227 106 7MB
German Pages 129 [132] Year 1960
ALTDEUTSCHE
T E X T B I B L I 0 T H E K
Begründet von Hermann Paul f Fortgeführt von G. Baesecke f Herausgegeben von Hugo Kuhn Nr. 52
Poytislier aus dem
Buch der Abenteuer von
Ulrich Fuetrer
Herausgegeben von Friederike Weber
MAX N I E M E Y E ß V E R L A G / T Ü B I N G E N 1960
Alle Hechte, auch das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten Copyright by Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1960 Printed in Germany Satz und Druck: Buchdruckerei H.Laupp je, Tübingen
Einleitung Über das Leben Ulrich Fuetrers wissen wir nur sehr wenig. E r wurde wahrscheinlich in den 20er Jahren des 15. Jahrhunderts in Landshut geboren. Obwohl sein Vater im J a h r e 1410 bei einem geplanten Bürgeraufstand gegen Herzog Heinrich «etliche tausend gülden», also eine recht beträchtliche Summe Geld verloren hatte, scheint die Familie auch späterhin noch in Wohlstand und Ansehen gelebt zu haben. In seiner Vaterstadt h a t Fuetrer die Lateinschule besucht, unsicher jedoch bleibt, ob er - wie teilweise angenommen wird - Schüler des bekannten Malers Dietrich Zeiler geworden ist. Sicher wissen wir, daß er schon in jungen Jahren nach München zog und sich dort im Jahre 1482 das Haus Residenzstraße 15 (dortmals noch Schwabinger Gasse) erwarb. I m J a h r e 1500 ist f ü r dieses Haus im Grundbuch der Stadt bereits ein anderer Name eingetragen, auch die Steuerbücher nennen seinen Namen 1496 zum letzten Mal, so daß wir seinen Tod in der Zeit zwischen 1496 und 1500 ansetzen müssen. In München h a t sich Fuetrer sehr bald eine angesehene Stellung errungen. So hatte er in der Zunft der Maler verschiedentlich Ehrenämter inne, auch die Beziehungen zum bayerischen Herzogshof waren eng. Dies geht hervor aus dem erhaltenen Ausgabenbuch des herzoglichen Kammerschreibers Matthias Prätzl der J a h r e 1467-1468 (cgm 2222), in dem sich u . a . folgender Eintrag findet: Item Ausgaben: Virich, Maller, als er etlich frauen geladen het, da Herzog Sigmund von Oesterreich etc., hie was, darumb sywein hätten getruncken an sunbent abent. Summa 1 gülden. 1 1
Carlson, a.a.O. S. 163.
VI Die Ausgaben wurden also vom herzoglichen Hof Fuetrer wieder vergütet. Auch das Buch der Abenteuer ist in einem Akrostichon dem Bayernherzog gewidmet und auf seine Veranlassung hin entstanden. Die erste nachweisbare Arbeit Fuetrers als Maler ist ein Fresco für den Abt von Tegernsee. Erhalten ist ein Kreuzigungsgemälde aus dem Jahre 1457 (heute in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung). Als Dichter und Geschichtsschreiber war Fuetrer äußerst produktiv. Wir besitzen von ihm neben dem ca. 41500 Verse umfassenden Buch der Abenteuer einen kaum weniger umfangreichen poetischen Lantzilet (er umfaßt 39000 Verse in der Titurelstrophe) und einen zeitlich vor dieser Dichtung liegenden Prosalantzilet, ferner hinterließ er die in den Jahren 1478-81 entstandene Bayerische Chronik. Bedeutsam ist vor allem Fuetrers enge Verbindung zu dem literarischen Kreis, der sich um den feinsinnigen Bayernherzog Albrecht gebildet hatte und der, nach rückwärts gerichtet, versuchte, eine längst der Vergangenheit angehörende Kultur noch einmal zum Leben zu erwecken. In diesen Kreis gehören vor allem Fuetrers Lehrer und Freund Püterich von Reichertshausen, aus dessen Ehrenbrief an die Erzherzogin Mechthild wir wohl auch für Fuetrer eine Verbindung mit diesem Kreis schließen dürfen, der Arzt und Übersetzer Johannes Hartheb und Andre Isenlochner. Fuetrer gehörte mit ihnen zu dem Kreis der Bewunderer Wolframs von Eschenbach. Sein entscheidender Gewährsmann jedoch war der Nachahmer Wolframs, Albrecht von Scharfenberg 1 . Wenn die Hypothesen Probsts 8 sich als richtig erweisen sollten, hätten wir im Poytislier und Flordimar sogar Überarbeitungen uns verlorengegangener Werke Albrechts vor uns. 1 Vgl. die Untersuchungen über Albrecht von Scharfenberg von W. Wolf: Wer war der Dichter des Jüngeren Titurel ? ZfdA 84, S. 309ff. a F. Probst: Die Quellen des Poitislier und Flordimar a.a.O.
VII Hierin und nicht in dem absoluten Wert seiner Dichtkunst liegt Fuetrers eigentliche Bedeutung, die mich auch veranlaßte, die noch ungedruckten und damit der literarischen Forschung noch unzugänglichen Teile des Buchs der Abenteuer herauszugeben. (Die Edition des Flordimar sowie eine nähere Untersuchung über den Stil Fuetrers und seine literarische Stellung hoffe ich in Kürze vorlegen zu können.) Bis heute unsicher ist auch die Schreibung des Dichternamens selbst. Für keine der beiden Schreibungen: „Füetrer" und „Fuetrer", läßt sich aus den HSS ein sicherer Nachweis führen. Von der Umlautfeindlichkeit der bair. Mda. ausgehend, habe ich mich entschlossen, der Schreibung „Fuetrer" den Vorzug zu geben. Das Buch der Abenteuer, eine Sammlung von Rittergeschichten aus dem Artussagenkreis, ist in seinen Hauptteilen in den Jahren 1473-78 entstanden und enthält (nach cgm 1) folgende Teile: 1. Buch 1 v a - 3 va 3 v a - 16 vb 17 ra - 23 vb 23 v b - 24 rb 24 v a - 25 va 25 v a - 35 rb 35 r b - 64 va 64 v a - 74 vb
Von Titurison und den Pflegern des Grals bis Anfortas Vom trojanischen Krieg, vom Argonautenzug und von der Fahrt des Aeneas Von Merlin Von Gaudin, Galoes und Gamareth Awentewr wie Gamareth zu Consoleis kam vnd wie im da gelanng. Von Tschionatulander und Sigune Von Parzival und Gawein Von Lohengrin und von Parzivals Gralskönigtum
2. Buch 75 r a - 83 ra 83 r b - 97 ra
Von Floreis und Wigalois Von Seifrid de Ardemont
VIII 97 ra -104 rb Von Meieranz 104 rb-112 va Von Iwein 112 va-127 va Von Persibein 127 va-138 vb Von Poytislier 139 va-149 ra Von Flordimar 149 rb-150 rb leer 150 va-348 vb Lanzelot Der Poytislier ist, wie das Buch der Abenteuer insgesamt, in der Titurelstrophe verfaßt, wobei Fuetrer schon teilweise zur reinen Silbenzählung übergeht und damit auf eine Übereinstimmung von Wortakzent und Versakzent verzichtet.
Handschriften Der Poytislier ist überliefert in den Handschriften: A München cgm 1, Bl. 127 va-138 vb, einer ungewöhnlich schönen Pergamenthandschrift aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, Großfolio, 438 Bll., 2 spaltig beschrieben mit abwechselnd blauen und roten Initialen 1 . B Wien Nr. 3037,3038 (MS Ambras 426), Bl. 204r-218 v, einer ebenfalls sehr schönen Papierhandschrift, Ende des 15. Jahrhunderts, 516 Bll., ebenfalls Großfolio, in 2 Bänden gebunden 2 . E Donaueschingen Nr. 140, Bl. 1-32 va, einer Papierhandschrift, Ende des 15. Jahrhunderts, 66 Bll., Kleinfolio. Zu den Handschriftenverhältnissen läßt sich nach der Edition des Poytislier folgendes sagen: In der Ausgabe des Merlin und Seifrid de Ardemont, die wohl in A und B, nicht aber in E überliefert sind, da E aus dem Buch der Abenteuer nur Flordimar und Poytislier enthält, kam Friedrich Panzer zu dem Ergebnis, daß B eine direkte Abschrift von A darstellt. Wenn 1 Nähere Beschreibung, siehe E. Petzet: Die deutschen Pergamenthandschriften der Staatsbibliothek in München, München 1920, Bd 1, 2 S. 1 ff. Nähere Beschreibung, siehe F. Panzer a. a. O. S. VII.
IX man von der unwahrscheinlichen Möglichkeit absieht, daß der Poytislier in A und B eine andere Textgeschichte haben könnte als Merlin und Seifrid de Ardemont, so müßte auch Poytislier B eine Abschrift von A sein. Diesem Handschriftenverhältnis fügen sich jedoch einige Erscheinungen nicht ein: B hat mitten im Text eine nach Inhalt, Strophenbau und Stil sich völlig einordnende und daher, was mit Sicherheit anzunehmen ist, vom Dichter selbst stammende Zusatzstrophe, die A nicht aufweist, wohl aber E. Selbst wenn man diese Strophe als eine im Stil Fuetrers gelungene Zutat von B betrachtet, so widerspricht dem die Stellung E, die eine Anzahl mir wesentlich erscheinender Varianten mit A gemeinsam hat, daneben aber eine noch größere Anzahl von Varianten mit B, also weder eine direkte Abschrift von A noch von B sein kann, jedoch B nähersteht als A. Eine weitere Erscheinung scheint mir noch gegen die Annahme einer Abschrift von A zu sprechen: A weist eine Anzahl Korrekturen auf, die deutlich teils von der Hand des Schreibers, teils von einer anderen Hand vorgenommen wurden. Die Korrekturen von der Hand des Schreibers sind in B oder E oder in beiden Handschriften übernommen, die Korrekturen zweiter Hand jedoch erscheinen weder in B noch in E. Wäre also B wirklich eine Abschrift von A, so müßte diese Abschrift v o r der Zweitkorrektur vorgenommen worden sein. Dieser Theorie aber widerspricht wiederum die Qualität dieser Varianten. In nahezu allen diesen Fällen scheinen B und E - meist in Ubereinstimmung - den wesentlich besseren Text darzustellen. Der oft angenommenen Theorie, daß es sich bei diesen Verbesserungen in A vielleicht um Korrekturen von der Hand des Dichters selbst handelt, möchte ich mich daher nicht anschließen. Nach diesen Darlegungen ergäbe sich folgender Stammbaum:
X
•
/ \X A / \E B Die Ausgabe des Poytislier gibt den Wortlaut von A buchstabengetreu wieder; wo andere H S S bessere Varianten bringen oder Konjekturen angebracht erschienen, wurde A in den kritischen Apparat verwiesen. Rein orthographische und für Reim und Metrik bedeutungslose Abweichungen sind, außer bei Personenund Ländernamen, um die Laa nicht zu überlasten, in den kritischen Apparat nicht aufgenommen. Abbreviaturen wurden in allen Fällen aufgelöst. Die Zeichensetzung folgt, zur Erleichterung der Textverständlichkeit, den Regeln der nhd. Sprache. Wo metri causa Swarabhakti erforderlich waren, sind sie dem Text eingefügt. Aus demselben Grund wurden apokopierte oder synkopierte Formen, soweit sie A bereits aufweist, übernommen; soweit sie sich nur aus dem Metrum ergeben, zur Erhaltung des natürlichen Schriftbildes nur mit einem Punkt unter dem betreffenden Vokal gekennzeichnet. Das Zeichen für den Umlaut, das nach oben geöffnete Dreieck, ist in nhd. Schreibung wiedergegeben, das Zeichen für den nicht umgelauteten Diphthong jedoch, ein nach oben geöffneter Halbkreis, um der Eigenart der bairischen Mda. gerecht zu werden, beibehalten. Inhalt Der Poytislier beginnt mit einer Huldigung an Herzog Albrecht IV., dem das ganze Buch der Abenteuer gewidmet ist. 1. Hie vaht an die Ritterlich abentewr vnd schön history von dem Ritter Poytislier aus Inndia geboren. (Str. 1) Bermund, der mächtige König von Inndia, ist noch immer unvermählt. Seine Untertanen fürchten, er könne ohne Erben
XI bleiben, und suchen erfolglos eine Frau für ihren König. Da wird Fürst Lorandin von dem Knappen Galot auf eine edle Jungfrau aufmerksam gemacht, die von ihrem Vater, dem König von Babylon, wohl bewacht und behütet lebt. Noch jeder Freier, der um sie warb, hatte den Tod erlitten. Lorandin wird bestimmt, für den König um die Hand dieser Jungfrau zu werben. Galot selbst erklärt sich bereit, ihm als Dank für einen Umhang, den er von ihm einst bekam, zu helfen. Lorandin, der Erbe des Königs von Rewssen, wird zur selben Zeit durch seinen Verwandten Dilas bei seinem Oheim, dem König heimtückisch des Verrates angeklagt und verliert alle seine Erbansprüche zu Gunsten Dilas'. 2. Abentewr, wie sich Lorandin zu der vert rüsst gen Babiloni... (Str. 24) Lorandin und Galot machen sich mit Gefolge auf die Reise nach Babylon. Nach einigen Tagen Seefahrt kommen sie in das Land Galots. Dort werden sie von prächtig gekleideten Rittern empfangen, Turniere zu ihren Ehren finden statt, das Gesinde sorgt für auserlesene Speisen, Kleider und jede Bequemlichkeit, doch bleibt es wunderbarerweise allen Gästen unsichtbar. Nach langer Fahrt kommen sie in das Land Babylon und werden von Salabrey, dem König, freundlich empfangen. Er ist auch bereit, Lorandin tags darauf zu seiner Tochter zu führen. Galot allein erkennt die Hinterlist des Königs, er weiß, daß an der Brücke, die zu dem Turm, den Gemächern seiner Tochter, führt, ein Schneller angebracht ist, der jeden, der die Brücke betritt, in die Luft schleudert und tötet. Heimlich und unsichtbar hängt sich Galot unten an die Brücke, so daß Lorandin ungefährdet den Turm erreicht. König Salabrey ist nun bereit, seine Tochter dem König von Inndia zur Frau zu geben. Auf der Rückreise kommen sie wieder zu den Besitzungen Galots. Dort erzählt Galot, von Lorandin Abschied nehmend, das Geheimnis seiner Herkunft. Er war einst ein Engel, der jedoch bei der Auflehnung Luzifers gegen Gott nicht sofort eindeutig gegen Luzifer Stellung nahm, sondern den Ausgang abwarten wollte. Als Strafe
XII dafür wurde er aus dem Himmel verstoßen, ohne deswegen an der Hölle teilzuhaben. 3. Awentewr, wie dy künigin in Inndia gefüert w a r d . . . (Str. 62) Nach der Rückkehr nach Inndia findet die prunkvolle Hochzeit statt. Übers Jahr wird dem König ein Sohn geboren: Poytislier. Unter der Leitung Lorandins wächst er zum Idealbild eines Ritters heran und erhält mit 300 anderen Rittern gemeinsam die Schwertleite. Da bekommt Lorandin die Nachricht, daß sein Oheim, der König von Rewssen, gestorben ist. 4. Awentewr, wie dy fürsten ain hervartt schwüeren in Rewssen... (Str. 76) Alle beschließen eine gemeinsame Heerfahrt gegen Dilas, der durch Verrat König dieses Landes geworden ist. Auch der junge Poytislier zieht mit. Die gegnerische Hauptstadt wird belagert, die Bürger wehren sich tapfer. Da schickt Dilas einen Riesen vor das Stadttor, den Poytislier im Zweikampf tötet. Daraufhin öffnet die Stadt ihre Tore. Dilas und seine Genossen werden hingerichtet, die Stadt selbst und ihre Bürger verschont. Lorandin, nun König des Landes, regiert in Frieden und Gerechtigkeit. 5. Awentewr, wie dy herren zw lannd kumen vnnd der künig Bermund von Inndia den weissen hirssen wollt iagen. . . (Str. 94) Eines Tages beschließt König Bermund, mit Poytislier und seinem Gefolge einen weißen Hirsch zu jagen. Poytislier verfolgt den Hirsch, verliert seinen Jagdhund und verirrt sich selbst im Wald. Nach drei Tagen kommt er auf einer Wald wiese zu einem Haus und wird dort von zwei in herrliche Gewänder gekleideten Jungfrauen empfangen und auf das prächtigste bewirtet. Als er am anderen Morgen von ihnen Abschied nehmen will, kommt auch sein Bracke wieder zurück. An seinem Hals trägt er ein Seil, das von Gold und Edelsteinen glänzt und ihn zu der Besitzerin des Seiles führen soll. 6. Awentewr, wie Poytislier zw der schön künigin Floraklar k a m . . . (Str. 111) Poytislier folgt dem Bracken und kommt zu einer wunder-
XIII samen Aue. In dem Haus, das er dort findet, ist alles zu seinem Empfang festlich hergerichtet, doch nirgends kann er eine Dienerschaft entdecken. Er ißt und trinkt und legt sich schlafen. In der Nacht aber erscheint Floraklar, Königin und Herrin des Hauses, in seinem Gemach und legt sich an seine Seite. Poytislier, der glaubt, ein Engel selbst wäre vom Himmel herabgestiegen, wagt es nicht, ihre Umarmung zu erwidern. Als der Morgen graut, wendet sich Floraklar zornig von ihm ab. In einem Brief, dem sie ihren Ring beilegt, teilt sie ihm ihre Ungnade mit. 7. Awentewr, wie Poytislier in menngen lannden süecht... (Str. 136) Freudlos zieht Poytislier 5 Jahre als Spielmann durch die Lande auf der Suche nach Floraklar, da erhält er die Nachricht vom Tode seiner Eltern. 8. Awentewr, wie Poytislier seiner schwesster das lannd Inndia a u f g a b . . . (Str. 147) Poytislier kehrt nach Inndia zurück, verheiratet seine Schwester an einen mächtigen Fürsten und überträgt ihm die Verwaltung seines Reiches. Er selbst zieht wieder auf Abenteuerfahrt, um Floraklar zu suchen und zurückzugewinnen. Eines Tages kommen er und sein Gefolge an ein halb verfallenes Haus. In der Nacht, als alles schläft, verläßt Poytislier sein Gefolge und findet, an einem Bach entlanggehend, ein prächtiges Zelt. Im Bach selbst aber badet eben eine Jungfrau. Von ihr erfährt er, daß er sich in dem Haus der Königin Floraklar befand, das sie nach jener Unglücksnacht verlassen hat. Nie mehr, so wird ihm prophezeit, könne er Floraklar erreichen. Trostlos scheidet der Held und trennt sich von seinem Gefolge. Allein zieht er weiter. 9. Awentewr, wie Poytislier zu dem künig von Ranckulat k a m . . . (Str. 161) Auf seiner Fahrt kommt Poytislier zum König Ranckulat, der ihn mit großen Ehren empfängt. Im Kampf gegen den König von Ingulie zeigt Poytislier seine ganze Tapferkeit. Er hilft dem König, ihn zu besiegen, wird dabei aber von
XIV einem Pfeil schwer verwundet. Die Königin pflegt Poytislier gesund, entbrennt aber selbst in Liebe zu ihm. Da verlangt König Ranckulat von allen seinen Untertanen das Bekenntnis, daß es auf Erden keine schönere Frau gäbe als seine Gemahlin. Poytislier aber äußert zu seinen Freunden, seine Floraklar wäre ihr gegenüber „wie eine Lilie im Vergleich zum Dorn". Rueland, ein Neider, verrät diese Äußerung dem König, der Poytislier und sein Gefolge daraufhin ins Gefängnis werfen läßt. Auf Bitten der Fürsten läßt der König Poytislier frei und gibt ihm Gelegenheit, innerhalb eines Jahres Floraklar zu bringen und den Beweis für seine Behauptung anzutreten. Sein Gefolge bleibt als Geisel zurück, sie sollen getötet werden, gelingt es Poytislier nicht, innerhalb dieser Frist den Hof von der Richtigkeit seiner Behauptung zu überzeugen. 10. Awentewr, wie Poytislier zw Karidol kam... (Str. 197) Poytislier reitet fort nach Karidol zu König Artus. Eines Nachts schläft er auf einer Waldwiese. Schlafend hält er im Traum Floraklar umfangen. So findet Artus den Träumenden und nimmt ihn mit sich nach Karidol. Dort findet ihm zu Ehren ein prächtiges Turnier statt. 11. Awentewr, wie Poytislier rait nach der awentewr in den sorgklichen walld . . . (Str. 211) König Artus berichtet Poytislier von einem Wald, aus dem noch kein Ritter zurückgekehrt sei. Poytislier macht sich sofort auf den Weg, das Geheimnis dieses Waldes zu erkunden. Artus und sein Gefolge begleiten den Helden, bereit, am Rande des Waldes drei Tage auf ihn zu warten. Kaum hat Poytislier den Wald betreten, da tritt ihm schon ein Ritter entgegen. Es kommt zum Kampf. Bald aber muß er sich ergeben, Zauberkräfte lähmen seine Muskeln, und man führt ihn auf eine Burg. Dort wird er zwar mit aller Pracht empfangen, erhält aber von dem Burgherren strenges Redeverbot. Was auch immer geschehen mag, er darf mit niemandem sprechen. Poytislier widersteht der Versuchung, das Verbot zu übertreten. Am anderen Morgen führt
XV ihn der Burgherr an eine Stelle der Mauer und zeigt ihm all die abgeschlagenen Köpfe der Ritter, die dieses Verbot übertreten haben. Mit der Bitte an Artus, er möge nie wieder versuchen, seinen Wald zu betreten, schickt er Poytislier zurück. Nach diesem Abenteuer bittet der Held König Artus um Urlaub und zieht weiter. 12. Abentewr, wie Poytislier kam zw Helena vnd Dulzepta... (Str. 230) Auf seiner Fahrt begegnet er eines Tages zwei bitterlich weinenden Frauen. Dulzepta, eine der beiden, erzählt ihm, ihr und ihrer Nichte hätte ein Ritter ihren Sperber und ihren Jagdhund genommen. Zu dritt reiten sie zu dessen Burg. Im Zweikampf besiegt Poytislier den räuberischen Ritter und schickt ihn, nachdem er Sperber und Hund zurückgegeben, zu König Artus, ihm seine Sicherheit zu bringen. Von den beiden Frauen aber erfährt Poytislier nun den Weg zu Floraklar, freilich sagen sie ihm gleichzeitig, daß es unmöglich sei, all die Gefahren zu bestehen, die auf diesem Weg seiner harrten. 13. Awentewr, wie Poytislier dy zwen risen vberwanndt... (Str. 258) In einem einsamen Gebirge tritt Poytislier ein Riese mit einer langen Stange entgegen. Er tötet den Riesen im Zweikampf. Nach langem mühsamem Weg durch das Gebirge kommt er ans Meer. Dort hat er einen Kampf mit einem zweiten Riesen zu bestehen und überwindet ihn. Poytislier stärkt sich im Haus des toten Riesen, da zieht ein Schwan mit einer Barke übers Meer. Er bringt die Speisen für den Riesen. Schnell springt Poytislier in das Boot und schwimmt sechs Tage in dem Boot auf dem Meer, bis Schwan und Boot an einer Kette hängen bleiben. Als er die Kette lösen will, schwimmt der Schwan davon und läßt ihn auf dem Meer zurück. 12 Tage verbringt Poytislier allein und hoffnungslos in diesem Boot. Da kommt abermals ein Schwan mit einer Barke und Speisen. Poytislier gelingt es, in die Barke zu springen und nach einer weiteren Reise von sechs Ta-
XVI gen kommt er an Land. Dort findet er vor einer Höhle erneut einen Riesen. In schwerem Kampf wird auch dieser besiegt. 14. Awentewr, wie Poytislier aber mit zwayen risen ... streitten müesst. (Str. 283) Auf seinem weiteren Weg hat Poytislier noch einen Löwen, einen Bären und einen vierten Riesen zu bestehen (nach der Überschrift des Textes sind es 2 Bären und 2 Riesen!). Vom Kampflärm angelockt, kommt auch die Frau des Riesen. Erschöpft weicht Poytislier diesem letzten Kampf aus und flüchtet sich in eine Höhle. Als er jedoch erkennt, daß die Riesin einen schweren Stein vor den Ausgang rollen will, springt er heraus und tötet auch diesen Gegner. Ohnmächtig bricht er zusammen. 15. Awentewr, wie Dulzepta Poytislier an dem stad v a n n d . . . (Str. 306) Dulzepta findet den ohnmächtigen Ritter und bringt ihn zu ihrer Herrin, der Königin Floraklar, in dessen Land er sich bereits befindet. Ihr gelingt es auch, sie mit dem Ritter zu versöhnen. Poytislier berichtet von seinen bei König Ranckulat als Geiseln zurückgelassenen Gefolgsleuten, deren Lebensfrist in kurzer Zeit abgelaufen ist. Floraklar erklärt sich sofort bereit, vor dem König seine Behauptung zu beweisen und so seine Mannen zu befreien. Mit großem Gefolge ziehen sie zu Ranckulat. Alle müssen erkennen, daß keine Frau an die Schönheit Floraklars heranreicht. Ranckulat bietet Poytislier Krone und Land, dieser aber verzichtet und schickt den König lediglich an den Hof des Königs Artus. Poytislier aber kehrt mit Floraklar in seine Länder zurück, wo sie eine prunkvolle Hochzeit halten. Dort regiert er in Frieden und Gerechtigkeit. Ich möchte die Edition nicht abschließen, ohne dem Gebot der Dankbarkeit zu folgen, dem ich aus aufrichtigem Herzen nachkomme. Der Dank gebührt vor allem meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. Eduard Hartl, der mich als junge Assistentin auf das Thema hinwies und während seines Lebens nicht müde wurde, mit Anregungen und Hinweisen die Arbeit
XVII zu unterstützen. Mein Dank gebührt auch Herrn Professor Dr. Hugo Kuhn, der nach dem Tode meines Lehrers mit Interesse die weitere Entwicklung dieser Edition verfolgte und mich durch seine persönlichen Ermunterungen immer wieder - neben meiner beruflichen Tätigkeit - der wissenschaftlichen Arbeit zu verpflichten wußte. Ich darf nicht versäumen, auch der Wissenschaftlichen Forschungsgemeinschaft zu danken, die mir die Mittel zur Verfügung stellte, die unerläßlichen Fotokopien der Handschriften anfertigen zu lassen. München, im März 1960 Friederike Weber
Literatur zu Ulrich Fuetrer P. Hamburger: Untersuchungen über Ulrich Füetrers Dichtungen von dem Gral und der Tafelrunde. Diss. Straßbg. 1882. Reinhold Spiller: Studien über Albrecht von Scharfenberg und Ulrich Füetrer. Leipzig 1883; ders.: Studien über Ulrich Füetrer: ZfdA, Bd 27, S. 158-179 und S. 262-294. Arthur Peter: Ulrich Füetrers ProsaToman von Lanzelot nach der Donaueschinger Handschrift (Bibl. d. lit. Vereins in Stuttgart, Bd CLXXV, Tübingen 1885). Merlin und Seifrid de Ardemond von Albrecht von Scharfenberg in der Bearbeitung Ulrich Füetrers, hg. v. Friedrich Panzer. (Bibl. d. lit. Vereins in Stuttgart, Bd CCXXVII, Tübingen 1902.) Reinhold Spiller: Ulrich Füetrers Bayerische Chronik. (Quellen und Erörterungen zur Bayer, und Deutschen Geschichte N F II. Bd Zweite Abtlg. München 1909.) F. Probst: Die Quellen des Poitislier und Flordimar in Ulrich Füetrers Buch der Abenteuer, untersucht auf Grund der Donaueschinger Handschrift Nr. 140. Diss. Heidelberg 1921 (Jb. d. Philos. Fakultät Heidelberg 1921/22, S. 53£f.).
XVIII Fritz Kübler: Ulrich Füetrers Iban und Hartmanns Iwein. Diss. Tübingen 1924. Alice Carlson: Ulrich Füetrer und sein Iban. Diss. Riga 1927. James Boyd: Ulrich Füetrer's Parzival, Material and Sources. Oxford 1936. (Medium Aerum Monographs Bd 1)
Poytislier Hie vaht an die Ritterlich abentewr vnd schön history von dem Ritter Poytislier aus Inndia geboren. 1.
Wol dem, der darnach synnet, das er zer wellt den preis auf erden hie gewynnet, nach dem erwirbet dortt das paradeis, das er sich von der helle weycz abtrennet und arger geistes läge, der isstt zwifallt der sällden kind genennet. 2.
Nw hilff vnns, got vnnd herre, das vnns zw Josaphat dein segen dortt nicht verre, ich main dy Straß, dy zw deim reiche gat. 0 süesser got, dy hais vnns mit dir ziehen, vergrab vnns dortt der sünnder pan, so sein sei vnd leib hails wir nicht dy schiechen. Überschrift: vahet B; abentewr von herren Poytislier B; Her nach uolgt ain vast / lustige historj von ainem / küenen Ritter, genanntt / herr Poytislier, geboren / von India, vnnd der / wunder schönen frawen / Floraklar, vnnd was er / nott vnnd wunderß durch / die erlaid. E. l . i W] leerer Baum für Initiale E. 1.2 zu der weldt E. 1.4 erwirbt B. 1.5 wyß E. 2.1 Zw A; Nun E. 2.3 nit versere E. 2.4 zu dem B. 2.6 Bünden B; sunder bain E. 2.7 sin E; nit E.
2 3. Seyd du der nicht vergessen willt, dy ye tugenndt wiellten vnd dy hie hannd pesessen der eren stat, vnwierde von in schiellten, so pitt ich, herr, das du mir wellst anzünnden mein synn mit künsten flammen, das ich ains ritters preis euch mftg verkünnden. 4.
Aim fürsten weyt erkannde hertzog in Pairen lannd, Albrecht allsus genannde, des preiß mit alle fürtt dy höchssten hannd. Die vollg erzewg ich gar mit all den pesstten: Frau Er, dy krön, dy ir im sanndt, die thuet durch manig lannd dy weyt erglesstten. 5.
Wye drumb des neydes vackel entzündt hat ettlichs hertz, stät vesst gar sunnder mackel sein wird aufrecht gestrackt, geleich dem kertz, stet, so sy scheines ist gar vnvertunckellt. Sam glenntzt Frau Er im, ewr krön mit tugendt gerubint vnd liecht karfunckellt. 6. Seyd er von kindes paine allezeit ye tugendt pflag, so wil auch der fürst raine, 3.1 nit E. 3.7 preise B; preis müg A; preys müg E. 4.2 Baj'ern land E; pairn lannd A; payrn lannd B. 5.7 gerubint] geruembt B; gerumbt E; karfunekel E. 6.1 Sey A; vntugend [vn = Rasur] B.
3 das man nicht wann von preis vnd tugend sag. Was man ye her tet von den werden schreyben, die, ich wais, sein genaden gros, kund ichs, des mich kain man mag wider treyben. 7.
Nw höret frömde märe: In Inndia, dem lannd saß ain künig achtpäre, des gwallt nam weyten strich, auch was erkanndt sein tugenndt gros gar weyt in menngen reichen, wer maynes vnd vntrewen pflag, dy müsten all aus äugen im entweichen. 8.
Nw was ain fürst im lannde von sipp sein nächster mag; die pessten der pesannde, mit den er rates pflag auf ainen tag, das si mit fleisse im des hulffen werben dem künig nach ainer frawen klar, das er nicht tat an erben sunst ersterben. 9.
Dy fürsten darumb gingen zw ratt manigen tag. Ir ratt zu nicht vervingen, des daucht et sy mit vnhail gar ain schlag.
6.4 nit E; wann preis vnd von tugendt sag B. achpere E.
7.1 N v n E.
7.3
8.1 N v n E. 8.2 nach v o n : Lücke [Rasuf\ «sein» noch lesbar. 8.5 vlyße E. 8.7 sunst an erben ersterben AB; ersterben] er übergeschrieben A; on erben ersterben E. 9.2 mangen E. 9.3 rett E. 9.4 auch sy E.
4 Ain knab von wappen allzw hannd dar ginge, ain fürsten aus Rewssen lannde vil schnelles er pey seiner hanndt gevinge: 10. DEr jach: «Herr, trew vil grosse, dy wil ich dir peweysen: Ain maget schannden plosse wais ich, der schön man mües mit lobe preysen für alle, dy ye man gesach mit äugen. Wer nach der wirbt, für war, der mües kiesen den tod, dy red ist sunnder laugen. 11.
Sunst ist dy magdt uerschlossen, das nyembt des hab gedingen, das er tods vngenossen diser klaren mynne müg erringen. Nw hab ich dinstes mich gen dir vermessen, du schancktest ainen vmbhannck mir, des ich dir wil zw kainer zeit vergessen. 12.
Nw sag das offennleichen, dw wellst dy magdt erwerben her disem künig reichen; ob dw ioch sollt in nötten darumb sterben, auf meinen trost, vnnderste dich der raise, ich kan dy lisst, das ich dich wol vor not pewar vnd sunst auch aller frayse. >>
9.6 herr aus Reußen lande E. 9.7 schnelle der bey E. 10.1 sprach E. 11.5 Nvn E. 12.1 Nvn E. 12.5 vnderstand E.
5 13.
Lorandin dise märe zw hannd den fürsten sagt, wie man mit mannger schwäre erwerben müestt zu Babilon ain magdt, wie vor auch mannger helld drumb war erstorben; des frewt ir vater unmassen sich, das nach ir mynn das gwerb ist gar verdorben. 14.
Do sprach der künjg reiche: «Ja, wil ich auf das mer nach der magdt minickleiche füeren von rittern ain vil starckes her.» Galot, der knab, sprach:«Herr, des denncket nymmer, von dreissig künig here ist si pehüettet vor in allen gar ymmer.» 15.
DEr künig do sprach: «Für wäre, der dy rais wollte faren durch mich, mein zeit vnd iare wolt ich in seiner hilff mich lützel sparen.» Lorandin sprach: «Durch euch zu Babilone wil ich es euch so werben nach eren, sollt ich drumb werden lebens ane.» 16.
VOn disem fürsten reiche sollt ich euch thüen pekanndt, wie er gar verrätleiche 13.3 maniger B. 13.4 ain] vor magdt mit anderer Hand übergeschrieben. A die magt BE. 13.6 an maasen B; on maßen E. 13.7 gewerbÄE. 14.3minckleiche^4. 14.4 vil] vor starckes übergeschrieen A. 14.6 vor ABE. 15.2 farn B. 15.6 also E. 16.3 verrättliche B.
6 vertriben ward aus seinem vater lanndt. Der künig von Rewssen was seiner müeter prüeder, auch het er sunst ain mag im lanndt, genannt Dilas, ain rechter schannden lüeder. 17. D E r künig vor all den fürsten den hertzog gröslich ertt, auch was er von gedürsten des laibs ain helld, des hertz ye eren gert. Dilas im diser eren lützel gunnde: Wie er in gen dem künig verriet, manigen weys tracht er das tag vnnd stunnde. 18.
Nw hörtt, wie er an viennge hie sein verräterey: Zum künig ains tags er giennge vnnd sprach: « Herr, gottes helff euch wone pey, das ward alls not euch nye pey ewren tagen, mein rew vmb euch isst aliso gros, das ichs ye müeß zw dewte euch gar sagen. 19. D E m ir zum pessten trawet vor allen fürsten gros, der red uil ser mir grawet, das yembt mag sein an trewen alls gar plos alls Lorandin zu aller zeit, der synnet, wie er euch mache lebens par, oder vom lannd im schänntlich hynn entrynnet. 16.4 seiner vater lannd A. 17.l all den] allenn E. 17.4 vor eren] Spatium [Rasurl B. 17.5 vor Dilas] dise durchgestrichen B. 17.7 das] des E. 18.1 Nvn E. 19.7 vom] von E.
7
20. DAs er pesitz das reiche mit seinen mords genossen nach ewch gewallticleiche, sunst gert er, euch von leib vnd er zw stossen.» Der ktinig vnmassen ser erschrack der märe, er dachte wol, das Dilas hertz wär trewen vol vnd alles valsches läre. 21.
E R sprach: «Zetra geschreyet sey vber den valannds m a n ; wer mich der sorgen freyet, dem wil mit gnaden ich nymmer ab gestan.» Dilas iach: «Leicht den gwallt mir gar zw hennden, ich rieh euch so an disem wicht, das ich in eren vnd lanndes palld wil pfennden.» 22.
E R iach: «Isst das du richest mich an dem vaigen man vnnd sein gewallt im prichest, gar all sein hab solltu zu miete han. Sein lannd vnd purg leich ich dir vnd dein magen.» Sunst wardt uerkauffet Lorandin, mit gwallt, an schulld tet man von lanndt in iagen. 23.
Alls er sunst aus dem lannde dem kunig müst entweichen, 20.4 von] vom A; wahrscheinlich aus vom verbessert B. 21.2 valandes E. 21.4 ich im nymmer B; nach wil] Spatium: Rasur A. 21.5 iach] sprach E; gewallt B. 21.7 lannde B. 22.i iach] sprach E. 22.4 all] als E. 22.7 an] on E. 23.1 aus] vß E.
8 do kam der küen weygannde in Inndia hie zu dem eren reichen, der hiellt in alls wol zam seim hohen adel. E r liebt sich all den werden so, das man sein zucht, maß schätzt gar sunnder tadel. Abentewr, wie sich Lorandin zu der vert riisst gen Babiloni, vnnd wie es im vnnderwegen mit Galot ergienng. 24. ZW lieb dem küng der verte er sich do vnnderwanndt. Wie si zw wag stünd herte, er richte seinen segel auf zu hant. Sein massenney zw wunnsch was auch peraite, zu hof vrlab genummen ward, mit im füer manig helld gar vnuerzaite. 25. Ser si dy nach winnd triben zw ettwann menigen tagen, den thimonen si riben zw ainem lannd. Lorandin gund zw fragen, wer dises landes herr vnnd vogte wäre. Galot sprach : « Dise purck hört mir zw sambt dem lanndt, gelawbet mir diß märe. » 26.
E E sprach : « Allhie peleiben welln wier zw siben tagen, 23.5 seim] sein E. 23.7 schätz E. 23.7 a zu vertt B. Babylon E. 23.7 b Golot A. 24.5 messenney B; messeney E. 24.6 vrlaub BE. 24.7 vnuerzaitt E. 25.1 Ser] Ver A; dy winnd nach triben A. 25.3 thimon E. 25.4 gund] gung ( ! ) E. 25.6 Golot A. 26.2 well ABE-, wir BE.
9 dy müed mit all vertreiben. Nw mercket recht, was ich euch raer wil sagen: Ir mercket och nicht dann auf mich gar allaine, mein gsind euch pewtet eren vil, doch red noch anttwurtt habt ir von in kaine.» 27. IN dem an lanndt si stiessen auf ain geplüemtes velld, ritter sich schawen Hessen in weisser wat, da stüend menng reich gezellt. Da si sahen dy dar kummenden gesste, geschart riten si in dy hab, payde, aus zellten vnd sunst von der vesste. 28.
DAs allerschönst entphahen, das sy pey all ir zeytten mit äugen ye gesahen, nach dem man pferdt in pracht, genüeg zw reiten, vnd saluierten si hin vbers geuillde. Nw von der plancken ritterschaft zerprochen ward manng sper auf hertem schillde. 29. DAr pracht dy schar herleiche ain gstül auf disen plan, von gstain vnnd golld harttreiche, Galot si satzten drauff, dy lanndes krön 26.4 Nun E. 26.5 och] ok AB, auch E; nit E; auf] vff E. 26.7 in] im B. 27.1 ans land (s von aus wieder durchgestrichen) E. 27.2 geblüentes E. 28.6 nun E. 28.7 menng B; meng E. 29.4 Golat A; Galat B; Golott E.
10 ward im mit wirden gesetzet auf sein haubet. Vor wunnder diser reichait gros was Lorandin seinr witz nahendt petaubet. 30.
Mit mennger simphoneye Galot rait auf das haws, mit im der fürste freye mit all den sein. Pusawn, tamburn mit saws, dy gaben in den wolcken widerhale. Dy gesst hin riten in dy purck, Galotz gesind müest wider aus mit alle. 31.
Dy ors mit in si fürten, fürbas gingen dy gierten, nicht lewtt dar inn si spürten, an güet gemach si alle frölich kerten. Ir rais gewanndt zwr kemnat wardt getragen; leinwat weis, Scharlach voller rat pracht man dar, alls mit gstain vnd golld peschlagen. 32.
Dy tisch waren peraitet mit all zum pessten vleiß, mit zweheln schon vmb spraitet, do sahens prot, das was et wunnder weys. 29.7 nahendt] a von derselben Hand aus einem, anderen Buchstaben gebessert E. 30.2 Golot A. 30.4 all den sein pusawnen tambur A; seinen pusaun tambur B; sein busaun tambur E. 30.7 Galotz BE; Golotz A. 31.1 fürten BE; die roß E. 31.2 giengen dy herren B; sy gingen die heren E. 31.3 spurten B; nit leut darinn spurten E. 31.4 keren E. 31.5 zw A; zu BE. 31.7 pracht man das alls B. 32.1 beraitt E. 32.8 spraitt E. 32.4 et] auch E.
11
Dy herren schon zw tisch wurden gesetzet von reicher wirttschafft grosse krafft, wurdens nach vnrüe hie den voll ergetzet. 33. Sunst satzt man für dy frechen prot, speiß vnd auch den wein, do was an nicht kain prechen, wie doch verporgen wär ir äugen schein dy diet gar all, das nyernbt sy kunnd gesehen noch sunst von ir gelesse mocht fües tritt nye kain man von in erspehen. 34. SAm was es auch zw pette nach wunnsch alls schon gezierdt, der man mennges da hette, wie dem das ichs mit krümbe lanng verwirtt. So wonndtens dar ain wochen mit vil eren, nach dem zw irer raise tetens zwn schiffen all von lannde keren. 35. Nw alls si auf dem wage ain weyle klain gefüern pis an den anndern tage, auf aim gepirge hoch sahens ain turn noch weysser dann ye ward kain helffen paine. Galot, der sprach: « Secht, herr, dy purck, in der do wont dy maget kewsch vnd raine.» 32.7 vnrüe] vnrede E. 33.7 in] im E. 34.7 zunn E. 35.1 Nwn B; Nvn E; dem] den E. 35.2 gefüeren AB; gefüren E. 35.3 annderen B. 35.4 thürn] turen B; türen E. 35.7 wont] wand A ; wonndt E.
12 36. D A pey zw ainer habe sties gar dy ritterschafft, Galot nw gienng dar abe mit Lorandin, er iach: «Mit heres krafft mag diser purck mit schad gar nyemand varen, durch vorcht vor aller künig her gäbens ain pere nicht zw dreissig iaren. 37. «ICh wil zum chünig werben hie nach der tochter sein, was ob mein wortt verderben nicht pey im thüet, hie sollt ir wartten mein, ich wil et wäre chunde mit mir prinngen. Wie ich pefinnd sein willen dortt, nach dem well wir mit lissten fürbas ringen.» 38. H i e wollt er nicht erwynnden seinr vertt durch ichte lannger, wo er den künig wesst vinnden, darnach mit seinem pessten vleisse ranng er, vnnd do der künig erhörte dise märe seinr dar kumennden raise, das durch sein tochter dy peschehen wäre. 39. E R sprach: «Hör, deinen herren soltu her pringen mir, 36.2 stieß] vor gar von derselben Hand übergeschrieben B. 36.4 iach] sprach E. 36.7 nit E. 37.4 hie solt warten E. 37.5 et] auch E. 37.7 wir] mir E. 38.7 dy] am Rand von derselben Hand nachgetragen A; das BE. 39.1 hör] her B.
13 von laid im nicht mag werren, sag, das er sich zu mir selb füege schier, so wil ich in zw meiner tochter sennden; pehagt ir wol dy potschafft sein, so wil ich si des willenns auch nicht wennden.» 40.
Lorandin all zw hannde pracht er zum künig reich, der entpfienng hie den weygannde mit schöner pärd, seim hertzen vngeleich, der anngel lag verporgen in der süesse, seinr kunfft part er, alls wär er fro, so was sein müet wol gleich Joabes grüesse. 41.
ER sprach: «Zw ewrm gewerbe, do greiffet frölich züe, da mit es nicht verderbe, mit meiner helff ich auch das pesste thüe; rüet heint dy nacht, vnd morgen, so es taget laß ich euch zu der tochter mein, frew mich, ob ir mynn von der rain peiaget.» 42.
GAlot, der lisste weyse, nam seinen herren sunnder vnd sprach: «Ewr manlich preyse yetz müeste ligen gar mit all da vnnder, ob ich das nicht allain thät vnnderfaren. 39.4 selbs E. 39.7 nit E. 40.7 seiner E. 41.l gewerbe] geperde E. 41.6 laß] füer B. 41.7 frewdt E. 42.3 ewer E. 42.4 müste A; ligen müeste B; lygen müeste E. 42.5 das allain nit thät A; das nit allain thet E.
14 Den vmbhannck, den ir gäbet mir, drumb wil ich dienst gen euch auch hie nicht sparen. 43. AIn schneller ist gemachet hie vor der maget tor, der manngen lebens schwächet, wer darauf kumbt, diß werck wirfft in entpor vber den thuren hoch mit ainem schwunnge, das er zerpricht in stucke klain, diß ist peschehen menngem hellden junnge. 44. WEr ye seinr tochter gerte, den fürt er auf dy prugken, da von im leben verte, starck riemen thüet der vngetrewe zucken. Nw rüechet euch, get fröleich darauf morgen, ich hennck mich vnnden an das werck, das ir zer maget kumpt wol sunnder sorgen.» 45. LOranndin sprach: «Für wäre, man würd dich daran sehen.» «Des sorgt nicht vmb ain hare.» Galot pegunnde wider zu im iehen: «Ja, mag ich aller dieth wol vor uerschwinden. Wie nw gar disen dingen sey, wert ir her nach mit kürtze wol pefinnden.»
42.6 gäbet] gaben E. 42.7 drumm E. 43.3 manges leben E. 43.4 würfft E. 44.1 seiner E. 44.3 lebens E. 44.4 dis werk stark riemen t ü t t E. 44.3 Nun E; get] gat B. 44.6 das] diß E. 44.7 zer] zu der E. 45.4 begung E. 45.6 n u n E.
15 46. Nw morgens, alls es taget, Lorandin all zw hanndt ging des müets vnuerzaget zw Salabrey, dem künig von dem lanndt, gert, ob er in dy magdt wollt lan pesprechen. E r iach: «Seyd iclis gelobet han, so wil ich euch es auch für an nicht prechen.» 47. E R weist in auf dy prucken, ließ in gan für sich vortt, dy riem er gunnde zucken vnd maint, das werck in sollte han entport. Mit last het es Galot vnnden peschwäret, hin gienng er zw der maget werd, dy mit schön vnnd auch tugent was erkläret. 48. D E s küniges frewd verschniten was gar von disen dingen; das in der pans vermiten het, das es in entpor nicht weg tet schlingen, des wunndert in et ser vnd vber massen. Nw höret, wie im dort gelanng, des küniges zorn wil ich hie Valien lassen. 49. Alls er zwm turen ganngen kam zu der minikleichen, mit armen schon vmb vanngen 46.1 Nun E; morges E. 46.6 iach] sprach E. 46.7 nit E. 47.2 gan] gar E. 48.4 enpor nit E. 48.5 et] auch E. 48.7 zoren AB. 49.1 vor er z durchgestrichen B.
16 ward er da von der süeß vnd tugent reichen. Si sprach: « Sagt, herr, was ewr gewerb hie mainet, das ir durch mich ellennde ewr klaren leybes wagnüß sunst erschainet.» 50. E R sprach: «Fraw, ewer tugenndt man preist in menngen reichen, ewr schön vnd klare iugent; so dien auch ich aim künig, dem geleichen man preises gicht vor allen sein genossen, wo man sol veben ritterschafft, da sieht man in mit eilen, zaghait plossen. 51. Auch ist sein hof erkennet an wird gar zw den pessten, sein preys nye ward entrennet, diß hört man gar von kunnden vnnd auch gessten; der mich im werben pat nach ewer mynne, er hofft, in all sein lannden weyt sollt ir haissen seinr lannde küniginne. 52. Mynn grües mit rechten trewen hieß euch der klare sagen, sein hertz nach euch in rewen war senend sich, diß sollt durch nicht verdagen ich euch, vil rain vnd mynikleiches weybe;
49.5 ewer E. 49.7 ewern E. 60.1 ewr AB. 50.3 ewer E. 50.4 auch ich] ich auch E. 50.5 verr vor all sein A; sagt ver vor all sein E. 50.7 ellenzaghait E. 61.5 ewr A. 51.7 seiner BE. 52.1 Ain E.
17 was er zer wellt sol frewde han, ist nicht, wann ewer süeß vnd klarer leibe.» 53. DO sprach dy mynnereiche: «Wer güetten poten senndt, das wisset sicherleiche, sein gwerb desst pas im kumbt zum pessten enndt. Ist dem allso, alls ir der wird im iehet, ich setz zw ewren trewen gar, im lannd pey im ir mich des kurtzlich sehet.» 54. E R sprach: «Leib, er zw porgen, setz ich euch, raine fraw, mein wort, lebt sunnder sorgen!» Si iach: «Aller meinr eren ich euch traw, ich peuilch euch leib, er, dar züe all mein habe, nw mag ich sunnder sorge mit euch wol gan hie disem turen abe. 55. D E r euch vor hat erneret, das dise laide prück euch lebens nicht peheret, diß mügt ir zelen euch wol zu gelück, so seyt auch nw gar aller sorg des freye.» Mit frewden gingens für das tor; ir paider hertzen wont uil frewden peye. 52.8 zu der weltt selb frewde han E. 52.7 ewr AB; vor leibe weib durchgestrichen B. 53.3 wißt BE. 53.4 des baß E. 53.5 iechet E. 53.6 ewernn E. 54.3 mein wort] der vert E. 54.4 sprach E; meiner E. 54.6 nun E. 54.7 disen E; turn A. 55.2 pruck AB; burb (!) i?. 55.4 zelen] iehen E. 55.5 sorge A; nw] im E. 55.7 wont] wanndt E.
18 56. D E r fürsst aus Rewssen lannde sprach zw dem künig reich: «Herr, ir mügt sunnder schannde wol sennden dise maget lobeleich dem künig Bermund, der auch pfligt weytter lannde, dar sol si tragen der lannde krön vor fürsten hoch vnnd mannig küen weygannde.» 57. Dy pessten gar das sprachen, es war et wol pewanndt, mit reichait nicht der schwachen sollt ers dem künig palld sennden in sein lanndt. E r sprach: « Seyd irs alle t h ü e t zw mir geren, ich schick dem künig dy tochter mein, das es mir vnd dem lannd wol stat nach eren.» 58. Reichlich mans aus peraite, dy magdt vnd ir gesind, zw schiff man si pelaite. Nw ward gericht der segel gen dem wind, sunst wardt mit frewden vrlaub do genummen, vnd füeren zeit vnlannge, pis si zw Galotz habe wider kumen. 59. Do sprach Galoth zw hannde: «Ir sollt nw schnelles varen mit ewrm gesind zw lannde 56.1 aus] vB E. 56.5 Bermund] Wermund E. 56.7 manng küenen A; mang küenen BE. 57.2 et] auch E. 57.3 nit j57. 57.7 stet B. 58.1 aus] vß E. 58.4 nun E. 59.2 nun E. 59.3 ewerm E.
19 vnd ewer rais pey mir nicht lennger sparen. Ich hab et dise maget euch erworben für den vmbhanck, den ir mir gabt, sunst müst ir diser rais gar sein erstorben.
60. Ob ir nw wissen wellet, wer oder was ich sey: Den geisten züe gesellet pin ich, vnd doch des himelreichs des frey, auch pin ich par des Sathanases weicze, wie ich mit im viel aus dem tron, so pekor ich doch mit im nicht helle schewcze. 61. Do er ward, frewd der plosse, dort von sannd Michahel vmb sein hochfart, dy grosse, geworffen ward in pitter helle quel, ich dacht, wer preis den höchsten do pehiellte, zw dem wollt ich uerpflichten mich; der zweiuel mich aus gottes reich drumb schieilte.» Awentewr, wie dy künigin in Inndia gefüert ward. Vnnd wie si enntpfanngen ward. Vnnd von der hochzeit. Auch wie si ainen sun gepar. Vnnd wie der zw ritter gemacht ward. 62. VII mer thet er im sagen, das nwr hiellt rede lannck, 59.4 ewr AB. 59.5 et] auch E; magt E. 60.1 nun E. 60.4 hymmelreiches E. 60.6 aus] vß E. 61.1 frewd] frew E. 61.2 Michel E. 61.3 dy grosse] fehlt E. 61.4 geworffen] fehlt E. 61.5 do] da E. 61.6 ich wollt A; ich wolt E. 61.7 aus] vß E; d&rumb E. 61.7 b nach von bricht E ab.
20
darumb ichs wil verdagen. Nw höret, wie Lorandin nw gelannck. Dy nachwinnd gunnden in vasst dannen treiben; für schickt er poten, dem künig züe lannd, der seynen fürsten dy mär thett gar uerschreyben, 63.
DAs si zu hoff gar wären wann yene zw lannd dar stiessen. Gen disen lieben mären baron vnd emeral sich schawen liessen, so das ir reichait geschätzt ward gar für wunnder: Karfunckel, jochant, rubin klar erglessten ab liechter wat geleich dem zunnder. 64.
IN dem zw lanndt si kumen, do hört man meng tambur vnnd pusaun laut erbrumen; der künig mit all den fürsten reichlich für zw entpfachen dar dy klaren küniginne. Auch het dy keusch peklaidet sich, das durch ir plick manigen stach dy mynne. 65.
Zw hoff man si saluierte, auf dem weg manig punnder namen ritter gezierte, von simphoney hört man auch michel wunnder. Zwm palas fürt man hin dy magdt geschönet; 62.4 hört A. 62.6 botten E. 62.7 tet uerschreiben B. 63.1 warn A. 63.2 yen AE; jen B. 63.4 parun E. 64.2 da B. 64.5 edln] vor küniginne von anderer Hand nachgetragen A. 64.6 dy kewsch peklaidet sich alls A; alls] von anderer Hand nachgetragen A. 64.7 mangen E. 65.5 pallast E; maget B.
21 mit all der fürsten girde ward si zer lanndes frawen nw pekrönet. 66.
Dy prautlaufft man an vinge .mit kost der vber grossen, vil reichlich dy erginge, das man vor nye gesach ain der genossen; puhurd vnd tanntz triben sy vil mit schalle. Nach dem dy hohen fürsten vrlabs gerten zw ieren lannden alle. 67.
NAch zeyte vil vnlannger dy küniginne rain kindes was worden schwannger, des sich im land frewt alle diet gemain. Alls das zw diser wellde ward geporen, es ward ain knab, daraus seyd ward ain ritter küen, an manhait aus erkoren. 68.
Im tauff ward es gehaissen mit namen Poytislier, in aller lannde kraissen ward er mit preis der mynne solldenier. Nw höret, wes er pflag in kinndes iugent: Man lert in mennger hannde spil, zw aller füg wiellt er ye schöner tugent. 65.7 zu der landes frawenn bekrönet E. 66.4 man nye E. 66.5 mit schallen B; tribens sy E. 65.7 lannden allen B. 67.2 raine E. 67.5 welld AB. 67.6 nach daraus Zeilenabschnitt E. 68.a Potißlier A; Poytyßlier E. 68.5 Nun E. 68.7 schöne B.
22 69.
E R liebt sich gar den werden, das meniklich das iach, er wär ain wunnsch auf erden. Der künig Bermund zw Lorandin sprach, er sollt mit pfleg seins sunes allzeit wallten, das er in lerte maß vnnd zucht vnnd wie er sollt mit hohen eren allten. 70.
Sunst zoch er disen iungen pis nach gen zweleff iaren, was ye dy schnellen Sprüngen, luffen, wurffen, so tet er sust geparen, das seinen preis ir kainer mocht erraichen; mit schillt, sper v b t er sich vil ser, ab fraise gros sach in nye man erplaichen. 71.
Do man dy krafft erkannde an seinem starcken leib, den fürsten in dem lannde der künig schraib, auch menngem klaren weib, er wollt sein sun zw ritter vor in machen, auch müest in aynem turnay gros auf herten schillten vil starcker sper erkrachen. 72.
D y fürsten gar mit alle zw disem houe kumen, mit ritterlichem schalle 69.4 Wermund E. 69.5 suns E. 70.2 zwelff AB; geenn den zwelff iaren E. nyemann E. 71.4 schryb E.
70.4 sunst BE.
70.7
23 ward der turnay dortt auß zw velld genummen. Da was menng pauilun dy weyt erstrecket, der lannde panier drauff zw fleis, von golld menng knopff verr gen der sunn erplecket. 73.
Nw alls der tag was chummen, so das dy iungen degen ritters wird an sich nummen, vor allen fürsten entpfienngen Schwertes segen. Drey hundert ritter mit Poytislier entpfiengen hie schilltes ampt von newe, dy all nach hohem preis gesten zw ringen. 74.
Zvm turnay sich mouieren nw ward dy ritterschaft mit reich scheinden zimieren, do mennig thiost erging mit grosser krafft, do sach man Poytislier, den Jungen, werben, da von verschwinden mocht der walld, genüeger preis von seiner tat müst uerderben. 75.
VOn mannges ritters hennde sach man vil sper zerdrummen. Alls das zw velld het ennde vnd meniklich zw herwerg hain was kummen, dem hertzog Lorandin man pracht dy märe,
72.6 daruff E. 72.7 sunnen BE. 73.x Nvn E. 73.5 Potislier A; Poytißlier E. 74.2 nun E. 74.4 menng ABE. 74.5 Poytißlier E. 74.7 seinr AB. 75.1 ritter E. 75.2 zerdrumen] ausgebessert B. 75.3 zu 75.5 hertzo (!) B. vellde B. 75.4 herberg BE; hin E.
24 wie das der künig aus Rewssen land von diser wellt mit tod verganngen wäre. Awentewr, wie dy fürsten ain hervartt schwüeren in Rewssen. Vnnd wie Dilas vertriben ward vmb sein verräterey. Ynnd hertzog Lorandin zw künig ward dem lannd erkoren. 76. VNd Dilas het mit alle das lannd gar ein genumen. In dem mit menngem schalle sach man dy fürsten auf das palas kummen. D y künigin kam selb auch mit klaren frawen, gezieret schon nach enngels weys, des tett Fraw Mynn ettliches hertz verhawen. 77. Sunst hüeb sich mannger hannde frewden spil auf dem sal, frawen aus manngem lannde gaben den preis dem iungen liecht gemal. Ob mynne stral zw hertzen yemanndt stäche, das setz ich zw den werden gar, oder ob man icht nach süesser mynne spräche. 78. Lorandin dacht hier vnnder: Ich wil den fürsten klagen diß mort verrätlich wunnder,
75.6 küng B; vß Reussen E. 75.7 a Aubentheur E. 76.4 pallast E. 76.5 selbs E. 76.6 geziert A; enngls A. 77.2 vff E. 77.3 manichem AB\ manigem E. 77.4 iungen] von anderer Hand übergeschrieben A. 77.5 mynn ze hertzen B; steche ABE. 77.7 spreche BE.
25 •wie man an schulld in thet von lannde iagen, •wie Dilas vnd sein mag in dort verrieten lüglichen gen dem künig her. Wie er das möcht, räch wollt er sich drumb nyeten. 79.
«MEin ohaim ist erstorben, der künig aus Rewssen lannd, der valannd hat erworben, so das mein erb gar dienet seiner hannd; ich fle künig, fürsten vnd der genossen, das euch mein not zw hertzen gee, das ich pin aus meim vater lannd Verstössen.» 80. «Du warst mir ye mit trewen,» so sprach der künig reich, «das dich nw nicht sol rewen, ich setz ins lannde dich gewalltigcleich, ich wil zw lieb ain sölich her dir füeren.» Sam sprachen alle fürsten gar, er müeste helffe gros auch von in spüeren. 81. DEs gnadet er in verre. Zw hannd sprach Poytislier: « Sey nahend oder verre, so wil ich doch durch helffe auch mit dir.» Er pat den künig, das er der raiß im gunnde, 78.4 in on schuld, in] wieder durchgestrichen E. 78.7 darum E. 79.2 vß E. 79.4 so das] das E. 79.7 aus meim] vß meins E. 80.2 also E. 80.3 nun nit E. 804 lannde] e von derselben Hand nachträglich gebessert A. 81.l genadet B. 81.2 Poitislier A; Poytißlier E. 81.5 küng B.
26 er sprach: «Für war, ich wirb nach preis, rüecht mich, wo ich den in den lannden funnde.» 82.
D y fürsten schnell pesannden paid mag vnnd all ir man weit vmb in allen lannden, wann im durch helff ir kainer wollt abestan. Sunst zugen si nach räch mit praiten scharen, wüesten Dilas mit all sein marck; mocht sich vor diser menng lützel pewaren. 83. Sj triben in dem lannde vmb den gar vngetrewen. Diß lasster vnd auch schannde t e t er et im selber mit valsche prewen mit dem, das er gar eren het vergessen. In ainer statt, starck vnd auch gros, ward er von disem her mit gwallt pesessen. 84. Dy purger sich all vaste dortt werten von den zynnen, do was feyer noch rasste, mit steygen stürmen paid aussen vnd dort innen, dyß wichen, so kowerten sich iene wider, der stach, der schoß, jener warff, der schlüeg, wann ainer auf spranng, so vielen zwen der nider.
82.4 kainr B; dhainer E. 83.4 et] auch E, 83.7 gewallt B; gewaltt E. 84.1 uaaste A. 84.3 feyr A; freye E. 84.4 stygen E. 84.5 koberten B. 84.6 jenr AB. 84.7 ainr A; darnider E.
27 85. Nw h e t t Dilas erzogen ain starcken risen langen, an manhait vnpetrogen; der t r a t zer porten aus mit ainer stanngen, wollt durch sein krafft das praite her pestreiten. Poytislier nam ain starckes sper, gar vnerschrocken gund er zw im reyten. 86. E R sprach: « War willdu keren mit deiner waibelrüeten ?» Der ris sprach: «Ich wil meren dir vngemach.» Nw höret von dem früeten: Sein ors er nam zen seyten mit den sporen, er iach: «Nw wer dich, valannds man, dein leben hastu vmb dise dro verloren.» 87. D E r ris her gen im ziehen gunnd mit seiner stanngen groß, an wer auch nicht den schiechen sach man Poytislier gen seim kampff genoß. Er stach in zw der erd nider mit krefften, das sper im füer so durch den leib, das es tet annderhalb zer prunne hefften. 88. Poytislier von seim pfärde spranng nider auf den plan, 85.1 Nun E; Dylas E. 85.4 zu der p. E. 85.6 Poytißlier E. 86.2 deinr AB; dein E. 86.4 nun E. 86.5 roß E; zun seitten B; zer E. 86.6 iach: nw] sprach: nun E. 86.7 dro] drow E. 87.2 seinr AB. 87.3 nit E. 87.5 erden E. 88.1 seinem E. 88.2 vff E.
28 manlich was sein gepärde, mit seinem schwert macht er in lebens an. Der riß am re hie lag mit wunnden tieffen, des was gelegen gar ir trost, vmb gnad gen Lorandin si alle rieffen. 89.
ER sprach: « Genad vnnd hullde laß ich mit all euch han, an den, der tregt dy schullde mit seiner genossen zwain, auf erd kain man lebt, der mir ab erpitten müg dy vaigen, Ei entpfahent ir verdienten sollt; das wil ich hewt vor menigclich erzaigen.» 90.
IN dem dy stat errungen ward doch mit nöten grossen, do schwertt auf hellmen klungen, Dilas gefanngen ward mit sein genossen. Vnd an erparmung hertigcleich geschnüeret man fürt in hin für Lorandin, der iach: «Dein aigne missetat dich rüeret.» 91.
SEin leib im ward vertailet mit zwain seiner genossen, dy drey zw hannd man saylet zw ainem pawm; dy anndem fürsten grossen, 89.1 gnad B. 89.4 seinr AB; genossen auf erd so lebt kain man A; nach: erd so lebt von anderer Hand, übergeschrieben A; genossen zü ain vff erd kain man E. 89.5 vor: der mir Rasur, Spatium A. 89.7 entpfahen BE. 90.4 sein] sin E. 90.5 herttigklich E. 90.7 sprach din E. 91.l ward im E. 91.2 zwayenn E. 91.4 anderen A.
29 dy in dem lannde noch in Rewssen waren, dy puten ir vnschulld dem helld, auch kannt er ettüchs trew zw menngen iaren. 92. NAch aller fürsten gere so ward der hochgeporen, der milld vnd tugent here, dem lannd zw ainem künig do erkoren. Er sagt den fürsten dannck mit grossen trewen. «Ich käm auch euch, ob des tät not, das ewer helff gen mir euch nicht sollt rewen.» 93. AIn yeder fürst nw gerte mit seinem her zw lanndt. Lorandin si des werte. Do entpfienng vil manig man von seiner hannd das in seyd halff vnd alls sein affter kunne. Er schüeff frid vnnd hielt güet gericht, des lebt sein diet im lannd mit hoher wunne. Awentewr, wie dy herren zw lannd kumen vnnd der künig Bermund von Inndia den weissen hirssen wollt iagen vnd wie sich Poytislier darnach verrait vnnd wie im auf seiner vart gelanng. 94. Dy fürsten all zw hannde geschart nw dannen zugen gen Inndia, dem lannde. 92.2 so] fehlt E; hochgeporn B. 92.6 kern BE; tett E. 92.7 ewr AB. 93.1 nun E. 93.3 Loran B. 93.7 a Aübenntheur E; kamen B; kämmen E. Wermund E. 93.7 c Poytißlier E. wie] fehlt E. 94.2 nun E.
30 Von Poytislier dy mär all weit vmb flugen, das er manlicli vil preises hiet errungen vnd wie er in dem stürme gros mit krafft den starcken risen het bezwunngen. 95.
D E r künig sich ser frewet seiner manhait, der uil grossen; laid es im gar zerstrewet. E r p a t dy fürsten vnd sunst ir genossen, das si pey im wären in kurtzen tagen mit sambt ir klaren frawen, durch lusst wollt er den weissen hirssen iagen. 96.
DEs frewten sich vil sere paid, ritter vnde frawen, all nach des künigs gere Hessen si sich zu hof reichlichen schawen. Do ward et aber frewde maniguallde, p u h u r t vnd tanntz pis auf ain tag, das man durch iagen mit hunden zoch zw wallde. 97.
Do rieht man strick vnd netze dem hirssen weis zw var, nw hiellt in ainer letze mit aim lait pracken Poytislier der klar; alls er gewaret do ain zeitt uil claine, 94.4 Poytißlier E. seinr AB.
94.5 hiet] het E.
94.6 stürm ABE.
95.2
9f>.6 iren B; irn E.
96.3 küniges AB. 96.4 reichlich A. 96.5 et] auch E; aber] aller BE. 96.6 auf] vff E; ain] den B. 96.7 man mit durch] mit durchgestrichen B. 97.3 nun E. 97.4 Poytißlier BE. 97.5 gewaret] gewarttet E.
31 den hirß gehürnet er nw sach, den pracken ließ nach im der degen raine. 98.
Zw hanndt er nam dy richte all twerches durch ein tan, Poytislier sich verpflichte, nach im so rait der iung vnd starcke man den tag piß an den abent gar mit eyle, do enwesst er nicht der wider vartt, er was des tags geriten menge meyle. 99.
Auf ainer wis penachten must er piß gen dem tag, morgens er tet petrachten sein widervartt rieht sich auf sein huff schlag. Den hirsen weis sach er auf ainer haide, vor müed sein lauff in dauchte schwär, er vnd sein prack im aber nach henngten payde. 100. Sunst nach zw dreyen tagen im henngt der iunge man. Nw hörtt, was ich wil sagen: sein ors vor müed vnd hunnger kaum mocht gan, 97.6 den] der E; nun E. 98.3 Poitislier B; Poytißlier E. 98.5 an den] den am Rand von anderer Hand nachgetragen A; abent] aubent E. 98.6 enwesst] newesst B; nun west er nit E. 98.7 menige A; et menige B; auch mange E. 99.4 auf] vff E; hüefschlag B; schlag] von derselben Hand nachträglich eingefügt, Zeilenstrich darunter noch sichtbar A. 99.7 hanngten E. 100.3 Nun E. 100.4 ors] ros E; hunger vnd müed B; kaum] kumm E.
32 des ward der hirß vnd prack payde verloren. Er sach ain wunikliches haws auf ainem plan, dar rait der hochgeporen. 101.
Zwo maget mynikleiche entpfienngen disen gast, ir wat von golld was reiche, rubin, iochant maniger daraus glasst. Nach süessem kus fragten si in vil mere, durch welich wunnderlich geschieht er zu in ein das vorecht kumen were. 102.
ER iach: «Mich hat vertragen alher vnkunnde Straß, das ichs euch nicht kan sagen. Got euch allzeit pey hohen frewden laß! Ob ich das möcht mit züchten gen euch geren, das ir mich gar weg müeden man pey euch hie der nacht sällde wolltet weren.» 103.
SI sprachen: «Herr, vertreiben sollt ir dy nacht alhie, in vnnser pfleg peleiben; kain gast gesach wier lieber pey vnns nye.» Si prachten claider new von leinbat weisse, sein ors zw stalle auch ward pracht, sunst pflagen si des hellden gar zu fleisse.
100.6 ain] Tintenfleck B.
102.1 iach] sprach E. hellen A.
103.5 leinwat E.
103.6 ros E.
103.7
33 104. AIn wasser rain man trüege dem küenen auf den sal, den ram von im er twüege, wan et sein vel was klar vnd liecht gemal. Si weisten in nach müed hin zw dem tische; was sollt von speis ich sagen vil ? Man gab im willdes, zames, wein vnnd vische. 105. Nach dem den vnuerzagten furt man zer kemenat, von disen klaren magden güet nacht er im mit züchten wünschen pat; sam tet er in vnd dannckt in reicher eren, nach vrlab schon genigen ward, sunst gunnden sy entsambt zw rüe auch keren. 106. D y müed in het geschwachet den tag mit vil vnrüe, alls er zw pett sich machet, der schlaff im schnelles zoch dy äugen züe, der hanen kräd dy nacht in lützel wecket, er schlieff pis das dy sunne klar gen vren drein gen hoch sich het gestrecket. 107. Alls nw erwacht der herre vnnd sach dy sunn so hoch, do segnet er sich verre, 104.3 den eyser ram er twuege BE. 104.4 von im sein v. BE. 104.7 willdes] wides E. 105.7 sy entsambt] sy alle E. 106.3 bette E. 106.4 zoch schnelles die äugen zue B. 106.5 hanen] han E. 106.7 vren] oren B; gen höche sich hett g. E.
34 dy klaider er palld an sein leibe zoch. Dy müed sich hett dy nacht von im geletzet, er ging, do er dy frawen vannd, nach grües er iach, er war not wol ergetzet. 108.
URlabs er zw den frawen mit schönen züchten gertt, er iach: «Ir sollt mich schawen zw ewrm gepot, ob ich war lones wert,, got füeg euch er, das ir werdt frewden gaile.» In dem sein prack geloffen kam zw im mit ainem wunnder reichen saile. 109. Von golld vnd gstain erglasste der sträng geleich dem fewr, diß wunndert in all vasste. Do sprachen dise maget vil gehewr: «Der prack laufft her, diß isst et sunnder laugen von ainer küniginne klar, nye man auf erd sach schöner weib mit äugen! 110.
«Dy hat et disen stranngen auf awentewre wan dem pracken angehanngen, dy süecht ain hellden küen auf ienem plan. Got well, das in mein frawe schier tüe vinnden! Pey ir ain wunikliche schar 107.4 an seinen leib zoch A. 107.7 iach] sprach E. 108.3 iach] sprach E. 108.5 ewerm E. 109.2 stanng^J?. 109.5. et] auch E. 109.7 nyemand B; nyemandt E. 110.1 et] auch E. 110.2 aubentheure E. 110.6 schar ist E.
35 ist von frawen, mägdt vnd sunst auch klaren kinnden.» Awentewr, wie Poytislier zw der schön künigin Floraklar kam vnnd wie er gewarb, da mit er si verlos. 111. «FRaw Abentewr vnnd Mynne, er isst auf rechter vartt, nw stewret seine synne! Ich pitt, das ir ewr helff gen im nicht spart. Durch ewer güet lat michs euch ab erpiten, ich sorg, greifft ir nicht helfflich züe, sein pesste frewd mit laid im werd verschniten.» 112. Mit schönen züchten schaiden tet sich der helld nw dan von disen mägden paiden, den tag er rait, zer nacht auf ainen plan kam er vnd in ain vogel reiche awen, er sach ain haws gezieret so, das er so reichs vor nye sach sunß erpawen. 113.
SEin pfärtt er zoch zu stalle. Nach dem der küene man durch ging das haws mit alle, er sach entweder sitzen, gen noch stan; wann das das haws et was der diet gar läre, 110.7 von frawen E. 110.7a Aubentheur E; Poitislier B; Poytißlier E. l l l . i Aubentheur E. 111.3 nun E. 111.5 ewr AB. 111.6 nit E; hilfflich AE. 112.2 nun E. 112.4 den] der B; zue E\ ainem E. 112.7 das] also das E. 113.5 das das haws et] das hauß auch E.
36 speis, tranck was da dy vberkrafft, menng pett wat reich; er wunndert diser märe. 114. Do dacht der fürst uil klare: «Ich wil zu tische gan.» Wie es darnach gefare, er aß vnd tranck. Nach dem der iunge man gedacht: «Ich mag et heint nicht pessers schaffen, dann das ich durch meins leibes rüe mich an ain reiches pette leg hie schlaffen.» 115. Alls er im des gedachte, zw hannt musst es auch sein ain klain pas zw der nachte, so kumpt mit scharen dar ain künigein. Er d a c h t : « 0 got, was dewten dise dinnge ?» Er sach in enngels weys ain magdt, von der er mynne wunnden vil entpfinnge. 116.
Dy fürt man her gekrönet. Der helld stund auf uil leys vnnd sach dy magdt geschönet. Er dacht: « Pey namen aus dem paradeis istt diser enngel klar auf erd gelenndet!» Alls er wollt von dem pette gan, da ward ain maget dar zw im gesenndet.
113.6 vberkrafft] krafft E. 113.7 menig B. 114.5 et] auch E. 114.7 pett A; pett mich 1. B; an ain r. b. mich leg E. 115.4 scharn AB. 115.6 sach in in e. E. 116.7 magt zu im dar g. E.
37 117. SI iach: «Alhie peleiben sollt ir an dem gemach, nyembt euch thüet hynnen treiben.» Her Poytislier mit schönen züchten sprach : «Mein vnuerdienter gmach ist hie zw reiche.» «Nw pleibt et hie, das ist mein rat, auch pewt euchs, her, mein fraw, dy mynikleiche.» 118. E R dacht: « Seyd mirs h a t poten dy myniklich vnd rain, so t e t ich gleich aim sotten, ob ich het wider streben darumb kain.» Mit dem lachen er news sich vbervinge; dortt auf dem sal was frewden vil, pis menigklich durch rüe zu pette ginge. 119. Nw hörtt, nach clainer stunnde k u m p t her dy mynikleich mit rubin rotem munnde, ir wännglein, kin, den rosen wol geleich, wen si petawet aus ir hülslein schlieffen, ir antlütz, hälslein, lilien var; zw ir gewerb sy nyemant tet perieffen. 120. I R wat si schnell thet ziehen 117.1 iach] sprach E. 117.3 niemandt euch hinnen thut E, 117.4 Potislier A. 117.6 nun E; et] auch E. 118.2 mynicleich E. 119.1 Nvn E; stunden E. 119.2 nach: mynikleich] vnd rain durchgestrichen B. 119.3 rubein E; munden E. 119.4 kin, den] kinden E. 119.5 aus ir hülslein] vß irn hüßlin E. 119.6 antlit E; var] varb E. 119.7 gewerb] gewert E; perüeffen A.
38 von ierem klarem leib; wer sölich kunfft wollt fliehen, den schrib ich in dy acht gar rainer weib. Ir prust vnd kewsch mit züchten schon verdackte, sunst trat si zu des hellden pett vnnd legt sich an des küenen seyten nackte. 121.
F E a u Mynn gunnd zu mir sprechen: «Virich, hab ich gewert dich an dem hellden frechen, alls yetz dein pet girlich zw mir pegertt; was willd noch mer, er ligt an planncken armen.» Ich iach: «Fraw, es penüeget mich, ob ich nach vnrüe sollt allsuß erwarmen.» 122. « So thüe auch mich nicht hönen, seyd ich im hye thüe fliegen dy klaren maget schönen, des kayser, künig möcht vil wol penüegen.» «Fraw, ich wil ewer wird gros darumb machen, der waitz ist im gemalen schon, schad sein, ob er da pey pleibt vngepachen.» 123.
Poytislier dacht: « Für wäre, kain mennsch auf erd möcht sein so liecht oder so klare, es wär ain enngel gesennd aus seraphein, ob ich mich an im mach icht sünnden schulldig, 120.2 klaren BE. 121.6 iach] sprach E; penüegt B; bewegt E. 121.7 allso E. 122.1 henen E. 122.5 ewr AB. 122.7 dar E; pleibt] blipt E. 123.2 erden E; sin E. 123.4 seraphin E.
39 das wurd ain schlag meinr sällden gros, auch gots güett wurd gen mir drumb vngedulldig.» 124.
Sunst pey dem süessen weybe lag er an werck vnnd wortt, der nye floch mannes leybe, dem hat ain magdt sein manhait gar zerstört. «Pfach, Poytislier, nym an dich müet manleichen, nw ligt dir vor der wellde wunnsch, greiff, schmuck, nicht laß dirs zegleich sunst entweichen!» 125.
Schön zaichen, süeß gepärde wollt et zw nicht vervahen, diß was auch ir peschwärde. Inn dem tet es auch gen dem tage nahen, von im auf stund dy maget mynikleiche, an ain pesunnder si hin ging vnd schraib ain prieff, von Worten zornes reiche. 126.
Ain rinck si dar ein pannde vnnd gienng, da si den helld am pett dortt schlaffennd vannde. Ob ir des briefes lawt nw hören wellt, den si verholen im legt in sein hennde, vnnd schied von im mit waynen gros, ich sagt euch in, von anfannck piß zu ennde: 123.7 gen] an B; darumb E. 124.2 werckt E. 124.5 vach AE; Poitißlier A. 124.« nun E. 124.7 nicht] nit E; zägleich B; zeglich E. 125.2 et] er AE. 125.6 ginge E. 125.7 schryb E. 126.1 ein] in E. 126.3 schlaffen E. 126.4 nun E. 126.7 sage E; vor: anfannck] von mit derselben Hand übergeschrieben A. 126.7ab Aubentheur laut des / klag brieffs] neue Überschrift E.
40 127. «Durch manig lanndt gevaren pin ich nach süesser mynn, so wil si gen mir sparen genad vnnd hilff, seyd ich an Ion schayd hynn, mich rewt, das ich euch hab so verr gesüechet. I r gabt zw kan ain ritter mir, pfuch, das sein pesste wirde sey verflüechet. 128. Kund ich nicht mer peiagen gen euch mit all mein trewen, dann das ir ainen zagen mir gabt zw Ion, so müeß mich ymmer rewen, das ich euch dinsts gepunnden pin gewesen; er Schaidt sich hin, ich rüeche war, auch pin ich traurens immer vngenesen. 129. ICh het zw t r a w t erkoren in mir f ü r alle man, mynn vnd trew gar verloren hab ich an im, in aller frawen pan thüet in Fraw Mynne vmb sein zaghait schreiben; er h a t an mir verschulldet wol, das er an mynn auch für an soll peleyben. 130. IM het manhait erworben mich vnnd drew weyte lannd, 127.3 si gen] ich gan E. 127.4 seyd] d von derselben Hand nachgetragen A. 128.1 nit E. 128.4 mich] ich E. 128.6 schied E\ ruchte E. 129.5 frawe B. 129.6 er] es AE; verschulldet E. 129.7 wol das e. E; sollt B. 130.1 het] hiet B. 130.2 weyte] reiche BE.
41 nw ist sein preis verdorben; doch laß ich im zw letz ab meiner hannd ain ring, da mit ich mich gar von im letze, vnnd ger doch nicht, das anndre mynn mich diser vntat für an mer ergetze. 131. Wie dem, ich thüe entpunnen in auch noch frömder mynn, seyd meiner frewden sunnen an im verlasch, vnd trostlos schaid mich hynn; gros manhait profezey mir von im saget, so hat sein vngefüege pröed von im vnd all mein frewden mich veriaget.» 132. «Nw loset her, Fraw Mynne, vnnd thüet mich ains peschaiden: Es wunndert meine synne, das ir ewr gall sunst kündt mit honig klaiden; ich dacht, ir wollt sein frewde im do meren. Es hüeb sich an gesüesset, aufs jungst tet es in laid sich gar verkeren.» 133. «Hast aber esels oren auf deinen hüet geschniten! Sag an, was hilfft den toren, ob er wol finndt den edlen margariten
130.3 nun E. 130.6 nit E. 131.5 prophecey B. 131.8 vnngefir gepred E. 132.1 loset] leset A; Nvn loßet E. 132.7 in laid sich v. A; in laide sich v. BE. 133.1 Hast aber] Nv ist A. 133.3 hilff E. 133.4 findt er den edlen E; edelen A; edeln B.
42 vnnd er in wirffet in das hör vnwerde ? Sam hat getan der ritter dein. Alls du mich patst, han ich volpracht dein gerde. 134.
Noch wil dich nicht penüegen von mir zw kaynen zeitten, vnd han mit schönen füegen dy klar gelegt im gar zw seiner seytten.» «Fraw Mynn, ich müeß euch hie des siges iehen, ob ir mir füeget solich hail, wer wais, mir möcht uilleicht allsuß peschehen!» 135.
«Aus, aus, torhaffter, tummer, was sol dein öd geschwätz mit deiner täding krummer ? Du nembstz für hail, ob dir ain rüessig mätz gesellet war, du willd zu hoch alls greiffen!» «Fraw, lat mich klagen auch mein not!» « Hör, schweig nwr still vnd stos palld ein dein pfeiffen!» Awentewr, wie Poytislier in menngen lannden süecht vnd gab sich aus, er wär ain spilman, auch wie im verkünndt ward vater vnnd müetter tod. 136.
Alls nw dy küniginne sich schied von im, zu hanndt 133.5 wirfft E. 133.6 Sam] also E. 133.7 han] hon E. 134.1 nit E. 134.6 füegt B. 134.7 villicht also E. 135.3 krummer] kummer BE. 135.4 nämbstz uergüet B; nemest ür h. E.i 135.7 a Aubentheur E; Potislier A; Poitislier B. 135.7 b nach verkünndt ward] bricht E ab. 136.1 nun E.
43 ward er des priefes inne, er las, da er das rechte mär pefanndt, da ward aus hertzen im frewden vil gezucket. War si im noch gelegen pey, ich wen, er hetz annders her vmb gerucket. 137. Umb dise vngeschichte klagt er an massen ser, all frewd was im zw nichte. Sunst iagten in gedancke hin vnd her. E r sprach: « 0 got, das ich ye ward geporen, das ich durch mein verzagten müet hab frewd vnd auch das raine weib verloren. 138. Nw wil ich nicht erwinnden, ich wil ye darnach werben, wo ich dy klar möcht vinnden; was ob ich thüe des leybes drumb verderben, das istt et mir durch si ain arbait süesse; petagt mir diser sällden funnd, nach schullden süech ich ir genaden füesse.» 139. H i e mit er auf sein pfärde mit laidem muote saß vnnd jämmerlicher perde. E r sprach: «Pey nam, ich hab verschulldet das, das ich meins lebens zeit mit laid vertreibe, auf erd ich der verfluechet pin, dar zue pin ich in acht gar rainer weybe.» 136.5 frewde E. 136.7 hets B. 137.2 on massen E. 138.1 Nvn E; nit E. 138.5 et] auch E. 138.7 füesse] süesae A. 139.3 geberde E. 139.0 ver auff erd E. 139.7 ich in] ich ich E.
44 140. D a n n rait der helld zw hannde, er enwesste selber war, an manig ennd der lannde. Diß traib er völliklich zum fünfften iar, das all sein mag ett wessten nicht der märe vmb sein verirrte raise, wo oder welcher ennd er kummen wäre. 141. Dy wellt an menngem ennde durch süecht der küene man, sich gab aus der genennde, wie das er sich mit saiten spil pegan müesst, wann er k u n d t et herpffen vnd auch geygen; der selb mocht herren herre sein, durch myet gen menngem mann durch gab t e t neygen. 142. E R kam zw ainem herren, der was ain fürste guos, das nahent oder verre an wird vnd er nicht wär mer sein genos, dem kamen newe mär an ainem tage, wie das der künig von Inndia war tod vnd wie gros wär vmb in dy klage. 143. NOch klagtens kummer mere wie das in wär verdorben 140.2 er wesste selber nit war E. 140.5 sein maget Westen nit E. 141.1 mengen E. 141.5 auch karpffen E. 141.7 gab] myett B; der must gen mengem man durch myett sich neygen E. 142.3 verren E. 142.4 nit E. 142.6 v. Inndia wer tod E. 142.7 vnd wie gr. E. 143.1 klagten E.
45 der junge künig here, an aim geiegt er hunngers wär erstorben, vnnd das nye man das märe hiet vernummen, wo er auf diser praiten erd verloren wär oder wo er wär hin kummen. 144. Alls er das horte sagen von seines vaters tod, haimlicli er das gunnd klagen, alls im zu recht nature das gepot. E r sprach zu seinem herren: «Herr, erlaubet mir yezund ain hof raise zw Artus in Pritan, her, mir gelaubet! 145. D E r hat news ausgeschreyet ain turnay harte grossen, menng mein genoß sichs frewet auf hoffnung, er werd armüet da Verstössen; dar wollt auch ich, ob mir dortt möcht gelingen.» Zw hannd er im der verte gunnd, er dacht, das er sunss wollt nach miete ringen. 146. H i e mit zw seinen lannden der junge degen rait. Alls dy fürsten pefannden, des ward et halb zertrenndt ir schwäres laid, do man der diet gemain gar sagt das märe, 143.3 jung A. 143.5 nyemand B; hiet] hett E. 143.7 wo] war B; wo er ye wer E. 144.7 Brytan E. 145.3 sich E. 146.4 et] auch E.
143.6 wo] wa E.
46 das in der junge künig lebenndt wider zw dem lannd dar kummen wäre. Awentewr, wie Poytislier seiner schwesster das lannd Inndia auf gab vnd si zw künigin machet, wie er dannen schied versenet. 147. Sich hüeb ein michel gahen gen disem künig junngen von fiirsten durch entpfahen. Mit pett vnd ger si alle darnach rungen, das er pey in pelib nw in dem lannde. Er iach: «Ich pesitze so das reich, das ir es habet er gar sunnder schannde. 148. ICh wais ain fürsten grossen an manhait vnd auch witzen, auch wanndels gar den plossen; ich wil, das er das reich hie sol pesitzen, das gib ich im, zw sambt mein klare schwesster, ir mügt euchs frewen ymmer mer, er ist seins muts ain ritter vil notvesster.» 149. Dy prawtlaufft ward gemachet, zw dem ain hof peschrieren an reichait vnuerswachet; do entpfienngen ire lehen mit panieren dy fürsten all. Nach dem Poytislier gerte 146.6 der j. künig E. 146.7 lebennd wider zw. E. 146.7 a Aubentheur E; Poitislier B. 147.1 aim B. 147.2 disen E. 147.4 ger] gerd E. 147.5 nun E. 147.6 iach] sprach E; pesitze] pesetze B; besetze also E. 147.7 habt E. 148.7 mutz B. 149.5 Poitislier A.
47 vrlabes von in allen, des ward durch klag menng hertz mit laid verserte. 150. Von allen seinen mannen er viertzig im erwelt, mit den er rait von dannen, zwen sawmer traib man mit dem küenen helld, dy trüegen nicht wann golld vnd klar gestaine, sunst vrlabt er sich auf sein vart, des trawret all dy diet im lanndt gemaine. 151. E R süecht in lannden weitten et nicht wann awentewr vnd nach vil preis zw streytten. Zw ainer zeit, so kam der helld gehewr von gschicht all do das haws vor was erpawen, do er seins hertzen wünschel rüet vannd vnd pey ir dy minikleichen frawen. 152. Das haws nach was zerfallen, da si kamen dar züe, Poytislier zu in allen schüeff, das si sich legten durch leybes rüe. Si teten, do gienng er von in gar aine, ain weglein trüeg in durch ain aw, er sach fliessen gen im ain pächlein klaine.
149.6 vrlaubes B; vrlaubs E. 150.4 sawmer] summer E. 150.5 wann] dan E. 151.2 et] auch E; auentheur E. 151.4 kam der geheur E. 151.6 wünschel rüet vand E. 151.7 vnd pey ir E; myniklichen BE. 152.3 Poitislier B.
48 153.
Nach dem durch lusst er ginge vil palld zer letzen hannd, ain weg in vnndervienge, do er ain pauilun vil reiches vannd. In ainem wasser päd sach er da sitzen ain maget so durch schönet, vil gstain vnd golld tet vmb si weit erglitzen. 154.
Dy maget wilikumen hieß disen ritter sein: «Zwar lewte hie vernummen ich seilten hab, seyd das ein künigein sich hynnen schied gar aller frewden sunnder; was euch in dise awen pracht, des hat et mich von got noch ymmer wunnder.» 155.
SI pat den helld, ir raichen paid hembd vnnd auch den mandel: «Das ich schamennd nicht plaichen vor euch pedürff, so wil ich haben wanndel, das ir et pey mir hynnen nicht tüet peleiben, doch sollt ir mercken, herr, das ich euch varlich nicht wil aus von mir vertreiben.» 156.
Nw alls dy wat si schwieffe vmb sich, das klare weib, 154.1 willkhumenn E. 154.6 awen] awe B. 154.7 et] auch E. 155.3 nicht] nich A. 155.5 et] auch E; pleiben B; bleiben E. 155.7 das ich euch warlich nit E; vertreiben] treiben B. 156.1 Nw] nur ABE. 156.2 das klare] dises klaffe E.
49 zw ir dem helld si rieffe. Er sprach: « Got gesegen euch päd vnnd auch den leib! Ir habt gesagt mir von ainr klaren frawen, nw sagt durch ewer weiplich er, war kam si, da si schied ab diser awen ?» 157. SI sprach: «Dy küniginne süecht hie ain ritter früet, dem si trüeg hollde mynne. 0 got, mir trawret noch dar v m b deT müet,
das durch sein zaghait sich müestt hynnen schaiden das klar vnd minikliche weib vnnd pleiben dort ewig mit hertzen laiden.» 158. ER iach gen disem märe mit menngem sewfftzen grossen: «0 we mir diser schwäre, das mich vnhail von hail hat so gestossen! Hört, fraw, ich pin et laider der verwassen, durch alle weib, fraw, sagt mir doch, welcher ennd si kerten hin die strassen.» 159. SI iach: «Dar denncket nymmer, das ir der ennd möcht kumen! Ob ir si süechtet ymmer, so ist dy nachvartt euch ewig penumen, 156.3 rieffe] riieffe E. 156.6 nun E; ewr AB. 158.1 iach] sprach E. 158.2 menngen B. 158.4 hat gestossen E. 158.5 et] auch E. 158.7 doch welcher ennd si kerte E; kerte B. 159.1 iach] sprach E. 159.2 der] den E. 159.3 süechtet] süecht A; süechet BE.
50 ia, ob es gullt die werld euch gar gemaine, so hulff es vmb ain medel nicht, dar vmb gedanncken habet darnach klaine!» 160. Sunst trostlos schied er dannen von diser klaren magdt vnnd kam zw seinen mannen. Hin weg so rait der degen vnuerzagt. Vnnd wer durch not icht hilff von im pegerte, dem gestüend der helld mit trewen pey, da von sein preis in menngem lannd sich merte. Awentewr, wie Poytislier zu dem künig von Ranckulat kam, wie er im an ainem streit gesigt vnd doch zu verch geschossen ward, vnd wie er sich verredt vnd in Rüelannd verriet gen dem künig, vnnd wie er vnnd sein gesellen gefanngen wurden. 161.
Nw was ain künig gesessen in Ranckulat, dem reich, des preis man hoch tet messen, an Artus war der zeit nit sein geleich; dar thet Poytislier mit den seinen keren. Do der künig erhört dy mär, er entpfieng si reichlichen mit grossen eren. 162.
DEr künig hieß peleiben pey im dy werden gestt, 159.5 werld euch gemaine A. 159.G medier A; hulff es euch v. a. E. 159.7 gedenkchen B; gedencken habenn E. 160.6 gestund der helld pey B. 160.7 lannde A; mengen landen E 160.7 a Aubenntheur E; Poitislier A; Poytißlier E. Bankulat B. 160.7 b vnd] n durchgestrichen B. 160.7 c vnd] auch A; Ruland E. 161.1 Nun E. 161.4 nit] nicht B. 161.5 Poitislier A.
ain zeitt all dar vertreiben, mit willen wollt er thüen in gar das pesst. E r sagt im, wie in vrleügt ser mit here der künig von Ingulie, gen dem er sich müestt rüssten starck zw were. 163. Zw hannd t e t er gesinnden sich dar mit all den seynen, er ließ sich allzeit vinnden pey veinten, do man schwert plüetvarb sach scheinen. Nw wurbens zam ain streit mit her vermessen, ein yeder künig p a t mag vnd man vnd gen den er het trewen nicht vergessen. 164. E R sach an Poytisliere manhait vnd sterck so vil, so das den ritter ziere ain scharffer streit daucht nur seins hertzen spil. Der künig in pat, das er des heres maister sollt sein mit in Ingulia, wes er in p a t da vnd f ü r an, das laisster. 165. Sunst mit aim her uil grossen zugens gewalltigkleich, an zaghait gar dy plossen. Diß hört im lanndt sagen der künig reich, der sich auch sunnder wer nicht wollt lan vinnden,
163.5 nun E; zusam E. 163.6 mag] magt E. 164.1 PoitisIiereA 165.2 zugens] lagens gewalttigeklich E. wer weit Ion vinden E.
165
52 wann wo man ye nach preise strait, ward er ye vor vnnd gesechen nye da hynnden. 166. Zway her, die zamen ruckten, gros paide, manhait vol, panier in lüfften fluckten, yeder sein lag pesetzet het vil wol; morgens der streit et war von in vnwenndig, dar gen sich rüsst dy ritterschafft, yeder wollt sein seines preises gar vnpfenndig. 167. Poytislier sprach: « Wer welle werden gen diser nacht zw velld mein her geselle, ich wind selb zwelffter pflegen heint der wacht.» Rüeland sprach: « Herr, ich thet nye rit so geren.» Der was im lanndt ain fürste gros vnd het gestriten dick nach grossen eren. 168. Zw sam sich nw gesellten dy fürsten aus erkoren, an manhait dy erwellten, zer nacht yet weder manhait wollt vrboren; 165.7 was er allczeitt vor A; was er allzeit vor E; ye] erst später von derselben Hand vachgetragen, nachdem vorher ein Platz freigelassen worden war A. 166.1 die] zu E. 166.3 fluckten] fl von derselben Hand nachgebessert A. 166.5 et] auch E. 166.7 wollt seines preises sein g. AB. 167.3 velld mein] velled her mein E. 167.4 wirt selb zw ersten pflegen heint d. w. B; wir selb swellffer pflegen hint E; heint pflegen A. 167.5 nye] nit E; rit] wacht B. 168.1 sam] samet E; nun E. 168.4 zer] zu der E; wollt manhait vrboren B.
53 sunst si erkunnen wollten der veindte läge, si stapfften sanfft hin zw der wartt, do es in allen stund gen herter wage. 169.
Do sahen dy degen millde vor in vnferres scheynen wappen, hellm vnnd schillde. Poytislier frölich sprach zw all den seinen: «Dise süechen auch lag gen vnns verstolen, wie es gevar ward mannes mal, well wir er nemlich von den törschen holen.» 170.
Hie mit erspranngt der küene, sam tet der helld Rüelannd, von orsen auf dy grüene stachens zwen helld, so das sie auf dem sanndt gestrecket lagen, zwen annder schnell her rüerten, den pschach alls ee den vordem dortt, sunst sy dy vier hin aus dem satel fürsten. 171.
Vier vnnd zwanntzig noch waren, dy mit in aus zu velld kumen in wappen klaren, dy puten disen streittes widergellt. Ir hallt dy zehen auch geschwinnde raumbten. Dy da kumen mit Poytislier, manlicher wer warens dy vnuersaumbten. 169.4 Poitislier A. 169.7 er] auch E. 170.2 Rüland E. 170.3 orsen] roßen E. 170.4 so] also E; nach das] sy von derselben Hand ubergeschrieben E. 170.5 arnider her e. B. 170.6 alls den vordem E; vorderen A. 170.7 fürten A. 171.3 kumen] kamen B. 171.5 geschwinnd A.
54 172.
Do h o r t t man spere krachen vnnd drunzun hohe fliegen, an manhait nicht dy schwachen, vmb preis hüeb sich da ritterliches kriegen; dy vier viantz zwungen si an den stunnden, dy anndern kerten auf dy flucht, des twanng si not vnnd vil der tieffen wunnden. 173.
Poytislier ab dem wale kert siglich mit sein genossen, prachten w a r t t mannes male mit wunnden vnnd sunst mit quatschüren grossen. Nw morgens, alls dy sunn her schain mit glasste, do rüsst mengklich zw were sich, dy her zam hatten nicht dy voll ain rasste. 174.
E s zugen gen dem streite dy hellden mit panieren; auf aim gevillde weite pusaunn, tambur erhal lawt vor den zieren. Do ward ain schall, alls obs in lufften dundertt, do payde her vermenngten sich, do prachen sper auf schillden manig hunndert. 175.
Poytislier vnnd dy seinen im streitt gros wunnder worchten, 172.1 Do] Da BE. 172.3 nicht] nit E. 172.4 ritterleichs B. 172.7 twanng] zwang E. 173.2 gnossen A; seinen genossen E. 173.5 nun E. 173.7 hatten] hetten B. 174.1 Es] Do BE; zugen] zogten AB. 174.2 paniern A. 174.3 weytten B. 174.4 erhal lawt] erlaut E. 174.5 dundertt] dondert AB.
55 si liessen manhait scheinen, das man si nannte dy gar vneruorchten; wo er kam in drenng mit sein genossen, do macht er weyt dy ennge, sunst durch aus kam er dick dem her gestossen. 176.
Dy zymmierd auf den hellmen sich durch ein annder wannckten, tod lag da in dem melmen menng tewer helld; dy scharffen schwert erfannckten in ritters henndt von den uil starken schlegen. Von Turkany mit seinem van prach durch das wal, dem kertt uil schnell entgegen. 177.
DEn man da vogte nennet in all Inndischen reichen, vil prunn ward vor entrennet, ee er den puneis dar traib hurtigcleichen. Von schlegen hellm dy weitt teten erglessten, do was entsam williger müet vnd auch manliches streittes gar dy pessten. 178.
DEr Turkanoys erziehen tet ainen schlag vil grossen, wan man in nye den schiehen an were sach noch an dem sig den plossen.
175.4 nambte E. 175.5 in] im E. 176.1 zymmierd] zymmerd A; zinnerd (!) B; hellm BE. 176.3 dem] den B; mellm B; melm E. 176.4 tewr ABE; erfannckten] erschwanckten B. 177.2 Indisch E. 177.3 entrennet] ertrennet E. 178.1 Dj Turckanoys B. 178.4 an] on E; den] dem E.
56 Poytislier pot des schlags im wider gellde durch hellm vnnd haubt im auf dy prusst, da von er tod vor im lag auf dem vellde. 179. Man, panyer, ors zw hauffen mit all lag auf der erd, des tags sein leben verkauffen tet manig man. Hie mit zer fluchte kertt von Inguly der künig vnd sein here; Poytislier alles volgte nach, mit im Rüelannd auch mit manlicher were. 180.
Alls Poytislier vmb wenndet vnnd si im all entritten, ain pfeil im nach gesenndet ward, der in lebens het vil nach verschniten. Des erschrack der künig an maß vnd gar dy seinen, das in sein schad zw hertzen ging, das Hessens all mit grosser klag wol scheinen. 181. Haym in der künig reiche der küniginne sanndt vnd pat si mynikleiche, das si wär aller trewen des ermanndt vnnd disen hellden pfleg mit ganntzen trewen, mit ertzney vnd sunst allem rat, sein mynn zw ir wollt er drumb ymmer newen. 178.6 hellmen haubt A; heim haubt BE. 179.1 ors] orsch B; warfF züe h. E. 180.4 het nach uerschniten B. 181.1 Haym] Dann A. 181.6 ertzney vnd sunst] ertzney sunst A; ertzeney sunst B; artzney s. E; allem] allen E.
57 182.
Allsus dy küniginne mit züchten in entpfing, auch trüeg sy hollde mynne im vmb sein tat, dick selb si zw im ging, pesach, wie man mit erzteney sein pflege. Dy maister teten güetten vleis, vmb das er an der sewch dy lenng nicht lege. 183.
Nw kunndt er zucht ain wunnder; vmb das dy küniginn ser pranndt Veneris zunnder vnnd trüeg von hertzen im gar hollde mynn, mit süesser pärd si im das wol peweyset; dann dacht er seiner ameyen klar, der schön verr vber dise was gepreyset. 184.
Nw hört, wie es dort ginge dem künig in dem her: zw stürmen er an vinge vnnd twanck den künig vnd gwan sein lanndt mit wer vnnd zoch siglichen wider haim zw lannde. Inn dem von seinen wunnden was genesen Poytislier, der küen weygannde. 185.
Gar mit frölichem schalle der künig vnnd sein genossen 182.1 Allso E; Küniginne] e von derselben Hand übergeschrieben A. 182.4 im] i m b Ä 182.5 ertzney B; artzney E. 182.7 nicht] nit E. 183.1 Nvn E, 183.6 seinr AB. 183.7 verr was über dise gepreyset B; die vber dise w. g. E. 184.1 Nvn E. 184.4 twanck] zwang E. 184.6 seinen] sein ABE. 184.7 Poitislier B.
58 wurden entpfanngen alle. Der künig ließ schreyen aus ain hof vil grossen, dar sollten kumen gar dy lanndes Herren mit all ir rainen frawen klar, auch wolltens allda slichten disen werren. 186.
Dar sach man si schnell kumen. Vor der stat auf dem velld manng weitter rinck genummen ward, da zerspannen was menng reich gezellt. Do ward Poytisliers lob vil hoch gegrosset, das nye kain man den ritter sech, der im manlicher war in streyt genösset. 187. Vmb diß het neydes gallen entzunndt Rüelanndes hertz, das solich lob gefallen im aine sollt, pracht im haimlich vil schmertz. Nw het ain sit der künig hoch gereichet : er wollt, das nicht auf erden wär ain fraw, dy mit schön seiner amey geleichet. 188.
WEr sich durch icht perüemet, das er ye schönere sech, sein zoren vngestüemet wurd drumb gen im, auch mit gerichte gech wurd er vertailet mit ainer püeß all zw schwären, es wär dann, das er seine wort mit ganntzer vollg der lewte möcht pewären. 186.3 rinck] ruck E. 186.4 zerspannen mengs E. 186.5 do] da B. 187.2 Rüelands E. 187.5 nun E. 187.7 seinr AB. 188.3 zorn ABE. 188.5 ainr AB.
59 189. GRos frewd man do an vinge zw hof auf dem palas, der künig zw im her ginge mit seiner amey, der eren tugent vas, zw lieb den fürsten si paid waren gekrönet; do sprach gemain gar alle diet: « Wer sach ye weib mit klarhait so durch schönet!» 190. Poytislier zu den seinen sprach: «Wie das raine weib mit klarhait sunst thüet scheinen, noch verre pas ist meiner frawen leib für si geschönt alls lilien für den doren.» Dy red erhörte wol Rüelannd, zw hanndt er ging zum künig hoch geporen. 191. E R sprach: «Euch hat gehönet des Poytislieres leib, wie mein fraw vber krönet ist mit klarhait für alle süesse weib, ir lob er hat mit rede hie entgentzet vnnd sagt, das seiner frawen schön dy weytte vil vor meiner frawen glenntzet.» 192. Nw ward all dar pesenndet her Poytislier vmb dew. Der künig sprach: « Gewenndet 189.4 seinr AB. 190.6 rede & 191.2 Potislieres .4; Poitislieres-B. 192.1 Nun E. 192.2 Poitislier A.
191.7 glentze E.
60 ist gen euch klain mein mynn vnd grosse trew, das ir euch hönlich thüet allsuß vergahen, ob ir erzewgt der worte icht, pey meiner krön, euch möcht schad darumb nahen.» 193. DEr künig zoren grossen vmb dise wort im nam, er hieß den schannden plossen palld vahen vnd auch sein gesinnd allsam, in poyen starck hieß man si wol uerschliessen; das er durch in laid manig not, vil klain ließ er in des allhie gemessen. 194. DAr gingen dy lanndes fürsten durch klagen seinen leib; der helld iach mit gedürsten: «Für war, si lebt auf erd, das süesse weib, ob mir der zeit ain iar des wurd erlaubet, ich prächt es euch all innen oder ich verlur darumb pey nam mein hawbet.» 195. BAide von kunnd vnd gessten der künig des ward ermant, das er dem müetes vessten erlawbt das jar. Er sprach: «In meinem pannt sollen peleiben hie die seinen alle, ob er nicht löst an in sein trew, an seiner stat trincken si des todes galle.» 192.5 also E. 192.7 nahennd E. 193.5 hieß] ließ B. 193.7 ließ] lieb E. 194.3 iach] sprach E. 194.7 darumb] darub von anderer Hand übergeschrieben A; verlur pey nam m. h. B; v. by nam m. h. E. 195.5 nicht] nit E. 195.7 seinr AB.
61 196.
Allsus mit dem gedinge ward er gelassen aus, do ging der jungelinge zw all den sein vnd sprach: «In sorgen klaws hab ich mit Worten euch alher uerstossen; nw wisst für war, ee ich euch ließ, ee müestt man sehen mich des lebens plossen.» Awentewr, wie Poytislier zw Karidol kam vnnd auf dem Floranndt entschlieff. Auch wie er von der messeney entpfanngen ward. 197.
All mit genaigtem haupte er für die fürsten gie, mit zucht er sich vrlaupte auch von den klaren frawen, ir sähet nye, das werde weib ain helld so tewr ie klagten. Nw laß ich si in rewen hie vnd sag euch für an von dem vnuerzagten. 198.
NAch seiner süessen frawen durch straich er manig lanndt, pirg, walld vnd weyte awen, das er et si an kainen ennden vanndt. Wo er ye rait, so hört er alle stunnde, wie man von aller werlde enndt pey Artus gar dy pessten ritter funnde. 196.1 Allso E. 196.2 gelassen] gelaußen E. 196.3 jung gelinge E. 196.6 nun E. 196.7 leben E. 196.7 a Aubentheur E. 197.3 zucht] züchten E. 197.5 ie] von derselben Hand übergesehrieben, am Rand Verweisungszeichen A; so tewr klagten B. 197.6 nun E. 198.4 et] auch E. 198.7 Artus] Artaus B; man die p. r. A.
62 199. Sunst rait er zw Pritane des ennds gen Karidol, do vannd der valsches ane ain linnden prait, peziert mit lewbern vol, da pey ain stain von a r t t gar wunnderleiche, kain man im nicht genahen mocht, er war ganntz vnnd müetes ellennsreiche. 200. AN tugenndt der gepreiset satzt sich do auf den stain, sein tugenndt was peweyset, das er het preises vil. Nw was der rain des tags geriten dar vil manig meyle, vnrüe sein müeden leib des zwanck, das in ain schlaff ergacht mit schneller eyle. 201. Alls nw der helld entnucket, ain lind, ain süesser trawm sich im für äugen rucket, in daucht, entladen er wär von sorgen saum. Der trawm in macht an frewden gar den reichen, im was, wie er a m arme lag fraw Floraklar, der schön vnnd mynikleichen. 202. Sunst er den stain vmvinge vnd kusst in manig mal. Alls im der schlaff verginge, 199.1 Brytane E. 199.2 endes E. 199.4 lewberen A. 199.6 nicht] nit E. 200.4 nw] im E. 201.1 nw] nurylS; nwr 201.5 frewden] sorgen B. 201.6 arme] arm ABE. 202.5 Nw] nun E; pärd] pär AB; berd E.
63 do ward sein grüene frewd im plaich vnnd val. Nw het Artus sein pärd vil gar vernummen, er dacht wol, das dem hellden junck der trawm von süesser mynne dar was kummen. 203.
Vnd alls der helld erwachte vnd het dy rain verloren, sein hertz vor laid erkrachte. Nw ging auch her Artus, der aus erkoren, mit im fraw Ginofer, dy süeß vnd klare; er ward mit wird entpfanngen so vom künig vnnd sunst von der werden schare. 204.
Zw hannd er ward gefüeret zw hof auf das palas, sein harnarch auf geschnüeret zw hanndt im ward, klar frawen teten das; ein wasser rain dem helld man nw das trüege, da mit er schwais vnd eyser ram mit alle von seim klaren vel hin twüege. 205.
AKtus, der tugent here, mit all seinr massenney pot im zucht vnd vil ere, auch liebt sich in der edel, schannden frey, das all dy zw der tauelrunnd das iahen, das si zuchtreichern hellden von all den werden zum hof kaum mer gesahen. 202.7 trawm süesser mynne E. 203.4 nun E. 203.5 Gynofer BE. 204.1 ward er E. 204.4 frawn AB. 204.5 nun E. 204.7 seim] sein E; twüege] zwüege E. 205.2 seiner E; messenney ¿?; messeney E. 205.7 kaum] kumm E.
64 206. Nach, rittern nach vnnd weyten schickt Artus in dy lanndt, das si in kurtzen zeitten dar kernen zw aim turnay. All zu hanndt kamen fürsten, baron vnd ritter küene. Für Karidol geschlagen ward pauilun uil da auf den annger grüene. 207.
ARtus nw Poytisliere zwm turnay hett peraitt paid heim vnd die zimiere; er wollt erkunnen da sein degenhait. Sunst hüeb der turnay sich dort aus zu vellde, sper krachen, drunzun fliegen hoch, ainer dem anndern pot der thioste gellde. 208.
Funcken sach man hoch stieben von schillt vnd hellmen glannder vnd starcke schillt sich klieben; do warb nach preyse der vnnd auch der annder. Poytislier kam gevaren hurticleichen so dick her durch den punnder, das man sein preis zellt zw den ellensreichen. 209.
Alls der turnay sich enndet mit all hin gen der nacht 206.1 ritter E. 206.4 aim] ainem E. 207.1 nw] nun E; Potisliere A; Poitisliere B. 207.3 heim vnd zimiere ABE. 207.7 hoch ainer E; annderen A; thiost ABE. 208.2 hellm AB; heim E. 208.5 Poitislier B; hurttigklichen E. 208.7 ellenßrichen E.
65 vnnd man zer herberg lenndet, do het Poytislier an dem tag volpracht, das man sein preis zum höchsten do tett güfften er het des tages manig sper mit drunzun klain gesenndet gen den lüfften. 210. ARtus do an der stunnde mit all dy fürsten pat mit im zer tauelrunnde, Poytislier wollt er geben pey in stat, durch seinen preis er wol sitzen mochter, in sollt küssen dy künigin dar zue Elizabell, sein klare tochter. Awentewr, wie Poytislier rait nach der awentewr in den sorgklichen walld vnd wie im dar inn gelanng. 211. GErüembt in meniger weyse dy ritter alle wurden. Do sprach, der warb nach preyse, Artus: «Es ligt auf mir ain lassters purden, ain walld meim lannd vnferres ist gelegen, was dar inn sey, ist mir vnkund, ich hab verloren dar inn menng küenen degen. 212. WEr ye darnach geworben hat durch sein manlich er, der istt vil drumb erstorben, 210.3 zer] zu der E. 210.7a Aubenntheur E; ... aubentheur E. 212.1 Wer] Der A.
211.1 menigen BE.
66 vnd sehen der auch kainen nymer mer.» Poytislier all zw hannde gunnde jehen: «Nw wil ich reyten in den walldt, warten, was mir zw laid da müg beschehen.» 213. ARtus sprach: «Naina, herre, nicht durch den reichen got! Ich pitt euch harte verre, verliest ewer leben nicht vmb einen spot!» Poytislier iach: « Es wirt et ye versüechet, ob ichs nicht thüe, so mües mein hail vor got vnd rainen weiben sein verflüechet.» 214. Zw hannd hieß er im pringen harnasch an sein leib. «Nw müeß euch wol gelinngen!» Diß sprach zw im menng minikleiches weib. Artus, der iach: « So wil auch ich peraiten mit der messeney für den walld, zw tagen drein wil ich euch dar pey paiten.» 215. Von frawen vnnd auch mannen sich urlabt nw der degen vnnd schied mit hullden dannen, im ward gewünschet nach menng rainer segen. 212.5 allzu hanndt pegunde B ; allzu hannd begunde E. 212.6 nun E. 212.7 zw] ze B. 213.1 nain E. 213.2nicht] nit E. 213.4 verliertt E; nicht] nit E; einen] ain E. 213.5 iach] sprach E; et] auch E. 213.6 nicht] nit E. 214.1 er hieß E. 214.3 nun E. 214.4 diß] das E. 214.5 iach] sagt E; ich auch E. 214.7 drein] drey E. 215.2 vrlaubt B; vrlaubt nun E. 215.4 gewünscht B ; menger E.
67 Aim steige nach er drabt hin durch den wallde, der in doch werdt zu massen lanng, wann er vor äugen in verlos vil pallde. 216.
Nw er allsuß was drabend f ü r sich, der degen küen, piß hin zu mittlerm abend, do kam er auf ain annger, des was grüen, mit mannger hannde plüemen vber strewet. Inn dem rait her ain ritter stoltz, des Poytislier durch manhait sich ser frewet. 217.
SI naigten paid ir spere, dy hellden ellennsreich, zwsam in was uil gere, do ergienng ain thiost von in hurtigcleich, dy sper zerstucket gen den lüfften sprunngen; darnach von scharffen schwertten schillt vnd heim von schlegen weyt erklungen. 218.
Aus hellmen dick erglestten nach schlegen sach man fewr, wie dem ye doch, zum lessten müestt Poytislier hie dolen schumpffentewr, er k u n d t et hannd noch leib nicht mer gerüeren, diß macht zawber vnd krafft der stain, das er sich müest lan dann gefanngen füeren. 215.5 hin nach durch d. B. 215.7 verlor E. 216.1 Nvn alls er also waz E. 216.3 zum mittlen aubennt E. 216.7 Poitislier B. 217.1 ir] ire E. 217.3 sam] samenn E; in] inen E. 217.7 hellem AB; weyt] lawtt B; lut E. 218.4 dolen] dulden E. 218.5 et] auch E.
68 219.
AIn ors man do entgegen fürt her dem iungen man, hin durch den walld mit schlegen traib man das sein, Poytislier müesst nw dan mit disem ritter gen ainr purge keren. Der wirtt sprach: «Wie ir paren sollt in meinem haws, wil ich zu recht euch leren. 220. Durch ewer manhait grosse wil ich euch lan genesen, ich spür, das ir der plosse gen valsche seyt vnnd tugenndt der erlesen; was ich euch sag, das mercket sunnder vare, was mein gesinnd euch diennst erpewt, des achtet alls zw nicht gar vmb ain hare. 221. Wann euch dy tüend entphfahen, mein 1er durch nichte precht, ir grües euch sol verschmähen, vnd secht, das ir ain wort zu in nicht sprecht. Was ich euch haiß, des tüet allain mir vollgen, ir verlürt sunst gar der werden hulld, auch wurd zer tauelrunnd man euch erbollgen. 222.
H i n riten si entsamen auf ain schlos wol erpawen, 219.1 roß do man ain gegen E. 219.4 Poitislier B; nun E. 219.5 ainr] ain E. 219.7 hus E. 220.1 ewr AB. 221.4 nicht] nit A; sprech E. 221.7 zer] zu der E; erbollgen] erüolgen E. 222.1 entsamen] allesamenn E.
69 dy ritter zw im kamen mit mennger klar vnnd myniklichen frawen, dy puten conponey dem stoltzen, frechen. Das er must meyden red zu in, tet sein hertz gleich dem scharffen anngel stechen. 223.
Zw tissch vnnd kemenaten wardt sein hartt wol gepflegen, vil klarer frawen das taten. Nw morgens, alls wollt dann der küene degen, der wirtt mit im ging an ain enndt gesundert, do er sach hanngen hellm vnd schillt vnd ritters hewbter dar inn mer wann hundert. 224.
Der wirt sprach: «Hiet zerprochen durch icht ir mein gepot, das war an euch gerochen, so das ir drumb peliben müesst sein tod alls dy, dy ir secht hie des leibs erstorben; das si nicht Voigten meinem rat, darumb ir preis vnd manhait istt verdorben.» 225.
Ain ors vil wol verdecket, lech er dem stoltzen man, den nye kain frais erschrecket. Er sprach: «Hörtt, herr, ich wil euch wissen lan, ewr rais sollt ir et hie nicht lennger sparen, 222.5 conponey] apaney BE. 223.2 hartt wol] wol A. 223.3 klarer] klaren E. 223.4 nun E. 224.1 hiet] het ir E. 224.4 so] also E; darumb E. 224.6 nicht] nit E. 224.7 drumb E. 225.1 ars] roß E. 225.5 ewr AB; et] auch E; nicht] nit E.
70 das ors den weg wais durch den walld, do Artus ewer wartt mit menngen scharen. 226.
So ir dann kumpt des enndes, da ir Artusen vinndt, mein ors von euch pehenndes lasst lauffen, sagt Artus vnd seim gesinndt, mein dienst, sprecht, das er mir nicht läge mere; ob mich pestüennd ain praites her, es kosst ir leben vnd all ir manlich ere.» 227.
«VOn euch nyembt mag peleiben in disem wesen hie, auch mug wir nicht vertreiben dy zeit pey euch.» Hie mit er reyten lie mit vrlab von im den helld durch den wallde. Alls in die messenney ersach, do was ir frewd von seiner kunfft maniguallde. 228. DEr degen lobepäre das ors palld lauffen ließ, Artus in fragte märe von seiner rais. Er sprach: «Ain helld euch hieß sagen sein grües, er pitt euch des in trewen, das ir in lasset ane not, ob ir nicht kummen wellt zw grossen rewen.
225.6 ors] roß E; wayßt E. 225.7 ewr AB. 226.2 da] das E; Artaüsen B. 226.3 ors] roß E. 226.5 nicht] nit E. 227.3 wir] mir E; nicht] nit E. 227.4 er] dem er B. 227.7 seiner] seim A; seinr B. 228.2 ors] roß E. 228.7 nicht] nit E.
71 229. Ich rat auch, das ir lasset an not den selben man vnnd in für an nicht hasset, auffs iungst möcht er zw arck euch wol gestan.» Hie mit zu Karidol rittens mit schalle, Poytislier vrlabs dannen gert zum künig vnd auch zw den frawen alle. Abentewr, wie Poytislier kam zw Helena vnd Dulzepta vnnd wie er in hunnd vnd sparber wider erstrait. 230. Hin rait der helld gehewre, nach preis vnnd ritters er süecht er nw abentewre. An ainem morgen sach er gen im her reitten zwo magdt, dy klage gros erschainten. Zw hannd si fragt der helld, warumb si paide aliso pitterlichen wainten. 231. Dulzepta des antwurtte dem küenen an der stunnd: «Ain sparber ich her furtte, mein nifftel ainen wunnder schönen hunnd. Zwen hellden an der paiß vnns hewt pekumen, die haben meinen sparber vnnd auch den hunnd mit gwallt vnns hie genumen.» 229.3 nicht] nit E. 229.5 rittens] si riten B; si ritens E. 229.7 alle] allenn E. 229.7 a Aubenntheur E; Poitislier A. 230.3 nw] nur A; nwr B; nun E; aubenteur E. 230.5 dy] der E. 230.6 frag E. 230.7 warumb sy p. E; pitterlich AB; bitterlichen E. 231.6 sparbär B; sperber E.
72 232.
ER sprach: « Sagt, wellcher ennde sind si den weg geriten ?» Dar zaigt si mit der hennde: «Dy vnns paid hannd an frewden gar verschniten, dy sind auf jener purg alldort gesessen. Herr, nembt euch streittes nicht drumb an, ir sterck vnnd manhait sind gar vngemessen.» 233.
ER iach:«Si müessen geben antwurtt mir diser tat, oder, pey nam, mein leben wag ich gen in. «Dy frawen paid er pat, das si zum schloß mit im hin wollten reitten, da war et ye nicht annders an, ir hab wollt er den hellden ab erstreitten. 234.
Sunst ritten si entsamen der purg uil harte nahen. Alls si des enndes kamen, das si dy hellden ab dem hawse sahen, schnell kamen si, fragten den helld der märe, durch was er mit den frawen so streittlich zu ir schloß dar kummen wäre. 235.
ER sprach: «Durch ewer ere pin ich alher geriten, 232.6 nit darumb E. 233.1 iach] sprach E. 233.6 et] auch E. 233.7 ann ir hab E. 234.1 entsamen] allesamen E. 234.7 zu ir schlos des ends d. k. A; des ends] von anderer Hand übergeschrieben A.
73 ewr wird es schwechet sere, ewr hoher nam das solte han vermiten, das ir den mägdten sunst in ravbes weyse zu vellde icht ennemmet ab, für war, es schaidet euch ye doch von preyse.» 236. Do sprach des hawses herre: « Seydt ir kummen durch pagen, reitt, do ir vnns seit verre, oder euch wiert hie ain packen straich geschlagen, das irs pey oren dy lennge wol empfinndet.» Poytislier iach: «Der schannden lasst! Hie mit ir euch selb auf den rucken pinndet. 237. Hie pewt ich kampff euch paiden für dy zwo klar junckfrawen, ain wig vnns sol peschaiden, welichen man thüet pey dem sige schawen, der füer den sparber vnd den pracken hynnen.» Zw hannd dy helld wappneten sich, hetten sorg, er wurd in von dann entrinnen. 238. DEr sorg si dorfften klainer dann werd ye vmb kain har. Yil schnell her für kumpt ainer, zw harnasch wol hie hiellt der schannden par, der all sein zeit nye achtet auf kain fliehen. 235.6 mägdten] magent E. 235.7 velld ich nemen ab E. 236.4 wirtt ain backen s. E. 236.6 Poitislier A; iach] sprach E. 237.5 der] den E. 238.4 par] pare A. 238.5 achtet] acht tett E.
74 Zway starcke sper von Gentesin, mit den si gen ein annder gunnden zyehen. 239. Zway ors wurden ersprennget zw samm mit scharffen sporen, ir thioste so erklennget, das es mit krach laut schnallet durch dy oren. Den wirt er lert vor seiner purg da hüemen, das er sich auf dem vellde legt sunnder vederwat schon in dy plüemen. 240. Doch sunnder witz vnnd spräche lag er, der kreffte plos, zer erd mit vngemache, seins prüeder zorn ward darumb harte groß, sein sper er grymmig gen der thioste naigte, dem gleich t e t t auch her Poytislier, yetweders ors sein schnellhait do erzaigte. 241. I R sper zu drunzun klaine vmb in den lüfften fluckten, dy muettes herten raine von schaiden do zway scharffe schwert paid zuckten, dy si aus armen dick gen hohe schwungen, 238.6 Gentesin] Rasur, darüber mit anderer Hand gantesein; A. 238.7 gunden gen ain andern z. E. 239.1 ors] roß E. 239.3 thiost ABE. 239.S der wirt lert von B; den wirt er leidt E; huemen] hyemen B; humen E. 240.3 zu der erd E. 240A brüeders E. 240.5 thiost AB. 40.6 dem] dez E; Poitislier B. 240.7 ors] roß E. 241.4 paid] palld B; zucklen] rucklen E. 241.5 aus] vß E; hohe] auf «o» von derselben Hand r übergeschrieben B.
75 dy schillt vor iren hannden von schlegen gar sie stucke klain zersprunngen. 242. Aller ersst zu paiden hannden yeder sein schwert do nam, an manhait dy erkannden an preyse nye gesehen waren lam, si pillten aus den hellmen fewrein vancken. Der streit suns werte vnnder in, piß man den wirt zellt für den preises kranncken. 243. Poytislier aine wunnden im durch sein hellem schwannck, das im zen selben stunnden das plüet darnach auf gen der höhe sprannck vnd das er vil vnbrefftig zu der erden. E r erpaisst auch nider in das gras vnd prach den hellm vom haubet do dem werden. 244. Dy maget paid er sannde zw holen dar ain prunnen, wenn der uil küen weygannde in solicher vnkrefft payden tet entpunnen. Dy maget hetten fleis auch zu den dingen, wie si dy auserwellten man wider zu leibes krefften möchten pringen. 242.5 pillten] hyltten E; feuren E. 242.7 zeit für den krancken B; an krefft zeit für den kr. E; preises] von anderer Hand an den Band geschrieben A. 243.1 Poitislier B. 243.2 hellm BE. 243.3 zen] zue E. 243.4 darnach] gar nach E. 243.6 erpaisst] erbaysten E. 243.7 hellm] hellem A; haubt A. 244.3 küene E. 244.4 erbunnen E.
76 245. AIner auf schwanng dy äugen vnd sacli den hellden an. Er sprach: « E s istt an laugen, ich sach ze diser wellt noch nye den man, der pas ye preis in streite kunnd erwerben; entpfahet hie mein sicherhait, so das wir von ewr manhait paid nicht sterben.» 246. E R iach: «Herr, ewer leben wirt euch so nicht genummen, ob ir den mägden geben wellt ir gewin vnd dann zw Nantis kummen, Artusen füeren hin ewer viantze, ich lob euch stäte geselleschafft.» Er lobtz vnd laisst das gar mit vollen ganntze. 247. Paid lüeden si zw hawse den ritter vnd dy magt in ierer wonung klawse; mit in so rait der degen vnuerzagt vnnd auch dy magdt nur pis si früe enpissen. Man pracht im newen schillt vnd sper, mit trewen si sich dinstes gen im flissen. 248. VOn frawen vnnd auch mannen 245.3 an] ane B. 245.4 ze] zu E. 245.5 kunnde werben B. 245.7 ewer E; nicht] nit E. 246.1 iach] sprach E; ewr AB. 246.2 so] also E; nicht] nit E. 246.3 mägden] magent E. 246.5 füeren ewer v. E. 246.7 lobt» BE. 247.1 Paid] Bald A. 247.3 wonung] wanung A. 247.5 maget E.
77
vrlabes si pegerten vnnd schieden sich nw dannen. Dy mägd an frewd waren dy vnuerserten vnd genadten ser dem degen lobepäre, fragten den stolltzen mennger hannd, durch wen er an das enndt dar kumen wäre. 249.
ER sprach: «Mich iagt ellennde im lannde affter zwer hie vnnd an menngem ennde; war ich och kumm, so trag ich hertzen ser, dy weyte wellt ist mir ye gar zw ennge, diß schafft ein fraw, durch dy mein hertz peladen ist mit starcken nötten strennge.» 250.
« Wolldt got», redten si paide, «das wir euch helffen künden von not vnd ewrem layde, helff hiet ir schnell pey vnns mit trewen funnden. Wer mag nw sein dy kewsch vnd mynikleiche, si möcht sich frewen ewer mynn, vnd ob ir dinten gar aller künigreiche.» 251.
« Nw hörtt, ir rainen frawen, auf gnad wil ich euch sagen, ich kam in dise awen zw ainer zeit, sunst hüeb sich an mein klagen. 248.2 vrlaubes B; vrlaubs E. 248.3 nun E. 249.4 och] ock A, auch E. 249.5 ye] ock B. 249.7 strenngen B. 250.1 got] go B. 250.3 ewrem] ewrm A; ewerm E. 250.4 hiet] het E. 250.5 nun E. 250.6 ewer] ewr AB. 251.1 Nvn E.
78 Es lag mit scharen hye ain küniginne, geplüembt ob aller weibe schön, awe, das ich verlos allsuß ir mynne! 252.
A i n rinck von ierer hennde zoch das uil süesse weib, des pin ich frewd ellennde, si gab inn mir, sunst ich mein zeyt vertreib. In ainem prieff versagt si mir ir hullde, den si mir legt auch in mein hannd, darumb ich kummer gros mit schmertzen dullde.» 253.
Dullzepta sprach, dy klare: «Mein herr, nw saget mir dy mär zu ennde gare, ich wän, ir seyt der ritter Poytislier, nach dem mein fraw so dick her füer zu lannde.» «Ja, fraw, ich pin der iamers reich, auf dem da ligt vil sorg mit grosser schannde.» 254.
Sy iach: «Kund wir geraten micht ichte zw den dingen, mit willen wier das tatten, so mags zer wellt et nyembt zu ennde pringen; das all dy wellt dar an stund gar gemaine, das ir sollt kummen in das lanndt, dar züe hilfft weder lisst noch rat gar klaine.»
251.7 awe] o vy AB; verließ also E. 252.1 ierer] yerer A. 252.4 mein vertreyb E. 253.2 nun E. 253.4 Poitislier A ; Potislir E. 254.1 iach] sprach E. 254.4 et] auch E.
253.1 Dulzepta B.
79 255. «Zwar, fraw, das isst vnwenndig, sag ich ewch ye für war, wird ich drumb lebens pfenndig, so wil ich et gar zeit vnd all mein jar durch alle frais nach süechens nicht erwinnden. Got füeg mir noch dy lieben stunnd, mein dinng isst, ich well ye dy klaren vinnden.» 256. DEs antwurtt im Helene: