Preussen und Venezuela: Edition der preussischen Konsularberichte über Venezuela 1842-1850 9783964562487

Documentación para estudios sobre la historia de las relaciones económicas entre Alemania y la región caribe, dado la im

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German Pages 216 [220] Year 2019

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INHALT
VORWORT
ZUM GELEIT
A. EINFÜHRUNG
B. EDITION
C. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
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Preussen und Venezuela: Edition der preussischen Konsularberichte über Venezuela 1842-1850
 9783964562487

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Lateinamerika-Studien Band 28

Lateinamerika-Studien Herausgegeben von Titus Heydenreich Gustav Siebenmann

Hermann Kellenbenz Franz Tichy

Schriftleitung: Titus Heydenreich Band 28

Preussen und Venezuela Edition der preussischen Konsularberichte über Venezuela 1842-1850 von Rolf Walter unter Mitarbeit von Hermann Bühlbecker, Albert Fischer, Manfred Hebler und Günter Renner

mit einem Geleitwort von Hermann Kellenbenz

Vervuert Verlag • Frankfurt am Main • 1991

Anschrift der Schrlftleltung: Universität Erlangen-Nürnberg Zentralinstitut (06) Sektion Lateinamerika Bismarckstr. 1 D-8520 Erlangen

Gedruckt mit Unterstützung der Fritz T h y s s e n Stiftung

CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Preussen: Preussen und Venezuela : Edition der Preussischen Konsularberichte über Venezuela 1842-1850 / von Rolf Walter unter Mitarb. von Hermann Biihlbecker ... (Mit einem Geleitw. von Hermann Kellenbenz). - Frankfurt am Main : Vervuert ,1991 (Lateinamerika-Studien; Bd. 28) ISBN 3-89354-728-2 NE: Walter, Rolf [Hrsg.); GT

© by the Editors 1991 Alle Rechte vorbehalten Druck: difo druck, 8600 Bamberg Printed in Germany

5 INHALT VORWORT

7

ZUM GELEIT

9

A. EINFÜHRUNG I. "SOLL UND HABEN"

15 15

H. GRUNDSÄTZLICHES ZU DEN DIPLOMATISCHEN UND KONSULARISCHEN FUNKTIONEN 18 m . DER HISTORISCHE HINTERGRUND

22

IV. ZUR FRAGE DER HERKUNFT DER EINZELNEN BEWERBER

24

V. DIE ZIELORTE DER EINZELNEN KONSULN

25

VI. DER TÄTIGKEITSBEREICH DER DEUTSCHEN HANDELSKONSULN

27

B. EDITION

33

I. VORBEMERKUNGEN

33

1. Zum Quellenbestand

33

2. Vorgehensweise bei der Bearbeitung

35

H. EINRICHTUNG UND BESETZUNG DER PREUSSISCHEN KONSULATE IN LA GUAIRA UND PUERTO CABELLO 1842-1859 35 m . ALLGEMEINE BERICHTE UND NACHRICHTEN DES PREUSSISCHEN KONSULS AUS PUERTO CABELLO 1847-1872 157 C. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

213

7 VORWORT

Die bilateralen Beziehungen Deutschlands oder deutscher Einzelstaaten zu den Ländern Lateinamerikas erfreuen sich im Allgemeinen nicht gerade eines besonderen Forschungsinteresses. Insonderheit darf dies von den Beziehungen mit Venezuela gesagt werden, die bislang geradezu stiefmütterlich behandelt wurden. Die vorliegende Aufarbeitung des in Merseburg vorhandenen primären Quellenmaterials zum preußischvenezolanischen Konsulatswesen stellt - in Ergänzung zu einigen jüngeren Arbeiten über diesen bilateralen Zusammenhang - e i n e n Meilenstein auf dem Weg zur Beseitigung eines Desiderats dar. Die Idee zu dieser wie zu anderen Arbeiten in diesem Zusammenhang ging von Professor Dr. Hermann Kellenbenz aus, dessen Anliegen es war, in systematischer Weise die deutsch-lateinamerikanischen Beziehungen aufzuarbeiten, um eines Tages durch Aggregation der jeweils bilateral forschungs- und quellenmäßig erschlossenen Felder zu einem Gesamtbild der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen im 19. Jahrhundert zu gelangen. Vorliegende Edition versteht sich, wie gesagt, als Steinchen dieses Mosaiks. Außer Herrn Professor Kellenbenz danke ich den Herren Günter Renner, Hermann Bühlbecker und Manfred Hebler, die mit unermüdlicher Akribie für die Transkription des Quellenmaterials sorgten, und Herrn Albert Fischer für die Anfertigung der Druckvorlagen. Schließlich ist es mir ein aufrichtiges Anliegen, der Fritz Thyssen Stiftung für ihre großzügige Unterstützung zu danken und für die Geduld, die sie aufbrachte, bis es uns gelang, einen die Existenz der Arbeit bedrohenden Computer-Virus unschädlich zu machen. Nürnberg, im Herbst 1990

Rolf Walter

9 ZUM GELEIT

Im Rahmen der Forschungen über den Handel zwischen Nordeuropa und Lateinamerika, die mich seit meiner ersten Südamerikareise im Jahre 1959 intensiver beschäftigten, nahmen die konsularischen Beziehungen, die die Hansestädte und die übrigen deutschen und nordeuropäischen Staaten zu den unabhängig gewordenen Republiken und zum Kaiserreich Brasilien unterhielten, einen gewichtigen Platz ein. Die Vorreiter im Lateinamerikahandel machten zwar besonders wagemutige Schiffer und Kaufleute, aber für die weitere Festigung der Handelsbeziehungen bildete die Errichtung von Konsulaten in den wichtigsten Häfen unumgängliche Voraussetzungen, wobei als Träger konsularischer Funktionen gewöhnlich Kaufleute in Frage kamen, die an dem betreffenden Platz über die nötigen Erfahrungen und Beziehungen verfugten und Inhaber einer angesehenen und Firma waren. Von der Methode her gesehen lag es nahe, das in den nordeuropäischen Archiven liegende Quellenmaterial so gut wie möglich mit der in Lateinamerika überlieferten Dokumentation zu ergänzen. So bemühte ich mich, während der erwähnten ersten Südamerikareise, die mir die Deutsche Forschungsgemeinschaft ermöglichte, die Konsularunterlagen in Recife, Bahia, Rio de Janeiro, Montevideo, Buenos Aires und Santiago de Chile für den Zeitraum bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu erfassen. Eine zweite, ebenfalls von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Südamerikareise im Jahre 1964, gab mir Gelegenheit, meine Arbeiten in den verschiedenen Archiven und Bibliotheken an der Ostküste Südamerikas fortzufuhren und an der Westküste ausser in Santiago de Chile auch in Lima, Guayaquil, Bogota und Caracas ergänzendes Material zu erschliessen. Während einer weiteren Reise im Jahre 1966 besuchte ich verschiedene karibische Inseln und zwei Jahre später bereicherte ich mein Material durch Studien in verschiedenen Archiven und Bibliotheken von St. John's in Neufundland bis New Orleans. Dabei interessierten mich vor allem die SchifFsbewegungen, die in der Tradition der sogenannten Drei-

10 ecksfahrt nordeuropäische Häfen mit solchen der Karibik und Südamerikas verbanden. Am Kölner Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte konnte ich aufgrund der geschlossenen Unterlagen verschiedene Diplomarbeiten und Dissertationen anfertigen lassen, darunter die Arbeit von Hendrik Dane über die wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu Mexiko und Mittelamerika, in der im Sinne der angedeuteten Methode sowohl Archivmaterial aus der Bundesrepublik und der DDR (Merseburg und Potsdam) als auch solches aus den Archiven Mexikos und Mittelamerikas verwertet wurde. 1 Dabei wurden auch die einschlägigen diplomatischen und konsularischen Beziehungen behandelt. Ich selbst arbeitete über die angedeutete Dreiecksfahrt zwischen Neufundland, Brasilien und Nordeuropa ein Referat aus, das 1971 anlässlich eines Kolloquiums in Paris gehalten wurdet Ein Aufenthalt in Merseburg sollte dazu dienen, die im dortigen Zentralarchiv lagernden Akten über die preussischen Konsularbeziehungen zu den lateinamerikanischen Staaten kennenzulernen. Der zeitlich begrenzte Aufenthalt gestattete nur einiges davon abzuschreiben und die bestellten Mikrofilme wurden aufgrund bestehender Archivbestimmungen nicht ausgeführt. An dieser Barriere angekommen, ergab sich jedoch eine überraschende Lösung über ein Tauschgeschäft. Die gewünschten Konsulatsakten konnte ich gefilmt bekommen, wenn ich aus dem Nationalarchiv in Washington Mikrofilme über die US-amerika-

* DANE, Hendrik: Die wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu Mexiko und Mittelamerika im 19. Jahrhundert (Forsch, z. intern. Sozial- u. Wirtschaftsgesch. 1, hg. v. H. Kellenbenz), Köln/Wien 1971 o

KELLENBENZ, Hermann: Données statistiques sur le système routier Hambourg-Terre Neuve-Brésil (Première Moitié du XIXe siècle) (Colloques Internationaux du C.N.R.S. No. 543: L'Histoire quantitative du Brésil de 1809-1930), Paris 197 , 247-258

11

nischen konsularischen und diplomatischen Beziehungen der betreffenden Zeit beschaffte. Inzwischen hatte ich meine Tätigkeit an die Universität Erlangen-Nürnberg verlegt. Hier, im Seminar für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, konnte ich das Merseburger Material aufarbeiten lassen. Das Ergebnis waren eine ganze Reihe von Diplomarbeiten, in denen u.a. die preussischen Konsularberichte aus Brasilien, Argentinien, Uruguay, Chile, Peru, Kolumbien, Venezuela und Kuba transkribiert und ihr Inhalt geschildert wurde. Einer der Schüler, Wolfgang Penkwitt, schrieb seine Dissertation über Preussen und Brasilien mit besonderer Betonimg der Tätigkeit der preussischen Konsuln.3 Das Ziel dieser Bemühungen war eine Edition dieses gesamten für die Geschichte der deutschen Lateinamerikabeziehungen wichtigen Quellenmaterials. Dazu muß allerdings festgestellt werden, daß vor Preussen die Hansestädte nicht nur in den Handelsbeziehungen, sondern auch in der Errichtimg von Konsulaten teilweise vorangingen. Im Falle Brasilien folgte Preussen allerdings nicht lange nach den Hanseaten. In Rio de Janeiro war Hamburg schon 1818 durch einen Generalkonsul vertreten. Preussen folgte zwei Jahre später mit der Einsetzung des Konsuls Theremin. In Buenos Aires bestellte Preussen schon 1824 einen Handelsagenten, was mit den Interessen der Elberfelder Rheinisch-Westindischen Kompagnie und ihren Südamerikageschäflen zu erklären ist. Hamburg folgte hier erst 1828 mit der Ernennung eines Konsuls. In Mexiko wurde 1825 mit Louis Sulzer, dem früheren Agenten der Westindischen Kompagnie, ein preussischer Handelsagent eingesetzt, während Hamburg einige Wochen später mit der Ernennung eines "Handlungs-Commissars" folgte.

3

PENKWITT, Wolfgang: Preussen und Brasilien. Zum Aufbau des preussischen Konsularwesens im unabhängigen Kaiserreich (1822-1850) (Beiträge zur Wirtschafts- u. Sozialgesch. 27, hgg. v. H. Kellenbenz, E. Schmitt u. J. Schneider), Wiesbaden 1983

12 Es ist interessant, daß man um diese Zeit bereits im damaligen Großkolumbien in Caracas und La Guaira an die Errichtung von Konsulaten dachte. Doch verzögerte sich die Ausführung, und dann entstand mit dem Zerfall des Grosskolumbianischen Reichs und dem Tod Bolivars eine ganz neue Situation. Nachdem sich die Verhältnisse im unabhängig gewordenen Venezuela stabilisiert hatten, wurde der Kaufmann Georg Grämlich, der schon 1827, also in der grosskolumbianischen Phase, Hamburg als Generalkonsul in La Guaira vertreten hatte, 1836 zum hanseatischen Geschäftsträger in Caracas bestellt, während schon ein Jahr zuvor mit Georg Blohm ein hamburgischer Konsul in La Guaira ernannt wurde. Preussen ernannte erst 1842 Konsuln für La Guaira und Puerto Cabello, für La Guaira, den wichtigsten Hafen Venezuelas, Otto Harrassowitz, der im Jahr darauf das Exequatur der venezolanischen Regierung erhielt, für Puerto Cabello den Kaufmann Carl A. Rühs, der ebenfalls 1843 das Exequatur erhielt. ^ An der Westküste Südamerikas mit Valparaiso als künftig wichtigstem Hafen, sah die Hamburger Commerz-Deputation schon 1822 mit Samuel Friedrich Scholz einen Handelsagenten für Chile und Peru vor, doch folgten Hamburg und Bremen mit der Ernennung von Konsuln erst 1834.5 Preussen, das die Republik erst spät anerkannte, setzte in den vierziger Jahren als ersten Konsul in Valparaiso Eduard Müller ein, der dort seine Tätigkeit im Jahre 1846 aufnahm.

4

g

Vgl. besonders WALTER, Rolf: Venezuela und Deutschland (18151870) (Beiträge zur Wirtschafts- u. Sozialgesch. 22), Wiesbaden 1983, 241ff.; DERSELBE: Los Alemanes en Venezuela, Bd. 1, Desde Colon hasta Guzmán Blanco, Caracas 1985, 166ÍT. KELLENBENZ, Hermann: Relaciones consulares entre las Ciudades Hanseáticas y Chile: El caso de Valparaiso hasta los años de 1850, in: Jahrbuch f. Gesch. v. Staat, Wirtsch. u. Gesellsch. Lateinamerikas 25, 1988, 117-140; DERSELBE: Deutsche Kaufleute in Valparaiso in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in: Lateinamerika-Studien 25, Chile, hg. v. T. Heydenreich, Frankfurt/M. 1990, 127-144

13 Entsprechend den vielseitigen Funktionen der Konsuln geben ihre Berichte, abgesehen von den Schreiben mehr bürokratischen Charakters, reichlich Einblick in die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Gastlandes, insbesondere in die Finanz- und Zollpolitik und die verschiedenen Aspekte des Aussenhandels. Dazu kommen statistische Angaben über die Schiffsbewegungen und den Warenhandel, ferner über die Kaufleute der betreffenden Plätze, insbesondere über die Bewerber der jeweiligen Konsulate und schließlich deren Inhaber. Des weiteren erfahren wir Näheres über Möglichkeiten und Grenzen der Einwanderung.® Von da her gesehen ergaben sich also eine Reihe von Gründen, den von uns erarbeiteten Quellenbestand zu veröffentlichen. Der erste Band dieses Editionsvorhabens wird nun hier mit den Konsularberichten aus Venezuela der Öffentlichkeit vorgelegt. Der Bearbeiter des ersten Bandes, Privatdozent Dr. Rolf Walter, ist in der glücklichen Lage, ausser dem preussischen und sonstigen deutschen Archivmaterial auch die einschlägigen Unterlagen in Venezuela zu kennen. Sowohl seine Dissertation als auch weitere Veröffentlichungen haben sich mit der Geschichte der Beziehungen Deutschlands zu Venezuela befaßt. ? Mein Dank gilt den Mitherausgebern der Lateinamerika-Studien, die freundlicherweise bereit waren, die Veröffentlichung der KonsularBerichte in ihre Reihe aufzunehmen. Insbesondere danke ich deren Schriftleiter, Herrn Kollegen Titus Heydenreich. Warngau, im Herbst 1990

Hermann Kellenbenz

Zu den vergleichbaren französischen Verhältnissen siehe die Nürnberger Diss. v. SCHNEIDER, Jürgen: Handel und Unternehmer im französischen Brasiliengeschäft 1815-1848 (Forschungen z. intern. Sozial- u. Wirtschaftsgesch. 9), Köln/Wien 1975 sowie dessen Nürnberger Habilitationsschrift: Frankreich und die Unabhängigkeit Spanisch-Amerikas, 2 Bde. (Beitr. z. Wirtschaftsgesch. 10), Stuttgart 1981 7

Vgl. Anm. 4

15 A- EINFÜHRUNG

I. "SOLL UND HABEN"

Das Bestreben der einzelnen deutschen Staaten, Beziehungen nach Übersee anzuknüpfen, kann vor dem Hintergrund der territorialen und politischen Zersplitterung Deutschlands gesehen werden. Dem partikularen Gebilde im Innern Europas entsprach die Vielheit der Beziehungen nach außen, woran auch der Zollverein (zumal dieser niemals "vollständig" war) nur wenig zu ändern vermochte. So kam es zur Anknüpfung und Institutionalisierung einer Reihe von bilateralen Kontaktebenen, wobei Hamburg und Bremen 1826/27, schon zu Zeiten Bolivars, also noch vor der Unabhängigkeit, Generalkonsulate in Venezuela errichteten und versuchten, die Relationen gegenseitig vertraglich abzusichern.® Zum Abschluß eines Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrages kam es aber erst 1837, obwohl der hamburgische Generalkonsul Georg Grämlich bereits seit den ausgehenden 20er Jahren des 19. Jahrhunderts an dessen Zustandekommen arbeitete. 9

Q

Q

Hierzu vorzüglich: KONSOR, Dietrich: Die Hansestädte und Venezuela zwischen 1825 und 1865. Vier Jahrzehnte hanseatische Handelsvertragspolitik an der Nordküste Südamerikas unter besonderer Berücksichtigung des Hamburger Anteils, 2 Bände, Diss. Hamburg (masch.) 1955; Zusammenfassend: WALTER, Rolf: Venezuela und Deutschland (1815-1870) ( = Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 22), Wiesbaden 1983 vgl.

hierzu den zusammenfassenden Tagungsband: DeutschVenezolanische Beziehungen in Vergangenheit und Gegenwart, hg. v. Institut für Iberoamerika-kunde in Hamburg, München 1988; dort insbesondere die einschlägigen Beiträge von Guillermo MORON, HansJoachim KÖNIG, Rolf WALTER und Georg ENGELBRECHT.

16 Preußen, die "Vormacht", konnte da, zumal mit inzwischen zollvereinter Rückendeckung, nicht nur zusehen, sondern schaltete sich zunehmend in die Belange der Außenwirtschaft und des Handels ein, nicht zuletzt, indem es eigene Konsulate errichtete und über die eingespielten jahrelangen Verbindungen erfahrener Konsuln das formelle durch ein informelles Nachrichten- und Kommunikationssystem ergänzte. Der Wert eines solchen Konsulats stand und fiel - wie man sich leicht vorstellen kann - mit der persönlichen und fachlichen Eignung und Erfahrung des konsularischen Personals vor Ort; so wird denn auch verständlich, weshalb man im preußischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten mit größter Sorgfalt und unter Hinzuziehung jedmöglicher Referenzen daran ging, einen geeigneten Kandidaten für die einzurichtende Stelle zu bestimmen. Dieser, zuweilen recht langwierige Prozeß der Auswahl des Qualifiziertesten fand in der hier vorgestellten Konsularkorrespondenz seinen deutlichen Niederschlag und durch deren Edition wird sich ein geneigter Leserkreis eine unmittelbare und unverfälschte Vorstellung davon machen können, wie schwer es dem preußischen Ministerium fiel, sich für den geeignetsten Vertreter seiner wirtschaftlichen und bis zu einem gewissen Grad auch politischen Interessen zu entscheiden. Die vorzustellenden Quellen fuhren uns aber nicht nur die Bewerber und deren teilweise recht bemerkenswerte Genealogie vor Augen, sondern lassen uns einen Blick hinter die Kulissen der Ministerialbürokratie und der Referenzenklientel werfen, deren sie sich bediente. In der Regel waren es einflußreiche und einschlägig mit den Verhältnissen des Ziellandes sowie den Handels-Usancen vertraute Kaufmannspersönlichkeiten, um deren geschätzten Rat man bat. Nicht selten handelte es sich dabei um hanseatische Unternehmer, denn das Potential an erfahrenen preußischen Überseehandels-Experten und das Volumen des preußischen Handels mit den südamerikanischen Ländern hielt doch die Rekrutierungsmöglichkeiten hervorragend geeigneter preußischer Kandidaten in Grenzen. Von großem Interesse sind daher die Nachrichten, die wir, besonders im zweiten Teil der Edition, von den einzelnen preußischen Konsuln in Venezuela übermittelt bekommen. Man erfahrt das Wesentlichste über

17 die politischen Verhältnisse im Land, des Konsuls Einschätzung der stabilisierenden oder destabilisierenden Elemente, man bekommt wichtige Eckdaten zur kaufmännischen Disposition (zum Teil sogar tabellarisch fein aufbereitet) übermittelt und endlich lernt man die Beurteilungskriterien kennen, nach denen ein Bewerber ausgewählt wurde. Es läßt sich Insonderheit feststellen, inwieweit gewisse patriotische Gesinnungen hierbei eine Rolle spielten oder eher der potentielle Einfluß des Kandidaten auf wichtige politische und gesellschaftliche Kreise in Venezuela Vorrang vor der Frage hatte, ob er Preuße war oder nicht. Die Konsuln - ob " H a n d e l s k o n q u i s t a d o r e n " oder feingeistige "Diplomaten" - stellten eine illustre Gruppe von unternehmerischen Individuen dar, die in dem sehr bedeutsamen, aber auch komplizierten "Scharnierbereich" zwischen Kommerz und Politik, Kontor und Konsulat, als Hüter und Treuhänder der handels- und staatsvertraglichen Vereinbarungen fungierten. Sie hatten nicht nur "Soll und Haben", sondern auch divergierende Rechtsauffassungen oder gar Weltanschauungen ins rechte Lot zu bringen. Neben Sachkenntnis und Erfahrung kam es gerade bei diesen Vermittlern zwischen den Kulturen auf souveräne Sprachkenntnis, persönliche Integrität, Fingerspitzengefühl und sensible Wahrnehmung und Einschätzung der unterschiedlichen Mentalitäten im venezolanischen Umfeld an. Eine Reihe von Konsuln besaßen diese geradezu unabdingbare Universalität und haben sich über ihre offizielle, amtliche Mission hinaus einen Namen gemacht; sie waren gerngesehene Gäste im Lande, deren Wort etwas galt und deren Rat vielfach gesucht wurde. Der englische Geschäftsträger Sir Robert Ker Porter, aber auch Persönlichkeiten wie der Süddeutsche Georg Grämlich, der Hanseate Johann Friedrich Strohm oder der aus Havelberg stammende Preuße Otto Harrassowitz, von dem im Folgenden noch oft die Rede sein wird, waren Persönlichkeiten, die über ihre Tage in Venezuela hinaus dort Anerkennung und

10

Vgl. BERNECKER, Walther: Die Handelskonquistadoren, Stuttgart 1988

18 Respekt genossen. Sie, die als Kaufleute im harten Wettbewerb um neue Überseemärkte fest im Geschäftsalltag verwurzelt waren und gleichzeitig oft recht sensible konsularisch-diplomatische Angelegenheiten zu regeln hatten, waren die eigentlichen Träger der bilateralen, ökonomischen und sozialen Bande, gewissermaßen die lebendigen Brückenpfeiler zwischen zwei Welten: Preußen und Venezuela.

H.

GRUNDSÄTZLICHES ZU DEN DIPLOMATISCHEN KONSULARISCHEN FUNKTIONEN

UND

Da sowohl in der Einleitung als auch in den Konsularberichten ständig auf die Funktionen der offiziellen Vertreter Preussens Bezug genommen wird, soll an dieser Stelle eine Erläuterung des europäischen Gesandtschaftsrechts im 19. Jahrhundert gegeben werden. Danach unterschied man drei verschiedene Funktionen: 1. Die Gesandten, die öffentlich beglaubigt waren und amtlichen Charakter hatten, 2. Agenten und Kommissare ohne öffentlichen amtlichen Charakter, 3. Konsuln, die in der Regel für Handelsangelegenheiten zuständig waren. Ad 1. Die Gesandten standen zu dem sie entsendenden Staat in einem staatsrechtlichen und zu dem aufnehmenden Staat in einem völkerrechtlichen Verhältnis. Man unterschied Gesandte der ersten, zweiten und dritten Klasse. Zu ersteren gehörten die Botschafter, die vollkommenen Repräsentativcharakter zugebilligt bekamen und als Stellvertreter ihres Souveräns in Erscheinung traten. Diese auf die Staatswürde bezügliche Repräsentation besaßen die Gesandten zweiter und dritter Klasse nicht. Zu den Gesandten der zweiten Klasse zählten die Envoyés (ordinaires und extra-ordinaires) oder Ministres plénipotentiaires. Den Zusatz "extra-ordinaires" führten jene Gesandten, die mit genau definiertem, limitiertem, meist zeitlich nicht genau bestimmbarem Auftrag

19 entsandt wurden. Die Ministres plénipotentiaires besaßen zur Durchführung ihrer Geschäfte unbeschränkte Vollmachten. Zu den Gesandten dritter Klasse schließlich gehörten die Minister, Ministerresidenten, Ministres chargés d'affaires, Residenten, Geschäftsträger (Chargés d'affaires), sog. diplomatische Agenten sowie jene Konsuln, die für bestimmte gesandtschaftliche Aufgaben eine Beglaubigung erhielten. Die geschilderte Einteilung entsprach der auf dem Wiener Kongreß im Jahre 1815 festgelegten. Auf dem Aachener Kongreß (1818) entschlossen sich die fünf Großmächte jedoch für eine Einteilung in vier Klassen, indem sie die Minister-Residenten zu einer eigenen, der dritten Klasse erhoben. Damit gehörten die bis dahin drittklassigen Vertreter nun der vierten Klasse an. Ad 2. Agenten entsandte man für Sonderaufgaben, die man den Gesandtschaften nicht anvertrauen konnte oder wollte. Die offiziell benannten Agenten genossen in der Regel dieselben Vorrechte wie alle internationalen Geschäftsträger, d.h. Unverletzbarkeit der Person sowie ungehinderte Geschäftsausübung. Daneben gab es die Geheimagenten, von deren Einsatz die fremde Staatsgewalt keine Kenntnis hatte und die auch keinen völkerrechtlichen Schutz genossen. Kommissare wurden dann eingesetzt, wenn es um die Ausführung nicht diplomatischer Angelegenheiten ging, z.B. Grenzuntersuchungen oder Kontrolltätigkeiten. Die Kommissare wurden vom Ministerium des Auswärtigen, nicht vom Souverän selbst, ernannt. Ad 3. Konsuln waren Handelsagenten, die von souveränen Staaten meist an handelsintensiven Verkehrsknotenpunkten (Häfen, Zentralmärkten) unterhalten wurden. Sie hatten nicht nur die Handelsinteressen wahrzunehmen, sondern auch die Rechte und Pflichten der Angehörigen ihrer Nationalität zu überwachen. Konsuln waren Amtsträger und nahmen im fremden Land Hoheitsakte vor. Aus diesem Grund benötigten sie nicht nur das Konsulatspatent bzw. die Bestallungsurkunde ihres eigenen Staates, sondern auch die Zulassung des Gastlandes (das sog. Exequatur). Im Gegensatz zu den Gesandten der ersten Klasse fehlte

20 ihnen der Anspruch auf Exterritorialität, d.h. sie unterstanden der Gerichtsbarkeit des Gastlandes. Im übrigen aber genossen sie völkerrechtlichen Schutz sowie die Unverletzbarkeit, d.h. im Falle ihrer Schädigung hatte das Gastland Aufklärungs- und Entschädigungspflicht. Dem Rang nach unterschied man Generalkonsuln, Konsuln und Vizekonsuln, wobei erstere meist Kompetenz für mehrere Handelsplätze oder gar für ein ganzes Land besaßen und die den übrigen konsularischen Vertretungen übergeordnet waren. Die Vizekonsuln unterstützten oder vertraten die Konsuln oder Generalkonsuln. In der Regel nahmen die konsularischen Vertreter ihre Aufgabe ehrenamtlich wahr und bekamen nur allfallige Konsulatsgebühren erstattet. Dies galt insbesondere für die von den Hansestädten entsandten Konsuln. Preussen hingegen war eher darauf bedacht, die Haupthandelsplätze mit besoldeten Konsuln - vorzugsweise preussischen Beamten - zu besetzen. Ihre Rechte und Pflichten definierte die Preussische Konsularordnung von 1796. Demnach hatten die preussischen Konsuln die Schiffahrt und den Handel Preussens zu sichern und zu fördern sowie für die Erlangung, Einhaltung und Erweiterung der Rechte und Vorteile der im Gastland lebenden Preussen zu sorgen. Ihr Aufgabengebiet läßt sich wie folgt beschreiben: - Kontrolle von Besatzung, Ladung und Schiffsroute der einlaufenden und abgehenden preussischen Schiffe. Darüberhinaus beim Auslaufen des Schiffes Überprüfung der Einhaltung der Gesetze und Verordnungen des Gastlandes durch die Schiffer. - Bei Strandungsunfallen Fürsorge für Besatzung und Ladung, Bestätigung der dem Schiffer dadurch entstandenen Kosten, Inventarisierimg des Strandgutes. - Bei Havarien und kleineren Seeschäden Überwachung der Reparatur und Bestätigung der vom Schiffer verauslagten Kosten. - Meldung desertierter und Unterstützimg verarmter preußischer Seeleute. - Schlichtungsversuch bei Rechtsstreitigkeiten zwischen preussischen Staatsangehörigen.

21 - Sorge für den nötigen Rechtsbeistand im Falle von Streitigkeiten zwischen preussischen Bürgern und Personen anderer Nationalität. - Ausstellung von Reisepässen und Beurkundung von Dokumenten. - Regulierung des Nachlasses im Ausland verstorbener preussischer Staatsangehöriger. Bei auf preußischen Schiffen verstorbenen oder verunglückten Personen Feststellung der näheren Umstände. - Im Falle militärischer Auseinandersetzungen des Gastlandes mit einem dritten Staat bei preussischer Neutralität Aktivitäten zur Aufrechterhaltung von Preussens Handel und Schiffahrt. - Bei Kriegen des Gastlandes, an denen Preussen beteiligt ist, Eintreten fiir den sicheren Abzug der sich dort befindenden preussischen Staatsangehörigen, Schiffe und Warenvorräte. - Regelmäßige Berichterstattimg über alle diesbezüglichen Vorkommnisse und Einzelberichterstattung in Sonderfallen an das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und an das Ministerium der Finanzen und des Handels. - Kontaktpflege mit dem preußischen Gesandten im Gastland. Die praktische Ausübung des Konsulatsdienstes brachte freilich noch eine Reihe weiterer, hier nicht beschriebener, Tätigkeiten mit sich. Diese ergaben sich nicht zuletzt in Abhängigkeit von der Fähigkeit und Eignung des jeweiligen Konsuls und von dessen Beziehungen zu den Regierungskreisen des Gastlandes. So übertrugen die Hansestädte beispielsweise ihrem früheren Generalkonsul Georg Michael Grämlich die Aushandlung des Freundschafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrages, der am 27. Mai 1837 in Caracas unterzeichnet wurde, auch wenn er erst nach Abschluß des parlamentarischen Zustimmungsverfahrens in Venezuela am 19. März 1838 in Kraft gesetzt werden konnte. H Grämlich erwies sich durch seine jahrelangen Kontakte zu und Erfahrungen mit venezolanischen Wirtschafts- und Regierungskreisen als der geeignete Mann für die langwierigen Unterhandlungen in Caracas.

11

ENGELBRECHT, Georg: Zur rechtsgeschichtlichen Bedeutung des Vertrages von 1837. In: Institut für Iberoamerika-Kunde (Hg.), Deutsch-Venezolanische Beziehungen in Vergangenheit und Gegenwart, München 1988, S. 135

22 m . DER HISTORISCHE HINTERGRUND12

Kontakte zwischen Preußen und Venezuela gab es bereits seit der Jahrhundertwende, spätestens mit Alexander von Humboldts berühmter Reise in die Äquinoktialgegenden des neuen Kontinents, die ihn 1799/1800 nach Venezuela führte. ^ Nach der Beendigung der napoleonischen Kriege, als viele Soldaten auf halben Sold gesetzt waren und Europa eine vorübergehende Friedenszeit erlebte, entschlossen sich viele ehemaligen Söldner, darunter auch eine Anzahl Preussen,1^ Simón Bolívar in seinem Kampf gegen die Spanier zu unterstützen. Die ersten Bemühungen der preussischen Diplomatie, mit Großkolumbien Vertragsverhandlungen aufzunehmen, gehen bereits auf das Jahr 1825 zurück. Im April dieses Jahres begann man sich jedenfalls in Berlin Gedanken über die Einrichtung von Konsulaten in La Guaira und Caracas zu machen. Die Anregung dazu könnte aus London gekommen sein,

12

vgl. allgemein die vorzügliche Darstellung von KOSSOK, Manfred: Im Schatten der Heiligen Allianz. Deutschland und Lateinamerika 1815-1830. Zur Politik der deutschen Staaten gegenüber der Unabhängigkeitsbewegung Mittelund Südamerikas, Berlin 1964

13

Vgl. WALTER, Rolf: Betrachtungen zu Bolívar und Humboldt. In: Nachrichten der Deutsch-Venezolanischen Gesellschaft, Jg. 1/1, 1983, S. 9fF.; DERSELBE: Humboldt und Venezuela. In: Ebenda, Jg. H/2 1984, S. 94-99

14

Vgl. DERSELBE: Bismarck y Siegert, o la historia de dos que partieron en ayuda de Bolívar. In: ENCUENTROS. Revista trimestral, ed. por T. Eberhard y R. Walter, 1/1, Caracas 1987, S. 28-31

15

Dazu am besten KAHLE, Günter: Simón Bolívar und die Deutschen, Bonn 1980 sowie BAUMGARTEN, Fritz: Deutsche Kriegsteilnehmer in den spanisch-amerikanischen Freiheitskriegen des 19. Jahrhunderts. In: IberoAmerikanische Rundschau, 3. Jg., Nr. 9 (1937/38)

23 denn am 18. April 1825 war ein Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag zwischen Großbritannien und Großkolumbien zustandegekommen. Damit erkannte Großbritannien als zweites Land die Unabhängigkeit des Staatenverbunds Simón Bolívars an. Bereits am 3. Oktober 1824 hatten die USA einen solchen Vertrag abgeschlossen und damit die Unabhängigkeit Großkolumbiens anerkannt. Soweit wollte Preussen jedoch noch nicht gehen. Der preussische Gesandte in London, von Maitzahn, hatte zwar einen Verhandlungsauftrag erhalten und sollte mit der kolumbianischen Gesandtschaft (in London) in Verbindung treten, doch war dieser Auftrag mit der Instruktion verbunden, keinesfalls die politische Anerkennung auszusprechen. Von Maitzahn zögerte jedenfalls mit der Kontaktaufnahme und wies auf die unsichere politische Lage in Großkolumbien hin. Auch sein Stellvertreter, Legationsrat von Lottum, äußerte Bedenken und sah die Gefahr einer indirekten Anerkennung durch Verhandlungen. Nach den positiven Verhandlungsergebnissen, die Preussen mit Mexiko erzielen konnte, verlangte man von Maitzahn jedoch ein gezielteres Vorgehen, dessen Ergebnis im April 1828 durch die Ubereinkunft über einen gegenseitigen Konsularaustausch vorgelegt werden konnte. Großkolumbiens Vertreter forderten jedoch weiterhin hartnäckig einen förmlichen Handelsvertrag, für den sich das preussische Handelsministerium erst nach einigem Zögern im Januar 1829 aussprach. Doch ehe an dessen weitere Realisierung gedacht werden konnte, zerfiel 1830 der großkolumbianische Staatenverbund; Simón Bolívar starb ebenfalls in diesem Jahr. Dadurch sah man sich einer völlig neuen Lage gegenüber und beschloß offensichtlich, die weitere Entwicklung erst abzuwarten. Diese Phase dauerte ziemlich lange, denn erst am 30. September 1838 erließ der preussische König eine Kabinettsorder, derzufolge in London Vertragsverhandlungen mit dem seit 1830 unabhängigen Venezuela aufgenommen werden sollten. Doch erst Anfang der 40er Jahre teilte man dem venezolanischen Gesandten in London, Alejo Fortique, den preussischen Wunsch nach Vertragsverhandlungen mit. Dieser erhielt aus Caracas "grünes Licht", sodaß er alsbald mit dem

24 preussischen Gesandten in London, Bunsen, in Unterhandlungen treten konnte. Trotz zahlreicher Begegnungen konnte jedoch kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Am 28. Oktober 1845 starb Fortique unerwartet; weitere Vertragsbemühungen waren wenig erfolgreich und 1858 wurden die Verhandlungen endgültig abgebrochen. Immerhin waren jedoch zum Zeitpunkt der Genehmigung zur Wiederaufnahme von Vertragsverhandlungen 1838 Maßnahmen zur Einrichtung von preussischen Konsulaten in venezolanischen Häfen ergriffen worden. Just in diesem Jahr war der Freundschafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrag der drei Hansestädte, der von dem Heidelberger Georg Michael Grämlich ausgehandelt und 1837 abgeschlossen wurde, ratifiziert worden. Damit genossen Hamburg, Bremen und Lübeck Vorteile gegenüber preussischen Häfen und es ist verständlich, daß man diesen Vorsprung aufzuholen bestrebt war.

IV. ZUR FRAGE DER HERKUNFT DER EINZELNEN BEWERBER

Die gesuchten Kandidaten für die Konsulatsämter in La Guaira und Puerto Cabello sollten genügend Fähigkeiten, Reputation und Beziehungen zu venezolanischen Regierungskreisen besitzen, damit man ihnen erfolgversprechende Vertragsverhandlungen zutrauen konnte. Da dies in engstem Kontakt mit der preußischen Regierung erfolgen mußte, achtete man von vornherein auch auf die landsmannschaftliche Zugehörigkeit. Folgerichtig wurden einige der Bewerber um den Konsulatsposten in La Guaira, der gebürtige Bremer Carl Förste sowie der Braunschweiger A.W. Hoflmann nicht akzeptiert, obwohl sie über erstklassige Referenzen verfügten. Sicher muß beachtet werden, daß auch der später ernannte Otto Harrassowitz vorzügliche Fürsprecher hatte, allen voran

IC

Hierzu generell: PRÜSER, Friedrich: Die Handelsverträge der Hansestädte Lübeck, Bremen und Hamburg mit überseeischen Staaten im 19. Jahrhundert, Bremen 1962

25 Georg Blohm. Doch er preußischer Untertan.

stammte eben aus Havelberg und war somit

Bei der Besetzung des Konsulats in Puerto Cabello stand mit dem aus Stralsund in Neuvorpommern gebürtigen Carl A. Rühs von vornherein ein preußischer Bewerber zur Verfügung, dem man schließlich, ebenso wie Harrassowitz, im Dezember 1842 die Konsulatsgeschäfte übertrug. Hieraus läßt sich zumindest schließen, daß bei gleicher Eignung der preußische Kandidat vorgezogen wurde. Bei späteren Wiederbesetzungen fehlte es jedoch an preußischen Bewerbern, sodaß nun auf erfahrene Hanseaten zurückgegriffen wurde. So stammten etwa die beiden Nachfolger Harrassowitz', Friedrich Braasch und Robert Roosen Runge, aus Hamburg. Harrassowitz war - am Rande bemerkt - bei Braasch & Co. in Hamburg in die Lehre gegangen. Als sich Preußen in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts zur Institutionalisierung von Konsulaten in anderen bedeutenden venezolanischen Hafenstädten entschloß, waren die Bewerber regelmäßig Hanseaten. Emil Minlos, der 1860 das erste preußische Konsulat in Maracaibo übernahm, stammte aus Lübeck, sein Nachfolger, A.E. Breuer, war Hamburger. Letzterer wurde dann wie G.L. Wilhelms (La Guaira), A.W. Gruner (Puerto Cabello) und Heinrich Krohn (Ciudad Bolívar) "Konsul des Norddeutschen Bundes zu Maracaibo". 1871 wurden dann die ersten Reichskonsuln bestallt.

V. DIE ZIELORTE DER EINZELNEN KONSULN

Wie bereits erwähnt waren Konsuln keine Diplomaten im engeren Sinn, sondern vertraten in erster Linie Handelsinteressen. Aus diesem Grund waren die an bedeutenden Wasserstraßen liegenden Handelszentren bevorzugte Ziele ihres Einsatzes. In Venezuela konzentrierte sich das Vertretungsinteresse vornehmlich auf La Guaira, den Haupthafen zur Versorgung der Metropole sowie auf Puerto Cabello, das als Nadelöhr des Exports von Agrar- bzw. Kolonialprodukten aus den fruchtbaren Tälern der Region Acarigua von herausragender Bedeutung war. Puerto Cabello hatte darüberhinaus gegenüber La Guaira den Vorzug, tieferes

26 Wasser vor dem Hafen zu besitzen und damit direkt anlaufbar und entladbar zu sein. In La Guaira mußten die Schiffe bereits weit draußen vor Anker gehen und die Ladung auf kleinere Schiffseinheiten verteilt an Land gebracht werden. Während in La Guaira aufgrund der Nähe und zur Versorgung der Metropole Caracas, die 1839 immerhin knapp 243.000 Einwohner beherbergte, der Import eine zumindest gleichgeordnete Rolle wie der Export spielte, lag der Schwerpunkt in den übrigen Häfen deutlich stärker auf dem Export. Im Städtchen La Guaira lebten 1837 um die 6000 Einwohner und es waren dort seinerzeit 25 ausländische Handelshäuser tätig, über die Hälfte davon deutsche. Der wichtigste Umschlagsplatz Westvenezuelas war Maracaibo. Die Stadt war in der fraglichen Zeit noch nicht von der Bedeutung wie dann gegen Ende des Jahrhunderts und aus diesem Grunde wird wohl auch erst Ende der 50er Jahre ein preußischer Konsul dort ernannt. Die geographische Lage und die klimatischen Bedingungen ihres Umfeldes brachten es mit sich, daß die Stadt erst mit dem großen Kaffeeboom im letzten Jahrhundertdrittel zu ihrer eigentlichen Blüte gelangte. Sie war Hauptumschlagsplatz für die Produkte aus den östlichen Andenausläufern sowie für Importgüter aus dem mittel- und nordamerikanischen Bereich. Der Hafen besaß darüberhinaus eine wichtige Distributionsfunktion für den kolumbianischen Agrarexport, denn die meisten der in Maracaibo tätigen ausländischen Unternehmen unterhielten eine Filiale im Andengebiet Ostkolumbiens. Auch in der Orinocometropole Angostura, dem späteren Ciudad Bolivar (seit 1846), unterhielt Preußen erst ab 1860 einen eigenen Konsul. Im Gegensatz zu Maracaibo verlor Angostura im Laufe des 19. Jahrhunderts relativ an Bedeutung für den Schiffsverkehr. Noch in der Blütezeit der Segelschiffe war es von Europa aus am sichersten zu erreichen, da die Mündungsarme des Orinoco unter dem Winde aller Inseln liegen und daher vorteilhaftere Verbindungen mit den Handelszentren der Antillen vorhanden waren als in den Häfen der Nordküste. Mit dem Aufkommen der Dampfschiffe entfiel dieser Navigationsvorteil zunehmend und außerdem war der Orinoco nur bis zu einem bestimmten Punkt für Uberseedampfer befahrbar. Der angosturensische Handel lebte stark

27 von den Agrarexportgütern der Provinz Barinas, wo vor allem Kakao, Indigo, Baumwolle und Zucker angebaut und mit Maultieren an den großen Fluß verfrachtet wurden. Dort waren schon sehr früh deutsche Kaufleute angesiedelt, die in silier Regel zuvor auf einer der zahllosen karibischen Inseln tätig waren. Georg Blohm, der sich auf St. Thomas mit einer Dänin verheiratete und danach in Angostura niederließ, mag hier als typisches Beispiel gelten.

VI.

DER TÄTIGKEITSBEREICH HANDELSKONSULN

DER

DEUTSCHEN

In der Zeit vor dem Handelsvertrag von 1837 spielte sich der deutschvenezolanische Handel überwiegend indirekt, d.h. unter Einschaltung dritter Länder oder Plätze ab. In diesem Zusammenhang spielten englische, dänische, niederländische und französische Inseln als Zwischenhandelsplätze eine wesentliche Rolle. Von herausragender Bedeutung war jedoch die dänische Insel St. Thomas, eine der Jungferninseln, und zwar deshalb, weil sie bevorzugter Anlaufhafen von Seglern aus Altona war, das damals ebenfalls zu Dänemark gehörte und einen erheblichen Teil des deutschen Exporthandels abwickelte. Nach dem Handelsvertrag boten diese Zwischenhandelsstationen dann keinen (zoll-)tarifaren Vorteil mehr, sodaß sich der Direkthandel immer stärker durchzusetzen begann. Die Besonderheit der deutschen Kaufleute in Venezuela lag im Vergleich zu anderen ausländischen Kaufleuten an ihrer Präferenz für stark sortierte Lager sowie in ihrem meist gleichzeitigen Engagement im Bereich der agrarischen Produktionswirtschaft. Häuser aus Hamburg, Bremen und Lübeck trieben nicht nur Groß- und Einzelhandel und tätigten Geldund Kreditgeschäfte, sondern produzierten seit den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts z.B. Kaffee für die hanseatischen Absatzmärkte, der sich in Europa ständig steigender Beliebtheit erfreute. Andererseits erreichte sächsisches, schlesisches, hannoveranisches und westfälisches Leinen neben Tuchen aus Sachsen, Glas aus Böhmen, Nürnberger Waren, Bier

28 aus Hamburg, westfälischer Schinken, Butter und Käse südamerikanische Kunden. Die Retouren (Rückfrachten) bestanden stets aus Kaffee, Baumwolle, Tabak und Häuten, die meist erst in Europa zu Leder verarbeitet wurden. Die Klausel in dem von Generalkonsul Grämlich zäh erhandelten Vertrag von 1837, wonach die Hansestädte von nun an Produkte jeder Herkunft zu günstigen Bedingungen in Venezuela einfuhren durften, schuf die Möglichkeit für die deutschen Handelshäuser, ein aus internationalen Waren zusammengestelltes Sortiment anzubieten und dadurch seine Marktposition erheblich zu verbessern. Importiert wurden auch Produkte aus Preußen, den übrigen Zollvereinsstaaten und der Schweiz, wobei vielfaltige Handelsformen praktiziert wurden. Das Konsignationsgeschäft dürfte dabei dominiert haben, wobei als Konsignierende insbesondere Fabrikanten aus deutschen Landen sowie Hamburger und Bremer (auf deren jeweilige Rechnung) zu nennen wären. Hamburger tätigten jedoch auch Geschäfte für venezolanische Rechnung. Durch die herausragende handelsgeographische Position Hamburgs und seinen auch im internationalen Vergleich äusserst günstigen Kredit- und Zahlungsmodalitäten war es für Preußen und die deutschen Binnenstaaten kaum möglich, direkten Handel mit transatlantischen Häfen zu betreiben. Der exportierende Fabrikant erhielt dort bei Bedarf Vorschüsse auf seine Waren, der ausländische Kaufmann Kredit für seinen Einkauf. Diese Vermittlertätigkeit konnte kaum entbehrt werden. Indessen berichtete der preußische Konsul Rühs (siehe die edierten Briefe) jedoch, daß "Elemente zu directem Verkehr mit ganz Westindien in Preußen und den Zollvereinsstaaten hinreichend vorhanden (seien) und ein zweckmäßig geleiteter Verein von preuß: Schiffsrhedern, Kaufleuten und Fabrikanten würde ebensowohl eine Rechnung dabey finden, wie andere Nationen." Er wies daraufhin, daß der Erfolg davon abhänge, daß praktisch im Überseehandel ausgebildete Leute solche Unternehmungen leiten müßten und deutete auf das blühende Geschäft Flensburgs mit St. Thomas hin. Die Flensburger Reeder und Schiffer kauften in Hamburg Ladungen nach St. Thomas, mieteten dort Verkaufsräume,

29 befrachteten das leere Schiff während des Verkaufs und retourierten die Ladung nach Europa. Ein wichtiger Gesichtspunkt der Südamerikaner bei der Auswahl ihrer Handelspartner war - wie angedeutet - die Zahlungsweise, welche den Deutschen Priorität einräumte. Sie kauften mit den Erlösen aus ihren Manufaktur- oder FabrikWarenexporten im Gegenzug Rohstoffe und Kolonialwaren, wobei das Geschäft den Charakter eines Tausch- oder Kompensationsgeschäftes trug. Die Engländer nahmen im Gegenzug zu ihren Exporten weit weniger ab, da sie sich über ihre eigenen Kolonien mit Rohmaterialien eindeckten und deshalb ihre Exporte nach Südamerika in Geld oder Wechseln bezahlt haben wollten. Folgendes Zitat des zweiten venezolanischen Generalkonsuls in den Hansestädten, G.A. Lorenzen, mag dies belegen: "Venezuela paga las Lencerías y otros productos de Alemania con los frutos de su suelo, las Manufacturas de Inglaterra ha de pagar con su dinero, porque la Inglaterra consume poco ó nada de los frutos de Venezuela." Fazit: Mit Deutschland konnte man im Wege des Kompensationsgeschäfts handeln. Mit der Beschleunigung und Intensivierung der Technik, des Verkehrs und damit der Kommunikation mit Europa setzte ein Veränderungsprozeß in der Warenzusammensetzung ein. Der Geschmack der sehr begrenzten Käuferschicht europäischer Waren unter den Südamerikanern wurde mehr und mehr durch die importierte Mode geprägt und die entsprechende Nachfrage geschaffen. Während aus England zunächst hauptsächlich schlichte Waren eingeführt wurden, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der Importeure zunehmend auf Modeartikel und feinere Sorten (z.B. bei Leinen). Der Zeitgenosse Walker schrieb hierzu beispielsweise: "The Creóles have always given a preference to German and Silesian piece-goods, from these being of linen; but now they get habituated to wear cotton, which bids fair to supply the privation of the former articles, by the substitution of English goods." Erst in der zweiten Jahrhunderthälfte wurden die integrativen Effekte infolge der "Verkehrsrevolution" immer deutlicher und damit die Auflösung der nationalen Märkte und ihre Einordnung in die umfassend

30 arbeitsteilige Weltwirtschaft, die über die nationalen Grenzen hinweg die Gesamtheit der Produktivkräfte nutzbar machte. Mit zunehmender Sicherheit der Verkehrswege war das Ende des gefahrvollen kaufmännischen Pioniertums gekommen. Das Streben nach Mengenumsatz trat mehr und mehr an die Stelle des Spezialitätentransports. Ein Ergebnis dieser Wandlung im Handel war eine Änderung der Person und Funktion des Kaufmannes und seines Unternehmens. Schickte der Händler zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch die Ware aufs Geratewohl hinaus und suchte dagegen entsprechende Mengen der dortigen Landesprodukte einzutauschen, wobei meist eigene Angestellte die Schiffe begleiteten und die Waren an Ort und Stelle kauften und verkauften, begann er ab den 20er Jahren mit der Anknüpfung dauernder Geschäftsverbindungen und versuchte deutsche Handelsfirmen in Übersee zu gründen. Gleichzeitig nahm die Errichtung selbständiger Reedereibetriebe stark zu, so daß der Kaufmann dieses Nebengeschäft weitgehend verlor. Im Zuge der stetigen Ausdehnung der Handelstätigkeit trat die Eigenfabrikation der Kaufleute immer mehr in den Hintergrund, und zu ihrem Spezialbereich gehörte zunehmend das reine Kommissionsgeschäft und der Export. Die Fabrikanten selbst waren durch den IndustrialisierungsBoom fast ausschließlich im Produktionsbereich engagiert und verlagerten den Absatz ihrer Erzeugnisse auf den Handelssektor (Dienstleistungsbereich). Zu den so entstandenen Zuständigkeitsbereichen der neuen Kaufmannschaft gehörten Koordinationsfunktionen bei Bestellaufträgen ebenso wie Musterentwürfe, Marktlückensichtung, Erschließung neuer Märkte sowie die Implizierimg der jeweiligen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konstellationen in ihre ökonomische Denkweise und Tätigkeit. Mit der geographischen Ausweitung des Handelsbereichs der Kaufleute ging eine Erweiterimg ihres Warensortiments einher. So vertrieben sie neben ihren Eigenerzeugnissen zunehmend auch Waren anderer Fabrikanten aus der Umgebimg und solche, die sie aus Deutschland, England, Frankreich und Nordamerika bezogen. Diese zunehmende Internationalisierung schlug sich nicht nur bei den Frachten und Flaggen nieder, sondern auch in der Liaison mit ausländischen Firmen. Daher kommt es

31 auch, daß die deutschen Konsuln oft gleichzeitig kommissarisch oder sogar konsularisch das Land ihres Geschäftspartners vertraten, sodaß mit der Internationalisierung des Handels auch eine Internationalisierung des Konsularwesens einherging, soweit dies im gesamtpolitischen Rahmen möglich war.

33 B. EDITION

I. VORBEMERKUNGEN

1. Zum Quellenbestand Der zu edierende Quellenbestand stammt aus dem Deutschen Zentralarchiv Merseburg und stand den Bearbeitern als Mikrofilm zur Verfugung. Die Dokumente beinhalten den Schriftverkehr des preussischen Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten in Berlin, der im Zusammenhang mit der Besetzung der preußischen Konsulate in Venezuela in den 40er und 50er Jahren des 19. Jahrhunderts anfiel. Der Bestand enthält größtenteils interministeriellen Schriftverkehr, zum geringeren Teil den Briefwechsel zwischen Ministerium und Konsulat. In diesem Zusammenhang erscheint es angebracht hervorzuheben, daß es dem Bearbeiter vorliegender Edition gelang, im Archivo General des Ministerio de Relaciones Exteriores in Caracas gelang, die direkte Gegenkorrespondenz ausfindig zu machen. ^ Ein Teil dieses Materials wurde bereits in einer größeren Arbeit verwertet. 2. Vorgehensweise bei der Bearbeitung Bei der Transkription der deutschen Schrift in die lateinische wurde darauf geachtet, daß die Form der Briefe entsprechend dem Original erhalten blieb. Die Bearbeiter waren bestrebt, den gesamten Schriftverkehr buchstabengetreu zu übertragen, wobei die Orthographie- und 17

Archivo General, Ministerio de Relaciones Exteriores (AGMRE), ca. 80 Bände, bes. Bände 8ff. (Alemania. Cónsules y Vicecónsules Alemanas en La Guaira, Puerto Cabello, Caracas etc.); Ferner die Einwanderungsakten im Archivo General de la Nación (AGN). 18 . WALTER, Rolf: Los Alemanes en Venezuela. Desde Colón hasta Guzmán Blanco, Caracas 1985, S. 188ff.

34 Grammatikfehler bewußt übernommen wurden. Da die Handschriften teilweise schlecht lesbar waren oder das Filmmaterial Mängel aufwies, mußte fiir die Wiedergabe ein einheitlicher Modus gefunden werden. So wurden - unleserliche Worte durch Punkte ersetzt ( ), - die in Klammern () gesetzten Worte ihrem vermutlichen Sinn entsprechend ergänzt, - im Original durchgestrichene Worte bei der Übertragung in eckige Klammern < > gesetzt, - Randbemerkungen der Sachbearbeiter im Ministerium durch Kreuze ("#") kenntlich gemacht, - im Original hochgestellte Buchstaben in der Edition unterstrichen wiedergegeben und - die im Original meist am Ende der Dokumente verzeichneten Adressen nun an deren Anfang gesetzt.

35 H. EINRICHTUNG UND BESETZUNG DER PREUSSISCHEN KONSULATE IN LA GUAIRA UND PUERTO CABELLO 1842-1859

< 3772 > DEUTSCHES ZENTRALARCHIV Acta des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten betr. Die preußischen Consulate in der Republik Venezuela besonders: zu Laguayra und Puerto Cabello, Caracas. conf. A. Die HandelsVer(hält.) Venezuela E. Enthält: 256 Blatt/< Seiten >

Vol.1 vom Jahr: 1842 bis November 1859 Preussin: Consulate cf Voll II Ausser Europa

A.A. n Rep.6.Nr.3508

36

DOK. 1 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten in Berlin # in Act. Handels Verhält, in Venezuela # Indem ich Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten für die mir in dem sehr geehrten Schreiben vom 15ten d.M. gefalligst gemachten Mittheilungen in Beziehung auf die getroffenen Einleitungen zur Abschließung eines Handels = und Schifffahrts = Vertrags mit V e n e z u e l a verbindlichst danke, benachrichte ich dasselbe zugleich ganz ergebenst, daß ich den Kaufmann J . S t h a m e r in Hamburg auf seinen Einem Hochlöblichen Ministerio von mir mitgetheilten beiden Schreiben, von diesen Einleitungen in Kenntniß gesetzt, und ihm zugleich bemerklich gemacht habe, daß wenn gleich es Einem Hochlöblichen Ministerio willkommen sein dürfte, von den neueren Erfahrungen des Herrn R ü h s in Beziehung auf die diesseitigen Hande(ls-) Verhältnisse mit den Republiken E c u a d o r , N e u - G r a n a d a und V e n e z u e l a Kenntniß zu erlangen, doch eine Reise desselben) nach Berlin unter den obwaltenden Umständen nicht durchaus nöthig erscheine. Ebenso habe ich den Kaufmann S t h a m e r hinsichtlich (der) von ihm bevorworteten Ernennung von R ü h s zum Königl. Konsul eröffnet, daß es lediglich Sache dieses letzte(n) bleiben müsse, sich deshalb unmittelbar an Ein Kön(ig)liches Hochlöbliches Ministerium, dem er bereits vo(r)theilhaft bekannt sei, zu wenden. Schließlich erlaube ich mir noch, auf den Grund der fü(r) den p R ü h s sprechenden Zeugnisse und Umstände, ganz ergebenst zu bemerken, daß derselbe dem Kaufmann A.W. H o f m a n n , der sich früher um

37 das Konsulat in Columbien beworben hat, wohl vorzuziehen sein dürfte. B o r k e bei Z ü l l i c h a u 22stenJanuar 1842 Rother

DOK. 2 An Ein hohes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten in Berlin N. 3096 Bp d 23. April 1842 Ich mache Euer Exellenz gehorsamst die Anzeige, daß ich am 15ten May direct von hier meine Rückkehr nach Venezuela antrete. Sollten die Unterhandlungen über einen Handels-Tractat Preußens mit Venezuela, durch die respect: Gesandten in London eingeleitet seyn, so möchte ich zur Förderung desselben beytragen können, und wiederhole die gehorsamste Bitte um das Consulat in Puerto Cabello. Venezuela erfreut sich sei(t) sechs Jahren eines segenvollen Friedens. Der Verkeh(r) mit den Hansestädten hat sich in diesem Zeitraum vervierfacht, und es wird täglich wünschenswert(her), daß jene Häfen auch der preußischen Flagge zugänglich werden. Euer Exellenz gehorsamster Carl A Rühs Hamburg d 20sten April 1842

38 DOK. 3 Berlin, den 6ten Mai 1842 An das Königl Geh Staats = Minister pp Herrn Von Bodelschwingh Excellenz #B. Dieses Schreiben geht nicht früher ab, als das andere, in welchem dem Herrn Finanz = Minister der Entwurf eines Handels = und SchifFfahrts = Vertrages mit Venezuela mitgetheilt wird; beide erhalten gleiches Datum# Nr. 664 B 3096 In der Angelegenheit der Beschaffung von consularischer Vertretung der diesseitigen Handels = Interessen in Venezuela, namentlich die Ernennimg eines Consuls in La Guayra ist wie dem geehrten Schreiben Ew pp Herrn Amtsvorgängers vom 30ten Januar v.J. eine Äußerung über die < Person eines solchen Consuls > Bewerbung des Kaufmann Hoffmann unter der Bemerkimg, daß es angeeigneten Individuen nicht zu fehlen scheine, bis zu einer diesseitigen Mittheilung über den Bund der mit Venezuela wegen eines Handels = und Schiffahrts = Vertrages beabsichtigten Unterhandlungen ausgesetzt worden. Das u. M. hat sich beehrt Ew pp von der Ursache, weshalb diese Unterhandlungen bisher nicht haben begonnen werden können, unter Mittheilung des Entwurfs eines Vertrages mit Venezuela mittels besonderem Schreiben vom heutigen Tage ... in Kenntniß zu setzen; dasselbe nimmt jedoch auf eine erneuerte Veranlassung um so weniger Anstand, auf die Consulats = Angelegenheiten in Gegenwärtigem ganz ergebenst zurückzukommen, als die Anstellung eines diesseitigen Consuls in jener Republik öfters als ein Bedürfnis geschildert worden ist, die Befriedigung dieses Bedürfnisses nicht in einem nothwendigen Zusammenhange mit dem Abschluße des Handels = und Schiilfahrts = Vertrages steht, und

39 die baldige < B e s t > Ernennung eines Consuls ... Mittel darbieten könnte, um auf die Beschleunigung des Resultats der anzuknüpfenden Vertrags = Verhandlungen vortheilhaft einzuwirken. Das u. M. erlaubt sich, im Folgenden die bei demselben für das Consulat in Venezuela eingegangenen Bewerbungen und Empfehlungen zusammen zu fassen. Zuvürdest hat in einer Ew pp Ministerio unter dem 5ten August 1838 abschriftlich mit getheilten Vorstellung dem Kaufmann Carl Rühs, Chef des Handlungshauses C.A. Rühs et Cie in La Guayra und Puerto Cabello, den eben daselbst etablirten Kaufmann Ludwig Glöckler mit der Bemerkung zum Consul vorgeschlagen, daß derselbe neben den hierzu erforderlichen Eigenschaften auch hinlängliche wissenschaftliche Bildung besitze, um zugleich auch den vaterländischen Institutionen für Kunst und Wissenschaft nützlich werden zu können. In der abschriftlich beigefugten Vorstellung vom 21ten September 1840 hat sich sodann der in dem Schreiben des u. M. vom 21t October 1840 erwähnte Kaufmann A.W. Hoffmann, Associe der Handlung Strohm et Co, in La Guayra, bei Gelegenheit seiner dammaligen Anwesenheit in Hamburg, um das dortige Consulat beworben, und dabei auf seine seit einer Reihe von Jahren bestehende Geschäftsverbindung mit der Königl General = Direction der Seehandlung Bezug genommen. Endlich ist neuerlich der vorgedachte Kaufmann Rühs selbst, -welcher nach einer Anzeige des Königl Gesandten in Hamburg aus Neu-Vorpommern gebürtig sein soll-, als Bewerber aufgetreten. Das u. M. empfing nemlich von dem Herrn Geheimen Staats = Minister Rother die beiden unter Bitte der Zurückgabe urschriftlich eingeschlossenen Schreiben vom 19ten und 17ten November v. J . nach dessen Inhalte und Beilagen des p Rühs mittelst des < Kaufmanns > vortheilhaft bekannten Kaufmanns Sthamer in Hamburg nicht allein seine Dienste zur Förderung eines Handelsvertrages mit

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DOK. 4 Venezuela angeboten, sondern sich auch bereit erklärt hatte, das Consulat zu übernehmen. Bei den mittelst in London wegen der Unterhandlung des gedachten Vertrages ... getroffenen Einleitungen konnten von diesen Diensten auch abgesehen, davon kein Gebrauch gemacht werden, daß es dem Verhältnisse unserer Regierung nicht wohl entsprochen haben würde, einem Kaufmann die Allerhöchste Würde zur Vertrags = Unterhandlung zu ertheilen, und das selbst die Beauftragten des p Rühs mit einer anderen Art von Einwirkung gewissermaßen der noch nicht feststehenden < Wahl> des Consuls präjudicirt haben würde. Das u. M. setzt daher den Hn Geh Staats = Minister Rother von der Lage der Sache in Kenntniß, indem es, was das Consulat betrifft, bemerkte, daß die bloße Anzeige des Kaufmanns Sthamer von der Geneigtheit des p Rühs zu dessen Unternehmen nicht hinreichen, sondern dessen eigene Bewerbung erforderlich sein würde, zugleich aber den gedachten Herrn Geheimen Staats - Minister um Aeußerung darüber sucht, welchen der drei Genannten, den p Glöckler, Hoffmann oder Rühs, derselbe für den Vorzug würdig halte. Es ist hierauf das urschriftlich beigelegte Schreiben eingegangen, in welchem der Herr Geheime Staats = Minister Rother, eben über den p Glöckler sich zu äußern, bemerkt hat, daß der p Rühs dem p Hoffmann wohl vorzuziehen sein dürfte. Von dem p Rühs ist hierauf ganz kürzlich die beiliegende Bewerbung um das Consulat in Puerto Cabello eingegangen. Die Sache stellt sich hiernach dahin, daß da der p Glöckler sich nie selbst beworben hat, vielmehr, und vielleicht ohne sein Wissen, nur von dem p Rühs vorgeschlagen war, nur zwei Candidaten vorhanden sind, von denen wörtlich der p Hoffmann sich um das Consulat in La Guayra, der p Rühs sich um dasjenige von Puerto Cabello beworben hat, während früher öfters von Anstellung desselben Consuls für beide Häfen die Rede gewesen ist, wie denn der p Rühs selbst den Kaufmann Glöckler für Puerto Cabello und La Guayra vorgeschlagen hatte. Das u. M. hat Veranlassung genommen, *1 den Kaufmann Rühs noch zu einer Aeußerung

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hierüber aufzuforden, und erlaubt sich ... Ew p ganz ergebenst anheimzustellen, ob dieselben vielleicht über beide Bewerber *2 Auskunft einziehen zu lassen für angemessen erachten. Berlin d M . d . a. A *1: zur Vermeidung jedes Zweifels *2: noch weitere

DOK. 5 An Ein Hohes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten in Berlin

DOK. 6 Berlin, den 6. Mai 1842 An den Kaufmann Herrn Carl A Rühs hochwohlg. aus Venezuela Unter äusserer Adresse des Kaufmanns Hn J. Sthamer in Hamburg. Nr. 664.-.3096 B. Exp.H. Cito!

42 Das u. M. hat mit Ihrem Ew pp Schreiben vom 20ten v. Ms. Ihre Bewerbung um das zu errichtende preußische Consulat in Puerto Cabello empfangen. Indem es demselben daher angemessen sein wird, wenn die Umstände es gestatten werden, Ihrem Wunsche, worüber es mit dem Königlichen Finanz = Ministerium in Communication getreten ist, zu genügen, bemerkt es zur Vermeidung eines etwaigen Mißverständnißes, daß Sie ausdrücklich nur das Konsulat in Puerto Cabello in Ihrem gedachtem Schreiben nachgesucht haben, während Sie im < Ihrem Schreiben vom> August 1838 den Kaufmann Ludwig Glöckler für La Guayra und Puerto Cabello vorgeschlagen hatten. Das u. M. wünscht daher um so mehr, noch bestimmter davon unterrichtet zu sein, ob sie Ihre Bewerbung für Ihre Person auf Puerto Cabello beschränken, ungleichen zu erfahren, ob der Kaufmann Ludwig Glöckler vielleicht nicht mehr in La Guayra < nicht mehr> anwesend ist oder sich auch auch noch ein Bewerber um das Preußische Consulat in La Guayra nemlich, der Kaufmann A.W. Hoffmann daselbst gemeldet hat. Interessant würde es dem u. M. sein, gelegentlich ein Verzeichnis der fremden Consule in Venezuela zu erhalten. die Unterhandlungen über einen mit Venezuela abzuschliessenden Handels = und SchiffFahrts = Vertrag betrifft, so sind zwar bereits im Frühjahre des vorigen Jahres durch die Königliche Gesandschaft in London dem dortigen Gesandten der Republik, Hn O'Leary, Eröffnungen darüber gemacht werden, in deren Folge er sofort von seinem Gouvernement Instructionen einholen wollte, diese Instructionen jedoch, wie es scheint, bisher ihm nicht zugegangen, weshalb deren Beschleunigung sehr zu wünschen wäre, wenn sie nicht immittelst abgegangen sein sollten.

WEIS

An den Königl Preuß Consul Herrn Delius wohlgeboren in Bremen

43 In Beziehung auf die Anstellung Preußischer Konsule in Venezuela sind bei dem u. M. Bewerbungen eingegangen, indem der Kaufmann A.W. Hoffmann, Associé der Handlung Strohm et Co. in La Guayra, das dortige Consulat, und der Kaufmann Carl A. Rühs das Consulat in Puerto Cabello nachgesucht hat. Der Letzter ist der diesseitigen Regierung von mehreren Seiten empfohlen worden; über den ersteren fehlte es jedoch noch an Nachrichten, indem nur im Allgemeinen bekannt ist, daß die Handlung StrGhm et Co ein sehr achtbares Haus ist, und daß der Kaufmann Strohm das Consulat der freien Stadt Bremen in La Guayra bekleidet. Das u. M. setzt voraus, daß es Ew pp nicht schwer sein wird, in Bremen über die Persönlichkeit des Hn Hoffmann sichere Erkundigungen einzuziehen, und ersucht sie daher, dieses Geschäft zu übernehmen, und von dem Resultate baldigst Anzeige zu erstatten. Interessant würde es dem u. M. sein, zugleich zu erfahren, ob in Puerto Cabello ein

DOK. 7 besonderer Consul für Bremen besteht, oder ob das Consulat für La Guayra und Puerto Cabello in der Person des p Strohm vereinigt ist. Berlin, d M .d .a . A.

DOK. 8 CA N. 3708 Bp d 16 Mai 1842 Einem Königl Hohen Ministerio der Auswärtigen Angeigenheiten beeilt der Unterzeichnete sich, auf das hochverehrende Schreiben vom 6ten

44 dss mts das Ergebniß seiner Nachforschungen über den betreffenden Gegenstand im folgenden gehorsamst zu berichten: In Venezuela ist Bremischer Seits zu Laguayra Herr Chr Died. Strohm als General Consul und zu Porto Cabello Herr C A Geller als ViceConsul angestellt. Beide sind geborene Bremer, und haben ihre Anstellung ohne Zweifel mehr als solche, und aus persönlicher Bekanntschaft, so wie in Rücksicht auf einen unbescholtenen Charakter, als gerade durch die Bedeutung ihrer Handlungsfirma's erhalten. So ist das Haus Strohm & Cie hier auch als rechtlich, dessen Associé A.W. Hoffmann hier indeß sehr wenig bekannt; wie man hört, soll er erst wenige Jahre dort, und noch ein sehr junger Mann seyn. Uber Herrn Carl A Rühs in Porto Cabello und dessen Etablissement, welches entweder erst ganz kürzlich errichtet worden seyn muß, oder vielleicht jetzt erst errichtet wird, war nur zu erfahren, daß derselbe sich einige Jahre drüben aufgehalten, sehr jung an Jahren, und noch jünger in Kenntniß der jenseitigen Verhältnisse und Sprache u.s.w. seyn soll. Nach allem Gehörten würde nicht nur eine viel bestimmtere und genügendere sondern auch eine weit günstigere Auskunft über beide Individuen, als dem Unterzeichneten geworden ist, erforderlich seyn, um daraus genügend Grund zu ihrer Ernennung als Königl Preuß: Consule entnehmen zu können, zumal wenn, wie ein Gerücht hier schon vor einiger Zeit besagte, einem derselben gar der Abschluß eines Handels Vertrages mit Venezuela übertragen werden mögte. Der Staat von Venezuela soll zwar nach sehr liberalen Grundsätzen verfahren, aber doch - wenn Verhandlungen mit ihm zum gewünschten Ziele fuhren sollen - auf seine eigene und eigentümliche Weise angegangen und genommen werden müssen. Der Unterzeichnete kann daher im diesseitigen Preußischen und Deutschen Interesse sein Bedauern nicht unterdrücken, daß die Concurrenz bei Besetzimg der betreffenden Consulate nicht größer gewesen ist, und nicht etwa noch eine kurze Zeit damit Anstand genommen werde.

45 DOK. 9 Augenblicklich ist ihm zwar nur ein passender Candidat für das Königl Consulat zu Laguayra bekannt, gewiß würden sich aber die respectabelsten Bewerber um diesen Ehrenposten zur Auswahl bieten, wenn ihnen die Gelegenheit dazu eröffnet bliebe. Die gedachte Person ist zwar ein geborener Bremer; Herr Carl Förste, der aber hier wenige Familienverbindung mehr hat, dagegen seit 16 Jahren in mehreren Theilen von Venezuela gelebt und Geschäfte getrieben hat, nicht nur mit allen dortigen Verhältnissen auf das genauste bekannt ist, und gründliche Spanische und andere S prachkenntniß besitzt, sondern auch mit allen Mitgliedern der Regierung von Venezuela bereits länger in gutem, und zum Theil freundschaftlichem Vernehmen steht, wie natürlich in Achtung bei denselben wie bei dem größern Publico, und welcher überdieß seit einiger Zeit Chef des höchst achtbaren Hauses unter der Firma Reinken Grooscors & Co in Laguayra ist, mit welchem, unter den Firma's Günther Tedtsen & Haycken, darauf Tedtsen Haycken & Co, und Tedtsen Reinken & Co die Königl. Seehandlung bereits seit dem Jahre 1828 in Verbindung gestanden hat, und den Hochdieselbe, gleich dem Handlungshaus des Unterzeichneten, wie dem hiesigen und andern z. b. dem Herrn Commerzien Rath Bahre in Hamburg, u.a. mehr, einstimmig das ehrenvollste Zeugniß über die unverändert lobenswerthe Handlungsweise und Respectabilität seiner Associés geben müssen. Falls die Frist ausgedehnt werden könnte, würde Herr Förste, oder zulässigen Falls schon eher sein in Europa sich aufhaltender Asssocié Herr Reinken, für ihn, sich unter die Bewerber um das Königl Preuß Consulat stellen können, und muthmaßlich auch- auf anderweitige sorgfaltige Erkundigungen, im Preußischen Interesse den Vorzug vor den meisten anderen verdienen dürfen. Bremen den Ilten Med 1842 Der Königl Preuß Consul Fred A Delhis

46 DOK. 10 An Ein hohes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten in Berlin N. 3760 Bp d 18 Mai 1842 In gehorsamster Beant(wor)tung des Schreibens Euer Exellenz vom 6ten Ma(i) erlaube ich mir zu bemerken: "daß ich, im Zweifel ob das Consulat für zw(ei) "Häfen auf eine Person übertragen werden (kann) "ausschließlich um das Consulat für Puerto Ca(bello) "mein Domicil, bat; daß ich aber sehr geneigt "bin, auch das Consulat in La Guayra zu über(nehmen) "wenn Euer Exellenz solches angemeßen findet "und mich zur Ernennung, oder Wahl eines (Consuls) oder konsularischen Agenten, ermächtigen." Der Kaufmann L. Glöckler ist mein Associé (in) Puerto-Cabello. Soweit mir bekannt, sind folgende die Bevollmächtig(ten) und Consule fremder Nationen in Venezuela:. Sir Robert Kerr Porter engl. Gesandter in Cara(cas) ein französischer Gesandter Graf Adlerkreutz schwed: Gesandter oder General-Co(nsul) in Carac(as) Wem Ackers dänischer Cónsul Caracas Williamsen Nord Americi Cónsul " G Bolhm hamburger Cónsul La Guayra Strohm Bremer Cónsul " Lord Englischer Cónsul " Delclisur holländischer Cónsul in La Guayra Willimot englischer Cónsul in Puerto Cabello/salarirt mit 800 £ Franklin Litchfieldt Nord Amerikanischer Konsul " W W Lirtre dänischer Cónsul und Engl Vice = Cónsul

47 C A Geller hamburger Consul L Glöckler schwed: Vice-Consul Da der gegenwärtige President von Venezuela, der General Paez, eifrigst bemüht ist, den Verkehr seiner Länder mit fremden Völkern zu erweitern, so liegt es vielleicht an Herrn O'Leary, daß die Eröffnungen der Königl Gesandtschaft in London solange ohne Erfolg geblieben sind. Von La Guayra werde ich die Ehre haben Euer Exellenz Bericht abzustatten, und verharre Euer Exellenz gehorsamster Carl ARühs Hamburg d 14ten May 1842.

DOK. 11 N 3885 Bp d 23 Mai 1842. Einem Königl Hohen Ministerio der Auswärtigen Angelegenheiten bittet der Unterzeichnete gehorsamst um die Erlaubniß, das beigehende Gesuch des Herrn R. Reinken um Allerhöchste Verleihung des Königl Preußischen Consulats zu Laguayra an seinen Associé Herrn Carl Förste in Laguayra, vorlegen, und nach seiner besten Überzeugung von der besonderen Paßlichkeit, und der vorzüglichen Eignung des gedachten Candidaten zu dem genannten Ehrenposten, dringend unterstützt zu dürfen. Den Grund hierzu unternimmt der Unterzeichnete nicht aus irgendeinem freundschaftlichen Verhältnisse zu dem Bittsteller, mit dem er in keinerlei näherer persönlicher Verbindimg steht, sondern lediglich aus dem großen Interesse, welches ihn beseelt, daß der fragliche Ehrenposten auf eine sowürdige, und den Preußischen Interessen angemessene Weise besetzt werden möge, wie man die muthmaßlich hohe Wich-

48 tigkeit deselben, bei einer nahen Gelegenheit, erfordern mögt, und welches durch Ernennung der Candidaten, über welche der Unterzeichnet, auf Befehl Königl Hohen Ministerii, am Ilten dss Mts zu berichten die Ehre hatte, nach aller Auskunft die er zu erlangen im Stande gewesen, zu erreichen, mindestens sehr zweifelhaft erscheinen muß. Nachträglich zu gedachtem gehorsamen Berichte hat der Unterzeichnete hinzuzusetzen, daß der Herr p Hoffmann, aus Braunschweig gebürtig ist, kurze Zeit bei hiesigem Herrn Strohm conditionirte, und darauf mit einem kl. Anteile in seinem Etablissement in Laguayra, dorthin gesandt wurde. Es ist ferner ein Irrthum, wenn Herr Rühs von Porto Cabello als ein junger Mann darin bezeichnet wurde, da selbiger schon von gesetzten Jahren seyn, und schon mehrere Jahre als Hut-fabrikant, oder in einem Hüte-Geschäft drüben etablirt gewesen seyn soll. Von beiden hat er aber weiter bestätigen hören, was er bereits am 11t dss Mts über ihre wenig passende Persönlichkeit, der Wahrheit gemäß, einzuberichten sich genöthigt gesehen hat.

DOK. 12 Sollte die Eingabe für Herrn Carl Förste vielleicht noch nicht in der ordnungsmäßigen Form seyn, so wird der Unterzeichnete bemüht seyn, das Versäumte - auf Hochgeneigte Andeutung - geneigt nachholen zu lassen, und wenn es damit Anstand hätte, durch den zweiten Associé des Herrn Förste, Herrn Grooscors persönlich, der in kurzem von Laguayra zurückkommen, und dann nach dorten kommen wird. Die Bezugnahme in dem beigehenden Gesuch an den Unterzeichneten hätte richtiger an seinen früheren Associé, den Königl Geheimen Commerzien Rath und Aeltermann Everhard Delius gestellt werden sollen, welcher genauer mit den Verhältnissen des Herrn Carl Förste bekannt ist.

49 Bremen den löten Mai 1842 Der Königl Preuß Consul Fred A. Delius

DOK. 13 Hamburg 14 Mai An Ein hohes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Berlin

DOK. 14 N. 3886 Bp d. 23 Mai 1842 Königlich Preußisches hohes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten! Auf die mir gewordene Kunde, hohes Ministerium beabsichtige fur V e n e z u e 1 a in dessen Haupthafen L a G u a y r a einen Consul zu ernennen, nehme ich mir die Freiheit dazu meinen Associé Carl Förste in Vorschlag zu bringen. Dieser mein langjähriger Freund, welcher gegenwärtig an der Spitze des Handlungshauses R e i n k e n G r o o s c o r s et Co in L a G u a y r a steht, dürfte meiner Ansicht nach sich vorzugsweise für eine solche Stelle befähigen. Von Geburt ein Bremer, ist er, kurze Unterbrechlangen abgerechnet, jetzt seit vollen 16 Jahren in V e n e z u e l a ansäßig. Außer mehreren andern fremden Sprachen auch der Landessprache vollkommen mächtig, machte ihn sein Geschäft nicht nur mit allen commerciellen wie politischen Verhältnissen jenes Landes vertraut, sondern brachte ihn auch mit den dortigen Regie-

50 rungs=Mitgliedern, deren Achtung er sich stets zu erhalten wußte, wiederholt in persönliche Berührung. Zu Betreff der Respectabilität der Firma R e i n k e n G r o o s c o r s et Co, so wie der Tüchtigkeit des gegenwärtig an der Spitze desselben stehenden Herrn F ö r s t e insbesondere, darf ich mich zunächst auf das Zeugniß des Herrn Consul D e 1 i u s in Bremen berufen, mit dessen Familie F ö r s t e persönlich bekannt und befreundet ist. Nicht minder werden die Herrn Commerzienräthe F.C. B a h r e und D.F. W e b e r in

DOK. 15 H a m b u r g die genügendste Auskunft zu geben, gewiß gern bereit sein. Endlich kann ich nicht umhin darauf aufmerksam zu machen, daß die vom jetzigen Handlungshause R e i n k e n G r o o s c o r s et Co, vorhergehende Firmen als: G ü n t h e r T e d t s e n et H a y c k e n , T e d t s e n H a y c k e n et Co, und T e d t s e n R e i n k e n et Co, bei denen ich, theilweise auch meine gegenwärtigen Associés, betheiligt waren, seit dem Jahre 1828 mit den Geschäften der hochlöblichen Societät der Seehandlung beehrt worden sind. Von 1835 an hörte diese Geschäfts = Verbindung leider auf, theils in folge weniger günstiger Conjuncturen, vor allem aber deshalb weil die zwischen der Regierung von V e n e z u e l a und mehreren andern Staaten, namentlich den Hansestädten und Dänemark, auf einer sehr liberalen Basis abgeschlossenen Handelsverträge es den Preußischen Schiffen unmöglich machten, mit hanseatischen und dänischen Schiffen zu concuriren. Wie hohem Ministerium ohne Zweifel bekannt sein wird, müssen nehmlich jetzt die unter Preußischer Flagge in Venezuela eingeführten Waaren 10 Procent auf den Betrag des Zolls, welcher durchschnittlich 2 1/2 Procent auf den Werth der Waare ausmacht, mehr bezahlen, als wenn sie in Schiffen der begünstigten Flaggen importiert werden.

51 Irre ich nicht und sollte bei der Ernenung eines Preußischen Consuls in L a g u a y r a die Rücksicht auf einen demnächst mit Venezuela abschließenden Handels = und Schiffahrts = Vertrag in den Vordergrund treten, so würde, wie bereits oben angedeutet, die Stellung des Herrn Förste und seiner vielfachen Connexionen mit den Mitgliedern der dortigen Regierung, ihn vorzugsweise dazu befähigen.

DOK. 16 Allerdings bin ich von meinem Associé nicht ausdrücklich beauflragt, in seinem Namen das gegenwärtige ganz gehorsamste Gesuch einzureichen. Bekannt mit seinen Gesinnungen und Wünschen, bin ich indessen fast überzeugt, ganz in seinem Geiste zu handeln, und komme dafür auf, daß, sollte hohes Ministeriums ihn zum Consul designiren, er diese Ernennung im vollen Gefühl der großen Ehre, welche sie für ihn wie sein Haus in sich schließt, mit gebührender Dankbarkeit an zu nehmen sich beeilen wird. Zudem ich schließlich bitte, etwaige Verstöße gegen die Form mir als einem Fremden gütigst zu entschuldigen, verharre ich mit der größten Hochachtung und Ergebenheit Eines Königlich Preußischen hohen Ministeriums der Auswärtigen Angelegenheiten ganz gehorsamster Diener Rd Reinken Bremen den 15ten Mai 1842

52 DOK. 17 Berlin den 31 Mai 1842 An den Kw.Geh.Staatsminister Herrn von Bodelschwing Exellenz # Repond, evenl. nach 3 Monaten # n 3708.37... 3885 3886 B Das u. M. ermangelt nicht, Ew p im Verfolge seines Schreibens vom 6" d.M., betreffend die Frage wegen Anstellung diesseitiger Consuls in Venezuela, bekommend unter Rückerbittung die noch erforderte Anzeige des Kaufmanns Rühs ganz ergebenst mithzutheilen. Nach Inhalt dieser Anzeige würde der p Rühs nicht allein in Puerto Cabello, wo er seinen Wohnsitz hat, sondern auch für Laguayra die Verwaltung der diesseitigen Consulatsgeschäfte zu übernehmen bereit sein, wenn eine solche Einrichtung für angemessen erachtet würde, wobei es jedoch sein Wunsch ist, daß ihm die Ernennung der Wahl eines Substituten überlassen blieb. Das u. M. hat inzwischen auch den K Consul Delius in Bremen zur Ertheilung von Auskunft in dieser Angelegenheit aufgefordert. Es sind darauf von dem p Delius zwei Berichte eingegangen, worin sich derselbe weder über den p Rühs noch über den Kaufmann A.W. Hoffmann, welcher in Laguayra zum Consul ernannt zu werden wünscht, günstig geäußert hat. Er glaubt vielmehr den Kaufmann Carl Förste zu Laguayra in der fraglichen Beziehung vorzüglich empfehlen zu müssen. Dabei hat er eine Vorstellung des Kaufmanns R. Reinken eingereicht, worin dieser für den p Förste, seinen Associé, das Preußische Consulat in Laguayra nachsucht. In Bezug auf Puerto Cabello hat der p Delius einen anderen Candidaten nicht in Vorschlag gebracht. Das u. M.

53 ermangelt nicht, Ew p beikommend unter Rückerbittung der beiden gedachten Berichte des p Delius nebst der erwähnten Vorstellung des p Reinken ganz ergebenst mitzutheilen. Bei aller Beachtung, welcher das Zeugniß des p Delius verdient, könnte doch vielleicht eine nähere Motivirung des ungünstigen Urtheils über den p Rühs und den p Hoffmann vermißt werden, sofern es nicht als ein genügendes Zeichen von Mangel an Qualification anzunehmen ist, daß diese beiden Kandidaten, wie es nach den

DOK. 18 Äußerungen des p Delius derfall zu sein scheint, bei dem Bremer Handelsstande nur in geringem kaufmännischen Ansehen stehen. Was insbesondere den ... p Rühs anlangt, ... so dürfte der Umstand, daß derselbe nach der Angabe des p Delius als Hutfabrikant oder in einem Hutgeschäft etablirt ist, für sich allein wohl nicht ausreichen, ihn von dem Consulat auszuschließen. Die in dem Berichte des p Delius vom 11" d.M. enthaltenen Angaben, daß der p Rühs noch jung sei, beruht auf einem Lrrthum, wie auch in den anderen Berichte des p Delius anerkannt worden ist. Uebrigens hat der p Rühs als er sich bei dem u. M. jüngst < erst > persönlich vorstellte, keinen unvortheilhaften Eindruck gemacht. Das u. M. sieht nunmehr zunächst Ew p geneigter Rückäußerung in dieser Angeigenheit ganz ergebenst entgegen, indem es zugleich anheimstellt, ob Dieselben auch über den p Förste noch anderweitig Erkundigung einziehen lassen wollen. Dasselbe behält sich ganz ergebenst vor, seinerseits noch mit dem Herrn Geh Staatsminister Rother, welcher dem p Rühs ein vortheilhaftes Zeugniß ertheilt hat, über die Sache anderweitig in Kommunikation zu treten, sobald es die an Ew p theils mit dem gegenwärtigen theils mit dem früheren Schreiben vom 6" d.M. übersandten Actenstücken zurückerhalten haben wird.

54

Berlin d M.d.a.A.

DOK. 19 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten IV 7452 hier Cito! # D. Zu den Acten, deren evel Wiedervorlegung unterm 31.v.M. verfügt ist. Rg4/6 42. # CA N 4146 Bp d 2 Juni 1842 In Erwiederung auf das geehrte Schreiben vom 6ten d.M., die consularische Vertretung der diesseitigen Handels = Interessen in Venezuela betreffend, bin ich damit einverstanden, daß mit Errichtung von Consulaten in den dortigen Häfen von L a G u a y r a und P u e r t o = C a b e l l o nunmehr eingegangen werde. Unbar die zur Besetzimg dieser Stellen in Vorschlag gebrachten Bewerber habe ich nach nähern Erkundigungen veranlaßt, und werde nicht ermangeln, das Resultat derselben Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerio der auswärtigen Angelegenheiten unter Rücksendung der einstweilen zurückbehaltenen Orginal = Anlagen ganz ergebenst mitzutheilen. Berlin, den 29ten Mai 1842 Bodelschwingh

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DOK. 20 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten IV 8802. 2027. Hier CA N 4794 Bp d 25 Juni 1842 10 B In Folge des geehrten Schreibens vom 31ten v.M. die Anstellung diesseitiger Konsuls in V e n e z u e l a betreffend, habe ich Einleitung getroffen, damit auch noch über den Kaufmann F o e r s t e als Bewerber um die zu errichtende Konsulatsstelle in L a G u a y r a, als wie über den Antrag des Kaufmanns R ü h s , ihm das Konsulat für P u e r t o C a b e 11 o, und jenen Ort, mit der Befugniß zu übertragen, für L a G u a y r a einen Substituten selbst wählen zu dürfen, der Handelsstand zur Aeußerung veranlaßt werde, vornächst ich mir die weitere Mittheilung ergebenst vorbehalte. Die Anlagen des vorerwähnten verehrlichen Schreibens, wie die der früheren vom 6ten v.M. schließe ich mit dem ergebensten Anheimstellen hier wieder an, nunmehr gefalligst in dieser Angelegenheit mit dem Herrn Geheimen = Staats = Minister R o t h e r in der beabsichtigen Weise in Communication zu treten. Berlin, den 14ten Juni 1842 Bodelschwingh

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DOK. 21 Berlin den 28t Juni 1842 An den K Geh Staatsminister Herrn Rother Exellenz # Repond evel. nach 3 Monaten 29/9 5358 # No 4794 B. Das u. M. hat seit der ihm von Ew p mittels geehrtem Schreiben vom 22ten Januar d.J. gemachten gefalligen Mittheilung, betreffend die Frage wegen der Errichtung des diesseitigen Consularwesens in Venezuela, sich veranlaßt gefunden, auch den K Consul Delhis in Bremen zur Ertheilung von Auskunft in dieser Angelegenheit aufzufordern. Es sind darauf von dem p Delius zwei Berichte eingegangen, worin sich derselbe über die beiden Kaufleute C. A. Rühs u. A.W. Hoffmann, was die Qualifikation zum < Kaufmann > Consul anlangt, nicht günstig geäußert hat. Er glaubt vielmehr den Kaufmann Carl Förste zu Laguayra in der fraglichen Beziehung vorzüglich empfehlen zu müssen. Dabei hat er eine Vorstellung des Kaufmanns R Reinken eingereicht, worin dieser für den p Förste, seinen Associé, das Preussische Consulat ... nachsucht ... Das u. M. nimmt keinen Anstand, Ew p beikommend unter Rückerbittung die beiden gemachten Berichte des p Delius nebst der erwähnten Vorstellung des p Reinken ganz ergebenst mitzutheilen. Das von dem p Delius über den p Rühs geäußerte ungünstige Urtheil ist dem u. M. um so unerwarteter gewesen, als der p Rühs nicht allein bei dem u. M. einen sehr vortheilhaflen persönlichen Eindruck hinterlassen hat, sondern auch von Ew p besonders empfohlen worden ist. Das u. M. nimmt daher Veranlassung, sich wegen dieser Angelegenheit nochmals an Ew p zu wenden, indem es Dieselben ganz ergebenst

57

ersucht, sich noch in Bezug auf das besagte Urtheil des p Delhis gefalligst äußern zu wollen. Das u. M. bemerkt dabei, daß von dem p Rühs inzwischen eine ausdrückliche Bewerbung < eingegangen ist ...> um die Stelle als

DOK. 22 Preußischer Consul in Puerto Cabello, wo er seinen Wohnsitz hat, sondern auch für Laguayra, *1 die Verwaltung der diesseitigen ConsulatsGeschäfte zu übernehmen, wenn eine solche Einrichtung für angemessen erachtet würde, wobei es jedoch sein Wunsch ist, daß ihm die Ernennung oder Wahl eines Substituten überlassen bliebe. Der von Seiten des p Rühs *2 früher in Vorschlag gebrachte Kaufmann Ludwig Glöckler in Puerto Cabello hat sich selbst mit einem diesfalligen Gesuch bisher hier nicht gemeldet. Behufs der unter solchen Umständen zu treffenden Wahl würde das u. M. Ew p zu besonderem Dank verpflichtet sein, wenn Dieselben die Gefälligkeit hätten, ihm auch über den p Förste, dessen frühere Firma angeblich mit der Seehandlung in Geschäft = Verbindung gestanden, einige nähere Notizen in der fraglichen Beziehung mitzutheilen. Das u. M. ist übrigens < inzwischen > bereits mit dem Kl Finanz = Ministerium wegen der in Rede stehenden Angelegenheiten in weitere Kommunikation getreten, worauf sich dieses zunächst < veranläßt gefunden hat, über die> noch zu Rückfragen bei dem ... diesseitigen Handelsstande veranlaßt gefunden hat, deren Resultat das u. M. nunmehr entgegensieht. Berlin d M.d.a.A *1: wo < d e r > die beiden anderen Candidaten ... Hoffmann u. Förste, domicilirt sind, *2: zum Consul in Venezuela

58 DOK. 23 An Ein hohes königl PreußrMinisterium der auswärtigen Angelegenheiten Berlin. 2415 N 515191 Bp d. 9. Juli 1842 Durch meine hiesigen Freunde benachrichtet, daß ein hohes königl Ministerium nicht abgeneigt ist, in der Republik Venezuela Consulate einzurichten, erlaube ich mir, mich den Bewerbern um das von La Guayra anzuschliessen. Meine dortige Stellung als Associé des Hauses G Blohm & Co in La Guayra und als Preußischer Unternehmer berechtigt mich zu der Erwartung, daß ich dort Gelegenheit finden würde, meinem Vaterland nützlich Dienste zu leisten, falls mich ein hohes königl Ministerium mit seinem Vertrauen beehren wolle. Das hiesige Handlungs-Haus Herren H.J. Merck & Co wird auf Anfrage gern bereit sein, über meine Qualification zur fraglichen Stelle Auskunft zu geben. Ich verbleibe inzwischen eines hohen Königl Ministeriums dienstwilliger Diener Otto Harrassowitz aus La Guayra d.z. in Hamburg Adr: Herren H.J. Merck & Co Hamburg den 6 Juli 1842

59 DOK. 24 Berlin, den 12ten Juli 1842 An den H.Kw. Geh Staatsminister Herrn von Bodelschwingh Exellenz # Repond evel. nach 3 Monaten 13/6 5517 m DfF F. et jung cop von No 5191 B. 25517. d. 13 ins u.z.Pst 1 Bg # Das u. M. nach Ew p geehrtem Schreiben vom 14ten v.M., betreffend das ConsulatWesen in Venezuela, die beabsichtigte weitere Kommunikation mit dem Herrn Geh Staatsminister Rother eingeleitet, u. wird nicht ermangeln, Ew p von dem Erfolg ganz ergebenst in Kenntniß zu setzen. Inzwischen ist in der Person des Kaufmanns Otto Harrassowitz zu Laguayra ein neuer Bewerber um die daselbst zu errichtende diesseitige ConsulatsStelle aufgetreten, wie Ew p aus dessen abschriillich bekommender Vorstellung gefalligst näher ersehen wollen. Das u. M. hat zunächst Veranlassung genommen, den K-Vice-Consul Staegemann in Hamburg woselbst der p Harrassowitz sich zur Zeit aufhält, zur Ertheilung von Auskunft über denselben auf zufordern. Dasselbe behält sich vor, Ew p von dem zu erwartenden diesfalligen Bericht des p Staegemann Mitheilung zu machen, stellt jedoch ganz ergeben anheim, auch Dieserseits über den genannten neuen Candidaten gefalligst Erkundigungen einziehen zu wollen.

60 An den KPr.Vice-Consul Herrn Staegemann wohlge in Hamburg # m. Dff. # Nachdem die Anstellung von Preußischen ConsularBeamten für Venezuela in Anregung gekommen, hat sich unter Anderen auch der Kaufmann Otto Harrassowitz in Laguayra, *1 um eine diesseitige ConsulatsStelle beworben. Derselbe befmde(t) sich gegenwärtig in Hamburg, u. hat zur Unterstützung seines Geschäfts auf das Zeugniß der dortigen Handlung H. J. Merck & Co Bezug genommen. Das u. M. ersucht Ew p, über die persönlichen Verhältnisse dieses (Kandidaten u. dessen Qualifikation zur Verwaltung des betreffenden Postens nähere Erkundigungen einzuziehen, u. von dem Resultate demnächst hierher Anzeige zu erstatten. Berlin d M.d.a.A. *1: associé der Handlung G-Blohm & Co,

DOK. 25 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, hier. N. 5358 Bp d 16 Juli 1842 4.b

61 In Folge des gefalligen Schreibens Eines Königlichen Hochlöblichen Minister(iums) der auswärtigen Angelegenheiten vom 28sten v. habe ich in Betreff der Frage wegen Einrichtung des diesseitigen Consul a t Wesens in Venezuela Veranlassung genommen, durch die Königliche General=Direction der Seehandlungs=Societät auf kaufmännischem Wege in Hamburg darüber Erkundigung einziehen zu lassen, ob, wenn überhaupt zur Besetzung von Consulat = Stellen in Venezuela geschritten werden sollte. a, es nach der Lage der Verhältnisse gerathener erschiene, die beiden Consulat = Stellen in Puerto Cabello und La Guayra durch eine und dieselbe Person besetzen zu lassen und, b, welchen von den zur Besetzung dieser Stellen in Vorschlag gekommenen Candidaten, als 1, dem Chef des Handlungshauses Carl A Rühs & Co in Puerto Cabello, "C.A Rühs" 2, dem Associé der Firma Strohm & Co in La Guayra, "A.W Hoffmann" 3, dem Associé des Hauses Reinken Grooscors & Co in La Guayra "Carl Förste" wohl der Vorzug einzuräumen sein dürfte, wobei gleichzeitig um Mittheilung der Verhältnisse des Letzteren /C. Förste/ ersucht worden ist. Aus dem von einem sehr achtbaren Handlungshause in Hamburg hierauf eingegangenen, in Abschrift beigefügten desfallsigen Antwortschreiben vom 8ten d.M. geht hervor: ad, a, daß es nicht für angemessen erachtet wird, beide Consulat = Stellen in Puerto Cabello und La Guayra durch eine Person besetzen zu lassen, ad, b, daß'von den hier verzeichneten 3 Individuen, der p Rühs vorzugsweise am geeignetesten dazu geschildert wird, war mir um so angenehmer ist als dadurch die bereits in meinem Schreiben vom 22ten Januar d.J. geäußerte vortheilhafte Meinimg für den p Rühs auch andersweitig auf unparteische Weise bestätigt wird.

62 Das von dem Cónsul Delius geschilderte Handlungshaus das von demselben empfohlenen Herrn Förste scheint nach dem obenerwähnten Berichte nicht von großer Bedeutung zu sein. In Betreff des in dem erwähnten Schreiben vom 8ten d. außerdem als ganz vorzüglich empfohlenen Herrn Otto Harassowitz bemerke ich ganz ergebenst, daß die Seehandlung auch schon mit dessen Hause in La Guayra unter der jetzigen Firma von Geo. Blohm & Co seit meheren Jahren in Geschäfts = Verbindung steht, und mit dessen Handlungsweise vollkommen zufrieden gestellt ist. Der p Harassowitz hat mehrere Jahre lang pro procura für die gedach(te) Firma gezeichnet. Indem ich mich beehre, die mir gefälligst communicirten beiden Schreiben des Consuls Delius vom Ilten, und 16ten Mai d.J., so wie die dem letzteren beigefugte Eingabe des Rd Reinken vom 15. Mai beigeschlossen ganz ergebenst zurückzusenden, stelle ich den weiteren Beschluß in dieser Angelegenheit Einem Hochlöblichen Ministerio mit dem ganz ergebensten Bemerk anheim, daß, wenn überhaupt zur Besetzung von Consulat = Stellen für Venezuela geschritten werden sollte, der Herr p Rühs für Puerto Cabello, und der Herr Harassowitz für La Guayra, wohl am geeignetesten dazu erscheinen dürften. Berlin den 12ten Juli 1842. Rother

DOK. 26 An Die Hochlöbliche General=Direction der Königlichen Seehandels = Societät, in Berlin. Hamburg, 8. Juli 1842

63 privatim Wir hatten die Ehre Ihr geschätztes Schreiben vom 2ten c. zu empfangen und verschoben dessen Beantwortung bis zum heutigen Tage, um Ihnen über die uns vorgelegten Fragen keine einseitige Auskunft zu geben. Sie beauftragen uns, Ihnen etwas Näheres über den Herrn Carl Förste, Associé der Herren Reinken Grooscors & Co in La Guayra, mitzuteilen; wir beeilen uns Ihnen zu sagen, daß uns derselbe in seiner früheren Stellung als Chef des Hauses Carl Förste & Co in Caracas wohl bekannt und mit uns in Verbindung war. Damals beschäftigte sich das Haus hauptsächlich mit der Reinigung von Baumwolle, welches Geschäft aber keinen gesegneten Fortgang gehabt zu haben scheint. Das jetzige Etablissement des Herrn Förste soll respectable aber nicht von großer Bedeutung sein. Die Besetzung des Consulats durch eine und dieselbe Person in La Guayra und Porto Cabello möchte nicht zweckmäßig erscheinen, durchaus unpassend würde es aber sein, wenn der Consul in Porto Cabello wohnen sollte. Die Entfernimg beider Plätze von einander ist allerdings unbedeutend, die Communikations - Mittel sind aber nicht hinreichend, um schnelle Mittheilung von einem Platze zum anderen zu gestatten, solche erfordern häufig 8-10 Tage. La Guayra ist der Haupthafen Venezuelas, sein über das ganze Land sich ausdehnender Handel, durch die Nähe der Hauptstadt Caracas begünstigt, macht ihn zum Handelsplatz Europäischer Industrie, wichtig fïir den Handel wird er dadurch, daß das Gouvernement von Venezuela sich des Rathes der in La Guayra wohnenden fremden Kaufleute bedient. Daher haben auch die meisten mit Venezuela handelnden Nationen in La Guayra General = Consulate errichtet und denselben die Consulate auf anderen Plätzen der Republik untergeordnet. Wir stellen uns ferner die Frage, welchen von den 3 Bewerbern wir für die ehrenvolle Stellung eines Königlich Preußischen Consuls am paßlichsten halten. Wir möchten gerne Ihrem schmeichelhaften Vertrauen auf alle Weise entsprechen und erlauben uns daher die Bemerkung, daß, ohne den Verdiensten der 3 Bewerber zu nahe treten zu wollen, wir von dritter Hand erfahren haben, daß sich noch ein vierter beim Königlichen

64 Ministerium gemeldet hat. Dies ist der, in den letzten 8 Tagen erst von La Guayra zurückgekehrte, jetzt in Lübeck anwesende Herr Otto Harassowitz, Associé der Herrn Geo:Blohm & Co in La Guayra, und ohne anmaßend erscheinen zu wollen, dürfen wir dennoch behaupten, daß dieser sich wohl am besten zu der Stellung eines Königlich Preußischen Consuls eignen dürfte, theils des Ranges wegen, den sein Haus in La Guayra pinnimmt., theil(s) aber auch, weil er ein Preußischer Unterthan und aus Havelberg ist. Wir sind nicht im Stande zu beurtheilen, inwiefern ein Königliches Ministerium noch den späteren Bewerber beachten wird, sollte aber eine Wahl zwischen den 3 früheren Bewerbern getroffen werden müssen, so würde Herr Rühs wohl den Vorzug verdienen.

DOK. 27 Einem Königl.Preuß. Hohen Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten in Berlin N 5517 Bp d 21 Juli 1842 Einem Hohen Ministerium höchst geschätztes Schreiben vom 12ten hatte ich die Ehre zu empfangen, und erlaube ich mir in dessen ganz gehorsamer Beantwortung über den angefragten Kaufmann Otto Harrassowitz, der sich um die Consulat = Stelle in Laguayra beworben, folgende Auskunft zu erteilen. Der Angefragte ist aus Havelberg gebürtig und begann seine kaufmännische Laufbahn hier in dem Handlungshause Fi. Braasch & CO,, wo er seine Lehijahre beendigte und dann bei dem Kaufmann A J . Hertz firmirte; beide Principale geben ihm noch heute das rühmlichste Zeugniß.

65 Von hier wurde derselbe vor ungefähr sieben Jahren für Laguayra im Hause von G. Blohm & Co engagiert, wo er sich so hinauf arbeitete, daß er seit dem vorigen Jahre Associé durch Circulair geworden ist und kommenden Herbst, wo der jetzige Chef dieses Hauses Blohm, sich nach Europa zurückziehen wird, die alleinige Leitung des Geschäfts übernimmt. Wie ich erfahre, soll sich derselbe bereits ein hübsches Vermögen erworben haben, so wie er dann auch von denjenigen hiesigen Kaufleuten, die mit seiner Firma in Geschäftsverbindung stehen, als ein tüchtiger und umsichtiger Kaufmann von höchst respectablem Character gerühmt wird.

DOK. 28 In der angenehmen Hoffnung, daß Ein Hohes Ministerium diese ganz ergebenen Mitheilung, genügend finde möge, habe ich schließlich die Ehre mit der erneuerten Versicherung meiner ausgezeichnetesten Hochachtung zu verharren Eines Hohen Ministeriums ganz ergebenster Diener C.A. Staegemann Königl. Preuß Vice Consul Hamburg den 18 Juli 1842

66 DOK. 29 Hamburg 6. Juli An Ein hohes Königl Preuss:Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Berlin

DOK. 30 Berlin den 6. August 1842 An den Kw.Geh Staatsminister Herrn von Bodelschwingh Exellenz Repond.evn.nach 6 Wochen #jung n.5358.5517B nebst < Rother > deren urschriftlichen Beilage von n_5358 B# n_ 5358 et 5517 B. Das u.M. ermangelt nicht, Ew p im Verfolge seines Schreibens vom 12 d.M., betreffend der Frage wegen der Einrichtung des diesseitigen Consular = Wesens in Venezuela, beikommend unter Rückerbittung des von dem Herrn Geh Staatsminister Rother eingegangenen fernem Antwortschreiben, ingleichen den von dem KVice-Consul Staegemann in Hamburg erstatteten Bericht ganz ergebenst mitzutheilen. Der Herr p Minister Rother hat sich nach anderweitig eingegangener Erkundigung in der dem Kaufmann Rühs zu Puerto Cabello vortheilhaften Ansicht bestätigt gefunden. Derselbe hat jedoch dabei , daß es nicht angemessen sein dürfte, für Puerto Cabello und Laguayra zusammen nur ein einziges Consulat zu errichten. In Bezug auf Laguayra hat der p Minister Rother den erst < > zuletzt als Concurrenten aufgetretenen Kaufmann Otto Harrassowitz vorzüglich empfohlen. Sein Nachrichten lauten nicht zu Gunsten des von dem K Consul Delius *1 in Vorschlag gebrachten Kaufmanns Carl Förste. Die Kandidatur des p Harrassowitz wird endlich auch durch das Resultat der von dem Kl Vice-Consul Staegemann eingezogenen Erkundigungen unterstützt. Das u.M. erachtet sich indessen für verpflichtet, ganz ergebenst zu bemerken, daß außeramtlichen Nachrichten zu Folge der p Harrassowitz sich zugleich um das Consulat von Hamburg bewirbt, *2 Dieser Umstand < würde wohl eine weitere > scheint bei den weiteren Verhandlungen eine nähere Erwägung zu erfordern, indem es in dem

DOK. 31 diesseitigen Interesse wohl nicht ohne bedenken sein dürfte, das Preußische u. das Belgische Consulat zu Laguayra in einer und derselben Person zu vereinigen. Berlin d M.d.a.A. *1: für das Consulat zu Laguayra *2: u. namentlich das erstere zu erlangen auch Aussicht haben soll.

68 DOK 32 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. IV 12,968 Cito! CA N 6635 Bp d 3 Sep 1842 12 b Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten beehre ich mich die Anlagen des geehrten Schreibens vom 6ten d.M. in Betreff der Einrichtung des diesseitigen Konsularwesens in Venezuela, hierbei ganz ergebenst zurückzugeben, indem ich mir zugleich erlaube, die Berichte anzuschließen, welche in dieser Angelegenheit Seitens des Herrn Ober = Präsidenten der Rhein = Provinz resp. unterm 5ten und löten August c erstattet worden sind, die letzteren beiden Berichte sammt Zubehör. Von Pommern steht der Bericht noch zurück; es wird indeß von Einfluß auf die Sache auch wohl nicht sein, da, so viel bekannt, ein unmittelbarer Schiffiahrts = Verkehr zwischen dieser Provinz und Venezuela bis jetzt nicht besteht. Nach den vorliegenden Nachrichten kann die Ernennung nur Eines Königlichen Konsuls für La Guayra und Puerto Cabello, zumal mit dem Wohnsitze an dem letzteren Orte, da La Guayra der Haupthafen ist und die Mittheilungen zwischen beiden Plätzen (bei den mangelhaften Kommunikations = Mittel) häufig 8-10 Tage erfordern, nicht zweckmäßig erscheinen; es werden vielmehr bei der Lage der Sache, wie sie die Anlage des mit zurückgehenden Schreibens des Herrn Geheimen Staats = Ministers Rother vom 12ten v.M. darstellt, an den beiden Handelsplätzen Konsule zu ernennen sein. Der für die Stelle in La Guayra sich bewerbende Kaufmann Harrassowitz aus Havelberg verdient, nach diesseitigem Dafürhalten, alle Berücksichtigung. Derselbe ist schon in jenem Schreiben des Geheimen

69 Staats = Ministers Rother und seiner Anlage als vorzugsweise geeignet bezeichnet; eben so günstig lautet für ihn das in dem ebenfalls wieder angeschlossenen Berichte des Vice = Konsuls Staegemann vom löten v.M. entfallene Urtheil, welches durch den Geheimen Ober = Finanz = Rath Pochhammer, der den p Harrassowitz persönlich kennt laut der urschriftlichen Anlage vom 18ten v.M. überall bestätigt ist. Das Handlungshaus G. Blohm & Comp, welchem der p Harrassowitz associirt ist, ist insbesondere auch der Elberfelder Handels = Kammer nur von einer vortheilhaften Seite bekannt. Nach der Aeußerung des p Pochhammer wird der p Harrassowitz, der sich auch um das Belgische Konsulat beworben haben soll, dem diesseitigen Konsulate ohne Zweifel den Vorzug geben und von jener Bewerbung, wie ihm dies zur Pflicht gemacht werden könnte, abstehen. Einer Rückfrage an den Harrassowitz scheint es deshalb nicht zu bedürfen, da derselbe um die Ernennung zum Preußischen Konsul nachgesucht hat und ihm bei der Eröffnung, daß ihm die Stelle verleihen worden, der fragliche Vorbehalt als aus den diesseitigen Dienstvorschriften fließend bezeichnet werden kann.- Von den dortigen Bewerbern haben der Kaufmann Hoffmann, als tüchtig und solide, von

DOK 33 Solingen aus, der Kaufmann Foerste aber (dessen jetziges Etablissement jedoch, nach der Anlage des Schreibens des Herrn Geheimen Staats = Ministers Rother, nicht von Belang sein soll), als Theilhaber des achtbaren Hauses Grooscors & Comp, von Elberfeld her, Fürsprache gefunden; beide werden jedoch dem p Harrassowitz, für den sich die Stimmen vereinigen, nachstehen müssen, gleich dem von der Handels = Kammer zu Elberfeld außerdem noch genannten Kaufmann Böding von Bremen hinsichtlich dessen übrigens noch nicht einmal constirt, daß er eventuell zur Annahme geeignet sei. Bezüglich auf Puerto Cabello ist keine Wahl, indem für das dort zu errichtende Konsulat nur der Kaufmann Rühs als Candidat aufgetreten ist. Da sich indeß Kaufleute aus Solingen eine gute Verwaltung des Konsulats von ihm verspre-

70 chen und die Erkundigungen der Handels = Kammer zu E(l)berfeld über ihn ebenfalls günstig lauten, hiemit auch die von dem Herrn Geheimen Staats=Minister Rother mitgetheilten Nachrichten übereinstimmen, so trage ich kein Bedenken, mich für die Ernennung des p Rühs zum Konsul in Puerto Cabello, jedoch unter der Maaßgabe zu erklären, daß falls in der Folge es angemessen erachtet werden sollte, für Venezuela ein General = Konsulat in La Guayra zu errichten, daß Cabellosche = Konsulat sich als demselben untergeordnet zu betrachten habe. Die etwaige Errichtung eines bloßen Vice-Konsulats in Puerto Cabello würde eine zeitraubende Rückfrage nöthig machen, da der p Rühs sich zur Konsulatsstelle gemeldet hat und es dahin steht, ob derselbe ein Vice=Konsulat unter oberer Leitung eines anderen Consuls zu La Guayra annehmen würde. Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerium stelle ich für den Fall des Einverständnisses ganz ergebenst anheim, hiernach wegen Errichtung der Konsulate zu La Guayra und Puerto Cabello und ihrer Besetzung resp. durch den p Harassowitz und mit jenem Vorbehalte durch den p Rühs, die weitere Einleitung gefalligst treffen zu wollen. Berlin, den 29ten August 1842. In Abwesenheit und im Auftrage des Herrn Finanz = Ministers. Beuth

DOK- 34 Berlin den 20ten Septbr 1842 An den Kaufmann Otto Harrassowitz wohlgeboren

71 # Die Beilagen von n_ 6635 B sind mit Ausnahmen der no 5358.5517 B, welche zu den Acten gehen, uneingeheftet zu ressoriren. Repond.evel.nach 7425 1935# N.6635 B Das u.M. eröffnet Ew p mit Bezug auf Ihre Eingabe vom 6_ Juli d.J., wonach Sie zum Preußischen Consul in La Guayra ernannt zu werden wünschen, daß es geneigt ist < bereit ist diesen Wunsch > bei des Königs < Majestät > die Erfüllung dieses Wunsches zu beantragen. < zu bevorworten. Es ist indessen zu seiner Kenntniß gekommen, daß Ew p sich auch bei anderen Staaten um eine ConsulatsStelle bewerben > . Dasselbe findet sich jedoch < deshalb zu der Bemerkung > veranlaßt, Sie zuvor noch davon in Kenntniß zu setzen, daß die diesseitige Konsulats* Verwaltung eines diesseitigen Consulats den bestehenden < allgemeinen > Grundsätzen zufolge mit einem fremden ConsularDienste in der Regel nicht < z u > verbunden < i s t > werden kann*l, < Unter so bewandten Umständen ersucht das u.M. Ew p, bevor es weitere Schritte in der Sache thut, sich darüber zu äußern, ob und inwiefern Sie in dem Falle der Erlangung des diesseitigen Consulats nicht Anstand nehmen würden, auf andere Konsulate zu verzichten. Das u.M., sieht Ihrer diesfalligen Anzeige baldigst entgegen. Berlin d M. d. iL A. > zu äußern, ob < sie > im Vorstehenden etwa Gründe liegen, welche auf Ihrer Bewerbung um das diesseitige Consulat in La Guayra von Einfluß sein könnten. *1: weshalb zu den Erfordernißen der Prüfung eines Gesuchs um Verleihung eines Preußischen Consulats gehört, davon unterrichtet zu sein, ob der Bewerber etwa schon ein anderes Consulat verwaltet, wie dann auch der ernannte Preußische Consul nicht ohne diesseitige Genehmi-

72 gung um ein fremdes Consulat bewerben oder ein solches annehmen darf. Das u.M. ersucht daher Ew p sich darüber noch wegen desselben 21 zP.

An den K Preuß. Consul Herrn Oswald Wohlgeboren in Hamburg # Jung vorstehender Erlaß z. P vorsteh. Erlaß beigefugt # Das u. M. übersendet Ew pp untens einen Erlaß an den Kaufmann O. Harrassowitz aus La Guayra, in dem es Sie ersucht dasselbe bei den Herren H. J. Merck et Comp in Hamburg abgeben zu lassen, welcher die Besorgung der Briefe und denselben übernimmt. Da der p Harrassowitz in Deutschland ist, und dem Vernehmen nach bald in Hamburg anwesen sein wird, so wird der Erlaß ihm hoffentlich bald zu Händen kommen können, und würde das u. M. wünschen, durch Ew p zu seiner Zeit < von > die Bestätigung der geschehenen Behändigung zu erhalten Berlin, d M.d.a.A

DOK. 35 Einem Königl Preuß Hohen Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten in Berlin H.d.S. 4391M

73 # Zu den Acten zu nehmen. Berlin 27/9 42. # In gehorsamster Erwiederung des heut empfangenen Hochverehrlichen Rescript Eines Hohen Ministerium vom 20.t d, mit beigefügtem Schreiben an Herrn p O. Harrassowitz befindet sich der Genannte jetzt hier anwesend, und ist das fragliche Schreiben demselben heut persönlich ausgehändigt worden. Ich habe die Ehre mich mit der Versicherung der vollkommensten Hochachtung zu nennen, Hamburg 23 Septbr 1842 ganz gehorsamster Dr Wm Oswald Königl Preuß Consul

DOK. 36 An Ein hohes Königl: Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Berlin 7936 M 4509 CA N 7425 Bp d 2. Octbr 1842 Das geneigte Schreiben eines hohen Ministerii vom 20 Sep giebt mir die Hoffnung mein Gesuch um Ernennung zum Preuss: (Consul) in La Guayra gewährt zu sehen und statte ich einem hohen Ministe(rio) für die Zusage einer desfallsigen Beantragung meinen ergebenst(en) Dank ab.

74 Die in Frage gestellten Gründe, die meiner Bewerbung um (das) Consulat entgegenwirken könnten sind nicht vorhanden, da mir durch(aus) keine Pflichten für fremde Consulate obliegen und ich bisher den Ant(rag) zur Uebernahme des Consulats für eine ausserdeutsche Regierung un(be)rücksichtigt gelassen. Seit vielen Jahren ist aber die Verwaltung des (Ham) burgischen Consulats in La Guayra den Associés meines Hauses an(ver) traut gewesen und auch jetzt fungirt Herr Blohm als Hamburg(ischer) Consul. Dieser wird wahrscheinlich nach meiner Ankunft in La Guayra seiner Gesundheit halber eine Reise nach Europa machen müssen (und) mir dann für die Zeit seiner Abwesenheit interimistisch das Vice = Consulat für Hamburg übertragen. Für einen solchen Fall erlaube ich mir die Ge(nehm)igung eines hohen Ministerii zur Annahme zu erbitten und glau(be) (um) so zuversichtlicher keine Fehlbitte zu thun, als, wenn ich nicht irre, dergleichen) Vergünstigungen schon früher zugestanden sind. Eines geneigten Bescheids gewärtig verharre ich eines hohen Ministerii Dienstwilligster Diener Hamburg den 27 Septbr 1842

DOK. 37 Berlin, den 15" October An KW. Geh Staatsminister Herrn von Bodeschwing Exellenz # Repond. evel. nach 6 Wochen 27/11 Jung, no 7425 B # n 7425

Otto Harrassowitz

75 In ganz ergebenster Erwiederung auf Ew p geehrtes Schreiben vom 29" August d.J., betreffend die Frage wegen der Einrichtung des diesseitigen Consular = Wesens in Venezuela, erklärt sich das u. M. zuvürderst damit einverstanden, daß die Anstellung zweier besonderer Consule für Laguayra und Puerto Cabello bei des Königs Majestät in Antrag zu bringen sei. Dasselbe ist ferner in Uebereinstimmung mit Ew p der Ansicht, daß die Erwerbung des Kaufmanns Rühs um das Consulat in Puerto Cabello bei des Königs Majestät um so mehr zu bevorworten sei, als andere Kandidaten zu diesem Posten sich nicht gemeldet haben. Was sodann die Besetzung des Consulats in Laguayra anlangt, < so unterliege es keinem Bedenken > so theilt das u. M. zwar Ew pp Ansicht, daß unter den verschiedenen Bewerbern tun dasselbe der Kaufmann Otto Harrassowitz eine vorzügliche Berücksichtigung verdient; dasselbe hat indessen nicht für unnöthig erachtet, den p Harrassowitz, fürerst erst noch zu seiner ausdrücklichen Erklärung hinsichtlich seiner etwaigen Bewerbung um noch andere Consulate unter Erörterung der diesseits deßhalb bestehenden Grundsätze aufzufordern. Es ist darauf von dem p Harrassowitz diejenige Anzeige erstattet worden, welche das u. M. sich die Ehre giebt, Ew p in der Anlage unter Rückerbittung ganz ergebenst mitzutheilen. Nach Erhalt dieser Erklärung hat der p Harrassowitz zwar den ihm gemachten Antrag auf Uebernahme des Consulats einer außerdeutschen Regierung bisher nicht angenommen; er wünscht aber, wie die gedachte Anzeige weiter ergiebt, die für ihn in Aussicht stehende interimistische Verwaltung des Hamburgischen Consulat in Laguayra übernehmen zu können, wenn der mit diesem Posten gegenwärtig bekleidete Kaufmann Blohm, sein associe, eine Reise nach Europa macht. Es ist dabei zu bemerken, daß der p Blohm, wie von dem K Vice-Consul Staegemann in Hamburg bei Gelegenheit des p

76 DOK. 38 Harrassowitz angezeigt worden, und auch außer den Acten bekannt ist, die Absicht hat, Laguayra gänzlich zu verlassen. Man kann mithin wohl erwarten, daß die erwähnte interimistische Stellvertretung am Ende in eine definitive Bekleidung des p Harrassowitz mit dem Hamburgischen Consulate übergehen würde. Unter so bewandten Umständen ersucht das u. M. Ew p ganz ergebenst, sich geneigt darüber äußern zu wollen, ob diesselben in Rücksicht auf die diesseitigen Interessen es für unbedenklich erachten, dem p Harrassowitz neben dem diesseitigen Consulate auch die Uebernahme der Geschäfte des Hamburger Consulats zu gestatten. Das u. M. *1 würde wünschen, daß der bewegte Punkt kein Hinderniß sein möchte, dem p Harrassowitz das diesseitige Consulat zu verleihen. Wenn Ew p übrigens noch den Fall in Aussicht genommen haben, daß in der Folge die Errichtung eines Preußischen General-Consulats für ganz Venezuela mit der Residenz zu Laguayra beschlossen werden könnte, u. deshalb zugleich wünschen, daß die Unterordnung des Consulats in Puerto Cabello unter ein solches General-Consulat gegenwärtig ausdrücklich vorbehalten möchte; so hat das u. M. gegen einen derartigen Vorbehalt Nichts zu erinnern. < Dasselbe glaubt aber, daß dazu die besondere Allerhöchste Ermächtigung Sr. Majestät des Königs nachzusuchen sein dürfte > Schließlich ermangelt das u. M. nicht, Ew p die ihm mittels geehrten Schreibens vom 29t August d.J. gefalligst mitgetheilten Berichte der Oberpräsidien zu Königsberg und Coblenz, ingleichen die Aeußerung des Geh OberfinanzRaths Pochhammer beikommend ganz ergebenst zurückzusenden. Berlin d M.d.a.A.

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14/10 *1: ist nicht abgeneigt im Allgemeinen anzunehmen, daß da die Hansestädte die Vermittler eines sogroßen Theils der diesseitigen überseeischen Ausfuhren und Waaren-Bezüge sind, die Verbindung des Preußischen oder eines Hanseatischen Consuls in einer Person nicht unbedingt unzuläßig sei, und würde

DOK. 39 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Iv 15962. Cito! CA N 7936 Bp d 24 Ocbr 1842 3b Im Verfolg des ergebensten Schreibens vom 29ten August d.J. die Errichtung von Konsulaten in den Häfen der südamerikanischen Republik Venezuela betreffend, übersende Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten ich anliegend noch die über diesen Gegenstand nachträglich eingegangenen Berichte des Herrn Oberpräsidenten der Provinz Pommern vom 16ten September und 8ten d. Mts. urschriftlich unter Bitte der Rücksendung, nach denen es sich ebenfalls am zweckmäßigsten darstellt, das Konsulat von La Guayra dem Kaufmann Otto Harrassowitz und dasjenige von Puerto Cabello dem Kaufmann Carl Rühs zu übertragen. die bei dem gefalligst anher mitgetheilten und anbei zurück erfolgten Schreiben des Kaufmanns Harrassowitz vom 27ten September d.J. zur Sprache kommenden Fragen betrifft, so bin ich damit einverstanden, das die Verbindung des Preußischen und eines Hanseatischen Konsulats WEIS

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in einer Person nicht unbedingt unzulässig sei, und daß der wahrscheinlich unter gewissen Umständen dahin gerichtete Wunsch kein Hinderniß abgeben würde, dem p Harrassowitz das diesseitige Konsulat zu verleihen. Ganz ergebenst wird anheimgestellt, dem gefälligen Schreiben vom 15ten d.M. nunmehr wegen Errichtung der in Rede stehenden beiden Konsulate und deren Uebertragung an den p Harrassowitz und Rühs das Nöthige veranlassen und mich von dem Ergebniß gefallig benachrichtigen zu wollen. Berlin, den 21ten October 1842 Bodelschwingh

DOK. 40 Berlin den 4ten Novbr 1842 An den K Pr. Consul Herrn Oswald wohlg in Hamburg # Repond evel. nach 14 Tagen 19/11 8726 # no 7936 B. Der Kaufmann Carl A. Rühs zu Puerto Cabello in Venezuela hat sich um das daselbst zu errichtende Preußische Consulat beworben. Es ist indessen die Anzeige hier < her > eingegangen, daß derselbe vor der Hand in Hamburg, wo er sich gegenwärtig dem Vernehmen nach aufhält, noch einige Jahre zu verweilen die Absicht habe. Das u. M. ersucht Ew p daher, nähere Erkundigungen einzuziehen, ob und inwieweit diese Nachricht begründet sei, u. demnächst von dem < Erfolge > Ergebnisse

79 hierher Anzeige zu erstatten. *1 < Dasselbe > Das u. M. wünscht jedoch Ihren diesfalligen Berichte bald entgegensehen zu können. Berlin d M.d.a.A. 5 zP. *1: sofern der p Rühs in Hamburg anwesend ist, unterliegt es keinem Bedenken, daß Ew p denselben unmittelbar zu einer bestimmten Erklärung in der fraglichen Beziehung auffordern können.

DOK. 41 Einem Königl Preuß. Hohen Ministerum der Auswärtigen Angelegenheiten in Berlin # H.D.S. 9751 5737 # CA N 8726 Bp d 19 Nov 1842 lb Auf das Hochverehrliche Rescript Eines Hohen Ministeriums vom 4ten d. habe ich ganz gehorsamst zu erwiedern, daß sich der Kaufmann Carl A. Rühs zu Puerto Cabello in Venezuela, welcher sich nach Hochdessen Anzeige um das dasselbst zu errichtende Königl Preußische Consulat beworben hat, nicht hierselbst aufhält, sondern in Pureto Cabello befindet.-

80 Um nun über die künftigen Absichten des p Rühs im Betreff seines zu wählenden Aufenthalts möglichst etwas gewisseres in Erfahrung zu bringen, habe ich vor einigen Tagen einem Associé derselben in der Person des Herrn C. Behrens hierselbst ausfindig gemacht, und von demselben im Sinne des Hochverehrlichen Rescripts Eines Hohen Ministeriums eine bestimmte Erklärung in der fraglichen Beziehung gefordert, worauf mir heut die in Original = Brief hierbei folgende Antwort desselben geworden ist, nach welcher der Kaufmann Rühs mehrere Jahre in Puerto Cabello zu bleiben gedenkt, zu welchem Zweck derselbe mit seiner Familie in diesem Jahre dahin abgereist ist.Ich habe die Ehre mich mit der vollkommensten Hochachtung zu unterzeichnen Eines Hohen Ministerium ganz gehorsamer Diener des Königl Preuß: Consul und Commerzienrath Wm O'Swald Hamburg 15 November 1842

DOK. 42 Sr Wohlgeboren dem Königl Preuß. Consul und Commerzienrath Herrn W. O'Swald praest: 15 Nobr (1842) Ew Wohlgeboren Höflichst erwiedernd, bleibt mein Associé, Herr C.A. Rühs, mehrere Jahre in Puerto Cabello, wohin er mit seiner Familie in diesem Jahr abgereist ist.

81 Mit der vorzüglichsten Hochachtung C. Behrens In Firma C A Rühs & Comp, in Puerto Cabello Hamburg d. 15 November 1842 # hier 8726 9751#

DOK. 43 Berlin, den 8ten < Nover > Dezeber 1842. An des Königs Majestät. # F. et jung die Ausfertigung der Exp II. u. m . no 8726 B. # no 8726 B. Nachdem des Hochadeligen Königs Majestät mittelst allerhöchster KabinetsOrder vom 30" Septbr 1838 die Einleitung von Verhandlungen Behuf der Abschließung eines Handels = u. SchiffTahrts=Vertrages mit Venezuela genehmigt < worden, sind auch zu dem Zwecke der Herbeiführung einer consularischen Vertretung Preußens in dem genannten Freistaate nähere Schritte geschehen. Von dem Resultate dieser Schritte verhele ich nicht, Ew p Kong. Majestät hiermit allerunterthänigste Anzeige zu erstatten, indem ich zugleich in Bezug auf die erstgedachte Frage wegen der Vertragsabschließung unter dem ehrfurchtsvollsten Vorbehalte eines weiteren Berichtes zu bemerken mir erlaube, daß zwar verschiedener Anstände wegen erst vor Kurzem diesfallige Unterhandlungen haben eröffnet werden können, jedoch soviel sich bereits herausgestellt hat, daß an der Geneigtheit Venezuelas nicht zu zweifeln ist, mit Preußen

82 auf der diesseits in Vorschlag gebrachten Basis einen Handels = u. Schifffahrts = Vertrag abzuschließen. Inzwischen dürfte die Anstellung Preußischer Consuls in Venezuela vielleicht sogar noch Mittel darbieten können, auf die Beschleunigung der angeknüpften Vertrags = Unterhandlungen vortheilhaft einzuwirken. Die Nachsuchung des jenseitigen Exequaturs würde diesen Consuln selbst zu überlassen sein. > hatten, ist das Augenmerk meines Amts-Vorgängers dahin gerichtet gewesen in Ermangelung eines diesseitigen Agenten in Caracas, und bei der Schwierigkeit, einen besonderen Bevollmächtigten dorthin zu senden, die fraglichen Verhandlungen in ähnlicher Weise in London zu fuhren zu lassen, wie daselbst der Handels = u. Schiflfahrts = Vertrag zwischen Preußen und Mexiko vom 18 Februar 1831 unterhandelt und abgeschlossen worden ist. Die begründete Ansicht, daß bald ein dazu geeigneter diplomatischer Agent der Republik Venezuela in London anwesend sein würde, ist von Zeit zu Zeit getäuscht, < worden > und erst neuerlich ist der p Alejo Fortique als ... Gesandter ... der Republik in London accreditirt worden E.KM. Gesandter in London hat die empfangenen Instructionen gemäß diesem Venzuelischen Gesandten, von dessen Eigenschaft auch das englische Cabinet eine sehr vortheilhafte Meinung sagt, die erforderlichen Eröffnungen gemacht; der p Fortique hat dieselben mit Bereitwilligkeit aufgenommen, darüber nach Caracas berichtet, und sieht nunmehr bald dem Eingange von Instructionen entgegen, welche, wie er erwartet, den diesseitigen Vorschlägen um so mehr entsprechen dürften, als letztere auf Grundsätze beruhen, die gänzlich mit den Ansichten seiner Regierung übereinstimmen. Indem E K M ich diese vorläufige Anzeige unter dem Vorbehalte weiterer Bericht=Erstattung über den Fortgang der Sache alleruntherthänigst zu machen für Pflicht erachte, # d.8. insin 2 Bn #

83 erlaube ich mir, einen anderen auf die diesseitigen Handels = Verhältnisse mit Venezuela Bezug habenden Gegenstand, nemlich die Ernennung diesseitiger Consule in der für den Handel Preußens wichtigsten Häfen dieses Freistaates, ehrfurchtsvoll zur Sprache zu bringen. Die consularische Vertretung der Preußischen Handels = Interessen daselbst hat sich schon längst wie auch in dem allerunterthänigsten Berichte von 29. August 1838 bemerkt worden, als wünschenswerth dargestellt, nur erschien es damals in Erwartung des baldigen Abschlußes eines Handels = Vertrages mit Venezuela nicht dringend nöthig, mit der dortigen Anstellung von Consuln dem Vertrags =Abschluße voranzueilen, auch mangelte es noch an Kenntniß von Personen, welchen das fragliche Amt mit Vertrauen übertragen werden konnte. Inmittelst hat es sich fortdauernd als ein lebhafter Wunsch des diesseitigen Handelsstandes herausgestellt, bald Consule in Venezuela angestellt zu sehen; das zunehmende Bedürfniß consularischer Vertretung läßt sich nicht verkennen, auch sind jetzt daselbst ansässige Kaufleute bekannt geworden, welche zur Uebernahme eines Consulats eben so geeignet als bereit sind. Da nun auch die dortige Anstellung Preußischer Consule an sich, und besonders nachdem die Unterhandlungen eines Handels = Vertrages mit Venezuela bereits angeknüpft ist, unbedenklich erscheint, so glaube ich nicht Anstand nehmen zu dürfen, in Uebereinstimmung mit dem Wunsch des Finanz = Ministers bei Ew K M die nunmehrige Ergreifung dieser Maasregel ehrfurchtsvoll zu beantragen. Unter den Häfen Venezuelas sind es hauptsächlich Laguayra u. Puerto Cabello, wo es in dem Interesse der diesseitigen Handels = u-Schifffahrts = Verhältnisse den veranlaßten Ermittlungen zufolge auf die Anstellung Preußischer Consule ankommt. < Es haben sich auch mehrere > Die dortigen Kaufleute, welche sich zu einer solchen Anstellung gemeldet haben, sind < nämlich in> für in

84 DOK. 44 < Bezug auf > Laguayra: < die Kaufleute > Otto Harrassowitz, gebürtig aus Havelberg, Mitglied des Handlungshauses G. Blohm & Co, A.W. Hoffmann, gebürtig aus Braunschweig, associé der Handlung Strohm & Co u. Carl Förste, gebürtig aus Bremen, Chef des Hauses Reinken Grooscors & Co; in < sodann in Bezug auf > Puerto Cabello: der Kaufmann Carl A. Rühs, gebürtig aus NeuVorPommern, Chef des Handlungshauses C.A Rühs & Co. Was zuvürderst diesen letzteren anlangt, so sind < ihm> demselben von verschiedenen Seiten her, unter Anderem von < Seiten des > dem Geh. Staatsminister Rother, welchem er durch Geschäfts-Verbindung der Seehandlung bekannt geworden ist, solche vortheilhafte Zeugnisse ertheilt worden, daß er zu dem fraglichen Posten für qualificirt zu erachten ist. < Derselbe hat auch bei einer persönlichen Vorstellung in dem Ministerium der auswärt. Angg. einen sehr vortheilhaften Eindruck gemacht. > Anlangend die Wahl unter den Kandidaten des Consulats in Laguayra, so ist nach dem Resultate der Erkundigungen, welche theils bei dem diesseitigen Handelsstande, theils bei auswärtigen Handlungs = Häusern eingezogen worden sind, unbedenklich dem p Harrassowitz der Vorzug einzuräumen, indem sich alle Stimmen zu seinen Gunsten vereinigen, während namentlich die, die durch Vermittlung der Seehandlungs = Direction erhaltenen Nachrichten in Bezug auf den p Hoffmann und den p Förste nicht ganz befriedigend lauten wiewohl der letztere

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von dem Preußischen Consul Delius in Bremen angelegentlich empfohlen worden ist. < Der p Harrassowitz ist in dem Finanz = Ministerium auch persönlich sehr vortheilhaft bekannt. > Dazu kommt, daß der < selbe > p Harrassowitz bereits durch Geburt den Preußischen Staaten angehört, was mit seinen beiden Concurrenten nicht der Fall ist.

DOK. 45 Aus den ehrfurchtsvollen dargelegten Gründen trage ich im Einverständnisse mit dem FinanzMinister kein Bedenken, in Bezug auf Laguayra den Kaufmann Otto Harrassowitz u. in Bezug auf Puerto Cabello den Kaufmann Carl A Rühs bei Ew p Könl. Majestät zum Consul allerunterthänigst in Vorschlag zu bringen, indem ich zugleich für den Fall der Allerhöchsten Genehmigung dieses Vorschlags die entsprechenden Patente Behufs der huldreichen Vollziehung hier beizufügen mir ehrfurchtsvoll die Freiheit nehme. Berlin d Sr Exellenz vorzulegen.

AN den K Geh. Staatsminister Herrn v. Bodelschwingh Exellenz # 9151 d. 8 insi 4ble Jung no 8726 B # Das u. M. ermangelt nicht, Ew p in den Anlagen die ihm mittelst geehrten Schreibens vom 21" v.M. gefalligst mitgetheilt beiden Berichte des

86 Herrn OberPräsidenten von Pommern, betreffend die Frage wegen der Anstellung Preußischer Consule in Venezuela, ganz ergebenst zurückzusenden. Wegen der in dem einen dieser Berichte enthaltenen Angabe, daß der für das Consulat in Puerto Cabello empfohlene Kaufmann Rühs sich in Hamburg aufhalte u. daselbst auch noch einige Jahre zu bleiben die Absicht habe, hat das u. M. sich zunächst für verpflichtet erachtet zuvürderst noch durch den K. Consul Oswald in Hamburg nähere Erkundigungen darüber einziehen zulassen,

DOK. 46 ob und inwieweit diese Nachricht begründet sei. Nach Inhalt des von dem p Oswald deshalb erstatteten Berichts, welchen das u. M. sich die Ehre gibt, Ew p in der Anlage unter Rückerbittung ganz ergebenst mitzutheilen, scheint es jedoch keinem Bedenken unterliegen zu können, daß die besagte Angabe, welche auch mit den früheren Erklärungen des p Rühs nicht übereinstimmt, auf einem Mißverständnisse beruht, indem ein Kompagnon des p Rühs dem p Oswald die bestimmte Versicherung gegeben hat, daß der p Rühs < mehrere Jahre > in Puerto Cabello, wohin < e r > derselbe mit seiner Familie bereits vor längerer Zeit abgereist sei, mehrere Jahre zu bleiben gedenke. Unter so bewandten Umständen hat das u. M. nicht weiter Anstand genommen, wegen des p Rühs sowohl als wegen des p Harrassowitz die erforderlichen Anträge auf deren Anstellung als Consule bei des Königs Majestät zu machen, wovon dasselbe mit dem Vorbehalte der weiteren Benachrichtigung Ew p hiermit ganz ergebenst in Kenntniß zu setzen nicht hat unterlassen wollen. Berlin d M .d .a . A.

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DOK. 47 Sr Wohlgeboren dem Königl. Preuß. Consul und Commerzienrath Herrn W O'Swald hier

DOK. 48 < Berlin > , ten Dezbr 1842 Exp H ad No 8726 B. B estallung f ü r d e m Kaufmann Otto Harrassowitz a 1 s C o n s u l zu La Guayra Wir F r i e d r i c h W i l h e l m von G o t t e s G n a d e n K ö n i g v o n P r e u ß e n u.s.w. Thun kund und fügen hiermit zu wissen: daß nachdem W i r gut gefunden haben, in Laguayra einen Consul zu bestellen, W i r dazu den wegen seiner Handlungskenntnisse und übrigen guten Eigenschaften U n s angerühmten Kaufmann Otto Harrassowitz daselbst in Gnaden ausersehen und angenommen haben. W i r thun solches auch hiemit und Kraft dieses, dergestalt und also, daß er die Ausbreitimg des Handels U n s e r e r Staaten mich Möglichkeit befördern; alles was W i r ihm aufzutragen nöthig finden, oder weshalb U n s e r e Untherthanen selbst an ihn sich wenden möchten, mit Fleiß, Redlichkeit und Bereitwilligkeit ausrichten; besonders sich der Preußischen Unterthanen, die Handel und SchiffFahrt treiben und sei-

88 nen Beistand verlangen, eifrigst annehmen, und ihnen U n s e r n Schutz, wenn sich dessen sich nicht unwürdig gemacht, angedeihen lassen, auch überhaupt alles thun und besorgen soll, was in dem beiliegenden Reglement für die Preußische Consuls vom 18ten September 1796 vorgeschrieben ist, und wie es einem redlichen, geschickten und fleißigen Königlichen Preußischen Consul eignet und gebühret und U n s e r allergnädigsten Vertrauen deshalb zu ihm gerichtet ist. W i r requiriren übrigens hiemit alle und jede, welche dieses vorkommt, oder sonst zu wissen nöthig ist, gedachten Kaufmann Otto Harrassowitz als U n s e r e n Consul in Laguayra zu erkennen, auf die Vorstellung, welche er in solcher Eigenschaft thun wird, willfahrige Rücksicht zu nehmen, ihm alle zur Ausübung seines Amts etwa bedürfende Hülfe und Beistand, zu bewilligen, auch ihm alle Freiheiten, Privilegien und Prärogativen, welche dortigen Orts die Consuls anderer freundschaftlichen Mächte genießen, angedeihen zu lassen; wogegen W i r dieses alles bei vorkommenden Gelegenheiten zu erwiedern nicht ermangeln werden. Des zu Urkund haben W i r gegenwärtiges Patent höchsteigenhändig unterschrieben und mit U n s e r m Königlichen Innsiegel bedrucken lassen. So geschehen und gegeben zu < Berlin >, den ten Dezbr 1842. Ad contrasignandum

DOK. 49 < Berlin >, den ten Dezbr 1842 Exp m ad No 8726 B. Bestallung f ü r d e n Kaufmann

89 Carl A. Rühs a 1 s C o n s u 1 zu Puerto Cabello Wir F r i e d r i c h W i l h e l m von G o t t e s G n a d e n K ö n i g v o n P r e u ß e n u.s.w. Thun kund und fügen hiermit zu wissen: daß nachdem W i r gut gefunden haben, in Puerto Cabello einen Consul zu bestellen, W i r dazu den wegen seiner Handlungskenntnisse und übrigen guten Eigenschaften U n s angerühmten Kaufmann Carl A. Rühs daselbst in Gnaden ausersehen und angenommen haben. W i r thun solches auch hiemit und Kraft dieses, dergestalt und also, daß er die Ausbreitung des Handels U n s e r e r Staaten nach Möglichkeit befördern; alles was W i r ihm aufzutragen nöthig finden, oder weshalb U n s e r e Unterthanen selbst an ihn sich wenden möchten, mit Fleiß, Redlichkeit und Bereitwilligkeit ausrichten; besonders sich der Preußischen Unterthanen, die Handel und Schififahrt treiben und seinen Beistand verlangen, eifrigst annehmen, und ihnen U n s e r n Schutz, wenn sie dessen sich nicht unwürdig gemacht, angedeihen lassen, auch überhaupt alles thun und besorgen soll, was in dem beiliegenden Reglement für die Preußische Consuls vom 18ten September 1796 vorgeschrieben ist, und wie es einem redlichen, geschickten und fleißigen Königlichen Preußischen Consul eignet und gebühret und U n s e r allergnädigstes Vertrauen deshalb zu ihm gerichtet ist. W i r requiriren übrigens hiemit alle und jede, welchen dieses vorkommt, oder sonst zu wissen nöthig ist, gedachten Kaufmann Carl A Rühs als U n s e r n Consul in Puerto Cabello zu erkennen, auf die Vorstellung, welche er in solcher Eigenschaft thun wird, willfahrige Rücksicht zu nehmen, ihm alle zur Ausübung seines Amts etwa bedürfende Hülfe und Beistand, zu bewilligen, auch ihm alle Freiheiten, Privilegien und Prärogativen, welche dortigen Orts die Consuls anderer freundschaftlichen Mächte genießen, angedeihen zu lassen; wogegen W i r dieses alles bei vorkommenden Gelegenheiten zu erwiedern nicht ermangeln werden. Des zu Urkund haben W i r gegenwärtiges Patent höchsteigenhändig unterschrieben und mit U n s e r m Königlichen

90 Innsiegel bedrucken lassen. So geschehen und gegeben zu < Berlin >, den ten Dezbr 1842 ad contasignadum

DOK. 50 CA N. 9501 Bp d 15 Decbr 1842 G.g.A Die beiden Bestallung für den p Otto Harrassowitz als Consul zu Laguayra, und den C. A. Rühs als Consul zu Puerto Cabello. sind Allerhöchsten Orts sub Dato: Charlottenburg den 10" December 1842 vollzogen, br. m zur Geh: Canzlei zurückgelangt. Berlin den 14 December 1842 Poll

Berlin, den Decbr 1842 < An den K Pr. Consul für Laguayra Herrn Otto Harrassowitz Wohlgeboren zur Zeit in Hamburg Mit Rücksicht auf die Ew p unterm 27" Septbr d.J. angezeigten Umstände hat das u. M. sich zu seinem Vergnügen im Stande gefunden, Ihre Ernennung zum Consul in Laguayra bei des Königs Majestät in Antrag zu bringen, allerhöchsterweise diesem Antrage >

91

DOK. 51 Wegen der verschiedenen amtlichen Benachrichtigungen, welche von der Ernennung des p Harrassowitz bereits gegenwärtig zu veranlassen sind, scheint eine allgemeinere Bekanntwerden deshalb in der Handelswelt, noch bevor das Exequatur erlangt worden, unvermeidlich zu sein. Es könnte vielleicht für angemessen erachtet werden, auch den K. Consul Delius in Bremen, dessen Wünsche nicht in Erfüllung gegangen sind, von der in Rede stehenden Ernennung sofort in Kenntniß zu setzen, so wie nicht minder die Bescheidung des p Hoffmann, welcher mit dem p Harrassowitz concurrirt hat, ebenfalls nicht von der Erlangung des Exequaturs abhängig zu machen seinen dürfte. Aus diesem Gesichtspunkte habe ich die unternommene Abweichimg von dem gewöhnlichen Verfahren ehrerbietig der höheren Entscheidung unterwerfen wollen. Jordan 12/12 42.

DOK. 52 Berlin den 23ten Decbr 1842 An den K Preuß Consul Herrn Otto Harrassowitz wohlgeboren # (als Einlage zu dem nachstehenden Erlasse an den K Consul Oswald) Jung, d 24 freundl z. Pt u. insi c. allez

92 Die eingeklammerten Worte sind in dem Erlasse an den p Rühs auszulassen Jung ein Exemplar von jeder Piede unter no 1 -13 # No 9501B B. der p Harrassowitz will in den ersten Tagen des nächsten Monats abreisen. Cito In dem weiteren Verfolge der Verhandlungen wegen Errichtung eines Preußischen Consulats zu Laguayra sieht das u. M. sich zu seinem Vergnügen nunmehr im Stande, Ew p zu benachrichtigen, daß es mit Rücksicht auf den von Ihnen unterm 27ten Septbr d.J. angezeigten Umständen kein Bedenken getragen hat, Ihre Ernennung zu dem gedachten Posten, welche Sie nachgesucht haben, bei des Königs Majestät in Vorschlag zu bringen. Allerhöchst dieselben haben diesen Vorschlag auch zu genehmigen u. das betreffende Patent, welches Sie in der Anlage erhalten, zu vollziehen geruhen. Das u. M. vertraut, daß Ew p durch gewissenhafte Erfüllung der übernommenen Verpflichtugen sich werden angelegen sein lassen, den Erwartungen der Köngl Regierung zu entsprechen. Sie bedürfen jedoch Behufs der Ausübung Ihrer Funktionen des Exequaturs der Regierung von Venezuela. Um dasselbe bei Ermangelung einer unmittelbaren diplomatischen Verbindung der beiden Staaten auf dem kürzesten Wege zu erlangen, ersucht das u. M. Ew p, (sobald Sie nach Venezuela zurückkehrt sein werden) selbst *1 die erforderlichen Schritte zu thun, damit Sie von derselben < dortigen Behörden > als Preußischer Consul in *2 Laguayra anerkannt werden. Das u. M. hat außerdem den Kög. Gesandten in London, Geheimen LegationsRath Bunsen, beauftragt, bei dem dortigen Venezuelaschen Gesandten, Herrn Alejo Fortique, mit welchem er Behufs der

93 DOK. 53 Abschließung eines Handels = u. Schifffahrts = Vertrages in Kommunikation steht, darauf anzutragen, daß derselbe bei seiner Regierung die baldige Bewilligung des fraglichen Exequaturs noch besonders bevorworte. Ueber den Erfolg Ihrer Schritte in dieser Angelegenheit wird das u. M. seiner Zeit Ihrem Berichte entgegensehen. Inzwischen nimmt dasselbe seinen Anstand, Ew p in den Anlagen die allgemeinen Dienst-Instructionen der Kol. ConsularBeamten bereits mitzutheilen. Es sind dies außer dem Reglement vom 18"Septbr 1796, welches Ihrem Patente beigefügt ist, die folgenden Piecen: 1.2. die beiden ConsularVerfügungen vom 30" Januar 1815 u. 25. August 1816, betreffend die Unterstätzung Preußischer Seeleute; 3. die allerhöchste KabinetsOrder vom 11" Novbr 1829 betreffend die < Befugnis > Ausstellung und Attestierung der Vollmachten diesseitiger Unterthaanen in überseeischen Ländern; 4. das Circulare vom 15" Juni 1830, betreffend das Paßwesen; 5. der ConsularGehälterTarif vom 10" Mai 1832, wodurch der XII des Reglements von 1796 abgeändert worden ist; 6.7. das Circulare vom 24" April 1834 nebst beigefügter Allerhöchster Verordnung vom 5ten October 1833, betreffend die Zurücksendung verunglückter Seeleute. 8. das Circulare vom 25ten April 1834, betreffend die in den ZollVereinigungs-Verträgen stigulirte gegenseitige consulariche Unterstützung; 9. eine, zunächst an dem verstorbenen K Cónsul Delbrück zu Bordeux gerichtete *3 Verfügung vom 6ten Januar 1837, betreffend das Verfahren bei der Desertion von Matrosen; < die inzwischen auch>

94 10. ein auf ähnliche Weise generalisirter Auszug aus seiner Verfügung an dn K. Cónsul Kaeser zu Gibraltar, d.d. 5ten Februar 1839, betreffend die Verabreichung von GeldUnterstützung u. von paßpolizeilichen Legitimations = Mitteln; 11. das Circulare vom 9" Maerz 1839, betreffend die zu erstattenden Jahresberichte; 12. das Circulare vom 8" Juni 1841: mit dem neuen Gesetze zur Aufrechthaltung der Mannszucht auf den Seeschiffen d.d. 31 Maerz 1841.

DOK. 54

In den ferneren Anlagen erhalten Ew p: a. eine autentische Zeichung der allgemeinen Preußischen Handelsflagge; b. eine authentische Zeichnung deijenigen Flaage, womit von Preußischen Schiffen das Verlangen nach einem Lotsen signalisirt wird; c. die in Betreff der Preußischen ConsulatsUniform ergangenen Bestimmungen nebst Zeichnimg. Das u. M. behält < übrigens > vor, nach erfolgter Abschließung eines diesseitigen Handels = u. Schifffahrts = Vertrages mit Venezuela, *4 Ew p in Absicht der Durchführung desselben noch mit besonderer Instruction zu versehen. Übrigens benachrichtigt das u. M. Ew p. daß auch in Puerto Cabello ein Preußisches Consulat errichtet werden soll. Des Königs Majestät haben diesen Posten dem dortigen Kaufmann Carl A Rühs zu verleihen geruht. Das u. M. übersendet Ew p in der Anlage an den p Rühs deshalb gerichteten Erlaß # 1 mit dem Auftrage, denselben, sobald Sie nach Venezuela zurückgekehrt sein werden,

95 an den p Rühs gelangen zu lassen, indem es Sie zugleich ersucht, den p Rühs schon sofort von diesem Auftrage vorläufig in Kenntniß zu setzen.

DOK. 55 Außerdem ersucht das u. M. Ew p, dem Kaufmann A.W. Hoffmann # 2 in Laguayra, welcher sich ebenfalls um das dortige Preußische Consulat beworben hat, den an denselben deshalb gerichteten beiliegenden Bescheid zugehen zu lassen, sobald Sie nach Venezuela zurückgekehrt sein werden. Schließlich bemerkt das u. M. noch ausdrücklich, daß wenn es Ew p Wunsch ist, neben dem Posten, zu welchem Sie eben ernannt worden sind, in dem von Ihnen angegebenen Falle die interimistische Verwaltung der Hamburgischen ConsulatsGeschäfte in Laguayra zu übernehmen, diesseits nichts dagegen zu erinnern ist. *1: unter Vorlegung Ihres Patents bei der dortigen Regierung *2: Hierfür ist in dem Erlasse an den p Rühs zu setzen: Puerto Cabello *3: inzwischen aber auch bereits den meisten übrigen Preußischen ConsularBeamten zur Beachtung zugefertigte *4: worüber die eingeleiteten Verhandlungen in dem erwünschten Gange sind, #1: F. et jung, die Ausfertigung des nachfolgenden Erlasses an den p Rühs #2: F. et jung, die Ausfertigung des nachfolgenden Erlasses an den p Hoffmann

An den K Pr. Consul Herrn Oswald wohlgeboren

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in Hamburg # F. et jung, die Ausfertigung des vorstehenden Erlasses # Das u. M. ersucht Ew p den beikommenden Erlaß an den zum Preußischen Consul in Laguayra ernannten Kaufmann Otto Harrassowitz, welcher sich zur Zeit in Hamburg befindet, demselben auszuhändigen. Von der erfolgten Erledigung diese Anzeige wollen Ew p demnächst eine Anzeige hierher gelangen lassen.

An den K. Pr. Consul Herrn Carl A. Rühs wohlgeboren In dem weiteren Verfolge der Verhandlungen wegen Errichtung eines Preußischen Consulats zu Puerto Cabello sieht sich das u. M. mit Bezug auf Ew p Anzeige vom 14ten Mai d.J. zu seinem Vergnügen nimmehr im Stande, Sie zu benachrichtigen, daß des Königs Majestät Ihre Ernennung zu dem gedachten Posten, welche Sie nachgesucht haben, und die es seinerseits gern bevorwortet hat, allergnädigst zu vollziehen geruhen haben. Sie erhalten in der Anlage das betreffende Allerhöchste Patent. Das u. M. vertraut, daß Ew p

DOK. 56 wie oben an den p Harrassowitz jedoch unter Berücksichtigung der angedeuteten Abänderungen Uebrigens benachrichtigt das u. M. Ew p, daß es nicht für angemessen erachtet worden ist, Laguayra mit Puerto Cabello zu einem gemein-

97 schaftlichen Consulate zu verbinden. Des Königs Majestät haben vielmehr in der Person des Kaufmanns Otto Harrassowitz zu Laguayra einen besonderen Consul für diesen Ort zu ernennen geruht. Das u. M. kann somit Ew p nur danken für Ihre Bereitwilligkeit, auch in Bezug auf Laguayra die Verwaltung der diesseitigen ConsulatsGeschäfle übernehmen zu wollen. Der p Harrassowitz, welcher sich gegenwärtig in Hamburg befindet, jedoch in den nächsten Monaten nach Venezuela zurückzukehren gedenkt, hat den Auftrag erhalten, Ew p den gegenwärtigen Erlaß zu übermachen. Schließlich bemerkt das u. M. daß die nähere Auskunft, welche der König. Regierung über die Verhältnisse Venezuelas inzwischen zugegangen ist, es nöthig macht bereits, den Fall ins Auge zu fassen, daß sich in der Folge das Bedürfnis ergeben könnte, für ganz Venezuela ein Preußisches GeneralConsulat mit dem Sitze in Laguayra zu errichten. Wenn eine solche Maßregel zur Ausführung kommt, so würde die in Puerto Cabello gegenwärtig errichte besondere ConsularStelle dem gedachten Generalconsulate ressortmäßig unterzuordnen sein.

An den Kaufmann Herrn AW. Hoffmann, associé der Handlung Strohm & Co Wohlgeboren # (als Einlage zu dem Erlasse an den p Harrassowitz) # Ew p haben dem u. M. mitteltst Vorstellung vom 21" September 1840 den Wunsch zu erkennen gegeben, zum Preußischen Consul in Laguayra ernannt zu werden. Die König. Regierung < Dasselbe > hat diesen Wunsch bei den Verhandlungen, welche wegen der Errichtung eines

98 Preußischen Consulats zu Laguayra inzwischen Statt gefunden haben, nicht aus den Augen verloren.

DOK. 57 Es ist jedoch nach dem nunmehr vorliegenden Resultate die Erfüllung Ihres obgedachten Wunsches nicht zu bewirken gewesen, indem des Königs Majestät unter den verschiedenen Kandidaten, welche zu dem fraglichen Posten in Vorschlag gekommen sind, den Kaufmann Otto Harrassowitz zu erwählen geruht haben. Das u. M. bedauert, Ihnen eine für Ihre Person günstigere Entscheidung nicht mittheilen zu können.

An den K. Pr. Consul Herrn Delhis wohlg in Bremen Das u. M. hat aus Ew p Berichten vom 11" u. 16" Mai d.J. ersehen, daß u. aus welchen Gründen Sie für das in Laguayra zu errichtende Preußische Consulat den Kaufmann Carl Förste vorzüglich empfehlen zu müssen geglaubt haben. Es ist dieser Empfehlung *1 alle Beachtung gewidmet worden, welche Ew p Zeugniß verdient, < zumal auch noch von anderen Seiten >. Der genannte Kandidat vereinigte jedoch nach dem Resultat sämtlicher Erkundigungen, welche über die verschiedenen Bewerber um den fraglichen Posten, theils bei dem diesseitigen Handelsstande, theils bei auswärtigen HandlungsHäusern eingezogen worden sind, nicht in < gleichem > vollem Maße o l l e Stimmen > zu seinen Gunsten alle Stimmen. Des Königs Majestät haben vielmehr den Kaufmann Otto Harrassowitz, Mitglied der Handlung G. Blohm & Co für das in Rede stehende Consulat zu erwählen geruht. Unter so bewandten Umständen muß das u. M.

99

bedauern, zu einer Ew p Wünschen entsprechenden Mittheilung nicht in den Stand gesetzt zu sein. Dasselbe ersucht Ew p hiernach dem Kaufmann Rd. Reinken zu Bremen, welcher sich mittelst der von Ew p unterm 16" Mai d.J. eingereichten Vorstellung vom 15" Mai d.J. für den p Förste, seinen Associé, verwendet hat, da Erforderlich zu eröffnen.

DOK. 58 Außerdem benachrichtigt das u. M. Ew p, daß es für < in Bezug auf > das in Puerto Cabello zu errichtende Preußische Consulat nach dem Resultate der von verschiedenen Seiten eingezogenen Erkundigungen nicht hat Anstand nehmen können, den Kaufmann Carl A Rühs bei des Königs Majestät in Vorschlag zu bringen, Allerhöchst Welche diesem Vorschlag auch zu willfahren geruht haben. Es ist übrigens

eine öffentliche Bekanntmachung der beiden in Rede stehenden Ernennungen vor der Hand noch nicht zu veranlassen, indem es zuvürderst darauf ankommt, zu denselben das Exequatur der Regierung Venezuelas zu erwirken. *1: von der Kög Regierung An den K-Pr.aus.Gesandten Herrn Geh. Leg.Rath Dr Bunsen in London # d 28 ab ins # Das Bedürfnis der Errichtung Preußischer Consulate in Venezuela hat sich < neuerlich > in einem solchen < erhöhenden > Maße fühlbar gemacht, daß für angemessen erachtet worden ist, mit der Ausführung dieser Maßregel auch unabhängig von der erst noch zu erwartenden Abschließung eines Handels = u. Schifßahrts = Vertrages mit dessen

100 Unterhandlung Ew p beauftragt sind, bereits vorzugehen. An der Geneigtheit der Regierung von Venezuela Preußische ConsularBeamte auch schon gegenwärtig zuzulassen, hat nach Lage der Sache, *1 nicht gezweifelt werden können. ... Es ist daher im Wunsche, < begriffen > insbesondere zu Laguayra u. Puerto Cabello Preußische Consulate zu errichten. An dem erstgenannten Orte haben des Königs Majestät den Kaufmann Otto Harrassowitz, Mitglied der

DOK. 59 Handlung G. Blohm & Co,, u an dem anderen Orte den Kaufmann Carl A. Rühs zum Consul zu bestimmen geruht. Es sind auch bereits die < entsprechenden > betreffenden Patente von Allerhöchstdemselben vollzogen worden. *2 diesen < beiden > Ernennungen < erforderliche > das Exequatur der Venezuelaschen Regierung zu erwirken. Um dabei in < bei > Ermangelung einer unmittelbaren diplomatischen Verbindung der beiden Staaten < auf> den kürzesten Weg einzuschlagen , hat das u. M. die beiden genannten Consule beauftragt, selbst *3 die geneigten Schritte zu thun, damit sie von derselben in ihrer fraglichen Eigenschaft anerkannt werden. Außerdem ersucht jedoch das u. M. Ew p ergebenst den Venezuelaschen Gesandten in London, Herrn Alejo Fortique, *4 von den beiden in Kenntniß zu setzen, ... und bei demselben zugleich darauf anzutragen, daß er seiner Seits die baldige Bewilligung der gewünschten Exequaturs in Carracas noch besonders bevorworte. Ew p gefalligen Bericht in dieser Angelegenheit wird das u. M. seiner Zeit ergebenst entgegensehen. Uebrigens ist noch zu bemerken, daß die *5 Nachsuchung des Exequaturs von Seiten der beiden genannten Consuls nicht sofort zu erwarten steht, in dem der p Harrassowitz, welcher zugleich Ueberbringer der Bestallung des p Rühs ist, sich gegenwärtig in Hamburg aufhält, von wo er erst den nächsten Monat nach Venezuela zurückzukehren gedenkt.

101 *1: wie solche namentlich aus Ew p gefälligem Berichte vom 24" October d. J. zu ersehen ist, *2: Nun ... kommt es darauf an, zu diesen *3: ... zur Vorlegung ihrer (Pa)tente der Regierung (in) Venezuela *4: unter solchen Äußerungen (we)lche den obigen (Be)merkungen (e)ntsprechen, *5: in Carracas erforderlich < zu machende. >

An den K w Geh Staatsminister Herrn Rother Exellenz # ins: # In dem weiteren Verfolge der Verhandlungen wegen Errichtung Preußischer Consulate in Venezuela ist es dem u. M. angenehm, Ew p mit Bezug auf das geehrte Schreiben vom 12" Juli d.J. ganz ergebenst benachrichtigen zu können, daß nachdem für angemesen erachtet

DOK. 60 worden ist auch cnoch vor der> unabhängig von *1 Abschließlang eines Handels = u. Schiflfahrts = Vertrages zwischen Preußen und Venezuela, worüber die eingeleiteten Verhandlungen in dem erwünschten Gange sind, mit der Ausführung jeder Maßregel vorzuschreiten, des Königs Majestät zu den beiden betreffenden Posten die insbesondere empfohlenen Kandidaten zu erwählen u. somit für Laguayra den Kaufmann Otto Harrasssowitz, für Puerto Cabello aber den Kaufmann Carl A Rühs zum Consul zu geruht haben. Die öffentliche Bekanntmachimg dieser beiden Ernennungen ist jedoch vor der Hand noch nicht zu veranlassen, indem es zuvürderst auf die Erlangung des betreffenden Exequaturs der Regierung von Venezuela ankommt. Das u. M. hat dazu bereits die

102 erforderlichen Einleitungen getroffen, von deren Erfolge es nicht ermangeln wird, Ew p seiner Zeit ganz ergebenst in Kenntniß zu setzen. *1: der erst noch zu erwartenden

An den Kw Geh. Staatsminister Herrn v Bodelschwingh Exellenz. # ins# Das u. M. giebt Ew p die Ehre, Ew p im Verfolge seines Schreibens vom 8" d. M., betreffend die Errichtung Preußischer Consulate in Venezuela, ganz ergebenst zu benachrichtigen, daß des Königs Majestät die von ihm in Antrag gebrachte Ernennung der Kaufleute Otto Harrassowitz in Laguayra und Carl A Rühs in Puerto Cabello zu Consuls zu genehmigen und die entsprechenden Patente zu vollziehen geruht haben. Eine öffentliche Bekanntmachung dieser Ernennung ist jedoch vor der Hand noch nicht zu veranlassen, indem es zuvörderst darauf ankommt, für dieselben das Exequatur der Regierung von Venezuela zu erwirken. Das u. M. hat zu solchem Behulfe bereits die erforderlichen Einleitungen getroffen, von deren Erfolge es nicht ermangen wird, Ew p seiner Zeit ganz ergebenst in Kenntniß zu setzen. Wegen des möglichen Falles der Errichtung eines Preußischen GeneralConsulats zu Laguayra, welchem die in Puerto Cabello gegenwärtig errichtete Consularstelle unterzuordnen sein würde, hat das u. M. dem p Rühs das Erforderliche zu eröffnen nicht unterlassen. Berlin, d. M .d .a . A.

103 DOK. 61 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. # IV. 19222 6730 D Zu den acten. B. 28/12 42. # CA N. 9751 Bp d 24 Decbr 1842 2B Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten beehre ich mich den mit dem geehrten Schreiben vom 8t d.M. mir gefalligst mitgetheilten Bericht des Königlichen Consuls O s w a l d zu Hamburg vom 15 v.M. nebst Anlage hierneben ganz ergebenst zurückzusenden, indem ich mich zugleich mit den wegen Besetzung der Consulatsstellen in La Guayra und Puerto Cabello durch die Kaufleute Harrassowitz und Rühs getroffenen Einleitungen einverstanden erkläre. Berlin den 21t Dezember 1842 Bodelschwingh

DOK. 62 Einem Königl Preußischen Hohen Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten in Berlin # H:diS: 6877 (1) 842

104 D Zu den acten. Bn 5/1 43. # CA N 9938 Bp d 31 Decb 1842 In gehorsamster Erwiederung auf das hochansehnliche Rescript Eines Hohen Ministeriums vom 23t d, ist der darin enthaltene Erlaß an den zum Preußischen Consul in Laguayra ernannten Kaufmann Otto Harrassowitz demselben am 26ten d. persönlich hier übergeben worden, welches ich hiemit pflichtschuldigst berichte, und die Ehre habe, mit der ausgezeichnetsten Hochachtung zu verharren, Einem Hohen Ministerium ganz gehorsamster Dr^ Wm O'Swald Königl Preußl Consul 43 Hamburg 27 Decbr 1842

DOK. 63 An Ein Königliches Hohes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten in Berlin. # Zu den Acten zu nehmen, Berlin 17/2 43 London, den 20sten Januar, 1843 CA N 920 Bp d 4 Febr 1843 3b

105 Eines Königlichen Hohen Ministerii geneigten Erlaß vom 23ten v.Mts; die Errichtung Preußischer Consulate in Venezuela betreffend habe ich am 5ten d. zu erhalten die Ehre gehabt.Nachdem der Venezuela'sche Gesandte, welcher bei Eingang desselben wiederum von London abwesend war, zur Stadt zurückgekehrt, habe ich demselben vorgestern die entsprechenden Mittheilungen gemacht. Herr Fortique drückte mir sein lebhaftes Bedauern darüber aus, daß die Instructionen welche er von seiner Regierung Behufs der Verhandlung ein(es) Schifffahrts = und Handels = Vertrages erwarte, ihm noch immer nicht zugekomm(en) seien - eine Verzögerung welche er, der in dieser Jahreszeit besonders weitläufigen unsichern Postverbindung zwischen hier und Carracas zuschrieb, da an der Bereitwilligkeit seiner Regierung sich auf die Verhandlungen einzulassen, nicht zu zweife(ln) sei.Was die Bereitwilligkeit seiner Regierung betreffe,/setzte er hinzu/Preußischen Consuln, auch ehe ein Vertrag abgeschlossen, oder selbst in Verhandlungen sei, das Exequatur zu ertheilen - so könne er hierüber in Ermangelung jeder Instruction

DOK. 64 - keine bestimmte Ansicht aussprechen, - bisher, sei, soviel ihm bekannt; ein ähnlicher Fall nur in der Weise vorgekommen, daß die als Consule gesandten Personen zugleich mit der Verhandlung des Vertrags beauftragt worden seien. Dies sei, wenn er nicht irre, bei Abschluß des Vertrages mit Dänemark der Fall gewesen.

106 Jedenfalls wolle er indeß den Inhalt meiner Mittheilung zur Kenntniß seiner Regierung bringen, und die sofortige Anerkennung der Preußischer Seits ernannten Consule bevorworten. Um demselben einen bestimmten Anhalt für seinen diesfálligen Bericht an seine Regierung zu gewähren, habe (ich) demselben die hier in Abschrift gehorsams(t) beigefügte Verbal=Note übergeben. Sobald mich Herr Fortique von (dem) Eintreffen der erwarteten Instructionen in Kenntniß setzt, werde ich nicht säumen, Einem Königlichen Hohen Ministerio hiervon gehorsamst Anzeige zu mac(hen.) Bunsen

DOK. 65 Copie. A Son Excellence Monsieur Alejo Fortique Envoyé extraordinaire et Ministre plénipotiaire de la Republique de Venezuela près Sa Majesté Britannique Note-Verbale Le Chervalier Bunsen etc.etc.etct. n'a pas mangué de rendre compte â son Gouvernement, dans le temps des communications verbales, qu'il a eu l'honneur de recevoir au moins d'Octobre dernier de S.E. Monsieur Alejo Fortique etc.etc.etc. relativement au projet d'un traité de commerce et de ravigation à conclure entre la Prusse et le Venezuela.

107 Le Gouvernement prussien a été très satisfait de ces communication, et il apprendra avec intérêt que les instructions que S.E. Monsieur Alejo Fortique attend de Son Gouvernement à ce sujet, l'auront mis en état d'entamer une négociation qui promet un résultat également avantageux pour les deux pays. En attendant le Gouvernement prussien désire de procurer le plutôt que possible au commerce les avantages qui ne pourront manquer de résulter de l'érection de quelques consulats prussiens sur le territoire de Venezuela, et convainc d'après les communication susmentionnée que le Gouvernement de la République n'apprécie pas moins que lui-même l'utilité d'une telle mesure, il a l'intertion d'ériger sans délai des consulats prussiens à Laguayra et à Puerto - Cabello. Le choix du Gouvernement du Roi est també quant au poste de Laguayra sur le Sieur Othon Harrassowitz, associé de la maison de commerce G. Blohm & Co; -et quant au second poste mentionné sur le Sieur Charles A Rùhs, commçant. Comme il n'existe pa à l'heure qu'il est, des relations diplomatiques entre la Prusse et le Venezuela, ces deux commerçans ont été autorisés par le Gouvernement prussien de présenter eux-mêmes leurs lettrespatentes au Gouvernement de la Republique,

DOK. 66 et à faire auprès de celui-ci les démarches nécessaires, pour que les exéquaturs, qui les mettront en mesure d'exercer leurs fonctions soient accordés. Le Chevalier Bunsen est chargé de faire part à S.E. Monsieur Alejo Fortique de ces nominations, en La priant en même temps de vouloir bien emplyers Ses bons offices aupré de Son Gouvernement, pour que les dits

108 deux consuls obtinrent sans délai les autorisation nécessaires pour entrer en fonction. Le Chevalier Bunsen saisit cette occasion pour renouveler à Son Exellence les assurances de sa très haute considération. Londres ce 11 Janvier 1843.

DOK. 67 # sub N 4981 B eingetragen # Extract CA N. 4980 Bp d 27 Juni 1843. Malaga, le 7. Juni 1843. A son passage par cette ville Mr^Joseph M Echenique, naturel de Caracas établi à Laguayra m'a prié d'addresser à Votre Excellence l'exposition que j'ai l'honneur de lui remttre tous ce pli. Je n'ai pu l'informer si le Roi avait déjà songé à l'établissement d'un consulat dans ces parages, mais je lui ai promis de recommander sa pétition à Votre Exellence pour autant que ma faible influence pourrait lui servir. Je prends donc la liberté d'appuyer les désirs de Mr Echenique, si Sa Majesté junge convenable aux intérêts nationaux l'établissement d'un Consulat à Laguayra et si un autre choix n'a pas précédé sa candidature. sig Roose.

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DOK. 68 A Son Exellence Monseigneur le Ministr d'Etat, chargé du Department des Affaires Etrangères Berlin N 4981 Bp d 27 Juni 1843. Monseigneur L'importance que la ville de Caracas Capitale de la Republique de Venezuela acquiert chaque jour à cause, non seulement des riches productions de son sol mais encore, par suite de la consommation qui s'y fait des fabricats Européens, y a attiré une foule d'étrangers, lesquels en y établissant des maisons de commerce ne contribuent pas peu a l'accroissement de la prospérité du pays. Cette circonstance rend nécéssaire l'établissement d'Agents Consulaires qui puissent defendre les interets respectifs des Nations qu'ils représentent. Plusieurs en ont reconnus l'utilité et comme la Pruse, à la tête maintenant de l'Union commerciale Allemande, ne saurait sous ce rapport rester en arriére, je prends la liberté de m'adresser à Votre Excellence pour offrir mes très humbles services au Gouvernement de S.M. dans le cas qu'Elle n'aitpa encore fait un choix préalable et qu'Elle daigne le faire tomber sur moi. Né à Caracas même et établi à Laguaira, j'ose me flatter que mes nombreuses relations dan le pays, me rendent à propos pour remplir la charge que La Majesté voudrait bien me confier.

110 DOK. 69 J'espère au moins que Votre Excellence excusera ma hardiesse en faveur du but que je me propose, qui n'est autre qui celui de me devouer entièrement au service de Sa Majesté en protégeant les interets de ses sujets dans mon pays natal. Dans la confiance que V.E. accueillera avec bonté cette pétition et qu'elle voudra bien l'honneur de me dire un profond respect Monseigneur de Votre Excellence Sa très humble et très obéissant serviteur Joseph Echenique

DOK. 70 Berlin den lOten Juli 1843 An den Königl Preuß General = Konsul Herrn Roose Hochwohlgeboren zu Malaga. No: 4980. 4981 B. Ew p haben mit Ihrem Schreiben vom 7ten vor. Monats eine Vorstellung eines gewissen Joseph M. Echeniqu aus Laguayra hierher mitgeteilt, worin derselbe um die Ernennung zum Preusischen Konsul für den gedachten Hafen nachsucht. Das u. M. bedauert, auf daß von Ihrer

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Empfehlung begleitete Gesuch nicht näher eingehen zu können, weil der fragliche Consulars-Posten bereits anderweit vergeben ist. Schon vor längerer Zeit, hatte sich nämlich das Bedürfniß fühlbar gemacht, durch die Anstellung eines Konsuls zu Laguaira eine Vertretung der diesseitigen Handels = und Schiffahrts = Interessen in Venezuela zu gewinnen, und es ist in Folge der diesseitigen Einleitungen der Kaufmann 0. Harrassowitz zu Laguaira, einer Preußischen Familie angehörig, unter dem 10. December vor. Jahres bereits von Sr. Majestät dem Könige zum Konsul ernannt worden. Uber die Anerkennung desselben Seitens der Regierung von Venezuela hofft das u. M. in Kurzem Nachricht zu erhalten. Ew p wollen gefalligst den p Echenique auf geeignetem Wege davon in Kenntnis setzen, daß unter diesen Umstände seine Bewerbung nicht mehr berücksichtigt werden konnte. Berlin d M.d.a.A llzP.

DOK. 71 An Ein hohes Königlich Preußisches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zu Berlin. N 6760 Bp d 3 Sep 1843 Eines hohen Ministerii geneigtes Schreiben vom 23 Decbr a:p: ward mir kurz vor meiner Abreise von Hamburg und erlaubte es mir Hama]g die Zeit nicht, meinen Dank für das mir damit eingesandte Patent als

112 Königlich Preußischer Consul in La Guayra abzustatten. Ich werde gewissenhaft auf die Erfüllung der mit diesem Posten übernommenen Verpflichtungen achten und wünsche mir recht oft Gelegenheiten zu haben, dies an den Tag zu legen. Die verschiedenen mir eingesandten Instructionen habe ich empfangen und die beigelegten Briefe bestellt. Nach meiner Ankunft hier behändigte ich mein Patent dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten und ist mir vor einigen Tagen die Exequatur der Anerkennung als Königl :Preuß :Consul vom Gouvernement zugekommen. Ich werde die erste Gelegenheit benutzen, Einem hohen Ministerii über die hiesigen Handelsverhältnisse zu berichten und verbleibe inzwischen. unterthänigst Otto Harrassowitz La Guayra 30 May 1843.

DOK. 72 Berlin, den 11 Septbr 1843 An den K w Geh Staatsminister Herrn v. Bodelschwingh Exellenz # D. Es ist die amtliche Publikation des nachstehenden Zeitungsartikels u. demgemäß auch die Liste für das Hof= und Staatshandbuch zu berichtigen: "Des Königs Majestät haben den Kaufmann Otto Harrassowtiz in < zu >

113 Laguayra < in Venezuela > zum Consul zu ernennen geruht." B 12/9 vide dela Croix sr eod:ins: # n 6760 B Ew p unterlasse ich nicht, mit Bezug auf das diesseitige Schreiben vom 23" Decbr v.J., betreffend die Errichtung Preußischer Consulate in Venezuela, ganz ergebenst zu benachrichten, daß der zum K. Consul in Laguayra ernannte < dortige > Kaufmann Otto Harrassowitz, welcher inzwischen dorthin zurückgekehrt ist, nach einer von ihm hier eingegangenen Anzeige d.d. 30"Mai d.J. das Exequatur der dortigen Regierung für sich erlangt hat. Berlin Namenes Sr Exellenz

DOK. 73 An Ein hohes Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten Berlin CA N. 188 Bp d 9. Jan 1844 Eine schmerzliche Landes - Krankheit hat mich bisher verhindert, Euer Exellenz den Empfang Ihres höchst geehrten Schreibens vom 23sten December a.p. anzuzeigen. Dasselbe enthielt das allerhöchste Patent Seiner Majestät unsers allergnädigsten Königs, betreffs meiner Ernennung zu Ihrem Consul in

114 Puerto Cabello, und mein Bestreben wird dahin gerichtet seyn, mich solcher Gnade würdig, und dem Staate, in dem mir angewiesenen Wirkung Kreise, nützlich zu sein. Mein Exequatur habe ich bey hiesiger Regierung nachgesucht, und ist mir dasselbe unverzüglich ertheilt. Die Anlagen des Schreibens Euer Exellenz, außer dem Reglement vom 18ten Septbr 1796, aus dreyzehn piecen bestehend, habe ich gelesen, und lasse mir dieselben genau zur Richtschnur dienen. Dem Circular hohen Ministerii vom 6ten Novbr 1840 gemäß, werde ich Euer Exellenz am Schluße jeden Jahres, und nach Umständen öfter, so ausfuhrlich Bericht über die hiesigen Handels = Verhältniße erstatten, als eigene Beobachtung, und was darüber im Drucke erscheint, es zulaßen. Seit alle Nationen hier gleichgestellt sind, und keine in Zoll=u.SchiflTahrts = Abgaben den anderen bevorzugt ist, steht den directen Verbindungen zwischen Preußen und Venezuela, trotz Ermanglung eines besondern Tractates - worüber hier bis jetzt noch nichts verlautet - nichts im Wege.

DOK. 74 Obgleich der hiesige Handel und Ackerbau, augenblicklich unter dem gegenwärtig allgemeinen Druck der Zeiten leiden, so nimmt doch einerseits die Production, anderseits die Bedürfniße dieses Landes so sehr zu, daß eine nützliche directe Verbindung zwischen beyden Ländern gewiß nicht ferne liegt. Ich habe die Ehre mich zu unterzeichnen Euer Exellenz gehorsamster Diener

115 Carl. A. Rühs Königl Preuß. Consul Puerto Cabello 31 Octbr 1843.

DOK. 75 Berlin, den 8ten Februar < Januar > 1844. An den K w Geh. Staatminister Herrn von Bodelschwing Exellenz # D. Der nachstehende Artikel ist in 8/12 der üblichen Art zu publiciren u. die Liste für das Hof= u. Staatshandbuch demgemäß zu ergänzen: "Des Königs Majestät haben den Kaufmann Carl A Rühs in Puerto Cabello zum Consul daselbst zu ernennen geruht" vidi dela Croix Rs 2.XH. 44. # n 188 B. Das u. M. giebt sich die Ehre, Ew p mit Bezug auf seine beiden Schreiben vom 23" Decbr. 1842 u. 11" Septbr v.J., betreffend die Errrichtung Preußischer Consulate in Venezuela, ganz ergebenst zu benachrichtigen, daß auch der zum K Consul in Puerto Cabello ernannte dortige Kaufmann Carl A Rühs nach einer von ihm so eben hier eingegangenen Anzeige, *1 das Exequatur der dortigen Regierung für sich erlangt hat. *(F) Sein Bericht enthält zugleich die Bemerkung, daß Venezuela alle fremden Nationen in Zoll= u. Schifffahrts = Abgaben einander gleich gestellt haben, u. so mit einer directen Verbindung Preußens mit Venezuela auch schon cohne daß erst nach ein> vor dem Abschluße eines besonderen Vertrages < darüber abgeschlossen wurde, > zwischen beiden Staaten, nichts weiter entgegenstehe. Es ist dem u. M. von einer

116 solchen Veränderung in den dortigen Verhältnissen bisher nichts bekannt geworden. Berlin M . d . a . A. *1: welche durch eine Krankheit, die ihn betroffen, verzögert worden ist, *(F): von hier an bis zum Schlüsse, ingleichen von dem Zeichen n 188B bis zum Schluß ist Extract anzufertigen für die Acten betreffs die HandelsVerhältnisse mit Venezuela. factum

DOK. 76 An Ein Königl. Preuß hohes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten in Berlin Auszug CA N 5356 Bp d 28 Juni 1847 Ich benutze diese Gelegenheit Einem p Ministerio davon Mittheilung zu machen, daß ich mich wahrscheinlich genöthigt sehen werde, in meinen eigenen Angelegenheiten eine Reise nach Deutschland zu machen, die meine Abwesenheit von hier für etwa sechs Monate zur Folge haben würde und die etwa von Juli bis December d. Jahres stattfinden dürfte. Ich werde Herrn Michael Pardo beauftragen während meiner Abwesenheit die mir von Einem p Ministerio etwa zukommenden Aufträge in Ausfuhrung zu bringen und ersuche nun Eines p Ministerii Genehmigung.

117 g Otto Harrassowitz

DOK. 77 Berlin, den 2 Juli 1847 An den Königl. Geh. Staats = u. Finanz = Minister p Herrn von Düesberg Excellenz. # (7165) # N. 5356 B. Ew p beehrt sich das u. M. ganz ergebenst davon zu benachrichtigen, daß sich der Königl. Konsul Harrassowitz zu La Guayra wahrscheinlich genöthigt sehen wird, in eigenen Angelegenheiten eine Reise nach Deutschland zu machen und daß er den Herrn Michael Pardo beauftragen wird, während seiner mehrmonatlichen Abwesenheit vom Juli bis November dieses Jahres die konsularischen Geschäfte für ihn zu verwalten. Berlin d. M . d . a . A. # 4131 3 ins: #

118 DOK. 78 An Ein hohes königl: Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Berlin. # 6859 # N. 7165. Bp d 26 Aug 1847 Königl: Preuss: Consulat La Guayra d: 20 July 1847 Unterm 29ten April hatte ich die Ehre einem hohen Ministerio der auswärtigen Angelegenheiten die Anzeige zu machen, daß ich mich auf einige Zeit von diesem Lande entfernen müßte nur da meine Abreise jetzt nahe bevorsteht, erlaube ich mir einem hohen Ministerio hierbei die Handzeichnving Herrn Michael Pardo zu überreichen, der die Güte haben wird, während meiner Abwesenheit sich meiner consularischen Geschäfte anzunehmen. Ich verharre eines hohen Ministerii ergebener Diener Otto Harrassowitz Königl: Preuß. Cónsul Handzeichnung des Herrn Michael Pardo Mich Pardo # Da der K Fin. Minister bereits benachrichtigt ist, zu den Akten. Berlin 28 August 47. 27/7 #

119 DOK. 79 An Ein hohes Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten Berlin CA N. 2454 Bp d 22 Maerz 1848 Der Wunsch in meinem Vaterland zu bleiben, veranlaßt mich Sr Majestät, unsern Allergnädigsten König, um meine Entlaßung 1. vom Königl Preuß: Consulate in Puerto Cabello, und um Gnade zu bitten, mich 2. wiederum unter Ihre Unterthanen aufzunehmen. Ich verließ mein Vaterland Neu-Vorpommern 1823, im Alter von neunzehn Jahren, und um nach fünf und zwanzigjähriger Abwesenheit, zum Zweck industriellen Betriebs, in Stralsund künftig ein Besitzthum erwerben zu können, bedarf ich bey dortiger Behörde, der von Sr Majestät unterthänigst erflehten Gnade. Euer Exellenz unterthänigster Carl A Rühs Königl Preuß Consul von Puerto Cabello Stralsund d. 17ten März 1848.

120

DOK. 80 Berlin d. 31 Maerz 1848. An den Kaufmann Herr Carl A. Rühs in Stralsund. # D. Der Consul Rühs ist in der Liste für das Hof= Staats = Handbuch zu löschen. Legi dela Croix'r zP. 7. 4/4 #

u.

n 2454 B. Das u. M. nimmt keinen Anstand, Ihren die unterm 17" d. M. nachgesuchte Entlassung aus dem Amt als Preußischer Consul in Puerto Cabello hiermit zu bewilligen, indem es Sie zugleich auffordert, ihm Ihr Consul Patent wieder zugehen zu lassen. Dasselbe bezeugt Ihnen gerne den Dank der K Regierung für die auf jenem Posten geleisteten Dienste. Anlangend Ihren Wunsch, in dem diesseitigen UnterthanensVerband wieder aufgenommen zu werden, so haben Sie sich mit Ihren diesfalligen Anträgen < zunächst > an die K Regierung in Stralsund zu wenden.

An den K Preus General Consul Herrn Oswald Hochw. in Hamburg # 1921 zP. in simili

121 An den K Preuss Consul Herrn Delius wohl in Bremen # 1/4 zP # Der im Jahre 1842 zum Preußischen Consul in Puerto Cabello ernannte Kaufmann Carl A. Rühs aus Stralsund, über welchen damals auch von Ew p eine Auskunft ertheilt worden, ist aus dem gedachten Posten gegenwärtig auf sein Gesuch entlassen worden, weil er sich in die diesseitigen Lande zurück < gegangen > ziehen < h a t > wünscht. Um deshalb Behufs der anderweiten Besetzung des in Rede stehenden Consulats Einleitungen zu treffen, ersucht das u. M. Ew p, sich nach geeigneten Kandidaten zu diesem Posten zu erkundigen, und von dem Ergebniß hierher Mittheilung zu machen. Da übrigens zur Zeit noch keine Bewerbungen in dieser Beziehung hier eingegangen sind, und bei der früheren Ernennung des p Rühs keine anderen Meldungen vorlagen, so < sieht sich > ist das u. M. vorläufig nicht im Stande, Ew p einzelne Personen namhaft zu machen, auf die es etwa ihr Augenmrerk in dieser Angelegenheit besonders gerichtet zu sehen wünschen könnte.

An den Kl Geh. Staatsminister Herrn Rother Exellenz # ins: # Der im Jahre 1842 zum Preußischen Consul in Puerto Cabello ernannte Kaufmann Carl A. Rühs aus Stralsund, der sich der Empfehlung Ew p zu erfreuen gehabt, ist aus dem gedachten Posten gegenwärtig auf sein Gesuch entlassen worden, weil er sich in die diesseitigen Lande wieder zurückziehen wünscht.

122 DOK. 81 Um deshalb Behufs der anderweiten Besetzung des gedachten Consulats Einleitungen zu treffen, erlaubt sich das u. M. Ew p gefallige Mitwirkung < wieder > abermals in Anspruch zu nehmen, und ganz ergebenst anzufragen, ob Dieselben vielleicht mit Rücksicht auf die eingehenden Geschäftsverbindungen der Seehandlung im Stande sind einen geeigneten Kandidaten zu dem in Rede stehenden Posten < gefalligst veranstalten und ihm dann das Ergebniß davon gefalligst mittheilen zu wollen. > vorzuschlagen. Da < übrigens > zur Zeit noch keine Bewerbungen um das fragliche Consulat hier eingegangen sind, u. auch bei der früheren Ernennung des p Rühs keine anderen < Mittheilungen > Meldungen vorlagen, so ist das u. M. vorläufig nicht im Stande, Ew p einzelne Personen namhaft zu machen, auf die es etwa Deren gefalliges Augenmerk in dieser Angelegenheit besonders gerichtet zu sehen wünschen könnte. *F. *F.: und erlaubt sich nun noch hinzuzufügen, daß der K General Consul in Hamburg unmittelbar von hier aus zu Vorschlägen aufgefordert sind. v. sipl,

An EinK Hochlöbliches Finanz Ministerium. Der im Jahre 1842 zum Preußischen Consul in Puerto Cabello ernannte Kaufmann Carl A. Rühs aus Stralsund ist von diesem Posten gegenwärtig auf sein Gesuch entlassen worden, weil er sich in die diesseitigen Lande wieder zurückzuziehen wünscht. Um deshalb Behufs der anderweiten Besetzung des gedachten Consulats Einleitun-

123 gen zu treffen, hat das u. M. die Ew p Consulate in Bremen u. Hamburg mit Erkundigungen beauftragt, u. auch den Herrn Geh. Staatsminister Rother um Auskunft ersucht, wovon es sich ganz ... ergehst die Ehre giebt, Ew p vorläufig in Kenntniß zu setzen, indem es seiner Zeit nicht ermangeln wird, über das Ergebniß dieser Schritte mit Wohldemselben in Communication zu treten. Bei. M.d.a.A.

DOK. 82 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. (Berlin) CA N. 2885 Bp d. 8. April 1848 Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerio der auswärtigen Angelegenheiten erwiedere ich auf das gefällige Schreiben vom 31ten v.M. ergebenst, daß die Seehandlung bei der Geringfügigkeit des direkten Verkehrs mit Puerto Cabello nur mit dem daselbst ansäßigen Herrn Carl A Rühs & Co in Geschäfts — Verbindung steht. Aeußerlich ist diesseitig nur bekannt, daß von den übrigen deutschen Handlungs = Häusern in Puerto Cabello die Firma von Sonntag & Liborius sich eines guten Rufs erfreuen, und namentlich der Herr Liborius, ein Deutscher, ein solider und umsichtiger Geschäftsmann sein soll. Berlin, den 4ten April 1848. Rother

124 DOK. 83 Einem Königlichen Preussischen Hohen Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten Berlin. # H.S.3730. H 249 # Einem Hohen Ministerium beehre ich mich auf die Hochverehrliche Zuschrift vom 31 Maerz, betreffend den gewünschten Vorschlag von Candidaten für den erledigten Consulats - Posten in Puerto Cabello nach längeren Bemühungen dieserhalb ganz ergebenst zu berichten, daß die Zahl der daselbst etablirten Deutschen Häuser überhaupt nur eine sehr geringe ist, und daß ich unter den wenigen, am Platze selbst residirenden Chefs, welche mir als eventuelle Bewerber bezeichnet worden sind, keinen Mann gefunden habe, der nach seiner Persönlichkeit, nach der commerciellen Bedeutung seines Hauses und in seiner Stellung zu den Landesbehörden als zum Vorschlag passend erschiene. Dagegen ist mir in dem Herrn Louis Glöckler, stiller Theilhaber der Firma Becker Ruete & Comp, in La Guayra und Puerto Cabello, welcher dem Etablissement in Puerto Cabello persönlich vorsteht, ein Mann empfohlen worden, der jedenfalls, nach Allem, was ich über dessen sehr geachtete Persönlichkeit, kaufmännische Tüchtigkeit und Fachkenntniß in Erfahrung gebracht habe, in Verbindung mit dem vortheilhaften Ruf und dem Einfluß, welchen die sehr respectable Firma Becker Ruete & Comp besitzt, zur Verwaltung des Königlichen Consulats = Geschäfts ganz geeignet ist. Herr Glöckler ist aber noch nicht durch Circular als Theilhaber der Firma Becker Ruete & Comp proclamirt. Obwohl es nach der Versicherung des hier lebenden Chefs, Herrn Ruete keinem Zweifel unterliege, daß dieses weiterhin geschehen werde, wie er auch bereits

125 wirklich einen Antheil an den Geschäften in La Guayra und Puerto Cabello habe.

DOK. 84 Da nach den hiesigen Grundsätzen der Königlichen Regierung dieses Verhältniß vielleicht einen Anstoß abgeben möchte, ihn zum Königlichen Consul zu ernennen, so erlaube ich mir für diesen Fall ergebenst anheimzustellen, ob es nicht dem Interesse von Preussens Handel und SchifHahrt entsprechen würde, Herrn Glöckler die interimistische Verwaltung der Preussischen Consulats = Geschäfte in Puerto Cabello als Verweser einstweilen zu übertragen. Ich habe die Ehre, mit der erneuten Versicherung meiner größten Hochachtung zu unterzeichnen. Einem Hohen Ministerium ganz ergebenster Diener Wm O'Swald Königl Preuß GeneralConsul Hamburg, 15 Mai 1848

DOK. 85 Berlin d. 9. Juni 1848. An den Kaufmann Herrn C.A. Rühs in Stralsund.

126 # m. Dff. Rep. even nach 8 Wochen 11/8 II 28 z. P. # no 2885.3998 B. Da dem u. M. Ihr Patent als Preußischer Consul in Puerto Cabello, zu dessen Einweisung es Sie unter 31" Maerz d.J. auf < zu > forderte, noch nicht zugekommen ist, so nimmt dasselbe Veranlassung, die baldige Erledigung dieser Angelegenheit bei Ihnen in Erinnerung zu bringen. Das u. M. ersucht Sie zugleich noch um Auskunft, welche Veranstaltungen Sie bei Ihrer Abreise von Puerto Cabello getroffen, um für die einstweilige Sicherstellung der Archivs = u. InventarGegenstände Ihres früheren Postens Sorge zu tragen.

An den K Preus Consul Herrn Delius in Bremen. # m.Dff. H.16. 5345 10 z.P. # Da dem u. M. aufsein Schreiben vom 31" Maerz d.J. betreffend die Wiederbesetzung des erledigten Preußischen Consulats zu Puerto Cabello, noch kein Bericht von Ew p zugekommen ist, so nimmt dasselbe Veranlassung, diese Angelegenheit bei Ihnen hiermit wieder in Anregung zu bringen. Berl M.d.a.A. I.A.

127 DOK. 86 CA H 16 p d 16 Juni 1848 Einem Königl Preuß: Hohen Ministerio der Auswärtigen Angelegenheiten beehrt der Unterzeichnete sich, auf hochverehrliche Aufforderung vom 9 d.M., den Erlaß vom 31. März im betreff des erledigten Consulats zu Puerto Cabello, Venezuela, zu beantworten, hierdurch schuldigst zu berichten, daß der Bericht darauf bist jetzt nicht erstattet worden ist, weil es dem Unterzeichneten bis jetzt nicht möglich geworden ist, passende Individuen zur Wiederbesetzung des Postens in Vorschlag zu bringen, oder nur nahmhaft zu machen. Nochmaliger nähern Erkundigung zu folge sind feist alle dortigen respectablen Chefs von Handlungshäussern bereits durch Vertretung anderer Staaten besetzt, so daß nur einige wenige z. B. ein paar geborene Hamburger, wie Herr Lange ein Herr Liborius, übrig seyn sollen, über die man hier nichts genaueres weiß, die zum Theil auch nicht mehr im Geschäft, auf dem Lande privatisiren sollen, und von denen man namentlich nicht weiß, ob sie um das Consulat nachsuchen, eventuell dasselbe anzunehmen geneigt wie befähigt seyn mögten. Andere eingeborne Kaufleute, Creolen, hält man hier nicht fähig und geeignet diesseitigen, Preußischen oder Deutschen Interesse(n) consularisch vorzustehen. Im Übrigen bleibt Puerto Cabello noch immer in großen Maße ein Commandite-platz von Laguayra, und mögt sich aus diesem Grunde vielleicht empfehlen, - falls es mit einer Anstellung eilt - vorläufig durch den Königl Consul Harrassowitz in Laguayra, der sehr gerühmt wird, einen Vice-Consul zu Puerto Cabello bestellen zu lassen, - bis die definitive Besetzung möglich wird.

128 Sollte die Zeit es erlauben, so würde der Unterzeichnete auch gern bereit seyn, wenn es gewünscht wird, vorab nähere Erkundigungen von Laguayra und Puerto Cabello einzuziehen. Bremen den 13'Juny 1848 Der Königl Preuß Consul Fred A Delius

DOK. 87 An Ein hohes Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten Berlin E 28 pd. 17 Juni 1848 1B Als ich hohes Ministerium im Januar-März 1847 aus Puerto Cabello von meiner Reise nach Europa in Kenntniß setzte, bezeichnete ich demselben Herrn Albrecht Levenhagen "als Degositar der Consulatspapiere, während der damals ungewissen Dauer meiner Abwesenheit. Auf diese Anzeige sowenig wie auf meine Berichte, sind mir von einem hohen Ministerio Bescheide geworden, und somit ist auch jetzt noch Herr Albrecht Levenhagen, welcher meine kaufmännischen Angelegenheiten in Puerto Cabello liquidirt, im Besitz des Archivs. Ich habe die Ehre hiemit mein Patent einzureichen, und verharre eines hohen Ministerii gehorsamster Carl A. Rühs Stralsund 14ten Juny 1848

129 DOK. 88 Bestallung ftir den Kaufmann Carl A Rühs, für den Consul zu Puerto Cabello. Büllow. Wir F r i e d r i c h W i l h e l m , von G o t t e s Gnaden, K ö n i g von P r e u ß e n Thun kund und fugen hiermit zu wissen: daß nachdem W i r gut gefunden haben, in Puerto Cabello einen Consul zu bestellen, W i r dazu wegen seiner Handlungskenntnisse und übrigen guten Eigenschaften U n s den angerühmten Kaufmann Carl A Rühs daselbst in Gnaden ausersehen und angenommen haben. W i r thun solches auch hiemit und Kraft dieses, dergestalt und also, daß er die Ausbreitung des Handels U n s e r e r Staaten nach Möglichkeit befördern; alles was W i r ihm aufzutragen nöthig finden, weshalb U n s e r e Unterthanen selbst an ihn sich wenden möchten, mit Fleiß, Redlichkeit und Bereitwilligkeit ausrichten; besonders sich der Preußischen Unterthanen, die Handel und Schiffiahrt treiben und seinen Beistand verlangen, eifrigst annehmen, und ihnen U n s e r n Schutz, wenn sie dessen sich nicht unwürdig gemacht, angedeihen lassen, auch überhaupt alles thun und besorgen soll, was in dem beiliegenden Reglement für die Preußische Consuls vom 18ten September 1796 vorgeschrieben ist, und wie es einem redlichen, geschickten und fleißigen Königlichen Preußischen Consul eignet und gebühret und U n s e r allergnädigstes Vertrauen deshalb zu ihm gerichtet ist. W i r requiriren übrigens hiemit alle und jede, welchen dieses vorkommt, oder sonst zu wissen nöthig ist, gedeichten Kaufmann C a r l A.

130 R ü h s als U n s e r n Consul in Puerto Cabello zu erkennen, auf die Vorstellung, welche er in solcher Eigenschaft thun wird, willfahrige Rücksicht zu nehmen, ihm alle zur Ausübung seines Amtes etwa bedürfende Hülfe und Beistand, zu bewilligen, auch ihm alle Freiheiten,

DOK. 89 Privilegien und Prärogativen, welche dortigen Orts die Consuls anderer freundschaftlichen Mächte genießen, angedeihen zu lassen; wogegen W i r dieses alles bei vorkommenden Gelegenheiten zu erwiedern nicht ermangeln werden. Des zu Urkund haben W i r gegenwärtiges Patent höchsteigenhändig unterschrieben und mit U n s e r m Königlichen Innsiegel bedrucken lassen. So geschehen und gegeben zu Chalottenburg, den lOten December 1842. Friedrich Wilhelm

DOK. 90 Berlin, d. 23/. Juni 1848 An Ein K Hochlöb Ministerium für Handel, Gewerbe u. öffentliche Arbeiten # 23/6 Rep. even nach 8 Wochen 25/8 11.249 Jung no 3998 B. et actis u. no II 16. liegt bei. no 287. 25 ins: 2 Berichte #

131 no H. 16.28. Das u. M. giebt sich die Ehre, Einem p im Verfolge seiner vorläufigen Benachrichtigung vom 31" Maerz d.J., betreffend die anderweite Besetzung des K Consulats zu Puerto Cabello, beiliegend die nunmehr eingegangenen diesfalligen Bericht des K General Consuls Oswald zu Hamburg u. des K Consuls Delius zu Bremen unter Rückerbittung ganz ergebenst mitzutheilen. Es ist nach Inhalt dieser beiden Bericht nicht gelungen, unter den Chefs der zu Puerto Cabello befindlichen HandlungsHäuser einen geeigneten Kandidaten zu dem fraglichen Posten zu ermitteln. Die von dem u. M. bei der K General = Direction der Seehandlungs = Societät veranlaßte Erkundigung hat ebenfalls keinen besseren Erfolg gehabt. Wenn auf die Klasse der nicht selbständig etablirten Kaufleute recurrirt werden soll, so würde der Kaufmann Louis Glöckler von der Firma Becker Ruete & Co in Betracht kommen, über dessen Qualifikation dem K General Consul Oswald sehr vortheilhafte Zeugnisse mitgeteilt worden sind, u. der auch schon von dem früheren Consul Rühs, seinem ehemaligen Compagnon, bevor dieser selbst als Bewerber auftrat, zur Anstellung als Consul in Venezuela hier empfohlen war. Der p Oswald hat vorgeschlagen, Glöckler, d(a) dessen förmlicher Eintritt als associé in das genannte HandlungsHaus zu erwarten sein soll, wo dann seine Ernennung zum Consul nach der Ansicht des p Oswald keinen Bedenken unterliegen würde, einstweilen eine Stellung als ConsulatsVerweser zu geben. Es ist indessen zu berücksichtigen, daß *1 der frühere Consul Rühs, als er Puerto Cabello verließ, dieselbe dem Kaufmann Albrecht Levenhagen übertragen hat. Unter so bewandten Umständen möchte nach den Andeutungen des K Consul Delius ein geeigneter

132 DOK. 91 Ausweg sein, den diesseitigen ConsulatsPosten von Puerto Cabello unter das K Consulat von Laguayra zu stellen u. ihn nur mit einen Vice-Consul zu besetzen; < Da zur Qualifikation als Vice-Consul geringere Anforderungen zu wehren sind > Es scheint sich dieser Ausweg um so mehr zu empfehlen, als bereits bei der ersten Einrichtung des diesseitigen Consular = Wesens in Venezuela wegen der in Aussicht genommenen möglichen Errichtung eines K General Consulats in Laguayra vorbehalten geblieben ist, den Posten von Puerto Cabello *2 < nach Laguayra viceconsularisch> unterzuordnen. Das u. M. bezieht sich hierüber ganz ergebenst auf das < frühere > geehrte Schreiben vom 29" August 1842. Hiernach würde auch die jetzt zu bewirkende Einsetzung eines Vice-Consuls in Puerto Cabello, zu dessen Bestallung übrigens jedenfalls ein < Allerhöchsten Ort > von des Königs Majestät zu vollziehendes Patent erforderlich sein würde, nicht etwa als eine nur provisorische Maßregel, sondern vielmehr als eine definitive Anordnung zu betrachten sein < werden müssen >. Wenn Ein p damit einverstanden ist, daß auf solche Weise das bisher selbständige Consulat zu Puerto Cabello in ein von Laguayra ressortirendes Vice-Consulat umgewandelt würde, so würde Behufs der Besetzung dieses Postens, namentlich auch um die Qualifikation der beiden Kaufleute Glöckler u. Levenhagen näher zu erörtern, ingleichen um festzustellen, ob dieselben bereit sein würden, die Stelle zu übernehmen, zunächst angemessen sein, noch den K Consul Harrassowitz in Laguayra zu einer gutachtlichen Berichts Erstattung in dieser Angelegenheit aufzufordern. Das u. M. ersucht Ein p ganz ergebenst, sich über die Sache gefalligst äußern zu wollen. Berl M . d . a. A . I.A. *1: für die interimistische Verwaltung des in Rede stehenden Consulats bereits gesorgt worden ist, indem der

133 *2: als ein Vice-Consulat den General Consulat < fur > in Laguayra

DOK. 92 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten # IV 11,125 # CA E 249 p d 14 Juli 1848 3B Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten beehre ich mich, auf das gefallige Schreiben vom 23" v.M., die anderweite Besetzung des Königlichen Konsulats zu Puerto Cabello betreffend, unter Rücksendung der Anlagen ganz ergebenst zu erwiedern, daß die Vorsteher der Kaufmannschaft zu Stettin, angeblich nach sorgfalltig eingezogenen Erkundigungen den Kaufmann Carl Wilhelm Behn, Associé des zu Puerto Cabello bestehenden soliden und geachteten Hauses Bielenberg & Co, als einen zuverlässigen, umsichtigen und zur Verwaltung des gedachten Königlichen Consulats geeigneten Mann empfohlen haben, welcher auf der abschrichtlichen anliegenden Erklärung seines Associé A. Bielenberg zu Hamburg bereit ist, die Stelle zu übernehmen. Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerium stelle ich ganz ergebenst anheim, den General = Consul Oswald zu Hamburg und den Consul Delhis zu Bremen über die Qualifikation des (Kandidaten vernehmen zu wollen, mit dem Ersuchen, um gefallige Mittheilung des Erfolges, indem ich mir die weitere Aeußerung über die eventualiter in Betreff dieses Consulats in Vorschlag gebrachte Maaßregel bis dahin vorbehalte.

134 Berlin, den 9"Juli 1848. Milde.

DOK. 93 An Ein Königl Preuß Hohes Finanz = Ministerium, Abtheilung fiir Handels Gewerbe pp Berlin. # E 249 # Abschrift Der Unterzeichnete hat mit vielem Vergnügen vernommen, daß zur Wiederbesetzung der Consulats = Stelle in Puerto Cabello sein Associe Herr Carl Wilhelm Behn vorgeschlagen ist und würde sich sehr geehrt fühlen, wenn Ein Königliches Hohes Finanz = Ministerium auf denselben Rücksicht zu nehmen geneigt wollte. Mit den Verhältnissen des Platzes genau bekannt, wird Herr Behn das ihm anzuvertrauende Amt ganz in Ihrem Interesse wahrnehmen und bei jeder Gelegenheit zu vertreten sorgfalltig bemüht sein, ihm solches aber um so leichter werden, als unser Haus sich des besten Vertrauens am Platze seit längerer Zeit zu erfreuen hat. Einer geneigten Antwort engegensehend, bitte ich die Versicherung der ausgezeichnetsten Hochachtimg zu genehmigen von Dero ganz ergebenst A. Bielenberg in Firma A. Bielenberg & Co in Pto Cabello. Hamburg, den 5 Juni 1848.

135

DOK. 94 Berlin d. 15 Juli 1848 An den K Preus Consul Herrn Delhis wohlbor in Bremen # m . 334. Nach 8 Wochen 18/9 H 442 no 942 # no II 249 B. Im Verfolge der auf Ew p Bericht vom 13" v.M. statt gehabten weiteren Verhandlungen wegen Wiederbesetzung des erledigten Preußischen Consulats zu Puerto Cabello unter der Firma von A. Bielenberg und Co etablirten Kaufmanns Carl Wilhelm Behn, welcher inzwischen von der Stettiner Kaufmannschaft zu dem in Rede stehenden Posten empfohlen worden ist, etwas Näheres in Erfahrung zu bringen. Die Bereitwilligkeit des p Behn die fragliche Stelle zu übernehmen, würde nach einer, von seinem associé in Hamburg, Kaufmann A. Bielenberg, abgegebenen Erklärung keinem Zweifel unterliegen. Das u. M. ersucht daher Ew p, sich in Betreff des genannten Kandidaten *1 wenn Sie ohne eine solche über den selben etwas Zuverlässiges mitzutheilen nicht im Stande < sind, ohne erst in Puerto Cabello Rückfrage zu veranstalten > sein sollten, zu äußern.

An den K Preus General Consul Herrn Oswald hochwohlbor in Hamburg

136 # z.P. # Im Verfolge der auf Ew p Bericht vom 15" Mai d.J. Statt gehabten (wie oben) Berlin M . d . a. A. < J . A.> # 15 #

DOK. 95 C.A. H 334 p d 25 Juli 1848 Einem Königlichen hohen Ministerio de(r) auswärtigen Angelegenheiten hochverehrlichen Befeh(l) vom 15t dss. Mts gemäß hat der Unterzeichnetie) über den Herrn Carl Behn in Puerto Cabello als neuen Candidaten zur Besetzung (des) Königlichen Consulats daselbst hier die gewünscht(e) Auskunft zu erlangen gesucht -und in Erfahr(ung) gebracht, daß das Handlungshaus des Vorgeschlagene(n) A, Bielenberg & Co zwar nicht zu den älteren u(nd) bedeutenderen Etablissements jenes Platzes ge(hört) daß es sich aber eines ganz guten Rufes erfr(eut) und daß namentlich auch gegen die Persönlichkeit des Herrn Behn nichts einzuwenden sein mögte. -Ein Näheres und Mehreres war hier nicht zu erfahren, da dieselben hiesigen Ortes eben keine Verbindung zu haben scheinen. Der Unterzeichnete hofft, daß die vorstehende Auskunft genügend befunden werden möge und ersucht um gefallige Befehle, wenn er sich evantualiter zur Einholung näherer Auskunft nach Puerto Cabello wenden soll.

137 Bremen 22ten Juli 1848 Der Königl. Preuss. Consul Fred A. Delius

DOK. 96 no II. 334. In Erwartung des auch aus Hamburg noch eingeforderten Consulatberichts vor der Hand nur zu den Acten, deren even Wiedervorlegung ad n II 247 verfügt ist. B. 28/7 48.

DOK. 97 Einem Königlich Preussischen Hohen Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten Berlin # H.S.1914.H 679 # Einem Hohen Ministerium beehre ich mich auf das Hochverehrliche Rescript vom 15 Juli betreffend den unter der Firma A. Bielenberg & Co in Puerto Cabello etablirten Kaufmann Carl Wilhelm Behn, welcher zur erledigten Stelle des Königlich Preuss. Consulats daselbst empfohlen worden ist, nachstehend ganz ergebenst zu berichten.

138 Nach eingezogenen Erkundigungen über die auch hier bekannte Firma von A. Bielenberg & Co. in Puerto Cabello bildet dieselbe ein junges Etablissement auf jenem Platze, welches von dem sich hier aufhaltenden A. Bielenberg (Sohn eines hiesigen wohlhabenden Goldschmieds) errichtet worden ist, und durch dessen Bruder und genannten C.W. Behn in Puerto Cabello vorgestanden wird. Der Character und die kaufmänni(sche) Respectabilität der jungen Männe(r) wird gelobt, der Umfang ihrer Geschäftsthätigkeit jedoch als noch sehr beschränkt dargestellt, den geringen Mitteln angemessen, welche dieselben zur Zeit besitzen. Ein Einfluß auf die Verhältnisse und auf die Behörden in Puerto Cabello, welchen ein Königlicher Consul zur Vertretung der preussischen Interessen nothwendig bedarf, wird dagegen in Betreff der erwähnten Candidaten theils in Zweifel gezogen, theils ganz in Abrede gestellt.

DOK. 98 Ich habe die Ehre, mit der Versicherung meiner ausgezeichnetesten Hochachtung zu verharren Einem hohen Ministerium ganz ergebenster Diener Wm O'Swald Königl Preuß General Consul Hamburg, 3: August 1848.

139 DOK. 99 Berlin d.7/August 1848 An den K w Geh Staatsminister Herrn Milde Exellenz # Nach 8 Wochen 8/10 II 679 Jnng.no IV 334 et actis u no 11.442 liegt bei No H.442 # Das u. M. hat nach Ew p geehrtem Schreiben vom 9" v.M., betreffend die Consulats-Verwaltung zu Puerto Cabello, nicht Anstand genommen den K General Consul Oswald zu Hamburg u. den K Consul Delhis zu Bremen noch wegen der Qualifikation des Kaufmanns C.W.Behn, welcher inzwischen von Seiten der Stettiner Kaufmannschaft zu dem in Rede stehenden Posten in < Vorstellung > Vorschlag gebracht worden, zu einer Äußerung aufzufordern. Die hierauf eingegangenen Berichte < der > jener beiden Consular = Beamten ermangelt das u. M. nicht, Ew p in der Anlage unter Rückerbittung ganz ergebst mitzutheilen. Die von dem p Delhis erlangte Auskunft lautet zwar nicht ungünstig für den genannten Kandidaten; die Notizen des p Oswald dagegen würden < diesem > dem Kandidaten nicht < f u r > in < geeignet zu erachten sein. > gleichem Maaße zur Seite stehen. Das u. M. sieht nunmehr Ew p geneigter weiter Äußerung mit Bezug auf sein Schreiben vom 23" Juni d.J. ganz ergebst entgegen. B1 M.d.a.A. # no 1644 d. 8 insin

140 2B #

DOK. 100 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Da nach der Äußerung des Königlichen General = Consuls O'Swald zu Hamburg, der von der Kaufmannschaft zu Stettin als Candidat für die Consulsstelle zu Puerto Cabello in Vorschlag gebrachte C.W. Behn vom Hause Bielenberg & Co als ein geeigneter Bewerber für diesen Posten nicht eingesehen werden kann, und nach Inhalt des gefalligen Schreibens Eines Königlichen Hochlöblichen Ministerii der auswärtigen Angelegenheiten vom 23. Juni d.J. unter den Chefs der zu Puerto Cabello befindlichen Handlungshäuser auch sonst ein geeigneter Candidat nicht zu ermitteln gewesen ist, so kann ich in der von Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerio in Anregung gebrachten Maaßregel, das bisher selbständige Consulat zu Puerto Cabello in ein von Laguayra ressortirendes Vice = Consulat zu verwandeln, nur einen geeigneten Ausweg erkennen, die Schwierigkeit zu umgehen, welche sich der Wiederbesetzung des fraglichen Postens entgegenstellen. Indem ich die Anlagen des geehrten Schreibens vom 7ten d.M. wieder zurückstelle, gebe ich daher ganz ergebenst anheim, in Betreff der Qualification der beiden Kaufleute Glöckler und Levenhaben, welche für Besetzung der Vice = Consuls = Stellen in Betreff kommen würden, Ermittlungen anzustellen. Berlin, den 21ten August 1848.Milde. IV 13710.

141

DOK. 101

Berlin d 26 August 1848 An den K Preuss Consul Herrn Harrassowitz wohl in Laguayra. # mundt Herrmann 27/8 Nach 6 Monaten 28/2 No 2228. d. 29 zPst(p London) # No H.679 Der im Jahre 1842 zum Preußischen Consul in Puerto Cabello ernannte Kaufmann Carl A. Rühs aus Stralsund hat sich in seine Vaterstadt wieder zurückgezogen u. daher die Entlassung aus jenem Posten nachgesucht, die ihm auch hat bewilligt werden müssen. Als er Puerto Cabello verließ, übertrug er die interimistische Verwaltung des gedachten Consulats Herrn Albrecht Levenhagen, seinem Privat = Bevollmächtigten. Um inzwischen auf eine definitive Wiederbesetzung dieses Postens Bericht zu nehmen, sind hier nähere Erkundigungen veranlaßt worden. Es ist jedoch nicht gelungen, unter den Chefs der zu Puerto Cabello befindlichen HandlungsHäuser einen geeigneten Kandidaten zu dem in Rede stehenden Consulat zu ermitteln. Wenn auf die Klasse der nicht selbständig etablirten Kaufleute zu recussiren wäre, so würde der dortige Kaufmann Louis Glöckler von der Firma Becker Ruete & Co, < daselbst > über dessen Qualifikation sehr vortheilhafte Zeugnisse vorliegen, < nicht zurückweisen sein> besondere Beachtung verdiene. In Betreff *1 des p Levenhagen ist dem u. M. ... etwas näheres nicht bekannt gewor

142 den. Unter so bewandten Umständen ist in Vorschlag gekommen, den diesseitigen Consulats-Posten von Puerto Cabello, der bisher als Consulat selbständig war, fernerhin nur mit einem Vice = Consul zu besetzen, welcher von dem K Consulat zu Laguayra nach Maßgabe der Bestimmungen in XVI des Reglements von 1796 zu ressortiren haben würde. Bevor aber das u. M. hierüber einen näheren Beschluß faßt, ersucht es Ew p, sich unter Berücksichtigung der obwaltenden Lokalverhältnisse gutachtlich zu äußern, ob es in dem Interesse des Dienstes, auch nicht etwa für bedenklich zu erachten, dem diesseitigen ConsulatsPosten in Puerto Cabello jene abhänige Stellung zu geben. Das u. M. wünscht zugleich in Bezug auf die zu treffende Wahl bei der Besetzung des fraglichen Postens Ihre Ansicht zu vernehmen, weshalb Sie insbesondere über die persönlichen Verhältnisse des p Glöckler sowohl auch des p Levenhagen sich < ebenfalls > gutachtlich äußern wollen. Da übrigens nicht constirt, ob diese beiden Männer auch bereit sein würden, die in Frage stehenden Funktionen zu übernehmen, namentlich wenn die Stellung nur vize-consularisch sein soll, so ersucht das u. M. Ew p, < hier > auch hierüber nähere Auskunft zu verschaffen. Dasselbe überläßt dabei Ihrem Ermessen, ob Sie den einen oder den anderen sofort veranlassen wollen sich, mit einem BewerbungGesuch hieher < einzukommen > zu wenden.

DOK. 102 Bei M.d.a.A. *1: der Qualifikation

143 DOK. 103 CA. II 587 pr: den 19 Maerz 1848 Der Termin ad EI 619 ... vom 26. August ... 1848 wegen des Consulats in Puerto Cabello ist abgelaufen. Berlin, den 19. Mers ... 1849 Die Geheime Registratur. Nach anderweiten Drei Monaten wieder vorzulegen B. 26/3 49 26/6 Ganz gehorsamst vorgelegt Berlin, d 26 Juni 1849.

DOK. 104 Berlin d. 3"/Juli 1849 An den Kg Consul Herrn Harrassowitz wohl in Laguayra # /dem fügenden Erlasse/ /beizufügen /

144 Nach 6 Monaten 9/1 F. et jung. cop. # no II. 587. Da dem u. M. auf den an Ew p unter 26" August v.J gerichteten Erlaß, betreffend die diesseitige ConsulatsVerwaltung in Puerto Cabello bisher, keine Anzeige zugekommen ist, so nimmt es Veranlassung, Ihnen für den Fall, daß der gedachte Erlaß unterwegs etwa verloren gegangen sein sollte, beifolgend eine Abschrift desselben zu übersenden, indem es Sie zugleich ersucht, Sich die baldige Erledigung der in diesem < dieses > Erlasse Ihnen ertheilten Aufträge angelegen sein zu lassen.

An den K General Consul Herrn Hebeler hochg in London # mudt H. No5714 d 8" z Pst c.a. # Ew p erhalten in der Anlage eine Verfugung an den K Consul Harrassowitz in Laguayra, mit dem Ersuchen, für die weitere Beförderung Sorge zu tragen. Bei M . d . a . A.

145 DOK. 105 An Ein Königl Hohes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Berlin CA II. 2286 pr. 24. October 1849 Die unruhigen politischen Verhältnisse dieses Landes, das bis vor kurzem in einem blutigen Kampfe seiner Einwohner gegen einander verwickelt war, schienen es mir anzurathen Einem hohen Ministerio erst später die Erledigung des unterm 3. July d.J. mir in Abschrift zugesandten Erlasses vom 26 Aug:a:p: zu überreichen. Der Bürgerkrieg im Lande ist nun beendet und der allgemeine Wunsch nach Frieden wird hoffentlich nicht unerfüllt bleiben. Das Geschäft Pto: Cabellos ist von so her als ein mehr oder minder von dem hiesigen abhängiges angesehen worden und die in Pto Cabello etablirten Häuser stehen meistens unter der Einwirkung der hiesigen. Aus diesem Verhältniß wird es auch entsprungen sein, daß die meisten der auswärtigen Nationen die auch starken Handel nach diesem Lande treiben in Pto: Cabello nur durch Vice Consule vertreten sind, während sie für La Guayra Consule und General Consule einstellen. La Guayra, als der Haupthafen Venezuelas, sowohl für Export als Import und wegen seiner nahen Verbindung mit dem Sitze der Regierung Caracas, übt auf alle den Handel des Landes angehenden Fragen den größten Einfluß aus und zieht die hiesige Regierung den La Guayra Handelstand bei vorkommenden Gelegenheiten zu Rathe, es dürfte daher nicht impassend sein, wenn Ein hohes Ministerium, einen Vice Consul in Pto: Cabello von dem hiesigen Consulate abhängig machte. Unter den Chefs der in Pto Cabello etablirten Häuser giebt es mehrere, die wohl alle Fähigkeiten in sich vereinen, den in Aussicht gestellten Posten sei es als Vice-Consul oder Consul, mit Ehren zu bekleiden und wenn ein hohes Ministerium

146 mir den Auftrag dazu ertheilen sollte, werde ich sofort veranlssen können, daß ein Bewerbungsgesuch eingereicht würde. 11,176 H 2384 Von den für das Consulat in Pto Cabello in Vorschlag gebrachten Herrn bekleidet Herr Levenhagen eine sehr abhängige Stelle in einem deutschen Hause. Herr Glöckler besorgt in Pto Cabello die Geschäfte des hiesigen Hauses Becker Ruete & Co, doch heißt es, daß er auch gegen Ende des Jahres aus diesem Verhältniß treten wird, um auf eine Reise nach Europa sich einen neuen Wirkungskreis zu schaffen, gewisses über seine Verhältniße habe ich indeß nicht in Erfahrung bringen können. In Erwartung Eines hohen Ministerii weitere Bestimmung zeichne ich ergebenst Otto Harrassowitz Königl: Preuß Consul. La Guayra d. 21. Sept: 1849

DOK. 106 Berlin d. 28 October 1849 An den K Staatsminister Herrn von der Heydt Exellenz # Nach 8 Wochen 29/12 II 2384 < F. et j > Jung. die obige Nummer # no 11.2286

147 Das u. M hat auf das Schreiben des K Handels Ministerium vom 21 August v.J., betreffend die Wiederbesetzung des erledigten K Consulats zu Puerto Cabello, seiner Zeit den K Consul Harrassowitz in Laguayra zu einer gutachtlichen Äußerung in dieser Angelegenheit aufgefordert. Es ist hierauf von demselben in Folge < der an ihn erlassenen Erinnerung > wiederholter Verfügung nunmehr ein Bericht erstattet worden, welchen das u. M. nicht ermangelt, E.E. in der Anlage mit der Bitte um Rückgabe zur geneigten Kenntniß nähme ganz ergbst mitzutheilen. Nach Inhalt dieses Berichts erachtet der p Harrassowitz die baldigste Umwandlung des in Rede stehende Consulats in ein von Laguayra ressortirendes Vice-Consulat für angemessen den dortigen Lokal-Verhältnissen; die beiden in Vorschlag gekommenen Kandidaten, nämlich der bisherige Consulatsverweser Levenhagen u. der Kaufmann Louis Glöckler, scheinen jedoch nach der mit jenem Berichte erhaltenen Auskunft nicht weiter berücksichtigt werden zu können. Der p Harrassowitz will dagegen im Stande sein, anderweite Vorschläge zu machen. Es ist zu bedauern, daß < der Herr er diejenigen Personen > er nicht sofort, wie nach der der an ihn ergangenen Verfügung wohl erwartet werden konnte, die Namen der jenigen Personen angegeben hat, die er für den ConsulatsPosten in Puerto Cabello empfehlen zu können glaubt. Bevor indessen das u. M. den p Harrassowitz zu einer weiteren diesfalligen BerichtErstattung veranlaßt, ersucht es E E ganz ergbst, Sich gefalligst darüber äußern zu wollen, ob Dieselben *1, in Bezug auf diese Verhältnisse ... anderweite Vorschläge zu machen. Berl M . d . a . A. *1: sich in der Lage befinden,

148 DOK. 107 An das Königliche Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten # IV. 13,295 # CA n . 2384.pr. 8. November 1849. 1 Belg Dem Königlichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten beehre ich mich, auf das gefallige Schreiben vom 28ten v. Mts bei Rückgabe der Anlage ganz ergebenst zu erwiedern, daß ich wegen Besetzung des ViceConsulats zu Puerto Cabello keine Vorschläge zu machen weiß, und daher nur ganz ergebenst anheimstellen kann, den Königlichen Consul Harrassowitz schleunigst zur näheren Bezeichnimg deijenigen Personen, welche er für diese Stelle empfehlen zu können glaubt, veranlassen zu wollen. Die dazu früher in Vorschlag gekommenen Kandidaten, den bisherigen Consulats = Verweser Levenhaben und den Kaufmann Louis Glöckler scheinen nach der in der Anlage ertheilten Auskunft allerdings nicht weiter berücksicht werden zu können. Berlin, den 3ten November 1849 von der Heydt

DOK. 108 Berlin d. 10/Novbr. 1849 An den K Consul Herrn Harrassowitz

149 wohlg in Laguayra # Nach 4 Monaten 13/3 vorgelegt 6.1.50 # n" H 2384 Das u. M. hat aus Ew p Berichte vom 21" Septbr d.J. ersehen, daß Sie im Stande zu sein glauben, für den diesseitigen Consulats-Posten in Puerto Cabello qualificirte Kandidaten in Vorschlag zu bringen. *1 wollen, da Sie durch den Erlaß vom 26" August v.J. aufgefordert waren, < über die Besetzung jenes Posten > sich nicht allein über die Verhältnisse der beiden Kaufleute Levenhagen u. Glöckler sondern auch überhaupt in Bezug auf die zur Besetzung jenes Postens zu treffende Wahl gutachtlich zu äußern. Um nunmehr das Weitere einzuleiten, ersucht das u. M. Ew p, schleunigst anzuzeigen, welche Person Sie vorzugsweise zu dem in Rede stehenden Posten, der aber *2 nur ein Vice-Consulat sein soll, mit voller Zuverlässigkeit empfehlen zu können glauben. Das u. M. *3 Person < e n > zur Einreichung einer formlichen Bewerbung zu veranlassen . Schließlich wollen Ew p auch anzeigen, ob der p Levenhagen < sich fortdauernd im Besitze des diesseitigen > noch als einstweilliger Consulats Verweser fungirt. Berl M . d . a. A. *1: Aus Rücksicht würde es erwünscht gewesen sein, wenn Sie *2: in der Folge *3: ersucht Sie, genau u. sicher Auskunft in dieser Hinsicht zu beschaffen u. darüber ausfuhrlich Anzeige zu erstatten, es < glaubt > rechnet auf Ihre ganze Umsicht < rechnen zu dürfen > und giebt Ihnen zugleich anheim, die nach Ihrer Ansicht geeignetste

150 DOK. 109 Der Termin ad II 2384. vom 16. November 1850 wegen Besetzung des Vice-Consulats zu Puerto Cabello. ist abgelaufen Berlin, den 6. Mai... 1850. Die Geheime Registratu Nach 8 Wochen wiedervorgelegt b. 27/5 27/7 E 1572

DOK. 110 An Ein Königl Hohes Ministerium d.a.A. Berlin CA E 1572/ p.d. 6" Juni 1850 Extract II 1414. Königl: Preuß : Consulat Den noch schwebenden Auftrag einen Vice Consul für Pt : Cabello vorzuschlagen werde ich binnen kurzem zur Erledigung bringen können, da ich darüber nach Pt: Cabello in Unterhandlung stehe. gez. Otto Harrassowitz

151 K Preuß Consul Orginal in actis Handel Südamerika 3 von dem eingeklammerten Passus über das Vice Consulat zu Pt Cabello ist ein Extract zu fertigen und zur besonderen Presentation vorzulegen. zu den Acten b. 7/6

DOK. III An Ein hohes Minist, d . a . A . Berlin # E 3277 # Auszug CA n 3113 pr. 15. November 1850 Der mir von Einem hohen Ministerium gewordene Auftrag, für die Besetzung des Vice Consulats zu Puerto Cabello einen geeigneten Kaufmann in Vorschlag zu bringen, veranlaßt mich, Einem hohen Ministerium das einliegende Gesuch des Hl. Friedr. Passow zu überreichen und denselben zur Besetzung der Stelle zu empfehlen. Hl. Passow ist schon seit einer Reihe von Jahren in Venezuela und übernimmt jetzt als selbständiger Associé die Führung eines Hauses das die Firma meines hiesigen Etablissements in Puerto Cabello eröffnet. Die allgemeine Achtung, die der junge Mann genießt und sein musterhaftes Benehmen lassen erwarten, daß wenn Ein hohes Ministerium meinen Empfohlenen berücksichtigt, die getroffene Wahl Befriedigung gewähren wird und seine hiesige Stellung giebt ihm den Einfluß, der für die Verwaltung eines Consulats immer wünschenswerth ist. Ueber seine persönlichen

152 Verhältnisse können die in seinem Gesuche angegebenen Herren in Hamburg und Rostock wohl sichere Auskunft geben. Der früher in Vorschlag gebrachte Hl. Louis Glöckler ist nach Europa zurückgekehrt und zum Venezuelanischen Consul in Hamburg bestellt worden. Ich bin Einem hohen Ministerium ergebener Diener Otto Harrassowitz Königl. Preuß. Consul La Guayra den October 1850.

DOK. 112 An Ein hohes Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten in Berlin # 14,406. H. 3277. # CA H. 3114.pr. 15. November 1850 Auf Veranlassung des Königlich Preußischen Consuls, Herrn Otto Harrassowitz in Laguayra, nehme ich mir die Freiheit mich bei einem hohen Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten um Ernennung zum ViceConsul auf hiesigem Platze für die Königliche Regierung zu bewerben. Ein langjähriger Aufenthalt im Lande, und meine kommerzielle Stellung zu dem genannten Herrn Consul in Laguayra wird mich in den Stand setzen die Interessen, die ich zu vertreten haben würde, gehörig wahrzunehemen, und wenn ein hohes königliches Ministerium über meine Persönlichkeit weitern Aufschlußes bedürfen sollte so bin ich nut den Herrn Kaufmann Gustav Becker in Hamburg und Herrn Senator Ed. Passow in Rostock persönlich bekannt, die gerne über mich berichten

153 werden. Eines geneigten Entscheides gewärtig zeichne ich eines hohen Ministeriums ganz ergebenster Diener F. Passow Puerto Cabello d. 27st Septbr. 1850

DOK. 113 Berlin d, 19 Novbr 1850 An den Kg Staatsminister Herrn v.d. Heydt Exellenz # Nach 8 Wochen 19/1. D 3277 Jung n II. 3113. 3114. N = 11,711. d. insin 2 Bg # Nachdem das u. M. aus Veranlassung E.E. geehrten Schreibens von 3" Novbr v.J. betreffend die Anstellung eines diesseitigen Vice-Consuls in Puerto Cabello, seiner Zeit nicht Anstand genommen, den K Consul Harrassowitz in Laguayra mit entsprechendem Auftrage zu versehen, ist von dem letzteren nunmehr sein in Puerto Cabello etablirter associé Kaufmann Friedr. Passow zu dem fraglichen Posten empfohlen worden. Den diesfalligen Bericht des p Harrassowitz < neben dem> und das damit eingegangene Bewerbungsgesuch des p Passow selbst beehrt sich das u.M. E.E. beiliegend mit der Bitte um Rückgabe ganz ergebst mitzutheilen. Wie die Sache liegt, würde das u. M. kein Bedenken tragen, die Ernennung des genannten Kandidaten Allerhöchsten Orts in Vorschlag zu bringen; dasselbe unterläßt jedoch nicht, zuvor E.E.

154 um eine geneigte Äußerung in dieser Beziehung ganz ergehst zu ersuchen. Berl M.d.a.A.

DOK. 114 An das Königliche Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten # IV16026. 15,154 # CA II.3277.pr. 4.December 1850 Dem Königlichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten beehre ich mich auf das gefallige Schreiben vom 19ten November d. J . bei Rückgabe der Anlagen ganz ergebenst zu erwidern, daß es mir nicht rathsam erscheine, lediglich auf die Empfehlung des Consuls Harrassowitz in Laguayra seinen Associé, den Kaufmann Friedrich Passow als Königlichen Vice-Consul in Puerto Cabello anzustellen. Ich habe deshalb zunächst die gutachtliche Äußerung der betreffenden Handelsvorstände über diesen Vorschlag erfordert und stelle ganz ergebenst anheim, über den Candidaten auch noch in Hamburg gefälligst Erkundigungen einziehen zu lassen, wo er nach näherem Inhalte der Anlagen bekannt zu sein scheint. Berlin, den 29ten November 1850 von der Heydt

155 DOK. 115 Berlin d 6. Decbr 1850 An den Kn General Consul Herrn Oswald Hochw in Hamburg # Nach 3 Monaten 7/3 II 3506 # no E. 3277 Nachdem die beabsichtigte Wieder = Anstellung eines diesseitigen ConsularBeamten in Puerto Cabello, die auch bereits zu Ew p früheren BerichtsErstattungen vom 15" Mai u. 3" August 1848 Veranlassung gegeben, in Ermangelung eines geeigneten Kandidaten bisher noch nicht zu bewerkstelligen gewesen, hat nun der K Consul Harrassowitz in Laguayra seinen in Puerto Cabello etablirten Associé Kaufmann Friedr. Passow zu dem fraglichen Posten empfohlen. Da in Betreff der Qualifikation des p Passow unter anderem auf das Zeugniß des Kaufmann Gustav Becker in Hamburg Bezug genommen ist, so < nimmt > ersucht das u. M. < Veranlassung > Ew p, über die Verhältnisse < dieses > des genanten Kandidaten dort Erkundigungen einzuziehen, und wird es demnächst über das Ergebniß Ihrem Berichte entgegensehen. Berl M.d.a.A.

156 DOK. 116 An Ein Königliches Hohes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Berlin. # H.S. 16,285. N. 4209 # CA II. 3506. pr 30. December 1850 Einem Hohen Ministerium beehre ich mich auf die hochverehrliche Zuschrift vom 6t d. M. ganz ergebenst zu erwiedern, daß der dem Königlichen Consul in Puerto Cabello vorgeschlagenen Kaufmann Friedrich Passow von dem hiesigen Kaufmann Gustav Becker als wohlqualificirt für den fraglichen Posten bezeichnet wird. Anderweite nähere Auskunft über den Angefragten habe ich hier nicht erlangen können; die Familie welcher derselbe angehört, soll aber dem Vernehmen nach in Rostock ansässig sein und daselbst einge geachtete Stellung einnehmen. Ich habe die Ehre, mit der Versicherung der größten Hochachtung zu unterzeichen Einem Hohen Ministerium ganz ergebenster Diener Wm Oswald Königl Pr GeneralConsul Geheimer Commerzien Rath Hamburg. 28 Decbr. 1850

157

m . ALLGEMEINE BERICHTE UND NACHRICHTEN DES PREUSSISCHEN KONSULS AUS PUERTO CABELLO 1847-1872 DEUTSCHES ZENTRALARCHIV ACTA des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten betr. die allgemeinen Berichte und Nachrichten des Consuls (zu Porto Cabello) im Staat Venezuela überhaupt Enthält: 351 Blatt/< Seiten > A. A. m . R e p . 14 . N r . 528

Vol. I vom Februar 1847 bis Septbr. 1872 cfr. Vol: H. < Rep. XIV Nachrichten AUSSER EUROPA

VENEZUELA

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DOK. 1 N. 1270 Bp d 16. Febr 1847 An Ein hohes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten in Berlin Ich habe die Ehre, Euer Exellenz den Jahres = Bericht der Handels = Bewegungen und Ereigniße Venezuela's im Allgemeinen, und Puerto Cabello's im Besonderen von 1843. zu übersenden. Dem Consulats Reglement gemäß, sind diese Berichte Euer Exellenz am Ende jeden Jahres einzusenden, indeßen erhalte ich die, zu einer allgemeinen Uebersicht erforderlichen, Materialien erst im April Monat officiel vom Finanz Minister. Was Puerto Cabello im Besondern betrifft, so liefern zwar tägliche Notizen der Vorgänge das Material zum vorschriftmäßigen Bericht, ich bin aber durch Krankheit an frühern Abfaßung desselben verhindert. Die Revolution von 1835-36 war der letzte Kampf der alten Bolivarschen Generäle gegen die consitutierende Verfaßung des Landes, und endigte sich mit der Befestigung der letztern. Das Vertrauen, welches man mich dieser Revolution, allgemein in die politische Ruhe des Landes setzte, gab Veranlaßung zu großen Ackerbau = und Handels = Speculationen. Die Kapitalisten verliehen ihre Gelder an die Pflantzer ä 1 bis 2 % monatlicher Zinse, zur Gründung neuer Pflantzungen; und die Kaufleute bezogen Waaren aller Art in großen Maßen von Europa. Die ersten drey Jahre waren diesen Unternehmungen günstig; die Preise der Landes = Producte standen hoch, und die Importeurs hatten scheinbar, den Bedarf des Landes an Waaren nicht überschätzt. Ende 1839 leitete man die Geschäfte für 1840 ein, und ließ sich dabey die verfloßenen beyden günstigen Jahre zur Richtschnur dienen. Die Pflantzer fuhren fort,

159 Gelder ä 1-2 % pMt Zinse aufzunehmen, und die Kaufleute wiederholten und vergrößerten ihre Waaren = Aufträge nach Europa. Diese Einleitungen waren nicht mehr rückgängig zu machen, als mehrere ihnen sehr ungünstige Umstände eintraten. Die Productenpreise fielen um 20 bis 25 %, und die Pflantzer fingen an, den Druck der hohen Zinsen zu fühlen.

DOK.2 Die Importeurs machten die traurige Entdeckung, daß die Importen der vorigen Jahre, nicht konsumirt waren, sondern zum großen Theil in den Händen der Detaillisten in allen Gegenden des Landes lagerten. Dazu Wam ein Mißwachs der Hülsenfrüchte, dem Haupt = Nahrungsmittel der geringem Volksklasse, der den Waaren Absatz bedeutend verringerte. Daß die auf diese Weise entstehenden Mißverhältniße, nur durch eine Krisis ausgeglichen werden könnten, leuchtet Allen ein, aber in Furcht vor solcher Catastrophe, sucht man diesselbe durch gegenseitige Nachsicht hinzuhalten. Die Regierung kam 1841 den bedrängten Ständen durch die Institution einer Bank zu Hülfe. Künstliche Operationen auf dieselbe neben der reellen Benutzung, hielten nur kurze Zeit die Krisis hin, welche 1842 zu gläntzen begann. Ein Bankerott folgte von Novbr 42 bis März 43 dem andern, und mehrere stehen zu erwarten, wenn keine besonders günstige Conjuncturen eintreten. Dies ist der gegenwärtige Zustand des Handels und des Ackerbaues dieses Landes, aus dem sich indeßen, so beklagenswerth er an sich selbst auch seyn mag, ein beßere Zeit entwickelt. Die jetzige hiesige Krisis ist nicht so verderblich wie eine blos commercielle in andern Ländern. Das Land hat aus den Ursachen dieser Krisis

160 den bleibenden Nutzen gezogen, daß große Strecken Waldes in blühende Plantagen verwandelt sind, welche jährlich ihre Producte liefern werden, wenn sie auch ihre Eigenthümer wechseln, die die auf ihnen lastenden Verpflichtungen nicht erfüllen können. Die Pflantzer haben die Erfahrung gemacht, daß der Boden trotz seiner außerordentlichen Fruchtbarkeit die enorme Zinse von 18 bis 24 % nicht aufzubringen vermag, und die Kapitalisten sind gezwungen, den Werth ihres Geldes herunterzusetzen. Und aus dem Handel werden manche Mißbräuche verschwinden, welche wesentlich zur Krisis beygetragen haben. Bis Ende dieses Jahres steht zu erwarten, daß sich die aufgezählten Mißverhältniße ausgleichen, und ein geregelter Verkehr stattfinden werde. Directer Handel zwischen Venezuela und Preußen hat bis jetzt nicht stattgefunden; auch sind seit

DOK. 3 1833 keine preuß: Schiffe in hiesige Häfen gekommen. Ein Weiteres den Handel Betreffendes unter rubro H S. in der Anlage. In der Politik ist folgendes zu bemerken: - Nach Bogota ist eine Gesandschaft abgegangen, um die Grentze zwischen Neu Granada und Venezuela festzusetzen. - Der Venezuelanische Chargé d'affaires in London, Dr Fortique, ist bevollmächtigt, einen Freundschafts, Handels und Schiffahrts = Tractat mit Preußen abzuschließen. - Derselbe Gesandte ist beschäftigt, mit der Engl: Regierung die Grentzen zwischen dem Englischen und Venezuelanischen Guayana zu

161 bestimmen. Auch sind Unterhandlungen angeknüpft, das Porto von Briefen mit den Englischen Dampf Passatschiffen herunterzusetzen. - Von Frankreich wird die Ratification des durch den Chévalier Céleste Etienne David abgeschloßenen Handelstractats erwartet. Euer Exellenz gehorsamster Carl A. Rühs Königl Preuß Consul Puerto Cabello 1 Mav 1844 N. 1271 Bp d 16 febr 1847 6B

1845 Handel von Venezuela mit England

DOK. 4 Die directe Einfuhr englischer Manufacturen und Fabrickwaaren, hat sich seit zehn Jahren fast verdoppelt. In geringen Baumwollenen Zeugen konkurrirt nur Nord America mit Erfolg an den hiesigen Märkten mit England. Die Halb-Leinen und Halb-Baumwollen Stoffe, welche in immer neunen gefalligen Formen aus den Englischen Fabricken hervorgehen, schaden dem Absatz mancher deutscher Leinen-Gewebe; namentlich werden die gemischten irländischen Creas, den ord deutschen rein leinenen Creas vorgezogen, und die ordinair: deutschen Listados werden durch rein baumwollene Engl: immer mehr verdrängt.

162 Die directe Verschiffung hiesiger Producte nach England hat durch die Herabsetzung der Zölle auf Caffee in England einen bedeutenden Impuls erhalten. Der Caffee von Venezuela wird in England, nächst dem der brittischen Westind: Colonien und von Costarica, am höchsten geschätzt, und die Verschiffung von Caffee sind dahin in diesem Jahre sehr bedeutend gewesen. Deutschland Das ganze deutsche Geschäft mit Venezuela wird durch Hamburg Bremen und Altona betrieben. Sächsische, schlesische hanöversche und westphälische Leinen, sächsische Tuche, böhmisches Glas, Nürnberger Waaren, Hamburger Bier, Genever, westphälischer Schinken, Butter und Käse sind Haupt-Einfuhrartikel. Verschifft werden dagegen von hier nach denselben Häfen, Caffee, Baumwolle, Taback und Häute. Frankreich Der Verkehr zwischen Frankreich und Venezuela hat bedeutend zugenommen; beydes in Ein und Ausfuhr. Leichte Wollen = und Seidenstoffe, Baumwollenzeuge, Weine, Oel, eingemachte Früchte, Papier Parfümerien, ächte und falsche Bijouterien sind die hauptsächlichsten Einfuhrartikel; wogegen Caffee, Baumwolle, Indigo und Häute zurückgeschifft werden. Spanien Schon seit mehreren Jahren findet lebhafter Verkehr zwischen beyden Ländern statt, und dieser wird bedeutend zunehmen, sobald die Unabhängigkeit Venezuela's von Spanien anerkannt, und der Tractat geschloßen ist, welcher schon seit längerer Zeit in Aussicht steht. Der hiesige Cacao ist den Spaniern unentbehrlich, und sieben Achttheile von dem war hier jährlich produzirt wird, gehen direct und indirect nach Spanien. So hoch wird der Cacao von Venezuela in Spanien geschätzt, daß man hier nicht selten 24 $ pfanega (d" 106 Pfund hamb Gew) bezahlt.

163 DOK. 5 Die einliegenden gedruckten Tabellen No 4,5 & 6 enthalten die Einfuhren vom Rechnungsjahr 1843-44 specificirt. No 7. die Ausfuhren. No 12. die Handelsbewegungen jedes Hafens der Republik Venezuela besonder, und des ganzen Landes zusammen. No 13 die Zahl der ein und ausgelaufenen Schiffe. Carl A. Rühs Königl Preuß: Consul Puerto Cabello 31 Decbr 1845

164 DOK.

6

N. 4 V a l o r de las de las mercancías y effectos L i b e r e s de derechos de importación que han sido introcucidos por las Aduanas de la República en el año económico de 1843 á 1844. ESPECIES DE MERCANCIAS (A)nimales vivos (A)rtllculos de hierro (Ar)tlculos varios (B)ocoyes vacíos (B)ombas de riego (B)rochas y pinceles (C)arbon de pieda (C)arros y caretillas (C)ocinas de hierro (C)omestibles (D)uelas (F)rutas y raices (G)ranos (H)arina de centeno (H)arina de maiz (IImprentas, tipos,ic (Iinstrumentos de artes cienc. y ofic. (J)uegos de trapiche (L)adrillos Libros y papeles impresos Mapas y colecc. de música y dibujo Máquinas de agricultura Máquinas de vapor Ornamentos de Iglesias Oro amonedado Papel de imprenta Piedras labradas Plata amonedada Resina de pino Sanguijuelas Tejas Tinta de imprimir

En buques nacionales. 373, 1 .294, 717,35 545,50 50, 241,50 5, 467,37 2,50 170,31 10, 433,50 4 .074,29 655,50 287,87 70,

En buques T extrangeros. 3 .271, 3 1 .299,17 2 2 .168,36 2 4 .797,83 5 75, 667,14 8 .460, 8 5 .503,50 5 181, 409,48 622, 5 .006,50 5 12 .804,94 16 164,50 39, 3 .001, 3

O T A 644, 593,17 885,71 343,33 125, 904,64 465, 970,87 183,50 579,79 632, 440, 879,23 820, 326,87 071,

510,63 4 .122, 1 .073,81

1 .556,20 11 .419,02 2 .459,

2 066,83 15 541,02 3 532,81

2 .087,50

19 .530,50

21 618,

189, 3, 664, 36 .125, 115, 103 .450,42 45,

157 858,05

823,85 2 .864, 260, 2 .698, 74 .155, 1 .044, 2 .167, 222 871,89 58,19 1 715, 290, 225,42

1 012,85 2 867, 260, 3 362, 110 280, 1 159, 2 167, 326 322,31 58,19 1 760, 290, 225,42

393 244,49

551. 102,54

De la aduana de Pampatar, que no remitió su cuadro estadístico sino el estado general

1.112, 552.214,54

165

DOK. 7 N. 5. VALOR de las mercanicias y efectos que pagan derecho ad v a l o r e m introducidos por las Aduanas de la República en el año econóico de 1843 á 1844 ESPECIES DE MERCANCIAS. Aceiteras Anteojos Arneses Articulos varios Bastones Botones y hormillas Blondas Camisones hechos ó en cortes Carruajes Cuadros de pintura Drogas y medicinas Efectos no detallados Encajes Espejos Ferretería y quincalla Instrumentos de artes cienc. y ofic Instrumentos músicos Joyas falsas Joyas finas Joguees para niños Láminas Lámparas Libros en blanco Losa Maderas Mármoles y jaspes Muebles y utensilios Perfumes Plata labrada Relojes Ropa hech Telas de algodon Telas de lana Telas de lino Telas de seda Vidrios

En buques nacionales. 15, 57,50 42, 3 .077,54 174,15 618,84 32,

En buques

TOTAL.

7,50 135, 186, 4 .485, 12 897, 10 338, 12 44, 15

22,50 192,50 231, 7 .562,66 1 .071,25 956,96 76,15

2 .100,50 537, 1 .089, 14 .272, 31 11 .064, 01 6 .819, 12 3 .042, 10 .256,92

4 .524,09 537, 1 .522, 19 .607,61 16 .027,96 8 .586,12 4 .124,63 14 .497,34

1 .124, 1 .513, 50 8 .830, 50 32 .105,76 1 .482, 31 219, 1 .433,65 1 .646, 29 .049,07 912, 265, 7,.389, 37 6,.513, 98 960, 2..279, 2,.780, 720, 47, 150, 444, 120, 315, 275,75 2..411,25 47..081,86 157.,617,24 De la aduana de Pampater,, que no remitió su cuadro estadístico, sino el estado general

1 .407, 1 .983,75 10,.914,50 35,.506,26 2,.219,93 385, 1,.981,28 2..120, 36,.101,40 928, 553, 10,.954,62 8,.070,09 964, 3.,036,5 3.,430, 841, 47, 594, 435, 2.,687. 204.,699,10

2 .432,59 433, 5 .335,30 4 .963,95 1 .767, 1 .082,63 4 .240,42 283, 470,25 2 .084, 3 .400,50 737,62 166, 547,63 474, 7 .052,33 , 16, 288, 3.,565,25 1,.556,11 4, 757,5 650, 121,

60, 204.,759,10

166

DOK. 8 No. 6 (Ca)ntidat y v a l o r de las mercancías y efectos que introducidos por las aduanas de la República en el ano SSPECIAS DEM ERCANCIAS

1..Aceite)de todas classes 2. •Alquit)rán y brea 3. .Art£cu)los de algodon manufacturado 4. .Articu)los de lana manufacturado 5. .Artlcu)los de lino manufacturado 6..Art£cu)los de marfil manufacturado 7. .Artícu)los de seda manufacturada 8. .Artícujlos varios 9. .Botas,)borceguies y zapatos 10. .Comes)tibies 11. .Cristal)es 12. .Drogas) y medicinas 13. .Ferret)eria y quincalla 14. •Flores) artificiales 15. .Frutas) frescas y secas 16. .Gorras) y sombreros 17. .Hilo d)e todas clases 18. .Instru(mentos de artes, ciencias y oficios 19. .Instru)mentos músocos 20. .Muebl)es y utensilios 21. .Naipes) 22. .Papel) blanco 23. .Papel) de estraza 24. .Papel) pintado 25. .Perfuin)es 26. .Pieles) curtidas 27. .Pintur)as preparadas 28. .Ropa h)echa 29. .Sillas) 30. .Tablas) 31. .Telas) de algodon 32. .Telas) de lana 33. .Telas) de lino 34. .Telas) de seda 35. .Vidrios) 36. •Abanic)os número 37. •Aguard)iente en botellas docenas 38. •Aguard)iente en otros envases arrobas 39. .Alamb)iques número 40. . ... vacios cargas

En buques nacionales Cantidad. Valor. 3.611, 561,50 134.882,71 3.748,50 36.288, 280, 12.383,29 19.343,44 1.599,74 34.469,62 365, 1.112,51 34.477,90 32, 1.452,26 6.816,64 4.185,67

732 12

442,05 388,05 316, 269,75 3.069,93 373,50 208,60 804,12 1.630,97 372, 983,25 814, 1.491,97 251.297,94 19.682,15 140.029,97 11.302,50 2.599,67 434, 99,78

3.576 7 91

9.403,92 1.390, 103,75

167

pagan derecho e s p e c í f i c o e c o n ó m i c o d e 1843 á 1844 En b u q u e s e x t r a n g e r o s Cantidad. Valor.

11.347 2

34

Cantidad.

TOTAL

Valor.

10 . 1 3 0 , 0 4 548, 370 . 2 0 5 , 0 8 55 . 1 1 6 , 9 5 113 . 9 4 3 , 8 0 3 .125, 89 . 0 8 5 , 4 7 66 . 5 1 5 , 4 2 3 .698,50 153 . 7 0 0 , 2 8 2 .249,70 3 .382,65 86 . 8 5 5 , 3 8 195,25 3 .300,10 24 . 7 2 2 , 8 7 20 . 0 9 7 , 7 7

13.741,04 1.109,50 505.087,79 58.867,45 150.231,80 3.405, 101.468,76 85.858,86 5.298,24 188.169,90 2.614,70 4.495,16 128.333,28 227,25 4.752,36 31.589,51 24.283,44

2, . 2 9 8 , 0 1 1,. 4 5 4 , 320, 102,50 18, . 1 9 7 , 4 7 5, . 2 2 8 , 5 7 654,50 881, 13. , 1 4 8 , 7 6 814,50 1. , 3 5 8 , 6 8 1. , 0 0 6 , 5 0 6 0 8 ., 6 6 2 , 0 8 1 ., 8 9 9 , 4 8 70. 436,14 482. 523,35 42. 041,89 21. 226,53 476, 645,50

1.679 63

2.740,06 1.842,19 636, 372,25 21.267,40 5.602,07 863,10 1.685,12 14.779,73 1.186,50 2.341,93 1.820,50 859.960,02 3.391,45 90.118,29 622.553,32 53.344,39 23.826,20 910, 745,28

33.838,36 757, 34.

14.923 9 125

43.242,28 2.147, 137,75

168 (41. .Carey) (42. .Cera) (43. .Cervez)a en botellas (44. .Cervez)a en otros envases (45. .Cigar. h)abanos, de Sto Domingo y Verginia (46. .Harina) de trigo (47. .Jabón) (48. .Jarcia) (49. .Licores) en bottellas (50. .Licores) en otros envases (51. .Polvora) (52. (53. .Seda to)rcida (54. . ... bottellas (55. .Sillas) de montar (56. .Tabaco) en rama (57. .Tabaco) hueva (58. •Vinagre) (59. .Vino e)n botellas (60. .Vino e)n otros envases

. ...

libras libras docenas arrobas número barrilles libras libras docenas arrobas libras bottellas libras docenas número libras libras arrobas docenaB arrobas

233 2,.945 1,.642 94

900, 1 .455, 50 3 .178, 30 169,

463,.720 5,.417 93,,785 32,.288 271 1,,151 22,.845 65 88 80 19 27,.637 70,,031 365 1.,371 13.,974

3 .300, 33 42 .969, 78 7 .082, 88 2 .852, 37 678, 88 2 .315, 87 4 .292, 37 52, 25 588, 50 192, 216, 5,.086, 19 10,.689, 21 435, 97 3,.980, 05 21,.314, 48 851.,867, 72

(De la a)duana de Pampatar, que no remitió bu cuadro estadistico

1271 B47 2523

169 9 1 .542 4 .409 1 .359 1.900 .820 27 . 9 0 9

96,25 901, 9.303,68 4.434, 19.745,99 117.434,42

242 4.487 6.051 1.453 2 .364 .540 33 .326

996,25 2.356,50 12.481,98 4.603, 23.046,32 220.404,20

2.044 .984 157 . 1 3 2 546 6 .085 13 . 4 5 5 44 26 693 163 287 . 5 1 4 3 .364 3 .275 18 . 6 9 9 57, . 0 9 8

124.100,95 16.507,41 1.451,25 5.315,90 1.991, 44,75 180, 1.891, 913, 18.710,80 529,25 6.671,43 33.624,75 54.546,24

2 .138 .769 189 . 4 2 0 817 7 .236 36 . 3 0 0 109 114 773 182 315 . 1 5 1 73 . 3 9 5 3 .640 20 . 0 7 0 71 . 0 7 2

131.183,83 19.359,78 2.130,13 7.631,77 6.286,37 97, 768,50 2.083, 1.129, 23.796,99 11.218,46 7.107,40 37.604,80 75.860,72

2.793.275,15 sino e e s t a d o g e n e r a l

3.645.142,87 6.773,75 3.651.916,62

170

DOK. 9 N. 7. (CA)NTIDAD

Y

VALOR de las producciones y manufacturas exterior por las Aduanas de la República en

ESPECIES DE PRODUCCIONES. 1. .Ac)eite de pescado 2. .Ac)eites vegetables 3. .Arjticulos varios 4. .Ca)bles de Rionegro 5. .Co)mestibles 6. .Dr)ogas y medicinas 7. .Du)lces 8. .Frjutas varias 9. .Gra)nos 10. .Hu)evos de gallina 11. .Le)gumbres 12. . ... ros impresos 13. .Lo)za 14. .Ma)deras de construcción 15. .Majderas de tinte 16. .Or)o y plata amonedada 17. .Pa)pelon 18. . ) ... ntas y semillas 19. .Pía)ta labrada 20. .Ro)pa hecha 21. .To)rtugas 22. •Ag)uardiente botellas 23. .Alg)odon libras 24. •Alm)idon libras 25. . An) il libras 26. .Asn)os número 27. .Ast)as de res número 28. .Av)es número 29. .Azú)car libras 30. ,Cab)allos número 31. .Cae)ao libras 32. .Caf)é libras 33. •Carjbon mineral quintales 34. .Car)ne salada arrobas 35. .) ... adilla libras 36. .) ... ollas libras 37. •CigJarros número 38. .Cob)re viejo libras 39. .) ... deles número 40. .) ... dobanes número 41. .) ... eza de mangle quintales 42. .Cua)drúpedos varios número

En buques nacionales. Cantidad. Valor. 126, 1 .326, 81 474, 1 .049, 38 30, 130, 67 10,.502, 25 2,.034, 75 21,.182, 20 241, 50 3,.072, 51 90, 75 7.,996, 4.,450, 50 100.,788, 80 530, 50

2.,100 319.,542 99.,442 11,,834 59

926, 56 286, 24,,794, 19 4,,707, 87 11,,153, 67 1,,426,

9.,431 4.,309 275 1.005,,824 1.223,,538 408 4,.244

3,.461, 99 142, 55 21,,305, 126,.561, 75 93,.436, 44 172, 4..317, 88

400

40,

48

10,

264

110,

3 .521

15,.298, 12

171

nacionales que se han exportado para el el ano económico de 1843 á 1844. En buques extrangeros. Cantidad. Valor.

TOTAL Cantidad. Valor.

35, 5 .391,62 1 .106,75 250, 20, 1 .526,20 970,54 618,50 6..837,87

161,

33,50 306,15 7, 10.,960,53 18.,611,61 127.,240,01 750, 137,12 60, 18, 80, 140,,305,66 1,.754 .759 2 .450 115, 319.,427,01 341 .653 8 225, 808,90 21 .253 688 232, 643 .272 25.,809,04 6 500, 8,.058 .831 1..224.,480,42 27,.568 .427 2..129,,771,59 442 324, 16.,876,56 17 .733 3 .886 506, 20 .200 960, 87 .250 243,60 4 .670 629,87 1 .116 1,.674, 3 .300 148

1,.730, 952,

2.,100 2..074.,301 101..892 353.,487 67 21..253 10.,119 647.,581 281 9,.064.,655 28,.791.,965 850 21.,977 3.,886 20.,600 87.,250 4.,718 1.,116 264 3,.300 3,.669

6 .718,43 1 .580,75 1 .299,38 50, 1 .656,87 11 .472,79 2 .653,25 28 .020,07 241,50 3 .106,01 306,15 97,75 18 .956,53 23 .062,11 228,.028,81 1,.280,50 137,12 60, 18, 1,.006,56 286, 165,.099,85 4,.822,87 330 .580,68 1 .651, 808,90 3 .693.99 25 .951,59 21 .865, 1.351 .042,17 2.223 .208,03 496, 21 .194,44 506, 1 .000, 243,60 639,87 1 .674, 110, 1 .730, 16 .250,12

172 (43. .Cue)ros de res (44. .Cue)ros de otros animales (45. .Chi)nchorros (46. .Cho)colate (47. .Div)idivi (48. .Gan)ado cabrio (49. .Gan)ado lanar (50. .Gan)ado vacuno (51. . ) ... a (52. . ) ... acas (53. .) ... sos (54. .) ... (55. .) ... (56. .Mine)ral de corbre en bruto (57. .Huía)s (58. .) ... as (59. .) ... nos (60. .Pes)cado salado (61. .) ... o (62. .) ... a (63. .) ... (64. .) ... (65. .Sombjreros de paja (66. .Taba)co en rama (67. .) ... lia (68. .) ... as (69. .Zara)pia (70. .Zarz)a parrilla

número

80 579

155 500,43

número número libras libras número número número libras número libras libras cargas

347 399 12 436 600 535 163 11 979

108 209,75 144, 208, 7,50 562,25 182,25 140 528,40

quintales número número cargas libras libras libras botellas libras número libras libras número libras libras

50

242,

1 660

75,

1 1 20 130 32

524 082 748 716 328

135 380, 115,37 41 456,37 4 953,75 3 284,37

125 8 .114 153 .384

6, 14 .835, 12 15 .904,55

3 2 .268 1 .603

180, 517, 263, 34 1.084.732,09

(De la) aduana de Pampatar, que no remitió BU cuadro estadistico sino el estado general ... de Cumarebo, por la misma razón ... de Adicora y Jayane, idem, idem

1271 B 47 2523

173 1 7 2 ., 7 9 9

374, . 4 5 8 , 6 0

253 . 3 7 8

529 . 9 5 9 , 0 3

2 6 ., 5 8 3 257 1., 8 1 9 6 1 1 .. 3 0 1

7, . 8 8 2 , 1 9 529, 887,25 52, . 0 8 4 , 8 6

30 2, . 9 1 5 1.. 5 5 0 1 79, , 5 0 0 230 285

30, 38, . 7 8 0 , 155, 4, 395, 9,20 586,

374 . 2 8 2 269 2 .255 4.611 .901 531 193 14 . 8 9 4 1 .550 51 79 . 5 0 0 1 .890 285

116 . 0 9 1 , 9 4 673, 1.095,25 52 . 0 9 2 , 3 6 562,25 212,25 179 . 3 0 8 , 4 0 155, 246, 395, 84,20 586,

29, . 8 0 0 43 1,. 0 5 0 838 27, . 8 5 0 114, . 7 3 7 25, . 8 4 5 245 22, . 0 3 3

29 . 8 0 0 , 3,. 6 2 0 , 66,25 1,. 3 6 7 , 1,. 8 5 6 , 5 5 5, . 8 5 7 , 3 9 2, . 9 7 1 , 6 6 200, 1,. 5 3 9 , 8 7

29 . 8 0 0 1 .567 2 .132 21 . 5 8 6 158 . 5 6 6 147 . 0 6 5 25 . 8 4 5 245 22 . 1 5 8

29 . 8 0 0 , 139 . 0 0 0 , 181,62 42 . 8 2 3 , 3 7 6 .810,30 9 .141,76 2 .971,66 200, 1 .545,87

1,. 6 0 4 394 . 1 2 9 169

2, . 7 9 7 , 1 6 246, . 5 8 0 , 1 0 400,

4 .085

428,50

9 .718 2.547 .513 169 3 2 .268 5 .688

17 . 6 3 2 , 2 8 262 . 4 8 4 , 6 5 400, 180, 517, 691,84

4, . 8 1 3 , . 8 7 6 , 6 3

5.898 .608,72

26, . 2 1 4 , 23, . 9 7 2 , 6 9 17 ,. 9 3 0 , 7 4

68 . 1 1 7 , 4 3 5.966.726,15

174 DOK.

10

N. 12. M o v i m i e n t o

m e r c a n t i l

de las aduanas

C A P I T A L E S . A D U A N A S

IMPORTADOS.

Guaira 2.434.526,74 Puerto Cabello . . . 746.119,84 Angostura 157.828,74 Maracaibo 480.684,95 Cumana 44.568,02 La Vela 203.082,55 Barcelona 90.960,51 Pampatar 7.945,75 Juan Griego 21.820,06 Carúpano 35.208,82 Maturin 108.182,63 GUiria 77.961,65 Rio Caribe Higuerote Choroni Cumarebo Adidora y Jajana 4.408.890,26 1271 B47 2523

EXPORTADOS. 2.296.024,71 1.523.435,70 . 604.119,86 . 651.416,64 . .24.965,31 . 160.495,01 . 151.528,88 . .26.214, . .21.828,02 . .63.526,44 . 218.861,13 . 128.451,65 28.714,77 23.335, 1.905,60 23.972,69 17.930,74

T O T A L 4.730.551,45 2.269.555,54 . 761.948,60 1.132.101,59 . .69.533,33 . 363.577,56 . 242.489,39 . .34.159,75 . .43.648,08 . .98.735,26 . 327.043,76 . 206.413,30 . .28.714,77 . .23.335, . . 1.905,60 . .23.972,69 . .17.930,74

5.966.726,15 10.375.616,41

175

de l a R e p ú b l i c a ,

y sus

productos

D E R E C H O S . IMPORTACION. 722 . 1 1 5 , 250 . 7 1 9 , .75 .203, 126 . 0 2 5 , .17 . 2 0 0 , .58 .760, .27 .911, . 1.407, . 4.935, .11 .856, .12 .797, . 9 .999,

. . . . , , . .. . .. •

. . . .

46 64 50 46 57 21 56 08 21 71 04 69

.

1.318.932,13

EXPROTATION. .31 .599, .22 .798, . 15 . 8 9 6 , .10 .935, 492, . 3.453, . 1.790, .10, 119, . 1 .053, . 6 .813, . 1 802, 693, 420, .73, .12, 261,

. . . .

26 39 20 02 11 77 80 29 07 12 54 02 98 42 23 71 02

.98.224,95

T O T A L . . . . . . . . . . . .

753 . 7 1 4 , 7 2 273 . 5 1 8 , 0 3 .91.099,70 136 . 9 6 0 , 4 8 .17 . 6 9 2 , 6 8 .62 . 2 1 3 . 9 8 .29 .702,36 . 1.417,37 . 5.054,28 .12 . 9 0 9 , 8 3 .19 .610,58 .11 .801,71 693,98 420,42 .73,23 .12,71 261,02

1.417.157,08

176 DOK. 11 N. 13. ESTADO DE LA NAVEGACION en el comercio exterior de Venezuela, durante el año económico de 1843 & 1844 Nacionales.

EJ

A D U A N A S Entrada Guaira Puerto Cabello Angostura Maracaibo Cumaná La V e l a Barcelona Juan Griego Pampatar Carúpano Haturin GUira Rio Caribe Higuerote Choroni Cumarebo Adicora y Jayana . . . .

. .

. . .13 . . .49

. . . .

. 11 . 59 .153 . 43

. . . . . . .

. 52 . .9 . 55 . 46 . 42 .370 .580

...

. . . .

. . . .

. . . .

.34 .19 375 145

884 1271 B47 2523

Salida

Total.

Entrada

. . . . . . . . . . . .

. . . . . . . .

.24 108 185 .65 .18 183 .19 .91 .80 .61 745 725

. .. . ..

. . 36

. . 1 . .40 . .36

1.497

2.381

. 174 . 169 . . 18 . .54 . .11 . .22 . .24 . . 4

. . ..

. . .15 . . . 9 . . . 10

510

177

trangeroB. Salida

GRAN Total

. . . . . . . .

.157 .155 . 48 . 62 . .7 . .4 . 27 . .7

. . . . . . . .

331 324 .66 116 .18 .26 .51 .11

. . . . . . . .

. . . . . . . .

. . . . . . . .

.28 .18 .33 .7 . 2 . 2 .20 .1

13 .9 23 .7 .2 .2 20 .1

. .544

1.054

Entrada 187 218 .50 .76 .29 153 .34 .40 .34 .34 384 155

. 1.394

TOTAL Salida

Total

. . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . .

.168 .214 .201 .105 . .7 . 56 . 36 . 62 . 46 . 55 .379 .603 . .7 . .2 . .3 . 60 . 37

.2.041

355 432 251 181 .36 209 .70 102 .80 .89 763 758 .7 .2 .3 .60 .37

3.435

178 ESTADO DE LA NAVEGACION en el comercio exterior de Venezuela, durante el año económico de 1843 i 1844 CANTIDAD DE TONELADAS. A D U A N A S

Guaira Puerto Cabello Angostura Maracaibo Cumanà La Vela Barcelona Juan Griego Pampatar Carupano Maturin GUiria Rio Caribe Higuerote Choroni Cumarebo Adicora y Jayana

Nacionales

Ex

Entrada

Salida

Total

Entrada

1.236 2.458 2.167 2.695 606 5.443 473 401 427 167 8.979 1.178

1.111 3.199 8.773 3.981 2.419 .861 .672 .449 .358 8.976 3.682

2.347 5.657 10.940 6.676 .606 7.862 1.334 1.073 .876 .525 17.955 4.860

28.332 29.311 3.594 7 .999 1.230 . 456 2.1.38 344

1.452 1.204

1.452 1.204

26.230

37.184

63.414

325 249 360

75.338

179

trangeras

GRAN

TOTAL

Salida

Total

Entrada

Salida

27.317 27.012 .6.716 .9.534 . .879 . . 83 .2.628 . .489

.55 .649 .56 .323 .10 .310 . 17.533 . 2 .109 . . 539 . 4 766 . 1 333

. . . . . . .

. 1 442 498 941 535 200 150 466

.29.568 .31.769 . 5.761 .10.694 . 1.836 . 5.899 . 2.611 . 1.245 . . 427 . . 992 . 9.228 . 1.538

.... . . .. . . ..

.57 .996 .30 211 . 15 489 .13 515 . . 879 . 2 502 . 3 489 . 1 161 . . 449 . . 975 . 9 225 . 4 263 . . 535 . . 200 , . 197 . 1 918 204

.57 .996 .61 .980 .21 .250 .24 .209 . 2 .715 . 8 .401 . 6 100 . 2 406 . , 876 . 1 967 .18 453 . 5 801 . . 535 . . 200 . . 197 . 1 918 . 1 204

L52.794

101.568

114.640

216.208

...

.617 .249 .581 .535 .200 .150 .466

77.456

. . .

....

Total

180 DOK. 12 N 1272 Bp d 16 Febr 1847 An Ein hohes Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten Berlin Die Verlegenheiten im Handel von Venezuela, über die ich im vorigen Jahre zu berichten hatte, sind nicht sobald gehoben, als man erwartet. Im Gegentheil, die allgemeine Noth nahm - wesentlich durch schlechte Administration der National-Bank - derartig zu, daß der diesjährige Congress für nöthig erachtet, den bedrängten Ständen mit einer auswärtigen Anleihe zu Hülfe zu kommen. Die einflußreichsten Mitglieder des Congresses waren theils selbst von Creditoren gedrängt, theils waren sie durch Andere für ein Anleihe Project gewonnen, deßen extravagante und unausführbare Theorien mit großem Ruhm vom Senat und einem vortrefflich redigirtem Wochenblatt "El Liberal" bekämpft werden. Nach monatelangen Debatten gewann danach die Anleihe = Parthey soweit die Oberhand, daß im Congress ein Gesetz zu ihren Gunsten zu Stande kam. Dieses Gesetz ward aber vom Presidenten verworfen, und wenn gleich die kostbare Zeit, welche mit diesen Debatten verloren ging, zu beklagen war, so war doch der Triumph, den die Intelligenz mit dem Gemeinsinn, über die Sonder = Interessen gewann, ein erfreuliches Zeichen, und wohl geeignet, den Handelsstand mit neuem Vertrauen zu erfüllen. Kaum waren diese Projecte, welche über acht Monate der natürlichen Entwicklung der Krisis entgegenstanden hatten, gescheitert, als, im Allgemeinen mit gutem Erfolg, Gläubiger und Schuldner sich zu vergleichen suchten. Das Vertrauen im Handel würde sich nun auch ohne Zweifel bald wieder herstellen, wenn nicht Besorgniße für die Ruhe (politische) des Landes obwalteten.

181 Die Congress = Debatten über die beabsichtigte Anleihe, das Veto des Presidenten, und die schlechte Verwaltung der National Bank, wurden von

DOK. 13 einem Unzufriedenen, der wegen Veruntreuungen im Schatzamt, aus dem Staatsdienst entfernt worden war, mit Gewandtheit benutzt, die Regierung zu verdächtigen, und sich selbst für die im nächsten Jahre bevorstehende Presidenten-Wahl eine Parthey zu bilden. Er ward im Februar wegen revolutionairer Artikel, in der von ihm redigirten Zeitschrift "El Venezolano" zu Verantwortung gezogen. Am 9ten desselben Monats war die Jury zur Fällung des Urtheils im Gerichtshof versammelt, als dieser von einem Volkshaufen besetzt, und die Geschwornen zu einem den Schuldigen freysprechenden Urtheil gezwungen wurden. Dies Attentat gegen eine der heiligsten Institutionen der venezol: Verfaßung, ward unerklärlicher Weise, von der Executiven Gewalt fast ganz ignorirt. Das Vertrauen der Gutgesinnten zur Regierung, ist durch dies Verfahren erschüttert, und man weiß nicht, wie weit die Verwegenheit der revolutionairen Parthey gehen werde, da diese sich bereits durch Freyheits Verheißungen an die Sclaven zu verstärken sucht. Ausschließlich den Handel Angehendes unter dem rubro H. S. Die Politik betreffend, ist Folgendes zu bemerken: - Die Feststellung der Grentzen mit Neu Granada ist bis jetzt nicht gelungen; wohl aber ist der zwischen beyden Republiken 1842 geschloßene Traktat, ratificirt. - Ueber die Handelstractats Verhandlungen des Dr Fortique mit Preußen, verlautet bist jetzt nichts.

182 - Die Grentz = Verhandlungen mit England (Guayana) sind noch in statu quo. Die Postverhältniße mit England sind so geordnet, daß jeder Zeit den Interessen beyder Länder angemeßene Veränderungen getroffen werden können. - Die Ratification des Handelstractats (wovon bereits eine Copie im Besitze des Handelsamts) mit Frankreich, sind ausgewechselt. in Betracht der zwischen Preußen und Schweden obwaltenden freundschaftlichen Verhältniße, habe ich keine Bedenken getragen, während

DOK. 14 der Abwesenheit des Chargé d'affaires Sr Majestät des Königs von Schweden und Norwegen, des Grafen F. v: Adlercreutz die Verwaltung des Schwedischen Generell = Consulats zu übernehmen. Sollte es zu einer solchen interimistischen Verwaltung fremder General = Consulate, oder überhaupt zur bleibenden Uebernahme anderer Consulate, von mir Preußen befreundeten Regierungen, einer specieUen Erlaubniß seiner Majestät unser s allergnädigsten Königs, bedürfen, so darf ich wohl die desfallsigen Befehle Hohen Ministerii gewärtigen, und verharre Ew Exellenz gehorsamster Carl A. Rühs Königl Preuß Consul Puerto Cabello 31 Decbr 1845.

183

DOK. 15 N. 1273 Bp d 16 febr 1847 2 B Die beiden anliegenden Tabellen sind von dem Kng Preuß Consul Rühs zu Puerto Cabello ohne Begleitschreiben eingegangen. Wagner Berlin d 16 febr 1847

184 DOK. 16 No 1 Tabelle der Importen und Exporten von Venezuela 30sten Juny 1843 Hflfen La Guayra . . Puerto Catello Angostura Cumana . . Barcelona La Vela de Coro Maracaibo Pampatar . Juan Griego Carupano . Maturin. . Guirla . . Rio Caribe Higuerote. Cumarebo . Choroné. . Adicora & Jajana Total

Werth Importen

Exporten

2.923.373.72 625.146.83 406.804.79 .64.950.57 153.393.98 165.574.21 353.969.78 10.288.04 21.024.05 51.961.34 90.809.87 40.540.10

2.740. 370.68 1.652. 813.58 639. 587.13 .41. 362.30 217. 882.92 211. 021.26 709. 725.40 .30.662,— .39.932.53 .75.979.16 235. 423.75 115.653.88 .19.786.82 .16, 246.— .18.422.30 . 1.612.76 . 5.670.50

5.107.837.68

6.772.154.97

185

v o m lsten July 1842 bis zum Zölle Importen 831.848.93 267.549,96 164.648.47 24.558.51 44.740.40 45.746.31 11.754.62 2.465.70 6.995.87 17.226.96 15.126.39 6.065.54

1.535.727.68

Total Exporten

der Zölle

28.071.88 24.158.44 12.648.47 ,835.55 ,179.77 ,435.63 ,201.73 , 16.47 162.42 072.33 140.58 073.01 390.07 270.97 .3.55 .3.59 62.32 87.050.21

1.625.777.89

186 No 2 Tabelle der hauptsächlichsten Importe Baumwollen " Stoffe . . . Wollen . . " Stoffe . . . . . . Leinen . . " Stoffe Seiden . . " Stoffe . . . Garn aller Art Mehl. . . Bier. . . Hein. . . Liquere und Brantewein. . Bretter . Eisen und Kurzwaaren. . . musikalische Instrumente. Harz Theer & Pech

. . . .

$

M

111 .88 . 5 160 . 6 . 1

. . .

Trspt Venezuela's

l 616 170 914 175 .28 214

$

499. 27 231. 82 537. 48 165. 87 258. 65 668 99 19 529 21 302 82 065 04 822 46 551, 72 321 87

3 .520 320 39

von 1842 - 1843 1 July 30 Juny

Transpt. Seife . Taback & Cigarren . Meubles Lebensmittel . ParfUmerien . Gold & Silbermüntze . Spitzen . Medicine . ächte & unächte Bijouterien. . . . Acker= und Brennerey=Geräth . . Spielsachen, öffentliche Zier-. Maschinen und " .

$ " " " " " " " "

3.520.320.39 . 1 2 4 .913 40 . .71 .577 65 74 . 2 0 4 262 26 . .10 ?75 1 7 . 3 5 8 033 42 . .21 071 S9 . .27 40? ni . .63 689 38

"

. 6 8 5 456 67

$

5.107 837 68

. "

... . . . . . .

187 DOK. 17 No 3 Tabelle der hauptsächlichen Exporte Venezuela's CaffSe Indigo Baumwolle Cacao Taback Häute Felle Ziegen Kupfererz Rindvieh

Pfund " " " " " " Stück " " Pfund Stück

29.566.737 . .377.425 .2.308.127 .8.903.551 .1.849.559 . .237.729 . .315.441 .3.038.000 . . 12.282 Transpt

$ " " " " • " " "

2.528.149.61 . 437.956.72 . 228.920.35 1.381.098.64 . 255.949.24 . 527.449.64 . 110.562.06 . .30.380.— . 176.783.37

$ 5.677.249.63

von 1842 - 1843 1 July bis 30 Juny

Transpt Haulthiere . Stück 1922 Strohhüte Gold t Silbermüntze

$ 5.677.249.63 " . 182 990 SO " . 532 778 76 44 (11 Früchte, Oele, Käse, Salz, Bau- . . ... . . . . " . 309 521 63 holz u s w $ 6.772.154.97

188 Ho 4 Vergleichungs Tabelle der Importen und Exporten 1833 bis 1843 vom lsten July bis 30 Juny 1833 bis 34 35 36 37 38 39 40 41 42 -

34 35 36 37 38 39 40 41 42 43

Importen

Exporten

Caffge

B'wolle

3 .296 .411.,31 3 .499 .791.,95 3 .081 .106. 64 4 .679 .439. 26 3 .055 .436. 27 4 .302 .548. 19 6 .216 .357. 81 7 .399 .923. 15 6 .304 .958. 85 5 .107 .837. 68

3,.394 .483. 41 3,.327 .089. 28 4,.098 .243. 86 4..943 .597. 05 4,.288 .755. 05 5,,371 .188. 34 5,,938 .877. 57 6.,159 .835. 15 7,.602 .996. 72 6,.772 .154. 97

11 .602 .637 .5 .952 .721 11 .591 .188 16 .634 .811 17 .491 .207 21 .881 .311 19 .126 .156 25 .999,.253 32 .997,.457 29 .566,.737

420,,694 254.,336 1 .655.,300 3 .878.,400 3 .260.,151 2 .799. 392 1 .639. 505 2 .013. 727 2 .620. 744 2 .308. 127

.

No 5 Zahl der in allen Venezuelanischen Häfen ausgegangenen fremden Schiffe von 1842 bis 1843 Zahl Eingekommen . . . Ausgegangen . . .

495 545

Tonnengehalt ... ...

69 146 76 901

eingekonunenen

und

189

der letzten

Indigo 421 .602 282 . 4 5 6 375 . 1 0 8 447 . 7 3 5 383 . 8 2 0 458 . 3 9 0 544 . 1 2 4 546 . 2 2 7 350 . 8 1 7 377 . 4 2 5

zehn J a h r e

Taback a 6 7 3 ,, 5 5 9 1 .182,.920 1 . 0 4 5 ..834 2 .043,.174 • 3 5 4 ,. 5 6 6 . 7 4 9 ,. 6 9 7 1 . 8 0 3 ..166 1 . 1 9 4 ..309 1 . 3 6 8 ..232 1 . 8 4 9 .,559

von

Häute . 5 3 ,.168 .53,,083 .76,,260 111, , 5 5 0 121. , 6 0 9 139. , 1 3 9 1 6 9 . ,837 1 5 6 ., 9 7 3 2 5 2 . ,640 2 3 7 . ,729

Cacao 5 .384 4 .243 5 .242 6 .779

.916 .320 .255 .831

8 .769 7 .655 9 .633 8 .903

.748 .902 .937 .551

. . . . . .

190 DOK. 18 Mo 6 Tabelle der Importen und Exporten von Puerto Cabello, l s t e n J a n u a r 1843 b i s 3 1 s t e n D e c b r 1 8 4 3 .

Importen Exporten Caffee . Baumwolle Indigo . Häute. . Cacao. .

$ . . Pfund Pfund Pfund Stück Pfund

vom

. 846.361.52 1.711.216.50 10.326.185.00 1.825.109.00 . 200.594.00 . .62.773.00 1.977.377.00

DOK. 19 Berlin 18 Februar 1847 No 1270.1271.1272.1273 B. # jung. 1270 1271 1272 jung die ... 1273 # Die anliegenden von dem Kgl. Consul zu Puerto Cabello erhaltenen drei Handelsbericht vom 1 May 1844 und vom 31ten December 1845, welche eben so wie die ferner eingeschlossenen Uebersichten der Ein- und Ausfuhren von Venezuela sämmtlich erst am 16ten ... hier eingegangen sind, werden Sr Exellenz dem Kgl. Geh ... Staats und Finanz Minister H von Duesberg und Sr Hochwohlgebor. dem Kgl. Präsidenten des Handessamtes Herrn Roenne unter Rückerbittung zur gefälligen Kenntnißnahme ganz ergebenst mitgetheilt. M d A. A. # 1016 20 ins: 5 B #

191 DOK. 20 An Ein hohes Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten Berlin N. 1661 B p d 1 Maerz 1847 9B Die Besorgniße welche man in Folge der im vorigjährigen Berichte mitgetheilten Ereigniße des 9ten Februars a. p. in Caracas, betreffs der politischen Ruhe des Landes hegte, haben sich nur zu begründet erwiesen. Antonio Leocadio Guzman, das Haupt der revolutionairen Parthey, hatte immer mehr Anhänger im Lande gefunden, trat öffentlich als Candidat der Presidentschaft auf, und besaß schon Anfangs dieses Jahres einen solchen Einfluß in Caracas, daß das Municipalitäts Consil nur aus seinen Anhängern zusammengestellt ward. Die Zeit der neuen Presidenten Wahl, der 8te August, war schon sehr nahe, als die Regierung die Gefahr erkannte - oder erkennen wollte - welche ihr drohte. Im July suspendirte sie den Municipalitäts Consil von Caracas, deßen ungesetzliche Wahl sie bis dahin ignorirt hatte und sah sich durch die gleichzeitig an verschiedenen Orten ausbrechenden Unruhen, genöthigt, den General J Ant° Paez zum ersten, den General J Taddeo Managas zum 2ten Armeechef zu ernennen, und diese mit Aushebung von Truppen - bis zu 10 000 Mann - zu beauftragen. Von allen Seiten stellten sich Mannschaften, und es gelang um so leichter, den Aufstand zu unterdrücken, als die revolutionaire Parthey sich überall in ihrem ersten thätlichen Auftreten, durch Befriedigung presönlicher Rache und Grausamkeiten gefürchtet und verhaßt gemacht hatte. Ant° Leocadio Guzman befindet sich gegenwärtig in Kriminal = Untersuchung, und außer einigen bereits erschoßenen militairischen Aufrührern, ist der Oberst Cisneros des Landesverrraths über-

192 wiesen, und vom Kriegsgericht zum Tode verurtheilt. Die Guzmansche Parthey ist zwar als ganz unschädlich gemacht zu betrachten, ob aber in der nächsten Zeit auf die Ruhe des Landes zu rechnen sey, dürfte sich erst nach der Wahl des neuen Presidenten erweisen. Da in den Volkswahlen keiner der Candidaten die erforderliche Stimmen-Mehrzahl hatte, so wählte der Congress, welcher am 20sten Januar zusammentritt, zwischen den Generälen J Taddeo Monagas, Bartolomé Salom und dem Obersten J Tito Blanco. Die ersten Beyden haben sich im Berfreyungs = Kriege rühmlichst ausgezeichnet (der General Salom namentlich durch die Einnahme von Callao) und der letztere übt besonders in der Provinz Varinas bedeutend Einfluß.

DOK. 21 Eine erfreuliche, und für die Regierung rühmliche Erscheinimg ist es jedenfalls daß keiner der in der Revolution von 1835 Betheiligten, an der gegenwärtigen Theil'genommen hat. Der Englische Gesandte ward beschuldigt die letzte Revolution zu unterstützen. Ob Ant° L. Guzman diesen Herrn Beford Hinton Wilson ebenso zu benutzen gedachte, wie der Dr Pena und der General Peaz 1830 den Admiral Flemming - oder deßen Gegenwart mit der Engl Flotte auf der Rhede von La Guayra zur Trennung Venezuela's von Columbien benutzten, oder ob Herrn B. H. Wilson's Betragen selbst, Veranlaßung zu dieser Beschuldigung gegeben habe, steht dahin, und geht ebensowenig aus seinem officiellen Notenwechsel, als aus seiner Privat = Correspondenz mit dem Presidenten - General Soublette - klar hervor. Bogen dieser Privat-Correspondenz wurden nämlich von den engl: Consulaten aus, anderen Leuten mitgetheilt. Über Herrn Beford Hinton Wilsons längeres Verbleiben auf seinem Posten, oder anderweitige Versetzung verlautet bis jetzt nicht. Diese politischen Unruhen wirkten augenblicklich direct und indirect nachtheilig auf Handel und Ackerbau. Beyde hatten bereits ihre Geldverhältniße ziemlich geordnet, die Thorheit ihrer Hülfs-Anleihen Pro-

193 jecte a. p. erkannt, und beschäftigten sich ernstlich mit Verbeßerungen der Land und Fluß Communications-Mittel, als die Schatzkammer, auf deren Hülfe sie dabey rechneten, für Kriegskosten in Anspruch genommen ward, und die Truppen-Ausheben ihnen gerade beym Bergen der Erndten, soviele Arbeitskräfte entzog. Ausschließlich den Handel Befreffende in der Anlage H.S.

Weder mit Neu Granada, noch mit England und Brasilien sind die Grentz = Fragen gelöst; von denen die mit Neu Granada die schwierigste seyn dürfte.

Der Tractat mit Preußen hofft man werde zu Stande kommen, sobald die durch den Tod des Dr. Fortique unterbrochenen Verhandlungen wieder aufgenommen werden können. - Ein < Stellvertreter > Nachfolger des Dr. Fortique dürft erst von dem neuen Presidenten ernannt werden. Man bezeichnet schon jetzt den General Soublette als den künftigen Gesandten am Hofe von St. James.

Die Ratificationen des Tractats mit Spanien auszuwechseln, ward der General Rafael Urdaneta 1845 über England und Frankreich nach Madrid abgesandt. Dieser starb aber in Paris am 27/28 Octbr v. J., und der Zweck seiner Sendung ward erst in diesem Jahre durch

194

DOK. 22 den neuen Gesandten Herrn Firmin Toro erreicht. Ein Bruder des Herzogs von Rianzares wird täglich als spanischer Gesandter in Caracas erwartet.

Die Rüstungen des General Flores, Ex=Presidenten vom Ecuador, in Spanien und England, haben hier durchaus keine Besorgniße erregt. Obgleich Venezolaner von Geburt (er ist in Puerto Cabello geboren, wo noch jetzt eine alte Tante von ihm, im Elende lebt, für die er als Knabe Cigarren auf den Straßen verkaufte) würde er für seine Abentheuer keine Theilnahme in Venezuela finden.

Schließlich mache ich Hohem Ministerium die Anzeige, daß ich nach Rückkehr des Grafen F. v. Adlercreutz aus Schweden, eine Reise nach Europa beabsichtige, und dieselbe mit dem ersten englisch: May Passat anzutreten gedenke. Sollte hohes Ministerium bis dahin keine andern Verfügungen treffen, so laße ich auf Artikel XIV des Consulat Reglements, Herrn Albrecht Levenhaben, während meiner Abwesenheit, an meiner Stelle.

Ich verharre Euer Exellenz gehorsamster Carl A. Rühs Königl Preuß Consul Puerto Cabello 31 Decbr 1846.

195 DOK. 23 (Insofern die Preußische und andere Regierungen der Zoll Vereinsländer, bemüht sind, directe transatlantische Handels Verbindungen anzuknüpfen, möchten nachfolgende Notizen über den Handel Venezuela's mit anderen Nationen, nicht ohne Interesse seyn.) England, die Vereinigten Staaten, Frankreich und Deutschland, haben schon seit 1812 in directem Verkehr - wenn auch anfangs nur in sehr beschränktem - mit Venezuela gestanden, und es giebt hier besonders englische Geschäftsleute, welche seitdem unter allen politischen Umwältzungen wesentlich zur Entwicklung des hiesigen Handels, bis zu seinem jetzigen Standpunkt, beygetragen haben. Bis zur Trennung Venezuela's von Columbien, wurden die fremden Bedürfniße des Landes meistens von St. Thomas eingeführt, und auch die hiesigen Producte wurden hauptsächlich nach St. Thomas verschifft, und dort verkauft. Dies Geschäft ward mit Erfolg en pacotille betrieben, während mehrere auf directen Verkehr gegründete deutsche und englische Etablißemente, zu derselben Zeit, theils zurückgezogen werden mußten, theils fallirten. Im Jahre 1830 kam die Trennung Venezuela's von Columbien zu Stande, und der General Paez ward zum Presidenten erwählt. Das Vertrauen welches dieser berühmte Mann schon Hamnla genoß, belebte alle Lebenskräfte des jungen Leindes; zunächst aber besonders den Handel, die die Fruchtbarkeit des Bodens, bei dauerndem Frieden, gläntzende Aussichten eröffnete. Die von Columbien 1825 mit England und den Vereinigten Staaten, 1829 mit den Niederlanden geschloßenen Handelstractate, blieben für Venezuela in Kraft; 1833 kam ein Tractat mit Frankreich, 1837 mit den Hansestädten und Venezuela zu Stande. Der Vortheil freyer Concurrenz trat besonders nach Abschluß des Tractats mit den Hansestädten hervor, und veranlaßte 1841 die Gleichstellung aller Flaggen, und Aufhebung der letzten DifferentialZölle in den venezolanischen Häfen.

196 Unter den sich seit 1830 jährlich mehrenden europäischen Handelshäusern, behaupteten anfangs die Englischen den ersten Rang. Da diese sich aber ausschließlich nur mit der Importation englischer Manufactur und Fabrickwaaren beschäftigen, die Deutschen aber den hiesigen Märkten angemeßene Sortimente deutscher, englischer und französischer Waaren hielten, so ist allmählich der größte Theil des englischen Geschäfts, in deutsche Hände übergegangen. Von den im Rechnungsjahr 44/45 eingeführten ca $ 1.530.000,- dürften höchstens $ 530.000,-- auf die Engl: Häuser kommen. So wie sich die Communication mit Europa vermehrt hat, war es natürlich, daß der Geschmack für Modewaaren sich bald ausbildete. Während früher hauptsächlich nur schlichte Waaren von England bezogen wurden, nimmt jetzt die Caprin der Mode, die ganze Aufmerksamkeit der Importeure in Anspruch. Außer den feineren Leinen, werden seit drey Jahren selbst die ordinairsten Sorten, welche früher

DOK.24 nur von Deutschland kamen, mit Nutzen aus England importirt. Das Export - Geschäft nach England ist durch die Zoll Veränderung in England viel bedeutender geworden. 1831/2 wurden Baumwolle, Kupfererz $ 84.322, Häute, Indigo und Farbeholz zum Totalwerth von $ 320.000. von hier nach England verschifft - 1844/45 beliefen sich die Exporten dahin, (ohne Kupfererz, da die Bolivar Minen nicht mehr bearbeitet werden) auf $ 1.156.751.43 Caffée 6.488.634 Pfund Werth $ 560.000 Rindvieh nach den Kolonien 15.500 Stück $ 155.000 Zucker < $ > 657.500 Pfund $ 35.000 vide. Tabelle 10. der Memoria de hacienda

197 Die Exporte waren größtentheils für Englische Rechnung

Das französische Geschäft ward noch in den Jahren 33/34 sehr im Kleinen betrieben; einzelne pacotilliers, welche früher Speculationen von St. Thomas aus auf hier machten, hatten sich in La Guayra und Puerto Cabello etablirt, und begannen directen Verkehr mit Frankreich. In Frankreich bildeten sich Associationen zu Unternehmungen; namentlich bestand eine solche in Marseille, die lange mit Erfolg betrieben wurde. Fabrikanten, Hutmacher, Schneider, Putzmacher, Parfumenos, Victualienhändler und Handlungsdiener rüsteten ein Schiff aus, welches unter der Leitung eines Supercargo jährlich gewöhnlich zwey Reisen auf Venezuela machte. Der Supercaro, ein praktisch ausgebildeter und erfahrener Mann, wußte seine bunten Ladungen zur Zufriedenheit der Betheiligten zu realisiren, und gab seine Reisen erst dann auf, als er Alters wegen den Mühseligkeiten eines solchen Geschäfts nicht mehr gewachsen war. Diese Ladungen gingen keineswegs für gemeinschaftliche Rechnung, jeder einzelnen Theilnehmer gab seine eigene Waare, für eigene alleinige Rechnung mit, und nur das Schiff war Gemeingut. (Diese Art von Geschäften soll in Frankreich nicht selten seyn; fast alle Handelsverbindungen mit fremden Ländern und Colonien sollen dort auf diese Weise ihren Anfang nehmen. In Bahia - Brasilien, ward wenigstens in den Jahren 1826 bis 1833 mit den Schiffen Achille und Rose von Havre aus, ein ähnlicher Verkehr getrieben. Es eignet sich auch der Franzose mehr als der Engländer oder der Deutsche zu solchen Detail = Geschäften.) Jedes Jahr brachte danach neue französische Etablißemente; besonders in Caracas und La Guayra. Schneider, Hutmacher, Friseurs und Putzmacherinnen machten in diesen Plätzen zum Theil sehr gute Geschäfte, und während sie nur ihr eigenes Glück suchten, trugen sie wesentlich zur Ausdehnung des Handels ihres eigenen Vaterlandes, und fremder Länder mit Venezuela bey. Die neusten Pariser Moden sind fünf Wochen nach ihrem Entstehen schon in Caracas, und was davon dem

198 Lande am Angemeßensten erscheint, wißen die Importeurs aller Nationen auszubeuten. - Wein, Oel, eingemachte Früchte und Gemüse, Parfumerien, ächte und unächte Bijouterien, Merinos, Tuche, Seidenzeuge aller Art, Indiennes - und seit kurzer Zeit auch baumwollene weiße Zeuge, sind die hauptsächlichsten Import-Artikel, welche 1833/34 $ 61.969.21 betrugen, und sich 1844/45 auf $ 346.789.40 beliefen. (siehe Tabelle No 11.

DOK. 25 Viele der älteren französisch: Kaufleute haben sich nach Frankreich zurückgezogen, und wirken dort auf mannigfache Weise für ihre hier fortgesetzten Geschäfte. Unter andern hat einer derselben hier bedeutende Bauten veranlaßt, welche den Unternehmern eine Zinse von 9 bis 12 % per anno einbringen. Die Exporte nach Frankreich bestehen aus Caffee, Baumwolle, Indigo, Cacao, Häuten und Farbehölzern; sie betrugen 1833/34 $ 205.720.21, und 1844/45 $ 477.494.29 - Von den Importen dürfte höchstens ein Sechstheil auf die deutschen Häuser zu rechnen seyn.

Das Geschäft mit Deutschland wird durch Hamburg, Bremen und Altona von Hamb & Bremer Häusern mit Hamb: und Bremer Geld und Credit betrieben. Diese Etablißemente haben sich neben dem Handel, auch um den Ackerbau verdienter gemacht als andere fremde Häuser. Der hiesige Caffée kam schon vor fünf und zwanzig Jahren an den Hamburger Markt, und ward von Jahr zu Jahr beliebter. Die Aufmerksamkeit der ersten deutschen Häuser war demnach sofort ebensosehr auf die Vermehrung der Exporten als der Importen

199 gerichtet, und sie unterstützten besonders den Caffee-Bau durch Vorschüße von einer Erndte zur anderen. Die Importen bestehen aus Producten, und Kunst-Erzeugnißen der Zollvereinsländer, Hannovers und der Schweitz, welche theils für Rechnung der hiesigen Häuser in Hamburg gekauft, theils von Fabrikanten aus dem deutschen Inlande, theils für Hamburger und Bremer Rechnung hieher konsignirt werden. Die außerordentlichen Facilitäten, welche besonders Hamburg jedem überseeischen Geschäft gewehrt, sind es hauptsächlich, welche den directen Verkehr Preußens oder der Zollvereinsstaaten mit den transatlantischen Häfen erschweren. Der inländische Fabrkant erhält in Hamburg Vorschüße auf seine Waaren, wenn er sie gebraucht, und der überseeische Kaufmann Credit für seine Einkäufe: Für jeden Markt der Welt bietet Hamburg zunächst in deutschen Waaren dem Fremden ... sortirte Läger, und für englische Waaren ist England selbst zu nahe. Was diese Hamburger Vermittlung den andern Theilen auch kosten möge, sie werden sie nie entbehren können. Ueberdies sind mehr denn Zwey Drittheile der deutschen transatlantischen Handlungshäuser, hanseatischen Ursprungs, in dienen auch die fähigsten andern jungen Deutschen meistens ihr Fortkommen fmden - ein Umstand welcher wesentlich dazu beyträgt, Hamburg den überseeischen Handel zu erhalten, und ihn zu erweitern. (Indeßen sind Elemente zu directem Verkehr mit ganz Westindien in Preußen und den Zollvereinsstaaten hinreichend vorhanden, und ein zweckmäßig geleiteter Verein von preuß: Schiffsrhedern, Kaufleuten und Fabrikanten, würde ebensowohl seine Rechnung dabey finden, wie andere Nationen. Damit solche Unternehmungen aber von Erfolg seyen, müßten sie von praktisch im überseeischen Handel ausgebildeten Leuten geleitet werden. - Ich kann nicht umhin, auf das Geschäft von Flenzburg mit St Thomas aufmerksam zu machen. Flenzburger Rheder und Schiffer kommen mit größtenteils

200 DOK. 26 in Hamburg gekauften Ladungen nach St Thomas, miethen dort Raum zum Verkauf ihrer Waaren, und verfrachten während sie diese realisiren, häufig ihre Schiffe, welche dann für die nächste Reise ihre eigene Retourladung bereit finden. - Früher herrschte auch in dem ostseeischen Rhederey = Wesen ein Unfug, welcher, wenn er noch fortdauert, den weiteren Seefahrten nachtheilig seyn muß. Es gab dort Gegenden, wo es nur darauf ankam, daß die sogenannten Correspondenz Rheder = und Schiffer = Parten welche gewöhnlich die kleinsten Waaren, - sich verzinsten. Die übrigen Parten gehörten zum Theil den beym Bau beschäftigten Handwerkern, welche mit ihrem schon gemachten, und später aus den Reparaturen zu erwartetenden Gewinn, ihr Part bezahlten, zum Theil wurden sie durch gläntzende Verheißungen bey den Landleuten untergebracht. Noch im Jahre 1834 sollte die Hälfte der ganzen Flotte einer preuß: Provinz, auf diese Weise, den Pächtern und Bauern gehören. # Was der H. Cons doch alles schreibt # - Ging des Landmann's Kapital, welches er öfter noch aus Guthmüthigkeit, als aus Gewinnsucht hergegeben hatte, auch gänzlich verloren, reichten die Sommerfrachten nur zum Unterhalt des Schiffers, und zur frischen Ausrüstung des Schiffs im nächsten Frühling hin, so kehrte der Schiffer schon früh im Herbst in seinen Hafen, zu seiner Familie zurück, und die brillantesten Frachten hätten kaum den zehnten zu einer weitern Reise während des Winters vermocht. Gewiß war dies einer der Gründe, daß man in manchen Häfen, welche von Dänen, Schweden und Engländern ausgebeutet werden, noch nie die Preußische Flagge sah.) Die deutschen Importen von Hamb: Bremen und Altona betrugen 1833/34 $ 326.972.26 1844/45 $732.528.20

201 Die Exporten nach denselben Häfen 1844/45 $977.897.89

Das Geschäft mit Spanien ist besonders wichtig für Venezuela, weil nur die Spanier den hiesigen Cacao zu schätzen wißen, und < die > folglich die höchsten Preise dafür bezahlen. Es ist ein Tractat zwischen beyden Nationen geschloßen, die Ratificationen bereits ausgewechselt und ein Schwager der Königin Christine wird als spanischer Chargé d'affaire in Caracas erwartet. Die Importe von Spanien betrugen 1844/45 $ 233.791.97 Die Exporte nach dort $ 1 012.747.37

Die Vereinigten Staaten von Nord America versehen Venezuela mit Mehl, 1844/45 (36.167 Barrils) Seife, Holzwaaren, und ordinairen baumwollenen Zeugen (domestics); die Importen von dort betrugen indeßen 1844/45 nur ca 563.000,-- gegen $ 1.376.595.87, welche in Caffee und Häuten dahin exportirt wurden. In der Tabell No 11. sind die Importen auf $ 963.721.59 angegeben; davon sind aber $ 400.000 baare Geld Rimessen abzuziehen.

Königl Preuß Consulat Puerto Cabello 31 Decbr 1846 H. S

202

DOK. 27 Berlin 9"Maerz 1847 An den Kl G. St. u. Fin.Minister H v Duesberg Excellenz und den Kgl. Präsidenten des Handels Amtes H v Roenne... # jg.... 1661 befindliche ... Bericht nebst den 8 Anlagen # No 1661 B. Ew p und Ew p beehrt sich das unterz. Ministerium hieneben einen von dem Kngl. Consul zu Puerto Cabello über die Handelsverhältnisse Venezuela^ erstellten Bericht ... zur gefalligen Kenntnißnahme ganz ergebenst mitzutheilen, indem es die Disposition über die acht Anlagen des Berichtes anheimstellt. M. d. A. A. # H 7/3 #

203 DOK. 28

N. 2523 B p d 28 Maerz 1847 10 B Die anliegenden Berichte des Königlichen Consuls in Pu(erto) Cabello vom 1. Mai 1844 und 31. December 1845 wer(den) Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten mit verbindlichstem Danke... der vorgelegt. Berlin, den 23. Maerz 1847. Wünberg Zu den Akten Berlin 29 Maerz 47. BM Itg. 28/3 Finanz - Ministe(rium) Handels = Amt

DOK. 29 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten CA N. 2910 B p d 10 April 1847 1B

Roenne

204 Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerium ermangele ich nicht den von dem Königlichen Consul zu Puerto Cabello über die Handelsverhältnisse Venezuela's erstatteten, dem Herrn Finanz Minister und mir mittelst des geehrten Schreibens vom 9" v. Mts mitgetheilten Bericht anliegend mit ganz ergebenstem Dank zu remittiren. Berlin, den 6" April 1847. Roenne Zu denm Akten. Berlin 12 April 47. W. 11/4

DOK. 30 An Ein hohes Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Berlin # Zufolge des anliegenden Documents beträgt das ausländische Porto für diesen Bericht 28rt. # CA N. 4280 B p d 23 Mai 1847 1 B, 1 Druckschriii u. 1 Brief Couvert Ich habe die Ehre, hohem Ministerio ein gedrucktes Exemplar des, von dem Finanz = Minister an den Congress von Venezuela gerichteten Exposé's, über die venezolanischen Finanz = und Handels = Angelegenheiten des vorigen Jahres, zu übersenden.

205 Die wenigen Bemerkungen, wozu mir die in diesem Exposé enthaltenen, statistischen Tabellen Veranlassung gaben, befindet sich in der Anlage H. S. Antonio Leocadio Guzman. das Haupt der Revolution, von der ich in meinem Bericht vom 31sten Decbr a. p. Anzeige machte, ist in erster Instanz zum Tode verurtheilt, und dies Urtheil wird wahrscheinlich nach der heil: Osterwoche auch bestättigt und vollzogen werden. Der General Jozé Tadio Managas ist mit bedeutender Stimmen-Mehrzahl vom Congress für die nächsten vier Jahre zum Presidenten erwählt, und hat auch am 20sten Februar schon seinen Platz eingenommen. Er selbst, so wie auch das von ihm gebildete Ministerium genießen volles Vertrauen unter allen Partheyen des Volkes. Von dem Finanz = Minister, welcher schon als Gouverneur der Provinz Carabobo, für Landwege und Fluß = Verbindungen sehr viel that, versprechen Pflantzer und Kaufleute sich viel Gutes. Auch wird eine vortheilhafte Veränderung des Zollsystems beabsichtigt.

Ein neuer Versuch die Grentzfrage zwischen Venezuela und Neu Granada zu beseitigen, ist wiederum fehlgeschlagen, und der zu diesem Zwecke von der Neu Granadinischen Regierung kommißionirte Dr Manoel Aneizar kehrte unverrichteter Sache, Ende vor: Jahres von Caracas nach Bogota zurück - jedoch ohne daß dadurch die sonstigen freundschaftlichen Beziehungen der beyden Republiken zu einander unterbrochen wären. Der zur Bestimmung der Grentzen zwischen Venezuela und Brasilien in Caracas anwesende brasilianische Gesandte, hat in drey Jahren nichts fordern können, weil ein Theil desjenigen territorii, über welches Venezuela und Neu Granada sich nicht verständigen können, an das Kaiserreich grentzt.

206 England Man zweifelt nicht, daß die Grentzfrage zwischen Venezuela und dem brittischen Guayana erledigt werde, sobald die desfallsigen Verhandlungen des Doctor Fortique mit der Englischen Regierung von einem neuen Gesandten in London wieder

DOK. 31 aufgenommen werden können. Den Ex Presidenten Herrn Carl Soublette bezeichnet man als für diesen Posten bestimmt. Dem neuen Gesandten am Hofe von St James wird der Abschluß des Handelstraktats mit Preußen dringend empfohlen werden. Ew Exellenz gehorsamster Carl A. Rühs Königl Preuß Consul Puerto Cabello 31 März 1847

DOK. 32 H. S. Das Import Geschäft des verfloßenen Rechnungsjahres von Venezuela giebt keine Veranlaßung zu besonderen Bemerkungen. Der Congress beschäftigt sich gegenwärtig mit einem neuen Zollgesetz, um ad valorem Zölle, anstatt der bisherigen specifischen einzuführen; eine Veränderung von der man sich viel Gutes verspricht. Die meisten Manufactur Waaren bezahlen jetzt gleiche Zölle, von welcher Qualität sie auch seyn mögen z. B. Platillas zahlen 5 cents p Vara, sie mögen um 7 $ oder 25 $ p Stück kosten - und dies drückt natürlich nicht allein die ärmeren Klaßen, sondern beschränkt auch den Absatz. Ferner bezahlen viele fremde

207 Lebensmittel, welche schon zu den notwendigsten Bedürfnißen des Landes gehören, nach dem jetzigen Gesetz, zu hohe Zölle - z. B. Mehl, welches in Nord America in gewöhnlichen Jahren um 3 3/4 - 4 1/2 $ zu kaufen ist, zahlt über 4 1/2 $ Zoll; Schmaltz welches 10 cts p Pfund in den V. St. kostet, zahlt 4 cts Zoll - . Der Verbrauch von Mehl, dürfte bey einer verhältnißmäßigen Herabsetzung der Zölle, leicht um 50 % steigen (der jährliche Consum belauft sich jetzt auf ca 40 000 Fäßer pannem). Sollte das neue Zollgesetz im gegenwärtigen Congress zu Stande kommen, so tritt es sechs Monate später in Kraft, und werde ich in diesem Falle die Handelskammer sofort dann in Kenntniß setzen.

Exporten. Das Finanz = Ministerium ist seit zwey Jahren in seinen jährlichen Berichten an den Congress, so ausfuhrlich, daß ich anstatt der frühern schriftlichen Tabellen, künftig nur ein Exemplar dieser gedruckten Berichte einsenden werde. Die Abnahme der Baumwollen = Production, welche in der Tabelle No 24. angegeben ist, hat ihren Grund in den niedrigen Preisen der letzten Jahre. Die Frachten aus manchen Gegenden, wo dies Product gewonnen wird, betragen bis zum Hafen von 3 bis 6 $ p Quintal, und folglich muß dort der Anbau, bey Preisen von 7 1/2 - 8 $ an den Hafen-Märkten - aufhören. Die Kultur des Indigo ist in den letzten Jahren ebensowenig durch die Preise begünstigt, und überdies waren die Erndten von 1844-46 wenig ergiebig. Die letzte Erndte war indeßen eine sehr ergiebige, und dürfte sich bis Ende dieses Rechungsjahres auf 400 000 Libra belaufen. Große Indigo Pflantzungen können in Venezuela unter dem Preis von 12 realen p Quintal nicht bestehen, und schon seit Jahren wird die ganze Indigo Kultur von Venezuela nur von armen Leuten - die kein Arbeitslohn bezahlen - als Nebensache betrieben.

208 Der Umfang der Ausfuhr von Häuten hing bis jetzt gleichfalls sehr von den Preisen ab. Von 1830 bis 1835 waren bey hohen Frachten, die Preise für Häute so niedrig, daß der größte Theil derselben im Innern verloren ging, und durchschnittlich nur ca 60 000 Stück per annum ausgeführt wurden. Seit dem ist die Ausfuhr bey Preisen von 8 bis 10 $ p Quintal auf 400 000 Stück pro anno gestiegen. Allein nach Hamburg

DOK. 33 Bremen und Altona gingen im vor: Jahr direct 90 000 Stück und ein großer Theil der nach St Thomas verschifften, hat gleichfalls seinen Weg nach Deutschland gefunden. Aus mehreren Umständen ist zu schließen daß dieser Artikel immer bedeutender für das Europäische Geschäft werde. Die Viehzucht in den westlichen Gegenden der V. St. soll so ergiebig seyn, daß die Nord Americaner behaupten, in wenigen Jahren keiner fremden Häute mehr zu bedürfen; und bis jetzt waren sie die bedeutendsten Abnehmer für Venezuela, (ca 182 000 Stück gingen im letzten Jahre nach Nord America) Andererseits vermehrt sich die Viehzucht in Venezuela bedeutend, und da immer mehr für die Verbeßerung der Land und Flußwege gethan wird, so ist auch nicht mehr zu befurchten, daß niedrigere Preise so nachtheilig wie früher auf die Ausfuhr dieses Artikels wirken sollten. Die Caffee Erndte von 1845/46 ist die größte, seit Caffee in Venezuela gebaut wurde (seit 1784); es sind 39.062.753 Libra ausgeführt. Davon gingen 10 Millionen nach Hamburg Bremen und Altona 13 " nach England 11 " nach Nord America 4 " nach Frankreich, und das Uebrige nach Triest, Genua, St Thomas, Spanien und den holländischen Inseln.

209 N. B. 1.832.861 Libra als nach Rio La Hache ausgeführt tingegebenen, giengen mit Schiffen, welche ihre Ladungen in Rio La Hache kompletirten, nach England. -

Die hohen Korn Preise in England haben Veranlaßung zu Mais = Verschiffungen von hier nach Liverpool gegeben, welche vortheilhaft ausgefallen sind, soweit bis jetzt Nachrichten darüber gehen. Die hiesige Fanega (circa 365 engl Pfunde) ward ä 5 $ bis 5 1/2 $ gekauft, und in England ä 15 £ Stlg. schwimmend begeben. Da Venezuela nicht hinreichend Bootmaterial - an seinen Küsten - produzirt, so können solche Verschiffungen nur zufällig stattfinden. Carl A. Rühs Königl Preuß Consul Puerto Cabello 31 März 1847 H. S.

DOK. 117 An (den) Königl. Geh. Staats = u Finanz = (m)inister p Herrn v. Duesberg Excellenz und (den) Königl. Präsidenten des Han = (de)ls = Amts p. Herrn von Roenne Hochwohlgeboren # jung, die Anlagen von 4280 B.

210 5 ins: 1 Bericht, 1 B, 1 Buch # Ew. p. und Ew. p. beehrt sich das u. M. hieneben das durch den Königl. Consul zu Puerto Cabello eingereichte und mit schriftlichen Bemerkungen von demselben begleitete *1 Exposé der Finanz = und Handelsangelegenheiten der genannten Republik < Venezuela > zur gefalligen Kenntnißnahme unter Rückerbittung ganz ergebenst zu überreichen. *1 : dem Congreß der Republik Venezuela vorgelegte

DOK. 119 An Ein Königliches Hochlöbliches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten (CA) N. 6351 Bp d 31 Juli 1847 2 B 1 Druckschr. Einem Königlichen Hochlöblichen Ministerium ermangele ich nicht, den dem Herrn Finanz Minister und mir mittelst gefalligen Schreibens vom 4. v. Mts. mitgetheilten Jahresbericht des Königlichen Consuls in Puerto-Cabello vom 31 März d. Jr., nebst Anlagen beifolgend mit ganz ergebenstem Dank zu remittiren. Berlin, den 22 Juli 1847 Im Auftrage des Herrn Präsidenten des Handels = Amts. Zu den Akten

211 Berlin den 2 August 47. (Mertien) BM W. 1/8

213 C. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Adr a.p. aus.

anni currentis Adresse anno posteriori auswärtig

B, B., Bg., Belg. B., Bei., Berl., BL, Bn betr. br.m. B'wolle

Beilage Berlin betreffend brevi manu Baumwolle

c. c. C.A., c.a. ca cf., cfr., conf. Cie, Co, Comp. Cons, Cons. cop. cts

(anni) currentis cum Consulats Acten circa confer Kompanie Consul copia Cents, Centavos

d. d"

d.M. Dr. Dr, Dr Druckschr. dss.

der, die, das das sind Dezember de dato dieses Jahres, des Jahres des Monats Diener Doktor Druckschrift dieses

E.E.

Euer Excellenz

£LC.

Decbr., Dezbr. d.d. d.J.

214 Engl, engl. Ew, E. Ew. p. Ew. p. p. eod. evenl., event, evel., evn.

englisch Eure, Euer Euer praemissis Euer praemissis praemittendis eodem eventualiter

Febr, febr

fiat (man verarbeite zu) Februar

G., Geh. Gehes. gez., g.

Geheimer (Rat...) Geheimes gezeichnet

H„ H, Hn. Hamb, Hamb: hamb Gew H.d.S. heil: Hl. H.S. Hochwohlgebor., hochwohlg.

Herr, Herrn Hamburg Hamburger Gewicht Handelssachen heilige Hochlöblich Handel Schiffahrt hochwohlgeboren

I.A.

Im Auftrag insinuieren

f.

ins, ins:, insin.

j., jg.Jung K, Kgl., Kl, Kög., Kng, Kngl., Kög.,

Jahr jungieren (verbinden, zusammenlegen) Königlich

215 Königl:, Königl. M. mts m., mun. mundt. MdA-A., M.d.A,A.,M.d.a.A Mr. N., n., Nr., no., No. Nov., Novbr.

Monat monats mundieren (ins reine schreiben) mundiert Ministerium des Auswärtigen Monsieur Nummer November

Oct., Octbr. ord, ordinair:

Oktober ordinär, einfach

P. Ppp. p.d. pMt Pr., praest. Pr., Preus., Preuss, preuß:,Preuß:, Preuß, Preußs Ps., Pst. Pto.

per oder pro praemissis praemittendis post dato per Monat, pro Monat praesent

Rg-, Rs. Rep., resp., respect. Repond. rt.

Register respective Repondre Reichstaler

schwed. S.E. S.M Sep., Septbr.

schwedischer Seiner Excellenz Seiner Majestät September

Preußischer, (e), (es) Post Puerto Cabello

216 Sig. Sr St. u. Fin. Minister £ Stlg.

Signum Seiner Staats- und Finanzminister Pfund Sterling

(5)ten

(funf)ten Übertrag

Trspt, Transpt

u s . w , U.S.W.

und unterzeichnetes Ministerium unterzeichnet und so weiter

v. v, v: V.E. venezol: v.J., vor: Jahres vide. v.Mts. Vol. V.St.

vorigen von (im Adelstitel) Votre Excellence venezolanisch vorigen Jahres siehe vorigen Monats Volumen Vereinigte Staaten

w., wohl., wohlge.,Wohlgebor. Westind:

Wohlgeboren Westindien

z.B., z.b. z.(P)., z.(Pst).

zum Beispiel zur (Post)

u. u.M. unterz.

Politikwissenschaft im Vervuert Verlag Horacio Riquelme

Walther L. Bernecker Josef Oehrlein (Hrsg.)

Z e l t l a n d s c h a f t Im N e b e l

Politik. Wirtschaft. Kultur 550 Seiten, 56,00 DM ISBN 3-89354-042-3

Staatsterrorismus, Menschenrechte iaid psychosoziale Gesundheit In Südamerika 220 Seiten, 26,80 DM ISBN 3-89354-044-x

Spanien h e u t *

Dieser Band, mit Beitragen u.a. von A. Hildenbrand, D. Nohlen, K.-W. Kreis, P. Waldmann, W. Hanke, B. Pérez-Ramos, F. Agüero, S.G. Peyne, N. Rehrmann, zieht die Bilanz der 15 Jahre des modernen Spaniens seit Ende der Franco-Diktatur. Gerlinde Freia Niehus

Horacio Riquelme (Hrsg.)

Aus d e m G e d ä c h t n i s d e s Windes Psychokulturelle Studien au Latelnamerika 191 Seiten, 24,80 DM ISBN 3-89354-040-7

Außenpolitik i m Wandel

Helmbrecht Breinig (Hrsg.)

Dl« Außenpolitik Spaniens von dar Diktatur Francos bis zur parlamentarischen Demokratie 2 Bde., 1093 Seiten, 148,00 DM ISBN 3-89354-829-7

ElnfluS - Transfer - Migration 213 Seiten, 36,00 DM ISBN 3-89354-727-4

Walther L.Bernecker (Hrsg.)

Der Spanische Bürgerkrieg Materialien und Quellen 230 Seiten, 19,80 DM ISBN 3-89354-002-4

Interamerikanische Beziehungen.

Rauke

Gewecke

Die Karibik

Peter Waldmann

Zur Geschichte, Politik und Kultur einer Region 220 Seiten, 19,80 DM ISBN 3-89354-010-5

Militanter Nationalismus Im Baskenland

Materlallen zur Landeskunde Martin Franzbach (Hrsg.)

241 Seiten, 32,00 DM ISBN 3-89354-830-0 Titus Heydenreich

(Hrsg.)

Chile Geschichte, Wirtschaft und Kultur der Gegenwart 277 Seiten, 38,00 DM ISBN 3-8Q254-725-8

Kuba 136 Seiten, illustriert, 16,80 DM ISBN 3-89354-008-3 Christel Harjes- Römermann/ Martin Franzbach (Hrsg.)

Mexiko 140 Seiten, illustriert, 16,80 DM ISBN 3-89354-009-1 Reiner Kornberger (Hrsg.)

Peru Vervuert Verlag Wielandstr. 40 D-6000 Frankfurt/M.

147 Seiten, illustriert, 16,80 DM ISBN 3-89354-018-0

Hispanistik im Vervuert Verlag A c t a s d e l IX C o n g r e s o do la A s o c i a c i ó n I n t e r n a c i o n a l do Hispanistas 18 - 23 agosto 1986, Berlin Publicadas por Sebastian Neumeister 1989.

2 Bde.

ZUS. 1664

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ISBN 3-89354-827-0 Ch. Strosetzki/J.-F. Botrel/M. Tietz

A c t a s d e l I E n c u e n t r o FrancoA l e m á n d e Hispanistas Mains 9.-12.9.1989 1991. 392 S., 80,00 DM ISBN 3-89354-833-5

Bibliographie der Hispanistik Hrsg. v. Ch. Strosetzki u. T. Heydenreich Bd. I (1978-1981) 125 S., 29,80 DM, ISBN 3-89354-704-5 Bd. II (1982-1988) 179 S„ 29,80 DM, ISBN 3-89354-705-3 Bd. III (1987-1989) 202 S., 29,80 DM, ISBN

3-89354-706-1

Kurt Grötsch

Der K a m p f u m die I n t e g r a t i o n

Afrokubanor als Protagonista» und Autoron In dar Literatur Kubas dos 19. und 20. Jahrhunderts 1989, 259 S., 36,00 DM ISBN 3-89354-821-1

Karl Kohut, Andrea Pagni (eds.)

Literatura a r g e n t i n a hoy D e la d i c t a d u r a a la d e m o c r a c i a 1989, 297 Seiten, 44,00 DM ISBN 3-89354-906-4 Angel San Miguel (Hrsg.)

Calderón

Fremdheit und Nflho eines spanischen Barockdramatikers 1988, 230 Seiten, 28,00 DM zahlreiche Abbildungen ISBN 3-89354-412-7 Regine Schmolling

Literatur d e r Sieger

Der spanische Bürgerkriegs rom an im gesellschaftlichen Kontext dos frühen Franqu Ismus (1939-1943) 1990, 373 S., 56,00 DM ISBN 3-89354-823-8 Gustav Siebenmann

Essays zur spanischen Literatur 1989, 327 Seiten, 34,00 DM ISBN 3-89354-413-5 Manfred Tietz (Hrsg.)

Das Spanieninteresse im d e u t s c h e n S p r a c h r a u m

Die g e f e s s e l t e Hoffnung

Beiträge zur Geschichte dar Hispanistik vor 1900 1989, 212 S„ 36,00 DM ISBN 3-89354-827-0

Lutz Küster

Spanische Lyrik der M o d e r n e

Pere Juan i Tous »El Arbol do la clónela« von Pió Baraja und dar Oolst der Jahrhundertwende 1989, 671 S.,80,00 DM ISBN 3-89354-825-4

Obsession der Erinnerung Das literarische Werk Jorge Sompnms 1989, 303 Seiten, 38,00 DM ISBN 3-89354-410-0

Vervuert Verlag Wielandstr. 40 D-6000 Frankfurt/M.

Manfred Tietz (Hrsg.)

Elnzollntorpretatlonen Herausgegeben von Manfred Tietz in Zusammenarbeit mit Siegfried Jüttner und Hans-Joachim Lope. 1990, 445 Seiten, 48,00 DM ISBN 3-89354-312-0

Bücher aus dem Vervuert Verlag Miguel León-Portilla, Renate Heuer (Hrsg.)

Rückkehr der Götter Dl« Aufzeichnung*«! dar Azteken Ober dan Untergang Ihraa Ralchaa 152 Seiten, 7 Abbildungen, Leinen mit Schutzumschlag, 24,80 DM ISBN 3-89354-308-2

Llaqtaq Takly Lladar und Lagandan, Oadlehta und Oaachlchtan dar Katschua Herausgegeben und Obersetzt von Wilfried BOhringer und Arthur Wagner 164 Seiten, illustriert, Leinen mit Schutzumschlag, 24,80 DM ISBN 3-89354-301-5

Der bös« Blick des Mond«» Zahn Ersahlungen aua dar Karibik Ausgewählt und herausgegeben von Peter Schuttze-Kraft 143 Seiten, 18,00 DM ISBN 3-89354-314-7

Und laB als Pfand, mein Liebling, Dir das Meer und vierzehn waltara Erzählungen aus dam Katalanischen Aus dem Katalanischen übertragen von Angelika Maass. 220 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag, 28,00 DM ISBN 3-89354-307-4

Vervuert Verlag Wielandstr. 4 0 D-6000 Frankfurt/M.

Walther L. Bemecker Josef Oehrlein (Hrsg.)

Spanien heute

Palltlk. Wlrtachaft. Kultur 550 Seiten, 56,00 DM ISBN 3-89354-042-3 Dieser Band mit Beiträgen u.a. von A. Hildenbrand. D. Nohlen, K.-W. Kreis, P. Waldmann, W. Hanke, B. Pérez-Ramos, F. Agüero, S.G. Payne, N. Rehrmann, zieht die Bilanz der 15 Jahre des modernen Spanien seit Ende der Franco-Diktatur. Dieter Janik, Wolf Lustig (Hrsg.)

Die Spanische Eroberung Amerikas: Aktaura, Auto ran, Texta Eine Anthologie von Origlnalzaugnlssan 241 Seiten, 24,80 DM ISBN 3-89354-041-5 Spanische Texte von Kolumbus, Cortés, de las Casas, de la Vega, de Castellanos u.a. mit ausführlichen deutschen Kommentaren zur Biographie, der Bedeutung der ausgewählten Texte, Adressaten, Worterklärungen und bibliographischen Hinweisen Jürgen Wilke, Siegfried Quandt (Hrsg.)

Deutschland und Lateinamerika Imageblldung und Infomiatlonslage 143 Seiten, 19,80DM ISBN 3-89354-027-x Walther L. Bemecker

Schmuggel Illegalität und Korruption Im Maxlko dos 19. Jahrhunderts 158 Seiten, 24,80 DM ISBN 3-89354-824-6