Paul Morphy. Sein Leben und Schaffen [Dritte Stark Vermehrte Auflage, Reprint 2021] 9783112601365, 9783112601358


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German Pages 436 Year 1895

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Paul Morphy. Sein Leben und Schaffen [Dritte Stark Vermehrte Auflage, Reprint 2021]
 9783112601365, 9783112601358

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PAUL MORPHY. S E I N L E B E N UND

SCHAFFEN.

VON

DR. M A X LANGE.

DRITTE S T A R K V E R M E H R T E

AUFLAGE

ENTHALTEND NAHEZU VIERHUNDERT

SPIELE DES

MEISTERS.

MIT PAUL MOKPHY'S BILDNIS UND ZWEI TEXTBILDERN: MORPHY UND ANDERSSEN AM SCHACHBRETT UND MORPHY IN HABANA.

LEIPZIG, V E R L A G VON V E I T & COMP. 1894.

Das Recht der Herausgabe von Übersetzungen vorbehalten.

Druck von M e t z g e r & W i t t i g , Leipzig.

VORWORT. Mit der gegenwärtigen neuen Ausgabe hat das deutsche Moirphy-Buch einen dauernden Abschluß erhalten können. In die Zwischenzeit der zweiten und dieser dritten Auflage fällt die wirlkliche Lebensvollendung des Helden sowie eine nahezu vollstämdige Feststellung der von ihm geschaffenen und aufbewahrt gebliebenen Musterleistungen. Die vorliegende Gestaltung des Butches wird deshalb im wesentlichen bei etwa zukünftigen neuien Auflagen bestehen bleiben dürfen. Eine maßgebende Bürgschaft für solche Fortdauer gewährt vor allem die innere Gediegenheit der Meisterpartieen, welche den hauptsächlichen Inhialt des Buches bilden. Auf den klassischen Gesamteindruck, wellchen sie hervorrufen, wird das alte Hippokrates'sche Wort vom des Lebens Kürze und der Kunst Dauer noch seine Geltung findlen, nachdem nicht nur der Held selbst, sondern auch sein Bio)graph den irdischen Lebenszoll gelöst haben. Wie immer die innere Vervollkommnung des Schachspieles odeer seine wissenschaftliche Ausbildung vorschreiten möge, stetts wird die glänzende praktische Behandlung seitens des amierikanischen Meisters den Schachfreunden eine lebendige Amregung und eine erfrischende Quelle geistigen Genusses bleiiben. Denn seine wahrhaft künstlerische Erfassung des wirklichen Spieles gipfelt in einer harmonischen und deshalb metnschlich thunlichst vollkommenen Vereinigung außerordentliclher Vorzüge, die seiner geistigen Eigenart den Stempel gemialer Thätigkeit aufdrückt. Allen nur irgendwie ideal angeltegten Naturen wird diese Eigenart sympathische Empfindumgen umsomehr erwecken, als auch die Lebensauffassung des Mauines selbst und sein menschlicher Charakter von großherziger Geisinnung getragen erscheint. Abhold allen kleinlichen Antrieeben, die nur im Gewinne an sich den höchsten Thätigkeitszwteck anstreben, hat der Held unseres Buches jederzeit die schiöne wie die kraftvolle Form der Partiefuhrung hochgehalten uncd unentwegt im Leben den echten Geistesstolz, der mit innerer Sellbstbescheidung Hand in Hand geht, überall walten lassen. Unter diesen Gesichtspunkten ist das Lebensbild des amerikamischen Meisters gleichmäßig in allen drei Ausgaben des *

IV

Vorwort.

Buches aufgefaßt, wenn auch einzelne Verschiedenheiten in der darstellenden Form sowie in der Fülle des Inhaltes durch die jemalige Zeit der Lebensentwickelung geboten waren. Jede Auflage hat demnach besondere Darlegungen, welche sich indes alle widerspruchslos einander ergänzen dürften. In Betracht der aufgenommenen Spiele enthält die erste Auflage, welche (gleich anderen Werken des Verfassers auf verschiedenen Gebieten) anonym und zwar in zwei Abteilungen erschien, insgesamt 120Partieen, die bei der zweiten im Jahre 1880 neu bearbeiteten Auflage bis auf 300 vermehrt sind. In der vorliegenden dritten Auflage ist nahezu die Zahl von 400 Partieen erreicht und bei den wichtigeren Spielanfängen noch eingehender als früher auf die Eröffnungstheorie wie deren neuere Behandlung, sowohl zur Anregung für geübtere Spieler als zur Unterweisung für Anfänger, Rücksicht genommen. Der Schwerpunkt aber im Charakter des Helden, wie er vorher angedeutet worden, findet sich bereits mit besonderem Nachdruck in der ersten Ausgabe vom Jahre 1858 hervorgehoben. Der Verfasser darf es sich zum Verdienst anrechnen, daß er schon zu einer Zeit, wo P A U L M O B P H Y ' S Name so gut wie unbekannt in Europa war, im Frühjahr 1858, auf die neuerschienene amerikanische Meisterkraft rühmend aufmerksam machte. Damals hat er seinen ersten Redaktionsartikel, im Märzheft der Schachzeitung vom Jahre 1858, mit der Einfuhrung des jungen amerikanischen Helden, sowie mit dem warnenden Gardez-Ruf an die alte Europa abgeschlossen: „sie möge ihre Altmeister zum Ehrenkampf rüsten und ihre Schachkönige vor ruhmvernichtendem Mat bewahren." Wenn dieser Ruf zunächst an maßgebender Stelle verhallte, so sollte er doch schon ein Jahr später volle Bestätigung finden. Und nun folgte eine Zeit allgemeiner Begeisterung für den neuerschienenen Meister, welche selbst die kühler denkenden Völker englischer Sprache ergriff und alsbald eine englische Ausgabe des deutschen Morphybuches hervorrief.*) Schon *) Im Schlußsatz seiner Vorrede zur Übersetzung unseres Buches sagt der Schachmeister ERNEST FALKBEER (Oktober 1859) ausdrücklich: „In conclusion, the only excuse I can offer for intruding my unnoted name on the public is the anxiety I feel to bring so deserving a work before English Chess circles etc."

Vorwort.

V

vorher, im Frühjahr 1839, war unser Buch durch eine außerordentlich! feinsinnige Besprechung, seitens des damaligen Schachredlakteurs der „Illustrierten Zeitung", bei der deutschen Schachwellt auf eine ganz ungewöhnliche Art der Empfehlung eingef ü h r t worden. Bald mehrten sich die öffentlichen Anerkennungen, namentlich auch in fast allen ausländischen Schachblättem wie sonistigen Wochenschriften, und sie sind dann von Zeit zu Zeit wiesder durch neuere und neueste Hinweise bestätigt worden. So hat sich das Werk bereits Jahrzehnte lang als ein dauierndes Gut der Schach weit erhalten. Zwar ist in neuester Zeitt eine gewisse, auf das ausschließliche Gewilinstreben begründete Spielführung, die kaum mit Recht als besondere „Schule" sich selbst bezeichnete, auf dem Boden einer entgegengesetzten Grundanschauung, als sie des großen Meisters Lelbenselement gewesen, Dank der Förderung durch Turniere undi Wettkämpfe emporgekommen. Indessen hat auch dieses Bestreben das glänzende Verdienst des amerikanischen Helden niclht verkümmern und seinem unsterblichen Genius die persönliche Anerkennung nicht versagen können. Noch heute sehen wir der 1 idealen Richtung des amerikanischen Meisters zahlreiche Krteise Folge leisten, deren wohlbegründete tiefgehende Begeisterung uns auch für die Zukunft unseres Buches Gewähr leisstet. An sie vor allem richtet sich unsere Hoffnung wie unser Dank, welcher letztere insbesondere für persönliche, an dem Verfasser ergangene Anregung, außer Angehörigen der Faimilie MORPHY vornehmlich dem deutschen Altmeister VON HEIYDEBBAND U. D. LASA, d e m spanischen Schachfreunde A . F .

Poffio, dem mexikanischen Schachförderer zuHabanaC.A.VAZQUEZ undi dem französischen Schachkenner ABNOUS DE RIVIEBE dargebracht sein möge. Besondere hierher gehörige Einzelheiten lieftert in ausreichendem Maße nicht nur der dringlichst zur BeaachtuDg empfohlene Nachtrag im Schlußkapitel (S. 408—416), sonidern überhaupt der Inhalt dieser Auflage unseres Buches, wellchem letzteren, zum Frommen der Schachsache selbst wie ihreer Anhänger, ein dauerndes Gedeihen gewünscht wird von seimem Verfasser L e i p z i g , 7. November 1893. Dr. M a x Lange.

INHALT. ( D i e Z a h l e n beziehen sich a u f die S e i t e n d e s B u c h e s , die f e t t g e d r u c k t e n Z a h l e n auf die Partie-Nummern.) Seite

Erstes Kapitel- Vorbildung' zur Meisterschaft

. . . .

1—25

E i n l e i t u n g . — F a m i l i e MORPHY. — P A U L MORPHY'S A b s t a m m u n g ,

erste Jugendzeit, Erziehung. — Erster Schachunterricht. — Früheste Schachleistungen. — Grundzüge seines persönlichen und seines Spielcharakters P a r t i e e n a u s d e r e r s t e n J u g e n d z e i t , gespielt mit A. MORPHY, E . MORPHY,

MAC CONNEL,

1—7

ROUSSEAU, LÖWENTHAL, AYERS,

M E E K , A . P - , L E CARP u . MAURIAN, KNIGHT 1 — 2 0

.

.

Zweites Kapitel. Kongreß und Turnier 1857

8—25

26—64

Pflege und Förderung des Schachspiels in Amerika. — Kongreß; Festmahl. — Turniere und deren Anordnung E r s t e r G a n g d e s T u r n i e r s , mit J . THOMPSON 2 1 — 2 3 . . .

26—40 41—44

Zweiter

.

45— 47

D r i t t e r G a n g d e s T u r n i e r s , mit TH. LICHTENHEIN 2 7 — 3 0 . V i e r t e r G a n g d e s T u r n i e r s , mit L. PAULSEN 3 1 — 3 8 . . . Ergebnisse des Schachturniers. - Preisverteilung. - Ehrengeschenke

Gang

des Turniers,

m i t A . B . MEEK 2 4 — 2 6

.

48—51 51—60 60—64

Drittes Kapitel. Paul Morph)'s Stege zu New York 1857

65—94

Herausforderung unter Vorgabe von Bauer und Zug; Wettkampf m i t C H . S T A N L E Y . — Ü b e r s i c h t d e r v o n P A U L MORPHY i m H e r b s t

zu New York gespielten Partieen

65—66

1. P a r t i e e n

gegen

C H . H . STANLEY 3 9 - 4 2

II. P a r t i e e n

gegen

W.

III. P a r t i e e n

gegen

JAMES THOMPSON 5 0 — 5 2

IV. P a r t i e e n

gegen

67-69

J . SCHULTEN 4 3 — 4 9

MEEK,

MEAD,

69 — 73 73—75

F . PERHIN,

LICHTENHEIN,

MARACIIE, H.AMMOND, H . P . MONTGOMERY, E L K I N , KENNICOTT, D r . RAPHAEL 5 3 — 6 4 V. V o r g a b e - P a r t i e e n

75—82 m i t MABACHE, RICHARDSON, F .

PERRIN,

J U L I E N , a n o n y m e G e g n e r , A . PERRIN 6 5 — 7 9

VI. B e r a t u n g s -

und

Blindlings - Spiele

82—90

mit FISKE etc.;

L . PAULSEN, T U . LICHTENHEIN 8 0 — 8 4

90—94

Viertes Kapitel. P. Morphy in New Orleans 1857—1858 Im Schachklub zu New Orleans. — Huldigungen und Leistungen. — Herausforderung an den englischen Meister H. STAUNTON. — Antwort und Folgen I. V o r g a b e - P a r t i e e n

m i t MAURIAN, WORRALL U. A . 8 5 — 9 7

II. B l i n d l i n g s s p i e l e mit anonymen Gegnern 9 8 — 1 0 5 .

.

95—112

95—100 100—108

.

108—112

Inhalt.

VII Seite

Füinftes Kapitel. Schachfalirt nach England 1858 . . . 113—186 Beweggründe zur Schachfalirt. — Ankunft in England. — Aufnahme in den verschiedenen englischen Schachkreisen. . . I . B e r a t u n g s - P a r t i e e n mit MONGREDIEN gegen LÖWENTHAL u.

MEDLEY;

m.

WALKER

MONGREDIEN; m . II.

Partieen

mit

u.

GREENAWAY

BARNES g . STAUNTON u n d BARNES,

BODEN,

BIRD,

g . LÖWENTHAL

U.

OWEN 1 0 6 — 1 0 9

MEDLEY,

m i t OWEN, m i t HAMPTON, K i r i ' I X G 1 1 0 — 1 4 8

119—150

151 — 1 7 3

Freie Partieen gegen LÖWENTHAL 1 6 3 — 1 6 5 B l i n d l i n g s s p i e l zu B i r m i n g h a m , mit LYTTLETON,

174—176 SAL-

MON, A V E R Y , K I P P I N G , R H O D E S , F R E E M A N , C A R R , W I L L S 1 6 6 — 1 7 3 MORPHY'S

115—118

Wettspiele

n i l . W e t t k a m p f m i t J . LÖWENTHAL 1 4 9 — 1 6 2 UV.

113—114

Hauptgegner in England und Übersicht der von

176—184

PAOL

MORPHY in England 1 8 5 8 gespielten Partieen

184—186

Sechstes Kapitel. Siege und Ehren in Paris 1858—1859 187—287 Aufnahme im Café de la Kégence Blindlingsspiel mit BAUCIIER, BIERWIRTH,

I.

LEQUESNE,

187 BORNEMANN, GDIBERT,

POTIER, P R E T I , S E G U I N 1 7 4 — 1 8 1

188—194

W e t t k a m p f m i t D . HAHRWITZ Freie Partie 1 8 2 . Erstes bis achtes Wettspiel 1 8 3 — 1 9 0 . . III. F r e i e P a r t i e e n g e g e n f r a n z ö s i s c h e S c h a c h f r e u n d e : Beratungsspiele: Herzog von Braunschweig und Graf ISOUARD,

195—208

II.

JOURNOUD u n d RIVIÈRE, S T . AMANT u n d F . DE L ' A . ,

und Genossen

191—194;

Einzelspiele:

196—208 209—225

CHAMOUILLET

A . D E RIVIÈRE,

JOUR-

NOUD, D E V I N C K , BAUCH ER, BOTTIN 1 9 5 — 2 0 7

W e t t k a m p f m i t ANDERSSEN Veranstaltung, Verlauf und Ergebnis des Wettkampfes . . . Erstes bis elftes Wettspiel gegen ANDERSSKN und freie Partieen gegen ANDERSSEN 2 0 8 — 2 2 4 Abbildung und Bemerkungen Uber das Zusammentreffen und den Wettkampf zwischen MORPIIY und ANDERSSEN V. A b s c h i e d v o n P a r i s im April 1859 Letzte zu Paris im Frühjahr 1859 gespielte Partieen, mit BUDZINSKY, LAROCHE, D E L A N N O Y , EHRMAN, J O U R N O U D , anonymen Gegnern; ferner Wettspiele mit MONGREDIEN 2 2 5 — 2 4 0 .

IV.

Siiebentes Kapitel. Heimkehr fiber Engfand Blindlingsspiel-Vorführungen und Fünfkampf in London . . . I. Blindlingsspiel im L o n d o n - K l u b , mit MONGREDIEN,

210—225 225—273

225—228 229—268 269—273

273—287

276 -

287

288-309 289—306

SLOUS, W A L K E R , J A N S E N , G REENAWAY, M E D L E Y , J O N E S , M A U D E 2 4 1 - 2 4 8

II. B l i n d l i n g s s p i e l MORNE, K E N N E D Y ,

289—293

im S t . G e o r g e ' s K l u b mit Lord CRECATLEY, Lord H A Y , W O R R A L L , CUNNINGHAM,

THRUPP, BARNES 2 4 9 — 2 5 6

294—298

yjU

Inhalt.

III. F ü n f k a m p f

im

St. J a m e s - K l u b

mit

SIVIÈRE,

BODEN,

BARNES, B I R D , LÖWENTHAL 2 5 7 — 2 6 1

Seite 299—306

Fragliche Begegnung und bestrittene Partieen mit F. DEACON. — V o r g a b e p a r t i e mit PINDAR 2 6 2 . — Ü b e r s i c h t der von MOBPHY

in Europa 1858—1859 gespielten Partieen

307—309

Achtes Kapitel. Nach der Heimkehr

310—365

Ehrenbezeigungen in New York. — ßundreisen, Schachkämpfe und sonstige Tliaten im Herbst 1859; neuer Aufenthalt in New York 1860 und Rücktritt vom öffentlichen Schachleben I . W e t t s p i e l e u n d f r e i e P a r t i e e n m i t THOMPSON unter Springer-Vorgabe 2 6 3 — 2 7 9

310—319 319 — 3 3 1

I I . V o r g a b e d e s D a m e n s p r i n g e r s an DENIS JULIEN, F . PERRIN, THOMAS, STONE, RICHARDSON, LICIITENHEIN, MEAD, W A R E , BROUGHTON, BRYAN, MONTGOMERY, CHENEY, MARACHE, a n o n y m e

G e g n e r ; ARNOLD, NICHOLSON I . 2 8 0 — 3 0 9

332—353

I I I . V o r g a b e d e s D a m e n t u r m e s a n CONWAY, MICHAELIS, A. N a POLEON, a n o n y m e G e g n e r , A . PERRIN, KNOTT 3 1 0 — 3 1 8 .

.

353 —360

IV. l i e r a t u n g s - u n d B l i n d l i n g s s p i e l e gegen HAMMOND und .

360—364

Übersicht der Partieen MORPHY'S, gespielt in Amerika 1859—1860 Bedeutung der Schachthaten MORPHY'S für Amerika . . . .

Genossen;

THOMAS, TILGIIMAN, SMYTH, L E W I S 3 1 9 — 3 2 3

364 365

Neuntes Kapitel. Letzte Schachthaten und Lehensausgrang 366—398 Lebenspläne in New Orleans 1860. Zweite Reise nach Europa 1 8 6 2 - 1 8 6 3 . — Aufenthalt in Habana (mit Abbildung) und in Paris. — Rückkehr nach New Orleans 1864 und gänzlicher Abschluß des Schachlebens. Lebensende Die letzten Partieen des Meisters

366—369 370—398

I . G e s p i e l t i n P a r i s m i t MONGREDIEK, ST. LEON, ARNOUS DE RIVIÈRE 3 2 4 — 3 3 5

II. G e s p i e l t

in

370—380

Habana

mit

CELSO

GOLMAYO,

AURELIANO

MEDINA, PLACIDO DOMÍNGUEZ, F E L I X SICRE 3 3 6 — 3 4 0

.

.

380—382

III. G e s p i e l t in N e w O r l e a n s mit MAC CONNEL und mit CH. A . MAURIAN 3 4 1 — 3 6 4

383—398

Zehntes Kapitel. Nachträge und Berichtigungen . . . 399—416 Aufgezeichnete, echte und unechte Spiele P a r t i e e n m i t F . SICRE, JOSÉ MARIA ( S I C R E ) 3 6 5 — 3 6 6 Zweifelhafte Partien

mit

399—400 .

.

.

400

MEDLEY, BARNES, L E W I S , LÖWENTHAL,

DEACON 3 6 7 — 3 7 2

Endspiele, Schlußspiele, Variantenspiele 3 7 3 - 4 0 0 . . . . Sonstige ( b e s o n d e r e r B e a c h t u n g n a c h d r ü c k l i c h emp f o h l e n e ) Nachträge und Berichtigungen

401—402

402—408 408—416

IX

Morpby's Spielgegner und ihre Partieen. (Diee einfach gedruckten Ziffern bezeichnen die Zahl der gewechselten Spiele: der Verlustppartieen MORPHY'S v o r dem Komma, seiner Gewinnpartieen h i n t e r dem Komma, dageegen der Remispartieen hinter einem Semikolon. Bl. bedeutet Blindlingsspiel; Br. = Beratungspartie; Bz. = Vorgabe von Bauer und Zug; Bzz. = Bauer und Dop?pelzug; Sp. = Springervorgabe; Tm. = Turmvorgabe. Die f e t t g e d r u c k t e n Zahlten beziehen sich auf die fortlaufenden Partie-Nummern dieses Buches.)

Altcer, ein Pseudonym für Owen. Amiant (P. Charles F. de St. A.): Br. 0„ 5; 2. 193. Andlerssen: 3, 12; 2. 208—224. Anoinyme Gegner: 15. 72—77. 79. 912. 93. 9 8 - 1 0 4 . 127. 231. 307. 3)11. 315. 316. 373. 377. Arntold, W. E.: (?). 308. Avesry, Th.: Bl 0, 0; 1. 168. Ayesrs, D.: 11. Barmes, Th. P. W.: 8, 19. Bl. 0, 0; 1. 1 1 1 0 - 1 1 6 . 256. 259. Bauicher, M.: 0,2. Bl. 0,1. 174. 206. Benteke, Herrn.: 8p. 0, 2. Bierrwirth: Bl. 0, 1. 175. BirHY selbst ab, als er in seiner Ansprache, welche darauf folgte, ausdrücklich den Vertretern der NewYorker Schachpresse seine Huldigung bezeigte und diesen Trinkspruch mit folgenden Worten einleitete: „Herr Präsident und Sie, meine Herren vom Schachkongreß, — ich sage Ihnen meinen aufrichtigen Dank. So hoch ich mich auch geehrt fühle, so muß ich dennoch in dieser Versammlung von Schachgrößen etwas mehr als einen Tribut für das Verdienst, mag es nun begründet oder nur eingebildet sein, erkennen. Wir sind, meine Herren, zu einem wahrhaft edlen Vorhaben zusammengekommen, wir haben uns an dieser festlichen Tafel zur freudigen Feier der Erfolge eines großen Unterneh-

32

Zweites Kapitel: Kongreß und Turnier zu NewYörk 1857.

mens getroffen. Denn zum ersten Male in den Annalen Amerikanischer .Schachbestrebungen ist ein Kongreß zusammengetreten, welcher ohne Zweifel eine Epoche in der Geschichte unseres edlen Spieles zu machen bestimmt ist. W u r d e bisher das Schach von unseren Landsleuten einzig zur Kurzweil betrieben, so erhält es jetzt eine andere Bedeutung und gewinnt einen höheren Bang unter jenen Beschäftigungen, welche zur Zierde und zum wohlthätigen Einfluß dem menschlichen Scharfsinn gereichen. So finden wir uns heute Abend zusammen, um dem Anbrechen einer neuen und ernsteren Würdigung der Vorzüge unseres edlen Spieles zu huldigen. Sollen wir, meine Herren, nicht der Hoffnung Raum geben, daß diese erste Nationale Vereinigung von CAISSAS Anhängern nur die Vorläuferin vieler künftigen sein werde? Gewiß wird eine kommende Zeit diesen Glauben bestätigen, und dann wird stets Ihnen, meine Herren der Gesellschaft zu NewYork, der Preis gebühren. Von NewYork aus, von diesem Altar, an dem Sie dem Dienste des edlen Spieles sich widmen, ist die erste Anregung. ausgegangen, welche alsbald zu einem weithin schallenden Lobliede auf die rühmlichen Eigenschaften unserer ehrenvollen Beschäftigung anwachsen sollte. — Doch, meine Herren, ich will Ihre Geduld nicht ermüden, und so begnüge ich mich mit dieser mir gebotenen Gelegenheit, Ihnen Allen wie jedem Einzelnen die Versicherung meiner wärmsten Erkenntlichkeit für die überaus gütige und wohlwollende Aufnahme in New York zu erkennen zu geben. Ich bringe mein Hoch dar den Vertretern der Schachpresse von New York, deren Anstrengungen so wesentlich zur allgemeinen Verbreitung des edlen Spieles beigetragen haben." I n würdigem Sinne wurde diese Ansprache von den Beteiligten auf' gefaßt und zunächst von W . J . A. FÜLLER, dem ehemaligen Redakteur der Schachartikel in FRANK LESLIES Illustrierter Zeitung, dann von DANIEL F I S K E erwidert. Jener sagte unter anderem: „Beim Lobe des edlen Spieles liegt mir der Gedanke nahe, daß es als feinsinniges und edelstes Erholungsmittel, als Erziehungshülfe f ü r die Gesinnung, sowie als Trostquelle in den Sorgen und Mühen irdischer Wirrsal jene hohen Vorzüge, welche CICERO in seiner gefeierten Rede für den Dichtcr ARCHIAS den Wissenschaften zuerkennt, ohne Zweifel zu wenigstens gleichem Grade in sich birgt; und auf die Gefahr, als Pedant zu erscheinen, kann ich nicht umhin, an diese klassischen Worte zu erinnern: „Haec studia adolescentiam alunt, senectutem obleotant, secundas res ornant, adversis perfugium ac solatium praebent, deleetant domi, non •impediunt foris, pemoctant nobiscum, peregrinantur, rusticantur." Hätte CICERO diese Gedanken unmittelbar auf das Schach bezogen, er hätte der Wahrheit nicht näher kommen können

Das Festmahl. — Ansprachen von MORPHY und FULLKK.

33

Das Schach fesselt Denkkraft und Willen, wie nichts anderes in dieser Welt vermag. Vevtieft in die Verschlingungen schwieriger Kombinationen, was kümmern wir uns da um die materiellen Bedürfnisse dieser Erde, was fragen wir nach, ob der Zinsfuß zu sieben Prozent jährlich oder monatlich gilt? „Die Welt vergessend und von der Welt vergessen" fühlen wir uns so ganz frei von Sorge und Not und lassen uns nicht stören, daß der kommende Morgen vielleicht schon in frühester Stunde uns an mechanische Tagesarbeit fesselt. Doch was soll ich die Vorzüge des Schach weiter darlegen! Der feinste menschliche Scharfsinn wurde seine Tiefen nicht ergründen, die Macht mathematischen Kalküls seine endlosen Kombinationen nie durchrechnen, die Kunst des Dichters nie sein Lob aussingen, und eine Schilderung seiner Schönheiten könnte wohl die stärksten Bemühungen der begabtesten Feder und des beredtesten Mundes in die Schranken rufen! — — — — — — W a s soll ich aber zum Schlüsse über die Kronu und den Ruhm des Kongresses, über das wunderreichc Spiel unseres jugendlichen PHILIDOR sagen? Doch das ist ein falscher Vergleich, und obwohl ich zuerst diesen Beinamen ausgesprochen zu haben glaube, so dünkt er mir dennoch ein Mißgriff zu sein. Denn PHILIDOR orschcint wahrhaftig nur als Folie für den mächtigeren Schachgenius, dessen Erzeugung Amerika vorbehalten bleiben sollte in der Person unseres jungen Freundes PAUL MORPHY, der ein so würdiger Gegenstand unseres Nationalstolzes geworden! Er ist es, der des Dichters Wort bewährt: „Westwärts zieht der Stern des Reiches''. Wohl wissen wir alle, daß uns ebenso sein ruhiges anspruchsloses Wesen und sein feines edles Auftreten wie sein ritterlicher Silin und seine wunderbare Kunst im königlichen Spiele gleichmäßig bezaubert hat. Völlig vertraut mit allen Eröffnungen und Endspielen, scheint er zur Erweiterung seines Wissensschatzes jedem Autor Tribut auferlegt zu haben, und gleichwohl ist es wieder sein eigener unvergleichlicher Genius, welcher sie alle umfaßt, stets den Sieg bei der Hand hält und uns die Möglichkeit giebt zur Herausforderung an die W e l t , seines Gleichen zu stellen. E r erinnert uns an jenen stolzen Strom, an dessen Ufern er lebt, welcher in seinen Schoß die Gewässer vieler Flüsse aufnimmt, zuletzt aber seinen eigenen Lauf in den großen Ozean mündet, tief, klar und unaufhaltsam! — — — Schach preisen heißt die Lilie malen und strahlendem Golde Glanz geben wollen. Gleichwie alles Gemeine und Niedrige der Seele erdwärts fällt, wenn sie vom sonnengleiclien Spee:1 Ithuricls berührt wird, so wirkt L a n g e , PAUL MORRHY. III. Aufl.

3

34

Zweites Kapitel: Kongreß und Turnier zu New York 1857.

das Schachspiel reinigend von allem gröberen Wesen auf die Kreise, welche es durchzieht, — j a , meine Herren, keine Sprache wäre überschwenglich genug, um alle Vorzüge des edlen Spieles zu schildern.

Wer

wollte seine tiefe Bedeutung für Bildung und Charakter verkennen, wer leugnen, daß es diesen Einfluß immerdar ausüben werde!

So lange die

g l ä n z e n d e n K o m b i n a t i o n e n eines MAC DONNEL und LABOUÜDONNAIS Men-

schen entzücken werden, so lange die Stärke und Korrektheit eines PHILIDOR erfreuen wird, so lange die analytischen Untersuchungen von JAENISCH, v . D. L A S A , STAUNTON b e l e h r e n u n d d a s w u n d e r b a r e T a l e n t

un-

seres PAUI.SEN wie der unvergleichliche Genius unseres Landsmannes MORPHY zur Bewunderung hinreißen werden, so lange wird das Schach seine Herrschaft in der Welt behaupten, und das wird so lange sein, bis die Zeit nichts mehr mit dem Menschengeschlecht und dieses mit der Litteratur gemein hat." — Mögen diese wenigen Proben genügen, uin von jenem begeisterten Eifer, welcher die Gemüter jenseits des Ozeans ergriffen hatte, ein Zeugnis abzulegen.

Man sieht nicht nur, mit welcher Thatkraft für die Sacbc,

sondern auch mit welchem stolzen Vertrauen auf eigene Leistungsfähigkeit die transatlantischen Schachgenossen für die Förderung des Spieles eintraten.

Auch ist dieses Streben um so anerkennenswerter, j e inniger

es von dem stetigen Bewußtsein, was sie den Vorgängern in der Alten Welt verdanken und was sie also darüber hinaus zu leisten haben, begleitet ward.

In diesem letzteren Sinne gab vorzüglich die Ansprache

des gelehrten Kenners unseres Spieles, D. W . FISKE, ausdrückliche Bestätigung, sowie dein deutschen Nationalgefühle wohlthätige Genugthuung. Er sagte unter anderem: „

Während wir aber mit Freude und Stolz den raschen Auf-

schwung des Schach in unserem Vaterlande verfolgen, dürfen wir nicht ausser Acht lassen, auch jenen großen Geistern, die uns vorangegangen und denen wir so tief verpflichtet sind, gerechte Huldigung darzubringen. Wohl würde ich viel Zeit in Anspruch nehmen' wollte ich alle Meister und Schulen hervorheben, welche auf Litteratur wie Praxis des edlen Spieles von bedeutendem Einflüsse gewesen sind.

Allein ich kann nicht,

umhin, wenigstens an die Leistungen und Erfolge Deutschlands auf diesem Gebiete zu erinnern.

Denn während der letzten zwanzig Jahre ist

keine andere Nation so thätig für die Sache, welche wir pflegen, eingetreten. Von der glorreichen Berliner Schule sind wie von einem gemeinsamen Brennpunkt aus die wohlthiitigsteu Wirkungen einer neuen Behandlung des Schach bis hin zu den entferntesten Gegenden der Erde gedrungen, einer Behandlung, deren hervorstechendste Eigenschaften sorgsames Studium und gewissenhafte Analyse bilden und deren Begründer auf diesem

35

Das Festmahl. — Ansprache von FISKE.

sicheren Grunde einen vollendeten Oberbau von schönster Eleganz und feinstem Stile, die über alles L o b erhaben sind, aufgeführt haben.

Manche

der ausgezeichneten Meister, welche in Preußens Hauptstadt sich zusammenfanden, sind leider bereits von uns gegangen. ' BILGÜER; das jugendliche, vielversprechende Genie, HANSTEIN, der ernste Matador korrekter Praxis, und BLEDOW, der begeisterte Kenner der Schachwissenschaftcn, sind nicht mehr. sich einer,

Aber unter den wenigen, welche noch leben,

findet

dessen Name lauten Wiederhall im Herzen jedes Schach-

genossen wecken wird, — ich denke an den unüberwindlichen Spieler wie gelehrten Autor, dessen Ruhm ihn bereits zu den glänzendsten Sternen am Firmament der Schachlitteratur unseres Jahrhunderts erhoben.

Einer der

ersten in Gründung und Portbildung der Berliner Schule, hat er sein Leben stets und überall dem Dienste unseres edlen Spieles gewidmet.

W o ihn

nur immer seine diplomatische Laufbahn hinrief, war es in W i e n oder Stockholm, in Brüssel oder im Haag, überall galt seine nächste Erkundigung den Schachgenossenschaften, überall war seine erste Arbeit eine Durchforschung der Bibliotheken nach seltenen Schachbüchern und selteneren Schacbhandschriften.

Die Spalten des deutschen Schachorganes

und verschiedene selbständige größere W e r k e geben von der Gediegenheit und T i e f e seiner gelehrten Untersuchungen deutliche Kunde.

Viele

Spieler haben seine Anstrengungen verwertet, manche fremde Autoren haben aus seinen Schriften geschöpft, er aber war stets zu bescheiden und uneigennützig, um sich darüber zu beklagen.

Sein Name wird Ihnen,

noch ehe er über meine Lippen gegangen, schon längst vor die Seele getreten sein, und so fordere ich Sie denn auf, meine Herren, mit mir anzustoßen auf das W o h l des gelehrten und unermüdlichen Theoretikers, des klassischen Meisters der Praxis, des treuen und gewissenhaften Geschichtsschreibers, des wahren und echten Ehrenmannes HEYDEBRAND VON DER

LASA!"

Wohl darf es alle Deutsche mit gerechtem Stolze erfüllen, wenn sie diese Anerkennung seitens der freien Söhne eines fernen Weltteils begrüßen und darin eine neue Bürgschaft für gediegene Fortbildung des edles Spieles auf der anderen Erdhalbe erblicken.

Zwar sind die hier

vernommenen Stimmen nur vereinzelte und gehören besonders hervorragenden Kennern an.

Sie geben aber in ihrer harmonischen Überein-

stimmung und als laute Aussprachen vor einer größeren Gemeinschaft, die aus den verschiedensten Gegenden der Vereinigten Staaten sich zusammengefunden, immer ein lebendiges Zeugnis für den Ernst der Bestrebungen und ein annäherndes Bild von dem lebhaften Fortschritte, welchen die Pflege des edlen Spieles in jeglicher Richtung jenseits des Ozeans genommen hatte.

Und zu diesem Aufschwung hat wieder der 3*

36

Zweites Kapitel: Kongreß und Turnier zu NewYork 1857.

fruchtbare Einfluß deutscher Kraft und Kunst auf die Förderung des Spiels unverkennbar ein gutes Teil beigetragen. Der beim Festmahl anwesende Hauptvertreter des Deutschtums, THEODOR LICHTENHEIN, gab solchem Gedankengange angemessenen Ausdruck, als er in Erwiderung auf F I S E E S Ansprache hervorhob, wie allgemeine Anerkennung die deutliche Leistungsfähigkeit im Schach bei den Amerikanern gefunden und wie hauptsächlich wegen der theoretischen und litterarischen Arbeiten die Schachwelt gerade dem deutschen Geiste verpflichtet sei. Bereitwilligst schloß er hieran die Hoffnung, daß die sich in Amerika vollziehende Verschmelzung deutschen und englischen Wesens auch zur Heranbildung eines eigenen amerikanischen Spielcharakters führen müsse, der die gesunde Korrektheit in der Schachpflege eines VON DER LASA mit der glanzvollen Kühnheit in dem Spiele eines COCHRANE ZU einer schönen Harmonie vereinigen werde. — Dieser Aussprache folgten dann noch zahlreiche, teils humoristisch gehaltene Anreden zu Ehren einzelner Schachfreunde, teils ernstere sachliche Ausführungen, vornehmlich über die erziehliche, den Geist wie Charakter veredelnde Kraft des Schachspiels. Aus den Ansprachen der ersteren Art mag hier noch angedeutet werden, daß unter anderem STANLEY auch unseres Meisters Louis PAULSEN gedachte, der dem Festmahl in seiner bescheiden zurückhaltenden Weise fern geblieben war, obschon er erst acht Tage vorher, am 10. Oktober, durch sein Blindlingsspiel allgemeine Bewunderung erregt hatte. Wie sehr auch seine Abwesenheit zu bedauern, meinte STANLEY, SO begreife man doch vollkommen, daß PAULSEN, dem es ein Leichtes, im Geiste mehrere Schachbretter mit zahlreichen Figuren darauf zu überschauen, gewiß auch im Geiste an der Festtafel lebhaften Anteil nehmen werde, und daß er v o n irgend einem verborgenen Kämmerchen aus den Bewegungen der Schachfreunde an der Tafel mit nicht geringerem Interesse folge, als irgend einer der wirklich Anwesenden es zu thun vermöchte. — Angenehme Abwechslung zwischen die launigen und ernsten Reden brachten mehrere sehr sinnreiche, von MEEK und von DENIS JULIEN gedichtete Tafellieder, welche durch die gesangeskundigen Schachfreunde MARACHE, Dr. RAPHAEL und DODOE vorgetragen wurden. Unter den sachlich gehaltenen letzten Ansprachen verdient aber hier noch eine Rede des Schachfreundes THOMAS F K E R E Erwähnung, welche in dem Schlußsatze gipfelte: „Der allgemeinen Brüderschaft des Schach, — möge sie, wie der Ursprung des Spieles in das Dunkel unaufißndlicher Spuren sich verliert, bis in die späteste unabsehbare Zukunft sich lebendig erhalten!" So belebte denn eine warme Begeisterung und ein einmütiger Sinn das schöne Fest, das den Mittelpunkt des amerikanischen Kongresses bildete und von den Fortschritten zeugte, welche damals die Sache des

Schluß des Festmahls. d8xf6 17. D d l x d 3 Ta8—d8 18. Dd3—c2 Tf8-e8 19. b3—b4 Lc5—b6 20. Sbl—a3 Df6-f4 21. Tal—dl c7—c6 22. Tdl—d3 Lc5 x f2f Es ist für Morphys Spielweise bezeichnend, daß er auf Fehlzüge seiner Gegner sofort den schwachen Punkt in der feindlichen Stellung trifft. Falls Tf2: so Tel-;-. 23. Kgl—hl 7d8xd3 r 24. D c 2 x d 3 Je8-e3 25. Dd3—d8f Kg8—g7 26. Dd8—d4f I)f4 x d4 Auf andere Züge, z.B. 26. Dd7, droht Schwarz Lg3; 27.?gl, Df2 etc. 27. c3 x d4 7e3—e2 28. Sa3—c4 7e2—el

Erster und zweiter Gang des Turniers.

29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38.

Tflxel Sc4—a5 Sa5 x b7 Sb7—d8 Sd8—c6 d4 xc5 g2 g4 Sc6 - d 8 Khl—g2 Kg2—f3

Lf2xel Lei x b4 Kg7-f6 c6—c5 Kf6—e6 Lb4 x c5 Ke6—d5 f7—fti a7—a5 a5—a4

45

39. K f 3 - e 2 Lc5—d4 40. K e 2 - d 3 Ld4xb2 41. Sd8—f7 Lb2-e5 42. Kd3—c2 Kd5—c4 43. Sf7—d8 a4—a3 44. Sd8—b7 aS—a2 45. Sb7—a5j KC4—bi 46. S a 5 - b 3 Kb4-a3 Schwarz gewinnt. Dauer der Partie: 21,', Stunden.

Zweiter Gang des Turniers zu New York vom 15. bis 21. Oktober 1857. MOBPHYS Gegner im zweiten Gange, A. B . MEEK, geboren 1 8 1 4 , hatte sich sowohl als Jurist wie als Redner und Dichter einen hochachtbaren Namen in der Union erworben. Er bekleidete, nach längerer Verwaltung der Oberstaatsanwaltscliaft im südlichen Alabama, an einem dortigen Gerichtshöfe eine Richterstelle und zeichnete sich außerdem durch litterarische Thiitigkeit in der Rechtswissenschaft und in historischer Forschung sowie durch ein höchst gemeinnütziges Wirken nach jeglicher Richtung aus. Welche blühende Sprache ihm als Redner und Dichter eigen, ist wohl schon aus der kurzen Probe seiner Ansprache beim Festmahle zu erkennen gewesen. Von edlem und kräftigem Körperbau, von wohlwollendem und heiterem Wesen, verstand er mit Würde den Vorsitz im Kongreß zu führen, und er hatte hierdurch nicht wenig zu den beträchtlichen Erfolgen der ersten Versammlung amerikanischer Schachfreunde beigetragen. Als er sich im Turnier seinem jungen Freunde gegenübersah, dessen überlegene Meisterschaft er schon seit fast einem Jahrzehnt kannte, mag ihn wohl das Gefühl stolzer Genugthuung, daß vornehmlich er den jungen Mann mit in die große Schachwelt eingeführt hatte, überkommen haben. Jedenfalls hat er trotz aller Gegenwehr, wovon schon die in den ersten zwei Spielen von ihm gewählten Eröffnungen zeugen, nie lieber als bei diesem Zusammentreffen die freudig anerkannte Überlegenheit des Gegners auf sich einwirken lassen. Aus den übrigen Kämpfen des zweiten Ganges gingen als Sieger hervor PAÜLSEN über MONTGOMERY, und LICHTENHEIN über P E R R I N , beide mit drei Gewinnspielen gegen keines ihrer Gegner, während Dr. RAPHAEL erst nach einem sehr harten Strauße mit MARACHE (drei Gewinnpartieen gegen zwei, bei zwei Remisspielen) den Sieg davon trug.

46

Zweites Kapitel: Kongreß und Turnier zu NewYork 1857.

P a r t i e e n a u s dem z w e i t in G a n g e des T u r n i e r s , ' worauf der schlagfertige Gegner sogleich seinen Vorteil wahrnimmt; NewYork, 15. Oktober 1857. besser wäre wohl 26. f4 gewesen. Spanische Partie. 2 4 . - Meek—Mohphy.

1. e2—e4 e7—e5 i 27. Lb2—cl Ld6xf4 2. Sgl—f3 Sb8—c6 ! Stärker als Dbl:. 3. Lfl—bä Sg8-f6 28. Lei x f4 Ta4xd4 4. d2—d3 Lf8—co 29. Dg4—h3 De4xf4 5. c 2 - c 3 d7—d6 . und Schwarz gewinnt. Bei der Verteidigung mit De7; | Dauer der Partie: 1 Stunde. 6. d4, Lb6 (falls ed, so zunächst 7. Rgl); 7. Rgl,Rg8; 8. Lg5 etc. behält 2 5 . - Mobphy—Meek. NewYork, 16. Oktobtr 1857. Schwarz eine gedrückte Stellung. Französische Eröffnung. 6. b'?—b4 Lc5—b6 1. e2—e4 e7—e6 Gut für Weiß wäre 6. d4, ed; 2. d2—d4 7. cd, Lb4y; 8. Kfl (!) etc., da nun j g'J-ge 3. Lfl—d3 Lf8—g7 Weiß 9. Da4, bez. d 4 - d 5 droht. \ 4. Lei—e3 Sg8—e7 7. a2—a4 a7—a6 5. Sgl—e2 b7-b6 8. Lb5 — c4 Lc8—e6 Lc8—b7 6. Sbl—d2 9. Lc4 x e6 f7xe6 7. Rgl d7—d5 10. Rgl Rg8 8. e4—e5 Rg8 11. Sf3—g5 Dd8—e7 f7—fo 9. f2—f4 12. Kgl—hl h7—h6 10. h2—h3 Sb8—d7 13. Sg5—h3 d6—d5 11. Kgl—h2 14. Lei—a3 c7—c5 Sc6—d8 12. c2—c3 15. b4—b5 c5—c4 L b 6 - c5 13. Ld3—c2 Dieses Aufrücken des Springera7—a6 14. Sd2—f3 h7—h6 bauern ist vorzeitig; es sollte 15. f4 15. g 2 - g 4 Sg8—h7 oder auch 15. Sd2 geschehen. 16. T f l - g l Tf8—g8 16. La3—b2 d5 xe4 17. Ddl—el 17. d3—d4 Se7—c6 e5xd4 18. SfS-h4 18. c3xd4 Lc5—d6 Dd8—f8 19. Sbl—c3 Verhältnismäßig bessa- für Schwarz a6xb5 20. a 4 x b 5 wäre wohl 18. S M Sds-n 21. Ddl—e2 De7—d7 Vgl. Diagranm. 22. Sc3 x e4 Sf6xe4 19. Sh4 xg6 Ivh7xg6 23. De2xe4 Falls Df7, so 20. gf, ef; 21. Sh4, Dd7 x b5 24. Tal —bl Db5—d5 Sc7; 22. Sfö:, Sf5:; 23. Sg3 etc. 25. De4—g4 Ta8—a4 20. g 4 x f 5 f Kg6—f7 21. f5 x e6f Kf7xe6 26. Sh3—f4 Dd5—e4 22. f4—f5f Ke6—e7 Der entscheidende Fehler von Weiß,

Zweiter Gang des Turniers; MORPHY gegen MEEK.

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.

Stellung nach dem 18. Zuge.

wm. M m§ % m tu ì

I JJ 1

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B 23. 24. 25. 2. 27. 28.

Del—h4y fö-f6 e5xfi> Tal x gl Lc2-g6f Lgß—fSf

29. L e 3 X liO

f

1i

f

Kg8 h7—h6 Se7—g6 Sc6—e5 d6 x e5 Dd8-d4 Dd4—b4

ggj

Ä

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-,

Ke7—e8 Lg7xf6 TgSxgl Sd7xf6 Ke8-d7 Kd7—e8

DfB-hS

80. Tgl—g7 Sf6-g8 Weiß setzt in drei Ziigen mat. Dauer der Partie: 1 ®/4 Stunden. 2.-

Sf3—g5 Ddl—h5 Sg5—f3 g2—g4 Sf3xe5 g4—g5 Lei—e3

m im PM d * wxw,., m -JßL



¡¡p^*

PI

47

MEEK—MORPHY.

NewYork, 17. Oktober ¡857.

Schottisches Gambitt. 1. e2—e4 e7—eö 2. Sgl —fi Sb8—c6 3. d2—d4 e,5 x d4 4. c2—c3 d4 x c.3 5. Sbl x c3 Lf8—c5 Statt dessen konnte das Spiel auch mit 5. Lc4 (bez. 5. Lb5) in kräftiger Weise fortgesetzt werden. Schwarz würde aber seinen Königsläufer besser nach b4 gezogen haben. 6. Lfl—c4 d7—d6 7. h2—h3 Lc8—e6 Hier sollte Weiß den Angriff mir. 7. Db3 fortsetzen. 8. Lc4—b5 Sg8—e7

S A l l

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B B

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M 1

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Db4 x b2 16. Le3 x c5 I.)b2xc3 17. Rgl Ta8xf8 18. Lc5xf8 Dc3— b2 19. Tal —cl SgC—f'4 20. J/b5—'

der in dieser Partie die Spielstärke ;

B 1

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1 ®

D d S - h4

Ein schwacher Zug von Schwarz,

i ' B SU

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A u c h hier wäre wohl Sf6 besser. 5.

¡¡¡#•1

Stellung nach dem 15. 2uge.

D a s hier von W e i ß beliebte Doppel-Springerspiel ist erst in neuerer

i i I f ! ifgj é

des Gegners unterschätzt. (Vgl. auch ;

17. T d l — d 3

14. Zug.)

18. T f l — d l

i7—a8

Sg8—f6

19. S c 3 - e 2

T18—d8

10. D d l — f 3

Sf6-g4

Besser wäre 19

11. L e i — f 4

Sg4—eö

20.

a2—a3

j5—g4

12. D f 3 — g 3

Dh4—f6

21.

c2—c4

DfG—116

22.

c4—c5

i5—h4

23. D g 3 — e 3

L16—e7

9.

Wie

Rgt

schon

mehrfach

hervorge-

hoben ist, tauscht MORPHY, wo es nicht entschieden vorteilhaft oder notwendig ist, nur ungern die Dame. 13. T a l — d l

h7—h6

W e i ß hindert den Gegner an der

Vielleicht

¡16—li5

i5.

wäre es fir Schwarz

besser, hier sofort selbst die D a m e zu

tauschen,

wozu

sieh

freilich

MOUPHV nur schwer cntichließt.

Rochade; falls nämlich 13. Bc8, so

24.

f.'—f4

35 X f4

14. L g 5 mit Gewinn der Qualität;

25. D e 3 x f 4

Dh6xf4

falls aber 13. Rg8, so 14. Le5:, De5:; 14. K g l — h l

g 7 — g5

Dieses Vorgehen ist g e w a g t und wird von W e i ß in meisterhafter Be-

16.

d6 x e 5

b2—b4

Schwarz

darf

muß

sich

Schwarz

zum

sonst Dc7: nebst Td7: u. Lc6: droht. 26. S e 2 x f 4 27.

Sf4—e2

T18—h6 f7—f5

Schwarz steht sehr bedrängt und

handlung widerlegt. 15. L f 4 x e 5

Nun

Damentausch bequemen, da W e i ß

15. De5:, de; 16. Td7: etc.

Lc5—d6 den

Bauern nicht schlagen : 16

gebotenen Lb4:;

17. Td7:, Lc3:; 1 8 . T c 7 : , oder 17

hat kaum etwas besserei. e4—e5

T16—e6

29. Se2—F4

28.

TJ6 X e5

30. T d 3 x d 7

T!8xd7

Hier erreicht W e i ß dis offenbar

Kd7:; 18. Sd5, Dd6; 19.Dh3t,Kd8(!);

lang ersehnte Ziel, mit Eifolg auf d7

20. Sb4:, Db4:; 21. Lc6: und W e i ß

das Qualitätsopfer z u hingen.

steht in beiden Fallen günstiger.

31. L a l x c6

Ie7—d6

Vierler Gang des Turniers:

MORPHY

gegen

PAULSEN.

51

Bessere Gewinnaussichten würde 28. Tb2:, Te4:; 29. Tb7: für Weiß geboten haben. 29. L b 7 x a 6 Lb2—d4 i 30. T b l — f l Tc2—a2 | 31. La6—b5 Kg8-h7 32. Lb5—c4 Ta2xa4 8 4 . MORI'HY—PAULSEN. NewYork, 4. November 1857. 33. Lc4 x f7 h5—li4 34. Kgl—g2 Ta4—al Sizilianische Eröffnung. ; 35. Lf7—g6f Kh7—g8 1. e2—e4 c7—c5 i Durch 35. ..., Kh6 würde Schwarz 2. Sgl—fö e7—cC j die Partie verlieren, wegen 36. Tal:, 3. d2— d4 C D x d4 ! L a l : ; 37. f4, hg; 38. hg, Lf6; 39. g4, 4. S f 3 x d 4 Lf8—c5 j Lh4; 40. Kfö bis 44. Kf7 nebst 45. 5. Sd4—b3 Leo—bC Besser wäre 5. Le3; man vgl. übri- g5 etc. 36. T f l x a l Ld4 x a l gens Partie 35 und 37. Obschon um zwei Bauern stärker, 6. Sbl—c3 SbS—c6 kann Weiß bei den Läufern von un7. Lei—f4 e6—eä i gleicher Farbe nur Eeinis machen, 8. L f 4 - g 3 SgS—e7 i Dauer der Partie: 6 Stunden. 9. L f l — c 4 IigS 10. Sc3—b5 a7—afi 11. Sb5—dt> Lb6—c7 3 5 . MORI'HY—PAUI.SEN. New York, 6. November 1857. 12. a2—a4 Se7—g6 Sizilianische Eröffnung. 13. Ddl—d2 I)d8—f6 1. e2—e4 c7—cö 14. Tal—dl Sg6—f4 2. Sgl—fö e7—e6 15. Rgl h7—h5 3. d 2 - d 4 c5xd4 16. Sd6 X c8 Ta8 x c8 4. S f 3 x d 4 Lf8—c5 17. Dd2xd7 Se6-d4 5. Lei—e3 Dd8-b6 18. Sb3xd4 cf>xd4 6. Sd4—b5 Sg8-f6 19. Dd7—fö Df6xf5 7. Le3 X c5 Db6 x c5 Falls 19. Dd4: oder 13. Td4:, so 8. Sb5—d6t Ke8—e7 19 , Le5 etc. 9. S d 6 x c8t Th8 x c8 20. e4 X f5 Le7 - e5 10. Lfl—d3 Sb8—c6 21. Lg3 x f4 Le5xf4 Rgl 11. h7—h5 22. Tdl X d4 Lf4—e5 12. Sbl—d2 h5—li4 23. Tdl—e4 Le5xb2 13. h2—h3 24. T f l - b l Tf8—d8 g7— g5 14. a2—a3 Tc8—g8 25. g 2 - g 3 Td8—d4 15. b 2 - b 4 Dc5—b6 26. L c 4 - d 3 Td4 x e4 Db6—c7 16. Sd2—c4 27. Ld3 X e4 Tc8—c4 17. f 2 - f 3 Sc6—e5 28. L e 4 x b 7 Te4xc2 32. c 5 x d 6 c7xd6 33. Khl— g l Ke8—d8 34. L c 6 x d 7 Kd8xd7 Weiß gewinnt. Dauer der Partie: 11 Stunden.

58

Zweites Kapitel: Kongreß und Turnier zu NewYork 1857.

Um den feindlichen g-Bauer zurückzuhalten. Der Zug von Schwarz dient nur zur Förderung des weißen Spiels, besser wäre 17 Sh5 od. 17 , b5. 18. Sc4 x e5 Dc7 x e5 19. Ddl—d2 Tg8—g7 Auch hier ist 19 Sh5 besser. 20. Tal—dl Ta8-d8 21. Dd2—f2 b7—b6 22. f 3 - f 4 g5xf4 23. Df2xf4 De5—g5 24. Tfl —f2 Dg5xf4 Schlecht wäre allerdings 24 , Tdg8 (wegen 25. Dg5:,Tg5:; 26.Tdfl, Tg6; 27. e5, Sh5; 28.Tf7:l: etc.), allein statt des Damentausches möchte wohl 24 , e5 Vorzug verdienen. 25. Tf2xf4 Td8—g8 26. Tdl—d2 Tg8—h8 27. e4—e5 Sf6—d5 28. Tf4—d4 fl-f6 29. c 5 x f 6 | Sd5xf6 30. Td4—c4 Ke7—d8 Falls 30. Lb5, so 30 , dö etc. 31. a3—a4 Sf6-d5 32. Ld3—ei Sd5—c7 33. Le4—f3 d7—d5 34. Tc4—c6 Tg7—d7 35. Lf3-g4 Th8—h6 36. Td2—e2 Kd8—e7 37. ICgl—h2 Ke7—f7 38. g2—g3 h4xg3f 39. Kh2xg3 Td7—e7 40. h3—h4 Sc7—e8 41. h4—h5 Se8—f6 42. Tc6xe6 Te7xe6 43. Lg4xe6t Kf7—g7 Besser 43 ,Kf8, wodurch der Verlust eines Bauern vermieden wird. 44. Le6—g4 Sf6xh5f

45. Lg4xh5 Th6xh5 46. T e 2 - e 7 | Kg7^f6 Das nun folgende Endspiel mit Turm und Bauern gehört zu denjenigen Fartieausgängen, welche Morphk( mit ganz besonderer Feinheit spielt. 47. Te7xa7 Kf6-e5 48. Ta7—a6 Th5—g5+ 49. Kg3—f3 Tgft—f5f 50. Kf3—e2 b6—b5 Der Bauer war nicht zu retten: z. B. 50 Tf6; 51. a5, ba; 52. Tf6:, Kf6:; 53. ba etc. 51. a4xb5 Tf5—f4 52. c2—c3 d5—d4 Eine ausgezeichnete Kombination von Schwarz, welche nur an des Gegners unerschütterlicher Überlegungskraft scheitert; man merke auf die Züge 56 und 61 von Weiß. 53. c3—c4! Tf4—h4 54. c4—c5 Th4—h2t 55. Ke2—d3 Th2—h3f 56. Kd3—c2 Th3—h2t Bei 56. Kc4 droht Matt; vgl. übrigens die vorige Note. 57. Kc2—b3 Th2—h3j 58. Kb3—a4 Ke5-d5 59. Ta6—d6f Kd5-c4 60. c5—c6 Th3—hl 61. Td6 x d4f Kc4 x d4 Energische Entscheidung des Spieles! Die Bauern werden unaufhaltsam. 62. c6—c7 Thl—h8 63. bä—b6 Kd4—c5 64. b6—b7 Aufgegeben. Dauer der Partie: 10 Stunden.

Vierter Gang des Turniers: MORPHY gegen PAULSBN. 36.-

PAULSBN—MOBPHY.

NewYork, 8. November 1857.

Doppelspringerspiel. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—fö Sb8—c6 3. Sbl—c3 Sg8-f6 4. Lfl—b5 Lfö—c5 5. Kgl Rg8 6. Sf3xe5 Tf8—e8 7. Se5 x c6 d7 x c6 Der von Weiß gewonnene Bauer kann auch durch 7. Sd3, Lb6 etc. nicht mit Erfolg behauptet werden. 8. Lbö—c4 b7—b5 Verwerflich wäre sofort 8 , Se4: wegen 9. Se4: Te4: 10. Lf7f Kf7: 11. Df3 etc. 9. Lei—e2 Sf6xe4 Besser als 9. Lb3, worauf 9 , Lg4; 10. Del, b4 etc folgen könnte. 10. Sc3xe4 Te8xe4 Nachteilig wäre 10. Lt'3 wegen 10 , Sf2:; 11. Tf2:, Dd4; 12. Sei, Te4: 13. Le4: Df2f 14. Kht,Lg4! ; aber falls 12. Dfl, so 12 Df2f nebst 13 Telf. 11. Le2—f3 Te4—e6 12. c2—c3 Dd8-d3 Der entscheidende und durch Schwarz energisch benutzte Fehler von Weiß; besser wäre 12. d3. 13. b2—b4 Lc5—b6 14. a2—a4 b5xa4 15. D d l x a 4 Lc8-d7 16. Tal—a2 Ta8—e8 17. Da4—a6 Dd3xfi Vgl. Diagramm. Schwarz drohte durch 17 Dflf Matt in zwei Zügen, was der Damenzug (17. Da6) allerdings hindert, ohne jedoch die außerdem mögliche

FJQ

Stellung nach dem 17. Zuge.

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i• T • m t §

Hl

Ii



c

Wendung des Damenopfers auf f3 aufzuhalten. 18. g 2 x f 3 Te6—g6 19. Kgl—hl Le6-h3 20. Tfl—dl Lh3—g2f Bei 20. Dd3 bleibt Schwarz durch 20 , fö; 21. Dc4f, Kf8(!) ebenfalls im Vorteil. Zöge Schwarz Tgl, so folgt Mat in 3 Zügen. 21. K h l - g l Lg2 x f3-[22. Kgl—fl Lf3—g2f 23. K f l - gl Lg2-h3t 24. Kgl—hl Lb6xf2 25. Da6—fl Lh3 X fl 26. T d l x f l Te8—e2 27. Ta2—al Tg6-h6 28. d2—d4 Lf2—e3 Aufgegeben. Dauer der Partie: 4 Stunden. 37.-

MOBPHY—PAULSEN.

NewYork, 8. November 1857.

Sizilianische Eröffnung. 1. e2—e4 c7—c5 2. Sgl—f3 e7-e6 3. d2—d4 c5xd4 4. Sf3xd4 Lf8—e5

60

Zweites Kapitel: Kongreß und Turnier zu NewYork 1857.

Hier wäre vielleicht ratsamer 5. 5. Lei—e3 DdS—b6 d5, Se7; 6. Se5:, d6 (falls Se4: so 6. Sbl—c3 Db6xb2 Verwerflich für Schwarz, wie die 7. Dg4:) 7. Lb5f, c6; 8. de, Bg; unmittelbare Fortsetzung zeigt, vgl. 9. Sd7 etc.; oder auch 7. Sd3, Lc3f 8. bc, Se4; 9. Dfö, Sf6; 10. c4, — Bilguer, 7. Aufl. S. 653, A. 17. bez. 9. Df3, Sc3f 10. Sf4, Sa4; 11. 7. Sd4-b5 Lc5xe3 Db4; 8.Tbl,Da5; 8.Lc5:, L b 5 f L d 7 ; 12. Se6! zu Gunsten des Bei 7 Weißen. — Außerdem käme nach ginge ein Offizier, und bei 7 5. d5, Se7; auch 6. Ld3, d6; 7. Rg, Lb4; 8. Ld2 die Dame verloren. c6; 8. Lg5 in Betracht. — AnderDb2xbl 8. Tal—bl seits bleibt die Abweichung 5. d5, Le3-f4 9. Sc3 x bl Se4: 6. de, Sc3: 7. bc, Lc3f 8. Ld2, a7—aß 10. g 2 - g 3 Lal: 9. Dal, d6 zu beachten. a6xb5 11. g3xf4 5 Sf6xe4 12. Sbl—c3 Sg8-e7 Schwarz vermeidet ed; 6. Sd4: 13. Sc3xb5 Rg8 Se4:, wobei Weiß nach 7. Rg, Sc3: 14. Sb5—d6 Sb8—c6 8. bc, Lc3: 9. La8 gute Angriffs15. Thl—gl Ta8xa2 linien, die Mobphy dem Gegner nicht 16. f 4 - f 5 f7-f6 Ta2—a4 vergönnen mag, erlangt, z. B. 9. L&3, 17. Lfl—c4 b7—b6 Sd4: 10. Dd4: Df6! 11. T e l f ; oder 18. f 2 - f 4 7. Rg, Lc3f 8. bc, Rg! 9. Df3 mit 19. f5xe6 d7xe6 Se7 x c8 20. Sd6xc8 gutem Spiele für Weiß. 21. Lc4 x e7f Kg8-h8 6. Ddl—d3 d7-d5(!) 22. Le6 x c8 Tf8 x c8 7. Sf3xe5 Rg8 23. Ddl—d7 Sc6—c7 8. Rgl Sc6 x e5 Falls Te4f so 24. Kf2, Tf4: 25. Sicherer für Weiß wäre zunächst Ke3 etc., bez. 24. Kf2, Se7; 25. 8. Lc6: und dann 9. Rg. Kf3 etc. zum Gewinn für Weiß. 9. d4xe5 Lb 1 x c3 10. b2xc3 24. Dd7xe7 Ta4—alf c7—c6 25. Kel—f2 Tc8xc2f 11. Lb5—a4 Dd8—a5 12. La4—b3 26. Kf2 - e3 Aufgegeben. Da5 x c3 13. Lei—f4 Dauer der Partie: 4*/4 Stunden. Lc8—fö 14. Tal—cl g7-g5(!) 15. Dd3 x c3 Se4 x c3 38.- Paulsen—Mobphy. 16. Lf4xg5 Sc3—e2f NewYork, 10, November 1857. 17. Kgl—hl Se2 x cl Doppelspringerspiel. 18. T f l x c l Tf8-e8 1. e2—e4 e7—e5 19. Lg5—f6 b7—bö 2. Sgl—f3 Sb8—c6 20. f2—f3 a7—a5 3. Sbl—c3 Sg8-f6 21. a2—a3 4. d2-d4 Lf8—bl Lf5—e6 22. Tel—dl b5—b4 5. Lfl—b5

61

Ergebnisse des Turniers.

23. a3 xbi a5 x b4 24. h2—h3 c6—c5(!) 25. c2—c3 bi x c3 Bei 25. Ld5: ergiebt sich folgende interessante Fortsetzung: 25 Tad8; 26. Ld8:, Td8:; 27. c4, bc; 23. Lb3, T d l f ; 29. Ldl:, La2; 30. Kgl, c4; 31. Kfl, Lb3 und Schwarz gewinnt. 26. Lb3—c2 Ta8—a2 Auf 26. Ld5: würde nun 26 ,

Ld5:; 27. Td5:, c2; 28. Tc5:, T a l | entscheiden. 27. Tdl—cl Te8—a8 28. Lf6—g5 Ta2—al 29. Lc2—bl c3—c2 Falls 29. Khl, so Tel: nebst d4 und c4 etc. 30. Lbl x c2 Talxclf 31. Lg5 x cl Ta8—al und Schwarz gewann. Dauer der Partie: 6 Stunden.

Mit dem Ausgange dieser Partie war die letzte Entscheidung in dem großen Turnier erreicht, P A U L M O I U ' I I Y hatte den ersten Preis erstritten. Das Gesamtergebnis der Kämpfe im Turnier erhellt aus folgender Zusammenstellung: E r g e b n i s s e des S c h a c h t u r n i e r s zu N e w Y o r k 1857. Erster Gang. Gewinnpartieen

Zweiter Gang.

Morti'iiv THOMPSON KENNICOTT RAPHAEL MONTGOMERY!

3

ALLISON

1

Gewinnpnrticen

Remisspiele

. 0

MEEK

Moni'iiv

1

3

MEEK

J

0

PAULSEN

1

3

MONTGOMERY/

0

RAPHAEL

1

3

MARACHE

J

2

LICHTENHEINI

3

PERRIN

0

J

FULLER

Dritter Gang.

FISKE

MORPHY

^

3

MABACHE

LICHTENIIEIN )

0

LICHTENHEINI STANLEY

3 |

2

OALTHROP

KNOTT

PAULSEN

^

3

RAPHAEL

J

0

Entsclieidungskämpfc :

PAULSEN

PERRIN

Remisspielc

. 2

LICHTENHEINI

3

RAPHAEL

J

0

MORPHY

I

5

PAULSEN

J

1

Aus dieser Übersicht geht hervor, daß unter sechszehn mit verschiedenen Gegnern gespielten Partieen der erste Sieger, P A U L M O R P H Y , nur

62

Zweites Kapitel: Kongreß und Turnier zu NewYork 1857.

eine, und zwar gegen den ihm nächstgekommenen Mitbewerber verloren hat, welcher seinerseits an seine übrigen Gegner keine Partie verloren hatte. Diese Erfolge können das Urteil begründen, daß beim Preisausfall Verdienst und Glück sich die Hand gereicht haben. Bestätigt wird, abgesehen von jenen äußeren Ergebnissen, das Urteil noch durch die innere Natur der Spiele selbst, welche deutlich die überwiegende Stärke des Siegers im Verhältnis zu den Gegnern bekunden. Mit der letzten Entscheidung im großen Turnier war aber auch das Endziel des Kongresses erreicht; es handelte sich nur noch um einen würdigen Abschluß durch feierliche Übergabe der Preise an die Sieger. Dieser Akt fand am 11. November statt. In Abwesenheit des inzwischen nach seiner Heimat zurückgekehrten Kongreßpräsidenten Meek schloß der Vorsitzende des amerikanischen Schachbundes, Oberst Mead, an jenem Tage in aller Form den nationalen Schachkongreß, indem er mit warmen Worten der Anerkennung an die von allen Schachfreunden der Union bewiesene Teilnahme erinnerte. Insbesondere sprach er seinen Dank für die vollkommene Harmonie aus, die während des ganzen sechswöchentlichen Verlaufes des Kongresses ungetrübt von allen Seiten bewahrt worden. Zugleich betonte er noch einmal den Nutzen und förderlichen Einfluß, den der Kongreß auf alle Schachkreise und unmittelbar auf die weiteren Kreise der menschlichen Gesellschaft überhaupt üben werde. Hiernach schritt Mead zur Verkündung der Namen der Preisträger in den Turnieren und wendete sich dann mit einer besonderen Ansprache an den ersten Sieger: „Bei Überreichung des ersten Preises, eines silbernen Tafelservices, an Herrn Morphy, den Hauptsieger in dem großen Turniere, genüge ich einer Pflicht, deren Erfüllung, wie mir wohl bewußt ist, die wärmste Zustimmung bei allen Mitgliedern dieses Kongresses findet. Niemandem gewährt dieser Akt, wie ich mich überzeugt halte, eine größere Befriedigung, als gerade denjenigen Teilnehmern am Turnier, mit welchen Herr Mokphy im Kampfe siegreich zusammengetroffen ist. Und Keinem könnte es angenehmer als mir selbst sein, ihm das zu überreichen, wozu er die Berechtigung durch seine unzweifelhafte Überlegenheit erworben hat." Der überwiesene Ehrenpreis bestand aus einem edelgeformten Humpen, vier Bechern und einem Untersatze, sämtliche Stücke aus gediegenem Silber, in einer hochangesehenen Fabrik hergestellt. Der Untersatz zeigte in einer feingravirten Zeichnung die kunstvoll ausgeführten Porträts von Morphy und Paulsen, wie sie an einem Schachbrett spielend einander gegenüber sitzen. Unterhalb dieser Gruppe sah man folgende Widmungszeilen angebracht:

Ergebnisse des Turniers; Preisverteilung; Ehrengeschenke. T H I S SERVICE OF P L A T E 18 PRESENTED TO P A U L

M

O

R

P

H

Y

T H E VICTOR IN THE G R A N D TOURNAMENT AT THE FIRST CONGRESS OF THJÌ AMERICAN NATIONAL CIIESS ASSOCIATION N E W YORK

1857.

Auf derselbe» Tafel, welche dieses Ehrengeschenk trug, lag noch ein linderes Ehrenandenken, bestimmt als eine Anerkennung für PAULSENS Leistungen im Blindlingsspiel. Es war eine große Medaille aus Gold, in Form eines amerikanischen Schildes, dessen Vorderseite das Bild von PAULSEM darstellt, wie er seine fünf Gedächtnispartieen spielte, während auf der Kehrseite die Worte eingraviert stehen: „Presented to Louis Paulscn by Members of the National Chess Congress October 1857." In feinsinniger Weise hatte man mit der Überreichung dieses Ehrengeschenkes PAUL MURPHY betraut und hierdurch dein allgemeinen Wohlgefallen an der offenkundigen Einmütigkeit zwischen den beiden Hauptkämpfern des Turniers Rechnung getragen. In solchem Sinne wendete sich MORPHY, nachdem die offizielle Verteilung der übrigen Turnierpreise vollzogen, an PAULSEN mit den Worten: „Im Namen verschiedener Mitglieder des ersten amerikanischen Schachköngresses überreiche ich Ihnen dieses Andenken als ein Anerkcnnungszeichen. Es erscheint allerdings nur von geringem Werte, wenn e,s im Verhältnis zu der Bewunderung gedacht wird, die man vor Ihrer staunenswerten Kunst im Blindlingsspiclc hegt. Mein Herr, ich nehme Sie für die Vereinigten Staaten in Anspruch. Obschon nicht in Amerika geboren, haben Sie doch mehr für die Verherrlichung der Schachbestrebungen in diesem Lande gethan, als seine begabtesten Söhne vermochten. Mag sich das alte Europa seines STAUNTON und ANDERSSEN, seines H A R R WITZ und LÖWENTHAL, seines v. D. LASA und PETROFF rühmen, — Amerika hat den größeren Ruhm, daß das Blindlingsspiel eines PAULSEN noch ohne Gleichen dasteht. Was will es sagen, wenn LABOURDONNAIS zwei, PHILIDOR drei und KIESERITZKY ZU gleicher Zeit vier Partieen durchführte? Wir haben unter uns einen Meister, dem es eine leichte Annehmlichkeit ist, fünf Partieen zu spielen und der wohl bald sein Versprechen lösen wird, zu gleicher Zeit sieben Partieen oder noch -mehr ohne Ansicht des Schachbrettes zu führen. Wir lassen daher unseren stolzen Kampfruf über den Ozean erschallen. Mögen sie alle, welche darauf antworten wollen, herankommen. Laßt die fast übermenschlichen Thaten unseres PAULSEN mit gleichem Erfolg von eueren gepriesensten Schachhelden in Europa ver-

64

Zweites K a p i t e l : Kongreß und Turnier zu New Y o r k 1857.

suchen, laßt den viel und verdientermaßen gerühmten I I A B R W I T Z in die Schranken treten, — wir fordern ihn, wir fordern alle Schachgrößen der Alten Welt zum Kampfe heraus! — Aber, mein Herr, Ihre vollendeten Leistungen bedürfen nicht des Rühmens, sie sprechen für sich selbst. Und indem ich nunmehr unseren Dank noch einmal ausdrücke, bitte ich Sie jetzt, dieses schwache Zeichen unserer Bewunderung entgegenzunehmen." Auf diese Ansprache erwiderte P A U L S E N , indem er das Geschenk in Empfang nahm, Folgendes: „Die Ehre, welcher Sie mich gewürdigt haben, indem Sie mir ein so feines und wertvolles Andenken überreichen, ist so groß, daß ich es wahrhaft bedauere, meinen Dank nicht in hinreichend angemessenen Worten verlautbaren zu können. Werde ich doch in diesem Augenblicke zu gleicher Zeit von dem Gefühle tiefer Erkenntlichkeit, aufrichtiger Hochachtung und wahrer Freude in meinem Herzen bewegt! Das große Vergnügen, welches mir so mancher friedliche Kampf, den ich mit Ihnen ausfechten konnte, gewährt hat, und die Freude, welche mir dadurch vergönnt wurde, daß ich den ehrenreichen Vorkämpfer unseres Kongresses und so manchen anderen würdigen und hochgeachteten Freund CAISSAS kennen lernen sollte, ist so überwältigend, daß ich keinen Augenblick mich besinne, die letztvergangenen Tage als die glücklichste Periode meines Lebens zu bezeichnen. Und jederzeit in der Zukunft, *wenn ich fern von hier weit im Westen dieses großen Landes, wo mir die Vorsehung eine Heimat vergönnt hat, weilen werde, wird mir die Erinnerung an diese Tage eine Quelle wahrer Freude und hohen Genusses sein. Noch einmal, geehrter Herr, bitte ich Sie, den Ausdruck meiner aufrichtigen und herzlichen Dankbarkeit empfangen zu wollen!" Mit diesen einfach herzlichen Worten echt deutscher Erkenntlichkeit war der letzte Akt des amerikanischen Kongresses von 1857 beendet. Die Anerkennung, welche auf dem großen Schachtage in so vielseitiger Weise gerade der deutschen Kraft und Kunst zu teil geworden, muß unserer vaterländischen Schachgemeinde zur wahren Genugthuung dienen. Auch die erst später erfolgte Preiszuerkennung in dem Problemturnier des amerikanischen Kongresses hat zwei, dem deutschen Geiste und der deutschen Sprache angehörige Meister, R U D O L F W I L L M E R S und CONRAD B A T E R , als Hauptpreisträger gekrönt. Den unparteiisch denkenden Freund des Schach aber kann es nur mit Befriedigung und Stolz erfüllen, daß die Leiter des amerikanischen Kongresses in aufrichtiger Liebe zur Sache und unbeirrt durch persönliche Rücksichten die höchste Gerechtigkeit walten ließen und daß sich im Verlaufe des ganzen Schachfestes zu New York 185" überall das Glück mit dem Verdienst zusammengefunden hat.

DRITTES KAPITEL. Paul Morpliys Siege zu NewYork im Herbst 1857. Das große Turnier des Schachkongresses zu NewYork hatte dein Meister nicht nur den Ehrenpreis, sondern auch die allgemeine Anerkennung der entschiedenen Überlegenheit seiner Spielstärke gebracht. Eine noch höhere Errungenschaft wurde dem Sieger in dem vollen Bewußtsein seiner Leistungskraft zu teil, und auch sie sollte ihren Preis in neuen glänzenden Triumphen finden. Am Schlüsse des Kongresses richtete M O B P H Y eine Herausforderung an die Mitglieder der Gesellschaft zu NewYork und bot einen Wettkampf unter Vorgabe von Bauer und Zug, um 100 Dollars für die ersten sieben Gewinnspiele. C H A R L E S S T A N L E Y , der in hohem Rufe stehende Meister Amerikas, nahm die Wette an, — und erlitt eine vollständige Niederlage. Denn abgesehen von einem Remisspiele verlor er hintereinander vier Partieen und gab dann verzweifelnd den Kampf salbst auf. Es ist begreiflich, daß die in den Räumen des Sehachklub gewechselten Spiele eine ungewöhnlich große Schar von Zuschauern herbeizogen und die allgemeine Bewunderung wie das Vertrauen auf die unvergleichliche Leistungskraft des jungen Meisters befestigten. Nach diesem überraschenden Erfolge ging der Sieger noch weiter und stellte die gedachten Bedingungen jedem Spieler der Vereinigten Staaten. Sein Ansehen stand aber bereits zu hoch, als daß selbst unter jenen günstigen Voraussetzungen abermals ein Gegner sich an ihn gewagt hätte. Desto freiere Muße blieb dem kühnen Herausforderer, inmitten der Schachgesellschaft zu NewYork g p gen viele bedeutende Meister seinen Geniu3 glänzen zu lassen und noch nie vorgekommene Erfolge zu verwirklichen. Denn von hundert, in einigen Wochen mit mehreren starken Spielern gleich aufgespielten Partieen sollte er nur fünf verlieren, darunter eine gegen Mr. HAMMOND aus Boston, der seinerseits sieben verlor, eine gegen L. PAÜLSEN, welcher im Ganzen zehnmal unterlag, eine gegen Mr. S T A N L E Y , welcher mit zwölf Spielen im Nachteil blieb, eine gegen den bekannten Meister W. J . SCHOTTEN, welcher eine Niederlage von dreiundzwanzig Verlusten erlitt; endlich ein Spiel mit mehreren sich beratenden Gegnern. PAÜL MORPHY

L a n g e , PAUL MORPHY.

III. Aufl.

5

Drittes Kapitel: PAI'L MORPKYS Siege zu NewYork im Herbst 1857.

66

Aus anderen Siegen gegen verschiedene Mitglieder der Gesellschaft zu NewYork wollen wir nur drei Gewinnspiele gegen D . W . FISKE und die gleiche Anzahl gegen N. MABACHE, sowie acht Gewinnspiele gegen J . THOMPSON hervorheben.

Übersicht der Partieen Morphys gespielt zu NewYork 1857. (Zuerst stehen die Verlustzahlen, dann die Gewinne, in Klammern die Remisspiele.)

Gleichaufgespielte Partieen. 1. Gegen Spieler zu . . . W . SCHULTEN . . J . THOMPSON . . LICHTENHEIN . . D . W . FISKE . . N . MARACIIE . W . FULLEB . . M . SOLOMONS . . C . D . MEAD .

NewYork. 1 —12 1 —23 0 — 8 0 - 4 (3) 0 — 3 0—3 0—2 0—2 0— 1 • 0 1 (2) . 0— 1

CH. STANLEY

F . PERRIN

.

.

D r . RAPHAEL .

D.

Ubertrag: . . . .

PARRY

2 —60 (5) 0— 1

F I S K E , FÜLLER u n d 1 PEREIN

1— 0

in Consult. J

2. Gegen andere Spieler. Louis PADLSEN . . . 1 —10 (3) IIAMMOND (Boston) .

.

1— 7

(Mobile) . . . ELKIN (Philadelphia) . MONTGOMERY (Philad.). IVENNICOTT (Chicago) . CALTHROP (Connect.) .

0—5 0— 0— 0— 0—

MEEK

2 —60 (5) Summe der gleichaufgespielten Partieen:

-8

(8)

Vorgabe-Partieen. 1. Bauer und Zug. N . MARACHE

.

.

.

.

0 — 3 (2)

CH. STANLEY

.

.

.

.

0 — 4 (1)

2. Bauer und Doppelzug. F . PERRIN H.

RICHARDSON

2 — 8

1—3

J . BRYAN F . PERRIN A . REIF .

Übertrag: 8 — 3 6 .18—30 . . 9—17 . . .1 7

A . KINO .

.

M . MARTINS M . SOLOMONS

.

0—

. 0— . 0 -

(6) (7) (3) (1)

2

1 0 (1)

3. Bauer und drei Züge. J . BRYAN

D.

2 — 8

4. Damenspringer. 3—10(3)

JULIEN

5. Damenturm. A . PERRIN

.

0 —

.

0 — 1 0 — 1

M . MARTINS M . BROWN

8 —36 (6) Summe der Vorgabepartieen:

9

36 —104 (18)

1. P a r t i e e n gegen C. H . STANLEY.

67

Das Gesamtergebnis der im Herbst 1 8 5 7 von MORPHY sowohl im Turnier als außerhalb desselben gespielten Partieen geht aus vorstehender Zusammenstellung hervor. Die Gesamtsumme ergiebt eine Anzahl von 258 Partieen, welche der Meister in der verhältnismäßig sehr kurzen Frist von zwei Monaten sämtlich gespielt hat. Am 17. Dezember verließ P A U L MORPHY den Schauplatz seines Ruhmes, um nach der Vaterstadt zurückzukehren. Herzliche Glückwünsche geleiteten ihn, nachdem am Tage zuvor ihm zu Ehren ein großes Festessen, bei welchem JAMES THOMPSON den Vorsitz fühlte, als Abschiedsmahl stattgefunden hatte. Als Proben seiner Spielthätigkeit aus jener Zeit mögen nachfolgend.; Partieen dienen. I. 39.-

Partieen gegen

CHAELES

STANLEY—MOBPHY. New York 1857.

Italienische Partie. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl— f:i SbS—c6 LfS — c5 3. L f l - e4 SgS—f6 4. c2—c3 d7—d6 5. d2—dB Rg8 6. h2—)i3 7. Lei—g5 Le5-b6 8. Sbl—d2 Lc8-e6 h7—h6 9. Rgl 10. Lgo—h4 KgS—h8 11. Sf3—h2 S'-g» Dieses Vorrücken der Flügelbauern bildet, wie schon angedeutet, eine von MORPHY häufig angewendete Fortführung des Angriffs. 12. Lh4—g3 h6—ho 13. Sh2—f3 h5—h4 14. Sf3xh4 g5xh4 15. L g 3 x h 4 Kh8-g7 16. Ddl—f3 Tf8—h8 17. D f ö - g 3 f Kg7—f8 Sf6-d7 18. D g 3 - g 5 f7xe6 19. Lc4xe6

HEKKY

STANLEY.

I 20. DgöxdS ScßxdS ' 21. Sd2—f3 Kf8-g7 | 22. g 2 - g 4 Sd7—f8 23. Kgl—g2 Sf8-g6 | i 21. Lh4—g5 Sd8-f7 ! Sicherer wäre wohl 24. Lg3. j 25. h 3 - h 4 Sf7xg5 i 26. h4 x gö Sg6—f4j i 27. K g 2 - g 3 Th8—h3f j Auch Kgl würde wegen Th3 nebst ! Tah8 die Partie für Weiß nicht j mehr gerettet haben. 40.-

MORPHY—STANLEY.

NewYork, 22. Oktober 1857.

Evansgambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 SbS—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lb4—aö 6. d2—d4 e5 xd4 7. Rgl d7—d6 S. c3xd4 La5—b6 9. Sbl—c3 Sg8-f6 Man vergleiche wegen dieser Fort5*

68

Drittes Kapitel.: PAUL MORPHYS Siege zu NewYork im Herbst 1857.

41. T g 8 x h 8 b3—b2 Setzung die Bemerkung zum 9. Zuge 42. Th8—b8+ Kb7xb8 derPartieen 15,46,146. Für Schwarz 43. h7—h8Df Aufgegeben. verdient Lc8—g4 Vorzug. Man vergleiche BILGUEBS Handd6xe5 10. e4—e5 buch 7. Aufl. S.216 Var. 25, Anm.10. Lb6xd4 11. L e i — a 3 Lc8—e6 12. Ddl—b3 f7 x e 6 13. L c 4 x e 6 4 1 . - STANLEY—MOBPHY. 14. D b 3 x e 6 + Sc6—e7 NewYork 1857. Flügelgambit wider Läufergambit. 15. S f 3 x d 4 e5xd4 1. e2—e4 Sf6—g8 e7—e5 16. T f l — e l 2. f2-f4 Dd8—d7 e5xf4 17. Se3—d5 3. Lfl—c4 Dd8-h4f Dd7 x e6 18. L a 3 x e 7 4. K e l — f l b7—b5 Besser wäre wohl 18. D d 7 f , aber 5. Lc4—b3 Sg8—f6 MOBPHY tauscht, wo es vermeidlich 6. Sgl—f3 Dh4—h6 ist, selbst nicht gern die Damen. 7. Sbl—c3 b5—b4 Ke8--d7 19. T e l x e6 8. Sc3—b5 Lc8—a6 20. T a l — e l T a 8 -- e 8 9. Lb3—c4 La6 x b5 c7-- c 6 21. Te6—e4 10. L c 4 x b 5 Sf6—h5 22. T e 4 x d 4 c6xd5 11. Kfl—e2 g?-g5 Kd7-- c 6 23. T d 4 x d 5 | Entschieden stärker für Weiß ist 24. Td5—d6-;Kc8-- c 7 11. d2—d4, was STANLEY in einer Kc7-- b 8 25. T e l — e l f anderen Partie, dem einzigen Spiele, Sg8-—h6 26. Le7—h4 das er von dreizehn Partieen gegen Kb8-—a8 27. Lh4—g3 MOBPHY gewann, folgendermaßen Sh6-—f5 28. h2—h3 durchführte: 11. d4, BgSf 12. K g l , 29. T d G - d 7 g7"- g 6 Falls Te7, so 30. Te7:, Se7:; 31. S h l : 13. Khl: c6; 14. Lc4, d6; 15. T c 7 , Sf5; 32. L e 5 , T g 8 ; 33. Tf7, a3, g5; 16. ab, g4; 17. Sgl, g3; 18. g6; 34. Th7:, oder 31 , T e 8 ; h3, L e 7 ; 19. Ta5, L g 5 ; 20. Dg4 und 32. Ld6, Sf5; 33. Lea, g6; 34. Th7:. Schwarz gab auf, da nun Dc8 (bez. nachher Db7) droht. Sf5xg3 30. Tel—c7 12. Sf3—e5 Te8—b8 Lf8—g7 31. f2xg3 Th8 x h7 13. Se5—g4 f4-f3+ 32. T d 7 x h 7 a7—a5 14. K e 2 x f 3 Dh6-b6 33. T c 7 x h 7 Tb8—g8 15. Ddl—e2 34. h3—h4 Rg8 b7—b5 16. Lb5—c4 35. g3-g4 Sb8—c6 a5—a4 17. c2—c3 36. h4—h5 Kg8—h8 b5—b4 18. De2—e3 37. h5—h6 f7—fö Tg8—h8 19. D e 3 x b 6 38. Th7—g7 f5 X g 4 f b4—b3 20. K f ; i x g 4 39. hß—h7 Sh5—f6f Iva8—b7 Aufgegeben. 40. T g 7 - g 8 t

I. Partieen gegen C. H. STANLEY.

69

15. Dg4xe6i KgS—h8 16. Tfl—dl Ta8-e8 17. De6—g4 Te8xe5 Bei De6 x c6 geht mindestens ein Offizier verloren, j 18. Sbl—d2 La6—c8 I 19. Dg4—g3 Lc5—d6 20. Dg3-d3 Lc8—a6 i 21. Dd3—c2 Te5—h5 Jetzt ist die weiße Dame vom Königsflügel entfernt und Schwarz kann nun ungehindert zum Angriff gegen denselben vorgehen.

42.- STANLEY—MORPHY. Aus dem Vorgabe-Wettkampf.

Vorgabe von Bauer und Zug. 1. e2—c4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. e4—e5 c7—c5 Hier käme 3.Dh5f, g6; 4. De5,Sf6; 5. Lg5, Lei; 6. Lb5v, cß; 7. ed. cb; 8. d6 in Betracht; oder 5. Lg7; 6. ed, Dd5:; 7. Lf6: etc. 4. Lei—e3 DdS—bC Besser scheint 4. e2—c3 mit Rücksicht auf Bauer e5. 5. b2—b3 SbS-cG 22. Sd2-f3 c6—c5 Das Beste wäre h2—h3, da auch 6. Sgl—ß c5xd4 Jetzt würde bei 6. c2—c3 Ab- ; bei Sd4 —f3 Schwarz in Vorteil tausch auf c!4 und dann Lb4f zu j kommt durch Lh2f; 23. Sh2:, Df2f; Gunsten des Schwarzen erfolgen. ' 24. Khl, Tf4 etc. 7. Le3xd4 Sc6xd4 23. Sd4—e2 Tf3xf3 8. Sf3xd4 Lf3—CD ' Dieses Opfer ist bezeichnend für 9. c2—c3 Sg8-e7 MOKPHYS Spielweise. Vgl. Zug 17, 9. Lfl—b5y würde nach Ke8—dö : Partie 50. Offiziervcvlust zur Folge haben. 24. g2 xf3 Db6-d8 10. Lfl—b5t Se7—cß 25. c3—c4 Th5xh2 Auf Se2 — g3 würde Schwarz 11. Lb5xc6f b7 xc6 12. Ddl-h5f gl—g6 durch Dh4 in wen'gen Zügen ge13. Dh5—g4 Rg8 winnen. 14. Rgl Le8—aG | 26. Tdlxdö Dd8—b4 Schwarz giebt hier mit Vorbedacht i 27. Dc2—c3f Kh8-g8 28. Se2-g3 Dh4—h3 den Königsbauer auf, um zu dem und Schwarz gewinnt. nachfolgenden Angriff zu gelangen. II.

Partieen gegen W . J . SCHULTEN.

43.- MOBPHY— SCHULTEN.

;

NewYork 1857.

Evansgambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—cß 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 Lc5xb4

!

5. c2-c3 6. Rgl 7. d2—d4 8. c3 xd4 9. d4—d5 Vgl. Partie 46. 10. e4—e5

Lb4—c5 d7—d6 e5 x d4 Lc5—b6 Sc6—e7 Lc8—g4

Drittes Kapitel: PAUL MORPHYS Siege zu NewYork im Herbst 1857.

70

11. h2—h3 Lg4xfö 12. D d l x f 3 Lb6—d4 13. Sbl—c3 Ld4 x e5 14. Lc4—b5f Ke8-f8 15. Lei—b2 c7—c6 16. L b 5 - d 3 Sg8—f6 17. Tal—el Le5 xc3 18. Lb2 x c3 Sf6 x do Unter Hingabe mehrerer Bauern bat MORPHY eine starke Angriffastellung mit offenen Linien erlangt, zu deren Ausnutzung er seine fernwirkenden Läufer und Türme entscheidend verwendet, während die Springer des Gegners einander behindern und dessen Türme unthätig auf ihren Posten verharren. 19. Lc3—al f7—f6(?) Etwas besser für Schwarz wäre Se7-g6. 20. Tel— e6 Dd8—d7 21. Tfl—el b7—b5 22. Te6xe7 Sd5xe7 Stärker und schöner als 22. Lb5: cb; 23. Te7: Se7: 24. Da8f etc. 23. Lal x f6 Se7—d5 24. L f 6 - e 7 t Kf8—g8 25. Ld3—fo Aufgegeben. 44.-

SCHULTEN—MORPHY. NewYork 1857.

Mittelgambit gegen Königsgambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 d7—d5 3. e4xd5 e5—e4 4. Sbl—c3 Sg8-f6 5. d2—d3 Lf8—b4 6. Lei—d2 e4—e3 Ein Reispiel des iiaueropfers; man verprl. BILGÜEBS Handbuch sechste

Aufl. S. 387 Anm. 23, sowie siebente Aufl. S. 397 Partie 104. 7. Ld2xe3 Rg8 Auf 7. De2 würde ebenfalls Bg8 folgen. 8. Le3—d2 Lb4xc3 9. b2xc3 Tf8—e8 10. Lfl—e2 Lc8—g4 Es droht Dd5: mit dem Angriff auf g2, weshalb 11. h2—h3 unterbleibt. 11. c3—c4 c7—c6 12. da x c3 3bä x c6 13. Kel—fl Te8xe2 14. Sgl x e2 Sc6—d4 15. Ddl—bl Lg4xe2f 16. Kfl—f2 Sf6—g4f 17. Kf2—gl Auf 17. Kg3 folgt Matt in zwei Zügen durch Sf5f ete., auf Kel aber in fünf Zügen durch Dh4f nebst De7 etc. Nach 17. Kgl er giebt sich folgende Position:

i

K

••M

i

1 1 i

• J M Iii mm Schwarz am Zuge erzvingt das Matt in ungefähr sieben Zügen (17 , SfSf; 18. gf, D d i f ; 1). Kg2, Df2t; 20. Kh3, Df3f 21. K14, Sh6 nebst Sf5t etc.).

II.

Partieen gegen W. J. Schulten.

iö.- Schulten — Morphr. NewYork 1S57.

Mittelgambit gegen Laufergambit. 1. c2—o4 e7—e5 2. f2—f4 eo x f4 3. L f l — e 4 d7—dö 4. e 4 x d ö LfS—d6 Besser wäre Dh4f bez. Sf6. 5. Sbl—c3 Sg8—fO 6. d2—d4 RgS Beachtung verdient 6. De2nebst7.d3. 7. Sgl—e2 f4—f3 Wieder ein Beispiel des Baucropfers. Weiß zöge besser Sf3. 8. g2 x f3 Sf6—li5 9. h2—li4 TfS—eS Besser für Weiß wäre 9. Lc3. 10. Sc3—e4 LdG—g3y 11. Ivel —d2 Lg3—d6 Auf 11. K f l könnte T 15. L c l x h ß g7xh6 16. Se4—f6y Kg8-g7 17. Tel x e5 dii x e.r) Bei 17. Te4 oder 17. Ld3 kann Schwarz den Springer fC nehmen. 18. D h 5 x e 5 Kg7—h8 19. L c 4 - d 3 Dd8—d6 20. De5—b2 Dd6-f4 21. S f 6 - e 4 f f7—f6 22. g2—g3 Df4—c5 23. Db2—c!2 Se7—g8 24. Sb1—c3 f6—f5 25. Tal—el f5xe5 26. Tel x e4 Tf8xf2 Schwarz gewinnt.

Partieen gegen verschiedene Spieler.

5 3 . - MOBPHY—MEEK. NewYork 1857.

Französische Eröffnung. 1. e2—c4 e7—e6

d2—d4 d4—d5 f2—f4 4. 5. Sgl—fö 2. 3.

c7-—C5 e6-- e 5 d7-—d6

LC8- _ g 4

76

Drittes Kapitel: PAUL MORPHYS Siege zu NewYork im Herbst I857.

6. f 4 x e 5 Lg4xf3 7. D d l x f 3 d6xe5 8. Lfl—b5f Sb8-d7 9. Sbl—c3 Sg8—f6 10. Lei—g5 Lf8—e7 11. d5—d6 Le7xd6 Das entscheidende Baueropfer. 12. Rc! Aufgegeben. 5 4 . -

MEAD— NewYork

MORPHY. 1857.

Unregelmäßige Eröffnung. 1. h 2 — h 3 e7—e5 Eine Lieblingseröffnung des die weiße Partei leitenden Spielers, welcher hierdurch von vornherein die Rolle der Verteidigung übernimmt. 2. e2—ei Sg8-f6 3. S b l — c 3

Lf8—c5

4. Lfl—c4 b7—b5 5. L c 4 x b i c7—c6 6. Lb5—a4 Rg8 7. Sgl—e2 d7—d5 Auch von diesem Zuge gilt die vorhin gemachte Bemerkung. 8. e4 x d5 c6 x dö 9. d2—d4 e5xd4 10. Se2xd4 Dd8—b6 11. Sc3—e2 Lc8—a6 12. c2—c3 La6 x e2 13. Ivel x e2 Lc5xd4 Falls 13. De2:, so Ld4:; 14. cd, Da5f nebst Da4: zum Vorteil von Schwarz. 14. D d l x d 4 Db6-a6f 15. Ke2—f3 Tf8—c8 Wahl der richtigen Turmlinie. 16. b2—b3 Sf6—e4 17. Lei—b2(!) Sb8—c6 18. La4 x c6 Tc8 x c6 19. Kf3—e3 Ta8—e8

20. T h l - e l Se4xc3+ 21. K e 3 - f 3 Tc6—f6f 22. Kfö—g3 Da6—d6t 23. f2—f4 Sc3-e2f 24. Tel x e2 Te8xe2 25. Tal—fl Tf6—g6t 26. Kg3—f3 Te2xg2 Aufgegeben. Geschähe z. B. 27. Tf2, so würde T6g3f; 28. Ke2, De6f; 29. Kd2, Dh3: etc. die Folge sein. 5 5 . -

F B .

PEBEIN—MOBPHY.

NewYork

1857-

Italienische Partie. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—e5 4. c2—c3 Sg8—f6 5. d2—d4 e5 x d 4 6. e4—e5 d7—da 7. L c 4 - b 3 Sf6—e4 8. c3xd4 Lc5-b6 9. Rgl Lc8—g4 10. Lei—e3 Rg8 11. Sbl—c3 Sc6—e7 12. h2—h3 Lg4xf3 13. D d t x f 3 Se4xc3 14. b 2 x c 3 f7—f6 15. e5—e6 c7—e6 Weiß spielt die Partie von hier ab so vortrefflich, daß Schwarz irgendwelchen Vorteil nicht erringen kann, vielmehr seinerseits mit einem Remisausgange zufrieden sein muß. 16. Le3—cl Lb6—c7 17. Lei— a3 Lc7—d6 18. L a 3 x d 6 Dd8xd6 19. T f l - e l Tf8—e8 20. Lb3—c2 Se7—g6 21. L c 2 x g 6 h7 Xg6

IV.

Partieen gegen verschiedene Spieler.

77

8. c3xd4 Lcö—b6 22. Df3—g4 g6—g5 9. e4—e5 d7—dö 23. Dg4—fö Te8—e7 Vgl.BILGUERS H a n d b . S. 186, Anm. 4. 24. Tel—e3 Ta8—e8 10. e5 x f6 dö x c4 25. Tal—el Dd6-f4 11. f6 xg7 Th8-g8 Aus dem starken Druck, welchen Noch stärker wäre 11. Tel, Kf8; der vorgerückte weiße Freibauer auf das schwarze Spiel übt, erklärt es 12. La3 und 13. dö, oder Le6; 12. sich, daß Schwarz im Damentausch fg, Tg8; 13. Lg5, Dd5; 14. Sc3, eine Erleichterung suchen will; falls Da5; 15. dö etc. 12. TfL—elf Sc6—e7 26. Df4:, gf; 27. Te2, g5 nebst Kg7 13. Lei—gö LcS—e6 etc., und es ist fraglich, ob sich der 14. Sbl—c3 Lb6—a5 weiße Freibauer noch auf die Dauer ! 15. Sc3—e4 TgSxg7 halten werde. j 16. Se4—fCy Ive8—f8 26. Df5—g6 Df4—h4 17. Tel—eö c"—e6 27. Dg6—fj Dh4—h7 18. Lgö—116 Se7—fö 28. Dfö—g4 g7—g6 19. Te5xe6 f7xe6 29. f2—f4 Dh7—h4 Das bekannte Qualitätsopfer. 30. f4—fö KgS—g7 20. S f 3 - g 5 ICf8—c7 31. Dg4xh4 göxh4 21. LI16 x g" Sf5xg7 32. g2—g4 Kg7—h6 22. Ddl—f3 Dd8xd4 33. Tc3—f3 Ivh6—g5 23. T a l - d l La5—d2 34. Kgl—ii Te7—c7 24. Sf6—g8-jTaSxg8 35. Toi—e2 25. Df3—f7y KIN—d8 Wegen vorgerückter Zeit bot hier 26. Sg5—fö MORPIIY Remis, was P E R R I N annahm. lind Weiß gewinnt. 50.-

MORI'HY—LICHTENHAIN. NewYork 1857.

5 7 . - MARACHE — MORPHY.

Evansgambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—cö 4. b2—b4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lbl—c5 6. ßgl Sg8-f6 Hier könnte sofort 6.d4 geschehen, z. B. 6. d4, cd; 7. cd, Lb6; 8. Lb2, Sf6 (!); 9. d5, Se7, oder 7. Lb4f; 8. K f l etc. Für Schwarz wäre d7-d6 sicherer. 7. d2—d4 e5xd4

Evansgambit. 1. e2—e4 e7—eö 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—cö 4. b 2 - b 4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lb4—a5 6. d2—d4 e5 x d4 7. e4—e5 d7—d5 Besser für Weiß die Rochade; vgl. BILGUERS Handbuch 6. Aufl. S. 206, Anm. 2. 8. e5xd6 Dd8xd6

NewYork 1857.

78

Drittes Kapitel:

PAUL MOKPHYS

9. Kgl Sg8—C7 10. Sf3—go Kg8 Statt dieses schwachen Springerangiiffes böte wohl 10. La3 liebst 11. Tel einen nachhaltigeren Angriff. 11. Lc4—c!3 Lc8—fo Schwarz giebt die Qualität auf, um zum Gegenangriff überzugehen und die Bauerübermacht auf dem linken Flügel besser zu verwerten. 12. Ld3 x fö Se7xf5 13. Lei—a3 Dd6—g6 14. La3 x f8 Dg6 x g5 15. Lf8—a3 d4 xc3 16. La3—cl Dg5—g6 17. Lei —f4 Ta8—d8 18. D d l - e ü Sc6-d4

mt

«TO a i

i

I

i

Auf 19. Tdl würde Se3; 20. Dg6:, Se2i; 21. Khl, T d l f entscheiden. Bei 19. Da4 aber könnte b7—b5 geschehen und die Fortsetzung 20. Da5:, Se2+; 21. Khl, Sf4:; 22. Tgl, T d l ; 23. g3, Dc6f; 24. f3, D f 3 f , oder 22. g3, Dc6f; 23. f3, D f 3 f ; 24. Tf3:, Tdlf Schwarz zum Siege führen. 19. Dc2—e4 Sf5—g3 20. De4xg6 Sd4—e2f

Siege zu New York im Herbst

1857.

58.- Mobphy—F. Peebin. NewYork I857.

Sicilianische Eröffnung. 1. e2—e4 c7—cä 2. Sgl—f3 e7—e6 3. d2—d4 c5 xd4 Noch angemessener für die Entwickelung des weißen Spiels scheint uns hier zunächst 3. Sbl—c3. 4. Sf3xd4 SbS—cfi 5. Lei—e'J Sg8—f6 6. Lfl — d3 Lf8—b4f 7. c2—c3 Lb4— a5 8. Rgl La5—b6 9. Sbl—d2 Sc6-e5 Schwarz sollte lieber, z. B. durch d7—da, sein Spiel schneller entwickeln. 10. Ld3—e2 d7—d5 11. f2—f4 Se5—c6 12. e4—e5 Lb6xd4 13. c3 x d4 Sf6—d7 14. Le2 — d3 f7-f5 15. g2— g4 g7-g6 16. g 4 x f 5 eöxfö 17. Kgl—hl Sd7-f8 18. Tal—cl Sf8—e6 19. L d 3 x f 5 Se6 x d4 Auf g 6 x f 5 folgt 20. Dh5f und Schwarz würde nach Kd7; 21. Dfö:, De8; 22. Dh3 nebst 23. fä in eine bedrängte Lage kommen. 20. L f 5 x c 8 Ta8xc8 21. f4—fö Sd4xf5 Ein Baueropfer zur Erzwingung offener Angriffslinien für die Wirksamkeit der Offiziere. Für Schwarz wäre hier vielleicht die Ausführung der Hochade noch das Ratsamste. 22. T f l x f d g6xfö

IV. Partieen gegen verschiedene Spieler.

D a s b e k a n n t e Qualitätsopfer. 23. D d l — h ö t Ke8—d7 24. D h 5 — f i f Dd8—e7 Bei Sc6—e7 giebt "Weiß in zwei Zügen Mat. 25. eö—e6-jKd7—dS 26. L(;3—gö u. Weiß gewinnt.

")!>.- IJ.YMMOXD — MOKPHV. NewYoik 1857,

79

21. f4xe5 Sg5—e6 Ü2. D g 2 x d 5 Dd8xd5 23. L b 3 x d 5 SeG-f4 Man bemerke hinsichtlich dieses Damentausches, wie Mohphy stets auf eigne F ü h r u n g des Angriffs bedacht ist, bcziehlich die A u f n a h m e des Gegenangriffs im Auge behält. 24. L d 5 x b 7 Ta8—b8 25. Lb7—c6 Tc8—e6 26. Lc6—d7 Te6-e7 27. T a l — d l Tb8xb2 28. T e l — e 4 Te7xd7 Aufgegeben.

Italienische Pariie. 1. c2 - e t e7—e5 2. S g l - f 3 SbS—c6 3. L f l — c 4 Lf8—c5 4. c2—c3 Sg8—f6 5. d2— d4 c5 x d4 CO.- Morphy—Ham.mond. C. et— e5 d7—d5 NewYork 1857. 7. Lc4—b3 Sf6-e4 Evansgambit. ewöhnlieh wird hier 7. Lbö 1. e2—e4 e7—e5 spielt. 2. S g l — f 3 Sb8—c6 8. c3xd4 Leo—b6 3. Lf 1 — c4 Lf8—c5 Lc8—g4 9. Bgl 4. b2—b4 Lc5xb4 Rgs tO. L e i — e 3 5. c2—c3 Lbt—a5 11. D d l — d 3 Lg4 X f 3 6. d2 —d4 cöxd4 Se4-g5 12. g2 x f3 7. Rgl La5-b6 Se6xd4 8. c3xd4 Sg8—e7 13. Dd3—fa Lb6xd4 Eine minder gute Art der Vertei14. L e 3 x d 4 Auf 14. Lgö: würde Schwarz bei digung, welche Morphy in der beSf5:; 15. L d 8 : , T d 8 : mit einem j kannten Weise seiner energischen Angriffsführung widerlegt. Bauern im Vorteil bleiben. 9. Sf3—g5 d7—d5 15. Sbl—c3 g7—g6 10. e4 x d5 Sc6—a5 16. Df5—g4 h7—h5 Schwarz scheut kein Mittel, um 11. d5—d6 Sa5 x c 4 12. D d l — a 4 t c7—e6 den Gegenangriff zu behaupten. 13. Da4 x c4 Dd3xd6 17. Dg4—g2 Ld4xe5 Auf 17. D d 4 : entscheidet S g 5 x 14. D c 4 x f 7 t Ke8—d8 15. L e i — a 3 Dd6—f6 f 3 t und auf 17. D g 3 kann Le5: ge16. Df7 x f 6 g7 x f 6 schehen. 17. Sg5—f7t Kd8—c7 18. S c 3 x d 5 c7—c6 18. S f 7 x h 8 Lb6xd4 19. T f l — e l Tf8—e8 19. L a 3 x e 7 Ld4xal 20. fB—f4 cfixdö

Drittes K a p i t e l : PAUL MORPHYS Siege

NewYcrk im Herbst 18S7.

20.

Sbl—d2

Lai—e5

11.

Lc4—d3

Sf6-h5

21.

Sh8—f7

Lc8—e6

12.

Kgl—h2

Sh5-f4

22.

Sf7xe5

f6xeö

13.

T f l - g l

L a 5 - b 6

23.

a2—a3

li7—h5

14.

Lei—e3

S g 6 - h 4

T a 8 - g 8

15.

Sbl—d2

Dd8-f6

24.

T f l - e l

25.

T e l x eö

Le6—d5

16.

Sf3xh4

Df6xh4

26.

Sd2—e4

T g 8 - e 8

17.

Sd2-f3

Dh4—h6

Ld3—fl

27.

Se4—f6

Te8-h8

18.

28.

Le7—c5

Th8—d8

19.

29.

li2—li3

30.

Te5—e7v

31.

Lc5—e3

32.

Le3—f4|

33.

Sf6—eS

34.

Se8—c"t

35. 36.

b7—b6

20.

Ivc7—b8

21.

c6—c5 Kb3—aS

Le3xf4

e5xf4

Sf3—dl

e4—e3

22.

f2—f3

Lb6xd4

23.

c3xd4

Lc8—f5

Ld5—c6

24.

Dc2—g2

K a 8 - b 7

25.

Sc7-e6t

Td8—cl7

26.

Se6—d8f

Kb7—a6

27.

T a l — el

T e 8 - e 4

37.

Sd8 x c6

T d 7 - d l t

28.

T e l x c3

D h 6 x f4

38.

Kgl—li2

b6—b5

29.

Lfl—d3

Te4 x d4

39.

Sc6-bi"'r

c5xb4

30.

L d 3 x f5

T f 6 x fö

31.

Te3—e7

T d 4 - d 2 t

32.

Kh2—hl

D f l x g 3

D e r kürzeste W e g 40.

Lf4—e3

zum

Ziele.

u. W e i ß

gewinnt.

Durch 61.-

H. P.

MONTGOMERY—MORPHY. K e * Y o r k I857.

Evausgambit.

f4xg3t

Dg2xg3

Tf8—f6

f3-f4

T a 8 - e 8

den Damentausch

Schwarz alsbald Vorteil 33.

Tgl xg3

34.

Tg3—gl

gewinnt

an

Bauern. TO—flf

T f l x g l j

e2—c+

c7—e5

2.

Sgl—f3

Sb8—c6

36.

Tc7 x c"

T d 5 - d l t

3.

L f l - c l

Lfö—c5

37. K g l — g 2

Tdl—d2t

1.

35. K h l x g l

T d 2 x dö

4.

b2—b4

Lc5xb4

38. K g 2 — f ö

Td2xa2

5.

c2—c3

Lb4—ao

39.

Tc7xb7

T a 2 - a 3 t

6.

Kgl

Sg8—f6

40.

Kf3—g4

a7—a5

7.

d2-d4

41.

Tb7—d7

a5—a4

8.

d4—d5

42.

T d 7 x d6

Ta3—al

Rg8 Sc6—e7

H i e r soll n a c h neueren gen

f7-f5 f5xe4

g 2 - g 3

von

RICHARDSON

Forschun-

und

die b e s t e F o r t s e t z u n g in 8. bestehen;

v g l . BILGUER'S

7. Aufl. S . 1 9 1 A n i n . 2 3 9. D d l — c 2 10.

1)2—h3

BEBGER

Weiß Man

giebt

auf.

vergleiche P .

20 S.

25.

Sf3xe5

Handbuch

62.-

Kieseritzky-G ambit.

d7—d6 Se7—g6

ELKIN—MOBPHY. New York 1857.

u.S.196—197.

1.

c2—e4

e"—e5

IV.

Partieeil gegen verschiedene Spieler.

2. f2—f4 e5xf4 3. Sgl—f3 g7-g5 4. h2—h4 gö—gi 5. Sf3—e5 Sg8—f6 6. Lfl—c4 d7—d5 7. e4xd5 Lf8—d6 8. d2—d4 Sf8-h5 9. Ddl—d2 Dd8-e7 Ein von Weiß zwar originelles aber kaum empfehlenswertes Manöver zum Platzwechsel des Königspaares. Stärker wäre 9. Lb5+. 10. K e l - d l Rg8 11. Dd2—el Tf8-e8 12. S e 5 - d 3 De7—d8 13. Del—c3 gi—g3 14. Sbl—d2 Lc8—g4f 15. Sd2—f3 Sb8—d7 16. L c t - b 5 Te8-e7 Dieser Angriff nebst dem folgenden Abtausche erleichtert nur die Entwickelung des Nachziehenden, welcher diesen Umstand sofort in bekannter Energie ausbeutet. 17. Lb5xd7 Dd8xd7 18. L e i — d 2 Ta8—e8 19. Thl— el Lg4 x f3f 20. g 2 x f 3 Dd7-h3 21. Sd3—e5 g3—g2 22. Ld2xf4 Sh5xf4 23. Dc3—e3 Ld6xe5 24. d4 x e5 Te8 x e5 25. De3 x f4 Te5 x d5f Aufgegeben. 63.-

KENNICOTT—MORPHY.

NewYork 1857.

Schottisches Gambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—fö Sb8—c6 3. d2—d4 e5xd4 Lange,

FAUL MORPHY.

III. Aufl.

81

4. Lfl—c4 Lf8— c5 5. S f 3 - g 5 Sg8—h6 6. Sg5 x f7 Sh6xf7 7. Lc4xf7f Ke8xf7 8. Ddl—h5f g7—g6 9. Dh5 x c5 d7—d6 Man vergleiche die Bemerkung zu diesem Zuge in Partie 12 auf Seite 20. 10. Dc5—b5 Th8—e8 11. Egl Te8xe4 12. Db5—d5f Tel—e6 Bis hierher hat Weiß die Partie nach dem 5. Zuge tadellos geführt. Der nun folgende Angriff des f-Bauern scheint aber vorzeitig, und es sollte die rapide Fortentwickelung des Spieles, durch Sbl—d2 etc., vorgezogen werden. Man prüfe überdies folgende Variante: 12. Lg5, De8; 13. Sd2, Te5; 14. Db3+, Le6; 15. Dg3 und dann erst f2—f4 resp. Sf3 etc. Vgl. BILOUEB'S Handbuch 7. Aufl. S. 283 Anm. 25. 13. Lei — g5 Dd8—e8 14. f2—f4 Kf7-g7 15. f4—f5 g6xf5 Auf Te5 könnte 16. f5—f6f nebst 17. f6—f7 folgen. 16. Dd5 x fö Te6—g6 17. Lg5—f6f Kg7-g8 18. Dfö—f4 Lc8—h3 Man sieht, wie M O B P H Y selbst in bedrängter Lage jede nur irgend sich bietende Möglichkeit zur eigenen Aufnahme des Angriffs zu nutzen versteht. 19. Lf6—g5 De8—e3f 20. Df4 x e3 d4xe3 21. g2xh3 Tg6xg5t 22. Kgl— hl e3—e2 6

82

Drittes Kapitel: PAUL MORPHYS Siege zu NewYork im Herbst 1857.

23. Tfl—el 24. Sbl—a3 Aufgegeben.

64.- Dr.

Sc6—d4 Ta8—e8

RAPHAEL—MOBPHY. NewYork 1857.

Flügelgambit gegen Läufergambit. e7—e5 1. e2—e4 2. f2—f4 e5xf4 3. Lfl—c4 Dd8—h4f b7—bö 4. Kel—fl 5. L c l x b ö Sg8—f6 6. Sgl—f3 Dh4—116 7. Sbl—c3 g?-g5 8. d2—d4 LfS—g7 9. e4—e5 Sf6-h5 10. K f l - g l Lc8—b7 11. Lb5—c2 Th8—g8 Vorsichtiger für Schwarz wäre g5—g4 nebst 12. Sei, f5; 13. h3, Sg3; 14. Th2, Le5: 15. hg, Db6! 12. Sf3—el f4—f3

V. 65.-

Hier ist das Baueropfer notwendig, um den Springer h5 zu retten. 13. Le2xf3 Lb7 x f3 14. D d l x f ö Sb8—c6 15. Sc3—d5 Rc8 Schwarz befreit sich meisterhaft durch anscheinend kühne Züge aus seiner Bedrängnis und behält dabei immer die Möglichkeit des Gegenangriffes im Auge. 16. Sd5xe7f Kc8—b8 Falls 16. c2—c3 so f 7 - f 6 . 17. Se7xg8 Td8xg8 18. Df3xt7 Tg8—f8 19. Df7—b3j Kb8—c8 20. Sei—f3 DI16—g6 21. c2—c3 g5—g* 22. Sf3—li4 Dg6—d3 23. Lei—g5 Sh5—f4 24. Lg5 x f4 Tf8xf4 25. Tal—el Dd3—d2 26. S h 4 - f 3 g4xf3 und Schwarz gewinnt.

Vorgabe-Partieen.

MARACHE—MOBPHY. NewYork 1857.

Vorgabe von Bauer und Zug. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. e4xd5 e6xd5 4. Lfl—d3 Sg8 - f 6 5. Sgl—f3 Lf8—d6 6. Kgl Rg3 7. c2—c4 c7—c6 Ld6—c7 8. c4—c5 9. Sf3—e5 Lc7xe5 Sf6—g4 10. d4xe5 11. li2—h3 Sg4xe5

Einfacher und besser wäre wohl zunächst 11. f2—f4. 12. Ld3xh7 Kg8xh7 13. Ddl—h5f Kh7—g8 14. Dh5xe5 Sb8—d7 15. Deä—g3 Sd7xc5 Weiß hat keinen ausreichenden Grund, den c-Bauer aufzugeben, welchen er mit 15. De5—d4 etc. wohl halten konnte. 16. Lei—g5 Dd8—e8 17. Sbl—d2 Lc8—d7 18. Tal—el De8-g6 19. Lg5—e7 Dg6xg3

V.

83

Vorgabe-Partieen.

20. f 2 x g 3 Tftxflf Sc5 - d3 21. K g l x f l c6—c5 22. Tel—e3 Ta9—es 23. b 2 - b 3 d5—d4 24. a 2 - a i Te8xe7 25. Te3xd3 a7—a5 26. Sd2—f3 b7—bö 27. Kfl-f'2 28. a4xb5 Ld7 x b5 Te7-e3 29. T d 3 - d 2 30. T d 2 - b 2 Te3—c3 — g4 31. ao—a4 32. b3xa4 Lb5 x a4 33. g 4 - g 5 Tc3—c2iBessere Aussicht, noch das Remis zu erreichen, läge wohl in der Kombination 33. Tb2—b8f nebst Sfd—g5 etc. 34. Tb2 x c2 La4xc2 35. Kf2 —el Lc2—e4 36. Kcl—d2 Le4xf3 37. g2 x f3 Kg8—f7 38. Kd2-d3 Kf7-g6 39. h3- -h4 Kg6-h5 40. K d 3 - e 4 Kh5xh4 41. f j - U g7—g6 42. K e 4 - d 3 Kh4-g4 43. Kd3—e4 d4—d3 44. Ke4xd3 Kg4xf4 45. Kd3—c4 Kf4xg5 46. Kc4 x c5 Kg5—f4 Aufgegeben.

66.- Richardson—Mobpiiy. NewYork 1857.

Vorgabe von Bauer und Doppelzug. 1. e2—e4 2. d2—d4 e7—e6 3. Lfl—d3 c7—c5 4. e4—e5 g7—g6 5. c2—c3 Sb8—c6 6. Sgl—f3 d7—d5

• 7. Lei—e3 Dd8—b6 8. Ddl—c2 Lc8—d7 9. Le3—g5 Sg8-e7 10. Lg5—e3 c5—c4 11. Ld3—e2 Se7—fö 12. Sbl—d2 Sf5 x e3 13. f 2 x e 3 Lf8-h6 14. Sd2—fl RgS 15. Dc2—d2 TfS—f7 16. Sfl—g3 TaS—fS 17. Rgl Db6—dS 18. Tal—el b7—b5 19. Le2—dl a7—a5 20. a2—a3 Dd8-b6 21. b 2 - b 4 a5xb4 22. c3 xb4 TfS—a8 Weiß hätte a3xb4 nehmen sollen; durch c3xb4 erhält Schwarz einen siegreichen Freibauer. 23. Dd2—b2 Db6-a7 24. a3—a4 bäxal 25. L d l x a 4 Sc6xb4 26. D b 2 x b l Da7xa4 27. Db4 x a4 TaS x a4 28. Tfl—fö Ta4—a3 29. Sg3—fl Ld7-a4 30. g 2 - g 4 Tf7—b7 31. g4—gö Lh6-f8 32. Tel—cl c4—c3 33. Sf3—el c3—c2 34. Sfl—d2 Ta3—c3 Auf Sei x e2 würde ebenfalls Ta3 —c3 Schwarz zum Siege führen. 35. Sei—f3 Tb7—et Aufgegeben, da nun Lfä—a3 droht.

67.- F. Pbebin—Moephy. NewYork 1857.

Vorgabe von Bauer und Doppelzug. 1. e2—e4 2. d2—d4 d7—d6 6*

Drittes K a p i t e l : PAUL MORPHYS Siege zu NewYork im Herbst 185;.

3. L f l - d3 Lc8—e6 Die hier von der Vorgabepartei angewendete Eröffhungsart war zur Zeit, als gegenwärtige Partie gespielt wurde, von LÖWENTHAL mit besonderem Nachdrucke empfohlen und in einer, dem Schachkongreß zu NewYork gewidmeten Analyse ausgeführt worden. 4. Ddl—h5f Le6—f7 5. Dh5—b5+ Sb8 —d7 6. D b 5 x b 7 e7—e5 7. d4—d5 Sg8-f6 8. Sbl—c3 Lf8—e7 9. Sc3—b5 Bg8 Man hat hier ein treffendes Beispiel von MOBPHYS Spielweise, welche zu Gunsten schneller Figurenentwicklung Bauerverluste nicht scheut. 10. D b 7 x c 7 Dd8—e8 11. S b 5 x d 6 Le7—d6 12. D c 7 x d 6 Kg8—h8 13. Sgl—f3 L f 7 x d5 Durch Sgl—e2 würde sich Weiß im Vorteil erhalten haben. 14. e4 x d5 e5—e4 15. D d 6 - e 6 De8—h5 16. Ld3 x e4 Ta8—e8 17. De6—c6 Sf6xe4 18. Lei—e3 Se4xf2 Diese wohlberechnete Opferkombination entscheidet den Sieg der Schwarzen. Besser für Weiß wäre vielleicht die kurze Rochade gewesen. 19. K e l x f ö Sd7-e5 20. D c 6 x e 8 Dh5xe8 Auch Dc3 könnte das weiße Spiel nicht mehr retten. Schwarz würde in diesem Falle zunächst mit Tf8 X f3+ den Angriff fortsetzen. 21. h2—h3 De8—h5

22. T h l - e l Se'ixfö 23. g 2 x f 2 Dtßxfäf 24. Kf2—gl Df3—g3f 25. K g l - h l Dg3xh3-j26. K h l — g l Dt3-g3 27. K g l — h l TS—fö und Schwarz gewinnt. 6 8 . - MOKPHY—F. PlKRlN. NewYork >857.

Vorgabe des Damensjiingers. 1. e2—e4 «7—e5 2. f2—f4 ¿7—d5 3. e 4 x d 5 Dd8xd5 4. Sgl—f3 »5—c4 5. Sf3—e5 L«8—e6 6. Lfl—c4 D45-d6 7. Ddl—e2 Sj8—f6 8. d 2 - d 4 L»6 x c4 Opfergebot eines Bauern, um bei der Annahme (8. Dd4:) mit 9. Le3 das Spiel schneller zu eltwickeln. 9. Se5 x c4 D16—e6 10. Egl Si>8—c6 11. c 2 - c 3 Lf8-d6 12. f4—f5 Ds6-e7 13. Lei—g5 Kc8 14. b 2 - b 4 Sc6-b8 15. a2—a4 c7—c6 Schwarz kommt durch ciese Lockerung seines Rochadeflügds den Plänen des Weißen entgegei. In Frage statt dessen stünde zuiächst Sb8 —d7. 16. b4—b5 Ee7—c7 17. h2—h3 Td8—e8 18. L g 5 x f 6 g7xf6 Dieser Abtausch, welcher den nun folgenden Rochadeangriff sichert, entspringt dem scharfsiinigen Positionsblick, / d a ß dem Weißen sein

V.

85

Vorgabe-Partiecn.

Läufer hier weniger förderlich ist, als ihm der feindliche Königsspringer hinderlich sein könnte. 19. T f l — b l b7—b6 Auch hier scheint Schwarz gleichsam im Interesse von Weiß zu spielen. 20. a4—a5 c6 x b5 Weiß ist nun Herr der Partie und beutet die Überlegenheit seiner Stellungmit der ihm eigenen Energie aus. 21. a o x b 6 Ld6—h2f 22. Kgl—hl a7xb6 23. T b l x b ö Sb8—c6 Falls Sb8—d7, so 24. S c 4 x b 6 f , Sd7 x b 6 ; 25. Tb5—c5 mit Gewinn der Dame. 24. T a l — b l Lh2—f4 25. Sc4 x b6f Ke8—dS 26. S b 6 - d 5 Dc7-d0 27. D e 2 - a 2 Autgegeben.



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Die von hier ab mit jedem Zuge an Interesse zunehmende Partie ist eine besonders charakteristische Probe von der gleichzeitig ebenso feinen wie energischen Spiel weise des Meisters; man vergleiche z. B. die Zage 19, 22 und 25.

15. T d l xd4 Dd7 x d 4 16. L c 4 x f 7 f Ke8—d8 17. T f l — d l Se4-d2 69.- Morphy—F. Perrin. j 18. Db3—c2 Lc8—d7 NewYork 1857. 19. e5—e6 (!) Ld7—a4 Vorgabe des Damenspringers. 20. Tdl x d 2 La4 x c2 1. e2—e4 e7—e5 Wesentlich kräftiger als 20. Dd2:, 2. Sgl—f3 Sb8—c6 wobei dem Läufer a4 die Beherr3. L f l - c 4 Lf8—c5 schung des Punktes e8 ohne ent4. b2—b4 Lc5xb4 scheidenden Tempoverlust gesichert 5. c2—c3 Lb4—c5 bleibt. 6. Kgl Sg8-f6 21. T d 2 x d 4 | Kd8—c8 Sicherer wäre hier, wo der Laufer 22. e6—e7 b7—b6 nach ca zurückgegangen, die AntDer Versuch von Schwarz, den wort d7—d6. Punkt e8 noch einmal, durch Lg6, 7. d2—d4 c5xd4 indirekt zu decken, würde an 23. 8. c 3 x d 4 Lc5-b6 Le6f, Kb8; 24. Td8+ scheitern. 9. Lei—a3 d7—d6 23. e7—e8Df Th8xe8 10. et—e5 d6xe5 24. L f 7 x e8 Kc8—b7 11. Ddl—b3 Dd-j—d7 25. Le8—c6f Kb7 x c6 12. d 4 x e ö Sf6—e4 26. Td4—c4f Kc6—bi 13. Tal—dl Sc6—d4 27. Tc4 x c2 u. Weiß gewinnt. 14. Sf3xd4 Lb6xd4

86

Drittes Kapitel: FAUL MORPHYS Siege zu New York im Herbst 1857. 70.-

MOBFHY—JULIEN. NewYork 1857.

Vorgabe des Damenspringers. e7—e5 1. e2—e4 2. f2—f4 e5xf4 3. Sgl—f3 Lfö—g7 4. Lfl—c4 h7—h6 5. ßgl d7—d6 6. c2— c3 Dd8—e7 7. Ddl—b3 c7—c6 8. d2—dl Hier wäre für Schwarz wohl Sb8 —c6 empfehlenswerter. Sb8-d7 9. Lei—d2 Sd7-b6 10. Tal—el Le«*—g4 11. Lc4— d3 Lg4xiS 12. a2 - a4 Sb6-d7 13. Tfl x fB 14. Db3xb7 Ta8—b8 Tb8xb2 15. Db7 x c6 Tb2xd2 16. e4—eo De7-d8 17. Dc6—c8f Lg7—e5 18. e5 x d6t Sd7xe5 19. Tel x e5t Se5—d7 20. Ld3—böf Aufgegeben. 21. Lb5xd7f 71.-

MORPHY—JULIEN. NewYork 1857.

Vorgabe des Damenspringers. e7—e5 1. e2—p.4 0. S g l - f 3 d7—d6 e5xd4 3. d2—d4 4. Lfl—c4 c7—c5 d4xc3 5. c2—c3 6. Rgl Lc8—e6 7. Lc4 x e6 f7xe6 Dd8-d7 8. Ddl—b3 e6—e5 9. Sf3-g5 10. f 2 - f 4 Sb8—c6 Sc6 x e5 11. f4xe5

12. Lei—f4 Sg8—f6 13. Lf4xe5 d6xe5 Man beachte, daß trotz der Vorgabe MORPHY doch den Abtausch nicht scheut, falls dadurch die schnellere Eutwicklung und offene Angriffslinien für die übrigen Figuren gefördert werden. 14. Tal—dl Lf8—d6 (rtp

1

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§1



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ll

SS S WM

B

15. Tdl xd6 Dd7 x d6 Derartige Qualitätsopfer bilden, wie schon mehrfach hervorgehoben ist, einen wesentlichen Zug in MOBPHYS ebenso kräftiger wie eleganter Spielweise. 16. Db3—f7v Ke8—d8 17. Df7 x b7 Dd6—d7 18. Db7xasf Dd7—c8 19. S g 5 - f 7 f Kd8—e7 20. D a 8 x a " t Sf6—d7 21. Sf 7 x h8 Dc8xh8 22. Tfl—dl Dh8—c8 23. b2 X c3 Aufgegeben. Schwarz kann den Abtausch auf d7 und die siegreiche Geltendmachung des weißen Freibauern nicht mehr abwehren; wegen der Ausführung vergleiche man das zehnte Kapitel.

V.

Vorgabe-Partie en.

87

7 2 . - MOBPHY— C . . . z .

21.

Tflxföf

N e w Y o r k 1857.

22.

D h 6 x g 6 f .

Vorgabe des

Ta8xf8

Damenspringers.

1.

e 2 — e4

e7—e5

2.

f2—f4

e5xf4

73.-

MOBPHY—D...Z. N e w Y o r k 1857.

3.

Sgl—f3

g

4.

Lfl—c4

g5—g4

1.

e2—e4

e7—e5

5.

d2—d4

g4 x f 3

2.

S g l — f3

Sg8-fß

6.

Rgl

Hier wäre

7 - g 5

Vorgabe des

Lf8—h6

d7—d5

der

geeignete

Gegenzng. 7. D d l x f 3 8.

Lc4xf7f

9.

Damenspringers.

3.

d2—d4

e5 X d4

4.

e4—eö

Dd8—e7

5.

L f l — e2

Sf6—e4

SbS—c6

6.

Rgl

K e 8 X f7

7.

e5xd6

d7—d5 Se4xd6

Df3-h5f

Kf7—g7

8.

T f l - e l

Lc8—e6

10.

L e i X f+

Lh6xf4

9.

Lei—g5

De7—d7

11.

Tflxf4

Sg8-h6

10.

Sfö—e5

Dd7—c8

12. T a l — f l

Dd8—e8

11.

Le2—h5

Lf8-e7

12. L g 5 x e 7

Ke8xe7 Sd6 x f7

13. D h ö — h 4

d7—d6

14. D h 4 — f 6 f

Kg7—g8

13.

15.

D f 6 x H6

Lc8—d7

14. L h 5 — g 4

Sf7-d8

16.

Tf4—f3

Sc6—e7

15. D d l x d 4

Th8-g8

Se5 x f7

17.

h2—h4

Se7-g6

lfi.

18.

h » — h5

Ld7-g4

17. T a l — e l

Sb8-c6

h7 x g 6

18. D d 4 — c 5 f

Ke7—f6

20.

19.

Dc5—f5

Kf6-e7

20.

T e l x eC)f u . W e i ß

19. Auf

h5 x g 6 L g 4 x (3

folgen; folgende



nach

würde

h7xg6

g6—g7

orgiebt

Stellung:

Die

w WM

(dp T

sich

i k

I I I

Tel x e6f

entscheidende

könnte sein: B

m

Se8xd6

20

Dc8xe6.

F a l l s K d 8 , so 21. D g 5 f 21.

Df5xe6f

1 1

22. D e 6 — f 5 f

Kf8-e7

23.

Ke7—fS

Df5-d7f

24. L g 4 — e 6 25. D d 7 x c 7

20.

Tf3—fi?t

etc.

N e w Y o r k 1857. Vorgabe

setzt in drei Z ü g e n

Zügen.

Sc6— e5

74.- MORPHY—M. N.

S i

Weiß

etc.

Kc7—f3

Falls K f 6 . so M a t in 3 n

gewinnt.

Fortsetzung

mat.

De8xf8

des

Damenspringers.

1.

e2—e4

e7—e5

2.

Sgl—f3

Sb8—c6

88

Drittes Kapitel: PAUL MORPHYS Siege IU NewYork im Herbst 1857.

3. d2—d4 Sc6xd4 4. Sf3xe5 Sd4—e6 5. Lfl—c4 Sg8—f6 Sicherer für Schwarz würde hier d7—dß sein. 6. Se5xf7 Ke8xf7 7. Lc4xe6f Kf7xe6 Man sieht, daß bei d7xe6 Weiß durch 8. Dd8:, Lb4j; 9. Dd2 oder 9. Ld2, Td8:; 10. Lb4: die geopferte Figur zurückgewinnt. 8. c4—e5 Lf8—cü> 9. Rgl Sf6—d5 10. Ddl — g4f Ke6xe5 Besser wäre Kf7, doch Schwarz versucht nun die Offizierübermacht zu behaupten. 11. Lei—g5 Dd8—f8 12. Tal—dl Ke5-d6 Man beachte, wie hier Weiß seinen Positionsvorteil ohne vorzeitige Übereilung aber energisch ausbeutet. 13. Dg4—e4 DfB—f7 14. c2—c4 KdC—c6 15. T d l x d j Kc6—b6 16. Td5 X cö c7—c6 17. De4—e5 Th8—e8 ^ W ¡gpf ¡ f i JL ù IBI ¿IIIIP jfj^ sà



SU*

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i |||||p ffitjMfy IBI

mm § 1 i

w

Falls c6xb5:, so 19.Le3f etc, oder auch 19. Db5f nebst 20. Dc5+ und 21. D d 6 t 19. Tb5-a5f Ka6-b6 20. Lg5—e3f c6—c5 21. D e 5 x c 5 f . 75.-

MOBPHT—A...z. NewYork 1857.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lb4—c5 6. Rgl Sg8-f6 7. d2—dl e5xd4 8. c3xd4 Le5—b6 9. Lei—a3 d7—d6 10. e4—e5 Sf6—e4 11. Tfl—el d6—d5 12. Lc4—b5 LcS—g4 13. Tal—cl DdS—d7 14. Ddl—a4 Lg4xf3 15. Tel x c6 RC8 16. c5—e6 f7xe6 Hier erfolgt ein Baueropfer von defensivem Charakter, nämlich zur Sicherung des Zuges Tc6xb6, der sonst an DdT—g4 scheitern könnte. 17. Tc6xb6 e7—c6 18. Lb5xc6 b7xc6 19. Da4—aCy u. Weiß gewinnt.

WiM

fM

18t Ja ipfll >


7.

Dfii x e5

e4—e5

8. L c 4 x f 7 f

Ke8 x f7

Eine für das Vorgabespiel beach- i tenswerte,

vom

Verfasser

dieses

Buches hervorgehobene Fortsetzung d e s A n g r i f f s ; v g l . P . 8 5 u. 9.

d2—d4

10.

Lei—e3

Falls 12.

Db2:,

101.

De3xd4f Ddl—f6

so

11.

89

Vorgabe-Partieen.

Ddöf

nebst

Ld4!. Df6-gG

1 •



411

15. T a l — b l

Db5—a5

#

%i

k

ii

Ü

I Ip P ü

f•

1s

11.

Df3—h5f

12.

Tflxf4t

13.

Tf4xf6f

14.

Le3—d4-f

K ^ - e ?

18. T b l — b 3

Lb6-d4

15.

Tal—eli

Ke7-f7

19.

Se5—£3

Ld4—c5

16. D h 5 — d 5 f

Dg6—e6

20.

Tfl—cl

c7—c6

17. D d 5 - f 3 j -

Kf7—c8

21.

d5—d6

Lc5xd6

18.

Df3—höf

Kc8—dS

19.

Telxe6

SgS-fC» K f 7 x f6

d7xe6

77.-

schließlich.

WOBPHY—A...Z. IvewYork 1857.

V o r g a b e des 1.

16. D d l — g 4

Sg8—e7

17. D g 4 — d 7 f

Ke8-f8

Falls Sg6 S c 8 , so 22.

so 22. T b 7 ;

Damenspringers.

e2—e4

e7—e5

falls aber

Db7:

22. D d 7 x d6

20. L d 4 x hS und Weiß gewann

Ta8—d8

23. D d 6 - g 3

b7—b6

24. D g 3 — c 7

Td8—c8

25. T b 3 — d 3

Tc8—e8

26. T d 3 — d S

Da5—a6

27. T e l — d l

Aufgegeben.

2.

Sgl—f3

Sb8—c6

3.

Lfl—c4

Lf8—cj

4.

b2-b4

Lcr> x b t

5.

c2—c3

Lb4—c5

1.

e2—e4

6.

Kgl

d7—d6

2.

f2-f4

e5xf4

7.

d2—d4

e5xd4

3.

Sgl—f3

d7—d5

8.

c3xd4

Lc5—b6

4.

e4xd5

9. L e i — b 2

Lc8—g4

5.

Sbl—c3

L g 4 - d 7 (!)

6. K e l - f 2

10. L c 4 — b 5 11.

d4—d5

12. L b 5 x d 7 f

78. -

MOKi'HY—- A . P E R R I N . New York 1857-

Vorgabe des

Damenturmes. e7—e5

Dd8xd5 Dd5—e6f De6-f6

Sc6—e5

7.

Lfl—c4

c7 —c6

D d 8 x d7

8.

Sc3-e4

Df6—f5

9. T b l — e l

LCS—e6

d2—dl

LfS-e7

13. L b 2 x e 5

d6xe5

Sf3 xeo

Dd7—b5

14.

\

10.

90

Drittes Kapitel: FAUL MORPHYS Siege zu NewYork im Herbst 1857.

11. Sf3—g5 Sb8-d7 12. Sg5xf7 Sg8-fB 13. Sf7—d6f Ke8—f8 14. Sd6xfo Sf6xe4f 15. T e l x e l Le6xf5 16. Ddl—h5 gT—g6 17. Dh5—h6f Kf8—e8 18. Te4xe7+ Ke8xe7 Entscheidendes Qualitätsopfer. 19. Dh6-g7+ Ke7— d6 20. Lei x f-tf Sd7—e5 21. L f 4 x e 5 f Man sehe Partie 317. 7 9 - MOBPHY—G. H . NewYork 1857.

Vorgabe des Damenturmes. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—e6 Lf8—e5 3. Lfl—c4 Le5 x b4 4. b>—b4 Lb4-a5 5. c2—c3 e5xd4 6. d2—d4 8g8—fB 7. Rgl La5—b6 8. Lei —a3

VI. FISKE 8 0 . - FÜLLER

9. Ddl—b3 d7—d5 10. e4xd5 . Sc6—a5 Lc8—e6 11. Tfl—elf 12. döxe6 Sa5xb3 13. e6xf7f Ke8—d7 14. Lc4—e6f Kd7—c6 15. Sfö—e5f Ke6—b5 16. Le6-e4f Kb5—a5 17. La3—b4f Ka5-a4 18. a 2 x b 3 f Diese Partie, deren Verlauf allerdings auf Grund einer bekannten Spielweise des Evansgambit eine folgerechte und naheliegende Matführung darbietet, zeigt ein Beispiel, wie es möglich, daß unter verschiedenen Spielern zu verschiedenen Zeiten sich dasselbe Spiel von Anfang bis Ende wiederholen kann. So soll z. B. dieselbe Partie, wie sie liier vorliegt, zwischen W A L K E R und R E I C H HEIM in Amerika, ferner zwischen ERNST MORPHY und SCHAOB, endlich auch zwischen STEINITZ und einem Vorgabespielei* vorgekommen sein.

Beratungs- und Blindlings-Spiele. | 1—MOBPHY.

F . PEBBIN J NewYork 1857.

Zweispringerspiel im Nachzuge. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Sg8-f6 Die Bedeutung des Zweispringerspieles gegenüber der italienischen Partie oder der Wert des Zuges Sg8—f6 statt der klassischen Antwort Lf8—c5 ist in der Theorie

früher zu verschiedenen Malen mit verschiedenem Erfolge erörtert und erst in neuerer Zeit wieder von einer Autorität (Schachzeitung 1888, Seite 148) auf den Plan gestellt worden. Für die hierbei aufgeworfene Frage, auf welche Gründe sich die in den meisten Lehrbüchern beliebte offenbare Bevorzugung des italienischen. Zuges Lf8—c5 stützen lasse, kommt nicht nur in erster Linie das Herkommen, sondern bekanntlich auch der weitere Umstand in Be-

VI.

Beratungs- u n d Blindi ings-Spi eie.

91

tracht, daß bei Lf8 — c5 der Angriff Handbuch 7. Aufl. die Anm. 23 S f 3 - g 5 fortfällt, welcher in vielen auf Seite 147. Für Schwarz wäre Lf8—co oder Fällen die nachziehende Partei zu einem längere Zeit hindurch unbe- LfS—d6 empfehlenswerter. quemen Vertheidigunsspiele nötigen 7. Sg5—f3 e5-et kann. Anderseits bietet der Zug 8. Ddl—e2 Sa5 x c4 Lfö—c5 zu der Fortsetzung des 9. d3xc4 Lf8—c5 Evansgambit Gelegenheit, welches 10. h 2 - h 3 ! Rg8 bekanntlich noch reicher an Spiel11. Sf3—h2 Sf6—h7 wendungen ist, die den NachziehenHier liegt der seltene Fall vor, den in eine wenig bequeme Lagt! daß MORPHY ein angängliches Bauerversetzen. Indessen scheint der Nach- opfer, allerdings über dem Eifer, die teil solcher Lage bei Sg8 —f6, wegen schleunige Entwicklung seines Spiedes Angriffes Sf3—go, unmittelbar les durch erst beabsichtigtes Vorempfindlicher zu sein, wie es nament- stoßen des f-Bauern zu betreiben, lich in dem Falle von 4. Sgö, d5; verabsäumt. Für Schwarz käme 5. ed, Sd5: ebenso die übliche nämlich neben b7—b5; 12. cb, Sdä: Opferwendung 6. Sf7: als auch bez. a6, auch e4—e3; 12. Le3:, Le3:; die vom Verfasser des vorliegen- 13. fe, Se4; 14. Rg(!), Sg3 etc. in den Buches empfohlene Fortsetzung Betracht. durch Mittelgambit (d2—d4) und 12. Lei—e3 Lc5-d6 Rochade mit sich bringt. Man 13. Rgl Dd8-h4 vergleiche hierzu die Partieen 93 14. f2—f4 e4xf3 und 257; ferner auch 103. 15. Sh2xf3 Dh4—h5 16. Sbl - c3 Ti8-e8 4. Sf3—g5 d7—d5 17. De2—ii Sh7—f6 5. e4 x d5 Sc6—a5 18. Le3—d4 Sf6—e4 6. d2—d3 h7—h6 19. Sc3xe4 Tc8xe4 Üblicher ist 6. Lc4—b5f; der hier 20. Tal—el Lc8—fo gewählte Zug des Dnmenbauem ist 21. Tel x e t Lf5xc4 zuerst vom Verfasser dieses Buches in . seinerMagdeb.Schachztg. (1849, S. 37) 22. Sf3—h4 Ta8-f8 vorgeschlagen und mit der FortBesser f7—f5, z. B. 23. Sf5:, TfS; setzung Lf8—co 7. Rgl, Rg8, 8. c2 24. Sg7:, Tf2: nebst Tg2f etc. — c3, Sa5xc4; 9. d3xc4, Lc8—g4 23. c4—c5 Ld6—e5 begleitet. Später hat dann MORPHY 24. Ld4xe5 Dh5xe5 selbst sich des Zuges d2—d3 ange25. c2—c4. g7—g5 nommen und denselben in mehreren 26. S h 4 - f 3 Le4xf3 Spielen, z. B . gegen BODEN (Par27. g 2 x f 3 TfS—e8 tie 118), MONGREDIEN (P.236), M A Ü D E 28. f3—f4 De5—e3 (P. 248) u. A , mit Erfolg angewen29. f 4 x g 5 h6xg5 det. Man vergleiche in BILGUERS 30. D f 2 x e 3 Te8xe3

92

Drittes Kapitel: PAUL MORPHYS Siege zu NewYork im Herbst 1857.

12. Ddl—d3 Kg8-g7 31. K g l - g 2 Se7—gC c7xd6 13. Tal—el 32. d5—d6 Sg6—e5 14. Dd3—e2 Te3—d3 Rg8 33. c5xd6 Kg7-g6 15. h2—h3 34. c4—c5 Kg8-h8 Td3—d2t 16. Sc3—dl 35. Tfl—£3 g"~gö. f7—f5 17. Sdl—f2 36. Kg2—g3 Tt'8—g8 Falls Tb2:, so 37. Td3!. 18. Sf2—d3 g5—g4 19. Sd3 X eä 37. Tf3—b3 d6xe5 f5-f47 20. h3 x g4 38. Kg3—f3 Ld7xg4 Td2-h2 21. De2-f2 Th2 x h3f 39. d6—d7 Tg8-g6 22. Df2 x f7 Th3-h8 40. Kf3—e4 Lg4~e6 Kg6 - f6 23. Df7xc7 41. Tb3xb7 Kf6—e7 42. Tb7—c7 Th8-d8 43. Tc7—c8 Ke7 x d8 44. Tc8xd8 c5 — c6 noch Hier führt wohl schneller zum Ziele. 45. c5—c6 a7—ai Kd8—e7 46. b2—b3 Ke7—d8 47. a2—a3 a5xb4 48. b3—b4 Aufgegeben. 49. a3 x b4 Diese Partie, von der beratenden Partei durchgehends recht gut gespielt, ist ein Beispiel der wenigen In dieser Stellung kündigte Schwarz von MOBPHY verlorenen Partieen. Mat in fünf Zügen (durch Tg2f nebst Dh3fetc.)an. Beide Parteien spielten blindlings und PAULSEN führte gleich8 1 . - PAÜLSEN—MORPHV. NewYork, 10. Oktober 1857. zeitig noch drei andere Blind lingsDoppelspringerspiel. pariieen gegen verschiedene Gegner. — 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 8 2 . - MOBPHY— PAULSEN. LfB—c5 3. Sbl—c3 NewYork, 20. Oktober 1857. Unregelmäßiges Springerspiel. 4. Lfl—b5 dT—a6 5. d 2 - d 4 1. e2—e4 e7—e5 eöxdl Lc8-d7 2. Sgl—fö 6. Sf3xd4 d7—d5 Keine gute Antwort "von Schwarz. 7. Sd4 x c6 b7 Xc6 3. e4 x dö e5—e4 8. Lb5—a4 Dd8—f6 4. Ddl—e2 Rgl f7-fö 9. Sg8—e7 5. d2—d3 LfS—bit Lc5 x e3 10. Lei—e3 G. c2—c3 Lb4-e7 11. f2xe3 Df6—116

W n i Ii IST X wm i 11 &H s ri

VI. Beratungs- und Blmdlings-Spiele.

f5xc4 7. d3 x e4 Sg8—f6 8. De2xe4 Lc8-d7 9. Lfl—bot Sf6xd5 10. De4—e2 c7—c6 11. Lb5—c4 Ld7—gì 12. Lei—g5 Sb8-d7 13. Sbl—d2 Sd7—b6 14. Rgl Lg4xf3 15. T f l - e l Sb6 x c4 16. Sd2xf3 Dd8—c7 17. De2 X c 4 Sd5 x e7 18. Lg5 x e7 Dc7xe7 19. Tel x e7 Bei Ke7: gewinnt Weiß ebenfalls, zunächst durch 20. Sg5!. De7xclf 20. Tal—el Rc8 21. Sf3 x el Td8-d7 22. Dc4—g4f 1)7-h5 23. Sei—d3 'Th8—h6 24. Dg4—c6 Th6-d6 25. De6—ei Td6—dl 26. Sd3—el Kc8—d8 27. g 2 - g 3 Td7-e7 28. De4-e5 Kd8—d7 29. De5-b8f Kd7-d6 30. D b 8 x b 7 | Kd6-d7 31. Db7—b8f Kd7-d6 32. Db8 x a7+ Kd6-d7 33. Da7—b8f Tdlxel 34. K g l - g 2 Tel—al 35. a2—a4 Kd7-d6 36. Db8—b7f KdG-d7 37. Db7-b4f g7-g6 38. a4—a5 g6—g5 39. a5—a6 Kd7—d6 40. Db4—b7f Kd6—e6 41. Db7-b8f g5—g4 42. b2—b4 Ke6-f7 43. c3—c4 Kfi—f8 44. Db8—b7 Te7—el 45. h2—h3

93

46. h3 xg4 h5 x g4 47. Db7-c8+ Kf8—e7 48. Dc8xg4 Tel—gif 49. Kg2—f3 Talxaö 50. Dg4-g7f Ke7—e6 51. Dg7—c7 Tgl-al 52. Kf3—g4 Tal—a4 53. Kg4—g5 Ta4—a2 54. f2—f4 Aufgegeben. Vorstehende Partie wurde von beiden Meistern gelegentlich eines Ausfluges nach High Bridge in der Umgegend von NewYork blindlings gespielt; daneben führten sie noch ein zweites Spiel gegen einander blindlings, welches nicht zu Ende gebracht und dann als remis aufgegeben wurde; es ist Partie 83. 83.-

M o e p h y -- P a u l s e n .

NewYork 1R57. Damenbauer gegen Königsspringer. e7—e5 1. e2—e4 d7—d5 2. Sgl—f3 e5—e4 3. e4xd5 Lfö-e7 4. Ddl—e2 Sg8—f6 5. De2xe4 Lc8-d7 6. Lfl—b5f Sf6xd5 7. De4—e2 Dd8xd7 8. Lb5xd7f Rg8 9. d2— d4 Sb8—c6 10. Rgl Sd5-f6 11. c2—c4 Sc6—b4 12. d4—da Dd7-f5 13. Sf3—e5 Sb4—c2 14. Sbl—c3 Sf6xg4 15. g 2 - g 4 Dföxg4+ 16. De2xg4 Sc2 x al 17. Se5xg4 Sai—c2 18. Lei—f4 Ta8—c8 19. Lf4 x c7

Drittes Kapitel: PAUL MORPHYS Siege zu NewYork im Herbst 1857.

94

20. d5—d6 Le7—d3 21. Sc3—d5 Kg8—h3 22. Tfl—dl Ld8 x c7 23. Sd5 x c7 Tf8—d8 24. a2—a3 Kh8-g8 Falls Tc8 x c7, so 25. d6 x c7, Td8 dl-j-; 26. Kgl—g2 und gewinnt. 25. c4—c5 f7—f6 26. Tdl—d2 Sc2—el 27. Kgl—fl Sei—f3 28. Td2—d3 Sf3-g5 29. b2—bi Td8—d7 30. f2—f-4 Sg5—f7 31. S g 4 - e 3 Sf7—h6 32. b4—b5 Kg8—f7 33. Kfl—e2 gl—g6 34. a3—a4 Sh6—g8 35. Se3—c4 Sg8-e7 36. b 5 - b 6 a7xb6 37. 8 c 4 x b 6 Tc8 x c7 38. Sb6xd7 Tc7xd7 39. d6xe7 Kf7xe7 40. Td3—e3+ Ke7—f7 41. Te3—b3 Kf7—e6 42. Tb3—b6t Ke6-do 43. Tb6 x f6 KdöxcS 44. fl—f5 g6xf5 45. T f 6 x f 5 | Ke5—b4 46. a4—a5 Td7—c7 47. Tf5—h5 Kb4—c4 48. Ke2—e3 Kcl—b4 49. h2—h4 Tc7—c3f 50. Ke3—d4 Remis gegeben.

84.-

MOBPHY—LICHTENHEIN.

NewYork, 19. Nov. 18S7, im Denis Hotel.

Mittelgambit gegen Springergambit. 1. 2.

e2—e4 f2—f4

e7—e5 e5xf4

3. Sgl—f3 d7—d5 4. e 4 x d 5 Lf8—e7 Der richtige Zug ist Lf8—d6. Schwarz lenkt nachträglich und nicht zu seinem Vorteile in die Verteidigung CüNNINGHAMS ein. 5. Lfl—böf c7—c6 6. d5 x c6 b7 X c6 7. Lb5—c4 Lc7—h4f 8. g 2 - g 3 f4Xg3 9. ßgl g3xh2v 10. Kgl—hl Lh4—f6 11. S f 3 - e 5 Sg8—116 12. d2—d4 Lföxeö 13. Ddl—h5 DdSxd4 14. L c 4 x f 7 Shß x f7 15. D h 5 x f 7 j Ke3—d8 16. Lei—g5f Le5—fti 17. Sbl—c3 Lc8—d7 Weiß hat bereits alle Figuren in Thätigkeit und das Oifizieropfer ist hinlänglich durch die ungünstige Stellung des feindlichen Königspaares ausgeglichen. Man beachte, daß MOBPHY ohne Ansicht des Bretes spielt, was aber die Eleganz seiner gewohnten Spielentwicklung in keinerlei Weise beeinträchtigt. 13. T f l x f 6 Kd8—c7 19. Lg5—f4y Kc7-h7 20. Tf6—d6 Dd4—c5 21. Sc3—e4 Dc5 x c2 Stärker als u n m i t t e l b a r e Wegnahme des Laufers. 22. T d 6 x d 7 f Sb8xd7 23. Df7 x d7 Kb7—a6 24. S e 4 - d 6 Th8-d8 25. Dd7—b7f Ka6-a5 26. Lfl—d2f Dc2xd2 27. Sd6—c4f Kaj—a4 28. b2-b3f.

VIERTES KAPITEL. Faul Morphy in NewOrleans 1857—1858. Unter jubelndem Zuruf wurde P A U L MORPHY bei seiner Rückkehr in die Vaterstadt von der dortigen Schachgesellschaft bewillkommnet. Es herrschte unter ihren Mitgliedern nur ein Gefühl: freudiger Stolz auf die Landsmannschaft des jungen Helden, auf die Ehre, unter seiner Präsidentschaft um die Fahne des Schach sich zu sammeln. Freunde und Gäste drängten scharenweise in die Säle der Gesellschaft, ihre Mitgliederzahl stieg täglich, und sehr bald mußten größere Räumlichkeiten für die Versammlungen gesucht werden. Zwar sollte der junge Präsident im eigenen Klub keinen einigermaßen ebenbürtigen Gegner zum Spiele finden, um so günstigere Gelegenheit aber, seinen Genius in überraschenden Wendungen brillanter Vorgabepartieen und in klarster Führung siegreichen Gedächtnisspieles zu entfalten. Angeregt durch die Erfolge von Louis PAULSEN, welcher auf dem Scliachköngreß fünf Partieen zu gleicher Zeit ohne Ansicht des Brettes gespielt hatte, versuchte der junge Meister zunächst die Leitung dreier Gedächtnisspiele und führte diese im Januar 1858 vor einer zahlreichen Zuschauermenge mit vollkommener Sicherheit in seinein genialen Stile durch. Bald ging er weiter und spielte vier, sodann fünf, endlich sechs Partieen, sämtlich in unglaublich kurzer Zeit mit derselben Stärke und Eleganz wie am Brett und ohne wirkliche Ermüdung nach beendeter Arbeit. Von vier, am 10. März 1858, während dreier Stunden vollendeten Spielen gewann er drei und schloß das letzte mit Remis; in den anderen Fällen blieb er sogar über sämtliche Gegner, welche aus den besten Spielern des Klub gewählt waren, siegreich. Außer solchen Triumphen inmitten der Schachgesellschaft hielt er ihre

90

Viertes Kapitel: PAUL MORPHY in NewOrleans 1837—1858,

Fahne als unüberwindlicher Vorkämpfer gegen durchreisende Gäste von Ruf aufrecht, und hierbei gewährte er selbst anerkannten Meistern der Vereinigten Staaten mit Glück bedeutende Vorgaben. W . MONTGOMERY aus Georgia und WORRALL aus Mexiko (ein früherer Gegner STAUNTONS) sollten beide die hohe Überlegenheit des jungen Meisters erfahren. Im Kampfe mit ersterem verlor MORPHY nur eine gegen fünfzehn Partieen, und darunter war in neun der Springer gegeben; gegen letzteren erstritt er von fünfzehn Spielen mit gleicher Vorgabe die Mehrzahl. Dennoch bedurfte es aller dieser Siege nicht mehr, um die Begeisterung für MORPHYS Genie bis zum lautesten Ausdruck jenes immer drängenderen Wunsches zu steigern, den jungen Helden im Kampfe mit fremdländischen Meistern neue Lorbeeren erringen und das Maß der Triumphe vollenden zu sehen. Noch immer genoß in der öffentlichen Meinung weiterer Schachkreise jenseits des Ozeans der englische Altmeister HOWARD STAUNTON vor anderen europäischen Spielern eines vorzugsweise hohen und verbreiteten Rufes. Mit besonderer Vorliebe war sein dem deutschen Werke nachgebildetes Handbuch in der Neuen Welt aufgenommen, und seine persönliche Verherrlichung durch die britischen Landsleute hatte schon frühe in amerikanischen Schachkreisen lauten Widerhall gefunden. So galt denn die nächste Fehde dem englischen Veteranen, da seine Niederlage in der Meinung der Neuen Welt der erste entscheidende Triumph über die Alte Welt sein mußte. Familienverhältnisse, im Zusammenhange mit dem damals vor Jahresfrist erfolgten Ableben des Vaters (ALONZO MORPHY), hielten indes den jungen Meister von Ausführung jenes Planes zurück uni legten seiner Reise nach Europa noch Schwierigkeiten in den Weg. Aber die allgemeine Begeisterung für den geschilderten Wunsch war so mächtig, daß man blind gegen offenbare Bedenken dem englischen Altmeister das Ansinnen zur Fahrt über den Ozean stellte, um dem jungerstandenen Meister entgegen zu kommen. Eine so starke Zumutung mochte immerhin durch vorteilhafte Bedingungen gemildert werden, doch wird das jedenfalls etwas kühne Begehren vor dem ritterlichen Sinn des jungen Meisters selbst kaum eine nüchterne Prüfung bestanden haben. Der Klub zu NewOrleans war aber zu begeistert, als daß er einer ruhigen und langsamen Entwicklung der Verhältnisse gewichen wäre. Der lebhaft gehegte Wunsch sollte ohne Zögern verwirklicht, die Alte Welt im Sturm genommen werden. E!n deutliches Zeugnis giebt das an den englischen Meister gerichtete Schreiben, welches noch als ein ruhigerer und geklärter Ausdruck der allgemeinen Stimmung aufgefaßt werden muß.

Herausforderung an den englischen Meister H . STAUNTON.

97

„ N e w O r l e a n s , im Februar 1858. An H O W A R D S T A U N T O N , Esqu. Wertgeschätzter Herr! Im Namen und Auftrag des Schachklub zu NewOrleans haben wir, das unterzeichnete Komitee, die Ehre, Sie zu einem Besuche in unsere Stadt sowie zu einem Scliachkampfe hierselbst mit Herrn P A U L M O R P H Y einzuladen. Bei Erfüllung dieses Auftrages sei die Bemerkung gestattet, daß uns ebenso der Wunsch beseelt, einen Meister, den wir schon eine geraume Zeit hindurch bewundert haben, persönlich kennen zu lernen, wie uns das höchst natürliche Verlangen treibt, die Stärke unserer Amerikanischen Spieler an dem entscheidenden Maßstab praktischer Wettkämpfe zu erproben. Es ist uns kein stichhaltiger Grund bekannt, weshalb eine so geistvolle und edle Beschäftigung-, wie das Schach, von jenem edlen Wetteifer, welcher zwischen der Alten und Neuen Welt sich auf allen Gebieten wissenschaftlicher und industriellerThätigkeit geltend macht, ausgeschlossen sein sollte. Wenn der Geist dieser Konkurrenz anjetzt noch nicht unser ritterliches Spiel erfaßt hatte, so lag wohl der Grund in einer noch unbekannten gegenseitigen Abschätzung der vereinzelten, seit fünfzehn Jahren sc bedeutend angewachsenen, Schachkräfte der Vereinigten Staaten, sowie iu dein daraus folgenden Mangel der unbestrittenen Anerkennung einer vorherrschend ersten Größe. Dieser Mangel ist nun durch den neulich abgehaltenen Schachkongreß gehoben und hiermit das Verlangen um so mächtiger geworden, durch praktische Kämpfe mit den Schachmatadoren Europas den Rang der Amerikanischen Spieler im Schachreiche zu ermitteln. Zu solchem Zwecke war der Plan gefaßt, daß Herr M O R H Y , der Sieger im Kongreß und gegenwärtige Schachheld Amerikas, den Ozean durchkreuzen nnd die hervorragenden Magnaten der Europäischen Schachwelt herausfordern sollte. Es tritt jedoch leider der unglückliche Umstand dazwischen, daß wichtige Familienrücksichten Herrn M O R P H Y zur Zeit noch von der gedachten Reise nach Europa zurückhalten. Wir sehen uns deshalb veranlaßt, auf irgend einem anderen Wege ein Zusammentreffen zwischen ihm und dem anerkannten Vorkämpfer Europas zu arrangieren; in Betracht dieses letzteren aber haben wir weder Wahl noch Zögerung nötig. Die allgemeine Stimme ruft uns Ihren Namen entgegen, und wir wünschen uns Glück, das transatlantische Schachszepter in den Händen eines Mannes zu sehen, welcher in Rücksicht auf gegenseitige Beziehungen zwischen den beiden Ländern, sowie aus noch anderen Gründen in seiner Person so günstige Eigenschaften für unsere Einladung wie kein anderer Europäischer Spieler vereinigt. Lange,

PAUL MORPHV.

III. Aufl.

7

98

Viertes K a p i t e l : PAUL MORFHV in NewOrleans 1857—1858.

W i r nehmen uns die Freiheit, einen Entwurf von Kampfbedingungen anzufügen und erklären dabei ausdrücklich, daß sie nur zu dem Zwecke einer Förderung der betreffenden Korrespondenz vorgelegt werden.

Unser

Streben ging dahin, den Inhalt dieser Vorlage so billig als möglich zu fassen und von vornherein alle etwa möglichen Streitpunkte zu berücksichtigen. W i r sprechen die ergebene Bitte aus, jede Änderung, die Sie für ratsam erachten, vorbringen zu wollen, und zwar sowohl in Betreff der unbedeutenderen Punkte, als in Ansehung der Einsatzsumme, des Anfangstermins u. s. w.

Auch erkennen wir bereitwillig den vor Ihnen im

Turnierbuche gemachten Vorschlag an, bei Wettkämpfen die Hälfte der Partien oder selbst alle im Voraus als offene Spiele zu bedingen, und wir ersuchen Sie, nach Gutdünken eine solche Klausel in den Einwurf einschalten zu wollen. Zum Schluß wollen Sie, geschätzter Herr, die Versicherung genehmigen, daß es uns ein außerordentliches Vergnügen gewähren würde, einen Mann unter uns zu bewillkommnen, dessen Spielstärke ebenso sehr bewundert wird, wie seine wertvollen Leistungen in der Schachlitteratur hohe Anerkennung gefunden haben. In der Hoffnung auf baldgeneigten günstigen Bescheid verbleiben wir mit ausgezeichneter Hochachtung Ihre ganz ergebenen E.

W.

H A L S E Y , FRANCIS MICHINARD, E . P.

E . BOXFORD, C H . A .

PANDELY,

MAURIAN."

Der diesem Schreiben angefügte Entwurf von Bedingungen für den Wettkampf machte zunächst den Sieg von elf Gewinnpartieet auf einer Seite abhängig und bestimmte den Einsatz für jeden Kämpfer auf 5000 Dollars; doch sollte im Falle des Verlustes der englische Meister aus des deponierten Einsätzen die Summe von 1000 Dollars als Vergütung fiir den Reiseaufwand erhalten. Zum Ort des Kampfes bestimmt« der Entwurf die Stadt NewOrleans und rücksichtlich der Zeit brachte er, ohne jedoch einer anderen Verfügung des herausgeforderten Meisters vorgreifen zu wollen, den Monat Mai des Jahres 1858 in Vorschlag. Als Höchstbetrag der Bedenkfrist für jeden Zug wurde eine halbe Stunde, als Spielregeln die in STAUNTONS Handbuch gegebenen Vorschriften angenommen. Die für das Spiel zu verwendenden Figuren sollten in ehem Satze STADNTON-Chessmen bestehen. Abgesehen von der Ortsbestimmung, welche dem Herausgeforderten nicht einmal eine beschränkte Wahl hinsichtlich dieses Punktee gestattete, läßt sich keineswegs ein durcbgehends entgegenkommender Zug in den vorgeschlagenen Bedingungen verkennen. Mochten immerhii: schuldige

99

H. STAUiNTONS Ablehnung der Herausforderung.

Rücksichten des jungen M O R P H Y gegen seine verwitwete Mutter die Vermeidung einer weiten Reise über den Ozean nahe legen, so mußte doch andererseits das Bedenken darüber nicht minder groß sein, daß man von einem älteren und unter schweren Berufspilichten stehenden Manne und Familienvater das auf der eigenen Seite unterlassene Entgegenkommen erwarten wollte. In diesem Sinne erfolgte denn auch die Ablehnung des englischen Meisters; sie lautete folgendermaßen: „ L o n d o n , 3. April 1858. Meine Herren! Auf Ihre für mich so schmeichelhafte Einladung zu einer Reise nach New Orleans, um mit Herrn PAUL MORPHY in einem Schachkampf zusammenzutreffen, wollen Sie die Erklärung entgegennehmen, daß schon seit mehreren Jahren Berufspflichteu mir den Rücktritt von der ernsteren Schachpraxis auferlegt haben und daß sie gerade jetzt so dringend sind, daß ich mit großer Anstrengung von acht Tagen kaum einen zur Erholung erübrigen kann. Unter solchen Umständen werden Sie ohne weiteres begreiflich finden, wie ein langer und hartnäckiger Wettkampf selbst hier in London für mich ein zu bedeutendes Unternehmen sein würde, als daß ich ohne hinreichende Gelegenheit zum Wiedergewinn meiner früheren Stärke und ohne solche Anordnungen, welche einer Aufopferung meiner Berufsgeschäfte vorbeugen würden, mich darauf einlassen könnte. Jenen Kampf aber in einem fremden, mehrere tausend Meilen entfernten Lande zu unternehmen, könnte mir höchstens im Traume möglich erscheinen. Mit freundlichem Gruße an den mir gestellten Gegner, dessen Genie und Liebe zum Spiel niemand besser zu schätzen vermag, und unter Anerkennung der mir erwiesenen Ehre, einem solchen Helden mich zum Partner auszuwählen, unterzeichne ich als Ihr ganz ergebenster H.

STAONTON.

An die Herren HALSEY, MAUHIAN,

BONFORD,

MICHINARD, PANDELY

in New Orleans." So war denn der junge Meister darauf gewiesen, die Bestätigung seiner Meisterschaft durch die Alte Welt in dieser selbst zu erstreiten. Zugleich gab die Antwort des Engländers einem Bekenntnisse Ausdruck, welches für die zu suchende Anerkennung nur günstig erscheinen konnte. Denn der hervorgehobene Mangel an Praxis und früherer Spielstärke stand im Einklang mit dem Verlust des europäischen Schachszepters überhaupt, auf dessen ausschließliche Herrschaft der englische Meister wohl nie mit Recht hatte Anspruch erheben können. War ihm auch einst der Sieg über 7*

100

Viertes Kapitel: PAUL MORPHY in NewOrleans »857—1858.

S T . AMANT gelangen, so bot doch jener äußere Erfolg bei mancherlei Nebenumständen noch keinen entscheidenden Maßstab; auch hatte bereits zu jener Zeit in Deutschland die Berliner Schule zum Mindesten ebenbürtige Kräfte hervorgebracht, und der Ausgang des großen europäischen Turniers im Jahre 1851 zu London noch durch ganz andere Ergebnisse überrascht. Der Sieg über den englischen Altmeister allein, so hohe Befriedigung er vielleicht den amerikanischen Schachfreunden geboten hätte, würde also dem jungen Meister in den Augen der Alten Welt noch nicht den höchsten Triumph gesichert haben. Insofern konnte die ablehnende Antwort, da sie den jungen Helden zur eigenen Fahrt über den Ozean wenigstens mittelbar antrieb und hierdurch die Möglichkeit zu Kämpfen mit den angesehensten Meistern der Alten Welt näher führte, als eine nur günstige Wendung für das ruhmlustige Genie in gleichem Grade gelten, wie sie nach Lage der Sache an sich begründet erscheinen mußte.

I. 85.-

Vorgabe-Partieen. Stellung nach dem 13- Zuge.

MORPHY—MAÜBIAN. NewOrleans 1857.

Vorgabe des Damenspringers. e7—e5 1. e2—e4 e5xf4 2. f2—f4 3. Sgl—f3 4. Lfl—c4 g5-g4 g4xf3 5. d2—d4 d7—d5 6. Ddl x f 3 7. Lc4 x d5 c7—c.6 Ke8xf7 8. Ld5xf7f 9. Df3-h5+ Kf7—g7 10. Lei x f4 Lf8-e7 Dd8 x d4f 11. Rgl 12. K g l - h l Dd4xe4 De4-g6 13. Tal—el Vgl. Diagramm. 14. Tel x e7f Kg7-f8 Nimmt Schwarz das Qualitätsopier an, so folgt Mat in zwei Zügen. 15. Lf4—d6f Aufgegeben.

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Das Mat ist unabwendbar, z. B bei Sg8—f6 durch 16. Tf6f etc. Dieses bereits in der vorigen Auflage unseres Buches von 1881 (unter Nr. 68 auf Seite 85) aufgenommene Spiel ist zwei Jahre später in der Schachzeitung von 1883 Seite 76 als eine bis dahin „unveröffentlichte" Partie aus den von J A M E S W I B R A Y an-

I*

geblich entdeckten Aufzeichnungen der Schachkämpfe zwischen MORPHY und MAURIAN abgedruckt worden; man vergleiche das Schlußkapitel unseres Buches. 86.-

101

Vorgabe-Partieen.

MORPHY—MAUBIAN. NewOrleans 1858.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sg8—ftf 3. S f 3 x e 5 d7- d6 4. Se5xf7 Ke8xf7 5. Lfl—c4y Lc8-e6 6. Lc4 x e6f K f 7 x e6 7. d2—d4 Lf8-e7 8. Rgl Th8—f8 0. Ddl—d3 Ke6—f7 10. D d 3 - b 3 + (16—d5 11. e4—e5 Sb8-d7 12. Db3 xb7 Ta8—bS 13. Db7 x a7 Sf6—e4 14. f2—f3 8e4—go 15. L c l x g i Le7xg5 16. f3—f4 Lg5-e7 17. Da7- a6 Tb8-b6 18. Da6—e2 g7—g6 19. c2—c4 Sd7—b8 20. c4—c5 Tb6—b4 21. f4—fö g6 x fö 22. T f l x f ä t Kf7-g8 23. D e 2 - g 4 f Kg8 - hS 24. T f o x f B f Dd8xf8 25. D g 4 - e 6 Tb4 x d4 26. Tal—fl Df8—e8 27. K g l - h l Td4-d2 28. De6—1)6 De8—f7 29. T f l - g l Df7—f2 30. b2—b4 Td2—d4 31. Dh6—e6 Df2—fö 32. a2—a3 c7—c6

Td4-f4 33. h2—h3 Tf4—f2 34. Khl—h2 Tf2—fl 35. Kh2—hl Sb8—a6 36. De6—g4 Df8 x f l f 37. T g l x f l Dfl-fô 38. Khl—h2 Le7—h4 39. Dg4—e6 40. De6 x c6 Df8-f4t 41. Kh2—hl Df4 x e5 Kh8-g7 42. Dc6—c8f De5—e7 43. Dc8—d7f 44. Dd7—g4f Kg7—h6 Lh4—f6 45. g 2 - g 3 De7—e4 46. Khl—h2 d5—dt 47. Dg4—dl 48. Ddl—fl Kh6—g7 dl—d3 49. Df 1 x a6 Kg7-g6 50. Da6—a7f 51. h3—h4 De4—e2f d3—d2 52. K h 2 - h 3 53. g 3 - g 4 ' d2—dlD Aufgegeben. Diese Partie ist wegen der Zähigkeit bemerkenswert, mit welcher MORPHY als Vorgabespieler an der

Hoffnung, eine verlorene Partie noch hinzuhalten, beziehentlich zu retten, festhält. 87.-

MORPHY—MADRIAN. NewOrleans 1858.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 eo x f4 d7—d5 3. S g l - f t 4. e4xd5 Dd8xd5 Sg8-f6 5. Lfl—e2 Lf8-e7 6. Rgl 7. d2—d4 Rg8 8. Lei x f 4 c7—c6 Falls c7—c5, so 9. c4, Df5; 10.

102

Viertes K a p i t e l : PAUL MORPHY in N e w O r l e a n s 1857—1858.

Lb8: nebst 11. d5 mit gutem Spiel für Weiß. 9. c2—c4 Dd5—d8 10. Ddl—c2 Lc8—g4 11. Tal—dl Lg4—h5 12. Sf3—e5 Lh5—g6 13. Dc2—b3 Dd8—b6 14. Db3-h3 Sb8-a6 Schwarz sollte lieber seinen Damenspringer nach d7 setzen. 15. c4—cö Db6—d8 16. Le2xa6 b7xa6 17. Se5 x c6 Dd8—e8 18. Sc6 x e7f De8 x e7 19. Lf4—d6 De7—e6 20. Ld6xf8 De6xh3 Hier wäre es für Weiß, welcher zwar das Feld d5 für das Vorrücken seiner Bauern frei halten will, doch geratener, seinerseits zunächst die Damen zu tauschen, um den verderblichen Doppelbauer am Bande zu vermeiden. 21. g2xh3 Kg8 x fä 22. d4—d5 Ta8—d8 23. c5—c6 Td8xd5 Besser für Weiß wäre hier doch wohl 23. d5—d6 und auf Se4 dann cö—c6, weil nun Schwarz den weissen Damenbauer nicht schlagen darf. 24. c6—c7 Td5 —g5f 25. Kgl—f2 Tg5—f5f 26. Kf2—e3 Tfo—e5f Mit 26. K f 2 - g 2 , Tgöt; 27. Kf2, Tf5-j-konnte Weiß aufRemis spielen. 27. Ke3—d4 Te5—e8 28. Kd4—c4 Kf8—e7 29. Tfl—elf Lg6—e4 30. Kc4—c5 Te8—c8 Mit 30. Td4 würde zwar Weiß vgegeii einen Turm die beiden leich-

ten Offiziere des Gegners gewonnen haben, hätte aber dann doch wegen des Bauernübergewichtes von Schwarz die Partie auf die Dauer nicht mehr halten können. 31. Tel x e4f Sf6xe4f 32. Kc5—c6 Se4—c5(!) Durch diesen sinnreichen Zug sichert Schwarz sich den Gewinn der Partie. 33. b>—b4 Sc5—e6 34. Tdl—d7f Ke7—f6 35. a2—a4 Tc8xc7(!) 36. Td7 x c7 Se6xc7 37. Kc6 x c7 Kfü—e6(!) 38. b4—b5 a6xb5 39. a4xb5 f7—f5 40. Kc7—b7 f5—f4 41. Kb7xa7 f4—f3 42. b5—b6 f3—it 43. b6—b7 f2—flD 44. b7—b8D Dfl—alf und Schwarz erzwingt mit dem Abtausch der Damen den Gewinn der Partie: 45. Kb7, Db2f 46. Ka7, Da3t; 47. Kb6, Dblf 43. Ka7, Db8f 49. Kb8: Kf6; 50. Kc7, Kg5; 51. Kd6> Khl; 52. Ke7, Kh3: 53. Kf7, g5; 54. Kf6, h6! 55. Kf5, Kh2: 56. Kg4, Kg2; 57. Kh5, Kh3; 58. Kh6: g4 und gewinnt; nicht aber 54 , g4 wegen 55.Kg5,h6; 56.Kh5mitRemis. 88.-

MAÜBIAN—MORPHY. NewOrleans 1858.

Vorgabe von Springer und Anzug. Schwarz ohne Springer b8. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 e5 xf4 3. Sgl—f3 g"—g5 4. h2—li4 g5—g4

I. 5.

SF3—EA

Vorgabe-Partieen,

SG8-F6

ZUR ERLANGUNG DES GEGENANGRIFFS

6.

S G L — F3

7.

SF3-E5

D7—DF>

8.

SBL—C3

LF8-D6

9.

D2—D-T

SF6 X E4

ACHEINT D 7 — D 6 NOCH STÄRKER. 6.

LFL—C4

D7—DÖ

7.

LCLXDS

SF6 X D5

8.

E4 X D5

9.

ßGL

10.

103 DH4—H6

E S ENTSTEHT EINE INTERESSANTE VER-

F4—F3

WICKLUNG IM ZENTRUM, DEREN LÖSUNG

D D S X H4

ZUM VORTEILE DES WEITER RECHNENDEN

D2—DL

SPIELERS ENDET.

FS-FIF

11.

TFL X f ' 2

G4-G3

12.

TF2—F4

DH4—H2F

11. L B 3 X D 5

C7—CG

1 3 . KGL—FL

DH2-HL-;-

12.

D4XE5

CÖXDÖ

14.

KFL—E2

DHLXGIF

13.

SE4—Dß-;-

15.

KE2—D3

DG2-H3

14. DDLXDÄ

KD7—C7

15.

DH6—E6

1 6 . DDL—EL 17.

KD3—C4

10.

LC8—FOT

18.

DEL—AÖ

A7—A6

SBL—C3

LFO X C2

20.

TF4XFI

LF8—D6

21.

SC3—B5

GRIFFSSICHERUNG DURCH VORHERGEHENDE BAUERZÜGE.

A6 X B 5 F

IG. D D Ä X A S

SBS—CC

17.

DE6—DÖ

CLXBI

KC4XB5

KC8—BS

18. DASXCOF

23.

LEI—G5

L D 6 X E5

19.

W E I ß LÄßT HIER DEN ANGRIFF 2 3 . S E 5 B7XE6;

24. K B 5 X C 6 ,

KE8—D7

C2—C4

22.

—C8T,

LD6XE5

EIN WIEDERHOLTES BEISPIEL DER A N -

RC8

19.

SC3XE4

LC2

DUÜXCG

BÖXCT>

KC7XC6

20. LEI XF4 21.

TLIS—D8

KFL—F2

LC8—EG

— D 3 ; 2 5 . T F 7 X C 7 ETC. AUßER ACHT,

2 2 . THL—ELF

KC6—BG

WOBEI FREILIEH 2 4 . D H 3 — C 8 MÖGLICH

23.



KB6—AG

WÄRE. 24.

LGÖXDS

THSXDS

25.

DA5—C3

TDSXDÖT

26.

KB5—C4

TD5 X D4J

27.

DC3XD4

DH3—E6F

DD4—D5

LC2—D3-;-

28.

§§

LFL—E3F

D

Ü .



MORPHY—MAUKIAN. NewOrleans 1858.

VORGABE DES DAMENTURMEB. 1.

E2—E4

2.

F2—F4

3.

LFL—C4

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UND SCHWARZ GEWINNT.

89.-

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V•

E7—EÖ E5XF4

W E I ß SETZT IN DREI ZÜGEN MAT: 24. TEL—C6F

KAG—A5

4 . KEL—FL

B7—B5

25.

LE3—D2F

KA5—A4

5. LC4—B3

SG8—FG

26.

TEG—A6F.

DD8-H4J

104

Viertes Kapitel: PAUL MORPHY in NewOrleans 1857—1858. 90.-

MORPHY—MAURUN. NewOrleans 1858.

Vorgabe des Damenturmes. 1. e2—e4 e7—eö f2-f4 2. e5xf4 3. Lfl—c4 Dd8—h4f 4. K e l - f l b7—b5 5. Lc4—b3 Sg8—f6 6. B g l - f S Dh4—h6 7. d2—d4 LfS—e7 e4—e5 8. Sf6-h5 9. K f l - f 2 g2-g4 Sho—g7 10. Eine sinnreiche Behauptung des Angriffs von Weiß; mittels f4xg3f würde aber Schwarz doch wohl sich besser aus seiner gedrückten Lage befreien. 11. h2—h4 Dh6—g6 Auf g5 x h4 konnte Weiß zunächst mit 12. Sbl—c3 fortfahren. 12. h4 x g5 Le7 x go 13. Sf3 xg5 Dg6 x gö 14. Ddl—f3 Sb8—c6 Weiß ist nun auf Grund der geöffneten Angriffslinien vollständig Herr der Partie. 15. Lei x f4 Scfixdl I i d 1 gf 1 J i . I i

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26. L b 3 x f 7 |

Ke8—f8

Falls Kf7:, so 17. Dd5f nebst 18. Lg5: etc. 17. Df3—e4 Dg5xg4 18. Lf7 xd5 Dg4—e2+ 19. De4xe2 Sd4 x e2 20. Lf4-h6(!j c7—c6 21. Thl—fl Lc8—a6 22. Kf2—e3j Kf8-e7 23. Lh6—g5t Ke7—e8 24. Ld5—f7f Ke8-f8 25. Ke3xe2 b5—b4 26. L f 7 - c 4 t Aufgegeben. 91.-

MORPHY—MAURIAN.

NewOrleans, Januar 1858.

Vorgabe des Damenturmes. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 LfS—c5 4. b2—b4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lb4—a5 6. d2—d4 e5xd4 7. Rgl d4—d3 8. Ddl—b3 DdS—f6 9. e4—e5 Df6-g6 10. Tfl—el b7—b6 11. Lei—a3 Lc8—b7 12. Lc4 x f7f Dg6 x f7 13. e5—e6 Df7—f5 14. Sf3-h4 Df5—h5 15. e6xd7f Ke8xd7 16. Db3—e6+ Kd7—d8 17. Sh4-f5 Sg8-f6 18. La3—e"f Sc6xe7 19. De6xe7t Kd8-c8 20. De7xg7 Th8-e8 Es ist bemerkenswert, wie sinnreiche Versuche der Vorgebende anstellt, um seinen Gegner zu bedrängen und in Verlegenheit zu bringen. Aber auch in diesem Spiele schei-

I.

tem alle Angriffsversuebe, ähnlich wie in Partie 17 und 86, an der Unzulänglichkeit materieller Mittel des Vorgebenden ; vergl. die Anmerkung zum 42. Zuge der Partie 17, S. 23. 21. Sf5—eTj TeS x e7 Dh5—e8 22. D g 7 x e 7 Sf6 x e8 23. D e 7 x e 8 f Kc8—d7 24. Tel x e 8 j Lb7-a6 •J5. Te8—e3 Ta8—e8 26. f2—f4 Te8xe3 27. Kgl—f2 Kd7—e6 28. I v f 2 x e 3 c7 - e5 29. g2—g 4 d3—d2 30. Ke3—e4 Die HiDgabe dieses wichtigen Bauern löst den Bann der Unthätigkeit des schwarzen Läufers, und MORPHY wird hier gewissermaßen mit seinen eigenen Waffen von seinem Jugendfreunde geschlagcn, der in mehreren längeren Partiereihen hinreichend Gelegenheit hatte, das Spiel seines genialen Gegners kennen zu lernen. 31. Sbl x d2 32. S d 2 - b 3 33. h 2 - h 4 34. a2—a4 35. g4—g5 Aufgegeben.

105

Vorgabe-Partieen.

Laö x c3 La6—fl a7—ao Lfl—e4 Lc3-d2

0 2 . - M O K I ' H V — A . . . X. NewOrleans 1858.

Vorgabe des Damenturmes. 1. c2—e4 c7—eö 2. Lfl—c4 LfS—c5 3. d2—dl e5xd4 BesserwäreLd4:,daaufe5 x d4nun 4. Lf7f möglich wird. Der vorgebende Spieler vermeidet aber diese Wen-

dung, um den Abtausch zu verhüten. 4. Sgl—fô b7—b5 5. Lc4—b3 d7—d6 fi. Sf3—g5 Sg8—h6 Bg8 7. Rgl a7—a5 8. f2—f4 Dd8-f6 9. f4—fo Man vergleiche zu diesem wie zum 16. Zuge die Anmerkung zum 17. Zuge der 8. Partie auf S. 16—17. 10. Ddl—ho a5—a4 11. L b 3 - d 5 c7—c6

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12. 13. 14. 15. Falls 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25.

M.

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Kg9xh7 Sg5 xh7 Df6-e5 Lei —g5 c6 x do Sbl d2 Sd2 f3 De5-e8 De4: , so 16. Lh6: etc. f5 —f6 Lc8—g4 Dh5 —h4 Lg4xf3 f6 x g 7 d4—d3f Kgl - h l Lf3xg2t Khl x g 2 Kh7xg7 Lg5 Xh6f Kg7-h7 Lh6 xfô-r Kh7—g8 Lf8 —e7 Sb8—c6 Dh4 - g O T Kg8—h7 T f l —f4 und Weiß gewinnt.

106

Viertes Kapitel: PAUL MORPHY in NewOrleans 1857—1858.

Man kann auch an diesem entscheidenden Schlußzuge die Energie des Meisters erkennen, da der näher liegende Zug Tf3 das Mat bei Dd7 verzögert haben würde. 93.-

MOBPHY—B...N.

NewOrleans 1858.

Vorgabe des Damenturmes. 1. e2—e4 e7—e5 2. S g l - f 3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Sg8—f6 4. Sf3—g5 d7—d5 5. e4xd5 Sf6xd5 Hier käme für Schwarz auch LcS —g4 in Betracht; man vergleiche die bezügliche Anmerkung zu Partie 118. 6. Sg5xf7 Ke8xf7 Auch bii 6. d4, ed; 7. Kgl wird sich Weiß ein günstiges Angriffsspiel sichern. 7. Ddl—f3f Kf7-e6 8. Sbl—c3 Sc6—d4 Üblicher und verhältnismäßig besser ist hier Sc6—e7, worauf 9. d4, c6 oder auch b5, wenn auch nicht gerade mit Sicherung des Gewinnes, folgen kann. 9. Lei x d5f Ke6—d6 10. Df3—f7 LcS—e6 Es drohte Mat durch Sc3—e4, •doch besser wäre De7. 11. Ld5xe6 Sd4xe6 12. Sc3-e4f Kd6—d5 13. c2—c4 Kd5xe4 14. Df7xe6 Dd8—d4 Auf Dd8—d3 folgt De6—g4f. 15. De6—g4f Ke4—d3 16. Dg4—e2f Kd3—c2 17. d2—d3+ Kc2xcl 18. Rglf.

94.- MORPHST—WOBBAEL. NewOrleans 1858.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2 —f4 d7—d5 3. e4xd5 e5—e4 4. Lfl—c4 Lf8-d6 5. Sgl—e2 Lc8—g4 6. Rgl n-f5 7. d2—d4 Sg8—f6 8. h 2 - h 3 Lg4xe2 9. Ddl x e2 Rg8 10. L c 4 - b 3 Kg8-h8 11. c2—c4 c7—c5 12. d5xc6 Sb8 x c6 13. Lei—e3 Ld6—c7 14. Tal—dl Lc7—b6 15. c4—c5 Lb6—c7 16. d4—d5 Sc6—a5 17. d5—d6 Lc7-b8 18. Lb3—e6 Sa5—c6 19. Le6xf5 a7—a5 Sc6—b4 20. g 2 - g 4 21. a2—a3 Sb4—d5 22. g 4 - g 5 Sd5xe3 23. De2 x e3 Sf6^-h5 24. Lfä—g4 g7 g6

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25. f4—fö 26. De3—cäf

b7—b6 Kh8—g8

II.

107

Vorgabe-Partieen.

27. Dc3—c4t Kg8—h8 28. Dc4—d4f Sh5—g7 Falls Kg8, so 29. Dd5f mit Turmgewinn. 29. f5—f6 Tf8—H Falls Se8, so zunächst 30. d7 etc. 30. f6 x g7f Tf7xg7 31. Tfl—f7 Dd8—g8 32. T a l — f l b6xc5 33. T f 7 x g 7 c5xd4 Mat in sechs Zügen: durch 34. T g 8 f Kg8: 35. Le6f Kg7; 36. T f 7 f Kg8; 37. Td7t Kf8; 38. Td8f Kg7; 39. T g 8 f .

95.- MORPHY—WORRALL. N e w O r l e a n s 1858.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lb4—e7 6. d2—d4 Sg8—fG 7. d4xe5 SfG—g4 8. Rgl Sg4xe5 9. Sf3 X e5 Sc6 x e5 10. Lc4—b3 Rg8 11. f2—f4 Le7—c5f 12. K g l - h l Se.3—g6 13. f4—f5 Sg6-e5 14. fö—f6 g7 x f6 Entscheidendes Vorrücken des fBauern zur Durchführung des Rochadeangriffs. 15. Lei—h6 d7-d6 16. Ddl—el Lc8—e6 Besser für Schwarz Wäre wohl Kg8—h8. 17. Del— g3f Se5—g6 18. Ii2-h4 Kg8—liS

19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27.

h4—h5 h5 xg6 Dg3—h4 a 2 x b3 Tfl-f5 Tal—el Tf5—li5 Lh6—gö Lgöxf6

96.-

TfS—g8 Tg8xg6 Le6xb3 Dd8—e7 Ta8—e8 TeS—g8 Tg6xg2 Tg8-g7 Aufgegeben.

MoRPHl'—WoRRALL. NewOrleans 1853.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 d7—d6 2. f2—f4 SbS—c6 3. Sgl— f3 Lc8—g4 4. c2—c3 Lg4 x f3 5. D d l x f S e7—e5 6. Lfl—c4 Sg8-f6 7. b2—b4 a7—a6 8. d 2 - d 3 LfS—e7 9. f4—f5 Rg8 10. g2—g4 b7—b5 11. Lc4—b3 Sf6—e8 12. h2—h4 Kg8—h8 13. g4—g5 f7—f6 Man beachte in dieser wie in der nächsten Partie die Durchführung des regelrechten Rochadeangriffes mittels der vorrückenden Flügelbauern und der mit ihnen zusammenwirkenden Offiziere. 14. Df3—h5 d6—d5 15. g5—g6 h7—h6 16. Lei x h6 Aufgegeben.

97.- Mobphv—Wobball. NewOrleans 1858.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e6 2. ß—f4 d7—d5

Viertes Kapitel: PAUL MORFHY in NewOrleans 1857—1858.

108 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.

e4-—e5 Sb8—c6 d2 —d4 Sg8—h6 Lf8—e7 Sgl-—f3 c2-—c3 f7—f6 Lfl-—d3 Rg8 Rgl Dd8—e8 De8—h5 h2 —h3 Ddl-- e l Lc8—d7 Lcl-—d2 Ta8—e8 Del-- g 3 f6—f5 Tal-- e l Kg8—h8 Ld3-—e2 Dh5-g6 Dg3 —h2 Sc6—d8 Kgl-- h l a7—a6 b2 —b3 b7—b6 Tfl-" g l Dg6—f7 c7—c5 g2-- g * 5 Sh6-g8 g*' - g h3 —h4 g7-g6 h4-—h5 Df7-g7 c5xd4 Sf3-—h4 Vgl. Diagramm. Nachdem Weiß sein Spiel und

II.

Stellung nach dem 23. Zuge.

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seine Angriffskräfte wohl geordnet hat, geht er nunmehr zur Vollendung eines entscheidenden Rochadeangriffs über, den er in seiner bekannten kräftigen Weise alischließt. 24. Sh4xg6t h7xg6 25. h5xg6f Sg8—h6 26. g5xh6 Dg7—g8 27. g6—g7| KI18—h7 28. Le2—h5 Aufgegeben.

Blindlingsspiele.

9 8 . - MOBPHY-A. B.

Aus vier gleichz. Blindlingsspielen. Evansgambit. i. e2—e4 e7—e5 2. Sgl— f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 LfS— c5 4. b2—b4 Lc5 x b4 5. c2—c3 Lb l—a5 6. d2—d4 e5xd4 7. h7—h6 Rgl 8. Ddl—b3 Dd8—f6 9. e4—e5 Df6—g6 10. c3xd4 Sg8—e7 11. d4—d5 Sc6-d8

12. d5—d6 Se7—cß Weiß bietet einen zveiten Bauer, um die Stellung des Gegners völlig einzuengen. 13. Lei - a3 Sd8—e6 14. Lc4xe6 f7xe6 Besser wäre wohl d7 x e6 od. De6:. 15. d6xc7 La5xc7 16. Sbl—c3 a7—a6 17. T a l - d l Sc6Xe5 18. Sf3xe5 LcT x e5 19. f2—f4 Le5xc3 Falls Le5—c7, so 2«. fo etc. 20. Db3 X c3 Dg6—f6

II.

Blindlingsspiele.

21. Dc3—c5 Df6—f8 22. Tdl—d6 Df8—fö 23. Td6—da Dfo-fS 24. Dc5—a5 Df8-f6 Die nun folgende Wendung veranschaulicht treffend die Stärke des Meisters im Offizierangriff und dessen Einleitung durch entscheidende Bauerzüge. 25. f4—f5 1)7—b6 Man sieht, daß der Turm jetzt wegen 26. Tel nebst 27. Dd5f nicht genommen werden durfte. 26. Da5—el e6—e5 27. Td5*e5-|Ke8-f7 28. Del—e4 Df6—c6 29. T e 5 - e 7 f ICf7-g8

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Weiß kündigt Mat in vier Zügen an: 30 Te7xg7f Kg8xg7 31. De4—e7f Kg7—g8 32. D e 7 - f 8 f Kg8-h7 33. Df8—f7t9 9 . - MOKPHY-C. D . NewOrleans 1858.

Aus vier gleichz. Blindlingsspielen. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6

109

3. Lfl—c4 LfiJ—c5 4. b2—b4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lb4-a5 6. Rgl d7—d6 7. d 2 - d 4 eoxd4 8. Ddl—b3 Dd8—f6 Dieser Angriffszug, bekanntlich zuerst von W A L L E B angegeben, mag in der Praxis gegen nicht gleich starke Gegner mit Erfolg versucht, werden. 9. e4—eC> d6 x e5 10. Tfl—el Sg8—e7 11. Lei—gö Df6—g6 12. L g 5 x e 7 Sc6xo7 13. Sf3xe5 DgO—b6 Trotz des aus 13. Db3—a4f entspringenden Offiziergewinncs zog Weiß der Eleganz wegen die gewählte (noch stärkere) Wendung vor. 14. Lc4—b5f c7—cG 15. Db3 x f7f Ke8—dS 16. Se5 x c6y Se7xcG 17. Lb5 x c6 Db6—cö 18. c3xd4 Dc5—d6 19. Df7xg7 Laöxel 20. Dg7xh8y Kd8—c7 21. Dh8xh7t Lc8—d7 Bei Kc7 x c6 folgt 22. De4f und Weiß wird nach 23. Del: durch seine Freibauern auf dem rechten Flügel den Sieg erringen. 22. L c 6 x d 7 Dd6xd4 23. Ld7—b5t Kc7—b6 24. Sbl—c3 Lei xc3 25. Tal—bl Ta8—d8 26. Lb5—a6f Kb6—a5 Hierauf folgte Mat in drei Zügen: 27. Tbl—b5f Ka5—a4 28. Dh7—c2f Ka4—a3 29. Dc2—b3f.

110

Viertes Kapitel: PAUL MORPHY in NewOrleans 1857—1858. 100.-

MORPHY-E.

F.

NewOrleans 1858.

Ans vier gleichz. Blindlingsspielen. 1. e2—e4 e7—e5 2. S g l - f 3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—cö 4. b 2 - b 4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lb4—c5 6. Rgl d7—d6 7. d2—d4 e5 x d4 8. c3xd4 Lc5-b6 9. Sbl—c3 Sc6—a5 10. Sf3-g5 Sa5 x c4 Eine von MORPUY mit Vorliebe angewendete Kombination. 11. D d l - a 4 + e7—c6 12. Da4xc4 Sg8—h6 Besser für Schwarz wäre De7. 13. Kgl—hl Rg8 14. f 2 - f 4 Kg8—h8 15. f i — i 0 f7—f6 MOBPHY ist gleich bedacht, den eigenen f-Bauer vorzudrängen, wie den des Gegners zurückzuhalten. 16. Sg5—e6 Lc8 x e6 17. f5xe6 Dd8—e7 Besser scheint, zur Vermeidung des Doppelbauern auf der Randlinie, der Zug Sh6—g8. 18. Lei X h6 g7 xh6 19. Tfl—f3 Tf8—g8 20. Tal—fl Tg8-g6 21. Sc3—e2 Ta8-f8 22. Se2—f4 Tg6-g5 23. d4—d5 c6—c5 24. Dc4—c3 Lb6—d8 25. Sf4—e2 De"—g7 26. Se2—g3 Dg7—c7 Schwarz hat nicht viel Auswahl an guten Zügen. Der hier gemachte Damenzug öffnet aber dem Gegner

die Möglichkeit zu einer entscheidenden, für die Klarheit des Blindlingsspielers zeugenden Angriffskombination. 27. Tf3xf6 Ld8xf6 28. Tfl x f6 Tf8xf6 29. Dc3xf6f Dc7—g7 Auf Kg8 folgt sofort 30. e6—e7, Dc8; 31. De6f, De6; 32. d5xe6 zum Gewinn des Anziehenden; auf Tg7 aber 30. Sfö etc. 30. D f 6 - d 8 | Dg7-g8 31. e6- e7 Tg5-e5 32. Sg3—li5 Te5 x e4 Weiß kündigt Mat in 5 Zügen an: 33. e7—e8D Te4—el| Es droht Dd8—f6f. 34. De8 x el Dg8xd8 35. Del—c3j etc. 1 0 1 . - MORPHY-G. H . NewOrleans 1858.

Aus vier gleichz. Blindlingsspielen 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 e5xf4 3. S g l - f 3 4. Lfl—c4 g5—g4 5. Rgl g4xf3 6. Ddl x f3 Dd8—f6 7. e4—e5 Df6xe5 8. d2—d3 Lf8—h6 Nach Vorgang von M . LANGE hat an dieser Stelle M O R P H Y auch 8. Lc4xf7+ angewendet; vgl. z. B. Partie 76, S. 88. 9. Sbl—c3 Sb8—c6 10. Lei x f4 De5xf4 11. Df3—h5 Df4-g5 12. Tal—elf Sg8—e7 13. Dh5 x f7f Ke8—d8 14. Sc3— e4 Dg5—g7

XI. Blindlingsspiele.

15. Dffi—h5 . Te4—h4 Lg3xh4 26. D a 8 x b 8 Lc8-a6 27. D b 8 - h 2 La6xe2 Es zeugt für STAUNTONS längere Entwöhnung vom praktischen Spiele, daß er den ungleich besseren, die Partie wohl noch rettenden Zug 27. Db8—f4 übersehen konnte. 28. Tdl—d7 Dg7—h6 29. Sc5—e4 Le2—c4 30. Se4—f6 e3—e2 31. Td7—e7 Dh6-clf 32. D h » - g l Dclxglf 33. K h l x g l e2—elDf 34. T e 7 x e l Lh4xel Aufgegeben. 109.-

MOHPHY )

|STAUNTON

BARNES J

\OWEN.

London, im Juli 1858.

Damenbauer gegen Königsbauer. 1. e2—e4 d7—d5 Dieser bekanutlich minder empfehlenswerte Eröffnungszug der schwarzen Partei wird von der Gegenpartei mit entscheidender Energie ausgebeutet. Vgl. P. 214. 2. e4 x d ö Dd8xd5 3. Sbl—c3 Dd5-d8 4. d2—d4 Sg8—f6 5. Lfl—d3 Sb8—c6 6. Lei - e3 e7—e6 7. Sgl—f3 Lfö—d6 8. Rgl Rg8 9. Ddl—e2 b7—b6

118

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

Der Anfang einer weitberechneten, | ten, zu Qualitätsgewinn im 35. Zuge zu Gunsten des Anziehenden aus- j führenden Manövers. laufenden Kombination. Der eigentlich entscheidende Angriff beruht auch hier nach den 10. Le3—g5 Lc8—b7 gegenwärtigen Vorbereitungszügen 11. Sc3—e4 Ld6—e7 auf einem Baueropfer, im 31. Zuge. 12. S e 4 x f 6 t Le7xf6 13. D e 2 - e 4 g7—g6 14. De4—h4 Lf6xg5 • Besser vielleicht Kg7; 15. c3, Lg5:; hebst h6; oder 15. Lh6f, Kg8 und falls 16. Sg5, so Sd4: etc. 15. S f 3 x g 5 h7—1)5 16. c2—c3 Dd8-f6 17. T a l — e l Sc6—e7 18. f2—f4 Se7—fö 19. D h 4 - h 3 Tf8—e8 20. Tel—e5 Ta8—d8 21. T f l — e l Sf5—g7 22. g2—g4 c7—c5 Bei Td8—d5 erhält Schwarz durch 23. Se4, De7 (falls Df4:, so 23. T f l nebst späterem Sf6); 24. g5 nebst 25. S f 6 f etc. ein sehr gedrücktes Spiel. 23. Ld3—e4 Lb7—aü Der richtige und entscheidende Zug von Weiß. Schwächcr wäre 23. d 4 x c 5 wegen D f ö x f 4 ; 24. Ld3 —b5, f7—f6 etc. 24. g 4 x h 5 Sg7xh5 25. L e 4 - f 3 c5xd4 Hier käme wohl S h 5 x f 4 in Betracht: 26. Dh7f, Kf8; 27. Dh4, Ke7 etc., oder 27. Lc6, Te7; 28. da, Sd5:; 29. Dh6+. Iig8; 30. Sh7, Df3; 31. Ld5:, Td5:; 32. Td5:, ed; 33. Df8f, Kh7:; 34. De7:, D g 4 f ; 35. Kf2, Df4f etc. mit ewig Schach. 26. L f 3 x h 5 g6 X h5 27. D h 3 x h 5 Df6-g7 28. Kgl—f2 Dg7-f6 Der Anfang eines wohlberechne-

29. Dh5—h4 La6—d3 Dieser vorbereitende Deckungszug des Läufers scheitert an dem gedachten Baueropfer und bestätigt indirekt den überlegenen Posilionsblick des amerikanischen Meisters. 30. Dh4—g3 Ld3—g6 31. f4—f5 Lg6xfö 32. Sg5—e4+ Df6-g6 33. S e 4 - f 6 f Kg8—f8 34. D g 3 x g 6 Lf5xg6 Hier verdient f7 x g6 Vorzug. 35. S f 6 x e 8 Kf8xe8 36. h2—h4 d4—d3 37. K f 2 - e 3 Ke8-e7 28. K e S - d 2 Td8-d6 Das Streben von Schwarz, die Mittelbauern zur Geltung zu bringen, erweist sich als nachteilig. Besser wäre jedenfalls Td8—h8, wobei vielleicht Schwarz noch Hoffnung auf Remis behält. Die Widerlegung jenes haltlosen Planes erfolgt mit bekannter Energie 39. Te5—g5 Kc7—f6 Durch diesen Turmzug wird entscheidende Hemmung des f-Bauern herbeigeführt und der Zweck der Gegenpartei im Keime erstickt. 40. 41. 42. 43. 44. 45.

Tel—flf Tg5—g8 h4—h5 Tfl—f2 Tf2-h2 Tg8—li8

Lg6-fö Td6-d5 Td5—e5 Te5—e4 Lf5-h7 Kf6-g7

IT. Partieen gegen verschiedene englische Meister.

46. Falls 47. 48.

Th8-a8 Kg7—h6 Te4—a4, so 47. h6f etc. Ta8 x a7 Te4—f4 Ta7-b7 e6-e5

119

49. T b 7 x b 6 f f7-f6 50. a2—a4 e5—e4 51. T b 6 - e 6 Tf4-f3 52. a4—ao u. Weiß gewinnt.

II. Partieen gegen verschiedene englische Meister. Nur kurze Frist war dem Wahne gegönnt, daß der transatlantische Meister den stolzen Erwartungen seiner Landsleute nicht im Mutterland« entsprechen werde. Bald gewann er die lang bewunderte Kraft wieder und entwickelte seine wahre Stärke in den glänzendsten Siegen. Wenn Mr. Barnes, ein tüchtigcs Mitglied des ersten Schachclub der englischen Hauptstadt, im Anfange mit vier gegen vier Gewinnen die Spitze bot, so erwuchs bei wiederkehrender Geistesfrische des jungen Meisters sehr bald das Selbstbewußtsein hoher Überlegenheit, und mit stolzem Worte: „Ich kann diesen Mann und werde ihn schlagen!" errang er ein schließliches Übergewicht von neunzehn gegen sieben Spiele. Ähnliche Erfolge brachten die Kämpfe mit anderen starken Spielern, teils mit, teils ohne Vorgabe, und obschon die englische Presse sich schon in süße Träume der Behauptung vaterländischer Meisterschaft gewiegt hatte, so mußte sie nun von Tag zu T a g immer staunenswertere Thaten des fremden Helden berichten. Seine persönlichen Vorzüge und seine edle Anschauungsweise führten die gehobene Würdigung noch weiter bis zu wahrer Begeisterung; ja bald konnten kaum genügende Worte der Anerkennung wie Bewunderung gefunden werden. Jene liebenswürdig harmlose Art des Umganges, welche stets gleich freundlich und zuvorkommend keinem besonderen Kreise den Vorzug gab, jene ritterliche Gesinnung, welche großherzig alle äußeren Bedingungen dem Partner anheimstellte und mit freigebigem Stolze eine gebotene Entschädigungssumme zu Gunsten des allgemeineren Interesses zurückwies, mußten in einer Hauptstadt, deren Schachanhänger in so viele vereinzelte Koterien geteilt waren, überraschend warmen Anklang hervorrufen. So besuchte Morphy nicht nur den St. Georges Club, sondern auch den London Club; er fand sich im Cigar Divan wie in dem Philidorian Lokal ein, und bescheiden hielt er, selbst angegangen zur Äußerung, sich fern von allen Fragen nationaler oder parteilicher Bedeutung. Er entwickelte mit einem Worte alle Vorzüge eines echten Ritters des königlichen Spiels und wirkte in diesem Sinne auf die Massen um so mächtiger, je höher ihn die wirklichen Kampfcrfolge über bis dahin gekannte Größen emporhoben.

120

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

Zwar sollte er nicht zu dem heißersehnten Wettkampfe mit STAUNTON gelangen, da dieser wohl die persönlich wiederholte Herausforderung angenommen, aber noch um Frist für die Ausführung gebeten hatte. Allein der siegreiche Fortgang einer Wette gegen LÖWENTHAL, welcher im vorjährigen Turnier zu Manchester das englische Schachszepter errungen, und viele andere entschieden glücklich vollendete Kämpfe gegen ebenfalls anerkannte Meister begründeten von Tag zu Tag fester den Glauben an die Unüberwindlichkeit des Siegers. Weder die geniale Kombinationsfülle eines B I K D , welcher unter elf Spielen zehn verlor, noch die hohe theoretische wie praktische Meisterschaft eines B O D E N , welcher unter sechs Partiecn ebenfalls nur eine gewann, noch endlich die feste solide Spielweise eines OWEN und L Ö W E , von denen jener unter fünf nur eine, dieser von sechs Partieen aber keine gewinnen sollte, konnten dem unwiderstehlichen Schachhelden der Neuen Welt Stand halten. HAMPTON und K I P P I N G , MEDLEY und MONGREDIEN, starke Spieler von bedeutendem Rufe, hatten nur Verlustpartieen aufzuweisen, und die ganze Reihe der vielen Spieler, welche Vorgaben nahmen, vermochte ebenfalls trotz des gebotenen Vorteils auch nicht ein einziges Mal den Sieg zu erzwingen, unter ihnen selbst nicht OWEN, der von sieben Wettpartieen mit Bauer und Zug nur zwei Spiele bis zum ßemis brachte. 110.-

BARNES—MOBPHY.

London, im Juli 1858.

Spanische Partie. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—fö Sb8—c6 3. Lfl—b5 Sg8-f6 4. d2—d4 e5xd4 5. e4—e5 Sf6—e4 Stärker wäre die Rochade, worauf Sf6 x e4; 6. Tfl —el folgen würde. Vgl. P. 134 und 209. 6. Rgl a7—a6 7. Lb5—a4 Se4—c5 8. La4 x c6 d7xc6 9. Sf3xd4 Lf8—e7 10. Sbl—c3 Rg8 Besser wohl 10. fö—f4. 11. Lei—e3 f7—f6 Schwarz geht nun zum Gegenangriff über.

12. e5xf6 Tfdxfß 13. Ddl—e2 Tf6—g6 14. Kgl—hl Lo,7—d6 15. T a l - d l Dd8—h4 16. f2—f4 Lc8—g4 17. S d 4 - f 3 Dh4-h5 18. Le3 x c5 Ld6xc5 19. Sc3—e4 Lc5—b6 20. Se4-g5 h7—h6 21. De2—c4f Kg8—h8 22. Sg5—f7f Kh8—h7 23. Sf7—e5 Tg6—f6 24. Se5xg4 Dh5xg4 25. S f 3 - e 5 Dg4—e6 26. Dc4—e4f De6-f5 27. De4xf5+ Tf6xfö 28. g 2 — g 4 Tf5—f6 Mit diesem wie dem nächstfolgenden Zuge entblößt Weiß die Königsseite und giebt dem Gegner zu gün-

II. Partieen gegen verschiedene englische Meister.

stigen Schlußwendungen Gelegenheit. 29. f4—fo Ta8—e8 30. Se5—g6 Te8—e2 Das nun folgende Endspiel bietet den interessanten Kampf von Turm und Läufer gegen beide Türme, in welchem der Meister besondere Gewandtheit hat. Dabei wird in Erwägung der entblößten Stellung des feindlichen Königs das Opfer der Qualität nicht gescheut, woraus sich die jetzigen wie nachfolgenden Züge erklären. 31. Tdl—d8 Tf6xg6 32. föxg6f Kh7xg6 33. Td8—d7 Te2xc2 34. Tfl—f7 Lb6-d4 Man bemerke, wie Schwarz die augenblicklich notwendige Deckung des Punktes g7 wohl berechnet hat. 35. Td7 X c7 Tc2xb2 Weiß unterschätzt die Stärke der folgenden Manöver von Schwarz. 36. Tc7 X b7 Tb2xa2 37. h2—li4 a6—a5(!) 38. h4—böf Kg6—g5 39. T f 7 x g 7 f Kgä—h4 40. Tg7—e7 a5-a4(!) und Schwarz gewinnt, da Weiß das Mat (durch Kg3 nebst Th2) nicht ohne Verlust hindern kann.

I I I . - MORPH Y—BARNES. London, im Juli 1858.

Unregelmäßige Eröffnung. 1. e2—e4 f7—f6 Infolge dieses unregelmäßigen Anfangszuges sehen wir bei der gegenwärtigen Partie den ameri-

121

kanischen Meister von vornherein ausschließlich auf die Hülfsmittel seines eigenen Genius gewiesen; wir können dieses Spiel als ein charakteristisches Bild von Vorzügen wie kleinen Schwächen seiner Spielweise betrachten. Man darf jedoch nicht übersehen, daß es eine der frühesten Partieen ist, welche er kurz nach Ankunft in England noch unter dem Drucke einer Unpäßlichkeit spielte und daß sich hieraus manche Mängel, welche sonst vermieden sein würden, deuten lassen. Von BARNES ist aber vorliegendes Spiel mit großem Geschick geführt und der in der Mitte gewonnene Vorteil wohlbedacht bis zum entscheidenden Ende festgehalten. 2. d2—d4 e7—e6 3. Lfl—d3 Sg8—e7 4. Lei—e3 d7—d5 In geschlossenen Partieen pflegte MOHPHY gewöhnlich die beiden Laufer hinter die Mittelbauern zu stellen. Doch möchte gerade hier die Methode schleuniger Entwickelung der Königsseite durch 4. Sgl—fö nebst 5. Bgl Vorzug verdienen; auch wäre 4. c2—c4 zu berücksichtigen. Die Lauferstellung auf e3 birgt hier zufällig den ersten Keim späteren Nachteiles insofern in sich, als nach dem Abtausche im 12* Zuge der dadurch auf e3 gelangende Bauer zu einem schwachen Punkte wird. 5. Sbl—c3 d5 xe4 6. Sc3xe4 Se7—d5 Besser wäre 6. L d 3 x e 4 , worauf freilich f6—fö geschehen kann, aber 7. Le4—f3 nebst 8. Sgl—e2 oder

122

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

8. Ddl—d2 etc. dem Anziehenden eine gute Fortsetzung sichert. 7. Sgl— h3 Lf8—e7 8. Ddl— h5+ g7—g6 Dieser Angriff ist vorzeitig; Rochade oder Le3—d2 nebst c2—c4 möchte Vorzug verdienen. 9. Dh5—h6 Le7—f8 10. D h 6 - h 4 Lf8-g7 11. Rgl Rg8 12. c2—c4 Sdö x e3 Hier unterschätzt Weiß den Nachteil, welcher ihm in gegenwärtiger Stellung aus dem rückständigen Bauer e3 erwächst und der vom Gegner mit entschiedener, vielleicht nicht erwarteter Energie ausgebeutet wird. Der Zug c2—c4 läßt den Königslaufer ungedeckt, nimmt dem Bauer d4 seine natürliche Stütze c2—c3, zumal die Deckung durch den schwachen Bauer e3 sich als ungenügend herausstellt. Doch hätte die Partie wohl immer noch gehalten werden können, wenn der Meister nicht (seinem Charakter treu) auf die eigene Behauptung des Angriffs im 14. Zuge bestanden und d a f ü r sof o r t A b t a u s c h d e r D a m e n nebst Se4—f2 vorgezogen hätte. 13. f 2 x e 3 f6—f5 14. Se4—g5 h7—hC Man vergleiche den Schluß der vorstehenden Anmerkung. 15. Sg5—f3 e6—e5 Der mit g6—g5 für Schwarz mögliche Gewinn einer Figur würde dem Gegner Angriffschancen gestalten. 16. D h 4 x d 8 Tf8 x d8 17. Ld3—c2 e5xd4 Der entscheidende Verlust eines

Bauern und des Angriffes ist jetzt unvermeidlich und wird \om Gegner mit anerkennenswerten? Geschick verfolgt. Man vergleiche die Anmerkung zum 12. Zuge. 18. e 3 x d 4 Lg7xd4f 19. Sf3xd4 l d 8 x d4 20. T f l — e l Kg8—fi 21. c4—c5 Ic8—e6 22. T a l — d l Sb8—c6 23. T d l x d 4 Sc6xd4 24. Lc2—a4 gG—g5 23. T e l - d l 7a8—d8 26. a2—a3 f5—f4 27. Sh3—f2 Ifd4—e2f 28. K g l - f l 7d8 x d l f 29. L a 4 x d l Se2—d4 30. K f l - e l If7—f6 31. Kel — d2 !>d4—b3f Sehr richtig erkennt schwarz die Vorteile eines Laufers gegenüber dem Springer in gegenwärtigem Endspiele und benutzt ohne Säumen zur Herbeiführung dieses Verhältnisses die sich bietende Gelegenheit. E s sei hier der Erfahrung Aisdruck gegeben, daß überhaupt für ein Endspiel mit mehreren Bauern auf verschiedenen Flügeln siel der Laufer geschickter als der Spriiger erweist. 32. L d l x b3 Le6xb3 33. Sf2—g4| Jtf6—g6 34. g2—g3 h6—h5 35. Sg4—f2 Xg6—f5 36. K d 2 - c 3 Lb3—d5 37. Kc3—d4 c7—c6 38. b2—b4 Ld5-g2 39. g 3 x f 4 [Cfo x f4 40. a3—a4 L,g2-fl Hier offenbart sich deutlich der Vorteil des aus der Ferae nach ver-

II.

Partieen gegen verschiedene englische Meister.

123

14. Dal—c4f Kg8—h8 15. Rgl Sf6—g4 16. f2—f4 d3—d2 17. L e i x d2 Tb8xb2 18. h2—h3 Tb2xd2 19. S b l x d 2 Sg4—c3 20. Del—e2 Se3 x f l 21. Tal X f l Dd8—d7 Jetzt hat zwar Schwarz bis auf einen Bauer die materiellen Kräfte wieder ausgeglichen, steht aber wegen der beiden feindlichen Mittel! bauern im Nachteil, den Morphy j mit gewohnter Energie ausbeutet. 22. Sd2—c4 Dd7—b5 i | 23. e4—e5 Le7-h4 24. fl—fo Lh4—e7 j 25. De2—gl Db5-d7 26. T f l - d l Dd7xf5 Durch dieses Baueropfer erzwingt Weiß das unaufhaltsame Vordringen des freien Mittelbauern. 27. Dg4 x fö Tf8xf5 28. Tdl—d7 Le7—f8 Falls Lh4, so29.e6,Kg8,30.Tc7: cte. 29. e5—e6 zu- und Weiß gewinnt: z. B. T f l ; 30. e7, Lc7:; 31. Te7:, Tc4:; 32. T c 8 f .

schiedenen Richtungen wirkenden Laufers. 41. Sf2—e4 L5-h4 42. Se4—d2 Lfl-e2 43. S d 2 - e 4 g5—g4 44. Se4—f2 Kf4-fr 45. Sf2—e4 Le2—fl Man könnte bei diesen wiederholten Springerzügen die gewohnte Energie des Meisters vermissen; wir erinnern deshalb an die Erklärung in der ersten Anmerkung. 46. Kdl — e5 Lfl—d3 47. Se4—g5f Kf3—g2 48. K e 5 - d 6 Kg2xh2 49. Kd6 —c7 Kh2-g3 50. Kc7xb7 hl—h3 und Schwarz gewinnt. 112.- Mobphv—Barnes. London 1858.

Französisches Springerspiel. 1. e2—e4 e7-e5 2. Sgl—f3 d7-dß 3. d2—d4 e5xd4 4. Lfl—c4 Lf3 — e7 Empfehlenswerter erscheint nächst Sg8—f6. 5. c2—c3 dl—d3 Bei d4 x c3 droht ebenfalls 6. Ddl —b3 oder auch 6. Ddl — d5, Lc8— eß; 7. Dd5xb7. C. Ddl —b3 Lc8—eC 7. Lc4 x e6 f7 x c6 8. Db3xb7 Sb8—d7 Stärker wäre 8. Sf3 x dl. s. P. 302. Db7—b5 Sg8—ft> 10. S f 3 - g 5 Ta8—b8 11. D b 5 - a 4 Rg8 12. S g 5 x e 6 SdT—c5 13. Se6 x c5 dOxc">

113.- Baenes—Morpiiy. London 1858.

Französisches Springcrspiel. 1. e2—c4 e7—e5 2. Sgl—f3 d7—d6 3. d2—dl f7—f5 4. d4 x e5 f5 x e4 5. Sf3—g5 d6—dö 6. e5—e6 Lf8—c5 Der Lauferzug ist vorzeitig. 7. Sg5—f7 Dd8—f6 Weiß verfehlt hier die richtige

124

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

Fortsetzung: 7. Se4:, de; 8. Dh5f nebst 9. Dc5, bez. 7. Se4:, Le7; 8. Dg4! 8. Lei—e3 d5—d4 Nutzlos für Schwarz wäre Le6:; 9. Sh8:, Le3:; 10. fe, Db2:; 11. Dd4! 9. Le3—g5 Df6—f5 Besser für Weiß 9. Ddl— h5. 10. SfTxh» Df5xg5 11. Lfl—c4 Sb8—c6 Einfacher für Weiß sofort 11. Sf7! — Schwarz sollte (statt Sc6) sogleich Dg2: than. 12. Sh8—f7 Dg5xg2 Besser für Weiß wäre zunächst Rgl nebst Sf7 auf Se5 oder Dh4. 13. Thl—fl SgS—f6 14. f2—f3 Sc6—b4 Der entscheidende Fehlzug; besser wäre 14. Sbl—d2. Schwarz benutzt den Fehler zu einer glänzenden Wendung, „for a display of the rarest ingenuity", wie STEINITZ rühmt. (Instr. p. 157.) 15. Sbl—a3 Lc8xe6 16. Lc4xe6 Sb4—d3f Hierzu bemerkt S T E I N I T Z : „Black's play is a model of power and precision." 17. D d l x d 3 e4xd3 Falls c2 x d3, so Mat in zwei Zügen. 18. Rcl Lc5xa3 19. Le6—b3 d3-d2f 20. Kcl—bl La3—c5 21. Sf7—e5 Ke8-f8 22. Se5-d3 Ta8—e8 23. Sd3 x c5 Dg2xfl „A masterly finish," sagt STEINITZ. 24. Sc5—e6 Te8xe6 Weiß giebt die Partie auf.

114.-

MORPHY—BARNES. London 1858.

Berliner Lauferpartie. 1. e2—e4 e7—eö 2. Lfl—c4 Sg8—f6 3. Sgl—f3 Sf6xe4 Sicherer wäre 3. Sbl—c3 nebst 4. Dh5 auf Sf6xe4. 4. Sbl—c3 Se4xc3 Vgl. die Bemerkung zu P. 28. 5. d2xc3 n—f6 6. Rgl Sb8—c6 Besser wäre De7, vgl. P. 259. 7. Sf3—h4 Dd8—e7 8. Sh4—fo De7—c5 9. Lc4—b3 d7—d5 10. Lei—e3 Dc5—a5 11. Sf5—h4 Lc8—e6 12. Ddl—höf g7—g6 Durch dieses Schach beabsichtigt Weiß die feindliche Entwickelung, namentlich die lange Rochade zu hemmen: bei Le6—f7 würde nun 13. Dg4 folgen, während bei g7—g6 das Feld f6 einen Stützpunkt für die späteren Angriffe des Weißen bildet. 13. Sh4xg6 Le6—f7 14. Dh5—h4 Lf7xg6 15. Dh4xf6 Th8—g8 16. Tal—dl Lfö—e7 17. Df6—e6 Lg6—f7 18. De6—h3 Sc6—d8 Dieser Springerzug, der die Deckung c7—ci vorbereiten soll, ist schwach und minder gut als Ta8— d8, wobei freilich die Rochade verloren geht. Die Fortsetzung zeigt, wie entscheidend Weiß jener beabsichtigten Deckung zuvorkommt. 19. fl2— f4 e5—e4 Man beachte dieses Beispiel, durch

II. Partieen gegen verschiedene englische Meister.

einfache Bauerzüge entscheidende Offizierangriffe vorzubereiten, beziehlich zunächst die feindlichen Offiziere fortzulenken. 20. T d l xd5 Lf7xd5 Mit 20 Dd5:; 21. Ld5:, Ld5: behält Schwarz drei Offiziere gegen die Dame; Weiß bringt dann aber nach Dh7: seine Freibauern zur Geltung. 21. Dh3—höf Ke8—f8 22. Lb3Xd5 Tg8—g7 23. b2—b4 Da5—a6 Der vorbereitende Bauerangriff sichert das Vorrücken des f-Bauern, lenkt die feindliche Dame ab und giebt dem Damenlaufer den Punkt c5. 24. f 4 - f 5 Sd8—f7 Der Angriff der Weißen wird unwiderstehlich und bezeugt die klare Voraussicht der Kombinationen. Das Qualitätopfer im 20. Zuge trägt jetzt seine Früchte und die vereinigte Kraft der beiden freiwirkenden Läufer wird zu einer tötlichen Waffe. Die entsprechenden Offiziere des Gegners sind teils an den Rand gedrängt, teils auf ihren Posten gehemmt. Der einzige Trost in dieser Positionsbedrängnis aber, das materielle Übergewicht des Damenturms, steht ohne wirklichen Einfluss fern in der Ecke, während die Dame zu einer gleichen Unthätigkeit verurteilt ist. 25. fö—f6 Le7 x f6 Dieser und der nächstfolgende Bauerzug bezwecken entscheidende Ablenkung der feindlichen Offiziere. 26. b4—b5 Da6—d6 27. Ld5xf7 b7—b6

125

Man sieht nun, zu welchem Zwecke die Dame auf d6 gedrängt wurde. 28. Le3—h6 KfB-e7 Hier käme De7; 29. Lb3, Td8; 30. Dg5 Td6 in Betracht. 29. Lh6xg7 Lf6xg7 30. Lf7—b3 Ta8—f8 31. Tfl—f7f Tf8xf7 32. Dh5xf7f Ke7—d8 33. Df7 X g7 Dd6-dlf Bei dem günstigen Stande des Bauern auf b5 kann Weiß, dem ein entscheidender Matangriff gesichert ist, den Laufer ungefährdet nehmen. 34. Kgl—f2 Ddl—d2+ 25. Kf2—g3 e4—e3 36. Dg7—f6f Kd8—c8 37. Lb3—e6f Kc8-b7 38. Df6—f3f u. Weiß gewinnt. 115.-

BARNES—MORPHY. London 1858.

Französisches Springerspiel. 1. e2—e4 e7—c5 2. Sgl—f3 d7—d6 3. d2—d4 c5xd4 4. Sf3xd4 Sg8-f6 5. Lfl—d3 Lf8-e7 6. Sbl—c3 Rg8 7. Bgl c7—c5 8. S d 4 - e 2 Sb8—c6 9. f2—f4 a7—a6 Besser 9. Sf4 oder Le3. 10. a2—a4 Lc8—g4 11. h2—h3 Lg4xe2 12. D d l x c 2 Tf8—e8 Dem letzten sowie den nächstfolgenden Zügen von Schwarz liegt der Plan, den Damenbauer mit Vorteil vorzubringen, zu Grunde, und die Anlage dieses Planes ist ebenso

126

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

versteckt als bezeichnend für Mosphy's scharfe Erfassung gegebener Positionen. 13. De2—f2 Ta8—c8 Ginge die Dame nach f3, so könnte Schwarz durch den gelegentlichen Angriff Sc6—d4 seine Stellung erfolgreich verstärken. Nachdem aber die weiße Dame auf f2 in die Diagonale des Königs zu weichen veranlaßt ist, kann Schwarz nun seinen vorhergedachtcn Plan in wohlberechneter Weise weiter entwickeln. Man bemerke, wie der schwarze Damenturm zur späteren Deckung des Feldes c5 im Voraus herangezogen wird. 14. g2—g4 Sc6—b4 Weiß scheint über der hastigen Beschleunigung des Bochadeangriffs (etwa mittels g2—g4—g5 nebst Df2 —h4 ctc.) die eigentliche Tragweite des feindlichen Gegenangriffs nicht genügend zu würdigen. 15. b 2 ~ b 3 d6-d5 Durch diesen Zug hält Weiß offenbar seine Stellung und seinen eigenen Angriff für ausreichend sichergestellt und verschmäht deshalb die vermutlich bessere Fortsetzung mit 15. Ld3—c4, auf welche Schwarz den Gegenzug Sf6xe4 wohl kaum (wegen Lei—fif etc.) gewählt hätte. Mit dem auf b2—b3 nunmehr erfolgreichen Vorrücken des Damenbauern tritt jetzt die eigentliche Absicht der vorhergehenden Züge von Schwarz klar zu Tage. 16. Kgl—hl d5xe4 Der weiße König entweicht der Drohung c5 - c4 nebst Le7—c5. 17. Sc3xe4 Sf6xe4

18. ly. 20. 21. 22.

Ld3xe4 Le7—fi> Le4xb7 Lf6 x al Lb7 x e.8 Dd8xc8 Lei—e3 Dc8-c6t Khl—h2 Lal—d4 Schwarz gewinnt. Vgl. Handbuch S. 121 P. No. 12.

116.- Morehy—Barnes. London 1858.

Abgelehntes Königsgambit. 1. e2—c4 e7—e5 2. f2—f4 Lf8—co 3. Sgl—f3 d7—d6 4. b2—bl Lc5—b6 Vgl. P. 150. 5. Lfl—c4 Sg8—f'6 6. Ddl—c2 Sb8—c6 7. c2—c3 Rg8 8. d 2 - d 3 e5xf4 9. L e i x f4 d6-d5 10. Lc4—b3 da x e4 11. d3 xe4 Lc8—g4 Hier käme für Schwarz Sf6 x e4 in Betracht: 12.De4:,Te8:13.Le5, De7. 12. Sbl —d2 Sf6—h5 13. Lf4—e3 Sc6—e5 14. Rcl Se5—d3f Noch stärker wäre wohl für Schwarz D d 3 - d 3 ; 15 Dd3:, Sd3f; 16. Kc2, Sb4f nebst Le3: etc. 15. Kcl—c2 Sh5—f4 16. L e 3 x f 4 Sd3xf4 17. De2—fl Dd8—e7 18. h2—h3 Lg4—h5 19. g2—g4 Lh5—g6 20. Kc2—b2 Ta8—d8 21. Sfö—d4 Lb6xd4 22. D f l X f4 Ld4-e5 23. Df4—e3 De7xb4 24. h3—h4 h7—hö

II.

25. Sd2—c4 26. T d l Xd8 27. g4 X h5



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Partieett gegen verschiedene englische Meister.

Db4—e7 TfS X d8 Lg6 X h5

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r WM, (S4,

28. De3—g5 De7xg5 Hier bietet, was ein seltener Fall,

Morphy seibat den Damentausch,um eine darauf gestützte Kombination einzuleiten, deren vielversprechender Erfolg bei zahlreichen Gegenzügen geglückt wäre, in Wirklichkeit aber an der tadellosen Fortsetzung des Gegenspieles seine Grenze findet. 29. 30. Falls 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44.

h4xg5 Lh5-f3 Thl—fl Lf3—e2 30. Th3, so Lg2 etc. Sc4 x e5 Le2 x f 1 g5—g6 Kg8—f8 g6xf7 Td8— dB Se5—f3 Td6—f6 Sf3-g5 Tf6—f2f Kb2—a3 c7—c5 Lb3—d5 b7—b5 Sg5—h7f Kf8—e7 f7—fSDf Tf2xf8 Sh7xf8 Ke7xf8 e4—e5 g7—g5 Ld5—f3 Lfl—h3 c3—c4 b5 x c4 Ka3—b2 g5—g4

127

45. Lf3—d5 g4—g3 46. Kb2—c3 Lh3—e6 Zug und Gegenzug sind in diesem lehrreichen Spiele meisterhaft gedacht. Zöge Schwarz sogleich den Bauer vor, so würde Weiß durch 47. Lg2:, Lg2:; 48. Kc4: nebst 49. Kc5: das Remis erreichen, da der schwarze Turmbauer wegen der weißen Farbe des Laufers von Schwarz später auf al nicht zur Geltung kommen kann. So fein die von Mobphy geplanten Hülfsmittel, so wohlbercchnet sind anderseits die von seinem spielkundigcn Partner getroffenen Gegenwirkungen. 47. Ld5—c6 Kf8-c7 48. a2—a3 Le6—d7 49. Lc6—d5 Ld7—e6 50. Ld5—f3 Kc7—d7 51. Kc3—d2 Le6-h3 52. K d 2 - e 3 Kd7—e6 53. Lf3—e2 c4—c3 und Schwarz gewinnt. 1 1 7 . - Murphy—Boden. London 1858.

Spanische Partie. 1. e2—e4 e7—eo 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. L f l — b 5 Lf8—c5 | 4. c2—c3 Dd8—e7 5. Rgl f7—f6 i Diese geschlossene Verteidigung ist mangelhaft wegen des drohenden Angriffs durch den Damenbauer, der das schwarze Spiel völlig einengen kann. 6. d 2 - d 4 Lc5-b6 7. Sbl—a3 Sc6—d8 j Der stärkere Zug wäre hier 7. d4—

128

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

d5 nebst später folgendem Sf3—h4, Auf Sfö—h4 würde Weiß durch wobei die Entwicklung des schwar- 85. Tf6:, Sg2:; 36. Tf7 in Vorteil zen Spiels sehr gehemmt bleibt und kommen. Weiß zu günstigen Angriffen Ge35. Dh5-h6 Lb6-d8 legenheit finden wird. 36. Tf3xf6 Ld8xf6 8. Sa3—c4 Sd8—f7 37. Dh6xf6 Tc8—f8 9. Sc4—e3 c7—c6 38. Df6xe5 Tfö-f5 10. Se3—f5 De7—fd 39. De5—e3 d5—d4 11. L b 5 - a 4 g7—g6 40. c3xd4 Tfö-f3 41. De3-e2 c5xd4 Hier verdient auch Lb5—d3 Be42. Lei X g5 d4—d3 rücksichtigung; man vergleiche die neunte Wettpartie mit LÖWENTHAL 43. De2—d2 Db7—d5 (P. 157, 8. 166). 44. b 3 - b 4 Tg8-f8 Hier käme für Schwarz sofort 12. Sfä—e3 d7—d6 13. d4—d5 Lc8—d7 Th3f nebst De5 in Betracht. 14. d5 X c6 b7 x c6 45. Lg5—h6 Tföxh3f 15. Se3—c4 Ta8—c8 46. K h l - g l Tf8-g8 Schwarz droht nun Th6 : und auf 16. b2—b3 Ld7—e6 17. Ddl—d3 Df8—e7 47. Dh6: dann Dg2f nebst Sf5t etc. 18. Lei—a3 Le6xc4 47. Lh6—g5 Dd5—d4 Falls 47. Lb3, so Dh5 etc. 19. Dd3 x c4 Ke8-f8 Schwarz zöge besser Dd5—e5. 20. Tal—dl c6—c5 48. Dd2—f4 Dd4—alf Besser für Schwarz wäre hier wohl 49. Df4—cl Dal—e5 sofort Kf8-g7. 50. L g 5 - h 6 Sg7—e8 21. Tdl—d3 Sg8—h6 22. Kgl—hl Kf8—g7 51. Tg2xg8f Kh8xg8 52. La4—b3f Kg8—h8 23. La3—cl Th8—f8 53. Lh6—f4 De5-g7f 24. g2—g4 Sh6xg4 54. Lf4—g3 Th3—h5 Dieses Baueropfer bezweckt ledig55. D c l - d l Th5-e5 lich die Öffnung einer Angriffslinie 56. Ddl x d3 Te5—elf für die Türme. 57. Kgl—g2 und nach einigen 25. h2—h3 Sg4-h6 Zügen ergab sich Remis. 26. T f l - g l Kg7—h8 27. Sf3-h4 Tf8—g8 28. Td3—g3 g6—gö 1 1 8 . - MORPHY—BODEN. 29. Sh4—f5 Sh6xf5 London 1858. 30. e4xfä De7—b7f Zweispringerspiel im Nachzuge. 31. Tgl g2 d6—d5 1. e2—e4 e7—e5 32. Dc4—g4 Sf7 - h6 2. Sgl—f3 Sb8—c6 33. Dg4—h5 Sh6xf5 3. Lfl—c4 Sg8—f6 34. T g 3 - f 3 Sf5—g7 4. S f ö - g 5 d7—d5

II.

Partieen gegen verschiedene englische Meister.

5. e 4 x d 5 Sc6—a5 In Betracht käme Lc8—g4 mit 5. Sf7: KfT: 6. def Kg6; 7. Le2!, bez. 5. Sf7: Ldl: 6. Sd8: Sa5; 7. Se6! etc. 6. d2—d3 h7—h6 Über co—e4 s. P. 248. 7. Sg5—f3 Sa5 x c4 Wegen e5—e4 vgl. P. 80, 257, 332; wegen Lg4 aber P. 236. 8. d3 x c4 Lf8—d6 9. Sb3—c4 a7—a6 10. Lei—e3 b7—b6 11. h2—hS Rg8 12. a 2 - a 3 Dd8—e7 13. Ddl—d2 Lc8—f5 Auf die Rochade des Weißen erlangt Schwarz mit e5—e4 nebst De7—e5 einen kräftigen Angriff. 14. Dd2—e2 Lf5—h7 15. g2—g4 Sf6—e4 16. Sc3xe4 Lh7xe4 17. Thl—gl De7—f 18. Tgl—g3 Le4xf3 19. T g 3 x f 3 Df6—h4 Bei 19. De2 x f3 verliert Weiß nach dem Damentausch durch e5—e4 etc. die Qualität. Für Schwarz kam auch Dg6 in Betracht, worauf Weiß das Spiel mit 20. Tfö fortsetzen konnte. 20. Tf3—g3 c5—e4 Schwarz gewinnt den Bauer zurück, gerät aber in eine bedrängte Stellung. 21. Tg3—gl Dh4xh3 22. Rcl Dh3—f3 23. De2—d2 af>—a5 Durch Abtausch 23. Df3:, ef nebst 24. Td3 und Ld2 etc. würde hier wahrscheinlich Weiß wieder einen L a n g e , PAUL MORPHV. III. Aufl.

129

Bauer, auf f3, erobert haben. Der Führer des weißen Spieles tauscht aber bekanntlieh nicht gern die Dame, welche er bei seiuer Vorliebe für ein Figurenspiel zu entscheidenden Angriffen zu erhalten liebt. 24. Kol—bl f7—f6 Der Königszug soll das Opfer des Laufers auf h6 einleiten, welchem Schwarz vorbeugt. 25. Tgl— hl Kg8 - f7 26. Tdl—gl Kf7—e7 Durch diesen zweiten Königszug verschlechtert Schwarz seine Stellung; sicherer war hier Tf8—h8. 27. Dd2—el Ld6—f4 Dadurch begegnet Schwarz der Drohung 28. Dfl nebst 29. Th3. 28. Thl—h4 Tf8—g8 Geshah hier 28. D f l , so konnte durch Le3: etc. Abtausch erfolgen. Für Schwarz warLe3: wegen 29. f 2 x c 3 nebst 30. Tg3 verderblich. 29. Tgl—hl g7—g5 Schwarz deckt seinen Laufer, um mit seiner Dame auf g2 zu gehen. Hätte er hier die Laufer getauscht, so würde er dann nach einigen Zügen seine Dame verloren haben. 30. Th4 x h6 Lf4xe3 31. f 2 x e 3 Ta8—f8 32. Thl—fl Df3xg4 33. Del—c3 Kc7—d7 34. T f l x f6 Tf8xf« 35. Dc3 x f6 Kd7—cS 36. Th6—h7 Kc8-b8 37. Dfd—c.6 Tg8—c8 38. Th7—d7 Dg4—gt |Falls sofort. 38. d 5 - d 6 , so Ddlf nebst Dd6: etc. 39. Kbl—a2 Dglxe3 9

Fünftes Kapitel : Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

130

40. d5—d6 De3—c5 41. Dc6xe4 Kb8—a7 42. c2—c3 a5—a4 43. D e 4 ~ d 5 - Dc5xd5 Erst hier schreitet Weiß in der Aussicht, durch das Endspiel der Bauern den Sieg schneller zu erringen, seinerseits zu dem Damentausche. 44. c4xd5 b6—b5 45. d 6 x c 7 Ka7—b6 46. d5—d6 g5—g4 47. T d 7 - d 8 Kb6—b7 48. d6—d7 Tc8xc7 49. T d 8 - b 8 f Kb7xb8 50. d7—d8Df Aufgegeben. 119.-

MORPHY—BODEN. London 1858.

Abgelehntes Königsgambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 Lf8—c5 3. Sgl—f3 d7—d6 4. c2—c3 Lc8—g4 5. Lfl—e2 Sb8—c6 Besser für Schwarz wäre LfS: nebst Df6!. 6. b2—b4 Lc5—b6 7. b4—b5 Sc6—a5 Vorzug verdient hier wohl Se7. 8. d2—d4 Lg4xf3 9. L e 2 x f 3 e5xd4 10. c3xd4 Dd8-f6 11. Lei—e3 Sa5—c4 12. L e 3 - f 2 Df6xf4 Schwarz hat einen Bauer, Weiß aber nach günstiger Entwickelung seines Spieles eine erfolgreiche Angriffsstellung gewonnen, die er mit gewohnter Energie verwertet. 13. Rgl Sg8-f6

14. Ddl—d3 Sc4—a5 15. Sbl—c3 Rg8 16. g2—g3 Df4-h6 17. Kgl—g2 Ta8—e8 18. Tal—el Kg8-h8 19. Lfiä—e3 Dh6—g6 20. S c 3 - e 2 h7—h6 Falls Se4:, so 21. Sf4, D£5; 22. g4 etc. 21. Le3—d2 d6—d5 22. Se2—f4 Dg6—h7 23. e4—e5 Dh7xd3 24. S f 4 x d 3 Sa5—c4 Falls Se4, so 25. Le4:, de; 26. La5:, nebst 27. Te4:, bez. Lb6: und T d l . 25. Ld2—b4 Sf6—e4 26. L b 4 x f 8 Te8xf8 27. Sd3—f4 Se4-d2 28. L f 3 x d 5 Sd2xfl 29. Ld5 x c4 Sfl-d2 30. Lc4—d5 Lb6xd4 31. e5—e6 g7—g5 32. e6—e7 Tf8—e8 33. Ld5 x f7 g5 x f 4 34. g 3 x f 4 Te8xe7 35. Tel X e7 u. Weiß gewinnt.

120.-

BODEN—MORPHY. London 185S.

Französisches Springerspiel. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 d7—d6 3. d2—d4 f7—f5 4. Lfl—c4 Sb8—c6 Die einfachste Fortsetzung für Weiß; außerdem wird bekanntlich auch 4. de, fe; 5. Sg5, d5; 6. e6 empfohlen, was jedoch ein schwerer zu behandelndes Spiel ergiebt; vgl. Partieen 107, 113.

II.

131

Partiecn gegen verschiedene englische Meister.

Bei 4. Lc4, fe könnte Weiß mit Erfolg 5. Se5: thun; vgl. P. 106. 5. d 4 x c 5 d6xe5 Hier käme 5. Sg5, Sh6; 6. d5, Se7; 7. Sc3 etc. in Betracht; vgl. P. 106, bezügl. Anm. Zöge Schwarz jetzt fe, so könnte 6. Dd5, Dd7; 7. De4: die Folge sein. 6. D d l x d 8 t Sc6xd8 7. Rgl f5xe4 In Betracht für Weiß käme auch 7. ef, e4; 8. Sg5, Lf5:; 9. ß g l , Sf6; 10. T e l etc. Sg8—f6 8. Sf3 x c5 Lf8-d6 9. T f l — e l Lc8—e6 10. f2—f4 Rg8 11. Sbl—c3 Ld6 x e5 12. S c 3 x e 4 Sf6-d7 13. fixeä Nicht so kräftig wäre L e ö f Zöge Schwarz l3.Lc4:; 14.ef, gf, so könnte 15. Lh6, Tf7; 16. Sd6 (!) folgen. 14. Se4—d2 Tf8—f5 15. Lc4 x e6f Sd8 x e6 16. S d 2 - f 3 Tf5xf3 Eine glänzende aber nicht ganz korrekte Kombination. 17. g2 x f 3 Se6—d4 18. Lei—f4 Sd4xf3f Die Zurückgabe der Qualität scheint nicht hinreichend begründet; mit 18. T f l konnte Weiß seinen Vorteil behaupten. 19. Kgl—g2 Sf3 x e l f 20. T a l x e l Ta8—e8 21. T e l - d l Sd7—f8 Auf Seo: würde 22. T e l folgen. 22. Kg2—f3 Sf8-g6 23. Kf3—c4 Sg6xf4 24. Ke4 x f4 Kg8—f7 25. h2—h4 Kf7 - e6

26. Kf4—e4 27. Tdl—gl 28. h4—h5! 29. Tgl—g7 30. Tg7—g5 31. Tg5 x h5 32. Th5—h6j 33. Th6 x h7f 34. Th7—h6t Schwarz kann das vermeiden. 35. Th6—h7f Remis. 121.-

Te8—f8 g7—g6 g6 x h5 Tf8—f7 Tf7—f2 Tf2xc2 Ke6—e7 Ke7—«6 Ke6—e7 Remis nicht Ke7—e6

BODEN—MORPHY. London 1858.

Französisches Springerspiel. 1. e 2 - e 4 e7—e5 2. Sgl—f3 d7—d6 3. d2—d4 e5xd4 4. Ddl xd4 Lc8-d7 5. Lei—e3 Sb8—c6 Weiß gewinnt hierdurch für die Dame das Feld d2 und führt überhaupt diese Partie mit vollendeter Meisterschaft durch. 6. Dd4—d2 Sg8—f6 7. Lfl—d3 Lf8-e7 8. Sbl—c3 Rg8 9. Rgl h7—hC Diese rapide Entwickelung der weißen Partei erinnert an MOKPHYS eigene Spiel weise, welchc hier gleichsam mit ihren Waffen bekämpft wird. 10. h 2 - h 3 Sf6—h7 11. g2—g4 h6—ho 12. Sf3—h2 h5xg4 13. h8 x g4 Sc6—e5 14. f2-f3 g7-g5 15. Kgl—g2 c7—c5 Hierdurch macht Schwarz seinen 9*

132

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

Damenbauer rückständig und sichert dem feindlichen Springer das Feld d5; besser wäre c7—c6 nebst Se5 -g6. 16. Tfl—hl KgS-g7 17. Sh2—fl Tf8-h8 18. Sfl—g3 f7—f6 19. Sc3—d5 Sh7-f8 Dadurch geht später ein Bauer für Schwarz verloren; ratsamer wäre vielleicht Ta8— c8. Die von Weiß so geschickt benutzte Schwäche, welche der gedrückten Verteidigung 2. d7—d6 anhaftet, macht sich jetzt immer mehr fühlbar. 20. S g 3 - h 5 j Kg7-f7 21. Tal—dl Sf8—g6 22. Ld3—e2 Sg6—h4f 23. Kg2—f2 Ld7—c6

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Wß.

Jetzt stehen beide Parteien auf dem KönigsOügcl gleichmäßig. In der Mitte aber hat Weiß überwiegende Angriffsfreiheit; es ist die natürliche Folge seiner kräftigen Benutzung der von Schwarz gewählten Verteidigungsweise. Die einzige Möglichkeit für Schwarz, den rückständigen Damenbauer zu halten, nämlicli Dd8— b8, hätte

offenbar die Stellung des schwarzen Spieles nicht verbessert. 24. Sd5xe7 Dd8xe7 Falls K f 7 x e 7 , so 25. Sf6:, Kf6:; 26. Lgöf mit Eroberung der schwarzen Dame. 25. D d l x d 6 b7—b6 26. Dd6xe7f Kf7xe7 27. Sh5—g3 Ke7—f7 28. Tdl—d6 Kf7—e7 29. Td6—d2 Ke7—f7 30. f3—f4 g5xf4 31. L e 3 x f 4 Sh4-g6 32. L f 4 - h 6 Th8—h7 33. Kf2—e3 Ta8—h8 34. Sg3—f5 Sg6—e7 35. Sf5xe7 Kf7xe7 36. g4—g5 Ke7—e6 37. Thl—dl f6xg5 Die entscheidende Schlußwendung der weißen Partei. 38. T d 2 - d 6 f Ke6—f7 39. L e 2 - h 5 t Kf7—e7 40. L h 6 x g 5 f Ke7—f8 41. T d l — f l f Aufgegeben. 122.-

MORPHY - B O D E N . London 1858.

Schottisches Gambit. 1. e 2 - c 4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—cb 3. d2—d4 e5 x d4 4. Lfl—c4 Lf8—c5 5. Rgl d7—d6 6. c2—c3 SgS—f6 Diese Verteidigung, welche der weißen Partei zu wirksamen Mittelbauern verhilft, steht hinter dem Gegenangriff Lc8—g4 zurück. 7. c 3 x d 4 Lc5—b6 8. Sbl—c3 Rg8

II.

Partieen gegen verschiedene englische Meister.

Auch hier verdient zunächst Lc8 —g4 Vorzug. 9. d4—d5 Sc6—a5 Besser wäre wohl Sc6—e5. 10. L c 4 - d 3 c7—c5 11. Lei—g5 h7—h6 12. Lg5—h4 Lc8—g4 Falls g7—g5, so 13. Sg5:, hg; 14. Lg5:, c4; 15. Df3, Kg7; 16. e5; de; 17. Sei zu Gunsten von Weiß. 13. h2—h3 Lg4—h5 14. g2—g4 Lh5—g6 15. D d l - d 2 Tf8—e8 16. Tal— el Lb6-e7

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Weiß hat jetzt den höchsten Grad der Entwickohing erreicht und geht nunmehr zu direkten Angriffen über. Schwarz aber hätte im letzten Zuge besser a7—a6 gethan. 17. Sc3-b5 Kg8—h7 Schwarz will für eleu Fall des Abtausches Sc7:, Dc7: nebst Lf6:, gf den Bauer h6 gedeckt halten. 18. Lh t x f6 g7 xf6 19. Sb5 x c7 Dd8xe7 20. Dd2—c3 Dc7—d8 Weiß drohte durch b2—b4 den Springer a5 zu erobern. 21. Sf3—b4 b7—b6

133

22. f2—f4 Kh7—g7 Die hier von Weiß eingeleitete Angriffswendung zeigt den seltenen Fall eines von Mokphy durchgeführten reinen Bauernangriffes. 23. Sh4xg6 f7 xg6 24. e 4 - e 5 Ta8—c8 25. Ld3—bl Kg7—f7 Falls 23. g5, so h5. 26. e5— e6f Kf7—g7 27. Dc3—d3 f6—f5 28. g4xfö Dd8 — f6 29. f a x g 6 Df6xb2 30. f4—f5 Db2-f6 Falls Dd4f, so 31. Dd4: nebst 32. f6f etc. zum Gewinn von Weiß. 31. e6—e7 c5—c4 32. Dd3—g3 c4—c3 33. Tel—e6 Df6—d4f 34. I)g3—f2 Dd4—d5 35. fä — fGf Aufgegeben. Es könnte jetzt nochKh8; 36.g7t, KgS; 37. f7f folgen, mit drei verbundenen Bauern auf der siebenten Reihe, wie sie in ähnlicher Schlußwendung eine Partie von Labourdonnais (gegen Mac Donnel) zeigt; vgl. Ausgabe Bredow, S. 15 P. 21. 123.- Mori'hy—Boden. London 1858.

Evansgambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 Lc5—b6 5. a2—a4 a7—a6 An dieser Stelle hat der russische Meister Tschigorin (Schachztg. 1891 S. 329) für Schwarz die Spielweise Sc6xb4 nebst 6.a5, Lc5; 7. c8, Sc6;

134

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

Besser für Schwarz wäre hier Ke7, 8. Rgl, De7! befürwortet, mit welcher jedoch bei 9. d4, ed; 10. cd, was eher zum Remis führt. 30. d3—d4 Lh3-g4 Lb4 Schwarz wegen 11. Se5! in 31. Tdl—d2 Kd7-e7 eine entscheidend bedrängte Lage 32. Da2—c4 c7-c6 gerät. 33. d4xe5 d6>:e5 6. c2—c3 d7—d6 34. T d 2 - f 2 Ta8-d8 Iii Vorgabepartieen (P. 275, 277) 35. Dc4—c5f Ke7—f6 ging MOHPHY hier nachträglich, mit Besser als Kf7:, worauf c6. De5: 6. d4, ed; 7. c3 etc., zum schottischen nebst Df4: folgen konnte. Gambit über. 36. Lf7—b3 Th8-e8 7. d2-—d3 S&8-—f6 Hier käme h5—h4 in Betracht. 8. Ddl-—b3 Dd8-- e 7 37. a 4 - a 5 Td8-d3 h7-—h6 9. Lcl- - g 5 38. Dc5 - c4 Td3—d7 Sc6-—d8 10. Lg5-—h4 39. K b l - a 2 Te8-d8 11. Sbl-—d2 g7"- g 5 40. Ka2—a3 Kf6-g5 Sf6-—h5 12. Lli4-- g 3 41. Dc4—c5 Kg5—f6 De7-—f6 13. h2-—h3 14. Sf3-—h2 Sd8-—e6 Schwarz verzichtet auf den bei S Sg3: nebst Df2f etc. möglichen Bauergewinn, um lieber sein Spiel s auf der Damenseite zu entwickeln. 15. Rcl Sh5-f4 i l Df6—g7 16. S h 2 - g 4 S i 17. K c l - b l h6—h5 18. S g 4 - e 3 Lb6 x e3 Sf4xg2 19. f 2 x e 3 Sg2-h4 20. Lg3—f2 21. L f 2 x h 4 g5xh4 22. Thl—gl Dg7—h6 Schwarz sollte hier durchTe8 und Dh6 x e3 23. Sd2—f3 Td8 auf Remis spielen; ti glaubt 24. Sf3xh4. De3xh3 wohl aber mit Hülfe scin«s freien 25. S h 4 - f 5 Lc8—d7 Turmbauern einen noch größeren Weiß leitet die Eroberung der Erfolg zu erreichen. feindlichen Dame ein/und Schwarz 42. T f 2 x f 4 f e5xf4 sollte besser auf ihren Rückzug 43. e4—e5f Kf6-g6 (25. Dh2 über f4) Bedacht nehmen. 44. L b 3 - c 2 f Td7—d3 26. Db3—a2 (!) Se6—f4 Falls Lf5, so 45. D g l f mit Gewinn 27. Tgl—g3 Ld7xf5 des Laufers: falls aber Kh6,so 45. e6, 28. T g 3 x h 3 Lfö x h3 Le6:; 46. De5 und Weiß gewinnt. 29. L c 4 x f 7 f Ke8—d7 45. D c 5 - e 7 Td8-d7

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II.

46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53.

Partieen gegen verschiedene englische Meister.

Kg6—h7 De7—f6f Td7—d6 e5—e6 Kh7—h6 Df6-f7t Kh6—g7 Df7—f4f Kg7—h8 Df4—göf Kh8—g8 Dg5—h6f Kg8—h8 Dh6-g6f L c 2 x d 3 u. Weiß gewinnt.

124.-

BODEN—MORPHY. London i858.

Spanische Partie. 1. e2—c4 e7--e5 2. S g l - f3 Sbs—c6 3. Lfl—b5 Sg8—f6 4. d2— d4 e5xd4 5. e4—e5 Sf6—d5 Der Versuch dieser offenbar ungünstigen Neuerung bringt Schwarz bald in eine gedrückte Stellung, aus welcher er sich später nur infolge verschiedener Fehlzügc seines Gegners befreien kann. 6. Rgl Lf8—c5 7. c2—c3 (!) Rg8 8. c3 x (14 Lc5—b6 9. Lb5 — c4 Sc6—e7 10. Lei—g5 Dd8—e8 11. T f l - e l h7—h6 Hier könnte Weiß durch 11. Dd2 eine gute Angriffsstellung anbahnen. 12. Lgä—h4 Sd5—f4 13. Sbl—c3 Se7—f5 14. Ddl—d2 Sf4-g6 15. Sc3— e4 d7—da Stärker 15. Sd5, was zugleich den Doppelschritt des feindlichen Damenbauern zurückhält. Den Offiziergewinn auf h4 darf natürlich Schwarz wegen Se4—f6+ nicht annehmen.

135

16. e5xd6 De8—d7 17. Sf3—e5 Sg6xe5 Ein offenbares Versehen, durch welches eine Figur glatt verloren geht; besser wäre 17. Le7. 18. d4xe5 Sfoxh4 19. S e 4 - f 6 f g7xf6 20. e5—e6 (!) Dd7 x d6 21. Dd2 x h6 Lc8xe6 22. L c 4 x e 6 f7xe6 Hier verzichtet Weiß auf das mit 22. Te4 voraussichtlich noch zu erreichende Remis. 23. Tel—e4 Sh4—f5 24. T e 4 - g 4 f Kg8—f7 Aufgegeben. 125.-

BODEN—MORPHY. London 1858.

Lauferspiel. 1. e2—c4 c7—e5 2. Lfl—c4 Sg8—f6 3. Sgl— f3 Sf6xe4 Besser 3. S b l - c 3 , s. P. 114. 4. S b l — c3 Se4 x c3 5. cl2 x c3 c7—c6 6. S f 3 x e 5 d7—d5 7. Rgl Lf8—d6 Falls de, so 8. Dd8^ u. 9. Sf7f. 8. T f l - e l Lc8—e6 9. L c 4 - d 3 Sb8-d7 10. f2—f4 Sd7xe5 11. f4xe5 Ld6—c5f 12. Kgl—hl Dd8-h4 13. Lei—e3 Lc5xe3 14. T e l x e3 Rg8 15. Ddl—el Dh4—h6 16. Del—g3 Ta8—e8 17. Tal—el c6—c5 18. Ld3—e2 Le6—d7 19. Le2—f3 Dh6-e6

136

Fünftes K a p i t e l : S c h a c h f a h r t nach E n g l a n d im Sommer 1858.

20. Te3—d3 21.

Ld7—c6

b2—b4

b7—b6

22. a2—a4 Eine nicht gerade

f7—fö rechtzeitige

Öffnung der Königsdiagonale von Schwarz. W e i ß benutzt diesen Umstand auf geschickte Weise in den nächsten Zügen und hätte voraussichtlich die Partie zu seinem Vorteil entscheiden müssen. 23. 24.

b4—b5 c3—c4 (!)

Lc6—b7 d5xc4

3. S g l — f ö 4. c2—c3

d7—d6 Lc8—g4

5. L f l — c 4

Dd8-e7

6.

d2-d4

7.

ßgl

Sb8—c6

8.

b2—b4

Lc5—b6

9.

a2—a4

c3—c2

11. D d l x c 2 12. g 2 x f 3

Lg4xf3 Sc6xb4

13. Dc2—b3

a7-a5

14. S b l — c 3

Sg8-f6

15. 16.

d6xe5 Sf6—h5

e4—e5 f4xe5

25. Td3—d6

De6—e7 De7xb7

27.

eö—c6

Db7—c7

17. Sc3—e4

28. T e l — d l

Te8—d8

18. L e i - b 2

folgt zunächst T f S x d S drohung auf d l .

mit

Mat-

d4xc3f

10. K g l — h l

26. L f 3 x b7

29. K h l — g l TdSxdti Nähme Weiß den Turm Td8, so

e5xd4

Rg8 Sh5—f4

19. T f l — g l Ta8—d8 Schwarz vermeidet den Qualitätsgewinn, weil er seinen Königslaufer dem gefahrdrohenden weißen Damenlaufer entgegenstellen will.

30. D g 3 x d 6

Dc7xd6

31. 32. 33. Ü4.

Tf8—c8 Kg8—fö Kf8-e7 Ke7xe6

20. 21.

23. D b 3 x b 2

Tf8xf7

35. T d 7 x a 7

Tc8-e7

24. L c 4 x f 7

De7xf7

36. T a 7 — a 6 37. al—aä 38. a5 x bB

Tc7—b7 Ke6—d6 Kd6—e6

25. Se4—g5 26. T g 4 x f 4 27. T a l — g l

Df7—d5 Dd5xg5 Dg5—h6

39. K f 3 - e 3 10. g2—g4 41. K e 3 - e 4

g7—g5 Ke6—d6 Kd6—c6

28. T f 4 — f 7

Td8—g8

T d l x d6 K g l —f2 Kf2-f3 Td6—d7f

Der Schluß der Partie, welcher leider nicht aufbewahrt ist, endete mit Remis.

e5—e6 e6xf7f

Lb6—d4 Kg8-h8

22. T g l — g 4

Ld4xb2

29. T f 7 x c7 Sb4—d3 30. Db2—d4 u. Weiß gewinnt, da er z. B. bei Sd3—f4 mit 31. T g l x g 7 entscheidet.

127.- Morphy—S—s.

126.- Morphy—Boden.

London 1858.

Evansgambit.

L o n d o n , 9. Juli 1858.

Abgelehntes Königsgambit. 1. e2—e4 e7—eä 2. f2 - f4 Lf8—c5

1.

e2—e4

e7—e5

2. S g l — f 3

Sb8—c6

3. L f l — c 4

Lf8—c5

II.

Particen gegen verschiedene englische Meister.

4. b2—b4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lb4—c5 6. d2-d4 e5 xd4 7. c3xd4 Lc5—b6 8. Lei—gö Sg8—e" Besser vielleicht ff— f6; 9. Le3, Sao; oder 9. Lh4, d6. 9. Sbl—c3 Rg8 Auf d7—d6 könnte Weiß den Angriff mit 10. Lb5, Ld7; 11. Sd5, f6; 12. Lf6: oder auch mit 10. Sd5, Bg8; 11. Sf6f, gf; 12. Lf6:, Dd7; 13. h3 nebst 14. Del fortsetzen; auf 9. Sa5 aber mit 10. Sd5, f6; 11. Sf6: nebst 12. Se5 etc. 10. d4—d5 Sc6-a5 11. d5—d6 c7xd6 12. Sc3—d5 Saö—c6 13. Sd5xc7t Se6xe7 I I. Ddlxd6 Tf8—c8 15. Tal—cl Lb6—a5t 16. Kel—fl Kg8-f8 17. Dd6—f4 d7—d5 18. Lc4—b5 Lc8—d7 19. S f 3 - e 5 Ld7xb5f 20. Kfl—gl f7—fo 21. e4 x f5 Dd8-b6 22. f5—f6 Se7—g8(!) 23. f6—f7 Te8—c8 24. f7 X g8D Kf8xg8 25. Df4—f7f Kg8—h8 26. Tel X c8f Ta8 x c8 27. Df7 xdö h7—h6(!) 28. Sg5—f7f Kh8—h7 29. Dd5—f5+ Db6-g6 30. Dfoxc8 Dg6—blf 31. Dc3—cl Dbl—f5 32. Lg5-e3 DfSxff 33. Del—blf Aufgegeben.

137

128.- Morphy—Bird. London 1858.

Abgelehntes Königsgambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 Lf8—c5 3. Sgl—fö d7—d6 4. c2—c3 Lc8—g4 5. Lfl—c4 Sb8—c6 6. b2—b4 Lc5—b6 7. a2—a4 a7—a6 8. h2—h3 Lg4xf3 9. Ddl xf3 Sg8-f6 10. d2—d3 Dd8-e7 11. f4—f5 Ta8-d8 Hier hätte wohl besser h7—h6 geschehen sollen. 12. Lei—g5 Sc6—b8 13. Sbl — d2 c7—c6 14. Sd2—fl d6—d5 15. Le4—b3 De7-d6 16. Sei—g3 Rg8 17. Sg3—h5 d5xe4 Schwach wäre Sb8—d7 wegen Abtausch auf f6 und d5. 18. d3xe4 Sf6xh5 19. Tal—dl Dd6—c7 20. Lg5xd8 Tf8xd8 21. Tdl x d8f Dc7xd8 22. Df3xh5 Lb6-e3 23. Dh5—dl Dd8-h4f 24. Kel —e2 Le3—b6 25. Ke2—d3 Sb8-d7 26. Ddl—g4 Dh4-f2 27. f5—f6 und Weiß gewinnt Diese Partie bietet den seltenen Fall einer vom Meister unterlassenen Anwendung der Rochade und die Durchführung eines Flügelangriffs durch allmähliche Heranholung der entscheidend einwirkenden Figur.

138

Fünftes Kapitel : Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

129.- Bibd—Mokphy. London 1858.

Französisches Springerspiel. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl— f3 d7—d6 3. d2—d4 f7—f5 4. Sbl—c3 f5xe4 Eine neuerdings empfohlene Abweichung von der stärkeren Spielart 4. Lc4 oder 4. d4xe5. Vgl. P. 106. 5. Sc3xe4 d6—d5 Besser 5. ed für Schwarz. 6. Se4—g3 e5—e4 Kichtiger wäre 6.Se5:, de; 7.Dh5f, g6; 8. Sg6:, Sf6; 9. De5f, Le7; 10. Sh8:, wenn auch Schwarz mit Sc6; 11. Lb5, Dd5 sich leidlich stellen kann. 7. Sfö—e5 Sg8—f6 8. Lei—g5 Lf8—d6 Sicherer wäre Lf8—e7. 9. Sg3—h5 Rg8 10. Ddl—d2 Dd8—e8(?) Bei 10. Lf6:, gf; 11. Sg4, f5 etc. stellt sich Schwarz gut. 11. g2—g4 (?) Sf6xg4 12. Se5xg4 De8xh5 Besser wäre 12. Sh5xg7. 13. Sg4—e5 Sb8—c6 14. Lfl—e2 Dh5—h3 15. Se5 x c6 b7xc6 16. Lg5—e3 Ta8—b8 Dieser Turmzug bezweckt die Einleitung einer sehr glänzenden, wenn auch nicht ganz korrekten Wendung. 17. Rcl Tf8xf2 Sicherer zunächst 17. c2—c3. 18. L e 3 x f 2 Dh3—a3 Falls La3, so 19. Dd2—e3! 19. c2—c3 Da3 x a2 Falls 19. Dc3, so Da2:; 20. Tgl, g6!; 21. b3, Lb4! etc. — Besser

scheint 19. Dg5, D b 2 f ; 20. Kd2, L b 4 f ; 21.Ke3, Da3!; 22. Ld3 (nicht Kf4 wegen Lh3 etc.), La6 etc.; oder 19. Dg5, e3; 20. Dd8f, Kf7; 21. Dc7f, Ld7; 22. Lhöf, g6; 23. Dd7f, Kg8; 24. De6t, Kg7; 25. De5f, Kg8; 26. De3: etc. Zöge Schwarz (statt Da2:) e4—e3, so antwortet Weiß 20. Dc2, Lfö; 21. Ld3. 20. b2—b4 Da2—alf Bei Dc2 kann Tb2: nebst La3 etc. die Folge sein. Vgl.Handb.P. 13,S.121. 21. Kcl—c2 Dal—a4f 22. Kc2—b2 Ld6xb4 23. c3xb4 Tb8xb4f 24. Dd2xb4 Da4xb4f 25. Kb2—c2 e4—e3 Das bekannte Baucropfer. 26. L f 2 x e 3 Lc8—föf 27. T d l - d 3 Db4—c4f Auf Ld3 folgt auch Dc4f. 28. Kc2—d2 Dc4-a2f 29. Kd2—dl Da2—bl+ und Schwarz gewinnt. 1 3 0 . - MORPHY—BIUD. London 1858.

Evansgambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl— f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lfd—c5 4. b2—b4 Lc5 x b4 5. c2—c3 Lb4—c5 c5xd4 6. d2—d4 Lc5—b6 7. c3xd4 d7—d6 8. Kgl Sc6—a5 9. d4—d5 Sa5 x c4 10. e4—e5 Lc8—d7 11. Ddl—a4f d6xe5 12. Da4xc4

II.

Partieen gegen verschiedene englische Meister.

13. SföxeS Dd8-f6 Besser für Schwarz wäre hier Sf6! 14. Se5xd7 Ke8xd7 15. D c 4 - g 4 + Kd7—e8 16. Lei—g5 Df6—g6 Nimmt die Dame den Turm, so kann Weiß (durch 17. T e l , Se7!; 18. T e 7 f nebst T f 7 f etc.) in etwa 8 Zügen das Mat erzwingen. 17. Sbl—c3 Sg8—f6 18. T a l — e l f Ke8—f8 19. Dg4—b4f Kf8—g8 20. L g 5 x f 6 Dg6xf6 21. Sc3—c4 Df6-g6 22. K g l - h l h7—h5 23. f2-f4 h5—h4 24. f4—fö Dg6—h5 Bei Dg4 geht die Dame verloren. 25. Tfl—f4 f7—f6 26. S e i x f e f g'7 x fti 27. T f 4 - g 4 f Dh5xg4 28. D b 4 x g 4 f Kg8—fS 29. T e l —e6 Th8—h6 30. D g 4 - f 4 Kf8—g7 31. Te6—e7f Aufgegeben. 131.-

MORPHY—BIKD. London 1858.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Kicseritzkygambit. e2—e4 e7—e5 f2—f4 c5xf4 Sgl—f3 g7-g5 h2—h4 g5—g4 Sf3-e5 Sg8—f6 Lfl—c4 d7—d5 e4xd5 Lf8—d6 d2—d4 Sf6—h5 Sbl—c3 Lc8—f5 Sc3—e2 Ld6xe5 d4xe5 f4—f3 g2xf3 g4xfö

13. Falls 14. 15. 16. 17. 18.

139

Lei—g5 f7—f6 f3 xe2, so 14. D d l x e 2 ! e5xf6 Dd8—d6 Ddl—d4 f3xe2 Lc4xe2 Dd6—g3+ Kel—d2 Rg8 Tal—gl Aufgegeben.

132.- Mokpiiy—Medley. London 1858.

Kiescritzky - Gambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 c5xf4 3. Sgl—f3 g7-g5 4. h2—h4 g5—g4 5. S f 3 - e 5 Sg8—fti 6. Lfl—c4 d7—d5 7. e4 x d5 Lf8—d6 8. d2—d4 Sf6—h5 9. Sbl—c3 Lc8—f5 Noch stärker scheint 9. Rgl, falls aber 9. Lb5f, so e7—c6 etc.; vergl. Partie 182. Für Schwarz käme f7 —f6 nebst Sh5—g3 in Betracht. 10. Sc3—e2 I)d8—f6 11. S c 2 x f 4 Sh5—g3 12. Sf4—h5 (!) Sg3xh5 13. L e i — go Ld6—b4f Auf Dg7 könnte Weiß den Angriff mit Rgl, bez. Sg4: fortsetzen. 14. c2 —c3 Df6—d6 15. Rgl Sh5—g7 16. T f l x f5 Sg7xf5 17. Ddl x g4 Sfo—e7 18. Tal—el h7—h5 Dieser Zug von Schwarz ist für den Plan des Gegners nur förderlich. 19. Dg4—f3 Th8—h7 20. Lc4—b5f c7-c6 21. d5 x c6 b7xc6 22. Se5 X c6 Sb8 X c6

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach Engtand im Sommer 1858.

140

23. L b 5 x c 6 f

Ke8—f8

24. L g 5 x e 7 f

Dd6xe7

25. T e l x e7

Lb4xe7

26. L c 6 x aS und W e i ß gewinnt. Vgl. Handb. S. 470, P . 122. 133.-

27.

b2xc3

Dc5 x a3

28. D e 2 - e 3

Le6-h3

29. T f l - d l

Da3xa2

30. De3—e7

Da2—b2

Medley—Morphy.

31. D e 7 x d 8 f

Td6xd8

London 1858.

32. T d l x d 8 f

Kg8-g7

33. T a l — e l 34. T e l — e 7 f

Db2 x c3 Dc3—b2

Spanische Partie. 1.

Auch 26. Dd4 kostet einen Bauern; vielleicht genügt D e l .

c2—e4

e7—e5

2. S g l — f 3

Sb8—c6 Sg8—e7

35. T e 7 - e 3 36. T d 8 — d l

c 4 - c3

a7—a6

c3—c2 b5—b4 b4—b3

3. L f l — b 5 4.

c2—c3 5. L b 5 - a 4 6. L a 4 - b 3

b7—b5

37. T e 3 — e l 38. T d l — c l

d7—d5

39. Lf3—e4

7.

e4 x d 5

Se7 x d5

8.

d2—d4

e5xd4

Auf 8. D d l — e 2 kann

Sdä—f4;

Kg7-h6

Schwarz gewinnt. 134.-

9. D e i , Dd3; 10. D c 6 f , K d 8 ; 11.

Medley—Mokphy. London 1858.

S g l , T b 8 ; 1>. Df3, Lb7 oder 12. Lf7: 1.

Spanische Partie. e7—e5 e2-e4

Sf3 x d 4

Sc6xd4

2.

Sgl-f3

10. D d l x d 4

Lc8-e6

3. L f l —b5

Ld6 etc. folgen. 9.

Sb8—c6

c7—c5

4.

d2-d4

Sg8-f6 e5xd4

12. Dd4—e5

c5—c4

5.

e4—cd

Sf6-e4

13. L b 3 — c 2

Lf8-d6

6.

Rgl

14. De5—d4

Rg8

11.

Kgl

Falls 14. Dg7:, so K d 7 ! 15. Dd4—e4

g7—g6

16. D e 4 - f 3

Dd8-h4

17.

a7— a6

7. Ll)5 X c6 8. D d l x d4

Lc8-f5

9. L e i — f4 10. Dd4 x d 8 f

T a 8 x d8

d7xc6 Lf8—c5 Rg8

g2—g3

D h 4 — h3

11. S b l — d 2

18. Lc2—e4

Sd5—c7

12. S d 2 x e 4

Lf5xe4

19- L e i — f 4

Ta8—d8

13.

Le4—d5

Bei La8: folgt später Ld5.

Sf3-g5

Nähme Schwarz den c-Bauer, so kann e5 —e6 oder T e l folgen.

20. L f 4 x d 6

Td8xd6

21. D f 3 - f 4

Tf8—d8

14. T f l - e l

22. Lc4—g2

Dh3-h5

15. Sgö—e4

23. L g 2 - f 3

Dh5—c5

16. T e l x e 4

24. S b l — a 3

Sc7~d5

17. L f 4 - g 3

25. Df4—e5

f7—f6

18. T a l — c l

26. De5—e2

Sd5xc3

19.

e5xf6

h7—h6 Ld5 x e4 Td8—d2 f7—fö Tf8xf6

II.

20. h2—h4 Lc5xf2f 21. L g 3 x f 2 Tf6xf2 22. h 4 x g 5 Tf2xg2f 23. K g l - f l h6xg5 24. Te4—e7 g5—g4 25. Te7 x c7 g4—g3 und Schwarz gewinnt.

135.- Medley—Morphv. London 1858.

Vorgabe von Bauer und Zug. 1. e2—e4 d7-—d6 2. d2—d4 Sg8 —f6 3. Lfl—c4 Sb8-—c6 4. Sbl - c3 e7-- e 5 5. d 4 - d 5 Sc6-—e7 6. S g l - f 3 Se7-- g 6 7. Lei—g5 h7-—h6 8. Lg5 x f6 DdSxf6 9. Lc4—b5+ KeS — f7 10. S f 3 - d 2 Sg6 —h4 11. g 2 - g 3 Sh4-- g 2 -l12. Kel —e2 (!) Lc8 —h3 13. f2-f3 Df614. D d l - g l a7-—a6 h6-—h5 15. Lb5—d3 16. D g l - f 2 g7"- g 6 17. T a l — g l Lf8-- h 6 18. Sd2—fl Dg5-- c l

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Partieen gegen verschiedene englische Meister.

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19. Sc3—dl b7—b5 20. T g l x g 2 Th8—c8 21. Sfl—e3 c7—c5 22. d5 x c6 Tc8 x c6 23. Thl—el Lh6xe3 24. Sdl x e3 Del x b 2 25. Tg2—gl Ta8—c8 26. T e l — c l Lh3—e6 Bei 26. T b l kann Schwarz durch zwei Qualitätsopfer das Remis mittels ewig Schach erreichen. 27. T g l — d l Tc6—c3 28. Ke2—fl Le6-h3f

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29. K f l - e l Lh3—e6 Weiß entgeht wohlweislich dem bei 29. Kgl durch Td3:; 30. cd, Del:; 31. Tel:, T c l f ; 32. S f l , Ke6 ctc. möglichen Remis. 30. Se3—d5 Tc3—cö 31. c2—c3 Db2-a3 32. Df2—d2 Le6xd5 33. e 4 x d 5 Tc5xc3 Falls Td5:, so 34. L,e4 etc. 34. T e l x c3 Tc8xc3 35. Ld3—e4 Da3—c5 36. Kcl - e2 b5—b4 37. Dd2—h6 Kf7—e7 Noch stärker vielleicht 37. Dg5. 38. Dh6—gö-|Ke7—d7

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommor 1858.

142 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46.

Dg5—d2 Dd2xg5 Dg5—d2 h2—h3 g3—g4 h3 Xg4 g4—g5 Ke2—el

g6-g5 Kd7—c7 a6—a5 a5—a4 h5xgl Kc7-b6 Dc5—c4f Aufgegeben.

1 3 6 . - OWEN—MORPHY. London 1858.

Abgelehntes Damengambit. 1. d2—d4 e7—e6 2. c2—c4 d7—d5 3. e2—e3 Sg8—f6 4. Sgl—f3 c7—c5 Sb8—c6 5. Sbl—c3 Lf8—d6 6. a2—a3 7. d4xc5 Ld6 x c5 8. b 2 - b 4 Lc5—d6 e6 xd5 9. c4xd5 Rg8 10. Lfl—e2 11. Rgl a7—a5 12. b4—b5 Sc6-e7 Lc8—e6 13. Lei—b2 14. Sc3—a4 Sf6-e4 Se4—c5 15. Sf3-d4 16. Sd4xe6 f7 xe6 Se7-f5 17. Le2—g4 Tfôxf5 18. Lg4xf5 Ld6 x c5 19. Sa4 x c5 Dd8—e7 20. Ddl—g4 21. Lb2-d4 Lc5 X d4 Ta8—c8 22. Dg4xd4 Tc8—c2 23. Dd4—b6 24. Tal—cl Tf5xf2 25. Tel x c2 Tf2xc2 h7—h6 26. Db6xa5 27. Tfl—f2 Tc2—elf 28. Tf2—fl De7—c5 29. Da5-d2 Tel—c3

30. Dd2—d4 Dc5xd4 Infolge dieses Damentausches beherrscht nun der schwarze Turm das Gebiet der weißen Bauern, welche er allmählich aufreibt, worauf die schwarzen Mittelbauern zu entscheidender Einwirkung gelangen. 31. e3xd4 Tc3xa3 32. Tfl—cl Kg8-f7 33. Tel—c7f Kf7-f6 34. Tc7xb7 Ta3-d3 35. Kgl—f2 Td3xd4 36. Kf2—e3 e6-e5 37. b5—b6 Td4—b4 38. Tb7—b8 Kf6-e7 39. b6—b7 Ke7-d7 40. Tb8—g8 Tb4xb7 41. Tg8xg7t Kd7—c6 42. Tg7-g6f Kc6—c5 43. Tg6xh6 Tb7-b3t 44. Ke3-e2 e5—e4 45. Th6—h8 Kc5—d4 46. T h 8 - g 8 Tb3—b2f 47. Ke2—dl Kd4—d3 Aufgegeben. 1 3 7 . - MOBPHY—OWEN. London 1858.

Flügelspiel im Nachzuge. 1. e2—e4 b7—b6 2. d2—d4 Lc8—b7 3. Lfl—d3 e7—e6 4. Sgl—h3 c7—c5 Diese Partie liefert ein weiteres Beispiel, wie die richtige Behandlung geschlossener Eröffnungen dem Amerikaner bei seiner ersten Begegnung mit europäischen Meistern noch nicht hinreichend geläufig gewesen ist. 5. c2—c3 c5xd4

[I.

Partieen gegen verschiedene englische Meister.

6. c 3 x d 4 Sb8—c6 7. Lei—e3 Sc6—b4 8. SbX—c3 Sb4xd3| 9. Ddl x d 3 Lf8—b4 10. Rgl Lb4 x c3 11. b2 X c3 Sg8—f6 12. e4—e5 Sf6—d5 13. c3—e4 Lb7—a6! 14. Le3—d2 Ta8—c8 15. Tal—c,l RgS 16. Dd3—b3 Sd5—e7 17. Ld2—b4 Tf8—e8 18. Tfl—dl Se7-f5 19. g2—g4 Sfö—h4 20. f2—f4 f7—f6 21. Lb4—el f6xe5 22. d4 X e5 Dd8—e7 23. Sh3 —g5 h7—h6 24. S g 5 - e 4 La6—b7 Auf 24. Uli:, hg; 25. Lg5: könnte Dc5f nebst Lc4: zu gunsten von Schwarz folgen. 25. Db3—d3 Te8-f8 Bei 25. Sd6 hätte Schwarz durch Sf3f; 26. Kf2, Sh2: bez. Dh4f etc. ein für Weiß unbequemes Angriffsspiel. Weiß leitet deshalb lieber mit 25. Dd3 eine vielversprechende Angriffswendung (vgl. 27. Sf6+) ein. 26. Lei Xh4 De7xh4 27 Se4—f6f Tf8xf6 Man vergleiche den Schluß zum 25. Zuge. Falls g7 x f6, so 28. Dg6f nebst 29. Td7: mit Gewinn für Weiß. 28. e 5 x f 6 Dli4 x g4f 29. D d 3 - g 3 Dg4xg3f 30. h 2 x g 3 Lb7—c6 31. f6 Xg7 Kg8 x g7 32. K g l - f 2 Kg 7—f6 33. g3—g4 h6—h5! 34. g4—göf Kf6-fö

143

Falls 34. gh, so Th8 und Weiß kann weder den Bauer h5 noch später den f-Bauer halten; der Laufer des Schwarzen behauptet so wirksam die Diagonale, daß Weiß den Eintausch desselben gegen einen seiner Türme bei Verlust von Bauern nicht lange vermeiden kann. Schwarz führt das Endspiel mit großem Geschick durch. 35. Kf2—e3 h5—h4 36. T d 1 - d 2 h4—h3 37. Td2—h2 Lc6-g2 38. Tel—c2 d7—d5 39. g5—g6 d5xc4! 40. g'6—g7 Tc8-g8 41. Th2xg2 h3xg2 42. Tc2xg2 Kf5—f6 43. Tg2—c2 Tg8 x g7 44. Tc2 x c4 Tg7-g3f 45. Ke3—e4 Tg3—a3 46. Tc4—c2 Ta3—a4f Aufgegeben. 138.-

MOBPHY—OWEN. I.ondon 1858.

Flügelspiel im Nachzuge. 1. e2—e4 b7—b6 2. d2—d4 Lc8—b7 3. Lfl—d3 e7—e6 4. Sgl— h3 e7—c5 5. c 2 - c 3 Sb8—c6 6. Lei—e3 Sg8—f6 Hier erscheint der Zug des Damenläufers, nachdem die Mitte durch c2—e3 hinreichend gesichert ist, korrekter als in Partie 111. 7. Sbl—d2 e5xd4 8. c3xd4 Lf8-b4 9. Rgl Lb4xd2 10. D d l x d 2 Sc6—e7

144

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

11. f2—f3 Se7—g6 12. T a l — c l Rg8 13. L e 3 - g 5 h7—h6 Dieser beliebte Fesselungszug des Laufers ist hier ohne den sonstigen Nachdruck. 14. L g 5 x f 6 Dd8xf6 15. e4—e5 Df6-h4 16. Ld3—b5 Tfö— d8 17. Tel—c7 Lb7—c6 Ein Fehler von Weiß, dessen richtigere Benutzung Schwarz zum Sieg geführt haben würde. 18. Lb5—e2 Sg6—e7 Bei Lc6: wäre der Punkt d4 unhaltbar geworden. 19. Sh3—f'4 Dh4—g5 20. Tfl— d l Td8-f8 21. Dd2—cl Se7—fo 22. g2 - g4 Sf5—h4 Hier käme Sd4: in Frage; man sehe die für Schwarz nicht ungünstige Fortsetzung: 23. Td4:, De5:; 24. Td7:, Ld7:; 25. Td7:, g7—g5 etc. 23. Kgl—f2 Dg5-d8 24. Tc7 X c6 d7 x c6 25. D c l x c ß Ta8 —c8 26. D c 6 - e 4 Dd8-g5 27. Le2—d3 g7—g6 28. Tdl—gl Tc8—c7 29. Sf4—e2 f7—f5 Ein Fehler von Schwarz. Hier ist der Wendepunkt des Spiels. 30. g 4 x f 5 Dgäxfö 31. D e l x fö e6xfö 32. S e 2 - f 4 Tc7—c6 33. d4—dö Tc6—c5 34. S f 4 x g 6 Sh4xg6 3i>. Tgl Xg6f u. Weiß gewinnt.

1 3 9 . - Owen—Mokphy. London, im August 1858. Erstes Wettspiel.

Vorgabe von Bauer und Zug. 1. e 2 - e 4 d7—d6 2. d2—d4 Sg8—f6 3. Lfl—c4 SbS—c6 4. Sbl—c3 e7—e6 5. Sgl—f3 d6—d5 6. Lc4—d3 Lf8-b4 7. Lei—g5 h7—h6 8. e4—e5 h6 x g> Besser für Weiss wäre zunächst 8. Lf6:. 9. Ld3—g6f Ke8—f8 10. Sf3 x go Th8—h6 Falls sofort 10. Se4, so 11. Sf7 nebst 12. Sh8: 11. Lg6—Ö3 Kf8—g8 Zöge jetzt Weiß 11. Sf7, so könnte De8; 12. Sh6:, Dg6: zu Gunsten von Schwarz folgen. 12. e 5 x f 6 Dd8xf6 13. S g 5 - f 3 e6—e5 14. d 4 x e 5 Sc6xe5 15. ßgl Df6—fl Schwarz beutet den offenbaren Fehlzug der Rochade in sofort entscheidender Weise aus. 16. h2—h4 Se5xf3f 17. D d l x f 3 Df4xh4 18. D f S x d ö f Lc8-e6 Aufgegeben. 140.- Owen—Morphy. London, im August 1858. Zweites Wettspiel.

Vorgabe von Bauer und Zug. 1. e2—e4 d7—d« 2. d2—d4 Sg8—fti 3. Lfl—c4 Sb8—c6 4. Sbl—c3 e7—e6

II.

Partiein gegen verschiedene englische Meister.

d6—d5 5. Sgl—f3 Lf8-b4 6. L c 4 - d 3 7. Lei—gO d5xe4 8. L d 3 x e 4 Lc3-d7 Rgl 9. Rg8 10. Sf3—co Dd8—e8 11. L g 5 x f 6 Tf8xf6 12. S e 5 - g 4 Tf6-f8 13. f.i—f4 De8—e7 14. T f l — f 3 Sc 6 x d4 Durch diesen Fehlzug büßt Weiß, welcher die Wirksamkeit der Dame von c7 aus nicht genügend würdigt, einen Bauer ein. 15. T f 3 - h 3 Sd4-fö Falls 15. Dd4: so Lc5! 16. Sg4—e5 Ld7-e8 17. g'2—g4 Sf5—h4 18. D d l - e l Sh4—g6 19. S e 5 x g 6 h7xg6 20. Del—g3 Ta8-d8 21. T a l — f l Td8-d2 22. K g l - h l De7-d8 23. Dg3—et Le8—b5 Der letzte Zug vonSchwarz scheint ein mehr blendendes als sicheres Manöver,welches einen zu hohenPreis für die feindliche Dame erfordert. 24. S c 3 x b 5 Tf8xf4

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Paul Morphy.

III. Aufl.

145

Bei Th2f könnte Weiß durch 25. Th2:, Lei:; 26. Tel:, Tf4:; 27. Sc3, Tg4:; 28. T d l , Df6; 29. Lg2 sein Spiel sicher stellen und sein materielles Übergewicht behaupten. 25. T f l x f4 Td2—dl 26. Del—fl Tdl x fl 27. T f 4 x f l Dd8-g5 28. Le4—d3 Dg5-d5 29. Th3—f.i Kg8-h7 Lb4— d2 30. a 2 - a 3 efi—e5 31. Khl—g2 32. T f l — d l e5—e4 33. Tf3—h3f Kh7-g8 34. c2—c4 Dd5-g5 35. Ld3—e2 e4—e3 36. Sb5 x c7 Dg5—f4 37. L e 2 - f 3 Df4 x c7 38. L f 3 - d 5 f Kg8—fÖ 39. T d l - f l f Kf8-e7 40. T f l - f7+ Ke7—d6 41. Th3 x e3 Ld2 x e3 Nähme Weiß sofort die Dame, so würde der schwarze e-Bauer vorgehen. 42. Tf7 x c7 KdC x c7 43. K g 2 - f 3 Le3—cl 44. b2—b4 L e i x a3 Als Remis abgebrochen. 141.-

OWEN—MORPHY.

London, im August 1858. Drittes Wettspiel.

"Vorgabe von Bauer 1. e2—e4 0 d2-d4 3. e4—e5 4. c 2 - c 3 5. Sgl— h3 6. L f l - b ö 7. b2 x c3 10

und Zug. e7—e6 d7—d5 c7—c5 Sb8—c6 c5xd4 d4xc3 Lf8—c5

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

146 8.

Rgl

9.

10. D d l — h 5 11.

Sgö—f3

12.

Lb5-d3

21. D d l — b l

Sg8-e7

Ld7—f5

Rg8

22.

T b l - e t

Lf5—d3

h7—h6

23.

Sb5-a3

Ld3-e2

Lc9-d7

24.

c 3 — e4

Le2xf3

25.

Tel xe7

Dd8xe7

Sh3—gö

D d 8 — e 8 (!)

13. Dh5—g4

Tf8xf3

26. D b 3 x f 3

14. D g 4 x f 3

Sc6xe5

27.

Df3—c3

d5xc4 Ta8-e8

Df3—g3

Se5xd3

28.

Dc3xc4j

Kg8-g7

16. D g 3 x d 3

Ld7—b5

29.

Sa3—c2

De7—gö

15.

17. Dd3—h3

Lb5 x fl

30.

Tel—dl

Te8—e4

18. D h 3 x e 6 f

Kg8-h7

31.

Dc4—c3

Dgö—f Variante 5 und Anmerkung 6. 10. Lc4—b3 a7—a5 9. K e l x f 2 Sg8-f6 11. a2—a3 a5-a4 10. Sbl—c3 Dd8—e7 12. S c 3 x a 4 Sb4xd5 11. Lei x f4 Sf6—e4f t i e m i t M A C CONNEL ( P . 3, S . 1 1 ) .

IV. Blindlingsspiel zu Birmingham im August 1858,

13. c2—c4 Ta8xa4 14. c 4 x d 5 Ta4-a5 Falls 14. La4: so Sc3; 15. Db3, Se2t 16. K h l , Sd4: etc.; Weiß lehnt das Qualitätsopfer ab, um den eigenen Angriff unbeirrt fortzuführen 15. Ddl—f3 Lf5—g6 16. T f l — e l Ld6—bt 17. Tel—e2 Se7-fä 18. Lei—b2 DdS-a8 Falls La3: so 20. Ta3: Ta3: 21. Sg6: fg; 22. La3: Sd4: 23. DfBf Df8: 24. Lf8: Se2f 25. Kfl, Sd4; 26. d6t nebst 27. de etc.; oder 21. Sg6: hg; 22. La3: Sd4: 23. De3, Se2f 24. De2: Te8; 25. D d l , Da8; 26. Lb4 etc. 19. g2—g3 Da8—a7 20. Se5 x g6 li7 x g6 Falls fg, so 21. d6f Kh8; 22. d7 etc. 21. T e 2 - e 5 Lb4xa3 Besser für Schwarz S f ä x d l . 22. d5—d6 La3—b4 Zöge Schwarz hier S t 5 x d 4 , so könnte 23. L f i f Kh8(!) 24. Df4, Te5: 25.Ld4: mit günstigerem Spiele für Weiß die Folge sein. Lb4 x a5 23. T e 5 x a 5 b7—b6 24. Dfö—d5 Da7—a8 25. d6—d7 Da8 x d5 26. T a l — c l b6—b5 27. Lb3 x da Sfö—d6 28. Ldö—c6 La5—d2 29. dl—d5 " Ld2—gä 30. T e l - d l 31. f 2 - f 4 Lg5 - d8 f7-fä 32. L b 2 - a 3 Kg8-f7 33. T d l - e l Tf8-h8 34. Lc6 x b5 c7xd6 35. La3 x d6 Th8-f8 36. Tel—e8 Vergl. Diagramm.

179

Stellung nach dem 36. Zuge.

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Kgl-fö g6-g5 Kf2—e3 g5-g4 Ke3-d3 g7—g5 Lb5 —c6 gä x f4 g3 x f-t Tfci—g8 Kd3-c4 Tg8-fc Kc4-b5 Tf8-g8 Kb5-a6 Tg8-f8 Ka6-b7 Tf8-g8 Kb7 —c8 Ld8—b6 Te8xg8 Kf7 x g 8 d7—d8Df Lb6 x d8 Kc8 x d8 Aufgegeben

168.- Mobphy—Aveby. Birmingham, 37. August 1858. Drittes Blindlingsspiel.

Sizilianische Eröffnung. 1. e2—e4 c7—c5 2. d2—d4 c5 x d4 3. Sgl—f3 Sb8—c6 4. S f 3 x d 4 e7—e6 Vergl. die Bemerkung zu diesem Zuge in der Partie 154. 5. Lei—e3 Sg8-f6 6. Lfl—d3 d7—dö 7. S d 4 x c 6 b7xc6 8. e4—e5 Sf6—d7 12*

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

180

9. f2—f4 Lc8—a6 10. Rgl La6xd3 Falls 10. La6:, so Da5f nebst Da6: etc. 11. Ddl xd3 Lf8-c5 12. Sbl—d2 Lei—e3t 13. Dd3xe3 Dd8—b6 14. Tal—el Eg8 15. b 2 - b 3 f7—f6 16. e5xf6 Tf8xf6 17. g2—g3 Ta8—f3 18. Kgl—g2 Db6xe3 Schwarz ist sichtlich bemüht, das Spiel durch Abtausch zu vereinfachen; er bescheidet sich von vornherein mit Erlangung eines Remis, was auch der Schluß bestätigt. 19. Tel x e3 g7—g6 20. Tfl—el e6—e5 (!) 21. Tel—e2 e5xf4 22. Te3—e7 Tf8—f7 23. g3xf4 Tf6xf4 24. Te7—e8f ' Kg8—g7 25. Te8—c8 Tf4—f6 26. Tc8—c7 Sd7—f8 27. Te2—e7 Tf7xe7 28. Tc7—e7f Tf6—f7 29. Te7—e8 Sfö—d7 30. Sd2—f3 Tf7—f8 31. Te8-e7+ Tf8—f7 32. Te7—e8 Tf7—f8 33. Te8—e7f Tf8-f7 Als Remis abgebrochen. 169.-

MORPHY—KIPPING.

Birmingham, 27. August 1858. Viertes Blindlingsspiel.

Schottisches Gambit. 1. e2— ei e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. d2—d4 e5xd4 Das schottische Gambit gehört zu

denjenigen Anfängen, welche nächst dem Evansgambit M O R P H Y als Anziehender gern wider minder stärke Gegner bei Vorgabepartieen beziehlich Blindlingsspielen wählte. Er pflegte es nach e5 x d4 mit 4. Lfl—c4 nebst 5. Rgl (P. 246, 364) bez. 6. b4 (P. 281) oder mit 5. c3 (P. 282) fortzusetzen, dagegen nach 3. Sd4: mit 4. Se5: (P. 74, 283). 4. Lfl—c4 Lfti—c5 Das Spie) der unmittelbaren Wiedernahme des Bauern Sf3 x d4, welches neuerdings an S S E I N I T Z (vgl. Instr. p. 57, ferner p. 60 Col. 3, p. 62 Col. 12, p. 76 Col. 51) einen warmen Fürsprecher gefunden hat, ist weder von MORPHY noch von seinen Gegnern beliebt worden. 5. Rgl d7—d6 6. c2—c3 Dd8—f6 Derselben Spielweise im Anzüge hat MORPHY sich auch gegen BODEN ' P. 122 und 258) sowie gegen MEDLEY (P. 2 4 6 ) bedient. Über MORPHYS Spielweise im Nachzuge beim schottischen Gambit sehe man mehrere Partieen gegen M E E K (P. 1 2 , 1 4 , 2 6 ) , gegen L I C H T E N H E I N (P. 2 7 ) und gegen KENNICOTT ( P . 6 3 ) .

7. Lei—g5 Df6-g6 Bei der näher liegenden Fortsetzung 7. Lc4—b5 würde Weiß im Falle von Lc8—d7 nach dem Abtausch auf c6 mit 9. c3 x d4 die Mitte einnehmen, oder im Falle von 7. d4 xc3 mit 8. Sbl—c3 nebst Lei—g5 und Sc3—da ein vorteilhaftes Angriffsspiel erlangen. 8. c3xd4 Sc6xd4 Besser wäre 8. Lc4—b5.

IV. Blindlingsspiel zu Birmingham im August 1858.

181

tie 150 sowie in Bllguebs Handbuch 9. Sf3 x dl Dg6 X g o 7. Aufl. die Partie 108 auf S. 398. 10. f2—f4 Dg5-g6 3. Sgl—f3 SbS—c6 11. K g l - h l Sg8—h6 4. f4xe5 d7—d5 12. h2—h3 Lc8 X h3 Hier käme für Schwarz Sc6xe5 Der einzige Fehler des Meisters unter den vielen Kombinationen in Betracht, z. B. mit der Folge: 5. Se5: Dh4f 6. g3, De4f 7. De2, sämtlicher acht Partieen. Dhl: 8. Sg6+ Se7; 9. Sh8: Kf8; 10. 13. g2xh3 Dgö-eif Dc4, Dd5!, oder 10. Dh5, De4f 11. 14. Ddl—f3 De4 x d4 K d l , Df5; 12. Dfö: Sf5: 13. Lei, Falls 14. Sd4—f'3, so De4xc4. Sd6; 14.Lb3,Kg8; bez,14.Ld3,f5etc., 15. Tfl—elf Ke8—d7 oder 8. d4, Le7; 9. Sf3, d6; 10. Le3, 16. Sbl—a3 Lc5xa3 Die hier eingeleitete Kombination g5; 11.h3, g4; 12.hg,Lg4: 13.Sbd2, von Weiß schlägt nicht durch. Mok- Dh5; 14. Db5f Kf8 etc. 5. e4 x d5 Dd8 x dö phy hat sich davon bald überzeugt und dann die Partie aufgegeben, um 6. Sbl—c3 Dd5—d8 seine ganze Kraft den übrigen Spielen 7. Sc3-e4 Lc5—b6 zuzuwenden. 8. c2—c3 LcS—g4 9. d 2 - d 4 Dd8—d5 17. Lc4—b5f c7—c6 10. Se4-f2 Sc6xe5 18. b2xa3 Th8—e8 Man sieht, daß c6 x b5 wegen 19. 11. Ddl—e2 Lg4xf3 Dfö—bTf verderblich wäre. Falls 11. de, so LfSf 12. Kf2: Ddl: 19. Tal—cl d6—d5 13. Lb5f Dd7; 14. Ld7f Ld7: mit Kd7—c7 ausgeglichenem Spiele. 20. Df3—b3 Te8—e3 12. g2 xf3 Dd5xi3 21. L b 5 - d 3 Dd4xe3 13. De2—eöf Ke8—fö 22. Tel x e3 De3—h3f 14. Lfl—e2 Df3—c6 23. Tel—bl 24. K h l - g l b7—b6 15. Thl—gl f7—f6 Dh3—g3f 25. Tbl—el Stellung nach dem 24. Zu^e. Dg3-f4f 26. Kgl—fl Df4—g5f 27. Kfl—g2 Sh6—g4 28. Kg2—fl i Sg4-e3i 29. Tel - e2 zs Aufgegeben.

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170.- Mobphy—Rbodes. Birmingham, 27. August I858. Fünftes Blindlingsspiel.

Abgelehntes Königsgambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 Lf8—c5 Man sehe die Bemerkung zu Par-



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182

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England tm Sommer 1858.

16. De5—g3 17. Lei—e3 18. Kel—d2 19. Le2-d3 20. Sf2—gl 21. Tal—el 22. Tel xe3 23. Sg4 x f6 24. Dg3xe3 Vergl. Diagramm Weiß kündigt Mat in

g7-g6 Ta8—e8 Sg8-e7 Dc6-d7 Se7—d5 Sd5xe3 Dd7-f7 Te8xe3 Df7xa2 auf S. 181. vier Zügen an.

171.- Morph y—Dr. Fbeem an. Birmingham, 27. August 1858. Sechstes Blindlingsspiel.

Lauferpartie. 1. e2—e4 eT—e5 2. Lfl—c4 Lf8--c5 Das Königslauferspiel ist vonMoiiphy seltener angewendet und dann auf 2. Lc5 auch einmal im Philidorschen Stile mit 3.c3 (P.254) sowie einmal, in einer Vorgabepartie, mit 3. d4 (P. 02) fortgeführt, auf 2. Sf6 aber mit 3. Sf3, Se4: 4. Sc3 (= 2. Sf3, Sf6; 3. Lc4, Se4: 4.Sc3) in Partie 114,125, ferner in 28, 179, 259. Im Nachzug hatMoBPHY auch einmal (P.233) mit dem Laufer, Lf8—c5, geantwortet. 3. b2—b4 Lc5—b6 Man sehe die Anmerkung 14 auf Seite 342 in Bilguebs Handbuch. 4. Sgl—f3 d7—d6 5. d2—d4 e5xd4 6. Sf3xd4 Sg8-f6 7. Sbl—c3 Rg8 8. Rgl Sf6xe4 9. Sc3xe4 d6—d5 10. Lei—g5 Dd8—e8 Der Damenzug verrät Befangenheit seiner Partei; einfacher wäre f7—f6, worauf Weiß auch bei

11. Lb3, Kh8, oder 11. Lb3, fg; 12. Dd2, h6; 13. Sg3 kaum einen entscheidenden Positionsvorteil erringen möchte. 11. Lc4xd5 c7—c6 12. T f l - e l De8—d7 13. Se4-f6+ g" xf6 14. Lg5xf6 Dd7—d6 Nimmt Schwarz den Laufer d5, so entscheidet 15. Te5 für Weiß, z. B. 14. c6—d5: 15.Te5,h6; 16.Tg5tbg; 17.Dh5, oder 16.Tg5f Kh7; 17.Tg7f Kh8; 18. Dh5 etc.

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11 15. Sd4—e6 Lc8xe« Bei f7 x e6 würde durch 16. Le6f die schwarze Dame verloren gehen; auf andere Züge von Schwarz aber droht 16. Dglf, beziehlich 16. Dh5. 16. Ddl—h5 Lb6-f2i 17. K g l - h l Dd6-f4 18. Tel x e6 Sb8-d7 Bei Annahme des Qualitfitsopfers würde Schwarz alsbald matt; schlüge er aber jetzt den weißen Laufer, so kann 19. g2—g3 zur Entscheidung führen. 19. Lf6—b2 Lf2-d4 Schwarz begegnet hiermit der Matdrohung 20. Tg6+ nebst 21. D g 6 f .

IV.

B l i n d l i n g s s p i e l zu Birmingham im A u g u s t 1858.

20. g2—g3 SJ7—f6 Bei Dfö oder Dd2 entscheidet 21. D g l f etc. 21. g 3 x f 4 Sf6xh5 22. L b 2 x d t Sh5xf4 Falls f7 xe6, so 23. Le6f Tf7; 24. T g l f Kfd; 25. Lc5 nebst 26. Tg8+ mit Gewinn für Weiß. 23. T a l - g l f Sf4-g6 24. Te6—g6f h7 xg6 25. T g l - g 6 f Kg8—h7 26. T g 6 - g 7 f Kh7—116 27. Ld5—el f7—f5 b7—b6 28. L e 4 - d 3 29. T g 7 - g 3 Tf8-f7 30. Ld4—e5 Ta8-e8 31. Le5—f4f Kh6—1)7 32. T g 3 - g 5 TeS-elf 33. Khl—g2 Tt7 - g7 34. Ld3—föf Kh7-h8 35. h2—h4 Tg7-g5f 36. L f 4 x g 5 Tel—e3 37. K g 2 - f 3 Aufgegeben.

172.- Morphy—Ca kr B i r m i n g h a m , 27. A u g u s t 1857. Siebentes B l i n d l i n g s s p i e l .

Unregelmäßige Eröffnung. 1. e 2 - e 4 h7—h6 2. d2—d4 a7—a5 3. Lfl—d3 b7—b6 Die offenbare Absicht der schwarzen Partei, den Blindlingsspieler durch ungewöhnliche Züge zu beirren, erscheint nur als ein übel angebrachtes Beginnen, dessen Schwäche Mobphv mit seiner gewohnten Klarheit und Schlagfertigkeit ausbeutet, 4. Sgl—e2 e7—e6 5. Rgl LcS—a6 6. c2—et SgS—f6

183

7. e4—e5 Sf6—h7 8. f2—f4 Lf8-e7 9. Se2—g3 d7—d5 10. Ddl— g l Rg8 11. S g l - h 5 g7—gö Der pikante Gegensatz, daß Morphy das zerfahrene Spiel des Gegners mit vollem Ernste behandelt, entschädigt für den wenig erbaulichen Eindruck der Spielfülirung auf Seite dos Nachziehenden 12. f 4 x g 5 h6 x g5 13. Ld:3-h7f KgS—118 14. S h 5 - f 6 d j x c4 15. Lh7—c2 Dd8-d4=f 16. Dg4xd4 Le7—c5 17. Dd4 x c;» b6xc5 18. Lei xg"> Sb8—c6 19. Tfi —f3 Kh8—g7

• PI Ipi ü • HI Weiß erzwingt nun in seiner bekannten folgerechten Spielweise das Mat in sechs Zügen: 20. Lg5—h6f Kg7xh6 21. Tl3—h3f Kh6—gö 22. Th3—h5f Kg5—f4 23. K g l - f J Tf8-g8 24. g 2 - g 3 f Tg8xg3 25. h 2 - g 3 f .

134

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

10. Le'îx f4 Lf8- -cT Ta8--bS 11. S b l - c3 Achtes Blindlingsspiel. 12. e4— e5 d6xe5 Sicilianische Eröffnung. 13. Lf4> ••5 TbS-- b 4 14. Ddl— f3 1. e2—et c7—c5 Dd8-- b 6 f 15. K g l - -hl 2. Sgl—f3 Sb8—c6 Lc8- - g 4 16. Df3—f2 3. d2—d4 cöxd4 Db6--m Le7-- c 5 4. Sf3 x d4 e7—e6 17. T f i x f2 Lc5--e7 Man sehe die Bemerkung zu diesem 18. Tf2— fl Tb4--b7 19. a2— a3 Zuge der Parlie 154. 5. L e i — c3 Sg8-f6 Falls Tb2:, so ebenfalls 20. Se4. Lg4--d7 6. Lfl—d3 e6—e5 20. Sc3—-e4 Dieser Zug von Schwarz wider21. Se4—-f6f g7 xf6 Le7 Xf6 spricht dem geschlossenen Charakter 22. L e 5 x f6 Tb7 Xb2 des gewählten Anfanges; er erleich23. T f l x f 6 Ld7- -e6 24. Tal— e l f tert dem Gegner die Angriffsführung, 25. Ld3— fö Ke8-- e 7 da nun das schwarze Spiel ohne ausTh8-- b 8 reichende Figurenentwickelung zu 26. TfB—-h6 TV--bl früh geöffnet wird. 27. Lf5 x e6 f7 Xe6 7. Sd4xc6 b7xc6 28. T e l - "gl Ke7--dfi Nimmt Schwarz mit dem Damen29. Th6— Tbl- - g i f 30. Th7x a7 bauer wieder 6. d 7 x c 6 , so kann Tb8-- b l f Weiß ebenfalls rochieren und dann 31. K h l x gl Tbl-- b 2 alsbald f2—f t vorrücken. 32. K g l - f2 Tb2-- c 2 f 33. h2—-h4 8. Rgl d7—d6 34. Kf->--f3 KdtS-- e ä Ginge der Damenbauer hier zwei Ke5-—f5 Schritt vor, so könnte gleichfalls 35. h4—-h5 Tc2-—d2 fö—f4 die Antwort sein. 36. h ö - -h6 Aufgegeben. 9 f2—f4 e5xt4 37. he—-h7 Daß die verschiedenen Gegner, mit denen MORPHY in den acht vorgeführten Partieen gleichzeitig kämpfte, keineswegs schwache Spieler waren, geht nicht nur aus ihrem Spiele selbst, sondern auch aus der Stellung hervor, die sie meist als Vertreter angesehener Schachkörperschaften einnahmen: allen voran Lord LYTTLETON, Präsident des britischen Schachbundes (gestorben am 19. April 1876) und KIPPING, damals Sekretär des Schachklubs zu Manchester; ferner TH. AVEBY, Vorsteher des Klub zu Birmingham, und Dr. FREEMAN, Sekretär und früherer Präsident desselben Klubs; weiterbin R. WILLS, Sekretär des Schachbundes, J. CARR, Sekretär des Schachklubs zu Leamington, der Geistliche G. SALMONS, bekannt als bester Schachspieler Irlands, endlich P. RHODES, Vertreter des Klubs zu Leeds. 173.-

MORPHY—WILLS.

Birmingham, 27. August 1858.

IV. BHndlingssplel IU Birmingham im August 1858.

185

Außer den acht gleichzeitigen Blindlingspartieen sind es nur noch zwei gewöhnliche Partieen am Bret, zu welchen MOBPHY auf dem Schachtage Gelegenheit nahm, um gewissermaßen den einen, im Blindlingsspiel erlittenen Verlust (Partie 169) wieder auszugleichen. In diesen beiden, schon früher unter Nr. 147 und 148 mitgeteilten, Spielen hatte er demnach zum Gegner S. J . K I P P I N G , welcher in seinem bürgerlichen Berufe das Amt eines Bevollmächtigten der Englischen Bank verwaltete und im Schach als Spieler erster Stärke sowie als vorzüglicher Kenner des Evansgambit galt, auch gegen ANDERSSEN bei verschiedenen Gelegenheiten nicht ohne Glück gekämpft hatte. Unter den sonstigen hervorragenden Gegnern, mit denen MOBPHY während des Sommers 1858 in England zusammentraf, steht in erster Linie P. B A R N E S , welchem es vergönnt war, nicht nur die größte Anzahl von Partieen. überhaupt (25 entschiedene Spiele) mit dem Amerikaner zu wechseln, sondern auch davon eiuen verhältnismäßig großen Teil, nämlich sechs, zu gewinnen; er galt als Schüler des verewigten Meisters H. T H . BUCKLE, der ihm Bauer und Zug vorgab, und zeichnete sich durch eine ebenso originelle wie an Hilfsmitteln reiche Spielweise ans. In seiner bürgerlichen Stellung verwaltete BARNES seit 1855 das Amt eines Examinators für diü Bewerber zum Civildienste in Ostindien; er starb an einer langwierigen Krankheit am 20. August 1874 im Alter von 50 Jahren. Nächst ihm sind vornehmlich S. BODEN und H . E. BIRD als Gegner des amerikanischen Meisters hervorzuheben. Der erstgenannte Meister (geb. 1826), ein Beamter an der englischen Südwestbahn und am 13. Januar 1882 verstorben, war Ehrenmitglied des hochangeBehenen St. George's-Klub zu London und genoß eines hoben Rufes als Praktiker wie als Theoretiker, in letzterer Beziehung auch durch Herausgabe eines Leitfadens „Introduction to Chess". Der andere, H. E. BIRD, in seinem Berufe vormals Vertreter eines wohlbekannten Londoner Handelshauses, hatte sich durch seine Beteiligung am Londoner Turnier von 1851 sowie durch sein lebhaftes glänzendes Spiel bekannt gemacht; er hat später, in den achtziger Jahren, auch mehrmals an Turnieren des deutschen Schachbundes (z. B. 1883 in Nürnberg) teilgenommen. In allgemeinem Ansehen wegen seines gemeinnützigen Interesses für das Schach stand der Geistliche J . O W E N aus Liverpool (auch unter dem Schach - Pseudonym „Alter1, bekannt), welcher in einem Vorgabekampf (Bauer und Zug) gegen STAUNTON einst glücklicher als gegen MOBPHY gewesen und eines der eifrigsten Mitglieder des St. George's Klub war. Endlich sind hier noch G. W . MEDLEY, ein hervorragendes Mitglied und Sekretär des London Klubs, ferner A. MONGREDIEN, welcher seine warme und opferfreudige Liebe für das edle Spiel bis zu seinem (im Jahre 1888 erfolgten) Tode

186

Fünftes Kapitel: Schachfahrt nach England im Sommer 1858.

bewahrte, und T . HAMPTON ZU nennen, der als Nachfolger LÖWENTHALS die Sekretärgeschfifte des St. George's Klubs damals übernommen hatte. Das Gesamtergebnis der mit all' den genannten Schachfreunden und noch anderen Gegnern von MORPBY in England während des Sommers 185S gespielten Partieen geht aus folgender Zusammenstellung hervor.

Ubersicht der Partieen Morphys gespielt in England 1858.

(Zuerst stehen die Verlustzahlen, dann die Gewinne, in Klammern die Remisspiele.)

1. Gleichaufgespielte Partieen. BARNES

6 —19

BIRD

1 — 1 0 (1)

BODEN

1 —

HAMPTON KIPPING

0 —

LÖWE

2

0 — 6

LÖWENTHAL MEDLEY .

5 (3)

0 — 2

. .

.

MONGBEDIEN

.

.

. .

.

. .

.

4 — 1 0 (5) .

.

OWEN

Summa:

2. Vorgabe von Bauer und Zug. OWEN

0 —

Acht Gegner.

.

.

.

1-

6 (1)

4. Beratungs-Partieen. Partei 0 — 0 (2)

LÖWENTHAL

0 —

3

Partei

0 —

2

STAUNTON

1 —

4

13 —63 (9)

5 (2)

3. Gleichzeitige Blindlingsspiele.

0—2

5. Offizier-Vorgabe. Verschiedene Gegner . 0 — ?

Im Ganzen also 104 Spiele, ungerechnet zahlreiche Vorgabepartieen mit Turm, bez. Springer, von denen MOBPHY keine einzige verloren hat.

SECHSTES KAPITEL. S i e g e und Ehren in P a r i s im Winter 1858—1859. Unmittelbar nach dem kurzen Besuche in Birmingham hatte P A U L Großbritannien zur Uberfahrt nach Frankreich verlassen und war am 2. September 1858 in Paris eingetroffen. Nach dieser von allen Fremden gern aufgesuchten Hauptstadt des europäischen Kontinentes zog ein mächtiger Antrieb auch den jungen Amerikaner, der mütterlicherseits aus einer französischen Familie stammte und mit französischer Sprache, Sitte und Lebensanschauung seit den Tagen seiner Kindheit vertraut geworden war. MORPHY

Eine gleich begeisterte Anerkennung, wie sie den jungen Meister einst nach den Thaten zu New-York in seiner Vaterstadt New-Orleans erwartet hatte, war ihm auch in der alten Welt nach den Triumphen auf britischem Boden von Seiten der ältesten ehrwürdigsten Schachgenossenschaft Europas bcschieden. Im Schachzirkel des »Café de la Régence" sollte er einen dankerfüllten Schauplatz für die überraschende Entfaltung seines Genius finden, in jenem Kreise, welcher die angesehensten Vorkämpfer europäischer Schachritterschaft gezogen, und durch dessen damals neueingerichtete Räume noch immer der Geist der Erinnerung an die klassischen Namen eines L E G A L und P H I L I D O R , D E S C H A P E L L E S und LABOURDONNAIS wehte. Wohl noch nie hatten die Manen dieser Heroen des königlichen Spieles einen würdigeren Nachfolger in ihrer Kunst begrüßen können, der durchaus in ihrem Geiste nicht nur am Brett, sondern auch ohne dessen Ansicht die genialsten Spielwendungen vorführte und reichlich für lauge Unterbrechung die Pariser Schachgemeinde entschädigte.

188

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

So kam MORPHY ZU neuen Thaten und Siegen nach Paris und sollte dort nicht nur die größten Ehren und Triumphe, die im Schach erreichbar, ernten, sondern auch in den vornehmsten Kreisen der Pariser Gesellschaft freundliche Aufnahme finden. Vor allen einzelnen Siegesthaten gegen verschiedene französische Meister aus älterer wie neuerer Schule fesselte vorzüglich seine glänzende Vorstellung im Blindlingsspiel den gallischen Schachsinn und hatte nach allen Seiten die höchste Begeisterung zur Folge. Außerdem waren es vornehmlich seine in Paris gegen die deutschen Meister HABRWITZ und ANDERSSEN glänzend erfochtenen Wettsiege, durch welche sich der amerikanische Meister das Ansehen unüberwindlicher Stärke dauernd sicherte.

I. Blindlingsspiel im Café de la Kégence. 1858. Es war am Montag, den 27. September, Mittags, daß P A U L MORPHY den gleichzeitigen Blindlingskampf gegen acht starke Spieler, nämlich BACCHEB,

BIEBWIRTH,

BORNEMANN, G U I B E R T , LEQUESNE, P O T I E R ,

PRETI,

aufnahm, von^denen die ersten beiden und der letztgenannte als Spieler erster Klasse Ruf hatten, während die anderen nur für einen Grad, etwa um Vorgabe von Bauer und Zug, schwächer galten. Die Sitzung dauerte zehn Stunden, und wahrend dieser langen Zeit anstrengenden Spieles beging der gemeinsame Gegner nicht nur keinen einzigen Fehler, sondern überraschte auch die sehenden Spieler durch weitberechnete und glanzvolle Spielwendungen, die er mit vollkommenster Sicherheit durchführte. Zuerst ergaben sich P B E T I und P O T I E R , gegen 7 Uhr abends; bald folgteu BAUCHER und BIERWIRTH. Um 9 Uhr bot LEQÜESNE Remisschluß an und wurde durch dessen Annahme erfreut. Dieselbe wurde bald auch Mr. GDIBBRT zu teil, nachdem inzwischen BORNEMANN die Waffen hatte strecken müssen. So blieb nur noch ein Gegner, Mr. SEGUIN, und das Spiel nahm jetzt einen so raschen Fortgang, daß die Herren, welche die angesagten Züge von dem einen Zimmer zum anderen mitteilten, kaum zu folgen vermochten. Mit dem Glockenschlag zehn war auch der letzte Sieg erstritten, und nun erschallte ein wahrer Donner des Beifalls, dessen unerwartete, lang anhaltende Dauer den jungen Meister zuletzt im vollen Sinne des Wortes betäubte. Die Partieen selbst, welche sogar am Brett gespielt jedem Meister zur Ehre gereichen würden, nahmen folgenden Verlauf: SBGUIN

I. Blindlingsspiel im Cafe de la Regence.

174.- Mobpht—Badcher. Paris. 27. September 1858. Erstes Blindlingsspiel.

Französisches Springerspiel. 1. e2—e4 e7—e5 2. S g l — ß d7—d6 3. d2—d4 e5xd4 4. Ddl xd4 Sb8—cfi 5. Lfl—b5 Lc8-d7 6. Lb5xc6 Ld7xc6 7. Lei—g5 il—f6 Schwarz zöge richtiger Sg8—f6; man vergleiche Partie 184. 8. Lgä—h4 Sg3—h6 9. Sbl—c3 Lf8—e7 10. Rgl Rg8 11. D d 4 - c 4 f Kg8—h8 12. Sf3—d4 Dd8—d7 Schwarz sollte Lc6—d7 ziehen; z. ß . 13. Se6, Le6: 14. De6: Te8! 18. Tal—dl Tf8-f7 Die hierdurch beabsichtigte Verdoppelung der Türme würde an Sd4—e6 scheitern und wird deshalb von Schwarz bald wieder aufgegeben; besser wäre Sh6—f7, z. B. mit der Folge 14. f4, g5; 15. fg, Se5 etc.; im übrigen sehe man wegen beinahe gleicher Stellung Partie 186. 14. f'i—f4 a7—a5 15. f4—f5 Tf7—f3 Schwarz hat durch mehrere unnütze Züge dem Gegner freie Muße zur Entwicklung einer starken Angriffsstellung gegeben, die nun mit bekannter Energie verwertet wird. 16. Sd4—e6 Tf8—g8 Gesünder statt dieses Turmzuges, der den König beengt, wäre TfB—e8. 17. a2—al Sh6—g4 Weiß will im voraus irgend wel-

189

chen Unbequemlichkeiten, die ihm auf dem linken Flügel gelegentlich aus b7—b5 erwachsen könnten, vorbeugen; es bleibe dahingestellt, ob es doch nicht stärker für ihn gewesen wäre, sofort mit dem Angriff auf dem Rochadeflügcl durch Tfl— f3 vorzugehen, oder auch mittels Sc3—d5, Ld5: 18. ed seine Stellung im Centruin zu verstärken. 18. Dc4—e2 Sg4-e5 19. Lhl—g3 Dd7—c8 Schwarz kommt den Plänen des Weißen entgegen, er arbeitet seinem Gegner geradezu in die Hände. Sehr richtig bemerkt Steinitz in seinem Lehrbuch zu der gegenwärtigen Stellung, daß Schwarz mit der Zulassung des Abtausches auf e5 mehrere (verhängnisvolle) Fehler begehe. Denn Weiß entledigt sich dadurch seines unthätigen Laufers, der ihm nur das freie Spiel seiner Türme auf dem Königsflügel behindert, und zugleich des feindlichen Springers, der nach f7 zurückgezogen die Rochadestellung decken oder auch später von d8 aus den lästigen weißen Springer e6 angreifen könnte; endlich würde infolge des Abtausches auf e5 die Schwäche des rückständigen weißen Königsbauern entscheidend für Weiß gemindert. 20. Lg3 x e5 d6 x e5 21. Tfl—fS Lc6—d7 Schwarz strebt nach Abtausch, gelangt aber nicht mehr dazu und büßt durch den Zug des Laufers eine Figur ein: vergl. Zug 23. Immer noch besser ginge der Laufernach e8, obschon auch hiernach die Fort-

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris«

190

Setzung 22. Th3, g6; ¡¡3. Dg4, gf; 24. Th7f Kh7: 25. Dh3 für Weiß als günstig in Betracht käme; man vergl. hierüber das zehnte Kapitel. 22. T f 3 - h 3 h7—h6 Die eingeengte Stellung des schwarzen Königs giebt dem Anziehenden Gelegenheit zu einer brillanten Schlußwendung. Geschähe jetzt TgS —e8, so würde Weiß durch 23. De2 —ho h7— h6; 24. Se6xg7 etc. gewinnen. Auf Ld7 x e6 aber würde durch 23. Th"^ Mat in zwei Zügen folgen. 23. De2—d2 Kh8-h7 Weiß drohte Mat durch 24. Th6f nebst 25. D h 6 f . 24. Dd2xd7 Le7—d6 SÎ mflll 'Ai& Éllil IISP ® -V/VW 1 1 1 •

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25. Th3—h6i Kh7xh6 26. Tdt—d3 Kh6—h5 27. Dd7—f7f u. Weiß gewinnt. 1 7 5 . - MOBPHY—BIERWIRTH. Paris, 27. September 1858. Zweites Blindlingsspiel.

Französische Eröffnung. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 c7—c6 In Vorgabepartieen bevorzugte MOBPHY als Anziehender gegen 1.

e7—e6 den Zug 2. f2—f4, um dann auf d7—d5 mit 3. e4—e5 (P. 97, 228, 337), auf Lc5 aber mit 3. d4 (P. 308) fortzufahren. Andererseits hat er einmal wider MAURIAN (P.345) nach 2. d4, d5 das Spiel mit 3. Sgl —h3, um seiner Dame die Linie nach h5 offen zu halten, fortgesetzt. In gleichaufgespielten Partieen bediente sich MOBFHY des regelrechten Zuges 2. d4 und erwiderte dann c7—c5 mit 3. d4—d5 (P. 53), g7—g6 aber mit 3. Ld3 (P. 25; 218). In den beiden Nachzugspartieen, welche MORPHY selbst mit e7—e6, einerseits gegen MCCONNEL ( P . 4), andererseits gegen LAROCHE ( P . 227) spielte, hat er im zweiten Zuge d7 — d5 und dann auf 3. e4—e5 ebenso regelrecht mit c7—c5 entgegnet. 3. Lfl—d3 d7—d5 Auf die später von L. PADLSEN befürwortete Fortsetzung 3. Sc3 könnte zuerst Le7 geschehen. 4. e4 x d5 e6 x d5 5. Sgl—f3 Lc8—g4 6. Rgl Lf8—d6 7. h2—h3 Lg4—h5 8. Lei— e3 Sb8—d7 9. T f l - e l Sg8—e7 10. Sbl—d2 Lh5xf3 11. Sd2xf3 h7—h6 12. Ddl—d2 Dd8—c7 13. c2—c4 d5xc4 14. Ld3xc4 f7—f5 Besser Tfö, oder f6, und Ec8. 15. Sf3—e5 Kc8 Falls Le5:, so 16. de, Se5:17. Le6, Td8; 18. Dc3, Dd6; 19. Lc5 etc.; falls aber Se5:, so 16. de, Le5: 17. Lc5, Td8; 18. De2, Lf6; 19. De6,

I. Blindlingsspiel im Café de la Régence.

Td7; 20. Tadl, Tf8! 21. Dfó: T d l : 22. Dhöf. 16. Lc4—e6 Ld6xe5 Weiß verschmäht augenscheinlich den Gewinn der Qualität, durch 16. Sf7, um einen desto nachhaltigeren Angriff im Ganzen zu behaupten. 17. d4xe5 Kc8-b8 18. Dd2—c3 Sd7-b6 AufSe5: würde Weiß mit 19.Lf4 antworten. Falls De5: so 19. L a 7 f . 19. D c 3 - a 3 Sb6—c8 20. Tal—cl g7 - g ö 21. ß—f4 g5xf4 22. L e 3 x f 4 Td8—d4 23. Da3—e3 Td4—e4 24. De3—£3 Dc7—b6f 25. Kgl—h2 Te4 x el 26. Tel x el Db6—b4 27. Tel—e2 Se7—gS 28. L f t - d 2 Db4-b5 29. Leí x c8 Th8xc8 30. L d J x h 6 Tc8—h8 31. L h « - g 7 Th8—h7 32. LgT—f6 Th7-f7 33. D f $ - h 5 Sg6-f4 34. Dh5 xf7 und Weiß gewinnt, da Turm e2 wegen 35. Df7—e8f nebst 36. Pe8—d8^ nicht genommen werdei darf. 176.-

MORPHY—BORNEMANN.

Paris ; 27. September 1858. Drittes Blindlingsspiel.

Abgelehntes Königsgambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. f.—f4 Lf8—c5 Man vergleiche die Bemerkungen zu den ersten Zügen der Partie 150. 3. Sgl—fó d7—d6 4. cS—c3 Lc8—g4

191

5. Lfl—c4 Sg8—f6 6. f4xe5 Lg4xf3 7. D d l x f S d6xe5 8. d2—d3 Sb8—c6 9. Lei—g5 a7—a6 10. Sbl—d2 Lc5—e7 11. Ecl Dd8-d7 12. Sd2—fl Rc8 13. Sfl—e3 h7—h6 14. Lg5—h4 g7—g5 15. Lh4—g3 Td8—f8 16. Se3—d5 Sf6—e8 17. d3—d4 e5xd4 18. c 3 x d 4 Le7-d8 Hier käme für Weiß 18. Lc7: nebst 19. Sb6f in Betracht, welche Kombination (18. Lc7: Lc5! 19. Lb6, Dd6; 20. Dföf Kb8; 21. e5, Se5: 22. Lc5: nebst 23. D e ö f etc.) bei der verwickelten Figurenstellung vermutlich von dem achtfach beschäftigten Blindlingsspieler übersehen ward. 19. Till—fl Se8—d6 20. Lc4— b3 Sd6-b5 21. Dfö—e3 f7—f5 Durch diesen Fehlzug von Schwarz geht die Dame verloren. Man bemerke, wie Weiß auf die Absicht von Schwarz, den f-Bauer zu bewegen, im voraus gerechnet hat. 22. e 4 x f o TfSxfö 23. Sd5—b6f c7xb6 24. L b 3 - e 6 Tf5—d5 Stärker als zunächst 24.Tf5:, worauf Te8 die schwarze Dame rettet 25. Tfl—f7 Sc6—e7 26. Kcl—bl Th8-e8 27. T d l — e l f Sb5—c7 28. Le6—d7f Td5xd7 29. d4—d5 Se7—c6

192

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren: in Paris.

30. d5 x c6 Te8 x e3 81. c 6 - d 7 f Kc8—b8 82. T e l x c7 und Weiß gewinnt. 177.-

MORPHY—GUIBEKT.

Paris, 27. September 1858. Viertes Blindlingsspiel.

Damenbauer gegen Königsbauer. d7—d5 1. e2— e4 2. e4 xd5 Dd8xd5 Man vergleiche wegen dieser Eröffnung die Partieen 109, 212, 214, 262 (845). 3. Sbl—c3 Dd5—dä 4. d2—d4 e7—e6 5.' Sgl—f8 Lf8-d6 6. Lfl—d3 SgS—e7 7. Rgl h7—h6 8. Lei—e3 c7—c6 9. Sf3—e5 Sb8—d7 10. f2—f4 Sd7—f6 11. S c 3 - e 4 Se7—f5 12. Le3—f2 Ld6—c7 13. c2—c3 Sf6—d5 14. Ddl—f3 Dd8—e7 15. Tal—el Lc7xe5 16. d 4 x e 5 h6—h5 17. Lf2—c5 De7—d8 18. Se4—d6f Sfo x dS 19. L c 5 x d 6 g7—g6 20. D f 3 - g 3 Sd5—e7 Weiß drohte Ld3 x g6 etc. 21. Tel—dl Lc8-d7 22. Tdl—d2 h5—h4 23. Dg3—g4 Se7—f5 24. L d 3 x f ö e6xf5 25. Dg4—f3 Dd8—b6f 26. Kgl—hl ßc8 27. c3—c4 h4—h3 Vor diesem Zuge hätte Weiß zunächst sollen h2—h3 vorrücken, um

die aus h4—h3 später möglichen Bemischancen abzuschneiden. Ld7-e6/ 28. g 2 - g 3 Td8—d7 29. Df3—c3 cS—c5 30. Tfl—dl Th9—d8 31. K h l - g l a7—a6 32. Dc3—a3 Db6—c6 33. Ld6 x c5 f7-f6 34. L c 5 - d 6 Le6 x d5 35. Td2—d5 Td7 x d6 36. T d l x d5 KcS—b8 37. e5xd6 Td8 x d6 38. Da3—d3 Vergl. Bemerkung zum 27. Zuge. 39. Dd3—d2 Td6xd5 40. c t x d ö Dc6—c5+ 41. Kgl—fl Dc5—c4f 42. Kfl—f2 Dc4—cö+ Hemis durch ewig Schach. 178.-

MORPHY—LEQÜESNE.

Paris, 27. September 1858. Fünftes Blindlingsspiel.

Flügelspiel auf der Damenseite. 1. e2—e4 b7—b6 2. d2—d4 Lc8-b7 Man vergleiche wegen dieses Anfanges die beiden Partieen mit OWEN ( P . 137, 138) sowie P . 323 mit LEWIS.

MORPHY selbst hat im Anzüge das Flügelspiel nur zur Abwechselung bei Vorgabepartieen ein paarmal angewendet, in den Spielen 313 und 359 gegen MAÜRIAN.

3. Lfl—d3 e7—e6 Falls 17—f5, so 4. e 4 x f 5 Lg2: 5. Dh5f zum Vorteil von Weiß. 4. S g l —h3 Sg8—e7 Falls jetzt f7—f5, so 5. e4 x f5 Lg2: 6. Dh5+ Ke7; 7. Tgl, Sfit; 8. Lg5 etc. 5. Rgl d7—d5

I. Blindlingsspiel im Café de la Régence.

e4—e5 c2 - c 3 f2—f4 g2-g4 g4xh5 Ddl-gt Dg4—g3 Sbl—d2 Sh3—g5

6.

7. 8.

9. 10.

11. 12. 13. 14.

15. Sd2—f3 1G. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32.

f4 x g 5 Dg3—g2 Lcl—d2 Tal—cl b2—b4 a2—a4 Sf3—el Tfl—f3 Tf3-f4 Ld2xf4 b4xc5 Tel —bl Ld3xf5 Sel—c2 a4—a5 Dg2-g3 Dg3—g2 Remis.

Se7—c6 Lf8-e7 g7-g6 h7—h") (!) Th8 x h5 Thj—h4 Ke8—d7 Dd8—h8 Sc6—d8 Le7 x g5 Th4-h3 Sb8—c6 Sc6—e7 Ta8—c8 a7—a6 Dh3-h5 Se7—f5 Th3-h4 Th4xf4 c7—c5 b6xc5 c5 —c4 g6xf5 LbT—c6 Dh5—h4 Dh4—h5 Dh5—h4

179.- Morphy—Potier. Paris, 27. September 1858. Sechstes Blindlingsspiel.

Russisches Springerspiel. 1. e'2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sg8—f6 3. Lfl—c4 Sf6 x e4 4. Sbl—c3 Se4-f6 Wenn sich Schwarz auf eine etwas mühsame Verteidigung nicht einlassen will, so mag hier der Zug Se4—f6 zur Ausgleichung der Spiele L a n g e , PAUL MORPHV.

III. Aufl.

193

genügen. Nach der Ansicht von Steinitz kann aber Schwarz durch Se4xc3 nebst f7—f6 etc. sich den Gewinn sichern. Man vergleiche Partie 114 und besonders 259. 5. Sf3xe5 d7—d5 6. Lc4—b3 Lf8—e7 Besser c7—c6 nebst Lf8—d6. cT—c6 7. d 2 - d 4 Sb8-d7 8. Rgl Sd7—b6 9. f2—f4 h"—h5(?) 10. Ddl—f3 Dd8—c7 11. f4—f5 Le7—d6 12. Lcl—f4 Ke8—fü 13. Tal—el h5—h4 14. D f 3 - g 3 Schwarz kommt den Wünschen des Weißen entgegen; er müßte hier der ihm drohenden Gefahr sofort durch Kf8—g8 sich zu entziehen suchen. Falls Lc8xfö, so 15. Sg6f nebst 16. LdO: mit Vorteil für Weiß. 15. Se5—g6f Kf8—g8 h4 Xg3 16. L f 4 x d 6 f7xg6 17. Lb6 x c7 18. f5xg6 g3-h2f Lc8—g4 19. Kgl—hl Sb6—d7 20. Tel—e7 Kg8—f8 21. Lc7—e5 Kf8-g8 22. Te7—f7f c6xd5 23. S c 3 x d 5 Hierdurch entscheidet Weiß sofort in seinem glänzenden Stile den Ausgang der Partie. 24. L b 3 x d 5 Sd7—b6 Falls Se5: so 25. Tf6f etc., falls aber Sd5: so 25. T g 7 f . 25. Ld5—b3 Aufgegeben. Falls nun etwa Sb6—d5, so 26. Ld5: Sd5: 27. T g 7 f . 13

194

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris. 1 8 0 . - MOEPHT - PKETI. Paris, 27. September 1858. Siebentes Blinllingsspiel.

1 8 1 . - MOBPHY - SEGDIN.

Sicilianische Eröffnung. 1. e2—e4 c7—c5 2. d2—d4 c5xd4 3. Sgl—f3 e7 —e5 4. Lfl—c4 Lf8—b4f Durch diesen Zug giebt Schwarz den gewonnenen Grambitbauer wieder auf; besser wäre wohl Dd8—c7. 5. c2—c3 d4xc3 6. b2xc3 Lb4—c5 7. Sf3xe5 Dd8-f6 8. Lc4—f7f Ke8—f8 9. Se5—d3 Lc5-b6 Bei Lf2f würde Weiß nach 10. Sf2: Df7: durch 11. Rgl zu einem starken Angriffe gelangen. 10. Lf7—b3 SbS—c6 11. Lei—a3f d7—d6 12. Kgl Sg8—h6 13. e4 —e5 Df6—g6(!) Falls Se5: so 14. Se5: nebst Ld6f. 14. Sd3—f4 Dg6—g4 15. Sf4—e6f Lc8xe6 16. Ddl - dö^ Kfö—f7 Kf7—g 17. Dd6 - d7-r 18. Lb3 X e6 Dg4—g5 19. Le6—d5 Sc6 x eö 20. Ld5—e4f Sh6—f5 21. Dd7—e6f Dg5—f6 22. Let—f5f Kg6—h5 23. g2—g4f Se5xg4 24. Lfö—g4:f und gewinnt. Auf Kg5 oder Kh4 würde nun 25. Le7 entscheiden, auf Kh6 aber zunächst 25. Lclf folgen, auf Kg6 endlich 25. Lfof nebst 26. Lei geschehen.

Französisches Springerspiel. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 d7—d6 Die gegenwärtige Partie kann als eine von beiden Seiten gut geführte Fortsetzung des französischen Springerspiels gelten. Man vergleiche die Var.ll auf S. 102 inBuGüERsHandb., 7. Aufl., nebst Note 29 daselbst. 3. d2—d4 e5xd4 4. Sf3xd4 Sg8—f6 5. Sbl—c3 Lf8—e7 6. Lfl—d3 RgS 7. f2—f4 c"—c5 f. Sd4—f3 Sb8—c6 9. Rgl LcS—g4 Minder gut wäre 9. e5 wegen de; 10.fe, Sd7; H.De2,Te8; 12.Lf4,Ld6; 13. De4, Sf6; 14. De2, Sd4 etc. 10. Lei—e3 a7—a6 11. a2—a4 h7—116 12. h2—h3 Lg4xf3 13. D d l x f 3 Sc6-b4 14. T a l - d l Dd8—c" 15. b 2 - b 3 Sb4xd3 16. c2xd3 Tf8-e8 17. d3—d4 Dc7—c6 18. d4 x c5 d6 x c5 19. e4—e5 Dc6xf3 Weiß spielt auf die spätere Möglichkeit, den Bauer c5 zu erobern. 20. Tfl x f3 Sfö—h7 21. Tdl—d7 Ta8-b8 22. Sc3-d5 Le7—f8 23. Le3—f2 TbS—d8 24. Sd5—b6 Td8xd7 25. Sb6xd7 Te8—c8 26. Tf3—c3 Tc8—c7

Paris, 27. September 1858. Achtes Blindlingsspiel.

IT.

27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38.

Sd7xf8 Tc3 x c5 Lf2xc5 Lc5—e3 g2—gl Kgl—f2 Kf2—e2 a4xbo Ke2—d3 Le3-c5v Kd3—e4 Kc4—d5

W e t t k a m p f m i t D . HARRWITZ.

Sh7xf8 Tc7xc5 Sf8—e6 g7—g6 Se6-d8 Sd8—c6 b7—b5 a6xb5 Kg8—fS Kf8—eS Ke8 - d7 Sc6 -d-S

195

39. f4—f5 gfixfà 40. g4 X f5 h6—h5 41. Lcô—b6 SdS—b7 42. e5—e6 f7xe6f 43. f5xe6-¡Kd7—e7 44. Kdo—cC Sb7—dSj 45. L b 6 - d 8 t Ke7xd8 •46. Kc6-d6 Kd8—e9 47. e6—e7 und gewinnt. Falls nun b5—b4, so 48. h î - l i 4 , und falls H5—h4, so 48. b3—b4, worauf 49. Kd6—d7 gewinnt.

II. AVettkampf mit D. HAERWITZ. Schon seit mehreren Jahren hatte im neuen Café de la Régence der zu Breslau im Jahre 1 8 2 3 geborene Meister D A N I E L HAERWITZ, welchem in England durch zahlreiche Siege und treffliches Blindlingsspiel mancher Triumph zu Teil geworden und außer anderen Erfolgen auch der Gewinn eines mit bewundernswerter Zähigkeit gegen LÖWENTIIAL ausgefochtenen Wettkampfes gelungen war, die Pariser Schachgemeinde durch sein gediegenes wie glänzendes Spiel erfreut und alle eingebornen französischen Schachfreunde in ihrer Kunst weit übertroffen. Ein Wettkampf zwischen ihm und dem transatlantischen Meister gehörte deshalb nach Ankunft des Letzteren in Paris zu den nächsten Verabredungen, und bald kam man über einen Match, in welchem die ersten sieben Gowinnspiele entscheiden sollten, ttbereiu. Der Anfang des Kampfes schien sich für den deutschen Spieler günstig zu gestalten. Schon in einer dem Wettkampfe vorangehenden freien Partie (P. 182) hatte er den Sieg erstritten und dann die ersten beiden Spiele der Wetto selbst gewonnen. Da aber ermannte sich der Amerikaner und erkämpfte mit wachsender Überlegenheit viermal hintereinander den Sieg. Nach dieser unerwarteten Wendung bat der Gegner, angeblich wegen Unwohlseins, um einen Waffenstillstand von acht Tagen, welcher unter der Bedingung, daß nach der Frist an jedem Tage eine Partie gespielt werde, zugestanden wurde. Hierauf verlor HABRWITZ noch eine Partie, verlangte dann abermals einen Aufschub und gab, als dieser nun verweigert wurde, d»>n Kampf selbst auf. Sein ritterlicher Gegner nahm die Ergebung an, lehnte aber den Empfang der Wcttgelder, da der auf 7 Gewinnspicle verabredete Wettkampf nicht wirklich ausgespielt sei, für sich selbst ab und bestimmte sie als Reisevergütung für den nach Paris eingeladenen Meister ANDERSSEN 13*

196

Sechstes K a p i t e l : Siege und Ehren in Paris.

Ein nochmaliges Zusammentreffen der beiden Meister am Schaclibret kam nicht zustande, obschon sie während des Winters 1858—1859 einander häufig in Pariser Schachkreisen begegneten; auch soll H A R B W I T Z die ihm angeblich gestellte Vorgabe-Offerte von Bauer und Zug entschieden zurückgewiesen haben. In den nächstfolgenden Jahren wiederholte H A R R WITZ, der ein feinsinniges Verständnis für verschiedene, insbesondere die mathematischen, Wissenschaften gehabt haben soll, seine Reisen nach England und kehrte später in seine Vaterstadt Breslau zurück, wo er, im kaufmännischen Geschäfte seines Vaters tliätig, das praktische Spiel und auch den Schachverkehr mit seinem Alters- und Schulgenossen ANDERSSEN fast ganz vermied. Dagegen gab er im Jahre 1862 ein Lehrbuch des Schachspiels heraus, nachdem er sich schon früher in England durch Gründung und Leitung einer Schachzeitschrift („British Chess Review") sowie durch Schachartikel in Pariser Blättern litterarisch mit dem Schach beschäftigt hatte. In den letzten Jahren seines Lebens hat sich dann HARRWITZ gänzlich vom Spiele wie von geschäftlicher Thätigkeit zurückgezogen; er lebte nur noch seiner Gesundheit auf Reisen, mit abwechselnd längerem Aufenthalte in einzelnen Städten Süddeutschlands, namentlich in München und Nürnberg, deren Schachgesellschaftcn ihn auch zu ihrem Ehrenmitgliede ernannten. Zuletzt war er nach Bozen in Tirol übersiedelt, wo er am 9. Januar 1884 im Alter von scchzig Jahren gestorben ist. wärtiger Partie nur deshalb zu seinen 1S*2.- H A R R W I T Z — M O B P H Y . Gunsten aus, weil Schwarz im nächP a r i s , im September 1858. sten Zuge die vorsichtigere ErwideKieseritzky-Gambit. rung aufscr Acht lätß. 1. e2—e4 e7—e5 10. d5 x c6 Rg8 2. f2—f4 e5xf4 Minder gewagt für Schwarz ist 3. Sgl—fö g7-g5 b 7 x c 6 , da Weiß hierauf weder 4. hi—h4 g5—g4 mit 11. Le2 (wegen Sg3; 12. Th2, 5. Sf3—e r j SgS—fG Man sehe die Bemerkung zum Le5: 13. de, Db6), noch mit 11. Sc6: (wegen S c 6 : 1 2 . L c 6 f Kf8 nebst Sg3) vierten Zuge der Partie 166. befriedigendes Spiel erlangen wird. 6. Lfl—c4 d7—d5 Man vergleiche in B I I Q D E R ' S Hand7. e4xdö Lf8-d6 Noch empfehlenswerter wäre es, buch 7. Aufl., S. 441 die Var. 38 und hier die von L . PAULSEN schon als die Anm. 10 und 11, sowie eine Anafünften Zug empfohlene Bewegung lyse von ANDERSSEN aus 1863 in einer sogen. Aufgaben-Anthologie S. 198. des Laufers nach g7 zu wählen. 8. d2—d4 Sf6—h5 9. Lc4—bo+ c"—c6 Diese Fortsetzung ist minder ratsam für Weiß und schlägt in gegen-

11. c 6 x b 7 12. Ddl—g4f 13. L e i x f4 14. Sbl—c3

Lc8xb7 Sh5—g7 Dd8—b6 Ld6 X e5

II.

W e t t k a m p f m i t D . HARRWITZ.

197

44. Kf3—g3 Th2-g2f 15. Lf4 x eö f7—f6 45. Df2 x g2 DdS x e6 16. Le5—g3 Sb8-a6 46. D g 2 - a 8 Kh8-g7 17. Kgl Ta8—d8 47. D a 8 - a 7 f und Weiß ge18. T a l - d l Kg8—h8 Weiß bat nun, im Besitze eines winnt durch die Übermacht der starken Bauern-Übergewichtes, seine Bauern, nachdem Schwarz den AnStellung gesichert und vermag die griff bis zum Ende festgehalten hat. noch möglichen Angriffe von Schwärs mit Erfolg abzuwehren. 1 8 3 . HARRWITZ—MORPHY. 19. L b 5 x a 6 Lb7xa6 Erstes Wettspiel. 20. T f l - e l La6— c8 Abgelehntes Damengambit. 21. Dg4—f3 Lc8-b7 1. d2—di d7—d5 Schwarz vermeidet Td4:, vermut2. c2—c4 c"-e6 lich wegen der Portsetzung 22. Lf2, 3. Sbl—c3 Sg8-f6 T d l ; 23. Lbß: T c l f 24. Kf2 etc. 4. Lei—f4 a7—a6 22. Df3—d3 Td8—d7 Weiß zieht zunächst den Damenlaufer, ehe er seinen Königsbauer 23. D d 3 - b 5 Db6-d8 bewegt, um ihn nicht duich den 24. d4—d5 Sg7—fö letzteren, e2—e3, auf den Damen25. Lg3—f2 Tf8—g8 flügel einzuschränken. Es erschien 26. D b 5 - d 3 Td7—g7 Schwarz sucht unter allen Um- diese empfehlenswerte Fortsetzung ständen den Angriff zu behaupten. des vorliegenden Anfangs, mit dessen richtiger Behandlung HARRWITZ 27. Dd3 x f5 Tg7—g2f durchaus vertraut war, dem ameri28. K g l - f t Lb7-a6f kanischen Meister besonders stark, 29. Sc3—c2 DdS—d6 Besser wäre vielleicht hier sofort und deshalb vermied es Morphy in der Folge, während des Wettkampfes, Tdl-d3. sich auf das Damengambit über30. Tdl—d3 La6xd3 haupt einzulassen. Er wählte viel31. c2xd3 Tg2—h2 mehr statt dessen die sogenannte 32. S e 2 - f 4 Th2—lilf holländische Eröffnung, man ver^l. 33. Kfl—e2 Tbl—h2 P. 185, 187 und 189. Letzteres wäre 34. Si4—e6 Tg8-g6 jedoch insofern nicht nötig gewesen, 35. Tel—cl Dd6—b8 als Schwarz im vorigen Zuge, statt 36. b2—b3 Tg6 - g2 Sf6 zu ziehen, mit c7—c5, wodurch 37. Df5—f6f Kh8-g8 der Dame die Diagonale nach a5 38. K e 2 - e 3 Th2-b3f eröffnet wiid, das Spiel fortsetzen 39. Ke3—ei Tg2-f2f könnte. 40. D f 6 x f 2 Th3-h2 5. e 2 - e 3 c7-c5 41. T e l - g i f Kg8—h8 6. Sgl—f3 Sb8—c6 42. T g l - g 2 DbS—eöj 7. a2—a3 c5xd4 43. Ke2 - i'3 De5-d5f

198

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

8. e3xd4 d5xc4 9. Lfl x c4 b7—b5 10. L c 4 - d 3 Lc8—b7 11. Rgl Lf8—e7 12. Lf4—e5 Rg8 13. Ddl—c2 8f6-d5 14. Le5—g3 Kg8-h8 Hier mußte Schwarz, wie MORPHY selbst später bemerkt hat, sogleich Le7—f6 ziehen. Man vergl. in BILGUERS Handbuch, 7. Aufl. S. 674, die Var. 2 des § 4 und die, Anm. 5. Dem Königszuge lag die Absicht zu Grunde, unter Aufopferung des Königebauern den f-Bauer vorzustoßen; MORPHY überzeugte sich aber schon beim nächsten Zuge von der Unrichtigkeit dieses Planes, da nach f7—f5; 16. De6: Sc3: 17. bc, f 5 - f 4 nun Weiß durch die Matdrohung 18. De4, g6 mit 19. Lf4: entscheidenden Vorteil erlangt hätte. 15. Tfl—el Le7-f6 16. D e 2 - e 4 g7-g6 17. Sc3xd5 Dd8xd5 18. De4xd5 e6 xd5 19. Sf3—e5 Ta8—d8 20. Se5 x c6 Lb7 x c6 21. Tal—cl Td8—c8 22. L g 3 - d 6 Tf8-g8 23. Ld6 - e5 Kh8—g7 Eine überfeine Berechnung von Schwarz, welcher einfach die Laufer tauschen und dadurch sich das Remis sichern sollte. 24. f2—f4 Lc6—d7 25. Kgl—f2 h7-h6 26. Kf2—e3 Tc8xcl 27. Tel x cl Tg8—c8 28. Tel — cö Lf6xe5 29. f 4 x e 5 Ld7—e6

Der Turmtausch auf c5 würde dem weißen Könige da9 Feld d4 eröffnen und hierdurch ebenfalls für Weiß den Gewinn herbeiführen. 30. a3—a4 b5 x a4 Weiß trifft den entscheidenden Zug und spielt meisterhaft bis zum Ende. 31. Ld3xa6 Tc8—b8 32. Tc5—b5 Tb8—d8 Besser wäre sofort Tb8—a8. 33. Tb5—b6 Td8—a8 34. Ke3—d2 Le6—c8 35. La6 x c8 Ta8 x c8 36. Tb6—b5 Tc8—a8 Falls Td8, so 37.Kc3,Tc8t 38.Tc5, Td8; 39. Kb4 etc. 37. Tb5xd5 a4-a3 38. b2 x a3 Ta8 x a3 39. Td5—c5 Kg7— f8 40. Kd2—e2 Kf8—e7 41. d4—d5 Ke7—d7 42. Tc5— c6 li6—h5 43. Tc6—f6 Kd7-e7 44. d 5 - d 6 f Ke7-e8 45. e5—e6 f7xe6 46. Tf6—e6f Ke8-f7 47. d6—d7 Ta3—a8 48. Te6—d6 Kf7—e7 49. Td6xg6 Ke7xd7 50. Tg6—g5 Ta8—h8 51. Ke2—f3 Kd7—e6 52. Kf3—g3 h5 - h4f 53. Kg3—g4 h4—h3 54. g2—g3 Ke6—f6 55. Tg5—h5 Aufgegeben. 184.-

MORPHY—HABRWITZ. Zweites Wettspiel.

Französisches Springerspiel. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 d7—d6

II. Wettkampf mit D. HARRWITZ.

3. d2— d4 e5xd4 Statt dieser schon von PHILIDOR behandelten Spielweise ist die, zuerst vom Verfasser in seinen „Schachpartieen" (von 1857 Seite 31 unten) empfohlene Fortführung mit 3.Lfl— c4, Lf8—e7 nebst 4. d2—d3 oder 4. Rochade oder 4. c2—c3 sehr beachtenswert. Dieselbe ist auch in neuester Zeit von STEINITZ mit der Folge 4. c2—c3, c7—c6; 5. Rgl, Sf6; 6. d3, Rg8; 7. Lb3, Lg4; 8.h3 etc. zu Gunsten der weißen Partei ausgeführt worden (Instr. p. 144). Für Schwarz käme auf 3. d2—d4 auch Sg8—f6 in Betracht, vergl. die bezügl. Note zu P. 149 S.152; minder gut wäre 3 Lg4, wie die Partieen 190 und 191 zeigen. 4. Ddl x d4 Sb8—c6 Die Frage, ob es besser sei, den Bauer d4 mit Dame oder Springer zu nehmen, ist noch nicht völlig entschieden. MORPHY selbst wählte häufiger die Dame (als den Springer), also 4. D d l x d 4 , z. B. in Partieen gegen LÖWENTHAL (P. 156), BAUCHER ( P . 1 7 4 ) , MONGREDIEN ( P . 2 1 0 )

und

gegen HARKWITZ (vgl. P. 186, 188); er setzte dann auf Ld7 das Spiel mit 5. Le3, Sf6 nebst 6. Sc3 (P. 156) fort, auf Sc6 aber mit 4. Lb5, Ld7 nebst 8. Lc6: Lc6: 9. Lg5 etc. Den anderen Zug, 4. Sf3xd4, spielte MORPHY gegen SEGÜIN (P. 181) und gegen SLOUS (P. 242), auch in Vorgabepartieen (z. B. P. 313) , in welchen er jedoch noch häufiger die gambitartige Fortsetzung mit 4. Lc4 (P. 71; 278; 280; 302; 339) beliebte (vgl. P . 112).

199

Nachhaltiger für Weiß erscheint allerdings 4. Sf3xd4, da Weiß mit seinem Springer auf die Dauer, falls Schwarz nicht durch c7—c5 seine Bauerstellung imCentrum schwächen mag, das Feld beherrscht und da auch der unmittelbare Versuch, diesen Bann durch sofortiges Vorrücken des Damenbauern, d6—d5, zu lösen, sich für Schwarz, wegen 5. ed, Dd5: 6. De2f Lu7! 7. Sb5, Sa6; 8. Sbl— c3, Dd8! 9. Lf4, Sf6; 10. Dc4, c6; 11. Tdl nicht empfehlen würde. Auf 4. Ddl x d4 erwidert Schwarz, was in der Partie geschehen und was auch in neuester Zeit von STEINITZ befürwortet ist, am besten mit Sb8—c6, worauf er in der Regel, nach dem Abtausch eines Springers gegen einen feindlichen Laufer, sich im Besitze der beiden Läufer mit der Aussicht auf gute Angriffsfolgen erhalten wird; daneben käme aber auch der Vorbereitungszug 4. Lc8— d7 (vergl. P. 156) in Betracht. 5. Lfl—b5 Lc8-d7 6. Lbö x c6 1.(17 x c6 Sg8—f6 7. Lei —g5 Diese kräftige Fortsetzung des weißen Spieles, welche dem lebhaften Entwickelungseifer des Amerikaners ebenso hier wie in anderen Eröfinungen entspiicht, wurde übrig e D S im gegenwärtigen Anfange bereits früher gegen H A R R W I T Z , und zwar von LÖWENTHAL , gelegentlich ihres großen Wettkampfes, im Herbst 1853, angewendet. HARRWITZ entgegnete damals mit f7—f6, was minder gut als die hier versuchte Antwort (Sg8—fti) erscheint. Dieser

200

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

Ansicht hat sich neuerdings auch STEINITZ angeschlossen, vergl. die Bemerkung zum 7. Zuge der P. 186. 8. Sbl—c3 Lf8—e7 Einfacher und stärker für Weiß wäre 8. Lf6: nebst 9. Df6:, aber MOBPHY tauscht nicht gern die Dame. 9. Rcl Rg8 10. Thl—el h7—h6 11. Lg5—h4 Sf6—e8 Der Springer hat hier eine gute, das schwarze Spiel sichernde Stellung. Man vergl. übrigens in BILGUEBS Handbuch, 7. Aufl., auf S. 106 die Var. 38 und auf S. 107 die Anm. 19. 12. Lh4xe7 Dd8xe7 13. c4—e5 Lc6xf3 14. g 2 x f 3 De7—g5f 15. Kol—bl d6xe5 Auf 15. f3—f4, das vielleicht besser scheint, könnte ebenfalls zunächst d6xe5 folgen. Dg5-g2 16. T e l x e ä 17. Sc3—-d5 Dg2xh2 18. Te5— el Dh2—d6 Kg8—h7 19. Tel— gl 20. Dd4--e3 f7—f5 21. Sd5—-f4 Dd6-b6 22. Dc3--e2 Tf8-f7 23. De2- c4 Db6—f6 24. Sf4—-h5 Df6-e7 Auf 24. Tg6 würde ebenfalls die Dame nach e7 weichen, ohne daß Weiß großen Nutzen davon hätte. Aber der von ihm wirklich gewählte Zug des Springers ist noch weniger glücklich und giebt dem Gegner später Gelegenheit, einen Plan auf die Eroberung dieser Figur zu gründen und durchzuführen. 25. T d l - e l De7—d7

26. a2—a3 Se8-d6 Weiß sichert seinem Könige einen Ausgang behufs der Drohung 27. Te8: nebst 28. Tg7=f und 29. Sf6f, welchen Plan, die Dame zu erobern, jedoch der Springerzug des Schwarzen vereitelt. Zugleich unterschätzt Weiß die Gefahr, in welcher sein Springer schwebt, wie die späteren Züge 29 bis 32 zeigen. 27. Dc4—d4 Ta8—g8 28. Tgl—g2 Sd6—e8 Es war jetzt die höchste Zeit für Weiß, seinen Springer über g3 in Sicherheit zu bringen, selbst auf die Gefahr hin, daß Schwarz dadurch noch freiere Bewegung für einen Gegenangriff erlangte. 29. Dd4— c3 f5—f4 Schwarz sperrt nun die Rückzugslinie des Springers, und Weiß kann dessen Verlust auch durch die ihm noch bleibenden Angriffsversuche nicht mehr ausgleichen. 30. Tel— hl g7-g6 Dd7 - d5 31. Thl— gl Dd5 x h5 32. Dc3--el Dh5xf3 33. Tg2-•g5 Tf7—f6 34. D e l --e6 Tg8-g7 35. De6--e7f h6xg5 36. Dc7xe8 Df3—e6 37. De8--el und Schwarz gewinnt.

1 8 5 . - HABRWITZ —MOUPHY. Drittes Wettspiel.

Holländische Eröffnung. 1. d2—d4 f7—f5 2. c2—c4 e7—e6 Man vergleiche außer den folgen-

II. Wettkampf mit D. HARRWITZ.

den Partieen 187 und 189 auch Partie 30 S. 50, sowie P. 235 gegen MONGBEDIEN. Weiterhin sehe man in B I L G U E R S Handbuch, 7. Aufl, auf S. 682 die Var. 2 des § 4 und die Anm. 10 daselbst. Die obige Bezeichnung des ganzen Anfanges, welcher zuerst von dem holländischen Schachlehrer E. STEIN, behufs Vermeidung des Damengambit, empfohlen war, stammt nicht, wie die soeben zitierte Anmerkung in BILGUERS Handbuch vermuten läßt, aus Berlin, sondern ist zuerst von dem Verfasser dieses Buches, gelegentlich seiner Analyse einer Korrespondenzpartie zwischen Leipzig und Hamburg, gewählt worden; vergl. Schachzeitung 1859, Seite 7 und noch BILGUERS Handbuch, 4. Aufl. (von 1864) Seite 302.

201

ursprüngliche Grund des Verlustes; vergl. den 17. Zug. 15. f2-f3 h6—h5 Schwarz will hiermit den weißen g-Bauer zurückhalten und den feindlichen Springer, falls er nach g3 ginge, sogleich von dort vertreiben; vergl. Zug 23. 16. Ld3—c2 Lc8-b7 17. L c 2 - a 4 Dg6-f7 Der mit diesem Zuge von Weiß beabsichtigte Tausch ist nachteilig, da infolge dessen später der Punkt c4 unhaltbar wird. 18. L a 4 x d 7 Df7xd7 19. b4 x c 5 b6xc5 20. f3— f4 e5—e4 21. T a l — b l Lb7—a6 Ein Beispiel, wie MORPHY sofort den wunden Punkt in der feindlichen Stellung zu treffen pflegt; man vergl. die Bemerkungen zum 14.u.l7.Zuge. 22. T f l - c l Dd7—a4 23. S e 2 - g 3 h5—h4 24. Sg3—fl Ta8—b8 25. Sfl—d2 Tb8—b6 Schwarz droht Verdoppelung der Türme und dann nach ihrem Abtausch die Eroberung des Bauern c4. 26. T b l x b 6 a7 x b 6 27. D c 3 - b 3 Da4xb3 28. S d 2 x b 3 b6-b5 Aus diesem entscheidenden Zuge von Schwarz erhellt deutlich die tiefe Anlage des Planes, die Schwäche des Punktes c4 mit Erfolg auszubeuten.

3. Sbl—c3 Sg8—f6 4. Lei—g5 Lf8-b4 ; 5. Ddl—b3 c7—c5 | Diese Verteidigungsart ist zuerst j vorgeschlagen in der „Kritik der Er- \ Öffnungen" für die Fortsetzung der j Normalpartie: 4. c2— c4, Lf8—b4, j 5. Sbl—c3; 6. c7 —c5. e6—e5 6. d4—d5 RgS 7. e2—e3 8. Lfl—d3 d7—d6 9. Sgl— e2 h7—h6 10. L g 5 x f 6 Dd8 x f6 11. a2-a3 Lb4—eSf Sb8—d7 12. Db3xe3 Df6—g6 13. Rgl 29. c 4 x b 5 La6xb5 14. b2—b4 b7—b6 Auch bei 29. Sb3—d2 erlangt In diesem Zuge von Weiß, welcher dem schwachen Punkte c4 die Schwarz Gewinnchancen, z.B. durch natürliche Stütze entzieht, liegt der b 5 x c 4 30. Sc4: Lc4: 31. Tc4: Ta8;

202

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

32. Tc3, Kf8; 33. Tb3, c4; 34. Tc3, Ta4; 35. Kf2, Ke7 etc. 30. Sb3—a5 Tf8—a8 31. Sa5—b7 Ta8—a6 32. Tel—c3 Kg8-f8 33. -Sb7—d8 Lb5-d7 34. T c 3 - b 3 Kf8—e7 35. Tb3—b8 c5—c4 Die geschickte Behandlung des Endspielea von Schwarz verdient besondere Aufmerksamkeit. 36. Kgl—f2 c4—c3 37. Kf2—e2 Ta6xa3 38. Sd8—c6f Ld7 x c6 39. d5 x c6 c3—c2 40. K e 2 - d2 Ta3—c3 Diese überraschende Schlußwendung von Schwarz krönt seine musterhafte Zuendeführung der Partie. 41. K d 2 - c l Tc3xc6 42. T b 8 - b 3 Ke7—f6 43. Tb3—a3 g7—g5 44. g2—g3 h4 x g3 45. h2 x g 3 g5xf4 46. g 3 x f 4 Kf6—g6 47. Ta3—a5 Tc6-c5 48. T a 5 - a 6 Te5—c3 49. Ta6—d6f Kg6—h5 50. Td6—d2 Kh5—g4 51. Td2—g2f Kg4-f3 52. T g 2 - g 5 Tc3—c5 53. Tg5—h5 Kf3xe3 54. T h 5 - h 4 Ke3—f3 und Schwarz gewinnt. 186.-

MORPHY—HARKWITZ. Viertes Wettspiel.

Französisches Springerspiel. 1. e2—e4 e7— e5 2. Sgl—f3 d7—d6

3. d 2 - d 4 e5xd4 4. Ddl x d4 Sb8—c6 5. Lfl—b5 Lc8+d7 6. Lb5 x c6 Ld7 x c6 7. Lei—g5 f7—f6 In dem zweiten Wettspiele (P.184) begegnete Schwarz diesem Angriffe besser mit Sg8—f6; auch könnte er ohne Nachteil Lf8—e7 thun. Den Zug f7—f6 tadelt aber mit .Recht STEINITZ, weil derselbe den Königslaufer behemme und für Schwarz eine sogenannte Lücke („hole") in der Mitte des Spieles (insbes. auf Punkt e6) zur Folge habe. 8. L g 5 - h 4 Sg8—h6 Für Weiß würde sich wohl 8. Lg5—e3 mehr empfehlen. Neben Sg8—h6, was HAHRWITZ an dieser Stelle bereits 1853, in einer Wettpartie gegen LÖWENTHAL, mit der Folge 9. Sc3, Le7; 10. Rgl, Rg8; 11. Sd4, Ld7 anwendete, wählte er in einer anderen Partie desselben Wettkampfes mit gleichem Anfange auch den Zug Sg8—e7, mit der Fortsetzung 9. R g l , Sg6; 10. Lg3, Dd7; 11. Sc3, h5 ff., man vergl. Schachztg. von 1854 S. 172 u. 177. 9. Sbl—c3 Dd8— d7 (?) 10. Rgl Lf8-e7 11. Tal—dl Rg8 12. Dd4—c4f Tf8-f7(?) Nachdem Weiß in seiner rapiden Weise sämtliche Figuren entwickelt hat, kann er mit Erfolg zu direkten Angriffen übergehen. Vgl. P. 174. 13. Sf3—d4 Sh6-g4 Hier käme für Weiß e4—e5 in Betracht, z. B. 13. e5, Dg4; 14. Dg4:, Sg4: 15. e6, Tf8; 16. Sd4, oder

II.

203

W e t t k a m p f mit D . HARRWITZ.

13. e5, Lf3 : 14. e6; oder 13. e5, fe; 14. Se5: etc.; endlich 13. eö, Df5; 14. e6, Tf8; 15. Sd4, Dg4; 16. Lg3 etc. 14. h2—h3 Sg4—e5 15. Dc4—e'2 g7—g5(?) 16. Lh4—g3 Tf7—g7 (?) 17. Sd4—f5 Tg7—g6 18. f2—f4 g5 x f 4 19. Tf 1 x f4 Kg8—h8 20. Tf4—h4 Le7—f8 21. Lg3xe5 f6xe5 22. Tdl—fl Dd7-e6 23. Sc3—b5 De6—g8 24. Tfl—f2 a7—a6 Nähme Weiß sogleich den Bauer c7, so würde Schwarz durch Tc8; 25. Sd5 (falls 25. Sb5, so Lb5: nebst Tg2f), Ld5: 26. ed, Dd5: sich schadlos halten; vergl. Note zu Zug 27. 25. Sb5 x c7 Ta8—c8 26. Sc7—d5 Lc6xd5 27. e4xd5 Tc8—c7 Schwarz durfte jetzt, nachdem Weiß den Punkt g2 mit Tf2 im 24. Zuge gedeckt hatte, den Bauer d5 nicht schlagen, da auf Dd5: nun WeiJJ durch 28. Th7f Kh7: 29, Dh5, Lh6; 30. Sh6: Th6: 31. Dföf nebst 32. Dc8: in Vorteil käme, was früher, d. h. vor dem Znge Tf2, an der auf Sh6: damals möglich gewesenen Antwort Dg2f (statt Th6:) gescheitert wäre. 28. c2—c4 Lf8—e7 29. Th4—h5 Dg8—e8 (Siehe Diagramm.) 30. c4—c5 Tc7xc5 Ein Beispiel des bekannten Baueropfers zur Ablenkung feindlicher und zur freien Ein wirkungeigner Figuren. Nimmt Schwarz den Bauer durch

Stellung nach dem 29 Zuge.

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• d6xc5, so entscheidet sofort 31. Deö^ zu Gunsten des Weißen. Lehnt aber Schwarz das Opfer ab, z. B. durch Td7, so würde 31. cd, Ld6: 32. Sd6: Td6: 33. Te5: für Weiß entscheiden, z. B. 33. Te5: Dd7; 34. Te8f Tg8; 35. De5f Dg7; 36. Tf8 etc., oder 33. Te5: Db5; 34. Te8f Kg7 (!) 35. De7f nebst 36. Dh4+ und 37. Te7+ etc. 31. Th5xh7+ Kh8xh7 32. D e 2 - h 5 f Kh7-g8 33. S f 5 - e 7 f Kg8—g7 34. Se7—f5f Kg7—g8 35. Sf5 x d6 Aufgegeben. 187.-

HABBWITZ—MORPHY. Fünftes Wettspiel.

Holländische Eröffnung. 1. d2—d4 f7—fö 2. c2—c4 e7—e6 3. Sbl—c3 Sg8-f6 4. Lei— g5 Lf8-e7 In dem dritten Wettspiele (P. 185) geschah hier Lb4. Man vergi, in BILGÜEBS Handbuch, 7. Aufl., S. 682 die Variante 3 des § 4 und die Anm. 10.

204

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

34. D d 2 - g 2 Dh3—g2f 5. e2—e3 Rg8 Hier tauscht MOBFHY die Damen, 6. Lfl—d3 b7—b6 um (mit Rücksicht auf den rückstän7. Sgl—e2 Lc8-b7 digen Königsbauer des Gegners) 8. Rgl Sf6—h5 durch seine weiter und besser be9. Lg5 x e7 Dd8 x e7 rechnete Endspielführung, wie mehr10. Se2—g3 Sh5xg3 mals in diesem Wettkampfe, den 11. h 2 x g 3 d7—d6 Gewinn zu erzielen. 12. f2—f4 Sb8-c6 Besser scheint e3—e4; durch f2—f4 35. K g l x g 2 a7—a6 36. a 3 - a 4 aßxbö werden zu gleicher Zeit die Punkte e3 und g3 geschwächt; vergl. Zug 37. a4 x b5 Te8— a8 15 und 16. Hier konnte Schwarz durch St6 x 13. g3—g4 Sc6—b4 d5 drei Bauern gegen einen Springer eintauschen, er zog aber den 14. g4xfö e6xf5 nachfolgenden mehr sicheren Weg 15. Ddl—d2 Ta8-e8 zum Gewinn vor. 16. Tal—el De7-h4 17. Ld3—bl Te8—e6 38. S f l - d 2 Ta8-a3 18. D d 2 - f 2 Dh4—h5 Es käme sogleich 38. e3—e4 in Betracht, z. B. 38. e4, fe; 39. Le4: 19. d4—d5 Te6-h6 Te8; 40. Sd2, Ta8; 41. Lf3 etc. 20. Df2—f3 Dh5—h4 21. a2—a3 Sbi-a6 39. e3—e4 f5xe4 22. b2 —b4 Sa6-b8 40. Sd2xe4 Sf6xe4 Dieser Bauerzug ist voreilig und 41. Lbl x e4 Ta3—c3 Hier erscheint 41. Te4: empfehin Rücksicht auf den Punkt c4 hier ebenso ungünstig wie in dem dritten lenswerter, da auch die hierauf vielleicht von Weiß gefürehtete AntWettspiele (P. 185). wort Tb3 wegen 42. Lc2, Tb2 (falls 23. Sc3—e2 Sb8-d7 Man merke auf die allmähliche Her- Tc3, so 43. Ldl etc.); 43. Te2 ohne anbewegung des schwarz. Springers. Nachteil für Weiß bleiben würde. 42. Le4—ft Kg8—f7 24. S e 2 - g 3 g7-g6 FallsTc4: so43.TeSfnebst44.Tb3. 25. Kgl—f2 Sd7—f6 43. Tel—e4 Lb7—c8 26. T f l - h l Sf6—g4f 44. Lf3—e2 Lc8-f5 27. Kf2—gl Dh4-f6 45. T e 4 - d 4 h7—h5 28. Tbl x h6 Sg4xh6 46. K g 2 - f 2 Kf7—f6 29. Df3—dl Sh6-g4 47. Td4- d2 Lf5- -c2 30. D d l - d2 Df6—h4 48. Kf2— el Lc2—e4 81. Sg3—fl Tf8-e8 Ohne Erfolg bliebe wohl Lb3 32. g2—g3 Dh4-h3 wegen 49. Td3, T c l r ; 50. Kd2, Tc2f 33. b4—b5 Sg4-f6 ' Weiß will das Vorrücken des 51. Kdl (!) Tc3f 52. Kd2, Tc2f 03. Kdl,Tb2f 54. Kcl, Tc2f 55.Kdl etc. feindlichen b-Bauern hindern.

205

I I . W e t t k a m p f mit D . HARRWITZ.

49. Kel—f!2 Kf6-f5 50. Td2—a2 h5—h4 51. g 3 x h 4 Kfäxf4 52. Ta2—a7 Tc3-h3 53. T a 7 x c 7 Th3-h2f 54. Kf2—el Kf4-e3 und Schwarz gewinnt, da auf 35.Le2 —fl nunTh2—a2 entscheiden würde. 1SS.-

MORPHV—HARRWITZ. Sechstes Wettspiel.

Französisches Springerspiel. 1. e2—et e7—e5 2. Sgl —f3 d7—d6 3. d2—d4 e5 x d4 4. Ddl xd4 SgS—f6 Eiu von Schwarz hier nicht sehr gl iicklich gewählter Gegenzug, dessen Schwäche Weiß mit seiner bekannten Energie ausbeutet. 5. c l - e 5 d6xe5 Falls Sf6—d7, so 6. eöxdß Ld6: 7. Dg7:, oder c7xdG 7. Lf4, Sc6; 8. Dd2 etc. - In Betracht käme auch 5. e5, Sc6; 6.Lb5, Sd7; 7.Lc6: bc; 8. Rgl, d5; 9. Lg5, Le7; 10. e6, Sf6; U . e f t , K f 7 : 12. Seif nebst 13. Sc6: etc. — Am sichersten für Schwarz auf 5. e5 wäre die bereits früher in einer Partie des Wettkampfes zwischen HARRWITZ und LÖWENTHAI zum .Remis geführte Erwiderung Dd8—e7, welche S T E I NITZ (Instructor p. 149, Nr. 49) mit der Folge 6. Le3, Sg4; 7. ed, Dd6: als ausgleichend für beide Parteien begleitet (vergl. B U G U E R S Handbuch, 7. Aufl, S. 108, Yar. 41). Andererseits käme die von STEI(statt 5. e4—e5) ausgeführte Fortsetzung 5. Sc3, Sc6; 6. Lb5, Ld7;

NITZ

7. Lc6: Lc6: 8. Le3, Le7; 9. Rcl, Rg9; 10. Dc4, Dc8 in Betracht (Instr. p. 148, Col. 17). 6. Dd4—d8f Ke8xd8 7. Sf3xe5 Lc8-e6 8. Sbl—c3 Lf8—d6 9. Se5—c4 Le6 x c4 Dieser Abtausch fördert die Entwickelung des weißen Spieles; besser wäre wohl Sc6 oder auch Lb4. 10. L f l x c4 Th8—eS| 11. Lei—e3 Kd8—e7 Für Schwarz käme hier besser S f 6 - g 4 in Betracht. 12. Rcl a7—a6 13. Le3—g5 Sb8-d7 14. Sc3—e4 h7—h6 15. L g 5 x f 6 Sd7xf6 16. Se4xd6 c7xd6 17. Thl —elf Ke7—f8 18. T e l - e S f Sf6xe8 19. Lei—d5 TaS—b8 Ob hier, wie v. JAENISCH behauptet hat, der Turmzug TaS—a7 besser für Schwarz zur Erreichung des Remis sich empfehle, möge dahin gestellt bleiben; vergl. in B I L G O E R S Handb., 7. Aufl., S. 108 die Anm. 5. 20. L d 5 — f 3

g7—g6

21. c2—c3 Kf8—e7 22. Tdl—elf Ke7—fö Der f-Bauer darf wegen Lf3—d5 nicht ohne Deckung bleiben; falls z.B. Ke7—d7, so 23. Ld5, fö; 24. Le6f, Kc7 oder Kd8; 25. Lf7 etc. 23. Kcl—c2 SeS—c7 24. Kc2—b3 Sc7—e6 25. K b 3 - a 4 b7—b6 Statt dessen käme für Schwarz Sc5f in Betracht, worauf der weiße König nach a3 zurückweichen müßte,

206

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

48. D a 8 - f 3 und Weiß gewinnt, da auf 26. Ka5 nun b6f nebst Sd3f z. B. auf folgende Weise: Schwarz in Vorteil brächte. 48 h3—h2 26. b2—b4 h6—h5 49. D f 3 - g 3 t Kgl—hl 27. h2—h4 Kf8-e7 50. Dg3—f2 ha—li4 28. Tel—e3 Ke7-d7 51. D f 2 — f l f . 29. Lf3—d5 Tb8 - e 8 30. Ka4—b3 Te8—g8 31. T e 3 - f 3 Kd7-e7 189.- Haerwuz—Morphy. 32. a2—a4 a6—a5 Siebentes Wettspiel. 33. Ld5xe6 Ke7xe6 Holländische Eröffnung. 34. Kb3—c4 g6 — g"> 1. d2—d4 f7—fo 35. Kc4—b5 a5xb4 2. c2—c4 e7—e6 Es ist in dem vorliegenden Wett3. Sbl—c3 Sg8—f6 kampfe vornehmlich die meisterhafte 4. Lei - g 5 Lf8-e7 Behandlung des Endspieles, durch 5. e2—e3 Eg8 welche Morphy eine entschiedene 6. Lfl—d3 b7—b6 Überlegenheit vor seinem Gegner 7. Sgl—e2 Lc8—b7 bethätigt, der seinerseits häufig 8. Lg5xf6 Le7xf6 unterläßt, die eigentliche Tragweite Im fünften Wettspiele (P. 187) der feindlichen Kombinationen zu rochierte Weiß an dieser Stelle, würdigen. Vielleicht mag dieses worauf Schwarz durch Sf6—h5 den Mißverhältnis, als sich Habrwitz Abtausch der Laufer auf c7 herbeidesselben später bewußt wurde, ihn führen und nachher seine Dame mit wesentlich mit bewogen haben, auf größerem Erfolge zum Angriffe naeh die Zuendeführung des Wettkampfes dem Königsflügel spielen konnte. zu verzichten. 9. Rgl Dd8-e7 10. D d l - d 2 d7-d6 36. c3 x b4 g5 x h4 37. Kb5xb6 Tg8-b8+ 11. f2—f4 c7—cö 38. Kb6—a5 Ke6—d5 Dieses Vorrücken des f-Bauern, 39. Tf3—d3+ Kdö—c4 welches den Punkt e3 schwächt, 40. Td3 x d6 Tb8xb4 scheint uns auch hier nicht empfeh41. Td6—d4f Kc4xd4 lenswert; man vergleiche die BeDer zu Gunsten der weißen Partei merkung zum 12. Zuge des fünften entscheidende Zug; vergl. das dritte Wettspieles (P. 187). Wettspiel (P. 185), Zug 40. 12. d4—d5 Sb8—a6 42. Ka5xb4 f7-f5 13. d5xe6 De7xe6 43. f2—f4 Kd4—e3 14. Tal—el LfB—h4 44. a 4 - a 5 Ke3—f2 15. Se2—g3 De6—g6 45. a5—a6 Kf2xg2 Durch g2—g3 würde der Königs46. a6—a7 li4—h3 flügel verderblich gelockert werden. 47. a 7 - a 8 D | Kg2—gl 16. S c 3 - d 5 Lb7xd5

II.

207

W e t t k a m p f m i t D . HARRWITZ.

Man vergl. BII.GUERS Handbuch, 7. Aufl., S. 682, Var. 4 und Anm. 10. 17. c 4 x d 5 Lh4xg3 18. h 2 x g 3 Sa6—c7 19. K g l — ß Ta8-e8 Falls Sdo:, so 20. Lc4 zum Vorteile von Weiß. 20. Tfl—hl Te8—e7 21. Tbl—h4 Dg6—f7 22. L d 3 - e 2 Sc7-e8 Hierdurch schützt Weiß den Damenbauer, da nun auf Dd5: Tausch nebst Lc4 folgen würde. In Frage käme aber 22.Dc2nebstg3 —g4. 23. Dd2—d3 Se8—f6 g7—g6 24. Le2— fi Ohne Erfolg bliebe jetzt 24.g3—g4 wegen f5xg4; 25.Lg4: Se4f: 2 6 K g l , Df6; 27. Th3, Db2: 28. Te2, Dc3 etc. 25. Tel—e2 Tf8—e8 Hier käme g6—g5 nebst 26. f4 x g5 Se4+ 27. K g l , Sg3: 28. T e l , Dg7 in Betracht. 26. b2—b3 Df7—g7 27. Till—hl h7—li6 28. Kf2—gl g6-g5 29. f4xg5 h6xgö 30. Lf3—h5 Sf6—e4 Falls 30. Dfd: so g5—g4! Schwarz öffnet hierdurch seiner Dame zugleich das Feld al. 31. Te2—el Te8—f8 Falls 31. LeS:, so Sg3: 32. Lb5, D a l f 33. Kh2, D h l f 34. Kg3: Dh4i 85. Kf3, g4t 36. Kf4, g3f u. Schwarz gewinnt. 32. Lh5—f3 Se4xg3 Statt dessen konnte wohl g3—g4 geschehen. 33. T h l — h3 Dg7—e5 34. Th3—h6 g5-g4

35. Lf3—dl Kg8-g7 36. T h 6 - h 4 Tf8-h8 37. T h 4 x h 8 Kg7xh8 38. Ldl—c2 Te7—h7 39. D d 3 - d 2 De5-b2 Weiß öffnet seinem Läufer den Punkt e4, um die von Schwarz gedrohte Wendung T h l f nebst Se4 abzuwehren. 40. Tel—dl Th7—hlf 41. Kgl—f2 Thl-flf Hier liegt der seltene Fall eines ßechnungsfehlers

von MORPHY vor.

Durch Abtausch der Türme (Tdl: 42. Dd 1 : Se4+ 43. Kgl ! Sc3 ; 44. Dd3 ! D c l t 45. Kh2, Se4; 46. g3! Kg8; 47. Kg2, Del etc.) würde Schwarz sich den Sieg gesichert haben, während das Turmschach auf fl, welches auf die Folge 42. T f l : Se4f 43 Le4: Dd2ï spekuliert, den Gewinn aus der Hand giebt. 42. K f 2 x g 3 Db2—e5 43. Kg3—h4 De5-f6y 44. K h 4 - g 3 Df6—e5f 45! Kg3—h4 etc. Schwarz hatte möglicherweise auch übersehen, daß jetzt der Turm nicht ungefährdet auf hl Schach bieten kann, oder daß Kh8—g7; 46. T f l : Dh2f 47. Kg5, Dh6 an 48. K g 5 x f 5 etc. scheitert. Remis durch ewig Schach. 191).-

MORPHY—HABRWITZ. Achtes Wettspiel.

Französisches Springerspiel. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 d7—d6 3. d2—d4 Lc8—g4 Diese in früherer Zeit bisweilen

208

Sechstes K:ipitel: Siege und Ehren in Paris.

Fallen war H A R B W I T Z besonders erfindungsreich; es leuchtet aber ein, daß eine solche mehr im Kleinen arbeitende Spielweise, welche durch langjährige Übung im Vorgabespiel hauptsächlich ausgebildet sein mochte, vor der freieren und ins Große gehenden Spielanlage, sowie vor dem tieferen Positionsblick des amerikanischen Meisters auf die der von STEINITZ (p. 152) emDauer nicht bestehen konnte. (Vgl. pfohlenen Fortführung mit 7. f4, f6; u. a. noch P. 184 Zug 29.) 8. T g l , g6; 9. fe, fe; 10. Sc3 ein 15. L h 6 - e 3 a7—a6 gutes Angriffsspiel, wobei die oflene 16. Sbl—d2 Ke7-f7 g-Linie wesentliche Dienste leistet, 17. Kcl Dd8—e7 erlangen. Der amerikanische Meister 18. g2—g3 Th8—b8 liebte es, der Vermeidung des DamenNachhaltiger für Schwarz wäre tausches dort, wo ein anderer Weg wohl Th8—d8 oder auch Th8—-e8. (wie hier mit 5. Df3:) ihm gleichfalls 19. Lf3—g2 aG—a5 günstig erschien,den Vorzug zu geben. 20. T h l - f l a5—a4 6. Lfl—c4 Sg8-f6 21. {2—f4 a4—a3 Durch diesen unzeitigen Zug von 22. b2—b3 Kf7-g7 Schwarz geht ein Bauer für ihn ver23. f4—f5 Se6—f8 loren; es müßte statt dessen Dd8— 24. g3—g4 De7—e8 d7 geschehen. Schwarz wollte aber 25. Lg2—fö De8—c6 um jeden Preis seine Figuren mög26. Sd2—bl b5-b4 lichst rasch entwickeln. Über Dd8 27. De2—f2 Sf8-d7 —f6 sehe man in BILGOERS Hand28. g4—g5 Sf6—g8 buch Seite 102 die erste Variante, Man sieht, daß Sf> X e4 an Df2-"g2 außerdem daselbst auf S. 120 die P.9. scheitern würde. 29. fo—f6f Kg7—h8 7. Df3-- b 3 LfB-—d6 30. f6—f7 Sd7—c5 8. Lc4-- f 7 f Ke8-—f8 Sb8-—d7 Ein Verzweiflungsangriff von 9. Lcl-- g 5 Schwarz, da der Verlust einer Figur 10. Lt7-—h5 gl- - g 6 doch nicht abzuwehren ist; falls Sg8 11. Lg5-—h6f Kf8-—e7 —e7, so 31. Lg4, Tf8! 32. Ld7: nebst Sd7-—c5 12. Lhö-—f3 33.Df6f, od. 31. Lg4, Sc5; 32. Df6=fb7-—b5 13. Db3-—c4 14. Dc4-—e2 Sc5 —e6 31. f7xg8Df Kh8xg8 32. Le3 x c5 Ld6 x c5 Schwarz droht nun durch g6—g5 33. Df2—e2 Dc6-e6 etc. einen der Läufer von Weiß zu 34. Sbl—d2 Kg8—h8 erobern. In der Bereitung derartiger übliche Entgegnung (vergl. z. B. eine Korrespondenzpartie zwischen Berlin und Magdeburg ans dem Jahre 1834) ist unbedingt schwächer als e5 x d4. 4. d4xe5 Lg4xf3 5. D d l x f ö d6 x e5 Weiß würde auch mit 5. g2 x fö, d6xe5; 6. D d 8 f ; 7. Le3, welches letztere in der erwähnten Korrespondenzpartie geschah, oder bei

III. Freie Partieen gegen französische Scbachfreunde.

35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48.

Lf3-g4 Sii2—f3 h2—h4 TdlxdG De2—c4 Dc4—e6 Kcl-dl Sfö—d2 Sd2—c4 De6—d5 e4xd5 Tfl—f3 c2—c3 c3xb4

III.

De6—e7 Tb8-d8 Td8-d6 c7 x d6 Ta8—f8 Lc5—e3f De7—c7 Le3—f4 Dc7—c5 Dc5—döf Tf8-d8 Kh8-g7 Td8—b8 Tb8xb4

209

49. Kdl—c2 Kg7-f8 50. Kc2—c3 Tb4-b5 51. Lg4—e6 Tb5—c5 52. b3—b4 Tc5 —c7 53. b4—b5 Kf8-e7 54. b5—b6 Tc7-b7 55. Le6—c8 Tb7 — b8 56. b6—b7 Ke7—d8 57. Sc4xd6 Kd8—e7 58. Sd6—b5 h7—h6 59. d5—d6f Aufgegeben. Bei Ke7—d8 könnte nun 60. Tf.i x f 4 nebst 61. g 5 x h 6 sofort zum Ziele führen.

Freie Partieen gegen französische Schachfreunde. 1858—1859.

Nach KIESERITZKYS Tode (im Jahre 1 8 5 3 ) hatte sich Frankreich besonders hervorragender Scbachgrößen nicht zu erfreuen gehabt. S T . AMANT war zwar nach langer Abwesenheit in sein Vaterland zurückgekehrt, zog sich jedoch mehr oder weniger von der Übung des Spieles zurück. Als starke Praktiker aus der älteren Schule standen aber vor allen noch LAROCHE (aus Bayonne) und D E V I N C K in Ansehen; neben ihnen nahmen sich hauptsächlich A. DE RIVIÜRE und A. DELANNOY sowohl durch praktische Ausübung des Spieles als durch theoretische und litterarische Arbeiten der Sache des Schach in Frankreich an. Unter anderen tüchtigen Praktikern aus jener Zeit sind neben JOURNOUD und B ü D z i N a K Y n o c h LECRIVAJN, LEQUESNE und GUIBERT hervorzuheben, und unter jüngereu Kräften that sich vorzüglich M.BAUCHER, dessen Nainen wir bereits kennen gelernt haben, hervor. Gegen alle diese Spieler hat der transatlantische Meister in einer größeren oder geringeren Anzahl von Partieen, teils mit, teils ohne Vorgabe, so entscheidende Siege erstritten, daß die wenigen Verlustpartieen auf seiner Seite geradezu verschwinden. Außerdem bot sich noch zu mehreren Beratungspartieen Gelegenheit dar, in denen der Amerikaner gegen zwei französische Spieler sein Spiel allein führte, und auch hier ist der junge Meister überwiegend im Vorteil geblieben. Im Ganzen hat MORPHY von etwa hundert während des Winters 1 8 5 8 auf 1859 in Frankreich gespielten Partieen nur fünf (darunter drei mit Vorgabe) verloren, mehr als 80 gewonnen und ein Dutzend Spiele remis gemacht. Es sind außer dieser Reihe von Spielen unter anderen nachfolgende Proben aufbewahrt worden. L a n g e , PAUL MORPHY. III. Aufl.

14

210

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

{

HERZOG

v . BRAUNSCHWEIG G R A F ISOÜARD.

Paris, im Oktober I858.

Französisches Springerspiel. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 d7—d6 3. d2—d4 Lc8—g4 Man vergleiche Partie 190. 4. d4 x e5 Lg4 x f3 5. D d l x f ä d6xeö 6. Lfl—c4 Sg8-f6 Besser wäre Df6 oder Dd7. 7. Df3—b3 Dd8—e7 8. Sbl —c3 c7—c6 Weiß verschmäht den Bäuergewinn auf b7, wobei Schwarz auf b4 die Damen tauschen kann, und wählt, wie STEINITZ treffend zu dieser Partie bemerkt, den Weg zu einem höheren Ziele, zu einer des großen Meisters würdigen Behandlung der Partie („to play for higher game which was in the grand masters style"). 9. Lei—g5 b7—b5 Statt dieser schwachen Antwort, welche dem Weißen nur entgegen kommt, sollte De7—c7 geschehen. 10. Sc3 x b 5 c6xb5 11. Lc4—böf Sb8—d7 12. ßcl Ta8—d8 13. Tdl x d 7 Td8xd7 STEINITZ bemerkt hier „all powerful and exact" und bezeichnet den Schluß des Ganzen als „a very fine finish to a most elegant game". 14. Thl—dl De7—e6 15. Lb5—d7f Sf6 x d7 16. Db3—b8f Sd7 x b 8 17. T d l — d 8 f Diese schöne Partie wurde in der

Italienischen Oper zu Paris, in der Loge des Herzogs, während der Aufführung des „Barbier von Sevilla" gespielt. . „,, 192.-

JOÜBNOUDI ,, i—MORPHY. RIVIÈEE J Paris, im November 1858.

Evansgambit. e7—e5 1. e2—e4 Sb8—c6 2. Sgl—f3 3. Lfl—c4 Lf8—c5 Lc5xb4 4. b2—b4 Lb4—c5 5. c2— c3 Rgl d7—d6 6. eöxd4 7. d2—d4 8. c3xd4 Lc5—b6 9. Lei—b2 Sg8—f6 Sicherer für Schwarz wäre Sa5; 10. Ld3, Se7!, wodurch sich die formell zwar zutreffenden, aber in der Sache selbst zwecklosen Bemerkung e n v o n SOHLE u n d NEÜMANN z u d i e -

ser Partie (S. 86 der „Neuesten Theorie und Praxis") erledigen. 10. Sbl—d2 Rg8 Noch stärker scheint 10. Ddl—cü; oder auch 10. d5, Sa5; 11. Ld3!;man vergleiche die von der Zugfolge 9. d5, Sa5; 10. Lb2, Sf6; 11. Ld3 ausgehenden Darlegungen des Verfassers in der Schachzeitung von 1890 Seite 323 ff. und Seite 353 ff. 11. e4—e5 d6xe5 Mit Sfti—e8 würde Schwarz den Angriff des Weißen weniger fördern; MOKPHY unterschätzt hier offenbar dieStärke derGegner und die inihrer Stellung liegende Angriffskraft. 12. d4xe5 Sf6 —d5 Hier käme für Schwarz Sg4^ 13.h3, Sh6 liebst Lf5 in Betracht.

211

III. Freie Pariieen gegen französische ßchachfreunde.

13. Sd2—e4 Lc8—e6 An Stelle dieses Zuges, der allerdings eine Figur entwickelt, wäre dennoch zunächst Sd5—f4 empfehlenswerter. 14. Sf3—g5 h7—h6 Uber dem beschleunigten Streben zum Gegenangriff (mittels Öffnung der Turmlinie) verabsäumt MORPHY die nötige Sicherstellung des eigenen Spieles und kommt dadurch später in Bedrängnis, welche die weiße Partei gut ausbeutet. 15. Sg5xe6 f7xe6 16. Ddl—g4 Kg8-h8 Falls De7, so 17. Sffif, Sf6:; 18. ef mit Vorteil für Weiß. 17. Tal—dl Tf8—f4 18. D g 4 x e 6 Tf4xe4 19. Lc4 x da Sc6—d4 20. Tdl Xd4 Te4xd4 21. L b 2 x d 4 Lb6xd4 Bei der nun erreichten Ausgleichung der Kräfte behauptet die weiße Partei, trotz der verschiedenfarbigen Läufer, durch ihren für Schwarz so unbequemen Freibauer und wegen der gelockerten Königsstellung des Gegners ein Positionsübergewicht, welches nach verschiedenen Wandlungen von Angriff und Gegenangriff schließlich zum Vorteil von Weiß entscheidet. 22. Tfl—el Dd8-g5 23. Ld5—f3 Ta8—f8 24. De6—c4 c7—c5 Besser für Schwarz L d 4 x e 5 ! 25. e5—e6! Dg5—e7 BeiTf3: führt 26.e6—e7 L d 4 - f 2 f 27. K g l - h l , Tf3—e3; 28. e7—e8Df die weiße Partei zum Gewinn.

26. D c 4 - a 4 De7-—h4 27. Da4—c2 Dh4-—e7 28. Dc2—g6 Tf8-—f6 29. Dg6—e4 Tf6-—f8 30. g2-g3 b7-—b5 31. Tel—e2 b5-—b4 32. Lf3—h5 a7-—a5 33. Lh5—f7 aä-—a4 34. De4—c2 Tf8-—a8 3ö. De-'—e4 Ta8-—b8 b4-—b3 36. D e 4 - d 5 37. a2xb3 a4xb3 38. Lfi—g6 b3-- b 2 39. Lg6—bl Tb3-- d 8 Jetzt endlich erreicht Weiß die gegen den feindlichen Königsstand entscheidende Angriffsstellung von Laufer und Dame. 40. Dd5 —f5 -gö Ld4-—f6 41. Df5-- g 6 42. Dg6-—h6f Kh8-- g 8 43. Dh6-- g 6 f Lf6- -gl 44. Dg6-—h7f Kgs-—f8 45. h2 —h4 Td8-- d l f 46. Kgl-- g 2 Lg7-—f6 47. Ii4xg5 Lf6-—d4 48. Dh7-- f ö f Kf8-- g 8 49. Dfö-- g 6 t Kg8-—h8 50. Te2-- e 4 De7-—b7 51. e6-—e7 Aufgegeben.

193.-

ST. „

F.

AMANT) DE

L'A.]

MORPHY.

Paris, im November 1858.

Italienische Partie. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. c2—c3 SgS—f6 Die anerkannt stärkste Verteidigung gegen die italienische Partie, Ii*

212

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

mit Sg8—f6, ist von MOBPHY jemalig, wenn sein Gegner diesen Anfang wählte, angewendet worden, sowohl gegen 4. c2—c3 (vergl. P. 23, 39, 55, 59), als gegen die Rochade', 4. R g l (P. 10), als auch gegen 4. d2— d3 (P. 21, 327). Nur einmal, gegen 4 . Sc3, hat MOBPHY, in einer Partie mit JOÜENOUD (P. 202), statt Sg8— f6 zunächst d7—d6 und dann erst Lc8—e6 nebst Sg8—f6 gezogen. Im Anzüge pflegte der amerikanische Meister die italienische Partie meist durch das Evansgambit fortzusetzen ; nur wenigemale wählte er zur Abwechselung, namentlich in Vorgabepartieen, die Fortsetzung 4. Kgl (P. 353), ferner 4. d2—d4 (P. 352) und 4. c2—c3 (P. 291). Im Spiel gleichauf hat MOBPHY (abgesehen von einer Jugendpartie mit seinem Onkel, P. 2) nur einmal zur Erprobung der Variante 4. c2—c3, Dd8—E7

mit

RIVIEBE

(P.

326)

und einmal zur Abwechselung im Blindlingsspiel (P. 320) sich der italienischen Partie bedient. 5. d2—dl e5xd4 6. c 3 x d 4 Lc5-bt+ 7. Lei—d2 Lb4-d2f 8. S b l x d 2 d7—dä 9. e4 x cl5 Sf6 x d5 10. Rgl Rg8 Vgl. BILGÜEB'S Handb. S. 170 A. 7. 11. h 2 - h 3 Sdö—f-t 12. Kgl—h2 Sc6xd4 13. S f 3 x d 4 Dd8xd4 14. Ddl—c2 Dd4—d6 15. Kh2 - Iii Dd6—h6 16. Dc2—c3 Lc8—f5 17. Khl—h2 Ta8-dS

18. T a l — d l LföxhS 19. g2 x h 3 Td8—d3 20. D c 3 x d 3 Sf4xd3 21. L c 4 x d 3 Dh6—d6t 22. f2-f4 Dd6xd3 und Schwarz gewinnt.

194.-MOBPHY-)CHJAMOU,TLET

lund Genossen.

Versailles, im November 1858.

Französische Eröffnung. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. e 4 x d 5 e6xd5 4. Sgl—f3 Sg8—f6 5. Lfl—d3 Lf8—d6 6. Rgl Rg8 7. Sbl—c3 c7—c5 Schwarz sollte hier ebenfalls seinen Damenspringer, Sb8—c6, herausbringen. Der Läuferbauer vereinzelt den Damenbauer und giebt dem schwarzen Spiele von vornherein eine Schwäche. Vgl. P. 158 S. 168. 8. d 4 x c 5 Ld6xc5 9. Lei—g5 Lc8—e6 10. Ddl—d2 Sb8—c6 11. T a l — d l Lc5—e7 12. T f l — e l a7—a6 13. D d 2 - f 4 Sf6—h5 14. D f 4 - h 4 g7—g6 15. g 2 - g 4 Sh5-f6 Besser scheint Sh5—g7. 16. h2—h3 Ta8—c8 17. a 2 - a 3 Tf8—e8 18. S c 3 - e 2 h7—h5 19. S e 2 - f 4 Sf6 - h7 (?) 20. Sf4 x e6 f7 x e 6 21. T e l x e6 Le7xg5 22. Te6—g6f Kg8—f8 23. Dh4 x h5 Tc8—c7

III. Freie Partieen gegen französische Schach freunde.

24. Falls 25. 26.

Sf3 x g 5 Te8—e7 Sg5: so auch 25. Dh6f. Dh5—h6| Kfä—e8 Tg6—g8f Aufgegeben.

195.- Morphy—Riviere. Paris, Herbst 1858.

Evansgambit. 1. e2—e4 e7—e5 Sb8-c6 2. Sgl—f3 Lf8—c5 3. Lfl—c4 Lc5 x b4 4. b2—b4 Lb4—c5 5. c2—c3 d7—d6 6. Rgl e5xd4 7. d2—d4 Lc5—b6 8. c3xd4 Sg8 — f6 (?) 9. Sbl—c3 d6—d5(?) 10. e4—cä d5xc4 11. e5 x 1'6 ThS —g8 12. f6xg7 Noch stärker wäre 12. d5, Sa5! 13. De2f, Kf8! 14. L a 3 j Kg8; 15. Le7 nebst 16. fg und 17. Deof. Auch käme 12. Tel in Betracht. 13. T f l — e l f Lc8—e6 14. d4—d5 Dd8—f6 15. Lei—g5 Dfßxc3 16. d5xe6 Dc3—d3 17. e 6 - 1 7 f Ke8 x f 7 18. Tel—e7t Kf7-g6(!) 19. D d l - e l Dd3—d5 20. Tal—dl Sc6-d4 21. Tdl x d4 Lb6 x d4 Weiß erzwingt, durch 22. D b l f , das Mat in spätestens sechs Zügen. 196.-

MOBPHY—RlVlrlKE.

Paris, Frühjahr 1859.

Evansgambit. 1. e2—e4 e7—eö 2. Sgl—f3 SbS—c6

213

3. Lfl—c4 LfS—c5 4. b2—b4 Lc5 x b4 Lb4—c5 5. c2—c3 6. Rgl d7—d6 7. d 2 - d 4 e5xd4 8. c3xd4 Lc5—b6 9. d4—d5 Sc6—e7 10. e4—e5 Se7—g6 11. e5—e6 f7 xe6 Ein etwas vorzeitiger Angriff, dessen folgerechte Fortführung den kühnen Angriffsspieler zu neuen Überstürzungen treibt. 12. d5xe6 Sg8—e7 13. Sfö—go Rg8 14. Ddl—h5 h7—h6 Nachhaltiger erscheint hier zunächst die weitere Entwickelung des weißen Spieles, mit 14. Sc3 ff. 15. S g 5 - f 7 Tf8 X f7 Hier käme für Weiß die Angriffswendung 15. Dg6: Sg6: 16. e7+, d5; 17. edD, Td8: 18. Tdl, hg; 19. Ldof, Kf8; 20. Lg5: Td6; 21. Sc3 in Betracht. Weiß mag aber die Tragweite seines Springerangriffes überschätzt, beziehlich das Qualitätsopfer des Gegners an Wirkung unterschätzt haben. Anderseits konnte Schwarz auch eine einfachere Verteidigung mit 15. Dd8—e8, wählen, z. B. mit der Folge: 16. Lb2, d5; 17. Lg7: Tf7: oder 16. Lhö: gh; 17. Sh6f Kg7, bez. 17. DhO: Le6: 18. Le6: Tf7: 19. Lf7f Df7: u. s. w. 16. e6—fif Kg8—h7 17. Lc4—d3 Lc8—e6 Bequemer für Weiß wäre hier zuerst 17. Lei—g5, worauf die Entgegnung Le6 wegfällt und Lf5 dann 18. Tel zur Folge hätte. Schwarz

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

214

müßte auf 17. Lg5 mit DfB antworten und es könnte hierauf geschehen: 18. Ld3, Sfö; 19. g4, D f 7 : 20. gf, L f 5 : 21. Le2! Ld4; 22. Sd2, L a l : 23. T a l : etc. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44.

Lei—gö Tfl—el Lg5xe7 Dh5—g4 Sbl—c3 Kgl—hl Talxel T e l —f l Sc3—b5 Dg4—g3 Ld3—c2 Lc2—g6 Lg6—f» Sb5—d. Lasa. 8. Ddl—b3 Lb4-c3t Kräftiger als 8. Da4f, wobei zwar Weiß nach Sc6; 9. Se5, Eg8; 10. Sc6: Lc3f 11. bc, bc; 12. Dc6: einen Bauer gewinnt, aber wegen Le4 eine Zeitlang dem Gegenangriffe des Schwarzen ausgesetzt bleibt. 9. b 2 x c 3 . Lf5-e4 10. Sf3—d2 Le4—c6 11. Lfl—d3 Sb8-d7 Schwarz droht Sc5. Weniger gut wäre es, den Bauer g2 zu nehmen und unter Aufgabe des Bauern g7 später nach der Damenseite zu rochieren, z. B. Lg2: 12. Tgl, Lc6; 13. Tg7: De7; 14. Lg5, Sbd7; 15.Le4, Le4: 16. Se4: Rc8; 17. Tbl, b6; 18. c5, oder 15. Le4, Dd6; 16. c5, Dh2: 17. Lc6: Dglf 18. Ke2, D a l : 19.

Db7: Kf8; (Ke7; 20. Dc7:) 20. Lh6 mit starkem Angriff für Weiß. 12. Db3—c2 h7—h6 Weiß entweicht hiermit der Drohung Sd7— c5; 13. de, Dd3: etc. 13. Rgl Rg8 14. Tal—el b7—b6 15. h2—h3 Dd8—c8 Ein verlorener Zug von Schwarz, wobei die eigentliche Bedeutung von h2—h3, als eines indirekten Angriffszuges, nicht genügend gewürdigt war. 16. Kgl— h2 Kg8-h8 17. T f l - g l Tf8—g8 18. g 2 - g 4 g7-g5 19. f2—f4 Dc8—fd 20. Tgl—g3 Ta8—d8 Schwarz versäumt hier die Gelegenheit zur Einleitung eines passenden Gegenangriffes mit Df8—d6, z. B. 21. fg5, hß; 22. gf, h4; 23. Lf2, Sf6: 24. Te5, hgf 25. Lg3: Df8; 26. Se4, Le4: 27. Le4: DhG! etc.; oder 21. T f l , Tae8; 22. fg, hg; 23. Sfö, Lf3: 24. Tf3: e5; 25. Lf5, Tg7 etc. 21. Sd2—f3 Lc6xf3 22. T g 3 x f 3 Df8—d6 23. Kh2—g2 Sf6—h5 (Siehe Diagramm.) Diese Wendung hat Andkrsskn selbst später als ein überkühnes Opfer bezeichnet, das nur bei unmittelbarer Annahme entscheidenden Vorteil (mit g5—f4 : f) bringt. Besser vielleicht c7—c5, und falls dann 24. fg, hg; 25. Thl, so e6—e5! nebst 26. h4, gh; 27. Th4f Kg7; 28. g5, e4; 29. gf+ Kf8+, bez. 29. L e i : Set: 30. De4: Dg6. 24. f 4 x g 5 h6xg5 25. g 4 x h 5 g5—g4

245

VI, Wettkampf mit ANDERSSBN. Stellung nach dem 23. Zuge von Weiß.

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26. h3xg4 Tg8-g4^ 27. Kg2—fl f7—f5 Falls Tdg8, so 28. Tf7: Sf8; 29. Lh7 etc. 28. Dc2—f2 Sd7—e5 29. d4xc5 Dd6-d3f Noch besser für Weiß wäre hier 29. Lf4, z. B. Tf4: 30. Te5:, oder Sd3: 30. Ld6: Sf2: 31. Lo5f etc. 30. Df2—c2 Dtl3—e4 31. Le3—f2 De4— c6 32. Tel—dl Td8-dlf 33. De2xdl Dc6—c4f 34. Ddl—d3 Dc4xa2 Hier käme vielleicht für Weiß als stärker folgende Fortsetzung in Betracht: 34. Be2, De'if 35.Ke2:Ta4; 36. Td3, Ta2f 37. Kf3, c5; 38. Td7! Tc2; 39. Lt4, Tc3f 40. Kf4, Tc4f 41. Kg5, Tg4f 42. Kh6, Kg8! 43. Lg5 nebst 44. Kg6 etc. zum Gewinn für Weiß. 35. Tf3—g3 Da2—c4 36. Dd8 x c4 Tg4xc4 37. Tg3—g6 Tc4—c6 Falls Tc3:, so 38. Te6: Th3; 39. Tf6, Th5: 49. e6, Kg7; 41. e7, Th8; 42. Ld4 und Weiß gewinnt.

38. c3—c4 a7—a5 39. Kfl—e2 Tc6xc4 40. Tg6xe6 Tc4—c2f 41. Ke2—fö aü— a4 42. TeO—g6 Tc2-c4 Auch mit 42. Te8t Kg7; 43. e6, Tc4; 44. h6f Kh7; 45. Le3, Te4; 46. Te7f Kg8; 47. Lg5 etc., oder 46. Te7f KgC; 47. Tg7f Kf6; 48. Lg5-f Kc6: 49. h7 ctc. könnte Weiß schnell undsicherden Siegerzw ingen. 43. Tg6—gl a4—a3 44. e5—e6 a3—a2 45. Tgl—al Tc4—e4 46. Tal x a2 Te4xe6 47. Kf3—f4 Tc6—d6 48. K f l x fö Td6-d5f 49. Kf5—g4 b6—b5 50. Ta2—a8f Kh8—h7 51. Ta8—a7 Td5—d7 52. Lf2—g3 Td7—g7t 53. Kg4—h3 Aufgegeben. Diese Partie wurde am 22. Dez. gespielt und dauerte 4 bis 5 Stunden. 213.-

ANDERSSEN—MOBPHY. Sechstes Wettspiel.

Damenturmbaucr-Eröffnung. Schwarz

Weiß

1. a7—a6 e2—e4 Schwarz beabsichtigt, in die Sicilianische Eröffnung, welche ohne den Zug a7—a6 (vergl. das 9. Spiel Partie 216) nach damals herrschender Anschauung für unsicher galt, mit 2. c7—c5 einzulenken und von vornherein durch Anwendung eines geschlossenen Spieles den Gegner auf die Hilfsmittel des eigenen Genius anzuweisen. Dem geläufigeren Eindrucke nachgebend, maqhen wir hier

246

Sechstes K a p i t e l : Siege und Ehren in Paris.

wie bei den noch folgenden zwei Wettspielen mit derselben Eröffnung (a7—a6), welche in der Sache selbst die Parteirollen umkehrt, eine hiermit fibereinstimmende Ausnahme von der üblichen Zuweisung der weißen Parteifarbe an den Anziehenden. Im wirklichen Spiele führte übrigens auch ANDERSSEN während dieses Wettkampfes stets die schwarzen, MORPHY stets die weißen Steine. Als Antwort auf 1. a7—a6 kommt außer e2—e4 und außer dem natürlichen Gegenzuge a2—a3 in erster Linie d2—d4 in Betracht. Diese Entgegnung ist gegen ANDERSSEN, der den vorliegenden Anfang auch später, nach seinem Kampfe mit M O B P H Y , zuweilen bei ernsten Gelegenheiten anwendete, im Pariser Turnier 1 8 7 8 von MACKENZIE, ferner im Leipziger Turnier 1877 von L. PAUISEN und im Frankfurter Turnier 1 8 7 8 von A. SCHWARZ versucht worden, allerdings jemalig wegen nachheriger Partiefehler ohne glücklichen Erfolg. Desgleichen sind die Gegenzüge des Läuferbauern, f2—f4 und c2—c4, ohne Nachteil anzuwenden, wenn auch mit erstcrem im Pariser Turnier 1 8 7 8 J . MASON gegen ANDERSSEN und mit letzterem in Wien 1873 die Beratungspartei STEJNITZBLACKBURNE gegen die Partei A N DERSSEN-PAULSEN kein Glück hatte, d. h. wiederum wegen späterer Fehler im Laufe des Spieles selbst des Erfolges entbehrte. Andererseits minder gut als die genannten Antworten scheint die Flügelentwickelung g2—g3 nebst

Lfl—g2 zu sein, welche z. B. zu seinem Nachteile BLACKBDRNE im Wiener Turnier 1873 gegen ANDERSSEN wählte. Noch ist zu bemerken, daß bei fi—f4; 2. d7—d5, e2—e3; 3. c 7 - c 5 , Sgl—f3 das Spiel in die holländische Eröffnung einlenkt, wie überhaupt durch Zugumstellung verschiedene aridere Spielanfänge, bei denen der Anziehende erst später seinen Damenturmbauer bewegt, auf die vorliegende Eröffnung, welche mit dem letztgenannten Zuge beginnt, sich zurückführen lassen; man vergleiche die Beispiele in der zweiten Note zum fünften Zuge dieser Partie. 2. c7—c5 Sgl—f3 Es liegt nun die gewöhnliche sicilianische Eröffnung vor mit dem Unterschiede, daß Schwarz den Zug a7—a6 voraus hat. Schwarz könnte sich hier auch durch 2. e7—e5 auf die gewöhnliche Königsbauer-Eröffnung, und zwar in der Rolle des Verteidigers mit dem Vorteil des Deckungszuges a7—a6, einlassen. Letzterer würde u. a die spanische Partie und viele Varianten noch anderer Angriffsspiele zurückhalten beziehentlich sehr abschwächen. Dies hat z. B. ERNST MORPHY, der Oheim von PAUL MORPHY, durch eine aus Quincy vom 17. Aug. 1869 datierte Ausführung für die französische Zeitschrift „La Stratégie" (Jahrg. 1869 S. 217) überzeugend nachgewiesen. Für den Nachziehenden erscheint es, nachdem er mit e2—e4 sofort das offene Spiel einmal gewählt hat,

VI.

W e t t k a m p f m i t ANDEKSSBN.

8. d7—d5 Sdlxcö Noch besser wäre, wie im zehnten

nach u n s e r e r Ansicht ratsam, solche Spielweise durch d2—d4 unmittelbar weiter zu verfolgen, z. B. mit der Fortsetzung 3. c 5 x d 4 , D d l x d 4 ; 4. Sb8—c6, D d 4 — d l ; 5. e7—e6, L e i —e3 etc., oder auch auf dem Gambitwege mit 3. c ö x d 4 , Sgl—f3; 4. e7—e5, L f l — c 4 u. s. w.; in beiden Fällen wird es sich f ü r den Nachziehenden u. a. auch darum handeln, die Schwäche des P u n k t e s b6 im Laufe der Partie auszunutzen.

Spiele, die Kochade und dann erst d7—d5 nebst späterem f7—f5. F ü r Weiß möchte hier der richtige Zug e 4 x d 5 sein, sodann Sc3 auf e6 X d5. 9. b7 x c6 e4—e5 D e r im Angriffstypus des offenen Spieles so erfahrene Amerikaner behandelt auch gegenwärtige P a r t i e in jenem Stile; er will den Angriff auf Grundlage des vorgeschobenen Königsbauern mit dem Vorrücken des Königslauferbauern einleiten und dann unter Schwenkung der Offiziere nach dem rechten Flügel auf die feindliche Königsstellung direkt richten. Diese sonst sehr vorteilhafte Spielweise verliert aber an W e r t bei dem gegenwärtigen Anf a n g , in welchem der feindliche Königsbauer nur einen Schritt gezogen ist und zugleich nach Vorrücken des eigenen Königsbauern die feindlichen Mittelbauern auf der Damenseite große Stärke erlangen.

3. Sb8—c6 d2—d4 4. c5xd4 Sf3xd4 Lei—e3 5. e7—e6 Geschähe hier sofort Sg8—f6, so könnte 5.Sc3, nicht a b e r 5.Sc6: nebst 6. e5 (wegen 6. D a 5 f ) folgen; geschähe aber Db6, so würde Sb3 nebst Le3 die Folge sein. Die in der Partie jetzt erreichte Stellung könnte auch aus der Zugfolge 1. e7—e6, e2—e4; 2. c7—c5, S g l — f 3 (oder 1. c 7 - c 5 , e2—e4; 2. e7—e6, Sgl—fä) nebst 3. Sb8—c6, d2—d4; 4. c 5 x d 4 , S f 3 x d 4 ; 5. a7— a6, L e i — c 3 entstanden sein; man vergl.in B I I . Q D E K ' S Handbuch, 7. Aufl. 8. 692, Variante 5 und 6 sowie die Anmerkungen 7 und 8 auf Seite 700. In der gewöhnlichen sicilianischen Eröffnung ohne den Zug a7—a6, also in dem Anfange 1. e4, c5; 2. Sf3, e6; 3. d4, cd; 4. Sd4:, Sc6 könnte nun Weiß mit einigem Erfolge 5. Sb5 spielen. Die stärkere Entgegnung 2. Sf3, e6; 3. d4, ed; 4. Sd4: Sf6 war zur Zeit, als diese Partie gespielt wurde, noch nicht üblich. 6. Sg8—f6 7. L f 8 - e 7

Lfl—d3 Rgl

247

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10. Sf6—d7 fi—f4 Schwarz ist jetzt vollständig H e r r des Damenflügels und k a n n , falls W e i ß zu einem RochadeangrifFe die eigene Königsseite entblößen sojlte, von jenem Flügel aus, durch die Bauern auf der c- und d-Linie untcrstützt, langsam aber sicher das weiße Spiel lähmen. 11. f7—fö g2—g4 Schwarz, der hier rochieren und dann f7—f6 spielen könnte, will durch f"—f5 das Spiel auf dem Königsflügel zu dessen Sicherung

248

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

abschließen; man wird sehen, wie der Angriffsversuch von Weiß, da ihm die Mittel zum gehörigen Nachdrucke fehlen, bald zusammenbricht. Im ersten großen Schachturnier, zu London 1851, bot die entscheidende Partie zwischen ANDEBKSEN und SZEN einen sehr ähnlichen Charakter und ebenfalls den Angriff g2—g4, welchen SZEN dort ohne Erfolg versuche (vergl. Schachzeitung 1852, Seite 154). 12. Le7—c5 Le3 x c5 Noch günstiger geht zuerst der Springer auf c5, vergl. P. 217. 13. Sd7 X c5 g4xfö 14. e6xf5 Ddl—el Schwarz gestattet dem Gegner einen Freibauer, ist sich aber hierbei seiner überlegenen Stellung auf der Damenseite wohl bewußt. Weiß setzt seinerseits von hier ab mit anerkennenswerter Ergründung der Stärken wie Schwächen seiner Stellung das Spiel fort; er wählt die geeignetsten, nicht leicht zu findenden Ziige zur gleichzeitigen Drohung und Deckung. Dennoch vermögen auch diese den in der Position bereits für Weiß liegenden Keim des Verlustes nicht mehr zu erdrücken. 15. Rg8 Del—c3 16. Dd8—b6 Dc3—d4 17. Ta8—bS b2-b3 18. Dbß—a7 c2—c3 Man sieht, daß Schwarz Tb8—b4 drohte; z. B. falls 18. b3—b4, so 19. Tb4: Db4: 20. Sd3f zum Gewinn für Schwarz. 19. Da7—e7 Sbl—d2 20. Sc5—e6 Dd4—e3

21. c6—c5 Sd2—f3 Man beachte, wie Schwarz langsam und sicher, Schritt vor Schritt, an Terrainfreiheit gewinnt. 22. Tb8—b6 Kgl—f2 Weib sucht dem Drucke der feindlichen Stellung, wie er in der Note zum zehnten Zuge angedeutet ist, wenigstens seinen König thunlichst zu entziehen. Falsch statt dessen wäre insbesondere der nur scheinbar gute Angriff b3—b4 wegen 23. d4, cd; 24. cd, Sd4: 2b. Sd4: Dd4: 2G. Tg6f Kf2; 27. Td8, De3; 28. Lb7 nebst Dh4f bez. Tg2f etc. 23. Lc8—b7 Tal—cl 24. KgS—h8 Tfl— gl 25. d5—d4 c3xdl 26. c 5 x d t De3—d2 Falls Sf3xd4, so Dh4f zum Vorteil von Schwarz. 27. Se6—c5 Kf2—e2 Unrichtig für Weiß wäre auch hier Sf3xd4, wegen 28. Td8! Sf5: 29. Td3: Se7: 30. Td2f nebst Td7, oder 28. Td8, Dc3! 29. Dh4f Ke3! 30. Dh3-|- Tg3; 81. Dh2: T c g l ; 32. Sd3: Kd3: (falls Dd3: so 33.Tb4! Tg7: 34.Db2!) 33.Tc6,Db4; 34.Dc2lKo3; 35. Tc3f und Weiß gewinnt. (Vergl. Diagramm.) Nachdem Schwarz die Partie mit großer Energie und tiefem Positionsblick bisher gespielt hat, läßt er es nunmehr, vermuthlich infolge eingetretener Ermüdung, an gleicher Fortführung fehlen. Anstatt durch den Abtausch auf f3 schon jetzt die Spannung zu lösen und die weiße Stellung zu erleichtern, hätte er z. B. durch Tb6—h6 den vorbereiteten Angriff

VI.

Stellung nach dem 27.

W e t t k a m p f m i t ANDERSSEN.

Zuge.

249

wäre. — Entgegnet aber auf 30. Dd5 Weiß Lc4, so folgt Dd8 zu Gunsten von Schwarz; dem Anschein nach am besten erwidert Weiß Tc4, worauf indessen die Folge sein könnte: 31. Th6, Tg2! 32. Th3, Lc2! 33. d3, Kgl! 34. Td8, L d l ; 35. Se4, Db4 (falls Del, so 36. d2, De2; 37. 3c3, Dd2: 38. TdS!) 36. Te3, h3! 37. d2, De7! 38. Dg-8, Tc7; 39. T e l f Kh2; 40. T d l : Tg7: 41. T h l f K h l : 42. d l D f und Schwarz gewinnt.

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verstärken sollen: 28. Th6, Tg2! (falls Tg3, so 29. Se4) 29. Th3, a) T c f l ; 30. Se4, Dc2; 31. Sc3f nobst Lf3:; oder 30. Se4, Le4: 31. fe, Sdi: 32. e3-j- liebst Lg2: zum Gewinn für Schwarz; — b) Tf2; 30. Se4, Le4: 31. fe, Sg."> (falls Sgl, so 32. Td3 etc., falls aber Sd4:, so 32. e3, Dc3; 33. Dh4); 32. Dg5:! fg; 33. Tf2f nebst. 34. e3f etc. 28. Lb7—f3f Ke2xf3 29. D e 7 - b 7 f Kf3-f2 30. Tb6—116 Tgl-g2 Besser für Schwarz wäre an dieser Stelle zunächst 30. Dd5, weil darauf Weiß nicht Tg2 ziehen und seinen König nach g l der drohendsten Gefahr entziehen könnte. Denn nach 30. Dd5, Tg2 würde Schwarz mit 31. Se4f Le4: 32. fe, Kgl; 33. TdS vermöge des Druckes, den seine beiden Mittelbauern auf das weiße Spiel ausüben, sehr bald in entscheidenden Vorteil kommen, was bei der wirklich gewählten Zugfolge 30. Th6, Tg2 wegen 31. Se4+ Le4: 32. fe, Ddf: 33. Tf4f Kgl; 34.TfS! T e l ; 35. Th4, e6 etc. weggefallen

31. Db7—dö Kf2—gl 32. Th6—h3 Ld3—fl Ein schwacher Zug von Schwarz, dorn Morph? sinnreich begegnet, wie auch sein nächstfolgender Turmzug zeigt. Auch bei 32. Scö—e4 würde nun Weiß durch Db4; 33. Td8, Tc7 ein sicheres Spiel mit guten Angriffswendungen erlangt haben. Die be sonnene Ruhe, mit welcher Moephy alle möglichen Hilfsmittel zur Lösung seiner schwierigen Lage wählt, bezeugt seine ausgezeichnete Meisterschaft; es verbessert sich jetzt die mangelhafte Stellung des weißen Spieles infolge wiederholter Fehler des Gegners von Zug zu Zug. 33. : 44. Dd2: mit voller Ausgleichung, oder T e l ; 41. Dd5, T g l ; 42. Tg6, Del; 43. Se4 etc., beziehlich 42. Tg6, b»; 43. T g 2 t Tg2: 4». d'2 etc. 41. Dd5—f3 Tc5—c8f Jetzt kommt der Damenzug zu spät und ist sogar ein offenbarer Fehler, wodurch die Partie sofort für Weiß entschieden winl Immer noch bessei- wäre 41. Dd5—e4 gewesen, wobei Schwarz nicht sogleich verlieren, sondern unter Umständen sogar noch einige Remischancen erübrigen würde, z. B. 41. De4, Te5; 42. Df3, T e l ; 43. Te2, Te2: 44. de, Del; 45. Dflf T g l ; 48. DfSf etc. 42. K h 8 - h 7 Da5-f5f nebst Mat im nächsten Zuge. Diese Partie wurde am 24. Dez. 1853 gespielt und dauerte gegen acht Stundpn.

geht, keineswegs aber das offene Spiel an sich scheut. Über die geschlossene Verteidigung 3. Dd5—d8 nebst 4. e7—e6 sehe man das zweite Beratungsspiel MOREHY'S gegen STAUNTON

(P.

109

S.

117).

4. d>—d4 e7—e5 Diese einfache und natürliche Fortsetzung der anziehenden Partei sichert ihrem Spiele einen dauernden Vorsprung in der Entwickelung. Zwar führt solcher Vorzug objektiv noch nicht zu entscheidenden Vorteilen, aber in subjektivem Sinne übt er einen lästigen Druck auf die Bewegungen des Nachziehenden aus. Letzterer wird dadurch im Laufe des Spieles leichter zu nicht immer ganz zutreffenden Antworten veranlaßt, die dann für ihn im Falle stärkster Fortsetzung seitens des Gegners verhängnisvoll werden. Zu solchcn Behauptungen liefert diese Partie ein treffendes Beispiel.

Daß neben 4. d2—d4 der Anziehende auch auf andere Weise, z. B. durch Entwickelung der Königsfiguren zunächst seine Partie fortführen und hierbei ebenfalls ein be214.MORPHY—ANDEKSSBN. quemes Spiel erlangen kann, liegt Siebentes Wettspiel. auf der Hand und bedarf nicht erst Damenbauer gegen Königsbauer. der cingehendenBegründung. Wenn 1. e 2 - e 4 d7—d5 aber, wie es geschehen ist, derartige, 2. etxd.i Dd8xd5 dem ersten Blick naheliegende Ab3. Sbl—c3 Dd5—a5 Schwarz beabsichtigt den Doppcl- weichungen von dem natürlichen schritt des Königsbauern und ver- Entwickelungszuge d2— d4 als weit meidet deshalb den gewöhnlichen bessere Fortsetzungen oder gar als Rückzug Dd5—d8, worauf 4. d2—d4 ; wichtige Neuerungen angepriesen jene Absicht vereiteln würde. Man ! werden, so fallen solche Ubcrhebtingen in die Reihe zahlreicher unbesieht hieraus, daß Schwarz zwar die ' gründeter und oberflächlicher Verbekannteren offenen Spielweisen um-

252

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

suche, wie sie in neuerer Zeit von einzelnen Schachfreunden beliebt werden, die mehr oder weniger berufen oder auch unberufen an die ernste analytische Schacharbeit herantreten. Denn in der Regel beachten letztere bei ihren häufig ungründlichen Aufstellungen nicht, daß gewisse von ihnen herausgehobene und einfach vom Brett abzulesende Züge schon früher von der guten Analyse, wenn auch nicht immer in ausgesprochener Form, so doch aus berechtigten inneren Gründen, welche aber jenen Schachstrebern oft gar nicht zum Bewußtsein gelangen, längst abgethan oder einfach bei Seite gestellt sind.

len gegebene Ausführung nicht einmal an sich stichhaltig. Die Abweichung 4. Sgl—f3 wird nämlich nach e7—e5 mit der gekünstelten Wendung 5. Lb5f, c6; 6. L e i , Leo; 7. Rgl, Sd7; 8. Tel, f6; 9. Sh4 fortgeführt, und hierbei ist nicht beachtet, daß Schwarz mit 6. Lc4, Le7!; 7. Rgl, Sf6; 8. d4, ed; 9. Dd4: Rg8; 10. T e l , Leo (oder auch c6 - c5 nebst Sc6 etc.) 11. Dh4, Lf5 nebst Sbd7 ein leidliches und keinesfalls ungünstigeres Spiel erlangen wird, als

es die von Morphy in der gegen-

wärtigen Partie gewählte Fortsetzung durch den Damenbauer dem Nachziehenden gestattet. — Bei der anderen Fortsetzung 4.Lf I—c4, welche in der Schachzeitung mit der Folge Es ist indessen hier nicht der | e 7 - e 5 ; 5. Sf3, Ld6; 6. R g l , Se7; Ort, diese nur angedeutete allge7. d4, ed; 8. Sd4: begleitet wird, meine Kritik weiter zu verfolgen, ist nicht nur übersehen, daß hier und es genügt für den vorliegenden Weiß, statt 7. d4 zu ziehen, den Anlaß einfach die Betonung, daß vorteilhafteren Angrift 7. Sg5 wähweder die Fortsetzung 4. Sgl—f3, len könnte, sondern es liegt auch, wclche die englische Monatsschritt worauf es hier ankommt, kein Grund Chess Monthly vom Januar 1880 vor, weshalb andererseits Schwarz S. 145 als weit überlegen über d2— statt Se7 nicht entweder Sf6 ziehen d4 rühmt, noch 4. Lfl—c4, was die und dann rochieren sollte, oder auch Schachzeitung 1888 S. 306 (vergl. Sc6 nebstLd7 aufLbo spielen könnte. Bilguer's Handbuch S. 664 Anm. 1) Desgleichen wäre auf 4. Lc4 die ebenfalls für stärker denn d2—d4 Entgegnung Sf6 nebst der Folge 5. erachtet, einen nennenswerten VorSfö, Lg4; 6. d4, e6 etc. sehr wohl zug vor diesem Damenbauerzuge der Beachtung wert. Jedenfalls beanspruchen könne. Ganz abgemöchte Schwarz auch bei dieser sehen davon, daß auf beide angebFortsetzung (4. Lfl—c4) ein erträgliche Verbesserungszüge die schwarze liches und kaum nachteiligeres Spiel Partei ihrerseits statt e7— e5 zuals gegen die natürliche Entwickenächst andere Entwickelungszüge lung 4. d2—d4 sich gestalten. (wie Sc6 und Sf6 nebst späterem Lg4,bcz. auche7—cG) wählen könnte, 5. d l x e ä Da5—eb1!1 ist obenein die an den citierten Stel6. Lfl—e2 Lf8—b4

VI.

W e t t k a m p f mit ANDERSSEN.

7. Sgl—f3 Lb4—c3f Der amerikanische Meister setzt »einem. Spielcharakter getreu die Partie im Gambitstil fort und vermeidet die mehr defensive Erwiderung 7. Ld2, auf welche Schwarz mit Lg4 vorläufig das weiße Spiel in seiner Entwickelungsfreiheit behemmen möchte. Die für Weiß günstige Öffnung der b-Linie hemmt später entscheidend die Bewegungsfreiheit des schwarzen Spiels; vergl. Zug 17 und Folge. 8. b2 x c3 De5-c3f 0. L e i —d2 Dc3—c5 10. Tal— bl Sb8 —c6 Weiß nimmt sogleich Besitz von der b-Linie unb macht sie zur erfolgreichen Operationsbasis. Hätte A N D E R S S E N die ganze Meisterschaft M O B P H Y ' S in der Ausnutzung offener Linien vorher gekannt, so würde er vermutlich von dem (doch bald wieder aufgegebenen) Bauergewinn im 8. Zuge abgesehen oder noch besser die ganze Eröffnung dieser Partie gar nicht gewählt haben. 11. Rgl Sg8—f6 12. Ld2—f4 Rg8 Schwarz giebt schon jetzt den gewonnenen Bauer, um seine Entwickelung zu beschleunigen, zurück. In der That würde auch der Versuch, den Bauervorteil zu behaupten, das schwarze Spiel empfindlich gefährden, z. B. bei De7 durch 13. Tel, ferner bei Sb4 durch 13. Del, Sc2: 14. Lb5f KfS; 15. Dd2, Lfö; 16. T f c l , Sd5; 17. La4, Sf4: 18. Lc2: Lc2: 19. Te2: Dd6; 20. Dd6f

2 5 3

cd; 21. Tb7: mit entschieden überlegener Stellung für Schwarz. Gra>nz verderblich aber wäre sofort 12. S f 6 - d 5 wegen 13. Tb5 gewesen. 13. Lf4 x c7 Sc6—d4 14. D d l x d 4 Dc5xc7 15. Le2—d3 Lc8—g4 Ein unzeitiger und, wie die Fortsetzung (Zug 17) zeigt, durchaus erfolgloser Versuch von Schwarz, den Damenlaufer in das Spiel zu bringen. Besser wäre die Entwickelung b7—b6 nebst Lb7. Außerdem käme auch zunächst der Sicherungszug h7 — h6 in Frage; man vergleiche übrigens in B I L G U E R ' S Handbuch 7. Aufl. S. 664 die Variante 8 und die Anmerkungen 3—6. 16. Sf3—g5 Tf8—d8 Zöge an d i e s e r Stelle Schwarz h7— h6, so könnte 7. Se4 nebst entweder Se4: 18. De4 : f5; 19. Db7:, oder Sd7; 18. Sg3, Le6; 19. De4, Sf6; 20. Db7: die Folge sein. Spielt Schwarz aber Lli5, so würde u. a. auch 17. Sh7: Sli7: 18. Lh7f Kh7: 19. Dh4 gcschehon können. Lg4—c8 17. Dd4— bi Die Schwäche des Punktes b7 und die Drohung Sg5xh7 veranlassen den Laufer zum Rückzug. Ratsamer für Schwarz wäre es aber vielleicht, auf 17. Db4 sofort a7—a5 zu entgegnen und dann 18. Db7: mit Db7: 19. Tb7: Td7 in der Hoffnung auf Remischancen zu beantworten. Hätte andererseits Weiß den Angriff 17. LhTf unternommen, so würde Schwarz mit Sh7: 18. Dg4:

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

254

Sg5: 19. Dg5: Dc2: 20. Tb7: Da2:, oder 20. Tb3, Td6 die Ausgleichung thunlichst erreicht haben. 18. T f l — e l a7—a5

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Würde Schwarz statt a7 —a5 etwa b7—b6 versucht haben, so konnte Weiß durch 19. Sh7: Sh7: (falls Td3:, so zunächst 20. Sf6f) 20. L h 7 f Kh7: 21. Dc4f Kh8; 22. Da8: oder 21. De4f Lfö; 22. Dföf etc. Vorteii errringen. Wählte Schwarz aber 18. Tab8, so würde 19. Te7 Weiß günstiger gestellt haben. Wäre endlich 18. h7—h6 geschehen, so hätte nach 19. Te7, Td7 Mat in drei Zügen folgen können, und nach 19. Tc7, Ld7 die Fortsetzung 20. Sf7: Sd5; 21. S h 6 f gl); 22. Lei, Dc6; 23. Db2, Dg6; 24. Ldof Kfö: 25. Da3 zu gunsten des Weißen entschieden. 19. Db4—e7 Dc7xe7 Der Amerikaner spielt hier mit ausgezeichneter Meisterschaft. Der einfache Zug des Tauschgebotes, das vielleicht manchcr andere Meiser umgangen haben würde, ist hier in der Tbat das richtigste, zum Ziele führende Mittel. Es ist klar, daß Schwarz dem Damentauschc nicht

ausweichen darf, da auf Td7 Mat in zwei Zügen folgen und auf Ld7 zunächst 20. DfT^ geschehen und dann 21. Se6 die Dame erobern würde. 20. T e l Xe7 Sf6-di Falls Le6, so 21. Se6: fc; 22. Tbb7:, — falls aber TfS, so 21. Lei, Le6; 22. Le6: fe; 23.Tbb7: ctc. 21. Ld3—h7 : f ICg8—h8 Weicht der König nach f8, so folgt Mat in vier Zügen. 22. Te7 xf7 Sd5-c3 Weiß vermeidet mit Rccht diu Falle 22. Tdl, Lg4. 23. T b l — e l Sc3 x a2 Hier scheint den Führer der schwarzen Partei die erforderliche Ruhe und Stimmung für das Spiel verlassen zu haben. An seiner Stelle würde der spielzähcre Meister L. PAULSEN vermutlich hier den Versuch gemacht haben, die Partie durch Lc8 —d7; 24. Tee7! Lc6! (falls Tc8, so nicht 25. T g 7 : wegen Sd5, sondern zunächst 25. h3 ctc.) 25. h2—h4 oder Ld3, Sd5! 26. Df4, Kg8! noch einige Zeit hinzuziehen. 24. T f 7 - f 4 Ta8-a6 25. L h 7 - d 3 Aufgegeben. Diese Partie, am 25. Dezember gespielt, nahm eine Zeitlänge von zwei bis drei Stunden in Anspruch.

215.-

ANDEBSSEN—MOBPHY. Achtes Wettspiel.

: Damenturmbauer-Eröffnung. ! Zug 1 bis 10 genau wie in Partie 213. j| 11. f7-f5 Ddl—h5t jj Durch dieses Schach kann später

VI. Wettkampf

der Königslaufer von Schwarz eine Zeit lang zurückgehalten und somit ein Tempo gewonnen werden. Deshalb empfiehlt sich zunächst die Rochade im achten Zuge vor Bewegung des Damenbauern. Man vergleiche das in dieser Beziehung wie überhaupt in betreff der vorliegenden Eröffnung am korrektesten geführte zehnte Spiel, P. 217. 12. g7—g6 Dh5—h6 13. Le7—f8 Dh6-h3 Jetzt ist die weiße Dame auf einen wirksamen Platz, der schwarze Königslaufer dagegen zurückgebracht. 14. c6—c5 c2—c3 Hier könnte, wie in dem früheren Spiele dieser Art, zunächst Le7—c5 geschehen, da das gegenwärtige Vorrücken der schwarzen Bauern noch nicht zeitig erscheint. Anderseits ist es ratsamer, daß die beiden Läufer von Schwarz erhalten werden und daß, wie in dem zehnten Spiele, zunächst der S p r i n g e r auf c5 geht. 15. c5—c4 Ld3-c2 Dieses frühe Vorgehen des Bauern ist nicht besonders kräftig, und Schwarz behauptet daher in dieser Partie keine so starke Angriffsstellung auf dem Damenflügel wie in dem sechsten und namentlich in dem zehnten Spiele. 16. Lf8—c5 Sbl—d2 17. Rg8 b2—bé 18. c4xb3 a2xb3 Schwarz schlägt en passant, um die freie Turmlinie für den Turmangriff auf den c-Bauer zu nutzen, während der jetzige b-Bauer von

m i t ANDERSSRN.

2 5 5

Weiß später gegen den a-Baucr getauscht werden kann. 19. Dd8—b6 Tfl—el 20. L c 8 - b 7 b3—b4 Dieses Vorgehen schwächt die Stellung der weißen Flügelbauern; ratsamer möchte Dg3 nebst Df2 und dann Sf3 sein. 21. Lc5—e3f Dh3xe3 22. Db6—c7 De3—d4 Schwarz tauscht mit Recht nicht auf e3, was dem weißen Spiele Erleichterung bringen würde; er sollte aber seinerseits den Tausch abwarten und Tf8—c8, womit er d5—di droht, spielen: 22 Tfc8, Db6:! 23. Sb6: nebst entweder Ta3; 24. Sc4, Sc4: 25. Tc4: g3; 26. Tac8, Te3; 27. d4 mit Gewinn eines Bauern, — oder Sbl; 24. d4, Lb3; 25. Ld5, Ld5: 26. Sd5: cd; 27. Tc4 bez. Sb4:, mit überlegener Stellung. 23. Tf8—c8 Tal—a3 Hier versäumt Schwarz den richtigen Zug a6—a5 und läßt statt dessen dem Gegner Zeit zur Verdoppelung der Türme, worauf jener Zug bedeutend an Kraft einbüßt. 24. a6—a5 Tel-al Nach Verdoppelung der Türme stehen die Spiele ziemlich ausgeglichen; Schwarz muß nun, um mit Erfolg in das feindliche Spiel einzudringen, bald den Damentausch anbieten und 'Weiß vermag dann seinerseits zum Angriff überzugehen und durch Aufreibung der entscheidenden Kräfte die Spiele auszugleichen. 25. a 5 x b 4 Dd4xb4 Ratsamer wäre es für Weiß, zu-

256

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

vor die Türme zu tauschen und dann erst den Bauer b4 zu nehmen. 26. Dc7—c5f Db4xc5 Schwarz versäumt hier seinerseits, von der in voriger Note angedeuteten Unterlassung des Turmtausches durch 26. Ta3: Ta3: 27. Dc5f Dc5: 28. Tc5: zur Verstärkung seines Angriffes, Nutzen zu ziehen. 27. Sd7 x c5 Ta3xa8 28. L b 7 x a 8 Sd2-f3 29. La8—c6 Tal-a7 Die folgenden Kombinationen von Weiß verdienen ganz besondere Beachtung. 30. Lc6—d7 Sf3-d4 31. K g 8 - f 8 Lc2—dl 32. Kf3—c8 Ldl—e2 33. T c 8 - b 8 h2—b3 34. Sc"i—e4 c3—c4 Die für Schwarz scheinbar starke Wendung 34. T b l f Kh2; 35. Tel könnte von Weiß durch Lbö; 36. Tc3: Ld7f 37. Sd7: Se6: pariert werden. Das nun folgende Endspiel ist auf beiden Seiten gleich interessant wie meisterhaft geführt.

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illp 35.

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Le2 x c4

Falls 35. Tb4, so Ta8f; 36. Ke7, Ta7 (droht Sc6t); 37. Kd8, Ta8f 38. Ke7, Ta7 mit Remis, da auf Kc7 Weiß mit Sb5+ erwidern könnte. 36. T b 8 - b 4 Sd4xe6 37. Tb4xc4 Se6-g7t 38. Ke8—e7 e5—e6 Bei 38. Kd8 erreicht Weiß ebenfalls durch das Vorrücken seines Königsbauern die Ausgleichung. 39. Se4—f6 g2—g3 Auch mit dem anscheinend stärkeren Zuge39.Se4—c5 möchte Schwarz wegen ed; 40. Tf4: dSDf; 41. Kd8: Ta5 etc. kaum mehr als Remis erzielt haben. 40. Tc4—d4 Kgl—f2 4!. T d 4 - d 3 Kf2—g2 42. h7—h5 e6xd7 Man sieht, wie Schwarz nach Eroberung des feindlichen Springers trachtet. Zöge aber Schwarz 42. Se4, so würde g4; '43. Tg3t Kh2; 44. Td3! Kg2 u. s. w. folgen. 43. Td3 x d7 Ta7—a5 44. K e 7 - f 7 Sg7xf5 Auf 44. Sd5 sichert Weiß durch Ta6 sich ebenfalls das Remis. 45. g 6 x f 5 Ta5xf5 46. T d 7 - d 5 TfÖxdi 47. Sf6xd5 Kg2—f3 48. Kf7—e6 g3—g4 49. h5—h4 Kf3 —e4 Das Vorrücken der weißen Bauern würde dieselben nur in Verlust und für Weiß höchstens zum Remis führen: a) g5; 50. Kfd, g6; 51. Sf6, g7; 52. Sg8, Ke3; 53. Kg6, Kf3; 54. Kfä, Ke3; 55. Kg6, Kf3; 56. Sh6, g8Df 57. Sg8: Kg4; 58. Sf6f Kh4: 59. Kf5, Kg3; 60. Sh5+ Kf3; 61.

-

IV.

W e t t k a m p f mit ANDERSSEN.

257

Sf4: h4; 62. Sf5 etc.; b) f5; 50. Ke5, |

. L e i — f 4

e6—e5

g5; |

7. Lf4—e3

t'7—fd

Kf2;

51. K f 4 ,

oder 50. K e 5 ,

51. K f 5 : g6; 52. Sf6, g l ; 53. Kg5,

Auf diesen Zug, durch welchen K e 3 ; 54. Kg6, R f i ; 55. Kg7: K g 5 ; Schwarz irrtümlich glaubte, sein 56. Sd5, K h 4 : 57. Kg6: K g 4 ; 58. ; Spiel frei machen zu können, stützte sich überhaupt ANDERSSENS Wahl Sf6+ u. s. w. der Eröffnung in gegenwärtiger Par50. S d 5 - f 6 f Kel-f3 Der König muß nach f3 oder e3 j tie. Besser wäre Le6, oder a6, obzurückgehen und das Spiel remis gleich auch dabei Weiß das stärkere halten; zöge er noch d3 oder d4, Spiel behält, wie die zweite Turso würde Schwarz durch 51. Sg4: nierpartie zwischen SZEN und ANDERSSEN (Schachz. 1852, S. 151) zeigt, hg; 52. h3 etc. gewinnen. i In ihr fand SZEN nach a7 —a6, 8. 51. S f 6 - d 5 Kf3-e4 S5c3, Le'i; 9. Sd5, Ld5: 10. Dd5: Remis. Sf6; 11. Db3, d 6 - d ö ; 12. Db7: etc. Diese Partie wurde am 25. Dez. gespielt und dauerte vier Stunden. bald Gelegenheit zu entscheidenden Angriffen. 216.-

MORPHY—ANDERSSEN. Neuntes W e t t s p i e l .

Sicilianische Eröffnung. 1.

e2—e4

c7—co

Wegen der Eröffnung vgl. P. 154. 2. S g l — f 3 3. d2—d4

Sb8—e6 c5xd4

4. S f 3 x d 4

e7—e6

5. Sd4—br> d7—d6 Dieser Springerangriff empfiehlt sich gegen die sicilianische Eröffnung, sobald dieselbe im 2. Zuge mit Sc6 und im 4. Zuge mit e6 weitergeführt ist. Vorzug verdient deshalb für Schwarz die Zugweise 2. Sf3, eG; 3. d4, ed; 4. Sd4: Sf6. — Zöge Schwarz statt d7—d6 jetzt a7—a6, so würde Weiß durch 6. Sd6f Ld6: 7. Dd6: De7; 8. Dg3 einigen Positionsvorteil erringen; man vergleiche das elfte Spiel des W e t t k a m p f e s m i t LÖWENTIIAL, P . 159

S. 169. Dagegen käme statt d7—d6 auch jetzt noch Sg8—f6 in Betracht. Lange,

PAUI. MORPHV.

I I I . Aufl.

8. Sbl—c3

f5-f4

Dieser Springerzug vernichtet jenen Glauben, weil nun a7—a6 an 9. Sdö, ab; 10. LbG nebst 11. S c 7 f scheitern würde. Auch Sg8 - f6 (statt f5—f4) würde jetzt seine Wirkung verlieren, da hierauf Weiß nun mit 9. Lg5 entweder bei a7—af> durch 10. L f 6 : g f ! 11. D h 5 f K d 7 ! 12. D f 5 f Ke8; 13. D h 5 t Kd7; 14. Sa3 Bauervorteil nebst besserer Stellung erlangt, oder bei Le7 durch 10. Lfti: gf (falls L f 6 : so 11. S d ö f e t c ) 11. Dh5f K f 8 ; 12. L c 4 , De8; 13. DhC^= den Sieg erringen könnte. Dagegen käme als die verhältnismäßig beste Entgegnung für Schwarz Lc8—e6 in Betracht, worauf freilich Weiß immer einen namhaften Vorsprung in der E n t w i c k l u n g behaupten wird. Gegen den von Schwarz wirklich gewählten Zug fö—f4 findet der amerikanische Meister Gelegenheit, 17

258

Sechstes Kapitel : Siege und Ehren in Paris.

in seinem gliinzenden Stile den Angriff weiter zu führen; man vergl. dazu in BILGUERS Handbuch 7 . Auf). S. 650 die Variante 5 des § 4 sowie die Anmerkungen 31 und 32. 9. Se3—dö f4 x eS 10. Sbä—c7t Ke8 - f7 11. Ddl—f3f Sg8—f(i Einfacher für Weiß und zum Gewinn ausreichend wäre hier U.Sc7 x a8, worauf Schwarz auch bei eSx f2f wegen 12. Kf2: Dh4| 13. g3, De4: 14. Lg2, jedes nachhaltigen Gegenangriffes entbehrt haben würde. Der Amerikaner verschmähte aber, wo es irgend anging, den Gewinn durch kleine Vorteile und geht auch hier in seinem großen Stile auf die Hauptentscheidung ans. 12. Lfl—c4 Sc6—d4 trifft hier den einzigen Zug, der ihm noch einige Aussichten eröffnet, welche er dann freilich energisch zu benutzen versäumt. Schwach insbesondere wäre hier für Schwarz e 3 x f 2 gewesen, wegen 13. Df2: Lef!; 14. Se6: Ke6: 15. Sftif Ke7; 16. Sd5f Ke8; 17. Rgl, womit Weiß ein gewinnkräftiges Spiel erlangt. 13. S d 5 - f 6 f d6—dö Schwarz will für alle Fälle iin voraus seiner Dame und seinem Laufer das Feld d6 bez. die Richtung b4 eröffnen. Zöge er sogleich Kf7—e7, so gewönne Weiß durch 14. Sfdöf Kd7; 15. Df7+ Kc6; 16. Sb4f. oder 15. Df7f Le7; 16. fe, Tf8 (falls Sc2f, so 17. Kd2 etc.); 17. ed, Tf7: 18. L b 5 f . Geschähe aber Kf7—g6, so folgt, wie in ANDERSSEN

der Partie, nach Dhäf zunächst f2 x e3. Versucht Schwarz endlich Lc8— e6, so folgt 14. Le6f Sc6: 15. Sfd5f Sf4; 16. fe etc., bez. Kg8 oder Kg6; 16. Se6: zum Gewinn für Weiß. 14. L t ^ - d ö f Kf7—g6 Bei diesem Königszuge rechnet ANDERSSEN, wie er selbst später zugestanden hat, auf die Möglichkeit, nach 15. Dh5f Kf6: 16. Df7f sich mit seinem Könige, Kg5 etc., durchzuschlagen; er übersieht dabei, daß Weiß statt 16. Df7: zunächst durch 16. f 2 x e 3 sich die f-Linie für das entscheidende Eingreifen seines Königsturmes öffnen kann. Dieser nachhaltigere Zug kam in der That dem deutschen Meister so unerwartet, daß er darüber verstimmt alsbald die Flinte ins Korn geworfen hat. Hätte MORPHY hier an der Stelle von ANDERSSEN die s'chwarzc Partie zu führen gehabt, so würde er voraussichtlich in seiner kräftigen Weise des Gegenangriffes, wie sie übrigens sonst auch ANDERSSEN selbst zu Gebote gestanden hat, aller unmittelbaren Gefahr durch Wegnahme des schachbietenden Laufers die Spitze abgebrochen haben; 14. Ldöf Dd5: nebst a) 15. Sfdöf, Sf3f 16. gf, eff 17. Kfö: Lc5f 18. Ke2, Tab8 etc., oder b) 15. Dhä+ g6; 16. Sfd5: gh; 17. Sa8: (falls 17. Rgl, so zunächst e3—e2!), Sc2=f; 18. Iie2, Sal: 19. Tal •. und Schwarz steht mit zwei Läufern gegen zwei Springer nicht ungünstig. Außerdem käme für Schwarz, statt K f 7 - g 6 bez. Dd8xd5, endlich noch

IV. Wettkampf mit ANDERSSEN.

die Antwort Kf7—e7 in Betracht. In der englischen Monatsschrift (Chess Monthly von 1880 S. 23s) hat sich der inzwischen verstorbene Meister ZUKERTORT gelegentlich seiner eingehenden Erörterung der vorliegenden Partie die 'große Mühe genommen, durch sorgfältige Analysen nachzuweisen, daß Schwarz mit Hilfe der genannten Antwort (Kf7—e7) sogar die Partie zu seinen Grünsten hätte gestalten können Bei seiner Ausführung, die er nach Kf7—e7 zunächst ganz richtig für Weiß mit 15. Dh5+ gf; 16. DOf Kd6 einleitet, vermeidet er nun für Weiß 17. Se8f, worauf sich Schwarz durch De8: 18. De8: Sc2f 19. Kfl!, e 2 j 20. K g l , Sal: 21. Dd8f Ld7; 22. Df6f Kc5; 23. h3!, c'.Df; 24. Kh2, Dd2 25. DhS: Lh ! den Gewinn sichcrn würde. Er setzt statt dessen das Spiel besser mit 17. Sa8: Sc2if (richtiger als sofort De7, worauf 19. Rcl folgen könnte); 18. Ke2, De7; 19. DeT^ Le7: fort und läßt nach 20. Tacl, Sd4f 21. Ke3: Ld7 Schwarz bei 22. Lb7: Tb8: 23. Ld>, Tb2: 24. Sc7, Ld8; 25. Sa6, f5; 26. Kd3, La5; 27. Tc5, Td2f 28. Kc4, Tc2f 29. Ivd3, Tc5: das bessere Spiel erlangen, während indessen nach unserer Ausicht Weiß mit der Abweichung 22. Tc7, Ta8: (falls Lc6, so 23. Lc6: etc.) 23. Tb7: Lc6 (falls Sc6, so 24. Tdl, Sd4! 25. Tel etc.) 24. Lc6: Sc6: 25. T e l , Tc8; 26. b4 u.s.w. vermöge seines Bauernübergewichtes mindestens die Ausgleichung herbeiführen wird. 15. Df3—h5f Kg6xf6

259

!

16. f 2 x e 3 Sd4-c2f -Weiß vermeidet hier mit Kecht nicht nur 16. Se8f, sondern auch den sofortigen Angriff Df7f; auf 1 enteren Zug käme Schwarz durch De8: 17. De8: Lb4f in Vorteil. Die von Schwarz (auf 16. f2xe3) gewählte Antwort Sc2f ist ein VerI zweiflungszug, der gleich dem Sprin| gerzug 23 im 7. Wettspiele (P. 214) j uns verrät, daß der Führer der schwari zen Partei, durch die Widerstandskraft ige Spielweise des Gegners erschüttert, seine Lust an der Fortführung des Spieles verloren hatte. 17. Kel—e2 Aufgegeben. Auf Sal: entscheidet nun 18. Tf lf Ke7; 19. De5f Kd7; 20. Le6, Kct>; 21. Tel f . Diese Partie wurde am 27. Dez. gespielt utid nahm kaum eine halbe Stunde in Anspruch. 217.-

ANDERSSEN—MORPHV. Zehntes W e t t s p i e l .

Unregelmäßige Eröffnung. 1. a7—a6 e2-e4 Die gegenwärtige Partie ist das gediegenste und für den Kenner denkwürdigste Spiel des ganzen Wettkampfes. Der deutsche Meister behandelt hier die von ihm gewählte eigenartige Spielentwickelung auf die richtigste Weise, und der hochbegabte Gegner setzt ihm den hartnäckigsten Widerstand entgegen. Es ist ein Kampf zwischen geschlosssener und offener Spielweise in einer Partie, deren Natur von vornherein auf jene angelegt ist vnd daher bei richtiger Führung auch von dem 17*

260

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

auf der Damenseite. Man vergleiche in BILGCERS Handbuch 7. Aufl. S. 692, Variante 6 und Anm. 15, 16. 14. S d 7 - c 5 Le3xe5 Schwarz droht Festsetzung des Springers auf e4, nötigt daher zum Abtausch und bewahrt auf diese Weise sein Läuferpaar. In früheren Partiecn dieser Art ging zuerst der L ä u f e r auf c5. 15. Le7—c5f Kgl—hl 16. T a S - a 7 Ddl-e2 Das wohlberechnete Zurechtstellen der Figuren i:n eigenen Heerlager und dann erst folgende langsame, sichere Vorrückcn ist der geschlossenen Spielweise eigentümlich, verlangt aber für jede einzelne Partie dieser Art eine besondere Anord9. b7 x c6 f2—f4 nung, und die jederzeit einschlagende 10. d7—dö e4—e5 Wendung herauszufinden, bleibt im 11. Sf6—d" Tfl—f3 In früher gespielten Partiecn dieser wesentlichen eine hervorragende Art, namentlich in seinen Londoner Eigenschaft des Genius. Turnierpartieen vom Jahre 1S51, ging 17. a6—a5 Sd2-f3 ANDEBSSEN nicht selten mit dem 18. Dd8—b6 b2—b3 Springer nach c8 zurück. Von d7 Der Kenner sieht, daß Schwarz ans mag diese Figur aber leichter jetzt vollständig Herr der Partie ist. über c5 wieder in das Spiel gebracht, 10. Le5-el Tul—el werden. Außerdem hat sie zunächst 20. Le3—e5 Sf3—g5 die wichtige Aufgabe, den Zug f4 — Hier scheint Schwarz ein Tempo f5. der jetzt Bauer eö ungedeckt wegzuwerfen; Weiß jedoch kann "lassen würde, zu hindern. ebenfalls den Turm auf el nicht er12. f 7 - f o Ti3-li3 halten, und der Zeitverlust gleicht Der Turm nimmt liier keine glück- sich daher auf beiden Seiten aus. liche Stellung ein; er bleibt lange Weiß hätte sich aber möglicherZeit unthätig. weise zu einem anderen, weniger 13. g7—g6 Sbl—d2 günstigen Zuge (wie g2—g3) verDurch diesen einfachen Bauerzug leiten lassen können, und diese Rückhemmt Schwarz sofort jeden Angriff sicht bot beim Mangel jedes Risiko auf Beinen Königsflügel und erfreut hinreichenden Anlaß für die Bewesich nun ungehinderter Thätigkeit gung des Laufers.

geschicktesten Gegner nicht ersebüttert werden kann. Sgl-f3 2. c7—c5 d'2 - d4 3. Sb8—c6 SfS xd4 4. c5 X d4 Lei— e3 5. e7—e6 6. S g 8 - f » Lf 1 —d3 Rgl 7. Lf8—c7 Sd4 x c6 8. Rg8 Mit diesem und den nächstfolgenden beiden Zügen geht Weiß seinerseits zur offenen Spielweise über. Wir erinnern hier an die Bemerkung im sechsten Spiele über den Nachteil von e4—eö nebst f2--f4 und fügen hinzu, daß jetzt c2—c4 nebst Sc3 die geeignete Fortsetzung des weißen Spieles sein möchtc.

IV. WettkampF mit Anderssen..

21. Ta7—g7 Tel—bl 22. Lc5—e7 Sg5-f3 23. c6—c5 cJ—c3 Jetzt hat Schwarz ein Tempo zum Vorrücken des c-Bauer gewonnen. 24. Lc8—b7 De2 —f2 25. Db6—c7 Ld3 — e2 26. Lb7—c6 Tbl—gl 27. T f S - a s g2—g4 28. t'5xg4 Tglxgl 29. a5—a4 Le2—d3 30. a4 x b3 a2 x b3 31. T a S - a l f Tg4-gl 32. Dc7—a5 Tglxal 33. D a ö - a l f Df2—el Statt des Damentauschcs, der Weiß etwas erleichtert, würde für Schwarz 34. Dal—b2 besser sein. 34. D a l — e l f SfSxel 35. c5—c4 Ld3—c2 Falls b 3 x c 4 , so 36. de mit Gewinn des Laufers d3. 36. Lc7—eö Khl - g 2 Diese Lauferstellung, von der sich Schwarz zu viel des augenblicklichen Vorteile versprach, gab wohl das eigentliche Motiv zum Damentausch. Denn geschähe jetzt ein anderer Zug von Weiß, so würde 37- Tg7—a7 zu entscheidendem Einfluß gelangen. Es geht daraus hervor, daß dem amerikanischen Meister gegenüber kein Gegner auf den geringsten Fehler mit Zuversicht bauen kann. 37. c 4 x b 3 Lc2xb3 38. T g 7 - b 7 Lb3—c2 39. Tb7—b2 Kg2-f3 40. L c 6 - b 5 Th3-g3 Jetzt endlich beginnt der bisher unthfttige Turm wieder mitzuspielen; vergl. die Anmerkung zum 12. Zuge.

261

41. Lb5 - fl h2—h4 42. Kg8—f7 h4—h5 Dieser Angriffsversuch von Weiß fällt zu Gunsten der anziehenden Partei aus, da Bauer g6 später auf h2 eine drohende Stellung einnimmt. Weiß aber hat keinen anderen Weg, um seine Figuren zur Thätigkeit und namentlich den Turm zur Wirksamkeit zu bringen. Falls z. B. Tg5, so 43. Lh3, li5; 44. Lf5, Lf5: 45. gf, Tg2; 46. Tb3, Te2; 47. d4— d f etc. Tg3—g5 43. g6 X 1)5 Tg5—Ii j 44. ho—h4 Th5-h7f 45. h 4 - h 3 Th7—h6 46. K f 7 - g 8 Th6-g6f 47. Lc5—f8 Man sieht, daß bei Th6 x e6 Bauer h3 unaufhaltsam vordringt. Tg648. Kg8—f7 Tg5-—h5 49. Lf8—c5 Le2-—d3 50. Lc5—gl Sel x d3 51. Lf 1 x d3 Sd3-- e l 52. T b 2 - d 2 53. h 3 - h 2 Kf3-S* 54. Td2—e2 Sel-—d3 Sd3-—c5 5 \ Te2-e3 Sc5 —d7 56. Te3 X c3 57. K f 7 - e 7 Th5-- h 7 t Sd7-— f6 58. K e 7 - d 8 Kg4-- g 3 59. Tc3—c2 liier nimmt das Endspiel eine neue bemerkenswerte Wendung. Es entspinnt sich ein Kampf zwischen den letzten Besten des offenen und geschlossenen Spieles. Der schwarze Freibauer auf der Damenseite sucht zur Geltung zu gelangen; Weiß dagegen unternimmt einen direkten Angritf mit seinen letzten Kräften

262

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Pari«.

auf dem Königsflügel und gewinnt unter Aufgabe seines Bauern die Qualität, welche indes gegen die Übermacht der feindlichen Bauern zur Ausgleichung nicht hinreicht. Hätte übrigens Weiß statt des letzten Zuges Kg4—g3 sofort f4—f5 gezogen, so würde Schwarz diesen Versuch durch 60. Tc2—g2 nebst Tg2—f2f und Tf2 x f5 mit entschiedenem Vorteile vereitelt haben. 60. d5—d4 f4—fo 61. e6 x f 5 e5—e6 62. Tc2—e2 e6—e7f 63. Te2xe7 Th7—h8f 64. Kd8—c7 Sf6-d5t 65. K c 7 - d 7 Sd5xe7 66. Kd7 x e7 Kg3 - g2 67. K e 7 - f 6 Th8—d8 Schwarz bringt hier auf gleich meisterhafte Weise, wie im ersten Spiele (P. 208, S. 229 und S. 234) seine beiden .entscheidenden Bauern zur Geltung. 68. Kft>—e5 Td8—e8f 69. K e 5 - f 4 Te8-d8 70. Lgl—e3 Td8-d5 Man sieht, daü auf Kg2xh2 Schwarz nach Kf4—f3 einen der beiden Bauern ungehindert vorrücken kann. 71. Kf4—e4 Td5—d8 72. fö—f4 Td8 - h 8 73. f4-fH+ Kg2xh2 74. Ke4—d3 Th8-a8 75. Kd3—e2 Ta8—a2f 76. Le3—d2 Aufgegeben. Diese Partie wurde am 27. Dez. 1858 gespielt und dauerte ungefähr sechs Stunden.

218 - Morphy—Andbrssen. Elften Wettspiel.

Französische Eröffnung. 1. e2—e4 e7—e6 2. d 2 - d 4 g7- g6 Die Wahl dieser eingeschränkten Verteidigung ist einem so ausgezeichneten Gegner gegenüber nicht empfehlenswert (vergl. P. 25, S. 46). Die beste Antwort bleibt der einfache Gegenzug d7—d5. 3. Lfl—d3 Lf8-g7 J. Lei— e3 c7 —c5 5. c2—c3 c5 x d4 6. c3xd4 Sb8—c6 7. Sgl—e2 Sg8—e7 8. Rgl Rg8 0. Sbl—c3 d7—d5 10. e 4 - e 5 f7—f6 Bei dem gegenwärtigen Bauerverhältnis auf dem Damenfliigel, und namentlich bei der unthätigen Stellung des schwarzen Königslaufcrs, ist dieses Vorrücken des Königsbauern von Weiß hier weit günstiger als in dem geschlossenen Spiele der Partieen 213, 215 und 217. 11. {>—f4 f6 x e 5 Statt dieses ungünstigen Tausches. wcleher den ersten Keim zu dem späteren Verluste bildet, mußte Schwarz zunächst sein Spiel weiter entwickeln, z. B. durch l t . a7—a6 nebst 12. L c 8 - d 7 , später T f 8 - f 7 nebst Ta8—f8. Weiß kann ohne Positionsnachteil e5 x f6 nicht schlagen und Schwarz f 6 x e 5 nur nach vorangegangener Vollendung der Entwickelung bez. nach Verbindung der Türme. 12.

f4 x e 5

a7—aß

IV. W e t t k a m p f mit

13. D d l - d 2 Sc6—b4 Der Köngsläufer ist nicht in dum Grade, wie Schwarz wähnt, zu fürchten; außerdem vereitelt die Fesselung seines Königsspringers den Zweck, ihn sofort auf f5 zu bringen. 14 Lei—g5 Sb4xd3 15. D d J x d 3 Lc8—d7 16. Dd)—ht Dd8—eS 17. S e i - g 3 Ta8—cS 18. T f . - f ö f De8 x f i 19. Tal— f l Df8—es 20. D h ( - h 4 Se7—f5 Dieser Sp'ingerzug öffnet dem Vorgehn des Gegners freie Bahn, und der amerikanische Meister führt nun den direkten Angriff mit seiner bekannten Energie, welche dem verfolgten Feiide keinen Augenblick der Ruhe gästattet. 21. S g i x f ö g6xf5

i

A

¡Ü T Hl Y Ü

Anderssen.

263

26. S c 3 x b 5 a6xb5 26. Df4—h6 Kg8—h8 28. Tg3 x g7 To" x g7 29. Kgl—f2 Kh8—gS Der Köni^szug von Weiß gewinnt ein wichtiges Tempo. 30. Dh6—g7:f DfSxg? 31. Lfti x g7 Kg8 x g7 32. g 2 - g 4 bö—b4 33. h2—h4 b7—b5 34. K f 2 - e 3 b4—b3 Nimmt Weiß diesen Bauer (a2x b3), so schließt Schwarz mit b5—b4 das Spiel und hat Aussicht auf Remis. Durch den richtigen Gegenzug wird aber auch diese letzte Hoffnung vernichtet. 35. a2—a3 Aufgegeben. Diese Partie wurde am '.'8. Dez. 1858 gespielt und dauerte ungefähr vier Stunden.

Es folgen nun die sechs f r e i e n P a r t i e e n zwischen Morphy und 1 Anderssen, welche n a c h dem Wettkampfe schnell und leicht, um die Zeit zu verireiben, bei der Gelegen$ heit gespielt wurden, als man zum Zwecke einer photographischen Aufnahme in Morphy's Hotel zusammengekommen war und die Vorbereitungen für die Aufnahme nocli längere Frist in Anspruch nahmen. Hieraus erledigt sich eine später, Ld7-b5 22. Tf —f3 um 1881, zwischen der damaligen Tc8—c7 23. T f ä - g 3 amerikanischen und englischen fö-f+ 24. Lgi—f6 Schachuionatsschrift, zum Teil aus DeS-fö 25. D h x f 4 Schwarz -echnet hierbei auf 26. • mißverständlicher Auffassung einer Df4—h6 uid würde darauf durch ' Stelle in der ersten Auflage unseres Lbö—da nejst Ld3 pfi seine Posi- Buches (II. Teil S. 86), entstandene tion noch gthalten haben. i Streitfrage, ob jene Partieen vor

\t

s

|



264

Sechstes Kapitel : Siege und Ehren in Paris.

oder nach dem Wettkampfe

mittelbar die eigentliche Schwäche

oder

wahrend der Dauer desselben ge-

in

spielt seien.

Spieles trifft.

(Vgl. z. B . Brentano's

Stellung

des

16. S b l —c3

Chess Monthly vom N o v . 1 8 8 1 S . 3 U . )

219.- Andekssen—Morphy. Paris, Ende Dezember I858.

der

Se4xc3

17. D b 3 x c3 !

Laufergambit. c7 —u5

18.

feindlichen

c5xb4

a3 x b4

Le7 x b 4

19. D c 3 - d i

a7—a5

20.

h7—h6

h2—h4

1.

c2-e4

2.

f2—f4

e5 x f4

21.

h4 x g 5

hßxgö

3. L f l —c4

Sg8-f6

22.

g2—g3

Tb8—b6

Laufer-

23. T a l — a 2

Tb6—g«

Lopez

24. Ta2—g2

Dies« Verteidigung des gambit,

welche schon

bei

Diese Hingabc

und Cozio vorkommt, ist von Mok-

Lg4-h3 der Qualität er-

fhv mitunter gegen stärkere Spieler

klärt sich wohl nur aus einem Ver-

angewendet, man vergleiche Partie

sehen von Weiß; besser scheint zu-

48, S . 73 und Partie 330.

nächst 24. T h 2 , fg; 25. T b l , K g 7 ;

4.

e4—e5

26. K g 2 etc.

(17—d5

24. e5—eC

Besser als dieser vorzeitige An-

Außerdem käme auch nebst

25.

SfS—e5

5. L c 4 - b 3

Sf6—e4

25.

e5—c6

Lh3xg2

6. S g l — f 3

Lc8—g4

26.

eÖ-fZf

Kg8—g7

7.

Sb8—c6

27. K g l x g 2

Dd8—c8

28.

Sf3-e5

Tg6—h6

Falls 8. d4, so S d 4 : , und falls

29.

g3xf4

Tf8—h8

8. d3, so L c 5 + ; man sehe in Bil-

30.

f4 x g 5

T h 6 — h2v

31. K g 2 — g l

Th2—hl-f

Rgl

8. Lb3—a4

guers

g 7 — g5

Handbuch, 7. Aufl., S. 548,

Variante 1 und Anin- 10. 9. L a 4 — e 6 f

32. Kgl—f'2

Th8-h2t

b7xc6

33. K f 2 - e 3

Th2-h3f

10.

d2—d4

c6—c5

34. S e 5 - f 3

Th3— f 3 f

11.

c2—c3

Lf8 - c7

35. T f l x f 3

Dc8—elf

12.

b2—b4

c5xb4

13.

c3xb4

14. D d l — b 3

Aufgegeben.

Eg8 Ta8—b8

j

Dieser Damenzug bringt das weiße Spiel in eine ungünstige L a g e ; auf ' 14. a2—a3

konnte a7—e5 folgen, j

Besser war vielleicht 14. L e i — a 3 . ! 15. Der Schwarz, des

a2—a3 entscheidende

e7—c5 Zug

von

welcher im echten Stile

amerikanischen

in

betracht.

griff wäre (P. 330) 4. S b l — e 3 .

Meisters

un-

220.- Mobphy—Anderssen. Paris. Ende Dezember 1858.

Flügelangriff im Springergambit. e2—e4

e7—e5

2. f2—f4 3. S g l — f 3

1.

e5xf4 g7—g5

4.

g5—g4

h2—h4

Man vergleiche die erste Anmerkung zu Partie 166, S. 178.

IV. Wettkampf und freie P a r d e e n mit Anderssen.

265

I MORPHY als Nachziehendem mit Le6 5. Sf3—e5 Sg8-f6 beantwortet wurde. 6. Se5xg4 Sf6xe4 Schwarz seinerseits könnte statt Wegen der stärkeren Fortsetzung 6. Lc4 sehe man Partie 182, ferner Lh4f auch mit 17. Dh7: Sg3 nebst 1\ 62, 88, 131, 132. — Noch minder Lf5 das bessere Spiel behaupten. 17. Kel—d2 Tg8—e8 wirksam aber als 6. Sg4: wäre der 18. Sbl—a3 Sb8 —a6 im Jahre 1859 von einem Grazer Der entscheidende Fehlzug von Schachfreunde empfohlene Opfcrversuch (>. Sf7:, worauf wir schon Schwarz, wodurch eine Figur verdamals (Schachzeitung 1859 S. 279 loren geht; besser wäre wohl Shl — unten) als durchschlagende Entgeg- g3; 19. Sb5, Le7; 20. Dh7: mit etwa nung nach Kf7: 7. Lc4 oder d4 die gleichem Spiele für beide Parteien; Antwort d7—da angegeben haben; vergl. in BILIIUERS Handbuch, 7. Aufl., vergleiche die hiernach mehrfach zu »S. 440 Var. (J und Anm. 4. berichtigende Anmerkung 20 in 19. Df7—h5 Lh4-f6 l i i L G U E i i s Handbuch, 7. Aufl., S. 439. 20. Dh5 x hl JLföxb2 21. Dhl h4t Kd8—d7 7. d 2 - d 3 Se4—g3 Falls Kd8—e7, so zunächst Sb5f 8. Lei x f4 Sg3xhl Weniger gut für Schwarz wäre und dann T b l . 22. Tal—bl Lb2xa3 Dd8—e7 wegen 9.Le2, Db4f 10.Dd2 23. D h 4 - a 4 f Aufgegeben. (falls Ld2, so Db6; 11. Le3, Db2:), Dd2: 11. Sd2: Shl: 12. Le5, f6; 13. Sf6f etc. Vgl. Partie gegen BAUCHES ( P . 2 0 6 ) .

9. Ddl—e2f Dd8-e7 Versucht hier Weiß 9. Lg5, so wird Schwarz mit Le7; 10. De2, h5! 11. Sf6f Kf8; 12. De5, Sc6 (bez.d6); 13. Sd7f Kg8, oder 11. De5, f6; 12. Sf6f Kf7; 13. Dd5, Kg7 im Vorteil bleiben. 10. S g 4 - f 6 f Kc8-d8 11. L f 4 - c 7 f Kd8 x c7 12. Sf6—döf Kc7—d8 13. Sd5xe7 Lf8xe7 14. De2—g4 d7—d6 15. Dg4—f4 Th8-g8 16. Df4 x f7 Le7—h4f Diese Fortsetzung von Weiß scheint stärker als zunächst 16. Sc3, was in der Partie 206 (S. 223) von

221.-

ANDERSSEN—MORPHY.

Paris, Ende Dezember 1858.

Flügelangriff im Springergambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 e5xf4 3. Sgl — f3 4. h2—h4 g5—g4 5. S f 3 - e 5 Sg8-f6 6. Se5 x g4 d7—d5 Das für Schwarz an dieser Stelle ehemals von uns angeregte Gegengambit d7—d5 soll nachher zuerst von RIVIERE in die Praxis eingeführt sein; es erhält seine eigentliche Kraft, wenn der Gegner, wie es hier geschieht, die Springer auf f6 tauscht 7. S g 4 - f 6 f Dd8xf6

266

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

8. Sbl—c3 Df6—g6 Wegen 8. De2 vergl. P. 223. — Für Schwarz wäre vielleicht Dg7 besser, nebst 9. Df3, Ld6; 10. Sd5: Sc6; 11. c3, SeS etc. — Falls aber 8. Sc3, de, so 9. Se4: De6; 10. De2, Sc6; 11. c3, Ld7 (wenn Lg7, so 12. Sg5); 12. Sf6f Kd8; 13. De6f Le6: 14. d4, Lh6; 15. Sh5 etc. 9. Ddl—f3 Lf8—d6 10. L f l — d3 Lc8—g4 Statt dieses unnatürlichen Zuges konnte Weiß einfacher und besser 10. d2—d3 ziehen. Noch günstiger wäre aber 10. Sd5:, was vermutlich ANDEESSEN wegen der Drohung Lc8 —g4 unterlassen hat. Auch MORPHY bemerkt in seiner Glossierung dieser Partie (Chess Monthly 1859), daß bei 10. Sd5: Schwarz die Lage des weißen Spieles durchLg4 verschlechternwürde. BeideMeister haben hiev übersehen, daß im Falle von 10. Sd5: Lg4 nun Weiß durch 11. Dg4: D g 4 : 12. Sf6+, oder 11. Dg4: De4f 12. De2, bez. 12. K d l , Dd5: 13. Dc8f in Vorteil kommen würde. 11. Df3 f2 Sb8-d7 12. e 4 x d 5 f7— f5(!) 13. Ld3—b"> a7-a6 14; Lb5—d7f Ke8 x d7 Dieser Abtausch fördert nur die Entwickelung des Gegners und das Eingreifen seiner Türme in den Angriff; besser wäre 14. Lb5—e2. 15. d 2 - d 3 TaS—e8f 16. Kel—fl Th8—g8 Schwarz ist nun Herr der Partie, ' und eine genügende Verteidigung für Weiß scheint nicht mehr vorhanden.

17. Thl—h2 f 4 - fö Falls 17. L f 4 : , so Lf4: 18. Df4: 19. Le2f e t c , falls aber 17. Ld2, so Lc5; 18. Dco: Le2f 19. K e l , Dg2: etc. 18. g2—g3 Lg4—h5 19. Lei—g5 h7—h6 Falls 19. Lf4, so Lf4: 20. gf, Te2; 21. Se2: fef 22. K e l , D g l und Schwarz gewinnt 20. Df2—a7 h6xg5 21. Sc3—a4 g5 x h 4 22. D a 7 x b 7 h4xg3 23. 8a4—b6t Kd7-e7 24. T a l — e l f Ke7-f7 Aufgegeben. 222.-

MORPHY—ANDERSSEN.

Paris, Ende Dezember 1858.

Gewöhnliches Springergambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 e5xf4 3. Sgl—f3 g7-g5 4. Lfl—c4 Lf8—g7 Das gewöhnliche Springergambit, mit der vollen Entwickelung des Königsflügels durch 4. Lc4 nebst der .Rochade, gehört zu den von MORPHY gern angewendeten Eröffnungen; man sehe auch die Partie 224 sowie P . 331 m i t .RIVI&RE, ins-

besondere aber die Vorgabepartieen 17, 7 0 , 295, 2 9 6 , 336. — In P. 3 2 1 wurde dem Amerikaner auf 4. Lc4 die minder richtige Antwort d7—d6 (statt Lg7) geboten, worauf er mittels der theoretisch korrekten Erwiderung 5. h4 das Spiel schnell zu seinen Gunsten entschied. 5. Rgl d7—d6 Die mit 5. h2—h4 eingeleitete und einst durch PHILIDOR empfohlene

IV. Wettkampf und freie Partieen mit ANDERSSRN.

Abweichung ist von MORPHY außer in einem früheren Spiele mit M E E K (P. 13) mehrfach bei Vorgabepartieen gewählt worden; man sehe die Partieen 2 9 7 , 2 9 8 mit W A R B , sowie P. 307 und 360. Außerdem hat MORPHY, der Abwechslung halber, zuweilen das Gambit mit 5. d4 nebst 6. h4 fortgesetzt und erst später rochiert, vcrgl. die Vorgabepartie 355. 6. c2—c3 Sb8 - c6 7. Ddl—b3 Dd8—e7 8. d2—d4 Sg8—ft> Schwarz weicht hier versuchsweise und zur interessanteren Gestaltung des Spiels, jedoch nicht zu seinem Vorteil, von der regelmäßigen Verteidigung hT—h6 ab. 9. St3xg5 Sf6xc4 10. Lc4—f7f Ke8—d8 11. Sg>xe4 De7xe4 12. Lei x f 4 Lc8-h3 Eine blendende, aber nicht ganz stichhaltige Kombination von Schwarz, welche an der unbeirrten Sicherheit von Weiß scheitert. 13. g 2 x h 3 Sc6xd4 14. Sbl—d2 Sdt-o2f Bei Sb3: wird Weiß durch 15. Se4: Sal: 16. T a l : Tf8; 17. Lg5-;-, Kd7; 18. Lh5, oder 16. T a l : h6; ' 17. Lh5, Tf8; 18. Lg3 seinen Vorteil mit Erfolg behaupten. 15. Kgl —f2 De4-f4f 16. Kf2xe2 Df4—g5 17. Tal—el Lg7-h6 Man vergleiche in BIIGÜERS Handbuch, 7. Aufl., S. 491 die Var. 33, wo an dieser Stelle sich der unmögliche Zug Lc8—e6 angegeben

267

findet, während in der früheren sechsten Auflage (Seite 470—471, Var. 21) der richtige Zug, Lg7—h6, steht. 13. Db3—da Th8—e8| 19. Ke2—dl Aufgegeben.

223.-

ANDERSSEN—MORPHY.

Paris, Ende Dezember 1858.

Flügelangriff im Springergambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 e5xf4 3. Sgl—f3 g7-go 4. h2—h4 g5—g4 5. S f 3 - e 5 Sg8-f6 6. Se5xg4 d7—d5 7. Sg4xf6-r Dd8xf6 8. Ddl—e2 Lfrf—d6 Man vgl. in BILGÜEKS Handbuch 7. Aufl., S. 439 die Anm. 21 und 23 sowie die Variante 2 des § 8. 9. Sbl— eS c7-c6 10. d2 —d4(!i Df6xd4 11. Lei - d2 Th8—g8 12 e4—dof Ke8-d8 13. Ecl (!) Le8—g4 Weiß will unter allen Umständen den Angriff festhalten und scheut deshalb selbst den Verlust der Qualität nicht, um Herr der Partie zu bleiben. 14. D e 2 - e 4 Dd4xe4 15. Sc3xe4 Lg4 x d 1 16. Se4xd6 Ldl—h5 17. L d 2 x f 4 c6xd5 18. Sd6—b7f Kd8-e7 19. L f l —b5 Tg8 x g2 Der Amerikaner verkennt hier die Tragweite im vollen Zusammenwirken der von Meisterhand geführten

268

Sechstes K a p i t e l : S i e g e und Ehren in Paris.

kleinen Figuren des Gegners, insbesondere die nachher aus Tel—e8 entstehende Lähmung seines Damenflügels; vorsichtiger wäre für ihn deshalb zunächst a?—a6 gewesen, z. B. 20. La4, Ta7 etc., oder 20. T e l t Kf6; 21. LeSf Kg6; 22. Ld3f f5; 23. Lc3, Sd7 etc. 20. Thl—elf Ke7—fti 21. Tel - e8 Lh5-g6 22. S b 7 - d 6 Sb8—c6 Schwarz hat keinen besseren Zug, um dem durch Le5 drohenden Mat zu begegnen. Auf Le4 würde 23. Le5f Kg6; 24. Se4: de; 25. Tg8f nebst Tg2: entscheiden. ANDERSSEN bewährt bei dieser Partie, welche er mit seiner vollen Genialität von Anfang bis Ende durchführt, seine glänzende Meisterschaft im Spiele mit den kleinen Offizieren. Tg2—c2f 23. T e 8 x a 8 24. K c l - d l Sc6-d4 Lg6—h5t 25. Ta8—e8 26. K d l - e l Sd4—f3f Tc2xb2 27. K e l - f l Tb2xa2 28. Lb5—e2 Sf3xg5 29. L f 4 - g 5 f 30. h 4 - g 5 f Kf6xg5 31. Te8—e5f Kg5—f6 32. T e 5 x h 5 Aufgegeben. 224.-

MOBPHY—ANDERSSEN.

P a r i s , Ende Dezember 1858.

Gewöhnliches Springergambit. 1. c2—e4 e7—e5 2. f2—f4 e5xf4 3. Sgl—f3 g7-g5 4. Lfl—c4 Lf8—g7 Man vergleiche die Anmerkung zu diesem Zuge in Partie 222.

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5. Rgl d7—d6 6. c2—c3 Sb8—c6 7. Ddl—b3 Dd8—e7 Falls S c 6 - a 5 , so 8. Lf7f Kf8; 9. Da4 oder auch 9. Dd5, c6; 10. Dgö: Db6f 11. d4, Kf7: 12. Df4f mit gutem Spiel für Weiß. 8. d2—d4 a7—a6 Man vergleiche zu diesem Zuge die erste Bemerkung in Partie 222. 0. Sf3xg5 De7 x g5 10. L c 4 - f 7 f Ke8-d8 11. Lei x f 4 Dg5—e7 12. L f î x g8 Lc8-g4 13. Sbl—d2 K18-d7 14. Lg8—d5 Sc6—d8 15. Ld5 x b7 Sd8xb7 16. Db3xb7 a6—a5 (?) 17.- Lf4 x dü LK7-d4f 18. c3xd4 De7xd6 19. T f l - f 7 f Kd7-e6 20. Db7—b3f Aufgegeben. Die sämtlichen sechs freien Spiele (Partie 219—224) wurden ununterbrochen nacheinander gespielt und zwar gleichfalls, wie die Wettpartiecn, im Hotel Breteuil, welches damals MORPH Y, wegen der Nachwehen einer Erkältungskrankheit, nicht verlassen durfte. Auch bei diesen Spielen waren außer anderen Zuschauern die auf der photographischeu Aufualime (vgl. S. 263 rechts unten) mit vertretenen Ehrenzeugen des Wettkampfes, die Herren St. AMANT, I.EQUESNE, MORTIMER, G R A N D BOULOGNE,

ferner die Herren A.

DE

R I V I £ R E , P K E T I , JOÜBNOÜD u n d E D G E

gegenwärtig.

ANDEUSSKN

und

MURPHY

am

Schachbrett.

(Xacli einer photographtachcn A u f n a h m e ; vgl. Seite 263 rechts unten.)

270

Sechstes Kapitel : Siege und Ehren in Paris.

Das Gesamtergebnis der sechs leichteren Spiele, welche von beiden Meistern durchaus zwanglos und frei von dem Drucke entscheidender Wettpaitiecn gespielt wurden, kann die schon oben erwähnte Behauptung, daß zu jener Zeit der deutsche Meister an praktischer Spielstärke seinem Gegner nachgestanden habe, vielleicht noch überzeugender als der Verlauf des Wettkampfes selbst bestätigen. Der bierhci wesentlich ins Gewicht fallende Mangel gleichmäßiger Spielpraxis ist wohl auf ANDERSSENS Begegnung mit dem damals in der Übung des Spieles gleichsam lebenden und webenden Amerikaner von noch größerem Einfluß, als es ANDEBSSEN seinerseits vorher glauben mochte, gewesen. Alsbald nach dem Zusammentreffen hat dann aber der deutsche Meister selbst den hervorgehobenen Nachteil, unter welchem er in den Kampf eintrat, sehr wohl begriffen, wie u. a. seine Antwort auf eine später ihm vorgelegte Frage bekundet, daß man nämlich „seine Meisterschaft nicht in ein Glasschränkchen setzen und wie ein Kleinod aufbewahren könne, um es erforderlichen Falles zur Hand zu haben, daß man sie vielmehr allein durch dauernde und gediegene Übung erhalte." Außerdem mag auch die für ANDEBSSEN so ungewohnte Umgebung in Paris, seine noch geringe Bekanntschaft mit den dortigen Verhältnissen und Schachfreunden, endlich seine stete Rücksicht auf den nur knapp bemessenen, durch kurzen Weihnachtsurlaub begrenzten Aufenthalt, nicht gerade förderlich auf die f ü r Wettkämpfe so uuntbchrliche Geistesruhe eingewirkt haben. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde ANDERSSEN unter anderen äußeren Umständen ein im Ganzen minder ungünstiges Ergebnis des Wettkampfes erzielt haben, insbesondere wenn der Kampf in Deutschland stattgefunden hätte, in einer dem deutschen Meister behaglicheren Umgebung und in der Nähe teilnehmender Freunde, die ihm nötigenfalls über gewisse Punkte, z. B. über besondere Eigentümlichkeiten in der Spiel weise und Eröffnungskundc des Gegners, angemessene Aufklärung geben konnten. Als sich ANDERSSEN Z. B. vor dem 9. Wettspiele in Paris entschloß, die sicilianische Eröffnung, deren vollendete Behandlung seitens des Amerikaners ihm noch unbekannt war, zu wählen, da vertraute er dem, Mangels eines Brettes im Gedächtnis ersonnenen, Zuge 7. f7— fö, nachdem er hierüber HABEWITZ, der ihn zufällig auf der Fahrt nach dem Ort des Kampfes im Wagen begleitete, befragt hatte. Beide fanden aber nicht mehr Gelegenheit, die bezügliche Stelle auf dem Brett zu prüfen, und ANDERSSEN ging seinem Verhängnis auch in dieser Partie entgegen, während er in Deutschland vermutlich anders beraten worden wäre und bessere Gelegenheit wie Ruhe zu genauer Prüfung gehabt hätte. Daß ANDEBSSEN, der ältere Meister von lang begründetem Ruhme, dem aufstrebenden jüngeren und fremden Meister entgegenging, muß für

IV. WeUlcampf mit

ANDERSSEN.

271

seine warme Liebe zum Schach und für seine ritterliche Schlagfortigkeit ein günstiges Zeugnis ablegen, zumal er, beirrt durch gewisse Nachrichten, sich von der nahe bevorstehenden Heimreise des Amerikaners überzeugt hielt. Auch mag Morphy selbst, der wiederholt um baldige Rückkehr von seinen Angehörigen in New-Orleans gedrängt wurde, anfangs über eine weitere Ausdehnung seines Aufenthaltes in Europa, bis zum Frühsommer 1859, nicht ganz schlüssig gewesen sein. Allerdings durften die Landsleute Morphys als sicher voraussetzen, daß der junge Meister, nachdem seine Herausforderung von Staunton endgiltig abgelehnt worden, den Kampf mit den deutschen Meistern aufsuchen werde. Indessen lag es anderseits den französischen Scliachfreunden am Herzen, den gefeierten Helden so lange als möglich in ihrer Mitte zu halten und die Deutschen zu einem Entgegenkommen nach Paris zu bestimmen. Daß sie hierbei sowohl in kühnen Zumutungen an deutsche Schachvereine wie in unbegründeten Veröffentlichungen durch die Presse zu weit gingen und das deutsche Nationalgefühl verletzten, haben nicht nur längere Ausführungen in der ersten Auflage dieses Buches erwiesen, sondern auch später die eigenen Zugeständnisse geschäftiger Fahnenträger des amerikanischen Schachhelden bestätigt. Es wird zwar gern vorausgesetzt, daß beim Schachspiel, welches so rein, wie kaum irgend eine andere Geistesbcschäftigung, den internationalen Charakter frei von allen Parteianschauungen und Sonderzwccken trägt, das nationale Bewußtsein gar nicht in betracht kommen sollte. Wenn indessen der vaterländische Gesichtspunkt bei gewissen Schachfragen geradezu vom Auslande betont, z 15. der nationale Wetteifer (vgl. S. 97 Mitte) ausdrücklich und wiederholt in den Vordergrund gestellt wird, so würde die (uns Deutsche trotzdem angesonnene) eigene Mißachtung der gleichen Rücksicht mindestens auf jene gutmütige und kurzsichtige Nachlässigkeit hinauslaufen, unter deren gewohnter Übung das deutsche Volk e h e m a l s so schwer zu leiden hatte. Seit jener Zeit, da der Verfasser dieses Buches gegen Andebssen, als den allgemein anerkannten Vertreter des deutschen Schach, seine ernstlichen Bedenken über die von Ausländern angeregte und zum Teil mit ausländischen Geldmitteln gedeckte Schachfahrt nach Paris unverhohlen äußerte und hierbei im Hinblick auf gewisse starke Zumutungen des Auslandes auch die vaterländische Gesinnung hervorhob, ist zwar in Deutschland glücklicherweise ein durchgreifender Umschwung in der allgemeinen Anschauung eingetreten, und es würde gegenwärtig dem hochgestiegenen vaterländischen Gefühle die Betonung des nationalen Standpunktes viel natürlicher als ehedem erscheinen. Gleichwohl kann der Verfasser heute, wie vor drei Jahrzehnten, seinen patriotischen Eifer nur gegen die A u s s c h r e i t u n g e n

272

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

des Auslandes richten und in der Sache selbst jetzt wie immer nichts sehnlicher wünschen, als daß jegliche Sonderrücksichten von unserem edlen Spiele fern gehalten würden, und daß wir ausnahmslos, ob Deutsche, ob Franzosen, ob Amerikaner, uns lediglich als S c h a c h f r e u n d e dazu Glück wünschen, außer PHILIDOB und LABOURDONNAIS no Le2-f3 Tf7—g7

V. Abschied von Paris» April 1859.

Dd8—c7 17. a2—a3 göxfl 18. Ddl—e2 Le7 - g5 19. L d 2 x f 4 Tg7xg5 20. L f 4 x g 5 Kg8-h7 21. T a l — e l Ta8-g8 22. Kgl—hl isc6-e7 23. T f l — f 2 Dc7 x b 7 24. L f 3 x b 7 Db7—c7 25. De2—f3 Sc7-g6 26. g2—g4 Sg6—h4 27. D f 3 - e 2 Dc7—b7 28. Sh2—f3 Sh4-f3f 29. Khl—h2 Db7xf3 30. De2 x l\ föxg4 31. T f 2 x f 3 Tgft—h5 32. Tf3—f6 Der letzte Teil dieser Partie bietet ein Beispiel von Mobphys meisterhafter Endspielführung. Th5-h3f 33. T f 6 x e 6 Th3xd3 34. Kh2—g2 35. T e l —fl g4-g3 Td3—d2i 36. T f l — f 6 37. K g - ' - g l Td2—1)2 38. Tfii—f7f Tg8-g7 Mit Rücksicht auf die nachherige Fortsetzung wäre hier 38. Te6—e7f etc. mehr angezeigt. Ivh7xg7 39. T f 7 x g 7 f 40. Te6—f6 Th2—e2 Vergi, die Note zum 38. Zuge. Te2—e3 41. T f 6 - f 3 d4—d3 42. Tf3—tl d3—d2 43. Kgl—g2 Te3-d3 44. T f l — d l Kg7-f7 45. Kg2—fl Td3—d4 46. Kfl—e2 Kf7-e6 47. Ke2—f3 Ke6 x e5 48. K f 3 x g 3 Td4—d3f 49. K g 3 - f 3 und Schwarz gewinnt.

277

228 - Mobphy—A. Dhiamnov. Paris, im Frühjahr 1859.

Vorgabe des Damenspringers. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

e2—e4 f2—f4 e4—e5 Sgl—f3 c2—e3 Lfl—d3 Ddl—e2 b2—b3 L e i — b2 g2-g4

e7—e6 d7—d5 c7—c5 Sb8—c6 Dd8—b6 d5—d4 Sg8-h6 Lf8-e7 Lc8-d7 Kg8

Nimmt Schwarz dun Bauer g4, so erhält Weiß eine günstige Angriffslinie für den Turm. h2—h3 U. Db6-d8 12. Ecl Kg8-h8 13. L d 3 - c2 Sc6—b8 14. c 3 x d 4 Ld7—c6 15. f4—fo e6xfö 16. g4 x fo c5xd4 17. f5—f6 d4-d3 18. f6-g7f Kh8xg7 19. T h l - g l f Kg7-h8 20. Lc2 x d3 Lc6xf3 21. D e 2 x f ö Dd8—c8t 22. K c l - b l Dc8-e6 23. D f ô - e 4 Sh6—f5 Falls f7—fö, so 24. et, De4: 25. f7+ nebst Mat. 24. Ld3—c4 De6—e8 Der Angriff des Laufers führt schneller zum Ziele als D e 4 x f 5 . 25. L c 4 x f 7 Tf8 X f7 Falls Dd8, so 26. e6+ L f 6 ; 27. e7, De7: 28. De7: nebst Mat. 26. e5—e6f Tf7—f6 27. De4 x fo Dc8-f8 28. T d l — f l Sb8—c6 29. Dfö—f6f Le7xf6

278

Sechstes Kapitel: Siege und Ehren in Paris.

30. T f l x f 6 Df8-g7 Weiß setzt in drei Zügen matt. Aus einer anderen Partie Mobfbys mit demselben Gegner, unter Vorgabe von Bauer und zwei Zügen, vergleiche man ein iui letzten Kapitel dargestelltes Endspiel. 2 2 9 . - Ehrman — MORPHY. Paris, 31. März 1859.

Vorgabe von Bauer und Doppelzug. 1. e2—e4 2. d2—d4 e7—e6 3. Lfl—d3 c7—c5 4. d4xc5 Dd8-a5f 5. c2—c3 Da5xc5 An dieser Stelle möchte 5. Sc3 Vorzug verdienen. 6. Sgl—e2 Sb8—c6 7. Lei—e3 L)c5—h5 8. f2—f4 Sg8-f6 9. S e 2 - g 3 Dh5-h4 10. Ddl— e2 Sf6-g4 11. L e 3 - f 2 Sg4xf2 12. D e 2 x f i Lf8—d6 13. e4—eä Ld6—c7 14. Sg3-e4 Dh4-e7 15. Sbl—d2 Kg8 16. D f 2 - g 3 d7-d5 17. Se4—g5 h7—h6 18. S g 5 - f 3 De7—f7 Hier kämel8.Sg5—h3 in'Betracht. 19. Egl Lc8—d7 Bei Df6xf4 erlangt Weiß durch 20. Dg3—g6 ein gutes Angriffsspiel. 20. Sf3—h4 Sc6—e7 21. Ld3-c2 Se7-f6 22. Sh4xf5 e6xf5 23. Tal—el b7—b5 24. K g l - h l Lc7—b6 25. Dg3—drt a7—a6

26. Lc2—b3 Ld7—e6 27. S d 2 - f l Tf8—b8 28. Sf3—hl Lbß—d8 29. Sh4—f3 Ld8—b6 30. Lb3—c2 g7—g6 31. Tel — c2 d5—d4 Hier käme für Weiß 31. g4, fg; 32. Sh4 in Frage. 32. b2 —b3 d4xc3 33. Sf3-h4 b5—b4 34. g2—g4 Tb8—d8 35. Dd3—g3 Kg8—h7 3S. g4xfö g6xf5 37. Dg3—h3 TdS-f8 38. Te2 - g2 Ta8-d8 39. Sh4-f3 Tf8—g8 Es verdient besondere Anerkennung, mit welchem Geschick hier der damals schonhochbetagteFührer des weißen Spieles (geb. 1786, gest. 1876) den Angriff leitet., der ihm vermutlich wider viele andere Gegner den Sieg gesichert haben würde. 40. S f 3 - g 5 f Tg8 x g5 41. f4xgä Df7—fd 42. gä x h6 Td8—d2 43. Tg2xd2 c3xd2 44. Dh3—g2 Df8xh6 45. Dg2—b7| Dh6—g7 46. D b 7 - g 7 f Kh7xg7 47. Khl—g2 Lb6—d4 48. T f l - d l Le6—d5v 49. Kg2—h3 Ld4—e3 50. Lc2 x fä Ld5—f3 51. Lfä—g4 Lföxdl 52. Lg4xdl Le3—f4 53. e5—e6 Kg7—f6 54. Ldl—g4 d2—dl D 55. Lg4x dl Kf6xe6 56. Kh3-g2 Ke6—e5 Partie remise.

279

V. Abschied von Paris, April 185O.

230.- MORPHY—Joubnoud.

231.- Mokphy—S

e.

Paris, März 185».

Paris, 1859.

Mittelgambit gegen Evansgambit. 1. e2—e4 c7—e5 2. Sgl —f3 Sb8—cG 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 d7—d5 Man vergleiche die Anmerkungen zu Partie 167, Seite 178. 5. e4 x d5 Scßxbl 6. c2—c3 Sbixrlä 7. Ddl—b3 in Betracht. 19. Del—cl Sc2-d4 20. b2—b4 Le5—d6 Hier unterläßt Weiß die Ausgleichung durch 20. Lc7: Kc7: 21. Se4, b6; 22. b4, Se2; 23. Dc4, Td5; 24. bc, bc; 25. Da6 etc. 21. Lf4 x d6 Td8xd6 22. Del—e3 Sd4—fä 23. De3-f:S Dh5xf3 24. T f l x f 3 Tdß—c6 25. S c 3 - e 2 Sf5—d4 Eines der zahlreichen Beispiele |

238.- Morphy—Mongredien. Sechstes Wettspiel.

Unregelmäßiges Springergambit. e7—c5 1. e2 —e4 2. Sgl—f3 d7 —dö 3. e4 x d5 c5—e4 4. Ddl—e2 Dd8—e7 5. S f 3 - d 4 De7-e5 Besser für Schwarz wäre Sf6. 6. S d 4 - b 5 LfS-dG 7. d2—d4 De5—c7 Falls Dd5:, so 8. c4; falls aber cd, so 8. Sd6f nebst U. De u. 10. Ld3: 8. c2—c4 Ldö—b4f 9. Lei —d2 Lb4-d2f 10. Sbl xd2 a7—a6 11. Sb5—c3 f7 — f5 Iiier käme 11. d6, cd: 12. Se4: ab; 13. Sd6f Kd8; 14. D e l f Sc7: 15. Sf7f in Betracht, während bei 13. Sdöf Kd7 (vgl. Bilgders Handbuch 7. Aufl., S. 88, Anm. 8) Weiß nach 14. De7f Se7: 15. 8f7: Tfö; 16. Se5f, oder auch 14. c5, 15. Le2: Se7; lfi. Lb5f Kc7! 17. Sf7: vier Bauern gegen einen Springer behält. 12. Rcl Sg8-f6 13. Tdl—cl Rg8 14. f2—f3 b7—b5 15. f 3 x e 4 föxe4 b5 x c4 16. Sd2 x e4 17. De2 x c4 Kg8—h8 18. L f l — d3 Lc 13. L b 5 - d 3 Ld7—cS 8. Lei—a3 d7—d6 Falls 13. Dd5: so ab; 14. Del: b4; Diese von Mohphy liier zuerst an- 15. Lb2, Le6. gewendete und später namentlich von j 14. T f l - c l La5—bG B. S u h l e (vcrgl. P. 208) empiohlene 15. TclxcG b7 X c6 Fortsetzung des Angriffs gegen die 16. Db3—c2 Lc8—b" Verteidigung mit SgS—f6 bietet dem 17. Sbl—d'2 Seixd2 Gambitgeber die Aussicht auf guten 18. Dc2xd2 li7—h6 Erfolg; vgl. Handbuch S. 194 Var.45. 19. Tal— el Lb7—cS Für Schwarz käme außer d7—d6 20. Dd2—c3 Ta8—bS auch d7—d5 in Betracht, worauf 21. Dc3—c6f Dd8-d7 jedoch 9. ed, Sd5: 10. Db3, Le6; Es begegnet an dieser Stelle dem 11. Db": Sde7; 12. Lb5, Ld7; 13. in achtfachem Blindlingsspiel tliäLe7: Se7: 14.Ld7f Kd7: lS.Tdletc. tigen Meister, daß er eine für seine oder auch 13. Lc6: Lc6: 14. Daß, eigentümliche Spielweise durchaus Lf3: 15. T e l , c5; 16. Lc5: Rg8; angemessene Wendung, nämlich die 17. Le7: Dd5; 18. gf, Df3: 19. Sd2, Verbindung von Bauer- und QualiDg4f 20. Khl folgen kann; vgl. : tätsopfer, außer Acht läßt. Ihm selbst Bilgueb S. 194, Variante 52. ist, bei nachträglicher Prüfung der vorl iegenden Partie, diehier mögliche 9. e4—e5 d6—d5 Entscheidung des Spiels durch 21. 10. L c 4 - b 5 Sf6-e4 Mit 10. eö x f6 würde Weiß auch e i - e 6 , Le6:(!I 22. Te6f fe; 23. Se5 an dieser Stelle keinen sonderlichen sofort aufgefallen, und dieser UmAngriff erlangen: 10. ef, de; 11. fg, stand mag bestätigen, daß die SpielTgS; 12. Lf8, Le6; 13. cd, Dd5 etc. führung ohne Brett der schnellen Betbätigung des Positionsblickes, 11. c3xd4 Lc8-d7 Falls 11. Da4, so Lc3: 12. LcGf selbst für den stärksten Meister, zubc: 13. Sc3: Sc3: 14. Dc6f Ld7; 15. weilen Abbruch thut. 22. Dc6—c2 DJ7—e6 Dc5, c6; 16. Sd4: Se4; 17. Sc6: etc. mit Remis. 23. S f 3 - h 4 g7—g6 « Bei 11. cd, Dd7 (?) folgt 12. Da 1, Lb6; 24. Dc2—c3 KeS-d8 19* L o n d o n , 13. April 185g.

292

Siebentes Kapitel: Heimkehr über London.

24. Tel—cl Th8-e8 26. Sh4—f3 Lc8-b7 27. h2— h3 Tb8— c8 28. Dc3—d2 Te8—h8 Als Hemis abgobrochcn. 2 4 6 . - MORPHY—MEDLEY. London, 13. April 1859. Sechstes Blindlingsspiel.

Schottiscbes Gambit. 1. e2—e4 e7— e5 2. S g l - f 3 Sb8-c6 3. d2—d4 e5xd4 Man vergleiche wegen dieses Anfanges die ersten Bemerkungen zu Partie 169 auf Seite 180. 4. L f l - c4 Lf8—c5 5. Rgt d7—d6 6. c2—c3 d4—d3 Der zu Gunsten von Schwarz entscheidende Zug ist hier LcS—g4. 7. b 2 - b 4 Lc5-b6 8. a2—a4 a7—a5 9. b4—b5 Sc6-e5 10. 8f3 x e5 d 6 x e5 11. Sbl—d2 Sg8—f6 12. Ddl —b3 Lc8-e6 Auf andere Züge von Schwarz würde sogleich 13. La3 zum Vorteil von Weiß folgen. 13. L c 4 x e 6 f7xe6

14. Lei—a3

Dd8—d7

15. Sd2—f3 Rc8 16. S f 3 x e 5 Dd7—e8 17. Db3—c4 d3-d2 18. T a l — d l De8—ho 19. S e 5 — D h 5 — g 4 Der scheinbar starke Angriffszug Se5—c6 würde zwar bei b 7 x c 6 durch 20. b5 x c6 etc. Erfolg bringen, bei Sf6—g4 aber zum Nachteil für

Weiß ausschlagen. Die richtige Wü) digung dieser Kombinationen durch den achtfach engagierten Blindlingsspieler verdient besondere Anerkennung. — Bei 19. Deöf endlich kann Schwarz nach Kb8 zum Gegenangriff gelangen. 20. S f 3 x d 2 Sf6—ha 21. e4—e5 Sh5—f4 22. g2—g3 Td8xd2 Unrichtig wäre Se2f wegen 23. Kg2, Dc4: 24. Se4: Sc3: 25. Sböf cb; 26. T e l , wobei Weiß in Vorteil kommt. Dagegen wäre Lfi'f der geeignete, wohl zu Gunsten von Schwarz entscheidende Angriff: 22. L f 2 f : 23. Khl(!), Lg3: 24. T g l , T d 2 : 25. Td2: Dföf 26. Tgg2 (oder 26. Tdg2) Lei etc. 23. D c 4 x f 4 Dg4xf4 Falls 23. Td2: so Sh3f u. Dc4: 24.

g3 x f 4

Lb6—f2f

25. Kgl—g2 Td2 x d l 26. T f l x d l Lf2—h4 27. Kg2—h3 Lh4—d8 Als Remis aufgegeben. 2 4 7 . - MORPHY—JONES. London, i3. April 1859. Siebentes Blindlingsspiel.

Muziogambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2"—f4 e5 x f 4 3. Sgl—fB g7—g5 4. Lfl—c4 g5—g4 Da MOBPHY gern das Springergambit, insbesondere bei Beinen Vorgabepartieen, anwendete (vgl. P. 222 erste Note), so kam er auch mitunter in die Lage, auf den Gegenangriff 4. g5—g4 von der nach Mczio benannten Opferwendung, welche

I. Blindlingsspiele im London-Klub.

seiner ganzen Spielweise entspricht, Gebrauch zu machen. Doch wählte er hierbei, wie auch in dieser Partie, zunächst das Vorrücken des Damenbauern. Die Kochade statt dessen hat Morphy seltener benutzt, man sehe u. a. P. 101 S. 110, worin der Gegner, von der regelmäßigen Fortsetzung beim neunten Zuge, mit SbS—c6 (statt Sg8-e7) abweicht und hierdurch dem Amerikaner die folgerechte Durchführung des Gambitangriffes mittels einer neuen Opferung gestattet. Außerdem sehe man die Vorgabepartic 76 S. 89, mit dem Opfer der zweiten Königsfigur auf f7; vgl. Anm. 10 auf S. 532 in Bilgueb's Handbuch. Die von der Theorie nicht gebilligte, aber für das Vorgabespiel oft praktische Verbindung von Rochade und Doppelschritt des Damenbauern findet sich in Partie 72 und 318. 5. d2—d4 Dd3—e7 Besser als dieser Zwischenangriff von Schwarz, nach welchem Weiß nun die Kochade noch ungefährdet ausführen kann, ist natürlich die sofortige Annahme des Opfers: g4 x f 3 nebst 6. Df3: d5! 7. Ld5: Sf6!; falsch wäre hier7.Ld5: c7—c6für Schwarz,

was mit 8. Lfif etc. von Mokphy in Partie 85 Seite 100 behandelt ist. Andere Antworten auf 6. Df3: würden nfcht genügen, vielmehr dem Gambitgeber durchschlagende Angriffswendungen gestatten: man sehe wegen Lh6 die Vorgabespiele P. 310 und 325, wegen Sc6 die P. 348 und wegen Dh4 die P. 316. 6.

Rgl

g4xf3

7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22.

293

Sbl—c3 c7—c6 Ddl x f3 LfS —g7 Lg7—d4:f Lei x f4 Kgl-hl Ld4—g7 e4—e5 Lg7—h6 Sc3—e4 d7—d5 e5xd6 De7—f8 Tal—el Lc8—e6 Lc4 x e6 f7xe6 Df3— h5f Ke8-d7 Se4-c5t Kd7—c8 Lf4 x li6 Sg8-f6 Dh5—e5 Sb8-d7 DfS x h6 Sc5 x d7 T f l x f6 l)h6—h4 Sd7—c5 und Weiß gewinnt.

218.- Morphy— Muyde. London, 13. April 1859. Achtes Blindlingsspiel.

Zweispringerspiel. 1. e2—e4 2. Sgl— f3 3. Lfl—c4 4. Sf3—g5 5. e4 x d5 6. d2—d3 Man vergl. wegen die Bemerkungen zu 7. Ddl— e2 8. Sg5 x e4 9. d3xe4 10. Sbl—d2 11. De2 x c4 12. Rgl 13. a2—a4 14. S d 2 - f 3 15. Lei—e3 16. Dc4—d4 17. c2—c4 18. D d 4 - d 3

e7—e5 SbS—c6 Sg8-f6 d7—d5 Sc6—a5 eö—et des Anfanges P. 257, S. 299. Dd8—e7 Sf6 x c4 De"—b4f Sa5 x c4 Db4—b6 Lc8-d7 c7—c6 Lf8-d6 Db6—c7 f7—f6 c6—c5 Ld7—g4

294

Siebentes Kapitel: Heimkehr über London.

19. Sf3—d2 20. Kgl—hl 21. g 2 - g 3 22. Dd3xe3 23. f2—f4 Besser für Schwarz 24. e4—e5 25. S d 2 - f 3 26. D e 3 x f 3 27. Tal—dl 28. d5—d6

II.

Ld6-h2f Lh2—f4 Lf4xe3 KeS-d7 b7—b6 Ta8—e8! f6—fo Lg4xf3 h7—h5 Dc7—dS Ta8-b8

29. T f l - e l Th8—h6 30. eö—e6f Th6xe6 Die wohlberechnete Schlußwendung, welche der Blindlingsspieler mit diesem Baueropfer einleitet, läßt hier an der Klarheit seines Positionsblickes nichts zu wünschen übrig. 31. Tel x e 6 Kd7xe6 32. D f 3 - d £ f Ke6—f6 33. T d l - e l ¡>7—g6 34. Tel—e7 und Weiß gewinnt.

BlindlingsSpiel im St. George's Klub. London, 20. April 1859.

249.u

MORPHY—LORD CREJIORNE. London, 20. April 1859, Erstes Blindlingsspiel.

Abgelehntes Königsgambit. 1. e2—el e7—e5 2. f2—f4 Lf8—c5 3. Sgl—f3 Sb8—c6 4. b2—b4 Lc5 X b4 Man sehe wegen der Eröffnung die erste Note zu P. 150 auf S. 155. 5. c2—c3 Lb4 — a5 6. Lfl—c4 La5—b6 7. d2—d4 e5xd4 8. c 3 x d 4 d7—d6 9. Lei—b2 f7—f6 10. f4—fö Dd3—e7 Falls g7—g6, so zunächst 11. g2—g4. 11. Rgl Lc8-d7 12. Sbl—c3 Rc8 13. T f l - e l De7—e8 14. S c 3 - d 5 g7—g6 15. Sd5—b6f a7 x b6 16. Ddl—a4 Sc6—a5 17. Da4—a3 c7-c6

18. L c 4 - d 3 De8-f8 Falls Kc8—c7, so 19. e4—e5 mit überwiegendem Angriff. 19. Lb2—c3 Kc8—c7 20. L c 3 x a 5 Td8—a8 21. La5—b6f Kc7xb6 22. T a l - b l t Ivb6—c7 23. Da3—b3 Ta8—b8 24. D b 3 - b 6 f Kc7-c8 25. Ld3—a6 Sg8-e7 26. e4—eö d6 x e5 27. La6—bl^ Tb8xb7 28. D b 6 - b 7 t Kc8—d8 29. d4 x e5 und Weiß gewinnt. 2 5 0 . - M O R P H Y — C a p t . KENNEDY. London, 2 a April 1859. Zweites Blindlingsspiel.

Evansgambit. 1. e2—e4 2. Sgl—f3 3. Lfl—c4 4. b2—b4 5. c2—c3 6. Rgl

e7-e5 Sb8— c6 Lf8—c5 Lc5xb4 Lb4—c5 d7—d6

II. B l i n d l i n g s s p i e l e im St. G e o r g e ' s K l u b .

7. d2—d4 e5xd4 8. e3 x d4 Lc5—b6 9. &i—d5 Sc6—e7 Vergl. die Bemerkung zum neunten Zuge der P. 198, S. 217-218. 10. e4—e5 Se7— g6 11. eä—e6 f7xe6 12. d5xe6 Sg8—e7 13. Sbl—c3 c7—e6 Besser wäre die Rochade. 14. Sf3—g5 Sg6—eö Die nachfolgenden feinen Wendungen sind sehr beachtenswert. 15. Lei—f4 g7—g6 NimmtSchw.denLauferc4, so entscheidet Sg5—f7 nebst L f 4 x d 6 etc. 16. Sg5—f7 Rg8 Auf Sf7: würde Mat in zwciZiigen folgen. 17. Lf4 x e5 Tf8xf7 18. e6—f7f Kg8—f8 19. Le5xd6 Lc8—g4 20. Ddl—d2 g6—gä 21. Tal—el und Weiß gewinnt.

251.- Morphy—Catley. L o n d o n . 20. A p r i l 1859, Drittes Llindlingsspiel.

Spanische Partie. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. L f l - b o a7—a6 4. Lb5—a4 Sg8—f6 5. Rgl LfS—e7 Man sehe wegen der Eröffnung Partie 210 auf S. 239. 6. Sbl—c3 d7—d6 7. d2—d4 b7—bä 8. L a 4 - b 3 Lc8—g4 9. d4—d5 Sc6-d4 10. Lei—e3 Sd4 xb3

295

Besser für Schwarz wäre wohl Sd4-f3f. Rg8 11. a 2 x b 3 Lg4-h5 12. 1J2—h3 Dd8—d7 13. b3—b4 c7—c6 14. Kgl—h2 Dd7 x c6 15. d5xc6 TfS-e8 16. Le3—gä Le7xf6 17. Lg5xf6 Lh5—g6 18. g 2 - g 4 Lf6—e7 19. Ddl—d3 Te8—c8 20. Tfl—dl Man beachte, wie sehr die Sellung verwickelt ist und wie trotzdem ihre nachfolgende Auflösung dem Blindlingsspieler mit entscheidend besserem Erfolge, als dem am Brett mit achtfach längerer Bedenkzeit arbeitenden Gegner gelingt. Dc6- c4 21. T a l - a3 d6—d5 22. Tdl—al Le7xb4 23. Sc3xd5 Tc8 X c4 24. Dd3xc4 Ta8 x a6 25. Ta3xa6 h7—h6 26. Tal x a6 Lb4—c5 27. c2— c3 Tc4xe4 28. Sf3xeo Te4-a4 29. Seö—d7 Ta4 x a6 30. Sd7xc5 31. Sc5 x a6 und Weiß gewinnt.

252.- Mobphy—Lord Hay. I.ondon, 20. A p r i l 1859. Viertes B l i n d l i n g s s p i e l .

Königsgambit mit Gegengambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. f2—f4 d7—d5 3. e4 x d5 eö—e4 Mobphy nimmt das ihm gebotene Gegengambit, wie es gewöhnlich geschieht, hier an, während er in

296

Siebentes Kapitel: Heimkehr über London.

einigen Vorgabepartieen auch mit 3. e4—e5 die feindliche Stellung von vornherein zu beengen suchte, man sehe Partie 311 und 337. Die schwarze Partei wählt nach 3. ed die folgerechte Fortsetzung des von ihr gebotenen Gegengambit und vermeidet die minder kräftige Wiedernahme des Bauern durch Dd5:, welche MORPHY in mehreren Vorgabespielen zänächst mit 4. Sgl —fö behandelt; vergl. über 4. Sf3, e4; 5. Se5 die P. 68 und 284 sowie über 4. Sf3, Lg4; 5. Le2 die P. 276 und 342. Nach 3. ed, e4 sehe man über 4. Lc4, Ld6; 5. Se2 die P. 94, und über 4. Lc4, Ld6; 5. d4 die P. 300. — Für Schwarz kommt endlich noch 3. e5xf4 in Betracht, worüber man die Vorgabepartie 305 mit der Folge 4. Sf3, Dd5: 5. Le2, Sf'6; 6. Kgl, Ld6 vergleichen möge. Im Nachzuge hat MORPBY selbst, der freilich statt der Annahme des i Königsgambits nur ausnahmsweise Gegengambit wählte, stets dessen folgerechte Fortsetzung mit eö—e4 angewendet, und dann auf 4. Sc3 den Gegenspringer, Sf6, gezogen; vergl. die Partieen 44 und 49. 4. Sbl—c3 f7—f5 5. Lfl—c4 Sg8-f6 6. Sgl—e2 Lf8-d6 7. d2—d4 Rg8 8. Lei—e3 Kg8 - h8 c7—c6 9. Egl Sb8 x c6 10. d5xc6 11. a2—a3 a7—a6 12. Ddl—d2 Sc6—e7 13. Lc4-a2 b7—b5 Se7—g6 14. Sc3—dl

15. b2 - b3 a6—a5 16. c2—c4 b5xc4 17. b3xc4 Ld6xa3 18. d4—d5 Dd8-d6 19. Se2—d4 La3—c5 20. Sd4-b5 Dd6-b6 21. Le3 x c5 Db6—c5f 22. D d 2 - d 4 Dc5—d4:f 23. Sb5xd4 TfS—d8 24. Sdl—e3 Sg6—e7 25. T f l - d l Ta8—a6 26. Tal—bl g7-g6 27. c4—c5 Sf6xd5 28. Se3xd5 Se7xd5 29. Sdì—b5 Ta6—c6 30. Tdl x d5 Td8xd5 31. La2xd5 Tc6 x c5 32. Ld5—a2 Hier bot Schwarz, der um eine Figur schwächer, aber um zwei Bauern stärker steht, das Remis an, welches von Weiß mit bereitwilligem Entgegenkommen angenommen wurde. 253.-

MORPHY—WOKBALL.

London, 20. April 1859. Fünftes Blindlingsspiel.

Ital. Eröffnung mit Gegengambit. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 f7—f5 4. d2—d4 d7—d6 In P. 6 S. 13 setzt an dieser Stelle MORPHY das Spiel mit dem Einschritt des Damenbauern fort. 5. d4 x e5 d6 x e5 Stärker für Weiß wäre 5.Sg5, Sh6; 6. d4—d5, vgl. P. 106, Z. 5 Note. Falls fö x e4, so 6. Dd5 mit starkem Angriff. 6. Ddl—d8f Ke8xd8

II. Blindlingsspiele im St. George'* Klub.

Der Damentausch leitet hier einen starken Angriff für Weiß ein; falls Sd8:, so 7. Se5: fe; 8. Rgl, Ld6; 9. Tel, Sf6; 10. f4 etc. mit gutem Spiel für Weiß. 7. Lei—göf Sg8—f6 8. Sbl—c3 Lf8—b4 9. Reif Lb4—d6 10. Thl—el h7—h6 11. L g ö - f ö f g7xf6 12. Sc3—b5 Kd8—e7 13. S f 3 - h 4 Th8—d8 14. e4 x fö Ke7—e8 15. Tel—e3 Td8-d7 Sc6—e7 16. Te3—g3 17. Lc4~e6 eö—e4 18. Le6—d7f Lc8xd7 19. T d l x d 6 Ld7xb5 20. Td6 x f6 und Weiß gewinnt. Man sehe die Partie 7 auf S. 100 der 7. Aufl. von B I I G U E R ' S Handbuch.

9. d4—d5 De"—c5 10. Sbl—a3 Sc6—d4 11. Lei—e3 Sd4-f3f 12. D d l x f ö Dc5—f8 13. Le3xb6 a7xb6 14. Sa3—bö Ke8—d8 15. Tal—cl d7—d6 Der Anfang einer ebenso weitgehenden wie tief berechneten Kombination des Blindlingsspielers. 16. eöxd6 c7xd6 17. Df3—e3 Ta8—a6 18. Sb5—c7 Df8-e7 19. Sc7—e6f f7 x e6 20. Lc4 x a6 Lc8—d7 21. La6—b5 Kd8-cS Falls Lb5: oder Sf6, so 22. Db6f nebst 23. Tc8f etc. 22. d5xe6 SgS-f6 23. Tel—c8f Aufgegeben. 255.-

254.-

MORPHY—CUNNINGHAM. London, 20. April 1859, Sechstes Blindlingsspiel.

Lauferspiel. 1. e2—e4 e7—e5 2. Lfl—c4 Lf8—c5 3. c2—c3 Sb8—c'J Man vcrgl. wegen des Anfanges die erste Bemerkung zu P. 171 auf S. 182. 4. Sgl— f3 Sg8—f6 5. d2—d4 e5xd4 6. e4—e5 DdS—e7 Die Schwäche dieses Zuges, statt dessen Schwarz d7—d5 antworten mußte, wird von Weiß ebenso kräftig wie glänzend ausgebeutet. 7. Rgl Sf6-g8 8. c 3 x d l Lc5—b6

297

MORPHY—THRÜPP.

London, 20. April 1859. Siebentes Blindlingsspiel.

Unregelmäßiges Königsgambit. 1. e2—e4 e"—e5 2. f.'—f4 c7—c5 Diese ungewöhnliche Verteidigung soll dem Gambitgeber den Doppelschritt seines Damenbauer erschweren; ihre richtige Behandlung wird von MORPHY, dem sie neu war, nicht

sogleich getroffen; man vergl. die Bemerkung zu P. 150. 3. Sgl—f3 d7—d6 4. Lfl—c4 DdS—fö 5. Sbl—c3 Lc8—e6 6. Lc4—bof Sb8—c6 Stärker für Weiß wäre wohl 6. Le6: oder auch 6. Ldä nebst f4 x e5 und Rgl-

298

Siebentes Kapitel: Heimkehr über London.

7. f4—f5 Le6—d7 8. Rgl Dfri—d8 9. d2—cl3 Lfi8-e7 10. g2—g4 h7—h6 11. Lei—e3 Sc6—d4 12. Lb5—d7f Dd8xd7 13. Sc3—dö Sg8—f6 14. Sd5—f6f Le7xf6 15. c2—c3 Sd4— c6 16. c3—c4 g7—g5 Hier käme für Weiß 16. d4, cd; 17. cd, ed; 18. Sd4: Sd4: 19. Ld4: Ld4f 20. Dd4: Rg8; 21. T a d l etc. in Betracht. 17. Sf3—d2 b7—b6 18. Sd2—bl Sc6-e7 19. Sbl— c3 a7—a6 20. T a l — b l Dd7-c6 21. b2— b4 Ke8-d7 22. Sc3—dö Se7xd5 23. c4 x d5 De6—c7 24. b4 x c5 b6 x c5 25. Ddl—a4f Kd7—e7 26. Tbl—b3 Th8-b8 27. T f t — b l TbS x b 3 28. D a 4 x b 3 Ke7-fö 29. Db3—b" Dc7xb7 30. T b l x b7 Lf6-e7 Als Eemis abgebrochen.

2 5 6 . - MOBPHY—BARNES. London, 20. April 1859. Achtes .Blindlingsspiel.

Russisches Springerspiel. 1. 2. 3. 4. 5. 6.

e2—e4 Sgl—f3 Sf3xe5 Se5—f3 d2-d4 Lfl—d3

e7—e5 Sg3-f6 d7—d6 Sf6 x e4 d6—d5 Lf3—d6

Man sehe die bezügliche Note zu P. 151 auf S. 157. 7. Kgl RgS 8. c2—c4 Se4—f6 9. Lei—g5 Lc8—e6 10. Ddl— b3 d5xc4 11. Ld3 x c4 Le6xc4 Falls 11. Db7:, so Ld5; 12. Lf6: gf; 13. Db5, cd, da 13. Dd5: wegen Lh2f nebst Dd5: nicht angeht. 12. D b 3 x c 4 Sb8—c6 13. Sbl—c3 h7—h6 14. Lgö—hi g7—g5 15. Lh4—g3 Dd8-d7 16. S f 3 - e 5 ' Dd7—e6 17. D c 4 x e 6 f7xe6 Durch den Damentausch erlangt hier Weiß zwar eine bessere Bauernstellung, sie erweist sich jedoch für den Gewinn nicht ausreichend. 18. Se5 x c6 b7xc6 19. T f l — e l Tf8-e8 20. T a l — c l Ta8-b8 21. b2—b3 Te8-e7 22. S c 3 - a 4 Tb8-b4 23. Lg3—e5 Ld6 x e5 24. d4 x e5 Sf6—d5 25. T e l x c6 Tb4—d4 26. Tc6—c2 Sd5—b4 27. Tc2—e2 Sb4—d3 28. Te2—d2 Td4xa4 Falls 28. T d l , so Sf4; 29. Tcd2(.!) Te4; 30. g3, Sg6 etc. und Weiß wird sich mit Remis begnügen müssen. 29. T d 2 x d 3 Ta4xa2 30. Tel—cl Te7—f7 31. f2—f3 Als Remis abgebrochen.

III, Fünfkampf im St. James' Klub.

III.

299

Fünfkampf in i St. James' Klub. London, 26. April 1859.

257.- Eivieke—MOHPHY. Erstes Spiel des Fünfkampfes.

Zweispringerspiel. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f'3 Sb8—cG 3. Lfl—c4 Sg8-f6 Mokphy hat im Nachzuge das Zweispringerspiel verhältnismäßig nur selten (vergl. noch P. SO und 332 sowie P. 333) gespielt; er hat es lieber auf ein Evansgambit, welches er seiner mannigfaltigen Wendungen halber auch als Nachziehender nicht ungern spielte, ankommen lassen und deshalb statt 3. SgS—f6 meist die klassische Antwort Lf8—c5 (vergl. die erste Note zu P. 80) vorgezogen. 4. S f 3 - g 5 il7—d5 Über den Mittelangriff 4. d2—d4 welchen Mürpuy als Anziehender bevorzugte, sehe man P. 231, auch P. 329, 338, sowie die Vorgabespiele 306, 347 und 103. In der Vorgabeparlie 299 setzte er den Angriff mit 4. Ddl —e2 fort, und im Nachzuge hatte er einmal auch die Fortsetzung 4. Übt—c3 (P. 333) zu behandeln. 5. e4xd5 Sc6—a5 Durch diese Ausweichung des Springers, welche einen Bauer gegen Erlangung eines nachhaltigen Angriffes preisgiebt und füglich als „Zweispringergambit" bezeichnet werden darf, vermeidet Schwarz den bei Sf6xd5 (d. h. im eigentlichen Zweispringerspiel) möglichen starken

Opferangriff 6. Sf7: Kf7: 7. Dl'3f etc., man vergl. P. 93 sowie 103. Auch könnte dieser frühzeitige Opferangriff noch besser durch das sichere und für Weiß günstige Angriffsspiel 6. d4, ed; 7. Rgl, Le6; 8. Tel, Dd7; 9. Sf7: Kf7: 10. Df3f ersetzt bez. verstärkt werden, man sehe die weitere Ausführung auf S. 260 rechts oben Zeile 3 ff., in der Note zum fünften Zuge der P. 231. 6. d2—d8 h7—hG Man sehe über diese Spielweise die P. 80, insbesondere die Note zum 6. Zuge auf S. 91. Die gewöhnliche Fortsetzung 6. Lb5f überläßt dem Gegner din Angriff, weshalb auch Morphy selbst, der nicht gern den Angriff aus der Hand gab, jene Fortsetzung in der Regel vermied und dafür den hier von Eiviere angewendeten Zug des Damenbauer wählte, vergl. P. 118, 236, 248. Für Schwarz käme außer h7—h6 auch L f S - d 6 oder Lf8—c5 (vergl. die Note zu P. 80) in Betracht, z. B. 6. d3, Leo; 7. De2, Rg8; oder 7. Sc3, Lg4; 8. f3, Lf5; 9. De2, Sc4: 10. de, Rg8; 11. Se4, Le4: 12. Se4: Se4: 13. fe, f5 etc.; endlich 7. Rgl, Lg4; 8. D e l , Sc4: 9. de, Rg8; 10. Dc5: Te8; 11. Dc3, Le2; 12. Tel, Lc4: 13. Te8f Dc8: 14. Dc4: De IiIS. Dfl, L f 2 f . Unrichtig dagegen für Schwarz wäre 6. Sf6 x dö wegen 7. Df3, Le6; 8. Se6: fe; 9. DhSf g6; 10. De5:

300

Siebentes K a p i t e l : Heimkehr über London.

16. a2—a3 Lb4—d—d3 h7-h6 8. a2—a4 a7—a5 9. b4—b5 Sc6—e7 10. d3—d4 Lc8—g4 11. d4 x e5 Lg4xf3 Falls d6xe5, so 12. Lf7f etc. 12. D e 2 x f 3 d6xe5 13. Lei—a3 Se7—g6 Besser wäre c7—c5!

Achtes Kapitel: Nach der Heimkehr.

346 14.

Tal—dl

Dd8—c8

12. L c 4 — b 5

a7—a6

15.

h2—h3

c7—c5

13. Lb5—a4

Dd8—c7

14.

g2-g3

Dc7—c4

16.

b5xc6

b7xc6

17.

Tdl—d6

Lb6—d8

Besser R g 8 nebst 18. T f 6 : g f ; 19. D f t : K h 7 ; 2 0 . L f 7 : S h 8 etc.

15. Dl*2—dl

Sf6—d5

16. K e l — f 2 17. K f 2 x e 3

Sd5 x e3 b7—b5

1 8 . T d B x c6

D c 8 x c6

18. L a 4 — c 2

Ta8—d8

19.

Lc4—b5

Dc6xb5

Dc4—c7

20.

a4 x b 5

Ta8—c8

19. L c 2 - b 3 20. T a l — c l

8c6—e7 SeT-fjf

Tc8—c4

21. D d l - f l

22.

Df3—d3

Tc4—c7

22. D f l - g 2

23.

b5—b6

Tc7—b7

24.

Tfl—dl

Tb7—d7

25.

Dd3—b5

L d 8 x b6

23. K e 3 — e 2 Dg2xg3 24. Dg3-g2 25. Thlxcl

21.

Bgl

Sf'6 x d7

26.

27.

c 3 — c4

Lb6—c7

Falls

28.

c4—c5

Ke8—d8

27.

29.

c5—c6

Sd7—b8

28. T e l — h l

30. D b 5 — b 7

Th8—e8

29. D g 2 - b 2

81.

La3—c5

Te8—e6

30. K e 2 — e 3

32.

Lc5—b6

L c 7 x b6

31. T h l x b 2 c3—c4 32.

2 6 . T d l x d7

33. D b 7 — b 8 f 34. 35.

Db8xb6 c6—c7f

36. D b 6 — b 8 37. D b 8 — d3f

Kd8—e7 Ke7—d6 Kd6-d7 Sg8-e7 Aufgegeben.

h3—h4

Boston, 28. Mai 1859.

39.

e7—e5 d7—d5

40. K e 2 x f 2 41. K f j — e 3 42. L c 4 — e 2 b3—b4 43.

3.

e4xd5

e5—e4

4.

Lfl -c4

Lfi—d6

5.

d2—d4

SgS—ft>

6.

S„'l-e2

Lc8—gt

45. L e 2 x a6 a4—a5 4H.

7.

h2-h3

Lg4xe2

47.

8. D d l x e 2 M d5xc6

e7—e6

48.

10.

c2—c3

11. Lei—ei

Sb3xc6 Bg8 Sc6—a5

f4—f3i" Dc7xb2 Tft-f6 b5xc4 Tf6-h6

Th4—h3f

b2—b3

f.»—fi

f5-f4

TI16 x h l

Lf7—c4

e2—e4

f7—fö

35. L e 4 — f 7 36. T c 2 x f 2 38.

1.

Lf4xcl Kg8—118

3 3 . L b 3 x c4 34. T h 2 — c 2

300.- M o b p . i v — D r . Broughton.

2.

Sfoxg3t L d 6 x f4

T d 4 : so 2 7 . T g l !

37. K e 3 — e 2

V o r g a b e des Damen«pring t j .

Sa5—c6

44.

a2—a4

La6—fl

aö—a6 L f l —g2

49. L g 2 x e4 50. 51.

b4—b5

f3-f2 Td8—c8 Th3-f3 Tf3xf2t g?-g5 Tc8-e8 Kh8-g7 Kg7-f6 Kf6-f5 gö—gi

Kfö—g4 TeS-fö Tfi-fä

Tf2-a2 h7—li.5

II. Vorgabe des Damenspringers a n verschiedene Gegner.

52. 53. 54. 55. 56. 57.

Le4—b7 Lb7—c8f Lc8—li3 Lh3 x g 2 a6—a7 b5—b6

li5—h4 Kg4—g5 g3-g2 Ta2 x g2 Tg2—a2 Aufgegeben.

301.- Morphy—Bryan. New York, Herbst 1859.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl —f3 SbS—c6 3. Lfl—c4 Lfä—c5 4. b2—b4 Le5xb4 5. c2—e3 Lb4—c5 «. Kgl d7—d6 7. d2—d4 Lc3—b6 Dieser Verteidigung liegt die Absicht zu Grunde, unter Verzicht auf den gewonnenen Bauern und im Vertrauen auf den verbleibenden Vorgabevorteil, den Damentausch (8. de, de; 9. DdSf SdS: 10. Se5: etc., oder 9. KdS: 10. Lf3 in dauernde Beziehungen, welche in jenem Jahre nicht nur zu einer Reihe von 15 Partieen, sondern auch zu gemeinsamen analytischen Arbeiten, namentlich über das französische Springerspiel, Anlaß boten. Von diesen 15 Partieen sind bisher zehn (vgl. Nr. 32G — 335) bekannt gegeben. 36. Kg4xftt Till x h6 37. c3— c4 KhS—h7 38. K f 3 - e 4 Th(> —h4y 39. K e 4 - f 5 Th4—f4v 40. Kf5 —e6 Tf t - (14 41. T g 2 - g 3 e5— e4 42. T g 3 - g 4 Td4xd3 43. T g 4 x e 4 Kh7—gß 44. Te4—g4f Kg6—li7 45. K e 6 - d 7 Td3~a3 46. K d 7 x d 6 Ta3xa4 47. Kil6—c7 Ta4—b4 Auch T a l würde dem Schwarzen nicht mehr helfen: 48. Kb6: a4; 49. c5, a3; 50. Ta4, a2; 51. Ta2: Ta2: 5:'. Kb7: und Weiß gewinnt.

328.-

A . DE RIVI^RK—SIORPHV. Paris 1363.

Evansgambit. e7—e5 1. e2—e4 SbS—c6 2. Sgl—f3 LfS—e5 3. Lfl— c4 Lc5xb4 4. b2—b4 c2—c3 Lb4—cö 5. d7—d6 6. Rgi e5xd4 7. d2—(14 Lc5—b6 S. c3 x (14 LcS—g4 9. Sbl —c3 Lg4-d7 10. Lc4—b5 Sc6 —e7 11. Lei—g5 Bei Sg8—e7 gestaltet sich das Spiel für Weiß günstig: 12. Sd5, f6; 13. Lf6: gf; 14.Sf6f KfS; 15. Sd7f Dd7: 1(>. (15, Dg4; 17. de, bc; 18. Lc4, Sg6; 19. Sd4 etc. 12. Lbö—c4 Ld7—e6 13. D d l - a l t Dds-d7 Stärker wäre 13. Le6: liebst Sh4. 14. Lc4—b5 c7 —c6 15. Lbö—d3 f7—f6 16. Lg5—h4 Se7—g6 Besser vielleicht 16. Le3. 17. Lh4—g3 Sg8—e7 Besser 17. (15, Lf7; 18.dc,bc;19.Sd5. 18. d4—d5 Le6-f7 19. S c 3 - b 5 Lb6—c5 Nachhaltiger wäre 19. T a d l .

374

Neuntes Kapitel: Letzte Schachthaten.

3 2 9 . - MORPHY—A. DE RIVÍÉKE. 20. Tal—cl Rg8 Paris 1863. 21. S b 5 - d 4 Kg8-h8 Mittelgambit im Zweispringerspiel. Falls 21. Tc5: de; 22. Sc7,so Tac8; 1. e2—e4 e7—e5 23. d6, Se5; 24. de, De7: zum Vor2. Sgl—f3 Sb8—c6 teil von Schwarz. 3. Lfl—c4 Sg8-f6 22. Ld3—c4 Sg6— e5 4. d2—d4 e5 x d4 23. Sf3 xeö f6 x e5 5. Rgl Lf8—e7 24. d5 x c6 b" X c6 Vgl. P. 231 und 338. 25. Sd4—b3 L c 5 - b6 6. Sf3 x d4 Rg8 26. Tfl—dl Lf7-h5 Geschähe jetzt Sf6 x c4, so erlangt Stärker für Weiß scheint 26. Lf7: Weiß durch 7. Sd4—f5 Vorteil, z. B. T f 7 : 27. Ted I, De6: 28. Sd2 etc. Die Antwort von Schwarz (Lh5) ist 7. Sfö, d5; 8. SgTf Kf8; 9. Lh6, ein treffendes Beispiel, wie MORPHY Kg8; 10. Ld5: etc., oder 7. Sf5, Rg8 einen schwachen Angl iffsversuch des (falls Kf8, so 8. Ddö!); 8. Dg4, g6; Gegners sofort durch einen Gegen- 9. S h 6 | Kg7; 10. De4: bez. Pg5; 9. Se7i|: nebst 10. Dg5:. angriff zurückschlägt. 27. Tdl—d2 a7—a5 7. Sbl—c3 ScG— e5 28. D a 4 - a 3 Ta8—d8 8. L c 4 - e 2 d7—d5 Der Versuch 28. Leo: würde an Entschieden besser als 8. Lc4—b3, Tf2: scheitern. mit Rücksicht auf das Vorrücken des 29. L g 3 x e 5 Tf8xf2 f-Bauern und auf die hierzu erforderEin Fehlzug des Weißen; auch liche Zurückhaltung der kleinen Offiwäre 29. Lh4 wogen Tf4 nicht em- ziere von dem Felde g4. Man verpfehlenswerth; auf 29. Tel—c2 end- gleiche das in der Scliacbzeitung 1 8 6 5 , S. 2 0 5 v o n D r . E . SCHMIDT lich könnte Se7—g6 geschehen. geäusserte Bedenken, welches da30. Kgl—hl Tf2xd2 Falls 30. Ld4, so Ld4: 31. Tf2: von zeugt, wie wenig mitunter, selbst Lf2f 32. Kf2: D a ' t etc., oder 31. von namhafteren Schachfreunden, Td4: Tg.'f 32. Kg2: Dg4i 33. Kfl die Spielweisc MOEPHYS richtig ge(oder Khl), Df3t 31. Kgl (oder Kel), würdigt wird. De3+ 35. Kfl, TfSf etc. 9. f2—f4 Se5—c6 31. Le5xg7f Kh8xg7 10. Sd4 x c6 b7 x c6 32. Sb3xd2 Dd7-a7 11. e4—e5 Le7—c5f 33. D a 3 - g 3 t Lh5-g6 12. Kgl—hl Sf6—d7 34. Tel—fl Lb6—d4 13. Le2—d3 Tf8—e8 35. S d 2 - f 3 Da7—c5 14. Lei—d2 Sd7-f8 36. Lc4—b3 Td8— f8 15. Ddl—h5 g7—g6 37. h2—h4 Ld4-e5 16. Dh5—h6 Sf8— 27. Tb5—e5 Te6—a6 28. T f l - e l Ta6-a8 29. Lf2—d4 Dc8-a6 30. Te5—e7 Da6xc4 31. Te7—d7 Kg8-f8 Besser wäre c7—c5. 32. h2—h3 Aufgegeben. Schwarz kann nun den entschei-

L e t z t e Schachthaten.

denden Zug Tel— e7 nicht mehr hindern. Falls Te8, so 33. Lg7f; falls aber Db4, so 33. Tel nebst Tc7:, da Tc8 wegen 34. Lc5+ nicht angeht.

343.- Morphy-Mauria>-. Vorgabe des Damenspringers. 1. b2—b3 e7—e5 Diese Abweichung von den gewöhnlichen starken Angriffsspielen ist bei Vorgaben an gewandte und mit den regelmäßigen Eröffnungen vertraute Gegner wohl zu empfehlen und wird von dem im Vorgabespiel durchaus erfahrenen Meister zweckentsprechend behandelt. 2. Lei—b2 Sb8—c6 3. e2—e3 d7—d5 4. g2—g3 f7—fö 5. Sgl— h3 Sg8—f6 6. Lfl —b5 Lf8—d6 7. f2—f4 Dd8-e7 8. Rgl ßg8 9. c2—c4 a7—a6 Durch diesen Zug, auf den der Vorgabespieler gerechnet hatte, geht ein Offizier verloren. 10. Lb5 x c6 b7 x c6 11. f l x e ö Ld6xe5 12. d2—d4 Le5—d6 13. c4—c5 De7-e3f Schwarz laßt kein Mittel unversucht, den Offizier zu retten, oder einen Ersatz an Bauern zu erlangen; seine Stellung wird dadurch aber immer nachteiliger. 14. Kgl—g2 Ld6—e7 15. Tfl—el Sf6-g4 16. Lb2—cl De3—c3 17. Lei — d2 Dc3 x d4 18. Tel x e7 Dd4xc5

III.

Partieen gespielt in New Orleans 1866—1869.

19. Ddl—e2 d5—d4 20. b3—b4 Dc5-d5f 21. Kg2—gl d4—d3 22. Ld2—c3! Tf8—f7 Nähme Schwarz die weiße Dame, so würde er in wenigen Zügen (23. Tg7f nebst 24. Tg4f etc.) mat. 23. Te7—e8f Tfi—fö 24 De2-e7 Dd5—f7 25. Sh3—g5! Df7 x e7 26. Te8xe7 Sg4—f6 27. Tal—el a6-a5 28. Te7 x c7 Tf8—e8 29. Tel—dl a5 xb4 30. Lc3 x f6 g 7 x f6 31. Sgö x h7 To8—e6 Lc8-a6 32. Tdl x d3 33. Td3—d7 La6—c4 34. a2—a4(!) b4xa3 Sehr feine Vorbereitung! Falls sofort 34. Tg7f nebst 35. Sf8, so rettet sich Schwarz durch T e l f 36. Kf2! (nicht Kg2 wegen Ta2f etc.), Te2f 27. Kgl! (nicht Kf3 wegen Ta3f nebst Tfiä=f=). 35. Td7—g7f Kg8—h8 36. Sh7—fs u. Weiß gewinnt. 3 4 1 . -

MORI'HY—MAUEIAN.

New Orleans, 9. Mai 1866.

Vorgabe des Damenspringcrs. 1. e2—e4 c7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 Lc5xb4 5. c2—e3 Lb4—c5 6. Kgl d7—d6 7. d2-d4 e5xd4 8. c3 x d4 Lc5—b6 9. Lei—b2 Lc8—g4 Vgl. S. 217 r.u.; P. 77 und 349. Lange,

PAUL MORPKY.

III.

Aufl.

385

10. Le4—b5 Ke8—f8 11. Lb5xc6 b7 x c6 12. h2—h3 h7-h5! 13. Ddl—d3 Lg4xf3 Der Meister läßt- den Angriff nicht aus der Hand, welchen er bei 13. hg verloren haben würde: 13. hg, hg; 14. Sh2, Dh4! oder 14. Dd3, gf; 15. Df3: Dh4 etc. 14. Dd3 x fö Th8—h6 15. a2—a4 a7—a5 16. Tal—cl Sg8-e7 17. D f 3 - e 3 f7—f5 18. De3-g5 f5xe4 19. Tfl—el Se7-d5 Falls d6—d5, so 20. La3! 20. Dg5 — f5f Sd5—f6 21. Tel xe4 Dd8—d7 22. Te4—e6 Dd7—f7 Falls Kg8, so 23. Tf6: etc. 23. d4 —d5 Sf6xd5 Baueropfer zur Eroberung der Qualität. Auf 23. Tcel folgt Te8!. 24. -jb2xg7+ KfSxg7 25. Dfö x f7f Kgt x f7 26. Te6xh6 Sd5—f6 27. g2—g4 h5 X g4 28. h3 xg4 Sf6xg4 29. Th6—h7y Kf7-g6 i 30. Th7—h3 Lb6xf2f j 31. Kgl—g2 Lf2—c5 I 32. Th3—g3 Kg6—fo j 33. Tel—flf Kf5—g5 j Besser wäre Lf2!. j 34. Tfl—f7 Ta8-g8 j 35. Kg2—f3 Kg5—g6 i 36. Tf7—f4 Kg6—h5 37. Tg3—h3+ Kh5—g6 38. Tf4 x g4f Kg6—f7 39. T h 3 - h 7 f Kf7-f8 40. Tg4—f4f KfS—e8 25

386

Neuntes Kapitel:

41. Th7 x c7 Ke8—d8 Falls 41. Te4f Kd8; 42. Tee7, so Lb6!. Die Partie wurde schließlich remis. 345.-

MORPHY—MAUBIAN. New Orleans 1866.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e 2 - e 4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. Sgl—h3 d5xe4 Weiß lenkt hiermit in das Mittelgambit der Damenbauer-Eröffnung ein, welches später von Einigen als das sogenannte Blackmar- Gambit bezeichnet ist. 4. Lfl—c4 Sg8-f6 5. Rgl b7-b6 6. f 2 - f 3 e4-e3 Besser für Schwarz Lb7!, falls aber ef, so 7. Df3: Dd4f 8. Le3 De4! etc. 7. Lei x e3 Lf8—e7 8. Ddl—e2 Eg8 9. T a l - d l Sf6—d5 10. Le3—cl Sb8—c6 11. c2—c3 Le7—d6 12. Lc4—d3 f7 —f5 13. L d 3 - b 5 Sc6—e7 14. c3—c4 Sd5—b4 Sicherer wäre Sd5—f6. 15. a2—a3 c7—c6 Falls a6, so 16. ab nebst 17. c5. 16. Lbo—a4 b6—b5 17. c4—c5 Ld6—c7 18. La4—b3 Sb4-d5 19. Lei—g5 Dd8—e8 20. Lg5 x e7 De8 x e7 21. Lb3xd5 c6xd5 22. De2 x bö e6—e5 23. Db5—c6 Lc8-e6

Letzte Schachthaten.

24. d4xe5 Ta8—cS Auf Le5: folgt 25. Tfel, Lf7; 26. Td5: Ld4+ 27. Kfl, Ld5: 28. Dd5f nebst 29. Dd4:. 25. Sh3—g5 De7xg5 26. Dc6xe6f Kg8—h8 27. f3—f4 Dg5—g4 28. Tfl—f3 Lc7-b6! 29. b2—b4 Lb6xc5T Falls 29. cb, so Tc2 mit Gewinn für Schwarz. 30. b4xc5 Tc8xc5 31. De6—d6 Tf8—c8 32. T d l x d ä Tc5—elf 33. Td5—dl h7—h6 34. h 2 - h 3 Dg4—h4 35. T d l x c l Tc8xclt 36. Kgl—h2 Dh4—el 37. Dd6—f8f Kh8—li7 38. Df8 x f5f Kh7—g8 39. T f 3 - d 3 Del—gif 40. Kh2—g3 Dgl—elt 41. Kg3—g4 Del—e2f 42. Kg4—h4 De2—f2+ 43. g2—g3 Df2—b6 44. T d 4 - d 6 Db6—c7 45. Td6—d7 Aufgegeben. 346.-

MORPHY—MADRIAN. New Orleans 1866.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lb4—c5 6. Rgl d7—d6 7. d2—d4 e5 x d4 8. c3 x d4 Lc5—b6 9. d4—d5 Sc6—a5> 10. e4— e5 Sa5 x c#

IH.

387

Partieen gespielt in New Orleans 1866—1889.

11. Ddl—a4f Dd8—d7 12. Da4 x c4 Sg8-e7 13. T f l - e l d6xe5 Dieses Nehmen erscheint gewagt, I besser die Rochade für Schwarz. 14. S f 3 x e 5 Dd7 x dö 15. Dc4—a4f Lc8—d7 Falls Dd5: Sd5: 16. SgGf Le6; 17. Sh8:, so Kf8! und Schwarz bleibt im Vorteil. 16. Se5xd7 Dd5 X d7 17. Tel x e7+ Ke8xe7 Das bekannte Qualitätsopfer. 18. Lei—a3f Ke7—e8 Falls Kd8, so 19. T d l ; falls aber ! cä, so 19. T e l f , Kd8; 20. Tdl. j 19. T a l — e l f Lbfi—e3 | 20. Da4—b3 Ke8—d8 Auf c6 folgt21.Te3f nebst 22. Td3; falls aber c5, so zunächst 21. Lc5:. 21. Db3xb7 Ta8—c8 Bei Dc8 folgt durch 22. Tdl Mat in 4 Zügen; falls aber Dd2, so 22. Lb4, Df2f 23. Khl, Tc8! 24. Ddö| Ke8; 25. De4f Kd7; 20. Tdl-; ete. Besser für Schwarz wäre aber Lfä^ 22. Kf2: Dd2f etc. 22. f2xe3 Dd7—di) \ 23. I.a3—bl f7—fü Schwarz will der Drohung Df3 nebst Tdl begegnen, d. h. auf Df3 seine nun durch Bauer f5 gedeckte Dame auf das Feld e4 stellen. Geschähe zu solchem Zwecke statt f7—f5 hier Te8, so würde nach 24. Df3, De4 dann 25. Tdl wegen Sperrung des Feldes e8 entscheiden. 24. Tel—e2! Th8—e8 Auf De2: folgt Mat in drei Zügen, j 25. Te2—d2 Te8xe3 | 26. T d 2 x d 3 f Te3xd3 |

27. Lb4—e7t 28. Db7—b5f 347.-

Kd8-d7 Aufgegeben.

MOBPHY—MADRIAN. New Orleans 1S66.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—fB Sb8— c6 3. Lfl—c4 Sg8—f6 4. d2—d4 e5xd4 Rgl 5. Sf6 x e4 6. Lc4—d5 Se4—c5 Über Se4—f6 s. P. 306. 7. Sf3—g5 Sc5—e6 8. Tfl—el Lf8—e7 Se6 x g5 9. Ddl—h5 Rg8 10. Lei x g5 Sc6 x e7 11. Tel x e7 12. Tal—el g7-g6 13. D h 5 - f 3 c7—c6 14. L g 5 x e 7 Dd8—a5 Da5—d2 15. Tel—e5 16. h 2 - h 3 d7-d6 d6 x e5 17. Le7—g5 Falls.Db4, so 18. Dfe nebstLh6etc. c6xd5 18. L g ö x d 2 19. Df2—f6 und Weiß gewinnt, da Schwarz das Mat durch 20. Lh6 etc. nicht zu hindern vermag. 348.-

MORPHY—MAURIAN. New Orleans 1866.

Vorgabe des Damenspringers. e7—eö 1. e2—e4 i-2-fi 2. e5 X f4 g7xg5 3. Sgl—f3 4. L f l - c 4 g5 g4 g4xf3 5. d2—d4 Sb8—c6 6. D d l x f ö Ke8 x f7 7. Lc4 x f7f Kf7-e7 8. Df3—h5f 25*

Neuntes Kapitel:

388 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Lei X f4 Lf4—g5 e4-e5 Dh5-h4 Kgl (!) e5 x f6+ f6xg7f Tfl—f6 Tf6xg6+ Lg5—f6f

Sg8—f6 Lf8—g7 Dd8-e8 De8-g6 d7—d5 Ke7-f7 Kf7xg7 Lc8—f5 h7xg6 Aufgegeben.

Letzte Schachthaten.

Ld7—a4 27. D h 5 x d l Dd6xd2 28. D d l x d 2 Ta8-d8 29. Lh6xd2 Se7—c6 30. Sh4—f3 Tf7—d7 31. h2—h4 Sc6—d4 32. Ld2—f4 Td7 x d4 33. Sf3xd4 La4—c6 34. Tf2—e2 und Schwarz gewann nach einigen Zügen.

350.- Morphy—Maurian. 349.- MOBPHY—Maurian. New Orleans, 7. Novbr. 1866.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—e5 4. b2—b4 Lc5xb4 5. e2—c3 Lb4—c5 6. Kgl d7—d6 7. d 2 - d 4 e5xd4 8. c3 x d4 Lc5—b6 9. Lcl—b2 Se6—a5 10. Lc4—d3 Sg8—e7 11. Sf3—g5 Rg8 12. f2—f4 f7—f6 13. Sg5—f3 c7—c5 14. Kgl—hi c5xd4 15. f4—f5 d6—d5 16. Sf3—h4 Sa5—c4 17. Ld3xc4 d5xc4 18. Tfl—f3 Dd8-d6 Falls c4—c3, so 19. La3 etc. 19. T f 3 - g 3 Lc8-d7 20. Lb2—cl d4—d3 21. Lcl—h6 Tf8—f7 22. Ddl—h5 Lb6—f2 23. Tg3—g4 d3—d2 24. Tal—dl c4—c3 25. Tg4—f4 c3—c2 26. T f 4 x f 2 c2xdlD+

New Orleans im Novbr. 1866.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 Sb8—c6 2. Sgl—f3 Lf8—c5 3. Lfl—c4 4. b2—b4 Lc5 x b4 Lb4 —c5 5. c2—c3 6. Kgl d7—d6 e5xd4 7. d2—d4 8. c3 x d4 Lc5xb6 9. d 4 - d 5 Sc6—a5 10. e4—e5 Sa5 x c4 Lc8-d7 11. Ddl—a4+ Sg8—c7 12. Da4 x c4 Rg8 13. Tfl—el 14. Lcl—g5 Tf8-e8 15. e5—e6 Ld7—c8 Kg8 x f7 16. e6xf7 17. Dc4—f4f Kf7-g8 18. Df4—h4 Kg8-f8 Dd8-d7 19. Dh4xh7 Te8xe7 20. L g 5 x e 7 f Lb6xf2f 21. Sf3xg5 22. Kgl—hl Te7 x e l f 23. T a l x e l Lf2 x el 24. D h 7 - h 8 f Kf8—e7 25. Dh8xg7f Ke7—d8 Falls Ke8, so 26. Dg8f Ke7; 27. Df7f Ke8; 28. Se6f etc. 26. Sg5—e6f Dd7 x e6

III.

Partieen gespielt in New Orleans 1866—1869.

27. d5xe6 Lc8xe6 Bei c7—c6 erringt Weiß durch 28. Dföf Kc7; 29. e7 den Gewinn. 28. Dg7—f8+ Kd8—d7 29. Df8 x a8 und Weiß gewann. 351.-

MORPHT—MAURIAN.

New Orleans, 18. Novbr. 1866.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 Lc5 x b4 5. c2—c3 Lb4—c5 6. d7—d6 Bgl 7. d2—d4 e5xd4 8. c3xd4 Lc5—b6 9. d 4 - d 5 Sc6—a5 10. e4—e5 Sa5 x c4 11. Ddl—a4f Lc8—d7 12. Da4 x c4 Sg8—e7 13. e 5 - e 6 f7xe6 14. d5 x e6 Ld7—c6 15. Lei—g5 h7—h6 16. Dc4—h4 Lc6xf3 17. g 2 x f 3 d6—d5 18. f3—f4 Lb6—d4 19. Tal—dl c7—c5 20. f4—f5 Dd8—d6 Bei Sf5: folgt Mat in drei Zügen durch 21. Dh5f etc. 21. T f l - e l g7—g6 22. Tdl x d4 c5xd4 23. f5—f6 Se7—f5 24. Dh4—h3 Ta8-c8 25. f6—f7+ Ke8—f8 26. Lg5—f6 Dd6—f4 Falls Sg7, so 27. Dg4, g5; 28. Dd4: Sf5; 29. Dd3, Sg7; 30. Dg6 etc. 27. Lf6xh8 Tc8—c3 28. Dh3xf5 Df4xf5 Mat in zwei Zügen.

362.-

389

MORPHY—MAURIAN.

New Orleans, 9. Dezbr. 1866.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 Sb8—c6 2. Sgl—f3 Lf8—c5 3. Lfl—c4 4. d2—d4 Lc5 x d4 Ld4—b6 5. c2—c3 Sg8—h6 6. Sf3—g5 Dd8—f6 7. Ddl—h5 Rg8 Egl 8. Df6-g6 9. Kgl— hl d7—d6 10. Dh5—e2 Kg8— h8 11. h2—h3 12. g2 g4 f7—f6 Sh6xg4 13. S g 5 - f 3 14. h3 x g 4 Lc8xg4 15. De2—d3 Lg4 x f3f 16. Dd3xf3 f6-f5 f5xe4 17. T f l - g l 18. Df3 x f8f Ta8xf8 19. T g i x g e h7 xg6 20. Lei—g5 Tf8 x f 2 21. Tal—gl Tf2—f3 22. T g l - g 4 Tf3—h3f 23. Khl—g2 Th3—h5 und Schwarz gewann. Mit dieser kurzen Angabe schließt die Partie in Prof. BBENTANO'S Schachblatt (März 1882) ab. Allerdings hat Schwarz starke Übermacht an Bauern, aber die folgenden Fortsetzungen zeigen, daß Weiß wohl das Spiel noch mit einiger Aussicht auf -Rettung hätte fortführen können: a) 24. Lf7, e3; 25. Lg6: e2; 26. Lh4, Th6; 27. Ld3 etc.; b) 24. Lf7, Kh7; 25. Lh4, Th6; 26. Lg5 etc.

Neuntes Kapitel: 353.-

MORPHY—MAURIAN.

New Orleans, 30. Dezbr. 1866. V o r g a b e des

Damenspringers.

Letzte Schachthaten. 10.

e4xd5

Sc6-e7

11.

Lei—a3

Lc8—f5 La5—b6 /

12.

Dc2—a4

1.

e2—e4

e7—e5

13.

Tfl—el

2.

Sgl-fB

Sb8—c6

14.

L a 3 x e7

3.

Lfl—c4

Lf8—c5

15.

Lc4—d3

Ta8—e8

Sg8—f6

16. D a 4 — c 2

De7—b4

4.

ßgl

5.

b 2 - b 4

L c 5 x b4

17.

L d 3 x e4

6.

c2—c3

Lb4—e7!

18.

T e l x e4

7.

Sf3—g5

Rg8

19.

a2—a3

Sf6—e4 Dd8xe7

Lf5xe4 f7-f5 Db4—a5

8.

d2—d4

d7—d5

20.

T e 4 x e8

T f 8 x c8

9.

e4xd5

Sf6xd5

21.

Dc2xf5

Lb6xd4

10.

D d l — h5

Le7 x g5

22.

Tal—bl

Te8—e2

11.

L e i x g5

Sd5—f4

23.

Df5—c8f

Kg8—f7

12. D h 5 — h 4

Dd8—d7

24.

Dc8—g4

Te2—b2

13.

d4xe5

Sf4 —g6

14.

e5—e6

15.

e6xf7f

16. D h 4 — g 3

25. D g 4 — e 6 f

Kf7-f8

Dd7—d6

26.

T b l x b2

Ld4xb2

K g 8 - h 8

27.

Sf3—g5

Aufgegeben.

Dd6xg3

17.

f2xg3

Sc6—a5

18.

Lc4—d5

c7—c6

355.-

MORPHY—MAUBIAN. New Orleans 1867.

19.

c3—c4

c6xd5

20.

c4xd5

Sa5—c4

1.

e2—e4

e7—e5

21.

Tal—el

Sc4—d6

2.

f2—f4

e5 x f 4

22.

Lg5—e7

Sg6xe7

3.

Sgl—f3

23.

T e l x e7

Lc8—f5

4.

Lfl—c4

24.

h2—h3

5.

d2—d4

Ta8—d8

Schwarz gewann

schließlich.

Vorgabe

Vgl. P .

des

Damenspringers.

222 und

g

7 - g 5

Lf8—g7 d7—d6 247.

6.

h2—h4

h7—h6

3 5 4 — MORPHY—MAUBIAN.

7.

c2—c3

g5—g4

New Orleans, Ende 1866.

8.

L e i x f4

g4xf3

9. D d l x f 3

Dd8—e7

V o r g a b e des

Damenspringers.

Sg8—f6

1.

e2—e4

e7—e5

10.

Rgl

2.

Sgl—fs

Sb8—c6

11.

e4—e5

3.

Lfl—c4

Lf8—c5

12.

Lf4 x

4.

b2—b4

L c 5 x b4

13.

Tal—el

Lc8—e6

5.

c2—c3

Lb4—a5

14.

Le5xf6

Lg7xf6

6.

Rgl

Sg8-f6

15.

Lc4—d3

Lf6—g7

7.

d2—d4

16.

Df3—e4

f7—f5

8.

Ddl—c2

e5 x d 4

17.

De4xb7

Sb8—d7

S.

c3xd4

d7—d5

18.

Db7—c6

Sd7-e5

Rg8

e5

d6xe5 Rg8

III.

Fartieen gespielt in N e w Orleans 1866—1869.

19. d4xe5 20. b2—b4 21. Dc6—fS 22. Ld3xf5 23. Lf5xd7 24. g2xf3 25. f3—f4 26. f4—fö 27. f5—f6 28. e5xf6 29. a2—a3 30. Tel—e7 31. Te7xf7 32. Tfl—cl 33. Tel x c7 34. Kgl—f2

Ta8-e8 De7-d7 Le6—da Ld5xfö Te8—e7 Te7xd7 Td7—d3 Td3 x c3 Lg7 x f6 Tc3—c4 Tc4xh4 Tf8—f7 Kg8xf7 Kf7xf6 Th4—g4f Tg4-g7

Remis. 356.-

MOBPHY—MAURIAN. N e w Orleans 1867.

Vorgabe des Damenspringers. 1. f2-f4 e7—e6 2. S g l - f S g7-g6

391

19. Ld2xe3 Te8xe3 Lh6xg5 20. Sf3—g5 21. h4xg5 Dc7—c6 22. Tg2—gl Dc6—e6 23. Le2—dl Te3 x el 24. Tglxel De6—d6 25. Ldl—b3 Sa6—c7 26. Tel—e3 Sc7—e6 Dd6xf4 . 27. Kh2—gl Falls 27. Kg3, so Sg5:. Se6xf4 28. Df2 x f4 Kg8-g7 29. Te3-e8f Sf4-h3f 30. Te8—e7 31. Kgl—h2 Sh3 x gö 32. Te7xd7 Lb7—c6 f5—f4 33. Td7xa7 34. Lb3xf7 Sg5xf7 35. Ta7—a6 Lc6—b5 Lb5xd3 36. Ta6xb6 37. a2—a4 Kg7—h6 Sf7—e5 38. a4—a5 Se5—f3f 39. Tb6-e6 Sf3—g5 40. Kh2—g2 f4-f3f 41. Te6—e5 Ld3—a6 42. Kg2-g3 La6—b7! 43. b2-b4 Lb7—dö 44. Te5—e7 45. b4 x c5 (?) Sg5—h3! f3—f2 46. Te7—el Ld5—c4 47. Tel—cl Sh3-f4f 48. Kg3—g2 49. Kg2—f3 f2—flDf Lc4 x f1 50. Tel x fl 51. Kf3xf4 g6-g5f Kh6-h5 52. Kf4—f5 Lfl—a6 53. c5—c6

3. e2—e3 Lf8—g7 4. Lfl—e2 Sg8—h6 Rgl 5. f7-f5 6. d2—d3 Rg8 7. h2-h3 b7—b6 8. Kgl—h2 Lc8-b7 9. Tfl—gl c7—c5 10. Ddl—el Sb8—a6 11. c2—c3 Dd8—c7 12. g2-g4 Sh6-f7 13. g4xf5 e6xf5 14. Lei—d2 Ta8—e8 15. h3—h4 Te8—e6 16. Del—f2 Tf8—e8 17. Tgl-g2 Nach langem und hartnäckigem Lg7—h6 Schwarz bereitet eine sinnreiche Kampfe, in welchem besonders die Wendung vor, um die Schwäche Versuche von Weiß, den Gegner der Punkte e3 und f4 auszunutzen. durch nahe gelegte Fallen irre •> 18. Tal—el Te6xe3! führen, bemerkenswert sind, giebt

392

Neuntes Kapitel:

der Meister hier das für ihn hoffnungslos gewordene Spiel auf. Sein alter Jugendfreund hatte seinerseits eine Stärke erlangt, welcher gegenüber die Springervorgabe in der Regel erfolglos bleiben mußte. Diese wachsende Spielstärke des treuesten Partners, mit welchem MORPHY ebenso im Beginn wie bei Abschluß seiner Schachlaufbahn eine große Anzahl von Partieen wechselte, geht aus den Gewinnzahlen ihrer letzten vier Spielreihen hervor: Serien: M O B P H Y : MAURIAN: I. 6 3 II. 3 3 III. 7 10 IV. 0 4 Sicherlich hat der lehrreiche Kamp f mit seinem Jugendfreunde den Pro fessor CHARLES A M £ D £ E (Karl Gott lieb) MAUBIAN wesentlich im Schach fortschritt gefördert. Denn als de: hervorragende Meister ZUKERTOBT im Jahre 1884 New Orleans besuchte und dort auch mit MAUBIAN Partieen spielte, hat er eine beträchtliche Anzahl, obschon sie sämtlich g l e i c h a u f gespielt wurden, verloren. Das Gleiche darf übrigens auch für M A C CONNEL in seiner Begegnung mit MOBPHY und später (1884) mit ZUKERTORT gelten.

Letzte Schachthaten.

5. c2—c3 Lb4—a» 6. Rgl Sg8—f6 7. d2—d4 Rg8 8. Sf3xe5 Sf6xe4 9. Se5xf? Tf8xf7 10. L c 4 x f ? t Kg8xf? 11. d4—d5 Sc6—e5 12. Ddl—h5+ Se5—g6 13. d5—d6 c7—c6! 14. D h 5 - f 5 f Se4—f6 15. Df5—c2 Dd8—e8 Besser sofort 15. Lb2!. 16. Lei—b2 De8—e4 17. Dc2—b3f De4—e6 18. Db3—a4 b7—b6 19. T f l - e l De6—g4 20. Da4—b3f Kf7—fö 21. h2—h3 Dg4—g5 22. Lb2—cl Dg5—b5 23. Db3—c2 Lc8—a6 24. Tel—e3 Ta8-e8 25. T e 3 - f 3 Db5-flf 26. Kgl—h2 Sg6—h4 27. T f 3 x f 6 t Kf8—g8 Falls g7 xf6, so 28. Lei— h6+ mit Gewinn der Dame. 28. K h 2 - g 3 D f l x g2+ 29. K g 3 x h 4 g7xf6 30. Dc2—b3f Kg8—h8 31. Lei—f4 Te8—e4 Schwarz gewinnt. 358.-

MORPHY—MAUBIAN. New Orleans 1866.

357.-

MORPHY—MAUBIAN, New Orleans 1867.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 Lc5 x b4

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfl—c4 Lf8—c5 4. b2—b4 Lc5xb4 5. c2—c3 Lb4—a5 6. Rgl Sg8—f6

III. 7.

S f 3 - g 5

8.

Ddl—b3

9.

Lei—a3

d7—d6

10.

d2—d4

La5—b6

11.

f2—f4

12.

Rg8

45. K h 2 — h 3

D d 8 - e 7

46.

13. D a 4 x c 4

Dc7—e4

Tf2—c2

De4—h4+

47. K h 3 — g 2

S c 6 - a 5

Db3—a4

393

Partipen gespielt in New Orleans 1 8 6 6 - 1 8 6 9 .

359.-

Aufgegeben.

Moephy—Maükian.

Sa5 x c4

New Orleans 1867.

h7—h6

Vorgabe des Damenspringers.

14.

Sg5—f3

Sf6—g4

1.

g 2 - g 3

d7—dö

15.

f4xe5

Sg4 x e5

2.

e2—e3

e7—eö

16.

Dc4—e2

LcS—g4

3.

Lfl—g2

c7—c6

17.

K g l - h l

S e 5 x f'3

4.

Sgl—e2

Lf8—d6

18.

g2xf3

Lg4—d7

5.

b2—b3

Sg8—e7

19.

Tfl—gl

6.

Lei—b2

20.

Tgl—g3

7.

d2—d3

21.

Tal—gl

8.

Rgl

22.

La3—cl

23.

De2—d3

24.

c3—c4

25.

Dd3—c3

26.

Tf8—e8 De7—h4

gl—gö f7—f6 Te8—e7

Te7 x e4

d4 x c5

28.

f3 x e4

29.

Tgl—g2

30.

co x b6

31.

h?—h3

32.

Khl—h2

33.

T g 3 x g 2

34.

Dc3—e2

35.

Tg2—i'2

36.

Lei—b2

37.

Dc2—d3

38.

D d 3 - d 7 t

Palls Tf7, Dd3f

so

hierher

Sa6—e7

eine

im Sinne

sogen, 13.

D f ö - f l f

Zurechtstellung der

c7xb6 Kh8—g7 Dfl —b5 Dbö—c6 De6—cd K g 7 - g 6 40.

Spielweise!

zum

d5 x c4 offenen

d3xc4

15.

Dd2—c3

T e 8 - d 8

16.

Tal—dl

Dd7—c8

17.

b3—b4

Lc5—b6

18.

e4—c5

T d 8 x dl

19.

T g l x dl

Sc7-d5

20.

Dc3—a3

Lb6—d8

W e i ß vermeidet

L b 2 - d 4

Dc5—c6

40.

Dd7—f5f

K g 6 - g 7

41.

Ld4—e5 Dc6—d6+

b6—b5 zu bindern.

Spiel.

L d ö — c5

14.

die W e n d u n g

Ldö: Ldö: 21.Td5: cd!

39.

mittelalter-

»modernen" c2—c4

Ubergang

L c 6 x g 2

etc.

Um

der

D e 4 - f 5

Kg6;

Ta8—e8

Tfl—gl

lichen »Tabiyat", aber auch imGeiste

Ld7—c6

Lf6f

DdS—d7

der Steine

Dh4 x e4f

39.

h2—h3

11. K g l — h 2

Bis

Ta8—f8

27.

Lc8—e6

12.

d6 x c5

c4—cö!

f7-f6

9. D d l — d 2 10.

Kg8—h8

ßgS SbS—a6

wegen

zu s t a r k e n

21.

22.

Abtausches.

e3—e4

Eintritt

in das offene f2—f4

22. cb,

Sdö—c7 Spiel. S c 7 - b 5

42.

h3—h4

Tf8—f7

43.

h4—h5

Kg7—f8

24.

g3xf4

L e 6 x a 2

De6—c7T

25.

Se2—g3

La2—f7

44.

Le5xf6

23. D a 3 - e 3

e5xf4

20.

Dc3:

394

Neuntes Kapitel:

Letzte Schachthaten.

26. T d l — g l

Ld8—c7

17. D f 4 x h 6 f

27. L g 2 — f 3

Dc8—b8

18.

d6xc7

Sb8—a6

f6xeo

19.

d5—d6

Th6xd6

28.

e4—e5

Th8xh6

29.

f4—f5

Se7—d5

20.

Tel—dl

Td6 x dlf

30.

Lf3xd5

Lf7xd5

21.

Thlxdl

Kf8-e7

31.

Sg3—h5

Tf8—f7

22. L b 3 x f 7

Sg8—f6

Sb5—d4

23.

Lf7-d5

Ta8—f8 ! Ke7—d6

32. T g l - g 4 ( ? ) 33.

f5-f6

g7-g6

24.

Tdl—elf

34. K h 2 — g l

Sd4-f5

25.

Ld5-f3

35. D e 3 — g 5

Ldö—e6

26.

Tel—dlf

Kd6—e7

36. T g 4 - g 2

Db8—d8

27.

Tdl—elf

Ke7-f7

37. T g 2 — d 2

Sfö—d4

28.

Tel—e5

Ld7—g4!

38. K g l - f 2

Dd8—d5

29.

Tea—co

Tf8—c8

39.

Sh5—g3

Dd5—f3f

30.

Lf3—b7

Sf6-d7!

40.

Kf2—el

Df3xf6

31.

Teöxhö

Lg4 x h5

41. D g 5 x f 6

Tf7xf6

32. L b 7 x c8

42. L b 2 x d 4 43.

e5 x d 4

Sg3—e4

Tf6—f4

44. T d 2 — e 2 Schwarz

360.-

Le6—c4 gewann.

MORHHY—MAURIAN. New Orleans 1807.

Vorgabe des Damenspringers. 1.

e2—e4

S a 6 x c7

Kf7—e6

33.

Kol—d2

Sc7—d5

34.

b2—b3

Ke6—d6

35

c3—c4

b5xc4

36.

b 3 x c4

Sd7-b6

37.

Lc8—a6

Sd5—c7

Schwarz gewinnt.

und

361.-

e7—e5

MORPHY—MAÜEIAN. New Orleans 1867.

2.

f2—fi

e5xf4

3.

Sgl-£3

g7-g5

1.

e2—e4

e7—e5

4.

Lfl—c4

Lf8—g7

2.

Sgl—f3

Sb8—c6

5.

Ii2—h4

h7—h6 222.

3.

Lfl—c4

4.

b2—b4

Lc5 x b4 Lb4—c5

Man vergleiche P.

Vorgabe des

Damenspringers.

Lf8—c5

6.

d2—d4

d 7 —d6

5.

c2—c3

7.

c2—c3

g ä — g4

6.

Rgl

8. L e i x f 4

g4xf3

7.

d2—d4

9. D d l x f 3

Lc8—e6

8.

c3xd4

Le6—d7

9.

d4—d5

Sc6—a5

10.

e4—e5

Saó x c4

11.

Ddl—a4f

10. 11.

d4—d5 Ecl

b7 — b5

12.

Lc4—b3

Dd8—f6

13.

Tdl—el

h6—h5

14.

e4—e5

15.

Df3xf4

16.

e5 x d6f

d7—d6 eoxd4 Lc5—b6

Dd8—d7

12. D a 4 x c 4

Sg8—e7

Df6xf4f!

13.

Tfl—el

Dd7—g4

Lg7—h6

14. T e l — e 4

Dg4-g6

Ke8—f8

15.

e5 x d6

c" x d 6

III.

395

Partieen gespielt in N e w Orleans 1866—11

16. Dc4—e2 Lb6—d8 17. Sf3—h4 Dg6-f6 18. Lei— b2 Df6—g5 19. De2—b5f Ke8-f8 20. Tal—el a7—a6 21. Db5—e2 LcS—d7 22. Sh4—f3 Dg5xd5 23. Te4xe7 Ld7—e6 24. L b 2 x g 7 f Kf8xe7 Falls Kg7: so 25. Db2f Kf8; 26. Te6: etc. Dd5 x a2 25. Tel—dl Ld8—c7! 26. De2—e4 Ke7-d7 27. De4—h4f Kd7—e8 28. Sf3—c5f Lc7—d8 29. Se5—g4 Ld8 x f6 30. Sg4—f6|Tb 8—g8 31. L g 7 x f 6 Da2—c2 32. D h 4 - b 4 Tg8xg2-|33. D b 4 x d 6 Dc2—c6j 34. Kgl x g2 Falls Dg6f 25. Dg3, Df(J: 36. Dg8f nebst 37. Da8: 35. Dd6 x c6 b7xc6 36. Kg2—g3 Le6—dö Es folgt nun ein feines TurinEndspiel mit ungleichen Läufern. 37. Kg3—f4 Ke8-d7 38. Tdl—gl Ta8 —eS Te8—e2 39. Tgl—g7 Te2 x f2f 40. Tg7xh7 a6—a5 41. Kf4—e5 a5—a4 42. Th7—1)8 Ld5—b3 43. Th8—a8 Tf2—e2j44. h2—li4 Te2—g2 45. Ke5—f4 Tg2-e2t 46. Kf4—e5 Lb3—dl 47. Ke5—f4 Kd7—e6 48. T a 8 - d 8 f Ke6 x f6 49. Td8 x dl Kf6-g7 50. T d l - d 6 f

51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60.

Td6 x c6 Tc6—a6 Kf4—g5 Ta6—a7 Kg5—h5 Kh5—h6 Ta7—a6f Ta6xa2 Kh6—g5 Ta2—f2

362.-

a4—a3 Te2—a2 Ta2—al a3—a2 Kg7—f6 Tal—hl Kf6—e5 Thl x h4 j Tli4—e4 Remis.

MOEPHY—MAUKIAK. New Orleans 1867.

Vorgabe des Damenspringers. e7—e5 1. e2—e4 Sbs—c6 2. Sgl—fò Lfò—c5 3. Lfl—c4 Lc5 x b4 4. b2—b4 Lb4—cö 5. c2—c3 d7—d6 Rgl 6. e5xd4 7. d2—d4 Lc5-b6 8. c3xd4 Sc6—a5 9. d4—d5 Sa5 x c4 10. e4—e5 Lc8—d7 11. Ddl—a4| Sg8—c7 12. Da4 x c4 f7xe6 13. e5—e6 Ld7—c6 14. d5xe6 h7—h6 15. Lei—g5 Lc6 x f3 16. Dc4—li4 Th8—g8 17. g 2 x f 3 li6 x g5 18. f 3 - f 4 19. Dh4—h5f g'i-gB Tg8—f8 20. Dh5—h7 Se7—fö 21. f4 x g 5 Ke8—e7 22. Dh7xg6f Dd8—eS 23. Tal—el Ke7—d8 24. Dg6—h7f De8—e7 25. K g l - g 2 Lb6-d4 26. Dh7—h5 c7—c6 27. Dh5—g4

Neuntes Kapitel:

396

Letzte S c h a c h t h a t e n .

Stellung, da bei 14. f2—f4 Schwarz durch Sh6—g4 zum Gegenangriff gelangen würde. / 15. f2—f3 f7—f6 Sh6-f7 16. Tal—cl Df4—h6 17. Tel—c3 Kf8-e8 18. Lb2—a3f Lc8—d7 19. Ddl—c2 Dh6—g6 20. T f l — b l f6—fä 21. Le2—b5 Auf Lb5: könnte 22.Tc7: Lc7:(besser Ld7!); 23.Dc7: Ld7; 24.Tb7:Td8; 25. Dc5, Sd6; 26. Dd6: Df7; 27. Lb4, Tc8; 28. Tb8 geschehen, oder noch besser zunächst 22. Tb5: folgen und aufSd6 dann 23.Ld6: cd; 24.Tb6: ab; 25. Tc8, Tc8: 26. DcSf Kf7; 27. Dh8: Dh6; 28. Dc8, Dd2; 29. h3 etc. 22. L b 5 x d 7 f Ke8xd7 I An dieser Stelle wirft der Leiter des Schachabschnittes in dem zu Schwarz gewinnt. New Orleans erscheinenden Zeit363.- MORPHY—Maübian. blatt The Times-Democrat (vom N e w O r l e a n s , 21. März 1869. 3. Februar 1889) einen kritischen Vorgabe des Damenspringers. Seitenblick auf die sogen, „moderne Morphy's l e t z t e r S c h a c h s i e g : Schachschule", welche als ihre 1. e2—e4 e7—e5 Neuerung u. a. die Taktik empfiehlt, 2. Sgl—fö Sb8—c6 zunächst auf dem Damenflügel VorLf8—c5 3. Lfl—c4 teile zu erringen. Es wird in diesem 4. b2—b4 Lc5 x b4 Sinne das feine „Positionsspiel" von Lb4—c5 5. c2—c3 Morphy gerühmt, der hier alle seine d7—d6 6. Egl Kräfte zum Angriff auf der Damene5xd4 7. d2—d4 seite vereinigt, von welcher Dame 8. c 3 x d 4 Lc5-b6 und Springer des Gegners abge9. d4—d5 Sc6—e5 schnitten seien, und es wird dann 10. S f 3 x e 5 d6xeo etwas ironisch bemerkt, daß jene Dd8-f6 11. Lei—b2 Taktik deshalb nicht allein der 12. Lc4—b5t Ke8—f8 neueren Schule ihren Ursprung ver13. Kgl—hl Sg8—h6 danke („The manner in which White 14. L b 5 - e 2 Df6—f4 Weiß festigt durch diesen wie masses his entire force for the attack den nächsten Zug vorerst die eigene on the Queens flank, while the ad28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47.

h2—h4 h4—h5 f2—f4 Tel x e3 g5-g6 f4—f5 Kg2—g3 Dg4xg5 Kg3-g4 h5—h6 h6—h7 Kg4-h5 Tfl—el Kh5—h6 e6—e7 Tel x e7 g6—g7 Kh6xg7 Kg7—g6 Kg6xh7

Kd8—c7 Tf8-g8 Sf5—e3f Ld4 x e3 TaS—f8 De7—g5 d6—d5 Le3 x g5 Lg5—f6 d5—d4 Tg8-g7 c6—c5 Kc7—d6 d4—d3 Tg7 x e7 Kd6xe7 Lf6xg7f Tf8—f7f Tf7 xh7 Ke7-f6

III.

Partieen gespielt in New Orleans 1866—1869.

verae Queen and Knight are locked up on the Kings side, forms a fine „position-play" which would indicate, that that „system" did not originate wholly in the so-called „modern school"). Allerdings handelt es sich in v o r l i e g e n d e r Partie lediglich um die Bereitung des Hauptangriffes, gegen den feindlichen König, der zunächst innerhalb einer Umklammerung wohlpostierter Streitkräfte auf begrenztem Feldergebiete festgehalten wird, während die erwähnte neuere Taktik in erster Linie hauptsächlich auf Erringung kleiner Nebenvorteile ausgeht, deren geeignete Verwerthung dann im Wege des regelmäßigen Spielablaufs bez. durch wohlvorbereiteten Königsangriff erfolgen kann. Aber unter den Mitteln für beiderlei Zwecke steht doch die geeignete, bei MOBPHY rasche, bei der neueren Spielweise langsamere , Gruppierung der Steine oben an, worin unser Meister namentlich für die Linienfiguren eine außerordentliche Feinheit bethätigt hat. Diese zweckentsprechende Verwendung der einzelnen Figuren je nach ihrer Eigenart bleibt der beiden Spielrichtungen gemeinsame Punkt, dessen jederzeit klare Erkennung den Grund der hervorragenden Meisterschaft des Amerikaners bildet. Ob die Kehrseite dieser ungewöhnlichen Begabung, welche die minderwerthige Kraft der Bauern fast durchgehends nur als Hilfsmittel für die Figurenangriffe benutzt, vielleicht die schwache Stelle in der gerühmten Meister-

397

schaft bilde, ist eine Frage, deren eingehende Beantwortung den Kernpunkt für die unterschiedliche Würdigung der beiden Spielsysteme treffen würde. Was aber in dieser Hinsicht, wenn es auf eine förderliche Ergänzung oder harmonische Verbindung der beiden Richtungen zu einem höheren Ganzen ankäme, die neuere Spielweise an Werten einzuwerfen hätte, das würde nach unserer Ansicht doch beträchtlich unter dem reichen Kapital bleiben, wie es uns allein schon in MORPHY'S p r a k t i s c h e n Meisterleistungen überliefert ist. 23. Dc2— a4f c7—c6 Falls Kd8, so 24. d6, Sd6:25. Tb6: cb; 26.Td3, Tc8; 27. ef, Df6; 28.Ddl etc. 24. d5 x e6f b7 x c6 25. e4 x f5f Dg6-f6 26. T b l — d l f Lb6—d4 27. f3—f4 Kd7—c7 28. f4xe5 Sf7 x e5 Falls Le5: so 29. Da5f Kc8; 30. Da6f Kc7; 31. Ld6f Ld6: 32. T c 6 f Kd8; 33. Db7f etc. 29. T d l x d4 Th8—d8 30. Da4—a5f Kc7—c8 31. Da5—a6f Kc8—c7 32. Tc3—b3 Td8—b8 Auf Td4: folgt durch 33. Db7f Mat in drei Zügen. 33. Da6—a5f Kc7—c8 34. La3—d6 Aufgegeben. 364.-

MORPHY—MAURIAN.

New Orleans, 4. April 1869.

Vorgabe des Damenspringers. 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6

398

Neuntes Kapitel:

Letzte Schachthaten.

eöxd4 3. d2—d4 25. Tfl—dl Ke7—d7! 4. Lfl—c4 Sg8 — f6 Um den König in Sicherheit zu Lf8-e7 5. Rgl bringen und den Gegenangriff/ aufSf6 — e4 zunehmen, vgl. Zug 28. 6. e4—e5 Se4—c5 26. Tdl x d6+ Kd7—c7 7. Lc4—d5 Sc6 x d4 27. Lh6xf8 Dc8xf8 8. Sf3xd4 c7—c6 28. Td6xe6 Df8—g7! 9. Ddl x d4 10. b2—b4! Sc5—e6 29. Dh5—g5! Dg7xg5 11. Ld5xe6 d7 x e6 30. f 4 x g 5 Kc7—d7 31. T e 6 - d 6 f Kd7-e7 12. Dd4—g4 g7-g6 32. Kf2—e3 f5—f4f 13. Lei—h6 f7—f5 Durch diesen vortrefflichen Zug, 14. Dg4—h3 Ke8—f7! Schwarz droht nun Lg5, was vor- den der amerikanische Meister selbst her wegen Lh6—g7 nicht anging. als „excellent" bezeichnete, erlangt Schwarz das überlegene Spiel, wenn 15. f2—f4! b7-b6 auch Mobphy der Meinung war, daß 16. Tal—dl Dd8—c7 Weiß vielleicht mit den zwei Mehr17. g2—g4 c6—c5 bauern bei ganz korrektem Spiel das 18. Dh3—c3 Lc8—b7 Remis noch hätte erreichen können. 19. Tdl — d6 Ta8—d8 33. Ke3 x f4 Th8—f8 Falls Ld6: so 20. ed nebst 21. 34. Td6—f6 Tf8xf6f Dg7+ etc.; falls aber Ld5, so 20. Falls 34. Kg4, so Tf2 etc.; falls T d l , Thg8! 21. g5, Ld6: 22. ed, Dd6: 23. Df6+ Ke8; 24. c4, Df4: aber 34. Kg3, so Tf5; falls endlich 25. cd, womit Schwarz höchstens 34. Ke3, so Tf3+ nebst Th3. 35. e5 x f6+ Ke7—e6! Remis durch ewig Schach erzielt. 36. h2—h4 Lb7—c8 20. Kgl—f2 Dc7—c8 37. h4—h5 Lc8—d7 Der König geht, um ungestört Ke6xf7 die g-Linie für den Angriff auf 38. f6—f7 Ld7—g4 den Königsflügel öffnen zu können. 39. K f 4 - e 5 h7xg6 g6xf5 40. g 5 - g 6 t 21. g 4 x f 5 Kf7xg6 Le7 x d6 22. Dc3—h3 41. h5xg6f Lg4—dl Kf7—e7 42. Ke5—d6 23. Dh3—h5f Kg6-f5 Td8—f8 43. c2—c3 24. b4—b5 Kf5-e4 44. Kd6—c7 Weiß schneidet dem feindlichen Ke4-d3 Könige das Feld c6 ab, und Schwarz 45. K c 7 - b 7 Kd3 x c3 wehrt der weißen Dame das Feld f7. 46. Kb7 x a7 Kc3—d4 Zöge Schwarz z. B. Lb8, so könnte 47. Ka7xb6 Weiß mit 25. L g 5 f , was auch bei Aufgegeben. Tg8 geschähe, den Angriff fortsetzen. Die beiden Spiele 363 und 364 gelten als die letzten Partieen, mit welchen Morphy vom Schach Abschied nahm.

ZEHNTES KAPITEL.

Nachträge, Berichtigungen. Außer den vorgeführten 3 6 4 Spielen ist von M O R P H Y während seiner mehrjährigen Schachlaufbahn noch eine beträchtliche Anzahl anderer Partieen gespielt worden, deren Aufzeichnung und Veröffentlichung aus irgend welchen Rücksichten, z. B. wegen offenbarer Versehen oder gänzlich mangelhafter Spielweise der Gegner, unterblieben ist. Auch sind verschiedene Spiele, welche die Gegner sich zunächst für ihre eigene Belehrung oder Unterhaltung notierten, erst später, zum Teil sogar erst nach dem Tode unseres Helden, der Öffentlichkeit übergeben worden (vergl. Nr. 365 und 366 der nachfolgenden Spiele). Von mehreren nicht aufgezeichneten Partieen sind aber wenigstens die Schlußwendungen wegen darin vorkommender Feinheiten durch Niederschrift und Bekanntmachung erhalten geblieben (vgl. Nr. 373 bis 378). Bei der Würdigung einzelner nachträglich bekannt gegebener Partieen ist jedoch insofern Vorsicht anzuwenden, als schon zu Lebzeiten des Meisters mitunter der Versuch gemacht wurde, Partieen, die er gar nicht oder vielleicht nur als gelegentliche Analysen gespielt hat, ihm ohne weiteres zuzuschreiben. Zu solchen in Zweifel gestellten Partieen zählen insbesondere die nachfolgenden Nummern 367 bis 372, von denen wir die Nummern 367 bis 369 als jedenfalls ganz unecht bezeichnen müssen. In Partie 367 vermissen wir bei der Nachzugspartei durchaus den Geist der MoRPHYschen Spielführung und in Partie 368 auf Seiten des angeblichen Gegners die dem geistvollen und vorsichtigen Meister B A R N E S eigene Spielstärke, während gegen Nr. 369, welche die erste von M O R P H Y in Europa gespielte Partie (vgl. S. 114 Zeile 8 o.) sein soll, sich gewisse äußere Bedenken erheben. Dieses Spiel ist aber von Weiß ganz im MORPHY'sehen Geiste geführt und zugleich insofern bemerkenswert, als es eine erst in neuester Zeit von dem russischen Meister TSCHIGORIN (vgl. Schachztg. 1891 S. 329) befürwortete Verteidigung im abgelehnten Evansgambit zu widerlegen scheint. Die Nummern 371 und 372 sind allem Vermuten nach als flüchtige analytische Spielversuche anzusehen.

400

Zehntes Kapitel:

Nachträge und Berichtigungen.

Etwas anders steht es um die Echtheit der Partie Nr. 370, in welcher MORPHY als Knabe eine Vorgabe von LÖWENTHAL angenommen haben soll. In diesem Spiele tragen verschiedene Züge (z.B. Zug 4, 5, 8,'9, 11, 17, 25, 36 bis 38) den eigenartigen Stempel des MoRPHYSchen Spielcharakters, was umsomehr einleuchtet, wenn man berücksichtigt, daß hierbei zugleich des jugendlichen noch nicht fertigen Meisters durchgreifendes Offizierspiel sich mit vollem Ungestüm zur Geltung brachte. Es steht zu vermuten, daß diese Partie als erstes Spiel zwischen den zwei Gregnern gewechselt worden und daß Beide später aus persönlichen, für sie gleich maßgebenden, Bücksichten, welche seitens MORPHY ebenso zart als ehrenvoll zu gunsten seines Gegners erscheinen, das »Vorgabespiel" der Vergessenheit anheimfallen zu lassen gewünscht haben. In solchem Sinne erkennen wir die von dem verdienstvollen spanischen Schachfreunde ANDRES FERNANDEZ POZO ZU Gijon in der neuen spanisch-amerikanischen Monatsschrift »El PABLO MORPHY» (vom 15. Juni 1892 pag. 178) gegebene Darlegung voll an, wenn sie auch mit den Anschauungen des hochachtbaren Professor CH. A. MAURIAN, des bekannten Jugendfreundes unseres Meisters, nicht übereinstimmt. Ist nun lediglich mit Eücksicht auf letztere Autorität die fragliche Partie im ersten Kapitel unseres Buches Seite 16 als »zweifelhaft" bezeichnet worden, so darf sie doch immerhin als eine zutreffende Probe von der eigenartigen Spielweise des j u g e n d l i c h e n Meisters MORPHY angesehen werden. Zugleich sei bei dieser Gelegenheit erwähnt, daß nach einer besonderen Überlieferung zwischen MORPHY und LÖWENTHAL bei ihrer ersten Begegnung außer den bekannten zwei Partieen gleichauf (P. 7 und 8, S. 14—17) noch eine andere Partie angefangen, aber wegen eines Versehens von LÖWENTHAL in den ersten Eröffnungszügen als nichtig abgethan worden sei. 3 6 5 . - FELIX SICRE (Weiß) gegen 32. Td2, Sd5; 33. e7, Kf7; 34. Tf2f MORPHY (Schwarz) zu Habana, 18. Ke7: Weiß giebt auf. Oktober 1862: 1. e4, e5; 2. Sf3, Sc6; 3. Lb5, a6; 4. La4, Sf6; 5. d3, 3 6 6 . - MORPHY (blindlings) gegen Lc5; 6. Rgl, b5; 7. Lb3, d6; 8. c3, JOSÉ MARIA (gen. SICRE), in Habana h6; 9. Le3, Le3: 10. fe, Rg8; 11. am 22. Oktober 1862: 1. e4, e6 ; 2. d4. Sd2, d5; 12. ed, Sd5: 13. De2, Le6; d5; 3. ed, ed; 4. Sf3, Ld6; 5. Ld3 14. Ld5: Dd5: 15. Se4, f5; 16. Sf2, Sf6; 6. ß g l , Rg8; 7. Sc3, c6; 8 Dd8; 17. b3, gö; 18. Khl, g4; 19. Lgö, Lg4; 9. h3, Lf3: 10. Df3: Sd7 Sgl, Dg5; 20. Tadl, Se7; 21. Dd2, 11. Tel, Dc7; 12. g4, Tfe8; 13. Le3 Tad8; 22. d4, c5; 23. e4, Dd2: 24. Kh8; 14. g5, Sg8; 15. Df7: Te7 Td2: cd; 25. Tfdl, fe; 26. Se4: Ld5! 16. Dh5, Sf8; 17. Dg4, Se6; 18.Lh7 27. cd, Le4: 28. de, Td2: 29. Td2: Sf6; 19. gf, gf; 20- Lg6, Tg7; 21 T f l ; 30. e6, Kg7; 31. Td4, T e l ; h5, Kg8; 22. Khl, Sf8; 23. Lf5, Lf4

Nachträge und zweifelhafte Partieen.

401

24. T g l , Le3: 25. fe, Tg5; 26. h4, Sh7; 27. hg, Sg5; 28. T g 5 ? fg; 29. T g l und Weiß gewann.

Dd2, De7; 23. Tg3, Sh5; 24. f6, S g 3 f 25. hg, gf; 26. Dh6, Dd7; 27. Df6: Dg4; 28. D h 8 f .

3 6 7 . - M E D L E Y (Weiß) gegen ? — 1. e4, e5; 2. Sf3, Se6; 3. Lc4, Lc5; 4. b4, Lb4: 5. c3, Lc5; 6. Rgl, d6; 7. d4, ed; 8. cd, Lb6; 9. Lb2, Sf6; 10. Sd2, Rg8; 11. e5, de; 12. de, Sg4; 13. h3, Sh6; 14. Da4, Lf5; 15. Tadl, De7; 16. Sb3, Db4; 17. Db4: Sb4: 18. Sd4, Ld4: 19. Sd4: c6(?); 20. g4, Le4; 21. f4, Kh8; 22. f5, Ld5; 23. Ld5: Sd5: 24. g5, Sg8; 25. Tf3, Tf8; 26. e6, fe; 27. Se6: Te6: 28. fe, Sge7; 29. Tf7, Tg8; 30. T f l und Weiß muß gewinnen.

MORPHY (?) gegen LÖWEN(Schwarz ohne Bauer f7): 1. e4, —; 2. d4, e6; 3. Ld3, g6; 4. f4, d5; 5. Sfö, de; 6. Le4: Sf6; 7. Ld3, Ld6; 8. c4, c5; 9. Le3, cd; 10. Ld4: Sc6; 11. Le5, Rg8; 12. Dc2, Sb4; 13. De2, Sh5; 14. g3, Sd3f 15. Dd3: Lb4f 16. Ke2, De7; 17. T d l , b5; 18. cb, Lb7; 19. Sd4, Tad8; 20. Db3, Ld5; 21. Dc2, Tc8; 22. Sc3, Db7; 23. a3, Lc3: 24.be, L c 4 f 25. Ke3, Sf6; 26. h3, Sd5f 27. Kf2, Lb5: 28. Se6: Db6f 29. Sd4, Sc3: 30. Db3+ Tf7; 31. Tacl, Se4+ 32. Kg2, Ld7; 33. T c 8 f Lc8: 34. Db6: ab; 35. T b l , Tb7; 36. a4, Sc5; 37. a5, ba; 38. T e l , Tb2+ 39. Kgl, Lb7; 40. Tc5: T g 2 f 41. K f l , Tg3: 42.

3 6 8 . - BARNES (?) gegen? (Schwarz): 1. e4, e5; 2. Sf3, Sc6; 3. Lb5, c.6; 4. La4, Sf6; 5. Sc3, Lb4; 6. Sd5, b5; 7. Lb3, d6; 8. ß g l , Lg4; 9. c3, La5; 10. d4, ed; 11. S f 6 f Df6: 12. Ld5, Se5; 13. La8: SfS^ 14. gf, Lf3: 15. Dd2, de; 16. Dg5, cb; 17. L c 6 f K e " ; 18. D f 6 f gf; 19. Lf4, Tg8f 20. Lg3, baD; 21. T a l : fo; 22. a4, Lb6; 23. ab, f4; 24. ba, fg; 25. hg, T g 3 f 26. Kh2, Tg6; 27. T f l , Ld4; 28. Kh3, Leö; 29. Kh4, Lf4; 30. a7, T h 6 f . 3 6 9 . - P . M . (?) gegen F . H . L E W I S : 1. e4, e5; 2. Sf3, Sc6; 3. Lc4, Lc5; 4. b4, Lb6; 5. Rgl, De7; 6. a4, Sb4: 7. a5, Lc5; 8. c3, Sc6; 9. d4, ed; 10. cd, Lb4; 11. Se5! Se5: 12. de, De5: 13. Db3, De7; 14. Lb2, Sf6; 15. Sc3, Lc3: 16. Dc3: Rg8; 17. T a e l , Se8; 18. f4, D c 5 f ; 19. Khl, d6; 20. fo, Sf6; 21. Tf3, De5; 22. L a n g e , PAUL MORPHY.

III. Aufl.

370.-

THAL

Tc7, La6f 43. Kf2, Th3: 44. Se6! Th5; 45. T g 7 f Kh8; 46. T f 7 f nebst 47. TfiB=f. DEACON (Weiß) gegen (?): 1. e4, e5; 2. f4, ef; 3. Sf3, g5; 4. Lc4, Lg7; 5. d4, d6; 6. R g l , h6; 7. g3, g4; 8. Sei, fö; 9. c3, f5; 10. Db3, Se7; 11. L f 7 f Kf8; 12. Lh5, d5; 13. ef, Lf5: 14. Sf3: gf; 15.Tf3: Kg8; 16. Db7: L b l : 17. T b l : Sc6; 18. Lf4, Tc8; 19. L f 7 f Kh7; 20. Le6, Tb8; 21. Da6, Tf8; 22. Dd3f Kh8; 23. T f l , Tb6; 24. Lh6: Lh6: 25. T f S f LfS: 26. Tf7, Lg7; 27. Dfö, Se5; 28. Dh5f Kg8; 29. Te7 ! f Te6: 30. Te6: Sf7; 31. h4, Dd7; 32. Dg6, Sd6; 33. h5, Kh8; 34. h6, LfS; 35. Tf6, De7; 36. b3, De3f 37. Kg2, 371.-

P . M.

26

402

Zehntes Kapitel:

Nachträge und Berichtigungen.

De2t 38. Kh3, De7; 39. c4, c6; 40. cö, Se4; 41. Tfo, Dd7; 42. Kg2, Dd8; 43. Tf7, Sg5; 44. Tg7, Le7; 45. Th7f Sh7: 46. D g 7 f .

372.- P. M. (?) gegen DEACON (Schwarz): 1. e4, e5; 2. Sf3, Sc6; 3. Lc4, Lc5; 4. b4, Lb4: 5. c3, La5; 6. d4, ed; 7. Rgl, Sf6; 8. La3, d6; 9. e5, Sg4; 10. ed, cd; 11. Tel+ Se7; 12. Dd4: Lb6; 13. Dg7: Lf2f 14. Kfl, Tf8; 15. Sd2, Lei; 16. Tel: Db6; 17. Se4, Lf5; 18. Sf6f Sf6: 19. Df6: Le6; 20. Le6: fe; 21. De6: Db5+ 22. Kgl, Dd7; 23. Dd6: Dd6: 24. Ld6: Tf7; 25. Sg5, Tg7; 26. Se6, Kd7; 27. Sg7: Kd6: 28. Te6f Kd7; 29. Th6, Tc8; 30. Th7: Tc3: 31. Sf5, Ke6; 32. Se7: Tc7; 33. Sg6. Aufgegeben.

(falls 3. Dg5, so Tee2; 4. Dd8f DdS: 5. Ld8: Tg2f etc.) Te2+ 4. Ke2: Dg2f 5. Kel! Dglf 6. Ke2, Lh5t 7. Kd2, Df2 den Sieg. — Zu diesem Schlußspiel, dessen vorangehende Partiezüge nicht aufbewahrt worden, hat später, im Jahre 1884, der amerikanische Schachfreund Alexander G. SELLMAN in Baltimore, welcher seinerseits mit STEINITZ eine Reihe Spiele wechselte, eine Partie (mit Vorgabe von Bauer und Doppelzug) konstruiert. Sie enthält allerdings in ihrem nachfolgenden Verlaufe mehrere Züge, die wenigstens in der angegebenen Reihenfolge offenbar von MORPHY nicht gespielt sein würden: 1. e4, —; 2. f4, e6; 3. Sf3, c5; 4. c4, Ld6; 5. e5, Lc7; 6. Sc3, Sc6; 7. d3, d6; 8. ed, Dd6: 9. Le2. Sd4; 10. Sd4: cd; 11. Sa4, Sf6; 12. c5, Dd8; 13. Rgl, Rg8; 14. Ld2, Ld7; 15. b3, Le8; 16. Del, Sh5; 17. Lh5: Lh5: 18. Dbl, DdS; 19. b4, Lg6; 20. f5, ef; 21. Del, Tae8; 22. Lf4, Te2; 23. Tf2, Tf8—e8 etc.

373.- Endspiel aus einer Partie mit Vorgabe von Turm und Springer. W. (P. M.) Kg6. Dc7. Bf5, h2. Sch. (Ws.) Ke8. DdS. Th3. Bd5, e7, f6. Nach 1. Dc6-f Dd7! 2. Da8f Dd8; 3. Dc6f Kfö erreichte Weiß mit 4. Dfôf Ke8! (falls ef, so Pat) 5. Dc6+ 375.- Stellung nach dem 19. Zuge Kf8 ; 6. Df6f ein Remis durch ewig in einer Partie, welche MORPHY Schach. (Weiß) mit BOUSSEROLLES im Februar 1859 zu Paris, bei einer Soirée im 374.- Aus einer Partie mit Vor- Hause des Herzogs von DECAZES, gabe von Bauer und Doppelzug neben einer zweiten Blindlingspartie, ohne Ansicht des Brettes führte: (vgl. S. 278 1. o.). W. Kgl. Db3. Tal,el. Ld5,e3. Sc3, W . ( A . DELANNOY) K g l . D e l . T a l , e5. Ba2, b2, d4, fö, g2, h2. f2. Lf4. Sa4. Ba2, b4, c5, d3, Sch. Kc8. Df6. Ta8, h8. Ld7, f8. g2, h2. Sch. (P. M.) Kg8. Ddö. Te2, f8. Lc7, Sd8, e7. g6. Ba7, b7, d4, f5, g7. Ba6, b5, c6, g7, h6. Nach 1 Tf8-e8; 2. Lc7: erMORPHY erreichte den Gewinn, rang Schwarz durch Tf2: 3. Kf2: durch 20. Se4, Dh4; 21. g3, Dh5;

403

N a c h t r ä g e : Endspiele.

22. Sd6t Kc7; 23. Lf3, Dh3; 24. Tacl, Kd6: 25. Lf4, Le6; 26. Sd3, Kd7; 27. Te6: Se6: 28. Lg4, Dg4: 29. Seöf Ke8; 30. Sg4: Sd4: 31. De3 etc. 376.- In der Schlußstellung eines Wettspieles mit Springer-Vorgabe gegen THOMPSON. W. Kg7. Tg6. Bh6. Seil. Ke8. Lb3. Se7. Ba7, b7 errang M O R P H Y den Sieg durch 1. Te6, Le6: 2. h7, Sf5f 3. Kf6 nebst 4. h8D, oder 2 , Sg6; 3. Kg6: Lf7f 4 . Kf6 etc. Hätte M O R P H Y , statt des Turmopfers zur Ablenkung des feindlichen Laufers, sofort 1. h7 gezogen, so würde Schwarz durch Sg6: 2. Kg6: Lc2f nebst Lh7: gewonnen haben. Indessen konnte { Schwarz auf 1. Te6 durch Lc2; 2. I Kf6, ICf8; 3. Te7: Kg8; 4. Tb7: ' a5; 5. Tc7, Ld3; 6. h7f KhS etc. auf Remis spielen. 377.- Im nachfolgenden Endspiel W. Kgl. Del. Ta2, fl. Lei, e4. Ba3, b2, c2, f2, g2, h2. Seh. Ka8. Dh7. Tc8, e8. Sd4, f5. Ba6, b7, g7. erzwang MOBPHY (Schwarz) nach dem Zuge 1. c3 auf ähnliche Weise wie in Partie 57 S. 78 den Sieg durch Te4: 2. De4: Sg3! 3. Dd4: (falls Dh7: so Sde2f), Se2f 4. Khl, Dh2f5.Kh2:Th8+. Bei 2. Le3 konnte Schwarz das Spiel durch Sf3+ 3. gf, Th8; 4.Lf4, Tf4: 5.De8fTe8: 6.Tdl, D1i3; 7,Td8f Td8: 8.Tal, Sh4, nebst Dg2=|: zu Ende führen.

378.- In folgender Endstellung W. Kfl. Dg3. Tg4. Lc4, f4. Sbl. Ba2, b2, c3, h2, h6. Seh. Kf8. Df6. Ta8, e7. La5. Sc6. Ba7, b7, c7, g7, h7. einer mit Vorgabe des Damenturmes gegen F Ü L L E R gespielten Partie, erzielte MORPHY den Gewinn durch 1.Tg6, Dg6: (falls hg, so 2. h7, Telf 3. Kel: Te8; 4. Kdl, Ke7; 5. Lg5, oder 4. Dd8+ 5. Kc2, Ke7; 6. Lg5f) 2. Dg6: hg; 3. h7, Telf 4. Kel: Ke7; 5. Lg8, Kf6; 6. h8D, Se7; 7. Dh4j etc. 3 7 9 - 3 8 0 . - Künstliche Endspielwendungen. Unter den Matführungen, welche eine Art Übergang von praktischen Partieschlüssen zu künstlichen Endspielen bilden, ist seit Alters das sog. erstickte Mat durch den Springer bemerkenswert gewesen. Auch unser Meister hat zu solchen Schlußwendungen mehrmals Gelegenheit gefunden, wie folgende Beispiele zeigen: a) In Partie 231 Seite 282. W. Kgl. Dg4. Tal. Lg5. Se6. Ba2, b-', c2, f2, g2, h>. Sch. Kc8. Df7. Ta8, h8. Le7. Sc6. Ba7, b7, c7, d4, h7. b) in Partie 301 Seite 347. W. Kgl. Da4. Tal, fl. Sc6. Ba2, c3, e5, f2, g2, h4. Sch. Kfrf. Dg4. Ta8, h8. Lb6, e6. Ba7, c7, f7, g7, h7. Die Ausführungen finden sich an den genannten Stellen selbst. Eine in der früheren Auflage dieses Buches unter Nr. 300 aufgeführte künstliche Springer-Matführung: 26*

404

Zehntes Kapitel: Nachträge und Berichtigungen.

W. Ka3. Df3. Sh5. Ba5, 4, g3, g7. Sch. Kg6. Dh2. Tb8, e2. Lc8, h8. Sf8, g 8 . Bb7, c5, d7, e6, e7, g5, h4. Mat in acht Zügen durch: 1. Df7f Kf7:! 2. ghSf Ke8; 3. Sg7+ Kd8; 4. Sf7f Kc7; 5. Se8f Kc6; 6. Se5+ Kb5; 7. Sc7f Ka5: 8. Sc4f rührt nicht von MOEPHY, sondern von dem bekannten amerikanischen Schachmeister EUGEN B. COOK in Hoboken her. MORPHY selbst, der hervorragende Meister des p r a k t i s c h e n Spieles, hat sich nie mit künstlichen Endspielen befaßt, wenn er auch, wie die Überlieferung geht, gelegentlich heiterer Unterhaltung in einem Freundeskreise einmal zum Scherze folgenden Problemgedanken auf dem Brette improvisiert haben soll: W. Kc8. T a l . Bb6. Sch. Ka8. Lb8. Ba7, b7. Mat in zwei Zügen durch 1. Ta6. Eine überzeugende Darlegung findet sich in einem Artikel mit der Überschrift »Morphy corno problemista" innerhalb der schon auf Seite 24 unten unseres Buches angeführten, vom verdienstvollen Schachmeister ANDRÉS CLEMENTE VAZQUEZ ZU H a -

bana unter dem Titel »El PABLO M O E P H Y « herausgegebenen Monatsschrift (vom 15. Febr. 1892 Seite 92). 381.- Stellung aus P. 165, Zug 24. W. Kgl. De3. Tbl, cl. Sc4. Ba2, d5, e4, f2, g2, h2. Sch. Kd7. Df6. Te8, h8. Sg4. Ba7, b6, d6, g7, h7.

Weiß errang den Sieg durch 25. Sb6f ab; 26. Tc7+ etc. Die nähere Ausführung dieser sinnreichen Schlußwendung, welche zu den schönsten je im praktischen Spiele vorgekommenen Schlußwendungen (vergi. die bezügl. Bemerkung zu Nr. 382) gehört, findet sich auf Seite 176. 382.- Endspiel aus P. 36 Z. 20 (S. 59). W. Khl. Da6. Ta2, dl. L e i . Bb4, c3, d2, f2, f3, h2. Sch. Kg8. Te8, g6. Lb6, h3. Ba7, c6, c7, f7, g7, h7. An dieser Stelle konnte Schwarz ein Mat in sechs Zügen ankündigen, durch 20 , Lh3—g2f 21. Kgl, Lf3f 22. Kfl, Tg2! 23. Dd3! Tf2=f 24. K g l , Tg2f nebst T g l f ; oder 23. Db6: Th2. nebst T h l f oder endlich 23. De2, Te2: 24. d4, Th2: nebst 25. T h l f . Noch sinniger erscheint folgende, allerdings einen Zug länger währende Matführung: 20 , Lg2+ 21. K g l , Lf3f 22. K f l , Lg2f 23. K g l , Le4f 24. K f l , Lf5; 25. De2 Lh3f 26. Kel, T g l f . Im Übrigen erinnert die tiefberechnete Anbahnung des Schlußspieles in dieser Partie durch das im 17. Zuge von P. M. gebrachte Damenopfer an eine nicht minder glänzende Schlußwendung in einer von ANDEBSSEN gegen DUFRESNE 1852 gespielten Partie (Sz. 1852 S. 383), sowie an die noch weiter angelegte „dämonische Kombination" von MASON im 40. Zuge eines 30 Jahre später gegen W I N A W E K im Wiener Turnier

Nachträge : Endspiele.

1882 gewonnenen Spieles (Sz. 1882 S. 289). Auf alle drei soeben gerühmten Spielwendungen paßt die von S T E I NITZ in seinem „Instructor" Seite 51 zur vorliegenden Partie zwischen PAULSEN und MORPHY gemachte Bemerkung: „One of the most charming poetical Chess compositions that has ever been devised in practical play." Noch sei hier zur fraglichen Partie bemerkt, daß für Weiß im 11. Zuge zunächst c2 —c3 und später erst Le2 - f 3 besser gewesen wäre; desgleichen hätte schon im 16. Zuge Da4—a6, Dd3—f5 nebst 17. d2—d4 geschehen sollen. 383.- Endspiel zu P. 71 Z. 23 S. 86. W. Kgl. Da7. Tdl. Ba2, b2, ei, g2, h2. Sch. Ke7. Dc8. Sd7. Bc3, c5, e5, g7, h7. Nach 23. bc, Dc6; 24. Kf2, Ke6 kann Weib am schnellsten die Entscheidung herbeiführen durch: 25. Dd7f Dd7: 26. Td7: Kd7: 27. Kg3 (nicht Ke3 wegen c5—c4 nebst Kc6 etc.), Kc6; 28. Kg4, g6; 29. Kg5, Kb5; 30. Kf6, Kc4; 31. Ke5: Kc3: 32. Kd5, c4; 33. e5, Kd3; (falls Kb4, so 34. Kd4, c3; 35. Kd3) 34. e6, c3; 35. e7, c2; 36. e8D, c l D . 37. De4f Kd2; 38. Df4 nebst 39. D c l f und 40. a4 etc. 384.- Schlußspiel P. 170 S. 181. In der auf Seite 181 u. r. abgebildeten Stellung nach dem 24. Zuge erfolgt das von Weiß angekündigte

405

Mat durch: 25. De8f Kg7; 26. Sh5f Kh6; 27. De3f nebst 28. D g 5 f . 385.- Endspiel aus P. 228 S. 277. W. Kbl. Tf6, gl. Lb2. Ba2, b3, d2, e6, h3. Seh. Khs. Dg7. Ta8. Sc6. Ba7, b7, h7. Das Mat erfolgt durch 31. Tf8f Tf8: 32. L ^ f Kg8; 33. L f 6 f . 386.- Aus P. 270 Zug 23 S. 325. W. Kgl. Da4. Tdl, fl. Lc4, f4. Ba2, c3, e6, g2, h2. Sch. Kd8. Dg4. Ta8, f8. Lb6, d7. Sf6. Ba7, b7, c5, g7, h7. Mat durch 24. Td7:f Kc8; 25. Dc6f bc; 26. L a 6 f oder 24 , Ke8; 25. Tc7t Kd8; 26. e 7 f . 387.- Aus P. 326 Zug 31 S. 371. W. Kg2. Dh6. Ta8, cl. Ba4, b2, e4, f3, g4. Sch. Ke7. Db6. Ld4. Sf6. Ba5, b7, c7, d6, g6. Nach 32. Tc7f Ke6 (falls Dc7: so 33. Dg7 nebst 34. Dc7:; falls aber Sd7, so 33. Df8f nebst T e 8 f ) wird das Mat in drei Zügen durch 33. Te8+ nebst 34. Dgßf und 35. D f 5 f herbeigeführt. 338.- Endspiel aus P. 307 S. 352. W. Kcl. Dg6. Tf6. Lg5. Bb2, c3, d4, h6. Sch. Kd8. Da2. Tc8, h8. Ba5, b6, c5. Das Mat erfolgt durch: 27. Tf7f Ke8; 28. Tc7f, Kf8; 29. Tc8=f, bez. Df7; 29. D f 7 f .

406

Zehntes Kapitel: Nachträge und Berichtigungen.

389.- Endstellung aus P. 195 S. 213. W. Kgl. Del. Te7. Lg5. Sf3. Ba2, f2, g2, gl, h2. Seh. Kg6. Dd5. Ta8, g8. Ld4. Ba7, b7, c4, c7, h7. Das sechszügige Mat in dieser Stellung nach dem 21. Zuge erfolgt durch 22. Dbl+, Dfö! 23. Sh4f, Kg5:! 24. Df5: Kh6! 25. g4, Lf2f 26. Kg2 nebst 27. D h 5 f . 390.- Schlußstellung aus P. 302 S. 348 u. W. Khl. Db3. Tel. Lg5. Ba2, b2, g2, h2. Sch. Kf8. Dc5. Ta8, h8. Lf6. Ba7, b7, c7, d3. h7. Matführung in spätestens sieben Zügen durch 1. Lh6f Lg7; 2. De6, Lh6:! (falls Df2 so 3. De7+ nebst 4. DgTf); 3. T f l f , Df2; 4. Tföf Lf4; 5. Tf4f Kg7; 6. Df6+ nebst 7. D f 7 f bez. 7. Tg4 f . 391.- Endspiel aus P. 211 S. 2421. u. W. Kgl. Dh8. Tal, e8. Lbl. Ba3, b2, f2, g2, h3. Sch. Kd6. Df6. Ta8. Ld4. Ba6, b5, d5, f7, g7, h6. Das in dieser Stellung für Schwarz angedeutete Mat in acht Zügen wird erreicht durch: 1 , Df2f 2. Kh2! Df4f 3. Khl! Dflf 4. Kh2, L g l f 5. Kg3 (falls Khl so Lf2f), Df2f 6. Kg4, Dg2f 7. Kf4! g5+ 8. Kf5, D f 3 f . 392.- Schlußstellung der Partie 174 S. 190. W. Kgl. Dd7. Td3. Sc3, e6. Ba4, b2, c2, e4, f5, g2, h2.

Sch. Kh5. Dc8. Ta8, g8. Ld6. Ba5, b7, c7, e5, f6, g7. Weiß kann in dieser Stellung nach dem 26. Zuge der Partie ein erzwungenes Mat ankündigen. Steinitz braucht dazu (Instructor p. 161) mit 27. Df7f g6! 28. Th3 etc. vier Züge; das Mat läßt sich aber bereits in drei Zügen erreichen durch 28. DhT-j- nebst 29. Tg3=f= ; falls 27 Kg4, so 28. Dg6f nebst 29. T h 3 f . Vgl. außerdem auch den Zusatz zu S . 190, auf S . 411. 893.- Stellung aus P. 214 S. 254. W. Kgl. Db4. Tbl, e7. Ld3. Sg5. Ba2, c2, f2, g2, h2. Sch. Kg8. Dc7. Ta8, d7, Lc8. Sf6. Ba7, b7, f7, g7, h6. Weiß erzielt in dieser Stellung das Mat durch 20. Te8f Se8: 21. Lh7+ nebst 22. Dfö f . 394.- Stellung aus P. 268 S. 324. W. Kf6. Bg6, h6. Sch. Kh8. Ba2, c3. Weiß erzwingt das Mat durch 50. Kf7, alD; 51. g7f Kh7; 52. g8D+ Khfi: 53. D g 6 f . 395.- Stellung aus P. 103 S. 112. W. Kgl. Df3. Tel. Ld5. Ba2, b2, c2, f2, g2, h2. Sch. Kd4. Dd8. Ta8, e8. Lc8. Ba7, b7, c3, c7, g7, h7. Matführung in sieben Zügen durch 1. Dd3f Kc5; 2. b4f a) Kb4: 3. Dd4f Ka5; 4. Dc3f Ka4! (falls Ka6 so Da3 nebst Tbl); 5. Db3f nebst 6. Da3 und 7. T b l f oder 3 Ka3; 4. Dc5f Kb2! 5. Db4, Kc2: 6. Dblf nebst 7. D d l f .

Nachträge: Endspiele.

407

1») Kb6 (falls Kd6 so 3. L f 3 f ); !! W. Kgl. Dc3. Tel, fl. Lb2, c4. Ba2, f4, f5, g2, h3. 3. Dd4f c5 (falls Kb5, so 4. Dc5 jj nebst D a ö ^ ; falls aber Ka6, so 4. Sch. Kh8. Df8. Ta8, f6. Lc8. Sc6. Dc4f b5; 5. D c 6 f bez. 4. Dc4f Ba7. b7, c7, d6, g7, h7. Kb6; Dc5 nebst 6. D a 5 f ) ; 4. Dc5f Es geschieht zunächst 21. Te8, De8:, Ka6; 5. Lc4f b5; 6. D b 5 f . — Bei dann folgt (vgl. Sz. 1893, S. 319): dem auf Seite 112, Zeile 8 v. o. an1. Df6: De7! 2. D g i ^ Dg7: 3. f6, gegebenen Mat in fünf Zügen ist statt Df8; 4. f7f Se5; 5. fe, h5! 6. e6f in fünf zu lesen in s e c h s Zügen. Kh7; 7. Ld3, Kh6; 8. Tf6f Kg5 (falls Kg7, so 9. Tgfif Kh7; 10. 396.- Schluß der P. 110 S. 121. Tg8f Khß; 11. L c l f ) ; 9. Tg6t Stellung nach 40. Z. v. Weiß. , Kf4 (falls Kh4, so 10. g3f nebst W. Khl. Tb7, e7. Bg4, h5. j 11. L f l f ) ; 10. Kf2, h4! 11. T g 4 f . Sch. Kh4. Ta2. Ldt. Ba5, c6, h6. Die schöne Matführung mag als Schwarz kann das Mat in a l l e n eine Probe der zahlreichen mehr Fällen und zwar spätestens mit dem oder minder glänzenden Schlußsiebenten Zuge erreichen: 1 wendungen dienen, zu welchen die a4!, womit Schwarz zunächst das Partieen von Morphy in größerer Eingreifen des weißen Turmes b7 Anzahl als von anderen Meistern auf dem Felde b3 unschädlich Gelegenheit bieten. Ein Teil davon macht. 2. Tbl, Kg3; 3. T g l f Lgl: ist vom ital. Schachfreunde Orsini 4. T e l , Ld4; 5. T g l f L g l : 6. g5! i. J. 1880 als „Finali" zusammenLe3 nebst Tal oder T h 2 f . gestellt worden. Im vorliegenden 397.- Schlußspiel derP.267 S.323. Buche sind es, außer den schon in diesem Nachtrage (S. 403 ff.) ausStellung nach 30. Z. v. Schwarz. drücklich aufgeführten Endspielen, W. Khl. Dd6. Tbl, f l . hauptsächlich folgende PartieBc5, d4, e6, g2, h3. nummern, welche sich durch derSch. Ke8. De«. Tf8. Lb4. Se7. artige bemerkenswerte Matführung Ba5, b7, f6, hi. Weiß erzwingt den Sieg durch auszeichnen. Partie: 9. 14. 19. 20. 31. Tb4: ab; 32. T a l , Dd6: (falls 25. 26. 44. 51. 72. 74. 79. 81. 84. 89. b6 oder Dc8, so 33. Ta8 nebst Dd7); 93. 94. 98. 99. 100. 105. 121. 172. 33. cd, Sc8 (falls Sc6, so 34. Ta8f 191. 202. 279. 281. 288. 289. 310. Sd8; 35. e7, Kf7; 36 efDf Kf8: 314. 316. 317. 322. 323. (326.) 335. 37. Td8f Kf7; 38. d5, b3; 39. Td7+ 338. 339. 341. 346. 351. 399.- Variante z. P. 84 S. 94. Ke8; 40. Tb7: etc.); 34. Ta8, Kd8; Zur Stellung im 17. Zuge. 35. e7+ Ke8; 36. TcSf etc. W. Khl. Df7. Tal, fl. Lg5. Sc3. 398.- Elegante Matführung aus Ba2, b2, c2. der Schlußwendung von P. 102. Sch. Kd8. Dd4. Ta8, h8. Lc8, f6. Sb8. Stellung nach dem 20. Zuge, S. 111. Ba7, c6, g7, h2, h7.

408

Zehntes Kapitel: Nachträge und Berichtigungen.

hat im Jahre 1858 (vgl. Schaehztg. 1859 S. 76) 0 . v. OPPEN bemerkt, daß Schwarz statt Ld7 durch Hingabe seiner Dame gegen drei Offiziere, mittelst Lg5: 18. Tadl, Ld2; 19. Tf2, Lc3: 20. Td4 : f, Ld4: 21. Td2, c5; 22. c3 (falls 22. Dd5f Ld7; 23. Da8:, so Lc6+!), Te8; 23. cd, cd; 24. T d 4 f , Ld7; 25. Dd5, Kc7; 26. Dd6f Kd8 mindestens das Remis erreichen könne. Vielleicht würde indes auch hierbei MORPHY durch: 27. T b l , Sc6 (falls Te6, so 28. Tb8f Tb8: 29. Db8f nebst 30. Da7: etc.); 28. Tb7, Te7 (falls Se5, so 29. Dc7f nebst 30. De5f etc.); 29. b4, Ke8! 30. b5 etc. schließlich den Sieg erstritten haben.

4 0 0 . - Variante zu P. 130 S. 139. Wenn Schwarz im 16. Zuge D a l : spielt, so ergiebt sich die Stellung: W. Kgl. Dg4. Tfl. Lg5. Sbl. Ba2, d5, f2, g2, h2. Sch. Ke8. Dal. Ta8, h8. Lb6. Sg8. Ba7, b7, c7, fl, g7, h7. Nach 17. Telf ist zwar bei Kf8 das Mat. durch 18. Db4f c5! 19.

dcf Lc5; 20. Dc5f Se7; 21. De7f Kg8; 22. De8+ nebst 23. Te8=|j zu erreichen, auch bei Se7! 18. Te7:[: Kf8; 19. Tf7f Kf7: durch 20. De6f Kf8; 21. Le7+ nebst 22. Lf6f etc., nicht aber bei Se7; 18. Te7f Kf8; 19. Tf7f Kg8!, desgleichen nicht nach 17. T e l f Se7; 18. Te7? Kf8 durch 19. Db4 wegen Kg8! endlich nicht mit 17. De4f Kf8! 18. Db4f Se7; 19. De7f Kg8; 20. Tel wegen Tf8! etc. Dagegen ist das Mat in absehbarer Zügereihe nach 17. T e l f Se7 durch 18. Le7: herbeizuführen, z. B. 18 La5! 19. Da4+ c6; 20. Lb4, Kd8; 21. La5f Kc8: 22. Dg4 nebst 23. Df4f bez. 21. La5f Kd7; 22. dcf bc! 23. D d l f Kc8 ; 24. Te7, Dd4! 25. Dd4: etc. oder 24. Te7, D b l : 25. Tc7f nebst 26. Dbl f . Zöge Schwarz 18 , L f i f so 19. Kf2: Db2f 20. Kg3! g6! (falls f6, so 21. Lf6f nebst D g 7 f ) ; 21. Lg5f Kf8; 22. Lh6f Dg7; 23. Dd4 etc. bez. 22 Kg8; 23. De4, Db5; 24. Dd4, f6; 25. Te7 etc. Zöge endlich Schwarz 18 , D b l : , so 19. D a 4 | c6; 20. T b l : etc.

Außer den vorgeführten Nachtragsspielen geben noch dem Verfasser folgende Stellen seines Buches zur Ergänzung bez. Berichtigung Anlaß: Seite 6, Zeile 1 unten: Vgl. die Darstellung in Sz. 1884 S. 259 unten. Seite 9, Partie 1, Zug 18: In der hier abgebildeten Stellung hatte MOBPHY den Angriff mit jugendlichem Ungestüm durch 18. Tfl— el, De7—d6 fortgeführt; in späteren Jahren würde er statt dessen gewiß die nachhaltigere Fortsetzung 18. Sf3—h4 gewählt haben, welche bei h7—h6! (falls Sd6, so 19. Tel, Dd8; 20. Dh5, Sf5: 21. Sf5: Kh8; 22. Te3 nebst Th3 etc.); 19. Dh5, Kg7; 20. Ld3, Sd6; 21. Tel, Dd8; 22. Te3 etc. der weißen Partei das überlegene Spiel einträgt. — Am Schluß der Note

Berichtigungen.

409

zum 29. Zuge ist der Satz zu ergänzen: Dagegen kann Schwarz sich den Gewinn durch Kg7—g8 aichern. Trotzdem ist diese Partie als einziges Beispiel der Kämpfe zwischen Vater und Sohn sowie der kühnen Spielweise des letzteren (»Portes fortuna adjuvat!") aufgenommen. Seite 1 3 , Partie 6 : Die erste veröffentlichte Partie von P A U L MORPHY! Sie erschien zuerst im Januarheft 1851 der französischen Schachzeitschrift ,.La Régence", an deren Herausgeber, L. KIESERITZKY, der Oheim des jungen Meisters (EBNEST MORPHY) bei Einsendung dieser Partie folgendes Begleitschreiben (vom 31. Oktober 1849) richtete: „Je vous envoie ci-jointe une partie d'Échecs jouée le 28 courant, par M. E . . . et le jeune P A U L MORPHY, mon neveu, âgé seulement de douze ans. Cet enfant n'a jamais ouvert un traité d'Échecs; il a appris le jeu de luimême, en suivant les parties jouées entre les membres de sa famille. — Dans les débuts, il joue les coups justes, comme par i n s p i r a t i o n ; et l'on est étonné de la précision de ses calculs dans le milieu et la fin des parties — Assis devant l'Échiquier, nulle agitation ne se révèle sur son visage, eomme dans les positions les plus critiques; dans ces cas, il siffle ordinairement un air entre ses dents et cherche avec patience la combinaison qui doit le tirer d'embarras. Aussi, fait-il trois ou quatre parties assez ardues chaque dimanche (seul jour où son père lui permette de jouer) sans éprouver la moindre fatigue." — Ausdrücklich bemerkt KIESERITZKY zum Schlußzuge (23. Te5xg5): »Brillamment terminée une jolie partie qui aurait fait honneur à nos m e i l l e u r s amateurs." S. 14, P. 7: In Anmerkung zum Zuge 10 ist Dd5 zu berichtigen in Sd5 (vgl. S. 157, Zeile 10 1. o.). S. 18, P. 9: Das beim 6. Zuge erwähnte Vorrücken des Damenbauern noch v o r der Rochade ist doch wohl zuerst von A N D E R S S E N , der es schon in einer Partie vom Jahre 1844 anwendete, gespielt worden. S. 25, P. 20: Zur Note bei Zug 7 vgl. man P. 61 (S. 80), Zug 8. S. 37, Zeile 7 v. u. ergänze man das Datum: seit 1. M ä r z 1845. S. 38, Zeile 14 v. u.: Das Datum ist der 27. Januar. S. 39, Zeile 5 v. o.: statt 1832 lese man 1833. S. 41, Zeile 12 v. u.: statt 1808 lese man 1805; ferner Zeile 3 v. u. ergänze man die Jahreszahl 1852. S. 42, Zeile 4 v. o.: Das Datum ist der 2. Dezember 1870. S. 49: Zu der Stellung nach dem 25. Zuge der Partie 28 ist bemerkt worden, daß Schwarz auf 26. Tdl—d7, statt De5—g7 zu ziehen, mit Sg5: 27. Tg5: Df6; 28. Dh5: f3; 29. Tg6: fg etc. sein Spiel sicher stellen konnte. Irrtümlich wendet STEINITZ ein, daß in diesem Falle Weiß' mit 29. Tf5 (statt Tg6:) hätte gewinnen können: 29. Tf5, T e l f ; 30. Kd2, Df5: 31. Dfö: gf; 32. Tf7f Ke8; 33. Kel: etc. Es ist dabei übersehen,

410

Zehntes Kapitel:

Nachträge und Berichtigungen.

daß Schwarz mit 30 T e 2 | (statt sofort Df5:); 31. K d l , Df5: 32. Df5: gf; 33. Tf7f Ke8 nebst Td8 den Sieg erringen kann. Noch sei hier erwähnt, daß Weiß nach 26. Td7, Sg5: 27. Tg5: Df6 auch mit 28. Db5 wegen Te7 oder noch besser Tad8 entscheidenden Vorteil nicht hätte erringen können. S. 59, P. 36, Z. 19 ist statt Le6—h3 zu lesen Ld7—h3. Zur Partie selbst auch vergleiche man Ausführungen unter No. 382, S. 404—405. S. 60: Zur Bemerkung Spalte r. o. vgl. Partie in Sz. 1888, S. 276. S. 7 0 : Die Partie No. 44 steht im Handbuch S. 397 No. 104. S. 71: Partie 45 steht im Handbuch S. 551, Anm. 21 (§ 10, Var. 2). S. 75, Zeile 5 1. o.: statt 14. Te5: ist zu lesen 15. Te5: — Der Schluß der Partie 51 läuft in eine dreizügige Matführupg Se3—dl; 29. T d l : D e l f 30. T e l : T e l $ aus. S. 76. Die P. 55 ist nicht wie es das STEiNiTz'sche Blatt Intern. Ch. Mag. von Februar 1887, S. 52 angiebt, zuerst in diesem Blatte, sondern bereits fünf Jahre früher im BRENTANo'schen Chess Monthly erschienen. S. 77. P. 56: Zum 6. Zuge vgl. Partie 1, S. 8. 8. 91, Zeile 18 u.: Hinter P. 103 füge man noch P. 118 hinzu. S. 9 2 : P. 80 steht im Handbuch S. 154 als No. 23. — Zu P. 82 bemerke man beim 4. Zuge, daß auf Sf6 Weiß mit Vorteil 5. Sc3, Le7; 6. Se4: ziehen kann, daß aber Schwarz statt f7—f5 besser zuvor De7 spielen sollte; bei Zug 5: daß Schwarz statt Lb4-j- besser Dd5: thäte. S . 1 0 1 , oben links: Die von W I B B A Y aufgefundenen Partie-Handschriften sollen 32 (aber zum Teil schon früher veröffentlichte) Spiele aus den vier auf S. 392 erwähnten Serien enthalten (vgl. Sz. 1883, S. 76 oben). S. 103, Zeile 3 1. o. hinter d7—d6 füge man hinzu Lf8—g7. S. 111, P. 102, Z. 22: Falls S c 6 - e 5 , so 23. fe, gf; 24. ef etc. — Zu P. 103, Z. 4 vgl. man die Darlegung in Partie 231, S. 279. S. 112, Zeile 8 1. o.: Statt fünf lese man s e c h s (vgl. S. 407 1. o.). 8. 117, P. 108, Zug 17: In der Note ergänze man hinter 19. Tc4: das Wort » so". S. 134, links oben: Man vergleiche hierzu die Bemerkung auf S. 399, Zeile 4 v. u., sowie die P. 369 auf S. 401 links unten. — Zu P. 123, Zug 14 und 15 bemerke man, daß die beiden Züge von Weiß Sf3—h2 und Ecl umgestellt werden müssen, so daß die richtige Zugfolge 14. Ret, Sd8—e6; 15. Sf3—h2, Sh5—f4 lautet, wodurch sich die Note erledigt. S. 139, P. 130, Note zum 16. Zuge: Statt in acht Zügen lese man in elf Zügen, vgl. No. 400, S. 40?. S. 152, Zeile 11 u. 12 oben: Der Wetteinsatz betrug 100 Lstrl. und die geschenkte Zimmereinrichtung bezifferte sich auf 120 Lstrl. ( = M. 2400). 8 . 1 5 9 , Zug 5 4 : LÖWENTHAL und nach ihm STEINITZ behaupten, daß

Berichtigungen,

411

hier MORPHY durch Tf6f nebst g6—g5 (statt g 6 x h 5 ) sicherer gewonnen hätte; jedenfalls mag diese Spielweise dem amerik. Meister zu wenig kraftvoll erschienen sein. S. 180, rechts Zeile 14: Statt SSEINITZ lese man STEINITZ und Zeile 15—16: statt Col. lese man No. 8. 182, P. 171: a) Zug 8. An dieser Stelle zieht STEINITZ statt der Kochade den Schleichzug f2—f3 vor. Wenn man in Betracht nimmt, dass die fragliche Partie von MORPHY als ein Blindspiel mit raschem Angrifl gegen einen schwächeren Gegner geführt wurde, so kennzeichnet jene Abweichung wie ein grelles Schlaglicht die Verschiedenheit in der Spielweise beider Meister; — b) Zug 10: Hier empfiehlt STEINITZ Dd8—d7 (statt Dd8—e8) als geradezu gewinnbringend für Schwarz und verkennt hiermit deutlich den eigentlichen Grundzug in MORPHY'S kraftvoller Angriffsführung und tiefdurchdachtem Officierspiel. Denn bei Dd8—d7 würde Weiß durch 11. S d 4 - f 5 , D d 7 x f 5 ; 12. D d l x d ö oder 11. d 5 x c 4 ; 12. Sfo—h6f Kg8—h8; 13. Ddl—f3 etc., bez. 11.... d 5 x e 4 ; 12. Sf5—e7f nebst 13.Ddl —h5 mindestens seinen Bauer bei gutem Angriffsspielzurückgewinnen. 8. 190, Zeile 2 1. o.: Nach 25. Dh3f Kg6 kann das Mat in drei Zügen erfolgen durch 26. eff Kf7; 27. Dh7 nebst 28. D g 7 f . Diese Variante ist in STEINITZ Instructor (S. 161 unter No. 88) angegeben. Besser zöge Schwarz aber nach 21. Tf3, Le8; 22. Th3 statt g6 nun c6 nebst 23. De3, g5!, weshalb es sich für Weiß empfehlen würde, auf 21. Tf3, Le8! den Angriff nicht mit 22. Th3, sondern zunächst mit 22. Sd5 fortzusetzen. — Noch vgl. man die Bemerkung unter No. 392 auf S. 406. S. 193, P. 179, Z. 15: Besser für Schwarz wäre sogleich 15. fg nebst 16. Ld6f Kg8! — ferner Zug 17 statt L b 6 x c 7 1. m. Ld6xc7; endlich Zug 24: in der Note ergänze man hinter Tf6f die Züge Sf7; 26. Tf7:! 8 . 1 9 5 unten letzte Zeile: Man vgl. einen von MORPHY am 8 . Oktober 1858 in Paris geschriebenen Brief, worin es u. a. heißt: »J'offre de consacrer les 295 francs qui m' ont été remis de la part des parieurs de Mr. HARWITZ à payer les frais de voyage de Mr. ANDERSSEN. L'invitation lui serait adressée par les amateurs de la .Régence." (Sz. 1884, S. 293.) S. 202, P. 186, Z. 22 bemerke man, daß für Schwarz statt Dd7—e6 besser Ta8—e8 wäre. 8. 217, Zeile 7 unten: Statt 366 lese man 367. 8. 2 2 0 , Zeile 7 u. links: Statt Gambitgeber lese man Gambitn e h m e r . — Zeile 17 o. rechts: hierzu vgl. man S. 317 u. und S. 176 o. 8. 237, Zug 8 . Vgl. hierzu STEINITZ in Int. Ch. Mag. I. p. 3 3 4 . 8. 241, oben rechts. Vgl. STEINITZ, I n t Mag. I. p 5 unten. 8 . 254, P. 214, Z. 23 im Schluß der Note ist statt 26. Df4 zu lesen Tf4. 8. 257, Zeile 1 o. 1.: Statt b) fo; lese man b) f5f.

412

Zehntes Kapitel:

S. 259, Zeile 15 v. o. 1.:

Nachträge und Berichtigungen.

Hinter Dh5 ist f zu streichen.

S . 2 6 1 , Zeile 11 und 12 r. o.:

D e r von MOBPHY selbst (in LOWÉN-

THAL'S Morphybuch) gegebenen Andeutung, daß 42 Tg5 zu Remis führen möchte, läßt sich die Fortsetzung 43. Ta2! h5; 44. T a 3 , hgf 45. hg, L g 6 f 46. Kf8 etc. bez. 45 Tg6 : 46. T c 3 f etc. entgegen halten. In beiden Fällen wird die vereinigte Kraft der zwei sehwarzen Läufer gegen den weißen König zum Siege führen. S . 2 6 4 , Zeile 6 v. u. 1.: Statt a7—e5 lese man a7—a5. S. 2 6 5 , Zeile 14 v. ob. links: Statt hiernach lese man ü b r i g e n s ; es ist z. B. in der fraglichen Anmerkung statt S. 269 zu lesen 279, statt 7. Lc4, d6 aber 7. Lc4, d5. S. 2 6 5 , Zeile 4 v. o. rechts: hinter mit ist T f 8 einzuschalten. S. 2 7 3 , Mitte: Einige von STEINITZ (Int. Mag. I. p. 46) gegebene Mitteilungen über ANDEBSSEN'S angeblich geänderte Anschauung betreffend MOBPHY, sowie die versteckten Andeutungen über DUFRESNE (vgl. Sz. 1859 S 157 — 158J und LÖWENTHAL sind teils unwahr, teils so kleinlich, daß ihre Widerlegung geradezu des v o r l i e g e n d e n Buches unwürdig erscheint. S. 277, P. 228: In der Überschrift muß der Name lauten: DELANNOY. S. 282, P. 231, Z. 9: Statt Ld8—e6 lese man Lc8—e6. S. 2S6, P. 238, Überschrift: Statt Springergambit 1. m. Springerspiel. S. 288, Zeile 8 unten: Es ist das mit den Worten: »Farewell!, but whenever you welcome the hour" beginnende schöne Lied, dessen hier in Betracht kommender Schlußvers folgendermaßen lautet: »Let Fate do her worst; there are relics of joy, Bright dreams of the past, which she cannot destroy, Which come in the night-time of sorrow and care, And bring back the features that joy used to wear. Long, long be my heart with such memories fill'd! Like the vase, in which roses have once been distill'd, You may break, you may shatter the vase, if you will, But the scent of the roses will hang round it still." Wer möchte sich bei diesem schönen Gleichnis nicht an die Schlußworte zum Lebensausgang unseres Helden (S. 369 unten) erinnern! Mag auch das irdische Gefäß des großen Genius zertrümmert sein, so bleibt doch der von ihm ausgegangene Duft, die zauberhafte Schönheit seiner Meisterleistungen, unvergänglich. S. 293, P. 248, Überschrift: Statt MUYDE lese man MAUDE. S. 307 : Über die bei Herausgabe der zweiten Auflage dieses Buches ausgeschriebene Preisfrage betr. die Echtheit der von DEACON angeblich mit MOBPHY gespielten Partieen vgl. man Sz. 1881, S. 12, 238, 320 etc. S. 308 unten: In den bei »RIVIÈRE" angegebenen Partieziffern sind

Berichtigungen.

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selbstverständlich die erst später, im Jahre 1863, gemachten Spiele (S. 371—379) nicht inbegriffen, worüber man die in der Schachztg. 1881, S. 102 von dem damaligen Eedacteur, allerdings in etwas schroffem Tone gehaltene, Darlegung vergleichen möge. Laut einer liebenswürdigen Mitteilung seitens des französischen Meisters an den Verfasser beziffert sich die Anzahl der Spiele von 1863 allein auf 15 Partieen (vgl. S. 373 Mitte). S. 311 und 315: Die hier erwähnten Ehrengeschenke sind nebst andern Ehrengaben, insbes. dem auf Seite 62 beschriebenen Tafelservice, nach dem Tode des Meisters und seiner Mutter von seinem Bruder zum Vorteil der Hinterbliebenen am 25. Juli 1886 in New Orleans, und zwar zu einem Gesamterlös von etwa 10 000 Mark, versteigert worden, wovon 6600 Mark auf das große Schachspiel (S. 311), über 1300 Mark auf das Tafelservice (S. 62) und über 1000 Mark auf den Lorberkranz (S. 315) kamen. S. 351, P. 306, Z. 6 über Se4—c5, vgl. P. 347, S. 387. 8. 366—367. Die in Zeile 19 v. u. erwähnte gelegentliche Angabe erfolgte in einem Briefe, welchen P A U L M O R P H Y in New Orleans unter dem 31. Juli 1882 an das Zeitblatt „New Orleans Bee" richtete. Es war für das damals unternommene Sammelwerk von Biographieen hervorragender Männer des Staates Louisiana auch M O R P H Y ' S Lebensbeschreibung in Aussicht genommen. Diesem Plane wollte M O R P H Y in seiner großherzigen Selbstbescheidung vorbeugen , da er gegenüber den Verdiensten seines Vaters und Großvaters, die er ausdrücklich in jenem Briefe hervorhob, seine eigenen Leistungen für den gedachten Zweck nicht entsprechend erachtete. Er betonte zur Motivierung hierbei, daß er Dank der väterlichen Hinterlassenschaft in der Lage gewesen sei, auf einen öffentlichen Erwerbsberuf zu verzichten und als Privatmann zu leben, also auch von jeder Ausübung des Schachspiels zu Erwerbszwecken absehen durfte. Die ganze Fassung des Briefes liefert ein beredtes Zeugnis für den edlen und stolzen Charakter sowie für die pietätvolle Gesinnung des Mannes. Abgedruckt ist eine deutsche Übersetzung des Briefes in der Schachzeitung 1882, S. 306. An einer anderen Stelle der Schachzeitung (1885 S. 384) wird unter Berufung auf den berühmten amerikanischen Schachmeister SAMÜEL L O Y D als Gewährsmann ausdrücklich konstatiert, daß M O R P H Y für seine Schachleistungen ein Honorar niemals angenommen, auch die aus seinen Wettkämpfen erwachsenen Einsätze für sich abgelehnt und für besondere Zwecke bestimmt habe; vgl. z. B. S. 152 Zeile 11 oben, S. 195 letzte Zeile unten unseres Buches. Ebenso hat er auf die Honorarsumme (etwa 13 000 Mark), welche für die unter seinem Namen erscheinende Schachspalte im „New York Ledger" gezahlt worden, nie irgend welchen Anspruch für seine Namensbenutzung erhoben. Andererseits ist es ihm, als er im Jahre 1865 in New York den Plan

414

Zehntes Kapitel:

Nachträge und Berichtigungen.

einer eigenen Herausgabe seiner Particen verfolgte, wegen der damaligen Geschäftsnotlage infolge des kaum beendeten Bürgerkrieges nicht geglückt, mit den dortigen Verlagsunternehmern über die Herstellungskosten, insbesondere auch über eine entsprechende Verwertung seiner aufzuwendenden Arbeitskraft und Zeit zu einer angemessenen Verständigung (vgl. auch S. 3 6 7 , Zeile 7 u.) zu gelangen. (Vgl. die Darlegung von GILBERG in seinem Werke über den fünften amerikanischen Schachkongreß pag. 56 fit) S. 366—367. Über MOBPHY'S zweimaligen Besuch in Habana enthält viele bemerkenswerte Mitteilungen eine interessante Schrift, welche der verdienstvolle Schachfreund und Schachmeister, Generalkonsul A. C. VASQDEZ , und zwar in der Hauptsache aus mühsam gesammelten Zeitungsstimmen der Cubanischen Presse, geschaffen und im Sommer 1893 unter dem Titel „La Odisea de Pablo Morphy en la Habana" herausgegeben hat. Wir erfahren daraus u. a., daß MORPHY i. J . 1 8 6 2 gegen Mitte Oktober in Habana, wo damals auch sein Freund MAUEIAN auf Besuch verweilte, eintraf, am 1 7 . Oktober bei Bankier F E S S E E , am 2 1 . bei SEDANO, am 2 2 . bei BLAS DU BODCHET eingeladen war, am Sonntag, 26. Oktober, im Hotel L'Hermitage durch ein glanzvolles Fe^tdiner geehrt wurde und am 30. Oktober die Weiterfahrt nach Europa antrat. Im Jahre 186t erreichte er, auf der Rückfahrt, am 9. Februar Santiago auf Cuba und kam gegen Mitte dieses Monats in Habana an, wo er Einladungen von F E S S E R , ferner von S. H A M E L und AURELIANO MEDINA Folge leistete, dann aber schon am 18. Februar sich auf die Heimfahrt begab. S. 367, Zeile 5 v. o. Über die erwähnte unziemliche Herausforderung handeln die Anmerkungen auf Seite 294/295 unten in der zweiten Auflage dieses Buches. S. 3 6 8 , Zeile 16 v. u. Der hier angedeutete Widerstreit zeigt uns, wie auch an des Schachspiels-Pflege sich die ewige Wahrheit offenbart, daß alles Thun der Menschen nur Stückwerk ist und kein vollkommenes Ganze. Selbst in der eigentlichen Schachpraxis unseres Meisters ist uns dieses Missverhältnis, welches man übrigens in rein schachlichem Sinne, nämlich als Vorkommen von Fehlern und Versehen, im praktischen Spiele aller bekannten Meister antrifft, mehrfach begegnet. Wiederholt bot die Erläuterung verschiedener Partieen Anlaß, darauf hinzuweisen, wie MORPHY schön ersonnene Wendungen doch nicht immer vollkommen durchgeführt hat; es genüge nur auf das Schlußspiel zu P. 36, S. 59 und auf dessen Verbesserung unter Nr. 382 auf S. 404, sowie auf die Bemerkung zu P. 245, Z. 21, S. 291 hinzuweisen. Allerdinga erscheint MORPHY schon von Jugend an (vgl. den oben S. 409 angezogenen Brief von EBNEST MORPHY) mehr als ein inspirierter Genius, der das Schöne und Richtige aus ursprüng-

Berichtigungen,

,

415

iicher Anschauung trifft, denn als peinlicher Rechner, dessen Kunst in genaueste Einzelarbeit aufgeht. S. 3 6 8 Zeile 1 4 v. u. Häufig soll MOBPHY Nachfragen über seine Schachvergangenheit mit dem Bemerken, daß er kein „gambler" (Berufsspieler) sei, zurückgewiesen haben (vgl. Sz. 1882 S. 306 m.). S. 3 6 9 , oben: Im Gegensatz zu der angegebenen psychologischen Erklärung von MOBPHY'S Seelenleiden steht die unbegründete, durch STEINITZ vertretene Meinung, nach welcher MORPHY in Folge vorzeitiger Frühreife (precocity) und durch Überanstrengung den Grund zu seinem Geistesverfall gelegt haben soll. Beiden Vorwürfen, sowohl der Frühreife, aus welcher nur der Genius hervorleuchtet, als der Uberanstrengung widersprechen übrigens mehrfache in amerikanischen Schachblättern öfteutJich ergangene Auslassungen von Kennern, die dem Meister persönlich näher gestanden haben Anderseits sind die meisten Angriffe auf solche Wendungen, die STEINITZ als Kombinationsfehler in MORPHY'S Spielpflege gerügt hat, zum Teil in unserem Buche, zum Teil vom russischen Meister TSCHIGOBIN als Irrtümer, die aus unvollkommener Würdigung entstanden, dargelegt worden. Näher auf solche Einzelheiten geht der Verfasser in einem andern Werke ein, welches sich auch ausführlicher über die sogen, moderne Spiel weise verbreitet, die sich den falschen Anschein wissenschaftlicher Erfassung anmaßt, im Grunde aber nur wie eine erweiterte Behandlung der Theorie P H I L I D O R ' S erscheint, und die als lauerndes Schleichspiel sogar der Angriffsrolle den Verteidigungscharakter aufprägen will, während MOBPHY und ANDERSSEN grundsätzlich im Gegenangriff die beste Verteidigung erstrebt hatten. S . 3 6 9 M. In einem von der Schwester des Meisters, Mss. H E L E N A , an den Verfasser dieses Buches unter dem 17. Januar 1885, also kaum eine Woche nach dem Tode ihrer Mutter (Frau T H E L C I D E MOBPHY) gerichteten Zuschrift heißt es u. a.: „I have experienced the intense grief of losing my poor mother w h o s e h e a l t h h a d b e e n f a t a l l y imp a i r e d b y h e r son's loss. — — We possess the first and second edition of my brother's biography written by you; and as to the information you desire I am very sorry to say we had no letters, in fact not the least paper f r o m o u r d e a r P A U L . For years preceding his death, he was a v e r s e to a n y social intercourse and confined himself to a gloomy retirement apart from his former friends. It pains me etc. Über die vorzeitigen Todsagungen (S. 369 Zeile 18 v. u.) vergleiche man die Schachzeitung von 1882 S. 370 und von 1883 S. 13. Eine Ode auf das Andenken an den hingeschiedenen Genius, welche von J. A. MILES gedichtet worden, brachte die September-Nummer des „British Chess-Magazine"; der Einleitungsvers lautet:

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Zehntes Kapitel:

Nachträge und Berichtigungen.

Harp of the Chessic bard, In solemn numbers, Wake frotn thy slumbers; Of him who once reigned paramount, Attune each slacken'd string King of the noble game — The Dirge to sing, P A U L MORPDY! 8 . 3 7 3 1. Über die Spiele zwischen MORPHY und RIVIÉRE sehe man die Angabe oben zu Seite 308. S. 3 9 8 , P. 359, Zug 12. Statt Sa6—e7 lese man Sa6—c7. Über die Tabiyat sehe man das geschichtliche Werk „El Ajedrez" von JOSÉ BKDNET Y BELLET S. 124. — Zug 20: In der Note ist statt 20. Ld5: Ld5: zu lesen 20. Ld5: Sd5:. S. 398 u. letzte Zeile. In der von VÁZQUEZ herausgegebenen Schachmonatsschrift „El Pablo Morphy" (1891 S. 4) werden diese letzten zwei Partieen ausdrücklich als „El Adiós de Pablo Morphy" bezeichnet. S. 399. Aus der Reihe verdienstvoller Morphypartieen-Forscher, welche sich um die Ermittelung bez. Feststellung noch nicht veröffentlicht gewesener Spiele des Meisters bemüht haben, mögen hier in erster Linie die Namen von REICHHELM, Prof. BRENTANO, J. W I B R A Y , G I L B E R G und insbesondere F E R N A N D E Z Pozo (vgl. S. 400), sowie der mehrfach genannte A. C. VÁZQUEZ hervorgehoben werden. Der letztgenannte] begeisterte Schachfreund, welcher in seiner frühen Jugend MOKPHY'S Spiel zu Habana bewundern konnte, giebt uns in seiner »Odisea" eine interessante Darlegung, wie es gekommen, daß verschiedene von MORPHY glänzend durchgeführte Partieen der Vergessenheit anheimfallen konnten: „Recordamos, por ejemplo, que MOBPHY con el más extraordinario brillo ganó varios juegos á la ciega á distinguidos aficionados, en las casas de los señores CARLOS SEDAÑO y B L A S D U - B O U C H E T . Desgraciadamente no se copiaron y conservaron aquellas joyas des ajedréz contemporáneo. Nosotros éramos entonces demasiado jóvenes, casi niños, y aunque presenciamos llenos de entusiasmo tan asombrosas sesiones, no hemos podido acordarnos de otra cosa que de la admiración y simpatía despertada en nuestro espíritu por el genio portentoso del champion americano, orgullo muy legítimo de su patria y gloria de nuestro siglo." Unter den vorstehenden Berichtigungen sind einige geringere Buchstabenfehler, soweit sie den Sinn nicht stören (z. B. S. 47, P. 26, Gambitt statt Gambit; S. 175 P. 165 c2—c2 (statt c 2 - c 3 ) ; S. 285 Montgredien statt Mongredien u. dgl.) ausdrücklich unberücksichtigt geblieben.