche verwickelt, allerdings absurde. Im Grunde versucht er, das alte mechanische Denken zu retten." He: „Ja, es ist einfach ein Versuch, zum Alten zurückzukehren, mechanisches Denken, das ist es." Ha: „Eine Frage noch, wie hat es Ihnen in Cottbus gefallen?" He: „Sehr gut. Ich wurde ja sehr gut aufgenommen. Der dortige Ratsvorsitzende hat mir sehr gut gefallen. Das ist ja ein wunderbarer Mann." Ha: „Und waren Sie einverstanden, daß Sie nicht in der Kirche sprechen mußten?" 131 He: „Natürlich. Ich wollte ja von vornherein nicht in der Kirche sprechen. Nun hatte ich mit einem Mal einen großen Saal." Ha: „Das hat mich auch gefreut. Ich hatte schon Sorge, Sie könnten mit dieser Lösung nicht einverstanden sein." He: „Nein, ich war vollkommen, einverstanden." Ha: „Was ich sehr bedauert, ist die Tatsache, daß es nun doch nicht zu einer neuen Erklärung der Göttinger Achtzehn gekommen ist. Woran lag das?" He: „Ja, leider, es gab Meinungsverschiedenheiten, wir konnten diesmal keine Einigkeit erreichen. Aber ich hoffe, daß wir in absehbarer Zeit doch noch zu einer Erklärung kommen werden." Ha: „Das wäre angesichts der Entwicklung sehr zu wünschen. Es muß doch endlich ein allgemeiner Versuchsstop erreicht werden!" He: „Ja, unbedingt."
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Bei dem Essen im „Schwarzen Bären" lernte ich Otto Hahn persönlich kennen. Ein längeres Gespräch war aber nicht möglich. Er sagte: „Lerne ich Sie endlich persönlich kennen, denn ich kenne Sie ja nun schon eine ganze Weile!" Damit wollte er teilweise auf die Zeit anspielen, als ich in Berlin die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und er in Göttingen den westdeutschen Teil der Gesellschaft leitete, von 1945-47. Am Nachmittag des 19. Mai reiste ich nach Mainz. Am 20. Mai besuchte ich dort Herrn Prof. Klumb.37 Prof. Bechert 38 war auf seinem Landhaus und hatte mitteilen lassen, er sei nicht zu sprechen. In Klumbs Institut hielt ich vor Assistenten seines Instituts und einiger Nachbar-Institute einen Vortrag über das Thema: „Über einige allgemeine Aspekte der Quantenmechanik." Bei der Besichtigung des Instituts, die mir bereitwillig gewährt wurde, sah ich Klumbs Apparatur für thermonukleare Reaktionen. Der Apparat existiert dort in mehreren Ausführungen und ist von Klumb zum Patent angemeldet. Er sagte mir, „unsere Seite" (die östliche) sei über alle Details genau unterrichtet. Er wolle das Verfahren, wenn es geht, zuerst dem sozialistischen Lager anbieten. Die Idee ist folgende: Von einer ringförmigen Anode werden positive Ionen durch ein Feld von 30—50 kV konzentrisch auf einen im Zentrum des Ringes gelegenen Punkt geschossen. Dort befindet sich Lithiumhydrid oder Lithiumdeuterid. Die Quasi-Temperatur der von allen Seiten zusammenprasselnden Ionen beträgt bei der angewendeten Spannung 100-260 3 9 Millionen Grad. Es entsteht aber eine derart hohe Raumladung im Zentrum, daß die Ionendichte dort nur sehr klein bleibt. Ein eventuell stattfindender thermonuklearer Umsatz könnte also nur sehr gering sein. Klumb will ihn durch die auftretende Gamma-Strahlung nachweisen. Berlin, den 11. Juni 58 Robert Havemann40 (Prof. Dr. Robert Havemann)
37
Hans Klumb, 1957 Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Mainz. Arbeiten zur Intensität sehr kurzer elektrischer Wellen. 38 Karl Bechert (1901-1981), 1946-69 Ordinarius für theoretische Physik an der Universität Mainz. Arbeiten zur Dirac-Gleichung und zur Physik des Wasserstoffs. 1957-1972 MdB (SPD), 1962-1965 Vorsitzender des Ausschusses für Atomenergie und Wasserwirtschaft, Atomwaffengegner, beteiligte sich nach 1981 an Abrüstungsinitiativen. 39 Handschriftlich korrigiert aus: 3 0 - 8 0 40 Eigenhändige Unterschrift.
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Konfidentenbericht des Gl „Leitz'
Im Februar 1956 wurde Robert Havemann vom Ministerium für Staatssicherheit als Geheimer Informator verpflichtet. Havemann schien dem Ministerium für den Ausbau seiner Verbindungen unter Wissenschaftlern der Bundesrepublik nützlich. Seinerseits erhoffte er sich wahrscheinlich die klandestine Unterstützung dieses Apparates bei der Gewinnung von wissenschaftlich fähigen und sich in ihren Ambitionen in der Bundesrepublik eingeschränkt sehenden Mitarbeitern. Während seine Berichte über Treffen mit westdeutschen Wissenschaftlern zumeist nur Kopien jener Protokolle sind, die er für die entsprechenden Abteilungen des SED-Zentralkomitees anfertigte - wie die hier dokumentierten Berichte über seine Treffen mit Werner Heisenberg - , zeugen andere Berichte einerseits von gewöhnlicher Denunziation in Fällen, in denen Havemann argwöhnte, dass Kollegen an Republikflucht dachten, und andererseits von seinen eigenwilligen Vorstellungen, wie im Einzelfalle darauf zu reagieren sei. Deutlich bleibt selbst in Fällen, in denen Havemann Vertrauensbruch gegenüber seinen Kollegen, über die er Berichte schrieb, begeht, dass er sich selbst nicht als Handlanger der Staatssicherheit begreift, sondern im Gegenteil das MfS als ein Instrument seines Handelns als bedeutendes Mitglied der Partei. Inwieweit dieses Selbstbild dem tatsächlichen Kräfte- und Interessenverhältnis zwischen dem Ministerium für Staatssicherheit und dem Kommunisten Havemann entsprach, bedarf noch eingehender Analysen.1 Kopie des Typoskripts, mit handschriftlichen Einfügungen und Schwärzungen des Archivs der BStU, die Vorlage enthält keine handschriftlichen Spuren Havemanns; RH 062 (BStU AOP 5469/89, Bd. 2), Bl. 205-211 26. April 1960 Erstdruck
Abschrift 28. 4. 1960 / B a .
Gl „Leit%" v o m 26. 4. 1960 (Tonband) Bericht 2
D i e Zusammenkunft mit Dr. ***** fand am 22. April statt, entsprechend der Verabredung Y2 10.00 Uhr morgens. Wir trafen uns auf der Straße, da das Lokal Schultheiss, Ecke Kurfiirstendamm — Tauen[t]zien, noch nicht geöffnet war und gingen in das Kaffee Schilling. Die Unterredung dauerte knapp eine Stunde. Ich hatte nicht den Eindruck, daß Dr. ***** v o n sich aus diese Verbindung hergestellt hatte, ich bin informiert worden, daß wir Interesse daran haben, daß er wieder in der Humboldt-Universität tätig sein wird. Er fragte mich zunächst, unter welchen Bedingungen ich mir seine Wiedereinstellung an der HumboldtUniversität vorstelle. Auf diese Frage sagte ich, ich habe gedacht, daß wir die Ereignisse der Vergangenheit gewissermaßen annullieren und Sie wieder da und
1
Vgl. dazu Arno Polzin: Der Wandel Robert Havemanns vom Inoffiziellen Mitarbeiter zum Dissidenten im Spiegel der MfS-Akten. Berlin 2005 und 2006 (Bibliographie Nr. 2338 und 2359). 2 In der Kopie der BStU anonymisiert. Im Frühjahr 1960 war Havemann in Bemühungen des MfS integriert worden, einen in den Westen geflohenen promovierten Chemiker der Humboldt-Universität in die DDR zurückzuholen. - Vgl. Polzin: Wandel, a. a. 0., S. 35.
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so einsetzen, wie Sie früher tätig waren. Darauf sagte er ganz entrüstet, nein, das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich war erstaunt und wußte erst nicht, was er damit meinte, aber es stellte sich gleich heraus, daß er damit ausdrücken wollte, daß er Forderungen für seine Einstellung hat. Er stellte folgende Forderungen: Er will als Professor mit vollem Lehrstuhl berufen werden und verlangt ein Gehalt von 3.000.- DM. Neben diesen Gehaltsforderungen und Stellung und politische Unforderung hat er noch verlangt, daß am II. Chemischen Institut entsprechende Arbeitsmöglichkeiten für ihn geschaffen werden, die gegenwärtig dort nicht bestehen. Tatsächlich sind die Arbeitsverhältnisse am II. Chemischen Institut ungenügend. Das II. Chemische Institut ist sehr im Raum beschränkt. Die große Zahl der Diplomanden und ebenso auch die große Zahl der Studenten im organischen Praktikum nimmt den großen Teil des Instituts räumlich in Anspruch, und Prof. 121 ********** hat es wirklich sehr schwer in seinem Institut, mit dem beschränkten Raum auszukommen. Einen zusätzlichen Wissenschaftler aufzunehmen, der als Professor mit vollem Lehrauftrag jedenfalls das Recht haben müßte, eine eigene größere unabhängige Abteilung zu fuhren, diese Möglichkeit ist gegenwärtig nicht vorhanden. Um sie zu schaffen, müssen erhebliche Veränderungen im Institut vorgenommen werden. Ich glaube, daß Möglichkeiten im Prinzip vorhanden sind dafür, wenn man eine Abteilung, die gegenwärtig für die Ausbildung der Mediziner tätig ist, aus dem Institut herausverlegt. Aber auch sonst könnte unter Umständen im Gesamtbereich der beiden Chemischen Institute zusätzlicher Arbeitsraum für ihn geschaffen werden. Zu seinen Forderungen möchte ich folgendes bemerken: Dr. ***** ist vor 3 oder 4 Jahren, ich kann es nicht genau sagen, bereits habilitiert worden, und der Antrag für seine Dozentur wurde damals schon durch die Fakultät gestellt, er wurde zumindest von ********** gestellt. Daß er nicht Dozent wurde, hatte nur politische Gründe, sachlich und fachlich war er absolut in der Lage, ein Dozent im Bereich der organischen Chemie zu werden. Er hat eine Publikationsliste gegenwärtig von 15 wissenschaftlichen Arbeiten. Er sagte mir, daß noch weitere 4 Arbeiten gegenwärtig in Arbeit sind und demnächst erscheinen werden. Diese Publikationsliste ist auch umfangreich genug, um ihn zum Professor zu machen, wenngleich auch die Forderung auf Professur mit vollem Lehrauftrag etwas weitgehend ist. Normalerweise würde er jetzt bei uns Professor mit Lehrauftrag werden. Wenn er seit 4 Jahren Dozent gewesen ist, wäre das also eine ganz normale Entwicklung. Zu der Frage, welche Vorteile oder Nachteile es für uns hat, Dr. ***** bei uns wieder aufzunehmen: 1. Wenn ein Wissenschafder, der republikflüchtig geworden ist, denn so ist es bei ihm tatsächlich, wieder in die DDR zurückkehrt, so ist es politisch positiv in der Wirkung auf andere Wissenschaftler und überhaupt als positiv zu bewerten. 131 2. Wenn man die Möglichkeit in Betracht zieht, daß ********** vielleicht sich mit der Absicht trägt, republikflüchtig zu werden, dann würde mit der Wiederbeschäftigung, dem Wiedereintreten von *****, im gegenwärtigen Augenblick eines
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der schlagkräftigsten Argumente ********** wegfallen, der seine Republikflucht dann rechtfertigen könnte. Denn tatsächlich ist es so, daß Herr ***** damals aus politischen Gründen aus seiner Stellung als Oberassistent bei ********** entfernt wurde, vor 2 V2 Jahren, ********** wird selbstverständlich, in dem Fall, daß er republikflüchtig wird, diese Tatsache als besonders wirksames Argument anfuhren, um seine Republikflucht zu begründen. 3. Wir können dringend einen weiteren qualifizierten organischen Chemiker am II. Chemischen Institut gebrauchen, wir haben dringenden Bedarf an einem solchen Mann. Was die Ausbildung der Chemiker betrifft, sind wir gezwungen, die Zahl der Professoren zu vermehren, und ***** ist erfahren, auch in der Ausbildung, er ist ja jahrelang Vorlesungs^-Assistent gewesen, Leiter des gesamten Praktikums gewesen, hat die Prüfungen durchgeführt. Er besitzt eine hervorragende Hochschulerfahrung. Er ist für uns absolut rein fachlich gesehen ein Gewinn am Chemischen Institut. Aber auch weiterhin ist folgendes zu bedenken: Sollte wiederum der Fall ins Auge gefaßt werden, daß ********** republikflüchtig würde, dann hätten wir sofort im Institut einen Mann, der die gesamte Arbeit von ********** übernehmen kann, der die Vorlesungen halten kann, der die Institutsleitung übernehmen kann, der die nötige Qualifikation besitzt. Ich glaube, daß auch dieser Umstand es Herrn ********** erschweren wird, republikflüchtig zu werden, so daß also die Gründe, die wir in Betracht ziehen müssen, im Zusammenhang mit den möglichen Republikfluchtabsichten **********, diese Gründe gerade so wirken, daß eine solche Republikflucht für ********** erschwert wird und daß möglicherweise wir ihn auch davon abhalten können. 141 Was zu ***** politisch zu sagen ist: Ich hatte in letzter Zeit gehört, was ich vorher nicht wußte, daß ***** sich als Sozialist bezeichnet. Ich habe ihn in dem Gespräch darauf angesprochen. Ich sagte, Herr *****, ich wollte hören, wie Sie eigentlich politisch denken, ich habe gehört, daß Sie kein Anhänger des Kapitalismus sind, sondern im wesentlichen sogar für den Sozialismus. Darauf sagte er, selbstverständlich, ich bin mein Leben lang immer Sozialist gewesen. Das freut mich ja sehr, sagte ich, da kommen wir uns ja außerordentlich viel näher. Er sagte, nun, das heißt aber nicht, daß ich aller Maßnahmen und Beschlüsse und Absichten und Pläne ihrer Regierung in jedem Punkte billige, da halte ich mehr meine Kritik vor. Ich sagte, na, warum sollen Sie nicht die Maßnahmen unserer Regierung kritisieren, jeder Mensch ist berechtigt und sogar aufgefordert, Kritik zu äußern, aber es ist doch ein Unterschied, ob man Feinde kritisiert oder Freunde. Na ja, sagte er, dieser Adenauer-Clique4', das ist jedenfalls das Furchtbarste, das lehne ich grundsätzlich ab. Also er distanzierte sich entschieden von der Bundesregierung, respektive von der CDU, und im weiteren Gespräch äußerte er 3
Im maschinengeschriebenen Text sind hier Auslassungspunkte handschriftlich durch das Wort „Vorlesungs-" ersetzt. Wahrscheinlich war das Wort nicht eindeutig in der Tonbandaufzeichnung zu verstehen und wurde vom Führungsoffizier, der den Bericht Havemanns entgegengenommen hatte, eingefügt. 4 Wie in der vorigen Anmerkung.
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gewisse Sympathien mit der SPD, der er sich wohl auch politisch nahe fühlt. Allerdings auch da sagte er, daß die SPD eben viele Fehler macht und daß sie eben nicht in der Lage ist, im Grunde diese Lage in Westdeutschland zu ändern. Überhaupt im ganzen war der Tenor seiner Äußerungen so, wie von einem Menschen, der zwar sich etwas vorsichtig verhält in bezug auf seine gegenwärtige Lage, die er günstig darzustellen sucht, aber der noch nicht ganz die Verhältnisse gefunden hat, die er vielleicht in der Bundesrepublik vorzufinden hoffte. Ich habe dann auch noch mit ihm über die Frage gesprochen. Er fragte mich danach, ob ihm irgendwelche Schwierigkeiten erwachsen könnten auf Grund der Tatsache, daß er republikflüchtig geworden ist. Er fragte, wie das mit den Gesetzen ist. Gegen die Gesetze der D D R habe ich verstoßen, sagte er, ich bin doch republikflüchtig geworden. Wenn ich jetzt in die D D R zurückkomme, dann kann es doch passieren, daß ich gericht-151 lieh belangt werde. Ich sagte ihm, im Falle, daß wir uns in Verhandlungen mit ihm begeben und er bei uns als Professor eingestellt werden sollte, er keine Befürchtungen zu haben brauche, daß er wegen Republikflucht belangt werden wird, und daß wir überhaupt bei Menschen, die eingesehen haben, daß sie einen großen Fehler machten, da sie in die Bundesrepublik gingen, gar nicht daran denken, diese nach den Gesetzen zu bestrafen, sondern uns sehr freuen, wenn sie wiederkommen. Aber, das muß ich ganz genau wissen, sagte er mir extra noch. Daß er das so betont, liegt auch daran, daß ich natürlich in der ganzen Unterhaltung erklärt habe, daß ich ohne jeden staatlichen und sonstigen Auftrag handle, nur aus eigener Initiative, weil es mich interessiert hat, ihn wiederzusehen. Ich hätte gehört, daß er in Berlin ist, zur Zeit ohne Stellung, und daß er vielleicht doch wiederkommen würde, wenn ich ihn dazu bewege. Ich bin persönlich dafür, daß er zurückkommt, ich hätte das Gefühl, daß ihm seinerzeit unrecht geschehen sei, und ich wollte eben mal hören, ob er bereit dazu wäre. Wenn er nun bereit ist, dann würde ich sofort jetzt die nötigen Verhandlungen beginnen, mit den entsprechenden Stellen Fühlung nehmen über die Möglichkeit seiner Rückkehr an die Humboldt-Universität. Er sagte mir, na schön, Sie sind sicher da guten Willens, aber ich muß auch ganz sicher sein, daß die staatlichen Stellen mich nicht belangen werden. Dieser Punkt hat auch eine große Rolle bei seiner Unterhaltung gespielt. Wir schieden dann voneinander, eben mit der Verabredung, daß ich mich wieder melden werde, wenn ich geeignete Verhandlungen geführt habe. Ich notierte mir seine Adresse und seine Telefonnummer. Die Adresse ist: Dr. *****, W 35, Kluckstr. ** Telefonnummer: ****** Ich sagte ihm, ich würde demnächst in die Bundesrepublik fahren, Anfang Mai, und ich würde mich dann im Mai wieder melden. Darauf sagte er, das ist etwas spät, denn vielleicht sehen wir uns dann gar nicht wieder. Ich fragte, wieso. Ja, sagte er, weil ich nämlich auch Anfang Mai in die Bundesrepu-161 blik fahre und dort Verhandlungen führen werde mit einer Firma, und wenn die Verhandlungen günstig ausgehen, kann es sein, daß ich gar nicht erst nach Berlin zurückkehre, und dann wird es also schwierig sein. Darauf sagte ich, Sie meinen also, es wäre
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für Sie wichtig, prinzipiell von unserer Bereitschaft, Sie an die Humboldt-Universität zu berufen, schon vor dem 1. Mai zu erfahren, Ja, ja, sagte er, das wäre wohl notwendig, wenn Sie wirklich Wert darauf legen. Ich habe ihn dabei gelassen. Dies war offensichtlich von seiner Seite die Absicht, uns etwas unter Zeitdruck zu setzen. Er wollte es so hinstellen, wenn wir nicht gleich zugreifen, daß uns dann der wertvolle „Edelstein" doch noch außer Sicht kommen könnte. Es war natürlich sehr wichtig, zu beurteilen, wie das Verhältnis zwischen ***** und ********** ist. Es ist sehr erstaunlich, daß ***** in der Bundesrepublik keine Stellung gefunden hat, die seinen Wünschen entspricht. Als er seinerzeit bei uns ausschied, hat er sehr ausdrücklich betont, daß er wünsche, die Universitätskarriere fortzusetzen, und mit der Begründung hat er damals auch die Industriestellung ausgeschlagen, die wir ihm geboten hatten. Wir wissen ja, daß ********** in der Bundesrepublik sehr gute Beziehungen hat und sicher in der Lage ist, einem solchen Mann zu helfen und ihm eine entsprechende Stellung zu verschaffen, auch wenn an einer Hochschule oder Universität keine freie Stelle entsprechend der Qualifikation vorhanden ist, so hätte er aber sicher eine Stelle finden können in einem Forschungsinstitut, der Max-P/anck-Gesel/schaft5 oder in einem anderen wissenschaftlichen Institut in einer Universitätsstadt, wo ja Leute drüben gesucht werden, besonders solche Leute, die wirklich sehr qualifiziert sind, wie es bei ***** der Fall ********** j ist. Und so interessierte mich die Frage, wie sein Verhältnis zu st
Dabei ist folgendes wichtig: Er wich allen Fragen, die tastend in diese Richtung gingen, aus, da vermied er eine klare Antwort. Aber er legte großen Wert darauf, daß, wenn wir ihm eine Stelle an der Humboldt-Universität im Bereich des II. Chemischen Institutes verschaffen, er eine Forschungsabteilung haben will, welche vollständig von *****| η | ***** Arbeit unabhängig arbeitet. Er möchte in der Durchführung seiner Arbeiten, in dem Ziel seiner Arbeiten, der gesamten Thematik usw., vollständig selbständig sein und unabhängig von ********** piänen. Dr. ***** teilte mir mit, daß er während der 2 Jahre, die er jetzt in der Bundesrepublik tätig ist, eine Privatdozentur an der Universität Mainz inne hatte, die ihm zwar nichts einbrachte, weil dort nur die einzelnen Vorlesungsstunden honoriert werden, er aber kein Gehalt bekommt. Er hat hauptamtlich bei einer Firma als Chemiker gearbeitet. Am Anfang unserer Unterhaltung sagte ich ihm noch, daß die Tatsache, daß seine Tochter in Westberlin zur Schule geht, selbst nicht mehr stören würde, wenn er wiederkommt. Darauf sagte er, das ist deswegen schon nicht mehr störend, weil sie gar nicht mehr in Westberlin auf die Schule geht. So erfuhr ich, daß er von seiner Frau geschieden ist, die Frau lebt mit den Kindern im demokratischen Sektor. Ich sagte, na, wenn Sie auch nicht mehr zu Ihrer Frau das Verhältnis haben wie früher, so werden Sie doch sicher sehr froh sein, wenn Sie Ihre Kinder regelmäßig sehen können, daß Sie zu den Kindern doch sicher ein sehr
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Siehe Anm. 3.
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enges Verhältnis haben, war auch mein Eindruck von früher. Natürlich, sagte er, ich bin sehr glücklich, wenn ich meine Kinder in meiner Nähe habe. Dr. * * * * * kam von Richtung Tauen[t]zienstraße zu Fuß zu unserem Treffpunkt. Als wir uns trennten, trennten wir uns wieder an der Ecke Tauen[t]zien — Kurfurstendamm, Ecke Rankestraße. Er ging zu Fuß wieder in die alte Richtung zurück, wo er hergekommen war. Ich selbst ging dann zu meinem Wagen. &Z-
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LeitZ6
Mit gleicher Handschrift hinzugesetzt wie die handschriftlichen Korrekturen.
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Gegen das Verbot der Kommunistischen Partei in der Bundesrepublik Der Artikel Havemanns griff in die Debatte über den Umgang mit dem 1956 durch das Bundesverfassungsgericht ergangenen Verbot der KPD in der Bundesrepublik ein, die Mitte der 1960er Jahre neu entbrannt war. Havemanns Vorschlag, unbeschadet der Lösung des juristischen Problems einer Aufhebung des Verbots, eine neue Partei zu gründen, korrespondierte mit Bestrebungen nicht nur innerhalb der politischen Linken der Bundesrepublik. Der Artikel entstand aufgrund einer Anfrage des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel" an Havemann, die offenbar Rudolf Jungnickel, den Havemann bereits im Frühjahr 1964 kennen gelernt hatte, vermittelte. Havemann konsultierte sich daraufhin mit seinen politischen Freunden.1 Nachdem er die Anfrage des „Spiegel" erhalten hatte, schrieb Havemann am 4. November 1965 an Kurt Hager, den Leiter der Ideologischen Kommission beim Politbüro des Zentralkomitees der SED, einen Brief, in dem er um Rücksprache in dieser Angelegenheit bat. Vor Erscheinen des Artikels spitzte sich die politische Situation in der DDR zu: Kurz vor dem als Abrechnung mit den begonnenen Wirtschaftsreformen geplanten 11. Plenum des Zentralkomitees der SED beging deren wichtigster Protagonist Erich Apel am 3. Dezember 1965 Selbstmord. - Auf seinen Brief an Hager hatte Havemann aus dem Zentralkomitee keine Antwort erhalten, im Schlusswort zum 11. ZK-Plenum reagierte jedoch Walter Ulbricht auf die am 18. Dezember 1965 vorab veröffentlichten Auszüge2 des Artikels mit massiven Angriffen. In der im „Spiegel" gedruckten Fassung wird in einem Satz auch die Zulassung der SPD in der DDR erwogen - eine Passage, die allerdings nicht aus Havemanns Feder stammte, die sich jedoch in ihrer Wirkung als politisch besonders brisant erwies. Robert Havemann protestierte energisch beim Herausgeber des „Spiegel".3 Als Urheber des hinzugefügten Satzes meldete sich drei Wochen später Rudolf Jungnickel: „Sicher ist der beanstandete Satz sozusagen zwischen Tür und Angel entstanden. [...] schließlich und letztlich erörterten wir den Punkt, ob nicht - mit Rücksicht auf westdeutsche Mentalität - in Ihrem Artikel wenigstens beiläufig an das Schicksal der SPD in der DDR erinnert werden sollte. Wir einigten uns schnell auf die unverbindliche Konjunktiv-Fassung (... könnte ... aufwerfen) als Schluß zu Absatz 6) der Einleitung Ihres Memorandums. Ich höre noch deutlich Ihr .Einverstanden'."4 Für Havemann begann nach dieser Veröffentlichung eine neue Welle der politischen und gesellschaftlichen Ausgrenzung. Am 23. Dezember 1965, einen Tag nach Erscheinen des „Spiegel", wurde er als Leiter der Arbeitsstelle für Photochemie der Deutschen Akademie der Wissenschaften fristlos entlassen, am 31. März 1966 strich ihn das Präsidium der
1 Folgt man den Protokollen der Telefon- und Raumüberwachung, so hatte Havemann in den Monaten November und Dezember 1965 persönlich bzw. telefonisch Kontakt zu Wolf Biermann, Werner Tzschoppe, Stefan Heym, Manfred Bieler, Jan Petersen, Wolfgang Neuss, Rudolf Schottlaender, Manfred Riedel, Friedrich Jung, Klaus Piper, Hartmut Jäckel, Ulrich Dietzel sowie seinen Kollegen in der Forschungsstelle der Akademie. Vgl. RH 073, 074, 085, 089, 091 (BStU, AOP 5469/89, Bd. 13, 14, 29, 33, 37). 2 Vgl. Rudolf Jungnickel: Plädoyer für Professor Robert Havemann, in: Frankfurter Rundschau, 28. 12. 1965: „Eine UPI-Meldung - drei Tage vor Erscheinen des ,Spiegel'-Abdrucks - , die lediglich die für westliche Aspekte interessanten Punkte herausklaubte und eine solcherart zurechtgetrimmte Interpretation Havemanns über die Fernschreiber schickte, schien dem noch vom Apel-Selbstmord aufgescheuchten Parteiapparat Grundlage genug, Havemann erneut als DDR-Feind anzuprangern." 3 Vgl. Havemann - Zeit der Bedrängnis. In: Der Spiegel vom 3. 1. 1966 (Bibliographie Nr. 1369). 4 Rudolf Jungnickel an Robert Havemann, 19. 1. 1966, RH 021, Bd. 066.
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Akademie statutenwidrig als Korrespondierendes Mitglied aus den Listen der Akademie.5 Fortan wurde er in der DDR behandelt, als gäbe es ihn nicht. Er bekam keine Arbeit, blieb ohne jegliches Einkommen, bis ihm schließlich 1967 die VdN-Rente zugestanden wurde. In der DDR wurde von ihm zu seinen Lebzeiten keine Zeile mehr veröffentlicht, erst nach der friedlichen Revolution 1989 konnten Texte von Robert Havemann wieder publiziert werden. Die Manuskripte wurden vom Ministerium für Staatssicherheit bei der Hausdurchsuchung 1979 beschlagnahmt. A: handschriftlicher Entwurf Havemanns, 3 Blatt, unliniertes weißes Papier A5, römisch paginiert, beidseitig beschrieben; RH 182 (BStU AU 145/90, Bd. 11), Bl. 102-107 B: Typoskript, 7 Blatt, mit handschriftlichen Korrekturen Havemanns; RH 182 (BStU AU 145/90, Bd. 11), Bl. 95-101 C: Typoskript, 12 Blatt, mit handschriftlichen Korrekturen Stefan Heyms; RH 182 (BStU AU 145/90, Bd. 11), Bl. 83-94 D: Typoskript, Durchschlag von C, 12 Blatt, mit handschriftlichen Korrekturen, die z.T. jene von C übernehmen; RH 182 (BStU AU 145/90, Bd. 11), Bl. 71-82 E: Typoskript, 6 Blatt, 1,5-zeilig; RH 182 (BStU AU 145/90, Bd. 11), Bl. 117-122 F: Typoskript, 4 Blatt, 1-zeilig; RH 182 (BStU AU 145/90, Bd. 11), Bl. 127-130 G: Typoskript, 7 Blatt, 1,5-zeilig; RH 182 (BStU AU 145/90, Bd. 11), Bl. 131-137 H: Druck in: Der Spiegel, 19. Jg., Nr. 52, 22.12.1965, S. 30-32 (Bibliographie Nr. 496) nicht datiert, zwischen Anfang November und 11. 12. 1965 Vorlage für den Abdruck ist zuerst die Fassung des handschriftlichen Entwurfs (A), darauf folgend separat die im „Spiegel" (H) abgedruckte Fassung des Textes, inhaltliche Varianten aus B, C, D, E, F und G werden in Anmerkungen nachgewiesen Erstdruck des Entwurfs und der Varianten
A
Für Wiederzulassung oder für Neugründung der KPD? Von Prof. Dr. Robert Havemann Für eine Aufhebung des Verbots der KPD gibt es viele Gründe, und zwar nicht nur solche, die von Kommunisten vorgebracht werden, sondern auch andere sehr einfache, ζ. B.: 1. Die Bundesrepublik befindet sich unter den Ländern des „Westens" mit ihrem KPD-Verbot nicht in der besten Gesellschaft, jedenfalls nicht in der Gesellschaft demokratischer Staaten: ζ. B. Spanien, Portugal, Ägypten. Alle repräsentativen westlichen Demokratien leisten sich ihre KP: ζ. B. Frankreich, England, USA, Italien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Holland, Belgien, Luxemburg, die Schweiz, (Indien) [,] Japan[.] 2. Antikommunismus = Antisowjetismus: diese nicht unbedingt allgemeingültige Gleichung gilt im ansehen der Welt für Deutschland wegen der deutschen NaziVergangenheit. Deshalb nährt das KPD-Verbot den Verdacht auf einen deutschen Revanchismus.
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Vgl. Silvia Müller, Bernd Florath (Hg.): Die Entlassung. Robert Havemann und die Akademie der Wissenschaften 1965/66. Berlin 1996 (Bibliographie Nr. 973).
Gegen das Verbot der Kommunistischen Partei in der Bundesrepublik
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3. Die Wiederzulassung der KPD zu den Wahlen würde ihre Schwäche offenbaren. 4. Die These von dem Streben nach friedlicher Wiedervereinigung ist mit dem KPD-Verbot unvereinbar. Die Erklärung, man wolle 1 Jahr vor der Durchführung gesamtdeutscher Wahlen | Iv | die KPD wieder zulassen, damit sie am gesamtdeutschen Wahlkampf teilnehmen kann, ist Spiegelfechterei. 5. Die juristischen Gründe, die seinerzeit das KPD-Verbot rechtfertigen sollten, ließen sich durch eine einfache Erklärung der KPD aus der Welt schaffen. Dies sind Gründe, die von Nicht-Kommunisten für die Aufhebung des KPDVerbots ins Feld geführt werden. Als Kommunist könnte ich mir auch vorstellen, daß sich Leute zusammentun, die eine neue KP6 gründen, für deren Zulassung das Verbot der alten KPD dann kein Hinderungsgrund wäre. Bei dieser Neugründung wäre nur der Nachweis zu erbringen, daß es sich wirklich um eine neue Partei handelt, die keine getarnte Fortsetzung der alten Partei ist. Für diesen Nachweis wäre es wichtig, daß sich die Partei keinen Tarn-Namen zulegt, sondern sich offen als eine Kommunistische Partei der Bundesrepublik deklariert, also KPB nennt. Für die Kommunisten, die eine solche neue KPB gründen wollen, ergeben sich viele schwerwiegende Fragen: 1. Die neue KPB darf keine aus der alten KPD abgespaltene Sekte sein. Diese Partei muss wenigstens von den Kommunistischen Parteien des Westens als „reguläre" Kommunistische Partei anerkannt werden. Ob es diese Partei geben kann, wird also nicht in Karlsruhe entschieden. Diese neue Partei darf damit, daß sie sich als neue KP etabliert, keineswegs die Rechtmäßigkeit des KPD-Verbots anerkennen. Daraus folgt: | II 12. Die neue KPB darf ihre Gründung nicht aus der Umgehung des herleiten, weder getarnt noch offen.
KPD-Verbots
Für den Aufbau einer von Grund auf neuen Kommunistischen Partei in der Bundesrepublik gibt es viele Gründe, die mit der besonderen politischen Situation in der Bundesrepublik zunächst gar nichts zu tun haben, sondern sich aus der neuen Entwicklung im internationalen Kommunismus herleiten. Zugleich ergibt sich aber, daß gerade die politische Entwicklung in Deutschland eine dieser Entwicklung entsprechende gründliche Neuorientierung der deutschen Kommunisten erfordert. Die Wiederzulassung der alten KPD könnte möglicherweise diese gesunde Entwicklung hemmen (Sie läge also eigentlich im Interesse der politischen Gegner der Kommunisten). Andererseits stehen einer Neugründung „traditionelle" Bedenken der alten Kommunisten entgegen. Aber auch eine wiederzugelassene KPD könnte mit politischem Erfolg überhaupt nur dann rechnen, wenn es ihr gelingt, den Weg einer neuen KP zu finden und einzuschlagen.
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Handschriftlich korrigiert aus: KPD
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3. Das Statut der neuen KPB muß demokratisch sein undjeden Kückfall in den „stalinistischen " Zentralismus von vornherein unmöglich machen. Das neue Statut der KP Schwedens könnte vielleicht als Vorbild genommen werden. Andererseits kann natürlich ein noch so gutes Statut eine demokratische Struktur der Partei noch nicht mit Sicherheit garantieren. In viel höherem Maß wird hierfür das Programm der Partei entscheidend sein. | IIv | 4. Das Programm der neuen KPB wird über ihre Zukunft entscheiden. Selbstverständlich maße ich mir nicht an, hier auch nur die Grundlinien eines Programms der neuen KP anzudeuten. Auch wäre der „Spiegel" wohl nicht der rechte Ort dafür. Ich will aber die Fragen kurz formulieren, zu denen das Programm den Standpunkt der Partei klar und eindeutig darzulegen hat. a. Zur Geschichte der KPD. Wie es zur Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung kam und welches ihre Folgen waren. Worin das Versagen der deutschen Arbeiterbewegung und der Linken im Jahre 1933 bestand. Warum es 1945 nicht zur Wiederherstellung der Einheit der Arbeiterbewegung in ganz Deutschland 7 kam und welche Bedeutung in diesem Zusammenhang die Bildung der SED hatte. Wie die Partei die Entwicklung des Sozialismus in der D D R einschätzt. Die Stellung der Partei zur „Nation". 8 b. Zu 'Revisionismus und Dogmatismus Revisionismus als moderne Entwicklung des Marxismus. Dogmatismus als scholastische Erstarrung in einer „pseudo-Religion["]. Die Ablehnung der ideologischen Koexistenz durch die Stalinisten - eine Tarnung ihrer Unterdrückung freier Information und freien Meinungsstreites. Die Notwendigkeit, die Partei von der Herrschaft einer pseudo-marxistischen doktrinären Ideologie zu befreien. | III | Das Verhältnis der Partei zur modernen Entwicklung der Kunst und zum sozialistischen Realismus. Zum Begriff der „Arbeiterklasse" und zum Klassenkampf. Zur Gefahr des Atomkrieges und zum modernen Pazifismus. Zum dialektischen Materialismus. Zu den Religionen und den religiösen Menschen. d. Zu ihrem Verhältnis %ur SPD und den Gewerkschaften Zum Antikommunismus der SPD Das Godesberger Programm und die Beschlüsse des Karlsruher Parteitages. Zusammenarbeit mit der SPD oder Infiltration? Muss die SPD gespalten werden? Wie kann einen gesamtdeutsche „Einheit der Linken" geschaffen werden?
Nachträgliche Einfügung: in ganz Deutschland Hier folgt gestrichen: 6. Zu ihrem Verhältnis zur SPD und den Gewerkschaften. Das Godesberger Programm. 7 8
Gegen das Verbot der Kommunistischen Partei in der Bundesrepublik
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c. Zur 'Entwicklung im internationalen Kommunismus Die Spaltung Moskau-Peking Welche Parteien sind progressiv? PCI, K P Ö , KPdSU? Haben die Chinesen nur unrecht? Besteht Aussicht auf Wiederherstellung der Einheit des Weltkommunismus und wäre diese Einheit erstrebenswert? Kommunistische Einheit und Einheit der Arbeiterbewegung. Zum Begriff des proletarischen Internationalismus und der Internationalen Solidarität mit den Hungernden in den rückständigen Ländern. | IIIv | e. Wie stellt sich die Partei den Sozialismus vor? Was sind sozialistische Produktionsverhältnisse? Kann im Sozialismus auf dem Markt Gewinn erzielt werden? Planwirtschaft oder Wirtschaftsplanung. Die Mitbestimmung der Arbeiter in den Betrieben. Das Streikrecht. Wie wird im Sozialismus der Gewinn verteilt? Ein- oder Mehrparteiensystem? Über die Wahlen im Sozialismus. Kann im Sozialismus die Regierung durch Wahlen gestürzt werden, ohne daß der Sozialismus in Gefahr kommt? Die Rolle des Parlaments im Sozialismus. f . Zur Wiederherstellung der Einheit Deutschlands. Sozialismus oder Kapitalismus in Deutschland - wer wird diese Frage entscheiden? Kann es eine provisorische oder gar endgültige gesamtdeutsche Konföderation geben und ist sie erstrebenswert? Die Rolle West-Berlins. Ein-, Zwei- oder Drei-Staatentheorie? Diese Liste von wichtigen Punkten des Programms ist sicher unvollständig, ihre Ordnung und Reihenfolge nicht ohne Willkür. Aber den Fragen, die ich angeführt habe, kann eine wiedererstandene K P in der Bundesrepublik nicht ausweichen. Wie sie beantwortet werden, wird für die9 politischen Möglichkeiten der Partei entscheidend sein.
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Folgt gestrichen: Zukunft der
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316 Η „Die Partei ist kein Gespenst"10 Plädoyer für eine neue KPD 11 Von Professor Robert Havemann
Für eine Aufhebung des Verbots der KPD gibt es viele Gründe. Ich will zuerst einige nennen, die von Nicht-Kommunisten und sogar von Gegnern der Kommunisten bedacht und gebilligt werden können: 1. Die Bundesrepublik befindet sich unter den Ländern des Westens mit ihrem KPD-Verbot nicht in der besten Gesellschaft, jedenfalls nicht in der Gesellschaft demokratischer Staaten. In Europa sind es außer der Bundesrepublik nur die totalitären Regimes in Spanien und Portugal, die ihre KP verboten haben. Alle repräsentativen westlichen Demokratien leisten sich ihre KP, zum Beispiel: England, Frankreich, USA, Italien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Holland, Belgien, Luxemburg, die Schweiz, Indien, Japan - um nur die wichtigsten zu nennen. Selbst in Griechenland existiert eine sehr rührige Nachfolgepartei der Kommunisten. 2. Antikommunismus = Antisowjetismus: diese nicht unbedingt allgemeingültige Gleichung gilt aber nach dem Urteil der Weltmeinung jedenfalls für die Deutschen12, weil sie die Grundthese Hiders war. Das KPD-Verbot ist deshalb ein wirksames Argument für die Behauptung, die Politik13 der Bundesrepublik sei revanchistisch. 3. Weil das KPD-Verbot die Bundesrepublik als einen besonders reaktionären Staat erscheinen läßt, erzeugt es besonders im Osten Zweifel an der Ehrlichkeit der wiederholten Erklärungen, man erstrebe14 friedliche Beziehungen zu den sozialistischen Ländern.15 4. Die Erklärung der Bundesregierung, sie erstrebe die Wiedervereinigung auf friedlichem, demokratischem16 Wege, wirkt17 angesichts des KPD-Verbots als18 10 B, C, D: Ein Gespenst geht um ...*) [Note am unteren Seitenrand aufgelöst:] *) Die ersten Worte des Kommunistischen Manifestes " B, C, D: Für Wiederzulassung oder für Neugründung der KPD in Deutschland? 12 B: handschriftlich korrigiert aus: Deutschland 13 B: Argument dafür daß die Politik 14 In D, E, F folgt: in Bonn 15 B: Das KPD-Verbot setzt die Ehrlichkeit der Bereitschaft zu [B: handschriftlich korrigiert aus: möglicher] friedlichen Beziehungen zu den sozialistischen Staaten in Zweifel, weil es die Bundesrepublik vom Standpunkt des Ostens als einen besonders reaktionären Staat erscheinen läßt (eben in einer Reihe mit Spanien und Portugal). C folgt maschinenschriftlich Β mit handschriftlichen Textänderungen: Das KPD-Verbot erzeugt Zweifel an der Ehrlichkeit der wiederholten Erklärungen, man wolle friedliche Beziehungen zu den sozialistischen Staaten, denn es lässt die Bundesrepublik, und nicht nur vom Standpunkt des |C, D 2| Ostens, als einen reaktionären Staat in einer Reihe mit Spanien und Portugal erscheinen. Am unteren Rand von C ist handschriftlich angefügt: Punkt 3 würde ich umkehren. „Das Verbot lässt die Bundesrepublik als ... erscheinen und erzeugt daher. In D ist der von Β maschinenschriftlich übernommene Text komplett gestrichen und durch den in den folgenden Fassungen übernommenen Text handschriftlich ersetzt. 16 In B, C, D, E, F unterstrichen.
Gegen das Verbot der Kommunistischen Partei in der Bundesrepublik
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scheinheilig: ihre Behauptung, sie sei von den beiden deutschen Regimen das einzig demokratische, wird selbst für notorische Antikommunisten zweifelhaft, ja unglaubwürdig.19 Staatliche Demokratie verträgt sich nicht mit einer Verurteilung der Kommunisten zu Illegalität und Konspiration. Die Behauptung, das Verbot der KPD diene dem Schutz der Demokratie, ist ein Widersinn. Schon einmal begann in Deutschland das Ende der Demokratie mit dem Verbot der kommunistischen Partei. Es war der erste Schritt ins Tausendjährige Reich. Dies sollten sich einmal diejenigen ganz besonders überlegen, denen die innere und äußere Sicherheit der Bundesrepublik von Berufs wegen am Herzen liegt. 5. Die Erklärung, man wolle ein Jahr vor der Durchführung gesamtdeutscher Wahlen die KPD wieder zulassen, damit sie am Wahlkampf teilnehmen kann, ist reine Spiegelfechterei. Im übrigen kommt in diesem fragwürdigen Vorschlag nur das schlechte Gewissen darüber zum Ausdruck, daß friedliche Wiedervereinigung und KPD-Verbot miteinander unvereinbar sind. | G 61 6. Das KPD-Verbot erweckt den Eindruck, als sei20 die KPD eine für die Bundesrepublik und ihre staatliche Ordnung gefahrliche Partei21. Ihre Wiederzulassung zu den Wahlen würde aber nur 22 ihre derzeitige23 Schwäche offensichtlich machen. Das könnte in Konsequenz auch die Frage einer neuen SPD in der DDR aufwerfen 24 | Β, Ε 21 Mit den Möglichkeiten25 der Ausräumung der juristischen Gründe für die Aufrechterhaltung des KPD-Verbots will ich mich nicht befassen. Ich glaube, man muß26 das27 Juristen überlassen28. Aber es gibt auch29 noch eine gänzlich30 andere Lösung des Problems,31 nämlich die Gründung einer neuen kommunistischen Partei der Bundesrepublik, für deren Zulassung gemäß dem Grundgesetz das Verbot der alten kein Hinderungsgrund sein muß. Bei dieser Neugründung wäre allerdings32 der Nachweis zu erbringen,33 daß es sich wirklich um eine neue Partei handelt und nicht um eine getarnte Fortsetzung der alten Partei. Die | C, D 31 Partei könnte sich KPB statt 17
B: erscheint Nicht in C, D, E, F, G. 19 B: wird zweifelhaft, ja unglaubwürdig selbst für notorische Antikommunisten In Β und C endet Punkt 4 an dieser Stelle. In D ist handschriftlich hinzugesetzt: [Hier Textstelle von Seite 6 einfügen: Zeile 7 von „staatliche bis Zeile 15 ... liegt."] 20 B: ob 21 Β folgt: sei 22 In Β handschriftlich eingefügt. 23 In Β handschriftlich eingefügt. 24 Nur in H: Das könnte [...] aufwerfen. 25 In Β handschriftlich eingefügt: den Möglichkeiten 26 In Β korrigiert aus: kann 27 In Β folgt gestrichen: den 28 In Β folgt gestrichen: deren Fähigkeiten ich in dieser Hinsicht alles notwendige zutraue. 29 B: Allerdings gibt es auch 30 In Β handschriftlich eingefügt. 31 In Β folgt gestrichen: die einer Wiederzulassung der KPD zuvorkommen könnte 32 B: nämlich nur. In C gestrichen. 33 In Β Bemerkung am Rande: Wie soll einer das nachweisen? 18
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KPD nennen. Es mag Leute geben, die34 in jeder Suppe ein Haar finden und 35 in dieser Bezeichnung eine versteckte Anerkennung der Zwei-Staaten-Theorie wittern. Aber darum brauchten sich die Kommunisten nun wirklich nicht zu kümmern. Das Grundgesetz verbietet ja36 keinem Bürger,37 die DDR als einen Staat zu betrachten. Man kann das auch kommunistischen Bürgern kaum verwehren.38 Die neue Partei soll keine getarnte Fortsetzung der alten Partei sein:39 Soll das etwa bedeuten, daß die Neugründung nur erfolgt, um auf diese Weise40 dem bestehenden Verbot aus dem Wege zu gehen? Das hieße nichts anderes, als daß es sich doch um eine Neuauflage der alten KPD handelt. Oder soll das heißen, daß die neue Partei das gegen die alte ausgesprochene Verbot politisch und rechtlich anerkennt? Dies wiederum würde nichts anderes bedeuten, als41 daß sich42 die neue Partei wohl als kommunistische deklariert, es aber in Wahrheit 43 nicht ist. Eine kommunistische Partei, die das Karlsruher Verbot der KPD 4 4 anerkennt, ist keine kommunistische Partei! Hic Rhodus, hic salta! | F 21 Die45 Antwort in diesem Dilemma lautet: Ob Wiederzulassung oder ob Neugründung, in jedem Fall muß die kommunistische Partei, die jetzt oder in Zukunft aus46 den Schattendasein der Illegalität hervortritt,47 eine von Grund auf neue, gewandelte kommunistische Partei sein. Die Partei muß zur alten KPD ja und zugleich nein sagen 48 Die Partei ist kein Gespenst 49 sondern ein lebendiges Wesen. Also muß sie lernen, muß Konsequenzen ziehen.50 | C, D 41 Keinesfalls darf aber51 diese neue KP der Bundesrepublik eine aus der alten KPD abgespaltene Sekte sein. Solche Sekten sind von vornherein zum 34
In Β handschriftlich korrigiert aus: nennen, sofern nicht die Leute, die In Β handschriftlich eingefügt. 36 Gestrichen in C, D; nicht in: E, F, G. 37 Handschriftliche Randbemerkung in C: Widersprüchlich - Gg stellt [ein Wort unleserlich - d. Hg.] in Frage. Mein Vorschlag: 38 In Β handschriftlich korrigiert aus: [...] kümmern, denn das Grundgesetz verbietet ja keinem Bürger, die DDR als einen Staat anzuerkennen, was man den Kommunisten kaum verwehren kann, wenn man von ihnen keine Heuchelei erwartet. In: [...] was man wohl auch den Kommunisten kaum verwehren kann, wenn man von ihnen keine Heuchelei erwartet. 39 B, C, D, E, F unterstrichen: Die neue ... Partei sein: 40 In Β handschriftlich eingefügt: auf diese Weise 41 In Β handschriftlich eingefügt. 42 C: sein - das heisst, die Neugründung erfolgt nicht, um dem bestehenden Verbot aus dem Wege zu gehen, die neue Partei ist tatsächlich keine Neuauflage derselben KPD. Das heisst auch nicht, daß die neue Partei das gegen die alte ausgesprochene Verbot politisch und rechtlich anerkennt, denn dies würde bedeuten, daß sich 43 In Β handschriftlich eingefügt: in Wahrheit 44 In Β handschriftlich eingefügt: der KPD 45 B, C folgt: einfache. In C ist einfache handschriftlich markiert und am Rand kommentiert: einfach? 46 B: die aus 47 In Β folgt: und selbst wenn sie noch für weitere Jahre zu diesem Schattendasein verurteilt bleibt. 48 In Β handschriftlich eingefügt: Die Partei muß [...] nein sagen. 49 In Β handschriftlich korrigiert aus: keine Mumie 50 In Β handschriftlich korrigiert aus: Sie muß lernen, sie muß Konsequenzen ziehen. 51 In Β handschriftlich eingefügt. 35
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Tode verurteilt und werden schlimmstenfalls52 für einige Jahre durch die Geheimdienste am Leben erhalten. Die neue KP muß von vielen anderen kommunistischen Parteien als eine der ihren53 anerkannt werden, zumindest von den großen Parteien in Westeuropa. Und sie muß sich auch als eine der ihren betrachten.54 Ob es eine solche Partei geben kann55, wird also nicht in Karlsruhe oder Bonn entschieden. Für den Aufbau einer von Grund auf neuen kommunistischen Partei in der Bundesrepublik gibt es viele Gründe, die mit der besonderen politischen | Β 31 Situation in | G 31 Deutschland zunächst gar nichts zu tun haben. Sie leiten sich vielmehr her aus den tiefgreifenden Wandlungsprozessen, die sich gegenwärtig56 in der Phase der Überwindung des Stalinismus im internationalen Kommunismus vollziehen. Zugleich erfordert jedoch gerade57 die politische Entwicklung in Deutschland eine diesen Wandlungen gerecht werdende gründliche Neuorientierung der deutschen Kommunisten58. Vielleicht wäre eine Aufhebung des KPDVerbots statt einer Neugründung einer solchen gesunden Entwicklung sogar hinderlich | Ε 31 (sie läge also eigentlich im Interesse der politischen Gegner der Kommunisten!).59 Andererseits stehen einer Neugründung viele „traditionelle" Bedenken der alten Kommunisten entgegen. Bedeutet die Neugründung nicht, der kampferprobten Partei Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts und dem Erbe des von den Nazis erschlagenen Ernst Thälmann untreu zu werden? Ich glaube nicht! Im Gegenteil, die Erneuerung der Partei, die heute unausweich-1C, D 5 | lieh60 auf der Tagesordnung steht, kann und muß sich in vielen entscheidenden Punkten gerade auf Liebknecht und ganz besonders auf Rosa Luxemburg gründen, deren Schriften seit Jahrzehnten von den Stalinisten unterdrückt worden sind. Sie wurden unterdrückt, weil Rosa Luxemburg mit prophetischer Klarheit bereits die ersten gefährlichen Schritte zur Beseitigung der innerparteilichen Demokratie, die später zum Stalinismus61 führten, erkannt und schärfstens kritisiert hatte. Den ersten sichtbaren Ausdruck einer wirklichen Wandlung würde ein neues Statut der Partei geben. Es müßte demokratisch sein und jeden Rückfall in den „stalinistischen" Zentralismus von vornherein unmöglich machen. Das neue Statut der KP Schwedens könnte als Vorbild dienen.62 Es verbietet jeden Einfluß
52 53 54 55 56 57
C: höchstens In Β handschriftlich eingefügt: als eine der ihren In Β handschriftlich eingefügt: Und sie [...] betrachten In B, C, D, Ε unterstrichen. In Β handschriftlich eingefügt. B: Zugleich ergibt sich allerdings, daß gerade
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In Β folgt: erfordert In F kein Absatz. 60 In C gestrichen. 61 B: handschriftlich korrigiert aus: Demokratie und damit in die Wüste des Stalinismus. In: Demokratie, die später in die Wüste des Stalinismus. 59
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Die KP Schwedens (später in Linkspartei-Kommunisten umbenannt) hatte in der Mitte der 1960er Jahre zuerst aus der stalinistischen Vorgeschichte der eigenen Organisation Konsequenzen bis in ihre Satzung gezogen. Sie galt lange Zeit als Vorbote dessen, was Mitte der 1970er Jahre unter dem Namen des Eurokommunismus bekannt wurde. Sie war
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höherer Leitungen und Parteiorgane auf die Parteiwahlen. Es gestattet die Bildung oppositioneller Fraktionen in der Partei und damit die öffentliche Kritik an der Politik der Partei durch ihre Mitglieder. Damit wird die Parteidisziplin in Meinungs- und Überzeugungsfragen aufgehoben, durch die ein Kommunist gezwungen werden könnte, in der Öffentlichkeit Meinungen zu rechtfertigen und zu vertreten, die er selbst für falsch hielt. | Η 311 Natürlich kann ein noch so gutes Statut eine wirklich demokratische Struktur der Partei auch nicht garantieren63. In viel höherem Maß wird hierfür das Programm der Partei entscheidend sein. Es ist hier nicht der Ort, Vorschläge auch nur für die Grundlinien eines Programms der neuen KP zu formulieren. Dies neue Programm muß aus gründlichen Beratungen innerhalb der Partei hervorgehen. Solange | C, D 61 diese Beratungen allerdings64 unter den65 Erschwernissen der Illegalität geführt werden müssen, werden sie nur langsam voranschreiten. Wie heilsam wäre ihnen das Licht der Öffentlichkeit! Schon Lenin hat in seiner Schrift „Was tun?" erklärt,66 daß Konspiration und innerparteiliche Demokratie miteinander unvereinbar sind.67 | Β 41 Und er hat das bedauert!68 Damit eine neue KP ein progressives Programm ausarbeiten kann und die Öffentlichkeit dabei zugleich die Möglichkeit hat, sich davon zu überzeugen, daß diese Partei ihren neuen Weg wirklich frei, selbständig und demokratisch bestimmt, ist | G 41 die Wiederherstellung der Legalität für die Kommunisten - entweder durch Aufhebung des KPD-Verbots oder durch Zulassung einer neugegründeten Partei — unbedingt erforderlich.69 Sollten politische Weisheit und demokratische Gesinnung sich in der Bundesrepublik in dieser Frage durchsetzen, so wäre nicht nur ein häßlicher Fleck im Image dieses Staates beseitigt, sondern auch ein kluger Schritt in Richtung auf die Wiedervereinigung getan. Denn das Auftreten einer wirklich erneuerten und womöglich auch erfolgreicheren KP in der Bundesrepublik würde zweifellos in der D D R nicht ohne Wirkung | C, D 71 bleiben. Dies wird wohl besonders deutlich, wenn man sich vor Augen hält, zu welchen Fragen das Programm einer neuen KP unmißverständlich Stellung zu nehmen hätte.70 Viele dieser Fragen sind nicht nur in Deutschland aktuell, sondern bewegen die ganze kommunistische Welt. | Ε 41 Sie sind auch keineswegs alle deshalb auch als erste westeuropäische Partei Objekt einer aus Moskau initiierten und gelenkten stalinistischen Gegengründung, der „Arbeiterpartei-Kommunisten". 63 B: noch nicht mit Sicherheit garantieren 64 In Β handschriftlich eingefügt. 65 In Β folgt gestrichen: sinnlosen 66 Vgl. W. I. Lenin: Was tun? In: Derselbe: Werke. Bd. 5. Berlin 1955, S. 4 6 8 , wo die Notwendigkeit der Konspirativität der revolutionären Organisation explizit auf die Bedingungen im „autokratischen Rußland" bezogen werden sowie S. 4 9 4 - 4 9 7 . 67
In Β folgt gestrichen: So trägt die Illegalität zur Konservierung des Stalinismus bei. In C und D (nicht in B ) folgt hier der oben als zweiter Teil von Punkt 4 eingefügte Text (vgl. Anm. 19): Aber es gilt auch umgekehrt: Staatliche Demokratie [...] am Herzen liegt. In C handschriftliche Randbemerkung: Das gehört an den Anfang (Gründe zur Wiederzulassung bzw. Neuzulassung). 69 In B, F kein Absatz. 70 In Β folgt hier der in den folgenden Fassungen nach unten verschobene Satz (vgl. Anm. 73): Ich will versuchen, hier nur einige der wichtigsten Fragen anzudeuten. 68
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noch unbeantwortet. In der KP Italiens hat das berühmte Testament Togliattis71 einen Sturm neuer Ideen entfacht. Ich will nur Amendola | F 31 und Lombardo Radice nennen, die für breite Demokratisierung der Partei, für gründliche Uberwindung des doktrinären Dogmatismus, gegen die Herrschaft des Parteiapparates, für ideologische Koexistenz im Sinne einer schöpferischen Auseinandersetzung mit allen Ideen unserer Zeit und für Wiederherstellung der politischen Einheit der Arbeiterbewegung ohne Gängelung einer Mehrheit durch eine Minderheit eintreten.72 Ich denke auch an die Ideen des österreichischen Kommunisten Ernst Fischer, an Franz Marek und an den hervorragenden polnischen Theoretiker L. Kolakowski, die sich mit dem Wesen und den Erscheinungsformen der „stalinistischen" Struktur und ihren historischen Quellen auseinandergesetzt haben und bedeutende Beiträge zu dem Problem „Sozialismus und Demokratie" geleistet haben. Ich will versuchen, hier nur einige der wichtigsten Fragen anzudeuten, mit denen sich die deutsche KP in ihrem Programm zu befassen hätte. Da wäre 73 als erstes eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Parteigeschichte dringend erforderlich. Die Erfahrungen, die die deutsche Arbeiterklasse im Ersten Weltkrieg und in der November-Revolution 191874 mit der SPD machte, waren gewiß bitter. Aber war die Spaltung75 | Β 51 der deutschen Arbeiterbewegung, ihre Polarisierung in die radikal revolutionäre K P D und die gemäßigte reformistische SPD, wovon sich76 die Kom-1C, D 81 munisten die baldige sozialistische Revolution in Deutschland erhofften, nicht schließlich doch ein Fehlschlag? Schuf 77 diese Spaltung nicht die Voraussetzungen zur entscheidenden Schwächung der deutschen Arbeiterbewegung, ohne die der Sieg Hitlers im Jahre 1933 nicht möglich gewesen wäre?78 War es nicht grundfalsch, noch im Jahre 1932 die SPD als die Partei der „Sozialfaschisten" zu beschimpfen und als den Hauptfeind zu bezeichnen? 79 Während der kommunistische Rotfrontkämpferbund (RFB)80 sich mit den SPD-Genossen des „Reichsbanners" vor den Augen der SA prügelte, rollte die faschistische Dampfwalze fast ungehindert über die Reste der Weimarer Demokratie hinweg. Und da hieß es, man könne im Besitz der marxistischen Theorie den Lauf der Geschichte vorherbestimmen wie den Gang einer Uhr! Die schöpfen-1G 51 sehe Kraft der Spontaneität der Volksmassen, aber auch ihre 71
Vgl. Palmiro Togliatti: Memorandum zu Fragen der internationalen Arbeiterbewegung und ihrer Einheit, Jalta, August 1964, zuerst in: Rinascita, 5. 9.1964, dt. in: Palmiro Togliatti: Ausgewählte Reden und Aufsätze. Berlin 1977, S. 765-779. 72 In B, F kein Absatz. 73 Β (vgl. Anm. 70): Für die deutsche KP wäre 74 F: 1919 75 B: dringend erforderlich. War die Spaltung 76 In Β korrigiert aus: Polarisierung in radikal revolutionäre und gemäßigt reformistische, also in KPD und SPD, von der sich 77 B, C: nicht ein Fehlschlag und schuf 78 Handschriftliche Randbemerkung in C: Satz ist zu lang und muss umgeschrieben werden. Du schiebst die Spaltung allein den Kommunisten in die Schuhe - das ist falsch. 79 In B, C, D, F kein Absatz. 80 F: der RFB (Rot-Front-Kämpfer-Bund der KPD)
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Blindheit und Ohnmacht zugleich,81 sind Fragen 82 , die uns heute 83 nicht weniger beunruhigen als vor 50 Jahren Rosa Luxemburg. 84 85
Es wäre auch 86 notwendig, sich von der falschen Interpretation des Begriffes „Stalinismus" los2usagen, die nur die schlimmsten Auswüchse der Stalinschen Ära als Verfehlung anerkennt, die Arbeitslager, die grausamen Verfolgungen und Morde, nicht aber begreifen will, daß die Ursache vor allem nicht in der Person Stalins, sondern in der Struktur des Partei- und Staatsapparates lag, wo Demokratie bestenfalls nur noch als Fassade existierte, alle demokratischen Institutionen wie Parlament und örtliche Volksvertretungen, ja zeitweise sogar die Regierung selbst zu machdosen Formalismen degradiert waren. Die scheußlichen Selbstzerfleischungen in den Moskauer Prozessen der |C, D 9 | Jahre 1936/38 und noch 87 danach in den vierziger Jahren haben nicht wenige Opfer auch unter den deutschen Kommunisten gefordert. Das waren viele der Besten der deutschen Arbeiterbewegung. Die meisten sind heute rehabilitiert, als Tote. 88 | Ε 51 Man sollte also erwarten, daß eine erneuerte deutsche K P sich in ihrem Programm gründlich mit dem Problem des Stalinismus auseinandersetzt, sich auch Rechenschaft darüber ablegt, wo und in welchem Ausmaß diese Verunstaltung bereits überwunden wurde und wo nicht oder nur ganz unzulänglich. 89 Wichtig in diesem Zusammenhang wäre auch eine Darlegung der Ansichten der Partei zur modernen Entwicklung von Kunst und Literatur, insbesondere ihre Einstellung zum sogenannten „sozialistischen Realismus", der bereits in verschiedenen kommunistischen Parteien von führenden Theoretikern 90 abgelehnt wird.91
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Handschriftliche Randbemerkung in C: Das hast du schon auf S. 5 oben gesagt. C: sind heute Fragen 83 In C gestrichen. 84 In B, C lautet der Text dieses Absatzes: Gründliche Beachtung verdienen gerade heute auch die Schriften Rosa Luxemburgs, weil sie die furchtbare Gefahr des heraufziehenden „Stalinismus" seherisch vorausahnte, als sie sich gegen die Ideen der Zentralisten wandte, die glaubten, man könne im Besitz der marxistischen Theorie den Lauf der Geschichte vorherbestimmen wie den Gang einer Uhr. Die schöpferische Rolle der Spontaneität der Volksmassen, ihre tiefe Weisheit und Ohnmacht zugleich, sind Fragen, die uns heute nicht weniger beunruhigen, wie vor 50 Jahren Rosa Luxemburg. 82
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In B, C, F kein Absatz. Nicht in C. 87 B: auch. In C gestrichen. 88 B: Handschriftlich korrigiert aus: [...] haben ja auch viele Opfer unter den deutschen Kommunisten gefordert, von denen wohl die meisten heute rehabilitiert sind, aber nur als Tote, mit deren Sterben die deutsche Arbeiterbewegung viele ihrer Besten verlor. In: [...] haben auch danach in den 40er Jahren nicht wenige Opfer auch unter den deutschen Kommunisten gefordert, von denen wohl die meisten heute rehabilitiert sind, aber nur als Tote, darunter viele der Besten der deutschen Arbeiterbewegung. C: [...] Kommunisten gefordert, von denen wohl die meisten heute rehabilitiert sind, aber nur als Tote, darunter viele der Besten der deutschen Arbeiterbewegung. D: [...] Kommunisten gefordert. Viele der Besten der deutschen Arbeiterbewegung starben dort, die meisten sind heute rehabilitiert - als Tote. 86
89 90 91
In Β handschriftlich eingefügt: oder nur ganz unzulänglich „von führenden Theoretikern" in Β handschriftlich korrigiert aus: entschieden In B, C, D kein Absatz.
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Ist es wirklich richtig, ist es vom Standpunkt eines wissenschaftlich verstandenen Marxismus überhaupt zulässig, die Hauptströmungen der Entwicklung von Kunst und Literatur als dekadent zu bezeichnen, „weil sich der Kapitalismus im Verfall, im Untergang befindet"? Steckt in allem diesem nicht ein tiefer Irrtum? Ist der Kapitalismus nicht geradezu beängstigend lebendig? Ich glaube, er trägt tatsächlich92 sein Kains-Mal, nur nicht da, wo es manche unserer Kulturpolitiker vermuten. | Β 61 Seine Dekadenz ist der Massenkitsch, die Entinnerlichung, die moralische Abnutzung, die Entfremdung vom Nächsten. Sein Kains-Mal ist der Massenmord in Vietnam, der Rassenhaß, das Sattgefressensein inmitten einer Welt, in der zwei Drittel der Menschheit Hungers sterben müssen. Sein KainsMal ist die nukleare Superbombe. Wir leben aber93 nicht nur in der Zeit, in der sich eine | C, D 101 neue Welt des Menschen in gewaltigen Geburtswehen ankündigt, wir leben auch in der Zeit der Bombe. Heute heißt Krieg nicht mehr dasselbe wie zu unserer Väter Zeiten. Kein Soldat wird mehr seine Heimat beschützen, denn im Atomkrieg werden die Soldaten zuletzt sterben.94 Weltkrieg heißt heute Welttod. Sollten darum nicht gerade die deutschen Kommunisten ihre Einstellung zum modernen Pazifismus gründlich überprüfen? | F 41G 61 Für die innenpolitische Position der deutschen Kommunisten ist ihr Verhältnis zur SPD und zu den Gewerkschaften von großer Bedeutung. Um zu einer Zusammenarbeit kommen zu können, müßte die Partei erst einmal gewachsen sein, müßte wenigstens die Fünf-Prozent-Klausel überwunden und mit einer respektablen Zahl von Abgeordneten in den Bundestag eingezogen sein. Wo sollen die Kommunisten ihre Stimmen herbekommen? Sicherlich zum nicht geringen Teil aus dem Kreis bisheriger SPD-Wähler. Ich halte das sehr wohl für möglich. Ich glaube, die SPD würde unter einem Druck von links schließlich doch dazu gebracht werden können, ein Programm zu entwickeln, das eine wirkliche Alternative95 zur Politik der CDU darstellt96.97 Bei allem setze ich voraus, daß die Kommunisten es verstanden haben werden, sich von dem Odium einer radikalistischen Umsturzpartei zu befreien,98 deren Ziel die Errichtung einer totalitären Diktatur ist. Sozialismus mit weniger demokratischen Rechten und Freiheiten, als sie bereits der bürger-1Η 321 liehe Staat verwirklicht hat, ist ein Zerrbild99.100 Es muß klar sein, daß die neue KP einen Sozialismus erstrebt, der die demokratischen Errungenschaften der Bourgeoisie nicht zerstört, sondern sichert und
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In Β handschriftlich eingefügt. B, C, D: eben 94 In Β handschriftlich korrigiert aus: Im Atomkrieg werden die Soldaten zuletzt sterben. Kein Soldat wird mehr seine Heimat beschützen. 95 Handschriftliche Randbemerkung in C: Wozu? 96 B, C: Alternative darstellt 97 In F kein Absatz. 98 Handschriftliche Randbemerkung in C: Warum dann eine KP? Da genügt die SPD, wenn du nur die bürgerliche] Demokratie willst! 99 Vgl. Dokument 1.4. 100 In F kein Absatz. 93
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ihnen neue hinzufügt. Dann wird101 es der SPD-Abgeordnete Schmidt auch102 leichter haben, seine Genossen von der Notwendigkeit des Gesprächs mit wirklichen Kommunisten zu überzeugen, statt daß sie103 sich mit Traktätchen der Bonner Ministerien über Kommunismus begnügen müssen104.105 Vielleicht wird das „Gespräch mit den Kommunisten" einmal das entscheidende gesamtdeutsche Bindeglied! Gibt es die Linken nicht hüben und drüben? | Ε 61 Könnten sie nicht die erste gesamtdeutsche Einheit bilden? Die | C, D 111 Rechten sind dazu wohl kaum bereit!106 Die westliche Welt im allgemeinen und das westliche Deutschland im besonderen leiden am „horror communisticus". Wir Deutsche waren aus verständlichen Gründen besonders empfänglich für diese Neurose. Denn wir waren unter Hider ja noch viel, viel schlimmer als alles Schlimme der Stalin-Ära. Wir haben es also dreifach nötig, uns von dieser geistigen Lähmung zu kurieren und auf klares Denken umzuschalten.107 Ein weiteres großes Hauptkapitel eines Programms der neuen KP müßte sich wohl damit befassen, wie sich die Partei den Sozialismus vorstellt. Der Weg zum Sozialismus hängt in Deutschland wie in keinem anderen Land der Welt davon ab, wie man sich den Sozialismus vorstellt.108 Das liegt einfach | Β 71 daran, daß es die DDR gibt. In der DDR vollzieht sich gegenwärtig ein bedeutender Strukturwandel der sozialistischen Ökonomie. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen und das gesamte politisch-gesellschaftliche Leben erfassen, um so schneller, je mehr die Erfolge der ökonomischen Reformen sich durchsetzen. Weiterer Wandel muß109 also folgen,110 soll der Aufbau des Sozialismus wirklich umfassend sein.111 Zum Glück leben wir ja in einer Welt, die sich in den letzten 100 Jahren öfter und gründlicher gewandelt hat als vorher in Jahrtausenden.112 Wie also stellt sich eine neue KP den gewandelten113 Sozialismus vor? Was sagt sie zur bisherigen Entwicklung in der DDR? Was sagt sie zur Mauer? Und weiter:114 Soll die Frage „Sozialismus oder Kapitalismus?" in Deutschland115 nicht doch einmal durch den Volkswillen, also durch Wahlen entschieden werden?116 101
B, C: Umsturzpartei, die die Demokratie zerstören will, gründlich zu befreien. Dann wird 102 In Β handschriftlich eingefügt. 103 In Β handschriftlich eingefügt: dali sie 104 In Β handschriftlich eingefügt. 105
In B, C, D, F kein Absatz. In Β handschriftlich korrigiert aus: wohl kaum imstande, hüben und drüben! 107 In Β handschriftlich korrigiert aus: verständlichen Gründen (wir waren ja noch viel schlimmer als alles Schlimme der Stalin-Ära!) besonders empfänglich für diese Neurose. Wir haben es also dreifach nötig, uns von ihr zu kurieren und auf klares Denken umzuschalten. In dieser Hinsicht könnten wir von de Gaulle lernen, der es ja noch dazu mit einer keineswegs kleinen kommunistischen Partei zu tun hat. 106
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In Β handschriftlich korrigiert aus: wie man ihn sich vorstellt. B, C: wird
110 Diese Entwicklung [...] umfassend sein. - B: Handschriftlich korrigiert aus: Andere Wandel werden folgen. 111 Nicht in Β und C: soll der Aufbau [...] umfassend sein. 112 In Β folgt gestrichen: Es ist also kein Anlaß zu Pessimismus. Ich glaube, wir können der Zukunft mit Zuversicht entgegensehen. 113 In Β handschriftlich eingefügt. 114 B: Mauer? Da drängen sich uns sofort viele, viele Fragen auf.
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In der | C, D 121 DDR gibt es neben der SED noch mehrere politische Parteien, die allerdings bei den Wahlen | G 71 mit einer Einheitsliste auftreten. Muß das für immer so bleiben?117 Kann es nicht auch118 im Sozialismus eine parlamentarische Opposition geben? Haben die Arbeiter das Streikrecht? Oder, wenn sie nicht streiken wollen, können sie dann statt dessen wenigstens eine unfähige Betriebsleitung absetzen? Was ist wirksamer und gibt der schöpferischen Initiative mehr Raum:119 Planwirtschaft oder Wirtschaftsplanung?120 Man könnte die Liste dieser Fragen wohl um ein Vielfaches verlängern. Ihre Beantwortung wird nicht immer leicht sein. Viele Beratungen, Diskussionen und Polemiken müßten darüber geführt werden — aber eben in der Öffentlichkeit, im Schutz der Demokratie. Es bleibt die Frage: Ist in der Bundesrepublik schon genug Demokratie, diesen Schutz zu gewähren?121 Weil das aber122 heute noch Zukunftsmusik ist, will ich meine Betrachtungen zum Inhalt eines neuen Programms der deutschen Kommunisten hier abbrechen.123 Ich habe mich bewußt auf Fragen beschränkt, von denen ich glaube, daß sie Kreuzfragen sind, deren Beantwortung darüber entscheidet, ob der große Sprung gelingen und erfolgreich sein124 wird, der Sprung aus dem gespenstischen Schattendasein der Illegalität in das grelle Licht der „res publica" - der öffentlichen Sache aller.125
in Β handschriftlich eingefügt: in Deutschland In B. C, D, E, F, 6 kein Absatz. 117 In Β handschriftlich eingefügt: In der DDR [...] so bleiben? 118 In Β handschriftlich eingefügt: nicht auch 119 In Β handschriftlich eingefügt: Oder, wenn [...] mehr Raum: 120 In B, C, F kein Absatz. 121 Nicht in B, C, in D handschriftlich eingefügt: Es bleibt [...] zu gewähren. - Ende des Textes in E, F, G, H. 122 In Β handschriftlich eingefügt. 123 Handschriftlicher Kommentar am unteren Blattrand in C: Kannst Du nicht eine weniger naive Oberleitung zum Ende Deines Artikels finden? Das ist fast wie ein Schulaufsatz. Wenn Du nur wegen der Zukunftsmusik abbrichst, hättest Du viel eher abbrechen müssen. 124 In Β handschriftlich eingefügt: und erfolgreich sein 125 Absatz nur in B, C, D. 115
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Brief an Jean-Paul Sartre Wenn die Freiheitsfrage die zentrale Frage gerade linker Kritik des Kommunismus ist,1 wie Ferenc Feh6r und Agnes Heller schreiben, so muss Robert Havemanns Versuch, die Denkkategorie der Freiheit in der Betrachtung der Dialektik von Zufall und Notwendigkeit auf der Basis der modernen Physik neu zu fassen, nicht nur als ein Beitrag zur politischen Kritik des Kommunismus gesehen werden, sondern auch als ein philosophischer Beitrag. Gegen diese Gedanken und den Rückgriff auf die Naturdialektik richteten sich die Polemiken der Offizialphilosophie der DDR, aber auch westlicher Marxisten. Havemann versuchte daher in mehreren Briefen an befreundete Wissenschaftler, nicht nur die Vorgänge seiner Entlassung aus der Akademie der Wissenschaften zu erläutern, sondern auch nochmals den Kern seiner philosophischen Auffassungen darzulegen - dazu zählt u. a. der Brief vom 26. Juli 1966 an den Nobelpreisträger Igor Tamm.2 Den Brief an Jean-Paul Sartre übersandte Havemann zur Weiterleitung dem französischen Germanisten Pierre Hammer, der ihn besucht hatte. Eine Reaktion Sartres auf den Brief ist nicht überliefert. Am 21. Februar 1967 erkundigte sich Havemann bei Hammer und bedauert, „daß ich auf meinen langen Brief, den ich Ihnen für J.-P. S. schickte, so gänzlich ohne Antwort geblieben bin".3 A: Typoskript, 5 Blatt, mit zahlreichen Korrekturen von der Hand Havemanns; RH 182 (BStU, MfS, AU 145/90, Bd. 11), Bl. 13-16 B: Abschrift des korrigierten Manuskriptes, 8 Blatt; RH 021, Bd. 067 Vorlage für den Abdruck ist B, die in Β übernommenen handschriftlichen Einfügungen in Α sind kursiviert, Streichungen in Α sowie andere Abweichungen von Α werden in Anmerkungen nachgewiesen 30. September 1966 Erstdruck
Sehr geehrter H e r r Sartre! Als Naturwissenschaftler habe ich mich 4 i m m e r sehr f ü r die Philosophie interessiert, s c h o n als Schüler u n d junger Student. Mein naturwissenschaftliches Interesse hatte als tiefere Quelle wahrscheinlich ü b e r h a u p t die aus der Kindheit stamm e n d e Wißbegier, zu erfahren, wie die Welt „wirklich" ist. Ich wollte 5 ein richtiger Erwachsener werden, d e m m a n keine Märchen m e h r aufbinden konnte. D e r hierf ü r notwendige Wissensinhalt - so glaubte ich - konnte 6 v o n der Naturwissen schaft geliefert werden. 7 Was gab es Solideres als die Naturwissenschaften u n d 1 Vgl. Ferenc Feh6r/Agnes Heller: Die Linke im Osten - Die Linke im Westen. Ein Beitrag zur Morphologie einer problematischen Beziehung. Köln 1986 (Forschungsprojekt Krisen in den Systemen sowjetischen Typs, Studie Nr. 10), S. 20. 2 Robert Havemann an Igor Tamm, 26. 7.1966 (Bibliographie Nr. 962). 3 Robert Havemann an Pierre Hammer, 21. 2. 1967; RH 021, Bd. 067. 4 In Α gestrichen: zeitlebens 5 In Α gestrichen: also 6 In Α gestrichen: nur 7 In Α gestrichen: Literatur und Kunst waren bestenfalls Bereiche des Schönen, aber gewiß eben auch des Phantastischen, also Unsicheren, also nicht des richtigen Wissens. Die Geschichte, sie war die Geschichte der Irrungen. Mich interessierten aber nicht die Irrwege des Denkens, sondern seine zuverlässigen Ergebnisse.
Brief an Jean-Paul Sartre
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die Mathematik!8 Als mir aber die relative Unsicherheit gerade der allgemeinsten Ergebnisse dieser Wissenschaften bewußt wurde, also gerade derjenigen Erkenntnisprodukte, um derentwillen mich die ganze Sache ursprünglich interessierte, wurde es unvermeidlich, daß ich mich intensiver mit der Philosophie befasste, hauptsächlich mit den Problemen der Erkenntnistheorie.9 Ich habe mich als Naturwissenschaftler - was in gewissem Sinne eine Einschränkung bedeutet —10 mit dem dialektischen Materialismus befaßt und habe seine erkenntnistheoretische Bedeutung auch für die Naturwissenschaft anerkannt. Ich habe auch mit großem Interesse einige Ihrer neueren Schriften zu diesem Thema gelesen und stimme Ihnen weitgehend bei, was Sie von der Sklerose des Marxismus sagen, von seinem bisherigen Nicht-Genügen im Bereich der menschlichen Beziehungen und der Beziehungen zwischen Individuum und Gesellschaft. Auch teile ich Ihre Bewunderung für Hegel11. Aber ich widerstreite mit aller Entschiedenheit Ihrer Ablehnung einer12 „Dialektik der Natur". In Ihrer13 bei Rowohlt erschienene[n] Schrift „Marxismus und Existentialismus" heißt es im Schlußabschnitt: „Solange die (marxistische)14 Doktrin sich ihrer Anämie nicht bewußt wird" - dem stimme ich zu - , „solange sie ihr Wissen auf eine dogmatische Metaphysik (Dialektik der Natur) gründet statt auf das Verständnis des lebendigen Menschen, solange sie — wie Marx es getan hat — alle Ideologien, die das Sein vom Wissen trennen und im Rahmen der Anthropologie die Erkenntnis des Menschen auf die menschliche Existenz zu gründen suchen, unter der Bezeichnung Irrationalismus einfach abtut, solange wird der Existentialismus seine Untersuchungen fortführen."15 In Ihrer Diskussion mit Garaudy,16 Hyppolite,17 Vigier 18 und Orcel19 schränken Sie diese schroffe Ablehnung der Dialektik der
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Nicht in Β übernommen: Was abef gab es Solideres [...] Mathematik!". Dem folgt in A gestrichen: Ich drang also mit Eifer und Begeisterung in diese hochinteressanten und ideenreichen Wissenschaften ein. Erst 9 In Α folgt gestrichen der Absatz: Es ist hier ganz unangebracht, von dem langen und mühseligen Weg zu berichten, den mein philosophisches Denken zurücklegte. Ich las Kant, lehnte die „synthetischen Urteile a priori" ab und wurde Marxist. Letzteres wurde entscheidend gefördert durch [das] drohende Herannahen der Herrschaft der Nazis, die mir wegen ihres Antisemitismus schon verhaßt waren, als ich politisch noch sonst recht ahnungslos war. Heute liegt diese Zeit über dreißig Jahre zurück. 10 In Α gestrichen: gründlich 11 In Α folgt gestrichen: , was bei Naturwissenschaftlern wohl selten ist und Ihre Praktizierung der Dialektik in Geschichte, Soziologie und „Kultur" 12 In Α korrigiert aus: der 13 In Α korrigiert aus: der 14 Einschub von Havemann. 15 Jean-Paul Sartre: Marxismus und Existentialismus. Versuch einer Methodik. Reinbek 1964 (rowohlts deutsche enzyklopädie), S. 141f. 16 Roger Garaudy (geb. 1913), 1963 Professor für Kunstgeschichte und Philosophie und Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Frankreichs. 17 Jean Hyppolite (1907-1968), 1954 Direktor der £cole normale sup6rieure, lehrte ab 1963 am College de France. Lehrer von Gilles Deleuze und Michel Foucault. 18 Jean-Pierre Vigier, vgl. Dokument 15, Anm. 26. 19 Jean Orcel (1896-1978), französischer Geologe, seit 1960 Professor am Mussum National d'Histoire Naturelle, Paris, Direktor des Laboratoire de mineralogie, Paris, und Vize-Präsident der Union Rationaliste.
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Natur zwar etwas ein und sagen, man könne „in der Natur nur die Entdeckung sehr roher, sehr undurchsichtiger und sehr wenig entwickelter Formen des dialektischen Prozesses erwarten."20 Aber im Grunde | Β 21 bleiben Sie bei Ihrem Standpunkt, daß Dialektik ihren Sinn nur habe, soweit sie an den Menschen geknüpft ist, in der wilden21 und vom Menschen größtenteils unberührten Natur ihren Sinn aber verliere. Es ist sehr eigenartig, daß viele Naturwissenschafder in ihrer Kritik an der Dialektik praktisch zum gleichen Ergebnis gelangen, aber mit diametral entgegengesetzten Argumenten. Ein mir befreundeter ausgezeichneter theoretischer Physiker erklärt die Dialektik für eine „vorwissenschaftliche Betrachtungsweise", deren Berechtigung er auf den Gebieten der Gesellschaftswissenschaften nur deswegen anerkennt, weil diese Disziplinen sich noch in einem vorwissenschaftlichen Stadium befanden.22 Mathematik, Physik und in relativem Maß auch die Chemie hätten sich dagegen bereits zu echten Wissenschaften entwickelt, in deren Bereich ausschließlich die formale zweiwertige Logik notwendiges und ausreichendes Mittel zur Bewältigung aller Probleme sei. Mit Dialektik könne man im Bereich dieser Wissenschaften nur aussagen, was man schon ohnedies23 weiß, aber eben schlech-1A 21 ter, unklarer und weniger eindeutig, als ohne den „dialektischen Kram". Nicht wesentlich verschieden sind die Ansichten des italienischen marxistischen Theoretikers Galvano della Volpe, nur mit dem Unterschied, daß er24 die Anwendbarkeit der dialektischen Methode auf die Prozesse der menschlichen Geschichte beschränken will, weil nur diese Prozesse „dynamisch" seien zum Unterschied von den Naturprozessen, die er für statisch, wiederholbar, im Grunde ahistorisch ansieht, für deren wissenschaftliche Durchdringung25 deshalb die formale Logik genüge. Diese26 Bewunderung, die auch mein Freund, der theoretische Physiker, der formellen Logik zollt, ist — wie ich glaube —27 ein Zeugnis der immer noch mächtigen Kraft der Ideenwelt des mechanischen Materialismus, dem die Naturwissenschaft ihren epochemachenden Aufstieg verdankt. Nun bin ich weit davon entfernt, wie etwa 28 Hegel die formelle Logik als ein System von Banalitäten abzutun. Es kann gar nicht bestritten werden, daß diese wichtige mathematische Disziplin von größter Bedeutung für das gesamte theoretische Wissen und heute sogar für einige sehr wichtige technische Anwendungen der Naturwissenschaften29 ist. Worin ich den Fehler und zugleich das typisch mechanisch-materialistische der Denkweise meiner Freunde sehe, das ist die Vorstellung, die Logik sei eine Denkdisziplin jenseits - oder auch diesseits - der Dialektik. Zunächst ein20
Jean-Paul Sartre in: Existentialismus und Marxismus. Eine Kontroverse zwischen Sartre, Garaudy, Hyppolite, Vigier und Orcel. Mit einem Beitrag von Alfred Schmidt. Frankfurt am Main 1965 (edition suhrkamp; 116), S. 40. 21 Verbessert aus: rohen 22 In Α handschriftlich korrigiert aus: nicht zu echten Wissenschaften entwickelt hätten 23 Wort handschriftlich hinzugefügt in B. 24 In Α gestrichen: ähnlich wie Sie 25 In Α korrigiert aus: Bewältigung 26 In Α gestrichen: blinde 27 28 29
In Α gestrichen: nur In A: etwa wie In A: Naturwissenschaft
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mal: Ein wissenschaftlich r i c h t i g e r Satz, der deswegen nicht unbedingt w a h r sein muß, der aber[,] um überhaupt wahr sein zu könnenf,] zumindest richtig sein muß, muß den Regeln der formellen Logik genügen. Demnach müssen30 alle Sätze der Wissenschaft, auch die „dialektischen", ψmindest | Β 31 formell logisch richtig sein. Ein Beispie/: Der Satz: Ein Körper, der sich bewegt, befindet sich an einem bestimmten Ort und befindet sich zugleich nicht an diesem Ort, — ist nicht logisch falsch, wie es den Anschein hat. Er ist nur eine andere Formulierung einer Aussage, die lautet: nur ein ruhender Körper befindet sich an einem bestimmten Ort. Da nun Bewegung nicht darin besteht, daß der sich bewegende Körper nacheinander lauter Ruhelagen durchläuft, ist der dialektische Satz auch logisch richtig, d. h.[,] er macht eine den Begriff der Bewegung wesentlich bestimmende Aussage.31 Aber ich will in meinen Einwendungen32 einen Schritt weiter gehen. Das gesamte Gebäude der formalen Logik ruht nämlich auf einem einzigen Satz, dem Satz von der Identität. Es wird dann auf der Grundlage dieses Satzes mit33 Hilfe einiger konventioneller Regeln über Mengen, Elemente und Aussagebestimmungen konstruiert. Was aber besagt dieser Satz? Er lautet: Α kann nicht zugleich und in derselben Bestimmung Α und nicht A. sein. Was bedeutet dieser Satz anderes, als daß ein bestimmtes Sein nicht durch sich selbst allein bereits bestimmt ist, sondern vielmehr erst durch seine Negation, d. h. durch das Sein, das es nicht ist? Der Satz von der Identität ist eben - ob wir das aussprechen oder nicht zugleich der Satz von der Nicht-Identität, von der Verschiedenheit. Nun ist aber die dialektische Kategorie34 „Gleichheit und Verschiedenheit" der Ausgangspunkt des Denkens überhaupt. Wir bilden Begriffe von den Dingen, indem wir im Verschiedenen das Gleiche erkennen. Jeder Begriff behauptet die Gleichheit von Verschiedenem. Und er behauptet sie nicht nur, sondern er konstatiert sie auch, weil sie existent35 ist. Diese Einsicht, daß das Gleiche sich unaufhörlich wandelt und doch auch das Gleiche bleibt, war die Fundamentalerkenntnis des Heraklit: „Man kann nicht zweimal in den gleichen36 Fluß steigen."37 Betrachten wir nur die eine Seite, nämlich die abstrakte Identität so verhalten wir uns rein formal-analytisch, d. h. [,] wir machen Aussagen über Aussagen. Das müssen wir auch solange tun, bis wir unsere begriffliche Analyse38 voll ausgeschöpft haben. Aber als Ergebnis erhalten wir schließlich nicht mehr Aussagen über Aussagen, sondern Aussagen über die Wirklichkeit. Und dann müssen wir den Salto mortale vollführen und das Verschiedene mit seinem Anderssein identifizieren.39 30
In Α handschriftlich korrigiert aus: sind In Α folgt gestrichen: Ich kann nun mit dem Begriff Bewegung richtig umgehen. 32 In Α gestrichen: gegen meinen Freund noch 33 In Α gestrichen: der 34 In Α gestrichen: der 35 In Α handschriftlich korrigiert aus: real 36 In Α handschriftlich korrigiert aus: selben 37 „Man kann nicht zweimal in denselben Fluß steigen" - Heraklit, Fragment Β 91. In: Hermann Diels: Die Fragmente der Vorsokratiker. Berlin 1956, Bd. 1, S. 171. 36 In Α gestrichen: nicht 39 [Nachträglich gesetzte Anmerkung von Havemann:] |A 5| Die moderne Physik ist sogar zu dem Ergebnis gelangt, daß eine scheinbar triviale Form des Satzes von der Identität in der Wirklichkeit nicht gilt, nämlich die Aussage: Α ist mit sich selbst und nur mit 31
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Die Vorstellung, daß die Natur ein im Grunde statischer Ablauf von immer wiederkehrenden gleichartigen Vorgängen sei, die sich nicht vollkommener | Β 41 darbieten können, als sie es seit eh und je tun, von Abläufen also, die schon deswegen Vergangenheit und Zukunft nur als unwesentliche Bestimmung enthalten, weil alle Zukunft schon in der Vergangenheit resdos enthalten sei, diese ganze Denkweise ist typischer mechanischer Materialismus. Ich meine, vom Standpunkt unserer heutigen Erkenntnis ist dieser mechanische Materialismus nur eine vulgarisierte und geistig verarmte Spielart des objektiven Idealismus, einer Philosophie, die in ihren klassischen40 Repräsentanten turmhoch über dieser zwar an Wissen reichen[J um so mehr aber an Ideen armen Geistesrichtung steht. | A 31 Gerade in diesem mechanistischen Denken wird das vollzogen, was Sie so entschieden und wie ich glaube mit Recht ablehnen, nämlich die Identifikation von Sein und Wissen. Viele Vulgärmaterialisten erblicken in dieser naiven Identifikation von Sein und Wissen offenbar das Wesen eines reinen Materialismus. Darum ist es wichtig daß henin sich entschieden gegen diese Denkweise gewandt hat,41 Sofern sifä sich im heutigen Marxismus wiederfindet, ist sie nur Ausdruck des Fortbestandes mechanistischen Denkens. Aber 43 man darf der Natur nicht als Übel ankreiden - den angeblichen Mangel an Dialektik —[,] was nur der Mangel im Denken einiger Generationen von Naturwissenschaftlern und Philosophen war, die es nicht fertigbrachten, sich der Ideenwelt des mechanischen Materialismus entwinden,44 Sie haben an mehreren 45 Stellen mit Recht darauf hingewiesen, daß die Ergebnisse der Mikrophysik zu einer Erkenntnistheorie führen, die allen idealistischen Illusionen entgehen kann. Dabei ist das für Sie wesentliche die Einbeziehung des Experimentators in die Versuchsanordnung. Gerade dieser von Physikern früher als wichtig hervorgehobene Aspekt der Quantenmechanik scheint mir aber ein Vexierbild zu sein, das gleichfalls dem mechanistischen Denkschema entspringt. Die grundsätzliche Unbestimmtheit der physikalischen Aussagen wird hiernach auf die unübersehbare Wechselwirkung zwischen Subjekt (Experimentator) und Objekt (physikalischer Vorgang) zurückgeführt, d. h. als subjektive Kategorie verstanden. Tatsächlich beruht aber die Unbestimmtheit der physikalischen Voraussagen (hinterher kann man alles ganz genau sagen) auf nichts anderem als auf der Unbestimmtheit der Prozesse selbst, ganz unabhängig von uns. Man kann eben nichts46 voraussagen, was noch gar nicht vorausbestimmt ist. Gerade mit dieser theoretischen Erkenntnis vollzieht die Naturwissenschaft auf dem Felde der reinen Fachwissenschaft die von Ihnen geforderte Trennung des Wissens vom Sein. In der Technik, oder auch in den „historischen" Naturwissenschaften wie Astronomie,
sich selbst identisch. Tatsächlich führt die Aufrechterhaltung dieses Satzes zu groben Fehlern in der Quantenstatistik. 40 In Α handschriftlich korrigiert aus: seinen großen 41 In Α gestrichen: Und 42 In Α handschriftlich korrigiert aus: diese Denkweise 43 In Α gestrichen: ebensowenig 44 In Α handschriftlich korrigiert aus: Auch die Dialektik der gesellschaftlichen Prozesse wird ja wohl nicht von jedermann ohne weiteres eingesehen und anerkannt. 45 In Α maschinenschriftlich korrigiert aus: einer Stelle 46 In Α gestrichen: exakt
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Geologie usw. interessiert | Β 51 man sich "zwar dafür, wie die Natur „wirklich" ist und sucht ein möglichst getreues Wissensabbild zu schaffen. Aber in den theoretischen Naturwissenschaften will man nur wissen, was m ö g l i c h ist, und warum und wann etwas möglich oder unmöglich ist. Für das Wirkliche besteht dabei nur ein indirektes47 Interesse. In der Theorie selbst48 ist gar kein Platz dafür. Die Theorie ist reines Wissen, abgelöst vom wirklichen Sein. In der von Niels Bohr gegebenen Interpretation der Quantenmechanik wird dieser erkenntnistheoretisch so bedeutsame Schritt in einer Form vollzogen, die man mit Lenin als die Geburt der Dialektik durch die Physik bezeichnen kann. Danach liefert die Physik zwei komplementäre Bilder der Realität, das Korpuskelbild und das Wellenbild, wobei das Korpuskelbild das Bild des Wirklichen, das Wellenbild das Bild des Möglichen darstellt. Dabei hat das Wellenbild nur aus äußeren wissenschaftshistorischen) Gründen seinen Namen. Wendet man nämlich nicht die Schrödingersche „Wellenmechanik", sondern die Heisenbergsche Matrizenmechanik an - was mathematisch gleichwertig ist - , so geht jede Erinnerung an „Wellen" verloren. Man hat es mit rein formalen mathematischen Bestimmungen zu tun. Die Bestimmungen des Wellenbildes beziehen sich aber nun überhaupt nicht auf Größen, die in der Erfahrungswelt vorkommen. Die Beziehungen zwischen diesen Größen werden im Übrigerτ49 durch eine streng deterministische Theorie dargestellt. Anders ausgedrückt: Im Wellenbild ist nichts zufällig, sondern alles absolut determiniert. Diese Determination bezieht sich jedoch50 nicht auf die wirklichen physikalischen Vorgänge, sondern nur auf deren M ö g l i c h k e i t . Um zu physikalisch verwertbaren Aussagen zu gelangen, muß man nämlich die Aussagen des Wellenbildes nach bestimmten Regeln in Aussagen des Korpuskelbildes übersetzen, wobei sie sich in rein statistische Aussagen verwandeln. Es ist alles genau so, wie Hegel es in der „Wissenschaft der Logik" im Kapitel über Möglichkeit und Wirklichkeit dargestellt hat: „Was wirklich ist, muß möglich sein. Was möglich ist, kann sein, kann aber auch nicht sein. Was möglich ist, ist es mit Notwendigkeit. Was wirklich ist, kann also nur zufällig sein. Und diese Zufälligkeit ist die Form der absoluten Notwendigkeit." Dies sind keine gan\ wörtlichen Zitate, aber sie sind ohne jede Färbung die entscheidenden Aussagen, die Hegel hier macht. Die Quantenmechanik geht noch einen Schritt darüber hinaus, indem sie nicht nur die Notwendigkeiten darstellt, die das Mögliche vom Unmöglichen scheiden, sondern auch den G r a d d e r M ö g l i c h k e i t (die Wahrscheinlichkeit) der verschiedenen zugleich existierenden Möglichkeiten exakt zu berechnen vermag. Physikalisch ausgedrückt | Β 61 heißt das: Eine Korpuskel hat unter gegebenen Bedingungen nicht nur eine Möglichkeit des Verhaltens, sondern deren viele. Für jede dieser Möglichkeiten läßt sich die Wahrscheinlichkeit berechnen. Was im einzelnen Fall aber wirklich geschieht, welche dieser Möglichkeiten sich realisiert, das ist durch kein Gesetz determiniert, es ist o b j e k t i v zufällig.
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In Α In Α In Α In Α
handschriftlich handschriftlich handschriftlich handschriftlich
korrigiert korrigiert korrigiert korrigiert
aus: aus: aus: aus:
überhaupt kein es aber aber
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IA 41 Ich möchte behaupten, daß die Naturwissenschaft mit diesen Erkenntnissen die Trennung des Wissens vom Sein vollzogen hat. In der klassischen Mechanik — also in der Denkweise des mechanischen Materialismus — erscheint das Wissen, d. h. unser Bild von der Realität, noch als identisch mit der Realität. Zumindest gilt es als das erklärte Ziel der Wissenschaft, ein mit der Realität identisches Bild zu schaffen. In dieser Denkweise kann alle vorgefundene Zufälligkeit nur auf noch vorhandenen Mängeln des Bildes beruhen, kann also nur eine subjektive Kategorie sein. In der Quantenmechanik gilt das Bild nicht dem Wirklichen, sondern nur dem Möglichen. Nur im Möglichen ist alles determiniert, logisch, widerspruchsfrei, rein begrifflich. Das heißt, hier ist wirklich alles Bild. Das durch dieses abstrakte Bild Abgebildete aber, das Wirkliche, ist von gänzlich anderer Art. Das Bild des Möglichen hat die Wesenszüge des Kontinuums an sich, des vollständigen lückenlosen Zusammenhangs. Die Wirklichkeit aber ist atomisiert, korpuskelhaft, sprunghaft, diskontinuierlich, indeterminiert, zufällig. Unser Wissen ist das Bild, das wir vom Sein haben. Es ist Information, von der Norbert Wiener gesagt hat: „Information is nothing but information, no matter and no energy." Aber wie sich schon bei der praktischen Anwendung der formalen Logik - und wir wollen sie doch nicht nur handhaben, nicht nur Aussagen über Aussagen machen - die Unauflösbarküt des Widerspruchs %wischen Identität und Verschiedenheit ergibt, so auch bei der Konfrontation von Bild und Wirklichkeit, von Wissen und Sein.51 Die Information existiert eben nicht für sich, sondern für uns. Sie soll52 uns 53 befähigen, etwas zu tun, d. h. die Wirklichkeit, aus der wir die Information gewonnen haben, zu verändern. Unser Wissen ist also die Form, in der wir unsere Wechselwirkung mit der Wirklichkeit bewußt erleben. Unser Wissen entspringt dieser Wechselwirkung mit der Wirklichkeit, es ist „auf die menschliche Existenz gegründet". In unserer praktischen Tätigkeit, in unserem Stoffwechsel mit der Natur, müssen wir aber54 Bild und Wirklichkeit immer wieder zu einer Einheit synthetisieren, zu einer widersprüchlichen Einheit von zwei Wesensverschiedenheiten. So meine ich, das a l l e Erkenntnis — und damit auch die naturwissenschaftliche — dialektisch ist und zwar aus zwei Gründen: | Β 7 | 1. Weil unser Denken Identität und Verschiedenheit voneinander trennen und immer wider zusammenfügen muss, weil es Bild und Wirklichkeit, Wissen und Sein voneinander trennen und wieder zusammenfügen muß, und 2. weil die Realität selbst den dialektischen Widerspruch von Gleichheit und Verschiedenheit an sich hat, weil alles stets ein Andres wird, nichts bleibt und auch in der Wirklichkeit nur das mit Notwendigkeit bestimmt ist, was sie in ihrem fortschreitenden Wandel an immer neuer Möglichkeit gebiert. Ich glaube, daß die in der Natur gegebene Unbestimmtheit und Zufälligkeit entscheidende Voraussetzung dafür ist, daß der Mensch Einfluß auf die Zukunft gewinnen kann. Wäre alles absolut determiniert, wie es sich La Place vorstellte,
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In In In In
Α Α Α Α
folgt getilgt:, das Bild, d. handschriftlich korrigiert aus: um folgt getilgt: zu handschriftlich korrigiert aus: also
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so könnte der Mensch55 die Zukunft nicht mehr beeinflussen. Wir können eben nur entscheiden, was noch nicht entschieden ist. So wird die Blindheit des Zufalls zur Voraussetzung für die Freiheit, wobei allerdings die praktische Betätigung des Menschen stets darauf zielt, die Zufälligkeit zu eliminieren und im praktischen Ergebnis seines Handelns ein Höchstmaß von Gewißheit zu gewinnen. Aber ich will diesen wichtigen Zusammenhang zwischen der blinden Zufälligkeit der Natur und der menschlichen Freiheit (wobei der Prozeß der menschlichen Geschichte in einem gewissen Maße stets auch Naturprozeß ist) hier jetzt nicht weiter verfolgen. Mir liegt mehr daran, Ihnen in diesem Brief noch einige Gesichtspunkte zugunsten der Dialektik der Natur wenigstens ski2zenhaft anzudeuten: Auch in der Natur ist die Tendenz der Totalisierung. Dies gilt in geradezu bestechender Deutlichkeit56 für die Entwicklung der Lebewesen, sowohl für die historische Entwicklung der Arten und Gattungen seit der Entstehung des Lebens als auch für die Entwicklung jedes einzelnen Individuums. | A 51 Wir wissen heute, daß man die Entstehung des in seiner Vollkommenheit überwältigenden Planes, der dem Bau hochentwickelter Lebewesen ^ugründe liegt, nicht als Ergebnis eines durch Mutationen bewirkten Würfelspiels der Erbinformationen erklären kann. Schon im primitivsten Lebewesen gewinnt die Materie die Fähigkeit, sich über Bedingungen der Umwelt ψ informieren und danach das eigene Verhalten orientieren. Leben ist Lernen, und das aber nicht nur indimduell, esführt %urforschreitenden Vollkommenheit, ist Totalisierung.57 | A 41 Offensichtlich aber gilt dies historische Prinzip auch für den Kosmos. In der | Β 81 mechanisch-materialistischen Kosmologie sind Raum und Zeit ewig und unveränderlich. In den modernen Kosmologien ist der Raum in Expansion und die Zeit anisotrop. Dies beides bedeutet, daß die unendliche Natur | A 51 nicht nur in ihren Teilen[,] sondern auch als Ganzes unaufhörlich fortschreitendem Wandel unterliegt. Sie folgt keinem Kreislauf, auch nicht in den größten zeitlichen Dimensionen. Was vorüber ist, ist es für immer. Nichts kehrt wieder. Vor 10 Milliarden Jahren war es nicht nur hier — im Sonnensystem, sofern es überhaupt schon existierte - anders, es war auch im ganzen Kosmos anders. Zwar58 sind die Zeitmaßstäbe des Kosmos „unmenschlich". Die Sekunde der Ewigkeit, die unser ganzes historisches Dasein währt, mag uns den Kosmos als statisch erscheinen lassen. Aber es muß doch wohl etwas dialektisches, dynamisches, zur Totalität drängendes darin sein, wenn wir es trotzdem bemerkt haben. Zeitmaßstäbe sind immer relativ, sie sind von den Prozessen selbst bestimmt. In der Mikrophysik rechnet man mit Hundertmillionstel Sekunden, die für das Leben gewisser Elementarteilchen alles bedeuten, im Kosmos mit Milliarden von Jahren. Wir stehen mit unseren Stunden, Jahren und Jahrtausenden zeitlich irgendwo dazwischen, ob in der Mitte, erscheint59 fraglich.
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In Α folgt getilgt: - zumindest auf keinen Vorgang der Natur In Α handschriftlich korrigiert aus: Klarheit 57 In Α durch Vermerk (siehe Seite 5!) zugeordnete handschriftliche Passage vom Ende des Textes. 58 Stattdessen in A: So sind die „Naturgesetze" wifMieh auch nur historische Gesetze. Allerdings 59 In Α handschriftlich korrigiert aus: bleibt 56
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Ich will diesen Brief, der schon recht lang geworden ist, hier schließen. Die Diskussion der Probleme, die sich daran anschließen, hat zwar, wie ich glaube, noch weit mehr Bedeutung. Aber ich erlaube mir die Hoffnung, daß dies nur der Anfang einer Diskussion ist. In großer Hochachtung bin ich mit freundlichem Gruß Ihr (Robert Havemann)
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Die unvollendete Revolution Robert Havemann greift in diesem Manuskript auf seinen Beitrag in dem von Claus Crossner, Arend Oetker, Hans-Hermann Münchmeyer und Carl Christian von Weizsäcker herausgegebenen Sammelband „Das 198. Jahrzehnt" (Bibliographie Nr. 537) zurück und erweitert die dort festgehaltenen Überlegungen, die vor allem die Erfahrungen des Präger Frühlings und seiner Niederschlagung resümieren, um die entsprechenden deutschen Perspektiven. Der 21. August 1968 verdeutliche die mangelnde Souveränität der sowjetischen Satellitenstaaten und die Höhe der Schwelle, die in der DDR für die „zweite Phase der sozialistischen Revolution" zu überwinden sei. Er formuliert hier eingehender Überlegungen, die von ihm auch in einem Interview unter demselben Titel am 25. September 1970 in der Wochenzeitung „Die Zeit" (Bibliographie Nr. 570) angesprochen wurden. A: Typoskript, mit handschriftlichen Korrekturen; RH 182 (BStU, MfS, AU 145/90, Bd. 11), Bl. 200-203 B: Typoskript, Durchschlag von Α ohne Korrekturen, paginiert S. 169-172; RH 182 (BStU, MfS, AU 145/90, Bd. 11), Bl. 204-207 nicht datiert, nach 1969 Vorlage für den Abdruck ist A Erstdruck
Die unvollendete Revolution Die Weltrevolution folgt in ihren einzelnen Etappen nicht den großen fundamentalen Gesetzen, die ihren Ablauf im Ganzen bestimmen. Wie die Mäanderschleifen eines großen ungebändigten Stromes ändert sie unaufhörlich ihre Richtung, umgeht Hindernisse,1 gleitet fast geglättet in breitem Bett durch ihre Niederungen und strömt weite Strecken sogar2 rückwärts, sich mehr und mehr von ihrem Ziel entfernend. Die Weltrevolution ist der historische Elementarprozeß unseres Jahrhunderts. Sie hat mit der siegreichen russischen Oktoberrevolution im Jahre 1917 begonnen, von der Lenin sagte: „Die russische Revolution ist ein Vorspiel der kommenden europäischen Revolution. Diese wird noch in viel größerem Umfang zeigen, daß nur die klassenbewußten Proletarier als Führer der großen Mehrheit der Ausgebeuteten auftreten können." Die Weltrevolution ist in Bewegung, aber sie hat ihr Ziel noch nicht erreicht, weder im Ganzen noch in irgendeinem einzelnen Lande, weder in der SowjetUnion noch in China noch irgendwo. Sie ist unvollendet. „Marx prophezeite, daß die kapitalistischen Produktionsverhältnisse, also die private Aneignung von Produkten, die gesellschaftlich produziert werden, im Lauf der Zeit immer mehr zu Fesseln der Entwicklung der Produktivkräfte werden müssen.3 [Der sich immer mehr verschärfende Widerspruch zwischen Kapi1
In Α gestrichen: jagt kochend durch Engen und über Wasserfälle Handschriftliche Einfügung in A. 3 [Anmerkung von Robert Havemann:] Zitat aus dem Artikel: Der Sozialismus von morgen, den ich in dem Sammelband: Das 198. Jahrzehnt, Christian Wegner Verlag, Ham2
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tal und Arbeit werde schließlich zur revolutionären Umwälzung der Gesellschaft fuhren, zur sozialistischen Revolution, die an die Stelle der kapitalistischen neue sozialistische Produktionsverhältnisse setzt, wodurch die Entwicklung der Produktivkräfte, von ihren Fesseln befreit, einen neuen stürmischen Aufschwung zum Wohle der ganzen Menschheit nehmen werde. Marxens Prophezeiungen sind bisher nicht eingetroffen. Der Kapitalismus ist gerade in den Ländern am wenigsten von revolutionären Kräften bedroht, wo sich der technische Fortschritt am weitesten entwickelt hat. Statt dessen fand die erste siegreiche sozialistische Revolution in einem sehr rückständigen Lande, im zaristischen Rußland, statt, hauptsächlich ermöglicht durch die militärische Niederlage Rußlands im Ersten Weltkrieg. Aber die sozialistische Revolution in Deutschland scheiterte, so sehr sie auch durch die Wirren der Niederlage begünstigt war. Erst im Gefolge des Zweiten Weltkrieges gelang es, die Revolution weiter auszubreiten. Mit dem Sieg der Roten Armee über die Hitler-Wehrmacht siegte in den osteuropäischen Staaten auch die Revolution, nur Finnland, Österreich und Griechenland ausgenommen. Mit dem Zusammenbruch Hitlerdeutschlands entstand auch der erste sozialistische deutsche Staat, die DDR. Die wahrscheinlich folgenschwerste sozialistische Revolution nach dem Zweiten Weltkrieg aber fand im riesigen China statt. Sie wurde weitgehend selbständig und nur durch den Zusammenbruch Japans begünstigt von den chinesischen Kommunisten erkämpft. Und schließlich Fidel Castros Revolution in Kuba, ein Sieg des Kommunismus ohne die kommunistische Partei, ohne jede Hilfe von außen, in einem kleinen Land direkt vor den Toren der USA, von denen es als Monoproduzent von Zucker total wirtschaftlich abhängig war, also mit einer in höchstem Maße durch koloniale Ausbeutung deformierten Wirtschaft, wie sie für die meisten lateinamerikanischen Staaten typisch ist. Lenin erklärte den Sieg der sozialistischen Revolution in einem rückständigen Lande mit seiner Theorie vom schwächsten Kettenglied. Die kapitalistische Kette riß nicht da zuerst, wo sie am stärksten war, sondern im rückständigen Rußland. Aber die Hoffnung der russischen Revolutionäre, daß, wenn die Kette erst einmal gerissen ist, auch der ganze daran hängende Kapitalismus in den Abgrund stürzen werde, erfüllte sich nicht. Trotzki bestritt, daß es nun überhaupt möglich sei, den Sozialismus in einem Lande, noch dazu in einem politisch und ökonomisch derart rückständigen Lande wie Rußland, aufzubauen. Die Revolution dürfe nicht zum Stillstand kommen, sie müsse permanent sein. Also hatte Marx unrecht. Und sie hatten alle unrecht, auch Lenin und Trotzki. Die kapitalistische Kette überstand das Reißen ihrer schwächsten Glieder. Die sozialistische Revolution ist typisch nicht für fortgeschrittene, sondern für rückständige Länder. Der Aufbau des Sozialismus in einem Lande ist möglich: Die Sowjet-Union ist heute die eine der beiden Supermächte der Welt, das kapitalistische Amerika die andere. Demnach behielt ein Mann recht, der das Gesicht der Sowjet-Union am meisten geprägt hat: Stalin. Stalin beendete nach Lenins Tod die NEP, begann systematisch mit seinen Fünfjahrplänen zum Aufbau der Wirtschaft, führte rigoros die Kollektivierung bürg 1969, veröffentlicht habe. (Das Zitat beginnt auf Seite 199 und endet auf Seite 209 oben, jeweils mit den hier angeführten Worten.) [Der in eckigen Klammern folgende Text wurde nach der angegebenen Quelle (Bibliographie Nr. 537) hier eingefügt.]
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der Landwirtschaft durch, entwickelte die Schwerindustrie mit Vorrang, um das Land militärisch zu stärken und auf den Krieg mit Hiderdeutschland vorzubereiten. Um Zeit zu gewinnen, Schloß er den Pakt mit Hider in der Hoffnung, Hider werde sich im Krieg mit den Westmächten zermürben. Im Verein mit dem russischen Winter und den riesigen Weiten des Landes besiegte er schließlich Hider und jagte die faschistischen Okkupanten und Landräuber zum Teufel. Stalin gelang es, die schweren und gefährlichen Jahrzehnte der kapitalistischen Einkreisung der Sowjet-Union zu überstehen und schließlich im Zweiten Weltkrieg sogar noch kapitalistische Verbündete im Kampf gegen den für ihn gefährlichsten Kapitalisten-Staat, Hiderdeutschland, zu gewinnen. Die tödliche Bedrohung der Sowjet-Union von außen, die in wechselnder Heftigkeit von 1917 bis 1950, als das nukleare Patt mit den USA erreicht war, andauerte, hatte zwangsläufig auch eine große innere Unsicherheit zur Folge. In keinem Augenblick dieser langen Zeit konnte das Regime auch nur die geringste politische Erschütterung im Innern zulassen. Die Entwicklung eines Systems brutaler Unterdrückung war die fast unvermeidliche Folge dieser Lage. Morde werden fast immer aus Angst verübt. Die millionenfachen Massenmorde in Stalins Lagern waren Taten der Angst. Das Furchtbare an der Angst, so begründet sie auch sein mag, ist, daß sie blind macht. Die Angst des stalinistischen Regimes ist schrecklich in ihrer Blindheit bis auf den heutigen Tag. Und sie ist auch nicht unbegründet. Das Wesentliche am stalinistischen Sozialismus ist aber nicht nur der Polizeiterror, die Tätigkeit der Geheimpolizei, die jeder Kontrolle entzogen ist, und die Unterdrückung jeder kritischen oder gar oppositionellen politischen und weltanschaulichen Meinung. Im Grunde weit bedeutungsvoller ist die ökonomische Struktur. Sie ist der Nährboden, in dem der stalinistische Überbau blüht, wächst und gedeiht. Ökonomisch ist im stalinistischen Sozialismus die sozialistische Revolution nur halb vollendet: Nicht die Produzenten, die Arbeiter und Bauern, sind als Eigentümer an die Stelle der Kapitalisten und Grundbesitzer getreten, sondern der Staat. Die Volksmassen üben gar nicht die Diktatur des Proletariats aus. Dies wäre eine Diktatur der Mehrheit über eine historisch abgewirtschaftete Minderheit. Statt von den Volksmassen wird die Diktatur von einer Minderheit von Funktionären ausgeübt, die sich als die Repräsentanten der Volksmassen ansehen. Und damit entstehen wieder alle Erscheinungen der Diktatur einer Minderheit. Die Frage ist: Wäre es möglich gewesen, in der Oktoberrevolution nicht auf halbem Wege stehenzubleiben? Hätten damals bereits die Arbeiter ihre Betriebe mit allen Entscheidungsrechten, die die ehemaligen Eigentümer hatten, übernehmen können? Was wäre auf dem Gebiet der Ökonomie dann die Aufgabe des Staates gewesen? Es ist kein Zweifel, daß diese Vollendung der Revolution im Oktober 1917 und selbst lange Zeit danach überhaupt nicht möglich war. In diesem Sinne hatte Trotzki recht, daß der Aufbau des Sozialismus in einem einzelnen, von innen und außen bedrohten Lande, das außerdem ökonomisch extrem rückständig war, nicht möglich war. Im Grunde geht aus diesem Zusammenhang nur hervor, daß Marxens Grundthese von den ökonomischen Voraussetzungen der sozialistischen Revolution doch richtig ist. Weil die ökonomischen Voraussetzungen damals in Rußland gänzlich fehlten, konnte die revolutionäre Bewegung zwar siegen, aber ihre Ziele nicht erreichen. Es blieb ihr nur eins: der verzweifelte
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Kampf um die Erhaltung der revolutionären Macht gegenüber den Angriffen der Konterrevolution. Deshalb führte Lenin in der Partei das Verbot der Fraktionsbildung ein, nachdem er selbst in meisterhafter Weise von der Technik der Fraktionsbildung Gebrauch gemacht hatte. Dieses Verbot und auch alle anderen Einschränkungen der innerparteilichen und staatlichen Demokratie wurden damals als Provisorien angesehen, die nur vorübergehend in Anbetracht der inneren und äußeren Gefährdungen gelten sollten. Aber sie überdauerten ihre Zeit und wurden zur Grundlage des politischen Stalinismus. Im stalinistischen Staat wird die gesamte Wirtschaft einheitlich vom Staat geleitet. Wie weit dabei einzelne Betriebsleitungen oder die Leiter von Gruppen von Betrieben in begrenztem Umfang über die Möglichkeit freier Entscheidung verfügen, ist unwichtig. In allen wichtigen Fragen entscheiden der Staat und das Zentralkomitee. Im Grunde geht es zu wie in einem riesigen monopolistischen Konzern. Jeder Einfluß wirtschaftlicher Konkurrenz ist praktisch ausgeschaltet, selbst auf dem Gebiet des Außenhandels. Zu welchen Preisen die staatlichen Handelsorgane die Waren im In- und Ausland absetzen, bleibt für die Herstellerbetriebe ohne jede wirtschaftliche Bedeutung. Vor der Einführung der ökonomischen Reformen der letzten Jahre war allein die qualitative und quantitative Planerfüllung der entscheidende Maßstab für die Betriebe. Man war sich darüber klar, daß die Kosten in Geld zu berechnen eine ziemlich problematische Sache war. Die Mehrzahl der Preise war völlig irreal. Obwohl die Baukosten in der D D R wahrscheinlich nicht niedriger sind als in der Bundesrepublik, zahlt man in der B R D etwa drei- bis viermal höhere Mieten. Auch die Preise für Strom, Gas, Wasser, Verkehr, Post und Telefon sind in der D D R erheblich niedriger. Dafür sind die Preise für Zigaretten, Kaffee, Wein, für viele Industrieprodukte wie Fernseher, Kühlschränke, Waschmaschinen, Fahrräder, Autos zwei- bis dreimal höher als in Westdeutschland. Mit den Mehrerlösen bei der einen Warengruppe bezahlt man die Preis Subventionen der anderen. Im ganzen geht die Rechnung natürlich immer auf, muß immer aufgehen, da der Staat ja bei der Festsetzung der Preise völlig freie Hand hat. Das Schlimme dabei ist nur, daß im Gestrüpp der irrealen Preise schließlich jeder Maßstab für die effektiven wirtschaftlichen Kosten der Produkte verlorengeht. Aber ohne Kenntnis der wahren Kosten ist schließlich eine vernünftige Planung der Wirtschaft nicht mehr möglich. Es besteht die Gefahr, eine Wirtschaft zu organisieren, die zwar reibungslos funktioniert, aber nur einen Bruchteil von dem leistet, was mit den vorhandenen Arbeitskräften und Mitteln erreichbar wäre. Es handelt sich vom Standpunkt der marxistischen ökonomischen Theorie gesehen um die Folgen der Nichtbeachtung der Wirkung des Wertgesetzes. Dieses Gesetz wirkt auch in einer sozialistischen Wirtschaft. In der 0SSR war — vor vielen Jahren — das Mißverhältnis zwischen den Fleischpreisen und dem Brotpreis so kraß, daß man billiger zu Fleisch kam, wenn man ein eigenes Schwein oder Kaninchen mit dem billigen Brot fütterte. Das Wertgesetz verlangt, daß der Wert einer Ware und ihr Preis — von konjunkturellen Schwankungen abgesehen — auf die Dauer nicht voneinander abweichen dürfen. Der Wert ist eine abstrakte Größe. Er wird durch die gesellschaftlich notwendige Arbeitsmenge bestimmt, die zur Produktion einer Ware erforderlich ist. Der Preis ist eine konkrete Größe. Er wird in einer Marktwirtschaft durch Angebot und Nachfrage auf dem Waren-
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markt täglich ausgehandelt. Steigt die Nachfrage, so steigt der Preis. Steigt der Preis, so stimuliert der erzielbare Mehrgewinn die Produktion, wodurch das Angebot steigt und der Preis wieder sinkt. Der Markt ist ein kybernetisches Regelsystem der Wirtschaft. Stalin erklärte es für ein Grundgesetz der sozialistischen Ökonomie, daß der Markt keine Rückwirkung auf die Produktion haben dürfe. Aber ein Markt, der keine solchen Rückwirkungen hat, ist überhaupt kein Markt, sondern nur eine meist schlecht und ungerecht funktionierende Verteilungsstelle von rationierten Waren. Solange die Warenproduktion nicht ausreicht, um die Nachfrage zu befriedigen, kommt man zur Not mit einem solchen Marktersatz aus. Sowie aber in einem sozialistischen Staat angebotene Waren keinen Käufer mehr finden, weil die Preise zu hoch sind, muß der Staat entweder die Preise senken oder die Produktion einschränken. Beides tut er, wenn auch nur äußerst ungern. Die Notwirtschaft, ja größtenteils reine Kriegswirtschaft der stalinistischen Periode hat zu einer Reihe völlig unhaltbarer fixer Ideen in den Köpfen der Parteiökonomen geführt. Weil sich auf dem Markt der kapitalistische Gewinn realisiert, hielt man einen echten Markt, auf dem die Preise nach Angebot und Nachfrage ausgehandelt werden, für eine böse Sache, wo die Käufer betrogen werden und die Ausbeutung ihren Höhepunkt erreicht. Daß nach Marx die Ausbeutung in der Produktionssphäre vor sich geht, daß auf dem Markt äußerstenfalls das Verkaufspersonal ausgebeutet wird und daß auf dem kapitalistischen Markt nur durch die Fixierung von Kapital in Warenbeständen und Handelseinrichtungen eine relativ geringfügige Umverteilung des in der Produktion gewonnenen Mehrwertes stattfindet, schien man vergessen zu haben. Tatsächlich wird auf dem Markt praktisch kein Mehrwert gewonnen. Der Markt ist eine äußerst zweckmäßige Methode zur automatischen Regulierung der wirtschaftlichen Prozesse und ermöglicht die optimale Befriedigung der Wünsche der Käufer. Natürlich dient der Markt im Kapitalismus den Interessen des Kapitals. Warum sollte er im Sozialismus nicht ebenso gut und besser den Interessen der Allgemeinheit dienen? Der vollkommen freie Markt der liberalistischen Theorie existiert natürlich nirgends und hat nie existiert. Immer wurde und wird der Markt manipuliert. Im Kapitalismus von großen Konzernen und Trusts und neuerdings auch in wachsendem Maß vom Staat. Auch der sozialistische Staat wird den Markt manipulieren, mit verschiedenen denkbaren Motiven: im Interesse der Landesverteidigung, der wirtschaftlichen Unabhängigkeit — und schließlich zur Förderung seines eigenen Absterbens und im Maße dieses Absterbens. Indem der Staat abstirbt, wird auch der Markt verschwinden. Denn der Markt wird überflüssig werden, in dem Maß, wie der gesellschaftliche Konsum an die Stelle des individuellen Konsums treten wird. Im Kommunismus schließlich wird es keinen Markt mehr geben. Viele der Ideen, die ich hier nur angedeutet habe, werden seit Jahren von verschiedenen marxistischen Theoretikern in den sozialistischen Ländern diskutiert, von Oskar Lan^e in Polen, Liberman in der Sowjet-Union, Fritz Behrens in der D D R und Ota Sik in der CSSR. Erste Versuche von wirtschaftlichen Reformen wurden bereits unternommen. In der D D R hat man versucht, durch Industriepreisreformen die allzu schroffen Verletzungen des Wertgesetzes schritt-
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weise abzubauen. Aber die Ideen dieser Reformer sind in den letzten Jahren •wieder zunehmend in Mißkredit gekommen. Sie werden als die Repräsentanten des modernen Revisionismus angefeindet. Die Schwierigkeiten kommen einfach daher, daß ökonomische Fragen immer zugleich politische Fragen sind, daß sie Machtfragen sind. Man kann die stalinistische Wirtschaft nicht ökonomisch reformieren, ohne sie zugleich politisch zu reformieren, das heißt, ohne den Stalinismus als politisches System zu überwinden. Die wirtschaftliche Demokratie, also die Herrschaft des Volkes über die Wirtschaft, erfordert die Verwirklichung der politischen Demokratie, also den Übergang zum demokratischen Sozialismus. Und dies erst bedeutet politisch und gesellschaftlich die Vollendung der sozialistischen Revolution. Die Kommunisten der CSSR taten im Januar 1968 diesen entscheidenden Schritt zur Vollendung der sozialistischen Revolution. Nach langen Jahren der Unterdrückung und der Verbrechen des stalinistischen Novotny-Regimes, das die Wirtschaft des Landes zerrüttet und Wissenschaft, Kunst und Literatur geknebelt hatte, siegte im Zentralkomitee eine Gruppe von Reformern unter der Führung von Alexander Dubcek. Es war eine Revolution von oben, der Sieg der besseren Kommunisten über die Stalinisten. Sie verbanden zum ersten Mal nicht nur mit Worten, sondern in ihren Taten die Ideen des Sozialismus mit der Idee der Freiheit. Das Ergebnis war die breiteste Massenzustimmung, die je einer kommunistischen Partei zuteil wurde, in erster Linie bei den Industriearbeitern und den Studenten. Die acht Monate vom Januar bis zum August 1968 waren eine Zeit der großen Hoffnungen. Was in der CSSR geschah, war wie die endliche Verwirklichung eines alten schon fast nicht mehr geglaubten Traums. Sozialismus und Demokratie sollten in Einklang gebracht werden. Die faszinierenden Ausstrahlungen der Entwicklung in der CSSR wuchsen von Monat zu Monat. Im Mai kam es zu den schweren revolutionären Kämpfen in Frankreich, die fast zum Umsturz führten. Aber die Bewegung lief sich tot, weil ihr eine klare und entschlossene Führung fehlte. In der CSSR ging die Entwicklung unaufhaltsam vorwärts, bis zu jenem unheilvollen, schwarzen Tag in der Geschichte der kommunistischen Bewegung, als die Truppen von fünf Staaten des Warschauer Paktes einmarschierten und das Land besetzten, das den Weg zu einem menschlichen Sozialismus eingeschlagen hatte. Seitdem liegen wieder düstere Schatten über der Zukunft des Sozialismus. Alexander Dubcek, erst verhaftet, dann doch respektiert, schließlich aber abgesetzt und durch einen willfährigen Mann ersetzt: Husak, der selbst zehn Jahre in Novotnys Gefängnissen gesessen hatte. Das einzige wirklich Positive dieser Zeit: der massenhafte Protest kommunistischer Parteien in aller Welt gegen die Invasion, Proteste auch innerhalb der fünf Staaten, die aber scharf unterdrückt wurden. Die sowjetische Parteiführung versucht die Invasion als Hilfeleistung zur Abwehr einer drohenden Konterrevolution zu rechtfertigen. Es entsteht in der kommunistischen Bewegung eine heftige Diskussion über die sogenannte Breschnew-Doktrin. Sie wird von vielen kommunistischen Parteien, besonders in Westeuropa, dort auch von den größten Parteien, der französischen und der italienischen, aber auch im Osten von der rumänischen und der jugoslawischen mit großer Entschiedenheit abgelehnt. Nicht nur der Sieg der Reformer in Prag,
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auch ihre Unterdrückung brachte den Weltkommunismus in Aufruhr und Bewegung! Geschichtliche Ereignisse von dieser Dimension lassen sich nicht rückgängig machen. Im Gegenteil, auch hier wird sich der alte Grundsatz der griechischen Tragödie bewahrheiten: Die Menschen fuhren ihr Schicksal herbei, indem sie es abzuwenden trachten. Aber diese Tragödie, die da unaufhaltsam heranrückt, wird nur die Tragödie des Stalinismus sein, der einfach deshalb enden muß, weil er nicht mehr zeitgemäß ist. Die bange Frage, die alle Kommunisten heute bewegt, lautet nur: Wie und unter welchen Erschütterungen wird sich dieser Koloß umwälzen, und wie lange wird das quälende Schauspiel seines Lebensendes noch dauern? Alle geschichtlichen Abläufe unterliegen der Wirkung objektiver Gesetze. Dies ist eine Fundamentalerkenntnis des Marxismus. Sie gilt auch hier. Aber sie bedeutet nicht, daß die historischen Prozesse streng determiniert sind, nicht einmal in ihren großen Zügen. Die Gesetzmäßigkeiten der Geschichte bestimmen nur, was unter den jeweils entstandenen Bedingungen möglich ist. Und es gibt stets mehrere, ja viele Möglichkeiten, viele Alternativen der Entwicklung. Welche der möglichen sich realisiert, hängt von den Menschen ab. Das ist der Sinn der Marxschen Formulierung: Die Menschen machen ihre Geschichte selbst. Darum kann man auch nicht in Ruhe die Hände in den Schoß legen und warten, bis der Stalinismus seinen letzten Atemzug getan hat. Zwar ist seine Überwindung heute möglich — das haben die Ereignisse in der 0SSR demonstriert aber ohne daß Hand an ihn gelegt wird, kann er noch lange leben. Daß der sowjetische Sozialismus zum Stalinismus entartete, war ja auch kein Zufall. Es war auch nicht die Folge von Irrtümern, unmenschlichen Charakterzügen einzelner Personen oder von Machtkämpfen innerhalb der Partei. Der Stalinismus war einfach unter den historisch gegebenen Bedingungen politischer, militärischer und ökonomischer Art eine der gesetzmäßig entstandenen Möglichkeiten, die übrigens Lenin ganz offensichtlich mit großer Sorge bereits geahnt hat. Es war eben die Wahrscheinlichkeit, daß sich diese Variante der nach-revolutionären Entwicklung realisieren würde, extrem hoch. Es hat jetzt nachträglich wenig Sinn, zu diskutieren, welche Chance andere Varianten hatten, etwa die Trotzkische, die vielleicht auch nur eine Variante des Stalinismus geworden wäre. Wichtiger ist die Frage, warum der Stalinismus möglich wurde. Auf einen Satz reduziert kann man sagen: Er wurde möglich, weil die kapitalistischen Produktionsverhältnisse im zaristischen Rußland gerade begannen, die Entwicklung der Produktivkräfte anzutreiben, und also die dieser rückständigen Ökonomie durch die Revolution aufgezwungenen sozialistischen Produktionsverhältnisse dem Entwicklungsstand dieser Produktivkräfte völlig inadäquat waren, sie mehr hemmten als förderten. Dadurch entstand ein bürokratischer Staatssozialismus ohne demokratische Kontrolle. Wie schon gesagt, war die ununterbrochene äußere Bedrohung der Sowjet-Union ein weiterer entscheidender Grund. Hält man sich die Geschichte der nach der Revolution vergangenen fünfzig Jahre vor Augen, bedenkt man die furchtbaren Hungersnöte und die Verwüstungen der industriellen Ausrüstung im Zweiten Weltkrieg, so kann man angesichts dessen, was dieses erste sozialistische Land heute erreicht hat, nur die größte Hochachtung vor seinen Erfolgen haben. Alle Handicaps und anachronistischen Widersprüche, mit
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denen die Revolution nach ihrem Sieg zu kämpfen hatte, und auch alle äußeren Bedrohungen gehören heute der Vergangenheit an. Unter den heutigen ökonomischen Bedingungen wäre die originäre Entstehung eines Stalinismus in der UdSSR nicht mehr möglich. Um so mehr ist heute dort die Überwindung dieser Entartung, die Beseitigung auch ihrer letzten Reste, eine Möglichkeit, mehr noch eine Aufgabe, die auf die Tagesordnung der Geschichte gesetzt ist. Der Ubergang zum demokratischen Sozialismus in einem modernen, hochindustrialisierten Staat, wie ihn die UdSSR heute darstellt, bedeutet einfach die Anpassung des Uberbaus an die in der Basis bereits vollzogenen Veränderungen. Diese Umwälzung des Überbaus ist eine entscheidende Phase der sozialistischen Revolution. Die erste Phase, die Erringung der Macht und die Entmachtung der Bourgeoisie, vollzieht sich zwangsläufig in den Formen der Diktatur des Proletariats. Nur in ökonomisch und politisch rückständigen Ländern besteht die Gefahr, daß die Revolution in dieser Phase längere Zeit steckenbleibt. Je schneller es gelingt, die ökonomische Rückständigkeit zu überwinden, je eher wird die Revolution in ihre zweite, entscheidende Phase eintreten können. In der Phase der Diktatur zerstört die Revolution die Privilegien der bisher herrschenden Klasse, im Kapitalismus die Privilegien, die auf dem Privatbesitz an den Produktionsmitteln beruhen und Freiheit und Demokratie weitgehend zu Illusionen machen. In der zweiten Phase, in der die Diktatur aufgehoben wird, weil die Spaltung der Gesellschaft in antagonistische Klassen beseitigt ist, werden Freiheit des Individuums und Demokratie des Staates erstmalig in der Geschichte als reale Grundlagen der Gesellschaft durchgesetzt. In der ersten Phase wird zwar die Grundlage der revolutionären Macht geschaffen, aber erst in der zweiten Phase, in der sich die Revolution vollendet, wird diese Macht endgültig gesichert. Der zeitliche Abstand der beiden Phasen, also die Dauer der ersten Phase, könnte in hochindustrialisierten Staaten so kurz sein, daß beide Phasen zu einer Einheit verschmelzen. Aber auch bei längerer Dauer der ersten Phase bleibt der Gesamtablauf ein einheitlicher revolutionärer Prozeß. Dieser Umstand ruft den Eindruck hervor, als ob der Übergang zur zweiten Phase eine reine Revolution von oben wäre. Einziges bisher realisiertes Beispiel hierfür ist der Verlauf der Umwälzung in der CSSR im Jahre 1968. Der Übergang wurde nicht gegen die Partei, sondern durch die Partei herbeigeführt. Aber er konnte sich nur vollziehen, weil er zugleich von einer Bewegung der Volksmassen getragen wurde. Je mehr der stalinistische Überbau mit der sozialistischen Basis in Widerspruch gerät, je mehr wachsen die Spannungen zwischen dem Staat und den Volksmassen. Aus diesen Spannungen werden die revolutionären Kräfte gespeist, mit deren Hilfe die zweite Phase durchgesetzt werden kann. Wenn aber die Partei in dieser kritischen Phase versagt und sich gegen die Volksmassen stellt, dann entartet die revolutionäre Kraft. Es kommt zu meist führungslosen und unkoordinierten konterrevolutionären Aufständen, deren Niederschlagung zu einer langdauernden tiefen Enttäuschung und Entmutigung führt. Beispiele für diesen tragischen Verlauf sind die Aufstände in der DDR und in Ungarn. Mit dem Übergang zum demokratischen Sozialismus ist zwar die Revolution vollendet, aber nun beginnt erst die lange Phase der Lösung ihrer Aufgaben. Es befreien sich endlich alle schöpferischen Kräfte. Kunst, Literatur und Wissenschaft blühen und entfalten ein Spektrum unendlicher Mannigfaltigkeit und Indi-
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vidualität. Dies ist die Zeit, in der es möglich sein wird, daß die Volksmassen reifen und sich von den hohlen Idealen und barbarischen Bedürfnissen abwenden]4 , die ihnen in der vergangenen Epoche andressiert wurden." (Ende des Zitats.) Auch die DDR gehört zu den Ländern, die die erste Phase der sozialistischen Revolution durchlaufen haben und deren ökonomische Entwicklung den Ubergang in die zweite Phase nicht nur möglich, sondern immer mehr zur dringenden Notwendigkeit macht. Aber für die DDR gilt wegen ihrer außergewöhnlichen Situation, Teil des gespaltenen Deutschland und damit Vorfeld der militärischen Ost-West-Konfrontation zu sein, in noch weit höherem Maße als fur die CSSR, dass der Eintritt in die zweite Phase nicht unabhängig von der UdSSR und nicht gegen deren Willen möglich ist. Die politische Entwicklung in der DDR hängt also weiterhin eng mit der inneren Entwicklung der Sowjet-Union zusammen. Aber auch die Entwicklung in der UdSSR wird einem gewissen Einfluß von Seiten der DDR ausgesetzt sein. Die ökonomische Entwicklung der DDR ist seit Errichtung der Mauer im Jahre 1961 sehr erfolgreich verlaufen. Die DDR hat heute den mit Abstand höchsten Lebensstandard aller sozialistischen Staaten erreicht. Sie hat sich von den bedrohlichen Folgen des andauernden schweren Aderlasses an Menschen und Material erholt, dem sie vor 1961 ausgesetzt war. Von großer Bedeutung ist auch die Tatsache, daß sich die Kollektivierung der Landwirtschaft trotz anfanglicher Schwierigkeiten sehr günstig aus-12011 gewirkt hat. Die landwirtschaftliche Produktion hat erheblich zugenommen. Die Hektarerträge sind heute höher als je zuvor in diesem Teil Deutschlands. Entscheidend ist aber die Steigerung der Produktivität der Arbeitskraft auf dem Lande, die mit der Produktivität in der modernen Industrie Schritt halten muß, wenn ein ausreichendes Arbeitseinkommen auf dem Lande ohne staatliche Subventionierung gesichert werden soll. Daß dies nur in größeren Betriebseinheiten, wie sie die LPG darstellen, erreicht werden kann, wird heute auch für die Landwirtschaft in kapitalistischen Ländern nicht mehr bestritten. Der wirtschaftliche Aufschwung wird in der DDR ganz zweifellos auch unter den gegenwärtigen Bedingungen weitergehen. Da aber die ökonomischen Zielsetzungen in der Phase der unvollendeten Revolution nicht von systemimmanenten sozialistischen Triebkräften bestimmt werden, sondern von außen durch einen Wettbewerb mit der ökonomisch noch immer überlegenen kapitalistischen Wirtschaft der Bundesrepublik in die Richtung einer reinen „consumer society" gelenkt werden, wird dieser Aufschwung nicht nur immer wieder hinter der Entwicklung im Westen zurückbleiben, sondern der Westen wird mit seinem Wohlstand und den für DDR-Bewohner heute geradezu phantastischen Freiheiten seiner5 Bürger6 als ein Traumland erscheinen, dessen Mängel man zwar nicht blind bestreitet[,] aber doch7 jederzeit bereit ist, gegen die Mängel des eigenen Systems einzutauschen. Gerade der wachsende Wohlstand in der DDR
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Ende der von Havemann angegebenen Einfügung, siehe Anm. 3. Handschriftlich korrigiert aus: die die In Α gestrichen: der Bundesrepublik genießen Handschriftliche Einfügung in A.
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wird nicht etwa bewirken, daß der Mangel an Freiheiten nun leichter in Kauf ge[n]ommen wird, sondern wird ihn sogar mehr und mehr in den Vordergrund rücken. Ökonomische Notlage wird leicht als Rechtfertigung staatlicher Einschränkungen anerkannt, aber bei ökonomischen Erfolgen, die ja auf der harten Arbeit der Bevölkerung beruhen, erwartet man, daß alle Einschränkungen aufgehoben und jede denkbare Freiheit gewährt wird. Daß dies möglich ist, sogar unter ökonomisch weniger günstigen Voraussetzungen als in der DDR, haben Hunderttausende von DDR-Bürgern mit eigenen Augen gesehen, als sie in den Monaten des Prager Frühlings die CSSR besuchten Aber es war gerade diese Fascination, die von der entschiedenen Entstalinisierung und Demokratisierung ausging und die Besucher aus anderen sozialistischen Staaten mit neuen Hoffnungen erfüllte, welche schließlich die Regierungen der fünf Staaten veranlaßte, der Entwicklung eines Kommunismus mit menschlichem Antlitz mit einem Schlag den Garaus zu machen. Selbst wenn heute die Regierung der DDR von sich aus, wenn auch in modifizierter Form, eine Demokratisierung nach dem Prager Muster einleiten würde, wäre nach den Erfahrungen des 21. August 1968 kein Mensch in der DDR bereit[,] daran zu glauben, daß diese Entwicklung irgendwelche Chancen auf Dauer hätte und nicht doch über kurz oder lang ein sehr abruptes Ende fände8. Aus diesem Grunde ist es auch völlig irreal, daran zu denken, daß unter den gegenwärtigen Bedingungen, also ohne einen radikalen Wandel auch in der Sowjet-Union, eine Öffnung der Mauer möglich sei. Es fehlt eben jegliches Vertrauen, daß diese Öffnung eine Entscheidung für immer sei. So würde sofort wieder ein großer Flüchtlingsstrom in Gang kommen, der allein genügen würde, die erneute Schließung der Mauer zu erzwingen. 12021 Es liegt etwas Tragisches in dieser Entwicklung. Nach langen Jahren schwerer Entbehrungen haben sich die Deutschen in der DDR einen beachtlichen Wohlstand geschaffen, und sie haben dies trotz eines gegen sie geführten Wirtschaftskrieges des Westens und unter den schwierigen Bedingungen einer unvollendeten sozialistischen Revolution fertig gebracht. Sie haben damit die ökonomischen Voraussetzungen verwirklicht, die den Ubergang in die zweite Phase der sozialistischen Revolution ermöglichen. Die DDR könnte heute ein sozialistisches Gesellschaftssystem entwickeln, in dem ihre Bürger nicht nur formal],] sondern auch real alle Rechte und Freiheiten genießen, die der bürgerliche Staat zwar als die unveräußerlichen Menschenrechte proklamiert [,] aber nur sehr teilweise und auch dann nur unter dem fragwürdigen Vorzeichen der Privilegien des Kapitals verwirklicht hat. Was bedeutet das Recht auf Freiheit der Meinungsäußerung, wenn dafür gesorgte ist, daß die frei geäußerte Meinung ohne politische Wirkung bleibt? Was bedeuten freie demokratische Wahlen, wenn in den Wahlen nicht über die Machtfrage entschieden werden kann? In der DDR könnte ein sozialistischer Staat geschaffen werden, der nicht nur keine frei geäußerte Meinung zu fürchten hätte, sondern der im Gegenteil die Entfaltung seiner politischen Überzeugungskraft gerade aus der großen Wirksamkeit der freien Meinungsbildung und -äußerung herleiten würde, ein Staat, in dem die Machtfrage endgültig im Interesse der überwältigenden Mehrheit entschieden und die
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In Α handschriftlich geändert aus: finden würde
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Gefahr einer Konterrevolution für immer überwunden wäre. Von diesem neuen Deutschland würden die größten politischen Wirkungen ausgehen, nicht nur auf die westdeutsche Bundesrepublik, sondern auf ganz Westeuropa. Hier könnte die europäische Revolution ihren Ausgang nehmen, von der Lenin sagte, die russische Revolution sei nur ihr Vorspiel gewesen. Aber dieser entschiedene Übergang in die zweite Phase der sozialistischen Revolution ist in der DDR gegenwärtig noch nicht möglich, auch deshalb nicht, weil jede Art von Kontroverse zwischen der DDR und der Sowjet-Union von Gegnern des Sozialismus ausgenutzt werden könnte. Aber ein schrittweiser Abbau der stalinistischen Struktur wäre möglich. Er würde der politischen, ökonomischen und kulturellen Entwicklung in der DDR einen kräftigen Auftrieb verleihen. Eine entscheidende Voraussetzung hierfür wird ein gründlicher Abbau der Ost-West-Spannungen in Europa sein. Darin sehe ich die Hauptbedeutung einer allgemeinen völkerrechtlichen Anerkennung der DDR durch den Westen. Die Bundesrepublik befindet sich seit vielen Jahren in einem Zustand der Hochkonjunktur, die nur durch gelegentliche schwache Rezessionen gebremst wurde. Ein dramatisches Ende dieser Entwicklung ist vorläufig nicht in Sicht. Zwar verschärfen sich die Widersprüche zwischen Kapital und Arbeit gerade in der Hochkonjunktur in besonderem Maße, aber sie fuhren nicht in eine revolutionäre Situation. Das wäre nur bei einem sehr plötzlichen Ausbruch einer Krise denkbar. Aber selbst wenn eine solche Krise überraschend ausbrechen sollte, würde sie die revolutionäre Linke fast völlig unvorbereitet treffen. Die DKP und das heterogene Konglomerat, das unter dem Sammelbegriff APO zusammengefasst wird, wie auch die verschiedenen trotzkistischen und maoistischen Sekten sind heute fast 12031 hoffnungslos untereinander zerstritten. Eine spontane revolutionäre Bewegung der Massen würde mangels einer einheitlichen und entschlossenen Führung ebenso schnell zusammenbrechen, wie der französische Maiaufstand des Jahres 1968. Es wird viel Zeit und unendliche Geduld erfordern, um die sektiererische Zersplitterung der Linken zu überwinden. Bei der Beurteilung dieser Zersplitterung muß man bedenken, daß sich in ihr nicht nur die eigene Schwäche],] sondern auch die scharfen Gegensätze innerhalb der kommunistischen Weltbewegung widerspiegeln. Um die revolutionäre Linke zu einigen[,] ist es also dringend notwendig, die Konzeption eines sozialistischen Modells zu entwickeln, das als gemeinsames Ziel akzeptiert werden kann. Eines geht aus diesen wenigen Überlegungen wohl deutlich genug hervor, daß der Weg zur Revolution in der Bundesrepublik noch lang ist. Die DDR ist dem Ziel der Revolution unvergleichlich näher. Sie hat die erste Phase, die Zerschlagung des privaten Kapitalismus, weitgehend - hoffentlich bald endgültig — hinter sich. Wenn die sozialistische Revolution den großen entscheidenden zweiten Schritt in den europäischen sozialistischen Staaten tun wird, dann wird dies Ereignis auch die Situation der revolutionären Linken in Westeuropa von Grund auf ändern. Deutschlands Zukunft wird also aller Voraussicht nach nicht in der Bundesrepublik entschieden, sondern hier in der Deutschen Demokratischen Republik. Weil die für die weitere Entwicklung der Revolution in Deutschland entscheidenden Veränderungen hier geschehen werden und geschehen müssen, bekenne ich mich zu diesem Staat, der potentiell die Zukunft Deutschlands repräsentiert.
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Interview mit der schwedischen Abendzeitung „Expressen" Am 20. Januar 1972 erschien in der liberalen Stockholmer Abendzeitung „Expressen" ein zweiseitiger Beitrag ihres Deutschlandkorrespondenten Jan Mosander über Robert Havemann, ein Beitrag, der auch einige in direkter Rede zitierte Ausschnitte aus einem Gespräch mit Robert Havemann und Wolf Biermann enthielt.1 Das dem Artikel zugrunde liegende Gespräch fand am 2. Dezember 1971 in der Berliner Wohnung Wolf Biermanns statt. Nachdem der Artikel in Schweden erschienen war, wurde von der Nachrichtenagentur dpa eine deutschsprachige Version verbreitet, die von den ca. 400 Zeilen des Artikels nur etwa 65 der 75 Zeilen enthielt, die in Jan Mosanders Artikel als direkte Äußerungen Havemanns bzw. Biermanns gekennzeichnet waren. Nicht übersetzt wurden die erläuternden Passagen Mosanders für das schwedische Publikum, das mit den ostdeutschen Problemen nicht vertraut war. Obwohl die übersetzten Passagen korrekt wiedergegeben waren, wurde die Aussage des Beitrages zweifelsohne erheblich verändert. So entfielen die von Mosander referierten kritischen Aussagen Havemanns über die Bundesrepublik. Das Interview bekam eine andere Tendenz. Überdies wurde selbst diese verkürzte Variante von einigen westdeutschen Blättern noch erheblich verstümmelt. Insbesondere die Bemerkung Havemanns, dass man „heute ebensowenig den Mut verlieren [dürfe] wie unter Hitler", die Mosander aus den sehr viel konkreteren Ausführungen vereinfachend herausgezogen hatte, setzte in einem nur wenige Zeitungszeilen umfassenden Text einen Akzent, der für Kontroversen sorgte.2 Wolf Biermann, der die verlesene Kurzfassung am 21. Januar 1972 im Rundfunk hörte, reagierte entsetzt und forderte seinen Freund Havemann auf, den Medien umgehend eine Richtigstellung zukommen zu lassen. Biermann übergab am 23. Januar der Presse eine Erklärung, in der er, die Auszüge aus dem Interview korrigierend, Havemann in Schutz nahm. Wenig später gab auch Havemann eine Erklärung ab. Daraufhin fertigte Mosander eine deutsche Fassung seines Artikels an, die er beiden zusandte, um sie über den vollständigen Wortlaut seines Beitrages zu informieren.4 Biermann gegenüber betonte er in einem Brief: „dass ich „das Deutsch Professor Havemanns ziemlich gut und recht verstanden habe, auf keinen5 Fall doch nicht wie ich .gewollt' habe". Mosanders Übersetzung liegt den späteren Veröffentlichungen in der „Süddeutschen Zeitung" und im „Deutschland Archiv" zugrunde.
1
„De fria valen här är en fars". Prof. Havemann vägrar fly frän östtyskland (Bibliographie Nr. 597). 2 In einem Kommentar des ZDF beschrieb Dirk Sager am 30.1. 1972 die Kontroverse folgendermaßen: „Die Zukunft, so meint er [Havemann], gehört dem Sozialismus, doch bei uns las man es kürzlich ganz anders. ,Bild' meldete: Zonenphysiker klagt Pankow an, die Menschen glauben an nichts mehr. Damit man es nicht übersieht, auf Seite 2 noch einmal ganz dick: die Menschen hier glauben an nichts mehr, aber man muß hoffen wie bei Hitler. Also rot gleich braun, wie mancher es im Westen gerne sieht. Sinneswandel bei Havemann oder brachte ,Bild' ein falsches Bild?" - RH 174 (BStU AU 145/90, Bd. 3), Bl. 417. 3 Havemanns Interview, in: Die Zeit, 28.1.1972. 4 Jan Mosander an Robert Havemann, 29.1.1972, RH 022/001, Bd. 074; derselbe an Wolf Biermann, 29. 1. 1972, RH 101 (BStU AOP5469/89, Bd. 51), Bl. 95. 5 Im Original: keinem
Interview mil der schwedischen Abendzeitung „Expressen"
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Α: Kopie des Typoskripts, 15 Blatt, mit zahlreichen Auslassungen und Schwärzungen durch die BStU; RH 174 (BStU AU 145/90, Bd. 3), Bl. 374-388 B: Typoskript der Anlage zu den Briefen Jan Mosanders an Robert Havemann und Wolf Biermann vom 29. 1.1972, 6 Blatt, mit maschinen- und handschriftlichen Korrekturen von Mosander; RH 022/001, Bd. 74 SZ: Veröffentlichung in „Süddeutsche Zeitung", 28. 1.1972 (Bibliographie Nr. 601) DA: Veröffentlichung in „Deutschland Archiv", 5. Jg. (1972), Heft 2, S. 122-124 (Bibliographie Nr. 595) ADN: ADN-Information. Wortlaut der expressen-veroeffentlichung vom 20. 1. 72. interview robert havemann, 6 Blatt; RH 174 (BStU AU 145/90, Bd. 3), Bl. 411-416 2. Dezember 1971 / 25. Januar 1972 (A), 20. Januar 1972 (Publikation des Interviews in Schwedisch in „Expressen"), 27. Januar 1972 (Rückübersetzung von Jan Mosander) (B) Vorlagen für den Abdruck sind Α und B, wesentliche inhaltliche Abweichungen zu SZ, DA und ADN werden in Anmerkungen zu Β nachgewiesen, nicht jedoch die zahlreichen, auf redaktionelle Überarbeitungen zurückzuführenden stilistischen Änderungen. Erstdrucke
A
MfS-Abhörprotokoll des Gesprächs eines schwedischen Journalisten mit Robert Havemann und Wolf Biermann HAXX/7 Gen. Lohr Berlin, 25. Januar 1972 26/B 6 /142/69/180/Le Vertrauliche Dienstsache
Informationsbericht vom 2. Dezember 1971 6755 Unterhaltung zwischen Wolf Biermann (B), Robert Havemann (H) und Herrn *** 7 *: 8 ... ich habe im Juli Ihr Buch 9 gelesen ... Dann habe ich im Piper-Verlag angerufen und nach der Adresse gefragt, ich habe zwei Adressen bekommen ... (längere Passage unverständlich) ... Darf ich dann ein Interview mit Ihnen machen? H:
Ja sicher.
*: Ich möchte von dem Buch ausgehen. ... In wieviel Sprachen ist dieses Buch erschienen? H: Soweit ich mich erinnern kann, das war aber v o r langer Zeit — es kann inzwischen etwas hinzugekommen sein — da waren es 10 Sprachen. Eine amerika6
MfS-Abteilung 26, Maßnahme B, d. h. akustische Raumüberwachung. Name in der Vorlage von der BStU geschwärzt. 8 In der Vorlage ist der vermutlich für den Journalisten stehende Buchstabe durchgehend geschwärzt. 9 Robert Havemann: Fragen, Antworten, Fragen. Aus der Biographie eines deutschen Marxisten. München 1970 (Bibliographie Nr. 558). 7
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nische und eine englische Übersetzung, dann finnisch, norwegisch, dänisch, holländisch, französisch, italienisch und spanisch.10 *: Und Schwedisch? H: Das könnte sein, das weiß ich aber nicht. Ich dachte schon, daß, wenn Sie kommen, daß das dann läuft.11 *: Nein, nein. Herr Biermann ist in Schweden mehr bekannt als Sie. Wissen Sie, ... B: Das weiß ich. H:
Natürlich.
*: Was machen Sie jetzt? H: Staatsrecht, ich habe keine ... so wie im Buch ... beschrieben wird, die haben mir keine Arbeit gegeben. Ich bin ... *: Haben Sie dieses Buch abgeschlossen? Wann haben Sie die letzte [...] H: Ja, also im vorigen Jahr im September ist es erschienen, also muß es im Sommer vorigen Jahres - im Sommer 1970. Da ist es noch einmal zum letzten Male durchkorrigiert worden. Im wesentlichen aber im Jahre 69/70, also Ende 1969 geschrieben. *: Ist es ein Dokument oder ist es ... H: Naja, ich meine, es ist so, daß natürlich die Gespräche, die ich mit dem Staatssicherheitsdienst geführt habe, nicht Wort für Wort authentisch sind. Aber dem Inhalt nach - ich meine, das kann man, so ganz genau gar nicht behalten - . *: ... habe ich Ihnen schon gesagt, daß dieses Buch im Westen 121 auch als Propaganda gegen Ihre Ideen benutzt wird? Das habe ich ... H: Ich habe also sehr viele Kritiken bekommen, ... von der CDU/CSU, die sind alle sehr gut, alle sehr kritisch.12 *: ... wegen dieser ... von Kommunisten zum Staat ... (Teile nicht verständlich). H: Nein, ich meine, diese CDU-Leute, Strauß beispielsweise und der „BayernKurier"13 ... Im Gegenteil, da gibt es auch ... Leute, da gibt es auch Besprechungen, daß im Buch eine versteckte Reklame für die DDR gemacht wird. Es sind überhaupt viele Leute der Ansicht, daß das Buch im Grunde für die DDR wirkt. ... gegen die DDR. ... mir weiter gar keine Strafen eingebracht hat. Ich meine, es hatte keinerlei irgendwelche Maßnahmen zur Folge — es sind keine Maßnahmen nach Erscheinen des Buches gegen mich ergriffen worden. 10 Übersetzungen erschienen bis zum Dezember 1971 in Italienisch, Japanisch, Französisch, Finnisch, Dänisch, Norwegisch, Niederländisch (Bibliographie Nr. 582, 583, 584, 585, 587, 588, 589), danach in Englisch und Spanisch (Bibliographie Nr. 594, 607, 621), darüber hinaus erschien die dänische Fassung auch in Braille-Schrift (Nr. 930). 11
Eine schwedische Fassung konnte nicht ermittelt werden. Vgl. Bibliographie Nr. 1449, 1450, 1451, 1452, 1453, 1456, 1457, 1458, 1460, 1461, 1462, 1463, 1465, 1466, 1467, 1468, 1469, 1470, 1472, 1473, 1474, 1475, 1476, 1477, 1478, 1479, 1480, 1481, 1482, 1483, 1484, 1485, 1486, 1487, 1488, 1489, 1490, 1491, 1492, 1493, 1494, 1495, 1496, 1497, 1498, 1499, 1501, 1504, 1506, 1515. 13 Eine Rezension im „Bayern-Kurier" konnte nicht ermittelt werden. 12
Interview mit der schwedischen Abendzeitung „Expressen"
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Und warum?
H: Ich meine, ich will ... das zeugt von erstaunlicher Klugheit in diesem Falle. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, daß es möglich wäre, daß man mir irgendetwas tut. Aber es war sicherer ... es war sehr vernünftig, ich habe gedacht ... die DDR ... Also gibt es doch in der DDR ziemlich demokratische ... *: ... zu 8 Monaten Gefängnis wegen einem Wort ... **** ja verurteilt, warum? Ich meine —. H: Unser Beispiel ... der Grund ... Das würde nun wirklich gegen die DDR im höchsten Maße benutzt werden, wenn man uns etwas täte. Es geht nicht nach Recht, sondern das ist ein politisches Kalkül. Leute, bei denen die Gefahr nicht besteht, Unbekannte ... die werden verurteilt. *: Ich verstehe. ... nach dem Westen ... das wäre auch eine ... H: Das möchte man gern. Das ist klar. Dieses Angebot, ich könnte zu jeder Zeit auswandern, - auswandern bedeutet, daß man auch alles mitnehmen kann ... ich würde also nicht als Flüchtling mit gar nichts über die Grenze gehen, sondern würde also auch Geld mitbekommen. ... stark gemacht, aber ich denke gar nicht daran. *: Schreiben Sie jetzt etwas? H: Ja, ich schreibe momentan ... ich weiß nicht, ob ich das überhaupt schreiben kann, aber ich habe ein Kalkül und beschäftige mich damit ... (eine längere Passage nicht verständlich). ... Macht in der DDR oder Sonstwo, um weiterzukommen; weiterhin diese Zwickmühle der Abhängigkeit von der Sowjetunion — weiß jetzt nicht, ob sie das verstehen - oder, wie kann man in den sozialistischen Staaten und auch in der DDR eigene Fortschritte in der politischen Entwicklung erreichen, ohne daß man gleich so behandelt wird wie die Tschechen14, außerdem wird ja die Diskussion darüber, wie weit überhaupt das, was die 131 Tschechen gemacht haben, hier durchführbar ist. Ich meine, nicht, was die ... Was die Russen gemacht haben, das wird natürlich von allen Leuten scharf verurteilt. Aber natürlich sind auch gerade ..., was Dubcek und seine Leute damals gemacht haben. Ich meine, ob es gelangt hätte, zu einer wirklichen Demokratie zu kommen. Oder ob es nicht doch in eine Gefahr geführt hätte, zu einer konterrevolutionären Entwicklung zu kommen, wenn es auch die noch nicht gab. Da muß diskutiert werden über die Frage. Und über dieses Problem möchte ich gern ein Buch schreiben. Auch, wie man die Entwicklung in der CSSR vor dem 21. August 1968, also den Prager Frühling, einzuschätzen hat als eine Art Modell für eine Demokratisierung in den sozialistischen Ländern. Was davon gewissermaßen gültig bleibt aus diesem Fall. Auch über Taktik bzw. wie man das machen könnte. ... wobei es natürlich unsinnig wäre, eine Art von genauem Plan auszuarbeiten, dann erstens einmal würde das damit besagen, ... Gefahr und hinderlich sein.15 *: 14
... daß man eine Art von ... Modell, ein Modellbuch?
In der Vorlage offenbar versehentlich erst geschwärzt, aber dann mit gleichem Stift an den unteren Seitenrand geschrieben. 15 Es sind zwar mehrere Aufsätze von Havemann erschienen, die diese Problematik berühren, eine Monographie zu diesem Thema ist nicht überliefert.
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Η: ... Ich meine eben, man kann nicht eine Art von revolutionärem Arbeitsplan oder strategischen Plan - dann kann man nicht veröffentlichen. Das widerspricht der Geschichte. Es gibt eine Gruppe - das habe ich gerade gehört - von diesen anarchistischen Gruppen in der Bundesrepublik, die Leute haben doch tatsächlich so eine Liste der öffentlichen Gebäude und sonstiger Baulichkeiten ... die in die Luft gesprengt werden. Das ist natürlich16 — abgesehen davon ist es Unsinn, eine Revolution nur dadurch herbeizuführen, daß man Gebäude in die Luft sprengt. Noch dazu das vorher bekannt zu geben, ... Das ruft ja die Polizei geradezu herbei, die Sache zu verhindern. Ganz abgesehen davon, daß das unsinnig ist, so kann man überhaupt nicht — nicht nur deswegen, weil man die Behörden ..., sondern das ist überhaupt falsch. Man kann überhaupt keinen Plan ausarbeiten. ... es handelt sich gar nicht um eine Umwälzung, wie sie in den sozialistischen Ländern vor sich geht ... gewissermaßen, wenn man weiß, wie man es auch machen kann. Sondern das ist etwas, was sich entwickelt auf der Grundlage zentraler Erwägungen der Volksmassen. Das ist ja immer eine Tendenz, denn die Revolutionäre können die Revolution nicht machen. Die können ja nur leiten. Vielleicht. Ein bißchen, wenn sie sehr klug und sehr glücklich sind, in ihrer Arbeit, dann können sie einen gewissen Einfluß ausüben. Die können aber eine Revolution weitertreiben, als sie vielleicht von selbst laufen würde. Lenin hat natürlich bewirkt, daß die russische Revolution weit über das hinausgegangen ist, was sie eigentlich geschafft hätte. ... nur eine bürgerliche Revolution in einem feudalen Lande. Die russische Revolution wäre also steckengeblieben, und es gibt ja Leute, die heute meinen, es wäre, ... es wäre besser gewesen. Der ...kowski, glaube ich, hat das ausgesprochen, daß es im Grunde ein Risiko war, in Rußland eben, daß da eine proletarische Revolution vor sich ging, obwohl das Land weder ökonomisch noch politisch überhaupt vorbereitet war ... Ich habe ja auch diese Ansicht vertreten. Ich meine, ich 141 meine, ich bin auch der Meinung, daß eine Revolution weitergehen soll, daß man sie weiterfuhren soll, auch wenn sie einen negativen Anachronismus haben, also einen umgekehrten ... in der Sowjetunion. Aber es ist größenwahnsinnig, wenn eine gewissermaßen zu große tiefe politische Umwälzung in einem Lande [,] das noch ganz rückständig ist, vor sich geht — das ist klar. Und in der Sowjetunion ... der Sozialfeudalismus, der sich da entwickelt hat, der im Grunde zunächst einmal einen Rückschritt ... *:
Und dieses Buch ... soll es in der D D R erscheinen?
H:
Nein, nein, natürlich nicht. ...
*:
... seit wann?
H: ... ich bin nie ... worden. Was man gegen mich unternommen hat, war, was üblicherweise geschehen muß. ... So war es gewesen. Es war Ende 1965. Da fand ein Plenum des Zentralkomitees der SED statt, wo gegen einen ganze Menge Leute geschossen wurde, darunter eben ... Nachdem dieses Plenum stattgefunden hatte, erschien der Artikel von mir im „Spiegel" über die KPD. 17 Und 16
Das Protokoll der Staatssicherheit ist fragmentarisch. Einerseits war die eingesetzte Abhörtechnik keineswegs in der Lage, jedes gesprochene Wort zu übermitteln, andererseits konnte sie natürlich die Mimik und Gestik der Teilnehmer einer frei geführten Unterhaltung nicht festhalten. 17 Robert Havemann: „Die Partei ist kein Gespenst" (Bibliographie Nr. 496); vgl. Dokument 17.
Interview mit der schwedischen Abendzeitung „Expressen"
351
wegen dieses Artikels wurde ich dann fristlos aus meiner Stellung in Adlershof in der Akademie der Wissenschaften herausgefeuert.18 Aber ich war ja schon 1964, nachdem meine Vorlesungen beendet waren, nachdem19 das Buch erschien „Dialektik ohne Dogma", aus der Partei herausgeflogen. ... ich hatte aber noch meine Stellung in der Akademie. Da habe ich weiter gearbeitet, bis ... *: Werden Sie hier verfolgt? Haben Sie das Gefühl, daß man immer hinter Ihnen ist? H: Nein, immer nicht. Aber ich meine, ich habe eine ganze Reihe Fälle auch erlebt, - ich bin natürlich schon öfters auch beobachtet worden. Jetzt ist es nicht, ich glaube, das können die sich gar nicht leisten. Aber ich meine, ... man achtet dann gar nicht mehr darauf, ich habe auch darauf gar nicht mehr geachtet. Ζ. B. vor zwei Jahren war es so, da wurde es mir mit einem Mal so klar, daß man zumindest mein Telefon überwacht, wo ein Mann vom westdeutschen Fernsehen bei mir anruft und bittet, ... er wollte, wie er mir am Telefon sagte, eine ... Beantwortung. Der hat sich mit mir verabredet. Zwischen dem Telefongespräch und der Verabredung lag eine Zeit von ungefähr 2 Y2 Stunden. Als ich zu der Verabredung kam, wurde der Mann vor meinen Augen verhaftet. Ich war entsetzt. Also man hatte das Telefongespräch abgehört und zwar nic[ht] mit einer Automatik, wo man später einmal das Band rückkontrolliert, sondern es muß jemand dauernd abgehört haben, damit sofort entsprechende Maßnahmen getroffen werden können. Denn dort, wo ich mich verabredet hatte, war eine ganze Versammlung von Polizisten. Und von Staatssicherheitsleuten in Zivil. *: Wie erging es diesem Mann? ... H: Er wurde verhaftet. Er wurde kurze Zeit, eine oder zwei Stunden vernommen, dann wurde er abgeschoben. Am selben Abend noch war er nach Hamburg zurückgeflogen und hatte mich von dort aus ... Telefongespräch, angerufen. ... *: Man kann also im Moment mit Ihnen telefonieren? I 5 I H: Ja, ja. Das kann man, ich wohne in Grünheide, natürlich habe ich in Berlin auch eine Wohnung ... (längere Passage nicht verständlich). *: ... wie Sie ... die Honorare von diesem Buch, können Sie über die frei verfugen? H: Nein, das kann ich nicht. Ich habe ja hier ein Einkommen. Ich bekomme dafür, daß ich damals in der Nazizeit verurteilt war, eingesperrt war, ... eine VdN-Rente20 ehrenhalber. Das ist sicher genug, wenn man allein lebt, wie ich, 18 Vgl. hierzu die Dokumentation in Silvia Müller, Bernd Florath (Hg.): Die Entlassung (Bibliographie Nr. 973). 19 Das Buch „Dialektik ohne Dogma?" (Bibliographie Nr. 456) erschien erst nach Havemanns Ausschluss aus der S E D und seiner fristlosen Entlassung als Ordinarius der Berliner Humboldt-Universität. 20 Im April 1965 hatte der Ministerrat der D D R die Einführung einer Ehrenpension für Kämpfer gegen den Faschismus und für Verfolgte des Faschismus sowie deren Hinterbliebene beschlossen. Havemann, seit seiner Entlassung im Dezember 1965 arbeits- und einkommenslos, beantragte diese Pension Ende Januar 1967. Sie wurde ihm im Juni rückwirkend zum 1. Januar 1967 zugebilligt, nachdem festgestellt worden war, dass „das vorliegende Material nicht ausreicht], um eine Ablehnung gesetzlich zu begründen", wie es in einem vom Leiter der für die Akademie der Wissenschaften zuständigen MfSHauptabteilung XVIII, Rudi Mittig, abgezeichneter Bericht vom 21. 6 . 1 9 6 7 heißt (RH 068 [BStU, MfS A O P 5469/89, Bd. 8], Bl. 81).
352
Dokument 20
um davon auch zu existieren. Und einen Wagen hatte ich, den habe ich verkauft. Und ich habe auch natürlich vom Westen einen Wagen geschenkt bekommen über den sogenannten GENEX21, ... das Leben ist gar nicht so teuer. Die Miete ist sehr niedrig in der DDR, die Lebensmittel sind auch nicht teuer, das werden Sie ja wissen. *: Nein, nein ... H: ... von meinem Konto drüben ... Also sehr gut, es ist gar nicht schlecht in der DDR. *:
Fühlen Sie sich wohl hier in der DDR? Als DDR-Bürger? Als Mensch auch?
H: ... ganz eine private ... die Praxis zeigt, hier wohlfühlen. ... Wahlen ... (längere Passage nicht verständlich) ... die Wahlen in den22 sozialistischen Ländern so frei sind, wie es immer dargestellt wird. .. .wählen in einer solchen Zeit nicht schwer. Auch da werden sich die Parteien und Oligarchien letztenendes nur ... *: Ich weiß, ja, ich habe ja bei uns gesehen ... drei Parteien, die ... Westdeutschland auch. ... H: Zumindest in den kapitalistischen Ländern kann man ebensowenig wie hier die Leute sehen, die die Macht wirklich haben. Das geht gar nicht. ... ein Mann, der sein Motiv ... wie Hager nicht zu wählen. Dann habe die ja auch die Macht, wenn sie hier nicht gewählt wurden. Im Grunde genommen ist ... das ein Beispiel für die Verlogenheit, die die Wahl hier hat. Das ist eine reine Farce. Dazu kommt, daß das System auch noch ... 99,5 % der Bevölkerung der DDR für dieses System sind. In Wirklichkeit muß man die Grenze sperren, sperren wie im Krieg. Das ist ein Widerspruch. Man kann doch ein Volk, das so glücklich ist darüber, eine bestimmte Regierung zu haben, das kann man doch nicht ... Überhaupt glaube ich, daß jedes normale Parlament, wie man es kennt aus der bürgerlichen und sozialistischen Gesellschaft in den23 kapitalistischen Ländern als eine sehr progressive Erscheinung ... im Widerstand. Das gelingt einfach in den sozialistischen Ländern nicht, ... Ich glaube, daß man in einer sozialistischen Demokratie doch erreichen kann, daß jeder Einzelne eine direkte Einflußnahme auf die politischen Probleme gewinnt. Und nicht einfach so zu einer Art Stimmvieh herabgesetzt wird, hier alle vier Jahre einmal... mit einer raffinierten Propaganda ... auch die ganze Auswahl, wer wird im Parlament und in den ganzen Einrichtungen des öffentlichen Lebens politisch ... unternehmen können. ... Das ist sehr schwierig und gelingt uns nicht. Das Gleiche ist auch mit der Demokratisierung der ökonomischen Prozesse, weil eben auch die Arbei-161 ter in den Betrieben bestimmen müssen, was produziert wird und wer den Betrieb leitet ... (Teile nicht verständlich). Ich bin durchaus der Ansicht, daß wir möglichst schnell ... davon ist in einem sozialistischen Land später abhängig, daß man nicht mehr nachhelfen ... der Fakt ist anders. ... keine Privatautonomie, denn das geht ja gar nicht. Aber wir machen das hier in den sozialistischen Ländern ... 21
Die 1955 als Geschenkdienst- und Kleinexport-GmbH (GENEX) gegründete DDRHandelsgesellschaft vermittelte Aufträge aus dem westlichen Ausland für den Kauf und die zollfreie Lieferung von Waren an DDR-Bürger gegen frei konvertierbare Währung. 22 In der Vorlage: der 23 In der Vorlage: der
Interview mit der schwedischen Abendzeitung „Expressen"
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keinesfalls so, daß man eine andere Demokratie anstrebt als in den kapitalistischen Ländern. Fernsehapparate, auch lauter Autos, und all diese Dinge wie der Westen. Das ist schon so ein Widersinn geworden. *: Man macht also dieselben Fehler, daß man bei uns ... vor zwei Jahren gemacht hat, z.B. daß man —. H: Ich meine, die Sowjetunion läßt sich so ein bißchen ... Automobilwerke von den Fiatwerken aufbauen24 und will also auch, daß alle Leute ein Auto fahren könne. In der Bundesrepublik hat man in einem Jahr ungefähr 20 000 Tote auf diese Weise erzeugt. Dabei natürlich auch einen Wert - Blech und verschiedene zerstörte Gegenstände. Das ist doch vollkommener Wahnsinn. Stellen Sie sich einmal vor, es würden bei Eisenbahnunfällen oder bei Flugzeugunfällen jährlich 20 000 Menschen sterben, das würde ja verboten werden bzw. überhaupt nicht erlaubt. Eigentlich müßte jeder vernünftige Mensch sofort den Unsinn verbieten, weil da so etwas wie Selbstmord entsteht. Warum müssen die sozialistischen Länder auf dasselbe hinaus? ... ein Auto steht zu 90 % herum, es sind also nur 10 %, wo der Mann im Auto fährt. ... ein bißchen besser kann man das von vornherein machen. ... (Eine längere Passage ist unverständlich, einige Personen betreten den Raum, einer Dame wird Robert H. vorgestellt. Nachdem alle durcheinander gesprochen haben, beteiligen sich die hinzugekommenen Personen nicht mit an der Unterhaltung.)25 *: Was geschieht mit den Honoraren, die Sie für das Buch bekommen, ist das eine — ? H: ... das wissen Sie! *:
Ja, das weiß ich, die liegen da, oder bestehen da besondere - ?
H:
Nein.
*: Haben Sie jetzt für die Zeit oder für die Gegenwart? H: Ja, das kann sein, ich habe etwas geschrieben, was vielleicht in nächster Zeit in einem Buch erscheinen wird. *:
Haben Sie Schwierigkeiten ... auch von der DDR ...
H:
... die Leute auch von ... (einige Passagen nicht verständlich).
*: Es interessiert mich jetzt, was Ihre Söhne machen, die waren ****26 ... **** | 71 *** Luckau, das jetzt als Jugendhaus bezeichnet wird, und noch in demselben Zustand ist wie in der Hiderzeit. Das ist schrecklich. ... **** 24
Nahe Samara wurde ab 1966 in Kooperation zwischen dem Fiat-Konzern und der UdSSR das Voßskij avtozavod gebaut. Der dazugehörige Stadtteil erhielt den Namen des kurz zuvor verstorbenen PCI-Chefs Togliatti. Das Werk produzierte ab 1970 eine modifizierte Variante des Fiat 124 als sowjetisches Familienauto. 25 Jan Mosander erklärt später, er sei nicht allein zu dem Gespräch in der Wohnung Biermanns gegangen. Wer ihn begleitete, war nicht zu ermitteln. 26 In der Vorlage geschwärzt. In den folgenden von der BStU abgedeckten Passagen geht es im Gespräch wahrscheinlich um Robert Havemanns Söhne Frank und Florian, die 1968 wegen ihrer Proteste gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings zu Haftstrafen verurteilt worden waren.
354 *:
Dokument 20
Es gäbe doch die Möglichkeit, nach draußen zu gehen.
H: *** ist inzwischen nach dem Westen gegangen. *** 2 7 ... nicht geahnt, daß er so etwas macht und ich billige es auch natürlich nicht. Ich meine, ich kann es zwar begreifen, ... Lebensbedingungen hier nicht sehr wohlfühlt, ... aber das ist kein Grund, hier wegzugehen, vor allem für Menschen, die politisch hier ... kein Grund, von hier wegzulaufen in eine Welt, in der man weder ganz besonders ... sondern sogar das Gegenteil erreichen kann. ... die jungen Menschen hier ... man soll den Mut behalten, auch wenn es einmal vorübergehend schlecht aussieht. In der Nazizeit mußte man das ja auch. Das ist doch kein Grund, aus der Politik wegzulaufen ... aber hier wegzugehen, ich weiß nicht, ob das sehr sinnvoll ist. B: ... auf dem Standpunkt, auch im Westen fördern ... für mein Land, das mich nicht haben will, das mein Land ist, noch mein Land, in dem die Neger weiß sind, hier Dinge zu suchen, ... und weil die hier nicht haben, daß ... Bleib hier, begreife den Jugendstil, wo Männer gehalten sind, wo Jünglinge alt werden, langhaarig und kurzatmig28 und ihre Sehnsucht nach ... Wenn Du es im Osten überhaupt nicht mehr aushalten kannst, bleibe im Osten. Der Westen würde und kann ohne dich aushalten. ... Wenn wir dieses kalte Land halbwegs bewohnbar gemacht haben, ... werden wir es verlassen. *: B: Man wird noch Verständnis haben müssen für das Weggehen, bloß verstehen kann man es eigentlich nicht. Besonders nicht bei Leuten, die sich bereits politisch ... **** 2 9 181 gegen ihn gemacht wurde, sondern gegen uns. ... Er war nur das mißbrauchte, stumme Werkzeug ... ich kann mir ganz gut vorstellen, was da ... H: daß nen *:
... ζ. B. nicht, weil die bösartig sind ... weil das einfach unangenehm ist, er weggegangen ist.30 Im Grunde auch nicht, weil die jungen Leute ihre eigeHeldentaten ... Junge Leute wollen gerade von ihren Eltern weg. Haben Sie überhaupt Kontakte zum Westen?
B: Es ist schon merkwürdig, wie Sie fragen. Jetzt brauchen Sie bloß noch zu fragen, wie bekommen Sie denn bloß immer ihre Manuskripte nach drüben. H: ... denn selbst, wenn wir irgendeine besondere Methode hätten und wir würden das erzählen, dann wäre das ja vollkommener Wahnsinn. Denn wir wissen doch längst, daß hier wahrscheinlich Mikrophone eingebaut sind und unsere Konkurrenz hier mithört — oder sagen wir einmal unsere Angestellten, denn wir sind ja die Arbeitgeber für die Stasi. *:
Glauben Sie an diese Friedenspolitik der Willy31 Brandt-Regierung?
H: Ich hoffe, daß der Erfolg hat - mit Vorbehalt, ich glaube, Brandt hat ein großes politisches Glück. Man kann ja nur hoffen, daß das noch länger so weiter-
27 28 29 30 31
In der Vorlage geschwärzt und mit dem Vermerk „Rechte Dritter" versehen. In der Vorlage: kurzatmug In der Vorlage geschwärzt und mit dem Vermerk „Rechte Dritter" versehen. Florian Havemann war wenige Wochen zuvor in die Bundesrepublik geflohen. In der Vorlage: Willi
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geht in der Bundesrepublik ... Ich glaube nicht, daß im Moment Wahlen ohne weiteres günstig für die jetzige Regierung ausgehen würden. Es kann aber auch sein, daß es im übernächsten Jahr, wo die Wahlen sein werden, anders aussieht, daß dann auch die heutigen Erfolge der Brandt-Regierung allen sichtbar sein werden. Deswegen ist es so wichtig, daß die Verträge abgeschlossen werden mit der Sowjetunion und Polen. Es ist aber auch von Bedeutung, daß auch in Deutschland in den Verhandlungen mit der DDR zu einer Verbesserung der politischen Lage geführt wird. Nur mit einer Reiseregelung für Bewohner von Westberlin — das genügt ja nicht. Da muß schon noch etwas passieren in Deutschland. Aber wenn man bedenkt, vorher gar es ja Adenauer und ... Es ist ein großer Unterschied zu Brandt, wenn man bedenkt, Brandt ist ein Mann, der Widerstandskämpfer war. ... Was ich aber noch sympathischer finde, das ist neulich im [,,]Neuen Deutschland["] bei uns zu lesen gewesen, daß auch unsere ... anerkennen, daß eine SPD-Regierung besser ist als eine CDU-Regierung. ... denn es gibt ja, das rührt auch noch aus der Zeit vor 33, wo man sagte, wir müssen den Hauptschlag gegen die Sozialdemokratie führen, usw., daß man sozusagen jetzt nicht sagt, es wäre besser, wenn es schlechter wäre. ... mit einer Linksregierung etwas besser getan ... (längere Passage nicht zu verstehen) ... ob eine vergleichbare bürgerliche Regierung an der Macht ist. ... Man kann im „Kapital" von Marx lesen, wo er sagt, daß es sehr wichtig ist, die Unterschiede zwischen den bürgerlichen Regierungen — ob in den bürgerlichen Ländern fortschrittliche bürgerliche Kräfte an der Macht sind. Die könnten nämlich dazu beitragen, daß der notwendige geschichtliche Umwandlungsprozeß schmerzloser, weniger opferreich vonstattengeht. *. H: Sehr glücklich war natürlich ... nicht, obwohl ich manchmal 191 das Gefühl habe, daß er so im günstigen ... Er ist jedenfalls kein festgefahrener, er ist schon ein geschickter Mann. Ich möchte ihn nicht unbedingt abstempeln, aber ich glaube, ... er ist ein sehr progressiver Politiker, natürlich weiß er genau, daß er als Sozialdemokrat nur viel erreichen kann, wenn seine Partei für ihn stimmt. . . . d a muß er natürlich Kompromisse zulassen. ... und auch ein freundlicher Mann wie Brandt macht das auf seine Weise. Ich hatte vorhin gesagt, was ich von der Sozialdemokratie halte, dazu gehört ja auch ... viel zu tun hat auch gegenüber der eigenen Bevölkerung. ... *:
Haben sie das von Rosenthal gehört?32
H: Ja, das habe ich gehört. Der Herr Rosenthal ist für uns ... Ich kann nicht ganz genau durchsehen ... aber ganz komisch ist das. *: Haben Sie im Buch etwas geschrieben, was Sie jetzt nicht mehr schreiben würden? H: Ich habe sehr vieles nicht geschrieben, was ich jetzt schreiben würde. Deswegen will ich ja etwas Neues schreiben. In dem Buch, was meine weiteren Ansichten betrifft, steht es nicht drin, was ich ... getan habe. Denn wenn man selber schreibt, muß man doch kritisch sein ... nicht, auf diese Weise. Aber ich habe mich wirklich bemüht, ... manches noch mehr aus. Aber die Beurteilung der poli-
32
Bezug konnte nicht geklärt werden.
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tischen Dinge und Erscheinungen wird darüber einiges neue ... geben. ... seit 10 Jahren immer von der ... Struktur[.] B: ... eine Seite ausgefüllt mit Sachen unter der Überschrift „Aus der Geschichte der KPC". Und jetzt sind 4 Daten angeführt im Dezember. 1. vom 4.-8. Dezember war der 7. Parteitag der KPC in Prag. Das war 1962, wo beschlossen wurde, daß der Sozialismus voll und endgültig in der CSSR gesiegt hat und die kommunistische Gesellschaft geschaffen werden soll und daß die internationale kommunistische Bewegung weiter geschützt werden soll gegen alle Einflüsse von Dogmatismus, Sektierertum und Revisionismus.33 Zweiter Fakt, am 9. Dezember 1920 brach in der ÖSR der große Dezembergeneralstreik aus. Er richtete sich gegen konterrevolutionäre Verschwörungen der Bourgeoisie ... der Kommunisten und verlangte die Erfüllung der Forderungen der marxistischen Linken, usw. usw.34 Am 12. Dezember 195335 wurde in Moskau das Abkommen über Freundschaft, gegenseitigen Beistand und Nachkriegszusammenarbeit zwischen der Tschechoslowakei und der Sowjetunion unterzeichnet.36 ... ein Erfolg der konsequenten Haltung der KPÖ im slowakischen Volkskampf. ... Jetzt kommt der letzte Fakt. Am 21. Dezember 1877 wurde 37 ... Schön! (sie lachen). *: ... Haben Sie nicht oft Schwierigkeiten bekommen? Wenn Sie etwas schreiben und publizieren? H:
... ob ich Angst habe, etwas zu sagen?
*•• Ja! H: Ich habe zwar oft Angst, aber nicht vor dem System, sondern, weil ich es für idiotisch ... Es ist nicht schön, wenn man in einer Zelle sitzt und nicht spazieren gehen kann, seine Freun-|10|de besuchen und etwas unternehmen. Dann ist man eingesperrt, man kann nicht lesen und kann nicht schlafen, wann man will. Man muß immer auf einem Stuhl sitzen — solche Dinge kennen Sie doch. Da gibt es doch keinerlei Illusionen. Die meisten Leute denken, daß es 33
Vom 4. bis 8. Dezember 1962 fand in Prag nicht der VII., sondern der XII. Parteitag der Kommunistischen Partei statt, während die im September 1962 eingesetzte KolderKommission damit begonnen hatte, die Schauprozesse der 1940er und 1950er Jahre gegen Spitzenpolitiker der Partei neu zu untersuchen. 34
Der Generalstreik vom 10. bis 15. Dezember 1920 wurde vom linken Flügel der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei ausgerufen. Ihre Fraktion in der Parteiführung hatte im September 1920 die Parteizentrale und die Redaktion der Tageszeitung „Prävo lidu" besetzt, nachdem die rechte Mehrheit den geplanten Parteitag in der Erwartung abgewählt zu werden, verschoben hatte. Der von den Linken vom 25. bis 28. September 1920 abgehaltene Parteitag wurde nicht anerkannt vom anderen Parteiflügel, der die Parteizentrale am 9. Dezember von der Polizei räumen ließ, woraufhin der Generalstreik ausgerufen wurde und sich die Parteilinke als Komunistickä strana Öeskoslovenska konstituierte. - Vgl. Radomir Luia: Die Tschechoslowakische Sozialdemokratische Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik 1918-1938. In: Jaroslav Krejöi (Hg.): Sozialdemokratie und Systemwandel. Hundert Jahre tschechoslowakische Erfahrung. Bonn 1978 (Internationale Bibliothek; 112), S. 29f. 35
Maschinenschriftlich korrigiert aus einer nicht lesbaren Variante. Richtig wäre: 1943. Gemeint ist der Vertrag zwischen der in London residierenden tschechoslowakischen Exilregierung unter Präsident Edvard Bene§ und der Regierung der UdSSR vom 12. Dezember 1943. 37 Bezug konnte nicht geklärt werden. 36
Interview mit der schwedischen Abendzeitung „Expressen"
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anders sei. ... Wenn man früher im Zuchthaus war, dann konnte man wenigstens gute Bücher Lesen. ... Mein Sohn wollte „Staat und Revolution" von Lenin lesen. Das durfte er nicht haben. ... *: Die Gruppe dieser Schriftsteller, dieser Protestschriftsteller in Ostberlin ... Haben Sie noch mehrere Freunde, die mit Ihnen zusammenarbeiten? Oder arbeiten möchten? H: Tja, was soll ich da beantworten? ... können wir nicht und brauchen wir nicht ζ. B. *:
Aber gibt es mehrere, die so ein Interview geben würden?
B: Ich würde Ihnen kein solches Interview geben, weil ich so erfahren habe, daß Unkenntnis und Sensationslust im Westen, Geschicklichkeit und Schlamperei in Gemeinschaft zusammengenommen einer ... und verständlichen, aber doch ... gewisser Journalisten, die auf dem Boden der westlichen Welt durchaus richtig sein mag, ... *:
Kann man jetzt solche Fälle aufzählen?
B: Das kann man ... (teilweise nicht verständlich) ... Sie leben in einer anderen Welt. Ζ. B. wären einige Ihrer Fragen geeignet für ein politisches Gericht ... halte gar nichts davon, mich von Korrespondenten ausfragen zu lassen. Z.B. sieht man ja auch an Ihren Fragen, daß Sie in einer anderen Welt leben. Das ist ja auch der Vorteil, das ist o. k. und in Ordnung. Bloß was hat das für Konsequenzen? Schauen Sie, ich habe die Erfahrung gemacht, ... mit Leuten, die genau mindestens so hinreißend freundlich, nett und sympathisch und lupenrein sind, wie Sie sein mögen, daß es doch sehr leicht ins Auge geht. H: Obwohl das alles wieder nicht so tragisch ist. Das möchte ich auch sagen. B: ... es gibt natürlich gewisse Ausnahmen. ... Dinge vorher veröffentlicht. Ζ. B. ich bin ein staatlich anerkannter ... aber es ist immer so blöde, wenn so etwas zitiert wird. ... stumpfsinnige Kerle von mir gesagt haben, ... (sprechen alle durcheinander) ... der beste Beweis, was man von mir schreibt, ... *: ... natürlich, daß ich schreibe, was man hier sagt, ... annehmbar und gut. ... Antikommunist... B: ... zu einigen Fragen, was wir denken und welche Position wir haben. Das ist ja glücklicherweise ziemlich bekannt. Zumindest bei Leuten, die selber ... obwohl eben solche Interviews ihre Notwendigkeit haben, finde ich, das ist vollkommen korrekt und in Ordnung. Aber trotzdem können die natürlich mehr die Leute schocken und das, obwohl alle Beteiligten ehrlich und offen sind. *: Ja, ich verstehe, was Sie meinen. 1111 B: Aber ich habe neulich gelesen ... *: Ist es so, daß Sie im Westen mehr bekannt sind als im Osten? B: Ich glaube, ... die Verbreitung ... ζ. B. daß man sagt, H. ist doch der, der - ? Man weiß nichts über unsere Arbeit. Die meisten glauben, daß wir gar nicht mehr in der D D R wohnen. Ich bin strafversetzt, bin auf einer LPG und arbeite im Bergbau. Bin untertage, bin bei der Fischerei in Rostock. Zur See fahre ich auch. Ich habe auch eine ... in Schweden und bin an der Mauer erschossen worden. Ich bin im Zentralkomitee - da gibt es nämlich einen Mann, der heißt Wolf-
Dokument 20
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gang Biermann.38 Ob das nun Absicht ist oder nicht, kaum einer weiß, wo ich bin. Es ist sicher so, daß das Bild des Betreffenden paralysiert wird. Letztens bin ich auf der Brücke angesprochen worden, hier bei uns auf der Brücke. Da fragte mich ein Passant, sind Sie nicht der und der. Ich sagte ja. Ach, sagt der zu mir, wir finden es ja alle so prima, wissen Sie, und vor allen Dingen, daß Sie hier bleiben. Da sind Sie doch ein ganz anderer Kerl als dieser Havemann. Naja, sagt der, der ist ja abgehauen. — So ist es! *: Reisen Sie, wie man bei uns sagt, im Ostblock frei herum oder sind Sie in der Tschechoslowakei gewesen oder in Polen. H: Ich habe einmal den Versuch gemacht, noch vor dem Prager Frühling, in die CSSR zu fahren ... Aber ich wurde nicht dafür für würdig befunden, obwohl die Polizei wußte, daß sie nach zwei Tagen die Passierscheine wiederkriegt. ... Seitdem habe ich keinen Versuch mehr unternommen. *:
Aber Sie dürfen doch trotzdem reisen?
H: Innerhalb der DDR. Wir haben überhaupt keine Verbote, wir sind überhaupt ganz frei. Es gibt überhaupt kein Aufenthaltsverbot. B: Ich habe überhaupt kein Auftrittsverbot. Es [ist] idiotisch, denn ich kann doch nicht... (Sie sprechen alle durcheinander und entschließen sich, Kaffee zu trinken.) *:
Haben Sie weniger Schwierigkeiten als ...
H:
Auha, das ist nicht schön.
*:
Ich meine, i s t . . .
H: Verhört worden bin ja nur ... aber seitdem hat keine einzige Behörde der DDR irgendetwas gegen mich unternommen. ... erhöht worden. *: Weil Sie ... waren, haben sie keine Schwierigkeiten gehabt? H: Nicht doch. Ich bekomme sogar heute noch jedes Jahr Geld für Orden ... Ich habe sogar einen Brief bekommen vom Vorsitzenden des Ministerrates, wo ich ... *: Bekommen Sie Briefe vom Ausland? H: Bis jetzt habe ich - ich habe einen Brief bekommen von einer Schulklasse aus Wiesbaden. *:
Einen Brief? Sind die Briefe gestoppt worden?
H: Das kann ich nicht beurteilen. Man kann ja nicht wissen, wann man Briefe nicht kriegt, ob man welche gekriegt hätte. *: Und Sie wissen nicht, ob Briefe abgesandt sind? H: Nein, das weiß ich nicht. *: Und was hat die Schulklasse geschrieben?
38
Wolfgang Biermann (geb. 1927), DDR-Wirtschaftsfunktionär, 1965-75 Generaldirektor des VEB Großdrehmaschinenbau „7. Oktober" in Berlin, 1975-90 Generaldirektor VEB Carl Zeiss Jena; 1967 Kandidat und 1976-89 Mitglied des ZK der SED.
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H: ... sie wollen also von mir ... halte von Wiedervereinigung. Die wollen ein Gespräch darüber. ... Ich bekommen natürlich von Freunden ... auch Besprechungen. *: Glauben Sie, daß die DDR-Politik sich jetzt ändern wird mit Honecker?39 H: Die gesamte Politik und ... ändert sich natürlich nicht. ... gewandelt auf der polizeilichen Bühne zumindest. Ob Ulbricht hier seine Stellung verloren hat, die er ... Das war recht glücklich, der Mann war wirklich sehr alt. ... hat ja noch seine ... trotzdem ist da eine Folge von Veränderungen, auch hier. ... Ich meine, weil ... noch andere Dimensionen als von der D D R noch wesentlich ... und weil eine Art Arrangement zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten existiert. ... der europäischen Entspannung ... (großer Teil unverständlich). Es gibt eine ausgewogene gegenseitige ... Truppenreduzierung erreicht. Die Sowjetunion ist auch nicht dagegen. Beide großen Mächte müßten auch irgendwie zu einer Art von Vereinbarung kommen, die es erschwert, auf den ... Gomulka — Gierek, ... wesentlich stabiler. Die haben einen großen Schreck bekommen, die Polen ... Ereignisse in den Küstenstädten.40 ... (Ausführungen von H. unverständlich) ... *: Einige Beobachter im Westen haben gesagt, wenn der Honecker kommt, dann ist ... H: Nun, man soll auch nicht denken, daß, weil der Honecker nun da ist, es einfach besser wird. Das ist völlig widersinnig, optimistisch da zu sein. Möglichkeiten der Änderung pflegen der veränderten ... Rolle der D D R und solcher Staaten. ... Wenn es so ist, daß eine solche unabhängige D D R eine große politische] Bedeutung hat im Weltmaßstab, das ist schlecht. Die Bundesrepublik muß möglichst... werden. ... zu einflußreich. So stehen die Parameter. *: ... Berlinverhandlungen, ich weiß nicht, was Sie ... diese ... paraphieren? H: Das ist wunderbar. Ich begrüße das außerordentlich. Ich betrachte das als großen Fortschritt, aber entscheidend wäre, ... sobald die Mauer endlich beseitigt wird. Das wäre noch viel schöner. Was habe ich davon, wenn Leute aus Westberlin und Westdeutschland in die D D R reisen können. Sehen Sie, ich 113 | bin seit 1931 in Berlin, ich kann nicht einmal nach Westberlin fahren. B: Ich bin der eigentlich Leidtragende dieser Berlinregelung. Denn es werden noch mehr Leute hierher kommen und mich besuchen. Es wäre ganz schön, wenn das Berlinabkommen41 eine solche Möglichkeit nicht gibt. Deswegen kann man so schlecht sagen, ... Wir sind nicht gegen eine Berlinregelung. Wir sind auch nicht der Meinung, daß man hier sagt, ... Wenn dieses Arrangement gilt, 39
Am 3. Mai 1971 hatte Erich Honecker Ulbricht als Ersten Sekretär des ZK der S E D abgelöst und damit faktisch die Macht übernommen. Walter Ulbricht wurde Ehrenvorsitzender der S E D und blieb bis zu seinem Tode am 1. August 1973 Staatsratsvorsitzender der DDR. 40 Die Passage beschäftigt sich offensichtlich mit den Streiks der polnischen Werftarbeiter in Gdansk im Dezember 1971 und dem sich anschließenden Führungswechsel in Polen von Wtadistaw Gomutka auf Edward Gierek. - Vgl. Jerzy Eisler: Grudzieh 1970. Geneza, przebieg, konsekwencje. Warszawa 2000; derselbe (Hg.): Grudzieh 1970 w dokumentach MSW. Warszawa 2000. 41
Wolf Biermann spielt auf das Vierseitige Abkommen der vier Siegermächte an, das am 3. September 1971 über den Status Westberlins abgeschlossen wurde.
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daß dann endlich diese Verträge ratifiziert werden, die die Sowjetunion und Polen mit der BRD geschlossen haben,42 hat die Brandt/Scheel-Regierung einen großen politischen Erfolg zu verbuchen. ... B: Ich kaufe im Intershop,43 ich brauche nicht nach dem Westen. Im Gegenteil, die kommen hier alle her und saufen mir alles weg. (Sie lachen). *: ... diese Mauer ... die Mauer war die einzigste Möglichkeit, einen Bankrott von Ostdeutschland zu verhindern. Akzeptieren Sie diese Erklärung? B:
Da ist etwas Wahres dran. Man muß das anschauen von der - .
*:
Oder gab es da einen andere Lösung?
H: Nachdem das einmal so weit gekommen war, daß die Mauer gebaut wurde, war es eine Notwendigkeit. Aber, was man vorher gemacht hat, war eben das Furchtbare. Die Mauer ist eine offene Besiegelung einer politischen Niederlage. Was soll das bedeuten, wenn der Arbeiter-und-Bauern-Staat eine Mauer um sich bauen muß, damit die Arbeiter und Bauern nicht in den kapitalistischen ... Es ist nicht schlimm, wenn man eine Niederlage ... aber so bereitet man ja die nächste Niederlage vor. Aber es ist nicht zweckmäßig, wenn man von einer Niederlage allein ... jemanden umzubringen ... *:
... was hätten Sie gemacht?
H: Vorgeschlagen nicht. In dem Augenblick, wo sie gebaut wurde, da konnte man ja nicht innerhalb von drei Tagen die Ursachen beseitigen, die bewirkten, daß man sie aufbauen mußte. Es hätte sie jeder, ob Ulbricht oder sonstwer, in diesem Augenblick wahrscheinlich bauen müssen. Das Unheil war geschehen, als die Mauer gebaut wurde. Nicht die Mauer war das Unheil, sondern was vorher geschehen war, war für die DDR das Unheil. Da ist der Chruschtschow mit seinem idiotischen Berlinmemorandum und mit dem Berlinultimatum 44 Das ständige Geschimpfe gegen die Ost-West-Arbeiter, die Grenzgänger in einer immer schärferen Kampagne 45 ... eine Flucht ungeheuren Umfanges, eine Massenflucht. Das genau das, was die Ursache sein mußte.46 Man kann ja nicht eine Massenflucht - . 42
Der Moskauer Vertrag zwischen der UdSSR und der Bundesrepublik wurde am 12. August 1970, der Warschauer zwischen Polen und der Bundesrepublik am 7. Dezember 1970 unterzeichnet. Sie werden am 17. Mai 1972 vom Bundestag bei Stimmenthaltung der Opposition ratifiziert, nachdem am 27. April das Misstrauensvotum der CDU/CSUOpposition gegen die SPD-FDP-Regierung Willy Brandts gescheitert war.
43
Von der DDR im Inland unterhaltene Geschäfte, in denen gegen frei konvertierbare Währung überwiegend Waren westlicher Herkunft angeboten wurden. Ursprünglich nur für westliche Touristen zugelassen, wurde seit dem 1. Februar 1974 auch DDR-Bürgern der Kauf von Waren gegen Devisen in Intershops gestattet.
44
Forderung Nikita Chru§öevs vom 11. November 1958 nach Abzug der westlichen Alliierten aus Westberlin. - Vgl. Michael Lemke: Die Berlinkrise 1958 bis 1963. Interessen und Handlungsspielräume der SED im Ost-West-Konflikt. Berlin 1995.
45
Vgl. Jörn Schütrumpf: Zu einigen Aspekten des Grenzgängerproblems im Berliner Raum von 1948/49 bis 1961, in: Jahrbuch für Geschichte 1984, 31, S. 333-358. 46 Vgl. Helge Heidemeyer: Flucht und Zuwanderung aus der SBZ/DDR. 1945/46-1961. Die Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland bis zum Bau der Berliner Mauer.
Interview mit der schwedischen Abendzeitung „Expressen"
*:
361
... ohne Mauer?
H: Wenn man heute die Mauer aufmachen würde, würde es keine Massenflucht mehr geben. 1141 Wenn weiter klar ist, daß nie mehr ... eine Regierang, die sich vollständig von der Vergangenheit losgesagt hat, hätte die Möglichkeit ... Trotzdem müßte die Regierung der D D R wirklich grundlegende Dinge vorweg tun, um sich diese Glaubwürdigkeit zu verschaffen. Bevor sie die Mauer aufmachen kann, muß diese Lockerungen finden und Entscheidungen fallen, Veränderungen herbeiführen, die so offenkundig und offensichtlich sind, daß sie dadurch dann eine Glaubwürdigkeit bekommt, daß dann, wenn sie die Mauer aufmacht, die Leute nicht weglaufen. Immerhin, daß man so etwas gemacht hat wie die Mauer, ... 99,6 % der Bevölkerung wählt in vollem Bewußtsein die Kandidaten der Nationalen Front. ... Aber sicherheitshalber dürfen sie ... *:
... aber die Möglichkeiten überhaupt ...
H:
...
*:
Haben Sie von diesen ... gehört? Haben sie Freiheit?
H: In der D D R haben sie Freiheit. Das ist meine Meinung ... würde ich sagen ... Sie haben die D D R im Ausland verunglimpft und beleidigt. Wir lassen sie nicht wieder herein. Freiheit ist viel mehr als das. Nehmen kann man sie sich nur hier. ... Ich durfte nach 1965 auch nicht reisen, ich wollte nach Polen fahren. B: Ich wollte nach Auschwitz fahren, dort wurde mein Vater umgebracht. Da wurde mir im Polizeipräsidium mitgeteilt, ... nicht würdig bin, die Deutsche Demokratische Republik im Ausland zu vertreten, ich habe damals ... (nicht zu verstehen). *:
Haben Sie überhaupt ein ... zu reisen?
H: Ich habe nicht viel Lust, meinen Körper ... ausschlachten usw. ... Frankreich ... H: Ich habe es Ihnen vorhin schon gesagt ... mein Buch. Aber natürlich war der Zustand, der erreicht wurde, keineswegs, auch vom Standpunkt der ... aus gesehen, ... Das war ein erster Schritt auf dem Weg, ... Kommunist zu sein. Das war ein ganz außerordentlich ermutigender erster Schritt auf dem Weg. Nun würde man auf dieser Basis eine heftige politische Auseinandersetzung beginnen können über den Unterschied zwischen sozialistischer Demokratie und ... bürgerlichem Liberalismus. ... Ich sagte Ihnen ja schon, sozialistische Demokratie ist nicht einfach eine Reduktion des bürgerlichen Parlamentarismus auf den ..., auf der Grundlage sozialistischer Produktionsverhältnisse. ... Machen wir Schluß, nicht?
Düsseldorf 1994 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien; 100); Heiner Timmermann (Hg.): 1961 - Mauerbau und Außenpolitik. „Die Ironie der Geschichte: Flucht: Motiv des Mauerbaus, Flucht: Motiv des Mauerfalls". Münster 2002 (Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen; 102); Damian van Melis, Henrik Bispinck: „Republikflucht". Flucht und Abwanderung aus der SBZ/DDR 1945 bis 1961. München 2006 (Veröffentlichungen zur SBZ-DDR-Forschung im Institut für Zeitgeschichte, Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte; Sondernummer).
362
Dokument 20
*: Eine Frage noch, Sie haben gesagt, die ... im Osten Propaganda gemacht wird mit dem Frieden und im Westen mit Freiheit. Stimmt das noch? H: Inzwischen macht man im Westen auch Propaganda mit Frieden. ... werden sich an die Freiheit gewöhnen müssen ... Ich bin sehr dafür, daß Willy Brandt den Friedensnobelpreis bekommen hat.47 ... Friedensnobelpreis an ihn verteilt wurde, hat eine sehr große politische Bedeutung. Das erhöht die Chance, 1151 daß er wiedergewählt wird. Das ist wirklich eine große Sorge von mir - . B: Von mir auch! H: - ob der wiedergewählt wird. Es wäre furchtbar auch für die DDR ... aber es ist zwecklos ... H: Unterschätzen Sie nicht die Deutschen. Die haben Hider gewählt. ... Es wäre für die DDR verheerend, wenn die CDU als Sieger hervorgeht. *: ... Besorgnisse verstehen ... H: Da alte spanische Sprichwort ... ein guten ... kennst, schicke ihn zu deinem Feind. Wollen wir hoffen, daß nicht... Ich halte es nicht für sicher, daß ... ich halte es für sehr schwer, daß die SPD gewinnt. ... vielleicht einige Leute ... CSU ... (einige Passage nicht verständlich). ... Wenn Sie mir das schicken könnten, wäre das sehr nett. *: Ich kenne eine Schwedin, die 1917 aus Göteborg nach Berlin kam. Seit 1917 - sie ist Schwedin gewesen, sie ist jetzt DDR-Bürger. Kann die sich - ? H: Das würde ich ... *: ... ist sie als schwedische Korrespondentin nach Berlin gekommen ... (längere Zeit nicht verständlich) ... wenn man zu Besuch kommt. H: Grünheide, Posdeitzahl 1252, Burgwallstraße 4.48 Wenn Sie keinen Wert darauf legen, daß es verloren geht, ... Es ist schon manches angekommen, über das ich mich gewundert habe, ich bekommen auch ständig die ... Rundschau ... ich bekommen auch Briefe. Wenn es ... dann zu spät. Ich hatte einmal eine Einladung zu einer ...Tagung, die auch so spät kam, daß ich gerade ... Schade, es hätte sich so gut getroffen, wenn ... und ich auch. *:
Haben Sie herzlichen Dank, Herr Professor.
(H. verabschiedet sich, B. singt einige Lieder, **** hört zu.) 16.40 U h r - 1 8 . 3 0 Uhr F. d. R. d. Α.: Lenke
47 48
Willy Brandt wurde am 20. Oktober 1971 der Friedensnobelpreis verliehen. Die damalige Postadresse von Robert Havemann.
Interview mit der schwedischen Abendzeitung „Expressen"
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Β Interview mit Professor Havemann in EXPRESSEN 49 vom 20.I. 50 1972 51 Prof. Havemann weigert sich aus Ostdeutschland zu fliehen „Die freien Wahlen sind hier52 eine Farce".53 54 Das merkwürdige an Prof. Havemann ist nicht, dass er den Kommunismus kritisiert, das merkwürdige ist, dass er selbst ein Kommunist ist und in Ostdeutschland sitzt und ganz offen kritisiert. Über die ostdeutschen „freien Wahlen" sagte er zu EXPRESSEN: „Das ist eine Farce, sie sind verlogen, ihnen fehlt nichts an Peinlichkeit." Gewiss hat Robert Havemann für seine Ansichten leiden müssen. Nicht dass er angeklagt und zum Tode verurteilt worden wäre, wie im Hitler-Deutschland 1943. Damals waren es einflussreiche Freunde, die ihn retteten. Jetzt wird Robert Havemann folgendermassen verfolgt: -
Seit 1965 sind seine Schriften im Osten verboten[.]
- Im Jahre davor wurde er aus der ostdeutschen kommunistischen Partei ausgeschlossen und bekam den schlichten Abschied von seinem Lehramt an der Humboldt-Universität. Seine naturwissenschaftlichen Vorlesungen wurden von begeisterten Studenten fast gestürmt. - 1964 war auch das Jahr, in dem die Behörden ihm verboten, ausserhalb Ostdeutschlands zu reisen. - 1965 wurde Havemann dadurch arbeitslos, dass er von seinem Chefposten im fotochemischen Institut in Berlin enthoben wurde. - 1966 erging wieder ein politischer Beschluss gegen ihn. Gegen die Statuten wurde er als Mitglied in der deutschen wissenschaftlichen Akademie in Ostdeutschland gestrichen. Heute hat er nur eine einzige Einnahmequelle: die staatliche Pension, die alle naziverfolgten DDR-Bürger erhalten.
49
In DA ist der Zeitungstitel jeweils statt in Versalien in Anführungszeichen gesetzt: „Expressen" 50 DA: Januar 51 In SZ trägt die Veröffentlichung einen eigenen Titel (s. Bibliographie Nr. 601) und folgenden redaktionellen Vortext: (SZ) Die Auseinandersetzungen um das Interview des Ostberliner Marxisten und Kernphysikers Professor Robert Havemann mit dem Deutschland-Korrespondenten der schwedischen Zeitung Expressen gehen weiter. Die Deutsche Presseagentur veröffentlichte gestern in deutscher Übersetzung wesentliche Auszüge aus dem Artikel, in dem die Zeitung das Gespräch zwischen Havemann und ihrem Korrespondenten wiedergibt: 52 Fehlt in ADN. 53 Die Übersetzung des Titels in „Expressen" nicht in DA. Vgl. Bibliographie Nr. 597. 54 In ADN folgt: unter einem foto, das robert havemann und wolf biermann zeigt, stehen die Schlagzeilen: schreibe sie nur so, wie ich es gesagt habe: die politischen verhaeltnisse hier sind widerwaertig. man muss die grenzen sperren, damit die bevoelkerung nicht fortlaeuft. das ist ekelhaft (arz).
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Dokument 20
IΒ 21 Herausgeschmuggeltes Buch55 | SZ |56 Im Herbst 1970 erregte Robert Havemann plötzlich grosses Aufsehen auf den Tischen des Buchhandels in Westdeutschland. Der Piper-Verlag in München gab ein herausgeschmuggeltes Buch-Manuskript Havemanns heraus mit dem Titel: „Fragen, Antworten, Fragen — aus der Biographie eines deutschen Marxisten.57" Das Buch soll auch im Schwedischen herauskommen; 10 Übersetzungen sind geplant. Havemann wurde schon 1932 Kommunist und protestierte aktiv gegen das Nazi-Deutschland.58 In |DA 1231 seinem Buch berichtet er u.a. über seine Erfahrungen über Polizeimethoden. Er vergleicht seine Erlebnisse unter den Gestapo-Verhören mit ähnlichen Ereignissen, denen er in den 60er Jahren begegnete. Unter dem Verhör bei der ostdeutschen Sicherheitspolizei. Er erzählt, wie er ganz zufällig eine Abhöranlage in seiner Villa entdeckt. Und59 wie seine zwei Söhne angeklagt und verurteilt werden - der eine zu 18 Monaten Zuchthaus, weil er im August 1968 „Dubcek" auf die Hauswand in Ost-Berlin geschrieben hat.60 „Dabei war ich es, der der Hauptschuldige in diesem Zusammenhang war, sagt Havemann61. Aber mich rührte man nicht an."62 Der „Prager Frühling" 1968 war für Havemann ein Zeichen, ein Beweis dafür, dass es wirklich Möglichkeiten für einen humanen Sozialismus gibt, dass Sozialismus und Freiheit sich vereinen lassen, das, was er selber anstrebt: „Wenn man in seinem eigenen Staat politisch als Kommunist63 kämpfen will, muss man offen und legal operieren können", hat er wiederholt erklärt. 64Die sowjetische Invasion in der Tschechoslowakei war auch für Havemann ein Schlag ins Gesicht. Er liebt sein Land65 Um Missverständnissen vorzubeugen, muss man vielleicht66 betonen: Robert Havemann ist nicht darauf aus, einen bequemen Salonkommunisten zu spielen. In diesem Falle hätte er es bedeutend leichter für sich machen67 können.
55
Zwischenüberschrift nur in B. Die Wiedergabe des Interviews beginnt in SZ erst von dieser Stelle ab. 57 Β korrigiert aus: aus einer deutschen marxistischen Biographie - DA: aus einer deutschen marxistischen Biographie 58 Die letzten drei Sätze nicht in SZ. 59 Β korrigiert aus: entdeckt, und - DA: entdeckt, und 60 Absatz fehlt in SZ. 61 In Β maschinenschriftliche Einfügung:, sagt Havemann. Nicht in DA. 62 Absatz fehlt in SZ. 63 SZ: als Kommunist politisch 64 Der folgende Text fehlt in SZ. 65 Zwischenüberschrift nur in B. 66 In Β maschinenschriftliche Einfügung. Nicht in DA. 67 Β korrigiert aus: haben - DA: haben 56
Interview mit der schwedischen Abendzeitung „Expressen"
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Er betrachtet seine DDR als „den ersten sozialistischen Staat der deutschen Nation" 68 , wobei er gleichzeitig unerhört scharf in seiner Kritik gegenüber Westdeutschland ist. | Β 31 Havemann ist selbst Mitglied in dem oppositionsfreien ostdeutschen Parlament gewesen. Er liebt sein Land, aber er ist enttäuscht über dessen Sozialismus. Er will ihn erneuern, die Bürokratie, die Polizeiherrschaft, Gewalt und Misstrauen loswerden und schliesslich die stalinistischen Züge begraben, die er69 immer noch hat. Obwohl Havemanns Texte heute nur auf illegalem Wege in Ostdeutschland verbreitet werden können, ist er ein so70 grosser Name, dass er ein wirkliches Problem für die ostdeutschen Führer geworden ist.71 Diese können nicht veranlassen, dass er angeklagt und wegen „staatsfeindlicher Propaganda" etc. verurteilt wird, eine72 gewöhnliche Art, mit unbequemen Leuten fertig zu werden. Da ist Havemann zu gross dazu, das würde ihn zum Märtyrer machen und damit zu einem noch grösseren Problem. Die andere Möglichkeit, auf die die Behörden hoffen, ist, dass Havemann in den Westen überwechselt. Dadurch könnte er zu einem einfachen Überläufer unter tausend anderen abgestempelt werden. Havemann während des Interviews mit „Expressen": 73
„Ich habe offiziell das Angebot bekommen, frei zur anderen Seite überzuwechseln und mein ganzes Eigentum mitzunehmen. Aber ich denke nicht daran; ich verstehe nicht, was für einen Zweck es hat zu fliehen. Ich verurteile lediglich die Verhältnisse, die das Volk dazu zwingen. Man muss jetzt den Mut behalten, ebenso wie man ihn in der Hitlerzeit behalten hat." 74 Nach der Suche von zwei Tagen trafen wir Havemann in Ostberlin75. Die Adressen, die sein Verlag in München 76 gab, stimmten nicht. Er wohnt ohnedies in einem Gebiet, das für Ausländer ohne besondere Genehmigung verboten ist. Schliesslich wurde die Begegnung über Havemanns guten Freund, den Balladensänger und Dichter Wolf Biermann, zustandegebracht.
68
Anführungszeichen nur in B. B: es 70 Nicht in DA. 71 DA:. Name und wurde er ein wirkliches Problem für die ostdeutschen Führer. 72 DA: die 73 Von hier ab Wiederaufnahme des Abdrucks in SZ. 74 Β (schwedisches Original): Jag fördomer bara det läga som tvingar folk tili det. Man mäste behälla sitt mod nu, liksom man behöll det under Hitlertiden. - SZ: Ich verurteile lediglich die Lage, die das Volk zu so etwas zwingt. Man muß jetzt seinen Mut bewahren, ebenso wie man ihn während der Hitlerzeit bewahrt hat... - ADN: ich verurteile nur die läge, die das volk dazu zwingt, man muss seinen mut bewahren, ebenso wie man ihn waehrend der hitlerzeit behielt. 75 DA: Ost-Berlin 76 SZ: Adresse bei seinem Verlag in München. 69
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Dokument 20
Biermann rief Havemann an und fragte, ob er nicht einmal „vorbeikommen könne". Dass die Telefone abgehört werden, damit müssen nämlich beide rechnen. Einmal verhaftete man einen westlichen Journalisten an einem Treffpunkt, den er per Telefon vereinbart hatte, um Havemann zu treffen. | Β 41 Keine Märtyrerglorie77 Robert Havemann und Wolf Biermann bilden zusammen eine Art „Team"78 für den lebenden ostdeutschen Protest von heute. Biermann, bei uns in Schweden besser bekannt als Havemann, ist im Westen aufgewachsen. 1953 zog er von Hamburg nach Ostberlin79. Auch er ist heute ein verbotener Verfasser, er und Havemann arbeiten im Prinzip unter denselben politischen Bedingungen. Einige von Biermanns Gedichte [n] finden sich in Havemanns Buch.80 Keiner von beiden ist unter den bedrückenden Bedingungen, unter denen sie leben, zusammengebrochen. Sie sind sich natürlich gegenseitig eine starke Stütze und sind Optimisten. Sie wollen jede Form der Helden- und Märtyrer-Glorien vermeiden. Eine (Falle) Versuchung81 für Westjoumalisten, von denen er u[nd] Biermann meinen,82 dass sie bewusst oder unbewusst von ihrem gesellschaftlichen System beeinflusst sind.83 In einem unglücklichen Fall könnten deren Ansichten auch gegen ihre eigenen Ziele verwendet werden.84 | DA 1241 Havemann empfängt uns trotzdem sehr freundlich zu Hause bei Biermann. Er geht ohne weiteres darauf ein interviewt zu werden und er antwortet ganz offen auf meine Fragen:85 „Gewiss, schreiben Sie nur alles, wie ich es gesagt habe ..." „Sind Sie nicht ängstlich dass Sie in Schwierigkeiten kommen?" (typische Westfrage).86 — „Ich rechne die ganze Zeit damit und es ist klar, dass es schöner ist, nicht in der Zelle sitzen zu müssen. Aber ängstlich bin ich nicht. Das ist mir ganz egal." Hier fällt Wolf Biermann ein: „Natürlich hat er Angst, aber die Angst wird ihm nicht übermächtig." Es ist fast eine Spötterei, Havemann über „stasi-kvasi"87 (stasi = Staatssicherheitsdienst) erzählen zu hören, wenn man weiss, wie sehr andere DDR-Bürger Angst haben, sich negativ über solche Sachen zu äussern.88 77
Zwischenüberschrift nachträglich eingefügt und nur in B. DA: Team ohne Anführungszeichen. 79 DA: Ost-Berlin 80 Absatz nicht in SZ. 81 B: Versuchung und die Klammern um Falle sind Textkorrekturen. Sie sind in DA nicht übernommen worden. Dort: Eine Falle für 82 B: Korrektur aus: sie annehmen - DA: sie annehmen 83 Β (schwedisches Original): En lätt fälla för västjournalister som de anser medvetet eller omedvetet vara päverkade av sitt samhällssystem. - ADN: eine leichte falle fuer westjoumalisten, von denen sie glauben, bewusst oder unbewusst auf ihr gesellschaftssystem einzuwirken. 84 Absatz nicht in SZ. 85 DA: Satz schließt mit Punkt, der folgende Satz ohne Anführungszeichen. 86 Satz in Klammern nicht in DA. 78
Interview mit der schwedischen Abendzeitung „Expressen"
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Politische Niederlage89 Wir sprechen über die Berlin-Mauer, die sogar nach westlichem Urteil schliesslich Ostdeutschlands einzige Rettung gegen ökonomischen Ruin war. Havemann: „Die Mauer war ein offenes Eingeständnis einer schweren politischen Niederlage. Der Fehler liegt nicht an der Mauer, sondern in all den Fehlern, die früher gemacht wurden und die dann die Mauer notwendig machten. ["] | Β 51 „Ich glaube absolut nicht, dass es jetzt zu einer Massenflucht nach dem Westen fuhren würde, wenn die Mauer wieder für uns geöffnet würde90, wenn die Leute mit Sicherheit wüssten, dass es sie nie wieder geben wird. Aber so, wie die Dinge jetzt liegen, glauben die Menschen an nichts mehr ... Die Behörden berichten stolz, wie 99 % der Bürger zur Wahl gehen, aber trotzdem müssen die Grenzen gesperrt werden, damit sie nicht weglaufen. Das ist widerlich." Havemann über den heutigen Sozialismus: „In den sogenannten sozialistischen Ländern gibt es eigentlich keine Anzeichen, die darauf hindeuten, dass man auf einem Weg ist, der zu einem anderen Weg führt als zu dem91 kapitalistischen.92 Die Entwicklung ist dieselbe. Die Leute wollen Fernsehen, Eisschrank und Auto haben ... Die .motorisierte Gesellschaft' ist ein Wahnsinn. In Westdeutschland sterben 20.000 Leute im Verkehr. Man stelle sich nur vor, dass Flugzeuge und Eisenbahnen eine gleiche Anzahl Todesopfer fordere93, dann würden diese Verkehrsmittel sofort verboten. In den sozialistischen Ländern müssen wir von Anfang an das Problem anders behandeln." „Die Massen müssen bestimmen über Fabriken, über das, was produziert werden soll, sie müssen ihre Chefs wählen, selbst dann, wenn es schwer ist zu wissen, wie dies alles verwirklicht werden soll." Ein Glück mit Brandl Havemann hofft, dass Westdeutschland bedeutend weniger wichtig werden wird als heute. Die Naziwurzeln sind noch da. Dass die neunazistische Partei untergeht, beweist95 nichts. Der Faschismus lebt im Verborgenen96 in anderen Parteien weiter97. Havemann: „Aber ich finde, es ist ein Glück,98 dass Willy Brandt Kanzler ist. Ich unterschreibe ganz, dass er den Nobelpreis bekommen hat, auch wenn ich meine, dass er sonst nicht immer an den richtigen verliehen wird. Der 87
In Β maschinenschriftlich korrigiert aus: stasi-levasi - DA ohne Anführungszeichen: stasi-levasi 88 In DA ist dieser Absatz noch Teil der Biermann zugerechneten wörtlichen Rede. Absatz nicht in SZ. 89 Zwischenüberschrift nachträglich eingefügt und nur in B. 90 In Β gestrichen:. Jedenfalls dann nicht - DA:. Jedenfalls dann nicht 91 SZ: dall diese Länder auf dem Weg in eine andere Richtung sein sollten als die 92 ADN: dass sie auf einem anderen weg waeren als die kapitalistischen. 93 DA: forderten 94 Zwischenüberschrift nur in B. 95 In Β gestrichen: bedeutet - DA: bedeutet 96 In Β maschinenschriftlich korrigiert: dafür um so stärker - DA: dafür um so stärker 97 Nur in Β eingefügt. 98 ADN: ein glueck fuer Westdeutschland - SZ: Glück für Westdeutschland
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Dokument 20
Friedenspreis hat eine grosse politische Bedeutung für Brandt, er erhöht seine Möglichkeit, wiedergewählt zu werden. Die Gefahr, dass die Konservativen die Macht in Westdeutschland erobern, ist gross. Es wäre furchtbar, wenn dies geschehen würde. Brandt ist ja nicht direkt links orientiert. Aber m a n " darf ihn nicht dazu abstempeln. Im Grunde ist er ein progressiver Mensch. E r muss einfach Kompromisse schliessen, um für seine Partei Stimmen sammeln zu können.